ER Y tu Botanisches Archiv Zeitschrift für die gesamte Botanik. Herausgegeben , Dr. CARL MEZ Professor der Botanik an der Universität | Königsberg Pr. | IV. Band Juli bis Dezember 1923. A , Ze RC ROT Verlag des Repertoriums, Dahlem bei Berlin, Fabeckstraße Nr. 49. x inNew-York, die intreuer vaterländischer Gesinnung die deutsche Wissenschaft unterstützten, deren Munifizenz die Erweiterung des Botanischen Archivs ermöglichten dieser Band hochachtungsvollst gewidmet. Herrn GEORGE DETTLOFF, Herm GEORGE T. RIEFFLIN See EC sse meiner zweiten INHALT DES VIERTEN BANDES. Nekrolog von C. LAKOWITZ ........ Nekrolog von C. BRICK Beiträge zu einer Monographie der euro- päisch-asiatischen Arten aus der SE Draba, Sect. Leucodraba .. Haplolepideen und Diplolepideen m bryo- üystenatischor Beziehung ee Ree Über Kern- und Zellteilungen im Cambium. Histologische Untersuchungen an den Stümm- chen von Lagenocarpus Dracaenula Pfeiff. und den Knollstócken anderer Sclerieen .... Über Regeneration und Verzweigung der Rhizome einiger Asparagoideen, beson- Bro von. Paris quadrifolium .1...... o n Zur Kenntnis der experimentellen Beein- flussung der Wachstumsfaktoren in der anze ...... v«* 99» 6» Zur Anatomie der Harzgängo von Pinus silvestris ...... Zur Morphologie nud. Biologie geophiler Pflanzen H “RE LL E E .».-—.— .......:..... „ee rare en 08 Navicula ventralis nov. spec. Waco TOUR MSS Plankton-Desmidiaceen Pd x sd „ee ps $ * a * ee a 9 ^» € LIN Wi | Die gecgrepii sch Terre der Gat- e Über. Desio e pesar ws bei rs Süsswasser- * *"*95»9€*7À»»52992* zwischen Färbung und Ee Es E SE Hildeshe er Bes DEER Algen SE Neide-Plach- ` EE EE EEN sess Vi seul muscifera LXX jeschleunigung der Pflan- ` em ee t ss 22 Ho 1.201. * Li im dE e ei 5 ssge e 112 115 - 147 . 147 - 153 154 - 180 181 - 201 - 249 = . R63 — 277 — 517 529 — 381 $81 - 403 403 - 405 405 - 412. if | b EN ZEITSCHRIFT FUR DIE GESAMTE BOTANIK. HERAUSGEBER DR. CARL MEZ, - | PROFESSOR ‚DER BOTANIK AN DER UNIVERSITAT KOENIGSBERG. BAND IV HEFT 1. AUSGEGEBEN AM 1. JULI 19 25. Horsa Prof. Dr. Carl Mez, Königsberg Pr., Besselplatz 3 (an điese Adresse alle den Inhalt d. Zeitschrift betreffenden Zasendungen). - Verlag des Repertori- ums, Prof. Dr. Fedde, Berlin-Dahlem, Fabeckstrasse 49 (Adresse für den Bezug der Zeitschrift). - Alle Rechte vorbehalten. Copyright 1923 by Carl Mez in Königsberg. MITTEILUNG DES VERLEGERS UND DES HERAUSGEBERS. Das Botanische Archiv erscheint vom IV. Bande ab in verstärktem Umfang. Die ` . Zahl der vorliegenden wertvollen Arbeiten aus allen Gebieten unserer Wissenschaft ` ist so. gross, dass die Zeitschrift ihrer wichtigsten Aufgabe, der Publikations-. M Not zu steuern, nur durch ganz erhebliche Erweiterung nachkommen kann. "Nicht ohne grosse Bedenken haben Verleger wid Herausgeber des Archivs si gh. xu dieser Vergrösserung entschlossen. "Die Erwägung durfte nicht ausser acht gelassen . werden, ‚dass mit der: Menge des ESTER Satzes. BUCH der Preis WE ER setzt werden muss. cM Es war bisher unser Bestreben gewesen, die an Irrsinn ‚grenzende. Preissteige- NOE rung aller Drückwerke nicht mitzumachen. Trotzdem mussten auch wir die Bezugs- , preise mehrmals, wenn. auch mässig, erhóhen, denn "Arbeitslóhne and Boch meir urn . gaben für Papier erreichen fast, astronomische Ziffern. SE Obgleich das Ee teuerer. geworden.ist, blieben ihm seine. Bee pom ja es vermehrte sich die Zahl seiner Bezieher andauernd in der erfreulichsten Weise. "e bitten die jetzt notwendig werdende Preissteigerung an der Stärke des Bandes messen und bes onders auch mit den Ausgaben vergleichen zu wollen, weiche. jede rasch gelesene. fien NUM EE T ene Konmar Senor eene heute BËBEE PRIEDRICH PFERDE. d UM (^ turwissenschaftlichen Unterricht enthaltenen didsktischen und ethischen Werte bei Ger Brzdahung der ihm anvertrauten Jugend voll zur Geltung zu bringen. | Vi DATEI ‚botanischen Wissenschaft. Das Realgymnasium zu St. Johann in Danzig golt Jahrzehn- Ce hindurch geradezu als Rekrutierungsgebiet für die botanischen Institute der üischen Leitfäden für den Unterricht in den biologischen Lehrfüchern, die, inzwi- P . Schen in 20 Auflagen herausgegeben, noch heute in zahlreichen Deutschen Lehran- gre Stalten in Gebrauch sind. ie DINER WE 3 2 EE sers e IPEA MTM ERE PP quee Feat a MT Ui Nekrologe Deutscher Botaniker. Nekrologe Deutscher Botaniker. THEODOR BAIL Yon CONRAD LAKOWITZ (Danzig). Hochbetagt ist der Geh, Studienrat Prof. Dr. TH. BAIL am 30. September 1922 in Danzig aus diesem Leben geschieden, geschätzt als einstmaliger Schulmann wie als Mann der Wissenschaft. Schlesier von Geburt - Hainau ist seine Vaterstadt, wo er am 5. Mai 1935 geboren wurde - wirkte BAIL nach Absolvierung seiner Studien u. i en in Breslau vom Herbst 1858 ab zunächst an einer höheren Lehranstalt in Posen und seit 1862 bis mu seiner Pensionierung Oktober 1900 ununterbrochen am Re- algymnasium zu St. Johann in Danzig. Behördliche Ehrungen wurden ihm mehrfach zu ` teil, den neu eingeführten Titel "Geh. Studienrat" erhielt er 1913 als einer der ersten Schulmänner in Westpreussen. Ein glückliches Familienleben gab ihm Ruhe u. Sicherheit zu gedeihlichem Schaffen in seinem Beruf und für die Wissenschaft; rast- losa Arbeitsfreudigkeit erfüllte den schlichten Lebensgang des Verstorbenen mit wertvollem Inhalt. e ‚In erster Linie war BAIL Schulmann, voll Begeisterung für den Beruf, mitteil- sam und anregend. Nicht wenige seiner Schüler wurden eifrige Jünger seiner, der Breslauer Universität. Ein Pädagoge von Gottesgnaden, gelang es BAIL, die im nar Aàs diesen seinen erfolgreichen Bemühungen im Dienste der Jugendbildung her- aus verfasste BAIL in den achtziger Jahren seine damals sehr zeitgemässen metho- Wie nach innen, so trat BAIL auch nach aussen erfolgreich für den naturkund- lichen Unterricht ein, Es galt, der Naturwissenschaft im Unterrichtsbetrieh der höheren Lehranstalten die gebührende Berücksichtigung und den Hochschulen einen Wandlungen niederer Nekrologe Deutscher Botaniker. Penicillium, Gliederhefezellen in Moische durch Sprossung Alkoholgärung erregen- e Hefe erzeugen. "Somit ist aufs neue die zuerst ur mir, dann von BERKELEY, HOFFMANN und HALLIER gemachte " eobachtung, dass die Hefe aus den Sauer gewisser Pilze entsteht, bestätigt" und gleichfalls 1867 sagt BAIL: ... "Mir galt es nur den Satz zu bekräftigen, den ich, ehe mir die DARWIlIsche Theorie bekannt wurde, aufgestellt habe, nämlich dass bei den niederen Pilzen allein eine Veränderung der äusseren Verhältnisse genügt um mannigfaltige Formen zu erzeugen, die man a als selbständige Arten betrachtet hat". Bei der Durchsicht dieser Arbei- ten stösst mon übrigens auf eine BAIL eigene Methode zur Cewinnung von Reinkul- REN niederer Pilze, sodass man berechtigt ist, seine "Piizkisten" als Vorläu- fer der Reinkulturen späterer Forscher a anzusprechen. Eine Zusammenstellung der Hymenomyceten in Schlesien und der Niederlausitz veröffentlichte BAIL in den Verahndlungen der Schlesischen Gesellschaft für Var terländische Kultur 1860. Durch diese Arbeiten wurde damals die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Kreise auf den jungen BAIL hingelenkt. Als nach NEES v. ESENDECKs Hinscheiden sein "Systen der Pilze" unvollendet zu bleiben drohte, wurde BAIL in jungen Jeh- ren damit betraut, das bedeutsame Werk zu Ende zu führen. Und schon 1858 wurde ihm vom Österreichischen Kultusministerium der ehrenvolle Auftrag, ein Herbari- um mycologicum typicum zusammenzustellen, wozu er auf Staatskosten eine wissen- schaftliche Reise nach Tirol unternahm. Die Bedeutung der niederen Pilze für die Lösung EE Fragen be- gann zu jener Zeit mindestens geahnt zu werden, und daher kam es, dass BAIL nact dieser Richtung seine wissenschaftlichen Arbeiten erweiterte. Im "besonderen wid- gu n (Cstervrogranm von St. Johann-Danzig 1867, Entomologische Zeitung 1867, Wie- P ner medizinische Wochenschrift 1867) und erbrachte den Nachweis, dass gewisse ` i. forstverheerende Insekten z.B. Eulen- und Spannerraupen, in der Enpusa einen dahin nicht beachteten Feind haben, zum Nutzen des Waldes und des Forstwirtes. Ferner erkennt BAIL als Ursache He schlimmen Lärchenkrebses die Mycelien der Peziza Willkonni Hortig (11. Versammlung des Forstvereins in Danzig 1862). Unte irdische Pilze (Tuber mesentericum u.o.1.) in Westpreussen, das Auftreten frenà Blütenpflonzen, monströser Formen, die Ausbildung androgyner Blütenstände bei schiedenen Amentaceen, die Verbreitung der Mistel auf den verschiedensten. Baum- arten nachzuweisen und die Resultate in zahlreichen Aufsätzen in den Berichten des Westpreussischen Botanisch-Zoologischen Vereins und den Schriften der Na forschenden Gesellschaft zu veröffetlichen, sind wissenschaftliche Arbeits BAILs dio gleichfalls Beachtung verdienen. 3 vornehmlich re Aa Fli SETI unter Ee der Raupen der Flied rmotte | ila ringella (Berichte des Westpreuss. Botan.-Zool. Vereins EE cec Dass eine geistig so regsame Natur einen weit reichenden Einfluss Geistesleben Denzigs erlangen musste, war selbstverständlich. Und so sich, dass BAIL bald nach seiner Versetzung nach Danzig 1862 ein | &rbeitendes Mitglied der altberühnten Naturforschenden G el Als diese 1864 aus einer streng akademischen Vereii Ee von Gelehrten und nicht akademischen Natur race ein Ehrenamt, das er mit Et P zu rün e BAIL den Westpreussischen ` ke Mies n allen wars Sox c qua Tub. an Erfo Be. | Eoo 7. Nekrologe Deutscher Botaniker. OTTO JAAP Von C. BRICK (Hamburg). i Am 14. März 1922 verstarb in Hamburg im 58. Lebensjahre an einen Herzleiden OTTO JAAP, der sich um die Erforschung der Flora mehrerer Orte und Gegenden so- wie durch die Herausgabe von 4 umfangreichen Sammlungen verdient und in weiten Kreisen bekannt gemacht hat. "^ OTTO JAAP wurde am 4. Juni 1864 in Triglitz in der Prignitz geboren, wo. sein Vater Hofbesitzer und Amtsvorsteher war. Seine Schulbildung genoss er zunächst in der Dorfschule seines Geburtsortes, sodann in der Pritzwalker städtischen Mit- telschule (Lateinschule), auf der sein Lehrer für Naturwissenschaften ihn beson- dérs für die Botanik anregte, und schliesslich im Lehrerseminar in Kyritz in der Prignitz, wo sein Beispiel des Samıelns von Pflanzen und Insekten andere Schüler -zu gleichem Tun veranlasste. Bereits hier trat er mit ASCHERSON in Verbindung. Am 1l., April 1884 wurde er Lehrer in Jacobsdorf in der Prignitz und im Jahre 1886 Lehrer an einer Mädchenschule in der Rosenallee in Hamburg-St. Georg, an der er dann 26 Jahre hindurch wirkte. Schon früh wandte sich hier sein Interesse der Er- forschung der heimischen Notur zu. Sein durch eine überstandene Influenza ver- Schlimmertes Herzleiden veranlasste ihn, um seine Pens ced nachzusuchen, ‚die "3 ihm auch mit dem l. April 1912 gewährt wurde. eo e Mit seinen Studien beschäftigt, lebte er als Privatgelehrter bie Zu seinem. e ~- Toåe teils in Hamburg teils in seinem Heimatsorte. ®riglitz bei seiner dort an- |. »süssigen unverheirateten Schwester, immer fleissig beobachtend und sammelnd. - —'. JAAP war Junggeselle. Er war ein stiller Mensch, der meist für sich lebte und | ^ fast stets auch allein seine Ausflüge machte und sammelte. Jedach konnte er auch SE andern recht vergnügt sein, und die Wanderversammlungen der ‚grossen botani- i Ce . schen Vereinigungen wurden von ihm wiederholt besucht. es) Die Ferien während seiner Lehrerzeit und die ihm nach seiner Pensionierung . - M gegebene Musse bemützte JAAP zu zahlreichen Reisen er nach nahe gelegenen -Orten Deutschlands und schliesslich nach Tirol, der Schweiz, Istrien und Dalma- ^ "tien. So finden wir ihn, wie aus seinen verschiedenen Veróffentlichungen zu er- sehen ist, im Juli 1897 auf der Insel Sylt, 1898 urd 1899 zum Kuraufenthalt in ` Bad Nauheim in Oberhessen, im August 1899 in Heiligenhafen an der Ostsee, Mitte | Juli bis Mitte August 1901 auf der nordfriesischen Insel Röm, im Juli: -1904 auf Sylt, Amrum, Föhr und Róm, Ende August in Warnemünde, Mitte Juli bis Mitte August 1905 in der Schweiz und Triberg im Schwarzwald, im Juli 1906 in Oberhof im Thü- ringer Wald und sodann in Sersfeld in Rhöngebirge, Mitte Juli bis Anfang August 1907 in Südtirol und Kärnten, in der zweiten Hälfte des Juli 1908 im Seebade ‚Glücksburg an der Ostsee, im August 1909 in der Eifel, Mitte Juli bis Mitte Au- Bu 1910. in der Schweiz, BOB. in Münster in den Vogesen, 1911 in Bisenach, Je- EX Nu E EE PL HI mE E wy heim, in April and Mai 1912 SE Jen Inseln rbe und Lussih und m Abasia in I5-- rien, Mitte April 1913 in Lugano, im März bis Anfang Juni 1914 in Dalmatien, im ` iata 1917 in Garmisch-Partenkirchen, im August 1917 in Oberstdorf im Algäu und im uli und August 1921 in Bad Reichenhall. An allen Crten wurden Sammlungen ange- ' | oder Aufzeichnungen genacht, über die in verschiedenen dou en und Ver- | ndlungen von JAAP meist auch berichtet ist. s aber war es sein Heimatsort Triglitz, dessen Umgebung er in Seinen . später während seiner häufigen und langen Aufenthalte daselbst ‚gründ- nisch und nach gewissen Richtungen hin auch entomologisch durchforsch- ‚er das sonst wohl kaum gekannte Triglitz durch seine Funde und Yer- | add zu einem in den botanischen nd besonders | den SE Krei- | ick bekani e bës, $ | r Kümmernitz fast ganz versteckt in Gebüsch Se Laubgehölzen liegen- bietet für derartige Beobachtungen ein günstiges Feld. Ein man- ` n er puma Lehm, Sand, Wiesen, Heide und Weide, Laub- und Nekcrologo Deutscher Botaniker, Nadelwald auf einer verhältnismässig kleinen Fläche von 1000 ha, besiet eine wi che Flora. Die alten Gebäude des Ortes mit ihren Stroh- und Ziegeldächern, die | Feldsteinmauern an der Kirche und erratische Blöcke in der Umgebung sind mot Moo- ‚sen und Flechten bewachsen. Mit Buschwerk bepflanzte Heckenwälle und diese beglei- tende Gräben begrenzen die Strassen. An den Wegen rings um den Ort sind Kopfwi- den reichlich vorhanden, Fruchtbare Wiesen ziehen sich an den Ufern der Künmer- nitz hin. Die Laubgehölze bestehen vorwiegend aus Eichen, Erlen und Birken, hin und wieder mit Kiefern untermischt; auch ein allein aus Eichen DER E Bestand ist im "Hüling" vorhanden. Reine Buchenbestünde finden sich nicht, aber die Buche tritt vereinzelt in den Laubgehölzen auf. Eine besondere Fundstätte wer. die nordwestlich von Triglitz bis zum Zieskenbache sich hinziehende Heide; sie — ist zum Teil mit Kiefernwald bestanden, so namentlich zu beiden Seiten der nach Putlitz führenden Chaussee, zum Teil in Äcker verwandelt, enthält aber euch yiera bc Wiesen und Weiden, Moore und morfstiche. Die erste Veróffentlichu ing von JAAP im Jahre 1894 betraf die Überpf 1 a- n g o n auf den Kopfweiden bei Triglitz. Sie wurde angeregt durch mehrere zu jor: ner Zeit erschienene Abhandlungen über diesen Gegenstand und durch die reiche : Zahl von alten in der Umgebung des Dorfes stehenden Weiden mit vielen auf ihren Köpfen wachsenden Pflanzen, von denen 47 Arten in-6 Gruppen nach ihrer. Verbrei- tungsweise aufgeführt werden. Ebenso behandelte er 1897 dio zuf Bäumen wachsen- den Gefässpflanzen von Hamburg, deren Zahl, durch die feuchte Luft begünstigt, sonders gross ist; 159 Phanerogamen- und 5 "Farnarten wurden auf 10 Baumarten fe gestellt. Schliesslich gab er 1899 auch ein Verzeichnis der bei Bad Nauheim in Oberhessen von ihm beobachteten Überpflanzen. | Binon Beitrag zur Gefässpflanzenfl ora der nördlichen = nitz brachte Ubi im Jahre 1896, zur Flora von TEE in der enge iin 1897 ra der Inseln Sylt und Röm zusammen, worüber er 1898 und 1902 Mitteilungen 3 fentlichte. SE Ein Jahrzehnt hindurch beschäftigten ihn one die kes 8 er zahlreiche Zusarmenstellungen in den Jahren 1893 - 1909 herausgab. A findet sich 1898 ein Beitrag zur Moosflora der nórdlichen Prignitz, un . bryologische Beobachtungen aus derselben Gegend aus dem Jahre 1900 und .. Jahren wurden 1901 mitgeteilt; auch der arkta Bericht über Exkursione ersten Beiträge zur Moosflora der Umgegend von Hamburg, die Dech 1890 an wiedergeben, und 60 bis dahin dort noch nicht. aufgefundene erschien 1899, ein kurzer Bericht über einige für die Umgebung vo Moose 1902 und als Ergänzung 1905 weitere Beiträge zur Moosflo Hamburg, in denen u.a. einige Arten genannt. werden, die be werden konnten. Der wiederholte Aufenthalt auf den no: legenheit für Beitrüge zur Moosflora der Insel Grew. entdeckt wurde, zur Kxyptoganenflora der perro Funde ee ei E eie Ai B Nekrologe Deutscher E EE gebrachten Bericht über die Exkursion nach Witfstock und Kyritz sind auch die ge- Funderien Flechten einbegriffen, denen sich dann 1909 lichenol ogische Beobachtung- en in der nördlichen Prignitz anschlossen. Beiträge zur Flechtenflora der Umge- gend von Hamburg gab er 1903 heraus und 17 Neuheiten für die Flechtenflora von Hamburg veröffentlichte er 1905. In den Mitteilungen zur Kryptogamenflora der nordfriesischen Insel Röm 1902 und zur Flora von Clücksburg 1909 werden auch die 1 beobachteten Flechten aufgeführt. P Das Haupt-Forschungsgebiet von JAAP waren aber dio Pilze. Auch hier war - sein Heimatsort Triglitz das am meisten Material liefernde Sammelgebiet. Schon im | ahre 1897 stellte er ein Verzeichnis der dort beobachteten Peronosporeén und Exo- . asceen zusammen, 1900 der Ustilagineen, Üredineen und Erysipheen, 1905 der Hymeno- | myceten, 1909 der Myxomyceten, 1910 der Ascomyceten und 1916 der Fungi imperfec- `? ti, in denen er eine grösse Zahl neuer Arten beschrieben, für Deutschland oder ; die Mark noch nicht beobachtete Pilze aufgeführt und neue Náhrpflanzen der para- | Sitischen Pilze und auch einige Infektionsversuche mit diesen angegeben werden. E Auch in den in den Jahren 1905 - 1917 veröffentlichten 8 Verzeichnissen zu dem 3 von JAAP herausgegebenen Exsiccatenwerk "Fungi selecti exsiccati" nr. 1 - 800. oi sind wohl die meisten Fundortsangaben von Triglitz. Weitere Beiträge zur Pilz- ‚flora von Triglitz sind dann in einer erst nach JAAPs Tode gedruckten Arbeit er- Schienen, in der 10 neue Ascomyceten von KIRSCHSTEIN, beschrieben und 3 andere neue Pilzarten ohne Beschreibung von JAAP erwähnt werden. Eine ‚Aufzählung der bei a Lenzen an der Elbe beobachteten Pilze gab JAAP 1899, die bei seinen botanischen { Exkursionen nach Wittstock und Kyritz gemachten Pilzfunde 1902 und einen ersten ig Beitrag zur Pilzflora der Umgegend von Putlitz 1904. Verschiedene recht seltene P . Arten konne JAAP für die Pilzflora der Insel Sylt feststellen, die er 1898 ver- ^ ` 6£fentlichte, in den Beiträgen zur Krypt en? Lora der Insel Röm 1902 führt er UN unter den mitgeteilten Pilzen Ascochyta salicorniae P. Magn. und Heterosporium ^^. JMfognusianum Jaap auf Warthecium ossifragum als neue Arten und in den 1907 er- | Schienen weiteren Beiträgen zur Pilzflora der nordfriesischen Inseln 12 für die E Wissenschaft neue Arten auf e Auch seine sonstigen Aufenthalte und seine Reisen benützte JAAP stets zur Beobachtung der Pilzflora, über die er dann auch wegen der aufgefundenen selte- E pen oder neuen Arten berichtete, so-1901 über Pilze bei Heilgenhafen, 1905 bei ^ Warnemünde, 1909 bei Glücksburg, 1906 aus dem Schwarzwald bei Triberg, 1907 aus J . dem Rhóngebirge, 1910 aus der Eifel, 1911 aus den Vogesen, 1914 bei Bad Nauheim 2 und aus Thüringen. Auf seinen Reisen ausserhalb Deutschlands sammelte er eifrig | Pilze und gab 1907 und 1917 Beitrüge zur Pilzflora der Schweiz, 1908 der Öster- ‚reichischen Alpenländer Südtirol und Kärnten und 1916 Dalmatiens ' heraus, ín de- nen er zahlreiche neue Arten beschrieb. Die auf den Pflanzen sitzenden Insekten und Milben und die durch sie erzeug- | Se oder sonstigen Umgestaltungen der Pflanzenorgane riefen ferner seine ngs- und Sarmellust hervor. So waren es namentlich die lange Zeit ver- ‚en Schildläuse , die er seit dem Jahre 1909 auf ihren Nähr- . ner Exsiccatensammlung mit Unterstützung von L. LINDINGER heraus- ‚Verzeich Ghnis der bei Triglitz beobachteten Cocciden Keeser, i Vide iri ed ee ge Sdt RE : ns 1919 folgen liess. Ein erst nach den Tode ^ von Zoocecidien aus der Prignitz und den havellün- Punde für die Gallenfauna der Mark. Zahlreiche . gesammelten Material erzogen und von EW. H, RÜB- . | KE sind darauf von A. NALEPA festgestellt. AAP sich durch die Herausgabe verscbie- 1903 begann er mit den Fungi se- ‘kritische Pilzarten in reichlich ee wollte. von ‚dieser Le Nekrologe Deutscher Botaniker. i3 is T. SE lung sind 34 Serien in zusammen 850 Nummern erschienen, und Material zu l oder 2 Serien findet sich ooch in seinem Nachlass, Zy dies er Sammlung sind in einem nach Centurien 1905 — 1917 erschienen Verzeichnis kritische Bemerkungen zu ein- ` zelnen Arten und die Beschreibung neuer Arten gegeben worden. Als Ergänzung zu diesen Fungi selecti gab JAAP dann seit 1907 die Myxomycetes exsüccati heraus, E von denen 10 Serien zu je 20 Stück vorhanden sind; jede Art ist in einer Streich“ ` holzschachtel sicher untergebracht. Die Bestirmungen der JAAPschen Pilzsamlung- — en sind durchaus. zuverlässig und sind vielfach von Spezialforschern der betref- . fenden Pilzgruppen, wie G. BRESADOLA, H. DIEDICKE, P. HENNINGS, F. v, HÖHNEL, ` . W. KIRSCHSTEIN, G. LINDAU, P. MAGNUS, H. REHM u. a., die Myxomycoten von E. JAHN und Bei, G. LISTER revidiert worden. Ebenso sind die sonstigen Angaben &uf.den ` sauber gedruckten Zetteln von JAÀP in der Literatur, die ihm in der Abteilung f. ` Pflanzenschutz in Hamburg zur Verfügung stand, genau nachgeprüft worden. 5 Später wandte sich JAAP auch den auf Pflanzen vorkommenden Tieren zu und gab seit dem Jahre 1909 eine Coccidđen-Sarmlung, von der 22 Serien mit zusammen 264. Nurmern erschienen sind, und eine Zoocecidien-Samulung in 26 Serien mit 264 Nr. — heraus. Von beiden Sermlungen werden noch Nachlass-Serien erscheinen. Deutsche. . Schildlaussammlungen waren bisher noch nie angeboten worden; so hat JAAP sicher- — lich viel zur Verbreitung der Kenntnis dieser so sehr beachtenswerten und wenig bekannten Insektengruppe beigetragen. Für diese und für die Gallensammlung ge- lang es ihm auf seinen Ausflügen und Reisen zahlreiches geeignetes Material zu erbeuten, für dessen Bearbeitung er in den reichen Herbarien und Literaturschätz- en der Abteilung für Pflanzenschutz in Hamburg willkommene Unterstützung fand. - In den letzten Jahren seines Lebens benützte er den Aufenthalt in Triglitz ` auch zur Erforschung der Insektenfauna seiner Heimat. So sammelte er eifrig und ` erfolgreich besonders Wanzen, Hummeln, Fliegen u.a., die zum Teil noch der Be- ` stimmung bedürfen. gon vielen seiner Funde in der Priegnitz überwies JAAP Belegexemvlare dem . Kryptoganenberhar des Botanischen Vereins der Prov. Brandenburg im Botanischen . Museum in Dahlem, Sein Pilzherbar und die gesammelten SchildlÉuse sind durch Kauf und Schenkung in den Besitz der Abteilung für EE NEE in Hamburg übergegangen. * JAAP stand mit zshlreichen Botanikern in Beziehung. und Hofes ihnen für <` ibre Arbeiten Material; sein Name ist daher auch vielfach in ihren Veröffentli- t "^ chungen erwähnt. Von verschiedenen Autoren sind 21 Pilze und 6 Gellmücken mit ` | red vircs dent aer Med np remis wanen, und gen hat in EN Fr.. Berl. Wn dis von Ve D 1914 Ce pope Poi (Ne Art muss nunmehr nicht sehr geschmackvoll Jáapielle Jaapiana Rübs. heissen. = Yon JAAP selbst sind 150 neue Pilzarten aus Deutschland, der Schweiz, Kä ten und Dalmatien beschrieben worden. Bemerkenswert sind besonders auch die pn len neuen Funde für die Prignitz, die bei der vom Botanischen Verein der Prov Brandenburg herausgegebenen Kryptogamonflora für die Kark Brandenburg erwen "werden konnten. Der Verein ernannte JAAP in Anerkennung seiner so erfolgreichen mat im Nordwesten der Provinz im Herbst 1921 zu seinem Ehrenmitgliede. Diese Ehrun die wührend seiner letzten un hat SC GE E 2 ut. ~ Neräeichnis der Abhe z dlu on O AP. - . (1) Kopfweiden-Übe: zen in der Prignitz (Verh. "Sof. EIUS eene ilm P. 4014 109). - A Beitrag zur Gefässpflanzen-Flora der nördlichen Prignitz. [XXXVIII, | -441). - 1897. (3) Zur Flora von Meyenburg in der Prignitz. (Ebend a XXXIX, p. 2,710 — 18); (4) Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten. Peron | sporeen und Exoasceen (Ebend XXXIX, v. 70 - 74); (5) Auf Bäumen wachsende Ge £ Mis in' der Umgegenä von Hamburg (Werh. Naturw. Ver. Hamburg 3. T 1T). - 1898.- (6) Beitrag zur Moosflora d. nördl. Prignitz (Verh. V R 82 - 77); (7) Zur Moosflora der Insel Sylt (Schrift. Naturw. ` xu, Heft 2, Pe 2 - PA: ey Zor. Pilzflora d. Ins. tM 1t (Ebenda | e ' , Nekrologe Deutscher Botaniker. (9) Zur Gefässpflanzen-Flora der Insel Sylt (Allg. bot. Ztschr. IV, p. 5-6, 19- 20). - 1899.(10) Aufzählung der bei Lenzen bech, Pilze (Verh. Brandenb. XL. T. t 5 - 18); (11) Überpflanzen bei Bad Nauheim (D. b. Monatsschr. XVII, p. 129 - 131) e (12) Beitr. z. Moosfl. d. Umg. v. Hamburg (Verh. Nat. Ver. Hamb. 3. F. VII, p.l- A 42). - 1900.- (13) Verz. der bei Triglitz i. d. P, beob. Ustilagineen, Uredineen und Erysipheen (Verh. Brandenb.XLII, p. 261 - 270). - 1901. - Bryolog. Beob. i. d. nórdl. Prignitz aus dem Jahre 1900 und früheren Jahren (Ebenda XLIII, p. 54 - 71); (15) Ein kleiner Beitr. z. Pilzfl. v. Tirol (D. b. Monatsschr. XIX, p. 74 - 76, 156 - 140, 170 - 171); (16) Pilze bei Heiligenhafen (Schr. Nat. Ver. Schl.- Holst. XII, p. 44-50), - 1902. - (17) Z. Krypt.-Fl. d. nordfries. Insel Rön (E- benda XII, v. 316 - 347); (18) Einige Not. z. Gefüsspfl.-Fl. d. nordfr. Insel ` Róm (D. b. Monatsschr. XX, p. 28 - 29, 60 - 62); (19) Verz. d. v. Trigitz i. d. P. beob. Flechten (Verh. Brandenb. XLIV, p. 87 - 105); (20) Ber. über d. bot. Exk. n. Wittstock u. Kyritz (Ebenda XLIV, p. 118 - 138); (21) Ber. über einige f. d. Umg. v. Hamburg neue Moose (Allg. b. Z. VIII, p. 75 - 77). - 1903. - (22) Beitr. . Z. Flechtenfl. d, Umg. v. Hamburg (Verh. Nat. Ver. Hamburg 3. F. X, p. 20 - 57); . (23) Verz.d. b. Triglitz i. d. P. beob. Hymenomyceten (Verh. Brandenb. XLV, p. 168 = 191). - 1904. - (24) Erster Beitr. z. Pilzfl. d. Umg. v. Putlitz (Ebenda XLVI, p. 122 - 141). - 1905. - (25) Weitere Beitr. z. Moosfl. d. nordfries, Ins. (Schr. Nat. Ver. Schl.-Holstein XIII, p. 65 - 74); (26) Weitere Beitr. z: Moosfl. d. Ung. v. Hamburg (Verh. Nat. Ver. Hamburg 3. F. XIII, p. 105 - 181); (27) Bèi- träge z. Pilzfl. v. Mecklenb. (Ann. mycol. III, p: 291 - 401); (28) Ein kl. Beitr. z. Moosfl. d. Thür. Waldes (Allg. b. Z. XI, p. 106 - 108, 124 - 128); (29) Einige Neuheiten f. d. Flechtenfl. Hamburgs (Ebenda p. 150 - 151). - 1905 - 1917. - (30) Gs l. - 8. Vers, zu meinem Exsiccatenwerk "Fungi selecti exsiccati" in Verh. Brand. E OAMIL, D 1 99, 17,2 7.— 981 L, p, 29. SD: LIT, m 1 - I9: LIV, 2.17 - 51; ~ >Z. Pilzfl. d. Schwarzwaldes (Allg. b. Z. XII, p. 122 - 125). - 1907. - (32) Beitr. 2. Pilzfl. d. Schweiz (Ann. myc. V, p. 15 - 33); (33) Weitere Beitr. z. Pilzfl. d. nordfries. Ins. (Schrift. Nat. Ver. Schl.-Holst. XIV, p. 15 - 32). - 1907 - * 1908. - (34) Mycologisches a. d. Rhöngeb. (Allgem. b. Z. XIII, p. 169 - 171, 186 = 187, 202 - 206, KIT, p. 5 - 7). — 1908. (35)Beitr. z. Pilzfl. d. österr. Alpen- : . länder (Ann. myc. VI, p. 192 - 221). - 1909(36) Zur Fl. v. Glücksburg (Schr. Nat. . Ver. Schl.-Holst. XIV, p. 296 - 319); (37) Lichenol. Beobacht. i. d. nórdl. Prig- -nitz (Verh. Brandeb. LI, p. 37 - 47); (38) Verz. d. b. Triglitz i. d. P. beob. . Myxomyceten (Ebenda p. 59 - 68). - 1910. - (39) Yerz. d. b. Triglitz i. d. P. .. beob. Ascomyceten (Ebenda LII, p. 109 - 150); (40) Ein kl. Beitr. z. Pilzfl. d. . Eifel (Ann. mycol. VIII, p. 141 - 151). - 1911, - (41) Ein kl. Beitr. z. Pilzfl. d. Vogesen (Ebenda XII, p. 1 - 32). - 1914. - (42) Pilze bei Bad Nauheim (Ebenda CUI, p. 1 - 32);(43) Ein kl. Beitr. a. Pilzfl. v. Thüringen (Ebenda p. 423 - uu tel yd bei Triglitz i. d. P. beob, Cocciden (Verh. Brandenb. LVI, p. da LVIII, p. 6 - 54); (46) Beitr. z. Kenntn. d: Pilze Dalmatiens (Ann. myc. XIV, - l- 44). - 1917. - (47) Weitere Beitr. z. Pilzfi. d. Schweiz (Ebenda XV, p. "7 - 124). - 1918. - (48) Verz. d, b. Triglitz i. d. P. Beob. Zoocecidien (Verh. randenb, IX, p. 1 - 55). oru (49) Beitr. z. Kenntn. d. Zoocecidien Ober- ayerns(Ebenda LXI, p. l - 29); (50) Beitr. z. Kenntn. d. Zoocecidien Dalmatiens Zeitschr. f. wiss. Insektenbiolog. XI, p. 23 - 29, 88 - 95). "Nach dem Tode von JAAP sind erschienen: 1922. (5l)Weitere Beitr. z. Pilzflo- a v. Triglitz in der Prignitz (Verh. Brandenb. IXIV, p. 1 - 60); (52) Verzeich- is der Zoocecidien aus der Prignitz und dem havellündischen Luch SE p. - 92). - 1925. - (55) Verzeichnis von Zoocecidien bei Weinheim an der Berg- trasse (Deutsche entomplogische Zeitschrift). Hr T ; d | | d LVI, p. 77 - 92; LVII, p. 8 - 25; LIX, p. 24 -'40). - 1906. - (31) Bin kl. Beitr. ‚285 — 142). = 1916. — Verz. d. b. Triglitz i. d. P. beob. Fungi imperfecti (Eben- |. Wort von dem Beachten des literarhistorischen Momentes als einer "Ausartung Weingerl, Draba. ' Beiträge zu einer Monographie der europäisch-asiatischen Arten aus der Gattung Draba, sect. Leucodraba. Von HERMANN WEINGERL (Graz). VORBEMERKUNG VON K. FRITSCH. HERMANN WEINGERL war in den Jahren 1917 bis 1920 teils Demonstrator, teils — Assistent an dem von mir geleiteten Institute für systematische Botanik an der Universität Graz. In derselben Zeit führte er die vorliegende Arbeit durch und wurde 1919 zum Dr. phil. promoviert. Leider starb er schon 1921 an einem chro- nischen Herzleiden. Er war kurz vor seinem Tode damit beschäftigt, den einzel+ nen von ihm untersuchten Herbarexemplaren die Revisionszettel mit seiner Bestim-. mung beizufügen, was aber nur zum kleinsten Teile wirklich durchgeführt wurde, SN jedoch in der vorliegenden Arbeit bei jedem von ihm eingesehenen Xxemplar nicht nur Standort und Ngne des Sammlers, sondern auch das Herbarium, in welchem das E Stück liegt, angegeben ist, so kann auch ohne Einfügung eines Revisionszettels in den allermeisten Fällen mit Sicherheit ersehen werden, wie er die einzelnen ihm vorgelegenen Herbarexemplare gedeutet hat, Graz, am 26. November 1922. EINLEITUNG. Wie die ganze Familie der Cruciferen überhaupt, sind die Arten der Gattung Draba im Besonderen durch eine auffallende Einfórmigkeit in der Gestaltung ihrer generativen, aber auch ihrer vegetatiwen Organe gekennzeichnet. Diese EinfÜrmig- keit im Verein mit einer ausserordentlichen Veränderlichkeit der geringen Artun- terschiede machen die sichere Bestimmung der Arten dieser Gattung sehr schwer w hatten schon frühzeitig mannigfache Irrtümer und Verwirrungen zur Folge, die sic in dem Masse häuften, als die Versuche, die vorangegangenen Irrtümer zu bericht gen, immer zahlreicher wurden. Trotz den mehrfachen älteren Bearbeitungen der g zen Gattung oder einzelner Teile derselben ist daher ihre neuerliche genaue Dur - &rbeitung unter möglichst eingehender Bemützung der ganzen einschlägigen Liter: tar notwendig geworden. Indem ich über Anregung meines verehrten Lehrers Prof, K. FRITSCH die Bearbeitung der europäisch-asiatischen Leucodraben unternommen h be, hoffe ich, einen wenngleich bescheidenen ROLLER zu diesem umfassenden v geliefert zu haben. Mit dem oben bezeichneten historisch-literarischen Momente ist bereits eine der Richtlinien gegeben, in denen sich die Arbeit bewegte. Es war vor allem geb ten, die gänzlich verwirrte Synonymie wieder in Ordnung zu bringen und den Wust von fehlerhaften Angaben zu beseitigen, der sich im Laufe der Zeit in der Lite tur und in den Herbarien angesammelt hatte. Es mussten ferner die zahlreich di geführten Identifikationen begründet werden, es musste gezeigt werden, wie die nonyme und Irrtümer entstanden. Daher war ein tieferes Eingehen in die Geschi h jeder einzelnen Art notwendig. Daraus erklürt sich die Breite der Synonymie und des historischen Teils bei manchen Spezies. Wenn auch im allgemeinen WETTSTEIN sonst so nötigen Gründlichkeit" (Monogr. Euphrasia, P. 1) seine Richtigkeit so glaube ich doch, in meinem speziellen Falle in Toter "inet ey nichts ass siges vorgebracht m haben. x Aufgabe der vorliegenden Ärbeit war es ferner, die von den früheren Be: tern der Gattung aufgestellten Artmerkmale an der "Hand eines möglichst um? chen Vergleichsmaterials auf ihre Konstanz zu prüfen, die ungeeigneten als ou kennzeichnen, die brauchbaren unter Hinzufügung ser ume cuo. TOU. 0 | ' Weingerl, Draba. lichst grossen, konstanten Komplexen von Artmerkmalen zusammenzufassen und da- durch die Unterscheidung der Arten zu erleichtern, 2 Ein dritter, für die Durchführung der Arbeit massgebender Gesichtspunkt war ` die Untersuchung der Verwandtschaftsverhältnisse innerha lb der ganzen Artengruppe, namentlich mit Hilfe der pflanzengeographischen Methode WETTSTEINS's durch genaue Feststellung der Art-Verbreitun 3 Der Durchführung der übernormenen Aufgabe setzten sich zahlreiche, zun Teil ` g umüberwindliche praktische Schwierigkeiten entgegen KSE der Kriegsverhält- nisse und der damit verbundenen Unsicherheit und Ersclwerung des Post- und Bahn- verkehrs war es mir unmógltch, die gesamte einschlägige Literatur sowie Material in wünschenswerter Menge zu erhalten. Vor allem war es ausgeschlossen, aus Ame- . rika das nötige zu bekommen. Ferner war es mir unmöglich, von der einzigen afri- "kanischen Leucodra ba, Draba hederifolia Coss., ein Herbarexenpla r oder eine Abbil- . dung zu bekommen. Deshalb beschränkte ich mich von vornhorein auf die europäisch- $ asiatischen Leucodraben. Aber auch aus dem europäischen Norden und aus den sibi- = risch-zentralasiatischen Hochgebirgen mangelte es mir an Herbarmaterial. Aus die- | gem | Grunde musste ich auch auf die Bearbeitung der Arten aus der rupestris-Reihe | ganz verzichten, was mir umso leichter fiel, als ich auf die eingehende Arbeit E EKMANS's über die skandinavischen Arten dieser Reihe wie der Sect. Holarges hin- weisen kann. Hingegen stand mir aus den mitteleuropäischen Gebireen dank dem Ent- Herbar des Benediktinerstifts EE c Ä E | "Botanische Abteilung d. ungar. Nationalmuseums in Ba st: um "ai a. Herbarium generale Se ee 1 a + RE ee ne ee EE 3 . Herbarium Haynaldiamım .............. e (Coe me uisu hles c Helps ..Bha * gun Ham Herrn Dorgratos CZEGKA in Graz... 2.2... E, Herbar De CANDOLLE in Genf ...... OUT nl, DC Herbar d. botan. Abteil. d. Lande sunssurs nJoarmeaum® in Oris oo. . -GJ Harbar d. Inst. T, Byst. Pot. d. Umiversitst Graz ....,...:...... re ^'Herbar d. ionic ieu "Rudolfinum" in pecu Diod aa d (£o RE Herbar d. siebenbürg. Nationalmuseums in Kolozv Via t4 ddr d rc: d Herbar d. botanischen Museums EE e SE EE p M . Herbar d. städt. Museums "Carolino-Augusteum" in Salz! Büren; .S Herbar d. botan. Abteilung d. Naturhist. Hofmuseuns in wer... oi d. botan. PROPI EUS der E Wien ure dog Poo metr ME ; : infolge der id: icon Teitlage E ELLA waren, blieb tige Material des Museums "Ferdinandeum" in Innsbruck versagt, wo man Ortes ĉas wertvolle Material den unsicher Postverhültnissen des ü en. abe ich noch, dass ich die Herbarst: Rede: der erleichterten Kon- hte ic d ise, "das er der Arbeit in ihrem ganzen Ver-lauf ent- tbaren Ratschläge und für seine kräftige Unterstütz- l- und Literaturbeschaffung meinen aufrichtigen Herrn Priv.-Doz. Dr. BRUNO KUBART für die An- vorliegender Reproduktion der Arbeit umge- . gen) und Pre AUGUST GINZBERGER, Àge vs it sts am Tata is 1 ei r li n "am mir Rage Kee D “Insti tut tsvorständon und aon SR Weingerl, Draba. | u gung stellten. Frau Elisabeth EKMAN (Stoeich (lm) und Herrn S. JAVORKA (Budapest) danke ich für briefliche Auskünfte una icon de sowie für mitgsteilte Herbarex-. emplare seltener Pflanzen. VERZEICHNIS DER BENÜTZTEN LITERATUR. ADAMS, J. M. 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Während die Identifikation des BAUHIN' schen Synonyms mit Hilfe der Abbildung verhältnismässig leicht und sicher gelang, und bereits seit WILLDENOW®) ausser jedem Zweifel steht, ist man sich über HALLER's Pflanze bis heute nicht ganz im Klaren, ob sie als D, dubia oder D. tome tpsa zu deuten sei. mirnog hielt sie für D. dubia, De CANDOLLEÓ) mit WAHLENBERG 7) für D. tomentosa, GAUDIN®) wieder für D. dubia. | LINNE stellte in der 1, Auflage der Species plantarum 6 Dra a-Arten auf, doch wer keine Leucodraba darunter. Erst 1759 beschrieb er D, hirta") und zog sowohl . BAUHIN's als auch HALLER's Synonym hierher. LINNE gibt an, dass er D. kirta von SOLA'DER aus Lappland erhalten habe. Nun ist aher von Frau EKMANl0) aufgrund des LINNE'schen Originalexemplars festgestellt worden, dass LINNE's D, Airta in Skan- dinavien gar. pos vorkormt, sondern dass es sich hier um eine asiatische, von DUR 11 später als D gelida benannte Art handelt, die wohl LINNE zugesandt worden wer und als deren Standort er irrtümlich Lappland angab, weil er sie in sei- nem Herbar mit einer wirklich aus Lappland stammenden Braya alpina vermengt hatte. . Von den späteren nordichen Botanikern, namentlich seit WAHLENBERG und ZETTERSTEDT, „die LINNE's D. hirta in Skandinavien vergeblich suchten, ist dann der Name gewalt- Sam auf gewisse Formen aus der Sect. Holarges umgedeutet worden. _ | In "Hentissa ed. 1." (1767) beschrieb LINNE p. 91 eine ihm von GERARD aus der Provence zugekommene weissblühende Art als D ciliaris. Sie ist bis heute nicht =~ mehr aufgefunden worden. Die Deutung des Namens geht eist dahin, dass es sich um ~ . De aizoides nit susgeblassten Blüten gehandelt habel2). ; 1762 beschrieb JACQUIN 13) seine D, stellata von Wiener Schneeberg, im glei- | Chen Jahre CRANTZ 14) dieselbe Pflanze als D.austriacawon der Oste Letzterer . gebrauchte für sie später 15) den Namen D, Wirsuto Yon Linne 1?) ebenso wie BAU- HIN's Bursa pastoris alp: hirsuta irrtümlich zu seiner), hirta ais Synonym ge- zogen, gieng der Name D. stellata Jacg. allmählig auf BAUHIN's Pflanze (D. dubia Sut. über und die wahre D. stellata geriet in Vergessenheit -D ciliata, von SCOPOLI 1772 entdeckt und beschrieben 17) , wurde 1852 von SAU- TER 18) als eigene Gattung Dollineria abgetrennt, von BOISSIER l9) in die Gattung dl. 57, nr. 3, p. 13. - 11) Fl. Baic.-Dah. in Bull. 250. - 12) De CANDOLLE, Syst u iginalexemplars; nach einer Notiz in Flora VI, (1825) p. ; P. 6. - 18) Flora XXXY ?, S 6; vergl. FRITSCH in Verb. ` Fe ele Ee 2 SE A3 EE e E s PCM TRUE REN iM ECL sea E Lr re: br ge Loto o E ae LEA AK Eia a s Weingerl, Draba. 18 Arabis gestellt, wo sie noch heute unter den Namen Arabis Scopoliana Boiss. zu finden ist. | WULFEN 1) vermehrte 1778 die Reihe der Jeucodraben durch seine D Jladnizen- ‚sis aus Körnten, LILJESLAD 1793 durch seine D. nivalis aus Lappland 2), à . Nachdeu schon LINNE's 9, hirta durch einen Irrtum in die Welt gesetzt worden Mw. war, nachdem LINNE durch falsche Synonymie den Grund zu ltenden Verwechselung- en gelegt hatte, erreichte die Verwirrung bei WILLDENOW 9) einen Höhepunkt. Neben LINNE's D, hirta führt er nur 3 Arten cuf, dio zur heutigen Sect. Leucodraba ge- hören, die aber bei ihm nicht mit der Pflanze LILJEBLAD's, sondern nit D. siliquo- sa H.B. identisch ist, dann D, stellata. die er nit B, dubia verwechselt, und D. 3 androsacea, die aus der Konfundierung der D. fladnizensis Tul» nit D. cilicta Scop. Sekt AAR 2 | SUTER */beschrieb 1802 die Pflanze BAUHIN's neu nter dem Namen D. ubia, oh- ne mit diesem WILLDENOW's falsche D, stellata zu verd n. Auch die von MAR- E s SCHALL v. BIEBERSTEIN 5) aufgestellte D, siliquosa (1808) blieb unbekannt und ver- mochte WILLDENOW's falsche D rivalis nicht zu ersetzen. Aus diesen Crunde wurde Ge die gehte D, nivalis LILJEBLAD's von WAHLENBER 6) 1812 in D. muricella, von WEL - MAN "Jee in D, Liljebladit umbenannt. ADAMSÜ beschrieb eine hellgelb blühende . Varietät dieser Pflanze 1817 ais D, caesia. Ke 1912 bekam die von proxsow 9) in Schottland entdeckte und von ihm für D. sel- lata Jacg., von MITI 1) für D, htrtc L. gehaltene D. rupgetris von R. Brom ii^ ihren Namen, ein Jahr später D. tomentosa von WAHLENBERG LZ, Die von WILLDENOW qui ei D. fladnizensis WULFElM's erschien 1817 aus Si- birien als D. lactea ADAM's 1 $. 1920 aus Skandinavien 8 D. Waklenbergtii Hartm. 14), aus äer Schweiz 1821 sls D, helvetica Schleicher 19). ` E Hatten:sich bisriun durch kritiklose Beschreibung einzelner Arten die Synonyme ` — in bederiklichem Masse gehäuft, so beginnt mit De CANDOLLE's 16) "Systema naturale? - ; und "Prodromus" eine Periode kritischer Bearbeitung des’ bisher gewonnenen fatsa- chermaterials, jedoch unter gleichzeitiger fortwährender Aufstellung neuer Arten und Formen, resp, Zerlegung älterer Spezies. So finden wir bei De DANDOLLE die — heterotriche Form der D. flainizensis als D, lapponica, die D, dubta mit kahlen Fruchtstielen als D. laevipes neu beschrieben. Was D. nivalis, D. fladnizensis . und D, stellata anbelangt, so konnte sich De CANDOLLE nicht von WILLDENOW's Irre: tünern frei machen. Auch waren zu dieser Zeit die Alpen-Draben noch wenig bekannt, sodass sie nicht ausreichend berücksichtigt werden.konnten. Hingegen sind die nordischen und arktischen Arten dank der präzisen Vorarbeit WAHLENBERG's schon verhältnismässig recht gut dargestellt. Als Speziescharaktere verwendet De CAN- DOLLE noch immer die ganz unmassgebliche Form der Blätter und die Behasarungsvere av teilung, nimmt aber schon Rücksicht auf die Gestalt der Schótchen. - i25 UE EE Die erste eingehende Bearbeitung der alpinen Drabem lieferte KOCH in seiner grundlegenden Monographie, betitelt: "Abhandlung über die zur Flora Deutschlands E schörigen Arten der Gattung Draba". Aufgrund eines reichlichen, von HOPPE auf zahlreichen Bergfahrten mit vielem Fleiss gesammelten’ Materials sind hier sowohl die bisher bekannten, als auch einige neue Arten in überaus harmonischer, jede eineitige Bevorzugung eines Merkmals vermeidender Zusammenfassung aller massge- benden Unterschiede dargestellt. Zwar verwirft KOCH den Namen D, Fladnizensig P, ganz wegen der.Behandlung, die er durch WILLDENOW, WAILENBERG und De CANDOLLE er- ‚fahren hat, und ersetzt ihn durch SCHLEICHRS's D. Adlveitica. Andererseits leugnet er als erster entschieden, dass LIWEBLAD's D nivalis in den Alpen vorkonme und D Plant. rar. Carinth. ap. Jacq. Misc. I, p. 147. - 2) Sv. Vat. Ak. Handl. 1793 p. 208. - 3) Spe (1801) p. 427-28. - 4) Helv. Fl. II, p. 46, II D, Sv. Er , Handb, i Skand. Fl. p. 539. - 15) ap. De.CANDOLLE, Syst. nat. II, p. 345. - 16) L.c. p. 243 ff, Prodr. I, p. 166. 16. ^ Es Weingerl, Draba. beschreibt die von WILLDENOW fälschlich dafür gehaltene Pflanze neu unter dem Na- men D. oarinthiaca Hoppe. Die von JACQUIN am Schneeberg entdeckte Draba, die man gänzlich aus den Augen verloren hatte, brachte KOCH als D. saxatilis wieder an's Licht, richtete aber in ahnungsvollem Zweifel an die Wiener Botaniker die Auffor- derung, D, stellata Jacq. am locus classicus aufzusuchen und sie mit seiner D saxatilis zu, vergleichen. 5 SAUTER 1) leistete dieser Aufforderung 1825 Folge und hatte die Genugtuung, JACQUIN's2.. sf$elloiu. wieder herstellen und die falsche De stellata unter dem Ea- men D, frigida beschreiben zu können. Zwischen KOCH's Draba-Monographie -(1823) und seiner Synopsis (1837) erreichte die alpine Drabenförschung ihren Höhepunkt, gekennzeichnet durch die Namen KOCH, HOPPE, REICHENBACH, ferner GAUDIN, HOST, T AUNSTEINER, SAUTER u. a. In diese Zeit fallen REICHENBACH" s wichtige Tafolwerke 2), die heute noch unerlásslich für das Studium der Draben sind, ferner STURM's Drabe-Abbildungen in "Deutschlands Flora", -= Zu denen HOPPE eine monographische Bearbeitung der Gattung als Begleittext liefer- te, Diese teilt die Vorzüge der Abhandlung KOCH's, geht aber in der Artenzersplit- | terung etwas zu weit. So ist hier z.B, RUDOLPHI's D, Zoppeuna, eine gläbreszieren- < de Yarietät der D, siliquosa W.B. aufgenommen, ferner D, Traunsteineri, eine be- reits von ihrem Entdecker TR NER selbst für einen offenkundigen Bastard ge- haltene Pflanze. Die E nine einzelner Formen erfolgt bei HOPPE oft nur nach der Behaarung, mit umgehung des wichtigeren Merkmals der Schöt henform, so z B. zwischen‘ D.Hoppeuna Bud. unà D. lapponica. DC. "^^ Die Ergebnisse der deutschen Drabenfor schung dieser Zeit sind niedergelegt in der usd idee Mi Bearbeitung der Gattung durch dm in RÖHLING's "Deutschlands Flora" sowie in der 1. Auflage seiner Synopsis ‘Neu aufgestellt wurden in dieser Periodo (1823 - 37): D. oarinthiaca Hoppe a D, siliquosa "Eois D. laevigata Hoppe (= die kahle Form der D. flaümnizensis iiie as KOCH D. frigida (= dubia Suter) durch SAUTER x dig, heute nicht mehr identifizierbareD. WormskjBldii durch FISCHER bei SPRÉNCEL im N mit D. stellata Jacg. wesensgleiche D. macrantha durch VEST bei REICHENBACH die von JLadnizensis Wulf. nicht verschiedene D, solero ophylla dÉ GAUDIN 9), die mit D. stellata Jacq. übereinstimmende D, Johannits von d 3010], die glabrescierende 1 er en pon als D. Hoppei won TRACHSEL 41), als D. Hoppeanc von RUDOLPHI 2 der Bast D. siliquosa x itamentosa als D. Bei ineri von HOP- alls’ bei STURM d ferner die heute noch zweifelhafte D. umbellata von ^u a die San, i D. pygmaea, die mit D. eege Wulf. identisch * : wi man sieht, sind es fast ‚ausnahmslos mır neue Namen für schon bes tehentà : zies. Gleichzeitig mit dieser bedenklichen Anhäufung von Synonymen ging die Ten- ur Auf g der schon bekannten Spezies Hand in Hand. Zu KOCH's Zeiten : Së Heutige” D, Jladriizensis aus 3, D. wüliquosa gleichfalls aus 3, D. du- e Arten en u.S.W. ` ER, folgenden Periode weit ER die Neigung, die Arten KOCH's, die ge- letzten, unteilbaren Elemente darstellen, zu grósseren Kollektiv- rufassen. Die von nun an neu beschriebenen Arten sind fast aus- spezies oder aussereuropäischer Herkunft. Artenzersplitterung HOPPE's und KOCi's nahm ihren Aus- bien nämlich in der "Linnaea" die "Synopsis Brabarum éi Ger als erster einen der bisherigen Richtung Ser? 3 setzte chlu v seine Vorliebe für kolletive | e SE A. germ, II dues s P eh ed. (1837) p. 62 ff. - E Flo-. 2) Deutschl. Flora Heft 65 ir (1831) pP 285, - - MTS I. mastr. 12 2 um 1838, Pe 87 .- a. Lin- Weingerl, Draba. a SE 17. laevigata KOCH's zu seiner D, Wohlenbergii, sondern auch durch Zusamnenziehung der drei Sektionen Ohrysodraba, Leucodraba E Holarges De CANDOLLE's zu einer einzigen, von ihm Prabaea benannten Untergattung bekundete. Als neue Spezies fin- den wie bei LINDBLOM D. £richella nach einem Mamuskript von FRIES. Sie gehórt dem Verwandtschaftskreis der D, rupestris an. BE ios Beispiele LINDBLOM's folgte hinsichtlich der Alpendraben als erster SCHER. indem er die Vereinigung sämtlicher Glieder der /ladnizensis-Gruppe unì da- Ge noch der D. TFraunsteineri vorschlug, wenn auch nicht durchführte, Im Gegensatz zu seinen radikalen Absichten steht allerdings die Aufstellung seiner D. stylaris (oder 2. Kochiana, wie er sie später benannte), einer auf geringfügige Abänderung- en der D. dubta basierten Spezies, die meines Wissens später nicht mehr gefunden, wurde und aus der PEIPERAUE ganz verschwunden ist. Auch BERTOLONI zeigt En Werer indem er 7, tomentosa zu D. dubia zieht, ebenso GRENIER und GODRON die D. dubia, siliquosa und die hetero- triche Varietät der D, fladnizensis mit D. tomentosa vereinigen und daneben von allen alpinen Leucodraben nur D fladnizensis (unter dem Namen D. Whlenbergii) ` bestehen lassen. ‚Schon bei LINDBLOM zeigte sich, allerdings in massvoller Weise, ein Fehler, der bei den folgenden Monograpken inmer mehr in Erscheinung trat, nämlich die sin- ‚seitige Bevorzugung eines einzigen Merkmals, das dann mehr oder weniger konssquent ïn seinen speziellen Variationen durch die ganze Gattung verfolgt wurde, unter Hintansetzung der übrigen spezifischen Merkmale. Schen bei LINDBLOM wird die ganze Sektion Drabasa nach der Schötchenform eingeteilt und dadurch eine unnatürliche Gruppierung geschaffen, die den Verwandtschaftsverhältnissen in keiner Weise Rech- nung trägt. SCHEBLE übersieht bei der Verschmelzung der D. fladnizensis mit D. st: liquosa dag trennende Merkmal der Schötchenform vollständig und gar bei GRENIER und GODRON heisst jede Leucodraba mit sternhasrigen Blättern D, tomentosa und je- = de ohne Sternhzare D, Wahlenbergii. Was da noch an Unterschieden in meu Blü- te und Frucht vorhanden ist, wird gänzlich ignoriert. Wie weit men kommt, wenn dieses Verfahren im Extrem durchgeführt wird, ersieht man an der in ihrem allgemeinen Teil vortrefflichen, in ihren EE Teil | lich a ee VE NEILREICH's . NEILREI Übergänge vorhanden sind und dass sie auch bei ein und derselben Art in weiten * Grenzen schwanke, Statt sich nun nach andern trennenden Merkmalen umzuseh bi liess er diese ganz ausser acht und vereinigte fast alle Leucodraben der Alpen zu einer Kollektiv-Spezies, die er Draba lactea nannte unà die er in 6 Varietäten glieder. te: var, tomentosa, var. pubescens, var. seminuda, var. glabrescens, var, ciliata vare glabra. Auch diese Varietüten sind keineswegs natürliche, sondern künstlic ausschliesslich nach der Ausd usdehnung des Haarkleides abgegrenzte gerne . Steht z.B. in der Varietät pubescens neben D, dubia und D. Pacheri auch D. Kot schyi Stur, die einem ganz andern Verwandtschaftskreis angehört. Andere Arten Y 5. den zorrissen und ihre Teile in verschiedenen EE . Stellata Jacq. ist neben dieser kollektiven;D. lactea stehen geblieben, eine Iı 'konsequenz, derentwegen NEILRIECH von STUR heftig getadelt wurde und der zen vielleicht lokalpatriotischer Netur ist. . Ju e - Ein Jahr darauf (1860) m lm J. Bars P) eine Bearbeitung dor al nen Leucoáraben, in der ebenfalls d e Ausdehnung des Haa rkleides über oder den belben Stengel c oder eine Boschr € UT TM RENE sinus CS SE ae SE | 3 SE , vn ve Yl. ital. YI nu p. 474 - SE Së 3) Pl. de France T Dee) en 123. | die Draben d. Alpen arpathenlär er, in > Mg j de E - Weingerl, Dreba, spielt. Demgemäss findet man bei BALL 3 Spezies unterschieden. Dem ersten Fall 3 entspricht D, tomentosa, zu der er auch D. .dubia und D. Trauns . dem zweiten D. stellata, in welche er D. siliquosa mit einschliesst, dem dritten „Fall D. fladnizensis samt ihrer heterotrichen Form. Bezüglich der Einreihung von D. laevigata S, und D, laevigata Hoppe ist er im Zweifel. Übrigens bet BALL das Unzureichende der Behaarungsverteilung als spezifischen Charakters wohl erkannt und sich noch nach anderen Merkmalen umgesehon, wobei es ihm am gseignetsten er- Schien, die Arten nach der Nervatur der Schótchenkleppen derart zu unterscheiden, — dass D tomentosa an ihnen einen durchlaufenden Mittelnerv aufweisen sollte, wäh- - rend er boi D, stellata an der Spitze, tei D, Fladnizensis aber schon unter seiner 2 Hitte gegabelt sein sollte, Eine Unterscheidung der Arton auf derartiger Grundla- ` a ge widerspricht vollständig den Tatsachen und ist auch später nicht mehr angewen- Ta det worden. : d | | 5 : : $ i : ij | Wieder ein Jahr später erschien die Bearbeitung der russischen Draben yon der- E d / j : d x K i : | j NS Sg selben einseitig-radikalen Konfundierungs-Tendenz, nämlich die von REGEL 1). Auch L dieser verwirft wie NEILREICH die Behaarung als Unterscheidungsmerkmal, glaubt je- 5 doch aufgrund der Schötchenfom allein einige Spezies auseinanderhalten zu können die er wieder in zahlreiche Varietäten gliedert. Dass auch Sammelspezies ohne innere Verwandtschaft entstanden, führen, im einzelnen darauf einzugehen; ich habe s dene Formen im speziellen Teil dieser Arbeit berücksichtigt und jede einzelne da- | hin gestellt, wo sie hingehOrt. Es ist bezeichnend, dass REGEL selbst an der Rich- = ~ tigkeit seines Vorgehens zweifelte 2), | M R So war bei NEILREICH, BALL und REGEL die monographische Bearbeitung der Gat- |. tung Draba zu einem ganz äusserlichen, künstlichen Einteilen, zu einem Sortieren. ‚der Formen nach dem Vorhandensein oder Fehlen eines einzigen bestimmten Merkmals . geworden. Doch schon in demselben Jahre wie REGEL veröffentlichte STUR 3) eine Mo- T nographie der Gattung Draba (und zwar der kerpathenlänäischen Arten), in der er 1 den scheinwissenschaftlichen Methoden der "Varietütsnmünner" $) im Allgemeinen ; und NEILREICH's Drabo-Monographie im Besonderen bewusst entgegentrat und als ei- | . ner der ersten, die auf deszendenztheoretischem Boden standen, die Arten möglichst. .' nach ihren natürlichen Terwandtschaften . recht anzutasten, Er unterschied innerha . eher Gruppen: 1) D.s Jladnizensis mit D. fladniizensis Wulf., D. Dorneri Heuff. und — AL. Kotsohyi Stur; 2) D. carinthiaca mit D, earinthiaca Hopp ..$) Di tomentosa. Diese : | - Sie sind von den Kollektivspezies der Varietätermänner vom Schlage NEILREICH's, .—- MALL's und Rh 3 So ie ; Wie etwa die Klassen im Sexualsystem LINNE's : . von den Klassen und Ordnungen des natürlichen Systems, Im Übrigen ist bei STUR be- E erkenswert, dass er die Variabilität d f da wieder unnatürliche ist klar. Es würde zu weit Amtliche von REGEL unterschie- I "ed ge D E c E. ie meine Reihen Radiato-8tellatae und Hamoso-stellatae. E L asse, als deszendenztheoretische Gesichtspunkte in systematischen Ar- E pn //, der ri die nordichen Draben 1898 einer kritischen Bearbeitung unterzog ki si Re " sd 890) i-o Notes on arctic plants in Bot, Tiüskr. Weingerl, Draba. D, rupestris als zu D, fladnizensis stellen sollen. Auch in der neuesten Monographie nordischer Draben, die 1917 von Frau ee geliefert wurde, sind verwandte Arten zu grösseren Gruppen ("Typen") vereinigt. Der Artbegriff ist recht weit gefasst, die Spezies selbst in eine Anzahl von Sub- spezies und Formen zerlegt. - Hatte also bei den Monographen seit LINDBLOM durchwegs die Neigung geherrscht, den Formenreichtum der Gattung auf einige wenige "gute" Spezies von grosser Vari- | ationsweite zurückzuführen, so waren hingegen die Floristen seither andere Wege ` gegangen, genauer gesagt, sie waren in den Spuren KOCH's weitergewandelt, wenig- stens die mitteleuropäischen, die bis zum heutigen Tage direkt oder indirekt auf -— KOCH fussen. Wir finden daher seit LINDBLOM in keiner Leucodraben-Monographie auch nur eine neue Spezies beschrieben; neue Namen, die vereinzelt auftauchten, be: zeich- neten Stets etwas schon bokanntas: Die neuen Arten, die in den letzten 6 Jahrzehn- ten aufgestellt wurden, sind, soweit es sich nicht um Einzelbeschreibungen han- delt, in Florenwerken, 'Reiseberichten, Samenkatalogen enthalten, also in Veróf- fentlichuugen,. die sich nicht speziell mit der Gattung Draba beschüftigten, "mr 2 finden in der Literatur dieses ^ deg to folgende neue Leucodraben: zr | D, lasiophylla wurde von ROYLE 2) 1829 aus dem Himalaya beschrieben, D, tg, suta von TURCZANINOW auf den kurilischen Inseln entdeckt, D, intermedia 1840 -— von HEGETSCHWEILER 9) als Zwischenglied eig in D. fladnizensis Wulf. unà D. si- liquosa M.B. aufgestellt. 1841 führte BUNGE 5) seine D, altaica, u gleichen Jah- re TUROZANI Now 6) seine D, gelida auf, ein Jahr später BOISSIER e D. armena. SAUTER beschriob 1849 d & Zwergforü der B dubin Sut. als D. Ke Mielichh,, 1852 eine Varietät der D, re au als D nivea 9), jene aus Rauris im Sal EE gischen, diese aus dem Engadin. 1855 schenkte uns STUR 10) seine 7, Pacheri, SONS Loka]gyozies aus Kärnten, 1859 seine siebenbürgische D, Kotschyi 11), FEL die ebenfalls siebenbürgioohe D. Dorneri. In RUPRECHT's "Flora séacast erschien 1869 D, supranivalis Mit einer Kollektion von Tiroler Pflanzen gab PORTA 1878 seine D, Muteri aus. BRÜGGER li) beschrieb 1881 die mit SAUTER's D, mi vea identische. D. rhaetico, DALLA TORRE +5) 1882 die glabresziorende Form der RS siliquosa als D, Trachselii, 1892 WETTSTEIN 16) die von DÖRFLER in Albanien ge- sammelte D, Dörfleri; eine japanische Lecodraba benannte MAKINO als D. Shirouma—- no (1904), FEDTSCHENKO stellte 1906 die zentralasiatische 7, uczkolensis, JAVORKA 1910 die siebei bürgische D. Simonkatana auf 17). Bei Frau EKMAN endlich findet me mehrere neue Nanen für verschiedene Formen aus der ue SE D, mere 2 tris R. Dr. | LINNE kannte nur 8 Arten der SE Draba, WILLDENOW bereits 16, De SE trotz der Abtrenmng der beiden Gattungen Petrocallisund Erophila 59 Spezies, ' Letzterer war der erste, der eine Einteilung der Gattung in Sektionen durchführ- te. Er unterschied folgende Untergattungen: Gë l. Alzopsis. — Ausdauernde Pflanzen. Schaft nackt. Blätter starr, gewinper . Blüten gelb. Griffel fadenfÜrmig, verschieden lang. 2. 09. Chrysodrüba - Ausdauernde Pflanzen. Blätter nicht steif und nicht eet 1t Blüten gelb. Griffe! fehlend oder kurz SS P Leuoodrdbo» - Ausdauernde Pflanzen. Blätter nicht steif. Blüten w weiss. 1) Beitr. z. Kenntnis d. od "Höchgebirgs- Mraba Sv. Yet. Ak. ond. BT. D "nr. 3. - 2) Ill. Bot. Himalay. p. 71. - 3) Bull. Soc. Nat. Mosc. XIV, p. 64, . 4) Fl. d. Schweiz p. 631. - 5) Delect. sem. Hort. Dorpat. p..8. - 6) Bull. nat. Mosc. XV, p. 250. > 7) Ann. Sc. Nat. 1842, p. 167, teste BOISSIER, JE "xe p. 401. > dp Flora XXXII, p. 666. - » Flora XXXV, p. 622. - 10) ü. 0.0. - 1) 0, u 2 X n 3.-12 Verh. Zool. Bot, Ges. brew "33 Tl. Caucas. p. 116. - 14) Jahresber. Naturf. Ges. Graubünd. XX E E) Anleitung p. 179. - 16) Beitr: B. OF Alban. in MH. Bot. BL #7 Bot. Köziem. 1910, P. wel. SÉ ` | S à Les nackt oder werigblüttrig. | -Holurges - Pin- oder. zweijährige Prinzen. Ld bk keet Bisen klein, Miis oder en 20. Weingerl, Draba. 5. Drobella. - Ein- oder zweijährige Pflanzen. Griffel fehlend. Stengel be- blättert, verzweigt. Blüten klein, weiss oder gelb. Von diesen 5 Sektionen sind die 1. (Aizopsis) und y^ (Drabeila) ohne Zweifel natürliche Gruppen. Hingegen sind die 2. (Ohrysoüraeba), (Leucodraba) ong 4. (Holarges) richt scharf voneinander zu scheiden und an mehreren Stellen in- einander über. Von Chrysodraba unterscheidet sich ZLeucodraba überhaupt nur durch die weisse Blütenfarbo, ein Merkmal, das nicht nur innerhalb der Sektionen, son- deráü sogar innerhalb einer Spezies unbeständig ist. So gibt es z.B. von D, niva- 1ts Liljebl. eine in Ostasien vorkamende Spielart mit schwefelgelben Blüten, um derentwillen De CANTOLLE 1) die normalerweise weissblühende Pflanze in die Sect. Chrysodraba einreiht. Auch D. tomentose #Albg. unter den Leucodraben hat etwas gelbiiche Blüten. Andererseits pf flegen Arten der Sect. Chrysodraba Vom mit- unter auszublassen, z.B. D. alpina L.i, D. Tsohhtschorum Tkhoutv. Auch die Grenze der Sect ee gegen die Sect. Holarges hin lässt sich nicht genau einhalten. De CANDOLLE selbst zählt z.B. D eontorta Mrh., die in den Hochgebirgen immer ausdauert, zu den ein- bis zweijährigen Arten der Unter- gettung Holarges. Ebenso soll nach LINDBLOM Ð, aurea eine perennierende Pflanze sein, obwohl sie De CANDOLLE ebenfalls in der Sect. BOIergas anführt. Ai! diese Mángel der Einteilung hatte schon LINDBLOM trefflich auseinan- dergesetzt und sie zum Anlass genommen, dio Sektionen Urysedraba, Leucodraba u. .. Holargea zu einer einzigen Untergattung zusammenzufassen, die er Drabaea nannte. “ Daneben liess er die Sektionen A4izopsis und Drabeila bestehen und schloss De CAN- DOLLE’ s Gattung #Zrophila als 4. Untergat tung an. Obschon dieses System LINDBLOM' s heute noch wissenschaftlich einwandfrei ist, fand es verhältnismässig wenig An- klang. Doch nahm es z.B. WATSON 5) an unter "Hinzufügung einer neuen Sektion Fete- rodraba, welch" letztere durch eine einzige amerikanische Art vertreten wird. Ge- | in den Natürlichen Pflanzenfsmilien Pl, nur dass die Bezeichnungen Chrysodrabe, Leuocodraba uni Holarges als Untergruppen von Drabaes wieder zum Vorschein kommen 39 ine Ergänzung der Einteilung De CANDOLLE's suchten ferner SOMMIER und LEVI- . ER 7)zu liefern durch Aufstellung einer neuen Sektion Arabiidopsis mit einer ein- . zigen Art, D, subsecunda, welche Schotenfrüchte trägt. Ihre Blütenferbe ist unbe- kannt. Vermutlich gehört sie Überhaupt nicht zur Gattung Drabe, — — Eine von De C LLE abweichende, aber doch auf ihn zurückführbare Einteilung rührt von FRIES 9) her und wurde u.a. von NYMAN 9) übernormen, FRIES teilt die » skandinavischen Draben folsenisrmanhon ein: A. Vernae; B. Aestivales; C. Redivi- | vae seu stoloniferae aut ‚soboliferae; Ps Annosae seu rosulato-caespitosae semper- » virentes. .. . Die Gruppe A. Vernae deckt Sich mit De CANDOLLE's Gattung Erophila, die Grup- pe B. Aestivales mit der Sect. Drabella DC,, die Gruppe C, Redivivae umfasst die Sect. Holarges mit Einschluss der Leucodraba-Arten D, #irta L, und D, rupestris E, r.i die Gruppe D. Annosae die übrigen Leucodraben sowie die Sektionen Chryso- draba und Alzopsis, welch’! letztere allerdings in Skandinavien nicht vertreten ist und erst von NYMAN hinzugezogen wurde. Aber auch abgesehen von dieser unbe- ründeten Einziehung der vielleicht am schärfsten umschriebenen Untergattung ist d. e Binteilung von FRIES abzulehnen wegen der unnatürli chen Abtrennung der D, rw- stris > ihren nächsten Verwandten. C. EN: GO ) unterschieden nur zwei UltergAttühgen: Zudraba und Ero- ER einschloss. sepe Einteilung wendete auch NEILREICH in sei- . ; Syst. nat. II, Tp. 340 pro D, murteella Fhlbp. Prodr. I, p. 168. - 2) Linnaea ] M Pp. a- » Fl. terr. Tschuktsch. in Act. hort. Petrop. VI (1879) p. ‚inne. ir P na ff. - 5) Fl. North Am. I,1. p. 106 ff, te. GILG, wb. XL, nr. 90, p. 37. - 6) Engler-Pratl, Nat. Pflanzenfan. IH. 2. | Plaht. mov. Cauc. in Act, hort. Petrop. XIII (1893) p, 85. = pre p. 31-32. - 2 Nes (1855) p. 199-200, - 10). BL e nau in allen Punkten ee in neuester Zeit das Drabensystem PRANTL'S ` a ET i e ET EE AENT P a AO R S qe e SH need de E e te. apee Budraba also die Soktionen Aizopsis, Chrysodraba, Leucodraba und Hol- ' Weingerl, Draba. Zi, - ner Flora von Niederösterreich 1) an, in gewissem Sinne auch ROUY und FOUCAUD 2), ds indem sie zwei "Subgenera" Zudraba und Erophila aufstellen und das Subgenus Eu- | draba weiter in die drei Sektionen Aizopsis, Leudodraba und Drabella zergliedern. : (Holarges geht in Leucodraba auf, Chrysodraba ist in Frankreich nicht wertreten). In neuester Zeit hat GILG 3) mit Rücksicht auf die zahlreichen neu entdeck- ten amerikanischen Arten, die sich dem alten System De CANDOLLE's schwer einfügen liessen, eine Neu-Einteilung der Gattung vorgenommen. Er stellte 15 Sektionen auf, darunter 10, die ausschliesslich amerikanische Arten enthalten. Die übrigen 5, die auch auf die alte Welt übergreifen, sind folgende: I. Aizopsis (=Aizopsis DC.), II. Alpinoideae (=Chrysodraba DC.), VIII. Graciles (=Drabella DC.), IX. Nivales (-Leu- 7 codraLa DC. ohne D. hirta L.), XI. Hirtae (=Holarges mit D hirta L., ohneD, ma- - gellanica Lam. ). | Man sieht, dass sich GILG hinsichtlich der europäischen Arten, abgesehen von der nur bedingt gerechtfertigten Verschiebung der D, hirta L. und von der Überstel- lung der D. magellanica Lam, in die rein amerikanische Sektion Alyssoideae, im We- sentlichen auf eine Neu-Benennung der Sektionen De CANDOLLE's beschränkte, wobei jedoch das Verdienst GILG's, die amerikanischen Draben in ein geordnetes System ge- bracht zu haben, nicht bestritten werden soll. Im Übrigen sind die Grenzen zwischen S den einzelnen Sektionen Dei GILG zum Teil ebenso verschwormen wie bei De CANDOLLE. Im Allgemeinen blieben die meisten Monographen und namentlich Floristen der Ein- Ch teilung De CANDOLLE's treu. Die Gründe Hierfür liegen ausser in der überragánden pP Autorität des grossen Forschers wohl in dem Umstande, dass seine Einteilung beson- ders für kleinere Florengebiete praktisch sehr gut verwendbar ist, weil in solchen die einzelnen Gruppen infolge der geringen Artenzahl und des Mangels an Verbin - dungsgliedern relativ scharf voneinander geschieden sind. Auch mochte es vielen Botanikern mit Recht für allzu streng erscheinen, dass man bei der Abgrenzung der Sektionen untereinander ebenso rigoros vorgehen wollte wie bei der der Gattungen untereinander. Ja, im Gegenteil, es ist ein erfreuliches Zeichen für die "Natür- - lichkeit" einer Gattung, wenn ihre Sektionen nicht durch tiefe Klüfte voneinander getrennt sind, sondern sich móglichst eng aneinanderschliessen. | (uw Aus diesen Gründen, sowie in der Erwägung, dass im Interesse der demus Ge keit und der leichteren Bestimuung die Sektionen nicht zu gross werden sollen habe ich in der vorliegenden Arbeit die Sektion Leucodraba in dem ihr von ihrem Autor gegebenen Umfang aufgefasst und auch den Namen De CANDOLLE's beibehalten, was ich zur Vermeidung unnötiger Verwirrungen auch bei den übrigen Sektionen für zweckmässig halte. Nur hinsichtlich der. Sektion Holarges könnte eine Ausnahme ge- macht und der Name Hirtae vorgezogen werden 5) , weil GILG den Sektionscharakter ` der Hirtae nicht auf die bei De CANDOLLE's Holarges so trügerische Ein- resp. Zwei j&hrigkeit, sondern vielmehr auf die Vielblätterigkeit und Verzweigung des Stengels fundierte (Merkmale, die bei De CANDOLLE erst in zweiter Linie eine Rolle spielen) ` und da auss@rdem der Umfang der Sektion Holarges DC, bei-GILG hinsichtlich der be- reits De CANDOLLE selbst bekannten und von ihm hierher gerechneten Pflanzen eine - ‚Verschiebung erfuhr. De es jedoch nicht üblich ist, Plural n als Sektionsbezeich. mungen zu verwenden, sind die GILG'schen Sektionsnamen überhaupt nicht zu enpfeh- len und ich greife daher auch in diesem Falle auf den von De CANDOLLE gegebenen Na- men Holarges zurück. . we “ allen ue L0 3 CHARAKTERISTIK UND GLIEDERUNG DER SECTIO LEUCODRABA. Die Draba-Arten aus der Sect. Leucodraba sind durchwegs hochelpine oder arkti- sche Pflanzen. Sie sind an rauhes, kaltes Klima angepasst und bewohnen Felsen, : 1) p. 741 (1859). - 2) Fl. de France II (1895) p. 208. - 3) Über die Verwandt.- | schaftsverhältnisse und die Verbreitung der amerikanischen Arten der Gattung Dra- ba, in Beih. Engl. Jahrb. XL, nr. 90, p. 38 ff (1907). - 4) Aus ebendiäsem Grund . zieht auch Frau EKMAN die Einteil De er [D 099] » q& 5 ANDOLLE's der LINDBLOM's vor (Z. Kennt- CAND 12).- 5) Vergl. auch HAYEK, Fl. v. Steiermark I Pm CH, 7S VE. eoo Weingerl, Draba. Schutthalden und steinige Abhänge in mehr oder minder dichten, ausdauernden Rasen. Die Wurzel ist mehrjährig, meist etwas -holzig, und geht in einen kräftigen Wurzel- Stock über, der von trockenen, schuppigen Niederblättern bekleidet ist und sich in eine Anzahl von Stüumchen verzweigt. Diese tragen an ihrer Spitze je eine Blattro- satte, die mehr oder weniger dicht sein kann und bei einigen Arten (D, dubia Sut., D, siliquosa M.B. u.a.) manchmal zur Aufiockerung neigt, namentlich in der Kultur. Eine Anzahl von Rosetten bleibt steril, aus den anderen wächst ein blattloser oder 1- 3, nur ausnahmsweise 4 - 5-blátteriger Stengel empor. Seine Höhe ist sehr ver- r schieden, doch wird eino HOSA von 20 cm selten erreicht, während Arten der Sektion Holarges oft eine llóhe von 30 - 40 cm und darüber erreichen. Nur D. siliguosa M.B. unter den Leucodraben sowie einige Bastarde von besonders, gesteigerter Mee kraft können unter günstigen geologischen Verhältnissen 1) bis zu 30 cm hoch wer- den. Doch sind das seltene Ausnahmefälle. Der Stengel ist meist unverzweigt, selten gegabelt, z.B. bei grösseren Exemplaren von D, dubia Sut., D. Huteriana Porta und De siliquosa M.B., Im Gegensetz zu den schmáleren Rosettenblättern, die gewöhnlich an der Basis verjüngt oder sogar in einen kurzen Blattstiel zusammengezogen sind, sind die Stengelblätter, wenn solche vorhanden, immer sitzend, an der Basis verbrei- tert und etwas abgerundet. Rosetten- wie Stengelblätter sind manchmal ganzrandig, manchmal mit einem oder wenigen Zähnen versehen. Dieses Merkmal schwankt nicht mur an ein und derselben Art, sondern sogar an ein und denselben Individuum und ist "Sr Art-Abgrenzung überhaupt nicht zu brauchen. Sämtliche Leucodraben sind Hochsommerblüher. Ausnahmen in dieser Hinsicht bil- ‚den D. siliquosa M.B. in Mitteleuropa und Vorderasien und D. altaica 2) im Polar- ‚gebiet, die bereits im Mai zu blühen beginnen. Die Traube ist 2 - 20-blütig, in blühendem Zustande stets dicht doldenartig, fast kovfig zusammengedrängt, im Fruchtstadium meist etwas lockerer, wobei sie ent- eu doldenartig bleibt oder zu einer verlängerten, lockeren Traube auswächst. Die Blütenstiele sind während der Anthese ganz kurz, namentlich die der inne- ren (oberen) Blüten, sie verlängern sich aber im Fruchtstadium etwas und sind dann e länger oder kürzer als die Schötchen. Meist sind sie halb aufgerichtet u. b ilden mit der Axe einen Winkel, der kleiner ist als 450. In einigen Tällen ist der Winkel grösser als 450, die 'Fruchtstiele sind dann abstehend, wie bei D. sili- KR. und gewissen Formen der D, fladnizensis Wulf. Sehr stark GE oder überhaupt der Traubenspindel en sind sie bei den meisten Formen der rupestris-Roihe und bei D. Pacheri S Die Kelchblätter sind länglich der eiförmig, zugespitzt oder stumpf, die Kron- blütter in den allermeisten Fällen weiss, nur bei einer Varietät der D. nivalis Li- Jebl. (var. caesia Adams) sind sie meist etwas gelblich; im getrockneten Zustande können aber alle Leucodraben eine gelbli iche Blütenfarbe bekommen. An der Basis sind die Petalen verschmälert, oben sind sie entweder abgerundet oder schwach aus- gerandet, am stärksten bei A supranivalis Rupr. Die Filamente sind entweder alle gleich gestaltet oder es sind die längeren in der unteren Hälfte verbreitert, z.B. i D. stellata Jacg., D. Simonkaiana Jav., D. supranivalis Rupr. Bei D. Dörfleri tst. sind sie ausserdem noch in SET Mitte ihrer Höhe anch aussen mit einem An- i Ber éen ! c d GE ET lis iori en D. Pone tUlg cq ee " Sislbrtiae to Malf., 5 3 fuc leri DE oder elliptisch-länglich (D. dubia Suter) oder eilanzettlich (D. Kot- wyi Stur, D. altaica Bge.) oder lineallanzettlich (2. siliquosa Y.B., D. Huteri E niv dis Liljebl. ) . Die Narbe ist meist zweilappig, nur bei D. Stmonka- ianchmal etwas zweitei lig. Der Griffel fehlt entweder ganz, wie bei A - lf. und vielen andern, oder er ist sehr kurz, wie bei D, tomentosa hrmals länger als breit, wie bei D, stellata Jacq., D. Sim- rfleri HWettst. und D. supranival is Rupr. Die Zahl der Samen A a 4 Se EE MINE ) ma 18 d ee TE ipe : efe: c STUR, Dr Wochenbl. "$e 92. - . 2) EKSTAM CN in Trans Bech Aaroh, m, (1897) b. t Ge er Tat "TE eg EM. UU TE BA e, e EE e Ee, g EN Een, Weingerl, Draba. "Fast alle Leucodraben tragen Haare irgend einer Form. Ganz hahle Varietäten kormen bei D, fladnizensis Mulf., D. siliquosa M,B. und D. supranivalis Rupr. vor, sind aber äussers selten und gewiss erst sekundär, vielleicht durch fouchten Standort, entstanden. Dio Behaarunz beschränkt sich entweder auf die Blätter (D. fladnizensis Wulf., D. supronivalis Rupr.) oder erstreckt sich auch auf den un- teren Teil des Stengels (D. siliquosa M.B., D. stellata Jacg.) oder auf den gan- zen Stengel sant den Dlütenstielen (D. Xotschyi Stur, D. nivalis Liljebl., D. du~ bia 3.,2. altaica Bg.) oder auch auf dio Schótchen, die entweder einfach bewinp- ert (D. tomentosa Whlbg., D. rupestris R. Dr, oder sternhaarig (D. Simonkatana Jav., D. Dörfleri Wettst., D. lasiophylla Boyle) sein können. Die Behaarung steigt von unten nach oben auf, d.h. es kommt normalerweise nicht vor, dass bei behaar- ten Stengel die Rosettenblütter oder bei behaarten Schótchen die Fruchstiele, Sten- gel und Blätter kahl wären. Die lokale Verteilung des Haarkleides an der Pflanze ist bei den einzelnen Spezies Schwankungen ausgesetzt und es war ein Tehler der älteren Autoren, dass sie auf dieses Merkmal zu grosses Gewicht legten. Hingegen ` ist die qualitative Beschaffenheit der Behaarung, die llaarform,, von grosser Bedeu- tung nicht mur für die Art-Unterscheidung, sondern auch für die Aufdeckung phylo- | genetischer Beziehungen zwischen den Arten untereinander und zwischen den einzel- nen Sektionen, sowie für eine möglichst natürliche Gruppierung der Arten innerhalb der Sektion Leucodraba, weil nahe verwandte Spoalos die gleiche Haarform aufwei- ` sen. Weit entfernt davon, in den Fehler der alten Monographen zu verfallen uias Gunsten eines einzigen Merkmals die übrigen Unterschiede in Form und Grósse der Schötchen und Petalen, Gestaltung der Filamente und des Griffels, Breite und Zahl der Stengelblätter ı and teilweise auch in der Behaarungsverteilung Zu vernachläs- ` sigen, glaube ich doch den Wert eines Einteilungsprinzips nicht unterschätzen zu dürfen, das uns gestattet, die Untergattung Leucodraba in eine Anzahl natürlicher, eng verwandte Arten enthaltender Gruppen zu zerlegen. Dass die ilaarform auch für die einzelnen Spezies in der Aufeinanderfolge mehrere Generationen konstant bleib hat Frau EKMAN 1) durch eingehende Züchtungsversuche nachgewiesen, für einfache Haare und Sternhaare überhaupt, nicht aber für die verschiedenen Y rianten der Sternhaare. Durch sorgfältige Untersuchung des gesonzen mir zur Ver- fügeng: stehenden Materials mittes Lupe und Mikroskop bin ich zur Überzeugung ges L dass auch der Verzweigungsmodus der Sternhaare für jede Spezies ein ziem- lich konstantes Merkmal bildet. Es kommen bei den verschiedenen Leucod -Spezies folgende ERBE vor: px I. Einfache Haare (pili simplices). Sie sind durchaus unverzweigt, von koni scher Gestalt, mit feiner Spitze enüigend, entweder relativ derb und steif oder dünner und gebogen. Letzteres ist besonders am Stengel der Fall, ersteres meist an den Blättern. Kormen sie. am Schötchen vor, so sind sie ganz kurz und fein. lI. Sternhaare (pili stellati). Sie bestehen aus einem unverzweigten Stiel (stipes), der an seinem oberen Ende vier horizontal ausgebreitete oder schief wärts gerichtete Strahlen (radii) trügt. Alle vier Strahlen entspringen nor weise an einem Punkte und t NE EE EE Eis Ms see ci eines a E genau Tam ungef&hr ein Bild wie in Fig. 2. Ferner können dë ürzer sein als die Een eue Ame sie kó ei EES n Kenitn. i E Hoc chgebir 24. | , Weingerl, Draba. ein "zweistrahliges Sternhaar" vor uns (Fig. 3). Der Winkel zwischen beiden Strsh- len kann nahe an 1809 liegen, er kann aber auch kleiner.werden und schliesslich unter 909 sinken. Das ist der Typus der echten Gabelhaare (pili furcati, Fig. 4). Das Gabelhaar stellt also nur einen weniger ausgebildeten Spezialfall des Stern- haars dar, ist gewissermassen als ein einfaches Haar am Beginn seiner (phylogene- tischen oder ontogenetischen) Differenzierung zum Sternhaar aufzufassen. Daher ‚ist das Gabelhaar dort am häufigsten, wo sich ein Übergang von ursprünglich ein- fach behaarten Formen zu sternhaarigen vollzieht (in der rupestris-Reihe) oder bei Formen, die ihre einstige Sternlaäarbehaarung reduziert haben (z. DB. bei 2. gi~ liquosa CR. war, Hoppeanc, bei D. supranivalis Rupr.). : Die echten vierstrahligen Sternhaare lassen mehrere Modifikationen unterschei- den. Aufgrund umfassender, vergleichender mikroskopischer Untersuchungen konnte ich folgende Varianten festhalten: PN l. Unverzweigte Sternhaare (pili stellati radisti). - Sie sind von der Form die in Fig. 1 dargestellt ist. Die vier Strahlen sind nicht mehr weiter verzweigt, Ausnahmsweise kann ein oder der andere Strahl gegabelt sein oder sonst irgend ein — Ástchen aufweisen. In solchen Fällen bleibt jedoch der gegenüberstehende Strahl eege (Fig. 5). Diese ER Sterhnaare en typisch für Fig. 5. Pier 6, — Jug. Yo e b — ~D. :sillquosa M.B., D. Dormeri Hff. und jene Paimen der D. fladnizensis Wulf., die. . -Sternhaare tragen. Bei letzteren findet sich häufig die oben erwähnte Abart, bei der eines der beiden korrespondierenden Strahlenpaare verkürzt erscheint (Fig. 6). Soweit bei den Arten der EE Sternhaäre vorkommen, sind sie ebenfalls -. unverzweigtstrahlig. 2. Verzweigte So dara (pili stellati ramosi), - Sie sind dadurch charakte- = risiert, dass wenigstens eines der beiden korrespondierenden Strahlenpaare, meis- . tens jedoch beide, verzweigt sind. Aus der Art der Verzweigung ergeben. sich fol- | gende Varianten dieser Sternhaarform: = a. Gegenständig verzweigte Sternhaare, Kreuzhaore (pili stellati cruciati). Wenigstens eines der beiden korrespondierenden Strahlenpazre ist derart EE E dass jeder der beiden gegenüberstehenden Strahlen ungefähr in seiner Mitte oder etwas weiter oben zwei gegenständige Zweige (rami) trägt. Am zweiten Strahlenpaar kann die Verästelung asymmetrisch erfolgen, etwa derart, dass der eine Strahl ge- genständig verzweigt, der andere jedoch nur gegabelt ist, wie in Fig. ?,.oder in- dem der eine Strahl gegabelt, der andere unverzweigt ist, wie in Fig. SC -, Die inzelnen Strahlen und Zweige laufen in eine feine Spitze &us und sind meist. Starr und gerade, selten gebogen. Solche Sternhaare sind charakteristisch für D. tomentosa EEE ihre Gite Verwandten: bes rna d Huteri Porta, D. c rt Stur)’ en Strahl eine ee nach der Seite, ha Auszweiguhg auch nach der Een so inseriert sie nicht gegenständig, sondern etwas tiefer r. höher und ist auch nicht von gleicher Grösse (Fig. 9). Das andere Strahlen- 3 unverzweipt, -seltener trägt es ebenfalls je @inen kleinen Seiten- erg Sa Med: niht s so fein eer uni SE mich SE Weingerl, Draba. ep, haaren niemals der Fall ist. Einseitig verzweiste Sternhaare finden sich bei D. "stellata Jacg. c. Doppelt-gegenständig verzweigte Sternhaare, Donpel-Kreuzhaare (pili stella- ti bicruciati). - Sie unterscheiden sich von den einfachen.Kreuzhaaren dadurch, dass die Strahlen wenigstens des einen der beiden Paare zweimal übereinander ge-. genständig verzweigt sind (Fig. 3 Solche Sterrhaare habe ich bei D, ein e : la Royle gefunden. | | hs que. d, Fig. 10. Fig. 11, Fi 12 Die Formen b. und c. sind nicht so charakteristisch wie die Forma, in die sie vielfach übergehen und mit der sie meist untermischt sind. GE Die verzweigten wie die unverzweigten Sternhaare sind durch einige gemeinsame. Merkmale ausgezeichnet, namentlich durch die gleiche Grösse und durch den deutli- — chen Stiel, der mindestens halb so lang ist wie die Strahlen, gewöhnlich aber St fast gleichlang oder manchmal sogar etwas länger. Diese gemeinsamen Eigenschaften gelten aber nur für die Sternhaare der vegetativen Teile. Wenn sie auf den Schöt- ` chenklappen vorkommen, sind sie viel kleiner und fast stiellos. Die Schótchen- Sternhaare kónnen einen andern Verzweigungsmodus haben als die der vegetativen Teile. So hat z.B. die hebekarpe Varietüt der EE D, dubia S, unverzweigte Schötchenhaare. Hinsichtlich der Grösse und der Länge dos Stiels weicht von den bisher bespro- chenen Sternhaarfornen ein anderer interessanter Typus erheblich ab, nämlich: 3. Die Sternchenhaare (pili-stellulati). - Sie sind um die Hälfte. kleiner ls die unverzweigten und verzweigten Sterphaare und ganz kurz gestielt, fast en Untersucht man ihre Verzweigungsver! áltrisse, so bemerkt man, dass die einze Strahlen reichlich verästelt sind, und zwar oft schon dicht über ihrer nee liooe » stelle, wodurch die ursprüngliche ee verwischt und. Mehrstrahligkeit vorgetäuscht wird (Fig. 11 und 12), zumal die sekundären Auszweigungen die Strah- len oft an Länge erreichen. Strahlen und Zweige sind nicht selten etwas gekrümmt. . sd Verzweigungsmodus kann gegenständig oder wechselstándig, die Zweige können ih- rseits wieder in verschiedenartiger Weise verüstelt sein. Durch alle, ‚diese Mög- lichkeiten erlangen diese hübschen Sternhaare eine ganz ‚unglaubliche Varisbilitü ihrer äusseren Gestalt und. man wird wohl kaum an einer Pflanze Zwei finden, die vollkormen einander gleichen. Die Sternchenhaare finden sich nur bei x nivalis. Liljebl., sind aber hier so typisch, dass sie als ausgezeichneter Spezies-Charak ter verwendet werden können. Sie sind schon WAHLENBERG 1) an dieser Pflanze aufge fallen-und von vielen nachfolgenden An xis besonders. eigenartiges Merkmal ge kennzeichnet worden. Po nd Wenn ich nun daran gehe, die Arten der Bent. Ze ihrer Haarforn > zu gruppieren, so möchte ich vorher noch einmal Verwahrung dagegen einlegen, dass dieses Vorgehen als einseitiges, künstliches "Sortieren" nach dem Beispiele de ‚älteren Monographien aufgefasst werde. Als solches kann diese Einteilung schon deswegen nicht ausgelegt werden, weil es in dreien oder vier unterschiedenen G | pen Formen gibt, die nur einfach behaart sind, in zweien unter ihnen genz kahle Formen. SE diten. nicht zu eigenen, SE patirt ionen Bregen en we e 2 H Dna : D» De crim. st eget. Helv. sub D. ettari, P 124 as). : 1 RET E. RES LM perge 2D. v | ! Weingerl, Draba. den, sondern müssen Berthin gestellt werden, wohin sie ihren aus dem morphologi- schen Vergleich und ihrem Verbreitungsgebiet erschlossenen verwandtscha ftlichen Beziehungen nach gehören, Denn dic Klarheit der Verwandtschaftsverhültnisse darf nicht der Integrität des Einteilungsprinzipes aufgeopfert werden. Diesem Grund- satz folgend habe ich 2.B. auch D. Simonkaiana Jav. in die Reihe "Ramoso-stella- : tae" gestellt, weil sie sich unzweifelhaft eng on D. stellata Jacq. anschliesst, S mit D, fladnizensis Wulf. oder D. sil iquosa M.B., wohin sie aufgrund ihrer unver- ; zweigten Sternhaare zu stellen wire, aber keine näheren Beziehungen aufweist. e ‚Ich gliedere somit die Sektion Leucodraba in vier Reihen, die ihre Namen nach [ der Haarform erhalten, deren jede aber noch durch eine Anzahl anderer Merkmale | gekennzeichnet ist. Die Reihen sind folgende: ` Series I. Hirsutae. (rupestris-Reihe). - Haare entweder mur einfach oder mit X unverzweigtstrshligen Sternhaaren untermischt, jedoch immer die einfachen Haare An der Überzahl, auch am Stengel. Hierher gehörne: D. rupestris R. Br., D. tri- .. kella Fr., D. corymbosa R. Br., D. altaica Bge., D. Kotschyi Stur, D. gel ida -. Turoz., D. hirsuta Turoz,, D. shirouana Mak. . Series II. Jodi do-a$41latac (fladnizensis-Reihe). - Haare entweder nur un- . yerzweigte Sternhaare oder mit Gabel- und einfachen Haaren untermischt, oder nur |. einfache bud letztere jedoch u. am Stengel. Hierher gehören: D. Jladni- . 4Xensis Wulf., D. Dorneri Heuff. und D. siliquosa M.B. | S Series III: -Ramoao-stellátae (tomentosa-Reihe). - Sternhaare immer verzweigt, mur bei D. Sinonkatana unverzweigt, bei D. supranivalis fehlend, bei D uczko- lengis und D. armena nicht untersucht. Hierher zählen: D. dubia Sut., D. Huteri Sr. Porta, D. tomentosa Whlbg., D. Pacheri St., D. stellata Jacq., D. Šimonka pona Jav., D. Dörfleri Fettst., D. supranivalis Rupr., D. armena Boiss., D. lcsiophylla Foy- 26, D. uczkolensis Fedtsch. Er Series IV. Stellulatae Ee Reihe), - Haare ausschliesslich Sternchen- paaro: Hierher zählt nur die einzige Art D. nivalis EE er Ek eg CLAYIS NATURALIS SPECIERUM GENERIS DRABA, SECTIONIS LEUCODRABA . rsutae:- Saries- Drabae rupestris. Pilis praecipue simplicibus, furcatis vel radiato-stellatis saepe irmixtis. Scapus (caulis) glaber vel e EA simplici- bus divaricatis (stellatis saepe irmixtis) hirsutus, Pedicelli erecti vel sub- erecti; siliculae glabrae vel hispidae. (Huc etiam pertinent D, rupestris R. Br, ejusque affines D, tédohella. Fr., uel altaica. Bge., D. corymbosa R. Br., D. gelida Turcz. et forsitan D, Bire t: roz., D. NOM NE Sakurcii Mak., omnes species nihi mon satis Warme : "Siliculae late’ Ve anguste. '"lanceolatae, hispidae vel glabrae; racemus fruc- ‚tifer EEE, vel ed me folia caulina plerumque erer) rarius P een > schyt Stur. .to-ste: at ae Drabae Jladnizensis. Pili dedu, sim- See saope imixtis, vel ormes simplices vel tota planta glaberrima, Sca- _ caulis) glaber, rarissime sparse stellato-pilosus, nunquam pilis simpli- s divaricatis pere Racemıs fructifer corymbosus pedicellis erectis ee pedicellis patentibus. Siliculae glaberrimae, rarissime pilis e ovatae vel late lanceolatae, | Semper glabrae, latitudine sua 2 - sm semina penca N utroque in loculo; scapus superne l et lränste Sites, purus, i 5 -1 m dona age senper ovatae; race- Semer Zéi ` Weingerl, Draba. B. Siliculae lineari-lancsolatae, latitudine sua 4-plo london. EE, mas, rarissime pilis brevissimi iS hispidulae; racemus fructifer elongatus; pedicelli patentes; semina numerosa (plus quam 10) utroque in loculo: siliquosa M B, Ill. Bamoso-stellatae: Series Drabae tomentosae. Pili ramoso-stellati, raro (in D. Simonkatana) radiato-stellati vel (in D suprantval) omnes simplices v. tota planta glaberrima. Siliculae lanceolatae vel oblongae vel obovatae, 2,5 mnm in minimo latae. i A. Filamența ad basin vix dilatata; stylus 1,5 mm in maximo longus vel defi- ` ciens; pili semper cruciato-stellati vel bieruciate-stellati, 3 1. Siliculae oblongae vel lanceolatae, nunquam ovatae. a. Petala 3 mm in maximo longa; stylus nullus vel 0,5 mm longus. - Ex $ Folia caulina totidem fere lata ac We ed basin late rotundata, !#Siliculae lineari-lanceolatae: Huteri Porta. ` $$Folia caulina anguste lanceolata. | E ! Siliculse glabrae apice &cutiusculae, ad basin rotundatae: ‚Iczkolensis Fedtsch, ipe vom WEE NEEN e, KE ode attemuatae. + Si as 4 - D m longae: armena Beisster. zéie? 10 - 12 mm longae: ` lasiophylla Royle, b, Petala 3 - 4 mm longa; stylus manifestus, 1 - 2 mm longus; silicu- . lae saepe contortae; scapus aphyllus vel "uni folins: D T tibetica Hook, "et Tha - Biliculae ovatae vel ovato-ellipticae, utrinque rotundatae. &,.Petalaà plus quam 3 mm Pons siliculae ciliatae rarius glabrae; pe- . dicelli suberecti: tomentosa Vahlenbrg. | b. Petala 5 mm in maximo longa; siliculae glaberrimae; pedicelli erec- ti, rhachidi perálleli: Pacheri Stur B. Filamenta longiora ad basin dilatata, alata vel appendice membranaceo praedita; Stylus 1-5 mm longus, nunquam deficiens; pili SC NE tel lati vel aálternsto-stellati vel simplices. -l. Filamenta longiora ad basin dilatata vel alata, sine appordics men- branaceo. &. Petala plus quam 6 mm longa; siliculae gege glabrae, rarissime. simpliciter ciliatae. . $ Pili praecipue stelleti, sinplicibus aaepe dmnixtisr on Sgen omnes simplices vel tota "manta glaberrima: ko DEE b. Petala ó mm in maximo longa; siliculae stell ‚ato-puberulae; omnes radiato-stellati: Simonkailana 2. Filamenta longiora ad basin alata, appendi ice membranacoo praed sificulae ererlatorenberulan; pr RE ‚ellulatae: Series Drabos nivalts. - Pili stellati a ramosissimi. Folia et caulis pilosa vel e in EE rarissime Mu cud a nivalis . CLAVIS ARTI PECIES ( as = ICIALIS een, Y: AD EE SCH CS, 3. Aeta Planta. glaberrime . n i. Ce Planta en modo pilosa . TU UU het tetra Sg | longas; ii petala a e Us 3 m spa, mih; beu dde ba A5 v7 | Weingerl, Draba. 3, Silicula ovata, latitudine sua 2 - 3-plo longior:. - fladnizensis ulf. (var.glaberrima). - Silicula lineari-lanceolata, latitudine sua 4-plo longior siliquosa x. B. pn Ee ana). 5 40 Pili omnes SiMplicoB8B ....,. vata dq vs kde RE t enr eR iwi s durs Pili furcati et stellati siaplitéibus Lnteitibrti vel omnes tolle ü Ua RC VIP s 5. Stylus manifestus, ad 2 mm longus; petala 6 - 9 ma longe: supranivalis Rupr. - Stylus nullus; petala ő mm in maximo longa: fladnizensia Get gen et homotricha). Bi MUSS HUIUS EIERE Ee Ee e arena een - Stylus manifestus, pus e E s T EE a DUC TO NIME d, t 7T. Silicula glabra ..... ek 0 2 is Silicula pilosa vel ciliata YT à V e een r9 8. Silicula anguste lanceolata, latitudine sua a - Ehe longior Dës U Mu, d - Silicula ovata vel oblonga vei ell EE vel late lanceolata, 2. - S-plo Ee EE rennen dee na een n n nn ll. 9. Caulis sparse pilosus vel iunc pd silicula s mm in maximo lata; pili simplices et radiato-stellati: siliquosa M. B. (var. me) | = Caulis cum pedicellis subdense ssel er E Pt crueiato-stel- : Tati vel stellulsti ev- Was A. Ps HANE 1n 10. Silicula 2,5 mm lata; pili c cruc Ree dee: "stylus. EE düteri EE - Silicula 2 rm in maximo lata; pili ie minutissimi: nival is Erigen. » 11,.Sillcula ovata vel elliptica ene l2 - Silicula oblonga vel RG E A e P ee 16 12.Pedicelli cum caule glaberrimi vel caulis inferne RIRH E E E — Pedicelli cum caule dense pilosi . SUA, He EE ` wm Stylus EE ss sg ss e . - Caulis inferne pilosus; petala 5 - 6 mm Ilonga: tomentosa GREEN (var. niveo). . l5.Petala 3 mm in maximo longs; pedicelli prosti, racemi rachidi pa- | rallell: Pacheri. Stur. ^- Petala 5 - 6 mn longà; pedicolli subpatentes: |. tomentosa Whlbg.(var. leiocarpa). dubia e Silicula apice saltem attenuata, lanceolata. is ERE : EES 17.Pedicelli glabri: ` ' dubia Suter (var. laevipes). - Pedicelli pilosi ...... : IE ctis CEA 18, Pedicelli cum caule iteilsio-piloni: EE Fedts sch i -— Pedicelli cum caule pilis simplicibus. stellatis indes et is hir- _ guti: Kotschyi Stur. ).$ lieula pilis břevibus simplicibus hispida vel ciliata EE Silicula Pilis stolletig ODBILA E E sc ol aD" edicelli cum ‚scapo pilis si inplicibua divaricati Aim. UMS : Kotsohyi Stur ilis stellatis cbsiti. Ee KE GE M icala Sage, vel EE SE ovata Pe : ilicula oblonga, utrinque rotundata: ` dubia Sut S (ver. Fochit ). ili icula lineari-lanceo te ut bezsgee attenuata: a SEH ‘siliquosa M.- B, (dr. Porotusii). .Fo ide caulina totidem fere ie ac ad basin rotundata, apic obtusa, d TOUR p A N ne mi simis ciliata; iy o t teilata Jeny $ Ze UE EC ^ x KEE * e : Om We TTE E EE E aan Eer" ; à ad... .13.Stylus nullus: P ge Wulf. we heterotr. d | 14.Caulis glaberrimus; petala 5 mm in maximo longa: p Dosnert Heuf feli Se oblonga, utrinque rotundata Sutter. Pie gen). tomentosa Wahl E | "lostophylla | Es wr EH EE en À Weingerl, Draba. vs 29. E 25.Petala 5 - 6 mm longa; filamenta longiora appendice membranaceo praedita: ET Fe ttat. e Filamenta sind &ppendice menbranaceo A ee KN Ae V os re nasibna ee 26 26.Petala 2 - 2,5 mm longa; silicula ovata vel BEE EEE nun- quam contorta; stigma bilobum: Simonkaiana Jav. - Petala 3 - 4 mm longa; silicula oblonga vel oblongo-lanceolata, saepe contorta; stigma simplex, capitatum: tibetica Hook. et T^. ZUR STAMMESGESCHICHTE DER GATTUNG DRABA Ill ALLGEMEINEN UND DER SECT. LEUCODRABA IN BESONDEREN. Weit entfernt. davon, in dieser Beziehung sichere Ergebnisse bieten zu können, möchte ich hier doch einigen Vermutungen Raum geben, die sich mir im Verlauf mei- ner.vergleichend-morphologischen Untersuchungen sowié bei der Feststellung der Verbreitungsverhältnisse aufgedrängt haben und denen meiner Meinung nach en Wahrscheinlichkeit zukommt. Zuvor einiges über den Ursprung der Gattung Draba überhaupt. GILG 1) hat die, Behauptung aufgestellt, — Amerika die Heimat der Gattung Draba sei. Als Gründe hierfür gibt er folgende | l. Alle Steeg, gufen, haben auch in Amerika Vertreter. Hingegen sind eine Anzahl scharf gekennzeichneter Sektionen ohne Anschluss in der alten Welt. 2. Die Sektionen sind in der alten Welt scharf voneinander getrennt, in der ` neuen Welt gehen sie vielfach ineinander über. | 3. Die Gattung Draba ist in der alten Welt gegen alle übrigen Cruciferen-Gat- tungen scharf abgegrenzt, in Amerika ist ihre Abgliederung von den anderen Gatt- ungen sehr verwischt. - Wenn sich auch gegen das 2. und 3. Argument mancherlei einwenden liesse, so . hat doch das erste allein noch Beweiskraft genug, um die Annahme eines ame rikani- schen Ursprungs für die Gattung Draba recht begründet erscheinen zu lasse Er Die Auswanderung der Gattung in die alte Welt erfolgte nach GILG über SC Ka lerregion, von wo sie zur Eiszeit auch auf die europäischen und asiatischen Hoch- gebirge gelangte. Nur bezüglich der Sektion Aizopsis ist GILG im Zweifel, wie sie nach Europa gelangt sein könnte, weil sie keinen einzigen circumpolaren Vertreter. hat. Er neigt schliesslich der Ansicht zu, dass die circumpolaren Verbindungs- glieder der amerikanischen und europäischen Aizopsis-Arten ausgestorben seien. _ Abgesehen von dieser Tatsache, die meiner Meinung nach auch durch eine in beiden Welten parallele Entwickelung "der vom Norden in wärmere Breiten vordrirgenden Sect. Chrasodraba erklärt werden könnte, steht diese Hypothese der Einwanderung . vom Pol her im besten Einklang mit der Erkenntnis, dass sich die E een codraben Europas und Asiens von arktischen Formen ableiten lassen. = Die Verwandtschaft der Sect. Leucodraba mit der Sect. Chrysodraba ist toti. den Geer, auftretenden gelblichen Blüten keineswegs so eng, als sie LIND- B 2) annimmt. Vielmehr scheinen beide Sektionen, die gewiss einen gemeinschaft lichen Ursprung haben, bald nach der Fixierung ihrer Blütenfarben ziemlich getre te Wege durchlaufen zu haben. Wenigstens stellen die Leucodraben ohne irgendwel che Vermittelung von Chrysodraben zwei geschlossene Entwickelungsreihen dar, mi Ausnahme der D. nivalis Liljebl., die unter den Leucodraben ganz isoliert dast t und keine direkten Beziehungen an eine unter ihnen aufweist. Vielmehr scheint D., nivalis Liljebl. die einzige Leucodraba zu sein, die sich an gewisse Arten der Sect. Chrysodraba näher anschliesst. Damit wäre "die Tatsache im ee ae ihr in Asien eine "'schwefelgelb. blühende. Verietüt (var. euesic) lebt. ` Hingegen sind die verwandtschaftlichen B tic . eodraba unà Passa tun so eng, dass letztere bei der Darstellung den MET Entwickelungsganges der Leucodraben unbedingt einbezogen werden muss. Alle üraben-Reihen nit Ausnahme der Stellulatae (D nival ge haben Anschluss an mn glers Jahrb. XL (1907) GH nr. 90. me 4s. em RH Linnaea zum (1889) 80. . Weingerl, Draba. Sektion Holarges, und zwar die rupestris- und tomentosa -Reihe direkt, die ladri- zensis-Reihe indirekt durch ihre Abstammung von rupestris-Formen. Von allen vier Reihen ist die der Hirsufae Fupestris -Reihe) ohne Zweifel die ursprünglichste, der Urform am nächsten stehende, denn es muss zugegeben werden, dass einfache Haare etwas primitiveres, unvollkommeres sind als Sternhaare. Man- che Arten unter den Hirsutae tragen auch schon reichlich Sternhaare, doch treten diese gegenüber den einfachen llaaren noch sehr zurück und haben noch gänzlich un- verzweigte Strahlen; auch die auftretenden Gabelhaare sind ein Beweis dafür, dass die einfachen Haare erst am Beginn ihrer Differenzierung in Sternhaare stehen. Da ich mir dig Bearbeitung dieser interessanten Gruppe wegen Matsrialmangels versa- gen musste, kann ich*auch hier nicht näher auf ihre innere verwandtschaftliche . Gliederung eingehen. Ich möchte nur bemerken, dass die heutige Verbreitung dieser Artenreihe fast ausschliesslich circumpolar-boreal ist, dass sie aber zur Eiszeit weit südlich gegriffen hat und bei ihrem postglacialen Rückzug nach Norden manch- erlei Relikte zurückgelassen hat, so D. rupestris B. Br. in Schottland, D. Kots-- ^. €ehyi Stur in den Ostalpen und siebenbürgischen Karpathen, D. altaica Bge. in den - . südsibirischen Hochgebirgen, 2. gelida Turez. im Baikalgebirge. Von der circumpolar weit verbreiteten D, altaica, oder richtiger gesagt, von deren Vorfahren, ist D. fladnizensis wahrscheinlich abzuleiten, und zwar zunächst die homotriche und genuine Form, aus denen sich nachträglich durch Erwerbung der . charakteristischen unverzweigten Sternhaare die heterotriche Form entwickelt haben | mag. Alle drei im Norden weit verbreitet, sind sie vermutlich im Diluvium südwärts ‚in die Pyrenäen, Alpen und Karpathen gelangt. Sehr nahe verwandt mit D. fladnizen- . sis unà höchst wahrscheinlich direkt aus ihr hervorgegangen ist D, siliquoso, de-.- |. ren. Verbreitungsaroal in Europa sich aber vollständig mit dem von 2, fladnizensis T deckt. Es ist aber D, siliquosa wohl nicht hier aus D, fladnizensis entstanden, - wo sie mit ihr zusammen vorkommt, sondern ihr Auftreten in Europa dürfte auf Pin- | wanderung zurückzuführen sein. Ein Blick auf die Verbreitungskarte (nr. 3) lehrt, dass ihr Haupt-Verbreitungsgebiet im Kaukasus und in Vorderasien liegt, wo D. Tl o~ dnizensis vollständig fehlt. Man kann also vermuten, dass D. fladnizensis, als sie auf ihrer Wanderung aus dem Norden in diese vorderasia tischen Gebirge kam, sich „vielleicht hier zur D. siliquosa weiterentwickelt, vermöge ihrer ausserordentli- . chen Anpassungsfähigkeit (sie kommt auf Kalk und Urgestein gleich.gut fort und ist auch in der Höhenlage nicht wählerisch) sehr schnell ausgebreitet hat und bald westwärts in die europäischen Hochgebirge eingewandert ist. - Eine ganz junge Art MEE endlich die dritte Vertreterin der fladnizensis-Reihe, D. Dorneri , eine in Siebenbürgen endemische, eng begrenzte Lokalspezies, die aus der in Siebenbürgen seltenen D, fladnixens te direkt abzuleiten ist. Der Ursprung der "tomentosa-Reihe ist nicht unnittelbar in der rupestris-Reihe . oder deren Vorfahren zu suchen, sondern an einer sehr frühen Abzweigung derselben, die über bereits Sternhaare in "der Überzahl tragende Formen zur Sektion Holarges h nüberführt, Als solche Zwischenform stellt. sich uns noch heute D. laxo Lindbl. ir, die &usgezeichnet ist durch eine grössere Anzahl von stark gezühnten, onsehn- ichen Stengelvlättern (wodurch sie an die grössere D. imcana L. herankornt) Be | e d ‚Überwiegen der Sternhaare, deren Strahlen aber unverzweigt sind. Sie hört Gees Meinung nach Schon in die Sektion Holarges und steht daher der D. p Matin. nicht so nahe, als dies Freu EKMAN annimmt, Die Vorfahren dieser heuti- z gekommen, ba pops Weer Sech Poem reus dea fines EE von ihren j Loser? Stamuverwardten weiterentwickelt und sich schliesslich in jene Reihe | e graphischer Spezies gegliedert, ‚von gonen ‚diese Gruppe heute EN wer zum. En dieser. Ce Weingerl, Draba, UE. C oblonge oder lanzettliche Schötchen, ganz ähnlich wie jene. Beide haben unter al- len Arten dieser Reihe die relativ grössten Areale. Die übrigen Arten (D. tomento- sa, Muteri; Pocheri, stellata, Simonkaiana, Dörfleri, supranivalis, armena, ucx- kolensis und tibetios) haben kleinere Areale und gewisse morphologische Eigentüm- lichkeiten, durch die sie sich von den beiden älteren Arten unterscheiden, wie: armblättrige oder .blattlose Stengel, grössere Blüten und Griffel etc. Ferner sind sie meist streng an ein gewisses Substrat gebunden, was eihe Eigenschaft der pflan- zengeographischen Arten zu sein pflegt. Alle Arten der tomentosa-Reihe schliessen einander. normalerweise in ihrer Verbreitung gegenseitig aus. Überschiebungen der = aneinander grenzenden Areale konmen vor, sind aber immer als sekundäre Erscheinung- en Zu erkennen, Der gegenseitige Anschluss der Areale zweier oder mehrerer Arten bei unmtttelbarem Aneinandergrenzen ist aber nach WETTSTEIN ein untrügliches Zei- - chen sehr naher Verwandtschaft. Der genetische Zusanmenhang aller Arten dieser x. Gruppe wird daher auch durch die Anordnung ihrer Areale erwiesen, die sich in men aneinandergereihiter Kette vèn der Sierra Nevada bis zum Himalaya hinziehen. , In der Sierra Nevada, den Pyrenäen und Alpen bis ostwürts zu den Niederen fuu | ern herrscht D, dubio auf Urgebirge, in den Pyrenäen und Alpen bis ostwärts an die steirische Grenze D. tomentosa auf Kalk, Östlich schliesst sich in den nördlichen und südlichen Kalkalpen D. stellata an, "In der Tatra taucht nochmals D, tomentosa a auf, in Siebenbürgen lebt D. Stmonkatana, auf der Balkanhalbinsel D, Dórfleri, im Kaukasus D. supranivalis, in Armenien D, armena, im Pamirgebiet D, uozkolensis, im Himalaya und in den tibotanischen Hochgebirgen D, lasiophylla und D, tibetica. Dass die Areale nicht sämtlich lückenlos eneinanderschliessen, hat seinen x Grund vor aliem darin, dass es sich um ausgesprochene Hochgebirgspflanzen handelt, | deren Wohngebiete oft "durch weite, von ihnen nicht besiedelte Ebenen getrennt sind. Auch sind für einige Arten (D. Simonkaicna, D, Dürfleri, D. armena, D. uoxkolensis, D. lastophylla unà D. iibetica) die Verbreitungsgebiete noch nicht genau erforscht. Innerhalb, der tomentos«Reihe lassen sich mehrere Formenkreise unterscheiden. ` Morphologisch und geographisch schliessen sich D. dubia und D. tomentosa eng anei- nander, indem sie sich ihr gemeinsames Verbreitungsgebiet derart teilen, dass P. S dubia. Aas Urgebirge, D. tomentosa Kalk-Unterlage bewohnt. Vielleicht ist D, tomen- toga aus einer kalkbewolindnen Varietät hervorgegangen. Es erscheint als kein Zu- ` fall, dass D. tomentosa stärker behaart ist als D, dubia, wenn man bedenkt, dass das Kalkgebirge wasserärmer ist als das Urgestein. - Ganz jung sind die beiden. Lokalspezies D. Huteri und D. Pacheri, jene aus D. dubia hervorgegangen und Ais | auf gewissen judikarischen Gipfeln vertretend, diese von D. tomentosa abstammend und eine Kalkinsel in den Hohen Tauern bewohnend. Eine Kalkpflanze ist auch D, stellata, deren Areal auf eine ganz eigentümliche Weise zwischen einem westlichen (Alpen) und einem östlichen (Tatra) Vorkommen der D, tomentosa eingeschoben zu sein scheint. Sie ist ganz nahe verwandt mit dieser hat aber auch enge Beziehungen zu der im fernen Kaukasus lebenden. De supranivalia die ihr an Blütengrösse und Griffellänge BEE aber ihre Sternhaare sekun- där gänzlich verloren hat, nachdem schon D, stellata gegenüber D, tomantosa eine Neigung zur Glabrszenz gazoig t hatte, Eng verwandt mit D, stellata sind auch D. Simonkaiana und 2. Dörfleri. - D. stelläta, D. Simonkaiana, s Sr SE und pe 81 pranivalis ilden einen engeren Formenkreis für sich, ausgeze ; durch die Lë ge des Griffels und die Verbreiterung der Filament-Basen, Weder) letzteres More mal bei D, Dörfleri zu einem häutigen Anhängsel ausgestaltet ist, sodass | an eene Stelle der Anschluss der Gattung Schivereckia bewerkstelligt wird. : D. armena und D. uozkolensis, zwei wenig bekannte Arten, scheinen ihr - Sprung nicht von der westlichen D. dubia, sondern von der östlichen .D. lastophy la genommen zu haben, ebenso D, tibetica. Diese vier Arten stehen der D, sı p valis, der sie geographisch am nächsten lägen, etwas ferner, zeigen aber mer gorwelge Anklünge an D, dubia, weil eben DIN pend an -o sprüngliche Form ist, p schon oben erwähnt wurd a e 1) Die EE ee S Reihe. beginnt eigentlich selon am Atlas: ic d ka mit COSSON's D. hederasfül ia, von der ich kein mee Sech habe r D- 32. E SE © Weingerl, Draba. Wir können also vermuten, dass von einer hypothetischen Urform mit einfacher Behaarung, die ich, um einen Namen für sie zu haben, als D. archirupestris be- zeichne, zwei Entwickelungsreihen der Leucodraben ausgehen. Die eine verläuft in der Richtung zur heutigen D, rupestris und ihren Verwandten, Von dieser Linie ‚zweigt auch die fladnizensis-Gruppe ab. Die zweite Entwickelungsreihe führt zur Sektion Holarges und gibt einen Ast ab, der den Ursprung sämtlicher Arten der tomentosa-Gruppe darstellt. Die vierte Gruppe der Leucodraben, die Stellulatae, ' nimmt ihren Ausgang nicht von D, archirupestris, sondern wahrscheinlich von ir- gendwelchen Vorfahren der Chrysodraben, die ihrerseits freilich wieder mit D, ar- Eine Übersicht über die vermutlichen Verwandtschaftsverhältnisse der Draben im Allgemeinen und.der Leucodraben im Besonderen bietet der folgende Stammbaum. : ; uczkolensis EROPHILA DRABELLA HOLARGES tibetica armena lasiophylla EN, TP, RT Huteri tomentosa Pacheri stellata supranivalis Simonkaiana Dórfleri —— (arehirupestris) UTE, V gat sn Kotsenyi rupestris 8. 1. -altaica Jladnizensis —— Dorneri. siliquosa X E LM A ONID AO T ETAS DA EE EE T ee SE Weingerl, Draba. y | DRABA L. SECT. LZUCODRABA DC. ^ Plantae perennes, caesitosae. Radix fusca, subelongata. Rhizoma multiceps, caudiculi.subdensas rosulas gerentes. Rosularum fólia linearia vel oblonego-len- . < ceolata vel lingulata, obtusa vel acutiuscula, petiolata vel subsessilia. Scapdus . aphyllus vel caulis l - 4-foliatus, simplex vel furcatus, humilis vel'ad 30 em altus, rarissime omnino deficiens. Folia caulina sessilia, lanceolata vel late . ovata, obtusa vel acutiuscula, integerrima vel denticulata. Racems florifer sem- per dense corymbosus, fructifer corymbosus, vel elongatus. Pedicolli erecti vel a petentes, siliculis longiores vel breviores vel eas longitudine subaequantes. Be $ pala semper petalis breviora. Petala alba, rarius sublutescentia vel pallide sul- furea, apice rotundata vel subemarginata. Filamenta longiora aut aequaliter an- : gusta aut. inferne dilatata vel alata vel Super medium appendice membranaces praos dita. Siliculae ovatae vol oblongae vel late lanceolatae vel lineari-lanceolatae. 7 Stylus nullus vel brevis vel diametrum siliculae transversalem subaequans._ - ix Plantae aliquo modo pilosae, rarissime gleberrimae. Pili aut omnes simplices nut simul simplices et furcati et stellati aut omnes stellati. : KR Synonyma: Sect. Leucodraba De CANDOLLE, Syst. nat. II (1821) p. 342 et Prodr. ` I (1824) p. 168; LEDEBOUR, Fl. altaic. III (1821) p. 71, pro parte ét Flora ros- sica I (1842) p. 149; KOCH ap. RÖHLING et KOCH, Deutschl. Flora IY (1833) p. 548 et Synops. (1827) p. 62; TURCZANINOW in Bull. Soc. imp. xet, Mosc. XY (1842) p. . 249 pro parte; KITTEL, Taschenb, II (1844) p. 989; HAUSMANN, Fl. v. Tirol I mo p. 74; NEILREICH, Ó. b. Z. IX (1859) p. 91; BALL in Buli. Soc. bot. Fr. VII (1860) p. 227; REGEL in Bull. Soc. nat. Mosc, XXI (1861) p. 186; STUP in ö, b. Ac M SE (1861) p. 187; HOOKER et THOMSON in Journ. Linn. Soc. V (1251) p. 151, SCHUR, En. pl. Transs, (1866) p. 64; WILLKOMM et LANGE, Prodr. fl. hisp. III (1880) p. 839; BOISSIER, Fl. orient..I (1888) p. 301; GREMLI, Neue Beitr. z. Fl. d. Schweiz V. . (1890) p. 1; HAYEK, Fl. v. Steierm, I (1909) P. 514; EKKAN, Zur Kenntnis d. nord. Hochgeb.-Drabae (1917) p. 12. | : * Sect. Drabaea, subsect. Leucodraba FRAITL in Engl.-Prantl, Nat. -Pflanzenf. III.2. Annosae FRIES, Sunma veget. Scand. I (1846) p. 32, pro parte; NYMAN, Sylloge (1855) ramosa. Rhizoma multicepa, 2 - 10 caudiculos singulis foliorum rosulis subdensis terminatos gerens. Rosularum folia ad 10 mm longa, A — 4 mm in maximo lata, obtu- DRABA KOTSCHYI Stur. - Radix lignescens, pallide fusca, subelongata, parce. : Scapus ad 12 cm altus, in toto pilosus, pilis praecipue simplicibı ‚las longitudine subaequentes, 84, | Weingerl, Draba. lengus. Semina numerosa (plus quam 10) in utroque loculo. Var. flexwosa Stur. - Habitu laxiore, interdum subramoso, scapo ad 12 cm al- to, dense piloso, foliis caulinis grosse 'inciso-dentatis, racemo in statu fructi- fero paullo elongato, pedicellis inferioribus siliculis longioribus, siliculis hispidulis vel glabris. Synonyma: D, androsouea Baumg., (non auct.) Emm, E en II, p. 234 pro parte, excl. syn. D. fladnizensis Jacq: - D. hirta Baumg. (non Lh. l.d. p. 234 excl. syn. omn., pro parte; MALY, Enum. pl. Austr. (1848) p. 277, excl, DÇ., Rchb. SCHUR, Sertum (1853) nr, 288. = D. Wahlenbergii Schur (non litm., nec Lindbl.) Ser- tum (1853) p. 286. - D. lapponica Schur (non DC.) Sertum (1853) nr. 287, - D ca- rinthiaca Nym. Syll. (1855) p. 199, pro parte; SCHUR, Reiseber. (1859) B 120, |». De Kozschyi Nym. Suppl. Syll. (1865) p. 45 et Consp. (1878) p. 53, pro parte; . MEILREICH, Diagn. Ung. Slaw. Gefüsspfl. (1867) p. 15, pro perte. - B. Kotsohyi | ^ar. Tlesuosa Stur, b. Z. IX (1859) p. 33 et Monogr. Drab. Karp. in. b. Z. [XI (1861). p. 189; SCHUR, Enum. pl. Transs. (1866) p. 64. - 2, luctea var. pübes- eene Neilr. in. b. Z. IX (1859) p. 92, pro parte. Icon,: STUR in D. b. Z. IX (1859), tab. ad Var. robusta Stur. - Habitu confertiore,. scapo irramoso, vix 5 cm alto, laxe 2e piloso, foliis denti culatis, rosularum saepe integris, racemo in statu fructifero PT "Corymboso, pedicellis inferioribus siliculis semper brevioribus, siliculis paene ^2 glabris. . Synonyma: D. hirta Baunp. (non SÉ Y Enum. stirp. Transs. II (1816) p. 234; MALY, era, pl. Austr. . (1848) p. 277, pro parte, excl. homon.: DC., Rchb. - D androsacea _ Baumg. (non suct.) l.c, p. 234 (1816) pro "parte, excl. syn. fladnizensis Jat. = ( D stellata Baumg. (non Jacq.) l.c. p. 231, pro parte quidem, excl. syn. D. austri- | — aca ra, D. hirta.Jaeg.- D. stéllata var. hirtella. Schur , Enum. pl. Transs, (1866) = p. 65, excl. syn. D hirta. Jagg. - D. transsilvanica Schur, Exsicc. (1847). - 2. fomentosa Schur (non Whlbg.) Sertum (1853) nr. 282. - D. Kotsohyi Nym. Suppl. Sy11. (1835) p. 35 et Consp. (1878) p. 53 pro parte; NEILREICH, Diagn. Ung. Slaw. Cefüss- pfl. (1867) p. 15, pro perte; JANKA, Cftucif. silieul. fl. europ. (1883) p. 108, pro parte; THELLUNG G in HEGI, Ill. Fl. v. Mitteleur. IV (1919) p. 39, pro parte, excl, locis. — 2, Kotschyi var. robusta Stur in Ü. b. Z., IX (1859) p. "35 et Monogr. Drab. Kärpath. in Ö. b. Z. XI (1861) p. 189; SCHUR, Emm. pl. Transs. (1886) p. 65: - 3 lactea var. pübescana NELLREICH T0 bx IX (1859) p». 92 pro parte. 2 Icon; STUR in Ü. b. 2. IX (1859) tab. par. deminita ‚(Sehur) Vierhapper: Foliis integerrimis, si VERTS. pilis sinpli- d ibus hirsutis. Synonyma: D.. transsilvanica. var. deminuta, Schur, exsicc. (1847). =D. Kotschyl var. integrifolia Kotschyv«s icc. — 2, Kotschyi var. deminuta Schur, NA pl. Transs ; (1866) p. 65; TR in Verh. Zool.-Bot. Ges, Wien LXIV (1514) P. (73); TEEL- LUNG in HEGI, IIl. Fl. v. Mifteleur. IV (1919) p. 383. Area geographica: In alpibus Carinthiae (N, Styriae, Austrise inferioris, te, ud puis. visa: o 'ar. flexuosa Stun: "Poatra Eer seu ER Köhavası 1840 m (ën Bhu). - ‚an isilvania, QObersi -(WINKLE) 8 Ko). - In australi alpium tractu (Kotschy pro ra Juan ioo in: Pl. ease herb. SCHOTT WH). - In àlpitus Barcensibus sub (BAUC ARTEN 1814 pro D. androsacea Wi). - In alpibus Bucsecs ( BARTH -robusta gue: d - In alpibus ropestribus ad pagum Utsa in monte Utsa majore. EGARTEN 1822 pro De | a siliculis pilosis wi). - In surma alpe ilvanica BUCZECZ (FUSS WV: Bb. Tan). : . deminuita (Sehur)Vierh. Schneeberg in Unterrb&térreich: (pro D. ëtt age sche Alpen (GEBHARD Pro De m. - Hochschwab (hb. Felicetti x Serge det, STROBI . tomentosa A). - Alpe Fisenmt in Sie nizensis GY). - ee ze (STORCH pro D. carinthiaca Ss). st ge omnzeichnet ‘durch das Überwiegen der einfachen über Bre letztere ; an den Roseitenbláttern NE genz fehlen. Der stet Berichtigu Weingerl, Draba. $5. behaarte Stengel samt den Blütenstiolen trägt neben Sternhaaren immer auch dop- pelt so lange einfache und Gabelhaare, wodurch sich D. Kotschyi sofort von D. to- mentosa und D. dubia unterscheidet, während sie von D, Jladnizensis und D. Dor- neri durch die Stengelbehaarung überhaupt, von D, siliquosa durch die breiteren Schötchen, ferner ebenfalls durch die borstige Stengelbehaarung getrennt wird. Im übrigen ist D. Kotschyi so. polymorph, dass schon STUR bei der Aufstellung der Spe- zies sich genötigt gesehen hat, die beiden von ihm unterschiedenen Varietäten Sie, ` zuosa und robusta getrennt. zu besprechen. Das Hauptgewicht legt STUR ersichtlich ' auf die auffallende Zahnnneg der Stengelblätter, die bei flexuosa grob eingeschnit- ten und spitz vorgezogen ist, bei robusta etwas feiner, aber immerhin ‚gegenüber den übrigen Leucodraben noch charakteristisch genug ist. Als Spezifischer Charak- S ter kann hingegen die Stengelbl&tt-Zahnung nicht aufgefasst werden, weil es ausser den beiden genannten noch die dritte Varietät deminutu gibt, die STUR allerdings unbekannt war und die ganzrandige Stengelblätter besitzt. Rs sei dern, dass man letztere Form zu einer selbständigen Spezies macht oder zu einen anderen. hingieht, was mir in Anbatracht der fast vollkommenen Übereinstimmung. mit Exemplaren der schottischen. A rupestris Ri Br. nicht ganz ungerechtfertigt zu sein scheint. Nach Angabe VIEPHAPPER'a Jedoch, dep aufgrund des reichlichen. Materials der zoolog.-bot. Gesellschaft ig wien. urteilt, liegen ganzrandige Blätter keineswegs ausser der Va- ristioüeweite der echten D. Kotschyt. Auch sollen im besagten Herbar Exemplare, von KOTSCHY am Königstein in Siebenbürgen. gesammelt, vorhanden gein, die ebenfalls ganzrandige Blätter haben, wodurch erwiesen wäre, dass diese Form auch im Gebiet der anderem. Varietäten: vorkommt. Ein anderes, allen drei Veristäten ‚gemeinsames Merkmal wäre die ziemlich hiuc. fig auftretende gehs oder weniger dichte einfache Behaarung- der Schótchen. Sie kann. jedoch Auch'fehlen, Ein drittes, ebenfalls nür gelegentlich auftretendes gemsinsames Merkmal sst das Verhalten ‚des untersten tM der, von der Mie UA n bes | trächtlich entfernt, aus der Achsel de itspringt, eine MI die steh: em zunächst aniterhalb stehenden Dreier ein kann. Draba Kotschyt var. ers zeichnet sich aus durch den en hehe en Wuchs durch dichte. ‚Behaerung und dureh die tief. eingeschnittenen gezähnten Stengelblät- ter, deren Zähne vorgezogen sind. Die Varietät robusta ist niedriger, gedrungener, bat dichtere Rosetter, spär- lichere Behaarunk und kleinere, feinere, kürzere Zühne an den Stengelblättern. den. Sie steht im Habitus in der Mitte zwischen den beiden andern et is der Name unglücklich gewählt) und hat, wie schon gesagt, ganzrandige Blätter. Schötchen der wenigen NER, die ich pesons habe, waren sämtlich ‚Sinfach b haart. ‘Was nun die Geschichte ias Idontitikterung: der Drabe 1 Kotschyi anbelar haben zwei ältere siebenbürgische Botaniker, BAUMGARTEN und SCHUR, durch ihr Be streben, die Pflanze mit Gewalt in eine schon bestehende Spezies hineinzuzwi viel Unheil angerichtet. Während bei BAUMGARTEN A ros: € und D. -stellata wenigstens teilweise zu D, Kotschy gek | ger als 8 Namen für diese eine Pflanze, ein Kae in der Geschichte draben, der umso erstaunliéher ist, wépn man die Beschränkung auf ein ve mässig so RES Gebiet wie Siebenbürgen bedenkt. Es sind nàmli n "Sertum* führten Arten ch: ‚seinem Sen späteren ame lappontea und CUN dh ot nach STUR's aufgrund e Her ! e e 'toment i ^ Se ar SCHUR, Soit a ebe (1853) p. 8. =- d: SE m 'STUR ind, b. Z. xr o 152. SH So wüáre diese Entdeckung VIERHAPPERs dennoch sehr interessant, weil es nur wenige ^ sie nämlich "an einer so häufig besuchten Lokalität weder vorher noch nachher ir- . gendeinmal gefunden" worden sei, ist meiner Meinung nach durch das unzweifelhafte |. Auftreten der Pflanze am Schneeberg und am Hochschwab zum mindesten sehr geschwächt "36. Weingerl, Draba. im "Reisebericht" 1) ist nach SCHUR's eigenem Geständnis 2) die sub nr. 142 ange- führte D. carinthiaca in Wirklichkeit D. Kotschyi. Dazu kommt (als einziger ngu- er) der Name D. transsilvanica, allerdings nur im Herbar. Doch betont SCHUR 5j he dass die Pflanze von ihm unter diesem Namen ausgegeben und ‚dieser laher STUR bekannt sein musste, also STUR's "vermeintlich neue Art" (so seine Worte!) eigentlich den von ihm gegebenen Namen zu führen hätte 4). Das ‘beweist, „dass der Name D, transsilvanica von SCHUR für rechtsgiltig publizie t angesehen wurde. Auch SCHUR's D. stellata var. hirtella in der "Enumeratio" 5) ist wahr- seheinlich D. Kotschyi. Endlich gebraucht er in der Enumeratio auch den wahren Namen der Pflanze, STUR, der 1859 die Spezies als neu beschrieb 6) und' bereits die beiden Varietäten aufs tellte, bemühte sich auch, unter BAUMGARTEN's und: SCHURSs Synonymen Klarheit zu schaffen, allein erst nachdem :SCHUR selbst seine EE SEN hatte, kam die Sache halbwegs in Ordmung: )war berz zeugt davon, dass seine D. Kotschyi nur in eeng vorkom- men und ebenso alle siebenbürgischen Botaniker nach ihn; Noch SINONKAI zählt ‚sie unter den ausschliesslich in Siebenbürgen "enderri’schen "Pflanzen àuf. 1902 fand *IERHAPPER auf dem Plateau der Rexalpe eine Draba, die er als D. Kotschyt erkann- 'te und zwar als var. deminuta. Er veröffentlichte diesen’auf den ersten Blick über- raschenden Fund 1914 9). Durch diese Publikation aufmerksam gémácht, sah ich das in meiner Hand befindliche entlehnte Draba-Materia] daraufhin düréh und fand die Exemplare, die ich als Spezimina der var. deminuta. ‚angeführt habe. Ich muss aller- dings bemerken, dass bezüglich der Exemplare vom Eisenhut und von der Pasterze der Verdacht einer nachträglichen Etikettenverwechselüng oter- irgend einer‘ anderen unkontrollierbaren Manipulation nicht von der Hand zu weisen ist , zumal bei letzte- rem Exemplar zwei Stücke der echten D. siliquosa beiliegen: Wirde' Sich ein ausge- breiteteres Vorkommen in den Alpen auch nicht durch neue Fundorte bestätigen und das wirklich nachweisbare Verbreitungsgebiet in Österreich sich auf den Ostrand der nördlichen Kalkalpen, also auf das Areal der D, stellata Jaeq., beschränken, Pflanzen gibt, die den Ostalpen und Südkarpäthen gemeinsam sind. Wie VIERHAPPER bemerkt, wäre dann D. Kotschyi als Reliktpflanze "einer Hochgebirgsflora aufzu- ` 'fassen, "welche einst die gesamten das ungarische Tiefland umsäumenden Gebirge mit ; geschlossenen Arealen der einzelnen Sippen bewohnte". Das Bedenken VIERHAPPERS ge- . gen die Annahme eines natürlichen Vorkommens der D; Kotschyi in den Ostalpen, dass -und damit auch die ‚Eöglichkeit einer Einschleppung sehr unwahrscheinlich gemacht worden D Draba Kotschyi ist die einzige mitteleuropäische Vertreterin einer formen- reichen, ausserordentlich variablen Gruppe von Leucodraben, die sich eng an die 'Schottische-2. rupestris R, Br. schliessen und deren gemeinsames sie von den übri- ` gen Leucodraben scheidendes Merkmal das Überwiegen der einfachen Haare gegenüber den Sternhaaren ist. Namentlich bekommt bei den Formen der rupestris-Reihe der be- haarte Stengel ein charakteristisches, rauhes Aussehen, das sehr von dem durch die ehr anliegenden Sternhaare flaumigen oder filaigen Aussehen des Stengel bei der -tomentosa-ınd nivalis-Reihe absticht. Die Rosettenblätter sind entweder vorwie- gama. oder durchwegs. einfach behaart und erinnern im letzteren Falle an aia. der D. beider war es mir infolge der RE trotz meinen Ee nicht 15glich, die zu einer regelrechten Bearbeitung dieser Artengruppe nötigen Herbar- | biteraturbehelfe, namentlich aus Rem WER eus Russland zu bekormen, und "SCUR in Verh. "ms iit. sieuenb. Ver. f. Naturw. X (1859) p. 120. - 2) SCUR in "ESYE (1861) p. 291. - 3) SCHUR, 1.c. p. 291/292. - 4) Er führt auch in der leratio das Synonym D. transsilvanica Schur im gleichen Fettdruck an als den .- e = 5) Enumeratio p. 65. - 6) Ü. b. Z. IX, p. 33. - 7) 1. c. p. 37. mum. fi. transs. vasc, critic, (1886) B. 4. - 9) Verh.. dar cue Ges. Wien Weingerl, Draba: $7. da ich den Vorwurf der Oberflächlichkeit mehr scheue als den der Unvollstdándig- keit, so will ich eine Bearbeitung der rupestris-Reihe (mit Ausnahme der vorste- hend besprochenen D. Xotschyi) lieber unterlassen und bezüglich der skandinavi- schen Formen auf die eingehende Arbeit von Frau EKMAN l hinweisen, wobei ich . aber zu bomerken habe, dass mir der Umfang der rupestris-Reihe bei EKMAN doch et- E was zu weit gegriffen orscheint. Es geht nicht an, z.B. Draba siliquosa W.B. un- ter die rupestris-Fornen einzureihen, bloss weil an einzelnen Exemplaren die zur Blütezeit &usserston Rosettenblätter neben Sternhaaren auch einfache Haare tragen (was für EKMAN ausschlaggebend ist). Würde nach diesem Grundsatz folgerichtig ver- - fahren, so müsste man neben dep heterotrichen fladnizensis-Formen auch D. stell» ta Jaog., die doch bei EKMAN (unter dem Namen J. austriaca Cr.) als Typus der nur sternhaarigen Leucodraben steht, zu den rupestris-Fornon zählen, denn ich habe Exemplare dieser Spezies vom locus clasicus gesehen, die zweifellos echt waren u. doch an den &ussersten Rosettenblüttern vereinzolt einfache Haare, nicht nur em Rande, sondern auch auf der Fläche, trugen. Ja, die meisten .Leucodraben-Spezies haben die Pühigkeit, ihre Blätter ausser mit Sternhaaren gelegentlich auch mit einfachen Haaren auszustatten, ohne dass sie deswegen in näherer Beziehung zu De rupestris stünden, Obzwar ich nun, wie schon bemerkt, nur wenigo echto Exemplare der D, rupestris 2) gesehen habe, so glaube ich doch, aufgrund dieser Einsichtnah- men betonen zu müssen, dass es nicht sosehr auf die Mischhaarigkeit bestimmter Ro- settenblätter an und für sich, sondern dass es bei den Arten der rupestris-Reihe vielmehr auf die überwiegende Vorherrschaft &infacher und unter spitzem Winkel ge- gabelter längerer Haare über die zahlenmüssig unterliegenden, in horizontaler Ebe- Der oder im stumpfen Winkel verzweigten Stern- und Gabelhaare ankommt, während am Stengel, sofern er überhaupt behaart ist, die einfachen Haare vorherrschen können aber nicht müssen. e Se Ein zweites Merkmal, das Frau EKMAN für die Glieder der rupestris-Reihe angi die aufrechten Schötchenstiele, ist zwar bei D.. rupestris selbst sehr auffallend wird aber bei den Arten mit dichtem Fruchstend verwischt und fehlt bei 2. iKotsoh- wf fast ganz. Aüsserdem gibt es Draben, die von D, Fupestris weit abstehen und auch diesen Habitus zeigen, wie z.B. D. Robert Stur. Es ist also dieses Merkmal kein Kennzeichen der rupestris-Reihe. | i Auf Grund dieser Erwägungen steht zu vermuten, dass EKMAN's vier Subspezies der D, rupestriis vielleicht keine so nahen Beziehungen zu einander aufweisen, dass nicht die eine oder andere als selbständige Art bestehen könnte, zumal sie auch geographisch ziemlich gut voneinander abgegrenzt zu sein scheinen. Namentlich die beiden ersten, D, t(nferalpina und D, Lindblomii, weichen ziemlich betrücht- lich von der dritten, D, proxima, ab, die mit der schottischen Originalspezies wahrscheinlich wesensgleich ist. Die vierte, D. furoata., ist mit ihren teils be- haarten teils kahlen Schötchen wahrscheinlich ein Bastard, wie die Verfasserin ` selbst vermutet. Neu beschrieben wird von ihr die mit D. rupestrie nah verwandte D, oacuminum. | - - | c | m Von den ausserhalb Skandinaviens verbreiteten Arten der rupestrjs-Reihe ist die echteD, rupestris in Schottland vorhanden, wo sie von DICKSON 9) 1785 als D. stellata Jaog. gesammelt, von R. BROWN */ später als neu erkannt und 1812 ter den Namen D. rupestris baschrieben wurde. Die ganze Pflanze, von der Bla sette bis zu den Früchten, ist vorwiegend einfach behaart und ist der D. X war. deminuta sehr ähnlich, mar ist sie höher und hat längere, schmälere Sc . D. abtaica, von BUNGE 5) in Altai aufgefunden, hat einfach behaarte Blätt: ‚und. einen dichthaarigen, auch reichlich mit Sternhaaren verschenen, borstigen, '^ blattlosen oder einblätterigen-Schaft „sowei ganz kleine, wenigsaauige, v = de, ober zugespitzte Schötchen. Sie ist vom Habitus den genuinen D, jI 1) Beitr. z. Kenntn. d. nord. Hochgeb.-Drabae in Sv, Vet. Ak, Handl. Ly. nr. 3. - 2) Darunter ein Exemplar sus R. BROWN's eigener Hand aus dem = 3) Trans, Linn, Soc. II [1794) p. 286, te. ERMAN, l.c. p. 51. - 4 x Kew. 2. ed. IV, p. 91, te. FKMAN 1:c. - 5) BUNGE, Del. sem. Hort de. : | Weingerl, Draba. unterscheidet sich aber leicht von ihr durch: das Vorhandensein der Stengelbehaa- rung und durch die Schötchenform. Sie zieht von Sibirien über Nowaja agora und ' das, arktische Russland bis Spitzbergen und wurde auch in Ostgrónland ! ch ge- funden. Auf Spitzbergen bégegnet sie der vom arktischen Amerika über Grönland und ‚Spitzbergen bis zur russischen Eismeerküste voräringenden D, ‚corymbosa R. Br. » Diese hat den Habitus und die dichte Stengelbehaarung der D. altalca Bye: ., ist jedoch ausgezeichnet durch viel grössere, breit lanzettliche, mit winzigen Stern- häärchen dicht besetzte Schötchen. Am: die rupestrig-Reihe scheint mir auch TURCZANINOW!s 3) D. gelida zu EE ren, die im Baikalgebirge uni auf den kurilischen Inseln vorkormt und charakteri- Bert ist durch ihre bedeutende Grösse, durch den kahlen Stengel und durch UA = einfach bewimperten Blätter. Nach IKAN ST wi gelida, identisch mit LINNE (0 Je hirta, die dieser vielleicht aus Sibirien zugesendet bekam und fälschlich Sé 'Skandinavische Pflanze beschrieb, weil.er sie in seinem Herbar mit einer skandina- vischen Braya ai pina vermengt hatte. Pu Ob auch die auf den Kurilen Ee Bee D. hirsuta Turoz. 9) sowie die bei- SH den Japanischen Arten D. sntwoumana Marino 9) und D. Sakurati Makino’ in die rie e gestris-Reihe gehören, konn ich mit Sicherheit nicht entscheiden, da ich weder c Herbarmateria). nen Abbildungen gesehen habe: SERIES 23 RADIATO-STELLATAE. SE EE Wulfen. 7 Radix fusca, paullo elongata, simplex w parce renosa. Rhizoma multiceps, 2- 10 caudiculos caespitosos singulis foliorum rosu- lis terninatos gerens. Rosularum folia ad 15 mm longa, 1,5 ~ 2 mm in maximo lata, -lingule Eë, obtuso-lanceolata, vel sublinearia, ad basin in brevem petiolum angus- ‘tete, raro subearinate, integerrima,.märgine pilis aut omnibus simplicibus. aut sinplicibus et stellatis furcatisve ciliata, superficie glaberrima. Scapus' aphyl- ‚dus vel 1 - 2-foliatus, ad 8 cm altus, raroomnino deficiens, glaber, rarissime in -inferiore parte sparse pilis stellatis obsitus. Folia caulina 5 - 10 mm longa, an- gustà, 'obtuso-lanceolata, raro Oovato-rotundata, sessilia, margine vel superficie (quoque sparse. simpliciter vel stellate pilosa. GE $ - 10-florus, dense co- Ayabosus et in statu fructifero, vel demum subelongatus.. Pedicelli 1 - 6 mm longi, g: aberrimi, ‚siliculis breviores vel eas longitudine subaequantes. Flores albi, par- Ais Sepala l nm longa, oblonga, glaberrima. Petala 1,5 - 2 rm longa, apice rotun- data. Siliculae 4 mı longae, 1,5 - 2 mm latae, ovatae, vel obiomgze vel ovato-lan- ceolatae: , nunguan linsari-lanceolatag. A nullus vel perbrevis, Semina pauca (ad 8) ee in loculo. S .geniina.- Foliis rosularum dense caespitosarum glaberrimis, margine pi- ei SH humili, 2 - 6 cm longo, glaberrimo; race- | d Pl. rar. Carinth. ap. Jacq. Misc. I (1778) p. 7i GMELIN, Syst. nat. 13. Pe nn p. 971; SUTER, Helv. F1. II (1802) p. 47; ST, Manuale bot, (1802) p. 615; De CANDOLLE, Syst. nat. II (1821) p. 751, pro te; SPRENGEL, ye ao II ae pe SEH pro perte, excl. Torei HOST, Fl. tri. u ya a "syn. D CARUEL, Fl. ital. TX Bes p. 769. SCH, Exku nM. pec (2897) p. 248; GELERT in Bot. Tidskr. ` exl. viret omn, Don ` D.lactea Adams; HAYEK, Fl. v. Steierm.l | dh ORRE t SARNTIEIN, Fl. v. TUM. YI.2. (1909) p. 3812 VOLL- m . xm (1891) p. 383. - - 2) R. BROWN, Ross. voy. Baffins- Go T deni Schrift. I, p. $4. =~ 3) Bull. Toc. Nat. Mosc, XV (42) i e 9 Bull. Soc. nat. Mosc. XIV (1840) p. 64. - 6) Tokyo . SL p.78. — s Tn: Bot. Hag. Sei unu Me o 00 Weingerl, Draba. SEN 39. E MANN, Fl. v. Bayern (1914) p. $14, excl. var. - D, Jladnizensis vor. homotricha Ball in Bull. Soc. bot. Fr. VII (1860) p. 230; ROUY et FOUCAUD, Fl. d. Fr. II (1895) p. 215; THELLUNG ap. HEGI, Ill, Fl. Mitkeleur. Iv.39 (1919) p. 380. - 3. fladnizensis var. lactea Blytt, Handb. i Norg. Fl. (1906) p. 382 pro parte; HER» MANN, Fl. v. Deutschl. u. Fennoskand. (1912) p. 229, pro parte. - D. Jladnizeneis DE CANDOLLE,Prodr. I (1824) p. 169, pro parte. - D, /lavicensis Macoun, Exsicc. = D. androsaoea Willd.(nou WHLBG.) Spec. pl. 4. ed. III.1. (1901) p. 428, pro parte. 2. ciliaris Wahlbg.. (non L.), De climate et veg. Helv. (1813) p, 122, excl: Syn. P. ciliaris L., D. androsacea Whlbg. - D. lactea Adams in Mem, Soc. Nat. Mosc. V P (1017).p. 194; SPRENGEL, Syst. veg. (1825) p. 874, pro parte: LEDEBOUR, Fl. altaic. III (1831) p. 73, pro parte; NMAN, Sylloge (1855) p, 199 exclus. syn. D. leppo- ` mica DCs, D. laevipes DC, et Conspect. (1878) p. 55, excl. syn. D. lapponica DO., E D, -androsacea Whlbg.,D. laevigata Hoppe, REGEL in Bull. Soc. Nat, Most. XXXIV (1861) 3 p. 195 pro parte; TRAUTVETTER in Act. Hort. Petrop. VI (1879) p. 542. - D. lgotea d var. ciliata Neilr. in Ü. b. Z. IX (1859) p. 93, excl, Syn. D. androsacea Mrlbg,, P. lactea DU, - D. Waklenbergii Hartm., Handb. i Skand. Fl. 1. ed. (1820) p, 249, excl. var. heterotricha, excl. syn.; SPRENGEL, Syst. veg. II (1825) p. 874, pro parte; KITTEL, Taschenb.' 2. ed. (1844) p. 875 pro parte; GRENIER et GODRON, Fl. à. Fr. I (1848) p. 124 excl. syn. D, Wahlenbergii Htm., Koch; JOSCH, Fl. v. Kürnt. (1853) p. 20 pro parte; BURNAT, Fl. d. alp. maritimes I (1892) p. 149 pro parte; COSTE, Fl. d. Fr. I (1901) p. 118. - D, Wahlenbergii var. homotricha Lindbl. in Linnaéa XIII (1839) p. 324 pro parte, excl. syn, D. androsacea: Whlbg., D. lactea Adams, DU.; LEDEBOUR, Fl. ross. I (1842) p. 150 pro parte, excl. Syn. D. lactea Adams; KOCH, Taschenb. (1844) p. 48 et Synops. 2. ed. (1846) p. 74, excl. syn. X androsacea Whibg., D. lactea DU,; MALY, Enum. pl. Austr.: (1848) p. 277; HAUSMANN , FI. v. Tirol I (1851) p, 76; REGEL in Bull. soc. nat. Mosc, XXXIV (1861) p. 189 ` pro parte; LANGE in Medd. om Grönl. III (1880) p. 40; SCHINZ et KELLER, Fl. d, = Schweiz II (1905) p. 92. - D Wahlenbergii var. pygmaea Regel in Bull. soc, nat. x Mosc. XXXIV (1861) p. 189, pro parte. - D kelvetisa Schleich. exsicc.; DC. Syst. nat. II (1821) p. 345 et Prodr. I (1824) p. 169; KOCH in Flora VI (1823) p. 439; ` BLUFP et FINGERHUTH, Comp, Fl. germ. II (1825) p. 86; HEGETSCHWEILER et HEER, Pl, ` d. Schweiz (1840) p. 631. - D. sclerophylla Gaubin, Fl. Helv. IV (1829) p. 255. excl. syn. D. sclerophylla Thomas &xsicc., D. Fladntzensis DC.; THOMAS exsicc. pro minima parte. - 2. stereophylla Thomas,exsicc. pro parte. - D, mivalis Séringe, exsicc. teste GAUDIN, Fl. Helv. IV (1829) p. 255. - D. pygmaea Turoz.;in Mem, soc. ` nat. Mosc. 1838, p. 87. - D. pygmaea var. Tureg. exsicc. 1834, - D, laevigata 8 ! plus eiliata Huter,exsicc. 1881 pro parte. dE er Icones: WULFEN ap. Jacq. Misc. t. 17, fig. 1; MDLCHENBACH, Ie. orit. VIII, bi . 795 et Ic. fl. germ. II, t, 13, fig. 4257; STURM, Deutschl. Fl. Heft 65; THELLUNG P ap. HEGI, Ill. Fl. v. Mitteleur. IV.39. p. 380 fig. 828 c, d, ur C UR E Ver, homotrícha (Linib1.): Foliis rosul&rum et caulinis pilis simplicissihis ` ^ in margine et in superficie subdense obsitis; scapo ad 8 cm alto; racemo in statu fructifero subelongato; siliculis saepe ovato-lanceolatis. ED Synonyma: D. Wahlenbergii Hartm. Handb. i Skand. Fl. (1820) p. 249 pro parte, ‘excl, var., excl. syn. - D. Wahlenbergti var. homotricha Lindbl. in Linnaea XIII ü 39) . Pe $24 pro parte, excl, syn. D.. amdrosuoea. Wh1bg.,, D. lactea DO, ; LEDEBOUB, Fl. ~- ross. I (1842) p. 150 pro parte, excl. syn. D, lucfea DC., Adams, non Bge.; REGEL in Bull. Soc, nat. Mosc. XXXIV (1861) p. 188 pro parte; LANGE in Medd, om Grönl, ‚III (1880) p. 40 pro parte. - D Ledeb. Fl. altaica III (1831) p. 73 pro ` parte; REGEL, 1. c. (1861) p. 195 pro perte. - D, flaudwizensis Dee, in Bull. soc nat. Mosc. XV (1842) p. 251 pro perte, excl. syn. omn., non Wahlenbergii var. Lind- bl.; EKMAN in Svensk, Vet. Ak, Handl. LVII.3. (1917) p. 13. A e du uon Var. erotricha (Hartm.) Ball: Foliis margine pilis simplicibus, furcatis, - +- stellatis ciliatis, superficie glabris vel stellato-pilosis; scapo et racemo sae-* pe elongatis; scapo rarissime ad basin sparse et Plone, >o s. | | ürosacea Whlbg. Fl. lapp. (1812) p, 174. - D Ma Syst. veg. II (1825) p. 874 pro parte; KITTEL, Tachenb. 2. ed. (1844) p. 875 pro parte; EKMAN in Sv. Vet. Ak. handl. LVII.3. (1917) P 15. - K Wahlenbergti Bar 40. | Weingerl, Draba. heterotricha Hartm. Nandb. i Skand. F1. (1820) p. 249; LINDBLOM in Linnaea XIII (1839) p. 324 excl. syn. D. fladnizensis Gaud.; LEDEBOUR, Fl. róss. I (1849) pi 150, excl. syn. D. pygmaea Turcz., D. Wormskjóldli Fisch, i KOCH, Taschenb, (1844) p. 48; Synops. 2. ed. (1846) p. 74; MALY, Enum. pl. Austr, (1848) p. 277; HAUS- MANN, Fl. v. Tirol I (1851) p. 77; LANGE in Medd. om Grónl. III (1880) p. 41; SCHINZ et KELLER, Fl. d. Schweiz II (1905) p. 92. - A. Wahlenbergii var. homotri- cha Regel in Bull. soc. nat. Mosc, XXXIV (1861) p. 188 pro parte. - D, Nahlenber- gii var. pygmaea Regel, l. c. P. 189, pro parte, — D. Hahlenbergii var. heterotri- aha Regel, 1. 6. p. 190. - I. lappontoa DC, Syst. nat. II (1821) p. 344 ex herr. Willd. et Prodr. I (1824) p. 169; R. BROWNE, Fl. d. Melv. Ins., fern, Schrift, (1825) p. 370; WAHLENBERG, Fl. suec. I (1824) p. 400; CHENBACH, F1. eon ex- curs, IL (1832) p». 665; HOPPE ap. STURM, e Fl. Heft 65 (1832) ; OCH in .'^ "RÜHLING und KOCH, Deutschl. Fl. IV (1833) p. 555, Bxol. syh. 5. 7ludnizéna ti Pu D. ciliaris Whlbg., D. Wahlenbergii Htm.; KOCH. Syn. (1837) p. 64; HEGETSCEWLILZ et HEER, Fl. à. Schweiz (1840) p. 621; TURCZANINOW in Bull. Soc. nat. Mosc, X7 (1842) p. 253; SCHEELE in Flora XXVI (1843) p. 323 pro parte; PACHER et JABOZNECG, A. Y. Er I.3. (1887) p. 136; DÖRFLER, Exsicc. (hb. norm., 1895) in KERNEL, Schedae a8 fl. austr. hung. exsicc. VI (1893) p. 16; HUTER in U, a Zr DIL te 04) 5. 396; Së TORRE et SARNTHEIM, P1. v. Tirol VI.2. (1909) p.- 382. - H Atnarte DO. Sue, nat. II (1621) p. $44, non Liljobi. rec Wille.; EXE orae: Fl. gorr excurs. II (1832) p. 665 excl. syn. D, lactea Ledeb., D. Johannis Host. - D. låg- tea DC, Syst. nat. II (12821) p. 345 et Prodr. I (1824) p. 170; SPRENGEL, Syst. p. 53 pro parte, excl. syn. D. Dorneri Heuffs; REGEL in Bull. Soc, Moser: XXXIV : (1861) Di. 195 pro parte. - D, lactea var. seminuda Neilr. in dA chi Z2 EX (1859) p. 92 pro parte. - D, lactea var. glabrescens Netir,. 1. c. 93 pro parte! - Jm . fladnizensts Traunst. (non Wulf.) in Flora XVIII (1835) p. 602 pro parte; PARLA- TORE et CARUEL, Fl. it. IX.8. (1893) p. 769 pro parte; FRITSCH, Exkursionsfl. v. -Üsterr. (1997) p. 248 pro parte; GELERT in Bot. Tidsskr. XXI (1898) p. 302 pro parte. - D. fladnizensis var. minor Gaud. f1. helv. IV (1829) p. een excl. syn. A helvetica Schleich. - D. fladnizensis var. ramosa Gaud. l. C. - . fladnizen- Sis var. heterotricha Ball in Bull. soc. bot. Fr. VII (1860) p. 230; "RÓUY et FOU- -CAUD, Fl. d. Fr. II (1895) p. 216. - X fladnizensis var. lapponica Blytt, Handb. i Norg. Fl. (1906) p. 382; VOLLMANN, Fl. v. Bayern (1914) p. 314; THELLUNG ap. HE- GI, Ill. Fl. v. Mitteleur. IY.29. (1919) p. $81. — 2. fladnizensis var. lapponi-- ea "Hermann, Fl. v. Deutschl. u. Skand. (1912) p. 229. - D. pygmaea var. 8 Turczani- now, Bxsice. (1834). - D. intermedia Hegetschw. et Heer, Fl. d. Schweiz (1840) p ATE US D. tomentosa var. frigida Grenier et Godron , Fl. à. Fr. I (1848) p. 123 pro perte. - D. laevigata var. plus ciliata Huter, Exsicc. (1281) pro parte. - x stellata var. Ball in Bull. soc. bot. Fr. VII (1860) p. 230. - D, carinthiaca ritsch, Exk.-Fl. f. Österr. (1897) p. 248, pro parte. Var. glaberrima Gaudin: Tota planta ee siliculis api ce semper rotun- -obtusis; stylo deficiente. ynonymna: D. laevigata Hoppe ap. KOCH in DE VI (1823) p. 441 et ap. STURM, D. Heft 65 (1832); REICHENBACH, Fl.. germ. excurs. II (1832). p. 666, excl. var, D. Rud.; KOCH ap. RÜHLING et KOCH, Deutschl. Fl. IV (1833) p. 556 et Synops. . 64; SCHERLE in Flora XXVI (1843) p. $25; DALLA TORRE, Anl. (1882) p. 180 A TORRE et SARNTH. Fl. v. Tirol VI (1909) D. ddl PACHER et JABORNECG, . Kärnt. 1.3: (1867) p. 136; FRITSCH, Exk.-Fl. f. Österr. (1897) p. 248. - adn; : ensis Gelert:, Bot. Mässkr. xxi (1898) p. 302 pro parte. - D. fladni- » glaberrima Gaud. Vl. helv. IV (1829) p. 254. - D. Eer: vars t Handb, i Norg. F1. (1906) p. 382 pro parte. - D, fladnizensis var. uel e Deutschl. u. Fennoskand. (1212) Jt 229 pro parte. — D. labrato lung ap. HEGI, Ill. Fl. Mitteleur. IY.39 (1919) ergii Kittel, Taschenb. 2. ed. (1844) p. 875 pro perte; JOSOH, ) p. 20 pro me D. Wahlenbergii var. glabrata Lindbl. in ` DP. 325; LEDEBOUR, Fl. ross. I (1842) p. 150; KOCH, Tsschenb. e 2 Gear] p. 74; bud Enum. pl. Austr. Vier P TI Weingerl, Draba. 277; HAUSMANN, Fl. v. Tirol I (1851) p. 77; LANGE in Medd. om Grönl. III (1880) P. 41. -— D. Wahlenbergii var. glabrata Hegel in Bull. soc. nat. Mosc. XXXIV (61) p..190 pro parte..- D. lactea Regel,l. c. pro parte; NYMAN, Consp. (1878) p. 53 pro parte. - D. lactea var. glabra Neilr. in Ö, b. Z. IX (1859) p, 93. = Dè caa rinthiaca var. glabrata Schinz et Keller , Fl. à. Schweiz Ii,'p..92 pro parte, : Icones: STURM, Deutschl. Fl. left 65, pro. D. laevigata Hoppe (1832); REIQRENB. ` Ic. ecrit. 4 (1826) t. 387 et Ic. fl. germ. II (1837) t. 13. | = Var, aretioides (Fries) Blytt: Scapo flörifere. rosulam non superante. Synonyma: D. lactea var. aretioides Fries , Exsicc.; M. BLYTT, Exsicc. - D, Jlad- nizensis form. aretioides A, Blytt , Handb. i Norg. F1. (1906) p. 382. rea geographica : In regione alpina et nivali Pyrenäg: , Al- pium, Trassilvaniae, Asiae centralis, Sibiriae, Rossise arcticae, Scandinaviae, insularum Spetsbergensium, Grönlandiae, Americae arcticae et borealis. ; Specimina visa: M e Var. genuina: Pyrenäen: Pic de Salettes, Htes. Pyr. (BORDERE 1871 WH). W.e s:t al pen: Mont Cenis (HUGUENIN Bha); Mont Cenis u. Cavalin (HUGUENIN d 1898 WU hb, Keck). S o h w e i z: Helvetia (THOMAS WH als D. nivalis); Gd. St. ` Berhhard (FAVRE 1870 WU); Chion sur les Mayens de Sion (BION WI); Vallée d'Her- mence, Valais (MURAT 1846 WH); Mayenhorn im Wallis (LAGGER 1842 WH); Col d'Orsera, Valais (BION 1844 WH); Col d'Orsera in Valesia (LAGGER Bha); Canton de Vallesia `" (SCHLEICHER M, Specimen originale D. helveticaé/); Schwerzsee bei Zermatt ( AUERS- ` WALD 1847 K1); Mons Bex, Canton de Vaud (De CANDOLLE, WH); Côte du Simplon (FAV- RAT Bg); Simplon, Staffelgrat (FAVRE 1874, WV); in summo monté Säntis (REHSTEINER ` 1849, hb. PITTONI WII); Engadin, Berninapass, Gipfel des Piz Lagalb 2950 m Schie- fer (HANDEL-MAZETTI 1906 WU); in alpibus Rheeticis (LAGGER 1839 Wi); Untere LÓSCH 1884 WH). 2640 m (HUTER 1880 Wi); Gipfel des Pe 2847 m (HANDEL-MAZETTI 1911 WU); EE E Si Weinger], Draba. Haneburger Spitz ober Voldersthal bei Innsbruck (KERNER 1860 WU hb. KERNER); auf dem Hippold im W^ttenthal, Kalk und Schiefer verm., 2630 m (HANDEL-MAZETTI 1902, WU); Klammerspitze in Wattenthal, Kalkschiefer, 2500 m (IANDEL-MAZETTI 1902, WU); Hohes Schiefergebirge bei Kitzbühel (TRAUNSTEINFR WH); Gaisstein (SAUTER A); Geis- | Stein bei Kitzbihel (TRAUNSTEINER 1840 Wi). Oberba yern: Algàu, Vorderer ‚Schrofen an der Mädelergabel, Kalkhornstein (SENDTNER 1849 M hb. boic.); Algüu, .Kreuzeck (SENDTIER 1949 M hb. bo ic.); Algäu, Linkerskonf (SENDTNER 1848 M hb. bo- ic.); Gipfel des Rouheck im Algäu zahlreich (HOLTER M hb. boic.).S alz bur g: Oberpinzgau (SPITZEL WH); in rupibus alp. schistos. edit. 7-8000' Fusch (SAUTER $); auf den Fuscher Alpen und auf der Gamsgrube bei Hl. Blut (HIIMERIUBER S); ' . Raüris (FELICETOI als D, frigida A); Rathausberg bei Gastein 8000! (KREN 1858 | als D. lapponica WI); Gamskarkogel (FREYBERGER 1852 hb. RAUSCHER WH); Ganskarko- | gel bei Gastein (ZWANZIGER GU); Alpe Gastein (RAUSCHER WII); Hundskopf am Radstüt- , ter Tauern 7000-7600' (SIMONY 1863 W1); Hundskogel am Radstättertauern (STUR 1852 Bha) > am Seekarspitz d. ‚Radstätter Tauern, Kalk-Glirmerschiefer 7000' selten _ (STROBL 1870 A); Hochalpe bei Ramingstein im Lungau (VIERHAPPER 1889 WU). K ä r- -~ n te n: Pasterze (HAROGASSER M); Pasterze, Gamsgrube (Pacher Kl); Pasterze (HOP- -. PE A); Rudenalpe bei Sagritz (PACHER K1); Mölltal, Mühldorfer Scharte 7000! (JA- © ‚BORNEGG 1879 hb. Eichenfeld); wolliger Albl em Wollinitzer Thórl (PACIER 1874 als A earinthiaca Kl); auf dem Gipfel der Hohen Resa is einen einzigen dichten Ra- sen vorgefunden, 3 Stunden westlich von Obervellach (EXOHLMAYR K1); Osteralpe LI Kl); zwischen Mohar und Göritz auf einem Felsen (PACHER 1845 K1); Klowok 7000' (STROBL 1870 A); auf dem Hohen Wart in den Wöl- bürgen: Mte. Corona, Torda KR 1890 occ. Reg. alp. alt. 14-15000' (Herb. Ind. - Sibirien: in hunidis alpium Altai Dygmaeae M. Specimen órigi-: INOW 1834 als D. lactea EU No E e E EE vi WORT, d OA uS EE Weingerl, Draba. 43. 8000! (KERNER Wi); Gaisstein (SAUTER 1870 A). - Skandin e n: Norv. Dovre, Kongsvold (LINDBLOM Wii); Dovre: Komgswold (OLSSON 1884 WH, NILSSON 1883 Kl. BLYTT Bg, LUNQUIST Bg), Norvegia, Dovre, Kongsvold, ad saxa ( ZETTERSTEDT gé WICKBOM GJ); Dovre,.Knushóe (AHLBERG 1875 K1); Dovre, Gedberget (HEDBOM Bg); rupestribus editissimis montis Gederyggen alpium Dovrensium (ZETTERSTEDT 1854 Kr Se montes Dovrenses; Gjedderyggen (PAULSSON.1885 GJ hb. EICHENFELD) ; "rgo (HOR- - NEMANN hb. FENZL als D. lapponica Wl); Lapponia (ANDERSSON WH). rcum- polerregiíi:o n Ineulee Spetsbergenses, Adventsbay (Th. X 1868 DO); - Groenl. borealis, Ouchade (ANDERSSON vU; Nordgrónland, Godhavn (BERGGREN 1870 "War. heterotricha: West a1 Dp en: Cottische Alpen (ROSTAN als D. nipalta DC); Mont Cenis- (HUGUENIN GJ hb. KRISTOF). Schweiz: Mt. Fouly (THOMAS als D.nivalis: Wl); in monté Javernaz (THOMAS WH); De Loze sur Conthey (BION 1843 Wi); Saas en Valais (THOMAS als D. initial, Distelalp, val Saas, Lümmeralpe ober d. Gemmi, Vallesia (BION 1843 Wi); Länmeralpen (LAGGER 1842 WH); Zermatt alt. 2500 m schist. gris. (BERNOULLI 1888 wa); Zermatt (HEISS als D, helvetica M); Albula, Graubünden (LÖSCH Wi); Unterengadin (LÖSCH 1881 WI); Oberitalien: Longo- bardia superior, Prov. di Sondrio, Bormio, in herbosis sterilibus et in pinetis vallis di Fraele alt. .1500-2700 m, solo vario: (LONGA Bg); Ti ro l: Alpe Padon — in Fassa (FACCHINI Wi); Schlern (HUTER 1867 WU hb. KERNER); Tirolia austro-orien-. E talis, in jugo montis "Hohe Grabe. vallis Villgraten solo schistoso 2600 o GAN- DER 1890 Ko); Lienz, oberste Felsen der Rothsteinerwand unter den Zettersfeld (GANDER 1868 GU); alp. Tirolis, Kals (HOFMANN Bha); Alpen am Grossglockner (HUTER 1854 GJ hb. KRISTOF); in. Aesten et Lappach 2300 m (TREFFER 1880 els D. Mahlenber- gii WU hb. KECK); Kölkschiefer in Schwarzenbach bei Luttach 13-1500 m (TREFFER 1889 Ko); auf Weiden des Berges Riedberg bei Sterzing (HUTER Ko); Tirol, centr: E loc. glareosis in Riedberg prope Sterzing solo schistaceo 22-2700 m (HUTER 15 Tirolia centralis, in pascuis et locis arenosis montimm EEN et “Riede beren supra Gossensass, solo schistaceo micaceo (HUTER in DÖRFLER' s hb. normale WH); in'monte Weisspitz ad Sterzing (HUTER WH); Tirol. centr. in jugo montis Ze- rag ad Brenner solo schistaceo-micaceo 2600 m (HUTER 1881 als D, laevigata ver. ` plus SE GJ hb. EICHENFELD); Finsterstern ad Sterzing (HUTER 1881 Wl); S a ey z burg: Salzburger Alpen (STORCH WU); auf aon Fuscher pes und auf đer Gams- grube Ber Hl. Blut (HINTERHUBER mit ser. genuina S); Kärnten: au? kärntnerischen Alpen (als D. rivalis GU hb. ETPTNOSHAUSEN) ; Pasterze (PACHER al D, earinthiaca K1); bei Sagritz in Kärnten (PACHER, hb. PITTONI WH); Carinthia, Alpen St. Peter, Katschtal (PACHER als D. Hoppeana Rud, Ko); SE im ke (JABORNEGG als D. Johannis Host K1); Alpen im Katschtal (PACHER al eana GJ hb. KRISTOF); Reichenauer Garten (K1). - Asien: In Ae Nucudaben . (TURCZANONOW als à WahlenbergiiWH); in alpe Nucu-Daban (TURCZANINOW als 2, ; g- maea vor. 8 1834 M hb. ZUCCARINII). - Skandinavien: Lapp. Inl. Kirke- warn (ANDERSSON 1864 WH, GU, DC); in alpe Kiergevare Lapponiae ge (LABSTA HR 1821 Gs DC); Tromsoo: in monte Flöifeld, alt. 5-700 m (hb. ÜLLER 1904 Ko), -Circumpolarregion: Spitzbergen, Cel dn (utt NER 1902 - WA, J ÜRGENSEN 1896 M); Groenlandia (HORNEMANN als D, hirta M); Groenlandia occi dentalis (ZEUS VAHL 1835 WH); Groenlandia boreali-occidentalis, Gebiet des Umanak fjords 70-719 n. Br. (VÀNH ANHÖFFEN 1893 WU); Groenlandia borealis, Godhavn (wu, KO Var. glaberrima.- Tir ó l: Westl. Tirol, E ite Fimberhaus ‚gegen den | Pellinkip?, Bündnerschiefer, 2200-2600 m (HANDEL-MAZETTI 1911 WU) ad moi tem Grossglockner alpibus editissimis solo schistaceo micaceo 27- HUT WH); Aples glaciales, Tirol, Kals (HUTER 1867 WU hb , Bhg); K Peu nitz, auf dem obersten Kogel links ober dem grauen Kässboden (HUTER al, 2 & n t e n: Pasterze (WI); von der Past erze (HOPPE Kl, specimen originale D. Tee gatae!); in summis alpibus Carinthiae, IIl. Bluter Tauern (RUDOLPHI v); Oste edi bei Sagritz ( PACHER Wi, Kl); Sterneck im Katschtale, Kärnten (BIRNBACHER mi : Dei EECH E navien Ben fem JUNE ror AH uge 1808 | als T. Siegite GJ | hb. n INFEL ^ Va es. EE EE en, DEET TER T RUMOR i o ee ENTE "Te » 44, Weingerl, Draba. comm. BLYTT WI). Draba fladnizensis als Spezies umfasst ziemlich heterogene Formen und ist in ibrem jetzigen Umfange aus mehreren Spezies älterer Autoren zusammengesetzt. Gemeinsam ist ihnen allen die eiförmige, elliptische oder etwas längliche, aber niemals lineallanzettliche Gestalt der kahlen Schötchen, die mur ausnahmsweise manchmal lanzettlich zugespitzt erscheinen, ferner die geringe Anzahl der Samen (höchstens 8 in jeden Fache des Schótchens). Weitere genoinsamé Merkmale sind die Kahlheit des Stengels (wenigstens in seiner oberen Hälfte) und der Blüten- stiele, sowie die geringe Grösse der Blüten. Die häufigste und weitaus verbreitetste unter allen angeführten Formen ist var, genuina, ausgereicnet charakterisiert durch die kahlen, am Rande von einfa- . daenBorsten gweimperten Blätter, durch die niedrigen, höchstens 6 cm langen, ab- solut kahlen Stengel und durch den gedrängten Fruchtstand. In den mitteleuropä- ischen, zentraläsiatischen und nordichen Hochgebirgen auf Felsen und Schutthal- den oft ziemlich ausgebreitete Rasen bildend, steigt sie stellenweise weit in die Schneeregion auf. SAINT LAGER l) fand sie auf dem Theodule-Pass zwischen'at- terhorn und Breithorn in einer Höhe von 3350 m, auf den Grand Mulets an der West- seite des Montblanc-Stockes zwischen 3050 und 3470 m Höhe häufig. J. BRAUN be- obachtete die Pflanze am Piz Julier im Engadin, wo er noch bei 3370 m Blütenbe- . such durch Fliegen feststellen konnte. STUR 3) gibt an, dass sie nur auf Urge- . stein vorkomme und zählt sie zu den Glirmerschiefer-schichtensteten Pflanzen, desgleichen STROBL 4). Tatsächlich ist sie auch auf den Urgesteinen der Zentral- . alpen am häufigsten. Doch habe ich auch Exemplare gesehen, die von Kalk-Unterla- ge stammten. So hat sie z.B. STROBL selbst bei Kleinsölk in den Niedern Tauern in Gesellschaft der streng kalksteten D. tomentosa Whlbg. angetroffen. ; Im Norden ist ihre V>rbreitung,- wie es scheint, weniger allgemein, sie tritt dort gegenüber denVarr. homotricha und heterotricha etwas zurück. In der Cir- cumpolarregion steigt sie vom Hochgebirge herab. Bei Tromsoe (709 n. Br.) kommt ‚sie am Flöifjeld auf eine, Höhe von nur 500 m herunter und in Grönland erreicht sie’ höchstens 2000 Fu 5). Hingegen rückt die obere Verbreitungsgrenze der Pflan- ° 7" ge in Zentralasien hóher hinauf. HOOKER und THOMSON sammelten sie in den west-tib- |. etanischen Hochgebirgen noch in einer Höhe von 18000 Fuss . Über die geologi- = sche Unterlage sowohl im Norden wie in Asien ist mir nichts gonsuorob bekannt. die Beschaffenheit der Fruchttraube; wohl aber hat sie sich im Norden ziemlich [omnee po les EE EE etc. Ann. góc. bot. Lyon 1878/79, 0. 279 ft. Anhangsweise sei erwähnt. dass eine unbedeutende Abänderung der gewöhnlichen Form der D. fladnizensis mit l - 2 cm hohem Stenge], eiförmigen bis fast kreis- | . runden Stegelblättern und weniger Borsten an den Blättern von HAUSMANN 7) als Do eege, Mahlenbergii var. Leyboldii beschrieben wurde. Ich fand sie in der späteren Li- ` ; teratur ausser bei DALLA TORRE und SARNTHEIM 9) nirgenós mehr erwühnt. Als Fund- orte nennt HAUSMANN die Cinna del Frate in Judicarien (Südtirol). E ~ sah ich keines. Draba fladnizensis var. homotriche unterscheidet sich von der genuinen Form dadurch, dass die Blätter sowohl am Rande als auch auf der Fläche mit einfachen .Borsten besetzt sind. Bei dieser Form ist die Fruchttraube etwas lockerer als bei der typischen D. fladnizensis, die Schótchen etwas länglicher und zugespitz- za r, aber niemals lineallanzettlich. Diese Form ist in den Alpen ganz vereinzelt rhanden und meist nicht so auffallerd differenziert, namentlich in Bezug auf charf herausgebildet, wo sie über die genuine D. fladnizensis zu überwiegen cheint, nach den Mengenverhältnissen des zur Verfügung stehenden Materials zu rteilen. Auch. ist auffallend, dass die Diagnosen der meisten nordichen Autoren besser auf diese Varietät SCH auf die Pflanze WULFEN's passen; zum mindesten ist ) Nach THELLUNC in HEGI, Ill. F1 . Mitteleur. IV.39 (1919) p. 382. - 3) Verh. ol.-Bot Ver. Wien III (1852) 35.47. - 4) Österr. bot. Ztschr. XXI (1871) p- ) 5) LANGE, Consp. fl. Grönl. in Meddel. om Grönl. III (1880) p. 40. - 6). d t THOMSC in Journ. Linn. Soc. V (1861) p. 151-152. - 7) Österr. Kë (2858) n De 150. = 8) FI. v. Tirol vI. P (1909) p. 285 als Spo- ` Weingerl, Draba. 45. in ihnen auf die Eigentümlichkeiten der var. homotricha mit vorbedacht Rücksicht genommen 1), Sie kommt auch in den asiatischen Hochgebirgen vor, Damit in Ein- klang stehen auch die Diagnosen bzw. Beschreibungen bei ADAMS 2), LEDEBOUR 3), TURCZANINOW £), HOOKER und THOMSON 9) u. a. Draba fladnizensis var. heterotricha ist schwer . scharf zu umgrenzen, weil . - die Merkmale,insbesondere auch der Habitus, starken Schwankungen unterliegen. Es können die Blätter kahie Flächen haben und nur an Rande mit Stern-, Gabel- und ` einfachen Haaren beset2t sein; sie können aber auch von einem didhten Sternhaar- Überzug bekleidet sein, wobei bemerkenswert ist, dass die Zahl der Randhaare im- her geringer wird, je dichter die Sternhaare auftreten 6), Meist sind die &usse- ren älteren Blätter kahler als die innern. Ber Habitus kann niedrig, die Frucht- : traube scheindoldig sein und so die Erscheinung der genuinen Form völlig gewahrt ' bleiben, es karn die Pflanze aber auch bis zu 10 cm und darüber hoch werden und ^ „eine gestrecktere Fruchttraube ausbilden. Wenn nun vollends in letzterem Falle die Stexgelbasis mit einigen Sternhaaren besetzt, wie dies an manbhen Exemplaren zu sehen ist, so sind solche Stücke für diejenigen, die für den Artcharakter der Leucodraben einzig und allein die Verteilung der Behaarung an der Pflanze inbe- tracht ziehen, von D. siliquosa M.B. überhaupt nicht mehr zu unterscheiden. Und Kei, in der Tat ist D. fladnizensis var. heterotricha in der Literatur und noch hàu- . figer in den Herbarien mit D, siliquosa M.B. immer wieder verwechselt worden. Sie lässt sich aber auch bei grosser habitueller Ähnlichkeit mit D, siliquosa von dieser noch immer gut unterscheiden durch die ovalen, höchstens oblongen, wenig- samigen Schötchen, die niemals so schmal lineallanzettlich und reichsamig sind, wie bei D. siliquosa. Bei letzterer ist ferner das Schötchen mehr oder weniger aufgerichtet, seine Axe bildet daher mit dem schräg abstehenden Fruchtstiel ei- nen stumpfen Winkel, bei D. fladnizensis stellt sich hingegen das Schótchen im `` allgemeinen in die Richtung des Fruchtstiels. Alle diese Unterschiede hat schon e REICHENBACH bemerkt und in seinen Abbildungen 7) gar zum Ausdruck gebraeht. Wer ` Ee aber die Kahlheit, bzw. die Behaarung der Stengelbasen als Hauptunterschied zwi- schen den beiden Nraben bezeichnet, der ist bald. durch lebendea oder EE rial widerlegt. und steht ratlos vor Stücken zweifellos echter D. fladnixensis iw mit behaartem Stengelgrund, die in seltenen dep AB mit der gewöhnlichen kablstei E: eligen Form zusammen an einem Stadort vorkomt. ; Draba fladnizensis var. heterotricha ist infolge der erwähnten zahlreichen. d Verwechselungen nicht ‚so häufig, als sie in der Literatur und in den Herbarien angeführt wird. Nur im Norden scheint sie verbreiteter zu sein, in den Alpen tritt sie nur an einzelnen Stellen meist in Gesellschaft der genuinen Form. oder. mit J. siliquosa M.B. auf, ebenso in den südsibirischen Hochgebirgen (wo aber D. siliquosa fehlt). In den Pyrenäen und Karpathen, wo auch die gemine Form sehr selten ist, scheint sie nicht vorzukommen d RS | o: Draba Fladnizens is var. glaberr ima ist neben einer Form der D supramival 8 re einzige ganz kahle Leucodraba und als solche auf den ersten Blick u ee. Ihr Habitus, der ganz. wie bei var. heterotricha entweder'schlank pies p ist, sowie die Schötchenform und Armsamigkeit weisen sie der Spezies D, fiadnixensia als Varietät zu. Formen der genuinen D. fladnizensis mit vere TN — ter Blattbewimperung führen in allen Übergüngen zur ganz kahlen Varietät herü- ber, die bis jetzt mit Sicherheit nur in Tirol und Be beobachtet. wurde, & MAR E, Re AX PSI M n e ME ru e WU d ge ciere AME EE EE emm, E acr PER E "E LE ii 5 eon S à z [RE E EE EN SE F ee t $ nag . Se = : ; | | SC Kan HARTMAN, Skand. FI . B. ed. se NEE, SE E brondels biri T LINDBLOM in Linnaea EIIIS (1839). D. 324: > ..foliis subpectinatäseiliatie utrinque pilosis 1l. glabris, pilis omnibus simplicibus; EKMAN in Sv. Vt Ak. Handl. 1 ar p: e «i in statu fructifero racemosi; vergl. such die Abt i dung GELERTs in Dot, Tidsskr. XXI (1898) p. 302. - 2) Mem. soc. nat. — .. (1817) p. 194. - $) Fl. altaica III (1831( p. 73. - 4) Fl. beical.-dah. in Bu 1... 800. nat. Moso». XV (1842) p. 251. - 5) fourn. Linn. Soc. Y. (1861) 5.15]. « ; Diese Erscheinung hat schon KOCH (Flora 1825 p. 438]- an, —€— Dër D ? var ha Htm.) beobachtet, - 7) Ic. n. E e (9 z.B: "ëm in dimi: | Schedae VI LX Ei 35 46. : Weingerl, Draba. ner im Norden ganz zerstreut. Die Angaben GAUDIN's l) über ein Vorkommen im Bag- nestale in der Schweiz entbehren einwandfreier Belege. ; D. fladnizensis var. aretioides Fries, von der ich ein Exemplar aus Norwegen . gesehen habe, ist gekennzeichnet durch den Mangel eines Stengels zur Blütezeit, weshalb die Blüten der Rosette aufsitzen. Fruchtexemplar sah ich keines. WULFEN entedkte die Pflenze auf den Flattnitzer Alpen in Kärnten, beschrieb sie x Ss ausführlich und, wie mir scheint, recht treffend in JACQUIN's "Miscella- nea" ^/und versah die Beschreibung mit einer nicht zu verkennenden farbigen Abbil- dung. Die Seltenheit des JACQUIN'schen Werkes brachte es nit sich, dass die Be- schreibung WULPEN's im Anfang ziemlich unbeachtet blieb. WILLDENOW ®’zogD, flad- - nizensig mit SCOPOLIs Draba ciliata (=Arabis Scopoliana Boias.) zu seiner Draba androsacea zısarmen, deren Neschreibung, wie HOPPE */sagt, ein "compo si Con aus : ~ flaümizensis und c1lid£d'.ist. ! Iz Jahre 1812 beschrieb WAHLENBERG 5) als erster die von ihm entdeckte D. fica- | cRicensis als Art unter dem WILLDENOW'schen Namen 2. androsacea, og sie aber - schon in folgenden Jahre.in Erkenntnis ves nahen Verwandtschaft ‚zur genuinen Form, die er 1813 als D. eiliaris beschrieb ®) obwohl er ihre Identität mit der honony- men Pflanze LINNEs 7) bezweifelte. Auch lehnte er sowohl WULFENs als auch WILLDE- | ele E aj weil die Beschreibungen seiner Meinung nach unzutreffend waren. i beschrieb 1817 die genuine Form aus Sibirien als 2, lactea, HARTMAN®) 1820 a aus vou be esiti ua: als D. Wahlenbergii, der er (als erster) auch WAHLENBERGs ` = 2. androsacea. als var. heterotricha angliederte. -De CANDOLLE hingegen stellte letztere im Systema naturale 10) (1821) unter . àem Namen D. lapponica Willd. wieder als Art auf. Ausser dieser gehören boi De ; CANDOLLE noch drei weitere Arten ganz oder teilweise zur heutigen D, fladnizensis, nämlich D. nivalis, D. helvetica, D. lactea und D. fladnizensis. Als. D. nivalis . bezeichnete WILLDENOW fälschlich D. siliquosa M.B. Seinem Beispiel folgte De CAN- . DOLLE, doch wer das ihm zur Beschreibung vorli£agende Exemplar keine echte D. si= ; z liquosa, sondern eine fladnizensis var. heterotricha ll). Somit ist De CANDOLLEs Ej . B. nivalis identisch mit seiner unmittelbar darauffolgenden D. lapponica. D. hel- | . betica nach einem Exsiccate SCHLEICHERs aus der Schweiz ist die genuine Tom. D. lactea ist entweder var. homotricha oder var. heterotricha, denn De CANDOLLE : ‚schreibt ihr "folia piloso-puberula*" zu, ohne sich über die Art der Haare näher auszusprechen. De CANDOLLES.D, fladnizensis endlich ist genau so wie WILLDENOWs D. androsacea ein "compositum" aus D. fladnizensis Wulf. und D, ciliata Soop., obwohl er versichert, dass er von SPRENGEL ein echtes Exemplar der D. fladnizen- sis erhalten habe. CH KOCH behält in seiner EE "Abhandlung über die zur Flora Deutsch- lands ‚gehörigen Arten der Gattung Draba"ni?) den Namen D. helvetica Schleich. bei und nennt den WULFEN' sehen Namen oin "bedeutenden Zweifeln unterworfenes Synony- mon", was bei der Behandlung, die dieser durch WAHLENBERG, namentlich aber WILL- di und De CANDOLLE erfanren hat, nicht Wunder nimt. D, fladnizensis var. hete- | otricha ist er wie De CANDOLLE geneigt, für eine eigene Spezies zu halten. In a Clis Abhandlung taucht zum ersten im die ganz kahle Form auf, dud awar ls Art ; r- aem Namen D, laevigata Hoppe? HOPPEs Fussnoten und Nachtrag zu KOCHs Ab- . helv. IV, p. 255. - 2) I (1778) p. 147, t. Du i o -ULFÉN &ebeeibt| ^ — d. iizensis"; die Schreibweise mit "tz" ist "dar falsch. - 3) Spec. pl, III.1- | 801) p. 428. - 4) Flora VI (1823) p. 440. - 5) FI. lapponica (1812) nr. 147. - | veget. Helv. (1815) p: 122. -- In der "Flora suecica" I (1824) p. 400 folgt ch De CANDOLLE und führt sie als eigene Art "D. lapponied" an. - 7) Mant. 7 91. - LINNEs 2, ciliaris ist keine Leucodraba, sondern wehrscheinlich eine 3 p: 8 mit ausgeblassten Blüten (vergl. ‚auch Flora VI, p. 528!). - 8) Mem. soc. - * osc. V (1817) p. 104. - 9) Handbok i Skand. Fl. (18 20) p. 249. - 10) II, p. E. ie ganze Anordnung der Arten nahm De CANDOLLE samt den Diarmosen ünverün- D ‚den Prodromus (I, p. 170) hinüber. - 11) Das geht hervor aus den Worten: 4 ulae elliptico-oblongae"; LINDBLOM {Linnaea XIII, p. 326) kommt bezüg- D A valis zu demselben Schluss. - 12) 7 lora VI (2828) p. art.) o E kreises der D. fladnizensis in die 3j Arten D. fladnizensis Wulf., D. lapponica D ‚D. fladnizensis var. heterotricha schwer, eine gut charakterisierende Abbildung fand den Beifall 08. aller nachfolgender Monographen und Floristen. Schon 1842 “übernahm LEDEBOUR Weingerl, Dreba. Eé handlung, wo er das Verfahren WILLDENOWs und De CANDULLEs einer scharfen Kritik unterzieht und für den WULFENschen Namen eintritt, tragen zur Klärung der Synony- mie ganz wesentlich bei, obwohl sie zunächst wirkungsics blieben. Erst GAUDIN 1 umgrenzte die Art wieder richtiger. Seine D, fladnizensis ist wirklich die echte genuine Form; seine, Varietäten minor und ramosa tragen nében. . einfachen auch Gabel- und Sternhaare 2) an den Blättern, sind nur habituell etwas verschieden und gehören der heterotrichen Form an. Seine var. glaberrima ist auf jeden Pall HOPPEs und KOCHs Species D. laevigata. GAUDIN ist somit der erste, der, die ganz kahle Form zur D. fladnizensis als Varietät zieht und sie hat daher 'als solche den ihr von GAUDIN (nach einem Exsiccat von THOMAS) gegebenen Namen zu füh- ren. Dies gilt auch für den Fall, dass das Exemplar von THOMAS gar nicht die uar. glaberrima war, denn die Beschreibung ist in solchen Fällen entscheidend. $ Merkwürdigerweise beschreibt GAUDIN unmittelbar hinter der D. fladnizensis eine neue Art, D. solerophylla, die sich aber von D. fladnizensis vcr. genuina = nicht im geringsten unterscheidet. Auch die Belegexeriplare von THOMAS, die GAUDIN zu dieser "neuen" Spezies zitiert, sind, soweit sie der Beschreibung überhaupt entsprechen, von der genuinen D, fladnizensis nicht zu unterscheiden. Die meisten ` der von THOMAS als D. sclerophylla in, Tausch gegebenen Exemplare sind aber, wie ich mich vielfach überzeugen konnte, mit dicht sternhaarigen Blättern ausgestate. =- tet (GAUDIN sagt:"foliis ... glaberrimis ciliatis"..!) und entsprechen einer "` kleinen, gedrungenen Form der var. heterotricha. | Die deutschen Autoren der folgenden Jahre hielten an der Zerlegung des Formen- und D. laevigata Hoppe fest. HOST kannte zwar nur die genuine Form, allein be- reits 1830 bildete REICHENBACH sowohl D. flgdnizensis 4) als auch 2, lapponioa 5) ab, nachdem die Abbildung der D. laevigata schon 1826 erschienen war. Zu STURMs "Deutschlands Flora", wo ebenfalls alle drei als selbständige Arten behandelt sind, ist zu bemerken, dass Sich D lapponica von D. fladnizensis in der Abbildung kaum "unterscheidet. Es ist eben bei einer so vielgestaltigen Form wie zu liefern. Auch ist bei 2, lgevigata die Zahl der Samen im Fruchtfach zu gross. In REICHENAACHs Flora germanica excursoria 7) ist der Ds laevigata eine Vari- etät Hoppeana Hudolphi beigefügt, die in Wirklichkeit zu D. siliquosa M.B. gehört Ausserdem ist REICHENBACHs D. nivalis ganz so wie bei De CANDOLLE infolge ihrer. Schötchenform identisch mit seiner D. lapponica. Im Jahre ar tauchte die genuine D. fladnizensis unter dem Namen 2 pygmaea von TURCZANINOW aus Ostasien beschrieben, auf. Belegexemplare aus des Autors eigener Hand gehören der heterotrichen Form an. 2 In der Synopsis Drabarum Scandinaviae 9) von LINDBLOM wurde die von GAUDIN an= gebahnte Gruppierung der fladnizens is-Formen einfach und übersichtlich ausgebaut. LINDBLOM verwarf den Namen D, fladnizensis vollständig, ersetzte ihn durch HART- MANs Synonym D. Mahlenbergti und unterschied die Varietäten homotricha (= D. flad- nizensis var. genuina und var. homotricha), var. heterotricha (= D. Jladnizensis var. heterotricha) und var. glabrata (= D. fladnizensis var. glaberrima). ` Diese Lösung LINDBLOMs, die, wenn man von der ungerechtfertigten Zurückset: 1 des alten WULFENschen Namens absieht, eine überaus glückliche genannt werden muss allerdings mit Hinzufügung einer vierten Varietüt longisty. von der ich kein Belegexemplar sah und auch in der Literatur nichts weiter mehr erwähnt fand. Sie soll me Blätter und einen Griffel von Drittellänge e de Schötchens haben. KOCH | oben Ben Arten unterschieden hat, griff in der zweiten Wee LINDE 541 (188) p. a - 4) Iconogr. Crit. VIII, t. 755. - 5) L. c.VIII,t. 776. - De e. vol. IY, CAR Garg 7) di, (1832) ». 666. e 8) Mem. SOC. nat. LS A 38 en p. 64 et 2. ed. Rare p. 74. 1) Fl. belv, IV- (1829) zë "SES, A 2)"; DE SE varie furcatist. - 3) n. dust BA. 9) Ll et (1839) p. 324. - 10) Flor. ross. I. - od Sy EE Weingerl, Draba. D. Wahlenbergii auf und unter dem Einfluss KOCHs die meisten mitteleuropüiscnen Floristen, so in neuester Zeit noch SCHINZ und KELLER j allerdings mit Hinweg- lassung der kahlen Form, die sie mit D. siliquosa var. Hoppeana vereinigen Allmánlig kem der alte Name der Pflanze wieder zu seinem Recht. BALL 2) und “STUR 9) waren die ersten seit LINDBLOMs Abhandlung, die ihn wieder ans Licht brach- ten. Neuestens hat man vereinzelte Versuche gemacht, D. fladnizensis (im Umfange der D. Wahlenbergii Linäbl.) Wieder in Bestandteile zu zerlegen */. Im allgemei- men aber steht man jetzt so ziemlich auf dem Standpunkte LINDBLOMs, Auch ich habe mir diesen zu eigen gemacht, weil ich nach eingehender Prüfung des mir zur Verfü- gung stehenden Materials zur Überzeugung gelangte, dass zwischen den in Betracht " kommenden Formen kontinuierliche Übergänge bestehen in Gestalt zahlreicher Zwi- Schenformen, die bestimmt nicht alle hybriden Ursprungs sind. Wenn aber zwei Arten, ‚deren geögraphische Areale sich decken, durch nichthybride Zwischenformen verbun- den sind, dann sind ‚sie eben in Wirklichkeit nur Varietäten ein und derselben Art, ' Denn nach WETTSTEIN 5) sind Arten desselben Verbreitungsgebietes nicht durch nicht- . hybride Übergänge verbunden. Deshalb mussten die Arten D, Zappontca DU, und D. lda- . vigata Hoppe eingezogen werden. m. DORNERI Heuffel. - Radix lignescens, fusca. Rhizoma multiceps, multos E 5008. large caesitosos singulis foliorum rosulis terminatos gerens. Folia rosula- rum 7 mm longa, 1,5 - 2 mm lata, lingulata vel obtuso-lanceolata vel'sublinearia, eiin versus in petiolum brevem angustata, margine pilis simplicibus, furcatis, ~ stellatis cilinta, superficie glabra. Scapus ad 8 cm altus, aphyllus vel 1 - 2-fo- "Jiatus, glaber. Folia caulina 6 ma longa, 1,5 =~ 2 mm lata, ' anguste lanceolata v. - linearia, obtusa, sessilia, glabra vèl margine sparse pilis simplicibus, furcatis, > stellatis ciliata, Racemus florifer dense corymbosus, in statu fructifero subelon- gatus. Pedicelli ad 7 mm longi, siliculas longitudine subaequantes, glaberrimi. . Flores albi, parvi. Sepala l mm, petala 2,5 - 3 mm longa. Siliculae 6 mm longae, 2,5 mm latae, ovatae, utrinque rotundatae, glaberrimae. Stylus semper manifestus, . latitudine sua duplo longior. Semina pauca utroque in loculo. . Syno onyma: D, Dorneri Heuffel, Verh. Zool.-Bot. Ges. Wien VIII (1858) p. 99 et in L5. 5 AL YII vien p. 25; STUR in U. b. Z. XI (1861) p. 188; NEILREICH, Nach- ‚träge zu MALY (1861) p. 243; SCHUR in Ü. b. Z. XI (1861) p. 292: et Enum, plant. _ Transs. (1866) p. 65; JANKA, Crucif. silic, fl. eur. (1883) p. 108, - D, lactea por, stylosa Griseb. et Schenk, Iter hung. (1852) p. 310. - D. lactea var. gla- brescens Neilr. in Ü. b. Z. IX (1859) p. 93 pro parte. - D. lactea var. Dornert Man, Consp. (1878) p. 53. - D, stylosa Simonk. in sched.; JAVORKA in Botan. Közl. Icon: STUR in Bkz IX, (1861) t s. Area geographica: In regione alpina et eine montis Bet in Comitatu Hunyad Transsilvaniae, - |. Specimina visa: Retjeszath Transs. (ROCHEL 1836 als D, atallata WU hb, KECK); auf Felsen in der Mughus-Region unter der Alpe Retyezat in Siebenbürgen (HEUFFEL 8 D. stellata M); in rupibus sub alpe Retyezat in comitatu Hunyad (HEUFFEL 1853 ls D. ‘lapponica, DC); auf Felsen der Hochalpen im Banat (HEUFFEL, 1 Stück unter a E. siliquosa Ko); in fissuris rupium sub alpe Retyezat in Trassilvania IETICH WH); in rupestribus schistosis Pischorn Kolczului sub alpe ii digas ad m Szuszeny (BORBAS WU hb. KERNER, A). Draba Dornert ist sine endemi scho Pflanze Siebenbürgens wid eine der Yokan stam Species inject Ug ie nM EAT er sie GE gr nur auf dem Retyezat in den transsil- i4 dab jen bue eines Leet auf der Keprere- . Dorneri. ist der D. fladnizensis Wulf. sehr ähnlich, SE glabreszier- | nd So der var. heterotrieha, ‚unterscheidet sich aber durch die etwas grös- (1905) p. DE - 2) Bull. Soc. bot. Fr. VII (1860). p. 230. - wa A E EO p. 117. - 4) Exkursionsfl. Österr. (1897) p. 248; HUTER in SCH (1904) p. 188; DÜEFLER in KERNERs Schedae VI (1893) p. 16. P geogr. morph. Meth. d. Feuer (1898) p. 33. - 6) D b. Z. 1861 n der Enumeratio zent kommt dieser Standort nicht mehr vor. 1 iudi s 2g re ar E ` CG ir A D he E d p d S KS e en : r braucht 2). Inzwischen gab er aber wieder Exemplare unter den verschiedensten Na- ".eher mit D. Simonkaiana identifizieren zu dürfen, die JAVORKA 1910 von Pareng "als neu beschrieb und die schon 1880 von LOJKA ? 5) auch am Retyezat gefunden wurde. .Cula, integra vel subdenticulata, superficie vel margine tentum stellato-pilosa E ‚ores, erectae, saepe paullo semilunariter incurvatae, glaberrimae, rarissime sim- pliciter pilosae. Stylus nullus vel perbrevis. Semina numerosa (utroque in ER . Synonyma: D. hirta All. (non L. ) Fi. Pedemont. I. (1785) p. 244 pro parte, excel. = Syn. omn.; GAUDIN, Fl. helv. IV (1829) p. 252, excl. syn.; HEUFFEL, Exsi cc. (183 |. - 2, hirta var. d Vill. Hist. Dauph. III.1. 61789) p. 283. - D. nivalis Willd. (non ge Spas. pi HIL. a Dr Ter E yni GAUDIN, pP 3 1) PAX: PAX i in Tain SE Ges. 1903, p. eH. "M 2) Vergl. STUR in o. Kr Due XD JOD. 188. - 3) Brom. Stip. transs. II (1816) p. 231. - 4) Bot. Kózl. 1910 um ek - i nach JATORKA, Bot. Közl. 1918, p. 54 und Do Weingerl, Draba, S : 49. seren Schötchen und vor allem durch den deutlichen, wenn auch kurzen Griffel, ein sehr konstantes Merkmal, das hier.geradezu als spezifischer Artcharakter angespro- chen werden muss, Die ausserordentlich. grosse Ähnlichkeit mit D. Jladnizensis einerseits, die- > „Konstanz der nur ganz minimalen Differenzen andererseits legen den Gedanken nahe, ra dass es sich um eine zur Art &ewordene SERT phisch abgesonderte Form der, D. flad- deeg nizensis handelt, zumal letztere nach P im Burzenländer Gebirge ihre Westgren- ze findet und or Retyezat fehlt, hier. also durch die nahverwandte D, Dorneri ver- treten wird. Der Name D. Dorneri wurde von HEUFFEL zum ersten male 1835 im Herbar gain men (De stellata, D. lapponica, D, Johannis etc. ) aus. Erst 1858 entschloss er sich zur Aufstellung einer eigenen Art. 2 Einiger Worte bedarf das von HEUFFEL zu seiner 2. Dormeri gezogene Synonym D stellata Baumg: In seiner Enumeratio beschrieb BAUMGARTEN 3) D. stellata Jacq. als gelbblühende, behaartstielige Art mit kurzem Griffel von mehreren Standorten Sie- benbürgens. Da die echte D. stellata ‘Jacq. in Siebenbürgen nicht vorkommt, und da ` co BAUMGARTENs Beschreibung ouch gar nicht auf sie passt, ist die Deutung dieses Na- V mens nicht leicht. Jedenfalls ist BAULGARTENs D. stellata aus mehreren Arten zu- . ‚sammengesetzt. Aus dem Vorhandensein eines deutlichen Griffels und aus dem Umstan- d de, dass unter-den Standorten auch der Retyezat genannt ist, schloss HEUFFEL, dass. eine ihrer Komponenten seine D.. Dorneri sei. Ich bin nicht dioser Ansicht, sondern. glaube vielmehr, die Pflanze vom R&tyezat, die BAUMGARTEN für stellata hielt, Auf, D. Simonkaiana-Jav. passt.die Beschreibung BAUMGARTENs viel besser als auf D. ` Dorneri Heuff., wenn man von der gelben Blüte absieht, die an he ren aller Leucodraben nicht selten sekundär in Erscheimung tritt. DRABA SILIQUOSA HRS, - Radix pallida vel atrofusca, temuis, elongata. Rhizoma pluriceps, paucos Caudiculos caespitosos singulis foliorun rosulis terminatos ge- . rens. Folia rosularum 12 rm longa, 2 mm in maximo lata, obtuso-lanceolata, basin versus in petiolum brevem angustata, integerrina vel dentibus perpaucis praedita, superficie vel margine tantum pilis irramoso-stellatis subdense obsita, ad folio- ` rum basin saepe margine pilis simplicibus ciliata, raro folia onnino glabra. Sca- pus 1 - 4-foliatus, 3 - 20 cm altus, in inferiore_ parte‘ sparse pilis stellatis ob- Situs, raro glaber, rarius in toto pilosus. Folia caulina 8 mm longa, ad 3 m in E lata, lanceolata vel obovata, ad basin rotundata, sessilia, apice acutius- vel glaberrima. Racemus florifer dense corymbosus, fructifer valde elongatus. Pe- dicelli ad.7 mm longi, siliculis breviores vel eas longitudine subaequantes, gla- berrimi, patentes. Flores albi, parvi. Sepala 1 mm longa, oblonga, glabra vel pi- lis simplicibus sparse praedita. Petala 1,5 m longa į subemarginata. Siliculae 4- 10 mm longae, l.- 1,5 mm latae, lineari-lanceolatae, "fatitudime sua multo longi- | plus quàm 10). Var. genuina; Rosularum foliis coupe stiole stellato-pilosis, margine pilis ie plieibus et stellatis vel stellatis tantum ciliatis; scapo 1 - 4-folio, superne glabro, ad basin sparse piloso, rarius omnino glaberrimo, Irr amoa vèl 'furcato siliculis 7 = 10 mm longis. B Bo nC Weingerl, Draba. (1829) p. 256 excl. syn. D. nivalis DO,; BERTOLONI, Fl. ital. VI (1844) p. 471, - excl. syn. D. nivalis DC.,.D. Johannis Host, Sturm. - D. centsia Vill. exsicc. te. WILLDENOW I. c. - A siliquosa M.B. Fl. t&ur.-caucas. II (1808) p. 94 et Suppi. (1819) p. 428; De CANDOLLE, Syst. nat. II (1821) p. 347; Prodr. I (1824) p. 170; SPRENGEL, Syt. v9z. II (1825) p. 875; LEDEBOUR, Fl. ross. I (1842) p. 151; BOIS- SIER, Fl. or. I (1867) p. 301, excl. syn. D. rupestris R. Br., D. scandino*ica Limdbl.; SOMMIER et LEVIER in Act- hort. Petrop. XVI (1900) p. 54; BUSCH, Trudy Tiflissk. botan., Sada IX (1909) p. 412. - D., carinthiaca Hoppe ap. KOCH in Flora VI (1823) p. 437, excl. syn. D nivalis DC, et ap. STURM, Deutschl. Fl. Heft 65 (1832); BLUFF et FINGERHUTH, Com, fl. gern. II (1825) p. 86; REICHENBACH, Fl. g- excurs. II (1832) p. 666; KITTEL, Taschenb, 2. ed. (1844) p. 874; WAN, Sylloge (1855) p. 199:, excl. syn. D, Johannis Host, D. androsacea Baumg.,et Consp. (1878) Op. 55 excl. syn, D. nivalis DC,, D. Traunsteineri Hoppe, pro parte; STUR in Ü. b. 2. IX (1861) p. 192, excl. syn. 2. Johannis Host, D. nivalis DC.; DALLA TORRE, Anl. | (1882) p. 179; JANKA, Crucif, silicul. eur. (1885) p. 108; BURNAT, F1. d. alp. m. -I (1891) p. 118, excl. syn. D. Johannis Host, D. nivalis DO.; FRITSCH, Exkrsionsf. Österr. (1897) p. 248 pro parte; SCHINZ et KELLER, Fl. d. Schweiz I (1905) p. 226; ROUY et FOUCAUD, Fl. d. Fr. II (1895) p. 214 ecl. syn. D. Johannis Host, D. nivalis DO.; HAYTK, Fl. Steier, I (1909) p. 514, excl. syn. 2. Johannis Host; DALLA TOR- ~ RE et SARNTIEIM, Fl. v. Tirol VI.2. (1909) p, 380; HERMANN, Fl. v. Deutschl. u. . . Fennoskand.. (1912) p. 229; VOLLMANN, Fl. v. Bayern (1914) p. 314; THELLUNG ap. HE- : . GI, Ill. Fl. Mitteleur. IV.39 (1919) p. 384, excl. var., excl. syn. D. Johannis Host, D, nivalis DC. - D, cearinthiaca subsp. oríentigena Zapato. in Bull. acad.. Crac. Ser. B. 1912, p. 714 (1913). - D. muricella Hchh. Yl. geia. exc. II (1832) .p. 666, excl. syn. omn., pro parte quiden, e locis. - D, Johannis Röhling et Koch ‚(non HOST), Deutschl. Fl. IY (1833) p. 553 excl. var. 8, excl. syn. D. Johannis . Hoppe, D, nivalis DC.; KOCH, Synops. (1837) p. 63, excl. syn. iisdem et Taschenb. (1844) p. 48, excl. ver. b; MALY, Fl. stir. (1838) p. 14 pro parte; HEGETSCHWEI- ^! LER et HEER, Fl. d. Schweiz er p. 650, excl, syn. D. Johannis Sturm; HAUSMANN, Pl. v. Tirol I (1851) p. 76 4excl, var. b, syn. D. mivalis DC.; HEUFFEL in Verh. ` Zcol.-Bot. Ges. Wien VIII (1858) p. 59; SCHUR, Enum. pl. Transs. (1866) p. 65, excl. var, glabrata, excl. syn. D nivalis DO.; PACHER et JABORNEGG, Fl. v. Kürnt. 1.3. (1887) p. 135. - D. lapponica Scheele in Flora XXVI (1842) p. 323 pro parte, excl. syn. D Johannis Host. - D. tomentosa var. frigida Gren, et Godr. Y1. d. Fr. I (1848) p. 123 pro parte. - D. laevipes Bordére (non DC) exsice. - D. lactea war. ^ seminuda Neilr; in 0. b. Z. IX (1859) p. 92, pro parte. - D: stellata Bourgeau ` . (mon Jacq.) exsicc. (1861); HERBICH, F1. d. Bukow. (1859) p. 358. -Draba stellata | var.8 Ball in Bull. Soc. bot. Fr. VII (1860) p. 229, excl. syn. D, Johannis Host. . ~ D, stellata var. Johannis lusus a. legitim. Regelin Bull. soc. nat. Mosc. XXXIV (1861). p. 193 excl. syn. D. Johannis Host, D. nivalis Rchb. — D. fladnizensis Parl. et Caruel (non Wulfen) Fl. ital. IX.3, p. 769 pro parte; GELERT in Bot. Tidsskr. XXI (1898) p. 302 pro pärte... x | de ; v Icones: REICHENBACH, Ic. crit. 8, t. 778 (nn, nivalis W,"); Ic. fl. germ. II, t. 15 fig. 4238 ("D, nivalis F."), fig. 4246 ("D. oarinthiaca Hoppe"); STURM, D. 1. H, 65 ("D, oarinthiaca Hoppe"); THELLUNG in HEGI, Ill. Fl. Mitteleur. IV.39 - 3 E. 18b, f. 7; COSTD, Fi. d. Fr. I, p. 118, f. 02. TE | de s Var. Hoppeaio (Achb.): Foliis basalibus et caulinis glabris, margine tantum E planta glaberrime. > E ynonyma: D. Hoppli Trachs.in Flora XIV (1831) p. 741, pro specie; DALLA TORRE. , SARNTHEIM, Fl. v. Tirol VI.2. (1909) p. 381, pro hybrida. - D. Hoppeana Rud. non Rchb.) ap. STURM, Deutschl. Fl. H. 65 (1832) pro specie; STUR in Ü. b. Z. I (1861) p. 190 pro hybrida. - 2. earinthiaca var. glabr. Rouy et Foucaud, Fl. a. : . II (1895) p. 214; SCHINZ et KELLER, Pl. d. Schweiz II (1905) p. 92 pro parte; - ELLUNG in HEGI, Ill. Fl. Mitteleur. IV.39 (1919) p. 385. - D. Johannis var. gla- > a Koch in ROHLING et KOCH,. Deutschl. F1. IV (1632) p. 552; et Synovs. (1887) 63 et Taschenb. (1844) p. 48; MALY, Enum. pl. Austr. (1848) p. 277; HAUSMANN, Tirol.I (1851) p. 76; SCHUR, Enum. pl. Transs, (1866) p. 65. - lis steliatis, furcatis, interdum simplicibus quoque ciliatis , rerissime tota . X H : Weingerl, Draba. Di var. glabrescens Neilr. in Ü. b. Z. IX (1859) p. 93 pro parte. = D. siliquosa var. subglabra Stev. ap. RUPRECHT, Fl. Cauc. (1869) p. 118; SOMMIER et LEVIER ín E: Act. hort. Petrop. XVI (1900) p. 54. -D..siliquosa var. glaberrima Rupr. Fl. Cauce. (1869) p. 120. - D. Trachselii Dalla Torre, Anl. (1882) p. 179. | LM Icon: STURM, Deutschl. Fl. H. 65 (D. Hoppeana Rud.). | Var. Porciusii (Stur)! Siliculis pilis brevissimis hispidis; scapo et in sup- eriore perte (quamvis sparse) pilis stellatis obsito vel superne glabro. Synonymon: D. carinthiaca var. Porciusii Stur in Ü. b. Z. XI (1861) p. 192; SI- MONKAI, Enom.. fl. transa: crit. (1886) p. 94. Var. brachycarpa Rupr.: Siliculis 53 - 5 mm tantum lóngis. - Synonyma: D. siliquosa var, brachycarpa Rupr. Fl. Caucas. (1869) p. 1185; TRAUT- VETTER in Act. hort. Petrop. II (1873) p. 499. - D siliquosa var. brevisiliqua Busch, Trudy Tiflissk. boten. Sade IX.5. (1909) p. 413 ff. - Area geographica: In regione subalpina et alpina Pyrenäorum, Alpium, Banatus, Transsilvaniae, Galiciae, Bucovinae, Caucasi, Armeniae, Persiae. : Specimina visa: SEN S “A Var. genuina: Pyrenäen, Gavanie (BORDERE als D. tomentosa Wii); Comprieil (BOR- DERE als D. laevfpes Bha); Campelong (BORDERE als D. laevipes 1856, 1864, 1876 Wi) Crête de Campelóng (LAGGER als D. lactea Kl); vallée d'Eynes (JOUFFROY GU); Pyre- nien (ENDLICHER WH). -W e s t& lp e n: Fentes de rochers au mt. de Bissa pres la Col de Tendre (BOURGEAU pl. alpes marit.:a1s D., stellata WH); in alpibus Pede- montanis (HUET DE PAVILLON Ko); Val Vermiana Piemont (BALL 1866 M); Fentes des ` rochers, alpes de Pral (ROSTAN 1836 DC); Htes Alpes, Mt. Aurouse (à la fontaine des prés Lapart) près Gap (GARIOD 1864 als D. nivalis WU hb. KECK); Cottische u, Graiische Alpen Bg; e delphinatu (BONJEAN 1833 WH); Briancon, htes. alpes, prai- . ries élévées (REVERCHON 1867 Ko); Delphin., Mt. d'Autreel (MALHONNET WH); Mt. 1' Autaret Delphinatus (MALHONNET WI); Lauteret (CRENIER 1849 DC); rochers mtis. Ce- nisii Sabaudia (HUET DE PAVILLON 1854 Bha); Mt, .Cenis (IUEGUENIN GJ, hb. KRISTOF) Schweiz: Wallis (SCHOTT Bha); Et. Fouly (THOZAS Wi); St. Bernhard (als D. ` frigida 1843 Wii); St. Bernhard (SCHIMPER M); Valais, selong d'el Aqueduc au St. ` Bernard alt. 2470 m (DESEGLISE 1874 WU hb. KECK); Valesia, Zinal, col de Sore- bois (BERNOULLI Bg); Gemmi, Zermatt (BION Wi); in fissuris’rupium calcarearım ` olpis Gormi (HAYNALD 1866 Bha); montibus Germi et Kiley (CUTHNICK Bha); vallée de Bagne en Valesia (THOMAS Wi); Zermatt en Valais (THOMAS WH); Zermatt, Riffelberg 24-2500 m (BORNKÜLLER Bg); Schwarzsee, Zermatt, Valais (SANDER 1863 als D. Fahlen-- DÉI: ad glac. Grindeliae (SPRUNNER 1827 als D. | St, Gallener Alpe, Schneeregion (STEIN Wil); in alpibus Rhaeticis (LAGGER wi; Mte Albula, Rhaetia (REHSTEINER Wi); Engadin, Nordrücken des Piz Padella bei Samaser de SCH | Weingerl : Draba. Fl. austr.-hung. exs. WI, GU); Kalkschiefer im Schwarzenbach, Luttach (TREFFER 1891, hb. BAENITZ Wi)j in pascuis montium circa Sand, Ahrntal, 13-1500 m (TREF- FER hb. norm. ed. DÜRFLER 1895 WI); Alpentriften bei Tristenstein in Weissonbach 21-2700 m (TREFFER 1898 als D, Wahlenbergii WU); Pusteria in valle Rein prope ‘Taufers, in rupestribus (TREFFER 1885 Bha); Rein bei Taufers 1500 m (TREFFER 1879 als D. Mahlenbergii Ko); in rupestribus schistaceis alpium in Praegraten 8- 9000' (AUSSERSDORFER 1871 WH); in "Dórferalpe" vallis Praegraten Pustariae 8000' Solo calcareo ot schistaceo mixto (AUSSERSDORFER et BREIDLER 1871 als D. Johan- nis WU); Pusteria, Sexten, in cavis rupium schistacearum elpis Nemes 2200 m (HU- RER 1878 CU); Kerschbeumeralpe (SUERMONDT als D. frigida GJ)i Schleinitzeralpé, Lientz (POPPERTZ 1845 Wi); Kals am Grossglockner 8000! (HUTER Wi); Kals (HUTER als D. Wahlenbergii GJ); Kals, Teuschnitz, böse Weiblein (HUTER 1855 Bha); in valle Tefreggen, ad rupes granit. ad St. Jacob 4400' loco frigido (HUTER 1864 |. Wi); Felsen bei St. Jacob in Tefreggen (HUTER Bha); in pascuis mtis, Riedberg ad Sterzing, loco arenoso 23-2700 m (HUTER als D. Wahlenbergii Bha); Anrass am Bock- Stein im Riesertal 8000! circa (GANDER 1856 DU); Tirolia centralis, in pascuis et locis arenosis montium *Platzerberg" et "Riedberg" supra Gossensass, solo - Schistaceo-micaceo 2400-2700 m (HUTER 1895 als D. lappontca WU); am Hühnerspiel . am Brenner ober den südlich abstürzenden Felsen häufig, Schiefer, 2500-2700 m - MIANDEL-MAZEUTI 1901 WU); Kreutzspitz ober dem Zragerboden am Brenner (KERNER | 1868 WU); Westl. Tirol, freudiger Kopf zw. Pfunds (Oberinntal) und Paznaun, Fel- gegen den Pellinkopf, Fimbertal im Paznaun, Bünd- 11 in Salzburg, 7000' (SAUTER Wi); (STORCH S); Fusch (SPITZEL Bha); t Kaprun, Pinzgau (CAROLUS (SPITZEL WH); am Malnitzer Tauern im Salz- Gastein (ZWANZIGER Bg); auf dem Gamskarkogel bei Gas- 1869 K1); Mölltaler Alpen (PACHER Bg); Kapponiger Alm 7500! (PA- Im OHLMAYR Weingerl, Draba. | 53. gnist. 2303-500 m (FEST, 1896 07); Kircheck bei Krakaudorf (TEST 0J); An Felswün- den der höheren Alpenregion des Hohenwart bei Donnerswaldbach (STROBL 1869 A); E Felsen der Seetalpe (HATZI 1845 A); Einsenkung des Kreiskogels (HATZI 1841 A); 1 Hochfeld (HATZI 1844 A); Seetaleralpen ad Judenburg, Kreiskogel 2000 m solo schi- stos. (PRZBYLSKI 1889 GJ); Seetalalpe unter dem Kreuzkogel, Kalkfelsen, am Sir- bitzkogel bei Judenburg G. Sch. 6-7000' (STROBL 1875 A); Stubalpe, auf "Kalkfelsen auf dem Gipfel des Wölkerkogels bei 1700-1707 m (KUBART et WIDDER 1914 ade - Siebenbürgen: in alpibus Rodnensibus alt. 6800-7000' ZETZ Wi); im Gebirge Lova, an der Stelle "la ports" genennt, auf Urkalkfolsen, Nn Rodna (FOR- CIUS 1882 Ko); A Szent Györgyi Havasalrot, Rodna (CZETZ 1864 Ko); Rodna (SZETZ 1875 DC); Comitat Marmaros, in rupiun fissuris intra Farko et Mihailek supra pa- gun Haasmezó (JAVARKA Chu); Com. Nestztercze-Naszod, in saxosis montis Galazin ad Rodnam alt. 2000 m (DEGEN, pl. Hung. exs. als D. Kotschyi Bhu); Körösmesö, Alpe Ph sucze u. Pietros (Vagner Bhu); in alpibus Barcensibus (HEUFFEL Wi). -Ba - a t: In rupibus alpium Banatus (HEUFFEL 1853 DC); in rupibus alpis Szarko Bena- Ss (HEUFFEL 1831 als D. hirta WH); auf Felsen der Alpe Szarko im Banat (HEUFFEL Ko). -Kaukea su s: Caucasus (Acad. Petrop. M); Kurusch (BECKER Ko); Manisson völgy (LOJKA Bg); Kosch Jsmael, Assn Gletscher (LOJKA Bg).-Armenien: Armenia turcica, Szandschak Gümischkhane, ee in pascuis alpinis (SINTENIS it. orient. 1894 det. HAUSSKNECHT WU). -Persie n: Persia borealis (KOTSCHY Bha); Persia borealis, Demawend, in excelsis montis c. 38-3900 m (BORNMÜLLER 1902 WU). | Var. Hoppeana (Rchb.). -T i r o 1: Val di Non, Palloni della Denno (GELMI 1880 &ls D, Johannis var. glabrata WU); Padon, Fassa (SARDAGNA 1882 als D. Wahlenber- gii var. heterotrichWJ); Schleern bei Botzen (LEYBOLD WH); Kalkschiefer b. Tri- stenstein in Weissenbach 2-2700 m (TREFFER 1897 als D. Wahlenbergii GU); Luttach auf Kalkschiefer in Rein (TREFFER 1897 Ko); in "Dörferalpe" vallis Praegraten Pus- ` tariae 8000' solo et calcareo et schistoso mixto (AUSSERSDORFER et BREIDLER 1871 als D. Johannis WU); Wildseespitz im Pfitschthale (KERNER 1868 WU hb. KERNER); Kalsam Grossglockner, höchste Höhen (HUTER WI). -Kárn te n: Rudenalve bei - Sagritz in der Nähe der Ochsenhütte (PACHER K1); Mölltel, Alpen (1871 als 2, Fohe lenbergii GJ); Mölltal, Kapponigeralpe bei Obervellach 7000' (PACHER 1895 Kl Kapponiger Alm, Sattel und Zuguthspitz (1875 Kl); Alpen bei St. Peter im Katschta- le (PACHER Bg); Wolfsbachalpe i. Katscht. (PACHER 1831 Kl). -K r & i n: Radschach in Krain (PACHER 1831 Kl). -K au k a s u s: Inkwarigele - | In Koangele (DECHY Bg) eg (DECHY Bg); Kalatonigele (DECIY Bg). r. Porciusii (Stur). - Rodna A Korongyis Szillain van ar Unölo lab ana AES (CZETZ Ko), von Corongisiu bei Rodna (PORCIUS Ko)... Var. brachycarpa Rupr. - Specimina non vidi. Draba siliquosa var. genuin ist unter allen alpinen Lecodraben wohl die am meisten verwechselte, sowohl in der Literatur als auch in den Herbarien. Und doch ist sie bei weiten einheitlicher gestaltet als beispielsweise die ausserordent- lich polymorphe D. fladnizensis, speziell deren heterotriche Varietät, von der sie höchst wahrscheinlich abstammt und deren hochwüchsige Formen ihr auch habituell am nächsten stehen. Ihr gegenüber zeichnet sich D, siliquosa, wie ich schon bei Besprechung dor D. fladnizensis erwähnte, durch den eigentümlichen Bau der lang- gestreckten Fruchttraube aus, indem nämlich die der Axe parallel gerichteten Schöt chen mit den schief seitwärts stehenden Fruchtstielen einen stumpfen Winkel bil den, ferner vor allem durch jenes Merkmal, das 2. siliquosa (mit D, nivalis Lil und D. Huteri Porta) auch vor den andern Leucodraben auszeichnet, nämlich die schmale, lineallanzettliche Gestalt der vielsamigen Schötchen. Diese. sind meist T etwas zugespitzt und oft schwach hallmondförmig gekrürmt, derart, dass die kon xe Seite von der Axe abgekehrt ist. Nicht massgebend ist hingegen die Behaarung ` der Stengelbasis, die den älteren Autoren als sicherstes Kriterium für die Echt |. heit ihrer "D, carinthiaca" galt. Denn einerseits tauchen, wiewohl selten, von der heterotrichen 2 fladnizensis Exenplare nit einigen Sternhaaren. am Stenge grunde auf, andererseits trifft man Ma dogs kablstengelige Stücke ‚der A x An p me: ‚die von HUTER für dia. :Flora URL NES axsicc, ‚gelieferten 54: ; Weincerl, Draba. gquosa, namentlich wenn sie im Herbst gesammelt werden. Solche Exemplare gaben z. B. die Schweizer Sammler in der 1. Hälfte des vorigen Jahrhunderts als D, nivalis Liljebl. sus, wobei sie wahrscheinlich auf WILLDENOWs 1) falsche Diagnose zurück- gingen, Diese kahlstengelige Form lässt sich aber nicht einmal als Varietät von der gewóhnlichen unterscheiden, denn ich sah mehrmals an oin und demselben Stück den Stengel der einen Rosette ganz kahl, den der benachbarten Rosette an der Ba- ‚sis behaart. Ebenso wenig sind die Grössenunterschiede und habituellen Verschiedenheiten der einzelnen Exemplare von D, sil iquosa so konstant, dass sie sich als Varietä- ten festhalten liessen. Man hat sich im vorigen J ahrhundert daran gewöhnt, die niedrigere, gedrungenere Form als Ds SE Hoppe der D, Johannis Host als der hohen, lockeren Form gegenüberzustellen 2), man hat wohl auch eine eigene Va- rietät SC unterschieden 3 ‚allein mit Unrecht. Ebenso belanglos scheint mir die von BUSCH aufgestellte Varietät ciliata, bei der die Blätter ausser Stern- haaren auch einfache Haare tragen, eine Eigentümlichkeit, die auch bei einigen an- dern Leucodraben auftritt. Es ist aber in dieser Hinsicht absolut keine Beständig- keit vorhanden, sondern es verhalten sich nicht nur verschiedene Rosetten eines Stockes, sondern sogar die Blätter ein und derselben Rosette verschieden, dus Eher könnte man wohl diejenigen Formen als besondere Abarten beschreiben, die | in Anpassung an eine bestimmte geologische Unterlage entstanden sind. Solche Ab- ^ weichungen hat STUR ? speziell an Ds siliquosa beobachtet, Er schreibt: i "Die Draba carinthiaca Hoppe auf Kalkglimmerschiefer ist höchstens 2'' hoch, Stark holzig, der Stengel braun gefärbt, so wie sie STURM abbildete; tritt sie p aber auf den Chloritschiefer über, so wird sie schwach, bis 1! hoch, mit grünen, Ge em, weichem Stengel". S Man sieht daraus, wie veränderlich auch bei dieser Art der Habitus it Im all- : gemeinen kann man wohl sagen, dass sie unter allen Leucodraben der Alpen am höch- . sten wird, dass sie unter günstigen Bedingungen zur Verzweigung und, besonders in | der Kultur, zu reichlicher Beblátterung des Stengel und Auflockerung der Rosetten neigt, wodurch sie sich habituell den Arten der Sect. Zolarges nähert. Hinsichtlich der geographischen Verbreitung ist zu bemerken, dass D. siliquo- sa im Norden, in Sibirien und Zentralasien vollständig fehlt. Nach LEDEBOUR © / soll. sie im arktischen Rusland vorkommen; doch dürfte diese Angabe auf Verwechse- lung nit D, /ladnizensis var. heterotricha zurückzuführen sein, dn auch die Be- schreibung nicht ganz stirmt. Dasselbe gilt für die von REGEL und TILING 7) an der sibirischen Ostküste gefundene angebliche 2. Johannis. een gehört die von TILING um Ajan gesammelte und für D. sil iquosa gehaltene Pflanze 8) wahrscheinlich in die Verwandtschaft der D. rupestris R. Br. Über ihre Abhängigkeit von der chemischen NOM des Bodens waren die Meinungen der Autoren e Aer Wührend sie ST unter die Urgesteinspflanzen zählt, zicht sie nach STUR THELLUNG 11) einen kalkreichen Boden vor. Ich habe zahlreiche FIEL RIT ie von den verschiedensten geologischen Unterlagen gesehen und bin zur Überzeugung gelangt, dass D. sil iquosa an keine le he Ge- steinsart gebunden ist. . Was die Hóhenverbreitung anbelangt, so muss hervorgehoben werden, dass D. St quosa in Höhen über 3000 m in den Alpen nicht mehr so häufig angetroffen wird ie D fladnizensis, doch hat sie HEER 12) am Ewigenschnee in den Berner Alpen och in einer Hóhe von 10460' gefunden. Die untere Grenze liegt ebenfalls viel driger als bei BD. fladnizengis. Der tiefste nir bekannt gewordene Stand-ort in "Spec. pi. SC ER p. 427. - 2) KOCH in RÖHLING, Deutschl. Flora 4. p. 664 et ` ps. p. 63; DALLA TORRE, Anleitg. p. 179. - 3) MALY, Enum. pl. Austr. (1848) p. .L0JKA in schedis. - 4) Fl Cauc. crit. Crucif. (1909) p. 416. - 5) Beitr. ` enntn. d. Fl. Lungaus in Ü. b. Wochenbl. V (1855) P 92, = 8) Fl. ross. I, p. ub D Johannis - 7) Florula Ajanensis (1858) p. 48. - 8) REGEL et TILING, 1 ur 9) 0. b. Z. XXI (1871) p. 206. ~ 10) ü. b. Z. XI (1861) p. 219. - HEGI, OS Tl. Mitteleur. A ora Be $74, - 12) Über die nivale, > , Basel Jasa —— | | Weingerl, Draba. 55, den Alpen liegt 1100 y hoch 1), Im Kaukasus hingegen rückt die obere Grenze viel höher hinauf, RADDE 2) fand die Pflanze bei 2780 m im Bereich der Schneelinie u. noch hóheg, BUSCH ) bis 12000 Fuss. Sie steigt aber anderseits bis auf 2500 ! : herunter : Draba siliquosa var. Hoppeana, die ebenfalls steten Verwechselungen ausgesetzt . war, unterscheidet sich von der genuinen Form nur duch die Kahlheit der Blattflü- . chen. Die Behaarung ist auf die Blattründer beschränkt und kann entweder nur aus Sternhaaren bestehen. wie in der Abbildung STURMs, oder mit einfachen Haaren, be- ` sonders am Blattgrund, untermischt sein. Auf keinen Fall ergibt sich da irgend s ein Unterschied gegenüber D fladnizensis var. heterotricha, etwa derart, dass D. siliquosa var. Hoppeana bloss Sternhaaro, D. fladnizensis var. hferotrioha solche mit einfachen Haaren gemischt am Blattrand trage, wie dies KOCH 9 mehr ergibt sich die Trennung von D. fladnizensis var. heterotricha in derselben Weise wie bei der genuinen Form durch die Gestalt der Schótchen, durch die Zahl der Samen, durch den Bau der Fruchttraube. P siliquosu var. Hoppeana ist viel seltener als var. genuina, in deren Ver- breitungsgebiet sie da und dort eingestreut vorkommt. Nur in Siebenbürgen soll sie nach dem Zeugnisse STURs 6). viel häufiger sein als. var. genuina. Schon deshalb `` . und auch wegen der grossen Seltenheit der D. fladnizensis in Siebenbürgen ist es in höchstem Grade unwahrscheinlich, dass D. siliquosa var. Hoppeana einen Bastard zwischen der genuinen J. siliquosa und D. fladnizensis darstelle, wie STUR behaup- tet. Dieser in den Alpen an mehreren Orten beobachtete Bastard (D. Kermeri Suter) hat meist ganz kleine, leere Schótchen und mischkörnigen Pollen, Bei D. SENi qupa, 89 var, Hoppeana ist diós nicht der Fall. Auch une ist sie anscheinend nicht selten, denn schon MARSCHALL v. BIEBERSTEIN nimmt in der Originaldiagnose der Du siliquosa auf die glabres- zierende Form Rücksicht. Im Kaukasus ist auch, wiewohl sehr selten, eine ganz ` kahle Abart der D. siliquosa gefunden worden 8). In den Alpen war dies meines Wissens bis jetzt noch nicht der Fall. D, siliguosa var. Porciusii, von EAR am Corongisiu bei Ridna in Nord-Sie- benbürgen auf Kalk entdeckt, und von STUR nach dem Entdecker benannt, zeichnet sich aus durch die ganz kurz und fein, aber dicht borstigen Schótchen. Der obere Teil. des Stengel kann zerstreut sternhaarig oder auch ganz kahl sein. Von D, Kote sohyi unterscheidet sie sich durch das Überwiegen oder sogar ausschliessliche Vor kommen der Sternhaare, während bei jener die Sternhaare gegenüber- den einfachen ud | zurücktreten, ferner duxeh die Gestalt und die viel dichtere und kürzere Bewimpe- rung der Früchte, von D., tomentosa durch den Verzweigungsmodus der Sternhaare, durch die klaineren Blüten und dàe Gestalt der Schótchen, ebenso von D. dubta ı e ciliata. Soweit mir bekannt, ist D Eeer dde vor. Aroni ausserhalb des Ge- E bietes, wo sie entdeckt wurde, nicht gefunden worden VE i "pa. von RUPRECHT 10). BUSCH EN im Kaukasus, von RADDE. 12 ien aufgefunden, ist meines Wissens aus Buropa bis jetzt nicht Ke Sat geworden. Sie soll sich durch besonders kurze (3 - 5 mm lange) ` Schötchen auszeichnen. Leider sah ich weder ein Herbarexenplar Re eine Abbil- dung aus der Hand der genannten Autoren. Ich bemerke daher nur, dass auch an Ex ^ -< plaren aus den Alpen die Se ziemlich variabel ist, "dass mir aber => 'Schötchen von nur 3 oder 4 mm Länge niemals untergükoumen. sind, es sei denn, in unentwickeltem oder fehlgeschlagenem Zustande. - Im Deeg nat. 10. ed. (1759) und später in den Spec. pl. 2. ed. (1763) T FURRER et TONGA, Beih.. z. bot. Centralbl. XXII. 2. (1907) pe ge: St. Barto1o meo 1100 n (Cornaz). - 2): Peterm. geogr. Mitt. XXXV (1889) p. 96. - 3) Tl. Cau crit.'Crucif. (1909) p. 418. - 4) wem. 1. c. - 5) RÜHLING und KOCH, Deutsch: Flora IV (1832) p. 554. - 80. b. Z. Xl (1801) p, IN, 218. — 7) Fl. taur. II, p.. 94: de folia .. undique viliosala Ae interdum URS subglabra A RUPRECHT, Fl. cauc, (1869) p. 1205 BUSCH, Fl. cauc. crit. (1909) 419. - 9 B Xr pet tergo - 10) AL. canc. noi p. 18. - A pcne ee e b UTVETTER, SC 499. TON | : 36. | Weingerl, Draba. | schrieb LINNE eine angeblich im Norden 1) vorkommende Draba-Art als D hirta. Die irrtümliche Zitierung von BAUHINs 2) Bursa pastoris alpina hirsuta (= D. dubia Sut.) und in Mant. II. p. 424 ausserdem von JACQUINs 2. stellata als Synonyme bewog die zeitgenössischen Alpenbotaniker zur EAS OE der D. irta L. in ihrem Gebiete, Da die sehr dürftige Diagnose beinahe auf alle alpinen Leucodraben mit Ausnahme der 2 -JAadnirensis passt, so war der Name D. hirta L. in der Tat bald der Sammelbegriff S für sig liche Draben der toment sa-Reihe und dazu noch der D, siliquosai so bei AL- — LIONI , 80 auch bei VILLARS 4 Letzterer gliederte jedoch seine D, kirta bereits t dn Varietüten, deren eine (C) uhzweifelhaft| D. siliquosa ist. In seiner in einer An- merkung ausgesprochenen Ansicht, dass diese Varietät vielleicht als eigene Art auf- — zufassen sei, scheint er später "bestärkt worden zu sein, denn er sandte die Pflanze ~ unter dem Nemen D. cenisia an WILLDENOW. Dieser hingegen glaubte in ihr D. nivalis —Ailjebl. zu erkennen, ein Irrtum, der nur dadurch erklärt werden kann, dass WILLDE- NOW wohl hier allein nach der mangelhaften Diagnose geurteilt und ein "Originalexem- - plar von LILJEBALDs D. nivalis nicht gesehen hat. Letztere ist infolge ihrer eigen- — *ümlichen Behaarungsweise vielleicht die am schürfsten cherakterisierte anter allen ^ Leucodraben und kaun mit anderen zu verwechseln. En: WILLDENOWs Irrtum wirkte noch lange nach, indem nämlich GAUDIN 5), BERTOLINI 6) | uw.-A. seinen Beispiel folgten. Namentlich GAUDINs Einfluss ist es zuzus chreiben, wenn unter den Schweizer Exsiccaten so viele Exemplare von "D, nivalis Liljebl." zu ide finden sind, die natürlich alle JD. siliquosa H.B. heissen müssen. Auch auf -die Deut- schen Botaniker scheint GAUDINs D, nivalis einigen Eindruck gemächt zu haben. In dem mir zur Verfügung stehenden Material fand ich öfters Exemplare der D. sil iquosa,die . von REICHENBACH unter ausdrücklicher Berufung auf GAUDIN als "D, Ziljebladii Har tm.“ GE (s D. nivalis Liljebl.) bestimmt waren. REICHENBACH bildete auch in den Icon. fl. |. ,;j germ. "In. nivalis "illd. neben D. carinthiàca Hoppe (= D. siliquosa H.B.) ab und E untersehied sie nur dadurch, dass bei D, carinihiaca die Gründblätter auch einfach ^ gewimpert sind, bei D. nivalis aber nicht. GAUDIN beschrieb übrigens ausser D, ni- ` -palis auch noch die alte D. hirta L. als in der Schweiz Sinhaimtach: Sie ist voll- : ‚kommen mit seiner D. nivalis identisch. © ^ Inzwischen hatte MARSCHALL v. BIEBERSTEIN ©) die Pflanze im Kaukasus entdeckt | unà als D, siliquosa beschrieben, allein trotz der ganz guten Diagnose und Beschrei- . bang dachte in den Alpen niemand daran, sie mit WILLDENOWs D. nivalis zu identifi-. zieren. Nachdem vielmehr der Irrtum WILLDENOWs offenbar geworden war, stellte HOP- PE "/eine neue Art unter dem Namen D. carinthiaca auf. Doch kaum hatte sich dieser Name etwas eingebü rgert, da wurde er plötzlich fast ee verdrängt durch das : - ZAHLBRUCKNER fuif. als er Ce ec JOHANN bei der E des llohenwarts atus Obersteiermark begloi tete, eine ihm unbekannte d'SS die er im seinen llerbar. zu Ehren seines hohen Gömners D, Johanniana nannte 10). HOST ll) beschrieb sie nach ei- nem ihm übergebenen Exemplar 1831 als D, werbung TE Sowohl HOSTs Originalexemplare 1 ene . Be n der I ER lassen og De CANDOLLES, die ess ihrerseits ës Tacauıns Pflanze nichts als den gemein hat. Zwei J ahre nach dem Erscheinen von HOSTs Flora austriaca beschrieb "unter dem Namen D, ‚Johannis Host die D. siliquose M.B., und zwar unter be- ster Zurücksetz zung des von ihm selbst zuerst 14) veröffentlichten Namens D, ea- Y Xu Den mit grosser Wahrscheinlichkeit nachgewiesen, dass LINNEs D, kirta SS Ak. Handl., LVII.S.. (1917) p. 13). - 2) Prodr. p. 51. - 3) Fl. pedemont. I, 6. - 6) Fl. it. VI (1844) p. 471. - 7) II, t. 13 f. 4238 und 4246..- 8) n EON XI (1908) p. 94. - 9) ap. KOCH in Flora VI (1823) p. 437. - 10) Nac ..Silicála ova vata, stylo brevi ae - 13) RÖHLING und nn D. p. 553. - 14) i in Flora VI dite: p: 437. dinavien gar nicht vorkommt, . sondern mit TURCZANINO OWs D. gelida identisch sei [e 44. - 4) Hist. pl. Dauph. III.1. (1789) p. 283. - 5) Fl. helv. IY (1829) Verh. Zool. -Bot. Ver. Vien VIII (1858) p. 156. ~ 11) Fl. zustr. II esi) | 12) PEE P dies Ba, ee 3 P = e NEE E E Ee E Eh MC NERA WEE Weingerl, Draba. Sek BT. rinthiaca Hoppe. Ihm als dem anerkannten Führer der deutschen Botaniker taten es S die meisten zeitgenössischen, aber auch viele nachfolgende lonographen und Flo- = risten nach, zumal KOCH dem Namen D. Johannis auch in seiner Synopsis 1) treu > blieb.. Es ist aber klar, dass der Name aus zweierlei Gründen keine Giltigkeit ha- ben konnte: einmal wegen willkürlicher, absichtlicher Prioritätsverletzung und E zweitens wegen falscher Synonymie, weil der Autor des Namens D, Johannis mit die- sem eine ganz andere Pflanze gemeint hatte als D, siliquosa. Wie nun KOCH, dem ge- : nauen Kenner der Draben; der selbst seinerzeit eine treffliche Monographie der ; 2 Gattung verfasst ahhte, ein derartiger Irrtum passieren konnte, ist mir lange un- à : -erklürlich geblieben. Jetzt allerdings glaube ich in einem Herbarblatt aus den E ii Sammlungen des Stiftes Admont die Lösung des Räts-els gefunden zu haben. Auf die- : E: sem Blatte befinden sich einige Exemplare der echten D, siliquosa, daneben zwei "Bastarde D. siliquosa x stellata. Sämtliche Stücke wurden von STROBL auf dem Ho- .henwart gesammelt, der Ba stard, den er zweifelnd entweder für eine Form der D. stellata oder für D. Traunsteineri Hoppe hält, wuchs nach seiner Versicherung mit- ten unter der echten D, stellata, die er diesem Blatte zwar nicht beilegte, von der ich aber ebenfalls mehrere Exemplare gesehen habe. Wenn nun HOST von ZAILBRUCK- NER eine echte D. stellata bekam (wie das der Blick auf HOSTs Originalexemplar be- ‚stätigt), KOCH hingegen e-ine von demselben Standort unbeabsichtigt mitgesammelte | D. siliquösa oder ein Bastard beider zur Beschreibung vorlag, so ist nun KOCHs ` Missgriff verständlich. Nicht erklärlich ist hingegen, warum KOCH die auffälligen Widersprüche zwischen seiner und HOSTs Beschreibung mit Stillschweigen übergieng, e während er sich z.B, bemühte, einen Unterschied zwischen GAUDINs D, nivalisund ^ D. hirta herauszufinden; ferner ist unerklärlich, warum diese falsche Homo- und e Synonymie den meisten Zeitgenossen so ganz entginr. Nur HOPPE unterschied aus- Dp drücklich zwischen D, Johannis und seiner D, carinthiaca. Sowohl seine Beschrei- bung als auch seine Abbildung im STURM beweisen, dass er die echte D, Johannis . Host oder wenigstens den Bastard in seinen lländen hatte, wenn er auch den Griffel S etwas zu kurz gezeichnet hat. Auf Grund von .HOPFEs Abbi ldung und Beschreibung hat- te auch TRAUNSTEINER seinerzeit Bedenken gegen die Identifizierung von 2, carin- B s thiaca Hoppe und D. Johannis Host. Viele seiner als D, Johannis ausgegebenen Ex- ` HB emplare von D, siliquosa tragen die Zettelnotiz : "nec descriptio nec figura cum rs [^ hac convenire videtur" und in Flora XVIII, p. 603 gesteht er, dass er HOPPES D, b. Johannis am ehesten für D. Traunsteineri halte, da die echte D. carinthiaca "un- ^- E : gleich schmälere Schótchen trägt". Ferner identifizierte auch STROBL (in schedis) ` ^ . die auf dem Hochwart gefundene D. stellata mit D. Johannis Host. — In allgemeinen n aber siegte KOCHs gewichtige Autorität. Erst der strefferen Handhabung des Prio- = ritätsprinzipes in den letzten Jahrzehnten ist cs zu een cen, das ss der Nane D m E hannis wieder so ziemlich ausgenerzt wurde. B Die Geschichte der glabreszierenden Varietät ist kurz. Während sie im Kauka- zy sus schon MARSCALL v. BIEBERSTEIN kannte, wurde sie in den Alpen erst viel später | entdeckt. RUDOLPIII fand sie auf der höchsten Spitze der Scheidecker Alpe am Hl. - Bluter Tauern. Bei einem Festmahle in Triest überraschte er HOPPE mit der Benen- nung diespr Pflanze nach seinem Namen, Obzwar der Name D Hoppeana schon von REI- CHENBACH für eine andere Draba verwendet worden war, beschrieb sie doch HOPPE E in STURMs llora als solche. Doch hatte inzwischen schon TRACHSEL dieselbe Form x | Ce El, SUN E SE mit dem Namen D. Hoppei benannt. KOCH erkannte mit sicherem Blick, dass es sich hier nur um die glabreszierende Form der 2, siliquosa handelte und zog sie als Varietät glabrata zu seiner D. Johannis. Diese Stellung en ee is heute unbe.) x. de ein, wenn nan von den Ansichten TR NERs 2 : und DALLA TOR- er dee, die sie für eine Hybride hielten. re Së gewissem Sinne SCHINZ und KELLER bringen sie mit D. fladnizensis var. glaberrima in Be- ziehung, allein mit Unrecht. Trotzdem hat diese Varietät nach den Nomenklaturre- | gein den von REICHENBACH gegebenen EE zu führen, weil dieser ae 1 in HORSILERS Tando. S. oå. (1828) pa 1132. - 2) Flora XXVII (1844) p. 398. - 8) 0. b. Z. XI (1861) p. 191, 218. - 4) Fl. v. Tirol Vi.2. (1909) p.. 381; vergl. auch HUTER in KERNERS scliedae II. p. 95. - 5) Fl. germ. exc. TI Dem p. 666. i a Fl. 8. Schweiz n Ge p. 92. | ES "E 58. Jia Weingerl, Draba. als erster sie als Varietät, wenn auch einer anderen Species, aufgefasst hat. Dass dieser Name schon früher von REICHENBACH selbst für eine andere A r t gebraucht worden war, ist hiebei bedeutungslos. Zum Schlusse möchte ich noch die von mir vorgenommene Identifikation von D. siliquosa M.B. und D. carinthiaca Hoppe näher begründen. Beide waren unabhängig voneinander entdeckt und beschrieben worden, jene aus dem Kaukasus, diese eus den Alpen. Der einzige Unterschied bestand eigentlich nur in der Beblátterung und Ver- weieng des Stengels bei D, siliquosa gegenüber einem angeblich nackten, einfa-- - chen Schaft bei D. cariinthiaca. Auf dieses Merkmal legten die Autoren seinerzeit so grosses Gewicht, dass sie die Leucodraben in eine beblätterte und eine blatt- lose Gruppe zerlegten und D. síliquosa der ersteren, 2, gpr inthiacalbzw. deren für giltig angesehens Synonym).der letzteren zuteilten 1 Dass in Wirklichkeit dieser Unterschied D, carinthiaca und D. siliquosa nicht trennen kann, geht aus dem weiter vorne über die Habitusvarianten der Alpenformen Gesagten hervor. viel- mehr gehören Exemplare mit blattlosem Schaft auch in den Alpen zu den selterenen Fällen. MARSCHALL v. BIEBERSTEINs Beschreibung passt vollkommen auf die. Pflanze auch in den Alpen, KOClis und HOPPEs Beschreibungen, REICHENBACHs Abbildungen voll- 9 » kommen auf die Kaukasuspflanze, Exemplare aus dem Kaukasus gleichen, vollkommen - solchen mitteleuropäisch-alpiner Herkunft. Daher hat SchorBOISSIER ^ vorgeschla- | gon, die alpine D. cariinthiaca zur D. siliquosa zu ziehen, was aber bis jetzt nur | -der in Identifikationen ziemlich skrupellose Index Kewensis befolgt hat, da man SEHR vor diesem Schritt EJ! Mangel eines Originalexemplars der D. siliquosa von .. MARSCHALL v. BIEBERSTEIN Š) gescheut hat. Auch mir ist es leider nicht gelungen, . ein solches zu Gesicht zu bekommen. Doch glaube ich, in diesem Falle bei so kla- . rer Evidenz der Sachlage mir diese kleine EE wohl zuschulden kom- men. lassen zu: dürfen. SERIES 3: RAMOSO-STELLATAE, NN DRABA DUBIA Suter, -— Radix fusca, elongata, parce ramosa. Rhizoma multiceps, » eaudiculos caespitosos singulis foliorum rosulis terminatos gerens, Folia rosula- = rum circa 10 mm longa, 5 mm in maximo lata, obtusa, ovata, in petiolum brevem 2 - . 3 mm longum attenuata vel subsessilia, integerrima vel uno alterove denticulo prae- dita, pilis stellatis subcanescentia. Scapus ad 15 cm altus,rerissime in statu florif ero deficiens, aphyllus vel 1 - 4-folius, subdense stellato-pilosus. Folia caulina sessilia, late ovata vel subrotundata, "obtusa, integra vel vix denticula- ta, ad 8 mn in maximo longa, totidem fere lata. Pedicelli erecti vel subpatentes, ad 8 mm longi, semper siliculis breviores, laxe stellato-pilosi, rarius glabri, Racemus florifer corymbosus, fructifer elongatus, rarius subcorymbo sus. Flores al- bi; sepala ad 2 mm longa, ovata, pilis simplicibus et furcatis obsita; petala ad ` mm longa, apice late rotundata, non emarginata. Siliculae ad 12 rz longae, 3 mm n: maximo latae, latitudine sua 3 e 4-plo longiores, ablongáe, utrinque rotundatae arius attenuatae, nunquam ovatae, glaberrimae rarius ciliatae vel stellato-pube- ulae. Stylus nullus vel manifestus brevissimus, Semina numerosa (plus quam 10) u- roque. in loculo. Var. Lina. - Caule ak - 4-folio, ad 15 cm alto, cum pedicellis stellate pilo- E siliculis oblongis utrinque rotundatis glaberrinis; stigmate sessili. Y nonyma: D. hirta All. (non L.) Fl. pedemont. I (1780) p. 244 pro parte, excl. ge CS EE Era, D. stellata et D. hirta Jaeq.; VILLARS, Hist.: pl. Dauph. DLL. 1789) p. 282 pro parte, excl. var. C, excl. syn. - D. stellata Filld. Ven | "o Bags pl. 4. ed. III.1. (1901) p. 427 excl. syn. D. austriaca Cr., D. kir- , Man. bot. (1802) p. 613; WAHLENBERG, de clim. et veg. helv. Ges [ LTES, Sege Er IL E p. 224; KOCH in Flora VI. (1883) p. 427, ° n. D. stell ta Jacq,; De CANDOLLE, Syt. nat. II (1821) p. 246 | E mdr (deed) p. 169 excl. syn.; SPRENGEL, Sys. veg. II (1825) ys ag. AT (1825) p. 875: Scapigerae - Baa olia, IEDEDOUR, p. o 9 - 1501: Scapo aphyllo vel peni OAR - Caule po lyphyll 2); DL. - a Vergl. auch EKMAN in Sv. Ak. Handl. iir an SE glabris; siliculis paullo angustioribus; stigmate sossili; habitu en humil Fl. II (1802) p. 46 excl. syn D. carnica Scop., D. steliata Jacq., D. nivalis TJ D. incana Le et D. hirta ; DALLA TORRE, Anleitr. (1882) p. 178; FRITSCH, Exk.— | I (1824) p. 169. - D. frigida var. B Koch ap. RÜHLING et HOCH, Deutschl. Fl. I Weingerl, Draba. ER 874, excl. syn. A. austriaca C, D. tomentosa Thlbg.; BLUFF et FINCERHUTH, Com. fl Germ. II (1825) p. 85 excl. syn. D. stellata Jacq., D. austriaca Cr., D. hir- ta Jacq., D. hirta var. alpicola Wbg; HOST, Fl. austr. II (1831) p. 229; REGEL in Bull. soc. nat. Mosc. XXXIV (1861) p. 193, excl. var. omn., excl. syn. D. stel- lata Jacq., D: hirta Jacq., D. saxatilis Mert. et Koch, D. Traunate inert Koch, 5. Johannis Koch, Du nivalis Ledebour et D. Johannis Ledeb. — D. dubia Suter, Helv. Fl. Österr. (1897) p. 249; SCHINZ et KELLER, Fl. d. Schweiz I (1906) D. 227; HA- YEK,- Fl. e 7.7, (1909) oe 515; DALLA TORRE et SARNTIEIM, Fl. v. Tiro) V1.2. (1909) p. 376; VOLLMANN, Fl. v. Bayern (1914) p. 314; THELLUNG ap. Hegi, ille Elo X Mitteleur. IDN e AR. (1919) p. 383, exál..vür, = A. nivalis La Peyrouse (non Liljebl.) Hist. abr. Pyr, (1812) p. 564, pro parte quidem. - D. frigida Saw- ter.in Flora VIII (1825) p. 72; GAUDIN, Fl. helv. IV (1829) p. 158; REICHENBACH, Fl. germ. excurs. II (1832) p. 666; HOPPE ap. STURM, Deustchl. Fl. H. 65 (1822); KOCH ap. RÜULING ot KOCH, Deutschl. Fl. IV (1833) p. 551 et Syn. (1887) p. 63 et Paschenb. (1844) p. 47; MALY, Fl. styr. (1838) p. 14; HEGETSCHWEILER et HEER, Fl. Së d. Schweiz (1840) p. 632; LEDEBOUR, Fl, ross. I (1842) p. 149, excl, var kamtecha- Ex tica, excl. locis; SCHEELE in Flora XXVI (1843) p. $22; BERTOLONI, Fi. it. VI | (1844) p. 473, excl. var. tomentosa; KITTEL, Taschenb. 2. ed. (184 4) p. 874; ju MALY, Enum. pl. austr. (1848) p. 277; HAUSMANN, Fl. v. Tir. 1 (1881) p. Tb; NW- m MAN, 'Sylloge (1859) p. 199; JANKA, Crucif. silicul. fl eur. (1883) p. 108; PACHER et JABORNEGC, Fi. ov. Karni. 1,5. (1887) p. 135; GREMLI, Neue Beitr. z. F1. d. : Schweiz V' (1890) p. 1i HUTER in Ü, b. Z. LIV (1904) p, 187. - D, umbellata Saut. in Flora XX (1837) p. 65 ? -D. Johannis Moritzi (non MOST), Pfl. Graub. (1839) : p. 40. - 2. Kochiana Scheele in Linnaea XVII (1843) p. 348. - D. stylaris Schecle (non GAY) in Flora XXVI (1843) p. 322. - D. tomentosa Parl. et Car. Yl. ital. IX, 3. (1893) p. 767 pro parte; COSTE, Fl. d. Fr. I (1901) p. 117 pro parte. - D. to- . mentosa var. frigida 8 Typica Fiori et Paoleti, Yl. anal. d'Ital. I (1898) pec 461, excl. syn. D. nivalis Liljebl. —.D. tomentosa var. 8 Ball in Bull. Soc. bot. . Fr. eg (1860) p. 228. - D. tomentose var. frigida Gern. et Godr. Fl. d. Fr. I ^. (1848) p. 123 pro parte, excl. syn. D. nivalis DC; WILLKOMM et LANGE, Fl. hisp. III (1880) p. 840; BURNAT, Fl. aples marit. I (1892) p. 118-2, tomentosa var.. frigida Nyman, Consp. (1878) p. 55; ROUY et FOUCAUD, Fl. d. Fr. II (1895) p. 213. . - D. tomentosa forma dubia Hermann, Fl. v. Deutschl. u. Fennoskand. (1912) p. 229. - D. lactea var. pubescens Neilr. in Ü. b. 2. IX (1859) p. 92, pro parte. Iconos: DELESSER?, Icon. sel. II, (1823) t. 46 als D stellata; STURM, Deutsdhe ETH. 6D (1832) als D. frigida; REICHENBACH, Icon. orit. 3 t. 213 (1825) et Ic. flc germ. TT (1937) t. 18, 2. 40415 ENGLER-PRANTL, Nat. Pflfam. III.D. p. 187, ^ fig. 0; COSR Fl. d. Fr, 3 (1901) fig. 281; nis 2. tomentosa; HEGI, Ill. Fl. v. Mitteleur. Ty. 39. (1919) p. 380 fig. 838 à, b. -` | Var. Kochii Dalla Torre: Siliculis oblongis usdique vel ad re oras brevissime ciliatis vel strigosulis; stigmate sessili. Synonyma: D, frigide Host (non SAUTER) Fl. austr. II (1831) p. 240. - D. frigida 2 var. siliculis ciliatis Koch, Synops. 3. ed. (1857) p. 58. - D: frigida var. ci- liata Huter, Exsicc.1865. - D, dubia var. Kochii Dalla Torre, Anleitung (1982) p 78. - D, dubia var. ciliata F. Sauter in Ü. b. Z. XLIX (1899) p. 368; DALLA TOR- RE et SARNTHEIM, Fl. v..Tirol VI.2. (1909) p. 378; THELLUNG ap. HEGI, Ill. Fl. m Mitteleur. IV. 39. (1919) p. 384. | . Var. hebecarpa (BC). - Siliculis dense stellato-puberulis; nyia manifesto. Synonyma: 2. stellata var. hebecarpa DC. Syst. nat. II (1821) p. 346 et Prodr. (1833) p. 552. - H frigida var. g Koch, Synops. (1837) p. 63. - D. frigida var lasiocarpa Cosson, exsicc.; HUTER in Ü. b. Z. LIV (1904) p. 187. - D. frigida. var. hebecarpa Hallier in KOCHs Synops. 3. ed. (1892) I. p. 127. -D.. beris var. lanciformis Rouy et Fouc. Fl. d. Fr. II (1895) p. 213. ` | | Var, laevipes (DC) Pedicellis rarius scapo in superiore parte cum aiai 60% Weingerl, Draba. Synonyma: D. laevipes DC. Syst. nat. II (1821) p. 346 et Prodr. I (1824) p. 169 pro specie. - D. tomentosa var. laevipes Gren, et Godr. Fl. d, Fr. I (1848) p. 124; WILLKOMM, Prodr. fl. hisp. III (1880) p. 840. - D. tomentosa f. laevipes Rony et Fouc. Fl. d. Fr. II (1895) p. 121, excl. var. longistylum |. et Fe - D. frigida var. laevipes Huter in Ö. b. Z. LIV (1904) p. 187. - D. tomentosa var. nevadensis Pau, Bol. Soc. Arag. Cienc. nat. VIII (1909) p. 112 ? Icon: DELESSERT, Ic. sel. II (1823) t. 46. Var. pumila (Milichh.) : Scapo in statu florifero deficiente vel foliorum ro- sulam vix superante. | : Synomyma: D. pumilo Mielichhof.: ap. SAUTER in Flora XXXII (1849) p. 666; HINTER- HUBER, Prodr. Fl. v. Salzb. (1851) p. 25; DALLA TORRE, Anl, (1882) p. 178; FRITSCH, Exkursionsfl. f. Österr. (1897) p. 248, omnes pro specie. - D. tomentosa var. pu- mila Neilr. Nachtr. zu MALY (1861) p. 242; WILLKOMM, Führer (1863) p. 635; NYMAN, Suppl. Sylloges (1865) p. 35. SE Area geographica: In regione alpina et subalpina Alpium et Pyrenaeorum et in Sierra Nevada. ! -. . Specimina visa: Var. genuina P yr en ae en: Cot de Long, lautes Pyr. . (BORDERE 1899 als. tomentosa Ko). -Westa lp e n: Cottische Alpen (ROSTAN |. 1880 als D. nivalis, hb. EICHENFELD GJ); Alpis Viso Delphinatus (MALHONNET Wi); JJ Alp. pedemont. Ko; ex calcareis Pedemontanis in monte Cenisio (BALL 1863 Ko); Mont Cenis (HUGUENIN WI, TRACHSEL als D. stellata 1826 WU hb. KECK); Mont Iseran — QIUGUENIN WH); Gebirge von Savoyen (REITHAMMER als D. nivalis QJ). -Schweiz . Helvetia (THOMAS als D. stellata WH); Alpen um Bex(CHARPENTIER WH, A); St. Bern- | pra Zermatten prope Schwarzensee (F. See 1838 WH); Ryffel, vallee de Zermatt rochers (MASSON Bg); mont Cervin (KOTSCHY 1860 Wi); monte Rosa (KOTSCHY 1860 als D. hirta Wd); Cot du Simplon, Suisse (FAVRAT Bg); sur le Schienhorn, Simplon (FA- VRA? Bg); Loueche de Bains, fissures de rochers au col de la Germi et autour du . lac de Dauben (OZANON, GILLOT Bg); Berner Alpen (BAMBERGER Bg); Faulhorn (KOLA .KEOETEZ als B. hirta und D. lapponica M); an Felsen der Bachalp, Faulhornkette (JURATZKA WH); Am Schilt (WU, hb. KECK); höchste Appenzeller Alpen in Felsritzer (STEIN als 2. tomentosa Wi); Rheinwaldberge (REIISTEINER 1848 Bha); Graubünden, am ‚Übergang des Juiierpasses auf der Höhe (PETER MARANDEL WH); Gipfel des Piz Lan- guard bei Pontresina 3250 m (PROCHASKA 1898 GJ); Berninaschlucht in Pontresina 1800 m. (PORCHASKA GJ); Engadin, Berninapass im Val Minor am Hange des Piz dels Lejs, Schiefer, ca. 2400 m (HANDEL-MAZETTI 1906, WU); Engadin, Felsen nördlich (HANDEL-MAZETTI 1906 mn : Suldental, (hb. SCHOTT Bha); Suldental, ober der er d, Lago Lagorai boi HANDEL-MAZETTI 1906 eggio (SARDACNA 1882 WU); Monte delle Neve bei Panaveg- Sasso di Rocca bei Alba, Fassa, Westgrat, Augit- | in Fassa (MALY Bha); Weingerl, Draba. 61. Gröming im Fassatal (FACHHINI hb..STREINZ A); Livinalongo im Cordevoletal (POP- ‚PERTZ 1843 WH); Schlern (FENZL 1861 WII, FACCHINI Wi, GUGLER 1899 Ko, PACHER 1846 A); Schlern und Seisseralpe, Kalkfelsen 6-7000 n (Val di Lievre WU als D. nivea); ` Schlern bei Bozen;NO-Absatz des Jungschlern, Kalk, ca 2460 m (HANDEL-MAZETTI 1905 ° . WU); alpes ca. Brixinam (MESSNER Bha); Alpen in Tirol, Pustortal.(STEINER als D. tomentosa A); Prags, Dolomitfelsen des Sarkofl (EVERS 1876 CU); Sexten Pustariae med. ad. rupes schistaceos mtis Helm 7000' (HUTER W, A); Innervillgraten, en Fels- wänden im Ahrntal (GANDER 1866 GJ, hb. EICHENFELD) ; Kerschbaumeralpe bei Lienz. 1888 GU hb. ETTINGSHAUSEN); Schleinitzerslpe bei Lienz (POPPERTZ 1843 WH); Felsen E der höchsten Alpen in Tefreggen (HUTER Bha); Kalser Alpen (HUTER Bha, PICHLER A); Kals ad montem Grossglockner solö schistaceo-micaceo 23-2800 m (HUTER 1881 WI); ` Tschidinhorn bei Kals (als D. tomentosa GU hb. ETTINGSHAUSEN); Matrei Tauern (EI- CHENFELD 1877 GJ); Blaser bei Matrei (KERNER 1870 WU hb. KERNER); Pregraten (MUR- MANN WI); Schieferalpen bei Pregraten (KERNER 1861 als D. tomentosa WU); Venedi- gergletscher, im Moränenschutt bei 8000' (FENZL 186l als D. tomentosa GU); Pür- stall bei St. Peter 24-2700 m (TREFFER als D. tomentosa GU); in rupium fissuris prope Luttach (TREFFER 1882 in SCHULTZ, hb. norm. W, DC, M); Felswiesen in Rein bei Sand (TREFFER 1880 Wi); Rein bei Taufers 18-2000 m (TREFFER 1886 Ko); in ascen- e su ad monten Wildenspitz supra Burgum in valle Pfitsch (KERNER GU); auf Felsen am Bergbau Schneeberg bei Sterzing (CZEKA 1885 Cz); in monte Weisspitz ad Sterzing et in locis rupestribus montium Pustariae solo schistaceo 2300-2700 m (HUTER et ` TREFFER WII); in rupibus alpium circa Sterzing, Telferswiesen, Ratschings etc., x solo schistaceo 23-2500 m (HUTER 1880 CZ); lühnerspiel bei Gossensass (KERNER 1868- WU hb. KERNER); Geisstein (SAUTER WH, specimen originale D, frigidae!); von der Süd- und Ostseite des Geissteins 1852 GJ; Kitzbühler Horn, Alpen über 6000' (TRAUN- STEINER 1839 WHI); Kitzsteinhorn bei Kitzbühel (SPITZEL Bha); Streiegger Jufen, ob- | erhalb der Brunalpe (TRAUNSTEINER S); Zemmgrund des Zillertales (KERNER 1861 WU. : hb. KERNER); in Felsspalten ober Vaz, Hochleger im Wattental bei Innsbruck hau... ® fig, Schtiefer, 2000 m (HANDEL-MAZETTI 1900 WU); Ober Kaz, Niederleger im Watten- | tal an Felsen, Schiefer, 1800.m (HANDEL-MAZETTI 1902 WU); auf dem Hippold im Wat- tental, Kalk und Schiefer verm. ca. 2620 m(HANDEL-MAZETTI 1902 WU); Klarmerspitze ` im Wattental, Kalkschiefer, ca 2500 m (HANDEL-MAZETTI 1902 WU); Rafanspitze 2250 m (WOYNAR hb. BERGLER Wii); Senderstal prope Oeniponten, nó. unter dem Schvarzhorn : - solo schistaceo, ca 2300 m (HANDEL-MAZETTI 1903 WU); Rosskogel bei Innsbruck, n. vom Gipfel, Clinmerschiefer ca 2600 m (HANDEL-MAZETTI 1899 WU); an Felsen nördlich -von der Innsbruckerhütte am Habicht in Stubai, Kalk 2400 m (HANDEL-MAZETTI 1900 WU); Humerspitz im Gschnitztale (KERNER 1863 WU hb. KERNER); Selrainertal, Längen- tal (KEPNER 1862 WU hb. KERNER); Ötztal, ad rupes (KOCH 1823 als D. stellata M): Zwerchwand bei Vent im Ötztale (KERNER GU); Zwerchwand ober dem Vernatschgletscher im Ötztale 8000' (KERNER Ko); ober dem Fimberhaus gegen den Pellinkopf, Fimbertal ` im Paznaun, Bündnerschiefer, ca 2200-2600 m (HANDEL-NAZETTI 1911 WU). -0O be r - bayern: Allgäu, an den Felsen in den Höfatsplätzen (KRANZ M); Einsattelung .. |. Zwischen dem grossen und kleinen Rappenkopf im Algäu (HOLLER 1857 M). - Sa lz —. = burg: Pinzgau (SPITZEL als D. tomentosa Bha); Oberpingau (SPITZEL WH); Ofen, . Hollersbachtal (FUGCER 1891 S); Litzelstubach (KASTNER 1896 S); Fusch (SPITZEL M); . an Alpen im Zwing in der Fusch (MIELICINIOTER Wi); auf den höchsten Alpen von Fusch, = Rauris und Grossarl (HINTERHUBER S); Rauriser Géldberg, Zwing (STORCH S); Baungart- geier (FUGGER 1895 3); Gernkogel, Wald (FUGGER 1894 als. Tomentosa); Untersberg Dë e E 62. weingerl, Draba. 3 wand (JABORNEGC 1877 K1); Reichenauer Garten (hb. PITTONI MI, KOSCH GJ); Felsen an der Kühwoger Alpe im Gailtale (JABORNEGG 1864 K1); Tillacher Alpe (hb. SCHUL- TES M, JABORNECG 1864 K1, KRISTOF GJ); Villacher Alpe, im Gemäuer der windischen - Kirch (KOK 1833), Debratsch, in Ritzen der Kirchenmauern am Gipfel spärlich, 2200 m (JABORNEGG 1879 K1, 188 WU). -Krain: Am Menhart, Julische Alpen (POPPERTZ ? WD. -Steiermark: Steirische Alpen (GEBHARD wi); Stangalpe bei Turrach -- (MALY 1852 Bha); am Fisenhut bei Turrach (STROBL GJ); Eisenhut, auf Kohlenschie- fer 6 - 7700' (STROBL 1875 A); Eisenhut, Nordseite (J ABORNECG 1864 21s Ð, fladni- zensis, hb. KRISTOF, hb. KECK eum: Wand von der Steinwandalm zur Gollingscharte © Gindif, 6500! (STROBL 1870 A); Gumpeneck bei Grosssölk (ANGELIS als D, Johannis E 5); Felsritzen des Gumpeneck bei Öblarn, G1-Sch. 7000' (STROBL 1890 A); Spadeck bei Kleinsölk (ANGELIS GJ). ^ Vor. Koohit. - Col de l'Hospital de Viella, Pyrénées Espagnoles (BOURGEAU 1847 Wi); Fentes des rochers au Col de la Madonna de Fenestre, Alpes maritimes e (BOURCEAU 1861 Wil); Col de la Madonna de la Fenestre (REUTER 1852 WH, BOISSIER < Wi); Schweiz, Simplon, auf den Felseh ober Bernetsch, Gneiss, ca. 1750 m (HANDEL- =. MAZET^I 1906 wm: Tirol. austr. Judicariis ad rupes montis Tanavone solo cälcareo - 18-1900 m (PORTA Bg); Porta Vescovo im Padonrücken, Fassatal, auf dem Grat, Augit- ^"porphyr, ca. 2550 m (ZANDEL-MAZETTI 1905 WU); Alpes Tyrolis, "Monte Schlehrn (ELS- MANN hb. PITTONI WH); Tirol, Känme der Kerschbaumeralpe bei Lienz 7000' (HUTER 18623 WI); Kreuzspitze ober dem Zrager Boden am Brenner 7000-8000! (KERNER 1868 . als Bastard D. dubia x siliquosa WU hb. KERNER); auf alten Mauern bei der Kirche ‚ auf der Villacher Alpe 63D0' (KRENBERGER Bg). : 2 Var. hebecarpa. - Pyrenaeen, Vallée d'Eynes (hb. ENDLICHER Wi); ege du a nignon, alt. 2780 m, Pyrénées orientales (SEINEN hb. EICHENFELD GJ 5 n r. $ " Mt. Louis (bp, BUBYNI 1834 WU). - Mont Cenis (COSSON WH). — Helvetia (KUTZING x. $ = Var, laevipes. - Ad rupes in inferiori vallis Eynes Pyrom. orient. (ENDRESS ig - Soumaoute Häutes Pyr. (BORDERE als D. tomentosa 3); Cöt du Long, Hautes P Ses (BORDERE 1899 als D. tomentosa ko). M — Var, pumila. - Auf dem Rauriser Goldberge an Felsen des Märchenpalfens (STORCH | S); Rauriser Goldberg (1852 o D ba dubia Sut., eine der verbreitetsten Leucodrabon der Alpen, wurde oft um mit D. tomentosa Whlbg. verwechselt, ja sogar nicht selten mit dieser: zu einer 3 Spezies. zusammengezogen. Sie unterscheiden sich aber voneinander vortrefflich in zwei Merkmalen: in der Grösse der Blüten und in der Form der Schótchen.D.. tomen- tosa hat fast um die Hälfte grössere Blüten als D. dubia, auch sind sie oft „nicht rein weiss, sondern etwas gelblich, was bei D. dubia nicht der Fall ist, Das Schöt- chen ist bei D. dubia meist elliptisch-länglich, die Klappenränder laufen paral- jl, oben und unten sind die Schötchen abgerundet: oder wenigstens selir rasch ver- ` sch i left. Nur bei der var. hebecarpa Sind sie zugespitzt. Niemals aber sind die an Schötchen bei D. dubia eirund oder elliptisch wie bei D. tomentosa. Die Bewimpe- C ig der Schótchen bei D. tomentoso scheidet nur die beiden genuinen Formen von - inander, da es sowohl eine kahlfrüchtige Varietät der D. tomentosa alB auch eine | ha. ırtfrüchtige der D. dubia gibt. Auch das Vorhandensein cines Griffels bei D. d ntosa ist ebenso wie das Fehlen eines solchen bei D. dubia kein beständiges E | wn. | kmal. Der Fruchtstiel, bei D. dubia immer kürzer als das Schótchen, ist bei D. entosa bei weitem nicht immer so lang oder , gar länger als die Frucht (wie ihn ENBERG zeichnet), vielmehr habe ich häufig Exemplare der D. tomentosa mit ganz — o en Fruchstielen gesehen, Also darf auch "iram Merkmal nicht zur Scheidung der. E n Arten verwendet werden. | n ` H i ben vue also in der Blütengrös se und Ee ferner o TY ; i Behaa : a such von D stellata, De Simonkaiana und D. suprantvalis, die Ä och durch den deutlich vorhandenen Griffel von D. dubia ver- P ist durch die eifórmigen, der Traubenspindel angedrick- X sis durch die an der Basis verbreiterten, ober aber zu- is : See durch schmälere Stengelblütter, D. nivo orn are und die etwas schmäleren Stongelulätter zu nr N E EE reel eco E E a drei n a Weingerl, Draba. = "532 unterscheiden, ebenso D. siliquwosa 1j. D. fladnizensis und D, altaica durch den niedrigeren Wuchs, Schótchenform und Behaarungsweise, D. Xotschyi und D. rupes- iris durch das Überwiegen der einfachen Haare an dei Blattflächen. . Draba dubia var. genuina in Besonderen zeichnet sich gegenüber den übrigen Varietäten aus durch völlige Kahlheit und oblonge Gestalt der stumpfen, mit sitz- ` ender Narbe oder genz kurzem Griffel ausgestatteten Schótehen. Diese sowie Frucht- sticle und Stengel sind manchmal blaugrün überlaufen, die beiden letzteren nei- | gen in Alter hie und da zur Glabreszenz. Grösse und Habitus sind verschieden: je nach Standort, Boden und Witterungseinflüssen. Im Allgemeinen wird sie unter al- ien Formen der Tomentosa-Reihe am höchsten und neigt unter günstigen Verhältnis- sen, besonders in Kultur, zur Ausbildung mehrerer Stengelblütter, Verzweigung des . Stengel und Auflockerung der Rosetten. Hierdurch erfolgt eine starke Annäherung | an gewisse Glieder der Sect. Holarges, namentlich an J. laxa und 2, {ncana, Hier dürfte denn auch der Ursprung der ganzen tomentosa Gruppe im Allgemeinen und der. 2. dubia irn Besonderen zu suchen sein. : m. Hinsichtlich der geographischen Verbreitung ist folgendos, zu bemerken: Das E Vorkommen .in der Sierra Nevada ist mir mur in der Literatur 2), nicht durch Hér- barmaterial bestätigt. Es liegt aber kein Grund vor ,WILLKOMMs Angaben anzuzwei- tcln, zumal es ausdrücklich den Urgebirgscharakter der Unterlage betont. In den Pyrenäen scheint die genuine Form nur ganz zerstreut zu sein und hinter den Var... Aebecarpa und laevipes ân Häufigkeit zurückzustehen, was auch der Literatur ) Zu entnehmen ist. Über die geologische Unterlage der D. dubia in den Pyrenäen | ist mir nichts sicheres bekannt geworden. Hingegen ist sie in den Alpen, nament- lich auf Urgestein, neben D, fladnizensis und D. siliquosa die häufigste aller Leucodraben, STUR à) und STROBL 5) zählen sie unter die für Clirmerschiefer » E schichtensteten Pflanzen; tatsächlich liegen die Häufigkeitszentren ersichtlich -~ E im Urgebirge, doch hat auch mancherorts ein sekundürer Übertritt der Pflanze uf .:. Kalk stattgefunden. Die Beschränkung der D. dubia auf Glirmerschiefer ist daher durchaus keine so ausschliessliche wie etwa die derf, tomentosa und D. stellata auf Kalk. In den Alpen findet sie auf den Niederen Tauern ihre.Osterenze. SCHURsSÓ) Angabe eines Vorkormens in Siebenbürgen ist irrtümlich, wie STUR 7) nachgewiesen ` hat und SCHUR 8) später selbst cingesteht. Auch STURs Notiz über ein einmaliges ` Auftreten der D. Kochiana Scheele (vermutlich einer unbedeutenden Form der D, > dubia) im Baneté ist nach seiner eigenen Aussage 9) mr auf eine unsichere Her-. .- barbestimmung begründet. a de | Ee Die Angabe von Standorten der D. dubia in Zentralasien bedürfen einer beson- deren Revision, weil da zwei übereinstimmende, voneinander, wie mir scheint, günz- | lich unabhängige Daten vorliegen, nämlich von REGEL 10) unà FEDTSCHENKO 11), wel- ` che beide D, dubia im Tian-Schon aufgefunden haben wollen. Es ist aber bekannt, ` dass die russischen Autoren niemals D. dubia und D. nivalis scharf voneinander DE trennten. Da nun REGELs Pflanze ausdrücklich als D.. stellata var. nivalis bezeich- net wird und FEDTSCHENKO seine Pflanze zwar als D. frigida Saut. anführt, LILJE- - BLADs D. nivalis aber als Synonym zitiert, so ist es höchst Tenere DLINB, e die fragliche Pflanze nicht D. dubia, sondern D. nivalis ist. Nach REGELs 2). x Eingeständnis aber beziehen sich seine Angaber über D. Jrigida in der "Floula &janensis" 15) sowie die TRAUTVETTERs von Tayıyr auf seine D, stellata var. ni- SS valis, sodass wohl ziemlich die meisten sibirischen Literatur-Standorte der 2. et dubia auf Yerwechselung nit D. nivalis zurückzuführen sind, wahrscheinlich auch‘ . ' = 5) Verh. u. Mitt. Siebenb. Ver. Naturw. X (1859) p. 143. - 6) Ö. b. Z. p. 150. - 7).Enum. pl. Transs. (1866) p. 65. - 8) Ö. b. Z. XI (1861) p.195. = o 9) REGEL et HERDER, Enum. pl. Transiliens. (1864) p. 33. - 10) Beib? bot. Zen- tralbl. (1906) 2. p. 308. - 11) Bull. soc. nat. Mosc.. XXXIV (1861) 3.2.10 e 198. - 12) p. 49. - 13) Fl. ross. I (1842) p. 180. E Weingerl, Draba. LEDEBOURS 1) Angabe: "in alpibus altaicis 2) et baicalensibus". Dass die vermeint- lichen Funde von D, dubia auf der Tschktschen-Halbinsel, auf Kamtschatka und Una- "laschka in Wirklichkeit insgesamt auf D, nivalis Liljebl. zu beziehen sind, er noch boi Besprechung dieser Art ausführlicher dargelegt werden. Herbarexemplar der echten D, dubta sah ich aus Asien nicht, vielmehr handelt es sich bei den we- nigen von mir geschenen Stücken durchwegs um D. nivalis Liljebl. Ein Vorkormen in den nordischen und arktischen Gebieten ist weder in der Literatur noch durch Herbarmaterial bezeugt. Somit beschränkt sich das wirklich nachgewiesene Verbrei- tungsgebiot der D. dubia auf die Alpen, Pyrenäen und die Sierra Nevada. j So wie D. dubta in horizontaler Ausbreitung in den Alpen eine treue Peg eite- rin 495,2. fladnizensis ist, so ist sie os auch in vertikaler Ausdehnung. SAINT LA fand beide auf den "Gre d Mulets an der Westseite des Montblanc bis zu ei- ner Höhe von 3470 m und HEER $) sammelte D. dubia am Finsteraarhorn bei 10215', d. i. ebenfalls mehr als 3400 m. Am häufigsten ist sie jedenfalls in der Zone zwi- schen 2000 und 3000 m gesammelt worden. Unter 2000 m findet sie sich mır mehr zer- - Streut, besonders in den Ostalpen. Der niedrigste mir bekannte Standort ist auf der Hohen Wildsteile in Steiermark, von wo ich sie in Herparexomplaron noch aus einer Höhe von 5000', d. i. nicht ganz 1700 m, gesehen habe. : Die var. Kochii ist sehr selten und nur gelegentlich im westlichen Teil des "Nerbreitungs gebietes unter der genuinen Form eingestreut beobachtet worden. Sie un- terscheidet sich von dieser nur durch die mehr oder weniger dichte Bewimperung der = Schótchen. - Hier habe ich auch von einer Form zu berichten, die von drei verschie- denen Botanikern 9) in verschiedenen Jahren em gleichen Standort, nämlich am Col de la Madonna della Fenestre in den Seealpen gesamielt worden war und die ich we- . gen ihrer Blütengrösse lieber zu D, tomentosa gezogen hätte, wenn nicht nach dem . | übereinstimuenden Bericht massgebender Autoren ) D tomentosa in den Seealpen . fehlte (was auch aus den mir zur Verfügung stehenden Herbarexemplaren hervorgeht). 3 | Aus diesem Grunde ist auch die Bastardnatür der fraglichen Form höchst unwahr- | © scheinlich. | 5 QE zeichnet sich aus durch mehr lanzettlich zugespitzte = Schötchen, die von winzigen Sternhaaren dicht flaumig sind und einen deutlichen „Griffel tragen. Sie ist in € re &en und Westalpen nicht allzu selten, fehlt . aber in den Ostalpen ganz. REG ELs 7) asiatische Standorte beziehen sich auf D lo» . 8iophylla Royle. Die var. laevipes hat kahle Blütenstiele, etwas schmálere Schótchen und meist einen kurzen Griffel. Der Habitus ist etwas niedriger als bei der genuinen Form, der nackte oder l - 2-blättrige Stengel ist oberwärts manchmal kahl. Von der typi- schen 2. dubia, die ja auch im Alter manchmal glabresziert, ist sie somit an der Schötchenforn zu unterscheiden. Sie ist- viel seltener als es nach der Mege der von BORDERE ausgegebenen Exemplare den Anschein hat, denn weitaus die meisten dieser IRDEREschen Pflanzen sind D, siliquosa, einige such D. tomentosa und D, dubia var. genutna. Wirklich nachgewiesen ist sie bis jetzt nur in den enäen und Westal- - pen. In der Schweiz und in den Ostalpen AEN sie. WILLKOMI führt sie auch für. e Sierra Nevada an. - ROUY und FOUCAUD Hl beschrieben eine Varietüt der D, lae- | ipea. var. longistyla , mit einem Griffel von einem Viertel bis zur Hälfte der 'hótchenbreite, die am Mont Cenis und einigen anderen Gipfeln der Westalpen vor-: men soll. Vielleicht handelt es sich hier um grada Bastard nach Art der D, un: teineri Hoppe (=D. tomentosa x siliquosa), bei der ja euch die relative . llänge erhöht wird durch die Kleinheit der (fehlgeschlagenen) Früchte. Her- mr lar seh ` ich keines. | | | De E EEN S Ca pan Ee Si E E ee eg SE Ee ` S RA diss celi rcc ee fM EE DIT ME UND A ML e cr EES E au s ke ER (dest m Altai lioet MS ein Hsrbarexonplar aus BUNGES Hand vor, sid D. EE E, dais in Wirklichkeit D. nivalis Dilj: 2) Annal. soc. bot. Lyon, Compt. | 880, | dude - pede - 3) Über d die N Flora d. Schweiz, 1884. - 4) REUTER 1861 SIER ohne Jahreszahl, sämtliche im Hofmuseum Wien. - 5) . b s8 ) p. 228; BURHAT, Fl. d. alp. marit. I (1892) Fovea " (0. I (1895) m RIA. ~ 6) Bull. soc. nat. Mosc. pd REEL et HERDER, Pl. Transil. (1864) p. 35. - 7) WILLKOMM et . 840. - bi m. H Fr. = p. 213. PC 8677. - 31 Weingerl, Draba. 65. D, dubta var, pumila endlich ist durch den fast völligen Mangel eines Schaf- tes zur Blütezeit charakterisiert. Im eh hingegen hat die Pflanze ei- nen ganz normalen Habitus, Sie wurde vielfach 1) als selbständige Spezies aufge- stellt, jedoch mit Unrecht. Solche Zwergformen kommen auch bei andern Leucodra- E ben vor, Z.B. bei D. fladnizensis (var. aretioides Fries) und bei D. tomentosa. m. - Diese Form der D. dubia ist bis jetzt nur am Märchenpalfen des Rauriser Gold- berges in Salzburg gefunden worden. Drab Mo gehört zu den am längsten bekannten Spezies der Gattung. Schon : KASPAR BAUHIN 2) beschrieb sie unter dem Namen Bursa pastoris alpina hirsuta. Dass | er damit wirklich Ð. dubia und nicht D, tomentosa meinte, geht aus der eas E: hervor, die deutlich die länglichen Schótchen der brsteren zeigt. SSC ird a von GAUDIN ‚irrtümlich mit D. tomentosa identifiziert. - LINNE ? zog BAUHING- Synonym zu seiner D hirta, in deren Verbreitungsgebiet er konsquenterweise nun auch dio Schweizer Alpen einbezog. Die Folge davon war, dass BAUHINs Pflanze, un- sere heutige D. dubia, unter den Alpenbotanikern der letzten Jahrzehnte des 18. Jahrunderts ganz allgemein Tür LINNEs D. hirta gehalten wurde und ünter diesem Namen auch in der Literatur jener Zeit anzutreffen ist, allerdings mit Ein- schluss der damals noch nicht unterschiedenen. D, sil iquosa W.B. und wahrschein- lich auch D. tomentosa Whlbg. und unter fälschlicher Zitierung von JACQUINs D. ` stellata. An letzterem Umstande war freiclich JACQUIN selbst schuld, ved) er 1761 seine in der "Enum. stirp. Vindob." 7 aufgestellte D, stellata spüter 8 den ue Ae Namen D, kirta umtaufte, sich willig der Autorität LINNEs beugend, der 1771 D. stellata Jacg. mit seiner D. hirta vereinigt hatte. Aus dembelben ` Grunde beschrieb auch J. E. SMITH 10) die von DICKSON ll) anfangs für D. stelle- — ta Jacg. gehaltene D. rupestris R. Br. unter dem Namen D. hirta L. CS Diese Verquickung der nordischen D. hirta L. und der österreichischen D. Wee? lata Jacq. einerseits, die Identifikation der BAUHINschen Pflanze mit D. wirta e L., andererseits musste notwendig zu fortwührenden Verwechselungen zwischen der Pflanze BAUHINs, d. i. der einstweilen noch namenlosen, späteren D. dubia Sut., mit JACQUINs D stellata führen, sobald die Beschrünkung der D, hirta uf ein . rein nordisches VerbreitungsEebiet bekannt geworden war. Als daher WILLDENOW 12) die Schweizer Pflanze von D. hirta L. abtrennte.und als selbständige Art neu be- schrieb, gab er ihr ganz selbstverständlich den $ACQUINschen Namen D. stellata und zitierte nicht nur die Synonyme von BAUHIN und VILLARS, sondern auch die von ns ur und CRANTZ, sowie deren Abbildungen. Nun ist freilich die Diagnose JACQ- Sr die von "siliculis oblongis" spricht, sowie die schlechte Abbildung (Sehötchen zu lang, Griffel zu kurz gezeichnet) auch an WILLDENOWs Irrturr schuld, &ber in der Hauptsache ist die Verwir-rung durch die falsche Synonymie LINES, acre und ihrer Zeitgenossen angerichtet worden. uf WILLDENOWs Auffassung der D. stellata Jacg. fussten nun fast alle zeit- Eë taniker der zwei kormenden Jahrzehnte. Selbst der scharfsinnige WAHLENBERG 14) tadelte WILLDENOW, dass er D, austriaca Cr. zu JACQUINs D. stella- ta gezogen habe, da sie vonei insider verschieden seien, wobeier freilich Recht ed hat, wenn er WILLDENOWs und seine eigene D, ac Lag meint, denn D. austriaca Cr. deckt SCH mit der echten D. stellata. Und HOPPE vermutet, dass Sg ar De CAN- e D. stellata vollständig mit der WILLDENOWs, ebenso K und SPREN- GELs ) und fast aller anderen Mimnaligen Potaniker, Nur SUTER boschrien sie 1) MIELICHHOFER bei SAUTER, Flora XXXII, p. 666; HINTERHUBER, n. vw, Salab. p. v 25; FRITSCH, Exk.-Fl. v. B. b. 248. - 2) Prodr. theatr. bot. III 11620) ». 51. — 3) Pinax theatri bot. (1623) p. 108. - zB) Fl. helv. IV (1829) p. 257. - 5) Syst. nat. 10. ed. (1759) p. 1127. - 6) ALLIONI, Fl. pedemont. I (1785) p. 244; VILLARS Hist. pl. Dauph.. III.1. (1789) p. 282 u. xn 1) m 380789 . 8) Tl. Austr. V (1778) p. 15, t. 432, - 9) Mant. II (1771) p. 424. - 10) Fl: Brit. II (1800) p. J Trans. Linn. Soc. II ES p. 286. - iH Spec. pl. (1801) IILL. Do, 427. - 13) Enum. stirp. Vindob. 181 PB 123. - 15) Flora VIII (1825) 76. ) Syst. nat. II nm ». 546 et. ge f (1824) p. 169. - 17) Mora VI tiezsj : gd Fl. Helv. TI Giel p. 46. 66. / Weingerl, Draba. unter dem neuen Namen D. dubia, fand aber mit ihm gar keinen Anklang, teils weil man ihn für unberechtigt hielt, da ja das (vermeintliche) Synonym JACQUINs viel älter war, teils weil SUTERs Diagnose sehr ungenau war und seine neue Pflanze den Zeitgenossen wahrhaft "dubia" scheinen musste, da er nicht nur JACQUINs D, stel- lata, sondern auch LINNEs D. hirta und incana, SCOPOLIs D, carnica und WILLDE- -. NOWs D. nivalis als Synonyme zitierte.. Als vielmehr SAUTER die echte 2. stellata Jacq. an ihrem Originalstandorte auf dem Wiener Schneeberg neu entdeckte,und ihre Verschiedenheit von der Pflanze WILLDENOWs und De CANDOLLEs erkannte, beschrieb er 1) diese neu unter dem Namen - D, frigida, der sich binnen kurzem vollständig einbürgerte. Nur REGEL 2) griff — noch 1861 zum JACQUINschen Namen zurück, weil er D stellata und D. dubta konfun- ^^ dierte und ausserdem D. nivalis Liljebl. und D. siliquosa M.B. hierherzog. Da er JACQUINs Beschreibung wegen der ovalen Schötchen dadelt, so kann man daraus Schliessen, dass er die echte D. stellava nicht gekannt "hat. Nacht zu głļlen Zeiten hat D, frigida Saut. für eine eigene Art gegolten. Nech TRAUNSTEINER hält sie 1835 für eine Form von 2. kirta L.,"zumal WAHLENBERG auch D. rupestris R. Br. hieher zieht". Daraus ersieht man, wie nachhaltig die von den alten Autoren angerichtete Verwirrung gewirkt hat. Dann folgten eine Rei- i. e Botanikern, die ‚sie in nahe Beziehung zu D. tomentosa brachten. Während LONI. D, tomentosa für eine Form der D. dubia hält, ziehen GRENIER und Sonnen D, dubia als var. frigida zu D. tomentosa Ihnen folgten viele endere, M namentlich französische Botaniker. Auch TRAUNSTEINER spricht in Zettelnotizen ^ die Ansicht aus, dass D. frigida nur eine durch niedrigeren Standort entstandene Form der D. tomentosa sei 9), nach UNGER 7) ist sie "nicht einmal eine Abart der Vorhergehenden (d.i. D. tomentosa), geschweige denn eine eigene Art", Er sagt weiter wörtlich: "Die etwas schlankere Form der Schötchen und ihre Hasrlosigkeit | rührt von grösserem Feuchtigkeitsgenusse während der ersten Entwickelungsperiode J her ... wo immer die Pflanze etwas mehr Schatten und Feuchtigkeit erhält, geht -' sie in die (neist auch in den Yogotatlonstai lan üppiger gedeihende) D, rigida - über", ; vi Was von dieser Auffasuung zu halten ist, wurde schon früher gesagt. In neu- erer Zeit ist der Name En wieder zu seinem Rechte gekommen, un zwar war es meines Lech DALLA TORRE 8 , der als erster nach SUTER den Namen. D. dubia wie- der ve . Heute ist er in fast allen neueren Florenwerken EE 2. "rtg ida : zur Gänze hierhergehört, weil er fnr ERU M Schötchen z zuschreibt. " hebecarpa ist schon von DE CANDOLLE 12) aufgestellt worden, COSSON nennté sie (im Herbar) var. lasiocarpa, ROUY und FOUCAUD 18) beschreiben sie als Subipecies der D. tomentosa unter dem Namen D. lanociformis. SIE adi dubia var. ‚ipes warde von DE CANDOLLE 1 14) als Art beschrieben, von NIER und GODRON ` und den meisten nachfolgenden westeuropäischen Floristen UH Yarietüt zm D. Pini gezogen, mit V agens BALLs 18), der dagegen Beden- n trägt, ohne sie aber zu begründen, ; Die Zwergform, vor;. pumila , wurde mirot von MIELICHHOFER am fauriser Gold- erg in Salzburg entdeckt und in seinem Herbar als neue Spezies aufgestellt, die 31 nach seinem Tode rop SANTE 12) SE wurde. Wegen ihrer lokal en Ber ra YIII (1828) P. 72. EB Bull. soc. nat. Mosc. 1861, p. 192. - 3) Flora eps, - 4) Fl. ital. VI (1844) p. 475 - 475. pos Tr Qo Ne Er gibt aber bei beiden 6000' als untere Verbreitungsgrenze n Einfluss d. Bodens auf d. Vert. d. Gew. (1836) p. 347. - 8) Anl... | M Mgr p. 178. - 9) p. 58 (1857). - 10) Ö. b. Z. XLIX (1899) ist Il (1831) p. 240. —12) Syst. nat. II (1821) p. 346. - — 89 213. - 14) 1. c, p. 346. - 15) Fl. d. Fr. I (1848) eo bot. Tr. VID X p. 247-48. - 17) Flora E es Weingerl, Draba. EI, schrünktheit — sie wurde ausser ihrem Entdeckungsorte nirgends gefunden - blieb die ziemlich unbekannt, weshalb ihre Artnatur von den meisten auf Treu und Glau- ben hingenommen wurde. Von den wenigen, die sie nur für eine Vuchsform einer an- deren Draba hielten, wurde sie ausn jahmslos zu D, tomentosa gezogen. Die Merkmale d. Fruchixemplars und dio Schiefer-Unterlage weisen aber untrüglich auf D. dubia, Zum Schlusse muss ich noch zweier unklarer Symonyme Erwähnung tun, die ich am ehesten zu D. dubta stellen möchte. SAUTER 1) beschrieb 1837 vom Solstein bei -Zirl in Nordtirol eine weissblühende Draba, deren hervorstechendstes Merkmal da- rin bestand, dass fast alle Blütenstielchen an einem Punkte entsprangen, weshalb er sie D, unbellata nannte . Sie wor nur 1 Zoll hoch, dio Blütenstiele waren spär- lich sternhaarig, die Pruchtknoten oblong und glatt, der Griffel kurz. Schötchen waren noch nicht vorhanden, die Blätter waren dicht flaumhaarig. Der Autor gibt on, dass sie der D boreal 1s DE. am nächsten stehe! Die Pflanze wird in der gan- zen späteren Literatur nicht mehr erwähnt ausser bei DALLA TORPE 2), der uf die Originalbeschreibung verweist. Nach den angegebenen Merkmalen zu urteilen dürfte es sich am ehesten um D. dubia handeln. 1843 beschrieb SCHEELE eine neue Leucodraba zunächst in der "Flora" 3) unier dem Namen 2. styleris Hoppe und noch im gleichen Jahre in der Linnaea £$) als D. Kochtang wahrscheinlich deswegen, weil der Name D. stylaris bereits von GAY an eine Spezies der Sect. Holarges vergeben war. Sie unterscheidet sich, ven der ihr nächst verwandten D. dubia nach Aussage SCHEELEs ganz sicher durch längere, dünne- : re, spärlicher behaarte Fruchtstielchen und länglich-lanzettliche, mit einem deut- : lichen Griffel versehene Schótchen. HOPPE soll sie im Heiligenbluter Tale gefun- den haber. Es handelt sich hier wahrscheinlich um eine stärker behaarte D. sili- quosa. Da ich aber kein Herbarexempl gesehen habe, und sie in der Literatur (ausser in einer PFussnote bei STUR 5 später nicht "mehr erwähnt fand, unterlasse ich lieber die Identifizierung und stelle sie als AMAN zu D. dabis d DRABA HUTERI Porta. - Radix fusca, elongata, non vel parce ramosa, rhizoma mul- : ticeps, caudiculos numerosos large caespitosos GE foliorum rosulis termina- tos gerens. Folia rosularum ad 6 mm longa, 3 mm lata, in petiolum brever attem- ta vel subsessilia, obtusa, ovalia, undique dense stellato-pilosa, integra vel Subdenticulata. Scapus ed 10 em longus, aphyllus vel 1 — 2-fclius, parce pilis stellatis obsitus vel demum glaber. Folia caulina ad 5 mm longa, 3 - 4 mn lata, ` sessilia, ad basin rotundata, apice acuminata, integra vel subdenticulata. Race- i mus florifer corymbosus, fructifer elongatus. Pedicelli suberecti, ad 6 rminma- ` —. ximo longi, siliculis multo breviores, stellato-pilosi vel demum glabri. Flores Albi, parvi. Sepala 1,5 mı longa, ovata, sparse pilosa vel glabra. Petala 3 mm longa, apice late rótundata nec emarginata, Siliculae aq 12 mm longae, 2,5 mm la- x tae latitudine sua multo longiores, lineari-lanceolatae, utrinque | attenuatae, gla- berrimae. Stylus manifestus, 1 mm longus. Semina minerosa (plus quam 10) utroque : * in loculo. . i Syuonyma: D. frígida var. Porta, exsicc. (1876). - D. nivea Porta (non Scut. j ex- EE 'Sicc. (1872, 1884, 1900). D, Suter? Porta in sched. pl. ex Tirol. (1878) im. o Specie; SARDAGNA in O bom ye (1881) p. 72 pro ver.; EVERS in Verh. STE Ges. Wien XLVI (1896) p. 71 pro specie; HUTÉR in Ó. b. Z. LIV (1904). p. ie" pro var.; DALLA TORRE et SARNTHEIM, Fl: v. Tirol Yi.2. (1909) p. 376 pro specie. . Area geographica: In YALE di Re? Tiroliae australis et in valle di Ba colis ; no Lombardias. - ; e | Specimina visa: Tir o 1 ı In a alpin. Cancei loco unico 21-2200 n solo e calcareo (PORTA 1876 als D. frigida var. Wi); in locis glareosis alpium in Val di. Ledro, soio calcareo, 20-2300 m (PORTA 1878 Bha): alpe Gavardina, Giudicarie (PoR- DA 1876 als 2. nivea WU); ; in rupibus alpium montis Gavardina solo ride e 12-1400 m. ( PORTA 1900 GU, 19£1 GJ, Specimina ee "Lomba : /Ditio.Bresciana, ad rupes calcareas in valle di M EE m is 1086 ain =». nivea we); ‚Val Vestino (leg. PORTA, cemm. HUTER Wu). | 1) Flora IL. (1837)». 65.2) D DALLA TORRE et SARNTIEIL, pm. v. Tir. yi. T (1999) |] |a e 8) Flora XXVI ne p. 322. - 4) Linnen XVII Deg p. 348. - e ben b deg Lee: p. 194 Ana wet Weingerl, Draba. Draba Huteri ist D dubia sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch gewis- se Eigentünlichkeiten von ihr Hus den erst en Blick. Vor allem ist für D. Ditert charakteristisch-die längere und schmälere Gestalt der an beiden Enden zugespitz- ten Früchte, bei denen sich das Verhältnis zwischen Länge und Breite derart dar- stellt, dass man sie eher als Schoten statt als Schötchen bezeichnen müsste. Kon- stant ist ferner ein deutlicher, wenn auch ganz kurzer Griffel, während bei Da dubia ein solcher meist fehlt. Auffallend ist auch. ein.gewisses steifes Aussehen, hervorgerufen durch die aufgerichteten, der Traul inde] angedrückten Fruckt- stiele und Schötchen, sowáe der zu ausgebreiteter. Rasenbildung neigende Wuchs, -wie denn überhaupt ein ganz eigenartiger, schwer zu beschreibender Habitus diese Art von allen Yerwandten trennt. Wie bei D. dubta pflegen auch bei D. Huteri die Stengel und Fruchtstiele im Alter manchmal kahl zu werden. . Von D, siliquosa, der sie in der Schótchenform nahe kommt, unterscheidet sie sieh durch die gegenstänäige Verzweigung der' Sternhaarstrahlen, durch die breiten Stengelblätter, durch die aufgerichteten Fruchtstiele (bei D, Si Eege sind sie abstehend) und durch die zwar gleichgeformten, aber in allen Dimensionen um ein geringes grösseren Schötchen sowie durch das stete Vorhandensein eines deutlichen d Griffels. ` Von 2. timentos unterscheidet sich D. Huteri durch die Glabreszenz ihrer obe- ren Teile und durch kleinere Blüten, durch letzteres Merkmal und durch den kürze- ren Griffel such von D. stellata, von beiden und auch von allen übrigen Leucodra- ben der alten Welt durch die Schötchenforn. `- Draba Huterii wurde von PORTA im Ledrotale und in dem eig Gebiet Ober- italiens auf Kalk entdeckt, zuerst für eine Varietät von D. dubia, dann für SAU- TERs. D. nivea gehalten und "unter diesem Namen in zahlreichen Exemplaren ausgege- ben. Trotz SAUTERs zwar ausführlicher, aber ungenauer ‚Beschreibung erkannte PORTA aber bald, dass seine Bestimmung amrichtig war und dass sich’ seine Pflanze auch in die Beschreibungen anderer Arten schwer einfügte. Er stellte sie daher in sei- ner 1878 ausgegebenen Collektion "Plantae ex Tirolia" als neue Art auf, indem er sie nach dem um die Erforschung der Tiroler Flora verdienten Pfarrer HUTER benan- te. SARDAGNA 1) führte sie 1881 in die Literatur ein, indem er sie, freilich mur mit der Namen, als neu für das Trentino erwähnte und sie mit D. Huhta identifi- zierte, ihr also das Artrecht absprach. ipe EVERS 2) cirea Zweifel, ob sie eine "gute Art" sei, und vollendsHUTER 9) will sie nicht einmal als Varietüt gol- en lassen, Meines Erachtens spricht aber der Umstand, dass die Pflanze seit min- destens 1876 (aus diesem Jahre liegen mir dio ersten Exemplare vor) von PORTA fast alljährlich in grossen Mengen an demselben Standort gesammelt (die letzten n mir gesehenen Stücke stammen aus dem Jahr 1900) ihren kennzeichnenden Habitus sowie ihre Differenzen D. dubia gegenüber dürch die lange Reihe von Jahren treu t hat, sowie der Umstand, dass sie als ausgesprochene Lokalspezies nur im 16 und å dem angrenzenden italiensichen Gebiet vorkormt, wo 2, dubia selbst , sehr für den Artcharakter von D, Huteri. Die tramenden Merkmale gogan- dubia sind Minis markanter als Z.B. ais IR FERN RL zwischen D, ang ich anerkannt, EEPE, die wenigen, die von PORTAS D dems, sie höchstens me sine etwas abweichende Lokalveefetit Aatu. per obtusa, : lte longa x ranie : EEN integerrima, rari ssime e , E omon P 3 "^ Y SOM d E b. ; 1 : 3 d : 1 | | Weingerl, Draba. 69, l - S-folius, stellato-pilosus vel subtomentosus. Folia caulina ad 8 mm longa et fotiden fere lata, sessilia, late ovata vel subrotundata, obtusa, integra vel den- ticulata, stellato-tomentosa, subcanescentia. Racouus florifer corymbosus, fructi- E fer subelongatus. Pedicelli ad 10 mm longi, siliculas longitudine subaequantes, od erecti vel subpatentes, subdense stellato-pilosi rarius glabrescentes, Flores al- bi vel pallide lutescentes, majores. Sepala ad 2 m longa, ovata, pilis praecipue simplicibus et furcatis obsita. Petala 5 — 6 mm longa, sepalis triplo longiora, 2,9 mm in maximo lata, apice late rotundata, non emarginata. Stamina ad basin vix ` dilatata. Siliculae ad 7 mm longae, ad 3,5 mm latae, latitudine sua duplo longio- res, ovatae vel ellipticae nunquam oblongae vel lanceolatae, utrinque rotundatae, pilis simplicibus brevissimis ciliatae, rarius glabrescentes, saepe glaucae, niti- dae. Stylus manifestus, vix 0,5 mm longus ac latus. Semina numerosa (plus quam 10) utroque in loculo. UE Var, gémuina Gr. et Godr. - Foliis stellato-tonent is, canescentibus; scapo ad 10 cm alto, cum pedicellis dense piloso; floribus saepe pallide lutescentibus; siliculis pilis brevissinis simplicbus ciliatis. x M Synonyma: D. hirta Vill. (non L.) Hist. pl. Dauph, III.1. (1789) p. 282 pro perfe, ^1 excl. var. C, excl. syn. omn. non forsitan HALLERi. - D. tomentosa Whlbg. De clim. et veg. Helvetiae (1813) p. 123, excl. syn. D. dubia Sut. et Fl. carp. princ. | (1814) p. 194; DE CANDOLLE, Syst. nat. II (1821) p. 345 et Prodr. I (1824) p. 169; KOCH in Flora VI (1823) p. 434 et in KOCH et RÖHLING, Deutschl. F1. IV (1833) p. ~ T 548 et Syn. (1837) p. 62 et Taschenb. (1844) p. 47; BLUFF et FINGERHUTH, Consp. f1.- € germ. II (1825) p. 85; GAUDIN, Fl. helv. IV (1829) p. 257 excl. syn. D. dubia Sut. ` Ea et syn. BAUHINi; HOST, Tl. austr. II (1821) p. 239; HOPPE in STURM, Deutschl. Fl. ° He 85 (1825); REICHENBACH, Fl. germ. excurs. II (1832) p. 666; HEGZTSCHWEILER et ` wd HEER, Fl. d. Schweiz (1840) p. 632; SCHEELE in Flora XXVI (1843) p. 222; KITTEL, | Tasbhenb. (1844) p. 874; MALY, Enum. pl. Austr. (1848) p. 276; HAUSMANN, Fl. v. Tirol I (1851) p. 75; NYMAN, Sylloge (1854) p. 199 et Consp. (1878) p. 53, excl. var. frigida et syn. D. humilis Miel, D. nivea Saut.; STUR in Ü. b. Z. XI (1861) p. 193, excl. syn. D. Kochiana Scheele; WILLKOMM et LANGE, prodr. fl. hisp. III (1880) p. 839 excl. var. 8 et gi DALLA TORRE, Anl. (1882) p. 178; DUFTSCHMID, Fl. v. Oberösterr. III (1883) p. 431; JANKA, Crucif. silicul. (1883) p. 108; PACHER et .- JABORNEGG, Fl. v. Kürnt. I.3. (1887) p. 134; GREMLI, Neue Beitr. V (1890) p. 1; SAGORSKI et SCHNEIDER, Fl. d. Centralkarp. (1891) p. 64; PARLATORE et CARUEL, Fl. ital. IX.3. (1893) p. 767 pro parte; FRITSCH, Exkursionsfl. (1897) p. 249; COSTE, Fl. d. Fr. I (1901) p. 117 pro parte; HUTER in Ö. b. Z. LIV (1904) p. 187; SCHINZ - et KELLER, Fl. d. Schweiz I (1905) p. 227; HAYEK, Fl. v. Steierm. I (1909) p. 515; . DALLA TORRE et SARNTEEIM, Fl. v. Tirol V1.2. (1909) p. 375; VOLLMANN, Fl. v. Bay. - (1914) p. 314; THELLUNG ap. Hegi, Ill. Fl. Mitteleur. IV.29. (1919) p.-592. — JD i tomentosa var. a Ball in Bull. Soc. bot. Fr. VII )1860) p. 228 excl. syn. D, stel- lata 8 DE, - D. tomentosa var. genuina Gren. et Godr. Fl. d. Fr. I non p. 125; - Je tomentosa par. typica Fior. et Paoletti, Fl. enalít. d'Ital. I (1377) p. 461. pro parte. - De tomentosa var. tomentosa Burnat, Fl. alp. norit. I (1892) p. 117; . ROUY.et FOUCAUD, Fl. d. Fr. II (1895) p. 213. - D. stellata M.B: (non Jacq.) Fl. taur.-caucas. Suppl. (1819) p. 428; SPRENGEL, Syst. II (1825) p. 874 pro parte. - D. frigida Bertol, (non SAUTER), Fl. it. VI (1844) p. 475 pro parte. - D, lactea var. tomentosa Neilr. in,Ö. b. Z. IX (1859) p. 92 pro parte, ` p Icones: WAHLENBERG, de clin. et veg. Helv. (1813) t. 3; REICHENBACH, Ic. erit. B (1620) t. 7654.86 Io, £1. Gere Il, te 15, f. 4242; STURN, Deutschl. Fl. H. 60 - (1852); THELLUNG ap. HEGI, I11. Fl. Mitteleur. IV.39, t. 185 f. 6. o 7 |. ar. leiocarpa nov. var. - Siliculis glaberrimis vel ad valvularım oras subci- liatis.. : | : kon Synonyma: D; tomentosa var. siliculis glabris PACHER, exsicc. (1853). - D. tomen- tosa var, typica Regel in Bull. soc. nat, Mosc. XXXIV (1861) p. 10.. |. ^ ooo Var. nivea (Saut.) Hausm, - Rosularum foliis ad basin saepe ciliatis; pedicel- lis glabris et pilosis; petalis albis; siliculis glaberrimis vel cilistis. «5 Synonyma: D. nivea Saut. in Flora XXXV (1852) p. 622; NYMAN, Suppl. (1865) p. $5 DALLA TORRE, Anl. (1882) p. 179; GREMLI, Neue Beitr. V (1890) yp. 2. - D. tomento Wa A Per Weingerl, Draba. Ze nivea Hausm, Fl. v. Tirol III (1854) p. 1405. - D tomentosa var. nivea Sch. et Kell. Fl. d. Schweiz II (1905) p, 95. - D. frigido Moritzi. (non Saut.) PfI. Graubünd. (1839) p. 40. - D. frigida var. ñivea Huter in D, b. Z, LIV (1904) p. 187.- D. stellata Moritzi (non Jacq.) Fl. d. Schweiz (1844) p. 146; BERTOLONI, ` Fl. ital. VI (1844) p. 473 ?; PARLATORE et CARUEL, Fl. ital. IX.3. (1861) p. 768. ~ D, rhaetica Brigg; in Jahresber. Naturf. Ges. Graubünd. XXV (1881) p. 80. Jar. aretioides Hausmann. ~ Scapo florifero rosulam non superante; racemo re- ducto pauciflore. | | Synonyma: D. stellata Hargasser (non Jacq.) in herb. - D. aretioides Hausm. te. BACHLECHNER, Beitr. Fl. Brixen, Progr. Gamm, Brixen 1865, p. 19. - D. tomentosa. var. aretioides Hausm, l. c. Area geographica: In regione alpina et nivali Pyrenaeorum, Alpium et Carpa- thorum solo calcareo. e Specimina visa: Var, genuina: Pyrenäen, ultra 3000 m in Pyrenäeis Aragonensibus (BALL: 1863 Ko); Cot de Long, Ht. Pyr. (BORDERE 1899 Ko); Somaoute, Ht. Pyr. (BORDERE WI); ex Pyrenaeis summis, Pic de Gere (DUFOUR 1822 DC); Gavar- nie, Ht. Pyr. (BORDERE Bg); Gedre, Pyr, centr. (GRENIER 1866 Ko); Cergue de Trou- | :.meaux, Pyren. (BORDERE Wi) - We S t a 1 p e n : Mt. d'Aurouse près la roche, Htes alpes '(BEURLE hb. PITTONI WH); Briangong Htes alpes, les rochers très élé- - x vés (REVERCHON 1867 Ko); Mont Cenis (HUGUENIN Bha); Geb, Savoyens (REITHAMMER .G7); Chaine du Breson, Savoie (DC); Savoie, les rochers calcaires de la Tournet- te 2360 m £DIDIER Bg). - S c h w e i z : Vallée de Bagne en Valais (WH); Chivon, montagnes sur les mayens de Sion (BION WH); Chermignon, au dessus des Bains de Locche (BION Wi); Mte. Rosa, Zermatt (KOTSGHY als 2. hirta W); Stockhorn: (ee. TRACHSEL WH); Kaisereck (LAGGER WH); e monte Pilato (hb. SCHOTT Bha); in monte , Schefler Abbatisze}l. (REHSTEINER WH); Säntis, Appenzeller Hochgebirge (REHSTEI- NER 1847 Bha); Albula, Graubünden (LOSCH als D. Jladnigensis WH); Engadin, Ber- ` ninapass, Piz Alv, Ostgr&t, an Felsen, Kalk (HANDEL-MAZETTI 3906 W). -Tirol .. Titol. occident. monte Presanella in rupibus ad glaciem Presena (EVERS 1892 GU); ." Scogli di Pozse, Tramontana alla Bocca di Brenta (SARDAGNA 1881 als D. frigida MU); auf dem Dosso d'Abramo des Bondon im fridentinischen (FACCHINI WH); Marmota- ta, Fesser Thórl (POPPERTZ WH); e rupibus calcar. alpis Schleern prope Botzen | BERNARD Bg): Alp. editior. calvar. Schlern (HUTER 1867 Bha); Schlern (GRABMAYR ‚Saiseralpe (GJ); Seiseralpe ober der Zahlingerhütte (PENZL WU); Plottkofel nertal 7 Enneberg (ZAHLINGER WU); Nuovalau bei Ampezze, Gipfelregion, ca 2570 AE 1 U F F PRERORS | Grödnertal, Kalk, 2800 m (HANDEL-MAZETTI 1906 WU); am Übergangspurkt vom Gröd- ES Weingerl, Draba. 71. (TRAUHGTEINER 1859 WH, DC); Kitzbühler lorn, Kaiserberg, gr. Wetterstein, Gais- 3 stein und andere hohe "Gebirge (PRAUNSTEINER Wi); Gaisstein bei Kitzbüchl (SCHMUCK Ge als D, nivalis WU); Streitegcer Jufen oberhalb der Brunnalpe, wo sie HOPPE zuerst . : pe . fand (TR INER S). -Oberbayern : Algäuer Alpen, Linkerskopf (SENDT- | NER M); Salzbühl am Ee im Algäu (HOLLER 1857 M); Rauhhorn (SENDTNER 1852 M); Gottesackerwände (SENDTNER 1849 M); Krotenspitze, Dolonit bei 7300' (SEND?- NER 1849 M); Vorderer Schroffen an der Mädelergabel 6000' Dolomit (SENDTNER 1849 M); Zugspitze ober dem Kamin (SENDTNER 1853 M); Gamsanger! am Wettersteingebirge (SENDTNER 1849 M); Karwendel 6995-7000' (SENDTNER M); von den Felsritzen auf der - Sojernspitze bei Mittenwald (EINSELE 1836 M); in Felsritzen am nördlichen Gewün- de des Trausnitzberges oder Schinders bei der alten Kaiserkleus (1851 M); Gipfel. des kleinen Teufelshornes 6869' (SENDTNER 1859 M); Blaueistal N. Th. 5591' (SEHDT- NER 1850 M); aus den obersten Felsritzen des Schneibsteinos 7000' in Berchtesga- den (EINSELE 1875 M); Watzmann bei Berchtesgaden, Felsen zwischen Hocheck und Mit- telspitze (VIERHAPPER 1893 WU); auf Hochalpen auf den Göll, Watzmann (1IINTERIIUBER S); Rauchfang am Göll Ess: M); in surmis alpibus Brett, "Berchtes geden (SCHUL- nts jun. 1624 M). -Salzburg : Kamerlingliorn zwischen Berchtesgaden und Lofer (SPITZEL M); Mu bei Lofer (SPITZEL N); auf dem Kanmerlhorn un- weit Lofer im salzburgischen Gebirge (LIELICINIOFER Wil); Lofer, Nebelsberg (SPITZ- EL WII); Steinernes Meer (SPITZEL S, WU); an nackten Felsen auf dem Speiereck bei - Mauterndorf (HIINMERIUBER als D Se? Zeta Si. Kärnten: Pasterzegletscher am Gr. Glockner (BIRNBACHER Bg); Gansgrube (1850 Kl); Malnitzer Tauern (MALY WH); Klomnock (KOHLMAYR Kl); Kremsalpe, Stangalpengebiet (18 362 Kl); Hochstadl Ostgrat (DOLENZ Cz); Grat zwischen Hochstadl (Unholde) und Rudnikkofel 2350 m (JABORNEGG als 2. frigida Cz); Hochjauken zwischen Drau und Gailtal, höchste Felsen am Nord- absturze 7000' Kalk (JABORNEGG 1877 Kl); Höchst selten in Felsritzen am Lantschur bei Lind im oberen Drautal 7000' (JABORNEGG 1873 K1); Gartnerkofl (PACHER 1253 Kl); Gailtal, an Felsen an der Höhe des Gartnerkofls 6000' Kal (J ABORNEGG 1865 Kl); höchste Felsen dor Kiihweger Alpe (JABORNEG G W!); in rupibus möntis Wischberg ^ solo calc. 2200 m (HU?ER 1882 Bha). -K rain : E vertice montis Terglou (BALL | 1865 als D. frigidaKo); Wecheiner Alpen, Kotschna (MALY 1850 Dg). -S te i e r- mark, Dachstein 9000! (HINTERHUBER als D. frigida Wi, WETCSTEIN 1895 als 7, "T siellata WU) ; auf Felswänden zwischen Dachstein und Mitterspitz zienlich häufig, . Dachsteinkalk 9300' (STROBL 1869 A); in der Tuchma-Alpe bei Kleinsölk (STROBL G7); von den weissen Kegeln zum Seekahrspitz hinüber auf Felswänden, in der Tuchna bei Kleinsölk, Urkalk 7000' (STROBL 1870 A). -Ungarn: Drechselhäuschen (VRANY, PI sd, Zips 1886 WU hb. ULEPITSEN) ; montes Magyas Tatra, in fissuris rupium Yas- kapu montium Belai mesherasch (JAVORKA Bhu); hohe Tatra, Belaer Kalkalpen, südl. Ausläufer des Stierberges (Bujyczy Vrch) 17-1800 m, Substr. Kalk (GYÖRFFY 1917 Ko); m. Magyas Tatra, in rupibus quee ee Y pedem montis Dery esucs supra là- cus Öttl, alt. 2300 m (KÜZTERLE et TIMKA B : Alves de Bex (TIIONAS, i ' PITTONI Wi); Suleck, Berner Ober- EN hb L D); Tirol, Solstein bei Zirl an den Felsen des Grats über dem EH (EVERS 1883 GU); Riesskofel (PACHER 1833 "siliculis vix ciłiatis Jla- brisve" K1); Gartnerkofel (PACHER 1853 "siliculis glabris" Kl); Hohe Tatra, Be- SCH lauer Kalkalpen, südliche Ausläufer des Stierberges (Bujaczy Vrch) 17-1800 m, Co. Kalk (GYÖRFEY 1917 Ko). . i 1 Fer, nivea: Pizlate, Encadine basse, Crisous (MURAT WI als pos DEE E GE E rolia centralis, in. monte Kirchdach vallis Gschnitz solo calcareo perrara oe: i FNER 1891 hb. EICHENFELD GJ). | SEH Ver. arettoidea. - Kerschbaumeralp (HARGASSER als D. stellata M, EICH FELD SZ 1889 GJ). E dub EN Draba tomentosa ia RT variabel als D. dub ia, in ihren Weken. i E ^ ber viel charakteristischer. Sie ist leicht kenntlich an der filzigen. Behaarung Kë aller vegetativen Teile, an der bedeutenden Blütengrösse, in der sie nur durch D. stellata und D. supranivalis etwas übertroffen wird, und auch an der kurzen, feinen Bewimperung der stets ovaler Schötchen, Das Merkmal der Sch ne "i de rang: ist aber "n konstant. ; ; „Be | ! Weingerl, Draba. Von D.dubi&- unterscheidet sich D. tomentosa durch die schon bei der Bespre- chung jener Art angeführten Merkmale: durch die Blütengrösse ‚und Schötchenform. Nicht ganz so sicher ist das Merkmal der längeren Fruchtstiele bei D. tomentosa gegenüber den kürzeren bei D, dubia, ferner die etwas kleinere, gedrungenere Sta- tur und der längere Griffel der D. tomentosa. Von D. stellata ist sie durch den viel kürzeren Griffel, die dichte Behaarung auch der oberen stegelhälfte und der Blütenstiele, durch die abgerundeten, nicht ausgerandeten Kronblätter, durch die nicht verbreiterten Filamentbasen und, wenigstens in ihrer typischen Form, auch durch die Bewimperung der Früchte zu trennen. D. Pacheri unterscheidet sich von 2». tomentosa durch kalıle, der Traubenspindel anliegende Schótcheh, D, Hiteri durch die schmalen, langen, lanzettlichen, kahlen Früchte, D, Simonkatäna durch den längeren Griff el und die verbrei terten Pilamentbasen, D, Dörfleri durch ihre Fi- lamentanhäönge und dicht sternhäaarigen Schótchen, D, Labiophylla und D. armena ebenfalls durch sternhaarige Früchte sowie durch kleinere Blüten und schmälere Stengelblätter. Die Glieder der andernLeucodraba -Gruppen sind von D. tomentosa 1s leicht zu- trennen durch die Gruppencharaktere, also vor allem durch die Haarform und Schötchengrösse. d^ Wie schon erwähnt, neigt D. tomentosa weniger zu Abweichungen vom Typus als de andern Leucodraben. Ausser einer seltenen und wenig auffálligen kahlfrüchtigen - Form (var. leiocarpa) gehört zu D, tomentosa auch SAUTERS viel umstrittene D. mi- |. vea. Sie hat meist (aber nicht immer) kahle Fruchtstiele und: 'Schótchen, etwas breitere, schneeweisse Kronblätter und einen schwürzlich grünen Kelch. ro getrock- .netem Zustende ist sie, zumal in ihrer behaarten Form, kaum von der gewöhnlichen D. tomentosa zu: unterscheiden. Im lebenden Zustande soll sie nach Aussage ihres . . Enteckers durch gewisse habituelle Eigentümlichkeiten (steife Stengel etc.) sehr . auffällig sein. Da die Pflanze sehr selten ist, war ich nicht in der Lage, sie = in lebendem Zustande zu sehen. Auch ein Öriginslexempler von SAUTER konnte ich . trotz mehrfachen Bemühungen nicht bekormen. Von den zwei Stücken, die ich in der | Hand hatte, stammte eines vom klassischen Standort PiZlat im Engadin und unter- schied sich von D, tomentosa in der Behaarung nicht (weshalb es auch von ihrem Sammler MURAT als solche bestimmt wurde), sondern nur in den übrigen angegebenen Merken. Das. zweite, von SCHAFFERER im Gschitztal in Tirol gesammelte, hatte kahle Schötchen und fruchtstiole. Seine Identität mit D, nivea wird von HUTER 1) ‚bestätigt, der Gelegenheit hatte, es mit Deren Bra zu vergleichen, GE ‚Endlich tritt D. tomentosa EE in einer Zwergforn auf, wie es solche auch bei andern Leucodraben f.. SE und D, dubic) gibt. Ganz wie letztere ist diese var. aretioides der D. tomentosa bis jetzt nur an einem Ort gefunden worden, nämlich auf der Kerschbaumer Alm bei Lienz in Tirol. Sie wurde dort: von HARGAS- SER 1821° 2, und von EICHENFELD im Jahre 1889 ‚gesammelt, hat sich also in einem eitraum von mehr als 60 MARESD konstant erhalten. Beide Exemplare habe ich gese- ee | et ist eine typische Xalkpfiodré: Am verbreitetsten ist sie auf den ër Kalken und Dolomiten der nördlichen und südlichen Kalkaipen, aber auch auf Urkalk der Zentralkette findet men sie. Urgestein hingegen meidet sie ertritt von a CX. - Dr HARGASSER. SE 1824 in den Barten ette trägt keine J et aus dem a seines Rei- ` dass er auf der Kers r Alm am 9. und 10 Sept. 1821 B. BOULLE en soc. bot. Ze mui pem » t uet o Weingerl, Draba. ` 7z D, dubia auf Kalk iiocinanderschieben. Bezüglich der geographischen Verbreitung muss bemerkt werden, dass D. tomen- tosa in der Sierra Nevada nach dem Zeugnisse WILLKONMSs 1) fehlt, "der sie aber auch in den spanischen Pyrenäen vermisst; letztere Angabe ist hóchst unwahrsch- einlich und scheint nir durch ein Herbarexemplar BALLs ("in Pyrenaeis Aragonen- ibus") widerlegt. Die Sierra Nevada jedoch besteht vorwiegend aus Urgestein u. es ist wohl möglich, dass D. tomentosa dort fehlt. Da ich neuere Literatur über die Flora der Sierra Nevada fast gar nicht gesehen habe, weiss ich nicht, ob nicht inzwischen 2. tomentosa doch dort aufgefunden wurde. In den West-*) und Hochpyrenáen 3) ist ihre Verbreitung sicher gestellt, in . den Ostpyrenäen zweifelhaft, In den Seealpen fehlt D. tomentosa nach den übereinstinnenden Zeugnissen der massgebenden Autoren , ich sah auch kein Herbarexemplar dis den abiete. In’ den Cottischen und Dauphineer Alpen tritt sie wieder auf und besiedelt nun die Kalkgebirge des ganzen Alpenzuges bis zu einer Linie, die ungefähr vom Attersee über das Ausseer Gebi&t, den Grimming, die Sölkeralpen und das Stangalpengebiet zur Drau zieht. Von dort yerláuft die Linie irgendwo über die Westkarawanken ins Savetal. In den nördlichen Kalkalpen wird D. tomentosa Östlich von dieser Linie . durch 2. stellata Jacg. vertreten, die ihr sehr nahe verwandt ist. Dasselbe gilt auch in den südlichen Kalkalpen, nur ist hier über die Verbreitung der D, gäe Age ta fast gar nichts bekannt, es kann daher die Ostgrenze für D, tomentosc nur mutmasslich angegeben werden. S Da also D. tomentosa in den Butiicnen Kalk pen fehlt, ist es unso affallen- der, dass sie in den Karpathen wieder auftritt, nämlich e der Hohen Tatre, die bekanntlich grösstenteils aus Kalk besteht. Schon STUR 5) betont, dass D, tomen- tosa hier in ganz ebenso typischer Form auftritt wie in den Alpen und daher WAH- LENBERGs ® e) Angabe, dass die Schötchen weniger ausgebildet seien, auf zufälliger unvollkommener Entwickelung des beschriebenen Exemplars beruht. Die von mir ge- sehenen Stücke aus der Tatra unterscheiden sich in nichts von denen aus den Al- pen. Sogar die kahlfrüchtige Form ist hier wieder zu finden. E Östlich von der Tatra findet man D. tomentosa nicht mehr. Für Sicbembürgen — wird sie von SCHUR 7) mr irrtümlich angegeben, indem er D. Kotschyi mit ihr . ge verwechselte. i Was die Verbreitung der Varietäten anbelangt, so wurde schon darauf hinge- Wiesen, dass die kahlfrüchtige Form sehr selten und im Gebiete der typischen D, Kanon ps vorkommt, dass ferner var. aretioides meines Wissens bis jetzt nur an einem Punkte, der Kerschbaumer Alm in Tirol, gefunden wurde. D. tomentose vcr. nivea wurde zuerst am Pizlat in gr raubünden, dann noch an einigen wenigen Orten ` in der Schweiz 8) und in Tirol 9) entdeckt. Sie ist eine sehr seltene Pflanze u. scheint; in den Pyrenäen, Ostalpen und Karpathen zu fehlen. Der Fundort, den VUL- . PIUS iC] für Kärnten angibt, nämlich der Stern im Katschtale, muss gestrichen werden. "oder vorher noch nachher on dort jemand D. nivea Saut. gesammelt, wohl. aber entdeckte STUR einige Jahre später am Stern Draba Pacheri, die vielleicht von VULFIUS, wegen ihrer kahlen Stee und: wegen ihres abweichenden Habitus für 2. nives; gehelten worden war. War aber VULPIUS, der doch 2. Zo ntosa var. nivea an klassischen Standort gesehen und in Mengen gesammelt hat ^-/, hier ein ‚Solcher Ir ortun unterlaufen, so ist auch sein Fund Lac dee Alpen” sehr skep- \ i WILIKOUN et LANGE, Prodr. Tif p. 840: "hucusque in apud nondum coser Eu | ‚BOULLE 1.6.: Pic du Midi d'Ossau, Basses Pyr.. 2885 m. - 3) VALLOT in Bull soc. bot. Fr. XXXII (1885) p. 133; ROUY et FOUCAUD, Fl. à. Fr. II (1895) p. ‚21 Siehe Spec. vis. - de BARN in Bull. soc. bot. Fr. VII (1860) p. 228; BURNAT, alp. merit. Í, p. - 5) 0, b. 2. XI (1861) p. 221. - 6) Fl. carp. Sirfac (1814) p. 194. = d ju (1853) nr. 282; wergl. STUR l.c. p. ded 8) foa in d. Kalkalpenkette zwischen Bern und Wallis nach VULPIUS in Flora XXVIII (1855) p. 15. - 9) Kirchdach im Gschnitztal nach HUTER Ü. b. Z. LIV, p. 1 auch Spec. vis.!). - 10) in Flora XXXVIII (1855) P. 15. = Xy. Flora X ey pP. 208. - Nach KILIIAS (zitiert bei DALLA TORRE u . SARNMIEIN, QR p 378) hat VULPIUS die Pflanze am Pizlat ausgerottet. 3 e | Weingerl, Draba. . tisch zu beurtteilen, Dagegen scheint T die Ansicht GREMLIS l) sehr wahrschein- lich, dass BERTOLINs 2) unà MORITZIs 9) D. stellata mit D. tomentosa var. nivea identisch sei und es wären daher auch die diesbezüglichen Standorte (Mte. Braulio und Generoso nach BERTOIONI, Wormser Joch nach MORITZI) in das Verbreitungsgebiet der Pflanze einzugliedern, i Me : : Bezüglich der Höhenverbreitung von D, tomentosa gilt Ähnliches wie von D. äu» bia und D. fladnizensis. Auch sie wurde von SAINT LAGER 72) im Mont-Blanc-Gebiet ‚bei 3460 m, am Theodulpass bei 3350 m beobachtet. Die tiefste Stelle, an der D, . tomentosa gefunden wurde, ist nach einer Notiz von BALL der Sattelpass in den Nordkarpathen mit einer Höhe von 4000 Fuss. Jedenfalls liegt auch bei dieser Art das Haupt-Verbreitungsgebiet zwischen 2000 und 3000 m. Sn Die Geschichte der genuinen 2. tómentosa ist kurz, Während sie von den Bota- nikern des 18. Jahrunderts meist zu der als D. hirta L. oder D. stellata Jacq. ge- . henden 2. dubia gezogen worden war 6), wurde sie von WAHLENBERG 7) zuerst neu be- ' schrieben und abgebildet. Sie war wenig Verwechselungen ausgesetzt, was mit ihrer . Merkmalsbeständigkeit zusammenhängt. - | | Im Gegensatz hiezu waren und sind die Ansichten über die Varietät Nivea ziom- . lich verschiedenartig. Im Jahre 1851 wurde sie von einem Gasteiner Bergarbeiter FREYBERG, der sich aus dem Verkauf von Alpenpflanzen einen Nebenerwerb machte, u. zu diesem Zwecke in seinen freien Stunden eifrig zu sammeln pflegte, und der da- mals als Soldat in der Festung Finstermünz station iert war, auf dem benachbarten Pizlat entdeckt und (mit vielen andern Pflanzen) an SAUTER gesendet, der sie im darauffolgenden Jahre in der Pora eeng ausführlich, aber ziemlich ungenau be- schrieb, und zwar als Art unter dem Namen 2, wivea. Schon im Juli 1853 suchte ` ` . WULPIUS den Stadort auf und fand die Pflanze, allerdings erst am Beginn der Blüte, |. "mitten unter einer Menge von D, tomentosa"9). Da auch D, aizoides in der Nähe war, hielt er sie trotz den schneeweissen Blüten für einen Bastard zwischen D. gi- zoides und D. tomentosa, gab aber diese Ansicht bald wieder auf, als er D. "iod Saut. im Berner Oberland ohne Begleitung der vermeintlichen Eltern wieder fand!0). Er erklärte sie nun für eine "Standortsform" vonD,. tomentosa. Dieser Meinung - hatte HAUSMANN 11) schon ein Jahr vor VULPIUS Ausdruck gegeben. Sie fand ziemlich allgemeine Annahme, und mit Recht, denn die geringen Differenzen in der Behaarung, die nicht einmal konstant sind, und in der Blütengrösse und -Farbe, die "aT ERE . Schwanken, reichen zur Begründung einer selbständigen Art nicht hin. HUTER 12 . Hilelt sie für eine grossblütige D. dubia, doch weisen sie Blütengrósse und Schót- chenfora zu D. tomentosa Ihre stärker behaarte Form, die MORITZI schon 1832 auf dem Stilfserjoch gesammelt hatte und die sich nach BRÜGGER 13) von der typischen . D, tomentosa "durch grössere, gelblichweisse (!) Blüten mit grünen Kelchen und la- |. xeren Habitus" unterscheidet, beschrieb dieser Autor als D. rhaetica. . DRABA PACHERT Stur, — Radix pallide fusca, elongata, parce ramosa, -Rhizoma piu- =- riceps, paucos caudiculos caespitosos singulis foliorum rosulis terminatos gerens, -~ Folia rosularum 10 mm longa, 2,5 - 3 mm in maximo lata, lingulato-lanceolata, acu- SC tiuscula, ad basin attenuata, integerrima vel vix denticulàta, subdense stellato- * rk Bull. soc. bot. Fr. VII (1860) p. 228. - 6) ALLIONI, Fl. pede- mont, I ( LLARS, Hist. [ ) AL Ti 5) Bu 244; VILLARS, Hist, pl. Dauph. I11.1.'(1789) p. 282: WILLDEOW eg der Herbarbeleg. Demnach ist dieser Standort bei DALLA TORRE, der sich ausdrück- : ..aeutiuscula, denticulata v. integerrima, dense stellato-pilosa vel subtomentosa. e Scapus. 4 - 7, raro ad 10 cm altus, rarissine omnino deficiens, 1 - 3-folius, in- 2 . forne stellato-pilosus superne glabrescens vel laxe stellato-pilosus. Folia Ga .lina ad 7 m longa, 8 mm in maximo lata, sessilia, ovata vel lanceolata, acumina- _ aufrecht die ovalen Schötchen, ebenfalls dieht an die Spindel angepresst. Der © kel grün sein sollen. Ich habe dieses Merkmal nur bei einigen Stücken gefunden u .. halte es daher für unbeständig. Freilich war es mir nicht möglich, eine lebende Kürntens entdeckt, von STUR nach ihm benannt und 1855 zuerst beschrieben und zwar P ZE SCHUNCK hält sie für eine Varietät der 2, dubia Kë? Z. XVIII, 1878, p. $37) Um d Vergi. STUR in Ü. b. Wochenbl. Y (1855) p. 156. - 3) Anleitung (1882) p. 17 Weingerl, Draba. 75 longae, 3 mm in maximo latae, latitudine sua duplo 1o rotundatae, glaberrimae, Stylus perbrevis sed manifes numerosa (plus quam 1C) utroque in loculo. Synonyma: 2, Pacheri Stur in D, b. Wochenbl. Y (1855) p. 49; NYMAN, Suppl. syll. ngioreS, ovatae, utrinque tus, 0,5 mm longus. Semina (1865) p. 35; DALLA TORRE, Anl. (1882) p, 178; JANKA, Crucif. silicul. (1883) p. 3 108; PACHER et JABORNEGG, Fl. v. Kürnt. 1.3. (1887) p. 137; FRITSCH, Exkursions- = fi. f, Österr. (1897) p, 249, - 2. dubia var. Pacheri Thellung ap. Hegi, I11. Fl O Mitteleur., IV.39 (1919) p. 384. rea geographica: In Carinthia in montibus vallis Katschtal. "o Spocimina visa: Stern im Katschtal (PACHER Wd, KL, specimina originalia!); Stern in Katschtal K&rntens, auf Kalk 7 - 8000' (BIRNBACHER WH, Bg, K1); Stern- eck im Katschtale (BIRNBACHER Kl); Spitze des Weisseck im Katschtale Kärntens, auf Kalk (BIRNBACHER 1856 WH). | . Praba Pacheri ist eine pflanzengeographische Lokalspezies, hervorgegangen ` aus D. tomentosa, zu der sie sich geradeso tnc id wie D, Huteri zu D. dubia, D. mee Dornerizu D. fladnizensis. Dass nicht D. dubia *), sondern D. tomentosa die Stamm: - spezios ist, wird nahe gelegt durch den Umstand, dass’ D, tomentosa am Standort von. D. Pacheri. fehlt, D. dubio aber samt D. fladnizensis reichlich vorhanden ist? dass.aber nahe verwandte pflanzengeographische Arten nach WETTSTEIN sick in ihren Arsalen wechselseitig ausschliessen. Daher bin ich geneigt, D. Pacheri von D. to- mentosc und nicht von D. dubia abzuleiten, obwohl sie dieser in der Kahlheit der Schötchen und namentlich durch die kleinen Blüten nahekommt. Mit 2. tomentosa hat sie vor allem die ovale Schötchenform, ferner den stets vorhandenen, wenn auch sehr kurzen Griffel und ihre Kalkstetiskeit gemeinsam. Yon beiden sowie von allen übrigen alpinen Leucodraben unterscheidet sich D. Pacheri auf den ersten Blick durch den eigentümlichen Habitus der Fruchttraube, Die Fruchtstiele stehen verti- kal nach aufwärts und legen sich eng an die Traubenspindel an. Auf ilmen sitzen l ‚ganze Habitus erinnert stark an gewisse Glieder der rupestris-Reihe, z.B. D. segn- @inavica Liljebl. À ; e Aes Ein anderes Merkmal wird schon von STUR besonders hervorgehoben und hat uch ~ in DALLA TORREs ?) und FRITSCHs 4) Bestimmngstabellen Eingang gefunden. Es be- zieht sich auf die Färbung der Blätter, dèe oberseits gelblich, unterseits dun- Pflanze dieser seltenen Spezies zu bekommen und im Herbar mögen die Farben der Blattseiten nachträglichen Veränderungen unterliegen. Doch konnte ich, wie gesagt, die Erscheimung an einigen Herbarexemplaren ziemlich gut sehen, an andern gleich alten waren die Blätter ober- wie unterseits gleich gelblichgrün gefärbt. T4 .. Draba Pacheri warde vom Pfarrer DAVID PACHER auf den Stern iu Katschtale ` als Art, nicht als Varietät der 2. dubia, wie DALLA TORRE 5) behauptet. Sio ist e Seither nirgends anderswo als in ihrem Entdeckungsgebiet gefunden worden. SCHUNKsÓ) Angabe von einem Vorkommen auf den Rosszähnen am Schlern in Südtirol ist irrig u. - dürfte auf Verkennung einer kahlfrüchtigen D, tomentosa beruhen . Es fehlt euch ` lich. auf SCHUNCK beruft, zu streichen. $a qtu .. DRABA STELLATA Jacq. - Radix fusca, parce ramosa. Rhizoma multiceps, eaudicu- los caespitosos singulis foliorum rosulis densis teminatos. gerens. Folia rosula- rum ad 10 mm longa, 3 mm in maximo lata, lanceolata vel ovato-oblonga, obtusa v. -,4) Exkursionsfl. (1897) p. 249 ct 2. ed. ar p. 275. - 5) DALLA TORTE u, SARNTHEIM, Fl. v. Tirol VI.2. (1909) p. 378. =. 8) 0. b, Z. XXVIII (1878) p 337 76; Weingerl, Draba. ta vel obtusa, denticulata, stellato-pilosa. Rascemus florifer corymbosus, fruc- . tifer subelongatus. Pedicelli fructiferi 10 - 12 m longi, siliculis longiores, oblique patentes, glabri rarius. stellato-pilosi. Flores albi, magni. Sepala 2 mm longa, oblonga vel óvata, glabra. Petala 6 -— 8 mn longa, sepalis 5 - 4-plo longiora, 4 mm in maxima lata, apice subemarginata, Stamina longiora ad basin di- latata. Siliculae ad Gm longae, 3 - 3,5 nm latae, latitudine sua duplo longio- res, ovatae, late lanoéolatae vel oblongae, glaberrimae rarissime subcilistae. Stylus. manifestus, Le 3 mm longus. Semina pauca (ad 8) utroque in loculo. Var. genutna. —'PediceMlis et siliculis cum superiore scapi parte glaberri- mis. | | Synonyma: 2, stellata Jacq. Erum. stirp. Vindob. nl p. 113 et Observ. (1762) p. 256; GEBHARD, Verz. d. i. Steierm. beob. Pfl. (1821) p. 99; SAUTER in Flora VIII (1825) p. 72; HOPPE en. STURM, Deutschl. Fl, H. 65 (1832). - REICHENBACH, Fl. germ. excurs. II (1832) p. 666; RÜHLING et KOCH, Deutschl. Fl. IV (1833) p. 549; KOCH, Synops. (1837) p; 63 et Taschenb. (1844) p. 47; MALY, Fl. styriaca (1838) p. 13; SCHEELE in Flora XXVI (1842) p. 323; KITTEL, Taschenb,, (1844) p. 3 874; MALY, Éhum. pl. Austr. (1848) p. 277; HAUSMANN, Fl. v. Tirol I (1851) p. 75, : — excl. loc.; NMAN, Sylloge. (1855) p. 199 et Consp. (1878) p. 55; NEILREICH, Fl. | ; Kiclorhetonr; DI (1882) p. 431; JAWA, Crucif. silicul. (1883) p. 108; DUFT SCHMID, Fl. v.-Oberösterr. III (1883). p. 431; FRITSCH, Exkursionsfl. (1897) p. 248; THEL- ` LUNG ap. HEGI, Ill. Fl. Mittefeur. IY.39 (1919) p. $81. - De austriaca Cronte, Stirn, austr. I (1762) p. 10; HEGETSCHWEILER et HEER, F1. d. Schweiz (1840) p. 632 ex locis; BECK, Pl. v. Niederösterr. (1890) p. 471; HALACSY, Fl. v. Nioderóst. (1896) p. 63; DALLA TORRE et SARNTERIM, Fl. v. Tirol VI.2. (1909) p. 378; HAYEK, Fl. v. Steiem, I.7. (1909) p. 516 et Schedae Sei Lier, (1910) p. 24. - D. diro. suta Ur. Class. Orucif. (1769) p. 95. - A Hirta Jaeg. (non L.) Fl. austr. V (1778) EC SD. 15; 4D. Kee JA Mert. et Koch ap. KOCH in Flora VI (1822) p. 435; BEURT et FINGERHUTH, fl. germ. II (1825) p. 85: - D. macrantha. Vest ap. REICHENBACH, ` quU. crit. (Es en (1825). - D. Johannis Host, Fl. austr. II (1831) p. 240; HOPPB ap. STURM, Deustchl. Fl. il. 65 (1852)? - D. Joannis Haly, Fl. styr. (1838) p. 14 | pro parte, excl. syn. D. earinfhiaca Hoppe - D. frigida Schur (non Saut.) in V. . u. Mitt. Siebenb. Ver. Naturw. X (1859) p. 143. - D. stellata var. glabriuscula . Sehur, Enum. pl. "rapss.(1866) p. 65, excl. locis. pw a. Iconés: JACQUIN, Bum, stirp. Yindob. et Obs. (1762) t. IY, fi 3 et rl. austr. : (1778) V, t. 432; CRANTZ, Stirp. austr. I (17609) t. 1 f. 4 et Class. Crucif, (1769) (ot. 1, f. 4. - STURM, Deustóhl. Fl. H. 60 (1832); REICHENBACH, Ie. fl. Germ. Il, t. 13, f. 4243; ENGLER-PRANTL, Rat. Pflfam, III.2. p. 187 f. Ej HEGI, Ill. Fl. Mit- teleur. Iv. 39 (1919) p. 381 f. 381. E ich zculata Som, — Pedicellis sparse stellato-pilosis; siliculis S glabris, rarius pilis simplicibus brevissimis cilistis; stylo breviore. . Synonyno n: D. stellata var. trichopedunculata Ronniger, Verh. Zool-Bot. Ges, Wion XXIX (ona p. (105). E dodi gr ced In regiona alpina et Subalpina Alpium calcarearum Austriae | genuina . "c 6p ed at ePKa ich : Trauenstein (hb. o EH auf Tas ‚grossen Priel (KERNER 1873 GU); Über dem Brotfall bis zur Spitze des hohen Priel (FENZL 1857 WH); Kalkritzen des Warschenecks bei Win- s: -ten 7800' (OBERLEITNER 1863 WU); auf dem Warschenegg (KERNER 1872 GU); am en Mann des Warscheneck b. EE ee 1865 WU); an ech bei tal (R. ZELLER comm. RAUSCHER 1859 WH); -Niederösterreich:in us ée inf. (KOVATS WH); EE beim Kreuz (ERDINGER hb. KERNER GU); nauer Al, hb. JACQUIN als 2. stellarisWi); Schneeberg, Kaiserstein (e E E (DOLLI? INER Bha, SAUTER 1827 DC, WELWITSCH 1826 DC, FENZL Wi, ; d dia feft ; in rupestribus calc. mts. Schneeberg 1800 m (M. v. rg ju shi Saugraben (WELWITSCH Bha); Waxrigl und Ko); ps SE jerreich, IMG am Rande einer mit Schnee erfüll- | EE) Bep ste iernrk : Rax (RICHTER 1888,1989 - . wiss auch ändere Merkmale auf einen solchen Bastard übertragen würde, etwa gelb- x lichen Schótchen wirklich euf Hybridisation z i Wc crudi. Brem E due Ju. Weingerl, Draba. CS TÉ hb. SICHENFZLD QC, KILLER 1879 UR PICHINTELD GJ, SONNKLAR 1878 WH, Baron LEITH- NER MI, BRANDIAYER Bg); Felsen der Raxalpe bei- 4000" (LUDLNER 1879 VH); auf der Hóne des Wetterkogels, Raxalpe, in Felsenritzen (SIMONY Wil); hohe Lechnerin, Wet- terkogsl und Jakobskogel auf der Rax (hb. ETTINCSHAUSE TË k848 DU); hohe Vei tsch, Tonschiefer (PIMIONI 1858 WH )i Veitschalpe, Felsen (PÜRSTENWÄRTHER 1873 02); Hochscwab, Veitschalye STEYRER GJ); von der ; Alpe Hoéhschwab in Obersteiermark (LÖLZL mi); Hochsehwab (WETTSTEIN WU, MALY 1857 Bha, VERBENIAK GJ); unterer Teil En Gl Iecker er Hochschwab in Felsritzen ET m (C-zegkca. 1913 Cz); Festbeiisteir infel, 1848 m (CZEGKA 1918 C); Zeyres und Hochschwab in Stiria superiore (FENZL = ); ; an Felsen am Hochturm und Trenchtling 2000 m (DOLENZ 1907 DU); Trofsiacher Alven, am Reiting (WITESTEIN 1891 WH); Reiting (BILIMEK Bha); Reiding (PROKOP 1849 E ; Wildfeld bei Mautern (GLOWACKI GU); Reichenstein bei Vorüernberg (GASS- NER GJ); Reichenstein (hb. KOLATSOHXK QU); Eisenerz, Reichenstein (EVERS 1877 Qi); | in glareosis mtis, hRek&chonstein prope dices ZLisenerz solo 'oalcarco 2200 m (NEVO- LE in HAYEK, Fl. stir. exsicc. 1909 WH; GU); Planspitze Nordwand 17-1800 m CZEGKA- 1918 CZ); in suis Jugis alpiun age (SOMHERAUER A); Admont, Fel- sen der höheren Kalkaipen, Hahnstein, Schei ibleggerbochalpe, Kalbling, Sfarafeid i bis über 7000', Pyrgas, Scheiblstein ( STROBL GJ); Kalbling prope Kaiserau (HATZI hb. PITTON vii), Kalbling bei Admont (SOMMERAUER Wk); Kalbling. (GASSNER XH); Pyr- gas; "Bcheiblstéin, Sparafeld (HATZI GJ); Scheiblstein, Admontes (HATZI GT); er. KAZEN (OBERLEITULER 1863 in SCHULTZ, hrb. norm. WI); Pyrgas (BRITTINGER 1844 Bha); am Hochschmung bei Rottenmann, 'Kalkgl immerschiefer :(STROBL GJ); von den Ju- ‚denburger Alpen (WELWITSCH Wi); in summis jugis montis Hohenwart primus invenit Archidux JOANNES WE (Specimen originale D. Johannis Harf. hohe Warte bei Ober- wóls (GASSNER GJ); auf der hohen Warte bei Oberwölz, Kalk, 6800' (STROBL 1570 WE, A); Hochwart boi Oberwölz (FEST 1901 GJ); Hochwart bei Pusterwald (HATZI 1854 W}; Thorstein. (STUR 1852 Ko); Dachstein (hb. SCHOTT als JD. tomentosa Bha). -U n v. er- steiermark: Oistritza, Sulzbach (FELICEMI A). -Kärnten: Kärn- ten? (HAUSER Kl). -K rein : E Carniolih? (WELDEN WH). Vor. tricho gäunoulute Bonn. - Weg zwischen Hesshütte und Planspit tze E m (Ezegka 1918 Cz)T vom Kalbling bey Admont (ANGELIS WU); Gr. Priel (STUR Bg); über den Brotfoll big zur Spitze des hohen Priel (FENZL w). ' Draba stellata. Jacg. zeichnet sich durch .2wei Merkmale vor den übrigen Leuco- _ draben aus: durch-die auffallende Grösse der Blüten und durch die Länge des Grif- . t fels. Kronblätter. und Griffel erreichen bei ihr die Maximallänge unter den weis- | "sen. Alpendraben. Auch von allen anderen Leucodraben kommt ihr in diesen beiden _ ; Kennzeichen mmm Pi subranivali is Rupr. nahe, die aber auf den Kaukasus beschränkt "ist und sich durch das Fehlen der Sternhaaro sofort von D. stellata unterschei- det.Perner ist für J, stellatadie basale Verbreiterung der làngeren Staubgefäs- se charakteristisch,: die auch bei D. Simonkaiana und D; supranivalis wiederkehrt und deren nahe Vermandtschaft mit D. stellata erweist; Die Schötchenform ist, im 'Gegensstz zu der von D. tomentose, sehr veränderlich. Die häufigste ist freilich. die ovale, abgerundete, wie Bie bei den Exemplaren vom klassischen St andort, dem Wiener Schneeberg, gewöhnlich zu finden ist, doch trifft man nicht selter- ach Y Formen, mit breitlaenzettlichen und obl ongen "Schötchen. ‚Ich habe es für mussig be- funden, hier verschiedene Varietäten zu unterscheiden, zumal die besägten Schöt- | chenvarienten ganz zerstreut unter der typischen Form auftreten und durchaus ` nicht pflanzengeographisch . gegliedert sind. So habe ich lanzettfrüchtige Exem- ` = plare gesehen vom Schneeberg, von der Raxalpe, vom Kalbling, vom Pyrgas, vom WA Priel und von Hohenwart, also so ziemlich aus dem ganzen Verbreitungsgebiet der Art in den nórdlichen. Kalkalpen. Von einer Bastardierung kann dabei kaum die Re- Ge sein, weil in dem Areal dor D. s'tellata von anderen Draben meist nur D. aizoi- des vorkomit, die erstens ebenfalls ovale Schötchen besitzt und die zweitens’ ge- liche Blüten, einfach bewinperte Blätter u.a. Nur sm Hochwart sind die lenzett- e demselben Standort auftretenleJ.. siliquosa | : Am nächsten verwandt ist D. stellata jedenfalls nit p tomentosa, i un torsche 78. | Weingerl, Draba, det sich aber in ihrer typischen Form deutlich durch den langen Griffel, der an . Länge manchmal beinahé die Schötchenbreite erreicht, sowie durch die Kahlheit der Fruchtstiele und des Stengels vom obersten Blatt aufwärts, ferner durch die etwas grösseren Blüten, Nun bildet aber D. stellata mit D. komentosa ein pflanzengeo- graphisches Artenpaarim Sinne WETTSTEINs, d.h, es sind zwei ganz nahe verwandte Arten, deren Verbreitungsgebiete „aneinander grenzen und sich gegenseitig aus + schliessen. Von solchen Arten sagt WETTSTEIN 1), dass sie morphologisch sehr ähn- lich und nur graduell verschieden seien und dass sie dort, wo ihre Areale aneinan- der stossen, d&rch Übergangsformen miteinander verbunden seien. In der Tat sind die Merkmale, die D. stellata von D. tomentosa trennen, nur gradueller Art, auch m sind an der gemeinsamen Grenze beider Verbreitungsbezirke, wenigstens in den nórd- (0. chen Kalkalpen, Ad Übergänge vorhanden, Im Toten Gebirge, am Warscheneck und noch am und im Gesäuse 3) trifft man Exemplare, deren Griffe] kür- zer, deren Blüten kleiner sind, deren Stengel und Blütenstiele locker sternhaarig Bez werden, ja einzelne zeigen sogar deutliche Bewimperung der Schótchen. In sehr sel- . -. tonen Fällen kommen solche behaarte Individuen auch mitten im Verbreitungsgebiet = der typischen D, stellata vor. STUR 4) erwähnt sie von der Raxalpe und vom Reich- art in Steiermark. Man kann alle diese Übergangsfornen zu D, tomentosa als vor. trichopedunculata zusammenfassen. Diese unterscheidet sich natürlich kaum mehr von D. tomentose. Die geographische Verbreitung der 2, stellata ist, entgegen zahlreichen fal- — . schen Literaturängaben, mr für den östlichen Teil der nördlichen und südlichen - .Kalkalpen sowie für einige Kalkinseln in den Niederen Tauern festgestellt. In den nördlichen Kalkalpen findet sie ihre Westgrenze ungefähr im Dachsteingebiet, wo = sie sekundär ein wenig ins Areal der D, tomentosa eingewandert ist. Von da besie- delt sie die Felsen und Schutthalden der Alpen- und Voralpenregion aller höheren Erhebungen ostwärts bis zur Raxalpe und zum.Wiener Schneeberg, wo sie stellenwei- ‘se bis auf 1300 m heruntersteígt. In den Niederen Tauern ist sie bis jetzt auf den Hohenwart zwischen Oberwölz und Donnersbach, dann auf dem Hochschwung bei . Rottenmann, auf dem Hochreichart bei Mautern und auf dem Hammerkogel bei Seckau 5) l4 nachgewiesen, dürfte aber noch auf anderen Kalkstollen dieses Gebirges aufgefun- |. den werden. Ich sah nur ein Stück von der.Oistritza in den Sulzbacher Alpen, das sich von den Exemplaren aus den nördlichen Kalkalpen durch etwas kleinere Blüten unterschied, im übrigen aber völlig mit der typischen D. etellata übereinstimmte. cederet en über das oe dieser Art in den siidlichen en, 5 In der pikeravur sind auch Standorte für Er spare, Südtirol, Oberitalien, für oder Meri E un zi üticsuTtibren Auch die | und HEGETSCHEILERS ër E se einer solchen Imc geegr.-morphol. Meth. de Pflanzensystematik SE p- op. - 2) Auf SW che Übergangsformen bezieht sich die Angebe von Funden der D, tomentosa am Pyr- | und Priel bei DUFTSCHMID, Fl. v. Oberösterr. III, p. 421. - 8) Herr Bergrat ` KA zeigte mir ein von sn Sohne R. CZEGKA am 29. YI. 1918 auf der Planspi- t I s mpl sich von D. tumentosa nur durch den etwas längeren d Se b. Z. XI (1861) p. 150. - In jüngster Zeit hat sie 3 ‚efunden pen var. triohopedunoulata genannt (Verb. Zool.- ‚Fl, v. Steier. I. Gei SE p. 516. - £)- 3 dies | Y in A Fiera IX [o p. See HORNSCHUCH. in Fiora ges 1.c.; PARLATORE ot CARUEL, Fl. it. IX.3. (1893) . Schweiz (1844) p. 148. - ini HEGETSCHWEILER und HERR, F). d. Weingerl, Draba. - un Gubia identifizierte Denn. wenn auch die Synonymie durch SAUTER längst richtig M = gestellt und von den-genamten Autoren richtig übernommen wurde, so entnahmen die- : = — 50 Floristen die Standorte der Pflanzen sicherlich den Herbarien der alten Samm- o ler, die. ihr Material nach DE CANDOLLE bestimmt hatten und bei denen D, dubia noch + immer 2. stellatoa hiess. Dass auch BALL 1) , der D, eiallata für das Riffelhorn u, * Matterhorn angibt, nicht die echte Pflanze dieses Namens in der Hand hatte, er- !- Sieht man daraus, dass er KOCHS Beschreibung. tadelt, weil dieser ihr einen viel —- - zu langen Griffel zuschreibe. dde y ; Die siebenbirrischen Standorte gehen letzten Endes auf BAUMCARTEN 2) Zurück, TE dessen D, &etellata aus D. Simonkaiana, D. Kotschyt und vielleicht auch D, Sli- $ quosa besteht, Die Beschreibung BAUMGARTENS ist von der JAGQUINs begreiflicherwei- ` = 8e. ganz" verschieden, die angeführten Standorte sind also für die echte D, stellata = ma streicken, Auch SCHUR hat hier Zur Verwirrung das Seinige beigetragen, indem er eine fhn von FUSS übersmulte echte D. stellata, dia er zuerst als D, Jrigida . ‚bestimmt grs, unter ihrem wahren Namen als siebenbürgische Pflanze in S0ine "Enu- |J . meratio* " qnse, obwohl sie in Wirklichkeit von der Raxalpe- staumte 1). Die S D. «von HERBICH 9% in den Gebirgen der Bukowina gesarmelte‘ D. stellata endlich ist. D - . etliquosa ) | | ar uds | E —. Die Unrichtigkeit der zahlreichen falschen Literaturstandorte: zu erweise E gU inedite Botaniker angelegen sein lassen, so schon SAUTER 7 STUR BI, NEILREICH 9) unà in neuerer Zeit PUTER 10) und DALLA TORRE li ‚welch .- ~ letzterer allerdings aus mir unbekannten Gründen an dem Vorkommen in. Siebenbürgen . - festhält. | DET ORE QU S i lee Ä e A .' Wie in Bezug auf die Verbreitungsangaben geb D, stellata uch hinsichtlich der Synomymie zu mancherlei Verwirrung Anlass. | ; Ge : `- JACQUIN entdeckte die Pflanze am Schneeberg in Hiderósterreich und nahm sio. . SH | 1762 als D, stellata,. mit einer kurzen Diagnose versehen, in seine "Enumeratio" 12) auf, Diese Diagnose lautete: "foliis hirtis, integerrimis dentatisve, Scepo suuni- -— folio; siliculis. oblongis, rectis". Da JACQUIN von der auffallenden Griffellánge ‚nichts erwähnt und die Schótchen länglich nennt, während sie in Wirklichkeit, boi ER den meisten Exemplaren vom Schneeberg wenigstens, mehr oval sind, so passt die Di- = — - agnöse tatsächlich auf LINNEs D. hirta oder auf A. dubte besser als auf D, stelle- ^" ifa zumal die beigerebense Figur 15 ‚ziemlich. roh ‚gezeichnet. ist. LINNE 14) hat... T JAÓQUINS Pflanze wirklich ohne weiteres als ge Sisllanis " zu seiner D. kiirta gezo- | gen. Die jsjs° davon war, dass JACQUIN, als er die Pflanze-in der "Flora autriaca" . - abermals 1? , und diesmal ausführlich und vortrefflich, beschrieb, in Anerkennung ` der Autorität LINNEs den von ihm selbst seinerzeit gegebenen Namen D, stellcta : un ünterdrückte und die Pflanze. mumehr D. hirta nannte. Welcher Art die Ursachen wa- . ren, denen zufolge denn der Name D. stellata fälschlich auf D. dubi bereits bei Besprechung dieser Spezies dargestellt worden. naue Diagnose JACQUINS in der "Enumeratio" mit Schuld an dieser B . Sie war die Originaldiagnose, auf die sich die Autoren vornehmlich beriefen, wüh- .. rend die ausgezeichnete Beschreibung in der "Flora austriaca" meist unberücksich- ' tigt blieb, weil sie einen fremden Namen führte. Wenn "2, | i . | trotzdem meistens zu D. stellata als Synonym zitiert wurde, so ‚geschah dies wohl . . Oft nicht aufgrund di rekter Einsichnshme in JACQUINs Werk, über dessen Seltenheit - ..Si&h schen SAUTER 18) 1) Bul t0. Zo Weingerl, Draba. Beschreibung mit der für D. stellata gehaltenen Pflanze in die Augen fallen müs- son. en Jahre, als JACQUIN seine D. stellata aufstellte, beschrieb sie ZS der sie auf 'der Raxalpe entdeckte, unter dem Namen D. austriaca. Warum ‚er den Kamen sieben Jahre später in D. hirsuta abänderte 2) ist nicht bekannt. Beide Synonyme CRANTZs wurden von den Autoren von vorn herein stets zu D. stella- ta Jacq. gezogen unl teilten deren Schicksal, indem sie fälschlich zu D, dubia als Synonyme zitiert wurden, Mit der Zeit hatte man die wahre D, stellata ganz aus den Augen verloren. ROH- DE fand 1805 die inhm-unbekannte Pflanze im Saugraben am Schneeberg und aufgrund seines Herbarexemplärs ‚beschrieben sie HERTENS und KOCH 3) 1823 völlig neu als D. saxatilis. Da aber KOCH mır ein einziges Stück zur Verfügung stand, forderte er die Wiener Botaniker, namentlich SAUTER, auf,.den Standort ROHDEs aufzusuchen und sich an lebenden Individuen zu überzeugen, ob die Pflanze Wirklich eine neue.Art darstelle oder ob sie nicht doch zu einer schon bekannten Spezies gehöre. SAUTER fand sie und kam zu. dem überraschenden Ergebnis, dass MERTENS und KOCHs D. saxa- |. filis die wahre D. stellata Jacq. sei (näheres siehe bei D. dubia). Damit war JAC- - fUINs Pfiahze wieder zu ihrem richtiger Namen gelangt Einem neuen Synonym, D. Johannis , das "020 4) für eine von ZAHLBRUCKNER am .. Hochwart gefundene D. stellata anwendete, erging es ähnlich wie dem Namen D. stel- -~ Jata selbst; es. würde nämlich irrtümlicherweise auf cire andere Spezies,D. sili- quosa, übertragen und bat sich in dieser Auffassung für lange Zeit so eingebürgert, . dass es für D. stasllata ausser von HOST selbst überhaupt nicht angewendet wurde, vielmehr hielt man stets am richtigen JACQUINschen Namen fest. VA In neuerer Zeit hat sich jedoch bei einigen Botaniker, die Neigung gezeigt, -~ . den von JACQUIN gegebenen Namen zugunsten des CRANTZschen Syno.yms D. austriaca . J Zurückzusetzen. Abgesehen von SIMONKAI, der ihn schon 1886 om andte $), hat ihn Kat j zuerst wieder ans Licht g bracht und seinem Beispiel folgten SARL HALAC- SY T) DALLA TORRE 8) und HAYEK B. Die genannten Autoren stützen sich hiebei auf i 2woi Argunente: erstens auf dio Tatsache, Gass die der CRANTZschen Beschreibung ` beigegebene Tafel die Jahreszahl 1760 trägt IC) und zweitens darauf, dass die er- = ste Veröffentlichung der DÐ, leen in JACQULIs "Enumeratio" einen "blossen Namen darstelle ll). Beide Binwünde sind haltlos, wie dies von SCHINZ und THELLUNG 12 nachgewiesen wurde, Diese See dass der Name D, austriaca r. selbst dann ungil- tig wäre, wenn die besagte Tafel wirklich 1760 ausgegeben worden wäre (was unwahr- Scheinlich ist), weil der Tafel, auf der mehrere Pflanzen abgebildet sind, keine Analyse beigegeben ist, ja, es steht bei der Figur nicht einmal der Name, "sondern wur die nr. 4, die erst im 1762 erschienenen Text ihre Erklärung findet. 'Dass JACQUINS Name” D. stellata ein "nomen nudum" sei, ist ebenfalls nicht richtig, denn die Diagnose ist zwar kurz und schlecht, ist und bleibt aber schliesslich doch ei- ne Diagnose, auf die inmer Bezug genommen wurde und die dem Namen Giltigkeitswert verleigt. Es ‚gibt bei LINIE zahlreiche noch dürftigere Diagnosen, ohne dass des- RABA i| 4 Javorka. - Radix fusca, brevis, simplex vel subramosa. Rhi- piur Kaes TU Dux caudiculos singulis foliorum rosulis terminatos gerens. ularum folia 3 - 12 mm longa, -2 mm in maximo lata, oblongo-]ànceolate vel sub- jnéaría, ‘ad basin attenuata, integerrima, obtusiuscula vel acuminata, utrinque lis radiato-stellatis obsita, ad basin etiam pilis sinplicibus ciliata. Scapus : T altus, aphyllus vel 1-fortus, stellato-pilosus, Folia caulina ad 5 mm a, ad] 5 mn in maximo lata y Mee ste Sa, es, sessilia, ~ingo- i -6 Th.» . Biedoröst terr. ee pP. m. - m eg vi Hiederänterr, 1896) 8) Fl. ve. Pirol VI.2. (1909) p. 378. - In der "Anleitung" (1882) steht | lata - SC LO v. Steier, I (1909) p. 516; Schedae ad fl. stir. exs. CM (ër A. Be ™ HAYEK, l. c. - 12) Mitt. d. Univ. E e . 1) Bot. Kózl. 1910 (1911) p. 281 (57). - 2) Bot. Közl. 1918 asıo) p. 54 et Lei, x Weingerl, Draba. SUBE gerrima vel EE stellato-pilosa, saepe pilis simplicibus subciliata. Ra- cemus florifer dense corymbosus, fructifer subelongatus.- Pedicelli ad 6 mm lon- gi, siliculis breviores vel eas longitudine subaequantes, erecti vel subpatentes, stellato-pilosi. Flores albi, parvi. Sepala l mm longa, ovalia, subpilosa. Peta- la 2 - 2,5 mm longa, apice emarginata vel subcordata. Filamenta longiora ad basin late E KEE inferpe alato-dilatata. Siliculae ad 6 mm longae, A mm in maximo latae, ovatae vel ovato-lanceolatae, pilis simplicibus et stellatis mi- nutissimis Weg Stylus 1 - 1,5 mm longus, stigma bilobum. Semina pauca (ad 10) utroque in loculo. Synonyma: D, stellata Bawng. (non Jacq.) Enum. stirp. Transsilv. II (1816) p. 231 pro parte. - D. Simonkaiana Javorka, Bot. Közl. 1910 H. 6, p. 281 et p. (57). Icon: JAVORKA in Bot. Közl. 1910 (1911) tab. III. Area geographica: In monte Pareng et Retyezat alpium Transsilvanicarum. Specimina visa: Comit. Hunyad, in fissuris rupium jugi "Yurf Badea" alpis Pa- reng, in saxo unico in alt. ca. 1450 m inventa, 20. Juli 1910, 12. Juni 1918 (JA- VORKA GU, specimina aleina ia: vom Peringul in Siebenbürgen (J. E. WEISS 1889 als Draba Spec. Draba Simonkaiana ist gegenüber ihren Verwandten aus der tomentosa-Reihe cha- rakterisiert durch die meist unverzweigten Sternhaarstrahlen, durch die teilwei- se Sternbehaarung der Schötchen, durch den deutlichen, über 1 mm langen Griffel und die verbreiterten, fast geflügelten Filamentbasen. Diese Xerlmals-Kombination kommt bei keiner anderen Leucodraba vor. An D. Kotschyi,. namentlich an die var. deminuta, kommt D. Simonkaiana habi- tuell ziemlich nahe heran, unterscheidet sich aber leicht durch das stärke Zu- rücktreten der einfachen llaare, durch die Verbreiterung der Filamentbasen, durch die zum Teil sternhaarige, viel kürzere Pubeszenz der Schötchen und durch die Griffellänge. Ihre nächste Verwandte ist D. stellata Jacq., die aber bedeutend grössere Blüten trägt. Von ihr führt D, Simonkaiona als Bindeglied zu D. Dörfleri 21 hinüber, welche wegen ihrer Staubfad SES nicht mit ihr verwechselt wer- den kann. D. Simonkatana ist ebenso wie D. Dorneri eine endemische Pflanze Siebenbür- gens. Sie wurde von JAVORKA auf dem, Pareng in den trassilvanischen Alpen entdeckt und 1911 els neue Art beschrieben 1). LOJKA sammelte schon 1880 auf dem benach- barten Retyezat eine eersten Form dieser Pflanze, die von JAVORKA "Forma retyezatnensis. benannt wurde? Ausser an diesen beiden Orten ist sie bis jetzt nirgends gefunden worden, was mir ihr Autor brieflich bestätigte. Dass BAUMGARTENs D, stellata wahrscheinlich zum Teil hierher gehört, habe’ ich en „bei Besprechung von D. Dorneri e EH rwühnt. DRABA DÖRFLERI Wetist. - Radix fusca, elongata, subramosa. Rhizoma multiceps, J eaudiculos numerosos dense caespitosos singulis foliorum rosulis terminatos ge- rens. Rosularum folia ad 8 mm longa, 2 mm fere lata, oblongo-lanceolata, basin ` versus in petiolum brevem angustata, apice obtusiuscula, integerrima, dense stel- lato-pilosa, canescentia. Scapus 4 - 16 cm longus, 2 - 4-folius, dense stellato- pilosus. Folia caulina 10 mm longa, ad 2 mn in maximo lata, linesri-lanceolata, obtusa vel acutiuscula, stellato-pilosa. Racemus florifer dens» corymbosus, fruc- — tifer corymbosus vel elongatus. Pedicelli ad 10 mm longi, patentes vel suberecti, Stellato-pilosi. Flores albi. Sepala 2 mm longa, ovata, pilosa. Petala 5- 6m ` longa, 3 mm lata, apice emarginata. Filamenta longiora in inferiore parte alata, Supra medium appendiculo membranaceo praedita, superne tenuia, brevior& ad basin | dilatata.Siliculae 3- 4 mm longae, 2 - 3 mm latae, ovatae, utrinque rotundatae, pedicellis 2 - 3-plo breviores, stellato-tomentosae. Stylus manifestus, 2 nm lon- . gus. Semina pauca utroque in loculo. : Synonyma; D. Eer? Wettstein, Beitr. z. Fl. Albaniens, Bibl. bot., H 26 Dest p. 22. Icon: WETTSTEIN, d & tab. I; fip. 4 - 8. S : Area geographica: In montibus Schar Dagh Albaniaé et in Haemo alto. BÉ Specimina visa: Albania, Scardus, in fissuris rupium montis Ljubitrn ca. 2400: E 82. Weingerl, Draba. m (DÖRFLER, it. turc. 1890 det. WETTSTEIN WU, GJ hb. EICHENFELD; specimina origi- nalia!); in rupestribus alpinis m. Kopen, Balkan (ADAMOVIC, fl. bulg. 1904 WU). Draba Bórfleri schliesst sich eng an D. Simonkeiana an, namentlich durch die dichte Sternhaarbekleidung aller grünen Teils einschliess! ich der Schötchen und durch den deutlichen Griffel. Die Verbreiterung der längeren Staubfäden bei D. Si- monkaiana hat sich bei D, Dörfleri in eigenartger Weise weiter entwickelt. Die un-. tere Filamenthálfte ist breit geflügelt und setzt sich etwa in der Mitte des Staub- blattes in ein stumpfes, häutiges Anhángsel fort, wührend die obere Hälfte des Staubfadens ganz dünn und Zart ist. Die kürkeren Staubfäden sind an der Basis kaum ein wenig verbreitert. Diese Ausgestaltung der Filamente bei D, Dórfleri macht sie, wie WETTSTEIN bemerkt, zu einem Bindglied zwischen den Gattungen Draba und: Sehi- wereckia. Auf Grund dieses Ergebnisses ist WETTSTEIN geneigt, die Gattung Sohiper-. eckia in die Gattung Draba einzubeziehen. - Im übrigen unterscheidet sich D, Dörfleri von D. Simonkaiana auch durch die grösseren Blüten und die fast kugelig gewölbten Schótchenklappen, von D, stellata- durch die dichtfilzige Behaarung aller grünen Teile, von D. #omentos& durch etwas kleinere, dicht sternhaarige Schótchen und schmälere Stengelblätter, von D, laeio- . gphylla durch die breit ovale Schötchengestalt, ebenso von D nivalis. Mit Arten . der flaädntzensis-Reihe und a D. supranivalis ist Sie wegen ihres Filzüberzuges “nicht zu verwechseln. -~ DÜRFLER fand die Pflanze 1890 auf seiner Forschungsreise durch Albanien und . WETTSTEIN, der das gesammelte Material bearbeitete, beschrieb sie 1891 als neue Art. ADAMOVIC fand sie 1904 auch auf dem Kopen und "(nach VELENOWSKY L) auch auf d Jumrukcal, beides Balkanberge. Die Verbreitung dieser interessanten Art bedarf Boch einer genaueren Feststellung. ; ALIS Ruprecht. - Radix tenuis, elongata, simplex vel subramosa. . Rhizoma multiceps, multos caudiculos singulis foliorum rosulis terminatos gerens. Folia rosularum 12 mm Jones, 2 mm in maximo lata, oblongo-linearia, obtusa, in pe- tiolum attenuata, integra, margine pilis simplicibus ciliata, superficie glabra, rarius omnino glaberrima. Scapus semper aphyllus, ad 7 cm altus, glaber. Racemus florifer et fructifer subelongatus. Pedicelli 10 - 15 mm longí, siliculis semper » longiores, ‚glaberrimi, erecti vel subpatentes, saspe in statu fructifero decurvi. Flores albi, magni. Sepala 2,5 - 3 mm longa, anguste ovata. Petala 7 - 9 mm lòn- ga, 3,5 mm in maximo lata, apica emarginata vel subcordata. Filamenta longiora in inferiore parte late ovaliter alata, breviora vix dilatata. Siliculae ad 10 rm longae, 3,5 - 4 mm latae, ovato-lanceolatae, utrinque attenuatae, glaberrimae. Sty- | lus manifestus, 1-2m "longus. Semina pauca (4 - 6) utroque on lotulo. is Var, genuina, - Rosularum foliis margine simpliciter ciliatis, | superficie gla- bris vel sd i td wel furcatim pilosis. d nonyma: 2, suprantvalis Rupr. Fl. Cauc. (1869) p. 116; BOISSIER, EL. orient. Suppl, Qe) p. 55; BUSCH, Fl. cauc. crit. (1909) p. 421. - r. leiop a a i psky- - Rogsularum foliis- WX nei onyma: D. supranivalis var. leiophylla. Lipsky in Sched. herb. flor. E Aa ne Se XX (1902) nr. 956 p. 18; BUSCH, Fl. cauc. crit. Kë 5. ABL. Area geographica: In regione: alpina et nivali Caucasi.. k pecimina visa: Op. Bg, specimen originale!); Caucasus orient. Tuschetia (RUPRECHT 1861. $. “baa Petrop. Bg specimen Originale!); Caucasus, fontes fluv. Tebrda - Caucasus, fontes fluv. Teberda (confi. Kuban) in rupibus = : - (DESOULAYY 1 hb. fl. ross. Acad. Petrop. XX, nr. 956 ` ies le wor. Teiophyllaer). unt erscheidet pron von allen andern Gliedern der tomentosa- sch: ET Tisos) 1 P. on, E er in per humefactis umbrosis 10000' (DESOULAYY hb. ross. Acad. Pe- E: E SEET à eruina: Caucasus orientalis, Tindal, montes Bogos (RUPRECHT 1861 mus. bot. D ‘lässt sich aber leider nicht kontrollieren) könnte ja auch darauf zurickzufi ERs Angabe "scapis aphyllis" kein allzu grosses Gewicht zu legen ist, geht auch eruciato-stellatis dense tomentosa. Scapus ad 8 com altus, aphyllus vel l-folius, stellato-pilosus. Folia caulina ad 10 mm longa, 1,5 — 8 ula in maximo WE angus-. cauc, crit. p. 421 (1909); vergl. auch RADDE, Pfl. aus d. dores Kenk, fu Weingerl, Draba. ; 823, Reihe durch das günzliche Fehlen der Sternhaare. Wenn ich sié trotzdem hier und nicht in die Ser. Zirsutae oder Rodiato-stellatae einreihe, so geschieht es wegen . =~ der übrigen spezifischen Merkmale der Pflanz e, die namentlich auf eine nahe Ver- T wandtschaft mit 2. siellata hinweisen. Diese Merkmale sind die grossen, ausgeran- deten Kronblätter, die breit lanzet+lichen Schötchen, die an Grösse die der D, stellata übertreffen, die bedeutende Verbreiter rung der unteren Staubfadenhälfte u bei den längeren "taubblättern und endlich die relative Länge des Griffels. D. Le supranivalis ist somit trotz der Blattbewimperung, die sie anscheinend der 2. flednizensis nahebringt, sicherlich mit dieser nicht näher verwandt als irgend x eine andere Art aus der tomentosa-Gruppe. Übrigens sind die Blattrandwimpern viel . kürzer, zarter als bei D. fladnizensis und oft gegabelt. Andere Artcharaktere von - D, suprantvalis sind die stets blattlosen, dünnen Schäfte, die gegenüber allen andern Leucodraben etwas lockerere Blütentraube, die sich aber dafür im Frucht- stadium fast gar nicht mehr verlängert, die ebenfalls ganz dünnen Fruchstiele, ; die daher infolge der Schwere der reifen Früchte meist etwas piede s erschei- ! nen, sowie die trotz der Schötchengrösse sehr armsamigen Fruchtfächer Eine Variante der gewöhnlichen Forn ergibt sich dadurch, dass die Blátter hie und da gänzlich kahl sind. LIPSKY hat sie als var. leiophylia beschrieben. Draba supranivalis ist von RUPRECHT 1) im Kaukasus entdeckt und 1869 von ihm als neue Art beschrieben worden. Man fand sie seither in so ziemlich allen Teilon des Grossen Kaukesus. Sonst ist sie meines Wissens nirgends anderwo aufgetreten ` und dürfte im Kaukasus endemisch sein. Bezüglich der llóhenverbreitung ist zu be- merken, dass sie nach. BUSCH 2) nicht unter 9000' herabsteigt, aufwärts aber bis 1100! vorüringt. Die kahle Varietüt soll nach BUSCH im Ostkaukasus fehlen. DRABA ARMENA Boiss. -"Pube ramosa dense tomentosa, scapis aphyllıs, foliis ellipticis inte-gris, petalis calyce dublo longioribus, siliculis pilis stella- tis hirtis ovatis basi et apice attenuatis, stigmate subsessili" (BOISSIER, F1. orient. I, p, 301). Synonyma: D. armena Boiss. in Ann. sc. nat. 1842, p. 167 et Flor. orient. (1867) l. c.; HOOKER et TIIOMSON, Journ. Linn. Soc. V (1861) EEN Area geographica: In regione alpina Armeniae et in Afghanistan. Specimina non vidi. L3 y. xe. Von dieser Art habe ich kein llerbarexemplar gesehen und die Diagnose daher aus BOISSIERs Flora orientalis abgeschrieben. Diesem Gewihrsmann zufolge stünde . sie D. dubia am nächsten, wäre aber von ihr durch blettlose Schäfte, durch klei- - nere Blüten und kürzere, höchstens 4 mm lange Schötchen verschieden. Heiner hier allerdings unmassgeblichen Neinung nach würde sie sich durch die lanzettlich gu- gespitzten, sternhaarigen Schótchen D. lasiophyllc Royle am meisten nähern und Sich von ihr nur durch den blattlosen Schaft unterscheiden, denn die auffallen- ^ de Kürze der Schótchen (die Angabe von 4 rmm Schótchenlünge "klingt kaum glaublich, - ühren . sein, dass BOISSIERs Originale noch nicht ganz entwickelt waren. Da aber die Blattlosigkeit ‚des Schaftes bei den meisten Draben kein konstentes ''erkmal ist, SO würde sich vielleicht durch Vergleich von Herbarexemplaren der D. armena mit solchen der.. lasiophyllo die Identität beider Arten ergeben. Dass auf BOISSI- Së daraus hervor, dass er der 2. lasiophylla ebenfalls blattlose Schäfte- zuschreibt. ` Und doch hatten alle Stücke von D. lasiophylla, die ich EE beblütter- te Stengel. dh DRABA LASIOPHYLLA Boyle. - Radix fusca, elongata, Subramosa. Rhizoma multi-. > ceps, paucos caudiculos singulis foliorum rosulis terminatos gerens. Rosularum i folia 10 - 15 mm longa, ad'2 mm in maximo lata, linecri-lanceolata, apice obtusa vel acutiuscula, basin versus in petiolum brevem attenuata, integerrima, pilis p 1) Im Herbar wurden schon 18611 Exemplare unter diesem Nanen ausgegeben. - JB) n. s Mitt. 1889, p. 97. 84. S . Weingerl, Draba. te làncoolata, ad basin ovata, sessilia, apice acutiuscula, integerrima, stellato- tomentosa. Racemus florifer dense corymbosus, fructifer elongatus. Pedicelli ad 6 mm longi, siliculis longiores vel breviores, subpatentes, stellato-pilosi. Flores ' albi, parvi. Sepala 1 - 1,5 mm longa, ovata, pilosa. Petala 1 - 2 mm longa, sepa- la longitudine vix superantia, apice ovata, non emarginata. Filamenta filiformia, ad basin nunquam dilatata. Siliculae ad 15 - 14 mm longae, 3 mm latae, lanceola- tae, utrinque attenuatae, stellato-tomentosae. Stylus manifestus, ad l mm longus. Semina pauca utroque in loculo. Synonyma: D. lastophylla Boyle, Ill. bot. Himal. (1929) p. 71;.HOOKER fil. ct me in Journ. Liun. Soc. V. (1851) Re BOLSSIER, pn. orient. I (1867) p. 1; HENSLEY et PEARSON, Journ. Linn. Soc. XXXY (1902) p. 166. - D, glomerata Royle c.? DH, stellata var. hebecarpa Regel ‚(nei DC) in Bull. soc. nat. Mosc. XXXIV Diae) p. 193, REGEL et HERDER, Enum. pl. transil. (1864) p. 33. Area geographica: In montibus Turkestanis et Tibeticis et in Himalaya, Specimina visa: N. Himalayan plants, Jihri et Garwal, Dudu, alt. 14-1600 feet (coll. J. DUTHIE Ps DC); Himalaya und "Karadorpass nach Kullu (JAESCHKE WU); Fa- = lori-Pass (TAESCHKE WU). er -Draba lasiophylla weicht nicht sonderlich von der ihr kEchstverwandten D. du- ~ biaab, namentlich kommt sie der D. dubia var. hébecarpa durch die sternhaarigen SchBtchen so nahe, dass sie vielfach mit ihr identifiziert wurde 1). Ein Unter- schied ergibt sich aber auch dieser gegenüber durch die viel schmäleren Rosetten- = und besonders Stengelblätter, sowie die om die Hälfte kleineren Blüten. Der Habi- . tus ist locker, der Stengel schwächlich, dis Sternhaarstrahlen sind lang und zart .. und verzweigen sich oft zweimal übereinander RER (vergl. oben, Fig. 10). ‚Einfache Haare fand ich keine. | Dem zuletzt besprochenen Verwandtschaftskreis in PR tomentosa-Reihe (A. stel- ~ lata, D. Simonkaiana, D. Dörflert, D. supranivolis) steht eie etwas ferner und wä- . re, wie schon gesagt, am ehesten an 2, dubia anzuschliessen. Von der genuinen D, s duia unterscheidet sie sich ausser in der Blattgestalt und Blütengrösse auch . durch die zugepitzten sternhaarigen Früchte und den deutlichen Griffel, von der . „ebenfalls ziemlich ähnlichen D, tibeticaH. et Th. durch den dünnen, meist beblät- -. terten Stengel und durch kleinere Blüten. Mit den andern Leucodraben ist sie kaum |. £u verwechseln. B ‚Ihre Verbreitung ist noch nicht vollstándig festgestellt. Ausser den oben an=- geführten Herbarstandorten ENSE glaubwürdige Literaturangaben vor aus Turkestan kar E reten, Tibet (Tian-Schan) und aus dem Himalaya. DRABA UCZEOLENSIS Fedtsch. ~ "Caules subterranei, elogati, ramosi, foliis ve- tustis obtecti, collo rosulis foliorum viridium praediti. Folia oblongo-lanceola- ta, viridia, pilis albidis obtecta. Scapi adscendentes vel suberecti, pilis raris stellatis obtecti (praesertim in parte inferiori). Racemus laxiusculus, elongatus. Pedicelli flore subbreviores, post anthesin fructu longiores. Calycis erte la- tae oblongae, viridescentes, margine albidae, corolla fere duplo breviores. Corol- lae albidae. Ovarium (et fructus junior) basi latum apicem versus attenuatum, sty- o breviusculo coronatum, glaberrimum" (FEDTSCHENKO, Consp. fl. ‚burkoat. in Beih.- Bot. ain Xix.2. p: eut in Béih. T rane. (1908) 1. e. Area geographica: Schugnan: Utsch-kol (Asia centralis). . Specimina non vidi.. Ebenso wie von D. armena konnte ich auch von dieser Pflarize kein Exemplar zur icht bekommen, weshalb ich oben nur die Originalbeschreibung des Autors wieder- ben habe, statt selbst eine solche nach der Natur zu entwerfen. Die Pflanze ia nahe zu stehen, dürfte aber von ihr gut zu unterscheiden sein ı der EE die an der Basis breit ër gegen die Spitze s m CERRO; zur, m 193; REGEL et HERDER, m. transi Mens. od is MON ica forahtnsky exsicc. te. FEDTSCHENKO. - D, workolensis Fai. 2 Weingerl, Draba. : 85. Die Verbreitung der D. uczkolensis, die bis jetzt nur an einem einzigen Ort im zentralasiatischen Hochland, in Utsch-kol in der Landschaft Schugen, gefunden wurde, ist noch nicht erforscht. DRABA TIBETICA Hook. fil. et Thoms. ~ Radix fusca, brevis. Rhizoma pluriceps, caudiculos singulis foliorum rosulis terminatos gerens. Rosularum folia 10 - 20 mm longa, ad $5 mm leta, ovato-lanceolata vel sublingulata, apice obtusa, basin versus in petiolum brevem attenuata, integerrima, pilis ramoso-stellatis vel fur- catis gracilibus dense tomentosa. Scapus ad 10 cm altus, aphyllus vel infra medi- um folio unico ovato, subdentato, tomentoso praeditus, cum pedicellis siliculis- , que stellato-pilosus. Racemus florifer densus, fructifer elongatus. Pedicelli ad be 8 mm longi, erecti. Flores albi, parvi. Sepala 1 - 1,5 mm longa, ovata, pilosa. e Petala 3 A mm longa, apice ovata, non emarginata. Filamenta ad basin vix dila- tata. Siliculae 10 - 12 mm longae, 2,5 mm latae, oblongo- vel elliptico-lanceola- . tae, saepe contortae. Stylus manifestus, 1 - 1,5 mm longus. Semina 10 utroque in M E ouo ; j Syn. I. tibetica Hook. ll. e i Thoms.in Journ. Linn. Soc. V iis, pP. 152. Area geographica: In alpibus Mibetiae occidentalis et in Himalaya. Specimina visa: Sikkim, regio alp. alt. 14-17000 ped. (Herb. Ind. or. HOOKER fil. et THOMSON, coll. J. D. H. 1861 als var. f DC., Specimen originale!); Hima- leya bor. occ. HOOKER fil. et THOMSON, coll. T. T. 1861 alsvar..a . DC. Specimen. originale!). | Draba tibetica , am nächsten verwandt mit D. lasiophylla, der sie im Habitus, Schötchenform, Gestalt und Verteilung der Haare nahekommt, ist gleichwohl gut von ihr zu trennen durch den derberen, blattlosen oder hóchstens unter der Mitte mit einem Blatt versehenen Stengel, durch die grósseren Blüten und die meist auffal- lend gedrehten Schótchen, eine Eigenschaft, die unter den Leucodraben sonst nur D. dubio manchmal in schwachen Masse zeigt, die aber im der Sect. Holerges häu- fig ist. Durch diese gedrehten Schötchen ist aber nur die typische Form der D, tibetica charakterisiert, wie sie durch die var. 8 sikkimensis der Autoren dar- gestellt wird, während die var. c Thomsonii keine gedrehten Schótchen hat. Bei -der var. g. FWinterbottomi sind sie ausserdem kahl. Ich habe von allen drei Varie- „täten Originale der Autoren gesehen. Während ich keinen Anlass finde, a und b schärfer auseinander zu halten, kann ich mich des Verdahtes nicht erwehren, dass die var. Winterbottomi gar nicht hierher gehört. Sie ist viel kleiner, hat 'kahle, eirundliche Schötchen und vor allem die Sternhaare sind von wesentlich anderer Gestalt, kürz erstrahlig, kleiner. Vielleicht ist es eine Chrysodraba mit ausge- bleichten Blüten. Ich habe sie in der vorstehenden Beschreibung gar nicht berück- sichti m: n drei Varietäten sind schon von den Autoren HOOKER und THOMSON selbst auf- —* gestellt worden und besiedeln nach deren Angaben das Verbreitungsgebiet im westli-:|: chen tibetanischen Hochland gemeinschaftlich, aber in verschiedener Höhenlage. E Die niedrigsten Standorte hat var. Winterbottont (11000 - 13000'), dann folgt vor. q (13000 - 15000!), am höchsten lebt var. 8 (14000 - 16000'). Ob sich das Areal- dieser Art mit dem von D. lasiophylla deckt oder ob beide einander ausschliessen, T ist mir Byens bekannt. gek s EEN ERTL SERIES 4: STELLULATAE. DRABA MIVALIS Liljebl. "- Radix. fusca, elongata, parce ramosa. Rhizoma mul ceps, caudiculos large caespitosos singulis folicrum rosulis densis "sie eerte ge- rens. Folia rosularum ad 15 mm longa, 5 mm in maximo lata, in petiolum brevem ad Ze longum attenuata, obtusa, lingulata, integerrima vel. vix denticulata. Scapus aphyllus vel 1 - 3-folius, od 12 cm altus. Folia caulina sessilia, late ovata vel ^ Subrotundata, apice acuminata, 8 mm longa et totidem fere lata, integra vei subdei 2M ticulata. DE et ES oblique patentes breves vel siliculas longitudine subaequan- tes, ad 8 mm longi. Fclia, scapus, pedicelli undique subdense pilis minutissimis fatóaiáilue stelluletis obsita. Ràceuus florifer dense corymbosus, fructifer Ote on vel elongatus. Floras albi vel pallide OE TEE ovata, al 1,5 i 4 d 86. I eR Weingerl, Draba. longs, stellulato-pilosa.. Petala sepalis duplo fere longiora. Siliculae lanceola- tae vel sublineares, utrinque attenustae, latitudine sua 3 - 4-plo longiores, 5 - 8 mn longae, 2 mm in maximo latae, glsbrae rarissine stellato-puberulae. Stylus nullus vel perbrevis ad 0,5 nm longus. Semina numerosa (plus quam 10) utroque fi: | loculo. 7 | Var. genuine. - Scapo humiliore, aphyllo vel 1 - 2-folio; siliculis lanceola- tis, glabris; raceno fructifero corymboso vel paullo elongato. Synonyma: D. mivalis Liljebl. in Sv. Vet. Ak. Handl. 1793, p. 208 et Svensk. Flora 2. ed. (1798) p. 269; LINDBLOM in Linnaea XIII (1829) p. 326; LEDEBOUR, F1. ross. I (1842) p. 149 excl. var. i; FRIES, Summa veg. Scand. I (1846) p. 149; ` NY- MAN, Syll. (1855) p. 200 et Consp. (1878) ja 53; TRAUTYETTER in Act. hort. Potrap: VI (1879) 7p. 542; GELERT in Bot. ge XXI (1898) p. 307; A. BLYTT, Handb. i E de TT er enr c Norg. Fl. (1906) p. 282; HERMANN, Fl. v. Deutschl. u. Fennoskand. (1912) p. 229; - (0 EXMAN, Beitr. z. p d. nord. in -Drabae (1917) p. 12. - D, niuulis var. : . . deiocarpa L onsp. Fl. Grönl. (1880) p. 39. - D. muricella Whlbg,. Fl. lapp. 1 3512) nr. $16. $i Suec. I (1824) p. 400; R. BROWN, Verm. Schrift. I (1825) p. E ' $41; DE CANDOLLE, Syst. nat. II (1821) p. 340 et onbe, I (1824) p. 148, excl. var. | b; KOCH in Flora VI (1823) p. 473. - D. Liljeblodii Wallman. in LILJEPALD, Svensk d Fl. 3. ed. (1816) p. 350; SPRENGEL, Syst. veg. II en p. 874. - D. frigida Tur- a ozaninow (non Gen in Bull. soc. nat. Mosc. XV (1842) p, 254; REGEL et TILING v Fior. ajan. (1858) p. 49. - D, stellata var. wWüivalis Regel in Bull. soc. nat. Mosc. (C o e e (1861) p: 192. , T = Icones: LILJEBALD in Nov. act. Ups. VI, t. 2, f. 2 et Svensk Fl. 2. ed. (1798) ©. f. $5; WAHLENBERG, Fl. lapp. (19012) t. 11, ES 2; REICHENBACH, Ic. crit. (1830) 8, pe 767; GELERT in Bot. Tidsskr. XXI (1898) p. 307. E Far. Caesia (De Dandolle) Led. - Scapo elatiore, 1 - 3-folio; foliis dentatis; floribus pallide supfureis; racemo fructifero elongato. Synonyma: D. egesia Adams in Mem. soc. Mosc., V (1817) pro specie. -D.. mur i=- eella var. caesia DC, Syst. nat. II (1821) p. 340 et Prodr. I (1824) p. 168. - A. mivalis var. caesia Ledeb., Fl. ross. I (1842) p. 149. vr PM. EE Lindbl. - Scapo elatiore; siliculis stellato-puberu?is. = ,Synonyma: D. mivülis var. hebecarpa Lindbl. teste FRIES, Summa veg. Scand. I (1846) p. 149; LANGE, Consp. fl. grönl. (1880) p. 40. - 2. ntualis vor. Panschii Buchenau et Focke teste LANGE, 1. c. |. Area geographica: America arctica, Grönlandia, Trioda. insulae Spetsbergen- ses, Norvegia; Suecia, Nowaja Somlja, Rossia arctica, Sibiria arctica et austra- lis, Kamtaschatka. Specimina via: Nordamerika : Mall Point, N.W. Coast, Hudson Bay p hb. GRY WU); Labrador (GOETZ WH, BARTH Bha); Cap Cuäleigh, labrador WH; Baf- insbay (MIERTSCHING 1851 WU hb. KENNER, J. TAYLOR Wi), -Grönland: Grön- a Ge WH); Groenl. occid. (ZEUS YAHL WH); Gebiet des Umanakfjords, 70-719 ire, ea, (VANHOEFFEN 1893 WU); Umanak, W.-Küste von Grönland (HEYDN 65 hb. VER ; Egedesland, 699 WH; Grönl. boreal. Sausstuppa DC; Danmarks ` nd W, expel. Dan. 1891-92, HARTZ WH, em. -Spitzber gen: Adventbay n : Finmarken (NORMAN Bha); Finnmarken, Vardó, Baadsfjorā (OVE DAHL 1902 ngen in alpe Tjatsa (REUTERMAN Bei: Tromsö, fast 709 n. Br. Flöifjeld (BAE- Ee ‘Saltdalen, Balvand (SCHLEGEL t ARNELL 1869 K1); Norvegia media, ei a TERNA 1875 Bg); alp. Dovrens. (ANDERSSON WU hb. KE KERNER) ; Dovre pestribus editissimis móntis Gederyggen Slip. Dovr. (at- an (FREIS ` in locis rupestribus prope Kongsvold alp. Bha. Norvegia, Dovre, in colle parvulo aprico infra Jerkind ` KBOM 1870 WH); in alpe Dovrefjell prope Terkini (HARTMAN Bg); Jerkin (HEDBOE Bg). -S c h w e d e n : In alpibus vitiis appi nia Tornensis Bha; Lapponia Xulegals (ANGSTRÜM Bha); ‚FRE, ERIKSON 1864 DC); juxta rivulum Rischj ajocko Ceci 1821 WH, Dba); Lapp. Iul. Lilbware (ANDERSSON 1864 WU. del feier e EE Abisko TENIS, i Fl. emgeet Weingerl, Draba. | 87. ca xm „Asien : Kamtschatka (CIAMISSC als D. stellata DC, KOMAROW 1909 Wii, var. : | . Draba nivalis ist eine Pflanze von ausgesprochen circumpolarer Verbreitung, die in den Gebirgen Mitteleuropas vollstündig fohlt, aber in den südsibirischen Hochgebirgen relikt.rtig vorkommt. Sie nähert sich im Habitus und in der Schöt- chenform D. siliquosa, in dcr Tom der Stengelblütter und in der Ausdehnung des mm Haarkleides D. dubta und könnte in dieser Hinsicht als verbindendes Glied zwi- : schen der fladnizensis-Reihe und der von dieser scharf geschiedenen tomentosa- Reihe aufgefasst werden, allein sie unterscheidet sich von allen übrigen Leuco- draben durch dic nur i! M allein zukommende eigentümliche Form und Verzweigunes- | art der Sternhaare. Diese sind beinahe um die Hälfte kleiner als bei den übrigen Arten, ganz kurz gestielt oder fast sitzend, und jeder der vier Strahlen ver- zweigt sich gleich über seiner Ursprungsstelle gegen- oder wechselständig wieder in mehrere Äste, sodass die ursprüngliche Vierstrahligkeit oft ganz verwischt und Vielstrahligkeit der Sternhaare vorgetäuscht wird (siehe oben, Fig. 11). - Durch diese unter allen Leucodraben einzig dastehende Haarform nimmt D. nivalis eine so isolierte Stellung ein, dass ihre verwandtschaftlichen Beziehungen ziemlich unklar sind. Da 2. sil iquosu ausschliesslich in Mitteleuropa und Vorderasien, D.. nivalis ausschliesslich in den nordischen und arktischen Ländern vorkonmt und beide sich habituell und in der Schótchenforn sehr naho kommen, so liegt es auf der Hand, beide Arten als pflanzengeographische Parallelformen aufzufassen, die sich in getrennten Arealen wechselseitig vertreten und von einer gemeinsamen Ur- form abstammen. An dem letztgenannten Punkt scheitert jedoch diese Annahme. Denn So zwingend die Gründe sind, die für eine unmittelbare, postglaziale Entwickelung ` ` der 2, siliquosa aus D, Jladnizensis sprechen, ebenso unmöglich ist es, für D. nivalis densclben Ursprung anzuneimen. Vielmehr sind D. nivalis und D. Jladnizen- ‚sis unter allen nordischen und arktischen Leucodraben vielleicht am schürfsten ` voneinander getrennt. i D. dubia, die ursprünglichste unter den Arten der tomentosa -Reihe, zoigt, ira Eo gesagt, einige Áhnlichkeit in der Form der Blütter und in der Verteilung der Be- ` haarung, hat aber làngliche, abgerundete, grössere Schötchen, die sehr abweichen BE von der schmallanzettlichen, zugespitzten Fruchtform bei D. nivalis. Doch sind ` beide Arten namentlich von den russischen Forschern öfters verwechselt worden u.s darauf sind u.a. auch die Angaben LEDEBOURs l) über das Vorkommen von D. dubia auf Komtschatka und Unalaschka zurückzuführen. Auch REGEL 2 gesteht, dass im in dieser Hinsicht Verwechselungen unterlaufen seien, ebenso VETTER St Die Variabilität der. nivalis ist ziemlich bedeutend, besonders nische "lich Grösse und Habitus, aber auch Piani Merkmale. Es sind von verschiedenen Forschern eine Reihe von Varietäten beschrieben worden, so schon von LINDBLOM 4) 3 S eine mit sternhaarigen, eine mit ovalen Schötchen (letztere aber nur als krank- ` = hefte Abnormität), ferner eine von LANGE 5) mit schmäleren Schötchen In n tensi- la), eine von TRAUTVETTER ©) mit grösseren Blüten, eine von JÖRGENSEN t ver-. längerter Frucktraube und höheren Stengel (var. elongata und eine von STRÖM T8) in Lavaspalten auf Island entdeckte, durch abnorme Lebensweise entstandene, spär- lich sternhaarige Form mit sehr schlecht entwickelten Bli üten und Früchten (orm. speluncarum). Bemerkenswert ist ferner eine Abart mit hellgelben Blüten (ver. Caesia Ledeb.), die schon ADAMS 9) bekannt wor und um derentwillen die Spezies D. nivalis von DE CANDOLLE Gel dem DEE tere: see in die Sect. Chrysodraba gestellt wurde. pe BC Ich habe nur die zwei auffallendsten und EE Be: zie*un, Ce 3 halber interessantesten Varietäten E EE Da im SEPETE. der genuinen Form H “HF SC Toss. WEE E igida - 2) Bull. soc. nat. Mose, XXXIV. (1961) p. | 7192-93. - 3) Act. hort. i. VI (i879) P SCH SE ap. FREIS, Summa veg. Sc. ? |I, pi 149. - 5) Consp. fl: Groh]. II (1887). =- 6) Act. hort. Petrop. VII (l .. P. 542. - 7) Vidensk. Selsk. forhdlg. Kristiania 1894, nr. 8. - 8) Öfver: E Tm y. 1884, P. M0. €: Pus Ne Soc. Mosc. Y dad E Te DERI. * 88. | : Weingerl, Draba. einen ziemlich breiten Spielraum für Habitusvarianten gelassen, dies wohl auch deshalb, weil ich von den meisten beschriebenen Varietäten weder Herbarexempla- re noch "Abbildungen gesehen habe Die Art D. nivalis Wurde von LILJIBLAD l) 1793 aufgestellt und 1798 in die. 2. Auflage seiner Svensk Flora 2) aufgenommen. Da die Beschreibung sehr dürftig war und nur wenig Nerbarexempläre ausgegeben worden zu sein scheinen, gab sie den Deutschen und Schweizer aspe bald Anlass zu Verwechselungen, besonders als WILLDEXOW 4) in der ihm von VILLARS zugekormenen D. siliquosa die Pflanze LILJE- BLÀDs zu erkennen glaubte. DE CANDOLLE *) beschrieb eine Form von D. flaünizen- sis, GAUDIN 5) D, siliquosa als D. ntvalis, REICHENDBACHs 6) D. tw ium ist iden- zn tisch mit der DE CANDOLLEs, ihre Abbildung in den Icones fl. Germ. 7) mit der o. WILLDENOWs. ; Inzwischen hatte WAHLENDERG 8) D. nivalis Liljebl. in D. muricella BEN wozu wohl WILLDENOWs willkürliche Übertragung des LILJEBLADschen Namens auf eine ganz andere Spezies Anlass gegeben haben mag. Ferner hatte sie WALLMAN 9), wahr- scheinlich aus demselben Grunde, unter dem neuen Namen D. Liljebladii beschrieben. pe Erst LINDBLOM 10) stellte den giltigen Namen wieder her. Seine Begründung, ^ ass nämlich D. nivalis WILLDENOWs mit der LILJEBLADs ohnehin zum gróssten Teil i p identisch sei, mutet freilich etwas sonderbar an, denn in Wirklichkeit sind es » zwei Rp s voneinander getrennte Arten. Yo ok BASTARDE DER LEUCODRABEN. | | | S bo In der Familie der Cruciferen wurden Bastarde verhältnismässig spät entdeckt, E e was wohl mit der geringen Differenzierung der Arten selbst zusammenhängt, weil da- s ‚durch deren Bastarde noch schwieriger zu unterscheiden sind als die ohnehin Gen wenig voneinander abweichenden Elternarten. Noch 1843 .bezweifelte SCHEELE 1l)aüas Vorkommen von Bastarden bei Cruciferen überhaupt und die Bastardnatur von Draba . -~ ..Traunsiteineri im besondern, deren Hybridität ihr Entdecker TRAUNSTEINER 12) schon eer 1835 aufs Bestimmteste behauptet hatte und in seiner Erwiderung auf SCHEELEs äus- . serung 1844 15) neuerlich erfolgreich verfocht. D. Traunsteineri war noch lange ein Zankapfel der Deustchen, französichen und italienischen Alpenbotaniker, allein .^ $heoretisch gab man die Móglichkeit einer Hybridisation bei der Gattung Draba zu .. und bald wurden eine Reihe weiterer Bastarde beschrieben, darunter auch solche A Zwischen Arten weiss- und gelbblühender Sektionen. Im ganzen sind mir einschliess- ‚lich der von mir neu beschriebenen Bastarde deren 12 aus der Sektion Léucodroba Rune, Es sind folgende: t D. fladnizensis x siliquosa (D. Kerneri Huter). D. fladnizensis x tomentosa (D. Sturti Strobl). D, fladnizensis x nivalis (2: . eurtisiligua EN, D. siliquosa X tomentosa (D. Traunsteineri Hoppe). D, ailiquosa x stellata (D. Stroblii Weingerl). x d EEE c Ec E ie Sur po AP å iSe £ à P Sn DE SEE Po RE S v 2 OS E Zë E EE E Er e e E EE TEE ae D. dubio. x fladnizensis (D. Jaborneggit Ee inger1). » dubia x siliquosa (D. Moritziana Brügger). dubia .x tomentosa. Arten der Sektionen Chrysodraba und Leucodraba kreuzten sich bei: = ‚ alp -x fladnizensis (D. Ehmaniana Weingerl). | = Kreuzung uer Arten des Sektionen Aizopsis undL odraba een deeg bei: cd -dizcides x fladnizensis (D. flavicans Marr). UE A aizoides x siliquosa (2. davos iana Brügger). D. ‚alzoldee . d x tomentosa (2. setulosa Leresche). J 5v. Vet. | AR and), 208. - 2) de: Flora, 2. ed. (1798) p. 269. - 3 se plant. II. E eu p. P327. - » Syst. net. B (1821) p. 344 et Prodr. : 24) p. 169. - 5) Fl. helv. IV (1829) p. 256. - 6) Fl. Germ. excurs. II aaa) | : ouw fl. germ. II, t. 13. f. 4238. - 8) e 1lapp. (1812) nr. 318. - . EBLAD, Svensk. Fl. ET ed. Sien p. 350. - 10) Linnaea XIII " (1839) p. mn Ge P. $25. - 12 Flora xu d p. sco. - Gd Flo- | d glaberrimae. Stylus perbrevis vel deficiens. Semina obortiva. ` Weingerl, Draba. 89. Wenn es einerseits, wie oben erwühnt, sehr schwierig ist, Draba-Bastarde zu erkennen, wegen der morphologischen Einförmigkeit der Elternpflanzen, so ist an- ^ derseits bei der Beschreibung neuer Bastarde grosse Vorsicht geboten, weil bei A. der Gattung Draba mit der geringen Merkmalsdifferenzierung eine innerhalb weiter Grenzen schwankende Variabilität der Arten Hand in Hand geht. Es sind daher durch- aus nicht alle sogenannten "Mittelformen" auf Kreuzung zurückzuführen, wie STUR 1 meint, und wie auch andere Autoren vorschnell geurteilt haben. Namentlich ist ge- . genüber den BRÜGGERschen Bastarden ein kritisches Verhalten am Platze, Von BRÜG- > GERs 300 Schweizer Bastarden sollen nach CREMLI 2) 80 - 90% zweifelhaft sein! Ich cud habe daher von beschriebenen Bastarden, die ich nicht zu Gesicht bekommen habe, : auch bezüglich derjenigen, deren Vorkommen unter den Elternpflanzen unzweifelhaft bezeugt ist, ein abschliessendes Urteil über ihre Hybridität unterlassen. An den Exemplaren, die ich in der Hand hatte, waren für ihre Bastardnatur fol- - gende Tatsachen massgebend: | : l. Die sichere Erkenntnis, dass sie zwischen den vermutlichen Eltern gewachsen sind. Diese schöpfte ich entweder aus den auf den Etiketten notierten Bemerkungen : oder aus dem Umstande, dass die Elternpflanzen irrtümlich mitgesammelt oder von demselben oder einem andern Sammler zu andern Zeiten an demselben Standort gefun- den wurden. Fehlten diese Anhaltspunkte, so suchte ich aus der Literatur zu erwei- sen, dass die Eltern am Standort des Bastards vorkonmen, 2. Eine deutliche Mittelstellung hinsichtlich der Artencharaktere der Eliten: pflanzen. lliebei ist besonders interessant die deutliche Mischung der Sternhaar- formen bei Kreuzungen von Arten, die verschiedenen Gruppen angehóren. So hat z,B. W., raunsteineri , der Bastard zwischen D. siliquosa und D. tomentosa, an ein und demselben Blatt sowohl Sternhaare mit verzweigten Strahlen als auch solche mit un- verzweigten. Noch merkwürdiger verhält sich das Exemplar der D. Mritziana (D. iu- bia x siliquosa), das ich gesehen habe. Die meisten Blätter dieser Pflanze tragen | nur verzweigtstrahlige Sternhaare, einige wenige aber waren ausschliesslich von unverzweigtstrahligen Sternhaaren bekleidet. 3. Starke Mischkörnigkeit des Pollens, eine Rigenschaft, die sich selbst an älteren Herbarexenplaren noch recht deutlich erkennen liess, während bei probewei- ser Untersuchung des Pollens gleichalter Individuen. der Stammarten dieser So in überwiegender Menge zum Quellen zu bringen war. 4. Gänzliche Sterilität aller oder der meisten Schótchen. Sie war bei den mei- sten, jedoch nicht bei allen Bastarden zu beobachten. Dieses Merkmal ist sehr auf- fallend, weil die Schötchen um ein Vielfaches hinter ihrer normalen Grösse zurück- e = Par Eine gesteigerte Vegetationskraft, die darin besteht, dass sich die vegeta- S tiven Teile der Pflanze viel üppiger und reichlicher entwickeln als bei den’Eltern- ` pflanzen. Diese für viele, aber keineswegs für alle Pflanzenbastarde charakteris- Acus d Erscheinung ist anf den Ausfall ihrer sexuellen.Fortpflanzung zurüc ckzufüh- | ren VERE / P XE uU d $ E Ss CN EE Een E € EU d E EE E E EE E UM EE Ee e EE e ns SE De EE d TT Mer E E EE LIE 4. BASTARDE INNERHALB DER SEKTION eR Ud: DRABA KERNERI Hiter (D. fladnizensis X siliquosa) - Radix fusca, brevis, par- ` pe ramosa. Rhizoma multiceps, numerosos caudiculos en singulis foliorum SE rosulis densis terminatos gerens. Rosularum folia 5 - 6 mu longa, l mm lata, lingu- ` lata vel lineari-lanceolata, obtusa, in petiolum brevem angustata, integerrima, we subdense pilis stellatis obsita, margine pilis simplicibus ciliata. Scopus ad 5 cm altus, aphyllus vel unifolius, glaber. Racemus florifer dense corymbosus, fre ` tifer coryribosus vel subelongatus. Pedicelli ad 2 mm longi, glaberrimi. Flores al- ` bi, parvi. Sepala l mı longa, ovata, glaberrima. Petala 2,5 mm longa, apice non „emarginata: Siliculae 1,5 - 5 mm longae, 1 - 1,5 mn latae, ovatae vel lanceolatae, ©. "5 7. XL (1861) p. 220. - . 2) Neue Beitr. z. Schweizer Fl. Xin II 2 EM adm - 8) vergl. JOST, Yorles. Pflanzenphys. 3$. ed. Ge p. 515. 90. ! Weingerl, Draba. Synonyma: D. laevigata Hinterhuber (non HOPPE) exsicc. - 2. lapponica Huter (non DC) exsicc. - 2. Hoppecna 3 Storch (non RUDOLPHI nec REICHENBACH) exsicc. - D. Kerneri Huter exsicc. 1895; Ö. b. Z. LIV (1904) p. 188; THELLUNG ap. HEGI, Iil. Fl. v. Fitteleur. IV.39. (1919) p. 391. - D, intermedia Brügger (non HEGETSCITWEI- LER et HEER), Jahresber. naturf. Ges. Graubünd. XKII I/XXIV (1881) p. 74. Specimina visa: Tirol centr., Brenrer, in jugo Daxspitz rara inter paren- ‚tes, solo schist. 2600 m (lIUTER 1987 als D. fladnizensis x. Mahlenbergti Wi); Hüh- nerspiel am Brenner, Sidkante des Westrückens, 2600 m, Kalkschiofer (IIANDEL-MA- ZETTI 1905 WU); irl, cont.,Weisspitze ad Sterzing solo schistaceo 2500-2700 m (HUTER 1884 als 2, fladnizensis X Wahlenbergii Bba, Xl, Wii); Riedberg ad Sterzing nimis rara in pascuis editioribus solo schistaceo 2500-2600 m (HUTER 1885 als D. | fladnizensis x Wahlenbergii Bha, Ko); Tirolia central. Riedberg.prope Sterzing E sparsa et rara inter parentes, 301. schistac. 2400-2600 m (HUTER 1895 als J., ker- ; neri CJ hb. EICHENFELD; Specimina óriginalia!); Finsterstern ad Sterzing solo 3 - schist. 2700-2800 m (HUTER 1887 als D. lapponica Bha); Virgen, in summitate montis — aii en 8393' (GANDER 1867 als D. lapponica WU hb. KERNER); ad montem Gr. Glock- r (HUTER 1887 als D. lapponica WI); Schareck bei "1, Blut 2590 m (BREIDLER 1881 . To); in der Fleiss bei H1. Blut auf den höchsten Alpen (IINTERHUDER als D. laevi- gata 3); auf dem Mittelkar in der Fusch (STORCH als D. Hoppeana S ^M Diesen Bastard fand HUTER zuerst auf der Daxspitze am Brenner, später auch auf andern Bergen derselben Gegend und im Glocknergebiet und hielt ihn für ein ` Kreuzugsprodukt der genuinen D. fladnizensis nit der von ihm für eine Seegen ge- haltenen D. fladnizensis var. heterotricha, weil er letztere stets ir der Nähe fand. Es scheint mir aber viel näherliegend, anzunehmen, dass D. Zerneri aus ei ner Kreuzung zwischen D. fladnizensis und D, siliquosa hervorgegangen ist, SES selbstverstänñdlich statt der genuinen D. fladnizensis auch die SEET Vari- etzt beteiligt sein kann. Für diese Annahme sprachen folgende Gründe: Erstens ist D. fladnizensis var. heterotricha ERE Wahlenbergii.futer) auch an anderen Orten unter der genuinen 2. fladnizensis zu finden, ohne dass dort D, &Kerneri auftritt. Zweitens ist zu vermuten, dass HUTER 2. qisinixenate var. hete- rotricha und D. siliquosa nicht genau unterschied, da seine für die "Flora austro- - hungarica exsiccata" gesammelten Exemplare von "D. lapponica" mit D. siliquosa un- . / termischt sind. Drittens kann aufgrund des vorhandenen Herbarmaterials und mit Hil- - = fe von DALLA TORREs Flora von Tirol festgestellt werden, dass D, siliquosa an al- S len Standorten des HUTENschen Bastardes vorkommt. Viertens waren auf einem Spann- blatt des Herbars HAYIIALD von 6 von HUTER gesammelten Stücken nur 4 2, Kerneri, die 2 übrigen reine D. siliquosa. Fünftens endlich ist es unwahrscheinlich, dass P | ein Kreuzungsprodukt zweier Varietäten ein und derselben Art in der Fruktifikation . . fehlschlagen würde. - Dass die Schótchenform oval und. nicht länglich oder lan- a . zettlich ist, tut nichts zur Sache, weil ja die Fruchtform von D. fladnizensis ü- E. ber die von D. siliquosa dominieren kann. Übrigens variiert die sonst zienlic! KE einheitlich gestaltete Pflanze in dieser Hinsicht und ich habe auch Exemplare mit — lanzettlichen Früchten gesehen. Bei allen untersuchten Stücken aber waren die p. Schótchen völlig leer und im Wachstum verkümmert. Dadurch unterscheidet sich D. | wesentlich von D, fladnizensis var. heterotricha die immer fruchtbar ist, l j aber ebenso kahle Stengel und Prochtetiere, ebenso mischhaarige Blätter be- t wie jene. EP T eitere Kemseichen der Basterdnatur von D. Kerneri sind der deutl ich misch- Soe und boum echa rasige Serge die. zahlreichen, aus einem Rhizon o put Geet die. im Herber des ae; Stee See bef Pd | E a y von STORCH in der Fusch gesammelt, bei der: zum Uns y yep edge T en zerstreut eti iehe Stern | Weingerl, Draba. ` gl. glaubt, sondern eine clabreszierende Varietät der D. siliquosa mit lineailauzett- lichen, fruchtbaren Schötchen ist, wurde schon bei der Besprechung von 2, siliquo- sa pe sagt. Auch HEGECSCINEILERs 1) D. intermedia gehört nicht hierher, sondern zu D. flad- nizensis var. heterotricha, Die BRÜGGERsche Pflanze gleichen Nemens 2) kömte je-- doch vielleicht 2. Kerneri sein. Von ihr sah ich kein Bolegsexemplar. DRABA STURII Strobl (D.fladnizensis X tomentosa). - Radix fusca, paullo elon- gata, parce ramosa. Rhizoma multiceps, numerosos caudiculos dense caespitosos sin- gulis foliorum rosulis terminatos gerens. Rosularum folia 6 mn longa, 2 ma lata, ovato-lanceolata, obtusa, in petiolum brevem attenuata, integerrima, Subdense pi- lis stellatis obsita, margine pilis sinplicibus ciliata. Scapus ad 6 cm altus, aphyllus vel 1 - 2-folius, in inferiore parte subdense stellato-pilosus, superne glaber. Folia caulina 5 mm longa, 2,5 mm lata, acutiuscula, sessilia, ad basin ro- tundata, integerrima vel subdenticulata, stellato-pilosa. Racemus florifer dense - corymbosus, fructifer corymbosus vel elongatus. Pedicelli ad 3 mm longi, erecti v. subpatentes, siliculas longitudine aequantes vel superantes, glabri. Flores albi. Sepzla 1,5 mm longa, ovata, glabrs. Petala 5 - 4 mm longa, apice ovata. Siliculae glabrae, ovatae, aut ó m longae et 1,5 mm latae seminibus abortivis aut 6 mm lon- gae et A mm latae semina gerentes. Stylus manifestus, 1 mm longus. Synonyme: D, stellata Storch (non Jacq.) exsicc. Fl. gaps - D, lapponica Stur Tun W.) in Ó. b. Wochenbl. Y (1855) p. 84, pro parte. - Sturit Strobl, ` 23 exsicc. Fl. Obersteierm. 1870: HAYIK, Fl. v. Steierm. I (1909) - p. 517; TEELLUNG ap. HEGI, Ill. Fl. Hitteleur, IV.39. (1919) p. 391. - D. lemaniana Briq., Anmaire du ^ — onserv, et Jard; bot. de Genéve 1899, ps 74; BURNAT, Fl. alp. marit. IIi.2. MERE S "(1902): p. 288. vi Specimina visa: An nackten Felsen des Speierecks im Lungau (STORCH 5); in der Tuchma bei Kleinsölk (STROBL 1870 Fl. v. Obersteierm. A, specimina originaliat), Im Jahre 1870 fand STROBL auf den weissen Kegeln in der Tuchmar-Alpe bei Klein- sölk zwischen D. tomentosa und D. fladnizensis in wenigen Exemplaren eine von bei- den Arten abweichende Draba, die er zuerst für D. Traunsteineri hielt, sie aber dann als Bastard der beiden oben genannten Arten erkannte und mit dem Name n Draba Sturii belegte, Für ihre Bastardnatur sprechen vor allem die winzigen, sgmenlosen Schötchen sowie ihr rasiger und ästiger Wuchs, der an Üpmigkeit beide Eltern über- trifft. Ferner nimmt die Pflanze in einer Reihe von Eigenschaften eine Mittelstel- ` lung zwischen beiden Stammpflanzen ein. Die Rosettenblätter sind sternhaarig und zugleich am Rande gewimpert, die Sternhearbekleidung, namentlich der äusseren Ro-- setten- und Stengelblätter ist bei weitem nicht so dicht wie bei D. tomentosa und manchmal sogar nur auf den Rand beschränkt. Der Stengel ist in der unteren Hälfte locker sternhaarig, oberwärts samt den Fruchtstielen kahl, die Stengelblätter sind breiter als bei D. fladnizensis, schmäler als bei D. tomentosa. Die Blüten sind p etwas kleiner als bei D. tomentosa, aber grösser als bei D, fladnizensis. Einen Bastard zwischen D. fladnizensis und D. tomentosa von ähnlicher ae fenheit beschrieb BRIQUET 1899 unter dem Namen D, lemaniana. Belegsexemplare aus den Lemanischen Alpen sollen sich mach BURNAT im Herbar DELESSERT befinden. Mir war es Gau möglich, sie zu sehen. Be | Fin etwas anderes Aussehen hat dérselbe Bastard aus dem Lungau. Die ganze — Pflanze "bh viel gedrungener, niedriger, die Stengelblätter sind schmäler, die, Blüten und die fertilen Schötchen sind genau so gross wie bei D, tomentosa, der das Kreuzungsprodukt überhaupt viel näher steht als der D. fladnizensis: Der Bin- fluss der letzteren lüsst sich nur daraus erkennen, dass die sternhaarigen Roset- tenblätter einfache Randborsten tragen und dass Schötchen, Eege eg und der obere Teil des Stengels kahl sind. Da auch ein deutlicher Griffel. vorhand E Sieht die Pflanze der D. stellata täuschendähnlich. STORCH hat sie he ah itsác] lich am Speiereck im Lungau als solche gesarmelt und seinem Herbar e pverleib . Dieser Irrtum hat sich in HINTERHUBERS Prodromus d. Fl. v. usus $) bis au Y) HEGESSCHWEILER et HEER, Fl. d. Schweiz (1840) p. 631. - 2) Jahres b. oa EAN Ge E E GE a ed. 3 Ge p^ 25: ed. 2 ai: P. 22 d S E RE TEN 92. Weingerl, Draba. ° heutigen Tag fortgeschleppt, denn noch in der letzten Auflage (1899) ist das Spei. ereck im Lungau als Standort für 2. stellata angeführt, die in Wirklichkeit in Salzburg fehlt. Und doch hat schon STUR l) im Jahre 1855 darauf aufmerksam ge- macht, dass auf dem Speiereck Kalk und Glimmerschiefer aneinanderstossen, dass ‚auf jenen D. tomentosa, auf diesem D. fladnizensis vorkomme, beide Arten somit in eng- ster Nachbarschaft stehen und dass unter der D. tomentosa Bestarde beider zu fin- den sind. STUR fasst diese Bastarde sowie die zwischen D, dubia und D. flodnizen- sis, zwischen D. dubia und D. tomentosa, ferner die zwischen D, fladnizensis und D. siliqu.3a sämtlich unter dem Namen. D. lapponica Whlbg. zusammen, der bei ihm also eine ganz andere Bedeutung hat als bei den anderen Autoren. CURTISILIQUA Zetterst. (D. fladnizensis x nivalis). - Radix fusca, elon- gata, irramosa. Rhizoma multiceps, 2 ~ 8 caudiculos singulis foliorum rosulis den- sis terminatos gerens. Rosularum folia 6 mm longa, 1,5 - 2 mm in maximo lata, lin- gulata vel anguste lanceolata, obtusa, ad basin attenuata, integerrima, utrinque pi_is stellulatis minutissimis dense obsita. yel glabrescentia, margäne pilis sim- plicibu- ciliata. Scapus ad 6 cm altus, aphyllus vel unifolius, stellulsto-pilo- sus vel glabrescens., Folia caulina ad 3 ,9 mm longa, 2,5 m in maximo late, late Ovata, apice obtusa vel acutiuscula, ad "basin rotundata, stellulato-pilosa vel glabrescentia, margine pilis simplicibus ciliata. Racemus florifer dense corymbo- sus, Tructifer subelongatus. Pedicelli ad 3 mu longi, oblique patentes, sparse s*a] lulato-pilosi vel subglabri.Flores albi, parvi. Sepala l mm longa, sparse pi- lesa vel glaberrima. Petala 2 mm longa, apice rotundata. Siliculae 2 mm longa e, l zn latae, pedicellis breviores, ovatae, utrinque :rötundatae vel apice ni piden glaberrimao. PIA deficiens vel perbrevis, Semina obortiva, . Ä yno © D brachycarpa — de Nutt.) in Bot. Motis. 1854, p. Ze curtisiliqua Zetterst. Pl. Pyr. (1857) p. XLVITI; BLYTT, Handb. Norg. ge gd -. p. 382; EKMAN, Beitr. z. Kenntn. d. nord. Hochgeb.-Drab. (1917) D. 40. D Specimina visa: In siccis rupestribus editissimis montis Gederyggen alpium | . Dovrensium (J. E. et P. L. ZETTERSTEDT 1854 als D, brachjcarpa WH, specimina ori- = ginalia!); Norvegia, Dovre, Jerkind, ad saxe et declivia montis Gederzygen (J. E. . ZETTERSTEDT et J,. A. O. WICKBOM 1870 als 7. euritisiliqua Kl; specimina originalia). p ES Norge, Dovre, Gedberget (HEDBOM 1881 als D. bracdhycarpa Bha, Kl, WU). > Draba curtis iliqua warde von ZETTERSTEDT am Dovre entdeckt und als neue Spe- zies von ihm 1854 unter dem Namen D. brachycarpa beschrieben 2). Später verwarf er diesen Namen, weil er schon von NUTTAL an eine amerikanische Draba vergeben war, ‚und nannte seine neue Spezies D. curtisil iqua 3). Auch hatte LINDBLOM 4) schen. 1839 eine gleichfalls am Dovre vorkommende Varietät von D, alpina als 'br=- ehycarpa bezeichnet, sodass diese Namensä ER: zur Vermeidung von Verwechselun- gen von Vorteil war. Spätere Autoren (M. BLYTT5), HEDBOM 6) u. a.) erkannten in der Pflanze einen Bastard der D. fladnizensts nit D, Sue Doch steht sie ha- ‚bituell 2, nivalis viel näher. Nur durch die kurzen, ovalen, verkünmerten, sanen- losen Schöt tchen, durch gelegentliche Glabreszenz des oberen StengelhBlfte und der ruchstiele sowie einiger Rossttenblätter an ihrer. Oberseite, endlich durch ein- fache Randbewimperung der meisten Blätter kennzeichnet sich die Pflanze als Bas- jc "zwischen D, fladnizensis und D. nivalis, Die Sternchenhaare entsprechen ganz... n enen der D. nival is. b — DRABA UNSTEINERI ee (D. ‚sl iquosn x tomentosa). - AE dac ente; parce reg nen multiceps, numerosos caudiculos laxe caespitosos singulis f olio- "um rosulis terminatos gerens, Rosularum folia ad,10 rm longa, 3 ma in maximo la- "'obtuso-lanceolata, in petiolum brevem attenuata vel subsessilia, integerrima uno alterove dente praedita, pilis stellatis, rarius simlicibus subdense ob- " dita, pilorum radiis aut ramosis aut irramosis. Caulis ad 20 - 25 cm altus, sim- lex vel furcatus, 2 - $-folius, stellato-pilosus vel superne glabrescens, Folia | ums MEA 2, 5 - 5m late, oiu de een: sessilia, stellato- 1857) p. a: A a Seet XI pes p. 320. - "8 nach A. BLYTT, s: n. Sege Pe 382. - SE HEDBOM exsicc. in SCHLYTER, herb. europ. Weingerl, Draba. 95. Be pilosa. Racemus florifer corymbosus, fructifer elongatus., Pedicelli fructiferi ad 5 mm longi, siliculis semper longior&s, subpatentes, sparse stellato-pilosi vel glabrescöntes. Flores albi, parvi. Sepala 1,5 mm longa, ovata, pilosa. Petala 3 mm longa, apice rotundata. Siliculae parvae, 2,5 - 3 mm longae, 1 - 1,5 mm latae, ovatae gei Late lanceolatae, utrinque attemuatae, glaberrimae vel pilis simplici- bus brevissimis hispidulas. "Stylus manifestus, ad l zm 1o ongus. Semina abortiva. onymat D, Traunsteineri Hoppe ap. STURM, Deutschl. Fl. H. 65 (1832); KOCH in RÓHLIXO et-KOCH, Deutschl. Fl, IV (1833) p. 553, excl. syn. omn.; KOCH, Synops. 2. ed. I (1846) p. 73 et ed, 3. I (1857) p. 55; BERTOLONI, Ti. ital. Wl (1944) 2: 472, NYMAN, Sylloge (1855) p. 199; PARLATORE et CARUEL, n. ital. DEA (1893) p. 772, omnes pro specie. —Z.Traunsteihneri Traunst.. in Flora XVIII. (1835) p. 599 et Flora XXVII (1844) p. 397 et in sched. (1841 et postea); KOCH; Synops. (1837) "p. 63 et 3. ed. (1892) p. 128; omnes pro hybrida D. tomentosa x siMquóaa. - D. Traunsteireri Sauterin Flora XXXVIII (1855) p. 87; DALLA TORRE, Anleit. (1882) p. E DALLA TORRE et SARNTHEIM, Fl. v. Tirol VI. Qe (1909) p. $79; THELLUNG ap. HE- ‚Ill. Fi. Mitteleur. IV.39 (1919) p. 391, omnes pro hybrida D. dubio x siliquo- Bus . 2 D. hirta Bond. (non Linn.) Fl. gern. excurs. II (1842) p. 842 pro parte.- D. lapponica Scheele (non DC) in Flora XXVI (1842) p. 323 pro parte. - D. lactea var. seminuda Neilr. in Ü. b. 2. IX (1859) p. 92. - D. tomentosa- var. g Ball in Bull. soc. bot. Fr. VII (1860) p. 228-pro parte. - D. stellota var. Johannis lus. ‚Praunsteinerti'Regel in Pull. soc. nat. Mosc. XXXIV (1861) p. 193. - D. tomentosa fa. laevipes var. longistyla. Rouy et Foucaud, Fl. à. Fr. II (1895) p. 214 pro par- e. Icones: STURM, Deutschl, Fl. H. 65 (1832); REICHENBACH, Ic. fl. Germ. II, t. 14, f. 4240 (1837). . '' Speécimina visa: Kitzbühler Horn 6000', selten (TRAUNSTEINER 1841 et postea, A, DC, GJ, M, S. Wi, Spec RES originalia); Trient, Bondon (leg. C. de PICHLER, Val de Lievre em, Draba frometetneri ist der lockeren, hohen Wuchsform von D, giliquosa habi- tuell sehr ähnlich, unterscheidet sich aber von ihr durch die viel kleineren, loe- ren, mehr ovalen oder länglichen, nicht aber lineallanzettlichen Schötchen und durch den deutlichen Griffel, sowie durch die, wenn auch meist ganz zerstreute Be- haarung des Stengels. Ihre Bastardnatur ergibt sich aus den leeren, fehlgeschlage- nen Früchten, aus der Mischkörnigkeit des Pollens, wie sie sich bei der Untersu- ` ehung. selbst ziemlich alter Exemplare noch ganz "deutlich zeigte, aus der Unbestüán- ` digkeit der Haarverteilung, indem bei manchen Stücken die Stengel mehr oder weni- ^ = ger kahl, bei manchen behaart sind; je, es gibt auch solche mit bewimperten Schöt- — ©. chen, zanz nach Art von D. tomentosa, der einen Stammpflanze des Basterdg. Diese ` BE xu hat KOCHl) als Varietüt hebecarpa unterschieden. Auch REICHENBACHs 2) Abbil- ‚dung gibt eine solche behaartfrüchtige Pflanze wieder, die. STURMs hingegen eine ` -. kahlfrüchtige. Die Sternhaare an den Blättern sind zum Teil solche vom £omentosa- . |»... Typas, also mit gegenständig verzweigten Strahlen, zum Teil solche vom siliquosa- ` Typus, mit unverzweigten Strahlen. Für die Hybriditüt der D. Traunsteineri spricht ‚endlich auch der abnom üppige Wuchs aller vegetativen Teile, der schon MEIDREICH®) ‚auffie] und ihn geradezu an eine Missbildung denken Tiose D: traunsteineri kann unter Umständen wohl doppelt so hoch werden als jede. ihrer beiden Elternpflanzen. - Die Pflanze ist sehr selten, viel seltener, als man aus den ee en - . gu schliessen geneigt wäre. So sind von den Standorten bei DALLA TORRE 4) 7.B. ui =- wohl die meisten auf ihre Stichhaltigkeit nachzuprüfen. Denn einerseits war man Soft. SR ES: jede D. siliquess, die nur einen halbwegs erkennbaren Griffel aufwies als D - Traunste ineri zu bestirmen 5), andererseits wurden manchmal auch andere starde, TS, D, Moritziana {= D. dubiax siliquosa) mit D. Traunsti Er CH 8. 3. ed, p. 95. e Solche Stücke sind Husserst selten. Von alien Exmpia- ren, die ích gesehen habe, hatte nur eines m DC) behaarte Früchte, - a} Ic. A gem. II, t. 14, f. 4240. - 3) d. b. 2, IX 1869) p. 85. - 4) DALLA TORRE et SA HEIM, Fl. w. Tirol EC p. 379. - 5) SENDTNER, Vegetationsverh. Südb. (1854) Pp Dx ‚Das age im we boicum an. habe ich lcu p als a e Ld E Weingert, nes neri identifiziert 1), In den Pyrenäen, in Kürnten und Steiermark ist sie meines Wissens bis jetzt noch nicht gefunden worden. Sichere Literaturangaben liegen vor aus den Westalpen 2), aus der Schweiz 3), aus Tirol *) und Salzburg 9). Herbar- exemplar& sah ich nur aus Tirol, nämlich vom Kitzbühler Horn, ihrem klassischen Ständorte, von wo sie TRA UNSTEINER in zahlreichen Exem zplaren ausgegeben hatte u. wo sie schon zu seinen Lebzeiten ausgerodet war. Ferner sah ich ein Stück vom Bon- done in Südtirol. Vón ebendiesem Standort gab sie seinerzeit FACCHINI 6) an, der das Exemplar an KOCH zur Bestimmung gesendet und den Bescheid susuckarhaulten hat- te, dass es die echte D Traunsteineri sei. Draba Praunsteiner üst der erste Bastard, der in der Gattung Draba entdeckt wurde, Der Apotheker TRAUI INER in Kitzbühel; nach dem sie benannt ist, fand sie im Sommer 1832 an einem Felsen des Kitzbühler Horns, an dem auch Rasen von = wt (SSC D. tomentosa wuchsen, und gab sie fragweise als D. Johannis E : PPE. der sie mit keiner der damals bekannten alpinen Leucodraben in Über- ^: einstimmung zu Kai ee vermochte, beschrieb sie als neue Spezies unter agn Namen Traunsteineri und KOCH nahme sie 1833 in "Deutschlands Flora" auf ). Schon H meldete sich TRAUNSTEINER 1D) in. der "Flora" zum Wort, um; wie er sich aus- drückte, "den Kinde, das seinen Namen trug, selbst die Leichenrede zu halten". „Hier. nn er nit " Bestimmtheit fest, dass D. Traunsteinerii ein Bastard zwi- schen 2. siliquosa und D. tomentosa sei. Auch späterhin 12) blieb er immer bei | dieser Ansicht, Ich habe nirgends die Angabe TRAUNSTEINERs finden können, auf die sich SAUTER 12) beruft, und der zufolge D. Traunsteineri der Bastard D, dubie X; .. Siliquosa, nicht D. siTiquosu X tomentosa sein soll, "weil D. tomentosa am Horn, wo er sie entdeckte, nicht vorkommt", es müsste denn sein, dass diese Äusserung . in einem Privatbrief TRAUNSTEINERs gefallen sei. Das ist aber. aum anzunehmen, -> / denn TRAUNSTEINER hätte damit seinen eigenen Feststellungen 19), wonach- D. sili- quosa und D. tomentosa am Standort der D. Traunsteineri vorhanden waren, videre "e » uf Grund von TRAUNSTEINERs Feststellung führt sie auch KOCH 12) | in der 1. : knea der "Synopsis" als Bastard an, scheint Set in dieser Auffassung irre ge- | worden zu sein, weil er sie in der 2. ' kuflage 15) wieder als Spezies aufstellt. V BERTOLONI 16 er D. Trounsteineri ebenfalls für eine Spezies, weil nach Aussa- ge FACCHINIs l der ihm Exemplare aus Südtirol. ‚(Padon Fassano) übersandte, am Standort die Eltern fehlen. Doch habe ich selbst Exemplare von D, siliquosu gese- Ban, die von FACCHINI am Me Standort gesammelt waren, und auch für D. tomen= — tosa zählt DALLA TORRE 18 eine Anzahl von zuverlässigen Literaturangaben über = ihr Vorkommen in den Fassaner Alpen auf, sodass BREUEREN Einwand wegfállt. SCHE- ` x 25 hält sie für identisch nit D, siliguosa 20) und zieht sie samt dieser zu WE fladnizensis. Auch NEILREICH 21) ist geneigt, in D. Traunateineri nur eine Varietät von, siliquosa zu sehen, deren fehlgeschlagene Samen er &us dem üpri- gen Wachstum der vegetativen Teile erklárt. REGEL 22) hält Bond Ie. D. Traunstei- neri mur für eine Spielart seiner D. Johannis, die selbst hinwieder eine Vari- tüt ees 25) stellata darstellt, Die französischen Autoren BALL 2 pee ROUY und ! 2 , die sie SS Ya von D. tomentosa aufführen, E ER sich Lin v. b. © LY mee pe: .383; DALLA TORRE et SARNTHE IM f. c. nabh ker; | OU) POUCAUD, Fl. à. Fr. II (1895) p. ME - 3) BALL in Büll. bo Be wu (1860) p. 228. - 4) DALLA TORRE et Sarntheim, 1.c.; HAUSMANN, . Pirol I, p Su ^o 5) Nach verlässlichen Angaben bei NEILREICH Cus A U p. 85) sammelte sie SPITZEL bei Lofer. - 6) Nach DALLA TORRE u. SARNTIIBIM -?) Flora XVIII (1835) p. 598. - 8) in STURMs "Deutschl. Flora" H. 65 (183: ÖHLING u. KOCH, Deutschl. Flora IV (1833) p. 552. - 10) Flora XVIII (1835) A1 In sched. - 1841 und später; Flora XXVII (1844) p. 397. - 12) Flora 1855) p. 87. - 13) Flora XVIII (1835) p. 598. - 14) p. 63 (1837). - d ux Sc Fl.itel. VI EE p. 472. - 17) Fl. Y. Eeer, (1855) p.78 IC j. b. Z. IX (1859) p. 85. - 18) DALLA.TOBRE u. SABHZUEII - 191 Mora XVI (1843) p. 323. - SE Verg. TRAUNSTEINERs Krit | 4) p. 397, - 21) Ö. b. Z. IX (1859) p. 85. - 22) "dl. Soc. not. Mosc. - n ag ON bot. Pr. VII ae p. 228. — hs 4 = . lin& 8 mm lenga, 6 mm in maximo late, sessilia, ad basih rotundata, apice obtus Weingerl, Draba. | 98. und FOUCAUD 17, die sie als Var ietät von D. tomentosa aufführ en, sprechen sich gegen die Bastardnatur der D. Traunsteineri aus. es ist jedoch dus ihren Ausfüh- rungen unschwer zu erkennen, dass sie die echte Pflanze dieses Namens und Formen von J, dubta oder D, sil iquosa mit etwas deutlicherem Griffel nicht genau ausei-. nanderhalten. Sowohl BALL als auch ROUY und FOUCAUD nehmen Anstoss daran, dass man für die Griffellänge dieser Pflanze noch keine Erklärung gefunden habe, wenn man sie als einen Bastard der beiden Arten D, sil iquosa und D. tomentosa nimmt, In der Tat scheint es, als ob bei D Traunsteineri der Griffel länger sei als bei D. tomentosa. (bei D. siliquosa fehlt er meist vollständig). In Wirklichkeit ist aber die absolute Länge des Griffels bei beiden gleich, nur die relative Länge : ist bei D. Traunsteineri bedeutender, weil ihre verkümmerten Früchte viel kleiner sind als die bei D. tomentosa. DRABA STROBLIT Weingerl (D. siliquosa X stellata).- Radix fusca, subelongata, irr&iioss. Rhizoma multiceps, ad 10 caudiculos laxe caespitosos singulis foli orum rosulis terminatos gerens, Rosularum folia 6 mm longa, 2 zm in maximo lata, inte- gerrima, obtusa, ad basin attenuata, pilis stellatis utrinque vol.margine tant m saepe pilis simplicibus inmixtis obsita, ciliata, pilorum radiis aut ramosis gut irramosis. Caulis ad 5 cm altus, l - 2-folius, in inferiore parte stellate vel simpliciter pilosus, superne glaber., Folia caulina 7 mm longa, 2,5 mm in maximo lata, ovata, apice obtusiuscula, ad basin rotundata, subdenticulata, stelleto-pi- losa! vel margine tantum ciliata. Racemus florifer corymbosus, fructifer elonga- tus. Pedicelli ad 8 mm longi, siliculas longitudine aequantes vel superantes, pa- _ tentes, glaberrimi. Sepala 2 mm longa, ovata, glaberrima vel simpliciter pilosa, Petala 2,5 - 5 mm longa, apice late rotundata vel subemarginata. Siliculae 6 mm . longae, 1, 9 mm lata, anguste lanceolatae, saepe subincurvatae, glaberrimae. Sty- lus manifestus l mm longus. Semina numerosa (10 vel plure) utroque in loculo. : Synonyma: D. Johannis Strobl (non Host) exsicc. 1869; HOPPE ap. STURM, Deutsch. à Fl. H. 65 (1832)? - 2. stellata Strobl (non Jacq.) exsicc. 1870. » Specimina visa: An den Felswänden in der höheren Alpenregion des Hohenwart : bei Donnersbachwald (STROBL 1868 als D. Johannis A); auf der Hohen Warte bei Ober- wölz, Kalk, 7000' (STROBL 1870 als D. stellata A). n Diesen Bastard fand STROBL 1869 am Hochwart bei Oberwólz und hiolt th. Zu- erst für ^? sil iquosa, dann für eine Form der D. stellata, wobei er bemerkt, dass sie von D. Traumsteineri nicht verschieden zu sein scheine, eine Beobachtung, die ganz natürlich ist, wenn man bedenkt, dass D. Traunsteineri eine Hybrid zwischen D. siliquosa und dass letztere von D. wéelluta Bohr wenig verschieden ist. D. $o- mentosa kommt am liochwart nicht vor, wohl aber D. stellata, in deren Mitte diese "Form" nach STROBLs Versicherung wuchs, und D, siliquosa. Die Pflanze hält in all' ihren Eigenschaften die Mitte zwi schen beiden den gleichen Standort bewohnenden Arten, Die Blüten sind kleiner als bei D. stellata, grösser als bei D. sili quoda, die Schötchen sind nicht eiförmig wie bei jener, nicht lineallanzettlich wie bei dieser, sondern lünglich-lanzettlich mit deutlichem Griffel, der jedoch kürzer ; ist als bei D. stellata Ich halte daher die Pflanze für einen Bastard zwischen 1 der beiden genannten Arten, zumal auch der Pollen deutlich mischkürnig ist, und ir ‚dem ich sie nach ihrem Entdecker benenne, nehme ich zugleich die Gelegenheit wahr meinem ehemaligen Lehrer ein Zeichen der "Verehrung zu widmen. Dass ich in HOPPEs D. Johannis bei STURM ebenfalls den Bastard D. Strobl p ag) habe ich schon bei Besprechung von D. stellata: erwähnt. . ; JABORMEGGII Weingerl (D.dubia X Fladnizensis). - Radix fusca, one Pe ee Bee multiceps, multos caudiculos caespitosos singulis foliorum rosulis. terminatos gerens, Rosularum folia 8 - lO mm longa, 2,9 mm in maximo ia-. ta, ovato-lanceolata, in petiolum brevem attenuata, apice obtusa, integerrima, _ Perl nd stellato-pilosa, margi-ne pilis simplicibus ciliata. Caulis 7 - B em 1o l gus, in parte inferiore stellato-pilosus superne glaber, 1 - 2-folius. Folia cau E uscula, margine denticulata, sparse 9t mubdense CARNEM SSES tpe E DE y. 3. Y. II Ka p. 2M. ge, Weingerl, Draba. simpliciter ciliats. Racemus florifer dense corymbosus, fructifer elongatus. Pe- dicelli 5 - 6 mm longi, oblique patentes, glabri, siliculas longitudine superant- es. Sepala 1,5 mm longa, ovata, glabra. Petala 3 mm longa, apice rotundata vel Oso i Siliculae ad A mm longae, 1 mm latae, oblongae vel lanceolatae, glaberrimae. Stylus nullus vel perbrevis. Semina ebortiva. j;nonyna: D, Wahlenbergii Jabornegg (non Htm.) exsicc. Kl. ~ 2. Hoppeana Traunsteirer (non Rud. nec Rchb.) exsicc. S. - D. Hoppei Thellung (non Trachsel) RD. HEGE, I11. Fl. Mitteleur. IY.39. (1919) p. 392, syn. excl. Specinina visa: Gaisstein bei Kitzbühel Zon TEINER als D. Hoppeana herb. STORCH 8); Kärnten, Lesachtal, Hochalbpass, an eeng am Übergang nach Sa- pada, 7200', sehr spärlich (J ABORNEGG 1875 als 2, Wahlenbergii corr. tomentosa K1 2: Im Herbar des Kärntner Landesmuseuns zu Klagenfurt liegt eine von J ABORNEGG am Hochalblpass im Lesachtale gesammelte Draba, die er zuerst als D. Wahlenbergii Htm , dann als D. tomentosa Whlbg. bestimmte. Sie zeigt eine deutliche Mittelstel- E: zwischen D, dubia unà D. fladnizensis, insbesondere in der Behaarıng der Ro- settenblätter und in der Blütengrösse, während sie im Habitus, in der Gestalt der Stengelblätter und in der Schötchenform D. dubia näher steht. Doch sind die Schót- chen verkümmert und enthalten keine Samen. Der Pollen erwies sich bei Quellungs- versuchen als stark mischkürnig. Ich glaubte sonit diese Form mit einiger Bestimmt- heit als Bastard zwischen D, dubia und D. fladnizensis quidc zu dürfen und ha- ‘be sie nach ihrem Entdecker benannt. Im Herbar des-Salzburger Museums liegt auch ein Bastard von ähnlichen Kusse. ren, &ber schmäleren Stengelblüttern und etwas kürzeren Schótchen, die gleichfalls b fehlgeschlagen sind: TRAUNSTEINER sarmelte ihn am Gaisstein bei Kitzbühel, be- stimmte ihn als D, A eana Rudi. und versichert, dass D, dubia und D, Jlaüsteen- sis die Eltern seien , obzwar ich aufgrund der "Gchi&chenform statt auf D. dubia eher auf D. tomentosa als Elternpflanze geschlossen hátte. ; DRABA MORITZIANA Brügger (D. dubia X siliquosa) - Radix elongata, parce ra- = mosa. Rhizoma multiceps, ad 10 caudieulos laxe caespitosos singulis foliorum ro- gulis terminatos gerens. Rosularum folia ad 16 mm longa, 5 mm in maximo lata, in- ...tegerrima, obtusa, ad basin attomata, pilis stellatis simplicibus saepe immix- -~ "*is utrinque obsità, pilis stellatis radiís partim ramosis partim irramosis, Cau- Lis ad 12 cm altus, 1 - 3-folius, stellato-pilosus, superne cum pedicellis gla- brescens. Folia caulina ad 15 mm longs, 8 rm in maximo lata, ovata, sessilia, ad basin rotundata, apice obtusa vel acutiuscula, integra vel denticulata, stellato- pilosa. Racemus pauciflorus, fructifer subelongatus. Pedicelli ad 6 mm longi, gi liculas longitudine aequantes, glaberrimi. Sepala 2 mm longa, ovata, glaberrimd vel See Ure Petala ad 4 mm longa, apice rotundata. Siliculae (immatu- rae) 6 un longae, l mm latae, lineari-lanceolatae, glabrae, partim abortivae;- Su- d manifestus 0,5 mm longus 'vel en iiio n .. Synonyma: d Traunsteitneri B Brügger (non Hoppe) in J abresber. Nat. Ges. Graub. I (1881) p. 47; HUTER in D. i. 2. MY (1904) p. 187. - D Moritziaha Brügger Jahr ester. Nat. Ges. Axa XXV (1882) p. 82. - H intermedia Briquet: in Ann. onserr, ” Jerd. bot. Genbve 1899, p. 74; BURNAT, Fl. alp. marit. III. 2. Suppl. T y- | dioi visa: tirol, ae ober Kë Zragorboden am hausen (KERNER. S Ben ie und D. siliquosa, den er bei der hoi serüicke ! n) unter den Eltern sammelte und der "die Blätter und ie Fruchttraube der letzteren hatte". Neben dieser 2 die D. siliguosa näher standen, ber zerstreut be- BL itenstiele hatten. Letztere traf er auch auf dem N auf dem Albula und bei Mühlen im Oberkalbstein. ` ; CER in Feng xui r (1844) P. 398. SC Weingerl, Drabe. | Eu vise Eir Jahr darauf. beschrieb er denselben Bastard»als neu unter dem Namen D. Lo- ritziano, indem er zugleich versicherte, dass sie mit D, Traunsteineri nicht id- entisch sei. MORITZI hatte die Pflanze 1832 unweit des Dorfes St. Bernhardin un- ter den Eltern gesammelt und zuerst für D, nivalis, dann für D; hirta gehalten. E BRÜGGER gibt an, dass die Pflanze von D..silíiquosa Wuchs unà Rosetten, von D. du- NE bia die grösseren Blüten (3,5 - 4 mm) und die stärkere Behaarung habe. Die Stenge] sind 3 - 6-blütig, nur 2 - 4 cm hoch, oberwürts samt den Blütenstielen und Kelch- ‚blättern teils behaart teils kahl, die Schötchen sind länglich-lanzettlich, kahl und tragen einen deutlichen Griffel, der 1 - 1,5mal so lang als breit ist. e Denselben Bastard beschrieb BRIQUET aus den lemanischen Alpen ziemlich über- A einstimmend mit BRÜGGER unter dem Namen D. intermedia, während ihn HUTER, der ihn ^im Trojenertele. bei 8t. Jakob in Defreggen an steilen Gneisfelsen unter den Eltern sammelte, wieder für JD, Traunsteineri hielt, indem er betonte, dass dio Pflanze = ganz mit der Abbildung REICHENBACHs 1) übereinstirme, was allerdings zutreffen mag, M da bei der Entstehung der vorliegenden Pflanze zwar nicht D, tomentosa, wohl aber die dàeser sehr nahe stehende D. dubia beteiligt ist, das Kreuzungsprodukt also der D. Traunsteineri sehr ähnlich sehen muss, Nur dürfte HUTERs Pflanze wohl kahle . Schótchen haben, nicht behaarte, wie REICHENBACHs Abbildung. Eine diesbezügliche s Anfrage an HUTZR blieb ergebnislos, das HUTER nicht mehr im Besitz dieser Pflanze i i er D GES, SS NT Er : 3 af Be E a Im Herbar KERNER des bot. fasti tnts der Universität Wien lagen mehrere -von KERNER auf dem Kreuzspitz ober dem Zragerboden am Brenner 1868 gesammelte Exempla- re, die eine deutliche Mittelstellung zwischen D, dubia und D. siliquosa zeigen. Nur sind einige Schötchen fein gewimpert und mit einem deutlichen Griffel verse- hen, Alle Schötehen sind fruchtbar. KERNER selbst hielt sie für den Bastard D. Qu- — bia x siliquosa und sandte sie 1870 an STUR, der ihm diese Ansicht bestätigte und die Bewimperung der Schötchen dadurch zu erklären suchte, dass die eine Eltern- ^ pflenze nicht die gewöhnliche D. siliquosa, sondern déren Varietät Poroiusii ge- wesen sein sollte. Da diese in den Alpen bis heute nicht gefunden wurde und nur . in Siebenbürgen vorkommt, möchte ich die in Rede stehenden Exemplare viel eher ‚für D. dubia var. Kothii (mit zum Teil stark glabreszierenden Fruchtstielen) hal- ten, zumal such die Pollematersuchungen gegen die Bastardnatur dor Pflànze spra- chen. - Von demselben Standorte liegen aber aus demselben Jahre noch einige Stücke in besagtem Herbar, die kahle, verkümmerte Schötchen haben und die KERNER als D. \ Traunsteineri bestimmte. Da aber am Standort D, tomentosa fehlt, D. dubia jedoch vorkormt, ist der Bastard fast mit Gewissheit als D. Moritziona Zu bezeichnen. Die Pflanzen Stehen nicht nur in vielen Eigenschaften in der Mitte zwischen D. dubia ` und D. siliquosa, sie stimmen auch ausgezeichnet mit BRÜGGERs iu UE habe sie denn auch bei der Abfassung der oben stehenden Beschreibung benützt TA x TOMENTOSA). - In der Österr. bot. Zeitschr. LIY (1904) p. 187 "Herbarstudien" HUTERs folgende Notiz: ..."Ich glaube auch: uw 2 Stücke in meinen Sammlungen als D. frigida x tomentosa bezeichnen zu kónnen: S$ i | xus pd EM wie bei D. tomentosa era welcher aber See iesen d BA habe ich re in dar Yo gefunder Ss er bei THELLUNG 2), der HUTER wörtlich zitiert. Infolge der Kriegsverhältnisse or es HUTER auch nicht mög) ich, mir auf meine Bitte die betreffenden Er (nm . ES v 98. | Weingorl, Draba. BASTARDE ZWISCHEN ARTEN DER SEKTIONSN LEUCODRABA UND CHRYSODRABA. DRABA ERMANIANA Weingerl (D. alpina x fladnizensis). - Radix fusca, parce. ra- mosa. Rhizoma pluriceps, ad 12 caudiculos laxe caespitosas singulis foliorum ro- sulis terminatos gerens. Rosularum folia ad 15 xm longe, l - 3 mm łata, lineari- lanceolata, integerrima, obtusiuscula, ad basin attenuata, pilis simplicibus et furcatis undique obsita vel margine tantum ciliata vel omnino glabra. Scapus ad 12 cm altus, aphyllus vel unífolius, pilosus vel gläber. Folia caulina ad 8 nmn "longa, 2 rm lata, lanceolata, sessilia, ad basin rotundata, apice obtusa, integra, glabrescentia. Racems florifer. densus, fructifer elongatus. Pedicelli ad,8 mm longi, siliculis multo longiores,.patentes, glaberrimi. Sepala 1,5 mm longe, ova-. ta, glabra. Petala 2 - 3 mm longa, pallide sulfurea. Siliculae 1,5 - 2 mm longae, 0,5 ~ 1mm latae, ovatae, glabrae, bbortivae. Stylus man ifestus, brevis. - "^. $pecinina visa: Norge, Dovre, Kmudshöe (AGE 1875, SCHL herbarium WU). | Diesen interessanten Bastard hat zum ersten mal WICHURA l) im Jahre 1359 aus Lappland folgendermassen beschrieben: "Auf dem Wege von Quickjock nach Alkavara bei Laestadi Stenar von nir nur in zwei Exemplaren gefunden. Die Pflanze unter- scheidet sich sowohl von 2, Wahlenbergit als von D. alpina, in deren Gesellschaft sie. aufwıchs, und bildet andererseits die vollständigste Vermittelung. Die Blüten haben eine hell schwefelgeibe, fast weissliche Farbe, sind etwas kleiner als bei, D. alpina und etwas grösser als boi D. Wahlenbergii. Der blattlose Blütenschaft ist weich behaart. Die Wurzelblätter, gleichen denen von D. Wahlenbergii." In Jahre 1882 beschrieb HEDBOM 2) üenselben Bastard ausführlich von der Knuds- höe am Dovrefjell und betonte, dass er sterile Schötchen besitze, in seinen vege- tativen Teilen hingegen dichter und stärker entwickelt sei. Weiteres habe ich in der Literatur über diese Pflanze nicht erwähnt gefunden, ^ -Im Herbar des botanischen Instituts der Universität Wien liegen mehrere Exem- plare von einer von AGE auf der Krnudshüe gesammelten und als D. Wahlenbergii be- stimmten Pflanze, die ich als hierher gehörig erkannte und meiner obenstehenden Beschreibung zugrunde legte. Sie entsprechen in allen Stücken den Angaben WICHU- RAs und HEDBOMs, nur sind die Stengel fast kahl. Das hat aber keinerlei Bedeutung, denn gerade in der Ausdehnung des Haarkleides pflegen auch andere Draba-Bastarde sehr.zwischen beiden Eltern zu schwanken, = Ich habe die Pflanze zum Zeichen meiner Hochachtung nach der verdienten schwe- äischen Draba-Forscherin Frau ELISABETH EKMAN benannt. 0.0.2 BASTÄRDE ZWISCHEN ARTEN DER SEKTIONEN LEUCODRABA UND AIZOPSIS. DRABA, FLAVICANS Murr (D. aizoides x fladnizensis). - Am 30. Juni 1902 samel- te MURR >) em. lihnerspiel bei Gossensass in Tirol diesen neuen Bastard und. beschr- ieb ihn folgendermassen: "Habitus intermediür, Pflanze kleiner und zarte als A aizoides; Stengel blattlos, kahl, RosettenblÉtter ziemlich starr, lonzett-linea- ` lisch, spitzlich, kahl, beiderseits mit 6 -— 7 steifen Borsten von mehr 81s halber Blattbreite bewimpert,. Trugdolden 3 - 5-blütig, Kelch eiförmig, stumpf olivengrün a heil berandet, fast halb so kurz als die ausgerandeten, gelblichweissen Peta- len, die Staubgefässe kürzer als diese, Griffel (wie bei D, aisoides) halb so lang als der Fruchtknoten, Schötchen ...? ; i Nach einer Notiz bei DALLA TORRE $) ist HANDEL-MAZETTI (in litt.) der Meinung, Goss die gelbblühende Stammform statt D. aizoides eher D. Hoppeana Rohb, enzuneh- | . men sei. Da ich keine Gelegenheit hatte, Herbarexemplare zu sehen, war es mir . nicht möglich, diese Frage zu entscheiden. ` à | . . . DRABA DAVOSIANA Brügger (D. alzoides x siliquosa), - Radix tenuis, lignosa, - . irramosa. Rhizoma multiceps, numerosos caudiculos caespitosos singulis,foliorm rosulis terminatos gerens. Rosularum folia ad 7 mm longa, l - 2 mm leta, lineeri- . lanceolata, obtusiuscula, ad basin &ttenüafe, pilis simplicibus (furchtis radia- ` 1) Flore XLII (1859) p. 426. - 2) Bot. Notis. 1882, p. 3. - 3) Allg. bot. Ztschr. - VIII (1902) p. 148. - 4) DALLA TORRE und SARNTHRIM, Pl. v. Tirol VI.2. (1909) 385. SC Er : P RN es Weingerl, Draba. 99. to-stellatisque spersis intermixtis) undique obsita. Scapus ad 5 cm altus, aphyl- lus vel unifolius, glaber, rarius sparsissime pilosus, Racemus florifer densus, pauciflorus, fructifer paullo elongatus. Pedicelli 2 - 4 mu longi, suberecti, gla- bri. Sepala 2 mm longa, lanceolata, glabra. Petala ad 4 mm longa, pallide sulfu- rea, Siliculae 6 - 7 mm longae, 2 mm latae, lanceolatae, sparse pilosae vel gla- brae, fertiles. Stylus manifestus, 1 mm longus. , Synonyma: D, dovosiana Brügger in Jahresb, naturf. Ges. Graub. XXIV (1880) p. 74; DALLA TORRE, Anl. (1882) p. 180. - Di ladina Braun-Blanquet exsicc. nod r in Verh, Schweiz. Nat. Ges. 1919 (1920); Jahresb. naturf, Ges. Graub. LX (1920)79. (.. Specimina visa: Zentralalp., Piz Laschadurella 2900 - 3000 m, in Ritzen der Dolomitfelsen mit Fesiuon alpina, Draba tomentosa, Minuartia rupestris (spürl.), Saxifraga oppositifolia etc., nicht häufig (flor. rhaet. exsicc. BRAUN-BLANQUET 1919 GU, specimina originalia). Schon 1866 erwähnt BRÜGGER 1) (in einer Fussnote zu einem kulturgeschichtlichen Aufsatz über das Graubündner Bergwesen im 16. Jahrhundert), dass er in der Strela- ritzen bei Davos einen Bastard zwischen D, siliquosu und D. aizoides entdeckt habe. 1880 2) beschreibt er ihn genauer: "Von D. aizoides, der sie am meisten gleicht, durch gelblichweisse, wenig kleinere, aber kürzer gestielte Blüten, kürzere Staub- gefüsse (halb so lang als Blmbl.) und Griffel (so lang als Stbgf. u. Fruchtknoten), meist einblütterige, zartere Stengel (20 - 40 mm hoch), weniger glänzende, zer- streut-sternhaarige, etwas kürzere (lanzettlich-lineale) Blätter und achselständi- ge Blattbüschel zu unterscheiden. Früchte noch unbekannt, aber Fruchtknoten in der Form mit D. aizoides übereinstimmend", Niemand hat später die Pflanze wieder gefunden, sodass BRÜGGERs Angaben mit der Zeit angezweifelt wurden, umso mehr, als sich auch viele andere von ilm besch- riebene Bastarde nachträglich als unhaltbar erwiesen hatten, In allerjüngster Zeit hat jedoch BRAUN-BLANQUET in seiner Flora rhaetica exsiccata eine neue Draba ausgegeben, D, Zađina, die wegen ihrer gelblichen Blüten in die Sekt. Chrysodraba einzureihen sein solte. Sie stimmt aufs genaueste mit BRÜGGERs Beschreibung seiner D. davosiana überein, nur dass ihre Schäfte blattlos sind, während D, davosiana l-blüttrige Stengel haben soll. Diesen Unterschied halte ich aber für ganz unwe- sentlich, nach den mannigfachen Erfahrungen, die ich in dieser Hinsicht bei ande- > ren Arten gemacht habe. Vielmehr halte ich BRAUN-BLANQUETs Pflanze mit ziemlich me grosser Sicherheit für den Bastard D. aizoides x siliguosa, d.i. D. davosicna Br. Dazu bewegen mich folgende Gründe: Erstens ist es von vornherein unwahrscheinlich, dass die rein zirkumpolar-bore- al-asiatische Sektion Chrysodrdba in den Alpen vertreten sei. Zweitens zeigt die Pflanze bezüglich ihrer morphologischen und habituellen Eigentünlichkeiten eine ausgesprochene Mittelstellung zwischen Arten der Sektion A4izopsis einerseits und der Sektion Leucodraba andererseits, so besonders in der Blütenfarbe und in der Be- -. haarung der Blätter. Als gelbblühende Stanmpflanze lässt sich aus der Gestalt und — .. Bewimperung der Früchte, aus der Griffellänge und aus den charakteristischen langen, — » steifen Blattwimpern R. dizoides erschliessen. Hingegen liegt für die beteiligte Dus — -Leucodrába der Schluss auf 2. tomentosa näher als auf D siliquosa, zumal der Autor ; ausdrücklich die Vergesellschaftung von D, Xadina und D. tomentosa angibt, von D. |J 8iliquosa aber schweigt. Letztere ist aber in Graubünden nicht selten, wie Litera- / — tur- und Herbarstandorte beweisen. Während der Originalstandort von BRÜGGERs D. da- | Wogiana in geringer Entfernung vom Fundorte der D. ladina liegt, ist der Bestard O» D atzoides x tomentosa ((Dr. setulosa Ler.) noch nie dort gefunden worden, Auch ` — ist D. setulosa ber. von ganz anderem Aussehen wie D. ladina Br.-Bl. Vor allem s widerspricht die Gestalt der spärlichen Sternhaare der Beteiligung von D. tomen- ` tosa. Sie sind durchaus unverzweigtstrahlig und entsprechen ganz denen von D, sili- Quosa. Ich habe daher die Beschreibung von D, davosiana unbedenklich nach den nir vorliegenden Exemplaren von D. ladina Br.-Bl. entworfen. en QUE A PM = Zu bemerken ist noch, dass die Früchte dieses Bastard vollkommen normal ausge- I) Jahrest. naturf. Ges. Graub. XI (1866) p. 58 Amm. - 2) Jahresb. naturf. Ges. Gr XXIY (1880) p. 74. - 3) Fl. rhaet. exsicc. nr. 250; Jahresber. Naturf. Ges. Graub D E P BE EE 100. Weingerl, Draba. bildet sind und Samen enthalten. Der Pollen ist etwas mischörnig. ` DRABA SETULOSA Leresche (D. aizoides x tomentosa).— D. setulosa wurde 1853 von LERESCHE 1) beschreiben, ist also einer der em längsten bekannten Draba-bas- tarde. Die Ketgtpalbeschreibung selbst war mir nicht zugänglich, doch . fand ich bei CREMLI ^/.üie Herbarnotiz LERESCHEs zitiert, die ich hier vollständig wieder- gebe: "Blätter weniger steiflich als an D. aizoides, kürzer und breiter, zwei- oder höchstens dreimal so lang als breit; Borstenhaare länger und zahlreicher, nicht mır am Rande, sondern bisweilen auch auf der Blattoberseite; ästige Haare fehlen. Stengel blattlos, schwächer als an aizoides, nebst Blütenstielen ganz | kahl. Blüten weiss. Staubgefüsse kürzer, mr etwa 1/2 so lang als die Kronblätter. Griffel an den noch nicht völlig ausgewachsenen Früchten sehr kurz". LERESCHE sammelte 3 Exemplare auf Kelkfelsen, 6500' "au près du rocher de la Hausseresse a liest de la montagne de Crai et au nordest de Chateau d'Oex". E 5^ sohreibt über diese Pflanze: "Au Kamm zwischen Geissitz und Üfenpass in Yoferlberg in einem Exemplar gefunden. Durch dá? gelblichweissen Blü- ten leicht erkenntlich, Blattbildung mehr der D. aízoídes ähnlich, Blättchen aber kürzer und von Sternhaaren aschgrau. Die Pflanze ist steril und wurde in den Al- pengarten der Sektion Lindau verpflanzt". | . SÜNDERMANNs Pflanze unterscheidet sich also von der LERESCHEs durch gelblich- weisse Blüten und sternhaarige Rosettenblätter, Ich habe mich bemüht, von SÜNDER- MANN ein Exemplar zur Ansicht zu erhalten, allein ohne Erfolg. a Fernere Literatur ben über D. setulosa sind spárlich. Sie kommt in REM- Lis Exkursionsflora vor, dann in einer floristischen Arbeit von DURAND */, der sie auf den Alpen von Bex unà bei Chateau d'Oex (also am piden Standort) ge- ' funden hat, und in DALLA TORRES und SARNTHEIMSs Flora von Tirol 6 , wo als zwei- - felhafter Fundort die Rosszähne am Schlern angeführt werden. : = | E Pig. 13. Unverzweigtstrah- Fig. 14. Gegenständig ver- Fig. 15.Sternchenhaare lige Sternhaare (pili ra- zweigtstrahlige Sternhaare (pili stellulati) von d. . diati) von der Oberseit- (pili eruciati) von der Unterseite eines Roset- te eines Rosettenblattes Unterseite eines Rosetten- tenblattes bei D. nivalis. ` bei D. siliquosa. 70 : 1 blattes bei D. dubia. . cur MO T d. Cus quM DNI UT UM M oun 70 : Le. | SC Compt. rend, soc, Haller 1852/55 p. 7 te. DALLA TORRE, Fl. v. Tir. V1.2. p. 384 2) Neue Beitr. z. Fl. d, Schweiz V (1890) sz - 3) Allgem. bot. Zeitschr. XKII 916) p. 58. - 4).p. 90 (1867). - 5) Compt. rend. seanc. Soc. Roy. Belg. 1882, p- aon. DU B. Ll o T e VUE. AS STU Ev Weingerl, Draba. INDEX NOMINUM. 101. (Die giltigen Namen sind unterstrichen, Bastarde sind mit (x) bezeichnet). 26,37 altaica Bge. ` androsacea Bgt. 34,34 #hlbg. 39 "7o. Willd. 39 aretioides Hauam. 70 armena Boiss. 27,83 austriaca Beck 76 s antz 76 alter Daila T; AX 76 H Halaoy 76 5 s Hay 76 ek "^ Hegetschw. et Hear brachycarpa Zetterst.(x)92 8 dubia Sch. & Keller 59 to Suter Gë 28,58,59 E Thellun 59 d To LIARA 59 dubia v. ciliata Dalla T d 59 A "' Sauter o9 4 Cer Ek 59 dubia v. hebecarpa 2C. 28,59 dubia v. kochii Dalla Torre 28,59, 59 76 | dubia v. laevipes DC 28,59 caesia Adams 6| dubia v. Pacheri Th. 74 . earinthiaca B.& F. 50 | Ekmaniana Weing. (x) 98 g 50 | Fladnisensis DC 39 H ` Dalla Torre 50 | fladnizensis D.Torre 39 etos: FRIESON 40,50 "DC 39 " Hayek 50 H ` Ekman 39 " Hermann 50 u p 39,40 H Hoppe 50 S 3 H Janka 50 " Gelert 39,40,40, 50 "Tr Jittel 50 39 " — Nyman 34,50 n C ROM 50 " R. & Pouc. > 50 " . Goh.dt Zeller 50 # uSghur 34 " — Thellung 50 à H Vollmann 50 carinthiaca v. glab- rato R.&Fouc. 50 mo to DORAE. 50 9 n OTRO E 50 Carinthiaca v. Porci- usii Stur o1 | cenisıa Vill. 50 oiliaris L. 14 " ` Whlbg. | 39 ciliata Scop. 15 Corymoosa R. Br. 26,38 curtisiliqua Bl. (x) t.. Zetteret: (x). 29 davosiana Brügger (x) 98| Dörfleri Wettst. 27,29,81]| Dorneri Heuffel 48 Janka 48 |. "^ Ne ilreich 48 H ` Sehur- 48 | T S 4 48| dubia Dalla Torre o9 + Fritach 59 " Hayek $9| fladnizensis Ja. are- tioides BI. fladnizensis var. berrima. Gaud. 28,40, fladnizensis v. gla- ; pat Hes ladnizensis var. he- t Ee Ba1128, fladnizensis v. homo- tricha Ball 41 'la-- 40 40- T frigida v. 1 | Tu Jladnizensis v. homo- - tricha k.d F. 7 " Thellung fladnizensis v. homo- tricha (Lindbl.) 39 39 28,39 Jladnizensis v. lac- tea Herrm. 40 Jladnizensis v. lappoe .. nica Blytt 40 TUN V TEE TIO 40 m" " Vo TIM, 40 Jladnizensis fa. lap- ponica Herm. 40 Jladnizensis v. minor aud in 40 Jladnizensis v. ra- mosa Gaudin 40 flavicans Murr (x) 98 flavicensis ifac. 39 frigida Bertol. 59,69 * udin S " . Hegetschw. & : Heer ' 59 " Hausm. 59 T: Hoppe 99 "m Host 59 "y c Huten 59 " — Janka 59 T: Kittel J39 "^ Koch 59 " Ledebour 209 g aly 59- M- -Moritzi 70 H — Nyman ; 59 K^ Paoli & ab. 59 " . Regel & Tiling 386 UC. Roh), 59.5 "7 Sauter ee H — Scheele o9. "c Sehur 70 t Turok. 8 frigida var. Porta 6?" frigida var. 3 Koch o9 frigida var. g Koch. 59 ` Jrigida v, ciliata no S = Huter 59. :frigida v. hebecar- Au m : pa Hallier = W IUBE e. las iocar- a Cos. Sg 102. frigida v. nivea Huter E v. siliculis ciliatis Koch 59 is ida Turoz. glomerata Royle hederaefolia Coss. PENNE, Bl. & F. " " Schleicher hirsuta Crantz — A Ju ` hirta All.: H — Baumg. " Gaud in "o deu el H Jacquin o D " Mal "^ Rehb. 4 Schur x ” FR. hirta var. 6€, Mill. ... Hoppeana Rudolphi " Storch (x) MC ur " Praunsteiner (x) 95 | Hoppei Thellung (x) . . Hoppii Dalla Torre & S. " Tracha E p * e 5 iant ne n. & S, e D Hegetschw. & H. neggii Weing. (x) DC. H — Hegetachw. & H. Koch 27, 28, 67 | OST 70 26,38 50 50 S 3 » Weingerl, Draba. Kerneri Huter (x) 90 TU" Thellung (x) 90 Kochiana Scheele 59 Kotschyi Janka 34 Neilreich 34,34 H — NymaA 34,34 "c MP 26, 28,33 " . Thallung 34 Kotschyi v. deminuta Schur . 34 " H Thellung 34 H "n Vierh 34 Kotschyi v. flexuosa Schur 34 ai ed Stur 34 Kotschyi v. integri- folia Kotschy 34 | Kotachyi v. robusta Schur 34 A Star 34,34 lactea Adams 39 "o D 40 " Ledebour 39,39 " ` Nyman 39,40,40 ". Regel. 39,39, 40, 41 rv Sorg- 9, 40 H "Tautu: 39 lactea v. aretioides Blytt 41 wo cm A A 41 lactea var. eiliata eilr. 39 lactea v. Dorneri Nym. 48 lactea v. versis Weilr. 41 |lactea v. glabrescens Neilr. 20,48,51 4lactea v. pubescens Neilr. 34,34,59 [|lactea v. UM Weilr. 40, 50, 93 j laeten v. stylosa Gris. et Schenk 48 | lactea v. tomentosa v Mtr. 69 | | 1adina Br.-Bl.(x) 99 puer igata Dalla Torre 40 ont fritak 20 EEN 90 j Ha Hoppe | Duo E |" Koch | 405 tO] 7 Jaek: i Jab. (0 40 + Debt, ` ss de 2n | t. Saai — 40 | Leem: v. Ze E = FT na Rchb, E d ood (lieta A =, 40 laevipes Bordére 50 a 60 lapponica Brown 40 Dalla Torre et Sarnth. 40 d DC. 40 K- DoPTIaP 40 "i Hegetech». & Heer 40 " ` Hoppe 40 "‘ . Hater 40,90 H Koen - 40 " . Boob, & Jab. 40 n € RORb: TE 40 " Scheele 40,50,98 u Schur 34 H Stur 91 "o AË WE 40 "^. WAlbg. 40 lasiophylla Boiss. 84 lemaniana Brig. (x) 91 " Burnat (x) 91 Liljebladii Sprg. 85 " |. Wallman 86 macrantha Vest 76 Moritziana Brügg. (x) = past eec Br. D c B H Koch 86 " — Rohb., 50 g. muricella v. caesia DC 86 ERDEI is Bertol.. 40: Blytt 86 Mo c NN 40 ` " — Ekman 86 H Fries 88 A oo Gaudin 54 “~ Qulert 86 " — Hermann 86 H La Peyrouse 59 H Ledebour : " —: JiMfebl. sa P7, 48,93, 96 : ^— Lind. Sg " Nyman 86 "o7 BORD. t Séringe " Trautv. 86 ^ Willd. 49 | nivalis var. Qaes ig s dÉ Ledebour 86 nivalis U. hebecar- | pa Lange MORS dE DE m Lindbl. CR v. leiocar- | pa Lange 84 nivalis v. Ponschii >a Gen FF - 7 nivea Dalla Torre 69 remli 69 " Nyman 69 " Porta 67 " Sauter 69 Pacheri Dalla Torre 75 f" Iriteoh 75 y Janka 75 H Nyman 75 " Pach. & Jab. 75 eol A 27,28,74 pamirica Korsh. 84 punila Dalla Torre 60 "s AP Itech 60 “e Hintern. 50 " — Mielichh. 60 pygnaea Turcz. 39 Dpygnaea a Turc2. 39 Pygmaea 8 Turcz. 40 rhaetica Brügger 70 rupestris R. Br. 26,37 rupestris sspec. fur- cata Ekm. 37 rupestris sspec. infra- Ipina Ekm. dz rupestris spec. ARD, " mii Ehm. rupestris ‚sspec. proxi- ma Ek Sckuraii Mak. 26,38 saxatilis Bl. & F, 76 "7 Mert. & Zoch 76 : sclerophylla Gaud in 39 omaa 39 Betnlosa Jesusdbé 7 99 Shiroumana Mak. 26,38 siliquosa Boiss. ` 5 ; Busch EL stylosa Jav. Weingerl, Draba. stellata Bertol. 70 u S 59 H — Bourgeau 50 "Y DO, 58 " |. Duftschm. 76 d Fritsch 76 " ` Hargasaser 70 T5 c HOST. 76 "oo Herbich 50 H — Hoppe 76 "v Host 59 " |. Jacqu. arj ROTO m E Janka 76 tt Ge? 75 T" Koch 58, 76 H . Maly 70, 76 EVE MIA 69 "Moritz! 70 " — Neilreich 76 H Nyman 76 " Par1.& Car, 70 H — Hegel 59 Hz Rohb. 76 T Sauter 76 " Scheele 76 d Schultes o8 "V Doro. 59, 69 " Storch (x) 92 i Strobl Kr) 95 "s. NEROLLUNG 76 n Vest 59 Ed fer, 58 d Willd. o8 kW o B Ball 50 "UC. g DXll 40 " Vs glaàbriuscu-.- la Schur 76 |. "H vs hebecarpa DC 59 u " " Regel . 84 HG hirtella Sch.34 n ER, "n D. = uw nivalia Reg. 4 stereophylla Thomas | ' Stroblii Weing.. (x) Si imonk. Johannis lus. legitima Reg. Johann 18 lus. e an. S. 4 ev. 3 20 / Bee is Boiss. is tomentosa v. sei tibetica H & Th. 27,29,85 6. tomentosa B. & F 9 ai Coste 69 "oid Torre 69 ee Te Ra 69 H Duftsohnm. 69 " Fritsch 69 " Gaud in 59 ". Gremli 69 H ` Hausm. 69 " Hayek 69 d Heg. & Heer 69 ".. Jloppe OH Mo SOME 09 - 3 " CMM TET 69 H © Janko 69 x Kittel 69 " Koch . 69 ` Maly 69 H ` Nyman 69 " Pack: & dab: © "vu. Pari. 3k Var. 09,02 "*— nohb. 69 ; " Sag. & Sohn. 69 " — Scheele 69 w Seh, d Keller 69 "o Sühur 34 S " Stur 69 H ` Thellung 69 " Vollmann 0D "c c7 MAI DO. 27,08, 68,69 — " Nillk. & bange . 09. tomentosa v. Q Ball o2 tomentosa v. B Ball 59 tomentosa v. g Ball(x) 93 aretioi- des Hausm. tome..tosa Hd | dub ia f. à: tomentosa 8 yi ida B. 59. Gren EE Godron | 50,50 d I" Wi lk. et = = - aa a HP Ur (frigida "cx Kio UN Las Godr. tomentosa g laevip Ss 104. tomentosa v. leiocarpa. Weing. 28,70 tonentosa v. nevadensis j Pau 60 tomentosa fa. nivea Hsm. 7O tomentosa v. hivea Sch. et Keller 70 tomentosa v. pumila Neil.60 m " Nyman el " " dYillk. 60 tomentosa v. siliculis glabris Pach. 69 tomentosa v. a tomento- sa R. & Fouc. 69 tomentosa v. a typica Fior. & Paol. 69 | d n Regel 69 =~ tomentosa v. c. frigida er ior. & Paol. 59 j Trachselii Dalla Torre 951 - transsilvanica Schur 34 transsilvanica v. demi- nuta Schur 34 Traunsteineri Bertol. (x) 93 "^ Brügger (x) 96 " Dalla Torre (x) 93 —— fæ) 93 Weingerl, Draba. Traunsteineri Huter (x) 96 ". Koch (x) 93 ir Nyman (x) 93 7. Mmari. & Bar. (x) 995 93 n: Thellung (x) 93 " Traunsteiner (x) 93 trichella Fries 26 uczkolenasis Fedtach27, 28,26 umbellata Sauter 59,67 EECH i Burn. 39 Cos te 39 H Ekman 39 " — Gra & Goar 39 " . Hartm. 39,39 " Jaborn. (x) 96 H ` Joach 39,40 "o. Kiltel 39, 39, 40 " — Sehur " Sprg. 39,39 Wahlenbergii v. glabra- ta Hausm. 40 wi ^ Koch 40 pu " — Lange 41 Y H Ledeb. 40 " n Ltndbl 40 id 41 dd v. pygmaea Rege tour tod v. glabra- gel Tahlenderatt » v. hetero- a Htm. x id Me Ge "o —". .Kogh n H Lange " H Ledeb. "^ H Lindbl. tt a Ha ly n " Regel " H Sch.&keller Wahlehbergii v. homo- tricha Hausm. n " och oi H Lange 39,38 m. n: PDadeb. 39, 3f n H Lindbl. 39, H" " Maly E € 7o Ww Hegel 39,39 i: H Sch.&Keller . E i v. Leybol- ii Hauam. e 39,40 Wormskjöldii Fischer "eqeaq 'irxoSuloA. NY A n 69. Y offe pep. of. AVVMA?WA/ ® 69. dà KEES A Grp 2 * | EE Life: D E t à (a — sh TTL IN KÉ k d : EN TE E MAER E 108. Weingerl, Drabe. Weingerl, Draba. . 109. SCH e E Nadnizeusio Malen a OD ub. A e a V angst, Heuflel | a en lacht In s D. anvvafis filjebe — — — —À — — 110. | Loeske, Haplolepideen u. Diplolepideen. Haplolepideen und Diplolepideen in bryo-systematischer Deziehung. Von L. LOBSKE (Berlin-Vilmersdorf). Die in der Überschrift gekennzeichnete Einteilung der mit quer gegliederten Peristomzähnen versehenen Laubmoose (Arthrodonten) stammt von PHILIBERT (Rev. Bryol. 1884, p. 65). Als Vertreter zweier verschiedener Typen behandelte er das einfache Peristom eines Dicranum und das aus Exostom und Endostom zusammengesetz- te Doppelperistom eines Aypnum. Bei Dicranum besteht die Aussenschicht des un- gespaltenen Teils der Zähne aus einer einzigen Reihe von ungeteilten Platten, die Innenschicht aus zwei Reihen von Gliedern, deren Tr ngslinie ot? Länge nac ch und meist etwas zickzackartig verläuft. Beim Exostom von Pypn st er die : Innenschicht einreihig, die Aussenschicht doppelreihig Ed SÉ wie das | einer Menge Hypnaceen, von Bryum-Arten u.s.w. bekannt ist. 1 ‘Inder PIIILIBERR für die einzelnen Zellwandstücke das griechische Lepis (Schùp- pe) verwandte, bildete er die Bezeichnungen dor "Aplolépidées" ("Ganzschupper") und "Di plolépidéés s ("Doppelschunverr Nur in der zweiten Gruppe kommen men PHILIBERT Doppelperistome vor, in der ‚ersten Gruppe niemals, und aus diesem Grunde hält er seine an sich Bohr. scharf- ‚sichtige Einteilung, für eine natürliche. Seine Bezeichnungen spielen (in latini- 'sierter Form) seitden eine oe Rolle im Systeme der E Es fragt sich man, ob diese Rolle berechtigt i © Ë- Besonders eingehend hat Bd FEILIHERO mit den Peristomen von Enealyptc be- . ‚Schäftigt. Hier sind Mncalypta procera und E. streptocarpa diplolepid mit Doppel- - wes peristom, andere Arten, wie Ercalypta ciliata, haplolepid, und noch andere Arten — kommen mit und ohne Periston vor. PIIILIBERT wollte daher diese Gattung als ein — . phylogenetisches Ausstrahlungszentrum für die übrigen Moose ansehen, eine Annah- — ‚me, die schon LIMPRICHT mit Recht abgelehnt hat. Nach ihm lässt sich die Bildung . | Z.B. des Peristons von E longicollis ohne Zwang durch Verschmelzung des äusse- ren und inneren Peristoms erklüren. Und die Peristome von Polytrichum, Tetraphis, 5 Buxbaumia sind nach LIMPRICHT "schlechterdings nicht voneinander abzuleiten" und, — fügen wir hinzu, ebenso wenig von Zncalypta-Peristomen. E t Einige J ahre später (Rev. Bryol. 1889, p. 39 ff) kommt PHILIBERT auf die Un- erschfede zwischen den Peristomen von Enc alypta ciliata und E streptocarpa Zu- : - Sollen wir zugeben, so fragt er, dass der Bau der Peristomgühne beim Über- ong yon der einen zu der*endern Art sich plötzlich umgekehrt habe? Diese Annah- — me ( die schon dadurch hinfällig wird, dass ein Übergang zwischen beiden Arten , und er findet eine Lösung in der Annahme, dass das ée) E der v REH dem innern Peristom der E. BEN und der E. etre gl x esetzt wird. Man solle annehmen, dass bei E ciliata das Setzer? oblgeschlagen sei, und die innere Membran (also das Baden eines ursprüngli- en Doppe -Peristoms) sich in 16 Fortsätze geteilt habe. Nur entwickelungsse- htliche ee Ut so morphologische Peristomstudien an Er ; r Stü der PHILIBERTschen Idee führen, ` eei ausgedrückt, haplol epide Peristome den Endostomen diplo- Hn m en sind. Wird d die ‚Annahme als berechtigt erprobt, woran ie gross : der Flora v. Bui- zt nicht zweifle, ‚dann könnte "E he 7 Forioken Loeske, Haplolepideen u. Diplolepideen. | MI: sie der Anlage nach gleichzeitig diplolepid und haplolepid waren. Indem bei ei- nem Teil der Arten später die eine oder andere Werdschicht verkümnerte, oder bis- her getrennt gewesene Schichten wieder verschmolzen oder ganz schwanden, entstand vielleicht die auffällige Mischung von Peristomformen im Rahmen einer und dersel- ben Gattung. — Diese auffällige Mannigfaltigkeit der Peristombildung war es nicht allein, die M. FLEISCHER (1. c. p. XIII) veranlasste, zwischen die Haplolepideae sens. str. Fleischer und ee Philib. die Fanilie der Encal pzaceae als Heterolepideae Fleisch. einzuschalten, sondern die kaum minder auffällige Über- einstimmung und Besonderheit im Bau SÉ Gametarhyten. (Auf FLEISCHERs klassisches Werk III, p. XII ff sei auch hier hinsichtlich der ausführlichen Charakterisie- rung der Heplolepideén und Diplolepideen verwiesen, sowie auch hinsichtlich der auftretenden Anomalien.). Die Encalypten zerreissen jedenfalls die scharfe Scheidung in die beiden PHI- LIBERTschen Reihen. Aber es gibt der Unregelmässigkeiten noch viel mehr. An der Hand des LIMPRICHTschen Hauptwerkes seien einige herangezogen. Es gibt Haplolepideen mit "Vorperistomen" (Orthotrichum, Grimmia, Rhacomitri- umju.a.), dio sich vielleicht noch als rückgebildete Exostome ursprünglich diplo- lepid gebauter Peristome werden wahrscheinlich machen lassen. Bei dem diplolepi- den Splachrum wird das Peristom aus drei Zellschichten so aufgebaut, dass die Zähne innen gekammert sind. Bei dem diplolepiden Zeuoodon ist das äussere Peri- Ston aus ganzen Zellen gebildet und daher ebenfalls im Längsschnitt gekammert. Bei dem haplolepiden Dieranım strictum ist die Aussenschicht des Peristons oft zweizellreihig. Bei 2. Soottianum sind an der Aussenschicht 2 und 3, an der In- nenschicht 3 und 4 Zellreihen beteiligt. Bei D fuloum zeigt die Aussenschicht zwei getrennte und unterbrochene Lángsreihen von unregelmässigen Platten, die ei- ner mittleren, einzellreihigen Schicht aufliegen. Eine dritte, am weitesten nach innen (gegen die Axe des Sporogons) gelegene Schicht besteht wieder aus 2 Zell- reihen! Man kann hiernach Zdoranum strictum nicht haplolepid nennen und D. vum und D. Scottianum erst recht nicht. Ausser bei Encalgpta gibt es auch bei den. d Ee bei den Zygodonten, Orthotrichaceen u.s.w. Arten mit doppelten, einfachem und ohne Peristom, Die Übereinstimmung im Gàmetóphyten ist jedoch in diesen Gruppen andererseits so gross, dass an Zufälligkeiten nicht zu denken ist. Es bleibt nur der Schluss, dass solche Peristom-Verschiedenheiten mit Ver- schiedenheiten, wie sie Z. RS Polytri chaceen und Bryaceen gegeneinander aufweisen, gar nicht zu vergleichen sind, dass vielmehr die Differenzen zwischen Haplolepi- . deen und Diplolepideen mehr. quantitativ als qualitativ, mehr morphologisch als phylogenetisch zu werten sind, und dass sie, nach meiner Auffassung, noch BEER bei weitem überschätzt werden. | Die Grunpe der Encalyptaceen wird immer ihre herausgehobene Stellung Bohai- : ten - aber in erster Linie wegen der Eigenart im Blattbau und im Bau der Haube! Aus den Peristor-Yerschiedenheiten bei Meoullypta ziehe ich dagegen einen Schlus$, der demjenigen PUIILIBERTs CEncaly pta als Ausstrahlungs-Mittelpunkt) gerade ent- gegengesetzt ist: Wenn innerhalb eines so engen Verwandtschaftskreises, wie ihn SC die Encalypteen bilden, deren Arten ohne Peristom z.T. nicht sicher unterscheid- ae |. bar sind, so auf rfállige Peristom-Verschidenheiten vorkommen kónnen, so zeigt ads, dass weitgehende Übereinstimmungen im Gameto- Phyten systematisch (und vermutlich phylogenetisch) viel wichtiger sind als A ^" *verschiedenheiten und als Perise . Stom - Gleichheiten! Wen daher z.B. Bryum vad Hypnum ZT. ge- —— radezu identische Peristome haben, so nehme ich bei der sehr grossen Verschie- ` .. denheit ihrer Gametophyten dennoch keine nähere Verwandtschaft, ‚sondern eine eun . Vergenz-Erscheinung mnm : D Solche Erscheinungen, die im Reiche der Lebewesen eine so grosse R Rolle spie- : len, fehlen auch vede den Moosen Borchmus hicht, und es gilt, ihnen besser nach- o zuspüren! 3 p Gewiss deckt sich die Zinteilung in diplolepide und à haploleptäe Fomen uf. Eres Strecken mit € was wir als ESCH he Vi ; Zur dioe anzu 112: Loeske, Haplolepideen u. Diplolepideen sehen gewöhnt sind, aber es ist meine Überzeugung, dass diese Deckung an vielen anderen Stellen fehlt! So stehen Funariaceen, Splachnaceen, Meesaceen Dei den Diplolepideen, wohin sie meiner Überzeugung nach nicht gehören, weil eine Würdi- gung aller Merkmale sie zu den Haplolepideen in nähere Beziehung bringt! Verstebt man unter einer natürlichen Einteilung eine Gruppierung, bei der s&mt- liche Merkmale ohne Ausnahme in kritischer Weise gewertet und bemützt werden, dann wird sich die Verwendung der Gruppen der Haplolepideen und Diplolepideen inder bisherigen Weise als nicht natürlich herausstellen. Ich konnte hier auf diese Probleme -zunächst nur hinweisen. Ihre Prüfung wird zu weiteren Verbesserungen des Moos-Systems führen. Es sind in der Regel histo- frisch überlieferte, ursprünglich verdienstvoll gewesene, aber pietätsvoll oder gewohnheitsmässig allzu lange festgehaltene Maximen, die hier, wie auf andern Gebieten, den Fortschritt verzógern. Yorstehendo Ausführungen wurden vor einigen Jahren niedergeschrieben. Soweit es sich um die Auffassungen MAX FLEISCHRs handelt. hat dieser inzwischen in einer späteren Veröffentlichung (Hedwigia LXI, p. 390 ff) PHILIBERTs Einteilung zugun- sten einer natürlicheren Gruppierung aufgegeben. MITTEILUNG DES HERAUSGEBERS. Da jeder Arbeiter eines Lohnes, den das Archiv dst in baar, noch in einer grós seren Anzahl von Separaten bezahlen kann, wert ist, bietet es bis auf weite- res seinen Mitarbeitern, soweit sie wenigstens einen halben Bogen aufgenommenes Manuskript‘ liefern, den ganzen Band als Honorar an, Figuren sind möglichst zart mit schwarzer’ Tusche (Tinte ist nicht zulässig!) auf dünnes, weisses Papier ge- nau in der Grösse der Veröffentlichung zu zeichnen. Erklärung sind so deutlich und schön wie möglich handschriftlich ebenso einzutragen und werden mit der Fi- gur reproduziert. Jede Figur kommt genau heraus wie sie geliefert wird! - Die . Wiedergabe von Photographien ist gleichfalls möglich, erfordert aber, wegen der ganz enormen Kosten, besondere Übereinkunft, wie auch die Aufnahme von Disserta- tionen nur unter besonderen, den Deutschen Botsnischen Instituten mitgeteilten. Bedingungen erfolgen kann. - Da eine nachträgliche Korrektur vollkommen ausge- schlossen ist, die Autoren auch keine Korrektur-Abzipe erhalten können, sind die » > Manuskripte absolut druckfertig zu liefern, Auf deutlichst lesbare Schrift (am EEN Lob ist zu achten! . Steindruck von A. Wilutzky, Königsberg Pr. L4 Ls e E ZEITSCHRIFT FÜR DIE GESAMTE BOTANIK. ` HERAUSGEBER DR. CARL MEZ, a PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITAT KOENIGSBERG. S BAND IV HEFT 2. AUSGEGEBEN AM 1.AUG. 19 SES eo Br SC p More tete UBI eem Herausgeber: Prof. Dr. Carl Mez, Königsberg Pr., Besselplatz 3 (an diese Adresse alle den Inhalt d. Zeitschrift betreffenden Zusendungen). - Verlag des Repertori- ums, Prof. Dr. Fedde, Berlin-Dahlem, Fabeckstrasse 49 (Adresse für den Bezug der: Zeitschrift). - Alle Rechte vorbehalten. Smp 1923 by Carl Mez iuda o Ueber Kern- und Zellteilungen im Cambium. Von ANTON KLEINMANN (Frankfurt a. k.). A. EINLEITUNG UND ALLGEMEINE BETRACHTUNGEN. Der erste, der sich mit der Frage der Zellteilungen im Cambium befasste, war SANIO (1). Zu seinen Untersuchungen benützte er Pinus silvestris, also einen Ver- treter der Coniferen. Zwar war es ihm weniger das "Wie" der Kern- und Zellte lungen im Cambium zutun, als um das "Wo", d.h. er suchte die Frage zu lösen, ob es e ine Cambium-Mutterzelle gibt oder mehrere, Unter der Cambium-Mutterzelle ve steht man diejenige Cambiumzelle, die entweder ganz allein die Fähigkeit, sich dauernd zu teilen, besitzt oder wenigstens durch eine ungleich grössere Meilungs- fähigkeit gegenüber den anderen Cambiumzellen ausgezeichnet ist. SANIO (1) stell in seiner Abhandlung "Anatomie der gemeinen Kiefer" seine bekannte Initialenthec auf, die lange Zeit anerkannt wurde. Nach seiner Ansicht geht die Vermeh er Conbiumsellen nur von einer einzigen mittleren Zellage aus, den Nutterinitielen. Während er diese Theorie bei den Coniferen aufstellt, glaubt KRABSE (2) sie auc auf das Cambium der Dikotylen übertragen zu kónner. SCHOUTE (6) jedoch zeigt, d es nicht der Fall ist, dass die Zellvermehrung nur von einer einzigen Ze] llage geht, sondern er weist vielmehr nach, dass es zwar in jeder Radialreihé mr- n e Mutterinitiale gibt, dass aber die von dieser Mutterinitiale abgegebenen terzellen selbst wieder vollkommene Initialen sind. Denn darin besteht der Haug unterschied zu der Theorie SANIOs, dass dieser den T Tochterzellen mır d sich noch einmal zu pu zus schreibt, währer nach p Tocht tialen sind. : Su RS 114, | Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Conbium. Meine Untersuchungen und Überlegungen haben mich zu der Ansicht, auf die ich im Verlaufe dieser Arbeit zurückkonme, geführt, dass die. Zeilteilungen im Cambi-- um nicht :an eine bestimmte Zellenlage gebunden sind, dass dem entsprechend von einer Mutter-Initialschicht im engeren Sinne nicht geredet werden kann. Schuld an dieser Unklarheit und der Verschiedenheit der Initialentheorie ist wohl ‚hauptsächlich der Umstand, dass es an direkter Zellteilungs-Beobachtung. fehl- te. So sagt z.B. SCHOUTE (6) in seiner Arbeit "Über Zellteilungsvorgänge im Cam- - bium" von 1902 p. 105 bei der Behandlung der Initialen-Theorie: "Um den wahren Sachverhalt darzulegen, kann man natürlich nur indirekten Methoden folgen, da die . Zellteilungen selbst nicht beobachtet werden können", e Doch diese Unklarheit mangels direkter Bosbachting der Zeilteilungen bezieht sich nicht nur auf die Initialentheorie, sondern auch auf die Wachstumsvorgänge im Cambium überhaupt. Denn da, wo Längen- und Dickenwachstum vorhanden ist, muss man doch naturnotwendig annehmen, dass das Cambium sich nach den drei Richtungen Aer Körperdimension ausdehnt und vermehrt. Einmal weil es Zellen erzeugen muss nach der Xylem- ünd Phloemseite, sodann zur Vergrösserung des Cambiummantels ent- sprechend dem Wachsen des Unfanges der Pflanze, Diese beiden Vorgänge entsprechen der Ausdebnung in die Breite und Tiefe eines Körpers. Zum dritten muss angenommen . werden, dass auch bei starker Lüngsstreckung der Stengel und Wurzeln die Combium- zellen nicht ur eine Streckung, sondern auch eine Teilung erfahren. | ^. Auf diesen Punkt wird im folgenden noch näher eingegangen. Und auch in diesen Punkten wird die Frage: "Wie vermehrt sich das Cambium" am einfachsten und sicher- sten geklärt und entschieden, wenn es möglich ist, durch direkte Beobachtung die ` 7f ‚Zellteilungen bzw. die vorausgehenden Zellkernteilungen nachzuweisen, Ss Dieser Nachweis stellt die Hauptaufgabe meiner vorliegenden Arbeit dar, und ich hoffe in deren Verlauf an Hand des untersuchten Materials ein klares Bild der verschiedenen Teilungsvorgänge geben zu können. ` | Entsprechend den oben angeführten drei Ausdehmungsrichtungen des Zeie: müsste es also- drei Arten von Zell- bzw. Kernteilungen geben, nämlic Le tangentiale B -Lüngstoilungen, bei denen die Scheidewand en der Tan- . gente verläuft; ` GE 2. horizontale Querteilungen, bei denen die Zelle in eine obere und untere SEA zerlegt wird, 4 3. radiale Lüngsteilungen, bei denen die Teilungswand in der Richtung des Ra- J dius steht, die Teilungsprodukte also in der Richtung der Tangente nebeneinander | liegen. — ; Mit dieser Anischt der dreifachen Teilungen, die ja auch die einfachste und am leichtesten dénkbóre ist, stimmen STRASBURGER (7) und viele andere Autoren über- in. STRASBURGER schreibt in seinem Lehrbuch in der 9, Aufl. p. 109: "Die Teilung- en erfolgen durch tangential gerichtete Scheidewände; von Zeit zu Zeit werden auch einzelne Initialzellen durch eine radiale Wand verdoppelt". Zu Punkt 3, der am meisten bezweifelt und umstritten ist, schreibt HABERLANDT (11) p. 614: im Anschluss an die von NAEGELI angestellten Berechnungen: "Da wegen des konstanten Verhältnis- ses yon Radius und Umfang bei gegebener Vergrösserung der ersteren das Mass des ingetialen- Wachstuns sich leicht berechnen lässt, so kann auf Grund bestimmter e ssungen in jedem Einzelfalle durch Rechnung ermittelt werden, nach wieviel Tei- lungen in einer Zellreihe des Yerdickungsringes eine radiale Teilung eintritt". HERT (8) schreibt: "Dieser Breitenzunahme des Cambiums ist aber eine Grenze ge- ket; ; von Zeit zu Zeit teilt sich nämlich eine Cambiwinitiale durch eine radia- Wand in zwei Zellen". KLEIN (9) sagt: "Der Verdickungsring rückt bei dieser Tä- igkeit (Canbimmtätigkeit) natürlich immer weiter nach aussen, wodurch die Cambi- ellen in tangetialer Richtung gedehnt werden. Hat die Pehnung eine gewisse sse pertelaue so teilt sich die Initialzelle &rreh eine radiale Wand, sodass 1 anmingen EE "radial und tte sind gedacht an aufrechtste- n Zylindern, wie ihn etwa ein aufrechter Spross, eine abwärts wachserde zei et Ich habe mich hierin an die Mehrzahl der Autoren angco- Vr aa oai Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. "ss " Cambiunring, seiner Ausdehnung entsprechend, auch an Zollenzahl zuniszst". ^. ) VÖCHTING (12) sagt an besonders wichtiger Stelle bei der Erklärung des Wachstuns E knollenförmiger Bildungen än verkehrt wachsenden Pflanzen, indem er auf die Vor- gänge im Cambium beim Dickenwachstum zurückkommt: "Der wichtigste Unterschied be- stände darin, dass beim Dickenwachstum die tangentialen wie die radialen Teilung- SS en auf der ganzen Mantelfläche des Zylinders nach der NÄGELIschen Regel gleichmüs- ‚sig erfolgten, während sie im Ellipsoid von den Scheiteln aus nach dem Aequator . mit wachsendem Radius zunähmen, vor allem Mie radialen Spaltungen ungleich hüufi- ger auftrüten", Auch schon SANIO (1) schreibt p. 57: "Radiale Teilungen der Cam- ' er biumzellen kommen gleichfalls vor und sind zu der Zeit, wenn die Cambiumzellen ih- : re endliche Grösse erreicht haben, notwendig, um der durch das Auswärtsrücken des e Cambiums stattfindenden Dehnung der Cambiumzellen in tangentialer Richtung das . S | E Gleichgewicht zu halten", RS STRASBURGERs Nachfolger FITTING schreibt in seinem Lehrbuche der Botanik noch ue 3 in der 12. Auflage (1913), dass sich ‘die Cambium-Zellen durch tangentiale und ra- 3 diale Schei ITIER So E Aber schon in der nächsten Auflage beginnt diese d d Auffassung der radialen Längsteilung, der so viele Autoren zustimmten, der neuen | Theorie zu weichen, die zuerst von KLINKEN und dann von NEEFF ins Leben gerufen : und mit Beweisen belegt wurde. FITTING sagt in der 13. Auflage (1917) und in der i 14. Auflage (1919): "Seine (des Cambiums) Zellen, die in radialer Richtung wach- Sen, teilen sich durch tangentiale und quere Scheidewände; von Zeit zu Zeit wer- den auch einzelne Zellen scheinbar durch radiale Wände geteilt. Doch in der letz- b ten Auflage (15. von 1921) lässt er den Satz von den radialen Wänden ganz fallen = und gibt nur Teilungen durch tangentiale und quere Scheidewände an. Zu den Radi- ; |. '*alteilungen äussert er sich folgendermassen: "Dadurch, dass das Cambium nach innen 4. Zellen abgibt, wird es mit der Dickenzunahme des Stammes selbst immer weiter nach ‚aussen geschoben; entsprechend muss sich der Umfang des Cambiummantels fortgesetzt vergrössern. Das ist nur möglich durch Wachstum und Vermehrung der Zellen in tan- gentialer Richtung- Auf Querschnitten durch. das Cambium sieht es so aus, als käne diese Vermehrung durch gelegentliche radiale: Teilungswünde zustande.: KLINKEN und NEEFF haben uns aber darüber belehrt, dass solche Teilungen nicht vorkommen; soll die Zellenzahl tangential vermehrt werden, so teilt sich vielmehr eine Cambium- | i Initialzelle quer, worauf die Enden der Tochterzellen durch EC Dec tua tangential aneinander vorbei wachsen." KLINKEN (10) benützte zu seinen Untersuchungen- Tüxus bavcata, dehnte aber | sei- - ne daraus gewonnenen Ergebnisse auf die Coniferen insgesamt aus. Er begrü mit den Worten. (p.-85)4 “Zunächst. sei darauf h EE, dass SANIO und JOST ein gleitendes Wachstum der Cambiumzellen nicht für Parus ondern für Pinus nachzu- weisen versuchten, es aber RU alle Coniferen fordern zu müssen glaubten, Ebe hat SCHMIDT dieselbe Form de die wir bei Taxus fest: für alle ü übrigen Uie peg Coniferenarten nachgewiesen. Wenn man fern denkt, dass die Anatomie der verschiedenen Coniferenarten zahlreiche ‚gemeinsame Merkmale aufweist (z.B. das Vorkormen von Radialreihen, das Fehlen von Horizoı ` talschichten, die grosse Länge der Cambiumzellen, e wen Srizersah We tum der Elemente usw), und dass diese Merkmale bei Taxus i sten d ANUS KEN ;elbar ; sind, so kann es als indes Gambiimtätigkeit, die wir EE SE such! NEEFF (13) untersuchte fi ^ da. "filia als Typus für die 116. Kleinmann, Kern- u. Zelltcilungen in Cambiun. : 3 zu sein. Schon BERTHOLD hat angegeben, dass die Teilungen der Cambiumzellen schein- bar einen Gegensatz darstellen zum Gesetz der Flächen minimae areae. An dem sich besser geeigneten Cambium holzbildender Stämme. konnte die Kernteilung bis jetzt' -nicht verfolgt werden, da es nicht gelang, Holz mit dem Mikrotom entsprechend zu. - schneiden". = =~ — Da die Theorie von KLINKEN und NEEFF für meine Ar rbeit von grosser Bedeutung E ist, halte ich es nicht für unwichtig, ar’ dieser Stelle in Ergänzung zu dem be- uela von FITTING angeführten eine kurze Deene der Ergebnisse der beiden en zu geben: E e e Initialen im Cambium der Coniferen (Taxus baccata) einerseits und der irzel von Tilia tomentosa (Dikotylen) andererseits können sich, wenn sie eine be-. 2 stimmte Grösse erreicht haben, durch eine horizontale Querwand in zwei Zellen (In- S ier teilen, die sich durch gleitendes Wachstum aneinander vorbeischiebend in strecken, worauf sie sich wiederum horizontal quer teilen können. f b. ne "Redialteilungen fehlen. Die auf Querschnitten si BB Buben Radialwände konmen E irch zustande, dass die horizontalen Querwünde sich durch gleitendes n- stum immer schrüger stellen und zuletzt vollkommen radial-vertikal verlaufen. Ke? f noch entgegen KLINKEN den Schluss hinzu, dass kein prizipieller Un- 3 t ied besteht zwischen "Coniferentypus" und "Dikotylentypus", sondern bei bei- AW v Mar nur. AUR EA Aa sf ELM An LE E e Ate ee : d WS ur ët, A WEE Fr EELER, dE ET ET E [I2 ^ Dauw ede T 2 elt, re SE beobachtete Kori- Co elitei lungen nach den drei Se bim der Dikotylen darzulegen; Ce n Yard dieser Beobachtungen zu zeigen, ob und wie weit die Behauptungen | und NEEFF bei den Dikotylen und Coniferen ihre Richtigkeit haben bzw. weit: sie mit den e iier eeh doi im deiecta E stehen. dede B. METHOD. Í Kernteitungen zu finden, mussten : zwei Be+- N ssen | Aussicht zu | haben, i sich rit dem Mikro bod Tes he verholzt sein. KS v Kern- u. Zellteilungen im Cambium. EE lich der Unterschied zwischen schnellem und langsamem Wachstum. Denn während sich e die immerhin verhältnimässig langsam wachsenden Rhizome von Asarum europaeum und GC die Wurzeln von Geranium pratense, sowie die rascher wachsenden Wurzeln von Oeno- i : thera biennis und Daucus Carota als unbrauchbar erwiesen, ergaben die übrigen Ver- i treter der Dikotylen, also: Sambucus nigra, Aesculus*Hippocastanum, Phaseolus mul- ; tiflorus, Phytolacoa decandra ein günstiges Material. Am vorteilhaftesten in jeder Beziehung bewährten sich iie Wurzeln von &aphanus sativus. Es ist ja auch leicht un zu begreifen, dass der Garten-Rettich, dessen Wurzel ein enorm grosses Wachstum, pr varnehmlich Dickerwachstum zeigt, ein 'gut zusgebildetes und zu den vorliegenden Untersuchungen geeignetes Cazibium besitzen muss. Dieses Material musste, da das Hauptstreben darauf gerichtet war, Kernteilung- en zu finden, mitten im Wachstum einer zuverlässigen Fixierungsmethode unterworfen werden. Dazu "benützte ich die bewährte JUELsche Fixierungsflüssigkeit, die herge-- stellt ist aus: 80% Alkohol (50%), 10% Eisessig und 10% Zinkchlcrid. Die Zeit der ‚Fixierung wähite ich verschieden, Se h. ich brachte das Material zu verschiedenen Tageszeiten in die JUELsche Lösung. Eine Hauptbedingung dabei war, dass die Objek- te direkt von der lebenden Pflanze in die Fixierungsflüssigkeit kanen, wobei noch, um diese möglichst rasch eindringen zu lassen, die Objekte unter die Wasserstrahl- pumpe gebracht wurden, oder die Flüssigkeit bis zum Entweichen von Luftblasen aus dem Objekt erwärnt wurde. Die Grösse der fixierten Stücke musste möglichst gering ` sein, da bekanntlich kleinere Stücke sich leichter fixieren und leichter mit dem. Mikrotom schneiden lassen als wie grosse Stücke. Wo es sich wa dünne Sprosse oder Wurzeln handelte, konnten ohne weiteres Stücke von 3 - 4 mm Länge davon abgeschnit- 3 ten werden, Fig. 3 und 2 | E, Dat Ek Pig. l. Sprossaussohnitt von c - Fig. 2. pues Eau von i N AE Foos Bees SES * Xu C, Phaseolus multiflorus. SCHT Bei Material von groma Burchmesser (denda ae kleine Stücke ausgesc w werden, wie z.B. bei Raphanus (Fig. 3 und 4). Bei diesen war es für die- chungen von een m Ber aber trotzđem nicht Ce plare 2 zu Ponti zen. 3 e. 738. — Kléeinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambiun, ` S Diese in JUELscher Flüssigkeit fixierten Stücke wurden nach bestimmter Zeit (48 Stunden) durch die verschiedenen Alkoholstufen bis Alkohol absolutus gebracht, sodann in Xylcl und zuletzt in Paraffin vom Schmelzpunkt 509. . Bei Stücken wie Fig. 1 a und 1 b kam für radiale Schnitte nur die schraffier- te Zone inbetracht, da weiter nach aussen die Cambiumschicht bzw. -Zellen schräg und zuletzt tangential getroffen würden. Doch für tangentiale Schnitte, wie sie a d Fig. 3. Raphanus sativus. Fig. 4. Raphanus Eed E Unterer Teil der Würzel. Querschnittsbilä der Wurzel. ST zum RE von radialen eege nötig sind, eignete sich ein Material wie in Fig. l und 2 infolge des kleinen Umfanges und der damit verbundenen geringen 4. Aussicht, mehrere Cambiumzellen zugleich tangential zu schneiden, nicht. Hierzu " benützte ich Ausschnitte von Raphanus, wie sie Fig. 3 b und 4 b zeigen. Die Schnit- — ^ te liegen bei 3 b in der Richtung bzw. parallel der schraffierten Fläche, Bei 4 b E und auch bei 4’a und l a und b muss man es sich so vorstellen, als ob man von oben i auf die Schnitte und in deren Richtung sehen würde, dass also hier die angegebenen Schraffierungslinien als obere Kanten der Schnitte zu denken sind. Zu horizontalen Querschnitten konnten Ausschnitte wie in Fig. 3 und 4 als auch Stücke wie Fig. 1 a und b benützt werden. Es muss jedoch dabei darauf geachtet werden, dass die Schnit- . e P horizontal, also Henke che zur Längsaxe der Sprosse bzw. "Wurzeln angelegt "T ES nach der Härte und Güte des Materials wurden die Schnitte verschieden dick angefert igt. Die vorkommenden Masse sindlOu, 12u, Lëu und = Diese auf dem beschriebenen Wege erhaltenen Schnitte wurden sodonn auf Kerne nd Membranen gefärbt, um diese deutlich hervortreten zu lassen. Als die hierzu beste Methode fend ich die Färbung der Kerne mit Hämatoxylin verbunden mit der 3 hfärbung mit Eosin in Nelkenöl.für die Membranen. Doch es liessen sich auch mit E. orn Färbungmitteln gute Resultate erzielen, nämlich mit Safranin sowohl wie ^ | it Gentianaviolet und auch Rutheniumrot. Letzteres färbt besonders die Membranen 2m r Maie ent, Aufbewahrt warden die Schnitte in Canadabalsarı. WX F VE SS ER x gestellt sind, so dass die Zellform suf Tangential-, Radial- und Querschnitten auf den Grundflächen stehen, dagegen. ziemlich dick und oft getüpfeltr. gentiale Längsteilung der Cambiumzellen, zu deren Auffindung radiale längsschnitte S . gemaçht wurden. Das Aufsuchen der Kern- bzw. Zellteilungen war eine ziemlich lan |. wierige Arbeit, da im Verhältnis zur Gesamtzahl der Cambiumzellen die.Zahl der in Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. 119. ' FORM DER CAMBIUMZELLEN. Den eigentlichen Untersuchungen vorausnehmen will ich eine kurze Beschreibung der Form der Cambiumzelle, wie sie sich uns auf den verschiedenen Schnitten zeigt. Im allgemeinen dürfte sie "wohl hinreichend aus den Lehrbüchern bekannt sein. Im Typus ist sie bei allen Pflanzen gleich. Die Angaben FITTINGs (Lehrb. d. Bot. 15. Aufl. p. 226) stirmen mit meinen in Fig. 5 dargestellten Bildern im Typus überein. La: Pig. 5. Form der Cambiumzellen. FITTING schreibt: "Die meristematischen Cambiumzel len des Verdickungsringés, die 3 lückenlos verbunden sind und radisle Reihen bilden, pflegen die Gestalt langge- AP streckter, in tangentialer Richtung mehr oder weniger abgeplatteter Prismen zu hea- ben mit beiderseits meiselfürmig zugeschärften Enden, deren scharfe Kanten radial ganz verschieden erscheint. Die tangetialen Wände, die die polygonslen oder rhom- ` D bischen Grundflüchen der Prismen bilden, sind dünn, die radialen, die senkrecht E p. Fig. 6 d zeigt die Cambiumzelle in körperlicher Ansicht. Einen horizontalen ` Querschnitt gibt Fig. 5 a wieder, während 5 b einen radialen Längsschnitt und 5 c einen tangetialen Lüngsschnitt durch Cambiumzellen zeigt. Doch diesen Abbildungen ist hinzuzufügen, dass besonders 5 c und 5 d zur besseren Deutlichkeit etwas sche- matisiert sind. Im übrigen sind auf Tangentielschnitten, ausser dem eigentlichen Typus der Fig. 5 c alle möglichen Abweichungen zu finden, wie sie ein Blick uf ` die Tafel 6 zu erkennen gibt. | c. UNTERSUCHUNGEN UND ERGEBNISSE. . Tangent iale Längs te Hung. Der. erste Fall der Mee betrifft, wie bereits festgesetzt, die ka Teilung begriffeneh oder zur Teilung sich anschickenden sehr gering war. So konnt ich z.B., wie schon anfangs berichtet, bei Rhizomen von Asarum europaeum Sem keine Teilungen T trotzdem ich ca, 20 Be mit je etwa 30 Schnitten 120. Kleinmann, Kern~ u. Zellteilung im Cambium. Tüfelti- j ` SE ee . berührend, einander gegenüber. Bei fast Ste, diesen Figuren ist noch u ‚beobachte dass die Zelle, die sich zur Teilung anschickt, sich zuvor in die Breite ausge - Kleinmann, Kern- u. Zeilteilungen ha Cambium., - : 121. angefertigt hatte, Von Phaseolus hatte ich sogar ca. 80 Präpatare mit je etwa 20 Schnitten hergestellt, und auch dabei war die Anzahl der gefundenen Teilungen kei- ne grosse. Diese grosse Menge der Schnitte von Phaseolus rührt zwar hauptsächlich daher, dass ich zur Untersuchung und Feststellung der Zeit, in der Kernteilungen stattfinden, binnen 24 Stunden alle 2 Stunden, also 12 nal, verschiedenes Materi- al fixierte, das unter den gleichen Lebensbedingungen stand. Das Ergebnis dieser Untersuchungen war, wie ich an dieser Stelle bemerken will, nicht ganz so ausge- fallen, wie ich hoffte, Die Schuld lag wohl zum Teil daran, dass Phaseolus multi-— Florus "für diese Sache nicht voll geeignet war. Aber soviel hat sich doch gezeigt, dass ich Kernteilungen nur in der Zeit von 390- 730 Vorm. fand. Es ist daraus zu schliessen, dass Kernteilungen hier hauptsächlich in den frühen Morgenstunden stattfinden, wie ja auch laut dem Urteil verschiedener Autoren in dieser Zeit das Hauptwachstum vor sich geht. Ich sagte "hauptsächlich", weil ich auch mitunter zu andern Tageszeiten vereinzelt Kernteilungen gefunden habe. Die meisten waren aber such bei den andern untersuchten Pflanzen aus der Fixierungszeit von 5 - 7 Uhr Vormittags zu finden. Auch bei dem besten Material, Aesculus, Sambucus, Phytolao- ca und Raphanus war das Verhältnis der nachgewiesenen Zahl der Teilungen zur Grös- se des Wachstums ein ungleiches, Über die Ursachen dieser Eigenart bin ich mir nicht klar. Ob die Fixierungsflüssigkeit schuld ist, weil sie vielleicht nicht schnell genug durchdringt, oder ob sonst ein Mangel irgendwo vorhanden ist, konnte ich nicht erkennen. Doch mag dem sein wie es wolle, die Hauptsache ist wohl die, dass es gelungen ist, Kernteilungen zu finden. Und "gerade d. zuerst zu behandeln- den tangentialen Längsteilungen traten am häufigsten gegenüber den andern Teilung- Se en auf. Es liegt ja auch in der Natur der Sache, dass diese ee für das Dick- . enwachstum am notwendigsten sind. We, Wie nun ein Blick auf Tafel I (Seite 120) zeigt, handelt es sich bei diesen _ Teilungen um die gewöhnliche indirekte Kernteilung, die typische Karyckinese. Von dieser sind alle besonderen Stadien gefunden worden, sodass es mir möglich war, ein Gesamtbild des Verlaufs der tangentialen Lángsteilung zu geben, wie es auf Tafel I Abb. 1- 5 zu sehen ist. Figur 1 zeigt im Kern der zweiten Zelle von oben die Bildung der Kern- oder Kquatorialplatte mit den Chromosomen und den Stütz- und Spindelfasern. Über die Anzahl der Chromosomen bei den verschiedenen von mir un- tersuchten Pflanzen werde ich am Schluss suis Angaben machen. Bei Fig. 2 haben sich die Chromosomen bereits getrennt und sind nach den Polen gewandert. In Fig. ó sehen wir, wie die Tochterkerne in Bildung begriffen sind. Das wichtigste von Tig. 2 aber ist das Auftreten der Teilungswand, deren volles Zustandekonmen die folgenden Figuren zeigen. Denn wenn auch die Teilung theoretisch schon bekannt war, durch die Annahme, zu der man durch die Überlegung kan, dass zur Vergrósse- rung des Cambiums. unbedingt eine Vermehrung der Zellen durch Teilung stattfinden ` muss, so war es stets noch eine offene Frage, wie die Teilung vor sich geht, be- sonders wie und wo die neue Zellwand bei der Längsteilung entsteht. Ob von der Mite te, also yom Kern aus, oder von dem Kern sowohl wie von den Wänden aus, oder ob ~ sie stückweise vom Plasa gebildet wird, Bekanntlich geht bei den Zellen, wo der i Kern fast die ganze Zelle ausfüllt, d.h. der Mehrzahl der embryonalen Zellen, die Bildung der Wand vom Kern aus. Fig. 2 und die folgenden Figuren zeigen mın, dass - die neue Zellwand auch hier zuerst zwischen den neuen Kernen gebildet wird und von da aus die Zelle der Länge nach durchwächst bis zum Zusammentreffen der oberen Ba der unteren Querwand. Figur 2 zeigt auch, wie sich das Plasma vom Kerne aus noch beiden Seiten abnehmend verdichtet, scheinbar als Vorbereitung für die wachsende ` Wand. In Fig. 4 hat die Teilungswand bereits die Hälfte der Zelle nach beiden Sei- ten durchwachsen, und in Fig. 5 ist sie nahe daran, mit den Querwänden der Mutter- zelle zu verwachsen: Als Endstadium kämen die beiden in Fig. l am Rande des Cambi- uns rindenwürts (R) gelegenen Cambiunzellen inbetracht, wo die Wand und die. Kerne fertig sind; nur die beiden Kerne liegen noch, die Teilungswand bzw. die neue Wand dehnt hat. Auf diese Erscheinung näher einzugehen halte ich für unnötig ‚os int. Zweck und ihr Grund zu offensichtlich ist. | | ae IN Kleinmann, Kern- u. Zellteilung im Cambiun. "Figur 1, 4 und 5 sind Schnitten von Phaseolus multiflorus und Fig, 2 und 3 von Assculus Hippocastanum entnommen. ^ Bei dieser Gelegenheit möchte ich zur Gegenüberstellung an die Teilungsvor- ginge erinnern, wie sie uns STRASBURGER von Zpípactis.palustris einerseits und von Spirogyra ündorersoits beschreibt. 2. Jnitiialentheorie. Wenn auch die Frage nach den Initialen im Cambium nicht zu dem eigentlichen .fhema meiner Arbeit gehört, möchte ich doch, im Anschluss an die tangentialen ege an Hand des verarbeiteten Materials nachzuweisen versuchen,ob |J und inwieweit die verschiedenen Initialentheorien, wie wir sie besonders von SANIO, 2 a, SCHOUTE (6) und RAATZ (4) kennen, hier anwendbar sind oder nicht. * Dabei stehen sich vor allen folgende theoretische Fragen gegenüber: Gibt es nur eine Initiale oder gibt es mehrere Initialen, oder gibt es überhaupt keine Initialen im engeren Sinne? Wio steht es mit dem Vorhandensein von fochteriniti- alen unà deren Teilungsfähigkeit? |J . Ich habe bereits in der Einleitung diese Frage kurz gestreift, als von der Frage der Zellteilungen und ihrer Behandlung in der Literatur die Rede war. Hier nun handelt es sich speziell um die Initialentheorien. Dabei war wiederum SANIO der erste, der sich mit dieser Frage beschäftigte. Seine Theorie geht dahin, dass. es im Cambium mr eine Initiale gibt, d.h. dass Holz und Bast aus derselben : Zelle stammen, die nach beiden Seiten abwechselnd Tochterzellen abgibt, die sich in der Regel einmal, in seltenen Fällen zweimal teilen, worauf sie zum Bst bzw. Holz übertreten, Als positiven Beweis dafür führt er die Radialreihen an, Er sagt (p. 58): "Dafür, dass jede Bast- und Holzzellenreihe nur eine Mutterzelle im Cam- bium hat, durch deren Teilungen nach aussen Bast-, nach innen Holzelemente gebil- det werden, spricht: Sed. Dass die radialen Reihen des Holzes sich durch das Cambium in den Bast fort- setzen; e Vonn durch radiale Teilung der Cambiunzellen die Holzreihen verdoppelt wer- den, so verdoppeln sich auch die Bastreihen, sodass also die beiden Tochter-Holz- reihen sich durch das Cambium in zwei Tochter-Bastreihen fortsetzen. Bei der An- einer Mutterzelle ist dies selbstverständlich, bei der Annahme von 2 oder mehr Mutterzellen tritt schon die besondere, also gezwungene Erklärung hin- Zu, dass sich in diesem Falle die beiden Mutterzellen einander entsprechen und sich gleichzeitig radial teilen." | . Als dritten Beweis führt SANIO stübchenfórnige Körper an, die nach Art von itersprossen von einer Wandung zur anderen durch dea Lumen ausgespannt sind. Da- raus, dass diese stäbchenförmigen Körper im Cambium entstehen und eine Reihe durch s Holz einerseits, durch die Bastzellen derselben Höhe andererseits bilden, liesst er uf eine Mutterzelle. Bemerkenswert sind zu diesem Punkt die Seite 18 aaa ta Ansichten von RAATZ über die Stabbildungen, . Auf negetivem Wege tritt SANIO für seine Stabtheorie der einen Mutteri- nitiale ein, indem er entgegen der HARTIGschen Annahme beweist, dass zwei Mutter- en nicht möglich sind; während HARTIG nämlich angenommen hatte, dass das Holz einer Initiale ausgeht und der Bast von einer anderen, und dass die beiden 'nitialen sich in einer tangentialen Ebene berühren, leugnet SANIO die Doppelini- | und sagt (p. 57): "Wenn die beiden angeblichen Mutterzellen des Holz- und |t dem Rücken unver&nderlich miteinander verwachsen würen,und nach ` | Bast- und Holzzellen &bschnürten, so müsste, da durch jeda neue allein eine Scheidewand, sondern eine ganze dan. Bellinhalt der x gebonde Zellmembran entsteht, die Scheidewand zwischen den beiden it jeder neuen Teilung durch ein Wand- en | haben ‚müssten, sicher mehrere mm dick gentian Bcheidewände AM Cibi: er | re den so zahlreichen Peilungen, die diese. Kleimann, Kern- u. Zellteilungen im Cembiun. lung derselben Mutterzelle geworden sein können. !ber das Vorkormen von 3 oder mehr Initialen sagt SANIO an einer Stelle, dass er boi Pinus silvestris drei eben tangential geteilte Cambiumzellen gefunden ha- be, wonach also die Bildungsschicht aus mehr als zwei Zellen zu bestehen scheine. ; Er "geht aber auf diesen Fall nicht weiter ein, da ein Vorkommen von A und mehr . E Initialen als "übcrflüssig" E cuswahrschefuiigdnM. sta glaubt. SCHOUTE führt ^ eine solche Móglichkeit ad absurdum mit den Worten: (6, p. 5) "Drei oder mehr Ini- tialon in einer Reihe Eon es nicht geben. Wäre dies nämlich der Fall, so würden entweder durch die Zellteilungen in der mittleren oder den mittleren derselben . Qie eine oder beide äussere Initialen zur Seite gedrängt werden und ihre Tätig- | keit müsste erlöschen, sie würden also keine Initialen bleiben, oder die mittleren würden sich garnicht teilen, sodass wir nach einiger Zeit inmitten des Cambiuns | Douerzellen finden müssten, was tatsächlich nie der Fall ist", Auf diese Weise ergänzt SCHOUTE die Beweisreihe der SANIOschen Theorie über das Vorkommen von mur einer Mutterzelle. Indes der Ansicht SANIOs über die Teilungs ee der Tochterzellen pflichtet er nicht bei, In diesem Punkte scheint im — n Bedeutung zu sein, was RAATZ aufgrund seiner Untersuchungen über die Stabbil+ EE? in seiner Arbeit: "Die Stabbildungen im sekundären Holzkörper der Bäume u. ` die Initialentheorie" aufgestellt hat. Diese Stäbe sind balkenfórnige Körper mit rundem, elliptischem oder länglichen Querschnitt. Man unterscheidet Lang- und Kurzstäbe. Die Langstábe durchsetzen innradialer Richtung das Cambium und eine Strecke der sekundären Rinde und des sekundären Holzes. Die Kurzstäbe gehen nur durch Holzzellen (ob auch Bastzellen scheint noch nicht festzustehen) und durch- setzen das Cambium nicht. Sie können also nie in Initialen gefunden werden, son- . dern nur in den Teilung odukten der Tochterzellen, Aufgrund des Satzes, dasi S "die Stabbildungen sich auf alle Tochterzellen derjenigen Mutterzelle vererben, welche sie zuerst enthielt, niemals in zwei aufeinander folgenden Cambiumzellen derselben Radialreihe unabhängig. voneinander an derselben Stelle gebildet wurden" konnte RAATZ die Teilungsfähigkeit der Tochterzellen beweisen. Denn alle die Zeile: len, die von einem Stabe durchsetzt waren, mussten von der nämlichen Mutterzelle ebstanmen. Diese Ansicht vertrat ja auch SANIO und führte daraus den einen Punkt seines Beweises über die Initialen. Aber wie RAATZ zeigt, stützte er sich auf éi- ne falsche Beobachtung in Bezug auf die Kurzstäbe. Denn während nach ihn die vi Kurzstäbe nur 1 - 4 Holzzellen durchsetzen, die Teilungsfä ähigkeit der Tochterzel- len also eine geringe ist, fand RAATZ die Kurzstübe oft in 5, 6, 9 oder noch meh- -reren Zellen. In einem Präparat fand er sogar einen unsweideutigen Kurzstab, der. 47 Zellen durchsetzte, 2 ganze Jahresringe und 2 andere teilweise. Hier war "also. eine Tochterzolle, die für mehr als 2 volle Jahre vermöge ihrer grossen Teilungs- fähigkeit die. Initiale an ihrer Tätigkeit hinderte. Denn erst nach dieser Frist ` gob dio Initiale wieder eine Tochterzelle nach dem Holze ab. Eine Tochterzelle - von solcher Teilungsfähigkeit muss selbst wioder eine Initiale sein. Zum weiteren Beweis seiner Theorie führt RAATZ den Begriff des Wendelrei se; ein, den SCHOUTE folgendermassen definiert: Fd Wendekreis i 8t der Kreis von Punkten, welche immer im Cambium verharren. Er ist eine Linie, welche über alle Initialen verläuft. Die To eofn gkeit einer Zelle nimmt mit zunehmender ` Ent- fernung vom Wendekreis ab". Aus diesen Untersuchungen von RAATZ über die Pollundsfühigkeit der tochte ‚zellen und. ihren Ergebnissen zieht SCHCUTE den Schluss (8, p. 15): Unsere zwoit Trage, die nach der Teilungsf&higkoit der Tochterzellen, können wir somit durc diese schönen Untersuchungen für völlig gelöst halten; ds ist also erwiesen, da: die Tochterzellen in einer mittleren Zone sich sehr Ze E teilen, sach Hol Bast zu wird die Schnelligkeit eine viel garinge? E BE best sehen aber genes zwischen SANIO und RAATZ bedeutende Unterschiede in 124. Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambiun. „tral, während ihre Tochtereellen schon Bastzellen oder Holzzellen sind, wenn auch ihre Eigenschaften als solche noch nicht sichtbar ausgeprägt sind. | | RAATZ hingegen betrachtet das Cambium "lediglich als eine Schicht gleichwer- ! tiger Zellen, "unter denen in jeder Radialreihe zwar nur eine Zelle die. "dauernd teilungsfühige Cambiunmutterzelle" sein kenn, was aber nur beruht auf ihrer lo- "kal bevorzugten Stellung unter den übrigen eleichgearteten Zellen, nicht aber ei- ‚ner individuellen Bigentümlichkeit, etwa einer ungleich schnelleren Teilungsfä- ‚higkeit oder dergleichen". Mit dieser Theorie von RAATZ glaubt SCHOUTE nicht einig sein zu können, son- dern fügt don Satz hinzu: "Dass die Tochterzellen äusserlich und in ihrer Tei- Jonga tahi gooit sich nicht von den Initialen unterscheiden, ist doch noch kein Be- weis für ihre Oleichwertigkeit in ihren innern Eigenschaften". Er schliesst die o Behandlung dieser Frage mit den Worten: "Wir können also nur bemerken, dass über di dieses sehr wichtige Problen zur Zeit nichts näheres bekannt ist". Eigentlich Neues in der Initialenfrage bringt auch die Definition FITTINGS. "An der 15. Auflage des Bonner Lehrbuchs, p. 126, nicht, wo es heisst: "In dem mehrschichtigen Cambiurmantel ist eine mitteler Zellschicht, die Initialschicht. Ihre Zellelemente, die in radialer Richtung wachsen, bleiben dauernd meristema- tisch und geben durch fortgesetzte Peilungen mittels tangentialer, Scheidewände Tochterzellen (Gewebemutterzellen) in radialer Richtung nach aussen, in viel grósserer Zahl aber nach innen ab. Diese Tochterzellen werden ihrorscits, meist 4 nach weiteren tangentialen Teilungen und nach oft starkem Längen- und Dickenwachs- tum, allmählig zu sekundären Dauerzellen, deren Formen vielfach EE mehr Aen embryonalen Cambiumzellen ähnlich sind". ufgrund meiner Untersuchungen und ihrer Ergebnisse neige ich eher der An- ; sicht von RAATZ über das Cambium als einer "Schicht gleichwertiger Zellen" zu, : SS wenn ich auch nicht in allem seinen Ausführungen beipflichten kann. d Wenn aber die Cambiurmutterzellé laut SANIO in der Mitte der Cambiumzone lie- i gen soll, so muss abwechselnd die eine der beiden Tochterzellen Mutterzelle wer- : den, "d. h. einmal die äussere, einmal die innere, während die andere sich diffe- renz iert und zwar im ersten Falle zu Holz, im zweiten Falle zu Bast. A | In diesem Sinne fasst SANIO die Zellbildung auf, denn er: schreibt (1, p. 60): ; 9 ` "Das Hauptgesetz im Cambium ist also folgendes: Von "den beiden durch tangentiale . Teilung der Cambiummutterzelle entstandenen Tochterzellenverbleibt entweder die - -. obere (äussere) als Cambiurmutterzelle, während die untere (innere), sich noch. . einmal tangential teilend, als Zwilling zum Holz übertritt, oder es verbleibt von ^ den beiden durch Teilung der Cambiummutterzelle entstandenen Tochterzellen nur . die untere als Canbiummutterz elle, während sich die obere noch einmal teilt und | als Zwilling zum Bast übertritt Inden beide Fälle miteinander abwechseln, ent- stehen nach aussen Zellzwillinge für den Bast, nach innen für das Holz". Nun omt es aber doch vor, dass entweder das Holz oder der Bast - in der Regel das lolz — schneller wächst, also entweder nach der Holz- oder Bastseite mehr Toch- erzellen gebildet werden müssen. Dann muss notwenigerweise die Mutterzelle aus- erhalb der Mitte der Cambiumschicht zu liegen kommen. In diesem Falle müsste liejenige Tochterzelle,zur Cambiunmutterzelle werden, die nach der langsamer E wachsenden Seite liegt, also in der Regel die äussere der beiden jeweiligen Tóch-'. .terzellen. Da aber doch auch nach dieser Richtung von Zeit zu Zeit Teilungen statt- - näen müssten, sofern kein Wachstunsstillstand nach der einen Seite eintreten 11, was wohl kaum jemals der Fall ist, so müsste auch zuweilen die andere Toch- . terzelle, also die innere, wur Nuttéxins vise woan. Zwei EEN SIDE ng "veranschaulichen, ; | ur "6, Seite 125, haben wir bei a die Initiale vor der Teilung. In b hat h diese tangential "längs. geteilt. Nehmen wir nun an, dass die schraffierte, o die linke der beiden Tochterzellen zur Mutterzelle wird, bzw. als solche ibt, 80 muss die punktiorte, also die rechte, zùr Holzzelle werden. Ist ` hts die Holzzseite und. links die Bastseite (für alle Abbildungen bei Fig. 6 wäre also in 6b eine neue Hölzzelle. gebildet worden. In c wechselt an. eine iode mach. der E Durch BISHER. 4 ~ 125. - 04. Wechselvorgang, wie er aus den folgenden Bildern d, e, f und g zu ersehen ist, entsteht ein symmetrisches Cambium, da die Mutterz zelle stets die Mitte innehält. Bast und Holz vermehrt sich auf diese Weise gleichmássig. a. : E Kleinmann, Kern- unä Zellteilungen im Cambium. | | 2 2 SN Fig. Te zehn zur Ee, 8. Te SE Zoichenorklärung: ‚schraffiert = Matterzelle; punktiert = zum Holz 5 bzw, zum Bast übertretende fochterzel le. Re spin TORTE Bild zeigt Pis. 7. Zwar stimmt a und b mit Fig. e übereru, dud 1 hier die linke Tochterzelle den Mutterzellcharakter beibehält und die rechte . Z Holzzelle wird. Dieser Vorgang wechselt nun aber nicht wie in 6, sondern er wie- derholt sich in 7 c, d, 6. Es findet hier also eine einseitige Vermehrung nach de . Holz hin statt, wie es ja auth in Anbetracht des stärkeren Wachstuns des Holzes - st in Wirklichkeit geschehen muss. Die Mutterzelle würde jet : gen sondern am Rande des Deeg nach der Bast egung, goe gë regen i 5 terzel ER. e ger iick Pig. E £ tellt wieder d en Vo: gut Könnte man SS : pem dass. mo Oc T26. Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. Tafe1 2. Y 238 i e SC Jg Ne di s 4 Ge * .. gegen zu halten, dass dann die Toehterzellen eine grössere Teilur Kleimann, Kern- u. Zellteilungen im Combiun. 127. Bast gebildet hätte. Das Verhältnis wäre dann irmer noch wie 2 : 4 Die Gegensätz lic: keit dieser beiden Schemata tritt ohne weiteres klar h hervor. Denn während das eine eine deutliche Regelmässigkeit der Zellbildung nach der Holz- und Bastseite zu erkennen gibt, wie sie SANIO als "Zauptgesetz der Zellbildung" aufstellt, zeigt das andere eine mehr oder wen iger grosse Regellosigkeit. Zwei Fragen Schliessen sich an diese Beo bachtungen an: l. Welches der beiden Schemata ist das wahrscheinlichere? 2. Wie erklüren wir uns die Fühigkeit der Mutterzelle , sich so zu teilen, dass einmal’ eine Tochterzelle nach dem Holz, einmal nach dem Bast gebildet wird? In Anbetracht des Unstandes, dass zum Holz mehr Zellen übertreten als zum ; Bast, die Mutterzelle also nach dem Holz mehr. Zellen bilden muss, ist ein Teilungs- ` vorgeng, w wie ihn Schema I. darstellt, als ausgeschlossen zu betrachten, es sei Wenn in Füllen, bei-denen Holz und Bast gleichmässig ausgebidet sind. Ob es jedoch solche Fälle gibt, ist mir nicht bekannt. Wenn man andererseits in Tafel 2 die ein- : zelnen Abbildungen beobachtet und sieht, wie unregelmissig die Kernteilungen in dem Capbiumschichten verteilt sind, und Aazu noch in Betracht zieht, dass in Abbildung ^ "8 zwei Zellen, die Seene! pasten liegen, zu gleicher Zeit sich in tangentialer Tei- lung befinden, so ist wohl ohne weiteres klar, dass hier die SANIOsche Theorie nicht anzuwenden ist. | Zu den Abbildungen der Tafel 2 würde cher das 2. Schema passen; Denn hier wird der Initiale Gelegenheit gegeben, je nach Bedarf mehr nach der einen oder der an- ' . deren Seite neue Zellen auszubilden, Dies entspricht, wie wir gesehen haben, eher der Wirklichkeit In allen diésen Füllen gehen wir von der Annalme aus, dass nur eine Zelle mit grosser Teilungsfähigkeit vorhanden ist, die als die Initiale bezeichnet wird. Dem entsprechend müsste man annehmen, dass eine Cambiumzelle, die man auf Schnitten in Teilung antrifft, eine Initiale ist. Nun vergleiche man damit die Abbildungen auf Tafel B, die mit Ausnahme von Fig. 6 radialen Längsschnitten entnommen sind, und zwar fr. l von Sumbucus nigra, nr. 2 und 3 von Phytolacca decandra, nr. 4 - 8 von Raphanus sativus. Fig. 6 $tarmt aus einem horizontalen Querschnitt von Rapha- nus. Was an diesen Abbildungen hauptsächlich auffällt, ist die Tatsache, Gase kaum in einem Fall, auch wenn màn die Abbildungen von Tafel l und Tafel 3 Fig. d. m noch dazu nimt, die Zelle, in der die Kernteilung stattfindet, direkt in der Mit- te des Eege liegt; sondern meistens treffen wir sie mehr soitwürts an, So in Eus 1: 2/5 rindenwürts, in Fig. 5: 5/7 markwärts, in Fig. 4: 5/8. rinden- "und 2s arkwürts, in Fig. 8 rechts 4/8 rínienwürts. Ebenso verhält es sich mit den Figu- zeg auf Tafel 1 und Tafel 3, 1 - 4. - Doch die auffallendste und sm wenigsten zur ` . Theorie der einen Initiale passende Erscheinung ist das Vorhandensein von Kerntei- , lungen in zwei nebeneinander liegenden Zellen, wie es Fig. 8 links zeigt, oder | &uch von 2 Kernteilungen in derselben Reihe, wie es Abb. 6 zeigt. Hieraus könnte man auf zwei Initialen schliessen, was jeäoch von SANIO and SCHOUTE als "urmöglich widerle egt wurde. Würde man aber die Benerkung einwenden, dass die Teilungen, die S Spsserhalb. der Mitte des Cambiums liegen, Tochterz llen angehören, so ist een f . sitzen müssten als die Mutterzell en, was wohl kaum anzunehmen ist. Was liegt nach diesen en näher als die Annahme, die schon RAATZ und durch ihn NORDHAU- SEN vertrat, dass im Cambium Woarlisupt ? ceine durch Lage und Toilungsfáhigkeit sie vor den. übrigen Cambiumzellen unterscheidende Zelle vorhanden ist, eins sog Initiale, sondern dass allen die Fähigkeit, sich zu teilen, gleich innewohr 1 Xs Viele mo noch übrig, die zwei auf dieser Seite oben gestellte 3 Fragen zu © beantworten nnd sie, bzw. deren Antwort, entsprechend. der eben Re Et klä me der Cambiumzellen auf diese insgesamt anzuwenden, - | G Yon direkten äusseren Einflüssen, die einer Can iu = lung verleihen könnten, kann "wohl nicht die Rede : A tum einer Pflanze von. äusseren Bedingungen wie Ernäh hän flusst wird, und beide in engen Zusanmenheng mite: inander stehen, so kann do sp die Wachstunsbedi Ge ge P me e sind, an eebe Anlass mur 128. Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. nommen werden bei den Teilungsvorgängen der Initialen entspechend der gestellten Frage. Denn der Holz- oder Bastkörper, der erst werden soll, kann nicht die Cam- biumzelle dazu veranlassen, ihm seine Zellen zu produzieren, Diese Eigenschaft d. Cambiumzelle muss und kann mur eine innere sein, wie auch SANIO sie ihr zuschreibt. Nur von innen heraus kann die Cambiumzelle, angetrieben und geleitet von dem uns | verborgenen inneren Gesetz der Natur, ihre verschiedene Tätigkeit ausüben. Und ich E meine, wenn SANIO der Initiale diese innern Eigenschaften zuschreibt, so kenn man, ` nach den, was wir über Initialen und Cambiunzellen gehört haben, mit demselben Recht allen Cambiumzellen dieselben innern Eigenschaften zuerkennen. Es erübrigt = — sich dann das theoretische Produkt der Mutter- und Tochterzelle bzw. der Mutter- d - ună Tochter-Initiale. Freilich müsste dann noch eine Erklärung darüber gefunden werden, wie es kommt, dass, wenn doch alle Cambiumzellen gleich stark teilungsfü- | | hig sind, die Cambiumzone immer ihre Grenzen beibehält. Nun, erstens ist nicht ge- sagt, dass die Cambiumzellen ihre gleiche Teilungsfähigkeit in gleich grossen ` | Masse ausnützen, und zweitens russ wohl auch die Initi.alentheorie es dem granen- E - den Gesetz der Natur überlassen, dass die Cambiumschicht nie über ihr gebührendes 3 T Mass hinsusgeht. Eine ungefähre Lösung dieser Frage suchte RAATZ in seiner Theo- , 1 rie des Wendekreises zu geben y Nach alledem lautet die Definition des Cambiuns: Das Cambium besteht aus ei- ner Schicht meristematischer Zellen, bei denen kein Unterschied in der Teilungs- b fühigkeit vortanden ist. Beim Verlassen der Schichtgrenze verlieren die Zellen ` : ihren cambialen Charakter und differenzieren sich zu Holz- bzw. té ee P 2 xi 3. Horizontale Querieilung. »^ Dieser dritte Pünkt meiner Untersuchungen handelt über das Vorkommen und. den . . Zweck der horizontalen Querteilungen. Um sie, vorausgesetzt, dass sie überhaupt ". vorhanden sind, beobachten zu können, konnte man dieselben radialen Längsschnit- Se benützen, die zum Aufsuchen der tangentialen Längsteilungen dienten. Auch müs- pen sie auf tangentislen Längsschnitten zu finden sein. Dern diese beiden Schnitt- . arten geben die Möglichkeit, die horizóntalen Muerteilungen von zwei Seiten sehen * J zu können. Naturgemaüüs ist das Bild des Kernes in beiden Fällen dasselbe, jedoch < die Form der'Zelle ist verschieden. ^ . Von dem Vorhandensein dieser Teilungen können wir uns auf zweierlei Weise . überzeugen, der indirekten unà der direkten. Angenommen haben, wie wir schon hör- ` = ten, auch KLINKEN und NEEFF diese Teilungen, aber nur als Vorstufe zu dem gleiten-: den "Lángenwachstum, das, wie ich im nüchsten Abschnitt zeigen werde, nur der us- dehnung in die Breite einer Pflanze dienen soll. Wie aber soll man sich dann das: L&ngenwachstum einer Pflanze erklären? Ich meine nicht das Spitzenwachstun, son-. r dern das Wachstum des Stammes, besonders des jungen Stammes in sich. Es wüchst z. 1 B. ein Internodium bei Sambucus von der länge einiger-Millimeter heran bis zu éi- ner Länge von 20 - 50 cm. Dabei muss es also doch eine Art von Wachstum geben, Se die eine Längenzunahme ermöglicht. Allein auf einer Längsstreckung der Zellen kanr eine so starke Verlängerung unmöglich beruhen. Es gibt eben keine Erklärung, die diesen Vorgang des Lüngenwachsturis deutlicher darstellte, als wie die Annahme iner Zellvermehrung in der Richtung der Lüngsaxe, die bedingt wird durch hori- zontale Querteilungen verbunden mit der Streckung der Zellen. tw do 5 wird diese Annahme durch die direkte Beobachtung bestátigt. i 2, 4 und 5. der LIE on, kann an einem Vorkommen der. horitontalen Querteilungen nicht Setz worden. Dabei staumt nr. 2 von Phytolaecca, 4 und 5 von Zaphanus. loch deutlicher wird dieser Teilung sen durch die Abbildungen auf ` a el IIL, Seite 129. Davon gehören Kb. 4 rađialen Längsschnitten von Pho- lus an, wä während 5 - 7 tangentialen Längsschnitten von Raphanus entnommen sind. ‚auch bei diesen Teilungen nicht anders zu erwarten ist, handelt es sich ` die mi totische Teilung. Figur 1 und 5 zeigen die Bildung der Äquatorial- nd. 6 3 und 7 die Bildung der Tochterkerne und der dazwischen lie- "PE ash 4 stellt das Endetadiun Her Sien dar. Stellt man ` Ee Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. Taftel3. WE Cl 150. Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. sich nun vor, dass sich jedesmal in gewissen begrenzten Zeitraume die ganze Zell- reihe teilt und dann die Tochterzellen zu der Grösse der ursprünglichen Zellen heranwachsen, so haben wir es hier mit einer Gesamtverlängerung von 100% zutun. Übrigens konnte ich auch feststellen, dass sich oft, wenn nicht fast immer, die Zellen, die zu horizontalen Querteilungen übergingen, im Verein mit der ganzen zugehörigen Zellreihe sich vor der Teilung schon in die Länge streckten. So fand ich z.B. die Durchschnittslänge der Cambiumzellen von haseolus gleich 90 u, wäh- rend bei den Zellen, die in horizontaler Querteilung begriffen waren, eine Lànge von 130 u gemessen wurde. e Somit wäre auch das augenscheinliche Vorhandensein der horitontalen Quertei-- lungen im Cambium der Dikotylen erwiesen. 4. Radiale Längsteilung und 5. gleitendes Längerwachstum. Da diese beiden Fragen eng miteinander verbunden sind und ineinander übergrei- fen, halte ich es für zweckmässig, sie zusammen zu behandeln, Be wie ich bereits in der Einleitung bemerkte, wäre die einfachste Theorie über die Vergrösserung des Cambiums die der dreifachen Teilung der Cambiumzelle, näm- ‚lich der tangentialen Längs-, der horizontalen Quer- und der'radialen Längstei- lung. Während die beiden ersten allgemein angenommen und anerkannt werden und auf Grund meiner Untersuchungen unzweideutig festgestellt sind, stellet KLINKEN für die Coniferen und anschliessend NEEFF für die Dikotylen die radialen Teilung- en in Abrede. | | | Ich wiederhole der Klarheit wegen diese bereits in der Einleitung angeführten Behauptungen von KLINKEN und NEEFF, dass nämlich die einfache Art der Erweiterung | des Cambiummantels infolge radialer Teilungen ersetzt wird durch den verwickelten = Vorgang des gleitenden Längenwachstums mit vorhergehender horizontaler Quertei- £- | "^4 „Ich erinnere ferner daran, dass KLINKEN nur für die Coniferen seine Behauptung- . en aufstellt, ja sogar einen besonderen "Coniferentypus" gegenüber einem "Dikoty- | lentypus" konstruiert. NEEFF dagegen hält einen Unterschied zwischen Coniferen- = und Dikotylentypus in der Cambiumfrage nicht für angebracht und den Verhältnissen entsprechend. Hierein stimme ich ihm bei; denn der Bau der Coniferen, speziell |. des Cambiums, stimmt doch im wesentlichen so sehr mit dem der Dikotylen überein, .. dass ich nicht wüsste, warum dieser Unterschied zwischen Coniferen und Dikotylen gemacht werden soll. Doch bevor ich die Frage der Radialteilungen und des gleitenden Längenwachs- tums behandle, will ich einige allgemeine Betrachtungen über die Combinations- Möglichkeit der verschiedenen Teilungsarten und die sich daraus ergebenden Fol- ger n. KLINKEN tat dies für die tangentialen und radialen Teilungen. Er sagt (10, p. 3): "Bin Cambium, das nach diesen Schema arbeiten würde, und des- órper erzeugen". Es müssten alle Cambiumreihen in ihren Holz- und Rindenprodukten n Radialreihen liegen, und auf Radialschnitten müssten die oberen und die unte- en Kanten einer jeden Reihe auf derselben Höhe zu sehen sein. Die weitere Folge )n regelmässigen tangentialen und radialen Längsteilungen wäre der sog. stock- rjerkartig Aufbau und die horizontalen Scheiben oder Horizontalschichten, wie sie ÜHNEL nennt. Doch solche regelmässige Anordnung wird es wohl kaum in der Natur eben mit Ausnahme der von HÖHNEL beschriebenen tropischen Etagenhölzer z.B. Pi- asma excelsa, Bocoa provacensis und Pterocarpus santalinus. Ne Denn es kommen Faktoren hinzu, die diese Horizontalschichtung vereiteln. Sol- Faktoren sind das gleitende Weitenwachstum der Gefässe und Siebröhren und das itende Längenwachstum der Tracheiden, Holz- und Bastfasern, wie es von KRABBE ‚eingehend behandelt wurde. Gleitendes Keitenwachstum bat auf die Radialanord- inen störenden Einfluss, auf die Bildung von Horizontalschichten jedoch Anders das gleitende Längenwachstum. Denn dadurch, dass sich die Zellen SE MM ‚den, müsste offenbar einen ausserordentlich regelmässig gebauten Holz- und Rinden- Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium, 151. zwischen einander einzwängen, muss sowohl d. Horizontalschichtenbildung als auch die Radialanoränung Pur de gehen. Aus diesen Betrachtungen stellt KLINKEN fol- gende Regel auf (10, 6 l. Das gleitende EE verhindert sowohl das Zustandekormen der Ra- dialanordnung wie auch die Bildung von nee das gleitende Weiten- wachstum dagegen nur das Zustandekommen der Radialanordnun Stockwerkartiger Aufbau setzt also mır das Fehlen von 1 gleitendem Längen- wachstum voraus $. Radialenordnung dagegen ist nur möglich, wenn sowohl gleitendes Längen- als auch Weitenwachstum fe 4. Wo sowohl gleitendes Längen- als auch gleitendes Weitenwachstum fehlt, muss demnach ein Holz- und Rindenkörper mit Horizontalschichtbildung und Radialanord- nung zustande kormen. ügt man noch zu der Annahme KLINKENs von Tangential- und Redialteilunren die der horizontalen Querteilungen hinzu, so hängt es von der Art und der Häufigkeit dieser Teilungen ab, ob sich das Bild ändert oder nicht. Auf keinen Fall wird die Radialanordnung dadurch gestört. Anders verhält es sich mit dem Stockwerkertigen Aufbau. Hier handelt es sich darum, ob die horizontalen Querteilungen nur in ver- einzelten Zellen stattfinden, oder "ob jedesmal alle Zellen eines Stockwerks zu- gleich in eine obere und untere Hälfte zerlegt werden. Würde nämlich ganz unre- gelmässig eine Zelle sich horizontal quer teilen, so gibt es zwei Möglichkeiten des weiteren Verlaufs, die aber beide eine Störung des stockwerkartigen Aufbaus zur Folge hätten. Entweder müsste eine solche Zelle durch noch Öftere derartige Teilungen zuletzt ein Minimum der Grösse erlangen, was jedoch nie der Fall ist, oder aber die beiden Teilprodukte wachsen unabhängig von den angrenzenden Zellen für sich zu der normalen Zellengrösse heran. Als ein Bild dieses Vorganges wä- re Fig. 8, der Arbeit von NEEFF (13, p. 233) entnommen, aufzufassen. . Damit wäre aber die- ser Vorgang nicht fen sen, da diese beiden Toch- / ILLE HÀ unteren angrenzenden Zelle ` TATE RM RS $ EE bei ihrem Wachstum in Corn- ; Ces flikt geraten müssen. Ent- weder werden diese zusam- | mengedrückt oder verscho- . Fig. 8. Stück eines radialen Längsschnittes ben oder aber diese und die durch das Cambium einer mehrjährigen Wurzel ` Tochterzellen wachsen anei- von Tilia Siehe Text. Gi (Nach NEEFF). nander vorbei. Von einem solchen Vorbeiwschsen, daa: auf Radislschnitten zu sehen wäre, spricht aber weder KLINKEN und NETT, noch ha- be ich selbst welches jemals beobachten kónnen. Aber auch ein Bild wie das in Fig. 8 konnte ich. auf keinem meiner Schnitte beobachten, wie ich euch keine we- sentlichen Stórungen des stockwerkartigen Aufbaus finden konnte. Denn sollten solche zu sehen sein, so sind sie nach meiner Ansicht nur scheinbar. Meine Auf- fassung über horizontale Querteilungen und ihre Folren geht dahin, dass zwa SE nicht alle Zellen eines Stockwerks des Cambiuns zugleich sich horizontal quer teilen, sondern dass eine Zelle begirnt, in gewisser Zeit usi die ganze Reihe Sich geteilt hat, wie ich bereits auf Seite 130 bei der speziellen Pebhandlurg der horizontalen Querteilungen erklärt habe. Dadurch bleibt pu der Typus des stockwerkartigen Aufbaues gewahrt. Selbstverständlich darf man dabei keine matische Genauigkeit verlangen. Ferner ist zu berücksichtigen, dass es wohl 3 .. móglich ist, Radialschnitte anzufertigen, die genau parallel der Sta ‚laufen oder genau durch eine Zellreihe von A bis Z gehen. Letzteres. Sat SN eso ‘unmöglich, da die Zellen, wie auf Tangentialschnitten ersichtlich ist, nie mi . linearer Genauigkeit vertikal übereinander stehén. Auch darf nicht | ngeno | "werden, dass beim stockwerkartigen Aufbau alle Zellen wie bei den "Etagenh zern" schichtweise e derselben Höhe stehen, EE ich R es o a 152, Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. die Bezeichnung "Stockwerk" sich jedesmal nur bezieht auf die Zellen einer Längs- reihe, die einer Radialreihe auf horizontalen Querschnitten entspricht. Da bei Ra- ..; dialschnitten oft die Zellen einer tiefer- oder höherliegenden Reihe getroffen E werden kónnen, wenn der Schnitt oder die Zellreihe schief verläuft, so ist einzu- sehen, dass leicht der Eindruck des gestórten Stockwerkbaues erweckt werden kann. Zum Beweise dafür, dass horizontale Querteilungen und stockwerkartiger Aufbau sich 1 nicht gegenseitig ausschliessen, sei auf die Abbildungen hingewiesen, wie sie so- wohl Tafel III nr. 1 - 4 und Tafel II nr. 2, 4, als auch Tafel I und Tafel IV. nr. 1, 3, 8, 7 und 8 zeigen. Betrachtet man sodann Tafel IV, die ein Stück aus einem . radialen längsschnitt von Raphanus sativus darstellt, so sieht man auch hier deut- [ lich den Charakter des stockwerkartigen Aufbaus, nicht nur im Cambium selbst, son- I ‚dern auch in seinen Produkten, sowohl der Rinde als auch dem Holz. Wo Unregelmäs- sigkeiten zu sein scheinen, ist es dem vorhin erwähnten Umstand zuzuschreiben, dass der Schnitt nicht immer genau durch die radial zusarmengehórenden Zellen geht, Dies | - tritt am auffallendsten zutage bei den Rindenzellen, da hier die Regelmássigkeit | ^ weniger stark ausgebildet ist, wie ja auch auf Tafel V, die ein Stück aus einem | horizontalen Querschnitt von Raphanus darstellt, zu sehen ist. Hier muss ich aller- | dings hinzufügen, dass bei llolzgewächsen dieses Bild nicht so deutlich sein kann | wegen des schon erwähnten störenden Einflusses von Tracheiden, Holz- und Bastfa- | sern. Aber es kormt uns hier vor allem auf die Verhältnisse im Cambium an, also _ mehr auf das intracambiale als auf das extracambiale gleitende Wachstum. Die Er- | gCheinung des stockwerkartigen Aufbaus, wenigstens für das Cambium, erwähnt auch ES . NEEFF, indem er unter anderem schreibt (13, p. 233): "Unter normalen Umständen er- = warten wir, dass auf einem radialen Schnitt sämtliche radial zusammengehörenden ` . Elemente der Gambiumzone selber ihre Zellenden ungefähr auf demselben Stockwerk | stehen haben". T o Ist aber stockwerkartiger Aufbau vorhanden - auch in der von mir angenommenen : | DES Art - so dürfte kein gleitendes Lángenwachstum vorhanden sein laut Regel 2 von KLINKEN. SC Ein anderer Punkt der KLINKElIschen Regeln stellt fest, dass das gleitende Làn- . . gen- und Weitenwachstum das Zustandekommen von Radialanordnung verhindert, dass al- - sọ da, wo Redialanordnung vorhanden ist, gleitendes Lüngen- und Weitenwachstum J fehlt. Das lässt sich leicht einsehen, wenn man sich vorstellt, was für ein Bild | sich ergeben muss, wenn von Zeit zu Zeit an irgend einer Stelle, wo es zur Vergrós- — serung des Cambiumzylinders gerade nötig ist, eine Zelle an der andern vorbei- wächst, und auf diese Weise zwei Zellen, die übereinander gestanden haben, nun ne- "Cbeneinander zu stehen kormen, oder wenn eine Zelle sich mehr erweitert als eine andere. Da aber Tafel V eine augenscheinliche Radialanordnung der Cambiumzellen zeigt, darf es demnach ein intracambiales gleitendes Längen- und Weitenwachstum nicht geben. Auch dürfte diesem Bilde nach bei den unverholzten Dikotylen sogar ein extrakambiales gleitendes Längenwachstum kaum angenommen werden. Denn mark- wie auch rindenwärts sind die Radialreihen zu verfolgen, wenn sie auch in letzte- rer Richtung etwas verwischt sind. Was allein die Radialanordnung einigermassen stören könnte, sind die grossen Gefásse, die ihre auffallende Breite der jleiten- den Weitenwachstum verdanken. Ihre Entstehung aus normalen Zellen lässt sich auf T&fol IV schön sehen. Han sieht hier noch genau die Formen der Nachbarzellen in den . Gefässabschnitten. Dass nur ein Stück eines solchen Gefüsses getroffen ist, hat sei- | nen Grund in dem geschlängelten Verlauf der Gefässe, die wie das Cambium auf Tafel VI sich um die Markstrahlen herumbiegend ihren Weg wählen. Den Einfluss des gleitenden Weitenwachstums der Gefässe auf die Nachbarzellen E. veranschaulicht auch Tafel V, wobei man beobachten kann, wie das Lumen der angren- E nden Zellen immer mehr zusammengedrückt wird und sie zum Teil ganz verdrü erden. Andererseits bemerkt man aber auch, wie die Zellreihen, sobald sie wieder aum gewinnen, von neuen vorhanden sind, dass also der Radialreihentypus stets bei- halten gesucht wird. Noch eine andere Erscheinung ist auf diesem Schnitte zu ` echten, nämlich dass die Reihen sich häufiger rindenwärts verlomeln als wie ts, was ja ganz natürlich ist. Je weiter man nach der Mitte kommt, umso jen Zellreihen verschwinden. So sind z.B. auf Tafel V vor den grossen Ge- AUI GU CET] E : pem e ium Camb g Ha Lal E^ 5 (d sei & 42 ri am | bäi N Kern- u. n imnman Kle | | gw Epidermis Cambiumzone Tracheen = = 3 Zellreite eines i D. sich. durch meine gefundenen Ergebnisse, also durch direkte Paota hink Naats Ren VII, Seite 137, wiedergibt. ‚Wir sehen in Fig. 1 und 2, wie sich in je eint = ^ Zelle, die schon durch ihre Grösse und typische Canbiumform hervortritt, die K 7 ES spindel mit ihren Polenden genau quer zu der längsaxe der Zeilen eingestellt hz Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im aan 155. füsse auf der Cambiunscite noch 6 Zellreihen - die Zellreihen der Markstrahlen, ‘zwei links und eine rechts sind nicht berücksichtigt -, während es auf der andern ‚Seite nur noch 5 Reihen sind.’ Nachdem wir nun gesehen haben, dass im Cambium der Dikotylen Radialanordmung vorhanden ist, darf es nach Punkt 3 der KLINKENschen Regeln, die wir anerkennen, kein intracambiales gleitendes Längen- und Weitenwachstum geben; extracambial ist ein solches möglich. Andererseits sind nach der Behauptung von KLINKEN und aber Radialteilungen ausgeschlossen. Aber doch wenigstens eine der beiden Möglich- keiten, aufgrund deren sich der Cambiumzylinder erweitern kann, muss es unbedingt geben. Da es, wie wir gesehen haben, die erste nicht ist, muss es trotz gegentei- liger Bahauptung die zweite sein. A Betrachtet man oberflächlich einen Tangentialschnitt, wie ihn Tafel VI, Seite 136 zeigt, so kann man allerdings leicht zu der Vermutung gelangen, dass ; hier kei- ne Làngsteilungen vorhanden sind. Denn bei dieser verschieden spitzen ut ungemein variablen Form, die die Cambiumzellen in der Tangentialansicht scheinbar zeigen, zusammen mit einem Gesamteindruck einer Durcheinanderlagerung der. Zellen, lässt sich daran zweifeln, ob und wie hier Längsteilungen stattfinden sollen. Aber bei - náherem Zusehen ist die Unordnung gar nicht so gross, denn auch hier sind deutli- ` che Längsreihen zu sehen, wie die mit Kreuzen ime SECH Linie andeutet und auch eine schichtweise Anorämung ist unverkennbar Doch KLINKEN und NEEFF suchten nach einer anderen, ihnen glaubhafter RTL Lösung der Frage nach der Art der Vergrösserung des Combiumringes. Sie glaubten, wie bereits angegeben, aufgrund verschiedener Beobachtungen, auf die ich noch nä- her eingehen werde, des Rätsels Lösung, die ja auch FITTING in sein Lehrbuch über- normen hat, in der Erklärung gefunden zu haben, dass mr gleitendes Längenwachs- a tum zur Trwei terung des Cambiummantels, der durch die tangetiale Lángsteilung nach . aussen verschoben wird, dient. So sagt NEEFF im Anschluss an Zitate von verschie- denen Autoren, die der. Ansicht waren, dass radiale Längsteilungen vorhanden inp: (13, p. 237 und 237): "Mit diesen bis heute noch allgemein angenormenen Erkli versuchen für die Verbreiterung des Cambiumringes während des Dickenwachstums Soch hen meine Betrachtungen im Widerspruch. Trotzdem KLINKEN schon einen entscheiden- den Schritt mit seinen Untersuchungen bei Taxus durch die Deutung der plötzlich auftretenden Radialwände als aufgerichtete einstige Horzontalwände getan hat, köm- nen wir ihm bei seinen Schlussfolgerungen nicht folgen. Denn auch KLINKEN behaup- tet noch immer, dass das Auftreten von Radialwünden bei den Dikotylen tatsächlich auf Radialteilungen beruhe. Unsere Beobachtungen bei Tilia, die als Typys für die Dikotylen gelten darf, ergaben, dass auch den Dikotylen Radialteilungen fehlen. . Sio werden funktionell ersetzt durch horizontale Querteilungen", 5 . Demgegenüber kann ich jedoch aufgrund meiner Untersuchungen und unzweideuti- gen Beobachtungen die umstrittene Tatsache feststellen, dass im Cambium der Diko- tylen Radialteilungen vorhanden sind. Was ich also soeben auf indirektem Wege nachzuweisen versucht habe und nachwies, und was so viele Autoren schon annahmen ebe: EE ` Denn ich konnte auf tangentialen unseren durch das Cambium von Ra Sativus alle typischen Stadien der radialen Längsteilung finden und so ein klares Bild des Beginnens und des Vorganges dieser Teilungsart zusammenstellen, wie e . und wie sich in der Richtung der Lüngsaxe die Áquatorialplatte gebildet hat | weiteren Verlauf zeigt Fig. 3. Hier haben sich die Chromosomen bereits an. [ beiden Polenden SER ‚während sich in ihrer Mitte die Teilungswand zubi | platte in der Längsaxe der Zelle steht B | T 2 aem zeigt GC eine ec Plasusvordieht ) e . x 37, Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. 1 Tafel7. 138. Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. . neuen Zellwand an, Sie erstreckt sich, wie das Bild zeigt, durch den längsten Raum der Zelle, um möglichst die Zelle in zwei gleiche Hälften zu zerlegen. Dass dies nicht ganz möglich ist, ist ohne weiteres aus der Form der Cambiumzelle in der Tangentialansicht ersichtlich. Nun können wir auch verschiedene Bilder ver- stehen, die uns einen felschen Begriff von der Form der Cambiumzellen geben könn- ten, und wie sie uns auf jeden Tengentialschnitt vor Augen treten. Ich meine die nicht typische cambiale Form derjenigen Zellen, die bei der radialen Längsteilurg ‚entstanden sind. Diese müssen zuerst wieder zur eigentlichen Form der Cambiunzel- le heranwachsen, Ein solches Stadium direkt nach der fertigen Ausbildung der Tei- lungswand ist ohne Zweifel die in Fig. l über der in Teilung begriffenen Zelle lio-: gende Dop»elzelle, die aus zwei ungleich geformten Zellen besteht. Die Kerne ha- . ben sich bereits von der Teilungswand entfernt. AL Wenn nun also Radialteilungen vorhanden sind, so liegt eigentlich schon zus diesem Grunde - ohne den früheren Beweis seines Nichtbestehens - die Annahme na- he, dass gleitendes Längenwachstum unnötig und deshalb auch nicht vorhanden ist. Diese Annahme muss ich zun Teil bejahen, zum Teil möchte ich sie verneinen. Beja- hen muss ich sié im Gegensatz zu KLINKEN und NEEFF, als diese annahmen, dass glei- tendes Längenwachstum in solcher Stärke auftrete, dass dadurch Radialteilungen _ ersetzt würden, dass also Zellen aufgrund ihrer Fähigkeit, auf ihren Wänden zu gleiten, sich un eine ganze Zellänge verschieben könnten. Anders ist es mit einem gewissen beschränkten gleitenden Längewachstum. An dem extracambialen, also dem der Tracheiden, Hclz- und Rastfasern glaube ich vor- ^ beigehen zu können, da ich es schon an frührer Stelle als vorhanden annahm. Denn " auch MISCHKE (3) schreibt schon betr. der Tracheiden p. 100: "Die eben betrachte- ten Veränderungen in radialer Richtung sind von einer vertikalen Streckung beglei- tet, welche eine Zunahme in der Längsrichtung der Tracheiden veranlasst", und KLINKEN schreibt dazu bei Besprechung eines radialen Längsschnittes von Taxus (10, p. 100): "Der Schnitt lehrt deutlich, dass die Tracheiden tatsächlich ünnit- |. telbar nach ihren Austritt aus dem Cambium und noch vor ihrer endgiltigen Diffe- | renzierung eine wenn auch in Verhältnis zu ihrer aussergewöhnlichen Länge uner- = hebliche Streckung erfahren. Sie besitzen also gleitendes Längenwachstum". Ich wüsste auch nicht, was dieser Annahme von gleitendem Längenwachstum der Trachei- den, wie auch der Holz- und Bastfasern im Wege stünde. Wie anders als durch Län- genwachstum sollten sie nach ihrem Austritt aus dem Cambium ihre inu Verhältnis zur Cambiumzelle ganz beträchtliche Grösse erreichen? Dass sie dabei dank ihrer spitz- en Gestalt keilförmig sich vorschieben, indem sie auf den Wänden gleiten, ist oh- .— mne weiteres einzusehen. : EE |. . Über intracambiales gleitendes Längenwachstum, das aber eine Verkürzung des . Cambiuns zur Folge hat, lesen wir bei. JOST (5) von Pinus silvestris. Er sagt p. 8: | "Wenn also die Cambialverkürzung weder durch Verkürzung der einzelnen Zellen, noch durch Wellung, oder durch Schrügestellung zustande kommen kann, so kormen wir đa- zu, per exclusionem die letzte Möglichkeit: für zutreffend zu halten. Die Cambium- zellen müssen sich in einander schieben, indem sie auf den Radialwünden gleiten". Ein ähnliches gleitendes Wachstum wies NEEFF in seiner Arbeit "Über Zell-Unlage- rung" nach. : | i Doch auch nicht um dieses Wachstum handelt es sich hier, sondern um jenes glei- tende Längenwachstum, das bis zu einem gewissen Grade eine Verlängerung des Ge- amtkórpers zur Folge hat. Ud i | | Stellt man sich ein Bild eines tangentialen längsschnittes vor und sieht, wie ie Zellen keilförmig ineinandergreifen, so ist eigentlich klar, dass jedes Wachs- tum einer solchen Zelle nur auf den Wege vor sich gehen kann, dass die Zellen sich ehr ineinanderschieben, wobei sie auf den Wänden gleiten. Derartig ungefähr muss an sich das Wachsen der Tochterzellen nach der radialen Längsteilung zur eigent- shen Zellforn vorstellen. Deutlicher und anschaulicher tritt dieser Wachstuns- organg im Anschluss an die horizontalen Querteilungen zutage. Allerdings ist auf lialschnitten davon nichts zu sehen, da hier die Zellen nach wie vor die Form 18 langgestreckten Rechtecks besitzen. Betrachtet man aber Tafel III, fig. 5 b tangentiale Längsschnitte durch das Cambium mit horizontalen Querteilung- . x Ze SC Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. - 159. en darstellen, so sehen wir, dass sich auch nach dieser Seite ursprünglich die Teilungswand horizontal quer bildet. Dies passt aber augenscheinlich gar nicht zu den Gesamtbild. Verfolgt man jedoch die weitere Entwicklung dieser Teilungs- wand, so sieht man, dass sie sich schräg zu stellen beginnt, worauf die Zellspi- tzen so weit aneinader vorbeiwachsen, bis die beiden Zellen die charakteristische spitze Form der Cambiumzellen in der Tangential-Ansicht besitzen. Auf Tafel III Ast in Fig. 6 über der in Querteilung begriffenen Zelle eine bzw. 2 Zellen mit beginnender Schrägstellung der Wand und auf Tafel VII in Fig. 2 über der in Lüngs- . teilung begriffenen Zelle ein späteres Stadium der Schrägstellung der Teilungs- ` wand zu sehen. Dieses Wachstum und Aufrichten der Teilungswand lässt sich wohl kaum anders als mit Hilfe von gleitendem Làngenwachstum vorstellen, wie es ja auch KLINKEN un NEEFF taten. Aber darin liegt der grosse Unterschied zwischen der Behauptung von KLINKEN und NEEFF einerseits und der meinigen andererseits, dass nach diesen die beiden Tochterzellen immer weiter auf ihren Wünden gleitend aneinader vorbeiwachsen und zwar so lange, bis sie nebeneinander zu stehen kom- men, also eine Ausdehmung in die Breite zur Folge haben, während ich der Meinung _ bin, dass sie nur solange gleitend wachsen, bis sie die Form der Cambiumzelle er- 23 reicht haben, wobei sie aber immer vertikal übereinander stehen bleiben, also der Verlängerung des Cambiums dienen (siehe horiz. Querteilungen, Seite 129-130). Die Pigur 9, die NEEFF als Beweis für seine Annahme d wiedergibt (15, p. 231), entspricht durchaus meiner Be- . hauptung, denn in diesem Bilde haben die beiden Toch- tertellen a/l und a/2 erst die eigentliche Form der Cam- biumzelle angenommen, sind also noch nicht gleitend . weitergewachsen, als es meine Deutung zulässt. d Zum Hauptbeweise seiner Theorie des gleitenden Län- genwachstums führt NEEFF Fig. 10 an, die einen Quer- schnitt von Tilia tomentosa wiedergibt. Er sagt darü- - ber folgendes (13, p. 235 und 237): "Die bisher geläu- E fige Ansicht über das Auftreten der Radialwand zwisch- nn en den Initialen 1/1 und 1/2 durch Radialteilung einer Mutterinitiale, die früher den Ort von i/l und i/2 ein- genommen hat, muss nach den vorliegenden Untersuchung- en aufgegeben werden, Diese Radialwand (zwischen i/l und i/2) - und darauf ist besonders zu achten - verläuft nicht median, sie halbiert also die linke und die rechte Zelle nicht genau in gleiche Hälften, wie es beim Zer- fall der Initialzelle durch eine Radialteilung sein ` müsste. Vielmehr ist die linke der Initialen i/1 schmü- ` ler als die rechte i/2. Re. SE Auch KLINKEN führt ein ähnliches Bild (Tig. 11) an - und begleitet es mit den Worten (10, p. 25): "Im Cambi- um sieht man auf Querschnitten nicht allzu selten rà- ` Sie, 9. Tang. Längs- diale Wände in den Initialen auftreten, welche man bis- schnitt von Tilia (nach her auf Radialteilungen zurückzuführen pflegte. Diese . NEEFF). Ansicht ist, wie wir wissen, eine irrige. Auf Quer- vie schnitten in Initialzellen auftretende Radialwünde kón- nen somit verursacht sein durch schräg- bzw. vertikalgestellte Teilungswünde". | Mit der Erklärung, dass der Querschnitt der Fig. 10 (entsprechend Fig. 11) an der punktierten Linie in Fig. 9 geführt sein kenn, wobei ai im Querschnitt grösser sein muss als a/2, vermag ich mich einverstanden zu erklären. nicht abe: mit der-Behauptung, dass i/1 und i/2 in Fig. 10 nicht durch Radialteilungen ent- Standén sein kónnten, weil die zwischen ihnen liegende Radialwand nicht median ` . verläuft. Denn ich habe bei der Besprechung der Redialteilungen bereits darauf hingewieson, dass die Cambiunzelle bei dieser Teilung nicht immer, ja überhaupt (Wohl nie, in Zwei gleiche hälften zerlegt wird. Denken wir uns in Fig. 12 an der Bestrichelten Linie einen Querschnitt angelegt, so entsteht dasselbe Bild Fig. 9. Auch hier muss a/l grösser sein als a/2, trotzden die Ursache ei dere ist. qu EN r | : : vu cu Im 140. Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. Ein ähnliches Bild vom Querschnitt wie Fig. 10 und 11 gibt auch schon SANIO bei einem Querschnitt durch das Cambium von Pinus silvestris, wie ihn Fig. 13 zeigt, nur dass hier sich die Teilung schon auf die ganze Radialreihe erstreckt me eo: FE Fig. 10. Querschnitt des Cam- Fig. 11. Querschnitt des Can- biums von Tilia tomentosa, n. biums von Taxus bäccata nach 1 NEEFF. KLINKEN. hat. Aber nach meinen Ausführungen ist es durchaus erklärlich, dass diese Verdop-. pelung der Reihe durch Radialteilungen entstanden ist. mis AUT i .. Fig. 12. Tangentialschnitt durch Fig. 18. Querschnitt durch Cam- |. . Cambium von Raphanus. bium von Pinus silvestris, nach . Auch ein Bild, wie es Fig. 14 darstellt, und das NEEFF als Zwischenstufe von inem Stadium wie in Fig. 9 und Fig. 12 auffasst, ist kaum beweisend, da ebenso- ut anzunehmen ist, dass a/l und a/2 durch radiale Läng steilung entstanden sind, ss aber der Schnitt nicht genau der Länge nach durch die beiden Zellen geht, ern von der einen mehr, von der andern weniger getroffen hat. ; H Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. ‚141, Hiermit will ich die Besprechung der Fragen, wie sie sich aus Fig, 9, 10, 11, 15 und 14 ergeben, schliessen. Ich gebe zu, dass man nach diesen Abbildungen al- lein die Frage nach dem "Warum" verschieden beantworten kann, Aber auf jeden Fall ist der Schluss, den NEEFF aus seinen Betrachtungen zieht, dass Radialteilungen Fig. 14e Tangentialschnitt durch Cambium von Tilia tomentosa. N. NEEFF, im Cambium der Dikotylen durch gleitendes Längenwachstum ersetzt werden, nicht notwendig. Denn wr haben in diesem Abschnitt die unzeideutige Tatsache "kennen gelernt, dass ausser den tangentialen und horizontalen Querteilungen auch Radi- alteilungen inr Canbiun der Dikotylen vorhanden sind. Sodann haben wir uns davon überzeugt, dass im Cambium der Dikotylen kein bedeutendes, sondern nur in Verbin- dung mit den horizontalen Querteilungen stehendes beschrünktes Längenwachstum vorhanden ist. Die Definition, wie ich sie auf Seite 128 von Cambium (Dikotylen-) gab, ver- vollstündigt sich durch die geschilderten Ergebnisse durch die Formel: Das Cam- bium (Dikotylen-) besticht aus einer Schicht meristematischer Zellen, die sich x durch tangentiale und radiale Längs- und horizontale Querteilungen Moa ia In « der Teilungsfühigkeit der Zellen besteht kein Unterschied untereinander. B Verlassen des Cambiumschicht verlieren dieselben ihren cambialen Ce und ' differenzieren sich zu Holz- bzw. Bastzellen. 6. Markstrahlen. Eigentlich Neues zu dem über die Narkstrahlen, sowohl die primären als die " sekundären, bereits bekannt ist, kann ich an Hand meiner Arbeit nicht hinzufügen. ` ` Doch möchte ich wenigstens auf die Bilder der Markstrahlen, wie sie uns Tafel IV, V und VI in den verschiedenen Flächenansichten zeigen, aufmerksam machen. E Denn gerade bei Raphanus sind ja die Markstrahlen in ihrer Funktion als Reserve- ` ` M Stoffbehàlter ganz besonders gut ausgebildet, Wir sehen z.B. auf Tafel VI neben den grossen, primären Markstrahlen das Entstehen der kleinen, sekundären Mark- ` strahlen rechts oben. Dort können wir beobachten, wie sich an zwei Stellen - ein- nal direkt neben der Kreuzlinie und einmal mehrere Zellenlagen darüber - mehrere Cambiumzellen in verschiedener Weise geteilt haben und kurze Markstrahlzellen ' entstanden sind. Diesen Vorgang beschribt HABERLANDT (11) mit den Worten (p. 614, . 615): "Die Anlegung neuer sekundärer Markstrahlen im cambialen Verdickungsring | Be erfolgt in der Weise, dass je nach der Grösse des Markstrahles eine oder mehre- - ` re Cambiumzellen eA entsprechende Anzahl von queren und schrägen Toilungen ein- bon", 77 ` xi Sodann sehen wir auf Tafel Y die Matkstrahlen im Radialverlauf von oben und auf Tafel IV von der Seite "und kónnen sie verfolgen, wie sie durch das. Cambim - . und das Rindengewebe einerseits und das Molzparenchym, das zugleich mit den Mark- strahlen als Speichergewebe dient, andererseits ziehen. ` - |. Auch auf Fig. 3 und 4 auf Seite 118 ist die radiale Anordnung der Markstrah len auf horizontalem RER von ek SE zu denen B es 142. Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen in Cambium. o. Grössenverhältnisse der Cambiumzellen und ihrer Kerne. Anzahl der Chromosomen. . Wenig bekannt scheinen die Grössenverhältnisse der Cambiumzellen zu sein. Die "einzige mir bekannte Angabe ist von SCHOUTE (6), wo er bei Cordyline rubra (p.32) als Lüngenmass der Cambiumzelle 100 - 200 y angibt. FITTING (12. Kufli, p. 100) schreibt nur: "Die Länge der Cambiumzellen ist je nach der Pflanzenart verschie- den". Wie aus meinen Ausführungen über die horizontalen Querteilungen zu schlies- sen ist, Ast es mit Schwierigkeiten verkmüpft, ein genaues Mass zu finden, das die Normellünge bei den einzelnen Arten angibt. Denn wie es ganz selbstverständ- lich ist, muss der Unterschied sich geltend machen, ob die Zellen vor, während oder nach der horizontalen Querteilung gemessen werden. Die Möglichkeit, ein Nor- malmass zu finden, bestünde in dem Falle, dass man die Zellen z.B. misst, wenn e sie gerade in horizontaler Querteilung begriffen sind. Ein auf diese Weise gefun- denes Mass würde die Maximallänge der Cambiumzelle darstellen. Dabei besteht aber die Schwierigkeit, dass ich nicht bei allen von mir untersuchten Pflanzen Quertei- lußgen finden konnte, Andererseits kann man annehmen, dass eine Zelle, die sich tangential teilt, ungefähr die Normalgrösse besitzt, Unter der Normalgrösse ver- ' stehe ich die Grösse einer ausgewachsenen Zelle, sowohl was Länge als auch was ` Breite und Tiefe anbelangt. Nun könnte allerdings bei Tangentialteilungen die Tie- fe (von der Tangente aus gedacht) nicht als normal inbetracht koumen, da, wie wir sahen, die Zelle auch bei dieser Teilung sich zuvor nach der Teilungsrichtung häu- fig ausdehnt, Diese Áusdehmung in die Tiefe ist hier jedoch ohnedies von keiner Bedeutung, da das Bestimmen dieses Masses wegen seiner Kleinheit und Schwierig- keit aussichtslos ist. Ich habe also, wo es möglich war, solche Zellen zur Bestim- mung der Bünge und Breite genormen, die sich tangential teilten. In anderen Fül- len habe ich das am häufigsten vorkommende Längenmass als normal genormen, Die Bestimmung der Breite war weniger schwierig aus den Grunde, weil man dazu die . ganzen Radialreihen als deutliche Anhaltspunkte hatte. pA |». Bei diesen Untersuchungen ergeben sich folgende Resultate: Nane d. Pflanze. J Länge in u Breite in u | Bei horiz. Quer- teilung Länge in : d Phaseolus mltiflous , 0490 5 30 130 A Qenothera biennis | 140 15 | ~ .Asarum europaeum ; 140 | ^» Phytolacca decandra . -< LA 15 . Raphanus. sativus Bo 10 — Sambucus nigra - > 70 14% Aesculus Hippocastamım u: 15 Wir sehen also hier ein Bild sehr variabler Cambiungrössen, wie es uns Angehö- rige sehr verschiedener Familien zeigen, entsprechend den Angaben von FITTING. Han kann auch die Frage aufwerfen, ob nicht im Körper ein und derselben Pflanze unter normalen Zellen Gróssenunterschiede bestehen. Wenn man nämlich überlegt, dass die älteren Internodien länger sind als die jüngeren - bei Sambucus z.B. stehen etwa 30 cm lange Internodienstücke solchen gegenüber, die nur wenige cm, ja mm gross sind -, so könnte man sich denken, dass in den langen Stücken die Zellen grösser sein könnten und müssten als in den kürzeren. Zur Klärung dieser Frage stellte . ich:en Cambiunzellen (auf Radialschnitten) verschieden grosser Internodien ver- gleichende Messungen an und fand bei einem: — ; Kleinmann, Kern- u, Zellteilungen im Canbiun. 143. 4 om Langen poeta eine E m 76 ü 1,0 tT p 68 u LESE " np " " "n 64 u 3 R Sg c" " " " " n 64 Dermach wäre das Ergebnis gerade das Gegenteil der Annahme. Aber auch eine Erkiärung dieser Bipenart ist leicht zu finden. Es lässt sich nämlich leicht ein- sehen, dass die Zellen eines bezüglich der Länge ausgewachsenen Internodiums all- mählig, was die Zellteilungen zur längenausdehnung anbelangt, in ein gewisses Ruhestadium eingetreten sind, dass sie also eine normale Dauergrösse besitzen. Je jünger und kürzer ein Internodium ist, umso mehr haben seine Zellen das Bestreben, sich ir die Länge zu strecken und sich häufig quer zu teilen, damit jenes mög- lichst rasch wachse. Von diesem Gesichtspunkt aus lassen sich diese auffallenden Beobachtungen verstehen, Ebensowenig wie über die Grösse der Cambiumzellen scheint auch über die Grös- se und Form der Kerne bekannt zu sein. Von den Coniferen findet sich bei SANIO eine Angabe über den Cambium-Zellkern ‚von Pinus silvestris. Sie lautet (1, p. 73): "Der Zellkern nimmt die Mitte der Selle ein und füllt im Cambium den schmalen radialen Durchmesser der Zelle ganz aus. Seiner Form nach ist er langgestreckt, die längere Axe der Faserrichtung gleichlaufend; die Zahl der Kernkórperchen ist 3 - 4, aber auch mehr". Diese Verhältnisse treffen bei den Dikotylen nicht in allem zu, wie schon o die Tafeln I - IY zeigen, sondern wir sehen dort und suf Fig. 15, dass die Brei- te des Kornes nicht der Breite der Zelle gleich ist. Es füllt also der Kern den schmalen Durchmesser der Zeile nicht ganz aus. Das Bestreben des Zellkerns, mög- lichst die Mitte der Zelie einzunehmen, trifft auch hier zu. Doch die Form 'des Kernes ist nicht stets die nümliche. Zwar ist sie meistenteils entsprechend der Lüngsform der Zellen auch langgestreckt, doch es kommen auch rundliche Formen vor. Was uns boi Fig. 15 a am meisten auffällt, ist die der Längsaxe der ruhenden Kerne entgegengesetzte es. der Spindelaxe des in Teilung befindlichen Kerns. Fig. 15. Form der Zellkerne im Cambium. a. bei Raphanus. b. bei Asarum. . Denn in der Regel legt sich die Axe der Kernspindel in der Längsrichtung des - Kernes und der Zelle an. Hier sehen wir das Gegenteil. Was die rundliche Form . der Kerne anbelangt, so kónnte man annehmen, dass diese Form den Übergang dar- ." Stellt vom ruhenden nromalen Kern zu dem Kern, der sich zur Längsteilung anschiekt. Denn es ist auffallend, dass bei Asarum "Gigs 15 b), wo keine Teilungen zu fin- . den waren, die meisten länglichen Kerne sind, während bei Aaphanus sowie den an- uA . dern Dikotylen mit starkem Wachstum und häufigen Teilungen rundliche Formen zien- en = lich häufig waren. M zë Die Dar Kaspar ist nicht bei allen Pflanzen dieselbe. Am häufig- Sten habe ich, wie die Tabelle auf Seite 144 zeigt, ein Kernkörperchen gefunden; doch es kommen auch mehrere vor. Die Tabelle zeigt auch, dass die Länge der Ker- d ne, abgesehen von den eben angeführten Variationen, nach der Pflanzenart ver- schieden ist, und man kann annehmen, dass sie proportional der iunge der Ze d ist. nu SE. SE SE Be s 144. Kleinmenn, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. Name der Pflanze. Länge der Kerne in y Zahl der Kernkórperchen Raphanus 9 - 15 d Aesculus 5 - 10 d Fhytolacca 7,5 = 12,5 i Phaseolus 7T-11 1 Sambucus 7-9 5-4 Asarım 10 - 22,5 $-4 E Zahl der Chromosomen beträgt nach meinen Beobachtungen: sin Phytolacca decandra..... e EA Raphanus sativus ee 16 H Phaseolus: era NOME D, H Sambucus nigra“! oäseesses 18 Oenothera - P M Ts D. SCHLUSS. pem. In Verlauf meiner Ausführungen habe ich die gewonnenen Ergebnisse auf die Di- -~ kotylen allgemein übertragen. Ich glaube, dass die Richtigkeit dieser Folgerung ausser Zweifel steht, da ich meine Beobachtungen an Vertretern der verschieden- sten Familien machte: Phytolaccaceae, Cruciferae, Leguminosae, Hippocastanaceae und Caprifoliaceae. Auch sowohl an holzigen wie an krautigen Gewüchsen. Den Grund dafür, dass ich radiale Längsteilungen nur bei Raphanus gefunden habe, gab ich be- reits an. Er liegt einzig und allein darin, dass Raphanus infolge seines grossen Umfangs, der die Folge seines kräftugen Dickenwachstums ist, und seiner Weich- heit sich zu Tangentialschnitten gut eignet. Andere Dikotylen mit denselben Ei- genschaften müssten dieselben Ergebnisse bringen. | Wie ich über die Coniferen denke, habe ich bereits anfangs erklürt. Ich sag- Fe dort, dass ich an einen Unterschied zwischen "Coniferentypus" und "Dikotylen- | typus" nicht glaube. Das Cambium der Coniferen wird wohl, da es im wesentlichen J genau so beschaffen ist, ebenso arbeiten wie das Cambium der Dikotylen. Die über | dieses gegebene Definition kann demnach auch für das Coniferen-Cambium anwendbar und giltig sein. Sache spezieller Untersuchungen wäre es, Kernteilungen auch bei . den Coniferen durch direkte Beobachtung nachzuweisen. |. Es bliebe wohl nun noch übrig zu sehen, wie es mit dem Cambium und dessen Ver- mehrung bei den Monokotylen sich verhält. Bekanntlich bezeichnet man als einen systematischen Unterschied zwischen Monokotylen und Dikotylen die Erscheinung, dass bei den ersteren das Fascicular- und Interfascicularcambium fehlt. Dies ist richtig, wenn man dabei ein nach zwei Seiten tätiges Cambium im Auge hat. Denn bei den bekannten Ausnahmen, wo sekundäres Dickenwachstum vorkommt, bildet sich 3 . entstehen und das zum feil zu Parenchym wird, dessen Zellwünde Sich stark ver- ‚cken und verholzen. ` Ein weiterer Unterschied qon Monokotylon und pikotyien besteht in der Beschaf- ; des Cambiun ABERLANDT (11, p. 641) bemerkt, sind die | Verdickungsringes der Monokotylen nicht als eigent- schen. Denn sie besitzen nicht die prosenchymatisch ‚und ihre Höhe übertrifft die Breite um das 2 - 4-fache, einige Lil Torin ihbifrabht (Dracaena, Cordyline, Yucca, Aloe, Ale- einzelne Knollen der Dioscoreaceen. ` en i Een EN pe scheint | bei ihnen sekundär entstanden zu SCH Kleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. 145. Eo mene) zeigen, allerdings erst, nachdem sich ein primäres Bündel gebil- . * de at. : Dagegen finden sich auch bei einigen Monokotylen (Zea, Orchideen) Andeutungen = eines echten Cambiums zwischen Xylem und Phloem und SUESSENGUTH benützt diese Er- scheinung, um seine Ansicht zu unterstützen, dass die Monokotylen für Abkömmlinge der Dikotylen angesehen werden. Denn das Cambium, das bei letzteren allgemein aus- gebildet ist, soll bei den Mi pco a sich immer mehr reduziert haben und gróss- tenteils verloren gegangen Doch uns bescháftigt vor eco die Frage, ob Kernteilungen im Cambium der Mo- nokotylen beobachtet worden sind, und Sé be Art diese sind. SCHOUTE spricht nur von tangentialen Teilungen, Den Kernteilungsvorgang hat er nicht beobachtet, Mehr bietet uns SUESSENGUTH. Er erwähnt an einer Stelle "Reihenanordnung mit radial ge- richteten Kernspindeln" in den Bündeln von Dioscorea sinuata An einer andern Stel- le spricht er von radialen Teilungen. Dass er aber jedesmal die gleichen Vorgänge meint, geht aus seinen in Fig. 16 wiedergegebenen Zeichnungen und einigen andern í Fi . 16. Kernteilungsfiguren aus Fig. 17. Schräg gestellte | Er Cambium der Monokotylen. Spindelaxe in einer Cambium- ` Nach SUESSENGUTH. zelle von Sambucus nigra. 58) deutlich hervor. Nach unsern Begriffen müsste diese Teilung t werden. Zur Erklärung der deca A 4 Sr S s eibt er . 59): "In den radialen Peilungen der umzellen iu. iO CNN steht [r^ o ela in der Mehrzahl der Fülle senkrecht zur | £ellenlüngsaxe. Sie ist, soweit šie überhaupt deutlich hervortritt, ungewóhnlich | = reit und hat die Form eines beiderseits abgestutzten Doppelkegels. Im andern pus &ber bildet sie sich diagonal schief aus - in Annäherung an die Norm des Zusauen- falls mit der Protoplasma-Längsaxe - die Kernplatte selbst aber liegt parallel à zu den Längswänden der Mutterzelle. Die Wandrichtung hängt also nicht vo von ‚der kay der Spindel ab, sondern folgt dem Gesetz der senkrechten Schne = Figur 5-7 dat Abb. 16 gibt SUESSENGUTH an als "ganz ähnliche Bilder wie bet Di Corea". Er erhielt sie aus der "cambialen Pono von Zea Mays-Keimlingen. ' also hier in der Kern- und Zellteilung e ganz dieselben Vethältnisse,. wie ich sie bei den Dikotylen gormon habe, denn He. solche schrüg gestellte Spindel- | &xen habe ich im Cambium vo n Sambucus nigra als Tangentialteilung gefunden. Ich | be diesen ALETI OER bei den en E EE erg Abbildungen (14, p- "tangentiale Längsteilung" 146. : Xleinmann, Kern- u. Zellteilungen im Cambium. 7 wiedergegeben. Yon horizontalen Quer- und Längsteilungen (nach meiner Benennung) ist auch bei SUESSENGUTH an keiner Stelle etwas zu lesen. Wir müssen uns also mit seinen tan- KE: gentialen Lüngskernteilungsfünden bei den Monokotylen zufrieden geben und die ge- naue Ermittelung dieser Vorgänge hier wie bei den Cruciferen weiteren De A TURan T suchungen überlassen, die ich leider nicht mehr selbst ausführen konnte E, KURZE ÜBERSICHT DEI ERGEBIISSE, 3. ‚Tangentiale Lüngsteilungen kommen im Cambium der Dikotylen gleich häufig in allen Zellen vor, sind also nicht an eine bestimmte Zellenlage gebunden. Die Auf- fassung, dass im Cambium bzw. in der Mitte des Cambiums sich eine Initiale befin- de, die allein teilungsfühig sei, oder doch wenigstens alle übrigen Cambiumzellen | ah "Teilungsfähigkeit übertreffe, ist also nicht haltbar. Das Cambium besteht viel- nA mehr. mus einer Schicht moristematischer Zellen mit gleicher Teilungsfähigkeit. S 2. Die horizontalen Querteilungen im Cambium dienen seiner Längenausdehnung, Sr Eeer äer Erweiterung seines Mantels. Dabei teilt sich in der Regel nicht eine Zel- — 1e für sich allein, sondern es teilen sich in einem kurzen Zeitraum alle Zellen "eines Stockwerks, um den stockwerkartigen Aufbau beizubehalten. e 3. Die Vergrösserung des Cambiumringes geschieht durch Radialteilungen. Diese werden nich# ersetzt durch horizontale Querteilungen mit darauf folgendem gleiten- . dem Längsenwachstum. Dieses selbst kommt nur in beschränktem Masse, vor beim Heran- ` „wachsen der durch eine horizontale Querwand E Zellen zur Ben Form 75 “der Cambiumzelle. | 4, Intracambiales Weitenwachstum ist nicht vorhanden. Extrachnbialés Lángen- u. Weitenwachstum korxt vor, und es kann dadurch die Radialanordmung bis zur Unkennt- lichkeit gestórt werden. ur 5. Ein Unterschied. zwischen "Dikotylentypus" und "Coniferentypus" scheint nicht E cens | ~ (1) SANIO, Anatomie der gemeinen Kiefer, in Pringsh. Jahrb. IX, 1874. - (2) KRABBE, . Das gleitende Wachstum, in Abh..Akad. Berl. 1886. - (3) MISCHEN, Beobachtungen us i . à. Dickenwachstum d. Coniferen in Bot. Zentralbl. XLIV, 1890.. (4) RAA RAATZ, Die 3 . Stabbildungen im sekund. Holzkörper der Bäume u. d. Initialentherie, in Pringsh. | . Jahrb. XXIII, 1892. - (5) JOST, Über einige Eigentümlichkeiten des Cambiums der Bäume, Bot. Zte. Heft 1, 1901. - (6) SCHOUTE. Über Zellteilumgvorpinge im Cambium, Verbe "Akad. Amsterd. 1902. - (7) Strasburger, Lehrbuch, 9 - 15. Aufl. 1908 - 1921. — (8) ROTHERT, Das Gewebe d. Pflanzen, in Handw. d. Naturw. IV, 1913. - (9) KLEIN, Forstbotanik, 1913. - (10) KLINKEN, Über d. gleitende Wachstum 'der Initialen im | Cambium d. Coniferen etc. Bibl. Bot. Heft 84, 1914. - (11) HABERLANDT, Physiol. | Pflanzenanat. 5. Aufl. 1918. - (12) VOECHTING, Unters. z. experiment. Anatomie u. | Pathologie des Pflanzenkörpers II, 1918. - (1 3) NEEFF, Über die Umlagerung der | ambiumzellen beim Dickenwachstum CES Dikotylen, Zeitschr. f. Bot. XII (1919). E 14) SUESSENCUTH, Beitr. zur Frage des systematischen Anschlusses der EC EE 1 : E tou S dep H aree EE M un iu Ce ARE LEGS Ea TR Beil. bot. Zentralbl. XXXYIII, Abt. 2, Heft 1 (1919) 1920. - Leider kem ich infol- ge der Kriegs- bzw. Nach-Kriegsverháltnisse erst nach Beendigung dieser Arbeit in | cem Besitz der bemerkenswerten Schriften von Prof. ALLER an der Harvard-Univers e dtüt. | E OERKLARUUO DER TAFELN, afel 1 f POWER is Die Tórsh lenkas Stadien de tangentialen- eine in. ium der Dikotylen. Fig. 1, 4, 5 von Tuae Tus eet Fig: 2, 5 von Aes- us Hippocas tanum. . II (Seite 129). - Horizontale. Worteitung der Cambiumzellen der Dikotylen ysohiedonan Stadien, und Zwar: Se TA auf radialem Längsschnitt von / Pfeiffer, Histologische Untersuchungen, | am. Phaseolus, Fig. 5 - 7 auf tangentialem Längsschnitt von Raphanus sativus. Tafel VII (Seite 137). - Die verschiedenen Stadien der radialen Längsteilung im Cambium der Dikotylen von Raphanus sativus. Tafel II (Seite 126). - Schnitte aus dem Cambium der Dikotylen zur Erläuterung d. Cambialfunktion und zum Beweis gegen die Initialentheorie. Fig. 1 radialer Lämgs- schnitt von Sambucus nigra; 2 und 3 radialer Längsschnitt von Phytolaeca decandra, 4, 5, 7 und 8 radialer Längsschnitt von Raphanus sativus; Fig. 6 horizontaler Längs schnitt von Raphanus sativus. Tafel IV (Seite 133). - Radialer Längsschnitt durch Raphanus sativus mit Cambi- um Schicht (C), einem Markstrahl (M) und dem Stück eines Gefässes (G). Stockwerk- river Aufbau, Tafel V (Seite 134). - Horizontaler Querschnitt von Raphanus Sativus nit deutli- cher Radialanordnung. Rechts und links je eine rene angrenzender Markstrah- len, die durch das Cambium C ziehen. Tr - Trache Tafei VI (Seite 136). - Tangentialer Keelt, SE das Cambium von Raphanus sativus mit quer getroffenen Markstrahlen. Die mit Kreuzen dargestellte Linie zeigt den Verlauf einer Lángsreihe. Diese Arbeit wurde ausgeführt im Botanischen Institut der Universität Frankfurt .8. M. unter Leitung von Herrn Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. M. MOEBI Histologische Untersuchungen an den Stámmchen von lagendoarbls Draca nla Pfeiff. und an den Knollstöcken anderer Sclerieen. Von H. PFEIFFER (Bremen). TI C SCHOUTE (1912, p» ver hat gezeigt, dass das sekundäre Dickenwachstum gewisser Palmen gewissermassen als ein auch nach Beendigung des lángenwachsturas ` ‚ andauerndes primäres Zuwachsvermögen betrachtet werden kann, indem beide Wachstums- . weisen tatsächlich aneinander anschliessen, Bei beiden ist die Abbé der Schon vorhandenen Zellen’das Hauptgoment zur Cbarakterisierung des Vorganges. Dass dennoch nach míkroskopischen Querschnittsbildern grosse Üünterschisdo zwischen den primären Zustand und dem nach sekundárem Wachstum vorhanden sind, ist nur darauf x beris dass beim primären Dickenwachstum alle Zellen des Querschnitts et- . wa gleichmässig wachsen, sodass allein eine Vergrösserung, nicht auch eine Verün- ` derung‘ in der Form der Zellen und ihres’ Netzes eintritt, während die Ausbildung der starren Teile nach beendigten. längenwachstum die Ursache bildet; dass sekun- ` dáres Dickenwachstum nur unter gewissen Formveränderungen stattfindén kann (vergl. - . darüber PFEIFTER 1923). Durch die Auffassung, dass das sekundäre Dickenwachstum ~ = sich als eine Verlüngerung des primBlren über die gewöhnli- — che Dauer hinaus darstellt, wird der geringe systematische Wert des anomalen Dick- S enzuwachses begreiflich. Schon mehrfach wurde von verschiedenen Autoren Bee, .. dass es in demselben Stame unten zu sekundärem Dickenwachstum, | Oben hingegen nicht zu solchem kommen kann, nämlich in dem Fall, dass die me- |. Chanischen Bedürfnisse der Pflanze unten ein stärkeres Wachstum bedingen solten. . .Sonach wundert. es nicht AED, sehr, bei den in der Überschrift angeführten Cypera- ‚een anomale D -Er cheinungen zu finden. Nachdem ausser von aon baun= | a 148. | Pfeiffer, Histologische Untersuchungen. förmigen Liliifloren und zahlreichen gpeudenwüchsige Gattungen dieser Gruppel), von Amaryllidaceen CJ, Dioscoreaceen , Iridaceen und Scheuchzeriaceen (Jun- caginaceen) und Taccaceen 6) bekannt geworden ist, ist der Erweis für Cypera- csen von immerhin gleich erheblichem Interesse. Sohin sollen die Neubildungen von Gefüssbündeln in den Stämmchen einer Scleriee (im weiteren Sinne, siehe PFEIFFER in FEDDE, Repert., im Druck) von baumartigem Habitus und diejenigen in den Knol- lenstöcken anderer Gattungen derselben Gruppe behandelt werden. A I. TEIL. APPOSITION SEKUNDÄRER BÜNDEL IN DEN STÄNMCHEN VON LAGENOCARPUS DRACAENULA PFEIFF. (CEPHALOCARPUS SPEC. NEES, CRYPTANGIUM SPEC. BOECK) Nur von der Untersuchung des gesamten Stämmchens in Querschnitten konnte ein eindeutiges Ergebnis erwartet werden. Darum wurde eine Pflanze in ei- |» me Reihe von Scheibchen zerlegt, um so ausser Längsschnitten verschiedener Par- . tien vor allem Querschnitte aus unterschiedlichen Entfernungen vom Vegetations- t zu gewinnen. Zuerst seien einige der erhaltenen Querschnitte verglichen, In einem solchen aus 3 mm Entfernung vom Vegetationspunkt sind alle Gewebe noch weich und saftig. Von dem Gesamtdurchmesser (5 mm) des Querschnittes entfallen anräh- i ernd 4 mm auf den Centralzylinder. In den mittleren Meilen desselben ist der seit- liche Abstand der Gefässbündel grösser als in der Peripherie. Alle sklerenchyma- | tischen Elemente der innern Partie des Centralzylinders, und zwar ausser den Be- ; legen der Gefässbündel auch die wenigen isolierten Stränge, sind unverdickt. Die | Zellen des Grundparenchyms sind ziemlich abgerundet und mit fast verschwindend | .-kleinen Interzellularen versehen. Die enger benachbarten Gefüssbündel an der Pe- : | ripherie dos Zentralzylinders sind bedeutend grossräumiger. Wenn grössere Bündel ` An ihrer Nachbarschaft liegen, haben wir in ihnen Gefässbündel zu sehen, die aus dem Innern des Zentralzylinders stammen und aufwärts streben. Die vielen kleine- ren Bündel dagegen erkennen wir als die reduzierten unteren Gefässbündelenden, die hier an andere Bündel anschliessen. Danach müssen wir die mittelgrossen Bün- E dei als solche auffassen, die hier eine ziemlich regelmássig peripherische Bahn A ‚durchlaufen. Das äussere Grundparenchym ist erheblich kleinerzellig. Hier etwa auftretende sklerenchymatische Elemente sind noch unverdickt, wiewohl die Belege der äusseren Gefässbündel erheblich breiter sind als die der innern. Die Ausbil- dung der Gefüsse ist erheblich fortgeschritten. | . Ein zweiter Querschnitt aus 2,5 cm Entfernung vom Vegetationspunkt ist von nur wenig grüsserem Durchmesser (6,5 rm), wovon der Zentralzylinder fast 4,5 mm Durchmesser misst. Die in der Mitte gelegenen Parenchymzellen haben enn&hernd ein doppelt so grosses Lumen erreicht. Etwas weniger haben die an die Gefässbün- jl grenzenden Sklerenchymfasern an Durchmesser zugenommen. Die hier festgestell- Tatsachen beweisen die Möglichkeit, dass der Stamm primär durch Vergrösserung der zuvor vorhandenen Zellen den grösseren Durchmesser erreichte. Die Sklerenchy- sern der Belege zeigen bereits die Anfänge einer Verdickung, und in den iso- erten Strüngen des Sklerenchyms ist dieser Vorgang schon eingetreten, An man- 1 E Ai eg Zo 1 zd > : 3 p E e: To E D d ne i A fegetationspu auftreten. Hier beträgt der Durchmesser ca 8 mm, wovon über | zu rechnen sind. Die Zahl der Gefässbündel an sei- vorigen Querschnitt stark zugenommen. Im Grundgewe- igem Querschnitt gegen die von elliptischer Gestalt aren sind von recht verschiedener Grösse, teilweise | f neuerliche Erweiterung erfahren. wo i M mx dean Ge CH Ta Lao | E FFER (1923 u. a. - 2) Siehe PAL- — A (1894). - 4) LINDINGER (1.c.) - INDINGER, PFEI 243) etc. - 5) Q (1895 u. 1894). ^ H EE Pfeiffer, Histologische Untersuchungen. 149, Ihre Verdickung ist wenigstens auf der einen Seite der Bündel vollendet, zwar teil- weise nicht so weit fortgeschritten, aber an den älteren Gefässbündeln allseitig abgeschlossen, Wie beim vorigen Querschnitt sind auch hier in Bildung begriffene ` und bereits ausgebildete neue Gefässbündel anzutreffen, die wiederum peripherisch anschliessen. Die peripherisch gelegenen Grundgewebe-Zellen weisen radial ziemlich den gleichen Durchnesser auf, sind aber in tangentialer Richtung stark gestreckt. ‚In etwa 10 aa Entfernung vom Vegetationspunkt ist der Durchmésser des Quer- schnittes ein wenig geringer geworden, misst er doch nur knapp 7 ‚2 um. Auffallend ist eine geringe Verminderung in der Zahl der Gefässbündel, wodurch sich hier im Stämmchen ein ähnlicher Bau zeigt, wie ihn STRASBURGER (1906, p. 593 und vorher) von der Palme #ashingtonia spicifoliabeschrieb (vergl. auch Fig. 6 a Taf. III aus der Mitte und 6 b aus der Peripherie des dort geschilderten Querschnittes!). - Die Frage, wie eine geringere Zahl von Gefüssbündeln in den unteren Staumteilen deren eine grössere Zahl höher anschliessender bzw. in die Blätter übertretender zu ver- sorgen vermag, mag wundernehnen. Indessen hat STRASBURGER (1891, p. 358 f.) fest- gestellt, dass bei Zea mays die ausgewachsenen Blätter noch wachsender Halme von ganz unfertigen Internodien getragen werden, in deren Xylem nur erst die Primanen ausgebildet sind. Trotz solcher Reduktion genügen die Wasserleitungsbahnen ihrer Aufgabe. (Vergl. auch v. HÖHNEL, über den Gang des Wassergehaltes und der Transpi- ration bei der Entwickelung des "Blattes, Sep.-Abdr. aus WOLLNY, Forschungen a. d. Geb. d. Agriculturphys. I, Heft 4, p. 8!). - Eine ühnliche, bedeutende Reduktion der Gefässbündel, bevor sie sich an ihrem unteren Ende mit andern Bündeln verei- nigen, stellte STRASBURCER (l.c. p. 383) auch für Cocos flexuosa sicher. Ob frei- lich daraus zu entnehmen ist, "dass die Wassorbahnen in ihrem erweiterten Teile nicht allein der Leitung dienen, sondern auch als Wasserbehülter fungieren" (i.e, .p. 383 und 1906, p. 594), bleibe dahingestellt. Es sei hinzugefügt, dass in dem untersuchten Querschnitt die Verdickung des Sklerenchyms in den Bündelbelegen na- bezu abgeschlossen oder fast vollendet ist. Weder sie, noch die Zellen des Grund- gewebes zeigen ein weiteres Lumen als in dem vorigen Querschnitt. Es hat sich somit gezeigt, auch ohne dass weitere der untersuchten Querschnit-. te besprochen werden, dass das Stámnchen seine nicht unerhebliche Dicke ohne stër- keren Einfluss sekundären Zuwachses erreicht hat, Auch sonst ergibt sich bei al- ‚len Querschnitten durchaus der Mangel eines Cambiumringes im Perizykel und dementsprechend eines sekundären Dickenzuwachses nach Art von p Dracaena und ihren Verwandten, Dagegen sind eng umgrenzte Appositionsherde als se- v kundüre Bildungen in Perizykel wahrscheinlich. Sie mögen ausser zur Anlage neuer Gefüssbündel zur Vermehrung der Zellen des Grundgewebes und zur Bildung von Skle- | — renchymfasern führen, Ganz wie bei Washingtonia nur dort eine Neubildung im Peri- ` Zykel sich einstellt, wo ihr Auftreten durch lokales Bedürfnis veranlasst wird "us . (STRASBURGER 1906, p. 696), so ist dies Verhalten auch bei Lagenocarpus Draoaenu- "da festzustellen. "Wie bei jener Pflanze scheint auch bei dieser Cyperacee nur die p Bildung neuer Verbindungen zwischen schon vor- handenen Wsserbahnen, nicht aber die völlig neuer Leitungssys- — teme erstrebt zu sein. Auch die kräftigste Ausbildung bleibt völlig lokal be- . pM, sodass | man in den sekundären Veränderungen keinen wichtigen Faktor bei _ . den D en sehen darf. Die Zahl mit Xylem und Phloem ausgestatte- . ter ofüssbündel bleibt beschränkt. Vorwiegend entstehen durch.die sekundären ' Wachstumsvorgünge mur von Sklerenchym unschlossene Xylemstränge aus einem oder ` . wenigen Gefässen und Vasalparenchym. Während die untersuchten Stämmchen von Lage- nocarpum in diesen Punkten der von STRASBURGER untersuchten Palme ähneln, unter- Scheiden sie sich durch viel gróssere Regelmüssigkeit in der Anordnung der Perizy- kelzellen zu radialen Reihen. Wie bei Dracaena und Verwandten scheinen sich also auch hier die Teilungen noch eine Weile fortzusetzen, bis die Zellen durch Ver- holzung die Möglichkeit verlieren, Aussehen und Lagerung zu verändern. Sehen wir mit SCHOUTE (1902, p. 56) die Bedeutung der sekundären Gewebe in nachträglicher ermehrung der leistungsfähigkeit bereits ausgewachsener Organe in der Richtung auf eine bestimmte Funktion, "o zz sau tat sächli th ein ek undäres Wac h stum statt, freilich ohne dass bostes 150. 25 Pfeiffer, Histologische Untersuchungen. zunahme dadureh wesentlich vergrössert würde. Die Frage, ob die beobachteten se- 1 kundären Veränderungen zeitlich begrenzt seien oder nicht, ist an einem Exemplar | “nicht mit völliger Sicherheit zu lösen, Fertig ausgebildete Teile des Stämmchens, in denen die Verdickungen abgeschlossen sind, werden kaum noch nachträglich an Dicke zunehmen können, Im Gegensatz zu SMRASBURGER (1906, p. 606) sehe ich aber keinen Grund, warum in der Theorie von einem gewissen Zeitpunkte der Entwickelung an die Dickenzunahme und die Neubildung von Bündeln abgeschlossen sein soll. Durch die radiale Anordnurrz der aus sekundärem Meristem Ee dm Zellen ist es übri- gens allein möglich, den primären Zentral SY J1i1ndor 61-341: 0OrmasBson seharT absugronszon. Indem die Meilungen im Primürmeristen keine deutlichen radialen Zellreihen zur Folge haben, weil jede Zelle nur wenige Teilungen erfáhrt.und die entstandenen Zellen sich "bald abrunden, ist die Grenze des primären Zentralzylinders da anzunehmen, wo die Radialstellung der Gewebeelemente beginnt (vergl. HAUSMANN, p. 66 f.). Die Rinde bis zu recht erheblicher Höhe des Stümnnchens wird von Adven- tivwurzelüln durchsetzt, die ihren Ursprung aus dem Perizykel nehmen (s. . unten). Sie umlagern in 4 - 6 Schichten das Stümmchen und besitzen, soweit sie . unter dem Schutz der Blattbasen verlaufen wie die der von ENGLER und KRAUSE (1911, (| — p. 101) untersuchten baumartigen Cyperacee Schoenodendron ein schr zartwandiges. &usseres Rindengewebe aus hauptsüchlich radial gestreckten Zellen und darunter ` eine mehrere Lagen dicke ster tische Schicht. Durch ein Grundgewebe aus düun- wandigen, verschiedenlumigen Zellen ist diese von dem Zentralzylinder getrennt. Die Endodermis besteht aus auffallend grossen, diclwandigen Zellen. Über besonde- re Einzelheiten, vor allem im Vergleich zu Schognodendron, Fintelmannia, . Hapan ia, Barbacenia und Paepalan thus siehe ENGLER und KRAUSE (l.c. p. 10 - 14). Das Meta- phloem tritt nicht in isolierten Strängen auf, sondern nur mit dem Protophloem zu einem grösseren Siebteil vereinigt. Das Metaxylem ist gewöhnlich sehr reich- lich vorhanden und an Raum meist umfangreicher als die Protobündel. (Nähere An- gaben über die Metabündel der Pflanzen vergl. VAN TIEGHEM p. 684 und BONNIER & LECLERC DU SABLON p, 363 f.) Neubildungen fehlen, abgesehen von Solchen Fällen, | im denen pericambiogene Seitenwurzeln auftreten (vergl. HAUSMANN, p. 51). Da bei -= Lagenocarpus Dracaenula wie wohl bei den meisten Monokotylen mit permanentem Di- — ekenwachstum im Stanme solches der Wurzel abgeht, so entsteht die Frage, in wel- . Cher Zellschicht der Wurzel sich das Meristem des Stammes fortsetzt. Auch MANGIN s hält dafür das Pericambium (vergl. indessen seine Abbildungen dazu!) und CORDIMOY 1 (p. 60) führt an, "que dans la tige les cloissomnements tangentiels indiquant la SCH premiere ébauche du meristäme secondaire apparaissent dans la couche qui se con- | e tinue directement avec le péricycle de la racine"; leider bringt er keine Zeich- A mune dazu. In einzelnen denke ich mir die Entstehung der Adventivwurzeln ähnlich, wie sie HAUSMANN (p. 53 - 59) von Wolina beschrieb, habe freilich keine besonde- ren Untersuchungen darüber angestellt. CHS IN DEN E EINIGER SCLERIEEN. K | Nicht wenige Cyperaceen bilden entweder echte Wurzel- oder Stammknollen oder sind durch napellus-artige Verdickungen der Halmbasis ausgezeichnet. Am allgemein- | sten bekannt ist diese Erscheinung von Cyperus articulatus L., C. esculentus L., | C. rotundus L. und andern Zum "eil Wurzelgemüse. liefernden Arten der Gattung. So- | weit ich das verfolgen kann, geht die erste anatomische Erwä rwähnung zurück auf | LINKs bekanntes Tafelwerk. In der Beschre tinig. zu Taf. V, Fig. 9, einer Abbildung des Knollstocks von Cyperus aureus, der vor kurzem aus den Keime "erwachsen war, 4 + er: "Er besteht aus Parenchym, aus dem Spiralgefässe in gerader Linie nach E dem Würzelchen fortgehen. (- Wie aus der Abbildung selbst ersichtlich, ist damit | 8 Abzweigung eines Leitbündels in eine Nebenwürzel gemeint; durch den Schnitt t nur die Partie des Xylens getroffen.-) Andere Spirálgefüsse, bilden Ringe und rschiedene Bogen, woraus Blätier werden", (Darunter versteht LINK die durch den nitt horizontal getroffenen konzentri schen Leitbündel und die Übergangsformen H «bond fórmigem Xylem.) Auf Tafel IX m 6 findet sich ausserdem ein kon- Pfeiffer, Histologische Untersuchungen. ‚181. szöntrisches Leitbündel aus dem Knollstock von Papyrus antiquorum ( Cyperus Papy- rus L.). In der Beschreibung spricht der Verfasser nur über die verschiedene Fár- .bung der Gefüsse (in der Mitte ungefárbt, an der Peripherie braun). Weitere Anga- ben über die Knollstöcke der Cyperaceen sind äusserst spärlich und stark zerstreut. Erwähnt sei noch, dass SEIGNETTE von Cyperus esculentus "die stammbürtigen Knol- len, die mır geringe oder gar keine sekundäre Bildungen zeigen" beschreibt. Die Knollbildung soll auf bedeutende Entwickelung des Markes und zum Teil der Rinde zurückzuführen sein; Gefüsse und Fasern findet er wenig entwickelt. Bei manchen Sclerieen wachsen die Knollstöcke ebenfalls oft zu ganz gewaltigen Dimensionen he- ren. Somit versprechen sie für das Studium ihres Dickenzuwachses besonders interes- sante Ergebnisse, sind aber meines Wissens trotzdem noch nicht untersucht. ton Benützt wurde das zitierte Herbarmaterial von nachstehenden Arten, für dessen Überlassung den Museen in München, Bremen und Stockholm Dank gebührt: - Lagenocarpus polyphyllus (Boklr.) Pfeiyf.: Alle Exemplare P. DUSENs, sowie GLAZIOU nr. 5458!, MARTIUS s. nr.! ? 2. Lagenocarpus rigidus Nees: POHL s. nr.!, MARTIUS s. nr.!, GLAZIOU nr. 13308! 0.8, Scleria porphyrrhiza C. Wright: Pl. Cub. Wrightianae nr. 3801! : - Die knollige Verdickung am Grunde des oberirdischen Stengels ist bei L. poly- phyllus am schwächsten, und ihre die sklerotisierten Rindenschichten bedeckende mehrreihige Korkschicht liegt nackt. Die Knollstócke von L. rigidus fallen durch ihre Mächtigkeit (mehrere cm im Durchmesser) und durch die Überreste zahlreicher, meist zerfaserter Blattbasen auf. Die äusseren Rindenschichten sind ganz ähnlich. gebaut. Im Durchmesser zwischen beiden halten ungefähr die Mitte die Knollstöcke von Se. porphyrrhiza, die durch die Bekleidung eine entfernte Ähnlichkeit mit manchen Dioscorsaceen (z.B. Testudinaria) zeigen. Die äusseren Schichten aller ‚untersuchten Knollstöcke entsprechen völlig denen der Rhizome der Cyperaceen, über die wohl am gründlichsten ROTHERT (p. 51 - 57) abhandelte. Während indessen in den . Rhizomen wohl. der meisten Cyperaceen entweder ger kein sekundäres Dickenwachstum auftritt, oder nur ein früh-sekundäres, das bereits beendet ist, wenn der Halm aus den umhüllenden Scheiden frei hervortritt, finden wir in den Knollstócken auch spätsekundären Dickenzuwachs, dessen Ablauf aber offenbar nicht ganz einheitlich ist. x b pe Bei L; polyphyllus trägt die Perizykelschicht nur wenig zum Dickenwachstum der Knollstöcke bei. Die Verdickung geht vielmehr auf Kosten des im Zentralzylinder u. in der Rinde stark entwickelten Grundparenchyms vor sich. Trotzdem wilde dor Pe*lsypykeol mehrere kloino Gotüss- bündel,die ihm ziemlich unregelmässig anliegen und die Stränge der Seiten- wurzeln mit jenen des Wurzel- bzw. des Stanmstockes verbinden. Soweit ähneln die Bildungen denen von CARANO untersuchter Hypoxidaceen, Sie unterscheiden sich aber schon dadurch sofort, dass die Gefässbündel meist allein von Tracheiden aufgebaut werden. In jedem Fibrovasalstrang differenzieren sich zunächst nur das Xylembündel und ein angrenzender Bogen von Sklerenchynfasern, deren Randzone noch längere Zeit — dünnwandig bleibt. Allmählig werden wie in den St&muchen von 2. Draocaenula die Wäin- ` de aller Fasern, von dem Zentrum ausgehend, nach ihrem Auswachsen verdickt. An ganz jungen Pflänzchen fehlt noch die Knollstockverdickung, und der Vegetations- punkt des Hauptstengels befindet sich noch auf den oberen Ende der hypokotylen WE Axe. In Stadium mit den ersten Blättern findet sich am Grunde eines derselben eine .. . leichte Anschwellung als erstes Anzeichen für die Entstehung des Knollstockes. iu . Obgleich die weitere Entwickelung bislang nicht hat verfolgt werden können, halte ` ` ich die Ähnlichkeiten doch für so auffalland, dass ich auf einen gleichen Entwicke- . lungsgang wie bei der von QUEVA (1895) studierten Tacca quinquefida schliessen = ..; möchte. | V. ; : ins | /. Für die deskriptive Anatomie ist bemerkenswert, dass unter der sklerotisierten ° . Rindenschicht, die durch Sprengung oft Unterbrechungen erleidet, ein aus rundlich- en Zellen bestehendes Rindenparenchym liegt, in dem zerstreut Sekretzel- len. eingebettet sind, und dass auch das übrige Grundgewebe reich an Sekretbe- ‚hältern ist. Da von Z. polyphyllusimmerhin eine gewisse Monge Material zur Verfü- ` | delwver lau fteils auf Querschnitten, * gung stand, wurde versucht, den B ün E Pfeiffer, Histologische Untersuchungen. teils durch Präparation an mazerierten und tingierten Objekten festzustellen.Das Mazerations- und Färbungsgemisch wurde aus 2 vol. Schwefelsäure, 1 vl. Wasser us etwas Fuchsinlösung hergestéllt. Die Blattspuren treten von aussen in zwei Reihen, einer äusseren halbmondförmigen und einer inneren bogenförmigen, in den Knollstock à ein, durchziehen ihn und führen, nachdem sie sich kurz dem Zentralzylinder genä- ` ~ -~ hert haben, in diesen durch die Ma d eines Fibrovasalnetzes. Dort gelang- en sie im weiteren Verlauf in die Nähe der Axe des Zentralzylinders und verschmel- zen dann sämtlich mit Leitsträngen von Ser Bau, Bemerkenswerte Beson- ` derheiten hat der Strangverlauf also offenbar nicht. Von L. rigidus stand nur ausgewachsenes Material zur Verfügung, sodass manches nach Analogie erschlossen werden musste. Offenbar findet beim Dickenwachstum eine Vergrösserung der vorhandenen Teile und sicher auch eine reichliche Zellteilung "Ges Parenchyms statt. Die Fibrovasal- und zum Teil auch die isolierten Sklerenchym- M strënge bilden sich schon bald nach beendigtem Längenwachstum völlig aus. Die äus- sersten Schichten bilden also einen festen Mantel, der bei Z, rigidus nach meinen Beobachtungen trotz dem enormen Durchmesser des Knollstockes nirgends gesprengt wird. Im Zusammenhang damit mıss die Rinde hier wie bei gewissen Palmen hauptsäch- 2 ‘lich passiv wachsen, d.h. sich nur in tangentialer Richtung dehnen. An lokal be- d -. grenzten Stellen mag sie aber wie bei den Vergleichspflanzen ein wenig auch in tan- gentialer Richtung durch Zellteilungen zu wachsen vermögen. Bei den erwähnten bei- . den a entspricht der Dickenzuwachs ganz dem von QUEVA (1894) beschriebenen s on Dioscorea Kit.. Unterschiedlich ist freilich das gleichzeitige Vorkommen von ee Leitungsbahnen. Den Typus Helmia hingegen nähert sich dio Entstehung des Knollstockes bei Se, | porphyrrhiza, weshalb ich auf die gründliche Schilderung QUEVAs verweisen kann. J Nur einige der interessantesten Einzelheiten seien angeführt. Schreitet man von |. Qen jüngeren Teilen nach den älteren, verdickten fort, so findet man, dass sich der ursprünglich kompakte Holzkórper vom Zentrum her aufzuteilen beginnt. Des Mark, . anfangs mit dicken, verholzten W&nden, wird durch weniger verdickte Zellelemente verdrängt. Der Holzkórper, vorher an der Peripherie glatt, wird dadurch buchtig,. aa NKélle sekundären Bindennar ench yms gegen ihn vordring.en, kit E tor Differenzierung wächst das Markgewe- be Or Zellteilung rasch heran, und die Parenchymkeile gelangen bis in die Nähe des Zentrums, sodass Bruchteile des primären Holzkórpers zu selbstündigen Komple- xen werden..Das Zentrum jedes Komplexes nehmen entweder ein einziges, oder kleine- re Gruppen von nebeneinander gelagerten oder durch sklerotisierte Grundgewebezel- len zusanmenhüngenden Gefässbündeln ein. Natürlich folgt das Cambium diesen Ver- a änderungen, wird fraktioniert, setzt aber seine Tätigkeit fort und führt so im aus- gewachs senen Zustande zu einem "Bau, der äusserlich dm einer Wurzel- K Lehaung Ahn5sel 't e dió physiolo kgischen Ursa Chen der Knollstockbil- E nichts bekannt. Soweit ersichtlich, scheint es sich bei den von mir unter- g 1 Arten um vererbte Eigentümlichkeiten oder systematische Merkmale zu han- ü isses sed das auch daraus, dass mir trotz cingehendem Studium der genzen RE abe ET Sea Sa ze ci Ze TU SE Fr ee =, Fried Bea e A SE Geo elte, Immerhin sei a : de Er 75). bei Juneus-Arten kmol Ges Verdickungen am - BUCHENAU, ] vise. de Botanique, Phaner ildung, in Flora a Pfeiffer, Histologische Untersuchungen. 155. 295, 1 Taf. - CORDEIOY, Recherches sur les l'onocotylédones à accroissement secon- daire, These Paris. - ENGLER u. KRAUSE, 1911, Über den anat. Bau d. baunart. Cy- peracee Schoenodendron Bücheri Engl. de Kamerun, Sep.-Abdr. Abh. Pr. Akad. Berl. e FALKENBERG, 1876, Vergl. Unters, Bau d, Vegetationsorrr. Monokotyled. Stuttgart. - GOEBEL, 1898, Orgenogra aphie d. Pf]. Bd. I, Jena. - HAUSEN, 1901, Über Morphol. u, Anat. d. Aloineen, Sep.-Abdr. Verh. bot. "Ter, Brandenb. XLII, 1900. - HAUSMANN, 1908, Anat. Unter. an Wolina recürvata Hemsl. Beih. Bot. Zentralbl. XXIII, 2. Abt. , 45 = 80, und 14 Textfig. - HILL, 1900, The structure and: developpement. of Triglochin maritima, Sep.-Abdr. aus Ann. of Bot, XIV. - KLERKER, 1883,, Recherches sur la structure anat. de l'4phyllanthes monspeliensis L., Meddel. f. Stockh. Hoegsk. nr. 5, Bih. Sv. Akad. Handl. VIII, nr. 6. - LIMPRICHT, 1902, Beitrag z. Kenntnis der Taccaceen, Diss. Breslau. - LINDING GER, 1909, die Struktur von Aloe dichotoma L. mit anschliessenden allgem. Betracht., Beih. Bot. Zentralbl. XXIV, 1. Abt., 211 - 255, Taf. VII - X. - LINK, 1837 - 42, Icones anat. -bot. Berol. - MANGIN, 1988, Origine et insertion des r&cines adventives, Sep.-Abdr. aus Ann. sc. nat. Bot. 6. ser. XIV. - PFEIFFER, 1922, Die Kriterien z. "Dispnostizier. anomal. Dickenzuw. bei Monokot. Ber. D. bot. Ges. XL (im Druck). - PFEIFFER, 1923, Beitr. z. Kenntnis d. anomal. Dickenzuw. b. Liliac., Mez, Archiv III, p. 129 - 134, =- QUEVA, 1893, Le tubercule dv Tacca pinnatifida Forst. Compt. rend. Paris CXVI. - QUEVA, 1894, Rech. s. l'anat. de l'appareil végétat. des Taccacdes et des Diosco- rées, Lille "457 Seiten, 18 Tafeln, 702 Fig. - ROTHERT, 1885, Vergl. anat. Unter. ü. à. Differenz, im prim. Bau d. Steng. u. Rhiz., Dorpat, 132 Seiten. - SCHOUTE, 1902, Über Zellteilungsvorg. in Canbium, Verh. Akad. Amsterd. 2. sekt. IX, -nr.4. - SCHOUTE, 1903, Die Stammesbildung d. Monokotylen, in Flora XCII, p. 32 - 48, Ef IE 5 SCHOUTE, 1912, Über d. Dickenwachst. d. Palmen, ann. Jard.'Buiténz. XXVI, p. 1 - 209, 15 Tafeln. - SCOTT, and BREBNER, 1895, On the second. tissues in certain Monokot. inn. df BOL: WI. p. 21 = 62, Taf. In = i - SEICNETTE, 1889, Rech. s. les tübercules, Rev. gen. Bot. I. BÀ 415 seq., Tafel XIX - XXII. — STRAS- BURGER, 1891, über d. Bau u. d. Verr. d. Leitungsbahnen (Histol. Beitr.), Jena. - STRASBURGER, 1906, Über d. Verdickungsw. d. Stämme v. Palmen u. Schraubenb. in Pringsh. Jabo. XLIII, p. 580 - 628, Taf. III - V. —- VAN TIEGHEM, ei. Traité de bot., 2. éd. Yol. 1. MITTEILUNG DES HERAUSGEBERS. Die Zahl der Bezieher des Botanischen Archivs ist in so erfreulicher Weise gestiegen, dass unsere Zeitschrift nun als gesichert betrachtet werden kann. Auch die eingehenden Manuskripte liegen so reichlich vor, dass mit den ganz regelmás- sigen Erscheinen des Archivs zu rechnen ist. Für die Drucklegung eingesandter Ar- ` beiten muss mit einem gewissen Aufschub gerechnet werden, wenn nicht weitere Er- : Weiterungen des Umfangs eintreten sollen. Verleger wie lerausgeber sind sich zwar. ‚dessen bewusst, dass die wichtige und schöne Aufgabe unserer Zeitschrift, die sehr Za grosse Publikationsnot zu bekämpfen, allen anderen Erwägungen vorangehen muss. É Aber die Folgen der mit dem IV. Bande eingetretenen Vergrósserung lassen sich ha nicht übersehén und es ist schliesslich uns nicht zu verargen, wenn wir die sehr ` | grossen Opfer, die wir andauernd für die Wissenschaft bringen, nicht in's ungewis- 3 Se und ungemessene hinein vermehren wollen, Tritt kein Rückschlag ein, so soll ec | das Archiv in den kommenden Jahren weiter vergróssert werden, damit wirklic ich al- i x les, was der Veröffentlichung wert ist, seinen Weg in die Welt finde. ' | r3 154. Schwarz, Rhizome einiger Asparegoideen. Ueber Regeneration und Verzweigung der Rhizome Eet Asparagoideen, insbesondere von Paris quadrifolius. Von M. SCHWARZ (Kiel). EINLEITUNG. Unter Regeneration versteht man das Vermögen, der Organismen, verloren gegan- gene Teile aus der Wundflüche oder ihrer Umgebung wieder herzustellen oder durch Ausbildung neuer Organe an anderer Stelle zu ersetzen. So überraschend solche Erscheinungen in der Tierwelt - z.B. die Neubildung einer verlorenen Extremität bei einem Lurchechs - für den Laien häufig sind, so ^selbstverstándlich pflegt man ähnliche Vorgänge in der Pflanzenwelt aufzunehmen. Die Neubildung der Kronen bei Weiden, Pappeln oder Linden fällt als alltäglich keinem auf; der Grund liegt wohl darin, dass jede Pflanze wächst, d.h. Neubil- "dungen erzeugt, solange sie lebt, im Gegensatz zu den Tieren, deren Wachstum in einer verhältrimässig frühen Lebensperiode abgeschlossen ist. : Der Ersatz verloren gegangener Teile findet bei Pflanzen gewöhnlich durch. - Austreiben mehr oder weniger latenter Vegetationspunkte statt und nur äusserst selten durch Neubildungen aus der Wundfläche oder deren Nähe. Dieses Verhalten hat dazu geführt, den Begriff "Regeneration" bei der Pflanze anders zu fassen als im Tierreichund ihn zu zerlegen. So sagt PFEFFER. (1) in seiner Pflanzenphysiolo- gie: "Sofern dieser Ersatz durch Neubildungen, Auswachsen von Anlagen u.s.w. Zu- stande komt, pflegt man von Reproduktion zu reden, während eine Regeneration . dann vorliegt, wenn von einem Organe der hinweggenormene Meil selbsttätig wieder hergestellt wird". Da aber zwischen Regeneration und Reproduktion im PFEFFERschen .. Sinne keine scharfe Grenze zu ziehen ist, ist es üblich geworden, unter Regener | ration alle Erscheinungen, welche zur Ergünzung oder Wiederhérstellung eines die ePi nach einer Verletzing führen, zu verstehen, ohne Rücksicht da- | ', wie sie zustande kommt, während "Reproduktion" und "Restitution" nur für pese Vorgänge im Sinne ihrer Autoren gebraucht werden. In der vorliegenden Arbeit soll dem entsprechend Regeneration für die Gesamtheit der ER NEE und en eeng Sinne gebraucht werden. "t Für die praktische Pflazenzucht der Gärtnereien spielen die ‚Rogeneratione- worgänge eine ausserordentlich grosse Rolle. Die gesamte Stecklingsvermehrung "beruht darauf. In Anbetracht dessen liegen noch nicht viel wissenschaftliche Un- 3$ tersuchungen über diesen Gegenstand vor. Die meisten Versuche und zusammenfassen- den Arbeiten stamen von GOEBEL. Von ihm stammt auch folgende Zusammenfassung -. der ‚Ergebnisse, die zugleich Richtlinien enthält für alle Regenerations-Untersu- chur und aus diesen Grund hier angeführt werden soll(2): "Bei Regenerations- Erscheinungen handelt es sich un eine Entfaltung schlummernder (latenter) Anla- cen, Sie lassen sich deshalb nicht scharf trennen von den Füllen, in welchen die Entfaltung normal ange Le gter Organe durch äussere und innere Reize ver- lasst wird, nit andern Worten, die Regeneration ist bedingt durch "Korrelation". Bei verletz ten Pflenzen wird der entfernte Teil neu gebildet (restituiert) im allgemeinen nur bei ‚embryonaler Gewebe. Bei Pflamzenteilen, die in den Dauer- zustan übergegangen sind, wirkt die ‚Abtrennung und Verletzung dahin, dass ein . il de Zeilen wieder in.den enbryonalen Zustand übergeht und dadurch zu Neubil- He. Rs réagtioertt 150 Auch biar nur 3 3 d ; j 4 E "8 V MS D. d E 4 S x $ = = ENS P ut F o Zä ËNNEN E TEEN ge EE" Eer E ee, ETC a E E = D hefteg AER, uk EE ee E Ehe A ec e "E: 3c Mec SE SE Teile nicht EE wer- S Z.B vr He Blatter ue, ‚entwickelt nicht neue Blätter, Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. 155. sondern neue blattbildende Sprosse), so spielt bei ihnen eine besondere Rolle die Anordnung der neu gebildeten oder zur Weiterentwickelung veranlassten Teile. Sie hängt nur in untergeodneter Weise ab von der Einwirkung äusserer Faktoren. Im we- Sentlichen ist sie bedingt durch die Struktur des betreffenden Pflanzenteils, na- mentlich durch die Bahnen, in welchen sich die Bildungsstoffe in denselben bewe- gen und durch den Wundreiz. Die Qualität der Neubildungen ist abhängig von dem Zustand, in welchen sich die ganze Pflanze befand zu der Zeit, wo die zur Regeneration führende Verletzung stattfand", Alle neueren Unterscuhungen bestätigen diese Sätze und auch für die vorlie- gende Arbeit waren sie massgebend für die Fragestellung. Regenerationsversuche an Rhizomen scheinen bisher nicht gemacht zu sein, je- . denfalls fand ich in der Literatur mur eine Angabe von GOEBEL (3) über Iris Pseud- acorus vor. Untersuchungen anderer Art von Herrn Prof. SCHROEDER am Rhizom von Paris qaudrifolius gaben Anlass zu der Frage und ich erhielt die Aufgabe, Regene- rationsversuche an einigen Rhizomen auszuführen, insbesondere Paris dabei zu be- rücksichtigen, da in der Literatur gerade über diese Pflanze einschlägige Fragen noch verschieden beantwortet werden. Nicht trennen liess sich, wie sich bald herausstellte, von der Ersatzbildung die Frage nach der Verzweigung von Rhizomen, und so wurde "auch diese, soweit nö- tig, mit behandelt. Da das Rhizom von Paris, wenigstens der Literautr nach, acit selten Verzweigungen bilden sollte, nahm ich Polygonatum multiflorum hinzu, das: ` häufig solche trägt, und Kogai bifolium, dessen ausgewachsener Wurzelstock sich stets verzweigt. 1. PARIS QUADRLFOLIUS, Sieht man die Literatur über Paris quadrifolius durch, so findet man darin Widersprüche in.den ee ME das Vorkonmen und die Entstehung von Verzweigun- gen des Rhizons. K. SCIUMANN (4) sagt in seiner Arbeit über Spross- und Blütenentwickelung von ` Paris und Trillium: "Jeder meiner Fachgenossen, der Paris quadrifolius gesammelt hat, wird Sicher die Beobachtung gemacht haben, dass er nur selten, vielleicht nienals, eine verzweigte Grundaxe aus der Erde genommen hat, selbst wenn er sie in der ganzen 20 - 25 cm und mehr messenden Lë hereusgehoben hat". Nicht mit dieser Angabe übereinstirmend heisst es (5) in der Lebensgeschichte der Pflanzen Mitteleuropas: "Da jedes Rhizomblatt eine Blütenknospe stützt, sollte man glauben, dass eine Verzweigung des Rhizoms ausgeschlossen wäre, und doch trifft nan nicht sehr selten verzweigte Rhizome an, wenn man eine grosse Anzahl Imdivi- duen untersucht". i Dem gegenüber spricht ALEXANDER BRAUN (6) in seiner Arbeit das Individuum der Pflanze etc. von einer vegetativen Vermehrung durch Yarowolgung des. RISO, zeich- net auch eine Grundaxe mit einem Seitenzweig. IRMISCH (7) schreibt: "In unsern thüringischen Waldungen habe ix von der Ein- beere schon seit einer längeren Reihe von Jahren, wenn ich nur danach suchte, zahl- ` . reiche Keimpflanzen gefunden, und ihre Vermehrung durch Samen kann daher keinss- : . Wegs als ungewöhnlich betrachtet werden". Daraus geht hervor, dass ihm vegetative Vermehrung - dafür kormi nur Verzweigung des Rhizoms infrage - selbstverstándlich ist. x JJ Von.neueren Forschern betonen das dur bina nicht Ee eerste von Ver- zweigungen P. STARCK (8) und H. SCHROEDER (9). = Kos Da SC NN in der oben zitierten Arbeit Seite 159 Dan. dass verletzte Bi. Zome Seitantziabé tragen, befasst sich der erste Fall der Arbeit mit Regeneratio- ` p nen an verwundeten Grundaxen von Paris quadrifolius Um solche experimentell zu | prüfen, wurden im Februar - April 1921 eine grössere Anzahl Rhizome gesarm-lt. - Die Pflanzen fingen infolge der ungewöhnlich günstigen Witterung dieses Jahres bereits an zu treiben. Die Laubsprosse der nächsten Vegetationsperiode, die in der vorhergehenden schon EE worden, waren bereits auf eine X von 1 x P 156. Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. 3 vorgetrieben, die Rhizomknospen zeigten eine Länge von 1 - 3m. Abbildung 1 gibt das Aussehen der Versuchspflanzen esdir. | Um die Beschreibung zu vereinfachen, bezeichne ich den diesjährigen Zuwachs . des Rhizoms mit O, den der vorjährigen Vegetationsperiode mit I etc. Mit arabi- schen Ziffern O, 1, 2, 3 etc. deute ich die Anssetzstellon der Niederblätter des Rhizoms an, sodass P i die Narbe des jüngsten Niederblattes der vorjährigen Ve- getatiohsperiode bedeutet. - Die Versuchspflanzen wurden in Holzkásten mit Gartenerde gesetzt und in einen nach Osten liegenden Halbkeller gebracht, wo sie nur morgens einige Stunden Sonne hatten. Die Fragestellung war folgende: Wie regenerieren die Rhizome bei Verletzungen verschiedener Art? Damit war die Art der Versuche klar vorgezeichnet. Es wurden Rhizome verletzt und kultiviert. Folgende ee ae gibt eine Übersicht über den ersten Tell der Versuche. Nr.|: Dauer d. Beschreibung des Art des Versuchs Ergebnis Versuchs Rhizoms ; Es 23. II. | Kräftiges Rhizom m. Entfernung der gan- | Laubspross vollstän- | bis 4 Jahresabschnitten, | zen Rhizomknospe. dig entwickelt. An VII. |V kurz und schwach. Stelle d. abgeschn. | Rhizomknospe findet sich ein formloses Wundgewebe. Bei I.1. kräftiger, 2 cm lan- f ger Seitentrieb. An sämtlichen folgenden ` Niederblattnarben 3 kleine 2 - A mm lange 23 Knospen, nur an 3, E nicht mehr. a | 23. II. |Kurzes, stark be- |Sprossknospe ent- | Rhizomknopse klein, Ge fernt 5. p bis - |wurzeltes Rhizom, | ternt. ` aber normal ausgebil- 4 nee | p META uu det. Verzweigungen nicht vorhanden. . Keine Spur eines; Br satzes des Laubspros- ` Lo EE ses. e missis Je iden f CUP BET OT. i. beider E S 140-4 AJ dpa Sei hia S d . lang, schwach bewurzelt. e Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. 157. Nr. Dauer d. Versuchs Beschreibung des Rhizoms. Art des Versuchs Ergebnis Rhizom 19 cm lang, mittel- Stark, 4 Spross- narben. Rhi zomkno spe entfernt. An der Amputations- stelle zeigt sich Kallusgewebe, von d. seitwärts ein l cm langer Seitenzweig ausgeht. Die nächs- ten 3 Niederblatt- narben I.1, I,2 u. II.1 tragen 1-1,5 cm lange Seitentrie- be. Auffällig sind d. Wülste am Grund der Seitenzweige bei I,1 u. I.2, deren Durch- messer das 2-3fache der aus ihnen hervor- gehenden Seitenzwei- ge betrágt. "Rhizon 12 cm lang, mittel- stark. Spross- knospe 2 cm lang. Sprossnospe ganz entfernt, aber so, dass Rhizomknospe sicher unver- letzt geblie- ben. Rhizomknospe klein geblieben, etwa 1 em lang. Keine Verzwei- gung. Keine Andeu- tung eines Erastzes des Laubsprosses. Rhizom 10 cm lang, mittel- stark, stark bewurzelt. 2 Sprossnarben. Rhizom senk- recht gepflanzt Spitze nach un- ten. Rhizom- knospe entf. Krümmungsversuch d. vorderen Teiles des Rhizoms. Seitentrie- je bei I.l. ona, IT.X, letzterer weiter ent- wickelt. Mittelstarkes - Rhizom. Zwischen I,l. u. I.2. zerschnit- Teil gepflanzt. Laubsprosse 4 m ` hoch. Rhizomknospe klein aber normal entwickelt. Mittelstarkes, schwach be- wurzeltes Rhi- zom, 12 cm lang. ——. Rhizomknospe Y. Niederbl&ttern befreit, dann 8/4 entfernt. An der Verwundungs- stelle dicker Wulst von Kallusgewebe, Es scheint sich ein Seitentrieb zu bil- den aus der stehen- ^. gebliebenen Nieder- »blattachsel "e Knospe. > Aus don uu Sun Versuchen folgt, dass eine Regeneration im -PFETFERschen ! - Sinne in keinem Falle erfolgt ist, weder beim Verlust der Spross- noch der Rhizom- - knospe. Auch die Versuche 7 - 12 müssen in diesem Sinne gedeutet werden, wie ies Dp werden wird, wenn es zunächst auch anders aussieht. | om 158. | Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. Dass die Laubspross-Knospe nicht regeneriert wird,liess sich auch im Freien an einer grossen Anzahl von Fällen beobachten. Der Laubspross ist ausserordent- lich empfindlich, jede Knickung oder verhältnismässig geringfügige Verletzung d. Stengels führt sein Absterben herbei. Solange die jungen Sprosse noch in der Er- de stecken, sind. sie eine beliebte Nahrung von allerhand Wurzelfressern, an den oberirdischen Teilen habe ich allerdings mr zufällige Verletzungen gesehen, kei- ne Frasstellen. In keinem dieser Fälle - es sind im ganzen über 50 beobachtet J| worden - liessen sich auch nur Andeutungen von Regeneration des Laubsprosses be- merken. Diesem gleichen Verhalten von Laubspross und Rhizou hinsichtlich der Regene- ration steht nngleiches bezüglich der Reproduktion gegenüber. Für den verloren gegangenen Laubspross wird in keiner Weise für Ersatz gesorgt. Ich muss hier wie- derholen, was ich gelegentlich der Regeneration sagte. Weder bei einer der Ver- | suchspflahzen noch bei einem der zahlreichen Fälle am natürlichen Standort liess sich auch nur eine Spur von Ersatz Aer Assimilationsorgane finden. Man mag hier einwenden, dass vielleicht der Zeitpunkt für Neubildung eines E E Laubsprosses bei den Versuchen nicht der rechte sei, denn nach GOEBEL (3) hat "ei- | ne Reihe von Erfahrungen gelehrt, dass die Beschaffenheit des Hegenerates abhängt von dem Zustand, in welchem sich die Pflanze zur Zeit der Regeneration befindet". . Ich möchte dagegen den Zeitpunkt, an dem die Amputation vorgenormen wurde, als günstig bezeichnen. Günstig "darum, weil die Vorbedingung für jede Regeneration, | das Vorhandensein der Baustoffe für das Regenerat, sicher erfüllt ist, wenn man die Entfernung zu der bei den Versuchen angegebenen Zeit ausführt. Bei den im Frei- land gefundenen Exemplaren konnte ich aus den Resten der Laubsprosse feststellen, |. dass die Verletzung zu ‚den verschiedensten Eee stattgefunden hatte. Auch hier nirgends Ersatz. <- Der Verlust der Assimilationsorgane führt nicht zum Tode. Er führt nur dazu, |». dass der Zuwachs des Jahres nicht so lang und 'kräftig wird wie bei normalen In- | dividuen. Die Pflanze ist aber in allen Teilen wohl entwickelt, sodass sie im ‚nächsten Frühjahr zweifellos einen neuen Laubspross über die Erde schicken wird, Op die Pflanze den Verlust des Laubsprosses in zwei oder noch mehr aufeinander . folgenden Vegetationsperioden erträgt, konnte ich noch nicht entscheiden. Selbst- verständlich wird sie bei dauerndem Verlust schliesslich verhungern müssen, In einem besondern Fall hatte ich auf Ersatz der abgeschnittenen Laubspross- Knospe gerechnet. Um das zu erklären, muss ich zunächst auf den Bau der Rhizom- knospe näher eingehen. Ich zitiero die Beschreibung aus dem früher genannten Werk “Lebensgeschichte der BlütenpfJanzen Mitteleuropas", H | .. "Zu gleicher Zeit, wenn der Seitenspross im Frühjahr anfängt auszutreiben, = beginnt die Endknospe des Rhizons die drei nächsten Stengelglieder zu entwickeln, welche den Zuwachs dieses Jahres ausmachen. Bisweilen werden in jeder Wachstums- periode zwei, bisweilen vier Internodien hervorgebracht, aber konstant ist, dass nur in derBlattachsel des letzten Stengelgliedes die Knospe steht, die im folgen- E den Jahr einen blühenden Seitenspross hervorbringt. Die Tatsache, "dass jedes Jahr 4 D sga mehr von ihnen. Je nach den Witterungs- und Standortsver- t man diese Knospen im Juni - Juli an den Rhizom-Zuwachs. Fig. R eege in diesem Stadium an en ich meinen \ Versich, Ioh. nahm a Anfang Juli eini Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen, | 159. ge kräftige Rhizome und schnitt die bereits deutlich erkennbare Laubsprossknos- pe und Rhizomspitze ab. Der diesjährige Zuwachs der Grundaxe war bereits 6 cm lang, sodass die Operaticn ohne Verletzung der folgenden Niederblätter mit ihren Achselknospen sich vornehmen liess. Darauf kultivierte ich sie. Nach einem Monat nahm ich die Pflanze aus der Erde und sah nun, dass die Achselknospen der jüng- sten Niederblätter sich wirklich entwickelt hatten, aber nicht zu Laubsprossknos- pen, sondern zu Rhizom-Seitentrieben. Dies Ergebnis stimmt mit den Beobachtungen am natürlichen Standort überein. PF E 3 E 1 1 a E E Ciy: : | 25 Ich selbst habe, obwohl ich über 300 Exemplare aus der Erde nahm und von vornhe- rein besonders auf Pflanzen achtete, bei denen die Stellung der Laubsprosse die- sen Fall vermuten liess, keine einzige gefunden, die mehr als einen Laubspross EO trug, vorausgesetzt natürlich, dass keine Rhizomverästelung vorlag. Auch Herr SE x Prof. SCHROEDER, der aufgrund seiner Arbeiten die letzten Jahre viele Paris-Pflan- A : zen untersuchte, bestütigte mir das. | S In dem früher schon genannten Werk "Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mit- 3 S teleuropas" ist allerdings die Abbildung von Paris durch 2 Laubsprosse ausgezeich- ` net. Doch halte ich diese Angabe für wenig beweiskrüftig. Erstens weil es von - vornherein nicht glücklich ist, einen sicher sehr seltenen Fall &1s typisches 2 Beispiel abzubilden, zweitens weil die Zeichnung der Niederblätter an der Ursprung- stelle des zweiten Sprosses sicher falsch ist. a E Anders steht es mit einer Angabe STARKs in der bereits genannten Arbeit. Der, ' Autor beschreibt diese Fülle folgendermassen: "Ich fand nun 3 Rhizome, die ein | abweichendes (d.h. von dem üblichen Typus mit 1 Laubspross) Verhalten” zeigten. Dei beiden ersten folgten dem Schema b. (Fig. 2), besassen also 2 hintereinander gelegene Laubsprosse, das dritte war gebaut wie Schema c, verfügte also Sogar E idi» fie die See tritt ey e ein, id zwar durch Ausbildung x von S Beitentrieten in den Achseln abgestorbener Niederblätter. S . .. Beweis dafür sind zunächst die Versuche 1, 3, 7, 19, Die Zajanmonstot ling Ger Eee soll diese.Behauptung | weiter. stütz tzen. ex Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. 160. Nr.| Dauer Beschreibung des Art des Versuchs. Ergebnis. d. Vers. Rhizons. WP 17.III. Krüftiges Rhizom. | Kultiviert Jahreszu- Laubspross u. Rhizom- bis | wachs I. knospe sehr kräftig, 7. VII. bei I,i, ein 3 mm langer Seitentrieb. 5a. T.I. 264. Internodium II,III 11 mn langer Seiten- bis u. IV des Rhizoms trieb bei II.1. 7. VII. von 4 kultiviert. 5. 17.III. | Rhizom von 4 mm Zwischen I und I.1. Rhizamknospe sehr bis Durchmesser. 2 eine HUT UNE: 0,5 kräftig; 7.VII. Sprossnarben. - 0,5 des Durchmes- der Seitentrieb II.1. sers nach den Ausse- |nicht weiter gekom- hen vom vorigen men, scheint vorn ab- Jahr, Bei II,.l. ein gestorben. Dafür II, 1 cm langer Seiten- |2. weiter gewachsen, trieb. Bei II.2. aber nur bis 2 mm scheint sich einer Länge. vorzubereiten. Un- verändert gepflanzt. 17.111. |Mittelstarkes Rhi- Dis zom, 14 cm lang, 17.vII. | von hinten ab mit abgestorbenen Ein- Pu dru Meile (A-D) zer- kultiviert. eessen Mie e e e E ere he ee geestrsene ruck, wurde in 4 teilt und die Teil- stücke einzeln h c. We re ES E E ee eure sue cb B P ECKER € be & E see oe... EE gee N sp ee E D E E a S A A 0. & € e $ " San $ 3 WI E EN » n Er 9. we» v ^ LS RSR? SE i$ . ee, ee... D E EE 2 mm langer Seiten- "s rie |... Schwache Andeutung eines Seitentriebs, ..Keine Verzweigung, aber zu beachten, dass die einzige me g derblattnarbe rur mm von der hinteren ‚Schnittfläche ent- fernt ist. a : | Laubspross und Rhi- - » Zomknospe sehr kräf- ` Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen, 161. i Hr Dauer d.| Beschreibung des Art des Versuchs. Ergebnis. 1 Versuchs Rnizoms. BE 10. IV. Kräftiges Rhizom. In der Mitte zwisch-| Bei I.l. 1 cm langer : bis en I.O. und I.1. Seitentrieb. Bei I.2, j | Be VII, gerschnitten und 2 mm langer Seiten- | | dicht vor II.O. | trieb. : Dieses Teilstück | kultiviert. | 28. Se VII. 3 kräftige Rhizo- Vorderspitze d. | A. Seitentrieb bei : bis me Ru c). Knospe 0,5 cn vor 0.1. und 0.2. 6, VIII. Rhizomknospe 6-8 0.1. abgeschnit- | B. Seitentrieb bei cm lang. ten. 0.1. und 0.2. Aus- | serden bei I.1l. | C. Seitentrieb bei | D l | 29. 8. VII. | Wie vorige. | Vordere Spitze 0,5 | A. Seitentrieb bei | bis . | em vor 0.2. abge- |. 0.2. 6. YIII. schnitten. | B. Seitentrieb bei : 0.2. |C. Seitentrieb bei I4 6. IV. Gleichmüssig Rhizomknospe 3 Spross und Rhizom bis kräftiges Rhi- mm lang. Ein- kräftig. Einschnitt B. VII. zom, sehr stark schnitt in 1er gut verheilt. Bei |. bewurzelt. kt o Mitte d, Knos- . I.2. eine Verzwei- j | pe, etwa 1/3 gung. | Durchmesser tiof. ; -> Aus den Versuchen ergibt sich somit: Reproduktion der Assimilationsorgane findet in keinem Falle statt, Reproduktion der Rhizomknospe in jedem Falle. Die Beobachtungen im Freiland führen zum selben Ergebnis wie die Versuche. Mehr als 300 Rhizome wurden daraufhin untersucht und zwar an verschiedenen Standorten. Der grösste Teil der Pflanzen stammt aus der Umgebung von Lübeck, ein Teil aus dem Ge- biet des Königsees (bis 1400 m am Watzmann hinauf) und der Rest aus den mittleren : / Saalegebiet. Ohne jede Ausnahme fand sich an den Grundaxen, an denen Verlust oder ` | grössere Beschüsigung der Rhizomknospe vorlag, eine Ersatzknospe. | Mit zwei scheinbaren Ausnahmen (Versuch 7 und 12) geht der Ersatz nicht aus E /' Aen Gewebe der Wundfläche hervor, sondern er entsteht durch Auswachsen von Anla- ` v |. gen. Diese Anlagen liegen in den Achseln der Niederblätter des Rhizoms und sind 5 die Reste der abortierten Laubsprossk-nospen, die früher schon beschrieben wurden. . Des ist schon von SCHUMANN angegeben worden. Er schreibt darüber File, p.. 159): MU . "Wenn man nämlich solche Exemplare sarmelt, welche durch einen Zufall beschädigt „sind, so findet men in den Achseln der verwitternden Niederblátter einen weissen quergedehnten, etwas wulstigen Körper, welcher gerade so aussieht, als wäre er = imstande, einen Seitentrieb hervorzubringen. Durch den Vergleich mit andern Pflan- zen wird es offenbar, dass der weisse Wulst nichts anderes ist, als der ange- schwollene Fuss einer abortierten vetrockneten und später sbgefallenen Laubspross- ` knosper, Ausserden entstehen die Seitenzweige stets an den Stellen, an denen einst le den Schraubenlinie derart stehen, dass jede folgende gegen die vorhergehende um 909 godreht erscheint, so kann man an jeden Rhizom die Stellen voraussagen, an 162. Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. denen Seitenzweige sich bilden können, wenn man sich orierftiert hat, ob die Schrau- benlinie rechts odor links dreht. Darüber kann man sich aus der Lage der Laubspross- .narben und der Zahl der dazwischen liegenden Niederblattspuren leicht informieren, Auf die F ob sich rage (e stattfinden wird, komme ich spáter Die Fälle, in denen scheinbar von der Wundflüche aus’ eine Regeneration erfolgt ist, auch die Niederbiattnarbe voraus bestimmen lásst, an der die erkläre ich folgendermassen: Die Rhizomtriebe waren bei Beginn des Versuchs noch sehr kurz und bei der Ampu-tation ist der Schnitt dicht vor einer Niederblatt- . Ansatzstelle geführt worden, Nach der Behandlung hat sich die Rhizomknospe nur wenig gestreckt und das entstehende Kallusgewebe hat sich rückwärts über die Ur- sprungstelle des Niederblàttes gelegt. Aus der Achsel dieses Niederblattes geht d. Seitentrieb hervor, der scheinbar aus dem Kallus kommt. Die Richtung des Seiten- ; triebes senkrecht zur Längsrichtung des Rhizoms und die anatomische Untersuchung 1 bestätigen das. Wäre SCHUMANNs Ansicht richtig, dass nur nach Verlust der Rhizomspitze ein Sei- tentrieb gebildet würde, wird man mit Recht von Verzweigung reden. Es sollen zunächst einige Versuche beschrieben werden, die das Ziel hatten, auch ohne Entfernung der Rhizomknospe Verzweigungen zu erzielen: dürfte man kaum von Verzweigungen reden, da dann an einer Grundexe stets nur eine "Stelle vorhanden wäre, die für das Weiterwachstum sorgte. Aber erstens treten nach der Verwundung nicht selten mehrere Seitentriebe auf, u. zweitens kommen solche auch ohne voraufgegangene Verletzung vor. In diesen Fällen Nr.| Detum Beschreibung des Art des Versuchs. Ergebnis. hizoms. 15. 6.IV. | Kräftiges, stark be-| Rhizomknospe mitt els | An Stelle der -€—— bis würzeltes zom m. |Pinzette gequetscht; | ten Knospe Kallusgewe- 7.VII. | 2 Sprossnarben. Loslósung der Knospe | be. Verzweigung bei 3 sicher vermieden. I.2. : 17. 7.IV. | Kráftiges Rhizom. Rhizomknospe längs Die eine Hälfte einge- bis | | gespalten. In den gangen, aus d. andern Tetil. Spalt dünnes Holz- Hälfte, u. zwar an d. stückchen einge- ältesten Niederblatt- ^ Schoben um die Ver- | achsel ein Seiten- wachsung zu verhin- | trieb. Ausserdem Sei- E dern tentriebe bei II.1. 18. | 8.IV. | Mittelstarkes Rhi- Rhizomknospe gegen Rhizorknospe ist durch SEN is zon. eine Stein wachsen fast E 2 Sue | gelassen. Krümmung den Stein aus- ` m | uu. EA | gewichen. | 8.IV. | Schwaches Rhizon. Sprossknopse ent- Schwache Yoda i MB po A : . fernt. Rhizom senk- vorderen Rhizomteiles. AS recht, Knospe nach Rhi zomknospe erscheint oben gepflanzt. | gestaucht. : — Spitze nach unten, NOS Krümmungsversuch d. ` vorderen Teils. Sei- tenrieb bei I.l. und - II.l., letzterer wei- ter entwickelt. Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. 165. Nr.| Datum. | Beschreibung des Art des Versuchs, Ergebnis. iizoms. 22. 10.lV. | Mittelstarkes Rhizom, | Zwischen II.0. und Seitentrieb bei bis 16 cm lang. III.0, die mr 3 cm III.2. 6.VII. auseinander, ge- quetscht. 28. 10.1V. | Mittelstarkes Rhi- In der Zwangslage Aufwártskrürrmng d. bis Zon. kultiviert, dass d. Rhizomknospe. Keine 6.VII. hintore Teil hori- Verzweigungen. | zontal lag, der vor- | dere einen nach oben konvexen Bogen bil- ete. 24. 10.IV. Schwaches Rhizom. In d. Zwangslage Wächst unverändert bis kult., dass der hin-| weiter; keine Ver- 6.VII. tere Teil d, Rhiz. zweigungen. einen nach oben kon- vexen Bogen bildte, der vordere Teil ho- räzontal lag. Nach den Versuchen sind also in keinem Fall durch andere mechanischen Beein- flussungen als Verletzungen, Verzweigungen erreicht worden. Der Satz SCHUMANNs, dass Verzweigungen nach Verwundungen eintreten, ist demnach richtig, nicht aber, "dass nur nach solchen die Grundaxe Seitentriebe bildet, Zunächst sei als Beweis dafür folgender Versuch beschrieben: Im gut durch- lüfteten Kasten wurden 8 Rhizome verschiedener Stärke gepflanzt, um die Wirkung reichlicher Sauerstoff-Zufuhr auf die Verzweigung zu prüfen. Die reichliche Luft- zufuhr wurde gewährleistet: l. durch 2 Schichten von Laub und modernden Zweigen, wie man sie auf Waldboden findet, mit denen die Erde in dem Kulturkasten durch- legt wurde. 2. Durch zahlreiche Löcher von 1 cm Durchmesser, die in die Seiten- wände und den Boden des Kastens gebohrt wurden. Die Rhizome "wurden ein wenig schräg nach oben gelagert, sodass sie je nach der Länge ein bis zwei solcher luf- tigen Schichten kreuzten. Es wurden nur solche Pflanzen genormen, die sorgfältig auf etwa schon erkennbare Verzweigungsknospen durchmüstert waren, Selbstverständ- lich waren alle unverwundet und wurden mit grösster Vorsicht eingesetzt, um jede Knickung oder sonstige Verletzung zu vermeiden. .- Ergebnis: An sechs von den 8 Rhizomen zeigten sich bei der Herausnahme am 12. Juni ein bzw. 2 Seitentriobe. Der Kulturkasten stand vor einem nach Osten gehenden Fenster und hatte somit in diesem Jahr ziemlich viel Sonne. Da die Bödenoberfläche von andern Pflanzen frei war, wirkte die Besonnung schnell austrocknend, sodass die Pflanzen jedenfal!s sonniger und trockener standen als an den meisten natürlichen Fundorten. Ob die Durchlüftung des Bodens für die verhältnismässig zahlreichen Verzweigungen von Einfluss war, wage a nicht zu entscheiden wegen der Ergebnisse folgenden Kon- trollversuchs: 6 Rhizome ohne. Verzweigungen oder Andeutungen von solchen wurden unter sonst genau denselben Bedingungen, aber ohne die besonderen Durchlüft gepflanzt. Während die Pflanzen im Versuch 2 bis 3 Seitentriebe an den jüngsten Knoten zeigten, hatten im Kotrollversuch fast sämtliche Achseln ausgetrieben (bis = T an einer Crundaxe). Allerdings waren die Verzweigungen an den <esten Kno- ten sehr klein, 2 - 3 mm lang, aber alle doutlich erkennbar. e" — In esetben Kasten befanden sich noch eine grössere Anzahl EE SE axen, Sie tragen am Schluss des Versuchs sämtlich Toro pongan, die aber "8 164. Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. lich weiter entwickelt waren, Die Länge betrug bei diesen 10 - 12 rm. Am natürlichen Standort konnte ich an sämtlichen von mir beobachteten Fund- ' stellen Verzweigungen an unverletzten Grundaxen feststellen. Als unverwundet be- zeichne ich solche Pflanzen, bei denen keine Spur einer Verletzung sichtbar war und die ausserdem normal entwickelten Laubspross und Rhizomknospe an Haupt- und Seitenaxe trugen. Der erste Standort liegt 3 km südlich Lübeck auf sandigem Boden, Er ist nur etwa 4 qm gross und dicht mit Gräsern und Kräutern bewachsen, sodass es schwer hielt, Rhizome unverletzt herauszunehmen. Der dichte Bewuchs und der mangelnde Kalk sind offenbar dem Gedeihen von Paris hinderlich, denn Laübsprosse und Grundaxen waren verh<nismássig schwach. Die ersten Rhi zome holte ich an dieser Stelle Anfang Februar. Um das zu dieser Jahreszeit nicht immer leicht zu beschaffende Material zu schonen ging ich sehr vorsichtig vor und nahm nut etwa 15 Examplare heraus. Sie w&ren alle unverzweigt. Später, als die Spitzen der Laubsprosse aus dem Boden hervorkamen, durchsuchte ich den ganzen Platz und fand . stellenweise ein dichtes Gewirr von Rhizomen. Darunter waren eine Anzahl verzweig- ter. Von der Gesamtzahl der Rhizome waren etwa 20% durch Seitentriebe magone fu net. Der zweite Fundort liegt bei Schwartau, 5 km nördlich Lübeck in einem Bruch wald, der mit verschienenen Laubholzarten bestanden ist. Der Boden ist reich mit Anemone und Polygonatum bewachsen. Auf eine 20 cm dicke Schicht von lockerem | Hums folgt erst Sand, dann Lehm. Der Platz liegt nur wenig über dem Normalspie- gel der Trave, ist also meistens recht feucht. Die Paris-Exemplare standen einzeln und waren sehr kräftig. Die Rhizome lagen dicht unter der Oberfläche, meistens | nur etwa 2 cm tief. Häufig lagen sogar Teile der Grundaxe völlig frei. Fast 50% d der herausgenommenen Pflanzen waren verzweigt. x Die dritte Untersuchung nahm ich im-Lauerholz vor, 3 km nordóstlich Lübecks. Eine 10 qm grosse Stelle im Laubwald, Eschen mit Unterholz von Prunus Padus, war so dicht mit der Einbeere bewachsen, 'dass keine andere Pflanze hochkormen konnte. Auf die Humsschicht folgte sandiger Lehm. Infoige starker Beschattung war der Boden stets mässig feucht. Der ganze Grund war von einem dichten Gewirr der Paris- ` Rhizome durchzogen. Verzweigte Exemplare waren 30% vorhanden. - Weiter hatte ich,. wie früher schon erwähnt, Gelegenheit, im Gebiet des Königsees bei Berchtesgaden die Einbeere zu beobachten. Die Pflanze stand hier meist einzeln oder genauer ge- Sagt in kleinen Grüppchen zu zwei oder drei. Von den 20 Rhizomen, dio ich an ver- schiedenen Stellen sus dem Boden nahn, waren 4 verzweigt, also 20 | = ‚Schliesslich fand ich noch bei Bad Kösen, also im mittleren Sanletal, uf . . Kalkboden eine Anzahl Einbeeren. Hier grub ich an einer Stelle 15 Exemplare aus . dem Boden, davon waren 14 verzweigt. Die Verzweigungen waren sämtlich bei I.l. | or I.2, "also erst in diesem Jahr entstanden, Sie trugen dem entsprechend weder 2 Laubsprosse noch Narben von solchen. Sämtliche Exemplare waren -— qs. . tig, sie wuchsen im Überschwemmungsgebiet eines kleinen Büchleins, das m s «Zeit der. Schneeschmelze Wasser führt. Dieser Standort war der trockenste a) ze "av Mt ers nn ben der Progentzahlen lassen auuser acht, ob es sich um Rhizome mit s etnies oder. Se von solchen handelt oder nicht. Feststellen komnte ich frü Verwundur A get nur in gans, ES Fällen der hier benützten Mess en auf die Fe der abe des bekannten. er en glaube ich sagen zu dürfen: Das Rhizom von Bants eg auch wenn es nicht verletzt ist, öfters Seitenzweige. Die rZwe u gen SES an den einzelnen Standorten von 20 - 80%. E | „als | cleine weisse Wülste in den Achseln ch die benachbar . Laubsprossnar- ir ? bes | iesem Wulst, dem, wie früher schon onen Fuss. einer abortierten ees bricht a de Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. 165. Seitentwieb hervor. Die Wachstunsgeschwindigkeit ist in der ersten Vegetations- periode nach ihrer Entstehung bei verschiedenen Exemplaren sehr ungleich. Sie hängt ab: 1. vox der Ursache der Verzweigung und 2. von der Zahl der Seitentrie- be, Ist Verlust der Rhizomknospe das auslösende Moment und a) nur eine Verzwei- gung vorhanden, so wáchst diese sehr- schnell und ist in ihrer Entwickelung gleich denen an der Spitze unverletzter Grundaxen. Es entstehen 2 - 4 Internodien und in der Blattachsel des jüngsten Stengelgliedes steht die Knospe, die im folgenden Jahr den Laubspross hervorbringt. Die Entwickelung geht dann im selben Rhytmus weiter, wio bei den llauptrhizomen. Jedenfalls fand ich an Seitengweigen stets 2 - 4 Niederbla.: tnarben zwischen 2 Sprossnarben. b) Sind mehr als eine Verzweigung vorhanden, so kann des Wachstum sehr un - gleichmüssig sein. Ein Seitenzweig pflegt sich wie im Falle a) zu verhalten, der oder die andern können zurückbleiben und im-Anfangsstadium (1 - 5 rm Länge) ver- harren. Was aus diesen in der nächsten Vegetationsperiode wird, kann ich aus den Versuchen noch nicht angeben, da diese dazu längere Zeit fortgesetz t werden müs- sen. Doch liess sich bei der Beobachtung im Freien aus dem Aussehen der Soitentrie- . . be feststellen, dass sie in solchen Fällen über das Anfangsstadium nicht herausu- kommen Rate Ich betöne nochmals, dass die ungleichmässige Entwickelung vor- - handen sein kann, aber nicht muss. Exemplare, bei denen 2 Seitentriebe desselben Entstehungsjahres gleichmässig sich entwickelt haben, sind durchaus nicht sehr selten. Gelegentlich finden sich sogar solche, bei denen beide Blattachseln zwi- schen 2 ee es getrieben en und gleich starke Sg Ee mit Laub- Spross tragen Handelt es sich um unverletzte X BE ve so ist die Triebkraft der Sei- tenzweige geringer. So ko:mt es, dass in sólchen FÉllen gelegentlich auch ein ein- ziger Trieb nicht über das Anfangsstadium hinauskormt. Sonst sind die Verháltnis- se die gleichen wie in den vorigen Fällen. Da die Rhizome stets erst ein gewisses, .* mindestens mehrere Jahre betragendes Alter und damit auch eine gewisse Länge baten missen, ehe eine Verzweigung eintritt, ist die Frage von Interesse, an welcher Stelle der Grundaxe oder genauer, an welchen Internodium letztere aufzutreten pfle- gen; dann falls letzteres gegeben ist, ist der Platz auf den Umfang ja schon frü- her angegeben. Die aufgeworfene Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, da ja einmal nicht selten mehrere Verzweigungen zugleich entstehen, andererseits die Ursachen der Verzweigung eine Rolle spielen. Entwi ickelungsfähig sind bestimmt noch’ -die Anlagen in 5 Jahre alten Niederblattachseln, da ich an einem solchen Teilstück . einen Seitontrieb erhielt. Doch halte ich es. nicht für unwahrscheinlich, dass auch noch ältere Teile solche hervorbringen. Denn man findet häufig Rhizome, bei denen die 7 oder 8 Jahre alten Internodien kräftiger und frischer aussehen, als Z.B. das Teilstück A iu Versuch 6. - Leider hatte ich beim Ansetzen des Versuche , kein solches zur Verfügung. Im Versuch 28 haben nach der Amputation sämtliche Nie- derblattachseln des diesjührigen Zuwachses Seitentriebe erzeugt, daneben steht in "inem Pall noch einer am vorjährigen Internodium. Bei den anderen Versuchen, bei deren Beginn der diesjährige Zuwachs noch ganz klein war, stehen die Seitentriebe fast ausnahmslos (Ausnahme nur Kontrollversuch 30) an den Knoten der vorjährigen. Die jüngsten ausgebildeten Knoten sind somit die bevorzugten Stellen. Dies Ergeb- ‚als möchte ich folgendermassen formulieren: Die re der abortier- ten Laubsprossknospen nimmt mit zunehmendem Alter ab. Dass man nur ganz selten an den Narben ausgebildeter Laubsprosse Seitentriebe findet, ea gut überein mit dem Satz GOEBELs (2), dass in den allermeisten Fällen es sich bei Pflanzen bei der Regeneration entweder um Entwickelung schlumnernder (latenter) Anlagen . Oder um eine Umbildung vorher schon vorhandener Anlagen oder Organe handelt. bie m den genannten Stellen vorhanden gewesene Anlage hat sich erschöpft bei der Bildung des Laubsprosses und ist nach dem Absterben desselben erledigt. x Die Frage nach den Ursachen der Verzweigung ist schwer zu beantworten. Ich e . móchte mich der Ansicht GOEBELs anschliessen, der bei Erörterung dieser Frage a | Sagt: "Diese Erfahrungen zeigen, dass die Hemmung der blattbürtigen Sprossanlagen : eine korrelative ist. Sie wurden: am Austreiben verhindert durch ihren Zusarmen- hang mit den Misses cenis der Pflanze, zunächst den P P SC 166. Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. punkten", Die Hermung kann experimentell überwunden werden durch Entfernung des Spross-Vegetationspunkts. Dies Mittel ist das radikalste und führt dementsprech- end stets zum Erfolg. Es gibt aber andere Mittel, deren Anwendung denselben Erfolg zeitigt» Das nm ‚treten von Seitentrieben ion beim Vorhandensoin von intakten Spross- Vegetations- punkten beweist dies. Zunächst wird man an den Ernährungszustand denken. Aber das Vorhandensein reichlicher Baustoffe allein genügt sicher nicht, Sonst müssten be- sondörs grosse und kräftige Rhizome häufiger Verzweigungen aufweisen als schwa- che. Das lehrt die Beobachtung nicht. Ich habe auffällig lange und starke Grund- axen häufig ohne Seitentriebe gefunden, obwohl hier von einem Mangel an Baustof- fen keine Rede sein kann, während ich, wie früher schon erwähnt, weit unter dem Durchschnitt schwache Rhizome gefunden habe, die sogar an 2 aufeinander folgenden Knoten eines auffällig kurzen Jahreszuwachses 2 wohl ausgebildete, wenn auch zar- te, Seitentriebe trugen. Auf den ersten Blick drängt sich die Frage auf: Wo haben diese Triebe die Baustoffe her? Dass es gewisse Reize gibt, die die llemumungen der Achselknospen ih weitgehendem Masse überwinden können, beweist das Ergebnis des Versuches und Kontrellversuches 30. Da in diesem Fall "keine besondern Ver- suchsbedingungen angewandt worden waren, kann ich über die Art nichts sicheres ` j3ben, Den wesentlichen Unterschied zwischen den Versuchsbedingungen in diesen und den andern Fällen suche ich in der grossen Trockenheit des Bodens (siehe Be- schreibung des Versuchs). Zu der Annahme, dass die grosse Trockenheit des Bodens von Einfluss sein könne, kam ich bei der Beobachtung der Einbeere an Fundort 5 im Saaletal. Alle 14 dort gefundenen Exemplare mit Verzweigungen trugen letztere an den Knoten des vorjührigen Zuwachses. Sie sind also im Laufe der diesjährigen . Vegetationsperiode wahrscheinlich entstanden. Ich nahm die Grundaxen möglichst in |. áhref.ganzen Länge aus dem Boden, fand aber nirgends Verzweigungen an älteren Tei- p | len. ‘Nun lösen sich letztere freilich ohne linterlassung auffälliger Narben häu- "5 fig von den Mutterpflanzen, also wohl frühestens nach 2 Jahren, meistens später. Daher war mit das Fehlen älterer Seitentriebe ausserordentlich auffällig, zumal . ich auch keine scheinbar unabhängigen Grundaxen fand, aus deren Lage ich hätte schliessen kónnen, dass sie von den vorhandenen durch Verzweigung hütten hervor- . gegangen sein können. Da lag die Vermutung nahe, dass besondere klimatische Ver- > háltnisse dieses Jahres die Ursache dieser auffälligen Erscheinung sein könnten. uu Die Vegetationsperiode 1921 wird aber durch besondere Trockenheit charakte- . .risiert und auf Befragen erfuhr.ich, dass das genannte Bächlein, in dessen Über- ». Bmchwermungsgebiet ich die Pflanzen gefunden hatte, in diesem Jahre gar kein Schneewasser geführt hat. Worauf bei der Annahme des Einflusses der Trockenheit sich das verschiedene Verhalten der Pflanzen in Versuch und Kontrollversuch er- - klärt, weiss ich nicht anzugeben. (Das Ergebnis eines Versuches von Prof. SCHROE- — DER, der an einer in Leitungswasser amphibisch kultivierten Grundaxe eine Ver- z Bur EE pedes me Ergebnisses, pre Suche neck. Gründen für die Verzweigung, eise ich auf einen Ausspruch COEBELs über ähnliche Versuche, in dem wiederholt nan | Werke hin: "Jedenfalls ist selbst diese oft untersuchte Pflanze -(Bryo- phyllum) E was die Bedingungen der erer und Sprossbildung Ee noch vilum eingehend besprochen, un z Zu EFSER um ein wie NEEN, ne einzelnen der Aufklärung be dürftiges Netz von Korrelationsbeziehungen und äusseren Be- „sich selbst bei einem scheinbar so einfachen Vorgange handelt". E Angaben über Verewelgung in der. Literatur legen nahe, an rhalten aufgr und von Sta zu denken. Ganz | t e sonst aber nicht viel gewonnen ist i 'gebnissen der Versuche und Reobachtungen Angaben sagen darf, dass der Standort keinen, | sübt. Gegen die eine Angabe SCHUMANNs (die - | lutoren dar ‚natürlich nicht mitzählen) stehen jetzt Be- SE Mittel- uad Norddeutschland von verschiedenen ee "np Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. 167. die sich auf ein weit umfangreicheres Material erstrecken. Das Resultat ist bei . allen das Gleiche. Die Einbeere pflanzt sich nicht nur durch Samen fort, sondern ‚vermehrt sich mindestens ebeno häufig vegetativ durch Rhizom-Verzweigung. Man fin- det gar nicht selten dichte Bestände mit hunderten von Exemplaren, deren Grunda- | xen in dichtem Gewirr den Boden durchziehen und deren Lage zueinander zeigt, dass | diese Gruppen vegetativer Vermehrung ihr Entstehen verdanken. Gestützt wird diese : Annahme durch einen Vergleich mit andern ähnlichen Pflanzenbeständen. Dies Ergebnis gewinnt an Interesse zusammengehalten mit folgender Vermut STARKs (8): Nur auf eins möchte ich noch kurz hinweisen. Es wurde im Abschnitt II als wahrscheinlich hingestellt, dass nach dem Norden zu die mittlere Glieder- zahl abnimmt. Wenn sich nun als weiterer Unterschied ergeben sollte, dass im Sü- den die vegetative Vermehrung durch Rhizomverzweigung, im Norden aber die Vermeh- rung durch Samen vorherrscht, dann könnte man vielleicht diese beiden Tatsachen in Zusammenhang miteinander bringen. Da die erste Annahme nicht richtig ist, kann natürlich der angedeutete Zusammenhang nicht bestehen. Die bisherigen Untersuchungen wurden nach äusserlich erkennbaren Merkmalen geführt. Sie sollen jetzt ergànzt werden durch den anatomischen Befund der inbe- hcc tracht kommenden Teile. Schneidet man ein Rhi- zom von Paris an einer beliebigen Stelle nicht nach dem die Zeithnung hergestellt ist, starmt aus einem 3 Jahre alten Rhizomteil. Auf die ei- ne Zellreihe starke Epidermis folgen einige Rei- hen von Parenchynzellen, die durch ihren gleich- mässigen Bau und Anordnung die Oberhaut verstär- - ken, dann die Masse des Rindenparenchyms. Eine gut ausgebildete und verholzte Zylinderscheide ‚ist nicht vorhanden. Im Zentralzylinder sind 5 - - 9 Leitbündel eingelagert. Sie stehen im Krei- se an der Peripherie, doch finden sich zuweilen | ..einzelne Bündel nach der Mitte zu eingerückt. Abh 3: Se Die Gefässe der einzelnen Bündel bilden auf dem Querschnittsbild meist geschlossene Kreise. Gar- nicht selten sind sie jedoch nicht völlig geschlossen oder, wenn doch, gehen von ihnen kürzere oder längere Reihen von Gefässen aus. Gewöhnlich treten 4 Gruppen hervor, von denen jede im Durchschnitt zwei grosse, mehr oder weniger geschlos-: sene Bündel enthált, mit gelegentlich noch kleineren Gefüssgruppen verschiedenster Form. Die 4 Gruppen sind also ungleichmüssig geformt und verschieden gross, aber, . . Wie gesagt, fast immer zu erkennen. In allen Parenchymzellen finden sich Stärke-. körner. Im Frühling etwas weniger reichlich, den übrigen Teil des Jahres sind Sie prall davon erfüllt. : Leet man weitere Schnitte durch eine Grundaxe, etwa 2 - $ nm unterhalb eines Knotens, so sieht man, dass hier eine der 4 Gruppen etwas in den Zentralzylinder = hineinrückt, um sich dann in flachem Bogen nach der Epidermis zu neigen. Die Fig. A zeigt das in 4 Schema-Bildern. Die beiden Bündel laufen suf die Achsel des Nie- derblattes zu, an dem der Knoten &usserlich erkennbar ist. Einige Gefässe bleiben in der ursprünglichen Richtung und ergänzen sich unter Beteiligung der beiden A |... Nachbargruppen bald hinter den Knoten zu einer neuen Gruppe, sodass die zunächst |. . = entstehende Lücke einige mm hinter dem Knoten wieder geschlossen ist. X DM EQ Den Verlauf der Leitbündel und den Vorgang der Verzweigung zeigt am besten ein Längsschnitt durch ein Rhizonstück. Fig. 5 a stellt einen solchen dar. Man dq z Son ke? - RENEA SS zu nahe am Knoten durch, und stellt einen Quer- E AE 3 schnitt von der Schnittflüche her, so sieht man e D d ACEN MA mats. das in Fig. 3 wiedergegebene Bild. Der Schnitt lo re g geg ; Pe N ER ER UDIN TITAN RER e $ DUST 22097 Ee Pads DIA S de ie? Lee? * 7 y OA e ge e Steg ees RT D sieht. wie bei Knoten 2 Leitbündel nach rechts in die Ursprungsstelle eines Laub- Bee gees SC RE starken Narbe zu erkennen - gehen. Es ist das die rechte von ` | "den 4 Bündelgruppen, die vorhanden. Im vorhergehenden und folgenden Knoten sind — ` es die oben bzw. unten liegenden Gruppen, die aus dem Zentralzylinder an die Aus- — Senwand treten. Man kann also in diesem Schnitt nichts davon sehen. Erst im 4. Het 168. Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. gibt die Abbildung wieder, wie die linke Gruppe die dort liegende Anlage versorgt, a Die weitere Fig. 5 b gibt den Schnitt wieder, der durch das Rhitomstück, aber - senkrecht zum vorhergehenden, geführt wurde. Hier kommen natürgemäss die Verzwei- - gung der vorher unteren bzw. oberen, jetzt rechten bzw. linken Gruppe zur Darstel- lung. Diese Gruppierung der Leitbündel erklärt auch die Stellung der Seitentriebe RAA 3. GB 5. er vierte Seitentrieb bzw. dessen Anlage ieselbe Bündelgruppe zurück und steht demnach an derselben Seite der Grund- ? Tt) pci "e. ' xA DN : TE OPER Ag s È A Et DEEN, 23 A EE EE ey | | \ SE ës, RER ir Tr Mud E. g QUAE D DG BARTH s. E Mäh, LA Xo SEU CS Ee j vasi Kaes ep e DRP Po PA C 3 Lt RER Wi 14 E HULAL BER VS Ee 35: n f He B SN SL e S In RÈ Ee) e LE E ` Taa atoh ai: kd GT A f - ; £ BR G CH enr d CX X DO % d SER Bee RR en "ës Za : M L 1 BER [2535 KC SOS URS RA DV TEE ORA CM eO 1 CA TR ZU SH SE POS e d CE ADT OTT fr = SE KE P T3 BERN. Ga, 12245 7 AN ESPACES BM ee] LD Uer ENTE 5 FA? AEA Be 3 DES GJ 4 Muf d o. A ad) na" |: arem aS 3 ABS SE t CN à CUOI DECIDE 1 | ER p noch. ai ‚erkennbar zu sein braucht und sich auf verschiedene kann, einmal kann sie zu einem Leubspross auswachsen. In i, wenn der Vegetationspunkt nur so weit aus der Grundaxe } d i d i | y 3 Ll: "Eu - Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. 169. "hervortritt, dass er eben mit blossem Auge zu erkennen ist, auf Querschnitten die Teilung der beiden Bündel in 4 Gruppen, die sich später von neuem teilen und die Bündel hervorbringen, die den Stengel des Laubsprosses durchziehen, Fig. 6 gibt einen Schnitt durch den vorderen Teil des diesjährigen Rhizomzu- wachses wieder. Die Laubsprossknospe war bereits 2 cm lang, die Rhizomknospe 3 mm. - Der Schnitt ist etwa l mm unter der Trennungsstelle der beiden geführt. Man sieht an den grö5seren und besser entwickelten Zellen, wie der Laubspross gegenüber der Rhi zomiknospe in der Entwickelung voraufgeeilt ist. Die eine der beiden Gefäss- gruppen im Laubspross hat sich bereits in 2 geteilt, die andere ist dabei. Der zweite Fall ist der, dass zwar ein Laubspross angelegt wird, auch bis zu einer Länge von höchstens 2 cm heranwüchst, dann aber degeneriert und abstirbt. Über das Vorkomhen und den Ort der Entstehung ist früher bereits berichtet. Einen Schnitt durch einen solchen Knoten zeigt Fig. 7. Der fragliche Knoten war 2 Jahre alt. Man sah mit blossem Auge erst bei sehr aufmerksamer Betrachtung, dass hier ein kleiner Vorsprung war, den ich durch Vergleich mit vielen andern als Ursprungs- stelle eines früh degenerierten Laubsprosses erkannte. Auf dem Bild sieht man die Vorwölbung, in die 2 Leitbündel schräg nach vorn hineingehen und daher zum Teil im Längsschnitt getroffen sind. In der Nähe der Gefässendigungen liegen 4 Gruppen, die bei stärkerer Vergrösserung Kleine, noch in Teilung befindliche Zellen erken- nen lassen. Zwischen ihnen verteilt sieht man einige wenige noch sehr zarte Ge- fässe, die mit denen der beiden ursprünglichen Bündel in Verbindung stehen. Die Zellen em Aussenrande der Ausbuchtung zeigen durch die zarten Wandungen und die grossen Kerne, dass sie noch embryonal sind. Das Gan- ANNE SEN ze ist also auf diesem unentwickelten Stande stehen Gë ES SN geblieben, Aus dem Alter der Schnittstelle erklärt A RS S es sich leicht, dass hier, entgegengesetzt wie in E oU Fig. 6, die Zellen im Rhizom voll entwickelt und die D der, in der "Laubsprossbasis zurückgeblieben sind. | % Die dritte Möglichkeit, die in den weitaus meis- ten Fällen eintritt, ist die, dass man auch bei An- wendung einer Lupe &userlich keine Spur einer Ver- zweigung erkennen kann. Fig. 8 zeigt dementsprech- end keine Vorwólbung, wohl aber, dass eine Bündel- gruppe aus dem Zentral zylinder nach der Achsel ei- nes Niederblattes zu ausgetreten ist, und dass hier Zellgruppen liegen, die ihre volle Entwickelung ` noch nicht erreicht haben. Letztere sind also, da ' der Schnitt aus einem 4 Jahre alten Knoten stammt, SI 8, während dieser Zeit in einem Jugendzustand stehen Beet, Bilder dieser Art findet man in jedem Knoten, Es könnte der Einwand er- hoben werden, diese Bündel dienten zur Innervierung des Niederblattes. Das ist si- cher nicht der Fall. Natürlich gehen auch in die Niederblätter Gefüssbündel, aber . die sind so schwach und zart, dass sie erst bei stärkerer Vergrösserung. zu erken- nen sind. Sie liegen seitlich und treten viel früher aus .dem Zentralzylinder aus, als die hier beschriebenen beiden Bündel. Die Gruprierung der Leitbündel im Zen- —tralzylinder, von der früher dic Rede war, tritt in diesem Schnitt besonders deut- | lich hervor. Die beiden Bündel der aus. dem Zentralzylinder ausgetretenen Gruppe | sind hier noch ziemlich geschlossen geblieben. Häufig findet man, dass sich die Bündel auflösen und die ganze mittlere Partie der Anlage in unregelmässiger Lage- rung. ausfüllen, sodass man nicht, wie in diesem Falle, mit Sicherheit voraussagen kann, in welcher Richtung sich gegebenen Falls der Seitentrieb entwickeln würde. SE ge AR führt einen Schnitt durch eine 8 mm lage Rhíisomverzweoi- — gung vor. Man hat den Eindruck, dass die beiden Leitbündel sich zunächst ge- | pre und dadurch die unregelmässige Verteilung, die allerdings in der Zeich- ` rschein kormt, erhalten haben. Dann sind einzelne Partien SE ES? die äussersten, weiter gewachsen und treiben senkrecht ger — Biene des Hatterrhizona coder t be iae vor. i die durch die Stauchung EN beteiligen ei 170. Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. sich nicht immer sämtlich an der Ausbildung des Seitentriebes, sondern häufig nur | inzelne von ihnen. Da die Lage der beteiligten nicht bestimmt ist inbezug auf d. Richtung des Mutterrhizoms, kann der Seitentrieb alle móglichen Winkel mit diesem pne d.h. er kann, wie in fig. -senkrecht zu ilm, er kann auch zunächst in entgegongesetzter Richtung wachsen. "Gerade diesen letzteren Fall fand ich an ei- - - ner Stelle so häufig, dass ich zunächst diese Wachstumsrichtung als die häufig- ` ste annahm und nach Gründen für die Entstehung und Bedeutung dieser Erscheinung suchte, aber nach dem Éusserlichen Befund ntürlich keine fand. Auch alle andern ER "kommen vor. SC finder. mch Zeien Angabe SCHUMANNs ihre Erklärung: "Würde man nun nach: dem Vegetationské- gel an der Stelle suchen, welche die er ste Berechtigung hátte, ihn zu erzeugen nämlich am apikalen Ende des Wulstes (d.h. des Wulstes, aus dem ein Seiten- trieb hervorgeht), so würde dieses ein vergebliches Beginnen sein, er liegt ` e nämlich seitlichund erscheint, wenn nn man wc ins die eberkten. Gewebeschichten des Höcker - o o .a&bgehoben hat, in der Form einer wie pors „glänzenden Wólbung". eot Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. LES 7 5 einziges mit dem Vegetationspunkt in Verbindung stand. BE Aus diesen Angaben ergibt sich sofort die Frage, ob es dann nicht wahrschein- = lich sei, dass gelegentlich einmal 2 oder noch mehr Bündelgrüppchen Vegetations- punkte hervorbringen und damit eine gegabelte Verzweigung entstehen kann, Für bei- de Möglichkeiten habe ich Belege gefunden. Fig. 11 zeigt eine Verzweigungsbasis, 18 16 die deutlich zwei Vegetationspunkte trägt. Ich habe mehrere dieser Art gefunden, jedoch keine, bei der beide sich zu vollständigen Seitentrieben entwickelt hat- ten. Es scheint demnach, dass eine der beiden im Laufe der Entwickelung die Ober- hand gewinnt und die andere verhungert. Die beiden Querschnitte lla und 11b zei- gen den Verlauf der Leitbündel. M | e Nach diesen Befunden gehen die Seitentriebe wirklich aus abortierten Laub- J Spross-Anlagen hervor. Dieselben Zellgruppen, die ursprünglich - wenn ich mich so ausdrücken darf - bestimmt sind, einen Laubspross hervorzubringen, erzeugen .- . unter gewissen Bedingungen beim zweiten Entwickelungsantrieb eine Rhizomverzwei- b - güng. Je weiter die Entwickelung in der einen Richtung gegangen ist, umso schwe- "OE rer geht sie in die zweite über. Nach dieser Auffassung muss man erwarten, dass ud ; ach Vergleich mit andern Füllen nehme ich eine Länge desselben von 2 cm an. Der Seitentrieb des Rhizons ist in diesem Falle nicht die Verlänge- ng des ursprünglichen Laubsprossstengels, sondern geht seitlich aus der Basis ` . 172. Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. hervor. Er kann also die Narbe nicht verdecken, sondern nur beiseite drücken. Im ganzen fand ich an 171 Knoten solche mehr oder weniger grosse Narben, Ein Sechs- tel von allen Knoten trug also solche, während nur 1/40 der Verzweigungen diesen ihren Ursprung verdankten. An Knoten schliesslich, die einen voll entwickelten Laubspross über die Erde geschickt haben, darf man nie oder doch nur in Ausnahmefállen Seitentriebe des Rhizoms erworten. Im ersten Teil der Arbeit ist schon erwähnt, dass ich selbst nie, weder im Freiland noch bei den Versuchspflanzen, solche gefunden habe. Herr Prof. SCHROEDER war zuerst lange Zeit derselben Ansicht, gab mir aber jetzt 2 Exemplare, die beweisen, dass dieser extreme Fall vorkommt. In beiden Fällen han- delt es sich um Rhizonstücke, die also von vorn herein infolge der Verletzung zur Verzweigung neigen mussten. In einem Fall besess das Stück überhaupt nur diesen einen Knoten, da es von dem andern lebenden Teil des Bruchstücks durch eine abge- . storbene Partie getrennt war. Die Restitutionskraft war hier stark genug, diesen Knoten zum Austreiben zu veranlassen. Der zweite Fall ist unter ähnlichen Bedingungen entstanden. Es sind zwar 2 e Knoten an dem Teilstück vorhanden, aber auch 2 Verzweigungen: Fig. 12 a und b geben die äussere Anischt einer der beiden Verzweigungen, | von verschiedenen Seiten gesehen, wieder. É Aus den verschiedenen Beobach- : tungen geht hervor, dass nur an 3 solchen Stellen Vegetationspunkte sich bilden, an denen Gefässendi- gungen vorhanden sind. Man könnte zunächst annehmen, dass teilungs- fähige Zellen das wesentliche sind und sich die nötigen Gefässe erst Abbe Raub. — sekundär dazu bilden. Dem wider- ei spricht aber, dass sich die Ver- zweigungen nur dort bilden, wo be- - reits Leitbündel vorhanden sind. J Bei allen Restitutionsbildungen habe ich gefunden, dass M MR das Zen- — trum bilden, von dem aus die Bildung vor sich geht. d C PME dieser Ansicht war ich bereits gekormen, als ich die Arbeiten von HABER- . LAND? (1914, 1919, 1920, 1921) zu Gesicht bekam, in denen ausgesprochen wird, E dass bei Neubildungen z.B. on verletzten Teilen die Anwesenheit von Gefässen oder Gefässteilen nötig ist, und wahrscheinlich gemacht wird, dass sich in den Pflan- zen Stoffe in der Art der Hormone bilden, die in den Leitbündeln wandern und an geeigneten Stellen Anregung zu Neubildungen geben. Es könnten demnach die Ver- zweigungen so entstehen, dass sich in den Rhizomen infolge von Verletzungen oder anderen Ursachen Stoffe "bilden, die in den Leitbündeln wandern und von den Endi- gungen aus in das umgebende Parenchym eindringen und diese Zellen zu Teilungen anregen. Dabei werden nicht alle Zellen gleichmässig schnell ansprechen, sondern die am meisten, die am wenigsten in die Form des Dauerzweckes übergegangen sind. | . . 8o erklärt sich die vorher beschriebene, nach den Entwickelungsstadien verschie- | . den starke Neigung der Niederblatt-Achseln zur Ausbildung. | » f Bestürkt wurde ich in dieser Auffassung durch die zwei Verzweigungen an Laub- . spross-Narben. Gerade von diesen beiden Füllen erwartete ich besondere Aufklärung | über ihre Herkunft, da sie nicht aus der Basis en Laubsprosse hervorge- » gangen sein konnten. Woher sind sie nun , Das Ursprungsgebiet der Seitentriebe sind die Parenchymzellen an der Grenze. des Mutterrhizoms und des Laubsprosses, dort, wo die Achsel des ehemaligen Hie: derblattes war. Man sieht an der Abbilfung 13 in dieser Partie die Zellen stärke frei und bei starker Vergrösserung, dass in der Mitte die Zellen sich zu Gefässen u bid und: zwar im Anschluss an die noch lebenden Teile der Leitbündel des Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. 173. Laubspross-Stumpfes. Daneben schliessen sich die neu entstehenden Bündel auch an die, allerdings sehr schwachen, Bindel an, die das Niederblatt innervieren. "Stets bilden also die Bündel der Verzweigung eine Fortsetzung schon vorhande- Z T "ner Bündel, die ursprünglich anderen Organen dienten. Danach kann man nicht anneh- - men, dass in den Zellen der Bündel die Fähigkeit liegt, bestimmte Organe unter x f SE EE = — d ot Dee 4 = x Zo GF Si I Sae SN Lo Pd Py 47 de SE, BE BEER Sp See EN ei Ze SS g d gegebenen Umständen horvor- . EN zubringen, sondern muss die- se Eigentümlichkeit in den Parenchymzellen suchen. Sb. 1: | Vergleichsschnitte durch Laubspross-Stimpfe ohne Sei- / tentreibe liessen sbar in den fraglichen Peilen keine anatomische Besonderheiten S erkennen. E e ee a E HIT NI Br Sa er E e E E | SE Zusanmenfassung. " I. Der Get von Paris quadrifol ius wird nach Verlust unter keinen Un- . Stünden ersetzt. Die Pflanze geht trotzdem nicht ein, sondern das Rhizom wächst weiter. Der Zuwachs ist in diesem Fall geringer, aber normal entwickelt. 3 II. Die verloren gegengene Rhizomknospe wird stets ersetzt. Der Ersatz ent- . Steht nicht aus der Wundflüche, sondern bildet sich, wie in den allermeisten Fäl- . len bei Pflanzen, durch Auswachsen latenter Anlagen. Diese Anlagen finden sich 3 in den Achseln abgestorbener Niederblätter und sind die Reste abortierter Laub- Sprosse, Es können ege mehrere Achseln Seitentriebe als Ersatz erzeugen. sind nicht selten und kommen nicht mr infolge doses ‚Häufigkeit wechselt an verschiedenen. | Sie kann bis zu Cie wt ée? Die paier i we wie dürch Bui. S | rf, In den Achseln a 11er. Miederblätter bilden Ste EE Tu den ersten 2 - 4 Achseln des jeweiligen Zuwachses einer Vegetationsperiode ` ` ` kom nen diese über die See E e nicht heraus. Sie können einmal peatones, im entgegengesetzten Fall bis zu ei- . dann aber degenerieren, Aus allen diesen àn- pe olungs-Anstoss Rhizom-Seitenzweige ge mit der die: hieht, hängt ab von dem Ausbildungsstadium, | is zu dem der betri Arende Lavh gekormen ist. Je weiter letzterer vorge-. ritten ist, iro: schwerer seis die Neubildung vor sich, sodass an Knoten, an eter dt sich befunden ty nur "unter baa ere. guns E». | en ein men 174, ‘ Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen, gen Bedingungen eine Verzweigung erfolgt. .. Die Zentren, von denen die Neubildungen ausgehen, sind die Endigungen der Leitbündel. Es brauchen nicht alle Leitbündel, die in die Anlage gehen, dabei be- teiligt zu sein; dem entsprechend können gelegentlich im Anschluss an mehrere Bün- del-Endigungen gleichzeitig Vegetationspunkte und damit gegabelte Verzweigungen — entstehen. II. POLYGONATUM MULTIFLORUM. Das bekannte Rhizom ähnelt im Bau sehr dem von Paris. Auch hier haben wir die Gliederung in Jahresabschnitte durch die Narben der Laubsprosse und Niederblätter, Die Länge der einzelnen Abschnitte beträgt 1 - 35 cm, ihre Zahl bis 15. Die Ur- sprungsstelle der Laubsprosse ist stark angeschwollen, die Narben liegen alle an derselben Seite der Axe. Nirmt man im Mai, wenn der oberirdische Teil der Pflanze entwickelt ist, die Grundaxe aus dern Boden, So findet man die eut entwickelte Ver- jüngungsknospe des Rhizoms, eingeschlossen in ziemlich fleischige Niederblätter. Die vorderste Spitze der Knospe ist hier, im Gegensatz zu Paris, noch einheit- lich, also nicht in Spross- und Rhizomteil geschieden. Auch im Schnitt lässt sich diose Teilung nicht erkennen. Ausser der Verjüngungskno spe findet man an der An- satzstelle des Laubsprosses seitlich mindestens eine Nebenlnospe in der Achsel des vorhergehenden Niederblattes. Diese Verzweigungsknospe ist in den meisten Füllen schwücher als die Verjüng- ungsknospe. Doch variiert ihre Grósse sehr. Es liessen sich Lüngen von 2 mm bis zu 1,5 cm feststellen. In letzteren Füllen war sie dor Verjüngungskmospe gleich. Ausserdem umhüllt auch das 2. Niederblatt eines jeden Jahr-abschnittes häufig ei- .ne Knospe, die allerdings viel kleiner bleibt als die vorhergehende, In einigen - wenigen Fällen liess sich auch noch in der Achsel des folgenden eine Knospe fest- stellen. Immer fanden sich diese Seitenknospen noch an dem geschwollenen Teil des Rhizoms, niemals an den dazwischen liegenden Abschnitten. Die Lage der Seitenkno- spen zueinander ergibt sich aus der Stellung der Niederblütter, sodass Knospe l und 2 einander gegenüber, l und A auf derselben Seite der Grundaxe liegen. Man findet nicht selten die Seitenknospen zu Zweigrhizomen ausgewachsen, und zwar geht dies EEN meist im Jahre des Entstehens oder dem darauf folgenden — ; Jahre vor sich. Das 3 lässt sich leicht durci . Abzählen der Jahres- abschnitte an Haupt- ` und Nebenrhizomen fest- . stellen. Ob und wie P lange auch später noch die Seitenknospen die | Mi A mun Fähigkeit behalten, ^ | ser werden SR, später beschriebenen Versuch zeigen. - Fig. 14. s Prüfung der Rogenerationsfähigkeit der Laubsprosse, i | : à copo REIN Versuche we an je 10 EE ausgeführt. | Y ».. ... Versuch. - 10 mittelstarke Rhizome, aus 6 - 8 deeg bestehend, „warden Mitte Mai in Kult-urkasten gebracht, nachdem die Laubsprosse dicht am Rhi- son abgeschnitten waren. Ergebnis: Mitte Juli zeigte sich an keinen der benützen ^ | | | | | 2. Versuch. Um etwaige Einflüsse der Umpflanzung auszuschalten, wurlen 10 | ‚gleichmässig am natürlichen Stanort verbliebene Pflanzen dicht über der Bodenpber- ` fläche, d.h. dicht am Rhizom, da die Rhizome an dieser Stelle nur eben von Eres - leckt waren, die Laubsprosse amputiert. Der Erfolge war derselbe wie beim Ver- Ee hier keinerlei Ersatzbildung. Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. 175. = - 3. Versuch. 10 Rhizomen wurde durch einen Schnitt senkrecht, an dem vorder- - sten Rand des Laubsprosses die Verjüngungsknospe entfernt. Mitte Juli zeigte sich an der Wundstelle die &usserste Gewebepartie abgestorben, aber keine Spur irgend einer Ersatzbildung. Dagegen hat sich die Seitenknospe A 1l vergróssert und zwar un2- 5 mn. Sie übernimmt offenbar den Ersatz. 4. Versuch. Nur die Spitze der Verjüngungsknospe wird auf 1 mm Länge abge- schnitten, nachdem vorher die umhüllenden Niederblätter entfernt waren, um sicher "zu gehen, dass auch wirklich die Vegetationsspitze getroffen wurde. Ergebnis: Die | Werjüngungsknospen V 1 hatten sich wie im Versuch 3 vergróssert. E 5. Versuch. Von der Verjüngungsknospe werden 3 mm amputiert, sodass die An- satzstellen der vordersten 3 Niederblätter mit entfernt werden. Ergebnis wie in Versuch 4. 64, Versuch.’ Die Yerjüngungsknospe und Seitenknospe A 1 wird entfernt. Ergeb- nis: in 8 Fällen war die Knospe A 2 deutlich vergrössert. Sie hatte sich um 1 - 3 mm verlängert, In einem Fall war die Knospe B 1 ausgewachsen. In einen Fall . war keine Veränderung am Rhizom konstatierbar, obwohl alles gesund zu sein schien, 7. Versuch. (Tür diesen Versuch standen nur 3 Grundaxen zur Verfügung) Musser- | der Verjüngungsknospe wurden A l und A 2 entfernt. In der Achsel des drittletzten = Niederblattes war eine sehr kleine Knospe vorhanden. Ergebnis: B 1 hatte sich . yvergrüssert. An A 2 war eine Veränderung nicht festzustellen. E: 8. Versuch. Ausser der Yerjüngungsknospe wurden A 1 und A 2 entfernt. Von A 2 |. war äusserlich keine Andeutung vorhanden. Ergebnis: B 1 hatte in allen Fällen sich vergrössert und war in lebhaftem Wachstum. 9. Versuch. 8. Jahresabschnit:; À entfernt Deo d A.M Gi " A.» ST d. " A, B, C, D " u.s. fort bis zum 8. Jahreszuwachs. T Im letzten Fall war nur noch dar Jahräsabschnitt 9 vorhanden, Ergebnis: Es trieb stets die jüngste noch vorhandene Seitenknospe, also Bl, C1, D 1 u.s.w. aus Im letzten Fall treiben von den 10 Exemplaren nur noch z aus, die andern waren eingetrocknet. Die Seitentriebe waren 2 - 5mm ausgewachsen und machten einen lebensfähigen Eindruck. 10. Yersuch. 10 Rhizomstücke verschiedenen Alters, alle ohne den besse e . lenen Teil, also ohne die Region der Seitenknospenbildung, würden kultiviert. Beim Ernten lebten sie noch, zeigten aber keine Spur irgend eines Regenerations- vorganges. bua : Der &natomische Befund ist bei Polygonatum VE für die vorliegenden Fragen nicht so interessant : : SE wie bei Pariis. Das Rhizom von Polygonatum Zeigt: E : einen gleichmássigen Bau, da nirgends Stereom, | nicht einmel an der Grenze des Zentralzylinders ein Stereomähnlicher Ring vorhanden ist. Die Zellen führen keine Stürke, statt dessen Schleim.. Nur in den Schliesszellen der Spaltöffmngen . sind Stürkekórner vorhanden. Die zahlreichen Ge- füssbündel liegen zerstreut im breiten Zentral- zylinder, die zeritral gelegenen sind mehr kon- zentrisch, die peripher gelegenen mehr kollate- ral gebaut, Bei der grossen Ahnlichkeit des Auf- es nahe, auch hier nach einer Gruppierung der Bündel im Zusammenhang mit den Seitenwurzeln zu ‚suchen. Ein solcher scheint nicht vorhanden. we an den Ansatzstellen der älteren Niederblätter THES EE Auf gon paes sieht man, dass eine Knospenbildung. in den Achseln dieser Niederblätter nicht stattfindet. Erst t dort, wo in Bereich ` ` der drei vei eue e eines jeden Tehrenabschnittes sich. q as Rhizem ver- baues đer Rhizome von Polygonatum und Paris e, wa ; Das Querschnittsbild ändert sich such nicht E - 176. Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. . dichtet, stehen Kucspen in den Achseln, und zwar, wie schon &usserlich zu erken- S nen, meist in der beiden vorderen, gelegentlich in den drei vordersten, Der Bau E dieser Seitenknospen stimmt mit dem der Verjüngungsknospe bis auf die Grüsse üb- erein. Querschnitte durch die Ansatzstelle der Laubsprosse zeigen, dass der gan- ze Leitbündelzug in diese hineingeht und nur einige wenige Bündel durch Abzwei- gungen die Rhizom-Fortsetzung innervieren, eine Bestätigung der Angabe in der Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas, dass Polygonatum symnodiale Verzweigung zeigt. Zusammenfassung. 1. Verzweigung des Rhizoms ist bei Polygonatum multiflorum nicht selten. Sie geht hervor aus Knospen in den Achsein der zwei bzw. drei jüngsten Niederblätter eines jeden Jahresabschnittes. Die Knospen sind sofort als Rhizomknospen angelegt. 2. Eine Regenerstion findet von der Wundfläche aus niemals statt. Der verlo- . ren gegangene Laubspross wird in keinem Fall ersetzt, Das Rhizom wächst in diesem ^. Fall weiter und bringt ir nächsten Jahre erst einen oberirdischen Spross hervor. Eine Schwächung des Rhizoms durch Ausfall der Assimilation einer Vegetetionsperi- ode scheint nicht einzutreten. ; Werden die Verjüngungsknospen bzw. Seitenknospen entfernt, so wird für die 1 Se Dee des Individuums gesorgt durch das Austreiben der nächst jüngsten Knos- pe, wobei in den weitaus meisten Füllen nur die vorderste Seitenknospe eines je- den Jahresabschnittes inbetracht kommt, während die nächste oder eventuell über- d nächste geringere Lebensfähigkeit zeigen. Die Fähigkeit zur Wiederaufnahme des Wachstums bleibt den ersten Knospen min- destens 8 Jahre erhalten, wahrscheinlich aber auch länger, wenn das Rhizom älte- ` re lebende Teile aufweist. If. Bes BIFOLIUM. Das Rhizom von Ma Janthesum bifolium zeichnet sich vor den beiden bisher be- handelten Arten vor allem durch die stets vorhandene Verzweigung aus. Zur Kenn- : zeichnung des Rhizoms sei die Beschreibung aus der "Lebensgeschichte der Blüten- ` | pflanzen KaT PERS (p. 650 - 651) angeführt: a ; "Bis die Pflanze blühfähig wird, was mehrere Jahre dauert, ist die Hauptaxe, m. wie auch die erscheinenden Seitenzweige, monopodial und bringt jedes Jahr 2-4 5 scheidenfórmige Niederblätter und 1 Laubblatt hervor. Die Laubblätter stützen in | | der Regel Knospen, die entweder sich nicht entwickeln oder zu Wandersprossen, Aus- lüufern, werden. Diese, welche wagrecht wachsen, bringen zuerst eine verschiedene Anzahl von gestreckten Internodien mit scheidenförmigen, zweireihigen Niederblät- ` tern hervor und biegen sich dann aufwärts in eine überwinternde Knospe, die im E nächsten Jahr 2 - 3 Niederblátter an kurzen Internodien und 1 Laubblatt entwickelt, ; dessen. Grund die Endknospe umschliesst. Diese kurzgliedrige Ausläuferspitze ver- hält sich im ganzen so wie die Hauptaxe; bis der Spross blühfähig wird, was meh- ` rere Jahre dauern kann, oft aber schon im dritten Jahre eintritt, bringt er mo- E Jährlich 2 - 3 Niederblätter und 1 Laubblatt hervor. Unter günstigen Umständen schliesst die Endknospe zuletzt ihr Wachstum mit He: ^ vorbringung eines Blütenstandes ab. Im Blühjahr streckt sich der Stengel über die Niederbiäte ter hinaus ynd trägt 2, seltener aber 3 Laubblätter und endet dan mit einem Blütenstand. In der Achsel des obersten Niederblattes sitzt die Verjüngungs- knospe, die mit einem transversal gestellten Vorblatt beginnt, darauf folgt noch n ës EN dann im nächsten Jahr Laubblätter und Blütenstand, wofern der.S haupt so zeitig zum Blühen kommt. In der Regel geschieht dies je- doch nicht vor Verlauf mehrerer Jahre, und bis zu der Zeit bringt der Spross jede nopodial 2-3 Niderblätter und. 1 Laubblatt hervor. Wenn so der Spross end- e. erschoint, wie im ersten Fall, ein Verjüngungsspross in der Achsel rsten Niederblattes; aber es sei bemerkt, dass die Entwickelung in der Re- eier it diui a inden der vorderste, kurzgliedrige Teil des Ausl&ufers | | Zugruj e gehts. in den meisten Füllen verwelkt er schon nach dem "e BEE, Rhizome einiger Asparagoideen. 17. schiedenen Zahl von Stengelgliedern gebildet, in der "Regel 6 -— 11, die r- -3 m dick und 1,5 - 3 cm lang werden. Von den Blattbasen geht ein Kranz yon wenigen d nicht besonders langen Nebenwurzeln aus, die sich nach allen Seiten, auch ; ; ach oben, wenden. Die Niederblätter stützen Knospen, von EG eine oder nehrere nächsten Jahr, S den I &hr, nach der . Bildung der Ausläu- fer, gu Lech Aus- läu fern swachsen, Oft gtt sich - nur eine Knospe, u. s zwar stets eine von. den vordersten, die ` am Grunde des letz- ten oder vorletzten gestreckten Inter- y nodiums sass; wenn ER | Sich mehrere Ausláu- . | fer entwickeln, ist e der vorderste am . en kräftigsten and ce zy m wächst ungefähr in. Y/. ‚derselben Richtung N ied ex Mutteraxe ` , während die Eoo Seitenepros-. A : se mehr schräg En mach. dor Soite wachsen. "T mue | get Auf diese Art breitet aich dis Pflanze recht schnell aus, De der vorlerate a i und kräftigste Seitenspross die Wachstumsrichtung der Mutteraxe fortsetzt, SOMME da Sprosses lange lebt, kann man sehr lange, von ncm WE bi} eie Sprossketten finden; es warden solche a die über 1 m lang und : | en Pares sie können. siche noch er we rden vus aus = Se E 9p. Schwárz, Rhizome einiger Asparagoideen, Der Stumpf des Blattstiels und die von ihm umhüllte Knospe war eingetrockmet. T Statt dessen zeigten sich an verschiedenen Stellen Seitentriebe, die bereits 3 - 5 em lang waren und an der Spitze schon grünende Laubblätter trugen. In 2 Fällen . hatte der Trieb die Bodenoberfläche durchbrochen und das Blatt fieng an, sich E auszubreiten. Das Blatt war in beiden Fällen eegen kleiner als ein '"Normal- E blatt. Die Länge des Blattsprosses betrug nur 2 c st Aus diesen beiden Beispielen und aus dem EE mit unbehandelten Rhizomen geht klar hervor, dass es sich nicht etwa um Seiten - - triebe handelt, die auch ohne die ` Behandlung ais 5 laubtragende is läufer des näch en Jahres gebildet worden wären, Die Ursprungsstellen Se: ‘der Ersatzausläu- .- fer lassen sich am besten aus der en oben wieder; in einigen Fällen setzten sich die benützten 'Grundaxen aus mehre- . -ren solchen Teilen zusammen mit mehreren Laubblättern. Die Ersatz-Ausläufer waren ` gebaut wie die normalen Laubblatt-tragenden Ausläufer. Sie gingen hervor aus den - Aehseln eines Niederblattes, bildeten einen etwa 3 cm langen Abschnitt bis zum n Miederblatt, an dessen Basis eine Anzahl Wurzeln seinen Ursprung hatte, darauf ^ - ‚setzte sich in l cm Entfernung die Pepsi gebildet. aus den jüngeren Laubblatt u E von ihr unhüllten Verjüngungsknospe. zx , Versuch ie, . - 10 Rhizome wie in Versuch 1 cde Dario behandelt mit dem Un- chied, dass ein Laubblatt erhalten blieb. Ergebnis: An keiner E der SC i T zeigte sich eine Ersatzbild: dung. An 10 Rhizomen wurde das Laubblatt entfernt, aber so, dasa die- ] "Reeg eng, 9r fertile ges sod Grösse: der Ausläufer war LOHR wie Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen, 179. Besten Knoten, 3 an dem jüngsten und nächstjüngsten und 1 gar keine Seitenzwei- | gebildet. Grösse und Beschaffenheit der Neubildungen wie in Versuch 4. S 6. Versuch. Der Schnitt wurde in der Mitte zwischen dem jüngsten um zweit- üngsten Niederblatt in der Mitte geführt. Ergebnis: An den 8 behandelten Kee rn hatten dreimal die jetzt vordersten, also ursprünglich zweitjüngsten Seiten- knospen, zweimal die jetzt vorletzten, einmal die jetzt viertletzte und einmal keine ausgetrieben. - 7. Versuch. An je 3 Pflanzen mit 2 Ausläufern wurde immer das nächstfolgende ternodium entfernt, also an den ersten 3 das zweitjüngste, an den nächsten 3 das drittjüngste u.s.w. Sechs Internodien konnte ich auf diese Art prüfen, Ergeb- s: In 75% der Fälle trieb der. nächstliegende Knoten seine Knospe aus. In drei Ilen trieben 2 Knoten gleichzeitig und in dem Rest der Fälle war der Ausläufer - abgestorben. In einem Bieser Fälle trieb der letzte vor der Verzweigung liegende - Knoten aus. | B. Versuch, Eine Anzahl Rhizome wurde derart behandelt, dass die vorjührigen | Rhizomtoile immer um ein Internodium vrkürzt wurden. Ich erhielt diese Teile, in- .' ‚dem ich sehr vorsichtig die Rhizome ausgrub und hinter der Abzweigung des vorder- sten Laubblattes abschnitt. Die weiter rückwärts liegenden Rhizomteile mit den "daran sitzenden Laubblättern liess ich unversehrt. Entsprechend der Bezeichnungsart bei den Rhizomen der andern behandelten Pflan- zen sei der ganze Teil der Grundaxe bis zur vorhergehenden Abzweigung mit B, der darauf folgende mit C bezeichnet und die Knoten der Reihe nach beim jüngsten an- fangend mit 1, 2, 5 u.S.w. : Schnitt zwischen ^ . Ausgetrieben : Beschaffenheit: B 1und B 2 B2 4 cm lang BB AS B4 Ia gt VA Bon B4 B4 e p €^ sw B4 " B5 Pa 64 BS" 00 - - — — 9, Versuch. Biisonteils. die 2 und 3 Jahre alt waren, wurden von Aunlänfern befreit, trugen also auch keine Laubblätter mehr, und dann kultiviert. Ergebnis: An einen Meilstück hatte der mittelste von 5 Knoten einen Ausläufer’ wie in Versuch l gebildet, an den andern 5 war keine Ersatzbildung vorhanden. ij E^ 10, Sarsaeh. Rhizomteile verschiedenen Alters ohne Knoten wurden kultiviert. Ergebnis: Keines der: Stücke zeigte Neubildungen, sie waren zum Teil ganz einge- trocknet, zum Teil waren sie bei der Ernte in den mittleren Partien noch lebend. | E Zusammenfassung. | a Eine Regonesation findet von der Wundfläche aus niemals statt. = . 2. Bei Verlust des Laubsprosses findet ein Ersatz statt, auch dann, wenn über- haupt kein Laubblatt mehr sn dem ganzen Rhizom vorhanden ist. Der Ersatz geht her- vor aus den icc der : Niederblätter, die zu zu kurzen, noch in derselben Vs- re Internodien, So inospen der jüngsten Node bis ksnchseie statt. . Die Knospen on den eise ede Trieben sind alle noch entwickolungefühig, bh ältere treiben häufig au Die ee "Mess sich noch nachweisen bei mindestens 3 J ahre ten Knospen, Rhizeustücke ohne Knoten treiben nicht aus. 10, ^ Schwarz, Rhizome einiger Asparagoideen. : POLARITÄT, Unter Polarität versteht man in der Botanikndie Erscheinung, dass sich bei d. Organbildung*Spitze und Basis eines Pflanzenteils verschieden verhalten. Spitze nennt man den Teil des Sprosses oder der Wurzel, der dem Hauptvegetationspunkte Zugekehrt ist, Basis das entgegengesetzte Ende. Da die Erscheinungen der Polari- tät boi Neubildungen von Organen, also auch bei Regenerationsvorgängen, besonders augenfällig werden, liegt es nahe, im Zusammenhang mit der Frage der Regeneration auch nach ersterer zu fragen. Zunächst. seien die Wurzeln behandelt, Das normale Verhalten der Sprosse lässt sich etwa so beschreiben, dass Wurzeln an der Basis, Sprosse an der Spitze gebil- det werden. Dies normale Verhalten kann man bei Rhizomen nicht erwarten, da das von hinten absterbende Rhizom sich selbst der Wurzeln und damit der Lebensfähig keit berauben würde. Man muss also für die Pflanzen mit kriechendem Rhizom ein an- | deres Verhalten als normal bezeichnen. OEBEL (3) beschreibt es folgendermassen: "Dieses Rhizom (Iris psudacorus) teilt eine Eigentümlichkeit der Wurzelbildung mit andern monokotylen Rhizomen: wir sehen, dass nicht am basalen Ende des horitontal im Boden kriechenden Rhizoms ein Wurzelsystem sich ausbildet. Das wäre schon deshalb eine sehr missliche Einrich- tung, weil das Rhizom von hinten abstirbt. Vielmehr sehen wir die Wurzeln hier in. nach der Spitze zu fortschreitender Reihenfolge auftreten!" Um experimentell das Verhalten der behandelten Pflanzen zu prüfen, entfernte ich im April ds. Js, an je drei kräftigen Rhizomen alle Wurzeln. Das Ergebnis war in allen Fällen dasselbe. Neue Wurzeln hatten sich nu r an den bei Vornahme d. Operation noch nicht entwickelten Teilen und am Neuzuwachs gebildet. Auch bei al- 4 len andern Versuchen liess sich trotz sorgfältiger Beobachtung keine Neubildung von Wurzeln an voll ausgebildeten Rhizomteilen feststellen. Diese Beobachtungen u. Versuche bestätigen den Satz GOEBELs, dass die bei der Regeneration auftretende Organ-Anordnung bedingt ist durch die an der unverletzten Pflanze herrschende. Die als normal bezeichnete Neigung der Pflanzen, an der Spitze Sprosse zu bil- den, tritt bei den Rhizomen hervor, wenn auch nicht sehr scharf ausgeprägt. Die Übersicht über die Gesamtheit der Versuche zeigt, dass die Knospen am apikalen En- de leichter zum Austreiben gebracht wurden, als die am basalen. Für diese Erschei- e die der Ausdruck der an der unverletzten Pflanze herrschendn Verhältnisse ist, "möchte ich nicht nach besonderen Ursachen, etwa Ernährungsbedingungen, su- i chen, sondern sie nur als Folgen der Jugend ansehen. E Es würen demnach die beiden Fragen, die GOEBEL (3, p. 220) der experimentellen . . Morphologie stellt: l. Wie tritt die Polarität bei den einzelnen Organen auf? 2. 3 . Ist dieselbe eine stabile oder labile? für die vorliegenden Fälle ee er beantworten! Die Polarität äussert sich so, dass Wurzeln ausschliesslich an Neubildungen je aene die Sprossbildungen nach dem apikalen Ende zu häufiger werden. Die A gentünlichkeit, dass Wurzeln vor Sprossen sich bilden, ist charakteristisch für Rhizome. Diese Polaritüt wird auch durch besondere Wachstumsbedingungen nicht ge- EE ist also eine stabile. PFEFFER, Pflanzenphysiol. 2. ed. TL. D. Zeie - (2) GOEBEL, Regeneration. Biol Ee E - 2 GOEBEL, Einl nl. i. d. experiment. Mornhol. a. Pt. Lb | e deeg RE a. Pfl. Halle pee toro. uper a. Variabiltät d Laubbl. an Paris unt d in Ztschr. ( IIROE: t. Ges. XXXIX, p. 92. - (10) ZWEI ien LXXXVIII M WI on VOGES in Biol. "Eentrelbl. XXII. ESCH do Wien LXV. - (13) LINDINGER in Beih. Bot. t) KRYZ in Österr. bot. Ztschr. e 6. - Sour BERNATZKY in VII RUD. an BERN KY i Se ; EE EE Ee E: HERAUSGEBER DR. CARL MEZ, PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITAT KOENIGSBERG. BAND IY HEFT 3 AUSGEGEBEN AM 1. SEPEIO 23 Herausgeber: Prof. Dr. Carl Mez, Königsberg Pr., Besselplatz 3 (an diese Adresse alle den Inhalt d. Zeitschrift betreffenden Zusendungen). - Verlag des Repertori- ums, Prof. Dr. Fedde, Berlin-Dahlem, Fabeckstrasse 49 (Adresse für den Bezug der Zeitschrift). - Alle Rechte vorbehalten. Copyright 19235 by Carl Mez in Königsberg. Zur Kenntnis der experimentellen Beeinflussung VOV T NI NEUE ASCENDENS ee NAE eM MP Kee TUE A RE Eh RE Hm * | | der Wachstumsfaktoren in der Pflanze. P. | Von P. BRANSSHEIDT (Goetiingen). Die im folgenden mitgeteilten Beobachtungen stellen nicht das Ergebnis abge- schlossener systematischer Untersuchungen dar; es schien mir aber von Interesse, ‚hier. einige Tatsachen mitzuteilen, die in Verfolgung entwi ckelungs-physiologi—. scher Eër? nicht ohne Bedeutung sein dürften. : : lianthus annuus-Pilanzen wurden geköpft, wie das bereits KRAUS (1881), WOLL- GE MY (1886). VÖCHTING (1902 u. 1908) vnd BERTHOLD (1904) getar hatten und zwar un- mittelbar unter dem Köpfchen. Die austreibenden Achselknospen wurden bei schwa- ` . Chen Exemplaren vollständig, bei kräftigeren zum grösster Teil entfernt. Die Mor- ed .Pphologie der sich nach dieser Operation ergebenden Entwickelungs-Anomalien ist p nach den angeführten Autoren zur Genüge bekannt, sodass Einzelheiten hier nicht besonders betont zu werden brauchen. He: rvorzuheben ist aber, dass die Form dieser Anomalien des Starmes - auf diesen wurde nur geachtet - eine Funktion der | Zeit ist, d.h. sie ist abhingig von den Zeitpunkt, bei deu die Operation vorge- ^ nonmen wird; genauer gesagt von der: entwickelungsry ogischen Zustand zur Zeit e der Operation. WOLLNY (1865, p. 108) hat diesem Gedanken bei seinen Versuchen wohl Rechung getragen, ohne ihn jedoch weiter zu betonen. Er teilte die am 26. ; IY. 83 gesäten Sonner ablumen in vier Gruppen; die Pflanzen der ersten Gruppe köpf- i / te er am 11. VI. 83, die der zweiten am 11. VII. 83, die der dritten am 3; VIII. ` .. 82, während die vierte Gruppe zur Kontrolle unver sehrt blieb. Grupve III. liefer- ^ Utd Pflanzen 1 mit knoll pa qi aunque und "on dies ser Stelle von weicher Konsis- 182. Branscheidt, Experimentelle Beeinflussung d. Wachstumsfektoren. tenz, sodass sie sich hier wie Rübengewebe schneiden liessen" (1885, p. 111, T. H, Fig. 2). Bei den Pflanzen der I. und II. Gruppe dehnte sich die Anschwellung chr übor den genzen oberen Teil des.Stengels aus, dio Blattgelenke und Blattspi- ren traten stark hervor (Taf. I, Fig. 3). Diesen zweiten Typus hat auch VÜCHTING . eingehend beschrieben (1903, Taf, XVIII, Fig. 4). EXPERIMENTELLES. Die Angabe eines bestimmten Zeitpunktes nach der Aussaat hat nun natürlich in der pflanzlichen Entwickelung nur relative Bedeutung. So besagen auch WOLLNYs Zeit- angaben an sich nicht viel. Es kommt vielmehr darguf an, in welchem entwickelungs- physiologischen Zustand sich die Pflanzen zur Zeit der Operation befinden. Von die- sen Gedanken ausgehend, dass die Form der Anomalie eine Funktion der Zeit, besser gesagt des Entwi cklungszustandes der Pflanze sei, operierte ich in oben angeführ- ter Weise Sonnenblumen, die Mitte April 1921 ausgesät worden waren. Die Pflanzen standen in Töpfen z.?. im Glashaus auf dem Institut, z.T. vor demselben an der Süd- 'ostseite. Im Gees geht ..bei der meist recht hohen DER die Entwicke- lung en vorwärts; der Stamm wird unten stark daumendick und normalerweise ` etwa 1,5 - 1,8 m hoch; in übrigen ist die Entwickelung H normal. An geköpf- ; ven Planden treten Riesenblütter auf, die die Grösse der Blätter normaler Frei- landpflanzen erreichen. Die geringe Stammhóhe und -Dicke ist natürlich auch da- = durch mitbedingt, dass die Pflanzen in etwa 5 L fassenden Töpfen wachsen, während ‘das Wurzelsystem der Sonnenblume im Freien etwa 1 ctm Bodenraum beansprucht, Dis Pflanzen vor dem Gewächshaus entwickeln sich in der kühleren Umgebung langsamer, der Stam wird kräftiger und auch etwas höher. S An 15. VI. 21 wurden bis auf einige Kontrollexenplare alle Pflanzen umittel- ^. bar- unter dem Köpfchen geksppt. Im Gewächshaus waren die unteren und mittleren In ternodien bereits versteift, etwa 20 - 30 cm von oben waren sie noch nicht ganz 4 ausgewachsen und noch + biegsam (Zuckerregion, vergl. BERTHOLD, BPANSCHEIDT). Bei den vor dem Gewächshaus stehenden Pflanzen war diese Region noch vollständig : weich und biessam, die Versteifung reichte etwa bis zur Mitte der Stammhöhe. us I im Gewächshaus (mittleres Exemplar): Länge bei der Operation 70 cm, Seen 5 cm, s II vor den Gewächshaus (mittleres Exemplar): Lánge bei der Operation 58 cm, Köpfchen 2,5 - 5 cm. D Wie erwartet wurde, ergaben die Pflanzen dar I. Gruppe Stengel mit rübenartig | schwolener Spitze, die Blattspuren traten am ganzen Stam nicht hervor, 2 die Blattkissen waren nicht übermüssig verdickt; in wesentlichen dasselbe Bild wie bei WOLLNY Gruppe III, Taf. II, Fig. 2. Die Pflanzen der II. Gruppe verdickten | sich im ganzen oberen Stamteil; die Blattspurstränge traten stark hervor, die RK: | Blattkissen waren sehr stark angeschwollen; im wesentlichen also das Bild’ bei E . KRAUS, WOLLNY (Tafel I, e 2; Tafel II, Fig. 2 u. 4) und VÖCHTING (1908, p. 237, ` CUTE XVIII, Fig. 4). Der im folgenden aus. dieser Gruppe als Typus II beschriebene _ Stamm war oben allgemein nicht erheblich angeschwollen, sehr stark aber traten s | éiíe Blattspurstränge und die Blattkissen hervor. Wie der anatomische Befund ergibt, ist hier offenbar die normale Weiterentwickelung durch irgendwelche Umstände der UE anomalen gegenüber gefüdert worden, sodass sich die Versteifung + schnell über den 9 ganzen Stamn ausdehnte (s. weiter unten = SE a, der alle mi wurden am 26. VII. 2., die der Gruppe II, am 6. . 21 konserviert, alle Pflanzen waren sund und grün. Typus I: ganze Länge m E nde des ER 97 em, Typus II: 84 cm = > Die von VÖCHTING als Typus frt (1008. p. "217, T. XX, Fig. 5) beseivhnese Fora || der Anomalie ist nicht als gesonderter Typus zu e eo, Die Verdickung unmit- bar über den Boden ` stellt sich bei allen operierten Pflanzen ein, aber in ver- sc iedenen Masse und scheinber umso stärker, je kürzer die Zone der Verdickung jen ist, bei unsern Formen also bei Typus I. Zu beachten ist dabei, dass sich ` ege Hypertrophie unten erst einstellt, wenn das anomale Wachstum oben allmäh- Dee konnt. - . Zwischen den von uns ux Typus I und Typus II be- | Branscheidt, Experimentelle Beeinflussung d. Wachstumsfaktoren. 183. zeichneten Formen gibt es natürlich alle Übergänge, sodass diese Bezeichnungen keineswegs prizipiell verschiedene Anomalien bedeuten. In diesem Sommer (1922) wurden diese Versuche sowohl im Glashaus als auch an den erheblich kräftigeren Freilandpflanzen der Versuchsparzelle des pflanzenphy- siologischen Instituts wiederholt. Das Ergebnis war dasselbe wie im Vorjahre. Die diesjährigen ancmalen Pflanzen wurden in erster Linie auf Inhaltsstoffe unter- sucht, Z.T. in frischen Zustand, z.T. nach mehrmonatlicher Konservierung in Alko- hol. Zu erwähnen bleibt noch, dass das untersuchte Exemplar vom Typus I. oben euf- geplatzt ist (vergl. VÜCHTING 1900; 1908, 54; FRANK 1895. 1, 113). Zwei mı von o- ben ist der Spalt ca 7 mm breit und 7 mm tief; bei 6,5 cm ist er 12 mm breit und 2 mm tief; tiefer hinab nähern sich die Ränder allmählig, sodass bei 18 cm von cben der Stammumfang wieder völlig intakt ist. | Blätter, Blattstiele und Wurzeln sind im folgenden nicht weiter berücksich- tigt. | ANATOMIE. Die Anatomie der anomalen Pflanzen ist durch KRAUS und VÜCHTING im wesentli-' cher bekannt. Zum besserer Verständnis der hier besonders betonten Veränderungen, die bisher in der Literatur nicht erwähnt sind, halte ich es für geboten, ohne uf bekannte Einzelheiten einzugehen, die Anatomie von Typus I und Typus II noch ein- mal kurz darzulegen. up Typus I. ~ Die angegebenen Abstände der Querschnitte gelten von der Spitze gegen die Basis hin gemessen. : 2 dm von oben, grösste Dicke der Anschwellung. Rinde 2,5 mm, Bündelzone 2 rm, Markdurchmesser20 x 15 mm, Zahl der Bündel ca 60, 20 cm tiefer ca 44. E Der Bau der Rinde, der Bündelzone und des Marks mit ihren anomalen Zellformen us ist von KRAUS (381), VÖCHTING (1908, 215, 225, 232, Taf. XIV, Fig. 26), SCHROEDER ` ` (9, Fig. 7) und KÜSTER (365, 566) eingehend beschrieben worden. Die Zellen der o Stürkescheide nehmen an diesen Deformationen nicht teil. Hervorzuheben ist, dass die Ölgänge in der Rinde stark erweitert sind und z.T. ziemlich dicht unter der Epidermis liegen, und zwar liegen hier die weitesten - bis l mm Durchmesser -, GR weiter innen die engeren. Im Mark liegen die engsten Ölgänge gleichfalls nahe der E Bündelzone vor dem Holzteil der Bündel; grössere -0,5 - 0,5 mm - liegen unregel- ` mässig verteilt durch das ganze Mark. Verholzung (KRAUS 380) zeigt der ganze Quer- Schnitt mur in den älteren Gefässen und in den Längsmembranen einiger Siébróhren "ue mcttnülaeren Rinde reichend, sehr viel tgrob- EZ? lenweise stark über die Epidermis emporgehoben sind. Das Auftreten und die Vere teilung von Stärke und das Hervortreten der Spaltóffnungen ist noch prügnanter bei Typus I 1 soll darum auc nde) b guia kg in dem angeschwollenen Stengelteil ausserordentlich stark beh Auf Làngsschnit se Partie einen gestauchten Eindruck. QOEM. Lt B D an . Rinde 0,5 i Chyn weniger locke nun E xou AT NM E A uw o cu c pu c Eo URN T. 16 um. Rinde 1,5 mm, Bündelzone 1 mm, Markdurchmesser 12 x 10 mu. Au LE adiale Streckung der innern und ait 184. 'Branscheidt, Experimentelle Beeinflussung d, Wachstumsfäktoren. ren Rindenschicht en. Kollenchym aussen Btärker. Mark normal, pes ripher im Anschluss an die verdickten Markstrahlen und en das meist verdiokte Primärholz gleichfalls verdickt und verholzt. Das innere, dauernd zarte Mark l&sst “sich in drei Schichten gliedern, eine periphere stark geteilte, eine zentrale noch stärker geteilte Zone und dazwischen eine mittlere Regiomit nur wenigen oder kei- nen sekundären Querwänden, aber einzelnen vr holzten Zerk» l e n (Rinzelheiten siehe weiter unten). Stärke: aussen Ee Abnahme; in der 3 Stärkescheide nur noch Spuren. Nur noch wenige schwach emporgehobene Ke d en zu erkennen. 6 cm. Rinde 0,5 — 1 mm, Bündelzone 1, Im, Ma arkdurchmesser 16 x 13 nm. Quér- schnittsbild im wesentlichen ganz nomál. Zunahme der Verholzung im äusseren und, in der mittleren Region des inneren Marks. Stärke: aussen geringe Abnahme, Stärke- scheide frei. Weiter nach unten nirmt peripher die Stärke zunächst weiter ab bis etwa 46 46 em von oben, dann erfährt sie schnell wieder eine geringe Anreicherung bis 56 cm; bei 68 cm von oben sind peripher und in der Stärkescheide dagegen mur noch Spuren zu erkennen. Dafür ist Stärke aber auch spurenweise hier und da in der mittleren Rinde aufgetreten. Ä : 0,5 cm, ca. 16 cm über dem Boden. Rinde 1 - 1, 3 mm, Bündelzone 4 mm, Markdurch- | messer 15 x 14 mm. Starke Zunahme der SES in der Stärkescheide und peripher | ‘in den Chlorophyllnestern. In Qor X ttolrincdae DIM SUE Stüárkescheide und 22 M lpunaxagRdti T ín feíinater Verteilung geringe Stärkemengeh den bietet die primäre Rinde e im wesentlichen dasselbe Bild wie oben an der Spitze, 2,5 rm, Bündelzone 7 - 7,5 mm, Markdurchmesser 8 x 6 mm. Die. lockeren Zellen der Rinde sind aber nicht zart wie oben, sondern mässig stark kollenchymatisch verdickt. Die Ülgünge - sehr eng - liegen nicht mehr in der primären Rinde, sondern in Gruppen zu mehreren (verg. SCHROEDER 13, 21, 28) in3- 4 konzentrischen. Ringen innerhalb der "Stürkeschei- de. In dieser selbst liegen sie etwa 80 cm von oben. Wenig Stürke in der Stürkescheide, geringe Mengen in feinster Verteilung in einigen periphe- ren Rindenschichten. Die Chlorophyllnester fehlen hier unten, ebenso die Spaltóffnungen. Das Mark ist an der ganzen Pflanze stärkefrei, an der An- schwellung über dem Boden hat es nicht teilgenom- men. Die peripheren Schichten des zarten innern Marks sind stark geteilt, eine mittlere Schicht ist ohne Teilungen, die zentrale Region ist hohl. . Typus II.- 1 cm von oben. Rinde 1 mm, Bündel- zone l mm, Markdurchmesser 9 mm. Rinde gedehnt, im KJ IUS o Uren aber doch * normal, in den Rippen am brei- he testen. Grosse Ülgünge (bis 0,25 mm) in der Mit- he ES Typs Ts 1 om telrinde. Mark t normal, zwischen den Rippen, vor 15 von oben quer. 194: d den Bündeln stark radial gedehnt (vergl. dazu is GRABBERT, 47, fig. 21). In den stärksten Bündeln eginnt hier und da die Verbin des Parenchyms zwischen den Gefüssen. Fasern - if dem Siebteil zum gróssten Teil stark verholzt. Im Siebteil selbst keine Verhol- zung erkennbar. Die übergrosse Mebrzahl o ee ist stark über die Epi- ermis hervorgehoben (vergl. Fig. 1). Stärke: Chlorophylinester ; sehr zahlreich und vollgepfropft mit ziemlich kleinen Kórnern; in å tar ; onkörnig. Sehr fein verteilte is in den Bündeln, beson- TAR , innen am meister um die Gegen das Mark hin verliert sie sich, geht De te NT E RU TUE EE A "ten bis vor die Bündel, besonders. da, wo iu der ganzen | Rinde die Stärke rn Ent. | pi c Branscheidt, mpor imenkelle Beeinflussung d. Wachstumsfaktoren. 185. aber in feinster Verteilung in 1 - 2 Schichten um die grossen Bündel herum. Um die Ölgänge keinc Stärke, Peinsts Stärkekörnchen in mässiger Menge auch im Cam- bium selbst. Mássig viel rotviolet gefärbte Stärke in den SiebrÜhren, 9 cm. Rinde 1 - 1,5 rm, Bündelzone 1 - 1,25 mm, Narkdurchmesser 12 mm. Rinde stärker gedehnt als bei l cm von oben. Ülgünge weiter und mehr nach aussen gela- gert bis vor's Kollenchym. In der Bündelzone überall die Verholzung des Primär- holzes t stark; vor dem Cambium bleiben im ganzen Stam einige Schichten dauernd x zart. Fasern innen und aussen auf den Bündeln stark verholzt. Mark + normal. Spalt- ` óffnungen stark erporgehoben, aber. in etwas geringerer Zahl. Starke Zu- nehme der Stärke, ie Shlorophylilnester ntinà davon überschwenn t, auch die angrenzenden Kollenchymzellen sind noch ganz damit erfüllt. Wo die Spaltöffnung gen ziemlich dicht zusammenliegen, ent- hält das ganze Kollenohym zwischen ihnen Stärke in grosser Menge, bis zur Mittel- rinde dehnt sie sich aus, hier besonders um einige Ölgänge. Die Körner sind zien- lich klein, aber doch er rheblich grösser als die in der Bündelzone, dagegen mr et- wa 1/20 der Körner in der Stürkescheide. In dieser auch sehr stark e. Zunahme, eben- so in der Bündelzone, besonders gegen das Cambium hin, In den breiten, noch 'voll- ständig zarten primären Markstrahlen mässig viel, erheblich weniger aber als im Rindenkollenchm. Gegen das Mark zu nimmt die Stärke deutlich ab, reicht aber in breiterer Zone als oben bis vor die Bündel. Wie in den primären Markstrahlen auch mässig viel in zarten peripheren Holzparenchym, im Cambium und in den zarten Pa- ‚ renchymstreifen zwischen den primären Gefässen, besonders um diese herum, maximal in den grössten DBündeln. Im Siebteil keine Stürke. Zeg ll cm. Rinde 1,25 - 1,5 mm, Markdurclmesser 11,5 - 12 mi. -Sehr star- ko radiale Dehnung der mittleren und. ine ren: Rinde. Die Stärkescheide nimmt nie an der Deformation der Rinde teil (siehe auch Typus I). Stärkere Verholzung in der Bündelzone. Das Parenchym zwischen den pri.ären Gefässen stark kollenchymatisch verdickt aber noch unverholzt. Abnahne d. Spaltöffnungen, diese sind auch nicht mehr ebenso stark emporgehoben, aber doch noch stark anomal. Erhebliche Abnahme der Stärke in allen Regionen, In und neben den kleinen Bündeln keine Stürke mehr, ebenso wenig im peripheren Mark. In den breiten Markstrahlen peripher noch deutlich geringe Mengen, ebenso im peripheren zarten Parenchym des Holzteils und im Cambium. In einzelnen Siebróhren wenig rar violet. gefärbte Stärke. | l7 cm. Rinde Q D = = E Bündelzone 1,9 9 1,5 ft, Markdurchmesser 15 mm. Rin- de erheblich v } , keine radiale Dehnung mehr. Verholzung in der Blindel- Zone nimmt nach Wie? Mur Zu. Stärke: wohl etwas weniger als bei ll cm, Wes teil frei davon. Abnahme Ber Spaltóffnungen. 30 cm. Rinde 0,5 - 1 mm, Bündelzone 1,75 -— 2 m, Markdurchmesser 13 - 14 m. Rinde wie bei 16 cm moral. In der Bündelzone sehr starke Verholzung. Zwischen den primären Gefássen nur noch wenig zartes Parenchym. Auch die primären Marke | strahlen sind bis zum peripheren Mark hin verholzt, z.T. bis zur Mitte der. gróss- ten Bündel. Das periphere Mark selbst ist noch zart. Vor dem Cambium in Bündeln- und Markstrahlen keine Verholzung. Deutliche Zunahme der Stärke peripher in der Rinde und in der Stärkescheide; z.T. geht die Stärke Ee durch die ganze Rinde hindurch, ohne besondere Orientierung zu bestimmten Bündeln. In der Bündel. zone hat Infolge der weiteren Verholzung die Stärke an micha abgenommen. (Ei zelheiten über das gesetzmässige Verhalten der Stärke bei der Verholzung, bes. i der Bündelzone, finden sich in meiner Arbeit: "Zur. Anatomie u. EE schichte von Chaerophyllum aureum, insbesonere seiner Achsengelenke", Beih. Bot. ' Zentralbl, 1923, 40.). In den peripheren zarten Partien vor dem Cambium und in diesen selbst ist die Stärkenenge eber scheinbar grösser, wenigstens hat die Grös- se der Körner zugenommen, dasselbe gilt für die zarten peripheren Partien der x Markstrahlen. In den Siebröhren viel rotviolet gefärbte Stär} ke, im. Siebpe arenchy | weniger, Im zarten Mark peripher ist jetzt aout- llch feinverteiti lte Stärke zu erkennen in mehreren qun 186. | Branscheidt, Experimentelle Beeinflussung d. Wachstunsfalktoren. 44,5 cm. Rinde 0.5 - l m, Bündelzone 2 mm, Markdurchmesser 15 mm, Rinde wie vorher. Die es ee schiebt sich ins Mark hinein vor, sodass hier eine & u s- sere Zone verholzt ist, während das innere Mork dauernd zart bleibt (siehe weiter unten). Abnahme der Spaltöffnungen, keine emporgehobenen mehr zu er- kennen. Stärke peripher wohl weniger konzentriert aber weiter ausgedehnt als bei 30 cm. In der Stärkescheide Zunahme. Starke Zunahme im Siebteil, besonders in den Siebröhren. Vor dem Cambium und in diesem wohl wie vorher. Im zarten, peripheren, inneren Mark stellenweise deutlicher Zunahme, auch weitere Ausdehnung bis i. mittlere innere Mark, aber keine Konzentrierung um die Ülgünge. Des verholzte äus- sere Mark ist noch stürkefrei, ebenso sind die verholzten Markstrahlen ohne Stärke, 59 cm. Rinde 0,5 - I rm, Bündel zone 2 - 2,2 mm, Markdurchmesser 15 mm, Nur noch ‚selten Spaltöffnungen zu finden; die Chlorophyllnester fehlen. Die Verholzung in den Markstrahlen und in äusseren, schmalen Mark ist er Deutliche Zu- nahme der Stärke. Die Rinde e wenig bis n 58318 Int + gas nküörnigeoistäar ds is ihrer ganzen A us- dehnung. In der Stärkescheide wohl etwa ERS In der Cambiumregion schwache Zunahme, im peripheren innerh Mark Keiers wie vorher. 75,9 em, Rinde 0.5 - 1 mm, Bündelzone 3,5 - 4 mm, Markdurchmesser 15 mm, Die Ölgänge sind erheblich enger als höher hinauf und soweit nach innen gerückt, dass = sie in der Stärkescheide liegen. Starke Zunahme der Stärke, In der gan- Eun Rs E viel foilnkborniegees Stürke,maximal. poripher im Kol lenchym, das jetzt nach unten im Stamm an Ver- . Qickung abnimmt. In der Cambiumzone, in den peripheren zarten Partien der Bündel . and Markstrahlen viel. Viel Stürke guch in ee inneren Mark bis stellenweise ins.mittlere innere Mark hinein; zentrales inneres Mark zum grössten Teil schon zerfallen. Im Anschluss an das innere Mark jetzt auch im 3usse- Ben wàariHüolikstan Mark und io den Markstrahflien ale r Dal aa wenig STETKRE 1a proboren Körner cm, ax Boden. Rinde 1 - 1,5 mm, Bündelzone 6,5 mm, Markdurchmesser 7 rm. Rinde erheblich breiter, radial gestreckt, nicht soviel "gelockert wie bei Typus I. Die Ölgänge liegen innerhalb der Stürkescheide. Stellenweise zwei durch mehre- re Schichten voneinander getrennte Stürkescheiden. Nur vereinzelte, mässig ver- dickte Bastfasern. Erhebliche Abnahme der Stärke. Noch wenig, feinverteilt durch die ganze Rinde, Stärkescheide mässig viel, ebenso in den Siebróhren, Cambiumzone | und anschliessende zarte Partien frei oder "doch vielleicht noch feinste Spuren in den. primären Markstrahlen. Mark vollständig frei von Stärke. = Über die Zellteilungen bei beiden Typen ist zusarmenfassend zu sagen, dass diese Veränderungen - besonders boi I. oben - im Mark stets zentral ihren Anfang nehmen (vergl. auch VÖCHTING 1900, 34, 45). Hier sind die Teilungen auch stets am Zahlreichsten. Peripher ebenfalls zahlreiche sekundäre Teilungen, während diese ineiner mittleren Region oben in der Anschwel- SE lung fast, darunter ganz fehlen. In der Rinde liegen die Dinge ähnlich, nur . hören hier die Teilungen mitten eher auf als innen. Ganz unten sind sie wie in Kor wieder zahlreicher durch die ganze Rinde hindurch, un in der Epidermis. "Zu betonen ist auch noch die Verhol zung im Mark. Es hatte zu- erst den Anschein, als ob diese Verholzung bei I in näherem Zusarmenhang mit dem Läng T are könnte. Doch zeigte sich, dass alle daraufhin untersuchten Exem- und II dieselbe Art der Verholzung im Mark aufweisen. In der mittle- n Regi | : > en, treten ein- Mine erbei ste Zellen auf, nachdem bereis das periphere Mark "bei I, 16 cm v. Oben) oder die Markstrahlen (bei II, 22 cm v. o.) verholzt sind. Die " Verholzung rreicht ein Maximuu in I bei 26 em, in II bei 38 cm von oben. Die Zahl der ver- olzten Zellen ist recht beträchtlich, ebenso ihre Wanddicke; diese Zellen haben recht starke Auswüchse. Das zentrale Mork und eine periphere Zone des inne- E 4 E à E E n E TE ` E Ro MU EO AERE EE PEERS ab ke Poe E pe Fo eo RENE ST Ryu DE eg n veg bleiben stets frei von ee Die zentrale Partie stirbt unten. bald Branscheidt, Experinentlle Beeinflussung d. Wachstumsfaktoren. 187. ab. Unterhalb des Maximuns ist die Verholzung zunächst schwächer, wird aber in I bei 56 cn wieder stärker, nimmt bis 68 cm wieder ab - hier hören die zentra- len sekundären Teilungen auf - und ist bei 80,5 cm wieder viel stärker; hier be- ginnt das zentrale Mark mit dem Zerfall. Am Boden nur geringe Verholzung. Bei LE nimmt unterhalb des Maximms die Verdickung langsam ab und erreicht dann 15 cm über dem Boden ein zweites aber schwücheres Maximum. Am Boden sind nur wenige Zellen yerholzt, die Verdickung ist aber stärker als höher BER: Stärke wurde in den verholzten Zellen nie gefunden. Von anatomischen Besonderheiten erwähne ich noch das auffallend deutliche Hervortreten des CASPARY-schen Streifens in der Stärkescheide in der untern Stamn- hälfte. INHALTSSTOFFE. IT ar b: e E ; a Über die Verteilung der iu benbsetandteile in anomalen Sonneblumen liegen Da- | ten vor von HOLTHUSEN. Es ist unten darauf einzugehen. | Was zunächst die Assimilate angeht, so ist das anomale Auftreten der S Stürke | in Rinde, Bündelzone und Mark (Typus II) oben eingehend analysiert; spüter ist | noch darauf zurückzuko; Inulin fand SCHROEDER (62) im Hypokotyl sehr wenig, nach oben zunehmend. Ich | fand kein Inulin, was die Angaben - für die normale Pflanze - von VOCHTING (1894, | 707), PRANTL (1870, 42, 46), HUSEMANN (1882 I, 138) und FISCHER (1898, 85, 89, 105) bestütigt. Die in grosser Menge im Alkoholnaterial vorhandenen Sphaerokris- | | RES à tallo erweisen sich bei eingehender Analyse als Calciumphosphat (siehe axis Die nikrochemische Zuckeranalyse (Sormer 1922) ergab kurz folgendes: Typus I. - Ganze Länge 115 cm, oben stark angeschwollen, unten erst we- nig. 2 cm von oben 20 mm Durchmesser in der Aufschwellung viel Zucker in der Rin- de und im peripheren Mark, Bue. 3,5 cm. 18 mm Durelm. viel mehr Kees besonders im zentralen u. mittl. Mark. —— 10 " 12 * starke Zunabn | ; ! ^e IB GN lon. " . galles mit Zucker überschwemmt. we 26 n 12 " " weitere, enorme Zunahme, hier Maximum. Nach unten starke Abnahme, am Boden im peripheren Mark noch viel, weniger im mittleren Mark und in der Rinde. Typus II. Ganze Länge 89 cn, oben weniger, unten stark verdickt. Enom : viel Zucker, maximal oben bei etwa 17 cm; unten etwa 10 cm über dem Boden ein Zweites Maximum. ‚Zwischen beiden Maxima aber auch viel Zucker. E An anorganischen Salzen fand ich Nitrat z.T. recht viel, FREU etwa 16 en = (Typ I) von oben, also etwa 10 cm über dem Zuckermaximun. In der Anschwellung E. oben recht wenig, nach unten, unterhalb des Maximums, ist die Abnahme such + = stark; am Boden kein Nitrat, Jod Calciumphosphat. - Typus I an 15, VIII. 22 in Alkohol gesetzt, untersucht | . 8m 18. IX, 22. - 3 cm von oben stärkste Breite, Wenig gelbliche bis brüunliche ` Eun stalle (SCHNEIDER 1922, 178) von Calciumphosphat im peripheren und WAR Eieren Mark, mr selten in der mittleren Rinde. Nach unten (8 cm v. 0.) ist zu- E nächst die Zunahme schwach im mittleren Hark und in der mittlerencRinde. Im zen- : . tralen und peripheren Mark ist hier nichts. Tiefer hinab ist dann die Zunahme . stärker, besonders im mittleren Mark und in der mittleren Rinde, etwas Cal etum- | 2 Phosphat aber auch im peripheren Mark und in den Markstrahler, Das Maximm wird | erreicht bei etwa 26 — 30 cm von oben, Die Kristalle sind sehr gross und zusam- - ? mengeschlossen. ` Weiter nach unten erfolgt + langsame Abnahne im Mark sowohl als in der Rinde, hier aber viel stärker als im Mark, sodass bei 47 cm von oben kein ; Calciumposphat in der Rinde mehr vorhonden ist, (während. hier im mittleren, beso: ders aber im peripheren innern Mark eine sehr starke Zunahme wieder stattgefun- den hat. Bei 62 cm v. o. ist die ganze Menge im Mark wesentlich dieselbe wie dei 47 cm, im mittleren Mark vielleicht etwas geringer. Dann. ee weitere . Zuna me, Bodass bei ‘78 cm, ca 30 cm über dem Boden, ein zweites Ma . verz nen ist. Das periphere $ EE Ne verdi ckte und das periphere innere, 188. Brenscheidt, Experimentelle Beeinflussung d. Wachstumsfaktoren. Mark sowie die stark verdickten Markstrahlen sind mit Sphaerokristallen vollge- pfropft. Die Rinde ist vollständig frei. Bei 15 cm über dem Boden hat diese Men- ge erheblich nachgelassen, bleibt aber dann bis zum Boden wesentlich dieselbe, vor allem in den Narkstrahlen. Wir haben also im Mark zwei Maxima, und zwar falit das obere im wesentlichen zusammén mit dem Zuckermaximum (vergl. BERTHOLD II, 163). Hier liegt auch das Rindenmaximum. Das absolute Maximum im Mark liegt tie- fer in den fertigen Internodien, aber nicht im Hypo- und Epikotyl. Über das Calciumoxslat ist zu sagen, dass es ganz oben fehlt, ebenso in der gesanten Rinde, Im Mark reichert es sich zunächst im ganzen Querschnitt, aber mehr peripher an. Das Maximum fällt auch im wesentlichen mit dem Zucker-Ha- ximum zusammen, nach oben reicht es bis ins Nitratmaximum (16 cm v. o.), nach unten auch ziemlich weit (36 cm v. ol, um bis zum Boden dann langsam abzuneh- nen. "Weitere eigene Untersuchunger liegen hier nicht vor. HOLTHUSEN hat bei seinen Analysen den Typus II (1906,. 6) vorgehabt, wo der ganze obere Stengelabschnitt an der Hypertrophie teilgenommen hat. Er untersucht neben Blatt, Blattstiel und Blattkissen den Stamm "oben und unten", Nach den Un- tersuchungen über die chemisch-physiologischen Gleichgewichtsverhältnisse in der Pflanze, speziell bei Helianthus annuus (BERTHOLD, BRANSCHEIDT) sind diese Be- zeichnungen "oben" und "unten" nicht ausreichend, um die Verteilung der Salze in der Längsaxe der Pflanze zu präzisieren. Das gilt im vorliegenden Fall besonders und noch mehr für Typus I, bei dem die starke Hypertrophie nur eine kurze Spitz- enpartie einnimmt. In dieser Hypertrophie liegt aber weder das Maximum der Assi- milate (vergl. auch VÖCHTING 1900, 65) noch das Phosphat- und Nitratmaximun; die- se liegen alle tiefer, etwa in derselben Region wie in der normalen Pflanze. HOLTHUSENs Adalysen ergeben, dass im anomalen Stamm mehr Salze vorhanden sind. als im normalen, ausser K und Na. Besondere Anreicherung haben Ca und Mg erfah- ren, und zwar nimmt ihre Menge nach "oben" stark zu. Schwefel ist t gleichmässig verteilt, doch ist "oben" immer etwas mehr vorhanden. Kieselsäure nimmt "oben" stark ab, desgl. Eisen, Kalium und Natriun. IWANOFF fand die. Phosphate in jungen, noch nicht entwickelten Teilen konzen- triert (371). SCHIMPER gibt für die Phosphate eine mehr gleichmässige Verteilung in den chlorophyllfreien Schichten der Rinde und des Marks an (1890, 22). PETERS . fand ein Verhalten, das sich mehr an das des Zuckers anschliesst (BERTHOLD II, 163). Ähnliches zeigten die oben beschriebenen anomalen Pflanzen, das absolute Maximum liegt aber hier in den fertigen Internodien. HOLTHUSEN fand. im anomalen Stamm viel mehr als im normalen, "oben" mehr als "unten" (39/41). Im Hinblick auf die Frage nach den Ursachen des anomalen Wachstums wäre es natürlich erwünscht, ze ae und relative Lage der Maxima im normalen und anomalen Stanm zu kenne UU E Nachzutragen sind hier noch einige Bemerkungen über den bei Typus I aufgetre- —.— tenen Spalt. Das Platzen der Rinde, überhaupt fleischiger Pflanzenteile, ist, wie . .VÜCHTINGs Versuche dartun, bedingt durch zu starken Turgordruck bei starkem, ra- . dialen Wachstum (VÖCHTING 1900, 64; 1908, 54; FRANK 1895, 1, 113; SORAUER 1909, GE 321). Der Spalt verliert sich, wie oben: angegeben, bei etwa 18 em von der Spi- tze. Zunächst reicht er durch die Bündelzone hindurch bis in die mittlere Mark- region hinein. Bei der Regeneration der Bündelzone unter den Rissflächen ist das am tiefsten im Mark gelegene das stärkste. Wenn sich nun nach unten der Riss ab- flacht, behält dieses Bündel seine Lage im Mark bei; es wird zusammen mit eini- gen angrenzenden Bündeln lensam isoliert, während sich weiter aussen die Bündel- one allmählig wieder schliesst. Zunächst bleibt also im Mark eine V-förmige Bün- delgruppe liegen, die sich tiefer hinab langsam zusarmenschliesst. Bei 26 cm von ben ist sie uv-förmig und bald kreisförmig geschlossen, nicht im Zentrum des | Marks, sondern in einer mittleren Region. Wir haben demnach einen aus mehreren einzelnen Bündeln gebildeten Bündelring vor uns, der seiner Entstehung nach inn- n die Siebteile, aussen die Holzteile trägt. Dieser konzentrische Bündglring.. bei 5- - 16 cm von oben etwa 8, bei 26 cm v. O., vor der Ring sich zu Branscheidt, Experimentelle Beeinflussung d. Wachstumsfaktoren. ` 189. schliessen beginnt, ca 22 Bündel; bei 37 cm v. o. ntspricht die Zahl der Einzel- bündel genau der der normalen Bündelzone, 35 - 86. Sënn dieser pathologisch- - en Bündelzone liegt, durch die Art der Entwicklung dieses: Bündelringes bedingt, . Rindengewebe vor dem Siebteil. In mehreren Schichten ist dieses Gewebe denn auch Mmássig kollenchymatisch verdickt. Der zentrale Teil aber, der offenbar oben noch nicht in Rindengewebe umdifferen-ziert war, ist auch tiefer hinab zartes Narkge- webe geblieben. Bei 30 - 37 cm v. o. ist diese Region mässig verholzt mit zahl- reichen Tracheiden. Weiter nach unten bildet sich diese zentrale Partie zu c: inem konzentrischen Bündel um, in der Mitte die Gefässe in der kollenchymatischen Zo- ne die engen Siebteile. Ausserhalb des anomalen Bündelringes liegen mehrere klei- né konzentrische Bündel mit innerem Phloem., Yon innen nach Ks ergibt sich al- so folgende Reihaufolge der Gewebe: Gefüssteil, Siebteil, kollenchymatische Rin- denzone, Siebteil-Ring, Holzteil-Ring(35 - $96 Einzelbiündel), normales Mark mit SH mehreren kleinen, konzentrischen Bündeln. N Beachtenswert ist, dass sich diese anomale Bündelregion so weit nach unten. fortsetzt. Bei 40 cm v. o. ist die Ausbildung noch dieselbe wie oben erlüutert, dang verliert sich zunächst das zentrale konzentrische Bündel, dann der konzen- trische Bündelring und die äusseren im Mark zerstreuten Pündel, bis zuletzt bei 47 em v. o. nur noch die kollenchymatische schwach verdickte Rindenpartie als kleiner Komplex im normalen Mark zu erkennen ist. Dábse is dta verschwindet dann auch schnell. a E e e E RS ei ZUSANMENFASSUNG DER HAUPTSÄCHLICHSTEN ERGEBNISSE. Busen wir die nach dem Röpfen der Sdhnenblume eufgetretenen Anomélien kurz zusammen, so ergibt sich als augenfälligste Veränderung am Stama dio sta rke ÀAnsc k wellung oben und unten, unten immer später einsetzend als oben. Dass Mark ist mr in or oberen Teil, in der hypertrophischen Zone gedehnt, 2. T. wenig (Typus II), z. T. stark (Typus 1). Sehr starke Verbreiterung zeigt auch bei I oben die Bün 4 elzone, besonders die Siebteile. Bemerkenswert ` ist.das Verhalten der Rind CP besonders bei Typus I. Hier ist sie oben und unten in der Hypertrophie stark gedehnt und t gelockert. Oben nimmt sie mit der : lypertrophie - schnell ab, um dann in Höhe des Nitratmaximums wieder eine erhebli- - che radiale Dehnung aufmuweisen. Bei II liegen diese Verhältnisse nicht ebenso prägnant, die starke radiale Dehnung 11 em von oben ist aber doch recht deutlich. Unterhalb dieser radialen Dehnung ist die Abnahme der Rindenbreite dann sehr ^ . plötzlich, so ist sie in beiden Fällen 6 — 10 cm tiefer - in Höhe des Zuckerm&axi- mums - nur noch 1/3 so stark. Weiter nach unten bleibt diese Breite zunächst er- halten, um dann über dem Boden allmählig stärker zu werden. : Ge Die Yerho 1 zung im Mark erstreckt sich nur af eine TER E - Markregion, wührend die zentrale Partie und die periphere Zone des innern Marks = solche verholzten Zellen nicht aufweisen. In dieser mittleren Markregion fehlen auch sekundäre Zellteilungen. Das Maximum der Yerholzung | |. liegt in beiden Typen + weit unterhalb des Zuckermaximume; die verholzten Zeiien . Sind hier t stark verdickt und mit Fortsützen versehen. Dann ist die Abnahme zier . lich schnell und tiefer hinab die Zunahme + allmählig bis zu einem zweiten Maxi- . mum 15 - 20 cm über dem Boden. Am Boden nur einzelne, aber stark mu Zeller E Eine weitere Anomalie ist das Hervortreten der e it or nungen über die Epidermis. Auch an normalen Sonnenblumen-Pflanzen kann man am Stamm etwas über die Epidermis hervorragände Spaltóffnungen finden. Die Schlie pw 10 Zellen hohe "Schornsteine" die reste: tragen. Ähnliche 2 Spal töff. A | nort petuo agi dem M red unterseita seitlich bei Helian- ch an jüngsten i ist, E sind hier die Due: T bleibt, 190. - Branscheidt, *xperinentelle Beeinflussung d. Wachstumsfaktoren. za Seege das Wachstum ist hier am stärksten. Dass bei Typus II die Spali- öffnungen höher sind als bei I ist wohl daraus zu verstehen, dass bei I die Rin- de mehr Platz zur Dehnung hatte infolge des aufgetretenen Längsspaltes Ob bei der norualen Behaarung das Emporheben der Spaltóffnungen einen bio Tonte schen Wert bietet, scheint fraglich (vergl. HABERLANDT 1904, 417). Nach unten nimmt die Zahl der erhöhten 9pal töf fmngen und ihre Höhe selbst "ab mit der geringeren Intensität des anomalen Wachstuns. | i Von besonderem Interesse ist die Bildung und Verteilung der Stärke, die bei Helianthus annuus wie bei den Compositen allgemein, ausser in der Stärkescheide normalerweise fehlt. Die gesamte Stärkemenge ist bei II erheblich grösser als bei I. Die Art der Verteilung ist aber im wesentlichen die gleiche. Wir unterscheiden leicht zwei Stärkemaxima, das eine oben in der Anschwellung, das andere in einiger Entfernug über dem Boden. Das Minimm dazwi- schen liegt tiefer als das Zuckerminimua, etwa in der Zone der stärksten Verhol- e zung im inneren Hark. Bei Typus I ist in der Minimumregion das periphere. Mark schon verholzt, bei II noch nicht. Im oberen d Maximam liegt die Hauptmenge der Stärke in den Chlorophyllnes- tern. In solcher Konzentration wie hier ist sie in keiner andern Region vorhan- den. In der Stärkescheide auch viel; bei II wenig in den Xarkstrahlen und dem peripheren Hark, bei I hier nichts. Kit der Abnahme der Spaltöffnungen niumt in den Chlorophyllnestern die Stärke ab, verbreitet sich aber allmählig durch das Kollenchyri und schliesslich im untern zweiten Maximun durch die ganze Rinde, die Bündelzone und bei II bis tief ins mittlere Mark hinein. Typus I hat im Mark nie Stärke, bei Typus II enthält im zweiten Maximum selbst das verholzte äussere Mark geringe Stärkemengen. Am Boden bei II in der Rinde mr noch Spuren, in der Stärkescheide mehr, Mark frei. Bei l in DR PS und Stärkescheide weniger. THEORETISCHES. | Was nun die See nach den Ursachen des anomalen Wachstums angeht, (vergl. KRAUS und WOLLNY; WOLLNY, Forsch. 1878, l; 1879,'2; 1880, 3; 1881, 4, 1883, 6), so kommt VÖCHTING zu dem Schluss, "dass anomale "Ernährung eine wichtige, vi jel- leicht sogar die einzige Ursache der eigentümlichen Wachstumsvorgänge sei" (1908, 239), und zwer handelt es sich dabei um eine Stauung der Nährstoffe infolge ilem- mung der Abwanderung. Es sind dabei zwei Möglichkeiten gegeben. Man kann sich erstens vorstellen, dass die gesteigerte Zuleitung der Nährstoffe, der Kohlen-- hydrate, Eiweissstoffe u.S.w. in ihrer Gesamtheit den Anstoss zu den ungewöhnli- chen Wachstum gebe und es dauernd im Cang erhalte. - Oder es lässt sich dass ein einzelner Stoff oder eine Gruppe besonderer Verbindungen die auslösende Ursache sei, vielleicht in der Art, dass ihr Einfluss das anomale Wachstum ein- leitete und die übrigen Nährstoffe von diesen Stätten angezogen würden, auch wenn sie hier nicht schon vorhanden waren" (1908, 229). Der Ansicht, dàss es sich om die Wirkung einzelner Elemente handeln könnte, schliesst sich auch KÜSTER an ~ (1916, 391). Begründet wird diese Annahme durch HOLTHUSENS Analysen.. EN Die oben mitgeteilten Daten ergeben nun aber, dass das Maximum an Kohlenhy- groten und anorganischen Salzen nicht in der hypertrophischen Endregion liegt, eine Tatsache, die VÖCHTING bereits selbst erwähnt hat (1900, 65). B au Beantwortung der kausalen Frage ist es natürlich erforderlich, den gan- S zen Kreis der hier auftretenden pathologischen Erscheinungen in die Betrachtung- De im vorstehenden mur Beobachtungen an Stamm mitgeteilt sind, die ergänzenden Untersuchungen an Blatt, Blattstiel, Blattkissen und Wurzel aber fehlen, so kann auch eine Beantwortung der Frage nach den Ursachen der Wachstunsanomalien hier . nicht versucht werden. Einige diesbezügliche Angaben mögen aber an dieser Me | Platz finden in Beantwortung folgender Fragen: | | |. 1l. Welches ist der aus lösene a Faktor? no Faktoren en Y erlau f,die Me c hanikder er AME ien? Branscheiät, Experimentelle Beeinflussung d. Wachstunsfaktoren. i91. d. we wird nom, die Form der Anomalie bedin Der AUS LBS ngo Faktor.all' dieser Wachstunsanomalien ist zu 1 ` Kë suchen in ge durch die Entfernung des Vegetationspunktes bedingten tief- kocischen) u wd pavé Eh ie oh chanischen (physiologisch- en Korrelationen, nicht nur in der Axe, sondern zwischen allen Orga- 1 nen, die "unter sich in ungleicher Weise den verschiedenen gegenseitigen Beeinflus- 3 S ihren unterworfen unà den Ganzen in verschiedener Weise subordiniert sind" (BER- THOLD II, 2). Der Wundreiz tritt hier offenbar mehr zurück, seine Wirkung ist nur órtlicher Natur. Es sind aber nicht nur die Korrelationen zwischen den Organsys- temen und Organen untereinander gestört, sondern auch zwischen den einzelnen Ge- weben und Gewebesystemen in den einzelnen Organen. Über die Natur dieser korrela- tiven Wechselwirkungen im einzelnen sind wir noch vollkommen im Unklaren. Das Ex- periment hat aber gelehrt, dass jegliche Störung des korrelativen Gleichgewichts irgendwelche grössere oder geringere Anomalien in Organismus der Pflanze bedingt. Die Ausmasse dieser Anomalien sind nicht oder nicht wesentlich abhängig von der Masse des z.B. wegoperierten older verletzten Organs oder Gewebes, sondern von deu Grad der Subordination und Arbeitsleistung des entfernten Teiles. im gesamten 0r- | anismus. Vollständige Entfernung des Marks bis zu den Markinitialen bei der y Sonnenblume ergibt keine andere morphologische Veränderung der Pflanze als solang- es Verharren auf demselben Entwickelungszustand, bis das Mark vollständig rege- neriert ist. Irgenwelche morplologische Anomalien sind nicht zu erkennen. Die | Operation vollzieht sich bei einiger Vorsicht ohne erkennbare Schädigung der Pflan- ze. Die Blätter bleiben frisch und prall und nach beendeter ;'ark-Regeneration | geht das Wachstun normal weiter. | ; Die grössten Erschütterungen im Gleichgewicht des pflanzlichen Organismus Kär j scheint nun nach allen bisherigen diesbezüglichen Versuchen die Entfernung des Ve- ES getationspunkte; am noch wachsenden Stengel hervorzurufen. SE : VÓCHTING hat die Frage aufgeworfen, ob die Minderbelastung nach Fortnahme des " Köpfchens die Ursache der Anomalien bedeute. Seine Versuche führen ihn aber zu den . | Ergebnis, dass "nicht die Last als solche die Bildung der mechanischen Elemente - die mechanischen Elemente sind in den hypertrophierten Stengel stark reduziert - bewirkt, sondern es sindinnere Wechselbeziehungen, sogenannte Korrelationen, die hier ursächlich eingreifen" (1902, 283; 1908, 283, 285 ... 294). Dass nicht "die Last des Köpfenens entscheidend sein kann, ergibt sich - für die Sonnenblume we nigstens - schon daraus, dass diese Anomalien auch dann entstehen, wenn das Köpf- ` chen als solches noch nicht ausgebildet ist bei der Operation, und zwar sind die | ^ Ausmasse der Hypertrophieen am grössten, je früher die Operation vorgenormen | wird. Bei Gruppe II verdickt sich der ganze obere Stammteil, die Längsrippen u. Blattkissen treten stark hervor, bei I ist die Anschwellung zwar erheblich mr ker, aber auch erheblich kürzer; bei II ist die Stärkebildung bedeutend grösser als "bei I. Die Anomalien sind am grössten, wenn nicht nur die End-, sondern auch | die Seitenknospen entfernt werden, deren Gewicht doch sicherlich ausserordentlich. Be ist. 5 An die Wirkung hypothetischer blütenbildender Stoffe oder de: rgleichen zu den- ken (VÖCHTING 1908, 237 ff) scheint mir nicht erforderlich, da ja entgegen | INGs Angaben über den Kohlrabi (1908, 240) bei der Sonnenblume die Bildung der Hypertrophien auch dann eintritt, wenn die Operation vorgenormen wird nachdem . pu "die Blüten schon den Knospenzustand erreicht, also ihre Geschlechtszellen ER haben" : : Doi Yegetationspuikt kommt | vielmehr in der See pflanzlichah Organisation ‚eine solch' überrag-ende Stellung zu, dass seine Entfernung eine grundsätzliche ‚Neuorientierung des morphologischen und physiologischen Gleichgewichts. bedingt "Die Scheitelregion ist die Region, in der die morphologische Gliederung. statthat (BERMIOLD II, 182). Der Vegetationspunkt ist als ein Gebild zu betrachten, "mit einer besonderen Regulationsvorrichtung" (VÖCHTING 1908, 296). o Es frägt sich ne. welches die Faktoren "sind, ‘a i e a e m. ve r p auf, Se Ke Ch a ni k de PIRE E ma sen t e S n d N i : Es E.rei fe na AnI Pun & der physikalisch (morpho- he. 1 192. | Branscheidt, Experimentelle Beeinflussung d. Wachstumsfaktoren. en. Diese Frage ist aber nichts anderes als die Frage nach den Bedingungen der 3 Herstellung des neuen physikalischen und physikalisch-chemischen Gleichgewichts. | | In diese Vorgänge fehlt uns einstweilen noch jeder tiefere Einblick. Es liegt na- he, wie VÖCHTING u. a. es tun, die Stauung der Assimilate für die Deformation ver- antwortlich zu machen. Von einer solchen Stauung in der Hypertrophie selbst kann aber nach den vorliegenden Untersuchungen, wie bereits oben betont, keine Rede sein. Immerhin könnte man mutritive Reizung der in andern Regionen gestauten Nähr- stoffe annehmen (vergl. HOLTHUSEN, VÖCHTINGE). Nach unsern Untersuchungen kann ge- sagt werden, dass die Lage der einzelnen Maxima der organischen und anorganischen Stoffe nach der Operation im wesentlichen unverändert bleibt. Wie für alle infra- ge kommenden Inhaltsstoffe die Dinge liegen, ist uns indessen nicht bekannt, eine genaue Kenntnis dieser Verhältnisse wäre natürlich erwünscht. Wenn nun weitere Un- tersüchungen tatsächlich eine. ziemliche Übereinstimmung dieser Gleichgewichtsver- hältnisse - was die Lage der einzelnen Maxima angeht - in der anomalen und gleich entwickelten normalen Pflanze ergeben, dann müssen die Störungen in feineren Phy- siologischen Besonderheiten zu suchen sein. In dieser Beziehung scheinen mir zwei Faktorengruppen von besonderer Wichtig- keit: 1. Die spezifische Ernührungsweild&ásc der betreffen- 7 den Pflanze in Verbindung mit der Zusamuensctzung der anorganischen Nahrung; 2. : die specifische Wirkungsweise der einzelnen Nährsalze. : Was die spezifische Ernährungsweise angeht, so wissen wir, dass die maximale Aufnahme der einzelnen Nührsalze nicht zu gleicher Zeit erfolgt. "So nenmen Lár- che und Kiefer die Hauptmenge ihres Kaliums im Nachsommer auf, während die Fichte hauptsächlich im Vorsommer und die Tanne in der Hauptsache schon im Frühling sich mit diesem Element versorgt. Die Calcium-Aufnahme geschieht bei Lärche und Fichte ; am intensivsten im Nachsommér, bei der Tanne gleichmüssig vom Frühling bis zum ; ' Spätherbst, bei der Kiefer ausschliesslich im Nachsommer und Herbst" (BÜSGEN 267, : hier auch weitere Angaben über Phosphorsäure, Magnesium, Stickstoff, auch für an- | dere Pflanzen und die diesbezügliche Literatur). "Den relativ geringsten Wasser- verbrauch zeigen die Pflanzen (Hafer) in der Zeit der stärksten Zunahme" - der E . Assimilation - "während der relativ stärkste Wasserverbrauch zeitig mit der gering- : .. sten Trockenzunahme zusammenfällt, also am Anfang und am Schluss der Vegetation liegt" (v. SEELHORST-PÜNCER 1907, 239). Dass andererseits die Nährlösung nicht für alle Pflanzen gleichmässig, zusammengesetzt sein darf, ist hinlänglich bekannt. | E. | Wie im einzelnen diese Verhältnisse bei der Sonnenblune liegen, ist bisher ^ nicht eingehend untersucht. Jedenfalls kommt sie in 2 pro mille Nährlösung nach .. SCHIMPER und TOLLENS nicht über die Entfaltung des zweiten Blattpaars hinaus, dann 4 | stirbt der Vegetationspunkt ab, die jüngsten Blätter vergilben. Eigene Versuche | J mit Wasserkulturen haben ergeben, dass die Nährlösung einen reichlichen Überschuss an Calcium enthalten muss, um eine normale Entwickelung zu ermöglichen. Doch eig- . aen sich nicht alle Calciunsalze in gleicher Weise dazu. Dabei zeigt sich, dass ‚die Sonnenblume ihren grössten Calciumbedarf v o r der Blütezeit und zwar ‚schon reichlichem Überschuss; während des Blühens ist der Calciumbedarf geringer, Calci- — umchlorid ist dann geeigneter als Gips. Ähnlich verhält sich die Phosphorsäure. während das Kalium bald nach der Keimung und während der Blüte. sehr stark aufge- ‚nommen wird, liegt das Magnesium-Maximum zwischen diesen Zeitpunkten. Systemati- sche Untersuchungen wurden in dieser Richtung nicht weiter angestellt. Wie unter © diesen Gesichtspunkten die anganan HOLTHUSENs zu bewerten sind, bleibt eingehende- E ^ Im engsten Segen der spezifischen Nahrungsaufnahme der Pflanzen steht die spezifische Wirkung der einzelnen Nährsalze. Kurz zusammenfassend be- richtet RERTUOLD H; L ff) darüber und ausführliche Literaturverzeichnisse fin- den sich bei GERNECK und PETHYBRIDGE. VAGELER (1907) fasst die Ergebnisse seiner ntersuchungen an der Kartoffel wie folgt zusammen: "Obwohl natürlich Phosphorsáu- , Stickstoff und Kali als unentbehrliche Nährstoffe unbedingt vorhanden sein sen wenn die Pflanze gedeihen soll und insofern als gleichwertig zu betrachten ` fuss aite eque San eine ganz bestimmte strukturgebende Wirkung im Branscheidt, Experimentelle Beeinflussung d. Wachstumsfektoren. 193. Pflanzenorganismus aus", "Phosphorsäure wirkt besonders auf die Ausbildung von Stützgeweben, also gewebeverdichtend und unter imständen die produktiven Gewebe beeinträchtigend. Dem Stickstoff fällt gerade die umgekehrte Rolle zu, inden er auf Kosten der Festigkeit die produktiven Gewebe vermehrt, während Kali speziell die Schutzgewebe des Organismus stärkt, gleichzeitig aber sowohl auf Stütz- wie auf Produktionsgewebe günstig, mindestens aber nicht nachteilig wirkt" (214). Natriumchlorid scheint ähnlich zu wirken wie die Phosphorsäure (Gerneck); NaCl wirkt nach PETHYBRIDGE auch memhranverdickend. Eine stark stimulierende Wirkung auf die lebende Substanz allgemein schreibt POPOFT den Magnesium- und Mangansalzen zu, nicht allein die vegetativen Organe betreffend, sondern auch die Fruchtausbildung. SS pr diesem Sommer kultivierte ich u. a. Sonnenblumen in TOLLENS! Lösung, der l promille CaClo zugegeben war. Nach 4 Wochen, am 17. VII. 22, wurden weitere 2 promille Catia zugegeben und am 20. VII. 22 etwa 50 ccm gesättigte Gipslösung + I promille KCl. Am 11. VIII. 22 war die Pflanze 73 cm hoch mit einem etwa 2 cm breiten Köpfchen. Die Versteifung reichte bis etwa 50 - 55 cm über den YAırzelan- satz. Die Pflanze wer normal gewachsen. Das Merkwürdige war nun, dass sie in die- ser Region von ca 10 - 12 cm, und etwa 53 - 65 cm Höhe weder Haare. noch Spaltöffnungen gebildet hatte, während darüber und darun- ter die Behaarung sehr stark war, ausser am Hypokotyl; auch Spaltöffmingen waren ober- und unterhalb dieser Zone normal ausgebildet. Diese Haar- uns Spaltóffnungs- freie Region fállt zusammen mit der Zuckerregion, z.T. bts in die Nitratregion: hinaufreichend. BE Nun kommt di Salzen nicht nur eine spezifische strükturgeben- de Bedeutung zu, sondern auch eine chemisch-physiologische. "Die Menge der als Re- servestoffe niedsrbelepton Kohlenhydrate (Stürke, Zucker) bei Kartoffeln, Getrei- xx de und Zuckerrüben ist direkt abhängig von der gegebenen Kalimenge" (SORAUER 1909, I, 298). "Nach den Studien von NOBBE rief ein Zusatz von Chlorkalium, einer sehr günstigen Verbindung, bei der seit Monaten rulienden Kali-hungrigen Pi ond dich 2 ~ 5 Tagen schon eine Zuwachssteigerung hervor; darauf begann die S tärke- bildung" (SORAUER 1909, I, 299). "Zur Bildung der Stärke selbst ist kein Kalk nótig* (SORAUER 1909, I. 299). Mit dem Einfluss der Phosphate auf die Stür- kelósung und -Bildung beschüftigt sich FOUARD (1907)."Je nach ihrer sauren, pes |. tralen oder alkalischen Beschaffenheit wirken Phosphate e, Lösung und Bildung. der Stärke" (BÜSCEN 279 nach FOUARD). Die Wirkungsweise der einzelnen Salze und in Verbindung untereinander bei 2 gegenseitiger Beeinflussung ist in der normalen Pflanze zusarmen mit.noch vielen innern und äusseren Faktoren eine für eine bestirmte Pflanze ganz gesetzmässige. ` ` Es fragt sich nun, ob diese Gesetzmässigkeit der "zeitlichen Aufnahme und spezi- fischen Wirkungsweise der einzelnen Salze nach Entfernung des Vegetationspunktes, Ger "Regulations-Vorrichtung" (VÖCHTING) nicht durchbrochen wird. Wenn das der Fall ist, wenn für die dem Normalen entsprechende Gesetzmüssigkeit ein anderes Gleichgewicht der Entwicklungsfaktoren eintritt, dann kann nicht mehr Normales ge- bildet werden, "Je nach der augenblicklichen Kombination der Vegetationsfaktoren ändert sich der Produktionsmodus und das Produkt, nämlich der Pflanzenleib"(SORAU- ER 1909, I. 361). Die relative Lage der einzelnen Inhaltsstoff-Maxina in der Pflanze ist im Verlauf der Entwickelung eine’ organisationsphysiologische Gesetz- müssigkeit von allgemeiner Bedeutung (BERTHOLD II, 147, 218). Unsere Untersuct ang- en haben ergeben, dass diese Gesetzmässigkeit in: der anomalen Pflanze dieselbe ge- blieben ist. Da nun aber nach Entfernung des Vegetationspunktes tiefgreifende | Órungen stattgefunden haben, so müssen die oben skizzierten Fek- toren dabei eine bedeutende, wenn nicht die bedeutendste Rolle Spielen. Dass tat sächlich inbezug auf die einzelnen Salze nach der Operation eine Veränderung ein getreten ist, ergeben HOLTIIUSENS Untersuchungen recht deutlich. Die einen ënne? te werden in grösserer, die andern in geringerer Menge aufgenommen und gespeicher die Zu- oder Abnahme ist auch verschieden in Axe , Blätt rn und Wi elr Welche | Schiebung in der zeitlichen Aufnahme stattgefunden hat "ist nach seinen Analyse suchungen nicht hervor; dass aber eine solche statthat, ANY. E n m lys E MUERE een Lm E 194. Branscheidt, Experimentelle Beeinflussung d. Vachtumsfaktoren. wahrscheinlich. ilier hat das Experiment erneut einzusetzen und nur eingehende sys- tematisch-entwickelungsgeschichtliche Untersuchungen können hier Klarheit .schaf- fen. Es ist dabei aber nicht nur auf die verschiedenen Organe und Organteile, son- dern auch auf die einzelnen topographischen Gewebe zu achten, gahz besonders, wenn wie die mit Ánderuug der Salzaufnahme. verbundene Änderung der zeitlichen Wirkung der einzelnen Salze ins Auge fassen. Es fragt sich aber auch, ob die spezifische Wirkung in allen Einzelheiten noch dieselbe "geblieben ist. An und für sich ist daran nicht zu zweifeln. Da es sich aber im komplizierten Organisms nie um die isolierte Wirkung eines einzelnen Salzes handelt, sondern um einen Komplex mitei- nänder und gegen einander wirkender Komponenten, so ergibt sich, dass die Struk- turbildende Wirkung der unter andern Kombinationen stehenden Komponenten eine an- dere sein muss als bei dem Normalen, Wenn wir nun neben den morphologischen Anomalien die auffällige Stärkebildung ins Auge fassen, so ist klar, dass wir es in diesen Zellen und Geweben mit einem vollständig geänderten physiologischen Zustand zutun haben, der eben die Stärkebildung ermöglicht oder bedingt. Dass hier die Stärke- bildung nicht infolge höherer Zuckekonzentration zustande kommt, ist nach der Ver- ‚teilung beider Stoffe wohl nicht zweifelhaft. Stärke und Zucker "weichen sich aus; ‚in der Zone des Zuckermaxinuns EE das Stärkeminimum. In welcher Weise Ce Gees kebildung andererseits mit dem aufgenommenen Kali in Beziehung steht, wurde expe- rimentell nicht weiter DE EE nach HOLTHUSEN ist. gerade das Kalium in a ano-. malen.Pflanze in geringerer Menge vorhanden als in der normalen und nimmt zudem nach oben ab. Eher lässt sich vermuten, dass die Phosphorsáure, das Calcium und Magnesium hier einen bedeutenden Einfluss ausüben. Saure Tri-Phosphate wirken auf die Stárke lóslich (FOUARD). Ob mit dieser Tatsache zu rechnen ist, wenn man die Lage der Maxime und Minima von Stärke und Phosphorsüure vergleicht, bleibt weiteren Untersuchungen zu entscheiden vorbehalten; jedenfalls nimmt mit steigen- dem Phosphorsäuregehalt die Stärkemenge ab. Calcium und Magnesium erfahren in. der 'anomaien Pflanze eine starke Steigerung (HOLTHUSEN). ' Weiter auf all' diese noch vollständig offenen Fragen einzugehen hat einst- weilen keinen Wert. Exakte Versuche haben hier voraufzugehen. Es würde auch an die Frage heranzutreten sein, ob all' diese morphologischen und physiologischen „momalien, besonders auch das eigentümliche Verhalten der Rinde und vor allem die jtärkebildung, i m Experiment nicht auch an der gesunden, normalen Pflanze durch . zeitlich e I ER Zusanmensetzung der Nährlösung und Änderung der Nährsalz- ‚Konzentrationen erreicht werden könnten, oder ob sich diese Erscheinungen nicht durch andere Eingriffe als das Köpfen ebenfalls erzielen liessen, Es ergibt sich aus vorstehenden Betrachtungen, dass die den Verlauf der anoma- "len Bildungen Ba EEE Seel einen ungeheuer komplizierten Komplex. von Ein- zelwirkungen darstellen. Es handel sich um eine ganze Reihe ergänzender und wider- strebender Komponenten, unter denen die mineralischen Salze, vor allem Calcium, ` Hagnesiun und Phosph jorsäure sicherlich eine hervorragende Rolle spielen. Wie eingangs betont hängt das Resultat dieser anomalen Wachstumsvorgänge, d 2 Form der Anomari e, db von dem entwickel lungsphysiclogischen Alter dod E Pflanzen zur Zeit der Operation. Das entscheidende ist der organi sg SE RE die physiologische Stimmung im Aug genblick der Operation, also der . ordickung nicht mehr teilnehmen. Für die Rinde liegen dic Dinge naturgemäss an- ich gleiche, charakteristische Besonderheiten seipt, BAU DB Halle vum ic kun E Tol Bt der Tarai okue 2M den jüngeren Sprossteilen, kann aber ärke inkt der Operation ab. In den physiologisch früher operierten Pflanzen wird am | isten SE d ME und ihre ee hier auch am BEE £1o0hàábhymiolokgis5sche Zustand, die Kombination aller Wachs- -— Auslösung. In erster Linie wohl massgebend ist der Grad der Verholzung in der Bün- ; : Ye a i TAS puras 2 ET SI delzone, dern wenn diese bereits bis zur Spitze verholzt ist, kann das Mark an der: ders und wir sehen darum auch, dass die Rinde in beiden beschriebenen Typen wesent- ichtiger werden als diese. Auch die Stärkebildung und Stärkemenge hängt vom Zeit- Münch, Anatomie d. Harzgänge. 195. LITERATURVERZEICHNIS. BERTHOLD, Untersuchungen zur Physiologie der pflanzlichen Organisation. Leipzig 1898, I; 1904, II.l. - BOODLE, On lignification in the ploem of Helianthus annu- us, Ann. of Bot. 1902, 16. - BRANS CHEIDT, Zur Kenntnis der Stoffverteilung in Keimling der Sonnenblume. Landw. Jahrb. 1920, 54. - BRANSCHEIDT, Zur Anatomie. u. Entwickelungsgeschichte von Chaerophyllum o Ricerca insbecóndere seiner Achsenge- lerke. Beih. Bot. 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Auf dem Querschnitt er- E scheinen diese bald in Form eines dünnen Wandbelags (Fig. 1), bald als mehr oder Ce weniger weit vorgewálbte Blasen (Fig. 2), die oft das Lumen des Harzganges voll- 3 ständig ausfüllen bo Die älteren Aokokón scheinen af diese Gestaltsänderung nicht geachtet zu P. haben, doch sind sie sicher vielen Botanikern bekannt, weil das Kiefernholz als : beliebtes Untersuchungsobjekt für mikroskopische Übungen oft zu Gesicht kommt. v. TUBEUF (2) schreibt, wie ich in meiner Arbeit anführte (p. 41), das Auspressen des Balsans erfolge bei der Kiefer durch den Turgordruck der Auskleidungszellen, die wie aufgeblasene Gurmiballons sich in die Harzgänge hinein ausdehnten. ` T "Um diese Gestaltsänderungen genauer zu untersuchen führte ich eingehende os- ` motische Untersuchungen aus, indem ich durch Zusatz von ‚Wasser oder Zuckerlósung ` verschiedener Konzentration (p. 46) das An- unà Abschwellen unter den het vor Augen führte. Die aufgetretenen Gestaltsänderungen gab ich in zahlreichen ` Zeichnungen wieder. Die Auskleidungszellen zeigten ungemein hohe osmotische Wer- - te, da sie noch einer etwa lOO-prozentigen Rohrzuckerlósung Wasser entzogen und dabei: etwas anschwollen. Ich schloss daravs, dass sie beim Anschwellen einen E "Druck von über 100 ads are de entwickeln und mit dieser Kraft den TANE d aus Sg ‚dem Harageng Be D EC N EEE LAE doe LU EE E 196. | Münch, Anatomie d. Harzgänge. Diese regelmässigen Bewegungen der Epithelzellen beim Harzfluss konnte Fráu- lein ANNFRIED FRANCK in einer unter Leitung von HANNIG ausgeführten Arbeit "Über die Harzbildung in Holz und Rinde der Coniferen" (3) nicht wiederfinden. Auch in abgeschnittenen Zweigen, aus denen nach ihrer Angabe das Harz ausgelaufen war seien die Zellen nicht aufgeschwollen gewesen. Sie lásst durchblicken, dass ich nach ihrer Meinung solche Zellwandbewegurgen mit den in verletzten Harzgängen später auftretenden Tüllen verwechselt habe. Dabei schein FRANCK nur entgangen zu sein, dass die von mir beschriebenen Zellschwellungen nach meinen ausführlichen Angaben unter dem Mikroskop in wenig Sekunden erfolgen und bei Zuckerzusatz ebenso rasch wieder zurückgehen. Mit Pül- len haben diese Bildungen daher zweifellos nichts zutun. Tüllen, wie sie bei der EDEL o Ze Fig, 2. Entleerter Harzgang. Epithelzellen aufgeschwollen n engen das Lumen ein. 1 lebende 7 tote Scheidenzellen. 3 lle zur achprüfun ae A um meine früheren durch e EE fz lenbeweise zu erweitern. s t einer dreijährigen Zweig vom Bann und fertigte o bevor merkt icher Harzfluss eingetreten war, in Alkohol brachte und dann in Glycerin untersuch- gleichen Dei pes tat ich in Wasser pes unter- r Weise, an derselben Schnittstelle nach l Tag, nachdem en Harstrüpfchen ausgeschieden hatten (Tabelle e Von beiden e NE SR e ET aaa a aa e s nitie SC ÉIER ist. bou ‚Münch, Anatomie d. Harzgünge. 197. I. Gefüllte Harzgünge (sofort nach den Abschneiden untersucht) ^ r . Äusserer Duchmesser W|- 51| 42| 52| 54 |55| 42| 51 |e3 | 53 1 49 | 57 | 57 | 56 Is 5 N 30| 15.-34| 30 | 44 | 31 | 40. |48 | 37 | 33 | 44 | 42 | a3 |42 urine (von aussen) EDGE J]1uilb$e|l2|2| 2|ad4l| ae X53 po Duchmesser u | 56| 52| 53| 42 | 60 ` Durchschnittlich 52,6 S Lumen 42| 381 361 30 1.52 y 89,9 3 per (von aussen) 31 Markkrone. : Demnach Breite der Auskleidungszellen (52,6 - 37,9) : 2 - 7,4 w. i a à S II. Entleerte Harzgänge (1 Tag später als I). 3 Áusserer Durchmesser ul 43 - 56 163 | 51 |52| 51 | 48 ei BA | 53 | 54 | 60-| 57 49 d Lumen u Qr 0181-0 9| 0.15 118 115 118 118 | 21 | 317 110 3 Jahrring (von aussen) er) I 2 2 aaa rt E | | 1 Äusserer Durchmesse u | 57| 48 | 52| 48 | 48 | 53 Durehgohnittlich 52,4 Lumen u I2 b AP 07 21 Ze 14 | 10, rore ig (von aussen) 3 Markkron Demnach Breite der Eege (52, 4 - 10 SC: = 21,1 y. In dem BbesschnEb takon Spross hatte sich also nàch 1 Tag das vorher mit Bal- sam prall ausgefüllte Lunen von durchschnittlich 37,5 u auf 10 ‚2 H verengert, in- * dem sich die Auskleidungszellen von durchschnittlich 7 e u anf. 21,1 u Breite aus &ehnten. 7 von den untersuchten 20 Harzgängen waren dureh die sifgoséhwolleném Auskleidungszellen so vollständig erfüllt, dass ein Lumen nicht erkennbar war. Am —— vollständigsten entleerten sich hier zumeist, wie auch sonst in der Regel, die Harzgänge des letzten Jahrringes. In diesen findet man auch am frisch nn ten Holz die Auskleidungszellen oft etwas breiter als in den älteren Jahrri = Sie sind, wie ich a. a. 0. S. 40 angab, plamareicher und turgeszenter als die E 5; - älteren. Auch die Harzgünge der Markkrone reagieren und harzen sehr rasch. Ausser- —. den finden sich, wie sich oben zeigt und ich a. a. 0. S. 67 erwähnte, unregelmüs- = Bige Ürtaprachiede in der Üffnungsweite, wie ja auch z.B. die Spal böffmungen am selben Blatt meist nicht gleich weit geöffnet stehen. - Den Versuch, den ich übrigens schon in meiner Arbeit S. 13 und S. 49 ege- ben habe, wiederholte ich mit geringen Abünderungen mehrfach, auch an 100-jühri- xe gem Holz und erhielt stets ganz ähnliche Ergebnisse. An Zweigstücken, die in Wasser lagen, fand ich schon eine E Stunde nach der Abtrennung vom Baum im Bereich der Schnittflächen die Aufschwellung vollendet, während 1 cm von der Schnittfläche nur die Harzgänge des Ee voli-' kormen’ reagiert hatten. Dass FRANCK diese Erscheinungen an abgeschnittenen Kiefernzweigen entga sind, dürfte hauptsächlich darauf zurückzuführen sein, dass der Harzfluss RT dor Abtrennung ei nes Zweiges durchaus nicht immer vollständig ist. A. a. 0. habe ich ausführlich auseinandergesetzt, wie das Aufschwellen der Epithelzellen und damit | der Harzfluss von'der Wasserzufuhr und von den Druckverhültnissen im Splint abhän, ig ist. Im einem benadelten, transpirierenden Zweig bilden sich =i der Abtren- . mung durch den Transpirati t bei fehlender Wasserzufuhr pannungen, die die Wasserabgabo aus den Tracheiden an die Epithelzellen und damit gegen Aufschwe len erschweren. Um müglichst vollstándigen Harzfluss zu erzielen, muss man solche Zweige in Wasser stellen und bedecken oder ganz unter Wasser tauchen. Ein frei im geheizten Zimmer ausgelegter, Greijühriger, benadelter Kiefernzweig zeigte 1l ' "ag nach der Abtrennung folgende Ausnasse in der Nähe der ek eh (Tabe Auch dm eere. me bi ähnliche cm e | a RE qe. Ne d NEE Dé, BILE ya A EE E er Vai e S $ | gplasnafreien, in der Regel luftführenden, in der Längsrichtung meist kurz ge- |. -kammerten, verholzten Parenchymzellen, die weiter nach aussen von den gewóhnli- 198. : Münch, Anatomie d. Harzgänge. Iil. Harzgünge im trocken gelegenen Zweig. assurer Dubrcim a -20 | 57 | 60 56| 54 | 47 | 54| 51 | 60 | 39 | 53 |Durchsch.| 54 Lumen gà 39 |40 139 | a2| 38 | 21| 25| 30 | 42 | 221 30 e 35 2| 3| 3 | Mark- Jahrring (von aussen) LIS LJ 4701 4 krone. KX Der Vergleich mit I und II zeigt, dass die Epithelzellen nur sehr wenig an- geschwollen und das Lumen dreimal so weit war, also neunmal soviel Harz enthielt als bei dem in Wasser liegenden Zweig II. An wenig verdunstenden, besonders an unbenadelten frischen Holzstücken kann das Aufschwellen vollständiger sein. Ich habe deshalb zur Sicherheit möglichst mit gefrorenem Holz gearbeitet um ganz un- veränderte Epithelzellen zu sehen. Vermutlich hat FRANCK das alles nicht beach- tet und bei abgeschnittenen Zweigen nur ganz unvollständigen Harzfluss erhalten, sonst hätte ihr die rasche Veränderung der Epithelzellen nicht entgehen können. Wenn FRANCK, um das Verhalten der Epithelzellen beim Harzausfluss zu unter- suchen, die Rindenharzgänge von Picea omorica wählte, so war das kein glückli- cher Griff. Die Epithelzellen dieser Gänge sind so gebaut, dass sie ohne über- mässige Dehnung ihrer ziemlich dicken Wände nicht annähernd so vollständig das Lumen des Harzganges ausfüllen können, wie die Epithelzellen des Kiefern-Splint- holzes. Von.diesen habe ich gezeigt, dass sie vermóge ihres besonderen, konkaven — Baues schon ohne jede Dehnung ihrer Membran, Iediglich durch Gestelts£nderung, auf das Mehrfäche ihres Raumgehaltes aufschwellen können (a. @..0. 8. :48, Abb. 12). Dieser grundsätzliche Unterschied ist besonders auch bei den im Verhältnis zum Harzgang-Lumen sehr kleinen Epithelzellen von Picea zu beachten, bei denen ein Aufschwellen schon durch die Verholzung der dicken Wand ausgeschlossen ist. yx Schliesslich scheinen auch die von FRANCK angewendeten Fixierungsverfahren für die Ermittelung der natürlichen Zellformen nicht zu gemügen. Bei so starker Kontraktion des Protoplasten, wie man sie in Fig. $ bei FRANCK bemerkt, ist oft auch die zarte Zellwand verbogen, Von solchen "Kunstprodukten", wie FRANCK ihre | fixierten Präparate zutreffend nennt, können Schlüsse auf die wahren Zellformen nur mit Vorsicht gezogen werden. Per Weiter habe ich a. a. 0. gezeigt, dass der aus den Sekretionszellen beste- hende eigentliche Harzgang des Splintes von Pinus silvestris umgeben ist von rring (von ausse je. ^ 0 B 1:0618551246 1.4 2. 1-3 22 ach grenzen im Querschnitt an den eigentlichen Harzgang durchschnitt- | ET er e E JE | Sein dürfte und dass dieser Wechsel in der Vollständigkeit der Lufthülle auf dua à Wasserversorgung der Epithelzellen und damit suf deren Aufschwellen und den Harz- Schnitten, in denen SS Sind es aber regelmäs: ssig und nicht erst nach 2 Jahren währerd die lebenden Ze len nie verholzen. Vberhau auch in Bast ed Anatomie d. Harzgänge. 199; lich etwa 9 Parenchymsellen, von denen durchschri ttr ich T. tot und erlrückt und 1,5 lebend sind. Bei einer andern Zählung fand ich an 10 Har: gängen durchschnitt- lich 6,5 tote und 1,6 lebende und an einen 3-jährirsen Zweig an 15 Hərzgängen 7,0 tote und 4, lebende Scheidezellen. In diesen Zahlen wird man nur eine Bestätigung meiner früheren Darstellung finden können. Ich muss es dem Leser überlassen zu beurteilon, cb in der Anord- nung der toten, erdrückten Zellen wirklich gar keine Regel liegt, wie FRAIICK meint. Die Regel ist nicht nur in den Zahlen und im Bild unverkennbar, sondern euch tiefer begründet. Der Entstehung der Harzginge aus dem Cambium gehen nach SANIO mehrere, sonst nicht vorkonmende Zellteilungen voraus. Der fertige Harz- gang mit seiner parenchymatischen Umgebung besteht deshalb aus mehr Zellen, als bei normaler Zellgrösse auf dem verfügbaren Raum Platz hätten. Dazu könnt, "dass die 4 - 6 Epithelzellen, die auf den Querschnitt erscheinen, einschliesslich des Sekreirsumes allein schon einen Raum einnehmen, der für wenigstens die doppelte e Zahl gewöhnlicher Parenehymzellen ausreichen miss ste. Dadurch wird eine grosse So Zahl von Parenchymzellen überzählig und stirbt ab. Ihre Reste finden sich in Ge- do stält zerdrückter, zerknitterter Wände zumeist dort, wo der Druck am stärksten E ist, nàulich in der Ungebung der Ee igne Epithelzellen. Ich hatte ange- Ss, nommen, dass meine kurze Bemerkung in dieser Sache a. a. 0. 5.9 genügen müsste, AE um das Verständnis dieses nicht allzu schwierigen Sachverhalts zu ermöglichen, Da die Zahl der Zellen, aus denen sich ein Parenchymstrang im Querschnitt zu- sammensetzt, und auch der Durchmesser des Harzganges verschieden gross sein kann, so ist die Zahl der erdrückten Zellen, entsprechend unsern Zeichnungen und oben wiedergegebenen Zühlungen etwas wechseln id. Unregelmässigkeiten kommen auch an Harzgängen vor, die an Narkstrahlen angrenzen. Ich habe deshalb a. a. 0. in Ab- bildung 1 eigens auch solche Harzgänge wiedergegeben, dio mur eine unvollkonmene Scheide von leeren Zellen haben (a u. 3). Ich möchte annehmen, dass FRANCK zufäl- ` lig gerade nur solche Ausnahmen im Auge hatte, wenn sie die Re; gel nicht anerkannt hat. In der Beschreibung der Markstrahlgänge hat sie sich jedoch versehen. Diese grenzen nie, wie FRANCK ang:bt (S. 177) Ge De seitlich an die Tracheiden. Sic sind vielmehr - wenigstens bei Pinus silvestris- ausnalmslos durch kolla- bierte, tote Parénchymzellen (Scheidezellen) von diesen getrennt, genau, wie in meinen "Abb, 6, 7, 8, 9, 9a, 10 a. a. D gezeichnet ist. Diese Zellen fehlen aucl. in nächster Nähe des Cambiums nicht und sogar im Cambium selbst fand ich - im Januar - wenigstens die eine oder andere dieser Zellen erdrückt. Dass FRANCK die von mir als Regel beschriebene Luftirille um dui Mod s nicht apicis -finden konnte, dürfte auf die Verwendung von fixiertem Material zu- rückzufihren sein. Im frisch geschälten Kiefernstamn nd auf Längsschnitten des frischen Kiefernsplintes erscheinen die Harzgänge weisslich uu wegen des hohen Luftgehaltes der Umgebung, hauptsächlich der toten Scheidezellen. : Man sieht das am besten an frischen Längsschnitten, die man in Glycerin unter- ` sucht. Natürlich lässt sich lie Luft bei der Präparation und Fixierung durch ` Flüssigkeiten verd-rängen unl ich habe angenomnen, dass das wohl auch in der Na- tur, in sehr wassersattem Holze, vorkommt. Auf Seite 52/53 habe ich ausgeführt, wie "der Iuftgehalt der Scheidezellen mit der Ssugspannung im Splintwasser wech- ` Be BA fluss Einfluss haben muss. Fü. ^ie physiologische Anatomie sind deshalb diese scheinbaren Kleinigkeiten nicht gleichgiltig. Besonders fest haftet, die Luft in den ihr engen Scheidenzellen der quergin- aus denen sie auch dureh Alkohol nur langsam ge wiri wie an Holz zquer e c getroffen sind, zu sehen is GE Die Angabe n FRANCKs i über die Verholzung der Fami coe ie. mih r ~ end meinem ee; Befund, dahin zu berichtiger und zu Tobin. dass bei den Harzgängen des Holzes von Pinus silvestri die leeren Zell end der toten Zeilen, also besonders meiner Scheidenzellen, verholzt sind. Diese ee, upt scheinen be: der Kiefer im Holz Vero 200. Münch, Anatomie d. Harzgänge. nur solche Zeilwände deutlich verholzt zu sein, die keinen lebenden Inhalt mehr führen, FRANCK beruft sich auch. auf die Autorität älterer Anatomen, besonders von SANIO (4), von dem sie folgenden Satz zitiert: "Die den Harzgang zunächst. umge- benden Zollen" (gemeint sind zweifellos die das Lumen des Harzganges üm- gebenden Epithelzellen) "bleiben stets dünnwandig und unverholzt, die entfernte- ren bleiben zwar dünnwandig, cirige von ihnen verholzen aber", Den folgenden, bei SANIO unmittelbar folgenden Satz lässt FRANCK aber weg: "Dicse verholzten Zellen enthalten Luft, während die unverholzten Inhalt führen", Eine Widerlegung meiner Darstellung kann ich hierein nicht finden, vielleicht nur eine Bestäti- gung, wenigstens soweit, dass die verholzten Zellen, und das sind hauptsächlich meine Scheidenzellen, Luft führen. Dass SANIO mur von "einigen" solchen Zellen spricht, liegt daran, dass er sich in jener Arbeit auf die ersten Entwickelungs- stadien des Harzganses beschränkt, in denen die überzähligen Zellen noch nicht alle erdrückt sind, weil die Epithelzellen und das Harzgang-Lumen noch nicht zur vollen Grösse angewachsen sind. Soweit mir ältere Abbildungen von Kiefernharzgängen zur Hand sind - leider fehlt mir gerade die KilYsche Wendtafel - stellen sie nicht den lebensfrischen Zustand, sondern mehr oder weniger veränderte Präparate dar. Trotzdem bestätigen sie, bei genauerer Betrachtung, meine Darstellung, STRASBURGER (Bot. Praktikum) zeichnet als Begrenzung des Harzganges l lebende und 11 (- 12?) leere, meist auch zerdrückto Zellen; HEMPEL und WILHELM(Bäume und Sträucher, Band I, S. 125,.abge- druckt in WIESNER, Rohstoffe des Pflanzenreichs) 2 lebende und 9 leers. Diese Zeichnungen entsprechen also hierin ganz meiner Darstellung, sie unterscheiden $4 sich nur darin, dass sie die leeren Zellwände zu wenig kollabiert und gefaltet -~ M wiedergeben. Das ist auf die Präparation zurückzuführen, durch die, wie HEMPEL u. WILHELI! selber in der Figurenerklàrung sehr richtig bemerken, die Zellen zum Teil verschoben sind. Bei SACHS, (Lehrb. 4. ed. S. 95, Fig. 78 E) sind von den an die FEpithelzellen grenzenden ' Parenchynzelldn 2 mit "Stärkekörnern, 8 ohne Stär- ke, also ungeachtet des in der Zeichnung angedeuteten Inhalts wahrscheinlich tot. Die Zerquetschung dieser Zellen ist nicht vollständig wiedergegeben. Warum diese und die andern Autoren aus der Zahl der lebenden und toten Zellen keine Regel ab- geleitet haben, kann für mich ausser Betracht bleiben, bei HEMPEL und WILHELM mag dazu beigetragen haben, dass sie leere Zellen zum Teil für Interzellularen . gehalten haben, wie aus ihrer Zeichnung hervorgeht. Da ich a. a. O. S, 9 aus- drücklich auf diese Fehlerquelle hingewiesen habe, wird FRANCK diese Verwechse- lung wohl nicht unterlaufen sein. HABERLANDT (5) hat früher schon den Ausdruck Scheide und Scheidenzellen für regelmässig um den Harzgang angeordnete Zellen angewandt, namentlich für die sklerenchymatische Schutzscheide der Nadel-Harzgänge. Ich konnte diesen Autor in meiner Arbeit nicht zitieren, dà mir, wie ich im Vorwort zusführte, bei der Aus- &rbeitung keine Bibliothek zur Verfügung stand. Auch die Schutzscheide HABER- =- LANDTs ist nicht ringsum geschlossen, sondern nach HABERLANDT von unverdiclten e. "Durchlasszellen" unterbrochen. Dementsprechend ist für die den Harzgang des Hol- zeg von Pinus silvestris umgebende Zellschicht die Bezeichnung Scheide und zwar Luftscheide angebracht, und die Aufstellung FRANCKs, den Harzgängen des Conife- — renholzes fehle eine Scheide, für die Kiefer zu berichtigen. ~ N art des Kiefernharzganges unter Beachtung der in meiner Arbeit und im Vorstehen- . den SE erter BEE wird, meine Befunde wiederzuerkennen und zu Ba po e LITERATUR-VERYELSS. Reichsanst. L. u. Forstw. X (1919). Die hier angef. Seitenzahlen beziehen sich auf d. -Sonderabdr. - (2) v. TUBEUF in Ztschr. Forst- u. Lahdw. 1918, p. 5. - (3 873) p. m = ) HABERLANDT, Phys. Pflanzenanat. 5. ed. 1918. Ich zweifle nicht daran, "dass es FRANCK boi tieferem Eindringen in die Eigen Qd a) SE Grundlagen der Kiefernharznutzung in "Arbeiten der Moin K in Mez, ME III (1923) p. 173 - 184. - (4) SANIO in Pringsh. Jahrb. no 5 extremen Standorten und weist hin auf die Bildung hibernakelähnlicher Gebilde im SL Hibernakelbildung an möglichst feuchten Orten, die AC en besonders zusagen Sollen, eintreten zu lassen. ; piura vun el rum subspec. montana Murbeok erzeugen an ziemii reichem, durchaus nicht extrem feuchtem Standort alljährlich ein / ae SE Ve SE Schmucker, Geophile Pflanzen, | 201. Zur Morphologie und Biologie geophiler Pflanzen. Von THEODOR SCHMUCKER (München): -Mis dem Ausdruck Geophilie.wird eine grosse Anzahl recht verschiedener Frschéi-. nungen zusammengefasst. Geophile Pflanzen sind solche, bei denen feile, die bei í der "Normalpflanze* die Tendenz nach aufwärts, dem Lichte zu, haben, sich in nehr . oder minder auffälliger Weise der Erdoberfläche zuwenden oder sogar 'in das Sub- | strat selbst eindringen, ja in vielen Fällen dauernd in ihm verharren. Das n- sätzliche, also gewöhnliche Verhalten der Sprossorgane wird nach ARESCHOUG als d M aerophii bezeichnet, wofür GOEBEL mit vollem Recht den Ersatz "photophil" vor- ^ =~ schlägt. In sehr vielen Füllen würde man statt geophil besser skotophil sagen. 3 Freilich kann bei der Vielheit der Fälle nie ein Ausdruck jedem einzelnen seiner ` ee Wesenheit nach gerecht werden. Es war die gestellte Aufgabe, einige dieser Hadie genau zu beobachten, Beiträge zu deren Organographie und Biologie beizubringen, vor allem auch durch ` Kultur und Experiment in die Ursachen der Gestaltung nach Möglichkeit vorzuðrin en. Als Problem schwebte auch stets vor, Gestaltung und physiologisches Verhalten, wie z.B. etwa die Lichtumstimmung deg Ceotropismus bei -Ausl&ufern, möglichst | auf sogenannte "mechanische" Gründe zurückzuführen oder wenigstens diesen Ziele näher zu kommen. Gerade aber in dieser Hinsicht zeigte sich auch hier, wie weit wir gegenwärtig noch von einer befriedigenden Lósung entfernt sind. Solange eben unsere Kenntnisse von dem, was eigentli ch Leben heisst, so gering sind, sind der- artige Versuche gewissermassen fundamentlos, es bleibt "nichts übrig, als von aus- sen nach innen tastend vorzudringen ohne Gewähr dafür, ob nicht der eingeschlage- ne Weg prinzipiell ein Irrweg ist. In diesem Sinne mogen auch die folgenden Aus- führungen en werden. — STELLARIA NEMORUM. Stellaria nemorum, eine ziemlich weit verbreitete, feuchtigkeitsliebende, star- ken Schatten ertragende Caryophyllacee, zeichnet sich neben dem habituell ausser- ordentlich ähnlichen Malachium aquaticum durch ausgesprechene Ausläuferbildung aus, während bei vielen andern Familienangehörigen zwar kriechender oder nieder- Hösendar Wuchs, doch nicht echte Stolonenbildung typisch ist. Ersteres Verhalten stellt eine Steigerung der letztgenannten Wuchsform dar unter Zunahme der Diffe- renz zwischen den aufsteigenden, ev. blühenden Sprossen und den kriechenden Sei- tensprossen. Nach VOLLMANNs Angaben könnte es scheinen, als ob bei eu die Erzeugung zahlreicher und langer Ausläufer an ganz "besonders schattige und ` feuchte Standorte, an denen Blütenbildung nicht mehr möglich ist, gebunden sei. Nach andern Angaben wäre nur die zarte Unterart ocircaeoides A. Schwarz dazu E hig. NEGER aber beschrieb bereits solche stark geophile Formen von ec Fon nicht Herbst am Ende der Auslüufer. Deren Wuchsrichtung bezeichnet er als einzig und al lein von (positivem) Geotropismus geleitete "zielbewusste Ortsveränderung" mm die Die in der Preilandanlage | des Münchener botanischen Gartens Set Bo läufern, Diese Beobachtung gab Verunla oben 'ermihnten Angaben zu p en. Zunächst sei Loue kurz a... a tti E e in "Beitig im Frühjahr geh 202. Schmucker, Geophile Pflanzen. Blätter erzeugen, sich aber infolge der dünn bleibenden Basis mur durch gegensei- tige Stütze im Bestand einigermassen aufrecht erhalten, wobei sehr oft durch wier derholte geotropische Aufrichtung der Spross einen eigenartig geknickten Verlauf nimt, was ermöglicht, dass an den niedergebeugten Knoten Wurzeln entstehen, die offenbar das. Hauptwurzelsystem wesentlich ergänzen. Die aufrechten Sprosse gehen dann in die typisch dichasialen, weitgedehnten, lockern Blütenstände über. Nach vor Beginn der Anthese gehen aus den untern Knoten plagiotrope zarte Ausläufer hervor, die im Laufe des Jahres sehr ansehnlich werden und meterlang werden kön- nen. Aufrechte vegetative Verzweigung tritt nur in Ausnahmefällen ein. Nicht al- le Ausläufer entstehen derart. Aufrechte, nicht mit Blüten endende Sprosse gehen im Laufe des Sommers unter + ausgesprochener passiver Umlegung in fast vollstän- dig ausläuferartige Gebilde über, die in der mittleren Region spärliche Verzwei-. gung tritt nun reichlicher ein und zwar in Form von Stolonen, die gewöhnlich mit kurzen Übergangsstrecken beginnen, Die typischen Ausläufer verzweigen sich nicht reichlich, beim Kriechen über Felsen unterbleibt das oft ganz,doch gehen aus äl- teren Wandersprossen, besonders solchen, die reichlich Wurzel schlugen, zuweilen reich verzweigte Systeme hervor. Im Spätherbst- überwiegen bei weitem meterlange Ausläufer, die noch im Oktober unverändert weiter wachsen und zwar nach allen möglichen Richtungen, den Hang und Felsblöcke auf- und abwärts kriechend und hän- gend. Vom einem auffallenden Hydrotropismus oder gar einer zielbewussten Ortsver- änderung ist mir nie etwas aufgefallen, im Gegenteil, das Wachstum macht ganz den Eindruck eines weder von Lichteinfall noch Schwerkraft beeinflussten, der Rich- tung nach zufälligen. Junge Ausläufer sind aber ausgesprochen plagiotrop, an häng- enden Mutteraxen gehen sie unter einem Winkel von etwa 459 nach unten ab, an krie- chenden Stolonen streben sie oft zunächst, soweit sie oberseits entspringen, flach aufwärts. Aber in allen Fällen ist das. Endresultat gleich, die Axe verhält sich wie ein lebloser, biegsamer Körper, der einfach seinem Gewicht folgt und da ausserdem in der Endknospe eine äusserlich wahrnehmbare, geotropische Reizbarkeit erlischt, so ist es nicht auffallend, dass die Wandersprosse vorwiegend an die tiefsten, gewöhnlich also auch feuchtesten Stellen gelangen, aber im Sinne des eben gesagten mehr zufällig-passiv. Denn auch das Licht wirkt wenig oder gar nicht richtend, die Stolonen dringen auch in dunkle Höhlen und Löcher ein, wach- sen aber andererseits gegebenenfalls dem Licht direkt entgegen. Gelangt die Spi- tze zufällig im Moospolster, unter Laubdecken, unter die Erde, so tritt stärkste Verzweigung und Bewurzelung ein, die Internodien werden kürzer und dicker, bleich, schuppenförmig, d.h. sie nehmen "hibernakelähnliche Gestalt an. Diese letzteren überwintern, ebenso geschützt liegende, bewurzelte Ausläufersprosse und aus ihnen geht im Frühjahr die neue aufrechte Pflanze hervor. Wird die Hainmiere dauernd im temperierten Gewächshaus gezogen, so wachsen die Ausläufer während des Winters zwar weiter, doch merklich gehemmt. Die Inter- nodien werden kurz, die Blätter grösser, z.®. "tritt schwache Aufrichtung ein. Im Frühjahr aber verlängerten sie sich sofort wieder in ausgesprochener Stolonen- form, ohne dass aufrechte Teile entstanden. Die Lebensverh<nisse waren insofern abgeändert, als erstens die Periode vollständiger Ruhe mit ihren tiefen Tempera- turen ausfiel, zweitens die Assimilation, wie die relativ grossen, dicht stehen- . den Blätter zeigten, in erheblichem Masse weitergieng (dass eine so tiefen Schat- | ten ertragende Art während des Winters boi vollkommen freiem Standort und sonst J günstigen Umständen beträchtlich assimiliert, ist zweifellos), drittens die Be- | wuürzelung relativ schwach bleib, sodass im Frühjahr die am natürlichen Standort durch das gewöhnlich noch im Herbst stark entwickelte Wurzelsysten (an den Hiber- duce TE TUR TER EE - t S NEN E EE DT RS OPI EIU PALO. — = Fk Ü : m Pra ER EN S S REA MED D. PE INI re SER CERNI n E ERU DNE EE T NE DIS NH VOBIS c NS OMEN ACT IE OE IR ge E LA Qe E e, SNO QU o: TUE SRM! V ete T CRI QI EE IRSE S TEEN RE E ENTE Ee züglich unter ganz andere Ernährungsverhältnisse geriet, zumal die Versorgung mit Reservestoffen im Freien bei deren unbedeutender Menge in den Überwinterungs- | organen gering bleibt. Diesem letztern Umstand müssen wir wohl neben durch inne- re Gründe bedingter Periodizität, die sich in auffülliger Wachstumsheumung im - Herbst bei relativ günstigen Aussenfaktoren dokumentiert, das oben geschilderte Vernalten der Gewächshauspflanzen zuschreiben Wenn bei der Samenkeimung eben- falls. zunächst ein aufrechter joies ent BAHR, wenn Stecklinge sowohl von auf- Schmucker, Geophile Pflanzen. 205, rechten wie stolonenartigen Teilen der Pflanze zunächst ihre obersten Knospen als aufrechte Laubtriebe auswachsen lassen, so handelt es sich auch hier um Umstände, bei denen Aschenbeslandteile reichlich infolge rasch einsetzender Bewurzelung ver- fügbar sind, während Assimilate erst gebildet und rasch verbraucht werden, sodass ihre relative Konzentration nicht hoch ansteigen kann. Die Assimilationstätigkeit der grossblättrigen aufrechten Sprosse erzeugt dann jene Baustoffverhältnisse, die apikal Blütenbildung, basal Ausläuferbildung ermöglicht, wobei letztere anspruchs- loser ist als erstere, Die jungen Ausläufer sind anfangs, wie verschiedene Versu- che zeigten, von der Mutterpflanze sehr stark abhängig, späterhin werden sie weit- gehend selbständig, ihre Baustoffversorgung ist bei der Fülle beeinflussender, von Fall zu Fall stets variabler Umstände aber schwer zu fassen. Jedenfalls tritt in ihnen ziemlich bald eine innere Umstimmung ein. Junge Ausläufer sind ausgespro- chen transversal geotrop, richten sich im Dunklen auf, wachsen demgemäss beim Über- decken mit Erde rasch wieder zur Oberfläche heran. Altere Ausläufer sind nicht | meht ausgesprochen geotrop, ihre Wachstumsintensitát ist geringer, im Dunkeln rich- ten sie sich wenig und langsamer auf, mit Erde bedeckt schwellen sie en, Verzwei- gung und reichliche Bewarzelung tritt oin, eben "Hibernckelbildung" (Fig. 1). N Fig. l1. Hibernakel von Stellaria nemorum. Wenn im Gewächshaus Ausläufer fast l Jahr lang freihängend gewachsen und annähernd 2 m lang geworden, so wurde, jedenfalls z.T. durch die immer schlechter werdende E Wasserleitung, das Wachstum gehemmt, die Internodien wurden kürzer und dicker, die = Blätter etwas grösser, die Sprossenden richteten sich aktiv zur Horizontalen auf, Übrigens zeigte sich, dass riesige Ausläufersysteme auch bei recht trockener Kul- tur an freien Standorten sich bilden, also durchaus nicht von übergrosser Feuchtig- As a Ee EE EE NER, ai GENEE wA = Ser LT EY Kane i o SE EE ” in ` DUE TERN, esi P wachsenden Systens stehen, wird aber leicht aufgehoben, wenn das nicht der Fall ist, Verhältnisse, die sich bei den unten anzuführenden bei Ctrcaea wesentlich un- . terscheiden, ee ze und des Ausläufers zu Bei älteren, äusserlich noch ganz unverändert, viell Erde, was bei der oben beschriebenen geotropischen Stimmung leicht statthat, als- - bald jene Hibernakeln entstehen. Etwas weniger typisch findet man sie auch am Lich wächshaus gross, aber die fortdauernd relativ günstigen W eS or verlangsamt, nich . eingestellt. Wenn diese Formen schon im ersten Frühjahr als Ausläufer weiterwuchs % 204. Schmucker, Geophile Pflanzen, so haben wir in diesem Verhalten ein Anzeichen für den Einfluss innerer Periodi- zität, die überhaupt inbezug auf Hibernakelbildung von grosser Wichtigkeit zu sein scheint. Doch sind auch die Umweltsfaktoren, wie gezeigt, wesentlich beteiligt. Junge, kräftige Stolonen mit Erde bedeckt bilden zwar auch stark verdickte, etwas gekürzte. Glieder, si lassen aber die Wacl hwindigkeit nicht so rasch ab- fallen, werden negativ geotrop und erreichen daher die Oberfläche wieder. Übrigens erweisen sich die Éndknospen von Herbsthibernakeln sehr oft als negativ geotrop, dringen aber infolge Wachstumsstillstandes nicht oder kaum mehr hervor. Die Blät- ter an den Hibernakeln sind gewöhnlich schwach verdickt, im dunkeln fast zur Schuppenform herabgesunken. Der Gehalt an Reservestoffen ist nicht sehr erheblich. Die gefundenen Wachstumsverhältnisse von Pflanzen, die der winterlichen Ruhe- periode beraubt worden waren und bei denen im Frühjahr weder aufrechte Sprosse Fig. 2. Stellaria nemorum. Fig. 3. era EE . Verholzte Epidermis. &ume in Aufsic noch jemals Blüten auftreten, erinnern z.T. an analoge Erfahrungen an andern Pflan- . Zen, wie sie KLEBS u. a. gemacht. Eine Psychroklinie im Sinne von LIDFORSS konn- te bei Stellaria nemorumnicht ermittelt werden. Die des Vergleichs halber inte- ressante Messung des Streckungswachstums von Ausläufern ergab eine Länge der wach- senden Zone von 3 - 4 cm, sodass spütestens das dritte Glied ausgewachsen ist. In Boden vordringende Sprosse verhielten sich ganz ähnlich. ` E Die Sprosse der Hainmiere wie vieler ihrer Verwandter zeichnen sich durch aus- M serordentliche Brüchigkeit aus. Eine vollständige Trennung an der Bruchflüche fin- . det aber gewöhnlich nicht statt, der Zentralzylinder mit seinem starken Skleren- z Wiss-HohlAyiinder bleibt intakt und wird nur gebogen. Die Pflanze wird auffallend wenig durch solche Brüche beeinflusst. Als deren vər- - . ursachende Struktureigentümlichkeit wurde sehr star- ke Verholzung der Epidermis gefunden, eine Eigen- schaft, deren Nutzen nicht ersichtlich ist, deren üble Folgen aber nur infolge der besondern Lebens- reichliche "Adventiv"-Wurzeln, feuchte schattige Standorte, Wachstum in dichtem Bestand mit Stützhil- fe) der Pflanze erst erträglich werden. Ausserdem ziehen sich hypodermal ziemlich ausgedehnte Hohl- raum-Systeme hin, den Zusammenhang zwischen Epider- - Ria. 4. SE In- | mis und Rinde lockernd. Auf dem Querschnitt erschei- terzellularrüume im Quer- nen sie als 10 - 20 luftführende Gänge, in die auch d Schnitt. n p ein Teil der Stomata münden, über denen die Epider- SE mis etwas vorgwólbt ist. Die ie Bedeu- ist fraglich. (Fig. Bir extrem eingehaltene Spirotrophie in der Knospenanordnung (Caryophyllaceen- Wise, add dci EE T Pernar sie in Eer ege liegt, bewies der ; | ET Ge, 2 E e und sonstigen Bauverhältnisse (starker Zentralstrang, ung - 4). | . Morphologisch ds ec auffällig sind alle Sprosse von Stellaria nemorum durch Auch an den kriechenden Ausläufern ist diese Anordnung vollständig erhalten od Ser änderte sich die qualitüt der Achselknospen in einer kontinuierlichen Reihe von. Schmucker, Geophile Pflanzen. : 205. durchaus See Ausfall aller Experimente, sie zu verändern. Weder re de (physiologische) Änderungen der Lebensverhältnisse, noeh experimentell-opera. tive Eingriffe verschiedener Art hatten Einfluss. Dagegen sei hier nebenbei- ers. wähnt, dass bei Saponaria ooymoides-Kriechtrieben die Plagiotropie auf die.Spiro- trophie nicht ohne Einfluss ist und dass hier auch experimentelle Beeinflussung. gelang. Bei Stella- ria nemorum konmen.. e an einer Pflanze:..- ^ EN ‚in Bezug auf Knos-. E Wer ‚penanordnung beide Se NY, Spiralrichtungen oh- = ne erkennbare Gesetz- mässigkeit vor, ein ` - Spross. behält also. r à seine Spirele fast . Fig 5. Fig6. : stets konstant, .. pr Fig. 5, 6. Knospenquerschnitte von Stellaria nemorum. "fehlerlos" bei. Ein Zusammenhang zwisch- en Äusserer Spirotrophie und Richtung der Gefässspiralen wurde nur in sehr engem Ausmass gefunden: rechts-spirotrophe Sprosse scheinen durchschnittlich etwas mehr rechts gewundene, also normale, Spiralgefässe zu haben als linksspitotrophe, Trotz ; e Untersuchung an ziemlich reichem Mate- rial soll ein genauerer Bericht erst nach erneuter Nachuntersuchung' pe en werden. ssweise sei erwühnt, dass von der einst von JAMIESON behaupteten Ei- T weissbildung bzw. Stickstoffassimila- : tion in den Haaren von Stellaria media bei St. nemorum durchaus nichts. zu fin- - den war. Doch treten in Epidermiszel- len und Haaren der im Winter bei ge- hermtem Wachstum reichlich assimilie- Fig. 7. Schema der Knospenstell lung renden Pflanzen sehr zahlreich Drusen a an plagiotropen Sprossen von Stella- an den Wänden auf, die wohl aus gumi- UM ria nemorum (1inks) und Saponaria | ähnlichen Massen bestanden und einen oxymoides diy Teil der Eiweiss-Reaktionen lieferten ! | (Rip; 8; 9): CIRCAEA.. Verschiedene Circaea-Arten, besonders. n intermedia und C. lutetiana sind wiederholt zu experimentellen Versuchen herangezogen worden, | | besonders von GOEBEL (1880, 1893, 1908) und D0- .. STAL. Es sei zuerst kurz tiber die Arbeiten des letzteren Autors berichtet. Er versuchte Ein- os : d P blick in die verschiedene morphologische Quali- .— | | zk tät der verschiedenen Regionen des Stengels zu : Zeg gewinnen, indem er isolierte Knotenstücke oder ‚fig. 8, 9. Eiweissühnliche . lüngshülften davon mit je l Knospe als Steck- - Drus sen. dr ling benützte, wobei die Blätter entweder be-- lassen oder entfernt wurden. Im ersteren Fall ie åer Basis entnommen bis zu den apikalen Stecklingen, wenn möglichst wenig GE Site Achselknospen allein verwendt wurden. Die untersten ergeben typische, lang- du gliedrige, kleinbl&ttrige, plagiotrope Auslüufer, diesen folgten Sprosse, deren . |J. proximaler Anfang susiiaferartig war, aber nach kurzem Verlauf in aedi sich "206. Schmicker, Geophilo Pflanzen. aufrichtendeu, kurzgliedrigen Laubspross überging; die nächsten lieferten von An- ang an aufgerichtete Laubtriebe begrenzten Wachstums, doch noch ohne Blüten, die obersten fortschreitend ausgesprochen kurze Blütenstände. Alle Seitensprosse zwei- ter Ordnung waren Ausläufer mit z.T. senkrecht abwärts gerichtetem Wuchs und in solche giengen auch z.T. nicht mit Blüten endende relative Hauptaxen über. Ganz anders die blattlosen Stecklinge. Hier entstanden zunächst stets aufrechte Laub- triebe, die nicht zur Blütenbildung schritten, sondern entweder ihr Wachstum all- mEhlig 'einstellten oder:zu Ausläufern wurden. Vcrdunkelung der Blätter wirkte wie Entfernung derselben, d.h; die Ausschaltung der physiologischen Tätigkeit wie voll- ständige Abwesenheit. Diese Versuche wurden zunächst wiederholt und im grossen Durchschnitt die glei- cehn Ergebnisse erhalten, doch wichen die enzelnen Pflanzen viel mehr als nach DO- STAL zu erwarten wer, von der Regel ab, was freilich schon DOSTALs veröffentlich- ten beide Protokolle ahnen liessen. Als Hittelbildung sind jedoch die gefundenen Ergebnisse zweifellos ganz richtig und in ihrer Regelmässigkeit auffallend. DOSTAL erklärt die Resultate in erster Linie aufgrund der Verschiedenheit in der Assimila- tionsleistung der Blätter, wobei er anscheinend auf qualitative Differenzen, weniger Wert legt als auf das Verhältnis zwischen mineralischen und organischen Nährstof- fen. Relatives Überwiegen der ersteren soll aufrechte Laubtriebe entstehen lassen, starkes Vorwalten. der letzteren Blütenbildung bewirken, bei mittleren Verhältnis- sen sollen Ausläufer entstehen. Wir werden darauf noch zurückkommen, hier aber er- wähnen, dass DOSTAL auffallend wenig dio. so sehr verschiedene Bewurzelung der Stecklinge berücksichtigt. Wenn er z.B. bei blattlosen Stecklingen direkt von ei- ner Überschwemmung mit mineralischen Nährstoffen zu sprechen geneigt ist, so ist So das bei unbewurzelten, in Send (nicht näher. bezeichnet) oder Quellwasser gezogenen . Stecklingen. nioht ganz verstündlich, und dass diese wenigstens in der entschei- Bender Zeit fast oder ganz wurzellos waren, folgt aus Abbildungen und z.T,. Proto- . kollen, Ferner wäre zu "berücksichtigen, dass sich die Knospen verschiedener In- sertion von allem andern ab gesehen Huch durch ihr Alter unterscheiden. Eine scharf abgegrenzte, auch physiolog ‚isch und potentiell abweichende, blattlose, un- tere Region kann ich nicht finden, sondern nur eine weitere Zunahme der "basalen Tendenzen". Das Abfallen der Blätter von diesen untersten Knoten ist auch weitge- |. hend von zufälligen Bedingungen abhängig. anne Na in soll kurz eine Darstellung der Versuche gegeben und dann versucht werr |. den, ein einheitliches Bild zu bekommen pe war zu prüfen, wie sich die ganze Pflanze unter verschiedenen Lebensbedinge | ungen bezüglich Form und Formwechsel verhielt, vor allem ob auch hier durch Dar- . bietung von viel oder wenig mineralischen Stoffen bzw. Sonnenlicht zur Assinilsti- on wesentliche Differenzen zu erzielen sind. Die ER 10€ dazu teils in ste- rilem Sand, teils in fetter Erde, teils in mässigem Schatten bzw. vollem Licht ge- ETF: . zogen und: trocken oder feucht gehalten. Dabei-war nun in allen Fällen der Entwicke- lungszyklus im wesentlichen derselbe. Es sei nur ein Beispiel gegeben, Circaea in- termedia unterliess in trockener, sonniger Sandkultur alle oberirdiche Verweimng, im Extrem selbst den Blütenstend, die Pflanzen waren einaxig-aufrecht, verloren ih- re an früher, entwickelten aber ganz nomal unterirdich eine freilich kleine , dock selbst auch die meist schräge Hauptaxe stark zu Plegiotropie vnd Aus- Sege? neigten. Knöllchen normal, zahlreich, nach Entfernung des Topfes vom ` allen als dichter, weisser Ring in 2 - 5 cm Tiefe erscheinend. Ihre weisse Farbe age EK icht in beiden Füllen rasch in rot über. Ganz analog ist der Unterschied und Normalformen von Circaea lutetiana Hier ergab ein besonders lar als. Beweis für die enorme vegetative Propagation 95 selbstándi pie 1 nóllehen*. Im i Schmucker, Geophile Pflanzen. 207. Der Versuch, die Pflanze durch Umgeben der mittleren Partie mit feuchter Erde (in einem frei gehaltenen Blumentopf) zur Ausbildung einer zweiten "Basis" zu vermó- gen, misslang,; horizontal gelegte, an der Spitze mit Erds bedeckte Triebe richte- ten ihre belichteten und z.T. ihre eingegrabenen Sprosse einfach wieder auf, an den Knoten, selbst sehr alten, entstanden allmählig gewaltige, einseitig untere Aufschwellungen, Wir ersehen daraus, dass der Entwickelungszyklus und auch die einzelnen Gestaltungen derart nicht wesentlich zu beeinflussen sind, daher also auch unter recht differenten Verhältnissen offenbar aus innerer Notwendigkeit und recht st&bil erfolgt, was natürlich nicht heisst, dass er unabänderlich sein müss- te. Durchtrennung der Hauptaxe in verschiedener Höhe ergab folgendes: Der untere bewurzelte Teil wuchs beim Wegnehmen eines kleineren oberen Stücks fast unverün- dert weiter, sonst richteten sich die nüchsten Seitenüste auf, bzw. bisher ruhen- de Knospen wurden zum Austreiben veranlasst, auch Seitenknospen und wenigstens bis Mitte des Sommers selbst unterirdische Toile verhielten sich so und wuschsen als Zweige aus, die (die basalsten mit grösster Verzögerung) zur Blütenbildung gelang- ten. Der obere Teil als Steckling erhielt sich selbst bei recht spärlicher Bewur- zelung meist sehr gut und setzte die normale Entwickelung fort, wenn er dieselbe auch nicht immer vollenden konnte, was aber meistens einschliesslich der Samen- reife geschah. Die Serialknospen solcher Stecklinge bildten sich zu Ausl&ufern aus und zwar am jeweils basalen Teil am stärksten, an Stecklingen selbst, die den obersten Teilen entstanmten, Von Anfang Oktober ab aber nahmen auch Seitenaxen, die noch nicht durch Blütenbildung dazu unfähig waren, + Ausläufercharakter an, das gleiche war zuweilen mit der Terminalkmospe selbst der Fall (GOEBEL hat das : schon vor langem beobachtet) und ebenso, was nachgetragen sei, mit wenig entwick- elten Seitenaxen bzw. Knospen, welche basalen Knoten der ursprünglichen Pflanze ES ‚angehörten. Wir schlissen daraus, dass bis zum Ende des normalen Entwickelungs- ganges hin derselbe auch nach tiefgreifenden Eingriffen trotzdem eingehalten wird, . dass aber ganz gegen Schluss desselben eine gewisse Umstimmung eintreten muss und ` ` Formen liefert, die sich auch ergeben durch die Entwickelung von Organen, die ohne - . Bingriffe sich nicht entwickelt hätten. Die Ergebnisse der Einzelstecklingskulturen nach DOSTAL brauchen nicht noch- mals geschildert, sondern mur einzelnes hervorgehoben zu werden, Auf den Durch- schnittscharakter der DOSTALschen Berichte ist schon hingewiesen. Auffallend war zunächst, dass die Qualität der Seitensprosse durch gute oder sehr schlechte Be- wurzelung sehr wenig beeinflusst wurde; wurzellose und reich bewurzelte, sonst | gleiche Knoten lieferten wenigstens zunächst qalitativ gleiches, dann machte sich schlechte Bewurzelung mehr in Wachstumsverlangsamıng als anderweitig bemerkbar. _ Sehr wesentlich ist auch der Umstand, dass von zwei Knospen oft ganz verschiedene Gebilde hervorgingen, sogar z.B. aus der einen ein kurzer Blütenstand, aus der an- dern, die gewöhnlich wenigstens anfangs in der Entwickelung zurück war, ein typi- ` scher Ausläufer, wohl als Zeichen für die Neu-Ausbildung einer gewissen Polarität in dem neuen Individuum. Bei Stecklingen, denen mr 1 Blatt belassen wurde, sass- Verschiedenheit der beiden Friebe, der Ausläufer, bald in der Blattachsel , ` 208. Schmucker, Geophile Pflanzen. hatten als Seitentriebe neben basalen Auslüufern weiter oben kráftige, aufrechte Laubtriebe, also ein benerkenswerter Fa Eigens seien hier die Serialknospen besprochen. Sie entspringen charakteris- tischer Weise nicht eigentlich an der Hauptaxe selbst, sondern an der Aussensei- te der lange wachstumsfähigen ersten Knoten der Seitenásto. Wenn sie normal an ^ der intakten Pflanze nicht austreiben, wird man das mit Recht der Tatsache zu- schreiben, dass der "ausläuferbildende" Nahrungsstrom an ihnen vorbei der Basis der Pflanze zuströmt, die offenbar dafür eine stärkere Anziehungskraft besitzt. Isoliert man aber Knoten mit ganz wenig entwickeltem, zum Blütenshand disponier- tem Haupt-Seitenast und bereits deutlicher Serialknospe, so entwickeln sich bei- de beim Steckling trotz der sicherlich nicht wesentlich verschiedenen Ern&hrung ziemlich gleichzeitig in verschiedener Weise, der Seitenast zum Blütenzweig, die Serialknospe zum Ausläufer. Ihre nun sehr starke Anziehungskraft zeigt sich durch ihr Wachstum, das oft den Blütenzweig weit übertrifft, ihre gute Verbindung mit dem ersteren in der Tatsache, dass oft sehr starke derartig entstandene Pflanzen nur an dem Serialausläufer bewurzelt sind, dessen Basalstück damit gewissermassen umgekehrt zur Basis der neuen Pflanze würde. Die Serialknospe ist in allen Fällen, selbst weit oben, weitgehend zum Ausläufer disponiert. Sind mehrere hintereinan- der vorhanden, so entwickelt sich die obere meist schwach und mehr aufwärts, die untere zum typischen Ausläufer. Der Einfluss der Polarität und der durch. die Stel- lung bedingten Induktion wird hier besonders deutlich, beide aber sind nicht ganz | stabil, wie wir schon sahen und noch sehen werden. Benützt man als Stecklinge längere entblätterte, mittlere Sprossstücke, so entwickeln sich alle oberen Knospen trotzdem zu Blütenständen, entfernt man die Knospen frühzeitig, so bilden die oberen Serialknospen aufrechte Laubtriebe, die aber mır verspätet oder gar nicht blühen, Am unterirdischen Teil entwickeln sich vielfach anstatt der absterbenden Knospen die Serialknospen, und zwar als Knöll- chen, ein Beweis dafür, wie stark die Anziehung der Serialanlogen für diesbezüg- liche Baustoffe ist, und zwar ganz zu unterst zu "stiellosen" Knóllchen, weiter oben zu Knöllchenausläufern. Im übrigen weisen derartige Stecklinge bei starkem Wachstum in den Seitenaxensystemen oft ganz unregelmässige, sonst nicht beobach- tete Verzweigung auf, indem oft die beiden Blätter eines Paars auseinander tre- ten, indem ferner einzelne Seitertteile höherer Ordmung die relative Orundaxe, die zu einem spürlichen Blütenstand wird, und ihren überholten Partner sympodienartig zur Seite drángen, offensichtlich weil mit Eintritt der neuen Verháltnisse wieder die Bedingungen für vegetative s Wachstum besser werden, die schon weitgehend zu Blütenständen disponierten Seitenaxen zweiter Ordnung aber dazu nicht mehr geeig- net sind.' In Wasserkultur gedeihen Circasa-Arten sehr gut, bilden ausserordentlich reichlich Ausläufer, deren Bildung an und für sich überhaupt durch Licht nicht i; EE erscheint, wie DOSTAL angibt, und zwar werden diese Ausläufer aus- - serordentlich lang, sind aber besonders am Licht nicht imstande, Knöllchen zu er- | zeugen. re: sind Ansätze dazu vorhanden, allein zu: typischer Ausbildung |' kommt es nicht. Ob zu den Wasserkulturen äusserst verdünnte oder konzentriertere |. Nöhrlösung (0,2% KNOP) verwendet wurde, war wesentlich gleichgiltig. Während des .. Winters warm (150) gehalten, wuchsen die Ausläufer ununterbrochen, wenn auch lange |J sam weiter. |... Wir betrachten nun das Verhalten der Knöllchen, um die Erscheinungen bei de- ren Austreiben mit den obigen vergleichen zu können. Im Dezember findet man bei Circaea intermedia von etwa 15 em Tiefe bis nahe zur Oberfläche 5-6 cm lange, höchstens 0,5 cm dicke (dickste Stelle weit vorn) typische Knöllchen, wöhrend C. Iutetiana meist in 10 - 20 cm Tiefe ui oder weniger hörizontal liegende, oft stark verkrümmte Rhizomstücke von 10 - 25 cm Länge und geringer Verdickung gegen das Ende zu bildet. Die letzten sn sind gewöhnlich schwächer und steil aufwärts gekrümmt. In beiderlei Gebilden findet men sehr reichlich Stärke, fast keinen reduzierenden Zucker. Bis gegen Ende des Jahres lassen sich die Knöllchen nicht antreiben, auch die üblichen Treibverfahren führten zu keinen brauchbaren Resultat en. Yon pner Dezember ab aber setzte im temperierten Haus He NE CU am cM EC Eu SUE SEN : Schmucker, Geophile Pflanzen. < 209, ein. Am Licht bildete C. lutetiana ganz langsam einige sehr stark verdiclte Kno- ten, dann wurde das Längenwachstum lebhafter, das Rhizom schlüpfte wieder in den Erdboden hinein, unterhalb der Erdoberflüche war die anfüngliche Anschwellung un- merklicher, das Rhizom wuchs als solches langsam weiter. Wir nehmen an, dass die Vobilisierung von Reservestoffen zu einer Zeit eintrat, in der das Wachstum des Vegetationspunktes noch in der Ruheperiode sich befand "und jedenfalls noch nicht zu der intensiven Tätigkeit bereit war, wie sie zur Bildung eines aufsteigenden Laubsprosses nötig ist. Zucker war nun im Rhizom ziemlich reichlich vorhanden,die Bewurzelung spärlich. Circaea intermedia war zu gleicher Zeit gleichfalls zum "wirk-. lichen Austreiben noch nicht bereit, doch drangen hier die langsam sich verläng- i ernden Knöllchen nicht 'immer in den "Boden ein, wuchsen im Gegenteil meist etwas SG | aufwärts, die in der Erde sogar sehr steil bis senkrecht, wáhrend sich etwa bil- fis | dende Seitentriebe als typische Ausläufer in den Boden begaben, wo sie nach einer : Anzahl diimner langer Internedien Knöllchen bildeten. Also bereits auf diesem Sta- ying dium Ausläuferbildung! Anfang Februar waren die Terminalknospen zu kräftigen Pflan- zen geworden, aber das Längenwachstum blieb Ausserst gering, der Habitus also fast rosettenartig. Am oberirdischen, mit ziemlich grossen Blättern besetzten Teil ent- sprangen zahlreiche schwache Ausläufer, die sich sofort in den Boden begaben und rt nach kurzem Verlauf, ebenso wie die zahlrei- cheren unterirdischen: Stolonen, wieder Knöllchen bildeten (Fig. 10). Ende Februar hatten sich be- reits etwa ebenso viele Internodien gebildet als sonst an aufrechten Pflanzen im Laufe des Sommers, aber sie blieben kurz, die Terminalknospe wandte sich schliesslich abwärts und wurde in einigen Fäl- len sogar zum Ausläufer, alle Seitenäste, die bis zu oberst reichlich entsprangen, drangen sofort in den Boden ein und bildeten Knöllchen. Zucker war in den Rhizomen mın sehr reichlich vertreten. Nicht alle Rhizome hatten so frühzeitig getrieben; die- Fig. 10. Circaea lutetta- jenigen, welche erst Ende Februar zu treiben began- na, vorzeitig getrieben., nen, oder solche, welche erst zu dieser Zeit warm | gehalten wurden, "trieben fast ausnahmslos in nor- - maler Form aus oder zeigten jene Henungsformen hóchstens als bald überwundenen Übergang. Wir sehen für diese merkwürdigen Vorgänge keine andere Erklärungsmög- lichkeit als die, dass die Bereitstellung grösserer Kengen unmittelbar verwendba- rer Boustoffe durch die Bedingungen des Experiments zu einer Zeit ‚erfolgt, zu der aus irgendwelchen Gründen das Wachstum noch nicht oder doch nicht mit der Intensi- ` tät erfolgen kann, wie es zur Bildung eines normalen Ee nötig wäre. Wir wer- im den darauf noch zurückkommen,- EC. Bevor auf das Verhalten im Dunkeln austreibender Knóllchen Miei sei, = muss einiges von den Erfahrungen bei der Wasserkultur angeführt werden. Es wurde Ge Ser T Ji MM SC MUTET en E Te EE RENE d ek Te EE E DC EE A EE EE RN e NIE IINE POS a 1 EE Te EE ET E ES, SE AANE SE É d SE TE d EE S = u eu ee FETE UD cR cus E : Ee DS S * ‚schon drauf hingewiesen, dass nur im Dunkeln Knöllchen entstehen, aber auch diese : an den stärkeren Zweigen nicht sehr ausgeprägt, insofern 'sie gewöhnlich "durch- ` |. wachsen", Es scheint also Dunkelheit und eine gewisse Wasserarmut die Foketekung - : | von Ruheorganen zu fördern 1). Wie GOEBEL betont. hat, entstehen am Licht an den | Stölonen kleine Laubblätter, im Dunkeln aber Schuppenblitter, und zwar kann man | | durch wiederholte Belichtung bzw. Verdunkelung diesen Wechsel .am gleichen Spross - mehrmals hintereinander bewirken. Am Licht wachsen die Ausläufer in Wasserkultur wie in feuchter Luft schräg abwärts, kräftige Triebe meist nur bis etwa 450 gesi- J neigt, schwüchere Nebenaxen viel steiler. Nach längeren Wachstum in Wasserkultur . haben. sich die ersteren zuweilen auch am Licht bis fast horizontal gestellt, of- S fenbar eine ähnliche Umstimmung wie sie unter ganz anderen Umständen bei hoch im SCR mir GE E sich gegen "Herbst zu Zwar dich zuweilen See und verdickte eeorsodion, a doch lange meot, bei allen Ausläufern ag stets ı maur ale weld wieder (313 210. Schmucker, Geophile Pflanzen. Boden entspringenden Stolonen stattfindet, eine Stellung, die aber hier bei wei- teron Wachstum wieder in schräg-abwärts übergeht. Im Dunkeln herrscht Plagiotro- pisms vor, doch nicht ganz konstant. 'In alten Wasserkulturen kommen die Pflanzen zu normaler Zeit reichlich zur Blüte und erzeugen vor dem Absterben der oberen Teile an der Basis noch zahlreiche, kurz bleibende Ausläufer, die im Gegensatz zu den älteren bald ihr Wachstum einstellen und sich verdicken, also sehr klein bleiben. Alle diese in Wasserkultur erhaltenen Knöllchenformen verhalten sich beim Austreiben ganz ähnlich den normal in der Erde entstandenen, insofern sie nömlich bei vorzeitigem Antreiben in Stolonen auswachsen. Die nicht verdickten Ausläufer-Enden der Lichtkultur wenden sich im Licht nach abwärts und schwellen nun oft zu Knöllchen an, ein Vorgang, der offenbar durch das Abtrennen und die Entfernung aus dem Wasser nun selbst im Licht möglich wird. P Es wurde mit Knóllchen von Circaea intermedia versucht, ob bei Austreiben in . konstantem Dunkel ähnliche Erscheinungen eintreten, wie sie z.B. bei der Kartof- : fel bekannt sind. Bei den im Februar vorgenommenen "Versuchen wuchs dia Hauptaxe ' vertikal in die Höhe, die Seitentriebe, die normal erst dann sich entwickeln, wenn bereits oberirdische Teile ziemlich reichlich vorhanden und die dann zu "Aus- . láàufern werden, wuchsen nach einiger Zeit aus und zwar gewöhnllich nur 2 an der Basis in Form von schwach aufsteigenden, langgliedrigen Zweigen. Über diese drei- axigen Gebilde, die recht gross (Seitenaxen bis 15 cm lang!) wurden, kamen die © X Pflanzen nicht hinaus, bildeten dann an den Enden kleine, stürkereiche Knóllehen |. .— und starben dann bis auf diese ab. Wurden sie vorher an Licht gebracht, so bil- deten sich alle Stolonen zu kurzen, sehr verdickten, aber mit grossen Bláttern versehenen Sprossen um, also gewissermassen béblütterte Knóllchen, die dann ihr Wachstum zunächst einstellten und erst nach längerer Zeit zu kleinen normalen Pflanzen auswuchsen. Das Licht hat hier also einmal das Längenwachstum der patho- — logisch veränderten Pflanzen gehemmt, was im Zussmmenhang mit dem Nachströmeh von mobilen Reservéstoffen zur Anschwellung führte, es hat aber anderseits die Blütter zur Entwickelung gebracht. Es war also gelungen, das Wachstum zu einer Zeit za hemmen, zu welcher längst die Disposition zur Bildung aufrechter, gross- bláttriger Sprosse bestand, sich aber wegen des Lichtmangels nicht verwirklichen konnte und dadurch jene sonderbaren Mittelbildungen zu erhalten. Übrigens erwies es sich als gleichgiltig, ob man nach Überführung ar das Licht den Pflanzen reich- lich mineralische Nährstoffe bot oder nicht. NC. Es mussten noch positive Befunde über den Chemismus erhober Norden. un E S eine versüchte Erklärung der Erscheinungsreihen in Einklang zu bringen. Eine EUN Y g ist hier von nicht allzu hoher Bedeutung, schon des in SC allen Teilen der Pflanze vorhandenen vielen Oxalats wegen. Ferner kommt ja für - eine Theorie nicht der Mineralstoff-Gehalt des Ganzen inbetracht, sondern der in den Vegetationspunkten, zwei voneinander nicht notwendig direkt abhängige Grös- Sen, Immerhin mısste die Bestimmung von Interesse, sein und ergab ke era in 'n — Juli) folgendes Resultat (Cireaea lutetiana): : ; Oberirdische Teile der Pflanzen: Frischgewicht 12,0 g | - 0 Prockengewicht 3,27 g s 27,2% / d WIL ME CN Asche 0,25 g = 1,7% d. Tr. M mise " UN d Frischgewicht E Ae | | Prockengewicht 12,49 g = 29,8% : 0, = 4 ‚56% d... Ni | sche : 5 g m Gate Stef der Wassergebalt fast quin Pid: zeigte sich der Aschengehalt m Aen oberen Teilen der eben aufblühenden Pflanze wesentlich höher. Wie gesagt . ist es leider nicht möglich, die Konzentrationsverhättnisse der zirkulierenden Lösungen bzw. der jeweils mobilen Stoffe zu ermitteln und dadurch wird dem an on ganz interessanten Resultat viel von seinem Wert genommen. - Zucker fand sich im Spätherbst in den Rhizomen fast gar nicht, während des Winters war seine Menge gering, stieg aber im Frühjahr rasch an und zur Zeit des Austreibens war die so beweglich gemachte Stoffmenge recht reichlich, doch über- | sicherlich noch die unbewegliche Stürke. Mitte April, als die E Erdknospen ee ERC war im Téstecsten Teil des Rhizoms von DG luteti- Schmucker, Geophile Pflanzen. 211. ana nurmehr sehr wenig Stärke zu finden, desgleichen der meiste Zucker schon aus- KC gewandert, im mittleren Teil neben wenig Stärke ziemlich reichlich Zucker, im vor- i dersten auch noch etwas Stärke, aber ausserordentlich viel Zucker. Wenn man also Zuckes als mobilen und jederzeit verwendbaren Baustoff ansieht, so ist davon zur Zeit des Austreibens sehr reichlich vorhanden, ein Umstand, der für die Erklä- ecc vorsunHe entwickelungsgeschichtlicher Art! sehr inbetracht kommt, wobei aber euch zu betonen ist, dass zu dieser Zeit auch ein reich entwickeltes Wurzelsys- tem an allen Rhizomteilen (mit Ausnahme der ältesten) zur Verfügung stand. Bevor wir nun versuchen uns ein Gesamtbild zu entwerfen, sollen einige allge- meine Bemerkungen vorausgeschickt sein. Wir können die pflanzliche Form bzw. den Formwechsel einer Art unter drei Gesichtspunkten betrachten: 1. Rein beschreibend, eine Aufgabe, die in Ee mehr äusserlichen Gren- x zen voll lösbar ist und für sich selbst besteht E. 2. Wir können die Tatsachen gewissen, Gro ielerlai vergleichende Beobach- 3 tung gewonnenen Begriffen unterzuordnen suchen und damit ein gewisses Verstünd- € | nis anbahnen. Solche Begriffe wären etwa Stimmung der Pflanze bzw. Periodizität, me. Induktion, Polarität, Korrelation. Zu betonen ist, dass es sich dabei keineswegs x | um reine Begriffskanstruktionen handelt, die nur vom TE aus irgendwelchen em Gründen und nur für ihn zweckmässig willkürlich in das Pflanzenleben hineingescho- j ben wurden, sondern zweifellos um gewisse Realitäten, deren tiefere Ursache zu- nächst unerörtert bleibt. So kann unter Verzicht auf Letztes doch ein gewisses. i Verständnis, vor allem eine vergleichende Vereinheitlichung der unendlichen Man- E nigfalti gkeit pflanzlichen Geschehens erzielt werden. Aber einerseits dürfen die- ` se Begriffe, bzw. das, was dahinter steckt, nicht als etwas unabänderlich und E starr herrschendes betrachtet werden, sodass in allen Fällen mathematisch sicher k Vorherbestiumung des kommenden móglich wäre (was freilich der Fall sein müsste, 5 wenn wir den jeweiligen Ausgangszustand genügend genau kennen würden, wovon aber nirgends die Rede sein kann), anderseits dürfen wir nicht glauben, das wirkliche Geschehen in diese Begriffe, denen trotz allem doch eine gewisse CNR anhaftet, unbedingt und immer hineinpressen zu können. KÉ Wir versuchen, den Formwechsel rein kausal bzw. konditional auf ech physikalisches Geschehen zurückzuführen, eine Aufgabe, die abgesehen von ihrer ungeheuren Kmplexität zur Zeit deshalb nicht voll lösbar sein kann, weil wir ei- ` nerseits nicht wissen, inwieweit das Lebensgeschehen überhaupt so begreiflich ist, anderseits aber noch viel weniger, wie wir uns die Ergänzung vorzustellen hätten. Freilich der einzelne Vorgang verläuft zweifellos rein "mechanisch", aber schon hier dürfen wir mit ungeheurer Steigerung einen Sat? gelten lassen, "den jüngst .. K. A. HOFFMANN für einfachste anorganisch-chemische Reaktionen aussprach: "Wonn SE Reaktion eintritt, was von bis jetzt meist noch rütselhaften Bedinggungen ab- ." dann verläuft sie gesetzmässig. Man beachte das "wenn" und den Neben- satz. De kormt weiters die enzymatische Natur, also wohl Lebensvorgänge.. Ebenso wichtig wie die Konstellation der reaktionsfähigen Stoffe ist das Vorhandensein - oder Fehlen von En: n, damit etwas geschieht und wie spezialisiert und bedingt ihrerseits wieder deren Wirksankeit ist, ahnen wir bereits. Und endlich kommt noch die rütselhafte Selbst higkeit des Lebenden dazu, die das Go scito hen in vorerst dem Grund nach noch ganz unverständlicher Weise massgebend beein- flusst. Aus all' diesen Erwägungen heraus können‘ wir eine allzu einfache "mechanische" Erklärung der Lebensvorgänge, besonders der ent ichen, annehmen, wollen aber unserseits auch unsere Zuflucht nicht zu ES schleierhat- ten Begriffen, wie "Lebenskraft" u.s.w. nehmer. | Versuchen wir nun den durch Versuche dargestellten PX YN EBENEN von. ir | eaea danach zu verstehen. Im Frühjahr tritt normal die Endknospe des mit Reserve- = Stoffen,auch bereits mobilisierten, reich versehenen Über rgans aus und entwickelt sich schnell. Dass das durch den Reichtum von gespeicherten Assinilaten |. erst möglich wird, ist selbstverstündlich, aber keine notwendige Folge davon, den |» wir sehen, dass bei früheren Antreiben zwar auch oino weit sennor Inwandluug Resorvestoffe « SES und doch ein ganz anderes, meist viel lengsameres Wach Dr E. a mM 2. K E 3 h * " d 3 we, ae 3.7 212. | Schmucker, Geophile Pflanzen. tun eintritt, indem der auch tropistisch ganz anders gestinmte Spross als Aus- läufer in den Boden kriecht, Ebenso kann neben einem schwachen, normalen Laub- spross dürch offenbar die gleichen Reservestoffe ein dicht dahinter befindlicher, Seitenpross als typischer Ausläufer bzw. Knöllchen sich ausbilden und sogar das Grossteil der Reserven sich aneignen. Endlich fanden wir, dass bei frühzeitigem ` Austreiben unter Umständen zwar ein Laubspross entsteht, 'der aber nur ganz schwach in die Länge wächst, eine Art Rosette bildet und oft sogar schliesslich als Aus- läufer in den Boden zurückkehrt, was seine zahlreichen Seitensprosse schon vor- her getan. Die Endknospe ist zur Zeit des Austreibens durch die Tätigkeit eines reichen Wurzelsystens zweifellos auch mit Aschenbestandteilen reichlich versorgt. Doch war beim vorzeitigen Austreiben das Wurzelwerk irmer relativ zurück. Aber abgesehen davon, dass wir das auch erst "erklären" müssten, scheint der damit mógliche verschiedene Wert des Verhältnisses der mineralischen Substanzen zu den organischen Stoffen doch nicht morphogenetisch von allzu hoher Bedeutung im ange- zogenen Fall. Wie die diesbezüglichen Verhältnisse am entscheidenden Vegetations- wirklich liegen, bleibt verborgen, denn einerseits ist die Versorgung mit beiden reichlich, anderseits auch der Verbrauch, die Bilanz also, unsicher. Äus- sere Einflüsse, wie Entfernung des grössten gei) des’ Reservestoffbehälters oder schwache bzw. stark mineralische Ernährung konnten in Versuchen nur quantitative, 1 Dio ausgesprochen qualitative Ánderungen hervorrufen. Es bleibt nichts über das —.« Vorhandensein eines Stoffes, etwa eines Enzyms, im Vegetationspunkt anzunehmen, -der als Wuchsenzym zunächst über die Intensität des Wachstums ents cheidet. Wir `o könnten annehmen, während des Winters sei die Umstimmung des Vegetationspunktes ^. zum Laubspross, möglicherweise auf enzymatischer Natur, noch nicht genügend er- |. .folgt und so geschieht das Austreiben bei vorzeitiger Mobilisation der Reserve- stoffe als Ausläufer bzw. Knöllchen. Das Steckenbleiben bereits als gestauchte. .:. 79 Laubtriebe entwickelter Terminalknospen wäre auf noch nicht genügende Aktivität ` - bzw. vorzeitige Erlahmıng des Wuchsenzyms zurückzu führen. In ähnlicher Weise (siehe unten) wäre das Verhalten von Seitenknospen zu erklären. Was wir sonst "Stimmung" nennen, führen wir zurück auf stoffliche Basis, was freilich bis zum wirklichen Nachweis solcher Stoffe scine Berechtigung nur durch Analogie mit man- cherlei Erfahrungen, besonders im Tierreich, hat. Anders als durch ein derartiges Abklingen eines Wuchsenzyms können wir auch die Knöllchenbildung an bisher in. die Länge wachsenden Ausläufern schwer verstehen; denn diese tritt auch bei Konstanz der äusseren Faktoren ein und zwar trotz reichlichster Stoffzufuhr, wie der Stär- kereichtum des Knöllchens beweist. Ähnliches kommt ja bei vielen Speicherorganen . vor. Schon GOEBEL hat als walfrscheinlichsten Grund für das Verhalten vorzeitig . getriebener Circasa-Knöllchen allzu starke Überflutung des Vegetationspunktes mit = mobilisierten Reservestoffen angenommen und unserer Auffassung ist das ja auch | der Fall, doch nehmen wir weiter als Ursache dieser Überflutung, gestützt auf un- | sere Erfahrungen über Enzyme und Hormone, die enzymatisch bedingte Wachstumshem- . mung an, die in Verbidnung mit der reichen Stoff-Zufuhr ein Knöllchen entstehen s lässt. Wenn im Licht die Knöllchenbildung offenbar gehermt ist, so kann das auf | werschiedenen, nicht näher fassbaren Ursachen beruhen, ebenso wie wir ja such = Gen Grund des Entstehens von kleinen Laubblüttern anstatt Schuppen im Licht ken- men, nicht verwunderlich, da uns doch selbst der Lechanismus der Anthocyanrütung durch Belichtung, also ein viel einfacherer Prozess, nóch ganz unbekannt ist. . JA Wendén wir uns nun der auffallenden Erscheinung der polaren Verteilung ver- . schiedener Seitensprossformen zu, die insbesondere von DOSTAL in gewisser Rich- tung so genau studiert wurde, so ist von vornherein möglich, dass die einzelnen aufeinander folgenden Knospen von Anfang an verschieden "gestimmt" sird. Wir fin- len ja einen ganz bestimmten Entwickelungsgang bzw. Formwechsel z.B. bei vielen auch unter voller Konstanz der Faktoren einen bestimmten Zyklus durchlaufenden mellen,wir sehen ous rein innern Gründen die immer gleiche Aufeinanderfolge Kreise in den Blüten, ein Verhalten, das bei noch geschlosseneren Systemen, twa bei Tieren, die vergleichsweise hier genannt seien, noch gesteigert er- us a. ae ein System ist, desto leichter lässt es sich beeinflussen, ‚ale g , was bei Blüten, deren Anlagen IN | Schümucker, Geophile Pflanzen. 215. das Material für die Grundlegung des ganzen Gebildes bereits in sich tragen, auch infolge der raschen Aufeinanderfolge und der engen Raumverhältrisse begreiflicher- weise schwer oder derzeit unmöglich ist. Ist die Entscheidung darüber, ob die Blü- te überhaupt entsteht, gefallen, dann ist der weitere Entwicklungsgang fast stets ein ganz bestimmter, insbesondere die Reihenfolge der Anlage ganz konstant, Wir nehmen also auch für Circaea in diesem Sinne eine von vornherein bestehende Induk- | tion der Knospen an, d.h. die Knospe ist von vornherein besonders zu einer gewis- sen Entwickelung vorzugsweise geneigt. Ob hierher auch die starke Entwickelungs- hermung der basalen, oberirdischen Knoten von Circaea gehört, kamn ich nicht ent- scheiden. Was aber aus der Fülle der verschieden stark ausgeprägten Potenzen wirk- S lich wird, das entscheidet sicherlich die Ernährung. Neben der Quantität der Nähr- : stoffe ist entscheidend deren Qualität, einmal der organischen an sich, worüber | unten noch einmal einiges erwähnt sein soll, dann besonders das Verhältnis der Assimilate zu den Aschenbestandteilen, Wir beobachten z.B., dass immer, wenn bei Circaea aufrechte, wachstumsfähige Laubtriebe entstehen, dabei reiche Aufnchme v. Aschenbestandteilen stattfindet, sowohl bei der Samenkeimung wie beim Austreiben im Frühjahr. Ebenso lernten wir bei unsern Versuchen über Stecklingspflanzen einen Fall kennen, wo gerade besonders reich bewurzelte Pflanzen abweichend auch Seiten- axen als aufrechte Laubtriebe ausbildeten und ebenso ist uns wiederholt die von . andern Pflanzen schon bekannte Erscheinung aufgefallen, dass relativ reiche mine- ) ralische Ernährung die Blütenbildung verzögert, was sich hier z.B. darin äusserte, go dass reich bewurzelte Stecklinge relativ Iaxge beblätterte Triebe machten und dann a erst zur Blüte schritten. Wir glauben aber nicht, dass bei DOSTALs Versuchen mit entblitterten Stecklingen die sehr reichliche mineralische Ernährung von Einfluss war, schon weil, wie gesagt, Wurzeln meist fehlten. Die Triebe unterschieden sich von denen an bebl&tterten Stecklingen nicht nur durch ihre Form, sondern auch durch ihre Grösse, denn sie waren ausserordentlich klein. Es liegt nahe anzuneh- E men, dass der Mangel an Nührstoffen überhaupt von vornherein die anspruchsvolle- re Auslüuferform nicht aufkommen liess. Es ercheint sehr wahrscheinlich, dass d. reichere Aschengehalt das Aufkommen von Laubtrieben nicht bloss passiv ermöglich- te, sondern aktiv daran beteiligt ist, etwa durch Umstimmung der entscheidenden . Verhältnisse in den Vegetationspunkten, was ja dorch die kolloidchemisch festge- stellte unfassende und tiefgreifende Beeinflussung kolloidaler Systeme allein Se schon wohl begreiflich ist. Doch ergaben die Versuche mit Circaea, dass die blos- . se Darbietung der Aschenbestandteile nicht immer ausschlaggebend sein kann, es kommt eben die Disposition der Pflanze hinzu sie aufzunehmen und zu verwenden. Demgemäss und im Zusammenhalt mit dem über Induktion gesagten sind Fälle, in de- nen in mineralreichem bzw. armen Boden keine wesentlichen qualitativen Differen- zen auftreten, wie wir sie oft beobachteten, kein Gegengrund für die Annahme von der Bedeutung jenes Stoff-Verhältnisses. DOSTAL nimmt an, die Verschiedenheit der Achselsprosse an beblätterten Steck- lingen verschiedener Regionen beruhe auf wesentlicher Verschiedenheit der jeweils erzeugten Baustoffe bzw. der qualität der Blätter. Wir können ihm da nicht ganz = folgen. Die "ausläuferbildenden* Baustoffe starmen doch aus viel höher gestinmten Regionen (an der normalen Pflanze!) und werden nach unten nur zugeleitet. Wemn man aber die Baustoff-Verschiedenheit in der Art des jeweils gebildeten Plasmas Sieht, so nähert man sich stark der obigen Annahme einer Induktion, denn diese ex letztere muss natürlich in dieser oder ähnlicher Weise begründet sein. Ferner AR E ein Seitenzweig in der mittleren und höheren Region nicht von Anfang an tatsäch- ` lich "höher gestinmt" (die Erkennung dieser Stimmung beruht bei DOSTAL auf der Qualität der Achselsprosse!), die höhere Stimmung äussert sich nicht, wie b. allei- niger Bedeutung der jeweils verfügbaren Baustoffe zu erwarten wäre, sofort real an den Seitenzweigen, diese beginnen vielmehr mit t zahlreichen Knoten, deren | normal ruhende Achselknospen stark zu Auslüufern neigen, also niedriger gestimmt sind. Nach unserer Annahme würde die von Anfang an vorhandene Natur der Knospen im Zusanmenhang mit der Art der Ernährung sie befähigen, rasch die niederen Stu- fen zu durchlaufen und nach oben an der Pflanze hin zunehmend früher zur Blüten- . bildung zu gelangen. Vielleicht spricht auch die "niedere" Stimmung der Serial- — 216. Schmucker, Geophile Pflanzen. und tropfenweise mit KOH versetzt, liefern wieder jene rote Lösung. Auffallend ist, dass z.B. mit 1 ccm 1/1 normal KOH die Rotfürbung in 2 com Pressaft sehr rasch und intensiv eintritt, mit 1/1 normal Ammoniak aber ausbleibt. Bein Erwär- men fällt das Kolloid sofort aus. Jod färbt ziemlich stark rosenrot (Jod-Alkohol wie Jod-Jodkali). Die Versuche, aus diesem interessanten Gerbstoff mittels Oxyda- tion oder Reduktion zu bemerkenswerten Derivaten zu gelangen, insbesondere einen genetischen Zusarmenhang mit dem Anthocyan zu finden, schlugen bisher nach aller- dings nicht sehr zahlreichen Experimenten fehl. Erwähnt nag noch sein, dass bei den Circaea-Arten die Anatomie von Sprossaxen und Knöllehen im wesentlichen übereinstinmt, dass Ausläufer und Knöllchen keine . Andeutung von Dorsiventralität erkennen lassen, dass oft in ganz auffallender Weise die Endodermis durch ihren Stärkemangel mitten in dem sonst (mit -Ausnahme ‚der Gefüsse) ganz von dichten Stärkemassen erfüllten Querschnitt auffällt, beson- ders nach Jodfärbung. : ADOXA MOSCHATELLINA. "Das Moschuskraut, heute als einzige Art einer Familie in die Nähe der Capri- foliaceen gestellt, ist eine zirkumpolar verbreitete Pflanze, die insbesondere wegen ihrer merkwürdigen und variablen Blütenverh<nisse viel untersucht wurde (verg. EICHLER, EICHINGER). Darauf soll hier aber nur gelegentlich eingegangen werden, vielmehr die Eigenschaften des Rhizoms, die Periodizität und etwaige Be- einflussbarkeit der Gestaltung den Gegenstand der Untersuchung bilden. . Adoxa ist eine typisch geophile und zwar monopodiale Pflanze. Nur das Hypoko- tyl wendet sich als einzige Hauptaxe nach oben. Das Epikotyl, das zwischen den relativ grossen, oft * synkotylen Keimblüttern entspringt, wendet sich am Licht alsbald nach abwärts, dringt unter einem Winkel von etwa 450 in den Boden ein, den nunmehr die Stammknospe nie mehr aktiv verlässt. Nach LAGERBERG erstreckt sich die Assimilationstätigkeit des Kotyledonen bis in den Herbst hinein (zu Upsala), während hier die älteren Pflanzen im Juli zu assimilieren aufhören. Ich erhielt Keimpflanzen, die aus dem Winterfrost ausgesetzten, zu 1/5 gekeimten Samen her- vorgegangen waren, Mitte April 1922, konnte mich aber von deren besonderer Lang- lebigkeit nicht überzeugen. Sie waren etwa l Monat später als unter gleichen Be- dingungen kultivierte ältere Pflanzen assimilationsbereit und starben ca 5 Wochen nach diesen ab. Möglicher weise hat LAGERBERG kultivierte Keimpflanzen, denn in der Natur fand er solche nicht, mit älteren Pflanzen am natürlichen Standort ver- glichen, was nach unsern Erfahrungen zu Irrtümern führen muss. Im Keimungsjahr bildete sich in der Regel nur das erste Primordialblatt, das nahe dem Epikotyl- anfang sass, als Laubblatt aus, blieb aber meist klein, erreichte selten eine La- J minargrósse von l qcm, war aber oft samt Stiel nur 5 - 8 mm lang; seine Spreite . .. war fast ungegliedert oder nur schwach dreigeteilt, der Stiel stets deutlich. Die — - folgenden blieben, auch wenn belichtet, zungenförmige Schuppen. LAGERBERG sah zu- — | weilen etwa das dritte Blatt, obwohl unterirdisch dicht hinter dem Knöllchen | entspringend, als aus dem Boden tretendes Laubblatt ausgebildet, was mir nie vor- | kem, wohl aber ähnliches an Ausläufern älterer Pflanzen. Die Gostaltungsfolge der Blattformen ist für uns wichtig wegen des Vergleichs mit analogen Erscheinungen ` im späteren Entwicklungsgang der Pflanze, wo unter erheblich andern Verhältnissen ` ähnliches beobachtet wird (siehe unten). Ferner erkennen wir schon an der Keim- ., . pflanze, dass nicht das Licht die Ausbildungsforn der Blettanlagen in erster bis nie bestirmt. Die unterirdische Keimaxe schwillt Ende Mai in 2 = 3 cm Tiefe zm ersten Knöllchen an, bei kräftigen Pflanzen folgen ihm bis in den Juli hinein ei- nige sekundäre, an Axen zweiter Ordnung entstandene Knöllchen, Diese Seitenaxen ` entspringen aus den Niederblättern des Ausl&ufers, seltener des primären Knöll- | chens selbst, Von nun ab ist der Entwickelungsgang ein periodisch gleichheitlicher. Die Hauptaxe bleibt, wie gesagt, stets unterirdisch. Von einem wellenfürmi- .- een Auf- und Absteigen konnte ich nichts bemerken oder wenigstens nicht ausge- . .Sprochen. Tatsache ist nur, dass der im Frühjahr austreibende Ausläufer zuweilen, jesonders bei seicht liegenden Pflanzen, zunächst etwas schräg abwärts verläuft. - Schmucker, Geophile Pflanzen. 217. sin regelmássiges Ansteigen des Endes vor der Knöllchenbildung findet nicht statt. Freilich trifft man sehr oft im Frühjahr die austreibenden Knöllchen sehr wenig tief unter der Oberfläche, Allein das ist nicht die Folge eines Schrüg-aufwürts- wachsens, man. trifft die Knöllchen nämlich im Herbst meist wesentlich tiefer (bis etwa 6 cm normal). Höher gelagert werden sie mın sehr häufig rein passiv durch ‘das sogenannte "Ausfriereny was an vielen von Adoxa bewohnten Standorten (wenig bewachsener Boden unter Gebusch, Lockerboden u.s.w.) besonders stark stattfindet ‚(analog in den Gartenbeeten der Gärten!) und gerade deshalb dürfte die-unten ge- nannte Umstirmmung der Ausläufer durch Licht der Pflanze besonders dienlich sein, Die schräge Läge vieler im Frühjahr treibender Rhizomknöllchen scheint auch durch Knóllchenform und Lage des Wurzelansatzes bedingte Ausfriererscheinung zu sein, wenigstens fand ich das in vielen Fällen bestätigt. | Iun Mai bilden sich die ersten Knöllchen, gegen Anfang August von Nachzüglern abgesehen die letzten, aber merkwürdigerweise beginnt bei allen ziemlich gleich- | zeitig, wenigstens nie mit so grossen Zeitintervall, die weitere Entwickelung. Da = wir für diese keine Aussenfaktoren direkt verantwortlich machen können, so müssen 4 wir für deren Beginn.eine innere, stoffliche Umwandlung annehmen, die nicht vom - Alter des einzelnen Knöllchens, sondern von dem des ganzen Systems abhängt, in- E dem eben die später entstandenen Knöllchen schon mit "reiferen" Baustoffen be- "schickt werden. Zuerst entwickelt sich eine Wurzel, die zunächst lange unver- ; zweigt senkrecht abwärts geht, dann in ihrem obersten Ende eine Anzahl Starker, 1 zunächst flach streichender Seitenwurzeln bildet, sodass schon Ende Oktober meist | ein reich entwickeltes Wurzelsystem vorhanden ist, das auffällt durch die langen, |. unverzweigten apikalen Strecken, bedeckt mit langen Wurzelhaaren, Solche bedecken. |. als bis 5 mm hoher, zarter aber dichter Flaum die Wurzeln aller Feuchtluftkultu- ren. Mykorhizen wurden nicht gefunden, Mehr als eine Wurzel bzw. Wurzelsystem = bildet ein Knöllchen äusserst selten, der Ansatz liegt stets an der Unterseite, : Àn unverdickten Auslüufern konnte ich trotz vielen Versuchen keine Wurzelbildung | erzwingen. Aäoxa stellt also gewissermassen eine allorhiz gewordene Homorhiza ‚dar, denn das Knöllchen als Individuum betrachtet, was ja tatsächlich vom Herbst an zutrifft, ist trotz dem Mangel einer"Haupzwürzel" allorhiz, seine Wurzel als SE Adventivwurzel zu bezeichnen wird trotz dem stammbürtigen Ursprung niemand yere. treten wollen. | , Es erhebt sich die Frage, wodurch der Ort des Wurzelansatzes bedingt wird. Da- Zu muss vorausgeschickt werden, dass das Rhizom streng bilateral-symmetrisch ge- . baut ist ohne Andeutung von Dorsiventralität. Der Zentralzylinder hat wie eine . diarche Wurzel 2 Gefässbündel, die ohne typisches Mark aneinanderstossen, das Xy- | lem im Zentrum, das Phloem bei gewöhnlicher Lage oben und unten von der t ein- ` heitlichen Xylemmasse. Die beiden Blattreihen liegen lateral, normal in der Hori- . . Zontalebene. Diese normale Lage des Knöllchens kann bis um 909 ohne anatomische ` Änderung gedreht sein, Verhältnisse, auf die noch zurückzukormmen sein wird. Die JM Wurzel entspringt nun genau auf der Unterseite, normal also mit den Blattreihen gekreuzt, kann aber bei anomaler Knóllchenlage fast bis zur Blattmediane verscho- |. ben sein. Zweifellos bestimmt die Schwerkraft den Ort der Anlage. Dreht man ein . Knöllchen nach Anlage der Wurzel um, so bildet sich eine neue an der jetzigen Un- terseite nur dann, wehn die Anlage noch Sehr jung, äusserlich nicht oder kaum sichtbar war. Sonst wächst die bereits angelegte Wurzel im Bogen nach unten. Ent- ` |. fernt man operativ eine junge Wurzelanlage, so ist die Pflanze nicht oder doch Ls .. Bur schwer in der Lage, eine neue zu bilden, beides Beweise, wiesehr die Einzahl ` | Qer Wurzel festgehalten wird. Die Nebenwurzeln erster Ordnung, die grösstenteils J dicht an der Hauptwurzel-Basis entspringen, sind anscheinend fast xyrotrop, ste- au ^ hen zunächst unter einem annühernd rechten Eigenwinkel ab und ragen z.B. in Feucht- luft-Dunkelkulturen bei horizontal liegender Hauptwurzel auch senkrecht nach oben. Solche Kulturen zeigen auch schon den Einfluss der Schwerkraft auf den Ort der Anlage. Hier wurden nämlich ir Herbst an gewissen Kulturen kurze, schief nach ab- wärts strebende, knöllchenartige Ausläufer beobachtet. An ihnen war auch bei in- verser Lage des Mutterknóllchens (Wurzelansatz nach oben) die Wurzel an der abso- luten Unterseite entsprungen, also inbezug auf die ganze Pflanze gewissermassen ; d WM irre W CENT IT MSS STE E MEI So AN SE E / Heg ii s eid Ae "eb Me er EE AE eck ER M. Ke a $ ERU i. 25, Schmucker, Geophile Pflanzen. auf der entgegengesetzten Seite, da Torsionen nicht stattfanden, Wie schon STAHL angegeben, stimmt mit đer Nicht-Dorsiventralität des Rhizoms die Tatsache überein, dass irgendwie orientierte Ausläufer bei Belichtung sich stets in der jeweiligen Vertikalen krümmen, ohne Rücksicht auf innere Syrmetrie, also rein tropistisch. Ich konnte in solchen Fällen selbst die dritte Knöllchenge- neration noch in der so entstandenen anomalen Lage finden, es scheint aber doch langsam eine Orientierung zur "fixen" Lage durch schwache Torsionen stattzufinden. In der Natur findet-man demgemäss normal liegende Knöllchen recht selten. Um die Zeit der Anlage der Wurzel, also etwa im Spätsommer, tritt in den Knöll- Chen offenbar eine tiefgreifende Umstimmung ein. 1) Entfernt man späterhin die | Wurzelanlage, so ist die Pflanze, wie erwähnt, nur schwer mehr in der Lage, sie ‚mu ersetzen. Ob das auf eine anderweitige Umsetzung "wurzelbildonder Stoffe" hin- weist, ist möglich, aber nicht zu beweisen. 2) Wurden vorher Knöllchen belichtet, später ist das nicht mehr der Fall. 3) Im Zusam- er nur erwähnt, dass Blütenstände so- D jiederblättern entspringen können u. Gg uslüuf rosse und zwar als Auslüufer er während des Sommers und Herbstes se nicht voll zaur fen. So war Z.B. Mitte Juni 1921 ein reien selbst im Warmhaus durch Licht nicht mehr zum ` s Ergrünen erfolgte nur langsam. Im Frühjahr aber itung zum Auslüufer aus, der erst nach. Ee Schmucker, Geophile Pflanzen. ; 219. der erst nach etwa l Monat und Bildung langgestreckter Internodien ein Knöllchen erzeugt. Des Ausläuferstadium ist in allgemeinen umso beschränkter, je später à. betreffende Ausläufer am System entsteht und schliesslich entstehen selbst fast "sitzende" Krölichen als Seitenaxen. Belichtet man nun ein frisch gebildetes Knöllchen schwach, etwa nach Dämpfung des vollen Lichtes durch 2 — $ Lagen dünnen Seidenpapiers, so "treiben sie aus; schwücheres Licht bleibt auch nach lüngerer Zeit meist unwirksam. Nimmt man ältere Knöllchen, so ist höhere Lichtintensitüt. nötig. Gleichzeitig nimmt die Treibmöglichkeit ohne Rücksicht auf das Alter des SE: E einzelnen Knöllchens im ganzen ab und etwa im August lassen sich nur mehr einzel- A ne treiben, im September noch weniger und im Oktober nur mehr vereinzelte. Wird Ü das Austreiben im Frühjahr nun durch die Belichtung der Blätter bedingt? Das ist nicht der Fall. Schon im Freien beobachtet man, dass das Ausláufer-Wachstum ein- setzen kann bevor noch die Blätter die Erdoberfläche erreichen, gleichzeitig ein Beweis, dass die Reservestoffe des Knöllchens wohl imstande sind, auch ohne neue Assimilate direkt in das neue unterirdische System überzugehen, Es wurden im Früh- jahr Pflanzen. im Dunkeln gezogen. Sie bildeten etiolierte Blätter und Blütenstün- , de, wovon die Rede noch sein wird, und lange dünne Ausläufer, und zwar sowohl bei P Kultur auf: peinlich gewaschenem Sand wie auf Erde. Diese wuchsen zunächst . sehr j rasch, nach 3 - 4 Wochen stellten sie offenbar aus Nahrungsmangel ihr Wachstum E oin, bildeten aber mur 2.7, kleine Knóllchen. Deraus geht hervor: a) dass hier ein sehr lange anhaltendes Ausläuferwachstum ohne irgendwelche Lichtwirkung ein- getreten war; b) dass die Knöllchenbildung auch bei recht schwachem mer Zustrom einsetzen kann, denn dass davon nach Bildung von 2 - 3 bis 20 cm 1 — Blättern, einem ebenso langen Blütenstand, mehreren bis 40 em langen Kaario ern ` kein Überfluss vorhanden sein konnte, ist klar, ihre Bildung überhaupt nur durch | M fortgesetzte transitorische Stoffwanderung nach vorn möglich, wie denn schliess- E dich tatsächlich die hinteren, noch ganz gesunden Ausläuferteile fast stärkefrei werden. Wir müssen weiterhin eine allmählige, aus innern Gründen. eintretende Um- stimmung des Vegetationspunktes annehmen, da wir keine Aussenfaktoren direkt ver- antwortlich machen können, zumal unter ganz verschiedenen Kulturbedingungen in Prinzip gleichartiges eintrat. Zunächst ist freilich die Annahme einer Umst immung nur eine Umschreibung, doch dürfte dem wohl eine Enzymwirkung dera liegen, fe eine Annahme, die nach neueren Erfahrungen besonders von HABERLANDT und MAGNUS we- niger hypothetisch erscheint. Nach der Winterruhe wäre, vielleicht infolge der ai- - | tiogenen Wachstumshemmung, dieser Faktor, wie wir vorsichtigerweise statt Enzym |^ lieber sagen wollen, entweder qualitativ "oder quantitativ aktiviert, seine Wirk- samkeit klingt später. ab, lässt sich aber eine Zeitlang durch Licht "wieder her- -= vorrufen, Aber das ist ein vom Licht hervorgerufener, von seiner Gegenwart stets . B&sbhüngiger Zwangszustand, wenn auch immerhin eine gewisse Nachwirkung besteht. Bei spät getriebenen ist diese ganz kurz, die belichteten Ausläufer geben, oe ein nur wenige mm langes Terminalstück verdunkelt wird, gewöhnlich nach wenigen | agen Knöllchen. Früher im Jahr dauert die Nachwirkung "der Belichtung besonders - Bei krüftigen Exemplaren tage-, zuweilen selbst wochenlang an, doch stört auch : | hier eine zahlenmüssige Feststellung die ausserordentliche Verschiedenheit schein- / bar sehr gleichartiger Individuen. Belichtete Ausläufer wuchsen bis in den Juli hinein fort, schliesslich recht langsam, blieben dann ohne Knóllchenbildung ste- ` hen (in seltenen Fällen kamen kleine, wenig typische Knöllchen zustande); aber- Schon starke Beschattung, etwa in lockeren Moospolstern, liessen Knöllchen resch ‚entstehen. In Wasser und verdünnten Nährlösungen hell und dunkei verhielten sich die Ausläufer nicht wesentlich anders als in feuchter.Luft, litten aber allmählig stark Not, was noch mehr bei Kulturversuchen in trockener Luft der Fall ers DAE 3 letzteren schien die Neigung zur Knöllchenbildung erhöht. Es erhebt sich nun die Frage, wie verhalten sich die Pflanzen, wenn man sie der winterlichen, erzwungenen Ruhe nicht aussetzt? Es wurden daher im Frühhe: rbet. Pflanzen aus dem Boden meet dauernd im temperierten Haus (159) kultiviert, js teils derart, dass die Knóllchen selbst em Licht, teils eingegraben lagen, IA beiden Fällen waren normale Laubblätter bereits Anfang Dezember vorhanden und Mit- Dezenber Wees die ee bereite. Aber während normal em tie D E 220. - . Schmucker, Geophile Pflanzen. mit den Blättern die Ausläuferbildung einsetzt, war das hier nicht der Fall. Erst Am März bildete sich bei den eingegrabenen Knöllchen ein kurzer Ausläufer, der . aber nach 1 - 2 cm bereits ein Knöllchen bildete, und zwar von riesigen Dimensio- nen: etwa 15 mm lang, lO - 12 mm hoch und 8 mm dick. Eine Verzweigung war nicht eingetreten. Die Dickenzunahme war begründet in Zünahme der Rindenzellen von etwa a 7-8 auf 12 - 18 Schichten, doch auch durch erhebliche Grössenzunahme der einzel- nen Zellen, Alle waren sie mit auffällig unregelmässigen Stärkekörmern dicht er ° füllt. Wir können annehmen, die Ausläuferdisposition sei Aur Zeit des Antreibens . ; noch nicht vorhanden gewesen, die Nährstoffe gestatteten eine sehr gesteigerte E Blattentwickelung (Blätter waren kurz gestielt, aber der Fläche nach etwa doppelt normal und auffallend derb), später stellte sich schwache Ausläufertendenz am ter- minalen Vegetationspunkt ein, deshalb begann sehr rasch Knöllchenbildung und nun E flossen die reichlichen Assimilate nach dorten ab, das Riesenknöllchen erzeugend. An diesem waren. der Zahl nach normal einige:Niderblätter, dann. Laubblätter aufge- treten und ii August entfalteten sich diese bereits, desgleichen Blütenstände in ihren Achseln. Ausläufer zeigten sich erst 4 Wochen später und auch sie blieben kurz. Die Bewurzelung der Knöllchen war ausserordentlich stark, die Blätter der: a alten Pflanze waren von Dezember bis Juli am Leben und starben erst dann ganz all- | mühlig ab, sodass sie zum Teil noch in September grün geblieben waren. Direkte Be- onnung war stets vermieden worden, für gute Bewässerung gesorgt. S . Die Pflanzen mit belichteten Knóllchen hatten, selbst im September 1922 temi- nal noch keine Ausläufer gemacht. Fort und fort entstanden am dicht geschlossenen Yegetationspunkt Laubblätter, die sich langsan entfalteten und abgesehen von ihrer . relativ ziemlich vergrösserten Basis und ihrer etwas kleineren Lamina ganz den nor- | _ malen Laubblättern glichen, insbesondere inbezug auf Spreitengliederung. Ausserdem -waren sie auffallend derb. So kamen allmàhlig an einer Pflanze bis 16 Laubblätter hervor. Die in ihren Achseln vorhandenen Blütenstände entwickelten sich nur zun '* J Teil, viole verkümmerten früher oder später. Dieser Teil der Pflanzen, also der. terminale, machte im ganzen den Eindruck einer sozusagen widerwilligen, erzwunge- nen Entwickelung, die richt stillstehen kann. Ganz anders die Blütenstände am hin- teren und auch noch am mittleren Teil der Pflanze. Die ältesten noch im Freien an- à = gelegten, entwickelten sich normal, aber noch bevor die Anthese vorüber war, tram . ten in den Achseln der beiden Blütter am Blütenstandsteil kleine Knospen auf. Aus — i I D c EM Uu Neri T M aeq a wit ETE d cris ape DEE Ee DC "EE ET E Set ihnen entwickelzen sich z.T. ganz normale sekundäre Blütenstände mit 2 grossen. |. Laubblüttern an der Axe und 5-zühliger Infloreszenz, Z.T. aber auch typische Aus- - |J lüufer, die sofort senkrecht abwärts gingen und im Boden alsbald den oben beschrie- benen ganz ähnliche Riesenknöllchen bildeten. Diese. verzweigten sich nicht weiter, oder wenn das der Fall war, so entstanden an ihnen dicht ansitzenä etwas kleinere, iellose Knóllchen. Sekundäre Blütenstände bzw. Ausläufer fanden sich auch ziem- ein Ver- grosse gr od. ns Fig. ll - 16). Solche Charaktere zeigten schon gewissermasse! nzige Blüte trug, die sich nah vor der Anthese nach abwärts wandte wieder aufrichtete; oder ausläuferartige, auf füllig gewundene last eines 3-teiligen Systems von oberirdisch entstandenen A Lei ch weit voneinander stehenden Blüten (Fig. 11). Die hinterst ‚der Krone 5-zählig, ein Staubblattpaar petsloid, das Gynoece Schmucker, Geophile Pflanzen. 221. ganz rudimentäres Gynoeceun, die vorderste eine ziemlich normale 4-zählige "End"- blüte. Tragblätter waren nicht vorhanden. An andern Knöllchen, besonders solchen die aus oberirdisch entspringenden Ausläufern entstanden waren, fiel auf dass die sehr frühzeitig angelegten Blütenstandsaxen im Boden mehrere cm lang ganz horizontal verliefen. Schliesslich FE sei erwähnt, daas besonders reichlich mineralisch er- b cbe ts ëtt Pflanzen abgesehen von schwücherer Blüten- | en bildung nicht wesentlich abwichen. Die einzelnen der vielen Sonderfälle anzufüh- ren hätte kein Interesse, da der Grund für das jeweilige Verhalten doch nicht anzugeben wäre. Fig/2 | Fig13 ig. 1l - 13. Adoxa moschatellina. Oberirdische Sprossysteme. Bei 13 sind die "beiden Knóllchen im Oktober oberirdisch entstanden Z fassend sei festgestellt: E . l» Die bisher allein bekannte, im vegetativen Aufbau so ausserordentlich kon- | Stante Form aus einem Knöllchen, daran 2 - 5 Laubblätter, O - 2 aufrechten Blü- Er | Xenstünden und einem terminalen "Ausläufer ist nicht die einzig mógliche. T E 2. a. Es wurde durch Kultur auf möglichst trockenem, sterilem Sand im Dunkeln ne SE N xod d e ET EL ER ET SE Fig ` Fig16 Ett ET, ges ee RINT E NS Re A u SE Zen Tig. Yt 236 Adoxa moschatellina. Oberirdische Sprossysteme. in Mut i$. emata i We rud i 222. die Ausbildung von 5 - 6 sonst normal zu Laubblättern gewordener Anlagen zu Nier derblättern mit ganz unentwickelter Spreite erzielt (Fig. 17). | | Fig, 17. Getrie- — benes Knöllchen . mit reduzierten Laubbláttern. entstehen. Schmucker, Geophile Pflanzen. oe b. Belichtete Knöllchen, deren Ausläufer nicht auswuch- sen, bildeten statt der sonst höchstens 3 - 4 nun bis 16 Laub- bláttér und zwar fortlaufend bis in den Spätsommer hinein. . c, Die normal am Àusláufergrund befindlichen, zwar stark differenzierten, aber unentfaltet und klein bleibenden 1 - 2 Blätter lassen sich zur Entfaltung bringen. 1 2, d. Am Ausläufer können lang gestielte typische Laubblát- ter &uftreten. : 3. a. Die Ausbildung der oberirdischen Sprosse kann weit über das bisher bekannte Mass hinausgehen, bei dem nur 2 Blätter ein Stück unterhalb des 5-teiligen Blütenköpfchens stehen. Es kön- nen bis zu Axen vierter Ordnung erzwungen werden. (Die von EICH- LER erwühnte Bereicherung der Verzweigung durch Bildung 7-blü- tiger Köpfchen lässt sich damit nicht vergleichen.) 3. b. Ausläufer und Blütenstände können an völlig gleich- artigen Stellen im System auftreten (z.B. in den Achseln eines Blattpaars), erstere auch oberirdisch, | 2. c. Zwischen Ausläufern und Blütenständen mit ihrer im Extrem so ausserordentlich verschiedenen Ausbildung gibt es mancherlei Übergangsformen (vor allem auch bezüglich Auseinan- dertretens opponierter Blätter und Blüten), wobei die beider- seitigen Charaktere oft bunt durcheinander gemischt sind. 4. (Nachtrüglich beobachtet) Im Spätherbst können an ober- irdisch entspringenden Ausläufern von Pflanzen, welche schon : seit vielen Monaten assimilierten, Knöllchen auch oberirdisch Was ist nun die Ursache des oben beschriebenen eigentümlichen Verhaltens von Das Primäre dürfte die Verhinde- Schmucker, Geophile Pflanzen, t3 es, ` gu wurden mit PRAVAZ-Spritze 28 verschiedene Substanzen eingespritzt (Säure en, Al- kalier, Salze, Anästhetica, Alkaloide, artfremde Eiweisse, Enzyme, anorganische und organische Gifte). Hiemals konnte die Terminallmo spe selbst erweckt werden, x wenn sie auch nach längerer Zeit lockerer wurde und langsam in der Produktion von Blattanlagen fortfuhr, was aber als Folge der Feuchtluft-Dunkelkultur nzusehen war, auch im August und September nicht besonders auf! fällig ist. Der Versuch selbst wurde anfang Juli angestellt. Leider waren in Jahre 1922 zahlreiche Knöllchen un- erwartet zeitig zur Vollruhe übergegangen, auch durch Licht nicht mehr alle zu er- wecken, weshalb der Versuch erst noch wiederholt werden muss, um völlig einwand- = frei zu sein. Im Dunkeln reagierten nur 4 von den 31 Gruppen "(28 injizierte, 3$. . 3 verschiedene Kontrollen): bei Verwendung von 1 prcnille Coffein sowie 2% Diastase trieben etwa die Hälfte der Knöllchen (6 bzw, 5 von 12) lateral mit kurzen, schief aufrechten, mit Knöllchen endenden Ausläufern aus, mit aetas dd at (1 pronille) ° und Emulsin (1$) behandelte ähnlich zu 1/3 (je 4 von 12). Ausserdem streclten sick die Laubblattanlagen bzw. deren Basen bei den mit Eosin Zi 1000) behandelten, dau- ernd ziemlich stark rot gefärbten, auffallaned auf mehr als das Doppelte des Nor- i ‚malen. Injektion von Pressaft belichteter Knospen, die eben austrieben, war er- folglos, Man wird auf diese Resultate keinerlei ‚Schlüsse fundieren wollen, Die son=- stigen Treibversuche mit Kälte und Wärme, Rauch, Äther, Gas u.s.w. sollen nicht mehr angeführt werden, da sie keine genügenden Ergebnisse zeitigten. Die Versuche mit farbigem Licht, mit den üblicheh gefärbten Glashäuschen, also nicht genügend vollkommen, angestellt, ergaben zeitig im Jahr eine wesentlich stärkere Wir des blauen Lichtes als ‘des roten, doch machte sich die allgemeine Licntschwüchung | sehr stark geltend und wer sicher ausschlaggebend, Die Annahme einer ausschlaggebenden Bedeutung rein innerer Verhältnisse, also etwa ausgedrückt als Plasmakonstitution, Enzyrwirkung etc., die wir oben machten, . erhält eine Stütze durch interessante Parallel-Erscheinungen bei der Samenkeimung, | die W. KINZEL mitgeteilt hat. Die Samen von Adoxa, deren Schalenbau und physiolo- gisches Verhalten übrigens sehr für die Verwandtschaft mit den Caprifoliaceen m spricht, keinen nur nach starker Frostwirkung und entwickeln sich, abgesehen vom gelegentlichen Auftreten allererster Stadien, nur bei nachfolgender Belichtung. Die Belichtung kann wenigstens zum Teil durch wiederholte, lang andauernde Frost ` wirkung ersetzt werden. Es kehren da Tatsachen wieder, die wir in ähnlicher Weise wiederholt bei ganz andersartigen Lebensvorgängen von RICH antreffen, was offen- ` ber auf eine im Artcharakter tief begründete innere Eigenart deutet. ` ; Auf eine Eigenart sei noch hingewiesen. Untersucht man im Freien Pflanzen nach Austreiben des Auslüufers, so findet man fast regelnüssig an dessen hinterster Ba- Sis, also an der Stelle der einstigen Knospe, 1 - 2 ganz umgestaltete, aber reich differonzierte Laubblattanlagen, die offenbar durch das Ausli äuferwachstum korrele- tiv an der Entfaltung verhindert wurden. Am Licht entwickeln sie sich gewöhnlich ziemlich vollständig, zeigen dann eine etwas verkleinerte und vereinfachte Sprei- te und überbrücken somit ein wenig den sonstigen sehr grossen Gegensatz zwischen dem letzten Iaxbblatt und der ersten Schuppe um Ausläufer. Auch durch nicht allzu ` spät& Entfernung des Ausläufers lassen sie sich ziemlich sicher zur UN E re | f Dean une teilweise unabhängig von dir antreibenden deben. des Lichts ist eine andere, die ebenfalls: schon vor 40 Jahren von GOEBEL und STAHL erkannt ` wurde, die Unstirrmng des transversalen zum positiven Geotropismus. Jeder wachser- de Ausiäufor wird am Licht positiv geotrop. Die Angaben STAHLs fand ich voll m- ` treffend. Ob von der Seite oder von unten beleuchtet, wuchsen die Ausläufer nach unten, auf dem horizontal rotierenden Klinostaten einseitig beleuchtet erwiesen E nie sich nicht als ausgesprochen heliotrop, führten auch sonst keine konstante | Richtungsbewegung aus. Also liegt auch keine durch Licht direkt induzierte physio . logische Dorsiventralität..vor. Jedoch warde beobachtet, EE sowohl. bei starker e E e ee ee bei ich bis zu .. 9/3 der dix gleicher Segen: Ce nach ‚der vom Licht Ge gewand zu bewe, en, in Zeichen Be Ee Po E "E, den induzierten Posi NER gie dus 7 nict RH ERE MR EN NEAR MA E T Sd S UB To RENE S. EINE UR MES NE. d n BA TRE E e O ET LA AAA. urs EE e dek Er Ee 224. Schmucker, Geophile Pflanzen. lich aufkommen kann. Die durch SMALLS neue Geotropismus-Theorie angeregten Versu- che, durch Ammoniak-, Salzsäure- und Essigsäure-Dämpfe die geotropische Licht- und Dunkelstimmung zu verändern, führten bisher zu keinen diesbezüglichen Resultaten, auch nicht, wenn die Dosierung gerart gelang, dass das Wachstum nur wenig geschü- ` digt wurde. In Leuchtgas und Áther trat ebenfalls keine Umstimmung ein, bzw. die Ausläufer wurden stark geschädigt. Chemische Veränderungen nach Belichtung konnten nicht aufgefunden werden. Ein tieferes Eindringen in den Mechanismus der Umstim- mung des Ceotropimus durch Licht war daher nicht zu erzielen. In diesem Zusammen- hang sei auch erwähnt, dass die Angabe von LAGERBERG, die Tiefenlage sei direkt von den Lichtverhältnissen bedingt, nicht bestätigt werden konnte. Wenn oberirdisch entstandene Ausläufer an zufällig frei gelegten Knöllchen im Freien dann oberir- disch bleiben, wenn der Pflanzenwuchs des Standorts sie stark beschattet, so hängt ‚das eben damit zusammen, dass zur Umstimmng des Geotropismus eine ziemlich ansehn- liche Lichtintensität gehört. In solchen Fällen können zuweilen auch Knöllchen ober- irdisch entstehen, wiewohl diese in Kulturen bei nur einigermassen starkem Licht nicht entstanden, auch nicht z.B. in Kohlensäure-reicher Atmosphaere verschiedener Konzentration. Eine genaue Regelung der Tiefenlage tritt überhaupt nicht ein, an tief und flach gesetzten Knöllchen verliefen die Ausläufer ziemlich gleich, meist zunächst etwas absteigend, dann horizontal. Wenn ROYER Adoxa zu jener Gruppe’ von Pflanzen rechnet, die in 4 - 20 on Tiefe ihre normale Ruhelage hätten, so dürfte eher richtig sein, sie in O — 10 cm zu suchen. Dass starke Ausläufer selten am Licht senkrecht abwärts wachsen, wie schwache, hat schon GOEBEL beobachtet und in "meinen Versuchen zeigten z.B. Dunkelkulturen auf Sand von Anfang an horizontal ge- ` haltene Ausläufer, auf Erde drangen sie meist unter etwa 20 - 309 nach unten vor, . um.nach einiger Zeit horizontal zu werden. Die wiederholt genannten schwachen, nachträglich entstandenen Ausläufer von duhkel gehaltenen Feuchtluftkulturen aber ` wuchsen sogar bis 509 nach oben. Wenn man daraus eine Theorie auch für die Einhal- . tung der Tiefenlage konstruieren wollte, so könnte man etwa vermuten, bei ganz E ^. Zlacher Lage kämen die Laubblätter eher zur Assimilationstätigkeit, dem Vegetations- — "punkt flóssen frühzeitiger neue Assimilate zu, bei tieferer Lage aber sei eine E durch die Wurzeltätigkeit bedingte stärkere-Ernährung mit mineralischen Stoffen ge- geben und diese rufe eine schwach positive geotropische Stimmung hervor. In der Tat wird ja in den genannten Feuchtluftkulturen bei völligen Abschluss mineralischer Ernährung die Stimmung sogar negativ. Aber schon der Umstand, dass doch ohne Ver- . mittelung der Blätter, wie wie sehen, Nährstoffe aus dem alten Knöllchen direkt in den Ausläufer fliessen können, spricht nicht für die Annahme einer Beeinflussung der Reizlage bzw. Tiefenlage durch den relativen Gehalt an Aschenbestandteilen im .. genannten Sinn. Freilich auch der mehr oder minder grosse Verbrauch an Baustoffen beim Durchbruch durch eine + dicke Erdschicht kommt nicht in Betracht. Entfernung des grössten Teils des Reservestoff-Behälters bzw. frühzeitige Wegnahme der Blätter bleibt auf den Ausläufer lange Zeit wirkungslos. Erwähnt mag noch sein, dass schon | eine völlige Verfinsterung einer etwa 2 mm langen apikalen Strecke zur Umstimmung | meistens genügt. | Die Ausläufer sind nicht nur &usserlich wurzelühnlich, auch in der Anatomie nä- . .hern sie sich etwas diversen Wurzeln und vor allen gleichen sie diesen durch ausge- | sprochenes Spitenwachstum. Nachdem festgestellt war, dass dieserhalben im Boden Y. in feuchter Luft kein wesentlicher Unterschied besteht, wurde en letzteren eine - grosse Zahl von Messungen vorgenommen. Da zwischen den einzelnen Ausläufern erheb- liche Differenzen auftreten, mag davon im einzelnen nichts erwähnt sein, sondern mur als Gesamtergebnis: 1) Die Kürze der wachsenden Region wird nicht direkt von dem Wachstum im Boden bedingt; 2) Die Wachstumsgesch indigkeit ist bei Tag und | Nacht, im Licht und Dunkel unter sonst gleichen Verhältnissen nicht sehr verschie- den; 3) Die sich streckende Zone ist höchst selten 10 mm lang, meist etwa 3 - 5 mm, die Zone maximaler Streckung liegt noch erheblich weiter vorne, Z.T, dicht hinter dem Yegetationspunkt; 4) Die durch Belichtung angeregte Wachstumsbeschleunigung an e Übergangsstadien zu solchen, hält lange, zum Teil über eine e an. Ee? j | Bei der Regeneration wurde eigenartigerweise ein Vorgang beobachtet, der in 1 d Schmucker, Geophile Pflanzen. 225, etwas an den Ersatz ein, abgeschnittenen Wurzelspitze erinnert. Entfernt man näm- lich ein &twa 1 mm langes Stück an der Ausläuferspitze, so entsteht unter schwa- cher, kallusähnlicher Anschwellung anstelle des verlorenen ein neuer Vegetations- punkt, der in gleicher Weise das Wachstum fort- setzt, sodass nach einiger Zeit von der Opera- tion nicht mehr viel zu sohen ist. Bekanntlich ist ein direkter Ersatz eines Spross-Vegetati- onspunktes ausserordentlich selten; hier haben wir einen Fall, der dem sehr nahe kommt. - Die Pig. 18. Ausl&ufer-Regenerat. Regeneration trat in 10% der Fälle ein (Fig. Adoxa gehört zu jenen Pflanzen, die sich bei reichlicher vegetativer Vermeh- rung die Samenbildung fast ganz geschenkt haben, Die weitaus überwiegende Mehr- sahl der Blüten bleibt steril, auch künstliche Bestäubung ändert daran nichts. Nur en feuchten Standorten findet man recht spärlich ausgebildete Früchte, an trocke- neren Standorten fast nichts. Wenn z.B. im Münchener Botanischen Garten auf einem etwa l qm grossen, dicht mit Adoxa bestandenen Fleck trotz günstigen Umständen auch nicht eine Frucht zu finden war (1822), so könnte daran eventuell die nahe Blutsverwandtschaft zahlreicher Pflanzen infolge der vegetativen Vermehrung schuld sein. Doch auch am natürlichen Standort war es nicht viel besser, in Kultur sah ‚ich mur SOSE einige Früchte. In KNUTHs Handbuch findet man zwar allerlei über ichtungen und Besucher, aber von der Erfolglosigkeit nichts. Ein "Aushungern" dat Prüchte kann wenigstens nicht allein infrage kommen, da ich auch an ausl&uferlos gemachten Pflanzen keine Früchte erhielt. Auch die auffallende Herabbiegung nach der Anthese hat daher zumindestens heute keine Bedeutung mehr, sie ist nicht abhämgig vom Fruchtansatz, unterblieb aber bei Entfernung des Blü- tenkópf-chens. Über die Kautelen der Samenkeimung wurde schon das hier notwendige |. gesagt; es ist nur noch hervorzuheben, dass Zu jenen rasch vergänglichen Frühlingspflanzen gehört, deron Embryo im ausfallenden Samen noch wenig entwickelt .ist und einer Nachreife bedarf. Von Interesse ist das Verhalten der durch den Boden brechenden Blätter. Ihre Lamin& ist nach unten umgeschlagen, wie das ja oft in derartigen Füllen vorkommt und für das Blatt offenbar beim Durchdringen durch den Boden nützlich ist. Allein wie GOEBEL für Ranunculus repens gezeigt hat, handelt es sich um eine Hyponastie, die nur im Dunkeln zur Geltung kommt. Werden bei Adoxa die jungen Blätter be- lichtet, so tritt eine Epinastie ein, d.h. das Blatt schlägt sich um fast 1809 zurück und breitet seine Tei- le annähernd horizontal auseinander. Ganz anders eti- olierte Blätter. Ihr Stiel wird bis 20 cm lang, die Spreite bleibt klein, die beiden normal einander ge- genüber sitzenden Seitenteile rücker zuweilen um l m auseinander, die Blatteile bleiben + hyponastisch ein- gerollt und insbesondere der Mittelteil wird durch " fortdauerndes hyponastisches Wachstum in Partialstiel und Lamina schliesslich zu einem vollen Kreis gebogen. X Fig. 19, Laubblatt beim Auffallend war auch, dass sehr oft die Entfaltung der leet gi Fig. 20. Etio- das Blütenköpfchen schützenden beiden Blätter schon liertes Laubblatt. im Boden derart weit fortschritt, dass die Blütenanla- Ae een gerade an der geführdetsten Stelle lagen; also D ener nicht ein "zweckmässiger" "Vorgang. Die Rhizome wurden auch fortlaufend chemisch untersucht. Es wurde während der ` . Zeit der "Stürkewanderung" die mobile Form, der Zucker, niemals in grösseren Men- . 88h nachgewiesen. Im Herbst waren die Knöllchen, besonders die Rinde, mit gros.en - Sülrkeirórnern dicht vollgepfropft, Zucker fand ich nicht. Im Freier konnte im Ja- "uar Zucker nur in sehr kleinen Mengen nachgewiesen werden, ziemlich reichlich Ende März, als die Pflanzen austrieben, doch war zu diesen Zeitpunkt al "E EEE NZ ORDEN T E a E Fe a EEN E EE EE T E HA EA EEE on sad ae EP EE Lë GE EE S Fig20N Fig 19 w 226. Schmucker, Geophile Pflanzen. weise erst etw. die Hälfte der gesamten Stärke’ mobilisiert. Die im Gewächshaus frühge*ricbenen Adoxa-Exemplare begannen bald nach Laubentfaltung vom hinteren Knöllchenrande her hyaiin zu werden. Die Untersuchung ergab, dass aus diesen Tei- len die Stärke fast vollständig ausgewandert war, Zucker fand sich noch. Weiter ch vorhanden. Aus den Befunden im Freien er- 3 E 4 CC 5 ? vorn waren Zucker und Stärke reichlich gab sich auch, dass die Reservestoffe des Knöllchens stets in nicht unbeträchtli- cher Menge direkt zum Aufbau der neuen Ausläufer verwandt wurden. Sehr auffällig waren in den Rhizomen die z.T. ausserordentlich grossen Kerne von 20 - 30 u Durch- messer und fast kugeliger oder etwas abgeplatteter Gestalt. Sie scheinen später- hin sogar noch an Grösse zuzunehmen und es wurden in Speicherzellen, die bereits den grössten Teil ihrer Stärke abgegeben. hatten, äusserlich noch ganz gesund er- scheinende Kerne von 48 - 50 u Durchmsser gefunden, ein neuer Beweis, dass zwi- schen Grösse einer Pflanze und Kerngrösse nicht notwendig ein Zusammenhang beste- ^ hen muss. Mebenher wurde noch eine Beobachtung an den Plastiden gemacht, die hier er- wühnt werden soll. Die einzige diesbezügliche Angabe fand ich nachher in MOLISCHs Pflanzenchemie, dort heisst es, in den nicht ergrünten Blattstielen fänden sich - 7 nur rote Chromatophoren. Diese Stengelteile bzw. Blät- = ter enthalten nun in ihren Zellen ausser den epiderma- len einen gelben bis orangeroten Farbstoff diffus ver- teilt und ausserdem erblickt man in den noch nicht er- Bo, grünten Chloroplesten t zahlreiche, sehr kleine, leb- € haft orangerote Körperchen, die den Eindruck von Kris- tallen machen. Beiderlei Farbstoffe bewirken die oben genannte Eigenfarbe. Diese Kriställchen sind zweifellos Carotin, sie färben sich mit Jodjodkali augenblicklich intensiv blauschwarz, genz ähnlich wie stark gefärbte Stärkekörnchen dies tun würden, mit konz. Schwefelsäu- re werden sie ebenfalls fast schwarz. In den ergrünten Chloroplasten besonders der oberen Blattzellagen, findet man sie zuweilen ausserordentlich zahlreich, vorhanden sind sie stets. An älteren Blättern suchte ich sie oft vergeblich. Die Leukoplasten, welche Reservestärke auf- bauen, enthalten sie selten, zuweilen ein oder wenige grössere Stücke. Ergrünende, weil belichtete Leukoplas- ten sind übrigens deshalb interessant, weil sie den Zur e | | samenhang von Stürkeko;n mit seinem Bildner ebenso © Tig. 21. Ergrünende Leuko-schón zeigen wie die bekannte Pellionia Davvaueana, 8m piasten. 22. Chlorophyll- schónsten in ergründenden Basen von Laubbl&ttern. körper m. Karotinkrist. (Fig. 21, 22) ÜBER EINIGE AUS BLÜTENSTÄNDEN HERVORGEGANGENE AUSLÄUFER-ÄUNLICHE BILDUNGEN. ac EL Deeds M aha en are Ang tee E S E B S = S RER A = i S të > Se A E E e EE E EE E EE E EES EE EE Bei einer beträchtlichen Anzahl von Pflanzen, besonders solchen mit kurzen ve- getativem Axen, sind die Blütenstände unter grósserer oder geringerer Abánderung in den Dienst der vegetativen Vermehrung und Verbreitung in kleinerem Umkreis ge- treten. GOEBEL hat (Organographie, spezieller Teil, I. Abt.) darüber Mitteilung- | en gegeben. Hier sollen einige an solchen Pflanzen gemachte Beobachtüngen mitge- teilt werden. — 0. icm FRAGARIA, st o gewor- ` D E E : Schmucker, Geophile Pflanzen. 227. den, dann lásst das Wachstum gm hintern Ende nach und bei längeren Auslüufern ist der hintere Teil bereits voll ausgewachsen, wenn der apikale Teil noch lebhaft weiterwächst. Bei der kräftigen F. chiloensis war die gesamte wachsende Region oft über 10 cm lang, doch war zwischen 10 und 5 cm die Streckung meist gering, am stärksten &nn&áhernd 3 cm hinter der Spitze. Das Vorblatt störte das Wachstum sehr wenig, auch das halb entwickelte Laubblatt gab noch nicht das Signal zum Still- stand, aber die Geschwindigkeit der vorgeschobenen Endknospe nahm sehr rasch ab und sobald die Wurzeln an der Terminalpflanze erschienen, erlosch es. Die andern beiden Arten verhalten sich ähnlich. Fragaria chiloensis erreichte selbst bei nicht sehr günstigem Wetter einen absoluten Tageszuwachs von 2 cm. Im ganzen ergibt sich also, dass bei diesen stets oberirdischen Auslüufern kein auf eine kurze apikale Zone beschrünktes Spitzenwachstum zu konstatieren ist. LAGOTIS STOLONIFERA. Die Gattung Zagotig,nach ENGLER-PRANTL zu den Scrophulariaceae=Digitaleae gehörig, umfasst einige Arten ausdauernder, meist kleiner, rosettenförmiger Kräu- ter besonders des gemässigten Asiens, deren blaue Blüten in + hohen, seitenstän- digen Ähren angeordnet sind. Lagotis (Gymnandra) stolonifera Maxim., eine Pflan- ze der Hochgebirgsmatten von Kleinasien und Armenien, hat eine bodenständige Ro- |. sette bis 15 cm langer, schmaler, etwas ledriger Blätter auf kurzem, vertikalen, unterirdischem, sehr reich bewurzeltem Rhizom. Aus Blattachseln etwas unterhalb der Erdoberfläche entspringen die Blütenstände, kurze Ahren, und an ebensolchen Stellen auch die Ausläufer, welche für die Spezies im Gegensatz zu ihren Verwand- ten charakteristisch sind. Ein typischer Ausläufer steigt erst schräg empor, biegt sich dann in + flachem Bogen abwärts, kriecht noch eine Strecke weiter und treibt ` nach höchstens 30 - 40 cm Länge die Apikalknospe zu einem rasch sich bewurzelnden Pflänzchen aus. Interessant ist die Pflanze aber deshalb, weil hier alle Übergangs- formen vom Blütenstand bis zum Ausläufer tatsächlich auftreten. Im Mai 1922 beob- achtete ich dies im botanischen Garten zu München, wo die Art sowohl im Alpinum wie in der Anzuchtanlage in zahlreichen Exemplaren auf steinigem Untergrund vor- ‚handen ist. Äussere Umstände konnten für das verschiedene Verhalten der ein&elnen Pflanze bzw. Sprosse nicht verantwortlich gemacht werden, experimentelle Untersu- chung war noch nicht möglich. Die genannte Eigenart scháénu bisher noch nicht be- schrieben zu sein. | | Die Blütenstünde entspringen meist kurz unter der Erde, wenden sich in nach | Ce oben konvexem Bogen nach oben und zur Vertikalen und tragen wenige cm über Niveau eine gedrungene Blütenähre. Auffalland ist der flache, fast geflügelte Querschnitt des basalen Stengels. Vielfach kommt es nun vor, dass die dichte, rötliche Spitzenknospe während der fortschreitenden Anthese plötzlich auswächst, längere Internodien er- ] = Schnitte &. d. Basis Fig. 24. Querschnitt niedersenkt, wo dann sofort am . und weiter oben. 'durch d. Ausläuferknos- Ende eine junge Pflanze auftritt. ; 28° Der ausläuferartige Teil ist auf- fallend unregelmässig mit zungen- ` fürmigen Blättern besetzt, in deren Achseln man zunächst noch Rudimente von Blü-- tenanlagen findet. Kusserlich aber kann der Übergang von dichter Blütenühre zu typischem Ausläufer vollkommen unvermittelt sein. Es wurden auch Formen beobach- tet, bei denen nur eine Auflockerung am oberen Ährenende eintrat. Als Mittelfor- men treten Blütenstünde auf, die nie vertikal werden, blütenármer, lockerer sind Jer e vm co ee EE TORUM os quus a re S GK S An a Be ee : E zeugt, erst schief aufwärts strebt Fig. 23. Sprossquer- und sich dann, langsam im Bogen und dann zu Ausläufern werden, ferner Ausläufer, an deren unterm Ende einige Blü- . . ter eine Stengelorganisation, in der bilaterale und radiäre Züge in eigenartiger A stige Periodizität hat sie auch, wie viele andere Zwiebelgewächse, in ihrem weite- 228. Schmucker, Geophile Pflanzen. ten in grösserem Abstand sitzen. Die Ausläufer selbst sind schon kurz charakteri- Siert, sie haben wie die Blütenstünde eine auffallend abgeflachte Basis, werden weiterhin fast stielrund, sind ebenso wenig wie die Mittelformen im Bau deutlich : dorsiventral, haben nur mässig verlängerte, auffallend ungleiche Internodien und eine Busserlich kaum erkennbare, annähernde 2/5-Blattstellung. In den untern Blatt- achseln findet man stets noch als Reste der Blüten die eigenartig einseitig ge- d schlitzten Kelche mit degenerierendem, bräunlichem Inhalt, aber sehr klein. Die Ausläufer sitzen’an der Pflanze im Durchschnitt etwas tiefer als die Blütenstände,. | Die Blütenähren blühen, wie dies ja bei vielen Scrophulariaceen der Fall sein i 3 kann, am Ende normal nicht ganz auf, die apikalen | Knospen bleiben unentwickelt, der Vegetationspunkt | wird nicht aufgebraucht. Daher leitet sich die Mög- lichkeit des Auswachsens als Ausläufer. Ein Nach- | lassen der "Blütenbildungstendenz" ist aber schon | vorher zu erkennen. Während die untern Blüten ei- d ne + stark 2-geteilte Oberlippe und eine oft 3-tei- lige Unterlippe besitzen (Fig. 25), folgen im Durchschnitt (im Einzelfall nicht immer ganz zu- : treffend) solche mit 2-teiliger Ober- und Unter-: lippe, die Teilung wird schwächer, die Oberlippe | schliesslich einfach und am Ende findet man hàu- ` fig nur mehr 2 ungeteilte Korollapoen. Die Sporo- | | phylle selbst ündern sich nicht wesentlich. Im ü- “Fig. 25. Blütenschemata. brigen kann man auch an den auch bei geneigter Lage radiüren Blütenständen noch t deutlich 2 laterale Stengelkanten erkennen. ‚u Zagotis stolonifera ist also ein ausgezeichnetes Beispiel einer Pflanze, bei der anscheinend spontan selbst am gleichen Exemplar die Übergangsformen zwischen Blütenähre und Ausläufer mit terminaler "Adventivpflanze" auftreten und zeigt wei- ` Weise gemischt sind. Die KLEBSschen Versuchsergebnisse mit Ajuga reptans seien hier als z.7. ähnlich angeführt. TULIPA SILVESTRIS. : Die Waldtulpe hat ihre eigentliche Heimat wahrscheinlich in den Steppen und i3 lichten Wüldern Südrusslands und Kaukasiens und ihre für solche Verhältnisse gün- SC - ren, wohl grösstenteils anthropogenen Verbreitungsbezirk in Mittel- und Nordeuropa | bewahrt. Fine genaue Darstellung des über die Pflanze bisher bekannten findet sich An der "Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas". Im Dezember lassen : Sich die Zwiebeln im Warmhaus bereits treiben, die Winterruhe (nicht die Ruhe ab Juli!) in unsern Klimaten ist also eine erzwungene. Es wurde zunüchst das Lüngen- tum: 'dermalen Lagen ruck der nun sc! Lend ckelte sich frei auf der e Schmucker, Geophile Pflanzen. 229. Die Morphologie der Ausläufer wurde wiederholt untersucht. Die Fir. 20- 8011 einen diesbezüglichen aus den Querschnitten Fig. 27 u. ä. konstruierten Längs- schnitt geben. Men sieht, wie in den Stolo auf der "inneren" Seite die rasch um- ne eigenartig unregelmässige, übrigens auch recht wechselvolle Gruppe im "Steng- - elteil" des Ausläufers bilden. Nicht selten macht die ganze Gruppe im Querschnitt " durch Zusammenrücken den Eindruck eines einzelnen, besonders grossen bikollate- ralen Biindels (Fig. 30), aber nur selten unterscheidet es sich von den andern gar ACC S IC e EE T PER EE Fi226 Figa? Tulipa silvestris. Fig. 26. Gefässbündelverlauf an d. Auslàáuferbasis. 27. Querschnitt a - a. 28. Ausnahmefall mit 2 Ausläufern.. 29. Ausläufer-Rege- : rat. 30. Ausläufer-Querschnitt. MOTO ar a TETUER CPU DUET EO EE CLER COUNT IE nicht mehr, sodass also die viel verbreiteten Bilder, die ein fast vollkommen ra- diales Organ darstellen, nicht typisch sind. In einem einzigen Fall war neben d. Terminalknospe auch die Axillarknospe zum Ausläufer geworden (Fig. 28), wobei sich aber, wie ja zu erwarten, nicht das Speicherblatt der alten Zwiebel an der Ausläuferbildung beteiligte, sondern dieser morphologisch ganz aus der Achsel- knospe hervorging (vergl. dazu die Angaben in "Lebensgeschichte"). Bei der kom- plexen Struktur des Stolo musste von Interesse sein, wie er sich bei Regeneration — verhielt. Wurde ein etwa 0,5 cm langes Spitzenstück (mit dem Zwiebelchen natür- lich) abgeschnitten, so bildete sich in mehreren Fällen ein grosser Kallus, auf . dessen Oberseite ganz gleich,orientiert wie das verlorene ein neues Zwiebelchen entstand (Fig. 29). | : l E Die Frage der Einhaltung einer bestimmten Tiefenlage hat schon RAUNKIAER bei Tulipa silvestris untersucht. Er kam zu keinem allgeneineren Ergebnis. Da zu ver- RT e ET E dde Sb m MER T IET Ed von Bedeutung sei, weil dabei t der Stoffreserve aufgebracuht wird, so wurde von . einer Anzahl Zwiebeln der Reservestoffbehálter vorsichtig entfernt. Die Pflanzen trieben ein mittelgrosses Laubblatt und einen kurzen, steil nach abwärts gehenden Stolo mit terminaler Zwiebel, ein Resultat, das jener Vermutung entgegenspricht. Die Einhaltung einer bestimmten Tiefenlage war überhaupt an älteren, aber noch nicht blühenden Zwiebeln durchaus keine strenge. Tief und flach gesetzte Zwiebeln verhielten sich fast ganz gleich, horizontal gelegte trieben den Ausläufer oft knapp unter der Erdoberfläche ein langes Stück vor, bogen dann am Ende um und hier entstand dann alsbald die neue Zweibel; vertikal stehende hatten in verschiedener Tiefe erst ziemlich senkrecht nach unten gehende, dann flacher streichende Aus- die in unsern Gegenden ihr nicht recht zusagenden Verhältnisse hier ungünstig ein- gewirkt haben mögen. Wurde das assimilierende Blatt rechtzeitig entfernt, so un- terblieb die Bildung eines Stolo fast ganz, Verhältnisse, die an die blühende 1 hültnisse der vegetativen Knospen ungünstiger werden. In diesem Zusammenharig sei biegenden, vom Zwiebelkuchen aufsteigenden stammeigenen Gefässe eintreten und ei- en e ie Se e A ere i Mare a e hid: dos DESEAN SE z Bee e S E S läufer. Jedenfalls eignet sich die Waldtulpe wenig zu solchen Versuchen, wenn auch Pflanze erinnern, wo ja auch durch die Bildung des Blütenstands die Ernährungsver- 230. ' Schrucker, 6eophile Pflanzen. n die Angabe von SOLMS-LAUBACH erinnert, dass in den seltenen Fällen, wo die Gar- ES util os einen Ausl&ufer treibt, glei: 'hzeitig "das Vorblatt an der Haupt- Seiten- zwiebel " sich laubblattartig entwickelt. Wahrscheinlich erfolgt aber ganz allge- mein mit Eintritt der Blühf&áhigkeit eine Umstimmung zu ungunsten der Ausläuferbil- dung, denn os gelang nicht durch frühzeitige Entfernung des oberen Teils des Plü- ymiapigenos die Axillarknospen zur Stolonenbildung anzuregen. Andererseits war das "bei Entfernung der Ausläuferanlage an starken, docu nicht blühreifen Zwiebeln auch nur in der Minderzahl der Fälle möglich, die Axillarknospe wurde einfach an Ort u. Stelle zur Ersatzzwiebel. Ihr fehlte offenbar die Induktion zum Stolonenwachstum, womit wir vorläufig uns noch unbekannte innere Gründe umschreiben müssen. Einigermassen ähnlich Tulipa silvestris ist das Verhalten einer ganz andern, fernstehenden Pflanze, Phylloglossum Drummordi.Nuch hier wird von der noch nicht "blübreifen" Pflanze der terminale Vegetationspunkt zum Ausläufer ganz ähnlicher : Natur (nach SAMPSON eventuell nur scheinbar, indem vielleicht der eigentliche Ter- minaltrieb verkürmert), später bildet sich die Endknospe zum Blütenstand aus, wäi- rend aber hier nun ein Seitenast auch weiterhin die Ausläuferbildung aufrecht er- hält. Der Grund für die Umstimmungen ist auch hier noch ganz unbekannt. | Schliesslich sei noch darauf hingewiesen, dass ähnliche Gebilde ganz verein- gelt, nie grossen Gruppen gemeinsam, sporadisch in der ganzen Pflanzenwelt auftre- ten: Marsupien mancher Lebermoose, Ausläuferknöllchen von Phylloglossum, Ausläufer von Tulipa und manchen Orchideen, Karyophore von Arachis. Überall durch eigenar- tige interkalare Wachstumsvorgänge Entstehung eines sonst fehlenden Organs, das 3 SS die Junge Generation an der Spitze unentwickelt, also rirgs eingeschlossen in sich - trägt. Überall handelt es sich wohl vor allen w: Schutz der Nachkommenschaft bzw d Us v cH TE zwar Piche auf grosse Strecken, doch in sicherer Form. er Ee eene ER US. cm UM LIMVANTHEMUM HUMBOLDTI. i T Der vegetative Aufbau der Vertreter der Sect. Wymphasanthus der Gattung Lim- 1 nanthenum warde insbesondere von GOEBEL klargelegt. Sic hierher mu zählen findet seine Berechtigung in dem Umstand, dass in Achselgegend der "blütentragenden" | Schwimmblätter mit oder nach der Anthese ein 3eispross als Adventivpflanze aus- wächst und selbständig wird. In der Wirkung allerdings kann dieser Aufbau mit den gewöhnlichen Ausläuferformen besonders von Landpflanzen nicht verglichen werden. | Die blühende Pflanze entwickelt aus einem kurzen Rhizom eine gróssere Anzahl larg gestielter Schwimmblätter, die kleinen Seerosenblättern weitgehend gleichen. Dern SÉ unvermittelt die Blattform zum kurzen, häutigen m herab, in des- J sen Achsel Gebilde entspringen, die den Schwimmblättern durch s gleichen, aber Po küz unterhalb der Lamina die Blüten tragen. Wie schon die Se andeutet, handelt es sich hier um Infloreszenzen mit einem kurz gestielten Schwinmblatt, während der ü brige Blattstiel der langgestielten Schwinmblätter durch die Inflo- | reszenZaxe ersetzt ist, ein höchst auffälliger Fall von Konvergenz. Die Pflanze | S011 hier wegen i'rer bisher noch unbekannten ausserordentlichen Regenerations- nee igkeit angeführt werden. Schneidet man ein Prinürblatt abe Schwimmblatt ab und legt es im Warmhaus in Wasser, so entwickelt sich von den Gefässgruppen ausgehend ziemlich rasch ein oft ‚sehr mächtiger Kallus. Auffallend ist schon, dass ein derartig lockeres, ge- issermassen nur einem Plattengerüst von Zellflächen entsprechendes Gewebe fast jd ee cd ohne Fäulnis Regeneration ergibt. Ferner ist nicht ohne weiteres , wenn man sich auf den HABERLANDTschen Standpunkt betr. Wundhormone e > diese bei einer ständig frei im Wasser liegenden Schnittfläche so | sein können. Aus dem Kallus entspringen dann t zahlreiche Wur- ngig von ihnen bis zu 5 Adventivpflanzen, von denen selbst 3 sich n k nnen: Sie beginnen mit einen kleinen, einfach-spatelfürmigen Eg dU aR gE konmen Deeg eg emt? N EE cd a TE gr ee : - MEME PIRA aN SE E TD. qup Land ee eol i n IQ LEE Schmucker, Geophile Pflanzen. EE "den" Blättern, also Blütenstünden, so erhält man mit fast gleicher Sicherheit ühn- liche Resultate, sowohl wenn man das "Blatt" oberhalb wie unterhalb der Blüten "durchtrennt, nur dass im allgemeinen auf das einfache erste Blatt rascher z.T. winzige, aber sonst normale Schwimmblätter folgen. Von Interesse ist besonders d. letztere Fall, denn hier handelt es sich um ein Axengebilde, das Polarität zeigen sollte. In der Tat entstehen hier gewöhnlich, doch nicht immer, zuerst am Kallus L Wurzeln, aber stets kommen zwischen ihnen kleine Sprosse mit Blättern dazu, was recht auffällig ist, da doch die am Kallus bewurzelte Pflanze eigentlich ein po- lar richtiges, sozusagen vollständiges Gebilde darstellt. Übrigens ist es für die "Sicherheit der Regeneration von Vorteil, doch keineswegs nötig, die Blüten und Blütenknospen zu entfernen. Die normale Adventivpflanze am Blütenstand wird durch | das Abschneiden des Blütenstandsstiels nicht sehr beeinträchtigt. Lässt man die ^ go vorbehandelten Pflanzen weiter wachsen, so entstehen an beiden Enden, sowohl | ander Basis des allmühlig absterbenden Schwimmblattes als auch am Kallus, eine bis einige Adventivpflanzen, die sich bewurzeln und selbständig werden. Schneidet nan ihnen am Kallus fortgesetzt die Wurzeln weg, so künnen sie unter lang dauern- der Erhaltung des ursprünglichen Blütenstanstiels von der andern Seite her ver- sorgt werden, wobei also in diesen der Strom nun umgekehrt verläuft. Man kann das ` - beweisen, indem man das Kallusende mit seinen Pflanzen nach Entfernung der Wur- zeln aus dem Wasser hebt. Verwendet man Stücke aus der Infloreszenzaxe selbst zur Regeneration, so faulen diese ziemlich leicht, doch gelingt es zum teil auch, sie © zu erhalten. Dann entstehen Kalli und daraus Sprosse wie Wurzeln an beiden Enden = P ^ ganz gleichmüssig, also Polaritàt ist hier kaum angedeutet. Dieses Charakteristi- E | mn von Sprossexen ist mithin bei diesen Pseudo-Blattstielen recht schwach ausge- ; | prägt. Es sei unentschieden, ob etwa ein Zusammenhang mit der erwähnten Tatsache, dass hier ein grosser Teil der Spiralgefüsse rechts statt links gewunden ist, be- steht, etwa derart, dass beides auf gleicher Endursache beruht. ! Regeneration erhält man auch an abgeschnittenen Blüten und Blütenstielen, und zwar ziemlich sicher, doch müssen sich die Kalli ziemlich rasch entwickeln, ehe die vergänglichen Gebilde durch Fäulnis zerstört sind. Wurzeln treten hier viel seltener primär auf,: meist entstehen sie erst an den Adventivpflanzen. Diese stel- len ganz winzige, aber blühreife Individuen dar. Zwar das erste Blatt ist stets - ein mindestens ziemlich einfaches, kleines Primärblatt, das folgende gewöhnlich eine Übergangsform oder ein Schwimmblatt, dann aber kommt oft bereits ein Blüten- stand mit ausserordentlich dünnem, einige cm langem Stiel und noch nicht 6 mm breiter Lamina. Blütenknospen sind vorhanden, kommen aber an diesen Zwergen nicht zur Entfaltung. Es ist von besonderem Interesse, zu sehen, wie ausserordentlich Dimensionen hier sozusagen die ganze Entwickelung ab- gekürzt durchlaufen wird, wenn die Regenerate an Blütenstielen entstanden. Das | atsüáchliche Vorhandensein blütenbildender Stoffe oder Stoff-Konstellationen von grosser Selbsterhaltungsfühigkeit hin, umso mehr, | als bei Vornahme der Versuche sowohl in Regenwasser wie in 1:1000 KNOP das Resul- tat ziemlich gleich ausfiel (stärkere mineralische Nährlösung schädigt). we E Sg N GET EE E ung liess keine grösseren Mengen von Gerbstoff u. dgl. istenz erwartete, erkennen, doch enthalten die pe- an. Auffallend war die ganz ausserordentlich rasche der Sternhaare mit Phloroglucin. Das Vorkommen dieser ntfernt stehenden Gruppen ist höchst auffallend tet, besonders im Hinblick auf entwickelungsme- Chenische und deszendenztheoretische Hinsicht. In diesem Zusammenhang darf viel- leicht auch an die Hydropoden erinnert werden. , — Cu : | ^ Die Vergleichsversuche mit andern Limnanthemum-Arten (L. nymphaeoides, trachy- | Villarsid) ergaben, dass die Fähigkeit zu Kallus- t vorhanden ist, aber bereits Wurzelbildung viel erfolgt, noch viel seltener Sprossregeneration. Bei letzterer Art kann auch am apikalen Rand von Einschnitten in die Blattlamina lie Entstehung von bewurzelten Adventivpflänzchen erzwungen werden. —— - Ou uc Vergleicht man die von MOLISCH (Pflenzenphysiologie als Theorie der Gärtnerei) ` ` ; 8permum, geminatum, ‚laminosun, bildung überall ziemlich reichlic Spirlicher als bei L.. Humboldtii 2352. Schmucker, Geophile Pflanzen. segebene Zusammenstellung, so ergibt sich, dass sowohl der systematischen Verwandt- schaft nach als auch i: nnerhalb der biologischen Gruppe der Wasserpflanzen der be- schriebene Fall von Blatt-Regenerationsfähigkeit recht vereinzelt dasteht wnd um- so mehr Interesse verdient, als hier einmal die verschiedensten Toile der Pflanze relativ leicht regenerieren, darin also Blätter und "Pseudoblätter", d.h. Sprosse inbezug auf Regenerate kaum verschieden sind. : ARACHIS HYPOGAEA, Es sollen hier einige Beobachtungen über die Physiologie der Fruchtbildung von Arachis hypogaea, der Erdnuss, mitgeteilt worden. oC Arbeit, die das über die wichtigsten Geokarpen RT zusammenfasst und ergänzt, sowie Lieratur gibt, stammt von E. THENNE. Durchmustert man die über De "also eine ausserordent- lich wichtige Kulturpflanze, vorliegende Literatur, so findet man abgesehen von vorwiegend chemischen Arbeiten über die Stoffe des Somen auffallend wenig. Insbe- sondere die Physiologie der höchst eigenartigen Frucht- und Samenbildung hat auch in neuerer Zeit ganz wenig Beachtung gefunden. DARWIN hat in seinem Buch "Beweg- ungsvermögen der Pflanzen" im Anschluss an seine Beobachtungen über die Mutation der Karpohore einiges mitgeteilt, neuerdings liegen Angaben von RICHTER, Von dee; WOLK und THENNE vor. T .Die Hauptfrage ist: Unter welchen Unständen schwillt das Karpophor-Ende zur a Frucht mit keimfähigen Samen an. DARWIN ist noch nicht voll überzeugt, ob das Ein . dringen in die Erde eine conditio sine qua non dazu sei. Spätere Autoren haben cn JJ. dann festgestellt, dass in feuchter Luft niemals Fruchtbildung eintritt, weder im | Licht noch im Dunkeln, und auch ich kann das nur bestátigen. Über die Wach ser X hàltnisse von Arachis lauten die Angaben recht verschieden. Es scheint bei dieser wild überhaupt nicht sicher bekannten alten Kuluturpflanze verschiedene Rassen zu geben, teils vorwiegend aufrecht, teils niederliegend wachsende. Meine Pflanzen gehórten zur ersteren Gruppe. Karpohore entstanden noch 50 cm über dem Boden, wäh- rend sie andere Autoren nur knapp über dem Boden auftreten sahen, ja weiter oben ~ befindliche Blüten überhaupt für t steril halten. Beieinzeln in Töpfen stehenden . .Pflanzen entspr-8ngen auch in meinen Kulturen Blüten und noch mehr Karpophore. | ganz vorwiegend basal, bis etwa 10 an Höhe; bei dicht stehenden mit gegenseitiger M. Beschattung dagegen unterblieb eine ausgesprochene basale Anhäufung, dafür traten noch weit oben Blüten auf, wenn auch nicht allzu reichlich. Auch diese letzteren J waren wohl befähigt, Karpophore zu. erzeugen, ein physiologischer Unterschied be- ` Steht also dieserhalben nicht. Wohl aber scheirt eine Korrelation derart einzu- sten, dass bei reichlicher Blütenbildung an der Basis deren weitere Bildung auch kräftigen Pflanzengehermt wird, was immerhin auffällig ist. Verhinderung der ege im untern Teil kam deutlich der Fruktifikation weiter oben zugute. BA gehört die ganze Erscheinung in die gerade bei Leguminosen ziemlich reitet der basalen Tendenz der Blütenbildung, die ja auch die häufige EE Die Karpophore wurden in feuchter Luft 30 cm lang und waren oft selbst dann noch befähigt, beim Einbetten der Früch- te in die Erde Früchte u erzeugen. Unterirdisch ent- . -springende Karpophore fanden sich selten, desgleichen — unterirdische kleistogame Blüten. RICHTER nonnt Arachis- eine Pflanze, welche im Übergang von Chasmogamie zu. teilweise unterirdischer) Kleistogamie weit fortgeschrit -= „ten sei, doch ist das bei verschiedenen Ressen in EE / verschieden hohen Grade der Fall. ` we STOCKTON zeigte, dass die on Kerpophoren in feuchte E pai i bzw. Erde entstebenen wurz zelühnlichen Bildüngen zur „Aufnahme von Lösungen befähigt sind und daher ERS. sorbie- Pflanzen. nach Durchtrennung der Hauptaxe sogar einige | am Ka Eae Zeit hindurch durch die Karpophore mit Wasser VOFBREENM en. ` Ich fand dieses Vermögen . ziemlich beschränkt, doch gelingt. es, dëss" EE ET die in Wasser tauchen, i in nicht zu "troc Schmucker, Geophile Pflanzen. 253, ener Luft einige Wochen frisch zu erhalten. Mittels KNOz und Eisensalzlósungen wurde die Aufnahmefähigkeit experimentell bestätigt, aber als nicht sehr rasch und reichlich gefunden. Die starke Schädigung in 1:10000 CuS04 weist in gleicher Richtung. Vor der Bildung dieser Haare bzw. der oft die ganze Oberfläche ziemlich dicht bedeckenden lockern Lentizellen-Wucherungen findet keine Aufnahme statt. Diese Gebilde verkorken übrigens späterhin. YAN DER WOIK stellte fest, dass weder durch künstliche Nachahmung der mechanischen Verhältnisse des Bodens, "noch in ganz trockenem oder mit Regenwasser befeuchtetem Sand noch in Regenwasser selbst Fruchtbildung zu erzielen sei, wohl aber in wässerigen Bodenauszügen. Er kommt zu dem Schluss,. die Fruktifikation sei eine Folge der Aufnahme chemischer Stoffe - des Bodens und zwar dieser allein, was letzteres aus seinen Versuchen betreffend Licht, mechanische Verhältnisse nicht unbedingt folgt. Seine Versuche. wurden wiederholt und im wesentlichen gleiche Resultate erhal- ten (v.d. WOLK arbeitete in Buitenzorg), doch trat zuweilen in gut gewaschenem, feuchtem Sand schwache Anschwellung, nicht mehr, ein. Um weiter zu kommen, wurden folgende Versuche angestellt: l. Karpophore hängen in kalt bereitetem wásserigen Auszug von Ackerboden., In Licht und Dunkel "normale" Fruchtbildung (siehe unten); das Licht macht also die Fruchtbildàng nicht umöglich. 2. Abgekochter Bodenauszug, nicht filtriert. Wie oben. Bakterielle Wirkung u. dergl. scheidet aus. "e Boden erst geglüht, dann ausgezogen, Wie oben. Organische Stoffe des Bo- dens scheiden aus. 4. So bleiben nur die Bodensalze über. KNOPsche Lösung (0,1% und O ‚3%) erga- ben denn auch reichlich Fruchtbildung (1% Lösung schüdi-gte bereits). 5. Zuckerlósungen verursachten nur schwache Anschwellungen oberhalb der Kar- M ten nie Fruchtbildung. Osmotische Wirkung scheidet mit Wahrscheinlich- ` keit aus. p .6. Es waren die wichtigsten anorganischen Salze einzeln zu untersuchen. Ver- . wendet wurden 0,1% und 0,5% Lösungen, als Kationen K, Na, NH4, Ca, dann Fe, Cu, - ‚Zn hochverdünnt als Reizstoffe (welche sich aber als "unwirksam erwiesen); als —. Anionen S04, NOZ, Cl, PO4 bzw. HoPO04 in verschiedener Konzentration. Es ergab Sich, dass in allen Lösungen, die kein K enthielten, nur schwache und unregelmäs- sige "Ansätze zur Fruchtbildung eintraten, jedoch nie mehr, dass daceben bei Ge- JJ genwart von K regelmässig ziemlich grosse Früchte entstanden, die auch normale, t keimfähige Samen enthielten. Am besten bewährte sich KH2P04 in 0,1 - 0, ‚3% Lösung. - Am nächsten kamen noch NaH 2P04 und lösliche Ca-Salze, wenn sie auch sehr weit zu- rückstanden, ES Wie schon VAN DER WOLK fand, muss die Berührung mit der Währlöbung e eine a . ernde sein. Halb entwickelte Früchte in feuchter Luft, aber sonst unverändert an der Pflanze gehalten, bleiben ziemlich bald stehen, Es ist also gezeigt, dass die . TFruchtbildung nur bei Aufnahme anorganischer Salze stattfindet und zwar spielt |. das Kalium hierbei eine nur ganz partiell zu ersetzende Rolle, von den Anionen D i esten. In der Lieratur fand ich betr. Kultur im Grossen 2 ^ ^i t j POP ° 2 PG S €: Ex E EO E D SE SE Fk gc. I E e Siaa Io gs MES ME Au REI YU 5 K f EAR MEE i^ K : Wu ALONE EE d 9 DTE E uere KE SE EA RC YR RETI RC ro s EN T TER We a BE EE cep CNET GMT E RETIUM T HORS zu woller AA Eege Entwickelung". NT Zunächst seien noch einige RE tee SE, die 2.7. mit en Angaben ‚übereinstimmen. Die Karpophore werden durch positiven Geotropismus, der Sich sehr früh geltend macht, in die Erde geführt, Heliotropisms ist höchstens ganz untergeordnet daran beteiligt. Im Dunkeln bleibt die Wachstunsrichtung un- ündert. Im Boden findet in einer Tiefe von 4 - 8 cm eine Umstimmung zur Trans- — rsalität statt. TIENNE erhielt am Klinostaten Früchte, die sich in der Verläng- erung der K i celten. Es ist zu betonen, dass die Korpophorspitze E n vornherein ein dorsivetrales Organ ist und dass mır sie die Unst imung gleich itig mit dem Beginn der Fruchtbildung erleidet. Es wurde aber gefunden, dass i gan ee NEAR im pohy erzielten Früchten diese abenf: 234. Schmucker, Geophile Pflanzen. genau in der Verlüngerung des Karpophors standen, also vertikal hingen. Daraus er- 7 gibt sich, dass die geotropische Umstimmung an an sich nicht durch die Aufnahme von 3 Aschenbestandteilen allein bedingt sein kann, denn im Licht blieb sie ja aus. Eben- — so ist sie von der Fruchtbildung unabhängig. "Ferner wurde beobachtet, dass sich me, am Licht in mineralischer Nährlösung, selbst in ganz verdünnter CuS04-LÓsung betrüchtlich umbogen. Das Karpophor be- deckt sich in Wasser u.s.w. unter Auflósung der Ober- haut weitgehend mit weisslichem, schwamnigen Gewe- be, das zuweilen anstatt der normalen, harten Frucht- schale auch die Frucht umgibt. Nicht in allen Fäl- ien war die Frucht normal, sondern recht oft entstand zunächst eine fast kugelize Anschwellung, die bis 1,3 cm Durchmesser haben konnte und nur einen Samen : enthielt, dann aber wuchs die Spitze abwárts in der | Art des Karpophors weiter und erzeugte nach 1 - 3 3 cm einen zweiten, meist kleineren Samen. Also auch die Teile der Fruchtwand selbst sind zu derartigen Wachstum befähigt (Fig. 52). Von Interesse ist auch, | dass die Samen der Nährlösungskulturen sofort nach ` ihrer Reife unter Sprengung der Fruchtwand keimten, | was der Theorie, die Ruhezeit der Samen sei wenig- Ss stens zum Teil durch Wasserentzug bedingt, entspre- chen würde. Nochmals sie betont, dass diese "künst- | lich" erzeugten Samen voll keimungsfühig waren. e Es war zu vermuten, dass Arachis infolge des | Fig. 32. Arachis hypogaea. gánzlichen Mangels von Wurzelhaaren und deren teil- Früchte EN Wasserkultur (0,1 weisem Ersatz durch lockeres, schwanmiges, subepi- KNOP). -\ ... dermales Gewebe (STOCKTON) an der Aufnahme der Bo- ` densalze gehindert sei und deshalb die vorderen Früchte auf deren eigene Aufnahme angewiesen seien. Immerhin macht das kräftige vegetative Wachstum diese Annahme schon zweifelhaft. Aschenanalysen, an Gewächs- eener vorgenommen, ergaben folgenđes (5 Analysen zu verschiedener Zeit): | Reinasche(K20) Blätter $ | 78 - 88 1] 2$ | 9,6 - 15,4 16,5 - 27,9 Stengel $ Far [39 e 98 6.3 — 10,2 Y S Also der Aschengehalt derivegetativen Meile ist durchaus nicht tcd gerin der Kaligehalt ziemlich normal. Die vegetativen Teile der Pflanze sollen ja übri- gens auch ein ausgezeichnetes Viehfutter sein und bei Kühen den Milchertrag $tei gern (TAUBERT) WEHMER gibt an für Samen der Eränuss 2,2 - 4,2% Asche (nach FLU- | - . .CKIGCER Samen 2 ‚e%, Samenschale à ‚72%, , davon'’27,6% Pafe, 14 „ara MgO, HCa0, 0, 15% pe S05, 47, KE also nichts auffalléndes. Eine sehr kräftige, in Gewächshaus ere n |. .Zogene Prlen Ge hatte 39,6 gr Samen erzeugt, diese würden bei einem As.chengehalt | Cos vo 36ı=:1,19 g Mineralstoffe brauchen, davon 0,567 Kaf. Im ganzen lassen diese Ä Zahlen keine Anhaltspunkte dafür: erkennen, warum die Pflanze die werdenden Samen ‚nicht vom Mittelspross aus mit Aschenbestandteilen versorgen könnte. d AE Se war zu versuchen, durch besonders reichliche mineralische Ernährung d E = Fruchtbildung auch oberirdisch zu erzielen. Wasserkulturen eignen sich dafür ie | sehr, da im Gegensatz zu RICHTERs Befunden die Pflanzen zwar ziemlich leicht is —] jJ Cur Blüten- und auch Samenbildung gelangten, aber doch immer etwas kränklich blie pen, Es wurden daher Topfkulturen reichlich in verschiedener Weise mineralisch stark gedüngt: K- und Ca-Düngung einerseits, dann Phosphorsäure waren besonders fórdernd, Stickstoff als Nitrat gegeben wirkte ebenfalls günstig, da die Knöllchen bei der Mehrzahl dieser Pflanzen nur schwach entwickelt waren. Es ergab sich, dass es pues bei reicher Volldüngung die eti p im allgemeinen viel weniger weit | | | ze E Wasser | Trockensubst. ' ` Asche Kaligehalt d. 4 ; ; Schmucker, Geophile Pflanzen. , 295. einlrangen als sonst (1 - 2 cm gegen sonst 6 - 8). Ganz liess sich die Karpophor- bildung nie unterdrücken, doch gelang es bei Entfernung der meisten Karpophore, die übrigen nach einem Wachstum von 1,5 cm zur Fruchtbildung auch oberirlisch zu bringen. Da an diesen Kulturen. die Blüten, wie oben schon erwähnt, sehr basal u. ‚gehäuft standen, lagerten diese Früchte, infolge ihres Gewichtes herabgebogen, schliesslich mit ihrem unteren Vorderende am Boden, doch erst zu einer Zeit, wo die Fruchtwand für eine Aufnahme von Stoffen nicht mehr inbetracht kam. Unreif waren sie oberseits stark ergrünt. ~- . Es erübrigt noch ein kurzer Vergleich mit andern geokarpen Pflanzen, besonders - ' Leguninosen. Mit den ziemlich zahlreichen amphikarpen Leguminosen ist die Ähnlich- keit nicht sehr gross, denn Arachis hat im wesentlichen nur eiherlei Blüten, wenn ; diese auch manchmal unterirdisch stehen und geschlossen bleiben kónnen. Aber sie besitzt einen ganz auffallenden Mechanismus, die werdenden Früchte in die Erde zu j 3 E i schieben, während bei jenen dic Früchte annähernd dort sich entwickeln, wo die Blü-: ^ te sass. Arachiskann ferner normal die Früchte nur innerhalb des Bodens entwick- ein, Überraschend ähnlich verhält sich die systematisch ziemlich entfernte Ker- stingiella macrocarpa (Phaseoleae), die ebenfalls Gynophore besitzt, deren Früchte nach THENNE aber auch oberirdisch reifen können. Voandzeia subterranea, der vori- gen habituell sehr ähnlich, schiebt bereits die Blütenknospen an stark positiv . geotropem Stiel in die Erde. Trotzdem führen auch hier die Blütenstiele noch Bewe- | .gungen aus, zwecklose wie VAN DER WOLK wohl mit Recht annirmt, oberirdisch bleiben |. die Früchte klein, Bodenauszug wirkt wie bei Arachis. Trifolium subterraneum zeigt deutlich eine Weiterbildung von Eigenschaften, dio schon beinnicht geokarpen Tri- E folium-Arten auftreten. Der Versuch ergab, dass die eindringenden jungen Köpfchen vermittels ihrer Behaarung absorptionsfähig sind, aber anderseits, dass in steri- lem Sand, in Wasser und Nährlösung, schliesslich auch in Luft, sowohl im Hellen "wie Dunklen, die Samen ausgebildet werden. DARWIN gibt an, dass oberirdische Köpf- chen viel spürlicher fruchteten, nach THENNE ist lediglich das Durchschnittsge- | wicht der Samen um 30% niedriger, was wohl Z.T. auf niedrigerem Wassergehalt beru- = hen wird. Ich erhielt unter allen angeführten Verhältnissen keimfáhige Samen von ziemlich gleicher Grösse, doch lagen infolge der sehr ungünstigen Witterung im Jahre 1922 abnorme Verhältnisse vor, womit es wohl zusammenhängt, dass von beiden | Samen, oberirdisch wie unterirdisch entstandenen, nur etwa ein Drittel keimte. Die - Vermutung, dass es sich um Dunkelkeimer handle und damit wenigstens eine teleolo- gische Erklärung der Geokarpie gegeben sei, erwies sich hier wie bei Arachis als irrig. Wir sehen also, dass Arachis inbezug.auf Geokarpie ein einzigertiges Extrem l darstellt. | ; FU r Ungelüst ist die Frage, wie die aufgenormenen Mineralstoffe in den Stoffwech- : sel eingreifen und warum sie normal nicht von der Wurzel her genügend zugeleitet werden sollten, da es sich doch nicht um alizu grosse Mengen handelt. Es hat frei- lich, wie oben gezeigt und wie auch VAN DER WOLK hervorhebt, den Anschein, als ob lichen Sim des Wortes, nötig sei. Es war nun von Interesse, in einem ganz andern Fall in mancher Hinsicht auffallend ähnliche Verhältnisse zu finden. LINSBAUER fand anlässlich einer Untersuchung über eine in Südtirol aufgetretens Apfelerkran- bildung zukommt, ein Schluss, der auch mit den in andern Fällen gemachten Wahrneh- mungen der formativen Wirkung des Kalium-Ions übereinstirmt", Weiter ergab sich, | |. dass nicht direkt Mangel an Kali im Boden die Schuld trug, dass der Schäden durch EE a INE BE E ee Eh SET EE GE EE Lage er c ees |J. bewirkte, Das stimmt gut mit dem zusammen, was wir oben für die Wirkung des Phos- - J phorsáure-Ions in unsern Falle fanden, nur dass hier, wo es sich ja nicht um eine . Erkrankung handelt, auch das Kalium-Ion auch selbst wirkson sein kann. Ein weite- ! /, res Findringen war auch LINSBAUER einstweilen nicht möglich. Die Tatsache, dass ge- rade Kali und Phosphorsäure im Spiele sind, legt die Vermutung nahe, es handle sich ‚um die Reaktion, d.h. die Konzentration von H-Ionen in der Pflanzenzelle bzw. ent- | SCheidenden Meilen davon. quur E 33 tatsüchlich eine fortgesctzte Zufuhr dieser Stoffe, mithin eine Ernührung im eigent- n i e ^l D - D fT > due king, dass "es das Kali ist, dem ein entscheidender Einfluss auf die normale Frucht E Kalidüngung nicht zu beheben war, sondern dass Mangel an Phosphorsäure dic abnormen ` Verhältnisse der Aschenbestandteile verursachte und deshalb Düngung damit Besserung Vielleicht wirkt das Kali z.T. derart, dass freie Säuren, + "oue ittm EE E Ne en T ges e E E 256. Schmucker, Geophile Pflanzen. die bei der Einwanderung des Fettes bzw. seiner Baustoffe notwendig waren, nun bei der Ablagerung neutralisiert werden müssen. Unsere noch sehr geringen Kenntnisse gerade über den Fett-Stoffwechsel in der Pflanze lassen eine- baldige Lösung nicht erwarten. R. H. SCHMIDTs Beobachtung über die leichtere Durchgangsfähigkeit von Petton mit einem Gehalt an freien Säuren geben möglicherweise auch in unsern PRIN i einen Fingerzeig. MENTHA Die bei uns heimischen oder verwilderten Arten der Gattung Hantha können inbe- zug auf Ausläuferbildung etwa in folgende Reihe gebracht werden Mentha longifolia (L.) Huds. = silvestris L, Fst nur unter ach Ausläufer, , villosa Huds. (= longifolia X rotundifolia) Unterirdische weit überwie- : : gend. : " . grvensis L., Ober- und unterirdische, letztere überwiegend. ei aquatica L., rotundifolia L., Pileg: ium L. Ober- uund unterirdische. | Das physiologische Verhalten der Ausläufer sollte ‚experimentell untersucht | werden. 1 1. Mentha longifolia - Fast alle Ausläufer entspringen unterirdisch und: tre- : ten nie hervor. BRIQUET gibt an, bei Belichtung erfolge Ergrünen und Aufrichtung. d derselben. Das Experiment ergab, dass im Sommer im Zusammenhang mit der Mutterpflan- |. ge gelassene Ausläufer im Licht zwar stets ergrünten, oder sich rötlich fürbten, 7 . dass jedoch eine ausgesprochene Aufrichtung nicht eintrat. Gegen Anfang des Herb- | | Stes aber gelang es, schwächere, nicht mehr stark wachsende Ausläufer durch Belich- |.» tung zu allmühliger Aufrichtung zu veranlassen. Sie wuchsen dann noch eine zeit- |. lang schräg aufwärts weiter, trieben Laubblätter, ihre Achseltriebe stellten sich -~ . senkrecht. Als Stecklinge in die Erde gelegte Ausläuferstücke entwickelten meist ihre mittleren Seitenknospen zu aufrechten Laubtrieben, die Terminalknospe blieb Er zurück, wandte. sich zuweilen nach oben, oder wuchs späterhin als Ausläufer weiter. -` Im Licht wuchs auch die Endknospe als Laubtrieb aus. Kurze Terminalstücke der Aus- | lüufer nach Entfernung der Seitenknospen als aufrechte Stecklinge verwendet erga- ben rasch aufrechte, selbständige Pflanzen, | ur Sa Mentha rotundifol io - Die ausserordentlich kräftigen Pflanzen haben So- .. wohl ober- wie unterirdische Ausläufer, welch' letztere flach in geringer Tiefe | -Qahinstreichen. Sie haben dicke, ziemlich kurze Internodien, oberirdisch mit klei- .. men,.derben Laubblättern, unterirdisch mit dünnen, etwas vereinfachten Schuppen- nc blättern. Die vordringends Knospe zeigt keine besondere Anpassung an ihre Aufgabe, den Boden zu durchbrechen, die wachsende Zone ist etwa 5 - 4 cm lang, in Anbetracht a . Ger kurzen Internodien relativ ebensolang wie an aufrechten Trieben, Verdunkelung &ndert die Wachstumsrichtung nicht, ebenso wenig Belichtung bisher unterirdischer, e 86 kormt es, dass im Freien Ausläufer ohne wesentliche Änderung (abgesehen von der vom Licht abhängigen, doch auch nicht sehr verschiedenen Erscheinungsfom der è Blätter) teils im, teils über den Boden wachsen können. An unterirdischen Ausläu fern wächst nur ein Teil der ‚Seitenknospen aus und zwar der Mutteraxe ähnlich, . e doch bilden sich bei mechanischer Hemmung der Endknospe ganze Besen aus Spr d zweigen. An oberirdischen Ausläufern bilden sich an der Unterseite vor allem ein- zel e Seitenknospen als Ausläufer aus, die 5 apenas: und oberen aber bleiben weit: | dienen gumy Im Frühjahr he dargus unter ra~ | £41 wur ues aufrechte pue hervor (auffallenderweise im Gewächshaus und | ien fast gleichzeitig), die mit Blüten enden. Die Ausl&uferenden aber wach- | als solche weiter. Ausläufer im Zusammenhang mit der Mutterpflanze vertikal e k u » en oru em Hmc roten zur Horizontalen iere € dug | Schmucker, Geophile Pflanzen. 231. se als aufrechte Laubsprosse allmählig auswachsen, Kleinere Auslüuferteilo als Stecklinge ergeben ziemlich rasch aufrechte Pflanzen, die später an ihrer Basis Ausläufer bilden, Es wurde versucht, aufrechte Triebe zum Ausläufer umzustinmen., Dazu wurden et- wa zur Zeit der ersten Anlage der Blüten solche Sprosse mitsamt dem Topf horizon- tal gelegt und a. mit Regenwasser, b. in mit 0,2% KNOP getränktes Sphagnum eingeführt, c. mit Holzklammern an feucht gehaltener Erde &ngepresst. In allen 3 Fällen bildeten sich rasch Wurzeln, doch richtete sich die Spitze Sofort wieder auf und wuchs zunächst vegetativ ohne Blütenbildung weiter. Es wur- den daher Sprosse schräg abwärts etwa 15 - 20 cm tief in Erde eingeführt, ohne sie von der Mutterpflanze zu trennen, Zunächst trat Wachstumshemmung ein, dann (nach Entfernung der stärksten em oberirdischen Teil befindlichen Seitensprosse) unter ümmung vertikaler oder doch sehr steiler Durchbruch durch die Erde unter reichlicher Bewurzelung. Nach dem Austritt aus dem Boden legten sich die Sprosse in t scharfem Bogen der Oberfläche an und wuchsen als Ausläufer weiter. Die unter- irdisch entsprungenen Seitenzweige verhielten sich ebenso, die oberirdischen nah- men Übergangscharakter mit schrägem Wuchs an. Die Umstimmung des Blütensprosses zum Ausläufer ist wohl auf den Verbrauch der organischen Stoffe beim Durchbruch durch den Boden und gleichzeitiger starker mineralischer Ernährung zurückzuführen. Nur durch Kombination der beiden gelang sie bisher, Um Aufschluss über den Grad der Labilität der Endknospen zu erhalten, wurden solche von aufrechten Trieben auf Ausläuferenden mit Keilschnitt gepfropft und um- gekehrt. Ein Teil wuchs an, blieb aber stets etwas kümmerlich. Im ersteren Fall trat sofort Aufrichtung ein, die Sprosse kamen verspätet zur Blüte. Im letzteren Fall wuchsen die Knospen stets nach einiger Zeit zum Laubspross aus, Blüten ent- . standen nur sehr selten, wenige und verspätet. Der Versuch zeigt, dass im ersteren Fall die Knospen zunächst ihre bisherige Stimmung auch an fremdem Ort beibehalten und dann nach Bildung von Assimilationsorganen dies auch dauernd tun, dass aber in letzterem Fall, wohl bedingt einerseits durch die Störung bei der Operation, anderseits durch die neuen Ernährungsverhältnisse eine partielle Umstimmung ein- trat. Im übrigen wurde auch beobachtet, dass Sprosse, die nicht zur Blüte gelang- ten, in sehr feuchter luft im Herbst deutlich gewisse Ausläufer-Merkmale annehmen (kleine Blätter, geotropische Umstimmung), ferner dass im Herbst die Enden von r Laubtrieben von Hunger-Trockenkulturen nach Umlegen und starker Bewässerung nun , wenn auch recht langsam, ausláuferühnlich nach Form und Tropismus weiterwuchsen. Auch hier ist die plótzliche roichliche Versorgung eines fast erschópften Vegeta- tio ktes mit Aschenbestandteilen wohl der Grund der Änderung. Wurden Pflanzen der Mentha rotundifolia mit Ausl&ufern unter Wasser versenkt, sodass etwa das unterste Drittel der aufrechten Sprosse bedeckt war, so trat stets |, Uuntér starker llemmung der Ausl&uferknospen deren Aufrichtung ein, desgleichen . wuschsen Seitenknospen nun als longgliedrige, schmächtige, aufrechte Triebe aus. 3. Mentha aquatica. - Der Natur ihrer Ausläufer nach verhält sich die Art ähn- lich wie die vorige. Angeführt seien nur einige Ergebnisse mit in Wasser versenk- ten Pflanzen. Wurden sehr feucht aufgezogene Pflanzen eingesenkt, z.T. sö tief, dass nur noch eine Anzahl apikaler Internodien hervorragte, so behielten alle stärkeren Ausläufer ihr Wachstum bei, wuchsen sogar z.T. sehr üppig unter Bildung auffällig grosser, kam besonders bei gleich Gegensatz zu den vorigen, unter Hemmung der Terminalknospe Bildung aufrechter Achselsprosse. Der Versuch wurde zu verschiedenen Jahreszeiten angestellt. Fand das Rinsenken in das Wasserbecken eines sehr warmen Gewächshauses statt, so trat stets der letztere Fall ein. Wurden Pflanzen, die möglichst trocken auf recht Schlechten Boden gezogen worden waren, eingesenkt, so hoben sich stets in scharfen zarter Laubblätter schräg abwärts. Bei schwächeren Ausläufern zeitger Beschattung schwache Aufrichtung zustande und, im Knick die Ausläuferenden, blieben einige Zeit stehen und wuchsen dann der Wasser- Oberfläche zu. was auch die zahlreichen nun austreibenden Seitensprosse taten. EE | ergibt sich, dass nur sehr kräftige Ausläufer feucht Überblicken wir das. ganze, so 298, Schrucker, Geophile Pflanzen. rzogener Pflanzen das Einsenken in Wasser ohne weiteres ertragen, dass aber je- de stärkere Störung der bisherigen Lebensverhältnisse im Anschluss an Wachstuns- hemmung Aufrichtung der Endknospe und Austreiben der aufrechten Seitenzewige zur Folge hat. 4. Mentha piperita (nach BRIQUET M. viridis x Monette: - Yon verschiedenen Orten starmende Zuchtpflanzen waren habituell ausserordentlich verschieden, hat-. ten bald vorwiegend ober- bald unterirdische Ausläufer, die stets sehr stark ent- wickelt waren. Die Ausläufer verhalten sich im wesentlichen wie bei H. aquatica. 7753 5. D canadensis. - Diese etwas empfindliche Art, die ich gleich der vorigen 1 der Güte des Herrn Prof. Dr. ROSS verdanke, zeichnet "sich aus durch lückenlose 2 Ausbildung aller Übergangsformen der Seitenäste an einer Pflanze. Aus Kopfsteck- | lingen erzogene Pflanzen hatten unterirdische, sehr starke Ausläufer, am Boden | krochen solche oberirdisch, doch dicht angepresst dahin, dann folgen schräg ab- wärts verlaufende Lsubsprosse, die oft den Boden berühren und wurzeln, hóher hi- | nauf horizontale, dann schräg aufsteigende Seitenäste, am Ende oft vertikal auf- | gerichtet. Von Interesse war, dass alle diese Sprossformen mit Ausnalme der unter- 4 irdischen Ausláufer bei Verwendung als Stecklinge + rasch zu aufrechten Pflanzen warden, deren Basis wieder Ausläufer trieb. Die unterirdischen Ausläufer verhiel- .- ten sich verschieden, waren aber auch nach Isolierung neist noch recht stabil in- | duziert. Im Gegensatz £u dem bei Circaea Gefundenen treiben hier alle basalen Knoten nach kurzem Übergangsstadium zu aufrechten Pflanzen aus, was wohl vor allem in der rasch und stark einsetzenden Bewurzelung und der damit frühen Selbständig- keit des neuen Individuuns beruht, dessen starkes Wachstum durc!: die jeweili«con | Aussenverhültnisse dirigiert wird und abweichende frühere Induktion rasch über- windet. Drei Aschenanalysen von Mentha rotundifolia (gesammelt am 15. VIII.) ergaben Er Mittel: Trockengewicht. Aschengewicht Kriechtriebe 31,5% 16,4% à. Trockengen. Aufrechte, nicht blühende 27 "og 13,5" riebe ; Blühende Triebe 30,6% 11,0% " | 3 Es zeigt sich also, dass der Gehalt an Aschenbestandteilen in den Kriechtrie- ben relativ sehr hoch ist, da doch diesen die sonst so aschenreichen Blätter weit- ` Ä gehend fu: per niedore Wert für er blühenden Triebe ist ebenfalls charakte- | ristist STACHYS PALUSTZIS. : Neben den Menthen fällt unter den Labiaten Yoda die Gattung Stachys durch l eine Anzahl ausläufertragender Arten auf, Untersucht wurde Stachys palustris das durchaus nicht nur an sehr feuchten Standorten vorkommt. Die Ausläufertriebe wei-. chen hier von den Lichttrieben sehr stark ab, nicht nur durch unterirdischen An- satz und Verlauf, sondern auch durch ihre zu Schuppen reduzierten Blätter und E durch ihr knBllchenfómiges Anschwellen am Ende der Yegetationszeit. | . Am Licht ergrünen die Ausläufer, erheben sich aber nicht, ihre Schuppen wer- en zu kleinen, stark vereinfachten anbbiättchen. In Wasserkultur wachsen die Ausläufer in grosser Zahl über 0,5 m lang aus. Die Internodienlänge nahm sehr bald nach den Ansatz langsam ab, die Dicke zu, es findet also einigermassen ein Über- gang zu den geglisderten Endanschwellungen statt: r Intern. inm 25 en T er to - an .|15|15|16]16|18|19|20| 21|s0|z5| 35| 40| 34| 30| 27 |24 |20|1e |e T ore -— oum A 5 ` e 22| 2120|16|14| 14 SO? | 6. Schnucker, Geophile Pflanzen. 259. - In September bildeten die Enden in der belichteten Wasserkultur tiefgrüne Knöllchen mit ziemlich ansehnlichen schuppenartigen Blättchen, während weiter ba- sal kleine Laubblätter sassen., In dauerndem Dunkel ist abgesehen von den durchaus schuppigen Blättern das Verhalten ganz ähnlich. Der Licht-Einfluss ist >1so nicht erheblich. Der vierkantige Querschnitt des Auslüufers geht im Knóllchen in einen runden über, die Achellrospen ent- 5 wickeln sich sehr spärlich, wenn spät direkt als sitzende : Knöllchen. Auffalicnderweise bleibt die steif borstige Be- haarung der Lichtsprosse auch an den Kriechsprossen erhal- en: : rasch ganz kurz gestielte könische Knöllchen, die z.T. schräg aufrecht, z.T. abwärts wuchsen (Tig. 33), Bei sehr hoch entnommenen Stecklingen wuchsen fast alle Seiteninos- pen als Laubtriebe aus, deren Seitenaxen oft zu rasch ab- genden Ausläufern wurden, Die Verhältnisse erinnern tark an die bei Circaea gefundenen. In diesem Zu- samenhang sei weiter erwähnt, dass auch bei Symphytum tuberosum — die oberirdischen Teile in Wasser gesteckt - in den Achseln der mittleren Stegelblätter (die unteren faulten) die sonst ruhenden Knospen zu kleinen, zunächst fest kugeligen Gebilden wurden, die auf Erde gelegt sich zu Rhizomen weiter entwickeln. Die Knöllchen von Stachys trieben im Gewächshaus im März und April wieder aus. In dauernder Verdunkelung in feuchter Luft ging aus der Ter- ste: Tig. 33. Stachys ~ palustris, Sprossteck-- ! Hédi minalknospe sofort wieder ein typisches Gliederknöllchen : ling. E à hervor (Fig. 34); bei Dunkelkulturen, die rasche Bewurze- | s lung in Erde ermöglichten, entstand ein etiolierter Spross, an dessen Seitentrie- ben nach kurzem Knóllchen auftraten, besonders bei wenig reichlicher Bewässerung. ' (Die Ergebnisse erinnern also ziemlich an die bekannten mit Kartoffeln erzielter.) | Bei Kulturen am Licht fiel auf, dass die Sprosse erst nach Ausbildung eines star- | ^ ken Wurzelsystens wirklich aufrechte Laubsprosse machten, vorher aber mehr niedorliegend wuchsen.und aus ihren Achseln zahlreiche schmächtige absteigende Ausläufer hervorbrachten. Auch hier erinnern wir uns sofort an ähnliches bei Circaea. Die dort vorgetragenen Erklärungsversuche können auch für vorliegenden Fall angewendet werden, In den am Licht erzogenen Knöllchen fand sich wie normal bis gegen Ende der Vegetationsperiode keine Reservestürke u. nur wenig reduzierender Zucker. Das typische Reservenaterial, die Stachyose, eine Tetrabiose, aber liess sich nit alkcholi- scher Kalilauge in grossen Mengen nachweisen, In den periphe- Fig. 34. Stachys ren Schichten der belichteten Knöllchen traten ausserordent- palustris. Knöllch. lich reich tiefgrüne Chloroplasten auf und in ihnen interes- im Dunkeln getrieb. santerweise reichlich Stärke in kleinen Körnchen, was zeigt, | l da i ei Pflanze mit so abweichendem Kohlenhydrat- f Haushalt Stärke primär in de i : : | "Bích e Kar EH auch als Reservematerial, in belichteten rela- |. tiv mehr als in unbelichteten. | | | | ZINGIBERACEEN. Die Rhizome der Zingiberaceen sind trotz der praktischen, insbesondere phar- hücsutischen Bedeutung eines Teils derselben mur rein anatomisch vollständiger ët Betrachtet man 2:9. dla bekannte, von ie ee Ee 4 ne Pharmakoknosie übergegangene Abbildung Fig. 59 der 2, Aufl. | KARSTEN-OLTHANNS Pharmakognosie Lie ge ENG E 240. | Schmucker, Geophile Pflanzen. des Rhizoms von Curcuma longa, SO wird man nicht einsehen, wie eine Pflanze mit derartiger Wachstumsweise nur einigermassen eine bestimmte Tiefenlage erhalten kann, Trotzdem ist sie im Prinzip ganz richtig, wie sich ergeben wird. Zingiber officinale hat in jungen Exemplaren eine verhältnismässig einfache Rhizomverzweigung, indem nämlich jederseits l - 2 Seitenknospen der Hauptaxe ähn- lich aufwärts wachsen und beiderseits Knospen tragen. Von diesen sind die jeweils untern stark gefördert ohne dass die innern immer gehemmt wären. Durch fortgesetz=) te Verzweigung nach diesem "exotrophen" Schema kommen dann nacheinander Sohranbel-. artige, aufrecht im Boden stehende, ausserordentlich kompakte Systeme zustande. Curcuma longa unà C. Amada weichen insofern ab, als sich hier an der Basis der Laubtriebe eine ansehnli- che, aufrechte Knolle bildet, von der in der Vertikal- ebene aber sonst nach allen Richtungen Seitensprosse ausstrahlen. Diese sind nun &usserlich &lle ziemlich gleichartig, dicke, kurze Speicherprosse, die vornehn- lich an der Unterseite ähnliche Sprosse dritten Grades | entwickeln. Bleibt das ganze Gebilde ungestört liegen, so treiben nach Abschluss der Ruhezeit 1 - 2 Endknos- pen der primären Seitenzweige zu Laubtrieben aus und erzeugen an ihrer Basis neue Zentralknollen und zwar sind das fast stets solche aus der mittleren Region | der Knolle, die von vornherein horizontal oder schwach auf- bzw. abwärts gerichtet waren, während die weiter unten sitzenden Seitensprosse + steil aufwärts gerich- . tet sind, beim Austreiben der oberen ihrer. Reserve- j stcffe Keser werden unä nur selten die eine oder ` andere ihrer Knospen entwickeln. Die Einhaltung der Miefenlage wird mın leicht verständlich, Dass ein so steil absteigender Ast wie in der angegebenen Zeichr — nung die Erheuerungsknolle erzeugt, kommt vor, ist aber nicht Regel. Treibt stets mr eine (oder doch nur ganz ` wenige) Seitenknospen aus, so entstehen im Prinzip schraubelige Sympodien wie bei Hedychium und etwas ab- S geändert bei Alpinia. Die verwandte Maranta arundina- cea verhält sich, soweit &n dem in unsern Gadgete ` sern ausgepflanzten Material ersichtlich, etwas anders. Hier entwickeln sich nur basal einige Seitensprosse, dringen schräg abwärts in den Boden tiefer ein und ` schwellen rasch zu eigenartigen kugeligen Gebilden an, | Fig. 35. Herato arun- die die Ruheperiode überdauern. Hierauf entwickeln dinacea. Austreibende sich einzelne Knospen am oberen, dünneren Ende zu neu- : Knolle. en, oberirdischen Pflanzen (Fig. 35). =. Ourcuma longa und C. 4mada dienten zur Aufklärung einiger Fragen, Zunächst £ er- Ge sich, dass die Ruheperiode offenbar durch innere Gründe bedingt ist. Die oher- irdis Triebe sterben nach einer Assimilationsdauer von etwa einen halben Ja ab, , die Rpizone liessen sich dann wü&hrend der nüchsten 2 Monate nicht zum Antrei : ih ngn, Gegen Ende dieser Ruhezeit findet man ziemlich vie] Zucker in den: , der rasch verbraucht wird. Auffallenderweise erhalten sich aber die Re- ro uch : nach vollkommener Entleerung noch lange frisch, vielleich ichlich enen Sekrets. Noch sehr verspätet kónnen an ih! schwache Pflanzen austreiben und gleiches ist der Fall mit | Augen in den Laubblattachseln vorjähriger Zentralknollen. Die Pr nspiration SMägezeichnet geschützt, selbst nach l-Jáhrig cknen und dunkeln waren sie wenig geschrumpft, sind also zum ‚ckenzeiten trefflich eingerichtet. Übrigens treiben die Knol | mit Sicherheit MAR RE. unt ee nach WOR Schmucker, Geophile Pflanzen. 241. der unterseits entspringenden Seitenknollen dritter Ordnung bedingt. Waren an ge- nügend jungen, kräftigen Pflanzen durch Umlegen bisher ungefähr horizontale Seit- enaxen vertikal gestellt, so war der Unterschied der beiden Flanken diesbezüglich viel geringer, ebenso, wenn solche um 909 um die Längsaxe gedreht wurden. Die we- nigen oberseits entspringenden bogen sich alsbald zur liorizontalen um, bis sie d. ‚Hutterspross dicht anlagen, die waren stets schwach. Auch sonst sind Seitenaxen hóherer Ordnung schwach positiv geotrop, doch wird wenigstens zunächst die Richt- ung durch diejenige der Mutteraxe bestimmt, von der sie annähernd senkrecht abge- hen. In frei hängenden Küsten erzogene Pflanzen(Kastenboden ein weites Gitter) - ywerhielten sich ganz ähnlich, die zu Laubtrieben sich entwickelnden, invers aus | . dem Gitterboden hervorschauenden Triebe wandten sich alsbald nach oben und durch- - drangen die Erdschicht, die Reservesprosse aber wuchsen unbeeinflusst vo. Licht - nach abwärts. Aus dem Gesagten geht hervor, dass dafür die Schwerkraft allein he- - rangezogen werden kann, Sind allerdings die Knospen bereits zu weit fortgeschrit- ten, so gelingen die Experimente nur mehr schlecht. S ^ Weiter war zu untersuchen, ob die normal ruhenden, sehr zahlreichen Knospen zum Austreiben befähigt sind, etwa wenn sie + isoliert werden, Lángsschnitte zeig- ten, dass es sich hier um wohl differenzierte Gebilde handelt, von den ausseror- dentlich verbreiterten Basen der Niederblätter dicht bedeckt. Es ergab sich, dass sie alle Laubsprosse bilden können, dass aber die Endknospen primärer Seitenäste dazu mit zunehmener Alter wenig geneigt sind. Steckt man einen isolierten Rhizom- ast aufrecht in die Erde, so wächst bei jungen meist die Endknospe, bei älteren gewöhnlich eine oder mehrere der jüngern (selbst oberen) Seitenknospen aus. Versu- che in verschiedener Lage ergaben, dass von vornherein nicht zu bestimmen ist, welche Knospe an einem Stück auswachsen wird. Einzelne Knospen mit einem Stück des Reservestoffbehälters isoliert, liefern eine ganze Pflanze. i Im Anschluss an die Rhizome mag hier auf eigenartige Bildungen hingewiesen sein, die vielfach falsch gedeutet wurden, die Brutknöllchen der Globba-Arten. SCHUMANNs Bearbeitung in den Natürl. Pflanzenfamilien führt von 75 Globba-Arten 20 als bulbillentragend an, davon 12, und zwar diejenigen, welche diese Eigen- = schaft am deutlichsten zeigen, aus der 31 Arten zählenden Sektion Marantella, wäh- | ^ rend die grosse Sektion Ceranthera keine Bulbillen besitzt. In CURTIS' Bot. Mag. 1877 steht betr. Globba: and many are remarcable for bearing on the flowering pa- nicle solid ovaries without perianth alls or ovules, which fall off and produce new plants. Obwohl EICHLER (Berl. Jahrb. I) im Jahre 1881 die Natur der Gebilde als Bulbillen mit vorwiegender Ausbildung der Wurzel als Reservestoffbehälter er- kannte, würden sie noch bis in neueste Zeit als aus kleistogamen Blüten hervorge- hend u.s.w. bezeichnet. SCHUMANN meint, es sei möglich, dass die Knöspchen redu- zierte Blütenanlagen seien, dass möglicherweise Blütenteile in Anlage nachweisbar seien, allerdings sicher nicht bei Globba exobolus, wo Bulbillen auch in den Ach- seln von Laubblättern auftreten. Untersucht wurde Globba Schomburgkii Hook. Jil. Die Axe endet hier in einen herabgebogenen Blütenstand mit winkeligen Partial- infloreszenzen in traubiger Anordnung. Unterhalb desselben ist die Axe dicht bedeckt mit etwa eiförmigen, semmelgelben, von warziger Aussenschicht (Fig. 36) überzogenen, bis 7 mm langen Körperchen, die in Achseln von brakteen-ähnlichen Blättern SA Eo geflachten Ende eine dicht anliegende Sprossanlage. Was run d. LE AAA Deutung dieser Gebilde anbetrifft, so ist hervorzuheben, dass ses sie überhaupt nicht anstelle von Blüten entstehen, sondern KI I2 von Partialblütenständen. Wenn sie für Ovarien, Früchte u.S.w. gehalten warden, so hat dies seinen Grund wohl in zwei Unstàán- den: Einmal treten sie, wie gesagt, bei oberflàchlicher Prü- fung im Blütenstend, d.h. dessen untern Teilen auf und stehen : : in Brakteen-Achseln, die im Ganzen spiralig nach 2/5 angeord- net sind. Obwohl diese Ornung bes mders im untersten Teil keine allzu genaue ist 2 (vor allem ist die "Knotenlänge" recht verschieden) ordnen sie sich später, offen- ber mit durch den gegenseitigen Druck.der stark anschwellenden Bulbillenkörper be- Fig. 36. stehen. An der Innenseite erkennt man an diesen Gebilden am aba 242. Schmucker, Geophile Pflanzen. dingt, recht regelmässig an, wobei 5 schraubige Parastichen auffallen. Dann gleicht die Oberfläche tatsächlich auffällig der der Fruchtknoten, vielleicht auch der Früchte, ist borkig-zerrissen, weisslich gelb wie bei diesen. (Reife Früchte stan- den mir nicht zu Gebot.) Die en ee zeigt, dass es sich um einfache Axillarsprosse han- delt; die sehr früh nach aussen einen mächtigen, als Reservestoffbehälter dienenden Wurzelkórper entwickeln, an dem innerhalb von zahlreiche Wiederblattscheiden die Stammknospe ansitzt (Fig. 37). Das Vorblatt des Seitensprosses deckt sie zu, ist von langen Borsten dicht bedeckt und hat oftmals eine ziemlich entwick- ter, so findet man, dass nicht mr im sogenannten Blüten- stand in Brakteerachseln, sondern in den Achseln der Laub- blätter bis hinab zur Basis solche Knóllchen auftreten, hier allerdings durch die Raumverhältnisse bedingt sehr schmal und hoch entwickelt (Fig. 38), oft aber auch das Tragblatt ` am Rücken sprengend. Betrachtet man die vegetative Verzwei- gung der Pflanze, so sieht man, dass die aus Niederblattach- seln entspringenden Seitenäste sehr früh eine seitliche Wur- zel stark ausbilden und dann in die Höhe wachsen (Fig. 39 Damit ist gezeigt, dass die Knöllchen nichts weiter sind als eigenartige Umbildungen der gewöhnlichen vegetativen Verzweigung, mit dieser lückenlos verbunden, Auffallend ist, dass hier die vegetative Verzweigung am Spross bis in eine Region vordringt, in der der Vegetaionspunkt bereits aus der Distichie zur Fünfzeiligkeit und Hochblattbildung über- gegangen ist. An jüngeren und schwächeren Pflanzen endet die Bulbil- lenähre mit äusserlich kaum sichtbaren, sehr unentwickelten Anlagen eines Blütenstandes, der nicht zur Entwickel kommt, selbst dann nicht, wenn man alle Knöllchen möglichst zeitig entfernt. Globba acd? SEET nach SCHUMANN über- haupt nie fertile Blüten bilden. BeiGl. Schomburgkii wurden elte Achselknospe. Untersucht man eine blühende Pflanze weit- der Speicherwurzel. nie Früchte erzielt, auch an dem wenigen Herbarmaterial kei- ne solchen gesehen. "Bei dieser Art ist twischen Bulbillen- region und Blütenstand kein grosser Zwischenraum, wie dies bei GI. timorensis der Tall zu sein scheint. Dass die beiden Regionen überhaupt nicht sehr scharf ab RN sind, ergibt sich dus der Tatsache, dass gar nicht selten noch oberhalb der : 2. Globba AA UA Ho Pr Knóllchen S Za Meer: We SEH 29. E 40, 41. Knöllchen im Blütenstand. 42. Abnorm im Ver "stand ee Wurzel W. n e Schmucker, Geophile Pflanzen. 24$. der untersten Partialblütenstände einzelne typische Dulbillen an der Hauptaxe auf- treten. Bemerkenswert dabei ist, dass in jedem solchen Fall der Ansatz von Bulbil- lentragblatt und nächst oberem oder unterem Partialblütenstand nahezu auf glei- cher Höhe standen, was auf eine Störung in der Tätigkeit des Vegetationspunktes hinweist, dass ferner ersteres sich mit seiner grünen Farbe aufiallend.von den rasch gelb werdenden eigentlichen Brakteen unterschied. An Stelle von Einzelblüten oder in den apikalen Blütenstandsteilen fanden sich Bulbillen nie, auch experimen- tell konnten. sie nicht hervorgerufen werden. Gelegentlich treten noch eigenartige Ausbildungsformen spontan auf. Ein Knöll- chen kann z.B. an Stelle der oberen Teile einer Partialinfloreszen3 sitzen (Fig. 41) , nach-dem deren Hauptaxe noch den ersten Knoten mit einer einzelnen Blüte ab- schloss; das Vorblatt des Knöllchensprosses kann brakteenartig ausgebildet sein (Fig. 40); in der Achsel eines Tragblattes einer Partialinfloreszenz kann zwischen dieser und Tragblatt eine dünne Wurzel entspringen (Fig. 42). - In letzterem Fall ist anscheinend noch im letzten Augenblick, nachdem bereits die Wurzelanlage eines Bulbillensprosses erfolgt, dessen Vegetationspunkt doch noch in die Bahn seiner "normalen" Ausbildung als Partialinfloreszenz zurückgelenkt worden. Die reifen Bulbillen machen eine Ruhezeit durch óder besser gesagt, deren Sprossvegetationspunkt. In feuchter Luft bemerkt man auch an noch nicht abgefalle- — nen Pflanzen ziemlich zahlreich kleine, weisse Nebenwurzeln aus der Borke des Re- -servestoffbehülters hervorgehen. Verdunkelt man die Bulbillenregion in feuchter uft oder bedeckt man sie mit Erde, so wächst das dis- tale Bulbillenende ohne Pause zu einer mehrere cm lan- gen Wurzel aus, während der Spross stille steht (Fig. 43). Lässt man an kräftigen Pflanzen nur einige we- nige Bulbillen stehen, so werden diese merklich grös- aer, ihre Achselknospen entwickeln sich weiter als nor- mal, besonders die unterste, aber weiter kommen sie nicht. Der Versuch, die Knöllchen vorzeitig anzutrei- ben, gelang nur sehr teilweise; z.B, Erwärmen in Was- ser van 40 - 450 oder Abkühlen auf + 39 (je auf 12 bzw. 24 Stunden) schädigte viele, die Überlebenden trieben aber etwa nach 2 Wochen bereits zur Hälfte aus, während das bei nicht vorbehandelten nur ganz : | selten, meist erst nach A Monaten eintrat. Dagegen Fig | ' sind die Bulbillen trotz ihrer relativ sehr wenig ge- Fig. 43 - 44. Globba Schom- schützt liegenden Stammknospe gegen Austrocknen sehr burghii. 45. Knöllchen m. ‚resistent und ertragen im trockenen, eingeschrumpftem im Dunkeln ausgew. Wurzel, Zustand noch Temperaturen von -59. Solche 15 Monate . 44, Knöllchen im Längs- völlig trocken aufbewahrte Bulbillen trieben nach Auf- |. Schnitt, W = Seitenwur- weichen in lauem Wasser schon nach wenigen Tagen fast Esser, L- Fig. 36, p. 241 ausnahmslos an. Sie stellen also ein ausgezeichnetes, . Korkbildung des Knöll- gegen Trockenheit widerstandsfihiges Material für ve- Eech ehens.) getative Verbreitung dar. Die jungen Pflanzen schrei- | ae E ten sehr bald zur Entwickelung von Seitensprossen an ihrer Basis, die gleichfalls Bulbillennatur besitzen. In ausgesprochenem Masse war dies der Fall bei einer Anzahl aus Siam stammender etwa 8 cm hoher Pflänzchen, die übrigens terminal eine lockere, weniggliedlrige Bulbillenreihe besassen. an Wir haben hier einen merkwürdigen Fall vegetativer Verbreitung im Jugdenzustand vor uns. Übrigens können an noch kaum ausgetriebenen Bulbillensprosser noch an der Mutteraxe selbst sekundäre Bulbillen auftreten. ` | S Was die Anatomie der Bulbillen anbelangt, so sei hier nur erwähnt, dass von Bulbillenànsatz und Sprossanlage ein gerader Leitstrang zum distalen Ende führt | (Fig. 37), von dem senkrecht ziemlich zahlreich dünne Seitenstränge abzweigen; dass das Speichergewebe rings un densélben, doch nicht in der Peripherie, dicht mit. mit Stärke erfüllt ist; dass eine eigenartig zerrissene, ziemlich schwach verkork- e "Borken den ganzen Körper mit Ausnahme des vom Vorblatt geschützten Vegetations- Punkts umgibt, auch an der Stelle, wo man die Wurzelhaube erwarten sollte. "ese En INNERE Print RE 544. Schmucker, Geophile Pflanzen. ist bein ı Durchbruch der exogenen Anlage der Speicherwurzel wohl zu erkennen, des- gleichen beim Avswachsen des distalen Endes. Globba Schomburgkii und Verwandte stellt also einen Fall dar, wo im Gegensatz zu andern Zingiberaceen, die freilich z.T. auch ihren "radicos filipendulae" biologisch ühnliches besitzen, spindelig verdickte, sehr frühzeitig entwickelte Wurzeln als Reservestoffbehälter wirken, was Ausgangspunkt für die äusserlich so auffällige vegetative Vermehrungsart wur- de, đie anscheinend bei verschiedenen Arten die so hochkomplizierten Blüten weit- gehend funktionell ersetzt. Ferner haben wir hier ein schönes Beispiel, wie umge- kehrt zu den früher behandelten geophilen Sprossen ein normal geophiles Organ un- ter teilweiser er dieser Eigenschaft in den Dienst einer besonderen Aufgabe | getreten ist. Ein ähnliches Verhalten soll endlich zum Schluss noch angeführt wer- den, wobei allerdings die Funktion, das heisst die etwaige Bedeutung im Leben der Pflanze, nicht sicher gestellt ist. IPOMOEA BATATAS, An den spiralig beblätterten Sprossen entstehen unterhalb des Blattgrundes 2 Reihen von Wurzeln. Sie bleiben in der Luft fast unverzweigt, entwickeln auch im Boden erst in ziemlichen Tiefen fiedrige Seitenwurzeln. Wurden. derartige Wurzeln Se 8 1 * 2^. " / -$ , ES Se dh SN OR Sec? N L Lë * e X Es s E X2 o.) 177 cd ef v w CH we ^ E: PST. 6 die e E Figt5 Figi6 ` Fig4? Fin Fig. 45 45 eebe Batatas. 45. Aufrechte Wurzel im Längsschnitt; 46. GER Spitze; 47. desgl. Querschnitt; 48. Aufrechte Seitenwurzeln. ie) zwange n, in der sehr dünnen Erdschicht eines flachen Beckens, das bis etwa wo en eg nit Wasser Ros wurde, zu wachsen, so ergrünten die pori gon EE i er ldete h jene rechten iketa auch im Dunkeln. Dem Bau nach könnten sie wohl als bio Tianan ua in air ee egen sie in ihrer N, as den Ein- Ke Schmucker, Geophile Pflanzen. i 245. "Übrigens kónnen unter den genannten Bedingungen auch Erdwurzeln sich ebenso ver- "halten (Fig. 45 - 48). | ^ per Fall ist von Interesse weil = l. aufrechte Wurzeln nur selten auftreten (Pneumatophoren von Mangrove-Pflan- zen, Jussieua, Nestwurzeln von Gramatophyllum u. 8. epiphytischen Orchideen, Wur- -^geln an Knöllchen von Gagnepainia, Wurzeln von Anthericum triflorum, vielleicht ` uch "Korallenwurzeln" von Cycadeen) E 2. hier pneumatophorenühnliche Gebilde ausnahmsweise auftreten, während sie normal offenbar fehlen, und zwar unter Umständen, die sie als zweckmässig erschei- nen lassen und auch bei andern Pneumatophor-Wurzeln gegeben sind. " Es sei noch angeführt, dass die normal runden Sprosse der Pflanze recht häu- Fri Bandform annehmen, ohne dass damit die Anatomie wesentlich geändert wäre. Der Vegetationspunkt erscheint dann als schmales, bis 5mm langes, 0,2 - 0,3 nm brei- tes Gebilde, an dem kaum noch schwache Andeutung der ursprünglichen Blattstellung Zu erkennen ist. Diese Sprosse können gewi ssen als Vorstufe zu den eigenar- tigen Lisnenformen mancher Convolvulaceen-Stümme aufgefasst werden. EE C MC cf SH BEE Ech DE SE S RE Ee ae a E E SEA APR LÄNGENWACHSTUM UND TLEFENLAGE. 3 In eine allgemeine Besprechung der Gestaltung und Bedeütung geophiler Orgene ME | .$011 hier nicht eingetreten werden. Man vergleiche hierüber GOEBEL, Organographie gd - und NEGER, Biologie. Nur auf zwei Punkte soll hingewiesen werden. BE ^ pie offenbar zweckmässige Kürze der Streckungszone der Wurzeln findet sich bei e einzelnen geophilen Sprossorganen wieder. Allein es handelt sich hier z.T. um For- I men, die von der normalen Sprossgestalt ausserordentlich stark abweichen, wie et- wa die Ausläufer von Tulipa, die Karpophore von Arachis, die Ausläufer von Hermi- E nium, meist Organe, die mit interkalarem Meristem wachsen, während die Spitze von A zeitweilig ruhenden Organen eingenommen wird. Sie sind deshalb mit den Wurzeln nicht direkt zu vergleichen, wenn auch diese in der Wurzelhaube apikal ein Dauer- "gewebe voranstellen. Die Kürze der Wachstumszone ist also nur eines der auffallen- | den Charaktere dieser Gebilde und deshalb kann man diese Eigenschaft nicht schlecht- xg. hin als zweckmässige Abänderung des gewöhnlichen Sprosswachstums ansehen. Bei ES |. Mentbo-Arten ist der Streckungsmodus typischer ober- wie unterirdischer Stolonen Fr gleich, die relative Kürze der Wachstumszone im Vergleich mit den aufrechten Spros- e . .sen hängt mit der relativen Kürze der stark verdickten Internodien zusammen, In B. =. beiden Fällen streckt sich spütestens das vierte Internodium nach der Knospe nicht ecu "mehr. Eine auffallende Anpassung der unterirdischen Teile ist nicht vorhanden. Bei |J. den oberirdischen Stolonen der Fragaria-Arten ist die Streckungszone sehr lang. |. Bei Potamogeton coloratus, dessen Sympodiumaxe entweder in ganz lockerem Schlamm SE flach kriecht oder ausserhalb des Substrats frei im Wasser wächst, wurde die Wachs- ._ tumsverteilung folgendermassen gefunden: Wenn ein neues Sympodienglied aus dem = | zu strecken beginnt, so ist das vorhergehende fast aus- eckt sich in seiner ganzen Länge selbst wenn es schon d später stark nur mehr im apikalen Teil. Die wachsende Zone ist demgemäss anfangs ganz kurz, dann ziemlich lang, eine besondere Anpassung an unterirdisches Wachstum ist nicht vorhanden, vielleicht auch hier nicht notwendig. . Andere Potanogetor-Arten verhalten sich ähnlich. Es sei bemerkt, dass der Sympodi- = en-Aufbau hier äusserst regelmässig ist. In der Achsel jedes zweiten, bei der Dis- | tichie stets nach unten gewandten Blattes der Sympodien-Axe entsteht ein neues Sym- . Podienglied, durch Umdrehen der Axe lässt sich die Dorsiventralität hicht stören, ` ‚sondern es treten Torsionen ein. Von Interesse ist auch der starke Gegensatz zwi- | schen aufrechter, grossblättriger relativer Hauptaxe und horizontal kriechender, eventuell im Wasser frei hängender Sympodienaxe, die nur Schuppenblätter trägt. Diese Gestaltung erhält sich auch bei voller Belichtung des ganzen Systems. Bine i rk nterirdischer, beblütterter Sprosse besitzt Adoxa, ` — und zwar als ausgeprägte, zum mindesten jetzt innerlich bedingte Eigenart, über ; | i | etw al es hier an verwandtem Ver- -` ; 246. Schmucker, Geophile Pflanzen. fand sich wirklich auffällige Kürze der Streckungszone unterirdischer Organe ge- genüber vergleichbaren oberirdischen kaum je, wenn man mır die sonstigen Verhält- nisse, wie absolute Grösse (Herminium), Internodienlànge u.s.w. berücksichtigt. Nebenbei wurde auch auf die alte, sehr schwierige Frage der Einstellung einer. bestimmten Tiefonlage geachtet. Dei Tussilago Farfara Z.B., desgleichen bei Mentha silvestris mit ihren unterirdischen Ausläufern wurde bei Pflanzung in sehr steile Böschung bzw. schief gestellte Kästen die Einhaltung einer nur einigermassen kon- stanten Tiefenlage nicht beobachtet, sondern die Ausläufer hatten absolut genommen ziemlich gleiche Richtung wie bei horizontalem Boden, drangen daher einerseits sehr tief unter die jeweilige Oberfläche eii, stiegen anderseits bis zu dieser heran, kamen ans Licht und erlitten hier Umstimmung. Für die Auffassung, der + grosse Verbrauch von Reservestoffen für den Durchbruch des Bodens, je nach dessen Tiefe, bewirko die Wachstunsrichtung der unterirdischen Organe, ergaben sich keine Anhalte- punkte. Die Entfernung des grössten Teils der Reservestoffbehälter z.B. bei Tulipa, Adoxa u.s.w. war auf die Richtung der Ausläufer ohne Einfluss. Es müssen also kon- 2lizierte Korrelationen noch unbekannter Art zwischen ober- und unterirdischen Meilen vorliegen oder die übrigens oft nicht allzu genaue Einhaltung einer bestimm- ten Tiefe ist begründet in den verschiedenen Eigenschaften übereinander. liegender | Bodenschichten betr. Wärme, Feuchtigkeit, Bodengase u.s.w., deren Gradient als Reiz-Anlass wirken könnte. ZUSAMMENFASSUNG. 1. Stellaria nemorum. - &. Die normale Form vegetstiver Seitensprosse ist die von Ausläufern; deren typische Ausbildung ist nicht an extreme Feuchtigkeit und pQicht-Aruut gebunden. o b. Die Ausläufer wachsen bei möglichster Ausschaltung der ungünstigen winterli- chen Verhältnisse sehr lange (vielleicht unbegrenzt) als solche fort, wenn auch eine, wohl z.T. in innerlicher Periodizität begründete winterliche Wachstumshem- mung eintritt, mit der auch die Gestaltung etwas beeinflusst wird. . - c. Die hibernakelähnlichen Überwinterungszustände entstehen an den älteren Aus- läufern durch Veränderung der bisherigen, dem Wachstum günstigen Faktorer im Sinne einer Hemmung derselben. Die Hibernakeln weichen gestaltlich von den Ausläufern nicht allzu sehr ab. E. 21286 Yon ddr Mutterpflanze abgetrennte Ausläufer wachsen als solche meist weiter, Stücke davon als Stecklinge verwendet, ergeben halb aufrechte oder kurze aufrech- . te Pflanzen, an deren Basis alsbalä wieder Ausláuferbildung einsetzt. S e, Die Spirotrophie der Knospen ist auch an den plagiotropen Zweigen extrem e oe ausgebildet und, wie danach schon zu erwarten, experimentell sehr schwer boeinfluss > ULP, Ofrcuen - a. Das von DOSTAL nachgewiesene verschiedene Verhalten der Ach: .knospen je nach ihrer Stellung am Spross wurde bestätigt. Zur Erklárung dieser und ähnlicher Erscheinungen musste aber eine gewisse Stimmung der Knospen von Anfang | Gg angezogen werden, die ihren Grund in der jeweiligen, durch die verschiedene : d. Der Entwickelungszyklus ganzer Pflanzen läuft auch unter recht verschiedenen "Umweltsbedingungen recht ähnlich ab, d.h. die fortschreitende Änderung der innern Bedingungen an Vegetationspunkt erfolgt auch dann weitgehend gleichsinnig. . Aun Licht behalten die Ausläufer ihre Form bei, nur die Blätter werden dabei ^m kleinen Laubblättern. ` 3. Adoxa. - a. Die anscheinend so stabile zweiaxige Ausbildungsform der vegete- tiven Teile erwies sich in mancher Beziehung als stark beeinflussbar, vor allem die — Sprossfolge, weniger die Blätter. " ». Die periodischen Erscheinungen flussen. ^e. Die von ST mit deren zumehmendem Alter rasc nicht ersetzbar. Die geotropische Umstimmung durch Licht läs -kausal nicht voll verständlich machen. d. Die Rhizome erwiesen sich in jeder Be der stets nur in Einzahl auftretenden Wurzel wird durch die Schwerkraft bestirmt. I e. Die rote Fürbung noch unbelichteter Blütter beruht grósstenteils auf dem Auf- treten zahlreicher, sehr kleiner Carotinkristalle in den sonst noth bleichen Chlo- rovlasten, die auch nach Ergrünung erhalten bleiben. Die Rhizome ergrünen am Licht intensiv und liefern ausgezeichnete Beispiele für Umwandlung von Leukoplasten in Chloroplasten. ` ` | 4. Lagotis stolonifero - Ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die Ableitung von Ausläufern aus Rlütenständen, denn alle Mittelformen kommen vor. : 5. Tulipa silvestris. - Mit der neuerdings bestätigten Netur des Stolo als aus latt- und Stengelteilen zusammengesetzt wurde die Art der Regenerationsfähigkeit | in Einklang gefunden, seine Streckungszone zu meist weniger als 2 cm gemessen und | die Verhinderung wirklicher Zwiebelbildung am Licht ermittelt. : 6. Limnanthemum Humboldti» ~ Die durch merkwürdige, ausläuferartige Blütenstän- de ausgezeichnete Wasserpflanze zeichnet.sich durch besonderes Reproduktionsvermö- n aus, sowohl der Sprosse wie der Blätter. Die Qualität der Regenerate ist weit- gehend von den regenerierenden Organen abhängig, ganz unabhängig von der Höhe der "Advontivpflanze". Die ausserlich Blattstiel-ähnlichen Blütenaxen weichen inbezug auf Polaritüt vom normalen Verhalten ziemlich ab. ie Ausbildung der Früchte erwies sich als abhängig von E, i gaea. - D — der a arachis Aschenbestandteilen, wobei das K-Ion eine besondere Rolle spielt. Für die kausale Notwendigkeit dafür liessen sich aus dem Gesamtverhalten der Pflanze keine sichern Schlüsse ziehen. E e _ Das Verhalten der auch normal recht verschiedenartigen Ausl&ufer T war auch im Experiment recht verschieden, insbesondere was die Möglichkeit einer E Versenken in Wasser u.s.w. betrifft. Doch gelang Sprosse zu Ausläufern. Seitenknospen zu Ausläufern bzw. E 49. Staoc alustris "o D Anf itern gelingt ziemlich leicht, eine Topophysis ist, wenn auch schwächer als bei Circaec lutetiana vorhanden. Im Dunkeln und bei Verhinderung y ofortige Übergang der Knöllchen-Terminalknospe Schmucker, Geophile Pfianzen. 247. | dr M pet SD liessen.sich experimentell weitgehend beein- AHL erkannte antreibende Wirkung des Lichtes auf Knöllchen klingt h ab und war trotz vielen Versuchen anderweitig st sich einstweilen ziehung als nicht dorsiventral, der Ort er CPP a A e E > in ein neues Knöllchen erzwungen werden. | GA t bedingt durch den Verzweigungsmodus und die Einwirkung der Schwerkraft. nnern Gründen ist vorhanden. Die : ven der Rhizomzweige sind bei entsprechender Isolierung _ pie Brutknöllchen ie im Prinzip mi tell verkürzt werden kann, die Wur tigkeit noch leichter rordentlich widerstandsfähig. DAR, Krassko, Navicula ventralis. Doch kann die vegetative Verzweigung d.h. die Knöllchenbildung auch in den Blü- tenstand selbst übergreifen. Diese Knöllchen stehen an der Stelle von Partialblü- tenständen, An jungen Pflanzen tritt sehr häufig Knöllchenbildung auf, auch an der Basis, eine ausserordentlich intensive vegetative Vermehrungsart. 12. Ipomoea Batatas. - Die Wurzeln können bei Wachstum in wasserdurchtränkten Schlammschichten offenbar negativ geotrope, aufrechte Seitenwurzeln bilden, deren Anatomie auf eine Funktion als Pneumatophoren hinweist. TITTRPATUR-ITHERGT cum. BERG u. SCHMIDT, Atles der offizinellen Pflanzen. Leipzig 1895. - DOSTAL, Zur ex- perinentellen Morphogenesis von Circaea und einiger anderer Pflanzen. ilora 1911+ EICHINGER, Vergleichende Lntwickelungsgeschichte von Adoxa und Chrysosyp lenium. Diss. München 1907. - EICHLER, Über einige Infloreszeuz-Bulbillen. Jahr», bot. Gart. Berlin I (1881). - GOEBEL, Organographie d. Pflanzen, 8. ed. Jena 1913 í..- GORDEL Beiträge zur Anatonie u. Physiologie d. Blattes, in Bot. Ztg. 1880. - GCEBEL, GES leitung in die experimentelle Morphologie d. Pflanzen. 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Zeitschrift betreffenden Zusendungen). - Verlag des Repertori- ums, Prof. Dr. Fedde, Berlin-Dahlem, Fabeckstrasse 49 (Adresse für den Bezug der Zeitschrift). - Alle Rechte vorbehalten. Copyright 1923 by Carl Mez in Kónigsberg. mm wg a À— a n — — — — n | Plankton-Desmidiaceen. Yon PAUL SCHULZ (Danzig). Der vollständig verregnete Sommer 1922 war der Entwickelung der Desmidisceen wenig günstig. Die diesjährigen Auf sammlungen waren inbezug auf Individuen- und Artenzahl so dürftig, dass sie die darauf verwendeten Kosten, Zeit und Mühe nicht '" yerlohnten. Das.gab mir Veranlassung zu einer eigehenden Beschäftigung mit meinen Plank- — ton-Proben. Eine weitere Anregung Zum Studinm der Plankton-Desmidiaceen beten die * klassischen Schriften derGebrüder WEST sowie einige neuere Publikationen von Dr. | X . PRINTZ und MÜNSTER-STRÜM. Den beiden letztgenannten Herren sei hier nochmals für. die freundliche Zusendung ihrer Schriften ergebenst gedankt, desgleichen Herrn _ LUCKS-Danzig für die liebenswürdige Überlassung von mehr als 100 Planktonproben ` ` aus westpreussischen Seen und Moorgewássern. ito due Mur ^ Die nachfolgende Arbeit will keine Planktonstudie im gewöhnlichen Sinn des Ge Wortes sein. Ich habe bei meinen Untersuchungen lediglich die im Plankton vorkom- sondon Da su id Faces en berücksichtigt und mein Haupt-Augenmerk auf die Anpassung der verschiedenen Gattungen und Arten an das Plankton-Leben gerichtet. Im zweiten Teil dieser Arbeit sollen dann noch andere für das Gebiet der Freien Stad Danzig und des benachbarten Pomerellen neue Formen kurz gewür - . TES t Pnytoplonkton unserer Seen, Teiche, Moorblánken und Flüsse spielen iie Des midiaceen der q3$ndividvuenza hl nach nur eine untergeordnete Rolle; ` sie verschwinden oft geradezu unter der Menge der eigentlichen Planktonten. Die Zahl der in unsern norddeutschen Seen vorkormenden Ar ten 'steht dagegen in. Ec 250. | — Schulz, Desmidiaceen. umgekehrten Verhältnis zur Individuenzahl. Es ist allerdings oft nur schwer ausei- nander zu halten, was als eigentlich planktonisch oder als litoral zu bezeichnen. ist. Denn oft eme werden Bewohner der Uferzone durch die Wellen von ihrem Sub- strat losgerissen, odor sie gelangen infolge von Sauerstoff-Ausscheidung als Auf- triob an die Oberfläche und können sich unter Umständen tagelang im Wasser schwe- bend erhalten. Der erfahrene Beobachter wird aber dicse "erratiques" (FOREL) von den eigentlichen Planktonten in den meisten Fällen auseinanderzuhalten wissen. Soll irgend ein Organismus dauernd eine schwirmende oder schwebende Lebenswei- se führen, so russ er entweder spezifisch leichter oder doch nicht wesentlich schwerer als Wasser sein. Da nun Zellwand und Protoplasma der Desmidiaceen stets. etwas schwerer als Wasser sind, so muss die Zelle entweder noch Stoffe enthaiten, die: sie spezifisch leichter machen, oder aber die Natur muss Formen schaffen, die durch ‘Vergrösserung oder besondere Ausgestaltung ihrer Oberfläche ein Absinken ver- hindern. Viele Planktonten, besonders Diatomeen, erlangen ihre Schweb fähigkeit boh Ausscheidung von Ültropfen. Bei den De smidiaceen sind Ölhaltige Assimilate mit Si- cherheit nicht nachgewiesen worden. Vielleicht könnten die in jeder Desmidiaceen- Zelle vorkommenden PALLAschen Karyotide, kleine, den Chromatophoren anliegende ku- -gelige Körnchen, als solche angesprochen: werden.. Die Desmidiaceeu scheiden also kaun. Stoffe aus, die leichter sind als Wasser, Die Plankton-Desmidiaceen erreichen ‚ihre Schwebefähigkeit mehr durch Ausbildung sogenannter "Formwiderstände" (OSTWALD). | Nicht selten ist die Stabfo rm. Closterium lineatum, Cl. pronum, Cl. gracile und ihre Varietäten werden im Plankton vieler Moorseen und im freien Was- - = ser der Moorblänken ziemlich oft angetroffen. Die Masse dieser Stäbchen ist meist So gering, dass dadurch schon eine planktonische Lebensweise ermöglicht wird. Als ein sehr wesentliches, das Schweben begünstigendes Moment kommt noch hinzu die leichte Krümmng der Zellenden. Dadurch wird eine dauernde Vertikalstellung der Zellen verhindert. Falls sich die Zelle einmal senkrecht stellt und absinken we, , wirken die gekrürnten Enden wie ein Steuer und drücken die Zelle wieder herum Zu dieser Gruppe von Desmidiaceen gehórt das anscheinend recht seltene Cl. idi- osporum West (vergl. SCHULZ in Bot. Arch. II (1922) p. 122, Fig. 6), das hier in ‚einigen Moorblänken bei Seeresen mehrfach beobachtet und von KAISER s. Zt. in Plank- ton der alten Elbe bei Schönebeck angetroffen wurde. Eine Planktonprobe aus dem „Kleinen Heidsee, dem bekannten Reservat im Heubuder Wald bei Danzig, enthielt nichb selten. Pleurotaenium EZhrenbergii var. undulatum Schaarschm. fa.(vergl. SCHULZ, l.c. p- 125, Fig. 11), das gleichfalls dieser Gruppe zuzuzählen ist. Die Zellwand did- ser Desmidie ist ausserordentlich zart, wodurch. der Verbrauch an Zellstoff auf ein Minimum beschränkt und die Schwebefähigkeit indirekt erhöht wird. Die Zartheit der A Zellwand geht soweit, dass es selten gelingt, ein einwandfreies Dauerpräparat her- zustellen. Schon im Glycerin verliert die Zelle oft viel ‚von ihrer zierlichen Un- ; Aulation, und beim Auflegen des Deckglases geht diese meist ganz verloren. Diese der heinung kann auch bei andern undulierten Pleurotaenium-Arten beobachtet werden. | Der Druck des Deckglases genügt oft, die Zelle zu strecken. Das liegt wahrschein- lich daran, dass die nach innen gerichteten Undulationsstellen eine viel zartere ; Membran haben als die nach aussen vorspringenden Wellen. Im Präparat erinnert dann E oft nur noch die hellere oder dunklere Färbung der Membran an die einstige Undula- c tion. E | . Tür das Gebiet neu ist Closterium Pritchardianum fa.. B; Dick- (Desm. Südbayern P (in Krypt.-Forsch. Bayer. bot. Ges. München IY (1919) p. 257, Taf. XII, Fig. 4). = Wahrscheinlich ist es identisch mit CI, Pritohardianim var: RUDDPe Jong ürénbk 3 (Finn. Desn., Acta Soc. pro Fauna et Flora Fennica 47, nr. 4 (1920) p. 21/22, t. E Jue í). Die Masse sind bei beiden Autoren allerdings etwas verschieden, nach DICK 665 - Sie lang, E s N gas 4 - 6u breit; GRÜNBLAD 0S" €" ie 450 - pibe " 5 e Wo E 8.5 * " B ig. l). ER die Arbeit von DICK bereits 1919 ER ERS ist, hat seine Bezeichmung Pri- ritütsrecht. Anderseits sind aber die Formunterschiede zwischen fa. b und der tod so wesentlich, dass die Aufstellung einer besonderen Varictät gerecht- "Schulz, Desmidiaceen. 251. fertigt erscheint. Danach wäre die Form also als C. Pritchardianum var. subprae- longum (Dick) Grünbl. zu benennen. Ihr Vorkommen im Plankton der Seeresener Moor- blänken ist wohl nur ein zufälliges; viel häufiger tritt sie jedenfalls im Sphag- num-Rasen der Uferzone auf. Zur Gruppe der stabfórmigen Planktondesmidiaceen gehóren endlich noch einige Spezies der Gattung Gonatozygon. G. Brébissonii ist in verschiedenen westpreussi- schen Seen anzutreffen. Neu für Deutschland ist G. Kinahant (Aroh.) Rbh., bisher eus britischen, schottischen, norwegeischen, schwedischen und kongresspolnischen Seon bekannt. Diese Desmidie (Fig. 2), die sehr leicht mit einer Mougeotianella E Torwechselt werden kann, war bis dahin von mir ! übersehen worden; erst nach Anwendung von Farb- stoff-Reagentien bin ich auf sie aufnerxsam ge- worden. Übrigens kann die Anwendung von Parb- stoffen beim Studium von Plankton- oder Moor- proben nur aufs wärmste empfohlen werden. Vie- le Formen und Einzelheiten, die sonst vollstàn- dig unsichtbar bleiben, treten dann erst scharf und deutlich hervor. So kommt G. Kinahani hier stets nur mit scharf umgrenzter Gallerthülle vor, die im innern noch deutliche Stäbchen- struktur aufweist. Nach HAUPTFLEISCH (Zellmem- bran und Hüllgallerte der Desmidiaceen, Diss. Greifswald 1888) besteht die Gallerthülle der Desmidien in allen Fällen aus Kappen oder Pris- men, die den einzelnen Gallertporen aufsitzen und seitlich meist dicht zusammenschliessen. Mer Danach wären also die in der Gallerthülle beob- S achteten Stäbchen die seitlichen Grenzlinien `: Ch benachbarter Gallertprismen. - Eine den Callert- prismen entsprechende polygonale Felderung der CS Gallertoberfláche, wie sie HAUPTFLEISCH z.B. | auf Tafel I, Fig. 13 und 18, oder auf Tafel II — fig. 31, 40, 42, 90, 52 und 71 darstellt, habe ich nicht beobachten können. Die eigentliche Zellwand von @. Kinahani ist vollkommen glatt und farblos. Die Zell-Enden sind unwesentlich 1 breiter als die Zellmitte, ihre Ecken kaum merx- lich abgestutzt. Die Chloroplasten sind axile ——— Platten mit etwa 10 Pyrenoiden. Zellen BA — 29 Enden 20 - 214 breit. - Zigelnosee und benachbartas. d Ke 4% 4504 lang, 19 - 20% breit, Zigelnomoor. | e à | | oe Plankton-Desmidiacsen gehóren dem sogenannten "Diskoplankton" (OSTENFELD) an. Das sind Formen mit mehr oder weniger scheibenfórmiger Gestalt, wie sie die Gattungen Cosmarium, Euastrum und Micrasterias zuweilen aufzuweisen haben. Diesem Typus gehóren ‘Cosmarium Boeckii, C. Mene hinii, C. ochthodes, C, protractum (Fi 53, & Turpinii nebst var. Podolicum (Fig. 4 „und C. formosulum (Rig. &) an; sie scheinen für das Plankton unserer norddeutschen Moorseen typisch zu sein. Namentlich die 5 abgebildeten Formen fehlen den benachbarten Mooren voll- ur Am ausgeprügtesten ist die Scheibenform bei der Gattung Micrasterias. Trotz- ` |. |. dem: sind Hicrasterias-Formen im Plankton nur selten anzutreffen; wahrscheinlich Gn nig wi rduuel ind o A dperifisch zu schwer. Eine Ausnahme machen A. po- pillifera, M. radiata, M. americana und M. Mahahuleshwarensis var. wallichii — man findet sie ebenso gut im Sphagnum-Moor wie im Seenplankton. MÜNSTER-STRÜM | | fand sie in norwegischen Seen und WEST im Tanganyika-Plankton und in schottische Seen. Hier wurden sie mır im Zigelnosee und in den benachbarten Zigenomoor ange- troffen. Sie sind durch lang susgezog^ 8 zierlich geteilte End- und Seitenlap- "pen ausgezeichnet, welche die Schwebef&^ickoit sicher wesentlich erhöhen. ` H E v : Schulz, Desmidiaceen. Diese Formen leiten über zu der grossen Gruppe jener Plankton-Desmidiaceen, die durch Ausbildung mehr oder weniger zahlreicher starrer Arme, Fortsätze, Bor- sten und Stacheln ein Absinken verhindern. Die Gattung Stapar irun stellt hiera die meisten Vertreter. Die namentliche. Aufzählung der hier beobachteten Spezies dieser Gruppe erfolgt an anderer Stelle. WEST erwähnt aus britischen und schotti- schen Seen 25, aus dem Tanganyika-Plankton 15, aus australischem Plankton 30 sol- . cher Formen, während M. STRÖM im norwegeischen Seenplankton etwa 40 Vertreter die- | ser Gruppe feststellte. OSTENFELD hat für alle diese Formen, die durch ihre zahl- reichen Anhängsel an die Diatomeen-Gattung Chaetoceras erinnern, den Ausdruck Chaetoplarkton geprägt. Einige besonders seltene und charakteristische Arten die- ses E sollen im folgenden etwas eingehender behandelt werden, Im Plankton unserer norddeutschen Seen ist Staurastrum paradoxum var. longipes Nordst. hin und wieder anzutreffen (Fig. 6). Es ist ge- kennzeichnet durch auffallend lange und schlan-. E. ke Arme. Bei Teilungsstadien greifen die schräg seitwürts und aufwärts gespreizten Fortsátze . ^ übereinander und verbinden die Tochterzellen so | dauerhaft, dass sie nur schwer zu trennen sind. Man kann sich leicht davon überzeugen, wenn man versucht, die Teilungsformen aus dem Wassertrop- fen herauszufischen. Sie lassen sich leicht mit der Fangborste herausheben, ohne sich zu tren- nen. Dass ein solcher Zellverband eine noch grössere Schwebefühigkeit besitzt, dürfte ohne weiteres einleuchten. Dieses Staurastrum ist bereits von SCHRÜDER (das Pflanzenplankton Preussischer Seen, Denzig 1900) für 6 westpreus- CA we A un are Se : dE e e e X & ( E Gei + S X. ` - 2 E sische Seen nachgewiesen worden; ich habe es _ 3 ; KZ im Kelpiner See, im Zigelno-See und in einem na- | | menlosen Bruchsce bei Kelpin wiederholt ange-: 4 n troffen. | Die grösste und schönste Form dieser Gruppe ist wohl St. Arctiscon (Ehrbg.) Lund.Seine Tei- lungsstadien (Fig. 7) haben grosse Ähnlichkeit mit denen von St. paradoxum. Eine ausgesprochene Planktonform dieser. Gruppe ist das von mir im II. Band diesor Zeit- schrift p. 140 neu beschriebene S£, cyathodes NO var. gracile. Neuerdings konnte ich feststellen, | dass zwischen den Armen noch kugelige Gallert- ` hüllen vorhanden sind (Fig. 8 - 10). Für gewóhn- lich sind sie unsichtbar; nach Färbung mit Gen- tianaviolet treten sie schön und deutlich her- Ge ‘ vor. In Vorderansicht (Fig. 8) und bei schiefer 2 (Fig. 9) zeigt die eine Halbzelle am Scheitel innerhalb der Gallerthülle noch derbe Stäbchen in radialer Anordnung. Wahrscheinlich handelt es sich hier nicht um die hervortretenden Kanten sich be- . .rührender Gallertprismen, sondern um derbe, fadenförmige Fortsátze des Protoplas- nakórpers, die durch.die Poren der Zellwand hindurch bis in die Gallerte hinein- reichen, Nack HAUPTFLEISCH. haben diese Plasmafáden in vielen Fällen eine köpfchen- artig verdickte Spitze. In andern Fällen sind die Gallertprismen von Büscheln ^ ` feinster Fäden durchsetzt, die von den Poren- oder Plasmaknöpfchen ausstrahlen (vergl. Bot. Arch. II (1922) p. 146, Fig. 80). Anscheinend spielen die Gallert- dAüllen bei Plantondesmidiaceen eine grosse Rolle. Während sie beim Eintrocknen auf ein Minimm zusammenschrumpfen, saugen sie sich bei Zufuhr von Wasser augen- licklich wieder voll und vergrössern dadurch das Volumen um ein Mehrfaches des num. am darin SE ihre POSTER, Mir die Schwebefähigkeit der betr. Schulz, Desmidiaceen. AL Planktonfom. Andererseits sind sie gewiss auch ein Schutzmittel gegen Austrock- nung, falls die Zelle eirmal zufällig auf Land gerät. Das dürfte bei bewegtem [ Wasser recht häufig der Fall sein. Ich erinnere an die Tatsache, dass man die j reichsten Algenfänge immer an der Uferseite macht, nach welcher die Wellen hin- j treiben. Ans Ufer geworfene Plankton-Algen mit Gallerthülle folgen den rückflu- tenden Welien viel leichter als andere, weil die Adhäsion zwischen Gallerte und Wasser ausserordentlich gross ist. Bleibt die Alge trotzdem auf dem Trockenen, so hält die Gallerte das Wasser relativ lange fest; sie saugt jeden Spritzer ra- pide auf.und erh< die Alge vielleicht solange frisch, bis eine stürkere Welle 1 sie wieder in ihr Element zurückführt. Dass diese Überlegung zutreffend ist, wird 3 mir jeder Präparator aus seiner Erfahrung heraus bestätigen können; denn Demi diaceen mit Gallerthülie lssen sich mr schwer aus dem Wassertropfen herausfisch- en, an trockenen Stellen des Objektträgers kleben sie unangenehm fest, und end- A lich bringt der kleinste mit der Fangborste zugeführte Wassertropfen die Galler- z te sofort zum Aufquellen und löst die angeklebte Form vom Objektträger. Sehr schöne und auffallend grosse Gallert- hüllen bildet St. brachiatum (Fig. 11) aus. Auch hier konnten die Gal- lerthüllen erst durch Färbung nit Gen- tianaviolet sichtbar gemacht werden, Die zahlreichen radial angeordneten kleinen Stäbchen innerhalb der Gal- lertkugel sind gewiss Teile von Spalt- flächen benachbarter Gallertprismen. Da die Gallertkugel als Spärokristall aufzufassen ist, liegen die Grenzflä- chen der Gallertprimmen in verschie- - denen optischen Ebenen. Es müssen da- run die das Sehfeld kreuzenden Spalt-. flüchen an den Kreuzungsstellen als kürzere oder längere Stäbchen erschei- ` en. Dafür spricht auch der Umstand, dass die Stäbchen nach beiden Enden hin zugespitzt erscheinen, was auf der Zeichnung allerdings nicht deut- lich zum Ausdruck komt. Bei St. brachiatum hat die Gal- lerthülle gewiss noch besondere Be- deutung für die Teilung, „inden sie die Meilungsfiguren zusarmenhált und eine ` ungestörte Teilung ermöglicht Gig 12, 13). Bei fortschreitender Teilung . "teilt sich auch die Gallerte mit. Ich ` besitze gerade von Zigelnobruch, in dem St. brachiatum häufig vorkommt, eine ganze Reihe von Aufsammlungen — aus den verschiedensten Monaten des ` Jahres. Während St. brachiatum sonst vielfach auch ohne Gallerthülle auf- tritt, zeigt eine Probe vom 295. IN. und 10. X. auffellend viel Teilungs- stadien und Zygotenbildungen. Hier ` ` tritt St. brachiatum stets mit Gal- ` lerthülle auf. Bei Anwendung von Gen- S tianaviolet färbt sich die Gallerte ` der verschwindet die Färbung nach 1 - 2 Stunden fast her nicht gelungen ist, gut gefärbte Dauerpräparat . Übrigens sind nicht alle Farbstoffe zur a] i 7? ! iL IH ez, j rM, ` CG sofort lebhaft karminrot. Leid vollständig, sodass es mir bishe 254. - Schulz, Desmidiaceen. fürbung gleich gut geeignet. Safranin fürbt die Gallerte sogut wie gar nicht, Fuch- sin und Methylenblau liefern einigermassen brauchbare Resultate, am besten und gründlichsten wirkt Gentian&violet. Ähnliche Gallerthüllen findet man auch bei anderen planktonisch lebenden tot rastrum-Arten. Fig. 14 zeigt St. Avicula var. subarcuatum (Wolle) West (cf. Bot. Arch. II (1922) p. 138), Fig. l5 St. lunatum Ralfs (1.c. p. 142), Fig. 16 Staur. tetracerum Ralfs mit solchen Gallerthüllen. Auch das hin und wieder im Plankton auftretende Cosmarium tumidum (Fig. 17), C. contractum (Fig, 18) und seine Vari- .etüten (cf. l.c. p. 129) bilden ähnliche Gallerthüllen aus. Fig. 19 zeigt A4rtkro- . desmus convergens nach einer selbstgefertigten Mikrophotographie von einem u n- gefärbten Präparat. Hier tritt die Callerthülle ausserordentlich scharf hervor und hat deutliche Stäbchenstruktur, während sie nach OLTMANNS (Morphologie u. Biologie d. Algen p. 77) hier stets strukturlos sein soli. Etwas sbweichend ist die Gallertbilüung bei Arthrodesmus Incus var. Ralfsii fa. latiuscula West (Rig, 20). Die Figur stollt ein Teilungsstadium dar. Die neu gebildeten. Zellhilf-. ten sind am Scheitel durch eine Gallert- brücke verbunden. Nur eine alte Zell- hälfte zeigt am Scheitel die aus den Poren hervorragenden Protoplasmafäden, die ande- re ist vollständig glatt. (Stacheln und Dornen besitzen als hohle Ausstülpungen d. Zellmembran niemals Gallertporen,.): Ähnliche Formen wie Fig. 20 wurden im Zigelnobruch (11. X. 21) wiederholt beobachtet. Man kann sich ihre Entstehung folgendermassen erkl&- ren: Die aus der Zygote hervorgehende Zelle hat noch keine Gallertporen ausgebildet. Sobald sich die Zelle zur ersten Teilung anschickt, bildet sie an den Grenzflächen der neuen "Zellhálfte Gallertporen und eine Hülle aus, welche die Teilungsfiguren zu- sarmenhált. Nach erfolgter Trennung besitzt jede Zelle eine ältere Hälfte mit glattem Scheitel und eine jüngere mit aus Scheitel hervorragenden Plasmafäden.. Sobald : eine solche Zelle zu neuer Teilung schrei- ` S tet, entstehen die in Fig. 20 dargestellten E Formen. Aus der dritten Teilung müssen end- lich Formen hervorgehen, bei denen die P Scheitel beider Zellhülften mit hervorragen- E den Plasmafäden ausgestattet sind. Unzwei- felhaft stehen Gallertporen und Plasmafäden und -Büschel zur Ausbildung der Gallerthül- len in Beziehung. HAUPTFLEISCH stellt die Vermtung auf, dass die Gellerte nur den Zweck habe, die zarten Plasmafáden und Bü- schel feinster Fibrillen schützend zu um- ` schliessen, und dass die letzteren den we- sentlichen Teil der Bildung darstellen. Ob sie ein Organ für Stoffaufnahme und -Aus- . scheidung‘ oder etwa ein Organ zur Aufname und Fortleitung von Reizen seien, will er d entscheiden, Diese Auffassung HAUPTFLEISCHs hat sehr viel für sich. Mir er- heint es unzweifelhaft, dass diese kompliziert gebauten Werkzeuge- eine wichtige, ` isher noch nicht erkannte Funktion zu erfüllen haben; denn die Natur schafft solch. zarte, wohl geschützte Organe nie ohne besondere Funktion. e Eine vierte Gruppe von Plankton-Desmidiaceen vereinigt ihre Zellen dureh Gal-. "vt peo m mehr oder E langen Fäden, Ps sind. dies Vertreter Za Schulz, Desmidiaceen. 255. der Gattungen Desmidium, Sphaeozosma, Spondylosium,Hyalotheca und Gonatozygon. Sie gelangen durch Sauerstof -Ausscheidung an dıe Oberfläche wie die schwirmenden Wat- ten von Spirogyra, Zygnema v. &, In vielen Füllen bildet die Gallerte breite, den Faden vollständig einschliessende Seheiden aus riugförmigen Abschnitten über jeder Zellhülfte. Die Aufsicht der Gallerte zeigt nach ilAUPTFLEISCH netzförmige Felderung und jedes Feld ist die Grunäfläche eines der Membran aufsitzsenden Gallertprismas, Die lockere Gallertverbindung bewirkt, dass die Fäden jeder Wellenbewegung folgen. Ein sehr wirksames Gegemittel gegen das Absinken-ist die spiralige Drehung der Pë- den, wie sie Fig. 21 - 25 zeigen; sie wirkt wie ein Steuer und verhindert, dass die Fäden sich auf den Kopf stellen. Fig. 21 gehört zu Sphaerozosma vertebratum und zwar zu der (Bot. Arch. II (1922) p. 145) von mir neu beschriebenen Fa. b, die mit flachem, fast wagrechtem Scheitel von der rundlichen Stanmform abweicht. Bei der Drehung des Fadens geht, wie die Figur zeigt, die Vorderansicht allmählig in die Seitenansicht und bei noch weiterer Drehung diese wieder in die Vorderansicht über. Die gleiche spiralige Drehung zeigen das in fig 22 abgebildete Desmidium cylin- Kaz, dricum Grév. (syn. = Didymoprium Gr&villei Ktz.) und das für Deutschlend neue Spon- dylosium planum West (Fig. 22), das WEST aus dem meisten britischen und schotti- í schen Seen erwähnt. Es ist in der grossen Blänke der Zigelnobrüches nicht selten, aber wegen seiner Kleinheit leicht zu übersehen. Sp. planum ist nach WEST identisch ` mit Sphaerozosma pulchrum Bail., var. planum Wollg,Tesu. U.S. 1804, o. 29. fi f Fig. 3, 4 und mit Spondylosium pulchrum (Bail.) Arch. var. planum M. et C. 8. West in Journ. Linn. Soc. Bot. XXXIII (1898) p. 311; ferner mit Spondyl. pulchrum | Bachmann in Arch. f. Hydrobiolog. u. Planktorik. 1907, p. 50. m Jahre 1912 machte WEST aus dem Jp. pulchrum var. planum eine besondere Spe- zies, weil ihm eine, Verwechselung nit einem andern Spondylosium ausgeschlossen er- schien (Journ. Linn. Soc. Bot. XL (1912) p. 430, pl. 19, Fig. 5 - 8). Das typische Sp. pulchrum konmt nach WEST weder auf den britischen Inseln, noch überhaupt in 12 Europa vor (WEST, l.c. p. 431). Danach wäre das in meinem ersten Verzeichnis p. 145 . genannte $p. pulchrum zu streichen und statt dessen Sp. planum CH setzen. Unsere Form stimmt übrigens mit der zitierten WESTschen Abbildung genau überein. Nur auf einen Widerspruch muss ich hinweisen. In der WESTschen Diagnose p. 450 heisst es: "filis non tortis, sine vagina mucosa". Meine Fig. 25 zeigt deutlich einen ge- - drehten Faden; auch wurde in einem Falle ein Faden mit scharf umgrenz- ter Gallerthülle beobachtet. Das will aber nicht viel besagen, denn in der Regel sind die Fäden nicht gedreht und Gallertscheiden pflegen meist nur zu bestim- ` ten Zeiten aufzutreten. Auch das in Fig. 24 abgebildete Spondylosium pulchellum var.-bambusinoides (Wittr.) Lund. kormt hin und wieder im Sphagnoplankton vor. | Nur. In meiner Hauptarbeit über die Danziger Desmidiaceen habe ich p. 145 eine neue ` Form von Sphaerozosma excavatum erwähnt, die durch ungewöhnlich lange Vereinigungs- papillen und strahlige Gallerthülle ausgezeichnet war. Heute kenn ich nachtragen, ` dass die von der Gallertzone ausgehenden Gallertfäden in vielen Füllen parili- schnurartige Beschaffenheit haben (Fig. 25). Die äusserst zarten Gal- lertfäden (nach der Auffassung HAUPTFLEISCHs Protoplasmafibrillen) bestanden hier aus miteinander abwechselnden hellen und dunkeln Gallertperlen von 0,5 - ly E Durchmesser. Ähnliche Gallertfäden von perlschnurartiger Beschaffenheit zeigt auch das in Fig. 26 angebildete Sphaerozosma granulatum Roy. et Biss. ee DER HIER BEOBACHTETEN PLANKTONDESMIDIACEEN MIT SOLCHEN ` | AUS ANDEREN GEBIETEN. VERGLEICH gibt für "das Plankton des Kloster zig X, 1898) 4 Desmidiaceen an: | om Botr ( notion, SUME graoile. - B. SCHRÖDER (Das Phytoplankton Preussischer Seen, "Danzig 1900) fand in 30 grüsser 256. . Schulz, Desmidiaceen. gracile, St. paradoxum var. longipes, Cosmarium Phaseolus, Closterium Ceratium, Cl. spiraliforme. ZACHARIAS war wohl der erste, der in seinen "Untersuchungen über das Plankton der Teichgewüsser" (Forschungsber. Plön VI.2., 1898) die Aufmerksamkeit der Algo- logen auf das Plankton der Teiche und Tümpel hinlenicte. Im Gegensatz zum Seen- o~ der Linnoplankton nannte er dieses Flachwasserplankton das Heleoplank- t on. Es ist dadurch charakterisiert, dass fast alle eulimnischen Formen, die wir aus grösseren Seen kennen, auch in ihm vorhanden sind. Ausserdem enthält es aber auch Plankton-Spezies, die in grösseren Seen vollständig fehlen, namentlich zahl- reiche Desnidiaceens Über das Vorkommen der letzteren im Heleoplenkton sagt ZACHA- RIAS l.c. p. 101: "Nach Durchsicht. von mehreren hundert Planktonfüngen aus kleine- ren Gewüssern habe ich den Eindruck erhalten, dass die Desmidiaceen darin viel häu- Ar vorkommen und auch durch viel mehr Arten vertreten sind, als im Limnoplank- n .... In unsern Teichen und Weihern gibt es zu manchen Zeiten ein wirkliches car. Das Verzeichnis der zum Heleoplankton gehörigen Oragnismen, das ZACHARIAS p. 94 aufstellt, enthält folgende Desmidiaceen: Ayalotheca dissili- ens, Desmidium Swartzii, D. eylindricum, Closterium cornu, Cl. rostratum, cl. pro- num var. longissimum Lemmerm., C1. pseudopleurotaenium, Docidium baculum, Staeuras- e gracile, St. paradoxum ver. chaetoceras Br. Schr. ‚ENMERMANN untersuchte "das Phytoplankton süchsicher Teiche" (Forschungsber. Plin VII (1899) p. 96 - 135) und fand darin von Desmidiaceen: Zyalotheca dissili-. ens, Desmidium Swartzii, D. aptogonium, Cosmarium delicatissimum, Closterium pseu- dospirotaenium, Cl. limneticum var. tenue, Staurastrun tenuissimum var. anomalum. . ZACHARIAS hat seine Plankton-Untersuchungen auch auf Moorsümpfe ausgedehnt ("Zur Kenntnis der niederen Flora und Fauna hosteinischer Mooreümpfe", Forschungsber. Plön X (1903) p. 223 - 289) und fand in den Moortümpeln "eine ziemlich artenreiche und quantitativ nichi unbeträchtliche Menge von pflanzlichen und tierischen Schwe- bewesen", CHODAT hat für sie die Bezeichnung Sphagnoplankton ein- geführt. Da ZACHARIAS in seinen Verzeichnis die Plankton-Formen als solche nicht P Lee gemacht hat, müssen die dort genannten EE unberücksichtigt blei- . n, S Due nachstehend von mir aufgestellte Verzeichnis von Plankton-Desmidiaceen ist . auffällig reichhaltig, weil es Limno-, Heleo- und Sphagnoplankton gleichmässig ber rücksichtigt. Diesen A Arten des Planktons entsprechen etwa die 3 ersten Kolumnen N . meines Verzeichnisses: Landseen, Moorseen und Moorteiche, Moorblänken. Bezüglich E der untersuchten Gewässer verweise ich auf meine Ausführungen in Band II des bot. : Archivs, E 115 - 118. Die bereits erwühnten Publikationen von LAKOWITZ, SCHRÜDER, = ZACHARIAS und LEMMERMANN bleiben in den Verzeichnis unberücksichtigt, weil sie ver- E hältnismässig wenig Desmidiaceen anführen. Mein Verzeichnis berücksichtigt fotgende E r a ^ | da Die Algenflora des Pad. K. Svens, Vet. Akad. Stockholm SÉ 1921. "(Sebrsian n, Borge ). S MÜNSTER-STRÜM, The Phytoplankton af some Norwegian Lakes, Kristiania 2s 1921 Kee U. Strom). : n 3. Kaare MÜNSTER-STRÜM, Algological Notes (II. Freshwater Algae and Plankton | "fron imer), Kristienis 1921 (Pinmark, M. Bir), : 3 à ; i . WEST et C. S. WEST, On the Periodicity of the Phytoplankton of sone British des Journ. Linn. Soc. Bot. XL (1912) nr. 277.(Britische Seen, W. et G. S. West.) x Ad G. S. WEST, On the Freshwater Algae, including Phytoplankton of the Third Tanganyika Expedition, in Journ, Linn. Soc. Bot. XXXVIII (1907) nr. SE (Afrika, E KS 6. 5. iW On the Algae of the Yan Yean rn Victoria, in Journ. Linn. Bär, Bot. XXXIX (1909) nr. 269 (Australien, G. S. West). .- 2 Die hier unterstrichenen Stichwörter kehren in Aa Verzeichnis wieder. Ein + |, der Tabelle bedeutet das Vorkommen der gleichen CORP ON. ein o das einer nahe verwanäten Form. | | : Schulz, Desmidiaceen, EE Planktondesmidiace-| Hiesiges Vor- Vorkommen in anderen Gebieten. en aus dem Gebiete v] kommen. Danzig. D H oe D - O $ o ^ $9 e 42 LI aa ; | 33| i|8? 88143] 889855 n a wo o h log o|no kel oo S £ E [s à B nn. va e ce = ei 3 LISSE I2 19 1 S.[z. a) | Tu] Ba / vd o BIO = Si o sj 3 2 o o n c5 H > s de o ri cjuo à = p.p ; E en o | ; ^g E 1. Gonatozygon Brébis- : sonii + + - * - - > ^s : 2. " Kinahani = + + + + - * - S E $. ." . monotaenium HI $ - + + - + + + E 4. lösten gracile var. | i E elongatum ^ B * m * - os m ” 1 5. " idiosporum - - 4 Gs bie H éi eT. vu 3 6. " Kützingii "pre - + = + - + - Wes: e | T. " lineatum - + + - - | - 2s ER H. macilentum - - - - - - 9, » Pritchardianum v. subpraelongum - = E - - - 10. " — pronum = + + A - S il. ". turgidum ` - * * - - 12. Pleurotaen. Ehrenb. * - - - * + l5. n " y, undulatum. | | | Forma "pi - pre - - 14, Euastrum gemmatun - + + - - - 15. " yerrucosum var. reductum “rt + a GE E, bo- 16. Micrasterias ameri- cana * c i > T - " Mahabuleshwar. v. Wallichii T + ee = x " papillifera - + + - + + $ radiata - * + an 4 L " Thomasiana z *. * am + vg Cosmarium bioculat. - B * - - - * Botrytis, pO * UN es * os a LUCRUM - * T - + 4 € e g. 811108037 d SC ER dq * H - + - " depressum V. achondrum Sr i * x * * " formosulum | 4 + + = SS = " granatum - as * t Se - " ^" y. concavum - + + + - - Ho A € subgrana- ! — + + + - - " oöhthodes fa. | granulosum ag + + - - > sg Palangula — s] = GE e " " protractum * * -| > - - t reniforme + + eiti > as " ^" v, compres- sum —— T aoo aa aeg a S 258, ' Schulz, Desmidiaceen. Nr. Planktondesmidiace-| Hiesiges Vor- "Vorkommen in anderen Gebieten. en aus dem Gebiete vi kommen. - Danzig. ^ g S o 3 [s 5 Bdldlzcz*"|dol|sds © o o 0 N 15:8 H B ol AM o ou d o Qo vi. O Oo H x o EE | HA o rn Q n Hed A om E> gem, HE | g : 5 o d ER e Tio Lo GE Sin [e] [e] oc D 57 = O "ri «oC = pP E ges a m = 35. Cosmarium subtumi- dum v. Klebsii - EE E - - - M - wg $6; * Dupini. + + - uu oo d = 5s e | ST. " y, eximium | : ; fa. minor + + - + - - = de - [ $8. 2 " «v, Podolic. + + - - - RÀ d = = | 29; Xenthidiun antilop. = - + -= 4 - d e e 40. y. dimazum - + + - - 2^ a, is S SS - " y. polymaz. |- + + - + e S 2 Si : Ehen See converg. |- + + - - - - - - tà "4m . " triengularis - * * - + - * - - d 44, Staurastr. Arachne > |- + + - o = = E 1 “#5, GENII Arctiscán - * * - T + + E - : (45, ~ pium v. sub- : ; : : d | Sr On 3 / n = e A ^ S 47, " okee? = + un ds cs ES rt m de y A8. ng brevispinum OR + - a + 2h ss o 5 i L9. " . culpida * * + + o E B + + We cyathodes var. T gracile + - - E - L i = ap d ": dejectum | - 4 H - PME ar 4 $ + J " gracile + $ - $ 4 2 se o Se 3 " lunatum 4 à = - o o o x = E | “ paradoxum fa. a = West 7 - * - - - Së e = 2 Ns - H y. longipes * - - " - + "m 4 D ". tetracerum - - 4 P x ui 4 ". fohopekaligense | AUT trifurcatum - j=- + e EN Se + ow vestitum - 4 d dë 4 - we A Le " Sphaerozosma excavat. J= + - ie T ST SC? A Ee SE gramlatun — - ni e. 4 d = Y © dE "* .yertebratum -— pg + = 4 = Ge vis -Sponylosium planum | - nm E - t = + A E pulchellum w. — : | Ss 2 ^ bambusinoides |- |- E um m z » = , Wyalotheca dill Liliens Les 4d X44 - $: A + B: 5. ie osa pe f+ +. - +; - E * 6. Doanidiun eylindrieun | - pw. repe - -= e e 2 Br, Swartzii WER 1 De a < be we hi 2 Gymnozysa monilifor- 4 | ues oq- + + o= + - * - : 3 A k; ; E 4 | | = Schulz, Desmidiaceen. 259. Das vorstehende Verzeichnis mit 68 Spezies und Varietäten macht keinen Ans- spruch auf Vollständigkeit, Sicher enthalten Heleo mehr planktonische Desmidiace: r sind enthalten, die nur zufülli . Planktonten nicht enzusprechen sind, Das schwedische Plankton ent hält 13, das norwegische 32, das Plankton von Fin- mark 12, das der britischen Se en 27, das afrikanische 10 und das australische Plankton 17 Desmidiaceen, die auch in unserm Phytoplankton vorkommen. Gonatozygon Kinahani, G. monotaenium, Cosmarium contractum nebst var. ellips soideum, C, depressum var. Gchondrum, Staurastrum Arctiscon, St. cuspidatum, St. dejectum, St. gracile, St. paradoxum var. longipes, Hyaolotheca dissiliens, H. ; e mu- . Cosa erscheinen nach der Tabelle als ausgesprochene Kosmopoliten. Auffallend ist, dass Gonatozygon Kinahani trotz seinem kosmopolitischen Charakter in Deutschland bisher noch nicht beobachtet war. i NEUBEOBACHTUNGEN AUS DEM JARE 1922. l. Gonatozygon Kinahani (Arch.) Rbh. (cf. oben, p. 251, Fig. Bx Zigelnosee, Zi- gelnomoor.. : 2. Closterium Pritchardianum var. subpraelongum (Dick) Grünbl. (cf. oben, p. 251, Fig. 1). - Seeresen, Sphagnetum und Moorblànken. 3. Cl. Kützingii Bréb. ‚fa. Fig. 27. - Auffallend stark gestreift, Streifen fast ; : ; í . rippen- oder leistenartig, die Leisten mit zarten Wulstreihen besetzt, ähnlich wie bei Cl. angustatum fa. Boergesenii Gutw. Zell- enden fein und unregelmässig punktiert. — Sphagnetum Meisterswalde. Nur 1 Exemplar beobachtet. iN l Ee d. 4. Cl. nasutum Wolle (Fig, 28). - BORGE, Süsswasseralg. Sao Paulo p. 14-15, Taf, E Fig. 10-15. - Scharf charakterisiert durch ‚die nasenartig vorgezogenen Enden. Membran farblos und anscheinend glatt. In einer leeren Zellhaut schienen allerdings Spuren einer sehr feinen Streifung vorhanden zu sein. Länge 6304, Breite 84u. Pyrenoide S zahlreich und zerstreut. - Soweit ich über- sehen kann, ist die Spezies für Europa neu. ..- Zigelnosee, Zigelnobruch, sehr vereinzelt. Bas 9. Cl. littorale Gay. Fig. 29, 30. ie I] 4» selten in einer Aufsanmlung des Herrn LUCKS vom Danziger Stadtgraben. - Pig. 29 stimmt genau mit der Abbildung bei MÜNSTER-STRÜH, Freshw. Alg. from Caucasus and Turkestan, ` Pl. II, Fig. 13 überein. Länge 2524, Breite 28u, die gestutzt-gerundeten Enden Be breit. - Für Deutschland neu. i GE Daneben kormt eine zweite Form vor (Pige 30), die ich nur mit einigen Bedenken zu I S TE RE rn v atat EES p uz) De | SE pem on UK SC littorale fa. Borge, Algenfl. Takernsee, i Grösse: 236 zu 224, Enden 3u — S 260. | Schulz, Desmidiaceen. Vorderlandes, St. Gallen 1912, p. 129) hat an C2. Malinvernianum ähnliche Beob- achtungen gemacht. Er stellt és darum als fa. zu Cl. Ehrenbergii Menegh. Unsere Beobachtungen decken sich durchaus. In einer Aufsarmlung aus dem Radaunekanal bei Danzig ist Cl..Malinvernianum sehr h&ufig und in verschiedener Ausbildung vertre- ten. Neben vollstündig farblosen und ungestreiften Exemplaren finden sich solche mit zarter e ältere, gelb-braun gefärbte mit sehr deutlicher Strei- fung. Das in Fig. 31 abgebildeteCl..Malinvernianum. stammt aus derselben Aufsamm- lung; es ist dicht angeftillt mit Dauersporen von Olpidium rag enim A. Br. (vergl. Bot. Arch. II (1922) p. 148 - 149!). 6. Euastrum inerma (Ralfs) Lund. fa. — Fig. $2, - Länge on, Breite 384, Isthm. 114. - Die Abbildung bei WEST, Monogr. II, t. 56, Fig. 7 ist schlanker, die Endlappen sind Menipor vorgezogen, jode Halbzelle ist nur mit 3 Anschwellungen versehen, In der Zahl und Anordnung der Anschwellungen und in dem deutlich vorgezogenen Scheitel ähn- elt ünsere Forn sehr dem Zu. sinuosum var. . reductum West et G. S. West (Monogr. II, t. :36, Fig. 2). Abweichend ist bei unserer Form die schwache Einkerbung der oberen Sei- . , tenlappen. Ein sehr ähnliches Zuastrun in- Sa c Së SZ erme beschreibt DICK (Beitr. z. Kenntnis d. y. 5. . Desmidiaceen von Südbayern, Krypt. Forsch. É 3 München 1919, nr. 4, p. 249, tab. XIII, fig. 6) vom Kochelseenoos; er sagt ausdrücklich: Häufig in Gesellschaft mit Zu. sinu- Oosum". Es wäre darum nicht ausgeschlossen, dass es sich hier wie dort um eine be- sondere Form von Eu. sinuosum handelt. Dann käme allerdings nur var. reductum infrage, die bisher in Deutschland noch echt beobachtet wurde, - Kl. Barschsee bei Konitz, leg. LUCKS. 7. Eu, verrucosum var. rhomboideum Lund fa. ~ Bir, 33. - Mit einer tiefen Einker- bung jederseits des vorgezogenen Scheitels. Membran gleichmássig mit kleinen, 1 Spitz kegelfórmigen Warzen besetzt. Zellmitte mit einer Gruppe grósserer, rundli- cher, in konzentrischen Kreisen angeordneter Warzen. Grósse 112 x 108y, Isthm, 224. ~ ‚Zigelnobruch. E 8. Cosmar ium elegantissimum Lund. fa. intermedium Kaiser, Desm. Berchtesg. Landes, & pt.-Forsch. München 1919, nr. 4, p. 225, Fig. 13. - Grösse 48 x 26u, Isthmus .. 84u (bei KAISER 18u); also etwas breiter als dort und mit mehr gerundeter. Apex. Die grossen Warzen sind wie bei KAISER schwach ausgerandet, was besonders bei den Randwarzen in die Augen fällt. - Sphagnetum Forst Mariensee, Së u... Elfvingii Racib. Migula, Krypt.-Fl, II, p. 450, Tafel XXIII K, Fig. PIS Sphagnetui am Kl. Borowosee. "s 10. C. bisphaericum Printz, Beitr. zur Kenntnis der Chlorophyceen u. ihrer Ver- 2 breitung in Norwegen, Trondhjem 1915, p. 27-28, Taf. III, Pig. 51-52. - Fig. 54 a - c. - Bei hoher finstellung erscheinen die grossen, kuge- ligen Warzen in kreisförmiger Anoràmung, bei rund wie auch use a A gebliebenes Exemplar, bzw. eine Zwillingsbil- - dung. Das bauchige, aus der Teilung hervorge- ` gangene Mittelstück ist ohne Struktur. - Kl. Barschsee bei Konitz (leg. LUCKS). | Ich vermag das von GRÜNDLAD, Finnl. Desm., ee Helsingfors 1920, p. 43 beschriebene und: auf 15 Tig. d 25 - - 26 abgebildete C. isthmicum W. von C. bisphaericum Printz ` tiefer Einstellung (Fig. 34 c) in annähernd wag- - rechten und sekkrechten Reihen. Halbzellen kreis- Länge 42 - Fig. 34 b zeigt ein-in der Bei hans. MESE. a k d 1 i u e së, Ee lk Deem d [OE E E E E Sg SE EE SITES. SE | Schulz, Desmidiaceen, : 261. nicht zu trennen. In GRÖNBLSDs Figur sind die Halbzellen genau so kreisrund wie bei PRINTZ, und die Anordmung der Warzen in wagrechten und senkrechten Reihen kann, wie meine M bbildungen (Fig. 34 a bei hoher Ein stellung) zeigen, als spezifisches t Merkmal auch nicht schwer ins Gewicht fallen, denn sie erscheint, je nach der Ein- stellung, oft sehr verschieden. Jedenfalls unterscheidet sich, wie auch PRINTZ ausdrücklich betont, C. prepago von QC. isthmicum deutlich durch die Kugel- gestalt der Halbzellen. ih €. margaritatum (Lund.) Hoy. et Biss. dive gens nov. forma. - Fig. $5. - Das Spier von E. Borowosee enthält ausser dem typischen .C, margaride tatum und der fa. subrotundata West et G. S, West noch eine dritte Form, die ich wegen ihrer stark auseinanderlaufenden Seiten als fa. divergens be- zeichne. Sie wurde mehrfach und stets in gleicher Se Ausbildung angetroffen. Länge 70 - 75u, grösste SEN Breite 73 - 68u, Basis 54 - Gin, Isthm. 18 =- 20y. Die Struktur der Zellwand ist dieselbe wie beim Ty- pus. Die grossen, runden Warzen sind in regelmässi- gen senkrechten und schrägen Reihen geordnet, und jede Warze ist umgeben von ‘mehr oder weniger regel- mässigen Punktgruppen in Form eines Sechsecks. Die Punktgruppen sind natürlich mır soweit sichtbar, als der Zellinhalt zerstört ist. 12. C. subcucumis Schmidle. WEST, Monogr. II, Ee - Morfstiche Seeresen. a a ie Ee EE £0, Ti ig. - S. 2 13. Ce Se (Ralfs) Arch. fa. minor nou. Zo: - Vom Typus nur durch geringe- - ré Grösse unterschieden. Länge 584, Breite 304, Isthm, 104. - Zigelnosee, Zigel- no-Bruch. 14. Penium rufescens Cl. West, Monogr. I, t. 6, fig. 12. ^ In Deutschland bisher nur durch HANSGIRG (Prodr. Algenfl, Böhm. v. 241) aus Böhmen bekannt. Im Kleinen Barschsee (leg. LUCKS) nicht selten, Seiten fast paraliel,. Enden sanft gerundet. PEU. ' Länge 70u, Breite 264, Isthm. 24g. Ein besonders kleines Exemplar mass 45 x 2Zy. Die Membran war in einigen Fällen RT EE NES eI UU EVE INS EAS CUENTE reae: dE S EU LEE dicht und unregelmässig perforiert, und zwar so, dass die Porenkanäle die ziemlich derbe Membran deutlich 'durchsetz- ten. 15. Tetmemorus rane latus ves attenuatus W. West; Monogr. I. t4 - von den britischen Inseln, | von Nord-Amerika und Bonn "PRINTZ (Chloroph. Borg, Pe 15 t. I. fig. 6) von Norwegen bekannt, Unsere Form ep ist etwas kleiner als die norwegische, dort 296 x 38y, t n 210 x 42u. In der stark verdickten apikalen Membran stimmt : sie mit der norwegischen Form üb erein 16. Aicrasterias apiculata v. finbriata (Ralfs) Nordst. : | E Fig, 37. - Enden der Seitenläppchen vielfach ohne Einkerbung, t mir einem Randdorn. n17., U Ra ita e St Zwillingsbildung (Fig. 38), ähnlich, wie sie DICK (Des. Süabayern, Taf. XT, Fig. lu. 3) für Zuastrum Didelta und Bs humerosum en 5 Baryt Arch. mit parssitischen Dauersporen. Fig, 39. - . Die Zygote hat eini e, mit der im Bot. Arch. II (1922) p. 151, Fig. 91 abgebilde- ten. Sicher handelt es sich auch hier wieder un einen Algenpilz aus der Unterord- mme der Chytridiaceen. Der Durchmesser der Zygote beträgt Lët, nit Stacheln 21u. .. Stacheln weniger zehlreich, em mit EE Spitze, 19. Zygospore von $phaerozosma ero vatum fa. Schulz. Fig. 40, 41. (cf. Tie. 251). Zygote kugelig mit etwa 16 Scharf zugespitzien Stacheln von 144 Länge. Durcimes- ser mit riche hd - x Ru zeigt die "ET in Seitenansicht, mi, D E EE E 262. Schulz, Desmidiaceen. x Anhangsweise sei noch eine algologische Beobachtung erwähnt, die zwar nicht zum Thema dieser Arbeit gehört, aber doch wohl auf einiges Interesse rechnen darf, ip. 42 zeigt die Konturlinien einer Arcella mit einer endophytisch lebenden 0s- Tillatoria spec. Der spiralig gewundene Faden ist 3 — 4u dick, die Zellen sind Leeder etwa doppelt so lang als breit, die Scheide- ,. wände nicht eingeschnürt, die Endzellen schwach kopfig und leicht aufwärts gekrümmt, Färbung schwach blaugrün. - Nicht selten in einem Sphag- | netum bei Mariensee. —- Freilebende Trichome wur- den in keinem Fall beobachtet; stets weren die Fäden spiralig azfgewunden in einer Arcella- Schale. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es sich hier um Oscillatoria amphibia Ag. (MIGULA, Krypt.-Fl. II, Tafel 2, Fig. 3) handelt. Zum Schlusse móchte ich noch ein Versehen gutmachen, das mir bei meiner Haupt-Arbeit über die Danziger Desmidiaceen unterlaufen ist. In meiner Tabelle, Bot. Archiv II (1922) p. 154 .— 171, Kolumne Traunstein-KAISER, ist versehent- lich nur das 4. Verzei-chnis von KAISER berück- sichtigt. Herr Dr. KALSER war so liebenswürdig, mir die Verzeichnisse nr. 2 und 3 zu überlassen. Danach würden sich die Nummern 5, 9, 10, 18; 46, 62, 77, 109, 116, 128, 138, 149, 152, 161, 172, 181, 182, 187, 209, 220, 230, 231, 245, 279, 316, 326, 327, 335, 336 meines Verzeichnisses in der Kolumne Traunstein auch noch durch ein + kenntlicn machen, Das mir unzugüngliche 1. Verzeichnis von KAISER bleibt auch jetzt noch Lindinger, Kanarenreise. 265« Vorläufige Mitteilung über einige Ergebnisse meiner zweiten Kanarenreise. Von LEONHARD LINDINGER (Hamburg). D... Da nir die Möglichkeit, eine ausführliche Darstellung meiner Ergebnisse zu veröffentlichen, sehr gering erscheint, habe ich mich entschlossen, einige Ergeb- nisse vorwegzunehmen, für die ich etwas allgemeineres Interesse erhoffe. Dabei werde ich mich möglichst kurz fassen. Ich sehe deshalb auch von nicht unbedingt nötigen Literatur-Angaben ab. Verschiedenes habe ich bereits früher in spanischer Sprache veröffentlicht (Observaciones e investigaciones en las Islas Canarias. II. El Drago. Eco del Magisterio Canerio. La Laguna de Tenerife 1917, III. nr. 141. III. Notas sobre la flora de Tenerife. Ebenda nr. 142. V. Segunda lista de E plantas tinerfefias. Ebenda IV. Nr. 163, 164. FLORISTISCHE FESTSTELLUNGEN. J. PITARD und L. PROUST haben schon einen Katalog der Kanarenflora herausge- geben: Les Iles Canaries. Flore de l'archipel (Paris 1909). Aus meinem Nachtrag zu diesem sehr wenig zuverlässigen Werk stammen die folgenden Zeilen. Vorher für die Kanaren angegeben, im Katalog auch nicht als Synonyme berücksichtigt (Varietäten und einige sweifel- efte Arten werden nicht erwähnt): | Abutilon indicum (L.) Webb; Aerua javanica Juss.; Allium graminifolium Lois., Ammi procerum Lows; Andropogon foveolatus Del.; Anethus graveolens L.; Anisacan- thus virgularis Nees; Antholyssa aethiopica L.; Asparagus acutifoltus L.; A. ver- ticillaris Lä. ; Aspidium filix-mas (L.) Sw. ; Atropis maritima (Huds.) Griseb. ; Ballota nigra L.; Brassica adpressa Vis. ; B. nigra L.; B. palmensis Ktze.; Caes- alpinia sepiaria Roxb; Calendula stellata Cav.; C. suffruticosa Vahl; Cassia bi- capsularis L.; Chenopodium coronopus Hog. ; Citrus aurantium L.; Cyperus polysta- ` chyus Rottb. ; Dicksonla culcita L'Hérit.; Echium wildpretiPears.; Epilobium an- gustifolium L.; E. hirsutum L.; E. maderense Hausskn.; Eragrostis eragrostis (2.) Karst. ; Euphorbia heterophylla L.; E. lénaría Lk.; E. platyphylla L.; E. prosta- ta Ait.; E. pulcherriha Milld.; E, rhombea Willd.; Festuca laxa Host; Fuchsia SCHT coccineo Ait.; Fumaria microcarpa Kral.; Gal ium geniniflorum Lowe; Genista hille- ` brandi Christ; G. spachiana Webb; G. tenera (Jacg.) Ktze.; Glinus lotoides L.; Hedypnois arenaria EC. ; Hel iotropium supinum L.; Herniaria hartungi Parl. ; Hip- < pocrepis multisiliquosa L.; Homalanthus populneus (Geisel.) Ktze.; Hyper icum hue mifusum L. ; Ifloga Ovata Bolle; Ipomoea arenaria R. & Schult. ; Isat is tinctoria E L.;.Juncus glaucus Ehrh.; Koniga brunonis Webb; Lactuca palmensis Bolle; L. sa- —— tiva L.; Lamium hybridum Vill.; Lathyrus setifolius L.; Lavatera brachyfolia Walp.; " Lepidium sativum L.; Ligustrum vulgare L.; Lithospermum webbi Coss. & Bir.; Do- — tus dumetorum Feba; De uliginosus Schkuhr; Luzula pilosa (.) Willd.; Malcolmia — litorea R. Br.; M. maritimo -(L.) R. Br.; Malva alcea Le5 Hatthiola livida DC.; i — . Medicago ciliaris (L.) Willd.; Helianthus comosus Vahl; Mentha sativa L.; Mesem- ` v br ianthemum crassifolium L.; Micromeria forbesi Benth.; Monanthes chlorotica pude - Bornm.; Nothoscordum inodorum (Ait.) Aschers.& Graebn.; Obione portulacoides. (2. ) Woa.: ments Ee L.; 0. variegata L.; Onopordon earduel inun Bolle; Pantcum | : capillare y Pappophorum brachys tachyum Jaub. & Spach; P. Jjaninianum Coss. 4 p DA ied. etsi ia Di Piou sativum eg Plantago ovata Torek; ma . podium marginellum Sw. ; Polypogon littoralis (With.) Sm.; Prunus avium L. d Psora- - lea americana L.: Pteris serrulata L. fil.; Reseda lutea L.; Rhus albida Schous. ; ae tee D-r Rippta maritima Dei muaous Amiar tus L.: Salvia africana ba 9 triloba L. fil.; Scilla peruviana L.; Seirpus gl‘ xe m: K S 2 ER £ E EE a ae el E S en E E SE AE E a queo KEEN = : 3 ERE p E GA à EE E ud i á p Es E us. E j RE, SH Eau Kr 264. Lindinger, Kanarenreise. bifer L. fil.; Scrophularia aquatica L.; S. bertheloti Bolle; 9, langeana Bolle; S. smithii Hornem.: Sedum lancerottense Murr.; Sempervivum bentejuti (Webb); S. foliosum Sn.; S. lineolare Haw.; S, masferreri Hillebr.; S, subvillosum Lowe; Se- necio hillebrandi Christ; S. micgnioides Otto; Sida carpinifolia L. Tila; flo ribunda H,B.K.; Sideritis canariensis L.; > candicans A4it.; Sideroxylon. mermula- na Lowe; Solanum microcarpum (Pers.) Vahl; S. sodomaeum L.; S. virgatum bame; Sonohus lowei Sch. bip.; 3. ustulatus Lowe; Stachys germanica L.; Torilis lepto- phylla (L.) Rehb.; Trifolium fragiferum L.; T. maritimum Huds.; Veronica anagal- loides Guss.; Vicia pubescens DC.; V. scandens Kurr.; Viola Lë dd nea Webb; Vulpia teneriffae (Hack. ) Bornm. ; Withania somnifera (L.) Dun. Nachher sind bekannt geworden: Aspidium spinulosum Sw. var. maderense Milde; Centaured duräni Burch.; Con- volvulus. subauriculatus (Burch.); Euphorbia handiensis Burch.; Lotus creticus L.; L. mascaensis Burch.; Sempervivum pulvinatum (Burch.); Statice perézi Stapf; Wi- . gandia caracasana H.B.K. Dazu kommen nun: SEI Aloe arborescens Mill. var. frutescens S,-D, — Bco. de Tegueste; A. ciliaris — Haw. - zwischen Realejo und San Juan de la Rambla (GÜNTERT leg.); A. saponaria (4it.) Haw. - zwischen Laguna und San Diego del Monte; A4roides aethiopicum GE Ktze. - Laguia und Las Mercedes; Boussaingaultia.baselloides H.B.K.—- etwas unter- halb Laguna und bei El Rodeo; Convolvulus tricolor L. - San Diego del Monte (Dr. . AG. CABRERA leg.); Zcballium elaterium (L.) Rich. - Laguna, auf dem Friedhof; Ss e tazetta L. - Unterm Waldrand über Las Mercedes; Passiflora coerulea Le | in Anlagen und DEE, PHA zonale L, - mehrfach um Laguna 80- .. wie in zl Palmonar; Phormium tenax L. — zwischen Villa Orotava und Puerto de la Cruz; Solanum tuberosum L.- in der Nähe der Ortschaften häufig auftretend, aber . micht aushaltend; Tecoma stans (L.) Juss. - überm Tornero bei Laguna. Synonyme Arten: Jasminum aucheroni Ag. Cabrera (Bol. de la Soc. Esp. de Hist. nat. 1909, S. 164) ist von J, odoratissimum L. nicht verschieden. - MASFERRER gibt an, HILLE- BRAND habe in Agua Garcia die mexikanische Gentianee Leianthus. saponarioides (Ch. , et Schdl.) Griseb. völlig eingebürgert angetroffen. Nach mehrmaliegr Durchfor- - schung des ganzen Waldes schliesse ich mich der Meinung des Herrn Dr. AG. CAB- .. RERA in Laguna Gier wonach hier eine Verwechselung mit Ixanthus viscosus (Aite) TR eu pte vorliegt. Angeblich verschollene Arten. , "Mach PITARD-PROUST soll Aanunculus ophiogloss ifolius Vill. mit der Austrock- mung des "Sees" von Laguna verschwunden sein, Ich habe die Art im Jahr 1918 in ` toren ist Aristolochia longa L. am besten von der Liste der Kanarenpflanzen zu streichen, da sie nur einmel gefunden und dieser Fund unsicher sei: die Pflanze ist in Wirkli chkeit gar nicht selten um Laguna, Las Mercedes, Tacoronte, Tegueste. Pedro Alvarez, Los Badios u,s.w. Sie wächst in Getreideäckern, Heidegebüchen, | ‚trassengräben, an Mauern, an grasigen Abhängen und ändert sehr in der Grösse ih- rer Vegetationsorgane: sehr klein an trockenen Abhängen, wo sie oft mur einige cm lang wird, erreicht sie auf günstigen Boden 0,5 m .Lánge. Die var. parvifolia cotra Ist daher zu streichen. Tene: fe | bisher unbekannt war die Orchidee Serapias parvifolia Parl. Á J Ich habe sie im ganzen Umkreis von Laguna gefünden, sogar in einem Graben an der sehr lündlichen Strasse beim Campo de Demonstración der Gran- Je Agricola (Laguna) in Anzahl blühend wieder angetroffen. - Nach den gleichen Au- See e päischen Herbstes und h ; t E b ; 1 E: : | 1 E. ` m E E halben an Wegen, sodass SC sie der Be lobeta H. et Pav. Lindingor, Kanarenreise. 265. in den trockenen Teilen im Süden der Stadt, dann im Tal von Tagueste, an westli- chen Waldrand von Agua Garcia; nach brieflicher Mitteilung des Herrn JUAN BOLINA- GA, Obergärtners an botanischen Garten in Orotava, wächst sie auch oberhalb Vil- la Orotava an der sogenannten Cumbre. Bei der Häufigkeit der Pflanze ist es nicht recht zu verstehen, dass sie nicht früher festgestellt worden ist. - Um Laguna weit verbreitet, auch in Las Mercedes und Los Baldios ist die Iridee Antholyssa aethiopica L. Bisher war sie nur von der Insel Gran Canaria bekannt (MORRIS in Journ, Hortic. Soc. XIX). Bemerkungen über einige Adventivpflanzen Tenerifes. Vinca major L. wird, wie PITARD-PROUST richtig bemerken, von WEBS-BEF | nicht von den Kanaren angegeben; das könnte aber ein Versehen Sein, wie deren in. der Phytographie mehrere unterloeüfen sind. Aber auch MASFERRER und BORIMÜLLER nennen die Art nicht, führen sie aber susdrücklich für Madeira auf, Der erste, der sie für Tenerife nennt, ist H., MEYER, der aus seinen im Jahr 1895 gemachten Beobachtungen folgendes mitteilt: "Hier (zwischen Laguna und Tacoronte) schmückt sich die Fahrstrasse jetzt nit blaublühendem Immergrün", Jetzt ist die Pflanze auf den Hochland weit verbreitet, ich habe sie in Agua Garcia, um Tacoronte und von da tn der Landstrasse nach Laguna, in El Rodeo, Los Baladios, in der ganzen Vega von Laguna angetroffen, wo sie bis Las Mercedes und La Jardina wächst, auch in Tal von Tequeste, üm Pedro Alvarez und an den meerwärts schauenden Hängen und in den Barranken der Hügelreihe, die sich von Tacoronte S über Portezuelo bis Guamasa hinzieht. - - Somen habe ich nie bemerkt, trotz eifrigem Suchen; die Pflanze schoint sich végotativ zu vermehren. Unter jedem Blattknoten finden sich zwei Wurzelanlagen, die bei genügender Feuchtigkeit rasch austreiben, wenn sie mit der Erde in Berüh- rung kommen. Die Widerstandsfähigkeit der Finca gegen Trockenheit ist gross; die. > nach dem langen Sommer fast vertrockneten, verschrunpft herabhängenden aber grün "bleibenden Blätter werden nach dem ersten Regen wieder frisch und straff. Gegen das Ende der langen Blütezeit werden die Blüten mır ein Drittel so gross wie in März und April zur Zeit der Yollblüte. ' ' Oxalia cernàia Thunb. ist bereits bis auf den Kam der Anagakordillere vorge- ürungen, wo ich sie auf einer Blösse über Pedro Alvarez angetroffen habe. - Um —— Laguna kormt sie besonders gegen die Mesa Mota zu oft in dichten Massen auf den ` : Wiesen vor, blüht aber dort mir sehr vereinzelt. Die Kühe fressen das Kraut ger- ne, es soll ihnen aber nicht gut bekonmen. ~ Die Kinder saugen gern die Kron- róhre aus, wie bei uns diejenige der Primula officinalis. - Dic Pflanze kommt mit grünen und mit braunrot gesprenkelten Blättern vor. | | » | Amaryllis belladonna I» findet sich häufig verwildert an Feldgräben um Lagu- ` — na; zwischen San Benito, Atalaya und der Avenida de San Diego, in besonderer Men- — ge aber im Barranco de los Trasos südwestl. von Laguna gegen La Suerte. Der Be- . ginn ihrer Blüte, September, ist zugleich kennzeichnend für den Anfang des euro- des afrikanischen Frühlings. : de los frasos findet sich Petroselinum petroselinum (L.) zahl Im gleichen Bco. und ni hatten des Vifät | 'et nac rue anze nie im eigentlichen Wald vorkomt; sie kann viel ion Hitze vertragen, zieht aber den leichten Schatten Omintiendickichten, Brombeerhecker n ER Rn sehr leicht verschleppt und findet sich in höheren Lagen allent- hon LEOPOLD v. BUCH fragt: "Oder sol ieclleic ii etos 2 wunderbare tee cppoaiti/olig eingeführt wérden Bein, deren | Ee Arten nur in Peru vorkormen und die auf Tenerife nicht mit wilden De curae Rlicreipflansen vereinigt gofunlen wird?". — Nach WASPERNER inv. SÉ das Aer peruanischen Anden sehr nahe verwandt. ` e 206, Lindinger, Kanarenreise. Gerade ihr Vorkommen an Wegen, in Barranken und auf sonstigem Ödland bestärkt mich in meiner Annahme, Ihr gleichzeitiges Vorkommen in Marokko schliesst eine Verschleppung von dort und üngekehrt nicht aus, da zwischen Marokko und Tenerife ein lebhafter Handel mit lebendem Vieh stattfindet. Wenn BOLLETER die Art "insektivor" nennt (Bilder und Studien von einer Reise. nach den kanarischen Inseln, Leipzig 1910, Seite 77 und 98), so ist das eine durch keinerlei Beweis gestützte Behauptung, wie deren sich sehr viele in den Veróffent- lichungen über die Kanaren finden. | Solanım lycopersicum L. fa. humboldti (Willd.). - Um Santa Cruz, Laguna, Te- gueste, zwischen Bajamar und La Hoya. Pflanze mehrjührig, am Stengelgrund holzig, mehrstengelig mit ausgebreitet miederliegenden, gegen die Spitze aufsteigenden, langen Trieben; junge Pflanze aufrecht. Triebe bis 1 m lang. Blütter narkotisch, (mir) fast angenehm duftend. Kelchblätter zurückgekrümmt, von der Frucht abstehend. Frucht büschelig, kirschgross, rot oder dunkel orange, rund, glatt, glänzend; wird wie diejenige der Kulturform verbraucht, wenn solche mangelt, Trägt das ganze Jahr. SAUER und MASFERRER stellen zu dieser Form S. foliosum Lk. als Synonym. Ich . kann ihnen nicht folgen, denn S, lycopersicum fa. humboldti hat g è lbe Blü- ten, während LINK seiner Art ausdrücklichS. nigrum Blüten, also weisse, gibt. Asparagus asparagoides (L.) . - In Hecken und auf Mauern um Laguna nicht sel- ten, ebenso in Tacoronte (leg. GÜNTERT) und an der Landstrasse oberhalb des Calle- jón de los laureles oberhalb Tegueste. Die gelegentlich ebenfalls (neben Semele androgyna) "Gibalbera" genannte Pflanze zieht im Sommer ein. Beim Umgraben bzw. Pflügen werden die mit Knollenwurzeln versehenen Rhizome ausgelesen und mit an- derem Abfall auf die mörtellos aufgeführten Steinmauern, den allgemeinen Abfallort, geworfen, wo sie dank ihrer Zähigkeit im Herbst weiterwachsen. LANG- UND KURZTRIEBE VON CONVOLVULUS FLORIDUS L.f. Die hübsche, in der Tracht an ein riesiges, streuchiges Thesium erinnernde ` . Pflanze wird in Laguna in Anlagen gern gepflanzt, so findet sie sich auf der Pla- za del Adelantado, auf der Plaza de la Catedral, in der Avenida de San Diego. Wild habe ich sie im Bco. Tahodio, im Valle Tabares, im Bco. de la Goleta vom Steilabsturz abwürts, und zwischen Tegina und Bajamar angetroffen. Sie besitzt Lang- und Kurztriebe. Nach der Blüte lassen sich zwei Formen unterscheiden: neben der gewöhnlichen Form mit trichterförmigen Kronen finden sich andere Pflanzen mit fünflappiger Krone. Beide Blütenformen habe ich nie an der gleichen Pflanze ange- | . troffen. (Vergl. v. SPIESSEN in Allg. bot. Zeitschr. XIX (1913) p. 59). Auch die Laubblätter scheinen je nach der Blütenform etwas verschieden zu sein. - FÜNFZANLIGE BLÜTEN DER CRASSULA MUSCOSA (L.) SCHÖNL. 25 Das kleine Pflünzchen liebt unbewachsene, mit wenig Erde bedeckte Vertiefung- , en des Felsbodens, in denen sich die Feuchtigkeit eine zeitlang hält. Um Laguna fand ich es an folgenden Stellen: San Roque, oberster Teil; Lomo del Bronco; Val- | le Tabares zwischen Pico Colorado und Mesa Gallardina; Óder Landstreifen rechts der Strasse Laguna-San Christobal, in Mengen; Steirmauer an der Landstrasse zwi- ist die Pflanze ober auf der Mauer klein, braunrot, mit d r e izáhligen Blü- ten. Zwischen den Steinen in nach Norden gerichteten Lücken auf Moos- polstern findet sich eine grosse, grüne Schattenform mit fün f- ähligen Blüten. i Mu ICI E JE UN EE Ee a . Schen Las Canteras und der Cuesta de San Bernabé, häufig, - Am letztgenannten Ort Marre Roo SE aF Sie cp EA SE IER Cesar de SR EU CARES ER UE ERES bindinger, Kanarenreise. 267.. DIE INFLORESZENZ VON EUCALYPTUS GLOBULUS. Gewöhnlich finden sich die Blüten der Zuealyptus globulus Labill. einzeln in den Blattwinkeln, mit verschmälertem Grund scheinbar einem deutlich abgeglieder- ten Blütenstiel aufsitzend. Andere Arten besitzen drei- und mehrblütige Dolden oder Köpfchen. Dass es sich auch bei E. globulus nicht um eine gestielte Einzel- blüte, sondern um eine sitzende Blüte auf einer kurzen Infloreseszenzaxe handelt, haben mir zahlreiche Funde gezeigt. Auf der schönen Bucalyptus-Allee, die von La- ena nach Las Canteras führt, untersuchte ich am 11. und 12. Dezember 1916 ver- schiedene starke, blüten- und fruchttragende Äste des Baumes, die zwecks leichte- rer Samengewinnung abgehauen worden waren, auf das Vorhandensein von Schildläusen. Dabei wurde ich auf 2- und 3-blütige Infloreszenzen aufmerksam, wobei statt der im allgemeinen vorhandenen Einzelblüte die Mehrzahl dem gleichen kurzen Stiel aufsass, und zwar sowohl neben- als auch übereinander. Am häufigsten waren drei Blüten seitlich nebeneinander. Ich fasse also den Blütenstand als ursprünglich 5- blütig auf, mit meist allein entwickelter Mittelblüte. Ein-, zwei- und dreiglie- drige Infloreszengen können an ein und demselben Zweig vorkormen. m Die Spalten, mit denen die reife Kapsel sich öffnet, können in der Zahl von ; 3 - 6 wechseln. Am häufigsten sind 5, dann meisthäufig 4. Drei- bis sechsspaltige | Früchte finden sich gleichfalls am nämlichen Zweig. BEMERKUNGEN ÜBER CEROPEGIA DICHOTOMA HAW. g Vë E: ok * à k k a a 1 i p d Der Landbevölkerung von Tenerife ist die Pflanze im allgemeinen gut bekannt, 1 aber nicht unter dem in der Literatur zu findenden Nemen "Mataperro" (=Hundstöter). | sondern als "Cardoncillo", was "kleiner Cardön ( = Zuphorbia canariensis L.) be- p E sagt. Leider habe ich die Art nie finden können. Sie soll bei Santa Cruz und über Tegina vorkommen. Sprosse habe ich aus Arafo und Puerto de la Cruz erhalten. An ; | ihnen konnte ich an den stehengebliebenen Blattbasen kleine, etwa l mm lange, ; dicke, stumpf-spitzige Nebenblätter ohne Gef&ssbündel, aber mit Chlorophyll beob- : achten (ein Gleiches meldet A. BERGER in "Stapelien .und Kleinien (Stuttgart 1910) : für einige Stepelien). | Interessant ist an den Sprossen der pismus bei mangelndem Phototropismus: we So richten sie sich bogenfürmig auf, bis der nie, auch bei scharf einseitiger Beleuchtung, te verlassen. | nn man eingewurzelte Sprosse schrág stelit; ^ Spitzenteil senkrecht steht; aber o z.B. am Fenster, wird die Senkrech- ` Ceropegia der susceprügte negative Geotro- In den "Grundzügen der Systemat 188 us. (S. 490 Us due 1902) schroint AE kriechend sich ausbilden, so nimmt sie die Form niedrig gemeinsam heben, ! gebildeten Stanmglieder behalten ihren die vorigen, denn wächst der Stamm Cy : (wie manche Rhizome), doch in 5 | it sich zuch die Seitensprosse, wenn sie tief unten am Hauptstamm entspringen (Aloe u.a.) : Dass diese Behauptung in M ies UTE für Pandanus nachgewiesen. Dem gleichen Autor Nachweis, das | die Keinaxe auch bei Monokotylen mit sekundürem Dickenwechstum die Form eines un- | gekehrten Kegels besitzt, welche nachtrüglich durch den Sekundárzuwachs verschwin- det. Aber auch für Rhizome ohne Sekundärzuwachs stirmt GOEBELs Angabe nicht dure 268. Lindinger, Kanarenreise. aus, wie ein Blick auf das Rhizom von Polygonatum zeigt, wo sich die Forn des um- gekehrten Kegels andauernd wiederholt, ohne in die Zylinderform überzugehen. Sogar trotz dem Sekundürzuwachs kann die Form des umgekehrten Kegels beibehal- ten werden. Beispiel: Im Jahr 1909 erhielt ich von der Firma HABENBECK in Stellin- gen ein etwa 1,5 m hohes Exemplar von Aloe eru Berg. aus der Umgegend von Harrar in Abessinien, Der Stamm hatte anfänglich der Erde aufgelegen, dann war er bogig seitlich und aufwärts gekrümmt und endlich aufrecht. Ich entnehme dem in Alkohol mgufbewahrten Material folgende Angaben: Starmgrund 18 rm breit, in der Höhe von 32 mm von unten plötzlich auf 30 mm verbreitert (stets Durchmesser); 7 cm über d. Verbreiterung besitzt der Primürzylinder 15 mm Durchmesser, Sekundürzuwachs an der gleichen Querschnittsfläche auf der nach unten gekehrten Seite, der zahlreiche Wurzeln entspringen, 9 mm, auf der Gegenseite 5 mm Durchmesser. Nach weiteren 7 m Länge ist der Stamm im Querschnitt nicht kreisrund, sondern seitlich abgeflacht: von rechts nach links hater 3, von oben nach unten 3,7 cm Durchmesser, Abermals 2 cm weiter, also in 19,2.cm Höhe von unten (auf cm 18 entspringt die oberste Wur- zel) sind die Durchmesserzahlen 32 : 38 nm, und nochmals 5,5 cm höher 36 : 40 mm. Hier hat der Primärzylinder 31 bzw. 32 nmm, der Sekundärzuwachs 0,5 bzw. 3 mm Durch- ilo" nern Ist ar Bo deor Primhürreylinder onnea en qekundürzuwachs inn Querschnitt Irreiter ais unten beide zusammen. Von Interesse, zwar nicht für die _ in Rede stehende Wuchsart, wohl aber für die Auffassung der Stammbündel lediglich — als Verbindungen der Blattstränge mit dem Leitbündelsystem der Wurzeln ist der auffällig grössere Sckundärzuwachs der Wurzelseite. ^. ^ Das gleiche Verhalten der umgekehrten Kegelform zeigen die von mir auf Teneri- fe untersuchten verzweigten Drachenbäume an den Verzweigungen, doch kann man es . auch an jungen, noch einfachen beobachten, "Der Stamm der Monokotylen wächst also in der Form eines umgekehrten Kegels, ob er/mun im Besitz eines Sekundürmeristems und des daraus hervorgegangenen Zuwachses ist oder nicht, bis zur "Erstarkung", d.h. nach meiner Auffassung bis zur Blühf&- " higkeit. Der Blütenstand, der einen bedeutend geringeren Durchmesser hat als der Stam, bedingt eine rasch zunehmende Verjüngung des Stammes, daher die Keulenform (theoretisch haben wir zwei aufeinandergesetzte Kegel von sehr verschiedener Höhe). Nachher, gleichgiltig ob der Blütenstand entwickelt wird oder nicht - der zweite Fall ist sehr häufig - wird der Stamm durch mehrere, oft zwei, selten 1 Zweige bzw. . Zweig fortgesetzt, wobei sich die Wuchsform wiederholt. * ; . — Ich war sehr überrascht, genau die gleiche Wuchsart bei verschiedenen Dikoty- -len vorzufinden. Es ist bekannt, dass verschiedene (wohl nicht nur kanarische | . Baphorbia-Arten die Wuchsform des Drachenbaums aufweisen. Die Hauptaxe und die = Verzweigungen verdicken sich nach oben kegelfórmig, um sehr plötzlich den Duchmes- | Ser zu verringern und in den Blütenstand überzugehen. Misst man auf Querschnitten nach, so findet man, dass im oberen, dickeren Teil das Mark gróssren Durchmesser besitzt als im unteren. Dass der Hauptstanm meist richtige Kegelform besitzt, hängt mit dem vermehrten Sekundärzuwachs infolge des Wurzelanschlusses zusammen, muss daher bei der Betrachtung der ursprünglichen Wuchsform als sekundár ausschei- den, genau wie bei den Monokotylen. So verhalten sich Zuphorbia regis-jubae Webb und ihre nüheren Verwandten. Weiter fand ich das Gleiche bei Nicotiana glauca L. und Datura metel L,, an jungen Pflanzen. Ferner an Sempervivum-Arten, bei Zohium simplex DC. unà E. wildpreti Pears. An einem 10 cm langen Stammudtück von Sempervi- um urbioum Sm. stellte ich am unteren, älteren Teil 15 mm Gesamtdurchmesser fest, ark 8 mm. Am jüngeren, oberen Teil sind die entsprechenden Zahlen 19 und 12. Dabei st der sekundäre Holzteil unten 2 und oben 2,5 rm dick. Der Holzring allein ge- essen hat oben 17, unten 12 - 15 mm äusseren Durchmesser. Einem andern, gleich- alls trockenen Stammstück einer robusten, unverzweigten Sempervivum-Art aus dem alle Collino auf Tenerife entnehme ich folgende Zahlen: Unten 24 mm Gesamtdurch- osser, Holzring 21 mm äussere Durchmesser bei 5 mm Dicke, Mark 11 nm Durchmesser. as wirkliche Starmende besitze ich nicht. 30 cm darüber hat der Storm, der hier Trocknen) etwas abgeflacht ist, + 31 mm Durchmesser, der etwa 0,5 mm dicke g 24 mm, das Mark 25 mm Durchmesser; starke Wellung des Holzringes und tie- Lindinger, Ksnarcnreisc. 269. fe Längsfurchen des Stammes am oberen Teil weisen auf beträchtliche Schrumpfung. Auch Cycas revoluta scheint, wenigstens an jugendlichen Stücken, ähnliche Verhält- nisse zu bieten, doch ist mein Material zu einer genaueren Untersuchung nicht aus- "d TE reichend. p Das Eine steht auf jeden Fell fest, dass sowohl bei Dikotylen als auch bei Mo- E nokotylen wie bei Farnen Fälle vorkommen, wo der Stam ganz unabhängig von scies P ren Canbien, d.h. gleich ob sie vorhanden sind oder fehlen, die Form eines ungekelh E ten Kegels annimmt, inden durch die Tätigkeit des Prim&rmeris tems dos Vegetations- kegels die. jüngeren Stamnabschnitte grösseren Durchmesser erhalten als die nächst- älteren. ; Man braucht übrigens nicht nach Tenerife m fahren, un das festzustellen: man s kann es on jedem Kohlstrunk sehen, DIE VERZWEIGUNG DER STRELITZIA RECINAE. Im ersten Blumenhof (Patio) des Instituto de Canarias in La Laguna de Tenerife findet sich Strelitzia reginae Banks. in prächtigen, willig blühenden Büschen. Da mir bislang unbekannt geblieben war, wie sich diese Pflanze ver zweigt, habe ich sie mir dort genauer angesehen und etwas so interessantes gefunden, dass ich die Sache nach meiner Rückkunft an Pflenzen des Hamburger botanischen Gartens weiter verfolgte, wie auch an einer jetzt (Jänner 1923) etwa 12-jährigen, von mir selbst im Zimmer aus Senen gezogenen Pflanze, die ich am Fenster meines Arbeitszimmers à . pflege und so immer bequem beobachten kenn. Ich habe gefunden, dass der Vegetationsscheitel Jer Keimaxe nach einer Anzahl von Jahren BEN ch das Wachstum einstellt; ob das im Zusaumenhang mit einem fehlreschlagenen Blütensche fs erfolgt, kann ich nor vermuten, weil ich bisher kei no Pflanze der Untersuchung opfern kornte bzw. wollte und usi: EE noch nicht geblüht hat. In der Achsel des obersten Blattes treiben darauf zwei kolleterele . Knospen aus. Nach einiger Zeit sieht man dann die beiden durch die dicke Mutter- ; axe lange verbunden bleibenden riebe in einem 909 oft weit übersteigenden Win- -kel auseinanderstreben, wobei aber das Tragblatt noch lange Zeit lebendig bleibt. | Da dieses Auseinanderstreben bei Pflanzen des freien Grundes durch den Widerstand ‚des umgebenden Bodens oft kaum wahrnehmbar ist, empfiehlt sich die Beobachtung von Ed en. Die ersten Blätter der Achselsprosse, die Vorbiätter, sind am Grund umpf zweikielig, im übrigen den Laubblättern rli ig gleich gestaltet; häufig ver sen sie, ihrer gegenseitigen Stellung entsprechend etwas schräg, bis zur Spi- Lee RE E die Spreiten LARES der Mittelrippe, sich die Aussen- (Unter- oder Rüclenseite) zuwendend, Die Blatt 55cllung der kollateralen EE ist spiegelbili- lich le fe f * s völlig den Leubblättern gleichenden Vorblätter dieser Triebe beweisen mi: dass es sich bei den V Vorblättern der Monokotylen nicht um ein ursprünglich aus 2 getrennten Blättern. bestehendes, Gebilde handelt, wie von manchen Seite behauptet wird, sondern um ein einziges, einheitliches niati ^ " X Die Yermitung liegt woul sehr nahe, die Meldun p von Doppe elblëtt tern bei St litzia, die PENZIG in seiner Pflanzon-Teratologi ie (2. 6d. 331, P. $26) leder auf- Fälle zu beziehen, die dem geschilderten dnüsprecbens ; 209 | Nun gibt PEIZIG auch pine Benhacht ang C. DB CAIDOLLES wieder, wonach. Heim die beiden letzten Laubbli ter des Stammes s längs mitei zander verwachsen waren! die Staumspitze wer dadurch i emm? ingen worden sich gabelig zu teilen". Natürlich handelt es sich dabei um eine der beschriebenen gleiche pseudodichotome. Verzwe Eng, es ist aber schwer ersichtlich, wie DE CANDOLLZ sich das gedacht hat. wenn er eine echte Cabelung des Scheitels gemeint het, so mussten unweigerlich | prosse dio Terwachsungen durchbrechen. "Des hätte aber denn. auch die einheit- > Spitz ze fertig gebre achte: Oder er het zwei un ew er ger Yerwschsurgsste = Cpenerkt, deni würde es sich uz normale Seitensprosse der Blëttern | Hefi nal icher RBI Ster dre eln, also um einen Fa É erh bei ee sehr &ufig ist, mi ET te SE ha den verwachsenen nach Ad E ges 270. Lindinger, Kanarenreise. ^ Mit der Aufhellung der Verzweigung durch ein kollaterales Knospenpaar ist auch die Beobachtung, "dass (bei Strelitzia reginae) oft die distiche Blattstel- lung durch unmotiviertes (! LDGR.) Auftreten anders orientierter Blätter gestört 1 wird" (WIGAND, siehe PENZIG 1.c.), zur Zufriedenheit aus der Welt geschafft, ab- gesehen davon, dass eine solche Störung schon durch das Austreiben einer einzel- nen Achselknospe einträte, denn bei Strelitzia entwickelt sich das neue Blatt - ‚stets aus der Scheide des nächstälteren, bereits vollständig ausgebildeten. Die gleiche Verzweigungsart beobachtete ich an einer geköpften Aloe variege ta L. Während diese Art sich normal durch achselständige, dem unterirdischen Stammteil entspringende, dünne Ausläufer weniger verzweigt als vermehrt, hatte das in Rede stehende Exemplar aus der Achsel des obersten und zufälliger Weise allein erhalten gebliebenen Blattes zwei kräftige kollaterale Knospen Gelee ‚mit ebenfalls spiegelbildlich gleicher Blattstellung. Weiter habe ich diese scheinbare Dichotomie bei einer unbestimmten Chamaedo- . rea in einer Gärtnerei in Sante Cruz de Tenerife gefunden.Vielleicht handelt es Sich dabei um dieselbe Art(Ch. martiana), bei der VELENOWSKY die von SCHOUTE be- schrieben "echte Dichotomie" gefunden zu haben glaubte. Denn, so hoch ich VELENOWSKYs "Morphologie der Pflanzen" schätze - nach mei- ner Ansicht ist es trotz mancher irrigen Auffassung das beste, von streng wis- senschaftlichem Geist erfüllte Werk über botanische Morphologie, das wir besitz- en -, so kann ich doch VELENOWSKY in der Bewertung von SCHOUTEs "Dichotomie bei Hyphaene" nicht folgen, sondern ich bin der Ansicht, dass es sich auch bei Hyphae- ne um das regelmässige Austreiben zweier kollateraler Achselknospen handelt, das den scheinbar dichotomen Aufbau der genannten Palme bedingt. Das sogenannte "An- gularblatt" ist m.E. das Tragblatt der Achselsprosse. Der Fall bedarf dringend einer erneuten Ich glaube, auch annehmen zu dürfen, dass sich Nipa fruticans Wurmb. durch kollaterale Achselknospen verzweigt. Leider ist mein Material so ungenügend, dass es mir nicht erlaubt, die Sache mit Sicherheit festzustellen. Ich kam eines Tages in den llamburger botanischen Garten, als gerade eine verfaulte Nipa weggeschafft . werden sollte. Nur ein etwa 10 cm langer Teil eines Blattgrundes war etwas besser erhalten, und ausgerechnet dieser Teil enthielt in zwei gleichlaufenden, der Ober- seite genüherten, nach aussen geschlossenen llöhlungen, die natürlich geschlosse- nem Blattscheiden entsprechen, die gefalteten, die :löhlungen ausfüllenden Teile je eines jungen Blattes. Nachdem die Blätter der Nipa sonst nur eine, an der Spi- tze offene Scheide besitzen, móchte ich den beschriebenen Teil als den untersten Teil eines Doppelblattes ansprechen. E Verzweigung durch kollaterales Knospen ist bei Monokotylen an sich nichts neues. Wohl aber ist das neu, dass diese Verzweigung so nah am Scheitel der Spros- se erfolgt. Wir können die "scheitelnahe Kollateralverzweigung", wie ich sie nen- pen will, als Analogon der Verzweigung nach Art der Aloe dichotoma betrachten, bei der zwei einfache Achselknospen an der Stammspitze austreiben. In beiden Fäl- pom liegt eine Scheingabelung durch Achselknospen vor. poA FICA RN GEO TT ETE URN T ES MEC TVAE T eh ANOMALER BAU DER PFAHLWURZEL VON DAPHNE GNIDIUM. GE Bei der Suche nach Schildläusen hatte ich eines Tages auch an der mächtigen Pfahlwurzel von Daphne gridium L. Erfolg. Da man, wenn irgend möglich, Schildläu- Se stets im Zusammenhang mit dem von ihnen besiedelten Teil der Nährpflanze der Sammlung einverleibt, schälte ich also die Wurzelrinde ab und machte dabei die Entdeckung, dass das Wurzelinnere nicht die gwöhnliche Struktur besitzt. Natür- lich begnügte ich mich nicht mit der Untersuchung einer einzigen Wurzel, sondern igra den Befund an vielen nach. Das hat keine Not, denn auf den Hügeln um Lagu- .na ist Daphne gnidiumeine sehr häufige Pflanze. Zunächst konnte ich auch fest- ation. dass die Pfahlwurzel oft ausserordentliche Dicke erreicht, so mass ich am 20. III. in San Diego del Monte eine, welche 5 cm unterhalb der "Ursprungsstel- e der Sprosse 30 cm Umfang hatte. Da ith in der Literatur keine Angabe über eine amomale Wurzelstruktur der Lindinger, Kanarenreise. | BTL. Daphne auffinden konnte, will ich die Sache kurz beschreiben. Nacht man einen Querschnitt durch eine dicke Wurzel in der Nähe des Sprosspoles, so meint man,ei- nen Monokotylenstamm vor sich zu haben: Über die Fläche zerstreut finden sich zahlreiche rundliche, holzige Partien in weisses Parenchym eingebettet. Von einem Cambiumring ist nichts zu sehen. Ein tiefer entnormener Querschnitt Zeigt zuch noch zerstreute "Bündel" (ich will.sie der Kürze wegen so nennen), dazu aber ^m Rand eine cambiale Zone mit deutlichem Holzteil. Auch die nicht selten vorhande- nen stärkeren Seitenwurzeln sind so gebaut. Nach mikroskopischer Prüfung bin ich Zu folgender Ansicht gekommen: Der Cambiumring zerreist in sovielo Teile als Holz- teile vorhanden sind. Jeder Teil kann sich zu einem Ring schliessen, der nach in- nen Holz, nach aussen Bast bildet, oft sieht man aber halb geschlossene oder of- fene, bogenfórmige Stücke. Das Dickenwachstum der Teile, das auf der Bastseite vorwiegt, hat zur Folge, dass die zwischenliegenden Parenchymteile zusarmenge- drückt werden. ` Es liegen also ähnliche Verhältnisse vor wie in den dicken Knollenwurzeln der Sedum-Arten aus der Verwandtschaft des S, maximum Sut. Zu prüfen ist, ob die ei- genartige Struktur mit der ganzen Wachstunsweise der Daphne zusammenhängt. Man findet nämlich selten einen stärkeren Stam; meist entspringen einer Wurzel zahl- reiche gleichdünne Sprosse, die das gwöhnliche Dikotylen-Wachstum besitzen. | Zu bemerkne ist noch, dass Pfahl- wie auch stärkere Seitenwurzeln spiralig gedreht sind: die Drehung verläuft, die Wurzel mit dem Sprossende nach dem Be- Schauer gerichtet, von links unten nach rechts oben zur Wurzelspitze. DIE DORNEN DER ELAEIS GUINEENSIS. Streng genommen gehören die folgenden Zeilen nicht in die vorliegenden Bemer- kungen, da sie keiner Kanarenpflanze gelten und auch nicht mit meiner zweiten Ka- narenreise zusammenhängen. Ich habe aber die ihr zugrunde liegende Beobachtung e auf meiner ersten Kanarenreise gemacht, und da ich die Sache nirgends erwähnt finden konnte, möchte ich sie hier einfügen. Ein Angestellter der Alexandra WOERMANN, mit der ich im September 1910 von Tenerife zurückfuhr, hatte sich von Westafrika eine Elaeis guineensis Jacg. mit- gebracht. An dieser Pflanze bemerkte ich, dass die unteren Blattfiedern bedornt sind, und zwar entstehen die Dornen auf eigenartige Weise. Die Blattfiedern si- G tzen mit knollig verdicktem Grund der Mittelrippe des Fiederblattes auf. Die Ver- ` dickung ist von oben nach unten etwa 6 mm und von vorn nach hinten (d.h. vonder Ober- nach der Unterseite des Blattes zu gerechnet) 4 - 5 mm dick. Sie verschmü- ` lert sich plótzlich in einen etwa 7 mm langen Dorn, das Ganze erreicht also eine Länge von rund 1 cm. Der Dorn geht aus der Mittelrippe der Einzelfieder hervor, die sich etwa 8 mm von der Mittelrippe, auch seitlich, abgliedert, dabei aber m ` Leben bleibt und weiter assimiliert. Gegen die Blattmitte unterbleibt die Dornbil- dung allmählig. Ich habe späterhin zahlreiche Olpalmen, sowohl Originalpflanzen aus Westafrika als in verschiedenen botanischen Gärten, darauf hin angesehen und die Sache regelmässig vorgefunden. DIE LAUBBLATTER VON SEMELE ANDROGYNA, SEKUNDÄRVEGETATIVE BLÜTENSTÄNDE, UND DIRE BEDEUTUNG FÜR DIE AUFFASSUNG DER MONOKOTYLEN. SC nung der Semele androgyna (L.) Kth. stammt nach P. gramme (Malpibhi . 1912) von PETIVER 1695. Verhältnrismässig sehr spàt sind ie grund- tis Rd dt geworden, welche die Keimpflanze entwickelt. PENZIGsS ` Pflanzenteratologie entnehme ich, dass DICKSON (1895) "wirkliche, mit Spreiten ver- l4tter entwickelt gefunden hat", ob an Keimpflanzen, ist mir unbekannt, RER: Lindinger, Kanarenreise. entwickelten Laubblätter der Keimpflanze "später nicht mehr auftreten". Wir wer- den sehen, dass GOEBELs Ansicht in dieser Form nicht zu Recht besteht. Da mir REINKEs Befund bekannt war, suchte ich natürlich eifrig nach beblätter- ten Keimpflanzen der Semele. Zeit hatte ich im Überfluss, denn während des ganzen Krieges war ich in Tenerife festgehalten. Lange suchte ich vergeblich, bis ich endlich am 26. Juli 1917 im Monte Minas de Abajo (in der Literatur als Mercedes- ` -wald bekannt)zwischen der sogenannten Casa del Agua und der neuen, durch den Wald über das Gebirge gelegten Landstrasse auf die ersten, mit richtigen gestielten Loubblüttern versehenen Pflanzen stiess. Das erste, was mir auffiel, war der Grös- . senunterschied, der einem Floristen genügen kónnte, aus jeder Pflanze eine "var. mihi" oder "forma mihi" zu machen; ich lasse Masse "folgen: die eine Pflanze besitzt zwei Blätter, Blatt 1 ist 12 cm lang, 3,5 cm breit, auf den Stiel treffen 4 cn, Spreite also 8 cm; Blatt 2 hat einen Stiel von 11,5 cm, eine Spreite von 12,5 cm Länge und 7,3 cm grösster Breite. - Pflanze 2: 7 Blätter, im Gegensatz zur ersten Pflanze alle sehr schmal, die entwickeltsten bei 5 cm Stiel- und rund 8 cm Sprei- tenlänge 18 ma Höchstbreite der Spreite. - Die 5. Pflanze: zwei dem gleichen Rhi- zom angehörige Triebe, Blattstiele 2,5 bis 6 cm lang, Spreiten 52 bis 80 mm lang, 20 bis 38 mn breit. Die Pflanze nr. 3 besitzt ein ansehnliches, augenscheinlich ziemlich altes Rhizom mit zahlreichen een Trieben, zwei, wie schon er- wähnt, lebend. Am 13. August des gleichen Jahres traf ich im Waldteil Las Yedras des Anagage- birges, zwischen den Ortschaften Pedro Alvarez im Süden und Batän de Arriba im Norden des Gebirgskammes in einem lichten Bestand von Ilex canariensis eine. Menge der Semele an, die windenden Stengel oft von llolzsammlern oder zur Ausschmückung bei Festlichkeiten (wozu die Triebe mitunter wagenweise gesammelt werden) abge- schnitten. Pflanzen mit rhizomständigen Blättern waren nicht selten, stellenweise wuchsen sie beisammen wie in deutschen Wäldern Convallaria. An diesem Tag nahm ich nur zwei Pflanzen mit, die eine mit 5, die andere mit 8 Laubblättern, deren ^ Form und Grösse innerhalb der schon angegebenen Masse schwankten. Ich konnte aber weiter feststellen (was mir eine eingetopfte Pflanze bestätigte), dass diese Laub- blätter in mehreren aufeinander folgenden Jahren gebildet werden, wobei jeder Neu- trieb mit ansehnlichen Schuppenblättern beginnt. Laub- und Nieäerblätter besitzen à einen in zwei nebenblattartigen Zipfeln endigenden Scheidenteil von dünner, hau- ^. tiger Beschaffenheit. Bei den Laubblättern sind diese Verlängerungen der Scheide als richtige Nebenblätter zu bezeichnen, entsprechend DOMINs Auffassung der Neben- blätter, die VELENOVSKY auch für die Dikotylen angenommen hat und der ich mich S anschliesse. | An 13. und 16. Januar 1918 lieferte mir der gleiche Fundort Pllansen, an de- nen sowohl Laubblätter als auch Sprosse mit Kladodien vorhanden sind. Ich will zu- nächst die Pflanze vom 13. beschreiben. An dem deutlich sympodial zusammenge setz- .ten Rhizom finden sich am ältesten Teil zwei durch Niederblätter getrennte Laub- blätter, nr. 1 mit 11 cm langem Dlattstiel, Spreite sehr breit, kurz zugespitzt, . 10 em lang und 6,8 cm breit. Nr. 2: Stiel 15 em lang, Spreite ll em lang, 7,5 cm = breit. Darauf folgen l abgestorbener und zwei kladodientragende Sprosse, ferner | eine Sprossknospe, alle am Grunde mit Niderblättern..Der 16. lieferto drei Pflan- m Zen (d.h. ich habe nur 3 mitgenommen; vorhanden waren viele), die an verzweigten D j | BE Br ler 2 qt $ TE N e TR Desert EE E ECT EE DCUM. Ne DE = t£ $ E UE E Es NV nues E ee ae TAAA EE E ES . Rhizomen teils nur Laubblätter, teils gleichzeitig Kladodiensprosse tragen. Si | War es bei den bisher geschilderten Pflanzen schon sehr fraglich, ob die Laub- blàtter irmer nur an der Keimaxe auftraten, so wurde mir doch erst am 14. August die Gewissheit, dass sie auch als Rückschlagserscheimung gebildet werden. Da fand . ách dicht unter der neuen Landstrasse im Minas de Arriba, durch die aufgeschütte- E te Erde hindurchtreibend, eine zweitriebige Semele, und nicht weit entfernt davon eine weitere, die ich beide ?ushob. Beide besassen einen Kladodientrieb und einen mit LaubblAttern. Der beblätterte Trieb war der jüngere. Der Sachverhalt ist fol- gender: die beiden je einen kladodientragenden Spross besitzenden Pflanzen wurden eim Bau der Landstrasse mit Erde teilweise verschüttet, was sich an der Färbung ` ler 11 cm im Boden steckenden Triebe erkennen lässt, zuden waren sie durch die đa- f ege Erde auf die Seite en worden. Aus dem zugeh EN Rhizom ` Pow NU e NUNCIIS NEE TE TUNER UE SET MN ee CC CETTE TA - NACL NR SA CE OR a a e e TC qii IPs ang i MC us P eei b nl PERI, iq o ver REM E T aep e Mer Mel EA a ©, E MM $ Eat R " MES TERMS End ara NE EE, E Ve, : «e 5 NU Ra CM Lindinger, Kanarenreise. 273. e war nun beidemal ein neuer Seitentrieb aufgewachsen, der eine 7 cm lange ausnahms- . weise senkrecht in die Höhe wachsende sympodiale Verlängerung des Rhizoms darstellt und farblose Niederhlätter und gestreckte Internodien aufweist. Die obersten, hier 5 cm langen Niederblätter stehen über der Bodenoberfläche, die Internodien sind müunmelir gestaucht. Dann folgen zwei grosse Laubblätter. Das oberste Niederblatt be- sitzt einen Scheidenteil von 22 mm Länge, die nebenblattartige Verlängerung ist 2 mm lang. Zwischen den "Nebenbl&ttern" ist eine 3 cm lange, auf 18 mm hüutig gesäun- te Andeutung des Blattstieles zu sehen. Lauhblätter: Nr. x: mit 7 cm langem Stiel und 11 cm langer und 7 cm breiter Spreite; Nr. 2: Stiel 7, Spreite 10 cm lang, Spreitenbreite 6,2 cm. - Die. zweite Pflanz ze nahm ich mit mir in mein Zimmer in Laguna und setzte sie in einen Blumentopf. Im ‘November 1919 machte ich folgende Aufzeichnung über ihr Verhal- — ten: Aus dem Scheitel des die beiden Laubblätter tragenden Sprosses hatte sich ein mit Kladodien versehener, sonst unverzweigter steriler "Blütenstand" erhoben, Im Oktober waren aus.den Achseln der Laubblätter je eine Knospe ausgetrieber, die erst ein zweikieliges, adossiertes Vorblatt, dann 7 grüne Niderblätter bildeten, aus de- nen sich wiederum der kladödientragende entständige "Blütenstand" erhob. Zwischen dem. kleineren Laubblatt und seiner Achselknospe bemerkte ich eine weitere kleinere Knospe. ‚Aus diesen Beobachtungen, über die ich bereits kurz berichtet habe (ENGLERSs Jahrb. LVII, p. 55 - 56) : folgt für mich, dass der oberirdische Spross von Semele ' anärogyna nichts ist als ein "sekundärvegetativer" Blütenstand, wie er bei den Mo- nokotylen sehr häufig vorkommt und über den ich Tuch einige Worte zu sagen haben werde. Bei meinen Funden ist mir der Zufall zu Hilfe gekommen und hat, einmal durch die Holzsammler, das zweite mal durch die beim Strassenbau beschüftigten Erdarbei- e ter, für mich experimentiert. Ich habe die Versuche in Hamburg mit Ruseus aculeatus 2. und R, hypoglossum L. fortgesetzt, indem ich den Pflanzen jeden austreibenden 5 Seitenspross mit Ausnahme der rhizomständigen Niederblätter wegnahm, um sie zur ` DE Laubblatt-Bildung zu zwingen. Das einzige, was ich erreichte, war bei Buscus hypo- glossum, dass zuletzt nur noch ein endstándiges Kladodium gebildet wurde. Dann kam der Winter und machte dem Versuch zunächst ein Ende. Bei Ruscus aculeatus erreichte ich weniger: die Pfianze ging ein m Ach Danae racemosa 2.) Mach. habe ich so behandelt; sie hat aber seit dem Bo-: ginn des Versuchs, obwohl mit lebenden Knospen, noch nicht wieder ausgetrieben. ‚Dar 5 für habe ich an einer reich verzweigten, kladodientragenden Pflanze dieser Art im Herbst 1921 bei HAAGE und SCHMIDT in Erfurt einen Rhizonast aufgefunden, der nach Kladodiensprossen wieder mit Laubblättern versehene Triebe entwickelt hatte. Die 150 bereits durch VELENOWSKY bekannten Laubblätter sind ganz ansehnlich: Stiellänge des |. | einen Blattes 7,2 cm, Spreite 7,5 cm lang und 4,2 cm breit, sonst bis auf die dun- .— 3 le kakr ähnlich. o E miete DA T NE dass es sich bei den oberirdischen, kladodientra- "genden Sprossen von Semele, Danae unà Ruscus um "sekundirvegetative Axen" Sege Die Pflanzen haben ihre Laubblätter in der Reihenfolge ihrer Aufzählung steigend | eingebüsst, der Blütenstand hat die Funktion der Blätter übernommen und Kladodien : di übertragen, weil anscheinend die Blütter des Blütenstandes schen zu funktion ©... tigen Schuppen umgebildet waren. In den drei genannten Gattungen ist dieser gr | M enswechsel des Blütenstandes in jeder Gattung für sich erfolgt, daher die verschie- o dene Art der lung. Wohl aber muss dio Neigung, die Laubblätter auszuschalten a Schon einem geneinsamen Vorfahren der Gattungen innegewohnt haben. Bei dieser ge- Weinsanen Grundform muss der Blütenstand schon fixiert gewesen sein, darauf deutet’ ‚liche Mangel an vegetativen Knospen und die Unfähigkeit zur Bildung von Ad- | n. : ac pod ed getativen Axen" ist bei den Konokotylen eine weit D vestra: bebe Erscheinung, deren Yerkennung bisher die Auffassung dieser Pflanzenkla. | Se als phylogenetische Einheit sehr erschwert hat. Denn solche Axen finden sich in , allen Familien und ihre Ausbildung i ist in den meisten Fällen ER von den an- J deren erfolgt. 272. Lindinger, Kanarenreise. Eine ausführliche Darstellung an diesem Ort ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich; zu einer lückenlosen Ableitung sind ausserdem noch viele Einzelun- tersuchungen nótig, sodass ich mich auf die Darstellung im Umriss beschránke. Das aus vielen Beobachtungen erkannte, die tee Gestaltung der kono- .kotylen beherrschende Gesetz lautet: In allen Monokotylenfamilien waltet die Tendenz, die Keimaxe als Träger der Assimilationsorgane auszuschalten und die Assimilation durch vegetative Ausgestal- tung des ursprünglichen Blütenstandes zu ermöglichen. Die ursprüngliche Primäraxe hat wohl stets die Fähigkeit gehabt, sich meriste- matisch zu verdicken. Das hierbei tätige Meristem ist räumlich und zeitlich die direkte Fortsetzung des im Vegetationsscheitel entstehenden Primärmeristens. Die "sekundärvegetativen Axen" besitzen die Fähigkeit, sich derart meristematisch se- . kundür zu verdicken, in keinem Fall, weil die Blütenstände der Urformen (oder wenn man will der Blütenstand der Urform) diese Fähigkeit schon verloren hatte. Wohl aber können sie in anderer Weise ihre Gewebe vermehren. Als Beispiel einer solchen Ableitung nehme ich einige Amaryllidaceen. Agave attenuata Sec, gliedert sich in einen laubblattragenden Stammteil mit Sekundärzu- wachs und in einen Plütenschaft mit gestreckten Internodien, apikal stets mehr rücl ildeten Blättern, deren Grund die zugehörige Axe nicht mehr Scheidig um- "EE per Infloreszenz-Axe fehlt ein Zuwachsvermögen. Ebensogut hätte ich Agave - americana L. nennen kónnen. Hier ist der Laubblatt-tragende Stamm schon fast auf |J die kleine beblätterte Region beschränkt. Von diesem Typ leitet sich einmal die -Zwiebelform ab, wie sie sich bei Crinum findet (eine anscheinende Endform, bei der . auch die Infloreszenzaxe Reduktionen erkennen lässt), andererseits können wir eine Weiterbildung in der Richtung der Ausgestaltung des Blütenstands zur vegetativen t Axe in Folganthes tuberosa L. feststellen. dd Gehen wir zu den Liliaceen. Ich habe schon früher einmal die Arten der Gattung Dracaena, soweit sie in der Erscheinung der D. draco L. entsprechen, als altertüm- | liche Formen angesprochen. Bleiben wir in der genannten Gattung, so können wir be- reits hier die Neigung finden, die Bildung eines laubblattragenden oberirdischen Stammes herabzudrücken. Ich erinnere an die buschartig wachsende D, surculosa Ldl. - Eine der vorhin genannten Gattung . Crinum entsprechende Form finden wir in der Gat- tung Hyacinthus. Davon können wir hinsichtlich der Wuchsform Bowiea volubilis Harv. ableiten, bei deren schlingenden Sprossen bereits GOEBEL an die Entstehung aus ei- ner Infloreszenz gedacht hat (Organographie, p. 631). Tatsáchlich ist es auch eine ^ assimilierende Infloreszenz, wie ich schon 1908 angegeben habe e Die sekundäirvegetativen Axen von Semele und Verwandten sind schon besprochen . = worden. Die GattungAsparagus besitzt ebenfalls solche; ich móchte sie aber nicht . in so engen Zusammenhang mit Ruscus bringen, als es gewöhnlich geschieht, denn Z. B. A. asparagoides (L.) besitzt Laubknospen am vegetativen Blütenstand, andere As- paragus-Arten, so A. retrofractus L. und A. tenuissimus hort. lassen Sich durch O Stecklinge aus dem verlaubten Spross vermehren. Das Mies deutet auf eine Verschie- = denheit gegenüber Fuscus. . ; Die Zwiebelform haben wir als eine aus dem mit eege versehenen Stamm abge- beln Die Schuppenzwiebeln (Beispiel Lilium speciosum Thbg.) sind eine ganz andere Bildung, deren Ableitung mir noch nicht ganz klar ist. Der Gedanke liegt ja sehr nahe, nachdem einmal die Natur der sekundärvegetativen Axen erkannt ist, sich solche Axen als völlig von der primären unabhängig zu denken, also auch mit ihnen selbst entspringender Bewurzelung. Ich bin geneigt, aus sol- eben sekundären Axen die Schuppenzwiebeln abzuleiten. > „Dass wirklich solche sekundärvegetativen Blütenstände mit eigener Bewurzelung n der Natur vorhanden sind, zeigen uns die Palmen. Der oberirdi$Schen Stamm z.B. ei den Arten der Gottung Phoenix ist nichts anderes. Die Primüraxe, die die Form eines umgekehrten Kegels besitzt, ist bei den meisten Palmen dem sekundären Stam ^ enüber gànzlich in den Hintergrund getreten. Ich betrachte also alle Palmstän- als sekundárvegetative Blütenstände, die end- oder seitendtündigen "Blüten- ` Ständer der ralmen sind demnach ebenfalls "sekundäre" Blütenstánde. | leitete. Form erkannt. Das gilt aber nur für die sogenannten Schalenzwi e Lindinger, Kanarenreise. 275. Ich habe hier etwas nachzuholen. Zum Begriff der monokotylen Primáraxe in mei- „ner Auffassung gehört auch der endständige Blütenstand.. Nun werden bei verschiede- nen Monokotylen Axen mit’ unbegrenztem Spitzenwachstwa angegeben. Vielfach beruhen Y solche Angaben auf ungenügender Beobachtung oder Unterschützung der Gesetze der - Morphologie. "Morphologie" ist für viele ein veralteter Begriff, wenn es hoch kommt | eine willkürliche Anschauung der Pflanzenteile. In Wirklcihkeit ist die Morphologie - "^ aber die Lehre der Erkenntnis, dass die Natur wie überall auch bei den Pflanzen mit einigen wenigen, ich hütte beinahe gesagt praktisch erporobten Grundformen arbeitet die wir in der Fülle der Erscheinungen mühselig erkannt haben oder noch erkennen wollen, Die Natur also, nicht der Mensch, hat die Grundlagen der Morphologie ge- |. schaffen. Die Auffassung der Palmstämme git seitlichen "Dlütenstánden" als sekun- |J. dárvegetative Blütenstände mit seitlichen Sekundär- und verkümmerten End-Blüten- . ständen beseitigt für diese Pflanzenfamilie die unbegrenzt wachsenden Axen. Als Sekundäraxen (um kürz zu sein) besitzen sie keinen Meristemzuwachs, wie z.B. Dra- caena. Alles Suchen nach einem Meristem muss verge-blich sein. Trotzdem verdicken sich manche Palmstärme nachträglich ganz bedeutend. So habe ich Stämme der Washing- tonia filamentosa (Wats.) 4schers. et Graebn, gesehen, welche 20 cm unter den äl- testen Blättern einen Durchnmesser von 30 cm, drei Meter tiefer aber einen solchen von 1 m besassen. Diese Dickenzunahme auf die Vergrösserung der vorhandenen Zelle- lemente zurückführen zu wollen, wie es zurzeit allgemein geschieht, ist vergebli- ches Bemühen. Wer diese Ansicht hegt, bedenkt nicht die Menge neuer Wurzeln, wel- ` che dem Stammgrund entspringen. Dem stark verdickten Stammgrund einer erwachsenen Cocos nucifera L. entspringen nach E. ELLENDT (23 Jahre Pflanzer in Niederlándisch- — Indien, Berlin-Friedenau 1913, S. 78) gegen 6000 Wurzeln. Jede Wurzel erheischt db. die Neubildung von zahlreichen Zellen im Starm, um den Anschluss der beittindel ^ an diejenigen des Stanmes zu vollziehen, Tatsächlich findet eine salche Neubildung auch in reichem Kasse über den ganzén Stammquerschnitt statt, die. neu gebildeten VÉ Elemente schieben sich durch das sogenannte gleitende Wachstum zwischen die vorhan- denen. Wir missen demnach zur früheren Auffassung des Wachstums der Palmstümme zu- rückkehren. Die Fähigkeit, Wurzeln zu bilden, kommt im allgemeinen nur am Bremm: Mitunter artet sie aber in eine förmliche Wurzelsucht aus, die | Zeigt, dass den Stamm in seiner ganzen Ausdehnung iürer teilhaftig ist. So fand | ich im September 1914 im botanis |». dactylifer var.. glaucus: Wurzeln |. sten trieben zwischen den Blattb diese Angabe auf einer Verwec durchaus falsch. Sr | 3 kac hmc : m. dac die oberirdischen Sprosse der Dioscoreaceen sind von Blütenständen abzu- ` leiten. Bei Jioacorea elephantipes (L'Bérit.) Spr.. z.B. entbehren sie der vege- tativen Knospen. Die Entstehung der ursprünglich exogenen, mur durch Überwallung — später scheinbar endogenen Sprosse dieser Pflanze können wir durch Ableitung von ` ar Az ie wir heute noch | Has aen oree vei Nolina den dünnen Stamnteil immer mehr rückgebildet bei ` aubung des Blütenstandes, so gelangen wir zu einer zunächst im- 3 .. zuleitenden Sekundäraxen, eine E: hal tron Pinzeluntersuchungen ist es nun, wie gesagt, die Zusammenhänge in Sache von Einzelu en festzustellen. Dass die hier mitgeteilten Tatsachen 276. | Lindinger, Kanarenreise. Dikotylen in keiner Weise günstig sind, ist mit klar; ich bin auch stets für ei- ne vollkommene Unabhängigkeit beider Pflanzengrupnen eingetreten. Die ihnen ge- meinsame Angiospermie ist m.E. eben beidemale für sich aufgetreten, wie die liete- rosporie bei den Kryptogamen. Zwei "Keimblätter" hat schon Selaginella, und nur eines schon Isoetes. Auch ENGLER "möchte lieber für eine Gleichstellung der Mono- kotylen und der Dikotylen in dem Sinn plaidieren, dass beide nebeneinander ent- standen sind" (Eng. Jahrb. XLIII.3. (1909) Literaturber. p. 29). ETWAS NEUES VOM DRACHENDBAUM. Auf den Kanaren gewesen zu sein oder etwas darüber zu veróffentlichen und den Drachenbaum nicht erwähnen, so etwas gibt es einfach nicht. So ist noch in der 21. Auflage von SCHÜBLER-GRUBE, Geographische Charakterbilder (1. Teil, S. 753), er- Schienen-im Jahre 1913, zu lesen; "In Orotava besucht jeder Reisende den riesigen Drachenbaum, der schon im 15. Jahrhundert als Grenzbaum genannt wird", obwohl die-. ser Baum nach zuverlässigen Nachrichten bereits am 2. Januar 1868 durch einen Sturm vernichtet worden ist. Das Alter des Drachenbaumes ist durchaus überschätzt worden. Ich habe eine . Reihe von Messungen an Drachenbäumen selbst ausgeführt und aus der Literatur zu- gsammengestellt und bin zum Ergebnis gekommen, dass Dracaena draco L. zu den Bäu- men gehört, die ein überaus schnelles Wachstum besitzen. Natürlich muss man etwas ' — Monokotylenkenntnis besitzen und sich von seinen überlieferten Anschauungen aus der Lindenzweigbotanik freimachen können. Um hier nur ein Beispiel zu nennen: Im . schon erwähnten Patio des Instituto de Canarias in Laguna steht ein (nach Anga- - ben eines Instituts-Beamten im Jahre 1817 etwa 37 Jahre alter) junger Drago, der in 1 m Höhe einen Umfang von 1,23 m besass und sich in 2,15 m Höhe in 11 Äste von etwa 30 cm Länge geteilt hatte. Die grossen Bäume auf der Insel stehen alle an ge- . Schützten Stellen und sind augenscheinlich von der jetzigen Bevölkerung gepflanzt, . 80 ganz sicher der Baum im Garten des Priesterseninars in Laguna, dessen Krone das Hausdach nicht überragt. Wild kommen so grosse Bäume auf Tenerife nicht vor. Im Jahre 1890 äusserte sich auch SIMONY gelegentlich der Erwähnung des Baumes von = Icod wie folgt: "aber jedenfalls geht aus den in verschiedenen Jahren vorgenomme- . men Messungen der letzteren Art hervor, dass selbst bei alten Stämmen von Dracae- na draco eine beträchtliche jährliche Massenzunahme erfolgen kann" (Mitt. geogr. Bes. Wien XXXIII (1890). p. 218). Da ich an anderer Stelle eine ausführliche Mit- | teilung darüber veröffentlichen werde, kann ich mich hier darauf beschränken, zu | Sagen, dass die Art nur an geschützten Stellen aus Mangel an widrigen Unständen . zum grossen Baum wird, wobei eine Hauptsache nicht vergessen werden darf: Die Wuar- . zeln müssen sich ausbreiten können, denn der ganze Sekundärzuwachs des Drago be- ` steht eigentlich nur aus den Verbindungen der Blätter mit den von mir früher be- schriebenen sekundären Adventivwurzeln. E. BAUR drückt das mit ähnlichen Worten aus: "Man sieht (am Stamm des Baumes von Icod) sehr deutlich, dass die sekundäre Stammverdickung teiweise darauf beruht, dass die abwärts wachsenden seitlichen Rhizomäste (das ist ein Irrtum, es handelt sich um Wurzeln LDGR.) mit dem Haupt- stamm sich vereinigen" (FEDDEs Repert. XII (1913) p. 510). - Dracaena draco steht nach allen Angaben der D. ombet Kotschy et Peyr. und der D. einnabari Balf. sehr nahe, soll sich aber durch bedeutendere Höhe, längere Le- jensdauer und durch im Querschnitt runde Blattspitzen unterscheiden. Die ersteren eiden Punkte sind schon erledigt. Was den Unterschied in der Gestalt der Blatt- spitzen anlangt, so ist er gleichfalls hinfällig. Dei, den langsam wachsenden Exem- plaren unserer Gewächshäuser freilich, die ein Blatt nach dem andern aus dem In- ern der Blattkrone herausschieben, ist die Blattspitze im Querschnitt rund, auf enerife und auch unter günstigen Verhältnissen bei uns kommen mehrere Blätter eichzeitig zum Vorschein, die sich natürllich durch die enge Berührung gegensei- . abplatten, sodass zweischneidige und dreikantige Blattspitzen entstehen. Die inten Arten sind also unter dem ältesten Namen als Dracaene draco L. oder un- rendung der Prioritätsgesetze als Draco draco (L.) zu vereinigen. Ich glau- lass auch Dracaena schizantha Bak, kaum eine Form, von einer Varietát nicht. MICA e COURT STRE Nitschke, Acalypha. Suae t zu reden, davon ist und besser ebenfalls mit der kanarischen Art vereinigt wird. Also im Westen und weit davon getrennt in Osten die gleiche Art. derselbe Fall liegt bei Adiantum reniforme L. vor, denn nach MILDE ist das auf Bourbon v. M»uritius lebende A, asarifolium Willd, àrtlich nicht von der kanarischen Pflanze zu unterscheiden, infolge dessen mit A, reniforme unter dessen Namen zu vereini- gen. Eine Erklärung der zahlreichen Fälle dieser Verbreitung hat SIMROTH zu geben versucht; er schreibt (Nachrichtsbl, d. Deustch. Molakozool. Ges. XLIV (1912) p. 114): "Nach d. Pendulationstheorie liegt der für die Kanaren massgebende Schöp- fungsherd im Tertiär in den Mittelmeerländern. Als diese sich zur Eiszeit und ‚während derselben am meisten nach Norden bewegt hatten, war notwendig eine Abwan- derung der thermophilen Lebewesen nach Süden gegeben; sie ging um die Sahara he- rum, westlich am Rande des Atlantics, östlich durch die Oase des Niltales, und en- dete im Kapland". . Ob nun die Pendulationstheorie richtig ist oder nicht, auf jeden Fall ist die Sidwanderung der Drachenbäume, deren Fossilreste in einer für mich mit der kana- rischen identischen Art aus Südeuropa vorliegen, Tatsache, soweit wir überhaupt so etwas feststellen können. Meiner Ansicht nach hat der Drachenbaum noch nach der Eiszeit, vielleicht sogar noch in historischen Zeiten, in Südeuropa gelebt - ich denke an Südspanien - und ist erst durch den Menschen und seine Haustiere ausgerodet worden. | | | | En = DË E e Dee : Die geographische Verbreitung der Gattung Acalypha. Von RICHARD NITSCHKE (Breslau). i i une der geographischen Verbreitung der Gattung Acàlypha L.ist : er PE ME E Sie bereitet auch nicht unerhebliche Schwie- 1 rigkeiten. Obwohl bereits reichliches Material, sowohl in Sammlungen, als auch : in der Literatur vorliegt, sind doch die Angaben für die pflanzengeographische h E. Auswertung zum grossen Teil recht dürftig. Das gilt besonders für das ältere Ma- ` l terial.. Es hat natürlich pflanzengeographisch wenig Bedeutung, wenn man weiss, . dass eine Art in Arabien oder Afrika vorkommt, noch viel weniger natürlich, wenn S sie Lei | j entweder in Peru oder in Mexiko vorkommen soll. Ge- i n Standort, unter Berücksichtigung der Formation, der Höhen- "liegen erst aus neuerer Zeit vor, sind auch hier nicht | ht die wünschenswerte Genauigkeit. : Lo tine we E im Jahre 1866 in DE CANDOLLEs Prodromus XY 2. b boitet worden ist. MÜLLER kannte neben einigen, doren systematische Stellung E nicht festzustellen war, 205 Arten. Seitdem hat sich aber durch zehlreiche neu be om RUM yordbypeit. Leider Lat aber mur saltan a38 Syrie matische Stellung der neu beschriebenen Arten festgelegt worden. Auch inzwischen erschienene, meist recht wertvolle Florenwerke, wie die Flora of tropical Afrikë. ;iienene, in Band VI.1. (1912) die Gattung bearbeitet hat und die Flora se 1905) nehmen auf das MULL | | Sara ma Nachtrag 1905) nehmen dass es sich als nötig erwies, ehe an eine pflan- stand, nach der Pici eeng haben mehr als 50 Jahre kritischer Forschere: 2 xe menche von ilm aufgestellte Art inzwischen der MüLLERschen AuIi9857^6 7 lfach stark gerüttelt, sodass 278. Nitschke, Acalypha. gezogen, andere, von ihm zusammengezogene als selbständige Arten wieder hergestellt oder von ihm aufgestellte Varietäten als selbständige Arten äbgespalten werden muss- ten. Diese. im einzelnen oft recht komplizierte Nomenklaturarbeit soll hier nicht dargelegt werden. Es soll vielmehr zunächst im Anschluss an MÜLLER nur eine Über- sicht gegeben werden, die den für die nachstehende Arbeit massgebenden Artbegriff erkennen lässt. Diese Feststellung wird zweifellos in vielen Punkten wesentlich abgeändert wer- | den durch die neue monographische Darstellung der Gattung, die mein hochverehrter Lehrer, Herr Prof. Dr. PAX und Fräulein KATHE HOFFMANN für das "Pflanzenreich" vor- | ` bereiten. Das Manuskript, soweit es fertig gestellt ist, durfte ich einsehen und | bereits festgestellte neue Ergebnisse für diese Arbeit nit benützen, was ich mit dem Ausdruck meines besonderen Dagkes hervorheben möchte. Wenn so auch, besonders 1 inbezug auf die Umgrenzung der Arten sich in kurzer Zeit manches ändern wird, so steht doch zu hoffen, dass die vorweg geführte pflanzengeographische Untersuchung | dadurch nicht wertlos werden wird, da ja eine Anzahl von Arten von den genannten kutoren bereits durchgearbeitet worden ist, da auch gerade die weiter verbreiteten | Arten heute schon als gut umschrieben angesprochen werden können und die Feststel- | J lung neuer Arten mit beschränktem Vorkommen das pflanzengeographische Ergebnis wohl nicht wesentlich beeinträchtigen wird. po^ Da in einiger Zeit eine vollständige monographische Neubearbeitung der Gattung M Erscheinen wird, erübrigt es sich auch, hier die Synonyma und die gesamte Litera-. - = tur anzuführen. ER sind in der nachstehenden Übersicht nur die Namen der angenorme- A nen Arten angegeben und in diesem Sinne ohne Autorenbezeichnung durch die ganze. Arbeit gebraucht. Auch ist von der Angabe der gesamten Literatur abgesehen worden, |" vielmehr sind nur die Stellen engeführt, die neben der Beschreibung die Literatur EE RRE, zitieren. I. SYSTEMATISCHE ÜBERSICHT. I, DAS SYSTEM VON MÜLLER. de Sect. EINOSTACHYS: Weibl. Blütenstände ährig, traubig oder rispig; weibl. Brak- | teen frei, nicht blattartig auswachsend; Kelch 5-zählig ........... Spec. 1l - 15. > JI. Bock, " EUACALY PHA: Weibl. Brakteen mit der Are kurz verwachsen, blattartig aus- Gi wachsend; Kelch normal 3-zählig. - po. L Rer... Pleurostachyae. a a. Subser. Pleurostachyae-Hypanärae: Ähren entweder EE dann Se m der Spitze weiblich, oder ganz weiblich:..... Maia ci cs „Spec. 16 - 23- zd b. Subser. Pleur cranádrae. A. Pantogynae: Ähren "zweigeschlechtlich oder eingeschlechtlich; weibliche Ähren mit vielen Brakteen, niemals an der Spitze männlich: . Pleurogynae: Weibl. Khren nr rer Un tens peka ^ «pec. 24 - - 107 58 Aorogynae: Weibl. Áhren terminal ............... . Spec. 108 - 2035 . B. Oligogynae: Áhren zweigeschlechtlich, "unten mit wenigen weibl. Brakteen oder ganz màmnlich......... eee | . Spec. 204 - 285 - .C. Polygynae: Ähren zweigeschlechtlich, unten mit sahlreichen weibl. Brak- . . teen. Der männl. Teil des Blütenstandes ist zuweilen ganz verkümmert. Pleurogynae : Áhren on SE EE EE .. 884 - 296 od iS AMerosunua : Ahren terminal 2... eere enne rmt (2c B8T a ABA. d 2 der, Aarostadkyas: doen eingeschjechtiidh, die männlichen terminal...... |. Spec.340 - 358 -= Zh ‚SYSTEMATISCHE PE D. = annua; P. = emm L. = lignosa. 1 doal Ae ie a Mill.-Arg. 22, 226, Prodr. XY. 5. (1866) 800. - LX (cg XXVI (1899) 505. - 2. A. salicifolia Mills=-Arg. - L. - DC. Prodr. XV.2. Qon: 800. - 3. A. Schlechtendal iana Müll.-Arg. - L. - DC. Prodr. XV. 2. (1866) Nitschke, Acalypha. 279. 800. - 4. A. subandina Ule. - L. - Verh. bot. Ver. Brandenb. L (1909) 77. - 5. 4. longipes Wats. - b. - Proc, Aner, Acad. XXVI (1891) 149. - 6. A. leptorhachis M.- B ug. — 3. - DC. Prodr. XV.2. (1866) 801. - 7. 4. Seleriana Greenm. -L. - Field Columb. Mus. II (1907) 254, - 8. A. Aülleriana Urb. -L.- Symb. Antill. I (1899) $38. — 9. 4. villosa Jacq. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 801; Flor. brasil. XI.2. (1874) 334; PITTIER, Fl. Costar.. II (1900) 332; Bull. herb. Boiss. 2.V. (1905) ` 604. - 10. A. subvillosa Mill.-Arg. -L.— Flor. brasil. XI.2. (1874) 341. - 11. A4, costaricensis (0.Kize.) Knobl. -L.- 0. Ktze. Revis. I (1891) 615; Just, Jah- | resber. XIX (1894) 337. - 12. A. diminuta Baill. -Ly- Bull. soc. Linn, Paris II . = (1895) 1198 et 1281; Hist. Madagasc. XXXIV. Baill. Plant. Masc. II (1890) t. 194. - 218. 4. paniculata Mig. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 802; Koord. Exkursionsfl. | Java II (1912) 497; This.-Dyer, Fl. trop. Afr. VI.1. (1913) 497. - 14. 4, eorylo- | ides Rose. -L.- Contr. U.S. Nat. lerb. I (1895) 357. - 15. A. 7lagellata Millsp- "ebe: Field Col. Mus. II (1916) 417. | | 16. 4. emirnensis Baill. -b.~ DC. Prodr. XV.2. (1866) 804. - 17. A, madreporica | Baill. -L.- Bull. soc. Linn. Paris II (1895) 1181; Hist. Madag. XXXIV; Baill; PL | Atl. II (1891). t. 186. - 18. A4. codonocalyx Baill, -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 804; Hist. Madag. XXXIV; Baill. Pl. Atl. II (1891) t. 192. - 19. 4, Sonderiana Müll,-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. ER 804; Kew Bull. (1913) 12. - 20. A. Botvi- ana Baill. -L.- DC. Prodr. XV,2. (1866) 805; This.-Dyer, Fl. trop. Afr. VI.l. (1913) 897. - 21. 4. acrogyna Pax. -L.— This. Dyer, Fl. trop. Afr. VI.1. (1913) 897. - 22. A. Engleri Pax -L.- This. Dyer, Fl. trop. Afr. VI.l. (1913) 893. - — 23. A. chirindica S. Moore. -L.- This. Dyer, PL. Eron: Kr, sl (1913) 885. J 24. A. caturus Bl. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 805; Medel. Dept. Landb, Batav. —. nr. 10 (1910) 510; Koord. Exkursionsfl. Java II (1912) 497. - 28. A. granis Bth. . -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 806; Schum.-Lauterb. Fl Schutzg. Südsee (1901) 401; . . Bot.-zool. Erg. Forschungsr. Samoa (1913) 127. - 26, A.. akoensis Hyata . -L.- Journ. Coll. Sc. Tokyo XXX (1912) 266. - 27. A. formosana Hyata, -L.- Journ. Coll. Sc. Tokyo XXX (1912) 267. - 28. A. novoguineensis Warb. -L.- Engl. Jahrb. XIII (1891) «859. - 29. 4. longispica Warb. -L.- Schun.-Lauterb, Fl. Schutzgeb. Südsee (1901) 401. - 30. Aè stipulacea Klotzsch. -L.—- DC. Prodr. XV.2. (1866) 807; Schun.-Lau- a torb. Fl. Schutzgeb. Südsee (1901) 403. - 31. A, grandibracteata Merr. -L.- Phil. - Joum. Sci. C Bot. V (1910) 191. - 32.. 4. cardiophyllo Herr. -L.- Phil. Journ. |. Sci. C Bot. I (1906. 80. - 33. A, Forsteriana 4flll-Ar -L.- Prodr. XV.2. ge DC. (1866) 807, - 34.4. Pancheriana Baill. -L.- DO. Proür. XV.2. (1866) 808. - 35. 4 hernandifolia 3w.. -L.- DC. Prodr. XT.2. (1866) 808. - 36. A, Alexandri Urb. (0 -L.- Symb. Antill. V (1908) 387. - 57. A tarapotensis MUll.-Arg. -L.- DC. Prodr. = XV.2. (1266) 808; Flor. brasil. Xl.2. (1874) $43. - 38. 4, caucana Mill.-Arg. =Le- DC. prodr. XV.2. (1866) 809. -59. A. scandens Bib, -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) - 809; Flor. Brasil. XI.2. (1874) 346. -40. A maucrostachycides Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 809. - 41. 4. macrostachya Jaoq. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) ` 810; Plor. Brasil. XI.9. (1874) 344; Pitt. Fl. Costar. II (1900) 333. - 42. A. Mil- liamsii: Rusby: -L.- Bull. N. Y. Bot. Gard. VIII (1912) 101. - 43. A, Heterodon- ` — ta Mill.-Arg. -L:- DC. Prodr. XV.2.. (1866) 811.- 44. A. oligantha Mill.-Arg. -l.- "BO. prodr. XY.2. (1998)811. = 45b. Æ Grisebachtana (0. Etze.) Por ett, Hoffm- . Rev. II (1891) 616. - 46. A. Longiana Mill.-Arg. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 812. - 47. A. neocaleüonica Müll.-Arg. -L.- DC. prodr. XV.2. (1866) BIA. = Waro A. elliptica Sw. -L.- BC. Prodr. XV.2. (1866) 812. - 49. A. multispicata 3. Wats. . E RRR SP AC (1891) 148. - 50.. 4. pigs We u Den Am. Acad. XLIII (1907) 55. - Dl. 4. eullosu Bth. -L.- DU. Prodr. AN, V ) 81: large E Prodr. Xv.2. (1866) 813. = 53. A. Fihte, = h DR Linn. Paris II (1892) 1005. - 54. A. hologyna Bak. S 5) 441. - 55. 4. depauperata re er DC. xd CProd- yo 2. (1866) 813. - 56. 4. leptoclada Bth. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) ` Eua (uuum up ran .2. (1866) 814. - 58. 4. pa De . -L.- Proc. Am. Acad. XXV (1890) 162. - 59. A. brevicaulis Müll.-Arg. ~P- Dd. Poedr. ma (1866) 814. - 60. A. pilosa Cuv. -h.- DC. Prodr. XV.2. (1666) l4. - 61. A. simplicissima Millsp. nas Field Col. Mus. Dot. II (1916) 97: = 280. Nitschke, Acalypha. 62. 4. neogranatensis Hüll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 815. - 63. 4. his pida Burm. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 815; Med. Dept. Landb. Batav, nr. 10 (1910) 18; Koerd, Exk.-Fl. Java II (1912) 497; Schum.-Lauterb. Fl. Schutzgeb. Südsee (1901) 402. - 64. 4. cuneata Müll.-Arg. -L.- DC. Po AV.2.. (1866) 816; Flor. brasil. XI.2. (1874) 346. - 65. A. Eggersii Pax. Engl. Jahrb. XXVI (1899) ‚805. - 66. A. acuminata Bth. -L.- DC. Prodr. vz, SE 816; Flor. brasil. Es (1874) 347. - 67. A. Juruana Ule -L.- Verh. bot. Ver. Bdbg. L (1909) 78. - 68. A. . inaequalis Busb. -L.- Bull. Torr. bot, Cl. (1901) 303. - 69. A. virgata L. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 816. - 70. A4. rivularis Seem. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 817. - 71. A. stenophylla E, Schum. -P.- Schum.-Lauterb. Fl. Schutzgeb. Südsee (1901) 408. - 72. A. latifolia Mill.-Arg. -L.- DC. Prodr, XV.2. (1866) 817. - 73. A, Wilkesiana Müll.—Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 817; Med. Dept. Landb. Bat. nr. 10 (1910) 20; Koord. Sak, Fl. Java Il (1912) 497. - 14. 4. insulana Mull. -Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 818; Schum.-Lauterb. Fl. Schutzgeb. Südsee (1901) 401; Bot.-zool. Erg. Forsch. Samoa (1913) 127. - 75. A. stipularis Engl. -L.- Engl. Jahrb. VII (1886) 462. - 76. A. anisodontha Müll.-Arg.-L- DC. Prodr. XV.2. (1866) 818. — 77. A, nematorhachis Laut. et K. Schum, -L.- Schum. et Lauterb. Fl. Schutzg. Südsee (1901) 402. - 78, A. denudata Müll,.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 819. - 79. A. repanda l&ll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 819. - 80. A. comorensis Jur -L.- Engl. Jahrb. XIX (1895) 95. - 81. A. Lepinei Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XY.2. (1866) 819. - 82. A. distans Müll.-Arg.-L..- DC. Prodr. CY.2. (1866) 820. - 83. A, laevigata S». -L.- DC. Prodr. XV.2.- (1866) 820. - 84. A. pruinosa Urb. -L.- Symb. Antill. V (1908) 388. - 85. 4. Jamaicensis Britt. -L.- Bull. Torr. bot. Cl. XXXIX (1912) 7. - 86. A. fuscenscens Hüll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 821; ~ Dyer, Fl. trop. Afr. VI.1. (1913) 884. - 87. A. Helenae Busc. et Muschl. -L- Engl. . Jahrb. XLIX (1913) 477. - 88. A. dumetorum Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. TEES Du 821; Dyer, Fl. trop. Afr. VI.1l. (1913) 898. - 89. 4 urophylla Pax. -L.- Jahrb. XIX (1895) 96. - 90. A. radula Bak, -L.- Journ. Linn. Soc. XX Gë Se Hist. Madag. XXXIV. Baill. Pl. Atl. 2 (1891) t. 193. - 91. A. Baroni Bak. -L.- Journ. Linn. Soc. XX (1883) 254. - 92. A yes: Bak. -L.- Journ. Linn. Soc. XX (1883) 255. - 93. A. melochiaefolia Müll.«Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 821. - 94. A. 'trachyloba Hill.-Arg.. -L.- Flora LV (1872) 25. - 95. A. glandulifera Job. et Greenn. -h.- Am. Journ. Sci. L (1895) 164. - 96. A. fruticosa Forsk. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 822; Dyer, Fl. trop. ái. vI.1. (1913) 895. - 97. A4. Juliflora — Pax. -L.- Engl. Jahrb. XIX (1895) 95. - 98. A, californica Bth. -L.- DC. Prodr. . XV.2. (1866) 822. - 99. A, comonduana Millsp. -L.- Proc. Calif. Acad. 2. ser. II (1889) 222. - 100. A. £richoloba Mill.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 822. - . 101. A. microcephala Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 823. - 102. 4. capil- lipes Mill.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 823. - 103. A. spinescens Bth. Hook. Ic. pl. 1877, t. 1291. - 104. A. unibracteata Müll.—Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 824. - 105. A. leptopodg Mill.-Arg, -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 824; Pitt. Fl. costar. II (1900) 333. - 106. 4. capitellata Brandegee. - L.- Univ. Colif. Puble — . VI (1915) 183. - 107. 4. sabulicola Brandegee. -L.- Univ. Calif. Publ. VI (1915) ee + 108. A. peruviana Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 825. - 109. 4 Buchtiene Pax -L.- Feäde, Repert. V (1908) 227. - 110. 4. controversa 0. Ktze. -L.- — Rev. 111.2. (1898) 290. - 111. A. cuprea Herzog . -L.- Fedde Repert. VII (1909) . 60. - 112. A. Brittoni Rusby -L.- Bull. Torr. bot. Cl. XVII (1901) 303. - 113. . bullata Müll.-Arg..-L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 825. - 114. A. Ruiziana Müll.-Arg. -L.-:DC. Prodr. XV.2. (1866) 825. - 115. A. andina Müll.-4rg. -L.- Flora LV (1872) 26.- 116. A, carthagenensis Jacq. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 826. - 117. 4. uro- stachya Baill, -L.- DC. Prodr. XV.2. det 826; Flor. brasil. XI.2. (1874) 348. - 118. A. padifolia H,B.K. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 826. - 119. 4, stricta Poepp» et Minal. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 827. - 120. A. Liruleniana Mull.-Arg. -L.- DC. uva Xv.2. (1866) 827. - 121. A. Frederici Müll.-Arg. -P.- DC. prodr. XV.2. (1866) 828. - 122. A. mollis E,B.K, -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 828. - 123. 4. ringlei Wats. -L.- Proc. Amer. Acad. XX (1891) 373. - 124. 4. vagans Cav. -L.- = Prodr. XV.2. (1866) 828. - 125. 4.. adenostachya Mill.-Arg. -L.- DC. Prodr. xe (1865) 829. - 126. 4. Lagascana 1£i11.-Arg. -L.- Flora LY (1972) 27. - 127. Æ Nitschke, Acalypha. 281. 'firmula Müll.-4rg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 829. - 128. A, radinostachya D. Sm. -L.- Bot. Gaz. LIV (1912) 243. - 129. A. flavescens S. Wata. -L.- Proc. Am. Acad. XXVI (1891) 149. - 130. 4. Liebmanaiana Müll.-Arg. -P.- DC. Prodr. XY.2. (1866) 829. - 131. 4. lignosa Brandegee -L.- Univ. Calif. Publ. VI (1915) 184. - 122. A. membranacea A. Rich. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 830. - 155. A, laxi- = flora Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 830. - 134. A. Katharinae Pax -P.- Pflanzenreich, ined. - 135. A. papillosa Rose., -L.- Contr. Nat. lerb. I (1895) 358. - 136. 4. benensis Britton-L.- Bull. Torr. bot. Cl. XXVIII (1901) 304. - 137. A. oligodonta Mülls-Arg.-A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 831. - 138. A. aliena Brandegee. -P.- Proc. Calif. Acad. 2. ser. III (1891) 172. - 139. A. parvifolia Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 831. - 140. A, Schiedeana Müll,.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 831. - 141. A. oincta Mull.-Arg. -L.- DC. prodr. XV.2 (1866) 832. - 148. A, conspicua Müll.-Arg. -L.- DC. Prodàr. XV.2. (1866) 832. - 143. A. ornata Hochst. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 833; Dyer, Fl. trop. Afr. Vl. 1. (1913) 890; Kew Bull. (1913) 19. - 144, A, Allenii Hutch. -P- Dyer. Tl. trop. Afr. VI.l. (1913) 889. - 145. A. Grantii Bak. et Hutch. -L.- Dyer, Fl. trop. Afr; VI.1. (1913) 885. - 146. A. nigritana Mull.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 834; Dyer, Fl. trop. Afr. YI.1. (1913):890. - 147. A. pmucifolia Baik. et Hutoh.-P.- j Dyer, Fl, trop. Afr. VI.l. (1913) 891. - 148. A. nyassica Hutch. -P.— Dyer, Fl. trop. Afr. VI.l. (1913) 894. - 149. A. Manniana Müll-Arg. -P.- DC. Prodr, XY. 2. (1866) 834; Dyer, Fl. trop. Afr. VI.l. (1913) 895. .- 150. A, Nelwitschiana Muls- Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 834; Dyer, F!. trop. Afr. VI.1. (1913) 886. - 151. A. angolensis Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 835; Dyer, Fl. trop. Afr. VI.1. (1913) 886. - 152. A. polymorpha Mill.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 835; Dyer, Fl. trop. Afr. VI,l. (1913) 894. - 158. A4. portoricensis Wll.- —— Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 856. - 154. A, Lechleri Britton -L.- Bull. Torr. Dot. Cl. XXVIII (1901) 304. - 155. A. grandispicata Britt. Bull. Port. Bot. C1. — 9 XXVIII (1901) 304. - 156. 4. mapirensis Pax -L.- Fedde, Repert. VII (1909) 110.- 157. 4. stachyura Pax -L.- Fedde, Repert. VII (1909) 110. - 158. A. angustifolia ` Sw. -L.— DC. Prodr. XV.2. (1866) 836. - 159. 4. oreopola Greenm. -L.- Proc. Am. Acad. XXIX (1903) 82. - 150. 4. tomentosa Jw. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 837. =- 161: 4. triloba Müll.-Arg. vhi- DC. Prodr. XV.2. (1866) 838. - 162. A, ocymoides ` OR X, Au DC. Prodr. XYV.Z. (1866) 838. - 163. A septemloba Mill.-Arg, -P.- a Flora LV (1872) 27; Pitt. Fl. costar. II (1900) 333. - 164. A. Fournieri ill ES d. -x 200. Prode. DX.) (1066) 858. - 165. A. Traruensia 0. Kize. -P.- Revis, ` ; — 1 (1891) 616. - 166. A. infesta Poepp; et Endl. -À.- DC. Prodr. EN. 2, (1866) 839. | ES 500.3. inebisha MER, Flore DV (1972) £1. — 169. AM eugentfolie c Busby -L.- Bull. N.Y. Bot. Gard. IV (1907) 443. ~ 169. A, communis MUüll.-Arg. ———— -LP- DC. Prodr. XV.2. (1866) 840; Flor. brasil. XI.2. (1874) 350; Mem. soc. Bot. — Fr. 3 g (1912); Bull. Herb. Boiss. 2. ser. V (1905) 604. - 170. A4. Hassleriana ` ` ^nod. -h.— Bull. herb. BoiBB. 2. ser: y (1905) 606. - 171. A brevipes Müll.-Arg. Hio Plo. brasil. Klo. (1894) 348. - 172. A. hibisotfolia Britt. "AC Wem, Torr bet. Cl. IX (1895) 257. - 17$. A, goyazensie Glaz, -L.- Mem. soc. bot. Fr. 9g ` (1912) 623. - 174. A capillaris Busby -L.- Mem. Torr. bot. CL. (1895) 257. ES ag -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 841; Flor. brasil. XL.2. - Am. Acad. XXII (1887) 451. - 177. A setosa A. Rich. ` | E: E Se CS -A.— DC. Prodr. XY.2. (1866) 842. - 180. A alnifolia Klein Pax -Lh.- Dyer, Fl. trop. Afr. YI. (1913) 905. - 184 Pax ez K. Hoffm. -P.- Pflanzenreich, ined. - 186. 4. villiooulis Hochst, -P.- — DC. Prodr. ER (1866) 845; Dyer, Pl. trop. Afr. VI.1. (1913) 893. - S 282. Nitschke : Acalypha. 888; Kew Bull. (1913) 18. - 189. A. Grüningiana Pax et K. Hoffm. -P.- Pflanzenr. ined. - 190. A. peduncularis E. Mey. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 846; Dyer, fl. trp. Afr. VI.1. (1912) 884; Kew Bull. (1913) 20. - 191. A. glandulifolia Bucking.. -P.-Kew Bull. (1913) 21. - 192. A, Goetzei Pax et K. Hoffm. -P.- Pflanzenr. ined. - 198. A. depressinervia JO. Ktze.) K. Schum. -P.- Just, Jahresber. XXVI.1. (1901) . $48; Kew Bull. (1913) 22. - 194. 4. entumenica Prain. - P.- Kew Bull. (1913) 22.- 195. A. angustata Sond. -P.- Kew Bull. (1913) 22. - 196. A, caperonioides Baill. 2 -P.- Kew Bull. (1913) 23. - 197. A. punctata Meissn. -P.~ Kew Bull. (1913) 23. =- : 198. A. Wilmsii Pax -P.- Kew Bull, Pes 24. - 199. 4. Zeyheri Baill. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 847; Kew Bull. (1918) 19. - 200. A. petiolaris Hochst. -P.- DC. Prodr. XV,2. (1866) 947; Kew Bull. hel 18. - 201. A, Ecklonii Baill. —A.- : DC. Prodr. XV.2. (1866) 849; Kew Bull. (1913) 19. - 202. A. macrophylla Ule. -L.- Verh. Brdbg. L (1909) 79. - 203. 4, hypogaea S, Wats, -A.- Proc. An. Ac. XXII 1887) 461. - 204. A. integrifolia Willd. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 849. - 205. A. marginata Spreng.. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 850. - 206. A. faseiculata Müll.-4rg. -L.- .»DC. Prodr. XV.2. (1866) 851. - 207. A. chibomboa Baill. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 851. - 208. A. arborea Commers. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 851. - 209. ` As leptomyura Baill. -L.- Bull. soc. Lina. Paris II (1892) 1197; Hist. Madagasc. XXXIV. Baill. Pl. Atl. 2 (1890) t. 191. - 210. A. laevifolia Mill.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) E53. - 211. A. samydasfolia Poepp. et Zndl. -L.— DC. Prodr. -< XV,2. (1866) 853; Flor. brasil. XI.2. (1874) 356. - 212. A. diversifolia Jacq. -L,- DC. Prodr. XV.2. (1866) 853; Flor. Brasil. XI.2. (1874) 357; Engl. Jahrb. : XXVI (1899) 506; Pitt. Fl. costar. II (1900) 303. - 215. A, striolata Lingelsh. | -L.- Mitt. Thür. Ver. N.P. XXIX (1912) 48. - 214. A4. Bakeriana Baill. -L.- Bull. m soc. Linn. Paris II (1895) 1180. - 215. 4. meiodonta Baill. -L.- Bull. soc. Linn. Paris II (1895) 1197. - 216. Æ Leoni Baill. -L.- Bull. Soc. Linn. Paris II (1895) 1197. - 217. A. Humblotiana Baill. -L.- Bull. soc. Linn. Paris II (1895) 1198; pA. Hist. Madagasc. XXXIV, Baill. Plant. Atl. 2 (1891) t. 190. - 218. A. Dalzellt d Hook. -L.- Hook. Fl. brit. Ind. V (1887) 434. - 219. A. acapulcensis Fernald. -be- Proc. Amer. Acad. XXXIII (1897) 87. - 220. A. rottlerioides Baill. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 854; Hist. Madag. XXXIV. Baill. Plant. At1. 2 (1891) t. 186. - 221. | : 4. Richardiana Baill. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 855. - 222. 4. plicata Müll.- | Arga -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 855. - 223. A. neocordifolia Nitschke. Ae Die |. . won GRISEBACH (Gött. Abk. XIX (1874) 97) als A. cordifolia beschriebene Art muss- | te 'umgenannt werden, da bereits 4. cordifolia Hook. besteht. - 224. A. alchorni- "Olds Rusby. -Le- Bull. N.Y. Bot. Gard, VIII (1912) 101. -: 225. 4, brevibracte- 2 Es ata Mill.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2, (1866) 855. - 226. 4, divaricata Müll.-Arg. |. =l- DC. Prodr. XV.2. (1866) 855. - 227. A. noronhae Ridley -L.- Journ. Linn. Soc. .. XXVII (1890) 59. - 228. A4. subeastrata Arech.. -P.- Frog. Eug. Resa 1851-53 (1910) 4. 2809; Fedde, Repert. X (1912) 303. - 229. 4. prunifolio Nees et Mart. -L.- DC. Prod. . XV.2. (1866) 856; Flor. brasil. XI.2. (1874) 259. - 230. 4, Martiana Müll.-Arg. 7 0001 TLb.- Flor. Brasil. XI.2. (1874) 359. - 231. A, Hiedeliana Baill. -L.- DC. Prodr. 7 e XW.2. (1866) 856; Flor. Brasil. XI.2. (1874) 356, - 232. 4, Jardini Müll.-Arg. 0o =L.- DC.-Prodr. XV.2. Iv 857. - 235. A. glabrata Thunb. -L.- DC. Prodr. XV.2. .. (1866) 857; Kew Bull. (1913) 12. - 234. A. tenuironea Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. . . XV.2. (1866) 856. - 255. A. nemorum Müll.-A4rg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 858. . = 236. A. acmophylla Hemsl. -L.- Journ. Linn. Soc. Bot. XXVI (1894) 436. - 237. - A Mairei (Léveillé) C. Schneid. -L.- Plant. Wilson. III (1916) 31, — 238, A . Oxyodonta Mill.-Arg. -L.- Flor. brasil. XI.2. (1874) 367. - 239. A4. lagoensis AMüll.-Arg. -L.- Flor. brasil. XI.2. (1874) 367. - 240. A. neptunica Mill.-Arg. . . -P.- Bremer Abb. VII (1882) 226; Dyer, Fl. trop. Afr. VI.1. (19137 907. — 941. MÀ. . euspidata Jacg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 858. - 242. 4. bisetosa Bertero -Lb.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 801 e.p. - cf. Pflanzenr. ined. - 243, A. Jlabellifera Rusby -L.- Men. Torr. bot. Cl. VI.1. (1896) 119. - 244. 4. amblyodonta Mill.-Arge L.- Flor. brasil. XI.2. (1874) 365. = 245. A. dimorpha Müll.-Arg. -L.- Flor. bras. E.S, (1874) 355; Bull. herb. Boiss. 2. ser. V (1905) 604. - 246. 4. arcicna Mull 4rg. -L.- Flor. brasil. XI.2. (2874) 362. - 247. 4. Pohliana Müll.--Arg. -L.-Flor« Nitschke, Acalypha. 285. brasil. XI.2. (1874) 360. = 248. A. lycioides Pax et K. Hoffm. -L.- Med. Rijks Herb. Leiden nr. 40 (1921) 7. - 249. A. seminuda Müll.-4rg. -L.- Flor. brasil. XI. 2. (1874) 360, - 250. A. Peckoltii Mill.-Arg. -L.- Flor. Brasil. XI.2. (1874) 365. - 251. A. brasiliensis Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 859; Flor. brasil. XI.2. (1874) 363. - 252. A. ascendens Mill.-Arg.-L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 860; Flor. brasil. XI.2. (1874) 361. - 253. 4, Argomülleri Brig. -L.- Ann. Conserv. Jard. bot. Genève (1900) 229. - 254. 4, Mandoni Müll.-Arg.. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 860. - 255. As bipartita Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 860; Dyer, Fl. trop. Afr. VI.1. (1913) 908. - 256. A, Volkensii Pax. -L.- Engl. Pflanzem, Ostafrika C (1895) 239; Dyer, Fl. trop. Afr. VI.1. (1913) 908. - 257. 4, reflexa Mull;:-Arg.-Lh.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 861. - 258. 4. UDunninghanii Mull.-APg. -L»- DC. Prodr. XV.2. (1866) 861. - 259. A, Kerrii Kraib: - Kew Bull. X. - 260. A La- eet Hutch.-L:- Kew Bull. (1914) 381. - 261..4. Schlumbergei Müll.-Arg.. -L.- DC. prodr. XV.2. (1866) 861. - 262. A, umbrosa Brandegee - Erithrea VII (1899) 7. -> 263. A. brachyclada Müll.-Arg. -b.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 862. - 264. A. sc brosa Sw.-L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 862. - 265. A. Berteroana Mull.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 862. - 266. A. brachyandra Buill. -L.- DC. Prodr. XY.2. (1866) 863. - 267. A. tenuifolia Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 863, - .268. 4. eremorum Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 865. - 269. A. capensis Prain -P.- Kew Bull. (1913) 15. - 270. A. Hochstetteriana Müll.-Arg. -AÀ.- DC. i Prodr. XV.2. (1866) 864; Dyer, Fl. trop. Afr. VI.1. (1913) 900. - 271. 4. radt- cans Mill.-Arg. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 865; Flor. bresil. XI.2. (1874) 368. - 272. A. psilostachya A. Rich. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 865; Dyer. Fl. trop. Afr. VI.1. (1913) 899: - 273. A, eriophylla Hutch. -L.- Kew Bull. (1911) 185; Dyer, Fl. trop. Afr. VI.1. (1913) 906. - 274. A, subsessilis Hutch. -L.- Dyer, RI, trop. Afr. Vi.. (1918) 907. - 275. A, Dewewrei Pax. -L.- Dyer. Fl. trop. i ar. VI.l. (1913) 909. - 276. A. Homblei de Willd. -P.- Fedde, Repert. XIII (1914) S 145. - 277. A. australis L. -A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 866; Journ, Linn, Soc, 4 XXVI (1891) 437. - 278. 4. pubiflora Baill. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 866; Dyey, Fl. trop. Afr. VI.l. (1913) 896. - 279. A. ceraceo-punctata Pax. -L.- Dyer, Fl. trop. Afr. VI.l. (1913) 896. - 280. 4. Paxiana Nitschke -L.- Die von BAILLON in Hist. Madag. XXXIV Baill. Plant. Atl. 2 (1890) t. 188 abgebildete A. acumine- ta Baill. musste umgenannt werden, da bereits A. acuminata Bth. besteht. -281. 4. Zollingeri Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.£. (1866) 867. - 282. A, spiciflora Burm. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 867. - 283. A. Lotsii J.D.Smith,Bot. Gaz. (1895) 544. xu | 284. A. mexicana Mill.-Arg. -A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 868. - 285. A. indica L. -A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 868; Hook. Fl. brit. Ind. V (1890) 416; Journ. Linn. Soc. XXVI (1891) 438; Kew Bull. (1913) 15; Koord. Exk,-Fl. Java II (19312) , 498; Dyer, Fl. trop. Afr. VI.1. (1913) 903. - 286. A. wulneraria Baill. -P.- Bulli: : soc. Linn. Paris II (1895) 1180. - 287. A4. virginica D. -A.- DC. Prodr. XV.2. i .' (1866) 869. - 288. A. brachystachya Horn. -A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 870; Journ. Linn. Soc. XXVI (1891) 437; Koord. Exk.-Fl. Java II (1912) 498; Dyer, Fl. trop. — | ^ Afr. VI.l. (1913) 899. - 289. 4. molabarica Müll.-Arg. -A.— DC. Prodr. XV.2. (1866) = BTl. — 290. A. crenata A. Rich. -A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 871; Dyer, Pl. trop. - Afr. VI.l. (1918) 902; Kew Bull. (1913) 13. - 291. 4. glomerata Hutch. -A.- Dyer, E aoi. : .-Fl. Java II (1912) 498; Bot.-zool. Erg. Forsch. Samoa (1913) 127. eva d Will.-Arg. s DC. Prodr. XV.2. (1866) 872. ~ 294. A. lanceola- a Willd. -A.— DC. Prodr. XV.2. (1866) 872. - 295. A. ciliata Forsk. -À.- Doer ie: Prodr. XV.2. (1866) 873; Hook. Fl. brit. Ind. V (1890) 417; Dyer, Fl. trop. Afr. ` \ 297 5 dol rais Müll.-Arg. -A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 874. - 298. A. Forbe- sit S. Moore. -P.- Journ. Bot. LII (1914) 336, - 299. A, neomexicana Müll.-Arg. ` ck. DC. Prodiit. xv.2. (1866) 874. - 500. A. subviscida Mats. -P.- Proc. Am. Acad. XXI (1006) 440, - 301. 3, Antenina MI. - Arg. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 874 284. Nitschke, Acalypha. -302. A. Botteriana Mill.-Arg. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 875. - 505. A, Dind- heimeri Müll,-Arg. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 875. - 304. A. phleoides Cav. -P,- DC. Prod. XV.2. (1866) 876. - 305.:4. Aarwinskii Müll.-Arg. —P.- Flora LV (1872) 41..- 306. A, Spachiana Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 827. - 307. 4. angustissima Pax. -P.- Dyer. Fl..trop. Afr. VI.l. (1913) 892. - 508. A. squarre- sa Pax -L.- Engl. Jahrb. XIX (1895) 97. - 309. A. obscura Mill.-Arg. -P.— DC. Prodr. mz (1866) 876. - 310. 4. eegetalis Müll.-Arg. -A.- DC. Prodr. XV,2. (1866) 877; Dyer, Fl, trop. Afr. VI.1. (1933) 904; Kew Bull. (1913) 15. -.311. 4. Adamsi t Hob, -P.- Proc. Am. Acad. XXXVIII (1902) 161, - 312. 4. albemarlensis Robins. -P.- Proc. Am. Acad. XXXVIII (1902) 163. - 313. A. cordifolia Hook. fil. -P.- DC. Prodr. XV. 2. (1866) 877; Proc. Am. Acad. XXXVIII (1902) 168. - 514. 4. diffusa Anderss.-P.- 1 Proc. Am. Acad. XXXVIII (1902) 163. - 315.A..flaccida Hook. fil. -P.- Proc. Am. — ; Acad. XXXVIII (1902) 164, - 316. 4. parvula Hook. fil. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) — 877; Proc. Am. Acad. XXXVIII (1902) 168. - 317. 4. reniformis Hook. Pil. -P.- PProc.- Am. Acad. XXXVIII (1902) 164. - 318. A, sericea Anderss. -P.- Proc. Am. Ac. XXXVIII (1902) 164. - 319. A. spicata Anderss. -P.- Proc. Am. Acad. XXXVIII (1902) 164. - 320. 4. strobilifera Hook. fil. -P.- Proc. Am. Acad. XXXVIII (1902) 164. - 321. A. velutina Hook. fil. -P.- Proc. Am. Acad. XXVIII (1902) 164. - 322. 4 chatdmensis Robinson. -A.- Proc. Am. Acad. XXXYIII (1902) 165. - 525. A, Baurit S Rob. et Greenm. -P.- Am. Journ. Sci. L (1895) 144. - 324. 4, fissa Hutch, -P.- Kew Bull. (1912) 27. - 325. A. pendula Wright.-P.- Gött. Nachr. (1865) 176. - 326. A. nana Griseb. -P.- Gött. Nachr. (1865).176. - 327. A. glechomaefolia A. Rich. -P.- Fl. Cub. Fanerog. III (1852) 205. - 328. A. pygmaea A. Rich. -P.- Fl. Cub. Panerog. II (1853) 205. - 329. A, chamaedrifolia Müll.-Arg. -T.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 879. - 330. A. hispaniolae Urb, -P.- Fedde, Repert. XV. (1919) 410. - 331. A. rhombifolia Schdl. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 880. - 332. A. Purpusii Brand. -P.- Univ. Calif. Publ. VI (1914) 53. - 333. A, shirensis Hutch. -P.- Pflanzenr. z ined. - 334. A, Poiretii Sprg. -A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 880; Flor. brasil. . `. .XI.2. (1874) 368. - 335. A. paupercula Pax et K. Hoffm. -P.- Med. Rijks Herb. Leid. nr. 40 (1921) 7. - 336. 4. havanensis Müll.-Arg. -P.- DC. Prodr. XV.2. 881. - 337. A, arvensis Poepp. et Endli. -A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 881; Flor. brasil. XI.2. (1874) 369. - 338. A. aristata H.B.K. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 882. - 339. A, alopecuroides Jacq. -A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 882. - 340. 4 longestipularis Müll.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 883. - 341. A, macrodonta . | AMM.-Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 883. - 342. A, erxthrostachya Mull.-Arg. . . -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 883. - 343. A, chorisanära Baill, -L.- DC. Prodr. Xv. 2. (1866) 883; Flor. Brasil. XI.2. (1874) 353. - 344. A. Claussenii (Turcz.) Müll. Arg. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 884; Flor. brasil. XI.2. (1874) 353. - 345. A o sessilifolia S. Wats. -P.- Proc. Am. Acad. XXII (1887) 450. - 346. A, longespita- ta M£iill.-Arg, -P,- DC. Prodr. XVo2. (1866) 884..- 347. A. purpurascens H.B.K. 4 : -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 884. - 348. 4. radians Torr. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 885. - 349. A. hederacea Torr. -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 885. - 350.4.. monostachya Çav. -P.~ DC. Prodr. XV.2. (1866) 886. -:351. A. anemtoides IMB.K. i | -P.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 886. - 352. A. multicaulis Müll.-Arg. -L.- DC. Proàr. ` |. .XV.2. (1866) 887; Flor. brasil. XI.2. (1874) 354. - 353. A, Herzogtana Pax et Ke Hoffn. -P.- Med. Rijks Herb. Leiden nr. 40 (1921) 7. - 354, A, Nitschkeana Pax et —— — AK, Hoffm. -L.- Pflanzenr. ined. - $55. A, pruriens Nees et Mart. -L.—- DC. Prodr. .XV.2. (1866) 887; Flor. brasil. XI.2. (1874) 355. - 356. A, digynostachya Bill» (7 -L.- DC. Prodr, XYV.2. (1866) 887; Flor. brasil. XI.2. (1874) 355; Bull. Herb. Boiss: E 2.7. (1905) 604. - 357. A. gracilis Spreng. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 841; Fl. . — brasil. Xl.2. (1874) 352. - $58. A, pseudoalpecuroides Pax et K. Hoffm, -A.~ T Pflanzenr. ined. III. UNVOLLSTÄNDIG BESCHRIEBENE UND DESHALB NICHT WIEDERZ UERKENNENDE ARTEN. v A bracteata Mig. -L.- DC. Prodr. XV. 2. (1866) 888. - A. brevipes Rafin. -New - Fl. Am. I (1836) 44. - A. celebica Koord. -A.- Med. Land Plat. XIX (1898). 624. = A. decidua Forsk. -A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 888. - A digyneia Rafin. zer ES Ad WE, Tee ege A DC. Prodr. XV.2. (1866) 888. - A, divaricata Rafin, N. Fl. Am. I (1836) 44. - A, es festzustellen war, die Wuchsform angegeben. Es ist aber zu berücksichtigen, dass nata, Ecklonii, fallax, glomerata, Hochstetteriana, hypogaea, indica, infesta, lan- virginica. »glechomaefolia, Goetzei, Grüningiata, havanens Nitschke, Acalypha. : 285. s p echinata Rafin. N. Fl. Am. I (1836) 45. - A. erosa Rusby, Bull. Torr. Bot. Cl. 'OXXXVIII (1901) 308. - A4. exaltata Baill. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 888, - Ar foliosa Rusby -L.- Bull. N.Y; Bot. Gard. IV (1907) 443. - A. fruticulosa Zort, -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 888. - 4. glandulosa Blanco -L.- DC. Prodr. XY.2. (1866) 888. - A. Jamaicensis Hafin. N. Am. Fl. I (1836) 46. - A, lucida Rusby dë -L.- Bull. N.Y. Bot. Gard. IV (1907) 444. - A. rhomboiden Rafin. - N. Am. Fl. I Si (1836) 45. - A, subtomentosa Lag.. -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 888. - A. tomen- | tosa Blanco -L.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 888. - A. urticaefolia Hafin. - N. Am. FH. (1856) 45. - A. urticaefolia Poir. -A.- DC. Prodr. XV.2. (1866) 889. - A yu- 'eatenensis Millsp-P.- Field Col. Mus. Bot. I ( JW. Fl. Am. I (1836) 46. 1898) 371. - A. zeylanica Rafin. EC IV. ARTEN, DIE NUR DEM NAMEN NACH BEKANNT SIND. d multifida Steud, — DC. Prodr. XV.2. (1866) 889. - 4. muralis Zippel- DC. Prodr. XV.2. (1866) 889. - 4. ruderalis Mart. — Ann. N.Y. Acad. Sc. VII (1893) 225. - 4 salviaefolia Baill. - DC. Prodr. XV.2. (1866) 889. II. DIE WUCHSFORMEN. In der vorstehenden systematischen Übersicht ist schon bei jeder Art, soweit --— ? f da e op die Wuchsform nach Herbarmaterial nicht immer einwandfrei festzustellen und in den Beschreibungen nicht immer angegeben ist. Auch sind zwischen den einzelnen Formen allerlei Übergänge möglich. Besonders ist die Grenze zwischen perennierenden Arten und Halbsträuchern oft recht schwer zu ziehen und auf eine Unterscheidung von Bäu- men und Sträuchern ist von vornherein verzichtet worden. | E Als einjährig gelten folgende Arten: A. alopecuroides, arvensis, australie, boehmerioides, boliviensis, brachystachya, caroliniana, chatamensis, ciliata, ore- Sr ceolata, malabärica, mexicana, neomexicana, ocymoides, oligodonta, persimilis, pi- losa, Poiretii, polystachya, pseudoalopecuroides, segetalis, setosa, simplicissima, Folgende Arten sind perennierende Stauden, bei denen allermeist die beblätter- ` ten Sprosse aus einem holzigen Rhizom entspringen! A. Adami t; albemarlensis, Ale- xandri, aliena, Allenii, anemioides, angustata, angustissima, aristata, Baurit, benguelensis, Botteriana, brevicaulis, Bussei, capensis, caperonioidesy chamae- drifolia, Claussenii, contermina, cordifolia, depressinervia, diffusa, dissitiflo- ra, entumenica, fissa, flaccida, Forbesii, Fournieri, Frederici, glahdulifolia, e is, hederacea, Herzogiana, hispani- Karwinskii, Katharinae, Longiana, Ltebmanni, deier EE E | | Manniana, monostachya, multispicalis, nana, noronhae, nyasstoo, — Sege SCH parvula, paueifolia, paupercula, peduncularis, pendula, peti- olaris, phleoides, polymorpha, psilostachya, punctata, purpurascens, Purpusii, Pyg- maea, radians, radicans, Rehmanni, reniformis, rhombifol ta, rotundifolia, sabuli- : Cola, senegalensis, senensis, septemloba, sericea, sessilifolia, sidaefolia, spi- de cata, stenophylla, strobilifera, E apri subviscida, vagans, er, ina li li Ineraria, Wilmsii, Zeyheri. ; UE = Die ee Abram aber abo Holzgewächse, und zwar überwiegen bei weitem - die Sträucher. Auf ihre Aufzählung kann verzichtet werden. Nur die Arten, die als Bäume bezeichnet werden, seien genannt; os sind dies: A, Buohtieni, caucana, Car- ` diophylla, controversa, grandis, Jul iflora, longispica, madreporica, radula, ri- cularis, scandens, Sonder iana. olae, irazuensis, 286, ' : Nitschke, Acalypha. III. GEOGRAPHISCHE VERBREITUNG DER GATTUNG ACALYPHA. Bei dem Versuch, das Material nach pflanzengeographischen Gesichtspunkten dar- stellen muss men stets im Auge behalten, dass die Verbreitung einer Gattung, die Se 360 Arten in den Tropen und Subtropen der alten und neuen Welt vertreten ist, heute noch lange nicht völlig bekannt sein kann, dass also das Nicht-Bekanntsein" von Arten noch nicht ihr Nicht-Vorhandensein bedeutet. Es ist durchaus sicher, dass noch zahlreiche neue Tatsachen unsere Kenntnis der geographischen Verbreitung. der Gattung Acalypha. bereichern werden. ‚Grundlage jeder pflanzengeographischen Untersuchung ist die Kenntnis der Ver- . breitung der in Frage kommenden Arten und.die sich daraus ergebende Verbreitung d. Gattung. Zur Feststellung der Verbreitung der Arten der Gattung 4calypha wurde die “gesamte bei der Artenübersicht und im Literaturverzeichnis angegebene Literatur kritisch benützt, vor allem aber das sehr umfangreiche Herbarmaterial der Staatli- chen Botanischen Museen Berlin, Breslau, München, des Hofmuseums in Wien sowie : wertvoller Privatsammlungen zu Grunde gelegt. Zweck der vorliegenden Unversuchung ist es, aus der Fülle der Einzelerscheinungen allgemein giltige Gesichtspunkte zu gewinnen. Deshalb ist auch in dieser Arbeit die rein induktive Methode 9 EE PE DAS ARE DAL, u. pio Are9ale a er Sirenen Arten. ^4 Geographische Überstiont. RE EE? Die afrikanisch-asiati schen Arten. Trotzdem die Gattung Acalypka über die Tröpen und Bubtraopen der ganzen Erde verbreitet ist, gibt es doch nur wenige Arten, die mehr als einen Kontinent bewoh- nen. Über die beiden Erdteile Afrika und Asien erstrecken mr fünf Arten ihr Are- al, nämlich 4. paniculata, fruticosa, indico, brachystachya und ciliata. Die bis 2 m hoch werdende A. paniculata , zur SektionLinostachys gehörig, . von krautigem bis strauchigem Wuchs, findet sich fast im ganzen tropischen Afrika. Sie kommt von der Goldküste über Ni sm-Niam-Land bis Eritrea, im innern des Kongo- Beckens, südwärts bis Angola und im Osten südwärts bis Rhodesia vor und gedeiht fast überall in Flusstälern, an Bergabhängen, in Getüschen, im gelichteten Urwald. Sie bewohnt auch Süd-Indien, Ceylon und Jare, = Die einjährige 4. cillata ein. lästiges Ackerunkraut, zeigt auch in Afrika die grösste Verbreitung. Sie kommt in Eritrea,. Abyssinien, Uganda, Südost- und Zentralafrika,. Guinea vor und ist die ein- zige Art, die auch die Cap Verdischen Inseln und St. Helena bewohnt. Es ist aller- dings zweifelhaft, ob die beiden letzgenannten Vorkommen ursprünglich sind. Sie E findet sich ferner in dem südlichen Küstengebiete Arabiens, bewohnt den grössten =. Teil Indiens, wo sie bis zum westlichen Himalaya vordringt, und dort 2000 m empor- d steigt, und die Insel Ceylon. - Wesentlich kleiner ist das afrikanische Areal der . ebenfalls einjährigen, als Unkraut in Gärten und Feldern, an Wegen, auf Orasplütz- - | en und sonnigen Stellen sich breit machenden, brennessel-ühnlichen 4. brachysta- E chya . Sie erreicht den Westen des Kontinents nur in einer schmalen Zone zu beiden Seites des Äquators, während sie sich im Osten des Festlandes weiter ausbreitet. . Dagegen ist ihr asiatisches Wohngebiet wesentlich grösser als das der vorigen Art. Ausser Indien, wo sie ebenso wie 4, ciliatoweit nach Norden reicht, bewohnt sie | . auch Ostasien, dringt hier fast bis zum 409 n. Br. vor und tritt hier in die Polar- . grenze der Gattung. Merkwürdig ist, dass sie von den Inseln nur Java bewohnen soll: ` - 2A. indica, gleichfalls ein einjähriges Unkraut des tropischen Afrika und Asien, | das an BÉchen, unter Palmen, im Grasland, aber auch an Wegrändern üppig gedeiht ou. d | ausnahmsweise "bis lm hoch wird, bewohnt Afrika vom Gebiete des Nil bis nach Trans“. . vael und von Angola und dem Kongobecken bis Ostafrika. Sie findet sich auch auf — .- den zu Ostafrika gehörigen Inseln, sowie auf der madag-assischen Insel Nossibé. EE ist sie aber auch auf Madagascar selbst noch nicht gesammelt WO Nitschke, Acalypha. DRS den. In Asien bewohnt sie Südwest- und Südarabien, Yorderindien bis zum Himalaya, die Küstengebiete von Hinterindien und China, ferner die Philippinen und Java, aber nicht Borneo ‚und Sumatra. ~ Von den afrikanisch-asiatischen Arten bewohnt das kleinste Areal 4. fruticosa, ein Strauch mit mutunförmigen, meist rötlichen, zuweilen silbergrauen Zweigen und birkenähnlichen Blättern, Diese Art ist in ih- rem Vorkonmen auf den Osten des Kontinents beschränkt. Von Eritrea über Abyssini- en, wo sie bis in 2000 m Höhe: vorkommt, das Galla-Hochland, Britisch- und Deutsch- Ostafrika und Sansibar reicht die über die Südwestspitze Arabiens bis Vorderindi- en. Hier bewohnt sie aber nur das südwestliche Gebiet der Malabarküste und die Insel Ceylon. Nach MÜLLER soll A. fruticosa auch auf den Molukken vorkommen, Hut- CHINSON erwähnt aber dies Vorkommen nicht. HOOKER nennt auch Pegu, Martaban und Ava, hat aber Exemplare von dort nicht gesehen. Ausser mit Asien hat Afrika mit keinem Erdteile gemeinsame Arten, denn das Vorkommen von 4. indica in Mexiko kann hierbei nicht inbetracht gezogen werden, da diese Art dort offenbar eingeschleppt ist, sonst würde dieses sich allen Ve~- d getationsformationen leicht anpassende Unkraut längst viel weiter verbreitet sein, als es tatsächlich der Fall ist. Freilich scheint es, dass A. indica im Laufe der Ux letzten Jahrzehnte an Boden gewonnen hat, da sie von immerhin zahlreichen Stellen x vorliegt. Die auf dem Festlande von Afrika vorkommenden Arten. x Yon den mr in Afrika vorkormenden Arten bewohnen den grössten Teil des afri- kanischen Gattungs-Areals 4, ornata und senensis. Sie finden sich an den verschie- densten Standorten, an sonnigen Wegründern, auf verlassenem Kulturlande, an Fluss- ufern, als Unterholz in Wäldern u.s.f. - Sowohl die Küsten des Atlantischen als Se auch des Indischen Ozeans erreichen innerhalb eines etwas beschränkteren Areals. p zwei weitere Arten: A, crenata und A. segetalis , von denen letztere als Acker- cm unkraut sowohl auf altem Kulturlande, in Kaffeepflanzungen und Plantagen, als auch ` — an sehr sandigen Stellen, an felsigen Abhängen, in den Grassavannen, an bewaldeten ` Sanddümmen, an sonnigen und halbschattigen Orten gedeiht und in breitem Saum lüngs S der Westküste von Togo bis nach Deutsch-Südwest-Afrika und dann zwischen den 15. und 259 südl. Breite den Kontinent quer durchsetzend bis zur Ostküste Afrikas = vorkommt, während 4, crenata auf einen Gürtel zwischen Wüste und Äquator beschränkt S ist, der sich in der Osthälfte des Erdteils nach Süden zu verbreitert. Ihre Haupt-Entwickelung in Afrika zeigt die Gattung in der östlichen Hälfte | des Kontinents, wobei die meisten Arten westwärts über die grosse Bruchzone, die durch den Albert-, Albert-Eduard-, Kiwu-, Tanganyika-, Meru- und Bangweolo-8ee gekennzeichnet wird, nur wenig hinausreichen, womit allerdings nicht gesagt sein soll, dass hier ein geologischer Faktor die Verbreitungsgrenze bildet, Am weite- sten überschreitet diese eben gekennzeichnete Westgrenze die perennierende A4, vil- lieaulis. die auf weiter Strecke bis an die Nordgrenze des Gattungs-Areals vor- dringt und im Westen den Tschad-See erreicht. Im Osten kommt sie vom Abyssini- schen Hochlande bis Deutsch-Ostafrika vor. Sie steigt im Nyassa-Hochalnde 1100 m, am Kilimandscharo 1200 m hoch. Im allgemeinen schliesst ihr Areal das von d. 8èm nensis. der sie habituell nahe steht und mit der sie früher oft verwechselt wr- „u de Bus: Fin wenig westlich der Seenkette kommt auch noch die von Abyssinien bis: zum Nyassa-Hochlande in nord-südlicher Ausdehnung verbreitete halbstrauchige A, psilostachya vor, während die strauchige 4. Volkensii bloss bis en die Seen im | Westen reicht und südlich des Viktoria-Sees bereits erlischt, Noch wesentlich je kleiner sind die Areale von 4. neptunica und 4, bipartita, die auf das Hochland | von Britisch- und Deutsch-Ostafrika beschrünkt sind, während A. subsessilis mehr SE: die kiistennäheren Gebiete bewohnt. Dagegen scheint ER Stuhlmannt, deren Verbrei- 5 tungsgebiot sich auf die Hochländer des grossen Seengebietés bis zum Nyassa-See erstreckt, das miefland völlig Zu meiden. | SZ i N Ge ta dun zentralafrikanischen Hochlande, yon Abyssinien im Norden bis zum Nyas- | Salande gibt es auch eine Anzahl von Arten, die nach unserer heutigen Kenntnis zur soh» klolne Areale bewohnen und die man deshalb als Endemismen anzusprechen . 288. Nitschke, Acalypha. hat. Westlich des oberen Nil in Äthiopien und Kordofan ist die einjährige l. Hoch- — stetteriana von KOTSCHY gesammelt worden. Aus Abyssinien ist die als Art etwas zweifelhafte holzige A, sidaefolia einmal nachgewiesen. A. acrogyna ist von MILD- BRAED und von DEWEWRE festgestellt. In Deutsch-Ostafrika kommen. endemisch 4, EZn- — gleri zwischen Muhese und Lungusa und A. Bussei bei Kitanda vor. - Ebenfalls stark ausgebildet ist der Endemismus auf dem Nyassa-Hochlande. Hier. sind festgestellt .in der Gegend des, Bangwelo-Sees die beiden strauchigen Arten 4, Homblei in Ober- Kstange und A. Helenae in dor Baumsteppe in 1000 m Höhe. sowie die krautige As ` angustissima ii oberen Kongogebiet. Vom N; yassaland südwárts bis Rhodesia ist 4, chirindica entwickelt und nach Osten bis Portugiesisch-Ostafrika sowie auf der Insel Likona im Nyassa-See kommt 4. nyassica vor, während A. parcifolia. nur auf Portugiesisch-Ostaírika, auf die Nähe des Nyassa-Sees. ‚beschränkt ist. Aus Nordost- Urundi stammt die perennierende 4. Coetzei. Kenn men so eine Anzahl von Arten, die vom Hochlande östlich des Victorino Sees bis zum Nyassa-Hochlande reichen, so fehlt es andererseits auch nicht an solchen, die von hier aus ihr Verbreitungsgebiet nach. Süden erstrecken und das Gebirgs- und llochland von Südost-Afrika mit umfassen. So reicht das Areal der Staude 4. caperomioides von Rhodesia, wo sie in über 2500 m.Höhe vorkommt, über Transvaal bis in den Oranje-Staat, ohne die Küste des indischen Ozeans zu errei- chen, während 4. peduncularts ihre Haupt-Entwickelung. bereits in Südost-Afrika, in der Kap-Kolonie, in Transkei, Tembuland, Pondoland und Natal findet, Dis zum Südende des Nyassasees reicht dis in Südost-Afrika nicht seltene 4. punctata. A. glomerata dagegen bewohnt ein schmales, an der Küste von Britisch-Ostafrika bis über den südlichen Wendekreis sich hinziehendes Areal und verbindet auch ih- rerseits das nördlich gelegene Entwickelungszentrum mit dem, südostafrikanischen. In dem Gebirgs- und Hochlande von Südost-Afrika hat sich eine Anzahl von Ar- Een entwickelt, deren Areale sich ziemlich genau decken, Es. sind dies: 4. glora- fa, die den grössten Bezirk bewohnt, 4. angustata, petiolaris, Filmsii unddepres- ; sinervia, die im Zululande endeinisch entwickelte 4, entwmenioa, sowie A4. glane . x dulifolia unà A. Sonderiana, die beide in Natal bei Durban festgestellt wurden. Den Übergeng vom südostsfrikanischen Hochlande zum Gebiet des eigentlichen " Kaplaendes vermittelt die einjährige 4. Ecklonii, während im Kaplande d nur. zwei Stauden vorkommen: -le capensis, und auf kleinem Gebiet A, Zeyher | Fin Zentrum reicherer Entwickelung liegt dann noch an der RE Afrikas etwa zwischen Äquator und 200 südl. Breite auf dem llochlande von Nieder-Guinea. ` Hier bewohnen etwas ausgedelintere Areale: A, ambiguo und A, polymorpha, © in nie-. driges Holzgewüchs, das auf dem Bihe-Plateau weit nach dem Innern Afrikas vor- dringt. Ausser diesen zeigen ausgesprochen endemische Ausbildung: As eriophylla, dumetorum, benguelensis, Grüningiana, diesenensis nahe steht, und südlich der Kongomündung fuscescens, sowie angolensis und Welwitschiana. Terner treten noch. weiter nördlich endemisch auf: A, Dewewreii am Kongo, A. Manniana in Kamerun und A. nigritianain Ober-Guinea, westlich der es sowie am oberen Senegal die perennierende 4. senegalensis. E Die Arten der NED Sera d D = Oharskterisktsch ist die geringe tege der afrit cban Inseln in die B - Arkale weiter verbreiteter Arten, Wenn man von den dicht an der ostafrikanischen Küste gelegenen Inseln, wie Pemba, Sansibar und Mafia absieht, da sie ja ganz. den Charakter von Festlandsinseln tragen und auch pflanzengeographisch dem Kontinent zugerechnet werden müssen, so zeigt sich zwischen dem Festlande und den afrika-. .. nischen Inseln im indischen Ozeane ganz geringe Übereinstimmung. |. ` Von den bisher genannten Arten schliesst nur dag Areal von 4. 4nilica den : pem Teil dieser Insein ein. ` | ev skar hat mit Afrika sonst nur eine Art, A pibitflora, gemeinsam, die "auf dem Kontinent nur in einem kleinen Gebiete an der Ostküste, etwa zwischen : . dem 209 s. Br. und dem südl. Wendekreise verbreitet zu sein scheint. Mit den In- ; en der Amiranten, Seychellen und Maskarenen beherbergt SE noch 3 genannten Arten, keineswegs abe Nitschke, Acalypha. | 289. 4. arborea, mit der Maskareneninsel Bourbon hat sie 4. integrifolia gemeinsam während es sonst noch 26 nur aus Madagaskar bekannte und deshalb sis Enderiismen anzusprechende Arten aufweist. Es sind das: die perennierenden 4, Zyallt und vul- nerorig und die strauchigen A. diminuta, „amirnensis, codonocalyx, Hildebrandtii, urophylla, Baronii, Spachiana, hologyna, squarrosa, marginata, fasciculata, chi- bomboa, leptomyura, rottleroides, Richardiana, meiodonta, Leoni, Humblotiana,. Ba- Aer ioo, Paxiana, Spiciflora, sowie die baumförmigen Arten 4, medreporica, Juli- [lora und radula. =- Auf die Inselgruppe der Comoren ist beschränkt die strauchi- ge. A. Comorensis, . Die asiatischen Arten. Was die Ausbildung rein asiatischer Arten anbelangt, so handelt es sich nur um wenige, und, Soweit wie bisher unterrichtet sind, meist lokal verbreitete Sippen. Von diesen sind 4, oder wenn man die HOOKERsche Auffassung zugrunde legt, sogar nur ó Arten in Vorderindien, 2 in Hinterindien und 2 in China nachgewiesen. Aus Vorderasien, vom Gebirgsland der Malabarküste, sind 4, Dalselli und A. mae labarica bekannt. Sonst kommen im Süden Vorderindiens und am Gebirgsrand der Mala- berküste noch vor A, alnifolia, die eine weitere Vergreitung besitzt, und A, lnace- olata, die aber von HOOKER nicht als selbständige Art betrahtet, sondern zu A, fallax gezogen wird, ob mit Recht, wird die in Angriff genommene Revision der Gatv tung zeigen. Von der Südspitze Vorderindiens und der westlichen Hälfte Hiterindi- - ens erstreckt A. fallax ihr Areal nach Süden über Malakka, Sumatra, Java und Cey- lon. - Aus Siam ist 4, Kerrii von CRAIB beschrieben worden, Die von HUTCHINSON A4. Lacei benannte, im Norden Hinterindiens gesammelte Art weist in ihrem Vorkommen bereits nach China hinüber. Dort sind, ausser den weit verbreiteten Arteni.. indis ca und A. brachystachya, zwei einander nahe stehende Sträucher endemisch, und zwar 4. Mairei, die in West-Szechuan in, 500 m Höhe und von LIMPRICHT in Ost-Tibet an Felswünden in 1800 m Höhe gesammelt wurde, und 4; acmophylla, die aus l[upéh. be- kannt ist. Die in China zwischen dem 20. und 409 n. Br. häufig vorkonmende einjäh- rige A. australis findet sich auch.auf Formosa und ist in Japan weit verbreitet. Arten, die auf Inseln des Grossen Ozeans vorkommen. Die Inselwelt des Grossen Ozeans ist im Gegensatz zu Asien reich an Arten der Gattung Acalypha . Die Verbreitungsdichte nimat aber von Westen nach Osten beträcht- lich ab. Man muss auch hier zwiscken solchen Arten, die ein grósseres Areal bewoh- . nen und Endemismen. unterscheiden. Übersichtiicher als eine Beschreibung ist die auf Seite 290 gegebene Zusammenstellung, die die Verbreitung der einzelnen Arten, die ein grösseres Areal innehaben, überblicken lässt. Die Arten sind in systemati- scher Reihenfolge, die Inseln, bzw. Inselgruppen von Westen nach Osten angeordnet. Von den in der Tabelle Seite 290 genannten Arten soll A. insulana nach SCHU- MANN und LAUTERBACH von Ostasien bis Polynesien verbreitet sein, doch sind. mir westlich von Neu-Guinea keine Vorkommen bekannt geworden. Ein von ZIMMERM (ar. 136) in Siam bei Genkoi im Urwalde gesammeltes Exemplar ist von WARBURG als 4, grandis bestimmt worden. Die tabellarische Übersicht gibt nur einen Überblick über die Verbreitung der - r den gesamten Bestand der von den Inseln des Gros- . de a setzt bekannten Spezies an. Dieser wird wesentlich vergrössert da- a und Asien bewohnende und 2 in Asien vorkormende Arten auch auf den Inseln des Grossen Ozeans verbreitet sind, sowie durch zahlreiche Ende- mismen. Sämtliche in diesem Gebiete vorkommenden Arten, zugleich ein Verzeichnis der die einzelnen Inseln bzw. Inselgruppen bewohnenden Spezies weist die weite- re Zusammenstellung nach. Nitschke, 290. Acalypha. à d di al :| 8 88 Edi IR IE |S dd |ia t| 07 bi 6| RI | €|G vi 2S 1c IBI doalupha |) BS S3 à 3/$P]8|2|8 |. 35 2 o rA > Aje | S H w |E E 5 o © 5 E: a e © ei £& lo 1 sei er = e o fu SEET IB E e à Kai hd Olio m 3 403 ^r Pe sur o | g ERBE, x "IP " m ne um rrt. rer vk zb * y - - $c T uw ultw D = ain araa eroa ........ GN E e + E p[- SE en EE rb Ee Bee A - grandia ........--.4-|- | - 1 Let + | +1 + + t| zl + j+ - EE erte Q1... ol — Tee Le ls tle los tel cla a Aispida ec o n, n n n9 n n v|-ck * — m - + — < + ps E E -— e M NIINESTAnd (242r. dels dx Le Ric lae E P E E ET EEN Ee LE E | - |- |- - |- | + -| - Bein spinescens .........|- | - | - +j- |- - |- | - -i -| -| +|- - laevifolia Sp 92» * 9» * e ele - - - - E? — EN — - u + ES + EE E EE ie Te |t-'l* + Is JI oe SE E E EE Brachystachya ......|-|]- | + l= |- |= E pa h= SA P E D E oehmerioides ......|- | - | + - j= j- + |- + - +| - +/+] = Insel Weiter berbreitete Arten Endemische oder auch auf dem Festlande von | auch auf andern | Arten pazifischen In- Afrika u. Asien Asien ‚seln. fallax hispida. : caturus paniculata fallax caturus indica hispida boehmerioides caturus spinescens . indica 7 auf | Zollingeri ; (auf Timor). (auf Sumbava) indica fallax hispida i grandis stipulacea oaturua cardiophylla ` grandis tomentos stipulacea grandibractea- indica boehmerioides Te EES EEN ak A J Nitschke, Acalypha. bekannt) H 291. Insel Weiter berbrcitete [Arten ; Endemi sche 1 oder auch auf. boss Festlande von auch auf andern | Arten Inselgruppe. r-- pazifischen In- v Afrika u. dno. Asien seln. Formosa australis akoens is Jormoa3ana . Karolinen grandis Admiralitäts-I. grandis Neu-Guinva und grandia | novo-gunieensis Bismarck-Arch, insulana stenophylla boehmerioid. nematorhachis longispica : Selomons-Ir granlis boehnerioid. Neu-Caledonien Pancheriana bk neo-caledonica Fidj i-Inseln l grandis rivularis Wilkesiana. latifolia insulana atipularis laevifolia anisodonta boehmerioid. denudata reparla Samoa-Inseln longispica Tilkesiana ‚boehmerioid, Gesellschafts- inseln Es Ze Konia (mir un- Jardinei bekannt) Orjam (mir | brevibracteata : unbekannt) tenuiramea Fennua (mir un- laevifolia | Die australischen Arten. Auf. dem Festlande von Australien finden sich nur wenige Arten. Sie sind auf ei- nen schmalen Hochlands- und Gebirgsstreifen am Ostrande des Kontinents beschränkt und kommen nur etwa zwischen dem 15 und 300 s. Br. vor. Die wenigen Arten sind als Endemismen umsomehr anzusprechen, als sie auch auf dem eben bezeichneten Gebiet nur lokal ‚verbreitet sind. Es sind sämtlich Sträucher. A, eremorum kommt nur im sind. ‚östlichen Queensland vor; A. Cunninhami ist an der Moreton Bay gesammelt, während 4. oapillipes und A. nemorum auf das Grenzgebiet von Queensland und Neu-Süd "Wales beschränkt 292. Nitschke, Acalypha. Die extratropischen nordamerikanischen Arten, Die Zahl der Arten, die Nordamerika bewohnt, ist ausserordentlich gross, E ep die "erbreitungsdichte innerhalb dieses Gebietes schr verschieden. : Arten, die das extretropische Nordamerika im Süden etwa bis zum Wendekreis d. Krebses reichend bewohnen, besitzt Nordamerika nur wenige, aber diese haben zuwei- len recht ansehnliche Areale inne. Die grösste Verbreitung innerhalb dieses Ge- biets ar dio als Unkraut in Kulturen, in Wäldern, Gebüschen und auf trockenen Plätzen, sowie als Ruderalpflanze vorkommende As virginica, die von allen Arten der E Deng am weitesten polwärts vordringt. Nach SMALL kommt sie sogar noch nörd- lich der grossen kanadischen Seen vor.Weniger weit nach Norden reicht die auch auf die nördlichen Bahamainseln, also auf westindisches Gebiet übergreifende A. caro- . liniana.Reide bewohnen aber nur das atlantische Nordamerika. Ausser ihnen kormen auf dem Festlande noch vor: 4. Lindheimeri in Texas und Arizona, A, neo=mexioana in Neu-Mexiko, Arizona und dem nórdlichen Mexiko und 4. radians in Texas und dem angrenzenden östlichen Mexiko. Zu diesen gesellen sich im Wes en noch eine Anz ahl lokal verbreiteter Arten, nämlich A. Pringlei in Nord-Sonora, 4. papillosa, bei Agiabampo gesammelt, und de rvifolia, die bei S. Augustin am pazifischen Ozean festgestellt wurde, sowie im Süden der Halbinsel Californien A. oomonduana, californica, umbrosa undaliena, | Wenn auch das aussertropische Nordanerika als artenarm bezeichnet werden muss, so. steigert sich die Artenzahl im Süden des extratropischen Gebietes schon wesent- lich. Eine Anzahl von Spezies reicht auch bereits in das tropische Gebiet hinein. ' So dringen auf dem Festlande über den Wenäekrers des Krebses nach Süden vor: A, hederacea, die im mittelsmerikanischen Xerophytengetiet, In Texas, Neu-Mexiko und ` dem angrenzenden Mexiko verbreitet ist und besonders an sandigen und steinigen Er Stellen vorkommt, 4. subviscide, 4. phleoides und A. polystachya. Letztere, eine einjährige Art, 8011 nach MÜLLER auch in Peru vorkommen. - Wesentlich artenrei- "cher ist Das Gebiet des tropischon Nord- und Mittelamerika. E Ausser dem tropischen Nordamerika aiunt ganz Mittelamerika und Wetindien pp persimilis, die von Mexiko bis Guatemala und auch auf den prosen Antillen vor- . kommt. : ur Auf MODUS ikcntaohaentrhdanc dH CLR PAUL TEE sind beschränkt 4. pilosa und A. leptopoda, deren Areale sich ziemlich genau decken und etwa vom Wehdekrei- se des Krebses bis zur Landenge von Panama ziehen. Die zur Sektion Linostachys ehörige A. Schlechtendaliana bewohnt nur das südöstliche Mexiko und das nördli- ‚che Zentralamerika .bis Guatemala, w während 4. unibracteata mr auf einem kleinen östlichen mexikanischen Gebiete und auf Yucatan nachgewiesen ist. | In Nordamerika und Westindien kommen vor, ohne das Festland von Zentrelaneri- ka zu erreichen, ausser der schon erwähnten 4. caroliniana, 4. dhamaedrifolio, d ren Hauptvorkomuen auf den grossen und kleinen Antillen liegt, die aber auch im ‚südlichen Florida en würde, und 4. laxiflora, die bisher nur aus dem | südöstlichen Mexiko und aus Cuba bekannt ist. | A maf dem ee bewohnen südlich des Wendékreises E pagane unà, A von einen Standorte bekannt edi sind: E Eeer R ee h aves obscura, longipes und longespicata, sämtlich aus der Provinz San Potosi, is "lepto oclada aus West-Mexiko, ferner A. sessilifolia, Karminskit, Dë eg ar er wurde am Jorullo in M m Höhe- LC brevi- 3 SC E = 2 : E ] = er TES e ege ne, E E E T ST SE "orm Meist in Südamerika. Nur 4. . Haiti, St. Vinzent, Becqia, . Sine ausgedehntere Verbreitung, d E ARUM P ER dr cnr tu Erro E M MET CRI eg espinas A MEER S LEE IR RE. MENT sl, Nitschke, Acalypha. 293. e caulis am Rio del Monte, A, glandulosa bei Salvatierra, A. Lindeniana bei Puente: Nacional. 4. conspicua und die an schattigen Stellen wachsende A. rhombifolia sind aus der Provinz Xalapa bekannt geworden. 4. oliganthe kommt in der Provinz Vera Cruz vor, 4. Frederiei, melochiaefolia und Botteriana sind bei Orizaba gesammelt und A. purpurascens bei Mexiko und Rosa Mexikanorum, A. Zangiana ist bei Quilapa und 4. oreopola nahe der Westküste festgestellt. Aus Oaxaca sind bekannt: A.. Bot- teriana, microcephala, longestipularis, depauperata, trachyloba, Katharinae, glan- dulifera, sabulicola, lignosa, Purpusii. > - Ausser diesen zahlreichen Arten werden aus Mexiko noch ohne weitere Standorts- angaben genannt die Sträucher A, macrostachyoides, tricholoba, Lagascana, ceincta, triloba, Schlumbergerii, acapulcensis, die Stauden A. mollis, adenostachya, mono- stachya, anemioides, sowie die einjährige 4. mexicana. Im Verhältnis zu Mexiko ist in Zentralamerika der Endemismus verschwindend ge- ring. Aus dem südlichen Mexiko, aus Xiapas ist A, capitallata bekannt. Von der Halbinsel Yucatan ist .l. Seleriana nachgewiesen, aus Guatemala ist A. euphrasio- stachys, aus Honduras A, Lotsii, aus Salvador A. firmula. Auf dem Isthmus von Pe- nama, in Costarica kommen endemisch vor: A. septemloba bei Karthago, A. oostari- censis, radinostachya,die im Urwalde gesammelt wurde, und A, irazuensis, die in 2500 m &m Vulkan Irazu festgestellt wurde. Von den nur auf den westindischen Inseln vorkommenden Arten haben, soweit un- sere Kenntnis bisher reicht, nur wenige eine Verbreitung, die sich über mehrere benachbarte Inseln erstreckt. So kommt A, glechomaefolia auf Cuba und Haiti und A. portoricensis auf Puerto-Rico und den Jungerninseln vor. Dagegen sind in ihrem Vorkommen beschränkt auf: _ Cuba: A. leptorhachis,. distans, havanensis, fissa, pendula, nana, pygmaea | Jamaica: A. hernandifolia, elliptica, virgata, laevigata, pruinosa, jamaicensis, Alexandri, scabrosai Haiti: A. tomentosa, angustifolia, hispaniolae; . Porto-Rico: A. Berteroand, bisetosa. | Ausser diesen zahlreichen auf das tropische Nord- und Mittelamerika beschränk- ten Arten gibt es noch eine Anzahl solcher, die das gesamte tropische Amerika beider Kontinente bewohnen. Die Verbreitungsgebiete dieser Arten sind recht verschieden. Während 4, Schiedeana nur aus Mexiko und Venezuela bekannt ist, bewohnt A. alopecuroides Süd-Mexiko, Zentralamerika, Cuba, J smaica, Porto-Rico, Grenada und ist auch in Venezuela bei Caracas nachgewiesen. A. setosaist in Mexiko, Yucatan, den Baha- mas-Inseln, auf Cuba, St. Therese, Porto-Rico und Sta. Lucia heimisch und findet sich vielleicht auch im nördlichen Südamerika; sie soll sogar noch in Ecuador vorkommen. A. arvensis, ein Unkraut, ist von Mexiko über Mittelamerika bis Merti- nique und in Südamerika bis Peru verbreitet. A. diversifol ta findet sich in Mexi- ko, Guatemala, Costarica, Columbien, Peru, Bolivien, Brasilien, Venezuela, aber auch auf Cuba. Das Verbreitungsgebiet von 4. maorostachya deckt sich im wesentli- chen mit dem von A, diversifolia. Es erstreckt sich von Mexiko über Guatemala, Honduras, Costarica, Columbien, Venezuela einschliesslich der Inseln Margarita u. Trinidad nach Osten und über Peru, Bolivien und Süd-Brasilien bis Minas Geraes nach Süden. Beide Arten umgehen das Amazonas-Urwaldgebiet im Bann Das Areal von A Poiretii reicht von Mexiko durch Guatemala bis Südamerika. Sie kommt hier nörd- lich und östlich des Amazonasgebietes vor, hat aber ihre iv we mere südlich | desselben in Südbrasilien, Paraguay und Argentinien, In das andine Vebiet dringt Bie ebenso wenig ein wie in das Urwaldgebiet des Amazonas. Ri Ubi Einige wenige weitere Arten erreichen Nordamerika nicht nehr. Sie kommen woi me Zeg e riisto hat in Westindien, wo ste auf Cuba, Jamaica, Grenada, Bonaire, Curagao und Aruba nachgewiesen ist, ne, wöhrend sie in Südamerika den Norden, Columbia, enezuela, den Osten und Süden Brasiliens, und im Westen Bolivien und Peru be-: t twickelung, haben aber ihr Hauptverbreitungsgebiet u- 294. Nitschke, Acalypha. wohnt, aber das Amazonas-Urwaldgebiet meidet. 4. membranacea ist aus Cuba und Co= lumbien nachgewiesen, A. villosa, die in Mittelamerika noch Costarica bewohnt, ' meidet das südamerikanische Urwaldgebiet, indem sie es im Westen und Süden umgeht, Nördlich desselben zwischen den Mündungen des Amazonenstromes und des Orinöko ist sie anscheinend nicht anzutreffen. In Panama und Columbien bewohnt A. aristata ein kleines Areal. Die südamerikanischen Arten, In Südamerika lassen sich deutlich zwei Entwickelungssentren unterscheiden: A. ein in den Anden gelegenes westliches und ein südöstliches im Brasilianischen = Hochlande, die beide sehr artenreich sind und aus denen F, PAX und K. HOFFMANN um bald noch eine Anzahl neuer Formen beschreiben werden. Während das mittlere und untere Amazonasgebiet keine Arten beherbergt, dringen in das obere einige andine Typen ein. Auch der Nordosten Südamerikas ist artenarm. Ebenso nirmt die Arten- fülle im Süden des Kontinents ab und erlischt an der Westküste bereits unter dem M Wendekreise, während im Osten A. communis bis zum $50 s. Br. vorkomt. e Sektion Lir \ostachys, deren amerikanische Arten sämtlich Holzgewächse sind, hat im rigen Gebiet Südamerikas ihre Hauptentwickelung. Ausser der weiter ver- breiteten-4. villosa kormen hier auf die Anden beschränkt vor: A. platyphylla u.. . A. subandina, die aus Columbien, Ecuador, Peru nachgewiesen sind, sowie A. salis cifolia, die "bisher aus Ecuador "und Peru bekannt ist. - Ferner bewohnen aus der Sektion Zu-Acalypha susgedehntere Areale A. cuneata, die von Venezuela über Co- lumbien bis Peru verbreitet ist, A. heterodonta, bekannt aus Tenezuela und von |. - JFusse des Chimborasso aus Ecuador. Von Ge über Peru bis Bolivien sind ver- breitet A. padifolia und A. stricta. Sie steigen in Gebirgswäldern bis 2700 m hoch. Aus den Wäldern Boliviens ist mehrf ih bekannt A.: benensis. Von einjährigen Arten kommt im andinen Gebiet A. boliviensis vor, ein in Kulturen und auf Rude- . ralplätzen häufiges Unkraut, das zu den am weitesten nach Süden vord-ringenden Arten zählt. S Neben diesen weiter verbreiteten Arten ist das andine Gebiet durch einen stär- ken Endenismus ausgezeichnet. So finden sich in Venezaue] a: A. tenuifolia und A. Müilleriana bei Puerto Cabello, in Colunbien A. carthagenensis in Wäldern und Gebüschen bei Carthagena, 4. callosa, A. caucana in der Provinz. Antioquia, 4. neogranatensis in der Provinz Mariquita und 4. erythrostachya bei Bogota. In Ecuador kommen endenisch vor: A. Eggersii bei Hacienda El Re- creo, A. andina am Rio Verde und 4. infesta,ein einjähriges Unkraut, das in Kul- türen bei Cuchero festgestellt wurde. Aus Peru sind fast durchweg ohne nähe- re Standortsangabe genannt A. Forbesii, dictyoneura, peruviana, bullata, Ruizia- . ma, stricta, stenoloba, contermina, macrodonta, reflexa, und divaricata. Im west- lichen Brasilien reitht in das oberé Amazonasgebiet hinein das kleine Areal von . JA. Juruana. Besonders ausgebildet ist der Endbmisrus im Hóchlande von Boli- vien, Von hier wurden beschrieben A, macrophylla aus feuchten Niederungen bei Tarapoto, 4. Milliamsii von San Buene Ventura, A. lycioides aus dem Bergwalde bei Charagua, 4. stachyura, mapirensis, capillaris, die bei Mapiri festgestellt wurden, 4. paupercula, die an Wegböschungen im Walde bei Chamatindi gesammelt ` wurde, A Mandonii, die am Sorata in Wäldern in 2700 m Höhe vorkommt. Ferner wur- den gesammelt: A. Brittoniiund inaequalis, bei Corvico A. eugenifolia , im feuch- ten Gebüsch der Abra de la Senda in 2200 m Höhe 4. flabellifera, am Rio Juntas ` in 1600 n Hóhe 4. controversa, in Walde zwischen Rio Pirai und Rio Cuchi, 450 n hoch 4. Herzogiana, bei Yungas in 2000 m Höhe 4. hibiscifolia, im Cebüsch der ` të Cem be eege d iere Cruz A. cuprea Ohne genauere Standortsan- ga 8 aus ivien noch genannt: A. Buchti sus Argentinien A. zuboastratn. CTE a Ee Haw Wi Das zweite südamerikanische Entwickelungszentrum liegt im Brasiliansichen Hochlande. Von den Arten dieses Gebietes reichen am weitesten nach Westen bis ` ach Bolivien A, communis ‚ gracil is und brevipes. Erstere bewohnt von allen hier ee kormenden Arten das grösste Areal. Es reicht von Met prasi] ton, von Nitschke, Acalypha. yas 295, Minas Geraes und Rio de Janeiro über Goyaz, Sao Paulo, Mato Grosso bis. Bolivien, Paraguay, Argentinien und Uruguay. Die Arealgrenze von A. gracilis füllt im Nor- Men und Westen ziemlich mit der von 4. communis zesamen, doch dringt die ek nicht so weit nach Süden vor. 4. brevipes endlich, deren Areal sich langezo auch in ost-westlicher Richtung erstreckt, reicht vielleicht noch etwas weiten nach Westen als die beiden vorgenannten Arten, greift aber nicht ganz so weit nach Norden und noch viel weniger weit nach Süden, Im Osten scheint es die Küste des Atlantischen: Ozeans nicht zu berühren. ~ Mit den Arcalen dieser Arten, die.sich h&uptsüchlich von Westen nach Osten "ausdehnen, decken sich zum Teil die Verbreitungsgebiete folgender Spezies, die ih- re grüsste Ausdehnung in süd-nördlicher Richtung haben, Ein nur kleines Areal be- wohnt 4. digynostachya, die aus den Urwäldern der Provinz Sao ‚Paulo bekannt ist. 4. brasiliensis ist auf den Osten Brasiliens, etwa von Blumenau bis Bahia, be- schränkt. Weiter nach Westen, aber kaum weiter nach Norden reichen4.. pruritens u. "Dlaussenii. Dagegen hat eine grosse Ausdehnung in nord-südlicher Richtung 4. mul- ticaulis, die in Süden bis Rio Grande, im Norden bis zur Mündung des Paranahyba vorkommt "und, sich auch am weitesten von der Küste entfernt. A. subvillosa hat wohl ~- auch im Hochlande von Brasilien ihre Haupt-Entwickelung. Sie straklt aber im Süden des Amazonasgebietes bis Mato Grosso und fimdet sich, an der Küste des atlantischen Ozeans fortschreitend, euch in Ceara und sogar in Venezuela. Neben diesen weiter verbreiteten Arten sind aus dem südöstlichen Südemerilka auch eine ganze Anzahl von Arten bekannt, die nach unsern jetzigen Kenntnissen nur eine sehr beschränkte Verbreitung haben. Und zwar häufen sich diese Arten be- sonders in zwei Gebieten, in Paraguay und in Rio de Janeiro und den angrenzenden Provinzen. | us Paraguay werden als Endemismen beschrieben: 4, lagoensis, die im - Walde in Colle Santo Thomas und bei Caraguaty, A. dimorpha, die im Walde der Sier- ra de Maracuja und A. Aassleriana, die an Flussufern vorkommt. 4. Witschkeana fin- det sich in Waldlichtungen und Gebüschen der Cordillera de Altos und am See Ypa- cargi. Aus dem südlichen Brasilien und aus Uruguay kennen wir die lokal verbrei- teten' Arten 4. striolata, am Rio Grande do Sul bei Neu-Württemberg in schen ‚Wäldern vorkommend und 4. senilis aus Uruguay. Im Gebiet von Rio ‘de Janeiro kommen vor A, prunifolia in schattigen Wäldern, A. amblyodonta an Flussufern, A. brachyandra bei Neu-Freiburg, 4. Peckoltii und . Pohliana bei Cantagallo, Im Staate Minas Geraes wurden festgestellt: A. oxyodonta in dichtem Gebüsch, 4. Yartiana im Urwalde und A. chorisandra im Urwalde bei Con: na brava. In Mato Grosso wurde A. amphigyne festgestellt und weiter nórdlich, bei Bahia ist A. arciana in der Serra Jakobina gesammelt worden, In diesem Teile Brasiliens dürften wohl auch die meisten der Arten vorkommen, die aus Brasilien, ohne nähere Standortsangabe genannt werden; es sind dies: A radicans, fiedeliana, accendens,seminuda. Mutius, qu E pog God yanos chen Éntwickelungsgebictes ist wohl das ziemlich isolierte Vorkommen der 4. acuminata, eines kletternden Strauches, an der Mündung des Rio Negro im unteren Amazonasgebiete zu betrachten. | Ein etwas Brösseres, aber auch isoliertes, von ny ans bis zum: Amazonenstrom M reichendes Areal bewohnt auch A. scandens. Die Arten der südamerikanischen Inseln. Einen EE Ee birgt die brasilianische Insel Pernando ao. riebenen A. noronhae. x E as Mese aber bietet auch für die Gattung Acalypha die schon durch ihren sonstigen Endemismus berühmte, Gruppe der Galapagos-Inseln im Grossen Ozean. | Die unter dem Äquator gelegene,, zu Ecuador gehörige, etwa 7600 gkm umfassende x Inseigruppe besteht aus 10 grösseren und zahlreichen kleineren Inseln. Diese be- herbergen 13 Acalypha-Arten, die keineswegs sehr nahe zusammen gehören, und ROBIN- SON hat Recht, wenn er die von MÜLLER zu A. parvula zusammengezogenen wieder ais EE EE ; Noronha, an der Ostküste Brasiliens wenige Grade südlich des Áquators gelegen in : S 296. Nitschke, Acalypha. selbständige Arten herstellt, zumal sie in ihrem Vorkormen meist mır auf einige, bisweilen sogar auf eine einzige Insel beschränkt sind, wie folgende Übersicht erkennen lässt, die aber nur die grösseren Inseln erwähnt, : - o g o "i H «4 u wi = e d o r1 Q n Acalypha Kei D A3 = 8 8 E o ^. p i e P = a u ` 3 "d 8 Q ake [npo I bu d d 4 |d m £) Adansii se. ea .8 ke? SE ve T. -— | Ed - — 2 _ albemarlensis .| — * SS - - E - - d ME Se cordifolia ege e SE e e _ + — _ pe PZ SE diffusa eege psee Br: + — — u + ae AN P MP SCH gv E Sen e + = - = * - - + xr Zara oc] + - - = + - ei t rFSniformfsg ....] — - Y + - - - - e = sericea.. saso. * * T SC + T "e: kung mmm "3 spicata eech T st = rE + + - * - * strobilifera ..1 ^7 * E - = * Ka i £ id gs DOIUFino ds... quc "3n T js * ve em — EH d ix c dwhataméensla8 sl” = $ - - - Se Ce de es . Aaurii a ess sg mi "e T. SÉ Led d Ka - UE "RS us m Übersicht nach Pflanzenprovinzen. Der nach rein geographischen Gesichtspunkten gegebenen Übersicht über die Vor- breitung der einzelnen Arten möge eine solche nach Pflanzenprovinzen folgen. A. NÖRDLICHES EXTRATROPISCHES FLORENREICH. CH. ZENFRALASIATISCHES GEBIET.. A. australis. escht. SÉ EE E E E EE EE RE QE S E dp 4r S EE E Ee EE Ee E EE EE WË E ET dE E ES le EE Ee, Nitschke, Acalypha. 297. II,.AFRIKANISCHES WALD- UND STÉPPENGEBIET.. n : A, ornata, Grantii, senegalensis, villicau- lis, senensis, ceraceo-pnotata, indica, crenata, ciliata, segetalis. Nordafrikanische Hochland- und Steppenprovinz: A. paniculata, fruticosa, ornata, Grantii, pauciflora, Stuhlmanni, sidcefol ia, villicaulis, neptunica, bipartita, Volkensii, psilostachya, subsessilis, indica, brachystachya, crenata, glomerata, eiliata. Nestafrikenische oder guinensische Waldprovinz: A, paniculata, fuscenscens, fru- .ticosa, ornata, nigritana, Manniana, Welwitschiana, angolensis, polymorpha, ben- guelensis, ambigua, Stuhlmanni, senensis, Grüningiana, neptunica, Dewewrei, Hom- bei, oer aoso" Pun indica, brachystachya, crenata, ciliata, angustiss ima, se- getalis Üstafrikanische und südafrikanische Steppenprovinz': A. paniculata, Sonderiana, Boiviana, acrogyna, Engleri, chirindica, Helenae, dumetorum, Jruticosa, ornata, Allenii, pauciflora, nyassica, angolensia, ambigua, Stuhlmarini, villicaulis, se- nensis, peduncularis, glandulifolia, Goetzei, depressinervia, entumenica, angus- tata, caperonioides, punctata, Wilmsii, Zeyheri, petiolaris, Zcklonii, glabrata, neptunica, bipartita, Volkensii, capensis, psilostachya, eriophylla, subsessilis, pubiflora, indica, brachystachya, crenata, glomerata, ciliata, Bussei, segetalis, shirensis. III. GEBIET DES SÜDWESTLICHEN KAPLANDES. A. Ecklonii, glabrata, capensis. IV, GEBIET DER SÜDATLANTISCHEN INSELN. Provinz St. Helena: 4. arborea, glabrata. V, MADACASSISCHES GEBIET. Provinz Madagascar und Komoren.: A. diminuta, emirnensis, madreporica, codonoca- lyx, Hildebrandtii, hologyna, comorensis, urophylla, radula, Baroni, Lyalli, ju- liflora, integrifol ia, marginata, fasciculata, chibomboa, arborea, leptomyura, Bakeriana, meiodonta, Leoni, Humblotiana, rottlerioides, Richardiana, pubiflora, Paxiana, spiciflora, indica, vulneraria, Spachiana, squarrosa. Provinz der Maskarenen : e integrifolia, arborea, indica. Provinz der Seychellen : A4. indica. VI. VORDERASTATI SCHES ne bros iu inz des westlichen irgerandes der Malabarküste > A. paniculata, Paiosa alnifolia, indica, Pug tegit "oomen. ciliata. | Provinz der Gangesebene : A. : Beete Provinz: A. D util. alnifolia, Dalzelli, indica, brachystachya, ciliata. : Proving Ceylon: 2 ada, fruticosa, indica, brachystachya, ciliata. VII. MONSUNGEBIET. Provinz des tropischen und sub roviscken Himalaya : A. indica, brochystaehya, ciliata. ordwes A ing: A. Lacei, maiga. e sr een A. paniculata, oaturus, Zollingeri, indica, brachy- Stachva, boehmerioides fallax, lanceola:a. Zentralmai layische I Provinz: A. caturus, stipulacea, spinescens, indica. Austromalayi sche Provinz: 4. initca. Papuasische Provinz: A. grandis, Hoo0-gu teens fs, longispica, hispida, steno- Dhylla, Hollwinii, insulana, nematorhachis, boehmerioides. 298. Nitschke, Acalypha. AÀroukarien-Provinz: 4. Pancher iana, neo-caledenica, capillipes, nemorum, Cunnin- ghami, eremorum. Hinterindisch-Ostasiatische Provinz: A. Zerrii. Provinz der Philippinen und Süd-Formosag: 4. caturus, grandis, akoensis, formo- sana, stipulacea, eebe cardiophylla, indica, boehmerioides. Melanesische Provinz: 4. grandis, rivularis, latifolia, Wilkesiana, insulana,. stipularis, D teodonda. denudata, repanda, boehmerioides. Polynesische Provinz: 4. Forsteriana, Lepinei, lasvifolia, brevibracteata, Jar- dini, tenuiramea. : VIII. OSTCHINESI. SCH- SÜDJAPANISCHES ÜBERGANGSGEBIE ET: A. acmophylla, indica, bra- pas tochya, fallax. C. ZENTRAL- UND SÜDAMERIKANISCHES FLORENREICH, — "I. MITTELAUERIKANISCHES XZROPGYTEN-GEDIET. Chaparal-Provinz: A. Een virginica, neomexicana, Lindheimeri, radians, hederacea. . J Sonors-Prcvinz: A, Schlechtendaliana, cal ifornica, commonduana, Pringlei, poly- stachya Provinz des mexikanischen Hochlandes: A, Schlechtendaliana, longipes, macros tachi.: = oides, oligantha, Langiana, multispicata, depauperata, leptoclada, glandulosa, | dioica, brevicaulis, pilosa, melochiagfolia, trachyloba, glandulifera, tricholoba, microcephala, unibracteata, leptopoda, capitellata, sabulicola, Lindeniana, Fre- derici, mollis, vagans, adenostachya, Lagascana, flavescens, Liebmanniana, lig- nosa, Faririora, E Ee oligodonta, Schiedeana, cincta, conspicua, oreopola, triloba, ocymoides, polystachya, setosa, persimilis, Aypogaea, diversifolia, aca- puleenaia, Schlumbergeri, mexicana, neomexicana, subviscida, Botteriana, phleo- „ides, Karwinskii, obscura, rhombifolia, Purpusii, Poiretii,' arvensis, alopecuroi- des, longestipularis, longespicata, purpurascens, haderaçea, monostachya, enemi- . o ides , pseudo-alopecuroides. II. GEBIET DES TROPLSCHEN AMERIKA, | ‚hen 2 üd-Californien :4. Seleriana, villosa, ; ^ "Planellafa. eg Erd: simplicissima, unibracteata, leptopoda, firmala, papillosa, aliena, parvifolía, septemloba, Foupnieri, setosa, persimilis, diversifolia, ümbrosa, Lotsii, phleoides, Poiretii, alopecuroides, sessilifolia. West ‚indische Provinz: 4. leptorhachis, villosa, hernandifolta, Alexandri, ellip- tica, virgata, distans, laévigata, pruinosa, jamaicensis, membranacea, laxiflora, portoricensis, angustifolia, tomentosa, setosa, persimil is, caroliniana, diversi- Jolia, cuspidata, bisetosa, scabrosa, Berteroana, fissa, pendula, nona, glechom folia, pygmaea, PRAT ia, hispaniolae, foiretii, havanensis, arvensis, e. pecuroides. j 5. Subäquatorial dine Provinz : A. platyphylla, salicifolia, subendine, villosa, -subvillosa, aduer iia) farapdténe (a; caucana, macrostachya, heterodonta, € + losa, dictyoneura, pilosa, neogranatensis, cuneata, Eggersii, leptopoda, stricta, radinostachya, membranacea, :Schiedeana, irazuensis, infesta, stenolobg, setosa, persimilis, diveraifoliao, plicata, cuspidata, tenuifolia, Forbesii, Poiretii, perculu, arvensis, aristata, alopecuroides, HR erythrostachya ena id peruviana, controversa, EE padifolia. ; . Milleriana, villosa m Beta heterodonta, neis cuneata, , Cris neni B dene mu : We e maune alopecuroides. ` s d iz des Auazononstroms :4. villosa, scandens; macros tachya, cuneata, cournina- a. benensts, communis, £ samydaefolia, diversifolta nebcordifolia, al- des, meer decet Poiretii, Herz zog 1222, gracilis. = Nitschke, Acalypha. 299. . Büdbrssilisnische Provinz: 4, muc. villosa, subvillosa, macrostachya, urostachya, com- munis, Hassleriana, brevipes, goyazensis, amphigyne, diversifolia, striolata, no- ronhae, prunifolia, Martiana, Riedeliana, oxydonta, lagoensis, cuspidata, amblyo- donta, dimorpha, arciana, Pohliana, seminuda, Peckoltii, brasiliensis, ascendens, brachyandra, radicans, Poiretii, chorisandra, Claussenii, multicaulis, Nitschkeana ~ pruriens, digynostachya, gracilis. | : # III.ANDINES GEBIET. Westliche und mittlere hochandine Provinz: A. villosa, macrostachya, Williamsii, cuneata. inaequalis, Buchtieni, Ruiziana, andina, padifolia, mapirensis, stachyu- ra, eügenifolia, hibiscifolia, macrophylla, diversifolia, divaricata, subcastra- ta, cuspidata, flabellifera, Argomülleri, Mandonii, reflexa, boliviensis, conter- mina, apicalis, arvensis. ` Argentinische Provinz: 4. cuprea, Brittoni, capillaris, senilis. AR, GEBIET DER GALAPAGOS- INSELN: A. Adamsii, albemarlensis, cordifolia, diffusa, - flaceida, parvula, reniformis, sericea, strobilifera, velutina, chatamensis, Baur rii. 7^ Das beosamtareal dar Gattung. a. Umgrenzung. Die etwa 360 Arten der Gattung Acalypha. sind, wie aus der Darstellung der Areale der einzelnen Arten hervorgeht, über die Dronen und Subtropen der alten und neuen Welt verbreitet. : : Die Nordgrenze des Areals der Gattung verläuft in Afrika etwa zwischen dem 10 und 209 n, Br. am Südrande der Sahara, geht im Gebiete des Nil weiter nach Norden, etwa bis zum 209 n. Br., schliesst in südöstlicher Richtung verlaufend den Südwesten Arabiens ein, steigt in nordóstlicher Richtung in der Indusebene bis über den 300 n. Br., um den Himalaya am Südfusse zu begleiten. In Ostasien verläuft sie wieder in nordöstlicher Richtung und erreicht in der Mandschurei etwa den 459 n. Br., um dann wieder nach S.0. zurückzuweichen und Japan unter. dem 350 n. Br. zu schneiden. - In Nord-Amerika verläuft die Nordgrenze von W, nach 0. in der Weise, dass der nördliche Teil der Halbinsel Californien, etwa vom 30° n. Br. an ausserhalb des Areals der Gattung bleibt, während die Areal- grenze von hier an steil nach N.0. ansteigend,Arizona schneidend, die grossen - kanadischen Seen im Norden umfassend etwa unter dem 509 n. Br. ihren nördlich- = Sten Pünkt erreicht, um dann in südöstlicher Richtung verlaufend nördlich Ze: 40 Breitengrades die Küste des Atlantischen Ozeans Zu berühren. | Die Arten, welche die Nordgrenze des Areals bilden, sind in Afrika (a= an- nua, p = perennis, 1 = lignosa): A. ciliata a, senegalensis p, ceraceo-punctata 1, ornata p, villicuulis p, senensis p, crenata a, indica a, Hochstetteriana a, brachystachya ES paniculata p, fruticosa l, segetalis a. - In Asien bilden die Nordgrenze: A. indica a, ciliata a, brachystachay a, Lacei 1, Mairei l, austra- = lis a, und in Nord-Amerika: 4, Pringlei 1, neomexicana a, Lindheimeri p, caroli- niana virginica a. m : : SS SÉ Zeg des Areals verläuft won der Südspitze Afrikas zur Nordgrenze det wei in nordöstlicher Richtung | 5 | en "Me südamerikanische Andenkette, biegt dann stark nach Südosten und erreicht bey der Mündung des Rio de la Plata den Atlantischen Ozean, 30C. . Nitschke, Acalypha. b. Klimatische Verhältnisse. Die recht bedeutende Grösse des Areals bedingt einen ungewöhnlichen Reichtum und Wechsel der Verhältnisse. Kontinente. von riesigen Ausdehnungen und geringer. | Gliederung und Inseln jeder Grösse und Entstehungsart gehören ihm an, Damit ver- | bunden ist eine ausserordentliche Mannigfaltigkeit der oreographischen Verhált- — | i nisse. Hochplateaus, vulkanische Gebiete, Faltengebirge, Tafelländer, jedes in —' den verschiedensten Ausmassen, bieten der Gattung den Wohnraum. Diese Verschiedenartigkeit der oreographischen Verhältnisse hat natürlich l auch sine solche der klimatischen zur Folge und diese wieder wirkt mitbestimmend auf die Verbreitung der EEN Sowohl die Wuchsformen der einzelnen Arten als | auch ihre besondern Areale werden zweifellos neben entwickelungsgeschichtli chen in hervorragenden Masse durch klimatische Faktoren bestimmt. Yersucht man aber die Grenzen des Areals klimati ‚sch zu begründen, so zeigt | ein Studium der Klimakarten, wie sie in reicher Zahl SUPAN bietet, dass eine Über- | einstimmung zwischen Arealgrenze und irgendwelchen Isothermen nicht festzustellen 5 ist. Die Grenzen sind vielmehr e cc bedingt. In Asien bildet das gewalti- 1 ge Cebirgsmassiv des Himalaya, das wohl als Ausbreitungshindernis angesprochen E werden kann, auf eine grosse Strecke die Scheidelinie. In Afrika ist die Grenze ^3 durch das mächtige Wüstengebiet der Sahara gegeben. - Dass keine Art der Gattung nördlich der Sahara vorkommt, muss entwickelungsgeschichtliche Gründe haben. Rein klimatisch betrachtet stünden einer Entwickelung im Mittelmeorgebiet wohl keine Hindernisse entgegen, zumal es, namentlich in seine wärmeren Teilen, auch andere Buphorbiaceen-Gattungen tropischer Herkunft, wie Chrozophora und Andrachne, bos m herbergt. Dort, wo keine natürliche Verbreitungsgrenze vorhanden ist, wie in Ost- asien und im Atlantischen Nordamerika, dringen einzelne Arten, der menschlichen en Kultur folgend, recht weit nach Norden. SC Aber auch innerhalb des Areals sind die klimatischen Verhältnisse durchaus, = nicht gleichertig, wie schon aus der Manngifaltigkeit der Landgestaltung hervor- | geht. Will man einen Überblick über die Verschiederartigkeit des Klimas innerhalb des Areals Eer so folgt man am besten der kurzen Charakteristik SUPANsS (36, 253 u. T. Danach deckt sich das Areal der Üattung entweder ganz oder doch sum grössten Peil nit folgenden Klimaprovinzen $m Sinne SUPANs: | L Dr DER ALTEN WELT mit der: P ro hen Provinz von Afrika, die den grössten Beil des Kontinente südlich A der era un die Südwestspitze ' Arabiens umfasst. Die hohen Temperaturen der Küsten sind auf den Hochländern des Innern durch die Seehöhe gemildert, und die . Tropenre gen nehmen nach Westen zu ab». | 2. Kalahariproyinz, zu der das regenarme Gebiet von Südwest-Afrika gehórt. .$. Kapprovinz, die durch Etesienklima, also durch winterliche Niederschläge ` und. zech Dürre ausgezeichnet ist. X o ging, dem durch Trockenheit und Hitze eusgezeichneten Ínáus-Tiefland. sche Provinz, die Se tason und dere nee onis: me treten diese Bigentimichkeiten etwa gemildert a auf. 6. Ostindisch-austral e. inz. Diese hat mit Ausnahme einiger Gegen- ` don im Archipel streng “periodische TOR EI SW-Wind, Das No-Wind. Die Temper tur i Yi Poly nesisc in + Tropenk ima, das aber dureh die See ildert iste gentlich herrscht das ganze Jahr hindurch ein milder 3 zn. mi falit aon ‚höheren. Inseln aan erh un mit tropischer Periodizit&t. alische Ostprovinz, mit eii ziemlich regelmässigen is Nitschke, Acalypha. 301. II. IN AMERIKA nit 9. dem Südosten der llochlandsprovinz, die durch Trockenheit und grosse jährliche und tägliche Temperaturschwankungen charakterisiert ist. 10. Dem Süden der atlantischen Provinz. Diese zeigt im Winter einen grossen Tem. peratur-Gegensatz zwischen Norden und Süden. Auch. die Küsten haben Landklima. Die lichkeit ist gross. Regen fällt reichlich und gleichmässig über das ganze Jahr verteilt. 1l. Der westindischen Provinz, die auch den Südrand von Nord-Amerika umfasst. Sie d ist durch gleichmüssige Temperatur und Niederschläge zu allen Jahreszeiten aber mit ausgesprochenem Sormer-Maximum ausgezeichnet. 12. Der tropischen Kordillerenprovinz, in der auf den innern Tafellande wegen der . .betrüchtlichen Seehöhe ewiger Frühling herrscht. Während in Mexiko und Zentral- amerika Zenitalregen ausgeprügt erscheinen, sind in Südamerika die Niederschläge gleichmüssiger. ! E 13. Der ausserandinen Tropenprovinz von Südamerika, deren klimatische Verhältnis- se noch nicht hinreichend bekannt sind, dorch dürfte der Gegensatz zwischen Ge- d birgs- und Tiefland eine ziemliche Mannigfaltigkeit des Klimas zur Folge haben, , - 14. "Der peruanischen Provinz mit Ausnahme des südlichsten Teils, die auch einen Teil von Chile bis zum 309 s. Br. umfasst. Sie ist regenarm und Muerte kühl. ps 15. Einem kleinen nördlichen Teile der Psmpasprovinz, in der Regen ebenfalls : nicht häufig und die jährliche Temperaturschwankung, wenigstens im Norden, ziem- — lich gross ist. Schon dieser Skizzenhafte Überblick tiber die Mamigfaltigkeit der Klimaver- hältnisse zeigt, dass von einer Anpassung der ganzen Gattung an ein bestimmtes i Klima nicht die Rede sein kann; das schliesst natürlich die Anpassung bestimmter ` ` Arten an bestimmte Klimaverhältnisse nicht aus. Um aber. feststellen zu können, : welches Klima einer grossen Anzahl von Arten zusagt, ist es nótig, die bees. et tungsdichte innerhalb des Areals festzustellen. C. Nerbroitungsdichte, Innerhalb des Areals der Gattung ist die Ausbildung der Artenzahl eine recht ` ` verschiedene. Bezeichnet man Gebiete, die von einer grösseren Anzahl von Arten d gemeinschaftlich bewohnt werden, als E nt w ickelungszen troeon, - i folgende unterscheiden: 3 = ne rene das mit mehr als 60 Arten das bei. weiten arten- : reichste Gebiet ist. Nach der monographischen Durcharbeitung der Gattung wird die = Zahl der Arten wahrscheinlich noch bedeutend grösser sein. Es gehört hauptsách- lich der tropischen Kordillerenprovinz an. Das Klima ist zum grössten Teil das ei- nes tropischen Hochländes. Kistenklima kommt nur in einer geringen Ausdehnung zur ` Geltung. Vorwiegend ist der Ber or EE und die Beschränkung der ` mmer a ee een den zwischen dem 10°.n. Br. und dem 209 säälicher- Breite. Sie beherbergen im Durchschnitt. etwa 40 Arten. Klimatisch gehören sie SCH tropischen Kordillerenprovinz und der perusnischen Provinz an. Wührend erstere im ganzen niederschlagreich ist, ist die peruanische Provinz vielfach regenarm u. . kühl. - Dieses Entwickelungszentrum steht in Zusammenhang mit dem des ^ 3, Brasilianischen Hochiandes und demi angrenzenden Südbrasilien,. das auch von etwa 40 Arten bewohnt wird. Dieses Gebiet gehört hauptsächlich dem ausserandinen tropischen Amerika & an. Es hat bei "—— Periodizität reichliche Rie nen Es ops von Ost- Been idostafrika, das von etwa 30 Arten besiedelt klimatisch Zur tropischen Provinz von Afrika, dessen hohe Tem empe- Hochlande gemildert sind und das noch reichlich Tropenregen hat. t-Entwickelungsbieten . gibt es noch ausgedehnte Areale, in. ten geringer ist. Es sind dies hauptsächlich die angfenzen-: er, See? eg E ala Ausstrahlugsgebiete be- zeichnen konn, So schliessen sich z.B. an das mexikanische Rd ceci e à | . Da ist. Es hört ou denm M un gea T v U cn 1 cO. 2> (Ü [e | cn e 5 waer eme eu ( Arealgrenzen und Verbre der 4o * LI 3 Mo P S ouf h ER | E. v1 E — i 4 os | L| ! X Ke : | T | | [| E , E | | | i a E : ` ar SETS. 1 ED 2 | i rs i > + : . H 7. è | JI) 2 k A a i LJ f : * : DH 2M e > 1 M | t | 2 [e im CREDO eh "VA 4 ® U ben UI "eudKpeoy ‘OISIN e id © . bis 5: Dichte Arealgrenze .—-.—.— Nitschke, Acalypha. 303. im Süden Teile von Centralamerika, die bis zu 20 Arten beherbergen. An das süd- amerikanische Haupt-Entwickelungszentrun. leht sich im Osten ein ebensolches und in Afrika grenzt nördliche an das Hauptentwickelungszentrum ein das abyssinische i Hochland umfassendes mit fast 20 Arten. : ; Überblickt man diese Tatsachen, so zeigt sich als wichtigstes allgemeines Bre |. gebnis, dass der Artenreichtum am grössten in niederschlagsreichen Hochländern u. "Gehirgen ist, dass sie Urwaldgebiete móglichst meiden und in Wüsten gar nicht vorkormen, An stärkere Periodizität vermögen sich besonders die perenrierenden u. einjährigen Arten anzupassen. E B. DIE STANDORTE, p Für die Beurteilung des Vorkormens der nis ihrer Areale nock nicht, man muss. aueh - den. versuchen; ; Acalypha-Arten genügt die blosse Kennt- die Ökologischen Verhältnisse zu ergrün- | : di DO Pflansenbestürdnde. E Es ist völlig unmóglich,. schon jetzt das Vorkommen der verschiedenen Arten in bestimmten. Pflanzenformationen oder Assoziationen zu bestimmen, Dazu ist das vor- liegende Material noch viel zu dürftig. Haben doch erst in neuester Zeit manche - bei weitem nicht alle - Sammler auf solche Beobachtungen und Notizen Wert gelegt, während sie aus frührere Zeit fast gänzlich fehlen, Auch in der Literatur sind erst aus jüngster Zeit solche E Ee Dazu sind die wenigen Nachrich- ten oft noch recht unbestimmt. EN / Die Frage, ob Arten der Gattung Matteo EE auftreten, ist nicht zu beantworten. Es ist aber wahrscheinlich, dass dies nicht der Fall ist. Dagegen gibt es sicher solche Arten, die imerbin. wesentliche Bestandteile von ; B reonböständen ausmachen . Höhenangaben sind ebenfalls ziemlich selten. Soweit von einzelnen Arten Höhen von mehr als 1000 m genannt sind, sind die hóchsten bekannt gewordenen Angaben in der Übersicht (siehe, folgende Tabelle) mit eingetragen. Es unterliegt aber keinen Zweifel, dass noch sehr viel mehr Arten als hier genannt sind, in recht be- . deutenden Höhen vorkommen. Was bisher über die Standörte einzelner Arten nach der Literatur und Herbar- material bekannt geworden ist, findet sich gleichfalls in der folgenden Tabelle Zusammengestellt. Dabei sind. die Arten zunächst nach ihrer Wachsform, als Einjäh- rige, perennierende Stauden und Holzgewächse unterschieden.. Innerhalb jeder die- ser Gruppen sind wieder diejeinigen Zusammengestellt, die in einer Pflanzenprovinz . Oder in benachbarten vorkommen, weil ja die - auch gleich benannten - Pflanzenbe- Stände verschiedener Pflanzenprovinzen zuweilen verschiedenes Geprüge tragen. Es würde die Übersicht wesentlich beeeinträchtigen, wollte man alle in den Sarıılungen genannten Formationen, Assoziationen und andere, unter sich recht un- . &leichartige Begriffe, nebeneinander aufzählen. Es galt deshalb, einige allgemei- . Re Bezeichnungen für die Pflanzenbestände festzustellen, die gewisse einheitliche Üharakterzüge haben. Es wurden folgende Gruppen aufgestellt: l. Pflanzen offener Gebirgsformationen, wie Felsen, Bergabhünge, Bergwiesen usw: 2. Wald- und Gebüschfflanzen. Hierzu sind p eni die ring S dern, Gebüschen, Dickichten, Gestrüpp, Misc $ i EE S i Seog an Waldrándern und ähnlichen Stellen; es Y = en zum grössten Teil auch Pflanzen höher gelegener Standorte, Be Pf] feuchter Standorte. Darunter sind solche Arten zu verstehen, die. an ag Schluchten, Talkesseln, Ni ederungen u.S.W. Flüssen, Wasserfällen, in Flusstälern, 5 poe wurden. | Abee ene Ek BU EE SE SÉ A E ee pcm ch, A TUM. SEET dee E ke e LIT EE EE SEET TA EE e EE Wis SE EE Se EE EE EE EPI EE E 4 d x deb US y 4 Ste zen. wobei sin Unterschied zwischen Baum-, Sukkulenten- und Gras- E. : : ste amml selten angegeben ist. - Unter stegno von [5 ee S sind alle die Arten zusammengefasst, die an tro- i ape a E L sandigen oder kieseligen Stellen, an Wegr&ndern, Bahndámmen, und ähnlich- d SCH ; 304. Nitschke, Acalypha. chen Stellen festgestellt wurden. 6. Unkräuter in Kulturen. Höhe | Pf21. off.Waid- u.|Pf1.feu-|Steppen | Üdland- |Unkräu- Acalypha m Gebirgs- |Gebüsch-|chter pfl. u. Rude-| ter forn. pf. Standor- Talpfl. te. Einjährige. australis x a - » = + Hockstetteriana i Se + SW: d di ciliata 2000 + + + ^ = B E. crenata ws Š - EE 2 4 brachys tachya 2700 GE + S b + indica 1000 Pg + + + + + segetalis 1800 + = + + B 3 s glomerata Si » + d 2 2 = Ecklonii zu + i sc oh E " boehmerioides 5 ` pi ^s A A x virginica e + m S + + neomexicana 2500 + Er E x S polys tachya S s jn e x $ ocymo ides 1000 + 2 Be S S i persimilis . i GE + H x 4 arvensis 1300 = er ES e A A alopecuroides 1000 L + E S H + mexieana 1400 d m. zs = + + setosa : = - + A A SE hypogaea . * - E i E + simplielssime e + - nr "n e caroliniana e ie tic bs + n Sp iret ii 1700 + MET ge + Ge A + infesta f ; - - - - + + ~- ~ + r béliviensis | ges | i -senegalensis i 2 " S 5 " peilostachya 3000 + - + = + »illioaulis | 1200 * E + + + n Manniane | - + = = e A paniculata 2600 * * A A A + senensis 2000 + + + + + E 4 ymor pi * + L GC = ; petiolaris 1700 js * e 2 3 K 5 S Goetze i - + ie jn Vin S 5 à depressinervia | 3h d i A r 2 ^ Pedungularis 1800 + - - + + = . vaperonioides ` 2500 - = s = $ s | punctata 1300 | + 4 4 + EC @rüningiana | : e + Bi a ut S | glandulifera - 3 M = 2 | . insulana. s e Se je 4 A 3000 + $ = É * Y e ^ ij 7 2 3 .. 2000 2 i e A M ut | * E 5 e A ks SE MEN EE JOE Ve P 2 Re o A n Nitschke, Acalypha. 305. i Höhe | Sei. offJjWala- u. [pr 1.feu-|Steppen | Ödland- |Unkrüu- Acalypha m Gebirgs- |Gebüsch-| chter pfl. u. Bude-| ter "form. | pfi. Standor-| ralpfl. te. Perennes. EX dissiti/lora A Z i un E de anemioides 2300 + de be = - i T multispicata - ie + - - È hederacea - A dë A - Langiana 2000 e M = o ch um phleoides 1300 + + + + ~ T Lindheimeri - = + - ^ - subviscida 1700 - - D - - e Chamaedrifolia + $ + 4 Ir i hispaniolae - 4 A gr + A lrazuensis 2300 + Ht - » - We Forbesii 2300 e al s £ Š 2 Herzog tana E + - - - ei Dauparculata - + = sa - Wé multicaulis - 4 " er - > Cloussenii - "s ge = + + goyazensis - un - = PR WW sidaefolia - » - - = - velutina = - - + Se sericea + s - - - - .Spicata - e + + -. - strobilifera = - * * - - diffusa - + * - - ‚Lignosae. í Mairei ! * - + - - - ornata 1600 * 1 * * + + /ruticosa 2000 > = * * - * &erogyna z + T = r z neptuni GO eg + - - - m glabrata 1200 = + eg = - = ' Boiviana m - * > A m anbigua SCH bes + s Yu us eriophylla - - T - z 7 . Agleri - + - i a e Volkensii - + - a e = angolensis T + = "d P e Welwischiana g + Er "à E a Helenae - - Rm o= + ve " Gume torum 1700 S * Y * E ie radula = A + - = xd Squarrosa - EN - + "- e leonii E + P. = = = ., Madreporica zg + ” " © x Polyneura ^ * > g = 7 arborea Sa + VE "t T vg Comorensis " + T - - - Jul iflora Gë + m - - xr - met * - - as * ab - - = + + + st = Se 306. Nitschke, Acalypha. Acalypha Höhe Pf}. off: EN e kel o nh kv VY AA uvi Waid- u. chter Gebirgs- form. pfi. Standor- te. Talpfl. Licgnosae. capillipes grandis Hellwigii novoguineenais hispida longispica eremorum nemorum cardiophylla insulana acapuleensis dioica Jlavesceng oreopola Schlechtendal. maerostachyoid. diversifolia macrostachya parvifolia unibracteata popillosa Seleriana portoricensis angustifolia tomentosa Berteroana elliptica hernandifolia Jamcicensis | bisetosa caucana leptopoda callosa carthagenensis radinostachya | gracilis communis brosillensis | 1700 4500 .1300 1800 3000 2700 E4144 - a. titititi ! ++ +++ 144 ++ A kA +++ 9 x- dg 9 9 9 95 - zitt ++ | x +! dorf E E t- l6; ot 1 IE TEL +1 Nitschke, Acalypha. 507. | Höhe | Pf1..off.Wald- u.|Pfi.feu-|Stepnen] Béi eng. Jas Asalypha m Gebirgs- |Gebüsch-| chter pfl. u. Rude-| ter 3 form. | pfl. Standor- ralpfl. E S te, z rm pn kee PEN | scandens - "i + A js oxyodonta - * = - | ~ amblyodonta + a S K = y = padifolia 2100 - + = 2 5 UN ~ - dimorpha - + a x t | lagoensis M + - - - 3 |». Nitschkeana » * - - - : : digynostachya - + - - - it |». ehorisandra "e + - - pe a Mortiana i Se * - eg - - 2o pruriens SA + = - - : striolata e + EE = "n - - . farapotensis | "i * x s id | prunifolic " * S S R - amblyodonta - = + - - - Hassleriana - - + - " E eugenifolia - bos mg Me * - flabellifera 2200 ı =, t - - si n = subsessilis * - - - - ` Buohtieni 1700 Ce TUM r " * e = Mandonii 2700 E * * E > o |. eineata $: BE * * A y = Rapirensis 1900 ad t m " " |. divaricata he * 3 x T qu Die vorstehende Übersicht lehrt folgendes: ` Sc Die einj&hrigen Arten, von denen wir etwa von 5/6 der Spezies Standortsangaben » besitzen, sind am wenigsten an bestimmte Vegetationsformationen gebunden. Es sind — typische Ödland- und Ruderalpflanzen, sowie Ackerunkräuter, sie kommen aber auch p in Flussniederungen und auf Waldlichtungen vor. Seltener sind sie in der Steppe „ oder in offenen Gebirgsformationen. Dass sie Gebirge nicht völlig meiden, beweisen die Höhen-Angaben. Kommen doch einzelne Arten, wie A, ciliata bis 1600 m, A. Poire- — tit his 1700 m, A. segetalis bis 1800 m, A. neomexicana bis 2500 m und 4. brachy- . Stachys sogar bis 2700 m hoch vor. ; on : i erennierenden Arten. - Etwa von der Hälfte der perenniérenden Arten sind Vir über das Vorkommen unterrichtet. Doch dürfte diese Zahl bereits ein allgenei- | Bes Urteil zulassen. Es zeigt sich, dass sie seltener als Unkräuter „in Kulturen Vorkommen, was ja durch die öftere Bodenbearbeitung begründet ist, dagegen treten Sie häufiger — und das haben sie mit den einjährigen Arten gemeinsam - auf Üdland und auf 'Ruderalplätzen sowie an feuchten Orten auf. Häufiger als die einjährigen . Arten finden sie sich in der Steppe und in Baumbeständen, hauptsächlich auf Wald- lichtungen, in Gebüsch und Gestrüpp, kommen aber auch in offenen Gebirgsformatio- Den vor, Sie steigen im Gebirge höher als die einjährigen Arten. So erreichen Be Panicul ata, aenensia, fatharinae, Jangeana 2000 m Höhe, bis 2500 m steigen empor ^ Qnemioides, irazuensis, Forbesii und bei 5000 m Höhe sind noch festgestellt A. N ef SCH x bua bic xam Sträucher, oft von recht ansehnlichen Dimensio- - “en, viel seltener Bäume. Wir besitzen nur etwa von 1/3 der Arten BEN eere STtsangaben. doch zeigen diese ein sehr einheitliches Vorkommen, Mit weit ubar- o e gender Mehrheit bewohnen sie Waldgebiete und zwar Wälder jeden Tvos: Urwälder, ` 308. Nitschke, Acalypha. Mischwälder, EE Flussuferwälder, Sekundärwälder, Gebüschc und Gestrüpp. oe &hzliche Tormationen finden sich natürlich auch an fou Chien 5 Zero: an Was- serfällen, an Flüssen, in Schluchten u.s.w., wo sie des Öfteren gesam:clt wurden, ` Dagegen sind sio sel ten in Steppen, Kulturen und auf Ödländereien. Im Gebirge stei- gen sie im allgemeinen nicht hüher als die Stauden, wur A. glandulifera ist in ‚3500 m Höhe ge: sammelt worden. In übrigen sind Höhenangaben bei den Holzgewächsen sparlich. Doch beweisen schon die Areale der cinzeinen EE dass sie Hochländer wr Gebirge bevorzugen. 2. De runter grun fd Noch viel dürftigor als über die Pflanzenbestánde und die Höbenvorkenmen sind set "Angaben über den "Untergrund. Yon einigen Arten ist festgestellt, dass sie auf alk vorkommen, so von den mexikanischen 4. Foirstit, neomexicana, phleoides, dis- | Free ran, longipes, dioica , der-weStindischen A. bisetosa, der südamerikanischen A. Subsessilis und der afrikanischen A. fruticosa. Ob es sich hier aber um kaik hoide oder gar kalkstete Arten handelt, kam nicht gesagt werden, gewiss sind un- ter den genamiten Arten auch bodenvage. Von A. Poíretii und A..fruticosa trifft das sicher ul. Einige andere Arten sind àn Vulkanen gesammelt worden, so A. hypogaea, gran- | dis und irazuensis. Von diesen kommen aber die beiden erstgenannten auch an ver- schiedonen andern Stellen vor. o» "Schliesslich ist noch von einiger Arten, wie z.B. von A. Goetzei, angekeben dass sie auf grauem Laterit gesammelt wurden, und bei einigen ist Alluvialboden ` als Untergrund bezeichnet, was aber zweifellos für sehr viele Arten zutreffen wür- de. E III. ALTER UND EIMWICKELUNG DER GATTUNG. Die Pstsacho, dass die Gattung Acalypha ein ausgedehntes Areal bewohnt, dant sich iiber die fropen und Subiropen der alten und neuen weit erstreckt, läg st die Prage aufwerfen, wie. diese Verbreitung zu er kläre: St. Otwohi biologische Uricersuchuuzgen über die el T E top der ein- zeinen Arten DEER nicht vorliegen, lässt sich doch sagen, dass an eine rasche Terbreit ng der Früchte oder Samen durch Wind oder Wasser über grosse CN eer a gen nicht gedacht werden kann. Für anemochore Verbreitung über weite Strecken si dis Samen su gross und schwer, zumal sie guch keinerlei Flugapparete besitzen, und trensmarine Verbreitung ist ausgeschlossen, weil die Früchte und Samen kei- - nerlei Schutz- und Schwinmvorrichtungen aufweisen, die es ermöglichen, dass sie - durch Veeresströmngen fortgetragen werden könuten. * - . Ebenso ist es Hregoach tossen, dass die heutige Verbreitung der Gattung durch den Kerschen bewirkt worden wäre. Gewiss haben in jüngerer Zeit einige Arten durch „die Kultur eine EE Yerbrei itung erfahren, als sie ursprünglich besassen, aber | diese wenigen Fälle sind. leicht festzu ste? len. Dem Henschen gewähren mur sehr we- 5 nige Arten einen besch SEN Nutzen, Das Holz einiger Spezies, die kräftig ent- . Wickelte Stämme haberi, wird zu Bauzwecken verwendet. A. Monniana ist eine Faser- . pflanze, Heroi "brauchbarar Bast” (DEISTEL) wohl aber nur von den Eingeborenen . gebraucht wird. Für die menschliche Ernährung kommen Acalypha-Arten kaum inbe- | tracht. Dass in Kamerun 4. segetalis vnd brachystachya als Gerise gegessen werden hierbei nicht ins Gewicht. Letztere Art soll nach Aussagen von Eingeborenen als Aufguss l wirken; sie wird, wie ZENKER und STAUDT benerken, viel- * lei D. bei der en rg von Palawein verwendet - Decegen werden mehrere Arten inr der Medizin der Eing ht. Über die nedizinische Verwendung von Ae: paniealata, Dr ee carpinifol ia, virginica urd hispida gibt DRA- Gr ZIDORFF (9) Nachrichten und über die ‚Bedeutung von A. indica berichtet DYMOCK ) ausfüt nriiechors Ir Süd-Auerika wird in verschiedenen Staaten z.B. in Bahia, satt von Æ pruriens zur Ätzung von Wunden und Beseitipur Hg von Warzen p E Staate Rio de Janeiro dienen die gestossenen frischer. fleichigen Wurzeln von A. brasiliensis mit Xais- 3 "gut für den Magen". Auf Sansibar werden nach STUHLMANN die Blätter von 4, Nitschke, Acalypha. 309. | oder Mandiokkamehl und etwas gebratenem Speck vermischt als Rattengift. 4. Peckoltii wird in Form von Infusen und Dekok- ten als Antisyphiliticum gebraucht (28, 241). Aus den Sammlungen ist über medizi- nische Verwendung noch zu entnehmen, dass 4, insulana nach WEBER auf den Fidji- Inseln medizinisch gebraucht wird. Es ist aber nicht angegeben, wie und zu welchem Zweck sie angewendet wird. Nach SELER ist das Dekokt der Wurzel von A, arvensis Jruti- cosa gestampft und der ausgepresste Saft gegen Brustschmerzen gebraucht, jii an- dermal gibt derselbe Samler an, dass dieselbe Pflanze euch als Brechmittel ver- wendet wird. BACHMANN teilt mit, dass die Kaffern, wenn sie "vom Gehen müde in den Knien werden" zur Stärkung A. punctata kauen. | Neben diesen wohl rein lokalen Verwendungsarten, deren es sicher noch mehr gibt, die aber gewiss keinen Anbau dor betreffenden Arten zur Folge haben, spie- . len einige, zuweilen monströse Kulturformen von Acalypha, die als Zierpflanzen , angebaut werden, eine etwat grössere Rolle. So wird die bis 3 g hohe strauchartige 4. Wilkesiana, deren Blätter in der Färbung an die der Blutbuche erinnern, aber . Stark nach rot, gelb und braun variieren, auf den Fidji-Inseln von den Eimgebore- . nen mit andern, ebenfalls durch ihre Blätter wirkenden Pflanzen, wie Dracaena ferrea, Codiaeum variegatum, Nothopanax fruticosum, oft als Zierpflanze in der Umgebung der Häuser kultiviert. Sie führt bei den Eingeborenen ihrer kupferroten Erscheinung wegen den Namen "Kelabuci damu", d.i. roter Kalabuci (33). - A, Mil. kesiana wird auch auf Java, wo sie wild nicht vorkommt, "in Gärten sehr oft ange-. . baut". Auf dieser Insel wird auch A. Godseffiana Mast..als Zierpflanze kultiviert. Sie soll angeblich in Neu-Guinea heimisch sein, ist aber wohl gar keine selbstän- dige Art, sondern nur eine Kulturform der A. Wilkesiana, die auf Java ebenfalls "überall in Gärten als Zierpflanze angebaut" wird, aber auf der Insel auch nicht . wild vorkommt. Sie wird auch sonst, wie WARBURG, SCHUMANN und LAUTERBACH berich- ten, in Malesien häufig kultiviert und ist auch in europäische Gewächshäuser ein- geführt und in dekorativen Rassen in Europa neu gezüchtet worden. Ausser diesen werden in Java noch zwei Formen häufiger kultiviert, 4. marginata Hort. und A. . Hamiltoniana Hort. et Bruant die wohl aber beide auch nur als Kulturformen der 4. Filkesiana anzusprechen sind. In Papuasien und Malesien verbreitet, als bunte - Blettpflanze geschützt und infolge dessen angebaut wird auch 4. grandis S0 hat eine kleine Anzahl vor Arten durch den Menschen eine weitere Verbrei- tung dadurch erlangt, dass er einzelne Arten in seine Kultur nahm, aber von einer S Einbürgerung in den genannten Gebieten kann bei diesen Arten nicht gesprochen | werden, da sie ausserhalb der Kultur nicht auftreten. Aber auch unfreiwillig hat der Mensch zur Verbreitung einzelner Arten beige- | tragen, indem er mit Kuiturpflanzen Unkr&uter aus der Gattung Acalypha angesie- | delt hat. So ist jetzt A. Poiretii auf Mauritius eingebürgert und dort sehr ver- breitet, auch in Cochinchina soll sie nach einer <eren, aus den Ende des 18. ahrhunderts stammenden Angabe vorkommen, 4. indica findet sich jetzt ausserhalb es ursprünglichen Areals auch auf der hawaischen Insel Honolulu, ohne dort, es scheint, eine intensivere Verbreitung erlangt zu haben. Dagegen hat ihre — inschlepnung nach dem warmen und tropischen Amerika zu einer dauernden Besiede- ung geführt. MÜLLER kannte sie 1866 aus Amerika noch nicht. Jetzt ist sie in Me- xiko von PALMER und W. SCHUMANN an mehreren Standorten, in Arizona von BLUMER und auf Martinique von DEBEAUX gesammelt worden. - 4. fallaxwird von FORBES und HEMS- LEY (15) auch aus China, wo sie von MILLET auf Kwantung gesammelt wirde, za HL. Nach derselben Quelle soll sie auch im malayischen Gebiete und auf pazifi- chen Inseln vorkommen, was jedoch nirgends belegt ist. Auch das Yorkormen auf £X) Nangtung dürfte wohl auf Yerschleppung beruhen, — Ebenso könnte auch d. Bra — chya, die aus China angegeben wird, dort eingeschleppt sein. - 4. pilosa, de- an en Areal von Mexiko bis Panama reicht, sol! nach CAVANILLES auch auf en Philip- n vorkommen, aber schon MÜLLER hat von hier kein Exemplar gesehen, und es ham- t Sich auch hier, wenn sich die alte Angabe nicht als irrig erweist, zweifellos "eine Einschleppung. - Wenn sich endlich 4. integrifol taf Timor finden sollte, 5 : "KÜLLER zweifelnd zitiert, so handelt es sich wohl auch hier nicht um ein pri- > 510. Nitschke, Acalypha. märes Vorkommen. Damit dürften ziemlich alle Fälie, die sich aus der Literatur und Herbarmate- rial belegen lassen, in denen menschlicher Einfluss die Verbreitungsgrenze be- stimmter Arten erweiterte, Erwähnung gefunden haben. Ist somit die heutige Verbreitung der Gattung weder durch besondere Verbrei- tungsmittel der Pflanzen noch durch den Einfluss des Mens chen zu erklären, so bleibt nur die jx piden dass sie durch geologische Ursachen bedingt ist. Ver- sucht nan eine solche Erklärung, so ist dabei. Voraussetzung, dass man sich auf den Standpunkt LEE chen Ursprungs der Gattung stellt. Die Arten von Acalypha sird auch so einheitlich gestaltet, dass an eine mehrfache Entstehung gar nicht gedacht werden kann. Selbst die am besten unterschiedene Sektion Lino- stachys steht den echter Acalyphen noch ziemlich nahe, Es ist nicht zu entscheiden, wo die Gattung ihren Ursprung genommen hat. Ob- wohl Mexiko heute den grössten Artenreichtum aufweist, ist es doch als Entste- hungsgebiet nicht anzusehen. Dieses lag jedenfalls auf der Südatlantis, jenem me- sozoischen und früh-tertiären Kontinent, der durch die Kerne des heutigen Afrika und Südamerika und eine sie vorbindende Landbrücke gebildet wurde. Eine genauere Lokalisierung ist nicht möglich, aber auch nicht nötig. Es sei nur festgestellt, dass afrikanische Arten auch noch auf Madagaskar, in Asien und sogar auf asiati- schen Inseln vorkommen und die Häufigkeit der Arten nach Osten hin bedeutend ab- nimmt, während keine amerikanische Art weder in Afrika, noch auf Inseln des le. son Ozeans sich findet. Da die Verbreitung vom Entstehungszentrum aus nur auf dem Landwege vor sich gegangen sein kann, so muss $ie zu einer Zeit erfolgt sein, als noch direkte Land- verbindungen zwischen Afrika, Madagaskar, Asien, den Sundainseln und den Inseln des Grossen Ozeans einerseits und zwischen Afrika und Auerika andererseits vor- handen waren. Solche Verbindungen haben nach den Darstellungen von ARLDT (2, 3), der gewissenhaft alle geologischen und biogeographischen Forschungen als Grund- lage für seine textlich und kartographisch sehr sorgfältigen und gut begründeten Darstellungen benützt hat, in der mittleren und jüngeren Kreide, im Cenoman und Senon, sowie im ältesten Pertiär, im Untereozän, bestanden, während sie sich von da an "immer mehr gelöst haben. Zum mindesten war in Obereozün die EE von Asien und Australien, aber auch zwischen Afrika und Südamerika bereits vollzogen. Es soll hier nicht die gesamte geologische Entwiciel lung des inbetracht kormenden Gebietes dargestellt werden, sondern es sei nur angegeben, wann die Abglielerung der einzelnen hier infrage kommenden Inseln und Inselgruppen, ohne Eimzelheiten zu berücksichtigen, sich vollzogen hat. Es haben sich demnach isoliert: Von Afrika Von Asien Von Australien Im Eozän | oda | Neue Hebriden p uU anten Fidji-Inseln oim Oligozün Neu-Kaledonien | Im Miozün Komoren S m armate vic amoa-Inseln pue | Medegaskar Bismerck-Archipel Im Pliozän. Celebes | SR Kl. Sunda-Ins. Pu Philippinen Tm Diluvium Java E ee. Formosa Borneo Sumatra Japan p Ceylan : | Nitschke, Acalypha. $11. Über die Abgliederung der Molukken sicher auch bereits im Tertiür erfolgt. Die Samoa-Inseln werdem meist als ozean nicht an Stiumen, die aus biogeographischen anzunehmen geneigt sind. Die vorwiegend korallogenen Inseln Mikronesiens haben scher Zeit wohl keinen Zusammenhang nit einem Kontinent be rüber die Ansichten auch noch wenig geklärt, Auf Tahiti finden sich nach GAUFP Reste e ka hinweisen, Auch bei den Hawai-Inseln . Flora und Fauna gegen einen rei sind ebenso bed@utsam aber auch rika (3, 652). Ebenso unsicher, aber viel mehr umstritten, ist die Entstehungsart und -Zeit der Galapagos-Inseln. Während im Anschluss an DARWIN und WALLACE eine Anzahl von Biogeographen für ihre ozeanische Natur und ihre Besiedelung auf transmarinem Wege eingetreten sind, neigt die Mehrzahl der Biogeographen der jüngeren Rich- tung, denen ich mich anschlissen müchte, dazu: "eine frühere weitere Ausdehung des Landes und teilweise Einwanderung von Flora und Fauna auf dem Lanüwege" anzu- nehmen (3, 686), "Aus allem ergibt sich, dass die Gelapagos-Inseln jedenfalls früher ein Teil einer Landbrücke waren, die von Mexiko nach Ecuador oder nach Chi- le führte, wie dies SCHARFF annimmt, und die auch in Verbindung mit dem ozeani- schen Kontinente stand, vielleicht über Hawai" (3, 661). ARLDT niumt an, dass ihre Isolierung im Anfang des Eocäns erfolgt ist. | ; Wann die Landverbindung zwischen Nord- und Südamerika eingetreten ist, wird ganz verschieden beurteilt. Während mur wenige Forscher sie bereits am Beginn des Tertiärs annehmen (3, 408), stimmen alle Ansichten darin überein, dass sie spätestens im Pliozän vollzogen war (3, 421). en Die westindischen Inseln waren wahrscheinlich zur Kreidezeit völlig unter- getaucht, im Eozün und Oligozän ragten nur die höher gelegenen Teile über das Meer, während das Miocün für dieses Gebiet sicher eine Landperiode war, in der die einzelnen Inseln unter sich und mit den benachbarten Festlandsgebieten in Verbindung standen. Die Verbreitung der Säugetiere weist entschieden darauf hin, dass das Gebiet mit Guyana und Yucatan zusarmenhing. Im Pliozän muss es bereits von Südamerika abgetrennt gewesen sein. Der weitere Zerfall datiert wohl aber erst aus dem Beginn des Quartärs, "wobei die Bahamas auf kurze Zeit mit Süd-Flori-- da in Verbindung traten. Mit Mittelamerika kann seit dem Pliozän keine Verbin- dung mehr bestanden haben, eine cu nd Dor i» BADEN HORMEA, Rig ESeeeg | m pec noch offen war" (5, 602). 2 ya Ve NEE Atlantischen Ozeans konmen für unsere Unters-uchung noch E in Betracht Fernando do Noronha und Ste Helena. Erstere wird von gd in beim landsrest gedeutet, dessen Abtrennung ziemlich früh, kaum nach dem Eoz oder : Y taa Mi ist (3, 673). - St. Helena wird von manchen Paläogra- wenigstens Oligizän erfolgt ist ( , | hone Dis Iaalierü Phen als ozeanische Insel, von andern als Festlandsrest angesehen. Di rung ist aber jedenfalls schon vor dem Tertiür erfolgt (3, 674). herrscht noch keine Klarheit, die ist aber isch abgesehen. Doch fehlt es auch Rücksichten eine alte Landverbindung in jüngerer geologi- sessen, Doch sind da- iner älteren Flora, die auf Ameri- spricht der relativ grosse Reichtum der n ozeanischen Charakter dieser Inseln, daneben ` die unzweifelhaft vorhandenen Beziehungen zu Ame- ARLDTschen A uungen weicht die WEGENERsche Auffassung (40) inso- | ius ur ils er Een amnis. sondern die Entstehung en um Kontinente in der Weise zu erklären versucht, dass er sie als D M. I EE die zerbrochen und dann voneinader abgerückt sind. Das een tiun | tung die Konsequenz haben, dass es nicht nötig wäre, so weite er ee ne D einzelne Arten anzunehmen. Im übrigen aber würden die Schlüsse über di | Verbrei- — tung und das Alter der Arten dadurch nicht wesentlich beeinflusst eire 4 | Dieser skizzenhefte Überblick über die jüngere geologische E en i * Areals ermöglicht es, einige Schlüsse auf das Alter und die vermutliche Ausbrei- p Ae us ak DM grössere Anzahl von Inseln, die heute zum Are- HI dor Gattung gehören, unl auf denen mn Teil ein typischer Endemismus anzutrer- ` fen rn de frühesten Tortiür isoliert ist, zu dieser sts AD r | A S Lk eg . Nitschke, Acalypha. schon von Acalypha-Arten besiedelt gewesen sein muss, da transmarine Einwanderung wohl sogut wie gar nicht infrage komat, zwingt zu dem Schlusse, dass die Gattung, Acalypha schen in frühesten Tertiär den grüssten Teil ihres heutigen Areals be- wohnt haben muss. Das hat aber, wenn man monophyletäschen Ursprung annimmt, zur Voraussetzung, dass zu dieser Zeit einzelne Arten bereits von ihrem Entstehungs- zentrum aus recht beträchtliche Wanderungen zurückgelgt haben müssen, wobei es für diese Feststellungen ganz gleich ist, wo das Entstehungszentrum gelegen hat, da ja die Gattung in einem breiten Gürtel zu beiden Seiten des Äquators über die ganze Erde verbreitet ist. Da aber, wie bereits festgestellt, an don Pflanzen keine Einrichtungen wahrzunehmen sind, dio eine besonders rasche Wanderung wahr- scheinlich machen, so rss man für die Ausbreitung iiber das Areal recht betrücht- liche Zeiträume in Ansatz bringen, und die Behauptung dürfte nicht zu kühn sein, dass die Gattung A4oalypha bereits in vortertiärer Zeit bestanden hat. Wir haben es also zweifellos nit einer alten Gattung zutun. Leider ist es nicht möglich, diese Schiussfolgerungen durch paläontologische Befunde zu erhärten. Bisher ist nur einmal ein Blatt-Abdruck, der höchst wahr- scheinlich zu Acalypha zu stellen ist, und von COCKERELL als A. myricina beschrie- ben worden ist. (37, 117) bekannt geworden, Er stammt aus dem Miocän von Floris». sant in Colorado. ; ‚Andererseits sind aber tertiäre Relikte gar nicht so selten, wie man früher vielleicht angenommen hat. Schon ENGLER hat in seiner "Entwickelungsgechichte der Pflanzenwelt" (12) darauf hingewiesen. In Europa ist besonders der Balkan reich an Tertiärrelikten, wie z.B. Foraythia europaea; Rheum Ahponticum,. Ramondia ser- bica, Haberlea rhodopensis, Pinus Peuce und Sibirea croatica. F. PAX könnte auch noch in Mitteleuropa solche Tertiürrelikte in grósserer Zahl nachweisen, so ir der Flora von Rumänien Juglans inquirenda = J. reoia, Carpinus Neilrs ichii, die in C. duinensis weiterlebt, Celtis trachytica = australis. 4oer decipiens hat s! zu A. monspessulanum entwickelt, Vitis tokajensis ist V. vinifera nächst ver- ` wandt, Tilia longibracteata vnl T. vindobonensis = T. platyphyllosund Fraxinus - inaequalis, nahe verwandt F. excelsior.(26, 273). Aber auch für Polen hat dersel- be Autor Tertiärrelikte festgestellt, so Avena desertorum, Jchiewereckia Podolı- ca, Centaurea Marschalliona, Rhododendron flavum, Evonymus nana tab. 17 207% Was -für Europa zutrifft, kann mit demselben Rechte auch für tropische Gebie- te Geltung haben. So führt z.B. PAX auch den Reichtum der chinesischen Gebirge an Primeln auf den Umstand zurück, dass sich hier zahlreiche tertiäre Formen fast unverändert erhalten haben. Zweife'los leben’ auch in einer Anzahl heutiger Acalypha-Arten tertiüre Formen entweder unverändert oder doch in gerader Linie aus den alten Arten entwickelt fort, ) E Ob die Staz:art der Gattung heute noch erhalten ist, wird sich wohl schwerlich feststellen lassen, aber es gibt zweifellos eine Anzahl von Arten, die schr alt sein müssen. Zu diesen gehören alle diejenigen, die heute disjunlte Areale bewoh- nen, die schon frühzeitig getrennt worden sind, so Z.D. A, ciliata, A. indica, 4. brachystachya, die sämtlich Afrika und Vorderasien, zum Teil auch Ostasien u. die von Asien abgegliderten Inseln bewohnen. A4. indica kozt auch im madagassi- schen Gebiete vor. Ob das Vorkommen von A. ciliata auf don Kap Verdischen Inseln ` wirklich als ursprünglich anzusehen ist, wird wohl zweifelhaft bleiben. - Inal- len hier genannten Füllen handelt es sich um einjährige Arten.und es ist wohl. we Wahrscheinlich, dass dio neisten einjáhrigen Arton, zum mindesten aber die, wel- che ein grosses Areal bewolınen, alte Arten sind. Solche einjährige Arten, die dem- nach ebenfalls als alte Formen angesprochen werden nüssen, weil sio über woite, i -= Seit den Tertiär getrennte Gebiete verbreitet sind, weisen auch dio westindischen ` ' Inseln auf, Ihre Areale erreichen von hier aus sowohl Mexiko als euch Südamerile. | Solche Arten sind 4. persimilis, setosa, alopecuroides. Schliesslich muss nuch A. . boehmerioides, die auf den Inseln des Grossen Ozeans weit verbreitet ist, hierher gestellt werden. ; d Diss es aber auch schon recht alte Foruen nii staudigez'unl holziger Wuchs ` Bi»t, boweisen Boispiele wie 4. paniculata und fruticosa, lic auch über grosso Nitschke, Acalypha. $13. eile von Afrika, Südarabien, Südindien und verschiedene. Inseln verbreitet sind, 4. pubiflora, die einzige Art, die in Afrika und Madagaskar vorkommt, und 4. arbo- - rea, die im ganzen madagassischen Gebiete verbreitet ist. Diesen gesellen sich T noch Arten hinzu, die auf den Inseln des Grossen Ozeans ein ausgedehnteres Areal bewohnen, wie A. stipulacea, grandis unà insulana. Auch dio mittelamerikenische 4 laxiflora gehört hierher ` = Als alte Formen, wohl als Tertiärrelikte, haben auch alle die Arten zu gelten, die endenisch auf Inseln vorkommen, die seit dem Tertiür isoliert sind, zum mine - E desten alle, die als einzige Art auf einer Insel sich findon. So sind z.B. die p Fernando do Noronha vorkommende A. noronhae, die auf der Sundainsel Sumbava \ festgestellte A. Zollingeri, die auf den Neuen Hebriden sich findende A. Forster- | fani, die auf Tahiti gesammelte 4. Lepinei und die auf Komia vorkormende A. Jar- E dini alte Arten. Zweifellos gehören auch die meisten, wenn nicht gar sämtliche, af den Galapagos-Inseln festgestellten Arten zu den Tertiärrelikten. Natürlich gibt es auch unter den Arten, die mır auf Kontinenten vorkommen, eine grosse Ankahl alter Formen, nur ist es hier schwieriger, sie zu bestimmen. Es |! werden hauptsächlich solche sein, die grosse Areale bewohnen, wie z.B. A. crenata - in Afrika, A. Poiretii in Amerika, A. australis in Asien. Zweifellos gehören auch | die australischen Endemismen dazu. l = Diese Ausführungen zeigen, dass wir es in der Gattung Acalypha zum grossen . Teile mit phylogenetische alten Sippen zutun haben, und es tritt nun die Frage auf ,,0b innerhalb des Genus auch eine Neubildung von Arten stattgefunden hat. Die- se Frage ist zu bejahen, wenn man den ausserordentlich grossen Endemismus auf den - Festlündern berücksichtigt. : ‚Gegen die Auffassung, dass es sich auch hier um alte Rolikte handeln könnte, spricht der Umstand, dass diese Arten oft auffallend grosse Verwandtschaft mit i solchen aufweisen, die ein grosses Areal bewohnen. So stehen z.B. mit der ausser- - ordentlich polymorphen A. communis, die vielleicht aufzuspalten sein wird, in na- . her Verwandtschaft A. brevipes, Hassleriana, hibiscifolia und goyazensis. Es ist | also sehr wahrscheinlich, dass diese Arten sich in erdgeschichtlich neuerer Zeit aus der alten A. communis entwickelt haben. Wir hätten es also hier mit progres- siyem Endemismus zutun. Und es' unterliegt keinem Zweifel, dass besoners die Gebie- te, die grossen Artenreichtum und dabei reichen Endemismus aufweisen, wie z.B. Mexiko, die südamerikanischen Anden, das brasilianische Hochland und die afrika- nischen Hochlünder reich an solchen progressiven Endemismen sind. Eine Anzahl süd- . amerikanischer Arten, wie A. entumenica, angustata, caperonioides, Wilmsii, glan- Aulifolia, peduncularis, depressinervia und punctata sind untereinander so nahe |Vérwenit, dass sie mit positiver Sicherheit auf einen gemeinsamen Ursprung zurück- geführt werden müssen. Das geht auch daraus hervor, dass selbst ein so guter Ken- Der wie MÜLLER mehrere dieser Arten unter dem Namen A. peduncularis vereinigte. Erst HUTCHINSON hat 1913 die Artberechtigung der MÜLLERschen Varietüten erwiesen. ' Für Mexiko ist anzunehmen, dass die Besiedelung erst im späteren Tertiär von Südamerika aus über die westindische Landbrücke erfolgt ist, da die Verbreitung Westindischer Typen heute noch nach beiden Richtungen weist. Der ungewöhnlich rei- the Endemismus kann demnach erst jüngeren Datums sein. Zwar müssen schon versehie- ‚dene Urtypen auf dem genannten Wege in das mexikanische Hochland gelangt sein, wig das Auftreten verschiedener Sektionen erweist, aber der auffallend grosse Reichtum an einander sehr nahestehenden Arten aus bestimmten Verwandtschaftskreisen z.B. ler Aerostachyae, aber auch aus anderen Gruppen, lässt auch für Mexiko reichen pro- . .Eressiven Endemismus als eine unabweisbare Forderung erscheinen. ac |. Die an sich auffällige Artenarmut Zentralamerikas findet ihre Erklärung in dem Telatiy jungen Alter der Festlandsmasse. Vom Standpunkt unserer Untersuchung aus beurteilt müsste die Entstehung Zentralamerikas in eine relativ späte Zeit fallen. E Natürlich kann progressiver Endemismus auch auf Inseln vorkommen. Es ist nicht Das A ; ; nseln zutreffen, die reich an Endemismen sind. ürfte aber mr für solche Inseln E A e die Dieser Yu iet Z.B. für Madagaskar durchaus wahrscheinlich. Hier sind sus den fuppen der Pan t odyna Acrogynae und Acrostachyae überhaupt keine Arten anzutref- GE 3 EE E ee el sie c a CER AT ausgeschlossen. dass sich dort aus einer alten Stammart Arten neu gebildet haben. ` ~ ’ : 514, Nitschke, Acalypha. fen, dagegen gehören von den 8 Spezies der Pleurostachyae-Hypandrae A Madagaskar an, "die jedenfalls auch nicht sämtlich alte Arten sind. Aus der Gruppe der Oligo- gynae sind die auch über Madagaskar hinaus vorkormenden Arten A4. integrifolia und arborea sicher alte Arten, aber die 13 endemischen sind, wenn nicht sémtlich, u sicher zumeist aus diesen beiden entstandene progressive Endemismen. Ganz Ähnlich liegen die Verhältnisse auf den Antillen, wo die weit enee ten Arten als ältere, die Endemismen sicher zumeist als jüngere Formen aufzufas- sen sind, AT den Philippinen sind zum mindesten die der weit verbreiteten 4. stipula- cea nahe stehenden Arten A. grandibracteata, cardiophylla und subcinerea auch jün- gere Formen. Diese Auffasuung wird durch die Tatsache noch wesentlich gestützt, dass, bis auf eine Ausname, alle endemischen Arten der Gruppe Pantogynase-Pleurc- gynae angehören. Auf den Fiji-Inselg, die ebenfalls einen starken Endemismus aufweisen, gehö- ren sämtliche endemischen Arten ebenfalls der Gruppe Pantogynae-Pleurogynae an, und zwar steht A. consimilis der weiter verbreiteten 4. stipulacea nahe; A MAT. laris und A. latifolia gehören in die Nähe von A. Wilkesiana unà p stipularis, anisodonta, dehudata und repanda sind A. insulana verwandt. So zeigen also sowohl zahlreiche Inseln als auch die Festländer, dass die Gat- tung Acalypha eine noch in starker Entwickelung begriffene ist. Das Vorstehende zeigt, dass bereits mit ziemlicher Sicherheit eine Unterschei- dung in phylogenetisch ältere und jüngere Sippen durchgeführt werden kann. Diese Feststellung lässt sich aber gegemwärtig nicht für alle Arten treffen. Die WETT- STEINsche "geographisch-morphologische Methode: der Pflanzensystenatik" (41), wo- nach die Areale nahe verwandter Arten einander ausschliessen, kann innerhalb der Gattung Acalypha nicht angewandt und nachgeprüft werden. Der grosse Formenreich- tum des Genus bereitet orhebliche Schwierigkeiten und die Abgrenzung der einzelnen Areale lässt sich natürgemüss für tropische Sippen nicht mit der gleichen Sicher- heit durchführen, wie etwa bei den Arten des floristisch gut bekannten Mitteleu- ropa. Aber trot: zden ist bestiunt zu erwarten, dass nach Abschluss der systemati- schen Untersuchung und Feststellung der Vorwandtschaftskreise rian bei einer sehr viel grösseren Anzahl von Arten, als es im vorstehenden geschehen konnte, wird feststellen können, ob es sich um alte Arten, zu denen aüch die konservativ-ende- mischen gehören, oder um progressivsendemische, also Jüngere Spezies handelt. IY. BEZIEHUIGEN ZWISCHEN GEOG GRAPIISCHER VERBREITUNG UND SYSTEMATIK. Aufgabe der modernen Systematik ist es nicht nur, Übersicht in die grosse Man- . migfaltigkeit der Formen zu bringen, sondern ihr letztes Ziel ist es, die Entwick- | . elungsgeschichte der Sippen durch ihre systematische. Stellung aussnrücken. Dieses ` . Ziel dürfte für die grossen systematischen Einheiten heute schon bis zu einem ge- . | wissen Grade verwirklicht sein. Aber bei den kleinen Einheiten ist man von der Ir reichun; dieses Ziels noch sehr weit entfernt und man kann es wohl bezweifeln, ob ` es, besonders bei.sehr artenreichen Gattungen, jemals gelingen wird, es völlig m ` erreichen. Aber wenn es auch nicht möglich werden sollte, die phylogenetischen Be- ziehungen jeder Art sicher zu bestimmen, so ist doch zu rstreben, wenigstens ge- - : Die A D di tue EE ig gros denen = Systematik zu arbeiten bai. werden ; ür die einzelnen Sippen verschieden sein, Zu den wichtigsten spezifischen Artmerk- p malen gehört die Morphologie der Geschlechtaorgane, Da im Bau der Einzelblüte die . zah EE se ee Se eine BEE es, zeigen, mr die weib- 3 al Merkmal hat ae in don ali ermeiston Fl en ee Med ndi pue. Auch Ausnahmen vor, ip cet Bestirrung manches Fio redi fas Zich —— Sc sind Z.B, yon PAX and HQ ANN. bei der allerdings sehr poly- re k Are erzeugt in der Achsel der weibl - 2. die terminale Ahre ist verzweigt, | wickelung, während sich an der Spitze delt sich in diesen Fällen wohl k wisse Einheitlichkeit, Dass nicht alle Arten einer Abte Sektionen angehören, durchaus nicht ausgeschlossen ist..Aber in den Grundzi - gen die meisten natürlichen Gruppen auch bis zu einem gewissen Grade eine geschlos- | gene Verbreitung. Die Sektion Linostachys hat ihre Haupt-Entwickelung im zentral- . und südamerikanischen Florenreiche, und zwar finden sich zwei Arten im mittelame- — rikenischen Xerophytengebiete, während 11 im tropischen Amerika und im andinen Gebiet vertreten sind. 4 pantculäta nur gehört der alten Welt an und reicht von Afrika ostwärts bis in das malaiische Gebiet. Nitschke, Acalypha. 315, morphen A. communis folgende Abweicungen beobachtet worden: 1l. Die entstlindige « Prokteen männl. Áhren, nicht weibl. Blüten; und die Zweige bringen männl, Blüten zur Ent- eine einzige weibl. Blüte bildet; 3. die ` ; unten weiblich, oben männlich. Diese monstrüse Form E tritt verhältnismässig oft auf und würde deshalb früher von N. E. BROWN, dem es ungen vom normalen Bau wiederholt vorkormen, apicalis beschrieben. - Auch bei A. mexicana sind Abweichungen, nämlich terminale weibliche Ähren, beobachtet worden, Aber es han- aum um konstant wiederkehrende Merkmale, Sie zei- gen vielmehr, was schon hervorgehoben werden konnte, die Entwickelungsfreudigkeit : innerhalb der Gattung, In der Regel zeigen systematische Cruppen auch in ihrer Verbreitung eine ge- angehóren, hat soinen Grund darin, dass bero . nebeneinander bestanden haben und gemeinschaftlich in gleiche Wohngebiete einge- wandert sind, sodass also das Nebeneinandervorkommen von Arten n zei- i D sz Die Subserie Pleurostach, ae-Hypandrae ist cine gute, natürliche Gruppe, die — mur in Ost- und Südafrika und auf Madagaskar vorkommt. Die Pantogunae-Pleurogunag sind hauptsächlich in zwei getrennten Gebieten ver- treten + im Monsungebiet und im zentral- und südamerikanischen Florenreiche. Aus- Serdem beherbergen Madagaskar 7 Arten, die Komoren eine: A. comornesis und Afrika ausser der bis Indien reichenden 4. fruticosa noch 3 Arten: 4. fuscescens, Hele- ^ae und dumetorum. . . Die Pantogunae-Acroguynae bewohnen wiederum zwei Haupt-Entwickelungsgebiete: Afrika und das zentral- und südamerikanische Florenreich. Im aussertropischen Nordamerika ist 4. caroliniana verbreitet. Das Vorkommen von 4. alnifolia in In- dien steht isoliert. | Die Oligogunae zeigen die am wenigsten geschlossene Verbreitung: sie sind in frika und stark im Madagassischen Gebiete vertreten; sie bewohnen von Amerika hauPts&chlich das tropische Gebiet, während sie im mittelamerikanischen Xerophy- tengebiet und in den Anden selten sind; sie finden sich vereinzelt in Vorderin- dien und im Monsungebiet, Zwei Arten, A. Mairei und australis kommen im extra- tropischen Asien zur Entwickelung. Pea = p^ Die lugQunae-Pleuro reichen mit ihren wenigen, aber meist weit verbrei- teten Arten von Afrika bis Ostasien. In afrikanischen Kaplande fehlen sie, 4 vir- ntc kommt im extratropischen Nordamerika, 4. mexicana in Mexico zur Ausbildung. "Pol ae-acroounge sind hauptsächlich im zentral- und sülenerikanischen orenreiche entwickelt. Zu ihnen gehören auch sämtliche auf den Galapagos-Inseln vorkommenden Arten. Auf Madagaskar kommen zwei Arten, 4. Spachiana und squarrosa, in Afrika 3 Arten, 4. angustifolia, segetalis und shirensis zur Ausbildung. + Die Serie der Acrostachyge kommt nur im mittelamerikanischen Zerophytengebiet Und im tropischen Amerika vor. Sie fehlt schon im andinen Zebiet. us — .Bieser {fberblick’über die Verbreitung der Mosaiek systematischen Gruppen igt, dass wir os doch wohl mit natürlichen Verwendtschaftskreisen zutun haben, Bech bis anf die. Anrostachyae keine: Gruppe ein völlig geschlossenes Gebiet Int. E, | | ses Ziel zu erstreben ist,. auch das Alter der Ar- Wenn nun noch, was als letztes Ziel zu erstr jd | g N * éch. 3 3 A : > 3 + | E k £ EH is dor systenatischen Reihenfolge zum Ausdruck EE werden, so wür- de das MULLERsche System dieser Anforderung nicht ohne weiteres entsprechen. Das sse sich ad d DE erreichen, dass man entweder einen Stammbaum konstru- S 316. Nitschke, Acalypha. ierte, oder aber Arten l., 2., 3. etc. Grades feststellte, eine Aufgabe, d recht erstrebenswert wäre, aber gegenwärtig noch nicht zulösen ist, Selbs scheidenste Versuch in dieser Hinsicht könnte erst gewagt werden, nachdem die Dee" tung systematisch vollständig durchgearbeitet ist. Nur soviel lässt sich aufgrund . der Verbreitung haute schor mit einiger Sicherheit sagen, dass die Gruppen, die eine weite Verbrei tung über geologisch schon früh getrennte Gebeite zeigen, zu den älteren gerechnet werden müssen, dass dagegen diejenigen, die ein geschlossenes Areal bewohnen, jüngere Gruppen sein können. Unterstützend kommt hinzu, dass die weit verbreiteten Gruppen artenreich, die weniger verbreiteten artenärmer sind, Von diesen Gesichtspunkten aus betrachtet, dürften die Oligogynae die ältesten Typen sein. Sie sind artenreich und fast über das gesamte Gattungsareal NS Die jüngsten Formen dürften die Acrostachyae darstellen, die mit nur 19 Arten auf - das süd- und zentralamerikanische Florenreich beschränkt sind. Auch die euer chyae-Hypanärae sind eine artenarme und beschränkt verbreitete, also jedenfalls eine jüngere Gruppe. Da sie aber sowohl in Afrike, als auch in "Madagaskar vorkm- .men, müssen ihre ältesten Typen auch bereits vor der Trennung der beiden Gebiete, also spätestens im Miozän, entstanden sein, wenn man nicht annehmen will, was al- - lerdings an sich nicht ohne weiteres ausgeschlossen ist, dass sich verschieden Arten aus nahe verwandten Stammarten in ähnlicher Richtung entwickelt haben, so- dass sie heute einander morphologisch recht nahe stehen. D So betrachtet, würde man auch nach den MÜLLERschen System die oi igogynae unt » die in diesem Sy ster: vor und hinter ihnen stehenden und in je zwei Untergruppen, ‚Pleurogynae und Acrogynae, gespaltenen Pantogynae und Polygynae als die ältesten und die an den äusseren Enden des Systems stehenden Pleurostachyae-Hypandrae und | Acrostachyae als die jüngeren Gruppen anzusehen haben. Es wäre dies eine weite- re Stütze für die von MÜLLER sicher nicht aus pflanzengeographischen, sondern. aug . rein morphologischen Gesichtspunkten gewonneno systematische Ciederung. Nur die Sektion Zinosztachys bereitet dann der Eingliederung Schwierigkeiten, d Da die Pleurostachyae-Hypandrae morphologisch Übergangsformen von den echten Aca- lyphen zur Sektion Linostachys bilden, da sie aber, wie eben fargelegt, wahrscHeiho "lich einen jüngeren Zewig am S texmbaumo der Gattung Acalypha darstellen, so müss- to Jic morphologisch noch mehr extrem stehende Sektion Linostachys noch jüngeren Ursprungs sein. Das ist aber sicher nicht der Fall, da sowohl die altweltliche . | 4. paniculata ihrer weiten Verbreitung wegen, als auch die übrigen Arten ihrer Entwickelung in Amerika wegen nicht erst im Jüngsten Tertiär oder noch später aus den Pleurostachyae-Hypanürae entstanden sein können. Es ist deshalb wohl Cato ob Linostachys überhaupt demselben Stamm zuzurechnen ist, zumal die Arten auch e gewisse abweichende morphologische Merkmale zeigen, die für die Systematik von `: wer t sind. Die ührigen, traubigen oder rispigen Blütenstände, die freien, ich tlattartig auswachsenden Brakteen, der fünfzählige Kelch und 'die gestielten Blü- | ten sprechen ebenfalls eher für als gegen eine Trennung der Sektion LimostachyS | |. vom Typus der Acalypha In der Tat hat ja auch bereits KLOTZSCH die von MÜLLER |^ als Sektion zu Acalypha peni Linostachys als selbständiges Genus behandelt. ud LITERATUR- VERWEISE. : | | Ausser der bei den einzelnen Arten Seite 278 - 285 angegebenen sehr umfang- | : vu poet Literatur wurden noch folgende Schriften benützt: 2 . (1) Actes du IIDae Congrès international de Botanique TI. (Bruxelles 1910). 8). 4 ARLD?, Entwickelung d. Kontinente u. ihrer Lebewelt. Leipzig 1910. - (5) ARIDI, - Handb. d. A , Leipzig 1919. — (4) BLANCO, Flora de Filipinas HB ó Manila 1879. - | Handleit. tot dé Kennis n. EL Ind. III. = Leiden 1900. - (6) DRAKE del CASTILLO, Fiore d. 1.Pol l (7) CHARAN, Ee of the Southern ( og D : usw < en ` zs : TA Br Ly Š e A ; Steinecke, Färbung u. Assimilation bei Süsswassor-Algen. 317. LER, Versuch einer Entwickelungsgeschichte der Pflanzenwelt, Leipzig 1879-82. - (13) ENGLER, Syllabus der Pflanzenfamilien, 8. ed. 1919. - (14) ENGLER, Pflanzen- geographie, in Kultur d. Gegenw. III.4., IV., 1914, - (15) FORBES et HEMSLEY, Enu- - XXVI (1894). - (16) Gartenflora, herausgegeben von WITIMACK, XLVII (1898). - (17) ) of British India V (1890). - (21) MEYERs Physikalischer Handatlas, Leipgig 1916. - = MÜLLER, P, v., Second systematic census of Australian Plants I (1899). - (25) NITSCHKE, Acalypha, in ENGLER, Pflanzenw. Afrikas 11,2. (1821) p. 93 = 99. = E Vu Euphorbiaceae, in-ENGLER-PRANTL, Natürl. Pflanzenfam. III.5, (1896). - . (25). PAX, Pflanzengeographe von Polen, Berlin 1918. - (26) PAX, Pflanzengeographie von Rumänien, Nova Acta CV (1919). - (27) PAX und HOFFMANN, Euphorbiaceae-Ac&ly- . phese-Acalyphinae in ENGLER, Pflanzenreich, Manuskript. - (28) PECKOLT, Heil- u, Nutzpflanzen Brasiliens in Ber. Deutsch. Pharmac. Cesellsch. XY (1905). - (29) . RICKLI, RÜBEL unà SCHRÜTER, Geographie der Pflanzen, in Handwórterb. d, Naturw. . IV, 1914. - (30) RECHINGER, Botanische und Zoologische Ergebnisse einer wissen- schaftlichen Forschungsreise nach den Samos-Inseln, in Denkschr. Akad. Wien IC (1913). - (31) RITTEZRs Geogr.-statist. Lexikon, 9. ed. - '(32) RÜBEL, Anfänge un? Ziele: der Geöbotanik, in Vierteljahrsschr. Naturf. Ges. Zürich LXII (1917), & (33) SEEMANN, Flora Vitiensis, London 1865-68. - (34) SMALL, Flora of the South- eastern United States (1902). - (35) SUPAN, Die Verteilung des Niederschlages auf der festen Erdoberfläche, in PETERMANNs Mitt. Ergänzungsheft nr. 124 (1898). - (36) SUPAN, Grundzüge der physischen Erdkunde, 6. od. (1916). - (37) Torreya, . a monthly Journal of Botanical notes IX (1909). - (38) URBAN, Symbolae Antillanae, - 1, IV, V, VII (1900 - 1921). - (39) WARMING und GRAEBNER, Lehrbuch der ökologi- schen Pflamzengeographie, 3. ed. &1918). - 40) WEGENER, Die Entstehung der Kòn- tinente und Ozeane, 2. ed., in Die Wissenschaft LXVI (1920). -(41) WETTSTEIN, Grundzüge der geographisch-morphologischen Methode der Pflanzensystematik. Jena 1898. | E Sen Ueber Besiohuhgen zwischen Färbung und Assimilation bei einigen Büsswasseralgen. Von Fr. STEINECKE (Königsberg Pr.]; Bestimmte Beziehungen zwischen Farbe und der die Assimilation bedingenüen Be= . leuchtung sind bei Meeresalgen bekannt und erforscht; für Süsswasser-Algen aus . den Tiefen der Seen hat PASCHER (1) jüngst ähnliche Beziehungen angedeutet. i Nachfolgende Untersuchungen beschäftigen sich mit Algen aus flachen Gewässern; Sie lehnen sich an eigenartige Erscheinungen an, die Verfasser zuerst bei einer Anzahl Algen aus einem ostpreussischen Hochmoor feststellen konnte (2). Weitere Beobachtungen und Versuche zeigten, dass ungewöhnliche Färbung bei vielen Algen durch enge Beziehungen zur Assimilation erklärt werden kann, S ! Er I. VERFÄRBUNG DER CHROMATOPHOREN. 1. SCHIZOPHYCEEN. ho is i ixierung er Farbentöne bei den Blaualgen ist oft betont worden und ee e Anschauung bekannt. In den nährstoffarmen Wasser ` unserer nn von mir nicht selten Schizophyceen gefunden, deren Färbung a. | x ern schwach blaugrün, gelbgrünlich oder sogar stroh- EE a sich allein Chroococcus turgidus, ein Alge, die SE $18. Steinecke, Färbung u, Assimilation bei Süsswasser-Algen. auch aus den Schneetiümpeln der Alpen blaugrün angegeben wird, obwohl gerade an dieser Standort unter den Algen anderweitige Färbung recht häufig ist. Schwach bleugrün sind im Hochmoor Anabaena-Arten. Gelblichbraun findet sich stets Calo- thrix Weberi; nur die lebhafter wachsenden Jungen Zellen- besitzen olivgrün Ähnlich gelblich verfärbt zeigt sich Hapalosiphon Jontinalis. Eine rein Strohge]. be Färbung sah ich bei Stigonema ocellatum (im Zehlaubruch), ockergelb mit nur einem schwachen grünlichen Schimmer in der litte war Oscillaria Frönlichii im Pakledimmer Hochmoor (ai. Die beiden letzteren Arten meiden für gewöhnlich !Iochnoorwesser. Da durch MAGNUS und SCHINDLER und gleichzeitig durch E. PRINGS- — HEIM nachgewiesen ist, dass gewisse Schizopkyceen ( O0scillaria, Phormidium, Lyng- bya) in Kulturen, deren Nährsalze (besonders Nitrate) verbraucht sind, sich bis . zu einem reinen Gelb verfärben, lag die Annahme auf der land, dass durch die Ar- A mut des dystrophen Hochmoorwassers an Nitraten dieselbe Gelbfärbung hervorgeru- - fen wird. : dd SÉ, Um diese Verhältnisse einwandfrei festzustellen, wurden (13. VI. 1920) einige Fäden von Zapalosiphon aus dem Pekledimmer Moor mit Wasser vom Standort in zwei S Petrischalen an einem sonnigen Fenster aufgestellt und der einen Schale 5 Tropfen einer 1% Lösung von Ca(N02)2+ KNO3 zugegeben. Nach 21 Tagen zeigte sich, dass die Algen der mit Nitraten beschickten Schale neue Zellen gebildet hatten, die schön A blaugrün gefärbt waren. In Kontrollgefäss war die Farbe kaum verändert, eine Ver- mehrung nicht zu bemerken. Da PRINGSHEIM (4) darauf hinweist, dass zuweilen die 3 | ht gleichzeitig mit der Verfärbung eintritt, erklärt sich, dass die gelb gewordenen Fäden sich im Hochrioor lebend erhalten können, ie Hocht ns darin nicht allein stehen, beweist die Angabe - FISCHERs (5), den "die sehr blasse F&rbung der Oscillatorien eines Hochmoors" in e Töne, e, f ine Erklärung für diese Verfärbung infolge von Nährstoff-Mangel kann im fol- genden gesehen werden: Nehmen wir mit ENGELMANN an, dass die roten und blauen | — ^ Strahlen für die Assimilation. wirksam sind und von grünen und gelben Farbstoff- Se 'trägern an besten verarbeitet werden, dann müssen durch Fortfall der grünen Farbe die hauptsächlich wirksamen roten Strahlen wirkungslos bleiben und eine schwäche- re Assimilation allein mit Hilfe der blauen Strahlen durch das gelbe Chromatophor vor sich gehen. Die Assinilation muss aber herabgesetzt werden, weil das ^ ist, dass nicht genug Nährstoffe für volle Wasser am Standort derart nährstoffam Assimilation herbeigschafft werden können. | ©» CHLOROPHYCEEN. eines Tüspels herausregen, oder ein Sinken . Wird man die Chloroplasten der aus dem Was ger gelb finden. Damit sind nicht die Watt - bung reichlicher Zygotenbildung verdanken. . . Fäden von Yougeotia spec., die einen auffal , und stellenweise etwas über den Wasserspiegel | . in drei Schalen gegeben. Die erste Schale enthielt . Ber vom Standort, die dritte 0,24 KNOPsche Nährlö Versuch begonnen. Die Algen der ersten Kultur starben . Steinecke, Färbung p. Assimilation der Süsswasser-Algen. 319. b. Gelbfürbung der Chloroplasten bei Hochmoor-Chlorophyceen . Es muss fener Jedem Algologen bekannt sein, dass Grünalgen aus Flachmooren |. leuchtend dunkelgrüne Chloroplasten besitzen, wührend dieselben oder verwandte 9 Formen aus Übergangs- und Hochmooren eine mehr gelblichgrüne Färbung aufweisen. |. phen Gewässern neben den zahlreichen Cosmarium- und Closterium-Formen aus dystro- = _ phen Moortümpeln gehalten, zeigt sofort die augenfälligen Unterschiede in der ‚Färbung. Trotz der sicher bekannten Tatsache finde ich keine Hinweise darauf in der Literatur; auf briefliche Anfragen meinerseits erhielt ich von zwei Seiten Bestätigungen. „In Blänken und Schlenken des Zehlaubruches, unseres typischsten Hoclmoors, zeigen sämtliche dort lebenden Grünalgen, also besonders Arten der Gattungen Me- sotaenium, Cylindrocystis, Penium, Tetmemorus, Closterium, Cosmarium, Mioraste- rias, Holacanthum, Mougeotia, Oedogonium, Gloeocystis, Oocystis, Binuclearia eine derartige Gelbfärbung der Chloroplasten. Und zwar ist der gelbe Farbenton im Sommer deutlicher sichtbar als im Winter. Desonders bei Tetmenorus, Holocan- thum und Gloeooystis zeigen sich die Chloroplasten von November bis Januar freu- dig grün gefärbt. Diese einzelnen Farbenunterschiede wird man allerdings nur ` dann einwandfrei beobachten können, wenn man sich zur Gewohnheit macht, die un- tersuchten Formen nicht mur in ihren Umrissen zu zeichnen, sondern auch die Far- be mit Wasserfarben genau einzutragen, . < Da das Hochmoorwasser infolge der freien Humussäuren keine stärkere Bakteri- envegetation aufkommen lässt, kann man Hochmooralgex im Wasser von Standort jah- relang unverändert lebend erhalten. Schon früher hatte ich beobachtet, dass die ` - Algen in solchen Kulturen in kurzer Zeit deutlich stärker ergrünen. Zur genaue- ren Nachprüfung stellte ich am 28. VI. 22. drei Petrischalen mit Desmidien aus den Zehlaubruch-Blänken im Wasser vom Standort an einem Nordfenster auf. Schale I. wurde geschlossen, Schale II. blieb offen, sodass Staub hineingelangen konn- ‚te; Schale III. erhielt zur Hälfte Zusatz einer 0,2% KNOPschen Nährlösung. Die wesentlichsten Desmidien wurden in ihren Farbnüancen zeichnerisch festgehalten. T Au 2. VIII er also nach 55 Tagen, waren die Chromatophoren der meisten Algen in Schale I. deutlich, in Schale II. stärker und in Schale III. stark ergrünt. Im - Laufe des Monats vom Standort besorgtes Material zeigte noch die alte gelbgrüne Farbe. | i In Kultur I. war gegen den natürlichen Standort nur die Licht-Intensität ver- JA ringort worden, das genügte, um ein schwaches Ergrünen einzuleiten. In Kultur — II. hatte ausserdem der Zimmerstaub genug Spuren von Nährstoffen zugeführt, die . ein schnelleres Ergrünen bewirkten, während in Kultur III. die Nährlösung ein . lebhaftes Grünwerden hervorrief. Dadurch scheint die Gelbfärbung der Hochmoor- Chlorophyceen als eine Anpassung an das nährstoffarme Hochuoorwasser. 0. Auf dem lichtreichen Hochmoor würde ein grünes Ve etc diua starke As- . Similation bedingen. Starke Assimilation erfordert aber die I HREDBE genügend . grosser Mengen von Nährsalzen, die aus dem nährstoffarmen Substrat nicht bozo- ‚gen werden können. Bei Verminderung der Licht-Intensitát (Kultur I.) kann die DIAS Farbe wieder auftreten, da weniger stark assimiliert wird. Desgleichen er- > i toffen eine stärkere Assimilation und damit Er- horen" unterscheidet. Schwache Lichtintensität und. ` ürkere Zufuhr von Nährstoffen bewirken hier die Ergrü- 520. Steinecke, Färbung u. Assimilation der Süsswasser-Algen. Schattenblätter des Waldes stärker grün gefärbt und reicher an Chlorophyll sind als Sonnenblätter, die ein mehr gelbes Grün zeigen. c. Weitere Veränderungen des Zellinnern bei Hochnoor-Chlorophyceen. Ausser der Gelbfürbung zeigen die Grünalgen des Hochmoors noch andere Figen- schaften, die sie von Formen aus nAhrstoffreichen Gewässern unterscheiden, ds 1, - So ist im Plasma der meisten lIochmöor-Chlorophyceen eine star- ke Anhäufung von farblosen, stark lichtbrechenden Ültropfen zu sehen, deren che- mische Natur nicht näher analysiert wurde. Derartige Öltropfen finden sich am stärksten ausgeprägt ea Mesotaenium, Netrium digitus (Fig. 1), Cyl dee Brébissonii (Fig. 2), Cosmarium palangula, Micrasterias, Zygogonium (Fig. 4) und Gloeocystis. Bei in d begriffenen Exemplaren (Teilungen erfolgen im Hoch- moor infolge langsamen Wachstums nur in grossen Abständen) ist eine Verminderung der Öl tropfen EE Über ihre Bedeutung vermag ich nichts zu sagen. = n, - Seit SCHLENKER (7) und der Verfasser die klei- nen Masse der Hochmooralgen bemerkt und solch" kleine Varietäten als "Moorformen" bezeihnet hatten, sind diese Beobachtungen verschiedentlich bestätigt worden, so von SCHROEDER (8) und SCHULZ (9). Am auffülligsten ist die Kümmerform bei Netrium | (Penium) digitus, die LEMIERMANN als var. montanum bezeichnet hat. Als solche ^— .. Kümmerformen, die einen besonderen Namen erhalten haben, nennt SCHROEDER des wei- teren Penium minutum fa. minor, Cosmarium bioculatum var. omphalum fa. minor, Ar= f throdesmus Incus var. intermedius und isthmosus, Dictyosphaerium Ehrenberg ianum p var. minor, sowie die ähnliche Zwergformen bildende Diatomee Zunotia gracilis var. | minor undZu. exigua var. minuta . Von Kümmerformen unter den ostpreussischen Moor- &lgen, die besondere Namen erhalten haben, móchte ich noch Tetmemorus Bré- bissonii var. minor, Staurastrum mar- garitaceum var, minor, Zunotia paludo- sa var. turfacea und Synura uos TES var. legen hinzufügen. Fig. 1. stellt Normalform und Küm- merform von Netrium digitus dar, er- stere aus einem Übergangsmoor und ei- nem Polytrichum-Sumpf, letztere aus eine Schlenke des Zehlaubruches. Die Desmidie ist nach MIGULA 300 - 400 H lang, 60 - 82 u breit; nach SCHLENKER ` 176 - 320 u lang und 44 - 64 y breit; als var. montanum lemmerm. 150 - 276 4 lang, 50 - 69 u breit; bei Exemplaren. aus dem Zehlaubruch 90 - 150 u lang, — 27 - 30 u breit. Danach ist im Zehlau- pm bruch, als dem typischsten Hochmoor Deutschlands, dio Kümmerform Wee Art am deutlichsten ausgeprägt. = | als Grund für derartige See pu 2 EE > | Nährsalz-Armıt des Hochmoorwassers an- Netrium digitus ( Ehrbg.) zusehen ist, wird wohl nirgends bestrit- ee d que ten werden; "Parallelerscheinungen lie-. HAUT E Zwischen moer bei Neukuhren ‚r38xTou, gen bei den Moorformen der höheren =- b) Waldsumpf Warnicken, 250xMRp, Pflanzemrelt vor. Sé due e eklausHodhmenn; Büinke 130 x SÉIS eduzi hängig von der kleineren Zellfom be- - | | sitzen die Hochmooralgen weiterhin re- | | lativ kleine Chromatophoren. Dass RA E Yel au indrocyst is von schattigen überrieselt ven Schwarzwald-Felsen eine ai re Auspt ung der Chrematophpren als yar der: eene aus Torfmooren bener Steinecke, Färbung u. Assimilation bei Süsswasser-Algen, 321 LJ dst bereits oben erwähnt. Besonders deutlich tritt diese Erscheinung wieder bei Netrium digitus hervor. Exemplare aus nübrstoffreicherem Wasser haben grosse stark gelappte, sich bis zum Zellrand erstreckende Chromatophoren videns bei don Hochmoorformen das Chromatophor kümmerlich und klein ist und den Rand der Zelle - nicht erreicht. Aus der Erwägung heraus, dass es sich hierbei nur um Standortsva- $ riationen handelt, zog Verf, 1916 die Art Penium lamellosum ein und stellte sie 3 als P. digitus fa. lamellosum tichtig. Sie heisst Jetzt Netrium digitus (Ehrbg.) Zeie, et en Do "lamellosum (Bréb.) Grönbl. 4 . Sın gleiches Kleinerwerden der Chromatophoren zeigen auch übri - J rophyceen des Hochmoors, nicht nur die Demidion, Stark ageet - Abb. %. Abb. 3. dn ef Ee Ei zi : Cylindroeystis Brebissonii Men E: | a.) Jn Kultur, | Binuelearia fatrana Witte b) Aus dem Zehlaubruch. uU > Vergr. 620x. .a.)im Hochmoor (Blänke], E co b)in Kultur. . (hromatophoren kommen bei den Hochmoorformen nur ausnahmsweise vor, sie sind dage- gen oft zu einem schmalen gelben Bande reduziert (Mesotaenium Endlicherianum, Ne= trium digitus, Zygogonium ericetorum). In jenen auf Seite 319 erwähnten Zimerkul- turen der Blänke-Desmidiaceen, die bei Lichtverminderung unà Nährsalz-Zufuhr ein Trgrünen zeigten, konnte die Vergrösserung der Chloroplasten deutlich wahrgenom- ‚men werden. Auf Fig. 2 und 3 sind zwei dieser Algen vom Standort und aus Kultur Ill. gegenübergestellt. Netrium digitus wurde in der Kultur zur var. lamellosum mit deutlich gelapptem, grünem Chromatophor. Besonders auffallend ist die weitge- hende Veränderung durch den Einfluss der Kultur bei der Bergalge Binuolearia ta- t ana, die erst in der Kultur an neu gebildeten Zellen charakteristische Einzel- heiten zeigt. Die Beschreibung einer ebenso weit gehenden Veränderüng in dem Aus- sehen von Zy. ogonium am Standort und in der Kultur folgt weiter unten, Fig. 4. - Vorigens gibt auch GISTL (10) an, dass bei Nahrungsmangel sich einzelne Teile des Chlorophylikörpers bayrischer Hochmoordesmidien auflösten und an ihre Stelle Va- uolen traten. | | = Die Bedeutung einer solchen Verkleinerung der Chromatophoren kann ebenso wie | € Verfärbung ‚nach Gelb die Bedeutung haben, die Assimilation weiter herabzusetz- n, da das Wasser zu nährstoffarm ist, um bei der intensiven Beleuchtung eine vol- Assimilation zu ermöglichen. x | | a DIATOMEEN. S S Ich möchte hier eine abnorme Färbung bei einer Diatomee erwähnen, wenn es auch Licht gelang, eine Erklärung dafür beizubringen. Am 25. VIII. 21. fand ich im Jo- mistaler Soa bet Ortelsburg in Watten der Schizophycee Tolypothrix lanata zahl- ` EU die Diatomee Epithemia turgida. Deren Farbstofftrüger waren teils normal ` 322. Steinecke, Färbung u. Assimilation bei Süsswasser-Algen. braun, teils olivbraungrün, teils kräftig blaugrün gefärbt. Die letzteren hlau- . grünen Exemplare hatten genau die Färbung der Blaualge, an der sie festsassen. Die Erscheinung war ganz ausserordentlich auffallend. Ich betone ausdrücklich, dass es sich um lobende Diatomeen handelt; postmortal werden Diatomeen ja häufig grün. Andere in denselben Watten lebende Kieselalgen (Nitzschia, Navicula) zeig- ten nicht diese Verfärbung. Es fiel mir dabei auf, dass besonders die in den tie- fen Schichten der blaugrünen Schizophyceen-Watten angehefteten Epithemien diese abnorme Färbung zeigten. In. angesetzten Kulturen wuchsen Blaualge und Diatomee weiter, letztere etwa zur Hälfte mit blaugrüner Färbung. Ich brachte ferner Rasen von Oedogonium und Spirogyra in eine solche Kultur mit dem Ergebnis, dass die Epithemien sich auch an diesen Chlorophyceen festsetz- ten, aber dann normal braun gefärbt waren. Ich brachte des weiteren Kulturen in schwacher KNOPscher Nährlösung unter dunkelgrüne Lichtfilter: Nach 55 Tagen sah ich in Oedogonium und Pediastrum, das sich inzwischen eingestellt und stark ver- mehrt hatte, die Chromatophoren tief dunkelgrün (das schreibe ich nur der Nähr- lösung und der verminderten Licht-Intensität zu), Epithemia war zu 50% leuchtend ün, zu 20% braun, 30% schienen abgestorben. - Die vorgerückte Jahreszeit (die letzte Beobachtung stammte vom 20. X.) liess mich die Versuche abbrechen. Ich ziehe daher keine Schlüsse aus diesem Verhalten, babe deshalb auch nicht eingehen- der über die Kulturen berichtet. E II. EINLAGERUNG VON FARBSTOFFEN IN DIE ZELLMEMDRAN. l. EZISENEINLAGERUNG. In einem demnächst im Bot. Archiv zum Abdruck kommenden kurzen Bericht über Limonit-bildende Algen der Neide-Flachmoore werde ich über hier schon zu erwäh- nende Beobachtungen zu handeln haben. Die infolge Einlagerung von Eisenoxydhydrat braun gefärbten Membranen einiger Eisenalgen sind oft derart dunkelbraun tingiert (Trachelomonas), dass die Chromatophoren nur schwer zu erkennen sind. Man wird von vorn herein vermuten, dass eine solche stark gefärbte Membran weniger. Licht an das Chromatophor lässt und deshalb dio Assimilation ungünstig beeinflussen E muss. Zur experimentellen Nachprüfung legte ich einzelne Fäden einer Grünalge mit. Wasser vom Standort in zwei Schalen, deren seitliche Ränder mit schwarzem Papier n verklebt wraen. Als Versuchsobjekt wählte ich Spirogyra crassa, die mit jenen Fisenalgen zugleich in den betreffenden Flachmoorgewässern vorkommt. Schale I. enthiet 2 Fäden mit zusammen 54 Zellen. Sie war oben überdeckt von einer weite- ren Schale, die mit Räschen des Eisenbakteriums Leptothrix ochracea angefüllt i war, sodass bei Beleuchtung von unten die SpirogyraTäden noch gerade durchschin- merten. Schale II. enthielt 2 Spirogyra-Füden mit zusammen 67 Zellen und war mur mit Glas bedeckt. Die Kulturen wurden am 15. VIII. 21. angesetzt und an ein hel- Les Fenster gestellt. Bei einer Untersuchung am 10. IX, 21. zeigten die Fäden in ‘Schale I. zusammen 61 Zellen, die nicht bedeckte Schale II 123 Zellen. Das Ergeb- - nis besagt, dass, wie anzunehmen war, Spirogyra in der unbedeckten Schale stärker wuchs, als in der bedeckten Schale, die weniger Licht an das Chlorophyll liess. .— . . Da das Flachmoor reichlich Nährstoffe besitzt, ist die künstliche Herabsetzung Ld . der Assimilationstätigkeit für die Algen nicht nötig. Es scheint demnach die Im . » krustation mit Eisen für diese Algen keine Lebensnotwendigkeit zu sein, sondern e EY eher ein wachstumshindernder Faktor, - Die Verhältnisse mögen aber individuell . verschieden sein. | fine stärkere Inkrustation nit Calciumcarbonst wird wahrscheinlich ähnlich schwücherem Masse hemmend euf die Assimilation einwirken. | m | er] 2. STAHLBLAUE MEMBRANFÄRBUNG BEI CONJUGATEN. oam 9. Ui. 22, fand ich in einem verschrutzten Graben bei Powayen pwischen, zahlreichen Dietomeen auch Closterien (02. moniliferum var. concavum, Cl. line- atum, Cl. lunula), deren Mowbranen 2.7. undurohsichtig stahlblau bis preussisch | Steinecke, Färbung u. Assimilation bei Süsswasser-Algon. 523, han tingiert waren, Junge Exemplare zeigten blauviolette Membranen nit durch- | Scheinenden kräftig grünen Chromatophoren, ältere die tief blaue Farbe, die vom 1 Chromatophor nichts. mehr erkennen liess, Fxenplare kurz nach der Peilung zeigten beide Zellhälften ungleich tingiert. Zerquetschte Algen liessen erkennen dass | der Zellsaft farblos geblieben war und nur die Membran die Fürbung aufwies. E HANSGIRG gibt von Zygnema chlamydospermum an, dass ihre Zygösporen eine glat- | te, stahlblau gefärbte Mittelhümut haben. Desgleichen erwähnt SCHLEIKER (7) ein | Closterium macilentum mit schwach violette- Zellhaut. Es scheinen also bei Conju- 1 gaten biaue Membranen ab und zu vorzukommen. Das Material reichte nicht zu Kul- turen aus, ich vermag daher keine Vermutung über die Bedeutung dieser Färbun anzugeben, glaube aber, dass durch sie eine Behinderung der Assimilationstätig- keit wohl angenommen werden muss. TII. EINLAGERUNG VON ROTEN FARBSTOFFEN (IN WEITESTEM SINNE) IN DEN ZELLSAFT. 2g n P- |: Abgesehen von den Rhodophyceen Sind rote Farbstoffe bei vielen A | h&ufig beobachtet, studiert und verschieden erklärt worden. Neben wenigen spe Zi- . ellen Untersuchungen finden sich die Angaben zerstreut in gelegentlichen Bemer- kungen. Ich erwähne kurz die hauptsächlichsten Formenkreise, bei denen rote Farb- soffe gefunden worden sind, um dann zu den eigenen Untersuchungen an Hochmooral- . gen überzugehen. Ich analysiere dabei die Farbstoffe, welche die Rotfärbung be- - dingen, nicht weiter, da nur in den wenigsten Arbeiten die chenische Natur der . fürbenden Körper untersucht ist. lgengruppen 1. ROTE FARBSTOFFE BEI VERSCHIEDENEN ALGENGRUPPEN, An besten bekannt sind durch Hämatochrom gefärbte F la Es 121 2 ten. 9o weiss man, dass z.B. Zuglena sanguinea nur in solchen Tümpeln rot ist, die stark _ von der.Sonne beleuchtet sind. Der Farbstoff verschwindet bei längerer Kultur im - Dunkeln. In hochgelegenen Alpenseen sind rote Flagellaten keine Seltenheit (Blut- . seen). Dermach wird die rote Färbung auf Lichtintensität zurückgeführt: nach CHO- "Du soll das rote Öl vor zu intensiver Beleuchtung schützen. Aufmerksam mache . ich besonders auf die Befunde REICHENOWs, der den Hámstochromgehalt dieser Fla- - gallaten aus dem Stickstoffmangel der in einer an Lebewesen armen Höhe gelegenen d Gewässer erklärt. Ich Komme weiter unten für Hochmooralgen zu &bnlichen Ergeb- Nissen, Auf andere Beziehungen der roten Farbstoffe zur Qualität des Lichtes und damit zur Assimilation wiest PASCHER (1) hin. ” Rote Schizophyceen sind desgleichen mehrfach beobachtet worden i Sonder inwei dass bei ihr der Zellsaft, und zwar nicht rot, sondern | B noun SE ist, Verhältnisse, die wir unten ed den Hochmoor- Snidien wieder antreffen. Die rote Farbe ‚der Schnesalgen ist allgemein auf die sonders starke Lichtintensität zurückgeführt worden, sei es dass mit CHODAT das "ote Öl gegen das grelle Licht schützen, oder dass mit STAHL das rote Pigment die liehtstranlen in Würmestrahlen zu verwandeln instande sein soll. Regelnde Bezie- Dën zur Assimilationstätigkeit bestehen aber zweifellos. E Ebenso háufig sind rote Farbstoffe bei aerop hi l on À 1 gen, soweit dem grellen Licht eusgesetzt.leben. Ich erinnere an Chlorella miniata und an $24. Steinecke, Färbung u. Assimilation bei Süsswasser-Algen. er Trentepohlía-Arten. Bei einigen der letzteren ist nach FISCHER (11) der grü- Zellinhalt durch einen golb- bis rotbraunen Farbstoff, ein in Öl gelöstes Ca- en also ein Lipochrom verdeckt. Zellen, die in rascher Peilung begriffen sind, zeigen oft keine Spur des Öls. Sind die Wachstumsbedingungen ungünstig, ist also viel Licht und Trockenheit vorhanden, so ist der Lipochremgehalt besonders gross. An solchen Standorten wachsende Pflanzen haben zugleich eine derbere Membran. dier ist also zweifellos in der roten Farbe ein für die Algen vorteilhafter Lichte schutz zu sehen. Das gleiche gilt für die Aerophile Zygogonium ericetorum fa. terrestris, die in typischen Hóchmooren stellenweise nackte, feuchte Torfflüchen oder die Sphag- na mit schwarzvioletten Rasen überzieht. Auch hier ist eine derbe Membran vorhan- den, und das Chlorophyll durch einen im Zellsaft gelósten dunkelvioletten Farb- stoff verdeckt. Dio auffallende und eigenartige Algé ist in den letzten Jahren von REITER (12), SCHROEDER (8) und von Verfasser (2, 3) aus verschiedenen Hoch- mooren Ostpreussens angegeben worden. Während aber die beiden ersten Autoren die Farbe der eingetrockneten Algemwatten (Meteorpapier) als schmutzig violett bezeich- nen, fand ich die typische forma terrestris schwarz-violett, also noch stärker E gefürbt, vor. Da es sich un eine Hochmooralge handeit und der De toTT ein Vio- A lett ist, behandle ich die Alge im nächsten Abschnitt. e. EINLAGERUNG EINES VIOLETTEN FARBSTOFFES BEI CHLOROPHYCEEN DES HOCHMOORS. Zygogonium ist :n ostpreussischen Hochmooren nicht nur als luftlebende fa. terrestris, sondern auch als fa. genuina (im Wasser lebend mit zarteren Membranen) derart violett gefärbt. Doch ist dann die Farbe nicht so intensiv, zwar dunkel violett, aber nicht schwarzviolett. Wie ich bereits 1916 angegeben habe, zeigen auffallenderweise auch andere Chlorophyceen in Hochmooren eine solche mehr oder | weniger intensive Violettfürbung ihres Zellinhaltes. So Mesotaenium Endlicherir ` rum var. grande, eine Bergalge, deren stark violetter Zellsaft auch anderweits bee merkt wurde. Das verwandte #. violascens drückt schon im Namen diese Färbung aus. - Ferner hat Netriun digitus in den seichten Wasseransammlungen (Schlenken) des Zehlaubruches einen tief violetten Zollsaft von genau der gleichen Farbe wie das an denselben Stellen lebende Zygogonium- Desgleichen zeigen eine weniger inten- sive Violettfärbung Cosmarium palangula, Cylindrocystis crassa, Cyl. Brébissonii — (im Pakledimmer Moor) und stellenweise Gloeocystis gigas.- Mougeotia capucina, ` die in Torfgewüssern der Alpen schwarzviolette Rasen bildet und denselben violet- ten Farbstoff führt, habe ich in unsern Hochmooren nicht gesehen, a Diese eigenartige, mr noch von GISTL (10) an Met: ium digitus aus bayrischen Hochmooren erwähnte Färbung tritt nur im Sommer intensiv auf, Schutz gegen Kalte — der bei Anthocyanspe-icherung höherer Pflanzen teilweise dafür verantwortlich ge^ macht wird, kann also nicht die Ursache sein. Ebenso wenig ist Schutz gegen Wärme denkbar. Fin Einflus s der Huminsubstanzen des Wassers, worauf auch hingewiesen : | ist, kommt ebenfalls nicht infrage, denn Zygogonium-Fäden aus der Tiefe der Hoch- - moor-Blänken zeigen mur eine schwache Färbung. Ebenso wenig kann dieser Farbstoff ein unwichtiges lebenpignent sein, des mit der Assimilation nichts zutun hat, n? es HANSEN für die rote Farbe der Florideen annahn. SACH Da sich Fadenalgen zu Kulturen gut eignen, legte ich Fadenbüschel von Zygogo- . nium, welche die charakteristische purpurviolette Färbung zeigten, am 1. IV I9 . in eine 0,2% KNOPsche Nährlösung und stellte sie an ein Sonnenfenster. Am 24. IV. war das vorher in Aufsicht fast schwarze Fadengewirre dunkelgrün geworden. Unter dem Mikroskop erwiesen sich nur einzelne Zellen als abgestorben, die meisten Fä- | den waren zu reichlicher Vermehrung geschritten. Der Zellsaft der lebenden Zellen - war völlig farblos, das Chromatophor freudig grün gefärbt. Es hatte seine Körne- lung und die Ültrorfen verloren und war in jeder Zelle jetzt doppelt so gross als vorher. Während es bei violetten Zellen nie die Zellmembran erreicht, war es j° ‚grösser als die Zeile, sodass es an den Zellwänden umgeschl agen wurde. ‘Nun traten auch die beiden Pyrenoide deutlich hervor, die vorher nie auch rur andeutungs- se ne ) werden konnten. Die Pflanze” Me am Standort und in der dn. Steinecke, Färbung u. Assimilation bei Süsswasser-Algen. 325. | ein so verschiedenes Aussehen, dass man beide Formen nicht zu vereinigen wagen |. Würde, fände man sie nebeneinander so in der freien Natur (13). - Vergl. Fig, 4. Da aber dieses Ergebnis vielleicht mir die verminderte Lichtintensität be- wirkt haben könnte, legte ich im Sommer 1920 weitere Kulturen an, wie ich es an anderer Stelle in Aussicht gestellt hatte (14). Ich setzte am 12. VI. in nasses E | . Sphagnum des Pakledimmer Hoch- Ze Abb. A. t ; moors (bei Stallupünen) zwei weithalsige Flaschen, die eine enthielt Wasser vom Standort (I), die zweite desgleichen u. zur Hälfte 0,2% KNOPsche Nähr- lösung (II). Beide Gefásse wur- den mit Zygogonium-Fäden be- schickt und offen stehen gelas- ‚sen. Da kaum je ein Mensch auf den Gedanken kommt, in solch! unwegsamem Moor herumzupatsch- en, konnte ich die Flaschen un- . besorgt dort lassen. Im Zimmer = ec ` : Ex TR a- . KO Ry Bade: EIERN Ke oW e 1060 x stellte ich zwei weitere Gefüs- Me Eise, ~< $ 3 se mit Zygogonium auf, das ei- &-jim Hochmoor | b)èn Kultur . cne (III) mit Hochmoorwasser, das zweite (IV) mit derselben qe ; Mischung von Standortwasser und Náhrlósung. Bei einem Besuche des Moors am 11. VIII. zeigte die Alge in I. . dieselbe Färbung wie die am Standort wachsenden, in II waren die alten Zellen | Zum grossen Teil abgestorben, reichlich vorhandene neu gebildete Zellen waren . grün gefärbt. Im Zimmer besassen zu gleicher Zeit beide Algen nicht mehr den . Stark violeiten Farbstoff; in III. waren sie schwächer, in IV. stark ergrünt. E Daraus, dass auch die Kultur III. eine Abnahne des Farbstoffes zeigte, folgt, dass in der Licht-Intensität und der Nährsalzarmt des Substrates die Ursa- chen für die violette Färbung zu suchen sind. Ob auch hier die Nitrate ausschlag- - gebend si e ich dahingestellt. | E a icit e ke ler violette Farbstoff? Schutz gegen Licht-Inten- | sität lässt die weitere Frage offen, warum dieser Schutz notwendig ist. Es gibt . SWar ENGELMANN an, dass das Anthocyan der hóheren Pflanzen die für die Assimila- Bon wirksamen Sirkhen ungehindert durchlässt, doch müssen bei diesem violetten Algenfarbstoff andere Verhältnisse vorliegen. Es ist vorher als wahrscheinlich gezeigt, dass das Chlorophyll sich bei diesen Algen gelb färbt, um die für die Assimilation wichtigen roten Strahlen auszuschalten und nur die blauen wirken zu lassen, Eine weitere Verringerung der Assimilation. wird durch die beschriebene Verkleinerung der Chloroplasten bewirkt. Die violette Farbe um das Assimilations- Zentrum herum setzt aller Wahrscheinlichkeit nach die Assimilation noch weiter herab dadurch, dass die roten und blauen Strahlen durch das Violett zum grössten Teil reflektiert oder absorbiert werden, bevor sie das Chromatophor erreichen, Infolgedessen gelangt nur ein Bruchteil.der wirksamen Torahlon an das Ghromato- r, Diese weitgehende, durch verschiedene Mittel bewirkte Herabminderung der | Similationsstürke muss aber erfolgen, da eine infolge der starken Lichtintensi- at starke Assimilation andauernde Zufuhr von Nährsalzen erfordern EE | S dem Nährstoff-armen Hochmoorwasser nicht bezogen werden können. NEON, gel und Starke Beleuchtung bringen bei einer ungeschützten Pflanze Assimilation | ee zus dem Gleichgewicht. Bei zu hoher Lichtintensität ist die E Vorhandene Energie zu gross für die Lebensprozesse. Da Nährsalze nicht beschafft werden können muss durch Regelung der Energiequelle das Gleichgewicht wieder ‘westel ; Ple Ke : E o oo also sicherlich: Schutz gegen Lichtintensitüt i n f ol- : 1 fe zwecks Verminderung der Assinilationsstürke (14a). | en violette Zellsaft der Schneo-Demmidie Ancylonema ver- .226. ~ Steinecke, Färbung u. Assimilation bei Süsswesser-Algen. ständlich; auch hier überaus grosse Lichtintensität und zu wenig Nährstoffe, So verstehe ich auch REICHENOW, wenn er die rote Färbung der Zuglena sanguinea in hochgelegenen Alpenseen auf Mangel an Nitraten zurückführt. Man könnte dabei an die "physiologische Trockenheit" des Hochmoorwassers er- - innern und hier von physiologis ler Lichtintensität sprechen. Denn das Hochmoor- wasser ist nicht weniger nass als anderes Wasser und viel grósser als an anderen stark besonnten baumlosen Gegenden kann auch die Lichtintensität auf dem Hochmoor nicht sein. | Bei alledem soll nicht verschwiegen werden, dass die chemische Natur dieses violetten Farbstoffes nicht bekannt ist. : 3. ROTE FÄRBUNG BEI DAUERZUSTANDEN. Es ist bekannt, dass in Sporen und Ruhestadien mancher Algen gleichfalls ro- te Farbstoffe auftreten, besonders dann, wenn die Sporen der. Austrocknung ausge- setzt sind. Zygosporen kommen in typischen Seeklima-Hochmooren wohl nur ganz aus- nahnsweise vor, ich habe sie nur bei Mesotaenium gesehen; dann waren aber diese Sporen besonders intensiv von jenem violetten Farbstoffe erfüllt. Es liegt nahe anzunehnen, dass auch hier der sei es violette sei es rote Farbstoff eine teil- weise Ausschaltung der Assimilation bei der ruhenden Alge bewirken soll, zumal , wenn infolge der Austrocknung keine Nährstoffe herangeführt werden und die Beleuchtung intensiver wird. 4. ANTHOCYANEINLAGERUNG BEI HÖHEREN PFLANZEN, Viel ist über Anthocyan geschrieben, und u.a. Kälteschutz, dann wieder Wärme- - schutz und Lichtschutz als seine Ursachen bezeichnet worden. Ich möchte das Antho- cyan nicht mit dem letzterwähnten Algenfarbstoff gleichsetzen, glaube aber, dass | . die Algen als primäre Organismen schneller und klarer ersichtlich auf ungünstige Lebenseinflüsse reagieren als höhere Pflanzen. Es fragt sich nun, inwieweit die bei den Algen gewonnenen Gesichtspunkte auf die höheren Pflanzen ausgedehnt wer- den können. Ich erwähne eine zufällige Beobachtung: Im Juni 1921 hatte ich Utri- eularia vulgaris in zwei Schalen stehen, die eine mit destill. Wasser, die ande- re nit schwacher Nährlösung erfüllt. Die Gefüsse standen sonnig. Nach 3 Wochen hatten die im destill. Wasser befindlichen Pflanzen einen rótlich-violetten Ton angenommen, die in der Nährlösung dagegen nicht. - Ähnliche Versuche hat OVER- ` TON (15) mit Hydrocharis u.s.w. angestellt und u.a. dieselben Ergebnisse erzielt. . Sollte hier nicht ühnlich wie bei einer Alge Schutz gegen allzu starke Assimila- | tion wegen fehlender Nährsalze vorliegen? KERNER nahm das Anthocyan für Licht- ^. "schutz in Anspruch, und es wären jedenfalls (trotz ENGELMANN und STAHL) folgende Tatsachen daraufhin erneut zu prüfen: TE ; | ^ Fuchsien aus dem Zimmer ins Freie gebracht, färben sich rot (Assimilatión — wird plötzlich zu lebhaft); Frühlingstriebe, die eine Tendenz zu lebhaftem Wach ` . tum haben, überwinternde Blätter sowie arktische Pflanzen speichern Anthocyan ` ` (Lichtintensitüt stark, Nährsalzzufuhr infolge gefrorenen oder kalten Bodens ^. schwach); Pflanzen der Sanddünen, wielathyrus maritimus, Viola-Arten u.a., zeigen starke Anthocyanspeicherung (Lichtintensität gross, Boden nährstoffam); e l jiden befallene Blätter bei Johannisbeeren zeigen intensive Rotfürbung (dauern der Entzug von Nahrungssubstanz) ; bei NaCl-Zusatz entwickeln Pflanzen rote Trieb- ` spitzen, an salzigen Stellen gefärbte Pflanzen sind oft rot gefärbt (erschwerte ` Nahrungsaufnahme bei gleich hoher Lichtintensität). Schliesslich die Hochmoor- pflanzen, die zum grossen Teil stärkste Anthocyan-Speicherung zeigen. Ich erwüh- . me Rubus chamaemorus, Vaccinium uliginosum, V. Oxycoccos, Andromeda polifolia, Drosera, ferner Sarracenia purpurea, Carex caespitosa, Melapyrum paludosum . Be- achtenswert ist dabei, dass die Blätter von Rubus chamaemorus grün zur Entfalt kommen und erst im Hochsommer purpurviolett gofürbt sind, dass ferner Drosera Pflanzen, die auf dem Hochmoor weinrot gefärbte Tentakel besitzen, nach künstli cher Verminderung der Lichtintensität ohne Veränderung des Standortes den roten e Jedwabnick, Neue Arten von Eragrostis, $27. - Farbstoff verlieren. Desgleichen findet man Drosera im Schatten der Kiefern grün . auf der baumlosen Hochzoorflüche rot. Hier ist bei vorhandener, aber gleich blei- prender Nährsalz-Amut des Bodens die Abhängigkeit von der Licht-Intensität deut- lich ersichtlich. Es ist also nicht ausgeschlossen, sogar wahrscheinlich, dass in diesen Fül- len die Anthocyanspeicherung einen Regulierungsfaktor für die Assimilation im „vorher angegebenen Sinne darstellt, Die Bedeutung der abnormen Färbung bei den besprochenen Algen und die überall innigen Beziehungen zwischen Färbung, und As- | Similation erscheinen nach den vorliegenden Untersuchungen wohl ersichtlich. LITERATUR-VERWEISE. -= (1).PASCHER, Über das regionale Auftreten roter Organismen in Süsswasserseen, in NEZ Archiv III (1923) p. 311 — 214. < (2) STEINECKE, Die Algen des Zehlaubruches in systematischer und biologischer Hinsicht. Schriften der Physik.-Ókon. Ges. Königsberg LVI. - (3) STEINECKE, Die Algen des Pakledimmer Hochmoors, in Mez, Arch. E T (1922) p. 226 - 229. (A) Pringsheim in Cohn's Beitr. XII (1913) p. 86. - — (5) FISCHER, Die Algen Mährens und ihre Verbreitung, Verh. Naturf. Ver. Brünn . WII (1920). - (6) RABANUS, Beitráge zur Kenntris der Algen Badens, in Ber. Nat. tes. Freiburg XXI (1915) p. 7. - (7) SCHLENKER, Geologisch-biologische Untersu- chung von Torfmooren, in Mitt. Geol. Abt. Württemb. statist. Landosamt nr. 5 (1908). - (8) SCHROEDER, B., Beiträge zur Kenntnis der Algenvegetation des Moors Yon Gross Iser, in Ber. D. bot. Ges. XXXVII (1919) p. 259. - (9) SCHULZ, P., : . Desmidiaceen aus dem Gebiete der Freien Stadt Danzig, in Mez, Archiv II (1922) : D 115 173. - (10) GISTL, Beiträge zur Kenntnis der Desmidiaceenflora der Bayr. Hochmoore, Diss. techn. Hochsch. München 1914. - (11) FISCHER, R., Die Trentepoh- . lia-Árten Mährens und West-Schlesiens, in Österr. bot. Ztschr. 1922, Ar. L= 8. = ! (12) REITER, die Bedeutung der Seefelder bei Reinerz für Pflanzenforschung und | Raturdenkmalpflege, in Conwentz, Beiträge VI, Heft 2 (1919). - (13) STEINECKE - (2) p. 90; vergl. auch die Farbentafel. - (14) STEINECKE in Jahresber. Preuss, | bot. Ver. 1914/15, p. 54. - (14a) Nach Fertigstellung der Arbeit erhalte ich durch Herrn Dr. H. GAMS (Biol. Station Wasserburg a. Bodensee) die Mitteilung, dass von ihm Zygogonium nur auf kalkarmem Standort in roter Farbe, dagegen in ` grüner Form auf kalkreichem Substrat gefunden wurde. - (15) OVERTON, Beobachtung- en und Versuche über das Auftreten von rotem. Zellsaft in Pflanzen. Pringsheims Jahrb. XXXIII, Heft 2, Seite 179. Neue Arten der Gattung Eragrostis. Von ELISABETH JEDWABNIGK (Königsberg Pr.). uu Sragrostis Pilgeriana Jedw. nov. spec, - Annua, e radicitus fibrosis erecte Sciculata, usque ad 0,4 m alta, e validioritus. Folia vaginis bene carinatis, "má quam internodia brevioribus, cum nergine glabris, laevibus; ligulis ad fo- lii dorsum zona pilosa haud notatis, latere brevissime EE, in pilorum brevium seriem mutatis; laminis erectis, linearibus, basi haud contractis, apice &Cutissimis nec filiformibus, planis, chartaceis, ‚cum margine haud tuberculato labris, laevibus, usque ad 0,12.m longis et 4 m latis. Culmi a nisi þasi ra- i, cum nodis plus minus purpurascentibus glabri, apicen usque laeves, Inflo- centia ultra veginam summam t longe stipitata, paucifiora, sueto medium us- Anterrupta cet. dense spiciformis vel basi obscure bipinnatim pannículata, Waris. e spiceulis albo- et rubro-variegatis nec non nervis saturate viridibus igniter heterochroma , usque ad 80 mu longa ds M ass ene e: pua en Bits, ebe Te E mm longis, o en haud à Yinata, longe pilosa indivisis, sueto quam maxime abbreviatis in sp - i no 328. .Jedwabnick, Neue Arten von Eragrostis, sessiliter geminatas vel ternatas mutatis. Spiculae omnes quam pedicelli brevis- simi, scabri multo longiores, quam maxime complanatae, utrinque rotundatae, typo suborbiculares, plus ninus 8-florae, ad 8 mm longae. Glumae cum paleis inferiori- bus secus carinas optime scabrae, ovatae, late acutae, l-nerviae, inferior ad 4, superior ad 4,5 mm longa. Paleae inferiores glumarum formä, 5 mm metientes; pale- ae superiores praecedentibus bene breviores, carinis sinuatis, laevibus, Südwest-Afrika, Okahandja (DINTER nr. 1657), Otjosazu (DINTER nr. 3260). Eragrostis Basedowii Jedw. nov. spec. - Annua, © radicibus fibrosis paupere ramosa, patula, 0,15 m alta, gracilis. Folia culmi 1 - 2 vaginis quam internodia brevioribus, nervo medio prominulo carinulatis, cum margine glabris, laevibus; ligulis ad folii dorsum zona pilosa haud notatis, latere pilis paucis. longisque patentibus ciliatis, in pilorum brevium seriem mutatis; laminis suberectis, an- guste linearibus, sensim acutissimis nec apice filiformibus, tota longitudine complicatis, chartaceis, cum margine haud tuberculato glabris, laevibus, ad 40 mm longis et 1,5 mm latis. Culmi geniculatim ascendentes, subangulati, cum nodis glabri, laevissimi. Inflorescentia ultra vaginam sumam breviter stipitata, pau- a ciflora, laxiuscule divulseque 2-pirnatim panniculata, subeylindrica, apice obtu- siuscula, e spicularum colore pulchre rubens, usque ad 40 mm longa et 15 mm diam. metiens mihi visa; axi recto, subangulato, glabro laevique; ramis valde abbrevi- atis, suberecto-patentibus, in spicularum plane sessilium glomeros paucos mutatis. Spiculae ellipticae, utrinque late brevissimeque acutae, optime complanatae, den- Sissimae, t l2-florae, ad 8 mm longae. Glumae ex ovato late acutae, l-nerviae, dorso secus carinas laeves, inferior ad 2, superior ad 3 mm longa. Paleae inferi- i ores secus carinas non nisi prope apiem minutissime scabridulae, densissime im- — bricatae, subellipticae, apice bene. rotundatae, ad 3 mm longae; paleae superiores praecedentibus optime breviores, secus carinas longiuscule crasseque pectinatim ciliatae. Sid-Australien, Flinders Range (BASEDOW). Uu Eragrostis Moritzii Jedw. mov. spec. - Annua, e radicibus fibrosis fascicula- | tim ramosa, ut videtur caespitosa, ad 0,2 m alta, gracilis. Folia culmi 1-2 ve ginis internodia superantibus, haud carinatis, secus marginem pilis longis cras- - sisque erectis conspersis; ligulis ad folii dorsum zona insigniore pilosa haud is notatis, latere erecte barbatis, in pilorum brevium seriem mutatis; laminis sub- ` erectis, linearibus, sensim nec filiformiter acutis, planis, rigidulis, totis den-. se pilis crassis partim e tuberculis minutis ortis obtectis, usque ad 40 mm lon- .- gis et 3,5 mm latis, Culmi erecti, inferne ramosi, cum nodis glabri, laeves. Inflo- rescentia ültra vaginam summam manifeste stipitata, subpauciflora, densiuscula, ` subsquarrose 2-pinnatim panniculata, e spicularum colore atro-plumbea, subpyrami- ` dalis, usque ad 80 mn longa et 30 mm diam..metions; axi superne paullo undulato, . subangulato, glabro laevique; ramis suberecto-patentibus, usque ad 25 mn longis, ` e basi nec pulvinata nec pilosa haud divisis, tota longitudine spiculigeris. Spi- | culae omnes quan pedicelli brevissimi, teretes, fere laeves malto longiores, sub- ovatae, tumidulae, basi truncatae apice brevissime acutiusculae, densissimae, ad . 5 mm longae, t 10-florae. Glumae cum paleis inferioribus dorso secus carinam noh - nisi guumo apice minutissimeque scabridulae, latissime triangulares, late acutae, l-nerviae, subäequaliter ad 1,5 mm longae. Paleac inferiores subhorizontales, #7 ` tissime ellipticae, latiores ac longae, apice late rotundatae, ad 2 mm metientesi paleae superiores praecedentibus multo breviores, secus carinas prope apicem mi- . nute erecteque scabridulae. XN. AU Venezuela, Merida, in der alpinen Region (MORITZ nr. 1570). 3 " Ge Eet bet SEKR E a Eed xm El gt Een et EE T E Steinàruck von A. Wilutzky, Königsberg Pr. a Sua li rri EE Tag E e TEE EE ne TT TEC cid c ep MEO cau. e LU, tate poa ER . Karte von Preussen sagt v. KOENEN bei Beschreibung der grossen Ziegeleigruben: im 7 - Barrdmien zwischen Hildesheim und Drispenstedt: "Auch in dem Ton selbst kommen schen (jetzigen städtischen) und der FRANK des geologischen Instituts Göttingen, die des Herrn Prof. der Verfasser bei seiner Arbeit freun UA Lu = e ^ 22 5 gf ser 7 rn ~= = ZH pm ës D Ze ZEITSCHRIFT FÜR DIE GESAMTE BOTANIK. HERAUSGEBER DR. CARL MEZ, PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITAT | KOENIGSBERG. PAND IX HEFT 5. AUSGEGEBEN AM 1.NOV. 1993.22. Herausgeber: Prof. Dr. Carl Mez, Königsberg Pr., Besselplatz 3 (an diese Adresse alle den Inhalt d. Zeitschrift betreffenden Zusendungen). ~ Verlag des Repertori- ums, Prof. Dr. Fedde, Berlin-Dahlem, Fabeckstrasse 49 (Adresse für den Bezug der Zeitschrift). - Alle Rechte vorbehalten. Copyright 1923 by Carl Mez in Königsberg. Ueber die Unter-Kreide-Flora Nordwest-Deutschlands, besonders die Flora des Barr&mien von Hildesheim. Yon THEODOR LIPPS (Góttingen). In den 1915 erschienenen Eoilotarangén zu Blatt Hildesheim der geologische Fossilien vor, aber fast stets ganz platt gedrückt, und nur Fische und Pflanzen- = reste, welche besonders in den mittleren und oberen Schichten Ofters auftreten, "sind dann besser erhalten, bedürfen aber noch einer genaueren Bearbeitung". Die Bearbeitung der Pflanzen wurde durch das geologische Institut Göttingen, dem Verfasser zu- “sen schon geraume Zeit in Abbau gewesen sein. Sie wechselten ihe yd: E VITTE, RASCH, BRAND u.s.w. Die Er- echen besonders von der BERGMANN- Die Gruben Zeiten t re Bezeichnung mit ihren jeweiligen Besitzern läuterungen der geologischen Landesaufnahme spr | schen Tongrube als Fundstätten ` — e sind diese Gruben grösstenteils ausser Betrieb. | im wesentlichen auf 4 Sammlungen, die des Rómer-Museums in Hildesheim, die ` e daselbst und die des geologischen Instituts Hamburg. —— Überall - so neis Herren Prof. HAUTHAL-Hildesheim, GURICH-Hamburg, fand dlichstes Entgegenkommen, bei Herrn Prof. der erwähnten Fossilien. Heut Das vorhandene Material verteilt sich "$30. Lipps, Unter-Kreide-Flors. PFAFF sogar tätige Mithilfe und Gastfreundschaft, Allen, insbesondere auch Herrn Prof. STILLE, der u.a. das Photographieren der zahlreichen Reste ermöglichte, und Herrn Prof. SALFELD, dor mich mit Rat und Tat unterstützte und in liberalster Weise seine reiche Spez ialliteratur zur Verfügung stellte, sei an dieser Stelle mein herzlichster Dank ausgesprochen. Die Photographien wurden mit viel Liebe u, Geschicklichkeit fast sämtlich von Herrn Prüparator JONAS am geol. Institut Göt- tingen hergestellt, die behufs Reproduktion notwendige kunstreiche Umzeichnung besorgte der Assistent am zoologischen Institut der Universität Königsberg, Herr - Dr. L. SZIDAT Ausser diesem Grundstock aus den Hildesheimer Tongruben, auf den sich unsere Abhandlung in erster Linie bezieht, wurde einiges Pflanzenmaterial aus der Unter- kreide, das sich noch in der Göttinger Sammlung vorfand, mit bearbeitet. Es stammt von verschiedenen Punkten Nordwest-Deutschlanäs. Besonders zu erwähnen ist dabei eine kleine Serie von Quedlinburg, die durch die freundlichen Bemühungen Herrn Dr. BRINKMEYERs in unsere Hände gekommen ist. as unserer Arbeit von vornherein einen gewissen Wert sichert, ist die spezi- ell für die Hildesheimer Reste mögliche genaue Horizohtbestimmung. Gerade für die hier inbetraóht korsaende Periode in nächster Nähe des grossen Wendepunktes, der mit dem Erscheinen der Angiospernen die Neuzeit. in der Pflanzenwelt bringt, ist k: eine genaue Altersbestimmung der Pflanzenfossilien besonders wichti `> © 0 Bedauerlicherweise ist bisher das Alter der von RICHTER nach Pflanzen durch- | forschten Schichten der unteren Kreide in der Umgeburfg von Quedlinburg, das uns hier ganz besonders interessieren muss, im einzelnen noch unsicher und unklar. Das gilt auch für unser eigenes von dort stammendes Material. Erst recht wissen | wir wenig über die genaue Altersbestimmung unserer Réste von anderen Fundorten. | Da überhaupt die stratigraphische Seite der Paläobotanik stark vernachlässigt | ' wurde, ist ung bisher die erstrebte Florenvergleichung nur in sehr beschränkten Umfange möglich. Zwei Arbeiten sind es, die dabei als Beschreibungen örtlich und | E zeitlich nahestehender Pflanz engesellschaften in erster Linie inbetracht kommen: - SCHENK (1871) "Die Flora der nordwestdeutschen Wealdenformation" und "Die fossi- len Pflanzen der Wernsforfer Schichten in den Hord-Karpathen". Se Da das Wealden nach den Ergebnissen der SALFELDschen Forschungen zum weitaus |». - grössten Teil noch zum oberen Jura gerechnet werden muss und nur mit seinen hang- ^' endsten Schichten sich in die untere Kreide erstreckt, die Wernsdorfer Schichten aber wesentlich der auf das Barréuien unmittelbar folgenden Aptstufe angehören, steht unsere Hildesheimer Flora aus dem Mittel-Barrémien zeitlich zwischen diesen beiden von SCHENK beschriebenen Pflanzengesellschaften, dabei aber der nur wenig | jüngeren Wernsdorfer Flora etwas näher. - Übrigens ist "Wealden" ausserhalb Deutsch- lands fast nur eine Facies-Bezeichnung, die dann gelegentlich auch für höhere Un- ter-Kreidehorizonte Anwendung findet, wie z.B. in England, Diese Tatsache ist im folgenden stets festzuhalten | Weitere wichtige Literatur wird im Zusasmenhnag bzw. 4m Lteraturverzeichnis erwähnt. Leider standen uns z.T. gerade die neusten Erscheinungen nicht zur Ver- — fügung. Sie sind vor allem englisch-amerikanisch, Besonders merklich vermissen o wir u.a. den Katalog der Un nter-Kreide-Pflanzen des Britischen Museums (von M. 370- Ünsere pflanzenführenden Tonlagen bei Hildesheim fallen mit etwa 109 flach nach K.0. und schalten sich ein zwischen die Zone des QCrioceras elegans und des. . Crioceras Denkmanni , treten auch noch auf bis in die Zone des Crioceras pingue» Sie entsprechen also "nach der KOENENschen Gliederung genau der Grenze von unteren und oberem Barrémien, Z.T. noch dem sich unmittelbar anschliessenden Horizont des unteren Ober-Barrémien, Es handelt sich um blaue Schiefertone, vermutlich Pildung- ` " en mässig tiefen Wassers. An tierischen Resten fimden sich darin ausser den be- E = reits erwähnten Fischen gius flach gedrückte Cephalopoden, auch Schnecken c . trakoden-Schllchen. ^ Nicht weit süddstiich lag im Gebiete des heutigen Harz darials die Küste. Die- eer entlang finden wir das Barrémien im wesentlichen durch Sandstein vertreten. bend; SE geringeren, ‚mehr TUA RER: lag aber ohne Zweifel der XP Ru SAN SES. C Ser dat oc P Lon 3 PN. ETT E Nr ERU E EC SONT UE IT MUT u A et e Ne NE Me E. rn. A wt eeh, a A Lipps, Unter-Kreide-Flora, 931. X Einbettungsstelle unserer Reste noch viel näher als der Harz. Im Fortstreichen von dessen Längsaxe erstreckte sich vermutlich eine schmälere Halbinsel oder ei- ne Reihe von Inseln nordwestwürts in die Hildesheimer Cegend hinein. Da mógen un- sere Pflanzen irgendwo gelebt haben, vielleicht kaum einige Kilometer, vielleicht gar nur wenige hundert Meter von der Stelle, wo wir sie heute begraben finden. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass in jenen Hildesheimer Barrémien-Tonen noch manches gute.Stück, vielleicht noch manche Überraschung geborgen liegt. Sollten die Gruben wieder besser aufgeschlossen werden, so wird darauf zu achten sein. Aussergewóhnlich glückliche Bedingungen für die Erhaltung von Pflanzenresten müssen damals in der benachbarten Gegend von Quedlinburg bestanden haben, obwohl Gas dort meist sandige Bettungsmaterial einer guten Konservierung weniger günstig ist als unsere Hildesheimer Tone, in deren Schutzhülle sogar mikroskopische Ein- zelheiten bewahrt bleiben konnten, Wahrscheinlich lag bei Quedlinburg eine grös- sere Bucht mit nur mässig breiter Verbindung mit dem offenen Meer und stillem, seichtem Wasser. Gelegentlich scheinen hier im Dünensand gewachsene Pflanzen so- gar an Ori und Stelle erhalten geblieben zu sein. - Die Quedlinburger Funde kön- nen als eine schätzenswerte Ergänzung unseres Bildes von jener Unter-Kreide-Flora dienen, soweit es uns nur auf eine ungefähre Gleichzeitigkeit ankommt. Die reichen paläobotanischen Schätze, die Prof. P. B. RICHTER in Quedlinburg aus der gesamten Kreide der Gegend zusanmengebracht, und von denen er erst einen kleinen Bruchteil beschrieben hatte, sind leider nach seinem Tode nach Schweden verkauft worden. - Während wir im beschreibenden Teil systematisch anordnen, lassen wir zum Über- blick eine Tabelle vorausgehen, auf der die Stücke nach Fundorten zusammengestellt sind: | E? A. Erhaltung in Ton. Aus dem Barrémienton von Hildesheim: Matonidium cf. Göppertii Schenk Frenelopsis Hoheneggeri Schenk Hausmannia Kohlmanni Richter . Brachyphyllum sp. cf. faatigiata Heer . Teichselia Stiehler Sequoia sp. cf. Sphenolepidium Stern- Zamiophyllum Buchianum (Ett.) Nathorst bergianum. Dioonites Dunkerianus (Mig.) Göppert Sequoia sp. of. fastigiata Heer. Otozamites sp. cf. Hoheneggeri Schenk Sequoia cf. delicatula Fontaine Podozamites sp. cf. affinis Schenk cf. Cyparissidium gracile Heer ; | Podozamites vallisnerioides n. sp. Williamsonia cf. infracretacea € Schenk) Podozamites longifolius n. 8p. Schuster Baiera (?) Saljaldi n. 8p. Widdringtonia Reichii (Ett.) Velenowskg Of. Eolirion primigenium Schenk Münnl. ? Fruktifikation incertae sedis. Aus dem Ton des unteren Aptien von Dürnten: Veichselia Stiehler. | | | B. Erhaltung in Sendstein. Von Quedlinburg. | Matonidium (?) Sammlung Brinkmeyer EM. "de (zu " i | f | neo- ` drites! Samml. Brinkm. Laccopteris Dunkeri Schenk ("Oberneo 2 0l indrite: BERN kom, Barrémien, vom Langen Berg") Cykadeenfruktifikation cf. IW i Weichsel ia,:z.T. Exenplare aus. Saml. ratozamia etc. : S BRINKM.. z.T. "coll. WITTE. Unter: ` Cycadospermum.sp. | Quader-Sandstein Langenberg". Fruktifikation Incertae septo. = Zamiophyllum Buchianum | Semi, Brinkm. : Ojlindrites spongioides Góppert " ". Feistmantellia Güpperti ep., SC - Heidharnberg bei Iburg, Neokomsandstein. Glei cf. longipennis Heer chenia sp. cf. long Mohnsverg bei Iburg (ANDREE leg.). | lacoopteris Dunkeri Schenk ` Ge vivi st a eg is Ho8. u.. v. ` Motonidium Göpperti Schenk 332. Lipps, Unter-Kreide-Flora. Borgberg, Steinbruch nórdl. Schónhof (HAACK leg.): Weichselia Stiehler cf. Sagenopteris Mantelli Schenk Steinbruch von HAUSMANN (HAACK leg.). Desmiophyllum sp. (Lesq.) Solms-Laubach (= Ctenopsis Berry sp.). Bielefeld, Steinbruch 400 m wéstl. vom Dreikaiserturm, (unt. Barrémien nach KANZLER 1920, Geol. d. Teutob. Waldes.) Zamiophyllum Buchianum (Ett.) Nathorat. : BESCHREIBUNG DER ARTEN. MATONIDIUM cf. GÜPPERTII Schenk. Matonidium Göppertii, SCHENK, Flora d. nordwestd. Wealdenformation 3. 220, Tafel 21, 28, 30. , i SC? Exemplare (1 steriles, l fertiles) aus dem Barrémienton von Hildesheim. b) 1 Exemplar (wenig deutlich) aus dem Kreidesandstein von Quedlinburg. c) 1 Exemplar (und E dem Kreidesanästein von Hohnsberg b. Iburg. Pin, 1 u, 25i) Fig. 1. Matonidium cf. Göpperti. 7:10. ' Aus einem fast vollständig erhaltenen Wedel von Hildesheim (Fig. 1) fehlen die Enden der Segmente. Die typische Blattnervatur deutlich sichtbar. Die Fie- derchen münden auf der Vorderseite ihrer Segmentspindel, einen Streifen von die- der als Làngsrinne freilassend. | identisch. Die Unterschiede sind nicht als individuell anzusehen. p spe EEE LIU EN LIRE q a M cr n AME E REESE 4 E ADEL Mc Ru! Scr Dem Matonidium Güpperti kommt unser Fossil sehr nahe, doch ist es damit nicht M aM Dei Re LE IM DER Ban i dm SS DEN EM E We PN EORR EE NETS EE ERE RES zt AMEN ` e E E Së HERE EE Verminderung der Zahl der Soren Linne, Unter-Kreide-Flore. 533, Dic Zahl der Segmente, an den ältesten Individuen unter SCHENKs Material mr bis 14, beträgt in unserm Fall jedenfalls 22, vielleicht 24 oder mehr. Weiter sind die Segmente etwa radiär um ihren Anheftungspunkt so angeordnet, dass nur zu beiden Seiten des Wedelstiels selbst eine Lücke bleibt» Dabei ist eine ursprünglich 2-teilige Anlage des Wedels noch zu erkennen daraus, dass die Basen der einzelnen Segmente miteinander zu einer Art von kleinem, nach rückwärts offenem Hufeisen verschmelzen, - Beim typischen Matonidium Gópperti ist eine Zwei- teilung des Wedels kaum bemerkbar, die weniger zahlreichen Segmente sind alle vom Stiel aus gesehen + vorwärts gerichtet. Das Blatt von Yatonidium Göppertt var so insgesamt mehr lang als schmal; unser eigenes ist verhältnismässig breiter. Ein fruktifizierendes Exemplar aus der Denk- manni-Zone vom Hildesheim (Fig. 2) stellt den Scheitel eines Segments dar. Mit der Oberseite nach oben orientiert. Aber das Epidermgewebe der Ober- seite ist ziemlich beseitigt, sodass die auf der physiologischen Unterseite stehenden Fruchthäufchen sichtbar werden. Auf jeder Seite der Mittelader je- den Fiederbl&ttchens in geschlossener Reihe etwa 7 -8 Soren, ähnlich wie bei SCHENKs Exemplaren aus dem Wealden. Doch sind sie rund, bei Matonidium Göpperti * oval. SEWARD erwähnt 1899 das gelegent- liche Auftreten rundlicher Soren statt der häufi- geren ovalen Form für Matonidium im weiteren Sinn. Leider unterrichtet er uns nicht darüber, ob rune der und ovaler Sorentyp gleichzeitig auftritt oder zeitlich und örtlich getrennt. à; | Sonstiges Vorkommen vonMatonidium Göpperti : Unt. Oolith Englands - Wealden Englands u. Nordwest-Deutschlands U. Kreide von Quedlinburg (RICHTER) Dagegen aus den Wernsdorfer Schichten nicht be- kannt. re 5 Kreide von Almargem in Portugal. d e xa In Amerika unter der Bezeichnung"Moionidium i i nner= Althausii": U. Kreide Californiens; . ee ER Schichten unter dem Dakotasandstein der Black Hills. Ob alle diese Reste genau derselben Art. angehö- re hl nicht ganz sicher. | T ax a ee Form hat KRASSER als "Matonia Wiesneri" aus dem Ce- ih: kannt | eht. e EE dafür spricht, dass wir in der Matonia von : heute einen Nachkommen von Farnen erblicken müssen, die wichtige Charakterpflan- S zen in den europäischen und amerikanischen Jura- und Unter-Kreide-Floren bildeten, werden wir doch schwerlich Matonia pectinata einfach als geradlinige REN. Cé Ger von Mavonldium E BEE E SE schiedenen Formen, dass ee ee eg e in verschiedener Weise kombiniert waren. Das | SC en h die Tabelle auf der folgenden Seite zeigen. ^ E rt Diskussion d eg Tabelle: 2 Masstäbe stehen uns zur Beurteilung der vershi: i erfügung: i à : Que X dn rn ie RO der Sporangien in den Soren) 3 2. Der S Fm : y etario anderer Entwickelungsreihen nehmen wir an, dass Ate ć -. Mtl. ~ EE und der Sporengien in den Soren einer fortgeschrit- _ die Form der Soren ist sekundär eine Folge ihres dichte- ` tenen Stufe entspricht ren oder lockereren Standes. ad. 2. - Die eigenartige tur des Blattes müssen wir WO tomie, wobei stets der innere &usserlich an unsern Helleborus erinnernde Ar chitek- hl auffassen als entstanden durch wiederholte Dicho- ] Gabelzweig, zur Seite gerückt unà stark verlängert, 334. Lipps, Unter-Kreide-Flora. = -—— die Fiederspindel darstellt, während der entsprechende äussere kurz bleibt, aber viel krüftiger wird und ein Glied eines eg die primären Gabeläste des Petiolus fortsetzenden Sympödiums bildet ("pedate* Blattform). Denkt man sich nun dieses mehr und mehr gestaucht und verkürzt, so iP pecia schliesslich die Seg- mente von einen einzigen Punkt, dem Ende des Wedelstiels selbst, zu entspringen. ‚Sie sind dabei über ein Feld von wesentlich mehr als 180 Bogengrad verteilt, 80 kënnen sie leicht, indem sie vom Anheftungspunkt aus rings ein wenig aufsteigen, |... eine flache Dite bilden. SC , "Konstruieren wir uns aufgrund dieses Bauplanes eine hypothetische Urforn d "(QRig. 3), so kommen wir zu einem überraschenden Resultat: Unsere heutigelatonia ~ pectinata steht ihr weitaus am nächsten: ihr dichötomer Aufbau ist noch völlig | evident, die beiden Äste des "Hufeisens" sind noch nicht zusammengebogen, ir Ge- gensatz zu unserm Stück aus der Unterkreide. Allerdings weist die Reduktion der Soren und der Sporangien in den Soren auf höheres Alter der Form hin. Doch die .. Metonia Wiesneri dés Cenoman zeigt diese Reduktion auch schon. Gehen wir von diè- > sem Charakteristikum aus, so erhalten wir, der Zeitfolge des geologischen. Auftre- |» tens entsprechend, eine kontinuierliche Reihe: Bei der <eren Form, dem schon - .. im Jura vorhandenen gien) Göpperti, stehen die Soren so gedrängt dass sie .ovele Gestalt annehmen. Und entsprechend ist die Zahl der Sporangien in den Soren sehr gross. Auch unsere Form aus dem Barrémien zeigt noch reiche Produktion von moram wenn sie sich auch dmg. nicht mehr drücken. Aber schon im Deeg Vergleichende Tabelle zu Watonidium-- Matonia. 1 Relativ primitive Ausbildung eines Charakters einfach, relativ fortgeschrittene A -punktiert unterstrichen. ; Matonid ium Matonidium &p.| Matonia Wies-| Hatonia pec- 1 Göpperti 8.Str. or, Göpperti. neri tinata. s. Jura-Weald Berrémien von Cenoman rezent a i Zahl der Sori | : 1 | auf den einzel- gross gross gering gering T. nen Segmenten ; 1 Form der Sori | meist oval rund ' kreisrund kreisrund 1 (weil dicht , (weil entfernt | (weil entfernt Sr "sich dräng- |. | . stehend) stehend) : - Zahl der Spo- relativ 1 "ias relativ 1 ei rangien in den gross gering gering E SE Soren (15 - 20) (AIR B) (5210, meist -6) : Dichosympodia- undeutlich deutlich undeutlich sehr deutlich pL ler Aufbau | : | ; S » | i | | -1 Dütenbildung Nicht mehr vorhanden yorhanden noch nicht E ' möglich, weil Ze , ) vorhanden j bereits mit o anderer Ten- E denz spezia- ` 1 lisiert (Seg- E mente n T 3 vorwürts ge E richtet) 3 = E 1 dar Lo RE SEA RM Lec. cm iae ee I A urget o eerie Let EE SEH EE EE ES E heute erhalten; mur dass in der sexuellen Sphäre eine Reduktion eingetreten ist. ~ Von jener primitiven Linie se ‚reicht: die ursprüngliche Dichotomie kam fast spurlos zum Verschwinden, die Seg- - neri (dass die beiden im unmittelbaren Deszendenzverhältnis stehen müssen, ist da- | cadi nicht gesagt): Das "Hufei d 2 : K 2 Hm : E Lipps, Unter-Kreide-Flora. 335. Matonia pectinata ; (rezent) | AN Matonia & Wiesneri (Cenoman) A 42 vgl a B| $ HE: + o I Alo 2 : E ie Ed Matonidium $ spec. u| S ef. Göpperti dio P (Barrémien) 2 ? Qo r1 TP | g en nn | de BETS (Jura | Wealden) | SÉ «| ^ vd E H er i ^ -+ 4 : R 5 P. gi d : RI E s Dm e Sa T. Einseitige Anordnung | . Sinn der | Allseitige Anordung | der Segmente. Spezialisierung. der Se p. o 797 SET WER ae * , uus Aë HN A Fig. s Schematischer Rekonstmiktionsversuch einer . der Matonien aus der Gruppe der Matonia pectinata | ist dann das Endstadium in der Reduktion erreicht. "nog Ganz hypothetisch liesse sich die Sache etwa auf eene Formel bringen: (wo- K bei wir Mentonia sarmentosa ganz aus dem Spiele lassen ue Die primitive Form des Matonia-Stanmes hat sich in dér Matonia pectinata bis hen wir 2 Seitenlinien abzweigen: zuerst die, wel- S ; che zu Matonidium Göpperti s. str. führte. Die Sexualproduktion war hier noch E. Sehr stark, aber früh wurde hier im Bauplan eine weitgehende Spezialisierung er- ` an Zahl, reduzierten sich auf den Sektor, der in direkter ls lag. Dieser Seitenzweig ist erloschen. mente, relativ gering führte über unsere Hildesheimer Form zu tonia Fies- Verlängerung des Blattstie Eine zweite Seitenlinie sen" bildete sich, und gleichzeitig trat die Tendenz ervor, die Segmente rings im Kreis anzuordnen. Mit Bo Genie Fiesneri ist pri Zie 336. Lipps, Unter-Kreide-Flora. erreicht, wobei nun auch hier durch Zusammenstauchung der Bee Gabel- Áste die "Dichotomie fast ganz verwischt ist. Da Matonia Wiesneri ausserdem die sexuelle Reduktion erfahren hat, stellt sie in doppelter Hinsicht einen Endtypus dar, sie ist die "fortgeschrittenste" unter diesen verschiedenen Formen. — Eine Eigentünlichkeit der letzterwühhten Seitenlinie ist die Dütenbildung; bei Matoni- dium kann sie schon im oberen Jura nieht mehr eintreten, während sie bei der rezenten Matonia pectinata noch nicht eingetreten ist. Unser Fall zeigt also - im allgemeinen freilich in hypothetischer Form - statt schematischer "Höherentwickelung" ein recht verwickeltes Bild phylogeneti- schen. Werdens; und zwar überlebt gerade das Primitivere. LACCOPTERLIS DUNKERI Schenk. SCHENK, "Flora d. nordwestdeutsch. Wealdenform" Taf. XXIX, Fig. 3.- | a) 2 kleine Restchen aus dem Unterkreidesandstein von Hohnsbefg bei Iburg; b) 2 Stücke, davon eines mit mehreren Abdrücken, aus dem Neokom-Sandstein des L orges bei Quedlinburg. - Fig. 4 und 5 Die "Reste unter a) beweisen das Vorkommen der Art noch über das Weald hinaus Fig. 4. Laccopteris Dunkeri 1 GH Fig. 5. Laccopteris Dunkeri.1:2. 1: €*« 3 T2. im Neokom Westfalens; vergl. auch nach HOSIUS und v.d. MARCK: Lämmershagen bei Oerlinghausen im Neokomsandstein. Yon den Quedlinburger Stücken zeigt das eine (Fig. 4) den EE der Unter- seite eines Wedelsegments. Beachtenswert daran ist die tiefe von der Spindel herrührende Rinne sowie dio Rinnen, die die kräftigen Mitteladern der Blättchen hinterlassen haben; ferner die bei Aen Blättchen hervortretende Tendenz zu locke- rer Dachziegel-Stellung. Das ganze Stück erinnert habituell auf den ersten Blick an Cykadeenreste. Auf die daraus entspringende AIR RO ri cis are pte ist be- ast von YELENOWSKY aufmerksam gemacht. ( Der grössere Gesteinsblock von Quedlinburg enthält Spuren von walzenrunden Rhizom, augenscheinlich mit den Blattresten zusammengehérig. Das weist hin: CL auf die kriechende Lebensweise der Pflanze, : 2. maf die Einbettung an Ort und Stelle ihres Wachstums, Laocopteria Dunkeri gebört also wahrscheinlich mit Weichselia, Cylindrites u.S.W. zur biologischen Lebensgemeinschaft der unterkretazischen Dünenflcra von ~. Die Hauptansicht des Blockes Vig. 4) gibt ein treues Habitusbild eines gan- mue lona Wedels, und zwar im Negativ der Oberseite: Mindestens 12 Segmente | it eg Meer a S de fa E E EE = 1 | TOUCHE PIRE operae e ADHI TES ` Jahrb. 1907, Beilagebd. XXIV. Lipps, Unter-Kreide,Flora. 337. bilden um ihren gemeinsamen Anheftungspunkt eine flache Düte,. Die einzelnen Blätt- chen erreichen nach einem andern Abdruck der gleichen Platte bis 5 cm Länge oder noch mehr. Nur gegen die Basis jedes Segments, etwa auf einer Strecke von 4 cm werden die linealen Fiederblättchen durch ganz kurze (2 - 3 rm lange), vorn halb- kreisfoórmig abgerundete L&ppchen ersetzt. Diese besassen stark zurückgebogene Rän- der und ergeben daher im Abdruck fast halbkugelfürmige Vertiefungen, Unrollung der Ränder bzw. Aufwölbung der Blattflächen beiderseits der Mittelader beobachtet man auch an den längeren Fiederblättchen; daher Hervortreten der Mittelader auf der Unterseite des Blättchens, oberseits eine Rinne, Untereinander waren sie wohl ` meistens ganz unten ein wenig verwachsen. Die beiderseitigen Blättchenreihen mün- den so in die Vorderseite ihrer Segmentspindel, dass zwischen ihnen eine rundliche ‚Leiste bleibt, mindestens in der stärkeren basalen Partie der Segmente. Gesämt- länge der Teilfiedern nicht erhalten. Jedenfalls handelt es sich um einen) gegemi- ber. dem zierlichen Matomiüiuxm recht kräftigen Wedel. Der fehlende Stiel ist in -> Verlängerung der Düte ergänzt zu denken. - Unsere Lacoopteris-Reste bieten so- nach ein in vieler Hinsicht interessantes Gesamtbild der Pflanze, obwohl feinere Einzelheiten der Struktur in dem groben Sandstein nicht erhalten sind (ein Stück-. . chen vom Hohnsberg zeigt die bekannte Aderung). Lacoopteris Dunkeri war bisher unseres Wissens aus dem Neokom von Quedlinburg nicht nachgewiesen. Yon Hildesheim und aus den Wernsdörfer Schichten nicht bekannt. Weitere Vorkommen: Engl. Weald (SEWARD); Bernissartien (SEWARD); Perucer Schichten Böhmens (VELENOWSKY). | — Nächst verwandt, z.T. vielleicht identisch: Wndridnia baruthiand' von Steiersdorf i, Banat (unt. bias; ANDRÁS Bestimmung | als Andriania nach GOTHAN 1914 falsch; kann also wohl nur Laccopteris sein). ?Carolopteris aquensis Deb.. u.- Ett, Kreide von Aachen (Senon) > Reussia pectinata Klin'scher Sandst, Russlands. Lacconterisspulchella . Untere Kreide von Almargen i. Portugal. "SEWARD ide 1900 in vorsichtiger Form die 3 Gattungen Microdictyon, Phle- E bopteris, Laccopteris für Synonyme, Darnach besitzt Laccopteris Dunkeri in der U.- Kreide-Flora Quedlinburgs noch nächste Verwandte. Denn RICHTER erwähnt von dort. Phlebopteris dubia n. sp. und Microdictyon regale n. sp, - Oder sollte eine dieser Formen mit unserm Fossil ganz identisch sein? JHAUSMANNIA KOHLMANNT Richter. RICHTER, Tlora der untern Kreide Quedlinburgs E 1906. 1 Exemplar, Barrémienton von Hildesheim. ` ` | ie : Definition der Gattung vergl. SEWARD, Fossil Plants II, 1910. : E Unser Exemplar offenbar die Hälfte eines aussergewöhnlich tief, bis zum Grun- — de gespaltenen Blattes; von der andern Hälfte gerade an der basalen Verwachsungs- Stelle der beiden Teile ein winziges Enächen vorhanden. Von Nervatur nur WE Spuren - Yon RICHTERS Abbildungen mehrere unserm Stück sehr ähnlich (so Taf. Fs e e JEsimaannia Kohlmanni am Strohberg und Hinterkley bei Quedlinburg. = Eet ar rohe ii tia bekannt. ` , SE Aus den Wernsdorfer Schichten keine Hauamannia wore E. : Gu In Berker k Weald nach SCHENK ieren 7 id cvm ute | Dunker dd we neben ` ` | 3s in der Unterkreide von Quedlinburg zuhau = Hausm. Kohlmanni gleichfalls in WEICHSELIA Stiehler. Py RA SCH i TO MEO D 1858 Pslaeographica Y, S: 75, Taf, XII, rir. E e ta Hun E EA Flora d. Wernsd. Schichten, Taf. I, Fig, 2-6. ` ‚chopteris recentior" "i old, der Klin'sche Sandstein (Hoskau 1870) S. 21. we Y Mop Zur Eta der Kreideformation in Mittel-Peru in ne. 358. Lipps, Unter-Kreido-Flora. SEWARD, Fossil plants II (1910) S. 494. CH Weichselia reticulata (Stokesiu. Webb) Gothan 1910, Abbildungen u. Beschreibung- en fossiler Pflanzenreste Lief. BOMMER, Bull. Soc. Roy. Bot. Bruxelles 1910. . mehrere Stücke aus dem Neokomsandstein v. Quedlinburg; ein Stückchen vom Borgberg, Mis umfassendes Material a. d. Barrémienton v. Hildesheim. : ein Stück aus dem Ton des Aptien von Dórnten. ; Unsere Abbildungen: Fig. 6 - Weichselia erforderte eine Neubearbeitung im Rahmen einer Monographie. ` Ausgangspunkt dient hier die Arbeit BOMMERs (1910). Nach GOTHAN (1921, Lehrb.) bleibt die'systematische Stellung von Weichselia noch immer unsicher. Room S d M SESCH S Ze ex dc A N ne AAA rai SÉ 7ER " PM pruna s. 5 Lg. Ge RT UT EE P Das Weichselia-Material von Hildesheim verdankt seinen Wert vor allem der koh- : ligen Erhaltung in Ton, während die sonstigen deutschen Reste in der Recel dem i Sandstein entstammen. " Lipps, Unter-Kreide-Flora. 2 D DEE e^ s * DR, not " är TY et E m * ` KÉ D EE SC? RE EE - ds A Pr. A KS E E Kë S and ER ZE RR : gut bz al ^C Qe NONE Vogt OR S 1 EE ean a BIS ER Ze RET TB QD y PUT a tee y [a i Geh AR ^ e > e d v : e j ; eub |" er * o , Lë : SC 27 Dt h sei LT D Sa aen ict GEI ` - Pn» y * DE EE "A a". we». 940, | Lipps, Unter-Kreide-Flora. Ganz allgemeines Gesamtergenbis: Während SEWARD 1894 die sämtlichen zu Weich- selia zu zählenden Reste in einer Art vereinigt und GOTHAN 1910 sich ihm ange- schlossen hatte, müssen wir durchaus den von BOMMER wahrgenommenen Polymorphis- mus bestätigen. Dabei gehen die Formen so ineinander über, dass es vorläufig nicht möglich ist, einzelne Arten klar herauszuschälen Es ist daher auf Aufstel- lung neuer Arten verzichtet, dagegen sind einzelne Extremtypen herausgehoben, Besonderes Interesse besitzen folgende Stücke: » Gg N IS * ^. $ BE NER . — mmm - + z P RE ter S Erst ac) a H Sa E MM A : e * i-r x e . Wn - | mM ex UT —— T : A a e NUS m €. 4 : d "N : ex S 055 TE C RE A : : , SA Fig. 12. Weichselia. 7:1. — 3 A ein Wedel im Besitz des Römermseuns 3 SE Des A), | : SC GE 2. ein Wedel im Besitz von Prof. PRAF ar 3 3. ein Wedel des Hamburger geol. Insti- 3 Fig. 10. Weiohselia., tuts fruktifizierend. Ró.-Mus, 5,7:10. ^ 4. ein fruktifizierender Wedel aus dem Be- sitz des Römermseums und ein fruktifiziren- des Stück in der Sanmlung PFAFF, Schöne Wedel verschiedenen Typs besitzt beson- » ders Herr Prof. PFAFF. Kleinere Restchen. - Sie sind ziemlich reichlich vorhanden, z.T. sehr hr dick- mare Zeigen bisweilen die Netznervatur recht schön (vergl. Fig. 12, Vergrós- | Lipps, Unter-Kreide-Flora. 341. serung eines aus dem Ton ganz freigelegten Stückchens). Sehr mannigfalti ECH Form und Grösse der Fiederblättchen, wie éi bereits da Ee 2 den Autoren beschrieben. - Wie widerstandsfähig das Gewebe war, wird daraus er- sichtlich, dass selbst einzelne Blättchen in den Tonen konserviert werden konn- ten, vielleicht erst nach weiterer Verschwemming und längerer Mazerierung. Als neu hervorzuheben: l. Es finden sich unter den Blättchen ganz verein- zelt solche, die ihre grósste Breite nicht an der Anheftungsstelle besitzen, Fig. 15. Weichselia. quos e sondern aufwärts. lóffelar- tig verbreitert sind. Vgl. dazu die weitere Abhand- lungi ' be 2. Die bekannte "Schmet- terlingsstellung" der bei- den Fiederchenreihen "zuei- nander kommt auch bei Er- haltung in Ton vor. GOTHAN glaubt sie im allgemeinen auf Sandsteinmaterial be- ' schränkt und erklärt sie durch Austrocknung. Es kann dies aber nur eine Funktion primärer Lebens- und Wachstunsvorgänge der Pflanzen sein. Die grossen in Ton erhalte- nen Stücke. Typ A. SCH GE ES Wedel des Rómermuseuns ` — Tis. 14. hselia; geol. Inst. Hamburg. 3,7:10. (Fig. 6, 9). - Reversla- pou Men ge vermutlich oberó Partie ` eines + grossen Wedels. Wichtige Beobachtungen an diesem Stück:.1. Die Hauptspin- ELI d Mei RM Ne Ue ERR, 0 5 qu. a kundärspindeln münden mit einer kurzen Verdickung in die Re chis. —— M n | ättchen (keine Schmetterlingsstellung!) zeigen die Netz- | wunderbarer Klarheit (Material etwas 3. Die sehr dünnen Blàt wo ppt _nervatur wie Mazerationspräparate "rr" 542. Lipps, Unter-Kreide-Flora. brüunlich). - Wesentlich ist dabei die Erkenntnis: Die Sichtbarkeit der Netzner- .vetur ist einzig dem günstigen Erhaltungszustand zu danken. Wegen ihrer grossen Feinheit und wegen ihrer gleichmässigen Verteilung auf die ganze Blattfläche muss sie sich in der Regel bei so dünnen Blättchen dem Auge entziehen, während sie bei dickblättrigen Formen viel eher Gelegenheit fand, sich in Blattrelief wiederzu- spiegeln. 4, Die beiden basalen Fiederblättchen jeder Sekumdärspindel besitzen, von ` der typischen Weickselia-Form abweichend, ihre grösste Breite nicht an ihrer An- heftungsstelle, sondern schwellen von ihr aus etwas eiförmig an (im ganzen etwas lóffelfürnig). Ausserdem sind sie etwas grösser als die normalen Fiederbl&ttchen und greifen schräg rückwärts auf die Hauptspindel über. An den zunächst über dies sen basalen Blättchen folgenden vollzieht sich der Übergang zu den normalen Fie- derchen allmählig. ; | Dass dieser Charakter bei Meichselia so lange übersehen wurde, ist begreif- lich, zumal bei Sandsteinnaterial. m Solche Basalblüttchen treten auch sonst auf, z.B. im Pal&ozoikur, und heute in der Gleicheniaceen-Gruppe. 4 Unser Stück vom Typ A bildet den Schlüssel für T Wedel in Reverslage (Platte aus 3 Teilen). Augenscheinlich ganz bedeutende Dimensionen, vermutlich grösstes Stück der Gattung. Vorhanden der basale Teil. - Auffallendste Charaktere: i| l. Gabelung des Wedels; : 2. Grosse, eigenartige Aphleboidbildung zwischen Gabelstelle und Unterende .der Befiederung. i . Länge des erhaltenen Fusstückes unterhalb der Gabelung 5 cm, Breite 3,5 - 4 cm. Länge des erhaltenen Stückes der linken Spindelgabel 70 cm, Breite unten 2 cm. Länge des erhaltenen Stückes der rechten Spindelgabel 68,5 cm, Breite unten 3 cm. .. Der Gesamtwedel dürfte eine Länge von mindestens 2 m erreicht haben, wahr- scheinlich mehr. Das Fusstück ist nicht gefiedert. An seinem untern Ende ist es leicht gegen den Beschauer zu aufgebogen. Unter Berücksichtigung der Reverslage: kann man daraus schliessen, dass der Wedel von seiner Anheftungsstelle aus etwas rückwärts gebogen wer. : Die Aphlebienbildung.c-Sie liegt auf der im ganzen etwa 25 cm langen Zwischenstrecke zwischen Gabe- lung und Beginn der Befiederung auf beiden Seiten beider Gabeln als kontimierlicher, langer Randsaum (nicht überall man darin nicht. Lauter feine, parallele Li- nien steigen vom Spindelrand aus erst auf- wärts, dann abwärts, dann in etwas schärfe- rem Bogen wieder aufwärts. Aussenrand des Gebildes nicht zu erkennen. Die einzige Spur einer Gliederung besteht darin, dass sich in Abständen die Substanz als flache, zur Spindel senkrechte Welle etwas emporhebt, au nn Se D. verbundenes Exemplar sclch' einer Aphlebie. -Deren Breite ist 5,5 cm. Hier ist die kohlige Substanzlage viel dicker. Sie hat sich in 2 übereinander liegende Schichten aufgelöst, und aus dem Term vermag man zahlreich die münzförmig abgeplatteten Meichselia-Sporangien zu isolieren. In diesem Falle waren also die Aphlebien handförmig zusammengelegt und hüllten zu deutlich!), Stärker markierte Nerven bemerkt deutlichsten in der Nähe der Spindel. (Etwa ` | Verschmelzung zyklopteris-artiger Bildungen?} ` | | Prof. PFAFF besitzt noch ein gesondertes, Fig. 15. pci Ma qo UI nurmehr mit dem Bruchstück einer Rachishälfte . $ 5 x xd ne UE E ODIT TEE Pe RE Na en En a E E E ET DEE vi CERE RAA EE GE PE zwischen sich einen wohl noch nicht ganz entwickelten fruktifizierenden Wedel ein. 27 Js. Lipps, Unter-Kreide-Flora. | 343, $ Die Reie der Aphlebien Scheint, wie wir aus unsern beiden Stücken schliessen passen, zunächst in schützender Umhüllung des sich entwickelnden Wedels. (steril wie fertil) bestanden zu heben. Sie blioben jedoch nach Erledigung dieser Aufgabe auseinandergeklappt beiderseits der Spindel noch stehen. E Vergleichsfälle aus der Gegenwart scheinen ganz zu fehlen. Bei den basalen Stipeln einer lebenden Marattiacee, wie Angiopteris, handelt es sich um etwas ganz anderes, Aber auch im Mesozoikum kennt man + vergleichbare Fälle nicht eben . zahlreich. Häufiger sind sie im Palaeozoikum. Auffallend war uns z.B. dio Áhn- lichkeit mit einem eigenartigen Phyllom, das STUR abbildet (Flora d. Schatzlarer Schichten) und als zu seiner Howlea Miltoni gehörig betrachtet. Erwähnenswert ` ` ist endlich noch als Vergleichsobjekt Odontopteris minor aus den Ottweiler Schich- , ten, wo ebenfalls ein gabeliger Wedel Aphlebien trägt. Diese sitzen jedoch gröss- tenteils unterhalb der Gabelung und zwar je 3 bis 4 getrennt nebeneinander. (Ver- | | gleiche GOTHAN, Lehrb. S. 97; auch Weuropteris heterophylla, Fig. 89; beides Pte- | ridospermen]) - Keiner der Vergleichsfälle ist auch nur annähernd mit dem unsern ; identisch. | EES e = Einlenkung der Sekudärspindeln in die : Hauptspindel.c-Die Sekundärspindeln nelinen bei älteren kräftigen Stücken an der Vorderseite ihren Ursprung, leicht von.den Rändern gegen die Mit- tellinie hereingerückt, zu beiden Seiten der flachen Mittelrinne. Bei Reverslage sehen wir daher den Rand der Rachis über die Reihe der Anbeftungspunkte übergrei- . fen. Die Basen der Sekundärspindeln waren analóg unserm Typ A etwas verdickt. Die Gefüssbündel-Süulen der eingetretenen Seitenspindeln lassen sich nerkwürdigerwei- se auch noch innerhalb des von der Hauptspindel hinterlassenen flachen Kohlenban- des in Form kleiner, senkrecht zur Schichtenfläche stehender Zylinderchen stellen- weise unterscheiden, | | ER | Der übrige Aufbau von Typ B lässt sich zum Teil noch besser als an dem goga- belten Stück an einem weiteren Wedel studieren. Gleichfalls in Reverslage; Ge- samtlänge 43 cm. Seitenspindeln, in mindestens 20 cm Länge erhalten, stehen mit ca. l cm Abstand in wenig spitzem Winkel zur Rachis. Letztere ca. l cm breit. - | Offenbar eine der Basis weniger nahe, oberhaib der Gabelung gelegene Partie eines | entsprechenden Wedels. | DU T ir | Die Fiederblättchen Iessen an unsern beiden Stücken abgese- 3 hen von dem nicht besonders markanten Mittelnerv keine T er qe RE : p hóriskeit zu Meichselia ergibt sich trotzdem einwandfrei durch Vergleich mi or ED A. Blättchen gleichfalls verhältnismässig dünn, daher Unsichtbarkeit der Netz- SC nervatur nicht befremden kann. SE Vorhanden sind die l1öffelförmigen, rückwärts greifenden Basalfiederchen der Sekundärspindeln. Nur geht dieser Charakter im Vergleich mit Typ À noch etwas wei- ter an dan Sekundärspindeln aufwärts, gleichzeitig verbunden mit dachziegeliger A Deckung der Ründer. Der. ganze Habitus der | roits erwühnte Art der Einmündung, A d : L d a 1 5 j : Stücke, der Charakter der Sekundärspindeln und ihre be- ist durchaus typisch für Weichselia. Die Be- . rkommen der entspróchenden Aphlebienbildung ` P men (etwa nach jugendlichem und erwachse del). Abgesehen von den Unterschieden in von Typ B nicht unerheb | aanzer und entsprechend grösser werdend), | m | nn. ww 2 Gebees bestätigen den von BOMMER bereits bemerk- ` em eins s. Andererseits können wir die speziellen Angaben dieses Autors ton Polymorphisms, Ah en uod ergänzen: SONHERS und RICHTER Weichselío mit peđa- sdrückli ch Gabelwedeln und eigenartigen Aphle- ` tem Aufbau müssen wir eine Form ate romae = bien entgogenstellen (Typ B). 344, Lipps, Unter-Kreide-Flora. Typ C. Vergl. Exemplar des geol. lüstitute Haus) (in Reverslage), unsere Fig. 8. Steht in ziemlich starkem Gegensatz zu Typ B: relativ lange, schmale Fieder- blättchen. Vielleicht identisch mit NATHORSTs Weichselia erratica (?). Übrigens hatte bereits SCHENK unter "Lonchopteris recentior" bei Hinweis auf Material aus dem englichen Wealden von "längeren, etwas sichelförmig gekrünmten Segmenten" ge- sprochen. Hierher zu ziehen wäre dann auch das Exemplar, das HOSIUS u. v.d.MARCK als bis-dahin grösstes aus dem Neokomsandstein des Teutoburger Waldes abbilden... Unsere sigenen Exemplare sind freilich weit grösser und besser. Sie erlauben ein- wandfrei den Nachweis der Netznervatur (Fig. 8). Auch hier die typischen Basal- blüttchen. Die an sie anschliessenden Fiederblättchen sind um eine Kleinigkeit kürzer, stumpfer und dichter gedrängt als die denn folgenden, für diesen Typ cha- rakteristischen. Dieseiben verschmälern sich von ihrer Basis etwas gegen oben, l "scheinen infolge dessen weniger dicht zu stehen und lassen eine Andeutung sichel- förmiger Krümmung erkennen, Gegen den'Scheitel der Sekundärspindeln zu verschmä- lern sie sich an dem Hamburger Exemplar fast bis zu Krallenform und gewinnen da- durch immer mehr Zwischenraum. Bei diesem Stück von Schmetterlingsstellung keins Spur. Die Sekundärspindeln tragen adf ihrer Rückseite einen feinen, erhabenen —. Längsstreifen, der übrigens auch bei andern MeichselieTyren vorkommt, ausserdem: boi Gleichenia longipennis (HEER III, Tafel VII, Fig. t). " Bine kleine Fieder aus dem Aptien von Dórnten ist vielleicht hier anzuschlies- sen (Fig. 13, bis ca. 8 mm lange Fiederblättchen). Zeigt jedoch Schmetterlings- Stellung! Ferner die Blättchen dicker als bei dem eben beschriebenen Material der Form C; dazu gewölbt, mit kräftiger Mittelader. - Unterschiede infolge Erhaltungs- . zustandes? Typ D. SCH Sehr kleine, dachziegeligstehende Fiederblättchen. Auch hier etwas grössere, |. 1öffelförmige, rückwärts gerichtete Basalblättchen. Die breite Spindel, besonders des einen Stückes, beweist, dass es sich nicht um das kleinblättrige Scheitel- stück eines grösseren Wedels handeln kann. - Diese Formgruppe ist weiter ausge- —. zeichnet durch d..schmrgeraden Verlauf der Sekundärspindeln, die untereinander |. parallel sind wie aie Linien eines Schreibheftes. | DB... Je Fiederblättchen relativ lang und schmal, dabei im ganzen recht klein. Netz- |J .mervatur konnte unmittelbar festgestellt werden. - Eine aus 3 Stücken bestehende Platte zeigt die Oberseite des Fossils. : Ne Dessen Länge ca. 50 cm. Spindelbreite unten 1,3 em, oben 1 cm. Die Sekundär- - spindeln, unter etwas spitzem Winkel entspringend, stehen zu etwa 25 jederseits =- anf 20 cm Länge der Hauptspindel. | 3 Bei einzelnen Stücken des reichen Materials kann man im Zweifel sein, wo sie - einzuordnen sind. S m fi In Sandstein erhaltenes Material. = Win Stück vom Langenberg bei Quedlinburg entspricht etwa unserm Typ B und ist überhaupt für den Erhaltungsmodus in Sandstein schr charakteristisch {riemenfür- mige, breite Hauptspindel, trichterförmige Eimmündung der Nebenspindeln!). | Fruktifizierende zi li In Aphlebien gehülltes Stück Prof. PFAFFs, vergl. oben. b) Wedel des Rómermuseums (Fig. 10). ; . .. Rest b. ist vermutlich das grósste bisher überhaupt bekannt gewordene Stück. Die 17 cm lange Rachis besitzt erhebliche Breite (unten ca. 3,5 cm, oben foch ge- bond 2,5 cm breit). Als zu Weichselia gehörig charakterisiert sich das Stück vor alion | Ä Se "d. Basen der Seitenfiedern, bo. cox o g r, Vorne dpi ah fT i ta 2 Aca EE Mie E LLL MD E ECL s RET a) Durch das typische Übergreifen der breiten flachen Hauptspindel über ae (0 ME De Tee UR TUUS UM NOCHES a E EE Lipps, Unter-Kreide-Flora. 345. 2. durch den Habitus der letzteren und ihre Anordnung. Diese. entspricht boi einem Durchschnittsabstand von 0,8 en etwa derjenigen steriler Weichaelia-Fie- dern. Es erscheint nicht ganz ausgeschlossen, dass auch dieser fruktifizierende Wedel mit Aphlebien-Resten bedeckt war. An den Sekund&rspindein, die mr höchst bruchstückweise erhalten sind, ent- springen als die eigentlichen Tráger der als Synangien entwickelten Fruktifika- tionskörper den Abbildungen BOMMERs entsprechend in 2 Reihen bzw. paarweise ahge- ordnete krallenfürmige Gebilde, die an kräftige, gebogene Koniferennadeln erin- nern und, wenn die en nicht mehr ansitzen, dem Ganzen ein etwas wolchis- artiges. Aussehen verleihen. Die abgeflacht kugeligen Früchtkórper, mit der typi- schen, aus Feldern zusammengesetzten Oberfläche können wir an verschiedenen Stel- 7 SEN unterscheiden, meist noch zu mehreren beisammenliegend (Durchmesser 2 - 3 mm). "^ == In dem noch mit Aphlebien umhüllten Stück liegen die Synangien anscheinend aieht beisaimen, eventuell wie Münzen übereinander. Die Fruchtkörperchen, ver- mutlich etwas anderer Art, sind im ganzen etwas grösser, wobei überdies zu berück- sichtigen ist, dass jener "Wedel noch nicht fertig entwickelt gewesen ist, Die E Felächen, die sie zusanmensetzeh, scheinen hier nicht glatt zu sein, sondern je- weils in der Mitte einen kleinen ' Backel zu tragen, Genaues lässt sich richt un- - . terscheiden. Mikroskopische Unterseehungen macerierten Naterials stehen noch aus, Nahe liegt ein Vergleich mit dem Aphlebiocarpus Schützei Stur aus dem unt. Pro- dukt. Karbon (GOTHAN 1921, S. 143). 3 È * d L| I d E E = fi Bedeutung unserer fertilen Reste. = Sie sprechen dafür, dass ganze Blätter ausschliesslich fertil waren - das war BOUNER wegen des bruchstückhaften Zustandes seiner Reste problematisch - , sie os Sprechen gegen pedaten Aufbau, an den BOMÆŒR auch bei fruktifisierenden Wedeln En gedacht hatte. Aphlebien in Verbindung mit einem pedaten Wedel sind nicht bekannt. 3 “Diö Breite der Rachis beim zweiten Stück lässt einen einfach-fiederig (möglicher- P ‚weise auch gabelig) aufgebauten Wedel von recht erheblicher Grösse vermten. SÉ > ME E, e N RA V ETE ACT T E EE En en Area ET : Weichselien von pedatem er us ae "> T z CHTER sowohl wie zu BOMMER ist unter unserm reichen id sei Sege? was auf solchen hinweisen könnte. Höchtens künn- ` ` te man hier beiziehen eine nicht beblätterte Gabel des Römermuseuns, die viel- leicht die Basis eines Meichselie-Weddls sein mag und sich zur Not uff iei | lässt als Andeutung eines Übergangs von ursprünglicher Gabelung zu Nee y al-. ding zwischen fiedrigem und pedatem Aufbau. Das Vorkommen pedater — en ist also möglich; der strikte Nachweis liegt aber in der Literatur nicht A T Direkten Nachweis der Gabelung besitzen wir für unsere Form B. Aber auch die bri- ` gen Fiederwedel besitzen Brössenverhältnisse, die viel eher auf genes gerne. | in eventuell auch ungegebelt-Fiedrigen) als auf einen Te ufbau SC sen lassen. | Yerandtschaft der Weichselien. MMER en den Matopiaceen feststellen zu können n ey be — wir h eisen auf EHEN Beziehungen I. zu den : @leicheniacee E Cyatheacson E nn abgesehen von den Gleicheniaceen, die osio T E en x art sein, die zum zum Vergleich der Aphlebienbildung überhaupz | afe dë are, grossen pekopteridischen Fiederwedel (vergt. AATE könn- 4 Kod j n Parallele setzen. | ue te man eventuell mit we sind vergleichbar mit den t nit GC | | : pie ye toss ta EE an die der Hülle entbehren, besonders denen der | ee wir uns etwa die um ein Zäpfchen vereinigten Sporangien : E EO lla recht eng zusammengeschlossen und die ee redu | Se de podophy! d nahe kommen dürf | d te Raben wir ein Bild, das "n voir PrE holt funden, ohne dass i Übrigens sind in der Kreide Cyatheaceenst vm i geschlossenen Cyat 346. Lipps, Unter-Kreide-Flora. man bisher die zugehörigen Wedel kennen gelernt hätte 2. Für Gleicheniaceen-Verwandtschaft spricht eine "ganze Reihe habitueller Ri- . gentimlichkeiten: Die Gabelung, die dann in Fiederung übergeht, besitzt analog die Sektion Di- plopterygium Diels der Gleicheniaceen. Allerdings ist uns eine typische Adventiv- knospe nicht erhalten. Doch scheint diese auch den Gleichenien bisweilen zu feh- | len. Die Fiederung selbst hat ausserordentliche Ähnlichkeit mit der auch bei Glei- chenien vorkommenden (z.B. bei den nordischen Gleichenien HEERs). Nur sind bei Weichselia die Sekundärfiedern länger und steifer gebaut, geeigneter, ihr eigenes d Gewicht aufrecht zu tragen (Verdickung an ihrer Basis!). Einzelcharaktere, die diesen Vergleich unterstützen, sind z.B. die feine, er- ud habene Mittellinie auf der Rückseite der Fiederspindeln (vergl. HEER, Abb. von ` E Gleichenia longipennis), besonders aber die Andeutung von rückwärts gerichteten ' Basal-Fiederblättchen der Sekundürspindeln bei Kreideformen und ebenso bei einzel- d nen fiedrig gebauten Gleichenien der Gegenwart. mu Ein wirklicher Unterschied liegt in der gabeligen Nervatur der Gleichenien gegenüber der netzmaschigen der Weichselien. Vielleicht jedoch ist letztere aus. /J"ersterer hervorgegangen, wie man das z.B. auch innerhalb der Gattung Laccopteris verfolgen kann, Bei der Weiohselia NEUMANNs scheint - wenn die Zeichnung korrekt ist - die Dichotomie der Seitennervchen noch durchzuschimmern. Auf Übergänge wird in Zukunft zu achten sein, Einen recht abweichenden Charäkter besitzen anscheinend unsere Weichselien in ihren Fruktifikationen. Vielleicht stellt in diesem Punkt die Weichselia NEUMANNs, wo keine Reduktion der fertilen Blättchen EE, hat, die Vermittelung her. P Te De SS eh ee Legd e EE AE ^ Resultat. o Die Weichselien bilden eine ganze Formgruppe, die kaum im Rahmen einer Art zu = fassen ist. Sie weisen vor allem auf Verwandtschaft mit den Gleicheniaceen und ` .. zeigen überdies gewisse Parallelen -zu den Cyatheaceen. Von gabeligem Aufbau sind = sie zur Bildung verhältnismässig grosser Fiederwedol übergegangen. Hand in Hand |. mit dieser Entwickelung vollzog sich eine hochgradige Spezialisierung der Blatt- = mervatur, die netzig würde, sowie eine Arbeitsteilung: Besondere fruktifizieren- c |. de Wedel trugen sehr zahlreich zu gut geschützten Synangien zusammengeschlossene is = . Sporangien. Der weitgehenden Spezialisierung entspricnt auch der Besitz der ei- |. genartigen Aphlebien, die sterile wie fertile Wedel in unentwickeltem Zustand ein- = .hüllten, aber auch nach Erfüllung dieser Aufgabe mech stehen blieben. | ^. Wie weit die Weichselien eine völlig einheitliche Gruppe bilden oder vielleicht | nug, wenn auch nahe verwandte, Parallelentwickelungen darstellen, das muss sich im weiteren Verlauf der Forschung zeigen. Bezeichnend ist, dass gerade diese hoch spezialisierten Formen ausgestorben 3 g£ WE rs S € CUT RE Re EE MERE NICE E WERDE EE P deos C WE ES 2 SCR MAS LEN SU tem ena EES : SOLXS-LAUBACH hat in seiner "Einleitung" gesagt, Matonia schwanke in ihren Charakteren zwischen Cyatheaceen und Gleicheniaceen. Ähnliches haben wir von Wei- chselia darzulegen versucht. Halten wir das mit BOMMERs Resultaten zusammen, der dtschaft der Weichselien glaubt, so folgt, dass die von BOM- .KER und uns gewonnenen Anschauungen bei aller Verschiedenheit im einzelnen sich aufs Ganze gesehen wechselseitig bestätigen. - ee i ist die habituelle Pa- . rallele zu gewissen Pteridospermen (vergi. oben). Se "e EE UN ME ; an Fatani is ratigraphische Ste KITE auch COTHAN 1910.) ^55 Aus deu Weald SCHENK nicht eg tritt wohl erst im iauterivien bzw. 0. Valanginien auf. Vorhanden im engl. Weald (z.B. SEWARD). NB! SALF s Parallelisierung, wonach das engl. Weald viel weiter in die Unter-Krei- e hineinreicht als das deut ‚sche! Lipps, Unter-Kreide-Flora. $47, EV (SEWARD, BOMBER AOE Wealden unsicheren Alters; im Neokomsandstein e rohberg bei Quedlinbur HTER): ; à ; Dä Steinberg-Klippen hei eeler? ); Barrenien (?): Langenberg bei Quedlinburg, Wernsdorfer Schichten (Barrémien bezw Apt); Aptien (Z.T. viell. Albien): Dörnten, Halberstadt; Albien: Bohrung Peine; bei Hildesheir u OTHAN)?: GOTHAN bzw. HOSIUS u. v.d.Marck); imb udo )*; Westfalen (vergl. Ryedalesandstein Schwedens (nach NATHORST, aus Mecklbg. Geschiebe) "Weionselia erratica " Nath. ; Russland, Klinscher Sandstein (ist = "Asplenties Klinensis "); Peru (nach NEUMANN u. ZEILLER); ` | | Nordamerika, Black-HillseHegion; tritt hier etwa Mitte der Unterkreide plötzlich auf und ist dann stellenweise recht häufig; | (?) Shastaform. Kaliforniens (? = Gleichenia Gilbert — Thomsoni Fontaine). | Wenn wir auch auf eine Identifikation mit Pecopteris Geyleriana Nath. (Nord- amerika, Japan) als zu unsicher verzichten (vergl. dagegen SEWARD 1900, in Flora S von Bernissart), so gehört doch Meichselia mit zu den Beweisstücken für einen weitr&umigen Florenausgleich in jener Periode. - Das Zurücktreten oder Fehlen der 3 Weichselien in der nordischen Kreide, wo die Gleichenien äusserst zahlreich sind, weist möglicherweise hin auf eine wechselseitige Vertretung der beiden Kreise : (nötig genauere Horizontvergleichung!). De so die Weichselien erst nach dem deut- : schen Weald aufzutreten und nicht in die Obere Kreide hinüberzugehen scheinen,. - kann man sio als eine Art Leitfossil für jene Periode betrachten. Vielleicht wird ein genaueres Studium der einzelnen Reste bzw. der verschiedenen Typen unter ge- cr wissenlafter Beobachtung der ‚Horizonte die Möglichkeit weitergehender stratigra- i phischer Auswertung ergeben. — Augenscheinlich befand sich die Gruppe damals in üppiger Entfaltung. Wir werden deshalb wahrscheinlich auch ziemlich rasche Umbil- dungen annehmen dürfen. GLEICHENIA spec. cf. LONGIPENNIS Heer. | HEER, Flora foss. arct. Bd, III, Taf. VI u. YIII. | : Ein Exemplar aus dem Neokomsandstein vom Heidhornberg bei Iburg (K. ANDREE, : der Teutoburger Wald bei Ihurg, Diss. Göttingen 1904). - Unsere Fig, 16. ei s Negativ der Wedel-Unt ite (Lángsh&lfte). Kei- | ne Fruktifikation. ` es S Das zunächst stark an Weichselia erinnernde SW Stück unterscheidet sich davon sehr bedeutend durch den Habitus. Die Sekundärspindeln stehen nicht, wie ` meist bei Weichselia, in leicht spitzem, sondern in + rechtem Winkel zur Rachis, selbst etwas nach rück- wärts gewendet. Dabei sind sie nicht so steif und gerade wie, bei jener, sondern dünn und schlank u. gelegentlich flach schlangenfórmig gebogen, sodass sie sich lokal gegenseitig überdecken kónnen, Durchschnittsentfermung der Sekundärspindeln kaum L cm, Lë der einzelnen Fiederblättchen bis 6 m. ` Eine völlige Identität unseres Fossils mit ue Gleichenia longipennis ist nicht nachzuweisen. Be- ^ mgerkenswert noch einige Charaktere der Fiederblätt- chen: Meist leicht vorwürts gerichtet, scheinen sie nahe den Spindelbasen in rechtem Winkel abzustehen oder gar in der von Weiohselia und von Gleichenien Pig. 16. Gleichenia cf. | Leeder EE auch sonst bekannten Weise etwas rückwärts gewendet "m a : EA zedrän, bis etwas dachziegelig. Scheitel der Einzelblätt Sure Stellung int ee ae der Mitteladern waren die Blättchen stark . : ortnm green die Mittelader auf den Abdruck der Unterseite als starke - Ger von Hildesheim. Bielefeld. . 348. Lipps, Unter-Kreide-Flora. Furche hervortritt. Gewölbte Fiederchen mit umgerollten Rändern erwähnt HEER bei Gleichenia Giesekiana. - Auch Gleichenia Nordenskjöldi Heer weist gewisse verwand- te Züge auf Vorkommen von Vergleichsformen: Gleichenia Zippei Heer - weicher, grauer Mergel von Qued! inburg (nach HEER selbst) wohl Senon? (HXER meldet von dort noch: andere Gleichenien). Aus dem Weald N.W.-Deutschlands und aus den Wernsdorfer Schichten von SCHENK keine Gleichenien angegeben (vielleicht positives Ergebnis bei Neubestimmung?). Engl. Wealä. - SEWARD zieht in 2 Fällen unverbindliche Vergleiche mit Gleichenien. in Sandatein — vielleicht "Asplenites Klinensis" z.T.? (TRAUTSCHOLD; bes. Tafel XX, Fíg. 3). Bernissertien; Gleichenien bzw. Gleichenites nach SEWARD und BOMMER. Moletein (Obere Kreide): Nach HEER Gleichenia Kurriana; Aachen (wohl Senon): Nach DED.-ETT.: Eine Reihe kleiner Gleichenien. Kreide von Böhmen (nach VELONOWSKY): Gleichenia Zippei Corde (i. à. Perutzer Schich- ten allgemein); Gleichenien in grösserer Artenzahl. Nach HOSIUS v.d.MARCK: einige die Komesschichten Grünlands ganz besonders charak- terisierende Gleichenien steigen in Deutschland bis ins Senon auf (unter "elec on primigenium" erwähnt). U. Kr. Black-Hills: Gleichenia Zippei (Corda) Heer? U.,Kr. Maryland - Survey: Es fehlen Angaben über Gleichenien wie über Weichselien. Shasta-Form: Gleichenia Nordenskjöldi Heer? Gl. Gilbert - Thomsoni Fontaine n. sp. Die typischen Gleichenien, zu denen unser Rest gehört, sind wohl weitaus ag schönsten und reichsten aus Grönland bekannt. Ihr t'vOlliges Fehlen im Wealden gibt ihnen ihre Stelle als Charakterpflanzen der Kreide. Glieder der mesozoischen Dauerflora scheinen sie nur nach ihrer weiteren Familie zu sein. Die entsprechen- den kleinblättrigen Formen ("Gleichenites" etc.) dürften älter. und insofern für die Kreide weniger bezeichnend sein. Über die wahrscheinlichen Beziehungen zwischen den typischen Gleichenien und den Weichselien vergl. unter Weichselia. SAGENOPTERIS NEOCOMIENSIS Hos. u. v.d. Harck. HOSIUS *.y.d. MARCK, Flora der westfälischen Kreideformation, "Taf. 44, Tig. 194. 2 Abdrücke vom Hohnsberg bei.Iburg (marine Schichten). - "Das eine der beiden Blättchen stark um seine Queraxe zusammengerollt. SAGENOPTERI S MANTELLI Schenk. : Flora d. nordwestd. Wealdenformation, Tafel XXXI, Fig. 5. - We enig deutli- eher Sandsteinabäruck. - Neokomsandstein Borgberg, Steinbruch nórdl. Schünhof. E TOPHYLLUM BUCHIAWUM (Ettingshausen) Nathorst. e Eet Buchianum Ett. in SCHENK, Werned. Flora S. 8, Taf. III, Fi D "e y D 5, . Zamites Buohianus (Ett. ) Seward 1895, Wealden F1. II, S. 79 . mre T - uenia Buchianun Nath. 1890, Denkschr. Ak. Wien LYIT, S. 46 u. 49, Taf. “32, UL Teie Buchianus (Ett.) Bornemann in BERRY, Maryland Survey S. 332, Taf. LI, LIl. | Reichliches Material an grósseren und kleineren Stücken aus dem. Barrénientor. Zwei Stücke aus dem Sandstein (Barrénien) vom: Dreikaiserturn (Minensurg) bei . Ein Stück aus der. Kreidesandstein von Quedlinburg. 53 Pisas A 17 - ES 349. Gr. Nat. anum» Lipps, Unter-Kreide-Flora. Fig. 17. Zamtophyllum Buchi 550. Lipps, Unter-Kreide-Flora. ı Innerhalb žer Art Zamiophyllum Buchianum unterscheidet FONTAINE 2 Varietä- ven, eine Variatic obtusifolius und eine Variatio angustifolius. Beide liegen von Hildesheim vor, ohne dass die Frage der Trennung oder Vereinigung an unserm Mate- rial zu entscheiden wáre. Vielleicht nur Jugend- und Altersform. Die beiden Typen sind bei unserm Material etwa gleich gut vertreten. Ton den schmalblüttrigen Stücken ist das schönste ein in 20 bis 25 cm Länge erhaltener Wedel des Römer-Museums (Fig. 17). Ein nur mássig erhaltenes Stück im Besitz des Herrn Prof. PFAFF zeigt den Typ des Zamiophyllum Buchianum angustifo- cg in extremer Entwickelung Es ist beachtenswert durch seine Grösse und be- weist mit seinen gras- ähnlich schmalen, bebe stens 4 mm breit), lang- en (16 cm messbar, ohne dass ein Scheitel erhal- "A ten wäre), ausserordent- E lich weit auseinander ` dec EE stehenden Segmenten, dass Se P4 3 die "Jugendform" auch bei TU A ES Exemplaren vorkommt, die 7 i Ay NM es nicht so zweifellos ju- E LN NUR. gendlich aussehen. Eine f "à cs - Pj gelegentliche Bemerkung HEERS . foss. arct. ‚III, S. 64) lásst.an die Móglichkeit denken, dass die Belaubung der betr. Pflanze nicht ganz ein- heitlich war, sodass et- wa in bestinmten Regio- nen auch erwachsene. Blätter jugendlichen Ha- bitus getragen hätten. - Die Sachlage bedarf wei- terer Klärung. Das Scheitelende ei- nes Wedels, in seiner typischen, breiten Run- dung besonders schön an einem kleinen Stück der Sarmlung PFAFF. Zum EE Typ (bis 12 mm Segment- ur bei unsera Mate- rial) gehören einwand- Il | | frei 4 Exemplare, von G ww INN ER Buchianum. 1:3. Nr 2 wertvoll sind: . Während nach FON- DE die Unterseite der Rachis einen Kiel SE beobachten wir hier den entgegengesetzten Fall: Untersei- e der. EE, eine Kigtelkante, welche die schri s ; N Ak M x ; D DH : T Ge v* : Ge LEA Nr 3 1 EMQUE e 1 NS. C "d = x x , A E CS d? > 3 i * UC RR Te nrbe RUE SITE YEAR i s P X ned et Ad; i USATE. >. : ` Mta . x E c Ir b. u a V T. x 2 nr ` Ce d LI e i^ LT S ar D af A, Ae, 3 LIUM S . S x as ' 4 d ^ DZ VA ^ 3 bor EL "uM ues f - E HA! n T Ch f H = 4 vet č Aug reget airt. . 2. Durch die Kombination der N ien erhalten wir eine Paone. BCE g und Z.T. Br Zë b E. xr Du rep V Er au, EEE TL CE ELM IE E E d e n tm N m Lipps, Unter-Kreide-Flora. $51. ee: Irmerhin ist der Absatz an der Abreisslinie so stark, dass er auf dem Negativ der Blattoberseite als elliptische Narbe hervortritt. Dagegen EV bei is inue rue Jungen Segmenten der Zusammenhang von Segmentfuss und pindel so gleichmässig zu sein, dass man hier wi i i der Segmentbasen sprechen kenn. ice dae De epar iocos Fig. 20. Zami m Mas ACE A E C . Die Nervatur lässt Sich bei den beiden Stücken sehr gut verfolgen. Durch ihr leichtes Divergieren gegen den Scheitel hin erinnert sie ein wenig an die Cruppe des Zamites fenoensis.“ Neu ist folgende Beobachtung: An dem einen grossen Exemplar (Fig. 18) - es ist abwendig orientiert - sind mindestens 6 Segmente so um ihre Axe gedreht und gleichzeitig scheitelwärts umgebogen, dass sie ihre natürliche Oberseite, die im : Gegensatz zu der stumpf schwarzgrauen Unterseite schwarzbraun glänzt, dem Blick L darbieten. Ebenso sind auf dem andern grossen Stück (Fig. 19) 2 oder 3 Segmente | um sich selber gedreht. Diese Tatsache wie auch die Beobachtung, dass sich die | . Blätter bei der Einbettung jeder Unebenheit des Bodens angepasst haben, zeugt für | . ihre geschmeidige Natur uuüd führt zu der Vorstellung, dass die Scheitelteile | dieser breiten Segmente sicherlich häufig, vielleicht in der Regel, übergehangen r haben; ' r Sonstiges Vorkommen: ec. : Im oberén Portlandien ( giganteus-Zone) von Sutherland (SEWARD 1911; zusammen ue | . mit'Elatides Sternbergiana und Sphnolepidium Kurrianum j» s D ^ Im nordwestdeutschen Wealden (Oberkirchen; vergl. SALFELD 1907); 1m Im englischen Wealden (SEWARD). à : de P Im Neokomsandstein des Teutoburger Waldes (wahrscheinlich "Dioonites abietin. b | — nush (HOSIUS u.v.d. MARCK). Unsere eigenen Stücke bedeuten hierfür den endgilti- |... gen Nachweis). | 5 e Wernsdorfer Schichten (erste Aufstellung durch ETTINGSHAUSEN). = Kreidesandstein von Quedlinburg -~ bisher nicht nachgewiesen, durch unser Stück fast sicher. "ud Im Potomac Amerikas zu den Charakterpflanzen (FONTAINE)... | e js = In der unteren Kreide Japans (Yokohama, NATHORST) bzw. in den Grenzschichten Jura - Kreide; vielfach in Gesellschaft von Nilssonia of. schaumburgensis; eine ` . Zweite Art hier ausgeschieden els Zamiophyllum Naumanni Nath. HEU . " Das Vorkommen des Zamiophyllum Buchianum verdient weitere Beachtung. Auschei- nend gehörte es bereits der oberjwrassischen Flora an, scheint'aber nicht über di untere Kreide hinauszugehen. Während seiner Blüteperiode besitzt es weiteste Ve 352. - Lipps, Unter-Kreide-Flora. breitung. Damit würde es zu einer Art Leitfossil für jene Epoche, - Problem bleibt die Gattungs-.und besonders die Art-Umgrenzung. ; DIOONITES DUWKERIANUS Miquel. | E MIQUEL, Monogr. Cycad. p. 30. SCHENK, Nordwestd. Weald., S. 252, Taf. er Fig. 5, Taf. 36, Fig. 1. - SEWARD, Wealdenflora II, 5. 42. Etwa 6 Exemplare aus dem Barrénienton von Hildesheim. - Unsere Figuren 21 -23. Unser vorliegendes Material bedeutet zunächst den Nachweis der Art für das Barrémien. dés nordwestl. Deutschland, Darüber hinaus liefert es einige wichtige Ergänzungen: zur allgemeinen Kenntnis dieser Pflanze, und zwar S l. bezüglich habitueller Eigentümlichkeiten; 2. bezüglich Beschaffenheit der basalsten Segmente; f 3. bezüglich per Verwandischaftsverhältnisse und damit der geologischen Be- ziehungen. E Unser grösstes Exemplar (Fig. 2 21), in 35 cm Länge erhalten, dürfte einem gegen lm Länge erreichenden Wedel entsprechen. Sein Basisende fehlt, vor allem aber wohi seine ganze obere H&lfte Dem Scheitelteil entsp ti wahrscheinlich ein zweiter Rest (Fig. 22, 23) mit ungewöhnlich starker bogenfürmiger Aufwürtsrichtung der obersten Segmente. Die Fiedersegmentchen stehen bei unserm Material teils lückenlos gedrüngt, . teils mit Zwischenräumen bis etwa 1 mn breit. Wohl unwesentliche Alterunterschie- de. Unmittelbar aus der Abbildung ers ichtlich ist folgende Eigentümlichkeit unse- | res grössten Wedels, die wir nirgends beschrieben finden: Bei ihm weisen schon . die untersten Segmentspitzen eine scheitelwürts gerichtete Krümmung auf; und zwar reihen sie sich dabei so aneinander, dass beiderseits des Fossils ziemlich abge- = schlossene, nur der Breitenzunahme des Blattes entsprechend ganz schwach diver- 3 | gierende gerade Linien entstehen. - Ähnliche Erscheinungen an lebenden Cycadeen häufig zu beobachten. Bei einem Wedel gelang es durch vorsichtige Präparation das basale Ende der . Befiederung frei zu legen und festzustellen, dass die Segmente ganz allmählig kür- zer werden um schliesslich in dornartige Gebilde. überzugehen. Zu unterst an dem ` Fossil folgen dann noch punktförmige Höckerchen (22 gezählt), die zunächst subop- B ^. poniert, zuletzt aber fast in einer einheitlichen Reihe übereinander. stehen. - E. Die Artdefinition ist entsprechend zu ergänzen. E Wertvoller noch dürften unsere Feststellungen zur Verwandtschaft unseres Ob- E | jektes sein. Bereits NATHORST waren gewisse Ähnlichkeiten der Epidermis-Struktur - 2 = zwischen Dioonites Dunkerianus und .Pseudocyoas aufgefallen, ohne ‚dass er gewagt EX |. hätte eine bestimmte Folgerung Zu ziehen. So finden wir auch noch in GOTHANs A Lehrbüch 1921 beide weit MESURE (Pterophyllum-Reihe y; bzw. Pseudocycas-Reihe). Unser Material dürfte auf Grund makroakopt scher: Befunde engste Verwandtschaf : duet frei ergeben. z Wáhrend bei der Mehrzahl unserer Stücke die Fiederchen so eingelenkt sin dass sich die Basen der beiderseitigen Reihen gegenseitig fast berühren oder auch ein schmaler Streifen der Spinel frei bleibt, zeigt eines unserer Stücke fmit. re- lativ entfernt stehenden Segmertchen) den freien Làngsstreifen deutlich als Kiel entwickelt. Denselben Charakter erwähnt NATHORST von Pseudocycas ("Fiedern an je- der Seite d. Spindel durch die von beiden Rinnen umfasste Mittelpartie voneinan- der getrennt"). Unmittelbar einleuchtend aber wird die Identität dieser Erschei- nung durch den Vergleich nit einem in der Göttinger Sammlüng befindlichen Pseu- docycas ("Cycadttea") Hoemeri aus dem Wealden. Überhaupt ergibt sich dabei weit-. gehende habituelle Übereinstimmung der Segmente und ihrer Anheftungsweise (z.B. pe Verbreiterung am Unterende!). Noch überraschender ie jedoch, dass wir auch den spezifischen Charakter, auf dem die Gattung Pseudocycas begründet ist, bei unserm Dioonites-Materisl feste. me Mehrere unserer Stücke, pe schónsten das mit Scheitel erhaltene DEE EE 2 ER * S 5 53 4 icd e D s cupi mu EAT. de NUES RO e Kr uM ux caue e E c Herr E E qu AL auci o E LE Re ace X esq ga TE NT Io 599. Lipps, Unter-Kreide-Flora. ZS DË Va ET P , Be KE Le och Tr M e. 7 f — Tun. Dunkerianus Dioonites e 22. ge i "Fel eco * ites Dunkerianus Dioon 21. : Me 1 $54, : Lipps, Unter-Kreide-Flora. (Fig. 19 bzw. 20) zeigen den falschen Mittelnerv von Pseudocycas im Anfangsstadi- um, d.h. die Nittelpartie der Segmente ist aufgewölbt wie bei Pseudocycas, mur ist sie dabei noch relativ breit, während die seitlichen Partien verhältnismäs- sig schmal sind, sodass sie als t scharf abgesetzter Saum erscheinen. - Statt mit NATIIORST von 2 "Nerven" möchten wir lieber von 2 Leisten oder Kanten spre- chen, die die Hohlrinne begrenzen. Ob darin besondere Gefässbündel verliefen, wissen wir nicht. - Nach unserm Material hat es den Anschein, dass bei älteren Segmenten der Randsaum häufig durch Weitergreifen der Aufwölbung ie verdrängt wurde. Folgerung: Pseudocycas ist ein stärker spezialisierter Dioonites. - Damit rückt auch die geologische Geschichte dieser Pflanze in ein neues Licht. ge ses Eer "Dioonites Nathorsti " nach SEWARD Yorkshire Plori (Dogger Erste Erwähnung von Dioonites Dunkerianus selbst wohl Lias von Steierdorf in Siebenbürgen. ANDRAE Taf. XI, Fig. 2, 3 ("Pterophyllum Junkerianum" Goepp. bzw. "Pterophyllum rigidum And.). . Dioonites Dunkerianus ausser Weald Nordwest-Deutschlands auch im englischen. Weald (SEWARD). Dioonites abietinus Miguel Yeald Nordwest-Deutschlands vn nahe verwandt. Dern bei SCHENK lässt falsche Mittelader vermuten?). * „Dioonites (Pterophyllun) Lyellianus Dunker Norwest-deutsch. Weald verwandt. Dioonites (Zamites) speciosus Heer nach RICHTER U.-Kr. Quedlinburg. "Mehrere eng verwandte Formen in der U.-Kr. Grönlands (HEER); davon steht Za- - Bites speciosus Heer dem Dioonites Dunkerianus am nächsten. 3906 abbildet. Pseudocycas. GE deben Cenoman Grónlands (NATHORST). : Wealden (Göttinger Exemplar vom Osterwald, SE Ee? ", vergl. auch HOLDEN u. HALLE 1915). | * Wahrscheinlich hierher die- meisten "Cycadites'-Formen; Z.B. (yacditea Rajma- halensis. bei FEISTMANTEL u.s.w. Kaum anders aufzufassen. Interessant ist, wie der "Autor sich müht, Erscheinungen zu erkiaren, die bei Voraussetzung einer normalen :Hittelader allerdings schwer verständlich wären. Wahrscheinlich auch hierher Cy- eadites Heerii Schenk (?) - Wernsdorfer-Flora (vergl. Deeg confertus Oldh. and Harris, Rejmahal Hills, Taf. 48, Fig. lI, FEISTMANTEL 1877) ache We bis zum grónlàndisChen Cenoman scheint sonach ziemlich sicher. - Móg- licherweise ist Dioonites Dunkerianus geeignet, den SES der Pseudocycas- an. die. DNO EE Zu vermitteln, OTOZAMITES sp. Ke HOHENEGGERI Schenk. See Podozanites Hoheneggeri Schenk , Flora à. Wernsd. Schichten S. 9, Taf. II, . Fig. 5-6 dE a Des Glossozamites Schenkii Heer, Flora foss. E LE Re G9, Taf. 16, Me ` Zwei E aus dem Barrémienton von Hildesheim PFAFF, )- Unsere Fig. 24. |. Von den beiden Exemplaren ist das abgebildete das Scheitelstück eines Wedels dech ohne völlig erhaltenen Scheitel selbst. Das Fossil ist so geknickt, dass sein unterer Teil die Rückseite zeigt, während die obere Partie normal orientiert ist. Debei ist letztere über die Unterseite übergeklapnt, sodass sich die Segmen- te z.T. überkreuzen. - Das zweite Exemplar ist grösser, liegt aber ganz rückwen- dig. Spindel ganz flach geschlüngelt. Scheitelpartie fehlt hier vóllig. Eu SCHENK hatte. von seinem B Hoheneggeri ausdriic (Römernuseùn, Sammlung Auszuschliessen ist dagegen der Zioonites Dunker ianus, den WARD (Mesoz. Flora) q^ x LI "Eine Dauer der Moaie Paeudocycus-Gruppe vom Ee Indiens über das deu- ri 5 E x er pecu TEE 4 ER = e E E E e ee MR EE EE E e EE klich gesagt, Öhrchen ` Lipps, Unter-Kreide-Flora. 355. an der Basis der Segmente fehlten. Verm Bildungen verstehen wollen. Jedenfalls g ‚ganz deutlich zu erkennen, weshalb wir d fertigt ansehen, Die Ausbildung der Öhrchen bei unserm Material ist schwach, aber unverkenn-. bar. Hier wie bei SCHENKs Wi lorfer Pflanze handelt es sich um jene Gruppe der Otozamiten, die SAPORTA an Otozamites pte- rophylloides Brongn. anschliesst und bei der die schwache Entwickelung der Öhrchen bisweilen eine Scheidung von gewissen Zami- ten schwer macht. Tatsächlich vergleicht SCHENK seinen " Podozanites Hoheneggeri" in erster Linie mit dem Zamites Fenoensis aus dem weissen Jura. Leichte Unterschiede unseres Materials gegenüber den Stücken SCHENKs: l. Die Masse gehen etwas über die der von SCHENK abgebildeten Exemplare hinaus; 2. In unserm Fall etwas stärkere Auf- wärtsrichtung der Segmente und stets Andeu- tung von Sichelkrümmung derselben; < 4. Die Segmente stehen dichter , bei SCHENK z.T. durch Lücken von der eigenen Breite getrennt. Wahrscheinlich ist unser Rest also mit Fig. 24. ud cf. Hohen- SCHENKs Ze a Se nicht genau ert. 891 5. identisch. tlich hat er darunter relativ grössere ibt seine Abbildung kleine Ührchen z.T7. en Namen "Otozamites" für wohl gerecht- Vorkommen bzw. Vergleichsformen. Von Quedlinburg führt RICHTER @lossozamites Schenkii Heer (?) auf. Vielleicht . mit unserer Form identisch. HEER hatte Glossozamites Schenkii ursprünglich mit Podozamites Hoheneggeri vereinigt. Im Weald Nordwest-Deutschlands noch ein typischer Otozahites, der jedoch ganz kurze, breite Fiederchen besitzt: Otozamites Klipsteinii Schenk. Ein Otozamites ferner nach SEWARD SCHENKs Dioonites Güppertianus . Von den bei SEWARD (Wealden II, Tafel I) sbgebildeten Stücken sieht eines dem unsern ziemlich ühnlich. - Kógli- cherweise könnte auch Fodozamites Neumanni Sehenk- hierher gehören. - Im engl. Wealden kommen Otozamiten wie Glossozamiten vor. i Aus den Wernsdorfer Schichten nennen wir noch den typischen Glossozamites Zit- — telii, ferner Glossozamites (bzw. Otozamites) obovatus; aus dem Neokom der Schweiz s Kaufmanni Heer. e a a ee macht, obgleich der Nachweis der Ohrchen fehlt, der Otozamites Göppertianus Seward, den NEUMANN aus der Kreide von Peru füh ipee uso c wie in unserm Fall finden wir ‚klar wiederge- geben z.B. bei Otozamites giganteus Homshaw Thomas in Jurass, Flora of Kamenka 1911, ferner bei Otozamites (Williamsonia) eaxacensis var. aut Sp. nov. (WIELAND, Flora liassica Mixteca alta, Tafel 19, Fig. 4, 5). Gesamtergebnis: | SC Jara- U.-Kreide- Einheits- SE 0 ites. Hoheneggeri ist ein Mitglied der Jura : flora Wiper seit Seil. Zon der einfachen Zamites-Grundform hat er sich nicht ` So weit entfernt wie andere Otozamiten, sondern ist insofern e nitiv. i E 356. Lipps, Unter-Kreide-Flora. PODOZAMITES sp. oj. AFFINIS Schenk. SCHENK, Flora d. Wernsdorfer Schichten, Taf. III, Fig. 8. Ein Exemplar aus dem Barrémienton aus Hildesheim. - Unsere Fis.-g5. Blatt, lanzettlich-oval. Grössenverhältnisse vergl. Figur. Spitze abgestutzt; Basis, soweit sichtbar, allmählig in einen Stiel verschmälert. Rand hebt sich als schmaler, flacher ‚Saum ein wenig über die Schichtfläche heraus, besonders in der untern Blatthülfte. Etwa 20 locker stehende, parallele, sehr gleichnássig ver- laufende, leicht konvex hervortretende Nerven, die gegen den Scheitel kaum konver- gieren. Die ganze Breite, pm Nerven sowie ihre Zwischenräume, zeigen sich unter r Lupe sehr fein gestreift. Ferner bemerkt man bei Lu- EEN eine feine Querrunzelung auf den Nerven, besonders deutlich im unteren Teil des Blattes. - Während das Blatt sanst normal liegt, ist in seiner unteren Hälf- te eine Partie, die sich losgelöst hatte, revers wieder aufgeklebt: Die Rückseite lässt nur Spuren der paralle- len Längsnervatur und feinste Querrunzelchen erkennen. Das Gewebe war krüftig-lederig. Eine sternförmig geplatz- te Stelle weist auf einen Blattpilz hin. - Das Fossil eignet sich zu Mazerations-Präparaten. Vergleichsformen und Verwandtschaft: | Wahrscheinlich mit unserm Stück identisch ist Podo- zamites obtusus Vel. aus dem Cenoman Bóhmens (Gymn. Böhm. Kreide-Form. Taf. I, Fig. 8/9)..- Auch hier die genau gleiche Nervatur und Streifung, ferner "die Blattränder im SandBteine dick und schaff abgedrückt". Spreite all- mählig in einen langen Stiel verschmälert. Wahrschein- lich ist also auch unser Stück so zu ergänzen. Zamites Meneghini Zigno (Fl. ool. II, Taf. 31, Fig. Pie, 25. Podozamites 4a, 4b) bietet den Gesamthabitus eines éntsprechenden spec. ,cf. affinis. ca. ^ Wedels. Auch hier die Nerven wie in unserm Fall nicht : SE, : gegen den Scheitel konvergierend. Analog verlaufende Nerven und Streifung ausser der Mrs bei Feildenia (HEER, 1878 Fl. d. Grinnel-Landes, Taf, I, dub 8. — 11, besonders Fig. 9b!). Nervierung plus Streifung unter Umständen auch be Phoeni- eopsis (Phoenic. angustiyolia Heer bei SEWARD, 1911). Ohne die neuerdings viel diskutierte Frage der A enter KR SES ir- gend lösen zu wollen, möchten wir auf gewisse Ähnlichkeiten unseres Restes mit Vertretern der Ginkgophyten aufmerksam machen (NB! SCHUSTER 1911 hält Podozamites für eine primitive Koniferenfamilie, abgezweigt von den Cykadofilicinen wohl an der Basis des nämlichen Stammes, von dem die Ginkgoinen ausgegangen sind!). . Der Verlauf der Nerven, die nicht kohvergieren, erinnert an Cinkgodium — &athorstii(vergl. YOKOYAMA, 1889). | | 2. An Ginkgodium erin:. érí anch etwas der kräftige Rand (vergl. auch SCHENKs Ut Zeichnung von Zamites obovatus, Tafel I, Fig. 7, 7a in Wernsd. F1. E 3. Sehr ähnliche Querrunzeln auf den Nerven bei Baiera multipartita Sch imper (SCHENK, 'Wealden, Taf. 24, Fig. 5, 7, 8). E Dass bei Ginkgophyten auch ungeteilte Blätter vorkommen kónnen, beweist Bret- z mophyllum Thomas. * Podozamites! dürfte eine recht heterogene:Gruppe sein - das zeigen auch un- sere übrigen mit gleichem Gattungsnamen zu bezeichnenden Reste. Horizont- und ^ Fundpunktsvergleichung im einzelnen haben wenig Wert vor Anstellung genügender "Bpezialstudien. - Hauptblüte im Jura. - Aus dem Weald Nordwest-Deutschlands wie aus dem Englands finden wir Podozamiten nicht erwähnt; aus den Wernsdorfer Schich- ten gibt SCHENK 4 Arten an. - Wahrscheinlich aus der oberen Kreide des Langenber- : s bei Quedlinburg DEA ERWIN SCHULZE ein Stück cf. inerat: inst. Hall Podozamites latipennis Heer Ki? TE EC E N ; Te Re san Eh Cent, E RR * E S genio MEET E e NN FREE E EE E E E We E e E EE a E M EE E E EE Lipps, Unter-Kreide-Flora. CC DT. "PODOZAMITES VALISNERIOIDES n..Sp.. Vergl. HEER 1878 Vallisneriites jurassicus in Beitr. z. foss. Fl. Sib. u. d. Amurlandes; Taf. I, Fig. 22 - 27, bes. Taf. 26 u. 27. FEISTMANTEL 1877 Podozamites lanceolatus genuinus bzw. var. spathulatus in Fl. of the Jabalpur Group Taf. IV, Fig. 6, E ; ZIGNO, Fl. oolithica Bd. II, 173/85, Taf. 41, Fig. 1 Podozamites Zeilleria- nus. WARD 1905, Status Mes, Floras of the U. St Taf. 25, Fig. 7. Podozamites lan- ceolatus latifolius (Fr. Br.) Heer. Ein Exemplar aus dem Barrémienton von Hildesheim; Römer-Mus. - Unsere Figu- Ten 26, 27. ; Unser Stück erlaubt die Kombination zweier bisher getrennter Blattypen (Val- lisneriites * Podozamites lanceolatus sp. bzw. Zeillerianus). Dem soll der Name Rechnung tragen. Da überdies noch ein Charakter neu hinzutritt (vergl. das Fol- gende!), dürfte dieser spezielle Formkreis der Podozamiten ausreichend gekenn- zeichnet sein als ein ziemlich selbständig stehender. Endgiltiges wird sich wohl Fig. 26. Podozamites vallisnerioides, Pig. 27. Podozamites val lisneri- nov. spec. 1,6 : l. oides now spec. 6,9 : l. erst nach Auffindung der zugehörigen Fruktifikationen sagen lassen. Bei Vallisneriites handelt es sich nach HEER um lange, schmale, parallelsei- tige Blätter, welche von sehr zahlreichen L&ngsnerven durchzogen sind. Diese wie- der werden durch zahllose, in regelmässigen Abständen angeordnete Queräderchen verbunden,‘ die jedoch nicht über die ganze Blattfläche weglaufen, sondern immer nur von einem JLängsnerv zum andern reichen. Insgesamt entsteht ein feines Netz- werk aus rechteckigen Maschen . eg kleinen ne nach Breite der Blätter (unser Exemplar ein wenig breiter, 5 mm im Nax. gegen 3,25 bei Vallisneriites), nach Dichte der Nervierung ` ` Ka ifen pro mm gegen 17 bei HEER), vielleicht auch nach allgemei- E Eege bei HEER, in unserm Fall lederig), | erscheint eine ganz enge Verwandtschaft dieser Fossilien aus dem angeblichen Jura von Irkutsk bzw. der Kreide von Hildesheim kaum zweifelhaft. Andererseits ist, obwohl unserm Blatt die ganze Scheitelpartie fehlt, die d Ähnlichkeit mit den betreffenden Podozamites- Besten FEISTMANTELS und ZIGNOs über- Zeugend. Ganz charakteristisch ist die Verschmälerung des Blattes dicht vor der | Basis (auf 3 mm). Der Fuss selbst ist wieder ein wenig breiter und etwas verdickt. - 358. Lipps, Unter-Kreide-Flora. Unterseite des Blattes matter und rauher als. die etwas glänzende Oberseite. (Der basale Teil zeigt die Unterseite; dagegen ist die obere Hälfte unseres Blattres- tes, die sich losgelöst hatte, in normalwendiger Weise wieder aufgeklebt). Zu der neuen Kombination der typischen Blattform mit der unter der Lupe zu beobachtenden typischen Blattoberseite zeigt der Rest nun auch noch einen eigentümlichen, ganz neuen Charakter der Blattunterseite: Hier liegen in längszeilen angeordnet als kleine, weisse Grübchen, bei Lupenvergrósserung sehr deutlich zu sehen, spaltöff- nungen von Gymnospermenart (Fig. 27). Ihre nähere mikroskopische Untersuchung ` steht noch aus. - Es bestätigt sich also, was man vermuten konnte, dass diese Res- te mit Vallisneria nicht das geringste zutun haben. - Das die Rückseite zeigende basale Stück ist quer gerunzelt, hauptsächlich nahe der Anheftungsstelle. - HEER konnte bei Vallisneriites nicht recht klar werden über das Vorhandensein stürke- rer Nerven. Durch unser Exemplar gewinnen wir den Eindruck, dass die typische Netz- Skulptur nur den äussersten Zellschichten angehört, während im Innern stärkere Leitbündel zu verlaufen scheinen. Ihnen entsprechend lassen sich aussen etwa 8 ‚flache, unscharfe Längsrippen unterscheiden. Ausserdem ist gegen die Anheftungs- stelle zu die Hittellinie des Blattes etwas stärker, aber gleichfalls flach, hèr- &usgehoben, und zwar sowohl an der Ober- wie auch an der Unterseite. Das Blatt war anscheinend von Pilzen befallen; mindestens an einer Stelle, wahrscheinlich an mehreren, ist über einer Anschwellung deutlich die Epidermis geplatzt. E | Das Blatt war zweifellos sitzend, nicht stengelumfassend wie HEER im Gedanken y an Monokotyle für seinen Vallisneriites kombiniert. UEM Wir verzichten auf die Diskussion der eigentlichen systematischen Stellung. | .,Spezialuntersuchungen sind hier am Platz. Sicher handelt es sich um ein &usserst . interessantes Glied der mesozoischen Gymnospermenflora, systematisch beachtens- ~ wert wie auch nach seinen stratigraphischen Beziehungen. d PODOZAMITES LONGIFOLIUS n. sp. a E 95 Vig. 8. ; E Vergil. Nagelopsis longifolia Fontaine, 1890, Potomac-Flora, S. 195, Tafel 75 D e 79. 85. : | BERRY in Maryland Survey 1911, S. 384, Taf. 61.) Sammlung Göttingen. - Unsere Fig. 28. Ein junger Langtrieb, 12 cm erreichend, die Blätter ungerechnet. Die letzteren von denen etwa 15 t deutlich sichtbar oder doch in Spuren angedeutet sind - z.T. nur die Anheftungsstellen - erreichen mindestens 10 cm Länge, wahrscheinlich er- heblich mehr. Sie‘ standen t paarweise bzw. opponiert. Die der rechten Seite tre- S en unter der Spindel haraus, die der linken sind oberseits der Spindel auf deren linker Hälfte angeheftet. Ein Blattscheitel nicht erhalten. Breite der Blätter et- wa 0,5 cm im Maximum. Gegen die Basis sind sie allmühlig verschmálert, doch nicht bis zu einem eigentlichen Stiel; vielmehr sind sie nit ganz leicht verstärktem Fuss quer zum Zweige sitzend. Meist stehen sie zu ihm in ziemlich spitzem Winkel. Die parallelen Adern - etwa 10 = sind auf beiden Seiten der Blätter sichtbar und scheinen, je nach der Beleuchtung, aus 2 oder mehreren Nerven zusammengesetzt zu sein, entfernt erinnernd etwa an Cordaites-Arten. |. . Hervorragendes interesse bietet die Scheitelpartie unseres Stückes: Gerade in Verlängerung der Sprossaxe lieger 2 Blattpaare, je fast genau sich deckend, aufei- nander. Sie sind mindestens 10 cm lang, besitzen aber nur etwa die Hälfte der vol- len Breite. - Unser Stück beweist so: Es ist kein Zufall, dass wir mehrfach an Ab- - bildungen entsprechender Podozamites-Exemplare die Blätter um den Scheitel beson- ders dicht beisammen finden (vergl. SCHEIK, Grenzschichten, Taf. 35, Fig. 8; Mafe. 7, Fig. 1, Zamites distans; WARD, Stat. Mes. Flor. 1900, Taf. 63, Fig. 4, Podo- zamites lanceolatus Braun). Offenbar waren unsere scheitelständigen Blätter noch in der Entwickelung und haben die embryonale Lage noch nicht ganz aufgegeben. In dieser waren sie eng aufeinander gelegt, sodass sie sich gegenseitig deckten, Le EE RE a BA} a ct CS e e E Ee EN ER, Bee 5 1 S p E 1 " : j y E E er E a laaa EE a EE Es ISI weichen!); an die Batera crétosa der Wern Lipps, "Unter-Kreide-Flora. . $59. vielleicht paarweise. — Aber auch abgesehen von jenen jüngsten und schmalsten Blättern liegen im oberen Teil unseres Fossils mehrere, etwa 3, unmittelbar ne- ben- und aufeinander und gleichzeitig gerade auf der Spindel. Das zeigt, dass auch sie sich wohl noch nicht sehr weit aus der Gedrängtheit der Knospenlage ent- fernt hatten. - Wollten wir eine Knospe zu rekonstrüieren versuchen, so müssten wir sie wahrscheinlich recht gross und lang annehmen, vielleicht ähnlich wie bei. Cordaiten. Nach Cordaitenart rückten dann die Blätter mit der Entwickelung des Triebes allmáhlig auseinander, wo- bei die herzständigen am längsten nahe beisammen blieben (oder dauernd ein kleines Endbüschel hildeten?). Damit kommen wir zu einem ziemlich vollständigen Verständnis unseres Stü- ckes, bei dem der Gegensatz zwischen m dem recht zarten Zweige und der verhält- nismüssig grossen Zahl langer kräftiger Blätter auffällt: ein solcher Bau war wohl mır möglich bei sehr weitgehender Vorentwickelung der Blätter in der ge- meinsamen Stammknospe. Leider sagt uns dieser interessan- te Einblick in die ontogenetische Ent- wickelung der Pflanze doch nichts end- giltiges über ihre Verwandtschaft. Dass. es sich bei diesem Podozamites nicht ua einen Cycadeenwedel handelt, halten wir für ziemlich sicher. Die anschei- nend paarweise opponierten Blätter er- innern stark an Nageiopsis longifolia Fontaine, etwa um die gleiche Zeit in Amerika auftretend.. Der Hauptunter- schied liegt darin, dass bei Nageiop- sis die Blätter in ganz ausgesproche- ne Kammstellung tibergingen unter basa- ler Drehung um ihre eigene Längsaxe; sie erscheinen daher gegen die Basis hin im Abdruck stielartig schmal. Mög- lich würe es, dass junge Triebe von Nageiopsis vor Eintreten der Kanmstel- Fig. op. Podozamites longifolius n. Spe 215 NOS ' Blättern. Nur sind diese gewöhnlich : 1 T t vi icht SCHENKs Zamites angustifoltus nic | neal. Nahe verwandt ist vielleicht Ks Za | minos e der aber durch seine geringere Grósse, seine angeblich ` — kurzen Blätter endlich durch die basale Anschwellung des Triebes doch wesentlich Pica M e überhaupt eine klare Scheidung zwischen Podozamiten und .JWageiopsia. ` ` Sie wird an Hand unfassendore | Verwandtschaftsmöglichkeiten | | ee. da i 4-—n würde aber der Erhaltungszustand der Blätter ser E tes vallisnerioides (dann SZ, sd. Schichten; vielleicht auch an Moe ` | et ee charakterisiert. - Eine beachtenswerte Ahnlich- ^ ioonst . durch Kurztriebe char por : nr ge Dr mit Cordaiten (Poacordites "): Analog ist die Anheftungswei- | se d en mer zur Abstammungsaxe; Andeutung eines Kissens) ; analog wäre e di ES Mi ae Auch in der Nervatur können wir. mindestens kein Hin- een che Deutung finden. - Cordaiten in der Kreide.wäre freilich nis gegen eine sol QUA UE n Materials durchzuführen sein. - Aber damit sind die — nicht erschöpft. Man kann denken an unsern‘ Podozami- $60. Hm Lipps, Unter-Kreide-Flora. ein pal&ontologischer Anachronismus. BAIERA (?) SALFELDI n. sp. Vergl. bes. Baiera pulchella Heer: HEER, Fl. foss. arct. 4, Beitr. z. Jura- flora Ostsibiriens u. des Amurlandes, 1877, S. 114, Tof. XX, Fig. 3 c; 22, Fig. | lA 98, Fig. 0j u. 1878, S. 84, Taf. VIL, Fig. J. x ; Auch Batera palmata Heer und Podozamites lanceolatus Lindl. sp. (HEER.1876, Fl. Spitzberg. Taf. VII, Tig. 4/5). Vergl. bes. Ehiptozamites Göpperti Schmalhausen, in SCHMALHAUSEN 1879, Beitr. 2. Jur. Fl, Russlands, S. 32, Taf. IV, Fig. 2, 3, 4 (Bezw. Noeggerathiopsis His- lopi Bob, bei FEISTMANTEL, Godwana-Fl. u.s.w.). . | Ein Exemplar aus dem Barrémienton von Hildesheim. Samml. Gótt. - Unsere Fi- 9. Das Blatt ist 18 cm lang, im Kaximum 3,2 cn TU ME breit, spathelförmig lanzettlich, und verschmü- lert sich ganz aellmühlig zu einem Stiel, der ein- fach die Blattfläche fortsetzt; bei 1/3 der Ce- samtlänge, 6 cm von unten, hat es noch die halbe Breite. Tussende selbst nicht erhalten; doch wird, den Massverhältnissen nach, kaum viel. dazu fehlen. Ebenso dürfte das Oberende annähernd dem wirklichen Scheitel entsprechen. Blatt ganzran- dig. Nicht sehr starke Kohleschicht, die die Ner- ven auf der Ober- wie der Unterfläche etwas her- vortreten lässt. - Auf den ersten Blick scheint ein Mittelnerv vorhanden zu sein; genauere Unter- suchung lehrt, dass umgekehrt das Stück gerade in der Mittellinie am dünnsten ist und aus 2 fast gleich breiten selbständig nervierten Hälften besteht, die im Leben in ihrem oberen Drittel oder noch weiter hinab durch einen Schlitz ge- 3 j trennt waren. Vielleicht erst bei der Einbettung $ : į} oberer Teil der linken Blatthälfte etwas über | | die rechte weggeschoben. Dem linken Rand der rechten Blatthälfte entspricht die feine Kante, S die in gerader Verlängerung der im unteren Drit- ^ tel ganz deutlichen Mittellinie über die linke Hälfte des Fossils gegen den Scheitel hin ver- läuft. Mit der gedoppelten Blattanlage stimmt | der Verlauf der Nervatur überein. Diese ist zu den Rändern parallel, auf beiden Blatthälften sowohl gegen aussen wie gegen bewusste liittelli- nie hin sich ein wenig verfeinernd; ganz oben wird durch die Umbiegung der linken Blatthälfte E ein Konyergieren vorgetäuscht, - Die Aderung M macht einen etwas rauhen, nicht ganz regelmüssi- gen Eindruck; die einzelnen Nerven treten auf 2 längere oder kürzere Strecken deutlich hervor > Y mo - m — MÀ j D um sich dann zu verlieren. Eine Dichotomie der | er Gefässbündel ist, der ganzen in die Länge gedehn- N OBL ., ^ y ton Form entsprechend, nur vereinzelt schwach ^: ? u ines X v : C DN zu erkennen. Beide Blatthälften sind ganz flach ` D jov ERE i des konkav, ihre randlichen Teile dünner als jeweils Fig. 29: Batera (?) Salfeldi die Mitte der einzelnen Blatthülfte. =- Lage des | — DU A. amo. BIO > Blattes dorsal oder ventra1? 3 | vut Das Fossil stellt, soweit wir festzustellen vermochten, für die bewussten Schichten etwas ganz Ungewühnliches dar. - Da schlech . te Erhaltungsfähigkeit infolge besondrer Zartheit der Gewebe für die Isoliertheit A EE EE EE EE EE EE EE Lipps , Unter-Kreide-Tlora. 361. des Fundes nicht verantwortlich gemacht werden kann, mıss die betr. Pflanze re- lativ selten gewesen sein. - Ihre wirkliche Stellung ist unsicher. In Frage kom- men als verwandt hauptsächlich Noeggerathiopsis und Ginkgophyten. Die Grössenverhältnisse würden wohl am besten mit gewissen Exemplaren von Noeggerathiopsis-Rhiptoza,ites übereinstimmen, auch die Form, wenn man das Blatt als einheitliches auffassen wollte. Und überdies hat SCHMALHAUSEN von seinem Rhiptozamites-Material das Vorkommen von Mittelfalten beschrieben, die einer Mit- telrippe ähnlich sehen und möglicherweise auf enge Beziehung zu unserm Rest hin- weisen. Eine wirkliche Zweiteilung der Blattfläche in wohl entsprechender Weise haben wir bei der allerdings kleineren Baiera pulchella gefunden. Der Vergleich mit .Ginkgodium versagt wegen der in unserm Fall ganz fehlenden Randverdi Interessant ist unser Stück vor allem durch die eigenartige gedoppelte Blatt- anlage. Diese ist bis zum Grunde vollständig durchgeführt olıne Zusammenhang durch einen eigentlichen Stiel, wie er sonst bei Ginkgophyten t vorhanden zu sein ‚pflegt. Andererseits ist im Gegensatz zu sonstigen Ginkgophyten das Divergieren der Blattlappen ganz spitzwinkelig geworden oder fast verschwunden. (Vielleicht blieben sie bisweilen ganz verwachsen oder es bildete sich nur eine Längsfalte oder ein t tiefer Schlitz; so kämen wir zu Mhiptozwmites). Eine doppelte Blattanlage ist aber überhaupt für viele alte Gymnospermen cha- rakteristisch. Gerade deshalb existieren noch andere Verwandtschaftsmöglichkei- ten. Vielleicht handelt es sich bei Baiera Salfeldi um eine selbständige Gruppe, die anderen Formen nahe stehen mag, ohne doch sich irgendwo ganz einzufügen. Batera pulchella beschreibt HEER in seiner Juraflora Ostsibiriens und des Amurlandes und vergleicht damit auch ein Stück von Andö in Norwegen. Rhiptozamites, wahrscheinlich eng verwandt mit Noeggerathiopsis, einer be- zeichnenden Form der Gondwanaflora, die aber auch von der Dwina bekannt ist, kommt vor im Kohlenbassin von Kusnezk am Altai (wohl jurassisch), ferner in Ju- rafloren von der Unteren Tunguska wie vom Petschoraland. In Baiera (?) Salfeldi haben wir ein höchst eigentünliches Mitglied einer altertümlichen, reich entwickelten Gymnospernenwelt, dessen speziellere Verwandt- schaft noch nicht völlig geklärt ist; doppelt merkwürdig ist diese Form durch ihr isoliertes Vorkommen in so relativ jungen Schichten, vielleicht auch durch ihre geographischen Beziehungen. DESMIOPHYLLUM sp. (Lesqu.) (?- CTENOPSIS Berry sp.). Zu Desmiophyllum vgl. SOLMS-LAUBACH, in Kgl. Svensk. Vet. Ak. Handl. 37, nr. Ta 8, 1904. adem GOTHAN, Unterliass. Flor& der Geg. v. Nürnberg, Desniophyllum 8D. 3. 161, bzw. Tafel 30, Fig. 1. Zu, Ctenopsis val. Ctenophyllum Fardii Fontaine in WARD, Stat. Mes. Floras of the U. St. 1900, Taf. 59; 1905, maf.. 25, besonders Fig. 5, 8, 9. Ctenophyllum latifolium Fontaine 1890, Potomacflora, Taf. 68, Tig. 2, 3 x Ctenopsis latifol ia (Fontaine) nach BERRY, Maryland-Survey 1911, S. 349, bzw. - TAL. 55, Tig. Ai 2. Ae ; Saml. Göttingen. - Unsere Fig. -— Tin Exempisr vom Bongber allelnerviger Abdruck wahrscheinlich der Blattunter- ` seite (Randlinie nach unten ins Gestein geprügt!); 1,4 cm breit, mindestens 20 Nerven; 4 cm langes Bruchstück. Bezeichnungsweise " Desmiophyllun" nach dem ane i Spiel GOTHANSs, der für etwas breitere, aber ebenso genervte Tuo auf diese Ño- - x menklatur zurückkomnt im Anschluss an SOLMS-LAUBACH. Dieser hatte den Namen vor- "ue geschlagen für eine Sammelgattung, die solche lang-bandförmige Blätter umfassen UE sollte, die bisher keiner näheren Bestimmung fähig sind. Vielleicht handelt eB sich nach GOTHAN um ein Einzelblatt von Cordaites-Habitus. ` ` Nach unserer Ansicht ist viel wahrscheinlicher eine Zusammengehörigkeit mit S Ctenopsis Berry. Obgleich eine Gabelung der Nerven nicht unmittelbar festzustel- len ist. igt die Übereinstimmung z.P. mit Ctenophyllum Wardii Fontaine p SC 362. Lipps, Unter-Kreide-Flora. von Kalifornien u, Oregon) überzeugend. Ctenopsis auch noch in der u. Kreide von Nordamerika. ' Erweist sich unsere Vermutung als richtig, so ist damit in der deutschen Un- terkreide ein neues Element alt-mesozoischer Verwandtschaft und weiter Verbrei- tung nachgewiesen. Cf, EOLIRION PRIMIGENIUM Schenk. SCHENK, Flora der Wernsdorfer Schichten, S. 19; Taf. VII, Fig. 4. Ein Stück aus dem Darrémienton von Hildesheim (Sammlung Göttingen). "Schilfartiger" Blatt-(?)rest. fast ganz gerade und lineal, 19 cm lang, durch- weg etwa l cm breit; weder Basis noch Scheitel erhalten. Ein unter spitzem Winkel gegen das eine Ende konvergierender Kohlerest mag einem Näch- barblatt entsprechen. Substanzlage in Übereinstimmung mit SCHENKs Beschreibung sehr dünn. Kaum wahrnehmbare, gleich- mássige Parallelnervatur, noch feiner als bei SCHENKs Exem- plar. Spuren einer zarten Längsrippe bzw. einer Längsfalte nahe dem einen Seitenrand des Fossils; der deutlich abgetrenn- te Randsaum etwas tiefer gelegen als die übrige Blattflüche. Der äusserst zarte Bau des Gewebes, der bei Behandlung mit Eau de Javelle noch deutlicher wurde, zeichnet den Rest gegenüber vielen anderen bandfórmigen Blüttern des Mesozoi- kums aus. : Unserm Stück scheint nach Massen, Dicke der Substanzlage, eigenartiger Faltenbildung überraschend ähnlich ein " hoe- nicopsis" (?)sp.. Fontaine , aus dem Jura von Oregon (WARD Stat. Mes. Fl. 190&, Taf. 34, Fig. 13, 14), pv ; : Das gelegentliche Auftreten t ähnlicher Reste da und 1 Fig. 50. Desmio- dort im Mesozoikum macht es wahrscheinlich, dass es sich auch 2 phyllum sp. Solms. in diesem Fall um ein Glied der kosmopolitischen Jura-Krei- (=? Ctenopsis Ber- de-Flora handelt. : | EL. 31.23 1L Doch besteht weder über die systematische Stellung noch Le | über die Verbreitung von ZolirionKlarheit. ; Problem: Notwendig wäre, eine gründliche, möglichst auch mikroskopische Behand- lung der bandfórmigen Blattreste des Mesözoikums; es ist nicht berechtigt, diese . Gruppe, die vielleicht eine mannig-faltige Sammelgruppe darstellt, wegen ihrer > Schwierigkeit stets nur nebensächlich zu behandeln. WIDDRINGTONIA REICHII (Ettingsh.) sp. Velenovskhg. VELENOWSKY, Gymnosperm. d. böhm. Kreidefrom. S. 27; Tat, Ba: IO. KRASSER, Kreideflora von Kunstadt, S. 126. ` | Ein Exemplar aus dem Barrémienton von Hildesheim; Rómermuseum. ` ` p ; Insgesamt 20 cm langes, teils als Kohle, teils nur noch als Abdruck erhalte- nes Stück: Ein Hauptästchen, das unter spitzem Winkel ein Seitenästchen abgibt. Beide teilen sich dann unter ganz spitzem Winkel in der typischen Weise in äuss- erst feine, rutenförmige Zweigchen auf. Schmale Schuppenblätter, die nur mit kur- zer Spitze schwach vom Astchen abstehen, spiralig und locker angeordnet sind. Im Negativ hinterlassen die mit in die Dicke wachsenden lang herablaufenden Blätt- chen sehr scharfe Eindrücke. U.a. erkennt man so deutlich einen Rückenkiel. . .Trotz fehlender Fruktifikation dürfte die Bestimmung bei dem klar ausgespro- . chenen Habitus des Stückes einwandfrei sein. | . , in der Literatur wäre vielleicht auf die Möglichkeit einer Yerwechselung mit . Sphenolepidium Kurrianum zu achten. ` | =>> Vorkommen .-— Der Nachweis von Widdringtonia Reichii im Barrémien von tet, die sonst eine Charakterpflanze des europäischen und amerikanischen Cenomans darstellt, aber auch noch höher hinaufgeht. S Hildesheim ist interessant, insofern es wohl das erste Auftreten dieser Art bedeu- Lipps, Unter-Kreide-Flora. 363. Niederschöna ("Frenelites Heichii" Ett. J = Unt. Cenoman. Perutzer Schichten (VELENOWSKY), Cenoman, sehr charakteristisch. : p e (Atane, d.h.’ Cenoman; daneben Widdringtonta subtilis) ;(Patoot, d. h. enon Nordamerika (Raritan u. Magothy-Sch., d.h. Cenoman; Dakota-Gruppe, d.h. Ceno- EC Glyptostrobus gracillimus Lesg..); ein unmittelbarer Vorfahre ist nach B Widdringtonites ramosus (Fontaine) Berry(charakteristisch für Siret e GA. Albien). Diese Form vielleicht auch schon in der Kootanieform,, d.h. Barrémien, . vórhanden. Die Gattung Fiddringtonia ist jedoch erheblich älter und erstreckt sich ande- rerseits bis in ‚die Gegenwart, wo sie sich auf Südafrika und Madagaskar beschränkt. .Fiddri; Sap. . Unt. Weiss. Jura. i: Widdringténia Lisbethiae Salfeld, Korallenool. von Salzhemmendorf. Mehrere- Arten im Tertiär. Rezent noch 3 Arten. FRENELOPSIS HOHENEGGERI Schenk. SCHENK, Flora der Wernsd. Schichten S. 15 Vier Txomplere aus dem Barrémienton von Hildeshein. - Unsere Figuren 31, $2. Unsere Reste erlau- ben eine Erweiterung unserer Kenntnisse in mehrfacher Hinsicht. Ihr Erhaltungszustand ist recht gut, die ty- pischen Spaltöffnungen sind vorzüglich zu er- kennen. Zunächst möchten“ ; wir aufgrund unseres Materials ausdrücklich 2 Typen unterscheiden, die in der Literatur nicht deutlich genug auseinander gehalten werden. Allerdings han- delt es sich dabei . wahrscheinlich nur um verschiedene Partien bzw. Altersstadien der- selben Pflanze. Fig. 31. Frenelopsis Fig. 92. Frenelopsis e add Cer po : ; SS [D EE neggeri. ca. : vertretenen Jugen i- ee in chen Form (Fig. 31, 32) - "sind die Triebe schlank, die Tere anne ist SS ists Die gehalt der einzel- ` Bei unserm ken E Nie ist "im Vorlauf des Wachstums Ge regel- mässige Aufbau in den Hintergrund getreten. Von einer dicken, basalen Mitteaxe (vorn abgebrochen?) mit relativ sehr kurzen Gliedern entsprin n dicht Du Ru : 7 - 8 schlankere, aus verhältnismässie Zweige, die ungeteilt zu bleib gegen 40 cm weit zu verfolgen HERR, T1. foss. arct, III, Taf. Fig. 1 ("Penelopsis parceranosa sind. SE ähnlichen Charakters bieten adi : "). ur lobt Preis ous fe Koónigii Hos.. DEN | 964. Lipps, Unter-Kreide-Flora. Harek, Fig. 148 = bei FONTAINE, Tet. lie: Fig. 5 ("Frenelopsis parceranosa") könnte man EE an wirklich quirli ge Verzweigung denken i der der Autor auch spricht. - Es ist also über dieses Problem noch weitere ees, nötig.. Ein noch wichtigeres Ergebnis bietet unser Material in anderer Hinsicht; es beweist: Die Rinde ist aufzufassen als bestehend aus herablaufenden, ihren. dione gel vóllig einhüllenden Blüttern. Die Stengel-Aussenseite entspricht also Blatt- Unterseiten; ihre Ausstattung nit Spaltóffnungen wird dadurch ohne weiteres ver-. ständlich und ebenso ihre Assimilationstätigkeit. Demit dürfte überhaupt der spe- | zifische Charakter von Frenelopsis enträtselt, sein. Denn augenscheinlich ist. auch die Gliederung sekundär eine Funktion der Blattlänge: Der Blattpanzer war als festigendes Element z.T. wichtiger geworden als das innere Gewebe. Mit unserer Anschauung vom Hersblaufen der Blattbasen treten wir in Gegensatz zu fast allen Autoren. SCHENK z.B. glaubte, es handle sich um kurze, schuppenfór- mige, dreieckige Blättchen, die durch lange Internodien getrennt seien. Aber auch noch neuste Forscher, wie FONTAINE und BERRY schliessen sich dieser Meinung 8n, Unrecht hat aber wohl auch ZEILLER, wenn er (nach.SCHENK, Lehrb.) nur für die seitlich stehenden Blättchen herablaufende Basis angibt. Einzig der erste Beobach- ter, ETTINGSHAUSEN, scheint richtig gesehen zu haben, weun er von den Blättern spricht als "quadrifariam imbricatis", Unsere Anschauung gründet sich auf folgendes: Seitenzweige entspringen jedes- mal in einer Blattachsel. Nun bricht aber bei unserm Material der Seitentrieb nicht an einer Gliedergrenze hervor, sondern stets etwa im oberen Drittel eines Gliedes. Es kann also auch nicht die in grösserer Entfernung darunter oder gar die darüber stehende Schuppe sein Tragblatt sein. Dieses ist vielmehr mit seinen Nachbarblättern zum Panzer verwachsen. Den zu durchbrechen erfordert aber eine gewisse Kraft; die Zweiganlage entwickelt sich daher eine Strecke weit innerhalb des Panzers. Erst im oberen Drittel des Giedes gelingt in unserm Fall der Durch- bruch. In sehr charakteristischer Weise wird dabei der on aufgeschlitzt, wahrscheinlich auf der Verwachsungsnaht der Blüttchen (Fig. 32). Die benächbare ten Ränder des Panzergewebes sind dabei oft deutlich Surge stor wie ein im We- ge stehender Fremdkórper. i Unsere neu gewonnene Erkenntnis ist zweifellos auch systematisch verwertbar, wenn sie auch nicht allein zur Charakterisierung der Arten genügen dürfte. (Even- tuell verschiedenes Verhalten an verschiedenen Stellen der gleichen Pflanze?, .Übergehen der Extreme ineinander?). Als Beispiele verwenden wir neben unserm ei- genen Material die Frenelopsis bohemica Velenowsky (Sitz. Böhm. Ges. d. Wiss. 1887, S. 590, bzw. Fig. 1 und 2) und Frenelopais ramosissima Fontaine (vergl. Maryland Survey, Lower Cret. 1911, Tafel 71, Fig. 1 und 6). Bei letzterer sehen wir die Seitentriebe gleich unten am Glied vervortreten. Sie sind daher mit die- sem nicht. weiter verwachsen, ihre erste Abgliederungsfläche liegt weit draussen. — Bei unserm eigenen Material steckt gleichsam das unterste Glied des Seitentrie- bes zum grossen Teil mit im Panzer des Abstammngsgliedes. Die erste Quergliede- -. rung folgt daher ziemlich dicht hinter der Durchbruchsstelle. Das Extrem nach dieser Seite bietet Fernelopsis bohemica, wo Muttér- und Tochtertrieb auf der Strecke eines ganzen Gliedes vereinigt bleiben und die erste Trennungsflüche des | . Tochtertriebes mit der Gliederungsstelle des Muttertriebes so verschmilat, dass . . eine Art Dichotomie entsteht. Bezeichnender Weise trägt denn auch hier der Toch- . tertrieb gleich an der Abgleiderung wieder 2 transversale Schuppen. Der Panzer . wird hier nicht eigentlich durchbrochen, sondern nur am Oberende des Gliedes et- was auseinandergetrieben. . Prüfen wir die Abbildungen SCHENKs auf die gewonnenen Kriterien hin, so er- » . gibt sich keine volle Eindeutigkeit. Zum grossen Teil entsprechen sie nicht un- . serm eigenen Material. Vielleicht gab es verschiedene Unterarten, oder Frenelop- -~ 81s Hoheneggeri basass erhebliche Variationsbreite. Weitere Unterscuchungen sind nötig. - Auffällig ist, dass auch noch in der neuesten Literatur (COTAN 1921) behauptet wird, es fehle der Nachweis der zugehörigen Fruktifikationen. VELENOWS- ^ NYs darauf bezügliche Arbeit dürfte, weil böhmisch geschrieben, übersehen word?n | sein Mn inn bóhm. Ges. d. Wiss. Prag 1990, Taf. II, Fig. 3, 4). Lipps, Unter-Kreide-Flora. $65. Verwaoandtschaft.c- Frenelopsis zeigt gewisse Abweichungen von den beiden nächststehenden rezenten Vergleichsformen, Frenela (Hexaclinis) und Callitris.quadrivalvis. Besonders weitgehende Übereinstimmung dürfte jedoch zwi- schen letzterer und Frenelopsis bohemica bestehen. Beide besitzen die oben als dritte beschriebene Art der Abgliéderung. sc Bezeichnenderweise haben alle noch lebenden Vergleichsformen ein beschrànk- tes Verbreitungsgebiet. Völlig ausgestorben ist mitFrenelopsts die Form, die "wohl am extremsten spezialisiert war, und zwar in Richtung auf die nach aussen ganz geschlossene Idealform des Xerophyten. Vielleicht dürfen wir das Durchbre- ‚chen des eigenen BlattpanZers bereits als das Kennzeichen einer Überentwickelung betrachten, die sich ins Gegenteil verkehrte, i Vorkommen - Bei einem Überblick über die Fundortsangaben ergibt sichiFrenelopsis ist mindestens Europa und Nordamerika (bzw. Grönland) -gemein- sam. Wichtig ist, dass es im Weald Englands wie Nordwest-Deutschlands nicht nach- gewiesen worden ist. Die Gattung scheint jünger mesozoisch zu sein Ähnlich der Widdringtonia Reichii .. - Besondere Bedeutung besitzt die Form im Hinblick auf die Parallelisierung unserer Hildesheimer Barr@mienflora mit der der Wernsdor- fer Schichten. BRA LLUM sp. cf. OBESUM Heer. SEWARD, Weäldenflora II, S. 218. | Ein Exemplar aus dem Barrémienton von Hildesheim. Samml. Göttingen. pp em langes, oben wie unten abgebrochenes .Ästchen, teils Substanz, teils nur Abdruck. In wechelständiger Anordnung gibt es unter mässig spitzem Winkel 4 Seitenzweigchen ab; ganz oben an der Abbruchstelle folgte eine weitere Verzwei- gung. Die Zweige sind ziemlich steif gerade, kurz und besitzen stumpf gerundete Enden; ebenso wie das bis 4 mm breite llaupt&stchen gleichmässig platt-cylindrisch. Die breitrhombischen Blätter lassen vereinzelt leichte Zuspitzung erkennen sind auf dem Rücken gegen den Scheitel konvergierend fein gestreift. Die Blatt- stellung dürfte etwa auf der Grenze liegen zwischen spiraliger und dekussierter. Wir fassen Braöhyphyllum obesum mit SEWARD und im Gegensatz zu SAPORTA in weiterem Sinn. - Eine erhebliche Ähnlichkeit, vielleicht Identität, besteht auch zu VELENOWSKYs Fohinostrobus squamosus , der von amerikanischer Seite als ziemlich. identisch mit Brachyphyllum:macrocarpum 2us dem amerikanischen Cenoman betrach- | tet wird. m | S Most unklar sind die Verwandtschaftsverhältnisse der Gattung. Vielleicht handelt es sich in unserm Fall um eine Übergangsforn zwischen Taxodineen und Cu- pressineen (Blattstellung!), wie das VELENOWSKY auch bezüglich seines Fohinostro- bus squamosus annehmen möchte. Stratipraphisches | Bóhmens. | j E Brachyphyllum: obesum. - Urgon u. Apt. Portugals (HEER, SAPORTA); Weald Eng- lends (SEWARD). ‚Aus Weald Nordwest-Deutsc Nahe stehend: Brachyphyllum spinosum Sew., . Weald Engl In Amerika: Bnachyphyllum crasstcaule Font. (nach SEWARD Patuxent - Patapsco. | | Ser arcgramosum Font.. Patuxent - Arundel. d Brachyphyllum macrocarpum Newb. (Grönland - Alamaba u. Kansas; Cenoman - Se- SC | en, typischen Brachyphyllen, zu denen unser Stück gehört, sind also Glie- der der europüi sch-emerikanischen Flora in Unter- und Oberkreide. iut. € yllum die aber recht heterogen sein mag, wird bereits (FEISTMANTEL). . - Echinostrobus squamosus Vel. - Cenoman hlends u. Wernsdorfer Schichten nicht angegeben. ands. vielleicht = obesum) Die Gattung Brachyphyllum die . im Permo-Carbon Australiens erwähn HERR, Flora foss. arct. III, S. 74, Taf. 17, 19, 20, 21. Lipps, Unter-Kreide-Flora. Cf. CYPARISSIDIUM GRACILE Heer. M VELENOWSKY, Gymnosperm. d. bóhm. Kreideform. S. avs Taf, 8. Ein kleines Exemplar aus dem Barrémienton von Hildesheim. Samnl. Göttingen. Beste habituelle Übereinstimmung unseres Fossils mit Cyparissidium gracile, wie es Z.B. von HEER und VELENOWSKY abgebildet wird. Zu ganz sicherer Besti ist der Rest jedoch nicht ausreichend, bes. wegen der grossen Ahnlichkeit zwisch- en Cyparissidium gracile und jungen Zweigen von Sphenolepidium Kurrianum.. | Vorkommen von Cyparissidiun gracila: | In Grönland von Unterer Kreide (Kome) bis in die obere und oberste Kreide; Böhmen: Plänerschichten (VELENOWSKY meldet aus Böhmen noch 2 weitere Formen). Frankreich: Turon. Quedlinburg (Ostabhang der Altenburg); wahrscheinlich Unter-Senon. Zwei andere Arten in der Gosauform. von Salzburg (nach SCHENK). heim. SI e E 2A A3 SEQUOIA sp. of. SPENOLEPIDIUM STERNBERGIANUM Schenk. E Vorbem.: Die Gattung Sphenolepidium (ursprüngl. "Sphenolepta". ‚Schenk )Jist kei- See Geescht ihe | i lee TUAE Schenk gehört, wie der Vergleich besonders gut er- haltener Stücke der Göttinger Sammlung (aus dem Deister, Wealden) : wir enge Beziehungen zu Sequoia keineswegs für ausgeschlossen. Ins- E besondere weist die Beblätterung der von SCHENK hierher gezogenen ] Stücke, deren Zusamengehörigkeit mir jedoch z.T. nicht bewiesen = ^ einen kleinen, 4 cm langen Rest. - Bei letzterem stehen die Blüt- ` y er einem Winkel von 909. .In diesem Punkte besteht Übereinstim- SEQUOIA=-artige Reste, Eine Anzahl kleinerer und RE Stücke aus dem Barrémienton von Hildes- Eine genauere Bestinmung im einzelnen ist vorläufug unmöglich. Augenschein- lich befand sich die Gruppe damals in starker Entwickelung. Daher sind, ähnlich wie bei Feichselía, alle möglichen Formen und Zwischenformen vorbanden, die eine | einheitliche stratigraphisch und systematisch befriedigende Verarbeitung bisher = vermissen lassen Sphenolepis Sternbérg tana Schenk, Wealdenflora S. 234, Taf. 37, 38. Für die verschiedenen ee vergl. bes. HEER SE Kreideflora der arct. Zone, S. 77 If., Sequoia gracilis Heer II, S. 80 Taf. 18, 22 SEH | d Sequoia fastigiata Stbg. IEER, Bd. 6 (Atanesch.), Bd. 7 (Patootsch. Y Sequoia subulata Heer, Bd. 6, Atanesch. S. 54. Sequoia subuláta var. foliis latioribus Heer. Sequoia delicatula Fontaine 1389, Potomacflora, S. 247 Taf. 121, Fig. 3. | zeigt (Fig. 33), wahrscheinlich in die Gruppe der Sequoia gracilis Heer (Komesschichten). Es scheint abei etwas zarter zu sein und noch etwas dichter geschlossene Blütter zu haben als die Grönlän- a der Form, e Andererseits hat eine Neuuntersuchung der von SCHENK abgebil- : deten Zapfen von Sphenolepidium Sternbergianum (vom Stemmerberg bs bei Hamnover; Fl. N.W. Deutsches Wealden, Taf. 38 Fig. 10) sehr wahrscheinlich gemacht, dass man ihn zu Klatides stellen darf, vTgl. SEWARD, 1911 "Zlatides" Sternbergianum(Schenk)‘. Trotzdem halten erscheint, auf eine systematische Stellung mitten unter der Grup- pe der Sequoien hin. Zu den Sequoien, die anöphenolepidium Sternbergianum erir- nern, stellen wir hier bis auf weiteres zwei grössere Stücke und ter noch viel stärker.ab als bei ähnlichen‘ Exemplaren SCHENKs, fast Lipps, Unter-Kreide-Flora. | 367, mung mit Sphenolepidium Sternberg tanun. Dunk. Sp.,,. wie es MEER von Valle de Lobos in Portugal abbildet. ; Die beiden andern Stücke sind charakterisiert durch ihre nicht allzu reichli- che spitzwirkelige Verzweigung bei sehr schlankem Wuchs. Die Nadeln scheinen vor allem an den jüngsten Teilen der Seitenzweigchen paarweise beisammen zu stehen u, sind jeweils vom nächsten Paar relativ weit entfernt, entsprechend dem von SCHENK zu Sphenolepidium Sternbergiunum gerechneten " Muscites Sternberg tanus" RÜMERs. ‚(Nieht, wie SCHENK glaubt, besonders schlechter Erhaltungszustand, sondern eine Partie raschesten Längenwachstums!) - Scheitelteil der Blätter stark sichelfórmig abgebogen, Basalteil herablaufend. . Die Stellung der Nadeln dicht unter der Scheitellmospe eines etwas grösseren Seitenzweigchens an dem Exemplar lässt die Vermutung zu, dass männliche Zäpfchen in ihren Achseln gesessen haben. Sonst pflegen die männlichen Blüten ebenso wie die weiblichen einzeln an Zweigenden zu stehen; doch kommt jener Fall auch bei re- zenten ae een vor und ähnlich bei andern Femilien der axodieen. Geol. Verbreitung. Sphenoleptidium Sterriberg ramun Schenk: - Weald Nördwestdeutschlands;. Neokom ‚von ne (nach RI : ls "Elatides Sternberg and" (SCHENK) nach SEWARD im engl. Weald und Jura von Bëss and. (Elatides falcata Heer -Ober-Jura von Irkutsk.) Spheno lepta fum Sternberg iann 8p. - Unterkreide (Neokom-Albien) Portugals nachher, Sphenolepidium Sternbergianum Schenk aod gines nahe verwandte Arten - Norda- merika, Patuxent - Patapsco (FONTAINE, BERRY). Zwar. tritt nach SCHENK die Gattung Sinolo dpt bereits im Rhät Südamerikas und im Unterlias von Metz auf. Wirklich vergleichbare Beste haben wir jedenfalls | im oberen Jura, hauptsächlich aber in der Kreide. Dem allgemeinen Bau, besonders der Beblätterung nach verwandte Züge trifft man bei verschiedenen Seguoia:-Arten E.. ambigua,. S.. Reichenbachti, S. penat S. fastigiata etc.). Ergebnis se: nda Spkano Tòp Eur Kurr ianum des Weald wohl zut Formgruppe der Sequola grapi- Us: Heer- (Komeflora). 2. Der Zapfenbau von SCHENKs Sphenplepiäium Sternbergianum aus den Weald | Weist auf Eletides. Bestätigung für SEWARDs EJctides Sternbergiana. ". x. 3. Der allgemeine Charakter von Sphenolepidium Sternbergianum ebenso wie der unserer Stücke entspricht Sequoia. Besonders bemerkenswert: a. schlanke, junge Zweigchen, stärksten Längenwachstums mit paarweise lockerstehenden B18ttcheni b. Vorkommen ährenförmiger Anordnung männlicher Züpfchenreste (?). SEQUOIA cf.. FASTIGIATA Heer. dem Barrémienton von Hildesheim.. | dpi acini gezogenen Reste dürften schwer!lich ganz einheitlich: sein. SUB lassen sie sich am ehersten unter Sequoia fastigiata subsimieren. SC Stark sichelförmig gekrünmte Blättchen fehlen; sie stehen meist ziemlich dicht = und sind im Vergleich mit voriger Form mehr angedrückt. : : e . Ein Exemplar steht durch seine zahlreichen, ziemlich'kurgen, verbültnisnssig > Steifon, scheitelwärts gerichteten Zweigchen, überhaupt durch seinen. geärungenen ` Bau zu Ben uhtek voriger Art erwähnten, schlank gebauten Stück in stärksten Gogam. satz, Übergehen der Blätter ibd Schuppen, die mit dem dicker werdenden Zweig in 2 die Breite wachsen. Während die meisten Stü cke Scheitelteile von Ástchen mit weitgehender Auflü- ` ‚368. ` Lipps, Unter-Kreide-Flora. sung in Ee sind, zeigt ein Exemplar das typische Bild eines Ästchens rück- wärts vom Scheitel: Es ist bereits von verbreiterten Schuppen bedeckt und nur ver- . einzelt sind kurze, zarte Jungtriebe seitwärts durchgebrochen. - Wir bezweifeln, |' dass letzteres Exenplar zur gleichen Art gehórt, obgleich Abbildungen HEERs dafür zu sprechen scheinen (Fl. foss. arct. III, Taf, 38, Fig..12, 13). ‘Ausser Atane- und Patoot-Schichten SE inah die etwa unserer fraglichen l Zeitperiođe entsprechende Kootanieformation Sequoia fastigiata zu enthalten. - Bei Sequoia fasitgiata Sternberg sp. VELENOWSKYs aus dem bóhm, Cenoman etwas abwei- chende Beblätterung. SEQUOIA cf. DELICATULA Fontaine. (Vergl. auch Sequoia subulata var. foliis latioribus Hee r)» Eine grosse in 2 Stücke zerbrochene Tomplatte von Hildesheim. Geol. Institut Hamburg. FONTAINE gibt folgende Definition: liauptzweige schlank, vorletzte und letzte alle in einer Ebene, klein, kurz, dicht gestellt, alternierend und gefierdert in der Anordnung; Blätter sehr klein, schmal lineal, spitz oder zugespitzt, am brei- testen an der Basis, herablaufend "und meist eng gedrüngt; Mittelnerv dünn, aber deutlich. ` ' ' FONTAINE stellt Sequoia delicatula in nächste Nähe von Sequoia subulata; doch seien die Blätter bei Seyuoia delicatula verhältnismässig breiter und nicht so sichelförmig,. während die Zweige letzter Ordnung in EISICEmÄSBI En Zwischenräumen . stünden. Die Definition dürfte fast durchweg. stirmen. Dass von facialen Blättern auf FONTAINEs Zeichnung nichts zu sehen ist, mag teilweise an der. Erhaltung seines Materials liegen, teils liegt es an der schematisiíerenden: Zeichentechnik. An entblätterten Ästchen unseres Stückes zieht sich beiderseits mit stellen- weise ziemlich scharfem Absatz ein vertiefter Randsaum hin. Diese von Sequoia de= d licatula nicht erwähnte Eigentümlichkeit lässt vielleicht auf eine Verwandtschaft zu Jequoia Neichenbachii schliessen, von der (var, longifolia) FONTAINE Ähnliches berichtet. . - Übrigens sind die Ästehen ziemlich glatt, weithin ohne Reste eines ‘Panzers aus alten Schuppen (Erhaltungszustand?). Recht eigenartig ist das ganze ligbitusbild: Die Platte ist geradezu über- deckt von den Resten, Die Äste sind sehr leicht und zierlich gebaut und mehrfach etwas knieförmig gebogen: (+ innerhalb der Ebene), Die zahlreich an ihnen sntsprin- genden Zweigchen letzter Ordnung sind meist kurz, mehrere nebeneinander oft von gleicher Länge. Besonders charakteristisch sind die fiedrigen Endzweigchen. Vórkommen der Originalform s: Patuxent-Formation (Neo- ` kom), ee Gap, Virginia. Da die Pflanze seit ihrem ersten Bekanntwerden anscheinend nicht wieder auf- gefunden war, bezweifelt, BERRY (1911), ob sie wirklich von Sequoia Recienbachii verschieden sei, Dass trotz den oben ängedeliteten möglichen Beziehungen ein er- ,heblicher Unterschied besteht, zeigt unser Stück. - Andererseits sind Beziehung- en zu der so ähnlichen Sequoia "subulata höchst wahrscheinlich. Besonders HEERs keiten in der Beschreibung dieser Form und andererseits der Sequoia delicatula hat. Die fazial stehenden Blätter haben etwa den von HEER wiedergegebenen Umriss (METR VI. Flor. foss. arct. S. 105, Taf. 28, Fig. 16) und scheinen wenigstens da und dort an der Basis verschmälert, im Gegensatz zu den dürch FONTAINE sehr gut wiedergegebenen seitlichen. | Unser Material macht es sonach wahrscheinlich, dass beide Vergleichsformen Z identisch sind. In der Bezeichnungsweisé folgen wir FONTAINE, zumal DEER selbst die Unterbringumg als Variation von Sequoia subulata nur als Provisorium betrach-. tet hatte. - Bine Kontrolle. unserer Schlüsse durch Vergleich der Originale ist perpe j Sequoia subulata vars. fòliis: latioribus ist vielleicht identisch. Die Unstimmig- FONTAINEs beruhen, soweit unser Stück einen Schluss erlaubt, darauf, dass FONTAI- ` jt 3 Ri K zx 0 T cue Se “a AE E Lipps, Unter-Kreide-Flora. 369. Hinsichtlich der Beblätterung wäre dann oequoia delicatula aufzufassen als Zwischenform zwischen dem Typ der Sequoia.giganteaunä dem der Sequoia sempervirens. Zeitlich-stratigraphisch stünde unser Hildesheimer Stück aus dem Barremien wohl mitten zwischen den Exem-plaren aus dem Patuxent Nordamerikas und den Atane- Schichten Grönlands, CYLINDRITES SPONGIOIDES Güppert (? = CYCADOIDEA). | GÜPPERT, 1841, foss. Flora der Quad dsteinformation in Schlesien; Nach- trag 1847. Ein Exemplar aus dem Kreidesandstein von Quedlinburg. Besitzt das längst bekannte typische Aussehen (vergl. GÖPPERT; RICHTER, Flora d. unt. Kreide Quedlinburgs II, 1909). SE Das Stück besteht aus dem gleichen, mässig festen Sandstein, in den es einge- bettet ist; dabei lässt es sich aus ihm ohne Schwierigkeitrherauslösen. Bei 30 cm Gesamtlänge 4 Anschwellungen von je etwa 3 cm Dicke und 5 cm Länge (2 - 7 cm lang) und alle etwa 1 cm stark. Das Ganze zeigt leicht gebogenen Verlauf (auf- wärts-abwärts wie rechts-links). An einigen Stellen im Innern der Anschwellungen und bis an die Oberfläche durchbrechend statt des weissen Sandsteines lockeres, mehr gelbbraunes Material, das, wenn man ein wenig mit der Nadel nachhilft, leicht herausfällt und eine Höhlung hinterlässt. Die Oberflächenskulptur kommt beim Frei- legen der Knollen vor allem auf ihrer Hohlform leidlich zutage in Gestalt kleiner, an günstigen Stellen rautenförmiger Vertiefungen, die in anscheinend spiraliger Anordnung dicht bei nstehen: jedenfalls Spuren von Blattbasen. Das Positive dieser Skulptur an den Knollen selbst erhält man weniger gut, da die áusserste Schicht mit den Hervorragungen sehr mürbe ist und leicht abfällt; hier wie am Grunde der rautenförmigen Vertiefungen des Negativs Spuren von Kohlepattikelchen. - Überdies zeigt die Oberfläche ihrerseits kleine Vertiefungen ohne regelmässige Anordnung. Von den Blättern selbst nichts erhalten; nur ist das Gestein lokal ziemlich diffus mit etwas dunklem, organischem Material durchsetzt. Neue Beobachtungen : l. Die Anschwellungen scheinen im Ver- hältnis zur Längenaxe des ganzen Gebildes einseitig zu liegen. Der Bedeutung der Sache (positiver oder negativer Geotropismus) wäre durch Beobachtung im anstehen- den Gestein weiter nachzugehen. Nach RICHTER verlaufen die Anschwellungen meist nahezu senkrecht oder doch mindestens schwach aufsteigend. 9. Die Anschwellungen setzen anscheinend an ihrem einen Ende - alle am ent- sprechenden - ziemlich plötzlich gegen die unverdickte Strecke ab, am entgegenge- setzten viel allmähliger. Darnach liesse sich also ein "Vorn? und "Hinten" unter- scheiden. | : : Fundstellen von (ylindrites spongioides Dän, nach RICHTER nur da, wo zur Zeit der unteren und oberen Kreide ein Meeresstrand war: Quedlinburg (RICHTER), Qua- - dersandstein Schlesiens (GÖPPERT), Quadersandstein von Regensburg (GÖPPERT). Cylindrites-Reste anderer Art lassen wir hier aus dem Spiel. ‚Verwandtschaft. = | ES Se fernte Ähnlichkeit mit ‚Zepidodendron Veltheinianum var. tylodendroides, auf Mc SM hinweist ist bedeutungslos. Ebenso möchten wir Koniferenverwandt- Schaft ablehnen (RICHTER spricht von "Nadeln" und denkt bei den vergesellschafte- ta RS Ge Cupressineenzapfen). PE ; Be = ee RICHTER auch Cycadeenverwandtschaft als möglich hingestellt. - Eine solche halten wir für die einzige Möglichkeit, allerdings in etwas anderem a S ; Richter gedacht. Gründe: ` | | BOUE ACA T een Blattbasen, die insgesamt einen Panzer gebildet haben ü | wie bei Cycadophyten. > | | : qs : eg uia ens ae cai; bid sehr an die Blattspuren in Cycadoidea-Stürmchen (ei- S EE KEE £f der anderen Seite eine kräftige Riefe nach RICHTER). Yergl. be y GE Clarkiana Ward, in WARD, Stat. Mesoz.. Floras 1905, Part Il, Paf 106 yi unen trugen die Blätter diesen Charakter, soweit sie unter. der ` 370, Lipps, Unter-Kreide-Flora. Erdoberfläche verliefen. Doch ist das noch unklar. 3. Die Knollenbildungen erinnern stark an gewisse Cycadophyten, wie etwa an . die Gattung Bolbopodium, besonders Bolbopodium micromerum. Sap. (Pal. frang. Tome II. Taf: 118, Fig. 1), das vom Autor in die Nachbarschaft von Cycadoidea pygmaea gestellt wird. . Die am häufigsten mit Cylindrites spongioideszusammen vorkommenden Frukti- fikationen weisen auf Bennettiteen. Unsere Beobachtungen führen zu etwa folgendem Gesamtbild: Cylindrites spongioides GOpp. ist ein Cycydophyt, und zwar wahrscheinlich aus der Bennettites-Cycadeoidea-Gruppe. Die Besonderheiten seines Baues, das rhizom- artige Wachstum entsprechen einer vorzüglichen Anpassung 8n das Leben im Dünen- sand, in dem die gewöhnlich kurzen, dicken Cycadeoided3tümmnchen rasch verschüttet ` werden mussten. Auch die Blätter waren möglicherweise entsprechend angepasst und behielten, soweit sie nicht zum Licht kamen, den hufeisenfórmigen Querschnitt, c den wir sonst im Yerlauf der Blattspur innerhalb des Panzers der Cycadoidea-Stümm- chen kennen. Der auch sonst bei Cycadophyten vorhandene Rhytmus des Wachstums . konnte sich in dem Gegensatz der dünneren Partien und der Anschwellungen besonders deutlich äussern. Allem Anschein nach also haben wir hier einen Vertreter der für jene Erdperio- de durchaus zu erwartenden, bisher aber noch nicht weiter bekannten Qycadapuys ou Kleinflora vor uns. Zu achten ist weiterhin besonders darauf, oh auch anderswo die in Quedlinburg beobachteten Fruktifikationen stets mit Cylindrites ‚spongioideszusanmen SEET FEISTMANTELLIA GÜPPERTI m. ap. (Cycedophytenhola). Vergl. GÖPPERT 1841, Flora d. Quade: dsteinformation in Schlesien Taf, 46, #2. 9. 10, 12, 13 (öhne bes. Benennung!). Genus Feistmantellta Ward 1899, Un. St. Geol..Surv. 1897/98. Lower Cret. Flo- ra of the Black Hills S. 693, Feistmantellia oblonga Taf. 169, Fig. 19. . Sammlung Göttigen. ‘An die kleine, in Brauneisenstein verwandelte Holzpartie schliesst sich, da- zu gehörend, eine durch Herausbrechen des Fossil-Materials entstandene dHBhlung etwa wie ein Teil der Umschalung einer Cylindrites-Knolle. Innerhalb des Holzes bemerkt man teils ganz kleine, Z.T. aber auch mehrere mm L&ngsdurchmesser erreichende, kugelige bis linsenfórmige Körperchen, die durchweg ` hohl, bzw. mit Sand erfüllt zu sein scheinen, Ohne streng regelmässige Anordnung schmiegen sie sich doch etwas gestaffelt reihenförmig in die lüngsstruktur des. Holzes ein, dessen Faserung um sie herum ausbiegt. Die meisten liegen von mehreren Seiten frei und lassen sich leicht. volldends herauslósen. : Auch der übrige Holzkörper scheint. recht lockeren Beu zu besitzen, aus einigen dünnen, unregelmässig blasig hintereinander gefügten Verholzungszonen bestehend. er AH "Yergleichsobjekten nennen wir ausser dem oben zitierten eine Abbildung SE- . » WARDs (Wealdenflora II, Taf. 12, Fig, 5, "Cycadean trunk showing branching"), ferr ner SAPORTAs "Thangarniera inguirenda" aus den Corallien (Pal. Frng. Tome IV). 7 Nach unserer Überzeugung handelt es sich bei jenen eigenartigen Knopfbildung- . en nicht um irgendwelche Pilze oder Gallen, sondern um etwas für die Pflanze rtor- . males. Vielleicht sprangen sie als besonders gestaltete Verholzungsherde gegen ein S vergängliches, ‚lockeres Markgewebe oder gegen einen vorher von Mark erfüllt gewe- . senen Hohlraum vor. - Die nächstliegende Erklärung, als Cycadeenholz, glaubt WARD; der diese Fossilien trotz ihrer Rátselhaftigkeit als Charakterfossilien der ameri- . kenischen Unterkreide hoch einschätzt, vorläufig ablehnen zu müssen, da diese Her- |» vorragungen augenscheinlich nicht gegen aussen gerichtet seien wie bei Cycadomy- . elon, sondern gegen den Innenraum des Holzzylinders. Auch in unserm Fall hat man e: tatsächlich diesen Eindruck. - Unser Stück ist geeignet, die Cycadophyten- We J verw&ndtschaft zu bestätigen. Denn : S er l. in umittelbarer Nachbarschaft (1 cm Distanz) liegt eine Fruktifikation E /Schigen Strahlenmasse des Lipps, Unter-Kreide-Flora. 571. (kurz gestielt, haselnussfórmig), die man am ehesten als Cycadophytenfruktifika- tion wird aufifassen können. 2. Die ganze Gestalt, auch besonders die Hóhlung, erinnert an Cylindrites spong io ides, den wir gleichfalls für einen Cycadophyten halten. Einige in unmittelbarer Nachbarschaft auftretende Reste von blattartigen Organen erinnern in ganz überraschender Weise an die bei Qylindrites asponaioides bereits erwähnten Blattspuren innerhalb der (ycadoidea -Stämmchen ( Qycadeoidea Clarkiana Ward, vergl. loc. cit.!), Problem bleibt, ob der Rest engere Beziehungen zu Oylindrites spongloideshat, vielleicht nur einen bestimmten Erhaltungs-Zustand darstellt. Auch schon nach GEIt NITZ (1850, Schicht, u. Petr, des sächs.-böhm. Kreide-Gebirges) scheinen ähnliche Dinge und Cylindrites spongioides ("Spongites saxonicus") im unteren wie im oberen Quadersandstein häufig nebeneinander vorzukommen (loc. cit. S. 98, 99). HOLZ VOM KONIFERENTYP. l. Aus dem Gault bei Hildesheim (Kanalbau), gesammelt von Dr. JOESTINC, z. T. holzkohlenartige Erhaltung. : | 2. Aus glazialem Material von Ahrensburg bei Hamburg. Entstammt nach Forschung- en des geol. Instituts Hamburg, dem wir die Stücke verdanken, g&eichfalls dem Gault " (Martinischichten). Sehr schöne Erhaltung in Braun. | . " Beide Hölzer, die noch näherer Untersuchung bedürfen, erwähnen wir bereits hier wegen ihrer sehr ausgesprochenen Jahrringbildung. : WILLIAMSONTA cf. INFRACRETACEA Schuster. Fin Stück aus dem Ton von Hildesheim. Samml. Göttingen. r Bezeichnung 1931 von SCHUSTER eingeführt für Reste, die SCHENK ohne Benennung aus den Wernsdorfer Schichten beschrieben hatte. Bei unserm Exemplar - es ist merklich kleiner als die Wernsdorfer Stücke - han- delt es sich um eine eingelne Braktee, von aussen (bzw. unten) gesehen. Im Zusam- . . menhang mit ihrem unteren Ende scheinen noch andere Blüttchen des betreffenden Kreises gelegen zu haben; eine Andeutung davon ist noch wahrnehmbar.. — Das Stück, etwa spindelförmig, ist etwa 1,5 e lang, gut 0,4 cm breit, ganz flach konvex, unten abgeruridet, oben zugespitzt. Konsistenz des lebenden Gewebes vermutlich lederig. Die Oberfläche des Fossils ist in der charakteristischen Weise gleichzeitig ziemlich unregelmässig längsgestreift und quergerunzelt (vergl. z.B Milliemsonia spectabilis in NATHORST, paläobot. Mitteil. 9, Taf. I, fig. 3). Am unteren Ende ist auf einer kleinen Fläche die Kohlenlage wesgebrochen, und hier werden auf dem unterliegenden Ton Spuren von Felderung sichtbar, etwa entsprech- ' end dem bekannten Bild der weiblichen Williamsonia-Blüte. Allerdings ist die.Deu- : tung nicht ganz einfach, insofern die Netzstruktur hier negativ meniskoid ist. Die ` .Braktee ist also mit der ihr unmittelbar anliegenden Partie des Panzers so ver- | schmolzen. dass sich beides als einheitliche Kohleschicht loslóste und wir das Ne- gàtiv der Innenseite des Panzers vor uns haben, Vielleicht hatte sich bei der Ein- bettung der Panzer eng an die Braktee angelegt, nachdem er von der lockeren, flei- Inneren durch deren ‚Zersetzung frei geworden war. Übri- Xa rr in der Literatur Abbildungen, die auch in dieser besondern llin- En ui causer Poli erinnern (vergl. NATHORST, Paläobot. Ritt. 9, Taf. VI, Fip. . 2, die weibl. Blütenfragmente). - Eine fadenfórmige Fortsetzung der Brakteenspitze, Wie sie SCHUSTER beobachtet hat, ist in unserm Fall nicht nachzuweisen; sie könn- te aber nach den Formverhältnissen sehr wohl vorhanden gewesen sein. Keineswegs je- ` doch móchten wir einen solchen Charakter ohne weiteres als mánnlichen inanspruch nehmen. — Auf Verwachsung oder Nicht-Verwachsung der Brakteen aber móchten wir bei SCHENKs bzw. SCHUSTERs Exemplaren ebeno wie bei unserm keine Schlüsse ziehen. Der Anschein spricht in beiden Füllen eher für Nicht-Verwachsung (Beurteilung des SCHUSTERschen Materials nur-nach der Abbildung). Bis zu einem einwandfreien Be- weis für Bisexualität halten wir darun die fraglichen Blüten—für weibliche. 372. Lipps, Unter-Kreide-Flora. Williansonia ist nach SEWARD im engl. Weald vorhanden. Aus dem Nordwestdeutschen Weald SCHENK nicht bekannt. Nach GOTHAN treten Williamsonien zuerst mit den Vorläufern der Juraflora im auf. Im Jura sind sie weltweit verbreitet, im Weald schon spärlich. - Wenn jedoch GOTHAN schreibt: "Jüngere Formen als Weald scheinen nicht bekannt zu sein", so wäre das also u.a. auch aufgrund unseres Stückes zu berichtigen. Vielleicht beruhen Unstimmigkeiten in dieser Hinsicht auch auf Unklarheit: des Verhältnisses von Williamaonia zu Cycadeoidea- Bennettites. FRUKTIFIKATION AUS DER BENNETTITEEN-VERWANDTSCHAFT. (Cf. Cycadeoidea Morrierei (Sap. & Marion) Seward (Zu. Cylindrites spongioi- des G Gàp2). , Vier Exemplare aus dem Sandstein von Quedlinburg. - Unsere Fig. $4, 35. Bennettiteenfruktifikationen von etwa 2 bis 2,5 cm Breitedurchmesser, etwa (von unten) | Bennettiteen-Fruktifikation. 2,5 : 1 (von oben) 1,5 cm Höhe. Nicht selten senkrecht bzw. schräg zur Axe etwas zusammengepresst. Pa der Basis eine flache iióhlung von etwa kreisfórmigem Umfang und ungefähr 1 cm Querdurchmesser (dem "Polster" entsprechend). Lángs der Polsterschicht lósten sich die Früchte anscheinend freiwillig ab. Dabei blieben 8 Brakteen (bis ca. 2,5 cm lang) als einfacher Hüllkreis rings erhalten..Am Umfang der Polsterhöhlung ansitz- end, sind sie erst eine ganz kleine Strecke auswärts (und gleichzeitig ein klein wenig anwärts) gerichtet, biegen dann nach oben um und wölben sich, nicht verwach- Sen aber eng nebeneinander stehend, um das Innere zusammen. - An ihrer Anheftungs- stelle sind Sie ca. 3 mm breit, verbreitern sich aufwärts bis auf etwa 1 cm um sich von da an gegen den Scheitel allmählig zuzuspitzen. Die Konsistenz der Brak- teen war wahrscheinlich dick-lederig. Aussen sind sie kräftig längsgestreift (je ca. 7 Streifen), auf der Innenfläche, wie es scheint, mit ziemlich groben und un- . regelmässigen Lángsgruben und Lüngsrillen versehen (soweit diese der ein Ergeb- mis der ungleichmässig auf Längsrissen eingedrungenen Metallósung s iot „Solche eigenartigen Fruktifikationen fand RICHTER ee häufig mitten unter " Cjlindrites'-Nadeln; so in einem Fall 12 Stück auf einer Platte. In der Definition von (ylindrites heisst es daher (1909): "Fortpflanzung wohl durch Organe, die eine 8-lappige, geriefte Hülle besitzen". - Die eigentliche Bedeutung der Gebilde wurde ihm nicht klar; er zweifelte sogar, ob es sich um eine Frucht oder um eine Brutknospe handele. Speziell dachte er an Koniferenzapfen aus der wappie von Callitris, und andererseits an Bulbillen von Lepidodendron» - .Unserer Erklärung als Bennettiteen-Fruktifikationen dürfte kein Punkt ernst- haft widersprechen, wenn auch infolge des Erhaltungszustandes nicht alle charakte- ristischen ee ée unmittelbar vorliegen. So fehlen die weiteren Ein- EE EE diese Pressung erfuhr, augens dem starke Gegensatz der fe dieser Hinsicht mit den dick-lede mr Be | der Oberseite der Brakteen des Lipps, Unter-Kreide-Flora. 573. "zelheiten der Innenstruktur, vor allem der gefelderte "Panzer". Dié verschiedenen Exemplare ergänzen sich zu einem einheitlichen Bild. Doch sind 3 davon, in lockerem Sandstein erhalten, recht mangelhaft: 2 sind Teile von Hohlformen und zeigen vor allem den Ausguss der basalen Polsterhóhlung; das drit- te gibt in Positiv einen Sektor aus der Oberflüche einer Fruktifikation in nor- malem, nicht zusammengedrücktem Zustand. Unser viertes, wertvollstes Stück (Fig. 34, 35) ist verkiest und z.T. in Brauneisenstein verwandelt. Aussen ist es mit einer Brauneisensteinschale umhüllt, die mit dem lockeren Sandstein des Bettungsmaterials etwas verbacken ist (Fig. 34, rechte Hälfte). Doch lassen sich mit Hilfe einer Nadel bei Anfeuchtung mit Wasser leicht die kräftigen Längsrippen der Brakteen herausprüparieren. Anscheinend konnte die Metallsalzlösung in die wohl zäh-ledrigen Brakteen mur schwer eindringen, schwerer als in das Innere der Fruktifikation selbst. Daher wurden sie zwar von Innen nach Aussen her mit einem Erz-Niederschlag überzogen, sie selber aber wurden nicht völlig durchtränkt und bilden jetzt eine von locke- rer Kohle erfüllte Zwischenschicht, längs deren die ganze äussere Lage leicht ab- springt. Der Zusammenhang zwischen den äusseren und der das Innere der Fruktifi- - katuon erfüllenden festen Massen besteht jedoch längs der ehemaligen Lücken zwi- schen den Brakteen. Als radiale Leisten strahlen diese Lückenfüllungen jetzt von der Polsterhöhlung aus (Fig. 34). Die letztere ist etwas rauh und schwammig; denn als Abreissfläche entbehrte sie einer glatten Epidermis. Und zwar scheint es nach einer unserer Sandstein-Hohlformen, dass die Polsterfläche Andeutungen radial- strahligen Baues besass in Gestalt einiger weniger stumpfer Kanten (verg. dazu Filliamsonia Gagnieri Gan, in Pal. franç. IV, Taf. 252, Fig. 3). Doch sind diese Strukturen recht undeutlich. - Unter den zahlreichen Fossilien, die man zum Vergleich heranziehen kann, nen- nen wir nur wenige. 4 | . RICHTER hatte bereits aufmerksam gemacht auf die Ahünlichkeit mit Fruktifika- tionen von HEERs Zamites globuliferus ?us den Komeschichten (Fl. foss. arct. VI, 1880, Taf. IV). - Starke Bedenken erwecken jedoch folgende Beobachtungen: 'l. Es fehlt im Gegensatz zu unsern eigenen Stücken der Nachweis, dass es sich bei den auch dort vorhandenen "Klappen" wirklich um getrennte Blätter, um Brakte- "en handelt und nicht etwa um eine geschlossene Kapsel. 2. Die Anheftungsstelle des Stengels ist dort ungleich kleiner. Es ist höchst fraglich, ob es sich da um eine den "Polster" analoge Bildung handeln kann. ` ` Die beiden Punkte wiegen schwer genug, um den Vergleich nit Zamites globuli- ferus vorläufig beiseite schieben zu lassen. : ^. Binleuchtend ist der Vergleich mit der bereits oben angezogenen Williamasonia —.. Gagnieri | :) Sap. | faf. ig. 1). Hier zeigt - ^ Bagnieri (Zeiller) Sap. (SAPORTA, Pal. franç. IV, Taf. 252, Fig. 1) | : © Bich ns eine Plattdrückung + senkrecht bzw. schief zur Axe, SAPORTA hat, | Wie wir selbst, das Gefühl, das s in diesem Fall der Druckeffekt nichts mit dem Schichtdruck Zntun haben kann. "Das Gebilde befand sich in dem Augenblick, wo es | he aa cheinlich in einer Lage schräg zur Sedimentationse- bene", = Di ief Ursache dieser eigentümlichen Deformierungen vermuten wir in en steren aber doch nicht sehr dicken Panzerschicht und der wahrscheinlich ein weiches Fruchtfleich bildenüen Strahlenregion des Innern. Recht leicht konnte da durch irgendwelchen Druck, schon durch das eigene Gewicht beim Niederfallen auf den Boden, eine Quetschung und Abplattung eintreten, even- tuell mochte dabei auch der Panzer bersten oder feine Risse bekormen. Dann aber musste das Innere in der Regel rasch der Zersetzung anheimfellen; hóchstens der Panzer selbst hatte Aussicht auf Erhaltung. Weit günstiger noch aber stand es in | loni rigen Brakteen. . E i ! 111 ^) ; | Sap.. u.. Maric heint genau wie in CET Xr | Williamsonia) Morierei Sap.. u.. Marion Sc na iuo. Be ned der Fruki Mxation ein einfacher Brakteen-ifüllkreis mit ihr im Zusammenhang gebleiben zu sein und sie eng umschlossen zu haben. . Eine Zusammengehörigkeit aeretaceg wäre möglich, ist aber nicht nachzuweisen. Die kräftigen Rivpen an verkiesten Stückes entsprechen den Längsrunzeln an mit unserer gleichfalls ziemlich kleinen Filliamsonia 574, Lipps, Unter-Kreide-Flora. der verkohlten Brektee jener Art. Die feineren Querrunzeln, die dort über den Lüngsrunzeln liegen, und sie gleichsan nur durchschimmern lassen, sind hier durch die Art der Erhaltung, hauptsächlich wohl durch das Pr&psrieren, verloren gegang- en. Ob neben den weiblichen Charakteren auch irgendwie oder irgendwann männliche Organe in ein und derselben Blüte vorhanden waren, darüber fehlen Anhaltspunkte. Vorkommen von Vergleichsfórmen: Älteste Williamsonia nach GOTHAN schon im Keuper von Lunz. Lias von Mexiko: Verschiedene Exemplare in WIELANs Werk über die Flòra Mixte- 'ca alta (1914.- 16); Filliamsonia oregonensis Fontaine (Jura von Douglas County) in WARD, Stat. Mes. Floras 1905, (Monögr.48) Taf. 29, Fig. 6. Williamsonia Gagnieri (Zeiller) Sap. - Oberportland Frankreichs, vergl. SA- PORTA, Pal. frang. IV, Taf. 252, Fig. 1-5. de E Williansonia (Bennettites) Horierei Sap. et Marion. - Oberer Jura Frankreichs SAPORTA, Pal. franç. IV, Taf. 248, Fig. 3, Taf. 249 (nach GOTHAN, Lehrb. auch un- tere Kreide), | : Bennettites (Williamsonia) Carrutheri Sewarü i. engl. Wealden (vergl. SEWARD, Wealdenflora II, Taf. 10, Fig. 1). : ;Cycadeoidea (Bennettites) Gibsoniana (Carr.) Seward. - Lower Greensand von Wight. ; | ?#illiamsonia infracretacea Schuster. - Wernsd. Schichten. ‚Bennettites albianus Stopes. - Albien u.s.w cadoidea gehören auch (vergl. SOLMS-LAUBACH) die Raumeria-Arten, verein- zelt in der Unt. Kreide von Schlesien und Galizien gefunden. : Se Eine Verwandtschaft mit Cycadeoidealäge nach dem geologischen Vorkommen unse- rer Reste besonders nahe. Denn dieser Typ gehört zu den jüngsten Bennettites-For- men, Die meisten Arten davon findet man nach GOTHAN in der älteren Kreide, nament- lich im Neokom-Aptien; im Albien seltener. Berühmt ist das reiche Material aus der Unterkreide Nordamerikas. - Für sicher halten wir mindestens eine Zugehörig- . keit unserer Form zu dem grossen Kreis derBennettitales .. Möglicherweise handelt es sich um eine besondere Untergruppe. | : ; Fall sich die Zugehörigkeit. zu Cglindrites als richtig erweist, so zeigt der vegetätive Charakter dieser Pflanze, dass hier vielleicht eine neue Sondergruppe in unsern Gesichtskreis tritt. CYCADEENFRUKTIFIXATION. - (af. etwa CERATOZAMIA, ZAMIA, ENCEPHALARTOS u. dergl.) Ein Exemplar aus dem Sandstein von.Quedlinburg. Samml. Göttingen. - Fig. 36. Lä ca. 2,5 cm, Breite wenig über 1,5 cm. Äüsserst typischer Rest; einer der seltenen Fälle, wo eine Fruktifikation ihre Zugehörigkeit zur Gruppe unserer heutigen Cykadeen direkt nach- weisen lässt, Zweifellos stammte dies Stück von einem gros- sen Zapfen, auf dem die Einzelfrüchte ganz dicht gedrängt sassen, sodass sie einander eine allsei- tig gleichseitige Ausbildung ummöglich machten. ee Nachbarfrüchte (bzw. 2 Nachbarfrüchte und das Fusstück der eigenen Tragschuppe) haben kräftige Eindrücke Free einer (auf der durch die Figur nicht wiedergegebe- nen Seite) eine tief eingreifende Ecke bildet. - Das leichte Abspringen der unmittelbar umhüllen- ` den Masse (ganz lockerer, braun gefärbter Sand- . Fig. 36. Cycadeen-Fruk- stein) beim Herauspräparieren beweist das Vorhan- tifikation. Aut l densein einer mässig starken Schicht von Frucht- Lipps, Unter-Kreide-Flora. er. fleisch über dem Kern. Nur an den gedrückten Stellen konnte es sich kaum entwick- eln und blieb da ganz dünn. Die Basisfläche, an der die Frucht angeheftet war, Let in typischer Weise stark abgeplattet. i Auf der am Basalende äusserst günstig losgesprungenen, der Zone des Frucht- fleisches angehórenden braunen Hüllschicht sind die Negative der in den Kern ein- tretenden Gefüssbiündel sichtbar als kleine Höckerchen, die je inmitten einer klei- nen Vertiefung aufragen. Auf dem Kern selbst müssen also den éitretenden Gefäss- bündeln kleine, punktfórmige, von einem Ringwall umgebene Grübchen entsprochen haben. - Möglicher weise liesse sich mit Hilfe eines reichen rozenten Vergleichs- " materials eine noch genauere Identifikation erreichen. CYCADEOSPERNUM Sp. Ein Stück aus dem Sandstein von Quedlinburg, Samml. Göttingen. - Fig, 27, 38. Lag in unmittelbarer Nachbarschaft des Feistmantellia-Restes mit ilolzstruktur. Lünge ca. 2,2 cm, mit Stiel 2,7 cm; Breite 1,5 - 2 cm. Stiel, von ovalem Querschnitt (etwa 0,4 zu 0,7 cm) ist gegen den übrigen Fruchtkórper nur scheinbar durch Herausbrechen von Substanz so scharf abgesetzt und mehr als stielartige Verschmälerung der Frucht selbst aufzufassen. Im übrigen hat das Gebilde längliche Haselnuss-Form. Eine der breiteren Seitenflächen ist Z.T. ziemlich eben abgeplattet, als wenn sie sich etwa während des Heranwachsens mit einer Nach- barfrucht berührt hätte. Der.Hohlraum des Gesteins, in dem das Stück sass, wurde oh- ne lockeren Zwischenmantel ganz ausgefüllt. Das spricht gegen das Vorhandensein eines stärke- Fig. 37, 38. Cycadeospernum sp. ei ren Truchtfleischs. | ER Das im ganzen ziemlich glatte Fossil besteht aus einer Füllung von gelblichem Sand, der aussen mit einer ganz dünnen, glänzenden Heut von Braun- eisenstein überzogen ist. Diese ist eigentümlich gefeldert, wohl durch nachträg- liche Schrumpfung des Niederschlags. - Dinge, wie das fragliche Stück pflegt nan . als Cycadophytenfruktifikationen zu deuten und zwar wird es sich da un die Grup- d adac selbst handeln. . ; Pe px A ee EE dem Nordwestdeutschen Wealden (Tafel 37, Fig. 6) SE scheint gleichfalls eine geringe stielartige Verschmälerung aufzuweisen. Do Grosse Ähnlichkeit zeigen Stücke, die WIELAND als Cycodeospermum oaxacense ` aus dem Lias von Mexico abbildet (Mixteca alta, Taf. 37, Fig. 5, Jjedoc. zusammen- s gedrückt!). Ge (?) MÄNNLICHE: FRUKTIFIKATION (?) incertae sedis.. " Ein Exemplar Sg gleicher Platte mit Otozamites Cf. Hoheneggeri. Hildesheimer, Ba - Rómermuseum. = s xdi di eier etwa vón der Grösse eines Weichseliu-Blüttchens (gegen- 4 i breit) scheint mit ganz kurzem Stiel einer dünnen Spindel safe Eu Se E ecce Substanz, insbesondere der Längsaxe des Gebildes, he- ben aic ais Lücken ziemlich Scharf lànglich-ovale Maschen’ ab, von der Mittelli- nie aus spitzwinkelig vorwärts gerichtet. - Eine deutliche Umgrenzungnach aussen |. ist nicht zu erkennen. e Lipps, Unter-Kreide-Flora. Der Gedanke an ein mazeriertes Weichselia-Blüttchen oder dergl. ist abzuleh- nen, Als wahrscheinlichste Deutung erscheint uns die als Fruktifikationsorgen, und Gre männlicher Natur. In den erwähnten Lücken des Gewobon kónnten Sporen- bzw. ollenbehälter gesessen haben. Durch weitere an dér Spindel ansitzende Körperchen E tubas Art denken wir uns das Ganze zu einer Art von locker nn, Blü- tenstand ergänzt. Eventuell waren die Spindeln noch geteilt bzw. verz gtit): Vorläufig noch alles hypothetisch. Vielleicht bringt ein günstiger e? Auf- klärung. FRUKTIFIKATION incertae sedis. Ein Exemplar aus dem Sandstein von Quedlinburg. Sammlung Göttingen. - Fig. 39, Das Stück ist infolge der Mürbheit des Sandsteines, aus dem es besteht, stark beschädigt. Äussere und innere Grenzflächen an ihn sind durch dunklere, braune: Farbe gekennzeichnet Eine befriedigende Deutung zu geben ist vorläufig unmöglich. In der heutigen Pflanzenwelt mögen in mancher Hinsicht die Polycarpicae entfernte Parallelen bieten. - Bein &usserlich gibt zufälligerweise. leia- lich gut den allgemeinen Habitus des Stück- es wieder eine Abbildung SCHENKs von reti ‚ehypitys Preslii (Grenzschichten, Taf. 44, Fig. 12 a). Einzelheiten können natürlich nicht verglichen werden. Denn dort handelt es sich um eine Vergrösserung zu Buiera 89- höriger, noch ungeöffneter männlicher Blü- ^ Fig. 39 v. ‚auten Fig. 40. v. oben ten. SE Fruktifikation incertae sedis 2,5:1. Um eine Axenregion, von der ohne zer- stórenden Eingriff nicht aüszumachen ist, ob sie, wie in ihren randlichsten Teilen, insgesamt nur einen flachen Boden bil- det, oder ob sie in der Mitte höher hinaufreicht, stehen etwa 9 kräftige, 3-4 ` mm hohe (vergl. Ansicht von der Basis), + scharfrückige "Karpelle", "Teilfrücht- chen". Aufwärts, gegen das Apikalende des Ganzen, werden sie allmühlig schmäler ‚und keilen sich zusammen. Sie sitzen nicht breit auf dem zentralen Boden auf, sondern durch Vermittelung einer dünnen Leiste, die in der Basisaufsicht sich "fast als Punkt projiziert. Indem die Sektorer gegen unten zugerundet abschliessen, entsteht hier zwischen je 2 von ihnen eine kleine Lücke von etwa ó-seitigem Grundriss. - Die Teilfrüchtchen sind ungleich gut entwickelt. Einzelne sind dick und rund und haben ihre Nachbarn eingeklemmt und auswärts gedrängt. Daher kann man unter Umständen wahrnehmen, dass nach Beseitigung eines Sektors unter ihm ei- ne weitere Nahtlinie zum Vorschein kommt, in der 2 Teilfrüchtchen zusammenstossen. Hier und da bemerkt man im tiefsten Winkel einer Furche noch Spuren von faserig- holziger Struktur. Das heisst, jedes einzelne von den Körperchen muss, besonders an seiner freien, nicht die Nachbarn berührenden Oberfláche eine lederige oder holzige Umkleidung besessen haben. - Die Breite des Ganzen beträgt bis 1 ,9 cn, seine Höhe dürfte in unbeschädigtem Zustande etwa ebenso gross gewesen ‚sein. Ch auch das Ganze eine Unhüllung besass, ist nicht mehr festzustellen. “Yahrschein- lich zum gleichen Stück gehórige Reste würden beweisen, dass sich ringsum eine ca. 2 mm dicke, aussen ziemlich glatte oder leicht gestreifte Sicht befand. Doch könn- te solche Aussenschicht eventuell auch als Lückenausfüllung zwischen der Frucht und besondern Hüllorganen anzusprechen sein. -~'o Als X brauchbare E sis nennen wir: Bene ope min Choffati Sap. Unt. „Oxford (SAPORTA, P l. frang. IV, Taf. 298, Fig. 5). 4 Pe lites elegans Göppert aus dem Fisensand, wohl Unter-Senon, von Aachen. S _ (GOPPERT, 1841, Foss. Pfl.-Reste des Fisensandes von Aachen, Taf. 54, Fig. 18). l de Corpor RENS euonymoides Hollick aus der Kreide von Staten Inland (HOLLICK, Lipps, Unter-Kreide-Flora. STU, 1906, Cret. fl. of Soutn New York and New England, Taf. VII, Fig. 2) Diospyros brachysepala A. Br. in HEER, miocüne Flora v. Nordgrónland, Taf. E Fig. 5. Der Gedanke an Angiospermen lässt sich bei dieser Fruktifikation nicht ohne weiteres von der Hand weisen. Insofern nimmt das rütselhafte Stück im Rahmen un- serer Arbeit eine ziemliche Ausnahmestellung ein. RÜCKBLICK. -Bei einer kritischen Überschau über unsere gesamten Eröterungen ist vorweg festzustellen: : Wegen des verhältnismässig geringen Umfanges unserer Fossilserie können wir auf ihr trotz guten Einzelresultaten keine allzu weittragenden Folgerungen auf- bauen. Andererseits sind die zum Vergleich infrage kommenden Unterkreidefloren meist strtigraphisch nicht scharf genug fixiert um auch kleinere Eigenheiten der einzelnen Endpunkte nach ihrer tieferen Bedeutung auswerten zu lassen. Noch las- sen sich Ökologisch-fazielle Unterschiede kaum trennen von solchen, die wirklich zeitlich, bzw. durch phylogenetische Entwickelung bedingt sind. Unter solchen Einschränkungen können wir immerhin von gewissen Gesamtergeb- nissen sprechen: | Unter unsern stratigraphisch festgelegten Resten aus dem Barrémien von Hil- desheim befindet sich nicht einer, den man mit einiger Wahrscheinlichkeit als Angiosperme betrachten könnte. Vielmehr zeigt sich ein recht enger Zusammenhang mit anderen mesozoisches Ce- präge tragenden Pflanzengesellschaften, so mit der des Weald und vielleicht noch mehr mit der der Wernsdorfer Schichten (speziellere Vergleiche im folgenden). - Zwischen diese beiden schaltet sich ja unsere llildesheimer Flora ein. - Offenbar haben wir es mur mit einer ganz allmáhligen Umprägung zutun, wo höchstens ver- wandte Typen einander allmählig ablösten, während später das Eindringen der fremd- artigen Angiospermen verhältrismässig plötzlich erfolgte. s Überraschend enge Beziehungen lassen sich nach rückwärts nóch über das Weal hinaus bis in den tieferen Jura, ja bis in die obere Trias feststellen. In der reichen Rhätflora nahmen vielfach schon die gleichen Typen eine beherrschende Stellung ein. MET Una dor langen zeitlichen Dauer dieser mesozoischen Pflanzenwelt entspricht S SA SUE EE EE ST e SS" Fir. 42. Coniferenholz, Ahren- Tig. 41. Coniferenholz a. d. Gault, Burg b. Hamburg, "e. d. Gault. Hildesheim, vergr. Vergrössert. a u RE ie SS EE EE EE a De a 478. - Lipps, Unter-Kreide-Flora. eine ungewöhnlich weite, gleichmässige Verbreitung über den Erdraum hin, ganz im Gegensatz stehend zu dem heutigen pflanzengeographischen Partikularismus. i Dies bereits im grossen ganzen von Weald und t von unterer Kreide bekannte ; Bild wird durch unsere Arbeit bestätigt und schärfer umrissen, einzelne neue Züge werden hinzugefügt (vergl. z.B. Dioonites Durikerianus — Pseudocycas, Podozamites i vallisnerioides, Baiera Salfeldi u.s.w.). | ud Die Beziehungen unserer Barrémienflora nach vorwürts greifen viel weniger weit, eben infolge des Fehlens der Angiospermen. Von ihnen abgesehen aber machen sich doch jungmesozoische Elemente, die dann auch die höhere Kreide mit charak- terisieren, deutlich geltend (vergl. z.B. Widdringtonia Beichil und die Sequota- Arten). Ja selbst mit der Pflanzenwelt der Gegenwart besteht noch ein erkennbarer Zusammenhang. Nur dass die herrschenden Formen von damals heute meist, sofern über- lebend, als "konservativ-endemische" ein Winkeldasein fristen, in den wärmeren Regiönen der Erde. — Ein Wechsel der Jahreszeiten hat auch gewiss schon damals bestanden. Wenig- stens zeigen unsere Hölzer aus dem Gault (Fig. 41, 42) deutlich Jahrringbildung und auch der Rhytrus im Wachstum unseres [ylindrites spongioides (Quedlinburg!, genauerer Horizont?) dürfte in diese Richtung weisen. | Soviel neue Tatsachen wir aus unseren Betrachtungen erfahren, ebensoviel neue Rátsel werden uns gleichzeitig aufgegeben. - In der Paläobotanik noch mehr als in mancher anderen Wissenschaft muss die einzelne Arbeit ein Torso bleiben, weil auch ihr Material aus Bruchstücken besteht, die sich nicht beliebig vermehren las- sen, vielleicht aber von einem Nachfolger ergänzt werden können. Angesichts dieser Sachlage haben wir es als unsere Aufgabe betrachtet dort, |. wo keine endgiltige Lösungen möglich waren, wenigstens eine móglichst klare, knap- |. pe Problemstellung herauszuarbeiten. UNTERSCHIEDE UNSERER BARREMIENFLORA GEGENÜBER DER FLORA DES | DEUTSCHEN (!) WEALDEN. : £s fehlen an charkteristischen Weald- | Es treten dem Weald gegenüber neu auf "formen Z.B.: oder sind stärker entwickelt: Ruffordia Göpperti | Weichselia Onychlops's Mantelli ` Widdringtonia Reichii .. Nilssonia schaumburgens is | Frenelopsis Hoheneggeri Baiera pluripartita | : Sequoia (starke Entwickelung!) Cyparissidium gracile (?) Brachyphyllum sp. cf. obesum. 2 (Podozamites longifolius cf. Nageióp- ` ` sis longifolia (?)) — —À —e— — + Leitfossilien auch: Lipps, Unter-Kreide-Flora. 379. MIT DER FLORA DES DEUTSCHEN WEALDEN GEMEINSAM: Matonidium Göpperti (cf.) Zamiophyllum Buchianum Dioonites Dunkerianus Sphenolepidium Sternbergianum (bzw. Sequoia cf. Sph. Sternbergianum.). | Otozamites sp. Gr, Hoheneggeri ist wah heinlich mit dem Dioonites (bzw. Otc-- zamites) Göppertianus des Weald verwandt, wenn auch nicht identisch. | : Das Fehlen von Laocopteria und auch von Sagenopteris in Hildesheim dürfte + b auf Zufall beruhen. : F Diese Wealdenformen sind wohl durchweg auch oberjurassisch (z.B. Matonidium Güpperti, Zamiophyllum Buchianum, "Elatides"Sternbergiana bei SEWARD!) entspre- chen SALFELDs Parallelisierung. ; MIT DER WERNSDORFER FLORA GEMEINSAM: Weichselia ("Lonchopteris recentior") Zamiophyllum Buchianım Otozamites Hoheneggeri (cf.) Podozamites affinis (cf.) Frenelopsis Hoheneggeri Williamsonia infracretacea (cf.) (8o1irion primigenium? Davon besonders charakteristisch: Weichselia und Frenelopsis Hoheneggeri. Bemerkenswert ist, dass Middringtonia Reichii für Hildesheim nachgewiesen ist, Wernsdorf bisher noch nicht; daran trägt gewiss mr ein Zufall die Schuld. MIT GRÖNLAND GEMEINSAM: (K = Kome, Barrémien bis Aptien nach BERRY; P = Patoot) Aus dem Neokomsandstein (Heidhornberg bei Iburg): Gleichenia longipennis (cf.) Aus dem Hildesheimer Barrémien: FWiddringtonia Reichii (At., P.) NB! Trenelopsis Hoheneggeri (K.) : - Brachyphyllum cj. obesum vergl. macrocarpum Newb, (Cenoman bis Senon) . Starke Entwickelung der Sequoien (K. bis Tertiár). E Cyparissidium gracile, K. bis pnis Kreide) cf. Zolirion primigenium, untere Kreide ; SEN E Auch ae erweist sich das Auftreten von Widdringtonia:Reéichii . in Hildesheim als ungewöhnlich früh. ` = Merkwürdig’ist das anscheinende Fehlen der Weichselien in der nordischen ` Kreide, das Zurücktreten der Gleichenien im deutschen Neokom, besonders im Hildes- ` heimer Barrémien. EE | Falls die Identifizierung von Desmiophyllum soec. mit Ctenopsis Berry (Jura, selten noch untere Kreide Nordamerikas) sich aufrecht erhalten lässt, wäre damit ein neues, wichtiges Glied der europäisch-nordamerikanischen Florengemeinschaft . Rachgewiesen. i Sg nn. In gleichem Sinne wäre das Vorkommen von Podozamites longifolius n. sp. zu deuten, falls Identität oder enge Verwandtschaft mit Vageiopsis longifolia Font. aus dem Potomac vorliegt. ` BESONDERS INTERESSANTE, WAHRSCHEINLICH ALTE FORMEN, über die unsere Arbeit Neues bringt: Podozamites vallisnerioides n. 8p. Baiera Salfeldi n. 8p. 380. Lipps, Unter-Kreide-Flora. BEZIEHUNG ZWISCHEN UNSERER HILDESHEIMER FLORA UND UNSEREN RESTEN AUS DEM (UNTER-) KREIDE-SANDSTEIN: Die Arten sind z.T. gemeinsam (Matonidium Göpperti, Weichselia, Zamiophyllum Buchianum). Die Unterschiede dürften z.T. auf Zufälligkeiten beruhen; teils macht sich die Verschiedenheit der Erhaltungsbedingungen geltend: Bei den Sandsteinrea- ten handelt es sich wohl gr teils um Einbettung + an Ort und Stelle (vergl. Cylindrites; vergl. Laccopteris , Wedel und Rhizom). Vor allem werden auch die + spezifisch schweren Fruktifikationen meist keinen weiten Transport mitgemacht ha- ben. Überdies. wurden sie im Sand weniger leicht zerquetscht wie im Ton. So über- wiegt bei unsern Fruktifikationen weitaus die Erhaltung in Sandstein. - Gewiss besass ein sandiger Strand auch eine eigene Fazies des Pflanzenlebens. Desonders charakteristisch dafür waren wahrscheinlich Cylindrites spongioides, vielleicht u.a. auch dickblüttrige Weichselien. - - Stratigraphisches Interesse erweckt bei dem nicht im einzelnen näher aufgeklärten Alter des Neokomsandsteins vielleicht die Gleichenia cf. longipennis: vom Heidhornberg bei Iburg, den echt kretazischen Cleichenien angehörend (vergl. Grönland). Sie weist wie Weicohseliao auf eine Peri- ode jünger als Wealden. Ein völliges Problematicum ist u.a. die mit den Polycar- picae zu vergleichende Fruktifikation incertae sedis. LITERATURVERZEICHNIS. BERRY, The lower cretaceous Floras; in Maryland Geol. Survey, Baltimore 1911. - BOMMER, Contrib. a l'étude du genre Weichselia. Bull. Soc. Roy. Belg. Bd. 47, Brüssel 1910. - DUNKER, Monographie der norddeutschen Wealdenbildung. Braunschw. 1846. - ENGLER-PRATL, Nat. Pflanzenfam, I.4, II.1. 1902, 1889. - ETTINGSHAUSEN, Beitr. etc. Weldenflora in Abh. K.K. Geol. R.-Anst. I.5. (1852). - FEISTMANTEL, The foss. flora of the Gondwana System III, 1 - 3, Calcutta 1879; IV. 1 u. 2 Cal- cutta 1886 in Mem. Geol. Survey India, ser. XII. - FONTAINE, The Potomac Flora, Washington 1889, in Un. Stat. Geol. Survey XV. - GOTHAN, Weichselia, Berlin 1910 (Lief. VI, bzw. Lief. VII von POTONIE, Abb. u. Beschr. foss. Pflanzenreste). GOTHAN, Unterliass. Flora v. Nürnberg, in Abh. Naturh. Ges. 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Meist wurde. wenn nicht methodische Fehler vorlagen, durch Erhöhung des Kohlensäurege- haltes der umgebenden Luft eine Steigerung des Pflanzenertrages erzielt. So teilt FISCHER (1) als Gesamtresultat seiner Versuche mit, dass die Pflanzen sich durch kräftigen Wuchs auszeichnen, und insbesondere ihr Blühen und Fruchten erheblich | beschleunigt und gesteigert wird. Von einer näheren Besprechung der älteren Li- teratur auf diesem Gebiete will ich absehen, da dieses von meinen Vorgänger JA- NERT (2) eingehend geschehen ist; dagegen wird die neuere Literatur am Ende die- Ser Ausführungen kritisch gewürdigt werdon. Jedoch müchte ich hervorheben, dass fast sümtliche Versuchsansteller mit geschlossenen Glasgefässen bzw. Glaskästen arbeiteten die oft noch in einen Gewächshause aufgestellt sind. Hierbei wird die Liohtintensitkt bedeutend verringert, weil die Lichtstrahlen die Glaswände passieren müssen. Heine Lichtmessungs-Versuche haben dies bewiesen. Den Kohlen- säure-Pflanzen stand vielleicht nur ein Bruchteil des ungeschwächten Tageslichtes zur Verfü; , sodass sie anomalen Verhältnissen unterworfen waren. KURZE ERÖRTERUNG MEINER VERSUCHSERGEBNISSE. | wir uns das Eindringen der Kohlensäure in die Zellen als ee ee vorzustellen. Assimiliert die Pflanze, d.h. wird aus Kohlensäure und Wasser organische Substanz. gebildet, so wird die Konzen- Dution in der Zelle geringer, und infolgedessen diffundiert Kohlensäure aus den Interzellularräumen, die durch Spaltöffnungen mit der Euft in Verbindung stehen, $52. Spirgatis, Wachstumsfaktor Kohlensäure, durch die Zeilwände hindurch. Wird nun der Kohlensäuregehalt der Luft erhöht, so muss ein lebhafterer Strom nach den Interzellularr&umen, mithin auch nach den Zel- len einsetzen, und die Cloroplasten werden zu grösseren Leistungen befähigt. Es tritt eine Mehrproduktion von organischer Substanz ein. Wir können uns so die As- similstion als eine Funktion des Kohlensäure-Gefälles' von der umgebenden Luft in ; die Interzellularräume vorstellen. Natürlich sind der Leistung der Chloroplasten , a auch bestirmte Grenzen gesetzt, zumal mit der Steigerung der: -Assimilations-Vor- günge auch eine steigende Giftwirkung verbunden ist. Die optimale Höhe des Kohlen- -säure-Gefälles wird nach meinen Versuchen wesentlich von zwei Faktoren bedingt: nämlich erstens von der der Pflanze zur Verfügung stehenden Lichtmenge und zwei- tens. von dem Kohlensäure-Gehalt der umgebenden Luft; und zwar bedingt bereits die ` Steigerung eines dieser beiden Wachstumsfaktoren eine Erhöhung des Kohlensäure- A 'Gefälles, folglich auch eine Zunahme der Assimilstions-Geschwindigkeit. Überschrei- ten sie eine gewisse Grenze, so treten Schädigungen im Wachstum auf. Wir haben 2 extreme Fälle zu unterscheiden; die ich als normalen und anomalen Zustand bezeich- nen möchte. Im ersteren Fall steht den Pflanzen das ungeschwächte Tageslicht zur Verfügung und der Kohlensäuregehalt der umgebenden Luft ist normal; im anderen Fall ist die Licht-Intensität herabgesetzt und der Kohlensäure-Gehalt der Luft er- heblich. EES Jedoch erhilet ich bei beiden Versuchsanordnungen den Höchst- d ertrag, du. De r Kohlensüuregehalt der Atmosphae- Dp roreic ht zur Erzielun p von Höüchstrterträigen. ans, wenn die Pflaonsen aan vollen Tageslto ht ^ ausgestzt werden. Diese letzte Bedingung ist, wie ich schon hervor- hob, von den meisten Forschern durchaus nicht erfüllt worden, und so haben wir uns der Erfolg ihrer Kohlensäure-Düngung zu erklären. i Ich komme nun auf die Besprechung der Spezialfälle zurück. Wir haben also bei beiden Versuchen die Optimalleistung der Chloroplaten erreicht, jedoch verschie- dene Wege benützt; einmal ist es das ungeschwächte Tageslicht, "das die Zelle zur höchsten Tätigkeit anregt und so das erforderliche Diffusionsgefälle zwischen Zel- . le und umgebender Luft herstellt. Wird dagegen die Assimilationstätigkeit durch Licht-Entzug verlangsamt, sodass die Luft in den Interzellulerrü&umen noch ständig grössere Kohlens&ure-Mengen enthält, so kann man durch Vermehrung des Kohlensäure- Gehaltes der Luft das Kohlensäure-Gefälle entsprechend erhöhen und ebenfalls Höchst- erträge erzielen. Nur darf man aus dieser Tatsache nicht den Schluss ziehen, dass der hóhere Kohlensäuregehalt das Tageslicht voll ersetzen künne. Zur Bildung von | organischer Substanz ist in erster Linie die Sonnenenergie notwendig. Ein Minimum S von Lichtintensit&t muss bei Anbau unserer Kulturpflanzen stets vorhanden sein, .um überhaupt einen Erfolg zu erzielen. Wir haben es nur mit bestimmten Wechselbe- giehungen zwischen Licht und Kohlensäure zu tun. A Ferner zeigte sich, dass das Optimum in der Kohlensüüre-Konzentration nicht | um. die ganze Vegetationszeit konstant war sondern von der Licht-Intensität, die . den Pflanzen während der Versuchsdauer zur Verfügung stand, abhieng. Überschrei- ‚tet der Kohlensäuregehalt der Luft bei einer bestimmten Licht-Intensität eine ge- wisse Grenze, so treten Vergiftungen auf. Sehr deutlich lassen dies die Versuche von JANERT (2) erkennen. Beim Kohlens&ureversuch nr. 2 wird der Hóchstertreg . schon bei einem Kohlensäuregehalt von 0,5% erreicht; bei 1% und insbesondere bei ` i 5% machen sich erhebliche Wachstumsschädigungen benerkbar. Bei Versuch nr. 4 liegt | das Optimum boi 1% und beim letzten Kohlensäureversuch erst bei 5%. - Wie sich die | Verhültnisse während der ganzen na ehe RR ton, werden wir aus meinen Versuchen ersehen, KRITISCHE WÜRDIGUNG DER JANERT'SCHEN UNTERSUCHUNGEN. Se Jfachden. ich so in grossen Zügen das Ergebnis meiner Untersuchungen vorweg ge- normen habe, trete ich in die Besprechung der JANERTschen Arbeit ein, da sie ja S die Grundlage für meine Versuche bildet. JANERT erkennt neben anderen Forschern die grosse Bedeutung des Lichtes bei der Kohlensäure-Düngung. Er stellt zunächst est e dans ARE ee der Kohjonsinro nicht konstant ist und führt dieses Spirgatis, Wachstumsfaktor Kohlensäure. 383. auf die verschiedenen Linctintensitüten, die den Pflanzen bei seinen einzelnen Ver- | Ssüchen zur Verfügung standen, zurück; und zwar steigt der Wirkungsfaktor mit zuneh- T gender Lichtintensität. 5 Da er selbst keine Lichtmessung durchführte, benützte er die Resultate der Lichtmessung von LAMBERG (3) . Jedoch sind die LAMBERGschen Tabellen nicht ganz | einwandfrei, wie ich noch später klarlegen werde. Ausserdem verhält sich nach JA- NERT die Lichtintensität im Gewüchshause, in dem er seine Versuche aufgestellt hat- te, zur natürlichen, ungeschwächten Lichtintensität wie 1 : 7. Dieses Resultat ist mit den meinigen nicht in Einklang zu bringen, denn bei meinen Messungen, die ich an demselben Orte anstellte, erhielt ich für die Lichtintensitüt im Gewächshause 50% der Lichtintensitat im Freien. | ji Der Grund für diese grosse Differenz liegt meines Ermessens in dən verschiede- nen Methoden der Lichtmessung. JANERT benützt als Lichtmesser photographisches Pa- pier, während ich Oxalsäure als Indikator verwandte. Schon LAMBERG hat auf die Nachteile der ersteren Methode hingewiesen, die ob- jektive Beobachtungen garnicht gestattet. So zeigen auch die LAMBERGschen Lichtmes- sungstabellen in ihren Zahlen, die die Lichtintensitäten nach beiden Methoden ange- ben, sehr grosse Unterschiede. Mithin ist der JANERTschen Ertragsberechung, wonach der normale Kohlensäuregehalt der Luft nur für 64% des durch Kohlensüure-Zufuhr er- Zielbaren Höchstertrages ausreichen soll, jede tatsächliche Unterlage genommen und es erübrigt sich, noch weiter darüber zu sprechen. | ENT LICHTMESSUNG. m Zu der Zeit, als ich mit meinen Versuchen begann, stand also der grosse Ein- — fluss des Lichtes bei der Kohlensäure-Düngung bereits fest. Es war nun meine Auf- . gabe, neben den Vegetationsversuchen eine genaue Lichtmessung durchzuführen. Ich. wählte dazu die von LAMBERG (3) ausgearbeitete Methode. Sie beruht darauf, dass Oxals&ure sich in Gegenwart des Katalysators Eisen am Licht nach der Formel (C00H)» = 2 COo+ Ho zersetzt. Der Umfang der Zersetzung wird duch Titrieren mit Kaliumper- . manganat festgestellt. Die Differenz des Oxalsäuregehaltes der unbelichteten und | der belichteten Flüssigkeit in ccm 1/100 normaler Kali lósung berech- 3 besserungen vornahm, will ich den vollständigen Gang der Lichtmessung wiedergeben. Die Lösung enthält in 3000 ccm destillierten Wassers 40 gr Oxalsäure und 10 gr - Kaliumferrioxalst und pflegte für 4 Wochen zu reichen. Der Titer der Lösungen schwankte zwischen 26,5 und 27,5 ccm 1/100 normaler Kaliunr ganatlósung. Je 20 n zwei 200-ccm Messkolben gebracht und in leere | tintensität, die den Pflanzen zur Verfü- Die Flüssigkeit wurde 24 Stunden dem . gun d. S d t : Mi. t i ie Kö en 48 Stun- licht nur während des letzten Versuchs liess ich die Kölbchen 48 Stur en achter Ge möglichst prozentual geringen Fehler zu erhalten, Was das Ti- irieren anbetrifft, so müssen wir zwischen unbelichteter und belichteter Flüssig- keit unterscheiden. chen, die 20 ccm der auf 200 ccm aufgefüllt | i : ihnen 10 ccm Se, in einen ERLENHEYERkolben gebracht und 10 ccm einer "cli 5 ! r EE. : T t : Loxolai e e ee der zunächst gelöst werden muss. Zu diesem Zwecke wer- den 10 ccr conc. Schwefelsäure in den Messkolben gebracht, Bei müssigem Erwärmen verschwindet der Niederschlag sehr bald. Im übrigen wird dann in derselben Weise Wie oben verfahren, nur fällt Die Anzahl der ccm weniger ver E Verde zwischen meiner und der J,AMBERGschen Lichtmessung liegt E ns lA gelben Niederschlag vollständig ausser Acht lässt, obwohl brauchter Kalium ganatlósung gibt uns die Ta- net, gibt die Tageslichtintensität an. Da ich noch einige kleine Änderungen und Ver- . ec sich durch. Zersetzung des Kaliumferrioxelates ein gel- hierbei die Zugabe der Schwefelsäure zur Probe fort. ` $84, . Spirgatis, Wachstumsfaktor Kohlensäure. er hierzu nicht berechtigt ist. Der Niederschlag bildet sich nämlich bei der Zer- setzung des Kaliumferrioxalats nach folgender Gleichung: | . 2 KzFe(C204)3 = 2 X Fo (C204) 2 + K20904 + 2 C02. | Wir .sehen hieraus, dass nur ein Teil der Oxalsäure in Form von Kohlensäure weggeht, während der andere in dem entstandenen Kaliumoxalat und Kaliumferrooxa- ` lat enthalten ist. Da wir aber bei der Feststellung des Titers dar unbelichteten Flüssigkeit die gesamte Oxalsäure berücksichtigt haben, darf dieser Niederschlag nicht vernachlässigt werden. : . Bei meinen Messungen zeigte sich, dass die Werte um 20% zu hoch wurden, wenn man den Niederschlag unbeachtet liess. Demnach müssen wir die LAMBERGschen Zah- len um 20$ verringern, um sie richtig zu stellen (siehe Tabelle unten). Ferner möchte ich folgenden Nachteil der LAMBERGschen Lichtmessung erwähnen, der uns die teilweise sehr hohen wahrscheinlichen Fehler seiner 4 täglichen Beob- achtungen erklärt. Er benützt beim Titrieren 5 ccm einer 2% Schwefelsäure, die nicht imstande ist, den Braunstein in statu nascendi zu lösen; es tritt eine ge- ringe Braunfärbung ein, die natürlich den Umschlag schwer erkennen lässt. Die folgenden Tabellen und Kurven zeigen uns die Lichtverhältnisse, denen die Pflanzen während der einzelnen Versuche unterworfen waren. Im Gewächshause, das eine doppelte Glasdecke besitzt, haben wir mır ungefähr die Hälfte der natürlich- en Lichtintensität. Die letzte Tabelle führt uns den Unterschied in der Lichtin- tensität zwischen den freien und den Glaskölbchen in den Vegetationsgefässen vor Augen, Ich konnte diese Beobachtungen leider erst im Herbst ausführen, sodass die Unterschiede nicht immer sehr deutlich hervortreten, da wir es ja nur mit klei- nen Grössen zutun gaben, die noch mit verhältnismässig hohen Fehlern behaftet sind. In der letzten Spalte dieser Tabelle ist die Lichtintensität in den freien GlaskÜlbchen gleich 1 gesetzt worden, sodass wir für den zweiten Wert 0,90 i 0,007 erhalten. Bei der weiteren Verarbeitung der Lichtmessungstabellen ist die- se Differenz von 10% berücksichtigt worden. ci d Ausserdem ist hierbei zu bedenken, dass meine Vegetationsgefässe zylindriche Forn besassen, die vielleicht eine konvexe Linsenwirkung hervorrief. Bei. ebenen Glasflüchen ist die Schwächung des Lichtes bedeutend stärker. Zur Erläuterung der Tabellen sei noch bemerkt, dass die gefundenen Werte die Lichtintensitát des vor-, hergegangenen Tages angeben. Die Spalten 2 - 4 enthalten die com weniger ver: brauchter 1/100 normaler Kaliump ganatlósung. In der 5. Spalte finden sich Prozentzahlen, die dadurch berechnet sind, dass das Mittel eines jeden Versuchs gleich 100 gesetzt worden ist. = | LICHTINTENSITÁTEN -—— m Zu Versuch nr. 1. Einzelne Beobachtungen Mittel Zahlen 2 3 4 | 5 5,9 5,6 5,75 & 0,127 125 6,0 6,4 B $ EK 1355 KS: 5,2 5,25 + 0,043 114 7,0 TAS 7,9 t 0,169 157 4,9 5,4. S21. 2.0.0865. -- 109 5,3 5,5 5,4 = 0,085 117 6,2 6,3: 6,25 + 0,043 136 7,2 7,5 7,35 + 0,127 160 5,6 6,0 5,8 t :0,169 126 3.6 3,8 Qai: X. 0,085 80 6,0 6,1 6,05 + 0,043 132 2,7 2,9 CAM. $ 0,085 61 385. k] "I Spirgatis, Wachst Mittel doodooooóooocoooooo HHHHHFHHHHHHH HH HA CA LA LinoomnosSananaonn na * ^" e ^ e ^ sin QE t9 10 (9 (9 13 tO 19 MANDEL tor Kohlensäure. Einzelne Beobachtungen Q» tO «O r4 c «P « Q0 i4 00 QU OO ei (0 O HH A - m Ll a a a - ga a - aAa ^ ` gw. M A à MO MO QQ tQ «M tO 10 UD O NHA EO EI KH ei Vi ; €ó O 4 O O19 0 4 O O cO t9 6 c9 o. La fm A a RR Zu Versuch nr. 2. : HEN N O D A 10 A QD 10 A QE KOO O co r- 19. | i (to O «t O CO r4 tO f- IO Q» e 10 ON DU Ont AN O 10 ON ME ei Bon SHEBARFKTEARLRROHRHOÄORK RA SO $4955 eg ri ed ri ried e) ri ec ri ri rd 1. i 2ROBRSRBOSRORSOSSRROSES! EIERS SHOSAMHMEBSSHEHOEBSOEAAMESED E, 0000.00000000 oOO0O0O0OOOOOOO HHHHHHHHHHHHH HH HH HH HH HN Ga 231» mn Ki K LJ ^ ^ ^ Li ^ «P iG «C QE MT an CIO. Gab «LO 10 19 e 19 10 19 «8 di € 0 (3:00 10 «9 o NJ «0 C «o w^ 10 40 tQ 10.0) QU E Er MH UO XH OQI MH «HOM «HONO LO lO BO «HONO 10 tO. S NO MO 10 10 «Hs Zu Versuch nr. 3. (O0) € c O t: c9 Orte. 0 O (I9 t- 10 t. O N € 10 H a. t a arm An e REH VIII. € Qo «eoo a ^ o^ LLL 15, VIII. 14. 15 Spirgatis, Wachstumsfaktor Kohlensäure. 386. Mittel MO M2 B2 4 C) t LO tO ba bO 102 10 10) ui M uf ai OC ai ai SH ii CO CO. 00 00 CO. OH QOO. ei ei na a ^ and ^W. e A. 0 ^ nm OOOOOOOOOOOOGCOOOOOOO HH HHH HHH HHH E HH HH HH L IN 149 10 0 12 1 VH fo. Fe €0 t3 19 10 O 1939.0 00409 EE rd cie OQ e e ec eee ecc m ee t- ) O» 4 10 €0 0) AAE 0» O N ND (D E e pm ^o^ ^ ^ ^ ^ o. ^. e ^. ^-^ pg ^ ci FL CA O1 64 nC PNE O0 OE CE I) 9. 14 Ee Einzelne Beobachtungen | €t. O Q io 10 (0 0 O OO r- I 4 O O O r- 19. ^ ^ ^» ee ge A. we. ^- nm WW ^ mr ^. 8 eieiei Qd El ed ei HO QUO) eH HI e e HERI OT Tag 20. VIII. 4. Zu Versuch nr. coocooooooocooocoooooocococoo Ge e t19 Vi M2 1N LQ &) cw (Q c» et & to to O t- O19 t9 t- (2 eL N AO T S B CO O gp a ^ ^ ^ ^ ^o^ ^ oO ^ e ^ Wo e pp ^ 0^ o^ 4 See eer ; HOHHH HHHH HH HH HH HHHH H HHH H SEET ^ ge m: o gw. m ge a. m a. nn m rd 1o 19 10 10. QE QE QE OE GEH QOL e ed QEOLHLOLOL e e e rd e O O t- qo e£ NO OO AN O e Q1 10 I9 Q9 Pe V 0 t i ^" e ^ Le GE eet e Sei geen d Spirgatis, Wachstunsfaktor Kohlensäure. te Zu Versuch nr. 5. Einzelne Beobachtungen Mittel $Zahlen. 2 u en 4 5 14. IX. 1,0 0,9 0,95 + 0,043 104 . 15 : A 1,3 1,2 1,25 + 0,043 137 16. 1,0 1,2 Ecke 3. 0,088 121 Hs. 0,7 0,9 0,8 t 0,085 88 18. 0,9 1,0 0,95 t 0,043 104 19. 1,0 1,2 1,1 + 0;085 121 20. 1.3 1,0 1,15 + 0,127 126 21. 2 0,9 0,8 0,85 + 0,043 93 22. 1,2 1,4 1,8 * 0,085 143 25. Se SÉ 1,2 1,15 £t :0,043 126 24. Be 1,0 0,9 "+ 0,085 99 25. 0,9 1,0 0,95. + 0,043 104 2t SR 1,0 0,95 + 0,043 104 UE 1,6 1,8 1,7 + 0,085 di 29.( 3 E 125 104 2d A 2,25 0,043 s | E. 1,4 1.6 1,5 £ 0,085 = | x. 1:8 1,6 1,55 + 0,043 > ug 1,4 1,5 1,55 £ 0,043 ie | | E 1,8 1,6 + 0,169 om | DE ES: iu s (1,45 + 0,043 " Lc X ES ka 1,55 £ 0,127 ‚85 1 xi | i ; : ; ge VERGLEICHENDE LICHTMESSUNG. Ciadesibchen:. frei : | im Vegetationsgefäss, Tag | einz. Beobacht. | Mittel Mittel Lichtint. en Glask. =] gesetzt. SA IX. 3,2. e DP 3,5 t 0,085 2,9 = 0,085 0,88 , 2,5 2,6 2,55 t 0,045 2,2 ,.t 0,085 0,86 DA 2,6 25. £ 0,085 Seet t. 0,045 0,90 24 | B 2,45 + 0,043 2,5 + 0,085 0,94 30. 2,8 2,9 * 0,085 2,8. 220.169 0,90 ie 2,5 2:5. £ 0,169 2405. t 0,127 0,89 e 1,6 Le £ 0,085 1,56 + 0,043 0,90 2.4 2.7. 8.56. £ 0,127 2,25 t 0,045 0,85 19 2,1 20 t 5,085 19 t 0,055 0,95 ittel 1 : 0,90 t 0,007 Spirgatis, Wachstumsfaktor Kohlensäure. 388. LTNISSE WÄHREND DER EINZELNEN VEGETATIONSVERSUCHE (1 - 5). GRAPHISCHE DARSTELLUNG DER LICHTVERHÄ B | OM CS . ES ; x : | | Se SI * A40, 22 | 24 B : Ce | | d—- M did Ze pe D : a mg - | Fo 45 Ei ik Exp e Y —— ve | ei gl ei A Spirgatis , Wachstumsfaktor Höhlensäure : ; mm 141111921. 23 27 | 29 | $ 5 RP SEEN. DE. | Ai ` i | | F ) Ck i d : x ME GUN I: MET d ^ acere toto iiie 392. Spirgatis, Wachstumsfaktor Kohlensäure. nur 3 - 4 Blätter zur Entwickelung, die geil 'enporwuchsen. Die Zuführung der Koh- :lensäure ergab grosse Wachstumssteigerungen, Mehrertráge von 100% wurden erzielt. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Versuchsreihen waren schon während des Versuchs mit blossem Auge sehr deutlich erkennbar; die Hälmchen der Kohlensäure- Pflanzen waren bedeutend stürker als,die der Normalgefässe. Die berechneten Wer- te, die sich den Beobachtungen (siehe folgende Tabell nr. 3 und Kurve III) gut anschliessen, folgen der Gleichung: log. (0,600 - y) = (0,4983 - 1) - 3,53 x. Demnach ist der Wirkungsfaktor infolge der geringen Lichtintensit&t auf 3,8 he- rabgesunken. Der ‚nächste Versuch wurde wiederum auf dem Gewächshause aufgestellt. Er wurde am 4. September angesetzt und am 28. abgeschlossen, Es war nun von vornherein klar, dass bei d i es em Aussenversuch eine Ertragssteigerung durch Zuführ- ung von Kohlensäure eintreten musste; denn die Lichtmessung ergab derartig nie- drige Werte, dass der normale Kohlensäuregehalt der Luft zur Erzielung von Höcht- erträgen nicht mehr ausreichen konnt. Diese logische Folgerung wurde auch tat- sächlich durch das Ernteergebnis in vollem Umfangs bestätigt, Das Optimum in der Kohlensäure-Konzentration liegt bei 0,5%. Über die erzielten Erträge gibt die ‚folgende Tabelle nr. 4 und Kurve IY. Aufschluss, ne berechneten Werte stimmen mit den gefundenen gut überein und folgen der Gleic Log, (0,445 - y) = (0,3424 - Er 5,2 e Der fünfte und letzte Versuch wurde im Eon chahne eher, Er brachte nichts. wesentlich Neues, sondern bestätigte nur das Ergebnis der vorigen Versu- che. Er wurde am 14. September angesetzt und am 12. Oktober geerntet. Der Unter- schíed zwischen den Pflünzchen der einzelnen does tote ud trat wieder sehr deut- lich hervor. Die angewandten Kohlensáure-i tionen und die hierdurch er- . zielten Erträge sind aus der folgenden Tabelle nr, 5 gum Kurve Y ersichtlich. Die ER passen sich den aus nachstehender yup berechneten gut an: Log. (0,500 - y) = (0,3617 - 1) - 21,83 . x. Versuch nr. P Gefüss | % Kohlen- Druck in mm Trockensubstanz der Halme in g. nr. sáure. E Hg. ; EECH | . gefunden . berechnet = | | 0,091) id 0,0000 160 0,195 0,245 t 0,0 S Cen ‚043 0,280 u 0,111) 5 0,34 d 6 0,0003 160 osp 9295 + 0,018 0,294 de 0,22 3 0,34 10 0,44 R 0,003 226 o ai 0,410 t 0,017 0,391 18 0,42 CES RE Er 0,53 ge | Dë, 20 0,05 | 760 0,49 0,510 t 0,012 0,520 Y) SÉureerscheinungen. Spirgatis, Wachstumsfaktor Kohlensäure. 393. % Kohlen- | Druck in ım Trockensubstanz der Halme in g. säure, ^ | gefunden berechnet 0,52 4 0,4 226 0,55 0,520 & 0,012 0,520 0,49 0,49 | 0,8 210 0,45 (0,450 t 0,016) 0,520 0,41 0,55 1,0 178 0,12 0,558 + 0,018 0,520 0,59 | 0,60 3 Versuch or, 2 JW 0,29 2 0,0000 160 0,22 0,270 t 0,012 0,000 3 : | 0,27 4 0,30 = 0,17 SÉ 0,0075 302 0,20 0,210 3 0,012 0,237 x4 ; 0,25 8 0,22 9 0,39 10 0.015 456 p992. 0,355 + 0,015 0,853 LI 0,55 1) 12 0,20 Se .0;49 0,42 * 438 0,03 760 eg 0,453 0,011 0, 0,44 | 0,40 3 0,5844 0,420 + 0,024 0,465 Did 180 0:251 D , 0,48 0,45 | 0,40 + 0 1,0 180 ur 0,393 0,016 „465 0,35 Versuch nr. 3. M WI 0,25 | 0,28 0,285 + 0,010 0,285 0,0000 160 365 , , 0,30 pum n n qam mte tie et m m m $94. Spirgatis, Wachstumsfaktor Kohlensäure. Gefüss | %Kohlen- | Druck in um Trockensubstanz der Halme in g. ; nr. säur®. Hg. -- ? gefunden . berechnet 5 | 0,35 , : 0,015 456 es 0,520 t 0,010 0,219 8 0,33 9 Aye 10 0,0 60 0,5 5 + 0,007 0,349 n ‚05 7 0/22 0,52 ‚007 S 12 0,35 13 0,53 | 14 0,63 | E 0,3 222 den 0,570 + 0,015 0,349 16 0,57 17 0; 58 > 1,0 310 Gen 0,625 + 0,024 0,600 y ? y 20 0,57 | 21 0,59 22 0,63 | | = 5,0 340 oleg O»59P + 0,010 0,800 . 24 0,59 | Versuch nr. 4. 0,22 ; 1 0,0058 ^ — 226 0,24 0,228 + 0,009 0,235 3 0:20. ^ WM ës d 0,25 a | AU M S | 5 0,0075 302 un 0,243 + 0,006 0,243 : € ’ 0,26 \ j E 0, 26 | zd pcd 456 Q!28 0,865 + 0,005 | 0,261 b pP 0,27 5 d | 0,34 dd SO s pio eo 2 0,308 + 0,011 0,291 | SC m | oo c uu t a : ^^. o o Ba (180. E 0,840 + 0,012 | 0,379 | ; , ; RE | : SE EE EE AE DEE Di mery 5 Ñ x ERR NET " — Gel T en a a ee ET TERES idis Gates TT dee ES e = $ MD M Ech D TE ‚en traten nach Versuchen von E. A. Spirgati&, Wachstumsfaktor Kohlensäure. 395. Gefüss % Kohlen- ; Druck in m Trockensubstanz der Halwe in g. hr. Sáure. ! Hg. gefunden berechnet 21 : | 0,44 ; | 22 0,5 270 0,44 0,437 t 0,003 0,445 23 : 0,43 Versuch nr. 5. o l : 5 0 ed j 2 0,000 160 0,25 0,270 X 0,007 0,270 3 0,26 4 0,29 5 0,30 6 0,03 760 . 0,27 0,288 t 0,004 0,290 a 0,29 8 0,29 9 | 0,46 . 10 0,5 ' zen 0,40 0,460 + 0,015 0,448 11 0,49 | 12 0,49 13 0,45 | 14 1,0 310 0,55 0,490 t 0,015 0,488 15 0,47 16 0,51 17 0,53 18 2.0 210 0,50 0,483 + 0,016 0,500 :\ 19 : | 0,44 20. ad 0,46 22 eg jr 210 0,47 0,505 z 0,013 0,500 23 = en EE | 24 0,48 VERWERTUNG DER VERSUCHE. | Überblicken wir mun unsere fünf Versuche, so erhalten wir folgendes Gesamtre- Sultat: Der Wirkungsfaktor des Wachstumsfaktors Kohlensäure ist nicht konstant; er ändert sich mit der Lichtintensität, und zwar steigt er mit zunehmender Licht- | intensit&t. Nach meinen Lichtmessungen verhielten sich die durchschnittlichen Tageslicht-Intensitäten der einzelnen Vegetationsversuche wie 4,6 : 3,9 : 2,1: LY. 0,9 und die hierzu gehórigen Wirkungsfaktoren wie 90.3 41 :-5,29 : 5,5 1 1,5 Diese Tatsache steht scheinbar im Gegensatz zum Wirkungsgesetz der Wachstuns- faktoren. Das Gesetz besagt in einem zweiten Teile, dass "der Wirkungsfaktor ei- nes Wachstumsfaktors konstant bleiben muss, ganz gleich welche Mengen eines - Zweiten Wachstumsfaktors unsern Pflanzen zur Verfü stehen" (4). Abeweichung- MITSCHERLICH (5) jedoch dann auf, wenn der be- bevor ihn die Pflanze aufnahm, in irgend einer Weise he Veränderung erfuhr. So bewirkte eine Beidüng- ` treffende Wachstumsfaktor, : und Dicalciumphosphat eine Verringerung des [^ 0 eine physikalische oder chemisch Ung von kohlensaurem Kalk zu Tri- .. , Vechstumsfsktor Kohlen Bpirgatic . eingezeichnet.) GRAPHISCHE DARSTELLUNG DER GLEICHUNGEN (Es sind nur Differenzerträ 0,03 7 0,015 ` — p. Zä ES stumsfaktor Kohlensäure. RT eA To re. stumsfaktor Kohlensäu Spirgatis, Wach | o. AI uU BE gans WD ui henrorbnez- wu MN Spirgatis, Wachstunsfaktor Kohlensäure. 5 009; 3 Wirkungsfaktors der Phosphorsäure, da sie in grósserem Unfange als bei ausblei- bender Kalkdüngung im Boden festgelegt wurde. Umgekehrt erhöhte nach den Versu- chen von PFEIFFER (6), die von E. A. MITSCHERLICH weiter verarbeitet wurden, ei- ne Beidüngung von Kochsalz zu leicht löslichen Kalisalzon den Zirkungsfaktor des Kalis, da das Natrium eine weitere Bindung des Kalis durch andere Salze verhin- derte und es so für die Pflanze aufnahmefähiger machte. Auch der Wirkungsfaktor des Wassers ist nicht konstant; er ändert sich mit dem Gehalt an Nährstoffen, die im Wasser gelöst sind. Ferner tritt eine Steigerung des Wirkungsfaktors die- Deg Wachstunsfaktors ein, wenn den Pflanzen das Wasser in den obersten Erdschich- ten dargeboten wird. Die Pflanze spart hierbei Energie, da sie nicht gezwungen ist, ihre Wurzeln in tiefere Bodenschichten hinabzuschicken. ; Ähnliche Verhältnisse müssen wir uns nun auch bei den beiden miteinander in Korrelation stehenden Wachstunsfaktoren, Licht und Kohlensäure, vorstellen. Bevor die Pflanze die Kohlensäure zur Bildung von organischer Substanz verbraucht wird dieser Wachstunsfaktor gewissermassen vom Licht hierzu präpariert. Bei glei- chem Kohlensäuregehalt der Atmosphaere ist die Assimiläationsgeschwindigkeit bei = hoher Lichtintensität grösser als bei niedriger. Im ersteren Falle wird der . Pfl&nzenzelle in der Zeiteinheit mehr Kohlensäure zustrómen. Der absoluten Koh- lensäuremenge kormt also bei grösserer Lichtintensität ein grösserer Wir wert zu, der sich eben in dem Steigen des Wirkungsfaktors äussern muss. Die Ab- hängigkeit des Wirkungsfaktors der Kohlensäure von der Lichtintensität ist nun keine willkürliche, sondern folgt ebenfalls einem logarithmischen Gesetze. Die | grüáphische Darstellung der Funktion finden wir in Kurve VI, Seite 398; auf der Abscissenaxe sind die Lichtintensitüten, auf der Ordinatenaxe die Wirkungsfakto- | ren aufgetragen. Bei den Lichtintensitüten hat noch eine Umrechnung stattgefun- . den, indem die mittlere Tageslichtintensität einer Vegetationsperiode aufgrund . LAMBERGscher Messungen gleichl gesetzt worden ist. Die von JANERT gefundenen Wir- | .kungsfaktoren sind auch in die Kurve aufgenommen; doch mussten die Lichtinten- | sitüten für die einzelnen Versuche, da sie, wie ich klargelegt habe, Unrichtig- keiten aufwiesen, nach folgender Tabelle verbessert werden: Ev deti cR ci EE Ta I. | Mittlere Tages- | Nach |Um 20 % |10$ Verdunke- | 50% Ge- | Mittel d.ganzen J liehtintensitüten | Lamberg |verrin- | lungsabzug |wächshaus| Veg.-Periode = N n^ gert. |durch d, Vege- -Abzug. l gesetzt E ! "tationsgläser ` Ta e u . Der ganzen Vege- tationsperiode 5.0. 4,0. e e T l Des 2. Versuchs 5,6 4,48 | 4,03 2,02 0,51 S NL 7 $2 $56 | 559 1,15 Gen - Dr " 1,5 lav 5 1,08 | 0,94 0,14 nes Versuches ist gemäss dem Kurvenverlauf 5,2 ganzen Vegetationsperiode 1,5 anzusetzen, Danach die Gleichung: log w= 2i - 0,3447, welche die betreffenden Maxima in folgender Weise in der Konstanten enthält: log. w = log. 150 - 2. (1,3 - 1). - Über die | Bestimmung der Lichtintensitäten i und der Wirkungsfaktoren w vergleiche dio Ta- bei "Sei 0. | | | ES E num den Werte zeigen in der Tabelle Abweichungen, doch hält es ze ht a die JANERTschen Gleichungen mit den von mir berechneten nalen umzurechnen. Die neuen Werte liegen dann vollkormen innerhalb der ende Fehler, sodass tatsächlich keine Unstimmigkeiten bestehen, Wach der Tabelle ergibt sich für die Lichtintensität 1, d.h. für die mittle- ` E eeen ichtintensität einer Vegetationsperiode in Königsberg der Wirkungsfaktor one leichte Eisenkonstruktion aufgestellt und diese mit engmaschigen Drahtgeflec 400. Spirgatis, Wachstumsfaktor Kohlensäure. Es entspricht einer Lichtintensitüt 1 ein Wirkungsfaktor w abso-| Mittlere Tageslicht- gefunden berechnet lut. |intensitát d. Vegeta- tionsperiode = 1 gesetzt 4,6 1.15 90,0 90,2 3,92 0,98 41,2 41,8 2,12 0,55 5,2 DR n, JANERT 2,02 0,51 6,0 4,7 1,75 0,43 3,9 3,9 n. JANERT 1,15 0,29 2,0 Tr Ge 0,92 0,25 1,5 1,5 n. JANERT ` 0,54 0,14 0,6 0,86 es A E 45,2. Setzen wir ihn in die Gleichung log (100 - y) = 2. 0000 =C E ein, so erhalten wir für x - 0,03 y = 95,6. Demnach werden in Königsberg bei einem Koh- lensäuregehalt der Luft von 0,05% im Freien 95,6% des durch Kohlensáurezufuhr erzielbaren Höchstertrages geerntet, mit andern Worten: Der Kohlensàuregehalt der Atmosphaere reicht bei normalen Lichtverhältnissen für die Lieferung von Maxihal- erträgen aus; denn die geringe Differenz liegt Innarhalbodes wahreachoinliehens Feblers der Beobachtungen. Ganz anders gestalten sich die Verhältnisse, wenn die Prius nicht das volle Tageslicht zur Verfügung gestellt bekommen, Unter derartigen Bedingungen wird der pflanzliche Organismus durch Erhöhung des Kohlensáuregehaltes der umge- - benden Luft zu grösseren Leistungen befähigt. In erster Linie wären hier die Ge- wüchshauskulturen zu nennen. Das freie Sonnenlicht wird durch die Glasscheiben . und ihre eisernen bzw. hölzernen Fassungen bedeutend geschwächt. Beträgt 2.B. die Verdunkelung 50% so werden nach meiner Gleichung bei normalem Kohlensäure- gehalt der Luft (= 0,03%) nur 30$ des Höchstertrages erzielt. In diesem Falle 3 würde eine Kohlens&ure-Düngung grosse Erfolge zu vérzeichnen haben. Die Mittel u. Wege zu finden, wie nun die Kohlensäure für Gewächshäuser rationell hergestellt | werden könnte, ist eine Aufgabe der Technik, die hier nicht zu erörtern ist. Jedoch können wir das Problem der Kohlens&uredüngung als gelöst betrachten. ` Die Anschauung: von BORNEMANN (8), auf die ich im folgenden einzuegehen gedenke, ist völlig haltlos, Für die breite Landwirtschaft hat die "Kohlensüuretheorie" keinerlei Bedeutung. Der Landwirt kann auf dem einmal beschrittenen Wege weiter- gehen und seinen Acker bestellen, wie es die praktische Erfahrung lehrte, bzw. ` die Wissenschaft von anderen Gesichtspunkten aus für erforderlich hält. BESPRECHUNG DER NEUEREN LITERATUR. Habe ich Bisher in der Hauptsäche meine eigenen Versuche geschildert xni sie. weiter verarbeitet, so trete ich jetzt in die ER der neueren Literatur | ein. - conc Dor. eigentliche Begründer der "Kohlensäuretheorie" ist BORNEMANN (8). Auf Grund seiner Versuche kommt er zu dem Ergebnis, dass durch Erhöhung des Kohlen- s&uregehaltes der Luft die Erträge unserer landwirtschaftlichen Kulturpflanzen bedeutend gesteigert werden können. Er stellt neue Regeln für die Ackerbestellu: |. auf, nach denen der Stalldünger als Kohlensäurequelle dienen soll. Leider ver- — gisst BORNEMANN (9), dass er es bei seinen Versuchen mit anomalen Lichtverhält- nissen zutun hat. Wenn auf dem ausgewählten Platze zum Schutze der Kulturen ei- eo überzogen wird, so ist es klar, dass den Pflanzen mr ein Bruchteil des s unge- . m Mageslichtes zur Verfügung stand. Die SERIES LEMON NO Spirgatis, Wachstumsfaktor Kohlensäure. 401. säure-Zufuhr ist damit leicht erklärlich und stellt nur eine Bestätigung unserer Versuchsergebnisse dar. Was die Ackerbestellung nach BORNEMANNschen Grundsätzen anbetrifft, so ist hier zu sagen, dass nicht allein der Wachstunsfaktor Kohlen- sáure variiert wird, sondern es werden ganz andere Wasserverhültnisse geschaffen, da der nicht untergepflügte Dünger die Verdunstung bedeutend herabsetzt.. Auch die physikalische Beschaffenheit des Bodens erleidet eine grosse Veränderung, inso- fern der Boden nicht durch Regen zusammengeschlänmt wird, sondern unter dieser Schutzschicht lockerer und damit Wasserhaltiger bleibt! Bei einer derartigen Ver- suchsanordnung ist es daher sehr schwer, eindeutig festzustellen, auf wolchen Wachstunsfaktor die Ertragsunterschiede zurückzuführen sind. ` LEMMERMANN (10) erkennt diese Schwierigkeiten und versucht den Wachstumsfak- tor Kohlensäure möglichst zu isolieren. Er führt genaue Topf- und Feldversuche durch und findet, dass vei Volldüngung nit künstlichen Düngemitteln weder die Bei- gabe von Stalldünger noch die von Gründünger die Ernten erhöhen, auch dann nicht, wenn der Stalldünger als Kopfdünger gegeben wurde. Die Kohlensäurewirkung konnte nicht :eintreten, da den Pflanzen ungeschwächtes Tageslicht zur Verfügung stand. Eine weitere Bestätigung unserer Resultate bringen die Versuche von GERLACH (11). Einige seiner Versuchsergebnisse will ich bier anführen: Lx Erträge in % der Versuche Versuchspflanze im Glaskasten im Freien | ohne C09-Zu- mit CO2-Zu- fuhr T Hafer “or : 100 115 108 Weisser Senf. 100 118 lll Tagetes 100 131 119 Phlox -100 n AAT 141 Blaue Lupinen Sos 100 114 | Se kO Buschbohnen -100 IMP 160 Mais (s ch 100 107 "188: Wir sehen aus dieser Tabelle, dass die Kohlensäure-Zufuhr gegenüber den Nor- nalgefüssen in den Glaskästen ertragssteigernd gewirkt hat; jedöch weien die Gefässe im Freien ungefähr dieselben Mehrerträge auf. Diese Tatsache sagt uns, dass der Lichtentzug das Wachstum der Pflanzen schädigend beeinflusst hat. Die Zelle wurde nicht zur höchsten Assimilationstätigkeit angeregt, sodass das Dif- fusionsgefälle nicht das Optimum erreichte. Kohlensäurezufuhr und ungeschwächtes Tageslicht beseitigen in gleicher Weise diesen Übelstand. Demnach scheinen Koh- ` lensáure und Licht bis zu einem gewissen Grad sich ersetzen zu kónnen. Nühere An- . gaben hierüber habe ich bereits am Anfange meiner Ausführungen gemacht. Wir haben nen deuten die grossen Ertragsdifferenzen darauf hin, dass das Optimum in der Kohlensäure tration noch nicht erreicht ist. . HARDEN (12) , der das Problem der Kohlensäure-Assimilation mehr vom botani- schen Standpunkte aus erforschte, teilt uns als Ergebnis seiner Untersuchungen mit, dass "sowohl eine Erhöhung der Lichtintensität wie eine solche der Kohlen- 'säure-Konzentration einen Anstieg der Assimilationsgeschwindigkeit bedingt". Beim ersten Blick scheint dieses Resultat mit dem unsrigen völlig übereinzustimen. Dringen wir aber tiefer in die HARDENsche Arbeit ein, und wenden wir auf seine Resultate das Wirkungsgesetz der Wachstumsfaktoren an, So erhalten wir ein ganz anderes Bild. Nach HARDER fällt der Wirkungsfaktor der Kohlensäure mit steigender Lichtintensität, und hohe Kohlen e-K trationen geben bei hohen 402. Spirgatis, Wachstumsfaktor Kohlensäure. Lichtintensitäten die grössten Assimilati geschwindigkeiten, mit andern Worten: gerade das Gegenteil unserer Resultate. Die Gründe hierfür liegen in seiner Ver- suchsanordnung, die sich m. E. zu weit von den natürlichen Wachstumsbedingungen unserer Pflanzen entfernt hat. Er bemützt als Lichtquelle elektrisches Licht, des- AB sen Lichtstrahlen cine andere Wellenlünge als die des Sonnenlichtes besitzen, al- so auch eine ganz andere physiologische Wirkung auf die Pflanze ausüben dürften, Fin weiterer Nachteil der HARDENschen Versuche liegt darin, dass sie sich nur ü- ber eine sehr kurze Zeitspanne erstrecken, Es ist sehr leicht möglich, und ich nehme es mit Bestimmtheit an, dass bei hohen Kohlensäure-K trationen und hohen Licht-Intensitüten im Laufe lüngerer Beobachtungsdauer Vergiftungserschei- nungen aufgetreten würen, die aber bei einer Versuchsdauer von 20 Minuten nicht gefasst werden können. Schon JANERT fand, dass mit steigender photosynthetischer Leistung auch eine steigende giftige Wirkung ausgeübt wird. Zum mindesten hätten die Versuche, die HARDEN miteinander vergleicht, über die gleiche Zeitspanne aus- gedehnt werden müssen. Wenn er bei niedrigen Konzentrationen 120 Minuten, bei ho- hen dagegen nur 20 Minuten beobachtet, so sehe ich hierin einen Versuchsfehler. Dieser Einwand wird auch nicht durch die Beobachtungen, bei denen allein der Zeit- faktor variiert, widerlegt; denn die angewandten Variationen sind viel zu gering. Meines Ermessens wird die Assimilations-Geschwindigkeit bei ausgehungertem Mate- rial, mit dem wir es hier zutun haben, in der ersten Zeit bis zu einem gewissen Höchstwert ansteigen und ihn bei normalen Verhältnissen beibehalten. Bei hohen. Konzentrationen werden allmühlig Vergiftungserscheinungen auftreten, die schliess- - lich das Objekt zum Absterben bringen. Die HARDENschen Versuche tragen wohl da- | zu bei, das Problem der Kohlensäure-Assimilation zu erhellen, doch ist eine Über- tragung seiner Resultate auf unsere Kulturpflanzen unmöglich. rove "Meine Ergebnisse werden auch durch einen Versuch von BENEKE (13) bestätigt. Er stellt mit llilfe der Blasenzählmethode fest, dass eine hohe Kohl áurekonzen- tration bei schwachem Licht eine bedeutend gróssere Assimilationsgeschwindigkeit als bei hoher Lichtintensität bewirkt. ; | Als letzte grössere Arbeit auf dem Gebiete der Kohlensäuredüngung ist FISCH- ERs (14) "Pflanzenbau und Kohlensäure" zu erwähnen. Neben zahlreichen eigenen. Versuchen bringt FISCHER eine Zusammenstellung der Versuchsergebnisse vieler an- derer Forscher. Ebenso wie BORNEMANN stellt er die Theorie auf, dass durch Erhö- hung des Kohlensäure-Gehaltes der Atmosphaere die Erträge unserer landwirtschaft- lichen Kulturpflanzen bedeutend gesteigert werden können. Die einzigen Versuche, die imstande wären, diese Hypothese zu bewiesen, sind die Freilandversuche von RIEDEL (15). Letzterer verwendet Kohlensäure, die durch Reinigen der Hochofen- Abgase hergestellt wurde. Jedoch sind die Ertragsunterschiede wohl lediglich ‚auf die Bodenverschiedenheiten des Versuchsfeldes zurückzuführen. Selbst FISCHER P. "teilt nit, dass das Freiland für streng vergleichende Versuche sehr wenig geeig- » met ist. Seine eigenen Versuche sind in Gewächshäusern durchgeführt worden y ; sungen gemacht werden. bestätigen hier nur unsere Beobachtungen. ZUSAMMENFASSUNG. Zum Schluss seien die Ergebnisse meiner Untersuchungen noch ‘eirmal zusamm- engefasst: Rd Env 1. Der Wirkungsfaktor des Wachstumsfaktors Kohlensäure ist nicht konstant; ` er steigt mit steigender Lichtintensität. a 2 2. Daher müssen bei Koblensäure-Vegetationsversuchen stets genaue Lichtmes- 3. Der Kohlensäuregehalt der Atmosphäre reicht in unserm Klima béi normalen | Lichtverhältnissen zur Erzielung von Hóchsternten aus. Unsere Kulturpflanzen har "ben sich also aüch hinsichtlich des Kohlensäure-Gehaltes der Luft "akklimati- - siert". Steinecke, Limonitbildende Algen. 403. LITERATUR-VERWEISE. (1) FISCHER in FFÜHLINGs Landw., Ztig: 1916. p. 234, (2) JANERT in MEZ Archiv I (1922) p. 166 - 176, 201 - 209. = (3) LAMBERG in WEZ. Archiv II 1922) SE - 217. — (4) E. A. MITSCHERLICH, Bodenkunde, Berlin 1920, p. 4. s MITSCHER- Bl, l.c. p. 2237 924. = [B] PRUTIN, Hittoil. d, Landw. Inst. d Univ. Bres- lau JII (1905) p. 975. - (7) MITSCHERLICH, l.c. p. 210 - 211. - (8) BORNEMAI E Kohlensáure und Pflanzenwachstum, Berlin 1920. - (9) BORNEMANN in Mitt. Deutsch Landw.-Ges. 1920. - (10) LEMMERMANN in Mitt. Deutsch. Landw.-Ges. 1920. p. 693 = 695. - (11) GERLACH in Mitt. Deutsch. Landw.-Ges. 1919, p. 79 und 1920, p. 371. = (12) HARDEN, Kritische Versuche zu BLACKMANNs Theorie der "begrenzten l'aktoren* bei der Kohlens&ure-Assimilation, 1921. - (13) BENEKE, Beiträge zur Kohlensäure- asimilation, 1921. - (14) FISCHER, Pflanzenbau und Kohlensäure. Stuttgart 1921. - (15) RIEDEL in FISCHRs Pflanzenbau und Kohlensäure, p. 49 - 50. , Linonitbildende Algen der Neide-Flachmoore. Von Fr.'STEINECKE (Königsberg Pr.). . Als Gegenstück zu seinen Untersuchungen der Algenvegetation Ostpreussischer Hochmnoore begann Verfasser im Sommer 1921 eine algologische Bearbeitung des in Masuren gelegenen grossen Neide-Flachmoors. Die Untersuchungen, die eine forma- tionsbiologische Gliederung des Gelündes nach dem Mikrophytenbestand erstrebten, konnten nicht abgeschlossen werden, doch zeigten sie u.a. eine gewisse Bedeutung der Algen bei der Bildung des Raseneiseflerzes. | Das Neide-Flachmoor bei Neidenburg an der Südgrenze Ostpreussens ist geo-mor- phologisch ein Flusstalmoor und erstreckt sich etwa 40 km lang und 1 bis 2 kn breit zu beiden Seiten der Neide und ihrer Nebenbüche. Unter dem schwarzen Flach- noortorf liegt Sand, der Torf selbst ist nit stellenweise starken Lagern von Ra- Seneisenerz .= Limonit (Leimon griech. = Sumpfwiese) durchsetzt, das bis zu den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts im benachbarten Kreise Johannisburg eus.ühn- lichen Moorgebieten hüttentechnisch verarbeitet wurde. Untersucht wurden in erster Linie die Teile des Moors, die sich südwestlich von Stadtwalde Neidenburg hin erstreckten. Aus diesen Flachmoorwiesen nimmt Sallusker Fliess, ein Nebenbach der Neide, seinen Ursprung. Durch Gräben und in den letzten Jahren intensiv betriebenes Forfstechen ist das Gebiet trockener ge- worden; die Mehrzahl der Algen vegetiert demgemäss in den Torfstichen und Gräben. CIIARAKTERISTIK DER ALGENFLORA IN DEN STICHEN UND GRÄBEN. In dem braunen Wasser dr frisch gestochenen Stiche fehlen naturgemäss höhere Pflanzen; auch die Algenvegetation ist noch dürftig. Regelmässig findet sich Trachelomonas volvocina neben Cryptomonas ovata, ab und Zu eine Wasserblüte von Chilamydomonas pluvialis. Dazwischen wenig Diatomeen (Mi- ischia palea, Gomphonema parvulum u.a.) und Mesotaenium chlamydosporum. sud i1. uas iroi jebnrigon T or Toti- h en ha- ben sich bereits höhere Pflanzen angesiedelt, und zwar findet sich meist im ei- nem Stich eine Art dominidrend. Es gewährt einen eigenartigen Anblick, den einen Stich erfüllt zu sehen von Elodea canadensis, einen zweiten daneben von Utricu- ' daria vulgaris, einen dritten nur von Ceratophyllum, einen vierten von Hy prum. Jluitans ainin fünften voll von Chara. Schnelle und reichliche Vermehrung in dem Yährstoffreichen Substrat lassen den ersten Ansiedler den ganzen Stich für sich inanspruch nehmen. Ähnlich schnell besiedeln Fadenalgen einen Torfstich, der dann Wetten von Spirogyru, Mougeotia oder Cladophora fest in Reinkultur beher- bergt, Die mikroskopische Algenflora ist reichhaltiger: Cryptomonas, Fuglena- eich Steinecke, Limonitbildende EE und Trachelomonas-Arten überwiegen neben Oscillaria limosa, Closterium-, Cosma- . rium-Arten, Diatomeen und Chlamydomonaden. | älteren Torfstichen tritt eine Vermischung der ein- zelnen höheren Wassergewächse ein, Sumpf- und Verlandungspflanzen (Glyceria aqua- tica, Carex Pseudocyperus, C. pannicülata, Lythrum, Epilobium, Typha u.s. w.) kom- men hinzu. Die Algenflora ist ungefähr die gleichö wie in den jüngeren Stichen, jedoch‘ artenreicher. Schizephyceen (Nostoc, Tolypothrix, Oscillaria) und in den Watten der Grünalgen zahlreiche Diatomeen dominieren. Dazwischen reichlich Infu- sorien und Rotatorien. Wo ein Hypnetum die Verlandung bedingt, finden sich als Begleiter die Diatomeen Pinnularia viridis, Nitzschia vermicularis und Zhopalo- dia gibba. iun Langaaımı LAN EROBERN Torir räben wachsen Cladophora und Conferva, in ihrem Fädengewirr eine ehe reichhaltige Diato- meen-Vegetation (besonders zahlreichFrogtlhria" virescens,.Melosira varians, Syne- dra amphirhynchus, S.. Vaucheriae, S, acus, Cooconeis ‚placentula, ea ventri- cosa). S nierende Torfgräben zeigen häufig einen Belag mit‘ Ht. schleimigen En A a bedingt durch Leptothrix ochracea Da- zwischen neben reicher Infusorienfauna wenige Diatomeen (Synedra, Stauroneis, Navicula, Gomphonema, Nitzschia und Eunotia). Auf den Fisenockermassen oft blau- grüne Überzüge von Oscillaria princeps oder dunkelgrüne von Vaucheria terrestris. Zwischen Oscillaria nur Diatomsen, zwischen Vaucheria auch einige Desmidien aus. - den Gattungen Closterium und Cosmarium. In denselben Gräben ferner Watten von’ ` Conferva mariialis, Microspora abbreviata und Spirogyra crassa. Im Plankton des Wassers Euglenen und Trachelomonaden neben farblosen Konaden und Bakterien. Ausser Cryptomonas ovata ist in dem ganzen Flachmoorgebiet keine einzige Al- ge zu finden, die in den Ostpreussischen Hochmooren acque DIE ABSCHEIDUNC DES EISENS. Der erwähnte keine ‚schleimig-gallertige Eisenockerschlamm besteht aus den rötlichgelb gefärbten Gallertscheiden des Bakteriuhs Leptothrix ochracea Egs Auch eine Anzahl Algen und grüne Flagellaten zeigen an ihren Zellmembranen die charakteristische rostgelbe Eisenfürbung. Da ferner die Bildung des Eisenoxyd- hydrates durch Oxydotion mit Hilfe des Luft-Sauerstoffes vorkommt, lassen sich : folgende 3 Arten der Oxydhydratbildung aus dem busto Eisen des Flachmoorwas- = sers unterscheiden: | 1l. 0xydation durch don Sauer t of dör: u Das Wasser der frisch gestochenen Torfstiche überziéht sich an eisenreichen Stel- len nach kurzer Zeit mit einem irisierdenden Häutchen von Eisenoxydhydrat. Dassel- be Häutchen kann an quelligen Stellen des Moores beobachtet worden, wenn der ... Tritt des Fusses das i Levy eindrückt und das hervorquellende Wasser mit der lLuft.in Berührung kommt. i 0xydation.durch -E &kterien. - Leptothrix oc cea, das typische Eisenbakterium, erzeugt allein jene wolkigen, ern Bisen- ockermassen. Beshalb wird die Bildung des occ ass PU Ta von einigen Autoren |... fast ausschliesslich auf dieses Bakterium zurückgefüh e 2. 0x yation dureh Algen, SECH sind Eisenablage- T rungen in den Gallertscheiden einiger Schizophyceen, ferner in den Panzern zahl- ^ reicher T?rachelomonaden sowie an der Xehbran mancher Closterien. Dio Abscheidung des Oxydhydrates aus dem eisenheltigen Wasser wird bei den Algen bedingt durch | en Assimilations-Sauerstoff, der eine Oxydation des Eisens herbeiführt und das . Produkt an der Zellmembran, der Austrittsts]le des Sauerstoffes, sich niederschla- . gen lässt. : Lë Folgerde Algengruppen aus dem Neidemoor zeihen mehr oder weniger starke Eisen- rung: a. Flagellaten. - Anthophysa vegetans hat je nach dem Alter gelb bis braun- rot eier: Scheiden. Cryptomonas ovata in den stagnierenden Torfgräben M 3 y ; I 5 / : . Puscifera forma gehören; Spitzte Name gehört aber am be Ruppert, Ophrys fuciflora x mıscifera. | 405 Ee #enhranen. Desgleichen Malena iridis: dis Hotabolie erscheint dam bei die- ser Art sichtbar geiert, Zuglena spirogyra ist in alten Exemplaren dunkel rot- i Trachelomonas , ga, hispida und armata führen gleichfalls in den Meilen beet Elan ER dass die grünen Chromatophoren durch das Dunkelrotbraun des Panzers oft kam Zu erkennen .sind. ; i b. Schizophyceen. = Die in Rasen oder Kolonien auftretenden Blaualgen Lyng- bya. ochracea, Soytonema tolypothrichoides und Tolypothrix lanata zeigen starke Einlagerung von Eisen und Braunfärbung der älteren Membranen. c. Conjugaten. ~ Gewisse Flachmoor-Closterier. (die Arten des eisenfreien Hoch- moors nie!) besitzen als alte Exemplare stets eine rostrote Pàrbe der meist ge- streiften Membranen, Beobachtet würden derart gefärbt Closterium Halinvernianum QC. Zunula (var. coloratum, eine überflüssigerweise benannte, durch Eiseneinla- gerung bedingte Form), Cl. striolatum, Cl. costatum, Cl. Pritchardianum. Ferner zeigen schwächere Rostfarbe Cosmarium Botrytis, Staurastrum Reinschii undMeso-- taenium. chlamydosporum Desgleichen Zygnema stellinum. | d. Confervoideen. - Starke rostrote Fárbung der Zellmembranen besitzt Confer- va martialis, in schwächerem Masse Microspora abbreviata, beide untergetauchte Flocken in stagnierenden Torfgräben bildend. : Eine An- bzw. Einlagerung von Eisen wurde nicht bemerkt bei Spirogyra, Vaw- Cheria und Dscillaria, obgleich Sp. crassa, V. terrestris und 0, princeps mehr- mals dicht neben den Eisenockermassen der Leptothrix gefunden wurden. Ferner wa- ren sämtliche beobachtete Diatomeen rostfrei. Worauf dies ungleiche Verhalten bei der Eisen-Abscheidung zurückzuführen ist, bedarf der weiteren Untersuchung. Die Beobachtungen zeigen aber, dass den Algen eine wenn auch nebensächliche Bedeutung bei der Oxydation des gelösten Eisens zu- komt. Die Oxydation geschieht durch den Assimilations-Sauerstoff unter gleichzei- tigem Niederschlag des Oxydhydrates an den Zellmembraner. Durch Überlagerung mit Torfmassen gehen dann im Laufe der Zeit die Oxydhydratmengen in eigentliches Ra- seneisenerz über. ES Ophrys fuciflora x muscifera. Von JOS. RUPPERT (Saarbrücken). Ophrys fuciflora x muscifera = Ophrys devenensis Reiéhb. fil. Icon. XIII F G (1851) p. 87 I, Fl. d, Schweiz, ed. VETTER, p. 84; CAMUS et- LEGRAND in Bull. soc. bot. Fr. (1903) p: 113; DE KERSERS in Bull. soc. bot. Fr. 1905; KOCH, Syn. (1899) p. 267. - 0. musoifera x fuciflora Gremli l. c. ; ASCHERSON et GRAEBNER, Syn. III p. 636. - 0. muscifera x Arachnites Cam. et Legr. 1. C. - 0. fuciflora X myodes Rchb. fil. l. c. - 0. apiculata Rchb. fil. ? Icon. XIII, tab. CCCCLIV, f. 1 - 4, non I. C. SCHMIDT. - 0. myodes x Arachnites ? Richter, Pl. Eur. I 1890) p. 265. ' 5 i : : z r queue bedarf es zunächst einer Erläuterung. REICHENBACH bildet - in seiner Iconographie auf Tafel 102 unter I zwei verschiedene Bastarde ab. Aus d D H E T E die dem i ich aber, dass die Fig. 1, 2, d und 4 zur Ophrys devenensis, Fi ERE a 9 jedoch zur Ophrys apiculata I.C. Schmidt = 0. aranifera x Em letztgenannte stammen von Holderbank bei Aarau, erstere i : TICH | hid. d, deutsch. Flore 1851, p. 103 von : Bex (vide REICHENBACH, Orc e de ; $ M» icr D a nur mit der devenenser Pflanze zutun, die in der Fol- ge dann zuweilen fälschlich (CAMUS) 0. apiculata Rchb, hiess. Dieser etwas zuge- T sten in die Versenkung, zumal eine weitere Ophry8 Gapiculüta. nämlich RICHARD in Ann. Mus. IV, p. 55 (die REICHENBACH bei der 0. yu- eiflora unterbringt) die Confusion erhóhen kónnte. | | ee Fund des Bastardes machte nun offenbar REICNENBACH fil. Er fand 7 406. 4 Ruppert, Ophrys fuciflora x muscifera. Exemplare bei Les Devens im Waadtlande am 26. Mai 1843. Die Pflanze wurde damn von Dr. FELLENBERG (Herb. DUTOIT-HALLER) wahrscheinlich an gleicher Stelle wie- dergefunden, wenigstens ist les Devens bei Bex l.c. angegeben.(Nachtr. v. M. SCHULZE in Österr. bot. Ztschr. 1899, p. 9). - Im Jahre 1914 gelang es mir end- lich, die Fundstelle wieder aufzutun; ich fand 2 Rxenpiaro unter den Eltern, Or- chis ustulatus, O. militaris und Aceras anthropophöra !). Bin weiterer schweizer Fundbezirk findet sich bei Aarau. Dr. KELLER in Aarau i teilte mir brieflich die Fundstellen mit: l. Auenstein bei Wildegg, linkes Aarufer, Ende der 1870er und Anfang der 1880er Jahre, meürere Jahre hintereinander; leg. Pfarrer STRAEHL, vide herb. Aarg. Museum, herb. Dr. MÜHLBERG; ferner MÜHLBERG, Standorte der Gefässpflanzen des Aargaus p. 215, zu nr. 362. : 2, Windischen Schachen bei Brugg, am 5. VI. 1906"^1leg. MEYER-DARCIS. Icon.: Dr. KELLERs Aquarelle. - An franzósischen Funden erwühnt CAMUS die von: Cher, La Chapelle saint Ursin; Meuse, Saint Mihiel. i | Für Deutschland wurde der Bastard zuerst entdeckt bei Pfullingen in Württen- berg (u. zwar in der sog. Wanne, MAX SCHULZE mündlich) von VÖCHTING und WINKLER (cf. SCHULZE, Nachtr. IV (1902) p. 57). Es wurde nur 1 Exemplar gefunden, das 6- blütig war; M. SCHULZE erhielt die beiden oversten Blüten in Alkohol2). Die unte- ren Blüten befinden sich unter Alkohol im bot. Institut Tübingen. - Die Priori- tät der Entdeckung scheint übrigens dem Dr. ELWERT in Reutlingen zuzukommen; AD. MAYER schreibt nämlich in: Abnormitäten, Varietüten u. Bastarde unserer Ophryde- en (Jahresber. d. Ver. f. Naturk. i. Württemb. LXXII (1916)) unter Ophrys arach- nites xmyodes : "Zu bemerken ist, dass dieser seltene Bastard schon 5 Jahre vor- her von Dr. ELWERT-Reutlingen gefunden und von ihm seither beobachtet wurde. Wie eich dasselbe Exemplar verändert hat, gibt Fig. 6 (leg. Juni 1915) 1.c. wieder". MAYER glaubt, dass die VÖCHTINGsche und die ELWERTsche Pflanze aus derselben Knolle stammen, dass sich aber.in wenig Jahren eine merkliche Differenzierung in. den morphologischen Verhültnissen der Blüte herausgebildet habe. Dem kann ich nicht beipflichten. Ich habe jahrelang Orchideenbastarde, die ich in den Saarbrü-. cker Zuschelkalk verpflanzt hatte, genau kontrolliert; Orchis Spurius Hchb. (= miliíaris x Aceras anthropophora) hat sich innerhalb 6 Jahren durchaus nicht ver- ändert, ebenso wenig wie Ophrys aranifera x Scolopax in den 5 Jahren ihres hiesi- gen Bestehens. Man muss vielmehr annehmen, dass den Findern 2 selbständige Pflan- . zen vorlagen. Dies wurde denn auch in der Folge bestätigt, indem Dr. ELWERT mir briefl. mitteilte, dass er den Bastard nicht in der Wanne sondern am Cielsberg | gefunden habe. x: : ; —-. Sach diesen ersten Funden waren die Augen der Deutschen Floristen offenbar " auf diesen seltenen Orchideenbastard eingestellt. Jedenfalls mehrten sic! die Ent- deckungen in ganz erfreulicher Weise, Da wo: der Lech mit seinen grauen Kalkgewäs- serri die bayrische Hochebene durcheilt, bei Augsburg, scheinen für Ophrydeen äus- |J . gerst günstige ökologische Verhältnisse zu herrschen. Hier war es der Scharfblick | /. GERSTLAUERs (jetzt Staasanwalt in Deggendorf), dem die Pflanze nicht enging (Mitt. Bayr. bot. Ges. III (1915) p. 242 m. Abbild.); auch noch in neuerer Zeit hab | 5 GERSTLAUER den Bastard bei Aumühle in der Augsburger Gegend gefunden (vergl. 49.5 = Ber. d. Naturw. Ver. f. Schwaben u. Neuburg 1919, p. 254). - Auch in Baden wurde ` |. dieser Bastard durch die Gebrüder ZIMMERMANN nachgewiesen. C. ZIMMERMANN fand ihn 1) Um eifrigen Orchideenfreunden Enttäuscheungen in der so teuren Schweit zu er- | sparen, gebe ich ausnahmsweise den Standort genauer.an: Er liegt im Bann von Fe- nalét, aber kaum 30 m über der Strasse, die von La Forêt nach Devens führt und . ist zugänglich auf dem untersten Fusspfad, der rechts von dem Steig Devens-Fena- -~ let durch die Hänge führt; in nächster Nähe ein Mast der elektr. Leitung und — . Dorfhàuser. - 2) Ich sehe noch jetzt im Geiste das kleine Glas mit den durch den | Weingeist mazerierten, natürlich gänzlich farblosen Blüten auf dem Arbeitstisch ` . des jenenser Orchideologen stehen. Er war nicht wenig stolz auf diesen Besitz, J Stattete mir aber, liebenswürdig wie stets, eine Zeichnung des so seltenen Ob- ` "à jekts zu entwerfen. e ak AE RE Ee Ruppert, Ophrys fuciflora x muscifera. 407. nàmlich am Schienberg bei Freiburg und W. ZIMMERMANN beschrieb ihn dann in; Neue Beobachtungen üb. d. Orchid. Badens, in Mitt. Bad. Landesver. f. Naturk. 1911 B. 49. - Auch aus Wien erhalte ich die Meldung, dass Ophrys fuciflora X muscifera in den letzten Jahren in der Umgebung von Wien aufgefunden wurde (1eg. FLEISCH- MANN). Auch hier waren einige Formen des Bastardes abzugrenzen, die sich wohl un» Waren es bislang nur immer einige wenige Exemplare, die in Frsceinung traten, so verblüffte umso mehr der im Jahre 1916 von W. FREIBERG bei Zweibrücken aufge- tane Fundplatz durch Quantität und Formverschiedenheit seiner Bewohner. Hier die Frequenzi&te des alljährlich kontrollierten Ortes: 1915: 28; 1916: 14; 1917: 0; 1918: 20; 1919: 3; 1920: 7; 1921: 0 Exemplare. . Das numerische Zurückgehen in einigen Jahren bedeutet glücklicherweise noch kein Erlöschen; daran tragen Schuld Dürre oder auch Spätfröste, Eintreiben von Vieh in den Bestand und am meisten wohl die brutal-sinnlose Tätigkeit der "Wilden" ` Botaniker, die móglichst.dicke Sträusse binden, wahllos aus Ubiquisten und Königs- , | kindern. Interessant ist, dass am pfál&er Standort das eine parens, die O. Fuci- v Flora, fehlt. | .. ; Bevor wir den Diagnosen näher treten, muss vorausgeschickt werden, dass die- se Mischlinge eine Mannigfaltigkeit der Blüten in Form und Färbung aufweisen, die : geradezu erstaunlich ist; die den Laien verwirren kann, den Kenner aber entzückt. . Es ier nicht gerade ausgeschlossen,. aber doch ziemlich selten, 2 - 3 einander vól- —. lig gleiche Vertreter herauszufinden. Diese reiche Differenzierung wird" indessen verständlich, wenn wie uns die 4 Typen unserer mitteleuropüischen Ophrys-Arten vor Augen halten. Zwischen der schlanken, schmalen, verhältnismässig kleinen Lippe ‚der Ophrys muscifera, der Fliege, und der ungleich grösseren, breiteren, flache- ren der 0. fuciflora, der Hummel, liegen weit mehr Zwischenstationen als bei den anderen. Es ist ein langer Weg von dem nahezu fehlenden, stumpfen Connektiv auf zur Lippe sehr stumpfwinkelig stehender Griffelsäule der 0; muscifera bis zum Spitzen Vogelschnabel der 0. /ueiflora vorgestreckt von einer Säule, dig recht .Winkelig zur Lippe steht. Und von den grünen, Kelchblattartigen äusseren Perigon- e blättern der 0. muscifera bis zu den fast 3mal so grossen, weissen oder rosenro- "og ten Hüllblättern der 0. fuciflora muss es viele Übergänge geben. Nach dem Forge- — — Sagten ist es leicht erklürlich, dass es eine ganze Menge von Diagnosen hier geben mss; bezüglich der Hauptkriterien lehnen sie sich aneinander an, unterschiedlich Sind sie indessen durch t irrelevante Auswirkungen entfernteren Grades. Um nicht P^ iu ermüden, und das Bild möglichst klar zu halten, greife ich aus der Fülle der . Diagnosen nur solche heraus, LEE scharf umrissenen Zügen eine | j i ie unseres Bastardes đarstellen. | die | = uns BE An nt ist eine etwas gedrängtere Wiederholung derjenigen REI- CHENBACHs und lautet (cf. Orchidaeeen 27, 4): Tracht der UD, muscifera. Ähre wenig- ‚blütig. Aussere Perigonblätter länglich, nach der Spitze hin verschm&lert; seitli- che innere Perigonblätter zungenförmig, schmal lineal, kürzer als die äusseren, - "besoners nach vorn hin samtig; alle gelbgrün. Lippe .länglich viereckig, mitunter | Sehr ugleichseitig, bis auf die Zeichnung dunkelbraun, fast schwürzlich, unge- . teilt oder + deutlich dreilappig, an der Spitze Zlappig, ohne oder mit samtigbe- E. Hairtem Spitzchen zwischen den beiden Lappen, an ihrer Basis zuweilen mit 2 Hóck- - ec versehen, mit der samtigen Bekleidung der 0. muscifera; die Zeichnung be- u © findet sich am Grunde der Lippe und besteht aus 2 kahlen, bläulichen Längslinien, | T "welche:an ihrem vorderen Ende durch eine ebensolche Querlinie verbunden sind. Nar- ` ` Denhöhle mit sehr angeschmllenen Rändern; Staubbentel schmal, lang, schlanke." ` E An dieser Diagnose vermisse ich Angaben über die so wichtige Stellung der Grif- P fostulo zur Lippenebene und über die Form des Schnäbelchens; sonst ist die Bee Schreibung kurz, klar und treffend, wenigstens was die nach 0, muscifera neigende ` Bastardform angeht. Sie scheint auch CAMUS (Monogr. 988 ODIO, Paris 1908, p. - 304) massgebend gewesen zu sein, der sie in gekürzter Form — und mit einem lapsus S dies Ehörästrare wiedergibt. Er schreibt nämlich: "labelle V es avec dessins d'un | brun foncé ou noir&tre, mini ...". Die Zeichnungen der infrage stehenden Ophrya- T rten find See beiläufig gesagt, erst milchweiss oder gelblich, denn bláulich ` 408. Ruppert, Ophrys fuciflora x muscifera. bis grünlichgelb und in der Folge ins Violette und Fahlbraune übergehend, nicht aber durchgehend dunkelbraun oder schwärzlich. Da liegt doch die Vermutung. nahe, dass SCHULZEs "Lippe ... bis auf die Zeichnung dunkelbraun, fast schwärziich" , falsch übersetzt wurde, denn auch ein etwa vergessenes Komma nach dessins würde keine voll befriedigende Lösung geben. Es wäre sicher zweckdienlicher gewesen, wenn CAMUS bei seiner Beschreibung französische Exemplare zum Muster genommen hät- te. | Der Vollständigkeit halber sei auch die Beschreibung des Pfullinger Exempalrs (leg. VÖCHTING u. WINKLER) hierher gesetzt (nach M. SCHULZE in Nachtrag IV, p. 57). Dieselbe nimmt nun auch auf die Säulenrichtung Rücksicht und lautet : "Blüten so gross wie bei 0., füciflora. Äussere Perigonblüttchen länglich, nach vorn ver- schmälert, stumpf, etwas concav, grünlich; seitliche innere aus verbreitertem Grunde linealisch, etwa 1/3 so lang‘ wie die äusseren, bräunlich grün, samtig be- haart. Lippe fest 4eckig, etwas länger als breit (15 mm lang, 12 mm breit), 3lap- "pig, in der Mitte etwas konvex, nach dem. Grunde hin auf den Seitenlappen mit 2 Höckern, kurz samtig wie bei 0. muscifera, nur auf den Seitenlappen nach den Rän- dern fin etwas länger behaart, dunkelbraun gefärbt, mit einer dem Buchstaben X ähnlichen, in der Mitte mit samtigem Fleck versehenen, kahlen, blaugrauen Zeich- mung, zu deren beiden Seiten am Grunde der Seitenlappen sich noch 2 kahle, eben- so gefärbte, in ihrer Mitte nach aussen gebogene Linien befinden; die Seitenlap- pen breit, fast rhombisch, an der Spitze stumpf; der Mittellappen t tief asusge- randet, am Rande schwach gezähnelt, mit kleinen, 3eckigen, ungez&hnten, samtig | behaarten, etwas nach vorn gebogenen, grünen Anhángsel in der Ausbuchtung. Säule nur wenig kürzer als die seitlichen innern Perigonblätter, sehr stumpfwinkelig zur Lippe gestellt mit sehr kurz bespitztem Konnectiv". D E Nach vorstehender Beschreibung zu urteilen, stehen diese Pfullinger "Wannen"- Exemplare. so ziemlich in der Mitte inter parentes. Da der Bastard dort in neuerer Zeit nicht mehr gefunden wurde, ist es von Wichtigkeit, auch die Diagnose der Ex- emplare des zweiten, noch ergiebigen Pfullinger Standortes, nämlich des vom Giels- berg, folgen zu lassen. Sie lautet in etwas gekürzter Form nach brieflicher Mit- teilung des Finders Dr. ELWERT: _ i . "Das Exemplar ist 19 cm lang; 3blütig. Richtung der Griffelsäule zur Lippe "ca 1009; ganz kleines Schnäbelchen, stumpf, etwa 2 mm lang, von der Säule in ca. — 110° nach oben steigend. Äussere Perigonblätter grün, mit rótlichem Anflug an der unteren Hälfte, eiförmig, stumpf. Lippe schwach 3lappig, Seitenlappen kurz, Mit- tellappen lang u. breit, braunpurpurn; innere Perigonblätter grünlich, . pfriemlich, 4 mm lang. Länge der äusseren Perigonblätter nahezu 1 cm, Länge der Lippe etwas 4 |... über 1 cm, des gewölbten Mittellappens derselben 0,75 cm. Kleines, braunes, etwas ` mach oben gekehrtes Anhángsel". dr. E ^ Das mit 2 mm sich prüsentierende Connectiv kann keinesfalls "ganz klein" ge- “nannt werden; es rechtfertigt vielmehr im Verein mit den rótlich angelaufenen äussern Perigonblättern, deren eiförmiger Gestalt sowie dem vorhandenen Anhárigsel meine Ansicht, dass die Gielsberg-Bastarde mindestens der 0. ?ueiflora so nahe ` kommen wie diejenigen der Wanne. > P l | | Die von GERSTLAUER im Jahre 1914 gefundene Augsburger Pflanze stellt ein wei- teres Glied der Verbindungskette beider Eltern in Richtung 0, Fueiflora dar; sie ist eine ausgesprochene perfuciflora. Ihre Diagnose teilte mir A. FUCHS brieflich _ folgendermassen mit: "In der Tracht der 0. fuciflora ähnlich; Stengel schlaik "ziemlich dünn, mit 4 Laubblättern. Aussere Perigonblätter lünglich, nach der Spi- . tee hin verschmälert. Seitliche innere Perigonblätter lanzettlich, braun, sehr schmal, länger als das Säulchen. Lippe breiteiförmig, schwarzsamtig, mit einem Eu kéhlen, grünen, schmalen, aufwärtsgebogenen etwas zugespitzten Anhängsel; in der '" Mitte mit einem breiten, weisslichen Fleck, der nach der Lippenspitze zu 3 paral- - darte Striche entgendet, von denen der eine erheblich länger ist als der andere. . Wülrend die Lippe der 0, juci/Zora eine viereckige Gestalt hat, ist hier die LiP- ` pe immer mehr dreieckiger Form genähert. Die äusseren Perigonblütter sind etwas ` . schmäler und kürzer als die der 0, fuciflora, sonst wie diese", . ' Sonst wie diese", also aus weissem bis rötlichem Blütenparenchym mit 3 deut- Ruppert, Ophrys fuciflora x muscifera. 409, i lichen grünen Hauptadern, Da ein so geübter Orchideenkenner wie A. FUCHS über ei- ne Inzision der Lime nichts verlaten lässt. darf ich wohl annehmen, dass eine = soeben det wichtigen Kriterien, soweit es bei einer Type möglich ist: die äusseren "erigonblätter sind tatsächlich an Konsistenz, Färbung und Aderung nahe- zu Zusiflora-gleich und der Lippenrand kann höchstens gekerbt genannt werden. Das kleine Anhängsel indessen scheint mir weniger nach oben als wie nach vorne vorge- streckt zu sein. Eine solche fuoiflora-Ähnlichkeit ist überraschend; unter den ‚etwa 70 Exemplaren, die ich von diesem Bastard untersuchte (in vivo) fand ich nichts dergleichen. i . Obschon nun die vorstehenden Diagnosen die 3 Hauptphasen des Bastardes zur Genüge gezeichnet haben, halte ich es - bei der Seltenheit des Objektes - doch für wichtig, Selbsterschautes den scharfen Umrissen des Bildes zuzufügen — Mini- - Sturarbeit, die indass Manchen erfreuen dürfte. Die beiden Exemplare, die ich 1914 bei Bex fand, sind wie auch die, denen die REICHENBACH-SCHULZEsche Diagnose. ent- lehnt ist, als permuscifera anzusprechen. Die Pflanzen waren 30 cr und 20 cm. hoch, f- bzw. 2-blütig. Äussere Perigonblätter länglicheiförmig, ihre Ränder zurückge- rollt, das obere etwas zurückgekräimt, die seitlichen wagrecht abstehend, alle 3 schmutzig grauolivgrün mit je 3 grünen Nerven, auf ihrer ‚Innenseite purpurrosa überlaufen. Die 2 innern Perigonblätter lineallänglich, spitzlich, am Grunde schein- Tar herzförmig (was daher kommt, dass ihr Rand über dem Grund rückwärts umgerollt ist); ihre Vorderseite durchaus kurzsamtig behaart, die Rückseite kahl; ihr Kolo- rit bräunlicholiv mit schwach purpurner Färbung des Randes; ihre Richtung seit- lich aufrechtab$tehend; der Säule fast gleichlang. Lippe 3/4 so gross wie bei ®, fuciflora, braunsamtig; das Braun unter der Narbenhöhle und um die Mittelzeich- dung, ebenso an den Seitenflüchen der Lippe am intensivsten (fast schwarz). Zeich- nung: Ein fahlschiefergraues, unregelmässiges, oben und unten t ausstrahlendes Viereck, dessen Mitte bisweilen rötlichbraun erscheint. Ausser der Mittelzeich- tung noch 1 bis 2 gelblich schmutziggrüne, kable Flecken an der Einfügung der Sei- ‚ tenlappen. Die braunschwarzen Samthaare sind länger über dem Anhängsel und um die Buckel der Lippen-Seitenlappen. Lippe meist ein wenig länger als breit, tief 3- spaltig, die Seitänlappen rhombisch 3eckig, an ihrer Spitze aber stumpf, zurück- gekrümmt, oben + gebuckelt und auf dem Scheitel der Buckel kahl. Der Mittellappen der Lippe stark konvex gewölbt, an seinem Ende ausgebuchtet und hier ein rechtwin- kelig vorgestrecktes Anhängsel in Gestalt eines olivbräunlichen, kurzen spitzen Zühnchens tragend. Griffelsäule stumpfwinkelig zur Lippenebene stehend, olivgelb mit purpurrosa Rückenüberhauchung, von vorne gesehen grün. Pollinienhüllen gelb, Mebsäcke blassgelb, Pollinien selbst dunkelgelb. Griffelsäule oben stumpf und ohne Schnäbelchen (beim anderen Exemplar ein kleines Spitzchen). Die Zweibrücker Pflanzen bieten kraft ihrer unerhórt grossen Anzahl von fast 70 Stück, ein wahres Schmuckkästlein diverser Formen und Förmchen. Es ist eine 3 lückenlose Reihe von intermediüren Gestalten, die uns da, weniger buntscheckig ` p als vielformig, von dem einen parens zum andern führt. Der interessante Weg geht von derOpRrys:musoife&ra. über die permuscifera , die Intermedia und die subper-— Juciflora in wohl 10 Staffeln und mehr bis hart an die Ophrys: fücif lora: heran. Das letzte Glied der Kette, die weiter oben 0 aeg Sa Gie Fo n»erpeérfucifloraX muscifera ommt, ie allerdings leider, wenig- E uu re a E etwas mehr Farbenf-reudigkeit in das Kolo- Tit unserer zweibrücker Gesellschaft hineingebracht haben, denn das mass gesagt werden: Unbeschadet ihrer Seltenheit tragen sie alle ein, von der Ophrys sonst Nicht beliebtes, in ernsten, dunkleren Tönen gehaltenes, nicht sehr auffallendes Äusseres, Bei oberflächlicher Betrachtung einer Gruppe E deeg, fällt "CM Beobachter lediglich das etwas einfórmig scheinende Braun der Lippe ne- ben dem £ ich Cede Grün der Hülle auf; das llellgrün der muszif enr reripoun ate ter und a R (oder Weiss) derjenigen von fuciflora fallen fort, und die Fär- bung der a rare ist durchaus beeinflusst von der Wischfarbe aus Rot und grün, aieri de etwas schmutzig anmutenden Oliv, einer Farbmi eg der wir 410. Ruppert, Ophrys fuciflora x muscifera. bei Orchideenbastarden des öfteren begegnen. Gemeinsam allen zweibrücker Reprä- sentanten ist die stumpfliche Griffelsäule der muscifera mit dem kurzen, aufge- _ setzten Spitzchen der fuciflora; ferner ein kleines, oft kaum sichtbares, etwas nach vorn gestrecktes, rötliches oder schmutziggelbes Anhängsel, die länglich zungenförnigen, ungerollten, am Grunde etaws verbreiterten, auf ihrer vorderen Fläche papillösen innern Perigonblätter, die ganz eigentümlich und charakteris- tisch gekrümmt nach der Seite abstanden. Die äusseren Perigonblätter waren bei allen eiförmiglänglich, nach der Spitze schmäler, am Rand umgebogen, dunkelgrün mit + rótlichem Innenanflug. Die Grösse der Blüten war indessen sehr wechselnd. Bei 5 Exemplaren war sie nahezu so gross wie bei O0. fuciflora, bei den meisten die Mitto haltend, bei einigen nicht ganz so lang aber wenig breiter als bei O0, muscifera. Die Lippen waren bei 2 Pflanzen stark 3lappig, bei andern minder tief 2lappig, bei den meisten nur wenig eingeschnitten und bei zweien ganzrandig. . Zuweilen fanden sich Höcker am Grunde der Lippe, oft aber ebendort nur eine kah- je oder fast kahle Stelle. Fast an jedem Exemplar ist die Zeichnung anders: Zu- sammengeflossenes X, verrenktes Quadrat oder Rechteck, mit oder ohne abgetrennte ` seitliche Flecken. Bei 3 Pflanzen undeutlich netzadrige Makelung mit verlängerten Linien, die bis zum Anhängsel gehen. Die Färbung der Zeichnung ist gelblichgrün ohne sonstige Zentralschattierung, aber auch oft fast weiss (bes. beim Aufblühen) und schieferblau und dann mit noch dunkler getönten Mittelfleck. Die permuscifera -Exemplare verraten sich in der Regel schon von weiten durch ihren kerzengeraden, kräftigen Blütenschaft, dem die entfernt stehenden Blüten ziemlich dicht anliegen. Ich fand Längen von 45 und 51 cm, in jedem Falle 12 Blüten. Einen unserer Bastarde als solchen zu erkennen ist nicht allzu schwer; eine solche Pflanze aber nach festgelegten Kriterien auf die ihr gebührende Stufe zu stellen, ihr einen systematisch richtigen Platz unter ihrer Verwandtschaft zu ge- ben, ist schon misslicher. Da die Bewertung der einzelnen Unterscheidungsmerkmale . dem subjektiven Empfinden des Beobachters unterliegt, werden die Grenzen der ein- zelnen Formen stets strittig und verwischt bleiben; eine gewisse Willkür wird sich nicht vermeiden lassen. Es kommt oft genug vor, dass ein Bastard sich durch eine ganze Reihe von Merkmalen vortrefflich dem Bilde des einen parens nähert um uns dann plötzlich ein wichtiges Kriterium der Gegenseite zu offenbaren wodurch uns in störender Weise das ganze Konzept verdorben wird. Zur systematischen Dif- ferenzierung dieser Mischlinge sird nun die innern Perigonblätter (wie anderwei- tig) hier nicht gut verwendbar, indem eine ziemlich häufige Varietät der 0, fuci- flora, nämlich die var. linearis Moggr. lineale, verlüngerte innere Perigonblát- ter besitzt, die (in der Form wenigstens) denen des Bastardes sehr nahe kommen. Färbung und Konsistenz der äusseren Perigonblätter, Griffelsäulenstellung und Lippenfigur geben jedoch ziemlich sichere Vers itschaftsgrad ab, und ich habe nicht gezögert, mich ihrer nachstehend zu bedienen. Äusseres Perigonblatt rütlichweiss bis rosa, von petaloides Konsistenz, aber kleiner als bei fuciflora. Lippe t ungeteilt, so lang wie breit, mit sehr deut- lichem, grüngelbem, vorgestrecktem Anhängsel, wenig gewölbt, mit grosser, mehr rechteckiger querer, nach oben und unten ausstrahlender Zeichnung, in der Grós- se der fuciflora-Lippe meist gleich. Griffelsäule unter einem Winkel von 90 SCH 1009 zur Lippenebene stehend, mit in gleicher Richtung vorgestrecktem, bis 2 | , mm langem, spitzlichem Connectiv: fa. perfuciflora m. - Äusseres Perigonblatt olivgrün, auf der Vorderseite rötlich überlaufen. Lippe . "ungeteilt" mit zwar deutlichem, aber rótlichbraunem Anhángsel, mässig gewölbt, im Umriss kreisfürmig, ohne deutlichere Höcker, etwas kleiner als bei fuci- - |. Jora. Sonst wie vorige Form: fa. integra m. Si . . Kusserés Perigonblatt dunkelgrün mit rótlichem Anflug auf der Vorderseite, 2/3 80 J . gross wie bei fuciflora. Lippe etwas länger als breit, 3lappig, in der ER konvex; die Seitenlappen * abstehend, auf ihrem Scheitel mit Höcker. Lippe dCH so gross wie bei fuciflora, mit kleinem braunem oder olivgrünem Anhängsel in : der Ausbuchtung des Mittellappens. Criffelsäule mit sehr kurzem Konnoktiv, ZU! —. . Lippenebene im Winkel von ca 100° stehend: fa. intermedia m. Ruppert, Ophrys fuciflora x muscifera. 411. . Aussere Perigonblätter grün, ohne jeden rötlichen Anflug, halb so gross wie bei Fuciflora. Lippe länglich viereckig, tief Slappig; die Seitenlapnen für sich gewölbt, deutlich vom Mittellappen armartig abgesetzt und etwas zurückge- krürmt, auf ihrer Schulter mit kahlem Fleck. Der Lippen-Mittellappen halbkreis- förmig gewölbt, etwas verlängert, nach vorn verbreitert und weniger gewölbt am Ende ausgebuchtet ohne oder mit winzigem, samtigbehaartem Spitzchen im ' Buchtwinkel. Schwarzbraune dichte Samtbehaarung über die ganze Lippe bís hoch über das meist einfach gefärbte, undeutlich 4eckige bis X-förmige Makel ge- hend. Neigung der Griffelsáule zur Lippe sekr stumpfwinkelig, über 1009 be- tragend. Connectivspitzchen verwischt: ` fa. permuscifera m. . Zum Schlusse verlohnt es sich, den Zweibrücker Fundort etwas genauer ünter die Lupe zu nehmen, umso mehr, als aus den Ökologischen und numerischen Verhält- nissen der Pflangen Schlüsse auf ihre Entstehung und Ständigkeit gezogen werden könnten. Die Fundstelle liegt seits eines Weges durch dichten, hohen Kiefernbe- stand, besitzt aber Südlage und genügende Insolation, Wie erwähnt, fehlt Ophrys Jueiflora gänzlich und findet sich erst 500 m weiter an lichteren Südabhángen. Es ist nun kaum denkbar, dass ein fuciflora-Pollen tragendes Insekt den weiten Weg von 1/2 km durch dichten Kiefernhochwald ungeführdet und zielbewusst zurück- . legt um ausgerechnet auf einer ganz schwachen Kolonie von 0. muscifera zu landen; ebeno unglaublich, dass ein mitfühlender Botaniker besagten Pollen an seinen Zahn- stocher geheftet zur muscifera trug, denn er hätte dies Versuchsobjekt ja dicht bei der pollenspendenden fuciflora sicherlich nicht übersehen. Es ist vielmehr weit wahrscheinlicher, dass vor Dezennien, als der Kiefernwald noch klein, dürf- ‚tig und daher lichter war, auch in ihm die 0. fuciflora gedieh. Der Kiöfernwald .Wwurde dann máhlich höher und dichter, und unsere würmeheischende Ophrys flüchtete an den Waldrand der Sonne entgegen um auch hier schliesslich unterzugehen, wäh- rend die schattenhürtere 0. muscifera Lebensbedingungen fand. ; Und zu der Zeit, als wenige fuciflora mit überzähligen muscifera den Walä- Saun zierten, dürfte der Bastard entstanden sein. . Und noch eines: wenn auf einem schmalen Wegrain von etwa 6 zu 1 m 28 gut ent- wickelte Kreuzungen (mit einigen prallen Ovarien) neben nur 5-muscifera stehen, so schliesse ich daraus, dass jene 28 nicht alle aus einem einzigen Fruchtknoten @llein und direkt stammen, sondern dass auch reichlich Rückkreuzungen mit den El- tern und unter einander stattfanden, womit die Samenbeständigkeit dieses Bastards erwiesen wäre. Ophrys fuciflora und muscifera stehen doch wirklich oft gemug ne- . beneinander und hätten gewiss reichlich Gelegenheit zum Austausch von Freundlich- keiten, Desungeachtet ist der Bastard von einer Seltenheit, die uns belehren dürf- te, dass eine erfolgreiche Annäherung nicht so einfach ist. Als Ausgleich hierzu erachte ich die staunenswerte Lebenskraft - offenbar durch ganze Geschlechter hindurch - die in dem einmal glücklich erzeugten Mischling sich offenbart, Zwi- Schen dem ersten Fund bei Bex beispielsweise, also dem Jahre 1845, und meinem Fundjahr ebendort (1914) sind 71 Jahre verflossen. Eine ledi-zlich vegetative Ver- Réhrung wäre während dieser langen Zeitspanne längst erloschen - wenn andere, müsste die Erde mit Orchideen überfüllt sein. Ich kann mir nach obigem die Sache nur so erklären. dass wahrscheinlich die Fremdbestáubung nur bei einem Ovarium ‚Erfolg hatte Riss dann aber der resultierende Bastardsamen eine ausserordentlich ‚starke latente Lebensenergie mitbekommen hatte, die es ihm nicht nur möglich mach- te, sich durch Generatiónen von Bastarden hindurch fertil zu erhalten, sondern ihn auch bef&higte, dieser me ENEE grosse vegetative Widerstands- N : narten m . E en vr e. as annähernd die gleichen Verhältnisse bei dem vielleicht noch selteneren Bastard zwischen Orchis militaris und Aceras Mhropophora (Crohis ajur tua Rchb. Jobwalten. Auch diesen Mischling muss ich in Äöbetracht seiner Seltenheit, seiner Lebensgeschichte und seines Verhaltens am platz für samenbeständig und EE erkiüren.. Ex ER ere EE Jahr bei Bex in einer Anzahl von 4 bis 5 Stück an höchst wahrscheinlich derselben | Stelle, wo ihn vor nunmehr 79 Jahren THOMAS und REICHENBACH entdeckten. Derselbe 412. Ruppert, Ophrys fuciflora x muscifera. Bastard findet sich nun aber auch in Oberbaden alljährlich; hier wurde er bereits im Jahre 1829 von LANG entdeckt, feiert also in wenig Jahren sein Centennarjubi- läum in "voller Frische und Rüstigkeit", letzteres, weil er sich in kraftvollem Habitus neben seinen Eltern präsentiert und überdies eine Reihe konstanter For- men erzeugt hat (cf. RUPPERT in Österr. bot. Ztschr. 1912, nr. 8, 5. 107, der genauen Angabe LANGs haben wir seinen Fundort bis auf den qm festlegen kön- nen, und von diesem Zeugungsort aus kann der Bastard nur durch andauernde Samen- beständigkeit neben fertilen Rückkreuzungen den weiten Wog von ca. 100 m (bis in Kulturland) zurückgelegt und sich ein Jahrhundert erhalten haben. - Dies giebt uns einigermassen die Gewähr, dass jene so seltenen Orchideenbastarde auch noch fürderhin bestehen und unsere Nachfolger durch:die bizarre Schónheit ihrer For- men begeistern und erfreuen werden, a. Ophrys fuciflora x muscifera fa. perfuciflora m. io uie e 4 id r " , Pflanze von Augsburg. qo Ps , a 5 fa. integra m. w Me, " Lë fa. intermedia m. x car " H" H " S | fa. permuscifera m. Pflanze von Devens. " " n n " n wl Pflanze von Zweibrücken. — — — — DÉI Steindruck von A. Wilutzky, Königsberg P.. E v Q ZEITSCHRIFT FÜR DIE GESAMTE BOTANIK. HERAUSGEBER DR. CARL MEZ, PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT | KOENIGSBERG. | BAND IV HEFT 6. AUSGEGEBEN AM 1.DEZ.19 23. Herausgeber: Prof. Dr. Carl Mez, Königsberg Pr., Besselplatz 3 (an diese Adresse alle den Inhalt d. Zeitschrift betreffenden Zusendungen). - Verlag des Repertori- ums, Prof. Dr. Fedde, Berlin-Dahlem, Fabeckstrasse 49 (Adresse für den Bezug der Zeitschrift). - Alle Rechte vorbehalten. Copyright 1923 by Carl Mez in Königsberg. Ueber die Wachstumsbeschleunigung der Pflanzen bei vermindertem Sauerstoff-Druck.. Von MARTIN HEUMANN (Breslau). Die Frage nach der Abhängigkeit pflanzlicher Organismen von der sie umgeben-. den Luft ist nicht erst in neuerer Zeit aufgeworfen worden. Schon in der weiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte man erkannt, dass Luft, bzw. ein Teil der sie Züsammensetzenden.Einzelgase, für die Lebensvorgünge in der Pflanze nicht ent- behrlich seien, vielmehr je nach ihrer chemischen Natur ganz spezifische Vorgän- ge im Pflanzenkórper, Assimilation und Atmung, bedingten (1). Infolge der am tie- rischen, vor allem am menschlichen Körper selbst gemachten Erfahrungen, dass auch eine Varistion des Druckes der Luft von Einfluss auf die regelmässige Abwi- Ckelung der Lebensprozesse sei, ward es ferner nach den soeben im Atmungsvorgang gefundenen Parallelen zwischen Pflanze und Tier nur verständlich, auch bei erste- rer ein gewisses Reaktionsvermögen auf den Druck der sie umgebenden Luft zu ver- "uten, zu untersuchen und näher zu bestimmen. Am anschaulichsten fand man dieses Abhängiskeitsverhältnis manifestiert in den offensichtlichen Schwankungen, denen das pflanzliche Wachstum bei sich veränderndem Luftdruck unterworfen ist. Nach DÜBEREINER (8), dessen Versuche wegen des Fehlens unter Normalverhültnissen gezo- "s ’ f ener Vergleichspflanzen keinen Schluss zulassen, war es vor allem P. BERT (3), t uu ine MS I Frage nach der Einwirkung des Luftdruckes auf Koimuhg und Wachstum befasste und der auch den Beweis erbrachte, dass nicht der Druck in toto,sondern bei vermindertem wie bei vermehrtem Luftdruck einzig und allein der Sauerstoff-Partialdruck ausschlaggebend für die Beeinflussung des pflanzlichen Wachstums sei. Seine Versuchsanordnung (4) war eine dreifache: l. Sauerstoffarme luft komprimiert, um normalen Sauerstoff-Partialdruck zu erhalten (Totaldruck grösser als 1 Atmosph.); 2. Sauerstoffreiche Luft bei einer Abmosphaere; 3. Sau- erstoffreiche Luft unter scwachem Druck, sodass der Sauerstoff-Partialdruck a 414, Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. gleich dem normalcz sich ergab. (Totaldruck kleiner als l Atmosph.). Auf alle Einzelheiten und Mannigfaltigkeiten dieser Versuche soll hier nicht eingegangen werden, erwähnt möge nur sein, dass BERT unter anderem auch die unte- re Grenze des Sauerstoff-Gehaltes, bei der gerade noch eine geringe Keimung mög- lich war, bzw. aufhürte, festzulegen suchte und sie etwa bei 2,5% Smuerstoff-CGe- halt oder 8 - 7 cm Druck fand. Das BERTHsche Ergebnis botreffs der alleinigen Wirkung des Sauerstoff-Druckes im Verein nit den zu erhebenden Einwand, dass die untere Grenze der Verdünnung für Keimlinge und bereits im Wachsen begriffene Pflanzen eine ganz verschiedene sein könne, regton in den Jahren 1880/81 WIELER (1) zu seinen Untersuchungen über "die Beeinflussung des Wachsens durch verminderte Partiärpressung des Sauerstof- fes" an. Das Ziel seiner Arbeit sah er im wesenltichen in der Beantwortung der beiden Frage: 1. Welche Verminderung des Sauerstoffgehaltes der atmosphärischen Luft ist nötig, um das Wachstum der Pflanzen zum Stillstand zu bringen? 2. Wie weit mıss der Sauerstoffgehalt der umgebenden Luft sinken, um das Wachstum zu ver- langsamen? (5). Die erste dieser beiden Fragen fand durch ihn eine Beantwortung dehin, dass noch eine sehr geringe Menge Seuerstoff befühigt sei, das Wachstum der meisten Pflanzen zu unterhalten. So fend er als untere Grenze für Helianthus annu- us 0,0000000005 bis 0,005 ccm Sauerstoff, für Vicia Faba 0,00000000003 cem, Bras- sica Napus 1,23 bis 7,37 ccm u.s.w. Als er nun gelegentlich der Beantwortung von 2. seine Wachstumsmessungen vornahm, ergab sich ganz gegen Erwarten, dass seine Versuchspflanzen statt langsamer schneller in verdünnter Luft gwachsen waren als in atmomhärischer (6), und zwar traf dies bei allen von ihm benützten Objekten, Dikotyledonen und Pilzen, zu. Allerdings wer innerhalb mehr oder weniger aber zu- meist recht weiter Grenzen völlige Unabhängigkeit der Pflanzen vom Luft- bzw. 0- Druck festzustellen. Es musste schon ziemlich weit (um 2 - 300 mm) evakuiert wer- den, um den Beginn einer Wachstumsbeschleunigung konstatieren zu können. Sie nahm, ` wie die weiteren Versuche ergaben, bei fortschreitender Verdünnung allmählig Zu, um nach dem Erreichen des Optimums schnell nachzulassen und schliesslich in Still- stand des Wachstums bzw. Absterben der Versuchsobjekte überzugehen (7). Der benó- tigte Apparat hatte, gemäss der WIELERschen Fragestellung, die Aufgabe zu erfül- len, einen vollkommen luftdicht abschliessenden Raum darzubieten, dessen Luft- bzw. O-Gehalt nach Belieben zu variieren war. Er bestand im wesentlichen aus ei- ner Glasglocke, die ausgepumpt werden konnte und so eine Luft von verschiedenster 0-Konzentration enthielt. Das Ergebris BERTS, dass nur der O-Druck, nicht eber -der verringerte Totaldrück der Luft Zuwachs bewirke, wurde von WIELER nochmals ei- - ner Nachprüfung unterworfen und als richtig erkannt; durch Einleiten von Wasser- stoff in die evakuierte Glocke schuf er ein Medium, in dem die Versuchspflanzen wohl unter normalem Totaldruck, hingegen vermindertem 0-Partialdruck stander; auch hierbei liess sich Wachstumsbeschleufigung feststellen. Desgleichen wurde der Einwand, dass das Auspumpen an sich "wie ein Reiz" wirken und die Wachstuns- förderung hervormıfen könne, experimentell auf doppelte Weise entkräftet, Später hat auch WUNDT(8) den Beweis erbracht, dass von einer "schädigenden Wirkung des Konzentrations- und Druckwechsels", den JENTYS (9), allerdings mr bei einer Pilz- form, Phycomyces, erkannt haben wollte, bei derartigen Versuchen nicht die Rede sei. Schliesslich lag der Gedanke. nahe, dass die Zunahme des Wachsens möglicher- ‚weise mit einem Steigen der Wachstumskurve in Verbindung zu setzen sei. Dadurch, dass er alle 12 Stunden die Pflanzen in den beiden Apparaten (unter Normaldruck und zwischen 100 - 200 mm) gegeneinander auswechselte und sich alsdann jedesmal unter verringertem 0-Druck sogleich die Beschleunigung einstellte, musste auch dieser Einwand fallen. | | Ve. Operiert wurde mit Keimpflanzen und Pilzkulturen; erstere wurden ir mit S&ge- x ‚spänen gefüllte Tonzylinder schon 24 Stunden vor Beginn des Versuchs gepflanzt, | . um so nach WIELER die Gewähr für völlige Wachstumsfühigkeit zu geben. Die Phane- rogamen unter den Versuchsobjekten wurden dauernd im Dunkeln gehalten. "e ; WIELER hat sich nun begnügt, für einige Pflanzen und, da sein Hauptinteresse . : ja nicht in dieser Richtung lag, auch dann nur mehr nebenher das bei gewisser Luft- |. verdünnung bestehende Wachstumsoptimum ann&hernd festzulegen; eine etwas eingehen- Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. : 415. dere Diskussion tritt nur an der Hand der von ihm aufgrund seiner Untersuchungen aufgestellten Wachstumskurven mit ihren beiden Maxima in komprimierter und verdünn- ter Luft und dem Minimum bei Normaldruck ein, Die mit weitgehender Genauigkeit rein rechnerisch aufgestellten Zahlenwerte für die Kardinalpunkte des O-Portisl- drucks bezüglich des Wachsens - es ist, wie wir gesehen, teilweise noch die 12. ‚Dezimale berücksichtigt worden - haben in dieser Form wohl vorwiegend theoretisch- en Wert, bewirken doch die nie ganz auszuschaltenden Fehlerquellen als Sägespäne, Wasser etc., sowie die von WIELER nicht bedachte O-Yerringerung durch Atmung stets micht zu unterschätzende Veränderungen in der Zusammensetzung der Luft. Nach WIELER ist JACCARD (10) auf die Frage der Wachstumsbeschleunigung unter vermindertem O-Druck zurückgekommen, Er beanstandet zunächst die Arbeit WIELERS, abgesehen von dem zur allgemeinen Lösung der Frage allerdings zu speziellen Ge- sichtspunkt jener Untersuchungen, die geringe Zahl der beobachteten Spezies und die kurze Beobachtungszeit. Was den ersten Einwand betrifft, so dürften neun ver- schiedene, teils phanerogamische teils kryptogamische Spezies bei Untersuchungen | wie den WIELERschen wohl als genügend erachtet werden; desgleichen ist die nicht allzu lange Beobachtungszeit eben dürch die von ganz bestimmten Voraussetzungen ausgehende Fragestellung gerechtfertigt, zumal wenn man bedenkt, dass sie bei der inbetracht kommenden Versuchsanordnung nur dazu angetan ist, einen Teil der Fehler auf ihr Minimum beschrünken zu helfen. Jedoch würe ein gegen die geringe Zahl der jeweilig einem Versuch unterworfenen Pflanzen gerichteter Einwand zu erheben, denn kaum ein Faktor tritt so störend bei derartigen Untersuchungen hervor wie der der individuellen Verschiedenheit, das betonte auch WIELER selbst ausdrücklich und wird sich im folgenden noch zur Genüge erweisen. JACCARDs Hauptaugenmerk ist nun dahin gerichtet, "de soumettre à Lexpérience on nombre d'espèces plus considérable, prises à des âges différents, de les éta- dier pendant un temps relativement long, & la fois dans leur accroissement, le.r morphologie externe et leur structure anatomique, et de les comparer avec des plantes vivant dans l'air ordinaire, servant de témoins" (11). Er will also nicht nur allein Keimpflanzen der Betrachtung unterworfen wissen, will ferner seine 0b- jekte einen grósseren Abschnitt ihrer Entwickelung in verdünnter Luft vollziehen lassen. Die Zahl der von ihm untersuchten Spezies ist eine bedeutende: 25 im Keim- stadium befindliche, 3 Zwiebelpflanzen, 5 Knollenpflanzen, über 11 bereits im vollen Wachstum begriffene, dazu mehrere Wasser- bzw. Sumpfgewächse. Ausgehend von der Annahme, dass der Atmungsquotient etwa gleich l ist, bringt er seine in Gartenerde befindlichen Objekte in Glocken von ca. 412 ccm und 3 - 4 L und lässt Sie am Licht wachsen, denn nur so kann die Bemerkung zu verstehen sein: "l'acide carbonique produit était décomposé + par suite de l'assimilation chlorophyllienne" (i2). - JACCARD setzte also bei seinen sich oft über recht lange Zeit (20 und mehr ` . Tage) erstreckenden Versuchen und ohne je die Glocken frisch zu lüften voraus, em dass das Gasgemisch insbesondere der Sauerstoffgehalt konstant bliebe, eine Annah- - me, die durth keinerlei Nachprüfung wie Gasanalysen gestützt wurde. NN /. Im Gegensatz zu BERT und WIELER findet JACCARD gleich JENTYS auch eine Birwir- | kung des Totaldruckes, und zwar bei Anwendung eines Gasgenisches von der Zusammen- setzung 0 = 4,13%, N 4 ds 93,73%, 602 = 2,14% unter 2,5 Atmosphären Druck gleich E einem Sauerstoff-Partialdruck von 0,5 Atnosph. Sie gibt sich in einer Beeintrách- = tigung des Wachstums durch die an sich indifferenten Gase in der Luft, N und Ho bei erhöhtem Druck zu erkennen. Diese Erscheinung kann, wenn wir die Möglichkeit. einer infolge Verunreinigungen des Gasgemisches hervorgerufenen Schädigung der | lassen, durch die dem Turgor entegengerichtete und ihn | druckes hervorgerufen worden sein. der Sauerstoff-Partialdru in EE XO | © ae ee KS Beet mordan, dass nämlich unter Normalverhültnis- | 416. Heumann, Wachstumsbeschl. b. verrind. Sauerstoff-Druck. reduzierenden Eigenschaften des D D ON. . Y .. > "Sie JU der Beurteilung des mit erwühntem Gasgemisch gemachten Versuchs -wäre dieser Punkt gem Zuleiten von H nach jeder der bis zu 5 ma findenen Evakuation in Erwägung zu ziehen. Sel quellen, die nur die Klarheit und Genauigkeit der experimentellen Resultate be- einträchtigen, in Beträcht zieht, die Tatsache einer Wachstumsbeschleunigung un- ter verminderter O-Pressung muss nach den gemachten Angaben als sicher bestehend gelten. Da jedoch bei keiner der früheren Arbeiten die Frage aufgeworfen wurde, ` welches denn eigentlich die innern Ursachen dieser Erscheinung seien, schien ei- ne dicsbezügliche Untersuchung nicht aussichtslos. ^ 7wnr hatte bereits JACCARD nach im Verein mit den rein habituellen Abünderun- gen auftretenden histologisch-habituellen Differenzen bei geringer und normaler O-Pressung gesucht, allein vergeblich: "L'épiderme avait 1e même revêtement cuti- ` culaire dans les deux cas, l'épaisseur de l'hypoderme et du collenchyme était la même; pas de @fférence non plus dans le parenchyme cortical; la grandeur ou l'é- paisseur de ses cellules, la répartition de la chlorophylla, le système vasculai- re, étaient les mêmes, enfin la moelle aussi que le nonbre des raphiđes contenus dans ses cellules ne présentaient également pas de différences" (15). Somit fand er als Endresultat, dass: "la pression du gaz qui entourne une plante, möme lors qu'elle varie entre des limites assez étendues (de 0,10 à 7,60 m) n'entraine, en général, dans sa structure anatomique, aucune modification sensible ayant une va- leur physiologique" (15). | Das vermehrte Wachstum unter vermindertem O0-Druck kann nun zunüchst auf zwei- erlei Weise bewirkt werden: es kann beruhen auf einer stärkeren Längsstreckung der einzelnen Zell-Elemente, bei welcher Vorstellung wieder die bereits erwähn- te Annahme einer rein mechanischen Wirkung des Totaldruckes in den Kreis der Be- " trachtungen gezogen werden würde, oder aber es wird bedingt durch eine Vergrósse- rung der Zellenzahl, d.h. durch intensivere Teilung. Mit diesem Gesichtspunkt "war auch zugleich im Umriss die zu befolgende Arbeitsmethode an die Hand gegeben; -es war vorerst nötig, rein experimentell das nötige Pflanzenmaterial zu beschaf- — fen und dieses alsdann der mikroskopischen Durchsicht zu unterwerfen. : Die Schwierigkeit bei Aufstellung der Versuchsanordnung lag darin, aus einem Komplex von in Wirkung tretenden Faktoren alle bis auf den O-Druck durch völlige Gleichheit bei Versuchs- und Kontroll- oder Vergleichspflanzen auszuschalten. Hier kamen vor allem Kohlensäure- und Feuchtigkeitsgehalt, Beleuchtung und Tem- peratur infrage. Da es nicht darauf ankam, den Verlauf des Wachstums selbst zu verfolgen, vielmehr nur das Endergebnis jedes Versuchs inbetracht zu ziehen war, die Wachstumsbeschleunigung ferner in nicht allzu engen Grenzen (bis 100 mm Spiel- raum war vorhanden) stattfand, wie ja auch bereits die von WIELER (16) dafür ge- fundenen Werte sowie die von ihm aufgestellten Kurven erkennen lassen, SO brauch- te völlige Konstanz des Sauerstoff-Gehaltes nicht gefordert zu werden. Sie konnte ja, wie aus der sogleich zu beschreibenden Apparatur zu entnehmen ist, wegen der tattfindenen Atmung auch nicht erlangt werden. Durch Verdurkelung wurde weiter- hin die Assimilation unterdrückt, die ‚produzierte Kohlensäure aber durch Kali- lauge absorhiert. Ein gerade genügender Vorrat an Wsser ermöglichte die ständige "Sättigung der Luft mit Wasserdampf. Unter günstigeren, will sagen billigeren .Zeitverhültnissen wäre das Idealste natürlich die Anwendung eines konstanten, mur im Sauerstoff-Gehalt sich von der Luft unterscheidenden Gasgemisches gewesen, das in langsamen, schwachen Strom aus einem Gasometer durch den Pflanzenbehälter háttó hindurchgeleitet werden können. \ | | - per Hauptsache nach bestand der Apparat gieich dem WIELERschen aus einer.Zu evaküierenden Glasglocke. Allerdings nahm er erst nach einigem Probieren und ` - mancher Abänderung die aus Fig. 1 ersichtliche handliche Form an. Die als Rezi- | pient dienende Glocke R hatte einen innern Durchmesser von ca. 15 cm und ein Fassungsvermögen von etwa 2250 ccm, oben war sie mit einem Hals versehen, dr —— durch einen mit doppelter Bohrung ausgestatteten Kork verschlossen wırde. Die eit: Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. 417. ne Durchbohrung nahm das mit einem Hahn versehene Saugrohr S auf, wohingegen durch die andere das U-förmig gebogene Steigrohr Q gesteckt ward,-das mit seinem langen Ende in das Quecksilbergefäss G tauchte. Beide Glasrohre wären an der Stel- |. le Kj durch ein Stück Kork und Draht miteinander verkuppelt, Q bei Ko ausserdem noch an dem Rezipienten R durch eine Kork- platte befestigt. Diese Vorsichtsmassregel war unbedingt nötig, um bei dem Steigen» des Quecksilbers das infolge Hebelwirkung begünstigte Brechen des Steigerohres Q, wie es auch in der Tat anfangs einmal ohne die Stützen geschah, zu vermeiden. Die #us- sere Fläche des llalskorkens wurde. init Gela- tinelósung in der Weise luftdicht verschlos- sen, dass während des Auspumpens die nicht zu dickflüssige Gelatine mit einem feinen Pinsel sorgfältig, vor allem in die Risse und Spalten des Korkens, der überdies in der Höhe des Glashalses abgeschnitten war, aufgetragen wurde. Innen wurde der Kork noch zum Überfluss mit geschmolzenem Paraf- fin übergossen und die vorher etwas erwärn- te Glaswand möglichst allseitig damit be- strichen. Am oberen Ende des Saugrohres R | konnte der Schlauch einer Wasserstrahlluft- JUNE A | , pumpe angesetzt werden; bei genügender Eva- kuation würde der eingeschliffene durch- bohrte Haun II geschlossen. Die Glocke ward ‚mittels eines Pumpenfettes, bestehend aus Schweineschmalz und geringen Mengen Rinds- talg, auf die plangeschliffene Glasplatte T aufgesetzt und am Rand das Fett noch um ds | sörgfältig verstrichen. Auf diese Weise is . A T, wurde ein vollkommen dichter Verschluss | KC | hergestellt; des Steigerohr verhielt sich wie ein Gefässbarometer, zeigte prompt je- Fig. 1. | gliche Variation des äusseren Luftdruckes an. Die Kohlensäure-absorbierende Kalilau- wurde in Mengen von je 10 ccm in kleine Classchülchen gefüllt, die auf einem etwa l cm hohen Glasfuss standen. Wenn ein Thermometer benützt wurde, so steckte dies, um aufgestellt werden zu könneh, in einem mit Paraffin getränkten Kork, der jedoch so an den Seiten angebohrt war, E qi a allseitig von Luft umgeben war. - Es wurden zwei derar- tige Apparate hergerichtet, die unter Normaldruck stehenden Konrollpflanzen in Glocken desselben Volums bei sonst gleichen Bedingungen gezogen. | Die Beschaffung geeigneter Kulturen bereitete einige Schwierigkeiten, wenn insbesondere die bereits von WIELER hervorgehobenen und auch eingangs erwähnten Störungsfaktoren möglichst vermiden werden ES Zu DM teren ; mentópfe, teils kleine Glasgefässe verwendet, in denen die anzen in gesiebter WAR SLE o dE E odes dg Mose ee durch einmaliges Auspumpen mar schwer in PER ere de Luft stets eine Felerquelle bet der adus Copa | "beztglich der Wachstumsbeschleunigung optimalen Luftdrucks, tap: wr aber EN schwer wert nicht der unmöglich, die an Wurzeln und o t auch Ee des d od NE ens dar Bodendecke an Stengeln haftenden feinen Bodenpartikelchen. nSvOBBUHE Qv "der nachfolgenden Mikrotombehandlung aber unbedingt er- Ju entfernen, was wegen der nnte eine Messung der Wurzel wegen der durch den ` n wurden. Sie gediehen auch vortrefflich, nur =è forderlich war. eis ce deen Verkrümmingen dieser Organe nur mit.gros- SCH Zë ER Rann aae m andererseits aber die Behälter nicht so gross ge- ngenauiskeit anges: | "Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. 418. nommen werden, um sie zu vermeiden, da ja mit der vorhandenen Bodenmenge alle be~ reits erwähnten Fehler wachsen, en: Eine Glasplatte 9 x 12. Diese Mängel wurden nun auf folgende Weise vermied cm, in den Figuren 2 und 3 mit I bezeichnet, wurde in die entsprechend breiten Binschnitte zweier Holzklötzchen geschoben, sodass sie senkrecht stand. Vorher waren die Klötzchen mit Paraffin getränkt und dadurch alle Luft aus ihnen ent- fernt worden. Alsdann war über I ein der Plattengrösse entsprehändes Blatt Fliess- papier gelegt, dessen Form aus Fig. 4 ersichtlich ist. In der Linie xx lag es - i - LE? E KR dei 3 «1 bd Ba 4^. auf dem oberen Rand von I auf, sodass die beiden Hálften je eine Seite des Cla- ses bedeckten. Die zungenartigen Forts&tze des Papiers verliefen von der Platte her zwischen den beiden Holzfüssen und tauchten in ein kleines mit Wasser ver- sehenes Schälchen, auf dem der ganze Apparat stand. Dadurch wurde ein ständiges und, wie erfahrungsgemäss aus der fortschreitenden Benetzung eines noch trocke- nen derartigen Papiers zu schliessen war, auch gleichmässiges Feuchthalten bis oben hin ermöglicht. Alsdann wurden auf jeder Seite von I vier kleine Holzstück- chen von ca. 2 - 3 mm Dicke, 2 am unteren Rand bei den Holzfüssen, 2 an den bei- den Seitenwänden in der Plattenmitte, gelegt und alsdann die etwas kürzeren, aber reiten Platten II und III auf die Klótzchen aufgestellt und mit 2 zu genau so b ng von klei- diesen Zweck eigens umgebogenen Klammern an I angedrückt. Bei Benützu nen Samen wurde über die 3 Platten ein Fliesspapierstreifen gelegt, an den Rán- dern von II und III nach unten umgebogen und an die betreffenden äusseren Plat- tenwünde mit Wasser angeklebt. Die den Rand von I und je einer Nachbarplatte ver- bindenden Partien dieses Papiers wurden mit Löchern versehen, durch welche die Würzelchen der Keimlinge gesteckt wurden und alsdann zwischen I und II bzw. I . und III unter ständiger Berührung mit dem feuchten Papierbelag von I senkrecht nach unten wachsen konnten. Grössere Samen mit zahlreicheren Keimwurzeln, wie z.B. Hordeum, warden einfach mit diesen in die Zwischenräume der Platten gescho- ben und auf den Rand aufgelegt. Hierbei war durch ev. Verstürkung der 8 Holz- stückchen der Plattenzwischenraum ügend zu vergrössern, um eine Verletzung — der Wurzeln zu vermeiden. Die Grösse der Fliesspapierflüche begünstigte beim Aus- . pumpen ein Entweichen der Luft aus dem aufgesogenen Wasser. Auf derartig herge- richteten Keimbetten konnten bei dem beschriebenen Plattenformat sehr gut gegen 20 Samen mittlerer Grüsse aufgelegt werden, durch Anwendung von mehr als 5 Plát-. ten hätte diese Zahl gegebenenfalls noch erhöht werden können. Allerdings waren -. # Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Ssuerstoff-Druck. 419, die Pfläzchen einzig und allein auf die ihnen im Samen mitgegebenen Nährstoffe an- gewiesen, die Versuchsdauer konnte schon deshalb nicht eine allzu lange sein, hát- ten doch die Keimlinge ihr Wachstum bei dem eintretenden Mangel an Nührstoffen P ec k 1 i 3 d 145 3 - - o. H T bald so gut wie eingestellt. Mitunter kam es vor, dass die Wurzel eines Pflänz- chens an eines der am Rand befindlichen Hoizstückehen zwischen den Glasplatten stiess und verkrüppelte, In den tabellarischen Zusammenstellungen sind solche Tàl- le immer besonders kenntlich gemacht und bei der Berechnung der Mittelwerte nicht berücksichtigt worden, sie kamen jedoch nur sehr vereinzelt vor. Bei der Auswahl der Samen wurde auf Gleichheit hinsichtlich Grösse und Keim- fähigkeit streng geachtet. Schon bei dem Pikieren auf mit Fliesspapier belegten Schalen wurde nur möglichst gleiches Material verwandt; grössere Samen wurden vor- her unter mehrmaligem Wasserwechsel 1 - 1 1/2 Tage eingequellt. War die Wurzel et- wa 0,5 bis höchstens 1 cm hervorgetreten, abgesehen von Lens, wo ihre Länge ca. 3 cm betrug, so wurden unter nochmaiiger Auswahl die geeigneten Keimlinge auf die Keimbetten gelegt, um alsdann vor Beginn des eigentlichen Versuchs einer abermali- gen Kontrolle inbezug auf Stengel- bzw. Wurzellánge und Gesundheit unterworfen zu werden, was denk der Durchsichtigkeit von II und III ohne weiteres móglich war. Das mitunter in den Apparat gestellte Thermometer gab die Gewähr fast völliger Tem- peraturgleichheit bei Versuchs- und Konrollpflanzen, die geringen vorhandenen Dif- ferenzen können als kaum von Einfluss unberücksichtig; bleiben. Da die Thermometer an sich völlig übereinstimmten, so beruhen sie zum Teil vermitlich auch darauf, dass die Einwirkung der Parallaxe bei der primitiven Form des Ablesens nie voll- kommen zu berücksichtigen war, zumal die Apparate wegen des Standes der Wasser- strahl-Luftpumpe eine recht ungünstige Stellung einnahmen, andererseits jedoch ein Verrücken der Versuchsanordnung wegen der damit verbundenen unvermeidlichen Er- schütterung vermieden, werden sollte. Die Verdunkelung des Ganzen geschah nitteis schwarz ausgekleideter Pappzylinder, die unten an der Aufsatzstelle noch mit schwarzen Tüchern umlegt wurden. Es zeigte sich bei derartigen Vorsichtsmassregeln . auch nicht die geringste Spur eine Lichtwirkung. Operiert wurde anfags nur mit Punicum miliaceum hier die Verhältnisse einge- hender geprüft, alsdann erst zu weiteren Objekten übergegangen. -Es kamen noch in Anwendung Phalaris canariensis, Hordeum, Lens esculenta und Sinapis alba. ^ Zunáeéhat wurde während. der Dauer des Tersuchs die Luft in den Apparaten nicht erneuert, wo dies geschehen, ist es besonders vermerkt. Wohl mag, dies sei noch- mals betont, zufolge der Atmung eine Verringerung des Sauerstoff-Gehaltes einge- treten sein, ellein die Pflanzen wurden zu Beginn des Versuchs unter durch Vorver- suche gefundenen optimalen O-Druck gebracht, sodass selbst bei allmähliger bis zu einem gewissen Grade sich erstreckender Abnalme des Sauerstoffes noch Wachstunsbe- schleunigung stattfinden musste, wie es ja auch die hinten gegebenen Tabellen I u. il erkennen lassen. Schliesslich wurde noch eine Prüfung auf eine eventuell vorhandene Reizwirkung des Auspumpens vorgenommen. Von den zwei Vergleichsgiocken bei Versuch 2 (Tabelle XI) mit Lens esculenta wurde in der einen im Verein mit der 200 um Druck aufwei- senden alle Tage die luft durch Abheben der Glocke erneuert und aisdann frisch aus- ` gepumpt, Es ergaben sich für die Stengellänge im Mittel aus 10 Pflanzen die Ergeb- - Biwer? 2 ısgepwapt 26,3 mm, ausgepumpe 24,9 mm, wonach also von einem das Wachs- bum eegene LOTION des Evakuierens ais solchen nicht die Rede sein kann. Zuder sind die Unterschiede so gering und derart, dass auch ein besonderer Einfluss Sr Lüft ; itet n kann; halb ist bei der überwiegenden des Aicht daraus abgeleitet werden kann; desk : ge uberi ieget ries von einer in gewissen Intervallen zu vollziehenden Lufter- Neuerung abstand genommen worden. Ferner sind. hinsichtlich der Höhe des angewanäten Luft- bzw. Sauerstoff-Druck- . > Zu ; n j Dori ud : n ; ; S es die Angaben nur in mm Que sichti von Temperatur, Wasserdampftension und anderer infrage kommender Fakto- ren sowie eine Reduktion auf 0° los unterlassen worden. Es erga Pflanzen nachstehende Resultate. 09 und 1000 mm Druck ist als für unsere Zwecke belang- ben sich: nun nun für die dem Versuch unterworfenen \ 420. Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff--Druck. PANICUM MILIACEUM, Vor vornherein schien die Hirse ein günstiges Objekt zu sein; die Samenaus- wahl ist recht genau vorzunehmen, die Kultur leicht zu bewerkstelligen. Sehr von, Vorteil ist ferner ihr von keinerlei Krümmungsbewegungen betroffenes Wachstum so- wie ihre Unempfindlichkeit gegen Laboratoriunsluft. Schliesslich weist gerade bei den Paniceen das Hypokotyl eine nennenswerte, leicht messbare Lünge auf, wohinge- gen die überwiegende Mehrzahl der andern Gramineen das hypokotyie Stengelglied : sogut wie gar nicht zur Entwickelung bringen. | Bei den Versuchen WIELERs war ganz allgemein von einem schnellen Wachstum un- ter verringerter O-Partiürpressung die Rede gewesen; JACCARD hatte ausserdem ge- funden, dass die blosse Beschleunigung des Wechsens nicht die einzige hervorgeru- .fene Veränderung repräsentiere (17). Seine Versuchsobjekte zeigten neben schlanke- rem, aufgeschossenerem Wuchs Neigung zur Verästelung, insbesondere aber waren die Blätter weit stärker entwickelt und ausgebreitet als bei den Pflanzen in gewöhn- licher Luft. ; 1 Es stellte sich nun im Verlauf unserer Untersuchungen heraus, dass die ver- schiedenen Teile des Pf1 körpers durchaus nicht gleichmässig beeinflusst wer- den, dass einige wohl durch gefördertes Wachstum ausgezeichnet sind, andere nicht in dem Masse oder ‘gar nicht davon betroffen werden, ja, verglichen mit der Kon- trollpflanzen, sogar im Wachstum zurückblieben. ; e Bei den Versuchen mit Mirse wurde zunächst auf die Durchbrüchzeit des ersten Blattes durch die Koleoptile geachtet. Auch hierin liegt unter anderm ein Vorteil in der Verwendung von Monokotyledonen gegenüber Dikotyledonen, bei denen die Wachs- tumsbeschleunigung, um dies hier vorwegzunehmen, in ihrem wahren Wesen weniger eindeutig zu erkennen ist. Es zeigte sich nun bei Hirse... mit aller aus Tabelle I und II ersichtlichen Deutlichkeit, dass durch verminderten 0-Druck ein früheres Durchbrechen der ersten Blattes durch die Koleoptile verursacht wurde, und zwar lag das Optimum etwa bei 150 bis 200 mm Quecksilberhöhe, aber auch durch 100 m konnte noch Beschleunigung hervorgerufen werden. Beim Ansetzen des Versuchs muss- te demzufolge nicht allein auf gleiche Längen der ganzen Pflanzen, sondern auch auf die der noch in den Koleoptilen befindlichen jedoch von aussen sichtbaren Blätter geachtet werden. Zwar hatte Versuch nr. 7 eine Abweichung yon der Regel. "zu verzeichnen, jedoch béi der geringen Zahl von 4 Pflanzen lässt dies Ergebnis keinen definitiven Schluss zu. Waren die Keimlinge in ihrer Entwickelung noch nicht zu weit vorgeschritten, sodass ihre Blätter nicht etwa an und für sich be- reits vor dem Durchbruch standen, so wurde der Unterschied der Durchbruchszeiten klarer und prägnanter, dies zeigten die Versuche 8, und 9. in Tabelle II. Das Ge: » genstück bildete Versuch 10., bei dem ebenfalls die beträchtliche Zahl von 15 . Pflanzen, aber mit 26 mm Länge (gegen 8 mm bei nr. 8 und 9) dem Versuch unterwor- fen wurden und die Blätter fast gleichzeitig durchbrachen, Si SCH j o Es hat somit das Alter der Objekte einen gewissen Einfluss auf den eben erwähn- ten Vorgang, jedoch wohl nur inso fern, als bei weiter entwickelten Exemplaren | die Umstellung des Organismus auf die neuen Verhältnisse nicht schnell genug er- folgen kann, un noch eine Verschiebung der unter natürlichen Bedingungen gegeben- . en Durchbruchszeit zu bewirken. A e | S 2 Die von nr. 10 abweichenden Ergebnisse des Versuchs nr. 2 sind möglicherwei- se dadurch zu erklären, dass die mit niederer Temperatur verbundene späte Jahres- zeit verlangsamend auf den gesamten Wachstunsprozess eingewirkt hat und infolge- dessen die Wirkung des geringen O-Druckes noch hat zum Austrag kommen können, ` doch ist der hypothetische Charakter dieser Deutung wegen des gänzlichen Mangels von Temperaturangaben nicht zu vergessen, .. Nach all dem wäre zunächst eine das Blatt-Wachstum nicht unbeträchtlich för- dernde Beeinflussung des verringerten 0-Partialdruckes, die sich neben dem frü- hen Durchbruch durch die Koleoptile auch in der Gesamtlänge des Blattes zu erken- nen geben muss, nicht zu läugnen. Es wurden daher die Blätter gemessen und zwar von der Spitze bis zu der Stelle, wo die beiden Ränder der Koleoptile sich im spitzen Winkel treffen, Die Pflanzen wurden auf Millimeterpapier gelegt und, oh- ` Heunann, Wachstunsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. 201. ne einen Zug auf Sie auszuüben, möglichst gerade gestreckt. Auf diese Weise wa- ren halbe bis Viertelmillimeter noch sehr gut zu schätzen. Auch alle andern Pflan- zenteile wurden in der gleichen Weise auf ihre Länge geprüft (siehe-?ab. III und Die Blätter der Kontrellpflenzen entfalteten sich nicht- so stark, auch hat- ten sie gleieh dem Hypokotyl weit ‘geringere. Behaarung als die Versuchspflanzen aufzuweisen, die bei diesen am Stengel auch weiter herabreichte. Letzterer zeig- te nun des weiteren die bereits oben gestreifte, von den bisherigen Angaben vollkommen abweichende Erscheinung, dass er bei den Kontrollpflanzen durchweg länger wurde als bei den Versuchspflanzen (siehe die Mittelwerte Tab. III). Das Stengelwächstum war bei letzteren gegenüber dem der Kontrollpflanzen gersdezu ver- langsamt, das Verhältnis von Stengel zu Blatt, das bei diesen ein grosser tnech- ter Bruch ist, nimmt bei den unter geringer Sauerstoff-Partiürpressung aufgezoge- nen Exemplaren unter Annäherung an l imer geringere Werte an. Der Einfluss auf die Länge der Koleoptile ist nach den wenigen vorhandenen Mossungen, insbesondere den für die einzelnen Pflanzen in fab. V und VI angeführten Zahlen nebst dem in Tab. XIII gegebenen Verhältnisse l : 0,991 dahin zu bestimmen, dass die Koleop-. tile kaum zu Abänderungen in der Intensität ^ ihres Wachstums angeregt wird. Sie ist ja auch nur ein Schutzorgan der allerersten Keimzeit, das .für’die weitere Ab- wickelung der Lebensvorgänge in der Pflanze nicht weiter inbetracht kommt und ` demnach nach Vollendung seiner eigentlichen Aufgabe kaum noch in engerem innerem Konnex mit dem Gesamtorgenismus steht, also die allgemeine Einstellung der Pflan- ze auf die durch Darbietung geringerer O-Mengen geschaffenen neuen Aussenbeding- ungen.nicht mitzumachen braucht. Boo ; Die Länge der Wurzeln wurde gleichfalls.gemessen, doch ist hier der diesbezüg- liche Unterschied bei.weitem nicht so scharf wie bei den andern Teilen des Objekts. ` Wo ein stärkeres Wachstum bei den Versuchspflanzen suftritt, handelt es sich nur um wenige Millimeter im:Mittelwert, die sehr wohl durch besonders starke För- derung einzelner Exemplare bedingt sein können. Ein dem Stengelwachstum korresp- ondierendes Verhalten der Wurzel, wie es WIELER etwa zwischen Stengel und Wurzel bezüglich des dürch O-Mangel hervorgerufenen Wachstumsstillstandes feststellen konnte (18), wurde demnach nicht gefunden. In der Beschaffenheit der Wurzelhaare Sowie der Ausdehnung der sie erzeugenden Zone bestand kein Unterschied, dasselbe ist auch von der Dicke des Stengels und der Farbe des gesamten ‚Vegetationskörpers Zu sagen. | PHALARIS CANARIENSIS, Diese Art war gleichfalls ein für die Beobachtung nicht ungünstiges Objekt, auch hier bereiteten die Kulturen sowie die zu treffende Auswahl unter den Samen und Keimlingen keine Schwierigkeiten. Dem Versuch unterworfen, verhielt sich Pha- laris ganz analog der Hirse, Zwar trat das hypokotyle Stengelglied gar nicht oder nur wenig (Versuch 5) hervor, in letzteren Falle war dann jedoch stets ein dem bei ` HMirse entsprechendes Verhältnis der Stegellängen zu konstatieren. Leider sind die- ` Se bei Vorversuchen sowie bei Versuch 3, bei denen das geförderte Wachstum der Hypokotylen der Kontrollpflanzen gut zu erkennen war, nicht gemessen und zahlen- mässig festgelegt worden. Das zeitigere Hervorbrechen des ersten Blattes durch die hier wesentlich längere Koleoptile wer hingegen wieder ganz offensichtlich, das. Optimum der ‚Beschleunigung liegt zwischen 150 und 250 mm : es Die am Knoten zwischen Hypokotyl und Koleoptile sich bildenden Wirzelchen tra- . ten derartig unregelmässig bald mehr an den Kontroll-, bald an Versuchspflanzen = 'auf, dass in ihrem Erscheinen kein Einfluss der verminderten O-Pressung erblickt ` ` werden kann, Auch das Wachstum der Koleoptile wurde, nach den in Tabelle VIII und x XIII angeführten Mittelwerten und Verhältniszehlen zu urteilen, nicht beeinflusst. Der im Durchschnitt nach Tabelle XIII 1/10 betragende Vurzelunterschied ist zu ge- ring, als dass man in ihm eine Wachstumsbes hleunigung der Versuchspflanzen èr- blicken könnte. d | : # * 224. Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Smerstoff-Druck. ‚des Blattes war es auf unsern Schnitten stets mehrmals, zum mindesten zwei mal, getroffen. Diese beiden äusgeren.Durchschnittg sind es, die der mikroskopischen Durchsicht unterzogen wurden. Als Mass für die Wachstumsstürke kam.die Zahl der. Teilungsstadien inbebracht. ES Dasselbe Verfahren fand sich bereits von KARSTEN (20) bei seinen Untersuchun- gen über die Tagesperiodizitát der Kern- und Zeilteilungen angewandt; es wurden des weiteren auch die übrigen von jenem Autor gegebenen Fingerzeige zu nutze ge- macht, deren wichtigster wohl 4er ist, dass auf möglichste Gleichheit der unter- suchten Strecken und Plachen zu achten ist. Anfangs wurde bei jedem Schnitt nur die Zahl, der Teilungen angegeben, späterhin erwies as sich als für die Über- sicht vorteilhafter, die einzelnen Phasen getrennt aifzuführen. Das Stadium der ersten Auflockerung wurde, wo es überhsupt mit berücksichtigt werden konnte, zu Aeren dor Pronhase kinzugezählt. Bei den Monokotylen wurde das erste Blatt von der Ansatzsteile am Stengel an aufwärts gemessen und zwar nur die in Breite des Cesgichtsfelüies fallenden Kernteilungen mitgezählt, die Länge der untersu-chten Strecke betrug meistens 1 mm. Die Untersuchungen über noch gróssere Entfernungen auszudehnen hatte wenig Zweck, .zeigte, sich doch, dass die teilungsfähige Zone mur ar den untersten Stellen des Blattes sich befand, dass schon nach wenigen Bruch- teilen eines Billimeters die Teilungsstadien spärlicher wurden um, wie besonders bei Hordeum, oft noch innerhalb der untersuchten Zone sogut wie aufzuhören. - Bine Versch-iedenheit in der Ausdehnung der Zuwachszönen, die als Erklärung für "das beschleunigte Wachstum hätte dienen können, war nirgends festzustellen. Die Zahlungen wurden vorgenommen auf einem Öbjekt—Xreuztisch, der gleichhässigstes ‚Verschieben des Objektes gestattete. Den genau median verlaufenden Schnitt aus der beträchtlichen Anzahl herauszufinden'war nicht möglich, es wurden deshalb aus dor Zone, in der er liegen musste, mehrere benachbarte Schnitte. durchgezählt. ‚Dies erwies sich auch in anderer Hinsicht als unbedingt erforderlich, da infolge f der aus den Tabellen ersichtlichen stets auftretenden wenn auch in gewissen Gren- zen gehaltenen Schwankungen der Teilungszahlen ein Schnitt allein. nie ein klares Bild der Verhältnisse uätte geben können. Aus den gefundenen Summenwerten wurde das Mittel genommen. Ferner war auch nachzuprüfen, ob die Verhältnisse in den tangential gelegenen Pflanzenteilen etwa andere seien, auch diese Zonen wurden daher der Durchsicht unterworfen: Um die Stärke der Vegetationspunkte verglei- chen zu können, wurde, allerdings.nur bei einigen Präparaten, die Zahl der durch eisen Spross-Vegetationspunkt gelegten Schnitte vermerkt. Als Gesantresultat für eiie Srezies sind die Durchschnitte aus den Mittel- werten aller groben genommen worden, denn es war ja, wie sich.vor allem bei Lens und Sinapis zeigen wird, ganz wiiikkirlich, welche Versuchs- und Vergisichspflan- ' zen eines Versuchs man jedesmal gerade miteinander in Vergleich brachte. Es kön- nen in jeder dieser beiden Reihen durch individuelle Verschiedenhsiten Extremwer- ts hinsichtlich der Zahl der Teilungen auftreten, trotz der vor dem Fixieren ge- troffenen Auswahl. iz PANICUM MILIACEUM. Betrachten wir zunächst die Verhältnisse bei der Hirse, Die in den Tabellen hinter den fortlaufenden Nummern der Schnittproben in Klammern angegebenen Zahlen entsprechen, wie auch bei allen andern folgenden Tabellen, der Versuehsnumerie- rung den ersten, experimentellen Teils. Das Ergebnis von nr. i. der Tabelle XV "soll bei der Aufstellung des Gesamtresultats nicht mit berücksichtigt werden; ganz sicher handelt es sich hier um einen ausnahmsweise auftretenden Wert, der, da das Ganze nur eine noch etwas grob angestellte Vorprobe war, zum Teil auf 7e-- ler der Untersuchungenethod.e zuräckzuführen sein wird.. Derartig grosse Differen- zen sin} bei.keiner rriteren Untersuchung festgestellt worden. Aber selbsi wenn wir von diesem Verháltniswert absenen, bleibt das Resultat ein einwandfreies. Fast durchweg zeigen die unter geringem O-Druck gewachsenen Pflanzen in der in- terkal2ren Zuwachszone weit mehr Teilungsstadien als die in gewöhnlicher Luft SC gezogenen. Nur in Versuch nr. 7 bzw. 8 der Tabelle XVI konnte Gleichheit. bei e Oe evo t en MER 3 d $ E per > EE Ear te EEA a Ee ae x Heumann, Wachstumsbesehl. re TES 425. Kontroll- und Versuchspflanzen^festgestellt giga: such ein zweites Präparat der Versuchspflanze wies nicht mehr TPeilungen, 15,2 im Turchsehnitt, auf. Es ist dies derselbe Versuch, der bereits.inbezug auf die Durchbruchszeit des ersten Blattes dusch dis Koleoptile- sich einigermassen abweichend verhielt. Diese Parallelität dés makro- und mikroskopischen Befundes ist recht interes sant, wird doch damit der Beweis, dass es tatsächlich das stärkere Teilungsbestreben ist, durch welches das geförderte Wachstum bedingt wird, nur erhärtet. Bei nr. 5. wurde eine grósse- ‚re AnZahl von aufeinanderfolgenden Schnitten durchgezählt, die tangential gelege- nen ergaben das gleiche Bild, beim Verrücken nach der medianen Zone verschob es sich etwas derart, dáss dass Verhältnis 1l: 1 angestrebt wurde. Immerhin ist aber &uch hier das Gesamtresultat so, dass es nicht als Ausnahme anzusprechen ist. Bildet man jetzt in besagter Weise aus den gefundenen Mittelwerten aller 7 Un- tersuchungen (mr. 4 ausgenommen) den Durchschnitt, so ergibt sich das Verhältnis‘ 1: 2,2, das würde besagen, dass die. Versuchspflanzen innerhalb der erwähnten 0- Konzentrationsgrenzen durehschnittlich eine etwa 2,2 mal stärkere Teilungsinten- sität aufzüweisen haben als die unter. Normeldruck stehenden ENEE ihr ist die Wa leunigung zuzuschreiben. PHALARIS CANARIENSIS. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse beim Glanzgres. Von den 6 angeführten Versuchen ist das bei dreien fixierte Material rükrotomiert: worden, von den zu Versuch 4 und 5 gehörigen Exemplaren wurden Präparate Hergestellt. Die von nr. 6 ‚angefertigten waren leider beim Färben derartig verunglückt, dass nichts an ihnen zu érkennen war. Jedoch zeigen auch die vorhandenen sechs Untersuchungen schon, zur Genüge, wie die Dinge liegen. Besonders Versuch nr. 5 (2a = c der Tabellen XVII und XVIII) wurde SEHR ver durchgearbeitet. Die drei Paralleluntersuchungen von nr. 2. zeigen ebenso wie nr. Y die "gesteigerte Teilungszahl der Versuchsobjekte, Abweichungen von der Re- gel, wie in nr. 2 b, mussten allerdings auch hier konstatiert werden. Wie bei der Hirse verhalten sich auch die tangentialen Schfthten ganz entsprechend den medi- anen (siehe 2 a und 2 b). Das Gesamtresultat lautet hier: 1 : 1,3, mit einem wenn auch wesentlich. EN doch immerhin hoachtenewerten Plus aufseiten der Tone. suchepflenzen.. HORDEUM. Xlarer sind wieder die Verhältnisse bei der Gerste; die-aus REN ar Bus 3 entnommenen Proben zeigen mit aller IRAN die schwächere Kernteilung un- ter Normaldruck. Nach dem Quotient 1 : 2 zu urteilen, haben die Versuchspflanzen etwa doppelt soviel Teilungsstadien teen. Das "einheitliche Verhalten mono- .kotyler Pflanzen gegenliber den durch Sauerstoff-Verringerung geschaffenen neuen Verhältnissen kann somit auch in diesem Punkte als gewährleistet Er LENS ESCULENTA. Die bei Dikotyledonen angestellten EE EE zeigen indes iniess; Fee nisse. Wir hatten ja hier keine Blattwachstums-Förderung verzeichnen können, nur die Stengel wiesen Lüàngenunterschiede auf. Sollten die Untersuchungen aber auch hier von demselben Gesichtspunkt wie bei Panicum etc. aus angestellt werden, so kam als einziger für die Wachstumsmodifikation verantwortlich zu mschender Pflan- zenteil mur der Spross-Veg kt infrage. Er wurde gerechnet von seinen obersten Ende bis. zum nächsten Blatthöcker exilusive. Das Ergebnis war ein unerwartetes.. Die aus Versuch nr. 4 entnommenen zwei Pro- ben zeigten fast völlige Gleichheit bei Versuchs- und Kontrollpflanzen hins iċkte lich der Zahl đer jedem Schnitt zukommenden Teilungsstadien, bei Versuch nr. 2. hingegen traten Exemplare’auf, bei denen trotz eifrigstem Suchen such nicht eine Fink ge eM eegen A gemacht werden konnte und zwar bald bei den unter be. 426. Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. . nal-, bald bei den unter Versuchsbedingungen stehenden Objekten; deswegen ‚wurden auch nach Möglichkeit mehrere ein und desselben Versuchs geprüft. Es resultierte die Gleichung: Kontrollpfl. : Versuchspfl. = 1 : 0,8 (ohne die Einzelprobe von hr. 3 glatt l 1.1). | : ; Da jedoch ausserhalb des Vegetationspunktes, mehr stengelabwärts, noci die r stärkere Teilung bei den Versuchspflanzen hätte einsetzen können, wurden auch in a diesem Falle die axialen Partien des unterhalb des Vegetationspunktes ansetzen- den Stengels in Gesichtsfeldbreite durchgezählt, doch musste auch hier vóllige Gleichheit, 15 : 14,5 im Mittel, festgestellt werden. Die nicht unbedeutende Wachstunsbeschleunigung des Stengels von Lens kann demnach nicht einer geförderten Kern- und Zellteilung dis Entstehung verdanken. e Tee 7 w è z " s. wé ^ Mice à Cie Tow we: False * EE E e A A ee E. d E Saphi Nee o e TR EAE EE S VETE EEN SINAPIS. Zur weiteren Prüfung dieses Ergebnisses wurde noch Sinapis herangezogen. Das Resultat war das nämliche. Bei völlig intaktem Nucleölus war an den gut fixiert- ten und gefärbten Präparaten dcs Yersuchs nr. 2 der Tabelle XII auch nicht ein einziges Teilungsstadium zu ontdecken. Die 3 Paralleluntersuchungen von nr. d | ergaben als Sume für alle durchgezählten Schnitte 14 bzw. 15 Teilungen, welche | auf 43 bzw. 35 Schnitte fielen. Das Ergebnis l : l war somit sicher gestellt. i Nach den bei Imes und Sinapis ausge führten Untersuchungen zu urteilen beruht P das verstärkte Stengelwachstum der Dikotyledonen unter verringevtem' Sauerstoff- 2 x 5 x SE Druck nicht auf intensiverer Zeilteilung. Einen kurzen Blick wollen wir noch auf die ökologische Bedeutung dieses: Vor- ganges werfen. Einzelne unsere Frage berührende Angaben sind bei WIELER, der auch die ältere in unser Cebiet fallende Literatur erwähnt hat, gemacht worden; auf sie sei an dieser Stelle verwiesen. WIELER (21) selbst mass dem Umstande, dass in verdünnter Luft die Pflanzen ein gefördertes Wachstum erleiden, eine grosse praktische Bedeutung bei. Er sah darin direkt eine Anpassung an die verschieden- ` sten Höhenlagen und eine Gegenwirkung gegen die damit verbundenen ungünstigen Fxistenzbedingungen wie Klima etc. ` ` Bedenkt man aber, dass die Druckerniedrigun; schon eine recht bedeutende sein musste, um die Wachstuns-Beschleunigung in die Wege zuleiten, so würde in den allerwenigsten Fällen, nur in ganz beträchtlichen ióhen, eine fördernde Wirkung in Aktion treten können. Vielmehr ist gerade die innerhalb weiter Grenzen beste- hende Unabhängigkeit der Pflanzen vom luft- bzw. Sauerstoffüruck zu beachten, in ihr werden wir zunächst weit eher eine für das Gedeihen und die ungestorte Pnt- wickelung wertvolle Eigenschaft zu'erblicken haben, denn welchen Wert lrönnte: es für die Pflanze mit sich bringen, auf jede noch so geringe Schwankung des 0-Ge- haltes sofort peinlichst reagieren zu müssen? - Eine Erklärung wie die WIELER- ` sche scheint mir daher zum mindesten irreführend, wenn auch die Möglichkeit ei- ner als Nebenerscheinung mu bewertenden schnelleren Entwickelung dahingestellt bleiben mag. Die eigentliche Bedeutung des fraglichen Prozesses ist in anderer Richtung zu suchen. Es ist bereits hervorgehoben worden, dass wir in ihm ein Regulativ erkennen müssen, wobei jedoch nie vergessen werden darf, dass dies eine ungewöhn- liche, in gewisser Hinsicht pathologische Erscheinung ist, eine Anstrengung, ei- me Abwehrmassnahme des Pflenzenorganismus für die Erhaltung seines Lebens, ähn- p lich dem schnelleren Pulsieren des menschlichen Tlutes im Fieberzustand, das doch ' auch nicht als Ausfluss eines besoneren Wohlbefindlens aufgefasst wird. .. ; Betrachten wir den Vorgang etwas genauer; Der Sauerstoff der die Pflanze wi- gebenden Luft nimt mehr und mehr ab, SO weit, bis die in der Zeiteinheit gebo- tenen Mengen nicht mehr genügen, die Atmung nicht mehr untorhalten werden kann, | Und das ist das Beachtenswerte, dacs nümlich die lierabsetzung der zur Verfügung stehenden Sauerstoff-Menge schliesslich einmal auf die Atmung von Einfluss sein muss (diesbezügl. Literatur-Angaben siehe bei STICH (22)). Zwar ist durch WILSON ` 1 ; 1 d : ? ; r : J 5 | d ^ Uo be IL ERR Ek E ex d LE ML Mar Kx e BE Rude iuc qM eU E EL SET a arte T Eeer Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. ; 427. festgestellt worden, dass die Wachstumsbeschleunigung in verdünnter Luft keiner Zunahme der Atmung entspricht (23), wie ja überhaupt an ein festos Verhältnis zwischen Wachsen und Atmungstätigkeit nicht zu denken ist, men beachte mur die Umstánde bei den oft &usserst energisch atmenden Blüten und Blütenständen. Ein dem WILSONschen ähnliches Frgebnis zeitigten auch die Untersuchungen WIELERs. Dass die überwiegende Mehrzahl aller Pflanzen zu ihrer Fxistenz unbedingt Sauer- stoff braucht und dass bei völligem Fehlen desselben endlich Sistierung der At- mung und damit jeglicher Lebenstätigkeit eintritt, ist lange bekannt. Es fehlt die durch die O-Atmung geschaffene Betriebsenargie, und die Maschine stoppt. Gleich der Transpiration und Assimilation müssen wir in dem chemisch als Ver- brennung zu deutenden Atmungsprozess physikalisch ein Diffusionsphänomen erbli- cken. Die Sauerstoffmolekel prallen an der Zellwand des Pflanzenkörpers an und dringen: dank der hohen Partiärpressung leicht ein,selbst eine stark entwickelte Kutikula hindert. nicht die zureichende Versorgung der Zellen mit Sauersto£ff(24). Nun wird ja bekanntlich die Atmung aber nicht durch den absolut vorhandenen 0- Vorrat geregelt, das deutet uns auch die in weiten Grenzen bestehende Unabhäng- igkéit der Pflanzen von der O-Partiürpressung an, sondern durch gewisse, den Sau- erstoffeingriff bewirkende und vermittelnde Enzyme oder nach PFEFFER "Affinitü- ten", die der Sättigung durch O harren. Diese Stoffe sind stets in gewissen Men- gen vorhanden und bewirken, dass bei völligem Mangel an Sauerstoff in der Pflan- ze vorhandenes Material veratmet wird, dass mit einem Wort "intramolekulare At- " eintritt. Bei/ den den unsrigen entsprechenden Versuchen WIELERs war dies nie der Fall (25), die Luftverdünnung hätte zu diesem Zweck noch weit grösser sein müssen. | Die bei geringem Sauerstoff-Druck in der Wachstumsförderung zutage tretende Erscheinung wäre nun als eine Vergrösserung der Sauerstoff aufnehmenden Oberflä- che zu deuten, um die der Sättigung harrenden Affinitüten mit molekularem Sauer- stoff versehen zu können und so die zum Bestehen der Pflanze notwendige Atmuns- Intensität aufrecht zu erhalten. Da die Zahl der an der Flächeneinheit anpral- lenden O-Molekel gesunken ist, denn darin besteht die Herabminderung des Parti- &ldruckes, so muss eben die sie aufnelmende Gesamtfläche vergróssert werden, um den Ausfall wett zu machen, zumal auch noch infolge der geringeren Pressung das Eindringen der O-Molekel in die Zellmembranen erschwert werden mag. Erst im grössten Notfall, bei noch weiter sinkendem Sauerstoff-Geh<, wird zu dem in seinem Nutzen recht zweifelhaften Mittel der intramolekularen Atmung gegriffen. . Gang ähnliche diesbezügliche Verhältnisse haben wir übrigens im Tierreich.Es ist bekannt, dass die Bewohner der Gebirge eine höhere Zahl von Blutkörperchen aufzuweisen haben als die des flachen Landes (26), ja, sogar beim Besteigen von Bergen mit verbundenem relativ kurzem Aufenthalt in dünner Luft nimmt ihre Menge automatisch zu. Auch hier vergrössert sich dadurch die Sauerstoff absorbierende Oberfläche, allerdings ist es eine innere. - Gewaltsaner wird derselbe Zweck er- reicht durch regere Herztätigkeit, die in der Zeiteinheit grössere Mengen Blutes durch die Lunge treibt, somit ebenfalls eine bedeutendere Fläche mit der Umwelt in Gasaustausch treten lässt, im extremen Fall zur bekannten Bergkrankheit führt. Wie wir feststellen konnten, wurde diese Flächenvergrösserung bei den unter- suchten Monokotylen mittels Förderung des Blattwachstuns,. das seinerseits auf ei- ner stärkeren Zellteilung beruhte, erreicht. Dass gerade die Blätter es sind, die hierbei bevorzugt werden, oft sogar unter Hintansetzung des Stengelwachstums, ist leicht erklärlich. Um nach Möglichkeit einen Höchsterfolge zu erzielen, wer- den zweckmässig solche Organe die Förderung geniessen, die für gewöhnlich die bemerkenswerteste Atmıngsgrösse aufzuweisen haben, denn bekanntermassen ist die- se an Stengeln, Blättern und Blüten wie auch an Exemplaren unterschisdlichen \ alters nicht die gleiche (schon SAUSSURE (27) hat hierüber berichtet), insbeson- dere überragt die Atmungsgrósse der Laubblätter die der Wurzel und des Stengels Deshalb konnte in unserm Fall der angestrebte Erfolg bei einer Vergrösserung der Blattfläche am ehesten erreicht werden. | | : gum | In den beiden Versuchen mit Linse und Senf trat nur verstürktes Stengel- wachstum hervor, und zwar ohne dass intensivére Zellteilung als seine Ursache 428. Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. identifiziert werden konnte. Bei der Keimlingsnatur der Versuchsobjekte war lei- der nichts näheres zu erforschen, auch liess die kurze Versuchsdauer keinen Schluss bezüglich einer eventuellen Beeinflussung der ersten Blätter zu. Allein wie bei den ersten drei Objekten so deutete auch hier die stärkere Entfaltung der Kotyledonen bzw. der ersten winzigen Fiderblättchen unter den Versuchsbeding- ungen darauf hin, dass bei den Pflanzen ein Sauerstoffhunger bestand und sie mög- lichst viel molekularen Sauerstoff zu erfassen bemüht waren. Die mr auf Schätz- ung beruhende bei der Linse in 2 b und beim Senf in l a bemerkte grössere Zahl der Teilungsstadien der Versuchspflanzen in den zufällig mit vorhandenen Schnit- ten durch Blatt bzw. Kotyledo soll hier nur ohne jeden Anspruch auf Sicherheit erwähnt werden, möglicherweise ist jedoch das Verhalten der Dikotyledonen nur unter den speziellen durch das Keimlingsstadium gebotenen Bedingungen scheinbar ein von den Monokotyledonen aunterschiedliches. Bei letzteren wurden die ersten Blätter auch auf die Zahl der Spaltöffnungen einer Untersuchung unterworfen, es war zwischen Kontroll- und Versuc.spflanzen keine Differenz festzustellen. Das Gesamtergebnis unserer Untersuchungen wäre in Zusammenfassung: l. Die unter verändertem Sauerstoff-Druck wachsenden Pflanzen werden in ih- ren einzelnen Teilen ganz verschieden beeinflusst. Monokotvledonen erleiden un- ter Hemmung des Stengelwachstums eine Förderung in der Blatt-Entwickelung, die sich bereits nach relativ kurzer Zeit in dem frühen Durchbrechen der gleich der Wurzel nicht beeinflussten Koleoptile kundtut. Bedingt wird diese Wachstunsför- derung durch eine in der interkaleren BlatteZuwachszone eintretende intensivere Zellteilung. 2. Die Pikotyledonen zeigen im Gegensatz dazu unter geringem Sauerstoff-Druck vor allem beschleunigtes Stengelwachstum, doch rührt dieses nicht von stärkerer Zellteilung her. 3. Alle Versuchsobjekte zeichnen sich durch weitgehende Entfaltung der vor- handenen Blattflächen und zum Teil durch dichtere Behaarung an Stengel und Blatt et den Kontrollpflanzen aus. leunigung, sei es an Blatt oder Stengel, sowie stärkere Ent- en aufzufassen als eine durch Sauerstoffhunger 'hervorgerufene patholo- gische Erscheinung, die auf eine Vergrösserung der am Atmungsprozess beteiligten , Oberfläche der Pflanze und damit auf eine Milderung des Sauerstoffmangels hin- zielt. TABELLEN. Tabelle l. Panicum milisceur. Nr. |. Datum 50 | 100} 150} 200|Kon-|Norm| Bemerkungen tr.- Luft Pf1. |-àr. 755 | Anges. 5.IX.21 Nm. 6h Abgebr. 9.IX. Vm. 8.30 Merkel-Fixage. 5 PEI. EE 3%, CUT E e Ile In, " 4,30 Nm. 8.IX. llh Vm. bh Nm. OO CA CH CH Va CO CC CG 9. E 8,30h Vm, Ee DE EE EE, ebe EE Ae, See SE LE E E AES. Es Lp uiros AO Mi sec E SP HUMO EE E ANT. Heumann, Wachstumsbeschl. b, vermind. Sauerstoff-Druck, 429. Datum 50| 100} 150} 200|Kon-|Norm| Bemerkungen tr. - |Luft Pfl. |-Är. 13.IX. 9,50h Vm. d D [748 |Anges. 12.IX. Vm, 14.1X.. 11,50 Vm. 2 C Abgebr. 16.IX. 9h Vm. 15.IX..1,30 Nn. 3 A 5 Pfl.; 25 - 26 mm lang. 16,.IX. 9 m ó ó Bei Kontrollpfl am 16. l1. Blatt nur sehr wenig durch. SÉ 19.V. 22. 4h Nm. d 0.762 | Anfg. 19.V.22. Ym. Sek 20. 10:30 3A. 7 3 Abgebr. 21.V. 10h Vm. ot, 10h Yu. 8 8 Die 8 Pflanzen zerfielen in 5 je 15 m, 3 je 12 : ia = A, 25. V. 9,30 Vm. L 1 5 3 1758 | Anges. 22.V.22 6h Im, 23. V. 6,30 Nm. 2 A 7 4 Abgebr. 24.V. 12 Mitt. 24, V, 9,15 Tm. 3 A 7 6 7 Pfl., 20 mm lang. 24. V.12 Mittags 4 E 7 6 5, 25.V. 8,30 Vm. 3| 3 6 be |Anges. 24.Y.22 Ch Im. : 25.V. 7h Nm. 6 7 7 Abgebr. 25.V. 7h Nm Bei 200 (£200. Im. 129) und Kontrollpfl. (Vr. 20,5, Nm. 22,59) Thermo- meter. - Bei "Kontrollpfl. wurde übersehen, dass be- reits b. Ansetz. d. Vers. l Blatt durchgebrochen war. - Am 25 war das Hg. [eg 4 - 5 cm gefallen, es | wurde nachgepumpt. - 7 Pfl. 20 mm lang. ne 2. Panicum „iliaceun. 5 op €. 5h Nm. 121,4 t21,3 760 | Anges. 28.V.22 5h Nm. t18,6 t18,5 Abgebr. 30.V. 5,30 Nm. Pi 3 8 Pfl., 13 mm lang / : t19,2 t19,6 t19,5 t19,9. 7 : Delle c c E Le 7. 26.V. 4,14 Nm. 0 0 758 | Anges. 26.V.21. 10,30 Ve, 27.7. 8,30 Vm. A A Abgebr. 23.V. 8,45 "Yn. 27.V. 6,15 Nm. $ 4 Er,» 19 es 1ang. 28.7. 8,45 Vm. 3 x i: E : rd 0 0 -759 Anges. 19.VIII.21. 6h Nm. ` 9. | zo. YIII. 11h T 5 o Abgebr. 23.VIIT, 10,30 Ym. 14 $ 14 Pf1.; bet Sc 14 10 Wurzeln bei Kontrollpfl. länger als 150 mm. Glasplatten! Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. Alle Masse Nr. Datum so | 100| i50| 200|Kon-|Norm| Bemerkungen | Pfl. |-àr. 9. | 18.VIII. 9h Ym. E E O | 759| Anges. 17.VIII.21. : 18.VIII. 4,45h Nm.| - 1l 14 5 Abgebr. 18.VIII.4,45 Nm. 14 Pfl., 8 mi lang; Sand! 10; |] 25. YHTI.- 15 141) 15 | 742 | Anges. 12.VIII.21.5,20Nm.. 15.VIII, Kein Unterschied zwischen Abgebr.15.VIII. 2h Nm. Kontrollpfl. u. Versuchs- 15 Pfl.; 26 mm lang. Sand! pfl. weder in Hehaarung Vorher 5,5h in Wasserst. ‚noch. Blattlänge. +) 1 Pfl. verkürmert "Pabelle 3. Panicum miliaceun. | 7 Nr.| 50. [100 | is0| 200 |Kortr| Bemerkungen / Stengellünge (Hypo- | 1 17,8 27,2 |86h.5Pfl.,25-26mm lg. | kotyl). 2 28,9 46,3 |96h.8Pf1.,12-15mm lg. . p. Zahlen d. obersten 5 12,0 13,3 |48h.7Pf1.,20 mm lang. Horizontalreihe (50- A 15,7 |14,0 | 18,6 |20,6 |42h.7Pfl. , 20mm lang. 200) geben d. Drucke 5 14,4| 14,4 | 18,4 |19,5 |25h.8Pf1.,13 im lang. in mm Hg an, bezogen 6 10,3 18,9 |48h.4Pf1.,16-17mm lg. auf den jeweiligen Ba- | 7 27,4 |46 Stunden. rometerstand. : |. Koleoptile. 1 - — |In Versuch 1-4 ist 2 = - [stets nur d. Kole- 3 - e Joptile + Blatt ge- 4 | - - messen worden. 5I T% 7,8] 7,71] 8,2 : 6 6,9 St 7 8,1| 7,6 : fabelle 4. Panicum miliaceum. | Lünge des ersten 1 5,8 2,8 |Bei 7, 7,0 ist der Blattes. 2 4,4 2,1 ert eines Exempl. I | 9,6 4,4 |nicht inbegr., Sa- 4 | 1,9| 2,0 | 5,6 | 5,5 [men nicht hell, 5 3,1 357| 7,1 | 6,6 |sond. braun gestreift. | 6 5,7 4,9 7 5T 3 ’ ore (5,2) Wurzellánge. 1 80,7 85,0 io > 2 Sep eo n Lo. - 3 4 65,8|63,7 | 80,1|75,3 6 | 42,3 47,9 | 64,0|58,2 SR 56,8 81.8 7 EN Is. oben. D D € , 62,2 sind in rm angegeben; die Werte sind Mittelwerte. LT d. WVachstunsbeschl 3 b. verninà. Sauerstoff -Druck. 481. CEN -= em rs em EE Tabelle 5. Panicum miliaceum. E Rr. PfIasemteii d I Pilal il- s] el ] e Arie | : wert E 1,2. Beim 1l. und 2. Versuch wurden koine Messungen notiert. n 2150| zn. abe e S 3. Hypokotyl 15 115510 11,5|15,5]114,5] 13 B [150 2 Blatt £5193-165]| 4,5| 5 6 5,5| 5,5} 5,6 ^ Kontrollpflonzen,. ; ; E i SE er ^ Ee: Hypokotyl 14. 415. d 12 110 13 15 14 :-1: 13,8 Blatt $ x 4) 1.351. 4 3 7 3] 44 E Hypokotyl 20 114,5 |16,5.]189,5] 15. | 12 15,5 15,7 = Blatt 0 6 [5 2 Eer E H 1,9 Er Wurzel ne Bin 158. |69- | 56:5] 74 73 65,8 4150 mm, | us | E Hypokotyl | 1201 15 155 HP [35. 113,8] 1,5 14 fe Blatt SS: A KP 4 o H T 2 = Wirot 59.2168. 165- (70 |52 68 69 ORT 2 200 mm. j ; = “ Hypokotyl . 18 18 20 17 17 20 20 18,6 E Blatt ERIS 455 IT 011 |. 5,6 EE RER e lees .| 99 80,1 rollpflanzen. | Jo | Be i Hypokotyl 19 20 : 19 5D |2915| 2I 25 19,5 206 Blatt es a SES 55-19 Wurzol 69 Tes 86 67 87 A. RR 75,8 : Hm. = | 2 : 5, Hypokotyl ` 18,5 |15,5. 115,5 |17 15 12 14 14,4 ; 5 E Coleoptile d ns a cra q.9|7 8 7,6 : E Blatt. 5,9 9 id 5 5 2,8 © S E- Wurzel 41. .)47,5.142,4 142 47 55 41 tpo 1 E: 150 ma. E veu Li Se Er T5 x : - Hypokotyl 14,5 [16 715,5 |14 S j^ ECT UE PE > Coleoptile air S : s I | e 5 4.51 3 ` 3,7 S Blatt uc Maux LE ; 50 ; E Worzel ou AER Je 42. [o8 50 4T Ea ; ^. 800 m» 5 | E Se E : a / Hypokotyl En, mob» | -s| a di 3 ss 5 DES 8. | 5,5 : à P S | ett .. CEP SN num Te |i 4 3 Wurzel a = Sp | ge RO ontrollpflanzen. "oH 1" 18,5 19,5 ES | 7 21 22 18 , Hypokotyl 21,5 ar p SE 3 9c 8. 8,2 Coleoptile ` ` E aiz |55| 3 6 | 9] 6,6 Blatt m 58. 164 59 | 53 60 (34) 5,2 r Wurzel ur Seen ben die fixierten Pflanzenteile an. - t) Wurzel- den Glasplatten gestossen und im Wachstum zu- Die Striche unter den Zahlen g9 Spitze an eines der !lölzehen an Fückgebliebens - ; Ass, ` Heumann, Wachstunsbeschl. b. vermind. Sauerstoíff-Druck. V MÀ e —— e Wm —-— «" wu c Én amm cum =. 2.227077 => Mabelle 6, Panicum miliaceum. Nr. Pflanzenteil, 1 2 $5 1-4 5 6 T 8 |Mittel |wert Hy pokotyl 8,5 130:5 T 5,5 [16;51 15,5 758.122 0,5 116.3 Coleontile 7 N 6 250.7 E 6:5 6,9 Blatt .— 6,510 B 1.8,51-.2.98 5p 4-1 4,5 3.4 E Wurzel . | 58,5 155. 02 |DA 55 + 145 58 56,8 Kontrollpflanzen. | | | Hypokotyl w: Hé 18 17 19,5|19,5 | 25,5| 18 18,9 Coleoptile | 15.58 1T 16,8 ESI T5PT 7 73 Blatt 6 5,5 | 4 4,5 5.5| 5 5. 6 4,9 Wurzel 28 86 77 67 82 '|95 77. | 91,09 1:81,58 . 7. | Hypokotyl 23 22 27 20 23 E Coleoptile og. ra 8,0318 8,1 Blatt 8 6 và 0 T Wurzel 60 68 59 44t 62,5 Kontrollpflanzen. N Hypokotyl 27 .-[I27.5 128,8 126,5 27,4 Coleoptile GR 8 T. T.U 7,6 E Blott SEH 6.5 8 5 5.5 5,7 ^ Wurzel ^ E (42)8 54 55 | 4 à l 7 AMA Wurzel war etwa nur 3 rm lang; bei Aufstellung des Mittels wurde 6 nicht be- ` rücksichtigt. i £ of. an Tab. 4 bei nr. 7. - $ Wurzel: an ein Hölzchen angestos-. $T. Be verkiummert.* | x S | Tabelle 7. Phalaris canariensis. Datum ` 100| 150|. 200 | 250;| 300| : Kon- mor: | ? Bemerkungen Sc? LE, Luft | ge- vd | | pfl. Aruck| Jüft. | ONA 8 | 4| 9 o bei Anges.8.V.21 | 651 124 12 li ^ | Abgebr.11.V.21 15 112.112 12 : Sand! Optimale wirkung bei 150 mm. | 4.1X.12,30h Nm. | 7 B 6 n57 .' | Anges.3.1X.21 Qu P e E 5H LE 4h Nm., Abgebr. “= | | 5,1%. Nm.-11 Pfl. ES | 20 mm lang. Glasplat: eu" be cC e ud | ke5,4 | |t-23,8 TECUM lI s Y11. 98 Yn. .— i 1 1l 1 pm | Anges. 5.VII.22. an t259 | -J ena. | 2,30 Nm. Abgebr. | $911. 3,30 m | | 4 SLE 2] 1] T9. 1. 10,80 Ye - does FE t=23,4 ced [eg ir PO. 25mm - : Are im Le ET poc p Ro 9 7 gel. | lang u. 5 Tg. ` t 7 v : | 322,2: F t=220 | — | alt. Hypokotyl | nnns $, EH Nm. S| o] 9 gel. | oft nur wenig p | | sichtbar, 'eber Heumann, Wchstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. 433. CR -100| 150|. 200 | 250;| 300| -Kon- horm | ? | Bemerkungen tr.- Luft e- pfi. druck] 1üft| | ! 219,8 -20 8.VII. 9,45 h Im. 11 10 10 am Knoten Würzel- ...[6=20,9 qt-23,9 chen, bes. bei 9.VII. 10,20 h Ym | 1l jo ron 200 mm. 25.VII. 1 h Nm. 9 5 |746 Anges. 24.V11.22 20.VII. 5 h Nm. 12 7 pel. |1,30 Nm; abgebr. 26.VII. 2 h' Im. 13 8 26.VII. 2h Ym.- 15 PA., 38 - 37 um lang. : 96.VII. 10,30 Vm. 0 0 Jess Anges. 26.V11.22. 26.VII. 5,30 Nm. 0 0 pel. |2,50 Vm.; abgebr. 27.VII. 10,30 Vm. 4 0 28.VII, 5,30 Nm. 27.VII. 5,30 Nm. 5 2 10 Pfl. 20 mm. 28.VII. 9,30 Vm. 10 8 Hier ist der Wür- 28.VII. 5,30 Nm. 10 9 zelchenansatz bes. bei d. Kontroll- | pfl. zu bemerken. 6, 31.VII. 10,45 Vm. o 0 1757 Anges. 30.VII.22. S 31.VIl. 5 h Nm. 3 1 gel. a Ze ; xp l.VIII. 10h Yn. 8 8 KE Se 1.VIII. 7,15 me 8 8 Pfl.; 20-22. mm . lang. Tabelle 8. Phalaris canariensis. | Eon |:012| $914] 5| ek [5819 Bo [i [i2 | 2e. Imker SS teil. | | ke: wii. eu 2 128 SCT 2| n | 155 aim sta ol.) 32| 0 Goia e 15 — o1 les | 10« |102| 88 | 85 |104 |98 | 90 |e2 $13. o:slo 1-35 0] 91.9] 934.0 0,9 0 | 0,5 aa jag |48 | 42|48 | 86 | 29 R | Ar 9 | 40,7 ee |, le | 92,87 |104 |110 poo. | co |77 91,4 E DE 9 1.29138. 19 1911 8] US ea |s& |8& [100 fea jıco | 55 |97 | = 39 |35 | 36|36 | 32] & || zm o ie orgio XT | 454. Heumann, Wechstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. Weoipruaos.]| i-o | ai train: 71 8] 9 no |i usus pneum teil. wert ot T F d 6 cónt. Kontrollpflanzen. Wurzel |83 8 88 1 64| 70| 50| 58] 54 72 "Mypokot.| O 0 0 0 0 21 DT 30 0,125 Coleopt.|36 B7 | 40 | 35| 38| 40| 34 | 38 37,3 Blatt 26 7 E De Ef, E IET 30T 22T 21 17 ; Tabelle 9. Hordeum. Wr. Dotum 150 |200 ; 250| Kontr.- -Normal.| Bemerkungen pffl. Luftdr. 1. 29.VIII.2,90Nm| 3 | 3. 2 1757 | Anges. 28.VIII.22, 3,15 Nm. /30.Y111.10,15V] 3 | 3 3 Abgebr. 31.VIII. 7 Vm. 3S1I;VIII.7A Ye 1-5. 13 3 3,Pfl.; 25-28 mm lang. 3 Tg. . alt. Am 30. bie 150 u. 200 mm bereits grosser Unter- ` Schied gegenüber d. Kontr. bezügl. Blattlänge. ` 4 kee" 10808. "Log 8 5 751 | Anges. 31.VIII.22. 5,30 In. 2.IX. 9h Vm. 8 8 8 Abgebr. 2.1X.22.9h Vm, B* PFL , 29-30 mm lang. 5. | 4.IX. 10h Yn. | 5 A 751 Anges. 3.1X.22 6,30 lii. 4.IX. 8,20 Nm.|..5 4 Abgebr. 6.IX. 2,30 Im. IR. 2,15 ae 5' 5 Pfl., 30-35 mm lang. - 6.IX. 2,50 Im. | 5 5 Am 4.IX. Vm. gelüftet. Tabelle 10. Hordeum: | Nel Prite [Y [12h95 tal ol d| NEE Beserkübgen | — 150 mm. | | a Blatt $7| 72| $1 ; 69 Wurzeln wurden Gen da an jedem . Blatt TL | 68847 61 Keimling eine ! Coleopt. $8 | 84| 35 35 grosse Zahl Kontrollpflanzen! vorhanden. : latt 29 | 21| 2 38 | Coleopt. oe F 30 [33 32 Le E KE 36 | 37| 31.128.136) 20 | | 36[ 25 33 Coleopt. 42 | 356| öl |31| 30 28 $5| 31 51,5 250 mn. i : , j H^ Blatt 36 | 31| $5 |29 | 38 47 37| 36 36 27 180 | 30 35 32 31,6 81 pi 15 | -43| 34 28 Blatt. an der S Ixränkelt Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstof*^-Druck. 435. E. RN oc ri ER eg ner : : : x. PH,-Teil |r L 2 ms a 9| 6.|7 |8 | Mittelw.]| Bemerkungen E. 150 cH p ' | f : f : E 5. E latt 53 ?7| 20.| 65 4 61 E Coleopt. 54 STE SI 1-39]; 1 24 E | : : 79 |-48 | 341.51 55 401.43 | | 3 39 Tabelle ll. Lens esculenta. Lo 4 5I 6 T FB 9| 10 -Mit Norm. ]| Bemerk. tel | Luft wert Druck | | | 751 |Anges.26. 70 76| 78| 83 Gd 71 | 88 77 Vi.22 8h 25.1. 401371 .-2] 26 | i3 | 34 34 Nm., abge- A E E: br. 30.Vi. 64 | 80|89| pm -Gt | 72| 79 75 2,45Nm,. - 151 36114] 50 11] 19. | 29 17,9 9 Pf1.,50 | | mm lg. Wu- 83 | so|gm]| 99 67 | 52 | 96 85,2 rzeln.Ste- 8 TFT. 404- $5 | 114.25 19,3 E A y cn. um ur | | Nm. gelüf- tet. rai Spitze E. 26 | 22120) 23] 30. | 19 | 231] 20 22,4 Anges.2.V1I 14 Bplge | 22.316 1901249. 16.7 3,30Nn; ab- 39.1 gebr.5.VII 35 -13.2 12,30Nm. 10 12 IFE 14 14 12 loi l , , 5 12 | 20 15 30 16 6i b Era EE : * d' Le E 51 35 15,7 $tegolst.a ar. ll 32.212179 | 18] 1 L wii m snp. e ei. ke ies 3 : ; derbl., b von dort b. Spitze. 200 ny, F Anges.9. ` > | $ : 23. 9.9.VIl Stengel a|»2 |20 |18 | 16 zu — = | 33,6 llh Vm,abge- — | 33 |30 |31 | 40 137 | Er | 22 br. 13.Vii o Eu enee ci? |45 |25 | 2* 3| | | 88,6 22. Nu.5bh. ^ OCORtrOllpflonzen. SS | | 18,4 7 Pfl.ob am — E ous ins 14 TT | 34 |18 Sat > 26 i Meng, Stengel. biit 177 26 Ka EI 93 32 | | | . 29 Teil b von E Stengel c|a7 [36 |34 | == J4 | jest 73,4 1-2 nieder- . blatt. Heumann, . 436. Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. Tabelle 12. Sinapis alba. Nr.|Pf1.-Teii|1l 2 ó 4 5 b FT 8 |Mitt]Norm;| Bemerkungen. | wert |Luft druck 200 D LJ ji = ` e Wurzel Bl 95. 1.86 554 | 69+ | 93 106 |-+ |92 758 |Anges. 26.V.22.10, tengel B5,5145 | 39,5|47 | 44 | 40 48: 136 141,2 30 Vm; abgebr. 28. — Kontrollpflanzen. | V. 8,45 Vn. 8 Pfl. “T Wurzel 82 1508 78 hoa | 7a | 98 Iso | 80,6 17 mn lg. - 4 Stengel |35 |43 |25,5|35,9 56 | 36 29 |40 | 33,6 krank; $ am Holz angestossen. ^ 850 mm. | x e. Wurzel |61 [27 68 Te: N08 85 102 89 752 |Anges. 15.VI.22 9h : | Stengel |30 ]36 |36 |34 |29 |33 | 35 33,3 Nm; Abgebr. 16.VI. Kontrollgflanzen. 5,30 Nm. 7 Pri, 20 3 Wurzel |86 182 [100 404 |71 | 80 463 84 mm lang. - + krank | Stengel E E Lor 108° EE 26,2 und verkrüppelt - fm bs. Stengel ep |34 |35 je |35 | 44 | 3 $9 | 759 |Anges. 7.IX.22 2h Zentre lanzen. Vm; Abgebr. 9.IX. Stengel 28 |32 |18 |22 |22 I2ı | 20 23 7h Vm. 7 Pf1. 4 = - Interstrichene Zahlen = fixierte Objekte. / 12, 3- 20 mm lang . Tabelle 13 a. Panicum miliaceum. Nr.| Stengel .Coleoptile Blatt Wurzel Bemerkungen . E d + 0,48 | - l 22,23 1 : 0,97 |Bei d. Aufstellg. E e Der DIBR - l fl T. Pw ; d. Verb, Kontr.: . ESCH 1-5: 0,90] - lI 021.9 - Versuchspfl. sind . en Xon 0,90 = : parc R7 Loft 400b . f. erstere sich = ilg I - d 0,94 3102, 8,5 i 1 2,10- | erg. Werte = 1 B5 I dcn 1 0,97 I: 08 l : 0,70 | gesetzt worden. Dy Do: 5B t : 1.06 SE De a 1.2 1 10 | AMittelw.l | U 7D 1 4 0 99 i$ di5 1 t «9g p Dri. Tabelle 13 b. Phalaris canariensis 4 HER gs nj ^f 1,5 am DES o1 t 00M 1 As 0.93 los 1,8 1 t s RS Re SE SE MUT 1 : 8 I3: 15 Dom ,$ 0497. T 8,99 Foz «109 1.7 1: Tabelle 14 Hordeum | Lens Sinapis & Coleoptile Blatt Stengel Stengel | Wurzel’ | : L8 |1 : 1,76 i3 25 1r ni t 3,9 27.2: 1,60 Lo: 18 1 è: 1,06 Ent 19 Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoif-Druck. 437, Yers. 1 e ó | E | | 2 5 Bemerkungen Schnitt |Kontr| Vers, |Kontr |Vers. |Kontr| Yers |Kontr| Yers. Kontr| Vers. D nr. |pfi. |pfl. | pfl.| pfl.|pfil. | pfi. ei | pfl. | pf1. Ing. 100mm 150mm comm |. 150mm 150mm T 112 66 A 11 5 28 5 7 5 20 |Versuche 2-4 aus Z 13 58 4 15 6 19 6 7 A 16 d. Sdbicht à. Me- A 6 59 4 15 8 25 6 8 3 19 j|dianschnittes 3 ES 6 44 190 1 48 4 22 A H E) 19 |genommen.-Bei Vers 5 4 65 4 $6 7 11 6 20 |1 liegen d. Schn. 6 12 21 |mehr tahgential. 7 10 19 |Bei Vers.5 wurde 8 T 21 |von tangent. Schn. 9 6 25 | ansgegangen, bis 19 14 22 |an Medianschn. El ll 16 |heran & noch 2 12 | : 19 16 |Schnitte weiter. a 21. gO Sa. U 92 | 21 | 60 EE |. 44 | 126 |; | Bei Aufstellung Mitte15,0 58,4 5,25 116,0.15,4 126,0 | 5,4 | 8,8 | 9,7 19,5 |d. Verb. ist à. Yerh l- 4$ 7 MONEO Ic E 61:5 I 2 Zahl à. Kontr. pfl.=1 gesetzt u.. dann Kontr.pfl.: Versuchspfi. ge- bildet worden. Tabelle us. Panicum miliaceum. B acht. bei 150 mm. Medianschn. Die beiden ha aatan Darchscho.. durch das 1. Blatt von der Ansatzstelle l mm aufwärts untersucht. 5p — —— eg — e _ Kont rol pe anze. | Versuchspflanze ee pi ep re we keen Bergen VE g ^ SE, Proph. Metaph. Anaph. h|Te1ep. Sa. Proph.| Metap.| Anaph.| Telep.| Summa 0 | a $ EE 30 10 © i I 10 26 2 3 4 5 |.18 14 9 2 9 34 3 4 4 H 12 13 6 A 12 34 4 4 P 4E 4 MT 7 2 9 | a leien ee.) | Mittelwert: 12, 5 ELS 1:3 2,4 Mittelwert: 29,5 E a4 con qos So 3-|.1 3 : j 2 B. 4 2 4 8 2 € 6 2 3 5 3 1 R 5 5 6 6 | 2 1 T S L2 3 Sa.31 2,5 Mittelwert: Mittelwert: 5,1 Von medianen Schnitten nach aussen zu. 1 mm. 5 u. Versuchspfl. bei ee CREE 2 10 2 es 8 | 2 l 1 3 B : 2 | Mittelwert: 16. Mittelwert: 15,5 CN Medianschnitt nach aussen Zu. 1,5 mm. 5m Versuchspflanze bei 20 438. Heumann, Wachstumsbeschl.b. vermind. Sauerstoff-Druck, Tabelle 17. Phalaris Canariensis. Kontrollpflanze. Yersuchspflanze Nr. Proph| Metaph.| Anaph/Telep. Sa. Proph. | Metap.| Anaph.| Telep.| Summa l 66 30 7 7 110 LF irs- o 13 E 78 20 8 "7 11s g EA 16 38 — [140 Mittelwort: 112 Sa 225 Mittelwert: 144. $2288 A 1114 Die Reihenfolge der Untersuchungen entspricht der der Versuche in Tabelle 8, al- so l. entspr. 4 u.s.w.- Der untersuchte Streifen hatte die Breite des Gesichts- foldes., 1 na weit untersucht. 1 58 15 d 19. or | To 16 5 gto a 2 69: 8 1 9 87 81 22 6 29 1132 A 63 17 L 11 25:31 7:9 61 18 9 LA 101 Mittelwert: 89 Sa. 266 Mittelwert: 118 Sa 354 i 1i Es wurden 3 tangentiale Schnitte untersucht; der Vegetationspunkt erschien in Schnitt nr. 7 auf dem Bild. - 5 y. - Untersuchte Strecke 1l mm. I (9 41 18 6 7 67 46 11 3 6 66 2 (10) 37 9 7 11 54 50 12 3 12 77 3 01 32 11 4 10 57 61 11 15 87 4 m 30 4 2 4 40 50 12 1i o Mittelwert: 57 Sa. 228 Mittelwert: 76 Sa. 305 lt 1,98 "Yom 3., den Veg.-Punkt enthaltenden Schnitt an untersucht. Die Zahlen in Klammern ceben die obiger Tabelle entsprechenden fortlaufenden Schnittnummern. Tabelle 18. Phalaris canariensis. H 30 15 5 14 52 12 d LA 58 2 24 17 21 54 14 1 21 70 3 29 11 H 50 5 2 24 71 Mittelwert: 60 Mittelwert: 66 Ba, 108 A Schnitte durch den Vegetationspunkt untersucht. 5 y. Untersuchte Strecke 1 ma 1 46 9 3 18 76 47 21 A 17 87 2 40 10 | 25 7$ 45 15 2 11 13 A 42 34° "PED 66 43 19 2 17 8 Mittelwert: 72 Sa. 215 Mittelwert: 80 Sa, 241 Ie Ll Auch eine Untersuchung mehr tangentialer Schnitt, bei 2 erschien der Vegetations- punkt gerade im Bild, ergibt das gleiche Resultat. 1 20 12 7 39 26 10 2 5 43 2 14 8 3 mt 35 | 8 3 11 54 3 e£ HT l 3 33 27 9 1 12 49 4 18 7 L 2 28 37 15 |32 10 61 B 20 2 2 T ol 27 12 1 2 42 6 12 7 1 4 jjj E s 8 0x9 Mittelwert: 30 Sa.180 Mittelwert: 48 "Sa. 288 1 * ke d 3 * |. Nom 6. Schnitt durch d. Veg.-Punkt incl. wurde untersucht u. zwar nur die eine | Seite des getroffenen Blattes in Länge von 1 mm. - 5.y. Va SC TTE E? 3 p A r c E e E E e Ee Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind Gebiet des Veget.-Purk von 1 mm geprüft. 5 yg. - Bei den Kontrollpfl. LI D . Sauerstoff-Druck. 439, 1 Tabelle 19. Hordeum. E | ' Kontrollpflanze. Versuchspflanze 2 ; Nr. | Prophj Metaph.| Anaph|Telep. Sa. |Proph.| Metap.| Anaph.| Telep. | Summa 1 1 3 3 zero B lie D. |2 43 2 8 8 1 1 #8 a2 FIs i 27 , 3 3 3 3 3 M E 1 2 37 : 4 5 10 1 1 17 7 25 32 E 5 5 E 3 2 22 901.98 d 34 | 6 5 15 | 20 10 18 ; 2-. ] 30 S Mittelwert: 16,2 Sa, 98 Mittelwert: 34 Ga 208 E j p: E Gebiet des Veg.-Punkts vom 6. Schnitt durch denselben ab untersucht. 10 u. - Zahl | der Schnitte durch den Veg.-Punkt bei Kontrollpf!. = 27, bei Versuchspfl. = 25. = Untersuchte Strecke 1 mm. - Auch hier ist die Reihenfolge der Tab. 10 eingehalten. i ' | l 1d | 5 1 as |o [94 fs 5 56 2 2 5 17 a 2 26 7 21 9 4 51 3 6 8 3 17 30 Er 4 6 57 4 yen 9 l 2 19 19 16 5 40 Mittelwert: 24 Sa. 97 Mittelwert: 51 Sa. 204 E 8» i Tangentiale Schnitte nahe der Zone ĉes Togetationsgunktes untersucht. 10 u. Un- ; tersuchts Strecke lı mm. ; ——- - —— | Tabelle 20. uic. | d l1 2 4 4 2 2 12 2 1 2 3 9 I t 2 15 3 6 i T 5 2 1 8 4 E 5 5. 3 4 2 14 Mittelwert: 5, 2 Sa.21 Mittelwert: 15,5 Sa. 49 tes. Nur die eine Seite "des getröffenen Blattes in Länge wurde noch ein 5. Schnitt unter- der Zahl der Teilun mm möglich, Ergebnis ké ; Tabelle 21, 22. Lens esculenta. = ucht, da ein ev. Steigen 5 = 8 Teilüngen. | B ON ten E, 2 | e 3 4 l : 5 Eo UE E 7 2 io 1 4 9 ER 1 Ke 10 E 1 l 4 l 1 12 6 | S 14 6 E 15 6 A OC OO rdi» 01 p UHWUHH OO [un * € C3 tO CI F2. I. i» EH Vom HM 2 DO FH F2 DO DO KW p ANA e ID Sed 0L EIS O 440. Heumann, Wachstumsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. _— m Kontrollpflanze. : Versuchspflaaze Metap.| Anaph.| Telep. | Summa p d S Nr. Proph4 Metaph. Anaph!Telep dh 1 l S Haneuunaan Pa Hd GO ta to DO I2. (S F2 tat [C ma H ta 3 2 C1 O1 O1 sai C» Ot i du 0) -1 t0 I ve Oho Ou - 00 01 bäi H 3 28 2... 2 l 29 Schnitt zusammengeschoben 2 E ës hä kä OI Ol EA 00 XO OLIO C1 O - O1 1l V doc Sa,120 s | 1 Mittelwert: 4, wv j 48:424. 1:1. ; Bei den Versuchspflanzen fehlten zum Schluss einige Schnitte beim Präparat. i 1 Q1 e Per WIO V N H e e U x € CH Mittelwert: 4. Sa A Tabelle 23, 24. Lens csculenta. Hr Hr vr H o bot ^ He bo DO DO FS E CO FH $ a OO Ob OL OL iS OL OL S FJ E H E £ Si 1 4 i? | Schnitt fatig jus Schnitt feltig tO CÓ tO HS DO I2 = Bi 2.20 | Schnitt gefaltet a pow 2 iO O 0101 1 900 o0 o ROHH O He a A OMZLOOPNDONHFPUNUPNANNARNnNNHO C4 F2 tO sub DO 00 E to CN FS EN to oam ND fA OI OI M» (O. CIE 9 Q0. O1 FH. O1 9 O1 Oi EP IH! OLO0 Ct i HS OT P o w "n (op OL OE OI HL CA [S OS CL O e Ù Qe Sa.11 Heumann, Wachstumsbeschl. t. vermind. Sauerstoff-Druck. 441. Kontrollpflanze. | Versuchspflanze Nr. Proph.| Metaph.| Anaph/Telep.| Sa. Proph. | Metap. Anaph.| Telep. | Summa t .29 E 6 i 2 10 50 5 [2 7 öl 2. 2 $2 l 2 3 $5 D" H H 5 34 l L | | L 3 E 35 ó 3 i i ek i Sa. 197 Mittelwert: 4,6 Sa, 115 Mittelwert: 5,5 : : 4.064 D,5.2 1 t1,2 Tabelle 25 u. 26. Lens esculenta. 1 1 2 A 0 2 L $ I 1 ó l 2 2 5 -2 bom 4 1l 2 2 5 1 l 2 5 4 2 6 2 l 6 4 2 L 7 6 l l 8 7 4 1 5. T 7 8 3 2 i 6 5 ES x 10 9 5 2 7 T ko LE 10 5 4 ka AB: 6 $ i 10 31 $ 2 1 9 e 5 1 &: 12 5 1 6 l MU E 13 ' D RI [s 14 4 3 1 8 4 2 us 15 P 2 | 6 2 M : 1€ agen | ros * o ; 17 4 | GE 5 zu j ` 18 5 1 q 6 Eo d 4 20 9 1 soe ue A 2 I d: 21 3 ce 5 i Rec, 5 $ 3 Kr S KSC 2 : KS fy : 25 3 b | gs Bee. SE 26 rn gien AN Mittelwert 4,3 ` Sa.107 Mittelwert 5,4 140 | | : 50.140 . - ^ anzen: Alle durch den Vegetationspunkt gelegten Schnitte üntersucht. 5 Lë ee ee Versuchspflanzen stellte den gänzlichen Mangel von Teilungsstadien im Vegetationsbunkt fest. Bei den letzten 24 Schnitten fancer sich einige an den getroffenen Blatteilen Wr: -= Material gut fixiert und gefärbt P irot und Dias enmt Di Ihrem PiMxlonsyermsgen der einzelnen Zeilteile geschieden also: 5,4 LO. ple cu i n p i s i BE EE SE x Alle dürch den Vegetationspunkt gelegten Schnitte sind ge- b. Versuchspflanzen:. ee rn waren die Eegen schlecht ie Prüfung der Kontrollpflanzei gab nicht ein einziges Tei. zählt worden. Bei den D ge AT? kennen. — D - Die Fru 5 T M :4 n. ` = N Sos M 31 gut fixierten und gefürbten Schnitten. Also: O : 4,9. -—- eM KE? 442. |. Heumann, Wachstunsbeschl. b. vermind. Sauerstoff-Druck. Tabelle 27 a. Lens esculenta. Kontrollpflanze. —— 9 — — ‚Kontrollpflanze. Versuchspflanze Nr. Proph| Metaph.| Anaph/Telep.| Sa. Proph.| Metap.| Anaph.| Telep.| Summa . 1l l 1 2 t 1 2 $ 5 5 4 d 5 4 5 ó M 4 6 5 d I 1 178 Mittelwert : 4. Sa.24! Die ersten 6 Schnitte durch don Vegetationspunkt sind untersucht. 5 u, - Bei den. Tersuchapflanzen nicht eine Teilung zu finden. Also: 4:0. Tabelle 27 b. Lens EE Stengel. te 1 9 16 7 7 1 -19 2 9 6 1 16 7 G- 5 l 19 5 7 4 i 12 4 4 4 L 10 4 5 9 1 15 8 4 Geh : 1$ 5 9 5 E 17 6 5 | 13 6 10 4 BE? 8 ó 4 1 S Mittelwert: 15. Sa. ed Mittelwert: 14,3 Sa. zd | 1 Vom 5. Schnitt durch den Vid etat co DUE. an untersucht und zwar den Stonedl von. Vegetationspunkt exclusive abwärts in einer Breite, die dem des Vegetationspunk- tes gleich war. Länge der untersuchten Strecke SEN mm. > ow T A D s » Tabelle: 28 a. Sinapis. dne 2 1 1 2 | 12 | 12 Schnitte Alle Schnitte durch den Vegetationspünkt untersucht. - Zahl der Schnitte : Kon- trollpflanzen: 17; Versuchspflanzen: 14. - Rein' schátzungsweise Schienen die ge- troffenen Blätter von der EE in regerer Teilung. Zu sein als die der Kontrollpflanze, | | | Neen 28 er le ^ N à : g | " i ; | 2 * ; e Kees, 3,58 10 | Q0 Zahl der Schnitte: Kontrollpflanze: 11; Versuchspflanze: 1l. - RU be x Mabelle 28: c. Sinapis. de ttes 1 = is b LA Rai I S UE 2 Zahl der Schnitte: Xontrolipfi. x 15; ge E. -10; 10 Lk UN. Keesen Summe aller Teilvngastadien mi s< ëy 14; bk stem npe e NEE H Ir da. Land D Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. 443, . LITERATUR-VERWEISE. (1) WIELER, Die Beeinflussung des Wachsens Aurch i i Sauerstoffs, ‚in PFEFFER, Unters, Bot. Inst. Re er gebei e angegebene Literatur, - (2) DÜBEREINER, Experiences sur la germination dans l'air condensé cu rarifié, in GILBERTs Annalen LXXII (1822). - (3) BERT, La pression ba- rometrique, Recherches de physiologie éxpérimentale. Paris 1878. - (4) BERT, 1.c. p. 585 ff, - (B) WIELER, 1.6. p. 194. — (6) WIELER, l.c. p. 206 ff. - (7) WIRIER l.c. p. 225. - (8) WUND, Feststellung der Kardinalpunkte der Seuerstoff-Konzentra- N | ARD LER, l.c. p. 214 ff. - (17) JACCARD, 1.c. p. 298. - (18) WIELER, l.c. p. 203 und p 215. - (19) LUNDEGARDII in COHNs Beitr. 1912. - (20) C. KARSTEN, Über embryonales PFEFFER, Pflanzenphysiologie, 2. ed. p. 167. - (25) WIELER, 1.c. p. 220 - 223. - (26) SCHENK und GÜRBER, Physiologie des Menschen (1017) p. 51. - (27):JO08T, : : Beiträge zur Anatomie und Physiologie des Blattes E auf Grund volumetrischer Messungen. Ten HERMANN BUDDE (Kiel). I. EINLEITUNG. : Bei den nicht gerade zahlreichen Versuchen, die Grösse und die Grössenver- Ee hältnisse von Zellen und Zellbestendteilen zu bestimmen, beschränkte man sich mei- stens auf die am ebenen Schnittbild des Mikroskopes messbaren Fláchen-"und linea- ren Dimensionen, Da es sich aber um die Messung von Körpern handelt, wenn uch ž von solchen kleinster Ausdehnung, 80 sollten stets die räumlichen Masse bestimmt > und berechnet werden. Flächen- lineare Messungen werden häufig zu Fehlschlüs- — sen füliren, denn gleichen Flächen im Gesichtsfelde des Mikroskopes kónnen Körper © ei sebr verschiedenen: Volumina ‚entsprechen. ‚Ein Beispiel mae dies erl&utern:-Man e | derke sich nebeneinander Kugel, runde Scheibe, Rotationsellipsoid und Zylinder. Alle erscheinen uns als Kreisfläche, wenn die Ebene der runden Scheibe senkrecht r zur Richtung der Sehstrahlen steht, und wenn die Axe des Rotationsellipsoides u. . des Zylinders mit der Richtung der Sehstrahlen zusamnenf&llt. Sind nun die Kreis- | loich, # bei alleiniger Berücksichtigung des ebenen Bil- "n | inhaltsgleich, so ist man : : ex | ees prie verschiedenen Körpern ein gleichus Volumen zuzusprecehn. So - — führt Urike this der Tiefendimensionen zu Pehlschlüssen, Auf wirklliche Verh<- T "miss übe hend sei an dem bekannten Bildo des Bonner Lehrbuches gezeigt, wie ` ` sich CHAR NS Flächen- | nd lineare Bestirrung unterscheiden (vergl. Tabellen ` ` l und 2 auf der folgenden Seite). Br 444, Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. | nn Rr : Tabelle 1. Bonner Lehrbuch 13. ed.,Seite 9, Bild 2. Embryonale Zelle aus der Wurzelspitze des Hafers. - Die Zelle darf als würfelförmig angenommen werden. Kern und Kern- kórperchen sind Kugeln. Kernkörper- Kern :- 28118 Verhältnis ` chen ! ; | a. eine Dimension ge- ; Ba a 3,5 m 12 mm 22 mm 1: 3,4 2:6,3 b. zwei Dimensionen gemessen 9,6 nm? 113 mm? 484 mm? 1:2 31,7 :. 50,4 c. Volumenbestimmung | 22,4 mn? 925 amd 10648 rmm? 1.: 41,2 : 475 3 Tabelle. 2. Bild 3 B. Ausgewachsene Zelle. Kern ein notationsellipsoid. Die Tiefendimension der Zelle als 24 mm angenommen. ; | Kernkörper- |. Kern Zelle. ^. Verhältnis chen .a. eine Dimension ge- messen 2 mm 5 mm "24 mm 1 (:8,D 5 42 b. zwei Dimensionen gemessen (Flächen- 5,14 mm* 55 rm2 1752 mm? 1: 17,5 : 557 : bestimmung). : l c. Volumenbestimmung 4,18 mm? 513 m5 42048 rm? 1 x 122 : 10059 Ergänzend zu c seien noch die Volumina von Zellmembran, Cytoplasma und Saft- raum berechnet. Es vid m sich folgende Werte: Menbranvolumen = 2790 mmd. Vom Zellvolunen (42048 mm?) entfällt also rund 6% auf das Membranvolumen und damit 94% auf das Zellvolumen ohne Menbran, Innerhalb dieses letzteren besteht die hach- stehende Verteilung: Kernvolumen (513 mm3) = 1,3%, Cytoplasmavolumen (9390 mm?) = 23,9%, Saftraumvolunen (29355 mm) = 74,8%. : Alle Zahlen der beiden Tabellen zeigen mit grosser Deutlichkeit, dass Fehler oder wenigstens Ungenauigkeiten entstehen müssen, wenn aus Flächen- und linearen Messungen, die am mikroskopischen Bilde vorgenommen wurden, Schlüsse gezogen wer- den, die Kenntnis der Volumina verlangen. Von den ergänzend zu c berechneten Vo- lumina vernógen uns das mikroskopische Schnittbild und eine einfache Messung auch nicht einmal eine ann&hernde Vorstellung zu geben. S | Welches sind Wert und Zweck derartiger Messungen? Sie werden angestellt und sind angestellt worden, um Aufschlüsse zu geben über quantitative Verhältnisse fester Zustände oder, über die Ausmasse eintretender Veränderungen. Die gewonne- . men Resultate sollen alsdann zur Klárung wichtiger biologischer Probleme beitra- . gen. Besonders ist die Zelle mit ihren Bestandteilen Gegenstand der Messungen ge- wesen. Recht mannigfaltig sind die Beziehungen, die untersucht worden sind: z.B. die Wirkungssphüre des Kernes (STRASBURGER, 33), der Einfluss der Plasmamasse auf die Membranbildung (HABERLANDT, 11), die spez. Grösse der Chromatophoren in ihrer Abhängigkeit von der Chromosomenzahl (WINKLER, 36), Zellgrösse und Organgrösse (SACHS, 26; DRIESCH,5), die Abhängigkeit der Kerngrösse und Zellenzahl von der " Chromosomenzahl (BOVERI, 4), die Grösse der Zellkerne in ihrer Beziehung zur Sy- stematik '(KLIENEBERCER, 16). - In diesen Arbeiten sind Teile, Organe, der Zelle | gemessen worden, besteht doch das Lebensgetriebe der Zelle in der Wechselbezie- ^ huang dieser sichtbaren Organe. Wahrscheinlich kommen zu diesen sichtbaren Orga- |. nen noch solche hinzu, die wegen zu geringer Grösse oder wegen des der Umgebung gleichen Lichtbr hungsv Oe unsichtbar sind. Wennelëich nun die Bedeutung Ak i = 2 EE EE EE Fe Lie bé EE Se D SE Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. 445. E Vn von seiner Grösse abhängt, so wird doch ein restloses Ver- ` ä ue dioses d.i. hier die Zelle und ihre Bestandteile, Kenntnis der olumverh@linisse und der den Stoffaustausch vermättelnden Oberflächen verlangen. Ich will durch ein. Beispiel andeuten, welchen Wert derartige Messungen für Stoff- wechseluntersuchungen besitzen können. Beim Welken schwindet die Stärke aus den Chloroplasten abgeschnittener Blätter und der Rohrzuckergehalt steigt (HORN in e Archiv III (1923) p. 157 - 173). Man wird sich die Frage vorlegen, an wel- per Stelle oder in welchem Organ der Zelle sich dieser Rohrzucker befindet - im Saftraum, im Plasma, in den Chromatophoren? Zwar werden die hierbei sich abspie- EE der Zellorgane recht gering sein, und es ist wohl kaum möglich, bei unsern heutigen Massmethoden eine genau bestimmte Antwort zu geben aber nach einer Richtung lassen sich die Folgerungen ausmalen, wenn man bei Kennt- nis der Volumina der einzelnen Zellorgane sagen kann, wie die Konzentration bei dieser oder jener Alternative sich gestalten müsste. Kurz, räumliche Messungen erscheinen notwendig.Freilich sind Volumenmssungen recht schwierig, denn die Objekte können vielfach nur mit den feinsten mikrosko- pischen Messwerkzeugen bestimmt werden. An der Grenze unserer Hilfsmittel ange- langt, treten unvermeidliche subjektive Beobachtungs- und Messungsfehler auf, und die erwünschte Genauigkeit ist häufig nicht mehr zu erzielen. Besonders schwierig gestaltet sich das Messen der Tiefendimensionen. Letzteres ist daher wohl auch der Grund, weshalb die verschiedensten Autoren durchweg ihre Messungen mur in einer oder in zwei Dimensionen ausgeführt haben. Bevor einige dieser Arbeiten bespro- chen werden, möchte ich noch hervorheben, dass im Gebrauch der Begriffe Grösse, Durchmesser, Volumen und Inhalt: grösste Unklarheiten bestehen. Diese Begriffe wer- den nicht scharf genug voneinander unterschieden. Man spricht von Grösse oder In- halt und mass nur die Durchmesser. Anderswo werden wiederum Grösse, Volumen und . Durchmesser begrifflich gleichgefasst. | Ich gebrauche das Wort Volumen nur in Sizne der Mathematik. Im einzelnen be- deutet: 1. Ze llvolunme n (das Volumen der Zelle einschliesslich aller Zellbestandteile); 2. reines Zellvolunm e n (das Volumen des Zellin- haltes, also Zellvolumen minus dem Volumen der Zellmembran) ; 3. Volumen des. Einzelchloroplasten oder Einzelchloroplastenvolumen; s: 4. Volumen der Zellchloroplasten, oder Zellchloroplast- ` envolumen (die Surme der Volumina aller Einzelchloroplasten einer Zelle); 5. —.: - Kernvolumen (einschliesslich der Volumina der Kernkórperchen); 6. C ys to avolaunen T oOobertl&áche ges Einzelch io ro t : Kir "à en; 8.Oberflàác na ger Ze 1} ch lorap rs. 5+ a S EEN (die Summe der Oberflächen aller Ein- zelchloroplasten innerhalb des ganzen Blattes). KS "e : Ich will nun das allgemein Vorgetragene durch Besprechung einiger spezieller | Eton belegen. In seinen "Histologischen Beiträgen" berichtet STRASBURGER — Lee Ars N E der Kerne und über die Zellgrösse" (33). Er untersucht Ed een art hier in der mit Plasma angefüllten Zelle ein Mass für die "Hed. discs des Kernes gegeben ist. (Siehe Tabelle auf Seite 446). Blu DU de terscheiden sich die embryonalen Zellen "grosser und klei- Nach STRASBURGER unte a e . : ` d : H "nn " n mg. ues Individuen in ihrem Ausmass nicht voneinander". s Gros Eiere In dom 3 angeführten - Sch we bk: l i erschiede; in den A uhrten volumetrische Bestimmung ergibt erhebliche rue. L ne seni! Bolan: hen die Volumverhältnisse 126,1): 9) 12.10. = Weiter betrach- Rap. alan bastenen Verhältnis 2: 3 oder 1:1,5 als eine Massvorstellung für die . Wet STRASBURGER ~ S häre des Kernes. Die Wirkung der vom ruhenden Kern ausge- unmittelbare PRR eRT und mutritiver Art kann in ihrer Verteilung uf ` henden Reizanstösse Forma? tanden werden, wenn die Volumina bestimmt sind. í nar klar vers ; , : x ER l vt E iesen, verteilt sich die Wirkungssphäre des Kernes auf ein Nach Bestimiung AL ein 6, 9 bis 10-faches des Kernvolunens ist. Das von STRAS- Plasmávolumen, welc = ssungen gefundene Verhältnis 2:5 oder 1:1,5 lässt nur auf — gent Ee das 1 1/2 mal so gross wie das Kernvolumen ist. Auch „ein Plasmavolumen scusi JeHhgehend gleichen Verhältnis 2:3 oder 1:1,5 der Be- "scheint es, als ob in den durchgehe ae | E * uc 1. m af hältnissen 1:6 ; 1:9 und 1:10 erkannt. 7 . Kerns gegeben; denn es ist eine Tatsache, dass mit zunehmenden Zellvolumen eine . Axe 2a ist gleich dem Kerndurchmesser, also 17,084. Das Kernvolumen ZS (aen) Y e trotz dem grösseren Durchmesser des Kernes das Kernvolumen das gleiche. Eine so . geringe Abplattung des Kernes ist in den Zellen der Blattbasis mit grösserem Zell- H rer: das Kernvolumen) eine nach der Spitze des Blattes zu. abnehmende ist. — grósse der Durchmesser verstanden, was. aber durchaus nicht ausgesprochen wird, so sing inbezug auf diesen die abgeleiteten Schlüsse vollauf berechti = —— Zweierlei wollte ich durch meine vorige Betrachtung herausstellen: einmal die . richtig sein, mıss es aber nicht. Denn das Zellvolumen wächst von der Basis bis Basis des Blattes. - Ich nehme an, dass das Kernvolumen das gleiche wie an der . a oder r = 8,86 y. Dann muss die Axe 2b = 9,29 u sein. Die Abnahme gegenfiber der 2b Axe des Kernes der Ster (10 u) ist also 0 ,71 u. (104 - 9,296 = 0,714). 446. Budde, Beitr. z. Anatonie u. Physiologie d. Blattes. Mittlerer Durchmesser : : Kern embryonale Zelle a. Pinus laricio Poir. | 0,014 mm 0,02 mm 1 Verhältnis 2 S 6) ‚b._ Eine Bestimmung der Volumina (von > z i STRASBURGER nicht ausgeführt‘ 0,00000143 mm .0,000008 mn E Verhältnis 2 : 12. a 'a' Myosotis alpestris Schmidt 0,003 mm 0,005 ım ; . „Verhältnis pL Vg H A b' Bestimmung d. Volumina 0,000000014 mm® 0,000000125 mm? Verhältnis 2 : Ton E &'' Snilax aspera L, 0,0075 mm 0,013 mm ‚Verhältnis TAR 3 but Bestimmung d. Volumina 0,00000021 mm? 0,0000021 mm? | Verhältnis 2 por 20 | 4 weis liege, dass die Wirkungskraft des Kernes in allen embryonalen Zellen die gleiche sei. Als unterschiedlich wird diese Wirkungskraft aber in den Volumver- In ihrer Arbeit "Über die Grösse und Beschaffenheit der Zellkerne u.s.w." be- hauptet KLIENEBERGER (16) auf Seite 10, dass die Kerngrösse in den Epidermiszel- len von Allium Cepa von der Blattbasis bis zur uel abnimmt. KLIENEBERGER nisst den Durchmesser und findet die nebenstehenden Werte Spitze | 14 cm von der Spitze |. 17-18 cm v. e e Dürchnesser.d. Kerns | 17,06 p |. A9 84 k 9 o. c 37,78 Die aus dem Durchmesser dieser Flächenmessungen abgeleitete Behauptung kann zur Mitte. allmühlig an, dann aber nimmt es bis zur Spitze hin stark sb. Mit die- ser Veränderung des Zellvolumens ist die Möglichkeit einer Formveränderung des. Abplattung und Streckung des Kernes stattfindet. Was se sich daraus? Spitze des Blattes. - Durchmesser des Kernes = 17 IB aS, TE B Hu Ich. sehe den Kern als Rotationsellipsoid an und setze "die Axe. 2b = RUE die beträgt somit 1527 p5. Blattspitze bleibt, also er u5 . Der Durchmesser oder die Axe 2a ist = 17,72 u, Wenn also die Axe 2b um 0,71u (d.i. der 14. Teil von 104) abnimmt, dann bleibt ? S Ba ee ex TU. E v E Ma E er rf xb. Ma Ln D I I e ^ E R d z EE "AS ES EE d SE SE 3 PUE VY GET AU EE 2 epe ` d SE Kl E e C us SE PET PE NE SO E ME IE Zee IA A AR TIR See SR RR Han TIR E MP E Ee TOSS E S EE re ET. PEE S NC Bir ILIUM TERUEL SPEM USE TRES TS T LIE ET Sere EE EE V ERE T volumen ist durchaus denkbar und möglich. Damit würde der Schluss, der aus der li- » nearen Messung des Durchmessers gezogen wurde, falsch, dass die Kerngrösse (kla- Wird in diesen Arbeiten von STRASBURGER und KLIENEBERGER unter Kern- bzw. Zell- ^- Budde, Beitr. Z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. 447. Ungenauigkeiten nnd Fehler einer 1 inearen Messung, darim als Forderung die Notwendigkeit volumetrischer Bestimmungen, zum anderen: die ebenso notwendige scharfe Unterscheidung der Begriffe: Durch- messer, Volumen, Grösse, SACHS (20) spricht in seiner Abhandlung "Über einige Beziehungen der spezifi- schen Grösse der Pflanzen zu ihrer Organisation" von dem vernachlässigten Gebiet der Phytotomie. Er stellt darum als Preisaufgabe: "Es ist durch möglichst zahl- reiche Messungen festzustellen, ob und welche Beziehungen zwischen Volumen ‚der Zelle und dem Organ der Pflanze bestehen. SACHS selbst schreibt, dass er immer überrascht gewesen sei, im mikroskopischen Bilde die Zellen bei grossen und klei- ` nen Pflanzen stets von ähnlicher Kleinheit zù finden. Die von ihm angegebenen Zah- len stellen lineare Dimensionen dar, und diese schwanken zwischen 0,001 über 0,02 bis O,05.mm, also im Verhältnis von 1 : 20 : 50. Ailzu leicht schliesst man aus ..diesen Verhältnissen auf ein ähnliches Volumverháltnis. Bei der Berechnung der Volumina ergibt sich aber hier das Verhältnis 1 : 120000 (kleinste Zelle: br. - 0,001, lang = 0,003, h - 0,0005 mn; grösste Zelle: br = 0,05, Ig = 0,15, b = 0,025 mm). - AMELUNG, der die Preisaufgabe SACHS' bearbeitete, löste diese nicht. durch "zahlreiche Messungen der Volum i n ar, sondern beschränkte sich auf die eindimensionalen Messungen. Solche Messungen kónnen in ihren Folgerungen die ‚Ursache von Fehlern werden. Darum bedarf auch das Hauptergebnis AMELUNGs, dass "bei morphologisch gleichen Pflanzenteilen trotz ausserordentlicher Grössenun- terschiede doch die mittleren Zellgrössen dieselben bleiben, also dass die Grüsse der Organe nicht von der Grösse der Zellen, sondern von der Zahl der Zellen ab- hängt" einiger Einschränkungen und Berichtigungen. Schon SIERP (27) stellte fest, " dass der Unterschied in der Grösse der Pflanzen, bzw. ihrer Organe, auf einer ent- sprechenden Reduktion der Zellgrösse, auf gleichzeitiger Reduktion der Zellgrösse und Zellenzahl, oder soger auf einer Verminderung der Zellen beruhen kann. Seine Messungen sind mit grösster Sorgfalt ausgeführt. Es sind Flächenmessungen. Wie selbst diese ohne Berücksichtigung der Tiefendimensionen bei Schlüssen auf die Volumina der Organe trügerische Vorstellungen geben, zeigte ich schon vorhin auf Seite 444. | * : ' Zuletzt möchte ich noch auf die Arbeit von MÜBIUS (20) "Über die Grösse der Chloroplasten" hinweisen. MÖBIUS stellt fest, dass die Cloroplasten verschiede- ner Pflanzen eine ziemlich konstante Grösse bes-itzen. Es wurde der Durchmesser ` der Chloroplasten von 200 Pflanzenarten gemessen. Der Durchmesser der kleinsten beträgt 3 u, der der grössten 10 u , also das Verhältnis 1: 5. Wie verhalten Sich die Volumina? Die Gestelt der Chloroplasten ist durchweg àic eines Rotations- ellipsoids. Die Axe 2a ist = 0,005 mm und 0,010 zm, 2b ist = 0,0015 mm und 0,005 mm (ich nehme 2b als £à an, da dieser Quotient häufig anzutreffen ist) Axen . e Volumen PARNA è qum | | ce EP 2» = 0,0015 um a E A in poss |. Stellaria media | Ss » aim w ; 261,8 # 5 I A d Verhältnis der Durchmesser (MÖBIUS) = 1 : 3. Dow 1» Volin 2]. AT so ergibt sich wieder ein Wachsen der Unterschiede, sobald volumetrische ;imm nonmen werden. Die Erkenn ven G? ; r Chloroplasten tritt weniger deutlich odor gar nicht hervor. Es muss vielmehr eine Manngifaltigkeit in der Chloroplastengrösse | preps enfassuwg. Also die volumetrische Messung ist notwendig! tnis einer konstanten Grösse (besser: ` ` die Anzahl der von der Zeichnung bedeckten Quadrate des Millimeterpapiers betimmt. .. Q,0007712 mm^, d.i. 3,084 mm2. Hierbei entsteht ein Fehler. Es gelingt nämlich [^ nicht. bei E Ale Zeichnen derselben mikroskopischen Strecke und entsprech-. 448. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. II. DIE METHODE DER MESSUNGEN. Übertlicke ich noch, einmal die angeführten Arbeiten, so muss ich sagen, dass ‚allen Bestimmungen Fehler anhaften, weil die Tiefendimensionen nicht berücksich- tigt wurden. Ich habe mich deshalb bei den folgenden Untersuchungen bemüht, mög- lichst genaue volumetrische Messungen vorzunehmen.Aufgrund dieser soll ein Bei- trag zur Kenntnis der Raumerfüllung der Blatt- und Blattzellbestandteile in ih- . . zem-wechselseitigen Verhältnis gegeben werden. Ich wies oben schon auf die Schwie- rigkeit volumetrischer Bestimmungen hin. Sorgfältige Messungen der Volumina der Zellbestandteile enthält die Arbeit A. MEYERs (21) über "Das ergastische. Organ- Eiweiss und die vitülogenen Substanzen der Palissadenzellen von Tropaeolum majus" Um einen Einblick in die Mengenverhältnisse von Organ-Eiweiss und vitülogenen Substanzen zu gewinnen, wurden die Volumina des Kernes, der Kernkörperchen, der Chloroplasten, des Cytoplasmas und der in den Chloroplasten befindlichen Assini- letionssekrete bestimmt. Die Messungen sind an fixierten und gefürbten Objekten ausgeführt. Sicherlich lásst sich hier trotz aller Sorgfalt ein Fehler nicht ver- meiden, denn die durch Fixierung und Färbung hervorgerufenen Veränderungen der Zellsubstänzen bedingen auch Volumänderungen der Zellbestandteile. Welcher Art diese Volumveränderungen sind, ob bei Kern, Cytoplasma, Chloroplasten u.s.w. in gleichen oder verschiedenen Schwankungen. der Ausmasse, vermag ich nicht zu sa- gen;. eine Wasserentziehung erfolgt allernächst. Aber die Matsache bleibt, dass die aus Messungen derartig vorbehandelter Objekte abgeleiteten Relatiönen Fehler aufweisen. A. MEYER eade ipn die reine Kern - Cytoplasma — Chloroplastensub- stanz das Verhältnis 1 : 3,8 : 5,9. Doch ist ein Vergleich meiner Messungen mit denen A. MEYERs nicht EE da ich meine Untersuchungen an lebendem Materi- al vornahm. Dass auch hier Fehler unvermeidlich waren, hob ich schon genügend hervor. Noch einmal sei gesagt, dass alle heutigen Volumbestimmungen unvollkom- men sind, und dass die Resultate nur mehr oder weniger grobe Annäherungswerte darstellen. Nichtsdesto weniger können aber unsere volumetrischen Messungen Vor- arbeit leisten bis zu dem Zeitpunkt, wo fginere Massmethoden ersonnen sein wer- den. Auf die Methode meiner Messungen zurückkommend, möchte ich zunächst die Pei- ler ünd Fehlergrenzen besprechen. Dabei will ich aber zugleich hervorheben, dass alle unvermeidlichen subjektiven Fehler insofern an Einfluss verlieren, als alle Messungen von mir selbst, also immer derselben Person, vorgenommen würden und da- mit bei allen Zahlenwerten und den daraus abgeleiteten Relationen in gleicher Weise auftreten. Auch werden die Messungsfehler durch die stete Übung im Beobach- ten und Messen eingeschränkt. Ich benützte ein LEITZsches Mikroskop und den ABBEschen Zeichenapparat. Sämt- liche mikroskopischen Bilder wurden gezeichnet, und am gezeichneten Bilde mit Hilfe von Millimeterpapier die Messungen vorgenommen. Die gezeichneten Bilder wa- ren, wenn nicht zu gross oder sich nicht zu sehr dem Rande des mikroskopischen Blickfeldes nähernd, frei von merklichen Verzerrungen. ‚I. Die Grüssenbestimmung der Blattflüche und der Zellgrundfläche. Zunächst will ich nur solche Blätter besprechen, die mit den schwächsten Ver- grösserungen im Gesichtsfelde des Mikroskops vollstindig: zu sehen sind. Das gilt für die Moosblätter. Das Blatt wird auf durchsichtiges Papier gezeichnet, und ‘Durch Multiplikation dieser Zahl mit dem auf die Objektgrösse umgerechneten Flä- chenwerte eines Quadratos des Millimeterpapiers ergibt sich die Grösse der Blatt- fläche. Beispiel: Ein Quadrat des Millimeterpapiers auf Objektgrösse umgerechnet: beträgt bei Okular 3 und Objektiv Ia = 0,0007712 mm^. Die Zeichnung bedeckt 4000. Quadrate des en ue Also ist die Grösse der Blattfläche = 4000 . E er een auf die Nur Grösse stets die gleichen Werte zu erhalten. E EE STE APT RES RET erc re e ee e re e E E E SE x ; : > 7 GE Sp ae RESCUE C HAS ESTAS ES D EIC E VP RE SEE TR, terr ENSIS IUe v d HAT TUN era e EE TER E Z Wn Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. 449. Der Fehler beruht nicht in mangelhaftem Millimeterpapier. 3 , Okular 3, Objektiv Ia. Fünf Messungen. 1 mm des Millimeterpapiers entspricht folgenden wirklichen Objektlängen: = 0,02777 mm = 0,02777 mm 9. S 0,02857 mn 4. 0,02777 xm hs 0,02817 um Bestimmung des wahrscheinlichen Fehler einer Messung! n @ : d* 0,02777 mm = = 0:00024 ^ 1.1. ER RWV REV e aa NEE 0,0000000576 0,02777 ma = -70 00024 soci. pou lop EE 0,0000000576 0,02857 mm = EE EE E TE ee eR 0,0000003136 0,02777 m = = 0,0004 ..... RE Syn Up. UR E .0,0000000576 0,02817 mm = TO a T EE Ee 0,0000900256 0,02801 mm (Mittel) ur | | (Sa.) 0,0000005120 H Mittlerer Fehler einer Messung S M : =- t 0,000357 Mittlerer Fehhler des Mittelwertes = + 0,000357 : V5T7 = + 0,000160 Wahrscheinlicher Fehler = 0,674. t 0,000160 = £t 0,0001078 um Dasselbe bei stärkerer Vergrösserung, Okular 2 Objektov VII. ^d de 1, =- 0,000108 ME 2 000. D DUODDÉ ou SCENE Ae be 0 , 000000000064 J.. = 0 0010X me 4 aren O OOE ee EE N 0,000000000144 o - 0,000b mh. VOTUM E c RR E EUR 0,000000000064 $6 8 0.00405 189 1.5004. 0,000005. une denne 0,000000000084 $. = 0,00107 nm sare.: 1 0000012 4. ooa e 0,000000000144 Mittel 0,001058 mm | $&.0,000000000480 Mittlerer Fehler einer Messung = VO." 57-7 = t 0,0000112 Mittlerer Fehler des Mittelwertes = #.0,0000112 : V9-1 = 0,0000052 Wahr-scheinlicher Fehler = 0,674 . i 0,0000052 = 10,000C035 mm. Für meine späteren Berechnungen habe ich folgende Werte benützt: (Einen Inm "^ und mm des Millimeterpapiers entsprechen die nachfolgenden Objektgróssen.) ! | Objektgrósse. ` Okul. oj c] ooo m | rm? n | Sen. - 0,0007712 z III 0,00625 0,0000390 3 vii [1 |. 0,00105 — 0,0000010 1 III pu CO OIBE os 0,0001562 1 nr. | 0,00208 | | 0,00000423 3 3 1/12 |. 0,000625. e 0,000000390 | mem s noen mm + 0,0001078 mm = 0,02787 0,0007767. $, Ia .... eee EE 0,02767 0,0007656 E „a... ...0,00105 mm $ 0,0000035 mm = 0,001058 ^ 0,00000110 E bs Ze EE E | ,001047 ` 0,00000109 uw ET Oklar 3 Objektiv Ia wurde zur Bestimmung der Moosblattfläche benützt, zB. $ i 50. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. Brachythecium rutabulum Es wurden 3126 Quadrate deg Millimeteppapiers gezáhlt. Die Blattfläche beträgt demnach _ 3126 „. 0,000771 = 2,41 em" und 3126 0,000776 = 2,42 mm^ und 3126 . 0,000765 = 2,59 mm". kular Objektiv VII wurde zur Bestimmung der Zell-Grundfl&che benützt, z.B. Brachythecium rutabulum demnach: 150 . 0,00000110 = 0,000165 mm“. Sie kann auch betragen: 150 . 0,00000110. = 0,000165 mm^ und 150 . 0,00000109 - O, 000163 mm^, Ein zweiter Fehler, der das Ergebnis beeinflusst, entsteht bei der Auszählung der durch die Zeichnung bedeckten Quadrate des Millimeterpapiers, z.B. bei fünf- nslirer Bestimmung derselben Zeichnung einer Blattfläche von Brachythecium ruta- bulum warden gezählt (Okular 3 Objektiv ka): - | Quadrate des Millimeterpapiers Grösse der Blattfläche 3126 | .2,41 mm? 3100 2,38." 3050 2,04. 7 2150 ` SE 2,42 " 5200 | 2,46 * Die fünf Flüchenwerte des Blattes zeigen,iass sie selbst durch erhebliche Unterschiede in der Anzahl der ausgezählten Quadrate nur wenig voneinander ab- weichen. Das gleiche gilt für die Auszählung und Bestimmung der Zeichmung einer Zell-Grundfläche (Okular 3, Objektiv VII). Brachythecium rutabulum: Quadrate des Millimeterpapiers | Grösse der Zellgrundfläche 5e ^. 0,000165 um .142 0,000156 mm 159 G 0,000174 mm? Zu diesen rechnerisch bestimmbaren Fehlern kommen nicht vermeidbare Ungenauig- keiten beim Zeichnen selbst hinzu und bringen Wertschwankungen in die Ergebnisse hinein. Zusammenfassend kann ich die Richtigkeit aller folgenden Werte dahin be- stirmen, dass die 3. Zahlenstelle keinen Anspruch auf Genauigkeit besitzt und die 2. Zahlenstelle x t l oder 2 betragen kann. x Schon auf Seite 448, 449 habe ich angegeben, wie die Blattfläche der im Ge- sichtsfeld des Mikroskops vollständig zu sehenden und zu zeichnenden Bl&tter be- stirmt wurde. Es waren das die Moosblätter. Die Blätter höherer Pflanzen legte ich ausgebreitet unter durchscheinendes Papier, zeichnete sie im Umriss und zählte die Anzahl der von der Zeichnung bedeckten Quadrate des Millimeterpapiers. Bei recht ' grossen Blättern kann das Polarplanimeter benützt werden. Ich mass damit die Blattflüche vonFritillaria imperialis. | . II» Die Gesamtoberfläche des Blattes. Ich erhielt sie, indem ich die Blattfläche (ihre Bestimmung- siehe unter I.) mit 2 multiplizierte. | III.. Das Volumen des Blattes. Beim Moosblatt wird dieses durch das Produkt aus Blattfläche und Biattdicke dargestellt. Die mittlere Blattdicke erhielt ich aus, Messungen der DBlattquer- J Schnitte von Basis, Mitte und Spitze. wurde durch Eintauchen in Wasser und Bestimmung des Volumens der verdrängten Was- _ Das Volumen der Blätter höherer Pflanzen sermasse gefunden (siehe unten). i 2 Ze EE S " > E x del ` ; : erue se n xp Lond o qe io PEN Hed p KL c LM ET 150 Quadrate wurden gezählt. Die Zell-Grundfläche beträgt a Fu l0 i7 a ze Pal EE, E E zm OM FA cO d i r a EE CONSE 7 ES xig ue EC Budde, Beitr. z. Anatomie ù. Physiologie d. Blattes. 451. IV. Das Volumen der Zelle. 3 Dieses ergibt sich im allgemeinen aus Multiplikation von Zellgrundflüche und L o. ‚Höhe, Natürlich bleiben diese Berechnungen unvollkommen, da die Zellen keine re- gelmässigen geometrischen Körper darstellen. Wie die nachstehenden Figuern zei- gen, reduzierte ich die angedeuteten Zellformen auf die eingezeichneten regel- mässigen Körper. \ deesklatgelle ` Würfel ; V, Das Volumen der Membran. Das Membranvolumen drhielt ich, indem ich das reine Zellvolumen vom Zellvo- lumen subtrahierte: z.B. Dicke der Membran = xy. p op ce I ve: Reder GË sed wm. Jie Achse AB Prisma A'R EI S gleich. nohierend minus R^ es a 9 selum ; | um du. Achse A! "uf ett | A Spe mëttel 2 Jem. lembran er VI. Die Zellezahl. indem das Blattvolumen durch das Zellvolumen dividiert i 1 5 un Sie wird bestimmt, 1 später noch hingewiesen werden. wird. Auf Besonderheiten sol | VII. Das Kern- und Chloroplastenvolumen und seine Oberfläche. j ten wurden als Rotationsellipsoide angesehen und ihre Vo- bur eiu: Purus MAN (ob) bestimmt. Die Aren konnten in der Flächen- umina 1 452. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. und Profilstellung gemessen werden. Die Oberfläche von Kern und Chloroplasten er- hielt ich durch die Formel 4/3% (242+ b2); vergl. WAGNER, Mathem. Erdkunde. VIII. Die Zahl der Chloroplasten. Die Gesamtzahl der Chloroplasten innerhalb eines Blattes wurde durch Multipli- kation der Zellenzahl mit der Anzahl der Zellchloroplästen gefunden. Das Produkt aus der Sürme aller Chloroplasten des ganzen Blattes und der Oberfläche des Ein- zelchloroplasten ergibt die G tchloropl berfläche. SE) "f AE d . SS m Ge á $ = CES ES EO A VERO T ur 3 pe n ee GEN i QM E R EE E E AË tegt Gegen, IX. Das Volumen des Oytoplasuas. Diese Volumenbestirziung bietet die grösste Schwierigkeit. Ich versuchte je- desmal, die Dicke des cytoplasmatischen.Wandbelags bei stärkster Vergrösserung (Ok. 3, Imm. 1/12) und Abblendung festzustellen. Unter der Annahme, dass der Wand- belag überall in der gleichen gefundenen Dicke die Zelle auskleidet, wurde das Cytoplasmavolumen in derselben Weise wie schon vorher das Membranvolumen bestimmt, d.h. vom reinen Zellvolumen (Zellvolumen ohne Membranvolumen) wurde das Volumen eines Körpers subtralhiert, dessen Dimensionen um die für die Dicke des Cytoplas- maschlauches gefundene Masszahl vermindert wurde. Siehe G 32 nebenstehende Zeichn SEET 74 x y = Dicke des Gytoplasmaschlauches, Cytoplasmavolumen = ' Körper ABCDEFGH minus dem Körper A'B'C'D'E'F'G'H'. LEE t Bei dieser Bestimmung wird der Fehler relativ gross, IF i weil das Cytoplasma in den Zellecken und zwischen den Chlo- | P P roplasten in grósserer Dicke lagert, an anderen Stellen 3 | Ed e en der Zellwände aber fast verschwindet. Plasmastränge, die die Zelle durchziehen, können überhaupt nicht in die Rech- : nung einbegriffen werden. Schliesslich bewegt sich die Di- " : cke des Belages innerhalb von so geringen Werten (0,000184 3 - 0,000354), dass deren Messung unsicher bleibt. Jede Volumbestimmung des Cyto- plasmas in einer mit Saftraum versehenon, ausgewachsenen Zelle wird daher nur ~ groben Annäherungswert besitzen. Damit ist die Methode in den Grundzügen besprochen. Ich möchte noch erwähnen, dass alle Objekte während der Untersuchung in Wasser lagen. Moosblätter und ihre Bestandteile erleiden hier keine Veränderungen, weil sie ja auch am natürlichen Standort häufig von Wasser umspült werden. Anders ist es bei den Blättern höhe- . rer Pflanzen. Die Zellen und ihre Zellbestandteile können nur an Schritten ge-. -zeichnet und berechnet werden. URSPRUNG (25) legte diese Schnitte in Paraffinöl, E | weil dieses das Volumen der Zelle nicht merklich beeinflusse. Die Nachprüfung er- M SA Aa LA Së e An S he Sege ME de mon Er EDT t dë SE A m EX iar S 5 S ` di pom EE EE E E ENT, E E ua, EMG LU Eu E ee EE I. d recht, E we EC LED WE EE EECH .. gab, dass im Wasser das Volumen der Zelle grösser ist als in Paraffinöl. Eine Ver- "m. &nderung des normalen Zellvolumens innerhalb des Blattes wird schon eintreten, ». wenn Schnitte hergestellt werden, da die Gewebespannung, der gegenseitige Druck der Zellen im Verbande, cufgehoben oder abgeschwächt wird, Diese Ausdehnung der ~ .Zelle verlangt Wasseraufnshme. Hierfür steht zunächst schon während des Schnei- ` | dens das die Zellwünde imbibierende Wasser zur Verfügung, aber wegen der Gogen- r wirkung der entquellenden Wand nur zum Teil. In Wasser gelegt, kann die Zelle wei- = ter Wasser aufnehmen, was in Paraffinöl nicht möglich ist. Die Volumzunahme in A Wasser muss daher grösser sein als in Paraffinöl. Meine Messungen ergaben nun, | dass die Volumzunahme in Wasser gegenüber Paraffinöl die Grenze der sonstigen Bez E berhaupt möglichen. Fehler nicht überschreitet. Daher untersuchte ich alle Blatt- J querschnitte in Wasser, Es sei noch ge sagt, dass, Paraffinöl sehr häufig die Klar- heit der mikroskopischen Bilder Seeerei ep und damit das Zeichnen erschwert. Zur Erläuterung will ich zwei Beispiele anführen; Doc we MU. Palissadenzellen aus der Blattmitte von Ranunculus aquatilis (Landforn) ` in Paraffinöl: d = 0,0988 m, h=0 „06280 mm, Volumen = 4400 . 10° Ko EE Wasser: | d xw 02920 m, h= E ‚06690 mm, Volumen - 4480 * 107° Budde, Beitr. z. Anatomie i. Physiologie d. Blattes. 453. b, 25 Chloroplasten von Fagus silvatica (Schattenblatt). in Paraffinoól: 2a = 0,005270 mm, 2b -0 ,002180 mm, "Nelumen € 3170 — 10° n in Wasser: Ze = 0,005280 mm, 2b = 0,002170 mm, Volumen = 3090 . 107lmm? : Im Beispiel b haben die Chloroplasten in Paraffincl ein grósseres Volumen als | in Wasser. Dieser Unterschied ist hier unabhängig vom Medium Wasser und Öl, sondern hat allein seinen Crund in den schon besprochenen Messungs- und Berechnungsfohlern überhaupt. Zugleich sind die Werte der Dimensionen 2a und 2p dafür ein Beispiel, wie noc Schwankungen in der 5. Stelle nach dem Komma (1:100 u) das Resultat beer flussen. III. MOOSBLÄTTER. Ich verweise. zuvor noch einmal auf Seite 445, wo ich einige Ausdrücke begriff- lich erläuterte, die ich nun weiterhin in diesem Sinne stets gebrauchen werde. Die Moose wurden in den Monaten Oktober bis Februar gesammelt. Selbstverstandlich kön- : nen nur ausgewachsene Blätter intetracht kommen. Da auch bei diesen die Grösse der Blattfläche ver&nderlich ist, wurden von 2 Pflanzen je ein kleines, mittleres und grosses Blatt ausgewählt, sodass die folgenden Werte ein Mittel aus 6 Messungen dar- stellen. Um das mittlere Zellvolumen zu erhalten, bestimmte ich die Volumina von un- Behr 150 Zellen, je 75 Zellen eines kleineren und grossen Blattes, und zwar 8 - 10 an den in nebenstehender Figur mit x bezeichneten Stellen, die Spitze, Mitte und Basis des Blattes vorsteilen und in verschiedenen Abstande vom Blattrand gelegen sind. Die Tabelle 3 zeigt, dass das Zellvolumen durchgehend von der Blattbasis zur Spitze hin abnimmt. Die graphische Darstellung , welche folgt, zeigt alle Blätter auf glei- che Lànge reduziert. | Ee Untorgéhi ede des | Zellvolumens von der Blattbasis zur Spitze hin, und über das mittlere Zellvolumen kleiner und grosser Blätter derselben Art (Volumen = 0 Zoe mm? geschrieben = 276.10 mm. 21 eee Tabelle 3. Se Blatt, grosses Blatt Mittelwert Spi e "Mitte sia Spitze| Mitte Basis | kleine grosses decis i Blatt Blatt E —- em IE 285 AB 59 39 369.169 298.107| sıs 109 — Hypnum triquetr. 276.108 309.101 309.10] 276.10 | 501.10 . Fu n tu - id tum 16T, " göl SA 252. H 170. " 267. " 292. " 215. n 243. " "T GEN s " " = = 1953. "| 292. ™ 528. " - " bob. " Sr < , : ..n 14240." p600. " 5230. " 13890. " SES S B ctt e [5 al aarda sina | "[546. a E. avi do 0 ud 2 w| 14." 1248 "1316. "|. - *|246. " Eu aul ewe «Iva v] sod.v|70B. *|949. "| 650, "[ve0. ^. irem riga me x * $ SE X Re Sa beten uu è : gt. , REN NN xx xx Tes dE Kä X *x* deccm Cathari naca Safe he - Bladibasis Blaftmille 454. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. Climacium dendroides hat eine gleichsinnige Abnahme des Zellvolums von der Basis zur Spitze hin, Hypnum cuspidatum eine allmählige bis zur Mitte, dann bis zur Spitze eine stärkere; Hypnum triquetrum und Bin hornum zeigen zuerst eine stärkere Abnahme, von der Mitte bis zur Spitze eine recht geringe. Wie innerhalb des Einzelblattes die Grösse des Zellvolumens veränderlich ist, so schwenken auch innerhalb der Blattgrössen die Zellvolumina, und zwar derart, dass kleinere Blat- 5 ter derselben Spezies kleinere, und grössere Blätter grössere Zellvolümina besitz- en. Also ist der Schluss berechtigt, dass nicht allein die Zellenzahl, sonüern auch die Grösse des Zellvolunens die Grösse des Blattes bestimmt. Es bedeutet das eine Einschränkung der Ansicht, dass die Organgrösse allein vor der Zahl der Zellen abhängt. Auf botanischem Gebiete vertreten diese Anschau- ung SACHS, AMELUNG und STRASBURGER. Auf zoologischem Gebiete spricht DRIESCH (5) von der festen Zeilgrösse bei verschiedenen Arten der Echinoiden. Der "Echiniden- organismus verfährt wie der Architekt, der mit Ziegelsteinen gleicher Grösse ein kleines Wohnhaus und einen grossen Palast errichtet'".Doch fügt DRIESCH hinzu: "andere Organismen tun das vielleicht nicht". Wie ich schon früher erwähnte, wan- - dte sich SIERP gegen den Satz AMELUNGs von der konstanten Zellgrósse (siehe S. 447). Dasselbe besagen die Untersuchungen LEVIs (18) an. einer grossen Anzahl na- he verwandter Tierarten. Er stellte u.a. fest, dass Ganglienzellen, Nervenfasern, Linsenfasern und Muskelfasern innerhalb gewisser Grenzen im Verhältnis zur Köper- grösse variieren. Weiter erklärt BEREZOWSKI (Arch. f. Zellforschung V, 1910) nach Messung von Darmepithelien dreier Familien weisser Mäuse, dass die Grösse des Or- genismus nicht mır durch Vermehrung der Zellen, sondern auch durch Zunahme der Zellgrösse bedingt wird. EEE CM eilvolumen verschiedener Moosarten. Gesamtoberfl. |: Volumen des Zellvolumen Zellenzahl d. d. Blattes ‚Blattes DE Blattes. Ceratodon pur- EO. St : ; : d | pureus 1,474 nu?. | [0,0110 md | ^^ 225.10? md | 4000 Plagiothec. un-| : | | . dulatum 6,020 " | 0,0350: " 1540." vw 2610 Hypnum trique- ; ^ trun 17,244 " 0,0796 * ORG," m 24500 Hypnum cuspi- | hs : : . Hypnum loreum 2,04D T 0,0135 " | I 4640 . Olimacium den- ; : | zi . droides 5,212 " 0,0191 " 246." w* 7760 ^ Eniun affine 27,446 " 0,974 *" (450," m 6150 -.. Mnium hornum | 6,390 » 0,0578 " 546," a 10800 — . Catharinaea un-| ` pr M : Go EEN 10,296 " . 0,192 " "Pe ws 17300 Aus den vorstehenden Werten ist zu ersehen, dass kleine Blätter kleinvolumige „Zellen haben kannen, S.B. Ceratodor purpureus, Hypium ouspidatım, und grosse Rlüt-. * ter grossvolumige, z.B. lfhium affine. Doch umgekehrt haben wiederum kleine Blàt- . Ver gressvolumige Zellen, wie z.B. Plagiothecium undulatum, und grosse Blätter , kleinvolumige, z.B. Hypnum triquetrum, Catharinaea undulata. Eine Beziehung zwi- . schen Zell- und Blattvolumen besteht hier nicht. Sieht Dan die Familie der Hypnaceen an, so haben sie trotz recht verschiedener- ähnliches Zellvolumen. Die beiden Arten der Gattung Mate verhalt ders. Ob danach die Vertreter einer Familie eine ähnlic | sitzen (Hypnaceae) oder nicht (Mniaceae) kann wegen der geringen Zahl der Messungen nícht ausgesprochen werden. ; : : Budde, Beitr. z. Anatonie u. Physiologie d. Blattes. 455. ^. Die Chloroplasten des Moosblattes (Tabelle 5, Seite 456 - 57). i Bei den untersuchten Moospflanzen zeigt sich zunäch in Zus S schen den Volumen des E Sen dem EE Veganer verhältnis. Die Vertreter derselben Familie haben ähnliche Einzelchloroplasten- Volumina, so die 4 Arten der Ilypnaceen und’ die 2 Arten der Mniaceer. Eine Abhän- | gigkeit des Einzelchloroplasten-Volumens vom Zellvolumen besteht nichtl). Beson- ders deutlich ist dieses bei Mnium hornum und Anium.affine zu erkennen. Ynium hornum, dessen Zellvolumen 1/8 dés Zellvolumens von nium affine beträgt, hat gleiches Einzelchloroplasten-Volumen.. Weiter ist auch keine Beziehung zwischen Einzelchloroplasten/olumen oder Rinzelchloroplasten-Oberfläche und Dlattvolunen oder -Oberfläche festzustellen, z.B. hat Hypnum triquetrum mit grosser Gesamtober- fläche ein kleineres Einzelchloroplasten-Tolumen als Ceratodon purpureus mit ` D. ‚kleinster Gesamtblattoberfläche, und Climacium dendroides sowie Mnium hornum ha- ben bei ähnlicher Gesamtblattoberfläche recht verschiedene Einzelchloroplasten- Volumina (Verhältnis der Einzelchloroplasten-Volumina = 1:4). Ich möchte zuletzt ~ diẹ Gesamtchloroplasten-Oberfläche mit der Gesamtoberfläche des Blattes verglei- chen. Ein Zusammenhang lässt‘ sich nicht finden. Wohl hat in Tabelle 5 das Blatt nit kleinster Gesamtoberfläche (Ceratodon purpureus) die grösste prozentuale Qe- samtchloroplastenoberfläche und das Blatt mit grüsster Gesamtoberfläche (Uniun affine) eine prozentual kleine Gesamtchloroplastenoberfläche, aber andererseits entwickeln Anium affine und Hypnum ouspidatum bei stärkstem Unterschied in der Gesamtblattoberfläche (13:1) eine ähnliche Gesamtchloroplastenoberflüche. Allge- mein lässt sich mır sagen, dass die gemessenen Moosblätter eine gleiche bis dop- lt so grosse Gesamtchloroplastenoberfläche zeigen, wie sie selbst Gesamtblatt- oberflüche besitzen. i 6. Tabelle. = Zellvolumen Zellchloroplasten | Gesamtoberfläche d. - mm? "^ volumen mm Zellchloroplasten mm? E : à; : E e } : z Ceratodon purpur. 225 . 1079 000000025 0,000604 - Hypn. cuspidatum < pan O , 00000026 0,000660 ." Climac. dendroid. 246 , " 0,00000022 0,000616 Hypn. loreun 2901.. 0,00000029 . 0,000730 E teiounthua $95 ;." 0,00000035 0,001170 Mnium Meca N 546 . ^" 0,00000045 -. 0,000799 Catharinaea undul. | 705. ^" 0,00000057 0,000910 PI agiothec. undulat. EE E 00000046 0,001284 Mnium affine dig. =.) 0,00000205 0,003530. | : j : Zellvolumen, Zellchloroplasten- habe ich nebeneinandergestellt y 08 ; f aput "Ee der Zellchloroplasten. Eine Anhängigkeit zeigt sich B xu mit zunehmendem Zellvolunen auch das Zellchloroplastenvolumen und die Zellchloronlastenoberfläche in vielfach ähnlichem Verhältnis anwachsen, "ung der Zellbestandteile in ihrem gegenseitigen Verhältnis. d. Die Raumerfi | | & - 457. - Eine allgemeine Regel lässt sich aus den erhal- Vows "leiten. Es bleibt also nur, folgendes festzustellen: Das Mem- ionem Vorton NRN et zwischen 20% unà 57% des Zellvolumens, es beträgt = 1 : ctersuchungen über die Teilung der Chloroplasten nebst Beobach- Ka HEILIG, EMIL, Untersu Chromatophorengrösse, Strassburg 1922, findet in klein- Meter ege, Se ilem der undam great Diam E E eran. Meine Nosque bestätigen dieses Resultat nicht“ Mabelle 7, Seite 45 458. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. Blattvolumen mm? Interzellularvolumen: mm: Í Blattoberflüche rm? 1 336 80 5590 | 315 73 3480 E 280 69 5240 E 588 87 3970 E. | d SE Ed C = Mittelw. 338 Mittelwert 80 Mittelw. 38600 X Gesamtoberfläche des Blattes 3600 . 2 = 7200 mm^, b. Aus Querschnitten durch Basis, Mitte und Spitze des Blattes wurde gefun- o £ a a re AO EE = x CEREREM LS ZU CART N VIN Yer Tue - CS) den: Dicke von oberer EpidermiPalissadengew. Schwanngewebe | unt. Epidermis. o.E. 2. (Sch.) (u.E.) Basis 0,00955 mm 0,0285 mm 0,0425. mm 0,00918 mm Mitte 0,00964 * 0,0260 " 0,0416. " 0,009939. 7 Spitze. 0,00948 " 0,0280 " 0,0457 " 0.0099] . ^ ; Mittelwert 0,00956 » 0,0274 ^" 0,0433. " 0,009016 " 1 c. Unter der Voraussetzung überall gleichmässiger Blattdicke berechnete ich aus Grundfläche (3600 mm) . h (0,00956, 0,0274 u.s.w., siehe unter b) folgende P Verteilung innerhalb des Blattes: : E PS o. Ep. = 3600 . 0,00956 = 34 mm? à Pa. = 3600 . 0,0274 = 99 " 3 Sch.= 3600 . 0,0433 = 156; " S €. Ep. - 38600 . 0,00915- 33," Gesamtvolumen 399" " Das errechnete Volumen des Blattes stellt sich somit auf 322 mm? gegenüber 338 mm?^ der ersten Bestimmung (siehe unter a). Dieser Unterschied von 16 md = 5$ - | wird erklärlich, wenn man bedenkt, dass das Blatt die angenommene Regelmässigkeit. |. nicht zeigt. Das Volumen der Epidermis bestimmte ich stets auf die unter c) ange- | gebene Weise, also Blattfläche x Dicke der Epidermis, Fagus silvatica hat demnach ein Epidergisvolumen von 34 mm?4 33 mm? = 67 mm?. Für das Mesophyllvolumen blei- ` . ben 337 mm" (siehe unter a) minus 67 mm? = 271 mm?. Das Mesophyll wird von den . Rippen durchzogen. Die Bestimmung des Volumens der Rippen ergab 23 mm? (10 Blüát- . ter kochte ich mit verdünnter Schwefelsäure, isolierte die Hauptrippen, trocknete .— sie und tauehte sie in eine Bürette ein. Ergebnis: für 10 Blätter = 220 mm?. Ein ` |» Platt = 230 : 10 = 23 mmd. - Pa., Sch. und Interzellularen nehmen noch 248 mm? |. ein, nämlich 271 mu? minus 23 mm. In diese 248 nm? teilen sich das Pa. und das . Sch. im Verhältnis 99 : 156. Dieses Verhältnis entnahm ich der Berechnung bei c). ` Somit ergibt sich: Pa + Interzellularen = 96 mn? : | a E Sch + os z 102 "* ; : Von den gefundenen Volumina für Pa. und Sch. müssen die Interzellularvolumina »Subtraáhiert werden, um das reine Pa. und Sch.-Volumen zu erhalten. Die Interzellu- deren (80 mm3) verteilen sich auf das Ba. uni das Sch. im Verhältnis der Dicke dieser Gewebe (siehe unter b.: 0,027 mm und 0,043 mn; also 3 5 Bi. Dabei nahm ieh an, dass die Interzellularen sich gleichmässig im Mesophyll a Win Mi ler ist hier unvermeidlich, denn. das Sch..hat-relativ mehr Interzellularen als Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. 499. das Pa. Die Werte für das Pa. werden also zu gross und für das Sch. zu niedrig ‚sein, Es scheint mir aber unmöglich, eine genauere Verteilung vorzunehmen. In dem Pa. befinden sich danach 30 mmÓ Interze! lularen, im Sch. 50 mm3. s Dosser f agsendos Ergebnis: Volumen von Ep. 67 Tum e (96 - 30) " i Pa. = Sch, = Sen - 20) 7 " mE, x Rip. e 2 ^ » d. Auf 1 mm? Blattfläche entfallen: ae = 3600 mm2, Volumen von Ep. = 67 : 3600 = 0 ‚018 md Ss Se : 3600 = 0,018 " Sch. = 102 : 3600 = 0,028 " ‚Int. = 80 : 3600 = 0,022 " Rip. = 23 : 3600 = 0,006 " e. Die Zahlenwerte unter d können auch bestimmt werden, wenn man l mm? Blatt- 24 fläche mit der mittleren Dicke von o. Ep., Pa., Sch. und u. Ep.. wie sie unter b. gemessen ist, multipliziert. Es ergibt sich: Volumen von Ep. = 0,018 . 1 = 0,018 mm? Pat * 0.097. 1 20,027." 5 -0,0415..1 = 0,043 " SON. E. Auf das Pa. und das Sch. müssen wi ederum die Interzellularen, nämlich O ‚022 mm, im Verhältnis 3 : 5, d.i. 0,008 mu? und 0,014 zm? verteilt werden. Ergebnis: |o ^o 1: Wolwen von Ep. 07019 melt ' Pa. 0,019 " Dy -. 0,008) 0,043 - 0 ‚014) | 2 Das sind also. sch: gleiche Werte, wie sie unter: d. Cette wurden. . f. Bestimmung der Zellenzahl des Pa. und des Sch. - Das nittlere Volumen der _ Palissadenzelle und der Schwammparenchymzello. erhiélt ich aus 5 30 Messungen in Ee Bis und Ru Uem Pa. -Zelle = 180 . 10° , Sch.-Zelle ie E 2 | ON D i iR zh von T und Sch. in einem mn? Blattausschnitt. uu — 0,018 ms 0,00000180 - 10000 A llen 0,028 " :_0,00000260 = 10800 — " Mp Lo Tum - Sa. 20800 " EE von Pa. und Sch. im ganzen Blatte. Palissadenzellen 66 mum? :.0,00000180 = 36600000 Sebvenmparonchymsellen 102 mu? : 0,00000260 = 29200000 ! | Sa. 75800000 Zellen. fläche des Pa. und des Schw.- g. Bestimmung der ee und -Ober 40 Sne SS in Zen EE de 10, in den E E e von Tu im Sch. in einem rm? Dlettausschnitt. "Palissadengowebe 10000 . 10 = 100000 Einzel chi oropl. Scara ; E -do 2-163000 _ " " hi: von T und A Seb. im ganzen Blatte. t — 600000 . 10 + = 360000000 ` EE - Palissadengewebe 39200000 . 15 =. 520000000 . |" Schwammgewebe | e 3920 o 940000000 5 460. Budde, Beitr. 2. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. ‘h, Oberfläche der Chloroplasten. - Einzelchloroplastenoberfläche = 5660 „ 10 mm . Chloroplastenoberflüche ir einem mm^ Blattausschnitt - 262000 . 5660 . 1079. = 14,8 mm?. Gesamtchloroplastenoberfläche = 940000000 . 1078 = 53200 mm“, GES SE E xk Vergleich auf die Zahlen HABERLANDTs (12) hinweisen. HABERLANDT hat für mehrere Pflanzen die.Anzahl der Chloroplasten im Palissaden- und Schwanmgewebe durch Zählung approximativ bestimmt. Er fand für Tropaeolum ma- jus in 1 mm“ Blattausschnitt = 383000. Einzelchloroplasten. Auf dem Wege meiner ` vorhin dargestellten Methode erhielt ich in dem gleichen Blattausschnitt bei der- selben Pflanze = 426000 Einzelchloroplasten. B. DIE INTERZELLULAREN DES BLATTES. a. Bestimmung des Volumens der Interzellularen. Das Volumen der Interzellularen wurde nach der von UNGER (34) erdachten Metho de bestimmt. Ich benützte zu den Gewichtsbestimmungen die analytische -Wage, an de- ren einem Wagbalken an einer Drahtvorrichtung das Blatt befestigt und später in ein mit Wasser gefülltes Blechgefäss eingetaucht werden konnte. Zunächst ist das Volumen des Blattes zu bestimmen. Das Blatt wurde zuerst in der Luft und gleich ` darauf in Wasser untergetaucht gewogen. Die Differenz des Gewichtes ist gleich . den Gewicht der verdrüngten Wassermasse, die dem Volum des Blattes entspricht. Zu subtrahieren ist noch das Volumen des unter Wasser getauchten Teiles der Draht- . vorrichtung, z.B. Ein Blatt von Aucuba EE Gewicht mr EE in Luft 4529 mgr N" Wasser 4510 8 Bowichts-Tolunen des a CURE Drahtes: 19 " oder mm? Mc. von Blatt u. Draht in Luft - 5639 c "o " ut Wasser. 4 315 Gewichtsverlust Volumen). 1324 mgr oder mm? x Volumen des Drahtes subtrahiert 19 mgr Volumen des Blattes: ` 1305 mer oder mm® i Die Tenperatur des Wassers betrug während der Wägung 18°, Damit ist Folgende à Korrektur anzubringen: _ | | het 159... 1 mgr Wasser M ,00131 mad 1505 9 = 1306 :2 " Also Blattvolumen: . 1306,6 Nun ist des Volumen der Interzellularen zu’ bestimmen. Zu pad Zwecke wird. — das Blatt mit Wasser injiziert. Zum Entfernen der Luft benützte ich die Wasser- ^ strahl-Luftpumpe. Das Aufsteigen von Luftblasen zeigt das Entweichen der Luft &n Bei längerer Fortdauer des Saugers sammelt sich auch die Luft, welche im Wasser enthalten ist, in Bláschenform an der Blattflüche und an den Wünden des Gefässes |; am Bs ist nicht möglich, diese Blasen später ganz zu entfernen, dóch stórem.sie 5r. die Injektion nicht. Zweckmássig ist es, das Wasser schon vorher einnal zu entlüf. |J ten, oder abgekochtes Wasser zu nehmen. "lässt man nun die Aussenluft wieder zu- treten, so wird das Blatt mit Wasser injiziert und erscheint glasig und durchsic ; tig. Es wird auf's neue unter Wasser gewogen. Die Gewichtszunahme gegenüber den GER injizierten Blatte rührt von der Erfüllung der Interz ;ellularen mit Wasser Tak her. Dieses ist in die poer eingedrungen. Sein Volumen bacs iuto Se ‚den eet umen, Blatt von Aucuba japonica Gewicht Fy injizierten BI attes in a 4635 mgr 2 | nicht. " mon u | i heel dn cui. fe ae des injiz. Wassers) = er d. Int. 400 »r $ 320 um? ut Volumen aes iie Orten Wassers - Volumen der Interzellularen. = 320 mm, mit Temp rektion Vol. à. Blattes 1305 më ohne E E D EE Du | eg SEN 10 ST: Ari. SE S » “ " Interzellul. 320 mm ni Budde, Beie z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. SE? 3 eR erscheint demnach für meine Zwecke überflüssig. Das m ucuba Japonica ist ein grosses Objekt. Dei klein ä ı wur: A rere gemeinsam bestimmt. . SCH jekt. Bei kleinen Blättern wurden meh Luftblütter von Hippuris vulgaris. P. Versuch, 14 Blätter. 2. Versuch. 15 Blätter. Et in Luft u, 2051,5 mgr ` 2047,5 mgr po " " Wassers... 1945.0... 1946 "c I E 5. s Lë B w 101,5 " P Drahtvolumen subtrahiert - 21 " -2 " Volumen d. 14 Blätter 87 ns mu? | = 5 " -mm? - Injizierte Blätter 1990 * | 1967" E Nicht injizierte Bl. A945 D " 1946 8 C Ñolumon der Interz. 26,5 " = mm? GITT NOUS _ Ein Blatt: Volumen = Po ai nd 6,19 " ~ Interzellularen ~ 1,89" 230,44 3,61 mm? = 26,0% = .. Diese Schwankung in der Prozentzahl beruht z.T. in einer verschiedenen Indivi- | Quelitüt des Blattes, Z.T, auf unvermeidlichen Fehlern. Ich werde darum die Feh- - ler besprechen, die dieser Methode anhaften. UNGER geht in seiner Abhandlung auf's genaeueste auf diese Fehler ein. Folgende führt er an: =- l. Imbibition der Zellen wührend der Wasser-Injektion; darum Vermehrung des Gewichtes bei der Bestimmung der injizierten Wassermenge und als Folge eine zu grosse Volumzahl für die Interzellularen. E 2. "Auch die luftführenden Spiralgefässe werden mit Wasser erfüllt", Das er- gibt ebenfalls eine zu grosse Volumzahl. | | is 3. Unvollkommene Injektion, und daher eine zu kleine Voiumzahl. E Zu 1): Was den ersten Fehler betrifft, so lässt sich derselbe nicht vermei- den. Eingeschränkt wird er, wenn die Blätter in voller Turgeszenz bestimt wer- den. Nach dem Abschneiden sind sie sogleich unter eine feuchte Glasglocke zu = bringen und die Wägung muss alsdann in der Luft möglichst schnell geschehen. Wie die Verdunstung die Werte beeinflusst, zeigen folgende Beispiele (die Blätter lagen unter der feuchten Glasglocke und wurden zu den angegebenen Zeiten gewo- Se A ZA Gin A o Jo? js S . 9990 mgr | Hedera Helix: 7,25h = 4778 mgr 2287. " (io k = AT ^ EDD UN . gen). | = Syringà vulgaris: 9,15 h B 9/20 h ech SE: i Tropaeolum majus: Dieses Blatt nimmt während des Wägens an Gewicht ab. 20h = Zu 2): Dieser Fehler wird unbedeutend, da die Gefässe im normalen Blatte Schon fast völlig mit Wasser erfüllt sind. S SE Zu 8): Disco Fehler ist wohl zu beachten. Oft ist mehrfache Injektion nötig; vorheri :nschneiden und Anstechen erleichtert das Eindringen des Was- SES Vorher ear d ion: einmal sehr schnell bei einer Roihe Hydrocotyle, Tropaeolum), zum andern ist leiben der Blätter im Wasser nötig (Syringa, Fagus, Pru= n später aufgeführten Blättern bpi i “def Staubteilchen ur Y Ee per Seechen zu entfernen. Schlecht benetzbare Blätter atte anhaftende } | ) können vorher in warnes Wasser oder (verursacht durch Benparung, Yorn ne g) kön Alkohol eingetaucht werden on ein Fehler an, weil es mir nicht gelang, en inen ‚timmungen e Zuletzt haftet meinen Bes LH it bein Wiegen zu erzielen. Es lag dies. j TA ra and Draht. Das bedeutet z.B. für h EHI dhäsion zwi | r und. i EB ore an der À 2. Seite 401) fol gerdes: 462. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. 13 injizierte ed? a. mgr. auch 1963 mgr. nicht f 1946 " " 1945 H Volumen d. Hiep dan 21 mm? ". 25 mm? Ein Blatt, Volumen d. Éntbrkéliuluré 1,61 mm?" 2.77 mm" d. i. statt 26, Di o» 28, "et d. Blattvolums. "Unterschied 2, 5% Also ein Schwanken um 2,5%. Hippuris ist ein kleines Objekt. Bei grossen 0b- jekten, und das sind die meisten, ist die Schwankung geringer, z.B. Aucuba Japoónica (siehe Seite 460). Injiziertes Blatt 4635 mgr. auch 4633 mgr Hicht a 4315 " “o o A A Interzellularen 320 u 816 " = md ` d. i, statt 24 , 5% " ^ 24,2% des Blattvoluns. : Unterschied: 0,3%. gon kleinen zu grossen Blättern ist danach ein Schwanken der Prozentwerte um 2,5% oder 0,3% möglich, im Mittel also um 1,5%. Folglich kann ich von 2 Blättern, deren Interzellularenvolumen 23% und 24,5% oder 18% und 16,5% des Blattvolumens beträgt, aussagen, dass sie gleiche Interzell lularenvolunina besitzen. e B. Das Interzellularvolumen während der Entwicklung. 29 . Volumen des Blattes Der Quotient sg: bedeutet "Ren der Interzellularen. Alle Zahlen sind Mittelwerte aus 3 oder 4 Bestimmungen. Syringa und Pirus als Ver- treter der laubabwerfenden Sträucher und Bäume, Daphne als Schattenstrauch, Hede- ra als Vertreter des wintergrünen Blattes, Ficaria, Caltha und Calla als schat- ten- und feùchtigkeitsliebende Kräuter, Muphar und Limnanthemm als Schwimmblüt- ` ter und Sedum als Blatt sukkulenter Pflanzen. Die Masse ergeben folgende Werte: - - 8. Täbelle. Syringa Daphne | Pirus | Hedera Ficaria Caltha vulgaris mezereum | Helix verna palustris % EI % SS) $1 % 4 Fle] 9b | ue: [| |ui | £| s [28 | 5 56. |a "e A | G3 = 17,7 == 14 — 7,8 SCH 24.3 E 14,7 : PM 6,8 s 17,9 |553 | i4 |% ig,2 | R | ?5,3 | 2 | mes i A | 6,6 3$ 22,5 |$98 |15, le | 8 | 27,2 | ME | 19,2 5 xg | 128 | 26,5 UN | 10,212 | 18,3 H7 | se $ | 5e 2 CAM 1s 38 20,7 I | o0 || 20,8 — 22,9 $52 Im: E AS |1% 26,9 44 | 18,8 $ | se |2 | 25,5 — E T HE 22,22 222 (ons | p ^ aal EH age | $29 | 25,1 : y Graphische HL. rs] ellumg Ih be Le D. —o aset eh E re CR e vc EE e s e $ x SXXX . cet ort | | e SE EE : d DEER EE Eee a . 2398: 2630 Sicav i37 - p. QU Mu N99 a S, A ce wo is Ha xo MP a OM lee ne. Syringa 29- GEM EE a o E oaa Moos ei Dia oo U EE AeA "nua. AD NUR UE -e EE dE e o 2o re 2,820 Pirus e . . " ` ` " SS, 378 ` * #850 ' 4 $ , 672 À : 7/4 x H Lu. 247 Jn. Beef ung sind alle Kc ein einheitliches Blakrolumen le reduziert. Auf IerAbzisse ax sind“ Volamina der Bla eng amf det Ordinate ay ie Uc fuos ina. der Intergelluların Un 8 des KH af *A319e0g opprg Tg "n etuojovuy 'ee34*TH 'P orJotorafud COE Budde, Beitr., z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. ——— — 10. Tabelle. x = Volumen E Blattes > z% = %des Blattvolumens. y - Volumen der Inter zellularen Schwimmblätter. t. Blätter von Pflanzen auf Nuphar luteum, Blatteile 32,2% t ] Standort und suk Nymphaea alba LÀ 43,5% kulente Blätter. Limnanthemum . 1287 42 3% | Linaria EE ER : 525 i vulgaris 6,4 SE Hydrocharis 428 41,3% Galeopsis 582 1.4 morsus ranae Pug ? ochroleuca 125 21,4% Untergetauchte Blätter Sempervivum | „2150 5,9% (Bestimmung ungenau) . tectorum 128 à Nuphar luteum 15-22% Sedum 3670 16,7% Hippuris vulgaris 2. 5% telgphium ee = 0,15 Astor. / 1010 24 44, Renunculus ZA. 8% | maritima 247 : aquatilis ; Š Atriplex 13309 11 och lacustris 110 Blätter. v. wint Luftblatter von im Wasser . Jflanzen. - "wachsenden Pflanzen. | Nuphar luteum 39% Duxus — ; 36,9 16,9% Nymphaea alba 52% sempervirens 6,17 Menyanthes 958 37 et Aucyba ‚610 ` trifoliata 361 de japonica ‚870 22,9% Alisma -1850 27. 1% Prumus 1183 ‘Plantago 5l5 M Laurocerasus 285 23,9% Calla ` 2638 47,3% | Hedera 2750 4 palustris 1248 e Helix 680 24,7% "Blätter von Pflánzen auf feuch- iex o o 1062 . 27.5% = tem schnttigem Standort. Aquifolium 294 xf : qu de Rhododendron 1570 25.76, . Majanthermin DOS 18,5% | ponticum 405 EN bifolium 93 ; Berberis &52 22 14 Parnassia 284 46,1% aquifolium 100. ui ^. palustris 131 : Vinca 240 24 14 Hydrocotyle 527 24,1% minor ` ^ 968 , x J wulgaris i Camellia 1358 22 SC Caltha 1580. 25,8% japonica 511 Se palustris Géi Blätter von sonzerpriünen Ficaria | A 34,5% Bäumen. niger Blü Fagus silvatica "458. 17% Sonnenblatt 78 : E 590 28,1% Fagus silvatica 338 E -luteum 186 m Schattenblatt 7Bo | 3% Nymphaea 89 | 51,4% Prunus serotina 290 TE | alba TO T "Sonnenblatt ` Se | 19 Lilium 1180 37,7% Prunus serotina 290 EE? J eandidum : 135 Des | Schattenblatt D TA BRE, Lilium 630 40,1% | Juglans regia Ae lj a bulbiferum 258 "C D:Sonnenvistt 137 19,25 ; Juglans regia 736 22 5f Schattenblatt Heo rt Prunus . | 850 | Se Se Persica 147 e ‚2% Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. 467. zeigen. Tropische Pfjanzen und einjährige Pflanzen eines kälteren Klimas besitzen bei kräftiger Transpiration ein sehr "lakunöses" Schwammparenchym, das aber ein- geschr&rnkt wird, wenn eine schwächere Transpiration notwendig erscheint. STAIN, (31) &ussert, dass Verdunstungsgrósse und Grösse der Interzellularen sich gegen- seitig beeinflussen. KOHL (17) und EBERT (6) sehen mehr oder minder grosse Inter- zellulgrer als Polge grösserer oder geringerer Transpiration entstehen. HABER- LANDZ-/und WARMING-) sprechen von einer Beziehung der Dimensionen der Intorzel- lularen zu den Ökologischen Verhältnissen, so dass, je trockener Klima und Boden sind, und damit die Gefahr zu grosser Verdunstung besteht, die Interzellularen sich verengen; an feucnten und. schattigen Standorten sei es für die Pflanzen an- gezeigt, das Schwanmparenchyn mit grossen Lufträumen recht mächtig zu entwickeln, weil durch die äusseren Verhältnisse die Intensität der Verdunstung sehr herab- gesetzt wird. KNY stellt fest, dass das. Schwarmparenchym und damit die Interzel- lularen den Bedürfnissen der Verdunstung angepasst sind. Aus diesem kurzen liinweis auf die Ansichten der verschiedenen Forscher geht hervor, dass die obige Frage bejahend beantwortet wird. Ausser bei UNGER und STAHL findet sich nirgends eine zahlenmássige Angabe über die Grösse der Inter- zellularvolumina. Was über die Grösse der Interzellularen ausfessgt wird, grün- det sich allein auf das ebene Schnittbild.des Mikroskops. Wohl ist zunächst. phy- sikalisclı zu verstehen, dass mit wachsenden Interzellularen die Möglichkeit grös- serer Verdunstung gegeben ist, weil die Verdunstungsfläche sich vergrössert, denn für die Verdunstungsfläche ist nur die Form der Interzellularer von Bedeu-' tung, aber für die Regelung der Transpirationsgrüsse steier dem Blatie neben der Veründerung in der Grósse des Interzellularvolunens weitere Einrichtungen zur Verfügung. Zunächst sei auf die Ausbildung des Spaltöffnungs-Apparates hingewie- sen. Schon PFEFFER hebt die Wichtigkeit desselben hervor, und. RENNER) kormt in seinen eingehenden, über den Vorgang der Verdunstung Klarheit brirgenden Unter- suchungen zu dem Schluss, dass in letzter Linie die Ausbildung der Spaltöffnun- gen für. die Transpirationsgrösse massgebend sei. Von grosser Bedeutung für die Regelung der Transpiration sind weiterhin Bau der Epidermis, Cuticula, Hypoder- mis, Behaarung und Zusammensetzung der Zelimembran. Es ist darum wohi die Erwä- gun berechtigt, ob grosse Interzellularen auch an trockenen, die Verdunstung fürdernden und damit die Gefahr der Vertrocknungen erhóhenden Orten. vorkommen können, wenn die Blätter in den eben genannten Strukturverhültnissen wirksame Schutzmittel ausbilden. Das Gegenteil würde an feuchten, schattigen, die Verdun- -stung hermienden Orten zutreffen. Ici möchte von dieser Ansicht ausgehend Tabel- le 10 besprechen: Interzellülaren in ^. Zahl der Spaltóff- Interzellularen in : Zehl,der Spaltófí- ' % des Blattvolumens nungen pro mm % des Blattvolumens mungen pro mmn* r Fagus silvatica _ Nuphar luteum Schattenbl. 23,3% . 100 Schwimmbl. 33,2%. . 480 Sonnenbl. 17,0% 400 ! Luftbl. 39,0% 550 een Nymphaea alba. Schwimmbl. 43,8 ~ SD Luftbl. 52,6% 450 1) HABERLANDT, Puysiologische Pflanzenanatomie (Leipzig 1918), insbes. S. 406 ff. 2) WARMINC-JOHANNSEN, Lehrb. d. All | | a RENNER, Beiträge zur Physik d. Trenspiration in Flora C (1910), bes. S. 505. 468. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. zeigen Nuphar und Nymphaea ein starkes Anwachsen derselben. Linaria und Galeop- sis wachsen als Sandpflanzen an Orten, wo die Bedingungen für starke Transpira- tion und als Folge davon die Verringerung der Iufträume gegeben ist, aber ihre Interzellularvolumina steher anderen Pflanzen (Caltha, Alisma) nicht nach. Auch die Pflanzen mit immergrünen Blättern gedeihen häufig unter den gleichen Aussen- bedingungen. wie Linaria und Galeopsis, und sie entwickeln dennoch im Mittel 24% Interzellularen (Hydroootyle hat auf sumpfigem Boden ebenfalls 24% Interzellula- ren). Ferner möchte ich noch folgendes anführen: NMuphar (32,2%) und Linaria (27,8%, trockener, sonniger Standort) nähern sich in ihrem Interzellularvolumen, Parnassia (46%, feuchter Standort) übertrifft das Interzellulrvolumen dos Schwimm- - blattes von Nuphar bei weiten. Majanthemum bifolium (18,5%, feuchter, schattiger | Standort) hat gleiche Interzellularen mit Fagus (Sonnenblatt 17%). Hedera Helix (24,7%, sonnige Mauer) und Caltha palustris (25,8%, feuchter Standort) besitzen dieselben Prozentwerte. Ficaria verna (34,5%) entwickelt weit grössere Interzei- lularen als Alisma (27,7%, im Wasser wachsend). Das Schattenblatt von Prunus se- rotina (30%) nähert sich dem Schwimmblatt von Nuphar (32,2%). - Hinzugefügt sei noch, dass BRENNER (3) grosse (nicht zahlenmássig bestimmte) Interzellularen bei Sempervivum assimile fand (gegen dio allgemeine Ansicht von der Kleinheit der M Interzellularen bei Xerophyten), und HEINRICHER (14) berichtet, dass bei isolate- ralen Blättern trockener Standorte ‚thäufig das lockere Gefüge des Mesophylis auf- fällt" (Armeria vulgaris, Genista tinctoria, Centaurea Jacea, Scabiosa ucraini- od. - Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine einfache Bezá&nung zwischen Standort und Grösse der Interzellularvolumina oder zwischen letzteren und Grösse ` der Transpiration nicht besteht.Das Interzellularvolumen ist nur ein Faktor in der Reihe der Blattstrukturen, die in verschiedenartigster Kombination die Trans- pirationsgrósse bestirmen. Oder man kann auch folgern, dass die Bedürfnisse der Transpiration und des Transpirationsschutzes nicht die einzigen für die Ausbil- dung der Interzellulersysteme wirksamen Faktoren sind. . EB. Gekammerte und nicht gekammerte Interzellularsystene. Wird nach Wiederherstellung des atmosphärischen Druckes der Fortgang der Wasserinjektion beobachtet, so ist festzustellen, dass bei einigen Blättern die Injektion plótzlich und vollkommen stattfindet, bei anderen dagegen das Wasser langsam entlang den Rippen vordringt. Bei der ersten Art erfolgt eine Injektion nur, wenn die Blätter vollständig untergetaucht sind; bei der zweiten wird auch der unter Wasser befindliche Teil injiziert, wenn selbst grössere Teile des Blattes aus den Wasser hervorragen. Über die "Wegsamkeit des Mesophylls" berich- ` tet eingehend NEGER (22). Ergänzend zu dessen Beobachtungen will ich noch hervor- heben, dass bei Blättern, die auf der Ober- und Unterseite Spaltóffnungen haben, jedesmal die Irjektion unterbleibt, wenn mur die eine Seite ins Wasser getaucht wird; es besteht also hier eine durchgehende Verbindung von der Oberseite zur. Unterseite. Den ersten Typus (Injektion plótzlich und vollkommen) fand NEGER bei immergrünen Nadelhölzern und boi wintergrünen Yaubhölzern. Meine Bestimmungen ` ` zeigen, dass dieser Typus auch bei Schwimmblättern und bei Blättern feuchter ` Standorte weit verbreitet ist (Nuphar, Nymphaea, Calla, Limnanthemum, Parnassia, Alisma - Ausnahmen: Caltha, Hydrocotyle, Menyanthes). Der zweite Typus (Injekti- on entlang den Rippen) gilt für die sonmergrünen Laubblätter und Blätter von. krautigen Pflanzen (Fagus, Prunus, Daphne, Tropaeolum, Ficaria). NEGER bezeichnet | den ersten Typus als homobarisch, den zweiten als heterobarisch, weil einmal in. Ti allen Teilen derselbe Druck, zum anderen verschiedener Druck herrschen solt, Ich möchte diese Bezeichnung nicht anwenden, da nicht einzusehen ist, warum bei den zweiten Typus in den mehr oder weniger grossen durch die Rippen getrennten Räu- | men verschiedene Drucke entstehen sollen. Ich ziehe darum die keine derartige Voraussetzung fordernde Bezeichnung "gekanmerte" (NEGER: heterobarisch) und ~ "nicht gekammerte" (NEGER: homobari sch) Interzellularsystene vor. Die Tatsache, | . dass die Wasser- und Sumpfpflanzen nichtgekarmerte Interzellularsysteme besitzen widerlegt die ökologische Deutung, die NEGIR für den Typus gibt: "Blätter, die ` ‚Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. den Gefahren übermässiger Transpiration ausgesetzt sind, emanzipieren sich mehr oder weniger von der zeitweise ausserordentlich‘ trockenen Aussenluft, indem sie eine das Mesophyll umgebende Atmosphäre schaffen (d.s. Blätter der Nadelhölzer, sowie Blätter der Hartlaubvegetation). Krautige, mır eine Vegetationsperiode tü- tige Blätter haben dazu keine Veranlassung". Überhaupt scheint mir diese Deutung unwahrscheinlich oder unklar, da doch auch Blätter mit EE s Interzellular- systen eine das Be umgebende Atmosphäre besitzen. . ÜBER SONNEN- UND SCHATTENBLÄTTER, In der neueren Literatur behandeln Besonders NORDHAUSEN (23) und SCHRAMM (30) eingehend den anatomischen Bau und die Entwickelung der Sonnen- und Schattenblät- - ter. HESSMER (15) untersuchte anatomisch die Sonnen- und Schattenblätter immer- grüner Pflanzen. Hier will ich nun durch Volunbestirmung das Charakteristische der beiden Blattypen kennzeichnen. Die Zahlenwerte sind Mittelwerte us 5-4 ` Blättern. Die Blätter wurden der gleichen Stelle des Sprosses entnommen. Das er- scheint wichtig, da nach NORDHAUSEN (durch Untersuchung an Blättern der Buche) die Blätter eines Sprosses im Grössenverhältnis schwanken, mit einem Minimum be- ginnen, nach der Spitze zu ein.Maximum erreichen und darüber hinaus wieder etwas abnehmen, und ferner, da die Blätter der Lichtsprosse nach der Sprossbasis zu die Tendenz zur Ausb ildung von Schatten-Merkmalen zeigen. Tabelle 11 (Seite 470-471) zeigt, dass das Sonnenblatt bei grösseren Volumen eine klcinere Gesamtoberfl&che als das Schattenblatt hat. Die spezifische Ober- ‘fTäche (Oberfläche : Volumen = O : V) beträgt beim Sonnenblatt 10,9, beim Schat- ` tenblatt 21,3. Die Epidermis des Sonnenblattes nimmt nur einen geringeren Prozent- wert des Blattes ein, sie ist aber dennoch stärker als die des Schattenblattes, da auf 1 mm? Blattfläche 0,023 mä gegenüber 0,018 mm? des Schattenblattes 'ent- : fallen. Das Schwarmparenchym des Schattenblattos ist krüftig entwickelt, mát 30 as überragt es um 7% das des Sonnenblattes, anders aber bleibt sein Palissadenparen- ` vum welches 19,5% des Blattvolumens beträgt, weit hinter dem des Sonnenblattes (42,3%) zurück. Der Mesophyliquotient (Pa : Sch) des Sonnenblattes ist gleich ‚1,78; der des Schattenblattes 0,64. Das Sonnenblatt hat ein um 6% geringeres In- terzellularvolumen als das Schattenblatt. Aus Tabelle 12. (Seite 470-471) geht hervor, dass die Paj-Zellen des Sonnen- blattes ein grösseres Volumen besitzen als seine Pao-Zellen. Die Paj-Zellen des = Zchattenblattes haben gleiches Volumen mit den mehr oder weniger gestreckten prismatischen bis kegelförmigen’Pao-Zellen des Sonnenblattes. Das Membranvolumen aller Hesophyllzellen stellt sich auf rund 20% des Zellvolumens. Somit bleibt für das reine Zellvolumen 80% übrig. Die Cytoplasma-Chloroplastenrelation ist im = Sonnen- und Schattenblatt eine ähnliche; gleichzusetzen ist die Relation der Pas Zollen des Sonnenblattes und der Pa}Zellen des Schattenblattes. Nach Tabelle. 13 (Seite 470 - 471) ist das Einzelchloroplastenvolumen des Son- nenblattes kleiner als das Einzelchloroplastenvolumen des Schottenblattes. Mit dieser Volumverminderung des Einzelchloroplasten ist ein Zuwachs in der Anzahl d. © Zellehloroplasten festzustellen. Die Verringerung des Einzelchloroplastenvoluns, verbunden mit einem Anwachsen in der Zahl der ‚Zellchloroplasten, trägt wesent- lich zur Vergrösserung, der Gi tchloropl berfläche:bei: z.B. 100 Einzelchlo- roplasten des Schattenlattes entwickeln bei einem Volumen von $ 10 mm? eine Oberfläche von 0,00566 mm ; auf das gleiche Volumen (2950 . .mm2) entfallen 135 Finzelchloroplasten des Sonnenblattes mit einer nn von 0,00631 mm2. In einem mm? des Blattausschnittes des Sonnenblattes beträgt die Gesamtcehloro- | plastenoberfläche 31 mê, im Schattenblatt mur 14,8 mm2, also rund die Hälfte. | -Das Schattenblatt hebt diesen Nachteil zum Teil durch stärkere Vergrösserung der Gesamtblattoberfläche wieder auf, insgesamt bleibt aber seine Gesamtchloroplasten- oberfläche (53000 aum 2) stark hinter der des Sonnenblattes (770000 mm 2) zurück. id " (12) setzt quantitative Ausbildung des Chlorophyllapparates und je- weilige Assimilati nergie in Beziehung zueinander. Er stellt bei seinen Un- SE tersuchungen die Anzahl der Chloroplasten fest. Ich möchte hier die Be - Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. 470. 1l. Tabelle. Fagus silvatica. Blatt, SE Mesophyll, Interzellularen, Rippen. Hu £E ds Zellreihe e Pal issadengewebes Mà RORIS resp. Sonet OOP TA Pas Ay Zs 'Gesamtober-] Volumen "d .Ober- Volumen von fl. 4. Dl. d. Blattes ifi- : ! ma” mu? Ep Pai Pao Sch x mm? nm? xm? | mm? Sonnenbplatt 4980 .458 10,9 57 dei 6G 109 ; 7200 $38 21,8 67 66 102. | 12. Tabelle. Fagus silvatica. Die Mesophyllzellen und ihre Zellbestandteile. .Zellyolumen einer Zelle Cytoplasmavolumen einer aus dem: Zelle aus dem: Pal Pao Sch Sonnenblatt | Mit Membr. ,243.10-8|194.10-8|330.1078| 32.1078 22.1078 | ohne " 192. mm?|155. rri|270.rm? mm? mma Schattenblatt | mit ` 8 150. 260. 21; ohne t 147%. 210. | d 13, Tabelle. Fagus silvatica. Die Chloroplasten. Volumen der Pin- Oberfläche der | Zahl der Zellchloropl. zelchloropl. Einzelchloropl. Rate mm nm Pa] Paz Sch. -"Sonnenblatt 2,180 . 10 > 4680 . 1079 17 de is Schattenblatt 2,950. S D Sh 10 15 SE beider Blätter miteinander vergleichen, denn für den Assini- lationsvorgang ist die Chloroplastenoberfläche, nicht Zahl und Volumen der Ein- zelchloroplasten, massgebend (siehe unten). Es ergibt sich danach das Verhältnis. TT s Pr 5, d.h. wird J.. tenoberflüche beim Schatt ven des Sonnenblattes 1,45 mal s fl&chenausschnitt. Diese Berecunung der Tabelle 13a ergibt, dass in denselben dudobun oder Ge- soatvolunen (hier 0,10 rm?) von vielen Finzelzellem sich beim Sonnenblatt wie auch beim Schattenblatt eine gleiche. Gesantoberflüche der in wer ead Volumen be- ie Assin = l gesetzt, RS findlichen ee Leen See e in Hinblick auf die t hloroplas- so ist die Assimilationseneririe 5 OSS. - Zun Schluss will ich noch die Berechmung- ` - en der Tabelle 13a (Seite E anstellen. Die Werte gelten für 1 mu? Blatt- Budde, Beitr. vm eo Anatomie u. Physiologie d. Blattes. ll. Tabelle. Blatt, Epidermis, Mesophy11, Fagus silvatica. Interzellularen, Rippen Paj = 1. Zellreihe des Palissadengewebes im Sonnen- resp. Schattenblatt. Pao 2 9, at "c " ; " " " " Pa Volumen In Prozenten des Blattvolumens Sch - e von Interzel- von Haupt- Ep Pa] Pas | Sch | Intz |Rip luülaren mm ippen mm | 1,78 78 EAR 12,4 | 27,9 | 14,4 | 23,8 | ı7,0| 4,3 0,64 80 23 19,98 | 19,5 90,1 | 25,6 | 6,9 e Tabelle. Fagas silvatica. Die Mesopiylizo1en und ihre Zellbestandteile. Zellchloropl.-Vol. Relat Membranvolumen einer Zelle einer Zelle aus dem | Cytopl.- en aus dem Pa] Pao vol. r pl.Volum. Pa] Pag Sch- 0 a. wF uli NIS. no Re Pao l : 1,97 pp. Pajil y 1,90 BO. s 50. . t 13. Tabelle. Fagus silvatica. Die Chloroplasten. ausschnitt von l mm Zahl der Chloraplasten E einem Blatt-| Oberfläche der Chloropl. ; in l mm? Blattauschı | im ganzen Blatt Pao 161000 | Sch 181000 . eine "Chloroplastenoberfläche = = Also: 0,15 mm? Zellvolumina..... Ee | 0,10 * à Pa, 334000 31 77000- Pa, 100000 162000 14,8 53200 Tabelle 13a. Fagus silvatica.. Sonnenblatt Schattenblatt 1 den Blactfl&chengusschnitt 1 > Blatt flächenausschnitt Volumen = ‚182 mn e E 0,094 rm? RER = 0.051 Toja KS EEN > 0,02 a Eg bleiben Zellvolum. 0,151 " ....... e nnntnenee ox D,UTO ^" In 0,15 mm? Zellvolunina "entwickelt an In O ‚072 anc Zellvolumina eor xa Chloroplastenoberfläche von 14, 8 m | Also: 0,072 mm?» .14,8 rm? . gege gg sg ss sg gg ege 0,10 mm3 Zellvolumina Prunus serot ina. 3 Die Messungen bestütigen die Befunde von Fagus silvatica. Alle Berechnungen | sind dieselben (Tabellen 14, 15, 16, siehe Seite 472 - 475 St E luren befindlichen Einzelchloroplasten (rund 21 mm2). Weiter lässt sich noch fcl oder ähnliches Volumen wie die Paj-'und Sch-Zellen des Schattenblattes. Dasselbe 472. Budde, Beitr. z. Amatomie u. Physiologie d. Blattes. 14. Tabelle (vgl. Tabelle 11) Prunus serotina. Blatt, Epidermis, Mesophyll, Interzeiiularen, Rippen. Gesamtober-| Volumen Spezjf.Ober- Volumen von mm? nm Ep Pa] Pao Sch mm? 4 rmm? mm? | mm? Sonnenblatt | 3040 ` 290 10,5 46 | 82 29 59 Schattenblatt 3980 290 Ze 46 40 99 15. Tobelle (vgl. Tabelle 12) Prunus serotina. | Die MesoBRyXispilem und en Zellbestendteile. Cytoplasmevolumen einer Got einer Zelle us dem: Zelle aus dem: = Pao Sch | Sonnemblztt |mit Wenbr. | 406.10-9 |2312.307| 351-1079 | 30. 1079 | ^24 . 10% 'ohne * 354, 82.1378. 61903, ” : Schattenblatt |mit RE 2O04.. " IE 2, ohne " izl *" 168. ^" 16. Tebelle ie Tabelle s. Prunus serotina. Die EE | Volumen der Bin- Oberfläche der Zahl der Zellchloropl. zelchloropl. Einzelchloropl. me... mm? Pal Pap Sch Sonnenblatt 1,710 . 1078 4350 . 10-8 o [Iw 18 Schattenblatt| £190 . n T 5180 . 12 295 Bchattenbl&tter: grössere Gesamtoberfläche des Blattes, grössere spezifische Oberfläche, mehr Interzellularen (23,6% und 30%), geringere Entwickelung der Ge- samtchloroplast enoberfläche (in einen mat Blattflüchenausschnitt 14,8 mn“ und E mm^), Leer (2,950. 1079 mm und 2,190. 10 m?), Mesophyllquotient z 0,64 und 0,40. "Bei beiden Blättern entfällt das gleiche Volumen (0,10 mm3), bestehend aus einer Summe von Finzolzellen, eine gleiche eg dee? der in diesen Vo gendes feststellen: Die Pap- und Sch-Zellen des Sonnenblattes haben ein gleiches gilt für die Cytoplasma- und Zellchloroplastenvolumina der Paoe-Zellen des Scnnen- SE blattes und der Paj-Zellen des Sehattenblattes. Es besteht also, besonders nach | Ausschluss der Paj-Zellen des Sonnenblattes, eine durchgehende Verwandt schaft zwischen Sonnen- und Schattenblatt. Im Sonnenblatt steckt gleichsam das Schatten blatt, nur ist das Sonnenblatt noch weitergehend differenziert. d D. CHLOROPLASTENVOLUMEN UND OBERFLÀCHE, {17. Tabelle auf Seite 474.) Sudde, Be itr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. ` 472. l4. Tabelle (vgl. Tabelle 11) Prunus seroti Blatt, Epidermis, Mesophyll, Interzellularen, Bean. Pa} = 1. Zellreihe des Palissadengewebes im Sonnen- resp. Schattenbiatt P = " " t p " " " 3 ao 2» " * Pa Volumen In Prozenten des Blattvolumens E: Sch von Interzel- - von Haupt- Ep Pa] Pas | Sch Intz | Rip lularen m rippen mm? 1,88 56 18 15,8 | 28,2 | 10 20,2 |19,8 |6,2 0,40 87 18 15,8 | 13,7 34,1 130,0 |e,2 L 15. Tabelle (vgl. Tabelle 12) Prunus serotina. P Die Mesophyllzellen und ihre Zellbestandteile. SE -Vol. Relation Membranvolumen einer Zelle einer Zelle aus dem |Cytopl.- Zellchloro- em : wc Palo MD vol. pl.Volum. Pa] Pas Sch P 4c. up9.59. 10" [Pa I : 21,88 72 ;|.1079. :389 . 10790. 50 Mx? : | Pag t s. 1,20 | 1 26. Pa] 4 1.86 A. 4 ib. ER 16. Tabelle (vgl. Tabelle 13) Prunus serotina. Die Chlorcplasten. ausschnitt von Zahl der Chloraplasten in einem Blatt- lm Oberfläche der Chloropl. in 1 mm? Blattauschı | im ganzen Blatt —— Pa, 127000 Pa, 351000 | Pao 151000 270000 297000 33 50000 21 . | 41000 BJ E: Mabelle 16a. (siehe Tabelle 13a. Die Bezeichnungen sind wie in Tabelle 13a) Sonnenblatt Schattenblatt - 0,190 mn? = 0035 " & 01D T z | | XEM See 33 0.30 Ne nen 21 mn? Aiso KO, .33 mm? guo D e Queis 21 mm^ 0108 ee 22 mm? PARS 21 mm D mmn , "In donet bor Volumen (0, 10 mm?) von vielen Eimzelzellen Gah 'sich wieder ei- ne gleiche Gesamtoberfläche der in diesem Volumen enthaltenen Rinzeichloropl. fal Zusammenfassung: Sonnenblätter: kleinere Gesamtoberfläche des Blattes, klei- nere spezifische Oberfläche, weniger Interzellularen (17% und 19%), stärkere 4o0nlo ropl che (in einem mm? Blattflüchenaus- Entwickelung der Ge mm"und 1,710 .10 | schnitt = 21 ef 7), Mesophyllquotient = kleineres Einzelchloroplastenvolumen (2,180 „10-0 1,78 und 1,88. 474. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. 17. Tabelle. Einzelchloropl. |, 1 zm? Blattflü- | Gesamt- | Gesamt- chenausschn. chloropl.|oberflà- Yolum Oberfl. = -Oberfl. che. mm9 rm2 Zahl der |Gesamt- | innerhalb Einzel- |oberfl.d.| d. ganzen chloropl. Chloropl. Blattes ficaria verna | 2,43.10-8|4820. 10-8 247000 | 10,8 d l4200mm? | 263Qm^ ` Leucojum vernum 3,91,: "-|5TTO. 235000 13, b "rL30500 " | A5200 Fritillari& imper. 2,00. ^" |4090, M 660000 EAR " 7060 " a . alba 3,26. *" |5200. "| 470000 24.8. "|19700 " | 1592 " Caltha palustris 4.09. -Y 17890... 9% 275000 19,0 "191200 * 9240 " Renmunculus aquat. Landform 90,90, ~ (9010. -N 215000 Liga n 1500 " 190. Wasserform 2,20. TE ^" 99500 4.17 3 i190 " aan N Schwiumbl. «38,80. ® |7700. * | 499000 38,3 "| 15600 " 818 " ` Hippuris vulgaris Luftblatt. A iT: "OGBHO CoLOmMODOD | 19,0 "| 08 * ML Wasserblatt $,05.. "7. [6040. ..* 72000 4,9." 180 " 84 " Tagus silvatica E. | Schattenblatt 2,98. ." 115660, " 262000 14,8 "| 53200 " 7200 " Sonnenblatt 2,40. N ae 676000 5130." | TY000 " 4980 " Prunus serotina | | | men c Schattenblatt 3,21, * DASNN EEN 772000 95,0. "| 50000 " $040 " Sonnenblatt 2,18. w |5100. T" T 404000 21,0. "1 210094 3980 " Tropaeol. majus 1,88. " |4650. " | 426000 | 19,8 * 105000 " [11620 " Linaria vulgaris 1,72. " |4680. nl 690000 32,2 "| 2060 " 128 " JJ Genista tinctoria 3,04. " |6550. " | 644000 40,8 "| 7540 " 370 " e 'Litorella lacustr. | 4,57. ^" 16750. " 90000 6,0. "| 1360 " 450 " Aus Tabelle 17 ergibt sich, dass das Einzelchloroplastenvolumen keine Abhän- gigkeit vor der Gesamtblattoberfl äche oder dem Blattvolumen (dieses siehe Tabel- D le 18) zeigt. Klei nvolumige Blätter können grosse Einzel chloröplastenvolumina be- 2 | sitzen (Genista, Hıppuris, Luftblatt) und grossvolumige Blätter kleine Einzel- ` chloroplastenvolunina (Tropaeolum). Auch besteht keine Beziehung zwischen Zell- volumen (dieses siehe Tabelle 19) und Einzelchloroplastenvolumen. Die Angehöri- gen derselben Familie haben wechselnde Grössen der Einzelchloroplastenvolwmina. . . Das zeigen die 3 Vertreter der Liliifloren (Leucojum, Fritillaria imperialis und alba). Ein Zusammenhang zwischen Chloroplasten und natürlichem Verwandtschafts- verhältnis erweist sich nicht. MÖBIUS stellte fest, dass die Chloroplasten der /. holzigen Pflanzen die kleinsten MOT haben. "Ähnliches zeigen die Volumina » der Einzelchloroplasten von Prunus und Fagua. Diese gehören in Tabelle 17 zu den kleineren Einzelchloroplastenvolumina. Hier kann mangels zahlreicher Bestimmung- en nur folgendes angedeutet werden: Oben (Seite 471, 472) fand ich, dass die Son- .nenblätter kleinere Einzelchloroplastenvolumina besitzen als die Schattenblätter. Die Einzelchioroplastenvolumina der Sonnenblätter stehen in der Reihe der klein- ston in Tabelle 17 gemessenen Einzelchloroplastenvolumina. In diese Reihe können noch Tropaeolum ùnd Linaria, beidos Pflanzen, deren Blätter gleich den Sonnen- blättern von Prunus und. Fagus in ihrem anatomischen Bau eine typische Anpassung | an starke Lichtintensitüten zeigen, eingefügt werden, So möchte ich die Abhäng- t igkeit der Grósse der Ei lumina, von biologischen Verhältnis- sen in Erwägung ziehen, und es bliobe n&her zu untersuchen, ob in re | SC de iaa die sich enfer id Beleuchtung entwickeln, dio kleineren. : i E h] 1 1 Ii esi Zen, f ed 5 Mis ge e, AER Budde, Beitr. z. Anatonie u, Physiologie d. Blattes. 475. ‚LUBIMEIKO (19) stellte in seiner Arbeit "Sur la sensibilité do l'appareil chlorophyllien" durch Vergleich der bei starker Vergrösserung gezeichneten Chlo- roplasten von Pinus und Betula (des plantes ombrophobes) mit denen von Abies und Tilia (des plantes ombrophiles) fest, dass die schat+enliebenden Pflanzen die grösseren Einzelchloroplasten besitzen. Auch HESSNER (15) erwähnt àuf Seite 55, dass in einigen Fällen konstatiert wurde, dass in Schatten grössere Chloro- phyllkórner vorhanden waren (Buxus sempervirens, Azalea Himodegri). Wie und ob die Autorin die Messungen vornahm, ist aus den Untersuchungen nicht zu ersehen. Die Moose, die mit der ganzen Blattfläche Kohlensäure aufnehmen, entwickeln eine Ge tchloroplastenoberfläche, die gleich bis doppelt so gross ist wie die Gesamtoberfläche des Blattes. Die Kohlensäure’aufnehmende Fläche der höheren Pflanzen ist die Interzellu-. laroberfläche, Es wäre nun interessant zu wissen, ob diese Kohlensäure-aufneh- mende Interzellularoberflüche zu der Gesamtchloroplastenöberfläche in einem ühn- lichen Verhältnis stände, wie die Gesamtoberfläche des Moosblattes zu seiner Gesamtchloroplastenoberfläche. Da es aber zunächst ummöglich ist, die Grösse der Interzellularoberfläche zu messen, kann eine Antwort nicht gegeben werden. Ein Zusammenhang zwischen Interzellularvolumen und Gesamtchloroplastenober- fläche besteht nicht. Für beides sind die Werte, die auf 1 mm? Blattflächenaus- schnitt entfallen, in Tabelle 18 angegeben, Ficariaund Linaria besitzen bei gleichem Interzeilularvolumen (0,10 zm3) recht verschiedene Gesamtchloroplasten- oberflächen (10,8 mm? und 32,2 mm?), Leucojum und Fagus TM entwick- eln eine ähnliche Gesamtchloroplastenoberfläche (13,5 mmé und 14,9 mm^) bei ei- nem unterschiedlichen Interzellularvolumen (0,27 mm? und 0,02 ım®). ~ Eine nahestehende Übereinstimmung zeigen innerhalb der Gruppen e, b und c der Tabelle 18 (Seite 476 . 477) die Gesamtchloroplastenoherflächen, die sich in der Einheit (0,10 mm?) Zellvolumina entwickeln. Schon bei der Besprechung der Sonnen- und Schattenblätter von Prunus und Fagus zeigte ich auf Seite 2471, 475 in Tabellel3a und 16a diese Tatsache. Hier will ich kurz ausführen, wie die Be- rechnung erfolgt. Zunächst wird vom Volumen eines mm? Blattfl 3% | ttes das zugehörige Interzellularvolumen subtrahiert. Beispiel: Ficaria verng S eR schnittvolumen 0,299 mm? minus Interzellularvoluren 0,108 m? = 0,19 eMe : ‚ser neuen Volumzahl 0,19 mm?, die eine Sume von Finzelvo:unire darstellt, be- : 19. Tabelle. SE Zellvolumen | Zahl der | Zellchloropl., Zellchloropl. mm? Zellchloropl. oberfl. mm volumen rm Gruppe a. S ` Hippuris vulgaris 3170.1078 40 0,00332 0,00000166 Caltha palustris 5170. * 7O 0,00510 0,000002£0 Ranunc. aquat. Land- 5550. " 61 0,004885 .. 0,00000241 © form : : Leucojum vernum 7850. " 115 , 0,00634 000000430 Ficaria verna | 8780. " 177 0,00853 0,00000430 Fritillaria alba . | 13700. " $00 0,01560 0,00000978 " imperialis 16900. " ">: 360 0,01690 | 0,00000936 eremi 'Schatt. 20.0 12 0,00067 0,00000035 3 CN Sonnanbi. 255. " <15 0,00070 . 0,00000032 Prunus serot.Schatt. | 182. " 14 | 0,00072 0,00000080 e Sonnenbl. 290. " 30 0,00130 | 0,00000051 kar VE | 5 | 4 000000104 ^o kk 1140. n 57 0,00264 M bas qas aum 150, * j. 52 0,00243 o. 00000089 Ramınc. aquatilis 4620. " 91 0,00623 0,00000307 — (Schwimmbl.) | : dE E | ^ ATO. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. - mër e zm — A 18. Tab Ze? 1 mm? Plattfldchenaisschnitt entfallen: Blattvolumen Interzellular f Gesamtchlor- , mm? | .volumen | pl.-Oberfl. mm? um? Gruppe a. In | Ficaria verna 0,299 0,103 10,8 Leuco jum vernum :0,645 BE Set 15,5 Fritillaria imperislis : 0,541 0,175 St: ong. alba : 0,399 . 0,089 24,8 Cal Sc palustris 0,341 0,088 ` 19,8 Benunculus aquatilis (Landfórm) | 0,284 0,070 | 17,2 Hippuris vulgaris (Luftbl. ) 0,310 0,087 19,4 ruppe b. Fagus silvatica, Sonnenblatt 7 70.388 0,031 31,0 Schattenblatt 0,094 0,022 | 14,8 TOENE serotina, Sonnenblatt 0,190 0,036 55 Schattenblatt 0,145 0,040 21 E ruppe c. ho 2 "Tropseolum majus ` : EE 0,042 19,8 Linaria vulgaris | 0,359 0,100 32,2: Renunculus aquatilis (Schwimmbl,)| ^ ^ 0,435 0,132 38,3 sieht eine: ie erch? von 10,8 m“. Es tölgt zuletzt die Um- recimung dieser 10,8 Chloroplastenoberfläche auf die Einheit 0,10 mm? Zell- |» volumina, Aë Beispiel: 0,19 mm? ER e E E M. B mme EDPNDLARTETGRBENT, | 0,10 * N | E - oT " Überblicke ich noch einmal in diesem Sinne die gewonnenen Zahlen der Tabelle 18, Seite,476 - 477, so ist der Schluss berechtigt, dass ein Zusammenhang zwisch- * on Zellvolumina und "Chloroplastenoberflücho besteHen muss. In einer Masseinheit von Zellvolumina entwickelt sich ja bei bestimmten Pflanzengruppen eine gleiche . . eder annähernd gleiche Gesamtoberfláche der sich in dieser Masseinheit befinden ~ den Einzelchloroplasten. Als Folgerung ergibt sich, dass in "gleichen Einzelzell- volumina eine gleiche Oberfläche der Zellchloroplasten besteht, oder dass mit veränderlichem Einzelzellvolumen sich die Zellchloroplastenaberfläche verinasri N Ich will dieses in Tabelle 19 untersuchen. Die Untersuchung, wie Tabelle 19 zeigt, bestätigt vollauf die letzte Nolae | rung, nämlich die nahe Beziehung zwischen Einzelzellvolumen und der Zellchloro- plastenoberfläche., Die in Tabelle 19 dargestellten Werte sind Mittelwerte, und zwar ist das Zellvolumen e Mittel aus den Zellen des Assimilationsgewebes (Pa- Yd llen und Schwammparenchymzellen) und die Zahl der Zellchloro- plasten ein Mittel aus den in den eben genannten Zellen befindlichen Chloroplas- cà ten, 5 S a SE Gruppe a. - Hierber: ‚gehören Kit iin. und frühblühende Pflanzen. Mit wachsen“ den Zellvolumen nimmt die Zellchloroplastenoberfläche zu. Aus den Zahlen geht klar hervor, dass das Verhältnis ein direkt proportionales ist: Zellvolumima * Verhältnis = 31 : 51 : 78 : 87 : : 169 : be flächen = Verhältnis = 33 : 51 : 48 : 63 : vi " 168 ' NA da au -— Holzige Pflanzen. Die absolute Zell chloroplastenoberfläche ist E bedeutend stärker entwicelt als bei den Pflanzen in Gruppe a, aber die Propor- CM cr zwischen Binzelzellvolumen und Zel Ickloroplastenoberfläche bleibt "— es otlvatien: Zellvolumen - 22 i errors |. Zellchloreplastenoberflàche » i «70 € Ser Prunus serotina Zellvolumen = ee a E EL AN MENT eh "n zx E " s Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d, Blattes, N a P | . fabolle. 4 Auf 1 mm“ Blattflächenausschnitt entfallen: © Unter Abzug der Interzellularen entfällt Volumen des gan-| Interzellular- = auf die Einheit 0,10 mm? Zellvolumina ' Sen Blattes T |^ folgende Gesamtchloroplastenoberflüche: ` mu? E 0,29. - 0,10. 0,19 mm? .......... 5,7 ma? $92 135 NE 0,01. - 0,27 9 0,97 ws zu. 9,G P 1495 620 2 8,54 .— 0;17? 5 0.99 4 EE 8,5. 8 1910 515 E 0,40 — 0,00 E Eh en, 8,0 " 312 70 3 0,34 - 0,09 BUE. Uo E S 8,0; * 1580 407 EE 0.29 - O,0T, EE te ek EEN BEN 24 6,7 E 029. —0,0B.- 0,25. 8% una. 3,4 wm 6,2 1,75 E i AË E EE 20,6 " 458 78 QUOTE UOT M usc ER 21,0 ." 338 80 BSD. ana, 22,0 NR 290 56 EE et Mena, 21 " 290 87 VIS XD wv v E 19,9 ." 1120 249 0,28 = 0,26 "esee ca 12,4 M 23 6,4 0,90 58 0,8028 ee id;T m 178 E ruppe CQ. =~ Y adt Pflanzen (stark entwickeltes Palissadengewebe), Die ab- "e solute Zellchloroplastenoberfläche ist wieder stark entwickelt. Die Proportionali- tät ist im AE d vorhanden. SE und Linaria mit ähnlichen Zellvolu- men (1140 . 108m, 1580 . 10-8mm?2) haben eine ähnliche Chloroplastenoberfläche (26, 24). Die Zelivolumina von Linaria wid Ranunaulus verhalten sich rund wie 1: $, desgleichen die Zellchloroplastenoberf lächen wie 24.» 62 oder I : 3. Soll das in diesen Beispielen hervortretende SS werden, so kann ich sagen, dass Einzelzellvolumen und Zellchloroplastenoberfläche mit direkter E Proportionalität in Beziehung zueinander stehen, Es bestände eine Zellvolumen - e Zellchlorori2stenoberfláchen-Relation. Vergleiche ich Einzelzelivolumen und Zell- chloroplastenvolumen, so findet sich eine. &hnliche Beziehung nich t. Beispiel: Gruppe a: Verhältnis der Zellvolunina z lof 91 6: D3 EE : 1537 : 169*. Verhältnis der Zellchloroplastenvolumina zm 165: 298 : 24 : 485 : 433.97 :- 93 Letzteres erscheint von Wichtigkeit für die bier angestellto Un ;|tersuchung, denn — nicht das Zellchloroj lastenvolumen, sondern die Zellchlororlastenoberflä- che tritt als massgebender Beziehungsfaktor hervor. Damit erhaite ich einen indi- rekten Beweis dafür, dass die ern nicht das Chloroplasten- = Volumen für die Lobensvorgänge, nämlich Arlagerung und Aufnahme der Moleküle des Kohlendioxyds, von wichtigster Bedeutung ist. Von dieser Tatsache aus ist nun auch klarer zu verstehen, was ich Seite 469 | ^. eusführte. Dadurch, dass die Sonnenblátier ihre Einzalchloroplastenvoiumina ver- Finger, “vergrössern sie ihre Gesamtchloroplastenoberflüche, d.i. ihre Assimila- tionsoberfláche, und sie erhalten dadurch die Möglichkeit zu grösserer Assimila- tionsenergie. Im vorigen ist eine neue Beziehung zwischen Zelle und Zellbestand- teil aufgedeckt worden, nämlich eine direkt proportionale Relation zwischen Zeil- Volumen und Zellchloroplastenoberfläche. Kurz möchte ich hier an die Untersuchungen von BOVERI (a) erinnern. Dieser. Forscher fand die Abhängigkeit der Kerngrösse von der Chromosomenzahl. Die Kerne der Seeigellarven waren in ihror Grösge der.Chromosomenzahl ihrer Ahnzellen pro-. Portional. Die Kerne diplokaryotischer Larven: besassen eine doppelt so groske Ober- fläche als dieje-nigen hemikaryotischer. Somit besteht eine direkte Proportional- ität zwischen Otorfläche der Kerne und Chromosomenzahl. Zuletzt wies BOVERI nach, dass die Zellgrös se eine Funktion der Kerngrösse, der Kerno e r- fr & che und also auch der Chromosomenzahl ist. . ; 478. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Phsiologié d. Blattes. 20. Tabelle. Einzel- Reines. Membran | Kern- Zytop- Zell- Saftraum- | Ü zellvo- Einzelzell| Volumen | Volumen| lamma- chloro- | Volumen : lumen mm" | volumen mm? mn? Volumen |pl.vol. 3 Leuc, ver. | 7850.10? | 7350.10-9| 500.1078) 70.1079 |400.10-9|420.10-9| 6450.10-8 Frit. alba|5700. = | 18900. " | 800. = |168. " |700. " |978. a |11054. * " imper. |16900. " | 15800. " |1100. " |169. " |900. " |936, = |13795. " Caltha p. | 2930. " | 2590 » | 340. " | 40. " |130. " |349. * | zivl. " Picar. v. | 6460, " | 8940. " | 520. " | 83. " Jann, = |376, " | een "^ Ran. aqu. ; ; A L n 4190. " 890. " 900, H 30i " 290 , € 245. " 3419, œ Wasserf. | 1130. " 980. " 150, " 18. " 44. " D "| 382. Schwimmb. | 4830. " 4430 " | 420, 7 leote 1290. " |273. " $856, " Hipp. vulg; Luftbl. 3140. = | 2900. " | BIO: v EEE MN. Wasserbl. | 2760. " 2550. " 290. " E E |590. * 1210; * 2314... Jit. lac. 1.7950, " 7450. " DOO. * ]— 55. "' .Dbb.." IBES, " 6983. " Trop. maj. | 1230. " 1110. " 190. * | I0: * | 75, 8.1308, 0 916. $ Lin. vulg. | 1680. " 1470. " 110. *" 135. " TOL" 89. " 129b. * Genist. t $86. " 557. " 49, " | 18. * 26. " 64, " 254. " F silv : ) Schatt.bl) 180. " 147. " $5. " "PEE. £9. 9 Sonnenbi. | 194. " 15b. " OU M EE [Bon 28. " Prun.serot,| . ee É | a e Sehatt.bl.| 160. * 127. " $5. " l 19. * 1.25, " Sonnanbl. | 212. " fe AE GER, Ek: " I E. DIE RAUMERFÜLLUNG DER ZELLBESTANDTEILE IN IHREM GEGENSEITIGEN VERHÄLTNTS. p . In Tabelle 20, Seite 478 - 479, sei die Raumerfüllung der Zellinhaltsbestand- toilé dargestellt, ES : | Er rA Stee rn zeigen, dass die grösseren Kernvolumina im allgemei- nen in den grösseren Zellvo na” zu finden si j i i ir - 4n den kleineren jelivolumina. Die 3 SE, Hië Biesen, Kornyolumina |. ten Kernvolumina.' Vom reinen Zellvolumen nimmt des Kernvolumen der Blätter krau- | ‚tiger PfJonzen 0,8 — 1,5%, im Mittel 1,1% ein. Bei Genista tinctoria, einem hol- . zigen Strauch, entfällt auf das Kernvolumen eine höhere Prozentzahl (3,7%), ob.» "ähnliches auch für Pagus und Prunus gilt, liess sich nicht feststellen, da die Kerne nicht zu messen waren. Cytoplasma- und Zellchloroplastenyolumen nehmen bei , Ger kräutigen Pflanzen 3,5 - 5,6% und 4,5 - 9,5% vom reinen Zellvolumen ein, bei 9 Gen holzigen 7,7 - 14,9% und 16,7 - 20,4%. Das ergibt für die ersteren ein Mittel . yon 4,8 und 6,5%, für die letzteren von 12,8 und 18,7%, Somit entfällt af dar |. Saftvolumen dor krautigen Pflanzen 87,8%, auf das der holzigen 66- 69%. Von den . krautigen Pflanzen besitzen die Wasserpflanzen die grössten Saftvolumina. Lito- . rella 93,7%, Hippuris (Wasserblatt) 91,5%, Ranunculus (Wasserform) 88$. | . Die Kern-, Cytoplasma- Chloroplastenrelation schwankt zwischen l : 2 : 4,9 und I : 5,6 : 6,8. Der Kern beherrscht ein Zellchloroplastenvolumen, welches in | FÉllen doppelt so gross ist wie das Cytoplasmavolumen (Genista, Litorel- c Verhältnisse der Liliifloren (Leuco- und der Ranunculaceen (Caltha, Ficaria, % innerhalb der Familie hin. Im allge- chneten Relationen innerhalb geringer Grenzen. Das Zellehloroplastenvolumens. Der Mittelwert —. Versuche ich aber, Zusamme Budde, Beitr. z. Anátomie u. Physiologie d. Plattes. 479. 20. Tabelle. in $ des reinen Zellvolumens Kern-Zytoplasma- | Zytopl.-Zeii Zellchloroplasten | chloropl.-Re- Membran Kern Zytoplasm.| Zellchlp.| Saftr. -Relation. lation 63 0;9 5,4 5,8 87,9 ee 5,8 1,3 5,4 7,5 85S | ls LI. : 858414 5 15 CR 1,0 5,6 5.9 87,5 1:1 585 : SET : 1,04 i15 1,5 5:0 9,5 84.0 1s X5 : B£ilr e JA 8,0 1:3 5,0 63 ark 11027365 4613 ve 7,1 oa 4.8 6,3 SCH 1: 52:64 13 1,29 13,2 1,8 i.5 6,2 88,0 la £4 ra 1,38 8,6. SCH 5,2 SCH 87,6 1: 4,5 bn 1,18 7.6 4,8 5,7 1 1,18 8,3 0,7 3,5 4,5 91,5 I: 88 | (n1 1,22 6,2 0,8 2:0 = 93,7 1s 95 04713 1,74 9,7 1/6 9.3 9,5 82,6 i XH Sali 1,51 6.9 0,9 4.8 6,0 88.2 DIO EI | **13 1,27 12,6 3,7 7,7 19,0 eé. 11: 50.1 X9 F1 2,46 18,3 14,2 19,7 lc: 18 20,1 14,1 18,0. 1 3 3.27 20,5 14,9 20,4 1 7101 34 18,4 13,3 16,7 i : 1,90 der Relationen ist 1 ; 4,2 t 5,7. Man hat von einer mittleren Zell- und Chloro- plastengrósse gesprochen. Hinzufügen làsst sich nach meinen Messungen eine mitt- lere Kern- Cytoplasma- Zellchloroplastenrelation. Mittelwerte in % des reinen Zellvolunens. Holzige "12,9 18,7 Mittlere Kern-. Ge Zellchloroplastenrelation -1 14,2 ~ Kernvolumen Cytoplasmavol.| Zellchloropl.-' | Saftraum- vi Volumen % Volumen $% /— Krantige Pfl. l 4,8 6,3 87,9 " 1-3 66 - 68 5,7 F. ANTEIL VON EPIDERHIS, PALISSADENPARENCHYM, SCHWAMMPARENCHYK, INTERZELZ ULAREN UND RIPPEN AM VOLUM DES BLATTES. (Siehe Tab. 21 auf Seite 480. ) Aus Tabelle 21 geht hervor, dass jedem Blatt seine EE Struktur zukommt. nhánge zu finden, SO treten 2 Blattypen hervor, wenn ich das Volumen des Palissadenparenchyms mit den des Schwammparenchyms vergleiche. Bei SCHRAMM (30) und PAULMANN (24) findet sich die Bezeichnung "Mesophyllquotient". . Sie verstehen darunter den Quotient aus Dicke des Pelissadenparenchyms und Dicke | des Schwammparenchyus. Bei Sonnenblättern ist dieser Quotient grösser als 1, bei Schattenblättern kleiner als 1. Ich möchte hier den Quotient der Volumina verwen- den, Dieser Volumqotient unterscheidet sich insofern von dem Di E tienten, weil in dem Volunquotient das Interzellularvolumen abstrahiert ist, Schnitten zur Bestimmung der Dicke aber die Interzellulaten nitgemessen worden in den Quer Sind. In der letzten Spalte der Tabelle 21 sind die Volumquotienten TAMEN Da- nach ergibt sich: 480. Budde, Beitr. z. Anatomie u, Physiologie d. Blattes. 21. Tabelle. Blatt, Ep.| Pa | Sch |.Intz| Rip in $ des Blattvol. PaVol. -vol. pen -—- e | SchVol. 5 | mm?| mm) mm? | mm^ 5 Ep Pa Sch |Intz.| Rip Leucoj. vernum | 1495, 130 well 520| 44| 8,7 46,9 | 41,413,0 Pritill. imp. | 1910| 216 11091 S15; 70111,3 | 35,2 |.58;1.| 26,913,7 " alte 3121 8847110 86, 70 8112,11 17,9127,8| 92,412,5| 2,28 Caltha palustr. | 1580 | 170 | 282| 636| 407| 80111 19 40,1| 25,8/5,3] 0,44 Ficaria verna 209]-.021 TP 88| 185| 17,15 37 27 $4,5|4,5 | 0,70 Ranunc. aquat. | i Landform 2713,51. 101 6,4: 6, T 0 4/15 959,9 | EE |l,0] 1,58 Wasserform ` 34 T2 1718,90 BEES d E 37 52,9]. 8,818 Schwimmbl. 176 WEE E 5D $8| 541 0,8111 32 21,51 30,3/0,4 | 1,73 Hippuris vulg. i : Luftbl. 6,2/|0,65 2. Tata, 0,1 10,4 $7.31. RLL o 1,04 Wasserbl. 310,46 2,5 0,15 10,0815 KEEPA EES, Litorella lac. 2061 * 36 53 | 110 SEN 17,5: | 25,7..53,411,58'.0567 Trop. majus 1120| 156 | 385 |. 185 | 249: 145115,9 |. 94,21 15,5| 22,2119. | 2,0T Linaria vulg. 234 L2] 7,01 5,1164 1,8 | 4| 2,89126,5080. 1T;T | E Ra Genista tinct. 38,41 6,1 21 MD ek E 52,131 14,7|8,T Fagus Schatt. 9398]. 67 1.06 1: 1021 BU 259]19,9. 1 19,5. 1.590,11 22,616,9 | 0,64 " Sonnenbl. 4581. 574 1941: 109 |. W) WNE 42,5128,81:17 14,5 11,29. Prunus Schatt. 290| 46| 40 99:)1|-.87 1. 1015,8 |. 15,7 | 54,11 90... 16,2 | 0,40 8 Sonnenbl. 290| 46 | 111 99| 56/| 38115,8 | 38,2| 20,3| 19,3|6,2:| 1,88. 1. ein Sonnenblatt oder EE Typ Sin grösser als 1 ^ 2. eine Schattenblatt oder schattenähnliche 58 er als 1l a Unter Ausschluss von Leucojum und Katllseıs Ee pi der Wasserblàt- ` . ter von Ranunculus und Hippuris, bei denen kein charakteristisches Pa und Sch aus- gebildet wird, sowie des isolateralen Blattes von Genista. gehóren zu Typ 1: Ranunculus (Schwimmblatt und Blatt der Landform ), Hippuris (Luftblatt) Gest e Prunus (Sonnenblatt) und Fagus (Sonnenblatt t). 1$ CN ris, Ficaria perna: Litorella lacustris, Fagus(Schatten- | blatt und Ba Weg CEET Mittelwerte in ee dub m aL e anzen 5 Ep. Pa. Sch. | Interz. Rippen iai- = ee 23% POR |o ew loue 2 1% | o E SCH 6% 0,58 (8. DIE VERTEILUNG VON GESAMTMEMBRANVOL LUMEN, INTERZELLULARVOLUMEY, . | RIPPETVOLUMEI | UND G UMEN DER SUMME ALLER REINEN ZZLLVOLUMINA, z (Siene Tab. 22 auf Seite 481.) ` Das Ge erhielt ich, indem dek dax Mewbrenvolumén der Pin G zelzelle mit der Summe aller Blattzellen multiplizierte. Das grösste Gesamtmem- branvolumen besitzen die Laubblätter von Fagus (16, 2 und 19%). Ein grósseres Ge- samtmembranvolumen haben auch die Wasserblätter von Hippuris Aus (7, 6%); im übrigen beträgt das mittlere Gesamtmembranvol (12,6%) und — umen der krauti em des Blattvolunens. Das | etparte Gesamtvolumen der Summe aller reinen Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d VEDO MN Soa c c calido . Blattes. 481. 22. Tabelle. E a pe c à | In % des Blattvolu- * Gesamt- | Interzel-| Volumen |Gesamtv. |. mens P. membran-| lularvo- | der d.reinen [-- - -—-. 2 volumen lumen Haupt- |Zellvolu-‘ a b c d E rippen mi E mm? zm? n? m. 4s $ |g || Leucojum vern. 52 620 44 779 2,9 |41,4 | 3,4 | 52;3. E Fritill. imper. 125 515 70 1200 6,5-|26,9 | 3,7 [| 623,9 Ficaria verna 17 135: 17 A Do 49 [04,4 |.4,5. |- 56,8 Ranunculus a " Landform 1,5 6,7 0,4 18,4 | 5,0 |25,0 | 1,5 | 70,0 Wasserform 2,6 5 0,7 27,7 1,6 8,8 |: 2,0 | 51,6 -Hippuris | : Luftblätter 0,4 1,75 o, I 90,95. 0,4 |28,1"| 1,6 | 05,9 ^A Wasserblatt 0,38 0,15 0,085 2,585|12,6 | 5,0 | 2,8 | 79,6 Tropaeol. majus 73 249 145 1 6,5-122,2 112,9 | 98,4 Linaria vulg. 1,6 6,4. 1.8 13,2 6,9 |28 (E dE STA agus | d Schattenbl. 55 S0 23 180. 15,9 29,6 | 6.9 |. 53,3 Sonnenblatt 88 78 20 280 19,0 117,0 | 4,5 | 69, Mittelwerte der Yolumina in $ des Blattvolumens. Zellvolumina findet sich bei den Wasserbláttern ce 6% und Sieger Wasserform, 81 ‚6%). a Xem c d Blätter von krautigen Pflanzen ei 24b 5% 65% Blatt von Fagus silvatica 16 20% Ch 57% DIE VERÄNDERUNG DES ZELLVOLUMENS VON DER BLATTBASIS ZUR SPITZE HIN. 98. Tabelle.. Basis nu? —Mitte ım® Spitze run? . Hippuris vulgaris 260 . 1078 220 `» 10-8 220 . 1078 Ranunculus, Schwimmblatt BB40: . tv 6070 . —' 4210 . *" Genista tinctoria p. ® $16 . *" 388 . T Tropaeolum majus 1290 . t* 19590 . C 100 * "* Linaria vulgaris 1490 . * 14790 , ." 1480 . : Fagus (Sonnenblatt) DT. sac 247 . u Prunus E. OS" lasi * mo, ' Mitte und Spitze. Sonnenblatt), ode Spitze festzustel Hippuris. Tabelle 23 enthält die m Die Volumina sind entweder P len Hitléreu Zellvolumina der Paltsadengellen von Basis, in allen Blatteilen gleich (Fagus, , es ist eine Zunahme bis zur Mitte, dann eine Abnahme bis zur (Lineria, Tropaeolum, Prunus, Schattenblatt), oder es zeigt sich eine allmählige Abnahme von der Basis zur Spitze hin, wie’ bei Weck < tenblatt und Blatt des Sämlings gering. Das ergibt eine Schwierigkeit im Vergleic 482. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. V. KRITISCHE BESPRECHUNG DER ANSICHT SCHRAMMS ÜBER DIE SONNEN- UND SCHATTENBLATTER DER HOLZPFLANZEN. In dem Abschnitt über die Sonnen- und Schattenblätter von Fagus silvatica und serotina kan ich Seite 472, 475 zu dem Schluss, dass zwischen Sonnen-und Schattenblatt der ausgewachsenen Pflanze eine durchgehende Verwandtschaft besteht. Sollen hier die Blätter der ausgewachsenen Bäume als "Folgeblätter". bezeichnet werden, so drängt sich nach Betrachtung der Befunde die Vorstellung auf, dass Sonnen- und Schattenblatt gemäss stärkerer und schwächerer Beleuchtung zwei ver- schieden differenzierte Folgeblätter sind. Diese Darstellung widerspricht der Auf- fassung SCHRAMMs (30), der in den Schattenblättern ein erneutes Auftreten der Pri- märblätter (die Blattform der Sämlinge) sieht. Er entwickelt seine Ansicht im Hin- weis auf die bekannten Versuche GOEBELs mit Campanula rotundifolia. Diese besa- gen, dass das Rundblatt von Campanula eine Anpassung an schwache, und dass das Schmalblatt eine Anpassung an starke Lichtintensitäten ist. Bei schwacher Beleuch- tung erfolgt nur Rundblattbildung. Diese wiederholt sich aber auch, sobald eine ` Pflanze mit Rund- und Schmalblüttern aus günstiger zurück in mangelhafte Beleuch- tung gebracht wird. Nun ist nach SCHRAMM das eben erwühnte Wiederauftreten der Rundblätter, also der Primärblätter, dem Erscheinen der Schattenblätter bei den erwachsenen Bäumen gleichzusetzen, denn auch diese Schattenblätter entwickeln sick im Bauminnern unter geringerer Beleuchtung. Den Beweis liefert SCHRAMM durch die anatomische Untersuchung der Primür-, Sonnen- und Schattenblätter der Holzpflanzen und der Schmal- und Rundblätter von Campanula rotundifolia. Die anatomische Unter- suchung ergibt, dass zunächst der Bau des Rundblattes zu dem des Schmalblattes in einem gleichen Verhältnis steht wie der Bau des Primärblattes eines Sämlings zum Sonnenhblatt des erwachsenen Baumes, Da weiter das Schattenblatt des erwachsenen aufweist, so folgert SCHRAMM, dass das Schattenblatt eine Wiederholung der Jugend- ` form ist, gleichwie das Rundblatt bei Campanula bei geringer Lichtintensität spä- ter wieder aufzutreten vermag, wenn die Pflanze schon zahlreiche Schmalblätter gebildet hatte. = M Berechtigen die anatomischen Befunde zu diesen Schlüssn? Beim Pflanzensammeln gefundene Camponula-Arten habe ich häufig auf den anatomischen Blattbau hin ge- - prüft. Das zusammenfassende Ergebnis zeigen die Abbildungen auf Seite 483. Die Ab- bildungen a, b und c sind der Abhandlung von SCHRAMM entnommene Zeichnungen: a ist ein Rundblatt mit Schattenblattcharakter, b. ist ein Übergangsblatt und c. 822 Schmaldblatt von ausgepr>em Sonnenblatttypus. Blätter d und e sind ein von mir gezeichnetes Rund- und Schmalblatt einer Pflanze, welche in tiefem Scbatten wuchs, f und g sind Schral- und Rundblatt einer Sonnenpflanze. e ist einmal ein Beweis ; dafür, dass Schmalblütter auch unter mangelhaften Lichtintensitäten entstehen kön- nen, 2 andern beweist es aber, worauf es mir hier ankommt, dass Schmalblätter (Folgeblätter) unter gewissen Bedingungen den anatomischen Bau der Rundblätter Primärblitter) besitzen können. Das umgekehrte, dass Rundblätter (Primörblätter) den anatomischen 3au der Schmalblätter (Folgeblütter) entwickeln, ergibt sich aus Bild f und g. Somit lässt sich feststellen, dass Sonnenblatt- und Schttenblattty- pus sowohl beim Schmalblatt (Folgeblatt), siehe Bild e und g, wie auci beim Rund- blatt (Primürblatt)-Bild d und f - vorkommen. Je nach den äusseren Bedingungen hat Cumpanula beim Folge- und Primärblatt beide Blattypen. Der anatomische Bau kann ' darum nicht als Kriterium zur Unterscheidung von Primär- und Folgeblatt Verwen- dung finden, Was Primär- und Tolgeblatt erkennen lässt, ist allein die mor- phologische Gestalt. x | : . Kehre ich danach zur Betrachtung der Sonnen- und 3chattenblütter vor Fagus und Prunus zurück. Morphologisch sind die Unterschiede zwischen Sonnenblatt, Schat mit Folge- und Primärblatt anderer Pflanzen. Der anatomische. Bau, das .zeigen die ~ letzten Ausführungen, kann zur Feststellung, ob wir ein Folge- oder Primärblatt ` vor uns haben, nicht verwandt werden. So komme ich zu dem Schlusse, dass SCHRAMS 483. Budde, Beitr. z. se des Blattvolumens, so dass kleinvolumige Blätter kleinere Zellvolunins und . Einzelchloroplastenvolumen und natürlichen Verwandtschaftsverhältnis, denn die len mit dem Zellvolumen. 404. Pudde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. uffassung über die Schattenblätter der Buche keine feste Grundlage besitzt. Da- mit besteht meine erste Ansicht vollauf zu Recht, dass Sonnenblatt und Schatten- blatt differenzierte Formen des erwachsenen Baumes sind, dass das Schattenblatt eine Anpassung an den Schatten ist. Wenn Schattenblatt und Blatt des Sämlings ähn- lichen anatomischen Bau zeigen, so ist dies einfach eine Konvergenzerscheinung, da der Buchensámling unter natürlichen Verháltnissen im tiefsten Waldesschatten gedeiht. Und wenn der Sonnenümling bei künstlicher Züchtung noch in seinem ana- tomischen Bau Schattermerkmale aufweist (SCIRAMMs Zahlen zeigen zudem, dass hier schon ein deutliches Hinneigen zum Sonnenblatt-Typus vorhanden ist), so ist das : damit zu.erklüren, dass die erblichen, induzierten Einflüsse stärker sind als die > äusseren. Es sei mır auf die Arbeiten NORDHAUSENs (23) hingewiesen, der die Nach- wirkungen früher Vegetationsperioden untersucht. Zuletzt möchte ich noch einen Versuch anführen, der zwar nicht zum Abschluss gekommen ist, der aber deutlich zeigt, dass ein Folgeblatt neben seinem typischen anatomischen Bau auch den typischen Bau des Primärblattes besitzen kann. ito- rella lacustris hat zweierlei Blätter. GLÜCK (10) nennt die zylindrischen, im Querschnitt runden oder elliptischen Blätter "Primärblätter", die dorsiventralen, halb stielrunden, oberseits mit einer mehr oder minder tiefen Rinne versehenen Blätter der Landform "Folgeblätter". Ich brachte nun diese Landform ins Wasser, . und es entwickelten sich alsbald Folgeblátter von für diese typisch mor ph o- logischen Dau, aber dabei zeigten sie eine ausgesprochen anatomische ' Übereinstimmung mit den Primärblättern. VI. ZUSAMMENFASSUNG. A. Das Schnittbild des Mikroskops vermag uns keine Vorstellung von dem tat- söächlichen Volumen eines Organss und, seiner. Einzelteile zu geben. Das Schnittbild ist ein Flächenbild. Alle Messungen, die an diesem Flächenbild angestellt werden, seien es lineare oder zweidimensionale Messungen, können zu Fehlern und Ungenau- igkeiten führen, wenn aus ihnen Schlüsse auf die Volumina der Organe abgeleitet werden. Somit erwächst die Notwendigkeit volumetrischer Messungen, denn die zu messenden Organe sind Körper, und darum sollten nur die räumlichen Ausmasse be- stimmt werden. Zwar haften unsern heutigen Volumbestimmungen unvermeidliche Feh- ler an, aber diese Bestimmungen sind zunächst auch in ihren mehr oder weniger gro- ben Annäherungswerten zu gebrauchen, vor allem aber leisten sie Vorarbeit für ei- ne feinere Methode, die noch zu erdenken ist. B. Die volumetrische Bestimmung des Moosblattes und seiner Teile führte zu folgenden Ergebnissen: ~ 1. In Moosblatte besteht eine durchgehende Abnahme des Zeilvolumens von der Blattbasis zur Spitze hin. ; | 2. Bei Blättern derselben Art variiert das mittlere Zellvolumen mit der Grös- . grossvolumige Blätter grössere Zellvolumina besitzen. Die Grösse des Blattvolu- mens hängt also nicht allein von der Zellenzshl, sondern auch von der Grösse des Zellvolumens ab. | 4 es : a 3. Innerhalb einer Familie kann, soweit meine Messungen gehen, ein &hnliches mittleres Zellvolumen bestehen, in anderen Familien aber wieder nicht. 4. Eine Deziehung zwischen Zell- oder Blattvolumen und Einzelchloroplasten- volumen besteht nicht. Wohl zeigen die Messungen einen Zusammenhang zwischen = Vertreter einer Familie haben ein ähnliches Einzelchloroplastenvolumen. | ||. 5. Zellchloroplastenvolumen und Zellchloroplastenoberfläche wachsen und fal- . 6. Das Moosblatt entwickelt eine Gesamtchloroplastenot fläche, die gleich . bis doppelt so gross ist wie die Gesamtblattoberfläche. : |: | "7. Die Moosblattzellen zeigen folgende Verteilung der Zellbestandteile: Das Membreanvolumen nimmt 20 bis 57% des Zellvolumens ein. Innerhalb des reinen Zell- volumens entfallen auf das Kernvolumen 0,7 — 3,6%, auf das Cytoplasmavoluaen ‚volumen und die Zellchloropl: Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. 485. E4- echt auf das Zellchloroplastenvolumen 5,8 - 25% und auf das Saftvolumen 62, 7-8 . 8. Als Relationen des Kern-, Cytoplasma- und Zellchloroplastenvolumens erge- ben sich die Meder degen 2:2 3,1 ee 44 E 1: 7,4. 8,1 -.1%7,9 : 8,5, Die mittlere Kern-Cytoplasma-Zellchloroplas- tenrelation. beträgt somit 1: 5,4 : 5,8. Der Kern beherrscht also ein Cytoplasma- volumen,. das den Zellchloronlastenvolumen an Volungrösse ähnlich ist. C. Die Ergebnisse der volumetrischen Messung des Dlattes und der Blattbestand- teile höherer Pflanzen sind die folgenden: 1. Die Ausbildung des Interzellularvolumens im sich entwickelnden Blatte ver- läuft bei. den verschiedensten Rlättern in gleichartiger Weise. Die stärkste Zu- nahme erfolst.in den jüngsten Stadien des Blattes, darauf wàchst das Interzellu- larvolunen allnühlfg bis zur vollen Entfaltung des Blattes an. Dieses Anwachsen scheint zum Teil in Sprüngen zu geschehen. Wenn die Blätter ihr halbes Volumen erreicht haben, so sind rund 3/4 des Interzellularvolumens entwickelt. 2. Bei der Betrachtung der Verteilung der Interzellularen innerhalb des Blat- tes treten 2 Typen hervor. Zum ersten Typus gehören Blätter, deren Interzellula- ren in allen Blatteilen gleichvolumig sind, das sind die Blätter‘ der Bäume und - Sträucher und lederartige, inmergrüne Blätter. Zum zweiten Typus gehören Blütter, deren Interzellularvolumen vom Rande bis zur Mitte und von der Spitze zur Basis hin zunimmt, das sind die Blätter der Wasser- und Sumpfpflanzen. 4. Die Interzellularsysteno sind entweder gekanmert oder nicht gekamnert. Nicht gekammerte Interzellularsystome haben die wintergrünen Blätter und die mei- sten Blätter der Wasser- und Sumpfpflanzen. Gekamrmerte Interzellulsrsysteme sind bei den Blättern der sommergrünen Lsubbüume und Sträucher und bei den Blättern ‚krautiger Pflanzen zu finden. 4. Eine einfache Beziehung zwischen Standort doli Grösse des Interzellularvo- lumens oder zwischen letzterem und Grösse der Transpiration besteht nicht. Das Interzellularvolumen ist mır ein Faktor in der Reihe der Blattstrukturen, die in den verschiedensten Kombinationen die Transpirationsgrösse bestimmen. "5. Ein Zusammenhang Zwischen Zell- oder Blattvolumen und Einz elchloroplasten- volumen tritt nicht in die Erscheinung. Eine Beziehung zwischen Einzelchloroplas- tenvolunen und natürlichem Verwandtschaftsverhültnis wie bei den Moosen, ist bei den hóheren Pflanzen nicht festzustellen. Im allgemeinen scheinen die Blätter der "Pflanzen, ‚die sich unter kräftiger Beleuchtung entwickeln, die kleineren Eimzel- chloroplastenvolunina zu besitzen. 6. Bei den Moosen, die mit ganzer Blattfläche Kohlensäure aufnehmen, dst die Gesantchloroplasteneberfläche gleich wie doppelt so gross wie die Gesamtoberflä- Gesamtchloroplastenoberfläche . che des Blattes. Bei den höheren Pflanzen ist die Í "ein 6- bis 16-faches der Gesamtblattoberfläche, doch ist die Kohlensäure aufneh- zwischen dieser und der Ge- mende Fläche hier die Interzellularen-Oberfläche. Ob wie zwischen Gesamtblattober- samtchloroplastenoberflüche ein ähnliches Verhältnis fläche und (esamtchloroplastenoberfläche bei den Moosen besteht, kann nicht fest- gestellt werden, da es unmöglich ist, die Grösse der. Interzellularenoberflä ‚che ` >. zu messen. AX schen dem EE und der G | ] che sind keinerlei Beziehungen festzustellen. 7. Als wichtigstes Ergebnis konnte ich den Nachweis erbringen, dass das Zell- yerfläche in direkter: Proportionalitüt zueinan- der stehen. Die Zellchloroplastenoberfläche, nicht das Chloroplastenvolunen, oder die Chloroplastenzahl, erscheint als der bedeutsanste Faktor für die Lebensvor- günge, insbesondere fir die Anlagerung und Aufnshue der Kohlendioxyd-Noleküle. Es besteht eine Zellvolumen - Z C"rrcniorop l asten- e A UC à v uta HOA. dos en wird bei den elen Zeien Blättern in nachstehender Weise von den Zellbestandteilen erfüllt: Das Membranvolumen be- trägt 5,8 bis 20, 5% des Zellvolumens. Im reinen Zellvolumen besteht die folgende mittlere Verteilung. von Kern-, Cytoplasma-, Zellchloroplasten- und Saftraumvo- lumina: 486. Budde, Beitr. z. Anatomie u. Physiologie d. Blattes. Blätter krautiger Pflanzen: Ir 4 ‚Ed, 6 ‚5% und 87,9% , " holziger " - 3%, 12, 8% 18, 7% und 66 - 63%. Die mittlere ee cM a et qd betrügt 1: 5,72. I wesentlicher Unterschied zwischen dieser und der mittleren Relation der Zellbe- standteile. der Moosblattzellen besteht nicht. 9. Der Mesophyllquotient, d.i. der Quotient aus Volumen des Palissadengewebes und Volumen des Schwammgewebes, kann zur Unterscheidung zweierlei Blattypen be- nützt werden. Sonnen- und sonnenblattähnliche Blätter sind solche, deren Xesophyll- quotient grösser als 1, Schatten- und schattenblattähnliche Blätter sind solche, deren Mesophyllquotient kleiner als 1 ist. Bei diesen beiden Blattypen stellte ich " folgende Verteilung der Volumina von Epidermis, Palissadengewebe, SETS ` 4 Infersellularvolumen und Volumen der Hauptrippen fest: Mittelwerte in % des Blattvolumens . Pa Yol. | r Sch. Vol. Typus 1 12% 36% .,23% 22% 7% 1,56 Typus 2 12% 18% 31% 33% 65 o 0,58 10. Die Verteilung von Gesamtmembranvolumen, Volumen der Interzellularen, Vo lumen der Hauptrippen und Gesamtvolumen der reinen Zellvolumina innerhalb des Blattes ergibt als Mittelwerte nachstehende Prozentzahlen Me Blattvolumens: die Blätter krautiger Pflanzen: 0$, 2445, 5$, 6 Blatt von Fagus silvatica: . 17%, 20$,. 6 $, er d. EL ll. Im Blatte der höheren Pflanzen besteht eine durchgehende Abnahme des Ze11- i volumens von der Basis zur Spitze hin. 12. Das Sonnenblatt von Fagus silvatica und Prunus serotina hat gegenüber dem Schattenblatt 1. eine kleinere Gesamtchloroplastenoberfläche, 2. eine kleinere spez. Oberfläche, 3. ein geringeres Interzellularvolumen, 4. ein kleineres Einze: Cchlaroplastenvolumen, aber 5. eine stärkere Entwickelung der Gesamtchloroplasten- oberfläche und 6. einen grösseren SEA quoties der Volumina. Yorliegende Arbeit wurde im botanischen inatitit der Universität Kiel ausge- führt. Ich erlaube mir, auch an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. SCHRÖDER meinen auf- richtigen Dank für die Anregung der Arbeit und das mir dea unie erwiesene Wohl- wollen auszusprechen. ; LITERATURVERZEICHNIS. = (a) AXELUNG, Über mittlere Zellgrössen, in Flora LXXVII (1892), p. 176, insbes. T p BT. = (2) ARESCHOUG, Der Einfluss des-Klimas auf die Organisation der Pflan- zen, ee auf die anat. Struktur d. 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RUPPERT, Jos., SCHMUCKER, Th., "SOHLE, Pel SCHWARZ, H., | SPIRGATIS, P., INHALT DES VIERTEN BANDES.. Juli - Dezember 1923. NORITOION vön G, LIKOWITZ engen wan Zur Kenntnis der experimentellen Beeinflussung der Wachstumsfsktoren in der Pflanze................ 181 EE zur Anatomie und Physiologie des Blat- tes auf Grund volumetrischer Messungen „.........; («4435 Über die Wachst hleunigung der Pflanzen | bei verminderten Smuerstoff-Druck AT 413 Hekrolog wen Q. DRICK need es Yo Rie dg e SPI Neue Arten der Gattung Eragrostis rasen we E Über Kern- und Zellteilungen im Cambium ......... (2; 113 Navicnla vontratis DUM. &BDOC. s... da rr M el ura ee ka ps iu Ergebnisse meiner zweiten Kanaren- 7 AE EA E S EE sy e 263 ier die Unter-Kreide-Flora Nordwast-Dotrtacbe ; lands, besonders die Flora des Barrémien von : Hildesheim (JO RIP NARRA CREME QERREYT ERR E EE n ARS 529 HInplolepideen und: "EE in bryo-syste- Hallsches Meet c9 o vos i eed Ure eod ke. 110 Zur Anatomie der Harzgänge von Pinus silvestris ... 195 Die geographische Yerbreitung der Gattung Acalypha i... cvd M Nein Cen Kuh wea i i. rims s. CL Histologische Untersuchungen an den Stëmm- ; chen von Lagenocarpus Dracaenula und an den i | Knollstócken anderer Selerieen ................ wo EE Ophrys fuciflora x musacileore ...,... e «aa ai Zur Morphologie und Biologie. aduer Pflan- MON Quo. NEE Ar. Rueae AVE sU ES EK LN RM Non 201 Plankton-Desmidiaceen KENE Cc. . LAE PI A 249 Über Regenerstion und Verzweigung der Rhizome einiger Asparagoideen, insbesondere von Paris quadrifoliuB EE eA A Rusa ook Wa ia iS .... 154 Lie egene über den Wachstunsfaktor Koh- LONSAUTO -roobe nenne es 381 Limonitbildende iein der. Neide-Plachmoore Me ik 403. Über Beziehungen zwischen Fürbung und Assimi- , lation bei einigen Süsswesseralgen ............. s. OLT Beiträge zu einer Monographie der eüropüisch- asiatischen Arton der Gattung Draba, Sect. Leu-. OION s OT Vasa Eat krQi manae ad Lame VER e 9 312 200 153 412 248 262 180 403 405 527 109 ^ Steindruck von A. Wilutzky, Königsberg Pr.