5 ee & er Er. FIRE, ei er Die Vegetation der Erde. Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von er “and oO. Drude ord. rohr der Botanik und ag ord. ReSE der Botanik und en s botan. Gartens in Ber s bot. Gartens in Dres hd. DOT: kunt 4 Die Heide Norddeutschlands und die sich anschliessenden Formationen in biologischer Betrachtung. Eine Schilderung ihrer Vegetationsverhältnisse, ihrer Existenz- If: bedingungen und ihrer Beziehungen zu den ‘übrigen Pflanzen- formationen, besonders zu Wald und Moor, bearbeitet von P. Graebner. [Formationen Mitteleuropas No. ı.] Mit einet Karte. Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1901. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Die Vegetation der Erde. Sammlung pflanzengeographischer SSasErapn.s9 herausgegeben von A u O. Drude ord. Professor der a Au a ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Ber des botan. Gartens in Dresden Bisher erschienen folgende Bände: Grundzüge der aber ie ne auf der iberischen Halbinsel n Moritz Willkomm. Mit 21 OR 2 Heliogravüren und 2 Karten. Lex.-8. 1896. geh. #4 12.—; in Ganzleinen geb. .# Subscriptionspreis: geh. „4 10.—; in Ganzleinen geb. w 1. 50. Grundzüge der itdsrtrituig in den Karpathen von F. Pax. E Mit 9 Textfiguren, 3 Heliogravüren und 1 Karte. Lex.-8. 1898. Geh. „4 11.—; in Ganzleinen geb. .#4 12.50. Subscriptionspreis: geh. # 9.—; in Ganzleinen geb. „4 10.50. III. Grundzüge der POEDIRE GERNE in den Kaukasusländern von der unteren Wolga über den Manytsch-Scheider bis zur Ss ie Mit 13 Textfiguren, 7 Heliogravüren und 3 Karten. Lex.-8. 1899. geh. # 23.—; in Ganzleinen geb. .# 24.50. Subseriptionspreis: geh. „4 19.—; in Ganzleinen geb. .# 20.50. EV, Die Vegetationsverhältnisse der illyrischen Länder begreifend Südkroatien, die Quarnero-In Imatien, Bosnien und die Montenegro, Nordalbanien, den Sandzak Een und Serbien on Dr. Günther Ritter B nagetta ord. Professor 2 weigergen und Direktor des botanischen ir der k. ie deutschen Universität in Prag. t 6 Vollbildern, 18 een und 2 Karten. Lex.-8. 1901. geh. .# 30.—; in Ganzleinen geb. .# 31.50. Subseriptionspreis: geh. .# 20; in Ganzleinen geb. .4 21.50. 4 Die Heide Norddeutschlands und die sich en Formationen in nr Betrachtung. ine Schilderung ihrer Vegetationsverhältnis ihrer Bxistenshedigungen und ihrer Beziehungen zu Fe übrigen Pflanz ern besonders zu Wald und Moor, on P. rt Wittlenropas Nr. 1.) Mit r Karte. Lex.-8. 1901. geh. FE in Ganzleinen geb. # M 21.50. Subseriptionspreis: geh. .# 16.—; in Ganzleinen geb. .# 17.50. Die verclıtıon der Krde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und OÖ. Drude ord. re der Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Direktor s botan. Gartens in Berlin des botan, Gartens in Dresden V, Die Heide Norddeutschlands und die sich anschliessenden Formationen in biologischer Betrachtung. Eine Schilderung ihrer Vegetationsverhältnisse, ihrer Existenz- bedingungen und ihrer Beziehungen zu den übrigen Pflanzen- formationen, besonders zu Wald und Moor, bearbeitet von P. Graebner (Formationen Mitteleuropas No. 1.) Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1901. Die Heide Norddeutschlands und die sıch anschliessenden Formationen ın biologischer Betrachtung. Eine Schilderung ihrer Vegetationsverhältnisse, ihrer Existenzbedingungen und ihrer Beziehungen zu den übrigen Formationen, besonders zu Wald und Moor, in Mitteleuropa. Mit Unterstützung der Kgl. preußischen Akademie der: Wissenschaften bearbeitet von P. Graebner Dr. phil., Assistent am Kgl. botanischen Garten zu Berlin Mit einer Karte Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1901. % PN ß + Pr » = 5 Be Fe L “ R BEER u er X x ST E Be . s I | : E £ ö - IN Vorrede. Im Jahre 1895 habe ich, nachdem ich mich einige Jahre mit dem Studium der norddeutschen Heiden beschäftigt hatte, auf Veranlassung des Herrn Geh. Reg.-Rat Professor Dr. A. ENGLER meine Promotionsarbeit unter dem Titel »Studien über die Norddeutsche Heide « veröffentlicht. Bei dem tieferen Eindringen in die Fragen der Formationsbildung, oder nach WARMING der Bildung der Pflanzenvereine, öffnete sich nun ein so weites Feld wissen- schaftlicher Thätigkeit, dass ich eben damals bei Publication der ersten Arbeit bereits darauf aufmerksam machen musste, dass es sich nur um wenig mehr als eine vorläufige Mitteilung handeln könne. Im Laufe der nächsten Jahre » habe ich nun ausgedehntere Reisen zum Zwecke der Erweiterung meines Blickes und zum Studium der innerhalb und außerhalb Norddeutschlands lie- genden Vegetationsformationen unternommen. So bin ich besonders mit Herrn Professor ASCHERSON mehrfach in den Alpen, Oberitalien und in Norwegen gewesen. Zweimal wurde ich von Seiten des westpreußischen botanisch-zoolo- gischen Vereins auf längere Zeit nach Westpreußen gerufen und schließlich bewilligte mir die Kgl. preußische Akademie der Wissenschaften die Mittel zu einer längeren Reise in die Sudeten, durch Mähren und Ungarn nach Ober- bayern und der Schweiz und schließlich in das Rheinische Schiefergebirge und nach Ostfriesland. Auf diesen größeren und einer Reihe von kleineren Reisen durch Nord- und Mitteldeutschland habe ich fortgesetzt Material gesammelt, von dem nur das Wichtigste im vorliegenden Buche mitgeteilt ist. Mein Hauptaugenmerk richtete ich auf die Eruierung der Vegetationsver- hältnisse, auf die Ermittelung der Existenzbedingungen der Heide. Da schien mir kaum eine Formation ein so dankbares Object zu sein als gerade die Heide; denn da sie erstens in einem klimatisch und physikalisch so monotonen Gebiete wie Norddeutschland nur an bestimmte Striche gebunden ist, so bot diese That- sache zusammen mit der eigenartigen Verbreitung vieler Pflanzenarten eine Möglichkeit, der schwierigen Frage der Ermittelung der Vegetationsbedingungen nahe zu treten. Es ist ebenso anreizend als schwer, hier dem Walten der Natur auf die Spur zu kommen, und besonders der Gefahr, irgend einen Factor zu über- oder zu unterschätzen, ist man stets ausgesetzt. Ich habe mich bemüht, alles vorhandene Material in der Litteratur und in der Praxis sine ira et studio zu prüfen. Ich weiß wohl, dass ich nichts auch nur annähernd Vollkommenes VII Vorrede. habe leisten können, aber wenn man bedenkt, wie wenig Positives bis jetzt überhaupt über diese Bildung natürlicher Vegetationsformationen bekannt ist, darf ich wohl das »ult?a posse nemo obligatur« für mich in Anspruch nehmen. Sehr zeitraubend war das Studium besonders deshalb, weil alle die in Betracht kommenden Hauptfragen zu sehr auf das Gebiet fremderer Wissenschaften, be- sonders der Physik, der Meteorologie, der Chemie und Geologie hinüber- spielten und viele Vermutungen nur durch directe Versuche oder strikte Beob- achtungen bestätigt oder widerlegt werden konnten. Wenn ich es trotzdem wage, das Buch jetzt der Öffentlichkeit zu über- geben, so geschieht es einesteils aus dem Grunde, dass ich nicht glaube, in absehbarer Zeit wesentlich weiter zu kommen, und weil ich hoffe, dass das vorhandene Material, welches mir zum großen Teil durch die Liebens- würdigkeit der Vertreter anderer Wissenszweige zugänglich gemacht worden ist, auch von anderer Seite benutzt und gesichtet wird. Auf die forstliche Seite der ganzen Angelegenheit einzugehen hielt ich nicht für angebracht, das ist Sache der Forstleute von Fach. Bei der endlichen Bearbeitung des Stoffes stellten sich mehrere formale Schwierigkeiten heraus, deren erste die Abgrenzung der Heide gegen die Moore betraf. Der vortreffliche Kenner der Moore C. A. WEBER ist zur Zeit beschäf- “ tigt, für die »Vegetation der Erde« ein umfassendes Werk über die Moore zu veröffentlichen. Wie aus meinen Auseinandersetzungen hervorgeht, halte ich die Heidemoore für einen integrierenden Bestandteil der »Echten Heiden«, die somit nicht als eine einzelne »Formation«, sondern als eine Gruppe von Pflanzenvereinen aufzufassen sind. Es bot sich nun die Schwierigkeit, von dem vorhandenen Material über die Heidemoore nur das allernotwendigste heraus- zusuchen, um nicht Wiederholungen in den beiden Werken über Heiden und Moore hervorzurufen, und andererseits doch ein so weit übersichtliches Bild zu geben, dass der Zusammenhang der einzelnen Heidetypen klar gelegt wird. Um WEBER nun in keiner Weise vorzugreifen, habe ich jede Gliederung der so mannigfachen Heidemoore absichtlich unterlassen. — Eine zweite Schwierig- keit bot die Behandlung der einzelnen Typen, Facies etc., bei denen normal ı. eine Schilderung des Typus (resp. der Facies), 2. die Beschreibung charakte- ristischer Localitäten und 3. die Aufzählung der Arten gegeben ist. ı. ist selbstredend stets gegeben. Bei Vergleichung des in der Natur aufgenommenen Materials stellte sich nun heraus, dass gewisse Typen und Facies so monoton waren, dass mit ganz wenigen Ausnahmen die meist an Arten nicht sehr zahl- reichen Charakterpflanzen immer wieder auftraten, nur hin und wieder gemischt mit diesen oder jenen Arten von häufigen oder accessorisch auftretenden Pflanzen. Da erschien es nun nicht angebracht, solche Beschreibungen bestimmter Loca- litäten zu geben, die nichts besagen als das was schon aus der Aufzählung der Arten hervorgeht. Es hätte die Aufnahme aller dieser Beschreibungen eine unnötige Erweiterung des Buches zur Folge gehabt. Andererseits entsprachen öfter außer den in der Schilderung mancher Facies genannten, in ihren Existenz- bedingungen behandelten Charakterpflanzen kaum irgend welche andere Arten Vorrede. IX dem Begriff der Charakterpflanzen für die betreffende Facies. Es stellte sich heraus, dass außer gerade den der Facies den Stempel einer solchen aufprägenden Arten alle bei dem Typus, dem die betreffende Facies untergeordnet ist, ge- nannten Arten als häufige oder accessorische Bestandteile wieder in der Facies auch auftreten. Hier wurde dann auf die Aufführung des Abschnittes » Auf- zählung der Arten« verzichtet. Ebenso sind, um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, bei solchen Capiteln, bei denen es der ganzen Gruppe von Typen (z. B. Grasheide, Waldheide) eigentümliche Arten giebt, diese vorweg aufgezählt und nachher nur die gerade dem betreffenden Typus zukommenden Arten ge- nannt. Bei den »Echten Heiden« wurde von einer solchen allgemeinen Liste Abstand genommen, weil wohl alle in der typischen Calluna-Heide aufgeführten Pflanzen auch in den übrigen Typen und Facies wieder auftauchen. Außer durch die pecuniäre Unterstützung seitens der Kgl. Akademie habe ich von so vielen Fachgenossen, von Gelehrten verschiedener Wissenschaften und von praktischen Forstbeamten, Landwirten und Gärtnern so zahlreiche Winke, Anregungen und Hilfeleistung erfahren, dass es unmöglich ist, sie alle einzeln zu nennen. So weit ich ihre Namen nicht bereits früher in einzelnen Abhandlungen genannt habe, habe ich sie nach Möglichkeit im Text namhaft gemacht. An dieser Stelle kann ich nur alle meines allerherzlichsten Dankes versichern. Für thatkräftige Mithilfe bei der Verfertigung von Auszügen, bei Copieren von Listen und bei der Herstellung der Karte bin ich besonders meiner Frau und meinem Bruder Fritz zu Dank verpflichtet. Das Register hat Fräulein WANDA STANGE (Burg bei Magdeburg) mit großer Sorgfalt zusammen- gestellt; auch ihr muss ich für ihre Mühewaltung bestens danken. Gr. Lichterfelde, am ı8. Juni 1901. P. Graebner. = £ Pe Inhalt. Einleitung, {Übersicht über die Litteratur. Litteraturverzeichnis Erster Teil. Allgemeines über die Heideformation. 1. Capitel. Der Begriff der Heide in pflanzengeographischer N Ü ormationsbildung im allgemeinen 2. Begriff der Heide a Etymologie des W Ortes Beide 2. Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen in Norddeutschland 3. Capitel. Die Breker Verhältnisse der Heide und die Existenzbe- — = Be ba Heideformation a. Bildung der Heide aus Wald . Rn b. ES BR der Heide auf Hincktem Sande . c. Entstehung der ‚Heide- oder Moosmoore . d. Entstehung der Heide aus einem ashläsnaor s = Veränderäng or ea se Or er ee nen aelsalfarider Heide... „unse ES Die Kar RR RL a a a 4. Die Bodenarten der Heide Gerd: er , 7.7 FE a 5. Die Abhängigkeit der Heide von den klimatischen Pechkitniasen des norddeutschen Flachlandes n en : Zweiter Teil, Specielle Darstellung der Heideformation. Erster Abschnitt. Gliederung der Heideformation. % .. a Helden 2.2.2. 000er ae usz Calluna-Heide akt ansschliehlicher Vorherrschaft von 11 Seite I 147 147 XII Inhalt. Seite Facies c. Calluna-Heide mit Vorherrschen von Genisten . 165 Facies d. Calluna-Heide mit Vorherrschen von Solidago a Crepi tectorum R 166 Facies e. Calluna-Heräa init, Vocheirsiketi von üleikigen Seanden 0 268 2 Iyp8s Hi-Tetralir-Heide 2.223: -, . 169 Facies a. Tetralix-Heide in lockerem Bestande ne sandigen Böden . 208 Facies b. Typische Tetralix-Heide. . . N E = #78 Facies c. Tetralix-Heide auf einem Heidem Facies d. Tetralix-Heide mit ehe von n June squarrosıs ı ind Scirpus caespitosus : 7 3 ee IN. Empetrum-Heide .. acies a Empetrum-Heide anf nahen Didnanhäs . ee 4. Typus * Heidemoor oder Moosmoor. . er Heidetümpel und -seen a 5. Typus V. Besenginsterheide ON I 2 . Grasheiden FERIEN : ypus VI Moiiste: Herde. de Motiofätem ae ee ee 2 a VL ‚Sieglingia-Heide ..-... ..., . 213 3. Typus VII. Trocknere Grasheiden 217 cies grostis-Heide 220 Facies b. Aera-Heide . 220 Facies c. Nardus-Heide. . Be a he ce u ea eu Bes nu Te nn Kiefertheid .. 248 acies b. Kiefernheide mit Vor von # Tonkoänis, communis . » 237 Se e. Kiefernheide mit Vorherrschen von Rubus-Arten . . . - » 33 Facies d. Kiefernheide mit Vorherrscheu von Arctostaphylos 239 Facies e. Kiefernheide mit Vorherrsche ee Facies = Feuchte moosige Kiefernheiden . . .... . 241 iefernheide mit Vorherrschen von Vaccinium Myrüilus En - Vitis idaea . ah NT ; 243 2 I9pus.“ä. Enabwaldheiden N a ee Facies a. Dikesheile so nee 0 ee Facies-b. Eichenheide ... .°. .. ee 253 4. Capitel. Beer Sandfelder . . ae ee, Se ta acies b. Weikseirtueiie-Heide 2 Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 1. Beziehungen der Heide zur Halophytenvegetation . . . . . . . . 262 2. Beziehungen der Heide zum Erlenbruch . .. . . ae... 3- Beziehungen der Heide zu Wiesen nad schaseren nee A Beziehungen der Heide zu waldigen Formationen . ER Ye 5- Beziehungen der Heide zu den steppenartigen Wormatiohen . er; a. Zur echten Steppe.» ..... 2.2.2... Ey b. Zu den sonnigen, Pontischen Hügeln. ee .... ce. Zur Ruderal- und Segetalflora . . . . . . ee A... ee en 0 Einleitung, Übersicht über die Literatur. N Eine Auswahl der Litteratur bei einer Arbeit wie der vorliegenden zu geben erschien sehr schwierig, denn entsprechend der Mannigfaltigkeit der Factoren, die bei der Formationsbildung in Betracht kommen, musste eine sehr große Menge botanischer (und zwar ebenso anatomisch-physiologischer und ökologischer als p geographisch-floristischer) Arbeiten neben meteorolo- gischen, geographischen etc. Werken Berücksichtigung finden. Eine möglichst vollständige Übersicht aller hier irgend in Betracht kommenden Aufsätze er- scheint wegen der großen Zahl nicht angebracht. Es dürfte deshalb zweck- dienlicher sein, aus der Menge der vorhandenen Notizen nur diejenigen heraus- zuwählen, die von mir selbst eingehend benutzt sind oder die den Fachgenossen, die sich mit ähnlichen Thematen beschäftigen, Fingerzeige geben können. Die Moorlitteratur blieb so viel es ging fort, da sie ja in dem von C. A. WEBER bearbeiteten Teile, der gerade die Moore zum speciellen Gegenstand hat, ein- gehende Berücksichtigung finden wird. Selbstverständlich ist, dass wohl alle größeren pflanzengeographischen Werke benutzt worden sind. Da deren Existenz aber als bekannt vorausgesetzt werden muss, ist ihre nochmalige Aufzählung an dieser Stelle wohl überflüssig, wenn es nicht gerade solche sind, die für die Zwecke des Buches sehr stark benutzt sind. Litteraturverzeichnis. ABROMEIT, J. Dünenflora (Gerhard, Handb. Deutsch. Dünenbaues. Berlin 1900). ADAMOVICZ, L. Die Vegetationsformationen Ostserbiens (Bot. Jahrb. XXVI, 1898). Die Sibljak-Formation (Ebenda 1901). ADLERZ, G., Myrmecologiska studier II. Svenska myror och deras lefnadsförhällanden (Bih. K. Sv. Vet. Akad. Handl. XI, 1886). .AGARDH, J., Novitiae Florae Sueciae, 1836. ALMQUIST, E., Biologiska studier öfver Geranium bohemicum L. (Bot. 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Denn während im Osten in den Diluvialthälern das Auge meist weitgedehnte oft sumpfige Wiesen erblickt, und auf dem Diluvium große Kiefernwälder mit Äckern abwechseln, bieten sich dem Beschauer im Westen, nachdem er die »Culturwüste« der Magdeburger Börde passiert hat, vorzugs- weise unabsehbare Heideflächen dar, die nur unterbrochen werden durch große und kleine ebenso einföormige Moore. — Sobald wir indes jene Gebiete landschaft- licher Monotonie verlassen, finden wir Gelände unbeschreiblicher Schönheit: Weite Wasserflächen sind umrahmt von rauschenden Laubwäldern, die auf den Hängen der Diluvialhöhen sich dehnen und durch üppig grünende Wiesen unterbrochen ein stets wechselndes Bild ergeben. Wohl kaum eine Vegetations- formation der ganzen Erde kommt an lieblicher Schönheit einem norddeutschen Buchenwalde im Schmucke des Frühlingsgrüns gleich, besonders wenn der Beschauer von der Höhe des Diluviums aus dem Schatten uralter Bäume auf die glänzende Fläche eines Binnensees blickt, deren es viele Hundert im nord- deutschen Flachlande giebt. Die weit verbreitete Anschauung, als sei Nord- deutschland eine rauhe und wilde gottverlassene Gegend, wird dadurch genährt, dass die Eisenbahnen aus technischen Gründen auf dem ebenen Boden der Diluvialthäler oder der Höhen fortgeführt werden und möglichst alle Terrain- schwierigkeiten vermeiden. Es ist also lange Zeit, auf weite Strecken dieselbe geologische Formation, es ist lange Zeit Thalsand, lange Zeit Alluvium und anderes, was die Eisenbahnen begleitet, und immer eine Monotonie in der 14 Erster Teil. Vegetation, so lange dieselbe geologische Formation andauert. Folgen wir den Thalsanden, so dominieren die Kiefernwälder, mit ihnen wechseln, von den spärlichen Äckern abgesehen, Ginstergebüsche und Wachholderbestände und hin und wieder ein weites Sandfeld mit Weingaertneria canescens oder gar nur mit der schwarzen Flechte Cornicularia aculeata, der be- dürfnislosesten Pflanze unserer Flora, oder eine Düne mit dürren Gräsern und iefernkusseln bestanden. In den Kiefernwäldern sehen wir vereinzelte Wald- sümpfe, die in ihrer Vegetation den Heidemooren gleichen. Auf den Strecken der Niederungen geht die Eisenbahn auf einem Damm zwischen Wiesen und Feldern mit schwarzem Moorboden, so die Bahn, die dem Warthe-Netze-Bruch folgt und zwischen Cüstrin und Bromberg mit wenigen Unterbrechungen ein Bild traurigster Monotonie bietet. Wo nicht Wiese und Acker einen einiger- maßen brauchbaren Boden verraten, ist weit und breit alles eingenommen von einem Sumpfmoor mit hohen. Gräsern und nur hin und wieder ist ein Erlicht oder eine,Weidenniederung eingesprengt,- da wo. .das Wasser, auch wenn es hoch geht bis zur Überschwemmung der ganzen Gelände, keine stark strömende Kraft mehr besitzt. : - . ee Es ist merkwürdig, wie die Zusammengehörigkeit und wieder die Ver- schiedenheit aller dieser Vegetationsformationen und noch vieler anderer beim Volke, dem einfachen Landmann, der keinerlei höhere Schulbildung besitzt, viel mehr und besser bekannt und erkannt ist als vielen Gelehrten. In wenigen pflanzengeographischen Werken. finden wir Andeutungen über eine Einteilung der Vegetationsformationen auf einer natürlichen Grundlage, ja in ganz bekannten Werken sind z. B. merkwürdige Verwechselungen von. Grünland- oder Wiesenmooren mit Heidemooren zu lesen und Grundirrtümer pflanzen sich von Buch zu Buch fort. Dem Bauern dagegen ist oft ganz genau bekannt, was sein Boden tragen kann und was nicht. Ich habe mehrfach Gelegenheit genommen Landleute zu fragen, welche Bäume und Sträucher der Gegend sie auf dieses oder jenes Gelände bringen würden, und war oft erstaunt über die wohl instinctiv richtige Antwort. Am schlagendsten in dieser Beziehung war die Arbeit eines Eingesessenen in dem neuerdings viel in den Zeitungen erwähnten westpreußischen Dorfe Karwenbruch, jener bekannten holländischen Ansiedelung in der Nähe der pommerschen Grenze. Dort sah ich einen Bauern eine Hecke pflanzen in der Nähe des Strandes. Ein Theil des Terrains war echtes Heidemoor mit Ledum und Myrica, ziemlich scharf davon getrennt war die »Wiese« das seit drei Jahrhunderten cultivierte Land. Der Besitzer anderen Seite des Moores hin vorgenommen habe, sah er mich ob der Frage etwas erstaunt an und antwortete mir in seinem niederdeutschen Dialekt, dass ee er | a ab a a a Erstes Kapitel. Der Begriff der Heide in pflanzengeographischer Betrachtung. 15 die Erlen an Stelle des »Kaddik« und umgekehrt wohl nichts werden würden, und dass, wenn er von den Wachholdern und Kiefern ganz kleine Exemplare hinpflanzen würde, dieselben bei der langsamen Vegetation auf dem Moore zertreten (es gingen einige Fußwege darüber, die er abschneiden wollte) und zerfressen sein würden, ehe man von ihnen als Hecke etwas sehe. Der Bauer hatte also instinctiv richtig erkannt, dass die Pflanzen der heidigen Formationen, der Dünenheiden und Heidemoore einen sehr geringen Jahreszuwachs besitzen, dass die Kiefern auf das nährstoffarme Moor verpflanzt nicht mehr so lange und kräftige Triebe bringen als auf dem Waldboden, und dass schließlich auf der nassen, öfter überschwemmten Wiese nur Erlen und Weiden als Rand- pflanzung zu gebrauchen sind. chon bei den älteren Pflanzengeographen finden wir diese und jene An- schauungen über die Entstehung gewisser Vegetationsformationen. Bereits bei HUMBOLDT, GRISEBACH und besonders bei DE CANDOLLE treffen wir auf ge- legentliche Bemerkungen, oder ganze Abschnitte und Capitel, die sich auf die Abhängigkeit der Pflanzen von Klima und Boden beziehen. Aber meist be- höchsten Maße geistreich und scharfsinnig sind. Bestimmte Beweise für die Richtigkeit der Theorien lagen meist nicht vor, auch experimentell die Richtig- keit der Schlüsse nachzuprüfen war man nicht in der Lage, und daher kommt es, dass gerade in jener Zeit die Ansichten der Forscher sich oft direkt diame- tral gegenüberstanden. Beide Teile stützten sich auf Beobachtungen und beide verteidigten ihre Anschauungen mit gleicher Wärme. Ich ernnere nur an den Streit v. MOHL’s mit ALPH. DE CANDOLLE über die Kalkfeindlichkeit der Heide’). Über die Einwirkung der einzelnen Factoren auf die Pflanzenfor- mationen gingen die Anschauungen sehr auseinander. Es entstanden die Theorien von den bestimmten Wärmesummen für jede Art, von der Kalk- und Kieselfeindlichkeit bezw. -freundlichkeit der Pflanzen und andere mehr, die sich zum Teil bis auf die heutige Zeit in den Lehrbüchern erhalten haben und merkwürdig oft ohne jede exacte experimentelle Nachprüfung wiederholt worden sind. Andere Forscher fanden sich dann zur einseitigen Untersuchung eines Factors bereit, und wenn auch viele von ihnen recht fördernd gewirkt haben, zogen doch einige die allersonderbarsten Consequenzen, so z. B. CONTEJEAN, der in seiner Geographie botanique*) den Hauptgrund der localen Verbreitung der Pflanzenarten im Kalkgehalt des Bodens sucht und eine ganze Scala für die größere oder geringere Kalkfreundlichkeit und Kalkfeindlichkeit giebt. Ein 1) Vgl. A. DE CANDOLLE, Geographie botanique raisonnee. P- 445: 2) Influence du terrain sur la vegätation. Paris 1881. 16 3 en Erster Teil. Unternehmen, welches zum mindesten eine große Einseitigkeit verrät, da der Verfasser alle anderen Factoren in den Hintergrund drängt. Erst in verhältnismäßig später Zeit erhalten wir Arbeiten, die sich mit der Entwickelungsgeschichte der Vegetationsformationen beschäftigen‘). In dieser Richtung haben besonders WARMING und ENGLER bahnbrechend und anregend gewirkt. Die Ersten, die uns gute Schilderungen der uns hier besonders inter- essierenden Formation der Heide gaben, waren FOCkE (1871, 1872), BORGGREVE (1873), EMEIS (1875), P. E. MÜLLER (1884), RAMANN (1884) und E. H.L. KRAUSE (1892). Ich selbst habe mich in meiner Dissertation mit der Ent- wickelungsgeschichte dieser Formation beschäftigt). enn man nun die Vegetationsformationen eines engbegrenzten Gebietes betrachtet und sich nach dem Grunde der Verschiedenheit der Ausbildung fragt, so eröffnet sich hier ein so weites und interessantes Gebiet der For- 3 schung, dass es schwer erscheint in ruhiger Überlegung die Wirkung jedes einzelnen Factors richtig zu würdigen, keinen zu überschätzen, aber auch keinen a zu unterschätzen. Es ist ein so eigener Reiz, hier dem geheimnisvollen Walten 3 der Natur auf die Spur zu kommen, dass leicht die Phantasie Dinge vor- täuscht, die in dem Maße nicht vorhanden sind. Schwer ist es, jeden geolo- gischen oder klimatologischen Factor auf seine wahre Wirkung hin zu prüfen, aber hier können fast immer Experimente fördernd und klärend wirken. Die - - “ . be} Ich selbst bin der Meinung, dass der Einfluss des Menschen vielfach über- schätzt wird, wenigstens der Einfluss auf »wildee Formationen wie Wiese, Wald, Heide und Moor. bildung, fragt man sich, warum steht hier ein Laubwald, wenige Meter davon ein Kiefernwald, dort eine Wiese und weiter dehnt sich eine Heide. Von ı) Vgl. Encer, Entwickelung der Pflanzengeographie in den letzten hundert Jahren. — Wissensch. Beitr. zum edächtnis der hundertjährigen Wiederkehr des Antritts von ALEXANDER voN HuMBoLpT's Reise nach Amerika am 5. Juni 1799. — Berlin ı 2) Studien über die Norddents. Tal IX, RR EREREN Sucht man nun aber nach den wirksamen Agentien bei der Formations- | che Heide. — ExcLer, Bot. Jahrb. XX (1895) p. 500-654 Erstes Capitel. Der Begriff der Heide in pflanzengeographischer Betrachtung. 17 klimatischen Schwankungen, von erheblicher Einwirkung der Wärme- und Niederschlagsschwankungen kann bei einem so kleinen Gebiete, wie etwa der Umgebung eines Ortes nicht die Rede sein. Es müssen also Bodenverhält- nisse sein, die hauptsächlich wirken, und da gehen bereits die Anschauungen der Autoren so weit aus einander, dass wir uns auf eigene Ermittelungen ver- lassen müssen. Viele Schriftsteller auch der allerneuesten Zeit sind der Meinung, dass als vornehmstes Agens für die F ormationsbildung, also auch als Hauptprincip für die natürliche Einteilung der Formationen der Feuchtigkeits- gehalt anzusehen sei. Dabei treffen wir aber auf unüberwindliche Schwierig- keiten, denn welches Gebiet der Erde wir uns auch vornehmen und studieren, überall finden wir Formationen, die den unseren vollständig analog sind, ihnen vollständig entsprechen in allen ihren Vegetations- bedingungen, die nur modificiert sind durch andere klimatische Verhältnisse und bei denen wir stets, wollen wir nach dem Feuchtigkeits- gehalt einteilen, zusammengehörige Formationen auseinander reißen und heterogene Dinge vereinigen müssen. Ich will ein naheliegendes Beispiel aus dem norddeutschen Flachlande wählen. Im Feuchtigkeitsgehalt entspricht ein Heidemoor etwa einem Wiesenmoor, eine Heide etwa einem Kiefern-, Eichen- oder auch Buchenwalde, oder wenn sie trockener ist und in ein Sandfeld über- geht, etwa dem eines sonnigen »pontischen« Hügels oder einer Steppe. In Wirklichkeit gehören doch nun aber zweifellos Heidemoor, Heide und Sand- feld zusammen, es sind ganz ähnliche, eine ganze Reihe übereinstimmender Pflanzenarten tragende Formationen, die entschieden eine natürliche Formations- ruppe bilden, welche nichts mit den übrigen Formationen gleichen Feuch- tigkeitsgehalts zu thun hat. Die übrigen genannten Formationen gehören auch in eine natürliche Gruppe, sie sind durch nichts als durch den Feuchtigkeits- gehalt verschieden. Wird eine Steppe bewässert, wird sie zum Walde, wie die klassischen Arbeiten KOOPMANN’s, des jetzigen Direktors der Fürstlich Wer- nigeroder Gärten, in den Steppengebieten Turkestans gezeigt haben. Aus einem überschwemmten Laubwalde wird ein Wiesenmoor, niemals ein Heide- moor, und umgekehrt wandelt sich eine versumpfende Heide in ein Heidemoor, niemals aber in ein Wiesenmoor. Dieselben Verhältnisse treffen wir in allen Teilen der Erde an, in Nord- asien und Nordamerika sind ganz analoge Formationen und ebenso auf der ganzen südlichen Hemisphäre. In dem Tropengürtel sind heidige Formationen wegen der herrschenden klimatischen Verhältnisse seltner, fehlen aber (beson- ders in den Gebirgen) durchaus nicht ganz. Der tropische Regenwald ist eine unserem Laubwalde ganz vollständig entsprechende Formation und mit ihm durch alle Übergänge verbunden, nur modificiert durch das tropische Klima. Beide gehören zu derselben Klasse von Formationen. Die Steppen der gemäßigten Zonen, die Macchien sind ganz den tropischen Steppen mit ihren mannigfachen Namen biologisch analoge Formationen. Bei vielen Autoren findet sich der Versuch, die Formationen in solche kalkhaltiger und solche kalkarmer Böden zu zerlegen. In den meisten Fällen Graebner, Die Heide. 2 18 Erster Teil. kommt dieser Modus der Wirklichkeit und Natürlichkeit am nächsten, aber bei weitem nicht immer. Schon bei der vorerwähnten wissenschaftlichen Differenz zwischen v. MOHL und DE CANDOLLE handelte es sich darum, ob Calluna auf Kalk wächst, oder ob sie als absolut kalkfeindlich anzusehen sei. Diese Frage ist nun längst entschieden; dass Calluna auch auf Kalkboden in Menge und nicht nur zufällig vorkommt, unterliegt keinem Zweifel mehr. Aber immer noch hat sich die alte Annahme von den kalkholden und kalkfeindlichen Pflanzen erhalten, die Bodenstetigkeit gilt noch vielfach als ausgemachte That- sache. Mir sind im Laufe der Zeit sehr viele Abweichungen vorkommen, die zum großen Teile auch schon von diesem und jenem Pflanzengeographen er- wähnt werden, und namentlich bewiesen die Culturen zahlreicher sogenannter bodensteter Pfianzen, die zum Teil von mir selbst vorgenommen, zum 2 Teil im Berliner botanischen Garten lange Zeit beobachtet wurden, 8 doch wohl andere Dinge für die Auswahl der Pflanzen auf einem bestimmten Boden maßgebend sein mussten als der Kalkgehalt. Am längsten und am festesten eingewurzelt ist der Glaube, dass die Sphagnum-Arten auf jeden Fall absolute Kalkfeinde seien. Einige Autoren (so z. B. SENDTNER in seinem vortrefflichen Werke: Die Vegetationsverhältnisse des Bayerischen Waldes [1860] p. 638) geben sogar positiv an, dass Sphagnen mit kalkhaltigem Wasser in Berührung gebracht, sofort abstarben. Als ich zum Zwecke meiner Heidearbeit in ENG- LER'S Jahrbüchern in den Jahren 1892 bis 1895 allerlei Heidepflanzen zum 4 Zwecke der Ermittelung ihrer Lebensbedingungen cultivierte, fiel es mir bereits auf, wie ich schon mehrfach hervorgehoben habe, dass bei den mit Kalk- E wasser begossenen Culturen die Sphagnen, die sonst unter normalen Bedin- 5 gungen weiter gezüchtet wurden, nicht abstarben, sondern ohne Schaden weiter gediehen, ja sogar dass sie einen Winter ohne Schaden überdauerten und sich im Frühjahr eine lebhafte Vermehrung bemerkbar machte. C. A. WEBER in Bremen, der bekannte Botaniker der Moorversuchsstation, hat 3 nun neuerdings ganz eingehende Untersuchungen über die Cultur von Spha- gnum-Arten in Kalk vorgenommen, Untersuchungen, welche die meinigen Sphagnen und dadurch auch aller übrigen als solche angesprochenen Pflanzen 4 (sicher aller Heidepflanzen) ist damit wohl endgiltig zu Grabe getragen . Wenn also auch die Annahme von der Kalkfeindlichkeit etc. sich Er nicht stichhaltig erwiesen hat, so zeigt sie doch, weil in der Natur die Verteilung der Pflanzen in der bei weitem größten Mehrzahl der Fälle mit der Verbreitung 1) Vgl. bisher in Jahresber. Männer vom Morgenstern. Erstes Capitel. Der Begriff der Heide in pflanzengeographischer Betrachtung. 19 der kalk- und kieselhaltigen resp. kalkarmen Substrate genau übereinstimmt, den Weg zu einer natürlichen Gruppierung. Betrachten wir die Formationen des Flachlandes näher, die gemeinhin als kalkfeindliche bezeichnet wurden, so fällt bei ihnen als typischstes Merkmal der geringe jährliche Zuwachs gegenüber den übrigen Formationen scharf in die Augen. Während der Zuwachs eines Strauches oder Baumes auf den Heiden und Heidemooren jährlich nur wenige Centimeter ausmacht, kann der Jahrestrieb eines Repräsentanten der anderen Formationen oft mehrere Meter betragen. Es erschien danach höchst wahr- scheinlich, dass der Nährstoffgehalt der Heide und Heidemoor tragenden Böden ein so geringer sein musste, dass sie unmöglich eine Formation mit größerer Stoffproduction, also etwa einen Wald zu tragen im Stande sind. Hier nun bestimmte Normen aufzustellen, schien außerordentlich schwierig. LAUFER WAHNSCHAFFE und andere haben eine große Reihe von Bodenanalysen gemacht und oft auch die Vegetation, die auf der oberen Bodenschicht sich fand, an- gegeben. Diese Analysen enthalten alle im Boden überhaupt befindlichen Stoffe, so weit sie chemisch nachweisbar, also chemisch lösbar sind, gleichviel ob sie der Pflanze in der gerade im Boden vorhandenen Verbindung zugänglich sind oder nicht, und deshalb ist es schwer, sich hier ein Bild von dem wirklichen Nährstoffgehalt des Bodens zu machen. Aber nach längerer Erfahrung lassen sie doch einigermaßen sichere Schlüsse zu (vgl. auch unter Bodenarten der Heide). Für unsere Zwecke leichter verwendbar sind schon die Analysen der Böden, aus denen nur die in Salzsäure löslichen Stoffe herausgezogen und für die Ana- Iyse verwendet wurden. Derartige Untersuchungen sind vielfach von RAMANN vorgenommen und besonders zahlreich in seiner bekannten Arbeit: Der Ort- stein und ähnliche Secundärbildungen in. den Alluvial- und Diluvialsanden'). Hier sei eine bereits in meinen Studien über die norddeutsche Heide (p. 635) erwähnte Analyse des genannten Forschers wiedergegeben, die bereits ziemlich klar die Bodenverhältnisse der Heide erkennen lässt. Bei Oerrel in der Lüne- burger Heide fand sich folgendes Profil: 45 cm stark humoser Sand, 15—2o cm Bleisand, schwach violett gefärbt, 5—ıo cm ÖOrtstein, 5o cm rotbrauner loser Sand, darunter weißer Sand. Die Analyse für 100 Teile Boden ergab: | Humoser Bleiaih Ortstein | Braunroter | Weißer | Sand (Branderde) Sand - Sand I 1 7 0,0180 0,0135 | 0,0169 0,0138 | 0,0142 ee 0,0137 0,0198 0,0141 | 0,0207 | 0,0103 Km. 0. 0,0164 0,0104 0,0236 0,0176 | 0,0092 Mabies 22.005, 0,0197 0,0035 0,0137 0,0185 | 0,0038 1) Jahrbücher der Königl. preußischen geolog. Landesanst. f. 1885. Berlin 1886, S. 1—57- ee . 20 Erster Teil. | Humoser Bleisand Ortstein Braunroter Weißer Sand > (Branderde) Sand Sand 'Manganoxyduloxyd | 0,0074 0,0032 0,0056 0,0050 — BisBnosyds nn 0,4100 0,1942 1,3876 0,8308 0,0442 Thonerüe. nen; 0,4216 0,0736 0,7168 0,7168 0,1780 Phosphorsäure . . . . . 0,0356 0,0104 0,0710 0,0389 0,0131 Are nl 7 Va 4,22 0,55 2,19 1,41 0,22 | 0,9424 | 0,3286 | ‚2,2493 1,6621 0,2728 Eine derartige Analyse lässt sehr wohl, wenn man die Bedürfnisse der Waldbäume kennt, schon einen Schluss zu. Sie zeigt dem Kundigen, dass ein solcher Boden auf keinen Fall einen Wald zu tragen vermag. Vergleichen wir z. B. einige der wichtigsten Substanzen der obigen Analyse und den Verbrauch der Bäume, sö finden wir etwa folgendes: das specifische Gewicht des Kiesel- säureanhydrids ist 2,2 bis 2,6; der Cubikdecimeter reiner Heidesand wiegt aber, wie ich durch Wägungen feststellen konnte (ganz trocken), im Durchschnitt 1,60 bis 1,75 kg, der Cubikmeter also 1600 bis 1750 kg. Nehmen wir also für den vorliegenden Fall das Höchstgewicht an, also 1,75 kg, um möglichst nicht zu kleine (sondern eher etwas zu hohe) Zahlen zu bekommen, so ergiebt sich für den Cubikmeter Heidesand der Gehalt von 0,236 bis 0,291 kg Kali. Ein mit Bäumen bestandenes Terrain muss aber, sollen die Bäume normal ge- deihen‘), jährlich für den Cubikmeter Erde mindestens 0,013 bis 0,015 kg Kali zur Verfügung stellen. Der Vorrat des Heidebodens würde also, wenn nichts verloren ginge und wenn alles vorhandene Kali zur rechten Zeit in Lö- sung übergehen könnte, in ı5 bis 20 Jahren ganz erschöpft sein. Ein mittel- guter Boden enthält nun 1,5 kg Kali, ein Gehalt, der für 100 bis 150 Jahre für einen Waldbestand ausreichen würde. Die Wälder auf mittelgutem Boden dürften nun thatsächlich wohl nicht so lange dauern, wenigstens nicht in inten- sivem Wachstum. Die »Überständigkeit « tritt ziemlich früh ein und beim Ver- rotten der ganzen Masse der Stämme würde dann normalerweise dem Boden der gesamte Kaligehalt wiedergegeben werden. twas günstiger stellt sich in der obigen Analyse der Gehalt an Phosphor- säure, der indes überhaupt (auch in Heideböden) ziemlich großen Schwankungen unterworfen ist, der ( t von 0,0164 Proc. im Bleisande würde einem Ge- halt 0,172 kg -Phosphorsäure in ı cbm Boden entsprechen. Der Verbrauch im Walde ist nun erfahrungsgemäß etwa 0,005 kg im Jahre, die Phosphorsäure würde also etwa 35 Jahre ausreichen, wenn alles zur Verfügung stände. Der Phosphorgehalt der Heideböden scheint meist größer zu sein als der Gehalt an den meisten. anderen Nährstoffen, I) Vgl. Be Wagner, Die Anwendung künstlicher Dünger im Obst- und Gemüsebau. 3. Aufl. S. 45, und Barrs, Vortrag i. d. Obst- u. Weinbausection Deutsche landw. Ges. Berlin 7. Februar 1894. Wochenbl. landw. Ver. Großh. Baden 1894. No. 31, 32, 33 Erstes Capitel. Der Begriff der Heide in pflanzengeographischer Betrachtung. 21 Zum Schluss sei dann noch der Kalkgehalt des Bodens betrachtet. Wenn- gleich er wohl nicht als Nährstoff im eigentlichen Sinne zu betrachten ist, d.h. wenn er auch wohl nicht direct beim Chemismus der Assimilation wirksam ist, so ist er doch sicher für den Process der Nahrungsaufnahme etc. von so großer Bedeutung und wird von den Bäumen in so großer Menge aufgenommen (etwa 0,015 kg jährlich), dass keine Formation mit großer Stoffproduction ohne ihn denkbar erscheint. Der Gehalt von 0,0104 Proc. im Bleisande der Heide ent- spricht etwa 0,172 kg im Cubikmeter Erde, eine Menge, die also nicht für ı2 Jahre eines intensiven Baumwuchses ausreichend wäre. Wenngleich diese Analysen des Bodens in Salzsäurelösung uns kein ge- naues Bild dessen geben können, was nun den Pflanzen wirklich im Zeitraume eines Jahres zur Verfügung steht, so zeigen sie doch das eine klar und deut- lich, dass ein solcher Boden nie geeignet sein kann, eine Formation zu tragen, die den Namen »Wald« verdient, wenn nicht eine Meliorierung erfolgt ist. Es lassen sich hier wohl Kiefern anschonen, die jahrzehntelang dahin kümmern und im günstigsten Falle Stangenholz geben, aber ein »Wald« wird nie daraus. Ich meine, die vorliegenden Zahlen zeigen zu klar und deut- lich, dass aller Streit um die »Aufforstung« der Heide, wenn man mit: Forst einen Hochwald meint, müßig ist. Wo die Nährstoffe fehlen, kann auch nichts entstehen. Und schließlich handelt es sich ja auch nur darum, dass ein un- entbehrlicher Stoff unentbehrlich zum Aufbau des Pflanzenkörpers oder zum Chemismus der Ernährung zu fehlen braucht, um die ganze Assimilationsthätig- keit lahm zu legen. Das eine scheint mir zweifellos sicher, dass es im Laufe der Zeit unmöglich sein wird, auch im besten Boden die Wälder wieder zu ergänzen, ohne dass dem Boden Nährstoffe wieder zugeführt werden. Denn wenn man selbst die verarmende Einwirkung der klimatischen Factoren, auf die wir später noch zurückkommen müssen, ableugnen wollte, so werden doch bei jeder Durchholzung, bei jedem Kahlschlag mit dem Holze so kolos- sale Mengen von Substanz fortgeführt, die nicht wieder ergänzt werden, dass selbst im reichsten Boden eine Verarmung eintreten muss. Wenn wir auch annehmen, dass die Zahlen, die über den Verbrauch an Nährstoffen oben an- gegeben sind, durch den jährlichen Laubfall etc. verringert werden, so ist doch auf jeden Fall das Ende der Productionsfähigkeit selbst beim besten Boden abzusehen. Die Forstwirtschaft muss eben gleich wie die Landwirtschaft zu der Erkenntnis kommen, dass die Masse, die als Ernte, in diesem Falle also Holz, fortgeführt wird, in Gestalt von Dünger oder Düngersalzen wieder zugeführt werden muss. Ich meine nicht, dass der ganze Forst »gedüngt« werden soll, aber vor jeder Neuaufforstung müsste eine Meliorierung erfolgen, und zwar mit möglichst schwer zersetzbaren Materialien, die für ein Jahr- hundert wirksam sein können. Es werden solche Mahnungen in den großen’ Waldgebieten wohl jetzt wenig Gehör finden, man wird bemerken, dass das nicht >rentieren«e würde. Aber in denjenigen Gegenden, die noch im Mittel- alter den schönsten Wald trugen, heute aber arm sind, wird es jetzt lohnen, einen Versuch zu machen, ob wir nicht durch Meliorierung den Ortstein 22 Erster Teil. verschwinden ') lassen und den alten Laubwaldbestand wieder herstellen könnten. Wenn sich hier ein Verfahren finden ließe, so würde man sicher Resultate er- zielen, die das Anlagekapital wohl verzinsen würden. Es würden große wüste Strecken unseres Vaterlandes einer erheblich intensiveren Cultur wieder zugäng- lich gemacht werden. Wie eine solche Düngung zu bewerkstelligen, wie die Kosten zu regulieren wären, müsste der Gegenstand eingehenderer Unter- suchungen und Versuche der Fachkreise, der Forstbeamten sein. Dass es möglich und rentabel ist, scheint mir nicht zweifelhaft. Weit deutlicher als die vorerwähnte Analyse des Bodens zeigen die Analysen der Bodenwässer, die ja von den Pflanzenwurzeln unmittelbar aufgenommen wer- den, die Abhängigkeit der Vegetation und damit der Formationen von dem Ge- halt der sich im Boden bewegenden Wässer an gelösten Salzen etc. Leider sind mir nur die in RAMANN’s bekannter Arbeit: Organogene Bildungen der Jetztzeit”), p- 156 ff. aufgeführten genauen Analysen bekannt. Rohere Versuche sind mehr- fach vorhanden und Verdunstungsproben, die alle dasselbe Resultat ergaben, habe ich in Menge vorgenommen. Jedenfalls scheint es zweifellos, dass die von RAMANN gewonnenen Zahlen zutreffend sind und auch ruhig verallge- meinert werden dürfen. Bei der zweiten Reihe von Analysen scheint, wie MANN selbst angiebt, das Wasser des Grünlandmoores nicht ganz normal, sondern wahrscheinlich mit etwas Regenwasser gemischt. In 100000 Teilen Wasser fand RAMANN in einem Heidemoor, welches in ein Grünlandmoor (Wiesenmoor) überging, folgendes: Wiesen- | Grenze | ppeide- zwischen moor beiden moor bo ee a 0,140 0,388 0,139 Natrou: 2 aan ae 0,821 0,912 0,653 Kalberie a a 15,000 8,560 0,960 Magnesia ET 0,504 0,448 0,120 Manganosydul a 0,108 0,108 0,048 Eisenoxydul ee 1,116 0,324 0,264 Schwef a 1,236 0,496 0,485 gi ” 0,128 0,228 0,120 a I ee 0,141 0,064 0,09 Kieschture ea 2,493 0,972 Re mme der Mineralstoffe .. ... . 21,687 12,500 3,548 SER ae 3.92 1,92 ers Am er Fenn bei eig wo ähnliche Verhältnisse vorherrschten und u vol auch unten bei Ortstein. ) Neues Jahrb. Mineralogie. Beil. Ba. X (1899) pP. 119 — 166. Erstes Capitel. Der Begriff der Heide in pflanzengeographischer Betrachtung. 23 wo die Formationen, wie etwa im Grunewald bei Berlin, in einen Landsee übergehen, ergaben die Analysen folgendes Resultat: wi Heide- Heide- Erio- Ies5en- moor moor phore- Schilf ar (Mitte) | (Grenze) Kal ee er 0,217 0,220 0,292 0,254 | 0,446 Natoa a ee 0,736 0,414 0,553 1,034: | 1,887 Kalkerde aan 2,667 0,134 0,785 1,928 | 3,081. Magnesa ers en 0,353 0,152 0,429 0,407 0,612 Be. a : 0,010 Spur 0,101 0,098 0,083 Esnosydelsay an... ar 1,355 0,126 0,606 0,261 0,207 EN ir Re en Ben on.) 0,916 0,536 0,463 0,585 0,979 Phosphorsäure . 0,011 0,064 0,168 0,164 0,029 ale n. best, n. best. I 0,171 0,094 0,045 na a Kr ES ar | 0,809 0,333 | 1,447 1,224 0,693 Summe der Mineralstoffe . . 5,015 6,249 17142 Orgsmsche Stole 2... © 055 . |. 2,00 1,20 0,76 »Das Wasser des Grünlandmoores entspricht wohl nicht ganz normalen Verhältnissen; möglich, dass sich ein Teil oberflächlich zugelaufenen Regen- wassers RN hatte. Die Stelle, an der die Probenahme ausgeführt wurde, war noch ziemlich locker, reich an sandigen Beimischungen, ohne saure Risen, Es kann daher nicht auffällen, dass Phosphorsäure nur spurenweise vorhanden ist; die reducierende Wirknie der organischen Stoffe zeigt sich im Gehalte von Eisenoxydul. Auffällig ist der fast gleichbleibende Gehalt an Kali in den Wässern der ganzen Randgebiete. Am stärksten weicht der Gehalt an Kalk und Magnesia von einander ab. Während beide im Wasser des Arundinetums 48 Proc. und im Grünlandmoor 4ı Proc. der gelösten Salze ausmachen, betragen sie im Woll- grasmoor noch 38 Proc., gehen dagegen in der Grenze des Hochmoores auf 25 Proc., im Hochmoor selbst auf ı4 Proc. herab. Einer jeden Vegetation entspricht demnach ein Wasser mit abweichendem Salzgehalt. Das Beispiel ist um so schärfer, da die ganze Breite des Moores noch nicht 200 m erreicht und speciell die des Hochmoores kaum 200 m beträgt. Die Verhältnisse des Plager Fenns lassen sich durch ein Profil darstellen, welches in seiner Art nicht weniger geologische Verhältnisse charakterisiert, wie dies mit anderen Profilen geschieht. 24 Erster Teil. Mineralstoffgehalt und Kalkgehalt in 100000 Wasser. Flachmoor, Sphagnetum. Sphagnet. Eriophoretum. Arundi- : Grenze. netum. Min, St. = 7,07 7,73 x 6,25 x En CaO. 2,67 4 Beachtet man die Düngewirkung von Salzen auf Moore, so scheint die Frage, ob die Verschiedenartigkeit der Vegetation die Folge oder Ursache der wechselnden Zusammensetzung der Wässer ist, im ersten Sinne entschieden; nur der wechselnde Salzgehalt des Wassers, insbesondere Gegenwart oder Fehlen von Ka ann die Ursache der Verschiedenheit der Vegetation sein. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es bei zahlreicheren Untersuchungen möglich sein wird, hierbei ganz bestimmte Verhältnisse ‚nachzuweisen; die Analysen sprechen dafür, dass die Sphagneen erst bei einem Salzgehalt, der 3—4 Teile auf 100000 Teile Wasser nicht übersteigt, dauernd zu vegetieren vermögen. Aus den Analysen ergibt sich endlich noch, dass zwischen dem Wasser der Hochmoorschichten und dem der benachbarten Gebiete ein geringer Aus- tausch stattfindet. Überall- trägt die Zusammensetzung der Wässer desselben Moores gemeinsame Züge, die durch die vorhandenen Unterschiede nicht völlig verwischt werden.« RAMANN kommt also durch die chemischen Analysen zu demselben Re- sultat, zu dem wir durch die Betrachtung der Vegetationsformationen kamen. Das Wiesenmoor mit einem Gehalt von 21,7 Teilen gelöster Stoffe ist wohl im stande, eine höhere Stoffproduction, eine größere Quantität von Heu oder Holz zu liefern, als das Heidemoor mit nur 3,5 Teilen. Zieht man von beiden die für die Ernährung unwichtigeren Stoffe ab, so bleibt das deutliche Bild, dass den Pflanzen des Wiesenmoores das Mehrfache an Nährstoffen zur Verfügung steht als denen des Heidemoores. Eine Heidemoorpflanze mit ihrer langsamen und schwachen Entwickelung würde unter den Pflanzen des Wiesenmoores bald er- stickt, wenn nicht schon durch den für ihre Wurzeln übermäßig hohen Mineral- stoffgehalt des Wassers das Absterben derselben hervorgerufen ist. Andererseits kann keine Wiesenmoorpflanze auf dem Heideboden eine normale Entwickelung durchmachen, der Mangel an Nahrung würde sie verkümmern und den Heide- pflanzen gegenüber unterliegen lassen. Aus allen angeführten Gründen, die ich zum größten Teile später bei Be- ” sprechung der einzelnen Formationen näher besprechen und erläutern werde, Erstes Capitel. Der Begriff der Heide in pflanzengeographischer Betrachtung. 25 bin ich der Meinung, dass eine natürliche Einteilung der Vegetationsformationen nur dadurch erlangt werden kann, dass Nährstoffreichtum und Nährstoffarmut des Bodens als Haupteinteilungsprincip zu Grunde gelegt werden. Der größere oder geringere Feuchtigkeitsgehalt würde dann die Grundlage für die weitere Abstufung der zusammengehörigen Formationen bilden. Im Archiv der »Branden- burgia«, Berlin 1898, und in Naturw. Wochenschrift, XIII (1898) habe ich für unsere heimischen Formationen folgende Einteilung vorgeschlagen’): A. Vegetationsformationen mit mineralstoffreichen Wässern. Trockener Boden: a) übermäßige Ansammlung (auch tierischer, organischer Stoffe); Ruderalstellen, b) Pontische Hügel (Steppen). . Mäßig feuchter Boden (Waldbildung): a) auf Mergelboden Buchenwälder (an sandigeren Stellen oft die Weißbuche vorwiegend), b) auf Sand- oder doch weniger mergelhaltigem Boden: a) trocknerer Boden Eichen-, Birkenwälder (hier allmäßliche Über- gänge zu B 2b), P) feuchterer Boden (in einigen Teilen des Gebietes) Fichtenwälder. . Nasser Boden: a) ohne übermäßige Anreicherung von Nährstoffen, meist an fließen- dem Wasser; a) ohne Überschwemmung und Eisgang Erlenbrücher, ß) mit Überschwemmung ohne Eisgang Auenwälder, y) mit Überschwemmung und Eisgang natürliche Wiesen, b) mit übermäßiger Anreicherung [auch (meist pflanzlicher) organi- scher Stoffe] Grünlandmoore (»saure Wiesen«). 4. Im Wasser, Landseen, Teiche, Flüsse, Bäche. B. Vegetationsformationen mit mineralstoffarmen Wässern. ı. sehr trockener Boden, Sandfelder, 2. trockener bis mäßig feuchter Boden: a) mit Ortstein oder dicken Bleisandschichten, Calluna-Heiden, b) ohne Ortstein oder dicke Bleisandschichten, Kiefernwälder (hier Übergang zu A 2b, 3. nasser Boden, Heidemoore, ‘4. im Wasser, Heideseen, -tümpel. C. Vegetationsformationen mit salzhaltigen Wässern. 1. trockener Boden, Dünen, 2. feuchter Boden, Strandwiesen, 3. nasser Boden, Salzsümpfe. u EEE [zul . [8 [0° I) Über die Verallgemeinerung dieses Systems, vgl. WARMING, Ökologische Pflanzen- geographie, 2. Aufl., Berlin. 1902. . 26 Erster Teil. Nach diesen allgemein einleitenden Worten über meine Anschauungen be- züglich der Vegetationsformationen im allgemeinen, die mir zum Verständnis des Folgenden unerlässlich erscheinen, soll zuerst die Behandlung des Haupt- themas dieser Arbeit der Heide folgen und zum Schluss eine kurze Besprechung der übrigen Vegetationsformationen in ihren Beziehungen zur Heideformation folgen. 2. Begriff der Heide, Der Name Heide wird in verschiedenen Teilen unseres Vaterlandes für sehr verschiedenartige Formationen angewandt. Im größten Teile des nord- westdeutschen Flachlandes, in der Nähe der Ostseeküste wird meist nur die aus vorwiegend immergrünen Halbsträuchern bestehende baumlose Formation auf lockerem Sandboden, die wir auch als Heide zar &$oyhv bezeichnen müssen, Heide genannt und vom Walde streng unterschieden. Im bei weitem größten Teile Norddeutschlands jedoch schwankt der Begriff Heide; ge- wöhnlich wird unter Heide ein Wald verstanden, und zwar zumeist ein Kiefern- wald, so in der ganzen Mark Brandenburg, auch in der Altmark (Letzlinger Heide), in der Lausitz (Görlitzer Heide), im Königreich Sachsen (Dresdener Heide), in den Provinzen Posen, Pommern, West- und Östpreußen. Mitunter , wird allerdings mit dem Namen Heide dann noch der Name des waldbildenden Baumes verbunden, so wird bei Kiefernwäldern der Name Kiehnheide, Föhren- heide etc. gebildet, je nachdem die Pflanze in der betreffenden Gegend Kiehne, Föhre, Fuhre, Tanne, Tanger etc. genannt wird. In einigen Gebieten werden selbst Laubwälder als Heiden bezeichnet, so die »Buchheiden« bei Templin, Ei Berlinchen und Stettin. Die Rostocker Heide besteht aus einem Gemisch mehrerer Holzgewächse. — Interessant ist dabei zu beobachten, wie an man- chen Orten der Begriff des Waldes, vorzüglich des Kiefernwaldes so fest mit dem Worte Heide verbunden ist, dass das Volk für die echte Strauchheide sich besondere Bezeichnungen, wie Anger, Ödland, Katt (Pommern, vielleicht ein Anklang an Kaddik, Namen des Wachholders ?) gebildet hat, unter Heide aber nur einen Kiefernwald versteht. 3 In ae Abgrenzung darin, dass es unmöglich ist, die trockene Heide und ihn ae FR der.zu trennen, sie gehören so eng zusammen, dass nen beiden die lanzen Calluna, Erica, Juniperus, Empetrumetc. er x: Erstes Capitel. Der Begriff der Heide in pflanzengeographischer Betrachtung. 27 gemeinsam sind, ja wenn man die Kiefer, wenn auch in krüppelhaftem Zustande, als integrierenden Bestandteil der Heiden ansehen will, kommt auch diese beiden Formationen zu. Als eigentliche Heide wird man am besten ein offenes Gelände ohne erheblichen Baumwuchs zu bezeichnen haben, dessen Holzgewächse im wesentlichen aus Halbsträuchern oder niedrigen Sträuchern be- stehen und welches auch zugleich eines geschlossenen saftigen Gras- rasens ermangelt. Der Begriff der »Heide« deckt sich in diesem Buche also nicht mit dem, was man sonst gemeinhin als »Formation« zu bezeichnen pflegt. GRISEBACH, DRUDE und andere bezeichnen als Formation eine einen bestimmten line wahrende Pflanzengesellschaft von dauernd etwa gleichartiger Zusammensetzung und etwa gleichbleibenden Vegetationsbedingungen. Callunaheide und Heide- moor wären also z. B. schon zwei solcher »Formationen«. Den. hier ange- nommenen Umfang des Begriffes Heide möchte ich deshalb auf Drunpr’s Vor- schlag als ökologischen Pflanzenverein bezeichnen. 3. Etymologie des Wortes Heide. Über die Herkunft des Wortes Heide und seine richtige Schreibweise sind bisher nie zufriedenstellende Untersuchungen angestellt worden. Der einzige Botaniker, der sich meines Wissens damit eingehend beschäftigt hat, ist E.H. L. KRAUSE (in ENGL. Jahrb. und Globus). Der genannte Forscher hat aber die Erklärungen und Etymologien zur Stütze seiner Heidetheorie anwenden wollen und deshalb von dieser Seite beleuchtet, und weiter sind ihm eben auch einige Irrtümer untergelaufen, da er ja unmöglich mit so schwierigen sprach- geschichtlichen Fragen trotz seiner eminenten Kenntnisse genügend vertraut sein konnte und sich deshalb lediglich auf gewisse Quellen stützen musste. Ich nahm deshalb das Anerbieten meines Bruders F. GRAEBNER gern an, mir nach eingehenden Studien Genaueres über die Herkunft des Namens Heide, seine Bedeutung in früheren Zeiten, so weit sich aus den Quellen etwas er- sehen lässt, mitzuteilen. Es erscheint mir diese Auseinandersetzung für die Beurteilung der ganzen Heidefrage von großer Wichtigkeit, da die Darstellung naturgemäß eine völlig objective ist. Sie zeigt eben, dass in älteren Zeiten ie Auffassung des Begriffes Heide eine so verschiedenartige war, dass man irgendwelche formationsgeschichtlichen Schlüsse unmöglich daraus ziehen kann. rst in neuerer Zeit hat, wie oben bei der Definition der Heide gezeigt wurde, wenigstens in manchen Gegenden der Name Heide Anwendung auf ganz be- stimmte Formationen erhalten. Mein Bruder schreibt mir Folgendes: ErnsT H. L. KrRAUSE') führt zur Erklärung des Wortes Heide zwei Ety- mologien an: Erstens aus dem GRIMM’schen Wörterbuch die Zusammenstellung 1) Globus LXX, No. 4 u. 5. Sonderabdruck p. 7. 28 SEITE unge Erster Teil. mit sanskr. kshetra = Grund und Boden, Feld, Platz, Land, sowie mit griech. #olen = Lager, beide von der Wurzel gi —= liegen; zweitens aus DOORNKAAT- KOOLMAN die Ähnlichkeit mit dem deutschen »heiter«. Eins von beiden ist nun jedenfalls nur möglich. Was die erste Reihe betrifft, so beanstandet G. CURTIUS mit Grund die Heranziehung des Sanskritwortes').. Aber die Verwandtschaft von »Heide« mit dem Stamme gi ist wohl an sich wenig wahrscheinlich: dem Sinne nach ließe sie sich noch halten; zwar die jener Wurzel am nächsten liegenden Bedeutungen, wie einerseits Wohnsitz, andererseits eben liegendes Land, widersprechen teils dem Begriff der Heide, teils sind sie ihm wenigstens nicht ursprünglich eigen; aber immerhin wäre der Begriff des von Menschen- hand unberührt liegenden Bodens nicht ausgeschlossen. Jedenfalls würde man diese doch stets etwas weit hergeholte Verbindung nur annehmen, wenn die Etymologie es forderte. Sie thut aber nichts weniger; die directe Vergleichung mit xoirn (und kshetra) ist unmöglich; haithi ist ein ja-Stamm, wovon in dem griechischen (und Sanskrit-) Worte keine Spur; und wenn wir die niederdeutsche Nebenform »heie« oder »heige« sehen *), so erscheint zweifelhaft, ob das deutschen Wortes dem t der anderen entspricht. Aber auch die Wurzelglei- chung scheitert an dem beiderseitigen Vocal: dem gotischen ai musste im griechischen «ı oder jedenfalls ein a-Laut, aber kein &ı (zoirn zu xeioIeı) ent- sprechen. Kommen wir nun zu KRAUSE’s zweiter Gleichung heida — heitar, so gilt hier für die directe Wortgleichung dasselbe, was vorhin über das d in »Heide« gesagt ist; ja, hier ist die Gleichsetzung des d in dem einen und t in dem anderen Worte ein völliges Unding, auch wenn KRAUSE annimmt, dass beide Worte »aus verschiedenen älteren Dialekten übernommen« seien: alt- und mittelhochdeutschem d aus got. th kann in keinem anderen Dialekte je t ent- sprechen. Dadurch fällt die Möglichkeit, aus der bekannten Bedeutung des einen Wortes die unbekannte des anderen zu erschließen; denn selbst bei Wurzel- } verwandtschaft kann sich die Bedeutung im Laufe der Sprachentwickelung be deutend differenziert haben. So scheint es in der That in unserem Falle zu liegen: das Mittelhochdeutsche zeigt die beiden Verba »heien — brennen« und »heien — wachsen°), deren erstes dem griechischen zafeıw entspricht, während der &echische Stamm & (äniti = handeln; äly — lebhaft; &ila = Nerv), obwohl dem zweiten näher, doch einer annehmbaren gemeinsamen Grundbedeutung nicht fern steht‘). Scheint sonach ein Auseinandertreten schon vorgermanisch statt- gefunden zu haben, so werden wir nicht zweifelhaft sein, welchem der beiden eise wir das Wort »heiter« einzureihen haben, aber eben so wenig, dass 1) Griechische Etymologie DI 4 a cH, Göttingisch Grubenhagensches Idiotikon p. 77. Verwijs en Verdam Mid- 7 2) SCHAMBA delnederlandsch Woordenb. III, p. 234. 3) LEXER, Mittelhochd. Wörterb. I, p- 1209, 1210, 4) Ein vollständiges Gegenstück zu dem Verhältnis der beiden deutschen Verben findet sich im Cechischen: £iti leben und &iei brennen. Bei der gänzlichen Übereinstimmung der Laute (h wird im cech. vor i immer zu %) ist man versucht, an Entlehnung aus dem Deutschen zu denken. Er 2 a Erstes Capitel. Der Begriff der Heide in pflanzengeographischer Betrachtung. 29 unser »Heide« und nicht anders das altir. »ciad —= Wald«’) dem anderen, der sich um »heien — wachsen« ordnet, zugehören. Diesem Verhältnis zufolge ist von dem Begriff der Heide ursprünglich nur der menschliche Wohnplatz, Haus und Hof, ausgeschlossen, wozu vielleicht frühzeitig als besonderes Werk menschlicher Kunst der Garten trat”). Dagegen hat in alter Zeit das Ackerfeld noch kein Recht, sich von der umgebenden Natur auszuschließen; je weiter wir zurückgehen, um so näher kommen wir einer Art von Raubbau, der Benutzung wild wachsenden Köornes, für dessen Gedeihen der Mensch nur in geringem Maße Sorge trägt. Als eine späte Nachwirkung solcher Zustände?) verstehen wir es, wenn im Gotischen noch auch der Acker als haithi bezeichnet wird: ULFILAS übersetzt damit das grie- chische @yeög auch da, wo es in ausdrücklicher Beziehung zum Feldbau steht: Lucas XVI, 7: Tig ds &£ duo» doükor Eywv Gooreıuvra % roruaivovra Ög eigehFöyra &4 ToV @yo0ö Rosi xrı. —= Hwas than izwara aigands arjandan aiththau haldandan saei atgangandin af haithjai quithai etc. umfasst haithi un- zweifelhaft sowohl Acker- wie Weideland. nd wenn an anderer Stelle Luc. XV, ı5 das Gelände für Schweinehut durch haithi wiedergegeben wird, so dürfte doch ULFILAS seinen heimischen Gewohnheiten gemäß an Eichen- oder Buchenmast gedacht haben, so dass wir hier auch den Laubwald unter den Begriff fallen sehen. Außerhalb der gotischen Sprache scheint das Wort seine allgemeinste Bedeutung nur in der Schweiz bewahrt zu haben‘). In allen übrigen Dialekten hat der Wortsinn sich beträchtliche Einschrän- kungen gefallen lassen müssen: deren merkwürdigste und für die ursprüngliche Weite des Begriffes bezeichnendste ist jedenfalls die im Altniederländischen, wo »heide« ein weites, offenes Feld, bisweilen auch Kornfeld, und »heiden« einen Bauersmann bedeutet’). Sonst geht die Entwickelung überall den entgegenge- setzten Weg: Mit der stärkeren Ausbildung des Eigenbesitzes, der engeren Verbindung des Ackers mit der Hofstatt, der sorgfältigeren Bewirtschaftung tritt das Korn- feld in nähere Beziehung zum Anwesen, scheidet aus der Heide aus, eine Wen- dung, der im Gegensatz zum Altniederländischen schon auch das Mittelnieder- ländische folgt‘). So ist es zunächst im skandinavischen Norden: In alten Gedichten wird heidr mit saltus, montana glossiert”), in der Edda bezeichnet es ein zum Kampfe t) G. Currlvs a. a. O, p. 113. 2) Das Grimm’sche Wörterbuch IV, 2, p. 795 fasst trotz der andersartigen ee den Begriff doch genau so. Vgl. auch DooRNKAAT-KOOLMAN, Wörterb. d. ostfries. 58. 3) Denn die Germanen der historischen waren keine Nomaden mehr, a auch die Goten des Ulfilas nicht. 4) Schweizer. Idiotikon II, p. 988. . OUDEMANS, Bijdrage tot een Middel- en oudnederlandsch Woordenboek III, 68. Verwijs en Verdam III, 253. onbeboude zandgrond. Eben so wenig wie im Mittelhoch- a gilt sie hier als ästhetisch er erwertig, a. a. O.: groene a und scone heide. 7) SVEINBJÖRN EGILSSoN, Lexic. Poetic. antiquae linguae septentrion. p. 317. 30 Erster Teil. geeignetes Gelände‘). Schon hier entwickelt sich aus dem Gegensatz zum be- bauten Land der Begriff einer rauhen, entlegenen Gegend (tesqua)?), der sich ebenfalls in der Edda findet, wenn die Heide als Aufenthalt der Wölfe gilt?). Das gleiche Ziel erreicht die Bedeutung im Angelsächsischen: im Beowulf ist die »graue Heide« eine wild zerklüftete Felsgegend nahe dem Meere, und sonst wird »haede« durch »campus incultus< übersetzt*). Auch in Deutschland scheidet im allgemeinen das angebaute Land aus der Heide aus. Nur als Gesamtbezeichnung für bestimmte Gebiete umfasst das Wort noch Culturboden. So ist nach SCHMELLER Haid in Bayern »Eigen- namen verschiedener flachen Gegenden, die nicht immer unangebaut und wald- los sind«°), Dahin dürfte auch die von KRAUSE‘) erwähnte Magetheide ge- hören, die nicht ein Wald zwischen Celle und Ülzen, sondern nichts anderes s ist als die Lüneburger Heide (maget heide = große Heide). Die von KRAUSE angeführte Stelle erwähnt einen Wald in der Magetheide; unter den Kirchen- ; lehen von Verden wird ein eben solcher zwischen der Megdeheide, Ülzen und Holdenstedt erwähnt’); in einer anderen Urkunde werden in der Lüneburger Heide Äcker, Wiesen, Weide, Wälder, Heiden, Wischen (?), Brachen, Wässer, R Windmollen (Dünen) und Watermollen (Schwemmsand) unterschieden®). Selbst in dem neuen Kolonistenlande der Mittelmark finde ich das Wort noch spät in demselben weiten Sinne gebraucht. Die lutke heyde bei Zehdenick wird vergabt »mit — Jacht, mit gressingen, ackernn, wordenn, gardenn, gewunnen und ungewunnen, mit grenitzen, waternn, vischereyen, seen und die haide«°). je; au eh beträchtliche Einschränkung durch das Eindringen eines Begriffes, der in staat- lichen Verhältnissen seinen Ursprung hat. So weit die fränkische Verfassung. Gebiete, und so findet sich, dass in allen von jenem Vorgange getroffenen Ge- bieten im allgemeinen die Heide den Wald ausschließt. Dagegen ist wohl für ı) Helgakv. I, 50, 4. 2) SVEINBJÖRN EcıLsson a. a, O. 3) Atlakv. 32, 8;8,3 u. 5. Die Nebenbedeutung des ebenen, flachen trägt das Wort in der Zeichnung der oft erwähnten Gnitaheide. 4) Beowulf 2213. Bosworth Anglo-Saxon Dictionary p. 502. _ en Bayer. Wörterb. I, 1051. So ist (wenigstens jetzt) die Welser Heide größten- 6) p. 8. 7) SUDENDORF, Urkundenb. VI, n. 146. 8) RIEDEL, Cod. dipl. Brandenb. A. VI, 40. 9) a. d. 1480. RIEDEL, A. XII, 414. Erstes Capitel. Der Begriff der Heide in pflanzengeographischer Betrachtung. 3l jede andere Formation im Mittelalter der Name noch möglich: Walter von der Vogelweide setzt ausdrücklich heide gleich ouwe (feuchte Wiese), und zwar nach der Schilderung gleich Thalwiese‘). Hundertmal wird der reiche Blumenschmuck erwähnt, weiß, rot und blau; Rasendecke, Buschbestand, besonders oft wilde Rosen werden hervorgehoben, einzelne Bäume bemerkt. Zahlreiche Pflanzen tragen die Bezeichnung Heide, Heidekraut: Thymus, myrice (brya), Erica, Spar- tium scoparium, Empetrum nigrum, Ledum palustre, Pulsatilla patens, Daphne eneorum, Genista germanica, endlich Buchweizen und einmal in Oberdeutsch- land die Birke. An Zusammensetzungen von Pflanzen- und Tiernamen mit Heide erwähnt GRımM’s Wörterbuch: Heidehopfen, -lerche, -flachs, -lilie, -meise, -nelke, -elster und -rose ”) pät und unvollkommen fanden die Ansprüche des fränkisch-deutschen Einheitsstaates im Herzogtum Sachsen Eingang; das Land der Sachsen und ihrer Colonien vor allem ist es, wo auch Wälder als Heiden gelten. Da der Begriff der Forst hier nie so allgemein und tief Wurzel fasste, konnte es vor- kommen, dass einem EIKE V. REPGOW beide durchaus nicht als Gegensätze erschienen). Doch wird auch für Sachsen ausdrücklich angegeben, dass nur Privatwald als Heide bezeichnet wird*). Das westlichste Beispiel, das ich finden konnte, ist ein Wald bei Hildesheim, der in einer Urkunde Heide ge- nannt wird°); weiter östlich ist die Bedeutung von Heide, merica = silva, ne- mus allgemein; es wird erwähnt, dass man Kien- und Lagerholz daraus hole°). Andererseits ist es in keiner Weise zulässig, die nicht bewaldeten Heiden als Ausnahmen hinzustellen: Eine als Viehweide benutzte Heide wird in Ackerland verwandelt, ohne dass Rodung nötig ist, nemus, pratum und mirica, ein ander Mal Molen, Acker, Holz, Heide, Weide, Bruch und Moor werden unterschieden, caespites (Rasen oder Torf?) in der Heide gestochen’). Stammen diese Bei- spiele aus Mecklenburg, so werden doch auch im Magdeburgischen, bei Tanger- münde, Zehdenick und in Westpreußen Heiden erwähnt, die sicher nicht Wald oder Baumbestand sind®); im letzten Falle z. B. werden sogar silva, nemus und merica unterschieden. Noch günstiger stellt sich das Verhältnis für die I) ed. PAUL, p. 41. 2) Grımm’s Wörterb. a.a.O. Re 799. FRISCHBIER, Preuß. Wörterb. p. 280. SCHMELLER, I. p. 1052. DIEFFENBACH, Glos 3) KRAUSE führt die Re an. Wie ihm mit der Lüneburger Base ergeht, sahen wir schon. Die zweite dort genannte Heide, ie zugleich Bannforst war, ist der Harz; die Heide zu Koyne habe ich gs an machen Kerne en. Wahrschein Be ist such « sie Dicht ein einzelner Mes Sachsen, im Weierlabde oder Westfalen. c kdb. d. Stadt Hildesheim IV, p. 234. Bedeutung nach BRANDES, Glossar p. 30. Alle bisher erwähnten Beispiele liegen außerhalb des »ehemals slavischen Einflusses«e, den KRAUSE verantwortlich macht. 6) Mecklenb. Urkdb. VI, 559 und andere. 7) ibid. 346; VIII, 44; IX, 240. 8} RIEDEL, A. XIII, 414; XVII, 492; XXIV, 56 (Heidehafer). Pommerell. Urkdb. 474. 32 Erster Teil. nichtbewaldeten Heiden bei der Erwägung, dass in der Sprache der Urkunden merica durchaus nicht das einzige Wort für Heide ist; zweifellos mit Heide zu übersetzen ist das oft vorkommende »solitudo«, das aber selbstverständlich nur eine unbewaldete Heide bezeichnen kann. Die »Einöde« führt uns auf die letzte Wandlung des Begriffes; sie geht von der Eigenschaft der Heide als regio inculta aus und ist deshalb so allge- mein eingetreten, weil sie auf dem allerursprünglichsten Gegensatz gegen das Bauland beruht. Schon um 500 nannte man einen Ungläubigen einen heidinen Mann'), woraus sich dann mhd. das Substantiv Heide entwickelt. Aus dem Begriff des unbebauten geht als sein Extrem der des unbebaubaren Landes hervor, so im skandinavischen und angelsächsischen, so auch im deutschen, wo diese Bedeutung in der Reformationszeit zur Geltung kommt: LUTHER spricht von der öden, dürren, wilden Heide, und nach ihm wird dies die allgemeine Vorstellung, wie sie SHAKESPEARE, OPITZ, BÜRGER, GOETHE, UHLAND und andere aufweisen, während SCHILLER, wohl aus seiner Kenntnis schweizerischer Chroniken, im »Tell« einen Bergwald Heide nennt?). Ohne Zweifel ist es die Untauglichkeit zum Anbau, die, schon in der Zeit weit allgemeinerer Verwen- dung des Wortes, doch gerade der echten Heide vorzugsweise ihren Namen gesichert hat?). „Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen in Norddeutschland, ” “ [3 - .. » i im Flachlande, je weiter wir nach Südosten vordringen, immer seltener und ı) Ulflas Mare. VII, 26 hat das Fem. haithno; die oben angegebene Form althochd. im Ludwigsliede (9. Jhrhdt.). Es bedarf wohl keines Beweises, dass die graphische Unterscheidung von Heide und Haide ein Unding ist, nur geeignet, die lebensvolle zu verschleiern. 2) GRIMM’s Wörterb. 978 Schon unter den oben (S. 31) angeführten Pflanzennamen finden sich eine ganze Anzahl echter Heidepflanzen;; ebenso muss auffallen, dass bei den Minnesängern in der Schilderung der Heide gerade die rote Farbe eine große Rolle spielt. Wo, wie bei der Lüneburger Heide, die ursp che ung mit der allmählichen Ausbildung und Ausbreitung der echten Heide zusammenfiel, ergab sich der Übergang der Bedeutung von selbst. n Zusammenhänge der Sprache see au iz Er Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen ete. 33 seltener und fehlen auf weite Strecken ganz. Verfolgen wir nun die Haupt- verbreitungsgebiete der Heide genauer, so finden wir das Hauptareal ausge- dehnt von Ostfriesland, wo wir stundenlang durch ebene, meist feuchte Heide fahren, südlich bis an de Grenzen des festen Gesteins und im nördlichen West- falen oft weit und ausgedehnt in das Gebirge hineinragend. Östlich erstreckt sich das Heidegebiet mit einigen Unterbrechungen bis in die östliche Provinz Hannover, wo der Landrücken zwischen Elbe und Weser resp. Aller die be- rühmte Lüneburger Heide trägt. In einzelnen Teilen springt die Heide bis weit in die Provinz Sachsen bis an die Elbe nach Stendal und Arneburg vor. In der Priegnitz überschreiten die Heiden die Elbe erheblich und bilden so einen Übergang zu den Verbreitungsgebieten in Schleswig-Holstein und Mecklen- urg. Im ersteren finden wir besonders an der Westküste, im letzteren nament- lich im Nordosten und an der Ostsee ausgedehnte Heiden. Ein schmaler Streifen Heidevegetation folgt dann, meist mit Unterbrechungen an den Flussmündungen der ganzen Ostseeküste, sich nur stellenweise, so im westpreußischen Kreise Putzig etwas verbreiternd. In Ostpreußen, besonders im nördlichen Gebiete, ist wieder eine Vergrößerung der Heideflächen zu constatieren, es bildet sich hier durch die russischen Heidemoorgebiete ein allmählicher Übergang zu den heidigen Formationen des Nordens, die in vielen Teilen bereits erheblich von den unsrigen abweichen. Im Binnenlande finden wir eine Exclave der Heidevegetation in der mär- kischen und schlesischen Niederlausitz, die einen Anschluss erreicht an die Heiden der Sudeten, speciell des Riesengebirges und Gesenkes, aber eine eigen- tümliche Flora aufweist, die in vielen Elementen mit der Nordwestdeutschlands übereinstimmt. Anders verhält sich die Tucheler Heide in Westpreußen, die gleichfalls ziemlich tief ins Binnenland hineinragt. Ihr fehlt eine eigentümliche Heidevegetation, denn wenn sich auch hin und wieder größere und kleinere estände von Calluna und Arctostaphylos finden, macht die ganze Landschaft nicht den Eindruck einer Heidelandschaft, es fehlen die charakteristischen Ver- treter der Heidegebiete Erica, Myrica etc. ganz‘). Die Flora des Ostens zeigt im wesentlichen Steppencharakter, so weit eben bei uns von einem solchen die Rede sein kann. Die geographische Verbreitung der Heidepflanzen zeigt nun zum Teil eine solch merkwürdige Übereinstimmung mit der Verbreitung der Heidegebiete, dass es interessant erscheint, hier einmal die betreffenden Arten von diesem Gesichtspunkte aus zusammenzustellen. Eine ganze Reihe von Arten sind selbstredend in den Heidegebieten häufiger als im Osten des Gebietes, das könnte auch seinen Grund darin haben, dass in dem betreffenden Teile die ihnen passenden Standorte häufiger sind als im anderen. Eben so ist es mit 1) Vgl. SCHNELLE, Die Tucheler Heide. Abh. z. Landesk. Prov. Westpr. V, Danzig 1893. — COoNWENTZz, Botanische u. ae Skizzen aus der Tucheler Heide. Schrift. Naturf. Ges. Danzig, N. F. VIH, 3/4, 221—229. — Maass, Geologische Skizzen aus der Tucheler Heide. Ebend. X, ı, ı—ı5 > Graebner, Die Heide. u 34 Erster Teil. einer Reihe südöstlicher Typen, deren Gebiet das der Heide ganz oder fast ganz ausschließt. Auch hier könnte man die Seltenheit mancher dieser Typen im Westen auf den Mangel zahlreicherer Standorte zurückführen. Die auffällige Thatsache indessen, dass eine ganze Reihe von Heidepflanzen zur atlantischen oder nordisch-atlantischen Pflanzengenossenschaft gehörig außerhalb des Heide- gebietes ganz vollständig fehlen, dass andererseits die südöstlichen (auch pan- nonische oder pontische Typen genannten) Arten zum Teil gerade dieses Heide- gebiet ganz meiden und dass schließlich trotz des heutigen starken Verkehrs diese Grenzen, wo sie nicht mehr oder weniger genau übereinstimmen, eine doch nicht verkennbare Parallelität ihres Verlaufes zeigen, kann lediglich ihre Erklärung finden in heute herrschenden klimatischen Verschiedenheiten. Die geringe Zahl vorhandener passender Standorte kann wohl die Seltenheit, nicht aber das völlige Fehlen einer so großen Anzahl von Arten zur Folge haben. Auf keinen Fall aber kann das mehr oder weniger weite Vorrücken oder Zurückweichen hinter der hauptsächlichsten Grenze in einer dieser letzteren wenigstens annähernd parallelen Grenze auf irgend welche Bodenverhältnisse, wie einige Autoren wollen, zurückgeführt werden, sondern muss notgedrungen in den heutigen klimatischen Verhältnissen seinen Grund haben. Welche kli- matischen Factoren die wirksamen sein können, muss einem besonderen Kapitel zur Untersuchung überlassen bleiben. Bei der folgenden Liste handelt es sich nicht darum, welcher F lorengemeinschaft die einzelnen Arten angehören, eben so wenig wie berücksichtigt ist, in welchen Formationen sie sich finden. Sie sind lediglich nach dem Grundsatze zusam- mengestellt, dass sie im norddeutschen Flachlande eine Grenze erreichen. Da in einem so monotonen Gebiete, wie Norddeutschland, von unvollendeter Wanderung kaum die Rede sein kann, wird man wenigstens bei der großen Mehrzahl der sich mehr oder weniger durchgreifend gegenseitig ausschließenden Arten die Ursache des Fehlens in bestimmten Gebieten auf in der Jetztzeit wirkende klimatische etc. Factoren zurückführen müssen, deren Wirkung hier möglichst untersucht werden soll. Um indessen einen Anhalt zu geben, welcher Florengemeinschaft die einzelnen Arten angehören, sind folgende sich auf die Norddeutschland benachbarten Gebiete beziehende Zeichen *) vorgesetzt: 7 atlantische oder nordatlantische (boreale) Arten, — mitteldeutsche Arten, — pontische (oder südöstliche) Arten, u. s. w. ohne Bezeichnung: Arten ohne ausgeprägte Beziehungen. Mk ?! versehene Arten sind Charakterpflanzen, auch der Heideformation selbst. 2) FT 2. B. soll aber durchaus nicht heißen, dass östlich und südlich sich kein Standort findet, sondern dass der Verbreitung im Gebiete sich die Hauptverbreitung nach Westen oder Norden oder nach beiden Seiten anschließt. Verbreitung in den Alpen z. B. bleibt unbe- gt. N TRETEN Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen etc. 35 ı) Die Pflanzen, die das eigentliche Heidegebiet bewohnen, im übrigen Gebiete jedoch fehlen oder wenigstens sehr selten sind, sind folgende: ! Sphagnum molle Sulliv. Charakterpflanze der nordwestdeutschen Heidemoore, nach Osten zu immer seltener werdend, in Westpreußen bei Neu- stadt ein Fundort. tr S. molluscum Bruch, ebenfalls im Westen häufig, im Osten selten. Pilularia globulifera L. Am verbreitetsten im nordwestdeutschen Heidegebiet und in der Lausitz, in der mittleren und nördlichen Provinz Branden- burg sehr selten (Frankfurt und Berlin früher. Fürstenwalde, Templin). In Mecklenburg bei Schwerin und Malchin. In Pommern bei Greifswald, Stolp und im Kreise Lauenburg bei Saulin. Folgt also der Ostseeküste weit nach Osten, der einzige heute vorhandene, etwas entlegene Standort ist Fürstenwalde. !r Sparganium affine Schnizl. In der Lüneburger Heide stellenweise sehr häufig, besonders um Bremerhafen, Ötterstedt, Bassum-Syke-Vilsen, sonst in der Lausitz: Hoyerswerda (Barber?), Mecklenburg, Westpreußen in den Kreisen Neustadt und Putzig. Wohl an der Ostseeküste oft übersehen. !m S. diversifolium Graebn. Eine Pflanze des subatlantischen Gebietes, bisher in Nordwestdeutschland, bei Berlin, in der Lausitz (Hoyerswerda [Barber?)). In Pommern bei Kolberg und im Kreise Lauenburg: Lübtow. In Westpreußen im Kreise Putzig: an der Ostseeküste im Bialawa Bruch. ! Potamogeton polygonifolius Poir. In den nordwestdeutschen Heide- gebieten verbreitet bis in die Altmark: Gardelegen. Verbreitet im Lausitzer Heidegebiet bei Lauchhammer und Mückenberg a. d. Schwarzen Elster, sonst in Brandenburg bei Sternberg, Eberswalde (und Prenzlau?) angegeben. In Pommern mehrfach, in Westpreußen im Kreise Putzig bei Ostrau. Echinodorus ranunculoides (L.) Engelm. Im Nordwesten sehr zerstreut östlich bei Salzwedel. Sonst in Brandenburg bis Potsdam: Marquard- Pritzerbe-Rhinow — (in Mecklenburg mehrfach} — Pommern: Wollin-Usedom- Stralsund. Rügen. .. Anthoxanthum aristatum Boiss. (A. Puelii Lec. u. Lam.). Im Heide- gebiet des Nordwestens auf Äckern oft sehr gemein, in Mecklenburg, Pommern und Westpreußen selten, eben so im westlichen Brandenburg. Scheint (ob dauernd?) sich ostwärts zu verbreiten, bei Berlin öfter, aber stets vorübergehend verschleppt und bald wieder verschwindend. !'- Aera discolor Thuill. Im nordwestlichen Teile des Gebietes nord- östlich bis Bremen, fehlt um Stade. Mehrfach in der Lüneburger Heide und um Gifhorn, dann wieder in der Lausitz bei Hoyerswerda und Hohenbocka, Senftenberg (Barber), in Westschleswig, in Holstein bei Trittau. Rügen: an in der Stubnitz und bei Gelm. Scirpus caespitosus L. Im Heidegebiet des Nordwestens und I sehr verbreitet und oft massenhaft auftretend. Östlich zer- streut bis Schernebeck (Altmark) -Haemerten-Billberge bei Stendal-Pritzwalk- von da streicht die Grenze nach Osten, in Mecklenburg, Pommern und West- . 3*+ 36 Erster Teil. preußen auf den Küstenmooren oft sehr häufig, in Westpreußen noch in den Kreisen Dt. Krone und Carthaus angegeben, in Ostpreußen meist auf den Heide- mooren in der Nähe der Ostsee. Angeblich auch im Heidegebiet der Lausitz bei Luckau, sowie bei Belzig und Stassfurt beobachtet. ! Sc. fluitans L. In den westlichen Heidegebieten überall zerstreut, die Altmark ausschließend, die Elbe nur in der Gegend bei Pritzwalk-Triglitz über- schreitend, in Schleswig-Holstein nicht selten. Im Lausitzer Heidegebiet bei Ruhland: Skyro Teich. Die Angaben bei Rosslau, Zerbst und Elsterwerda nicht bestätigt. Sc. setaceus L. Nach Osten in Westpreußen die Weichsel nicht über- schreitend (früher bei Thorn), in Posen bis Krotoschin (früher) -Gnesen-Strelno- » Inowrazlaw. c. ovatus Roth. In Nordwestdeutschland selten, östlich nicht über Bentheim-Bersenbrück-Varel, dann wieder im südlichen Holstein Harburg-Ham- burg-Trittau-Lütjenburg. Im Heidegebiet der Niederlausitz zerstreut. Die An- gabe in Pommern unverbürgt, dann wieder in Ostpreußen. ! Sc. multicaulis Sm. Nur im eigentlichen Heidegebiete, im Nord- westen östlich bis Gifhorn-Celle-Munster bei Soltau: Traun-Hamburg, dann in Schleswig-Holstein. In der Niederlausitz bei Sommerfeld, Forst, Finsterwalde, Senftenberg, Hohenbocka und Hoyerswerda. ! Rhynchospora alba (L.) Vahl. Im westlichen Gebiete überall auf Heidemooren häufig, im Osten seltener, in Posen im Nordwesten nur bis Meseritz- F a San et in 1 Westpreußen im Südosten selten. Auch auf den } hen Küstenmooren sehr häufig bis zur Dan- ziger Bucht. Ostpreußen. In der Lausitz sehr häufig. ! Rh. fusca (L.) Roem. et Schult. In den Heidegebieten fast überall häufig. In Brandenburg östlich bis Fürstenwalde, in Posen nur im äußersten Westen bei Meseritz, in Mecklenburg und Pommern in der Nähe der Küste. Westpreußen im Kreise Putzig und bei Schlochau (R. SCHULTZ). ! Carex pulicaris L. In den Heidegebieten des Nordwestens, Schles- wig-Holsteins, der Lausitz und an der Ostseeküste meist häufig, sonst selten und nach Südosten abnehmend bis Sagan und Grünberg i. Schl.-Frankfurt a. O.- Driesen-Schlochau-Thorn. * C. pauciflora Lightf. Im Heidegebiet bei Oldenburg; in der Lüne- burger Heide zerstreut, in Holstein bei Itzehoe; in der Lausitz bei Görlitz: Kohlfurt und bei Hoyerswerda. In Westpreußen im Kreise Carthaus bei Bean und in Ostpreußen mehrfach. * C. chordorrhiza Ehrh. Selten. In Nordwestdeutschland. Lausitz bei Be Kohlfurt und Sommerfeld. In Brandenburg bei Berlin, Potsdam, Spandau und Neu-Ruppin. In Mecklenburg bei Rostock früher. In Pommern und Westpreußen sehr zerstreut südlich bis Czarnikau und Wirsitz in Posen. 7 C. punctata Gaud. Auf Langeoog, Borkum und Juist und an der Ostseeküste in Westpreußen: Kreis ee Tupadeler Moor, dort vielleicht weiter verbreitet. Eine atlantische Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen etc. 37 tr Narthecium ossifragum (L.) Huds. Im nordwestdeutschen Heide- gebiet meist überall häufig, fehlt bereits in der Altmark und in Mecklenburg, überschreitet die Elbe nach Osten nur in ihrem untersten Laufe. In Schles- wig-Holstein besonders im Westen verbreitet. Gagea spathacea (Hayne) Salisb. Im Westen zerstreut östlich bis Magdeburg-Tangermünde (früher) -Priegnitz: bei Pritzwalk-Putlitz und Freien- stein im anstoßenden Mecklenburg zerstreut (an der Küste häufig) bis Penzlin- Woldegk — ebenso in Pommern (und Rügen), begleitet die Ostseeküste ost- wärts bis Westpreußen. Im Binnenlande zerstreut südlich bis Stettin-Naugard- Dt. Krone-Kulm i. Wpr.-Pr. Holland i. Ostpr.-Elbing. ! Myrica Gale L. In den Heidegebieten des Nordostens sehr ver- breitet und meist sehr häufig, fehlt aber östlich von Gifhorn-Wittingen (bis in die Provinz Sachsen) - Bodenteich - Artlenburg - Wittenburg in Mecklenburg- Venzkow bei Bruel- folgt dann auf den Küstenmooren von Rostock ab in einem schmalen Gebietsstreifen der Ostseeküste von Pommern und Westpreußen bis zur Danziger Bucht. Im Kreise Putzig noch häufig, im Kreise Danzig im Forstbelauf Pasewark unweit des neuen Weichseldurchstiches das letzte Vor- kommnis. Dann erst weit nördlich in Ostpreußen in den Kreisen Heidekrug und Memel wieder. Im Lausitzer Heidegebiet bei Luckau und Luckenwalde. Montia minor Gmel. Im westlichen Gebiete zerstreut, nach Osten ab- nehmend, in Posen nur noch in den Kreisen Rawitsch und Koschmin. — M. lamprosperma Cham. Nur aus Hinterpommern und Westpreußen bekannt, hier bis Bartin-Stolp-Neustadt-Danzig-Marienburg (früher), besonders an der Küste. Anscheinend eine nordisch-atlantische Art (Norwegen!). r M. rivularis Gmel. In den nordwestlichen Heidegebieten und in der Lausitz verbreitet außerhalb derselben selten, östlich bis Ruhland-Kalau-Brück- Belzig-Rathenow-Salzwedel-Boitzenburg. Außerdem nur aus Posen: Kreis Czarnikau angegeben llecebrum verticillatum L. In den Heidegebieten des Nordwestens und der Lausitz zerstreut und meist massenhaft auftretend, nach Nordosten ab- nehmend, beobachtet bis Pleschen-Ostrowo-Czarnikau-Grünberg-Crossen-Frank- furt a. O.- (Berlin früher) -Brandenburg-Rhinow-Mirow i. Mecklenburg-Röbel- Schwerin. ! Pulsatilla vulgaris Mill. Im westlichen Gebiete zerstreut, östlich bis Coswig-Zerbst-Burg Bz. Magdeburg-Havelberg-Templin-Stralsund. Rügen. An- geblich noch in Pommern: Belgard und in Posen: zwischen Rawitsch und Bojanowo. ?- Ranuncülus hederaceus L. Im nordwestdeutschen Heidegebiete meist häufig, westlich bis Wolmirstedt-Stendal-Salzwedel-Lau enburg-Lübeck- Rostock (?.. Angeblich auch im Lausitzer Heidegebiete bei Luckau und in Posen bei Czarnikau ? !- R. hololeucus Lloyd. Nur im Heidegebiet des Se zerstreut bis Vilsen-Moysburg. In Holstein bei Neumünster (früher). Chrysosplenium oppositifolium L. Im nordwestdeutschen Heidege- biete zerstreut, östlich beobachtet bis Neuhaldensleben - Kalvörde - Walbeck- 38 Erster Teil. Uchtequelle-Clötze-Salzwedel-Boizenburg i. Mecklenburg-Gadebusch-Schönberg- südlich bei Roebel-Stettin-Naugard-Polzin. In Brandenburg sonst bei Sorau, Pförten und bei Grünberg i. Schlesien. Rubus Bellardii Weihe et Nees. In Norddeutschland zerstreut, in Ost- deutschland nach MAAss (Aschers. u. Graebn.,- Fl. Nordostd. Flachl. 401) fast nur an der Ostseeküste. ! Genista pilosa L. Im Gebiet meist zerstreut, in den Heidegegenden oft sehr häufig, nach Osten abnehmend, fehlt in Westpreußen. Früher einmal bei Osterode in Ostpreußen. , . tinctoria L. Meist häufig im Gebiete, nach Osten abnehmend bis Dirschau. In Pommern bereits fast fehlend. G. germanica L. Gleichfalls in den Heidegebieten ziemlich häufig, im Westen westlich bis Meppen-Lethe-Berhövede (Wesermündung) reichend, sonst nicht selten, nur in Schleswig-Holstein sehr zerstreut. Nach Osten abnehmend bis Thorn-Culm-Graudenz-Saalfeld und Neidenburg in Ostpreußen. !r G. anglica L. Inden nordwestdeutschen Heidegebieten häufig, öst- lich bis Zerbst-Neuhaldensleben-Burgstall-Rathenow-Nauen (vorgeschoben, früher) -Arneburg-Havelberg-Freyenstein-Röbel-Penzlin-Ribnitz. — Außerdem in der Lausitz bei Luckau angegeben und bei Swinemünde: Golmberg nach RUTHE eingeschleppt. !r7 Ulex europaeus L. Wohl im ganzen Gebiete nicht einheimisch, in den nordwestdeutschen Heidegebieten aber anscheinend völlig eingebürgert. Ornithopus perpusillus L. Im westlichen Gebiete nirgends selten, außerhalb der Heidegebiete als wilde Pflanze viel seltener, fehlt östlich der Weichsel ganz als solche. An der Ostseeküste in Pommern erheblich häufiger als im Binnenlande. ® ! Radiola multiflora (Lam.) Aschers. In den Heidegebieten des Nord- westens, der Lausitz und an der Ostseeküste sehr häufig, im übrigen Gebiete viel seltener. !r7 Polygala depressum Wender. Im nordwestdeutschen Heidegebiete meist häufig, sonst fast fehlend, westlich noch bei Helmstedt und im hannover- schen Wendlande bei Lüchow beobachtet. In Pommern bei Greifswald an- gegeben. ! Empetrum nigrum L. In den Heidegebieten des Nordwestens und der Ostseeküste gemein, nach Südosten bald abnehmend, beobachtet bis Helm- stedt-Bodenteich-Ratzeburg-Schwerin-Crivitz-Goldberg-Nörenberg-Schönlanke in Posen-Dt. Krone in Westpreußen-Flatow-Tuchel-Konitz-Pr. Stargard-Marienburg- Strasburg-Ostpreußen. Sonst bei Guben. Ilex Aquifolium L. In den nordwestdeutschen Heidegebieten nicht selten, westlich bis Neuhaldensleben-Querenhorst-Clötze-Steimke-Salzwedel-Arendsee- Osterbure. Rheinsh xx7’1 terburg-Wilsnack-Perleberg-Putlitz-Kyritz g-Bützow in Mecklenburg- Güstrow-Marlow-Damgarten und Tribsees in Pommern- auf Dars und Zingst- Stralsund-Greifswalder Oie-Rügen. ! Hypericum pulchrum_L. In den nordwestlichen Heidegebieten überall Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepfianzen etc. 39 zerstreut, stellenweise häufig, östlich beobachtet bis Clötze-Havelberg-Ludwigs- lust-Schwerin-Ratzeburg. In der Niederlausitz bei Lübben und Luckau. Tripentas helodes (L.) Aschers. Im Heidegebiete des Nordwestens zerstreut, stellenweise nicht selten, östlich bis Jever-Westerstede-Hude-Celle. In der Lausitz mehrfach bei Hoyerswerda. !|_ Helianthemum guttatum (L.) Mill. In einigen Teilen der Heide- gebiete zerstreut. Beobachtet bei Clötze - Rathenow - Genthin - Brandenburg- Potsdam - Coswig und Wittenberg früher - Niemeck - Treuenbrietzen - Jüterbog- Mittenwalde-Teupitz-Buchholz-Golssen-Luckau-Calau. Außerdem auf Norderney, _ Isnardia palustris L. Im Heidegebiet des Nordwestens beobachtet bis Burgsdorf-Celle-Ülzen-Hamburg-Segeberg, nördlich bis Heide-Kiel. In der Lausitz bei Schoenewalde-Friedersdorf, bei Dobrilugk, Kottbus, Luckau, Lübben, Duben, Hartmannsdorf a. d. Spree. Werder bei Pretschen im Kr. Beeskow- Storkow und angeblich auch bei Liebenwalde. r Myriophyllum alterniflorum DC. Im Heidegebiete des Nordwestens meist nicht selten, östlich bis Vorsfelde-Wendland-Menz bei Rheinsberg-Fürsten- berg-Lychen-Feldberg, dann nach Osten die Ostseeküste begleitend, landein- wärts bis Polzin-Kr. Deutsch Krone-Schlochau und Preuß.-Stargard. r Helosciadium inundatum (L.) Koch. Im nordwestdeutschen Heide- gebiet meist zerstreut, östlich die Grenze der Altmark nicht erreichend, angeb- lich noch bei Tangermünde. Nach Osten die Ostseeküste begleitend bis Grabow-Neustadt-Rügen: Hiddensee-Wolgast-Löcknitz-Kolberg. Im Heide- gebiete der Lausitz bei Ruhland und Hoyerswerda. H. repens (Jacq.) Koch. Im nordwestlichen Heidegebiete meist nicht selten, nach Südosten rasch abnehmend und jenseits der Linie Dessau-Zossen: Rangsdorf-Golssen-Frankfurt-Angermünde-Pyritz nur noch bei Fraustadt in Posen (ob eingeschleppt?). Chamaepericlymenum (Cornus) suecicum (L.) Aschers. et Graebn. Nur im Heidegebiet der nordwestdeutschen Küsten bis Harsefelde-Itzehoe- Rendsburg. An der Ostsee nur bei Kolberg. !r- Erica Tetralix L. In den nordwestdeutschen Heidegebieten unge- mein häufig, eben so in der Lausitz und an der Ostseeküste Pommerns. Nach dem inneren Gebiete schnell abnehmend und nur an isolierten Fundorten, beobachtet bis Sorau-Beeskow-Storkow-Köpenick-Werneuchen-Nauen-Lindow-Straßburgi. U. — dann die Ostseeküste begleitend östlich bis zur Danziger Bucht bis Pase- wark. Sonst nur bei Czarnikau angegeben. Primula elatior (L.) Jacq. In Nordwestdeutschland nicht selten, östlich bis Neuhaldensleben-Salzwedel-Wendland-Wittenburg in Mecklenburg-Schwerin- Klütz- Wismar- Doberan-Malchow-Neuvorpommern mehrfach -Belgard-Köslin. In Posen nur ae — P. acaulis (L.) Jacg. In der nördlichen Hälfte des nordwestdeutschen Heidegebietes und Schleswig-Holstein zerstreut, östlich noch in Mecklenburg bei Klütz-Wismar-Doberan, früher auch bei Rostock. Lysimachia nemorum L. In Nordwestdeutschland und in der Lausitz 40 Erster Teil. meist nicht selten, östlich bis Forst-Triebel-Sorau-Köpenick-Wentower See bei Dannenwalde- Dia, dann in der Nähe der Ostseeküste in Mecklenburg- un Wesipreußen zerstreut bis zu den Kreisen Neustadt-Putzig-Danzig und neuerdings in Ostpreußen im Kreise Pr. Holland. Limnanthemum Nymphaeoides (L.) Link, Im westlichen und nörd- lichen Gebiete zerstreut, fehlt in Ostbrandenburg und Posen. Wandert neuer- dings weiter. ?\ Cicendia filiformis (L.) Delarbre. In den Heidegebieten des nord- westlichen Deutschland nicht selten, stellenweise sehr häufig östlich beobachtet bis Braunschweig-Clötze-Salzwedel-Seehausen-Grabow-Putlitz-Neustadt-Schwaan. Früher einmal bei Brandenburg. In der Lausitz bei Rietschen. Mentha Pulegium L. Im nordwestdeutschen Heidegebiete zerstreut, Ööst- lich bis Krotoschin-Grünberg in Schl.-Krossen-Frankfurt a. O.-Nakel (weit vor- en -Wriezen-Oderberg-Schwedt a. ©. An der Elbe bis Hamburg. Galeopsis dubia Leers (G. ochroleuca Lam.) Im nordwestlichen Heidegebiete meist nicht selten, östlich beobachtet bis Rathenow: Böhne-Putlitz- Parchim-Crivitz-Ratzeburg. Außerdem in der Lausitz: Luckau (ob noch?). cutellaria minor L. Im nordwestlichen Heidegebiete sehr zerstreut bis PER BEINEUE FIRE IAIBDBIE K-eriebtag, Außerdem im Lausitzer Heidegebiet bei O Authausen-N Grünewalde-Ruhland. Teucrium Scorodonia L. Im nordwestdeutschen und Lausitzer Heide- gebiete zerstreut, östlich bis Walbeck-Clötze-Salzwedel-Röbel-Penzlin-Binz, an der Ostseeküste mehrfach in alten Parks (so Oliva), ob einheimisch? Im Lau- sitzer Heidegebiete bis Grünewalde-Koswig-Zerbst-Sorau-Beeskow. Pedicularis silvatica L. In den Heidegebieten sehr häufig, im übrigen Gebiete zerstreut, östlich der Weichsel sehr selten. !Orobanche Rapum Genistae Thuill. Auf Sarothamnus nur im west- lichen Heidegebiete bis Osnabrück-Vörden-Damme, hier stellenweise häufig und massenhaft. Plantago Coronopus L. In den nordwestdeutschen Heidegebieten meist nicht selten, östlich bis Salzwedel-Wendland, dann die Ostseeküste durch Meck- lenburg und Pommern begleitend, dort meist nicht selten, sicher bis Kolberg, bei Danzig nur auf Ballast. Galium harcynicum Weigel (G. saxatile Auct.). Im westlichen Ge- biete zerstreut, fehlt in Posen und Westpreußen, in Brandenburg aber noch bei Frankfurt-Driesen. Pulicaria dysenterica (L.) Gärtn. Im nordwestlichen Gebiete zerstreut, stellenweise nicht selten, nach Osten abnehmend, die Oder kaum überschrei- tend. Beobachtet bis Sorau-Küstrin-Landsberg (vorgeschoben) -Wriezen-Königs- Se i. N.-Altdamm-Polzin-Schwedt a. O.-Granzow-Strasburg i, U.-Peenemünde. ' wohl nur verschleppt. Aus der obigen Liste geht deutlich hervor, eine wie große Zahl von Pflanzen bei uns eine ganz charakteristische Sakesk nee erreichen, Es macht sich bei diesen Pflanzen, von denen der größte Teil in der Heide vorkommt, Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen etc. 41 ein großer Teil geradezu zu den Charakterpflanzen dieser Formation gehört, überall die Tendenz geltend, das Binnenland des Südostens mehr oder weniger zu vermeiden. Sie alle haben ihr Hauptverbreitungsgebiet im westlichen Heide- gebiete, zahlreiche Arten begleiten die Ostseeküste ostwärts und eine ganze Reihe kommt (z. T. völlig isoliert!) im Heidegebiet der Lausitz wieder vor. 2) Viel größer noch ist die Zahl derjenigen Arten, die die eigent- lichen Heidegebiete mehr oder weniger streng vermeiden und die gerade das von den vorher aufgezählten Arten gemiedene Gebiet bewohnen. Bei den östlichen Pflanzen, die zum größten Teil die der Steppenformation nahe verwandte der sonnigen (»pontischen«) Hügel bewohnen und wenige Heideelemente enthalten, tritt das eine oft sehr stark hervor, nämlich dass sie sich, den Flussläufen (wenigstens der Oder und Weichsel) folgend, weiter nord- wärts oft bis an die See verbreitet haben und so eine Unterbrechung des Wohngebietes der westlichen Typen, die gerade wieder an diesen Strecken fast alle fehlen, hervorrufen, ja an der Weichsel wird vielen westlichen Pflanzen entweder eine definitive Grenze gesetzt oder wir finden sie doch erst weit da- von entfernt in Ostpreußen wieder, wo sie dann gewöhnlich auch schon den Anschluss an das nordisch-atlantische Wohngebiet der betreffenden Art in Skandinavien und Nordrussland erreichen. Die das Heidegebiet meidenden Pflanzen oder solche mit westlichen oder nordwestlichen Grenzen sind folgende: Y! Juniperus communis L. Diese für manche Heiden charakteristische Pflanze fehlt in dem nördlichen Teile des nordwestdeutschen Heidegebietes ganz, nördlich der Linie Harburg-Verden-Delmenhorst-Papenburg nur an einzelnen zerstreuten Orten. —Stupa pennataL. Fehlt im nordwestdeutschen Flachlande, in Schleswig- Holstein, Mecklenburg, den pommerschen und westpreußischen Küstengebieten, sowie in der Lausitz. In Pommern bei Garz a. Oder, in Westpreußen an der Weichsel bis Marienwerder. In Brandenburg und Posen zerstreut. 15. capillataL. Fehlt im nordwestdeutschen Flachlande, in Schleswig- Holstein, Mecklenburg, den pommerschen (außer Insel Wollin) und westpreußi- schen Küstengebieten, sowie in der Lausitz. An der Oder bis zwischen Garz und Stettin, in Westpreußen nur im Weichselgelände bei Kulm und Schwetz, in Brandenburg (außer dem Nordwesten) und Posen zerstreut. Phleum Boehmeri Willd. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, fehlt im Westen bereits in der hannöverschen Ebene, an der Ostseeküste mindestens selten. = Koeleria cristata (L.) Pers. Fehlt in Ostfriesland, im Emslande, Olden- burg und Schleswig-Holstein. Im nordwestdeutschen Flachlande nur an der Weser und bei Lüneburg beobachtet. Im östlichen Gebiete zerstreut oder häufiger, in Mecklenburg und an der Ostseeküste in Pommern und Westpreußen selten oder stellenweise ganz fehlend. K. glauca (Schk.) DC. Fehlt ebenfalls im westlichsten Teile des Gebietes mit 5 ieh nur bei Harburg, im Wendlande und Lauenburgischen bereits 42 Erster Teil. häufig. Fehlt nach KRAUSE in Mecklenburg. In Holstein an wenigen Orten, an der pommerschen und westpreußischen Ostseeküste selten Dactylis Aschersoniana Graebn. Anscheinend nur im östlichen Ge- biete, hier in Wäldern meist nicht selten, westlich bis zum Hakelwald im Mag- deburgischen, Potsdam-Nauen. Scheint auch an der Ostseeküste zu fehlen. | Poa bulbosa L. Im Westen die Elbe wenig überschreitend erreicht hier ihre Westgrenze. In Mecklenburg nur im südöstlichen Teile, in Schleswig- Holstein nur unbeständig im äußersten Süden. In Pommern an der Ostsee- küste selten, im Süden wie in Brandenburg und Posen zerstreut. West- preußen selten. _ı? Glyceria nemoralis Uechtr. et Körnicke. Im östlichen Gebiete 4 zerstreut, westlich bis Meseritz-Landsberg a. W.-Stettin. Sonst bei Driesen- Friedeberg-Reetz. An der pommerschen Ostseeküste nicht beobachtet. E: Festuca RABEN -(olk} Vill. Im Osten besonders auf dem mecklen burgisch B 1 Fanstucken euseliet, westlich bis Bis- dorf im I inkel Inenbüttel Hamburg-I Gramm i. Schleswig. Bromus tectorum L. Im Gebiete östlich der Elbe meist häufig, nur in der Nähe der Ostseeküste seltener oder stellenweise nur eingeschleppt. Fehlt im nordwestdeutschen Flachlande und im größten (nördlichen) Teile Schleswig- Holsteins als ursprünglich wilde Pflanze, fehlt noch bei Salzwedel, dagegen bereits bei Stendal, Tangermünde und Magdeburg (hier häufig) beobachtet. Triticum caninum L. Im eigentlichen Heidegebiete des Nordwestens ganz fehlend, nur bei Heisedorf, Bremervörde und Harburg. In Schleswig- Holstein, in Mecklenburg, wie überhaupt an der Ostseeküste selten, nur in den Haffwäldern stellenweise. Cyperus flavescens L. Im östlichen Teile des Gebietes zerstreut, fehlt im Nordwesten bis Bentheim - Lingen - Oldenburg -Bremen-Harburg-Ham- burg-Lauenburg-Ludwigslust- Wismar, im übrigen Nordwestdeutschland meist selten. C. fuscus L. In der Verbreitung der vorigen sehr ähnlich, scheint im Südwesten weniger weit nach Westen zu gehen, aber im Norden bis in die Nähe der Küste bis Neuenburg - Hunteburg -Dümmersee - Oldenburg - Rastede- Varel. In Schleswig-Holstein nur im Süden bei Hamburg-Harburg. ! Eriophorum gracile Koch. Fehlt im äußersten Nordwesten bis Neuenkirchen-Buxtehude, sonst zerstreut. —ı Seirpus Holoschoenus L. er kei Provinz ie zerstreut und um Magdeburg bis Barby-Schö Brandenburg-Potsdam- Schwedt a. O.-Frankfurt a. O. -Sommerfeld-Fraustadt-Winzig. S. compressus (L.) Pers. Fast im ganzen Gebiete zerstreut bis häufig im Nordwesten viel seltener, fehlt in Ostfriesland und im Emslande, westlich bis Edewecht bei Oldenburg-Menslage bei Quakenbrück-Damme am Dümmersee. Carex praecox Schreb. Fehlt im nordwestdeutschen Flachlande; im östlichen Teile des Gebietes nicht selten, stellenweise häufig, nach Westen ab- nehmend, schließt das eigentliche Heidegebiet Nordwestdeutschlands und - Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen etc. 43 Schleswig-Holsteins aus. In der Lausitz mindestens wenig verbreitet, fehlt bis Tangermünde - Stendal - Neuhaldensleben - Seehausen - Egeln - Holstein nur im äußersten Süden. Fehlt anscheinend auch überall in der Nähe der Ostsee aus- genommen an den Mündungen großer Flüsse. _ C. supina Wahlenb. Nur im Sillichen miitsleren Gebiete zerstreut, rich bis Calbe-Schönebeck-N Wolmirstedt-Burg bei Magdeburg-Rathenow-Havelberg-Nauen-Spandau-Freienwalde-Oderberg-Garz- Pyritz-Landsberg-Driesen-Inowrazlaw-Kulm: Kisin-Thorn. In Posen sehr selten. . ericetorum Poll. Im westlichsten Teile des Gebietes sehr selten, ebenso im nördlichen Holstein und in Schleswig und an der Ostseeküste selten, nach Osten zu häufiger. _ C. humilis Leyss. Nur im südlichen Teile des Gebietes bis Oschers- leben - Seehausen - Neuhaldensleben - Colbitz - Burg bei Magdeburg - Rathenow- Rhinow -Angermünde- Oderberg-Freienwalde a. O.-Driesen-Schloppe- Cüstrin- Frankfurt a. O.-Glogau i. Schlesien. Fehlt auch in Posen. Juncus atratus Krock. Im Heidegebiet des Nordwestens, 4 ng und in Mecklenburg fehlend. Nordwestlich bis Seehausen-Rhinow Garz a. Oder: Tantow. Auch in der Nähe der Ostseeküste selten oder fehlend, nach Östen in Posen, West- und Ostpreußen häufiger. _ J. obtusiflorus Ehrh. Meist sehr zerstreut, im Osten wenig verbreitet, im Westen bis Harburg - Lüneburg - Gifhorn. In Mecklenburg und Pommern fehlend. _ı Tofieldia calyculata (L) Wahlenb. Im südlichen Gebiete sehr zer- streut, auch in der Lausitz; nordwestlich bis Belzig-Berlin-Eberswalde-Meseritz- Czarnikau-Tuchel- Schubin-Bromberg-Thorn-Ostpreußen. _ Anthericus Liliago L. Im mittleren Gebiete zerstreut oder häufiger. Fehlt i in der Lausitz, im Westen bis Harburg-Lüneburg-Bergen a. d. Dumme- Gifhorn. In Schleswig-Holstein im Nordosten fehlend bis Husum-Rendsburg. In Pommern bei Garz-Tantow- auf Wollin-Stargard. _ A. ramosus L. Verbreiteter als voriger im Nordwesten nur bei Lethe in Oldenburg, dann wieder bei Visbeck und in Nordhannover. In Ostholstein und Schleswig nicht gefunden. In Mecklenburg nur bei Rostock und Tessin. An der Ostseeküste meist selten. Gagea pratensis (Pers.) Schult. Im westlichen Gebiete selten, aus Ostfriesland nicht bekannt, aber bei Meppen, in Schleswig-Holstein nur im Süden sonst zerstreut. Gagea arvensis (Pers.) Schult. In den Heidegebieten selten oder stellen- weise fehlend, so in Ostfriesland, sonst zerstreut, auch nach Osten abnehmend bis Thorn-Culm-Graudenz-Marienwerder-Pelplin-Danzig. — G. ner Koch. In der FroWinneR, pen und Brandenburg, zer- streut bis Oscl Seehausen-N en-Rathenow-Potsdam-Anger münde-Oderberg-Freienwalde-Küstrin. — G. minima (L.) Schult. Fehlt im nordwestdeutschen Flachlande (die alte Angabe bei Neuenkirchen wohl sicher irrtümlich). Schleswig - Holstein 44 Erster Teil. selten. Nordöstlich beobachtet bis Barby-Magdeburg-Neuhaldensleben- (mit 7 Anschluss der Priegnitz etc. wieder) Doberan -Waren- Pommern selten -West- preußen zerstreut, nicht an der Ostseeküste. ° _ı Allium fallax Schult. Im östlichen Gebiete zerstreut, nach Westen 4 abnehmend, fehlt im nordwestdeutschen Flachlande, beobachtet bis Neuhaldens- 3 leben-Grabow i. Mecklenburg-Lübeck. In Schleswig-Holstein nur im Süden, In der Nähe der Ostseeküste bis Ostpreußen mindestens sehr selten, meist ganz fehlend. ; A. vineale L. Im östlichen Gebiete nicht selten, nach Westen abneh- 4 mend, fehlt bis Celle-Bremen. Auch anscheinend im westlichen Schleswig- Holstein fehlend. An der Ostseeküste fast nur in der Nähe der großen Flüsse beobachtet, fehlt im nördlichen Ostpreußen. = A. oleraceum L. Meist zerstreut, fehlt westlich bis Bremen-Verden- Nienburg. a Polygonatum officinale All. Im nordwestdeutschen Flachlande fast fehlend, nur bei Hamburg-Lüneburg-Gifhorn. Sonst bei Lathen in den Ems- ländern angegeben (verwildert?). E oodyera repens (L.) R.Br. Im östlichen Gebiete zerstreut, an der Ostsee öfter, im Westen fehlend, nur bei Varel, Celle, Winsen a. d. Luhe be obachtet. In Holstein nur bei Neumünster neuerdings. = Liparis Loeselii (L. erw.) Rich. Selten, im Westen nur bis Oldenburg- Menslage. ; Coralliorrhiza innata R. Br. Fehlt in den Heidegebieten, nur in der Lausitz bei Pförten, sonst bis Spandau - Wittstock - Müritzsee - Bützow - Rügen. n Früher auch bei Lübeck. 5 — Betula humilis Schrank. Im östlichen Gebiete selten, im westlichen fehlend, südwestlich bis Mogilno i. Posen - Bromberg - Czarnikau - Arnswalde- Oranienburg-Lauenburg i. H.-Zinsburger Schleuse in Holstein. Viscum album L. Im. östlichen Gebiete fast überall verbreitet, im Westen sehr selten, im hannöverschen Flachlande nur bei Gifhorn-Oberohe- Lüneburg. Sonst Hamburg-Neumünster in Holstein. In Schleswig nicht be obachtet. — Thesium intermedium ie = age sehr zerstreut, erreicht seine Nordwestgrenze bei Neuhald irstedt-Burg b. Magdeburg- Friesack - Ludwigslust - Hamburg (orgeschoben): Wtenhing in Mecklenburg _ (früber). In der Nähe der Ostseeküste sehr selten oder wohl ganz fehlend, in Westpreußen nur im Süden, nördlich bis Culm. — Th. alpinum L. Nur in den Provinzen Sachsen und Brandenburg bis Neuhaldensleben- Burgstall- Haemerten-Burg b. Magdeburg - Genthin - Pritzerbe- ; henow-Friesack-Gransee-Nauen. — Th. ebracteatum Hayne. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, west- lich bis Magdeburg-Salzwedel-Lüneburg-Lamstedt-Garlstedt. Schleswig-Holstein sehr selten. In der Nähe der Ostseeküste mindestens sehr selten bis zur Danziger Bucht. Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen etc. 45 ‚| Silene tatarica Pers. Meist selten, erreicht ihre Grenze nach Westen bei Fürstenberg-Frankfurt a. O.-Wriezen-Zehden-Stolpe a. O.-Stettin. — S. chlorantha Ehrh. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, erreicht ihre Grenze nach Westen bei Luckau - Treuenbrietzen - Trebbin - Boetainıe Spandau- Oranienburg-Eberswalde-A Schwedt a. O.-Garz-Stettin. Pe nıitäns Li Im östlichen Gebiete zerstreut, im Westen fehlend oder nur adventiv, erreicht ihre Westgrenze bei Celle- Vegesack (vorgeschoben) -Bergen a. d. Dumme-Lüneburg-Hamburg-Eckernförde. In Schleswig-Holstein, wie an der Ostseeküste sehr selten. — 5. Otites (L.) Sm. Im nordwestdeutschen Flachlande nur auf den Nordseeinseln, sonst nur verschleppt, auch die Angaben bei Lüneburg und in Schleswig-Holstein höchst zweifelhaft, im östlichen Gebiete meist nicht selten, nur an der Ostseeküste außer auf Usedom-Wollin (nach WINKELMANN) an- scheinend fehlend bis zur Danziger Bucht. —ı Gypsophila fastigiata L. Im östlichen Gebiete zerstreut, erreicht die Westgrenze bei Golssen-Jüterbogk-Potsdam-Oranienburg-Eberswalde-Gollnow i. Pommern. An der Ostseeküste auf Usedom-Wollin, sonst fehlend. — G. muralis L. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, im Nordwesten fehlend bis Nienburg-Rethem a. d. Aller-Bremen (früher) -Hamburg (früher) -Ratzeburg-Kiel (früher?). — Tunica prolifera (L.) Scop. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, fehlt im Nordwesten bis (Neustadt am Rübenberge, angeblich) -Lüneburg- Hamburg (früher) -Trittau-Lübeck. — Dianthus Armeria L. Im Osten sehr zerstreut, erreicht ihre West- grenze bei Neuhaldensleben-Calvörde-Havelberg-Wittenberge-Parchim-Schwerin- Ratzeburg-Lübeck-Lütjenburg-Kiel (früher). ‘Bei Hamburg nur eingeschleppt. — D. Carthusianorum L. . Im östlichen Gebiete meist häufig, im Westen fehlend bis Hudemühlen a. d. Aller-Ülzen-Lüneburg-Hamburg. Fehlt in einem Teile der Priegnitz, auch in der Lausitz wenig verbreitet. An der Ostseeküste sehr selten oder (außer Usedom-Wollin) ganz fehlend. — D. deltoides L. Im östlichen Gebiete meist ie im Westen ziem- lich en und abnehmend, fehlt in Ostfriesland. D. caesius Sm. Nur im östlichen Gebiete sehr zerstreut, westlich bis Frankkurt a. O.-Freienwalde a. O., fehlt auch in Pommern und West- Preußen. — D. arenarius L. Im östlichen Gebiete oft sehr. häufig, nach Westen al erreicht seine Grenze bei Senftenberg-Luckau-Frankfurt a. O.-Neu- damm-Schwedt a. O.-Fürstenberg i. Mecklenburg (vorgeschobener Posten, ob wild?) -Garz-Wolgast, un dann me, von Misdroy in der Nähe der OÖstsee- küste, nur auf dem | Landrücken beobachtet bis in die Kreise ne DE Pe Cioeein Neusiadkn Pr. Stargard. — D. superbus L. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, fehlt im Norden westlich der Elbe, findet sich aber noch im größten Teile du Altmark, 46 Erster Teil. ei nicht mehr bei Salzwedel, aber noch bei Neuhaldensleben. Schleswig-Holstein selten, auch an der Ostseeküste weniger. Stellaria crassifolia Ehrh. Im östlichen Gebiet zerstreut, westlich bis Salzwedel-Lüneburg-Buxtehude. { Holosteum umbellatum L. Im Osten häufig, stellenweise gemein, fehlt im Nordwesten, beobachtet bis Nienburg-Eystrup a. d. Weser-Bremen- Stader Geestkreis-Hamburg-Segeberg-Barsbecker See bei Friedrichsort. An 3 der Ostseeküste spärlich. — Alsine viscosa Schreb. Im östlichen Gebiete zerstreut, im nord- westlichen Heidegebiete fehlend, beobachtet bis Wolmirstedt-Salzwedel-Boitzen- 3 burg-Mölln-Plön. Fehlt auch (ganz?) an der Ostseeküste und im nördlichen Ostpreußen. 2 Spergula vernalis Willd. Meist häufig, fehlt anscheinend in Ostfriesland und Nordschleswig. — Isopyrum thalictroides L. Nur im östlichsten Gebiete zerstreut, westlich bis Koschmin - Inowrazlaw-Bromberg: Krone a. Brahe- (Kr. Briesen?)- Kulm-Stuhm-Marienburg. Trollius europaeus L. Im östlichen Gebiete zerstreut, erreicht westlich der Altmark seine Westgrenze, fehlt bereits im hannöverschen Flachlande, In Schleswig-Holstein im Norden zerstreut. : — Aquilegia vulgaris L. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, fehlt | im hannöverschen Flachlande. In Schleswig-Holstein nach PraHL schwerlich : irgendwo einheimisch. An der Ostseeküste mindestens wenig verbreitet. 4 — Actaea spicata L. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, fehlt im Westen bereits im hannöverschen Flachlande und im Herzogtum Magdeburg. — Thalictrum flexuosum Bernh. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, im nordwestdeutschen Flachlande (nur auf den Nordseeinseln) und ebenso in der Nähe der Ostseeküste (außer Usedom-Wollin) fehlend, ebenso in Hol- stein und bei Lübeck. — Th. minus L., Koch. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, im nord- westdeutschen Flachlande, in der Lausitz, in Schleswig-Holstein und an der Ostseeküste (nach WINKELMANN ebenfalls auf Usedom-Wollin) fehlend. | — Th. angustifolium L. z. Th., Jacqg. Im östlichen Gebiete zerstreut, erreicht seine Nordwestgrenze bei Schönebeck - Neuhaldenslel Perleberg- Schwerin (in Mecklenburg nur hier), in Pommern im Westen und in der Nähe der Küste selten. : — Pulsatilla vernalis (L.) Mill. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, im äußersten Nordosten seltener, erreicht ihre Nordwestgrenze bei Calvörde- Dannenberg-Ludwigslust-Rostock. | — P. patens (L.) Mil. Im östlichen Gebiete zerstreut, erreicht ihre Westgrenze bei Guben-Müllrose-Trebbin (vorgeschoben) -Köpenick: Rahnsdorf- Biesenthal - Pasewalk - zwischen Gollnow und Damm -, fehlt dann in der Nähe der Ostseeküste ganz, jedoch noch bei Neustadt in Westpreußen. | — P. pratensis (L.) Mill. Im Osten zerstreut, stellenweise nicht selten, Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen etc. 47 erreicht ihre Nordwestgrenze bei Neuhaldensleben -Calvörde-Clötze-Lüchow- Boitzenburg-Lauenburg-Bergedorf-Lübeck. An der Ostseeküste mindestens weniger verbreitet. Ranunculus bulbosus L. Im Östen meist häufig, nach Westen ab- nehmend, fehlt in Ostfriesland (verschleppt), in Oldenburg sehr selten. — Berberis vulgaris L. Im östlichen Teile des Gebietes zerstreut, westlich bis Belzig-Helmstedt-Friesack-Neuruppin-Mecklenburg. — Turritis glabra L. Im Osten fast überall häufig, nach Nordwesten seltener werdend, erreicht in Hannover seine Nordwestgrenze bei Lingen-Wil- deshausen-Blumenthal-Stade. In Schleswig-Holstein nur im Osten. An der Ostseeküste selten. _ Arabis hirsuta (L.) Scop. Im östlichen Gebiete zerstreut, nach Nord- westen abnehmend, jenseits der Linie Calvörde-Lüneburg-Lauenburg-Neu- brandenburg verschleppt. An der Ostseeküste spärlich. A. arenosa (L.) Scop. Im östlichen Gebiete nicht selten, nach Nord- westen sich verlierend und jenseits der Linie Genthin-Friesack-Kyritz-Röbel- Bützow nur verschleppt. In der Lausitz selten und meist unbeständig. yssum montanum L. Meist an den großen Strömen des öst- lichen Gebietes, erreicht ihre Nordwestgrenze. Beobachtet bis Schönebeck- Bepeburg- -Burg-Rathenow-Rhinow-Gr. Kreutz (fehlt dann ganz im mittleren )-Prenzlau-A ünde-Oderberg-Zehden-Küstrin-Crossen-Grünberg. An der Weichsel in den Kreisen Inowrazlaw-Bromberg-Thorn-Kulm-Stuhm. — Alyssum calycinum L. Im östlichen Gebiete zerstreut bis häufig, westlich der Grenze der Altmark und Brandenburgs, wie in Schleswig-Holstein nur verschleppt, früher bis Bergen a. d. Dumme-Lüneburg. An der Östsee- küste (außer Usedom und Wollin) bis zur Danziger Bucht wohl nur einge- schleppt und unbeständig. — Berteroa incana (L.) DC. Im östlichen Gebiete meist häufig, oft gemein, in Nordwestdeutschland kaum einheimisch, auch an der Ostseeküste (mit Ausnahme von Usedom-Wollin) fast nur verschleppt und meist unbeständig! — Sedum villosum L. Im östlichen und mittleren Gebiete meist zer- streut, im westlichen sich verlierend, beobachtet bis Nauen-Tantow, nördlich bis Bromberg und Kreis Strasburg in Westpreußen. — S. mite Gil. Im Osten (bis auf das östlichste Gebiet) meist nirgend selten, im Nordwesten abnehmend, fehlt in Ostfriesland und Schleswig, in Hal stein bis Trittau, in Mecklenburg oniwesieh bis Wismar-Wittenburg. _ı1S. reflexum L. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, nur östlich der Weichsel weniger. Fehlt in Ostfriesland, Oldenburg und Schleswig, sonst in Nordwestdeutschland zerstreut, in Holstein bis Wittenbergen-Trittau. In Mecklenburg nur im Südosten bis Tessin-Güstrow-Schwerin-Ludwigslust wild. Auch in der Nähe der Ostsee (außer Usedom-Wollin) fehlend oder selten. — Sempervivum soboliferum Sims. Im östlichen Gebiete zerstreut, erreicht seine Grenze nach Nordwesten bei Frankfurt a. O.-Wriezen-Ebersw Chorin-Bahn in Pommern. 48 Erster Teil. — Saxifraga granulata L. Im östlichen Gebiete fast nirgend selten, in Oldenburg und im nördlichen Hannover nach BUCHENAU nur verschleppt, auch an der Ostseeküste bis zur Danziger Bucht spärlich. 4 Potentilla norvegica L. Im östlichen Teile des Gebietes sehr zerstreut, 4 stellenweise, so an der Weichsel häufig, westlich bis Luckau-Berlin-Oranienburg- 7 Pyritz - Stettin. Sonst einmal bei Meppen (verschleppt?) in einem kleinen 4 Exemplar. : ... P, rupestris L. Nur im östlichen Teile des Gebietes sehr zerstreut, westlich bis Luckau-Neuzelle-Frankfurt a. O.-Buckow-Schwedt a. ©. Fehlt auch in der Nähe der Ostsee ganz. | = ..!. P. collina Wib. Nur im östlichen Teile des Gebietes, westlich bis Nauen-Neuruppin. Fehlt nach KRAUSE in Mecklenburg, wie wohl überhaupt in der Nähe der Ostseeküste. 1 — P. cinerea Chaix. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, erreicht ihre Nordwestgrenze bei Magdeburg (hier fast im ganzen Herzogtum zerstreut) ; - östliche Altmark - Wendland: Höhbeck-Neustrelitz. An der Ostseeküste mindestens selten (oder verschleppt). : . rubens (Crtz.) Zimm. Im östlichen Gebiete überall zerstreut, im i | westlichen fehlend bis Neuhaldensleben-Calvörde-Ülzen-Lüneburg-Hamburg- ; Lübeck. Fehlt in der Nähe der Ostseeküste wohl ganz oder fast ganz. u — P. alba L. Im östlichen Gebiete zerstreut, nach Westen abnehmend, in der Lausitz selten, erreicht ihre Grenze bei Neuhaldensleben-Burg bei Magde- ia Di 2077 fie =} —_— (vorg ) g-Nauen-Neuruppin-Fürstenberg-Penzlin. An der Ostseeküste sehr selten (ob dort überhaupt entfernt von den großen Flüssen einheimisch ?). Filipendula hexapetala Gil. Im östlichen Gebiete zerstreut, nach Westen abnehmend, für die Ebene Hannovers bereits zweifelhaft. In Schleswig- Holstein selten. Westlich nur noch auf der niederländischen Insel Texel. Rosa glauca Vill. Im östlichen Gebiete zerstreut, im Westen anscheinend fehlend, beobachtet bis Neuhaldensleben-Hohenwarte-Göhren bei Woldesk in Mecklenburg. — Cytisus nigricans L. Im südöstlichen Gebiete zerstreut, erreicht seine Nordwestgrenze bei Senftenberg-Luckau-Baruth-Beeskow-Frankfurt a. O.-Stern- berg-Lagow-Schwiebus-Dt. Krone in Westpreußen (ob hier einheimisch?). — Ononis arvensis L. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, westlich . der Oder nur von zweifelhaftem Indigenat. Luckau-Oranienburg-Greifswald wohl nur verschleppt. — Medicago minima (L.) Lam. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, ef- reicht ihre Nordwestgrenze bei Neuhaldensleben-Tangermünde-Arneburg-Rathe- now - Nauen - Neustrelitz - Neubrandenburg - Malchin - Krivitz - Sternberg - Bützow- Demmin-Rügen. In Westpreußen nur in der Nähe der Weichsel. In der Nähe der Ostseeküste in Pommern fehlend oder sehr selten. — Trifolium alpestre L. Im östlichen Gebiete zerstreut, nach Weste abnehmend und die Grenze der Altmark, Brandenburgs und Mecklenburgs Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen etc. 49 nach Westen wenig überschreitend.. Nur noch bei Ehra-Lüneburg-Lauenburg und östliches Holstein. — T. rubens L. Im Osten Schr zerstreut, nach Westen abnehmend, er- reicht seine Grenze bei Walbeck-Neuhaldensleben-Nauen-Röbel. Auch an der Ostseeküste fehlend. T. montanum L. Im östlichen Teile des Gebietes nicht selten, im westlichen fehlend, erreicht seine Westgrenze bei Gifhorn-Lüneburg-Hamburg- Oldenburg in Holstein-Heiligenhafen. — T.agrarium L. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, in den Heide- gebieten sehr zerstreut, erreicht seine Westgrenze bei Lingen-Bassum-St. Magnus d. d. Lesum-Harburg. _— Astragalus glycyphyllos L. Im Osten meist nicht selten, nach Westen abnehmend bis Haselünne - an der Lesum mehrfach - Lüneburg. In Schleswig-Holstein zerstreut. _ A. arenarius L. Im östlichen Gebiete zerstreut, stellenweise häufig, erreicht seine Westgrenze bei Sonnenwalde-Luckau-Golssen-Rangsdorf-Brück- Lehnin-Nauen-Kremmen-Oranienburg-Neustrelitz-Zartwitz. An der Ostseeküste sehr selten. — A. danicus Retz. Nur im östlichen Gebiete sehr zerstreut, westlich beobachtet bis Crossen-Ziebingen-Köpenick-Gramzow: Melssow-Prenzlau-Stras- burg i. Uckermark-Stettin-Pyritz-Zachan- Kr. Berent: Garczin See- Kr. Karthaus: Skorcewo. | Oxytropis pilosa (L.) DC. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, er- reicht ihre Nordwestgrenze bei VERRREEECHERESE 2 ER (früher) -Neuzelle- Frankfurt a. O.-Wriezen-Angermünde-Schwedt a. itz in Pommern-Berlin- chen i. Neumark-Landsberg-Driesen-Schloppe in ale ande Östpreußen. — Coronilla varia L. Im östlichen Teile des Gebietes zerstreut, stellen- weise häufig, erreicht ihre Westgrenze bei Neuhaldensleben- Calvördeiih nenn Fehlt meist in der Nähe der Ostseeküste (Wollin und bei Elbing). Auch im äußersten Nordosten, weniger bis zum frischen Haff und zum masurischen Gebiete. — Vicia pisiformis L. Im östlichen Gebiete Bunist sehr zerstreut, er- reicht ihre Westgrenze bei Neuhald ben-Rogätz-A Dalchau)- Templin-Schwerin-Malchin-Neubrandenburg- Ückermünde. Schleswig-Holstein fehlend. — V. tenuifolia Roth. Im östlichen Teile des Gebietes zerstreut, fehlt. im Westen bis Walbeck-Neuhaldensleben-Tangermünde-Havelberg- -Grabow- Dassow- Land Oldenburg-Alsen. _ı V. cassubica L. Im östlichen Gebiete zerstreut, nach Westen ab- nehmend, erreicht ihre Westgrenze bei Celle-Lauenburg-Hamburg-Lübeck. — Lathyrus niger (L.) Bernh. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, nach Westen abnehmend, erreicht ihre Westgrenze bei Neuhaldensleben-Walbeck- Tangermünde-Lenzen-Ratzeburg-Tondern. Graebner, Die Heide. ; 4 50 Erster Teil. _4 Geranium silvaticum L. Im östlichen Gebiete zerstreut, nach Westen abnehmend, bereits in Brandenburg und Mecklenburg selten, fehlt bereits in der hannöverschen Ebene. Schleswig-Holstein sehr selten. _1 G. palustre L. Im östlichen Gebiete überall zerstreut, nach Westen abnehmend, jenseits der Grenze der Altmark, Brandenburgs und Mecklenburgs, in der Ebene von Hannover nur verschleppt oder eben die Grenze überschrei- tend (Bergen a. d. Dumme, Ülzen, Gifhorn, Fallersleben), Schleswig-Holstein, südlich Hamburg-Schleswig zerstreut, im Westen fehlend, Nordschleswig selten. In der Nähe der Ostseeküste selten (Usedom-Wollin). _1G. sanguineum L. Im Osten überall zerstreut, nach Westen ab- nehmend, in der Ebene von Hannover nur noch verschleppt, in der Nähe der Ostseeküste selten. In Schleswig-Holstein sehr zerstreut. _ı Polygala comosum Schk. Im östlichen Gebiete zerstreut, erreicht seine "Nordwesigrenze bei Fallersleben in Hannover- Arneburg-Mirow-Malchin- Teterow. In der e der Ostseeküste wenigstens selten. Acer öiden L. In den Wäldern des östlichen Gebietes meist zer- streut, in der Ebene von Hannover nach BUCHENAU bereits fehlend, westlich noch bei Neuhaldensleben-(Havelberg?). Malva Alcea L. Im östlichen Gebiete zerstreut, an der Ostseeküste selten, erreicht die Westgrenze bei Fallersleben-Hamburg-Kiel-Eckernförde-Alsen. Hypericum montanum L. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, nur an der Ostseeküste selten oder fehlend, im Westen abnehmend, beobachtet bis Damme-Oldenburg. -_ı Helianthemum Chamaecistus Mill. Im östlichen Gebiete zerstreut, stellenweise häufig, im Westen beobachtet bis Neuhaldensleben-Calvörde-Garde- legen-Ratzeburg-Seegeberg-Neumünster-Oldenburg in Holstein. An der Ostsee- küste selten. _—) Selinum Carvifolia L. Im östlichen Gebiete nicht selten, stellenweise häufig, im Westen abnehmend, erreicht die Westgrenze bei Rehburg-Ülzen- Lüneburg-Harburg-Hamburg, in Schleswig-Holstein zerstreut. — Peucedanum Cervaria (L.) Cuss. Im Osten zerstreut, im Nordwesten SERIEN, eacht seine Grenze bei Neuhaldensleben-Calvörde-Arneburg-Friesack- oO _ı P. Oreoselinum (L.) Mönch. - Im östlichen Gebiete meist häufig, im Westen fehlend, erreicht seine Nordwestgrenze bei Neuhaldensleben-Calvörde- Lauenburg-Ratzeburg-Lübeck-Heiligenhafen. An der Ostseeküste wenigstens selten. er sel gan Beben L. Im Osten sehr zerstreut, im Westen fehlend bis N irstedt-Rogätz a. d. Elbe- Nauen-Fehrbellin- Dömitz-Mölln-Lübeck. In Er Nähe der Ostseeküste selten oder fehlend. —ı Pirola chlorantha Sw. Im östlichen Gebiete zerstreut, im westlichen fehlend, erreicht ihre Nordwestgrenze bei Wolmirstedt-Celle-Lauenburg-Harburg- Lübeck. P. media Sw. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im westlichen VDE Ze Ra Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen etc. 51 fehlend, erreicht die Westgrenze bei (Treuenbrietzen)-Golssen-Müllrose-Kyritz- zwischen Swinemünde und Heringsdorf- (Rügen ?). . unifloraL. Im östlichen Gebiete zerstreut, nach Westen abnehmend und selten, fehlt in Ostfriesland, aber bei Meppen-Jever. In Schleswig-Holstein bis Segeberg-Hamburg. | Chimophila umbellata (L.) Nutt. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, stellenweise häufig, im Westen fehlend, erreicht die Nordwestgrenze bei Celle- Ülzen-Winsen a. d. Luhe- Geesthacht-Trittau-Lübeck. An der Ostseeküste wenig- stens selten. !..' Ledum palustre L. Im östlichen Gebiete an geeigneten Standorten meist häufig, nach Westen abnehmend, in der Provinz Hannover nur vereinzelt und westlich der Weser zweifelhaft, sonst bis Mölln-Ratzeburg-(Lübeck). ! Arctostaphylos Uva ursi (L.) Spr. Im Östen meist zerstreut, stellen- weise häufig, nach Westen abnehmend, dort sehr zerstreut bis Fürstenau- Lesum-Utlede-Hagen a. d. Unterweser. _Androsace septentrionalis L. Im östlichen Gebiete an der Weichsel ziemlich verbreitet bei Danzig-Graudenz-Schwetz-Culm-Bromberg- Thorn, in Posen selten, in Brandenburg nur noch Crossen und Neuruppin und bei Burg bei Magdeburg mehrfach. Armeria elongata Boiss. Im Osten fast überall häufig, an der Ostsee- küste entschieden weniger. Im Westen westlich der Weser fehlend, östlich derselben sehr zerstreut. _ı Vincetoxicum album (Mill.) Aschers. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, in der Nähe der Ostseeküste selten oder fehlend, ebenso in der Niederlausitz, fehlt im Westen, in Nordwestdeutschland nur bei Hitzacker und Lüneburg, in Schleswig-Holstein sehr selten, nur an einem Fundort sicher (ob noch oder überhaupt einheimisch?). Omphalodes scorpioides (Haenke) ee n östlichen Kerr ziemlich selten, erreicht ihre Nordwestgrenze bei Sand Barby-Scl Arneburg. Fehlt auch in Mecklenburg und Pommern. In Westpreußen an der Weichsel nördlich bis Graudenz. _ Lappula Myosotis Moench. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, in der Nähe der Ostseeküste spärlich oder fehlend, in Nordwestdeutschland nur vereinzelt eingeschleppt. _ı Pulmonaria angustifolia L. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, in Mecklenburg und im hannöverschen Flachlande bereits fehlend, aber auch bei Salzwedel mehrfach. _ı Lithospermum officinale L. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im Nordwesten fehlend, erreicht seine Grenze bei Tangermünde-Arneburg- Havelberg-Boitzenburg a. d. Elbe- Hamburg-Segeberg-Flensburg. _ Origanum vulgare L. Im östlichen Gebiete zerstreut, im Westen fehlend, erreicht seine Nordwestgrenze bei ten Stendal Archniie Hitzacker-Görde-Geesthacht-Eckernförde-Alsen-Hadersleben. _ı Calamintha Acinos (L.) Clairv. Im östlichen Gebiete nicht selten, 4* 52 Erster Teil. an der Ostseeküste viel weniger, im Westen fehlend, nach BUCHENAU in ganz Hannover (Flachland) fast nur verschleppt. _ı C. Clinopodium Spenner. Im östlichen Gebiete zerstreut, nach Westen abnehmend, schon im Lüneburgischen selten, stellenweise, z. B. in Ostfriesland bei Bassum etc. fehlend oder bei Stade-Lüneburg-Westschleswig-Holstein selten. _ı Salvia pratensis L. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, stellen- weise häufig, an der Ostseeküste nördlich von Königsberg nicht beobachtet und in der Niederlausitz selten, fehlt im Westen und erreicht ihre Nordwest- grenze bei Walbeck-Stendal-Arneburg-Schwerin-Rostock. _ı Stachys annuus L. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, fehlt in der Ebene westlich der Elbe, in der Priegnitz bis Ruppin, im westlichen Mecklen- burg und fast überall an der Ostseeküste als ursprünglich wilde Pflanze. _ St. rectus L. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, an der Ostsee, im äußersten Nordosten und in der Lausitz seltener. Im Westen fehlend, er- reicht die Nordwestgrenze bei Neuhaldensleben-Gardelegen-Clötze-Salzwedel- Tiemesland im Wendlande -Dömitz-Schwerin-Warin. _ı St. Betonica Benth. Im östlichen Gebiete zerstreut, im Westen feh- lend, erreicht ihre Westgrenze bei Fallersleben-Ehra-Bergen a. d. Dumme-Hitz- acker-Geesthacht-Oldeslohe- Land Oldenburg in Holstein-Fehmarn. arrubium vulgare L. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, stellenweise sehr häufig, nach Westen abnehmend, im hannöverschen Flach- lande sehr zerstreut und meist nur verschleppt. Auch an der Ostseeküste weniger. In Schleswig-Holstein bis Schwabstedt, Kreis Husum -Angeln fehlend. | Galeopsis pubescens Bess. Im östlichen Gebiete nirgend selten, stellenweise häufig, im Westen fehlend. Erreicht ihre Grenze bei Senftenberg- Calau-Luckau- Jüterbog-Berlin-Kyritz-Schwerin-Lübeck. An der Ostseeküste selten oder fehlend. — Ajuga genevensis L. Im östlichen Gebiete meist häufig, stellenweise gemein, im Westen fehlend, erreicht ihre Westgrenze bei Fallersleben-Salzwedel- Wendland-Göhrde-Dannenberg-Lauenburg imHerzogtum -Ratzeburg-Schwartau. An der Ostseeküste selten oder fehlend. — Verbascum thapsiforme Schrad. Im östlichen Gebiete gemein, nach Westen abnehmend, erreicht seine Nordwestgrenze bei Nienburg-Hoya-Lesum- Rastede (vorgeschoben)- Stade-Hamburg-Lübeck-(Hadersleben). — V. phlomoides L. Im östlichen Gebiete zerstreut, stellenweise, so im Weichselgebiete häufiger, im westlichen fehlend, an der Grenze wohl stellen- weise nur verschleppt. Erreicht seine Nordwestgrenze bei (Bremen ?)-{Verden?)- (Stade?)-(Celle?)-Bergen a. d. Dumme-Salzwedel-Dömitz-Grabow. . phoeniceum L. Nur im südöstlichen Gebiete sehr zerstreut, er- reicht seine Nordwestgrenze bei Neuhaldensleben-Rogätz-Burg bei Magdeburg- EEE EEEEIERENGEEEEEER ET WERE EEE VE TE De Rhinow-Golssen (?), an der Oder bei uns nicht einheimisch, in Posen bis Czar- ne nikau-Bromberg-Inowrazlaw-Strelno. In Ostpreußen bei Heiligenbeil. Sonst nur verschleppt. Linaria arvensis (L.) Desf. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen etc. 53 Westen fehlend, in der hannöverschen Ebene sicher nur noch bei Nienburg. In Schleswig-Holstein nur vorübergehend eingeschleppt. — Digitalis ambigua Murr. Im östlichen Gebiete zerstreut, nach Nord- westen zu seltener werdend, erreicht ihre Grenze bei Helmstedt-Clötze-Runer Beige Schweiie Malchow. Pläiiitn a. d. Recknitz bei Triebsees-Ückermünde-Ste- penitz-Gollnow-Rummelsburg-Stolp-Neustadt in Westpreußen-Danzig. — Veronica prostrata L. Im mittleren Bene ATAFESE, stellenweise häufiger, erreicht ihre Nordwestgrenze bei N Stendal-Arneburg- . Werben - Friesack - Fehrbellin - Prenzlau. Östlich der ÖOderniederung nur bei Liebenau und Driesen. Aus Posen und Pommern nicht angegeben. In West- preußen angeblich bei Rosenberg und in Ostpreußen bei Saalfeld. — V. Teucrium L. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im Westen fehlend, erreicht ihre Nordwestgrenze bei Neuhaldensleben-Walbeck-Stendal- ArkebliehEliveiberg-Nenstrelitz- -Waren-Malchin-Demmin-Rügen. —V. spicata L. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, stellenweise häufig, an der Ostseeküste und in der Lausitz viel seltener, im Westen nur bei Meppen und auf der Insel Röm beobachtet, erreicht sonst ihre Westgrenze bei Neuhaldensieben-Gardelegen-Clötze-Beetzendorf-Hitzacker-Geesthacht-Bergedorf- Neuhaus-Wismar. V. verna L. Im östlichen Gebiete meist häufig, in Schleswig-Holstein weniger, im Westen fehlend bis Celle-Ülzen-Lüneburg-Harbu urg. — V. Dillenii Crantz. Im östlichen Gebiete zerstreut, im Westen fehlend, beobachtet bis Burg-Potsdam-Spandau-Neuruppin-Rostock-Stettin. — Odontitis lutea (L.) Rchb. Sehr zerstreut bei Neuhaldensleben, am Oderthale bei Frankfurt (früher) -Wriezen-F reienwalde-Oderberg-Angermünde- Garz, noch bei Niederzahden. Erreicht hier ihre Nordwestgrenze. Pedicularis Sceptrum Carolinum L. Nur im östlichen Gebiete, meist selten, fehlt bereits in Brandenburg, in Posen nur in den Kreisen Migilan und Bromberg, in Mecklenburg im Recknitz- und Trebelthale, Peenewiesen von Anklam bis Malchin, Tollense bis Neubrandenburg, und bei Krivitz. Hinter- pommern sehr selten. elampyrum cristatum L. Im östlichen Gebiete meist sehr zer- streut, an der Ostseeküste fehlend in Westpreußen, früher bei Thorn und Danzig, auch in Ostpreußen selten. Im Westen fehlend, erreicht seine Westgrenze in der hannöverschen Ebene, hier nur bei Rehburg-Bergen a. d. Dumme-Lüneburg und im Wendlande. In Schleswig-Holstein im südlichen Gebiete von Büchen es Lütjenburg zerstreut. — M. arvense L. Im östlichen Gebiete meist sehr zerstreut, stellenweise nicht < selten, an der Ostsee selten, noch bei Köslin und Rügenwalde, auch nord- östlich des Weichselgeländes neuerdings nicht beobachtet, nach Westen ab- nehmend, in der Ebene von Hannover nur verschleppt. ” Schleswig-Holstein von Heiligenhafen bis Oldenburg zerstreut, sonst nur selten verschleppt. M. nemorosum L. Im östlichen Gebiete zerstreut, stellenweise recht häufig, nach Westen abnehmend, in der Ebene von Hannover sehr selten, nur 54 Erster Teil. bei Fallersleben-Gifhorn-Celle-Bissendorf-Soltau-Lüneburg und im Wendlande häufiger, in Schleswig-Holstein im südöstlichen Gebiete, sonst wohl fehlend. 1 Orobanche') purpurea Jacq. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im Westen fehlend bis Neuhaldensleben-Helmstedt-Hitzacker-Waren in Mecklen- burg-Malchin. In Schleswig bei Eckernförde. _1 ©. bohemica Cel. Nur in Brandenburg bei Frankfurt a. Oder-Freien- walde-Prenzlau. _ı ©. arenaria Borkh. Nur im östlichen Gebiete, westlich bis Sanders- leben-Rathenow-Feldberg-Waren-Malchin. Fehlt auch an der Ostsee. O0. alsatica F. um Nur in Brandenburg (Guben-Frankfurt a. O.- Prenzlau) und in West — OÖ. major L. Nur im östlichen Gebiete sehr selten, westlich bis Wriezen-Barth i. Pommern -Rügen. _ ©. lutea Baumg. (OÖ. rubens Wallr.). Nur im östlichen Gebiete zer- streut, westlich bis zum Herzogtum Magdeburg und Brandenburg zerstreut, Mecklenburg nur bei Krivitz, in Pommern bei Garz, in Westpreußen nur bei Graudenz und Berent. 1 ©. caryophyllacea Sm. (OÖ. Galii Duby). Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im westlichen fehlend, beobachtet bis Neuhaldensleben-Arne- burg-Friesack-Hitzacker (vorgeschoben) -Oranienburg-Prenzlau. An der Ost- seeküste Rügen, Hiddensee, Usedom, sonst aus Pommern nicht bekannt, auch nach Osten abnehmend, hier bis Frauenburg-Graudenz-Culm. O. reticulata Wallr. (O. pallidiflora Wimm. et Grab., O Cirsii Fr.). Nur im östlichen Gebiete selten. Westlich bis Stassfurt-Plätzky (?)-Burg bei Magdeburg-Pyritz i. Pommern. — O. alba Stephan (0. Epithymum DC.). Nur bei Potsdam. — ©. coerulescens Steph. Nur in Brandenburg und Westpreußen. | Plantago media L. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, an der Ostseeküste fast nur eingeschleppt und meist vorübergehend. Nach Westen abnehmend, in Nordwestdeutschland wild, höchstens bis Fallersleben-Lüneburg- Alsen und gegenüberliegendes Ballegaard, sonst auch hier nur mit Grassamen verschleppt. — P. ramosa (Gil.) Aschers. Im Osten meist nicht selten, an der Ost- seeküste, außer in der Nähe der großen Flüsse fehlend, nach Westen die Elbe nicht (als ursprünglich wilde Pflanze) überschreitend, in der Elbniederung bis Hamburg, sonst bis Kyritz-Crivitz-Rostock. — Asperula tinctoria L. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im west- lichen fehlend, erreicht ihre Nordwestgrenze bei Neuhaldensleben - Stendal- Friesack-Fehrbellin-Neustrelitz-Garz-Pyritz-Gollnow. An der Ostseeküste sehr selten und nach Ostpreußen zu abnehmend. — A. cynanchica L. Im östlichen Gebiete zerstreut, in der Nieder- £ 1) Das Fehlen der Orobanchen außer O. ramosa und der nur im Westen beobachteten O. rapum Genistae, trotz des Vorhandenseins vieler Nährpflanzen ist äußerst auffallend. 3 ie 5 x = ee ne ae — ee ©. 20 Die Gulli gi er =) a Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen etc. 55 lausitz, in West- und Ostpreußen selten, erreicht ihre Nordwestgrenze bei Neu- haldensleben-Clötze-Osterburg-Lenzen-Röbel-Malchin-Garz-Misdroy. — Galium boreale L. Im östlichen Gebiete zerstreut, im Westen fehlend, erreicht seine Nordwestgrenze bei Gifhorn - Lüneburg - Lübeck, in Schloewie-Hoktein sehr zerstreut. — Valeriana simplicifolia Kabath. Nur im. östlichen Gebiete, in Ds Westpreußen und dem östlichen Brandenburg: Berlinchen. — Dipsacus laciniatus L. Nur im östlichen Gebiete in Westpreußen zerstreut, sonst im Herzogtum Magdeburg bei Gr. Salze und Wolmirstedt. — Scabiosa Columbaria L. Im östlichen Gebiete meist nicht selten, nur an der Ostseeküste spärlich und östlich der Weichsel selten, im Westen sehr zerstreut bis Meppen-Haselünne-Vegesack, in Schleswig-Holstein an der Be fehlend. . canescens Waldst. et Kit. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im en fehlend, erreicht - Nordwestgrenze bei Neuhaldensleben - Clötze- Dömitz- Lübtheen Röbel-N g-Usedom-Wollin, fehlt sonst an der Ostseeküste nach Nordosten bis Gr. Küssow a. d. Madue-Pyritz-Neustettin- Berent- Pr. Stargard-Schwetz-Culm-Thorn. — Phyteuma orbiculare L. Im südöstlichen Gebiete selten, westlich bis Stassfurt-Neuhaldensleben. In Mecklenburg, Pommern und Westpreußen (nicht bestätigt) fehlend, dagegen in Ostpreufien wiedergefunden. — Campanula bononiensis L. Im östlichen Gebiete nicht sehr zer- streut, nach Westen abnehmend, erreicht ihre Nordwestgrenze, in der Altmark nur bei Stendal, in Mecklenburg nur im Osten, fehlt in der Priegnitz, nördlich bis Wollin-Belgard-Köslin. . persicifolia L. Im östlichen Gebiete zerstreut, fehlt westlich der Weser und Lesum und in Schleswig - Holstein bis Wittenbergen a. d. Elbe- Lübeck-Neustadt. C. Cervicaria L. Im östlichen eBiE, sehr zerstreut, im Westen fehlend, erreicht ihre Westgrenze bei Neuhal ben-Helmstedt-Eggenstedt Prizwalk-Kremmen Prenzlauer a. Oder-Stettin. —C. glomerata L. Im östlichen Gebiete zerstreut, an der Ostseeküste wenigstens selten, im Westen bereits in der Ebene von Hannover als ursprüng- lich wilde Pflanze fehlend, vielleicht noch bei Harburg? In Schleswig-Holstein- im Osten sehr selten. —C. sibirica L. Im östlichen Gebiete enge ee > Oderthales nur noch bei Buckow. Straußberg-El Prenzla Penkun: Storkow. — Aster Linosyris (L.) Bernh. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im Westen fehlend, erreicht ihre Nordwestgrenze bei Oschersleben -Rogätz- Brandenburg-Nauen- Freienwalde-Oderberg- Eee Seien Schulin: Bromberg. In Posen nur an den beiden letzten Fundorten. Aster Amellus L. Im östlichen Gebiete zerstreut, nach Westen ab- nehmend, an der Ostseeküste fehlend, hier nach Norden bis Garz a. Oder und 56 Erster Teil. Marienwerder, und Stuhm, im südlichen Ostpreußen bis Rastenburg zerstreut. Westlich des Oderthales nur auf den Rüdersdorfer Kalkbergen, zwischen Wal- beck und Weferlingen und früher im Brandslebener Holze bei Oschersleben. — Filago arvensis L. Im östlichen Gebiete meist häufig, an der Ostsee- küste seltener, nach Westen abnehmend, in der Ebene von Hannover selten, erreicht ihre Westgrenze bei Neuenkirchen-Achim-Harbure. Helichrysum arenarium (L.) DC. Im östlichen Gebiete meist häufig bis gemein, an der Ostseeküste entschieden seltener, stellenweise fehlend, nach Westen abnehmend, westlich der Weser vereinzelt und wohl meist nur ver- schleppt, in Ostfriesland fehlend. — Inula germanica L. Nur im südlichen, östlichen Gebiete, selten. Westlich bis Bernburg-Stassfurt-Hecklingen (früher) -Egeln-Neuhaldensleben. Potsdam-Oderberg (früher), in Brandenburg nur an diesen beiden Orten. — I salicina L. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, fehlt an der Ostsee- küste, westlich der Altmark, Brandenburgs und Mecklenburgs nur verschleppt. In Schleswig-Holstein im Osten selten, im Westen nur ein Fundort. — 1 hirta L. Im östlichen Gebiete zerstreut, im Westen fehlend, erreicht die Nordwestgrenze bei Wittenberg-Oschersleben-Stassfurt-Frankfurt a. Oder- Angermünde-Liebenau-Garz a. Oder. Fehlt in der Nähe der Ostseeküste. — Anthemis ruthenica MB. Einheimisch nur im südöstlichen Teile des Gebietes in der Provinz Posen und im östlichen Brandenburg, Lieberose-Frank- furt a. Oder. Sonst in Brandenburg stellenweise eingeschleppt und viele Jahre sich erhaltend. Achillea salicifolia Bess. (A. cartilaginea Led.). In den Thälern der Oder, Warthe, Netze und Weichsel verbreitet und von da auch öfter entfernt von den Flüssen. Erreicht an der Oder ihre Westgrenze. — Chrysanthemum corymbosum L. Nur im mittleren Gebiete sehr zerstreut, erreicht hier ihre Nordwestgrenze an der Elbe abwärts bis Arneburg. An der Ucker (Prenzlau). An der unteren Oder von Angermünde bis Stettin. Senecio campester (Retz.) DC. Nur bei Hecklingen-Aschersleben-Krä- pelin in Mecklenburg - Pyritz in Pommern. Sonst nur Culm i. Wpr. und Sensburg. S. barbareifolius Wimm. et Grab. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im westlichen fehlend, scheint in Rügen, in Neuvorpommern und im östlichsten Mecklenburg (Friedland), sonst an der Oder seine Westgrenze zu erreichen. | Carlina acaulis L. Nur im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im west- lichen fehlend. Erreicht seine Nordwestgrenze bei Triebel-Grünberg in Schle- sien -Meseritz- Reetz - Deutsch Krone-Berent-Lauenburg in Pommern. Vorge- . — Jurinea monoclona (L.) Aschers. Fast nur in der Nähe der Elbe zerstreut bis Dömitz-Neuhaus-Lübtheen, außerdem bei Neuhaldensleben-Nauen- Treuenbrietzen. — Carduus acanthoides L. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im Westen fehlend, die Angaben im östlichsten Hannover bereits unsicher, in der Zweites Capitel. Geographische Verbreitung der Heiden und Heidepflanzen etc. 57 Altmark und dem westlichen Mecklenburg selten. In Schleswig-Holstein nur sehr selten eingeschleppt. irsium rivulare (Jacq.) Limk. Nur im südöstlichen Gebiete sehr zer- streut, erreicht seine Nordwestgrenze bei Altdöbern-Peitz-Guben-Reetz (wohl eingeschleppt. In Westpreußen im Kreise Pr. Stargard, in Ostpreußen I Centaurea phrygia L. Nur im östlichen Gebiete, erreicht ihre Nord- westgrenze in Posen nur bei Posen-Koschmin-Ostrowo-Kempen-Pleschen-Brom- berg (früher). In Hinterpommern westlich bis Gollnow und Insel Wollin. — C. rhenana Boreau (C. panniculata Jacq.). Im östlichen Gebiete zer- streut, stellenweise häufiger, nach Nordwesten abnehmend, westlich bis Neu- haldensleben-Calvörde-Stendal-Arneburg-Lenzen-Bützow-Schwaan. An der Ost- seeküste selten oder fehlend. In Ostpreußen abnehmend. IC. Scabiosa L. Im östlichen Gebiete meist häufig, nach Westen ab- nehmend, fehlend bis Neuenkirchen-Verden-Moisburg-Harburg. — Picris hieracioides L. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, an der Ostseeküste selten, in der hannöverschen Ebene nur noch bei Nienburg, Hude- mühlen, Bothmer Mühle und einmal bei Bederkesa, wohl zum Teil verschleppt. In Schleswig-Holstein zerstreut. — Tragopogon major Jacq. Im östlichen Gebiete zerstreut, an der Ostseeküste selten oder fehlend, auch in Ostpreußen nur verschleppt. In der hannöverschen Ebene und in Schleswig-Holstein bereits vollständig fehlend. — Scorzonera purpurea L. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im westlichen een _— ihre Nordwestgrenze . Neuhaldensleben-Burg bei agdeburg-B g-Neuruppin-Fürstenberg-B burg-Prenzlau-Strasburg in Uckermark - Demmin - Garz - Pyritz- sonst aus Pommern nicht bekannt, in Westpreußen nur im südlichen und mittleren Weichselgelände, für Gipnchi zweifelhaft. Fehlt fast ganz in der Lausitz (nur bei Beck außerhalb des Heidegebietes!). — Chondrilla juncea L. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, im Westen fehlend, erreicht seine Nordwestgrenze bei Nienburg-Drakenburg-Verden-Lüne- burg-Lauenburg-Oldenburg in Holstein. An der Ostseeküste selten und meist a enen, östlich der Weichsel nach Nordosten abnehmend, in Ostpreußen ehlend. — Lactuca Scariola L. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, im Westen fehlend, in der hannöverschen Ebene selten und wohl kaum einheimisch, höch- stens bei Lüneburg. In Schleswig-Holstein nur eingeschleppt. — Crepis foetida L. Im mittleren Gebiete im Süden sehr zerstreut, west- lich 2 Walbeck-Burg bei Magdeburg und an der Oder nördlich bis Stettin. . praemorsa (L.) Tausch. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, west- lich er Fr Bellen. Erreicht ihre DIOCHWIREF ONE bei Hecklingen (früher) elwald im Magdel hen-Nauen-R rg-Zehdenik-Schwedt a. Oder- ee — C. mollis (Jacq.) Aschers. Im östlichen Gebiete selten. Im Westen 58 Erster Teil. fehlend, westlich bis Hecklingen (früher) -Stassfurt-Hakelwald-Neuhaldensleben, sonst nur in Posen und Westpreußen. Hieracium floribundum Wimm. et Grab. Im östlichen Gebiete schr zerstreut, aber in Westpreußen häufiger. Sicher oft übersehen, westlich nur beobachtet bei Krossen-Bojanowo-Jagow an der Plöne. — H. praealtum Vill. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, an der Ost- seeküste selten oder fehlend. Im Westen fehlend, in der Ebene von Hannover nur verschleppt. Schleswig-Holstein nur bei Lübeck (ob einheimisch?). — H. echioides Lumnitzer. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, erreicht seine Nordwestgrenze bei Brandenburg a. H.-Rathenow-Salzwedel-Malchin-Halb- insel Wustrow (früher). In Westpreußen nur im Weichselgelände von Thorn bis zur Montauer Spitze, in Ostpreußen fehlend. — H. cymosum L. Im östlichen Gebiete meist zerstreut, an der Östsee- küste nicht beobachtet, nach Westen abnehmend, in Brandenburg fast nur im Oderthale nördlich bis Pyritz. Westlich der Oder ganz fehlend, die vorhan- denen Angaben irrtümlich. H. pratense Tausch. Im östlichen Gebiete sehr zerstreut, nach Westen abnehmend, westlich der Altmark und Mecklenburgs nur sehr selten und vor- übergehend; im Herzogtum Magdeburg, und in der Altmark fast nur in der Nähe der Elbe. In Schleswig-Holstein im Elbgebiete vielleicht einheimisch, sonst nur mit Grassamen verschleppt. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlicl Verhältnisse der Heide und die Existenzbedingungen derselben, 1. Entstehung der Heideformation. Die Entstehung der Heideformation ist ein Capitel, welches so viel um- stritten ist, wie wenige Pflanzengeographische Fragen. Die ersten Botaniker, die sich eingehender mit der F rage von der Herkunft der für die wirtschaft- lichen Verhältnisse unseres Vaterlandes so wenig vorteilhaften Formation be- schäftigt haben, waren W.- ©, FOCKE, B. BORGGREVE und E. H.L. KRAUSE. Während der erstere sich aber vorwiegend mit den Vegetationsbedingungen und der Zusammensetzung beschäftigt, ohne eine bestimmte Hypothese über die Entstehung der Heide zu äußern, haben BORGGREVE und KRAUSE sich ein Bild von der Entstehungsgeschichte zu machen gesucht. Es ist eine bekannte Thatsache, die E. H. L. KrAUsE in überaus scharfsinniger und mühevoller Ar- beit so weit als möglich bis in die Einzelheiten aus alten Acten und Urkunden Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 59 festgelegt hat, dass der größte Teil der heute mit Heide bedeckten Lüneburger Heide noch im Mittelalter von zum Teil prachtvollem Walde, meist Laubwald bedeckt war. Von der Thatsache also ausgehend, dass riesige Länderstrecken, die noch vor nicht allzu langer Zeit Wälder trugen, heute mit fast wertloser Heide bedeckt sind, musste versucht werden, die Ursachen dieses Wechsels fest- zustellen. Die beiden letztgenannten Forscher glaubten nun als allein wirk- same Kraft bei der Veränderung die Eingriffe des Menschen annehmen zu müssen. Besonders die Lüneburger Saline verbrauchte jährlich ungemessene Mengen von Holz, die aus den für unerschöpflich gehaltenen Wäldern ge- schlagen wurden, ohne dass man daran dachte, die devastierten Flächen wieder anzuschonen. BORGGREVE und KRAUSE meinten nun ganz richtig, dass die Wälder, wie es ja auch normalerweise hätte geschehen müssen, sich von selbst wieder ver- jüngt hätten, wenn nicht irgend ein Hindernis der Wiederherstellung der Wälder entgegengestanden hätte. Beide Schriftsteller suchen nun dieses Hindernis in der in jener Zeit immer mehr zunehmenden Viehzucht. Die Anwohner hätten ihr Vieh, besonders die Schafe, in die Wälder und vornehmlich auf die abge- holzten Flächen getrieben. Der gierige Zahn dieser Tiere hätte dann das Aufkommen des Stockausschlages und der Gehölzsämlinge verhindert und so allmählich das Verschwinden der Waldbäume verursacht, die dann durch Be- stände von Heidekraut ersetzt wären. Die Schlussfolgerung dieser Theorie ist natürlich die, dass, wenn die Heide vom Vieh verschont würde, wenn die heute noch übliche Viehzucht auf der Heide aufgegeben würde, dieselbe allmählich Sich ganz von selbst wieder in Wald umwandeln würde. So scharf durchdacht diese eben angeführte Theorie nun ist, und so viel- seitig die Beobachtungen KRAUSE’s in dieser Richtung sind, erscheint es doch unmöglich, die Theorie zur Erklärung der Thatsachen anzunehmen, weil ihr zu vieles widerspricht. Ich habe seiner Zeit in ENGLER’s Jahrbüchern (XX, 11895] S. 310 ff.) die Gründe aus einander gesetzt, die der BORGGREVE-KRAUSE- schen Theorie widersprechen. Es ist erstens feststehend, dass es eine große Reihe großer Heiden, besonders solche im Staatsbesitze giebt, die in keiner Weise genutzt oder beweidet werden, sich aber trotzdem nicht bewalden, und weiter sind untrügliche Anzeichen vorhanden, dass selbst in gut bewirtschafteten Orsten die Heide gegen den Wald mehr und mehr die Oberhand gewinnt, und last not least finden wir in den großen Heidegebieten überall Ortstein im Boden, der die Wiederbewaldung unmöglich oder schwierig macht, und der in keiner Weise mit der Nutzung als Viehweide in ursächlichen Zusammen- ang zu bringen ist. Da also diese Theorie unmöglich Geltung behalten konnte, mussten neue Gründe gesucht werden, musste man versuchen, die Ursachen der Heidebildung aufzudecken. Die Schwierigkeiten einer solchen Untersuchung liegen auf der Hand, es können Ursachen von so mancherlei sein, dass es schwer ist, die richtigen zu finden, und dann ist es äußerst Schwer, den Wert der einzelnen Factoren, wenn man solche gefunden zu haben Slaubt, richtig und besonders nicht zu hoch zu taxieren. 60 Erster Teil. Für die Ermittelung der die Heidebildung befördernden Einflüsse sind nun folgende Thatsachen von der größten Wichtigkeit: Die Bodenarten, die im norddeutschen Flachlande zu Tage treten, die also die Vegetation tragen, sind im Osten dieselben wie im Westen, jedenfalls finden sich wie im westlichen, holsteinischen und lau- sitzer Heidegebiete auch im Osten, der Provinz Posen, der Provinz Westpreußen, sowie in großen Teilen Brandenburgs ausgedehnte sandige, darunter oft sehr nährstoffarme Flächen. 2. Trotz dieser Übereinstimmung der Bodenarten ist die dieselben bedeckende Vegetation eine ganz verschiedene: Im Westen, in Schleswig-Holstein, in der Lausitz etc. große Heideflächen und an den nassen Stellen bei weitem vorwiegend Heidemoore. Im Osten dürre Kiefernwälder, Sandfelder und Hügel mit steppenähnlicher Vegetation, und an nassen Stellen bei weitem vorwiegend Wiesenmoore. | 3. Diese Vegetationsformationen bewohnen in großer Ausdeh- nung ein ganz bestimmtes Areal von ziemlich complicierter Begren- zung. Es umfasst das Hauptwohngebiet der Heide etwa folgende Provinzen und Landesteile: Fast die ganze Provinz Hannover, den größten Teil der Alt- mark, Schleswig-Holstein, einen Teil der Priegnitz, den nordwestlichen Teil von Mecklenburg und einen schmalen Streifen an der Ostseeküste, der jedoch in der Nähe der Mündungen der Oder und Weichsel unterbrochen ist. Östlich der Weichsel nehmen, besonders nach dem Nordosten Ostpreußens, die Heide- elemente wieder zu. Eine Exclave der Heidevegetation bildet der größte Teil der Lausitz. Die steppenartigen Vegetationsformationen schließen dieses Ge- biet annähernd aus. An den Grenzen der Wohngebiete nehmen die betreffen- den Formationen immer kleinere Areale ein und verlieren nach und nach einen charakteristischen Bestandteil nach dem anderen. 4. Esgiebtin Norddeutschland eine große Anzahl siphonogamer Pflanzenarten, die nur das Hauptwohngebiet der Heiden bewohnen, in den östlichen Teilen, in denen nur wenige und nicht typische Heiden zu finden sind, aber vollständig fehlen. Die Grenzen dieser Pflanzen folgen genau den Grenzen ausgedehnter Heideformationen, bleiben wenig hinter ihr zurück oder schreiten wenig vor. Ja ein Teil von ihnen kommt auch, abgetrennt von ihrem sonstigen Wohngebiet, wieder in der Lausitz vor und überspringt an der Ost- seeküste die Mündungen der großen Flüsse (vgl. S. 32). 5. Eine noch viel größere Anzahl siphonogamer Pflanzen be- wohnt nur den östlichen und mittleren Teil Norddeutschlands und fehlt im Heidegebiete vollständig. Auch hier geht die Übereinstimmung so weit, dass viele von ihnen fast gleiche Nordwestgrenzen besitzen, dass sie in der Lausitz und an der Ostseeküste fehlen, resp. nur an den Mündungen der großen er der Oder und Weichsel, bis an die Ostseeküste vorstoßen. Rügen. . Die Mehrzahl der im Osten fehlenden Pflanzen sind Heidepflanzen, Be ne im Westen fehlenden finden sich naturgemäß sehr ven echte Heidepflanzen, nur vielleicht age, welches aber auch in Bezug auf seine Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 61 Standorte sehr wechselnd ist. Das Auffallendste aber ist, dass eine An- zahl typischer Vertreter solcher Formationen, die in beiden Gebieten verbreitet sind, z. B. Buchenwälder, Kiefernwälder, Teichränder, Flussufer etc, nur eins der beiden Gebiete bewohnen und oft scharf an der Grenze der beiden Gebiete ihre Grenze erreichen. Die hier mitgeteilten Thatsachen müssen notwendigerweise eine gemein- same Ursache haben. Es muss dies ein Factor sein, der nicht auf alle Pflanzen von gleicher Wirkung ist, der die einen Arten begünstigt und die anderen schädigt, dabei aber eine dritte kleinere Gruppe von Pflanzen, die bei uns eine Nord- oder Südgrenze erreichen, anscheinend gar nicht beeinflusst, da die Grenzen einiger solcher Arten, wie z. B. Petasites spurius, andererseits Limnanthemum Nymphaeoides u. a. die Grenzen der Heidepflanzen und der Nichtheidepflanzen unregelmäßig kreuzen. ie Thatsache, dass eine Reihe von Pflanzen bei uns übereinstimmende Süd- ostgrenzen und andere wieder gemeinsame Nordwestgrenzen zeigen, war bereits längst aufgefallen, wenn auch erst in neuerer Zeit die Zahl dieser Arten fest- gelegt ist‘. Da man aber die geographisch genau mit diesen Arten über- einstimmenden Verbreitungsgebiete der großen Heideflächen nicht beachtete, suchte man die Ursache der eigentümlichen Pflanzenverbreitung in der histori- schen Entwickelung unserer Flora. E. H. L. KRAUSE ?) ging von der irrtüm- lichen Voraussetzung aus, dass auch die Kiefer bei uns als ursprünglich wilder Waldbaum dieser Grenze folge, dass sie im nordwestdeutschen Flachlande eigentlich fehle, eine Annahme, die durch die Moorfunde, die in allen Schichten Kiefern zeigten, längst widerlegt ist. In der Annahme dieser Behauptung be- zeichnete HoECK die bei uns die charakteristische Nordwestgrenze erreichenden Pflanzenarten als »Kiefernbegleiter«e wegen der Übereinstimmung ihres Wohn- gebietes mit dem vermeintlichen der Kiefer. Es ist HoECK’s Verdienst, wie schon hervorgehoben wurde, in möglichster Schärfe alle die Verbreitungsge- biete festgelegt zu haben. Da mit der Annahme der Krause'schen Kiefern- Srenze sich naturgemäß eine frappante Übereinstimmung zwischen der Verbrei- tung dieses Baumes und der südöstlichen Typen ergeben musste, schloss HOECK auf eine gemeinsame Einwanderung dieser Pflanzen mit der Kiefer zusammen in Norddeutschland, und suchte dann weiter die Übereinstimmung der Ver- breitung anderer Waldbäume mit den in ihrem Schatten wachsenden Pflanzen nachzuweisen. Es erscheint zweifellos richtig, dass die Mehrzahl der bei uns ihre Nordwestgrenze erreichenden Arten zu gleicher Zeit bei uns eingewandert Sind, und dass auch die Kiefer mit ihnen zusammen kam, machen viele That- Sachen recht wahrscheinlich. Nun ist aber weiter zu beachten, dass erstens eine sehr große Zahl der südöstlichen Typen ihren charakteristischen Standort auf dürren, sonnigen (oft buschigen) Hügeln besitzen und dass weiter, wie schon en BR RER 1) Vgl. Hocck in Litteraturübersicht. 2) Ebendort. 62 Erster Teil. bemerkt, auch eine ganze Anzahl von Wiesen, Laubwald- etc.-Pflanzen genau derselben Grenze folgen. Weiter ist kein Grund einzusehen, weshalb so viele Pflanzen und besonders so verschiedenen Formationen angehörige gerade an diesen Stellen alle Halt gemacht haben, wenn man nur die gemeinsame Ein- wanderung als Grund der übereinstimmenden Verbreitung annehmen will. Es sind doch sicher mehrere Jahrtausende her seit jener Wanderung, und immer noch finden wir so zahlreiche Pflanzen mit übereinstimmender Verbreitung, denen andere westliche mit genau derselben Grenze nach der anderen Seite entgegen stehen. Es muss also mindestens ein besonderes Hindernis für die Weiterwanderung vorhanden sein, was eben im norddeutschen Flachlande nicht irgend ein rein mechanisches, wie ein Höhenzug etc. sein kann. Dazu kommt noch, dass der Factor, der den östlichen Arten das Fortschreiten nicht ge- stattet, gerade für das Gedeihen der westlichen günstig sein muss, weil diese gerade (und zum Teil nur) das von jenen gemiedene Gebiet bewohnen. Mit der einfachen Erklärung, dass die einen den anderen »Concurrenz« machen und sie verdrängen oder die anderen den einen das Fortschreiten durch dichte Be- siedelung des Landes streitig machen, kommen wir hier keinesfalls aus, denn wir haben gesehen, dass auch Pflanzen, die in beiden Gebieten vorkommende Formationen bewohnen, ihre Grenze erreichen, die also auf keinen Fall aus »Mangel an geeigneten Standorten« nicht weiter vorkommen. Eine weitere Stütze für die Annahme eines besonderen Hindernisses ist, dass eine große Zahl der im Osten häufigen, im Westen fehlenden oder seltenen Pflanzen im Westen sich nur unbeständig an einzelnen Fundorten anfındet. Die Pflanzen gedeihen an den Orten, an die sie verschleppt sind, eine Zeit lang anscheinend ganz normal, verschwinden aber bald ohne sichtlich erkennbaren Grund wieder, ohne sich weiter ausgebreitet zu haben. Einige ausdauernde Arten halten sich an den Fundorten längere Zeit in einzelnen Exemplaren, ohne sich weiter fort- zupflanzen. Wenn man diese nur ganz spärlich vorhandenen oder nur unbeständig auftretenden verschleppten Arten noch von der Flora des nordwestdeutschen Flachlandes abzieht, wird die Zahl der ihre bestimmte Grenze hier erreichen- den Arten noch viel höher. Man wird gut thun, die Zahl lieber etwas höher als geringer anzunehmen, da nur sehr wenige in der Litteratur niedergelegte Fundorte von in Nordwestdeutschland ganz vereinzelt vorkommenden, im Osten häufigeren Arten kritisch auf ihre Constanz etc. geprüft sind. Wenn man das Vorhandensein eines solchen Factors, durch die zwingen- den Gründe veranlasst, als feststehende Thatsache annehmen muss, fragt es sich weiter, welcher Art dieser Factor nun ist. Dass er nicht mit der Boden- nie ähnliche unter sich annähernd parallele Ost- und Westgrenzen entstehen, wie wir sie im norddeutschen Flachlande so viele haben. Das wirkende Agens rn | | u u 5% Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 63 muss also auf einem anderen Gebiete liegen, und zwar bleibt, wenn man die Bodenverhältnisse ausschließt, nur noch das Klima übrig. Bei näherer Untersuchung, die ich, um hier nicht zu langatmig zu werden, besser in einem besonderen Capitel behandeln will, stellt sich denn heraus, dass die Pflanzenverbreitung im norddeutschen Flachlande thatsächlich sehr stark von der Verteilung der klimatischen Factoren abhängt. Genau stimmen die Grenzen hoher Niederschläge und der damit verbundenen feuchten Früh- jahrs- und Herbstwitterung, sowie hoher Luftfeuchtigkeit und milder Winter und kühlerer Sommer mit den Grenzen der Heidevegetation, der westlichen Pflanzenarten, überein. Das Gebiet, welches von den östlichen, bei uns ihre Nordwestgrenze erreichenden Arten bewohnt wird, ist ausgezeichnet durch ge- ringe Niederschlagsmengen, verhältnismäßig trockene und warme Frühjahrs- und Herbstwitterung, viel kältere Winter und heißere Sommer (man vergleiche z. B. die absoluten Maxima und Minima von Emden und Bromberg). Bei dieser Erklärung, dass das Klima das Hindernis für das Fortschreiten der öst- lichen Pflanzenarten nach Westen und das der westlichen nach Osten darstellt, ist auch die Thatsache erklärt, dass die Grenzen mehrerer Arten hinter dem Hauptgrenzgebiete zurückbleiben oder darüber fortschreiten und dabei doch demselben mehr oder weniger parallel bleiben. Sie sind eben von den be- treffenden klimatischen Factoren weniger abhängig resp. gegen den einen oder anderen weniger empfindlich, schreiten deshalb mehr oder weniger weit in das feuchte resp. trockene Gebiet vor. Natürlich wäre es vollkommen ‘verfehlt, aus den Anforderungen, die ein- zelne Heidepflanzen (neben denen anderer Formationen!) an die klimatischen Verhältnisse ihrer Standorte stellen, direct auf die Vegetationsbedingungen ler Heiden zu schließen, denn es gibt auch außerhalb der Heidegebiete ein- zelne Heideflächen in mehr oder weniger typischer Ausbildung, aber nirgends so zusammenhängende Flächen, dass die Heide auf Meilenweite die ganz ent- schieden dominierende Vegetation darstellt. Aus der Übereinstimmung der Verbreitung der Heidegebiete mit gewissen klimatischen Verhältnissen, die zu- gleich für einzelne Pflanzen zu den unumgänglichen Lebensbedingungen ge- hören, kann man nur schließen, dass diese klimatischen Verhältnisse es sind, die die Heidebildung befördern, die es veranlassen, dass die Heide in den von ihnen beherrschten Gebieten "vollkommen zu dominieren vermag. Wie diese Einwirkung vor sich geht, wird am besten bei der Ausbildung der Heiden be- Sprochen. a. Bildung der Heide aus Wald. Wenn auch die Bildung der Heide aus Wald nicht als die ursprünglichste Art der Heidebildung angesehen werden kann (die ursprünglichste ist zweifels- Ohne die auf von vorn herein nährstoffarmem Sandboden), so ist doch ganz Sicher die Mehrzahl der Heiden im norddeutschen Flachlande aus Wald ent- standen. Der größte Teil der Lüneburger Heide ist sicher im Mittelalter mit Wald bedeckt gewesen, und auch von den Heiden anderer Gebietsteile weiß 64 Erster Teil. man mit Sicherheit, dass sie ehemals Wald trugen. Wie ist nun dieser Wechsel unter dem Einfluss der klimatischen Verhältnisse vor sich gegangen und wie hat es kommen können, dass im Osten die Wälder noch heute stehen, wäh- rend sie im Westen der Heide weichen mussten : Selbst angenommen, dass seit dem Verschwinden des Inlandeises in Norddeutschland, seit dem Ende der letzten Eiszeit nur einige Tausend Jahre (die geringste ee ist 60c0 Jahre’) verflossen sind, und dass auch nur in den letzten Jahrtausenden ein annähernd dem beugen ähnliches Klima ge- herrscht hat! — Wirft man einen Blick auf die Niederschlagstabellen, die in dem Capitel über die klimatischen Verhältnisse des norddeutschen Flachlandes ge- geben sind, so fällt ohne weiteres in die Augen, dass die Niederschlagsmengen in den östlichen Gebieten auf weite Strecken 45 cm jährlich nicht oder nur wenig übersteigen, während sie in einigen Teilen des westlichen Gebietes 70 cm weit überschreiten. Sieht man z. B., dass in der Nähe der Oder, noch einem Hauptwohngebiete der südöstlichen F lora, die Niederschlagsmenge auf weite Strecken 44—49 cm beträgt, dass sie dagegen um Lüneburg 60 cm, in der Lüneburger Heide sogar meist etwas mehr, in der Altmark ziemlich eben so viel beträgt, und nimmt man zwischen diesen Orten nur eine durchschnittliche Differenz von ıo cm an, so ergiebt dies für das wenig westlich gelegene Ge- biet eine Wassersäule von 100 m Höhe in einem Jahrtausend mehr. In welcher Weise muss diese große Wassermasse auf die Böden, besonders auf die für die Heide in Betracht kommenden Sandböden wirken? Auf schweren Böden wird die Wirkung des Regens im wesentlichen eine erodierende sein, weil der Boden den Regen schwer aufnimmt und deshalb die größte Menge des Regens abfließt. Anders auf Sandboden. Hier wird meist jeder Tropfen sofort eingesogen und es müssen schon sehr starke Regengüsse kommen, und der Boden muss ziemlich stark geneigt sein, wenn man irgend wo stärker herabrieselnde Wassermengen auf dem Sandboden bemerken kann. Bei weitem das meiste Wasser wird vom Boden aufgenommen und sickert durch den Sandboden hindurch nach unten. Jeder Tropfen nun, der so in den Sandboden einsinkt, löst aus den oberen Schichten des Bodens eine ge ringe Menge löslicher Stoffe, besonders Salze, nimmt sie mit in die Tiefe und bringt sie, wenn er nicht von einer Pflanze aufgesogen wird, in einer Quelle wieder zu Tage, die ihr Wasser mit den Nährstoffen meist irgend einem Flusse zuführt, der die gelösten Stoffe, so weit er sie nicht in seinem Überschwem- mungsgebiete ablagert, dem Meere zuführt. Nimmt man nun eine Stelle an, ) Die zuverlässigsten Berechnungen dieses Zeitpunktes sind die nach dem Alter d si, der ja erst nach der Eiszeit seine Arbeit begonnen haben kann und ich alljährlich ein bestimmtes Stück in das Gestein einsägt, so dass die Länge der Strecke, die er in 50 Jahren zurückgeschritten ist, in die ganze Länge seines Cafions dividiert, die Zahl ee Ei Jahrhun- derte seiner Dauer ergibt. Weiter die Berechnungen der Dauer der alpinen und scandinavischen Gletscher, die jährlich eine bestimmte Gesteinsmasse ihren Endmoränen hinzufügen und ebenfalls erst nach der Eiszeit die Moränen zu bilden begonnen haben. Alle diese Berechnungen ergeben (soweit es hier Interesse hat) annähernd gleiche Werte. | | Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 65 an der, wie meist in der Heide, kein Wasser abfließt, sondern alles versickert, und betrachtet den Vorgang der Auslaugung hier etwas näher. Aus dem ur- sprünglich kalk- und nährstoffreichen Sandboden, der vielleicht Buchenhochwald trägt, werden etwa nur 6 Teile Salze etc. auf 100000 Teile Wasser gelöst, etwa '/, des Regenwassers mag noch als verdunstend angenommen werden’), so würde in 10co Jahren eine Menge von etwa 24. g reiner löslicher Stoffe dem Boden pro Ol-cm entzogen sein. Zuerst beginnt diese Lösung natürlich in den oberen Schichten und setzt sich mit der allmählichen Abnahme der oberen Schichten an löslichen Stoffen in die unteren fort. Das sich in den oberen Schichten bewegende Wasser nimmt dem entsprechend natürlich auch an Nähr- stoffen ab, so dass sich später in ganz armen Böden nur vielleicht "/, bis ı Teil in 100000 Teilen Wassers finden. Nun ist es eine häufige Annahme, für die ich aber in der Litteratur keinerlei zuverlässige Stütze habe finden können, dass von dem in den Boden einsinkenden Wasser, wenn der Boden Wald trägt, etwa "/, von den Bäumen aufgenommen wird. Aber selbst die Richtig- keit dieser Annahme vorausgesetzt, würde das Drittel Nährstoffe, welches mit dem Wasser in die Bäume wandern würde, nur dann dem Boden wiedergegeben werden, wenn die Bäume nach ihrem Absterben im Walde verfaulen würden, nicht aber, wenn das Holz aus dem Forst herausgeschlagen und fortgefahren wird. Es ist eine weit verbreitete Fabel, dass dem Boden durch den alljährlichen Laubfall der größte oder doch ein großer Teil der entzogenen Nährstoffe wiedergegeben wird. Im Herbst wandern alle Nährstoffe aus den Blättern in den Stamm, was irgend von den Baustoffen noch mobilisierbar ist, wandert aus den Blättern fort, kaum ein Rest von Protoplasma bleibt in den Zellen, selbst die Chlorophylikörner werden, soweit es geht, zersetzt. Außer dem Baumaterial der Zellen, welches ja zumeist nur aus Cellulose besteht, finden sich nur eine Menge von Excretstoffen in den abgefallenen Blättern. Der Laubfall kann also fast nur der physikalischen (nicht aber der chemischen) Verbesserung des Bodens dienen durch Bildung einer humosen Schicht, die als Nährstoff natürlich nicht angesehen werden darf. Die dem Boden ent- zogenen Nährstoffe finden sich während des Winters fast ausnahmslos in den tämmen und Ästen der Bäume wieder und werden bei der Abholzung mit fortgefahren. Herr Prof. THoMS hatte die Liebenswürdigkeit, mir einige Aschenanalysen frischer Hölzer”) mitzuteilen. Es können diese Aschenanalysen natürlich nicht ein vollkommenes Bild von allen thatsächlich dem Boden entzogenen Stoffen geben, da beim Einäschern eine Reihe von Stoffen, die aus dem Boden stammen, gasförmig entweichen. Besonders einer der wichtigsten Baustoffe, der Stickstoff fehlt. Dass dieser nicht gering sein kann, zeigt die Thatsache, dass man für den jährlichen Verbrauch eines erwachsenen Obstbaumes (natürlich den durch 1) Nach WArMInG, Ökologische Pflanzengeographie. 2. Aufl. 1891; verdunsten nur etwa oc. 2) Nach Worr. Graebner, Die Heide. 5 66 ag 2 Erster Teil. Versickerung abgehenden Teil eingerechnet) nach FLEISCHER und ebenso nach WAGNER 75 g salpetersaures Natrium (Chilisalpeter NaNO,) rechnet. Zur normalen Entwickelung wird ein schnellwüchsiger Waldbaum kaum weniger gebrauchen. | | J- v. SCHROEDER?) hat über den Stickstoffgehalt der Bäume eingehende Untersuchungen angestellt und gefunden, dass das feste Holz des Stammes bei den meisten Bäumen etwa o,ı bis 0,2 Proc. Stickstoff enthält, während sich in der Rinde, dem Reisig etc. (also in den jüngeren hauptsächlich die Reserve- stoffe führenden Holzteilen) bis 0,5 Proc. finden. In der Streu der Wälder fand sich naturgemäß erheblich viel mehr Stickstoff und zwar im Buchenwald etwa 1,34, im Fichtenwald 1,06, im Kiefernwalde 0,8 bis 1,0 Proc. — SCHROEDER berechnet den Gesamtverbrauch an Stickstoff zur Holzerzeugung für den Hektar im Buchenwald. . . ..:. 7—ıı kg im Mittel 8,7 kg > „BIERERWERE un, 7—35 > Dur » Fichtenwald . .. .. 12—14 > > a, » Tannenwäld.. . . 202-5 II—I5 > >» ” 13,3 3 im Mittel also 10,2 kg Stickstoff pro Hektar. Die Streu enthielt dagegen folgende Mengen Stickstoff: Streu des Buchenwaldes ..: . .... 44,3 kg Richtenwalles . „ . ... . . 31,9 > 2. er Barferuwaldes. 2... 28,9 >» Wenn nun die alljährliche Stickstoffzufuhr im Boden dadurch, dass die Atmosphärilien Salpetersäure und Ammoniak aus der Luft niederschlagen, etwa ıı kg für den Hektar beträgt, so wäre nach SCHROEDER an eine Abnahme des Stickstoffes im Walde nicht zu denken und die Waldstreu wäre der wich- tigste Stickstoffdünger, durch die Niederschläge würde das für das Holz Ver- rauchte wiedergegeben. RAMANN') weist nun aber nach, dass dieser Annahme ein Fehler inne- wohnen muss; er hat gefunden, dass der Stickstoffgehalt der Böden, denen alljährlich die Streu genommen ist, gar nicht von den nicht geharkten im gleichen Walde abweicht, die Streu also für die Ernährung der Bäume keinen hat. Es enthielten Kiefernboden V. KL, Mittel aus drei Einschlägen berechnet, berecht . .. 0,024 Proc. Stickstoff > > > ee > » unberecht . „o2 ie > IV. s » a » > berecht . 0,0531 > ” » >» >» > en, > > unberecht 0,024 > M » II. » > Re > > berecht . 0,0531 >» * > >» >» > al. > » unberecht 0,0534.» = u I. IH. » > En.» > » re 5. 0,078 2,8 uf > >:...> > Bi» > > unberecht . 0,036 >» ee ' ı) Forstchemische und pflanzenphysiologische ‚Untersuchungen. Dresden 1878. 2) Die Waldstreu und ihre Bedeutung für Boden und Wald. Berlin 1890, p. 53. Vgl. auch BAUMANN, Landwirtsch. Versuchsstationen 1886, p. 242. a Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 67 Nichtsdestoweniger ergeben die Aschenanalysen doch ein ganz klares Bild von der großen Menge der durch die Forstwirtschaft abgefahrenen Pflanzen- nährstoffe. Diese Analysen ergaben folgende Werte: Gesamt- |Schwefel-|Phosphor-| Kiesel- Chlor | Kali [Natron Kalk nn asche säure säure säure nesia _PJoo °/oo oo __| oo | oo Foo oo I oo | Ploo_ Buchenholz . . 5,5 0,1 0,3 0,3 —_ 0,9 0,2 31 0,6 Eichenholz . . 543 0,1 0,3 0,1 — 0,5 0,2 5,7 0,4 Birkenholz 2,6 — 0,2 O1 — 0,3 0,2 1,5 0,2 l 2,4 0,1 0,1 N ER er 0,4 0,2 2 01 Fichtenholz 2,1 0,1 01 oo | — O1 0,6 1,0 0,1 2,6 0,1 0,2 0,4 | — 0,3 O1 1,3 0,2 Fichtenrinde . 23,9 0,2 N a en 1:3 1,0 | 14,9 1,1 Diese Werte würden also ergeben in je einem Doppelcentner Holz eine Menge abgefahrener Nährstoffe bei Bnehinheölb:! „us #328]. 8 0,550 kg‘) nho 0,550 >» A ee 0,260 » annenhom „no. u. 0.08, 0,240 > Bichtenhöle.. . er. =%.r2..0% 0,210 >» iefernbäle, 2.0.0 0,260 Eichtenrinde ur.» 5° 2,390 » _ Bei einem specifischen Gewichte der Hölzer von etwa 0,55 und weniger für die leichteren Hölzer (Kiefer, Fichte, Tanne, Pappel, Erle, Linde und an- dere) und von etwa 0,75 und mehr für die schweren Hölzer (Taxus, Walnuss, Eiche, Buche, Apfel, Ahorn und andere?) würde ein Doppelcentner leichter Hölzer etwa ı82, ein solcher schwerer Hölzer etwa ı33 cdm entsprechen. Berechnet man den Ertrag einer schweren Holzart auf schlechterem Boden nur auf etwa 4,5 Festmeter in 40 Jahren, so würden dabei, wenn das Holz etwa 30 Doppelcentner wiegt, pro Hektar ı8 kg Nährstoff fortgefahren. Alte Eichen, die in mehrhundertjährigem (300 bis 400) Bestande 7 bis 800 Fest- meter pro Hektar liefern, würden ein Holzgewicht von 5 bis 600 Doppelcentner repräsentieren, was einem Entzuge von über 300 kg Nährstoff gleichkommt °). Berechnet man nun, dass ein Hektar guter Boden etwa 5000 kg Kali in den obersten 3 dm enthält, in jedem Holz aber Kali im oben genannten Procentsatze abgefahren wird, so würde, keine Auslaugung‘ durch Regen vor ausgesetzt, dieser Boden bis zur Erschöpfung an Kali zu tragen vermögen pro Hektar a . is I) Vgl. auch Ramann, Forstliche Bodenkunde. Berlin (1893), p. 324 fl. & 2) Bro us, Conv. Lex. 14. Aufl. IX (1899) p. 304. en 3) Über den Durchschnitt der jährlichen Holzproduction vgl. DOXNer-HaGen, Die Br lichen Verh. Preußens; 3. Aufl. Berlin (1894). Kern s ei 68 Erster Teil. Buchehhalz u. =... -, 56 000 Doppelcentner Encuenhale..: , ou, ; 100 000 > BRERRERGIE. . . . .. .. 167 000 » mueunols, urn 125 000 » PICHENHOIZ. TTS TE 500 000 > Sıelesnhols. 02, % on. 167 000 » Ähnlich ließe sich die Erschöpfung für die übrigen Nährstoffe berechnen. Natürlich sind diese Zahlen viel zu hoch, sie sollen nur einen Anhalt für weitere Berechnungen liefern. Aus Wasseranalysen frischer Wässer, wie sie aus gutem Boden entspringen, geht hervor, dass der Kaligehalt, um bei diesem Stoffe zu bleiben, nicht selten bis 0,4 Teile in 100000 Teilen Wassers beträgt, 4 g pro qm Boden für je 10 cm Regenhöhe, also pro Hektar 8 kg, eine Menge also, die nach einigen hundert Jahren den Kaligehalt selbst guter Böden im oberen ' /,; m gänzlich verbraucht haben würde, wenn die Concentration der Lösung dieselbe bliebe, was ja thatsächlich nicht der Fall ist. Es ist schon einmal betont, dass diese Zahlen selbstredend nicht für eine große Dauer von Jahren und Jahrhunderten gelten, denn nachdem die Auslaugung in den oberen Schichten begonnen hat, wird die Concentration der Lösung mit der Abnahme der Güte des Bodens ab- nehmen, der Nährstoffgehalt des Wassers wird sich immer mehr verringern oder die betreffende Concentration erst in immer tieferen noch weniger aus- gelaugten Schichten erhalten. Die Abnahme der Concentration würde in der Theorie etwa mit den oben angenommenen Werten beginnend zuerst verhältnis- mäßig schnell erfolgen, dann allmählich geringer und geringer werden und bei den schließlich ganz verarmten Böden in der Unendlichkeit eine Concentration von o erreichen. In ganz ähnlicher Weise wird natürlich auch die durch die Wegfuhr des Holzes aus den Forsten resultierende Verarmung als chematische Curve dargestellt erfolgen, denn während vor der ersten Abholzung des Wal- des die Stoffproduction des Bodens das höchste Maß erreichte, stand den nachfolgenden Wäldern immer weniger und weniger concentrierte. Nährstoff- lösung zur Verfügung und der jährliche Zuwachs wird ganz allmählich mehr und mehr abnehmen. Je nachdem nun in den verschiedenen Gegenden die einzelnen Factoren, die die Bodenverarmung bewirken, mehr oder weniger stark in den Vorder- grund treten, je nachdem wird auch im Laufe der Jahrhunderte ein eigen- tümlicher Charakter der Gesamtvegetation, wenigstens wenn man die Sand- gebiete der betreffenden Gegenden vergleicht, stark hervortreten. Die theore- tische Erwägung zeigt schon, dass, wenn man in der Urzeit in den verschiedenen Klimaten vollständig gleiche gute Sandböden annimmt, in den Gebieten größerer Niederschlagsmengen erstens die Auslaugung an sich eine erheblich stärkere sein muss, und dass zweitens besonders die obersten Bodenschichten ganz un- verhältnismäßig stark verarmt und ausgelaugt erscheinen müssen. Eine Ver- gleichung der Sandböden in Nordwestdeutschland mit denen des Ostens, etwa Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse des Heide etc. 69 in der Provinz Posen, zeigt, wie ja ohne weiteres zu erwarten steht, die Rich- tigkeit der Erwägung. Wie später unten genauer besprochen wird, kann man in den Sandböden der Heidegebiete ganz bestimmte Bodenschichten secundärer Bildung unterscheiden, die ihrer Entstehung entsprechend etwa parallel der Oberfläche verlaufen. Vergleicht man nun damit die Sandböden des Ostens, so findet man bei ihnen an der Oberfläche nur eine verhältnismäßig dünne aus- gelaugte Schicht, und etwas tiefer gleichmäßig armen Sandboden. Dass nun diese Verschiedenheiten eine ganz verschiedene Vegetation zeitigen müssen, liegt auf der Hand. Dazu kommt dann noch, dass das feuchtere Klima des Westens der Heidebildung im allgemeinen günstig ist. Vergegenwärtigen wir uns nun an einem einzelnen Walde den Vorgang der Verheidung, wie er etwa in der Lüneburger Heide bei dem Verschwinden der großen Waldungen vor sich gegangen sein mag. Der Boden, ein kalk- und nährstoffreicher Sandboden, trägt Buchenhochwald. Durch den großen Holzverbrauch (etwa der Lüneburger Saline, wie E. H. L. Krause annimmt) wird der Wald vollständig abgetrieben. Während seines Wachstums ist, eben- so wie bereits in früherer Zeit, die Auslaugung des Bodens Schritt für Schritt weiter gegangen. Während der Boden kahl steht und der Wald sich erst nach und nach wieder bildet, geht die Auslaugung erheblich intensiver vor sich, da ja das früher von den Blättern am Baume und von den Moosen aufgesogene und dann verdunstende Wasser im Boden versickert. Schließlich hat sich der Wald wieder geschlossen, er wird älter und älter und wird schließlich wieder heruntergeschlagen. So mag die Abholzung mehrere Male vor sich gegangen sein, und während dessen schritt die Auslaugung, besonders der oberen Schichten, immer mehr und mehr vor. Mit der Abnahme der Nährstoffe in den oberen Schichten wurde nun naturgemäß den im Schutze der Buchen wachsenden Kräutern, die meist in kurzer Zeit, besonders im Frühjahr, eine verhältnismäßig hohe Stoffproduction zeigen, das Gedeihen mehr und mehr erschwert, bis schließlich bei der immer weiter fortschreitenden Auslaugung diese mit ihren Wurzeln tiefere Schichten nicht erreichenden Gewächse aus Nahrungsmangel verkümmern und zu Grunde gehen. Bei dem geringen Nährstoffgehalt der oberen Bodenschichten ist eine Vegetation mit größerer oder auch nur schnellerer Stoffproduction nicht möglich, alle Pflanzen nährstoffreicherer Böden sind aus- geschlossen und die Concurrenten der Pflanzen mit geringer Stoffproduction, mit geringem Zuwachs verschwinden und räumen den Heidepflanzen das Feld. Unter den Bäumen siedeln sich zuerst spärlich die Heidepflanzen an. Hier und da sieht man in solch verheidendem Walde einige Heidepflanzen, beson- ders Calluna, die aber in dem meist noch dichten Schatten ein vergeiltes Aus- sehen haben. Auf dem armen Sandboden wird auch den Baumsämlingen das Gedeihen sehr erschwert. Die Buchensamen keimen in der Feuchtigkeit des Frühjahrs normal, aber sobald sie sich mit den Wurzeln ernähren müssen, beginnen sie zu verkümmern, der Schutz der noch stehenden alten Bäume verhindert meist ihr völliges Vertrocknen in der Hitze des Sommers trotz der geringen wasserhaltenden Kraft des verarmten Bodens. In den ersten Jahren 70 au v: Erster Teil. zeigt sich ein schwächliches Wachstuh, bei dem gewöhnlich die unterirdische Entwickelung, der Zuwachs der Wurzeln, wie es bei Pflanzen auf besonders stickstoffarmem Substrate erfahrungsgemäß zu beobachten ist, erheblich das Wachsthum der oberirdischen Organe überwiegt, dadurch, dass bei solchem Nährstoffmangel die in den oberirdischen Teilen bereits abgelagerten organi- schen Verbindungen in die Wurzeln zurückgeleitet werden. Durch die unver- hältnismäßige Verlängerung der Wurzeln erreichen diese bald die unteren besseren Bodenarten, und mit der größeren Nährstoffzufuhr wachsen dann die jungen Bäumchen in die Höhe, entwickeln sich in den Lücken der umgestürzten über- ständigen Bäume bald wieder zum dichten Zusammenschluss und verhindern die üppige Weiterentwickelung der Heidepflanzen. Solche Wälder haben meist eine sehr ärmliche Flora, außer den Saprophyten der Buchenwälder ist im ganzen wenig Vegetation zu bemerken. Die Waldpflanzen sind verhungert und die Heidepflanzen werden durch den dichten Schatten zurückgehalten. Auf diesem Wege allein würde eine vollständige Verheidung nicht oder doch wenigstens sehr spät eintreten, es müsste gerade die ausgelaugte Schicht eine so große Dicke erreichen, dass die jungen Baumsämlinge eher verkümmern oder vertrocknen, ehe sie den nährstoffreicheren Untergrund erreicht haben. Auch in diesem Falle wäre es aber doch noch das wahrscheinlichere, dass die Buche eher durch ein anspruchsloseres Gehölz, etwa die Kiefer, ersetzt würde, ehe diese dann vielleicht schließlich der Heide wiche. Als Hindernis für die Wiederverjüngung des Waldes tritt dann aber, wenn die gänzlich verarmte Schicht eine bestimmte Dicke erreicht hat, so dick ge- worden ist, dass der Frost nicht bis zu ihrer unteren Grenze einzudringen ver- mag, die Ortsteinbildung ein. Seine Entwickelung wird im Capitel über die Bodenarten der Heide besprochen werden. An der unteren Grenze der nähr- stoffarmen Schicht wird der Sand durch Ablagerungen von Humusverbindungen zu einem festen Humussandstein verkittet, der in den Heidegebieten auf meilen- weite Strecken in schier ununterbrochener Schicht in meist 3 dm, selten bis zu ı m Tiefe gelagert ist. Sobald dieser Ortstein eine gewisse Dicke und Festigkeit erreicht hat, ist er für Pflanzenwurzeln undurchdringlich. Nur an den kleinen Stellen der Unterbrechung (den »Ortsteintöpfen«, vgl. unten), die sich. hin und wieder erhalten, vermag eine Pflanzenwurzel in die Tiefe zu dringen. Durch den Ortstein wird die obere ausgelaugte Schicht von der unteren fast vollständig abgeschlossen. Die Feuchtigkeitsschwankungen sind sehr stark und werden nicht mehr durch die unteren Bodenteile reguliert. Sobald sich der Ortstein im Walde zu bilden beginnt, gewinnt die For- mation ein ganz anderes Aussehen. Die Sämlinge der Buche und die jungen Pflanzen des etwa vorhandenen Unterholzes vermögen den Ortstein nicht zu durchdringen, ihre Wurzeln können also nicht in die tieferen Bodenschichten eindringen, die Pflanzen kümmern eine zeitlang herum und gehen dann schließlich an Nährstoffmangel und Trockenheit oder im Winter, weil ihr Holz durch ‚die Ungunst der Vegetationsbedingungen nicht ausgereift wurde, zu Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 71 Grunde‘). Das Unterholz und der Nachwuchs beginnt zu fehlen. Die Lücken im Walde, die durch Umstürzen der alten: überständigen Bäume entstanden sind, werden aus Mangel an Nachwuchs nicht wieder ausgefüllt, und so werden an jenen Stellen die günstigsten Vegetationsbedingungen für die Heidevegetation geschaffen. Durch weiteres Absterben der alten Bäume lichtet sich der mehr und mehr und die Heide greift immer weiter um sich und gelangt bald zur Herrschaft; zumal auch der Ortstein, wenn er auch den einmal stehenden Bäumen die Vegetationsbedingungen nicht nimmt, denselben doch durch seine Bildung und Verstärkung erheblichen Schaden zufügt und so das Absterben beschleunigt’). Nach einigen Jahrzehnten sehen wir auf dem kahlen Felde nur mehr vereinzelte alte Bäume, die bereits stark vom Sturme gezaust und von der Sonne gebräunt erscheinen. Alles übrige Land ist bedeckt mit Heide, die ursprünglichen Waldpflanzen sind ganz verschwunden oder haben sich unter dem Schutze der einzelnen alten Bäume in einigen lichtliebenden Vertretern noch kümmerlich erhalten, bis auch diese letzten Zeugen der Waldvegetation verschwinden und das Heidekraut üppig die modernden Stämme der letzten Bäume überwuchert. Weit und breit, so weit das Auge reicht, nur braune unendliche Heide, die nur im Herbst in ihrem stumpfen rötlichen Glanze er- strahlt. Das wäre in großen Zügen der Vorgang, wie er bei der Bildung der großen Heideflächen aus Wald vor sich gegangen ist. Wir haben noch heute, besonders an den Grenzen der Heidegebiete, in den Übergangsgebieten zur östlichen Vegetation alle Stadien der Entwickelung in den Laubwäldern, vom typischen Buchen- und Eichenhochwald bis zur typischen Heide. Ich habe oft Gelegenheit gehabt, solche verheidende Wälder zu beobachten, von denen be- sonders diejenigen interessant waren, bei denen die Heidebildung an verschie- denen Stellen mehr, an anderen weniger fortgeschritten war. Diese Wälder zeigen oft ein erksiniges Gemisch von Heide- und Waldflora, so dass die beiden Formationen oasenartig in einander eingesprengt EEE Je nach dem Fortschritt der Verheidung überwiegt die Waldflora, und hin und wieder sind Heideflecke dazwischen oder die Heidestellen sind bei ihrer Vergrößerung zusammengeflossen und einzelne Fleckchen Waldflora sind eingesprengt. Hin und wieder beobachtet man auch einen Wald, bei dem zwischen den Heide- Pflanzen nur noch vereinzelte Vertreter der Waldflora stehen, besonders Bra- chypodium pinnatum, Polygonatum multiflorum, auch P. officinale, Platanthera bifolia, Geum urbanum, Lathyrus vernus, auch L. niger, Viola silvatica mit der Rasse Riviniana, Lamium maculatum, Cala- mintha Clinopodium, Origanum vulgare, Galium saxatile, Lactuca muralis und andere. Durch die Abholzung und Holznutzung wird die Heidebildung naturgemäß 2) Vgl. SORAUER, Handb. d. Pflanzenkrankheit 2) Über die Art und Weise der Schädigung der u durch secundäre Boden ee (9) über die Gründe der dadurch beförderten Stammfäule ete. vgl. SORAUER a. a. a Erster Teil. befördert und beschleunigt, aber auch ohne die Wegfuhr des Holzes muss unter Einwirkung der klimatischen Factoren die allmähliche Verheidung san- diger Böden vor sich gehen, wenn nicht für die Erneuerung der Nährstoffe im Boden gesorgt wird. Die Verheidung der Kiefernwälder gcht in ganz ähnlicher Weise vor sich wie die der Buchenbestände, nur dass eben die Kiefer weniger anspruchsvoll ist als die Buche, ihre Sämlinge also bei schon ziemlich weit fortgeschrittener Auslaugung noch in normaler Weise gedeihen, wenn die jungen Buchen bereits durch Nährstoffmangel verkümmern. Die Auslaugung geschieht allerdings bei dem geringeren Nährstoffgehalt wohl etwas schneller als im Buchenwalde, aber der schlimmste Feind des Waldbestandes, der Ortstein, tritt im Kiefernwalde, wenigstens in einem vorher noch nicht verheidet gewesenen, nicht mit der Intensität auf, wie in einem Laubwalde mit verarmten oberen Bodenschichten. ie Gründe dafür werden folgende sein: Ein Laubwald ist meist ziemlich dicht, die Kronen schließen meist ziemlich eng zusammen und erschweren da- durch der Luft, besonders den Winden, den Eintritt in den geschlossenen Wald. Oft kommt noch dazu, dass ein mehr oder weniger dichtes Unterholz gewisser- maßen eine zweite Decke bildet, und so der Zutritt der Luft zum Boden noch mehr erschwert wird. Die Folge davon ist die: Das alljährlich fallende Laub und die absterbenden Teile der den Boden bedeckenden Waldpflanzen können nicht genügend verwesen, die Wirkung der Pilze an den abgestorbenen Pflanzen ist eine verhältnismäßig geringe gegenüber der der Bacterien, weil ihnen die nötige Luft zum Gedeihen fehlt‘). Die Humification tritt also vor der Ver- wesung in den Vordergrund, und es bildet sich der Waldboden, auf dem sich eine dicke Schicht stark (oft fast rein) humoser Erde findet. Diese Bodendecke ist reich an Humussäuren, die mit jedem versickernden Regentropfen in ver- hältnismäßig großer Menge in die Tiefe befördert werden und so ein reich- liches Material für die Bildung dicker und fester Ortsteinschichten liefern. Im Kiefernwalde ist die Sache anders. Die Kiefern schließen bei weitem nicht so dicht zusammen, der Wind streicht viel ungehinderter über den Boden und die Sonne beleuchtet den Boden um vieles reichlicher. Unterholz findet sich in Kiefernwäldern, besonders in den ärmeren nur wenig. Es ist daher die Ver- wesung eine verhältnismäßig (d.h. dem Procentgehalt des gefallenen Laubes entsprechend) ausgiebigere, und die obere Bodenschicht meist bei weitem nicht so humos wie in dichten Buchenwäldern. Außerdem geht die Verwesung der Nadeln, die in lange nicht so großer Menge fallen wie das Laub, verhältnis- mäßig schwerer vor sich, wohl wegen der Menge der Harze. Dazu kommt noch, dass die Kiefernwälder an ihrer Oberfläche wegen des reichlicheren Luft- zutrittes trockener sind als die Laubwälder. Der Humus der Kiefernwälder, der in trockenem Zustande ziemlich fettig erscheint, hat nun die Eigentümlichkeit, dass er sehr schwer Wasser aufnimmt, wenn er etwa lufttrocken geworden ist. Daher ist eine Erscheinung zu erklären, die man stets nach Perioden größerer ı) Vgl. z. B. Orto, TscharLowirz. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 13 Trockenheit beobachten kann. Hat es geregnet, so ist bald das gesamte Wasser im Boden ‘verschwunden, wenn man aber mit der Hand die oberste Schicht entfernt, so findet man, dass unter der Oberfläche alles trocken 'ist, und dass das Wasser sich seinen Weg durch einige ganz bestimmte Wege hindurch gebahnt hat und sich dann im darunter liegenden Sande verbreitet hat. In der obersten Humusschicht ist alles trocken geblieben außer den wenigen röhrenartigen Wasserbahnen. Dem Gärtner ist diese Eigenschaft der Kiefernnadelerde wohl bekannt, er weiß, dass ein »ballentrocken« gewordener Blumentopf sehr schwer und nur durch langes Untertauchen im Wasser wieder zu befeuchten ist. Das Regenwasser löst infolge dieser Eigenschaft verhältnis- mäßig wenig Humusstoffe, und daher geht die Bildung des Ortsteins in noch nicht verheideten oder verheidet gewesenen Kiefernwäldern langsamer vor sich als in Buchen- und Eichenwäldern unter fast gleichartigen Bedingungen. Eine weitere Art der Heidebildung behandelt C. GREBE in seiner vortreff- lichen Studie: »Aufforstung von Ödländereien. Waldbauliche Beobachtungen aus dem westfälischen Bergland«‘). Durch diese Arbeit aufmerksam gemacht, habe ich den Einfluss des Rohhumus?), den GREBE gerade besonders hervor- hebt, mehrfach studieren können. — Vornehmlich in dichten schattigen Wäl- dern, namentlich Fichtenwäldern, wird die Verrottung des gefallenen Nadel- oder Blattmaterials, besonders in feuchten Klimaten, so langsam vor sich gehen, dass bei weitem das meiste zu Humus umgewandelt wird, der sich nach und nach zu einer festen Schicht verdichtet. GREBE schildert ihn°) mit folgenden Worten: Man findet, ... dass da, wo die Fichten kümmern, die obere Erd- schicht in der Stärke von 5 bis 8 cm eine abnorme Beschaffenheit hat. Der Boden ist hier durch Humusstoffe am dunkelsten gefärbt und vor allem durch einen feinen haarförmigen Wurzelfilz so innig verwebt und, verschlungen, dass sie sich in compacter, zusammenhängender Masse vom Erdboden abheben lässt. Mit dem Messer lässt sie sich leicht durchschneiden und dann eben so leicht abheben, ohne dass ein Zerfallen zu befürchten wäre. Im nassen Zu- stand ist sie dicht gelagert und von fettigem Aussehen, in trockenem Zustand locker und verfilzt. Sie überzieht wie eine Filzdecke den gesamten Heide- boden .. .« GREBE beschreibt den Boden, wie er in späteren Entw ickelungsstadien aussieht, nachdem er schon ein Verkümmern der Fichten hervorgerufen und sich ik Heide bedeckt hat. Im Anfange bildet er sich meist fladenweise und trägt entweder gar keine Vegetation oder vielleicht nur einzelne Moose oder Moosrasen. Der Rohhumus besitzt dann aber auch bereits eine filzige Be- schaffenheit, aber ohne die feinen Heidewurzeln. Die »Filzfasern«e sind in diesem Falle die noch unzersetzten mechanischen Elemente der Fichtennadeln. ı) Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen XXVIII (1896), p. 513542 2) P. E. Mürter, Die natürlichen Humusformen. Berlin 1887. — Rama, Neues Jahrb. Mineralogie. Beil. Bd. X (1895', p. rıyfl. 3)-A..a. O. 519. 74 ea a Erster Teil, Die Heidebildung aus diesem Boden ist deswegen interessant, weil sie ohne Verarmung des Bodens vor sich gehen kann, ja sogar oft auf schweren Lehm- und Thonböden vor sich geht. Ich habe besonders auf der mit Unterstützung der Kgl. Akademie der Wissenschaften unternommenen Reise, die mich auch durch Westfalen führte, in Oberbayern, im Riesengebirge, im Mährischen Ge- senke und im Rheinischen Schiefergebirge solche Heiden auf schweren Böden beobachtet und kann daher die Angaben GREBE’s im vollsten Maße bestätigen. Auch im Harz sind derartige Heiden nicht selten, im Flachlande dagegen finden sie sich nur wenig und meist von ganz geringer Ausdehnung. Die Wirkung der Rohhumusdecke auf die Vegetation schildert nun GREBE S. 520 etwa in folgender Weise: 2) »Die Heidehumusdecke und der Wurzelfilz verhindern aus denselben Gründen die Wassercirculation im Boden. Sie verhindern die Verdunstung der überschüssigen Nässe im Winter und Frühjahr und lassen umgekehrt im Sommer, wenn sie erst ausgetrocknet sind und jede Capillarität verloren haben, die leichteren Regen und erfrischenden Morgentau nicht mehr in den Boden ein- ziehen. Der Heideboden kann deshalb allen und namentlich solchen Pflanzen keine rechten Existenzbedingungen bieten, welche, wie die Fichte, Bodenfrische und regen Luftwechsel im Boden lieben und dies Bedürfnis durch die flach- streichenden Wurzeln zu erkennen geben. « 3) »Es ist wahrscheinlich, dass unter der Heidefilzdecke der Boden mit- unter aus dem Stadium der Oxydation in das der Stagnation und Reduction übergeht. Die im Regenwasser gelösten und in den Boden einsickernden Humussäuren finden darin nicht den zu ihrer Oxydation erforderlichen Sauer- stoff. Da sie ständig das Bestreben haben, in höhere Oxydationsstufen über- zugehen, um schließlich in Kohlensäure zu zerfallen, so entnehmen sie dem im Boden stets vorhandenen Eisenoxyd und Eisenoxydhydrat einen Teil seines Sauerstoffes, reducieren es in Eisenoxydul, um alsdann mit ihm humussaures und kohlensaures Eisenoxydul zu bilden, welches bekanntlich zu den Pflanzen- giften gehört.« 4) »Es lassen sich noch weitere Gründe zur Erklärung des dürftigen Fichten- wuchses im Heideboden auffinden; es liegen verschiedene Anzeichen vor, dass er an seiner Oberfläche verarmt und erschöpft ist. Bis zur Tiefe von 10 bis 15 cm ist er nämlich fester zusammengebacken, wenn er trocken ist, und weich und knetig, wenn er nass ist; darunter aber auf einmal ausgezeichnet locker und porös auch im sterilsten Heideboden. Dieser verschiedene Krüme- lungszustand ist charakteristisch und deutet an, dass die obere Erdschicht an Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 75 löslichen Mineralsalzen relativ arm, der Mittel- und Untergrund aber reich daran ist. Diese Folgerung ist wenigstens auf Grund der Beobachtungen und Mit- teilungen gerechtfertigt, die Herr Prof. RAMANN in seiner »Standortslehre « und »Wäldstreu« im Näheren anführt, wonach der lockere Krümelungszustand eines Bodens hauptsächlich durch die en löslicher Mineralsalze hervor- nn oder doch erhalten wird.« GREBE meint dann weiter, dass die junge Fichtenwurzel deshalb in der oberen Krume keine ausreichende Ernährung findet, sondern erst später, wenn sie in den tieferen Untergrund eingedrungen sei, namentlich wenn gleichzeitig die Heidekruste inzwischen durchbrochen, gehoben und zum Besseren um- gewandelt ist«. So wäre das öfter mit ı5 bis 25 Jahren teilweise einsetzende Höhenwachstum der Heideculturen zu erklären, welches freilich oft Bbegsr oder spät erreicht wird«. 5) setzt GREBE auseinander, dass der Rohhumus der Heide ebenso yeich ist, als der Humus der Buchen- und Kiefernwälder‘), doch sind seine Nährstoffe wegen seiner torfigen Beschaffenheit so fest an ihn gebunden, dass sie den Bäumen nicht zu gute kommen. In seiner torfartigen Natur steht er dem’ eigentlichen Heidetorf ganz nahe’). GREBE constatiert dann noch einmal, was schon P. E. MÜLLER (a. a. O.) betont, dass der Rohhumus nicht nur an arme Böden gebunden sei, »sondern sogar auf gutem, an auflöslichen Alkalisalzen, Kalk und dergleichen reichem Boden vorkommen könne«. Wie schon hervorgehoben, kann ich die Beobachtungen GREBE’s im vollsten Maße bestätigen, nicht aber scheinen mir seine Folgerungen aus diesen Beob- achtungen in allen Teilen zutreffend, besonders da sie sich teilweise in gewisser Weise widersprechen. Ein Teil der Hypothese ı) dürfte wohl den haupt- sächlich wirkenden Factor berühren. GREBE hat richtig erkannt, dass durch den Rohhumus die Durchlüftung des Bodens fast völlig verhindert wird. Meines Erachtens genügt nun dieser Factor fast ganz allein, um den Waldbäumen das Gedeihen gänzlich unmöglich zu machen, resp. je nach der Intensität seiner Wirkung Erkrankung, Verkümmerung oder Absterben hervorzurufen. Es existiert eine umfangreiche Litteratur über die Einwirkung solch ungünstiger Boden- beschaffenheiten und des Sauerstoffabschlusses auf Wurzeln. Die umfassendste Zusammenstellung eigener und fremder Beobachtungen in dieser Richtung liefert wohl SORAUER°), dem ich die meisten der folgenden Daten entnehme. Er zeigt z. B. a. a. ©. S. 5ı die verheerenden Wirkungen des Verschlämmens des Bodens, durch welches in ganz ähnlicher Weise wie durch den Rohhumus die Säuerstoffzufuhr in den Boden erschwert wird und wie dadurch Wurzeln und 1) Vgl. es Waldstreu (1890), p. 2) P. E. MÜLLER, Studien über die Sa Humusformen p. 43, 100— 118. 3) Ya der een I (1886), p. 27 ff., 35 ff., 5off. & ® 76 Erster Teil. Samen zur Fäulnis gebracht werden. ROBINET schildert z. B. in der Revue horticole') die Wirkung einer Verschlämmung in einer Toulouser Baumschule, die zum größten Teile nur 2 Tage lang unter Wasser gestanden hatte, in der aber während dieser Zeit beträchtliche Mengen Schlamm abgelagert waren. Diejenigen Pflanzen nun, auf deren Boden nicht viel Schlamm lag, blieben vollkommen gesund, solche Bäume dagegen, an deren Stammbasis etwa 10 bis ı2 cm Schlamm sich befand, litten beträchtlich. »Mandeln, Akazien, Kirschen (auch die Weichselkirschen), Ebereschen, Ligustrum, Maho nia, Evonymus und die meisten Coniferen gingen gänzlich zu Grunde. Von Crataegus, Pirus communis (wovon die auf Quitte veredelten weniger litten), P. Malus, die Bäume kranken oder ganz zu Grunde gehen. Sind Samenkörner zu tief in den Boden gebracht, sehen wir dieselbe Erscheinung des Verfaulens, wie bei verschlämmtem Saatboden. Über die Vorgänge bei dem Erkranken und Absterben der Bäume, ihrer Wurzeln in sauerstoffarmem Boden liegen mancherlei Beobachtungen und Ver- suche vor, ganz abgesehen von den zahlreichen Versuchen an in sauerstoff- armen Medien cultivierten Pilzen, die auch genau dieselben Erfolge ergaben’). LECHARTIER und BELLAMY?) wiesen nach, dass nicht nur in mancherlei Früchten, sondern auch in Blättern und Wurzeln in den ohne Sauerstoffzufuhr vegetie- renden Parenchymzellen, besonders in wachsenden Organen, sich Alkohol ide. Münz fand außer seinen oben citierten Untersuchungen an Pilzen, 1) Vgl. Wiener Obst- u. Gartenzeitung 1876, p. 37. 2) Z. B. MüÜnz, Comptes rendues LXXX 2875): 9: 1: 778. A, MAYER, Untersuchungen über die alkoholische Gährung. Landwirtsch. Versuchsstationen 1871. — BREFELD, Über Gäh- rung. III, Bot. Zeit. (1876), p- 381. ’ 5) Comptes rendues LXXIV (1872), p. 784. 6, Sitz.-Ber. K. Akad, Wissensch. Wien LXVII, 1. er rennen aan men eure EL ZZ nn DZ Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 17 Bei der Alkoholgährung entstehen auch organische Säuren, darunter Essigsäure, die in größerer Concentration als Gift auf den Organismus wirken müssen. Vergegenwärtigen wir uns nun den Vorgang des Erkrankens und Ab- sterbens in seinen einzelnen Stadien! Es kann dies natürlich nur in großen Zügen geschehen, auf alle physiologischen Vorgänge einzugehen, fehlt hier der Raum, es muss deshalb auf die einzelnen Quellen verwiesen werden‘). In jeder lebenden, besonders wachsenden Zelle wird eine Quantität von Kohlehydraten, also Stärke und Zucker, zur Atmung verbraucht. Nach PFEFFER °) kann man sich die Atmung als aus zwei Processen bestehend vorstellen. Der erstere Process ist die sogenannte intramoleculare Atmung, welche in Gährungs- erscheinungen besteht, ganz ähnlich den bei den Gährungspilzen bekannten Vor- gängen. Dieser erste Process besteht demgemäß natürlich in der Bildung von Alkohol etc. BORODIN nennt nach SORAUER (a. a. O. 32) diesen Vorgang auch innere Verbrennung. Der zweite, sich dem ersteren ganz unmittelbar anschließende Process besteht in der sofortigen Verbrennung der entstandenen Gährungsproducte in Kohlensäure und Wasser. Dieser Process kann natürlich nur unter Einwirkung von außen, von der atmosphärischen Luft her zutretendem Sauerstoff geschehen, er entspricht der tierischen Atmung. Wenn nun wachsen- den Wurzeln aus irgend einem Grunde der Sauerstoff entzogen wird oder der Sauerstoffgehalt des Bodens unter das nötige Maß vermindert wird, so wird die in dem Wachstum und der plasmatischen Thätigkeit bedingte Alkoholbädings also der erste Atmungsprocess vor sich gehen, die darauf folgende Verbrennung der Gährungsproducte wird aber nur so lange fortgesetzt, als der gerade noch vorhandene Sauerstoffvorrat reicht, nachher wird die Alkoholbildung überwiegen und so lange fortschreiten, bis der vorhandene Alkohol mit den Säuren eine lähmende Wirkung auf die Thätigkeit des Protoplasmas ausübt. Die Zelle wird starr und unthätig und verharrt in dieser Unthätigkeit bis zum erneuten Sauerstoffzutritt, der den Alkoholgehalt wieder herabmindert und der Zelle die Wiederaufnahme der Arbeit ermöglicht. Dauert diese Starre des Proto- Plasmas zu lange Zeit, so stirbt die Zelle allmählich ab. — Gewöhnlich tritt aber noch ein weiteres Moment der Schädigung in den luftarmen Böden hinzu. Die von den Zellen der Wurzeln bei der normalen Thätigkeit ausgeschiedene Kohlensäure wird normalerweise durch die lebhafte Atmung aus den Inter- cellularen der Wurzel gezogen, durch den allgemeinen physikalischen Ausgleich von den Wurzeln entfernt und vom Boden an die Atmosphäre zurückgegeben. Bei dem Mangel an Sauerstoff hört aber, wie bemerkt, die Atmung auf, der Boden selbst ist mit Kohlensäure geschwängert, die er als Ersatz für den vor- handen gewesenen Sauerstoff erhielt, und in den Intercellularräumen finden sich 1) Außer den sonst eitierten besonders FORREE: Handbuch der Pfanzenkrankheiten I (1886), a Ser, Sl Lindwirtschafil. dk 1878. 78 Erster Teil. beträchtliche Mengen von Kohlensäure. Von den oberirdischen, unter normalen Bedingungen lebenden Organen wird nun immer weiteres plastisches Material ‚herabgefördert, welches nicht in normaler Weise verarbeitet werden kann. nun Kohlensäure längere Zeit oder in größerer Concentration auf lebende Zellen wirkt, macht sich eine in höchstem Maße giftige Wirkung bemerkbar. Die durch die Alkoholeinwirkung geschwächten Zellen werden adurch, wenn sie nicht bereits durch den Alkohol getötet sind, vernichtet. Es tritt eine Verjauchung der Zellen ein, die durch das Vorhandensein vorher noch unzersetzter Kohlehydrate vergrößert wird. Die Wurzeln des ober- wärts noch völlig lebensfähigen Baumes saugen nun nach dem Absterben statt der normalen Nährlösung die in den Zellen befindliche jauchige Substanz in den Gefäßen (resp. Tracheiden) in die Höhe und die im höchsten Maße giftige Substanz tötet auch die Zellen ab, in die sie weiter gelangt. Man kann die ‚Entfernung, bis zu der die Vergiftung nach oben vordringt, sehr leicht erkennen an den im Querschnitt selbst älterer Wurzeln sich zeigenden mehr oder weniger großen, schwarzen, abgestorbenen Stellen, die nach oben in einzelne nur mikroskopisch erkennbare, abgestorbene Gefäße (resp. Tracheiden) endigen. Dieses Absterben ätizchsen Zellen und Zellgruppen oberhalb der eigentlich ver- jauchten Wurzeln verhindert sehr oft die Neubildung der Wurzeln und befördert die Abtötung des gesamten Individuums, welche gewöhnlich eintritt, wenn die Giftstoffe bis in den Stamm oder bis in die ältesten Wurzeln vorge sind. Die von GREBE (a. a. O. 520) erwähnten Humusverbindungen, im Über- maß vorhanden, befördern natürlich ebenfalls die Abtötung der Wurzeln. Auf. etwas iockögteh Böden bemerkt man plötzlich während der heißen Zeit das Absterben der Bäume; der Baum welkt und vertrocknet, weil die erkrankten Gefäße oder Tracheiden nicht mehr das nötige Wasser leiten können. Ist der Luftabschluss nun aber kein so vollkommener, wie in dem beschrie- benen Falle angenommen ist, also der unter der Rohhumusschicht liegende Boden leichter, sandiger, dahen lufthaltiger, oder ist die Humusschicht nicht sO dick, so erhalten die Wurzeln zwar Sauerstoff, aber nicht so viel, wie eine dem Nährstoffgehalt des Bodens entsprechende intensive Vegetation erfordern würde. Die Pflanzen sterben nicht ab, kranken aber, da die Ernährung infolge der mangelhaften Wurzelthätigkeit eine ungenügende ist, die Pflanzen also denen zu vergleichen sind, die auf ganz nährstoffarmem Boden wachsen. Bei so ver- kümmernden Pflanzen kann man oft die Bemerkung machen, dass der Früh- jahrstrieb verhältnismäßig sehr kräftig einsetzt, der weitere Zuwwache dann nach- her aber schwächer und immer schwächer wird, und bald ganz aufhört. Bei Kiefern ist z. B. öfter der neue Spross (der ‚Maischusae) ziemlich lang, aber die Nadeln wachsen nur sehr kurz und schwächlich daran aus. Der Grund der Efscheinung wird der sein, dass während der Zeit der Ruhe, während des /inters ein wenn auch Eng Ausgleich der Bodenluft mit der oberirdi- schen vor sich. geht, so dass zu Beginn der Vegetation die Balkan ungefähr ihren normalen Gehalt an Sauerstoff besitzt, die ne der Bäume daher eine normale ist. ann - Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 79 Hat man die dichte Rohhumusschicht im Walde entfernt, so wird erst eine Zeit vergehen, ehe der Boden wieder vollständig ertragsfähig ist, bis die Bäume ein normales Wachstum zu zeigen beginnen. Es liegt dies daran, dass durch die Giftstoffe, die durch die anormale Atmung einerseits und dire die Ver- jauchung der Wurzeln andererseits in den Boden übergegangen sind, der Boden für die Pflanzen mehr oder weniger stark vergiftet ist und erst dadurch wieder ertragsfähig wird, dass er längere Zeit den Atmosphärilien und der Sonne aus- gesetzt wird. Einen vortrefflichen Beweis für das Vorhandensein solcher Boden- vergiftung gibt J. BöHm') bei einer Schilderung von zu tief gepflanzten und infolge dessen abgestorbenen Ailanthus-Bäumen auf der Ringstraße in Wien. Erde, die unter den abgestorbenen Bäumen entnommen war, erwies sich als so giftig, dass Samen verschiedener Pflanzen, die in derselben ausgesäet wurden (teils frei, teils unter Glas), in kurzer Zeit abstarben und ebenfalls verjauchten. Erst nachdem die Erde etwa acht Tage der Sonnenhitze ausgesetzt und mehr- fach bewässert war, keimten Samen in normaler Weise darin. Diese Dauer- haftigkeit des Bodengiftes selbst in kleinen Quantitäten Bodens zeigt zur Genüge, wie stark der Einfluss in einem Waldboden, der doch nicht in erheblicher Weise umgearbeitet werden kann, sein muss. Die von GREBE erwähnte Behinderung der Atmosphärilien, die die fortschrei- tende Verwitterung des Bodens hindern soll, kann kaum auf das Wachstum der Bäume irgend einen bemerkenswerten Einfluss haben. Bei einer erheblich dicken Rohhumuschicht ist die Behinderung des Wachstums durch den Sauer- stoffmangel so groß, dass der Baum bei weitem nicht alle in einem besseren Boden gelösten Nährstoffe für sich verwenden kann, da ja die Wurzelthätigkeit eine vollkommen ungenügende ist. Zudem widerspricht die in der vierten These angenommene Verarmung der oberen Bodenschichten der Annahme vom Still- stande der Verwitterung. Die oberen Bodenschichten können doch nur durch die von oben nach unten hindurchsickernden Atmosphärilien ausgelaugt, also gelöst sein. Nach RAMANN’?) muss auch die Thätigkeit der auch von GREBE in der dritten These angenommenen in den Boden einsickernden, aus der Roh- humusschicht gelösten Humussäuren gerade das Gegenteil bewirken. RAMANN sagt a. a. ©. ausdrücklich: Die Humussäuren »veranlassen eine rasch fort- schreitende Verwitterung der Gesteine und bringen Stoffe in Lösung, welche sonst als Verwitterungsrest zurückbleiben«e. Die ungeheuere Armut der Heide- sande gegenüber denen mancher Sandfelder, die eben keinen Humus besitzen, entspricht dem ja auch vollkommen. Weiter scheint mir auch die Angabe, dass die Humusdecke die Wasser- eirculation im Boden hindere und. deshalb ungünstig wirke, nur sehr bedingt richtig. Richtig ist, dass die leichteren Regen und der Tau von ‚der Rohhumus- schicht Bee werden, aber diese Niederschläge würden auch ohne die 1) Über die Ursache des Absterbens der Götterbäume und über die A der Ringstraße in Wien. Wien 1885. 2) Neues Jahrb. f. Mineralogie. Beil.-Bd.. X. (1895), p. 128. s0 Erster Teil. Humusschicht nicht tief in den Boden eindringen und dann sehr bald wieder verdunsten, während sie von dem Humus, der bekanntlich eine sehr stark wasser- haltende Kraft besitzt‘), festgehalten werden. In den feuchteren Zeiten giebt der Humus das Wasser an den Boden ab und verhindert später eine intensive Aus- trocknung. Er bewahrt dem Boden eine gleichmäßige Feuchtigkeit, da er selbst sehr wasserleitend ist, eine Eigenschaft des Heidehumus, auf die wir später zurückkommen müssen. Lässt man den Rohhumus sich ungestört im Walde entwickeln, so erreicht er eine Dicke, bei der ein Leben der Bäume nicht mehr möglich ist. Sie sterben aus den angegebenen Gründen bald ab und die Fläche verkahlt. Nun bedeckt sich aber der Rohhumus nicht unmittelbar mit Heide, sondern er liegt meist mehr oder weniger lange Zeit fast ganz vegetationslos da. Gewöhnlich ist er zu Regenzeiten mit einem grünen Schimmer, der meist von blaugrünen Algen herstammt, bedeckt. Hin und wieder trägt er einen Polytrichum- oder Dicranumrasen und an feuchten Stellen öfter größere Massen von Amblyste- gium serpens oder gemeiner Heide-Hypna. Es scheint, als ob er erst einer gewissen Auswitterung unterliegen müsste, ehe er für die Heidepflanzen günstige Vegetationsbedingungen bietet. Erst nach und nach sieht man die Heidepflanzen mit Calluna sich einstellen. In den außerhalb der großen Heide- gebiete gelegenen Formationen tritt meist gar keine Heidevegetation auf den Rohhumusstrecken ein, sondern es finden sich gewöhnlich Aera flexuosa, Senecio silvaticus, S. viscosus, auch Epilobium angustifolium u. & in großen Beständen. Mitunter überzieht auch Thymus weitere Strecken sol- cher Böden. Die Eigentümlichkeit des Ostens, meist keine Heideflächen auf Rohhumus entstehen zu lassen, dürfte wohl hie Grund in den klimatischen Verhältnissen haben. Die fangen Trockenperioden des Sommers und besonders des Frühjahres mit sehr trockener Atmosphäre sind dem Gedeihen der Heide- pflanzen bekanntermaßen nicht günstig. Ein völliges Austrocknen des Bodens vertragen sie nicht. Eine Erscheinung, die gewissermaßen eine Vorstufe der Heidebildung dar- stellt, ist das Rückschreiten von anspruchsvollen Gehölzen und die Weiter- verbreitung anspruchsloserer Baumarten in manchen Gebieten. Wahrscheinlich ist im größten Teile des norddeutschen Flachlandes ein solcher Wechsel ein- getreten, aber in den wenigsten Gebieten ist sie urkundlich bestätigt. E. H.L. KRAUSE hat in den verschiedenen citierten Arbeiten eine Reihe von Docu- menten niedergelegt, die eine ganz erhebliche Vermehrung des Kiefernbestandes gegenüber den Laubhölzern erkennen lassen. — In neuerer Zeit hat H. Haus- RATH?) in einem Artikel: »Zum Vordringen der Kiefer und Rückgang der Eiche in den Waldungen der Rheinebene« durch Urkunden klargelegt, dass auch hier die Laubhölzer, besonders die Eiche der Kiefer an den meisten Orten 2. Vol. Er TscHarLowItz, Humus und Humuserden im Gartenbetriebe und in der Land- wirtschaft. Oppeln ı 2) Verh. Naturw. Ver. Karlsruhe XIII (1895— 1900), 514 (1900). Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. sl habe weichen müssen. Nur etwa 31 Procent aller Waldungen ist vorwiegend mit Laubholz bestanden, während in früherer Zeit das Verhältnis gerade um- gekehrt war, ja im Mittelalter war die Kiefer an vielen Orten nachweislich sehr wenig oder gar nicht. HAUSRATH legt aber. in seiner Erklärung der Gründe dieses Vegetations- wechsels zum Teil wenigstens irrtümlich angenommene Factoren unter. HaAus- RATH nimmt an, dass durch die Flusscorrectionen der Grundwasserspiegel gefallen sei. Dieses Fallen, meint er aber selbst, könnte die mit den Wurzeln tiefgehende Eiche nicht allein zum Verschwinden veranlasst haben, sie würde auch bei tieferem Grundwasserstande noch gediehen sein. Die Grasnarbe in- dessen, die sich in den lichten Wäldern angesiedelt hätte, hätte die Regen und die Zersetzungsproducte des Humus für sich verwendet und zusammen mit dem über den Boden streichenden Wind eine austrocknende Wirkung ge- habt. Sie hätte auf diese Weise für die Kiefer günstigere Bedingungen als für die Eiche geschaffen. Diese Erklärung kann wohl nicht gut angenommen werden, denn erfahrungsgemäß ist die Wirkung einer Grasnarbe gerade ent- gegengesetzt, sie bewirkt die Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit‘) (ja sie kann bekanntermaßen an feuchten Orten direct eine Versumpfung veranlassen). Eine weitere Wirkung einer dichten Grasnarbe ist die Herabsetzung der Intensität des Gasaustausches zwischen Boden und atmosphärischer Luft. Nun ist aber die Eiche wieder gerade derjenige von unseren Waldbäumen, der am meisten be- fähigt ist, in luftärmeren (öfter auch sumpfigeren) Böden zu gedeihen, während die Kiefer, wie fast alle Nadelhölzer, gegen ungenügenden Gasaustausch zwischen Boden und Luft außerordentlich ee ist. Die Streunutzung, die HAUSRATH dann weiter als laubwaldfeindlichen Factor angiebt, hat wohl sicher ihr Teil zur ne des Bodens beigetragen, en sie auch hier, wie so sehr oft, in ihrer Wirkung überschätzt wird. Der r- stoffgehalt des fallenden Laien ist, wie bereits erwähnt, recht gering, _ nirgends zeigen die humosen Böden, die sich aus solchen Resten zusammen- setzen, einen hohen Nährstoffgehalt. Die Wirkung des Humus ist vornehmlich eine physikalische?), weil er die wasserhaltende Kraft des Bodens erhöht und die Verschläimmung der Oberfläche, sowie die dadurch bedingte Krustenbildung ‘ verhindert. Die bekannte Angabe, nach welcher zur Erzeugung der Blätter bei der Buche jährlich das sechsfache, bei der Kiefer das dreifache an Nährstoffen verbraucht wird, was zum Aufbau der jährlich zuwachsenden Holzmasse gehört, reduciert sich sehr, wenn man die Analysen der abfallenden Blätter mit denen der frischen vergleicht. Der riesige Gehalt der ersteren an Kohlenstoftverbin- dungen, die im Boden als Nährstoffe nicht in Betracht kommen, täuscht leicht über die thatsächlichen Verhältnisse weg. 2) Vgl. Warumisc, Ökologische Pflanzengeogr. p. 85 ff. 3) Vgl. TscharLowrrz, Humus u. Humuserden. Oppeln. (1892) p. 2 f.— Orro, Die Düngung gärtnerischer on Stuttgart (1896) p. 16 ff. — Ramann, Waldstreu (1890). — UDo MOSER Verh. Naturw. Ver. Karlsruhe XIII (1895—1900), p. 124 ff. (1900). Sea Die Heide. 6 82 Erster Teil. Die weiteren Gründe die HAUSRATH angiebt, liegen außer der Angabe, .dass das Wild die Laubbäume mehr zerfräße als die Kiefer und dass die Samen der Kiefer mit ihren Flügeln verbreitungsfähiger wären als die unserer Laub- bäume, auf dem Gebiet der historischen Entwickelung der Rheinebene. Durch die Waldverwüstung in den Kriegen und die Vernachlässigung der Äcker, die sich dann selbständig mit der sich leichter verbreitenden Kiefer bewaldeten, sei der Kiefer die Oberherrschaft geworden, die jetzt von den Forstverwaltungen zum Teil künstlich erhalten und vergrößert würde. So weit sich dieser von HAUSRATH vorgetragene Fall von hier aus beur- teilen lässt, liegen dort genau dieselben Verhältnisse vor, wie bei uns im Nord- deutschen Flachlande. So weit ich die Rheinebene kenne, findet sich in ihr ziemlich viel leichter Boden, der eben, wenn er früher Laubwald getragen hat, zu der Zeit nährstoffreicher war als jetzt. Er ist also augenscheinlich durch Regen ausgelaugt und durch Holzabfuhr zusammen mit der Streu- und Weide- nutzung verarmt, so dass er nicht mehr im Stande ist, anspruchsvollere Gehölze zu tragen. Die Nährstoffarmut, besonders der oberen Schichten, hat aber jenen Grad erreicht, der der Kiefer die Prävalenz sichert, und wenn nichts zur Auf- besserung der Böden geschieht, wird eben auch der Rest noch vorhandener Nährstoffe in die Kiefernstämme und in den Untergrund gewandert sein und der Wald auch in seiner jetzigen Gestalt wird vor ihnen weichen müssen, um einer baumlosen Heide oder einem Sandfelde Platz zu machen. In seltenen Fällen sind auch andere Factoren als die soeben geschilderten Veranlassung zur Verarmung oder zur Austrocknung von Wäldern, die dann gewöhnlich absterben oder kranken. So kommt es hin und wieder vor, dass durch Erdarbeiten etc. der Grundwasserspiegel um große Höhen, bis zu meh- reren Metern gesenkt wird, oder dass durch einen Durchbruch oder eine Ab- leitung die regelmäßige Bewässerung abgeleitet wird. Das Austrocknen hat dann oft eine Verheidung oder eine Sandfelderbildung zur Folge. Weiter wird mitunter durch das Beschütten des Bodens mit Sand, beispielsweise beim Eindringen einer Wanderdüne, der Wald vernichtet, und meist ist dann die Heide oder ein Sandfeld die entstehende Formation. Aber alle diese Arten der Entstehung der Heide aus Wald sind zu unbedeutend, als dass ihre genaue Be- schreibung gerechtfertigt wäre. b. Entstehung der Heide auf nackten Sande. Die Entstehung der Heide auf nacktem Sande wird man wohl als die eigentlich ursprüngliche zu betrachten haben, obgleich sie, wie erwähnt, jetzt nur noch viel seltener eintritt als die auf verwüstetem Waldboden. Ehe die Heide die ehemals von Wäldern bewohnten Flächen in den großen Heidege- bieten zu besiedeln begann, also etwa bei der Einwanderung unserer Flora nach dem Abschmelzen des Inlandeises, da können die nackten, aus armem Sand- boden ‚gebildeten Felder die einzigen gewesen sein, die als ursprüngliche Vege- tation Heide getragen haben. Die "Verbreitung dieser Heiden kann aber in Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 83 damaliger Zeit auch nur im Bereiche der vom atlantischen Klima beherrschten Febicte gelegen haben. Wenn das Klima so war wie heute, wohnten diese Heiden also nur in den jetzigen Heidegebieten, oder wenn man annimmt, dass . das continentale Element unseres Klimas nach dem Zurückweichen des Eises allmählich von Südosten gegen den feuchten Nordwesten vordrang, dann sind auch die Heiden auf armem Sande stets in dem von dem atlantischen Klima beherrschten Gebiete entstanden. In den östlichen Gebieten (natürlich außer an der Ostsee) habe ich keinen Fall beobachten können, in dem mit Sicherheit eine Heide auf einem nackten Sande entstanden wäre. Die sommerliche Trockenheit, die es ja schon bedingt, dass Calluna sich in jenen Gebieten zumeist in den Schatten der Bäume flüchtet, lässt in dem vollständig austrocknenden Sande keine Heidevegetation aufkommen. Wir finden als Ersatz zumeist Sandfelder, die öfter mehr oder weniger dicht mit Gräsern bedeckt sind. Solche nährstoffarmen Sandflächen oder Sandhügel finden wir fast nur als vom Winde aufgeworfene Dünen oder auch als vom Winde (öfter über weite Felder) auseinander geworfene Dünensande. Den letzteren Fall konnte ich mehrfach an der Ostsee-Küste (auf besonders weiter Ausdehnung einmal in Hinterpommern beim Dorfe Lübtow im Kreise Lauenburg) beobachten, wo Wanderdünen, nachdem sie eine Strecke landeinwärts gewandert waren (seltener feststehende Dünen), vom Winde auseinandergeweht wurden. Diese Dünen- böden sind gewöhnlich ziemlich nährstoffarm, da die feinsten Teile des Bodens meist vom Winde weiter getragen und nicht in der Düne mit abgelagert werden. Die erste Vegetation, die sich auf einer Düne oder einem aus einer Düne gebildeten Sandfelde einfindet, ist nun je nach der Lage der betreffenden For- mation verschieden. Die Dünen der Meeresküste zeigen zuerst eine mehr oder weniger halophile Strandflora‘) mit Elymus arenarius, Ammophila are- naria, Festuca rubra var. arenaria, Triticum junceum, Juncus bal- ticus, Polygonatum officinale, auch P. multiflorum, Epipactis ru- biginosa, Salix daphnoides var. angustifolia (= S. pommeranica), Corispermum intermedium, Salsola Kali, Honckenya peploides, Cakile maritima, Anthyllis Vulneraria var. maritima, Lathyrus ma- ritimus, Hippophaäs rhamnoides, Viola tricolor var. maritima (var. Syrtica), Eryngium maritimum, Linaria odora, Jasione montana, Petasites tomentosus, Artemisia campestris, Hieracium Pilosella, H. umbellatum var. dunale und Tragopogon floccosus. — Auf den Dünen des Binnenlandes ist die Flora im ganzen ähnlich ohne die vorerwähn- ten maritimen Elemente. Hauptsächlich treten hier Jasione montana, Tees- dalea nudicaulis, Erophila verna, Spergula vernalis auf, dazu Se- necio silvaticus und S. viscosus und eine Anzahl sandliebender Gräser, besonders Calamagrostis epigea, Carex arenaria u.a. Auch Solidago bean ERBE 1) Vgl. auch AsRoMEIT in: GERHARDT, Handbuch des Deutschen Dünenbaues. Berlin 1900. 278. Il. Abschnitt Dünenflora Du 171 6* 84 Erster Teil. Virga aurea und Chrysanthemum Leucanthemum treten wie auch auf den Stranddünen oft in großer Menge auf. Jedenfalls ist es sehr bemer- kenswert, dass die meist mit den Wurzeln oder Rhizomen sehr tief gehenden Gewächse im Vergleich zu den Heidepflanzen eine ganz auffallend starke Stoffproduction zeigen. Die charakteristischen Dünenpflanzen haben oft einen recht erheblichen jährlichen Zuwachs, der besonders bei einjährigen Arten wie z.B. Cakile maritima, die öfter über meterhohe und ebenso breite Büsche bildet, recht auffällig ist. Wenn auch die Dünenpflanzen im allgemeinen die Eigenschaft zeigen, ihre reichverzweigten Wurzelsysteme sehr weit im Boden herumzuschicken und dadurch den Nährstoffgehalt ziemlich großer Bodenmengen sich zu nutze zu machen, eine Eigenschaft, die den mit zahllosen feinen Wurzeln eine kleinere Bodenmasse dicht durchziehenden Heidepflanzen im allgemeinen . fehlt, so muss ihnen doch eine größere Nährstoffmenge zur Verfügung stehen zur Erzeugung der großen Krautmassen. Man kann daraus wohl schließen, dass in den Dünensanden, wenigstens in den erst in den letzten Jahrzehnten aufgewehten, sich doch meist erhebliche Mengen von Nährstoffen befinden, die allerdings in den losen Sanden leicht und schnell ausgewaschen werden. So- lange die Dünen nicht mit Wald bedeckt sind, in dessen Schatten sich bald eine mehr oder weniger dichte Decke von Moosen oder Waldpflanzen einfindet, bemerkt man im ganzen recht wenig von einer Humusbildung. Die auf den Dünen stehen oder liegen bleibenden oder auch von dem lockeren Sande ein- gebetteten abgestorbenen Teile der Dünenpflanzen nehmen meist bald ein bleiches Aussehen an, d. h. sie verwesen fast vollständig, von einer Humus- bildung ist nichts oder wenig zu bemerken. st nach und nach geht eine Veränderung im Dünenboden und damit in der Dünenflora vor sich. Der lose, von jedem Windstoße hin und her ge- triebene Sand fängt, wahrscheinlich infolge der dauernden Einwirkung der Nieder- schläge, an mehr stabil zu werden. Die einzelnen Sandkörner liegen fester an einander und mitunter bemerkt man eine leichte Krustenbildung. Schon während sich dieser Vorgang der Verdichtung des Sandes vollzieht, stellen sich einige sonst der Dünenflora eigentlich nicht eigentümliche niedere Pflanzenarten ein, die dann ihrerseits wieder zur weiteren Festlegung des Sandes beitragen. Während längerer Regenperioden, besonders aber im Herbst und Frühjahr, bemerkt man größere und kleinere Stellen, die einen grünlichen Schimmer zeigen und deren Oberfläche als etwas stärkere Kruste zusammenhängt. Unter- sucht man diese Stellen genau, so findet man entweder Algen, in großer Menge die Bodenoberfläche durchsetzend, öfter sich eng den einzelnen Sandkörnchen anschmiegend, besonders Pleurococcus vulgaris, Ulothrix radicans, U. parietina, Zygogonium ericetorum u. a. m., oder es sind Moosproto- nemata von Ceratodon purpureus oder einer Polytrichum-Art (wohl meist P. piliferum), die die grünliche Färbung hervorrufen. Die Moosprotonemata "hwinden meist sehr rasch wieder bei Eintritt trockener Witterung, aber mmerhin tragen sie dazu bei, dass der Sand weiter und weiter befestigt wird im ınd die bei ihrer Verwesung übrig bleibenden feinen Teilchen dem Boden bei- Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide ete. 85 gemischt werden. Dieses Festlegen des Sandes ist für die weitere Entwickelung der Formation von Wichtigkeit, da es die Anfangsentwickelung vieler Keim- pflanzen in vorteilhafter Weise beeinflusst. ie Thätigkeit der Algen resp. der Moosprotonemata im Boden scheint mir noch deshalb von großer Wichtigkeit und zugleich interessant für die Be- urteilung der Thätigkeit der Heidepflanzen, besonders der ganz feinwurzeligen Ericaceae, da sie augenscheinlich ganz langsam erhebliche Mengen von Nähr- stoffen von den einzelnen Sandkörnern und feinsten Teilchen im Boden lösen. Es scheint mir zweifellos, dass die Algen- und Moosprotonemata eine mit der der meisten Heidepflanzen übereinstimmende Art der Ernährung be- sitzen,. die von der der meisten in besseren Böden wachsenden sich sehr erheb- lich unterscheidet. Ich habe schon beim Unterschiede im Wachstum der Dünen- und Heidepflanzen kurz darauf hingewiesen. Die Unterschiede dürften sich kurz in folgender Weise darlegen lassen: Die Pflanzen nährstoffreicherer Böden möchte ich in ihrer Ernährung etwa mit den Wasserpflanzen vergleichen, sie nehmen die Nahrung in der Weise auf, dass sie das Bodenwasser wie die Wasserpflanzen das der Flüsse oder Seeen aufnehmen, so wie sie es gerade finden, wie es sich im Boden bewegt, oder wie es gerade den feinsten Teilchen anhaftet, dass sie also gewissermaßen aus dem Vollen schöpfen. Ihre Wurzeln und grofßzelligen Wurzelhaare sind meist zum Aufsaugen und zum Transport größerer Wassermengen eingerichtet, wie ja auch die größere Massenproduction die Beförderung großer Mengen von Nährlösung, wenn man das Wasser so nennen will, erfordert. Die Wurzelhaare und Wurzelrindenzellen sind deshalb verhältnismäßig weitlumig und groß. Betrachtet man die Wurzelhaare, wie sie aus dem Boden kommen, mikroskopisch, so bemerkt man, dass sie sich zwar den einzelnen Bodenpartikelchen anlegen und sich an ihnen festsaugen, dass sie aber nur mit einem verhältnismäßig sehr kleinen Teile ihrer Oberfläche an festen Bodenbestandteilen festsitzen und sich verhältnismäßig leicht loslösen lassen. Ganz anders bei den Heidepflanzen, ebenso wie bei den eben erwähnten Algen. Die feinsten Würzelchen, mit denen die Heidepflanzen den ganzen Boden durch- ziehen und verfilzen, oder die meist sehr feinen Wurzelhaare, wo solche vor- handen, sind so eng mit den einzelnen Bodenpartikelchen verbunden, wachsen an ihnen entlang oder um sie herum, dass sie fast ein integrierender Bestand- teil derselben zu sein scheinen. Nicht selten fand ich Gesteinspartikelchen, auf denen das Ende eines Wurzelhaares oder eines Algenfadens genau einem Ein- druck auf dem Gestein entsprach. Findet man diese Eindrücke an einer Stelle, an der das mittlere Ende eines solchen Haares oder Fadens entlang läuft, so liegt die Möglichkeit nahe, dass das Haar dem schon vorhandenen Eindrucke gefolgt, in ihm entlang gewachsen ist. Wenn aber, wie in diesem Falle, sich öfter Stellen finden, an denen das Ende solcher Gebilde genau in die Ver- tiefung des Steinchens passt, so kann man vermuten, dass dieser Eindruck durch das Wurzelhaar oder die Alge hervorgerufen worden ist, dass also die Wurzeln in irgend einer Weise auf die Lösung der Gesteine einwirken. Ich‘ will natürlich nicht die Behauptung aufstellen, dass diese Vermutungen in ällen k S6 Erster Teil. Teilen richtig sind, möchte aber auf die auffällige Erscheinung aufmerksam machen, damit ihr etwa von anderer Seite Aufmerksamkeit geschenkt wird und eine physiologische und chemische Untersuchung Licht in die Frage bringen kann. Ich will dabei noch einiger Eigentümlichkeiten der Heidepflanzen Er- wähnung thun, die mit ihren Ernährungsverhältnissen zusammenhängen. Bei keiner Pflanze ist mir das Vorkommen an so verschieden feuchten Standorten bekannt geworden, wie bei vielen Heidepflanzen. Empetrum, Calluna und viele andere kann man ebenso im trockenen Sande der Dünen beobachten, wie an den wasserzügigsten Stellen der Moore, die man nicht zu betreten ver- mag. — Von einer großen Reihe von Pflanzen habe ich Wasserculturen mit Erfolg angelegt, aber bei den meisten Heidepflanzen missglückten sie nach kurzer Zeit. Sehr auffällig ist eine Eigentümlichkeit, die meines Wissens in dem Maße nur bei Heidepflanzen vorkommt, nämlich die Fähigkeit, in zahlreichen Genera- tionen hinter einander auf demselben Boden zu gedeihen, ohne auch nur im mindesten in ihrem normalen Gedeihen gestört zu werden. Jedem Landwirt ist bekannt, dass es nicht angängig ist, mehrere Jahre hinter einander dieselbe Pflanzenart auf einem Acker zu bauen, dass er eine Wechselwirtschaft ein- führen muss, um normal gedeihende Pflanzen zu erhalten. Es ließe sich da- gegen einwenden, dass ja auch der Landwirt jährlich einen erheblichen Teil des Bodenertrages fortfährt, dass dadurch gewisse Stoffe, die gerade die be- treffende Pflanze zum Aufbau der Knollen, der Samen oder der Blätter und Stengel verwendet, in unverhältnismäßiger Menge entführt werden, während andere Stoffe, die gerade die betreffende Pflanze wenig für sich verbraucht, in großer Masse übrig bleiben. Dass aber derartige Verhältnisse nicht allein die Wechselwirtschaft bedingen, beweist das Verhalten von Pflanzen mit intensiverer Stoffproduction, die ungestört wachsen, von denen jedenfalls nichts fortgenommen wird, sondern deren ganzer jährlicher Zuwachs wieder dem Boden zurück- Seschen wird. Betrachten wir zuerst solche Fälle, bei denen solche Cultur- pflanzen »bodenmüde« werden, so möchte ich 2 Fälle hervorheben, in denen die Pflanzen nach einiger Zeit nicht mehr gedeihen wollen. Da sind zuerst in botanischen Gärten eine Menge Arten, bei denen sehr auffällig das Zurück- weichen von ihren ehemaligen Standorten hervortritt. Die ausdauernden Arten verlassen vermittelst kriechender Grundachsen etc. den Platz, an den sie gepflanzt sind, sterben an dieser Stelle ab und wandern nach benachbarten Orten. Wieder an die erste Stelle zurückverpflanzt, kranken sie meist. Bei einjährigen Pflanzen ist es oft noch auffälliger, die an der Stelle der vorjährigen Stand- orte aufgegangenen Exemplare zeigen meist ein sehr kümmerliches Gedeihen, sind klein und wenigblütig, bringen auch wenig Samen, die auf ein benachbartes Feld gefallenen dagegen sind sehr oft erheblich größer und kräftiger. Alle Pflanzen können während des Sommers ihren ganzen Entwickelungsgang durchmachen, es wird ihnen nichts oder doch höchstens das im Winter stehen- bleibende, aller Nährstoffe beraubte Stroh der Stengel und Blätter genommen. Nichts desto. weniger vermögen sie nach einigen Jahren nicht mehr normal zu Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide ete. 87 gedeihen. Dasselbe Bild zeigen die Teppichbeetpflanzen großer Parterres, die jährlich mit denselben Arten besetzt werden. Hier wird meist im Herbst nach Eintritt des ersten Frostes das ganze Pflanzenmaterial untergegraben, also alles aterial dem Boden wiedergegeben. Trotzdem muss zur Sicherung des nor- malen Gedeihens der in späteren Jahren gepflanzten Individuen der ganze Boden bis zu gewisser Tiefe ausgehoben und durch neuen ersetzt werden, In der Natur spielt sich derselbe Vorgang ab. Wir können ihn z. B. deutlich beobachten bei Waldpflanzen, die in keiner Weise in ihrem normalen Gedeihen gestört werden. Auch sie zeigen, soweit sie kriechende Grundachsen besitzen, die Tendenz, ihre Standorte zu verlassen, an einer Stelle zu ver- schwinden und an einer anderen wieder aufzutauchen. Am auffälligsten spielt sich diese Wanderung bei rasenbildenden Arten durch Bildung der sogenannten Hexenringe ab. Der Rasen stirbt in der Mitte aus, die dort stehenden Triebe verkümmern und vergehen, nur die am Rande stehenden gedeihen weiter. Im Laufe der Jahre wird der dadurch gebildete Ring weiter und immer weiter; in ihm siedeln sich alle möglicheh anderen Pflanzen an, aber das Wiederauftreten der den Ring bildenden Art an dieser Stelle ist nicht wieder zu beobachten. Die bekanntesten Hexenringbildner sind Pilze‘), Moose, Gräser und Cyperaceen, aber auch eine ganze Reihe dikotyler Pflanzen. — Recht augenfällig konnte ich diesen Standortswechsel einjähriger und ausdauernder Waldpflanzen im Stadt- walde bei Colberg, in dem’ich meine ersten botanischen Studien machte, be- obachten. Dort hatten wir Schüler uns einige ganz bestimmte, uns bequem zugängliche Orte als Fundorte der betreffenden Arten gemerkt, hier war es ein Holzapfelbaum, dort ein eigentümlich gewachsener Corylus oder eine große Eiche oder Buche, die als Merkzeichen dienten. Als ich nach 10 Jahren an dieselben Stellen zurückkehrte, fand ich den Wald in keiner Weise verändert, dieselben Bäume, dieselben Äste, nicht merklich größer geworden, — aber der große Fleck mit Asperula war verschwunden und nicht weit davon neue erstanden, Melampyrum nemorosum umsäumte nicht mehr dieselben Ge- büsche wie vordem, das von Stellaria Holostea ausgefüllte Ende eines Wald- grabens war mit Gras bedeckt, auch die große Erdbeerstelle, die uns Kindern oft ihre Früchte geliefert hatte, und viele andere waren weiter gezogen. Alle diese Anzeichen beweisen, dass diese Pflanzen höherer Stoffproduction wenig- stens nach einer Reihe von Generationen den alten Standort verlassen und ver- schwinden oder weiter wandern. Vergleicht man damit die Standhaftigkeit der Calluna. Es giebt Heiden, die bestimmt seit dem Mittelalter Calluna tragen. Nehmen wir nun an, da: die Heiden ganz ungestört gewachsen sind, so waren die ältesten Calluna- pflanzen, die ich untersuchen konnte, 10 bis ı2 Jahre, nie älter. Die letzteren waren meist schon ganz oder fast ganz abgestorben. Wenn man also ı2”/, Jahre als mittleres Alter annimmt, so sind das 8 Generationen in 100 Jahren, also in 500 Jahren wenigstens 40 Generationen hinter einander, sicherlich mehr (etwa 50). 1) Vgl. Macnus, Verh. Bot. Ver. Brandenburg XXXIX (1897) p- 27- 88 - Erster Teil. Nun ‚verschwindet aber selbst auf Heiden, die meist alle 5 (bis 8) Jahre ab- geplaggt werden’ (vgl. die Cultur der Heide), das Heidekraut nicht, trotzdem da alle 5 Jahre eine neue Generation ersteht, also 20 Generationen in 100 Jahren einander folgen. Es ist entschieden auffällig, wie anders sich hier die Heide verhält gegenüber den Pflanzen anderer Formationen, wenigstens solcher, über die sich irgend Sicheres feststellen ließ. — Ich will noch einmal betonen, dass ich die Gründe der soeben erwähnten, gerade bei der Bildung der Heiden auf kahlem Sande grell in die Augen springenden Eigentümlichkeiten ‘der Heidepflanzen durchaus nicht erklärt haben will, dass es mir nur wahrscheinlich erscheint, dass zwischen ihnen ein gewisser wichtiger Zusammenhang besteht, und dass ich zu weiteren Beobachtungen und Versuchen in dieser Richtung auffordern will. In der Entwickelung der Heide auf nacktem Sande hatten wir als erste Vertreter der Heidevegetation einige Algen und Moosprotonemata kennen ge- lernt, die zur Festigung des Sandes beitragen und die in ihrem eigentümlichen Wachstum mit dem des Heidekrautes übereinzustimmen scheinen. ‘Die Art ihres Wachstums illustrieren sehr gut einige Versuche, die ich bereits 1895 ') beschrieben habe, von denen einer, der nicht vernichtet wurde, hauptsächlich Lyngbya vulgaris enthält. Das Glas hat bei mir fest verkorkt bis Sommer 1900 gestanden und wurde erst dann aus Unvorsichtigkeit zerschlagen. A.a.O. habe ich die Herrichtung der Gläser beschrieben. Von einem feuchten Sand- felde am Bahnhof Luckaitz in der Lausitz, welches wohl beim Eisenbahnbau bloßgelegt war und sich mit Heidemoorpflanzen zu bedecken begann, habe ich mir seinerzeit eine Flasche weißen Quarzsandes mitgenommen. Dieser Sand wurde, um möglichst alle löslichen Nährstoffe und feinsten Teilchen zu ent- fernen, zuerst solange gewaschen, bis das Wasser ganz klar blieb, dann unter mehrmaligem Wasserwechsel ca. 3 Stunden gekocht und schließlich stark erhitzt. Einige Reagensgläser wurden nun an einer Seite mit einer ı—5 mm dicken Sandschicht bedeckt und der Sand dann mit destilliertem Wasser befeuchtet. In die so präparierten Gläser wurden einige Portionen des Heidesandes, in dem sich nach der Untersuchung’) Sirosiphon ocellatus, Ulothrix radicans, (Nostoc lichenoides), Palmogloea macrococca, Oscillaria tenerrima, Lyngbya vulgaris und Pleurococcus vulgaris befanden. Im Laufe der Jahre wurden die Gläser nun einige Male geöffnet und destilliertes Wasser in einigen Tropfen dazu gebracht. Die Gläser, und schließlich das eine Glas, lagen fast stets an einem sonnigen Fenster. Wie a. a. O. 505 erwähnt, war schon nach einigen Monaten der Sand mit den Algen so durchsetzt, dass er nach Abtötung der Algen eine graue Färbung (wie Bleisand) annahm. Damals 1) ENGLER’s Jahrbücher XX (1895) p. 505. 2) Mit Herrn Custos P, Hensınes, zu Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 89 ahnte ich nicht, dass die Vegetation. erst in den späteren Jahren eine große Üppigkeit zeigen würde. Das übrig gebliebene Reagensglas blieb ungestört am Fenster und während im ersten Jahre der Sand eine grünliche Färbung annahm, wurde er bald dunkelgrün und zuletzt fast schwarzgrün. Die ab- gestorbenen Reste hatten eine dichte schwarze Kruste gebildet. Ich hatte immer erwartet, dass die Algen schließlich, da keine weiteren Nährstoffe dazu- kamen, absterben würden, aber anscheinend hatten sie eine bestimmte Nähr- stoffmenge aus den Steinchen gelöst, die immer und immer wieder von den nachfolgenden Generationen den Resten der früheren entzogen wurden. Es war hier sehr augenfällig, welche Menge plastischen Materials im Laufe der Zeit aus dem armen Sandboden gelöst wurde. Nachdem der Boden so durch die Thätigkeit der Algen etwas fester ge- worden ist und wohl auch durch die steten Regen die Sandkörner etwas dichter gelagert sind, hat sich auch in der angegebenen Weise die erste Spur von Humus gebildet. An feuchteren Stellen sieht man schon ziemlich früh, an trockneren erst später aus den Vorkeimen der Moose beblätterte Stämmchen hervorwachsen, die die Algen nun in der Festlegung des Bodens und besonders in der Bildung humoser Schichten unterstützen. Die ersten Moose, die man auf den Dünen bemerkt, sind meist Polytrichum-Arten, und zwar an feuch- teren Stellen P. juniperinum, an trockenen P. piliferum. Diese Moose spielen bei der Festlegung des Sandes eine große Rolle. Wenn man eine Stelle, an der die genannten Polytricha in großer Menge auftreten, näher betrachtet, so sieht man, dass sich um jedes einzelne der kleinen starren Moos- stämmchen ein Häufchen Sandes gelagert hat. Der vom Winde fortbewegte Sand ist von den Stämmchen aufgehalten worden. Je dichter nun die Stämm- chen an einander stehen, desto schwerer wird es für den Wind, den Sand wieder in Bewegung zu bringen. Man kann das sehr leicht dadurch consta- tieren, dass man auf einer Düne bei stärkerem Winde den Handrücken dicht über dem Boden dem Winde entgegenhält. Ist der Boden kahl, fühlt man ein Prickeln von zahllosen gegen die Hand geschleuderten Sandkörnern, ist dagegen eine Stelle auch nur mäßig dicht mit Polytrichum bestanden, so ist nichts dergleichen zu bemerken. Im Schutze der Moose gedeihen nun wieder die Algen viel ungestörter, als auf der freien Fläche, und die Humusbildung beginnt erheblicher zu werden. Mit den Polytrichum-Arten oder doch wenig später, aber nur an Stellen, die bereits eine gewisse Festigkeit zeigen und auch meist schon etwas humose Reste erkennen lassen, stellt sich Ceratodon pur- pureus ein, und zwar meist in großen Massen. Während man die Poly- trichum-Arten zwar gesellig und auf größeren und kleineren Flecken an- gesiedelt findet, und nur selten weitere Strecken bedeckt sieht, ist es bei Ceratodon eigentlich die Regel, dass es auf größere Entfernungen mit größeren oder kleineren Abständen alles überzieht. Die mit Ceratodon bedeckten Flächen sind ähnlich wie die von Polytrichum piliferum äußerst günstige Lagen für die Keimung von höheren Heidepflanzen, besonders von Heidegräsern. Gewöhnlich erst verhältnismäßig spät und meist bereits ım 90 Erster Teil. Schutze höherer Pflanzen treten die anderen Moosfamilien, besonders die rasen- bildenden auf. Rhacomitrium canescens, Dicranum scoparium, Thui- dium abietinum sind die wichtigsten unter ihnen. Bis diese Moose in größeren Mengen den Boden bedecken, zeigt der Sandboden noch immer keine in allen Teilen genügende Stabilität. Man sieht auch die letztgenannten rasenbildenden Moose noch oft mehr oder weniger stark eingeschüttet und verweht. Ich habe meine Versuche über die Wirkung des Verschüttetwerdens auf diese Moose beschrieben und gezeigt, dass das Bedecken mit Sand eine sehr starke vegetative Vermehrung zur Folge hat. Haben diese Moose nun erst hier und da dichte Rasen erzeugt, so ist ihre Thätigkeit als Humusbildner für die Ausbildung der ganzen Formation von großer Wichtigkeit. Hebt man einen älteren Rasen in die Höhe, so bemerkt man darunter eine dicke humose Schicht, gebildet aus den verrotteten Teilen der Moospflanzen, die unter der dichten Decke der lebenden Moose nicht zu verwesen vermochten. Mit der Moosdecke wächst die wasserhaltende Kraft des Bodens und die Formation wird dadurch für die Heidepflanzen immer geeigneter. Sehr bald sieht man dann, oft schon zwischen den Strandgräsern, die echten, höheren Heide- pflanzen sich ansiedeln, besonders Empetrum und Calluna. Dazu finden sich einige Heidegräser, namentlich Festuca ovina und Weingaertneria an trocknen Stellen, Sieglingia an feuchteren und Nardus an stärker humo- sen Orten an. Meist mit den Moosen zugleich siedeln sich auch die Flechten an, die an manchen Orten, an denen wir die Dünenpflanzen (besonders auf ebenerem Boden) vor der vordringenden Heide zurückweichen sehen, eine sehr große Rolle spielen. Man kann nicht selten sandige Stellen finden, die von aufgewehten Sanden gebildet sind, die ganz und gar dicht mit Flechten bedeckt sind. Meist sind es Cladonien, die die dichten Rasen bilden. Zwischen ihnen fangen die echten Dünenpflanzen an zu verkümmern, die Gräser sind fast alle steril und bringen nur schwächliche Triebe hervor, die aus der festen Flechtenkruste her- vorragen. Den Heidepflanzen, wenigstens Calluna und den Heidegräsern, scheint der Flechtenteppich nicht zu schaden, sie wachsen kräftig aus ihm ervor. Die Flechtenvegetation kann öfter so üppig sich entwickeln, dass sie jeder anderen Vegetation als der der Heide sehr schädlich ist. Ich habe mehrfach auf solchen mit Flechten bedeckten Sandflächen Kiefernschonungen arg verkümmern sehen. Einige Male konnte ich constatieren, dass die Kiefern, die nicht am Grunde von einem Flechtenrasen umgeben waren, gut gediehen, die in der Flechtenkruste steckenden aber verkümmerten. Die Wirkung auf den Boden muss also eine ganz ähnliche sein wie die des Rohhumus (vgl- oben S. 73). An solchen am Boden mit Flechten bedeckten und infolge dessen ver- kümmernden Schonungen kann man oft eine Erscheinung beobachten, die auch oft an Stellen sich zeigt, wo junge Baumpflanzen auf der. Heide infolge an- derer Ursachen kranken. Es sind die gesamten Zweige, oft sogar die jüng- Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc, 9 sten dicht mit Flechtenkrusten bedeckt (Cladonia). Est ist nun die Meinung weit verbreitet, dass die Flechten auf den Bäumchen es wären, die das Ab- sterben hervorrufen. Dem ist aber nicht so. Erst dadurch, dass die Bäume infolge ungünstiger Bodenbeschaffenheit oder Bodendecke kranken, bieten sich auf den Zweigen für die Flechten günstige Vegetationsbedingungen. Irgend wie parasitierend, wie vielfach angenommen wird, kann eine solche Flechte niemals auftreten’). Vergleicht man die zur Heidebildung übergehenden Sandflächen mit ein- ander, so treten natürlich nicht alle oben beschriebenen Formationsänderungen nach oder neben einander auf. Nicht überall ist in gleicher Weise eine Algen-, Moos- und Flechtenvegetation neben einander zu bemerken. An einzelnen Orten finden sich alle Typen, oft aber nur einer derselben stärker hervortre- tend. Je nach ihrem Auftreten wirken sie nun auch auf die vorhergehende Vegetation verschieden. Die Flechtenvegetation wirkt oft ziemlich schnell und radical vernichtend auf die Dünenpflanzen. Die Moose und Algen wirken nicht so stark, und bei Formationen, die ohne die massenhafte Entwickelung von Flechten entstanden sind, finden sich oft noch sehr lange typische Ver- treter der Strandflora vor. Ja, in einigen solcher auf Dünen oder Dünensanden entstandenen Heiden sind selbst in alten Formationen noch Typen erhalten, die bereits der ursprünglichen Flora angehörten. Besonders Jasione mon- tana ist eine solche Pflanze, die zwar eigentlich als Charakterpflanze der Dünen- sande anzusehen ist, auf denen sie oft große dichte Bestände bildet, die aber kaum irgend wo in den trockenen sandigen Heiden fehlt. Sie verschwindet meist erst, wenn sich eine dicke filzige Humusschicht gebildet hat. Wenn erst einzelne Heidepflanzen in die Dünen eingewandert sind, findet die Besiedelung gewöhnlich ziemlich rasch statt, nur vielleicht Empetrum und Calluna siedeln sich im noch lockeren Sande an und bilden vereinzelte größere Rasen inmitten der Düne, ehe der Sand fest genug geworden ist, um den Heidepflanzen insgesamt die Vorherrschaft zu sichern. c. Entstehung der Heide- oder Moosmoore. Auch bei den Heidemooren kann man ähnlich wie bei den trockenen Heiden mehrere Arten der Entstehung unterscheiden, die, so verschieden sie in ihrer Ausbildung erscheinen, schließlich zu demselben Resultat führen. Die verschiedenen Typen sind folgende Entstehung im Wasser, Entstehung auf nacktem Boden, Entstehung aus Wald Betrachten wir nun nach dieser Reihenfolge die verschiedenen Entstehungs- ‚phasen bis zum fertigen Heidemoor. ı) Vgl. Lınpau, Flechtenstudien. 92 Erster Teil. Entstehung im Wasser. Wo in früherer Zeit vor Ausbildung der Heiden in den jetzigen Heide- gebieten sich Landseen, Waldseen oder Tümpel befanden, da wurden sie von den von den Wäldern nach den Seen abfließenden Wassern oder meist aus den am Grunde der Hügel entspringenden Quellen gespeist. Das Wasser war dem Nährstoffgehalt der Böden entsprechend ziemlich nährstoffreich und daher war auch, wie noch heute in den Landseen, eine üppige Wasserpflanzenvege- tation in ihnen. Diese Wasserpflanzenvegetation, deren abgestorbene Reste auf den Boden des Gewässers sanken, erzeugten am Grunde eine Schicht jenes schwarzen Torfes, der dem des Wiesentorfes ungemein ähnlich und auch oft in gleicher Weise brennbar ist, wenn er nicht zu viele Schlickteile enthält, nur dass er gewöhnlich ziemlich kalkreich ist. Mit der Abnahme des Nährstoffgehaltes der Böden nimmt naturgemäß auch die Zufuhr an Nährstoffen in den Gewässern ab, der Procentgehalt der in Lösung in den Teichen und Seen befindlichen Salze etc. nimmt stetig ab, und wenn er erst bis auf nur 3 oder noch weniger Teile in 100000 Teilen Wassers gesunken ist, ist für die Bewohner der Landwässer mit hoher Stoff- production, für Elodea, die Potamogeten etc., sowie für die zahlreichen Ufergewächse, die Rohrgräser und Binsen der Nährstoffgehalt viel zu gering. Sie alle gehen nach und nach aus Mangel an geeigneter Ernährung zu Grunde. Oft stehen dann solche Gewässer völlig vegetationslos da, das Auge vermag in dem meist durch beigemengte Humusstoffe braun gefärbten Wasser irgend eine Vegetation nicht zu entdecken. Am Rande wächst meist in dichten Be- ständen Eriophorum vaginatum. — Wenn solche Heidetümpel keinerlei Vegetation zeigen oder nur wenige Gewächse in ihnen vegetieren, ist das Zuwachsen und die dadurch veranlasste Bildung eines Heidemoores natürlich in unabsehbare Zeiten gerückt. Ganz bedeutend schneller geht das Verschwin- den des offenen Gewässers, wenn sich flutende Sphagna in ihnen einstellen. Mit dem Verschwinden der Pflanzen der Landseen sind auch die ihnen eigen- tümlichen Moose verschwunden, und mit den Heidepflanzen haben sich auch die Heidemoose, also an den feuchten Stellen besonders die Sphagna, ein- gestellt. Befinden sich nun unter den neuen Bewohnern eines solchen Tümpels Sphagna, die flutende Formen zu bilden im Stande sind, so wachsen die- selben meist üppig in das Wasser hinaus, und in nicht allzu langer. Zeit ist der ganze Tümpel mit flutendem Torfmoose durchsetzt. Zuerst sehr locker, so dass beim Hindurchstreichen mit der Hand einige der langen Sphagnum- stengel an den Fingern hängen bleiben, dann dichter und immer dichter, bis das gesamte Wasser mit den Trieben durchsetzt ist. Dann gewinnt die ganze Formation ein verändertes Aussehen, die Spitzen der Sphagnumpflanzen, die bisher bei ihrem Wachstum im Wasser seitlich gerichtet waren, richten sich gegen einander - und streben nach oben. Die obersten Basen ragen etwas aus dem Wasser hervor, sind aber stets vollständig mit Wasser getränkt und haben oe dessen noch die eigentümliche Tracht der flutenden Sphagna Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 93 mit langen schlaffen, gestreckten Seitenästen. In diesem Zustande verharren die Tümpel längere Zeit, zwar hin und wieder an einzelnen Stellen erheben sich die Sphagnumpflanzen bis über ı dm über die Wasserfläche, aber im Winter sinken sie immer wieder zurück ins Wasser. Dieser Vorgang wieder- holt sich so lange, bis das ganze Wasser mit den abgestorbenen Resten des Sphagnum ausgefüllt ist, bis die Masse dieser Reste der oberen lebenden Decke der Moose eine feste Stütze gibt, so dass die abtauende Schneelast im Frühjahre die Moose nicht wieder unter den Wasserspiegel herabdrückt. Erst jetzt, nachdem das Zuwachsen schon einen verhältnismäßig hehen Grad erreicht hat, sieht man einige andere Pflanzen zwischen den Moosen aufgehen. Hier und da kommen einige Blätter von Eriophorum vaginatum aus dem dichten Polster hervor, und vereinzelt sieht man einige, meist sehr üppig gedeihende Pflanzen von Drosera rotundifolia oder Dr. anglica aus der Masse hervorlugen. Auch Scheuchzeria palustris, Carex pulicaris und C. limosa treten oft schon sehr früh auf. Natürlich ist die Sphagnum- decke in diesem Zustande der Entwickelung noch nicht zu betreten, eine hin- eingesteckte Stange sinkt tief in den scheinbar unergründlichen Moorschlamm des Untergrundes, und es müssen wenigstens noch mehrere Jahrzehnte vergehen, bis die an der Oberfläche erzeugten Pflanzenteile eine so dichte Schicht ab- gestorbener Reste hinterlassen haben, dass die Moordecke- einen Menschen tragen kann. Aber auch in diesem Zustande ist das Betreten noch lebens- gefährlich, es brauchen nur an einer Stelle die in einander verwebten Rhizom- und Wurzelteile unter der Last aus einander zu weichen, der Mensch bricht durch, und wenn nicht schleunige Rettung kommt, versinkt er in die Tiefe, ohne dass Aussicht vorhanden wäre, auch nur seinen Leichnam wieder zu finden. Eine große Zahl von Menschen haben so ihren Tod gefunden und noch alljährlich hört man von solchen Opfern tückischer Moore. Ein so ent- Standenes Moor, gewöhnlich wie auch die analoge Bildung auf Wiesenmooren') »Schaukelmoor« genannt, weil der Boden bei jedem Schritte schwankt, kann erst nach Jahrhunderten größere Festigkeit erlangen. Durch den alljährlichen Zuwachs der Pflanzendecke wird die obere Wurzelschicht dicker und dicker, dabei aber auch immer schwerer, so dass sie sich stetig etwas mehr senkt, dabei die Massen des Untergrundes allmählich zusammendrückt und ihm da- durch eine festere Consistenz verleiht. Die untere Masse wird dadurch zu einem herausstechbaren Torfe verdichtet, wie er jetzt in vielen so entstandenen Mooren allein gefunden wird. An sehr vielen Orten aber befindet sich der Torf noch in dem vorher beschriebenen schlammigen Zustande; aber auch so wird er oft schon genutzt, indem man den Schlamm auf die Erdoberfläche bringt, austrocknen lässt und alsdann erst in Stücke sticht, die man dann erst zum völligen Austrocknen auf Haufen setzt. Sobald die Decke des Moores durch das Weiterwachsen der Eriophorum- oder Rhynchospora-Rasen eine gewisse Festigkeit erlangt hat, besonders 1) Vgl. Warning, Ökologische Pflanzengeographie p. 363 ft. 94 Erster Teil. wenn durch Eriophorum die ersten festen Rasen, »Bülten« gebildet sind, stellen sich plötzlich eine Menge anderer Heidepflanzen ein. An den Bülten siedelt sich Erica Tetralix an, Myrica und Andromeda poliifolia erscheinen, auch Aspidium Thelypteris findet sich in großer Menge an, und Agrostis canina beginnt sich auszubreiten. Mit ihnen und nach ihnen treten auch die übrigen Heidemoorpflanzen auf, so Molinia coerulea, Scirpus caespitosus, Carex dioeca, C.limosa, Narthecium ossifragum, Empetrum nigrum, Viola palustris, Ledum palustre, Vaccinium uliginosum, V. Oxycoc- cos und viele andere. Ein Verlanden der Gewässer vom Rande her durch Zuwachsen, durch immer weiteres Fortschreiten der Uferpflanzen nach dem Innern des Gewässers zu konnte, wenigstens in größerem Maßstabe, nicht beobachtet werden. Die Vegetation der Ufer ist in der Heide eine so mangelhafte und dürftige, dass der Zuwachs ein zu minimaler ist, um irgendwie erheblich zur Verlandung bei- tragen zu können. Diejenigen Heideseen und Tümpel, die den Eindruck machten, als gingen sie allmählich der Verlandung entgegen, da die Bülten von Eriophorum etc. nach dem Wasser zu entfernter standen und schließlich vereinzelt aus dem Wasser hervorragten, waren meist entweder augenscheinlich schon lange in diesem Zustande oder es fanden sich Elemente der Landseen an ihnen vor, wie z. B. am Saal bei Traun unweit Munster in der Lüneburger Heide (Scirpus lacustris, Carex Goodenoughii etc... Diese Seen haben dann aber auch sicher einen höheren Nährstoffgehalt als die typischen Heide- gewässer und können als Übergangsformation angesehen werden. Künstlich erzeugte Wasserflächen, wie z. B. Torflöcher, Torfgräben etc., wachsen selbstredend genau in derselben Weise wieder zu, wie es natürliche Gewässer der Heide thun. Entstehung auf nacktem Boden. Betrachten wir zunächst die Entstehung eines Heidemoores auf feuchtem oder doch nur zeitweise überschwemmtem Sandboden. Ich habe bereits 1895‘) die Ausbildung eines Heidemoores beschrieben, wie sie an einem Ausstiche in der Nähe des Bahnhofs Luckaitz vor sich ging. Ich habe nun später noch mehrfach Gelegenheit gehabt, solche in der Entstehung begriffenen Moore zu beobachten An den Stellen des feuchten Sandes, der noch keine Moos- oder Siphono- gamenvegetation zeigte, war eine üppige Algenvegetation zu bemerken. Bis zu 3 mm Tiefe oder tiefer war der gesamte Sandboden mit den Algen durch- setzt, so dass er auf dem Querschnitte eine dicke blaugrüne (denn es waren fast ausnahmslos blaugrüne Algen) Zone zu haben schien. An den der Sonne unmittelbar ausgesetzten Stellen, die nicht so sehr feucht waren, sah man, dass die größte Menge der Algen nicht in der unmittelbaren Nähe der Oberfläche rn von oben gesehen sah der Sand nur mäßig bläulich grün aus. Die 1) ENGLER’s Jahrbücher XX (1895) p. 507. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 095 dichteste Algenvegetation befand sich etwa ı mm unter der Oberfläche. Die hier viel beobachteten Algen waren Oscillaria tenerrima, Phormidium vulgare, Gloeocapsa livida und viele andere. Durch die Vegetation der Oscillarieen, die bekanntlich mit einer Gallertscheide umgeben sind, werden die einzelnen Sandkörner der Oberfläche fest mit einander verklebt, so dass man einzelne Stücke des Sandes herausschneiden kann, ohne dass sie aus einander fallen. Im trocknen Zustande wird die Schicht ganz fest. Noch eigentümlicher ist die durch die Vegetation von Lyngbya lateritia hervorgerufene Bildung. Die genannte Alge bildet an nassen Stellen auf der Oberfläche dichte, fest zu- sammenhängende Schichten. Die einzelnen Fäden sind oft so dicht zusammen- gedrängt, dass sie wie die Blätter im Rasen senkrecht in die Höhe gerichtet erscheinen. Wird die betreffende Stelle trocken, so blättert die Algenschicht in einzelnen Stücken ab und wird schwarz. Ich habe sowohl die Algen im Boden als auch Lyngbya lateritia längere Zeit cultiviert und kann bei den ersteren vollkommen das, was ich oben S. 84 über die Art und Weise des achstums und der Ernährung der Heidealgen gesagt habe, bestätigen. Bereits während des Wachstums der Algen finden sich eine Menge von Pflanzen feuchter Heiden oder der Heidemoore ein, besonders Polytrichum juniperinum, welches stellenweise Rasen bildet, Juncus capitatus, Illece- brum verticillatum, Radiola multiflora, Centunculus minimus, Cicen- dia filiformis und andere. Von ausdauernden Arten sehen wir auftreten: Pilularia globulifera (oft bald weite Strecken überziehend), Lycopodium inundatum, Agrostis canina, Molinia coerulea, Carex dioveca, C. Oederi, Scirpus setaceus, Rhynchospora alba, Rh. fusca, Juncus squarrosus, J. supinus, Drosera rotundifolia, Dr. intermedia, Erica Tetralix, Vaccinium Oxycoccos etc. Alle die genannten Pflanzen würden aber nicht ausreichen, der Formation den Charakter eines Heidemoores aufzuprägen, es fehlt der wichtigste Bestand- theil, das Sphagnum. Aber auch dieses findet sich mit den übrigen Ver- tretern der Heidemoorflora vor. Überall zwischen den höheren Pflanzen sieht man auf dem feuchten Boden, je nach dem höheren oder geringeren Feuchtig- keitsgrade dichter oder lockerer gestellt, kleine Sph agnumpflänzchen aufgehen. Zuerst kleine knopfartige Erhebungen auf dem Boden darstellend, wachsen die Sphagna bald mehr und mehr heran und bilden halbkugelige Polster auf dem Sande. Wo der sich stetig vergrößernde Rasen seitlich auf eine größere Pflanze trifft, wächst er bald um sie herum und schließt sie ein, als ob sie in ihm aufgegangen wäre. Stehen die Sphagnumrasen ziemlich dicht neben einander, so dauert es nicht lange, so berühren sie sich und verschmelzen voll- kommen mit einander. Das ganze Gelände ist dann bald dicht mit einem Sphagnumrasen bedeckt, giebt also das typische Bild eines Heidemoores. Die ' vorher genannten ausdauernden Pflanzenarten, vielleicht Lycopodium inun- datum und Pilularia ausgenommen, welche selten im dichten Verbande mit anderen Pflanzen gedeihen, wachsen in dem Torfmoose normal weiter, die ein- jährigen verschwinden und an ihrer Stelle sehen wir eine Reihe anderer Arten, 96 Erster Teil. die gern im dichten Filze der Torfmoose leben, auftreten, so Aspidium cri- statum, Eriophorum vaginatum, Scirpus caespitosus, Myrica Gale, *Salix rosmarinifolia, Drosera anglica, Viola palustris, Ledum palu- stre, Vaccinium uliginosum, Andromeda poliifolia, Pedicularis sil- vatica u.a. Zuerst ist ein solches Moor selbstredend sehr flach, aber im Laufe der Zeit kann es auch eine recht erhebliche Dicke erreichen, wenn die nötige Menge Wasser durch den Regen oder durch Zuleitung von seiten des Sphagnum vorhanden ist. Eine solche Mächtigkeit, wie die im vorigen Abschnitt geschil- erten Moore haben können, wird ein auf dem soeben beschriebenen Wege ent- standenes kaum oder doch nur in sehr sehr langer Zeit zu erreichen vermögen. Das Wachstum der Moore, die aus Heidegewässern hervorgegangen sind, ist in der ersten Zeit, so lange bis die gesamte Wassermasse erfüllt ist, ein unver- hältnismäßig schnelles, erst wenn die Pflanzen sich über dem Wasserspiegel erheblich erhoben haben, wird das Wachstum langsam. Der Zuwachs von auf feuchtem Sande entstandenen Mooren ist naturgemäß ein unverhältnismäßig langsamer, da ihnen gewöhnlich nicht die zur vollkommen normalen Entwicke- lung notwendige Wassermasse zur Verfügung steht und sie mit dem von ihnen festgehaltenen Regenwasser oder seitlich zugeführten Wasser auszukommen ge- zwungen sind. Was schließlich die Bedingungen zur Entstehung solcher Moore auf nack- tem Boden betrifft, so ist die Vorbedingung ein nährstoffarmer Grund, Ich habe nie ein Heidemoor gesehen, welches unmittelbar auf Lehm- oder Thon- boden gelagert war. Über die Fälle, bei denen im Liegenden sich schwerer Boden befand, vergl. unten bei der an von Heidemooren auf Wiesen- mooren. Überall da also, wo sich unter dem Heidemoor nicht erst Wiesentorf oder etwa festes Gestein befand, war stets der Untergrund Sand und zwar echter Heidesand. Die zweite Art der Entstehung von Heidemooren auf nacktem Boden ist die auf einem Wiesenmoore. Sehr häufig findet man in Mooren von großer Mächtigkeit am Grunde eine mehr oder weniger dicke Schicht von schwarzem Wiesenmoortorf, der an einer ganz bestimmten, oft Baumstämme enthaltenden Zone nach oben in den Heidetorf übergeht‘). Nicht selten, besonders in Nordwestdeutschland, zerfällt auch der Heidetorf in zwei Schichten, den unteren und oberen Heidetorf (vergl. auch C. A. WEBER a.a. O.). Diese auf Wiesen- mooren aufgesetzten Heidemoore können nun erstens dadurch entstanden sein, dass sich der Wasserstand geändert hat und das Wiesenmoor mit nährstoff- armem Wasser überschwemmt worden ist. Dieser Fall dürfte indessen nur sehr selten eintreten. Ich glaube ihn bei einigen kleinen Mooren an der Ost- seeküste annehmen zu müssen, wo die Aufstauung von Heidewässern wohl durch ı) Vgl. z. B. C. A. WEBER, Jahresb. der we, vom Morgenstern. Heimatbund an Elb- und Wesermündnng 1900, Heft 3, p- 12 und 16, F Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 97 Versandung des Abflusses hervorgerufen wurde und wo sich z. B. bei Stutt- hof am Frischen Haff eine Lage ganz lockerer Sphagnumreste ohne Bei- mischung von anderen Pflanzen auf einem Lager schwarzen Wiesentorfes fand. In der Mehrzahl der Fälle entsteht ein Heidemoor auf einem Wiesenmoor ziemlich in derselben Weise wie es aus einem Walde sich bildet. Man wird deshalb gut thun, die Entstehung nicht gesondert von der aus dem Walde zu besprechen, zumal ja die Moorfunde beweisen, dass sehr oft an der Grenze der Wiesen- und Heidemoorschicht sich Baumwurzelschichten befinden. Das Moor war also, ehe es sich mit Heidemoor bedeckte, bewaldet gewesen. Entstehung aus Wald. Wie bereits eben bemerkt, finden wir oft bei den aus Wiesenmooren her- vorgegangenen Heidemooren am Grunde abgestorbene Baumwurzelschichten. Aber nicht nur bei diesen, sondern auch bei zahlreichen anderen unmittelbar auf dem Sandboden aufliegenden Heidemooren finden sich im Liegenden Wurzelschichten und Stammreste und zwar von verschiedenen Baumarten. Es müssen also Wälder in irgend einer Weise versumpft sein. So zahlreiche Moore mit Wurzeln und aufrechten Stämmen ich gesehen, es wollte mir lange nicht gelingen, ein solche Versumpfung eines Waldes im Entstehen beobachten zu können. Schließlich aber hatte ich doch Gelegenheit, zwei solche Moore in der Bildung zu sehen. Einmal bei Schloppe (Salm) im westpreußischen Kreise Dt. Krone und das andere Mal in Oberbayern bei Kolbermoor. Es ist allgemein bekannt, dass die Heidemoore in ihrer Physiognomie sich von den Wiesenmooren schon dadurch unterscheiden, dass sie nicht eben sind wie die Wiesenmoore, die in ihrer Oberfläche dem des Wassers folgen müssen, sondern dass sie in der Mitte erhaben sind, dass sie also von den Rändern nach der Mitte zu allmählich ansteigen. Füch heben sie sich aber nicht allein in der Mitte, sondern auch ihre Ränder wachsen, wenn auch langsam, allmählic in die Höhe. Ist nun ein solches Moor, wie dies meist der Fall ist, in einer seichten Mulde entstanden, so rückt es mit seinen Rändern langsam an den Ab- hängen der Mulde in die Höhe. Schließlich erreicht es dabei, wenn es nicht etwa vorher infolge Wassermangels sein Wachstum hat einstellen müssen, an irgend einer Seite einen Einschnitt der die Mulde umgebenden Hügel, die oft, wie z. B. bei Kolbermoor eine recht beträchtliche Höhe haben können. Nun wächst das Moor in dem Einschnitt zuerst zungenförmig in der Ebene weiter, bis die Zunge an dem an der andern Seite wieder abfallenden Hügel wieder an einen schrägen Abhang kommt, an dem sie sich herunter zieht. Jetzt wird dadurch, dass die Zunge des Moores auf ein nn Terrain geraten ist, innerhalb derselben eine lebhafte Wasserbewegung bemerkbar. Da die Zunge tiefer hängt als die Oberfläche des Moores und die Sphagna das Wasser bis zu einem gewissen Grade festhalten, das überschüssige aber langsam nach unten sickern lassen, so ist die Zunge ständig vom Wasser triefend voll und meist fließt sogar, wie es bei Kolbermoor in großem Maßstabe der Fall Graebner, Die Heide. 73 98 Erster Teil. ist, eine Wassermenge thalwärts. Ist nun der Boden an jenem Abhange und der sich an seinem Grunde dehnenden Niederung an seiner Oberfläche nicht gerade ein besonders nährstoffreicher, so wird die Heidemoorbildung üppig fortschreiten. Die Sphagnumpolster ziehen sich weiter und weiter bis auf den Grund der betreffenden Niederung, immer von oben mit Wasser gespeist. Im Grunde angelangt finden sie durch die constant fließende Strömung reichliche Feuchtigkeit zum Weiterwuchern, wenn nicht bereits vorher, wie das oft der Fall ist, durch das herabsickernde Wasser sich am Grunde bereits eine Ansie- delung größerer oder geringerer Sphagnummassen gebildet hat, mit denen sich dann die vom Abhange herabkommenden vereinigen. Ist nun die Mulde oder der Abhang und der Einschnitt mit Wald bedeckt, so wird der Boden durch die Sphagnumvegetation versumpfen und ihm besonders die Luft entzogen. Die physiologische Wirkung auf den Baumwuchs wird dieselbe sein wie in dem Falle, in dem sich Rohhumusschichten auf dem Waldboden bilde- ten, nur wird das Absterben der Stämme wegen des nahezu vollständigen Luft- abschlusses durch die Sphagnen ganz ungemein viel schneller vor sich gehen. Es ist ein ganz eigentümlich trauriges Bild, inmitten des jungen Moores die zahllosen Leichen großer Bäume stehen zu sehen, die zum Teil, bereits ganz ihrer Rinde entblößt, ihre gebleichten Äste gen Himmel strecken. Aus einem üppig grünenden Wald ist ein ödes Moor geworden, ein Stamm nach dem andern stürzt um und bald sind sie alle im Moore vergraben und nichts ge- mahnt mehr ohne genaue Untersuchung des Untergrundes an den Wald, der einst die Stelle bedeckte. In dem Falle, in dem ich einen größeren Wald- complex (bei Salm) stehen sah, waren es Kiefern, die dem fortschreiten- den Moore zum Opfer fielen, aber oft sind es auch Laubbäume aller Art. Im großen Moor bei Alt-Tramm bei Colberg wurzeln große dicke Eichenstämme im sandigen Untergrunde. Hier ist also augenscheinlich ein großer Eichen- hochwald vom Moore vernichtet. Die Gestalt der Stämme, die im Liegenden eines solchen Moores sich finden, ist eine recht eigentümliche*). Bis über den Wurzelhals ist der Stamm gewöhnlich ganz intact, oft sogar noch ganz mit der Riride bekleidet, darüber sind die Außenschichten zersetzt, und je höher man kommt, desto tiefer dringt die Verwesungsschicht ins Innere. Die Baum- stümpfe haben daher meist eine deutlich conische Gestalt, sind nach oben zu- gespitzt. Zur Darstellung des ganzen Vorganges der Versumpfung eines Waldes’) habe ich absichtlich Fälle gewählt, bei denen das Moor eine kleinere Höhe überschreiten muss, wenngleich sie verhältnismäßig viel seltener eintreten als solche, bei denen sich der gesamte Vorgang in der Ebene abspielt. Bei den beschriebenen Fällen sind die so wichtigen Vorgänge der Wasserbewegung 1) Vgl. C. A. Weser, Jahresb. der Männer vom Morgenlande. Heimatbund an EIb- und Wesermündung 1900, Heft 3, p. 16. 2) Die seltene Versumpfung von Wäldern, die zur Wiesenmoorbildung führt, geht natürlich in ganz anderer Weise vor sich und wird später berührt. * Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 99 viel klarer, als bei den gewöhnlichen Vorkommnissen. Meist geht die Bildung von Heidemooren auf Wiesenmooren oder auch in Niederungswäldern voll- ständig in der Ebene vor sich, und zwar in folgender Weise: Die Niederungen haben sich mit Wiesenmooren ausgefüllt, die Landseen sind in der bekannten Weise verlandet und haben sich in ein Wiesenmoor umgewandelt. Dieses Wiesenmoor wächst nun mit dem jährlichen Zuwachs der Gräser und Wiesen- pflanzen langsam in die Höhe, aber nur soweit, als die Pflanzen aus dem Grundwasser ihre Nahrung zu ziehen im Stande sind. Ist so das Moor etwas über den Grundwasserspiegel gewachsen, so finden sich oft Bäume, besonders Erlen und Eichen ein und bilden Wälder. Oft aber bleibt das Moor auch kahl. Der Wiesenmoortorf hat nun die Eigentümlichkeit, dass er die Wasser sehr schlecht leitet (vergl. das Capitel über die Bodenarten der Heide), ganz im Gegensatz zum Heidemoortorf, der eine sehr stark wasserleitende Kraft besitzt. Deshalb verschwinden die Wiesenmoorpflanzen sofort, sowie sie mit ihren Wurzeln nicht mehr in den Untergrund zu gelangen vermögen, und zu- erst sterben die flachwurzelnden Arten ab. Es bleibt .ein Bestand ziemlich hochgehender ausdauernder Stauden, meist Gräser übrig. Jetzt ist der Zeitpunkt für die Umwandlung in ein Heidemoor gekommen. An tiefer gelegenen, durch die Atmosphärilien (!) feuchteren Stellen siedeln sich die Sphagna an, und in gleicher Weise wie auf dem feuchten Sandboden schließen sie zusammen und füllen zuerst die Mulden und Gräben in den Wiesenmooren aus. Sobald die Sphagna einigen Umfang erreicht, einen Graben oder eine Mulde am Boden ausgefüllt haben, beginnen an jener Stelle wieder ganz andere Feuchtigkeitsverhältnisse Platz zu greifen. Während vor- dem jeder trockene sonnige Tag genügte, die schwarze Oberfläche des Moores auszutrocknen und scharf zu erhitzen (vgl. wieder die Bodenarten der Heide), halten die Sphagnumpolster mit großer Zähigkeit vermittelst ihrer eigenartigen anatomischen Structur das Wasser fest‘). Selbst nach langer Trockenperiode ist der Moosrasen im Inneren noch milde feucht, während alles ringsum ver- trocknet liegt. Es ist mir äußerst interessant gewesen, solche Heidemoorbil- dungen auf Wiesenmooren zu beobachten. In jungen Stadien der Moostorf- bildung findet man die Sphagnen nur in Gräben und Mulden, die sie bald ganz und gar ausfüllen. Oft sieht man solche Gräben am Boden und Rande mit dichten Moospolstern besetzt und über dem Rande ist noch alles trockene Wiesenmoorvegetation. Hat nun die Moostorfschicht eine gewisse Stärke er- Moose geschieht immer üppiger. Dabei breiten sie sich seitlich immer weiter und weiter über die Ebene des Wiesenmoores aus, immer größere Wasser- massen festhaltend, die bei der großen Undurchlässigkeit des unter dem Heide- torf liegenden Wiesenmoortorfes auch am Grunde sehr stark festgehalten werden. 1) Vgl. OLtmannss, Über die Wasserbewegung in der Moospflanze und ihren Einfluss auf die Wasserverteilung’im Boden: Diss. Breslau 1884. — C. A. WEBER, Jahresber. der Männer vom Morgenstern. Heimatbund an Elb- und Wesermiündung 1900, Heft 3. ” 100 Re Erster Teil. Nach längerem Wachstum wachsen die verschiedenen Sphagnumflächen seit- lich zusammen und schließen sich über dem Wiesenmoor zusammen. Die Grundbedingung für ein solches Moor ist, sofern nicht seitliche Zuleitung von Wasser eintreten kann, dass die jährliche Niederschlagsmenge höher ist, als die durch Verdunstung und Versickern verloren gegangene Wassermenge beträgt. Hierbei ist natürlich zu beachten, dass die stark wasserhaltende Kraft der Sphagna und des Heidetorfes, sowie die starke Undurchlässigkeit des letzteren in älteren Stadien der Vertorfung, wenn er völlig mit Wasser gesättigt ist, ganz andere Wasserstandsverhältnisse hervor- rufen, als im Wiesenmoor herschen können. Diese Abhängigkeit derartiger Moore von den Niederschlagsverhältnissen einer Gegend erklärt auch die That- sache der großen Häufigkeit von Heidemooren in den großen Heidegebieten und die Seltenheit resp. auch das völlige Fehlen in den Regionen trockener Klimate. Solche Moore, deren ich bei der Beschreibung der Heidemoore unten einige schildere, können sich oft noch sehr erheblich über die Oberfläche der Wiesenmoore erheben. — Hatte sich auf dem absterbenden Wiesenmoor vor Eintritt der Moostorfbildung ein Wald entwickelt, so geht die Heidemoorbildung meist erheblich schneller vor sich, wie man auch aus dem überaus üppigen Ge- deihen der Sphagnumrasen ersehen kann. Augenscheinlich hat das seinen Grund in dem Schutz, den die Bäume dem Sphagnum gegen plötzliches Austrocknen geben. In solchen Wäldern findet man fast nie kleine einzelne Rasen, sondern fast stets größere Rasen oder zusammenhängende Flecke. Auf einem offenen Moor aber, auf dem die Heidetorfbildung beginnt, trifft man in kleinen Senkungen, im notdürftigen Schutze einer Grasbülte jrleinei; dichte Moospolster, deren einzelne Stämmchen ganz dicht zusammengedrängt sind und die oft eine rötliche Färbung zeigen. Alles dies deutet darauf hin, dass sie vorläufig noch kümmerlich ihr Dasein fristen, dass sie kaum genug Wasser festzuhalten vermögen, um während einer Trockenperiode für sich notdürftig genug zu haben. Als Zwischenstufe zwischen dem Wiesenmoor und dem Heidemoor ent- wickelt sich oft eine aus Wiesen- und Heidepflanzen gemischte Vegetation. s sind meist Pflanzen mäßig feuchter Heiden, die sich zwischen den Wiesen- pflanzen ansiedeln, so traf ich besonders Calluna, Erica Tetralix, Genista anglica, Arnica montana, auch Juncus squarrosus auf solchen Stellen. Der Grund des Auftretens derartiger Heidepflanzen ist wohl der, dass beim Zurücktreten der Wiesenpflanzen infolge Nährstoffmangels in dem oberen, ziem- lich armen Torfboden sich die Heidepflanzen ansiedeln, da ihnen von den an- spruchsvolleren Gewächsen keine Concurrenz gemacht wird. d. ee der Heide aus einem Hetdemoor. Hin und wieder begegnet man auf der Wanderung durch die Heiden Nordiwrestdeuischlane oder durch die der Ostseeküsten Flächen mit der Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 101 typischen Vegetation trockener Heiden, die durch ihre unregelmäßige höckerige, aus reinem Torf gebildete Oberfläche erkennen lassen, dass sie ehemals ein Heidemoor bildeten. Es scheinen mannigfach ER Gründe zu sein, die die Austrocknung und damit die Verheidung der Moore zur Folge haben können. Am häufigsten sind es entschieden Einflüsse menschlicher Cultur, durch die eine Entwässerung veranlasst wird. Durch Gräben, durch Torf- löcher etc. wird ein großer Teil des Wassers, welches sonst vom Moore fest- gehalten und in regenarmen Zeiten verbraucht wird, abgeleitet, und so fehlt den betreffenden Moorflächen resp. den Sphagnumpflanzen in der Dürre die nötige Feuchtigkeit. Ein mehrmaliges Austrocknen ist nun aber bekannter- maßen den Sphagnen ungemein schädlich und bewirkt ihr baldiges Absterben. Mit dem Verschwinden der Sphagnumdecke fangen auch sofort die Mehrzahl der Heidemoorpflanzen zu kranken an, zuerst trocknet Vaccinium uliginosum ein, dann folgen Myrica, Vaccinium Oxycoccos, Erica Tetralix und auch Ledum, welch letzteres sich öfter in vereinzelten großen Büschen länger erhält. Auch die charakteristischen Krautgewächse verschwinden nach und nach. In den Senkungen resp. in den Torflöchern und Gräben bleiben meist noch größere oder kleinere Reste der ehemaligen Vegetation übrig, selbst Spuren von Sphagnum bleiben lebend. In den Gegenden sehr intensiver Heide- bildung werden die Mulden und Löcher von der Heidemoorvegetation oft bald wieder ausgefüllt, und wenn die Moorbildung wieder über den oberen Rand er Senkungen hinausgewachsen ist, müssen die Pflanzen trockner Heiden, so- fern sie nicht auch im Moore zu wachsen im Stande sind, das occupierte Ter- rain wieder räumen und das Moor nimmt den ehemaligen Charakter wieder an. Nicht immer aber stellt sich auf einem durch Torfstich entwässerten Moor- damme eine typische Heidevegetation ein, mitunter siedeln sich Pflanzen mit höherer Stoffproduction auf ihnen an. Größere Flecke sind öfter bedeckt .mit Epilobium angustifolium oder Urtica dioeca. An anderen Stellen bilden Rubus, besonders R. dumetorum-Formen, aber auch R. plicatus etc. undurch- dringliche Dickichte. Auch Rhamnus carthartica stellt sich mitunter ein. Auf einigen derartigen Mooren bemerkte ich sogar eine gut entwickelte Ruderal- flora. Die Anwesenheit solcher im Verhältnis zu den Heidepflanzen einen starken jährlichen Zuwachs zeigenden Pflanzen lässt auf die Anwesenheit größerer Nährstoffmengen schließen. Thatsächlich lässt sich an solchen Stellen denn auch immer eine längere Thätigkeit von Menschen und besonders -von den Torf abführenden Pferden constatieren, die zur Erhöhung des Nährstoffgehaltes beigetragen haben. Nach nicht allzu langer Zeit, oft schon nach einigen Jahren, verschwindet aber diese Pflanzengesellschaft wieder und man trifft dann öfter ganze Brombeerdickichte abgestorben, nur am Grunde noch kümmerliche Triebe zeigend. Sobald die geringe Nährstoffmenge verbraucht ist, tritt die ursprüng- liche Vegetation wieder in ihre Rechte. Nicht immer aber kann man die Ausbildung einer trocknen Heide auf die Einwirkung des Menschen zurückführen. Oft ist sie ohne oder doch wenig- stens ohne sichtbare künstliche Veränderung vor sich gegangen. So ist z. B. 102 Erster Teil. das östlich von Colberg am Ende des Salinentorfmoores auf der Diluvialhöhe gelegene, »Lange Heide« genannte Torfmoor fast völlig ausgetrocknet; es finden sich auf ihm nur noch geringe Spuren der Heidemoorvegetation in den Senkungen, etwas Sphagnum, Vaccinium uliginosum, Juncus squarro- sus, Drosera rotundifolia und Radiola multiflora, sonst ringsum weit und breit nur Calluna mit Aera praecox, Teesdalea und anderen. Kleinere ‚Moore sah ich öfter ohne erkennbare Veranlassung in trockene Heiden um- gewandelt. Es scheinen mir zwei Gründe möglich, die zu solcher Austrocknung führen können. Den ersten dieser beiden möchte ich indes nur hypothetisch hin- stellen, da ich keinen Maßstab habe zu ermessen, wie weit oder ob er über- haupt wirksam sein kann. Es ist dies das Sinken des Grundwasserstandes, welches ich z. B. bei der Bildung der Langen Heide bei Colberg als Grund anzunehmen geneigt war, da unter dem Untergrunde des, wie gesagt, hoch gelegenen Moores seitlich eine Lehmschicht zu Tage tritt, die in irgend einer Weise vom Wasser durchbrochen oder seitlich zerstört sein kann, so dass das früher aufgehaltene Wasser abfließt. So plausibel dies im ersten Augenblick erscheint, so fragt es sich doch sehr, ob die Senkung des Wasserstandes in den unterhalb des Moores gelegenen Bodenschichten thatsächlich irgend eine bemerkenswerte Einwirkung auf den Wassergehalt des Heidemoores haben kann. Es muss durchaus daran festgehalten werden, dass ein Heidemoor fast nur an solchen Orten existieren kann, an denen die Niederschlagsverhältnisse derartige sind, dass die dem Moore gelieferte Feuchtigkeit (einschließlich Tau) größer sind, als die Verdunstungshöhe ausmacht, dass mit anderen Worten die Ver- teilung der Niederschläge eine derartige ist, dass das nach einem Regen etc. vom Moor und von den Sphagnen festgehaltene und allmählich verbrauchte Wasser bereits nach kürzerer Zeit durch neue Niederschläge ersetzt wird, ehe es so weit abgenommen hat, dass es zur Erhaltung der Moorpflanzen nicht mehr ausreicht. \VEBER hat auch, wie bereits citiert, darauf hingewiesen, dass die Kraft der Sphagna resp, des Heidemoortorfes, Wasser vom Grunde in die Höhe zu saugen, keine sehr große ist, sondern dass Wasser, mit dem die Moose getränkt worden sind, wenigstens so lange es im Überschuss vorhanden ist, langsam abwärts geleitet wird. Auf geringe Höhen, so weit eben die Ca- pillarität ausreicht, kann man ja aufsaugende Kräfte und damit eine Abhängig- keit vom Untergrunde annehmen, falls dieses Wasser auch noch zur Heide- moorbildung geeignet ist. In dickeren Moorschichten ist aber ein solcher physikalischer Zusammenhang schwer logisch zu construieren. Wie weit die Bodenarten unterhalb der Moorschicht bei Wasserabnahme etwa F euchtigkeit entziehen können oder in wie weit der Physikalische Ausgleich zur Herstellung der gleichmäßigen Wasserverteilung eine Abgabe der Heidemoorschicht an den Untergrund veranlassen kann, kann nur durch genaue Messungen festgestellt werden. Alle theoretischen Erwägungen für oder wieder scheinen nutzlos, weil sie jeder sicheren Basis entbehren. Die Verhältnisse in einem Torfstich oder in einem mit Gräben durch- Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 103 zogenen Moore sind ganz andere, denn erstens wird die Oberfläche durch die Löcher vergrößert und damit die Verdunstung befördert, und zweitens wird durch die Löcher und Gräben ein großer Teil des Wassers, welches sonst in kleinen Vertiefungen, zwischen Bülten etc. im Überschuss festgehalten wird, also jedenfalls längere Zeit an oder in der Nähe der Oberfläche festgehalten wird, in tiefere Regionen (aus denen die oberen Schichten nichts erhalten können) geleitet oder gar durch die Gräben ganz aus dem Moore fortgeführt. Dieser. Verlust muss sich natürlich, wenn das Moor sich nicht gerade in einer Gegend sehr feuchter Klimate befindet, in einem Wassermangel in trocknen Zeiten be- merkbar machen. Die zweite Art und Weise, wie ohne sichtbaren Einfluss des Menschen ein Heidemoor sich in eine trockne Heide verwandeln kann, ist die besonders bei kleineren Mooren öfter zu beobachtende, durch Verschwinden des Waldes in der Umgebung hervorgerufene. Im Walde sieht man selbst in bereits ziem- lich regenarmen Gebieten noch kleinere Heidemoore entstehen, deren Sphag- num gewöhnlich eine große Üppigkeit zeigt. Kleinere Mulden, Senkungen und Thäler sind oft ganz damit ausgefüllt. An der Ostseeküste bemerkt man in den Längsthälern der Dünen nicht selten lang gestreckte, schmale Heidemoore. Wird nun der Wald abgeholzt oder er verschwindet allmählich infolge der Ort- steinbildung, so wird die Verdunstung auf der Mooroberfläche durch die unge- hindert ua scheinende Sonne und den jetzt unmittelbar darüber streichenden Wind ganz erheblich erhöht. Die Sphagnen werden dadurch oft starker Aus- trocknung ausgesetzt und verschwinden allmählich. Mit ihnen geht auch ge- wöhnlich die Mehrzahl der Heidemoorpflanzen zu Grunde und wird dann durch Pflanzen trocknerer Heiden ersetzt. Mit der Wiederbewaldung des abgeholzten Stückes sieht man dann oft die Heidemoorpflanzen, besonders Sphagnum, wieder erscheinen. Ein Beispiel des letzteren Falles sah ich z. B. bei Swine- münde unweit des bekannten Fundortes von Rubus Chamaemorus auf dem Swinemoor. Hier waren auf und neben dem mit trockner Heide bedeckten Moore Kiefern angeschont, nachdem augenscheinlich, wie die alten Stubben bewiesen, der frühere Bestand Be Drschlägen war. Die Kiefern gediehen ja nicht gerade üppig, hatten aber an einigen Stellen doch einen buschigen Bestand gebildet. Dort waren hin und wieder bereits große Sphagnumrasen sichtbar. Hier überwog also im Schatten der Kiefern bereits die Zufuhr der atmosphärischen Niederschläge die Menge des verdunstenden und versickernden Wassers. Es sind eben geringe Differenzen zwischen Zufuhr und Abnahme des Wassers, die eine ganz einschneidende Veränderung in der Zusammen- setzung der Vegetation veranlassen können. Selbstredend werden diese durch Änderung eines Factors veranlassten Verschiebungen in den Gegenden, die ein sehr feuchtes, ein echtes Heideklima besitzen, am seltensten sein und an den Gbensirehieten der Heidevegetation häufiger werden. Ein Heidemoor ist eben vollständig von den Atmosphärilien und ihrer Verteilung auf abhängig. 104 Erster Teil. 2. Veränderung der Heidevegetation. Die meisten Veränderungen der Heide sind künstliche, durch den Menschen hervorgerufene. Wir haben bereits S. 86 die Zähigkeit der Formation be- sprochen und gesehen, dass viele Generationen einander folgen können, wenn nicht durch Anbau oder Bewirtschaftung eine Veränderung vorgenommen wird. Diese Veränderungen sind nun ziemlich mannigfacher Natur. Abgesehen von den im Capitel über die Cultur der Heide zu besprechenden menschlichen Ein- griffen, ist es hauptsächlich die Aufforstung, die mancherlei Modificationen be- dingen kann. Gelingt die Aufforstung vielleicht durch Durchbrechung des Ortsteins, der sich an der Grenze der Heidegebiete nicht so bald und stark wieder bildet, und es erwächst auf der Heide ein Kiefernhochwald, so ist schon durch die alljährlich fallende Nadelmenge eine Veränderung in den physikali- schen Verhältnissen des Bodens und damit die Ansiedelung einer Reihe von Kiefernwaldpflanzen bedingt. Ich erinnere nur an das Vorkommen von Linnaca borealis und anderer in den angeschonten Wäldern der Lüneburger Heide. Aber die Aufforstung kann noch viel einschneidender wirken in den echten Heidegebieten. Die angepflanzten Kiefern gedeihen dort meist sehr schlecht, oft gehen sie bekanntermaßen wieder ganz zu Grunde. An feuchteren Heide- stellen indes sieht man sie oft viele Jahre kümmern, ihr krüppelhafter Wuchs und die gelben Nadeln haben ihnen bei den Bewohnern der Niederlausitz den Scherznamen der »Pommeranzenbäume« eingetragen. Wenn die Bäume sich so auch nichts weniger als normal entwickeln können, so genügt ihre Anwesen- heit und ihre Laubmasse indes doch, einen wesentlichen schützenden Einfluss auf den Boden auszuüben, resp. die Verdunstung auf demselben herabzusetzen. Ich habe solche Fälle mehrfach beobachten können, in denen kleine Kiefern eine vollständige Umgestaltung der Formation hervorriefen. War z. der Boden der Heide mäßig feucht, so bemerkte man bei genauerer Beobachtung zwischen oder unter den einzelnen Calluna- oder Erica-Pflanzen kleine ver- kümmerte Sphagnumpflänzchen, wie fast auf jeder feuchteren Heide. Der darüber hinstreichende Wind und die austrocknende Wirkung der Sonne ver- hindern aber die normale Weiterentwickelung. Erst das langsame Empor- wachsen der Kiefern giebt ihnen genügenden Schutz zum Gedeihen, die Sphagnumpolster werden größer und größer und bedecken bald mehr oder weniger dicht den ganzen Waldboden, verwandeln also die Heide in ein Heide- moor. Je feuchter der Boden und besonders je feuchter das Klima des be- treffenden Landstriches ist, desto schneller geht die Moorbildung vor sich. Es braucht deshalb auch nicht besonders hervorgehoben zu werden, dass überhaupt nur in den eigentlichen Heidegebieten solche Vermoorungen zu beobachten sind, in den östlichen binnenländischen Gebieten ist die Luft zu trocken und die Trockenperioden des Sommers sind zu lang und zu heftig, um an ı solchen Orten eine Sphagnumvegetation denkbar erscheinen zu Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 105 In den Landstrichen größerer Trockenheit kann man indessen eine ent- gegengesetzte Veränderung der Heide beobachten. Wie bereits bemerkt, werden, je weiter wir uns von den eigentlichen Heidegebieten entfernen, die ' offenen Heideflächen seltener und seltener und dabei immer weniger aus- gedehnt. Im Osten finden wir größere Callunamengen fast ausschließlich in Wäldern. Wird nun ein solcher Wald abgeholzt oder verschwindet er aus irgend einem andern Grunde, so tritt oft durch den jetzt den Boden berühren- den Wind und die starke Bestrahlung und Erwärmung durch die Sonne eine so starke Austrocknung ein, dass die Calluna und mit ihr die übrigen Heide- pflanzen ganz oder zum größten Teile verschwinden, da sie bekanntlich voll- ständige Bodentrockenheit sehr schlecht ertragen. Oft sind es dann noch Weingaertneria oder Festuca ovina resp. F. rubra, die sich erhalten und weiter ausbreiten, nicht selten sterben aber auch diese ab und dann ist meist nur Cornicularia aculeata die einzige Bewohnerin dieser öden Fläche. Durch die starke Lufttrockenheit wird also sogar die trockene Heide öfter durch Abholzung vernichtet. Weitere Veränderungen der Heide können natürlich durch Veränderung des Standortes in mannigfacher Weise vor sich gehen. Eine häufig beobachtete Zerstörung der ursprünglichen Heide ist die durch Verschüttung aufgewehter Sande. Besonders auf Dünen, die sich mit Heide bedeckt haben, kann man solch Verwehen der Vegetation constatieren. Bei einem sehr starken Sturme oder durch das Aufreißen der bereits festliegenden bewachsenen Düne durch die elementaren Gewalten werden oft so große Sandmengen in Bewegung gesetzt, dass die Heide ganz oder teilweise verschüttet werden kann. Ist die Sandschicht nicht dick, so wachsen die Heidepflanzen bald wieder hindurch. Am Schnittbruch bei Ossecken im Kreise Lauenburg i. P. sah ich sogar solch verwehtes Heidemoor, aus dem Myrica etc. wieder hervorwuchsen. Ist die Sandschicht dicker, stirbt die Heide ab und wird wieder von Dünenpflanzen abgelöst. An Durchstichen durch größere Dünen kann man oft mehrere Schichten solcher Heidereste als schwarze Streifen erkennen, in denen sich noch Teile abgestorbener Heidepflanzen, besonders Calluna erkennen lassen. 3, Cultur der Heide. a. Die Aufforstung. Große Flächen Heide, besonders so weit sie ‚Eigentum des preußischen Staates sind, sind zur Aufforstung, und zwar fast ausnahmslos mit Kiefern bestimmt. In denjenigen Gebieten, in denen die Heidebildung keine besonders intensive ist, gelingt die Aufforstung fast jedesmal, wenn auch nicht immer ein gerade hervorragender Waldbestand das Resultat ist. Die Heide wird tief umgepflügt, und wenn kein Ortstein vorhanden ist und der Bleisand keine sehr - große Dicke erreicht hat, so wird durch das Pflügen eine mehr oder weniger 106 +. Erster "Teil, große Menge des unter dem Bleisande gelegenen, in Verwitterung begriffenen Sandes oder gar noch Teile des unveränderten Bodens werden an die Ober- fläche gebracht. Der obere Sand erhält dadurch wieder nährstoffreichere Bodenteile beigemischt und die Sämlinge oder jungen Pflanzen anspruchsloserer ° Gehölze, wie z. B. der Kiefer, gedeihen wieder leidlich, bis ihre Wurzeln in den unteren besseren Boden gelangt sind und dadurch das Emporwachsen eines Baumbestandes gesichert ist. Solche Heiden, die ohne Ortstein und auf nur verhältnismäßig dünnen Bleisandschichten stehen, gibt es indes nicht viele und meist sind sie lediglich erst durch vorhergegangene Abholzung ent- standen. Viel schwieriger, ja sehr oft unmöglich, gestaltet sich dagegen die Auf- forstung älterer Heiden, besonders solcher im eigentlichen Heidegebiete. Hier liegen, wie bekannt, dicke Ortsteinlagen unter dem Bleisande und oft ist nur ein schwerer Dampfpflug im Stande, den Ortstein zu brechen. Bei größerer Dicke der Bleisandschicht und der obersten humosen Schicht kommen auch dann meist nur geringe Mengen des unter dem Ortstein liegenden besseren Bodens nach oben. Ein Ansäen von Kiefern oder gar von Laubbäumen hat In die Furchen werden dann die jungen Bäume gesetzt. Aber auch in F ällen, wo das ganze Stück umgepflügt war, zeigten sich folgende Erscheinungen: Einige Jahre gedichen die Kiefern ganz normal, wenn auch nicht gerade sehr üppig. Sobald sie in- dessen Schulterhöhe, auch etwas mehr und im Sommer schon waren die Exemplare abgestorben. Auf diese Weise sind mitunter in einem Jahre etwa die Hälfte aller angepflanzten Bäume zu Grunde gegangen, im nächsten Jahre folgen wieder einige, dann wieder einige und so fort, bis oft nur einige wenige flanzen auf der weiten Fläche stehen oder auch nicht selten kein einziger Baum noch nach einigen Jahren zu sehen ist. Eine große Menge von Heiden haben auf diese Weise der Aufforstung energisch widerstanden. Kenntlich sind sie daran, dass sie mit langen geraden Furchen Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 107 charakteristische, mehrere Oberförster in Heidegebieten schilderten mir überein- stimmend das Bild des Absterbens, wie ich es auch einige Male zu beobachten Gelegenheit hatte. Gräbt man in dem Boden nach, so findet sich, dass sich der Ortstein unter den Wurzeln oder um die noch ziemlich dünnen Wurzeln herum wieder gebildet hat. Ein Verhungern ist also nicht der Grund ihres Absterbens, sondern Wassermangel oder doch wenigstens gehinderte Wurzel- thätigkeit, wodurch das Aufsaugen der nötigen Wassermenge verhindert wird. Hat sich der Ortstein unter den Wurzeln gebildet, so ist naturgemäß die über ihm liegende Erdschicht größeren Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt und trocknet in Trockenperioden so stark aus, dass die Pflanzen die genügende Feuchtigkeit nicht mehr vorfinden und dann zu Grunde gehen. In solchen Fällen zeigen aber die Pflanzen, die ganz in dem Bleisande wurzeln, bereits vorher ein sehr kümmerliches Wachstum und haben kurze, gelbe Nadeln. In der Mehrzahl der Fälle trifft dies aber nicht zu. Der Ortstein hat sich um die meist stricknadel- bis fast. bleistiftstarken Wurzeln, die in den unteren besseren Boden gedrungen waren, gebildet und legt sich wie eine Klammer: um die Wurzeln herum. Ich glaube dies daraus schließen zu müssen, dass ich in solchen Ortsteinstücken die Wurzeln fest eingekeilt und mit knotigen Anschwel- lungen versehen fand, die ein Herausziehen oder auch nur eine Bewegung im Ortstein absolut nicht zuließen. Zu erklären ist die Erscheinung also so, dass durch dieses Einpressen das Dickenwachstum der Wurzeln behindert ist, und dadurch die Zufuhr des nährstoffreicheren Wassers aus dem Untergrunde ver- mindert wird. In dem Frühjahr nun, in dem die Wurzeln absolut nicht mehr in die Dicke wachsen können, die Thätigkeit des Cambiums also lahmgelegt ist, wie wenn ein festes Band um einen Stamm gelegt ist, kann auch nur ein sehr mangelhafter Zuwachs der unter dem Ortstein befindlichen Wurzeln statt- finden, weil natürlich auch der Transport des plastischen Materials in die wachsenden Wurzelspitzen gehemmt ist. Während der Frühjahrsfeuchtigkeit saugen die über dem Ortstein in dem Bleisande steckenden Wurzeln nun ge- nügend Wasser auf, dass die Pflanze die Mobilisierung der Reservestoffe in normaler Weise bewerkstelligen kann. Das Austreiben erfolgt deshalb auch ohne merkliche Störung. Wenn nun aber die Reservestoffe zum Aufbau der neuen, Triebe verwandt sind und in der Frühsommerhitze ein verhältnismäßig starkes Austrocknen der Bleisandschicht erfolgt, dann sind die durch mangelnde Zufuhr plastischen Materials geschwächten und außerdem in der Mitte völlig eingepressten Wurzeln unterhalb des Ortsteins nicht im Stande, die nötigen Nähr- stoffe und damit auch vor allem nicht das nötige Wasser zu leiten. Es erfolgt ein Welken und Eintrocknen der verhältnismäßig üppig gewachsenen Jungen Triebe und dann bei weiterem Wassermangel das Absterben der ganzen Pflanzen. Für diese Anschauung spricht noch die Thatsache, dass das Aus- sterben der Schonungen immer fleckenweise vor sich geht, an diesen Stellen ist die Ortsteinbildung schon so weit fortgeschritten, an anderen ist der Ort- stein noch verhältnismäßig weich oder noch dünn, so dass er dem Drucke der in die Dicke wachsenden Wurzel allmählich nachgibt, was der feste Ort- 108 Erster Teil. stein nicht mehr thut. Daher auch das Jahr für Jahr weiter fortschreitende Absterben der Bäumchen. Haben die Wurzeln erst eine bestimmte Dicke (etwa Armesdicke) erreicht, so scheint es, als ob der Ortstein dann nicht mehr in der Weise schädlich wirken könnte, als ob die Kraft des Dickenwachstums dann groß genug wäre, auch festeren Ortstein zu sprengen, denn wenn auch größere Bäume in altem Ortsteinboden meist nicht ganz normal gedeihen, zeigen sich doch keine so erheblichen Schäden mehr. Sind sehr dicke Bleisandschichten auf einer Heide vorhanden, so kommt es nach dem Anpflanzen der jungen Bäume sehr oft gar nicht zu einer kräf- tigeren Anfangsentwickelung, sondern die Pflanzen beginnen gleich zu kümmern und selbst auf feuchtem Boden sterben sie meist aus Nahrungsmangel bald ab. Ich sah im Kreise Neustadt i. Wpr. eine solche Heide, in der statt mit Kiefernsämlingen die ganze Fläche des verwundeten Bodens mit Polytrichum juniperinum bedeckt war. Ein weiteres Hindernis der Aufforstung von Heiden ist die oft in Gebieten hoher Regenmengen, besonders an feuchten Stellen, auf feuchteren Heiden auftretende Vermoorung des Geländes nach der Anschonung. Sobald die Kiefern eine gewisse Größe erreicht haben, kann der Wind nicht in der früheren Weise über das Gelände streichen, das Sphagnum beginnt mit den übrigen Heidemoorpflanzen zu wachsen und überzieht bald den Boden (vgl. darüber S. 104). Die Wirkung auf die Waldvegetation ist nun naturgemäß eine sehr ungünstige. Durch die Bedeckung des Bodens mit einer Moorschicht wird demselben die nötige Bodenluft entzogen und mit dieser Entziehung geht eine Wachstumshemmung am Wurzelkörper der Pflanze vor sich. Die Wurzel- sowohl was das Dickenwachstum des Stammes ‚ als was das Längenwachstum der Zweige betrifft. Die Bäume erreichen auf diese Weise oft ein recht hohes Alter und sind dabei oft nur wenig über mannshoch. Ihre gelbe Farbe und eigentümliche Tracht hat denselben, wie bereits bemerkt, in der Lausitz den Namen »Pommeranzenbäume« eingetragen. Bei einer solchen Versumpfung feuchter Heiden tritt abweichend von den durch Ortsteinbildung fehlschlagen- den Anbauversuchen gewöhnlich kein Absterben des ganzen Bestandes ein. wird der Bestand auch hier mehr und mehr gelichtet, wenn nicht, wie ich öfter zu beobachten Gelegenheit hatte, die Moorkiefer, die dann gleich durch ihre dunkelgrüne Farbe auffällt, sich von einem vielleicht in der Nähe befindlichen Standorte aus ansiedelt und die entstandenen Lücken wieder ausfüllt. ) Vgl. Grazaner, Natur. Wochenschr. XIV (1899) Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide ete. 109 db. Der Plaggenhieb. | Unter Plaggenhieb versteht man die besonders im nordwestdeutschen Heidegebiete übliche Manipulation, alle vier bis acht, zumeist alle fünf Jahre den Heiderohhumus mit der darauf stehenden Vegetation vollständig vom Bo- den abzuschälen. Der Heidefilz wird in einigen Stücken etwa wie Rasen- fladen abgestochen und diese Fladen nennt man eben »Plaggen«. Die Plaggen sind für den Heidebauern von großer Wichtigkeit. Sie werden zu allen möglichen verschiedenen Zwecken verwandt. Zur Stallstreu werden sie allgemein gebraucht und nach der Durchtränkung mit tierischen Excremen- ' ten werden sie auf die Äcker gefahren. Oft sieht man auch, dass frische Heide- plaggen auf die Äcker gebracht und untergepflügt werden, wahrscheinlich um neben der Nutzbarmachung der geringen in dem Heidetorf befindlichen Nähr- stoffe (vergl. S. ı9) die wasserhaltende Kraft des ja zumeist aus Bleisand bestehenden Ackerbodens zu erhöhen. Weiter werden die Heideplaggen sehr häufig zur Deckung von Dächern für Schuppen und Ställe verwandt, ja mit- unter sieht man ganze Schutzhütten etc. ganz aus Heideplaggen gebaut. Das Dach besteht aus einigen darübergelegten Baumstämmchen, über die die Heide- plaggen gedeckt sind. Um Stallgebäude herum aufgeschichtet, sollen die Heide- tafeln während des Winters sehr zur Warmhaltung der Räume beitragen. Ist der Heideboden durch die beschriebene Manipulation aller seiner Pflanzen beraubt, so bedeckt er sich sehr bald wieder mit Heide. ‚Dicht neben einander sieht man die Sämlinge von Calluna und anderen Pflanzen auf- sprießen. Hin und wieder bemerkt man, besonders in solchen Heiden, auf denen einzelne Bäume stehen oder die an einen Wald grenzen, Sämlinge von Bäumen, besonders Kiefern, in großer Menge in dem dem Abplaggen folgen- den Frühjahre aufgehen. Aber bald, meist schon im Laufe des Frühsommers verkümmern sie und gehen zu Grunde, bereits im zweiten Jahre sieht man fast nichts als Heidepflanzen, unter denen gewöhnlich Calluna dominiert, auf der abgeplaggten Fläche. Wenn dann wieder fünf Jahre vergangen sind, ist die Heide meist wieder zum Abplaggen weit genug entwickelt. Für alle Heiden kann das natürlich auch nicht gelten, ich sah mehrfach Heiden, die einen sehr dürftigen und lockeren Bestand von Heidepflanzen aufwiesen, auf denen augen- scheinlich selbst diese bedürfnislosen Gewächse nicht mehr die nötige Nahrung nden. Es wird dies so zu erklären sein, dass eben an diesen Stellen, die keineswegs zu trocken waren, durch den fortdauernden Plaggenhieb auch die für die Heide notwendigsten Nährstoffe fortgefahren worden waren und der Boden dadurch derartig verarmt ist, dass er selbst die zum Aufbau des Kör- pers der Heidepflanzen gebrauchten Materialien nicht mehr zu liefern im Stande ist. In Gegenden, in denen die Heidebildung keine so intensive ist, wo sich der Heidehumus nicht zu einer festen torfartigen Masse verfilzt, sondern mehr oder weniger sandig bleibt, kann natürlich ein Abplaggen nicht vorgenommen 110 Erster Teil. werden, da die Heidetafeln nicht zusammenhalten würden. Der Plaggenhieb ist deshalb auch ein lediglich in den großen Heidegebieten bekanntes Ver- fahren. c. Das Heidebrennen. In vielen Heidegegenden, besonders in den schwach besiedelten Teilen der Lüneburger Heide ist der Heidebauer natürlich nicht im Stande, auch nur einen erheblichen Teil der Heide durch Abplaggen sich nutzbar zu machen, er würde auch für die große Menge der auf weiten Flächen zu gewinnenden Heide- plaggen keine Verwendung wissen. Es wird deshalb die Heide dadurch viel genützt, dass auf ihnen im großen Maßstabe Bienenzucht betrieben wird, der Heidebauer fährt die Bienenkörbe auf die Heide, stellt sie dort auf und holt sie nach der Heideblüthe wieder. Wie nun bereits bemerkt wurde, wird eine einzelne Heidekrautpflanze nicht viel über zehn Jahre alt, die ältesten von mir beobachteten Exemplare zeigten zwölf Jahresringe. In so hohem Alter zeigt die Calluna nur noch geringen Zuwachs, die Pflanzen fangen an zu verkahlen und blühen nicht mehr reichlich. In diesem Zustande sind sie für den Heidebauern und Imker von geringem Nutzen und er zieht es deshalb vor, etwa alle zehn Jahre die Fläche anzu- zünden und alles Heidekraut dadurch zu verbrennen. Nach dem Abbrennen sieht das ganze Feld schwarz und verkohlt aus, aber bald bedeckt es sich wieder mit frischem Grün. Zahllose junge Pflanzen keimen und aus dem Grunde des Stammes vieler älteren Exemplare sprossen neue Triebe hervor. Die vereinzelten auf den Heiden stehenden Bäume oder das Buschwerk; besonders von Wachholder, wird gewöhnlich vorher von den Heidebauern aus- gerodet und als Brennholz fortgefahren. Man sieht oft auf solcher zum Ab- brennen bestimmten Heide zahlreiche umgeschlagene Bäume zum Trocknen liegen. | In einigen Gegenden wird die Heide auch gebrannt, um dann für ein oder zwei Jahre als Acker verwandt zu werden, wo sie dann Buchweizen oder Hafer trägt. Darauf wird sie, nachdem die geringen Nährstoffe verbraucht sind, wie- der sich selbst überlassen und wird wieder schnell zur Heide. d. Die Weide. An vielen Stellen der Lüneburger Heide sieht man, oft in größeren Heer- den die kleinen dunkelgefärbten Fleischschafe, Heidschnucken genannt, sich auf den Heideflächen ihre Nahrting suchen. Fast alle Pflanzen, die in den Bereich des gierigen Zahnes dieser Tiere kommen, werden abgebissen, so weit es die ‚Härte der meist holzigen Stengel gestattet. Nur wenige Arten, wie z.B. Em- petrum, werden selbst von diesen anspruchslosen Wesen verschmäht. Das Heidekraut, auch der Wachholder und die Kieferkusseln sahen wie geschoren aus, jeder Trieb, der sich irgendwie emporwagt, wird sofort wieder abgefressen - und die ganze Heide erhält durch dies andauernde Beweiden ein ganz eigen- Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide ete. 111 tümliches Aussehen. Eine beweidete Heide ist an den verbissenen Pflanzen leicht kenntlich. Solche Heiden, die jahraus jahrein von Schafen begangen werden, können natürlich keinen Baumwuchs hervorbringen. Jeder Baumsämling wird sehr bald beschädigt und es kann sich höchstens ein krüppelhafter Busch entw ickeln, sehr schwer aber ein Baum. Ganz unmöglich ist es aber auch nicht, denn wenn auch die Kiefern etc. stets abgefressen werden, so vergrößert sich solch ver- bissener Busch doch alle Jahre etwas, wenn auch nicht viel. Daher kommt es, dass man nicht selten auf beweideten Heiden Sträucherwerk von einer Höhe sieht, wo es längst über den Kopf der Schafe fortgewachsen ist. So entsteht hin und wieder auch auf beweideten Heiden ein vereinzelter meist krüppelig gewachsener Baum einer Kiefer oder eines Wachholders. Irgend welche weitere Eingriffe des Menschen scheinen auf beweideten Heiden nicht üblich zu sein, weder Plaggenhieb noch gar Heidebrennen. Das letztere wird ganz bestimmt nicht angewandt, denn sonst könnten die ebenerwähnten vereinzelten Bäume ' sich nicht auf den Flächen erhalten. BORGGREVE’) und E. H. L. Krause?) nehmen an, dass lediglich durch das Beweiden der Heide dieselbe als solche erhalten werden könne, und dass sie sich, wenn die Schafe sie verlassen würden, ohne weiteres wieder mit Wald bedecken würde. Ich habe bereits früher°) die Irrtümlichkeit dieser Annahme betont und aus der in den früheren Capiteln beschriebenen Entwickelung der Heide geht auch die Unhaltbarkeit der Behauptung hervor 4. Die Bodenarten der Heide. (Vgl. auch »Entstehung der Heide aus Walde). Bei einem Studium allein der Heiden des norddeutschen Flachlandes wird man den Eindruck erhalten, als sei die Heide im wesentlichen an bestimmte sandige Böden gebunden, denn nur selten wird man, wie bereits S. 97 ff. beim Capitel über die Verheidung der Wälder betont wurde, Heiden auf schweren Böden antreffen. Kommt man aber z. B. in Geb irge oder in die feuchtigkeits- triefenden Striche mancher unter dem directen klimatischen Einflusse des atlan- tischen Oceans stehender Gebiete, da ist die Heide und das nicht von ihr zu scheidende Heidemoor an allen erdenklichen Plätzen, auf allen möglichen Sub- straten anzutreffen. Die Sandböden sind dort auch mit Heide bedeckt, die Mulden von Heidemooren ausgefüllt, aber auch sonst tritt sie uns überall ent- gegen. Von den isolierten Felsblöcken aller möglichen Gesteinsarten hängt über die ganze Oberfläche ein dichter Teppich von Heidepflanzen herab, den 1) Abh. naturw. Ver. Bremen II (1873) p. 217—250. 2) EnGLER, Bot. Jahrb: XIV (1892) p. as und Globus LXI (1892) p. 6—7. 3) ENGLER, Bot. Jahrb. XX (1895) p. 511— 516. 112 Erster Teil. man leicht von seinem Substrate abheben kann. Calluna und auch Vacci- nium Myrtillus und V. Vitis Idaea hängen oft in Fladen weit über den Rand des Steins herab. In Norwegen gesellt sich .oft zu ihnen als Charakter- pflanze Chamaepericlymenum (Cornus) suecicum und in höheren Regionen treten Phyllodoce coerulea, Andromeda tetragona und andere dazu. Ist der betreffende Heidefladen feuchter, resp. die das betreffende Gestein tref- fenden Niederschläge höher, so finden sich in dem Polster hin und wieder Sphagnumpolster an, die je nach dem Überschuss der Feuchtigkeit größer und größer sind. In den ganz feuchten Gebieten, so besonders im westlichen Nor- wegen, aber auch in manchen Schluchten der regenreichen Teile der Gebirge besonders des Harzes und der Sudeten, aber auch der Alpen und anderer, da bildet Sphagnum öfter über die exponiertesten Steine hinweg ein dichtes Polster, oft an den herabhängenden Enden von Wasser triefend. In diesem Sphagnumpolster stecken mancherlei Heide- und Heidemoorpflanzen, auch Calluna oft in großer Menge. Im westlichen Norwegen geht die Heide- und Heidemoorbildung stellenweise so weit, dass fast jedes Substrat sich damit be- eckt, da sind nicht nur Felsen und verschiedene Bodenarten mit einem Heide- teppich bedeckt, sondern sogar auf alten Baumstümpfen, auf und an Mauern und last not least auf alten Dächern finden sich Heidepflanzen. In großer Menge beobachteten ASCHERSON und ich in Norwegen Calluna, Empetrum, Rubus Chamaemorus, auch Vaccinium Myrtillus, V. Vitis idaea und viele andere Charakterpflanzen der Heide auf den Dächern von Häusern und Hütten. Kehren wir indes zu den Heiden Norddeutschlands zurück, so ist schon betont, dass die Heiden, die durch die Rohhumusbildung in Wäldern entstanden sind, auf schweren Böden sich bilden können. Auch bei diesen Böden finden Auf alle diese Böden indes näher einzugehen, dürfte wenig Wert haben, da wir die verschiedensten Bodenarten unter der Heidedecke finden. Meist sind es lehmige Sandböden, selten sandige Lehm- oder noch schwerere Böden. Was zunächst die Kalkarmut der Heideböden betrifft, so ist bereits oben S. 18 darauf hingewiesen worden, dass die Kalkfeindlichkeit der Heidepflanzen nicht in der meist angenommenen Form existiert, sondern dass dieselben sehr wohl auf Kalk zu gedeihen vermögen. Hat doch WEBER die Sphagna so- gar in reinem Kalke (Kreide) eultiviert, wie ich mich durch Augenschein über- zeugen konnte‘), Wenn diese directe Kalkfeindlichkeit der Heidepflanzen widerlegt ist, kann es auch nicht Wunder nehmen, dass thatsächlich sich Heide- flächen auf Kalkboden finden, ja dass sie sogar auf Kalkstein gedeihen. Man kann denn auch leicht beobachten, dass z. B. auf Muschelkalk nicht selten !) Vgl. Jahresber. der Männer vom Morgenstern. Heimatbund an Elb- u. Wesermündung 1900, Heft 3, p. ı1, Fußnote **, Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide ete. 113 Heidepflanzen wachsen. In der Nähe der Rüdersdorfer Trias, auch im Hakel- walde im Magdeburgischen sowie auf den Schiefern des Rheinischen Schiefer_ gebirges kann man solches Vorkommen constatieren. Bei Soltau in der Lüneburger Heide fand ich einmal Erica Tetralix in den Ritzen einer aus Kalkstein gebauten mit Mörtel verschmierten Brücke. Trotzdem sich solche Angaben in der Litteratur bereits mehrfach finden, auch bei durchaus ernst- haften Schriftstellern, taucht nicht gar selten in Lehrbüchern und auch in forstwirtschaftlichen und physiologischen Schriften die alte Fabel von der heide- tötenden Wirkung des Kalkes auf. Einzig und allein die Jurakalke scheinen vollständig von der Heide gemieden zu sein. Das dürfte aber auch seinen Grund nicht in dem Kalkreichtum dieser Gesteine haben, sondern in der ver- hältnismäßig leichten Löslichkeit der mit dem Kalk verbundenen, bei seiner Zersetzung frei werdenden Salze. Betrachten wir nun aber die Heideböden, die wir in Norddeutschland zu sehen gewohnt sind, so sind es, wie schon aus der Entwickelung der Heiden her- vorgeht, zumeist Sandböden oder Torfböden, die wir nach einander besprechen wollen. Es wird gut sein, der Klarheit halber die Böden in ihrer Entstehung, d.h. die allmähliche Veränderung des ursprünglichen Mineralbodens zu betrachten. RAMANN giebt in seinem bereits erwähnten Buche »Die Waldstreu« einige Analysen unverändeter Sandböden, in seiner »Forstlichen Bodenkunde un Standortslehre«") behandelt er end die einzelnen bei der Verwitterung wirkenden Factoren. Es würde hier zu weit führen, darüber ausführlicher zu ‘ berichten, und. es muss deshalb auf das Original verwiesen werden. Es ist auch deshalb nicht notwendig, die allgemeinen Vorgänge bei der Verwitterung und Auslaugung zu besprechen, da sie ja bei jeder Formation, nicht nur bei der Heidebildung, eine Rolle spielen, wenngleich ja die Heide ihnen in erster Linie ihre Entstehung verdankt In der Oberförsterei ne hat RAMANN weißen Sandboden, der in einer Tiefe von etwa 5 dm begann und noch nicht verwittert war, untersucht. Er hat dabei folgende Werte gefunden: | | ee in Salzsäure a Gesamtgehalt des saure- Proc. des Bodens auszuges Bodens a ER NEN 6 0,048 1,04 1,09 a 0,041 0,32 0,36 a RE 0,055 0,06 0,12 en een 0,241 0,68 0,92 een 0,132 2,48 2,61 Kirmes OR 2. 0,030 0,07 0,10 CET I) Berlin 1893, p. ı14ff. Vgl. auch RAMAnN, Die Verwitterung diluvialer Sande. Jahrb. d. preuß. geolog. Landesanst. 1884. Graebner, Die Heide, 8 114 Erster Teil. Über diesem unverwitterten Mineralboden befand sich eine etwa 3 dm dicke Schicht gelb gefärbten Sandes, der die eigentliche Verwitterungszone des Bo- dens darstellt und der dem entsprechend reich an löslichen Salzen ist, während ‚er an Gehalt an unlöslichen Stoffen wenig abweicht. Der gelbe Sand zeigte folgenden Gehalt: |Löslich in Salzsäure| Unlöslicher Rück- Gesamtgehalt des | r 1 stand des Salzsäure- roc. des Bodens auszuges Bodens | a I 0,035 1,19 1,33 Balk u erreih 0,041 0,43 0,47 Biugnesia:;....... un 0,052 0,07 0,12 BIRENDINd 4, 00, 0,215 0,76 0,98 Tre 0,272 2,40 2,67 Phosphorsäure .. .. . 0,068 0,04 0,11 0,683 An der Oberfläche des etwa 100—ı 2ojährige, gutwüchsige Kiefern und 40—6ojährige Buchen als Unterholz tragenden Bodens befanden sich etwa ı6 cm schwach humoser Sand, welcher die am stärksten verwitterte und durch Auswaschung an löslichen Stoffen bereits teilweise verarmte Schicht bildet. Dieser verarmte Sand enthielt: Löslich in Salzsäure) Unlöslicher Rück- Gesamtgehalt des Proc. des Bodens a Aplenlure- Bodens | auszuges Kali EAN ER u, 0,020 0,96 0,98 Kalk... meter 0,019 0,36 0,38 Magnesia 0,025 0,06 0,09 Blsenoayd en 0,197 0,69 0,89 ne 0,174 2,84 3,01 Phosphorsäure .. ... 0,040 0,05 0,09 0,475 ” ers in der Abnahme wichtiger Nährstoffe bemerkbar macht. Der Kaligehalt hat, entsprechend der leichten Löslichkeit dieses Materials, bereits bei dem gelben Sandboden eine Abnahme en, er ist in löslicher Form von 0,048 auf 0,020, also unter die Hälfte en. Kalkgehalt des gelben Sandes ist dem des weißen noch an- nähernd gleich, hat aber im humosen Sande von 0,41 bis 0,19 in den Pflanzen „sanglicher Form abgenommen. _Phosphorsäure stand besonders in dem Sta- ie Verwitterung, im gelben Sande den Pflanzen verhältni ismäßig viel, Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 115 nämlich 0,068 Proc. der Bodenmasse zur Verfügung. Diese Zahl ist im humosen Sande auf 0,04 zurückgegangen, während sie im unlöslichen Rückstand im gelben und humosen Sande etwa die gleiche Höhe bewahrt hat. Die leichter zersetzbaren Phosphorverbindungen sind also bei der Verwitterung des gelben Sandeg in Lösungen übergeführt worden. er Boden an der so eben beschriebenen Stelle ist nun, wie ja schon aus der Vegetation des Waldes hervorgeht, ein noch verhältnismäßig guter. Bei dem geringen Grade der Auslaugung würde an eine Heidevegetation noch nicht zu denken sein. Das gegebene Beispiel ist aber deshalb sehr interessant und lehrreich, weil es sich hier um einen nur schwach humosen Boden handelt, auf dem noch keine nennenswerte Einwirkung von Rohhumus zu constatieren ist. Eberswalde liegt in einem Gebiete ziemlich geringer Regenhöhe, es weist nur 526 mm Regen jährlich auf‘), Deshalb ist die Auslaugung auch erst in so geringe Tiefen fortgeschritten und der ausgelaugte Boden noch von relativ hohem Nährstoffgehalt. Die folgenden Tabellen werden zeigen, wie in den Heidegebieten sich ganz andere Verhältnisse finden. Die Verwitterung und Aus- laugung kann hier einen sehr hohen Grad erreichen. Lehmböden sind natürlich viel weniger der auslaugenden Wirkung des Regenwassers ausgesetzt als Sand- böden, aber auch bei ihnen lassen sich oft sehr energische Veränderungen con- statiren. Mitunter zeigt sich, dass ein guter lehmiger Mergelboden von einer Schicht lehmigen Sandes überdeckt ist, die genau dieselbe Korngröße besitzt wie der Mergelboden. Dieser Sand ist dadurch entstanden, dass der Kalkgehalt des Bodens durch die Atmosphärilien herausgewaschen ist (vgl. auch S. 64). Dadurch entstehen nun zuerst Lehmböden, welche durch allmähliche Verschläm- mung einen Teil ihres Thongehaltes verlieren und in sandigen Lehm beziehent- lich lehmigen Sand übergehen können®). Die Verwitterung und Auslaugung schreitet allmählich von oben nach unten vor. Die Atmosphärilien treffen den Boden als etwas kohlensäurehaltiges, fast ganz salzfreies Wasser. Auf der obersten Bodenschicht werden sie sich »rasch mit löslichen Salzen sättigen und soviel von diesen aufnehmen, wie es bei dem statischen Gleichgewichte, welches sich zwischen der Zusammensetzung des Bodens und den wirkenden Wasser- mengen herausstellt, zu lösen vermag«°). In die tieferen Bodenschichten ge- langt das Wasser dann bereits mit Salzen beladen, es wird nur noch wenig lösen, und wenn dann auch die Kohlensäure des Regenwassers bereits in den oberen Schichten gebunden ist, dann wird kaum eine bemerkbare Veränderung der unteren Schichten durch das hindurchsickernde Wasser hervorgerufen werden. Ja, mitunter kann sogar eine Anreicherung an gewissen Stoffen stattfinden. Es wären das die Vorgänge, wie sie lediglich durch Einwirkung der Nieder- schläge veranlasst werden. Meist aber kommt ein zweites Moment hinzu, wel- ches eine starke Veränderung des Bodens und damit eine Veränderung der ») Vgl. Oder-Werk. Berlin 1896. gene Tabellen p- 30, Karte. 2) RAmMAann, Die Waldstreu. Berlin 1890, p 3) Ramann. Forstliche Bodenkunde und air Berlin 1893, p. 141, Abb. 16. g* 116 Erster Teil. Vegetation veranlasst. Die meisten Böden sind ziemlich dicht mit Vegetation höherer Pflanzen bedeckt, und wenigstens in früherer Zeit hat die größte Mehrzahl Wald getragen, so weit das nicht heute noch der Fall ist. Die att- und zum Teil auch die Stengelorgane dieser Pflanzen, besonders der Waldbäume, sterben regelmäßig im Herbst ab und fallen alljährlich als Streu auf den Boden. Werden nun die Pflanzenreste vollständig zersetzt, d.h. fallen sie ganz und gar der Verwesung anheim, so wird die Hauptmasse (also die Kohlenhydrate) ihres Körpers zu Kohlensäure und Wasser verwandelt. Durch die Thätigkeit der niederen Organismen wird der ganze Pflanzenkörper wieder zersetzt und die noch in den Resten vorhandenen Mineralstoffe, die allerdings im fallenden Laub sehr gering sind, dem Boden zurückgegeben’). Der Boden erfährt dadurch eine verhältnismäßig geringe Veränderung, besonders wird seine Farbe nicht wesentlich verändert, es sei denn, dass die erhöhte Kohlensäure- zufuhr, veranlasst durch Lösung eines Teils der gebildeten Kohlensäure, die sonst in die Atmosphäre entweicht, und Hinabführung derselben in den Boden eine stärkere Verwitterung des Bodens veranlasst. Man kann solche vollständige Verwesung bei uns oft auf den mergelhaltigen Böden der sonnigen pontischen Hügel beobachten, die besonders im Osten unseres Vaterlandes ausgebildet sind. n den meisten Fällen werden die organischen Reste nicht vollständig ver- wesen, sondern besonders in regenreichen Gebieten und vorwiegend in Wäldern wird die Fäulnis wenigstens an einzelnen Stellen die Verwesung überwiegen. Während die Verwesung einen Oxydationsprocess darstellt, ist die Fäulnis im wesentlichen ein Reductionsprocess. Statt dass bei ersterem bei genügender Sauerstoffzufuhr fast aller Kohlenstoff der Kohlenhydrate in der gebildeten Kohlensäure der Atmosphäre wieder zugeführt (resp. vom Regenwasser ab- sorbiert) wird, wird bei letzterer, also bei der Fäulnis unter Luftabschluss oder bei ungenügender Sauerstoffzufuhr, eine Anreicherung von Kohlenstoff herbei- geführt. Der entstehende Rest ist dunkel gefärbt und wird »Humus« genannt. Diese allgemein bekannte, in ihren physikalischen Eigenschaften recht ver- ne Regenwürmer im Boden auf dem Trockenen natürlich) ver- schiedenartig entwickelt, kann die humose Schicht ein krümeliger Müllboden sein, oder der Rohhumus überzieht den ganzen Erdboden mit einer dichten 1) vgl. WoLLxy, Journ. f. Landwirtsch. XXXIV (1886), p. 213. a 2) A HENsEN, Landwirtsch. Jahrb. 1832, p. 661. — Darwin, Bildung der Ackererde, ing 1886. zn E. MÜLLER, Die natürlichen Humusformen. — WARMING, Lehrb. Ökolog. Pflanzengeogr. (1896) p. 88. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide ete. 117 filzigen Schicht‘) (Torf). Zwischen beiden Extremen giebt es natürlich alle Übergänge. Sobald sich nun Humusschichten auf einem Boden gebildet haben, machen sich in demselben mancherlei Veränderungen bemerkbar. Sind die Humus- schichten, wie die bei der Heidebildung fast allgemein vorkommenden, filzig, also torfartig, so zeigt sich in den darunter liegenden Schichten bald eine dichtere Aneinanderlagerung der einzelnen Teile des Bodens; der Boden wird, auch wenn er sandig ist, dicht, und selbst bei nur mäßiger Feuchtigkeit haften die einzelnen Sandkörner und feinen Teilchen ziemlich fest an einander. Damit geht aber auch eine chemische Veränderung der Böden vor sich. Jeder Regen- tropfen löst in den oberen humosen Schichten verschiedene Humusstoffe, be- sonders Humussäuren, und diese wirken, in die tieferen Bodenschichten befördert, ziemlich stark zersetzend, jedenfalls viel stärker als reines Regenwasser. Durc Rohhumusschichten werden selbst schwerere Böden allmählich in den oberen Teilen ausgelaugt”). Bei Sandböden geht die Auslaugung ziemlich schnell vor sich. Die obersten Bodenschichten sind durch den Humus ziemlich dunkel ge- färbt, aber bald nimmt nach unten die Intensität der Färbung ab und der aus- gelaugte Sand zeigt eine im feuchten Zustande graue oder schwach grauviolette Färbung, die ihm den Namen »Grau- oder Bleisand« eingebracht hat. Dieser äußerst nährstoffarme Sand (vgl. unten die Analysen) ist für die größte Mehr- zahl der Heiden des norddeutschen Flachlandes außerordentlich charakteristisch. Ist diese Bleisandschicht noch nicht sehr stark ausgebildet, vielleicht ı bis 2 dm stark, so geht sie unten, meist mit ziemlich scharfer Grenze, in einen meist gelb- lich (oder gelbbraun) gefärbten Sandboden über, der dem S. 114 beschriebenen des Kiefernwaldes entspricht, und die in Verwitterung begriffene Schicht des darunter liegenden unveränderten Mineralbodens darstellt. Hat die Bleisand- schicht eine bestimmte Dicke erreicht, so bildet sich zwischen ihr und dem gelben Sande (resp. der ihn ersetzenden entsprechenden Bodenart) der Ortstein, über den wir aber besser nachher gesondert sprechen. Zum richtigen Ver- ständnis des Ganzen müssen aber noch einige Daten über den Rohhumus re- feriert werden. Es könnte leicht der Glaube entstehen, dass die chemische Zusammen- setzung der verschiedenen Arten des Rohhumus unter den verschiedenen Bäu* men eine wesentlich verschiedene Einwirkung auf den Boden veranlasse. Das ist aber nicht der Fall. RAMANN hat durch Analysen festgestellt, dass der Heidehumus sich chemisch nicht wesentlich von den anderen unterscheidet. Er fand folgendes°): ı) P. E. MürLer, Die natürlichen Humusformen, Berlin 1887. — ges Die Waldstreu. Berlin 1890, S. 21. Forstl. Bodenkunde u. Standortslehre. Berlin 1893, p Y (1896). 3) Die Waldstreu. Berlin 1890, p. 29. 118 Erster Teil. Oberfst. Biensenthal en Oberfst. Oberfst. Rohhumns unter der, F@uenbrück | Oberfst. Hohenbrück | Apenrade Moosdecke eines | in Hannover | Glashütte | gemischter | Heidehumus Kiefernbestandes Kiefern- Buchen- | Rohhumus | (Heidetorf) (Mittel von drei humus rohhumus |(Kiefer, Buche antage Analysen) u.Beerkräuter) Beftoft Kal: 2.000004 ae 0,470 0,283 0,404 0,921 0,781 a 0,134 0,325 0,160 0,059 0,890 er 1,619 2,130 1,306 3,090 2,393 Maßnesa .-.... .. 0,415 1,280 2,600 1,302 0,984 Manganoxyduloxyd . 0,252 0,203 0,213 0,360 0,036 Eisenöxyd. ... . 2,086 3,280 1,150 3,565 4,379 #höherder.... .; 4,827 10,700 7,410 6,402 10,094 Phosphorsäure . . . "1345 2,140 2,280 2,558 1,696 Komäscher3= .e..% 29,05 20,34 15,52 18,257 22,08 Aus dem Gehalt an Mineralstoffen lässt sich daher weder die verschiedene Consistenz noch das verschiedenartige Verhalten der Rohhumusstoffe erklären. EMMERLING und L060s'), sowie TUXEN constatierten nach RAMANN (a. a. O.) einen hohen Gehalt an Humussäuren im Buchentorf. Eine Eigentümlichkeit, die vielleicht schr stark aüf den Boden zu wirken im Stande ist. Wie bereits erwähnt, bildet sich zwischen der Bleisandschicht und dem darunter liegenden, noch nicht ausgelaugten Boden sehr häufig Ortstein, wenn der Bleisand eine bestimmte Dicke erreicht hat. Meist liegt der Bleisand in einer 2 bis 3 dm dicken Schicht unterhalb des Humustorfes, seltener ist er noch mächtiger. — RAMANN) giebt eine Reihe von Profilen über Bodenarten unter- halb der Heidevegetätion, von denen hier einige erwähnt seien. Lüneburger Heide, Oberförsterei Eschede bei Unterlüss. Jagen 153. a) Heidehumus ı2 cm, b) Bleisand, nach unten steinig, 18 cm c) Ortstein, grandig, durch Humus verkitteter oberer diluvialer Grand, m. 10 d) unterer Diluvialsand. Jagen 166, a) Heidehumus ı5 cm, b) Bleisand 20 cm, ) Ortstein 4—ıo cm } lehmiger Sand, Reste des oberen Mergels, 40 cm, €) unterer Diluvialsand. eg) 1) Vereinsbl. Heide-Caltur-Ver. Schlesw.-Holst. 1886, p. 63, 82. 2) Der Ortstein und ähnliche Secundärbildungen in den Alluvial- und Diluvialsanden. — Jahrb. Kgl. preuß. geolog. Landesanst. für 1885. Berlin 1886, p. 1—37. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 119 Schleswig, westlich von Flensburg. A. Heidesand. a) Humoser Sand, b) Bleisand (in den unteren Schichten schon zum Sand des Blachfeldes gehörig), c) Ortstein. beres Diluvium. d) Blachfeldsand, - e) schwach lehmiger Sand, f) oberer Diluvialmergel (Lehm). Unteres Diluvium. g) Geschichteter unterer Dilyvialsand, in 4 m Tiefe steht h) Brockenmergel an. = Die drei Formen gehen ganz allmäh- lich in einander über. N Dieser letztere Aufschluss ist dadurch interessant, dass er alle über ein- ander folgenden Diluvialschichten unter einem typischen Heideboden berück- sichtigt. — Die gegebenen Beispiele werden genügen. Fast überall in der Heide findet man die typischen Schichten in der Nähe der Oberfläche unter einander. So wenig durchgreifende Unterschiede die chemische Analyse bei den ver- schiedenen Rohhumusschichten gezeigt hat, so verschieden ist der Gehalt der einzelnen Schichten des Heidebodens an pflanzlichen Nährstoffen resp. an Mineralstoffen überhaupt. Es liegen in verschiedenen Arbeiten zahlreiche Ana- Iysen von Böden vor, es sei hier besonders auf die von LAUFER und WAHN- SCHAFFE') hingewiesen. In dem angegebenen Werke finden sich sowohl mechanische wie chemische Analysen in großer Zahl. Für unsere Zwecke sind jedoch die Arbeiten von RAMANN, der zahlreiche Analysen von Heideböden veröffentlicht hat, am besten zu verwenden, da die Untersuchungen meist zum Zwecke forstwissenschaftlicher Arbeiten vorgenommen wurden. Lüneburger Heide bei Oerrel’). Ortsteinboden: Der Ortstein ist in der weicheren, leichter durchdringlichen Form als sogenannte »Branderde« ausgebildet. Er lagert auf feucht rotem, trocken mehr gelbem Sande, der in tieferen Lagen in den gewöhnlichen weißen Sand übergeht. Profil: 45 cm stark humoser Sand ı5s—20 - Bleisand, schwach violett gefärbt s—ıo - Ortstein 50 - rotbrauner, loser Sand ? - weißer Sand. 1) Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin. — Abh. geol. Specialkarte von Preußen III, H. 2, 1881, p. 233. 2) Jahrb. Kgl. preuß. geol. Landesanst. f. 1885. Berlin 1886. Vgl. auch S. 19. 120 Erster Teil. Von ı00 Teilen Boden sind in Salzsäure löslich ad 2 SE a ae Er Sn neh ne Humoser i | Ortstein Braunroter | Weißer Sand geiz | (Branderde) Sand Sand | 1 RA ee | 0,0180 0,0135 0.0169 0,0138 | 0,0142 Natron 2, emule | 0.0137 0,0198 0,0141 0,0207 0,0103 Kalkerde 0,0164 0,0104 0,0236 0,0176 | 0,0092 Magnesia ; | 0,0197 0,0035 0,0137 0,0185 0,0038 Manganosydulosy E | 0,0074 0,0032 0,0056 0,0050 | — = 0,4100 0,1942 1,3876 0,8308 0,0442 Thon Bl | 0,4216 0,0736 0,7168 0,7168 | 0,1780 oil . | 0,0356 0,0104 0,0710 0,0589 | 0,0131 Glühverlust‘‘) | ‚22 0,55 2,19 1,41 | 0,22 | 0,9424 0,3286 2,2493 1,6621 | 0,2728 Der Eisenoxydgehalt ist hier im Ortstein ungewöhnlich hoch, in einigen Ortsteinproben sinkt er bis 0,15 Proc. und weniger. — Ein ee vorzüg- liches Beispiel, welches deshalb hier interessant ist, da auch die in Salzsäure nicht löslichen (also auch die den Pflanzen in absehbarer Zeit nicht zugänglichen) e Berücksichtigung gefunden haben, gibt RAMANN?) von einem Ortstein- boden der Oberförsterei Hohenbrück in Pommern. ı) Bleisand (15—20 cm mächtig mit 1,05 Proc. organischer Stoffe): In Salzsäure Der Rückstand | | | Gesamtboden | | löslich in Salzsäure unlös- Proc. des Bodens lich) Se a 0,0076 0,618 0,626 IIBIFOR. in nr z 0,0111 0,167 0,178 ee 0,0110 0,060 0,071 0,0026 0,020 0,023 ad N u, 0,0032 0,060 0,063 Bemsgae. ....... 2 0,0964 0,450 | 0,546 Bhönerde a ra cs. 0,0268 1,650 | 1,677 Phosphorsäure 0,0058 0,043 | 0,049 Gesamtgehalt ausschließlich der Kıeselsäure : na n 0,1646 2,068 2,233 1) Bezieht sich auf den ursprünglichen Boden. 2) Die Waldstreu. Berlin 1863, p. 30. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 121 2) Ortstein (5—8 cm mächtig, mit 7,28 Proc. organischer Stoffe) enthielt: In Salzsäure Gesamt- boden löslich | unlöslich NEN ER RRITENG 0,0178 | 0,754 0,772 IEREIU ae e 0,0033 | 0,360 0,363 Eule, Sn vn 0,0194 | 0,170 0,'39 Mibnesiei, ur TER 5 0,0137 0,028 0,042 Manganoxy Aus, ee ie ! 0,0044 0,047 0,051 Eisenoxy 0,1936 0,690 0,884 Ancherder einer -s EN: 1,5256 2,320 3,845 EHREHHOTSAUTEN. «u et, 0,2966 0,042 0,338 Mineralstoffe (ausschließlich der | KIEsBlEunte rn 2,0744 4,4II | 6,482 3) Der unter dem Ortstein liegende gelbbraune Sand enthielt: In Salzsäure | Gesamt- | boden löslich unlöslich Kal a ee ee 0,0085 1,103 I,111 Natonı a ren et 0,0213 0,528 0,549 a Ra 0,0254 0,225 0,250 Magnesta. .. ... . a ee 0,0401 0,064 0,104 Manganoxyduloxyd . .... - 0,0068 0,026 0,033 EREORSE . i 0,3448 0,769 1,105 KISBEIDE a5. 0 2 0,4000 3,210 3,610 EROBERTE; „. .,.,; 0,0281 0,043 0,071 Mineralstoffe (ausschließlich der Kieselsätre . U. 2.22%, ee 0,895 5,938 6,833 Diese letztere Analyse des Heidebodens von Hohenbrück ist für unsere Zwecke noch lehrreicher als die vorher angegebene von Oerrel, denn bei der ersteren haben wir nur die in Salzsäure löslichen Stoffe aufgeführt, während die letztere Analyse alle im Boden befindlichen Stoffe angiebt. Sie zeigt daher, s der Bleisand nicht nur seinen Gehalt an löslichen Stoffen durch Auslaugung verloren hat, sondern dass auch die größte Mehrzahl der überhaupt Nährstoffe enthaltenden Gesteinsreste durch Verwitterung zersetzt ist und dass ihre Zer- setzungsproducte wieder durch Auslaugung fortgeführt sind. Es ist diese That- sache der vollständigen Verarmung gewisser Bodenschichten, die wir sowohl in Wäldern als auf (den meist aus solchen Wäldern hervorgegangenen) offenen Heiden beobachten, deshalb so außerordentlich wichtig, weil sie geeignet erscheint, das in den meisten forstlichen Lehrbüchern sich wiederfindende 122 Erster Teil. Dogma von der stetigen Ergänzung der Nährstoffe durch Laubfall und neue Verwitterung im Boden zu zerstören. Die Erneuerung der Nährstoffe ann eben nur so lange erfolgen, als die Wegnahme durch Auslaugung und Abfuhr nicht die alljährliche Verwitterung und die durch den Laubfall zurück- gegebenen geringen Mengen von brauchbaren Mineralstoffen‘) überwiegt. Wie sich die ärmeren Böden, also die meist stark ausgelaugten, in ihrem Nährstoffgehalt zu den guten Bodenarten verhalten, zeigt in ausgezeichneter Weise folgende Übersicht’): 100 Theile Boden enthalten: „18 l88ls,:leıs BE £ RB! R-| m un b=] B 2 13% a a B Löslich in kochender Salzsäure 2 5 & 3 re = 828g A EIER[ENIEEE | A Inn | - Kan 22 I® = rs n m en q atron = 1a I 12 | 4—8 | 0,0622 0,1602 0,0406 0,0339 0,0114 :[0,892 | — b 24 120—-26| 0,0407 0,1298 0,0336 0,0613 0,0118 — 8,53 c 24 159-064 0,0536 4,5092 0,0670 0,0360 0,0149 Perg 1,73 28 u 17 |12—ı8 0,0562 0,0842 0,0709 0,0284 0,0042 0555| — b 27 39—45| 0,0409 0,1219 0,0719 0,0568 0,0072 = 5,52 e 16 72 0,0849 0,3130 0,0720 0,1109 0,0082 => 7,51 3a |D/M| 10 | 4—8 | 0,0553 0,0535 0,0343 0,0176 0,0127 | 1,401 ar b 8 |14—18 0,0656 0,0514 0,0414 0,0289 0,0047 B= 2,45 ec 8 |24—238| 0,0258 0,0468 0,0439 0,0331 0,0006 _— 1,38 d 34 60 0,0442 0,1772 0,1429 0,1939 0,0127 — | 36,62 4a II 19 6 0,0638 0,1748 0,1075 0,0417 6,0015 | 1,825 Ei b 26 31-—37| 0,0311 0,0589 0,0714 0,0402 0,0025 _ 1,29 e 15 146—52| 0,0206 0,0618 | 0,0604 0,0344 0,0053 _ 0,67 sa| W I-% 1—8 | 0,0383 0,0276 0,0375 0,0216 0,0017 11,524 | — b 12 14—18| 0,0419 0,0364 0,0543 0,0231 0,0004 — 1,01 ce 24 136—40| 0,0234 0,0206 0,0508 0,0261 0,0029 _ d 12 60 0,0217 0,0298 0,0592 0,0234 0,0000 — | | 9,39 6a V 8 3—8 | 0,0393 0,0289 0,0203 0,0142 0,0048 | 1,429 > b 14 |14—20 0,0252 0,0538 0,0495 0,0246 0,0020 vu 1,46 c 38 |46—52| 0,0197 | 0,0456 | 0,0467 | 0,0216 0,0031 - 0,87 Durchschnittsgehalt. 1 { I I | | 0,0501 | 1,8876 0,0484 | 0,0457 0,0129 2 u 0,0569 ' 0,1622 0,0716 | 0,0632 0,0065 3... HAH | 0,0464 0,1224 0,0981 | 0,1235 0,0097 4 BE | 0,0388 | 0,0963 0,0800 0,0392 0,9029 5 IV | 0,0299 0,0270 0,0505 0,0241 0,0016 6 a8 | 0,0236 0,0453 0,0438 | 0,0215 0,0031 & ER ber den Stickstoff, vgl. S. 66. Die Analysen des Laubes der Bäume sind deshalb häufig ir ra weil oft solche frischer (nicht abgeworfener) Blätter benutzt sind! 3) A RAMann, Die Waldstreu. Berlin ı 1890, p Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 123 Ortsteinbildung. Was dann schließlich die Natur des Ortsteins und seine Entstehung betrifft, so wurde er in früheren Jahren und leider auch jetzt noch mitunter in ganz neuen botanischen Lehrbüchern mit dem Raseneisen- stein (Eisenoxydhydratausfällungen) verwechselt. EMEIS') erkannte zuerst den Unterschied des Raseneisensteins vom ÖOrtstein, er erkannte zuerst, dass Örtstein ein Humussandstein ist, entstanden durch die Verkittung der Sand- körner durch Humusverbindungen. P. E. MÜLLER?) und RAMANN®) sind unabhängig von einander zur Entdeckung der Entstehungsgeschichte des Ortsteins gekommen. Bei meinen Studien über die Norddeutsche Heide‘) war mir leider die Arbeit MÜLLER’'s und das erst kurz vorher erschie- nene Werk RAMANN’s’) nicht zugänglich und daher schrieb ich die Ent- deckung der Entstehung des Ortsteins dem letzteren allein zu und wurde dadurch zu meinem größten Bedauern die unschuldige Veranlassung zu einer mehrfachen Polemik gegen den verdienten RAMANN, der sogar des Pla- giats beschuldigt wurde. RAMANN hat aber bereits 1893°) hervorgehoben, dass »die hier mitgeteilte Theorie der Ortsteinbildung in ihren Hauptzügen zuerst von EMEIS angedeutet worden ist«e, »die Bedeutung der Rohhumus- bedeckung erkannt zu haben ist das unbestrittene Verdienst MÜLLER’s«. Der Verfasser (also RAMANN) kannte bei seinen eigenen Arbeiten über diesen Gegenstand nur die erste Abhandlung des letztgenannten Forschers »On Böge- muld og Bögemor«, in der die Ortsteinbildung nicht behandelt wurde, die deutschen Referate über die späteren Veröffentlichungen sagten ebenfalls über diesen Hauptgegenstand nichts (!). Verfasser ist daher vollständig selbständig und ohne Kenntnis von den MÜLLER’schen Arbeiten zu haben zu fast gleich- artigen Schlüssen wie jener gekommen«. Die Entstehung des Ortsteins ist nun die folgende. Durch die Roh- humusbildungen auf der Erdoberfläche wird, wie wir bereits geschen haben, die Auslaugung der oberen Bodenschichten befördert. Durch die Fortführung der löslichen Salze verliert der Boden seine Krümelstructur und die einzelnen Sandteilchen, die Bodenkörner werden in der für Heideböden charakteristischen Form fest zusammen gelagert”). Nun werden naturgemäß von jedem Regen- tropfen in der Rohhumusschicht Humusverbindungen gelöst und sickern in den Untergrund ein. Das Wasser führt dieselben nur so weit mit in die Tiefe, als es durch an löslichen Salzen arme Schichten hindurchsickert. Kommt es aber mit Bodenschichten in Berührung, die noch größere Mengen löslicher Mineralien enthalten, so nimmt es plötzlich deren einen Teil in sich auf und 1) Waldbauliche Forschungen 2) Die natürlichen Humusformen. Berlin 1837, p. 3) Ortstein und ähnliche Secundärbildungen in den er und Diluvialsanden. — Jahrb. Kgl. preuß. ee andesanst. f. 1885. Berlin (1886), p. 1—57- »##}) ENGLER, Bot. Jahrb. XX (1895), p. 634. 5) ee Bodenkunde und Standortslehre. Berlin 1893. 6, Vgl RAMANN, a. a. O. p. 239, Fußnote ***), T-3..8. 0. p- 240. 124 Erster Teil. die Folge ist die Ausfällung eines Teiles der mitgeführten Humusverbindungen. In größerer Menge ausgefällt, wie man es mitunter am Grunde frisch ausge- worfener Gräben in Heidegebieten beobachten kann, bei denen das humus- haltige Wasser auf dem nährstoffreicheren Grunde des Grabens zusammenfließt, stellen diese Humusverbindungen eine gallertige Masse dar, die die Eigen- tümlichkeit besitzt, dass sie, wenn sie einen gewissen Grad von Trockenheit erreicht (unter Sauerstoffaufnahme?), zu einer braunen Masse erhärtet und dann in Wasser unlöslich ist. Gelangen nun diese Humusverbindungen durch den armen Sandboden hindurch an die untere Grenze des nährstoffarmen Bleisan- des, so kommen sie an die eigentliche Verwitterungszone des darunterliegenden unveränderten Mineralbodens, welche am reichsten an allen löslichen Bestand- teilen ist (vergl. die Analysen S. ı20 und S. ı21). Mit der Aufnahme von Salzen aus dieser Zone fallen die Humusteile aus und verkitten den Sand zu einer (etwas trocken geworden in Wasser unauflöslichen) braunen oder rotbraunen Schicht. Natürlich geht diese Bildung nicht plötzlich vor sich, sondern erst nach und nach geschieht durch allmählich vermehrte Einlagerung von Humus- verbindungen die Festigung des Sandes. In jungen Stadien ist das Gebilde unteren Grenze einzudringen vermögen, so kann es zu keiner Ortsteinbildung kommen. Die jährlich abgelagerten Humusteile werden in jedem Winter wie- der zerstört. Es scheint mir indes nicht ganz sicher, ob der Boden thatsächlich stets bis zur unteren Grenze des Bleisandes gefrieren muss (meist ist es ja sicher der Fall), um die Ortsteinbildung zu verhindern. Mitunter habe ich den Ein- druck gewonnen, dass auch starke Abkühlung noch über 0° besonders an im Winter feuchten Stellen Ortsteinbildung verhindern kann. Kochsalz gemischten Sandes darauf gethan, die Schicht an der Seite des Glases markiert und dann das übrige Glas mit gewaschenem Sande ausgefüllt. Das Glas machte den Eindruck, als ob es ganz mit weißem Sande erfüllt war. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 125 stark dunkel gefärbte Wasser sehr bald den oberen Sand ganz braun färben würde. Dies geschah aber nicht; nur die alleroberste Schicht war ganz schwarz und die Färbung verlor sich nach unten sehr schnell. Das Wasser sickerte in großer Menge ab, aber an der Salzschicht war keine Veränderung zu bemerken, keine Färbung ließ sich constatieren. Ich gab den Versuch als fehlgeschlagen nach einiger Zeit auf, ließ aber das Rohr stehen. Durch Unvorsichtigkeit eines Bediensteten wurde ein Stück aus dem Glas seitlich herausgeschlagen und ich legte das Rohr auf die Seite, um das Herausrieseln des doch nun allmählich austrocknenden Sandes auf dee Tisch zu verhindern. Kaum aber begann die mit Salz versetzte Schicht zu trocknen, ließ sich eine ganz auffällige Braunfärbung derselben bemerken. Die Schicht hielt auch merklich fester zusammen als der übrige Sand. Es müssen also in Lösung völlig farblose Humusverbindungen sein, die die Ortsteinbildung veranlassen, und die erst durch den Luftzutritt ihre braune Färbung annehmen. — Unter- scheiden lassen sich Raseneisenstein und Ortstein sehr leicht dadurch, dass der letztere sich in einer Säurelösung (besonders Salzsäure) sofort vollständig auf- löst, der erstere aber nicht. Über das Vorkommen des Ortsteins ist schon beim Capitel über die Bil- dung der Heide aus Wald gesprochen werden. Meilenweit zieht er sich unter den Heideflächen in ununterbrochener Schicht dahin. In den Wäldern wirkt er in der beschriebenen Weise verwüstend. Ist er gebrochen und eine Scho- nung auf Ortsteinboden angelegt, bildet er sich oft in wenigen Jahren von neuem wieder. Einer häufigen Erscheinung in Ortsteinböden mag noch Erwähnung ge- than werden, da sie für die Physiognomie vieler unserer Heiden von Wichtig- keit ist. Es sind dies die Ortsteintöpfe. Dieselben entstehen auf folgende Weise: Haben sich bei der Ausbildung der Ortsteinschicht einige Löcher in derselben erhalten, die oft nur durch eine verfaulende Baumwurzel veranlasst wurden, um die herum sich Ortstein gebildet hatte, so wird das von oben durch den Boden hindurchsickernde Regenwasser, welches nur schwer durch den festen Ortstein hindurchdringt, sich durch jene Löcher mit größerer Ge- schwindigkeit und in größerer Menge seinen Weg suchen. Die Folge davon ist, dass die unter den Löchern liegenden Bodenteile schneller ausgelaugt, ihrer Nährstoffe beraubt werden. Die fortschreitende Ortsteinbildung wird deshalb as Loch nicht schließen, sondern der neue Ortstein wird sich stets seitlich unterhalb des Loches ansetzen, so dass ein Trichter oder eine sich ganz all- mählich nach unten verjüngende Ortsteinröhre entsteht. Diese Gebilde nennt man Ortsteintöpfe; dieselben sind öfter über ı m lang und fast nie unten ge- schlossen. Ist ein Waldbaum, etwa eine Kiefer, über einem solchen Ortstein- topfe gekeimt, so gelingt es mitunter einer Wurzel des auf dem armen Sand- boden verkümmernden Gewächses an einer feuchteren Stelle durch einen Ortsteintopf hindurchzuwachsen und die untere bessere Bodenschicht zu errei- chen. So lässt sich das Vorkommen vereinzelter kräftiger gedeihender Bäume (Kiefern und Wachholder) auf der offenen Heide erklären. 126 Erster Teil. : Ebenso eigentümlich wie die Bodenverhältnisse der trockenen Heide sind die der Heidemoore. Es ist auffällig, wie wenig verbreitet die Kenntnis von der physikalischen Verschiedenheit der Moorerde aus Wiesen- und aus Heide- mooren ist. Selbst in sonst sehr guten, weit verbreiteten Lehrbüchern über Bodenkunde finden sich die sonderbarsten Anschauungen über die Moorerde. Oft sind Wiesenerde, Rasenerde, Dammerde und noch einige ganz u ge- schieden, aber Moorerde ist Moorerde und die Capitel darüber enthalten deshalb oft die merkwürdigsten Widersprüche. Denn thatsächlich giebt es kaum in ihren physikalischen Eigentümlichkeiten verschiedenere Humuserden, als die aus dem Wiesenmoor oder dem Heidemoor gewonnenen. Die Erde der Wiesen- moore ist meist sehr dunkel gefärbt und sehr bindig, daher verhältnismäßig stets sehr luftarm. Ist sie trocken, so ist sie leicht zerreiblich und zerfällt dann in ein staubiges Pulver oder sie trocknet ganz fest zu einer schwarzen, fast holzartigen Masse zusammen (Brenntorf), je nach dem Grade der Zersetzung und dem Gehalt an Resten größerer Pflanzen. Im nassen Zustande ist er schr schmierig. Seine hauptsächliche Eigentümlichkeit, die ihn, abgesehen von der Luftarmut, für Culturen empfindlicherer Gewächse, besonders also für gärtne- Windes und der Sonne unmittelbar ausgesetzt ist, so trocknet die Oberfläche, die sich leicht stark erwärmt, ziemlich schnell aus und der Wind treibt dem Wanderer dann oft größere Mengen des staubigen Moorbodens ins Gesicht. Wenn man nun aus dem trocknen Aussehen des dunklen Bodens auf eine all- gemeine Trockenheit des Moores schließen wollte, so wäre ein solcher Schluss durchaus irrig, denn sobald man mit der Hand in den Boden eindringt, kommt man, kaum einige Centimeter tief, auf den schmierigen feuchten Untergriahil Wenn in längeren Trockenperioden die Feuchtigkeit einer dickeren Schicht entzogen ist, so findet man nichts desto weniger bald unterhalb der trocknen Zone den nassen Boden, der fast mit Wasser gesättigt erscheint. Der Torf der Heldknsciee verhält sich nun ganz anders. Meist erheblich heller gefärbt als der Wiesenmoortorf, ist er sehr locker und lufthaltig. Trocken wird er mehr oder weniger filzig und bleibt auch im nassen Zustande faserig, lufthaltig und wird niemals schmierig. Er besitzt eine sehr stark EERZUNE" daher wasserausgleichende Kraft. Zumeist aus Sphagnumresten zusammen- gesetzt, behält er, solange die abgestorbenen Reste der Sphagnumblätter noch teilweise ihre Structur bewahren, einen Teil der den Sphagnumpflanzen eigentümlichen physikalischen TER bei. Trocknet das Moor an einer Stelle, etwa an der Oberfläche, aus, so geben die in der Nähe der aus- trocknenden Stelle liegenden ERTERE Sale einen Teil ihres Wassers an die wasserärmeren Partien ab und gleichen somit die Feuchtigkeit stets bis zu einem bestimmten Grade aus. Man kann diese Eigentümlichkeit des Heide- moortorfes besser als in den Mooren selbst in den Gärtnereien resp. botani- schen Gärten beobachten, in denen solche Moorerde viel verwendet wird. Werden tiefere Beete ‚oder M tkästen mit solcher Erde ausgefüllt, so zeigen Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 127 sie in jedem Stadium der Feuchtigkeit einen annähernd gleichen Wassergehalt in den oberen, wie in den unteren Schichten, vielleicht die allerobersten, der Sonne direct ausgesetzten Bodenteilchen ausgeschlossen, während wir in mit Wiesenmoorerde angelegten Beeten die zuerst beschriebenen Verhältnisse finden. Noch viel stärker fast zeigt sich der Unterschied in mit den beiden Bodenarten gefüllten Blumentöpfen. Diese Eigentümlichkeit des Sphagnumtorfes macht ihn für gärtnerische Culturen geradezu unentbehrlich und erklärt den hohen Preis der bei den Gärtnern als »Grunewalderde« berühmten Bodenart. In den Heidegebieten wird er stellenweise zu Torfballen verarbeitet, die, in Holzleisten verpackt, in weite Fernen gesandt werden. Seine stark saugende Fähigkeit bewahrt der Heidemoortorf ziemlich lange, in den Mooren findet man ihn oft in ziemlicher Tiefe unverändert vor. Im Gebrauche zu Culturen muss er erst längere Zeit den verwesenden und verfaulenden Wirkungen von Luft, Wasser und Regenwürmern ausgesetzt sein, ehe er auch anfängt, bindig und schmierig zu werden. Dann hat er selbstredend seinen Wert als Culturboden verloren. 5. Die Abhängigkeit der Heide von den klimatischen Verhältnissen des norddeutschen Flachlandes, Bei der Besprechung der in eigentümlicher Weise übereinstimmenden Ver- breitung vieler Heidepflanzen resp. der die Heide meidenden Arten und der dementsprechenden Ausdehnung der Heidegebiete ist bereits darauf hingewiesen worden, dass nur klimatische Gründe diese bemerkenswerte Übereinstimmung hörsorgerufen haben können. Es ist deshalb nötig, die wichtigsten meteoro- logischen Daten hier wiederzugeben, soweit sie für das Verständnis des Ganzen notwendig erscheinen. Bereits in meiner Arbeit in ENGLER’s Jahrbüchern') habe ich einige Über- sichten über die klimatischen Verhältnisse des norddeutschen Flachlandes ge- geben. Ich habe schon damals darauf aufmerksam gemacht, dass es leider wenige für unsere Zwecke brauchbare Tabellen giebt und dass es eine äußerst zeitraubende Arbeit ist, die Daten für ein bestimmtes Gebiet zusammen zu suchen resp. aus den alljährlichen Aufzeichnungen heraus zu rechnen. Für einen Teil des norddeutschen Flachlandes liegt jetzt allerdings ein vortreffliches Werk vor. Es ist dies das Oder-Werk”), in dem ausgezeichnete meteoro- logische Tabellen sich finden®). CASSNER ist meines Wissens der Erste, der die Errungenschaften der Meteorologie für landwirtschaftliche Dinge ver- wertete und namentlich die Abhängigkeit des Rübenbaues vom Klima 1) XX 11895) P 628 ff. 2) Berlin 3) Ich see diese Tabellen der Güte des Herrn Dr. CAssnEr vom Kgl. meteorologischen Institut in Berlin. 128 Erster Teil. darlegte‘). Weit früher hat der Oberlandforstmeister K. DONNER ?) auf die Beziehungen zwischen Forst und Klima hingewiesen, es ist unzweifelhaft sein Verdienst, hier zuerst die Anregung in dieser Richtung gegeben zu haben. Die Tabellen aus diesem Werke habe ich vielfach benutzt. a. Die Regenverhältnisse. (Wenn nichts ausdrücklich bemerkt, ist stets Regen einschließlich Schnee gemeint.) Bei der Betrachtung der Regenverhältnisse im norddeutschen Flachlande macht sich nicht nur eine verschiedene Verteilung des jährlich fallenden Regens, also der jährlichen Regenhöhe bemerkbar, sondern die Verteilung der Regenfälle auf das Jahr ist eine durchaus verschiedene. Beide Thatsachen müssen naturgemäß auf die Ausbildung der Vegetation und auf die Auslaugung des Bodens in starkem Maße einwirken. Von der Verteilung der Niederschläge muss die ganze Heidebildung, besonders die Heidemoorbildung abhängen, wie aus der Entstehung dieser Vegetationsformationen hervorgeht. Im allgemeinen macht sich eine Zunahme der jährlichen Regenmenge von Südosten nach Nordwesten bemerkbar. Wie die östliche Flora an den großen Flussläufen nach Norden an die Ostsee vordringt, so schieben sich die Gebiete geringerer Nieder- schlagsmengen dementsprechend an das Meer vor. Die trockensten Orte befinden sich alle im Flussgebiete der Oder, und zwar giebt es dort zahlreiche Striche, deren durchschnittliche Regenhöhe nicht einmal 50 cm erreicht. Am wenigsten Regen fällt außer den unsicheren An- gaben von Penkun (39,2 cm) um Neuwelt an der oberen Netze, nämlich nur 40,7 cm, danach bei Werben an der unteren Oder 41,5, bei las 43 und bei Meseritz 43,7 cm. Weitere Orte unter 50 cm sind’): Am Unterlauf der ii Air Ob Fe An der unteren Si mittleren Oder er ANelimits . x» 46 Kammthal .....|46 Rüstrin 2:2: 49 a Ss 48 Kowalewo .... | 46 dan gm. 45 TION: .. 49 Alt Widzim . ..1]49 Bärwalde ai: 49,6 Meseriz . . . .. 44 Zäckerick. +. ., 48 Wien. 2.2028. 49,6 An der unteren | az ie 2 Eee | cm a ee eben ..m 41 Netze | An der unteren EISORIRE ENL UL BIER cm Braciscewo .-. . . |.47 —. Landsberg a.W. . | 48 1) Vgl. Litteratur p. forstli 2) Die chen Verhältnisse Preußens von O. v. HAGEN. 3. Aufl., herausgegeben von KB. DONNER, II. Berlin 1894, p 7- 3) Oder-Werk, Meteorologische Tabellen p. 30, 31, Tab. IX Jahresmittel 1851—189o. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 129 An der mittleren | An der oberen | | cm cm Im Küstengebiet cm Warthe | Kleschen . . . .. 49 Neußwelt u :222.% 41 Prensiu.re ran) 43 RER Er 47 Schubin 4-5: 33°1:38 Malchow .....=.4.:.1-48 Sehrmm. . .. 48 Kl. Butzig 49 EWaIR.N... 00, 47 nn 49,8 Wolfsbruch 48 Vorheide. . . . . 48 EWR... „0 > - 49 bahr ı . : SP osetöW. .... 48 Wierzebaum . . . 149,5 Schneidemühl: . . | 47 In dem ganzen Gebiete finden sich nur wenige kleine Enclaven, deren Regenhöhe über 6 dm steigt, und zwar ist es die Umgebung der sogenannten Pommerschen Schweiz, Wusterwitz im Kreise Dramburg mit 61 cm‘), während das nahe gelegene Dramburg selbst nur 56 cm aufweist, Tempelburg. mit 67 cm und Pammin mit 62 cm. Die zweite Enclave liegt in der Provinz Posen im Flussgebiete der mittleren Warthe und umfasst die Orte Ostrowo und Wygoda mit 63 cm und Tumidaj mit 60 cm Regenhöhe, aber auch dieser Bezirk ist sehr beschränkt, denn wie aus der oben angeführten Tabelle her- vorgeht, sinkt bereits in der Nähe dieser Orte, so in Pleschen, Klenka und Behrinim, die Regenhöhe unter 50o cm. Dann sind einige vegäinkeite Orte mit mehr als 6 dm Regen jährlich, nämlich Schönlanke in Posen mit 62 cm und Paprotsch an der Obraniederung in der Gegend von Neutomischel mit 66 (1891—93 nur 64) cm. Der Grund der verhältnismäßig hohen Niederschlags- mengen ist wohl, wenigstens am Pommerschen Höhenrücken, durch vereinzelte Erhebungen zu erklären, die die constanten Winde zum Aufsteigen und da- durch zur plötzlicheren Abgabe des mitgeführten Wassers veranlassen. Alle übrigen Orte des östlichen continentalen Gebietes halten sich zwischen 5o und 60cm. In der Nähe der Ostseeküste steigt dann die Regenhöhe con- stant mit Ausnahme der Orte in der Nähe der Mündungen der Oder und Weichsel. In der oben mitgeteilten Tabelle der Orte mit unter 5 dm Nieder- schlag sind bereits einige Orte in der Nähe der Odermündung mitgeteilt, die übrigen bewegen sich, wie die Mehrzahl der binnenländischen, zwischen 50 und 60cm. So besitzt Danzig 54 cm, Stettin 52 cm; über die übrigen Orte in der Nähe der Oder, deren Regenhöhe zwischen 43 und 57 cm schwankt, vgl. das Oderwerk?). Nach Osten und Westen ist bald eine Zunahme zu constatieren, so bilden Triebsees mit 59,8, Dargun mit 57 cm auf der einen Seite, Kammin mit 55 und Pribbernow mit 58 cm auf der andern Seite den Übergang zu den charakteristischen Niederschlagsverhältnissen der Orte in der Nähe der See. Hier steigt der Durchschnitt wieder erheblich über 6ocm. Es haben BE EHENERERR 1) Bruchteile über 5 sind nach oben abgerundet. 2) Meteorologische Tabellen p. 31, Tab. IX. Graebner, Die Heide. 9, 130 Erster Teil. ilsit *) Königsberg i.Pr. . | 64 Lauenburg i. Pomm. | 62 a 66 sslin re a | 58?) EBEN 163 on. ee 170 ER 67 Die letzteren beiden Orte liegen bereits im eigentlichen nordwestlichen Heidegebiete. ach der Lausitz zu nimmt die Regenhöhe entsprechend der Verbreitung der Heide wieder beträchtlich zu. Die Niederschlagsmenge beträgt in Dahme bereits ca. 57 cm, steigt dann nach dem Heidegebiete mehr und mehr. cm | cm Lauben... 2.5. 78 Be | 7 Bere 61 oilte 2... 20200 Kant 2 47,7% 73 Kö | 63 DOREEN ei ı 61 BeBus ii, > | 64 NESEHU N. „2 65 Von dem zum Spreegebiete gehörigen Teile der Lausitz liegen’ mir leider keine Durchschnittszahlen längerer Beobachtungsreihen vor, aber die Zahlen der in den Ergebnissen der Beobachtungen’) rhchenen Zahlen stimmen mit denen der vorgenannten Orte im wesentlichen überein. Das Heidegebiet der. Lausitz ist dann durch einen breiten, etwa der Elbe folgenden Streifen eines teilweise unter 50 cm, teilweise über 50 cm Regenhöhe aufweisenden Gebietes von dem des Nordwestens getrennt. Der regenarme Streifen hängt mit dem über den größten Teil der Mark Brandenburg verbreiteten regen- armen Gebiete zusammen, welches klimatisch wieder sich unmittelbar an das östliche Binnenland Sabchlieht: Im ‚größten Teile der Provinz Brandenburg hält sich die Regenhöhe zwischen 50 und 55 cm, Frankfurt a. ©. besitzt 52 cm, Berlin 58, Prenzlau dagegen, wie bemerkt, 45 cm, Lübbenau 30 cm. Westlich der Elbe und nördlich gegen Schlans ig-Holstein nimmt dann die Regenmenge wieder ganz erheblich zu. Salzwedel mit 57 und Lüneburg bis 60 cm°) sind hier die regenärmsten Gebiete wieder dem großen Flusse Tilsit liegt etwa an der Südgrenze einer ‚gerade noch das deutsche Gebiet berührenden, tief ur Russland eindringenden Zone mit hohen ae. (maritimem Klima), welche auch durch nordische atlantische Pflanzen et is 2) Herausgegeben von von Bez. 3) Hannover, bereits am festen Cake liegend, mit 59 em kommt nicht in Betracht. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 131 der Elbe folgend, in der Priegnitz fällt bereits meist schon über 6 dm Regen. Von Kiel und Segeberg ist bereits erwähnt, dass sie 67 und 70 cm Nieder- schläge besitzen, weiter folgen dann westlich der Elbe | em östlich der Elbe cm Ötterndorf . . . . | 7 ARONRe N A 65 Wilhelmshaven . . | 653 Neumünster, . . . , 70 Emden 2.6.2202 | 74 Hasu., Fraser 4 | Flensburg 70 Apentade 1:2. 67 Gran ER 69 In den Emsländern fallen ebenfalls, wenigstens in den Hauptheidestrichen westlich der Ems 70 bis 80o cm Regen, in einigen Strichen steigt dort die Niederschlagshöhe bis über 8 dm. In der Lüneburger Heide zeigt der Regen- messer alljährlich etwa gegen 7 dm, nur im Norden gegen die Nordsee und in der Mitte dieses Heidestriches steigt die Niederschlagshöhe über 80 cm’). Die Zahl der Niederschlagstage ist natürlich in den verschiedenen Gebieten des norddeutschen Flachlandes entsprechend verschieden, in den regenarmen Teilen fällt durchschnittlich an zwischen 130 und ı50 Tagen Regen, während es in der Mehrzahl der Orte im Heidegebiete an über 170 Tagen regnet. Diese Steigerung mit der Regen- höhe findet indes keineswegs überall statt, es machen in vielen Fällen häufiger eintretende Niederschläge. von noch nicht o,2 mm Höhe das Bild unklar. olche Regenfälle können kaum als solche gelten. Als Beispiel seien Stettin und Görlitz genannt, von denen Stettin, wie bemerkt, eine Niederschlagshöhe von 5ı cm, Görlitz eine solche von 66 cm besitzt. In einem Zeitraume von 43 Jahren?) wurden in Stettin 1097, in Görlitz aber nur 606 Tage mit Niederschlägen nicht über 0,2 mm beobachtet, Niederschläge von 0,3 bis 1,o mm fielen in demselben Zeitraume in Stettin 1991, in Görlitz nur 1757, erst die Zahl der Niederschlagstage mit ı,ı bis 5,0 sind bei beiden annähernd gleich mit gegen 3000 Tagen. Bei größeren Niederschlagsmengen überwiegt dann Görlitz natürlich erheblich, 5,ı bis 10,0 mm 1064 (gegen Stettin mit nur 794), 10,1 bis 15,0 mm 377 Tage (gegen Stettin mit nur 250 Tagen), 15,1 bis 20,0 mm 171 Tage (gegen Stettin mit nur 108 Tagen) und so fort. Diese ver- schiedene Verteilung der Regenfälle muss natürlich schr erheblich auf die Vegetation wirken, denn wenn man berechnet, dass in dem schon viel regen- ärmeren Stettin die Zahl der Niederschläge bis zu ı mm, die der allergrößten 1) Vgl. W. v. BezoLp, Ergebnisse der Beobachtungen an den Stationen II. und III. Ord- nung. Berlin. 2) Oderwerk. Berlin 1896. Meteorologische Tabellen p. 34, Tab. XL 9* 132 Erster Teil. Mehrzahl nach verdunsten, ohne in den Boden einzudringen, in 43 Jahren über 3000 beträgt und man den Niederschlag im Durchschnitt mit 0,5 mm annimmt, so gehen noch etwa 4 cm Regen jährlich verloren. Die Übersicht über die Zahl der Niederschlagstage, die von der Haupt- station des forstlichen Versuchswesens berechnet sind’), stimmt mit den im Oderwerk angegebenen nicht ganz überein, da in letzterem Werke die Tage mit bis 0,2 mm Regenhöhe als zu große Fehlerquellen nicht mit gerechnet sind. Nach »Die forstlichen Verhältnisse Preußens« sind Tage mit Nieder- schlag beobachtet worden: (Die mit * versehenen vergleiche unten nach den Angaben des Oderwerkes.) 2 | Zahl der Tage Zahl der Tage Stationen ei: Stationen mit Niederschlag mit Niederschlag SR 156 Dabmert- 23 2.00% 145 Kilanssen- ud 2: 171 RGBrlte. 12 2 173 Königsberg i. Pr. 167 Kiel 1 2uo ar 173 Danzer, 4 and s 161 Segeberg... 1 u; 173 bromberes..... 2% 154 Neumünster ......% . 169 Geh Re. en, 149 Apenrnde u. 2% 162 Bresiat u ae 151 Die ee 147 Lauenburg i. Pomm 164 GENRE 130 Bshaln. insinesreh 154 genshardst . u... :% 151 Regenwalde ;,!,. ars, 145 BEINBR...i... 152 fetbng Sn 2, 157 BODEN 2 165 *Frankfurt a. O. 143 Salzwedel .*,....0,. :, 165 Ba EN | 148 Ötterndorf ae 161 entlau wir in, 133 Wilhelmshaven. . . . 170 *TUHBENOM ven) 145 WER wene., 174 Das Oderwerk giebt?) dagegen an für Görlitz 150, Frankfurt a. O. 141, Posen 137, Stettin 145, Prenzlau 123 (?) und Lübbenow 142 Tage. Die Verteilung der Niederschläge auf das Jahr spielt sicher eine sehr große Rolle bei der Ausbildung der Vegetationsforma- tionen, es wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Entwickelung der Keimlinge vieler Pflanzen durch Niederschläge oder Trockenperioden zur un- rechten Zeit stark gefährdet wird, dass dagegen ältere Pflanzen, an die be- treffende Stelle gebracht, normal gedeihen. Die größere Regenhöhe in den Heidegebieten verteilt sich zum größten Teile auf diejenigen Monate, in denen in den östlichen Gebieten größere Trockenperioden zu constatieren sind, nders die Frühsommerdürre der östlichen Landstriche scheint den Heide- 2) K. Donner, Die forstlichen Verhältnisse Preußens von O. v..Hacen. 3. Aufl. Berlin 1893, II, P- 7- 2) Meteorologische Tabellen P- 35, Tab. XII. Drittes Capitel.e. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 133 gebieten zu fehlen. Leider sind mir nur die Tabellen des Oderwerkes, die fast nur Stationen des Flussgebietes der Oder umfassen, zugänglich. Von den übrigen Flussgebieten existieren solche Zusammenstellungen meines Wissens zur Zeit noch nicht und ich bin deshalb genötigt gewesen, die Resultate des Öderwerkes mit den Aufzeichnungen in einzelnen Jahren zu vergleichen. Ich glaube mit Sicherheit constatiertt zu haben, dass die für die Heide- gebiete des Oderstromgebietes zutreffenden Eigentümlichkeiten in der Regen- verteilung im Jahre im wesentlichen wenigstens auch auf die Heidegebiete des Nordwestens zutreffen. Allerdings scheint mir, dass die größten Feuchtig- keitsperioden des Frühlings und Herbstes etwas früher eintreten, als im Lausitzer Heidegebiete. Vergleicht man z. B. die Frühjahrsniederschläge der Ebene von Görlitz mit denen anderer Orte im nordostdeutschen Flachlande, so tritt der Unterschied sehr klar hervor. Das Normalmittel (1851 bis 1890) beträgt: Niederschlag in mm) | | Stationen März | April | Mai Stationen März | April | Mai ge Ba a mr 44 46 62 Grünbeig;.ue; % g> 35 41 50 Re 43 36 56 Landsberg a. W 35.::1:.35 46 Ben 20.. 35 34 47 Eberswalde‘, ... - » 30 | 36 42 a 30 34 42 Paimin. 2 00% 00% 40 7’ 42 48 Stettin 2,4...) 37 32 44 Prenzlau: 42:2 28 | 26 40 Dee ac, Sheslt 44 37 48 Lübbenow... 2... 38! g2 40 BDO. ulenee. gro 36 33 48 ichs ERRER 3871.09 40 In ganz ähnlicher Weise findet eine Verschiebung der Niederschläge in den nordwestlichen Gebieten statt. Die Erhöhung in einem kurzen Zeitraum, hier einem Vierteljahr, ist viel höher, als dass sie etwa dem betreffenden Bruch- teil entspräche, welcher bei einer Regenhöhe von 66 cm für Görlitz gegen die der anderen Orte vierteljährlich mehr fallen müsste. So fallen von den 16 cm, die in Görlitz alljährlich mehr zur Erde kommen als in Posen (mit 50 cm), in den drei Frühjahrsmonaten allein 5 cm, welches also bei gleichmäßiger Ver- teilung auf das Jahr 20 cm entsprechen würde. Bei anderen Orten ist das Ver- hältnis noch ausgeprägter. Bei der allgemein ausgeprägten Tendenz der Heidegebiete mit atlantischen Klimaten nach einer allgemeinen Ausgleichung sowohl der Temperaturen als auch der Niederschläge ist es denn auch nicht zu verwundern, wenn im Sommer, in dem besonders im Juli und August sich hohe Maxima der Niederschläge bemerkbar machen, ein Rückschlag. in den Niederschlägen der Heidegebiete eintritt, trotzdem sie selbst in jenen Zeiten ein Maximum aufweisen. Dem- entsprechend ist das Sommermaximum natürlich verhältnismäßig gering (in 1) Oderwerk. Berlin 1896. Meteorologische Tabellen p. 29, Tab. VIlla. 134 : Erster Teil. Procenten der Jahressummen ausgedrückt). Das Winterminimum ist nun wieder verhältnismäßig hoch, sodass also die allgemeinen Schwankungen in den Regen- höhen der einzelnen Monate und Jahreszeiten in den Heidegebieten lange nicht so erheblich sind als in den Gebieten trockener Klimata. Ein allgemeiner Ausgleich, der bei den Temperaturen noch schärfer hervortritt. b. Die Luftfeuchtigkeit. Die Verteilung der Luftfeuchtigkeit über das Gebiet ist in den verschie- denen Teilen und in den einzelnen Jahreszeiten recht verschieden. In der Nähe der Küsten ist natürlich infolge der dort oft herrschenden Seenebel und überhaupt durch die ständig verdunstende Wassermasse die Luftfeuchtigkeit verhältnismäßig hoch, indessen ist sie keineswegs überall höher als im Binnen- lande. Stettin zeigt z. B. in manchen Monaten, besonders wieder Mai und Juni, eine geringere relative Luftfeuchtigkeit, nämlich 67 und 68 Proc., als Görlitz, wo sie auch in diesen Monaten im Durchschnitt nicht unter 69 Piöe sinkt‘). Diese charakteristische Eigentümlichkeit, die sich hier in der Um- gehung von Görlitz, als dem Lausitzer Heidegebiet angehörig, bemerkbar macht, ist in viel ausgeprägterem Maße in den Heidegebieten des Nordwestens zu constatieren. Ein Vergleich einer Reihe von Tabellen in den von von BEZOLD alljährlich herausgegebenen Beobachtungen an meteorologischen Stationen zeigt sehr deutlich, wie besonders in den trockenen Sommer- monaten ein viel höherer Grad relativer Luftfeuchtigkeit in den großen nord- westlichen Heidegebieten herrscht als im östlicheren Binnenlande. Selbst an den an den Küsten gelegenen Orten des Westens und Ostens macht sich in dieser Beziehung ein großer Unterschied bemerkbar. So hat Hamburg im Durchschnitt des Jahres eine relative Luftfeuchtigkeit von 78 Proc., Königs- berg in Ostpreußen aber nur 72 Proc. Die absolute Feuchtigkeit ist in Wirklichkeit in Königsberg noch geringer im Verhältnis zu der von en da die Winterkälte in Königsberg unverhältnismäßig stärker ist (— 31° durchschnittliches Minimum), also gerade in den Zeiten stärkster Sättigung (also höchster relativer Feuchtigkeit) die Luft durch die Kälte w enig aufnahme- fähig ist. Die Abweichung in der relativen Feuchtigkeit ist ein für das Gedeihen der Heidepflanzen sehr wesentlicher Factor. Es ist durch die Cultur der meisten Ericaceen bekannt, dass sie zum normalen Gedeihen einer feuchten Luft bedürfen, dass trockene Klimate stets ein mangelhaftes Wachstum, einen sparrigen Wuchs bedingen. Die Eigentümlichkeit des feuchten holländischen Klimas z. B. ist der Grund, weshalb die in den dortigen Gärtnereien culti- vierten, in ganz Mitteleuropa bewunderten Ericaceen einen so tadellos dichten buschigen Wuchs zeigen, den sie sehr bald, wenn sie in die trockneren öst- lichen Klimate verpflanzt werden, verlieren. In ähnlicher Weise, wie die ı) Oderwerk. Berlin 1893. Meteorologische Tabellen p- 40, Tab. XIX. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 135 holländischen cultivierten Ericaceen zu denen im östlichen Mitteleuropa, zeigen die einzelnen Callunapflanzen der Lüneburger Heide eine viel dichtere buschigere Tracht als die des östlichen Binnenlandes. Wie bereits bemerkt, flüchtet sich Calluna im Osten meist in die feuchtere Luft der Wälder und, wie mir Herr Prof. SPRIBILLE mitteilte, gelingt es in Inowrazlaw nicht mehr, Calluna unter freiem Himmel zu cultivieren, da stets in der Sonnenhitze des Sommers trotz genügend feuchten Bodens die Blätter und Stengel mehr oder weniger stark verdorren. Gerade in der Zeit des Hauptwachstums geht dieses Eintrocknen vor sich. Die Winter- und Frühlingsmonate gehören in den östlichen Teilen wegen der herrschenden Nordost- und Östwinde und der zunehmenden Temperatur bei abnehmender Bewölkung und Niederschlagsmenge zu den trockensten Monaten; eine gewiss für das Vorkommen vieler Pflanzen, besonders ein- jähriger, einjährig-überwinternder und frühjahrsblühender Arten, sehr wichtige klimatische Eigentümlichkeit. Während z. B. in Breslau in jedem Monate nicht unter 8 Proc. der Winde aus S.O. wehen, bis Mai nicht unter ı3 Proc., hat Görlitz höchstens (den April) g Proc. S.O.-Winde zu verzeichnen. Dafür herrschen in Görlitz neben S.W.- und W.-Winden in dieser Jahreszeit zuerst S.- und dann N.W.-Winde vor. In der nordwestdeutschen Ebene überwiegen die N.W.-Winde bei weitem. Ein absolutes Maximum der Bewölkung und Luftfeuchtigkeit treffen wir in der nordwestdeutschen Ebene in den Winter- monaten. Durch die Winde mit vorherrschend westlicher Herkunft erhält das ganze Gebiet, abnehmend nach S.O., ein atlantisch-oceanisches Klima. Durch die Wolken- und Nebelbildung wird besonders die winterliche Kältestrahlung in den unbedeckten Himmel um ein bedeutendes herabgesetzt. Der Winter wird warm, feucht und windig. Der höhere Grad der Bewölkung in den westlichen Gebieten geht auch aus der Zahl der Sommertage hervor, die in den westlichen Landesstrichen sehr erheblich hinter denen des östlichen Binnenlandes zurückbleiben. Ver- gleicht man in den Ergebnissen der Beobachtungen an den Stationen II. un III. Ordnung mehrerer Jahre bei den Angaben über die einzelnen Tage die- jenigen Tage miteinander, an denen eine volle Bewölkung (10) beobachtet ist, so lässt sich ebenso wie bei den Monats- und Jahresübersichten der Stationen II. Ordnung eine erhebliche Zunahme der Bewölkungsziffern nach dem Nord- westen constatieren, sehr deutlich auch in den Frühsommermonaten. Tage mit ganz niedriger Bewölkungsziffer (0 oder ı) sind im Osten viel häufiger als im Westen. Hand in Hand mit der Luftfeuchtigkeit (und Nebelgehalt) geht auch die ver- schieden große Durchsichtigkeit der Luft und die damit zusammenhängende Intensität . der Bodenerwärmung. Leider fehlen hierüber bisher genaue Ermitte- lungen. In Halle ist die Durchsichtigkeit größer als in Berlin, wo an einem heiteren Apriltage ”/, des Lichtes vernichtet wurden, viermal so viel als auf freiem Lande (bei senkrechter Durchstrahlung). Fast in der ganzen Mark 136 s Erster Teil. Brandenburg erscheint, jedenfalls wegen des großen Staubgehaltes, die Luft weniger durchsichtig. a nun besonders die kurzwelligen |blauen, violetten, ultravioletten), also die am meisten chemisch wirksamen Strahlefi ren eine dunstige Atmosphäre absorbiert werden, so ist auch durch einen verschieden- artigen Schwächungsindex der Luft eine Einwirkung auf die Ausbildung der Vegetation zu erwarten. Von dem auf die Erde gelangenden Licht wird nur etwa "/,—'/,, zurückgeworfen. c. Die Verdunstungshöhe‘). Ein leider sehr vernachlässigtes, aber für die Pflanzenverbreitung wohl un- gemein wichtiges Agens ist die den verschiedenen Landstrichen eisentümliche Menge des jährlich verdunstenden Wassers. Es liegen kaum einige langjährige einwandfreie Beobachtungen in dieser Beziehung vor, aber schon diese lassen erkennen, dass die Verdunstungsmenge in den einzelnen Gebieten ganz un- gemein verschieden ist; so verdunstet in Ostfriesland durchschnittlich eine Wasserschicht von 78,5 cm Höhe, in Guhrau nur eine solche von 43 cm, in Breslau von 40 cm, in Petersburg von 30 cm. Noch höher wie in Ostfriesland ist die verdunstete Schicht in Holland, in Kruisdorp 87 cm, in Utrecht 81,1 cm. Es ist sehr auffällig, dass gerade in den Gegenden sich die stärkste Verdunstung zeigt, wo die jährliche Niederschlagsmenge und die Luftfeuchtigkeit auch am größten sind. Man wird diese Thatsache wohl nur so erklären können, dass im nordwestlichen Gebiet durch die größere Häufigkeit der Winde ein fort- währender Verbrauch der verdunsteten Wassermasse durch Entführung in andere Gebiete oder durch Verdichtung zu Wolken stattfindet. Dass gerade nn re er ein wichtiger Factor für die Ausbildung der Vegetation ‚ liegt auf der Hand, da ja stärkere Verdunstung eine lebhaftere re bedingt. d. Die Temperatur. Die Temperatur ist naturgemäß von den vorher besprochenen Factoren in hohem Maße abhängig. Zwar zeigen sich, wenn man die Durchschnittszahlen für das ganze Jahr nimmt, kaum nennenswerte Abweichungen, wenigstens nicht solche, die die Behauptung eines großen Einflusses der Temperatur auf die ver- schiedenartige Ausbildung der Vegetation im norddeutschen Flachlande recht- fertigen könnte. So hat Bromberg beispielsweise 7,5° durchschnittliche Jahres- temperatur und Emden eine solche von 8,5°, im Gegenteil, die ostpreußischen Orte an der Küste zeigen im Jahresdurchschnitt eine viel größere Abweichung, trotzdem thatsächlich ihr Klima weniger von dem der westlichen Orte sieht als das von Bromberg. Memel hat eine Jahresmitteltemperatur von 6,6°, Tilsit von 6,4° , Königsberg von: 6,7°. 1) Vgl. Escrer, Bot. Jahrb. XX (1895) p. 631-632. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide ete. 137 Vergleicht man indes den Gang der Temperatur im Jahre, so stellen sich so erhebliche Differenzen zwischen dem Osten und Westen heraus, dass sie wohl geeignet erscheinen müssen, einen erheblichen Einfluss auf die Vegetation auszuüben. Die Tabellen über die Häufigkeit der Erwärmungen und Erkaltungen im Betrage von mehr als 5° und mehr als 10° zeigen schon, wie die Orte in der Nähe der Meere eine viel gleichmäßigere Temperatur besitzen als die des Binnenlandes. Leider liegen von Orten an der Nordseeküste keine langjährigen Reihen vor, aber die Thatsache, dass z. B. der Unterschied zwischen Sommer und Winter in Stettin noch 17,10° beträgt, während in Emden die Differenz nur 15,24° ist, lässt neben den zu vergleichenden vorhandenen Aufzeichnungen mit Sicherheit darauf schließen, dass die Schwankungen im Westen eine noch viel geringere Höhe erreichen als in Stettin. In Ratibor') lassen sich 18,0 Tage im Durchschnitt jährlich constatieren, an denen das Thermometer um mehr als 5° schwankt, und zwar 7,0 Tage mit plötzlicher Erhöhung, 11,0 Tage mit Abkühlung. Für Breslau ergeben sich 17,4 Tage jährlich, und zwar 6,6 mit positiver und 10,8 mit negativer Schwankung. Ganz erheblich weichen nun schon die für Stettin berechneten Werte ab, in Stettin giebt es nur 8,7 Tage jährlich mit Schwankungen über 5°, und zwar 3,5 im positiven und 5,2 im negativen Sinne. In Stettin sind also noch nicht die Hälfte Tage mit größeren Temperaturschwankungen vorhanden als in Breslau und Ratibor. Noch größer wird die Differenz, wenn man Tage mit Schwankungen über 10° vergleicht, denn während in Ratibor von 1ı851—1ı8g0 31 (positiv ı4 und negativ 16) und in Breslau 26 (positiv ı2 und negativ ı6) solcher Tage beobachtet wurden, hatte Stettin im ganzen nur 8 Tage ‚(positiv 4, negativ 4). Hierdurch prägt Stettin aus. Wenn nun Stettin, wie bereits erwähnt, durchschnittlich 17,10° zwischen der mittleren Sommer- und Wintertemperatur aufweist, so kann man ein Bild von der Zunahme der Schwankungen erhalten, wenn man beobachtet, dass Bromberg 19,45° und Posen gar 19,60° mittlere Differenz zwischen Sommer und Winter hat. Folgende Tabelle’) mag einen Überblick geben über die mittleren Schwankungen der Temperatur in den einzelnen Jahreszeiten: ı) Oderwerk. Berlin 1896. ee One Tabellen p. 2ı, Tab. IVa. 2) Entnommen resp. berechnet aus PresteL, Der Boden, das Klima und die Witterung von Ostfriesland etc. Emden (1872). — DONNER in: HAGEN , Die forstlichen Verhältnisse Preußens. 3. Aufl. ni 1894) 6, Tab. 4a, und Oderwerk. Berlin m Meteorologische Tabellen p. 19, Tab. ı 138 Erster Teil. j j | | Unterschied Winter!) | F rühling Sommer | Herbst he | | Sommer und | Winter ICH 00 ne +13 + 6,5 + 15,7 + 9,7 14,3 1 DI 3 nn ne a SE | FIT + 7,6 + 16,3 | +9,55 15,2 MENeL a a +11 +69 —+ 16,6 +94 15,5 Bingen, mern Tassen + 0,9 + 7.0 + 16,7 +38,3 15,8 en En + 6,7 + 16,3 + 8,8 15,5 a ee) + 0,9 + 6,8 + 16,6 +83 16,7 + 0,6 +84 + 17,4 +94 16,8 ZEREROVOET, ©, ur. Sr + 0,7 +76 | +16,5 +86 15,8 VESERBBET rt + 0,8 +6,7 + 16,3 +88 15,5 Bieburerm au rat un a + 0,7 +71 + 15,9 +81 15,2 EN N 3. + 0,6 +84 | +17,0 +38,9 16,4 Beeren (Salbl. m +15 +6,1 #357 + 94 14,2 a a + 0,7 +72 | +16,5 +8,7 15,8 u ne een + 0,6 ie Ai + 16,6 +88 16 BENaN 2 BORLE a tee — 03 +82 Fr + 9,2 13 KEBBNt eine: er Sie, — 03 +73 | + 17,6 +37 17,9 ni ee a Fe —08 a, +38,1 17,9 en ER — 0,3 +5,9 | + 16,0 +8,3 16,3 ee — 0,2 +64 | + 16,6 +8,3 16,8 SwiBeiküinde 2... 7 eis — 0,6 +61 | +16,5 +3,5 17,1 a a er —03 + 7,3 1°+ 17,5 +8,7 17,8 a — 23 +54 + 15,9 + 7,0 18,2 SEEN TERN — 1,2 +73 | +178 +83,4 19,0 u a EN SE — 1,7 +66 + 17,4 + 7,8 19,1 Basen, 20 +70 | +172 + 8,0 19,2 heine RE ET —14 +72 | +ı7,5 + 8,2 18,5 ERBEN 2 ae rinını — 0,9 +7,3 + 17,1 +84 18,0 resia N —ı1ı +7,61 +#17,7 +8,7 18,8 AO gr ne ner oe a ns a 19,5 BOBHE. .. ; ‚N on —24 + 5,7 + 16,5 +71 18,9 a A ee — 1,9 +5.2 | + 16,1 +72 18,0 Miisienwerder. 2 =... er — 25 +64 | +174 +7,83 19,9 ne na a RE — 25 +53 | +165 rn 19,0 ee — 40 +55 | +169 + 6,8 2,9 ea ee — 34 +52 | + 16,8 +6,9 a ME nat... —22| +48 | #162 | 477 18,4 Diese Tabelle lässt sehr die Zunahme der Winterkälte und Sommerhitze nach Östen, besonders dem Binnenlande, und die damit zusammenhängende Vergrößerung der Temperaturdifferenzen zwischen den extremen Jahreszeiten erkennen. Es kann gewiss für eine Pflanze nicht gleichgültig sein, ob sie im Winter eine durchschnittliche Temperatur von mehr als ı° über Null oder eine solche von fast 4° unter Null zu ertragen hat. Nicht als ob durch die 4° Kälte 1) Jede Jahreszeit zu drei Monaten. Winter: December, Januar, Februar. Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 139 bei uns die Pflanzen erfrieren würden; Kälteperioden ertragen, wenn sie nicht gar zu lange dauern, wohl die meisten Arten, vielleicht Ilex ausgenommen. Die That- sache einer hohen winterlichen Mitteltemperatur bedingt aber notwendigerweise das Vorhandensein längerer Perioden warmen, feuchten Wetters während des Winters, und diese sind für viele östliche Gewächse, für viele Pflanzen des con- tinentalen Klimas äußerst ungünstig. Wir sehen Nelken, Stachys germanicus, Stupa-Arten und viele andere Charakterpflanzen des östlichen Gebietes nach den Wintern, besonders warmen, feuchten in der Gartencultur in anderen atlan- tischen Gebieten kranken und oft zu Grunde gehen, während sie im Osten ohne Schaden gedeihen. Bei den genannten Pflanzen trocknen die abgestorbenen Blätter normalerweise ein und bald friert die ganze Vegetation ein, im Westen werden die Reste oft durchnässt und faulen mehr und mehr während des Winters, so dass sie im Frühjahr, oft zu einer schmierigen Masse zusammen- gefallen, der Pflanze: anhaften. Bei genauerer Untersuchung sieht man, dass die Fäulnis meist mehr oder weniger tief in die Rinde des lebenden Stengels eingedrungen ist. Öfter sind die Vegetationsspitzen ganz ausgefault und das hervor, die ich in der vorher citierten Arbeit PRESTEL’s finde. In Emden hatten von ı00 Januarmonaten nur 34 eine durchschnittliche Temperatur von unter 0°, in Berlin waren während derselben Zeit 65 und in Tilsit 92 Monate mit einer Mitteltemperatur unter 0°. In den Februaren in,demselben Zeitraum ist der Procentsatz noch etwas höher, hier waren in Emden 26, in Berlin 35, in Tilsit 86 im Mittel unter 0°. Vergleicht man nun die Zahl der heißen Sommertage'), der Frosttage”) und der Eistage?), so macht sich nach dem östlichen Binnenlande eine ganz erhebliche Zunahme der heißen Sommertage und die nach dem Osten allge- mein bemerkbare Zunahme der Frost- und Eistage geltend. Die Extreme der Witterungen machen sich hier noch schärfer bemerkbar als bei der vorigen Tabelle, bei der wieder der Charakter der feuchtwarmen Winter im Westen und der kalten des Ostens viel deutlicher hervortritt. Die größere Hitze des Sommers ist an der größeren Zahl der Sommertage im östlichen Gebiete, be- sonders den in Schleswig-Holstein herrschenden Verhältnissen gegenüber an der folgenden Tabelle deutlich. 1) Temperaturmaximum im Schatten 25° und mehr. 2) Temperaturminimum im Schatten unter 0°. 3) Temperaturmaximum im Schatten unter 0°. 140 a a Erster Teil. | Zahl der Tag des Stationen !) | heißen Frosk | ic ersten letzten Sommer- tage | age | fage Frostes Emden SL Rt: 20 | 85 20 30.X. 23. IV Otterndorkit if 23 14 82 2I 30.X. 17.1V. a 22 "76 24 29.X. 13. EV: Be 25 98 22 22:8, Le N} ZREIROBNd. 2... cs 4 62 16 18. XI. 29. 11. Yeesteriand: (Sylt. urn 5 72 21 31x. 2.1: ROTE. Sn 15 60 22 +5. Ab 13: IV. HL TE EEE 5 65 21 9. XI. 10. IV. Flensburg! ..:..r..%; 4 72 22 14. XL 16. IN, Magdeburg . 36 86 20 23.8 20..IV. Bern... 0 me: 34 95 24 21..%, 29.17, Landsberg a. W 33 109 31 22: 2. V. tete er he 20 89 32 30: X. 16. IV HIN, 11 34 4.XI 23.1V Regenwalde 2. rss 41 103 26 26. X. 9: V. RN 15 118 32 12,8 6. V. Lätenbue 1. pP... 2% 23 125 41 4: X. 15. V. BOB SS EIER 35 102 32 20: Ar 21. Lv. Bromberg . 29 110 41 I6..K, 30: IV. KACEie a eng 30 98 33 24.X. 23. IV. B ra 105 25 24. X. %7.:-IV; WAUDOr 2, unge — 120? 36? lade 23, IV a Se 30 118 40 14.X, 26. IV. Komgsbagi. Pr... ..: 24 112 50 22.X. 30. IV. Kl rs, | 26 134 48 GEN, FEN ee een >=.) 5 | 18 120 49 19.X. 29. IV Der letzte Frost wird da, wo er regelmäßig sehr spät eintritt, einen großen Einfluss auf die Vegetation ausüben, es werden besonders solche Gewächse ge- schädigt werden, die bei den ersten warmen Tagen zu keimen oder auszutreiben den Herbstfrösten deshalb leicht angegriffen werden, da sie ihr Holz weniger 2) Nach Donner in: HAGEN, Die forstlichen Verh. Preußens. 3. Aufl. (1894) IL., p. 7, Tab. 4c und Oderwerk. Berlin 1896. Meteorologische Tabellen p- 23, Tab. VI. 2) Äußere Stadt, in der Stadt nur-83 Frost- und 26 Eistage. Erster Frost 2. XI., letzter Drittes Capitel. Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 141 November einzutreten pflegt. Es ist eine bekannte Thatsache, dass viele Pflanzen in Gegenden mit langen frostfreien Herbsten viel besser auszuhalten pflegen, selbst bei niedrigeren Kältegraden, als in solchen Gegenden, in denen. frühzeitig gelinde Fröste eintreten. Meines Erachtens ist diese gärtnerisch und landwirt- schaftlich wichtige Thatsache des früheren oder späteren Eintrittes des ersten Frostes in den verschiedenen Gebietsteilen bei weitem nicht genügend beachtet worden. Es muss entschieden für viele Pflanzen von großer Bedeutung sein, ob die frostfreie Vegetationsperiode durchschnittlich noch keine 5 Monate oder ob sie über 6 Monate dauert. Ich habe bereits bei der Besprechung‘ der alten, auch heute noch (nach dem starken vergangenen Winter) tadellosen Sequoia des Herrn von GrRAS-Klanin (Kr. Putzig) auf diesen Einfluss des Klimas hin- gewiesen‘). Ein weiteres wichtiges Moment, welches geeignet erscheint, der Verbreitung gewisser Pflanzenarten ein Ziel zu setzen, ist die verschiedene Ver- teilung der Maxima und Minima der Temperatur. So hohes Interesse die vor- angegebenen Mittelwerte der Jahreszeiten bieten, lassen sie doch noch keinen deutlichen Zusammenhang mit dem Vorkommen resp. Fehlen mancher nicht ganz widerstandsfähiger Pflanzen erkennen, wie Ilex, Ulex u.a. Diese und zahlreiche andere Pflanzen ertragen die durchschnittlichen Kältegrade des Winters sehr gut, sind aber gegen alljährlich auftretende tiefe Minima sehr empfindlich. An den Grenzstandorten ist Ilex z. B. kein Baum oder Strauch mehr, sondern eigentlich ein kriechender Halbstrauch, weil er alljährlich oder fast alljährlich abfrier. Ebenso sind, wie bereits bemerkt, die hohen Temperaturen, zumal sie ja fast stets mit großer Lufttrockenheit Hand in Hand gehen, für viele Arten hinderlich. Eine Tabelle wird die großen Unterschiede im Flachlande zeigen. Schwankung Mittlere | Absolute | Mittlere | Absolute zwischen den Station mittleren | absoluten Maxima Minima Extremen EEE ee — — — — 15,0?) _ — amlnraa. 0. :- + 26,0 | +32,0 | —ı1,0 — 19,8 37,0 51,8 ame + 28, — — 12,0 - 40,0 a + 29,0 = — 14,0 = 4359 >= Aschersleben =... —_ + 34,0 ehe — 24,0 ein 58,0 WEB ats ul +329 | +370 | —ı30 | — 249 46,6 61,9 Stettin. ..2..2..02. 2.1 #306 1 +36,5 | —ı142 | —244 44,8 60,9 PRIBEE. 3. re... un +289 | +321.| —125 — 21,2 41,4 53:3 a RR ER + 311 +344 | — 16,5 | — 244 47,6 58,8 a a +322 | +364 | —ı80 | —304 50,2 66,8 1) Schriften Naturf. Ges. Danzig N.F. IX (1895) 295. we 2) Nur ı,1 Proc. der Januartage, deren niedrigste Temperatur unter — 10° sinkt. 142 Erster Teil. ; Schwankung Mittlere | Absolute | Mittlere | Absolute zwischen den Station mittleren | absoluten Maxima Minima Extremen Bresian 12: E23. | +328 | +378 | —ı6,7 | — 30,8 49,5 68,6 Posen sr | + 32,2 — 16,8 — 49,0 — ae ES RRR ı #320 | +33,0 | —20,0 | — 36,0 52,0 7r,0 Bene... , +316 | +35,0 | — 13,7 | — 30,0 50,3 65,0 ae Pr... 1 #320 | E30) 2: NE 53,0 66,0 | 6, Die Vegetationsbedingungen der Heidepflanzen. Bei den einzelnen Capiteln, besonders über die meteorologischen Verhält- nisse des norddeutschen Flachlandes, ist bereits auf die Eigentümlichkeiten der Heidepflanzen in Bezug auf Boden und Klima aufmerksam gemacht worden. Es erscheint jedoch zweckmäßig, hier noch einmal eine ganz kurze Übersicht über die Vegetationsbedingungen der echten Heidepflanzen zu geben. Was zunächst die Abhängigkeit der Heidepflanzen von Wasser und Feuchtigkeit betrifft, so ist es eine sehr auffällige Eigentümlichkeit, dass die echten Heidepflanzen, besonders auffällig tritt dies bei Juniperus, Calluna, Erica, Empetrum u. a. hervor, sowohl auf ganz nassen Mooren, die ganz oder fast ganz unzugänglich sind, als auch auf trockenen sandigen Plätzen zu wachsen vermögen. Erica Tetralix fand ich sogar einmal in den Ritzen einer Steinmauer. Es scheint diese Fähigkeit, an Standorten mit fast extremen Feuchtigkeitsgraden zu wachsen, einzig und allein den Heidepflanzen eigen zu sein. Trotz dieser Unempfindlichkeit gegen zu große Nässe scheint es indes sicher, dass keine echte Heidepflanze, wenigstens keine der Heide-Ericaceen, ein vollständiges Austrocknen des Bodens ertragen kann, wenigstens wenn es mehrfach geschieht. Selbst auf den trockenen Heiden besikit der Boden in der oberen made Schicht noch immer einen gewissen Grad der Feuchtigkeit, und sobald an einer Stelle durch Abholzung etc. ein vollständiges Austrocknen der oberen Bodenschichten herbeigeführt wird, sieht man Calluna absterben und verschwinden. Es macht sich diese Empfindlichkeit der Ericaceen z.B. auch sehr stark in der Cultur bemerkbar. Es ist eine jedem Gärtner bekannte Thatsache, dass, wenn eine Ericacee auch nur einmal ballentrocken geworden ist, sie gew öhnlich sehr schnell abstirbt. In den eigentlichen Heidegegenden, die unter dem Einflusse des feuchten atlantischen Klimas stehen, ist ein solches vollständiges oder mehrfaches Austrocknen selbst der ander Flächen nicht zu Bekiichten, deshalb sehen wir dort die Heide auf den offenen Flächen in üppigster Weise gedeihen, je mehr wir aber nach dem Südosten, nach den Gegenden continentalerer Klimate mit heißen trockenen Sommern übergehen, zieht sich Calluna immer mehr in den Schutz der Wälder zurück. Die Stand- Drittes Capitel.e Die entwickelungsgeschichtlichen Verhältnisse der Heide etc. 143 orte, die in der Lüneburger Heide Heide tragen, sind im Osten mit noch öderen Sandfeldern bedeckt. Umgekehrt findet man Ledum palustre, die einzige in einigen Haupt-Heidegebieten fehlende echte Heidemoorpflanze, im östlichen Binnenlande stets in Mooren und in üppiger Entwickelung fast aus- schließlich an buschigen oder schwach bewaldeten Plätzen. In der Nähe der Ostseeküste, in der feuchteren Luft, geht sie aber (wie auch Myrica es selten thut) nicht selten in größeren Beständen auf trockneren Sandboden über, ein Bild, welches ich sonst nur an feuchten Abhängen der Gebirge beobachtet abe. In den arktischen Gebieten ist sie fast ausschließlich an den feuchten Küsten als echte Felsenpflanze anzutreffen. Ein unbedingtes Erfordernis für das Gedeihen der Heidepflanzen ist a Vorhandensein eines nährstoffarmen Substrates; sobald der Heide- oder Heide- moorboden gedüngt wird, verschwindet die Heidevegetation ganz. Es ist nicht nur die auf nährstoffreicherem Boden den Heidepflanzen in der Gestalt der Pflanzenarten mit stärkerer Stoffproduction erwachsende Concurrenz, die die Veränderung der Flora bedingt, sondern die Heidepflanzen sind auch that- sächlich, wie ich mich durch Cultur mehrfach überzeugt habe, nicht im Stande, größere Nährstoffmengen, die für andere Pflanzen noch gering erscheinen, zu verarbeiten. Sie gehen an den charakteristischen Erscheinungen des Nährstoff- überschusses zu Grunde*). Ist die Concentration der zugeführten Nährlösung eine starke, dabei aber noch nicht so stark, dass eine Schädigung sich un- mittelbar bemerkbar macht, so beginnt die Pflanze in der üppigsten Weise zu wachsen, aber das erste Zeichen Snloriialer Entwickelung ist der Mangel oft jeden Elineransätzes. Die Pflanze ist zudem gegen Witterungseinflüsse un- gemein empfindlich und geht meist im Winter zu Grunde, die ausgebildeten Zellen sind nicht derb genug gebaut, das ganze Gewebe bleibt weich und hinfällig. Ist die Nährstoffconcentration noch stärker, so lässt das Wachs- tum der Pflanze bald ganz nach, schließlich beginnen die Blätter von unten nach oben abzufallen und der Tod tritt bald ein. Die Wurzeln werden sehr schnell braun, schon nach wenigen Tagen ist keine derselben mehr lebens- fähig. Es ist den schwachwüchsigen Ericaceen eben augenscheinlich nicht möglich, Nährstoffe. die in zu hoher Concentration zugeführt werden, alle in plastisches Material umzuwandeln. Die Wassermenge, die bei der Assimilation durch Verdunstung etc. verloren geht oder verbraucht wird, ist zu gering, um für die Umsetzung aller von ihr heraufgeleiteten Mineralstoffe in "plastisches Material auszureichen. Die Folge ist bei fortdauernder Zufuhr nährstoffreichen Wassers eine Anhäufung von Mineralstoffen, besonders Salzen, die zuerst eine Starre des Protoplasmas und dann ein Absterben der Pflanze (eine Vergiftung) hervorrufen. — Dass die Angaben der Kalkfeindlichkeit der Heidepflanzen irr- tümlich sind, wurde bereits hervorgehoben. Die Annahme ist dadurch ent- standen, dass in der Natur Kalkböden fast stets nährstoffreich, also den —L 1.2 1) Vgl. Sorauer, Handb. Pflanzenkrankheiten I, 144 Erster Teil. Heidepflanzen unzuträglich sind. Eine Cultur in fast reinem Kalk (Kreide) ge- lingt selbst bei den Sphagnen ohne Schwierigkeit‘). Gleichmäßig feuchte Luft und nährstoffarmer Boden sind die Haupt- erfordernisse für das üppige Gedeihen der Heidepflanzen. Je feuchter die Luft und je höher die Niederschläge, um so intensiver wird die Heidebildung vor sich gehen. Die Heide und das Heidemoor leben nur bei der richtigen Ver- teilung der atmosphärischen Niederschläge, Regen, Tau und Luftfeuchtigkeit. Sobald auch nur in gewissen längeren Zeitperioden die Verdunstung stärker ist als die Zufuhr, können weder Heide noch Heidemoor zu typischer Entwickelung gelangen (vgl. auch S. 853 ff.). ı) Vgl. auch C. A. WEBER, Jahresb. der Männer vom Morgenstern. Heimatb. an Elb- und Wesermündung | Zweiter Teil. Specielle Darstellung der Heideformation. Erster Abschnitt. Gliederung der Heideformation. In meinen »Studien über die norddeutsche Heide«') habe ich bereits ver- sucht, eine naturgemäße Einteilung der gesamten Heideformationen zu geben. Im weiteren Verlaufe meiner Studien in den folgenden Jahren habe ich nun keine Veranlassung gehabt, die Einteilung wesentlich zu ändern, ich habe es deshalb im Interesse der Einheitlichkeit für gut gehalten, die früher an- genommene Anordnung auch hier zu Grunde zu legen. Von einigen Seiten sind Bedenken geäußert worden, ob es wohl thatsächlich zweckmäßig sei, so viele Formationen unter den Begriff der Heide zusammenzufassen, wie es ge- schehen ist, und eine so große Anzahl von Pflanzen als in der Heide vor- kommend aufzuführen. Die Waldheiden und die Grasheiden, um die es sich hauptsächlich dabei handelt, aber auszuschließen, erscheint durchaus nicht an- gebracht, denn die Mehrzahl ihrer Bestandteile sind echte Heidepflanzen, und wenn sie auch thatsächlich Übergangsformationen zu den Formationen nähr- stoffreicher Wasser darstellen, so haben sie doch zweifellos innige Beziehungen zur Heide und lassen sich ihr zwanglos angliedern. Dass die Gras- und Wald- heiden solche Übergangsformationen darstellen und nicht zu den typischen Heiden gehören, ist ja genugsam durch die Einteilung angedeutet, die sie als gleichwertige Gruppen der ersten Abteilung: »Echte Heiden« entgegenstellt. Ich habe es mir als Grundsatz aufgestellt, die Formation so lange als »Heide« aufzuführen, als die Mehrzahl der Componenten Heidepflanzen sind, und alle dort beobachteten Species aufzuführen. Das letztere erstens deshalb, weil ge- rade die ausnahmsweise oder zufällig in der einen oder anderen Formation auf- tretenden Arten, die typische Vertreter anderer Formationen sind, am deut- lichsten die Beziehungen resp. die Verwandtschaft der Heideformationen zu den anderen darthun und weil besonders das Vorkommen nicht der Heide eigen- tümlicher Formen in gewissen Heideformationen am klarsten erkennen lässt, 1) ENGLER, Bot. Jahrb. XX (1895) p. 522 ff. Graebner, Die Heide. 146 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. inwieweit und in welcher Richtung gerade an dieser Stelle die vorhandenen Vegetationsbedingungen resp. Bodenverhältnisse von den für die echten Heiden typischen abweichen. Solche Abweichungen im Feuchtigkeitsgrade, im Nähr- stoffgehalt, in der Bodenstructur etc. sind mit anderen Mitteln nur äußerst schwierig nachweisbar. Durch das Vorkommen von Pflanzenarten in der Heide, die zu bestimmten in ihren Vegetationsbedingungen bekannten oder leicht zu studierenden Formationen als Charakterpflanzen gehören, ist aber der sichere Schluss möglich, inwiefern sich hier die Vegetationsbedingungen für die Heide geändert haben, inwieweit die Heide hier die Neigung zeigt, einer bestimmten anderen Formation den Platz zu räumen oder welche Formation an dieser Stelle von ihr verdrängt ist oder wird. Die Einteilung der gesamten Heideformation wird etwa in folgender Weise geschehen müssen. . Echte Heiden. Typus ı. Calluna-Heide mit ausschließlicher Vorherrschaft von Calluna. Facies b. Calluna-Heide mit Vorherrschen von Pulsatilla. Facies c. Calluna-Heide mit Vorherrschen von Genisten. Facies d. Calluna-Heide mit Vorherrschen von Solidago und Crepis tectorum. Facies e. Calluna-Heide mit Vorherrschen von niedrigen Stauden. Typus 2. Tetralix-Heide. Facies a. Tetralix-Heide in lockerem Bestand auf sandigem Boden. Facies b. Typische Tetralix-Heide. Facies c. Tetralix-Heide auf einem Heidemoor. Facies d. Tetralix-Heide mit Vorherrschen von Juncus sSquarro- sus und Scirpus caespitosus. Typus 3. Empetrum-Heide. Typus 4. Heidemoor. -— Hierzu Heidetümpel und -seen. Typus 5. Besenginsterheide. B. Grasheiden. Typus 6. Molinia-Heide oder Molinietum. Typus 7. Sieglingia-Heide. Typus 8. Trockenere Grasheiden. Facies a. Calamagrostis-Heide. Facies b. Aera-Heide. Facies c. Nardus-Heide. C. Waldheiden. Typus 9. Kiefernheide. “acies b. Kiefernheide mit Vorherrschen von Juniperus communis. Facies c. Kiefernheide mit Vorherrschen von Rubus- Arten. Facies.d. Kiefernheide mit Vorherrschen von Arctostaphylos. Facies e. Kiefernheide mit Vorherrschen von Gräsern. Facies f. Feuchte moosige Kiefernheiden. — Hierzu Erstes Capitel. Echte Heiden. 147 Kiefernheide mit Vorherrschen von Vaccinium Myrtillus und . Vitis Idaea. Typus ı0. Laubwaldheiden. Facies a. Birkenheide. Facies b. Eichenheide. D. Heidekrautlose Sandfelder. — Hierzu Facies b. Weingaertneria-Heide. Erstes Capitel. Echte Heiden. 1) Typus I. Callunaheide mit ausschlielslicher Vorherrschaft von Calluna, 1. Schilderung des Typus. Die Heiden, in denen Calluna die bei weitem zahlreichste Art darstellt, ja die teilweis sogar fast ausschließlich aus Calluna gebildet werden, stellen so recht eigentlich die Heide var 25oyiv dar. Weite Strecken, besonders des nordwestdeutschen Flachlandes, sind mit diesem Typus bedeckt, aber auch im ganzen übrigen Europa fehlt derselbe fast nirgend ganz in größerer oder geringerer Ausdehnung. So typisch und monoton die Vegetationsbedingungen und das Vorkommen der echten Callunaheide nun in den großen Heidegebieten ist, so nimmt doch gerade dieser Typus unter der Einwirkung verschiedenartiger klimatischer Ver- hältnisse in den einzelnen Gebieten Europas recht verschiedenartige Standorte für sich in Anspruch. — Besprechen wir zunächst sein Vorkommen in den * Heidegebieten Norddeutschlands. Hier finden wir die Bestände des gemeinen Heidekrautes meist sanft geneigte Hügel oder Abhänge mit sandigem, meist nicht gerade trocken zu nennendem Boden ganz überziehend. Meist ist der Boden, wie oben beschrieben wurde, mit einer mehr oder weniger dicken Schicht von filzigem Heidehumus bedeckt, und in gewisser Tiefe lagert unter dem Bleisande der Ortstein. Oft fehlt der letztere indessen, dann sind aber die Bleisandlagen sehr stark. An feuchteren Stellen geht er meist in eine Te- tralixheide oder in ein Heidemoor, an ganz trocknen Orten in ein Sandfeld über. Erheblich abweichend gestaltet sind schon ein Teil der C allunabestände in der Provinz Brandenburg, auch in Pommern und Westpreußen in einiger Entfernung von der Küste. Hier macht sich im allgemeinen schon die Tendenz der Calluna bemerkbar, sich in den Schutz der Bäume zurückzuziehen. Die Mehrzähl reiner Callunabestände findet sich hier im Schatten hoher Kiefern. Es giebt allerdings auch hier noch echte offene Callunaheiden, hin und wieder sogar. solche, die denen der eigentlichen Heidegebiete gleichen, nur dass meist der Ortstein fehlt: Die meisten der besonders auf Thalsand,. mitunter aber‘ auch 10* 148 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. auf hügeligem Gelände entwickelten Callunabestände unterscheiden sich aber von den meisten in den echten Heidegebieten entwickelten durch eine schwä- chere, oft fast ganz fehlende Humusdecke. Dafür ist indessen meist der Sand merklich feinkörniger und vor allen Dingen dichter. Wird jedoch die Fein- körnigkeit resp. Dichtigkeit so groß, dass der Sand fest verklebt, so verschwindet der Typus sofort und macht dann oft einer Flechtenheide Platz. Noch weiter nach dem Südosten zu, z. B. bereits im größten Teile der Provinz Posen, scheint Calluna in der Ebene in offenen Beständen nur aus- nahmsweise vorzukommen. Fast stets sehen wir Calluna hier in die Wälder sich zurückziehen. Es scheint, wie bereits oben bemerkt, als ob die trockene Hitze der continentalen Sommer ihr das Gedeihen ohne Schutz unmöglich macht, wie sich ja überhaupt fast alle Heidepflanzen gegen dürre Luft sehr empfindlich zeigen. Ganz im Gegensatz zu dem eben beschriebenen Vorkommen dieses Typus nimmt er mit zunehmender Luftfeuchtigkeit immer exponiertere und vom ge- wöhnlichen Vorkommen abweichende Standorte ein. In den feuchten Schluchten der Gebirge sehen wir Calluna oft ganz die nassen Felsen überziehen. Es erreicht hier oft eine ungewöhnliche Höhe und einen vollständig strauchartigen Habitus. Der Grund liegt selbstredend in der geschützten Lage des Standortes, hineinragen. Besonders verbreitet ist diese Art des Vorkommens an den Küsten des westlichen Norwegen mit seinem regenreichen Klima, aber auch in den deut- schen Mittelgebirgen, in den Sudeten und in den Alpen finden wir (meist auf Granit) häufig solche Formationen. Wenn durch zu starke Ausbildung des Formation. Die Callunaheide mit ausschließlicher Prävalenz von Calluna steht mit allen übrigen später zu erwähnenden Heidetypen in directer Beziehung, sie ist so recht eigentlich ‚das Centrum der Heide überhaupt. In zahllosen Varia- tionen finden sich Übergänge zu den verschiedenen Typen und wohl jede Art, Erstes Capitel. Echte Heiden. 149 die überhaupt als Bestand bildend in der Heide erwähnt ist, kommt hin und wieder in der echten Callunaheide in größerer Zahl vor, ja ihre Bestände sind dann fast stets durch Übergangsformationen mit denen des Heidekrautes verbunden. Es wird also wenig Nutzen haben, alle diese Vorkommnisse etwa hier noch einmal als Subtypen etc. aufzuführen, sondern es wird genügen, darauf hinzuweisen. Die Flora dieser Übergangsformationen mischt sich fast constant genau in demselben Verhältnis, wie es etwa die Leitpflanzen thun, eine Thatsache, die ja nicht befremden kann, da fast stets mit der Änderung der Vegetation Änderungen im Feuchtigkeitsgehalt etc. des Bodens einher- gehen. 2. Beschreibung charakteristischer Localitäten. Bei Clötze (Altmark) am Neuen Quanebecker Wege wuchsen auf mäßig feuchtem, lockerem Thal- sande‘): Cladonia rangiferina, Carex pilulifera, Genista pilosa, G. anglica, Pimpinella Saxifraga, Gnaphalium dioecum, Hieracium umbellatum; seltener: Boletus luteus, Pinus silvestris (in kleinen Sträu- chern), Agrostis vulgaris, Carex panicea, Betula verrucosa (vereinzelt in kleinen Sträuchern), Pulsatilla vulgaris, Radiola multiflora, Succisa pratensis, Campanula rotundifolia; Helianthemum guttatum (nur stellenweise), Scabiosa suaveolens (stellenweise massenhaft). An einer Terrain- senkung trat Calluna zurück, um Erica Tetralix den Vorzug zu lassen; mit derselben stellten sich auch Molinia coerulea, Rhynchospora alba, Salix repens; seltener Boletus scaber, Salix aurita, Viola palustris u. a. ein. Nach der anderen Seite ging der Typus in einen Kiefernhochwald über, wo Amanita muscaria, Russula emetica, Hypnum Schreberi, Sieglingia decumbens, Anthoxanthum odoratum, Luzula campestris, Potentilla silvestris, Euphorbia Cyparissias, Veronica officinalis u. a. stellen- weise in Menge auftraten. — Arneburg (Elbe), unweit Billberge, auf trocknerem unterem Diluvialsande: Cladonia pyxidata, Cl. rangiferina, Ceratodon purpureus, Weingaertneria canescens, Carex ericetorum, Luzula campestris, Teesdalea nudicaulis, Spergula vernalis (mit Abnahme von Calluna zunehmend), Genista anglica, Hieracium Pilosella; vereinzelt: Webera nutans, Cerastium caespitosum, Hypericum perforatum, Achillea Millefolium, Hieracium Auricula. Bei der verhältnismäßig großen Monotonie der Heiden mit ausschließlicher Vorherrschaft der Calluna mag diese Probe genügen und es sei nur noch auf einige interessantere Vorkommnisse außerhalb des nordwestdeutschen Heide- gebietes aufmerksam gemacht. (Weitere Beschreibungen vgl. auch bei den einzelnen Facies dieses Typus. Nördlich von Rheine in Westfalen dehnen sich bereits große Heideflächen, die von zahlreichen eingesprengten Heidemooren unterbrochen sind. Hin und wieder sehen wir einige Bäume, Kiefern, Eichen und Wachholder. Auf den 1) ENGLER, Bot. Jahrb. XX (1895) p- 525- 150 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Mooren herrscht oft Myrica vor und an feuchten Stellen nimmt weit und breit Erica Tetralix den ersten Rang ein. Die typischen Dünenpflanzen mischen sich an den Meeresküsten oft mit den Heidepflanzen. Am Strande in der Nähe der pommersch-westpreußischen Grenze‘) beobachtete ich Xanthoria parietina (sehr viel an den Holzresten und Zweigen), Hypnum Schreberi, H. purum, Amblystegium serpens, Ceratodon purpureus, Pinus silvestris in niederliegenden Formen’), Weingaertneria canescens (viel), Festuca rubra var. arenaria, *Salix pomeranica, S. spec. (mit bereiften Zweigen, stark behaart), S. Caprea, Betula alba (Strauch), Sedum acre, Pirus Aucuparia (sehr niedrig), An- thyllis Vulneraria var. A. maritima, Calluna vulgaris (viel), Linaria Loeselii, Veronica Chamaedrys, Jasione montana (in den Senkungen sehr viel], Artemisia vulgaris, A. campestris (die silberig behaarte Strand- form), Hieracium umbellatum. An den Rändern an offenen Stellen herrschten Ammophila arenaria und A. baltica. Ein Beispiel einer kahlen Calluna-Heide im Gebirge bietet der Ostabhang des Altvater. Hier finden sich zumeist in Menge: Cetraria islandica, Cladonia (rangiferina?), Thuidium tamariscinum, Hypnum Schreberi, Hylocomium splendens, Calamagrostis SPec.,» Aera -flexuosa, A: caespitosa (stellenweise), Festuca ovina, Carex atrata, Luzula albida, Veratrum Lobelianum (einzeln), Polygonum Bistorta, Potentilla aurea, Carum Carvi, Vaccinium Myrtillus, V. Vitis Idaea, Homogyne alpina, Solidago Virga aurea var. alpestris, Hieracium alpinum und einige andere Sudeten-Hieracien. Beginnende Heidebildung sieht man leider auch im Innern Westpreußens’) nicht selten auf den Diluvialrücken mit besseren Böden, besonders in der Nähe der Küste; so bemerkt man z. B. in der Nähe von Panklau und Kadinen und in der sogenannten Dörbecker Schweiz, im Kreise Elbing, nicht allzu selten Stellen, an denen unter Laub- oder Nadelbäumen eine typische Heideflora herrscht und an denen augenscheinlich der Nachwuchs der jungen Baum- sämlinge durch dicke Bleisandbildung erheblich gehemmt ist. So zeigte ein mäßig feuchter Abhang, der aus ausgelaugtem oberen Diluvialsande bestand und etwa 30° nach Süden geneigt war, einen dichten Bestand von Calluna und nur 1) Schriften Naturf. Ges. Danzig N.F. IX (1898) pP: 31: 2) Die an der baltischen Küste so häufigen niederliegenden Formen der Kiefer scheinen zum Teil mehr zu sein als Standortsformen. Man beobachtet häufig Exemplare mit kräftigen, bis zu 20cm langen, jährigen Trieben, die sich jedoch meist nicht über 3 bis höchstens 5 dm über den Boden erheben; die älteren Äste, welche niederliegen, sind in den Sand eingeweht. Die ganze Pflanze, die einen dichten Busch oder Rasen darstellt, erscheint von der Tracht der Knieholzkiefer in höheren Lagen. Die Zapfen sind klein, etwa 3 cm lang, meist dunkelviolett überlaufen, schief, auf der dem Zweige abgewendeten Seite mit haki herabgebogenen Apo- physen versehen. Die Kümmerformen der gewöhnlichen Kiefer, die nicht selten mit ihnen zusammenstehen, sind höher, spärlich und sparrig verzweigt, kurz gelb benadelt und besitzen ein krankhaftes Aussehen (die »Pommeranzenbäume« der Lausitzer Bauern) : Fe 3) Schriften Naturf. Ges. Danzig N.F. IX (1898) p. 72. Erstes Capitel. Echte Heiden. 151 krüppelhafte Exemplare von Kiefern, nur stellenweise baumartig, Rot- und Weißbuchen, Birken und Eichen in sehr lichtem Bestande. Dazwischen fanden sich Juniperus communis, Molinia coerulea, Agrostis vulgaris, Poa pratensis, Rubus plicatus (am Grunde), Knautia arvensis (vereinzelt), Galium Mollugo (vereinzelt), Jasione montana, Achillea Millefolium (vereinzelt am Grunde), Solidago Virga aurea. Überall tritt die große Arten- armut der östlichen Heiden hervor. 3. Aufzählung der Pflanzen. ı. Charakterpflanzen. Stigonema silvestris (Itzigs.). Hygrophorus psittacinus (Schaeff.) Fr. Mesotaenium Braunii de Bary H. punigeus Fr. Stichococcus baccillaris Näg. Limacium Vitellum (Alb. et Schw.) Fr. Pleurococcus vulgaris Menegh. Lactaria deliciosa (L.) Fr. Ulothrix radicans Ktzg. Marasmius alliatus (Schaeff.) Schröt. Humaria leucoloma (Hedw.) Sacc. Derminus hypni (Batsch) Schröt. H. rutilans (Fries) Sacc. D. crustuliniformis (Bull.) Schröt. Peziza aurantia Müller Cortinarius cinnamomeus (L.) Fr. Baeomyces roseus Pers. C. cinnam. var. croceus (Schaeff.) Sphyridium byssoides (L., Flot.) Kbr. |Rhodosporus cancrinus (Fr.) Schröt Peltigera canina (L.). h Russuliopsis laccata (Scop.) Schröt. P. spuria (Ach.). R. lacc. var. rosella (Batsch) Cetraria islandica (L.). Agaricus (Omphalia) Fibula Bull. Cladonia alcicornis (Lghff.). A. umbelliferus L. C. pyxidata (L.). Tylostoma mammosum (Mich.) Fr. C. fimbriata (L.). Ptilidium ciliare (L.) N.v.E. C. coccifera (L.). Pt. ciliare var. ericetorum N.v.E. C. gracilis (L.). Sphagnum molle Sulliv. C. rangiformis Hoffm. Dicranum scoparium (L.) Hedw. C. rangiferina L. Ceratodon purpureus (L.) Brid. Stereocaulon tomentosum (Fr.). Barbula ruralis (L.) Hedw. Eu Cornicularia aculeata (Schreb.) Rhacomitrium canescens (Dill.) Brid. Thelephora laciniata Pers. Rh. canescens var. ericoides (Dicks.) T. caryophyllacea Ehrh. Enthosthodon ericetorum C. Müll. T. terrestris Ehrh. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. Clavaria ligula Schaeffer Bryum caespiticium Cl. fragilis Holmsk. B. argenteum L. Ochroporus perennis (L.) Schröt. Polytrichum juniperinum Willd. Boletus piperatus Bull. an moosigen |P. strictum Banks Stellen. P. piliferum Schreb. B. luteus L. Hypnum cupressiforme L. var. ericetorum Br. et Sch. \ in’ Wröckenen Stellen H. cupr. var. elatum Br. et Sch. Pinus silvestris L. Juniperus communis L. oft baumartig. 152 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Aira flexuosa L. Weingaertneria canescens (L.) Bernh. Sieglingia decumbens (L.) Bernh. Molinia coerulea (L.) Mnch. Festuca ovina L. F. rubra L. scheint frischeren Boden zu lieben als vorige. Carex arenaria L. oft große Strecken überziehend und durch die lang kriechen- den Rhizome für die Befestigung des Sandbodens von großem Einfluss; sie macht es besonders in den Dünen den Heidepflanzen möglich, sich anzusiedeln. C. ligerica Gay liebt anscheinend etwas festeren Boden als die vorige. C. praecox Schreb. trägt viel zur Bodenbefestigung bei. C. pilulifera L. C. ericetorum Pollich mehr an trockenen, sandigen Orten als vorige; oft auf Heideflächen mit Cladonien und C. arenaria die einzige Vegetation bildend. ’ C. verna Vill. oft mit voriger. Juncus squarrosus L. auf mäßig feuchtem, besonders anmoorigem Grunde, auf nacktem Boden oft in großer Menge. Luzula campestris (L. p. p.) DC. häufig auf unbedeckten, trockenen Sandflächen, aber oft auch zwischen Gräsern und Moosen. Salix daphnoides Vill. charakteristisch für die Dünenheiden der Ostsee. S. daphn. var. pomeranica Willd. seltener in Beständen, oft baumartig. S. repens L. var. argentea Sm. Sagina subulata Torr. et Gray Spergula vernalis Willd. meist auf lockerem, unbedecktem Sandboden, wichtig für die Befestigung des Bodens während der Herbst- und Frühjahrsstürme. S. pentandra L. (Boreau), wie vorige; gesellig, aber unbeständig. Ilecebrum verticillatum L. fast immer an kahlen Stellen, seltener zwischen Gras und Moos in aufrechten Formen. Oft jahrelang ausbleibend und plötzlich massenhaft auftretend. Pulsatilla vulgaris Mill. liebt leichten, sandigen oder etwas humosen, mäßig feuchten, begrasten oder moosigen Boden in hügeligem Gelände. P. pratensis (L.) Mill. wie vorige. Teesdalea nudicaulis (L.) R. Br. gern auf lockerem oder mäßig festem Sand- boden, aber selbst auf trockeneren Torfstellen oft kleine Strecken dicht bedeckend. Stenophragma Thalianum (L.) Celak. gern an grasigen Orten. Genista pilosa L. liebt leichten Sand und sonnige Lage; oft in großen Mengen auftretend und kleinere Strecken überziehend. nus scoparius (L.) Koch liebt leichten, unbedeckten Boden; scheint eine mäßige Grundfeuchtigkeit nicht entbehren zu können. Empetrum nigrum L. selbst auf dürrem Sande. Stellenweise in den Dünen- ketten der Ostsee mit Carex arenaria die einzige Vegetation; bildet in der Erstes Capitel. Echte Heiden. 155 Lüneburger Heide oft einen dichten, grünen Kranz um vereinzelte Bäume oder Strauchgruppen; wird vom weidenden Vieh verschmäht. Hypericum humifusum L. in Menge auf sandigem Grunde; mitunter ziemlich unbeständig, verschwindet, wenn sich der Boden bedeckt. Wohl in der Heide heimisch und erst von ihr auf Culturland übergegangen. H. pulchrum L. auf offenem oder buschigem, sandigem Gelände. In einigen ahren massenhaft auftretend, in.anderen fast spurlos verschwunden oder selten. Epilobium angustifolium L. liebt leichten, dünn begrasten oder mit Hypnum bedeckten Sandboden, findet sich aber auch oft auf nacktem, trock- nerem Torf. Arctostaphylos uva ursi (L.) Spr. stellenweise kilometerweite Strecken Bodens dicht überziehend, liebt lockeren, nicht zu treckenen Sandboden, einen gewissen Windschutz und leichte Beschattung durch buschige oder ver- einzelte Kiefern. Sowohl auf kahlem Boden, wie zwischen Moos und dünnem Grase. Ein Exemplar vermag einen kreisrunden Fleck von mehreren (3 bis 4) Metern im Durchmesser zu bedecken. Cicendia filiformis (L.) Delarbre auf Sand und anmoorigem Grunde, gern auf nacktem, verwundetem Boden, verschwindet bei dichterer Besiedelung; oft unbeständig. Thymus Serpyllum L. an dürren Stellen, oft kleinere, dichte Bestände bildend und den Boden zur Blütezeit rot färbend. Euphrasia officinalis L. var. E. gracilis Fr. Gern zwischen Calluna und anderen eidepflanzen auf nacktem, sandigem, leichtem Boden, seltener kleine Be- stände bildend, meist in Massen über die Flächen verstreut. Galium saxatile L. meist in Menge zwischen Moos. Scabiosa canescens Waldst. und Kit. stellenweise so massenhaft auftretend, dass durch sie die Formation ein charakteristisches Aussehen erhält, auf leichtem Sandboden und anmoorigem Grunde. Gnaphalium dioecum L. zwischen Calluna, gern an grasigen und moosigen Plätzen auf nicht zu losem Sandboden, weniger auf anmoorigem oder torfigem Grunde. 2. Häufiger vorkommende Pflanzen. Leocarpus fragilis (Dicks.) Link Clavaria argillacea Pers. Mesotaenium amphioxys Ktzg. Phaeodon compactus (Pers.) Schröt. Peziza aurantia Müller Boletus scaber B Peltigera rufescens Hofim. B. bovinus L. P. horizontalis (L.). Leptoglossum muscigenum (Bull.) Kar- Cladonia verticillata (Hoffm.). sten g C. furcata (Huds.) gern zwischen Moos. Cantharellus cibarius Fr. C. uncialis (L.).. C. muscoides (Wulf. ap. Jacq.) Schröt. Stereocaulon paschale ( L). Hygrophorus puniceus Fr. St. incrustatum Flke. Lactaria rufa (Scop.) Fr. St. condensatum Hoffm. Russula fragilis (Pers.) Fr. 154 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Coprinarius ericaceus (Pers.) Schröt. Lycoperdon caelatum Bull. Psylocybe bullacea (Bull.) Fr. Jungermannia minuta Crtz. P. physaloides (Bull.) Fr. J. excisa (Dicks.) Hook. P. atrorufa (Schaeff.) Fr. J. Starckii N. v. E. zerstreut. Derminus semiorbicularis (Bull.) Schröt. | Scapania obtusifolia Hook. Inocybe cristata (Scop.) Schröt. Sarcoscyphus Funcki (W. etM.)N.v.E. Cortinarius obtusus Fr. zwischen Moos. | Alicularia minor Limpr. C. castaneus (Bull.) Fr. Weisia viridula (Dill.) Brid. Naucoria furfuracea (Pers.) Quelet. Dicranum undulatum Hedw. Hyporhodius mammosus (L.) Schröt. |Pottia truncata (L.) Fürnr. H. asprellus (Fr.) Schröt. P. intermedia (Turn.) Fürnr. H. sericellus (Fr.) Schröt. Bryum atripurpureum W. et M. H. sericeus Bull) Webera nutans (Schreb.) Hedw. Agaricus rusticus Fr. Pogonatum urnigerum (L.) Schimp. A. hepaticus Batsch P. aloides (Dill.) P. Beauv. A. (Mycaena) vulgaris Pers. P. nanum (Dill.) P. Beauv. A. epipterygius Scop. Buxbaumia aphyllaL. an festeren Stel- A. roseus Bull. len. A. (Collybya) murinus Batsch Diphyscium foliosum (L.) Mohr A. sinopicus Fr. Thuidium abietinum (L.) Br. et Sch. A. infundibuliformis Schäffer Brachythecium albicans (Neck.) Br. et A. equestris L Sch. Lepiota granulosa (Batsch). Hypnum cupressiforme L. Amanitopsis plumbea (Schäffer) Schr. ‚H. Schreberi Willd. an mäßig feuchten manita muscaria (L.) Pers. ' Orten. Bovista plumbea Pers. H. purum L. B. nigrescens Pers. Hylocomium splendens (Hedw.) Br. et Sa oft in Mengen. H. triquetrum (L.) Br. et Sch. ebenso. Polypodium vulgare L. hin und wieder. Eine kleine Form (pumilum Hausm.) auf trockenen Dünen. Botrychium Lunaria (L.) Sw. B. ramosum (Rth.) Aschers. seltener als vorige. B. Matricariae nn Spr. auf Waldlichtungen. Silene Otites (L.) Sm S. nutans L. gern an ‚Aptängen und Wegerändern auf trockenem, sandigem, wenig begrastem Boden S. chlorantha Ehrh. RE wie vorige, gern mit Gypsophila fastigiata, mehr an sandigen Stellen. Gypsophila fastigiata L. G. muralis L. liebt re mäßig feuchten Sandboden, unbedeckte oder Stellen Erstes Capitel. Echte Heiden. 155 D. caesius Sm. auf leichtem, sandigem Boden. Cerastium semidecandrum L. gern an Wegen, Ausstichen etc. C. caespitosum Gil. wie vorige, aber auch auf grasigem und moosigem Boden. Holosteum umbellatum L. auf mäßig trockenem, nacktem Sandboden mit etwas Lehmgehalt an Wegen, Abstichen etc. Sagina procumbens L. auf feuchtem Grunde an Äusstichen, Wegen, Gräben, selten auf unberührtem Boden. Alsine viscosa Schreb. gern an mäßig begrasten Stellen auf lockerem, trockenem Sandboden, auch an kahlen Stellen mitunter in Menge. Equisetum arvense L. E. palustre L. Anthoxanthum odoratum L. häufig auf Dünenheiden als Überrest der Strand- flora. Koeleria cristata (L.) Pers. K. glauca (Schk.) DC. meist seltener als vorige, doch stellenweise in größerer Menge. Aira caryophyllea L. A. praecox L. Lolium perenne L. hin und wieder, besonders auf Heiden am Strande. Hordeum murinum L. an Wegen etc. Scirpus compressus (L.) Pers. besonders auf Strandheiden, auf kahlem Sand- boden kleine Bestände bildend. S. paluster L. Carex muricata L. sowohl auf trocknerem Sandboden als besonders auf an- moorigem Grunde. virens Lmk. supina Wahlenb. gern an der oberen Kante und auf der Fläche steilerer Diluvialhügel; liebt etwas feuchten, sandigen Boden. distans L. besonders an begrasten Stellen. hirta L. ohne Vorliebe für einen bestimmten Feuchtigkeitsgrad, deshalb in fast allen Typen gleichmäßig verteilt; sowohl auf reinem Flugsand, wie auf Torfmoor (hier allerdings wohl nur auf unbedecktem Boden) und an quelligen Stellen mit anmoorigem oder humosem Sande gut gedeihend. Juncus effusus L. in reinem Sande auf etwas feuchtem Untergrund. J. capitatus Weigel gern auf verwundetem, mäßig feuchtem, sandigem, etwas humosem Boden. Üfter unbeständig, häufig in großer Menge. J. silvaticus Reich. an feuchteren, besonders grasigen und moosigen Orten. J. atratus Krock. wie vorige. Allium fallax Schult. Anthericus Liliago L. fast nur an Abhängen, auf sandigem, humushaltigem Boden, gern zwischen Hypnum und Gras. A. ramosus L. Platanthera bifolia (L. p.p. Schmidt) Rchb. gern zwischen Gras an mäßig feuchten Orten. mn 156 Zweiter Teil. Erster Abschnitt, Epipactis rubiginosa (Crantz) Gaud. sowohl an grasigen Stellen wie auf nacktem Sande der Dünenheiden. Salix alba L. S. repens L. mit der var. leiocarpa E. Mey. Betula verrucosa Ehrh. Quercus Robur L. p. p. oft vereinzelt und strauchartig auf mäßig feuchtem, festerem Sandboden. Q. sessiliflora Sm. ähnlich wie vorige, aber seltener. Thesium ebracteatum Hayne Rumex Acetosella L. trägt durch seine Adventivsprosse viel zur Befestigung des Bodens bei. Arenaria serpyllifolia L. meist auf kahlem Boden, an Abstichen, Graben- rändern etc.; seltener zwischen Gras. Spergularia campestris (L.) Aschers. Herniaria glabra L. auf nicht zu lockerem Boden, zuweilen zwischen Gras. Scleranthus annuus L. auf leichtem und mäßig festem Sandboden, stellenweise an nackten oder wenig bedeckten Orten große Bestände bildend. 5. perennis L. oft mit voriger, stellenweise häufiger oder seltener. Berberis vulgaris L. an mäßig feuchten Orten auf nicht zu lockerem, sandigem oder anmoorigem Boden. Erophila verna (L.) E.Mey. sowohl auf reinem, lockerem, als auf festerem Sandboden. Arabis hirsuta (L.) Scop. an grasigen und dünnmoosigen Orten; liebt einen nicht zu festen, unbedeckten Sandboden mit mäßig feuchtem Untergrund, ern an etwas geschützten Stellen. A. arenosa (L.) Scop. oft charakteristisch für ganze Heideflächen, so am Strande als Dünenpflanze in großen Mengen selbst auf losem Flugsande. Alyssum montanum L. an unbedeckten und moosi Mengen; liebt trockenen, leichten Sandboden. Rubus plicatus W. et N. R. Schummelii Whe. gern an grasi unbedecktem Boden. R. Radula W. et N. R. Schleicheri Arrhen. selbst auf mäßig trockenem Kiesboden. R. caesius L. selbst auf ziemlich trockenem, sandigem Boden, allerdings an feuchten, grasigen oder moosigen Stellen üppiger entwickelt. Potentilla silvestris Neck. auf mäßig feuchtem Boden zahlreich, . Tabernaemontani Aschers. (P. verna auct.) meist auf trockneren, sonnigen Abhängen, oft ganze Strecken überziehend. P. cinerea Chaix liebt leichten, warmen Sandboden, w Grunde oder trockenem Torf. P. rubens (Crtz.) Zimm. weniger als vorige, gern zwischen Gras. Rosa tomentosa Sm. | ‚ar. venusta Scheutz liebt leichten, warmen Sandboden. gen Orten oft in großen gen und moosigen Orten, doch auch auf eniger auf anmoorigem Erstes Capitel. Echte Heiden. 157 R. canina L. auf Dünenheiden. R. glauca Vill. liebt anscheinend leichten Sandboden; doch auch auf Kalk. R. dumetorum Thuill. wie vorige, jedoch Sscheinen! größere Feuchtigkeit‘ und geschütztere Orte liebend. R. coriifolia Fr. an buschigen Orten, doch nicht directen Schatten liebend. Auf mäßig feuchtem Boden. R. elliptica Tausch (= R. graveolens Gren.) gern auf leichtem Sandboden, an grasigen, mäßig feuchten Stellen. Genista tinctoria L. liebt buschige Orte; gern zwischen Gras und Moos. G. germanica L. seltener als vorige. Ulex europaeus L. auf trockenen und mäßig feuchten Flächen, sowohl auf losem Sandboden, als. besonders auf etwas schwererem (lehmhaltigem) Grunde. Oft mit Sarothamnus dichte Bestände bildend. Ononis spinosa L. liebt leichten, warmen Sandboden ohne oder mit dünner Grasdecke. OÖ. repens L. oft mit voriger, scheint weniger Dürre zu vertragen; mehr zwi- schen Gras. Trifolium arvense L. auf trockenem Sandboden. T. agrarium L. auf mäßig trockenem Boden, gern zwischen Gras. Nicht selten, aber meist vereinzelt. Anthyllis Vulneraria L. charakteristisch für viele Dünenheiden, oft auf reinem Flugsande; besonders die A. vuln. var. A. maritima Schweigg. : Lotus corniculatus L. an Küsten ziemlich verbreitet, seltener in Menge, meist vereinzelt auf grasigem Gelände. Astragalus arenarius L. stellenweise in Menge, gern auf losem, fast unbedeck- tem oder dünn begrastem Sandboden, auch an kiesigen Orten, in Aus- stichen etc. lose Bestände bildend. Vicia lathyroides L. sowohl auf unbedecktem Boden wie zwischen kurzem Gras und Moos; selten in größeren Mengen, meist einzeln; liebt trockenen, sandigen bis anmoorigen Grund (weniger Torf). Lathyrus montanus Bernh. gern auf frischem Boden zwischen Gras und Moos an geschützten Stellen. Seltener Bestand bildend, meist zwischen anderen Pflanzen wenig auffällig. Besonders die L. var. linifolius Reichard Geranium pusillum L. liebt unbedeckten oder dünn begrasten, lockeren Sand- boden und wenig Schatten. Besonders an Wegrändern. G. molle L. liebt einen höheren Feuchtigkeitsgrad und erträgt festeren Boden. ie are Cyparissias (L.) Scop. häufig an offenen Stellen, gern auf dünn- m oder unbedecktem Sandboden, seltener auf trocknerem Torf. ae len Lebel (P. blepharopterum Borb.). Hypericum perforatum L. x Helianthemum guttatum (L.) Mill. liebt lockeren, unbedeckten oder mit Calluna (resp. Gräsern) spärlich bestandenen Sandboden. 158 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. H. Chamaecistus Mill. meist zerstreut zwischen Gras (und Moos). Auf mäßig feuchtem, sandigem bis anmoorigem Boden. Viola silvatica.Fr. var. V. arenaria DC. an moosigen und grasigen, trockenen Orten. Viola tricolor L. Eryngium planum L. im Osten an der Küste. Pimpinella Saxifraga L., auf trocknerem und festerem, grasigem oder moosigem Gelände oft in großen Mengen. Archangelica sativa (Mill.) Bess. in Dünenheiden sogar an sehr wenig feuchten Stellen (mit Solidago, Hieracium umbellatum etc.); auf kiesigem oder losem Sande und Telrböden meist an Gebüschen. Peucedanum Oreoselinum (L.) Mnch. an grasigen Stellen auf mäßig trockenem en. Pirola media Sw. an buschigen Orten, meist einzeln oder in geringen Mengen; gern zwischen Moos. Vaccinium uliginosum L. bisweilen an mäßig feuchten Sandstellen (an Dünen). Erica Tetralix Androsaces Bon L. an sandigen, trockenen Abhängen, gern auf un- edecktem oder dünnbegrastem Boden, an den Standorten meist in Menge, besonders in Dünenheiden. Armeria elongata (Hoffm.) Boiss. meist auf lockerem Sandboden. Erythraea pulchella (Sw. erw.) Fr. an grasigen Stellen, besonders in Dünen- heiden. Myosotis hispida Schlechtend. sen. gern auf unbedecktem, lockerem Sand- boden an trockenen bis mäßig feuchten (schattigen) Giällen. Brunella vulgaris L. p. p: Galeopsis ochroleuca Lam. an grasigen, mäßig trockenen Stellen. G. Tetrahit L. p. p. an buschigen, nicht zu trockenen Orten. Stachys Betonica Benth. an buschigen Orten zwischen Gras oft in Menge. Teucrium Scorodonia L. an buschigen Stellen. Marrubium vulgare L. besonders an buschigen Abhängen nicht selten. Calamintha Basics (L.) Clairv. oft massenhaft, sowohl auf offenem Boden wie zwischen Gras und Hypnum Solanum Dulcamara L. an feuchteren Stellen, in Gebüschen. In den Dünen in einer behaarten Form nicht selten. | Verbascum Lychnitis L. mitunter zahlreich. V..nigrum L. oft mit voriger, meist zahlreicher; gern in Gebüschen zwischen Gras. V. phoeniceum L. an trockenen, grasigen Stellen, gern mit Teesdalea, Sper- gula, Pulsatilla u. a. Veronica officinalis L. gern an moosigen und grasigen Plätzen, häufig aber auch auf lockerem, unbedecktem: . > große Trockenheit und scharfe Besonnung. Erstes Capitel. Echte Heiden. 159 V. prostrata L. liebt mäßig trockenen, losen, etwas humosen Sandboden, gern an grasigen Plätzen. V. triphylla L. liebt losen, nackten oder dünn begrasten Sandboden. Euphrasia lutea L. auf grasigem Boden, an den Standorten meist in Menge. Asperula cynanchica L. an grasigen Plätzen. Galium boreale L. an grasigen Orten. G. verum L. liebt mäßig trockenen, leichten Sandboden mit etwas Humusgehalt, aber auch auf Torf; auf nacktem Grunde oder zwischen Gras und Moos. G. Mollugo L. oft mit voriger, aber mehr an buschigen Orten. G. silvestre Poll. auf trocknerem Sandboden, gern auf Hügeln. Sambucus nigra Valerianella olitoria (L.) Poll. oft massenhaft sowohl auf Sand wie auf torfigem runde (besonders in den Dünen). Knautia arvensis (L.) Coulter p. p. an grasigen Plätzen. Scabiosa Columbaria L. auf trockneren Hügeln und Grasplätzen. Jasione montana L. oft große Strecken dicht überziehend, besonders in den Dünenthälern, die von der Heide noch nicht vollständig besiedelten Stellen blau färbend. Beträchtlich häufiger auf Sandboden als auf trockenem Torf. Campanula rotundifolia L. mitunter zahlreich sowohl auf humosem Sandboden, meist zwischen Gras oder Moos, als auch auf trockenem, kahlem Torf. C. persicifola L. gern an grasigen, buschigen Plätzen. Solidago virga aurea L. besonders in den Dünen oft große Strecken dicht überziehend und gelbfärbend, verschwindet bis auf wenige Exemplare, so- bald sich eine dichtere Bodendecke bildet; gern an dünngrasigen Orten auf lockerem Boden. Aster Linosyris (L.) Bernh. auf losem, sandigem Boden. Erigeron acer L. auf dünnbegrastem, lockerem Sandboden, weniger auf Torf. Filago arvensis L. auf trockenen, sandigen Abhängen mit nacktem oder dünn- begrastem Boden, meist in großer Menge auftretend. F. minima (Sm.) Fr. meist zahlreicher als vorige. Gnaphalium silvaticum L. an trockenen grasigen Plätzen Helichrysum arenarium (L.) DC. liebt lockeren, (unbedeckten oder) dünngrasigen Heideboden. Inula Britannica L. in den Dünen auf ziemlich trockenem, wenig Kashsteie Sandboden häufig in großen Mengen. Achillea Millefolium L. tarmica L. oft mit voriger, aber an feuchteren Orten. Cheisentkänunen vulgare (L.) Bernh. in Dünenheiden oft massenhaft. Chr. Leucanthemum L. ebenfalls meist in Dünen, hier selbst an trockenen, sandigen Abhängen, oft in großen Mengen und ganze Strecken weiß ärbend. | Petasites tomentosus (Ehrh.) DC. in Dünenheiden in lockerem, trockenem bis mäßig feuchtem Sande. ae 160: Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Arnica montana L. auf Hügeln mit festerem Boden an bewachsenen Plätzen, gern zwischen Gras. Senecio viscosus L. S. silvaticus L. oft mit voriger. S. vernalis W. K. Carlina vulgaris L. an dünngrasigen Plätzen, sowohl u unbedecktem, locke- rem Sandboden wie auf feuchterem, lehmigem Grunde. Cirsium arvense (L.) Scop. Carduus cripus L. Jurinea monoclona (L.) Aschers. an dürren Stellen. Serratula tinctoria L. auf nicht zu losem Sandboden an buschigen und grasigen lätzen. Centaurea Jacea L. an nicht zu trockenen, sandigen und humosen Plätzen; gern an grasigen Stellen. Arnoseris minima (L.) Lk. auf unbedecktem Boden. Hieracium Pilosella L. auf leichtem Boden oft kleine Strecken dicht überziehend. H. vulgatum Fr. H. laevigatum Willd. an buschigen Stellen auf mäßig feuchtem Sand- und Torfboden. H. umbellatum L. sowohl auf losem Sande wie auf Torfboden oft dichte Be- stände bildend und größere Strecken gelb färbend. Meist auf offenem oder dünn begrastem Grunde. Hypochoeris glabra L. gern an dünnbegrasten Plätzen. Leontodon autumnalis L. mitunter sehr häufig und massenhaft. Thrincia hirta Rth. auf nicht zu losem, en Sande oder anmoorigem Grunde oft massenhaft. Tragopogon floccosus W. K. auf dürren Dünenheiden. 3. Accessorisch auftretende, sich hin und wieder findende Pflanzen: Ulothrix parietina Ktzg. auf feuchtem Sandboden auch der Thelephora cristata (Pers.) Fr. Heiden. Th. palmata (Scop.) Fr. Barbula tortuosa (L.) W. et M. Geoglossum ophioglossoides (L.) Sacc. | Dicranum spurium Hedw. Clavaria muscigena Karsten Leucobryum glaucum (L.) Schimp. C. fastigiata L. Bryum erythrocarpum Schwägr. Sistotrema confluens Pers. ‚Hypnum chrysophyllum Brid. Inocybe geophylla (Sow.) Karst. Aspidium montanum (Vogler) Aschers. Agaricus dryophilus Bull. auf Heidehügeln. A. dealbatus Sowerby Blechnum Spicant (L.) Rth. A. butyraceus Bull. Equisetum hiemale L. Lepiota Carcharias (Pers.) Karsten Lycopodium clavatum L. L. procera (Scop.) Quelet. L. complanatum L. meist an uchten Amanita bulbosa Bull. Orten in den ET fragilis (Dicks.) Br. et Sch. | var. anceps Wallr. und Erstes Capitel. Echte Heiden. 161 var. Chamaecyparissus A. Br. Larix decidua Mill. hjer und da angeschont. Picea excelsa (Lmk.) Lk. meist angeschont. Anthoxanthum Puelii Lec. u. Lam. Stupa capillata L. Calamagrostis arenaria (L.) Rth. €. baltica (Flüg.) Htn. seltener als vorige, nur an der Meeresküste. Avena pubescens L. an grasigen Orten. Dactylis glomerata L. an grasigen Orten. Festuca pseudomyurus Soy.-Will. meist in großer Menge auftretend. F. sciuroides Rth. seltener als vorige. Bromus arvensis L. wohl nur verschleppt. Triticum repens L. Hordeum (Elymus) arenarium (L.) Aschers. in Dünenheiden als Überbleibsel der Strandflora. Carex disticha Huds. an feuchten Stellen. C. humilis Leyss. mit Cladonien und anderen Erdflechten auf Heideabhängen, fast immer in großen Mengen, an grasigen Orten. C. glauca Murr. an mäßig trockenen, sandigen Abhängen. Juncus balticus Willd. als Überbleibsel der Strandflora in Dünenheiden. Asparagus altilis (L.) Aschers. in Dünenheiden. Polygonatum officinale All. hin und wieder auf reinem, unbedecktem Sand- boden in ziemlicher Menge. P. multiflorum (L.) All. ähnlich wie vorige. Salix Caprea L. strauchig, an trockenen Orten. S. cinerea L. Rumex auriculatus (Wallr.) auf sandigen, trockenen Hügeln und am Seestrande. Polygonum amphibium L. die Landform in Dünenthälern etc. P. aviculare L. auf Wegen und in einigen Formen in Dünenheiden. Atriplex litorale L. unweit der Küsten. A. patulum L. \ A. hastatum L. p. p. J Dianthus arenarius L. Moenchia erecta (L.) Fl. Wett. auf sandigen, sonnigen Hügeln mit Aera an und A. praecox. Cerastium arven Alsine tenuifolia a "Wahlenb. Spergula arvensis L. Thalictruam flexuosum Bernh. Th. minus L. (Koch). Lepidium ruderale L. auf trockenem, besonders etwas festem Sandboden. ıI oft mit voriger, häufiger als sie. Graebner, Die Heide. 162 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Cardamine hirsuta L. auf mäßig feuchtem, verwundetem Sandboden. Sedum maximum (L.) Suter S. purpureum (L.) Lk. Rubus fissus Lindl. hin und wieder an offenen Localitäten, an trockenen Stellen spärlich und wenig entwickelt. R. sulcatus Vest. Fragaria vesca L. an grasigen Plätzen. F. collina Ehrh. Potentilla anserina L. sowohl auf feuchten als trockenen Formationen; auf - und Torfboden anscheinend gleich verbreitet. P. argentea L. P. collina Wib. P. rupestris L. Filipendula hexapetala Gill. auf Heidehügeln. Rosa pimpinellifolia L. auf Dünenheiden. R. rubiginosa L. nur an mäßig feuchten Orten. Ononis arvensis L. mitunter zahlreich. Trifolium procumbens L. T. minus Relh. (T. filiforme auct.) T. rubens L. Oxytropis pilosa (L.) DC. Coronilla varia L. Vicia Cracca L. an buschigen und grasigen Stellen mitunter zahlreich. Vicia sepium L. liebt festeren Boden. V. cassubica L. V. hirsuta (L.) Koch fast nur an grasigen und moosigen Orten, selten auf unbedecktem Boden oder Bestand bildend, meist zerstreut. Liebt frischen, humosen Sand. V. tetrasperma (L.) Mnch. auf grasigen Sandflächen mit mäßiger Boden- feuchtigkeit. Lathyrus maritimus (L.) Big. auf Dünenheiden oft in Menge; nur in losem, tiefgründigem Sande, verschwindet bei der Zunahme der Humusdecke. Geranium columbinum L. Erodium cicutarium (L.) L'Herit. Polygala vulgare L. an grasigen Stellen mitunter in Menge. P. comosum Schk. Evonymus europaea L. in buschigen Heiden. Malva Alcea L. wie vorige. Hypericum montanum L. Hippopha&s rhamnoides L. hin und wieder in den Dünenheiden in einiger Menge. Oenothera muricata L, Epilobium parviflorum Schreb. an feuchten Stellen oft massenhaft. Eryngium campestre L, Erstes Capitel. Echte Heiden. 163 E. maritimum L. häufig in den Heiden der Dünenthäler, gern auf unbedecktem ande. Peucedanum Cervaria (L.) Cuss. Pirola rotundifolia L. nach BUCHENAU in Dünenthälern zwischen Salix repens und Hippopha&s rhamnoides in Menge. P. chlorantha Sw. . Vaccinium Myrtillus L. V. Vitis idaea L. oft mit vorigem. Centunculus minimus L. Erythraea Centaurium (L.) Pers. Anchusa arvensis (L.) M.B. an verwundeten Stellen. Cynoglossum officinale L. an grasigen Orten. Myosotis intermedia Lk. Echium vulgare Stachys rectus L. an Abhängen, gern zwischen Gras auf festerem, mäßig trockenem Boden. Salvia pratensis L. an Abhängen; gern auf frischem Boden. Linaria odora (M.B.) Chav. auf sandigen und heidigen Plätzen der Ostsee, an den Standorten meist in Menge. L. vulgaris Mill. an Wegen und Rändern, seltener in Beständen. Veronica spicata L. auf trockenem, nicht zu lockerem Sandboden. Pedicularis silvatica Plantago lanceolata L. an Heidewegen mitunter in Menge. Cirsium acaule (L.) Carduus nutans L. Centaurea Scabiosa L. C. panniculata Jacg. Crepis tectorum L. Hieracium murorum L. H. boreale Fr. auf buschigen, grasigen Stellen. Hypochoeris radiata L. an festeren, grasigen Plätzen. Chondrilla juncea L. Tragopogon pratensis L. an grasigen Plätzen. Scorzonera humilis S. purpurea L. an grasigen Plätzen. Der echten Callunaheide müssen noch einige Facies oder Subtypen zugerechnet werden, die nicht gut den andern Typen der Heide zugesellt werden können, die aber nicht häufig und entschieden genug auftreten, um als eigene Typen betrachtet zu werden. Meist finden wir Calluna in diesen Formationen in so großer Menge, dass die Zahl der Pflanzen wohl die aller andern siphonogamen Gewächse übersteigt, nur die Menge der beigemischten Individuen einer bestimmten Art, die, besonders wenn sie mit lebhaft gefärbten Blüten versehen ist, zu gewissen Jahreszeiten, wenn das Heidekraut recht en 164 . Zweiter Teil. Erster Abschnitt. ansehnlich aussieht, giebt dem Subtypus ein so charakteristisches Gepräge, dass man versucht ist, die beigemischte Art für die bestandbildende zu halten. Nicht immer ist allerdings Calluna die wirklich überwiegende Art, oft machen ihr andere Pflanzen den Vorrang streitig. Je mehr das nun mit Erfolg ge- schieht, desto mehr entfernt sich die Formation von der der Heide und gerade bei diesen der eigentlichen Callunaheide sich eng anschließenden teen haben wir oft einen so schroffen Gegensatz zwischen einem echten, zur Heide gehörigen Verein und einer Formation, die mit der Heide so gut wie nichts nsche zu thun hat. Die vorher in der echten Heide häufige Art begleitet dann mitunter auch noch die Charakterpflanzen der andern Formation. Als wichtigste sind zu nennen: Facies b. Callunaheide mit Vorherrschen von Pulsatilla. ı. Schilderung der Facies. So charakteristisch einige unserer Pulsatilla- arten, besonders P. pratensis und P. vulgaris (vgl. S. 37, 46) für gewisse Heide- formationen sind, sind sie doch nicht ausschließlich an Orte, an denen Calluna wächst, gebunden. Nicht selten treten sie auch auf trockneren Hügeln mit nährstoffreicherem Boden auf. Wenn sie dort auch gewöhnlich größer und kräftiger werden, als auf der offenen Heide, treten sie fast nie in co großer Menge auf solchen sonnigen (pontischen) Hügeln auf, dass sie das Aussehen der Formation wesentlich beeinflussen. Massenhaft sah ich sie nur in heidigen Formationen, vorzüglich in der offenen Callunaheide. Ihre Vegetations- bedingungen scheinen also derart zu sein, dass sie nicht absolut an nährstoff- arme Böden gebunden sind, dass also ihre Wurzeln nicht, wie etwa die von Calluna, durch stärkere Nährstofizufuhr krankhafte Veränderungen erfahren, sondern Nährstoffreichtum gut zu ertragen vermögen. Sie bedürfen also zu ihrem Gedeihen nur einer Stelle, an der durch irgend einen Factor Bildung dichter Laubmassen verhindert wird. Meist findet man die Pulsatillaheide an den Hängen, den sanften Lehnen oder den welligen Kuppen von Diluvialhügeln, deren obere Bodenschichten stärker ausgelaugt sind, als bei den pontischen Hügeln, die deshalb mit Heide statt mit der letztgenannten Formation bedeckt sind. Meist sind die Stellen, an denen Pulsatilla in Menge vorkommt, für den botanischen Sammler außerordentlich interessante und einträgliche Localitäten. Es wird deshalb an- gebracht erscheinen, unten die Schilderung einiger solcher interessanterer Fund- orte zu geben. 2. Beschreibung charakteristischer Localitäten. Bei Burg (Bz. Magde- burg), wo in der Gegend von Pietzpuhl‘) Pulsatilla vulgaris die südlich gelegenen Heiden im Frühjahr stellenweise blau färbt, waren Dicranum scoparium, Hypnum Schreberi, Spergula vernalis, Teesdalea nudi- 1) EnGLER, Bot. Jahrb. XX (1895), p. 526. Erstes Capitel. Echte Heiden. 165 caulis, Erophila verna, Stenophragma Thalianum, Potentilla Taber- naemontani (die an den tiefer gelegenen Stellen den Boden mit einer dichten Decke überzog), Gnaphalium dioecum u. a. in größerer Menge vertreten, am Rande eines angrenzenden Kiefernwäldchens wuchs Verbascum phoeni- ceum in einiger Zahl Bei Emden, unweit Neuhaldensleben, waren in Gesellschaft von Pulsa- tilla vulgaris auf einem aus dem Acker hervorragenden, Priesterberg ge- nannten Heidehügel außer Triodia decumbens, Potentilla cinerea, Hypericum perforatum, Linaria vulgaris u. a. noch Reseda lutea, Eryngium campestre, Veronica spicata, Euphrasia lutea (in Menge), Scabiosa suaveolens (die auch bei Clötze und Nauen mit Pulsatillen vor- kommt) etc. zu finden. Auch sonst erscheinen die beiden Charakterpflanzen dieser Facies häufig in Gesellschaft bezeichnender Arten, von denen einige oft an der Zusammensetzung der Vegetation auf »pontischen Hügeln« teilnehmen. rten, die fast alle sowohl auf, dem Heidesand in dieser Facies, als auf mergelhaltigem Boden wachsen, sind: Polypodium vulgare, (Calamintha Acinos), Botrychium spec. div., Origanum vulgare, Carex Schreberi, (Verbascum Thapsus, V. thapsi- C. supina, forme), Thesium ebracteatum, Veronica verna, (Agrimonia odorata), V. Dillenii, Genista germanica, V. prostata, Vicia lathyroides, Melampyrum pratense, (Oxytropis pilosa), (Centaurea Scabiosa), Hypericum humifusum, Scorzonera purpurea (Schwedta.O.), Gentiana campestris, Sc. humilis u. a. Salvia pratensis, Facies c. Callunaheide mit Vorherrschen von Genisten. I. Schilderung der Facies. Genista anglica, G. pilosa und G. ger- manica (mitunter auch G. tinctoria) überziehen an geeigneten Standorten oft ziemlich große Strecken, nicht selten sind sie mit dem vorigen Sub- typus vergesellschaftet und in der Mehrzahl der Fälle an Calluna gebunden. Ganz gleichartig sind auch die Standorte der hauptsächlich genannten Arten nicht (G. tinctoria liebt mehr die Kiefern- und Laubwaldheide), denn während G. pilosa und auch G. germanica große Neigung zur Gesell- schaft der Calluna auf trockneren Hügeln zeigen, zeigt die ja nur im west- lichen Heidegebiet vorkommende G. anglica große Vorliebe für feuchtere Standorte, wie sie vorzugsweise sich an der Grenze der typischen Calluna- heide zur Tetralixheide zu beobachten sind. Da so die genannten Arten in ihren Ansprüchen auch an die klimatischen Verhältnisse verschieden erscheinen, kann es nicht Wunder nehmen, dass die Heiden mit viel G. pilosa mehr im 166 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. mittleren Gebiete, die mit G. anglica, dort im Volksmunde Steckheide ge- nannt, natürlich ausschließlich im westlichen Gebiete verbreitet ist (vgl. S. 38). Die Besenginsterheide gehört nicht hierher, sie bildet einen gesonderten Typus für sich. Hin und wieder findet sich G. pilosa auch ganz ohne Calluna, ent- weder geht sie durch die Kiefernheide in den Kiefernhochwald oder durch die Grasheide auf trocknere, etwas steppenartige Grasplätze über. 2. Beschreibung charakteristischer Localitäten. Bei Arneburg (einem Punkte der Ostgrenze von Genista anglica) war diese Facies auf einem sanft nach Nordwesten ansteigenden Diluvialhügel entwickelt‘), außer Calluna und Erica waren zu bemerken. Häufig: Cladonia spec., Carex ericetorum, Ceratodon purpureus, C. verna, Polytrichum juniperinum, Juncus squarrosus, Hypnum purum, Salix repens (var. rosmarinifolia), H. Schreberi, Rumex Acetosella, Holcus lanatus, Spergula vernalis, Sieglingia decumbens, Hypericum humifusum, Molinia coerulea, Pedicularis silvatica. Luzula campestris, Vereinzelt: Weingaertneria canescens, Potentilla silvestris, Carex arenaria, Hypericum perforatum, Juncus effusus, Achillea Millefolium. J. silvaticus, Eine Pflanzengesellschaft, die aus einem eigenartigen Gemisch von charak- teristischen Arten trockner und feuchter Standorte zusammengesetzt erscheint. In ganz ähnlicher Weise war die Formation in anderen Gebieten ausgebildet, bei Clötze in. der Altmark fanden sich noch Peziza aurantia, Boletus luteus, Agrostis vulgaris, Radiola multiflora, Melampyrum pratense. Facies d. Callunaheide mit Vorherrschen von Solidago und Crepis tectorum. Auch diese beiden hier zu einem Subtypus vereinigten Formationen bilden eigentlich Übergangsformationen zu der Heide nicht zugehörigen Formationen. Dort, wo sie auf natürlichem unberührten Heideboden vorkommen, wie es be- sonders an den Dünenheiden der Ostsee der Fall ist, geht der Subtypus fast stets in eine echte Sanddüne über. Während nach dieser Seite Calluna mehr und mehr verschwindet, bleiben doch Solidago Virga aurea und 1) ENGLER, Bot. Jahrb. XX (1895), p. 527 Erstes Capitel. Echte Heiden. 167 Crepis tectorum oder eine von beiden, besonders Solidago, als bestand- bildende oder doch den Charakter der Vegetation wesentlich beeinflussende Pflanzen übrig. Sehr oft kann man an den Dünen drei deutliche Zonen unter- scheiden, und zwar besteht die erste an der dem Meere zugekehrten Seite aus ersten Strand- und Dünenpflanzen, wie Calamagrostis (Ammophila) arenaria, C. baltica, Hordeum (Elymus) arenarium, Salsola Kali, Honckenya peploides, Cakile maritima, Lathyrus maritimus, Petasites tomentosus und anderen. Hinter dieser Zone kommen dann Soli- dago und auch Crepis tectorum besonders vergesellschaftet mit Aera praecox, Anthoxanthum odoratum, Spergula vernalis, Arabis arenosa (meist in der rötlich blühenden Form), A. hirsuta, Chrysanthe- mum Leucanthemum und anderen. An der Binnenseite dieses Pflanzen- vereines tritt dann, wie es bei der Entstehung der Heide auf Dünensand be- schrieben ist, Calluna mit auf und zwar nicht selten in so großer Zahl, dass sie entschieden überwiegt. Oft ist der bei weitem größte Teil der Fläche mit Heide überzogen und besonders Solidago findet sich in solchen Massen dazwischen, dass die Düne zur Blütezeit ganz gelb erscheint. Crepis tritt auf der Dünenheide des Seestrandes meist viel eher zurück. Wieder weiter nach dem Binnenlande zu, gewöhnlich an dem nächsten tieferen Dünenthal, in dem dann meist auch schon einige Kiefern stehen, wird Calluna sehr dicht, es bildet, oft mit Empetrum gemischt, einen dichten Bestand. Hier pflegt dann auch Solidago zu verschwinden oder doch nur noch spärlich aufzutreten. Nicht selten ist bei dem Übergange des Solidagobestandes in eine Heide das massenhafte Auftreten von Flechten, besonders Cladonien (Cl. rangi- ferina etc.) und Moosen, wie Hypnum (H. Schreberi besonders), Dicra- num, Polytrichum (P. piliferum) und anderen bemerkenswert, die den Boden für die Callunavegetation günstig machen und besonders die Humus- bildung befördern. Crepis tectorum zeigt nun außer dem genannten Vorkommen mit Solidago noch eine weitere Beziehung zur Heide. Im Binnenlande ist Crepis bekanntlich eine der häufigsten Ruderal- und auch Segetalpflanzen, besonders an Wegerändern häufig zu treffen. Daher kommt es, dass Crepis tectorum oft auf Heiden auftritt, die dadurch, dass sie betreten, vom Vieh beweidet oder in anderer Weise verwendet werden, eine Veränderung erfahren haben. Es stellen sich dann mit der genannten Pflanze noch eine große Zahl von Ruderalpflanzen ein, die z. T. uns auch als Charakter- pflanzen der pontischen Hügel bekannt sind, wie z. B. Thymus Serpyllum, oft in Mengen, dazwischen Festuca ovina, Lotus corniculatus, (Chenopodium album), Euphorbia Cyparissias, Rumex Acetosella, Helichrysum arenarium, Dianthus deltoides, (Senecio vulgaris, S. vernalis), (D. Carthusianorum), Hieracium Pilosella. Spergula vernalis, 168 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Facies e. Callımaheide mit Vorherrschen von niedrigen Stauden. ı. Schilderung der Facies. Der Subtypus der Callunaheide mit vielen niedrigen Stauden findet sich an ungenutzten Stellen sehr selten, nur hin und wieder sicht man an einer Binnendüne den Bestand des Heidekrautes nach der Grenze einer sandigen, mit Stauden oder Kräutern bestandenen Fläche mit sehr viel Stauden, besonders Frühlingspotentillen und Hieracium Pilo- sella. Dieselben Pflanzen beobachtet man auch oft in Heiden, die häufig beweidet, die besonders durch Schafe regelmäßig kurz gefressen werden. Zwischen dem geschorenen Heidekraut macht sich oft eine recht interessante Flora breit, die jedoch oft stark mit Ruderalelementen gemischt ist. Die letzteren treten allerdings bei dieser Formation verhältnismäßig selten derartig auf, dass sie das Vegetationsbild sofort beeinflussen. Meist sind sie auch vom Vieh so stark zurückgebissen, dass sie nicht sehr stark ins Auge fallen, nur Urtica dioeca-Büsche bemerkt man mitunter in größerer Zahl. Übergänge dieses Subtypus zu Beständen von Nardus sind nicht selten zu finden, stellenweise scheint es, als ob Nardus, je länger die Heide be- weidet wird, immer mehr zunähme, sodass schließlich eine Nardus-Heide daraus entstände. — Wenn man will, kann man auch eine Reihe von Flechten- heiden, auf denen Cladonia rangiferina, Cornicularia aculeata, Peltigera canina, gemischt mit Moosen (Polytrichum piliferum und Rhacomitrium canescens) und einigen Stauden diesem Subtypus zurechnen. 2. Aufzählung der Arten. ı. Charakterpflanzen: Thelephora laciniata Pers. Th. terrestris Ehr. Lycoperdon gemmatum Batsch scheint die Gesellschaft von Nardus zu lieben. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. Nardus stricta L. führt den Typus häufig in 8c über; liebt festeren, nicht allzu trockenen und meist anmoorigen Sandboden. Spiranthes spiralis (L.) C. Koch gern mit Euphrasia officinalis 2. gracilis Fr. und \ardus, oft in großen Mengen zwischen kurzem Grase und niedrigen Stauden. 2. Häufig vorkommende Pflanzen: Lepiota amianthina (Scop.) Karsten manita muscaria (L.) Pers. Scleroderma vulgare Horn. Hypnum purum L. Lycopodium clavatum L. Carex virens Lmk. Urtica urens L. häufiger als vorige. Erstes Capitel. Echte Heiden. 1649 Ornithopus perpusillus L. auf mäßig feuchtem bis trockenem Sande, gern auf nacktem oder verwundetem Boden, besonders auf Heidewegen oft in Menge; doch auch zwischen Gras und Moos. Gentiana campestris L. auf Abhängen auf nicht zu losem Sandboden zwischen ras; auch auf anmoorigem Grunde. Accessorische, sich hin und wieder findende Arten: Amanita pustulata (Schäffer) Schr. Vicia tenuifolia Rth. nicht selten. Cirsium lanceolatum (L.) Scop. meist auf kurzgrasigem oder moosigem Sand- boden. 2) Typus II, Tetralixheide. ı. Schilderung des Typus. Ganz erheblich seltener als Calluna tritt Erica Tetralix als Bestandbildner der Heide auf, selten ganz ausschließlich, wie Calluna, meist mehr oder weniger stark mit anderen Heidepflanzen ge- mischt, aber doch hin und wieder auf weite Strecken dominierend. Als ich 1895 meine Arbeit über die Norddeutsche Heide schrieb‘), waren mir größere Be- stände von Erica Tetralix, in denen die Erica dichte filzige Rasen bildet, nicht entgegengetreten. Erst später habe ich besonders auf der 1898 im Auf- trage der Akademie der Wissenschaften unternommenen Reise in Ostfriesland weit ausgedehnte Tetralixheiden gesehen. Facies a. Tetralicheide in lockerem Bestande auf sandigem Boden. Die Standorte der Tetralixheiden sind recht verschiedenartig, im allgemeinen sind sie feuchter als die Callunaheiden oder zeigen wenigstens in einer bestimmten Jahreszeit einen höheren Wassergehalt. An den Stellen, an denen Erica einen lockeren Bestand bildet, findet man sie sehr häufig auf feuchtem Bleisand- boden, zwischen ihr oft kurze gedrungene Rasen von Sphagnum. An mehreren solchen Stellen, an denen der Boden verwundet, d. h. die gesamte Vegetation entfernt war, konnte ich constatieren, dass sich eine Tetralixheide mitunter als Vorstufe des Heidemoors ausbildet, wie ja dieser Typus überhaupt in vielen Formen seines Auftretens sich als Übergangsglied zum Heidemoor darstellt. Auf feuchtem Sande tritt Erica oft sehr bald bestandbildend auf und zwischen ihr sieht man oft allmählich, gewissermaßen erst unter ihrem Schutze, die Sphagnumpflanzen sich entwickeln, wie es S. 94 beschrieben ist. Hat E Sphagaum dann erst eine dichte Decke gebildet, tritt Erica wieder mehr und mehr zurück, und wenn auch die Zahl der Individuen sich nicht erheblich vermindert haben wird, fällt sie doch vor der großen Zahl der auf- tretenden, meist größeren Heidemoorpflanzen nicht mehr stark auf. 1) ENGLER, Bot. Jahrb. XX (1395), p- 530. 170 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Facies b. Typische Tetralicheide. Dort wo Erica Tetralix auf weiten oder doch größeren Strecken einen dichten Teppich bildet, ist aber der Boden stark humos, die Oberfläche bildet meist einen festen Filz von Heidehumus, der sich mit dem Messer leicht in Stücke zerschneiden lässt. Unter dem Heidehumus liegt dann auch gewöhnlich wieder Bleisand. Der Feuchtigkeitsgehalt dieser Tetralixheide ist nun oft ein sehr wechselnder, denn während in manchen Jahreszeiten der Heidefilz so mit Wasser vollgesogen erscheint, dass er sich gleich wie ein Schwamm auspressen lässt, ist der Humus oft längere Zeit ziemlich stark ausgetrocknet. Solche öfter mehr oder weniger stark austrocknenden Tetralixheiden sind leicht kenntlich durch den gänzlichen oder fast gänzlichen Mangel an Sphagnum, welches ja, wie bereits bemerkt, das öftere Austrocknen nicht verträgt. Diese Eigentüm- lichkeit des Torfmooses scheint mir der Hauptgrund zu sein, weshalb sich die ausgedehnteren Tetralixheiden als solche erhalten und sich nicht in ein Heide- moor verwandeln. Sehr oft ist eine Tetralixheide sehr stark bültig und uneben, man macht dann gewöhnlich die Bemerkung, dass auf allen erhabenen Stellen sich Pflanzen trocknerer Heiden, besonders Calluna anfınden. Es dürfte dies wohl ein Zeichen dafür sein, dass diese doch entschieden noch stärker als die nicht erhabenen Teile austrocknenden Hervorragungen einen Grad der Trocken- heit erreichen, der Erica nicht mehr zuträglich ist, dass also Sphagnum, Erica, Calluna (dann, wie wir später schen werden, Weingaertneria und schließlich Cornicularia) sich in ihren Vegetationsbedingungen sehr wesent- lich dadurch unterscheiden, dass sie zeitweilig einen verschieden starken Grad von Trockenheit zu ertragen im Stande sind. Der Hauptgrund der Entstehung der Tetralixheiden an solchen Orten scheint nun, abgesehen von den beschriebenen Feuchtigkeitsverhältnissen, die eine Umbildung in ein Heidemoor verhindern, der zu sein, dass Erica in noch höherem Maße als Calluna mit einem luftarmen Boden vorlieb nehmen kann. Bei der Entstehung der Heiden haben wir oben S. 73 gesehen, wie durch Bildung von Rohhumusschichten Heiden entstehen können und wie sich in Wäldern feuchterer Gegenden öfter solche Verheidung bemerkbar macht. Nun lässt sich leicht constatieren, dass auf solchem Rohhumus Calluna wächst, wenn er nicht längere Zeit zu nass ist; er zeigt dann fast stets eine milde Feuchtigkeit, ist zu gewissen Jahreszeiten oft sogar ziemlich trocken und nur kürzere Zeit vollständig mit Wasser getränkt. An nasseren Stellen fängt Calluna an zu kränkeln und tritt schließlich ganz zurück. In den großen Heidegebieten wird sie dann meist durch Erica Tetralix ersetzt. Das Auf- treten so großer dichter Ericaheiden auf dem beschriebenen Boden, die ent- schiedene Prävalenz dort vor Calluna, wie ich es in der Lüneburger Heide etc. nie zu beobachten Gelegenheit hatte, findet dann seine natürliche Erklärung in e ı Umstande, dass die Niederschlagshöhe jener Gegenden eine noch er- heblich höhere ist als in den übrigen Heidegebieten Norddeutschlands. Erstes Capitel. Echte Heiden. 171 Eine solche Tetralixheide würde also ihre Existenz den eigentümlich complicierten Vegetationsbedingungen der betreffenden Striche verdanken, dass also die Feuchtigkeit des Rohhumus zu gewissen Jahreszeiten eine so hohe ist, dass die Luftarmut dieses Bodens zu jenen Zeiten selbst für Calluna unzu- träglich ist, dass aber abwechselnd mit jenen Perioden großer Feuchtigkeit sich solche bemerkbär machen, in denen der Boden mehrmals so stark austrocknet, dass ein üppiges Gedeihen von Sphagnum, was zur Bildung eines Heidemoores führen würde, unmöglich wird. Diese merkwürdige Complication der Vegeta- tionsbedingungen kann es auch nur erklären, dass trotz der weiten Verbreitung der Erica Tetralix reine Bestände sich so selten finden. Facies c. Tetralixheide auf einem Heidemoor. Wie schon bemerkt, ist die Tetralixheide eine dem Heidemoor nahe verwandte Formation und mit ihr durch allerlei Übergänge verbunden. Da kann es dann auch nicht Wunder nehmen, dass sich kleinere Bestände von Erica Tetralix auch auf echten Heidemooren finden. Zwar ist fast nie die Glockenheide dort so auffällig hervorstechend wie auf typischen Tetralixheiden, aber doch in so großer Masse, dass sie hier Erwähnung verdient. Facies d. Tetralixheide mit Vorherrschen von Funcus squarrosus und Sceirpus caespilosus. Nicht selten trifft man in Gesellschaft größerer Massen von Erica Tetralix große Mengen von Juncus squarrosus und Scirpus caespitosus, von denen bald der eine, bald der andere stärker hervortritt. Ebenso wie die bei der Besprechung der Heidemoore zu beschreibenden Bestände dieser beiden Arten ein sehr eigenartiges Aussehen besitzen, verleihen sie der Tetralixheide durch ihre Anwesenheit in größerer Zahl ein chafäkteritiäches Gepräge. In Östfries- land sah ich sie in größerer Ausdehnung mit den Charakterpflanzen feuchter Heiden. In der Lüneburger Heide fand ich bei Soltau, bei Munster, am Saal bei Traun und an anderen Orten hierhergehörige Formationen. Vorherrschend war Juncus squarrosus auf einer Tetralixheide auf feuchtem Sande (als Typus 2a) in Gesellschaft von Eriophorum vaginatum, *Salix rosmarini- folia, Genista anglica und Pedicularis silvatica bei Fallingbostel in der Lüneburger Heide. . Schilderung charakteristischer Localitäten des Typus. Bei Clötze (Altmark am neuen Quanebecker Wege‘) wuchsen in einem trockneren Eri- cetum, welches sich nach der einen Seite zu, wo der Boden fester und etwas feuchter wurde, in ein Molinietum, auf den anderen Seiten auf sanft ansteigen- dem Terrain in ein Callunetum verwandelte, außer Calluna noch Cantha- rellus cibarius, Boletus scaber, Molinia coerulea, Rhynchospora 1) ENGLER, Bot. Jahrb. (1895), p. 530. 172 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. alba, Salix repens, Drosera rotundifolia, Potentilla- silvestris, Ra- diola multiflora, Viola palustris, Lysimachia vulgaris (ziemlich zahl- reich, aber in schlechten, niedrigen, sterilen Exemplaren); hin und wieder standen niedrige Gebüsche, die von Pinus silvestris, Salix aurita, Populus tremula, Betula alba und Quercus pedunculata gebildet wurden. Unfern dieser Localität fanden sich in einem nassen Ericetum, welches nur durch ein Betreten der Polster und Bülten passierbar war, folgende Pflanzen: Häu fig Calluna vulgaris, Molinia coerulea, Holcus lanatus, Agrostis alba, Festuca ovina var., Carex flava, Rhynchospora alba (oft die Wasser- löcher ganz ausfüllend), Eriophorum angustifolium (massenhaft), Juncus squarrosus, J. supinus (im Moorschlamm), ]J. silvaticus, Salix repens, Drosera rotundifolia (zwischen dem Sphagnum), D. intermedia (in Menge im Schlamm), Viola palustris. Vereinzelt: Aspidium spinulosum, A. eristatum, Potentilla silvestris, Thysselinum palustre, Lycopus europaeus; die kleinen Gebüschgruppen bestanden aus Salix aurita, Pinus silvestris und Betula verrucosa. Bei Arneburg, auf den Heiden nach Hämerten zu, wuchsen auf einem ziemlich trockenen Boden (unterer Diluvialsand) in Gesellschaft von Erica: Di- cranum scoparium, Bryum caespiticium, Polytrichum jJuniperinum, Hypnum Schreberi, Molinia coerulea, Poa pratensis, Sieglingia decumbens, Carex ericetorum, Juncus effusus, Rumex Acetosella, Calluna vulgaris, Pedicularis silvatica, Hieracium Auricula, hin und wieder niedriges Gesträuch von Pinus silvestris, 3. Aufzählung der Arten. ı. Charakterpflanzen: Gloeocapsa livida Ktzg. 'Derminus hypni (Batsch) Schröt. Chroococcus minor Naeg. D. crustuliniformis (Bull.) Schröt. Lyngbya vulgaris (Ktzg.) Kirchner Cortinarius cinnamomeus (L.) Fr. Oscillaria tenerrima Ktzg. var. croceus (Schaeff.) Nostoc lichenoides Vauch. . ‚Russuliopsis laccata (Scop.) Schröt. Scytonema callitrichoides Ktzg. R. laccata var. rosella (Batsch) Stigonema ocellatum Thur. Agaricus umbelliferus L Mesotaenium Brauni de Bary Ptilidium ciliare (L.) N. v. E. var. erice- Stichococcus bacillaris Naeg. torum N. v. E. Protococcus viridis Ag. Chiloscyphus polyanthus (L.) Corda Schizogonium murale Ktzg. Sphagnum molluscum Bruch Peziza aurantia Müller S. acutifolium Ehrh., Clavaria ligula Schäffer S. ceuspidatum Ehrh. Cl. fragilis Holmsk. Leptotrichum tortile (Schrad.) Hampe Leptoglossum muscigenum (Bull.) | Funaria hygrometrica (L.) Sibth. e Bryum caespiticum L. var. ericetorum Cantharellus muscoides (Wulf ap. Jacq.)| Klinggr. Schröt. Polytrichum commune L. Hygrophorus psittacinus (Schaeff.) Fr. |P. juniperinum Willd. ER Erstes Capitel. Echte Heiden. 173 P. strictum Banks | Agrostis vulgaris With. Lycopodium inundatum L. Aera discolor Thuill. auf anmoorigem Juniperus communis L. meist strauch-| Boden. artig. Sieglingia decumbens {L.) Bernh. Alisma ranunculoides L. selten. Molinia coerulea (L.) Mnch. Cyperus flavescens L. meist auf nassem Sande; liebt unbedeckte, verwundete oder dünnbegraste Orte. C. fuscus L. anscheinend mehr festen, lehmhaltigen Boden liebend. Eriophorum vaginatum L Scirpus caespitosus L. auf Sandboden an nicht allzu nassen, aber auch nie an trockenen Stellen. Rhynchospora alba {L.) Vahl auf reinem Sandboden Bestände bildend. R. fusca (L.) R. u. Sch, oft mit voriger. Carex pilulifera L. C. flava L. var. Oederi Ehrh. auf sandigem Boden, oft an Teichen. Verschwindet, sobald andere Pflanzen, besonders Gräser (oder Moose) sich einstellen, oder wird durch die var. lepidocarpa ersetzt. Häufig mit Radiola multiflora, Drosera rotundifolia, Lycopodium inundatum Juncus supinus Mnch. gern an unbedeckten Orten, besonders an zeitweise überschwemmten Stellen, da sie sowohl im Wasser (lang flutend), wie auf dem Lande lebt. J. squarrosus L. besonders auf anmoorigem Grunde, auf nacktem Boden oft massenhaft. J- Tenageia Ehrh. auf kahlem feuchtem Sandboden, besonders an verwundeten (abgeplaggten) oder vom Wasser verlassenen Orten meist heerdenweise auftretend und oft plötzlich wieder verschwindend; auch auf lehmigem und thonigem Boden. Luzula campestris (L. p. p.) DC. häufig auf unbedeckten, trockenen Sandflächen, oft aber auch zwischen Gräsern und Moosen Narthecium ossifragum (L.) Huds. Salix aurita L. auf anmoorigem Sandboden in lichten Beständen oder einzeln. S. repens L. var. rosmarinifolia Koch oft auf anmoorigem Sandboden in kleinen Beständen dichte Gruppen bildend. S. repens L. var. leiocarpa E. Montia fontana L. (M. minor Gmel) stellenweise in Menge auf feuchtem Sand- boden, Heidewegen etc., aber oft unbeständi M. rivularis Gmel. auf feuchtens; besonders rn Sandboden die Landform. Illecebrum verticillatum L. fast immer an kahlen Stellen, seltener zwischen Gras und Moos in aufrechten Formen, vielfach am Rande der Tümpel, sowohl auf rein sandigem wie anmoorigem bis torfigem Grunde. Oft jahrelang ausbleibend und plötzlich massenhaft auftretend. Drosera rotundifolia L. auf Torf und Sand an mäßig feuchten unbedeckten Stellen. Radiola multiflora (Lmk.) Aschers. Sowohl auf reinem, feuchtem Sandboden, 174 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. wie auf Torf an verwundeten oder unbedeckten Orten in Masse auftretend und oft dichte Rasen bildend. Polygala depressum Wender sowohl auf mäßig feuchtem Sandboden wie auf anmoorigem Grunde und Torf oft in Menge. Empetrum nigrum L. Hypericum humifusum L. in Menge auf sandigem Boden; verschwindet mit- unter, wenn sich der Boden bedeckt. Wohl in der Heide heimisch. Vaceinium uliginosum L. Gentiana Pneumonanthe L. auf sandigem und moorigem Boden. Cicendia filiformis {L.) Delarbre, auf Sand und anmoorigem Grunde. Gern auf nacktem verwundetem Boden, verschwindet bei dichterer Bodenbe- deckung. Oft in einem Jahr massenhaft, in anderen spärlich oder aus- bleibend. Häufig mit Radiola multiflora, Centunculus, Illecebrum, Dro- sera u. a. Pedicularis silvatica L. Galium hercynicum Weig. (G. saxatile auct.) meist in Menge zwischen Moos. 2. Häufiger vorkommende Arten: Aphanocapsa Grevillei Berkel. H. flammans (Scop.) Schröt. Lyngbya lateritia (Ktzg.) Kirchner H. miniatus (Scop.) Schröt. Symploca minuta Rabenh. H. ceraceus Wulf. ap. Jacg. S. lucifuga (Harv.) Breb. Lactaria subduleis (Bull.) Fr. Nostoc rupestre Ktzg. L. pyrogala (Bull.) Fr. N. commune Vauch. L. rufa (Scop.) Fr Cylindrospermum macrospermum Ktzg. |L. helva Fr. Navicula tumida Sm. Russula emetica (Schaeff.) Fr Achnantidium coarctatum Breb. Coprinarius ericaeus (Pers.) Schröt. Nitschia amphioxys Ktzg. Agaricus tricolor Alb. et Schw. Mesotaenium amphioxys Ktzg. A. hepaticus Batsch Chlamydomonas pulvisculus (Müller)| A. maculatus Alb. et Schw. Ehrh. (besonders wo sich hin und| Amanita muscaria (L.) Pers. wieder Pfützen bilden). Riccia crystallina L. Ulothrix radicans Ktzg. : Marchantia polymorpha L. Vaucheria sessilis DC. Jungermannia exsecta Schmid Humariella umbrata (Fr.) Cook J. minuta Crtz. Leptogium minutissimum Flke. J. bicrenata Lindenb. Icmadophila aeruginosa (Scop.) Trevis. J. Francisci Hook. sehr selten. Peltigera malacea (Ach.) J. dentata Raddi P. polydactyla Hoffm. J. divaricata N. v. E Stereocaulon tomentosum (Fr.). J. bicuspidata L. St. incrustatum Filke. Scapania curta (Mart.) N. v. E. Clavaria argillacea Pers. S. compacta (Roth) Lindenb. Boletus bovinus L. Pleuridium alternifolium Br. et Sch. Hygrophorus nitratus Pers. Dicranella heteromalla (Hedw.) Schimp. H. conicus (Scop.) Fr. Trematodon ambiguus (Hedw.) Hornsch. Erstes Capitel. Echte Heiden. 175 Leucobryum glaucum (L.) Schimp. ‚Hypnum purum L. Pottia truncata (L.) Fürnr. H cuspidatum L. Didymodon rubellus (Roth) Br. u. Sch. | Aspidium Thelypteris Rth. Barbula unguiculata (Dill.) Hedw. A montanum (Vogler) Aschers. an Rhacomitrium lanuginosum (Dill.) Brid.. buschigen Plätzen. Bryum brinum Schreb. Blechnum Spicant (L.) Rth. seltener. B. cirrhatum Hornsch. Botrychium Lunaria (L.) Sw. B. intermedium (W. et M.) Brid. ıB. ramosum (Rth.) Aschers. seltener als B. erythrocarpum Schwägr. | vorige. B. atripurpureum W. et M. Pilularia globulifera L. B. alpinum L. Equisetum palustre L. B. pendulum (Hornsch.) Schimp. Lycopodium clavatum L. B. inclinatum (Sw.) Bland. L. complanatum L. var. anceps Wallr. B. uliginosum (Bruch) Br. et Schw. L. compl. var. Chamaecyparissus A. Br. Webera annotina (Hedw.) Schwägr. Pinus silvestris L. oft massenhaft, aber W. nutans (Schreb.) Hedw. ı meist schlecht gedeihend. Philonotis marchica (Willd.) Brid. ‚ Triglochin palustris L. Polytrichum piliferum Schreb. hin und | Alopecurus geniculatus L. wieder. IA. fulvus Sm. seltener als voriger. P. gracile Menz. Agrostis alba L. oft mit A. vulgaris, Pogonatum urnigerum (L.) Schimp. | aber wohl mehr an trockenen Stellen. Atrichum augustatum (Brid.) Br. et Sch. | Calamagrostis lanceolata (L.) Rth. selten. A. tenellum (Raehl) Br. et Sch. Koeleria cristata (L.) Pers. Eurhynchium praelongum (L.) Br. et|Aera flexuosa L. Sch. an feuchten Steinen. | Eriophorum polystachyum L. steht gern an grasigen Orten und oft massen- haft. Seirpus pauciflorus Lightf. an feuchten, grasigen Orten. S. setaceus L. auf feuchten, sandigen Stellen, oft mit dem Standort wechselnd, nicht jedes Jahr in gleicher Menge, bisweilen ausbleibend. S. ovatus Rth. meist in abgelassenen Fischteichen. Cladium Mariscus (L.) R. Br. auf offenen Flächen mit sandig-moorigem und torfigem Grunde. Carex dioeca L. auf anmoorigem Sandboden. C. Goodenoughii Gay C. ericetorum Pollich C. verna Vill. oft mit vorigen. C. panicea L. an mäßig trockenen Orten auf Sandboden. C. distans L. Juncus filiformis L. an sandigen Stellen. J. silvaticus Reich. in großen Beständen an grasigen und moosigen Stellen. J- atratus Krock. wie vorige. J. alpinus Vill. auf feuchtem Sandboden, auch an Gräben. J. bufonius L. auf feuchtem Sand- und Lehmboden, auf Wegen. 176 Zweiter Teil, Erster Abschnitt. Orchis maculatus L. liebt feuchte und mäßig trockene Heiden. Populus tremula L. meist strauchartig. Salix pentandra L. an feuchtsandigen (oder anmoorigen) Orten. S. alba L. S. einerea L. Rumex Acetosella L. Polygonum amphibium L., die Landform stellenweise. Montia lamprosperma Cham. Sagina procumbens L. an Ausstichen, Wegen, selten auf unberührtem Boden. Spergularia campestris (L.) Aschers. Corrigiola litoralis L. auf feuchtem Boden, liebt nackte oder dünnbegraste Herniaria glabra L. liebt nicht zu lockeren, sandigen bis torfigen Boden; zu- weilen zwischen Gras. Nasturtium silvestre (L.) R. Br. auf feuchtem Sandboden. N. palustre (Leyss.) DC. auf Sand wie Torf. Drosera anglica Huds. oft mit D. rotundifolia. Saxifraga granulata L. meist auf mäßig feuchtem, anmoorigem Sandboden, seltener auf Torf oder lockerem Sande, gern an grasigen und moosigen Plätzen; gern an Abhängen. Potentilla reptans L. an feuchten und mäßig trockenen Orten den Boden stellenweise dicht überziehend. P. mixta Nolte meist an feuchten Orten auf begrastem Boden oder zwischen Calluna. P. procumbens Sibth. ähnlich der vorigen. P. silvestris Neck. auf mäßig feuchtem Boden zahlreich; gern auf leichterem Sandboden oder Torf. Vicia lathyroides L. auf unbedecktem Boden wie zwischen kurzem Gras und Moos; selten in Menge, meist einzeln; liebt trockenen, sandigen bis an- moorigen Grund (weniger Torf). Peplis Portula L. auf Schlamm, Sand (selbst Kies) und Torf. Hydrocotyle vulgaris L. auf Sand und anmoorigem Boden. Thysselinum palustre (L.) Hoffm. sowohl auf Torfboden wie auf Sand. Chamaepericlymenum (Cornus) suecicum (L.) Aschers. et Graebn. auf anmoori- gem Sandboden. Ledum palustre L. Vaccinium Myrtillus L. V. Vitis idaea L. oft mit vorigem. Lysimachia thyrsiflora L. 1. vulgaris L. meist in vereinzelten Büschen. Centunculus minimus L. mitunter massenhaft, dann wieder jahrelang aus- bleibend; verschwindet bei dichterer Besiedelung des Bodens. Oft mit Cicendia filiformis, Radiola multiflora, Ilecebrum verticillatum u. a. Erythraea Centaurium (L.) Pers. auf Sand und Torf; liebt etwas grasigen Boden. Erstes Capitel. Echte Heiden. Myosotis caespitosa Schultz oft in Menge auf Sand- und Schlamimbodenl Scutellaria galericulata L. . minor Brunella vulgaris L.p.p. oft tidssecheft Lycopus europaeus L. L. liebt buschiges Land; meist auf Torf, seltener auf Sand. Scrophularia nodosa L. gern auf humosem Boden. Limosella aquatica L. auf feuchtem Sandboden, gern an überschwemmt ge- wesenen Stellen. Veronica scutellata L. gern auf Schlamm und an verwundeten Stellen, Ab- stichen etc., auf nassen Sandflächen; oft zwischen Gras. V. Anagallis aquatica L. wie vorige. V. serpyllifolia L. gern zwischen Moos. Valeriana dioeca L. auf sandigem und torfigem Boden Gnaphalium uliginosum L. auf feuchten Sand- und Sachen besonders an überschwemmt gewesenen Stellen. G. lutei-album L. oft dichte Bestände bildend, aber oft unbeständig. Chrysanthemum Leucanthemum L. an feuchtgrasigen Stellen. Cirsium acaule (L.) All. 3. Accessorische, hin und wieder auftretende Arten: Microcystis punctifornis (Ktzg.) Kirchner (auf verwundetem Boden). Chroococcus cohaerens Naeg. Palmella miniata Leibl. Ulothrix parietina Ktzg. Sistotrema confluens Pers. Riccia glauca (L.) auf verwundetem oden. Anthoceros punctatus L. Jungermannia trichophylla L. Sphagnum rufescens Br. germ. S. obesum Wils. Dicranella Schreberi (Hedw.) Schimp. Brentelia arcuata (Sw.) Schimp. Pogonatum aloides (Dill.) P. Beauv. P. nanum (Dill.) P. Beauv. Hypnum cupressiforme L. Aspidium cristatum (L.) Sw. Ophioglossum vulgatum L. Anthoxanthum odoratum L. Salix fragilis L. Phleum pratense L. Poa annua L. auf feuchten Heidewegen etc. sehr häu P. palustris L. hin und wieder in eini- | ger Menge. | Graebner, Die Heide. P. pratensis L. mitunter in Menge. Scirpus compressus (L.) Pers. S. acicularis L. an sandigen Stellen. Carex flava L. var. vulgaris Döll nicht oder selten auf nassen Heiden. Juncus Leersii Marss. in Gebüsch. J. glaucus Ehrh. J. capitatus Weigel J. lamprocarpus Ehrh. compressus Jacq. Orchis incarnatus L. auf anmoorigem Boden. Rumex maritimus L. auf nassem Boden (mitunter zahlreich in Dünenheiden). R. Acetosa L. Polygonum ne L. stellenweise enopodium polyspermum_L. an ver- wundeten, feuchtsandigen Orten; oft in einem Jahre massenhaft, dann wieder verschwindend. Zweiter Teil. 178 Coronaria flos cuculi (L.) A. Br. in Gräben. Sagina nodosa (L.) Fenzl Caltha palustris L. Myosurus minimus L. gern an Orten, wo im Frühjahr Wasser gestanden hat. Ranunculus Flammula L. auf Sand- oden, aber auch auf anmoorigem Grunde oder Torf. R. acer L. R. repens L. Nasturtium amphibium (L.) R. Br. Cardamine pratensis L. Tillaea muscosa L. mit Radiola, Limo- sella etc., auch auf Lehmboden. Saxifraga tridactylites L. hin und wieder in Menge, vorzugsweise auf verwun- detem Boden. Potentilla norwegica L. an Tümpeln und auf überschwemmt gewesenem Boden auf Sand, seltener auf an moorigem Grunde oder Torf. Lotus uliginosus Schk. Vicia sepium L. Hypericum perforatum L. 3) Typus III. Erster Abschnitt. H. tetrapterum Fr. an feuchten Orten, H. quadrangulum L. öfter in Menge zwischen Gras. Epilobium hirsutum L. bisweilen in Menge. E. roseum Schreb. oft in Menge. Helosciadium repens (Jacq.) Koch be- sonders an grasigen und nackten Ufern von Teichen und Gräben. Pimpinella Saxifraga L. Menyanthes trifoliata L. Myosotis intermedia Lk. Galeopsis Tetrahit L. p. p. Stachys paluster L. Thymus Serpyllum L. Mentha arvensis L. M. Pulegium L. an sandigen Stellen. Veronica Beccabunga L. fast nur an ganz nassen, besonders quelligen Orten auf Schlamm oder Sand. Alectorolophus minor (Ehrh.) Wimm. et Grab. A. maior (Ehrh.) Rchb. Campanula patula L. Empetrumheiden. petrum, geschehen ist. Es lag auch zuerst in meiner Absicht es zu thun, aber wie 1895 zeigten sich auch jetzt wieder die Schwierigkeiten einer natürlichen Einreihung. Während das Empe- tretum in gewissen Gegenden fast ausschließlich einen Subtypus der Calluna- heide darzustellen scheint, ist es in anderen T teil der Heidemoore, anderwärts tritt es wieder auf ganz eigentümlichen For- mationen sandiger Dünen auf und wieder anderwärts bildet es einen an die Tetralixheide auf humosem Boden sehr stark erinnernden Typus. Es erhellt daraus, dass Empetrum eigene, mit den übrigen oft bestandbildenden Heide- pflanzen nicht übereinstimmende Vegetationsbedingungen besitzen muss. Die Einreihung seiner Bestände unter einen bestimmten Typus würde also zu einer eilen ein integrierender Bestand- Erstes Capitel. Echte Heiden. 179 widernatürlichen Vereinigung heterogener Dinge führen, oder wollte man die verschiedenartigen Bestände dieser Art jedesmal bei den verwandt erscheinenden Typen der Heide erwähnen, würde man eine sehr unübersichtliche Zusammen- stellung und viele Wiederholungen erhalten. Dazu käme noch, dass die Wich- tigkeit gerade der Empetrumheide für die Beurteilung der Vegetationsbe- dingungen der Heidepflanzen im allgemeinen durch die Unterordnung nicht in ein genügend klares Licht gesetzt wird. Bestände oder größere Mengen von Empetrum finden sich an den aller- verschiedenartigsten Localitäten, so verschiedenartig, wie wohl bei keinem anderen Typus der Heide. Demgemäß sind auch die Begleitpflanzen ent- sprechend verschieden. Facies a. Empetrumheide auf nacktem Dümnensande. Besonders in der Nähe der Ostsee finden sich auf lockerem rieselndem Dünensand nicht selten ziemlich große Bestände von Empetrum. Von weitem schon charakterisiert sich dieser Subtypus als große grüne Flecken auf dem weißen Sande. Seltner sind mehrere solche wohl meist von einem Exemplar abstammende Pflanzen zu einer großen Decke zusammengeflossen. Gewöhnlich hat sich um jede Pflanze ein flacher Hügel Sand gebildet. 2. Aufzählung der Arten des Typus. 1. Charakterpflanzen: Ochroporus perennis (L.) Schröt. S. pentandra L. (Boreau) wie vorige; Polytrichum piliferum Schreb. gesellig, aber unbeständig. Hypnum cupressiforme L. var. ericeto- | Teesdalea nudicaulis (L.) R.Br. auf locke- rum Br. et Sch. rem oder mäßig festem Sandboden. H. cupr. var. elatum Br. et Sch. Erophila verna (L.) E. Mey. sowohl auf Weingaertneria canescens (L.) Bernh. reinem, lockerem, als auf festerem Carex arenaria L. Sandboden. ? C. ligerica Gay Stenophragma Thalianum {L.) Celak. C. pilulifera L. wie vorige. C. ericetorum Pollich Genista pilosa L. C. verna Vill. oft mit vorigen Thymus Serpyllum L. Spergula vernalis Willd. meist auf un-|Galium harcynicum Weig. (G. saxatile bedecktem, lockerem Sandboden. auct.) 2. Häufiger vorkommende Arten: Brachythecium albicans (Meck.) Br. et Molinia coerulea (L.) Mnch. Sch. Festuca ovina L Hypnum purum L. F. rubra L. H. cupressiforme L. Carex praecox Schreb. Anthoxanthum odoratum L. 'Luzula campestris (L. p- p-) 136: Aera caryophyllea L. Arenaria serpyllifolia L meist auf kah- A. praecox L. lem Boden. Juniperus communis L. hin und wieder. | Spergularia campestris (L.) Aschers. 12* 180 Zweiter Teil. Arabis hirsuta (L.) Scop. liebt nicht zu esten, unbedeckten Sandboden mit mäßig feuchtem Untergrund. Potentilla cinerea Chaix liebt leichten, warmen Sandboden. P. rubens (Crtz.) Zimm. ähnlich der vo- rigen, gern zwischen Gras. Ononis spinosa L. liebt leichten, warmen Sandboden ohne oder mit dünner Grasdecke. Ö. repens L. oft mit voriger, scheint weniger Dürre zu vertragen; oft zwi- schen Gras. Hypericum perforatum L. Viola silvatica Fr. var. V, arenaria DC. V. tricolor Epilobium angustifolium L. Armeria elongata (Hoffm.) Boiss. Verbascum nigrum L. Erster Abschnitt. G G. Mollugo L. oft mit voriger. Valerianella olitoria (L.) Poll. Jasione montana L. oft große Strecken dicht überziehend. Campanula persicifolia L. Erigeron acer L Filago arvensis L. F. minima (Sm.) Fr. meist zahlreicher als vorige. Helichrysum arenarium (L.) DC. Crepis tectorum L. auf leichtem, selbst rieselndem Sande; oft dichte Bestände bildend. Hieracium Pilosella L. sehr viel. IH. umbellatum L. 3. Accessorische, hin und wieder auftretende Pflanzen: Agaricus rusticus Fr. Lepiota amianthina (Scop.) Karsten Webera nutans (Schreb.) Hedw. Triticum repens L. Neottia cordata (L.) Rich. umex Acetosella L. Silene Otites (L.) Sm. Cerastinm semidecandrum L. C. caespitosum Gil. ‚Holosteum umbellatum L. Potentilla silvestris Neck. Potentilla Tabernaemontani Aschers. Trifolium äarvense L. auf trockenem Sandboden. Calamintha Acinos (L.) Clairv. Knautia arvensis (L.) Coulter p. p. Artemisia Absinthum L. 4) Typus IV, Heidemoor oder Moosmoor. . Schilderung des Typus. Wie bereits bei dem Capitel von der Ent- I stehung der Heide betont worden ist, verein so oft und viel und sogar so ist wohl keine Formation, kein Pflanzen- häufig von den namhaftesten Pflanzen- geographen missverstanden worden wie die des Heidemoores. Der in allen Teilen so außerordentlich scharfe Unterschied gegen die Wiesen- oder Grün- landmoore ist zu wenig beachtet und zum Niederungsmoor unglücklichen Verkennungen. Begriff erwecken, als dadurch sind beide Formationen ver- Nicht zum mindesten trägt der Name Hochmoor, der in Gegensatz (dem Wiesenmoor) gesetzt wurde, die Schuld an den Naturgemäß musste der Name Hochmoor den lägen die Moore hoch, als lägen die Niederungsmoore Erstes Capitel. Echte Heiden, 181 in der Niederung, also tief. Ich ziehe es deshalb mit WARMING vor, den Namen Sphagnum-, Moos- (DRUDE) oder Heidemoor zu gebrauchen. Zuerst wird es nötig sein, nochmals eine kurze Charakteristik des Heide- moores zu geben. Im Heidemoor befindet sich fast stets in mehr oder weniger großen Mengen Sphagnum, welches in den Wiesenmooren absolut fehlt und in den Heidemooren nur in gewissen, zeitweise sehr trockenen Mooren des östlichen Binnenlandes (also in trocknerer, heißerer Luft) fehlt und hier dann durch Polytrichum juniperinum ersetzt wird, ein Moos, welches ich auch niemals in echten Wiesenmooren in Menge fand. Die Flora setzt sich sonst zum größten Teile aus echten Heidepflanzen zusammen. Die Oberfläche der Heidemoore ist stets sehr uneben und holperig, man kann kaum zwei Schritte gleichmäßig gehen, fortwährend tritt man auf die Bülten und wieder herunter, sodass das Wandern äußerst beschwerlich wird. Ein Wiesenmoor ist meist ganz eben und daher leichter zu begehen und mit der Sense glatt abzumähen, wenn es nicht etwa so nass ist, dass überhaupt nur Carex-Bülten dem Fuße einen Halt zu bieten vermögen. Abgesehen von der Unebenheit der Oberfläche in den einzelnen Teilen ist ein älteres Heide- moor auch in der Mitte meist höher als an den Rändern. Diese Eigenschaft der großen Mehrzahl hat ihm auch den unpassenden Namen des Hochmoores eingetragen. Die Heidemoore haben nun je nach dem Grade der ihnen innewohnenden Feuchtigkeit ein recht verschiedenartiges Aussehen. Ist das Terrain ganz nass oder gar zeitweilig überschwemmt, so besteht das Ganze meist ähnlich wie bei den Wiesenmooren nicht aus einer zusammenhängenden Vegetationsdecke, sondern zwischen den einzelnen Inseln und Bülten befindet sich eine schlam- mige schwarze Moormasse, die wohl deswegen, weil sie sich bei schwanken- dem Wasserstande oder bei windigem Wetter in Bewegung befindet, nicht bewächst. Die Bülten sind im Heidemoor aus Eriophorum vaginatum, nicht aus großen Carex-Arten gebildet wie im Wiesenmoor. Die Passage eines solchen Moores, wie es sich in den Heidegebieten besonders in der Umgebung von Heidegewässern befindet, ist oft außerordentlich lebensgefährlich, weil der Wanderer leicht mit dem schlammigen Boden in die grundlose Tiefe versinkt. Ist ein Moor weniger feucht und weniger den Schwankungen des Wasser- Standes ausgesetzt, so wird die Oberfläche meist von einem dichten Filz von Sphagnum, Polytrichum etc. gebildet, und zwischen diesen Moosen wachsen die Heidesträucher und Heidekräuter. Auch hier ist der Boden sehr uneben, bültenartig, aber die Erhöhungen haben einen anderen Ursprung. Die einzelnen Heidesträucher geben dem Sphagnum und auch den Krautgewächsen mehr Schutz, und um jeden Busch herum wächst das Sphagnum mit den anderen Pflanzen in die Höhe, das Ganze zu einem festen Filz vereinigend. Dieser Formation sehr nahe stehend ist die dritte, die sich hauptsächlich durch den Mangel an Sphagnum unterscheidet, welches sich nur an den Seiten der Höcker im Schatten der Kräuter und ‚Sträucher mitunter findet. Diese Moore 182 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. sind, wie gesagt, wohl nur im östlichen Binnenlande des norddeutschen Flach- landes entwickelt (wo allerdings, besonders in Kiefernwäldern, die echten Sphagnum-Moore auch nicht fehlen). Diese Gegenden sind durch längere Trockenperioden in den warmen Sommern ausgezeichnet. Dadurch trocknen die Moore zeitweilig ganz aus und tritt solches Austrocknen mehrfach ein und ist sehr heftig, sodass nicht einmal des Nachts eine Befeuchtung des Mooses durch Tau eintritt, so sind die Vegetationsbedingungen für Sphagnum un- günstig und es tritt mehr und mehr zurück. Polytrichum juniperinum ist in dieser Beziehung viel widerstandsfähiger und vertritt deshalb das Sphag- num an solchen Orten. In manchen Jahreszeiten sind diese Moore oft sehr nass. Calluna ist auf Mooren mit mehrfach oberflächlich austrocknender Vegetationsschicht öfter häufiger als auf nassen Mooren. Sphagnum-Moore, die im echten Heidegebiete durch Austorfen etc. plötzlich an einigen Stellen trocken gelegt werden, nehmen, wenigstens für eine gewisse Zeit, ein den sphagnumarmen Heidemooren vollständig entsprechendes Aussehen an. Die Vegetationsbedingungen der einzelnen Heidemoore sind, soweit sie nicht direct vom Klima abhängig sind, sehr ähnlich, es lassen sich schwer charakteristische Subtypen aufstellen. Die durch eine charakteristische bestand- bildende Art ausgezeichneten Moore lassen sich deshalb schwer nach Subtypen gliedern, weil entweder diese gerade vorliegende Formation nur eine Stufe in der Entwickelung des Moores darstellt, wie z. B. ein Bestand von fast reinem Sphagnum oder ein Eriophoretum bei dem Zuwachsen eines Heidetümpels, oder weil die in der einen Gegend bestandbildende Art in der anderen durch eine entsprechende Species vertreten wird, wie z. B. Myrica Gale, Ledum palustre und auch Vaccinium uliginosum. Wie S. 37 und 35ı bemerkt ist, schließen sich die beiden ersten fast ganz aus, nur an der pommerschen Küste und an einer Stelle in der Lausitz (bei Luckau zwischen Beesdau und Stiebsdorf) wachsen sie zusammen. Vaccinium uliginosum fehlt auch auf weite Strecken, in der ganzen Mittelmark z. B. lässt es dem Ledum palustre allein den Vorrang. Die Standortsverhältnisse dieser drei Sträucher sind annähernd die gleichen und wo sie sich treffen, machen sie sich meist gegen- seitig das Terrain streitig. Es ist eine sehr auffällige Thatsache, dass sich ge- rade bei den Heidemoorpflanzen der Einfluss des Klimas am stärksten bemerkbar macht. Gerade auf den Heidemooren sind in den eigentlichen Heidegebieten eine Anzahl von Pflanzen vertreten, die den ganz ähnlichen Formationen des Ostens vollständig fehlen. So z. B. fehlen Sparganium affine, Aera dis- color, Narthecium ossifragum, (Ranunculus hederaceus auch in anderen Formationen), R. hololeucus und andere in den nordwestdeutschen Heidemooren häufige Pflanzen östlich der Elbe ganz. Sparganium diver- sifolium, Potamogeton polygonifolius (auch selten in der Provinz r Dur )Seirpus caespitosus, Myriophyllum alterniflorum, Helosciadium inundatum, Erica Tetralix (auch noch bei Berlin: Köpe- nick) und Vaccinium uliginosum finden sich auch noch an der Ostsee- küste. Scirpus fluitans und Scutellaria minor wachsen noch in der Erstes Capitel. Echte Heiden. 183 Priegnitz, Scirpus multicaulis, Hypericum elodes, Cicendia filiformis in der Lausitz. Alle außer Ledum palustre finden sich also lediglich .oder doch fast ausschließlich in den eigentlichen Heidegebieten. Heidetümpel und -seen. Bei der Besprechung und Schilderung einzelner Heidemoore sind gleich die in ihnen liegenden Heidegewässer mit beschrieben worden. Es ist aber wohl gut, hier anhangsweise nochmals auf sie hinzuweisen. Im östlichen Ge- biete sind sie, ausgenommen an der Ostseeküste, sehr wenig verbreitet, finden sich dagegen in den großen Heidegebieten in großer Menge. Meist ist ihre Flora eine sehr ärmliche, besonders wenn sie, wie die Mehrzahl, von einem Heidemoor umgeben sind, welches ihnen immer mehr und mehr Platz raubt. Dann geht die Flora der Moore bis an ihre Ufer. Nur wenn ihr Boden sandig ist und das klare Wasser ein sandiges Ufer bespült, ist ihre Flora interessant, dann kann man erwarten Iso&tes lacustris, I. echinospora, Sparganium affine, Potamogeton polygonifolius, Litorella lacustris, Lobelia Dortmanna und andere zu finden. Umgeben sind solche sandige Tümpel meist von Heiden. Zwischen zwei Waldungen südlich des im westpreußischen Kreise Putzig gelegenen Dorfes Ostrau z. B. liegen einige kleinere solche Heidetümpel, von denen der eine östlichere ganz mit Sparganium affine erfüllt, während ein anderer, ungemein flacher am Boden ganz dicht mit Litorella uniflora bedeckt ist, zwischen der hin und wieder Potamogeton polygonifolius und Lobelia Dortmanna wachsen, am Rande steht viel Ranunculus reptans. In der Umgebung der Tümpel sind feuchte Heiden meist mit Vorherrschen von Erica Tetralix zu finden, auf denen Scirpus caespitosus, Rhyn- chospora alba, Rh. fusca, Juncus squarrosus, ]. filiformis häufig und oft massenhaft auftreten. 2. Beschreibung charakteristischer Localitäten des Typus. Bei der Beschreibung der Heidemoore stellte sich eine große Schwierig- keit in den Weg. Im Laufe der Zeit hatte ich eine so große Menge von in- teressanten Heidemooten auf den Excursionen notiert, dass ich, wie dies auch bei vielen anderen Typen der Fall ist, unmöglich alle hier aufführen könnte. Es lag die Absicht vor, möglichst wenig Beschreibungen bei diesem Typus zu geben, schon um nicht zu viele in das Gebiet der »Moore«, die in diesem Sammelwerke einen eigenen Band bilden sollen, hineinragende Dinge zu bringen. Dabei war aber die Verlegenheit die, dass die Heidemoore gerade eine so große Menge von Beziehungen zu den übrigen Typen und anderen Formationen aufweisen, dass eine Aufführung nur weniger Localitäten ein ein- seitiges Bild hätte geben müssen, welches wieder die Gesamtübersicht über den ökologischen Pflanzenverein der Heide stark beeinträchtigt hätte. Die Thatsache der Vielseitigkeit der Beziehungen erklärt auch die Länge der Listen der gerade in den Heidemooren beobachteten Pflanzen. 184 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Im Brink bei Wolterdingen, unweit Soltau (Lüneburger Heide) bewohnten ein nasses Moor, in dem Myrica Gale und Vaccinium uliginosum aus- gedehnte Bestände bildeten: Eriophorum vaginatum, E. angustifolium (sehr viel), Scirpus caespitosus (sehr viel), Carex dioeca (viel), C. pulicaris, G. Tostrata, Juncus squarrosus (viel), Narthecium ossifragum (sehr viel, Drosera intermedia, D. rotundifolia, Calluna vulgaris, Erica Tetralix (viel), Pinguicula vulgaris, ‚(Chrysosplenium alternifolium). Es erinnert dieses Heidemoor in seiner Zusammensetzung stellenweise sehr an den vorigen Typus und geht auch in denselben, besonders in 2a, über: noch mehr ist dasselbe der Fall bei einem Moor, w siches den Saal bei Traun (unweit Munster in der Lüneburger Heide) begrenzt; hier finden sich Erio- phorum spec. (wenig), Scirpus caespitosus (sehr viel, Rhynchospora alba, Carex pauciflora (nicht beobachtet), C. panicea, C. Goodenoughii, Juncus supinus (viel), J. squarrosus (sehr viel, Vaccinium Oxycoccus, Calluna vulgaris, Erica Tetralix (sehr viel), außer Sphagnum beteiligte sich viel Hypnum paludosum an der Bodenbedeckung. Im Wasser des Sees standen Scirpus lacustris und Lobelia Dortmanna schr zahlreich. e Das große Heidemoor des Grunewaldes bei Berlin, in dem sich mancherlei Übergänge zu anderen Formationen finden, ist außerordentlich pflanzenreich, ich notierte aus ihm folgende Pflanzen: Geoglossum hirsutum, (Phegopteris Dryopteris), Clavaria Ligula, Cl. fragilis, Boletus flavidus, Leptoglossum muscigenum, Limacium Vitellum, Lactaria helva, L. rufa, L. deliciosa, Psilocybe uda, Ps. Polytrichi, Derminus Hypni, D. Sphagnorum, D. crustaliniformis, Naucoria (Flainaiute Henningsii, Russuliopsis laccata, Agaricus eikekysicin, Aspidium Thelypteris, A. cristatum, - A. spinulosum, (Lycopodium annotinum), Scheuchzeria palustris, Molinia coerulea, Triodia decumbens (viel am Rande), Calamagrostis neglecta, Cyperus flavescens, Rhynchospora alba (sehr viel), Eriophorum vaginatum (sehr viel), E. latifolium, E. gracile; Carex dioeca (viel), disticha, C. panniculata, C. diandra (besonders am Rande), C. echinata (viel), G: (> m leporina, canescens, (C. gracilis), C. Goodenoughii, Erstes Capitel. C. limosa, C. panicea, C. Oederi, C. vesicaria, (C. paludosa), C. filiformis (besonders an den Rän- dern der Seen und Tümpel), Calla palustris, Juncus effusus, Malaxis paludosa, (Liparis Loeselii), *Salix rosmarinifolia, Stellaria crassifolia, Drosera rotundifolia D. anglica (nebst Bastard mit voriger), D. intermedia, Comarum palustre, Potentilla reptans, P. procumbens (am Rande), Echte Heiden. 185 P. silvestris, (Sedum villosum früher), Viola palustris (sehr viel), Hydrocotyle vulgaris (sehr viel), Pirola uniflora, Andromeda poliifolia, Vaccinium Myrtillus, V. Oxycoccos, Lysimachia thyrsiflora, L. vulgaris, Gentiana Pneumonanthe, Menyanthes trifoliata, Brunella vulgaris, Mentha aquatica, Pedicularis palustris, Galium uliginosum, Valeriana dioeca, Senecio paluster Im Wasser der Tümpel und Gräben wachsen Riccia fluitans, Sparga- nium minimum, S. diversifolium, Potamogeton natans, P. grami- neus, P. mucronatus, Alisma Plantago, Stratiotes Aloides, Hydro- charis Morsus ranae, Utricularia vulgaris, U. minor u. a. Einiges Interesse beansprucht ein Heidemoor in der Nähe von Schloppe im Kreise Dt. Krone, das sogenannte Semmelchenbruch bei Salm. Dasselbe ist im Kiefernhochwald entstanden, und infolge der durch die Moorbildung herbeigeführten Versumpfung des Geländes sind die Kiefern zum Absterben gebracht und stehen nun als Leichen inmitten des Moores (vgl. S. 97). Die Flora ist etwa folgende: Sphagnum cymbifolium, Sph. acutifolium, Paludella squarrosa, Polytrichum juniperinum, Aspidium spinulosum, Carex rostrata, C. echinata, C. Goodenoughii, C. diandra, C. leporina, Eriophorum vaginatum, E. polystachyum, Potentilla silvestris, Hydrocotyle vulgaris, Vaccinium Oxycoccos, V. Myrtillus, V. Vitis idaea, Ledum palustre, Andromeda poliifolia, Calluna vulgaris, Naumburgia thyrsiflora, Nardus stricta, Aera flexuosa, Juncus conglomeratus, (letztere 3 am Rande). 186 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Nicht selten scheint es vorzukommen, dass sich ein wachsendes Heidemoor im Walde bildet, Ebenfalls bei Dt. Krone, in der Nähe des Bahnhofs Alte Eiche befindet sich im Birkenhochwald ein aus Sphagnum (Sph. cymbifolium, Sph. acutifolium) und Polytrichum juniperinum gebildetes Heidemoor. Ledum bildet hier stellenweise Bestand, dazwischen wachsen Eriophorum vaginatum, Calluna vulgaris, Vaccinium Myrtillus, V. Vitis idaea, V. Oxycoccos, V.uliginosum und am Fuße der Bäume Hypnum Schre- beri, Amblystegium serpens, Climacium dendroides und Cladonien, Am etwas tiefer gelegenen Rande des Moores wuchsen Calamagrostis lanceolata (viel), Glyceria fluitans, Carex vulgaris, C. rostrata (viel), Potentilla palustris (vereinzelt), Thysselinum palustre (vereinzelt), Lysimachia thyrsiflora, Veronica scutellata (vereinzelt), Galium palustre. Eine ähnliche Flora zeigte ein Waldmoor in der Nähe von Krug Baben- thal an der Radaune im Kreise Karthaus, das ebenfalls aus Sphagnum (meist Sph. cymbifolium) und Polytrichum juniperinum zusammengesetzt war. Daselbst gediehen nur wenige Arten: Psilocybe spec., Pinus silvestris (strauchig), Aera flexuosa, Eriophorum vaginatum (schr viel), E. poly- stachyum, Drosera rotundifolia (am Rande), Ledum palustre (viel), Rhamnus Frangula, Vaccinium Myrtillus und V. Vitis idaea. Auf den Mooren in der Umgebung von Kolberg‘), besonders auf dem städtischen Moor in der Richtung nach Deep bilden Vaccinium uligino- sum, Myrica und Ledum vollständig gemischte Bestände mit einer sehr interessanten Flora. Meist ist der Boden mit einer dichten Sphagnum decke überzogen, seltener sieht man wasserführende oder von Bülten ausgefüllte Tümpel, in denen Myrica häufig dominiert. Die Pflanzengesellschaft in diesem Moore setzt sich aus folgenden Arten zusammen: Zahlreich: C. Oederi, Aspidium Thelypteris, 5 C. rostrata, A. spinulosum, Juncus squarrosus, Agrostis alba, Drosera rotundifolia Holcus lanatus, D. anglica (nebst Bastard mit voriger), Molinia coerulea, Potentilla palustris, Eriophorum vaginatum, IP. silvestris, E. angustifolium, Radiola multiflora, Rhynchospora alba, Empetrum nigrum _ (stellenweise Scirpus palustris, Polster bildend), S. pauciflorus, Viola palustris, S. caespitosus, Peplis Portula, Carex Goodenoughii, Hydrocotyle vulgaris (stellenweise C. panicea, mit den Blättern schwimmend), C. limosa, Andromeda poliifolia (viel), 3) ENGLER, Bot. Jahrb. XX (1895) p. 333. Erstes Capitel. Echte Heiden. 187 Vaccinium Oxycoccos (oft den]S. aurita, Boden mit einem dichten Filz be- Rumex Akatsseiie deckend), ‚Ranunculus Flammula, V. Myrtillus, IR. Lingua, V. Vitis idaea, araaie: pentapetala, Calluna vulgaris, 'Frangula Alnus, Erica Tetralix, |Selinum Carvifolia, Lysimachia thyrsiflora, yainschis asın, Pedicularis silvatica, egäerelgkes major, Euphrasia officinalis. |Succisa pratensis, x Briza media, Mereinzelt: 'Sagina procumbens, Aspidium cristatum, " |Cardamine pratensis, Kare* flacca, ‚Polygala vulgaris, C. flava, ‚Epilobium ankastitoläng, C. Pseudo-Cyperus, 'Menyanthes trifoliata, Juncus effusus, ‚Mentha aquatica, Malaxis paludosa, ‚Scutellaria galericulata, Salix repens, |Valeriana dioeca u. a. In den Wasserlöchern und Tümpeln zwischen den Bülten wachsen: Typha spec., Helosciadium inundatum, Sparganium minimum, Hottonia palustris, S. diversifolium, Utricularia vulgaris, Ranunculus aquatilis, IU. neglecta ({!), Callitriche verna, ‚U. minor (viel), Senecio paluster. Alisma Plantago aquatica, |Oenanthe aquatica. Epilobium palustre, Myriophyllum spicatum, erula angustifolia, Ähnliche Lokalitäten finden sich bei Kolberg mehrfach, so bei Alt-Tramm unweit Degow (Myrica fehlt, Rhynchospora und Scirpus caespitosus sehr viel), das berühmte Salinentorfmoor (jetzt zum größten Teil ausgetorft), auf dem DOBBERT Chamaepericlymenum (Cornus) suecicum und Viola uliginosa entdeckte, und zahlreiche kleinere Moore. In Pommern an der westpreußischen Grenze befinden sich westlich der Piasnitz‘) später zu besprechende Wiesen, die dann bald in die großen Wier- schutziner Moore”) übergehen, welches vom Zarnowitzer See an sich mit Ein- schluss des Wittenberger Bruchs 3,5 bis 5 km lang bis an die Dünenwaldungen erstreckt. Große Flächen dieses weiten Moores sind mit Buschwerk dicht bedeckt, an einigen Orten bildete Myrica mit Ledum und Vaccinium I) Vgl. Lemmann, P., Das Küstengebiet Hinterpommerns. Zeitschr. Ges. Erdk. Berlin XIX, p- 332—404 (p. 386). 2) Schriften Naturf. G Danzig N.F. IX (1895), p. 288. 188 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. uliginosum große dichte Bestände, anderwärts ist es besonders die *Betula carpatica, die umfangreiche, schwer passierbare Dickichte bildet. Im übrigen zeigt das Moor in seinem mittleren Teile eine typische Heidemoorflora ohne viel bemerkenswerte Seltenheiten, nur Epilobium obscurum tritt stellenweise auf. In der Nähe des Strandes stellt sich dichte Busch- und Baumvegetation | ein, die wie auch die ganze Flora an die unmittelbar anschließenden buschigen Piasnitz-Wiesen erinnert; interessant ist hier der Anblick der großen von Schoe- nus ferrugineus dicht, oft in fast reinem Bestande, bedeckten feuchtsandigen Wiesenflächen'). Unmittelbar hinter den Dünen zieht sich ein prachtvoller Hochwald hin, meist aus Kiefern, mit beigemischten Eichen und Birken be- stehend; große Strecken des moosigen (Hypnum) Waldes sind mit Vaccinium Myrtillus (auch in der £. melanocarpa) in kniehohen Exemplaren überzogen, in den eingesprengten Sphagnum-Brüchen (bes. Sph. cuspidatum und Sph. cymbifolium) findet sich Drosera intermedia in dichten Moos- polstern (Sph. cymbifolium var. glaucescens) in großer Menge. Die Forst Darslub westlich von Putzig in Westpreußen enthält höchst interessante Heidemoore, deren eine größere Zahl in der Forst eingesprengt iegt. Das größte derselben, welches einen Flächenraum von 232 Morgen be- deckt, befindet sich in der Nähe der Försterei Vaterhorst. Der torfige Boden ist meist mit Moosen (Sphagnum acutifolium, Sph. cuspidatum, Sph. recurvum, auch in der var. parvifolium, Sph. cymbifolium var. glaucescens, var. squarrosulum, Polytrichum juni- perinum, Hypnum triquetrum) und Flechten (Cladonia rangiferina, Cl. rangiformis) dicht überzogen und mit Kiefern oder Birken (Betula verrucosa, B. pubescens) locker bestanden; an Niederpflanzungen konnten nur Calamagrostis [{cf. lanceolata), nicht blühend aber in Massen, Carex canescens, C. Goodenoughii, auch var. chlorostachya, Eriophorum vaginatum (sehr viel), Ledum palustre (in sehr großen Exemplaren), Calluna vulgaris, Erica Tetralix, Vaccinium Myrtillus, V. Vitis idaea, V. uliginosum, V. Oxycoccos constatiert werden. Nördlich von Polzin wird, durch Vieh beweidet oder gedüngt und gemäht werden, so sind doch an einigen Stellen Bestände von Myrica anzutreffen, welche noch eine charakte- ristische Heidemoorvegetation zeigen; es fanden sich dort folgende Arten: Sphagnum acutifolium, Sph. fimbriatum, Sph. cymbifolium (sehr viel), \Polytrichum juniperinum, ‚Hypnum cuspidatum, ee minimum, 1) Schriften Naturf. Ges, Danzig. N.F. IX (1895), p. 279. Erstes Capitel. Molinia coerulea, Eriophorum vaginatum, E. polystachyum, E. gracile, Carex dioeca, | C. pulicaris (beide meist auf beweide- ten kurzgrasigen Stellen viel), Echte Heiden. 189 5: autits; Betula verrucosa, B. pubescens, Drosera rotundifolia, Dr. anglica, Potentilla silvestris, Comarum palustre, Andromeda poliifolia, Vaccinium Oxycoccos, ‚Erica Tetralix, Calluna vulgaris, Lysimachia thyrsiflora, Lycopus europaeus, Galium uliginosum, Suceisa pratensis. . paradoxa, echinata, . flava und var. C. Oederi, . Goodenoughii, . panicea, Juncus lamprocarpus, J. supinus, J. squarrosus, | Salix repens und var. S. rosmari- nifolia, | In einer Torflache auf der Ostseite des Bruches wuchs in einiger Menge Utricularia neglecta; U. vulgaris ist in Torfgräben und -löchern mehrfach zu finden. Den früher hier gefundenen Rubus Chamaemorus habe ich (wie auch KLINGGRAEF) trotz mehrstündigen Suchens nicht beobachtet. Das Bielawabruch, westlich von Putzig in Westpreußen '), ist ein ungeheures Heidemoor, welches zu einem großen Teile vollständig ungenutzt daliegt. Es führt nur ein Weg direct darüber, der im südlichen Teile des Moores von Brünhausen-Miruschin westwärts nach Slavoschin geht, sodass das Botanisieren ungemein schwierig ist. Der größte Teil des Moores besteht aus einem moosigen (besonders Sphagnum acutifolium, Sph. cuspidatum, Sph. fimbriatum, Sph. cymbifolium mit der var. squarrosulum, Dicranum Schraderi, an kahlen Stellen oft Webera nutans) Untergrund oder ist stellenweise mit Flechten (Cladonia pyxidata, Cl. fimbriata, Cı rangiferina) dicht bedeckt. In zahllosen Mengen sind Calluna vulgaris und Erica Tetralix, an einigen Stellen auch Myrica Gale, Vaccinium uliginosum und viel Ledum palustre verbreitet, die meist mit Eriopho- rum vaginatum und E. polystachyum (von deren weißen Fruchtköpfen das Moor seinen Namen haben dürfte) auf bis kniehohen Bülten stehen, welche wieder durch Moos und Flechten zu einer compacten Masse verbunden sind. Ann 1) Schriften Naturf. Ges. Danzig N.F. IX (1895), p- 275. 190 .. Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Buschwerk aus niedrigen Kiefern, die Ep. LEHMANN sehr passend als Krüppel- kiefer bezeichnet, Juniperus communis, Betula verrucosa und B. pubescens var. B. carpatica. Im nördlichen Teile, wo stellenweise sandige Flächen aus dem Moore hervorragen, sind ganze Strecken von Rhyncho- spora fusca dicht überzogen, auch Juncus filiformis trifft man dort in großen Mengen. Nach Osten zu schließt sich eine ganze Reihe von Heide- tümpeln an, die zwar Sandgrund, die Vorbedingung für eine interessante Heide- vegetation, besitzen, aber von einem so schwarzen Moorwasser gefüllt sind. dass kaum etwas anderes als einige Algen und Hypnum fluitans, welches hier in colossalen Massen auftritt, darin gedeihen kann; am Rande sind Bülten von Carices und Eriophorum. Ich glaube sämtliche Tümpel besucht zu haben, habe aber deren keinen getroffen, der eine andere Vegetation zeigte, Im südlichen Teile des Bielawabruches scheint es erheblich mehr cultivierte Stellen zu geben, denn abgesehen von einigen Heidebauerngehöften, die mitten auf dem Moore liegen, wird vielfach Wiesencultur getrieben oder Torf ge- stochen. Die wenigen Heidetümpel gleichen denen im Norden vollkommen, in den feuchten bis nassen Gräben finden sich Sparganium minimum (viel, Scirpus setaceus, Juncus filiformis, Peplis Portula u. a. In einem solchen Graben südlich an dem von Slawoschin nach Brünhausen- Miruschin führenden Damm wuchs in einiger Menge Sparganium diversi- folium. An einigen etwas höher gelegenen Orten sind größere Bestände von Scirpus caespitosus zu nennen, und unweit davon fand ich jene hellbläulich blühende Polygala, welche stellenweise für jene Gegend charakteristisch zu sein scheint und wohl zu der P. oxypterum zu zählen sein wird, in Gesell- schaft von Juniperus communis, Anthoxanthum odoratum, Sieglingia decumbens, Festuca ovina, Nardus stricta, Carex panicea, C. pilu- lifera, Myrica Gale, Calluna vulgaris, Erica Tetralix, Brunella vulgaris. Auf der ungeheuren Ebene des Brückschen Bruches nördlich von Rheda zwischen Neustadt (Westpr.) und Danzig finden wir kaum einen erheblichen Baumwuchs, nur hier und dort Gruppen von höheren Sträuchern oder kleinen Bäumchen; Pinus silvestris, Betula verrucosa und B. pubescens, auch in der var. B. carpatica, bilden die einzigen auffallenden Erhebungen in dem flachen Moor. Bei weitem der größte Teil des Moores wird cultiviert, ent- weder beweidet oder gedüngt und zur Wiese umgewandelt oder zum Torfstich benutzt, nur wenige Stellen zeigen eine wenig oder nicht veränderte Flora, eine Flora des Heidemoors. Hier finden wir noch dichte Sphagnum-Polster (Sph. cuspidatum, Sph. fimbriatum, Sph. ceymbifolium) und Dicra- num palustre, auf denen Erica Tetralix und Ledum stellenweise in Mengen auftreten, Myrica ist nur hin und wieder, nicht in dichten Beständen ‚vorhanden. Solche Heideflecken, auf denen auch Salix aurita und Fran-, gula Alnus oft eine hervorragende Rolle spielen, sehen wir meist an den zum Torfstich benutzten Flächen. Die Torflöcher, die oft von einer Pflanze ganz erfüllt werden, zeigen eine sehr einförmige Flora, Sphagnum cuspi- Erstes Capitel. Echte Heiden. 191 datum var. plumosum und Hypnum fluitans durchsetzen wie auch Pota- mogeton fluitans und Juncus supinus (f. fluitans) mit Myriophyllum verticillatum und M. spicatum das ganze Wasser, am Rande stehen Aula- comnium palustre, Carex paradoxa, C. diandra, C. panniculata, C. acutiformis, C. Pseudocyperus oft in Menge, in älteren zugewachsenen bildet Lysimachia thyrsiflora mit Carices (Carex Goodenoughii und C. panicea) dichte Bestände. — Interessanter ist bei weitem die Flora der be- weideten Stellen, hier ist meist von Strauch- und Baumvegetation wenig mehr vorhanden, hin und wieder ein verwachsener Juniperus, sonst ist die ganze Fläche, die unebenes, holperiges Terrain darstellt, von kurzen, rasenartigen Stauden dicht bedeckt; es verdient die Flora deshalb ein besonderes Interesse, weil wir hier Stellen vor uns haben, die von Kühen regelmäßig abgeweidet, sonst aber durch Menschenhand nicht verändert, nur durch die Weide aus dem unberührten Heidemoor hervorgegangen sind. Es fällt an diesen Orten besonders die große Häufigkeit von Carex pulicaris auf, die zusammen mit C. dioeca kleinere Stellen dicht bedeckt. Ein derartig beweidetes Stück des Moores unweit Polchau und Bresin zeigte folgende Pflanzen: Hypnum cuspidatum, Briza media, Carex dioeca, C. pulicaris, C. Oederi, C. panicea, C. Goodenoughii, Juncus supinus, Sagina procumbens (viel), P. anserina, Trifolium pratense, Tr. repens, Myosotis palustris, 'Mentha aquatica, Lycopus europaeus, Plantago lanceolata, Knautia arvensis, Valerianella olitoria, Bellis perennis, Cirsium palustre, Hieracium Pilosella, H. Auricula (viel). Cerastinm caespitosum, Ranunculus acer, R. Flammula, Potentilla silvestris, Die gedüngten und zu Wiesen umgewandelten Teile des Brückschen Bruches tragen keine sehr interessante Flora (Polemonium coeruleum); nur in der Nähe der zahlreichen das Bruch durchziehenden Gräben und Wasser- läufe, die für einen Fremden infolge ihrer Brückenarmut das Botanisieren äußerst zeitraubend und oft nicht ganz ungefährlich werden lassen, besonders an den beiden größten Mündungsarmen der Rheda (dem Stremming und der Rheda) sind Wiesen, die fast als natürliche zu bezeichnen wären; denn da die Rheda trotz ihrer geringen Größe einen sehr verschieden hohen Wasserstand aufweist und selbst in trockenen Zeiten kaum mehr als einen Fuß unter die Wiesenkante sinkt, sind diese Wiesen während des größten Teils des Jahres überschwemmt. 192 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Am Übergang vom Altvater zum kleinen Altvater im mährischen Gesenke befindet sich ein echtes Heidemoor mit viel Sphagnum und Polytrichum. Den Untergrund bildete ein schwarzer mooriger Torf, darauf wuchsen ver- krüppelte Fichten und sehr viel Carex pauciflora, Eriophorum vagina- tum und E. alpinum, Scirpus caespitosus, Drosera rotundifolia, Empetrum nigrum und Vaccinium uliginosum. Am Abhang geht das Moor dann in eine wiesige Formation über, die Fichten werden höher und dichter und in den Lichtungen sieht man massenhaft Mulgedium alpinum, Senecio Fuchsii und andere hohe Stauden. Unter den Fichten ist stellen- weise eine echte Laubwaldflora mit Lysimachia nemorum und dergleichen. olbermoor in Oberbayern etwa 550 m über dem Meere. Unter dem Heidetorf liegt schwarzer schmieriger Wiesenmoortorf, der wieder auf einer blauen Thonschicht lagert. Augenscheinlich ist also aus einem Landgewässer mit thonigem Untergrunde ein Wiesenmoor hervorgegangen, welches, nach- dem es über den Wasserspiegel hinausgewachsen war, dem Heidemoor Platz gemacht hat. Wo an der Seite des Moores der thonige Boden zu Tage trat, wuchs viel Tussilago Farfara, am Rande des Moores selbst sowie an den bis auf den unteren Thon hindurchgeführten Gräben war viel Agrostis canina, Populus tremula und Rubus plicatus zu bemerken. Auf der Fläche des Moores, welches sehr feucht ist, waren folgende Pflanzen vor- handen: Exobasidium Vaccinii (auf Andromeda), Sphagnum acuti- folium, S. cymbifolium (beide viel, Polytrichum juniperinum, Pinus silvestris (strauchig), Picea excelsa (mäßig hoch), Molinia coerulea (viel), Sieglingia decumbens, Eriophorum vaginatum (sehr viel, stellen- weise bestandbildend), E. polystachyum, Juncus squarrosus, J. bufo- nius, J. effusus (sehr wenig), Salix aurita, Betula pubescens (sehr viel, meist strauchig, nur stellenweise hoch), Potentilla silvestris, Drosera rotundifolia, D. anglica, Calluna vulgaris (viel), Andromeda polii- folia, Vaccinium uliginosum (stellenweise sehr viel, V. Oxycoccos (stellenweise viel), Vaccinium Myrtillus, Melampyrum pratense. In einem ziemlich feuchten Heidemoor, welches auf dem Tertiär von Teublitz in der Oberpfalz 360 m über dem Meere sich findet, beobachtete - POEVERLEIN (briefl.) folgende Arten: Sphagnum, Polytrichum com- mune, P. spinulosum, Rhynchospora alba, Juncus effusus, Alnus glutinosa, Potentilla palustris, Drosera rotundifolia, Viola palustris, Frangula Alnus, Thysselinum palustre, Vausthlion; OxycoccosS, Lysimachia Dalustrzs: — Seitlich ging dieses Moor allmählich in einen Kiefernwald über. Hier an der Übergangsstelle wuchsen Pinus silvestris, Juncus squarrosus, Salix aurita, Calluna vulgaris, Vaccinium Myr- tillus, V. Vitis idaea, V. Myrtillus X Vitis idaea, V. uliginosum.. Die sogenannten »Filze Kolbermoor« liegen auf der Höhe, steigt man von der Bahn aus den schluchtenreichen, besonders mit Fichten bestandenen Diluvialabhang hinan, so kommt man oben an das Kolbermoor, welches stellen- weise mit den Rändern über den Rand der Diluvialhöhe hinüberreicht. An Erstes Capitel. Echte Heiden. 193 Stellen, an denen der Torf sehr tief ausgestochen ist, sieht man unten den braunen filzigen Moostorf meist ziemlich oder ganz plötzlich in unteren schwarzen schmierigen Wiesentorf übergehen. In allen Teilen des Moores finden sich Wurzeln, und noch jetzt gehen stellenweise Fichten und Kiefern, wenn auch nicht normal entwickelt, ziemlich weit auf das Moor herauf. Mit ihnen finden sich dann auch eine Reihe von Wald- und Buschpflanzen an, die mit den Heidemoorpflanzen gemischt sind, so Polytrichum juniperinum, Rubus idaeus, P. commune, Pirus aucuparia, Amblystegium serpens (sehr viel), | Oxalis Acetosella, Thuidium abietinum, Frangula Alnus (viel), Aspidium spinulosum, Epilobium angustifolium Molinia coerulea, Vaccinium Myrtillus (sehr viel), Festuca elatior, V. Vitis Idaea, Betula pubescens, Lactuca muralis. Quercus (sehr schlecht), Hin und wieder bemerkt man Stellen, wo sich zwischen den Torf eine Thonschicht eingelagert findet, hier liegt stets auf dem Thon eine Schicht schwarzen Schmiertorfes, ehe wieder der filzige Heidetorf darauf folgt. An einer Stelle trat der Wiesentorf auf dem Thon (künstlich) zu Tage. Hier wuchsen auf ihm Catharinea, Mnium hornum, Hypnum spec., Poa pratensis, Luzula pilosa, Prunus Padus und andere Pflanzen nährstoff- reicher Formationen (vgl. S. 27). “Denen von Kolbermoor ähnliche Heidemoore sind im südlichen Bayern recht verbreitet. Ich sah solche noch bei Feilenbach, südlich des Chiemsees (mit Birken und Kiefern und viel Calluna und Rhynchospora alba), bei Assling (mit viel krüppeligen Kiefern) etc. Viele dieser Moore zeigen in aus- gezeichnetster Weise das Aufsteigen der Oberfläche nach der Mitte zu. In der Schweiz beobachtete ich mit ASCHERSON und KaısErR-Ragaz bei Sarganz im oberen Rheinthal in der Richtung nach Vilters und Wangs ein großes Moor, welches an vielen Stellen, besonders den dicht mit Eriophorum alpinum bewachsenen, zahlreiche Anklänge an ein Heidemoor zeigte und nach Südwesten in ein echtes Wiesenmoor (Streuried) mit viel Phragmites, Cirsium oleraceum, C. palustre etc. überging. as Moor liegt etwa 400 m über dem Meere, ist mäßig feucht bis nass und besteht aus etwas filzigem Torf. Wegen seiner interessanten Flora sei dieselbe hier erwähnt, es wurden notiert: An Moosen nur Hypnaceae, Agrostis canina, ; |Rhynchosporaalba (sehr viel, stellen- Anthoxanthum odoratum, weise bestandbildend), Briza media, Eriophorum alpinum (stellenweise Dactylis glomerata, | massenhaft), Molinia coerulea (viel), 'Carex dioeca, Scirpus caespitosus, IC. panniculata, Graebner, Die Heide. 13 194 Zweiter Teil. C. flava, Tofieldia calyculata, Örchis incarnata, Salix repens var. fusca, Ranunculus spec. (acer?), Aconitum Napellus, Parnassia palustris, Filipendula Ulmaria (wenig), Potentilla silvestris, Trifolium pratense (wenig), Frangula Alnus, Erster Abschnitt. Angelica silvestris, Thysselinum palustre, Gentiana Pneumonanthe, Menyanthes trifoliata, Primula farinosa, Euphrasiaofficinalis(Rostkoviana), Pedicularis palustris, Galium Mollugo, Succisa praemorsa, Serratula tinctoria, Centaurea Jacea. Am hindurchfließenden Gewässer standen Sparganium neglectum var. microcarpum und Carex acutiformis viel, im Wasser des Grabens wuchs in Menge Utricularia intermedia. Am Wege, der das Moor seitlich schneidet, standen als Ruderalpflanzen: Equisetum palustre, Alopecurus pratensis, Rhamnus cathartica, Hypericum perforatum, Selinum Carvifolia, Daucus Carota, Alectorolophus major, Linaria vulgaris, Betonica officinalis (wenig), Cirsium oleraceum (ganz wenig), Hieracium boreale. Das Desselfließ bei ‚Schloppe') fießt durch aus armem Sandboden be- stehendes Gelände, und daher kommt wohl die eigenartige Erscheinung zu Stande, dass man ein sehr nasses, sich wenig über das Niveau des Flusses er- hebendes, wiesenartiges Gelände trifft, welches zahlreiche Anklänge an die Heideflora zeigt und auf der Grenze zwischen Formationen nährstoffreicher und denen nährstoffarmer Gewässer steht. Teiches, finden wir folgende Flora: Sphagnum acutifolium (stellenweise alles überziehend), Polytrichum juniperinum, Aspidium Thelypteris, Pinus silvestris (Strauch), Anthoxanthum odoratum, Festuca ovina, Poa pratensis (wenig), Holcus lanatus, Carex echinata, C. diandra, C. leporina, C. rostrata (nach oben zunehmend), C. Goodenoughii, €. acutiformis, 1) Schriften Naturf. Ges. Danzig N. F. IX, Oberhalb Schloppe, östlich des großen Eriophorum polystachyum (viel), E. angustifolium, Epipactis palustris, Salix aurita, Rumex Acetosa, Polygonum Bistorta, Cerastium triviale, Coronaria Flos cuculi, Geum rivale, Drosera rotundifolia, Potentilla palustris, P. silvestris, Lotus uliginosus, Viola palustris, Geranium pratense, H. 3, p. 63 (1807). Erstes Capitel. Echte Heiden. 195 Rhamnus Frangula, |Galium palustre, Menyanthes trifoliata (sehr viel, |Cirsium palustre, Mentha aquatica, Sonchus oleraceus. Pedicularis palustris, An den nicht passierbaren, ins Wasser ragenden Vorsprüngen bei den zahlreichen Windungen des Flüsschens zeigte die Vegetation einen bisweilen mehr an die Wiesenflora erinnernden Charakter; es fanden sich dort: Equisetum limosum (viel), Cerastium triviale, Poa pratensis, Ranunculus Lingua, Carex acutiformis, Caltha palustris, C. gracilis, Lotus uliginosus, Scirpus palustris, Cicuta virosa, Juncus obtusiflorus (ziemlich viel)‘, Mentha aquatica (viel), Acorus Calamus’), ıMyosotis palustris, Rumex Hydrolapathum, 'Galium uliginosum. Coronaria Flos cuculi, | Im ziemlich stark fließenden Wasser selbst bemerkte ich nur Clado- phora spec., Spirogyra spec., Potamogeton natans, P. perfoliatus, Nuphar luteum, Sium latifolium. Seitwärts stieg das Terrain zuerst all- mählich und dann plötzlicher auf. Wir sahen soeben, dass sogar einige Flusswiesen, wie die des Dessel- fließes, deutliche Anklänge an die Vegetation der Heidemoore zeigen. Ein Analogon dazu ist ein Terrain bei Dt. Krone nördlich vom großen Radun- ee°). Ehemals Seealluvium, besteht der obere Boden vollständig aus Moos- torf und ist trotz der zeitweise in- ihm herrschenden Nässe mit sehr viel Calluna bestanden. An Moosen wiegen kleine Formen von Sphagnum und Polytrichum juniperinum vor, dazwischen treten zahlreiche Cladonien (Cladonia pyxidata, Cl. coccifera etc.) auf, hin und wieder kleine buschige Exemplare von Pinus silvestris und Betula alba. Zwischen den typischen Heidepflanzen findet sich auch eine größere Zahl von echten Wiesenbewohnern, sodass die Formation als eine Übergangsformation anzusehen ist. Es wurden notiert: Phragmites communis (vereinzelt, |Anthoxanthum eine Triodia decumbens (viel), Avena elatior, Molinia coerulea (viel), Luzula campestris (vereinzelt), Briza media, | Salix repens var. S. rosmarinifolia, Lolium perenne, S. aurita, } Die Häufigkeit dieser sonst doch meist recht seltenen Art im südwestlichen Zipfel West- on ist sehr bemerkensw 2) Diese Art tritt in re von mir bereisten Gegenden Westpreußens bei weitem häufiger und massenhafter auf als in der Provinz Brandenburg. 3) Schriften Naturf. Ges. Danzig N. F. IX (1898), p. 72. 137 196 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Arabis arenosa, Thymus Serpyllum, Geum rivale, Galium Mollugo, Ulmaria palustris (vereinzelt), Campanula rotundifolia (vereinzelt), Potentilla silvestris, ‚Achillea Millefolium, P. anserina (vereinzelt, ‚Cirsium palustre, Vicia Cracca (verkümmert), Kodftsires austriaca, Linum catharticum (vereinzelt), 'Hieracium Pilosella, Pimpinella Saxifraga, IH. vulgatum. Auf einem getretenen Wege stand in großer Menge Juncus tenuis mit Seirpus pauciflorus und Carex Oederi. Allmählich wurde das Terrain grasiger, Molinia coerulea nahm die herrschende Stelle ein, und Calluna trat zurück. Hier fanden sich Juniperus communis (vereinzelt), Carex panicea, Rumex Acetosa, Parnassia palustris, Potentilla silvestris (sehr viel), Viola palustris, Linum catharticum, Aegopodium Poda- graria (vereinzelt), Brunella vulgaris, Aiektörslaphus major, Plantago lanceolata, Valeriana dioeca, V. officinalis (vereinzelt), Chrysanthe- mum Leucanthemum. 3. Aufzählung der Arten des Typus und seiner Gewässer. tr. Charakterpflanzen: Lyngbya vulgaris (Ktzg.) Kirchner Jungermannia inflata Huds. Calothrix sabulicola (A. Br.) Kirchner Sphagnum cymbifolium Ehrh. . ericetorum Itzigs. S. imbricatum Hornsch. selten. Zygogonium ericetorum (Ktzg.) de Bary |S. rigidum (N. et H.) Schimp. Botrydina vulgaris Breb, . T. var. compactum Schimp. Stichococcus baccillaris Näg. S. mollusum Bruch Protococcus viridis Ag. S. acutifolium Ehrh. Schizogonium murale Ktzg. S. tenellum v. Klinggr. var. rubellum Geoglossum hirsutum Pers. Wils. an offenen Stellen. Clavaria ligula Schäffer S. cuspidatum Ehrh. Cl. fragilis Holmsk. S. c. var. falcatum Russ. in den Heide- Cantharellus museoides (Wulf. ap. Jacq.)| tümpeln flutend und sie nach und Ö nach ausfüllend. S. recurvum P.d.B. S. r. var. angustifolium Russ. an mäßig chrö Lactaria deliciosa (L.) Fr. Psilocybe uda (Pers.) Fr. P. Polytrichi (Fr.) Henn. feuchten, selbst trockneren Stellen. ee hypni (Batsch) Schröt. S. r. var. mucronatum Russ. mehr die ar. Sphagnorum Pers. sumpfigen Stellen ausfüllend. u Heminesi (Bresad.). S. r. var. amblyphylium Russ. wie vor. Russuliopsis laccata (Scop.) Schröt. Campylopus brevipilus B. S. I l. var, rosella Batsch). Funaria hygrometrica (L.) Sibth. Polytrichum commune L. P. juniperinum Willd. Erstes Capitel. P. strictum Banks P. gracile Menz. Aspidium Thelypteris Rth. Lycopodium inundatum L. Juniperus communis L. Sparganium affıne Schnizl. in moorigen Tümpeln und Seen mit Ranunculus hololeucus. Sp. minimum Fr. besonders in zeitweise wasserfreien Tümpeln. Potamogeton polygonifolius Poir. nassem Schlamm und im Wasser. Scheuchzeria palustris L. meist zwischen Sphagnum. Echinodorus (Alisma) ranunculoides (L.) ngelm. selten. Agrostis vulgaris With. A. canina L. Calamagrostis neglecta (Ehrh.) Fr. Aira discolor Thuill. Molinia coerulea (L.) Mnch. Cyperus flavescens L. auf nassem Torf- | boden und anmoorigem Grunde. C. fuscus L. anscheinend mehr festen, | lehmhaltigen Boden liebend. Eriophorum alpinum L. an nasseren Orten. E. vaginatum L. oft als fast reiner Be- stand große Strecken überziehend. E. gracile Koch nie in dichten Beständen auftretend (obwohl an den Standorten reichlich). Scirpus caespitosus L. nicht an zu nassen, aber auch nie an trockenen Standorten. S. fluitans L. eine Charakterpflanze der Tümpel und Gewässer. S. multicaulis Sm. Rhynchospora alba (L.) Vahl zwischen Sphagnum dichte Bestände bildend. R. fusca (L.) R. et Sch. oft mit voriger, vielleicht etwas mehr sandliebend. Carex dioeca L. C. pulicaris L. an unbedeckten Stellen sowohl auf Torf wie auf Sandboden. auf Echte Heiden. 197 C. pauciflora Lightf. C. chordorrhiza Ehrh. | C. diandra Rth. besonders an den Rändern. C. limosa L. meist zwischen Sphagnum, an den Standorten zahlreich, aber an Individuenzahl hinter anderen Pflanzen zurücktretend; ist, wie es scheint, an die Heide gebunden. C. flava L. var. Oederi Ehrh. auf an- moorigem und torfigem Grunde und zwar fast stets auf unbedecktem Boden, mitunter in ungeheuren Mengen; ver- schwindet, sobald andere Pflanzen, besonders Gräser (oder Moose) sich einstellen oder wird durch die var. lepidocarpa ersetzt. Häufig mit Ra- diola multiflora, Drosera rotundifolia, Lycopodium inundatum. Sehr häufig an Teichen. C. filiformis L. sowohl auf offenem Moor, wie an den Rändern der Heidetümpel, -seen und -gräben dichte Bestände bildend und der ganzen Formation durch die zahllosen dünnen Blätter ein eigentümliches Aussehen gebend, oft spärlich oder gar nicht blühend. Wohl immer an nassen Orten. Juncus supinus Mnch. gern an unbe- deckten Orten, besonders an zeitweise überschwemmten Stellen, lebt sowohl im Wasser (lang flutend) wie auf dem ande. J. squarrosus L. auf sanften Erhebungen mit mäßig feuchtem Boden. Narthecium ossifragum (L.) Huds. auf nacktem Moorboden mitunter dichte, aber niedrig bleibende Bestände bil- dend. Orchis maculatus L. var. elodes Grsb. zwischen Sphagnum. Malaxis paludosa (L.) Sw. besonders an nassen, schlammigen Stellen, oft in einem ] an einer Stelle 198 Zweiter Teil. verschwindend, -dann plötzlich in Menge wieder erscheinend Myrica Gale L. besonders an nassen, aber auch mäßig feuchten Orten mit Torf- oder anmoorigem Sandboden, oft weite Strecken überziehend und als Bestand dem Typus oft ein charak- teristisches Aussehen gebend. Nicht selten in tiefgründigen, mit Wasser be- deckten oder schlammigen Mooren Bülten bildend, an denen sich Sphag- num, Erica Tetralix (Ledum in Hinter- pommern) etc. ansiedeln. Salix aurita L. häufig in lichten Be- ständen oder vereinzelt, auf Torf- oder anmoorigem Sandboden. S. myrtilloides L. zwischen Sphagnum gern auf schwimmendem Rasen mit Eriophorum gracile, Carex limosa etc. S. repens L. var. rosmarinifolia Koch. Betula pubescens Ehrh. var. carpathica (Willd.). Montia rivularis Gmel. in Gräben und an eng moorigen Orten oft in Men Rai hololencns Lloyd Charakter- flanze der Heidetümpel. Drosera rotundifolia L. gern zwischen Sphagnum an nassen Orten. D. anglica Huds. D. intermedia Hayne an kahlen Stellen, fast nie zwischen Moos (nur ganz dünne Hypnum-Decken ertragend) Verschwindet, sobald sich andere Pflanzen anzusiedeln beginnen, all- mählich vollständig. Rubus Chamaemorus L. mitunter Cha- rakterpflanze, an den Standorten meist in Menge. Wohl nur auftorfigem Boden. PB; ‚Silvestris hammer m u — Radiola multiflora (Lmk.) Aschers; so- wohl auf reinem Sandboden wie auf. Erster Abschnitt. Torf an verwundeten oder unbedeckten Stellen in großen Mengen auftretend und oft dichte Rasen bildend. Polygala depressum Wender sowohl auf Sandboden wie auf anmoorigem Grunde und Torf oft in Menge. Empetrum nigrum L. zwischen Sphag- num selbst an Stellen, an denen das Wasser beim Auftreten hervorquillt; selten ohne Calluna. Hypericum humifusum L. auf nacktem Torf, verschwindet oft, sobald sich der Boden bedeckt. Wohl auf der Heide heimisch. H. elodes L. in moorigen Sümpfen und Torflöchern. ‚Viola palustris L. fast immer zwischen Sphagnum, seltener auf unbedecktem Sand oder Torf, meist in großen Mas- sen auftretend und größere Strecken überziehend. Isnardia palustris L. hin und wieder an den Rändern der Tümpel und Gräben aufSchlammboden, meist unbeständig: Oft mit Peplis Portula. Myriophyllum_ alternifolium DC. gem mit Scirpus fluitans, Helosciadium inundatum und Montia rivularis. Helosciadium inundatum (L.) Koch gern mit Scirpus Aluitans, Myriophyllum alternifolium u. a. besonders in Torf- löchern. Sowohl auf anmoorigem und sandigem Boden wie auf Torf. Ledum palustre L. auf torfigem und anmoorigem Boden, meist in Menge. Andromeda poliifolia L. zwischen Sphag- num, selten in größeren Mengen, meist vereinzelt und wenig auffallend. Fast immer auf Torf, seltener auf nassem Heidesande. Vaccinium uliginosum L. oft dichte Be- stände bildend, sowohl auf unbedeck- - tem Boden wie zwischen Sphagnum ünd anderen Sumpfmoosen. Hält sich Erstes Capitel. beim Austrocknen des Moores noch sehr lange und fruchtet dann reichlich. V. Oxycoccus L. fast immer zwischen Sphagnum dahinkriechend, selten auf nacktem Torf oder in nassen, san- digen Ausstichen. Erica Tetralix L. zwischen Sphagnum und Torf. Gentiana Pneumonanthe L. schen Sphagnum und Gras; Cicendia filiformis (L.) Delarbre auf Sand und anmoorigem Grunde. Gern auf nacktem, verwundetem Boden, verschwindet bei dichterer Bodenbes deckung, oft unbeständig. Häufig mit Radiola multiflora, Centunculus, Ile- cebrum, Drosera etc. Pedicularis silvatica L. gern zwi- zwischen Moos in großen Mengen. Echte Heiden. 199 Utricularia intermedia Hayne an nassen, schlammigen Stellen oder in Torf- löchern und Heidegräben flutend. Litorella uniflora (L.) Aschers. auf san- digem bis kiesigem, selten auf schlam- migem Boden oder Torf. Sowohl an den Rändern der Heidetümpel als auf nassen oder feuchten, sandigen, zeit- weise von Wasser überschwenmmten Flächen, an den Standorten meist in Menge, oft dichte Rasen bildend. Galium harcynicum Weig. (G. saxatile auct.) meist in Menge zwischen Moos. Lobelia Dortmanna L. ee sandiger und kiesiger Heidetümpel, an den Rändern oft dichte Be- stände bildend, gern mit Litorella, Isoetes u. a. 2. Häufiger vorkommende Pflanzen: Gloeocapsa coracina Ktzg. Chroococcus turgidus Naeg. Scytonema turfosum Ktzg. Nephrocytium Agardhianum Naeg. (in Gewässern). Protococcus infusionum (Schrank) Ag. Chara foetida A. Br. Ch. fragilis Desv. Ch. contraria A. Br. Ch. hispida L. p. p. Humariella ae (Fr.) Cook H. scutellata (L.) Schröt, Boletus flavidus Fr. Hygrophorus nitratus Pers. H. conicus (Scop.) Fr. H. flammans [Scop.) Schröt. H. miniatus (Scop.) Schröt. H. ceraceus Wulf. ap. Jacq. Lactaria helva Fr. L. vieta Fr. Russula fragilis (Pers.) Fr. R. emetica (Schaeff.) Fr. Coprinarius semilanceatus (Fr.) Schröt. Agaricus tricolor Alb, et Schw. Lycoperdon uteriforme Bull, Marchantia polymorpha L. an Torf- —. Gr PEN ger Orten u. s. w. Dicks )N VE; Kusermannia barbata Schmidt J. quinquedentata Web. J. bicuspidata L Scapania curta (Mart.) N. v. E. Sphagnum papillosum Lindl. S. Russowii Warnst. in waldigen Heide- mooren. S. fimbriatum Wils. S. squarrosum Pers. S. subnitens Warnst. et Russ. Sy en Warnst. zerstreut. S. fuscu ggr. Se, ee Br. u. Sch. Gymnostomum microstomum (C. Müll.) edw. Dicranella heteromalla (Hedw.) Schimp. D. cerviculata (Hedw.) Schimp. Dicranum undulatum Hedw. “ 200 D. Schraderi W. et M. auf Torfboden, der mit Kiefern bestanden ist. D. flagellare Hedw. Campylopus turfaceus Br. et Sch. be- sonders an buschigen Stellen. Dicranodontium longirostre (W. et M.) Br. et Sch. auf faulen Stümpfen etc. Fissidens adiantoides (Dill.) Hedw. F. osmundoides (Sw.) Hedw. Leptodontium flexifolium Hampe Leptotrichum tortile (Schrad.) Hampe Rhacomitrium lanuginosum (Dill.) Brid. Bryum bimum Schreb. Zweiter Teil. Erster Abschnitt. anderem Gesträuch in kleineren For- men an feuchten Stellen. H. fluitans L. in vielen Formen, gern zwischen Ledum, oft in Gräben, geht aus ihnen über die Ufer hinaus. H. exannulatum Gümb. H. scorpioides L. H. Kneifii Schimpf. H revolvens Sw. an Grabenrändern. Aspidium cristatum (L.) Blechnum Spicant (L.) Osmunda regalis L. Botrychium Lunaria (L.) Sw. B. intermedium (W. et M.) Brid. B. erythrocarpum Schwägr. B. uliginosum (Bruch) Br. et Sch. Webera nutans (Schreb.) Hedw. Leptobryum pyriforme (L.) Schimp. Mnium affıne Bland. in kleinen Formen. Ambilyodon dealbatus (Dicks.) P. Beauv. Meesea uliginosa Hedw. | Gymnocybe palustris (L.) Fr. in dege- nerierenden Formen. Philonotis marchica (Willd.) Brid. Polytrichum formosum Hedw. Atrichum angustatum (Brid.) Br. et Sch. A. tenellum (Raehl.) Br. et Sch. häufiger als vorige an faulenden Stümpfen. Tetraphis pellucida (Dill.) Hedw. | | | | Fontinalis antipyretica (Dill.) L. in Torf- P. löchern und Tümpeln, sie oft dicht P. erfüllend. Thuidium tamariscinum (Hedw.) Br. et Sch. auf modernden Stümpfen mit Ledum. Climacium dendroides (Dill.) W. et M. rn verkümmerten Formen mit Ledum. Plagiothecium silesiacum (Sel.) Br. et ch. an modernden Baumstämmen mit Ledum. Hypnum filieinum L. in degenesinchiien) . Formen an Baumstiimpfen und Ge- y EEE nen und B. ramosum (Rth.) Aschers. seltener als vorige Pilularia globulifera L. Equisetum palustre L. Lycopodium Selago L. L. clavatum L. an den Rändern der Moore. Isoetes lacustris L. auf sandigem und kiesigem Grunde von Heidetümpeln und -seen. Pinus silvestris L. oft massenhaft, aber meist schlecht gedeihend. Potamogeton gramineus L. in den Tüm- peln und nicht selten auf feuchtem Schlamm praelongus Wulf. perfoliatus L. häufiger als vorige. erispus L. P. compressus L. P. acutifolius Lk. * obtusifolius M. K. . mucronatus Schrad. pusillus rutilus Wolfg. trichoides Cham. et Schlechtend. in Torflöchern und Altwässern. P. pectinatus L. Triglochin palustris L. Stratiotes Aloides L. die Tümpel oft ganz ausfüllend. P. p. N, | Hydrocharis Morsus ranae L. auf Gräben Erstes Capitel. und Tümpeln oft eine dichte Decke bildend. Alopecurus geniculatus L. A. fulvus Sm. seltener als vorige. Agrostis alba L. oft mit A. vulgaris, aber wohl mehr an trockneren Orten. Aira flexuosa L. auf trockneren Stellen. A. praecox L. an trockneren gen in kleineren Beständen. Sieglingia decumbens (L.) Bernh. Bromus mollis L. auf Wegen und ehe- maligen Torflagerstätten. B. tectorum L. an ähnlichen Stellen. Eriophorum polystachyum L. p. p. gern an grasigen Orten und oft massenhaft. E. latifolium Hoppe. Echte Heiden. 201 C. Goodenoughii Gay C. gracilis Curt. C. panicea L. auf Torfboden oft in dich- ten Beständen größere Strecken über- ziehen C. flava = var. lepidocarpa Tausch. C. distans L. an den Rändern in klei- neren Beständen. H huchi oppe an den Stand- orten oft in großen Beständen weite Strecken überziehend, sowohl auf san- digem Boden als auf Torf. | C. Pseudo-Cyperus L. mehr an Rändern ı von Teichen, Gräben etc. zwischen ‚ Hypnum oder an grasigen Stellen | und in Torflöchern. Seirpus pauciflorus Lightf. sowohl auf, | C. rostrata With. ähnlich. sandigem wie torfigem Boden. S. setaceus L. an torfigen, mäßig feuch- ten Stellen hin und wieder, dem Standort wechselnd und nicht je- des Jahr in gleicher Menge, mitunter ausbleibend. S. compressus (L.) Pers. S. paluster L. an Torflöchern S. p. var. uniglumis Lk. an Toristellei, Cladium Mariscus (L.) R. Br. an den Ufern von Seen und Tümpeln, auch auf offenen Flächen mit sandig-moo- | rigem oder torfigem Boden. Carex Davalliana Sm. an Grabenrän- dern etc C. muricata L. besonders an den Rändern. C. echinata Murr. gern zwischen Sphag- num, Polytrichum und anderen o0sen. C. leporina L. C. elongata L. an nassen, sumpfigen Orten. C. canescens L. sowohl an nassen Stel- len zwischen Torf- und Sumpfmoo- | sen, als an grasigen, mäßig feuchten tellen. oft mit 'C. vesicaria L. seltener. C. acutiformis Ehrh. auf Torf oder an- moorigem, selbst sandigem Boden. Calla palustris L. in Tümpeln und. raben. Lemna trisulca L. oft Torflöcher und Gräben dicht erfüllend. L. minor L. Juncus Leersii Marss. sowohl auf Sand- boden wie anmoorigem und torfigem Grunde; oft auch an Grabenrändern, Heidedämmen und anderen Orten mit verwundetem Boden. J. effusus L. zwischen Sphagnum und Hypnum. J. filiförmis L. J. silvaticus Reich in großen Beständen an grasigen und moosigen Stellen. J. atratus Krock. wie vorige. J. obtusiflorus Ehrh. J. alpinus Vill. } pygmaeusThuill. nachPRAHL aneinem See mit moorigen Heideufern auf feuchtem Sandboden. Orchis latifolius L. besonders an gra- sigen Stellen. 202 Zweiter Teil. O. Traunsteineri Saut. (O. angustifolius chb.) an nassen Stellen in Gras. OÖ. incarnatus Epipactis palustris (L.) Crantz Neottia cordata (L.) Rich. Moos. Liparis Loeseli (L. erw.) Rich. mit Ma- laxis paludosa. Populus tremula L. Salix pentandra L. S. cinerea L. Betula verrucosa Ehrh. als Strauch. B. pubescens Ehrh. erw. an nassen und sumpfigen Stellen strauchartig, in . trockneren Lagen als Baum. Bildet charakteristische Gruppen mit Vacci- . nium uliginosum, Ledum resp. Myrica, Empetrum, Osyeberee eic, B. humilis SE meist an buschigen Stellen kleinere Bestände bildend; an feuchten und nassen Plätzen. Quercus Robur L. p. p. oft vereinzelt und strauchartig. O. sessiliflora Sn, ähnlich wie vorige aber seltener. Polygonum amphibium L. in Tanne und Gräben; auch die Landform zwischen ’ ai Montia lamprosperma Cham. Stellaria crassifolia Ehrh. nirgends häu- fig, gern zwischen Hypnen und Grä- sern auf Torfboden Spergula vernalis Willd. auf Wegen und trockenen Stellen auf Torf. S. pentandra L. (Boreau) wie vorige. Illecebrum verticillatum L. fast immer an kahlen Stellen, selten zwischen Gras oder Moosin aufrechten F ormen, vielfach am Rande der Tümpel. Ceratophyllum demersum L. Ranunculus hederaceus L, die Tümpel oft fast ausfüllend, gern mit Montia rivularis, Stellaria uliginosa etc, R. Lingua L. gern an Rändern von Erster Abschnitt. Gräben, Seen, Tümpeln, Torfstichen, auch zwischen Sphagnum. R. sceleratus L. stellenweise in großen Massen an den Rändern der Tümpel (oft schwimmend), in Torfstichen, Gräben. Thalictrum flavum L. besonders an buschigen Stellen und Rändern von Tümpeln und Gräben. Gern auf Sandboden zwischen Gras und Moos. Nasturtium - silvestre (L.) R. Br. an . Tümpeln. N. palustre (Leyss.; DC. oft in großen Mengen am Rande der Tümpel und in Gräben, sowohl auf Sand wie Torf. Sedum villosum L. auf nassen, grasigen Stellen. - Bulliarda aquatica (L.) DC, an den Ufern von Tümpeln und Seen mit sandigem oder schlammigem Grunde meist in großen Mengen. Comarum palustre L. oft in großer Menge, auch an Rändern von Tune peln MR Gräben. Potentilla reptans L. P. mixta Nolte auf begrastem Boden oder zwischen Calluna. P. procumbens Sibth. wie vorige, gern an den Rändern. Ulmaria pentapetala Gil. meist in Ge- büschen. Callitriche stagnalis Scop. in Tümpeln und Dorfteichen oft in großen Mengen, besonders in flachen Gewässern mit Sandboden, C. verna L. in klaren, stehenden und fließenden Gewässern. Rhamnus cathartica L. meist in niedri- gen Büschen. Elatine Hydropiper L. an schlammigen oder sandigen Ufern der Tümpel, oft jahrelang ausbleibend. E. hexandra DC. auf dem Grunde der Tümpel und Teiche oft]in großer | | | | Erstes Capitel. Menge, auch an ziemlich trockenen, vom Wasser verlassenen Orten be- obachtet. E. Alsinastrum L. wie vorige. Peplis Portula L Epilobium palustre L. Boden. liebt nackten Myriophyllum verticillatum L. Tümpel und Gräben, Torflöcher etc. oft ganz ausfüllend. M. spicatum L. oft mit voriger, mehr in fließenden Gewässern. Hydrocotyle vulgaris L. oft in Menge auf Torf, ebenso an Abstichen, Gra- benrändern etc. auf Sand und an- moorigem Boden; in Gräben oft mit Schwimmblättern flutend. Cicuta virosa L. nicht selten. Oenanthe fistulosa L. in Tümpeln, Gräben und Torflöchern mitunter in Menge, aber fast nie Bestände bildend, gern zwischen Röhricht. Oe. aquatica (L.) Lmk. ähnlich wie vorige, aber meist massenhafter, oft dichte Bestände bildend. Thysselinum palustre (L.) Hoffm. sowohl auf Torfboden wie auf Sand. Chamaepericlymenum (Cornus) suecicum (L.) Aschers. et Graebn. meist zahlreich und Bestände bildend, den Boden oft durch die zahlreichen Rhizome zu dichtem Filz verflechtend. Andromeda calyculata L. an buschigen Stellen. 7a ur RA--.111 T fr n bedeckend. 5 V. Vitis idaea L. oft mit voriger. Hottonia palustris L. Gräben, Torfstiche und Tümpel mitunter ganz ausfüllend. Lysimachia thyrsiflora L. zwischen Gras und Moos, an Rändern der Tümpel und Gräben, auf grobkörnigem Sande wie auf anmoorigem Grunde und Torf. L. vulgaris L. gern an buschigen, feuch- - Echte Heiden. 203 ten Stellen auf Sand und Torf, seltener in großen Mengen, meist in einzel- nen Büschen. Myosotis caespitosa Schulz an feuchteren, verwundeten Stelle M. arenaria Schrad. auf unbedecktem oden oft in dichten Rasen. Scutellaria galericulata L. S. minor L. meist auf buschigem Torf- land, seltener auf Sandboden. Brunella vulgaris L. p. p. oft massenhaft, Stachys paluster L. Thymus Serpyllum L. hin und wieder auf Torf. Lycopus europaeus L. zwischen Gras und Moos; auf Sand und Torf. Mentha aquatica L. oft massenhaft an Rändern der Tümpel und Gräben, in Torfstichen und Sümpfen. Scrophularia nodosa L. gern auf hu- mosem Boden. Veronica scutellata L. an verwundeten Stellen, an Ufern der Tümpel und Gräben, weniger auf sandigen (und moorigen) Flächen, gern auf Schlamm, oft zwischen Gras. V. Anagallis aquatica L. wie vorige, oft im Wasser. serpyllifolia L. nicht selten auf nacktem Torf. Alectorolophus minor (Ehrh.) Wimm. et Grab. auf Torf und Sand mitunter in Menge. Pinguicula vulgaris L. sowohl aufnacktem Torfboden und Torfschlamm, als auf anmoorigem. Sandboden, an den Standorten meist in Menge. Utricularia vulgaris L. in Torflöchern, Heidetümpeln etc. U. neglecta Lehm. ähnlich wie vorige. U. ochroleuca Hartm. an nassen, schlam- migen Stellen oder in Torflöchern und Heidegräben. U. minor L. oft mit voriger. V. 204 Zweiter Teil. U. Bremii Heer Galium uliginosumL. meist zwischenGras. G. palustre L. Valeriana officinalis L. V. dioeca L. gern zwischen Moos. Succisa praemorsa (Gil.) Aschers. mit- unter in Menge. Campanula patula L. Gnaphalium uliginosum L. an Rändern . der Heidetümpel. Bidens tripartitus L. auf torfigem Boden, wie an Rändern der Tümpel u Gräben auf Sand und Schlamm. B. cernuus L. oft mit voriger, weniger häufig. Achillea Ptarmica L. mitunter zahlreich. MatricariainodöraL. an Stellen, wo durch aber Erster Abschnitt. Torfstechen etc. eine Entwässerung veranlasst oder das Moor durch auf- gewehten Sand bedeckt ist, oft größere Strecken dicht bedeckend und weiß färbend. Chrysanthemum Leucanthemum L. rnica montana L. auf festerem Boden anbewachsenen Plätzen, gern zwischen Gras. Senecio paluster (L.) DC. in Torfstichen und neuen Gräben, aber auch an sumpfigen und unverletzten Stellen mit Moorgrund und dünner Bodendecke sehr viel, an den Standorten meist in Menge, oft unbeständig. Auf typischen Faideenckirein oft sehr klein, einköpfig. Cirsium acaule (L.) All. F Accessorische, hin und wieder auftretende Arten: Eremosphaera viridis de By. Lactaria subduleis (Bull.) Fr. L. pyrogala (Bull.) Fr. L. rufa (Scop.) Fr. | Riccia glauca (L.) auf verwundetem Boden. Jungermannia attenuata (Mart.) Lindenb. Sphagnum subsecundum N. v S. rufescens Br. germ. S. obesum Wils, S. Girgensohnii Russ. Phegopteris polypodioides Fee. P. Dryopteris (L.) Fee, Athyrium filix femina (L.) .Rth. Ophioglossum vulgatum L. an grasigen Stellen. Equisetum silvaticum L. E. limosum L. besonders an künstlich erzeugten Lachen und Tüm peln. Isoetes echinospora Durieu ee dem Grunde von Heidetümpeln und -seen, sern an schlammig moorigen Orten. Typha latifolia L. \an Rändern von T. elatior Bönningh. j Heidetümpeln und| T. angustifolia L. Jin Torflöchern. Glyceria aquatica (L.) Wahlb. Sparganium ramosumL. linHeidegräben S. simplex Huds. Ju. Torflöchern. ‚Potamogeton natans L. in Torflöchern und Tümpeln oft massenhaft. ıP. alpinus Balb. in Moorgräben und Tümpeln oft in Menge, wohl mehr im fließenden ass; P. nitens Web, P. lucens L. Triglochin maritima L. Sagittaria sagittifolia L. Alisma Plantago L. Caldesia parnassifolia (L.) Parl. Oryza clandestina (Web.) A. Br. Poa palustris_L. hin und wieder in einiger enge. P. pratensis L. mitunter sogar in Menge. in Gräben und G. fluitans (L.) R. Br. Teichen. G. plicata Fr. Festuca arundinacea Schreb. mitunter in einiger Menge. Schoenus nigricans L. 9 |S- ferrugineus 1 | | Erstes Capitel. Carex disticha Huds. C. vulpina L. auf lehmigem und schlam- migem Boden. C. panniculata L. gern an nassen, quel- ligen Orten. C. paradoxa Willd. Torflöchern. C. heleonastes Ehrh. C. microstachya Ehrh. 'C. stricta Good. in Sümpfen und Tümpeln. C. glauca Murr. C. pallescens L. C. riparia Curt. Lemna polyrrhiza L. L. gibba L. Juncus lamprocarpus Ehrh. J. compressus Jacq. an Gräben und Tümpelrändern. Iris Pseudacorus L. Gräben. Coralliorrhiza innata R. Br. Sphagnum und Hypnum. Gymnadenia conopea (L.) R. Br. Salix ER L >. Cäptes L. S. vida "Whinb. ? Alnus glutinosa (L.) Gaertn. umex Acetosa L. auf Torfboden. R. Acetosella L. auf torfigem, mäßig feuchtem Grunde. Coronaria flos cuculi (L.) A. Br. in Gräben bisweilen in Menge. Dianthus superbus L. an trockneren Stellen. Stellaria glauca With. in Gräben und Aus- stichen, meist in den Übergängen zur Wiese. S. uliginosa Murr. kin und wieder in an Gräben und in Tümpeln und zwischen Menge. Sagina nodosa (L.) Fenzl. Spergularia en (L.) Aschers. Nuphar luteum (L.) Sm Nymphaea alba n ame selbst .als ndform. Echte Heiden. 205 | Ceratophyllum submersum L. in stehen- den Gewässern. Caltha palustris L. Myosurus minimus L. gern an Orten, wo im Frühjahr Wasser gestanden hat. Ranunculus aquatilis L. R. circinatus Sibth. (R divaricatus Schrk.) R. Flammula L. R: acer L., R. repens L. Nasturtium amphibium (L.) R. Br. an Rändern von Tümpeln etc. Cardamine pratensis L. besonders in Gräben etc. C. amara L. wie vorige, bisweilen mas- senhaft. Hirculus L. mitunter in großen | Men SD ae L. meist auf verwundetem Boden. Parnassia palustris L. an grasigen Orten. Rubus plicatus W. et N. auf trocknerem Torfboden. Potentilla norvegica L. Geum rivale L. stellenweise zahlreich. Ulmaria Filipendula (L.) A. Br. an trock- neren Orten. Lotus uliginosus Schk. mitunter zahl- reich. icia sepium L. liebt festeren Boden; auch auf Torf. athyrus paluster L. fast nur an culti- vierten, gedüngten Orten. Linum catharticum L. stellenweise in Menge auf torfigem Boden, gern zwischen Gras, mitunter selbst auf ziemlich trockenem Grunde (hier aller- dings vorzugsweise auf Kalk Callitriche auctumnalis L. in stehendem und langsam fließendem Wasser. Frangula Alnus Mill. zwischen Gras und Moos an feuchten, selten an nassen Orten, oft in ziemlich dichten Be- ständen oder als vereinzelte Büsche. in stehenden (Gewässern. 206 : . Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Elatine triandra Schk, an Ufern der | Anchusa arvensis (L.) M. B. an trockenen ümpel. Stellen. Lythrum Salicaria L. oft in Mengen. |Myosotis palustris (L.) With. zwischen Epilobium hirsutum L. hin und wieder, Hypnum u. s. w. in Menge. M. intermedia L. an grasigen Stellen. E. parviflorum Schreb. an cultivierten | Nepeta Glechoma Benth. oder verwundet gewesenen Stellen |Mentha arvensis L. auf feuchtem Sand und an Gräben, meist massenhaft. und Torf, wie an den Ufern der Tüm- E. roseum Schreb. oft in Menge an den| pel und Teiche. grasigen Rändern von Tümpeln und | Alectorolophus major (Ehrh.) Rchb. Gräben. Pedicularis palustris L. Helosciadium repens (Jacq.) Koch be- | Galium Aparine L. an mäßig feuchten sonders an grasigen und nackten Ufern! Plätzen, von Teichen und Gräben. Eupatorium cannabinum L. an den Ufern Carum Carvi L. mitunter zwischen Gras der Tümpel, anmoorigen Orten und in Menge. Torfstichen. Berula angustifolia (L.) Koch in Gräben Erigeron acer L. auf Torf. und Torflöchern oft in großen Massen. Filago arvensis L. auf trocknerem Sium latifolium L. oft mit voriger. Torf. Selinum CarvifoliaL. an grasigen Stellen Gnaphalium lutei-album L. hin und wieder massenhaft. Pulicaria prostrata (Gil.) Aschers. hin und Angelica silvestris L. wieder zahlreich an den Rändern von Pirola rotundifolia L. Heidetümpeln und Teichen. Lysimachia Nummularia L. P. dysenterica (L.) Gaertn. wie vorige; Anagallis arvensis L. an trockenen, ver- meist zwischen Gras wundeten Stellen. Senecio aquaticus Huds. zwischen Gras Centunculus minimus L. und Moos, meist auf moorigen Grün- Erythraea Centaurium (L.) Pers. den (seltener Sand) nicht selten. Menyanthes trifoliata L. hin und wieder Cirsium palustre (L.) Scop. auf cultivier- massenhaft. ten oder verwundeten Stellen. Limnanthemum Nymphaeoides (L.) Lk. | Serratula tinctoria L. in Tümpeln und Moorlöchern. Tragopogon pratensis L. an grasigen Symphytum officinale L. oft in Menge, Plätzen an grasigen Plätzen. | 5, Typus V, Besenginsterheide. 1. Schilderung des Typus. Sarothamnus scoparius bildet in den echten Heidegegenden oft weite Bestände. Nicht selten trifft man Stellen, an dringlichen Massen auftritt. Solche Formationsbilder, die man auch in der Lüneburger Heide antreffen kann, haben nun mit einer echten Heide sehr wenig Ähnlichkeit mehr, sie machen entschieden den Eindruck einer Formation Erstes Capitel. Echte Heiden. 207 nährstoffreicher Böden. Nichtsdestoweniger kann man indessen die Besen- ginsterheide nicht von den »echten« Heiden trennen, denn die bei weitem größte Mehrzahl der hierher zu rechnenden Geländestriche bietet sich auch dem Auge als Strauchheiden dar. Meist auf lockererem, nährstoffarmem Sande finden sich die Sarothamnusbestände über den größten Teil Norddeutschlands ver- breitet. Nicht nur in den eigentlichen Heidegebieten häufig, ist er auch für manche sandige Teile der continentalen Striche charakteristisch, und gerade hier nehmen die einzelnen Exemplare so recht den für Heidesträucher typischen Zwerghabitus an, da sie in den strengeren Wintern der südöstlicheren Gebiets- teile häufig ganz bis auf den Erdboden zurückfrieren und dann immer wieder junge Triebe von unten erzeugen. Gerade hier nehmen die Sarothamnus- bestände unter der Gesamtzahl der in jenen Gebieten vertretenen echten Heide- formationen einen hervorragenden Platz ein. : uf ganz dürren, locker sandigen Stellen findet sich meist eine äußerst ärmliche Flora unter Sarothamnus vor. Oft ist nur hier und da eine Cal- lunapflanze zu bemerken, oft fehlt diese Art ganz und gar. Dann sieht man meist nur wenige Vertreter, wie sie für heidekrautlose Sandfelder charakte- ristisch sind, den kahlen Boden zwischen den Ginsterbüschen bedecken. Hier und da haben Rasen von Cladonien den Boden etwas befestigt und sonst wachsen in einiger Menge Rhacomitrium canescens, Aera flexuosa, Spergula vernalis, Erophila verna, Potentilla- cinerea, Viola tricolor u. a. Besonders in den östlichen Gebieten beobachtet man die Besenginster- einjährigen Arten verschwinden mehr und mehr. Eine Anzahl Gräser und Carices, dazu Hieracium Pilosella und andere Arten dieser Gattung, finden sich an. Die Zusammensetzung der ganzen Formation ähnelt, was den Nieder- wuchs anbetrifft, dann immer mehr und mehr der der Kiefernwälder oder der Kiefernheiden. Meist hat sich unter der rasenartigen Vegetationsdecke eine erheblich dicke Humusschicht gebildet, die dem Boden eine größere Festigkeit giebt, die aber wohl nie die feste, fılzige Consistenz annimmt, wie in typischen Callunaheiden. — Häufig überwiegen an solchen soeben beschriebenen Stellen die Heidegräser, und der Typus geht thatsächlich ebenso oft in eine offene Grasheide wie in einen Kiefernwald über. Die Lebensbedingungen von Sarothamnus im Vergleiche mit denen der Mehrzahl der anderen Heidepflanzen sind sehr lehrreich. Denn während die Mehrzahl der letzteren sich absolut ablehnend gegen jede Nährstoffanhäufung im Boden verhält und bei zu großer Nährstoffzufuhr bald zu Grunde geht, scheint dies bei Sarothamnus nicht der Fall zu sein, der oft in Formationen mit nährstoffreicherem Boden sich findet und hier oft eine starke Stoffproduction zeigt, also abweichend von den typischen Heidepflanzen. Interessant ist nun dabei die Fähigkeit des Besenginsters, auch in ganz nährstoffarmem Boden mit ganz geringer jährlicher Stoffproduction als echte Heidepflanze zu vegetieren. 208 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Durch diese Fähigkeit, die er z.B. mit Juniperus teilt, ist es ihm möglich, viele Jahre als niedriger Strauch zu wachsen, bis seine ganz allmählich tiefer dringenden Wurzeln auf Heiden, die keinen Ortstein besitzen (und unter "den Sarothamnusheiden findet sich fast nie welcher), bis in tiefere bessere Bodenarten gelangen, aus denen sie dann mehr Nährstoff zu ziehen vermögen. ofort beginnt der Ginster nun stärker zu wachsen, er wird höher und höher und bildet dann die oben beschriebenen Dickichte. Juniperus (und 'vielleicht noch Pinus) ausgenommen, können die übrigen Heidepflanzen nicht, wenn sie wirklich in bessere Böden gelangen, so große Stoffmengen producieren, und die Pflanzen nährstoffreicherer Formationen sind sonst nicht im Stande, so lange mit geringer Nahrung zu leben. Sie vertrocknen oder verhungern vorher. 2. Aufzählung der Arten. ı. Charakterpflanzen: Thelephora caryophyllea (Schäffer) Pers.| S. pentandra L. (Boreau) wie vorige Ochroporus perennis (L.) Schröt. gesellig, aber unbeständig. Polytrichum piliferum Schreb. Teesdalea nudicaulis (L.) R. Br. auf locke- Veingaertneria canescens (L.) Bernh. rem oder mäßig festem Sandboden. Festuca ovina L. Erophila verna (L.) E. Mey. F. rubra L. Stenophragma Thalianum (L.) Celak. Carex arenaria L. Genista pilosa L. liebt sonnige Lage. C. ligerica Gay Oft in Mengen kleinere Strecken über- C. ericetorum Pollich ziehend. C. verna Vill. oft mit voriger. ‚Thymus Serpyllum L. Spergula vernalis Willd. meist auf locke- ıGalium saxatile L. rem, unbedecktem Sandboden. |Gnaphalium dioecum L. 2. Häufiger vorkommende Pflanzen: Thelephora terrestris Ehrh. |Holosteum umbellatum L. ' Rhodosporus cancrinus (Fr.) Schröt. | Arenaria serpyllifolia L. gern auf kahlem Amanita muscaria (L.) Pers. | oden. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. ‚Arabis hirsuta (L.) Scop. auch an grasigen Brachythecium albicans (Neck.) Br. et, und dünnmoosigen Orten, liebt nicht Sch. | zu festen, unbedeckten Sandboden Equisetum arvense L. | mit mäßig feuchtem Untergrund. Juniperus communis L. hin und wieder. | Potentilla cinerea Chaix liebt leichten, Anthoxanthum odoratum L | warmen Sandboden. Aera caryophyllea L. e ‚P. rubens (Crtz.) Zimm. ähnlich wie A. praecox L. | vorige, gern zwischen Gras. Carex praecox Schreb. | Ononis spinosa L. liebt leichten, warmen C. pilulifera L. | Sandboden ohne oder mit dünner Luzula campestris 4:29). DE, Grasdecke. Rumex Acetosella L. OÖ, repens L. oft mit voriger, scheint „erasti n semidecandrum L. weniger Dürre zu vertragen; mehr C. caespitosum ‚Gil. zwischen Gras. pitosu; BEE: Erstes Capitel. Echte Heiden. 209 Trifolium arvense L. auf trockenem |Scabiosa Columbaria L. Sandboden. Jasione montana L. oft große Strecken Vicia lathyroides L. auf unbedecktem| dicht überziehend. Boden, wie zwischen Gras und Moos; | Campanula persicifolia L. selten in Menge. rigeron acer Erodium cicutarium (L.) L/Herit.e. |Filago arvensis L. Tithymalus Cyparissias (L.) Scop. F. minima (Sm.) Fr. meist zahlreicher Hypericum perforatum L. als vorige. Viola silvatica Fr. var. V. arenaria DC. |Helichrysum arenarium (L.) DC. V. tricolor L. Achillea Millefolium L. Epilobium angustifolium L. A. Ptarmica L. mit voriger. Armeria elongata (Hoffm.) Boiss. Senecio viscosus L. Verbascum Lychnitis L. mitunter zahl- S. silvaticus L. oft mit voriger. reich. | . vernalis V. nigrum L. oft mit voriger, meist | Carlina vulgaris L. zahlreicher. ı Centaurea Jacea L. an nicht zu trocke- Veronica officinalis “ | nen Plätzen. V,. prostrata L. € Scabiosa L. V. triphylla L. liebt losen, nackten oder C. panniculata Jacq. weniger als vorige. dünn begrasten Sandboden. Crepis tectorum L. auf leichtem, selbst Galium boreale L. an grasigen Stellen.) rieselndem Sande; oft dichte Be- G. verum L. stände bildend. ‘G. Mollugo L. oft mit voriger. Hieracium Pilosella L. sehr viel. Valerianella olitoria (L.) Poll. H. vulgatum Fr. Knautia arvensis (L.) Coulter p. p. H. umbellatum L. % Accessorische, hin und wieder auftretende Pflanzen: Peziza aurantia Müller Galeopsis Tetrahit L. p. p- Agaricus rusticus Fr: Calamintha Acinos (L.) Clairv. Hypnum cupressiforme L. | Veronica spicata Triticum repens L. Gnaphalium silvaticum L. Silene Otites (L.) Sm. Hieracium murorum Spergularia campestris (L.) Aschers. |H. laevigatum Willd. Potentilla silvestris Neck. Hypochoeris glabra L. P. Tabernaemontani Aschers. Thrincia hirta Rth. Coronilla varia L. Chondtrilla juncea L. Graebner, Die Heide a 1 210 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Zweites Capitel. Grasheiden. Den Grasheiden sind eine Anzahl Arten, die zwar nicht als Charakter- pflanzen aber doch häufiger oder sporadisch in ihnen auftreten, eigentümlich. Zur Vermeidung von Wiederholungen habe ich deshalb diese sowohl in den trockneren als in den feuchten Grasheiden auftretenden Arten hier vorangestellt. ı. Häufiger vorkommende Pflanzen: Amanitopsis plumbea (Schäffer) Schr. Amblyodon dealbatus (Dicks.) P. Beauv. Eurhynchium piliferum (Schreb.) Br. et h. Brachythecium Rutabulum (L.) Br. etSch. Hypnum purum L. H. Schreberi Willd. meist an mäßig feuchten Orten. Botrychium Matricariae (Schrk.) Spr. auf Waldlichtungen. Juniperus communis L. hin und wieder. Orchis Morio L. Salix repens L. Genista tinctoria L. liebt buschige Orte. G. germanica L. seltener als vorige. Lotus corniculatus L. an Küsten ziemlich verbreitet, seltener in Menge, meist vereinzelt. Malva neglecta Wallr. auf trockenem Boden. Linaria vulgaris Mill. an Wegen und Rändern. Plantago -lanceolata L. Valeriana dioeca L. auf sandigem und torfigem Boden. 2. Accessorische, hin und wieder auftretende Pflanzen: Avena elatior L. hin und wieder, dann | aber meist in Mengen. Scirpus Holoschoenus L. in der Nähe von Flüssen an mäßig trockenen Orten. Gagea saxatilis Koch Fragaria vesca L. Potentilla argentea L. P. collina Wib. Vicia tetrasperma (L.) Mnch. auf mäßig feuchtem Boden. Lathyrus silvester L. Malva Alcea L M. silvestris LE __ Epilobium parviflorum Schreb. an Grä- ben, meist massenhaft. Pirola chlorantha Sw. Cynoglossum officinale L. Veronica Teucrium L. 1) Typus VI. Molinia-Heide oder Molinietum. I. Schilderung des Typus. Unter allen Grasheiden ist das Molinietum bei weitem die verbreitetste und au Auf ziemlich feinkörnigem, sanden überzieht Molinia ch für die Heide am meisten charakteristische. feuchtem, oft eben gelegenem Sande, meist Thal- oft weite Strecken und die ganze Formation erhält : 1 Zweites Capitel. (Grasheiden, 211 durch die zahlreichen straff aufstrebenden Stengel und Blätter das Aussehen eines Röhrichts im kleinen. Aber nicht nur auf solch feuchtem Sandboden finden wir Molinia-Heiden, auch auf echten Heidemooren sind oft stellenweise große Bestände des Grases zu bemerken. Diese letzteren sind meist wesentlich höher und meist aus der var. arundinacea gebildet. Last not least sieht man Molinieten auch auf filzigem Heidehumus an vielen Stellen. Hin und wieder kommt es vor, dass Molinia an feuchteren Heidestellen der Calluna oder wohl noch öfter der Erica Tetralix durch ihr massenhaftes Auftreten Con- currenz macht. Wenn auch die typische Form der Molinia mitunter an trockneren Stellen auftritt, setzt das Vorkommen der Molinia-Heide doch stets das Vorhandensein einer steten gleichmäßigen Feuchtigkeit im Boden voraus. Mehrfaches schärferes Austrocknen verträgt die Pflanze nicht. Die var. arun- dinacea verlangt noch mehr Feuchtigkeit als die typische Form der M. coerulea. Wie aus Obigem hervorgeht, zeigt dieser Typus die meisten Beziehungen zu den Heidemooren, auf denen er sich ja auch findet. Indessen stellt er durch seine gleichfalls innigen Beziehungen zum Callunetum und zur Tetralixheide ein Bindeglied zwischen diesen Formationen dar. Auch der Übergang zu den übrigen Grasheiden, besonders zur Sieglingiaheide, ist keine Seltenheit. Hie und da, besonders in den großen Heidegebieten tritt das Molinietum auch im Schutze von Bäumen auf, in der Lüneburger Heide und an der Ostseeküste besonders unter Kiefern, aber auch unter Birken. Bei Neuhaldensleben beobachtete ich ein typisches Molinietum unter alten Eichen. (Vgl. S. 149, 172). 2. Aufzählung der Arten. ı. Charakterpflanzen: Boletus luteus L. chen Stellen, wo zwischen den Gras- Hygrophorus psittacinus (Schaeff.) Fr. pflanzen unbedeckter Boden hervor- Limacium Vitellum (Alb. et Schw.) Fr.| tritt; verschwindet, sobald sich andere “ Derminus hypni (Batsch) Schröt. Pflanzen 'anzusiedeln beginnen, all- Russuliopsis laccata (Scop.) Schröt. mählich vollständig. Leptotrichum tortile (Schrad.) Hampe |Erica Tetralix L. Sieglingea decumbens (L.) Bernh. Gentiana Pneumonanthe L. Drosera intermedia Hayne nur an sol- Pedicularis silvatica L. 2. Häufiger vorkommende Pflanzen: Humariella umbrata (Fr.) Cook Coprinarius ericaeus (Pers.) Schröt. Hygrophorus conicus (Scop.) Fr. C. semilanceatus (Fr.) Schröt. H. flammans (Scop.) Schröt. Agaricus tricolor Alb. et Schw. H. miniatus (Scop.) Schröt. A. equestris L. H. ceraceus Wulf. ap. Jacq. Amanita muscaria (L.) P Lactaria subdulcis (Bull.) Fr. Gymnostomum ee (C. Müll.) L. pyrogala (Bull.) Fr. Hedw. L. rufa (Scop.) Fr Fissidens osmundoides (Sw.) Hedw. 'Barbula unguiculata (Dill.) Hedw. Russula emetica (Schaeff.) Fr. 14* 212 Zweiter Teil. Bryum erythrocarpum Schwägr. Eurhynchium Stockesii (Turn.) Br. et Sch. Hylocomium squarrosum (L.) Br. et Sch. hin und wieder. Aspidium Thelypteris (L.) Sw. Equisetum palustre L. Lycopodium clavatum L. Holcus lanatus L. in Übergängen zu Wiese und Wiesenmoor. Carex echinata Murr. auf mäßig feuchtem Sandgrunde. Juncus Leersii Marss. sowohl auf Sand- boden wie anmoorigem Grunde. Populus tremula L. Sagina procumbens L.: auf feuchtem Boden an Ausstichen, Wegen, Gräben etc., selten auf unberührtem Boden. Ranunculus Lingua L Thalietrum flavum L. Drosera rotundifolia L. an mäßig feuch- ten, unbedeckten Stellen. D. anglica Huds. oft mit voriger. | Potentilla reptans L. | | P. mixta Nolte an feuchten Orten. P. procumbens Sibt P. silvestris Neck. a mäßig feuchtem Boden zahlreich. Rosa tomentosa Sm. Genista anglica L. Vaccinium Myrtillus L. V. Vitis idaea L. oft mit voriger. Lysimachia thyrsiflora L. | Erster Abschnitt. L. vulgaris L. meist in vereinzelten Büschen. Centunculus minimus_L. mitunter massen- aft, dann wieder jahrelang ausblei- bend; verschwindet bei dichterer Be- siedelung des Bodens. Oft mit Cicen- dia filiformis, Radiola multiflora, 2 cebrum verticillatum etc. Cicendia filiformis (L.) Delarbre Calamintha Clinopodium Spencer an buschigen Orten. Scrophularia nodosa L. Veronica scutellata L. besonders an ver- wundeten Stellen, Abstichen etc. V. Anagallis aquatica L. wie vorige oft im Wasser. V. serpyllifolia L. Euphrasia officinalis L. var. E. gracilis Fr. | Alectorolophus minor (Ehrh.) Wimm. et Grab. mitunter in Menge. Galium uliginosum L. Succisa praemorsa (Gil.) Aschers. mit- unter in Menge. Campanula patula L. Gnaphalium lutei-album L. Bidens tripartitus L. B. cernuus L. oft mit voriger, weniger häufig. Chrysanthemum Leucanthemum L. Cirsium acaule (L.) ‚Serratula tinctoria L. gern an buschigen Plätzen. aber 3. Accessorische, hin und wieder auftretende Pflanzen: Peziza aurantia Müller Clavaria fastigiata L. Hygrophorus nitratus Pers. Agaricus cyathiformis Bull. A. sinopicus Jungermannia ira (Mart.) Lindenb. Ephemerum serratu m Hampe - | R Fissidens. alktasoife (Dill) torfigem Boden Webera nutans (Schreb.) Hedw. Briza media L Poa palustris L. Carex hirta L. 3 |Juncus silvaticus Reich. Amanita bulbosa Bull, | J. atratus Krock. . squarrosus L. umex Acetosa L. Hedw. auf, R. Acetosella L. Rainenle acer L. Zweites Capitel. Grasheiden. 213 R. repens L. Myosotis intermedia Lk. Fumaria officinalis L. Origanum vulgare L. Cardamine pratensis L. Thymus Serpylium L. Parnassia palustris L. Alectorolophus major (Ehrh.) Rchb. Vicia sepium L. liebt festeren Boden. |Bellis perennis L. oft in Menge. Polygala vulgare L. 'Matricaria inodora L. P. comosum Schk. | Senecio aquaticus Huds. Lysimachia Nummularia L. 2) Typus VIL Sieglingia-Heide. I. Schilderung des Typus. Sieglingia decumbens ist ein typischer Bestandteil mäßig feuchter bis feuchterer Heiden, auch trocknerer Heidemoore., Meist aber findet sie sich untermischt mit den übrigen Heidepflanzen, und wenn auch ihre Zahl mitunter wohl die jeder einzelnen der anderen Arten überwiegen mag, so fällt sie doch wegen der meist schräg in das Stengel- gewirr der sie begleitenden Pflanzen hineinragenden Rispen nicht erheblich auf. Ihre Prävalenz muss schon eine ganz erhebliche sein, wenn man den Eindruck einer Sieglingiaheide haben will. Daher erklärt sich auch trotz der großen Verbreitung der Art das verhältnismäßig spärliche Auftreten des Typus. Am meisten Verwandtschaft in ihrem Auftreten scheint sie nur mit Erica Tetralix zu haben, trotzdem diese letztere Pflanze stets erheblich zurückgeht oder oft ganz verschwindet, wenn, wie so oft, eine echte Tetralixheide in einen Sieglingiabestand übergeht. Sieglingia bevorzugt meist frischen, niemals nassen, meist etwas festen, ziemlich feinkörnigen Sandboden oder auch auf den Mooren etwas feuchten festeren Torfboden ohne oder mit nur wenig Sphagnum. Sehr häufig sieht man die Sieglingiaheide um den Fuß sanft geneigter Hügel herum an den bereits ganz schwach ansteigenden Stellen einen Gürtel bilden. Im unteren Teile geht sie an den ebenen und auch feuchteren Stellen in eine Tetralixheide oder in ein Molinietum über, an der oberen Grenze der Sieglingiaheide folgt gewöhnlich eine echte Callunaheide auf dem nun trockneren Boden. Auf Heidemooren überzieht der Typus mitunter größere Flächen und zwar, wie bereits bemerkt, an festeren, mäßig feuchten Orten. Es ist - interessant, zu bemerken, dass Sieglingia sowohl die auf natürlichem Wege durch die Vegetation oder durch die Wasserverhältnisse etc. als auch die durch Betreten fester gewordenen Teile solcher Moore bewohnt und überzieht. Sie folgt deshalb oft in dichtem Bestande den sich durch ein Moor hindurch- ziehenden Wegen. Mit Juncus squarrosus, der vereinzelt dazwischen wächst, und oft noch Potentilla silvestris, tritt sie so oft an die Stelle auf den Heidemooren, die Juncus effusus und J. tenuis in Gemeinschaft mit einigen Gräsern und Potentilla anserina auf den Wiesenmooren einnehmen. 214 Zweiter Teil. 2. Aufzählung der Arten. Thelephora laciniata Pers. Ochroporus perennis (L.) Schröt. Boletus luteus L. Limacium Vitellum (Alb. et Schw.) Fr. Marasmius alliatus (Schaeff.) Schröt. Derminus hypni (Batsch) Schröt. D. crustuliniformis (Bull.) Schröt. Cortinarius cinnamomeus (L.) Fr. . €. var. croceus (Schaeff.) Rhodosporus cancrinus (Fr.) Schröt. Russuliopsis laccata (Scop.) Schröt. Agaricus (OÖmphalia) Fibula Bull. A. umbelliferus L. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. Bryum caespiticium L. var. ericetorum Klinggr B. argenteum L. Polytrichum piliferum Schreb, Hypnum cupressiforme L. var. erice- torum Br. et Sch. Erster Abschnitt. ı. Charakterpflanzen: H. c. var. elatum Br. et Sch. Molinia coerulea (L.) Mnch. Carex pilulifera L. Teesdalea nudicaulis (L.) R. Br. auf lockerem oder mäßig festem Sand- boden. Genista anglica L. beansprucht gleich- mäßige Feuchtigkeit, fast nie auf trockenem oder nassem Boden; ver- trägt keine dichte Bodenbedeckung durch Gras oder Moos. Hypericum humifusum L. in Menge auf sandigem Boden; oft unbeständig, verschwindet, wenn sich der Boden bedeckt. Wohl ursprünglich in der Heide heimisch. Epilobium angustifolium L. Galium harcynicum Weig. (G. saxatile auct.). 2. Häufiger vorkommende Pflanzen: Thelephora terrestris Ehrh.. . Hygrophorus conicus (Scop.) Fr. Coprinarius ericaeus (Pers.) Schröt. Psilocybe physaloides (Bull.) Fr. Derminus semiorbicularis (Bull.) Schröt. Inocybe cristata (Scop.) Schröt. Hyporhodius mammosus (L.) Schröt. H. asprellus (Fr.) Schröt. H. sericeus (Bull.). Agaricus dryophilus Bull. A. flavi-brunneus Fr. A. equestris Lepiota ämianthina (Scop.) Karsten L. granmulosa Batsch Barbula unguiculata (Dill.) Hedw. Rhacomitrium canescens (Dill.) var. ericoides (Dicks.). atripurpureum W. et M. Webera nutans (Schreb.) Hedw. Thuidium abietinum (L.) Br. et Sch. Brid. | Hypnum cupressiforme L. Hylocomium splendens (Hedw.) Br. et Sch. oft in Mengen. H. triquetrum (L.) Br. et Sch. ebenso. H. squarrosum (L) Br. et Sch. hin und wieder. Botrychium Lunaria (L.) Sw. B. ramosum (Rth.) Aschers. B. simplex Hitchcock Lycopodium clavatum L. Carex arenaria L. C. ligerica Gay C. echinata Murr. auf mäßig feuchtem en C. supina Wahlenb. rc ie Pollich c verna Vill. oft mit voriger. RC: hirta ‚Luzula sudetica (Willd.) Presl zwischen Moos. . Gras un Brachythecium albicans (Neck.)Br.etSch. ne Acetosella L. Zweites Capitel. Grasheiden. 215 Silene Ötites (L.) Sm. ' obwohl oft massenhaft zwischen an- Holosteum umbellatum L. ı deren Pflanzen. Liebt frischen, hu- Arenaria serpyllifolia L. gern aufkahlem | mosen Boden. Boden. Lathyrus montanus Bernh. gern auf Spergula vernalis Willd. gern auf locke-| frischem Boden zwischen Gras und rem, unbedecktem Sandboden. Moos an geschützten Stellen. Seltener S. pentandra L. (Boreau) wie vorige;| bestandbildend. Besonders die gesellig, aber unbeständig. L. mont. var. linifolius Reichard Spergularia campestris (L.) Aschers. Tithymalus Cyparissias (L.) Scop. Herniaria glabra L. liebt nicht zu locke- | Hypericum perforatum L. ren Boden und offene Lage. Helianthemum Chamaeeistus Mill. meist Arabis hirsuta (L.) Scop. auch an dünn-| zerstreut. Auf mäßig feuchtem, san- moosigen Orten; liebt nicht zu festen, digem bis anmoorigem Boden. unbedeckten Sandboden mit mäßig | Viola tricolor L. feuchtem Untergrund. Pimpinella Saxifraga L. auf trocknerem, Drosera intermediaHayne nur an solchen; festerem Boden oft in Menge. Stellen, wo zwischen den Graspflan- | Peucedanum Oreoselinum (L.) Mnch. zen unbedeckter Boden hervortritt. |Erica Tetralix L. Sedum reflexum L. auch an moosigen | Centunculus minimus L. mitunter massen- Orten; auf humosem Sand- und auf| haft, dann wieder jahrelang ausblei- trockenem Torfboden. bend, verschwindet bei dichter Be- Saxifraga granulata L. meist auf mäßig | siedelung des Bodens. feuchtem, anmoorigem Sandboden; | Armeria elongata (Hoffm.) Boiss. gern an Abhängen. Erythraea Centaurium (L.) Pers. Potentilla reptans L. Ajuga genevensis L. P. silvestris Neck. auf mäßig feuchtem | | ‚Brunella vulgaris L. p. p. Boden zahlreich. Galeopsis Tetrahit L. p. p. an buschigen P. Tabernaemontani Aschers. auf trock-| Orten. neren sonnigen Abhängen oft es] Calamintha Acinos (L.) Clairv. Strecken überziehend. . Clinopodium Spenner an buschigen Medicago lupulina L. Orten. Trifallum montanum L. hin und wieder | Thymus Serpyllum L. an verwundeten, trockenen Stellen. Ornithopus perpusillus L. auf mäßig |Solanum Dulcamara L. feuchtem bis trockenem Sande, gern | Verbascum nigrum L. auf nacktem oder verwundetem Boden, | Veronica Chamaedrys L. besonders auf Heidewegen oft in, V. officinalis L. an trockneren Orten Menge, doch auch zwischen Gras und) als vorige. |V. prostrata L. liebt mäßig ee losen, etwas humosen Sandb in Menge. Moos. Vicia lathyroides L. auf alnäbchteii: Boden wie zwischen kurzem Gras und | V. serpyllifolia L. Moos, selten in Menge; liebt trocke-,V. verna L. gern auf unbedecktem nen Sandboden. lockerem [auch humosem) Sandboden, V. hirsuta (L.) Koch meist zerstreut,| an den Standorten meist in Menge. Zweiter Teil. 216 Erster Abschnitt, V. Dillenii Crtz. gern auf feuchtem Un-| Carlina vulgaris L. tergrund; an Abhängen oft mit voriger. | Cirsium acaule V. triphylla L. Euphrasia officinalis L. var. E. gracilis Fr. Asperula cynanchica L. Galium boreale L. G. verum L. G. Mollugo L. oft mit voriger. Knautia arvensis (L.) Coulter p- p- Scabiosa Columbaria L. (L.) AU. Serratula tinctoria L. gern an buschigen Plätzen auf micht zu losem Sandboden. Centaurea Jacea L. an nicht zu trocke- nen, sandigen und humosen Plätzen. Arnoseris minima (L.) Lk. auf unbe- decktem Boden. Hieracium Pilosella L. sehr viel. . vulgatum Fr. Campanula rotundifolia L. mitunter|H. laevigatum Willd. an buschigen Stel- zahlreich. C. persicifolia L. Erigeron acer L. Gnaphalium dioecum L. G. silvaticum L. Achillea Millefolium L. A. Ptarmica L. oft mit voriger, aber an feuchteren Orten. Senecio vernalis WK. len auf mäßig feuchtem Boden. Hypochoeris glabra L. Thrincia hirta Rth. auf nicht zu losem, humushaltigem Sande oder anmoori- gem Grunde. Scorzonera humilis L. auf leichtem oder etwas lehmhaltigem, etwas humosem Sandboden, auf unbedecktem oder bewachsenem (Moos-)Boden. 3. Accessorische, hin und wieder auftretende Pflanzen: Thelephora cristata (Pers.) Fr. Clavaria fastigiata L. Marasmius _caryophylleus Schröt. Agaricus roseus Bull. A. sinopicus Fr. Lepiota Carcharias (Pers.) Karsten L. procera (Scop.) Quelet Jungermannia bicrenata Lindenb. Ephemerum serratum Hampe Gymnostomum microstomum (C. Müll.) (Schaeff.) edw. Thuidium delicatulum (L.) Br. et Sch. Equisetum arvense L. Koeleria cristata (L.) Pers. Briza media L. Populus tremula L, umaria officinalis L. Thlaspi arvense L. an grasigen Ab- hängen Coronilla varia L. Vicia tenuifolia Rth. nicht selten. ‚V. sepium L. liebt festeren Boden. V. cassubica L Polygala vulgare L. mitunter in Menge. P. comosum Schk. Viola silvatica Fr. var. V. arenaria DC. Vaccinium Myrtillus L, V. Vitis idaea L. oft mit voriger. Lysimachia vulgaris L. Myosotis intermedia Lk. Salvia pratensis L. Origanum vulgare L. Serophularia nodosa L. an feuchten Stellen. Veronica spicata L. auf trockenem, nicht zu lockerem Sandboden. V. arvensis L, V. hederifolia L. Asperula tinctoria L. Bellis perennis L. oft in Menge. ‚Helichrysum arenarium di.) DE. Senecio viscosus L S. silvaticus L. oft mit voriger Zweites Capitel. Grasheiden. 217 Centaurea Scabiosa L. H. umbellatum L. C. panniculata Jacq. Hypochoeris radicata L. Crepis tectorum L. Tragopogon pratensis L. Hieracium murorum L. Scorzonera purpurea L. 83) Typus VIII Trocknere Grasheiden. 1. Schilderung des Typus. Wenn auch das Molinietum und die Sieg- lingiaheide dadurch, dass die den Hauptbestand bildenden Gräser oft zu dichten oder doch ziemlich dichten Rasen zusammenschließen, eigentlich der Definition der Heide nicht entsprechen und deshalb auch hier nicht zu den »echten Heiden« gerechnet sind, so ist doch nicht zu leugnen, dass sie ganz erheblich innige Beziehungen zu den echten Heiden, besonders zu den feuch- teren unter ihnen zeigen. Nun finden sich aber noch eine ganze Reihe von grasigen Formationen, deren Hauptbestandteile Heidepflanzen sind, die aber meist keine so innigen Beziehungen zu den echten Heiden aufweisen wie die vorerwähnten beiden Typen. Besonders sind es Calamagrostis epigea, Aera flexuosa (auch A. praecox und A. caryophyllea), Nardus stricta, Weingaertneria canescens und auch Festuca ovina (resp. F. rubra), seltener Agrostis vulgaris, A. canina oder auch Holcus lanatus (an feuchteren Stellen und an Übergangsformationen zum Heidemoor), die derartige Bestände bilden. Betrachten wir die vier wichtigsten, die immerhin noch recht verschiedene Vegetationsbedingungen aufweisen, etwas genauer. 2. Aufzählung der Arten des Typus. ı. Charakterpflanzen: Thelephora laciniata Pers. Spergula vernalis Willd. meist auf un- Rhodosporus cancrinus (Fr.) Schröt. bedecktem, lockerem Sandboden. Tylostoma mammosum (Mich.) Fr. S. pentandra L. (Boreau) wie vorige; Lycoperdon gemmatum Batsch gesellig, aber unbeständig. Rhacomitrium canescens (Dill.) Brid. Teesdalea nudicaulis (L.) R. Br. auf lo- var. ericoides (Dicks.). ckerem oder mäßig festem Sandboden. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. Stenophragma Thalianum (L.) Celak. Bryum argenteum L. ähnlich der vorigen. Dicranum scoparium (L.) Hedw. Genista pilosa L. oft in großen Mengen Ceratodon purpureus (L.) Brid. kleinere Strecken überziehend. Polytrichum piliferum Schreb. Sarothamnus scoparius (L.) Koch liebt ypnum cupressiforme L. var. erice- leichten, unbedeckten Boden; scheint torum Br. et Sch. eine mäßige Grundfeuchtigkeit nicht H. c. var. elatum Br. et Sch. entbehren zu können. Carex ericetorum Pollich Epilobium angustifolium L. C. verna Vill. oft mit voriger. Thymus Serpyllum L. Erophila verna (L.) E. Mey. sowohl auf| Galium harcynicum Weig. (G. saxatile reinem, losem, als auf festerem Sand-| auct.). Gnaphalium dioecum L. 218 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. 2. Häufiger vorkommende Pflanzen: Psilocybe physaloides (Bull.) Fr. Hyporhodius mammosus (L.) Schröt. H. asprellus (Fr.) Schröt. H. sericeus (Bull.). Pisolithus arenarius Alb. et Schw. Thuidium abietinum (L.) Br. et Sch. nn h RRRRERR 1, « . IE /NT 1 )Br etSrh Hypnum cupressiforme L. Botrychium simplex Hitchcock Equisetum arvense L Sieglingia decumbens (L.) Bernh. Carex praecox Schreb. C. pilulifera L. C. arenaria L. C. ligerica Gay . hirta L. |Medicago lupulina L. Trifolium montanum L. hin und wieder in Menge. Erodium cicutarium (L.) L’Herit. Tithymalus Cyparissias (L.) Scop. Hypericum perforatum L. Helianthemum Chamaecistus Mill. meist zerstreut. Auf mäßig feuchtem, san- digem bis anmoorigem Boden. ı Viola silvatica Fr. var. V. arenaria DC. V. tricolor L. Eryngium planum L. Pimpinella Saxifraga L. auf trocknerem, festerem Boden oft in Menge. Peucedanum Oreoselinum (L.) Mnch. auf mäßig trockenem Boden. Iaiaıka sudetica (Willd.) Presl zwischen | Armeria elongata (Hoffm.) Boiss. Gras und Moos Allium oleraceum L. gern auf Heide- hügeln und Abhängen. Rumex Acetosella L. Silene Otites (L.) Sm. Cerastium semidecandrum L. C. caespitosum Gil. Holosteum umbellatum L. Arenaria serpyllifolia L. gern auf kahlem Boden, Abstichen, Grabenrändern etc. Gentiana campestris L. auf nicht zu losem Sandboden, Grunde. Ajuga genevensis L. Galeopsis Tetrahit L. p. p. an buschigen Orten. Calamintha Acinos (L.) Clairv. Verbascum thapsiforme Schrad. V. phlomoides L. V. Lychnitis L. mitunter nabledie auch auf anmoorigem Arabis hirsuta (L.) Scop. auch an dünn- V. nigrum L. oft mit voriger. moosigen Orten; liebt nicht zu festen, unbedeckten ETEDE mit mäßig feuchtem Untergrund. Potentilla Tabernaemontani Aschers. auf trockeneren sonnigen Abhängen oft in Mengen. P. cinerea Chaix liebt leichten, warmen Sandboden Veronica officinalis L. erträgt große Trockenheit und scharfe Besonnung. V. prostrata L. liebt mäßig trockenen, losen, etwas humosen Sandboden. V. verna L. an den Standorten meist in Menge. v. Dillenii Crtz. oft mit voriger. V. triphylla L. P. rubens (Cntz) Zimm. ähnlich wie Euphrasia officinalis L. var. E. gracilis Fr. vorige. Ononis spinosa L. liebt leichten, warmen een mit nur dünner Gräsdecke. O. repensL. oft mit voriger, scheint weni- en Dürre zu een, mehr zwischen Asperula cynanchica L. Galium boreale L. G. verum L. G. Mollugo L. oft mit voriger. Knautia arvensis (L.) Coulter p. p. N Te | Zweites Capitel. Scabiosa Columbaria L. Jasione montana L. oft große Strecken dicht überziehend. Campanula persicifolia L. Aster Linosyris (L.) Bernh. Erigeron acer L. > Filago arvensis L. F. minima (Sm.) Fr. meist zahlreicher | als vorige. | Gnaphalium silvaticum L. Helichrysum arenarium {L.) DC. Inula Britannica L. Achillea Millefolium L. A. Ptarmica L. mit voriger. Senecio viscosus L. S. silvaticus L. oft mit voriger. S. vernalis WK. Carlina vulgaris L. Cirsium arvense (L.) Scop. Jurinea monoclona (L.) Aschers. dürren Stellen. an Hieracium Pilosella L. H. vulgatum H. 219 Grasheiden. Centaurea Jacea L. an nicht zu trocke- nen, sandigen und humosen Orten. C. Scabiosa L. C. panniculata Jacq. weniger häufig. Arnoseris minima (L.) Lk. auf unbe- decktem Boden. Crepis tectorum L. auf leichtem, selbst rieselndem Boden; oft dichte Bestände bildend. sehr viel. Fr. laevigatum Willd. an buschigen Stellen auf mäßig feuchtem Boden. H. umbellatum L. Hypochoeris glabra L. Thrincia hirta Rth. auf nicht zu losem, humushaltigem Sande oder auf an- moorigem Grunde. Scorzonera humilis L. auf leichtem oder wenig lehmhaltigem, etwas humosem Sandboden, auf unbedecktem oder bewachsenem (Moos-) Grunde. 3. Accessorische, hin und wieder auftretende Pflanzen: Thelephora cristata (Pers.) Fr. Clavaria fastigiata L. Marasmius caryophylleus Schröt. Inocybe cristata (Scop.) Schröt. I. geophylla (Sow.) Karst. Agaricus rusticus Fr. Lepiota amianthina (Scop.) Karsten Thuidium delicatulum (L.) Br. et Sch. Botrychium Lunaria (L.) Sw. B. ramosum (Rth.) (Schaeff.) Koeleria cristata (L.) Pers. Triticum repens Carex supina Wahlenb. Allium vineale L. edum maximum (L.) Suter S. purpureum {L.) Lk. Saxifraga granulata L. Potentilla silvestris Neck. P. alba: L. Coronilla varia L. Vicia tenuifolia Rth. nicht selten. V. sepium L. V. cassubica L. Lathyrus montanus Bernh. L. m. var. linifolius Reichard Eryngium campestre L. Pastinaca sativa L. bisweilen in Menge. ÄAnagallis arvensis L. Erythraea Centaurium (L.) Pers. Brunella vulgaris L. p. p. Salvia pratensis L. Veronica spicata L. auf trockenem, nicht zu lockerem Sandboden. V. arvensis L. Echium vulgare L. Asperula tinctoria L. Valerianella olitoria (L.) Poll. Campanula rotundifolia L. 220 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Cirsium acaule (L.) All. Hypochoeris radicata L. Hieracium echioides Lumnitzer Chondrilla juncea L. H. murorum L. Scorzonera purpurea L. Facies a. (Calamagrostis-Heide. 1. Schilderung der Facies. Calamagrostis epigea, der Hauptbestand- teil dieser Facies, kann als ganz echte Heidepflanze eigentlich nicht be- trachtet werden. Ihre große jährliche Stoffproduction weist schon darauf hin, dass sie eine Pflanze nährstoffreicherer Böden ist. Und doch lässt sie sich bei der Heideformation absolut nicht ‚vernachlässigen. Ihre Wurzeln gehen sehr tief und dringen deshalb in leichtem, locker-sandigem Boden, den sie bevor- zugt, viel tiefer ein als die echten Heidepflanzen. Im wesentlichen bildet die Facies einen Übergang zu den steppenartigen Formationen. In der Heide bemerkt man Calamagrostis epigea meist in größeren Mengen in sanften Mulden zwischen mit trocknerer Heide bestandenen Hügeln oder sehr oft in Kiefernheiden. Meist überzieht der Bestand eine größere oder kleinere Strecke ziemlich dicht, und der Boden ist dann meist fast ganz mit den schwer ver- wesbaren Blatt- und Stengelresten bedeckt. Daher ist die Flora solcher Stellen sehr uninteressant, es wachsen dort fast nur Spergula vernalis, Erophila verna, Vicia lathyroides, V. hirsuta, Calluna vulgaris (fast stets sehr spärlich, Veronica verna, V, Dillenii und wenige andere, die z. T. schon Charakterpflanzen unserer sonnigen (steppenartigen) Hügel darstellen. An nicht zur Heide gehörigen Stellen bevorzugt Calamagrostis epigea feuchtere sandige Dünen oder den feuchten Sand oder kiesigen Grund kahler "lächen im Überschwemmungsgebiete größerer Flüsse. Ihr Vorkommen in den echten Heiden erscheint, trotz der oft nicht geringen Ausdehnung der Bestände, fast stets als etwas Fremdes und Accessorisches. Facies 6b. Aera-Heide. ı. Schilderung des Typus. So gleichartig die Standorte der Trocken- heit liebenden Aera-Arten bei uns sind, so lassen sich doch in diesem Subtypus noch zwei Gruppen unterscheiden: Die Bestände der A. flexuosa und die der A. caryophyllea und A. praecox. Während die Bestände der letzteren Arten seltener eine große Ausdehnung annehmen, finden wir A. flexuosa oft weite Strecken überziehend. Besonders im nordöstlichen Teile des norddeutschen F lachlandes sieht man besonders an Holzschlägen oder an Windbruchstellen im Walde alles mit den zarten Rispen der Aera bedeckt, das ganze Gelände sieht aus, als sei es mit einem feinen rötlichen Schleier bedeckt. Diese Formation bietet besonders deshalb einiges Interesse, weil sie die echte Callunaheide in vielen Teilen des östlichen Flachlandes vertritt. Bei der Besprechung der Vegetationsbedingungen und der klimatischen Verhält- nisse des anchen Flachlandes ist bereits betont worden, dass sich Cal- Zweites Capitel. Grasheiden. 291 luna im östlichen Binnenlande mehr und mehr in die Wälder zurückzieht, wohl wegen der trockenen Luft der Sommermonate. In diesen Gegenden ersetzt nın Aera flexuosa das Heidekraut besonders in den offenen Lagen. Aera flexuosa kann augenscheinlich einen erheblich größeren Grad der Luft- trockenheit ertragen als Calluna und gewinnt ihr deshalb in den trockneren Gebieten den Vorrang ab. Bereits in meinen »Studien über die norddeutsche Heide« habe ich betont, dass fast jeder Waldschlag auf trocknerem Sandboden in den Heidegebieten mit einem Callunetum, im übrigen Flachlande aber fast stets mit Aera flexuosa sich bedeckt. Da, wie oben bemerkt, die sandigen Böden des östlichen Teiles des norddeutschen Flachlandes, in denen gerade dieser Aera-Typus vorherrscht, frei oder fast frei sind von Ortstein und auch die Bleisande meist noch keine sehr erhebliche Dicke erreicht haben, so geht meist in einiger Zeit eine, wenn auch langsame, Wiederbewaldung der Fläche vor sich. Diese Heide ist meist nur von kurzer Lebensdauer und an nicht von Menschenhand veränderten Localitäten verhältnismäßig selten in großer Aus- dehnung zu treffen. Der Boden ist meist sandig, seltener stark humos. Bei Clötze i. d. Altmark notierte ich an solcher Stelle: Hypnum Schreberi, Nardus stricta (wenig), Scleranthus annuus, Helianthemum guttatum, Calluna vulgaris, Erica Tetralix (wenig), Jasione montana, Filago minima, Hieracium umbellatum. Bestände von Aera caryophyllea und A. praecox finden sich, wie er- wähnt, seltener in größerer Ausdehnung und an ähnlichen Orten wie die von A. flexuosa. Auch sie lieben meist einen lockeren, sandigen Boden, doch scheint es, als ob A. flexuosa empfindlicher gegen das völlige Austrocknen des Untergrundes ist, als diese beiden einjährigen Arten, die zur Zeit der Sommertrocknis ihre Vegetation bereits beendet haben und dann abgestorben sind. Sie bilden also einen gewissen Übergang von den Aera flexuosa- Heiden zu den Sandfeldern, ihre Feuchtigkeit dürfte im Frühjahr der der A. flexuosa-Heide wenig nachstehen, im Sommer aber scheint sie erheblich hinter derselben zurückzubleiben. Für diese Auffassung spricht auch die That- sache, dass zwischen Aera caryophyllea und der sehr oft mit ihr gemischten A. praecox eine ganze Reihe von einjährigen überwinternden Frühlingsblühern sich finden, die zwischen A. flexuosa nicht in dem Maße aufzutreten pflegen, wie z. B. Spergula vernalis, Erophila verna, Veronica verna, V. Dillenii und andere. 2. Aufzählung der Arten. ı. Charakterpflanzen: Marasmius alliatus (Schaeff.) Schröt. |Molinia coerulea (L.) Mnch. Derminus bypni (Batsch) Schröt. Carex arenaria L Russuliopsis laccata (Scop.) Schröt. 'C. ligerica Gay 2. Häufiger vorkommende Arten: Carex hirta L. | feuchtem bis trockenem Sande, gern Ornithopus perpusillus L. auf mäßig| auf nacktem oder verwundetem Boden, 222 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. besonders auf Heidewegen oft in| Moose, selten in großen Mengen, großer Menge; doch auch zwischen | meist einzeln. Gras und Moos. ıV, hirsuta L. Vicia lathyroides L. auf unbedecktem | Veronica Chamaedırys L. Boden wie zwischen kurzem Grase und Facies c. Nardus-Heide. 1. Schilderung der Facies. Im norddeutschen Flachlande kommt die Nardus-Heide seltener an natürlichen Localitäten in größerer Ausdehnung vor, die größten Bestände der Art, die ich sah, dehnten sich auf lange bewei- deten Heiden, auf denen Calluna durch das dauernde Verbissenwerden all- mählich zurückgegangen und durch Nardus stricta, welche wegen ihrer harten Blätter nicht gern vom Vieh gefressen wird, ersetzt worden war. An natürlichen Orten wachsen die Nardus-Bestände fast stets auf einer mit filigem Rohhumus bedeckten Stelle an den Rändern von heidigen Wäldern oder an feuchten Stellen der echten Calluna-Heide. Die dichten, schr festen Rasen mit den starren borstenförmigen Blättern geben dem ganzen Bestande ein recht charakteristisches Aussehen. Besondere Charakterpflanzen lassen sich hier kaum nennen, oft steht Nardus fast ganz allein, nur Thelephora laci- niata fand ich auffallend oft die Rasen von Nardus verfilzend. Facıtes d. Festuca-Heide. Die Festucaheide, die ich in meinen »Studien über die norddeutsche Heide« nicht als besonderen Subtypus aufgenommen habe, wird doch wohl richtiger als solcher betrachtet, da, wie ich mich später überzeugen konnte, doch eine recht erhebliche Menge von entschieden zur Heideformation zu rechnenden Geländen existiert, auf denen Festuca ovina oder F. rubra, oder öfter auch beide gemischt Bestände bilden. Ähnlich wie Aera flexuosa lieben die Festuca-Arten sandigen lockeren Boden, nur scheinen den letzteren noch lockerere oft kaum festliegende und oft sehr stark austrocknende Sande eigen zu sein. Am meisten sieht man die Festucaheide einen Übergang herstellen zwischen den echten Callunaheiden und den Dünenformationen, solch des Binnenlandes als der Küste. Nicht selten bilden Festucabestände auch die sonnigen Ränder von im Innern mit Callunaheide bestandenen Kiefernwäldern, besonders im östlichen Gebiete. Drittes Capitel. Waldheiden. 223 Drittes Capitel. Waldheiden. 1. Schilderung der Waldheiden. In der Besprechung der Typen der echten Heiden ist bereits mehrfach bemerkt worden, dass besonders die Be- stände von Calluna sich im östlichen Gebiete in die Wälder zurückziehen, dass die Mehrzahl der Heideformationen überhaupt sich dort in Wäldern be- findet. In den eigentlichen Heidegebieten nun giebt es auch eine große Reihe von Wäldern, deren Boden mit typischer Heidevegetation bedeckt ist. Zumeist sind dies solche Wälder, die auf der im 3. Capitel Ia beschriebenen Über- gangsstufe vom Walde zur Heide sich befinden oder die künstlich aus Heide wieder zum Walde gemacht sind. In ganz typischer Ausbildung in den Heide- gebieten zeigen diese Heidewälder oder besser Waldheiden meist einen lichten Bestand alter Bäume mit sehr wenig Unterholz oder einen gleichfalls etwas lockeren Bestand von jüngerem oder doch schwächlichem Stangenholz. Von dieser typischen Waldheide bis zum echten Kiefern- oder Laubhochwald sind nun natürlich alle Übergänge vorhanden und es ist oft nicht gut möglich, eine scharfe Grenze zu ziehen. Man begegnet oft Wäldern, in denen der bestand- bildende Baum in schöner Üppigkeit entwickelt ist. Seine Wurzeln stecken in nährstoffreichem Boden, aber die oberste Schicht des Waldbodens ist bereits erheblich ausgelaugt, sodass die nicht tief wurzelnden Kräuter bereits an Nahrungs- mangel zu leiden beginnen. Unter dem Schutze des Walddaches bildet sich auf dem keine dichte Grasnarbe tragenden Boden ein zusammenhängender Moosteppich von Hypnum Schreberi und Hylocomium-Arten aus und in diesem Moosteppich wachsen Calluna und andere Heidepflanzen oft in großen Massen. Ist nun der Bestand der Heidepflanzen selbst in diesem moosigen Walde ein halbwegs dichter, so wird man nicht zweifelhaft sein, dass die For- mation der Heide zugerechnet werden muss, treten aber neben Calluna andere Pflanzen, besonders Brombeeren oder saftigkrautige Stauden in größerer Menge auf, sodass das Heidekraut nach und nach zurücktritt, so kann man nur durch willkürliche Trennung die Formation scheiden. ” Weit stärker als bei den Grasheiden tritt bei den Waldheiden die Über- einstimmung einer großen Zahl von Arten in den sämtlichen Typen di Capitels hervor. Ich habe mich deshalb zur möglichsten Vermeidung von Wiederholungen entschlossen, voran eine Liste der fast allen Waldheiden eigenen Bestandteile zu geben und bei den einzelnen Typen nur gerade diesem Typus eigentümliche Arten aufzuführen. 2. Aufzählung der Arten der Waldheiden. 1. Charakterpflanzen: Peltigera spuria (Ach.) Derminus hypni (Batsch) Schröt. Boletus luteus L Russuliopsis laccata (Scop.) Schröt. 994 Zweiter Teil. Sphagnum rigidum (N. et H.) Schimp. var. squarrosum Russ. an moorigen Stellen. S. acutifolium Ehrh. an feuchten Stellen. Dicranum scoparium (L.) Hedw. Ceratodon purpureus (L.) Brid. Leptotrichum tortile (Schrad.) Hampe Rhacomitrium canescens (Dill.) Brid. Lycopodium clavatum L. var. tristachyum (Nutt. et Hook.) an trockenen Orten mit leichtem Sandboden. Agrostis vulgaris With. an feuchteren rten. Erster Abschnitt. | Calamagrostis epigea Rth. |Aera flexuosa L. besonders auf Kahl- schlägen Bestand bildend. Festuca ovina L. F. rubra L. Luzula campestris (L. p. p.) DC. häufig auf unbedeckten, trockenen Sand- flächen, oft aber auch zwischen Gräsern und Moosen. |Salix aurita L. auf anmoorigem Sand- boden in lichten Beständen oder einzeln. 2. Häufiger vorkommende Pflanzen: Peziza aurantia Müller Sphyridium byssoides (L., Flot.) Kbr. Stereocaulon tomentosum (Fr.) St. incrustatum Filke. Hygrophorus ceraceus Wulf. ap. Jacaq. an feuchten Stellen. Rozites caperata (Pers.) Karsten Agaricus tricolor Alb. et Schw. an sumpfigen Stellen. A. roseus Bull. A. infundibuliformis Schäffer Lepiota procera (Scop.) Quelet Amanitopsis plumbea (Schäffer) Schr. A. plumb. var. fulvus Schäffer an moorigen Stellen. Amanita pustulata (Schäffer) Schr. Lycoperdon uteriforme Bull. Geaster stellatus (Scop.) G. striatus DC. _Pisolithus arenarius Alb. et Schw. P. crassipes (DC.) seltener. Chiloscyphus polyanthus (L.) Corda Jungermannia inflata Huds. hin und wieder in Erlenbrüchen. J. barbata Schmidt J. quinquedentata Web. Sarcoscyphus Funckii (W. etM.)N.v.E. Sphagnum squarrosum Pers. anmoorigen . S. tenellum v. Klinggr. zerstreut. Dicranum flagellare Hedw. an sumpfigen Stellen und modernden Stümpfen. Fissidens adiantoides (Dill.) Hedw. an sumpfigen Stellen. F. osmundoides (Sw.) Hedw. Pottia truncata (L.) Fürnr. Leptotrichum pallidum (Schreb.) Hampe L. homomallum (Hedw.) Hampe Orthotrichum speciosum N. v. E. an Stämmen oder erratischen Blöcken. O. affıne Schrad. Ulota crispa (Hedw.) Brid. U. crispula Bruch oft auch an errati- schen Blöcken. Webera nutans (Schreb.) Hedw. Polytrichum piliferum Schreb. Tetraphis pellucida (Dill.) Hedw. an fau- lenden Stümpfen. Diphyscium foliosum (L.) Mohr Eurhynchium piliferum (Schreb.) Br. et Sch. auf Sandboden. E. praelongum (L.) Br. et Sch. an feuch- ten Steinen. E. Stockesii (Turn.) Br. et Sch. Plagiothecium denticulatum (Dill.) Br. et Sch. in halbfeuchtem Gebüsch. P. silesiacum (Sel.) Br. et Sch. Bonsai se = IE: Neck.) Br. etSch. \ I Drittes Capitel. B. Rutabulum (L.) Br. et Sch. auf Stäm- men und Baumwurzeln. Hypnum purum H. cupressiforme L. gemein. Pteridium aquilinum (L:) Kuhn in Lich- tungen. Aspidium montanum (Vogler) Aschers. Blechnum Spicant (L.) an feuchteren Stellen. Polypodium vulgare L. Equisetum arvense L. Agrostis alba L. oft mit A. vulgaris, aber wohl mehr an trockneren Orten und schattenliebend. Triticum repens L. Carex leporina L. an feuchten, sandigen und anmoorigen Stellen. C. elongata L. an nassen, sumpfigen Calla palustris L. Juncus filiformis L. auf nassen oder mä- Big feuchten, sandigen Stellen. J. squarrosus L. an mäßig feuchten Orten. Luzula sudetica (Willd.) Presl. Anthericus Liliago L. auf sandigem, humushaltigem Boden. A. ramosus L. Gagea arvensis (Pers.) Schult. an kahlen Stellen mit gröberem Sande. Allium eo L. besonders in Ge- büschgr aachen ifolia (L. p. p-, Schmidt) Rchb. Nanss 2, jr )Rich Surd Populus Kos T, an den Rändern. Salix repens L. S. rep. var. argentea Sm. Silene Otites (L.) Sm. Dianthus Carthusianorum L. an trocke- neren, etwas grasigen oder moosigen Abhängen. Holosteum umbellatum L. auf mäßig trockenem, nacktem Sandboden mit Graebner, Die Heide. Kruodalın Waldheiden. 225 einigem Lehmgehalt an Wegen, Ab- stichen etc. Arenaria serpyllifolia L. fast nur auf kahlem Boden, Abstichen, Graben- rändern etc., selten zwischen Gras. . besonders auf leich- m und mäßig fes- tem Sandboden, sel- tener auf Torf. Rubus rhamnifolius W. et I R. rham. var. R. Maassii Focke. R. Sprengelii W. et N. an feuchteren Stellen. R. Schummelii Whe (= R. glaucovirens Maass) vorzugsweise an frischem Bo- den, gern an grasigen und moosigen Orten, doch mitunter auch auf trock- nerem Sande, selbst an kiesigen Stel- len in Menge. R. en Scleranthus an- nuus L. S. perennis L. Kaltb. an feuchten Ränder R. Radula w. et N. ähnlich der vo-. rigen; stellenweise große Bestände und Dickichte bildend. R. caesius L. selbst auf ziemlich trocke- nem, sandigem Boden, allerdings dort minder üppig entwickelt, als an feuch- ten, grasigen oder moosigen Stellen. R. saxatilis L. Potentilla reptans L. an feuchten und mäßig trockenen Orten den Boden stellenweise dicht überziehend. P. silvestris Neck. auf mäßig feuchtem Boden; gern auf leichterem Sand oder Torf. Rosa canina L. an lichten Stellen. R. coriifolia Fr. auf mäßig feuchtem Bo- den; liebt keinen directen Schatten. R. elliptica Tausch (= R. graveolens Gren.) gern auf leichtem Sandboden, an grasigen Stellen. Trifolium medium L. an grasigen Orten nicht selten in Menge. Rhamnus cathartica 226 Zweiter Teil. Viola tricolor L. Pirola uniflora L. besonders an feuchten Stellen, gern in mäßigem Schatten zwischen Moos, weniger zwischen Gras Vaccinium Myrtillus L. sowohl auf rei- nem Torfboden wie auf Sand. V. Vitis idaea L. oft mit voriger. Armeria elongata (Hoffm.) Boiss. meist auf lockerem Sandboden. Teucrium Scorodonia L. Galeopsis ochroleuca Lam. an grasigen, mäßig trockenen Stellen. G. Tetrahit L. p. p. an lichten Stellen. Stachys Betonica Benth. gern zwischen ras. Verbascum phoeniceum L. an trockenen, grasigen Stellen, gern mit Teesdalea, ee Pulsatilla etc. Linaria vulgaris Mill. besonders an We- gen und Rändern. Serophularia nodosa L. gern auf humo- sem Boden. Veronica Chamaedrys L. an den Stand- ‘ orten meist in Menge, zwischen Gras und Moos, obgleich seltener kleinere - Bestände bildend, Liebt mäßig feuch- ten, etwas humosen oder anmoorigen, nicht zu losen Sandboden. V. prostrata L. liebt mäßig trockenen, losen, etwas humosen Sandboden. V. serpyllifolia L. an feuchtem Sandbo- den, gern zwischen Moos. Plantago lanceolata L. Galium verum L. liebt mäßig trockenen, leichten Sandboden mit etwas Haie » gehalt, aber auch auf Torf, auf nack- tem Grunde oder zwischen Gras und Moos. G. Mollugo L. oft mit voriger, aber mehr. G. silvestre Poll. auf Körkneien Sand- en, E “, Hügeln. ee Suceisa praemons (Gil) Aschers. an Erster Abschnitt. feuchteren, torfigen Orten mitunter in Menge. Knautia arvensis (L.) Coulter p. p. an grasigen, trockenen Plätzen. Scabiosa Columbaria L Jasione montana L. beträchtlich häufiger auf Sandboden als auf trockenem Torf, wenn auch hier mitunter in großen Mengen. Gnaphalium silvaticum L. an trockenen, grasigen Plätzen. Helichrysum arenarium (L.) DC. liebt lockeren, (unbedeckten oder) dünnbe- grasten Heideboden. Bidens tripartitus L. an feuchten Stellen. B. cernuus L. oft mit voriger, aber we- niger häufig. Achilles Millefolium L. Gras und Moos. A. Ptarmica L. oft mit voriger, aber mehr an feuchten Orten. Chrysanthemum (Tanacetum) vulgare L. oft massenhaft zwischen Gras. Artemisia vulgaris L. Senecio viscosus L. in Waldblößen und Hauungen plötzlich den Boden in dich- tem Bestande bedeckend. Nach dem Höherwerden der Holzpflanzen ver- schwindend. S. silvaticus L. oft mit voriger, noch massenhafter. Carlina vulgaris L. an lichten Plätzen so- wohl auf unbedecktem, leichtem Sande wie zwischen Gras und Moos, auf feste- rem, lehmigem Grunde. Cirsium acaule (L.) All. auf Sand und orfboden. Centaurea Jacea L. an nicht zu trocke- nen, sandigen und humosen Orten, gern auf grasigen Plätzen. Arnoseris minima (L.) Lk. auf unbe- decktem Boden. Hieracium Pilosella L. auf leichtem Boden oft kleinere Strecken dicht überziehend. gern zwischen Drittes Capitel. H. vulgatum Fr. H. umbellatum L. sowohl auf losem Sande wie auf Torfboden oft dichte Bestände bildend und größere Strecken gelb färbend. Meist auf offenem oder dünn begrastem Grunde. Waldheiden. a: Hypochoeris glabra L. gern an dünn begrasten Plätzen. Leontodon autumnalis i, mitunter sehr häufig und massenhaft. 3. Accessorische, hin und wieder auftretende Pflanzen: Hygrophorus nitratus Pers. an grasigen Plätzen. Agaricus odorus Bull. A. clavipes Pers. A. (Tricholoma) nudans Bull. , Kiefern- A. (Trich.) saponaceus Fr. heiden. Scleroderma verrucosum (Bull.) Schr. Jungermannia intermedia N. v. E. J. attenuata (Mart.) Lindenb. J. trichophylla L Barbula convoluta Hedw. tellen. Ulota Ludwigii Brid. Atrichum undulatum (L.) P. Beauv. an feuchteren Localitäten. Brachythecium velutinum (Dillen) Br. et ch. auf Baumwurzeln und Steinen. Aspidium Filix mas (L.) Sw. Phleum pratense L. var. nodosum L. au Holcus lanatus L. H. mollis L. noch seltener als vorige. Carex Goodenoughii Gay C. pallescens L. an feuchten Orten be- sonders in Kiefernheiden. meist in an lichten D, Luzula pilosa (L. p. p.) DC. mitunter in großer Menge, besonders auf humosem Sandboden. Gagea pratensis (Pers.) Schult. auf grasi- gen, trockenen Hügeln. Asparagus altilis (L.) Aschers. Polygonatum officinale All. P. multiflorum (L.) All. mehr wie vorige . in schattigen Laubwäldern. Convallaria majalis L. selbst an trocke- nen, fast unbedeckten Stellen in losem Sandboden, meist in Menge. Orchis Morio L Epipactis latifolia (L.) All. mitunter in Menge, gern zwischen Gras auf Sand. Salix Caprea L. besonders an den Rän- dern baum- oder strauchartig. S. cinerea L. Thesium intermedium Schrad. oft in Menge. Th. alpinum L Silene venosa (Gil.) Aschers. auf Heide- hügeln. Dianthus Armeria L. an lichten Orten, cern auf trockenen, sandigen oder lehmigen Abhängen zwischen Gras. Stellaria uliginosa Murr. an sumpfigen und quelligen Orten, vorwiegend in IX. Cerastium glomeratum Thuill. auf feuch- ten Wegen, vorwiegend in IX. Moehringia trinervia (L.) Clairv. Spergula arvensis L. vorwiegend in IX. Ranunculus repens L. gern zwischen Moos, besonders in IX, auf Sand- boden. Turritis glabra L.hin und wieder inMenge. Rubus sulcatus Vest R. silvaticus Whe. an feuchteren Stellen. R. Fe Hayne an feuchten Stand- R. ne E. HL Kae IR serrulatus Lindeb.) an ähnlichen Orten wie vorige. Fragaria vesca L. Potentilla anserina L. 228 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. P. argenteaLL | Origanum vulgare L. P. collina Wib. \Verbascum Thapsus L. besonders in Rosa rubiginosa L. | Hauungen, meist auf dünn begrastem Trifolium rubens L. Boden. T. Lupinaster L. an sonnigen Orten. |Limosella aquatica L. Astragalus glycyphyllus L. Veronica spicata L. Vicia Cracca L. mitunter zahlreich. V. arvensis L. Lathyrus silvester L. an den Rändern, |V. hederifolia L. besonders an grasigen Orten zuweilen Asperula tinctoria L. zwischen Gras in Menge. oder Moos auf nicht zu losem Sand- L. pisiformis L. boden. Euonymus verrucosus Scop. an den | Galium Aparine L. meist an cultivierten Rändern und in Gebüschen. Orten. Hypericum tetrapterum Fr. in Gebüschen. | Senecio Jacobaea L. nicht selten zwischen Epilobium parviflorum Schreb. an Grä-| Gras und Moos. ben, meist massenhaft. Cirsium lanceolatum (L.) Scop. meist auf Pimpinella magna L. kurzgrasigem oder moosigem Sand- Chaerophyllum temulum L. boden. Angelica silvestris L. an feuchten Orten. | Centaurea Scabiosa L. Torilis Anthriscus (L.) Gmel. an trocke-|C. panniculata Jacq. nen, sandigen, besonders dünngrasi- Hieracium murorum L. an grasigen und gen Orten oft in Menge. moosigen Orten. Lysimachia vulgaris L. H. boreale Fr. L. Nummularia L. ° |Hypochoeris radicata L. an festeren, Galeopsis pubescens Bess. an feuchten| grasigen Plätzen. Stellen. Leontodon hispidus L. an lichten Stellen Nepeta Glechoma Benth. an feuchten) zwischen Gras. rten rten. Thrincia hirta Rth. Salvia pratensis L. gern auf frischem Scorzonera purpurea L. an grasigen Boden. Plätzen. 1) Typus IX. Kiefernheide, r. Schilderung des Typus. Die Kiefernheide nimmt unter den Wald- heiden bei weitem den ersten Platz ein, in großer Ausdehnung finden wir sie im nordwestdeutschen Flachlande wie im Nordosten vertreten. Auch auf den mitteldeutschen Gebirgen ist sie zahlreich vertreten. Gerade bei ihr tritt es am deutlichsten in den Vordergrund, dass die Heide keine kalkfeindliche Formation ist, denn sowohl auf Sand als auch auf kalkigen Böden, sowohl freiliegendem Wiesenkalk als auf verwitterten Muschelkalkschichten ist sie zu finden, wenn nur die oberste Bodenschicht einen stärkeren Grad der Auslaugung zei | In ganz typischer Ausbildung begegnen wir in der Kiefernheide einem dichten Teppich von Calluna vulgaris. Das Heidekraut ist meist lockerer gebaut und höher als in der offenen Heide. Oft kann man bis an die Knie Drittes Capitel. Waldheiden. 229 in den verstrickten Ästen der Heide wandern. Die begleitenden Arten sind meist nicht sehr zahlreich, einige charakteristische Vertreter der echten offenen Callunaheide finden sich spärlich an, und nicht selten treffen wir auch Arten des Kiefernhochwaldes dazwischen eingesprengt. Im östlichen Gebiete erreicht Calluna im Kiefernwalde seltener eine größere Höhe als sonst unter freiem Himmel. 2. Aufzählung der Arten des Typus. Stigonema silvestris (Itzigs.). Cosmarium curtum (Breb.) Balf. Thelephora laciniata Pers. Th. caryophylliea (Schäffer) Pers. Ochroporus perennis (L.) Schröt. Boletus piperatus Bull. Cantharellus muscoides (Wulf. ap. Jacq.) Schröt. Limacium Vitellum (Alb. et Schw.) Fr. Lactaria deliciosa (L.) Fr. Marasmius alliatus (Schaeff.) Schröt. Psilocybe Polytrichi (Fr.) Henn. Derminus crustuliniformis (Bull.) Schröt. Cortinarius cinnamomeus (L.) Fr. C. c. var. Ag. croceus Schaeff. Rhodosporus cancrinus (Fr.) Schröt. Ptilidium ciliare (L.) N. v. E. var. erice- torum N. v. E. Dicranum scoparium (L.) Hedw. ganze Strecken an Abhängen etc. über- ziehend. Barbula ruralis (L.) Hedw. Rhacomitrium canescens (Dill.) Brid. var. ericoides (Dicks.). Funaria hygrometrica (L.) Sibth. Bryum caespiticium L. var. ericetorum Klinggr. B. argenteum L. Polytrichum juniperinum Willd. P. strictum Banks Hypnum Schreberi Willd. oft den Boden ganzer Wälder bedeckend. | Hylocomium splendens (Hedw.) Br. et Sch. in großen Massen auftretend. ı. Charakterpflanzen: H. triquetrum (L.) Br. et Sch. ebenso. Juniperus communis L. Weingaertneria canescens (L.) Bernh. 'Sieglingia decumbens (L.) Bernh. Molinia coerulea (L.) Mnch. nicht selten Bestände bildend. Nardus stricta L. liebt festeren, nicht all- zu trockenen, meist anmoorigen Sand- oden. Eriophorum gracile Koch an moorigen Stellen; nie in dichten Beständen (ob- wohl an den Standorten reichlich, Carex arenaria L. C. ligerica Gay C. praecox Schreb. C. pilulifera L. C. ericetorum Pollich seltener als vorige, mehr an trockenen, sandigen Orten. C. verna Vill. oft mit voriger. Spergula vernalis Willd. oftan Abhängen fast die einzige Vegetation bildend, gern mit Teesdalea, Erophila etc., meist auf unbedecktem, lockerem Sand- boden. S. pentandra L. (Boreau) wie vorige; gesellig, aber unbeständig. Pulsatilla vulgaris Mill. gern auf leichtem, sandigem, mäßig feuchtem, begrastem oder moosigem Boden in hügeligem Gelände, auch auf etwas humosem Grunde. P. pratensis (L.) Mill. wie vorige. Teesdalea nudicaulis (L.) R. Br. auflocke- rem oder mäßig festem Sandboden, aber selbst auftrockeneren Torfstellen. 'Erophila verna (L.) E. Mey. sowohl auf 230 reinem, losem, als auf festerem Sand- boden, auch auf Torf an trockeneren Orten. Stenophragma Thalianum (L.) Celak. wie vorige, gern an grasigen Orten. Genista pilosa L. liebt leichten Sand- boden und sonnige Lage; oft kleinere Strecken überziehend. Sarothamnus scoparius (L.) Koch liebt - leichten, unbedeckten Boden; scheint aber eine mäßige Grundfeuchtigkeit nicht entbehren zu können. Epilobium angustifolium L. liebt leichten, dünn begrasten oder mit Hypnum bedeckten Sandboden, findet sich aber auch oftaufnacktem,trockenerem Torf. Hypericum pulchrum L. sowohl auf un- bedecktem Boden wie zwischen Gras; in vielen Jahren massenhaft, dann wieder fast spurlos verschwunden. Ledum palustre L. an torfigen Stellen, im Osten auch auf Sand. Arctostaphylus uva ursi (L.) Spr. stellen- weise kilometerweite Strecken den Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Boden dicht bedeckend, liebt lockeren, nicht zu trockenen Sandboden, einen gewissen Windschutz und leichte Be- schattung durch buschige oder ver- einzelte Kiefern. Sowohl auf kahlem Boden wie zwischen Moos und dünnem Grase. Ein Exemplar vermag einen kreisförmigen Fleck von mehreren (3—.4) Metern im Durchmesser zu be- decken. Thymus Serpyllum L. besonders an Rändern und Hauungen oft kleinere, dichte Bestände bildend und den Boden zur Blütezeit rot färbend. Galium saxatile L. sowohl auf Sand- wie Torfboden, an den Standorten meist in Menge zwischen Moos. Scabiosa canescens Waldst. et Kit. (= S. suaveolens Desf.) an grasigen und moosigen Orten. Gnaphalium dioecum L. besonders an grasigen und moosigen Plätzen auf nicht zu losem Sandboden, weniger auf anmoorigem oder torfigem Grunde. 2. Häufiger vorkommende Pflanzen: Clavaria muscigena Karsten C. argillacea Pers. Phaedon compactus (Pers.) Schröt. Suillus cyanescens (Bull.) Karsten Boletus bovinus L. Cantharellus cibarius Fr. Hygrophorus psittacinus (Schaeff.) Fr. Russula fragilis (Pers.) Fr R. emetica (Schaeff.) Fr R. adusta (Pers.) Fr. R. nigricans (Bull.) Fr. Lactaria rufa (Scop.) Fr. L. helva Fr. Marasmius androsaceus (L.) Fr. Psilocybe uda (Pers.) Fr. P. bullacea (Bull.) Fr. P. physaloides (Bull.) Fr. P. atrirufa (Schaeff.) Fr. Inocybe cristata (Scop.) Schröt. Cortinarius obtusus Fr. Naucoria furfuracea (Pers.) Quelet Hyporhodius mammosus (L.) Schröt. H. asprellus (Fr.) Schröt. H. sericellus (Fr.) Schröt. H. sericeus (Bull.). Agaricus vulgaris Pers. A. epipterygius Scop. A. murinus Batsch A. dryophilus Bull. A. flavi-brunneus Fr. A. equestris L. Armillaria robusta (Alb. et Schw.) Quelet Lepiotha amianthina (Scop.) Karsten L. granulosa Batsch Amanita porphyria Alb. et Schw. Drittes Capitel. A. Mappa Batsch Scleroderma vulgare Horn. Rhizopogon aestivum (Wulf.) Fr. Jungermannia bicrenata Lindenb. J. Starckii N. v. E. zerstreut am Wald- saum, in Lichtungen etc. Scapania compacta (Roth) Lindenb. S. obtusifolia Hook. Dicranella heteromalla (Hedw.) Dicranum spurium Hedw. Leucobryum glaucum (L.) Schimp. Barbula subulata (L.) Brid. Amblyodon dealbatus (Dicks.) P. Beauv. an feuchten Stellen. Pogonatum aloides (Dill.): P. Beauv. P. nanum (Dill.) P. Beauv. Buxbaumia aphylla L. an festeren Stellen. Thuidium abietinum (L.) Br. et Sch. T. delicatulum (L.) Br. et Sch. Pylaisia polyantha (Schreb.) Schimp. an Juniperus und Pinus, auch auf Steinen. Plagiothecium Schimperi Jur. et Milde Amblystegium serpens (L.) Br. et Sch. Brachythecium Starckii (Brid.) Br. et Sch. Hypnum uncinatum Hedw. an Juniperus- zweigen und anderem Gesträuch in kleineren Formen an feuchten Stellen. H. imponens Hedw. oft charakteristisch für trockene Kiefernheiden; auch auf Steinen. Hylocomium squarrosum (L.) Br. et Sch. hin und wieder. Pteridium aquilinum (L.) Kuhn Aspidium Thelypteris Rth. Botrychium Lunaria (L.) Sw. B. Matricariae (Schrk.) Spr. Lycopodium clavatum L. L. complanatum L. var. anceps Wallr. var. Chamaecyparissus A. Br. Anthoxanthum odoratum L. oft bestand- bildend. Schimp. Aera caryophyliea L. Waldheiden. 231 "A. praecox L. Poa bulbosa L. Festuca ovina L. var. duriuscula L. Bromus mollis L. B. tectorum L. Eriophorum latifolium Hoppe an moori- gen Stellen. Carex muricata L. sowohl auf trock- nerem Sandboden als besonders auf anmoorigem Grunde. C. hirta L. C. diandra Bth. auf Moorgrund. C. echinata Murr. auf Moorgrund. C. supina Wahlenb. liebt mäßig feuchten, sandigen Boden. C. flava L. var. lepidocarpa Tausch an nassen und feuchten, begrasten Stellen. C. vesicaria L. in Wiesenmooren selbst an mäßig feuchten Orten. Juncus capitatus Weigel gern auf ver- wundetem, mäßig feuchtem, sandi- gem etwas humosem Boden. silvaticus Reich. an grasigen und moosigen Stellen. Juncus atratus Krock. ähnlich wie die vorige. Gagea saxatilis Koch Allium fallax Schult. Betula verrucosa Ehrh. auf Moorboden. Urtica urens L. U. dioeca L. häufiger als vorige. Thesium ebracteatum Hayne hin und wieder. Rumex Acetosella L. auf nacktem, aber auch auf moosigem und grasigem Boden. Silene nutans L. gern an Abhängen und Wegerändern auf lockerem, wenig begrastem, sandigem Boden. S, chlorantha Ehrh. ähnlich wie vorige, gern mit Gypsophila fastigiata L. auf trockenem, leichtem Sandboden, meist an un- bedeckten oder wenig bewachsenen J- 232 Zweiter Teil. Orten, seltener zwischen Gras und Moos. G. muralis L. liebt festeren, mäßig feuchten Sandboden, unbedeckte oder verwundete Stellen, aber auch auf grasigem und moosigem Boden. Dianthus Carthusianorum L. D. deltoides L. liebt lichte Stellen in wal- digen oder wenigstens buschigen La- gen, bildet stellenweise kleinere Be- stände. D. caesius Sm. auf leichtem, Boden. | D. arenarius L. Cerastium semidecandrum L. an lichten Stellen, besonders Wegen, Ausstichen sandigem C. caespitosum Gil. mehr als vorige, auch auf grasigem und moosigem oden Spergularia campestris (L.) Aschers. auf nackten, sandigen Stellen. Herniaria glabra L. liebt nicht zu locke- ren, sandigen bis torfigen Boden und offene Lage, zuweilen zwischen Gras Berberis vulgaris L. liebt nicht zu locke- ren, sandigen oder anmoorigen Boden. Biscutella laevigata L. auflockerem Sand- boden. - Arabis hirsuta (L.) Scop. an grasigen oder dünnmoosigen Orten, hin und wieder auf verwundetem trockenem orf, sehr oft auch an Wegrändern, trockenen Wiesen und Waldstellen; liebt einen nicht zu festen, unbe- deckten Sandboden mit mäßig feuch- tem Untergrund, gern an etwas ge-| schützten Stellen. ‘ Alyssum montanum L. an unbedeckten und moosigen Orten oft in großen oo liebt trockenen, leichten Drosera Fotundiol L. an ee feuch- en Stellen Erster Abschnitt. D. anglica Huds. oft mit voriger. Sedum reflexum L. sowohl auf humosem Sand- als auf Torfboden. Sempervivum soboliferum Sims an dür- ren, sandigen Orten mit dünner Gras- oder Moosdecke, gern auf hügeligem Gelände, Saxifraga granulata L. meist auf mäßig feuchtem, anmoorigem Sandboden, seltener auf Torf oder lockerem Sande, gern angrasigen und moosigen Plätzen. Rubus fissus Lindl. gern auf frischem Boden. R. plicatus W. et N. an mäßig feuchten R. villicaulis Koehl. frischere Lagen vor- ziehend, dort oft ingroßer Menge, aber hin und wieder auch auf trocknerem, sandigem, selbst kiesigem Grunde. R. Wahlbergii Arrhen. an den Rändern. R. Idaeus L. überzieht besonders an mäßig feuchten grasigen oder moosi- gen Orten oft ganze Strecken in dich- tem Bestande; fast nie an offenen Orten. .ıR. saxatilis L. an moosigen Orten oft große Strecken überziehend, aber selten dichte Bestände bildend. Potentilla procumbens Sibth. gern an ändern. P. Tabernaemontani Aschers. (P. verna auct.) meist auf trockneren, sonnigen Abhängen, oft größere Strecken über- ziehend. P. cinerea Chaix liebt leichten, warmen Sandboden, weniger auf anmoorigem Grunde oder trockenem Torf. P. rubens (Crtz.) Zimm. ähnlich wie vorige, 1, be 3 Den ER, 1 “erhen Gras an offenen oder mäßig beschat- teten Orten. Rosa tomentosa Sm. Genista anglica L. an lichten Stellen, beansprucht gleichmäßige Feuchtig- keit, fast nie auftrockenem oder nassem Drittes Capitel. Boden, kann weder dichte Gras- und Moosdecke noch intensive Beschattung | vertragen. “. tinctoria L. . Ononis spinosa L. an lichten Orten. Liebt leichten, warmen Sandboden ohne oder mit dünner Grasdecke. -O. repens L. oft mit voriger, scheint weniger Dürre zu vertragen, mehr zwischen Gras. Medicago lupulina L. namentlich an gra- sigen Stellen. M. minima (L.) Lmk. massenhaft auf- tretend. ‘ Trifolium arvense L. auftrockenem Sand- boden an unbedeckten Orten nicht seiten. T. montanum L. hin und wieder in enge. Astragalus arenarius L. stellenweise in Menge; gern auf losem, fast unbe- decktem oder dünngrasigem Sandbo- den, in Ausstichen etc. lose Bestände bildend. op pilosa (3 DC. L. aufmäßig feuch- tem bi trockenem Sande, gern auf nacktem oder verwundetem Boden, aber auch zwischen Gras, Moos und adeln. Vicia lathyroides L. sowohl auf unbe- decktem Boden, als zwischen kurzem Gras und Moos, selten in großen Men- gen, meist einzeln, liebt mäßig trocke- nen, sandigen bis anmoorigen Grund (weniger Torf), und erträgt eine nicht zu dichte Beschattung. V. hirsuta (L.) Koch meist zerstreut, ob- wohl oft massenhaft zwischen anderen Pflanzen. Liebt frischen, humosen Sand. Lathyrus montanus Bernh. gern auf fri- schem Boden zwischen Gras und Moos an geschützten Stellen, seltener be- Waldheiden. 233 standbildend; besonders die Varietät — — var. linifolius Reichard. Geranium pusillum L. liebt unbedeckten oder dünn begrastan, lockeren Sand- oden. G. molleL. liebt einen höheren Feuch- tigkeitsgrad und erträgt festeren Boden. Erodium cicutarum (L.) L’Herit. auf trockenen Sandstellen oft in Masse. Tithymalus Cyparissias (L.) Scop. an offenen Stellen, gern auf dünngra- sigem oder unbedecktem Sandboden, seltener auf trocknerem Tor Empetrum nigrum L. Malva neglecta Wallr. an lichten, trocke- enen Stellen. Hypericum perforatum L. Helianthemum guttatum (L.) Mill. mitun- ter in großen Mengen; liebt lockeren, unbedeckten oder mit Calluna (resp. Gräsern) spärlich bestandenen Sand- boden. H. Chamaecistus Mill. meist zerstreut zwischen Gras (und Moos); auf mäßig feuchtem, sandigem bis anmoorigem Boden. Viola palustris L. besonders auf moo- rigem Boden. Epilobium obscurum (Schreb.) Rchb. mitunter in frischen Tümpeln und Bächen in großer Menge Pimpinella Saxifraga L. auf festerem, grasigem oder moosigem Gelände oft in großen Mengen. Peucedanum Oreoselinum (L.) Mnch. an grasigen Stellen auf mäßig trockenem Boden. Chamaepericlymenum (Cornus) suecicum (L.) Aschers. et Graebn. an feuchten Orten, meist zahlreich und dichtere Bestände bildend, den Boden oft durch die zahlreichen Rhizome zu dichtem Filz verflechtend. Pirola chlorantha Sw. an trockenen Orten 234 Zweiter Teil. zwischen Nadeln oder Moos, seltener zwischen kurzem Gras, liebt unbe- deckten, leichten Boden und mäßigen Schatten. P. media Sw. meist einzeln oder in ge- ringen Mengen, gern zwischen Moos. Pirola minor L. gern an grasigen Orten, nicht so viel wie unter Laubholz. Ramischia secunda (L.) Gcke. oft in Men- gen, aber seltener kleine Bestände bildend, gern zwischen Hypnum Schreiber an mäßig feuchten Orten. Chimophila umbellata (L.) Nutt. auf trockenem und mäßig feuchtem Boden. Andromeda Poliifolia L. Vaceinium Oxycoccos L. an lichten, moosigen Stellen. Armeria elongata (Hoffm.) Boiss. meist auf lockerem Sandboden in großen Mengen. Erythraea Centaurium (L.)Pers. liebt etwas grasigen Boden; auf Sand und Torf. Myosotis arenaria Schrad. auf Torf und Sand an unbedeckten, trockenen Orten oft in dichten Rasen M. hispida Schlechtend. sen. gern auf unbedecktem lockerem Sendlodäie an trockenen bis mäßig feuchten (schat- tigen) Stellen. Ajuga genevensis L. auf nicht zu losem, trockenem Sandboden an grasigen Stellen. Brunella vulgaris L. p. p. gern zwischen Gras und Moos; oft massenhaft. (Galeopsis Tetrahit‘L. Stachys paluster L. an Fischen Orten. Calamintha Acinos (L.) Clairv. sowohl auf offenem Boden wie zwischen Gras und Hypnum. Verbascum thapsiforme Sehrad.; in Lich- | tungen große Bestände bildend, gern auf lockerem Sandboden, See auf Torf. We Phlomoides ia Erster Abschnitt. V. Lychnitis L. auf Sandboden an Lich- tungen in Menge. V. nigrum L. oft mit voriger, meist zahl- reicher; gern in Gebüschen zwischen ras. Veronica officinalisL. wie V. Chamaedrys gern an grasigen undmoosigen Plätzen, häufig indessen auf lockerem, ‘unbe- decktem Sande; erträgt mehr Trocken- heit und Besonnung als jene. V. verna L. auf unbedecktem, lockerem (auch humosem) Sandboden, seltener auf Torf, an den Standorten meist in Menge. V. Dillenii Crtz. gern auf feuchtem Un- tergrund; an grasigen Abhängen oft mit voriger. V. triphylla L. hin und wieder. V. serpyllifolia L. V. Chamaedrys L. Euphrasia officinalis L. var. E. gracilis Fr. Pedicularis silvatica L. an moorigen Stellen. Melampyrum pratense L. nicht selten. Asperula cynanchica L. sowohl auf leich- tem Sand- oder anmoorigem Boden wie auf torfigem Grunde. Galium palustre L. besonders an moori- gen Stellen oft massenhaft. G. boreale L. an grasigen Stellen. Scabiosa Columbaria L asione montana L. Campanula rotundifolia L. sowohl auf humosem Sandboden, meist zwischen Gras oder Moos, als auf trocknerem, ahlem Torf. C. patula L. an feuchten, besonders gra- sigen Plätzen. C. persicifolia L. zwischen Gras und 008. Solidago Virga aurea L. an humushalti- gen Stellen, selten auf trocknerem Torf. Erigeron acer L. auf loserem, dünn- Drittes Capitel. begrastem Sandboden, weniger auf orf. Filago arvensis L. auf trockenen sandigen Abhängen mit nacktem oder dünnbe- grastem Boden, meist in großer Menge auftretend. F. minima (Sm.) Fr. meist zahlreicher als vorige. Matricaria inodora L. Artemisia campestris L. Senecio vernalis WK. Carlina vulgaris L. Cirsium acaule {L.) All. C. arvense (L.) Scop. an ers zn undin Hauungen Waldheiden. 235 Carduus crispus L. Serratula tinctoria L. auf nicht zu losem Sandboden an buschigen grasigen Plätzen. Centaurea Jacea L. Crepis tectorum L. oft dichte Bestände bildend, auf leichtem Sand und Torf. Chondhrilla juncea L. auf lockerem, etwas humosem Sandboden an dünngrasigen Plätzen vielfach. Scorzonera humilis L. an lichten, trocke- nen Orten, auf leichtem oder etwas lehmhaltigem, etwas humosem Sand- boden, auf unbedecktem oder be- wachsenem (Moos-)Grunde. 3. Accessorische, hin und und wieder auftretende Pflanzen: Gongrosira ericetorum Ktzg. C. brunneus (Pers.) Fr. Geoglossum ophioglossoides (L.) Sacc. C. violaceus (L.) Fr. Thelephora cristata (Pers.) Fr. Th. palmata (Scop.) Fr. sehr verbreitet. Cyphella muscigena Fr. Craterellus clavatus (Pers.) Fr. Clavulina rugosa (Bull.) Schröt. C. cinerea (Bull.) Schröt. C. fastigiata L. ydnum cyathiforme Schäffer H. melaleucum Fr. H. nigrum Fr. Agaricus elegans Pers. auf unbedecktem Boden. A. tenacellus Pers. nach Schröter fast immer auf einem in der Erde liegenden Kiefernzapfen. A. butyraceus Bull. massenhaft. A. fucatus Fr. Lepiota cinnabarina Fr. L. clypeolaria (Bull.) Quelet Amanita muscaria (L.) Pers. H. graveolens Fr. Phaedon aurantiacus (Batsch b. Alb. et Schw.) Schröt. Ph. ferrugineus (Fr.) Schröt. Ph. imbricatus (L.) Schröt. Boletus luridus Schäffer B. variegatus Swartz Cantharellus aurantiacus (Wulf. Fr. Hygrophorus ovinus (Bull.) Fr. Limacium eburneum (Bull.) Fr. Lactaria piperata (Scop.) Fr. L. vellerea Fr. Russulina xerampelina (Schaeff.) Schröt. Inocybe geophylla (Sow.) Karst. Cortinarius castaneus (Bull.) Fr. A. bulbosa Bull. |Rhizopogon virens (Alb. et Schw.) Schr. | Jungermannia bicuspidata L. Bryum roseum (Dill.) Schreb. 'Mnium affıne Bland. Aulacomnium androgynum (L.) Schwägr. Aspidium cristatum (L.) Sw. Phegopteris polypodioides Fee P. Dryopteris (L.) Fee Osmunda regalis L. Botrychium ramosum (Rth.) Aschers. Equisetum hiemale L. Avena (Arrhenatherum) elatior L. Briza media L. Poa palustris L. 236 Zweiter Teil. Carex supina Wahlnb. C. virens Lmk. C. panniculata L. gern an nassen, quelligen Orten. Juncus tenuis Willd. gern zwischen Gras. \ Majanthemum bifolium (L.) Schmidt Coralliorrhiza innata R. Br. Polygonum Convolvulus L. Silene tatarica Pers. an trockenen, sandigen Stellen. Melandryum album (Mill.) Gceke. Tunica prolifera (L.) Scop. gern an kalkhaltigen Orten. Dianthus superbus L. Stellaria media (L.) Cirillo besonders die St. m. f. apetala Op. an feuchten Orten, aber selbst an trockeneren Abhängen auf nacktem, seltener grasigem oder moosigem Boden. Moehringia trinervia (L.) Clairv. Pulsatilla vernalis (L.) Mill. P. patens (L.) Mill. Thalictrum flexuosum Bernh. Th. minus L. (Koch). Papaver Argemone L. P. dubium L. Fumaria officinalis L. Thlaspi arvense L. an Rändern. Cardamine hirsuta L. auf mäßig feuch- tem, verwundetem Sandboden. Capsella Bursa pastoris (L.) Mnch. Sedum maximum (L.) Suter S. purpureum (L.) Lk. S. acre L. mitunter rasenbildend. S. mite Gil. oft mit voriger. Rubus suberectus Anders. mitunter in großen Mengen, gern auf moorigem Boden und an moosig oder grasig feuchteren Stellen. R. thyrsoideus Wimmer b. thyrsanthus Focke an ge Orten. Geum L. mitunter in Menge. ® a an FE Erster Abschnitt. Filipendula hexapetala Gill. Alchemilla arvensis (L.) Scop. an den Rändern mitunter in Menge. Agrimonia Eupatoria L. oft in Menge. A. odorata Mill. mitunter. Cytisus nigricans L. an trockneren Orten. C. sagittalis (L.) Koch auch an grasigen Orten. Ononis arvensis L. mitunter zahlreich. Trifolium agrarium L. gern zwischen Gras auf mäßig trockenem Boden. T. procumbens L. wie vorige Art. T. minus Relh. (T. filiforme auct.) weni- ger als vorige Art. Vicia tenuifolia Rth. nicht selten. V. sepium L. liebt festeren Boden; auch auf Torf. V. angustifolia Rth. an grasigen Plätzen. V. cassubica L. an trockenen, lichten Orten, meist zwischen Gras. Coronilla varia L Geranium lucidum L. stellenweise kleinere Bestände bildend. Polygala vulgare L. mitunter in Menge. P. comosum Schk. häufiger als vorige, kalkliebend. Euonymus europaea L Frangula Alnus Mill. an feuchten Orten vielfach. Hypericum montanum L. Viola caninaL. var. V. ericetorum Schrad. Oenothera muricata L Pirola rotundifolia L. an feuchten Orten. Monotropa Hypopitys L. an moosigen oder grasigen Orten nicht selten in Menge. Centunculus minimus L. Convolvulus arvensis L. Cynoglossum officinale L. in Hauungen zuweilen plötzlich massenhaft auftre- tend. Anchusa officinalis L. A. arvensis (L.) MB. | Myosotis versicolor (Pers.) Sm. Drittes Capitel. M. intermedia Lk. Lithospermum arvense L. Echium vulgare Lamium amplexicaule L. hin und wieder in Menge. L. purpureum L. oft mit vorigem. Leonurus Cardiaca L. besonders an den Rändern. Stachys rectus L. gern auf mäßig trocke- nem, festerem Bceden zwischen Gras. Marrubium vulgare L. Waldheiden. 937 Aster Linosyris (L.) Bernh. auf losem, sandigem Boden. Gnaphalium lutei-album L. Arnica montana L. Carduus nutans L. an lichten, moosigen Stellen bisweilen häufig. Jurinea monoclona (L.) Aschers. Hieracium AuriculaL. an feuchten Orten. H. echioides Lumnitzer H. laevigatum Willd. Sonchus arvensis L. mitunter zahlreich. Tragopogon pratensis L. an grasigen Stellen. Calamintha Clinopodium Spenner Veronica hederifolia L. Plantago ramosa (Gil.) Aschers. an Rän- dern. Facies b. Kiefernheide mit Vorherrschen von Funiperus communis. Schilderung der Facies. Wer die Wälder Norddeutschlands durchstreift hat, dem ist sicher jene besonders im Nordosten unseres Vaterlandes verbreitete Formation aufgefallen, die ausgezeichnet ist durch das massenhafte Auftreten des Wachholders. Einen eigenartig melancholischen Eindruck machen die an sich schon dichteren Kiefernwälder, in denen sich die meist säulenförmig ge- wachsenen Wachholder erheben. Unregelmäßig zerstreut und groß und klein gemischt, erinnert das Ganze an einen italienischen Kirchhof im Kleinen mit seinen zahlreichen Cypressen. Am meisten entwickelt ist bei uns dieser Be- stand auf Thalsand, hin und wieder jedoch auch auf Dünensanden oder auf welligem sandigem Diluvialboden, ja selbst die Kalkböden meidet Juniperus nicht ganz, wie das Vorkommen auf den Rüdersdorfer Kalkbergen und auf anderen kalkhaltigen Gründen beweist. Die noch neuerdings öfter behauptete Kalkfeindlichkeit des Wachholders gehört ebenso in das Reich der Fabel wie die der Sphagnen. Der Erdboden ist bei den Juniperus-Heiden meist mit dichtem Moos- teppich überzogen. Hypnum Schreberi besonders, mit ihm meist einige andere Hypnum-, Hylocomium und Thuidium-Arten überziehen alles ganz dicht. Hin- und wieder leuchten die weißlichen Polster von Leucobryum glaucum aus dem Dunkel hervor. Von siphonogamen Arten sind es vorzüglich die Preißel- und Heidelbeere, die mit Calluna den Hauptbestand ausmachen. Dazu kommen dann noch sehr häufig Aera flexuosa, Festuca ovina, Carex pilulifera, Spergula vernalis, Teesdalea nudicaulis, Fragaria vesca, Genista Pilosa, Pirola minor, P. secunda und Campanula rotundifolia. Die Feuchtigkeit des Bodens ist meist eine mäßige. ’ Im Gebiete der Lüneburger Heide und in den anderen großen Heide- strichen kommt Juniperus zumeist in offenen Heiden vor, bildet aber daselbst 238 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. wohl niemals größere Bestände. Die einzelnen Exemplare erreichen, was in den östlichen Teilen selten vorkommt, riesige, oft baumartige Dimensionen, aber selten sieht man auch nur einen aus zahlreicheren Individuen bestehenden Trupp in der Heide stehen. Ich habe bereits früher auseinandergesetzt, dass in der Calluna-Heide Juniperus (wie auch Pinus) augenscheinlich dann baumartig wird, wenn seine Wurzel zufällig durch die Öffnung eines Ortsteintopfes hin- durch in bessere Böden hineinwächst. Das Dorf Ostrau im westpreußischen Kreise Putzig liegt am Nordabhang einer ausgedehnten Binnendüne, die in ihrem westlichen Teile meist kahl ist, aber äußerst interessante subfossile Heidereste und ältere und jüngere Ort- steinbildungen aufweist, der östliche Teil ist von einem durchaus typischen Heidewald (Kiefern) bedeckt, der sich mit einer Unterbrechung durch eine feuchte, sandige Niederung bis nach Czarnauermühle (einigen Gehöften, die etwa dem Tupadeler Moor gegenüber auf dem linken Ufer der Czarnau liegen) erstreckt. Hier im Walde finden sich große Mengen von Juniperus, Pul- satilla vernalis, Arctostaphylus uva ursi (die ganze Strecken dicht über- zieht) und Achyrophorus maculatus. Facies c. Kiefernheide mit Vorherrschen von Rubus- Arten. Beschreibung der Facies. Wie bereits bei der allgemeinen Besprechung Vorkommen von Calluna, die meist, wie es bei voriger Facies beschrie- ben wurde, in dichten Moosteppichen hängt, als heidige bezeichnet werden ich. R. nemorosus überzieht oft weite Strecken. Sehr eigentümlich sind einige solche heidigen Wälder im Magdeburgischen, in denen R. Maassii in Menge vorkommt; die Pflanze bildet ganz eigenartige halbkugelige Büsche, von ; ac ewäldern, der oft auf ziemlich trockene Formationen übergeht und mitunter sogar auf Flugsand sich findet. Die durch seine Anwesenheit ausgezeichneten Drittes Capitel. Waldheiden. 239 meist trockneren Wälder sind durch das ganze mittlere und östliche Gebiet verbreitet. Ganz ähnlich tritt R. caesius auf, während R. villicaulis, R. Wahlbergii, R. rhamnifolius, R. Schummelii und R. Radula, wo sie in heidigen Wäldern vorkommen, meist an feuchteren Stellen zu finden sind. R. sulcatus und R. fissus beobachtet man mitunter auf mäßig trockenem sandigem Boden. Nicht selten auf Rohhumus im Walde, der zur Verheidung neigt, wachsen R. Schleicheri, R. Sprengelii, R. nemorosus, R. berolinensis, R. oreogeton, R. silvaticus, (R. thyrsanthus und R. suberectus, meist noch an ziemlich schattigen Orten). Wenig Beziehungen zur Heideformation zeigt der die größten und häufigsten Bestände bildende R. Idaeus. Nur hin und wieder sieht man die Himbeere in einer kleinfrüchtigen niedrigen Form in echten Heidewäldern truppweise auf- treten. — Mehrfach habe ich Kiefernheiden mit Vorherrschen von Rubus- Arten (besonders R. plicatus oder R. caesius) eine Übergangsformation bilden sehen zwischen einer echten Kiefernheide mit Vorherrschen von Calluna etc. und einem sonnigen (pontischen) Hügel. Factes d. Kiefernheide mit Vorherrschen von Arctostaphylos. ı. Beschreibung der Facies. Arctostaphylos Uva ursi ist neben Calluna, Erica Tetralix und Empetrum eine der charakteristischsten Heidepflanzen. Bereits bei meinen Studien über die Norddeutsche Heide war ich zweifelhaft, ob es nicht geraten sei, die Arctostaphylosheide als beson- deren Typus zu betrachten. Aber auch jetzt wieder scheint es mir zweck- mäßiger und natürlicher, sie lieber mit der Kiefernheide zu vereinigen, da ja Arctostaphylos, bei uns wenigstens, in den bei weitem meisten Fällen sich an die Kiefern anschließt und sich in ihrer Gefolgschaft findet. Nicht selten allerdings begegnet man ja kleineren Beständen der Bärentraube auch auf offenem Gelände; aber diese Vorkommnisse treten doch so zurück hinter dem massenhaften Auftreten unter Kiefern, dass diesem als den typischen der Vorzug zu geben ist. Kilometerweit bedeckt Arctostaphylos den Boden der Kiefern- wälder mit einem dichten Teppich, so dass nur vereinzelte Arten zwischen dem dichten Geäst der niederliegenden Gezweige ihr Dasein fristen können. Wo der Bestand nicht so dicht ist und die einzelnen Pflanzen der Arctostaphylos noch nicht zusammengekommen und durcheinander gewachsen sind, da bildet die Bärentraube gewöhnlich runde oder rundliche Rasen, zwischen denen sich eine andere Formation der Kiefernheide hinzieht, meist werden die Zwischen- räume ausgefüllt von Beständen von Calluna oder von Stauden der Heide- wälder, seltener von dichten Mengen von Hypnaceae. — Im östlichen Gebiete ist die Arctostaphylosheide keineswegs selten, stellenweise sogar häufig, in den eigentlichen Heidegebieten tritt sie dagegen sehr spärlich auf, ja im Westen fehlt sie (außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art) ganz. 240 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. 2. Beschreibung charakteristischer Localitäten. Bei Brück unweit Belzig*) überzieht Arctostaphylos in der Richtung nach Rädel zu, soweit das Auge reicht, den mäßig festen, feinkörnigen Sandboden (Thalsand); auf einer offenen Heide, die allmählich sich in ein Sandfeld verliert, beginnend, wird der Bestand zwischen kleineren strauchartigen Kiefern immer dichter, und endlich schließen beim Höherwerden der Kiefer die einzelnen Exemplare von Arcto- staphylos zu einer festen dichten Decke zusammen. die nur wenisen Arten I o noch ein Gedeihen gestattet; es wurden bemerkt: Cladonia rangiferina (viel), Cl. fimbriata, Lactaria rufa, Polyporus perennis, Polytrichum piliferum, Hypnum Schreberi, (Panicum lineare), Agrostis vulgaris, Weingaertneria canescens (viel), Sieglingia decumbens, Carex pilulifera, C. muricata, C. ericetorum, G."ärenaria, Luzula campestris, Rumex Acetosella, Scleranthus annuus, Potentilla Tabernaemontani, Euphorbia Cyparissias, Calluna vulgaris (stellenweise sehr viel), Thymus Serpyllum, (Erigeron canadensis), Hieracium Pilosella. Facies e. Kiefernheide mit Vorherrschen von Gräsern. 1. Schilderung der Facies. Unter denjenigen Kiefernheiden, deren Boden a a a Be HERE a Drittes Capitel. Waldheiden. 241 Grasrispen sich darüber breitet, als wenn sie (auch im Walde) der trockenen Luft unmittelbar ausgesetzt erscheint. Außer der Aera flexuosa, die bei weitem am häufigsten und massen- haftesten in Waldheiden bestandbildend auftritt, ist es besonders Festuca ovina, die solche Orte in Menge bewohnt. Ihnen mischen sich außer einer Reihe anderer Heidepflanzen noch mitunter einige andere Gräser zu wie Agrostis-Arten, Anthoxanthum odoratum, Poa bulbosa (meist subruderal in der Nähe bebauter Orte), seltner Nardus stricta. Die Flora der Aera- Bestände ist oft sehr reich, die unter Festuca wohl wegen der größeren Bodentrockenheit meist ziemlich arm. Hier finden wir vorwiegend die Cha- rakterpflanzen trocknerer Kiefernwälder oder ärmerer sonniger Hügel. Die Kiefern selbst sind über einer solchen Festucaheide krüppelhafter und niedriger als über Aera und die sie begleitende Flora ist zumeist zusammengesetzt aus Buxbaumia aphylla, Carex arenaria, C. verna, C. ericetorum, C.hirta, Gypsophila fastigiata, Spergula vernalis, Scleranthus perennis, Teesdalea nudicaulis, Potentilla cinerea, P. rubens, Viola tricolor, V. canina var. ericetorum, Jasione montana und anderen. 2. Beschreibung charakteristischer Localitäten. Bei Clötze (Altmark) wuchsen in einem Bestande von Aera flexuosa unter Kiefern’): Russula emetica, Hypnum Schreberi (nur in getrennten Rasen), Anthoxanthum odoratum, Nardus stricta, Luzula campestris, Scleranthus perennis, Euphorbia Cyparissias, Helianthemum guttatum, Hypericum per- foratum, Calluna vulgaris (sehr viel}, Veronica officinalis, Scabiosa Suaveolens, Jasione montana, Filago minima, Hieracium Pilosella und an den Wegrändern: Pimpinella Saxifraga, Plantago lanceolata, Achillea Millefolium, Solidago Virga aurea und Leontodon autum- nalis, Facies f. Feuchte moosige Kiefernheiden. I. Schilderung der Facies. Bei der vorliegenden Facies (oder Subtypus) kann man sehr zweifelhaft sein, ob sie überhaupt der Formation der Heide noch zugerechnet werden kann. Man gerät durch ihre Vereinigung mit der Heide in die Gefahr, fast die gesamten Kiefernwälder schließlich als Heide (also etwa dem märkischen Sprachgebrauch entsprechend) anzusehen, eine Verallgemeine- tung, die aber nicht als natürlich angesehen werden kann. Andererseits weist diese Übergangsformation zwischen einem typischen Kiefernhochwald und der Heide so viele und auffällige Beziehungen zur letzteren auf, dass es ganz un- möglich erscheint, sie an dieser Stelle zu übergehen. Der Hauptgrund, weshalb dieser Subtypus hierher gerechnet werden muss, ist das oft massenhafte Vor- ommen von Heidesträuchern, wie z. B. Calluna und mitunter auch Ledum. In erster Linie tritt natürlich wieder Calluna auf, die an diesen für sie eigen- 1) ENGLER, Bot. Jahrb. XX (1895 p- 542. Graebner, Die Heide, 16 242 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. artigen Standorten oft eine ganz veränderte Tracht annimmt; der kleine sonst niederliegende Strauch bildet dichte, bis über */, m hohe Strauchmassen mit verflochtenen Zweigen. Durch die vorhandene Feuchtigkeit und günstigen Vegetationsbedingungen unter dem Schutze der Bäume wächst das Heidekraut üppig heran, blüht aber wenig. Während man bei uns Ledum fast nur auf den Heidemooren antrifft, findet man es besonders im östlichen Gebiete, dann auch in Skandinavien (im hohen Norden ist es schließlich bekanntermaßen eine echte Felsenpflanze) vielfach in moosigen Kiefernwäldern. Ich hatte auf meinen Wanderungen mehrfach Gelegenheit (auch einmal auf der Oberbayrischen Ebene), die Pflanze an solchen Orten zu beobachten. Sie ist wie die Calluna auch meist höher und schlanker, aber infolge der kahlen am Grunde niederliegenden Stengel und der schlanken weniger verzweigten Äste nicht so schön und an- sehnlich wie die kugeligen Büsche unserer Moore. Der Boden dieser Kiefernheiden ist oft, wenigstens in den etwas tiefer ge- legenen Schichten, noch ziemlich nährstoffreich und in der feuchten Luft bildet sich auf dem Boden ein dichter Teppich von Moosen, die zahlreichen Pflanzen, besonders den saprophytischen Pirola-Arten, Goodyera repens, Linnaea borealis und anderen günstige Bedingungen bieten. Das Unterholz, meist aus Wachholder und Laubhölzern bestehend, vermag sich üppiger zu entwickeln, und wenn auch die Sämlinge in den ersten Jahren in den oberen ziemlich armen Bodenschichten sich nur mäßig entwickeln können, sind sie doch in der feuchten Luft des moosigen Waldes, am Grunde durch das Moos direct geschützt, in der trockenen Jahreszeit bei weitem nicht.so der Gefahr des Verdorrens ausgesetzt, wie die Pflanzen der offenen Heiden. Dadurch gedeihen sie einige Jahre, solange ihre Wurzeln noch nicht die oberen ausgelaugten nährstoffarmen Bodenschichten durchwachsen haben, kümmerlich; die oberirdischen Triebe sind schwach un kurz und zeigen alle Erscheinungen des Nährstoffmangels. Gräbt man indessen ein solches Holzgewächs aus, So ist man erstaunt über die unverhältnismäßige Länge der Wurzeln; dieselben sind zwar nicht sehr reich verzweigt, aber bei geringer Dicke sehr lang. Dem praktischen Pflanzenzüchter ist ein derartiges Missverhältnis der Wurzel gegenüber den Stengelorganen bekannt als untrügliches Zeichen für Nährstoffarmut, ganz besonders aber für Stickstoffmangel'‘). Die Pflanze sucht gleichsam durch die langen Wurzeln nach Nahrung. Durch diese Eigenart der Ausbildung langer Wurzeln wird es aber der Pflanze erleichtert, bald durch den armen Sandboden hindurch zu dringen und aus den unteren besseren Bodenarten reichliches Baumaterial heraufzuschaffen. Die Pflanze wächst dann ganz plötzlich viel stärker, und während sie vorher durch die vielen Kurztriebe krüppelig hin und her gebogen war, erscheinen jetzt plötzlich schlanke aufstrebende Triebe. Durch das üppige Wachstum des Unterholzes 1) Am bekanntesten ist das Experiment, Pflanzen mit großen Samen, also etwa Mais etc., in stickstoffarmer Nährlösung zu cultivieren; sobald die Reservestoffe des Samens aufgebraucht sind, fangen die Laubteile von der Spitze her an abzusterben, alles verfügbare plastische Material wandert in die Wurzeln, die eine Länge bis über 2 m erreichen können, Drittes Capitel. Waldheiden. 243 wird die Heide dann stark bedrängt, sie muss mehr und mehr das Feld räumen und. bleibt schließlich auf einige isolierte lichte Stellen beschränkt. Interessant ist es zu beobachten, wie auf solchem ortsteinlosen Heideboden, der wohl nur in der von E. H. L. KRAUSE geschilderten Weise durch Ab- holzen oder vielleicht durch große Windbrüche sich mit Heide bedeckt hat, allmählich die Formationen wechseln. Oft findet man, besonders in den öst- lichen Gebietsteilen (meist nicht zu weit von der Küste), solche Heideflächen, die sich von selbst nicht wieder mit Wald bedecken. Meist gedeiht auch das Heidekraut wegen der Sonnenhitze nur mäßig. Die. Samen der Waldbäume einschließlich der Kiefer gehen wohl auf, verdorren aber bald, da sie in dem armen Bleisand keine Nahrung finden und so in dem jugendlichen Zustande die Trockenperioden nicht überstehen können. Werden aber durch Anschonen, durch Forstcultur sogleich günstigere Bedingungen geschaffen, dadurch dass man die Kiefern in künstliche Furchen, also an geschützte Stellen sät oder dass man (auf ganz schlechtem Boden) gleich schon etwas entwickelte Individuen pflanzt, so gedeihen die Bäumchen zwar zuerst nicht sehr üppig, erhalten sich aber am Leben und dringen mit ihren Wurzeln tiefer und tiefer. Haben sie nun die besseren Bodenarten erreicht, so gehen sie stark in die Höhe und schließen bald zusammen. Das Heidekraut hat jetzt Schutz bekommen und gedeiht, wie oben beschrieben wurde, außerordentlich üppig. Allmählich wächst die Scho- nung zu einem Hochwald heran, unter dessen schirmendem Dach die moosige Heide ihren Platz findet. Zugleich mit der völligen Entwickelung des Hoch- waldes, mit der Bildung des feuchten moosigen Untergrundes findet sich in der vorerwähnten Weise das Unterholz an, und je nachdem es höher und höher wächst, verdrängt es die Heide. Ich habe sogar Waldungen gesehen, in denen die Buche sich so in einer moosigen Kiefernheide entwickelte; die jungen Exemplare waren krüppelig, kleinblättrig, die großen gediehen üppig, hatten stellenweise die Höhe der Kiefern bereits fast erreicht; in ihrem Schatten war die Heide ganz verschwunden und es war nur eine sehr ärmliche Flora übrig geblieben. An Stellen, wo die Buchen sehr dicht stehen, kann man sich vor- stellen, dass nach dem Absterben der Kiefern dann ein echter Bucheriwald- übrig bleibt, gewissermaßen als Endglied dieser Entwickelung. Ob’ er aller- dings dann für mehrere Generationen ein solcher bleibt, muss dahingestellt bleiben. Mitunter scheint auch eine Gebüschformation von Haselnuss, Rot- m u. s. w. der auf den Hochwald natürlicherweise folgende Verein zu sein, da man in diesen Hochwäldern oft so gut wie gar keinen Kiefernnachwuchs bemerkt, dagegen auf weite Strecken ein undurchdringliches Dickicht der ge- nannten Gebüsche, die nach dem Absterben des Waldes ohne Zweifel domi- nieren müssen. Ich sah besonders in Westpreußen im Kreise Karthaus solche Gebüschformationen, deren Ursprung mir der eben geschilderte zu sein schien. Anhangsweise an diese Facies könnte die Formation mit großen Be- Ständen von Vaccinium Myrtillus und V. Vitis idaea angeführt werden. In der Mehrzahl der Fälle wird man Wälder mit großen Massen dieser Vaccinien kaum der Heide zurechnen können, aber oft giebt es selbst im Gebiete der 16* 244 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Lüneburger Heide, z. B. bei den Sieben Steinhäusern bei Fallingbostel, solche entschieden der Heideformation zugehörigen Bestände. Die Flora derselben ist oft äußerst arm, selbst Calluna tritt oft zurück. Die Arten, die diese Vacci- niumbestände begleiten, sind im östlichen Gebiet ziemlich dieselben wie allgemein in den moosigen Kiefernheiden, da ja die Moose fast stets mit den Heidel- und Preißelbeeren wachsen. 2. Beschreibung charakteristischer Localitäten. Wie schon im all- gemeinen Teile hervorgehoben wurde, zieht sich die Heide in den östlichen, besonders dort in den binnenländischen Gebieten, zumeist in den Schutz der Wälder und zwar meist der Kiefernwälder zurück. Es folgt daraus, dass in den westlichen Kiefernheiden die Flora ungemein arm ist; es sind fast nur Arten der typischen trockenen Callunaheide zu finden, im Osten sind ihr aber eine Menge interessanter Arten beigemischt. Es wird deshalb überflüssig er- scheinen, hier noch Schilderungen monotoner westlicher Kiefernheiden, die meist einem auf der Heide angeschonten Kiefernwald ihr Dasein verdanken, zu geben. Ich beschränke mich daher hier auf die Darstellung einiger östlicher Formationen. Sehr wechselnd ist das Bild, wenn man einen Kiefernhochwald durchstreift, der über die mannigfach gefaltete Oberfläche eines Diluvialplateaus sich aus- dehnt. Mitunter erstreckt sich dieselbe Formation einen oder mehrere Kilo- meter weit, manchmal wechselt sie an kleinen Terrainwellen fast auf Schritt und Tritt. So zeigt der Kiefernwald, der sich zwischen Schloppe und Tütz im Kreise Dt. Krone in Westpreußen ausdehnt, zuerst moosigen, dann begrasten Boden mit Sempervivum soboliferum, Astragalus glycyphyllus, Ra- mischia secunda, Melampyrum RR dann .bleibt er eine Strect lang fast eben. Zwischen Tuchel und Krone a. Br. befindet sich eine ziemlich ausgedehnte moosige Kiefernheide, die durch das häufige Vorkommen von Pulsatilla pratensis, P. patens und P. vernalis ausgezeichnet ist. Zwischen den drei Arten fand ich in der Grünfelder Forst im Kreise Bromberg die Bastarde P. vernalis X patens und P, vernalis x pratensis. An einem abgestorbenen Kiefernstamm ließ sich unter der Rinde das rosafarbene Mycel von Merulius lacrymans, dem Hausschwamm, constatieren. Hier fallen ebenso die Mengen von Sarothamnus ins Auge, wie das gänzliche Fehlen von Juniperus; die leichten Senkungen sind dicht überzogen mit Gras oder Vaccinium Myrtillus, dazwischen viel Polygonatum anceps und P. multiflorum. Die Kiefern werden niedriger und weniger üppig, da nimmt Calluna den herrschenden Platz ein. An grasigen Plätzen überzieht Carex hirta oft dicht den Boden. In den Schluchten bemerken wir eine üppige Adlerfarnvegetation und zahlreiche Wachholder, die jetzt auch wieder vereinzelt auf der Höhe stehen, dazwischen sehr viel Chimophila umbellata und Anthericus ramosus. An sandigen Rändern tritt Arctostaphylos in den Vord ordergrund, unter eingesprengten Eichen finden wir Thalictrum Drittes Capitel. Waldheiden. 245 silvaticum, Geranium sanguineum und Cuscuta Epithymum, außerdem Calamagrostis epigea, Convallaria majalis, Polygonatum multi- florum, Cirsium silvaticum und in ziemlicher Menge Lathyrus silves- ter. Weiter nördlich werden die Terrainwellen größer; auf der Höhe bemerkt man in dem ziemlich trockenen und öden Kiefernwalde Dianthus arenarius in ungezählten Exemplaren, in den Gründen dehnen sich stellenweise große Bestände von Calamagrostis epigea aus, während an den Abhängen Dian- thus Carthusianorum mit Sarothamnus scoparius und Calluna vulgaris stehen. In der Nähe des Schmalen Mehlgast-Sees erscheint der Boden stellen- weise schr arm, an einer Stelle sieht man zwischen Krüppelkiefern fast nichts als Cladonien mit Hypnum Schreberi, am Abhang Arabis hirsuta und Centaurea rhenana. Vergleicht man die Schilderung dieses Waldes mit der folgenden der ganz ähnlichen Formationen in der Nähe der Küste, so fällt die Menge der pontischen Pflanzen auf, die sich an der Zusammensetzung auch der binnenländischen heidigen Formationen beteiligen. — Der soeben beschriebene Wald zeigt kaum irgend eine erhebliche Einmischung von Laubholz, einige Eichen und Eber- eschen mit wenigen Birken sind in erwähnenswerten Exemplaren anzutreffen. In der Filehner Forst erscheint der Boden noch ärmer: hier sah ich nur Juni- perus und Betula, zwischen denen in Menge Pteridium aquilinum, Ver- bascum Thapsus, Jasione montana und Carlina vulgaris wuchsen. In den Dünen bei Wordel im Kreise Danziger Niederung in der Nähe des neuen Weichseldurchstichs befindet sich ein interessanter feuchter Kiefernhoch- wald, in dem dicht bei einander alle im Gebiete vorkommenden Pyrolaarten wachsen. Auch hier ist der Boden noch befähigt, Laubhölzer als Unterholz gedeihen zu lassen. Es wuchsen hier: Hypnum Schreberi, A. glutinosa (wenig), Hylocomium splendens, Betula alba (auch baumartig), H. triquetrum, B. pubescens, Dicranum scoparium, Rumex Acetosa, Lycopodium annotinum, Silene tatarica, Aspidium Filix mas, Berberis vulgaris (in den Senkungen), Pteridium aquilinum, Ranunculus repens, Poa pratensis, Pirus aucuparia, R; nemoralis, Lotus corniculatus, Aera flexuosa, Tilia parvifolia, Calamagrostis arundinacea, Acer platanoides, Majanthemum bifolium (truppweise), Empetrum nigrum, Salix argentea, Viola canina, S. aurita, Angelica officinalis, S. Caprea, Heracleum sibiricum (einzeln), Populus tremula, Calluna vulgaris, Alnus incana, Vaccinium Vitis idaea, 246 Zweiter Teil. Ramischia secunda, Chimophila umbellata, Pirola minor, P. rotundifolia, P. media P. chlorantha, Lysimachia vulgaris, L. Nummularia, Melampyrum pratense, Südlich von Schloppe, Kreis Dt. Erster Abschnitt. | Veronica Chamaedrys, ‚Galium Mollugo, 'Achillea Millefolium, ‚Chrysanthemum vulgare ‚Antennaria dioeca, |Hypochoeris radicata, Hieracium Pilosella, H. vulgatum, |H. umbellatum. ) Krone in Westpreußen, dehnt sich ein Kiefernwald aus, der sich an die Flusswiesen des Desselfließes anschließt und mit ihnen durch einen heidigen Abhang mit Agrostis vulgaris (sehr viel), Sedum mite, Trifolium pratense, Rosa tomentosa, Calluna vulgaris, Armeria vulgaris, Plantago lanceolata, Galium verum, Knautia arvensis verbunden wird. Der Kiefernwald selbst steht augenscheinlich auf alten Binnendünen und besitzt deshalb einen sehr armen Boden, sodass die Kiefern stellenweise nicht über Zwergformen hinauszukommen scheinen. Unter- holz fehlt fast ganz. Unter den Kiefernkusseln findet sich an einem etwa 10° nach Osten geneigten trockenen Abhang folgende Flora: Cladonia rangi- ferina (viel, Hypnum Schreberi (einzelne Rasen), Amblystegium serpens (wenig), Weingaertneria canescens (viel), Festuca ovina, Anthoxanthum odoratum, Carex verna, C. ericetorum, C. hirta, Cerastium semide- candrum, Potentilla collina, Astragalus arenarius, Viola canina, Armeria vulgaris, Thymus Serpyllum, Veronica verna, V. Chamae- ‚drys, Galium Mollugo, Artemisia campestris, Hieracium Pilosella, H. vulgatum. Mit der Zunahme der Höhe und Dichtigkeit der Kiefern nimmt Cladonia ab, und das Moospolster wird dichter. Im Hochwalde bildet Hyp- num Schreberi mit Hylocomium splendens einen dichten Teppich, und es kommen zu den obengenannten Arten noch hinzu Pteridium aquilinum, Lycopodium annotinum, L. complanatum, L. clavatum, Calamagrostis epigea, Rumex Acetosella, Scleranthus perennis, Teesdalea nudicaulis, ‚Rhamnus Frangula (vereinzelt), ıVaccinium Myrtillus (viel), ıV. Vitis idaea, 'Armeria vulgaris, 'Senecio silvaticus,. Hypochoeris radicata. Kiefernheiden mit ähnlicher Flora finden wir im Binnenlande Westpreußens, besonders in den südlich gelegenen Teilen, in großer Zahl. Nicht selten, so zwischen Laskowitz und Pelplin, tritt in solchen verheidenden Wäldern Arcto- staphylos Uva ursi in großer in der Nähe der Station Warlubien. die ıl der Kiefernbestände sich so zwischen Terespol und Laskowitz, Menge auf, oft auch sehr viel Wachholder, ‚so In einigen Strecken des Sandlandes scheint nicht über die Strauchform zu erheben, Drittes Capitel. Waldheiden. 247 Auf den Diluvialplateaus der großen Landrücken in Westpreußen findet man nicht selten die Erscheinung, dass die obere Fläche in einer nicht allzu- dicken Schicht mit armem, ausgelaugtem Bleisande bedeckt ist, dass aber bald darunter schon in 0,5; m Tiefe ein sehr guter sandiger Mergel ansteht. Die Bleisandschicht ist stark genug, aus der großen Zahl der dort keimenden Samen die Heidepflanzen zu bevorzugen und ihnen den Vorrang zu sichern. Eine große Zahl anderer Pflanzen vermag sich jedoch in dem Schatten der üppig gedeihenden Kiefern zu erhalten, und so bekommen wir hier ein sehr buntes Vegetationsbild. In der Umgebung von Zuckau im Radaunethal — nach Krug Babenthal, Kr. Karthaus in Westpreußen, zu — giebt es einige interessante pontische Hügel’) an den Abhängen der Diluvialplateaus, die oben auf der Fläche mit einem heidigen Kiefernhochwald bedeckt sind. Dieser Wald ist ein solcher, bei dem die tiefer in den Boden eindringenden Pflanzen sofort guten Boden fanden und sich deshalb üppig entwickelten. Es wird dies sogleich aus der Zusammensetzung der Flora erhellen: Hypnum Schreberi (viel), Hylocomium splendens, Juniperus communis (viel), Aera flexuosa, Festuca ovina, Calamagrostis arundinacea, Agrostis vulgaris, Briza media, Melica nutans, Luzula pilosa, Polygonatum anceps, Convallaria majalis, Platanthera bifolia, Corylus Avellana (viel), Quercus pedunculata, Stellaria Holostea, „Dianthus Carthusianorum, Ranunculus polyanthemos, Rubus saxatilis, Potentilla silvestris, Fragaria vesca, Vicia sepium, V: Cracca, Trifolium montanum, Tr. repens (aufeinem getretenen Wege), Lathyrus montanus, Viola silvatica, Tilia parvifolia, Acer platanoides, Epilobium boreale, E. angustifolium, Daphne Mezereum, Pimpinella magna, Calluna vulgaris, Vaccinium Myrtillus, V. Vitis idaea, Trientalis europaca, Thymus Serpyllum, Melampyrum pratense, Galium Mollugo, Scabiosa Columbaria (am Rande), Valeriana officinalis (am Rande), Lonicera Xylosteum, Campanula persicifolia, Achillea Millefolium, Senecio vernalis, Solidago Virga aurea (am Rande), Hieracium boreale. Eine ganz ähnliche Erscheinung zeigt sich in der Karthäuser Forst, halb- wegs nach Seeresen in Westpreußen. Dort, in einem Kiefernh ni ochwald, in dem 1) Schriften Naturf. Ges. Danzig N. F. IX (1898), p- 68. 248 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. die Holzgewächse sämtlich strauchig oder halbbaumartig waren, sehen wir unter großen Mengen von Sphagnum und Polytrichum juniperinum: Aspidium spinulosum, Rubus Idaeus, Pteridium aquilinum, R. Bellardii, Equisetum silvaticum, Pirus aucuparia, Aera flexuosa, Lotus uliginosus, Salix Caprea, 'Lathyrus montanus, Populus tremula, 'Rhamnus Frangula, Alnus glutinosa, Calluna vulgaris, Carpinus Betulus, |Vaccinium Myrtillus und Potentilla palustris, 'Ramischia secunda. P. silvestris, | 3. Aufzählung der Arten. Außer den allgemein bei der Kiefernheide aufgeführten Arten sind hier noch besonders folgende zu nennen: 1. Charakterpflanzen: Hypnum Schreberi Willd. große Strecken überziehend, gern mit Sieglingia decumbens (L.) Bernh. Vaceinium Myrtillus, Chimophila um- Linnaea borealis L. an mäßig feuchten bellata u. a. Orten zwischen Moos (Hypnum) oft | j | | 2. Häufiger vorkommende Pflanzen: Lactaria helva Fr. y Luzula sudetica (Willd.) Presl gern zwi- L. rufa (Scop.) Fr. schen Gras und Moos. Lepiota Carcharias (Pers.) Karsten Chimophila umbellata (L.) Nutt. gern Thuidium delicatulum (L.) Br. et Sch. mit Linnaea borealis an dick mit Moos Pteridium aquilinum (L.) Kuhn bedeckten Stellen, an den Standorten Lycopodium clavatum L. oft massenhaft, oftaber auch vereinzelt. Carex hirta L. Veronica Chamaedrys L 3. Accessorische, hin und wieder auftretende Pflanzen: Agaricus lutei-albus Bolton Pirus aucuparia (L.) Gaertn. hin und A. cyathiformis Bull. wieder als Unterholz Bestände bildend. ' Athyrium Filix femina (L.) Rth. Rubus Schleicheri W. et N. Avena (Arrhenatherum) elatior L. Agrimonia odorata Mill. selten in Masse. Goodyera repens (L.) R. Br. an moosi- Coronilla varia L. gen Stellen und in Humus. Geranium lucidum L. stellenweise klei- Pulsatilla vernalis (L.) Mill. nere Bestände bildend. P. patens (L.) Mill. | 2) Typus X. Laubwaläheiden, u z Iderung des Typus. Unter dem Namen Laubwaldheiden möchte ich alle diejenigen Waldheiden zusammenfassen, die sich nicht unter Kiefern Drittes Capitel. Waldheiden. 249 finden. Es ist der Ausdruck zwar nicht vollkommen correct, weil eine For- mation, die man vielleicht dieser Gruppe von Waldheiden zuzählen kann, auch unter der Fichte vorkommt. Aber diese ist so selten und sie zeigt auch so viele Anklänge an die Laubwaldflora, dass man sie ruhig vernachlässigen kann. Bekanntlich ist die Flora der Fichtenwälder eine der denkbar ärmsten; unter dem dichten, das ganze Jahr über schattenden Blätterdach können nur wenige ihr Leben fristen. Meist sind dies Pflanzen schattiger Laubwälder, nur hin und wieder treffen wir Repräsentanten heidiger Formationen, wie Vaccinium Myrtillus und V. Vitis idaea, auch Carex pilulifera und mitunter Listera cordata bewohnen noch solche Stellen. Bei Creutzthal in Westfalen hat sich in einem lichten, ziemlich dürftigen Fichtenbestande, der mit Kiefern gemischt ist, eine Calluna-Heide ausgebildet. Auf ziemlich weite Strecken dominiert das Heidekraut, zwischen ihm bemerken wir viel Aera flexuosa, die an manchen Stellen den Vorrang gewinnt und dann besonders da, wo die Kiefer in größerer Zahl auftritt, mit anderen Gräsern Bestände bildet. Die Formation geht hier vollständig in die einer grasigen Waldheide über. Der Boden ist sandig. (Vgl. auch bei Beziehungen der Heide etc.: Zweiter Abschnitt). Bei der Entwickelung der Heide aus Wald wurde der nicht seltene Fall besprochen, dass sich ein Buchenwald in Heide verwandelt. Diese Verheidung des Buchenwaldes geschieht nun ganz allmählich. Es ist oben beschrieben, wie nach und nach die Heidepflanzen die Buchenwaldpflanzen verdrängen und allmählich eine echte Heide im Buchenwalde zu finden ist. In Nordwest- deutschland kann man viele solcher verheideten Wälder finden, aber auch im Osten, besonders in der Nähe der Ostsee, sind Buchenwälder mit echter Heide nicht selten; allerdings zeigt sich die Heide meist nicht in größerer Ausdehnung. Ähnliches beobachtet man auch in Eichenwäldern. Diese Übergangsformationen zwischen Wald und Heide können aber gleichfalls hier kurz übergangen werden, da sie nicht eigentlich in den Begriff der Laubwaldheiden mit hineinpassen. Laubwaldheiden möchte ich, der Kiefernheide entsprechend, solche Pflanzen- vereine nennen, bei denen die Heide zwar den typischen Bestand unter einem Laubbaume darstellt, durch ihre Einwanderung, resp. ihr Vorhandensein aber das Leben, die Weiterentwickelung und weitere Vermehrung des betreffenden Baumes nicht in Frage stellt. Es mag ja auch vereinzelte echte Buchenheiden geben, aber im wesentlichen bedeutet doch die Einwanderung der Heide in diese Wälder ihr beginnendes Absterben infolge der Bildung von Ortstein (oder vielleicht auch zu dicker Bleisandschichten). In den echten Waldheiden ist kein Ortstein vorhanden, ebenso wenig wie in der echten Kiefernheide. Der Bleisand darf auch nicht so dick sein, dass er die, wenn auch ganz allmähliche Entwickelung der Baumsämlinge verhindert; aber er muss doch wieder stark genug sein, um das Auftreten anderen Niederwuchses als der Heide vollständig unmöglich zu machen. Vorzüglich sind es bei uns die Birke und mitunter auch die Eiche, die solche Heidebildung unter ihren Kronen zulassen, ohne selbst Schaden zu eiden. Die Flora ist meist nicht streng geschieden von der diesen Bäumen 950 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. eigentümlichen Laubwaldflora, entsprechend dem gewöhnlichen Charakter dieser oren finden wir auch die Heiden in den Wäldern meist sehr grasreich; oft sind es typische Grasheiden, sonst ist die Flora meist ziemlich arm, nur interessante Pilze sind häufiger an solchen Localitäten zu beobachten. In den eigentlichen Heidegebieten ist auch nicht selten eine typische Calluna-Heide in den Laubwäldern entwickelt. Durch die dem Gedeihen des Heidekrautes günstigen klimatischen Bedingungen wird hier eben in allen für die Heide ge- eigneten Stellen der breiteste Raum von Calluna selbst eingenommen. 2. Aufzählung der Arten. ı. Charakterpflanzen: Thelephora laciniata Pers. ıC. ligerica Gay liebt festeren Boden als Bryum caespiticum L. var. ericetorum | vorige. Klinggr. |Genista anglica L. sowohl auf Sand als B. argenteum L. auf anmoorigem Grunde und Torf oft Polytrichum juniperinum Willd, in Massen. An lichten Stellen, fast nie P. strictum Banks auf trockenem oder nassem Boden, Sieglingia decumbens (L.) Bernh. beansprucht gleichmäßige Feuchtig- Carex arenaria L. fast nur auf reinem keit. Nur auf unbedeckten oder Sandboden. , schwach bewachsenen Orten. 2. Häufiger vorkommende Pflanzen: Ochroporus perennis (L.) Schröt. | anceps Wallr. und var. Chamaecypa- Russula fragilis (Pers.) Fr. | rissus A. Br. ‚R. emetica (Schaeff.) Fr. Pinus silvestris L. R. adusta (Pers.) Fr. Juniperus communis L. R. nigricans (Bull.) Fr. Anthoxanthum odoratum L. Marasmius androsaceus (L.) Fr. Weingaertneria canescens (L.) Bernh. M. alliatus (Schaeff.) Schröt. Molinia coerulea (L.) Mnch. Derminus crustuliniformis (Bull.) Schröt. | Nardus stricta L. liebt festeren, nicht allzu Inocybe cristata (Scop.) Schröt. trockenen, meist anmoorigen Sand- Agaricus epipterygius Scop. boden. Lepiota amianthina (Scop.) Karsten Carex virens Lmk. Barbula ruralis (L.) Hedw. C. pilulifera L. Rhacomitrium canescens (Dill.) Brid. var. | C. ericetorum Pollich seltener als vorige. ericoides (Dicks. C. verna Vill. oft mit vorieer. Mnium affıne Bland. C. vesicaria L. an Sümpfen oft in großer Thuidium abietinum (L.) Br. et Sch. Menge. Amblystegium serpens (L.) Br. et Sch. Genista pilosa L. liebt leichtenSandboden Hypnum Schreberi Willd. Trifolium agrarium L. auf mäßig trocke- Hylocomium triquetrum (L.) Br. etSch.| nem Boden nicht selten, aber meist H. squarrosum (L.) Br. et Sch. hin und| vereinzelt. Gern an grasigen Orten. 5 wieder. Vicia lathyroides L. liebt mäßig trocke- Pteridium aquilinum (L.) Kuhn nen, sandigen bis anmoorigen Grund Lycopodium complanatum L. als var. (weniger Torf) und erträgt eine nicht Drittes Capitel. Waldheiden. zu dichte Beschattung; sowohl auf un- |Marrubium vulgare L. bedecktem Boden, als zwischen Gras und Moos, selten in Mengen, meist einzeln. Pirola minor L. gern an grasigen Orten. | Calamintha Clinopodium Spenner. | Ihymus Serpyllum L. an dürren Stellen. NVerbasa nigrum L. gern in Gebüschen zwischen Gras. 3. Accessorische, hin und wieder auftretende Pflanzen: Thelephora cristata (Pers.) Fr. Clavulina cinerea (Bull.) Schröt. Limacium eburneum (Bull.) Fr. Lactaria rufa (Scop.) Fr. Cortinarius castaneus (Bull.) Naucoria furfuracea (Pers.) Ar dryophilus Bull. A. butyraceus Bull. massenhaft. rich Carcharias (Pers.) Karsten L. clypeolaria (Bull.) Quelet Scleroderma vulgare Horn. Bryum roseum (Dill.) Schreb. Brachythecium Starckii (Brid.) Br. et Sch. Hylocomium splendens (Hedw.) Br. et Sch. in großen Massen. Phegopteris polypodioides Fee Phleum Boehmeri Willd. Aera caryophyllea L. 'Ae. praecox L. Avena elatior L. Poa bulbosa L. Bromus mollis L. B. tectorum L. Carex supina Wahlenb. Rumex Acetosella L. Silene nutans L. S. chlorantha Ehrh. Dianthus deltoides L. Cerastium semidecandum L. an lichten Stellen. C. caespitosum Gil. Arabis hirsuta (L.) Scop. Sedum reflexum L. Potentilla Tabernaemontani Aschers. Trifolium arvense L. auf trockenem Sand- boden. Vicia tenuifolia Rth. nicht selten. V. sepium L. liebt festeren Boden; auch auf Torf. V. angustifolia Rth. an grasigen Plätzen. V. cassubica L. an trockenen, lichten Orten, meist zwischen Gras. Tithymalus Cyparissias (L.) Scop. Hypericum perforatum L. Helianthemum Chamaecistus Mill. Pimpinella Saxifraga L. Pirola rotundifolia L. Erythraea Centaurium (L.) Pers. Calamintha Acinos (L.) Clairv. Verbascum thapsiforme Schrad. V. phlomoides L. V. Lychnitis L. an Lichtungen. Veronica officinalis L. Campanula rotundifolia L. C. persicifolia L. Solidago Virga aurea L. Erigeron acer L. Senecio vernalis W.K. Cirsium arvense (L.) Scop. Crepis tectorum L. Facies a. Birkenheide. I. Schilderung der Facies. Die Birkenheide, fast ausschließlich aus Betula verrucosa, seltener (in den Heidegegenden mehr) aus B. pubescens gebildet, finden wir wenigstens da, wo sie in größerer Ausdehnung auftritt, 252 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. vorzüglich auf Thalsand oder auf anderen feinkörnigen Diluvial- oder Dünen- sanden. Da die Birken nur wenig Schatten geben, verhält sich Calluna meist wie auf offenem Gelände, sie ist kurz und meist sehr reichblütig. An sonnigen Tagen ist es in Birkenheiden meist ganz außerordentlich warm, oft wärmer als auf offenem Gelände, wohl wegen des geringeren Luftzuges. Einjährige, ein- jährig-überwinternde und zweijährige Arten sind in der Birkenheide erheblich häufiger als in der Eichenheide. 2. Beschreibung charakteristischer Localitäten. Bei Clötze (Altmark) zeigten sich in einer Birkenheide'), die allmählich in ein Ericetum überging, folgende Arten: Cladonia rangiferina, Boletus edulis, Amanita mappa, Russula emetica, Polytrichum juniperinum, Leucobryum glaucum, Hypnum Schreberi, Molinia coerulea, Carex pilulifera, Salix repens var. argentea, Trifolium arvense, Rhamnus Frangula, Hypericum perforatum, Pimpinella Saxifraga, Calluna vulgaris, Melampyrum pratense, Leontodon autumnalis, Hieracium Pilosella, H. um- bellatum In den Emsländern beobachtete ich vielfach Birkenheiden auf einem meist dunkelbläulichgrauen, also stark humosen Bleisande. Hier fanden sich besonders Lycopodium inundatum, Rhynchospora alba (auffällig oft in dichtem Callunabestande), Narthecium ossifragum, Salix *rosmarinifolia, Poten- tilla silvestris, Calluna vulgaris (oft eine dichte Decke bildend), Andro- meda poliifolia. Am Waller See bei Salzburg wuchsen in einer Birkenheide große Mengen von Sphagnum und dazwischen Flecken von Calluna und viel Aera flexuosa, also eine Übergangsformation zum Heidemoor. 3. Aufzählung der Arten. ı. Charakterpflanzen: Lactaria torminosa (Schaeff.) Fr. |Funaria hygrometrica (L.) Sibth. Bryum caespiticum L. var. ericetorum | Betula verrucosa Ehrh. bildet meist als Klinggr. Bestand den Typus. 2. Häufig vorkommende Arten: Boletus scaber Bull. Amanitopsis plumbea (Schäffer) Schr. Cantharellus cibarius Fr. Amanita muscaria (L.) Pers. Lactaria necator (Pers.) Schröt. Leucobryum glaucum (L.) Schimp. Cortinarius porphyropus (Alb. et Schw.)| Hieracium laevigatum Willd. auf mäßig Fr. feuchtem Sand- und Torfboden. Agaricus flavi-brunneus Fr. in großen Herden. !) EnGL£r, Bot. Jahrb, XX (1895) p. 543. Drittes Capitel. Waldheiden, 253 3. Accessorische, hin und wieder auftretende Arten: Boletus olivaceus Schäffer Osmunda regalis L. Paxillus involutus (Batsch) Fr. Equisetum hiemale L. Cortinarius armillatus Fr. an sumpfigen |Moenchia erecta (L.) Fl. Wett. auf ebenem Gelände. C. albiviolaceus (Pers.) Fr. Stachys rectus L. gern zwischen Gras, Amanita bulbosa Bull. auf mäßig trockenem, festerem Boden. Facies b. Eichenheide. I. Schilderung der Facies. Eichenheiden sind gleichfalls häufig auf Thal- sand, weniger auf anderen Sanden zu finden. Selten sieht man eine noch natürliche Eichenheide. Da die Eichen ähnlich wie ein Kiefernhochwald dem den stärkeren Schutz gewähren, die Verdunstung stärker herabsetzen als die Birken, ist auch die Vegetation einer Eichenheide in der Mehrzahl der Fälle höher und üppiger; deshalb und weil die Früchte der Eichen zur Eichelmast für Schweine verwandt werden, werden diese und Schafe gern in Eichenheiden getrieben. Dadurch wird die Flora wesentlich verändert, namentlich an den zur Schweinehut benutzten Stellen. Weniger stark greift die Weidenutzung durch Schafe in den Artenbestand einer solchen Heide ein, sie behält immer- hin deutlich den Charakter einer Heide, nur ist das Heidekraut kurz rasig ver- bissen, wie geschoren, und niedrige Stauden treten in größerer Zahl auf, sodass die Formation im wesentlichen der von ır. gleicht. In einer unveränderten Eichenheide sind, wie bereits bemerkt, die ein- Jährigen bis zweijährigen Pflanzen ziemlich selten, eine Thatsache, die wohl in dem Laubfall ebenso wie in dem höheren Wachstum der Stauden und Halb- sträucher ihren Grund hat. Im wesentlichen sind es außer Calluna Gräser, die den Hauptbestand ausmachen. An feuchten Stellen überzieht Molinia coerulea oft den ganzen Boden und lässt sogar mitunter dem Heidekraute kaum mehr Platz zwischen dem Gewirr der Halme. Nicht so massenhaft und auch meist in nicht sehr üppiger Entwickelung tritt Aera caespitosa und an trockneren lichteren Orten treten Aera flexuosa und Festuca ovina auf. Wo der Wald ziemlich dicht ist, entwickelt sich eine den moosigen Kiefern- heiden nicht unähnliche Flora; häufig finden sich Pirolaarten an solchen Stellen und mitunter überzieht Lycopodium clavatum, das ja auch in moosigen Kiefernheiden nicht zu den Seltenheiten gehört, weite Strecken. Wenn der Wald dann noch dichter wird oder das Unterholz üppiger wuchert, dann geht auch hier die Heide zurück, zurückgedrängt durch den Schatten aufstrebender Sträucher oder junger Bäume oder mitunter durch das intensive Fortschreiten Dickichte bildender Brombeerarten. Wenige der Heide zuzurechnende Formationen (vielleicht den verheideten Buchenwald ausgenommen, der aber formationsgeschichtlich als eine patholo- gische Erscheinung angesehen werden muss), haben so viele und so mannig- fache Beziehungen und Übergänge zu anderen Formationen wie gerade die 254 Zweiter Teil. Erster Abschnitt. Eichenheide. Es mag dies seinen Grund wohl in den mannigfachen, ver- schiedenartigen Standorten der Eiche selbst haben. Einerseits wächst sie auf nassem, andrerseits auf trockenem, heidigem oder fast steppenartigem Boden. Je nachdem nun der betreffende Eichenbestand, in dem wir die Heide vor- finden, nach der einen oder anderen Seite in einen sumpfigen oder einen steppenartigen oder einen Eichenwald mit typischer Hochwaldflora, die mit- unter wieder der der Buche sehr ähnlich sein kann‘), übergeht, finden wir auch in den Randgebieten der betreffenden Eichenheide eine Flora, die ein oft sonderbares Gemisch darstellt zwischen echten Heideelementen und typischen Vertretern der angrenzenden Formationen. Bei Welschenensee in Westfalen befindet sich eine ziemlich ausgedehnte Callunaheide mit sehr viel Eichenkusseln. Der Untergrund ist festes Gestein. 2. Aufzählung der Arten. ı. Charakterpflanzen: Galium hercynicum Weig. (G. saxatile ıFunaria hygrometrica (L.) Sibth. | auct.). 2. Häufiger vorkommende Pflanzen: Suillus cyanescens (Bull.) Karsten ' selten als Bestand den Typus. Auf Boletus scaber Bull. mäßig feuchtem Boden. Cantharellus cibarius Fr. Q. sessiliflora Sm. seltener als vorige. Russula emetica (Schaeff.) Fr. ‚Urtica dioeca L. oft um die Stämme Orthotrichum affıne Schrad. ' dichte Büsche bildend. Anomodon viticulosus (L.)Hook. et Tayl.| Rosa tomentosa Sm. an Stämmen an dumpfigen Orten, |Genista tinctoria L. oft in Menge. seltener an Steinen, G. germanica L. seltener als vorige. Antitrichia curtipendula (L.) Brid. mit|Vicia cassubica L. an trockenen, lichten Anomodon an Stämmen und auf! - Orten. Steinen in Menge. Stachys Betonica Benth. oft in Menge Leucodon sciuroides (L.) Schwägr. sehr| zwischen Gras. häufig, seltener an Steinen. Calamintha Clinopodium Spenner auf Amblystegium serpens (L.) Br. et Sch. mäßig feuchtem festerem Sandboden. Hypnum cuspidatum L Asperula cynanchica L. Osmunda regalis L. Galium boreale L. Lycopodium clavatum L. G. silvestre Poll. Allium fallax Schult. Arnica montana L. an lichten Stellen Betula verrucosa Ehrh. auf Moorboden. meist in großer Menge. Quereus Robur L. p. p. bildet nicht | Serratula tinctoria L. $; Accessorische, hin und wieder auftretende Pflanzen: Boletus bulbosus Schäffer ‚A. bulbosa Bull. —n muscaria (L.) Pers. | Majanthemum bifolium (L.) Schmidt an 1) ENGLER, Bot. Jahrb. XX (1895) p. 521. Viertes Capitel. Heidekrautlose Sandfelder. 255 moosigen (und grasigen) Stellen auf | Hypericum quadrangulum L. mäßig feuchtem Sandboden stellen- Chaerophyllum temulum L. mitunter in weise sehr viel. | Menge. Dianthus superbus L. Laserpitium prutenicum L. auf mäßig edum maximum (L.) Suter feuchtem, dichtbegrastem Boden bis- S. purpureum (L.) Lk. weilen in Menge. Potentilla alba L. Myosotis versicolor (Pers.) Sm. Geum urbanum L. mitunter in Menge. Stachys rectus L. selten. Agrimonia Eupatoria L. ' Asperula tinctoria L. Astragalus glycyphyllus L. auf frischem, | Senecio Jacobaea L. humosen Sandboden. ‚Hieracium Auricula L. Lathyrus niger (L.) Wimm. 'H. laevigatum Willd. Viertes Capitel. Heidekrautlose Sandfelder. r. Schilderung. Bei der Entwickelungsgeschichte der Heide und bei der Besprechung ihrer Vegetationsbedingungen wurde bereits hervorgehoben, dass wenn auch die Heidepflanzen im Großen und Ganzen xerophytisch gebaut er- scheinen, die echte Calluna-Heide niemals ganz trocken werden darf. Trock- net ein solches Terrain für längere Zeit heftig aus und wiederholt sich diese intensive Austrocknung alljährlich, wie es besonders in den trockneren Conti- nentalgegenden der Fall ist, so sind dem Heidekraute und der Mehrzahl seiner Begleiter die Lebensbedingungen genommen, es stirbt ab. Während wir auf nährstoffreicherem Boden an solchen trockenen Orten eine Steppen- oder doch Steppenähnliche Vegetation finden, deren Bestandteile während der feuchteren Perioden eine verhältnismäßig hohe Stoffproduction zeigen, ist die Flora solch trockenen nährstoffarmen Heidesandes die denkbar dürftigste. Nur die aller- bedürfnislosesten Arten vermögen hier ihr Leben zu fristen. Das Heidekraut und die Mehrzahl der echten Heidepflanzen fehlen wie bereits bemerkt ganz, aber das Vorkommen aller für die Sandfelder charakteristischen Pflanzen auf echten Heiden, und zwar das oft massenhafte Auftreten in der Heide zeigt die innigen Beziehungen der heidekrautlosen Sandfelder zur echten Heide; sie unterscheiden sich lediglich durch den verschiedenen Feuchtigkeitsgehalt, das Sandfeld ist das letzte trockenste Glied in der Reihe der heidigen Formationen, die wir besprochen haben. Die Charakterpflanzen der heidekrautlosen Sandfelder sind entweder solche, die ein sehr starkes Austrocknen in der trocknen Jahreszeit überdauern können, oder die so kurzlebig sind, dass sie zur Zeit des Eintritts der Trockenperiode 256 Zweiter :Teil. Erster Abschnitt. bereits ihre Samen ausgebildet haben und dann absterben; es sind dies einjährige oder einjährig-überwinternde Kräuter wie z. B. Spergula vernalis, Teesda- lea nudicaulis und Erophila verna. Die ausdauernden Arten sind auf zweierlei Weise geschützt: entweder ist ihr Protoplasma so eingerichtet, dass es ohne abzusterben ein starkes Eintrocknen der ganzen Pflanze erträgt, wie bei den Flechten, deren bedürfnisloseste Cornicularia aculeata oft große Strecken allein überzieht. Zur trockenen Zeit brechen beim Betreten des be- treffenden Striches die Strauchflechten mit knisterndem Geräusch unter den Füßen des Wanderers. Sobald Regen oder auch nur Tau niedergeht, weichen die Cornicularien wieder auf und wachsen weiter, bis wieder eine Trocken- periode ihr Wachstum unterbricht. Die wenigen siphonogamen Stauden der Sand- felder haben in ihrem Blattbau mächtige Schutzeinrichtungen zur Herabsetzung der Verdunstung. Wird der Boden sehr trocken und heiß, so vertrocknen auch die Blätter oft fast ganz und bilden eine schützende Hülle um den Vegetationspunkt. Die einzelnen Pflanzen dieser Flora, deren einziger siphonogamer Vertreter oft Weingaertneria canescens ist, stehen in der heißen Zeit wie völlig abgestorben da; alle Teile, die das Auge erblickt, sind völlig verdortt, aber der erste Regen weckt alsbald neues Leben und aus dem Gewirr der toten Blattreste wachsen überraschend schnell die Spitzen der blaugrünen Blätter hervor. Wie ich bereits in meinen Studien über die Norddeutsche Heide auseinander- gesetzt habe, beobachtet man auf den heidekrautlosen Sandfeldern mitunter vereinzelte oft krüppelige, oft aber, wenn auch nicht gerade sehr große, doch normal und buschig wachsende Kiefern. Wegen dieses Vorkommens vereinzelter Pinus auf den dürrsten öden Flächen ist in mehreren Schriften botanischen und forstwirtschaftlichen Inhalts die Behauptung aufgestellt. worden, dass diese älle den Beweis erbrächten, dass die Kiefern, auch ihre Sämlinge, noch an- spruchsloser an den Boden seien als das Heidekraut selbst. Man glaubte daraus schließen zu dürfen, dass die Kiefer selbst an den dürrsten Stellen zum Anbau lohne. Erstens zeigt aber schon die Beobachtung, dass, wenn eine solche Kiefer auf dem Sandfelde groß und längst ertragsfähig geworden ist, also alljährlich hunderte von Samen über die Fläche streut, nur sehr selten ein oder einige junge Exemplare in der Nähe stehen. Im Frühjahr sieht man bei dem feuchten Wetter zwar zahlreiche Sämlinge keimen, aber im Spätsommer sind sie längst alle bis auf den letzten Rest verdorrt. Es liegt also auf der Hand, dass es nur ganz außerordentliche Verhältnisse sind, unter denen ein Kiefernsämling sich erhalten kann. In den meisten Fällen erfährt man, dass die vereinzelten Kiefern die letzten Reste von Anbauversuchen sind, bei denen man bereits etwas entwickelte Exemplare auspflanzte, die aber fast alle trotzdem eingingen. A. a. O. be ich aber einen Fall beschrieben, den ich bei Moeser ‘unweit Magdeburg an beobachten Gelegenheit hatte. Durch den Wind waren Haufen Reisig von Kiefern und anderen Bäumen zusammengefegt und durch seitlich dagegen ge- wehten Sand festgelegt. Unter diesem schattigen Dach fanden sich nun eine Reihe von Kiefernsämlingen, während fast auf dem ganzen Sandfelde keine Viertes Capitel. Heidekrautlose Sandfelder. 257 einzige derartige Pflanze lebend mehr zu schen war. Unter dem Schutz des dichten Reisigdaches konnten sich die Sämlinge also besser erhalten; höchst- wahrscheinlich können sie dabei, wenn nicht gar zu ungünstige Verhältnisse eintreten, mit ihren Wurzeln so tief eindringen, bis sie eine dauernd etwas feucht bleibende Schicht erreicht haben. Es ist dies alles ein Beweis dafür, dass solche vereinzelte Kiefernpflanzen, wenn sie nicht durch den Menschen an die betreffende Stelle hingebracht sind, nur dem Zufall ihre weitere Existenz ver- danken; auf einem echten dürren Sandfelde habe ich niemals eine Kiefer sich ohne Schutz selbständig entwickeln sehen. 2. Beschreibung charakteristischer Localitäten. Bei Pretzsch a. d. Elbe beobachtete ich auf einem Sandfelde in meist sehr schwächlichem Zustande folgende Arten’): Festuca ovina, Salix repens, Chenopodium album, Rumex Acetosella, Polygonum Convolvulus, P. aviculare, Dianthus Carthusianorum, D. deltoides, Melandryum album, Spergula vernalis, Herniaria glabra, Berteroa incana, Potentilla argentea, Lotus corniculatus, Trifolium procumbens, T. arvense, Sarothamnus scoparius, Tithymalus Cyparissias, Daucus Carota, Anagallis arvensis, Thymus Serpyllum, Ballote nigra, Plantago lanceolatum, Galium verum, Knautia arvensis Erigeron canadensis (f), Helichrysum arenarium, Achillea Millefolium, Artemisia campestris, Senecio vulgaris, Carduus nutans, Centaurea rhenana, Hieracium Pilosella, eine Pflanzengesellschaft, die noch wenig Anklänge an die Heideflora zeigt, an Arten bedeutend reicher als das anstoßende Callunetum, und eine beträchtliche Anzahl von Ruderal- und Ackerpflanzen enthält. Zwischen diesem Extrem und den trockensten Sandfeldern finden sich alle erdenklichen Combinationen vor. ‚3. Aufzählung der Arten. ı. Charakterpflanzen: |Russuliopsis laccata (Scop.) Schröt. | Agaricus Fibula Bull. A. umbelliferus L. 'Tylostoma mammosum (Mich.) Fr. Lycoperdon gemmatum Batsch Pleurococcus vulgaris Menegh. Baeomyces roseus Pers. Cornicularia aculeata (Schreb.) Thelephora laciniata Pers. Derminus hypni (Batsch) Schröt. 1) ENGLER, Bot. Jahrb. XX (1895) p. 545- Graebner, Die Heide. 7 258 Zweiter Teil. Dicranum scoparium (L.) Hedw. Ceratodon purpureus (L.) Brid. Barbula ruralis (L.) Hedw.. Rhacomitrium canescens (Dill.) Brid. mit Cornicularia. Bryum caespiticum L. var. ericetorum Klinggr. Polytrichum piliferum Schreb, Weingaertneria canescens (L.) Bernh. Festuca ovina L. hin und wieder die einzige Pflanze auf dürrem Sandboden, verlangt aber immer in mäßiger Tiefe Grundfeuchtigkeit. Carex arenaria L. Erster Abschnitt. C. ligerica Gay liebt etwas festeren Bo- den als. vorige. C. praecox Schreb, Salix repens L. var. argentea Sm. Spergula vernalis Willd. oft an Abhän- gen fast die einzige Vegetation bil- dend. S. pentandra L. wie vorige; meist ge- sellig, aber unbeständig. Teesdalea nudicaulis (L.) R. Br. mit Erophila. Erophila verna (L.) E. Mey. Stenophragma Thalianum (L.) Celak. Genista pilosa L. meist 2. Häufig vorkommende Pflanzen: Leptogium corniculatum (Hoffm.) Minks Cladonia Papillaria (Ehrh.) Thelephora terrestris Ehrh. Ochroporus perennis (L.) Schröt. Marasmius alliatus (Schaeff.) Schröt. Naucoria furfuracea (Pers.) Quelet Agaricus sinopicus Fr. Amanita muscaria (L.) Pers. Globaria furfuracea (Schäffer) Quelet Bovista plumbea Pers. B. nigrescens Pers. a Ren (Scop.) G. stri kn os, arenarius Alb. et Schw. P. crassipes (DC.) seltener. Jungermannia bicuspidata L. Brachythecium albicans (Neck.)Br. etSch, Hypnum purum L Pteridium aquilinum (L.) Kuhn var. brevipes (Tausch) auf dürrem Sand- boden Botrychium Lunaria (L.) Sw. B. simplex Hitchcock Pinus silvestris L. Juniperus communis I Panicum lineare Krock. Böden. er (Schk.) IX. Aera caryophyllea L. A. praecox L. Bromus mollis L. B. tectorum L. Hordeum murinum L. Carex ericetorum Pollich mitunter. C. verna Vill. mit voriger. Juncus effusus L. Gagea saxatilis Koch auf kiesigen, grob- sandigen Plätzen. Epipactis rubiginosa (Crantz) Gaud. Salix repens Betula verrucosa Ehrh. Thesium ebracteatum Hayne Rumex Acetosella L. Sera fastigiata L. uralis L. G. RE ‚58 . caesius Sm. Cerastium semidecandrum L. an Wegen, Abstichen etc. C. caespitosum Gil. wie voriges. Holosteum umbellatum L. Alsine viscosa Schreb. Arenaria serpyllifolia L. Herniaria glabra L. Scleranthus annuus L. stellenweise an nackten oder wenig bedeckten Orten große Bestände bildend. Viertes Capitel. S. perennis L_ oft mit vorigem, stellen- weise häufiger. ‚Biscutella laevigata L. Rubus plicatus W. et N. meist in kleinc- ren, isolierten Exemplaren. R. rh. var. R. Maassii Focke R. Schummelii Whe. -R. caesius L. mitunter in Menge, wenn auch nicht allzu üppig entwickelt. Potentilla cinerea Chaix P. rubens (Crtz.) Zimm. gern zwischen ras. Sarothamnus scoparius (L.) Koch scheint eine mäßige Grundfeuchtigkeit nicht entbehren zu können. Ononis spinosa L. Ö. repens L. oft mit voriger, scheint weniger Dürre vertragen zu können. Trifolium arvense L. oft größere Be- stände bildend. Astragalus arenarius L. auch an kiesigen Orten. Ornithopus perpusillus L. Geranium pusillum L. oft massenhaft. Erodium. eicutarium (L.) L’Herit. Tithymalus Cyparissias (L.) Scop. Malva neglecta Wallr. Hypericum perforatum L. Viola silvatica Fr. var. V. arenaria DC. oft in großen Mengen. V. tricolor L Oenothera biennis L. auf unbedecktem Boden wie zwischen Gras. Eryngium planum L. an grasigen Plätzen. Armeria elongata (Hoffm.) Boiss. in gro- ßen Mengen. an mäßig R. rhamnifolius W. et N. feuchten Orte Heidekrautlose Sandfelder. 259 rm thapsiforme Schrad. V. phlomoides L. v. Lychnitis L. oft an grasigen oder unbedeckten Stellen. ıv. nigrum L. oft mit vorigem. ‚Linaria vulgaris Mill. ı Veronica officinalis L. V. verna L. meist in Menge. V. Dillenü Citz. an grasigen Abhängen Plantago ramosa (Gil.) Aschers. nicht selten auf trockenem, losem Sande. Valerianella olitoria (L.) Poll. nicht sel- ten in Menge. Jasione montana L. sehr oft. Filago arvensis L. F. minima (Sm.) Fr. oft größere Strecken dicht überziehend und stellenweise fast die einzige Vegetation mit einigen Flechten bildend. Helichrysum arenarium (L.) DC. Inula Britannica L. Achillea Millefolium L. massenhaft. Artemisia campestrisL. an dünngrasigen Stellen oft massenhaft. A. vulgaris L. Senecio viscosus L. stellenweise sehr viel. S. silvaticus L. oft mit voriger, noch streckenweise Carlina vulgaris L. an dünngrasigen Plätzen. Jurinea monoclona (L.) Aschers.- auf spärlich bewachsenem oder mit Flech- | ten bedecktem Boden. | ' Arnoseris minima (L.) Lk. Myosotis arenaria Schrad. oft in dichten Crepis tectorum L. Rasen. M. hispida Schlechtend. sen. Galeopsis ochroleuca Lam. ieracium Pilosella L. H. umbellatum L. ochoeris glabra L. Marrubium vulgare L. an grasigen, trock- | Leontodon autumnalis L. an feuchteren neren Stellen. Stellen. 17* 260 Zweiter Teil, “ Chondrilla juncea L. an dünngrasigen Plätzen oft massenhaft. Meist auf lockerem, etwas humosem Sandboden. Erster Abschnitt. | Tragopogon floccosus W.K. an dünn- begrasten Orten auf losem Flugsande. 3. Accessorische, hin und wieder auftretende Pflanzen: Thelephora cristata (Pers.) Fr. Clavulina cinerea (Bull.) Schröt. Tylostoma fimbriatum (Fr.) Scleroderma verrucosum (Bull.) Schr. Panicum sanguinale L Anthoxanthum aristatum Boiss. Stupa capillata L. Chamagrostis minima (L. Agrostis Spica venti L Calamagrostis arenaria (L.) Rth. wohl meist verwildert. C. baltica (Flüg) Hart. seltener als vorige; nur an der Küste. Festuca pseudomyurus Soy.-Will. F. sciuroides Rth. seltener als vorige. Carex incurva Lightf. Polygonum aviculare L, P. Convolvulus L. mitunter in Menge. Chenopodium album L. hin und wieder in Menge. Amarantus retroflexus L, Silene nutans L. S. chlorantha Ehrh. Melandryum album (Mill.) Gcke. Tunica prolifera (L.) Scop Dianthus Armeria L. gern zwischen Gras. D. arenarius L. Cerastium arvense L. Sagina maritima Don (S. stricta Fr.) an | feuchten undnassen StellenderKüsten. Alsine tenuifolia (L.) Wahlenb. Spergula arvensis L. Ranunculus repens L. Papaver Argemone L, P. dubium L. Lepidium ruderale L, Thlaspi arvense L. Sisymbrium officinale (L.) Scop. hin Borckh. an und wieder IS: Sophia L. wie vorige.. Capsella Bursa pastoris (L.) Mnch. oft | in Menge Alyssum calycinum L. Berteroa incana (L.) DC. mehr an gra- sigen Stellen. Sedum acre L. oft in Massen. S. mite Gil. oft mit vorigem. Rubus Radula W. et N. in kümmer- lichen Exemplaren. Potentilla anserina L. P. argentea L. P. collina Wib. Vicia tenuifolia Rth. V. angustifolia Rth. an grasigen Plätzen. Tithymalus helioscopius (L.) Scop. mit- unter häufig. T. Peplus (L.) Gaertn. oft mit vorigem. Euonymus europaea L. Malva silvestris L. Thymelaea Passerina (L.) Coss. et Germ. an mäßig trockenen Stellen. Oenothera muricata L. Eryngium campestre L. an grasigen Stellen, E. maritimum L. gern auf unbedecktem Sande am Strande. Anagallis arvensis L. Convolvulus arvensis L. Cynoglossum officinale L. nicht selten. Anchusa officinalis L. A. arvensis (L.) M. B. Lithospermum arvense L. Echium vulgare L. oft massenhaft. Leonurus Cardiaca L. Calamintha Acinos (L.) Clairv. Verbascum Thapsus L. Erigeron canadensis L. E.:acer L, Viertes Capitel. Heidekrautlose Sandfelder. 261 Anthemis arvensis L. mitunter in großen |C. panniculata Jacq. engen. Hieracium echioides Lumnitzer Artemisia Absinthium L. besonders am Hypochoeris radicata L trande. onchus arvensis L. mitunter zahlreich, Centaurea Scabiosa L. Facies b. Weingaertneria-Heide. I. Schilderung der Facies. Die Weingaertneriaheide habe ich a. a. O. den trockenen Grasheiden zugezählt. Es ist nicht zu leugnen, dass auch diese Vereinigung ihre Berechtigung hat, denn besonders in den Heidegebieten trifft man vielfach trocknere Callunaheiden mit überwiegenden Mengen von Wein- gaertneria canescens. Nachdem ich nun viel größere Strecken Europas in Bezug auf die in ihnen entwickelten Heideformationen studiert habe, bin ich aber doch der Meinung, dass es natürlicher ist, diesen Subtypus den heide- krautlosen Sandfeldern anzugliedern, als den eigentlichen Grasheiden. Es ist sicher, dass die Zahl der Weingaertneriabestände ohne Calluna erheblich zahlreicher ist als diejenige mit Calluna; bereits a. a. O., p. 539, habe ich auch hervorgehoben, dass, je dichter der Weingaertneriabestand ist, desto spärlicher Calluna auftritt. Wenn Cornicularia aculeata nicht etwa selbst bestandbildend auftritt, findet sie sich doch fast stets in ziemlich großer Menge in Gesellschaft von Weingaertneria, meist sind auch Cladonia rangiferina und Polytrichum Piliferum in Menge vorhanden. Juniperus communis ist an solchen Stellen oft nicht selten, wenn auch meist in nicht sehr schönen Exemplaren. Bei Rangsdorf unweit Zossen beobachtete ich auf einer Weingaertneria- heide Pulsatilla pratensis, Cerastium semidecandrum, Spergula ver- nalis, auch Aera praecox, A. caryophyllea (und A. flexuosa). Bei Grünau wuchs Spergularia campestris an einer ähnlichen Stelle. Bei Arneburg an der Elbe konnte ich nur Polytrichum piliferum, Scleranthus annuus, S. perennis, Ornithopus perpusillus, (Calluna vulgaris), Hieracium Pilosella auf einer etwas feuchteren Weingaertneriaheide constatieren. Man sieht diese Facies hin und wieder auf dem großen sandigen Terrain, das sich von der Brandenburgischen Grenze") bis über Dt. Krone hinaus aus- dehnt, dann auch in der Gegend von Terespol und Laskowitz. Bei Terespol fand sich in einem solchen Weingaertneriabestande in einiger Menge Andro- saces septentrionale. Bei Schloppe wuchs auf solchem Terrain Silene tata- tica mit Weingaertneria canescens, Aera flexuosa, Dianthus arenarius (viel), Helichrysum arenarium auf einem immerhin nicht völlig dürren Boden. 1) Schriften Naturf. Ges. Danzig N.F. IX (1898) p. 67. 262 Zweiter Teil. Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen V g PR. E 3° Sowohl bei der Entwickelungsgeschichte der Heide im allgemeinen Teil als auch bei der Besprechung der einzelnen Typen, die der Heideformation zugerechnet sind, ist darauf hingewiesen, wie sich die einen und die anderen Formationen mehr oder weniger weit von den »echten« Heiden entfernen, und mehrfach ist darauf aufmerksam gemacht worden, dass diese oder jene For- mation ebenso gut einer andern Vereinsgruppe angeschlossen werden kann als der Heide. Hier erübrigt nun noch einige interessante deutsche und auch sonst europäische Formationen zu besprechen, über deren Beziehungen zur Heide selbst in bekannten pflanzengeographischen Büchern die irrtümlichsten Ansichten herrschen. Im allgemeinen Teile ist ausführlich hervorgehoben, welche Vege- tationsbedingungen die Heide ausschließlich hervorrufen und welche Factoren sie vollständig ausschließen. Da indessen Beispiele das Gesagte viel klarer erscheinen und den Unterschied in der Pflanzenzusammensetzung schärfer her- vortreten lassen, will ich hier zum Schluss noch einige Vegetationsformationen erwähnen, die irrtümlich angenommene oder wirklich existierende Beziehungen zur Heide zeigen. 1. Beziehungen der Heide zur Halophytenvegetation. Bei der Besprechung der Vegetationsbedingungen der Heidepflanzen wurde hervorgehoben, dass den letzteren nichts schädlicher ist, als wenn der Boden eine zu hohe Concentration der Nährstoffe, also besonders gelöster Salze be- sitzt. Der Heideboden ist stets arm an löslichen Nährsalzen. Es ist nun dabei auffällig, dass ein geringer Gehalt an Kochsalz einer großen Zahl von Heidepflanzen nicht unmittelbar schädlich erscheint. Nicht selten sieht man am Meeresstrande Heideformationen, besonders solche mit feuchten Böden direct in salzhaltige Wiesen, in Strandwiesen oder in die Vegetation des Brack- wassers übergehen. An der pommerschen und westpreußischen Ostseeküste mischen sich da die Heide- und Salzpflanzen öfter in ganz auffälliger Weise. Vereinzelte Büsche von Erica Tetralix, Myrica, Empetrum nigrum, seltener Calluna dringen mit einer ganzen Anzahl von Krautgewächsen bis in die typische Flora der Salzwiesen vor. Von Krautpflanzen sind es besonders die Drosera-Arten (von Dr. rotundifolia die dem Strand eigentümliche stark behaarte Rasse maritima), Molinia coerulea, Juncus filiformis, Sagina subulata und andere, die an diesen Standorten auffallen. Andererseits findet Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 263 man wieder echte Salzpflanzen inmitten der typischen Strandheiden einge- streut, so z. B. Glaux maritima, Juncus Gerardi, Samolus Valerandi etc., Auffällig ist auch hierbei, dass der Übergang der Heidepflanzen auf salzige Stellen niemals auf trockenem Boden geschieht, wie überhaupt jede Vergesellschaftung der Vertreter beider Formationen an solchen Orten ganz ausgeschlossen ist. Es hat das wahrscheinlich denselben Grund, der die Un- möglichkeit landwirtschaftlicher Culturen auf trocknerem salzhaltigem Boden verursacht. Besonders scharf tritt das in Ägypten hervor (SCHWEINFURTH), wo Weizen noch auf feuchtem Salzboden, dessen Wasser bis 3 Proc. Salz enthält, gedeiht, auf trocknerem sehr viel weniger salzigem Grunde abstirbt. Der Grund dürfte der sein, dass auf auch nur zeitweise trockenem Boden das Salz aus- krystallisiert und so die reinen Salzkrystalle mit den Wurzeln in unmittelbare erührung kommen, die dann dadurch abgetötet werden. Die Übergänge von Heide in Salzwiesen bemerkt man besonders unter zwei Typen. In einem Falle ist es ein Heidemoor, welches allmählich in die Salzwiese übergeht. Den größten Teil der pommerschen und auch der west- preußischen Ostseeküste begleiten große Moore, die in ihrer ursprünglichen Entwickelung vor den Eingriffen des Menschen zumeist Heidemoore waren und zum Teil auch noch als solche erhalten sind. In der Nähe der Küste nun, meist unmittelbar hinter der letzten Dünenkette, zieht sich eine Zone von Strandwiesen hin, in denen Triglochin maritimum, Plantago maritima, Juncus Gerardi und andere Charakterpflanzen sind. Sobald an der Grenze des Heidemoores die ersten Salzpflanzen auftreten, verschwindet Sphagnum und dadurch erhalten die Übergangszonen schon ein verändertes Aussehen. Im andern Falle ist es die Vegetation feuchter sandiger Dünenheiden, die zur Salzvegetation Übergänge zeigt und auf denen dann in meist lockerem Bestande die einzelnen Elemente sich in den sandigen Boden teilen. Interessant ist besonders die Flora des Brückschen Bruches im west- preußischen Kreise Putzig, wo infolge des schwachen Salzgehaltes der Danziger Bucht die Heidevegetation bis dicht an die Küste reicht. Zuerst tritt ziemlich viel Glaux maritima auf, und bald folgen die übrigen Brackwasserpflanzen, bis schließlich an der Mündung der Rheda bei dem Vorwerk Beka') den Strand des Wieks ein sandig-schlammiges Erdreich bildet, in dem die Rheda und das Wasser des Wieks abgeschlossene Lachen und Tümpel bilden, und fast un- merklich das Land in die Wasserfläche übergeht; hier am seichten Strande und in den Altwässern findet sich dann im Brackwasser eine sehr interessante, keine Spur von Heideelementen mehr verratende Pflanzengesellschaft: Potamogeton pectinatus, Zannichellia palustris, Z. polycarpa, Ruppia rostellata, Scirpus Tabernaemontani, Sc. parvulus {in großen Mengen in dem flachen Wasser, auch. stellenweise blühend in unansehnlichen Rasen durch Cladophora verunreinigt), Juncus ranarius, Ranunculus confusus, R. er RER 1) Schriften Naturf. Ges. Danzig N.F. X ( 1895) p- 277- 264 Zweiter Teil. fluitans (mehr in den Altwässern des Flusses), Callitriche verna, Elatine Hydropiper (wenig), Limosella aquatica (viel), Veronica Anagallis var. aquatica. 2. Beziehungen der Heide zum Erlenbruch. Es giebt wenig Formationen, die so geringe Beziehungen zur Heide zeigen, wie ein Erlenbruch. Die Vegetationsbedingungen beider sind zu grundverschie- den, und wenn ich in der Litteratur hin und wieder den Angaben echter Heide- pflanzen als Begleiter der Erlen begegnet bin, so kann ich diese Angaben entweder als rein irrtümlich oder als ganz ausnahmsweise Vorkommnisse an- nehmen. Die echten Erlenbruchpflanzen und die eigentlichen Heidegewächse schließen sich so gut wie ganz aus. Nur sehr selten sieht man unter ganz außergewöhnlichen Bedingungen Heidepflanzen im Erlenbruch, hier hat man es aber wohl stets mit secundär veränderten Formationen zu thun; so z. B. in Dünengegenden, wo das nährstoffarme Wasser der Dünenheiden sich um den Fuß der Erlenstämme sammelt, fand ich selten Sphagnumpolster um die Erlen- stubben und einmal sogar dazwischen etwas Ledum. Sonst aber lässt sich von Beziehungen beider Pflanzenvereine wenig sagen. Als ein typisches pflanzen- reiches Erlenbruch sei das folgende geschildert: In einem nassen Erlenbruch südlich des Herrenseces bei Straußberg in der Prov. Brandenburg hatte sich auf dem Boden des Torfes der charakteristische Blättertorf in großer Menge ausgebildet. Mit Herrn Dr. PRITZEIL beobachtete ich dort folgende Pflanzen. An den Stämmen und Stubben: Mnium cuspidatum, Peucedanum palustre, Brachythecium rutabulum (viel), Lysimachia Nummularia, Aspidium spinulosum, Mentha aquatica, Caltha palustris, Solanum Dulcamara, Cardamine pratensis, Galium palustre. Ribes nigrum (sehr viel), Im Wasser: Carex stricta, 'Lemna minor, C. elongata, Calla palustris, C. diandra (wenig), Iris Pseudacorus. Am Rande des Bruches: Poa nemoralis (viel), Rubus Idaeus, Triticum repens, Oxalis Acetosella, Carex digitata, Hedera Helix, Majanthemum bifolium (sehr viel), |Lathraea squamaria, Humulus Lupulus, Stachys palustris, Corylus Avellana, Lactuca muralis, Anemone nem orosa, j ; Fi | \ H Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 265 In der Fortsetzung des Bruches fand sich humoser, lockerer, zeitweise überschwemmter Sandboden, der folgende Flora trug: Dicranum scoparium, Rubus Idaeus, Equisetum pratense (sehr viel), Frangula Alnus, Poa nemoralis (viel), Oxalis Acetosella (viel), Scirpus silvaticus (viel), Aegopodium Podagraria (viel), Corylus Avellana (sehr viel), Vaccinium Myrtillus, ‚Anemone nemorosa (sehr viel), Pulmonaria officinalis, Stellaria Holostea, Glechoma hederacea. 3. Beziehungen der Heide zu Wiesen und Wiesenmooren. Viel mannigfaltiger sind die Beziehungen der Heide zu den wiesenähnlichen Formationen. Besonders bei der Beschreibung der Heidemoore und bei der Entwickelung derselben ist auf Übergangsformationen hingewiesen. Fast kein Heidemoor, welches irgendwie vom Menschen in Benutzung genommen ist, be- steht ausschließlich noch aus Heidepflanzen. Durch die Menschen oder Tiere wird absichtlich oder unabsichtlich, wenigstens hie und da etwas nährstoffreiches Material hineingetragen und an diesen Orten giebt es bald, wenn auch mitunter nur vorübergehend, eine üppige Vegetation der Wiese oder ähnlichen Forma- tionen eigentümlicher Pflanzen. Wird gar das Moor gedüngt, haben die Wiesen- Pflanzen bald den Vorrang. Aus der Entwickelungsgeschichte der Heidemoore geht auch hervor, dass in den eigentlichen Heidegegenden sehr oft ein Heide- moor auf einem ausgewachsenen Wiesenmoor entsteht. Ist das Wiesenmoor soweit gewachsen, dass die Wurzeln seiner Pflanzen nicht mehr genügend Wasser aus dem Grunde ziehen können, so siedeln sich die von den Niederschlägen, dem Regen und Tau vegetierenden Heidemoorpflanzen an der Oberfläche an. Die natürliche Folge davon ist, dass alle Übergangsformen zwischen beiden Pflanzenvereinen zu finden sind. i uf der anderen Seite finden sich Übergänge zwischen den trockenen Wiesen und trockneren, namentlich grasigen Heiden. Nicht selten sieht DEN, dass kleinere Kuppen innerhalb trocknerer Wiesen typische Heidevegetation mit viel Calluna zeigen oder dass zwischen den Wiesen größere Horste von Heidepflanzen eingesprengt sind. Besonders in Oberbayern ‚bemerkte ich mehrere solche Moore, die zwar typische Wiesenmoore z. T. bereits mehr oder weniger starke Anklänge an die Heide zeigen. FR Bei Kolbermoor (ca. 550 m ü. d. M.) unweit Rosenheim bilden auf steinigem Terrain nahe dem Flusse Salix und Hippophäes größere Bestände. Die Steine sind mit blaugrünen Algen überzogen und vereinzelte Moosrasen finden Sich in den Lücken zwischen den abgerollten Steinen, hin und wieder größere Flecke von Hypnum purum; sonst waren zu beobachten: Poa pratensis, |Salix viminalis, Bromus erectus, 'S. hippophaifolia, 266 Thesium Arenaria serpyllifolia, Atragene alpina, Reseda lutea, Poterium minus, Coronilla varia (sehr viel), Euphorbia Cyparissias, Daucus Carota, Gentiana ciliata, Zweiter Teil. Thymus sp., Alectorolophus major, Galium Mollugo, Lonicera coerulea, Centaurea Scabiosa, Erigeron acer, Hieracium Auricula H. Pilosella.- | Jenseits des Flusses war die Formation viel weniger steinig, augenschein- lich viel älter, seit viel längerer Zeit-nicht vom Wasser gestöit. Hier war ein Buschwald entwickelt und zwar waren auch baumartig vorhanden: Picea excelsa (viel), Salix alba, S. fragilis, Quercus, Pirus Aucuparia. Außerdem wurden an dieser Stelle notiert: Phalaris arundinacea, Calamagrostis neglecta Agrostis alba, Dactylis glomerata, Briza media, Melica (uniflora?), Arundo Phragmites, Aera caespitosa, Festuca ovina, F. heterephylla, F. elatior, Carex gracilis, GC. Tlava, Sceirpus lacustris (in Furchen), Juncus atratus, Epipactis palustris, E. latifolia, Salix purpurea, Alnus incana, A. glutinosa, Thalictrum flavum, Cardamine amara, Berberis vulgaris, Parnassia palustris, ’ 'Rubus caesius, 'Lathyrus paluster, 'Rhamnus Frangula, 'Rh. cathartica, Linum catharticum, Lythrum hyssopifolia (??), Heracleum Sphondylium, Angelica silvestris, Mentha aquatica, M. piperita, Sweertia perennis, Euphrasia officinalis (Rostko- viana), Stachys palustris, Symphytum officinale, ‚Alectorolophus major, ‚Ligustrum vulgare, Viburnum Opulus, Cirsium oleraceum (viel), Eupatorium cannabinum (stellen- weise sehr viel), Tussilago Farfara, Inula Britannica. Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen Vegetatiönsformationen. 267 Große Stellen des Moores waren in Acker umgewandelt und stellten an den entwässerten Stellen einen recht guten Culturboden dar. Bei Haspelmoor in Oberbayern befindet sich das gleichnamige Moor, welches eigentlich ein Wiesenmoor ist, aber bereits Anklänge an ein Heidemoor zeigt. Das Moor befindet sich etwa 540 m über dem Meeresspiegel, besteht aus einem schwarzen oder doch dunklen trockenen, oft sehr festen Moorboden und ist meist reichlich feucht, stellenweise sogar sehr nass. Der Torf ist stellenweise bis 7 m tief, die unterste Schicht, die auf Thonboden lagert, ist erheblich lockerer und faseriger und besteht anscheinend aus den Resten der im Wasser gewachse- nen Pflanzen, während die obere schwarze Schicht den echten Wiesenmoortorf darstellt. Das Moor, welches jetzt stark ausgetorft wird, befindet sich im Über- gangsstadium zum Heidemoor, es ist bereits in der Mitte und in der Richtung zum Bahnhof leicht gewölbt. An den erhabeneren Stellen findet sich oft bereits echte Heide mit sehr viel Calluna, stellenweise wachsen Sphagnum, Mo- linia und Vaccinium uliginosum in einiger Menge. Sonst ist die Vege- tation fast ganz die eines Wiesenmoors mit Beimischung einiger Heidemoor- pflanzen. Ich beobachtete folgende Arten: Einige Hypnaceae, Rubus plicatus, Polytrichum commune, R. idaeus, Lycopodium Selago, Trifolium pratense, L. inundatum (an feuchten Stellen), |Linum catharticum, Picea excelsa (klein), Epilobium angustifolium_ (stellen- Agrostis canina, weise viel)'), Phragmites communis (stellenweise |E. palustre, schwach), Lythrum Salicaria, Aera caespitosa, Heracleum Sphondylium, Holcus lanatus, Angelica silvestris (viel), Dactylis glomerata, Lysimachia vulgaris, Molinia coerulea (stellenweise viel), Calluna vulgaris (stellenweise viel), Carex vesicaria, Vaccinium uliginosum, Juncus effusus, Gentiana Pneumonanthe, J- lamprocarpus, Erythraea Centaurium (stellen- Salix aurita, weise viel), S. repens, Euphrasia officinalis (Rostkovi- Betula pubescens (viel), ana), Ranunculus repens, E. Odontites, Parnassia palustris, Valeriana officinalis, Filipendula Ulmaria, Achillea Millefolium, Potentilla silvestris, Cirsium palustre, 1) Als Gegenstück zu diesem Vorkommen an oft recht nassen Stellen sei erwähnt, dass Herr Professor AsCHERSON und ich 1895 eine mehrjährige Pflanze dieser Art auf einer vorsprin- genden Kante des Hauses Neißstr. 19 in Görlitz beobachteten. 268 Zweiter Teil. C. oleraceum, Sonchus arvensis, Bidens tripartitus, Leontodon hastile, B. cernuus (beide an ausgetorften Hieracium Auricula. Stellen), An den tiefer liegenden Gewässern und Gräben notierte ich: Typha latifolia, 'Nymphaea alba, Sparganium neglectum var. micro- Potentilla palustris, carpum, Lythrum Salicaria, Potamogeton natans, Cicuta virosa, Lemna minor (viel), |Bidens cernuus var. radiatus. Carex vesicaria, In einem Falle beobachtete ich eine Umwandlung eines Heidemoores in ein Wiesenmoor, und zwar im östlichsten Hinterpommern bei dem nördlich des Dorfes Ossecken im Kreise Lauenburg gelegenen Schnittbruch. Die ganze Umgebung des Bruches ist ein sehr interessantes Gemisch und soll deshalb auch an dieser Stelle mit berührt werden. Es wird hier dem Wasser eines Waldbaches durch das Vorrücken einer Wanderdüne der Ausfluss versperrt, und infolge dessen breitet es sich auf einer sandigen Ebene aus, die dadurch in ein Bruch mit offenen Wasserflächen ver- wandelt wird, aus denen Typha, Alnus und andere hervorragen. Ein Teil des Bruches (zum Jagen 28 gehörig) ist mit 35 jährigen Kiefern bedeckt und führt den Namen Brandschonung, weil hier der Wald, dessen verkohlte Reste sich noch überall finden, vor der letzten Aufforstung niedergebrannt ist. Die Moosflora dieses Teils ist ungemein reich, fast der ganze Boden ist mit Moosen dicht bedeckt, besonders Sphagnum inundatum, Sph. acutifolium, bes. in den var. versicolor, var. viride, Sph. fimbriatum, Sph. recurvum, Sph. cymbifolium mit der var. squarrosulum und Hypnum cuspidatum, bilden große Polster. In dem Gebüsch wachsen in großen Mengen Lyco- podium Selago und Daphne Mezereum, nach Westen zu schließt ein moosiger, zum Teil mooriger Kiefernhochwald an, in dem zwischen Sphag- num acutifolium, Sph. cuspidatum und Hypnum Crista castrensis sich Carex pulicaris in sehr großen Exemplaren und in dichten Rasen vor- findet. In einer quelligen Schlucht stand Carex echinata x remota mit den Eltern. Nach der Seeseite zu ist das Schnittbruch, wie schon erwähnt, von den Dünenthal finden sich zahlreich Juncus balticus, Drosera rotundi- folia, Dr. anglica, Pirola minor, Erythraea linariifolia und Linaria r Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 269 odora, welch letztere den ganzen Strand bis nach Lübtow, dem westlichsten von mir erreichten Punkte, begleitet; und besonders dort, wo durch die Wan- derung der Dünen der Sand aus der Umgebung von Grasrasen (Calama- grostis und Elymus) fortgeweht worden war, und infolge dessen sich eine senkrechte oder gar etwas überhängende Wand von festverfilzten Grasrhizomen gebildet hatte, stand sie sehr reichlich blühend und duftend. Im Übrigen zeigten sich am Strande häufige Arten. Bei Lübtow sind die mehrfachen meist flachen Dünenreihen mit einer Flora der trockenen Dünenheiden oder der Sandfelder bedeckt, aber stellenweise finden sich darin feuchte bis nasse Partien, auf denen Rhynchospora alba, Rh. fusca, Drosera rotundifolia, Dr. anglica, Dr. intermedia, kryinraks nstolehe in Menge wach Hinter der ersten Dünenreihe am Strande steht ein schöner Kiefernhochwald, auf dessen moosigem Grunde sich Listera cordata (in großer Zahl) und Linnaea borea- lis sehr viel finden. — Die auf den Generalstabskarten angegebenen Seen bei Lübtow sind bis auf einen (bei Koppalin) abgelassen und zu Wiesen umgewan- delt. An einem Feldweg bei Lübtow stand eine polystachische Form von Equisetum palustre in dichtem Bestande. Wie bemerkt wirkt die menschliche Cultur fast stets vernichtend auf die Heidemoore ein, die Flora wird nach und nach verändert. Es ist nun interessant zu beobachten, welche Pflanzen bald, welche schwer weichen. Es sei deshalb hier noch eine kurze Schilderung eines solchen alten cultivierten Moores gestattet, desjenigen von den mir bekannten, bei dem die Cultur seit der längsten Zeit bekannt ist. m Nordwesten grenzen an das bei der Besprechung der Heidemoore be- schriebene große Bielawa-Bruch im westpreußischen Kreise Putzig jene großen saftigen Wiesenflächen, die zu der holländischen Ansiedelung Karwenbruch') gehören und wahrscheinlich durch Jahrhunderte lange mühevolle Arbeit aus einem Heidemoor hervorgegangen sind, dessen Spuren sich noch durch große Mengen von Myrica verraten, welche die am Strande gelegenen Wiesengräben einfassen, sowie durch feuchtere Sandflächen im Süden mit Erica Tetralix, Drosera rotundifolia, Juncus squarrosus u. a. Das Dorf selbst, von dem man sagt, es nähme eine Quadratmeile Raum ein, besteht fast nur aus zwei etwa ı km von einander getrennten Reihen ungemein weitläufig gebauter niedersächsischer Häuser. Auf den Wiesen finden sich kaum irgendwie interes- sante Pflanzen, außer etwa Erythraea linariifolia; in den großen Abzugs- gräben wachsen Potamogeton alpinus und an einer Stelle unweit des Strandes Nuphar pumilum, als Ruderalpflanze und Unkraut tritt stellenweise besonders bei Wende’s Gasthof Silene gallica zahlreich und constant auf. I) Schriften Naturf. Ges. Danzig N.F. IX (1895) p. 285. BO. Zweiter Teil. 4. Beziehungen der Heide zu waldigen Formationen. ‚ Auch über diese Beziehungen ist oben schon einiges gesagt worden. Es ist festgestellt, wie bei der Verheidung eines Waldes Calluna mit ihren Be- gleitern einwandert und wie bei der »Waldheide« sich Formationen finden, bei denen Heide und Wald innig vereint erscheinen. Wie bereits früher bemerkt, sind Wiesenmoore und Wälder schr nahe ver- wandte Formationen, es sind deshalb auch ihre Beziehungen zur Heide durchaus ähnlich. Wie sich alle erdenklichen Übergänge zwischen Wiesenmoor, Wiese und Wald finden, sind auch solche zwischen den Wäldern und der Bleide zu bemerken. Oft sind nur ganz kleine Flecken, ein Stückchen stärker sandigen Landes oder etwas Rohhumus mit Heide bedeckt, alles übrige ist echte Wald- flora. Ich habe einige Wälder, die entschieden nicht den Heidewaldungen zu- gezählt werden können, die aber durch ihre Pllänzenzusammetisetzure ein charakteristisches Bild ihrer Vegetationsbedingungen und der Beziehungen der betreffenden Waldformation zur Heide geben, beobachtet. Die typischen seien hier kurz erwähnt. - e »Wiesen«, die in der Nähe der Küste gelegen zum Teil zur Provinz Vrckfreien, teils schon zu Pommern gehören '), bestehen aus kleineren Wald- horsten aus Kiefern oder Eichen, zwischen denen sich breite, oft heidige Wiesen- streifen mit Buschwerk hifidurchziehefi.. An einem Orte wuchs folgende Pflanzen- gesellschaft durcheinander: Webera nutans, ‚Iris sibirica, Pellia epiphylla, Gladiolus imbricatus, Hypnum squarrosum, Myrica Gale, Pinus silvestris Populus tremula, Juniperus communis, Orchis maculatus, Anthoxanthum odoratum, Platanthera bifolia, Calamagrostis epigea, Salix aurita, C. neglecta, S. rosmarinifolia, Holcus mollis, Betula verrucosa, H. lanatus, Quercus pedunculata, Aera flexuosa, Rumex Acetosa, Avena pubescens, R. Acetosella, Sieglingia decumbens, Polygonum Bistorta, Briza media, Silene venosa, Carex Goodenoughii, Ranunculus repens, C. panicea, | R. acer, G acutiformis, Thalictrum flavum, Luzula campestris, Filipendula Ulmaria, Convallaria majalis, Potentilla silvestris, er bifolium, Vieia Cracca, sn Schriften Naturf. Ges. Danzig N.F. IX (1895) p. 288, Zweiter Abschnitt. Beziehungen.der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 271 Linum catharticum, Frangula Alnus, Hypericum perforatum, Laserpitium prutenicum, Carum Carvi, Erica Tetralix, Calluna vulgaris, Vaccinium Myrtillus, V. Vitis idaea, V. Oxycoccus, Lysimachia vulgaris, Alectorolophus major, Melampyrum pratense, M. nemorosum, Galium Mollugo, G. boreale, ‚Valeriana officinalis, V. dioeca, Succisa pratensis, Campanula persicifolia, C. glomerata, C. patula, C. rotundifolia, Chrysanthemum Leucanthemum, Cirsium palustre, Centaurea Jacea, Hieracium umbellatum, Hypochoeris glabra, H. radicata, Achyrophorus maculatus, Leontodon hispidus, Scorzonera humilis. Unweit Dembeck findet sich auf einem mäßig feuchten festen Sandboden vereinzelt Schoenus ferrugineus. Bei der Czarnaumündung gleichfalls in Westpreußen finden wir einen zu- sammenhängenden Wald‘), der zwar meist noch den gewöhnlichen Charakter eines Dünenwaldes trägt, aber etwas westwärts bei dem Dorfe Karwen in einen dichten Mischwald übergeht, in dem zwar Pinus noch den Hauptbestand bildet und die Flora sich zumeist aus Heidegewächsen zusammensetzt, in dem aber Betula verrucosa, B. pubescens, Alnus glutinosa, A. incana, (A. pu- bescens), Acer platanoides, Tilia ulmifolia und die wohl aus Anpflan- zungen verwilderten Picea excelsa, Acer Pseudoplatanus und Ligustrum vulgare eine erhebliche Beimischung bilden. Als Niederpflanzen beobachtet man hier an einer Stelle: Festuca rubra var. F. arenaria, Calamagrostis arenaria, GC. baltica,, Hordeum (Elymus) arenarium, Carex arenaria, C. Goodenoughii (in Vertiefungen), Salix repens und var. S. argentea, S. pomeranica, Empetrum nigrum, Rhamnus cathartica, Frangula Alnus, Calluna vulgaris, Peltigera canina, Cladonia fimbriata, Cl. rangiferina, Cl. rangiformis, Dicranum scoparium (sehr viel), Hypnum Schreberi (sehr viel), Lycopodium annotinum, L. clavatum, Juniperus communis, Holcus mollis, Aera caespitosa A. flexuosa, 1) Schriften Naturf. Ges.. Danzig N.F. IX (1895) p. 285. 272 Zweiter Teil. Erica Tetralix, Jasione montana, Gnaphalium dioecum, Artemisia campestris, |Solidago Virga aurea, Hieracium umbellatum, Leontodon autumnalis; die Bäume sind sehr dicht mit Flechten überwuchert (Parmelia saxatilis, Ramalina fraxinea, Evernia furfuracea, Bryopogon jubatum). Der unmittelbar benachbarte, sich vor dem Dorfe Kine ausdehnende Strand- wald ist aus sehr verschiedenen Formationen zusammengesetzt; während wir im östlichen Teile nur kleinere Kiefern (darunter vollständig niederliegende Formen) und später einen mittelhohen trockenen Eichenbestand antreffen, hat sich stellen- weise ein feuchter Laubwald ausgebildet. In dem Eichenwalde, der sich an der Düne emporzieht, beobachtete ich: Pteridium aquilinum, Pinus silvestris (Baum), Ribes rubrum, Juniperus communis, Pirus Malus, Anthoxanthum odoratum, P. communis, Agrostis vulgaris, P. aucuparia, Calamagrostis epigea, Crataegus monogyna, C. arenaria, Rubus caesius (auch var. C. baltica, currens) (viel). Holcus lanatus, R. plicatus, Poa pratensis, Fragaria vesca, P. trivialis, Rosa tomentosa, |Fagus silvatica (strauchartig), prae- Arundo Phragmites, Triticum repens, Hordeum (Elymus) arenarium, Carex arenaria, Convallaria majalis, Polygonatum multiflorum, Allium oleraceum, Epipactis latifolia, Myrica Gale, Populus tremula, Salix pomeranica, S. argentea, S. Caprea, Betula pubescens, Alnus glutinosa, A. incana (besonders am Graben an der Landseite), Corylus Avellana (wenig), ver pedunculata, R. canina (in der doppeltgezähnten Form), Prunus spinosa, ‚Pr. Padus {auf den Dünen niederlie- gend mit wurzelnden Zweigen), Euonymus europaea, Rhamnus cathartica, Frangula Alnus (beide ziemlich viel), Hypericum perforatum, Hedera Helix (viel), Peucedanum Oreoselinum, Anthriscus silvestris (schr viel), Pimpinella Saxifraga, Lysimachia vulgaris, Fraxinus excelsior, Veronica Chamaedrys, Linaria vulgaris, Solanum Dulcamara, Galium Mollugo, Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 273 Viburnum Opulus, Knautia arvensis, Campanula rotundifolia, Solidago Virga aurea, Achillea Millefolium, Artemisia campestris, Hieracium umbellatum, Hypochoeris radicata, Leontodon autumnale. | Unter Buchen finden wir etwa folgende Flora: Mnium cuspidatum, Pirus communis {auch am Rande), . Hypnum cupressiforme mit der P. aucuparia, var. filiforme, Juniperus communis, Milium effusum, Aera flexuosa, Melica nutans, Dactylis Aschersoniana, Poa trivialis, Polygonatum multiflorum, Majanthemum bifolium, Convallaria majalis, Platanthera bifolia, Populus tremula, ‚Rosa canina (besonders in der ein- fach gezähnten Form), Fragaria vesca, Prunus Padus, Oxalis Acetosella, Frangula Alnus, Hypericum perforatum (am Rande), Anthriscus silvestris, Peucedanum Öreoselinum (am Rande), Veronica Chamaedrys, Galium Mollugo, Viburnum Opulus, Achillea Millefolium (am Rande), Solidago Virga aurea, Hieracium tridentatum, H. umbellatum. Quercus pedunculata, Corylus Avellana, Stellaria Holostea, Anemone nemorosa, Ribes alpinum, Beim Übergang dieses Bestandes in einen Mischwald von Pinus silvestris und Quercus pedunculata stellten sich noch Platanthera chlorantha (nebst Bastard mit Pl. bifolia), Epilobium angustifolium (besonders an der Dünen- seite) und Scrophularia nodosa ein. An einer anderen Stelle unter Eichen wuchsen Polygonatum multiflorum und Convallaria majalis in dichten Beständen, die Exemplare der ersteren hatten eine Höhe bis zu ı m erreicht, nicht weit davon fand sich in Menge der interessante Rubus caesius var. praecurrens, der keine im zweiten Jahre blühenden Schösslinge besitzt, son- dern wie R. saxatilis die blütentragenden Zweige aus der Erde hervortreibt. Im westlichen Teile besteht der Wald aus hochstämmigen alten Kiefern, unter denen Rosa glauca ziemlich viel steht. z ER Der Ossecker Wald‘) im östlichen Hinterpommern, zum größten Teil mit Kiefern bestanden, birgt auch Partien schönen Buchen- oder Mischwaldes. Die Flora der Laub- und Nadelwaldpartien unterscheidet sich hier nicht so scharf ı) Schriften Naturf- Ges. Danzig N.F. IX (1895) p. 289. Graebner, Die Heide, 274 Zweiter Teil. von einander, wie wir es sonst gewohnt sind; so fand ich an einer Stelle des Kiefernwaldes auf mäßig feuchtem Sandboden folgende Flora: Hypnum Schreberi (sehr viel), Rumex Acetosella, Aspidium spinulosum, Moehringia trinervia, Phegopteris Dryopteris, Rubus Idaeus, Lycopodium clavatum (sehr viel, |Sorbus aucuparia, Juniperus communis, Viola silvatica, Anthoxanthum odoratum, V. canina, Aera flexuosa, ./Calluna vulgaris (wenig), Poa trivialis, Vaccinium Myrtillus, P. nemoralis, V. Vitis idaea, Carex pilulifera, | Trientalis europaea (sehr viel), k verma, Veronica officinalis, Juncus effusus, . V. Chamaedrys, Luzula pilosa, Melampyrum pratense, L. campestris, Hypochoeris radicata, Betula verrucosa, Lactuca muralis. Am Rande des Bestandes, nach dem Wege zu, kamen noch folgende Pflanzen hinzu: Agrostis vulgaris, Aera caespitosa (viel, Weingaertneria canescens, Poa pratensis (viel, Nardus stricta, Calluna vulgaris (zahl- reicher, Plantago lanceolata, Thymus Serpyllum, Jasione montana, Campanula rotundifolia, Leontodon autumnalis. Nicht gar weit von dem geschilderten Kiefernbestand war in einem Buchenhochwald in der Nähe des Schnittbruches eine Flora entwickelt, die wenig den übrigen Buchenwäldern eigentümliche Züge zeigte; ich beobachtete dort an einer Localität: Cladonia rangiferina, Luzula campestris, Polytrichum juniperinum, ir. pilosa, Thuidium tamariscinum (viel), |Majanthemum bifolium, Hypnum Schreberi, Lathyrus montanus, Hylocomium splendens, Empetrum nigrum (viel), Pteridium aquilinum, Calluna vulgaris, Lycopodium annotinum, Vaccinium Myrtillus (sehr viel), Aera flexuosa, = V. Vitis idaea (viel), Carex pilulifera, |Melampyrum pratense, Mischwald, vorherrschend Kiefern südlich vom Herrensee bei Straußberg auf mäßig feuchtem, nur verhältnismäßig schwach ausgelaugtem sandigem Diluvialboden. Hier konnte ich mit PRITzEL folgende Mischwaldflora mit einigen wenigen Heideelementen notieren: . Cladonia-Anfiü ER i |Webera nutans, Dicranella heteromalla, : ‚Leucobryum glaucum, | 1 | | 1 | | 1 | | | | Zweiter Abschnitt. Polytrichum juniperinum Hypnum Schreberi (viel), Juniperus communis Agrostis vulgaris (sehr viel), Triticum repens, Carex digitata (viel), Luzula pilosa, L. campestris, 2 Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 275 'Corylus (wenig), Silene Otites, Viola canina, Oxalis Acetosella, Vaccinium Myrtillus, ‚Campanula rotundifolia, Eeigeron acer, | ‚Lactuca muralis, Carpinus (wenig), aerasten murorum. Betula verrucosa (wenig), | An einer Senkung herrschten vor: mit ihr vielLamium Galeobdolon), Anemone nemorosa, Fragaria vesca, Sorbus aucuparia, Oxalis Acetosella, Vaccinium Myrtillus. Pteridium aquilinum, Juniperus communis (viel), Luzula pilosa, Quercus, Corylus, Fagus silvatica (am Rande, an dem der Boden deutlich mergelhaltis war, Bei Grafing in Oberbayern befindet sich in der Richtung auf München ein Fichtenwald auf steinigem Diluvialsande, der auf der Oberfläche bis 3 cm dicke Rohhumusschichten trägt. Auf dem Rohhumus steht stellenweise Calluna in größeren oder kleineren Rasen. Ziemlich dasselbe Bild wiederholt sich beim Übergang in Kiefernwald und später in Eichen- und Birkenwald. Die Birken stehen vorzugsweise auf den Moränenbildungen. Wie überhaupt in den Gebirgen die charakteristischen Formationen der Ebene, die in der Regel aus einer Gesellschaft ganz bestimmter Pflanzen be- stehen, mehr fehlen und viel mehr Mischungen en Übergänge zeigen, so trifft man dort in den Gebirgen nicht selten auch Fichtenwaldungen, die in ihren einzelnen Teilen deutliche Anklänge an Heideformationen zeigen. Zwei solche Wälder sah ich z. B. im mährischen Gesenke. Auf dem Wege von Würbenthal nach dem bekannten Badeorte Karlsbrunn passiert man einen lichten Fichtenwald mit buckeligem Boden. In den Sen- kungen steht stellenweise Wasser, auf den großen Erhebungen ist der Boden stellenweise recht trocken, an den Hängen wächst mitunter in einiger Menge Calluna mit Vaccinium Myrtillus und V. Vitis idaea. Sonst zeigen sich nur wenige Heideelemente. ‚Hypnum Schreberi, 'Amblystegium serpens, Hylocomium splendens, Aspidium Filix mas, ı8* Catharinea, Mnium hornum, Dicranum scoparium, Polytrichum juniperinum, 276 Phegogteris Dryopteris, Athyrium Filix femina, Abies alba, Agrostis alba, Poa serotina, Carex digitata (viel), Luzula pilosa, Paris quadrifolia, Epipactis latifolia, Urtica dioeca, Ranunculus repens, Turritis glabra, Pirus aucuparia, Fragaria vesca, Oxalis Acetosella (sehr viel) Geranium Robertianum, ’ Im Wasser und Schlamm waren: Mnium undulatum, Thuidium tamariscinum, Conocephalus (Fegatella) Agrostis spec. (futend) Carex remota, conicus, ? In der Nähe war an einer Stelle Zweiter Teil. Impatiens Noli tangere, Viola canina Epilobium angustifolium, E. montanum, Veronica officinalis, V. Chamaedrys, Linaria spec., Lamium Galeobdolon, Sambucus Ebulus, Lonicera Xylosteum, Petasites albus, Lappa nemorosa, Senecio Fuchsii, Lactuca muralis, Crepis spec., Hieracium murorum. Cardamine amara, Callitriche verna, Myrrhis odorata, Galium spec. Card dioeca, Rubus odoratus völlig verwildert, der sich überhaupt in dieser Gegend hin und wieder ganz spontan findet. In einer Mulde bemerkte ich noch: Catharinea, Mnium hornum, M. spec., Hypnum purum, Hylocomium splendens, Carex pilulifera, C. digitata, Rumex Acetosella, Cerastium triviale, Fragaria vesca, Pirus aucuparia (klein), Viola canina, Epilobium ck. Lamyi, Pirola uniflora (viel), Galium rotundifolium (viel), ‚Lonicera Xylosteum, 'Senecio Fuchsii (klein), Cirsium arvense in der mannshohen, | kleinköpfigen flachblätterigen Form der Gebirgswälder, Prenanthes purpurea. | Bei Würbenthal im Altvatergebirge bemerkte ich einen ziemlich artenreichen Fichtenwald, der. in merkwürdiger Weise eine Florenmischung der echten Laub- Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 277 Epipactis (latifolia?), (Heracleum), Stellaria media var. pallida, Veronica Chamaedrys, (Ribes Grossularia), Sambucus nigra, Prunus spinosa, Senecio Fuchsii (schwache Pflanzen), Oxalis Acetosella, Lactuca muralis, Acer platanoides, Hieracium murorum. (Aegopodium Podagraria), An dichten Stellen wuchsen: Aspidium Filix mas, Pirus aucuparia, Poa serotina, Geranium Robertianum, Urtica dioeca, Oxalis Acetosella (sehr viel), Rubus Idaeus, Epilobium montanum. An einer anderen Stelle etwas dahinter sah ich: Aspidium dilatatum, Vaccinium Myrtillus, Luzula pilosa, (Calluna vulgaris), Ranunculus acer, Lamium Galeobdolon, Philadelphus coronarius (!), Asperula odorata, Viola silvatica, Campanula rapunculoides, Acer Pseudoplatanus, Petasites albus. Auf einigen Buckeln wuchsen viel Hylocomium splendens, und da- zwischen Coralliorrhiza innata, zwischen dem Nadelschutt an einem Ab- hang standen Russula emetica, Catharinea, Amblystegium serpens, Phegopteris Dryopteris, Luzula campestris, Pirola secunda und Ga- lium rotundifolium. An einem quelligen Orte waren Mnium undulatum, M.hornum, Thuidium abietinum, Circaeaalpina und Impatiens Noli tangere, letztere viel von Erysibe befallen. Hierbei war interessant zu be- merken, dass die von Erysibe befallenen Pflanzen nur kleistogam, die gesun- den aber zahlreich chasmogam blühen. 5. Beziehungen der Heide zu den steppenartigen Vegetationsformationen. . Wenige Formationen sind so oft verwechselt und missverstanden worden als die Steppen und Heiden. Selbst in namhaften Pflanzengeographien finden Sich die Begriffe nicht geklärt. Bei der Entwickelung der Heide und der Be- Sprechung ihrer Vegetationsbedingungen ist auf die großen Unterschiede hin- gewiesen worden. Während bei den heidigen Formationen der Zwergwuchs durch die Nährstoffarmut veranlasst ist, ist der Zwergwuchs der steppenartigen Vegetationsformationen, wenn anders man überhaupt von einem solchen sprechen kann, durch zeitweise starke Trockenheit verursacht worden. Gerade diejenigen den Stepgfen in weiterem Sinne angehörigen Formationen, die nur aus niedrigen Zwergsträuchern oder auch aus Kräutern bestehen, wie gewisse Macchien des Mittelmeergebiets, die Garigue und andere, haben wegen einer gewissen 278 Zweiter Teil. habituellen Eigentümlichkeit zur Vermengung und Verwechselung mit Heiden Veranlassung gegeben. Es würde hier zu weit führen, Beispiele aller dieser Formationen zu beschrei- ben, die in ihrer charakteristischen Ausbildung in Pflanzengeographien und Schilderungen des Mittelmeergebietes dargestellt sind. Zudem liegen sie uns zu entfernt und enthalten zu fremde Bestandteile, um einen klaren Vergleich mit den deutschen Heiden abzugeben. Für uns kommt nur die mitteleuro- päische Steppe, die eine ganze Reihe solcher Zwerggehölze trägt und in der Tracht meist buschigen Heiden ähnlich ist, und die ihr nahe verwandte For- mation der sonnigen pontischen Hügel, die wir besonders im nordöstlichen Deutschland, hauptsächlich in der Nähe der Ufer der großen Flüsse entwickelt finden, in Betracht. Diesen letzteren würde sich dann die Vegetation der Rudera!stellen anhangsweise anschließen, die, wenn sie auch wohl kaum noch Beziehungen zur (wenigstens zur unberührten) Heide zeigt, doch als eng an die Formation der pontischen Hügel, vielleicht als eine Vorstufe zu ihr betrachtet zu werden verdient. a. Die echte Steppe, soweit sie hier bei der Heideformation in Betracht kommt, enthält zahlreiche Zwergsträucher, die für viele Steppen charakteristi- schen riesigen Stauden und Gräser darf sie nur in mäßiger Zahl besitzen, wenn sie nicht jede auch äußere Ähnlichkeit mit der Heide verlieren soll. Es seien deshalb hier einige charakteristische Partien der ungarischen Steppe geschildert. Ein großer Teil der ungarischen Puszta ist mit jener eigentümlichen For- mation des Kleinpappelwaldes bedeckt, der, wie mir BERNATSKY auf unseren Wanderungen mitteilte, vielfach von den ungarischen Dichtern besungen ist '). Diese ungarisch törpe nyärfa erdö (d.h. Zwerg, Populus nigra, Wald) ge- nannte Formation bedeckt auf feinsandigem Dünenterrain weite Strecken. Der Boden ist wellig und die Pappeln sind bis über mannshoch: Es ist deshalb sehr schwer Sich zu orientieren, denn die Pappeln verwehren, wenn sie auch sehr locker stehen, meist mehrere Meter von einander entfernt, auch wenn man auf den höheren Dünenerhebungen steht, den freien Ausblick. Man kann nur kürzere Strecken übersehen und wehe dem Wanderer, der die Richtung auf sein Ziel nicht eingehalten hat. In einem solchen südlich von Budapest auf der Site Donauinsel Csepel gelegenen Kleinpappelwald beobachtete ich folgende Pflanzen: 1) A. v..PErört: Kutyakaparö (der Name einer Csärda) »Und wie sie selbst diese Csarda, So siehts auch um sie aus, Ringsherum endlose Schäiuniken (Dünen), Im nackten Sande kommt kann fort Ein es s ambucus Ebulus), Der seine schwarzen Früchte allsommerlich unlustig bringt . nem ande eren Gedicht dieses größten ungarischen Dichters betitelt: Az alföld (das Aut, uam iBt es: »Bei der Csärda ist ein gelber Wald aus zwergigen appel Populus en k mit Königsmelonen (Tribulus terrestris) bewachsenem Sand, ‚ Dort as melancholische nn (Stupa pennata) und blaue Blüte in (Eebinops ruthenic Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. Rhacomitrium canescens, Juniperus communis (darunter viel, stellenweise ausschließlich, die Abart Weckii), *Stupa (= Stipa) Grafiana (viel), Panicum glaucum, : Agrostis spec. (?), Koeleria (sehr viel), Festuca glauca, Calamagrostis spec. Polygonatum latifolium {unter Ge- büsch), Populus alba, Kochia arenaria, Gypsophila panniculata, G. fastigiata, Melandryum album, Dianthus plumarius, Silene Otites, Polygonum arenarium, Alyssum montanum, Berberis vulgaris (wenig), 279 Sedum acre, S. maximum, Astragalus virgatus? Cytisus austriacus (viel), Rhamnus cathartica, Tithymalus Cyparissias, Linum austriacum, L. hirsutum, Helianthemum Fumana (viel), Peucedanum arenarium, Solanum Dulcamara, Euphrasia lutea, Verbascum Lychnitis, Stachys rectus, Scabiosa ochroleuca, Artemisia campestris, Centaurea spec. (aff. rhenana), Helichrysum arenarium, Solidago Virga aurea, Tragopogon floccosus, Crepis hyoseridifolia, Hieracium echioides. Am Ufer der Donau, an feuchteren Stellen fand sich in der Nähe mensch- licher Ansiedelungen folgende ruderale Flora auf dem etwa 20° nach Westen geneigten Boden: Amarantus retroflexus, Chenopodium album, Polygonum Convolvulus, P. aviculare, Nigella arvensis, Sedum acre (Hillebrandtii), Medicago lupulina, Reseda lutea, Oenothera biennis, Tithymalus Cyparissias, Torilis spec. Eryngium campestre, Marrubium peregrinum (stellenweise sehr viel), Lamium purpureum, Leonurus Cardiaca (wenig), Verbascum phlomoides, Verbena officinalis, Plantago lanceolata, Xanthium spinosum, X. strumarium, Achillea Millefolium, Matricaria inodora, Chrysanthemum vulgare, Erigeron canadensis, E. acer, Lappa glabra, Carduus acanthoides, entaurea Tauscheri. Nach oben ging die Formation in einen Bestand von Robinia Pseuda- Cacia über, welche Pflanze sich überhaupt stellenweise in -der : Puszta fest 280 Zweiter Teil. eingebürgert hat. Hier fand sich viel Onopordon Acanthium und Carduus. — Unten ganz am Rande des Flusses notierte ich dann: Poa annua, Lotus tenuifolius, Urtica dioeca, Malva spec. Chenopodium rubrum, Mentha aquatica, Polygonum prostratum, M. Pulegium, Rumex maritimus, Pulicaria prostrata, Potentilla supina, Chrysanthemum (Tanacetum) vul- P. anserina, gare. Wo der Boden der Puszta entblößt ist, bedeckt er sich oft zuerst mit großen Mengen von Corispermum nitidum, mit welchem dann, besonders an kalkhaltigen Orten‘) sich einfinden: Panicum Crus galli (klein), Melilotus officinalis (wenig), P. glaucum, Lotus spec. (wenig und sehr klein), Eragrostis minor, *Tribulus orientalis, Bromus tectorum, Oenothera biennis (einzeln), Tragus racemosus, Stachys rectus, Triticum spec., St. annuus, Populus nigra (kleine Sämlinge), Ajuga spec., Cannabis sativa (klein), (A. Chia, montana?), Chenopodium Botrys, Lappula Myosotis, Corispermum hyssopifolium, Plantago lanceolata, Polygonum Convolvulus, Pl. ramosa, P. prostratum Erigeron canadensis (ganz wenig), Erysimum spec. (odoratum?), Centaurea Cyanus, Reseda lutea, Matricaria inodora, Medicago lupulina (viel), Crepis tectorum. An ähnlichen, dichter bewachsenen Stellen wachsen dort auch Colchicum arenarium und Ephedra distachya. — Wo der Boden nicht kalkhaltig ist, finden wir an solchen entblößten Stellen fast dieselbe Flora, nur herrscht dann oft Polygonum arenarium mit Corispermum nitidum, Eragrostis und Tribulus vor. Die innigen Beziehungen der Steppe zum Walde wieder zeigt sehr deut- lich die Vegetation der Moränenhügel bei Wels in Bayern in der sogenannten Welser Heide (etwa 400 m über dem Meere). Wo dort die Steinschutthöhen am Rande oft durch Wassergewalt ihrer Vegetationsdecke beraubt sind, da siedelt sich zuerst eine der Steppenflora sehr verwandte Vegetation an, trotz der relativ großen Feuchtigkeit der Standorte. An einem solchen erst kürzlich besiedelten Platze notierte ich: 1) Zwischen Budapest und Räkos-Palota. Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 281 Moosanflüge, Daucus Carota (stellenweise sehr viel), Dactylis glomerata, Torilis Anthriscus, Pappelsämlinge, Pimpinella Saxifraga, Tunica Saxifraga (sehr viel), Verbascum Lychnitis, Alyssum calycinum, Scabiosa ochroleuca, Coronilla varia, Cichorium Intybus. Wo die Formation etwas älter war, fanden sich außerdem folgende Arten: Hypnum purum, Thymus Serpyllum var. Chamae- Avena elatior, drys, Silene venosa, Salvia verticillata, Sedum mite, Echium vulgare, Anthyllis Vulneraria, Galium Mollugo, Medicago lupulina, Asperula cynanchica, Lotus corniculatus, Campanula rotundifolia, Tithymalus Cyparissias, Senecio Jacobaea (vel aff.), T. Esula, |Centaurea Scabiosa var. (kleinblütig), Helianthemum Chamaeecistus, ‚Achillea Millefolium, Verbascum Lychnitis, ‚Hieracium Pilosella. Eine Formation, die in den meisten Elementen sehr stark an die unserer sonnigen (pontischen) Hügel erinnert. Wenn die Vegetation längere Zeit unge- stört von den Naturgewalten Wasser und Wind gedeihen kann, finden sich schon sehr bald mit den genannten Arten auch Gehölze ein. Es entwickelt sich bald ein Wald, der hier in der Welser Heide aus Picea excelsa unter- mischt mit Abies alba gebildet wird. Mit den Bäumen treten auch ihre Be- gleiter auf, so: Amblystegium serpens, Oxalis Acetosella, Hypnum triquetrum, Epilobium angustifolium, Hylocomium splendens, E. boreale, Agrostis vulgaris, Melampyrum pratense, Aera caespitosa, Calamintha Clinopodium, Dactylis Aschersoniana, Echium vulgare, Bromus asper (?), Galium rotundifolium, Brachypodium silvaticum, G. Mollugo, Carex pilulifera, Sambucus nigra, Luzula pilosa, Senecio silvaticus, Fragaria vesca, Solidago Virga aurea (wenig), Rubus Sprengelii (viel), Hieracium murorum (wenig). R. Idaeus, Am Rande fanden sich dichte Gebüsche von Salix Caprea, Quer- Cus pedunculata, Frangula Alnus, Cornus mas, Ligustrum vulgare, Lonicera Xylosteum und Viburnum Lantana. In einer Senkung ging die Formation in ein Erlenbruch mit Fraxinus excelsior, Frangula Alnus und Salix Caprea über. 282 Zweiter Teil. b. Die pontischen Hügel sind gleichfalls eine Formation, die vielfach mit der Heide verwechselt ist, weil sie neben einigen Zwergsträuchern im Wesent- lichen aus nicht hohen Stauden besteht. In typischer Ausbildung haben diese sonnigen, mit mergelhaltigem Boden versehenem Hügel kaum irgend eine Pflanzen- art mit der Heide gemeinsam; aber auf der oberen Fläche dieser Hügel und Höhen ist öfter der Boden stärker ausgelaugt (an den Abhängen wird immer wieder neuer Boden freigelegt) und dann findet sich eine der Heide mehr oder weniger ähnliche Flora an, ja mitunter schließt sich hier eine typische Heide an. Zur Charakterisierung der Unterschiede zwischen den pontischen Hügeln und der Heide mögen hier einige Beschreibungen recht charakteristischer Ver- treter der ersteren folgen: Als ein Beispiel mag die Vegetation des vielen märkischen Botanikern wohlbekannten Pimpinellenberges bei Oderberg') angeführt werden. Am West- abhang finden wir zwischen einzelnen kleinen, meist wenig über manneshohen Kiefern auf wenig ausgelaugtem Sande: Phleum Boehmeri (viel), Sedum reflexum, Koeleria glauca, S. mite, Festuca ovina, Tithymalus Cyparissias, (Agrostis alba), Euphrasia lutea (viel), (A. vulgaris), Thymus Serpyllum, Silene chlorantha, Knautia arvensis, S. Otites, Hieracium echioides (viel), Alyssum montanum (sehr viel), H. Pilosella. Trifolium minus, An der Südseite desselben Berges konnte ich mit ASCHERSON, H. POE- VERLEIN und E. PRITZEL folgende Flora constatieren: Cladonia rangiferina, D. prolifer, Ceratodon purpureus, Silene Ötites, (Polytrichum piliferum), S. chlorantha, Hypnum cupressiforme, Scleranthus perennis, Stupa capillata, (Sel. annuus), Phleum Boehmeri, Pulsatilla pratensis, Calamagrostis epigea, Alyssum montanum (viel), (Agrostis alba), Sedum reflexum, (A. vulgaris), S. mite, Koeleria glauca, S. maximum, Festuca ovina, Rosa canina, (Anthericus Liliago), Trifolium arvense, Rumex Acetosa, E8. agrarium, Dianthus Carthusianorum, Tr. minus, !) Archiv d. Brandenburgia 1858. Naturw. Wochenschr. XII (1898) p. 546. Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 283 Vicia cassubica, |Scabiosa suaveolens, V. tenuifolia, Knautia arvensis, Ononis spinosa, Jasione montana, Tithymalus Cyparissias, Solidago Virga aurea, Hypericum perforatum, Erigeron acer, Peucedanum Oreoselinum, Helichrysum arenarium, Armeria elongata, Artemisia campestris, Convolvulus arvensis, Centaurea panniculata (viel), Calamintha Acinos, Hypochoeris radicata, Thymus Serpyllum, Chondrilla juncea, Salvia pratensis, Hieracium echioides (sehr viel), Veronica Teucrium, H. Pilosella, Euphrasia lutea /sehr viel), Scorzonera purpurea. Am unteren Teile des Abhangs wuchs sehr viel Peucedanum Oreose- linum, dazwischen besonders Weingaertneria canescens, Convolvulus arvensis, Koeleria glauca, Galium Mollugo, Carex pilulifera, |Erigeron canadensis (an verwunde- Berteroa incana, ten Stellen), Potentilla cinerea, |Achillea Millefolium, Astragalus glycyphyllus, Centaurea Scabiosa. Sehr interessant war der Übergang der Formation auf dem Gipfel des Hügels, wo der Sandboden ganz erheblich verwittert, ausgelaugt und oben von einer humosen Schicht überdeckt war. Die charakteristischen pontischen Pflan- zen traten mehr und mehr zurück und mit dem zahlreicheren Auftreten von Calluna vulgaris vermehrten sich auch die übrigen Heidepflanzen, von denen einige sich weiter unten schon spärlich vorfanden: Cladonia rangiferina, Carex ericetorum, Ceratodon purpureus, (Scleranthus perennis), Polytrichum piliferum, Silene Otites, Hypnum cupressiforme, Pulsatilla pratensis, Festuca ovina, Thymus Serpyllum (viel), Weingaertneria canescens, Scabiosa canescens, Agrostis alba, Hieracium Pilosella (viel). A. vulgaris, Zugleich mit der Zunahme der Heidepflanzen wurde auch Pinus sil- vestris häufiger und höher, und die Formation ging allmählich in einen Kiefernwald mit Heidecharakter über. n den Rollmannsbergen bei Schwedt a. O. wuchsen u.a. Dianthus Carthusianorum, Viscaria viscosa, Avena pratensis, Anthericus Liliago, 284 Thalictrum flexuosum, Pulsatilla pratensis, Sedum reflexum, Medicago minima, Trifolium alpestre, T. montanum, Coronilla varia, Vicia tenuifolia, Helianthemum Chamaecistus, Peucedanum ÖOreoselinum, Primula officinalis, Am Briesenberge fanden sich Phleum Boehmeri, Thesium intermedium, Filipendula hexapetala, Viola hirta, Peucedanum Cervaria, Myrrhis bulbosa, Cornus sanguinea, Stachys rectus, Nicht weit davon fand man noch Brachypodium pinnatum, Carex montana, Anemone silvestris, Polygala comosum, Sanguisorba minor, Zweiter Teıl. Ajuga genevensis, Salvia pratensis, Campanula sibirica, C. persicifolia, Centaurea Scabiosa, C. panniculata, Onopordon Acanthium, Leontodon hispidus, Achyrophorus maculatus, Scorzonera humilis. Veronica Teucrium, Orobanche caryophyllacea, Vincetoxicum album, Asperula tinctoria, Campanula bononiensis, C. glomerata, ‚Chrysanthemum corymbosum. Astragalus Cicer, Geranium sanguineum, Lithospermum officinale, Orobanche lutea, Chondrilla juncea. Am Schwalbenberg wurden beobachtet: Thesium intermedium, Thalictrum flexuosum, Pulsatilla pratensis, Potentilla cinerea, P. Tabernaemontani, Trifolium alpestre, Schließlich am Schäferberg:: Phleum Boehmeri, Bromus inermis, Thesium intermedium, Dianthus Carthusianorum, Viscaria viscosa, Silene nutans, Anemone silvestris, Alyssum calycinum, Helianthemum Chamaecistus, Falcaria sioides, Brunella grandiflora, Cynoglossum officinale, Centaurea panniculata. Polygala comosa, Saxifraga granulata, Crataegus monogyna, Sanguisorba minor, Potentilla cinerea, Filipendula hexapetala, Vicia tenuifolia, Trifolium montanum, Zweiter Abschnitt. Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 285 Medicago minima, O. lutea, Anthyllis Vulneraria, | Vincetoxicum album, Helianthemum Chamaecistus, Asperula tinctoria, Falcaria sioides, Galium boreale, Ajuga genevensis, Scabiosa columbaria, Stachys rectus, Campanula sibirica, Salvia pratensis, Centaurea panniculata, (S. dumetorum), Leontodon hispidus, Veronica Teucrium, Crepis biennis, Orobanche caryophyllacea, Scorzonera purpurea. Wenig weiter südwärts wachsen: Thalictrum flexuosum, Stachys germanicus, Th. minus Melampyrum arvense. Oxytropis pilosa (sehr viel), Einen sehr deutlichen Beweis der nahen Verwandtschaft der Vegetation der pontischen Hügel mit der der Ruderal- und Segetalstellen giebt eine Be- obachtung, die ich 1897 bei Deutsch-Krone in Westpreußen machte. Dort traf ich am großen Radunsee in der Nähe des Klotzowforstes einen mit einer Neigung von etwa ı5° nach Südosten gelegenen Abhang, an dem infolge eines Regengusses der Boden entblößt und brauner mergelhaltiger sandiger Lehm abgespült war. Hier hatte sich der Boden mit einer Vegetation von Segetal- und Ruderalpflanzen bedeckt und ich notierte folgende Arten: Equisetum arvense, Anagallis arvensis, Phragmites communis (wenig), Convolvulus arvensis, Agrostis Spica venti (viel), |Veronica arvensis, Bromus secalinus, |Lithospermum arvense, Triticum repens (vereinzelt). |Myosotis hispida, Rumex crispus 'Anthemis tinctoria, Holosteum umbellatum, - ‚Chrysanthemum inodorum, Arenaria serpyllifolia, ıMatricaria Chamomilla, Cerastium triviale, ‚Achillea Millefolium, Scleranthus annuus, 'Cirsium arvense, Ranunculus repens, Sonchus arvensis, Papaver Argemone, Centaurea Cyanus, P. Rhoeas, Taraxacum officinale, Medicago lupulina, Crepis tectorum. Viola tricolor, Rechts und links von dieser Stelle, wo der Boden unverletzt geblieben war, wo die frühere Pflanzendecke sich erhalten hatte, standen“Büsche von Crataegus monogyna und vereinzelt Corylus Avellana. Die niedrige Flora war die eines pontischen Hügels, die natürlich, wenn erst einige Jahre ver- flossen sind, den ihr durch den Regenguss entrissenen Boden wieder einnehmen 286 Zweiter Teil. und dann die Vertreter der Segetal- und Ruderalflora fast ganz verdrängen wird. An dem unverletzten Abhang wachsen: Thuidium tamariscinum, |Astragalus elycyphyllus, Hypnum splendens, ‚Hypericum perforatum, Equisetum arvense, Euonymus europaeus, Alopecurus pratensis, Pimpinella Saxifraga, Poa pratensis, Thymus Chamaedrys, Calamagrostis Epigea, ‚Calamintha Acinos, Festuca rubra, 'Linaria vulgaris, Brachypodium pinnatum (am un- Veronica spicata, teren Teile nicht blühend), ‚Galium verum, Anthericus ramosus (viel), Artemisia vulgaris, Dianthus prolifer, 'Helichrysum arenarium, D. Carthusianorum, ‚Solidago Virga aurea, Sedum mite (viel), ‚Centaurea Scabiosa, Agrimonia Eupatoria, ‚C. panniculata, Medicago lupulina, ‚Hieracium Pilosella. Am oberen, sehr steilen Teile des Abhanges kamen noch hinzu Dactylis glomerata, Potentilla argentea, Phleum pratense, Trifolium arvense, Poa compressa var. Plantago lanceolata, Populus tremula (strauchartig), Scabiosa Columbaria. . Die Ruderal- und Segetalstellen sind eine der Formation der pon- ee Hügel sehr nahe verwandte Formation. Ein Teil der Elemente dieser Formationen ist sicherlich mit Culturpflanzen etc. eingeführt, aber ein Teil ge- hört wohl sicher unserer Flora ursprünglich an. Wenn irgendwo ein Teil eines sonnigen Abhanges mit gutem Boden, also eines pontischen Hügels von der Vegetation entblößt wird, etwa durch Regengüsse, so bedeckt sich diese Stelle meist locker mit charakteristischen Ruderalpflanzen; zwischen diesen gehen dann die ausdauernden Arten der pontischen Hügel auf, die, indem sie dichter und dichter werden, den einjährigen Species den Boden entziehen (S. 285). Diese Ruderal- und Segetalflora bildet also gewissermaßen eine Vorstufe zu der der pontischen Hügel. An einem Abhange südlich des Dorfes Rheda im Kreise Neustadt in Westpreußen beobachtete ich an einem solchen Abhange folgende Arten: Festuca ovina, Scleranthus perennis, Agrostis spica venti, Papaver spec., tumex Acetosella, Stenophragma Thalianum, Melandryum album, Viola tricolor, Silene Otites, Erodium cicutarium, Arenaria serpyllifolia, hie OS shricta, Zweiter Abschnitt. Convolvulus arvensis, Knautia arvensis, Gnaphalium uliginosum, Anthemis arvensis, Beziehungen der Heide zu anderen Vegetationsformationen. 287 ‚Senecio vernalis, ‚Erigeron canadensis, ‚Achillea Millefolium, ‚Centaurea Cyanus. Um ein klares Bild der charakteristischen Arten ruderaler Orte zu geben, wird es gut sein, sich ein Bild der machen. Straßenflora kleinerer Ortschaften zu In manchen Städten ist diese Vegetation sehr artenreich. Am zahl- reichsten waren die Pflanzen in Oderberg‘) in der Mark. Dort konnte ich mit P. AsCHERSON, H. POEVERLEIN und E. PRITZEL im Sommer 1896 folgende Pflanzen in bestimmbarem Zustande notieren: Cystopus candidus (auf Capsella bursa pastoris), Barbula muralis, Agrostis vulgaris, A. spica venti, Dactylis glomerata, Poa annua, P. compressa, Bromus tectorum, Lolium perenne, Triticum repens, Hordeum murinum, Juncus compressus, J- glaucus, Urtica urens, U. dioeca, Rumex crispus, Polygonum aviculare, P. nodosum, Chenopodium glaucum, Ch. album, Atriplex patulum, Amarantus retroflexus, A. Blitum, Ranunculus repens, Chelidonium majus, Papaver Argemone, Lepidium ruderale, Sisymbrium officinale, Raphanistrum silvestre, Barbarea Iyrata, 1) Archiv d. Brandenburgia :895. Naturw. Nasturtium silvestre, apsella Bursa ee, Erysimum cheiranth ; Reseda odorata, Ribes Grossularia (Rinnsteinrand am arkt), Spergula arvensis, Sagina procumbens, Cerastium triviale, Stellaria media, Potentilla reptans, P. anserina, Trifolium arvense, Tr. repens, Medicago sativa, Geranium pusillum, Sium latifolium, Daucus Carota, Coriandrum sativum, Torilis Anthriscus, Lamium purpureum, Elsholzia Patrinii, Glechoma hederacea, Stachys palustris, Mentha aquatica, Lycium halimifolium, Veronica aquatica, V. scutellata, Plantago major, Pl. lanceolata, Galium palustre, Wochenschr. XI (1898), p. 544- Erigeron canadensis, Gnaphalium uliginosum, Bidens tripartitus, Achillea Millefolium, rysanthemum inodorum, Chr Parthenium, Zweiter Teil. Tussilago Farfara, Senecio vulgaris, Cirsium arvense, Crepis tectorum, Leontodon autumnale, Taraxacum vulgare, Sonchus asper, S. oleraceus: Register. Da in diesem Buche auch sämtliche in Norddeutschland auf offnem Boden vorkommenden asi- phonogamen Pflanzen (Algen, sind und sich die Autorencitate der ich es für z 5 Pilze, Flechten, Moose) soweit als irgend möglich berücksichtigt selben meist nur weckmäßig gehalten, des besseren Verständnisses halber auch stets die Aalöse der mit größerer Mühe erlangen lassen, habe RER beizufügen, auch wenn der Gattungsname nicht ohne Speciesnamen im Texte vorkommt Äbies Tourn. —— alba Mill, 276, 28r. Acer L. platanoides L. 50, 245, »nh 277. —— Pseudoplatanus L. 271, Achillea Vaill. —— Millefolium 149, 151, 159, 166, 196, 209, 216, 219, 226, 241, 246, 247, 257; 259, ee 273, 279, 281, 283, nn a. me Piäemica L- en 204, 209, 216, 21 an; aliiteia eg 56. un en Beh. 174- nähen Scop. maculatus (L.) Scop. 238, 271, 8 284. Aconitum Tourn. Napellus L. 194. Acorus L. Calamus L. 195 Actaea L. spicata 1. 160 Adlerfarn 244 Podagraria L. Aera L. (Aschers caespitosa 1. 150, 253, 266, 267, 271, 274, 2 beryankigtign L.:158,' 268, 179, 208, 217, 226, 221, 231, 251, 268, 196, 265, 277- 1. —— discolor Thuill. 35, 173, 182, 197. Graebner, Die Heide, Aera flexuosa L. 80, 150, 152, 185, 261, 207, 217, 231, 291, 284, 235, 240, 241, 245, 247, 248, 252, 253, 261, 261, 270, 271,273, 274. praeoox .L. 102, ı85, 161, 167, 179, 201, 208,217, 220, 231, 231, 61. L. —— butyraceus Bull. Pia 23%, 261. clavipes Pers. 22 age, murinus Batsch 154, Be Bull. 212, 248. dealbatus Sowerby 160. —— dryophilus Bull. 160, 214, 230, 250. elegans Pers. 235. epichysium Pers. 184, 196. epipterygius Scop. 154 230, 250. equestris L. 154, 214, 230. —— Fibula Bull. 214, 257. flavi-brunneus 214, 230, 252. 235- us Batsch 154, 17 n— infandibuliformis Schäffer 154, 24. lutei-albus Bolton 248. —— maculatus Alb.‘ et Schw. 174. odorus Bull. 227. —— (Omphalia) Fibula Bull. 1351. —— portentosus Fr. 235 roseus Bull. 154, 216, 224. —— rusticus Fr. 154, 180, 209, 219. saponaceus Fr. 227. 19 2) Register. scyphoides Fr. 160. sejunctus Sowerby 235. sinopicus Fr. 154, 212, 216, 258. —— tenacellus Pers. 235. SE Alb. et Schw. 174, 199, 81T, 224. Lakbelikleine 2,261, 193,106, 214, 2 ris Pers. Se. 230. JUL 255, 286. cdorata Mill. 165, 236, 248. Agrostis L. 241, 27 —— alba L. 172, 175, 186, 201, 225, 266, 1 279,:283, 283. a L. 94, 192, 193, 197, 217, 2 Spica venti L. 260, 286, 287. vulgaris With. 149, 151, 166, 173, 194, 217, 224, 225, 240, 246, 247, 272,274, 275, 281,282, 283, 285,287. orn 67. genevensis 52, 215, 218, 234, 284, 5. —— montana 28o. Akazie 76. Albersia Kth. —— Blitum (L.) Kth. 287. ar i Sri nn um. (L.) er 236. Alectorolophus Hall --— major (Ehrh.) " Rchb. 177, 194, 196, 206, 266, 271. minor (Ehrh.) Wimm. u. Gr. 177, 203, Alicnlaria "Corda 5, 204. —— ranunculoides L. = Echinodorus r. Allıum Haller fallax (Don) Schult. 44, 155, 231, - oleraceum L. 44, 161, 218, 225, eo . e L. 44, 161, 219. Ks Tonn 268. Alnus glutinosa (L.) Gaertn. 192, 205, 245, 248, 266, 271, incan 2.{L.). DK. 2 . 245, 266, 271, 2 —— pubescens Tausch 271. —— fulvus Sm. 175, 201. geniculatus L. 175, 2 =-— pratehsis: L. 286. Alsine Wahlenb. —— peploides (L.) Wahlenb. — ckenya pepl. tenuifolia (L.) Wahlenb. 161, 260. viscosa Schreb. 46, 155, 258. Alyssum L. calycinum L. 47, 260, 281, 284. montanum L. 47, 156, 232, 279, Hon- Amanita Fries ne ılbosa Bull. 160, 212, 235, 253, 25 — Sr Batsch 231, 25.2. muscaria (L.) Pers. 149, 154, 168, 174, 208, 2II, 235, 252, 254, 258. pustulata Sem ) Schr. 169, 224. Amanitopsis Roz plumbea (Schätt, } Behr: 764, #132, 224, 252. var. fulvus (Schäff.) 224. Amarantus Tourn. litum L. = Albersia Blitum. 260, 279, 287. dealbatus (Dicks.) P. Beauv. 200, #10, 331. Amblystegium Schimp. serpens (L.) Br. et Sch. 80, 150, 186, ‚95 237, 240, 260, 354,275, Ammophila Host arenaria (L.) Lk. tis aren. baltica Lk. = Calamagr. balt. Anagallis Tourn. -——— arvensis L. 206, 219, 257, 260, = Calamagros- 205. Anchusa L. arvensis (L.) M. B. 163, 206, 236, 260. —— officinalis L. 236, 260. Andromeda L. 192. s } Register. 291 Andromeda calyculata L. 20 a a a L. 94, 96, a 186, septentrionale L. 51, 158, 261. Anemone Tourn. nemorosa L. 264, 273, 275. patens L. = Pulsatilla patens. pulsatilla L. = Puls. vulgaris. silvestris L. 284. —— vernalis L. = Pulsatilla vern. ica L. silvestris L. 194, 206, 228, 245, 2 7- Anomodon Hook. et Taylor viticulosus (L.) Hook. et Tayl. 222. Antennaria Gaertn. —— dioeca Gaertn. 246. E; vensis L. 261, 287. Run Eh M. B. 56, tnekorie 1. 388, Anthericus ze 1; 43, 155, 225, 284,.283; osus_L. 43, 155, 225, 244, 286. ce Mich. ——— aristatum Boiss. 35, 161, 260. odoratum L. 149, 155, 167, 177, 179,.190, 193, 194, 195, eur a3r, 241, 246, 250, 270, 272, Lee. u. Lam. = ee Anthriscus silvestris Hoffm. 272 Anthyllis Schweigg. (Vulneraria var.) 83, 150, 157. Vulneraria L. 83, ı50, 157, 281, 285. on Brid. curtipendula (L.) Brid. 254. ER 67. Aphanocapsa Naeg. ——— Grevillei Berkel. 174. Aguilegia Tourn aris L 46. ren L. arenosa (L.) Scop. 47, 156, 166, 6 196. ——— hirsuta (L.) Scop. 47, 156, 166, 180, 208, 215, 218, 232, 245, 251. Arabis Thaliana L. = Stenophragma Th Archangelica Hoffm. alternifolium (Dicks.) Schimp. 160, Arctium Willd. minus Schk. = Lappa glabra. —— nemorosum Lej. = Lappa nemor. Arctostaphylus Ada 33, 146, 153, 178, 244. Uva ursi (L.) Spr. 51, 230, 238, 239, 240, 246. Arenaria Rupp. serpyllifolia L. 156, . ri, Bub 218, 225, 258, 266, 285, —— elongata (Hoffm.) Boiss. 51, 158, 180, 209, 215, 218, 226, 234, 226, a —— vulgaris Willd. = elongata. Armillaria . —— robusta (Alb. et Schwab.) Quelet Arnica L. montana L. 00, 160, 204, 237, 254. Arnoseris Gaertn. minima (L.) Lk. 160, 216, 219, 226, 259. Arrhenatherum. P. B. = Avena. —— avenaceum P. Br: = A. elatior. elatius (L) M.K. = A. elatior. Artemisia L. —— Abrotanum L. 261. —— Absinthium L. 180. . campestris L. 83, 150, 235, 246, 257, 259, 272, 273, 279, 283, 288. es risL. 150,226, 259, 286, 288. Arundo —— Pine L. = Phragmites com- munis. Asparagus L. —— altilis (L.) Aschers. 161, 227. officinalis L. = altilis. Asperula —— oynanchica in 54, 159, 216, 334, 2 2 _— a 2.277: tinctoria L. 54, 216, 228, 255, 284, 235. 19* 292 Register. Aspidium Sw. eristatum (L.) Sw. 96, 172, 177, 164, 187, 200, 238. —— dilatatum (Hoffm.) Sm. 277. we (L.) Baumg. = Phegop- Filix mas (L.) Sw. 227, 245, 275, 7. montanum (Vogl.) Aschs. 160, 175, 225. ——— ÖOreopteris Sw. = montanum —— Phegopteris (I.) Baumg. = gopteris polypodioides. — sum (L.) Sw. 172, 184, 185, 186, 193, 248, 264, 274. Thelypteris (L.) Sw. 94, 175, 184, 186, 194, 197, 212, 231. Asplenum L. — Filix femina (L.) Bernh. = Athy- rium F. femina. Aster L Ph e- mellus L. 55. —— Linosyris (L.) Bernh. 55, 159, 219, 237. Astragalus L. 287. arenarius L. 49, 156, 233, 246, 259. Cicer L. _ —— danicus R 49. ereni L. 49, 228, 244, 255, 283, 286. hypoglottis L. — danicus. en Rth. 248. ilix femina (L.) Rth. 204, 276. ee L. —— alpina L. 266. Atrichu 103, 5, 276, 277. angustatum Bra) Br. et Sch. 175, 00 tenellum (Raehl.) Br. et Sch. 175, 0. —— undulatum (L.) P. 227 Atriplex Tourn. seen tatum L. 161 litorale L. Atropis Rupr. = A Aulacomnium S en —— androgynum (L.) zunler 235. palustre (L.) Schwägr. Gym- nocybe Avena L. . Avena elatior L. 281 105, 210, 235, 248, pratensis L. 2 pubescens erg 161, 270. Bacomyces ge ae us 15I, 257. Baldellia. anıncileide Parl. = Echi- nodorus unc Baldingera nes Dum. = Phala- ris arun Ballote Tourn. Iyrata, (Gil.) Aschs. 287. —— yulgaris: R. Br. ==: Iyrate; Barbula (Hedw.) Bruch. et Sch. 207. ruralis (L.) Hedw. 151, 229, 250, —— subulata (L.) Brid. 231. tortuosa (L.) W. et M. 160. —— unguiculata (Dill.) Hedw. 175, 211, 214. Batrachium DC. = Ranunculus. Bellis L. == perennis L. 151, 213,216: Berberis L vulgaris L. 47, 156, 232, 245, 266, 279. Berteroa DC. incana (L.) DC. 47, 257, 260, 283. Berula Koch. angustifolia (L.) Koch 187, 206. officinalis L. = Stachys Bet. 194. Betula Tourn. 245. —— alba L. (pubescens und verrucosa) = pubescens ar.) 188, 190. humilis Schrk. 44, 202. pubescens Ehrh. 188, 189, 190, 192, 193, 198, 202, 245, 251, 267, 271, 272. verrucosa Ehrh. 149, 156, 172, 188, 189, 190, 202, 23I, 251, 252, 254, 258, ie 274, 275- Bidens Tour Register. Bidens cernuus L. 204, 212, 226, 268. var. radiatus DC. 268. tripartitus L. 204, 212, 226, 268, 88. 2 Binsen 92. Birke 31, 147, 245, 249, 251, 253, 275. Biscutella L. == laevigata L. 237, 259, Blasia Michel., L. . Er Blechnum (L.) With. 160, 175, 200, 177,204. 225, Boletus Dill. bovinus L. em. 153, 174, 230. bulbosus Schäffer 254. edulis 2352. flavidus Fr. 184, 299. luridus Schäffer 235. luteus L., Fr. 149, 151, 2Iı, 214, olivaceus Schäffer 253. ——— piperatus Bull. ı51, 229. scaber Bull. 153) 17I, 252, 254. : Fu a (L.) Sw. 154, 200, eo 219, 231, 258. —— Matricariae (Schrk.) Spr. 165, 175; 154, 210, IE matricariaefolium A. Br. = ramo- m. matricarioides Willd. = Matrica- riae. ramosum (Rth.) Aschers. 154, 175, 200, 214, 219, 235. rutaceum Sw. = Matricariae. —— simplex Hitchc, 214,. 213, 258. Botrydina Vauch. —— plumbea > een 258. nee Y K Baal: 71,288. — nie (Huds.) P. Beauv. 28r. —— albicans (Neck.) Br. et Sch. 154, 179, 208, 214, 218, 224, 258. 293 Brachythecium ER (L;): Br. et ch. 210, 225, 264. — Staykii (Brd) Br. et Sch. 231, 2 —— velutinum (Dillen) Br. et Sch. 227. Brentelia Schimp. —— arcuata (Dicks.) Schimp. 177. Briza L. ie 1.287; 191,.-293, 195, ‚235, 247, 266, 270. Brombecıen 223, 253. Bromus L. arvensis L. asper Murr, erectus ee rum L. 42, 201, 231, 252, 258, 280, 287. Brunella Riv. grandiflora (L.) Jacqg. 284. —— vulgaris L. 158, 177, 135, 196, 203, 315,370; Bryopogon Lk. jubatum (L.) 272 Bryum Dill 2 argenteum e 151, 214,217, 229, °. atripurpureum W. et M. 154, 175, 214. —— bimum Schreb. 175, 2 Serge TE; 8 er 2 14, 231, 350, 263; A Hornsch. 176. —— var. ericetorum Klinggr. 258. ee Schwägr. 160, 175, — 00, enalann (Sw.) Bland. —— intermedium (W. et M.) Brid. 175, 200 pendulum (Hornsch. ) Schimp. 1735. _—— roseum .) eb. 235, 251. — N Lu (Bruch) Br. et Sch. 175, Bade: 61, 67, 69, 81, 243, 249, 273, 273- Buchweizen 31, 149. DC. Bulliarda aquatica (L.) DC. zoz. 294 Bunias Cakile L. = Cakile maritima. Buxbaumia Haller. 7—— aphylla.L. 154, 231, 241. Cakile ne ritima Scop. 83, 84, 167. re Adans. 146, ı50, 166, I 279 arenaria (L.) Rth. 83, 150, ı6r, 167, 247, 260, 271. ——— arundinacea (L.) R 45. 2 150, baltica (Flügge) Eau 167, 260, 271. epigea (L.) Rth. 83, 217, 220, 224, 245, 246 161, Acinus (L.) Clairv. 51, 158, 165— 180, 209, 215, 218, 234, 251, 260, 283, 286. Clinopodium Spenn. 5 71,-212, “ ss 251, 254, 2 Caldes —— en (L.) Parl. 204. Calla L. ——— palustris L.-185, 201, 225, 264. Ealtriche L. auctumnalis L. = Se Scop. 203 a L. 187, 202, 6, 276. Calluna $ a Sl aris (L.) Salisb. 147 etc, etc. Calotr 4 ericetorum Itzigs. 196. —— sabulicola Kirch. 196. Caltha Rupp. ug z Calypogeia R —— T ee (Spr.) Campanula L. ——— bononiensis L. 55, 284. Cervicaria L. 55 glomerata L. 55, 271, 284. patula L. 178, 204, 212, 234, 178, 195, 205, 264. Corda 189. ER —. 271. —— persicifolia L. 55, 159, 180, 209, =: 234, 247, 251, 271, 284. a menlsider L 77: — L. 149, 159, 196, Register. 2109, ir 237, 251, 271, 273, 274, 275 2 a ibiricn L. 55, 284, 285. Campylopus Brid. brevipilus Schimp. fragilis (Dicks.) Br. et Sch. 160. —— turfaceus Br. et Sch Be Ge an ——— aurantiacus (Wut ap. Jacq.) Fr. Fr. 153, 172, 230, 252, 4. muscoides lee ap. Jacq.) Schröt. 229. . = Lonicera Sect. Capsella Medik. Bursa pastoris (L.) Mnch. 260, 287. Cardamine L. amara L. 205, 266, 276. ——— hirsuta L. 169, 236. ——— pratensis L. 178, 205, 213, 264. Carduus L. 280. er 2.56, 270, Be s L. 160, 235. ns L. 163, 237, 257. 181. 236, Carex een uta = gracilis. acutiformis Ehrh. 195, 201, ampullacea Good. = rostrata. arenarıa L. 85, 192, 166,179, 208, 214, 218, 221, 229, 240, 241, 250, 258, 271. canescens L. 184, 188, 2o1. ——- chordorrhiza Ehrh. 36, 197: -—— diandra Rth. va 185, I9I, 194, 185, 191, 194, 197, 201, 231, 2 digit. ta L. 264, 275, 276. dioeca L. 94, 175, a 189, 191, 195, 197. distans L. 155, 175, zo1. ——— disticha Huds. 161, 184, 205. echinata Murr. 184, 185, 189, 194, 201, 212, 214, 231. ochinatsi X. remota I elongata L. 201, 225, 2 ericetorum Poll. 149, > 179, 208, 214 217, 229, 240, 241, 246, 250, 258, 283. Register. 295 Carex —_—. auct. = lasiocarpa. —— flacca Schreb. — glauca. ran a e> 172, 173, 177, 187, 189, 194, 198, 209, 266. —— fulva d. ee Schk. = echinata X remo a Murray ı61, 187, 205. Goodenoughii Gay 94, 175, 184, 185, 186, 188, 189, 191, 194, 201, #37,:8790,-. 27 gracilis Curt. 184, 195, 201, 266. heleonastes Ehrh. 205. hirta L. 155, 168, 212, 214, 218, 221, 225, 231, 24I, 244, 246, 248. Hornschuchiana Hoppe = fulva. lepidocarpa Tausch . var). 197. leporina L. 184, 185, 194, 201, ligerica Gay 1352, 179, 208, 214, 8. —— montana L. er . 158, 203,231, 840. Oederi Ehrh. (flava var.) 95, 185, -—— paludosa Good. =: acutiformis. panicea L. 149, 175, 184, 185, 186, 188, 190, 191, 196, 20I, 270. Er ka „ponniculata L 184, IQI, 193, 205, 23 ae Willd. 189, 191, 205. pauciflora Lighft.36, 184,192,197. —— pilulifera L. 149, 152,173, 179; 249,250, 252, 274, 276, 281, 233. ee Schreb. 42, 152, 179, 208, 218, 258. ee L: 187, 191, 203, eng punctata Gaud. 36. pulicaris L. 36, 93, 165, 184, 189, 191, 197, 268. remota L. 276. rostrata With. 184, 185, 186, 194, 291,22 Schreberi Schrk..= praecox. lasiocarpa Ehrh. (Sliformis) 85, 197.. Carex stellulata Good. = echinata. stricta Good. 201, 264. supina Wahlenb. 43, 155, 166, 168, 214, 219, 231, 236, 251. teretiuscula Good. = diandra. verna Vill. 152, 166, 175, 179, 208, 5% 217, 229, 242, 246, 250, 258, 2 Be L..185, 20%, 231,250, 267, 268. -—— Vierhapperi Beck = remota. virens Lmk. 155, 168, 236, 250. vulgaris Fr. = Goodenoughii. fe) echinata X ina:L. 2 Carlina Tourn caulis L. 56. 5 Ai L. 160, 209, 219, 226, 235, 245, 259. Carpinus Tourn. 275. Betulus L. 248. Carum j= L.:.150, 2060, 271, ee "web. et t Mohr = Atrichum. gen, L. 279. austriaca Willd. 196. —— ae L. 280, 285, 287. Jacea L. 160, 194, 209, 216, 219, 238, 23%, 278. macu ulosa Koch = rhenana. panniculata Jacq. = rhenana. —— phrygia Koch 537. rhenana Boreau 57, 163, 209, 317,:228, er 25%, 261,:279,..283; 234, 285, NE ;7 57, 163; 165, 209, 2 219, 261, 266, 281, 233, 284, — a Kem. 279. Centunculus Dill. —— minimus L. 95, 163, 176, 206, #12, 215, 236: Cephalozia binspidatn (L.) Dum. = a bicusp. Cerastium Dill. arvense L. 161. 260. —— caespitosum Gil. 149, 155, 180, 194, en 218, 232, 251, 258, 276, 285, 2 Thuill. 227. semidecandrum L. 155, 180, 218, 232, 246, 251, 258, 261. 296 Cerastium triviale Lk. = caespitosum. vulgatum L. Herb. = caespitosum. Cerasus Padus DC. = Prunus Pad. Ceratodon Brid. purpureus (L.) Brid. 84, 89, 149, 150, 15I, 166, 217, 224, 258, 282, 283. Ceratophyllum L. a demersem Li 20T, —— submersum L. 205. er ch. islandica (L.) 51. re L. —— bulbosum L. = Myrrhis bulb. contraria A. Br. > ajus L. Chenopodium Tourn. um L. 167, 257, 260, 279, rubru Chiloseyphud‘ Corda. ei (L.) Corda ı72, 224. Chimophila Pur: ‚mbar KL Nutt. 51, 234, 244, 248. RE A. Bra juncea L. 57, 163, 220, 235, 260, 2 284. Chroococens Naegeli. ——— cohaerens Naeg. En 204. —— minor Naeg. ı —— Bm . = . + 19. u — 1:56, 08. L. 285, 288. — Register. Chrysanthemum Leucanthemum L. 84, 279, 280. Chrysosplenium Tourn. alternifolium L. 184. en 1a 39. Cicendia A rn. Intybus (L.) 281. Cicuta L. virosa L. 195, 203, 268. Cineraria L palustris L. Circaea Tourn. ——— alpina L. 277: Cirsium Tourn. acaule (L.) All. 212,:216, 220, 226, 235. arvense e .) Scop. 160, 219, 235, eyes, 288, = Senecio pal. 163, 197, 20% lanceolatum (L.) Scop. 169, 228. nemorale Rchb. = silvaticum. oleraceum (L.) Scop. 193, 194, ‚268 palustre (L.) Scop. 193, 195, 196, 206, 267, 271. silvaticum Fra 245. Cladium P. Bro —— Mariscus (L)R Be. 375; 20%: Cindonia Hoffm. go, gı, 166, 196, 207, 24 45, 274- nee (Lghtf.) 151. 0 ® 3 S © = 17 = = o riata (L.) 151, ‚189, 240, 271. furcata (Huds.) 153. ———— pyadate [L.) 151, 189, .195 rangiferina L. 149, 150, 167, 168, 188, 190, 246, 253, 261, 271, 274 282, 283. rangiformis Hoffm. ı51, 188, 240, 277 -. (L.) ı cillata Hofim. 153. Elsdonhurs Ktzg. 195, 263. Register. Clavaria Vaill. argillacea Pers. 153, 174, 230. fastigiata L. 160, 216, 219. fragilis Holmsk. ı51, 172, 184, 96, 212. u Schäffer ı5ı, 172, 184, .,.” nn Karsten 160, 230. Claudia Schrö nerea Schrö PIE Et; re (1) Schröt. 235. rugosa (Bull.) 241. Climacium Weber et Mohr en (Dill.) W. et M. 186, — 260. en RS L. = Calamintha Clinopodiu Clitocybe Colchicum L arenarium W. K. Fe : 280. —— pulposum (Bernh.) 174. eh Fries = Agaricus. Comarum L. ustre L. 185, 189, 191, 204. Conoeephalus Hill. —— conicus (L.) Hill. 276. Convallaria (L.) Neck. majalis I. 227, 275, 247, 270, 272, 273- multillora L. = Polygonatum muilt. —— Polygonatum L. = Polygonatum officinale. Convolvulus L. arvensis L. 236, 260, 283, 285, T- Fe squarrosa L. = Inula Conyza. vor. us Fries. gen ee (Pers.) Schröt. 177. ericaeus (Pers.) Schröt. 154, 174, irrt. —— semilaceatus (Fr.) Schröt. 199, 211. G ie all. innata R. Br. 44, 205, 236, 277- Coriandrum —— hyssopifolium L. 280. —— intermedium Schweigg. 83- Corispermum nitidum 280. Cornicularia Ach. -— (Schreb.) 14, 105, ı51, 168, 256, 257, 261. Cornus Tourn. 180. mas L I. sanguinea 4 284. suecica L. ep num suec. Coronaria L. Flos euculi (L.) A. Br. 178, 194, 195, 205. Coronilla L. varia L. Y 162, 212, 216, 219, 81, 234. Cortinarius Pie brunneus (Pers.) Fr. 2 5. castaneus (Bull) Fr. 154, I 235; 251. cinnamomeus (L.) Fr. ı51, 172, 214, 229. — —— var. croceus Schäff. 172, 214, 229. decipiens (Pers.) je obtusus Fr. 154, nn (Alb. gi Schw.) Fr. ilacehe (L.) Fr. 235. ea Tourn. 87, 275- —— Avellana L. 247, 264, 272, 273; 28 ee Corynephorus canescens P. B. = Wein- rda. curtum (Breb.) Balf. 229. 6. 7 us Jacq. 272, 284, 235. Cinderelies Fries clavatus (Pers.) Fr. 235. agrestis W. K —— biennis L. 235 foetida L. 57 hyoseridifolia 279 —— mollis (Jacq.) Aschers. 57. —— praemorsa (L.) Tausch 57. . 146, 163, 180, 209, 217, 235, 251, 259, 280, 285, 288. 298 Register. Cuscuta Tourn. —— Epithymum L. 245. Cylindrospermum Ktzg. mac rmum Ktzg. 174. Cynanchum Vincetoxicum Döll = Vince- toxicum album. Cynoglossum Tourn —— officinale L. 163, 210, 236, 260, 84. z ee Juss. 87. Cyperus Tourn. en 1.48, 173; 184; 207. sch Li 42,773, 197, Cyphella Fries muscigena Fries 235. Cystopus Lev. candidus (Pers.) Lev. 287. —— austriacus L. 1 5 En. 48, 236: sagittalis (L.) Koch 236. Dactylis —— Aschersoniana Graebn. 42, 273, 281. re L. 161, 193, 266, 267, 281, 286, 287. Daphne L. cneorum L. Mezereum, = a 268. Daucus —: L. 257, 266, 281, 287. Derminus Fri ries erustuliniformis (Bull.) Schröt. ı sh I 172, 184, 214, 229, 250. hypni (Batsch) es 184, 196, 214, 221, 257- —— semiorbicularis Bull, ) Schröt. 154, 21 151, 172, —— Sphagnorum Pers. 184, 196. Dianthus L. arenarius L. 45, 161, 232, 245, 260, 261. Armeria L. 45, 227, 260. —— caesius Sm. 45, 154, 232, 258. Carthusianorum L. 45, 154, 167, 225, 232, 24% 247, 257, 258, 282, 283, 284, 28 ik E 45, 154, 167, 232, 251, 257. Dianthus prolifer L. = Tunica proli- fera. -—-— siperbus 1.45, 205, 236, 285: Dicranella Schimp. cerviculata (Hedw.) Schimp. 199. —— en (Hedw.) Schimp. 174, 199, 274- Schreberi Mean.) Schimp. 177. Dieranodontium Br. et Sch. —— longirostre (W. et M.) Br. et Sch. 00. Dicranum Hedw. 80 —— flagel scoparium (L.) Hedw. ee IST, 164, 172, = 224, 229, 245, 258, 160, 23T, . 154, 199. Didymodon Hedw. rubellus real Br. 'et Sch. 195. foliosum (L.) Mohr ı54, 224. Dipsacus Tourn. laciniatus L. 55. Drosera L. 263. anglica Huds. 93, 96, 176, 185, 186, 189, 192, 198, 212, 232, 268. intermedia Hayne 95, 172, 184, 205, 186, 198, 211, 215. longifolia L. = anglica u. inter- dia. . (rotundifolia var.) 2. rotundifolia L. 93, 95, Io2, 171, 172, 173, 184, 185, 186, 189, 192, 194, 197, 198, 212, 232, 262, 268. Ebereschen 76. 24 Echinochloa P. B. Echinodorus Rich. parnassifolius (L.) Englm. = Cal- “ desia parn. ranunculoides (L.) Englm. 35, 173, — Panicum. 197. Echinopus Tourn. ruthenica M. B. 278. Echium Tourn. Echium vulgare L. 28 Register, 163, 219, 237, 260, X. Eiche 67, 80, 81, 87, 147, 149, 151, 245, 249, 253, 275- Elatine L. Alsinastrum L. 2 —— cristata Willd. = folg. Patrinii (Lepech.) Gke. 287. 186, 192, 198, 233, 245, 262, 371, 274; Entosthodon Schwägr. ericetorum C. Mül Ephedra L distachya L. 288. Ephemerum Hampe serratum Hampe 216. ERDE ——_ angustifolium L. 80, 101, EIst 6, 277. obscurum (Schreb.) Rchb. 3, palustre L. 187, 203, 267. parviflorum Schreb., With. ag 210, 223. m Schreb. 178, 206. Hipactis Hal. Rchb. —— latifolia (L.) All. 227, 266, 276, 277. palustris (L.) Crtz. 66. 194, rubiginosa (Crtz.) Gaud. 83, 258. Equisetum L. —— arvense 1. 216 Er 155, 208, . 160, 235, 253- —— limosum L. 195, 204- 335; 174, 270, 153, 230, 188, 162, Equisetum ee; L. 200, 212, 260: pratense Ehrh. 265. ——— silvaticum L. 204, 248. en Host 280. ae or Host 280. — poncoide PB, Erdbeere 87. Baba sg D. By. ridis 155, 1755 minor. 142, —— Tetralix 1:39,9 94, 95, 100, 113, 134, 142, 149, 158, 169, ı82, 184, 187, 188, 189, 190, 211,211, 219,5°221,.239, 262, DIE UFR: Erigeron L. acer L. 159, 206, 216,214, 234, 251, 260, 266, 275, 279, canadensis L. 240, 257, 260, 88. nn ee L. 94, 184, 190. um L. 192, 193, 197- en Rth. 172, 184, 194. —— gracile Koch 184, 189, 197, latifolium Hoppe 184, 201, Penn 1.188, 1200, —— Bekiiekien 2.984,93; 56, 173, 181, 184, 185, 186, 188, 192, 197. Erlen 14, 67. Erodium L’Her. cicutarium (L.) L’Her. 162, 233, 259, Erophila D. C. 229. —— verna (L.) E. Mey. 83, 156, 179, 207, 208, 217, 22I, 229, 258. = vulgaris DC. = verna 218. Ervum Tourn. = Vici gen Tourn mpestre T 162, 165, 219, FE planum = > 218, 259. en L. side 1; 287. —— odoratum Ehrh. 280. Erythraea Ri maritimum L. 83, 163, 260. 299 194, 101, 170, 199, 269, 219, 283. 279; 186, 229. 231: 194, iyı, 189, 209, 165, 256, 260, 300 Register. Erythraea Centaurium (L.) Pers. 163, | Festuca glauca 27 176, 206, 215, 219, 234, 251, —— heten on al. 266. 267. | ovina L. 90, 105, 150, ı52, 167, linariifolia M. 268, 269. 172, 179, 190, 194, 208, 222, 224, litoralis Fr. — linariifolia. | 237, > 246, 247, 253, 258, 266, —— pulchella (Sw.) Fr. 158. | 282, 283, 286. ramosissima Pers. —= pulchella. Pseudomyurus Soy. will. 161, 260. Euonymus Tourn. 76. a yulma I. 83, 303,180, 152, 179, europaeus L. 162, 236, 260, 272, 86. —— verrucosus Scop. 228. ae Tourn inum r 206, 266. can ETSTR L. Cyparissias L. = Titymalus Cyp. sula L. = Tith. Esula. er L, —— gracilis Fr. 234 Se lutea L. 53, 159, 165, 279, 282, —— Odontites L. 267. officinalis L. 153: 187, 194, 212, 216, 218, 266, 2 —— Rostkoviana a 268. Eurhynchium Schim —— piliferum (Schreb.) Br. et Sch. 210, 22 praelongum (L.) Br. et Sch. 175, 224 212 Stockesii (Furn.) Br. et Sch. 2 Evonymus Tourn. = Euonymus. Evernia Ach. furfuracea (L.) Fr. 272. Exobasidium Woron —— vaccinii (Fuck) Woron. 192. Fasopyrum 1 Tourn, s. Buchweizen. Tou De one conica (L.) Corda = Conocepha- us c. Festuca L. ——— arundinacea a 204. + derriuscula L. ii GE en a. 208, 222, 224, 286. —— var. arenaria Osb. 83, 130, I. sciuroides Rth. 161, 260. silvatica (Poll.) Vill. 42 Fichte 67, 74, 249, 275, 276. Filago L. arvensis = 56, 159, 180, 206, zu 235, 2 ninima Sm) Fr. 159, 180, 208, 9 235, 24I, 259. Filiperdula (Tourn Se —— hexapetala Gil. 48, 162, 206, 236, 84. pentapetala Gil. —— Ulmaria ie. a 194, 196, 03, 205, 267, 279. Fissidens Hedw rise (Dill.) Hedw. zoo, 21 RR (Sw.) Hedw. zoo. sır, 334. Flechten 90. Fontinalis Dill. - en (Dill.) L. 200. Fragaria coll Ehrh. 162. a L. 162, 210, Be 237; Air, En a 275, 276, 281. Frangula Tou Alnus Mil. 187, 190, 192, 193; 194, 205, 236, 265, 271, 271, 272, 281. ulgaris Rchb. = vor. Fraxinus Tourn. excelsior L. 272, 281. Fumana Spach. Helianthemum —— vulgaris Spach = Fum Fumaria Tourn. —— officinalis L. 213, 216, Funaria hygrometrica (L.) u 151, 168, 172, 196, 208, 214, 217, 229, 252, 284. Register. Gage Salisb. arvensis (Pers.) Schult. 43, 223. minima (L.) Schult. 43. pratensis (Pers.) Schult. 43, 227. saxatilis Koch 43, 210, 231, 258. spathacea (Hayne) Salisb. 37. stenopetala Rchb. = pratensis. dee Dil. luteum Huds. Galeopsis L. —— dubia Leers = ochroleuca. ochroleuca Lmk. 40, 158, 226, = Lamium Galeobd. 259. pubescens Bess. 52, Tetrabit L. 158, “ a 215, Aparine L. 206, 228. boreale L. 155, 159, 209, 2ı6, 218, 234, 254, 271, 28S. ——— harcynicum Weig. 40, 7I, 153, 177, 179, 199, 208, 214, 217, 230, 4 Mollugo I. #88,.360,:280,.198, 196, 209, 216, 218, 226, 246, 247, 266, 278,:272, 281,283. palustre L. 186, 195, 204, 234, 4, 257. rotundifolium L. 276, 277, 281. saxatile auct. = en silvestre Poll. 159, 237, —-— uliginosum L. 185, 189, nn 204, 212. verum L. 159, 180, 209, 216, 18, 226, 246, 257, 286. Geaster Michel. stellatus a = 258. striatus DC, Genista L. 146. anglica L. 38, os 149, 165, 171, 212, 214, 232, 2 germanica L. #1, 38, 157, 165, 210, 254. pilosa 1:38, 149; 182, 166, 270, 208, 317, 230, 237, 250.2 tinctoria L. 38, 157, 165, 210, 233, 254- Gentiana L. campestris L. 165, 169, 218. ciliata L. 266. Pneumonanthe L. 199, 211, 207 174, 185, 194, 301 Geoglossum Pers. -—— ophioglossoides (L.) Sacc. 160, 5. —— hirsutum Pers. 184, 196. Geranium L. columbinum L. 161, 4. pusillum L. 157, 3 259, 287. —— Robertianum L. 276, 277. sanguineum L. 50, 245, 284. silvaticum L. 50. L Geum rivale L. 194, 196, 205, 236. —— urbanım L. 71, 236, 25 Ginster ı Gladiolus Tourn. imbricatus L. Tourn. maritima L. 263. er hederacea L. = Nepeta Gle- 270. Glaux Globaria Quelet. furfuracea (Schäff.) Quelet 258. —— lividia Ktzg. 95, 172. —— montana Ktzg. 177. Glyceria R. Br. nemoralis Uechtr. et Körn. 42. en Tourn um L. 149, 153, 208, 216, 272 a = . germanicum L. = Filago germ. lutei-album 177, 206, 212, 237- —— minimum Sw. = Filago minima. silvaticum L. 159, 209, 216, 219, 22 Dem uliginosum L. 177, 204, 287, 288. Gongrosira Ktzg. ——— ericetorum Ktzg. 235. Br. repens (L.) R. Br. 44, 242, 248. Grass 87, 14 Grossularia DC. = Ribes Grossularia. Gymnocybe Fr. —— palustris 1) n 200. Gymn um ostom en © Müll.) Hedw. 199, 211, 302 na L. 301. RR 54454 164,238, 241, 258, ee Ir 45, a 232, 258. panniculata L. Hater 110. Halianthus peploides Fr. = Honckenya. Hapalosiphon Naegeli hormoides Rbh. 199. Haselnuss 243 Hedera L Helix L. 264, 272. Heidekraut A 253,256; Heidelbeere —— Chamaecistus Mill. 50; ei, 215, 218, 233, 251, a 284, 285. Helichrysum Gaer ek .) pc. 56, 159, 167, 180, 209, 216, 219, 257, 259, 261, 279, 283 6: Helosciadium Koch. inundatum (L.) Koch 39, .182, ER 198. u re llson &geh 39, 178, 206. Heracleum 27%: ibirieum 45. _——— sphondylium L. 266, 267. Herniaria Tourn. ——— glabra L. 156, 176, zıs, 338, 257, 257- Hieracium Tourn. i alpinum L. 150. auricula L. 149, 172, 161, 244, 255, 266, 268. Fr. 163, 238 echioides Lumm. 58, 430, 237, 261, 279, 282, 283. floribundum Wimm. et Grab. 58. laevigatum Willd. 160, 209, 216, 219, 237, 252, 255. L. 163, 20g, 220, 228, Bar 276, 277, 281. Pilosella L, = 149, 160, 167, 252, 259: Register. Hieracium praealtum Vill. 58, 68, ı8o, 19I, 196, 207, 209, 216, 210, 226, 249, 241,246, 251, 23% 260, 261, silvestre Tausch = boreale. tridentatum Fr. 273. —— umbellatum L. 83, 149, 160, 180, 219, 221, 227, 246, 252, 259, 271, 272, 215 var. dunale G. Meyer 83. ige Fr. 160, 196, 216, 219, a I. 26 rhamnoides L. 83, 162. Holcus L. lanatus L. 166, ı72, 186, 219, 227, 267,270, 272; -—— mollis L.: 227, 276, 271. Holosteum L. — een L. 46, 155, 208, 215, 218, 225, 258, 285. Holzapfelbaum 87. 194, eploides (L.) Ehrh. 83, 167. Hordeum Tourn (L.) Aschers. 83, ı61, or Is 155, 268,.387; Hottonia Boch, alustris L. 187, 203. Humaria Fr. leucoloma (Hedw.) Sacc. = ratilans fer) Sacc. ı5r. Humariella Schröt. scutellata (L.) Schröt. 199. umbrata (Fr.) Cooke 174, 199, 212, Humulus L. Lupulus L. 264. L. 151, Hydnum ceyathiforme Schäffer 235. graveolens Fr. 218. —— melaleucum Er 233. “ Nigrum Fr, 235. Hydrocharis L. Morsus ranae L. 200. Hydrocae, Tourn aris L. 176, 185, 186, 203. he (Batt.) Fr. Register. Hygrophorus ceraceus Wulf. ap. Jacg. 174, 199, 211, 224. conicus (Scop.) 174, 199, -214, 214. flammosus (Scop.)Schröt. 174, 199, 211. —— miniatus (Scop.) Schröt. 174, 199, 211 + nılratus. Depe 294; 290, -.213, ovinus (Bull.) Fr. 235. psittacinus (Schäff.) Fr. ı51, 172, 211, 2306 —— puniceus Fr. en 153. RERERTER Biss 43%; —— splendens (Hledw.) Br. et Sch. 150, 154, 214, 229, 245, 246, 247, 251, 374,:375, 276,277, 282,286, squarrosum (L.) Br. et Sch. 212, 314, 23.250, 270, triquetrum (L.) Br. et Sch. 154, 188, 214, 229, 245, 250, 231. Hypericum L. —— elodes L. = Tripentas _helodes. humifusum L. 153, 165, 166, 174, 198, 214 montanum L. 50, 162, 243 —— perforatum L. 149, 157, 165, 166, 177, 180, 194, 209, 215, 218, 233, F48, 252, 2359,.278, 272,283, 968. pulchrum L. 38, 153, 230. quadrangulare Sm. = tetrapherum. quadrangulum L. 177, 255- tetragonum Fr. = quadrangulum. ii telräpterum Pr. 177, 228. Hypnaceae 194, 239, 267. Hypnum Dill. 80, 188, ı chrysophyllum Brid. 160. —— Crista castrensis L. 276. cuspidatum L. 175, 188, 191, 254. cupressiforme L. 151, 154, 177, 179, 209, 214, 217, 225, 273, 282, 283 var. filiforme Rbh. 273. elatum Br. et Sch. 151, 217. ericetorum Br. et er 119 217. — Kneifii Schimp. 200. palustre L. 184. 303 Hypnum purum L. 150, 154, 166, 168, I 258, 265, 276, % revolvens Sw. 200. —— Schreberi Willd. 149, 150, 154, 164, 166, 167, 172, 196, 210, 221, 223, 229, 237, 240, 241, 245, 246, 247, 248, 250, 252, 271, 274, 275. scorpioides L. 200. splendens Hedw. = 1 Hylocomium —— squarrosum L. = Hylocomium uarr. triquetrum L. = Hylocomium tri- uetr. uncinatum Hedw. 200, 231. Hypochoeris L. glabra = a 200, 216, 227, 259, 2 maculata 2 = Achyrophorus ma- culatus. radicata L. 219, 163, 220, 228, 246, (Fr.) Schröt. 154, 214, RO mammosus (L.) Schröt. 154, 214, 218, 230. sericellus (Fr.) Schröt. 154, 230. sericeus (Bull.) 154, 214, 218, 230, Icmadophila Ehrh. em aeruginosa (Scop.) Trevis. 174- Dex. L. 139, 141. Aguifolium L.’5B Ilecebrum L. —— vericiilaisie b. 95, 152, 173, 203. Impatiens Rivin. oli — L. 276, 277- ee Fr. 25 cristata Scop.) Schröt. 154, 214, 219, 232. geophylla (Sow.) Karst. 160, 219, 235- Inula L. Britannica L. 159 219, 267, 266. —— germanica L. 56. salicina L. 56. is EL; 304 Register. Iris eg L. 205, 264. sibirica L. 278. Isnardia L. palustris L. 39, 198. Isoetes L. echinosporum Durieu 183, 204. lacustre L. 133, zoo. Isolepis R. Br. = Scirpus. Isopyrum I: rn 1.:%6; Jasione L. montana L. 83, 91, 150, 151, 159, 180, 209, 219, 221, 226, 234, 241, 245, 259, 272, 274, 283. Juncus L. alpinus Vill. 161, 175, zoı. atratus Krock. 43, 155, 175, 201, 212, 231, 206. balti ticus Willd. 83, Sr 268. bufonius L. 175, —— capitatus Weigel En eg 211,231; compressus Jacq. 177, 205, 287. conglomeratus L. 177, 185, 2oI, effusus L. 155, 166, ı72, 185, 187, 192, 201, 213, 258, 267, 274. effusus X glaucus 192, 193, 202. en L. 175, 183, i90,-201, 225, 202 a Loisl. 263. glaucus Ehrh. 177, 287. rocarpus Ehrh. 177, 189, 267, 268. Leersii Marss. = conglomeratus. obtusiflorus Ehrh. 43, 195, 2o1. —— pygmaeus Thuill. 201. ranarius Perr. et Song. 263. silvaticus Reich ı55, 166, 172, 175, 208, 212; 231 squarrosus L. 95, 100, 102, 146, 152, 166, 171, 172, 173, 183, 134, 186, 188, 192, 197, 212, 225, 269. supinus Mnch. 95, 172, 173, 184, 188, 191, 197. RN en on 191. —— — Tenagea Ehrh. —— tenuis Willd. ne x 236. Jingeruainia FE ae (Mart.) Lindenb. 247. 204, a barbata Schmidt 199, 224. enata Lindenb. 174, 216, 231. —— Ernie L. de 199, 235, 258. —— dentata Raddi —— divaricata Engl. Be 174. -——- excisa (Dicks.) Hook. 154. 5 intermedia N. v. E. 227. minuta Crtz. 154, 174. quinquedentata- Web. 199, 224. —— Starkii (Herb. Funk) N. v.E. 154, —— inflata Huds. 194, 224. ichophylla L. 227. a 5.247, 146, 191,208, 337, 239, 244. communis L. ı5I, 173, 179, 190, 196, 197, 208, 210, 229, 247, 250, 258, 261, 270, 271, 273, 274, 275, 279. var. Weckii A. et G. 279. Jurinea Cass. —— ceyanoides Rchb. = monoclona. monoclona (L.) Aschs. 56, 160, 219, 237, 259. Kiefer 14,65, 67,253, 256, 273; 273; he 76. arvensis (L.) Coult. 151, 159, 180, 191, 209, 216, 218, 226, 257, 273; 282, u. 2 Kochia arenaria (Fl. Wett.) Roth 279. Koeleria Pers. 279. erist e {E.) Pers. gr, 266,275, 216, N (Schrk.) DC. 41, 155, 258, 283;9 Lactaria Pers.,. Fr. deliciosa (L.) Fr. ı5ı, 184, 229. = bewi Pi, 174. 184,.199, 230, 8. necator (Pers.) ne 252. —— piperata (Scop.) Fr. 235. —— pyrogala (Bull.) Fr. 174, 204, 211, rufa (Scop.) Fr. 153, 174, 184, 204, 2II, 230, 240, 248, 251, 252. Register. 305 Lactaria subdulcis (Bull.)Fr. 174, 204,220. i (Schäft.) Fr. aa amplexicaule 44239: Galeobdolon (L.) Crtz. 275, 276, maculatum L. 71. - purpureum L. 237. 279, 287. Lappa Tourn. glabra Lmk. 279 =—— macrosperma Wallr. = nemoros: —— minor DE. = Bu ra. Myosotis Mnch. 51, Larix Tourn decidtin Mill. 161. = decidua. u prutenicum L. 50, 255, 271. Lastrea Bory = Aspidium. Lathraea L. ZU u L. 264. Lath linifolius Reich. (montanus var.) 239. —— maritimus (L.) Big. 83, 162, 166. montanus Bernh. 157, 215, 219, vernus (L.) Bernh 176, 132, 185, ı88, 189, 198, 230. Leersia oryzoides Sw. = Ory2a clan- destina. Lemna L. minor L. er a 268. —— trisulca 160, 227, 252, 259, 272, 273, 274, 288. Graebner, Die Heide. Leontodon hastile L. 268. -—— hispidus = 228, 271, —— Taraxac gare. Leonturus L. Cardiaca L. 237. 260, 279. Leonurus —= Leonturus. Lepidium L —— ruderale L. 161, 260, 287. Lepigonum = Spergularia Lepiota Fr. amianthina (Scop.) Karsten 168, 180, 214, 219, 230, 250. Carcharias (Pers.) Karsten 160, 216, 248, 251. cinnabarina Fr. 2 clypeolarıa (Bull.) 284, 285. m L. = Taraxacum vul- Quelet 235, 52 granulosa (Batsch) 154, 214, 230. procera (Scop.) Quelet 160, 216. Le Schimp. pyriforme (L.) Schimp. 200. Leptodontium Hampe flexifolium (Dicks.) Hampe 200. Leptogium Fr. —— corniculatum Er Minks 258. minutissimum Flke. 174. Leptoglossum Karsten en Bull.) Karsten 153, 172, 104: TER Corda. homomallum (Hedw.) Hampe 224. allidum (Schreb.) Hampe 224. tortile (Schrad.) Hampe 172, 200, 211, 224: : Leucanthemum Tourn. vulgare Lmk. = Chrysanthemum euc, he Hamp. er m (L.) Schimp. 160, 175, 231, 237 2 252, 274. Leucodon (L.) Schwägr. vulgare L. 266, 271, 281. Limacium Fr. eburneum (Bull.) Fr. 235, 251. Vitellum (Alb. et Schw.) Fr. ı5r, 184, 211, “% Bares Limnanthemum R Fmaphaoiden 35} Lk 40, .6:, 20 306 Limosella Lindern. - 474,..228, 264. 76. arvensis ne Desf. ex 58 ae Loeselii Schweig. — odora (M. B.) Chav. 83, we 163, vulgaris Mill. 163, 165, 226, 230, ‚259, 272, 2 Linde 67. Linnaea Gronovius borealis L. 104, 248, 269. aiissg: vulgaris DC. = Aster Linos. Linum L. austriacum £. 279. ——— catharticum L. 196, 205, 266, rsutum L. 279. Lipari Rich. me boeseht -(L.). Rich. 48,185, Taten R. Br. ——- cordata (L.) R Br. ı80, 202, ‚249, 209. Lithospermum Tourn. u u Lobelia L. ——— Dortmannia L. 183, 184, zoo. Lolium L. . 155, 195, 287. coerulea L. 266. —— Xylosteum L. 276, 281. 288. Lotus L. corniculatus L. 156, 167, 210, En Fe 281. - siliquosus L. — Tetragonolobus s ce tenuifolius L. = corniculatus var. 83. a Schk. 178, 205, 2 Luzula 194, 195, — albida Dew; == nemorosa. m u (Wulf.) Gke. = nemo- _—— ee x} DC. ‚149, 152, Register. 166, 173, 179, 195, 224, 240, 241, 270, 274, 275, 277. Luzula nemorosa (Poll.) E. Mey. 150. pilosa (L. ex r Willd. 227, 247, 274, 275, 276, 281 sudetica wind.) Presl 214, 218, 225, 248. Lychnis L. dioeca L. = Melandryum album. flos cuculi L. = Coronaria. ——— vespertina Sibth. = Melandryum album. —— Viscaria L. = Viscaria viscosa. Lycium L. ee na Mill. 287. Lycopodiun —— — Enten Wa (complanatum var.) 160, 231, ae > 184, 245, 246, 271, 2 ERRENET an A. Br. (compla- natum var.) 161, 175, 231, 250. clavatum L. 160, 168, 175, 200, 212, 2I4, 219, 224, 231, 246, 248, 253, 254, 27I, 274. Be L. 160, 175; #77; 246 , 2509. inundatum L. 95, 1734. 197, 252, 2 0 L. 200, 267, 268. re Tourn —— caelatum Bull. I —— gemmatum Batsch i60, 317: elaes Bull. 199, 237. Lycopsis arvensis L. = Anchusa arv. Lycopus L. ——— europaeus L. Lyngbya Ag. lateritia (Ktzg.) 95, 174. ch. = Phormidium. 273,.177,.180, ıgr. 39 .Nummularia L. eg 264. — Byrsiore üg 176, 185, 186, 137, 189, 203, 2 vulgaris L. 172, 176, 188, 187, 192, 203, 212, 216, 228, 246, 267, 271, 272. Lythrum L. ——— Hyssopifolia L. 266. Salicaria L. 206, 267. g 206, 213, 228, ee Register. Mahonia = Berberis 76. Majanthemum Web. bifolium (L.) Se 236, 248, 254, 264, 20, 218, 2 a Web; > Sr . 288,187, 197. S alcea L. 50, 162, 213. neglecta Wallr. 210, 2353, 250: silvestris L. (Fr.) 210, 260. 6 androsaceus (L.) Fr. 250. alliatus (Schäff.)' Schröt. a 214, 221, 229, 250, 258. — caryophyileus (Schäff.) Schröt. 228. Marchantia Raddıi. polymorpha L. 174, 199. Marrubium Riv creticum Mill. — peregrinum. peregrinum L. 279. vulgare: E53, 168, 237; 2681, 259. Matricaria L. Chamomilla L. 285. inodora L. 204, 213, 235, 279, 280. Medicago L. lupulina L. eu ai, 233, 270, 280, 281, 285, 28 minima (L.) Fk 48, 233, 284, -——— sativa L. 287. Meesea Hedw. uliginosa Hedw. 200. Melampyrum Tourn. 535 278. -—— pratense L. 165, 166, 192, 234, 244, 246, a u res Melandryum Roe —— album (Mill.) Gke. 236, 257, 260, 279, 286. pratense Roehl. —— vespertinum Fr. Melica L. nutans Lu, 247, 273. ——— uniflora Retz. 266. album. == album. | 1 I } 307 Melilotus Tourn. officinalis (L.) Mentha ae aquatica L. 185, 187, ıgr, 195, 203, 264, 266, 280, 287. Desr. 280. —— Pulegium E 46, 178, 28o. Menyanthes Tourn. ——- trifoliata L. 178, 185, En. 194, 195, 206. Denen De By. —— amphioxys Ktzg. 153, 174- —— Brownii de Bary ı51, 172. — micrococcum Naeg. 174. N 1.76; F ezgricieen Willd. Urataegus NOB. Mibora Adans. eg (L.) Desv. Chama- gro erge Ktzg. punctiformis (Ktzg.) Kirchner 177. Microcoleus Desm. terrestris Desm. 1735. Milium L. effusum L. 273. Mnium L. 284. affıne Bland. 260,236, 260. cuspidatum L. 264, "bit 193, 275, 276, 277. -—— undulatum L. 276, 277- Moehringia L. trinervia (L.) Clairv. 227, 236, 274. Moenchia Ehrh. erecta (L.) Fl. Wett. 161, Molinia Schrk. 2ro, 267. -—— coerulea (L.) Mnch. 94, 95, 149, 151, 153, 166, 171, 172, 173, 179, 184, 186, 189, 192, 193, 195, 197, Ag, 228. 220, 950, 252, 253,262; Tr 253. var. arundinacea (Schrk.) 211. Monotropa L. —— hypopitys L. 236. Montia erg — tana L. = minor. Jamıprosperma Cham. 37, 176, 202. minor Gmel. 37, 173. rivularis Gmel. 37, 173, 198. Moos 87, 281. Mulgedium Cass. 308 Mulgedium alpinum (L.) Less. 192. Myagrum 'loourn., L. = Nasturtium. Myosotis Dillen. arenaria Schrad. 2o1, 234, 259; caespitosa Schultz 177, 203. hispida Schl. 158,/234, 259, 285. intermedia Lk. 163, 178, 216, 237. palustris (L.) With. 191, 195, 206. stricta Lk. = arenaria. en (Pers.) Sm. 236, 255. Myosurus Knaut, L. minimus 1. 178, 20 Myrica L. 14, 31, 94, 182, 187, 188, 190, 262. age L. 37, 96, 189, 190, 198, 270, 272. Myropilun Vaill. rmiflorum DC. 39, 182, 198. —— sen E; -291,.203, 191,203, odorata (L.) Scop. 276. Nardus L. 90, 146, 168. stricta L. 168, 186, 229, a 274- Narthec 221, 226, öpkihiunn (L.) R. Br. 178, 25 —— palustre (Leyss.) DC. > 20 silvestre L. 176, 202, 287. Naucoria Fr. Tee (Pers.) Quelet 154, 251 r) — ih (Bresad.) 184, 196. Naumburgia Mnch. — Lysimachia. Navicula Bory. tumida Sm. 174. Nelken 139. Neottia L. cordata (L.) Rich. = Listera cord. Nepeta Riv. Glechoma Benth. 206, 228, 265, 287. | Nephipepriiin Meg. ur “Fer Naeg. 199. ‚Nigella Tourn Register. Nigella arvensis L. 279. Nitschia Hassall. —— amphioxys Ktzg. 174. Nostoc Vauch. commune Vauch. 174. lichenoides Vauch. 88, 172. margaritaceum Rbh. 177. === rüpestre Kap, 174 Nuphar r ——— luteum (L.) Sm. 195, 207 —— pumilum DC. 269. Nymphaea L —— alba L. 205, 268. lutea L. = Nuphar. Ochroporus Schröt. —— perennis (L.) Schröt. 208, 214, 240, 250, 25 Odontitis Riv. lutea (L.) Rchb. —= Euphrasia lutea. Oenanthe L. aquatica (L.) Lmk. 203. fistulosa L. 203. Oenothera L. Fans DROHENS. Ei. 250, 279 280. muricata L. 162, 260. RER Tourn. —— scorpioides (Haenke) Schrk. 51. Ononis L. arvensis L. 48, 16 15I, 179, 8. repens L. 156, 180, 208, 218, 232, 259. spinosa L. 156, 180, 208, 218, Acanthium L. x, 284. ÖOnothera —= Oenother; Ophioglössum L vulgatum L. 177, 204. his L. 7 iscamatıls L, 177 164, 202, eis L. 20 maculatus L. 56; I — Kranlissäinset Saut. (incarnatus var.) 202 Origanum Tourn. RE a 4.8, 9. 216 Ornithopus L. 62, 287, Register. 309 Ornithopus perpusillus L. 38, 169, 22 Ir 61. —— alba'Steph. 54. —— alsatica F. Schultz 54. —— arenaria Borkh. 34. —— Cervariae Suard = alsatica. ——— Cirsii Fr. —=Teticüulata. —— coerulea Vill. = purpurea. —— coerulescens Steph. 54. —— elatior Dietr. — major, —— Epithymum DC. = alba. —— Galii Duby = caryophyllacea. —— Kochii E. Schultz = major. —— lutea Baumg. 54, 284, 285. —— major Rebent. 54. ee W, et. Grab. = reti- culat Borpeie Jacqg. 54. —— Rapum nn ke 40. reticulata W; ——— rubens Wallr: = hen. sparsiflora Wallr. = alba. stigmatodes Wimm. — major. Orobus Tourn. = Lathyrus. tuberosus L. = L. montanus. Orthotrichum Hedw. —— affıne Schrad. 224, ar speciosum N. v. E ourn. —— clandestina (Web.) A. Br. 204. Öscillaria Bosc. tenerrima Ktzg. 88, 95, 172. Osmunda L. regalis L. 200, 235, 253, 254. Oxalis Acetosell be 193, 268, 273, 5, 276, 277, 2 Oxycoccus oc: = Vaccinium. Oxytropis DC. pilosa (L.) DC. 49, 162, 165, Padus Mill. = Prunus. Palmella Naeg. ——- miniata ee 177. Ange iger macro es. , Kizg., A. Br. 88. Paludella Ehrh. squarrosa (L.) Ehrh. 185. L. Panicum crus galli L. —— glabrum ee RN laucum L. 279, 280. Rhoeas L. je: Pappel 67, 278, 281. Paris L. —— quadrifolius L. 276. Parmelia Ach., ot. —— saxatilis Ach. 272. Parnassia Tourn. —— palustris L. 268, 267. Paxillus Fr. involutus (Batsch) Fr. 253. Pedicularis Tourn. —— palustris L. 185, 194, 195. Sceptrum Carolinum L. 53. silvatica L. 40, 96, 163, 166, 178, 198,.3747.307,.109, 211,278. Pellia Raddıi. calycina Raddi 139. —— epiphylla (L.) N. v.E. 270. Peltigera Hoffm. a aaa IL) Tb, 194, 196, 208, 216, 168, 271. 33. polydactyla Hofim. 174. —— rufescens Hoffm. 153. —— spuria (Ach.) ı51, 223. Lk; Portula L. 1776, 186, 190, 198, 203. Petasites Tourn albus (L.) Gaertn. 276, 277. spurius Rchb. 61, 83, 159, 167 tomentosus (Ehrh.) DC. = spurius Peucedanum arenarium W. et K. 279. cervaria (L.) Cuss. 50, 163, 284. Oreoselinum (L.) Mnch. 50, 158, 215, ih 273, 278, 283, 384: tre Mnch. = Thysselinum pal. Peziza Dillen aurantia o 151, 153, 166, 274, 200, 2 224. 310 Peziza badia erg Phaeodon Schrö aurantiacus ERDE Alb. et Schw.) Schröt $: rg (Pers.) Schröt. 153, ei (Fr.) Schröt. 235. — un. (L.) Schröt. 235. Phalaris L. arundinacea L. 266. Phegopteris Fee. Dryopteris (L.) Fee 184, 235, ns = polypödioides Fee 204, 235, 251. Phelipaega Tourn. = Orobanche. Philadelphus L. (willd.) Brid. 175, 200. Phleum Boehmeri Wib. 41, 282, 284. pratense L. 177, REN Ktzg. vulgare Ktzg. 88, 95, 172, 186. Phiyiiodoce (Salisb.). coerulea Bab. Phragmites Trin. 193. Auge mmunis Trin. 195, 266, 267, 212 285. Dion: Eu, 58, orbiculare L. 55. Picea Lk. excelsa (Lmk.) Lk. 161, 192, 266, 267, 271, 281. Picris L. ger gg L.5% Pilularia abe L. 35, 95, 1975, 200. e 87. Pimpincia Riv. —— Saxifraga L. 149, 158, 178, 196, ee 233, 248, 252, 272, 281, Pingacıla Tourn. s L. 149, 150, 272, 198, 192, Eae Fe sr 250, 258, 270, a, 273, 2 re an 253. Register, “ Pirola chlorantha Sw. 50, 163, 2ıo, 233, media Sw. 50, 158, 234, 246. minor L. 234, 237, 246, 251,209 round 163, 206, 246, 251. li secunda L. = Ramischia sec. bei L. = Chimophila umb. uniflora L. 51, 185, 226, 276. Pirus L. —— .aucuparia (L.) Gaertn. 150, 193, 245, 248, 248, 266, 272, 273, 274, 275, 276, 277. -—— communis L. 76, 272, 273. Se Pistillaria Fr. carnea Preuss. Pisum Tourn Imum L. = Lathyrus marit. mariti Pieshihn Alb. et Schw. erassipes (DC.) 224, 258. —— .arenarius Alb. et Schw. 218, 224, Plagiothecium Schim —— denticulatum (L.) Br. € Sch. 224. Schimperi Jur. et Milde 231. lan (Sel.) Br. et Sch. 20o, 2 Plantago L. arenaria W. et K. = ramosa. Coronopus L. 40. lanceolata L. 163, 191, 196, 210, 226, 241, 257, 264, 279, 280, 286, 287. major L. 287. —— maritima L. 263. ul: ramosa (Gil.) Aschers. 54, 237 259, 280. Platanthera Rich. —— bifolia (L.) Rchb. 71, 155, 247, 270, 273. chlorantha Rchb. 273. —— chlorantha X bifolia 273. — montana Rchb. fil. = chlorantha. —— solstitialis Boenn. — bifolia. Pleuridium Brid. alternifolium Br. et Sch. 199. Pleurococcus Men vulgaris Menegh. 84, 88, 151, 257. L. —— annua L. 177, 280, 287. ——- bulbosa L. 42, 231, 241, 251. Register. | 311 Poa compressa L. 286, 287. —— nemoralis L. 245, 264, 274. palustris L. 177, 204, 235, 276, pratensis L. En 172,179; 103, 195, 204, 245, 265, 272, 274, 286. —— ee Ehrh. = palaustris. —— trivalis L. 272, 273, 274. era P. Beauv. —— aloides (Dill.) P. Beauv. 154, 175, 177, 831: ciliatum Lebel 156. -—— comosum Schk. 50, 162, 213, 217, 236, 284. ——— depressum P. Schultz 38, 174, 199. nanum (Dill.) P. Beauv. 154, 177, 31 oxypterum Rchb. 190 —— urnigerum (L.) Schimp. 154. —— vulgareL. 162, 187, 213,217, 242. Polemonium Tourn. anceps Mnch. = officinale. 79. multiflorum ie AU 71, 85, T6ı, 227, 244, 245, 272, 273. —— officinale All. er 7,95, 08 —— amphibium L. ee in 202. ——— arenarium W. aviculare L. 161, a 260, 279, 287. —— Bistorta L. 150, 194, 270. en L...236,: 26%, 300, 279, 2 ke Kern. = prostratum. —— Hpydropiper L. 177. — lapathifolium Ba nodosum. —— prostratum Wimm. 280. Polypadiem L; —— Dryopteris L. = Dryopt. Phegopteris Polypodium montanum Vogler = Aspi- dium mont. Be L. = Phegopteris Bee ee; des vulgare = 154, 165 Fan: ea perennis L. = Ochroporus perenn. Po (Reh. DC. = Aspidium. Polytrichum 1. 80, 89, 181, 192. —— aloides Hedw. = Pogonatum a. —— formosum Hedw. 20 —— gracile Menz. 1735. juniperinum Willd. 89, 95, ı51, 166, 172, 182, 185, 186, 188, 192, 193, 194, 195, 196, 229, 250, 252, 274; 215: piliferum Schreb. 84, 89, 151, strictum Banks ı51, 173, 229, 250. Populus Tourn. —— alba L. 279. —— nigra L. 278, 280. tremula L. 172, 176, 192, 202, #12, 210, 245, 248, 270, 2782, 273; 286. PRESROBEN L. 92. acutifolius L. zoo. alpinus Balbis 206, 269. ne - @& P.- 200. gramineus L ex p. 185, 200. lucens a DEN "185, 200. na Sr L. ı85, Sen 204, 268. ns Web. 20 bensifokiee M. 2 "X. 200. pectinatus L. 200, 263. erfoliatus L. 195, 200. polygonifolius Pourr. 35, 182, 197. praelongus Wulf. 200. pusillus L. zoo. —— rutilus Wolfg. 200 —— trichoides Cham. et Schl. zoo. NHECIRTINN iger 5; —— alba L. 48, 219, 231, 255. anserina L. 162, 191, 213, 227, 260, 280, 287. entea L. 162, zı10, 223, 257, 260, 286. 512 Register. ee aurea L. 150. nerea Chaix 48, 156, 165, 180, a a 218, 232, 259, 283, 284. collina wib. 48, 162, 210,228, Serrung mixta Nolte 176, zo2, 21a. norvegica L. 48, 178, 205. opaca L. z. T. = rubens. palustris Scop. 186, 192, 194, 248, 68 procumbens Sibth. 176, 202, 212, reptans L. 176, 185, 202, 212,225, rubens L. 48, 156, 180, 208, 218, “32,260: rupestris L. 48, 162. silvestris Neck. 149, 156, 166, 176, 180, 185, 186, 189, 191, 192, 194, 196, 209, 212, 213, 219, 225, 247, 248, 252, 267, 270. supina L. Tabernaemontani Aschers. 156,165, 180, 209, 218, 232, 240, ‚251, 284. Tormentilla Sibth. = ——- verna auct. = Tabernaemontani. Poterium L. minus (Scop.) 174 —-— Sanguisorba L. 266, 284. Pottia Ehrh. intermedia (Turn.) Fürnr. 134. truncata (L.) Fürnr. 154, 175, 224. Prenanthes L. - purpurea L..276. Primula officinalis (L, ) En 284. Ag. '=— infusionum Schrank 199. —— viridis Ktzg. 172, 196. Prunus L. Padus L. 193, 272, 2 spinosa L. 272, 277. Psamma R. et Sch. — Calamagrostis. Psilocybe Fr. —— atrirufa (Schäff.) Fr. 154, 230. ——— bullacea (Bull.) Fr. 154, 230. ER. Ti ae (Bull.) Fr. 154, 214, ai$ Psilocybe Polytrichi (Fr.) Henn. 184, 229. —— uda (Pers.) Fr. 184, 196, 230. Pferidinm Kuhn. — en tb.) Kuhn 225, 231; 246, 248, 250, 258, 272, = 275: Pteris aquilina L. = Pteridiu Ptilidium N. v. E. —— ciliare (L.) N. v.E. 151,-772,'229. ——— var, ericetorum N. v. E. ı51, 172. Pulicaria Gaertn. dysenterica (L.) Gaertn.40, 206. en (Gil.) Aschers. 206, 280. vulgaris Gaertn. — prostrata. Pulmonaria Tourn Pulsatilla Tourn. 146, 226. —— patens (L.) Mill. 31, 46, 236, 244, pratensis (L.) Mill. 46, 152 164, 229, 244, 261, 282, 283, vernalis (L.) Mill. 46, I 238, 24 4, 248. vulgaris Mill. 37, 149, 152, 164, ee Pylaıisia Schimp. polyantha (Schreb.) Schimp. 231. Qnercus Tourn. 266 ; — er Ehrh. 172, 247, 270, 272, 273, 28 Robur Le (sessiliflora u. pedun- culata) 156, 254. sessiliflora Martyn 156, 234. 76. Quitte Radiola Dillen, Roth. linoides Rth. = multiflora. multiflora (Lmk.) Aschers. 38, 95, 102,149, 166, 172,173, 186, 197, 198. millegrana Sm. = mult ifo ora. Ramalina Ach. fraxinea (L.) 272. er Opiz unda (L.) Gke. 234, 237, 244, rw er 277, Ranunculus L. acer L. 178, 191, 194, 205, 212, Bu Register. Ranunculus aquatilis L. ulbosus L circinatus Sibth. 205. onfusus Godr. et Gr. 263. Flammule Lv 17B, 399,193: fluitans Lmk. 263. hederaceus L. 37, 182, 202. hololeucus Lloyd 37, 182, 198. Lingua L. 187, 195, 202. | polyanthemus L. 247. | repens:. 1; :178, 208,: 213, 227; 245; 266; 269, 270, 276, 285,287. —— sceleratus L. 202. Raphanistrum Tourn. ——— silvestre (Lmk.) Aschers. 287. Reseda L. —— lutea 187, 205. L.: 165; 266,279, 280; orata L. 287. Rhacomitrium Brid ——- canescens (Dill.) Brid. 90, ı51, 168, 207, 214, 217, 229, 250, 258. 279- —— ericoides (Dicks.) Brid. 151, 217. lanuginosum (Dill.) Brid. 115, 200. Rhamnus Tourn. —— cathartica = 10I, 202, 225, 266, 2 te 27 ea = 186, 195, 246, 248, 25 ine. ve Alectorolophus. Rhizopogon Fr: aestivum (Wul£f.) Fr. ; —— virens (Alb. a Schw.) Schr. 235. are Schrö -——- cancrinus (Fr 214, 29- Rhynchospora ah 93, 187. alba (L.) Vahl 36, 95, 149, 172, 173, 184, 186, 189, 192, 193, 197, 252, 269. fusca (L.) R. et Sch. 36, 95, 173, 190, 197, 269. Ribes L. alpinum L. 273. Grossularia L::277, 288 5 Schröt. ı5ı1, 208, Riccia Mich. —— crystallina L. 174. = fintans L. 185. - glauca L. 177, 204- Tohiune L. 313 Robinia Pseudacacia L. Rohrgräser 92. Roripa Scop. = 279. Nasturtium. . 156, 225, 272, 273, corifofi Fri 156, 225. etorum Thuill. 156. ellipticn Tausch 156, 225. glauca Vill. 48, 156, 273. pimpinellifolia L. 162. rubiginosa L. 162, 228. tomentella Lem. 254, 272. tomentosa Sm. 156, 212, 232, venusta Scheutz 156. Rotbuche 151 Rozites Karsten caperata (Pers.) Karsten 224. Rubus L. 101, 146, 238. Bellardii Günth. 38, 248. berolinensis E. H.L. En 227, caesius L. 156,225, 238,239, ee 266, 272. —— var. praecurrens Friedr. et Gelert 273. —— Chamaemorus L. 103, Iı2z, 189, ei N.SF0%: dumetorum W. fissus Lindl. 162, 224, 239. —— Idaeus L. as 239, 248, 264, 267, 274, 277; —— Maassii Pocke = 238, 259. nemorosus Hayne 227, 238, 239- oreogeton Focke 239. W. et N. 101, 151, 156, 205, 232, 238, 239, 259, 267, 272- pyramidalis Kaltenbach 225. —— radula W. et N. 156, 225, 239, 60. rhamnifolius W. et N. 225, 239, #73- 239, 1. 224,238, 2875 156, 259. = —— saxatilis Schleicheri W. et N. 248. Schummelii Weihe 156, 225, 239, 2 rn Lindeb. = berolinensis. ——- silvaticus W. ‘et N. 227, 239. ——— Sprengelii W. et N. 225, 239: 281. : suberectus Anders. 236, 239. 314 Rubus sulcatus Vest. 162, 227, 239. villicaulis Koehler 232, 23 Wahlbergii Arrhenius 232, 2 39. Rumex L. Acetosa L. 245, 270, 282. Acetosella L. 156, 166, 167, 172, 176, 180, 187, 205, 208, 212, 214, | 218, 231, 240, 246, 251, 257, 258, | 270, 274, 276, 286 auriculatus Wallr. 177, 194, 196, 212, 161. crispus L. 285, 287. -——— Hydrolapathum Huds. 195. gi: L. 177, 280. Ruppia — N Koch 263. Russula Fr. - aausta Pen.;, Fr, 230, 250, ‚emetica (Schäff.) Fr. 149, 12, 230, 241, 250, 7353, 277. —— fragilis (Pers.) Fr. 153, 199, 230, 250. 199, 254, nigricans (Bull.) Russia Schröt ampelina a ) Schröt. 235. Russeoneie Schrö laccata (Seop) Schröt.. 151, 172, 164, 100, BER: 24; 225, 923, 267 rosella Batsch 151, 172, 196. 330, 260, Sagina L. maritima Don 260. nodosa (L.) Bartl. 178. 205. procumbens L. 155, 176, 187, 202.°278.287. stri icta. Fr. 260. om (Sw.) Torr. et Gray 152, 66. = alba L. 156, 176, 205, 2 ———— argentes Sin. 152, 228, 258, ve "I. arte 149, 172, 173, 187, I 189, = 192, 194, 195, 198; 224, 245, 267, 270. Register. Salıx caprea L. 150, 161, 208,:227, ; eg 202,239: —— daphnoides —— yar. as (Wulf,) Fr. = pomeranica. fragilis L. 177, 2 fusca Willd. 194. —— hippophaifolia Eee ie Wahlen —— pentandra L 3 — ee Willd. en 150, 152, #73: 265. purpurea L. 268. repens L. 149, 152, 156, 166, 172, 173, 187, 189, 194, 195, 198, ey. 173. rosmarinifolia L. (repens var.) 96, 166, 171, 185, 189, 195, 198, 252, 270. ——— viminalis L. 265. Salsola L. Kali L. 83, 167. Salvia L. ——— dumetorum Andrzj. 285. pratensis L. 52, 163, 165, 216, 219, 228, 283, 284, 285. 14 38%: ee Fr. Funckii (W. et M.) N.v. E. 164,324. Sarothamnus Wimm. 207. —— scoparius (L.) Koch 31, 152, 217, 230, 245, 257, 259. Saxi aL. granulata 1. 48, 176, 215, 219, 5. idactylitis ix: 178,208; Scabiosa L —— canescens Mi De :66, 749, 153, 55, 159, 209, 216, 219, 226, 234, 247, 285, 286. Register. 315 Scabiosa ochroleuca L. 279, 281 eolens Desf. = canescens. Scapania Lindbg. —— compacta (Roth) Lindenb. 174, 27%. curta (Mart.) N. v. E. 174, 199. obtusifolia Hook. 154 231: —— rosacea ra Er :& ia nus ferrugineus L. 188, 240, 271. —— nigricans 4. u Kitz e Ktzg. 172, 196. ie & ——— acicularis L. 177- caespitosus L. 35, 94, 96, 146, 171, 173, 182, 184, 186, 187, 192, 193, 197. Eee en 1.) Pers.:.d2, 255, 177; ng aa L: 36, 183, 197, 198 o —— parvulus R. et Sch. —— pauciflorus Lightf. 275, 186, 196, o1 setaceus 3.:46,.08,.178, 190, 1) silvaticus L. 265. ——— Tabernaemontani Gmel. 263. ; a 221,: 225,240, 258, 261, 282, 286. perennis L. 156, .:5 241, 246, 259, 261, a 283, Scleroderma P verrucosum - (Bull.) Schr. 227, 260. -—— vulgare Horn. 168, 231, 251. Scorzonera L humilis L. 163, 165, 216, 219, 235, 27I, 204. purpurea L. 57, 163, 165, 217, 220, 228, 283, 285. Serophularia. Tourn. —— nodosa L. 177, 212, 216, 226, 273: Scutellaria Rivin. —— galericulata 1.197, 187, 203 minor L. 40, 177, 182, 203. Scytonema Ag. calotrichoides de Bary 172. ——- fascieulatum Rabenh. 172. polymorphum Naeg. et Nastm. 172. tomentosum Rabenh. ı7 turfosum Ktzg. 172, 190. Sedum L. acrı 150, 236, 260, 279. u rag 162, 219, 236, 255, 279; ——— mite Gil ar 236, 246, 260, 281, 282, 2 purpureum (L.) Lk. 162, 219, 236, 255. —— reflexum L. 47, 215, 232, 251, 282, 2 villosum 1.41, 385, 802. Selinum L. — Carl L.’50, 187, 194, 206. Semperv Ir —— sbolikesion ce 47,238, 244 Senecio — aquaticus se 202, 213. —— barbareifolius W. et Grab. 56. 216, 219, 226, 246, 259, vernalis W. RK. 160, 167,4 209, an a 235, 247, 251, 287. osus L. 80, 83, 160, 209, 216, ie is, 259. vulgaris 2.367, 287; 259 he Sequoia gigantea Lindl. u. Gord Serratu tinctoria L. 160, 195, 206, 212, 216, 235, 254- ; Setaria P.B. = Bee Sieglingia Bernh. 90, —— decumbens L.) er 149, 152, 165, 166, 172, 173, 184, 192, 195, 201, 229, 240, 248, 250, 270. Silene L. chlorantha Yen Ehrh. 45, 154, 231, 251, 260, 2 ica —— inflata Sm. = ven082. 316 Register. Silene nutans L. 45, 154, 231, 251, 260, 28 Otites (L.) Sm. 45, 154, 180, 209, 215,218,225,275,279,282, 283, 286. tatarica Pers. 45, 236, 294, z6r. —— venosa (Gil.) Asch. 227, 270, 281. Solanum = a ie. 318,2 Solidago, = en 166, I: alpestris 0. Virga aurea L. 84, 150, 151, 159, 234, 241, 247, 251, 272, 273, 279, 281, 283, 286. Sonchus arvensis L. 237, 261, 268, 285. > asper Al. 288; oleraceus L. 125 288. Sorbus Tourn. = Sparganium Tourn. affıne Schnizl. 35, 182, 197. Regen Grbn. 35, 182, 185, 187, 190. rn L. em. — polyedrum. —— minimum Fr. 185, 187, 188, 190, 97- neglectum Beeby 194. mer VOR -Inieroeaipum A. et-G, 268. polyedrum A. etG. 20 Huds.’ = neglectum u. simplex Huds. ex p. 204. Spartium ng L. = Sarothamnus. Spergula L Bee T 161, 227, 260, 287. Morisonii Bor. = vermalis. pentandra L. 152, 178, 202, 208, 215, 217, 229, 258. vernalis Willd. 46, 83, 149, 252, 164, 166, 167, 179, 202, 208, 215, 217, vo 221, 229, 237, 241, 256, I — pe, .) Aschers. 156, 176, 179, 201, 209, 215, 232, 2 en TUbER l= cam we Sphagnocoetis N. v. E. —___ communis (Dicks.) N. v. E. 199. gnum L. 181, 184, Ei 263, 261, 267. —— acutifolium Ehrh. 172, 185, 186, 138, 189, 192, 9, 196, 224, 268. Sphagnum acutifolium var. versicolor Warnst. 268. Be eins Ehrh. var, 268. compactum D. C. 196. euspidatum Ehrh. 172, 188, 190, viride Warnst. 196 ‚268. cymbifolium Ehrh. 185, 186, 188, Se De 192, 196. var. glaucescens 188. —— yar.squarrosulumN.v.E. 268. eng ERTERUER: Wils. 188, 189, 190, 9, 268. falcatum Russ. 196, 200. 177. rigidum(M.etH. Schmp 197, 224. —-— recurmvum P.d. B 196, 200, 8. var. angustifolium Russ. 196. var. mucronatum Russ. 196. var. amblyphyllum Russ. 196. —— var. parvifolium Warnst. 188. — Ze Bus Warnst. ——— squarrosum Pers. 188, 189, 199, 224. —— - subnitens Warnst. et Russ. 199. tenellum v. Klinggr. 97, 224. var. rubellum Wils. 196. Sohyräiuik Fw. byssoides (L., Flot.) 151, 224. Spiraea L Filipendula L. = Filipendula hexapetala. Imaria L. = Filipendula Ulm. Spiranthes Rich. auctumnalis Rich. — spiralis. spiralis (L.) K. Koch 168. uus L. 52, 280, re Benth. 52, 158, 194, nn 254- ——— germanicus L. 235. palustris L, u 203, 234, 264, 266, 287. rectus L. 532, u 236, 263,255, 279, 280, 284, 285. Register. Statice L. —— Armeria L. = Armera. Stellaria = apetala Opiz = pallida. erste Ehrh. no 185, 202. —— glauca With. zo == Holostes LE. ‚87, 247, 268, 273. —— media (L.) Cir. 236, 287. —— pallida (Dumort.) Pire 236, 277. uliginosa Murr. Stenactis Cass. = a ee Cel. eo .) Cel. 152, 165, 179, 17, 230, 258, 286. URRLERE DEN Schreb. Stichococcus Naeg. —— baccillaris Naeg. Stratiotes L Aloides L. er Ag. -— ocellatum Thur. 172. silvestris (Itzigs.) 151, Stupa L. 139. —— capillata L. 41, ar: 260, 282. 147, .272, 100: 185. 229. aill. —— praemorsa (Gil.) Aschers. 149, 187, spa: 264, 271. ratensis M. u.K. Surllns Miche 1: —— cyanescens (Bull.) Karsten 230, == praemorsa. Sweertia L. = 266. Symphytum T ie ir Symploca Ktzg. —— lucifuga (Harv.) Breb. 174. 174- e73 266. —— minuta Rabenh. Tanacetum (L.) Schultz bip. = Chry- santhemum. Taraxacum Hall. —— officinale Web. = vulgar vulgare (Lmk.) Schrk "85, 288. Taxus Tourn. 67. 317 Taxus baccata L. Teesdalea R. Br. 102, 226. —— nudicaulis (L.) R. Br. 83, 149, 152, es 179, 208, 217, 229, 241, 246, 256, 258. Tetraphis Hedw. pellucida (Dilt.) Hedw. 200, 224. Teucrium L. Scorodonia L. 158, 226. Thalietrum Tourn. angustifolium Jacg. 46. —— flavum 202, 266, 270. flexuosum Bernh. 46, 161, 236, 284, 28 minus L. (Koch) 46, 161, 236, 285. Thelephora Ehrh. ---- caryophyllea (Schäffer) Pers. ı51, 208, 229. cristata Pers. 160, 216, 219, 235, I, 260. laciniata Pers. 151, 168, 214, 217, 222, .220, 350, 267 palmata Scop. 160, 2 terrestris Ehrh. ı51, 168, 208, 214, 258. Thesium L. 266. —-— alpinum L. 44. ebracteatum Hayne 44, 157, 165, 258. —— intermedium Schrad. 44, 284. Thlaspi ze ——- arvense L. Bere Ri 216, 236, 260. Rth. 160, 219, 282. Fraiken "Schim mp. 237. abietinum (L.)-Br. et Sch. 90, 154, 193, 214, 219, 231, 250, 277. delicatulum (L.) Br. et Sch. 216, 219, 231, 248. tamariscinum (Hedw.) Br. et Sch. 150, 200, 274, 276, 286. 'Thymelaea passerina (L.) Coss. u. Germ. 260. Thymus L. 31, 80, 266. —— Chamaedrys Fr. 281, 286 Serpyllum L. 153, 167, 178, 179, 196, 203, 208, 213, 215, 217, 230, 240, 246, 247, 251, 257, 742, 282, Chamaedrys (Fr.) = spec. Thymelitnuin Rivin. 318 Register. Thysselinum palustre (L.) Hoffm. 172, 176, 186, 193, 194, 203, 264. Tun L. parvifolia Ehrh. = ulmifolia. ulmifolia Scop. 245, 271. ——— vulgaris Hayne — ulmifolia. Tillae ee scosa L. 178. Firhyranlus Scop. Cyparissias (L.) Scop. 149, 167, 209, 215, 218, 233, 240, 241, 251, 257, 259, 266, 279, 281, 282, 283. Esula (L.) Scop. 281. Zee hir (L.) Scop. 260. Peplus (L.) Gaertn. 260. Tofeldia Huds. calyculata (L.) Wahlenb. 43, 194. 79. Anthriscus (L.) Gmel. 281, 287. Tragopogon L. —— floccosus W. K. 83, ı60, 260, 279. major Jacq. —— pratensis L. 163; sl 217: Tragus Haller ambiguus (Hedw.) Hornsch. 174. Tribulus Tourn.. L Tricholoma — iin anne cacspitsum Palla = Scir- caespitosu Trient eg eh L. 247, 274. Trifolium Tou ——— agrarium “er 49, 157, 236, 250, alpestre L. 48, 284. arvense L. 157, 180, ei 233, 252, 257, 259, 282, 286, 287. lupin L. 228. montanum L. 49, 215, 218, 233, 247, 282, 284. —— pratense L. 191, 246, 267. eigen L. 162, 236, 467: .—— minus Koch 162. —— repens L. ı91, 247, 287- - -_— L. 49, 162, 228. Triglochin Rivin. 200. 5. en decumbens R. Br. = Sieglingia Ei ip Casp helodes (L en 39, 183, 199. TFriticum Tourn. 28 186, 210, 226, 364, 72, 275, 285,-287. Trollius 1 L. ——— europaeus L. 46. prolifera (L.) Scop. 45, 236, 260, 6. a (L.) Scop. 281. Turritis Dillen glabra L. 4 228. 276. Tussilago Tourn Farfara = 192, 266, ——: spüuria Retz. = Petasites spur. rer Pers. fimbriatum Fr. 260. —— mammosum (Mich ) Ir. Ey, 4IR, 257. Typha Tourn. ad 268. —— latifolia L. 204, 268. latifolia X angustifolia Figert 204. UÜsora rege Nutt. = Elodea canad. Ulex L. Kehiee 14:38, 157. Ulmaria Tourn. = Filipendula. Ulota Mohr. crispa (Hedw.) Brid. 2234. —— crispula Bruch 224. ——— Ludwigii Brid. 226. Ulothrix Ktzg. een (Vauch.) Ktzg. 84, 160, gen Ktzg. 84, 88, ı51, 174. Osten. Tou Bor. 201, 168, 254, 276, 277, 280, 287. urens L. 168, 287. Utricularia Be ss 204. ——— intermedia Hayne 194, 197. ——— minor L. 185, 187, 203. Register. 319 Utricularia neglecta Lehm. 187. 189, | 226, 234, 246, 248, 272, 274, 276, ochroleuca Hartm. 203. Veronica Dillenii Crtz. 52, 165, 216, —— vulgaris L. 185, 187, 189, 203. Vaccinium L..150, —— Myrttillus L. ıı2, 163, 176, 185, 186, 187, 188, 192, 193, 203, 212, 216, 226, 246, 247, 248, 265, 271, 274: 27% 217 Oxycoccus L. 185. 186, 187, 94, 95, LoI, 184, 188, 192, 199, 234, 378 uliginosum L. 94, 154, 274, 104, 84, 158, 197, 189, 192, 197, 198, 267. Vitis idaea L. ıı5, 163, 176, 185, 186, 787, 188,.762,.193, 203, 212, 65, 161,:.1085 188, 216, 226.248, 246, 339,278, 274, 275- Valeriana Tourn. —— dioeca L. 177, 185, 187, 204, 210,248 276. officinalis L. 204, 247, 27I, ———- simplicifolia Kabath 55. Valerianella Tourn. ——— olitoria (L.) Poll. 150, 180, 191, sessilis DC. 174. Veratrum Tourn. Lobelianum 150. Verbascum L. Lychnitis L. 158, 209, 216, 218, 234; u um 218, SE 251, 259. —— phlomoides L. 52, 218, 234, 251, 259, 279- phoeniceum L. 52, 26. —— Baptist Schrad. = 165, 218, 234, 251, 259- ie net L. 165, 228, 260. Verbena Tou offcinalis L. 279. Veronica Tourn — Fe agallis "aquatica 3. 177, 234, "aknikice Schl. 287. arvensis L. 216, = 228, 285. —— Beccabunga L. 178. —— Chamaedrys IL. 150, 215, 222, 278,.080,:221,.:234,:256: hederifolia L 216, 228, 237: officinalis L. 149, 158, 180, 209, 215, 218, 234, 241, 25I, 259, 274, 276. prostata L. 53, 159, 165, 209, 215, 218, 226. scutellata L. 177, 286) 828, 287: serpyllifolia L. 177, 212, 215,226, 2 34- en 53) 163, 165, 209, 216, 219, 228, eh Van 53, 210, 283, 284, 205: ——— triphyllos L. 159, 180, 209, 216, 218, 234, 259. verna 1. 63, 265, 236.70218, 237, 234, 246, 259. Viburnum —— Lantana L. 281. Opulus L. 266, 273. Vicia L. angustifolia All. 251, 260. = 40, 162, 216, 236, 251, 254, 2 racca En 162, 228, 247, 270 7 hirsuta (L.) Koch 162, 215, 220, 223, 333: lathyroides L. 157, 165, 176, 209, 215, 2720, 222, 233, 203, .050: —— pisiformis Ei 49, 228. sepium L. 162, 178, 205, 213, 216, 236, 237, 251 —— tenuifolia Rıh. 49, 169, 216, 236, 251, 260, 285, 284: rma (L.) Mnch. 162, zro. —— te Villarsia = Limnanthemum. ee h. album (Mill.) Aschs. 51, . 285. officinale Mnch. = album Viola Tourn. arenaria DC. ı58, 209, 259. canina L. 236, 241, 245, 246, A en 276. cetorum Schrad. 236, 241. _—— hirta L. 284. palustris L. 94, 96, 149, 172, 185, 186, 193, 194, 196, 198, 273 320 Register. Viola sılvatica Fr. 71, 158, 218, 247, 274, 277- silvestris Lnik. = silvatica. micolor- L..33, 158, .209,. 275, 218, 226, 241, 259, 285, 286. —— uliginosa Schrad. 187 Viscaria Roehl. viscosa AR Er ak 284. ulgaris Roehl. = 209, 216, Viscum L. —— album L. 44. W achholder 14, 130, 113, 142. 67. annotina (Hedw.) Schwäg. 175. nutans (Schreb.) Hedw. 149, 154, 180, 180, 212, 214, 224, 270, 274. Weichselkirsche 76. . Weide 14. Weingaertneria Bernh. go, 105, 147. Weingaertneria canescens (L.) Bernh. 14, 149, 150, 152, 166, 179, 208, 217, 229, 240, 246, 250, 256, 258, 261, w. viridula (Dill.) Brid. 154. Weißbuche 151. Weizen 263. Wollgras 23. Xanthium Tourn. —— spinosum L. 279 —— strumarium L. 290. Xanthoria parietina 150. Zannichellia Micheli. —— palustris L. 263. —— polycarpa Nolte 263. Zygogonium tzg. —— ericetorum de Bary 84, 196. Druck von Breitkopf & Härtel ih Leipzig. Graebner, die Heide. 4 3 6 7 8 0 h Östl. von 12 Greenwich 1 4 5 6 17 18 19 20 : TE vr, = = | =. ya 2. 1 = Schweden | 5 Ta a = > A fünen a Er | EE je} . ä , > =] » ” 120 uk: W. Ss 2 ' 3 Di u —Bornholm v | Brüsten. ; & u ) Ss & 160 P» a . x = F F zu p3 i la . > R [e] . = # am P/3072 ve , { ne f N J ad o= ) S N ! A u Da zi g er i calig EHRE: ER SER onEeR EN zeit S er hlei Vohhene 3 ucht 3 \ N ; ke 5 ‚ 9 » % h He] { YA 54 &q1 \ 5 Helgoland, dn Ps z 1 EEE Bueo L SER SE Fr n I, B, pr} ” \ % Be f = & a % $ ; r 2 ba vr x ee > 5 i RN © 2; RER iSftche&l? „a NSS E # ale Be > ae : “ = i 53 ER INS 5 em 1 m IR x x EG g NG = aß } £ { e \ II = dä : z » N Ä } £ u > N ia Een Fries HK. ger | 2 2 “ # N | DATE : >‘ | / % Be = ae —r D © | 2, | | A ee rL > | N Vin EFER Weich, | N o ech, | % el v 5 ER | | | Ss i Balrn ü, | | 4 | | N > | bins ge | | Ä | Pr e \ PR ® FAN? r * Kr RG o \ Südost£renzen (Atlant. Pflanzen): / . > v og In en.‘ , \ | | 1—— Hyrica Gale 1. | Ike =1?o Sg e, Sürter 2 | 2--.. Ericz Tetralisc 1. 52 TEN, — a —— > b 2» | 3 deendia filiformis (IL) Delar) x ae ige - "“R e@ #0 en z s | ? 5 7] #....„ Scutellaria minor 2. “ qT e, EN in »t: IE) ZB | ie EEE) RER | 5 Seirpus multicaulis $ı an ie D M € !a} % ° 5% . - BEERTEN D ılttcaulis Sm. 7 Pr > 2 ” % | baum Zripentas helodes(L) Aschers. .. . Tr | T7++++ Helosciadium inundatum(L)Koch Ubersichtskarte Dee) ERBE PREEERIRER & er u x ee Nordwestörenzen (Pont.Pflanzen): ' u = 0 9 Pulsatilla patens (I) Mil Be % 'E y, 2 m 2 patens (kJ ML = N OÖ R D D E U TSC H E N H E | D E G E B } E T E % EN Eie e nn A rn > a “ 10-- —-Pulsatilla pratensis(L) Mill r ; er | mh Fer a0 Ans Dh a BE Sitene chlorantha (Wild) Ehrh SH N1o N.| P Ru UI / „tollgebg. S-— , & nach der Verbreitung einiger ihrer Charakterpflanzen, en RE / | Re I Beier de | unter Hinzufügung “ But PEN Er Ro; 10% St 15 £ 13 Seorzoner@ purpurea L. en “ 5 . : . = Eyeisbg e | e/ € DE | ee a ee Te "rrennnneneet EI Westsrenze: N ir | / "ee: ae grenze einiger die Heidesebiete meidenden Arten. I a Bi a ee | a RE ' Be ° .; a) 2 | Von D!’Paul Graebner. Pe.i= 4 0 / ; > . Be a 4 a, 0. . r Maßstab 1:3.000.000 2 4 db J = Er} 2 ° Kilometer .,3 Wasseriuppe | | Mogitend , nee 1 9 . ezasas \ Sagpoby- =: \ F4 “ ART Bu = i n) S > ns 5 6 7 8 ? 2 12 15 18 1 Feoßraph. Anstalt von Wagner &Debes Leipzi. Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Synopsis der mitteleuropäischen Flora Paul Ascherson, Dr. med. et phil. Professor der Botanik an der Universität zu Berlin und Paul Graebner, Dr. phil. gr. 8 Bis December 1901 sind erschienen: 1. Lieferung, 1. Band, Bogen 1—5: Hymenophyllaceae. Polypodiaceae: Aspi- dioideae und Asplenoidese. .. #2 2. Lieferung, I. Band, Bogen 6—10: Folk (Pteridoideae Eu Pe diaceae). Osmundaceae. Ophioglossaceae. Hydropterides. Equisetaceae‘ Lycopodiaceae. . ne 3. und 4. Lieferung, 1. Band, Bogen 1120: Ban Isoötaceae. Gymnospermae. Typhaceae. Sparganiaceae. Potamogetonaceae (Zostereae, Posidonieae, Potamogetoneae). 5. Lieferung, I. Band, Bogen 21—25: NER aaa Junca- ginaceae. Alismataceae. Butomaceae. Hydrocharitaceae. . . . # 2.—. 6. Lieferung, I. Band, Bogen 26 und Einleitung: Baer Register. — Il. Band, Bogen 1—4: Gramineae . . NM 2.—. 7. Lieferung, Il. Band, Bogen 5—9: Gramina. Easinind (Schluss). Chlorideae, Stupeae. Nardeae. Agrosteae: Miborinae. Phleinae. . . BE 8. und 9. Lieferung, Il. Band, Bogen 10 —19: Gramina, Rene Phleinae (Schluss). Agrostineae. STERER er BE Fame 10. und 11. Lieferung, Il. Band, Bogen 20 — 29: Blei: sis (Schluss). Pappophoreae. Arundineae. Festuceae: Melicinae. Koeleriinae. Era- grostinae. Poinae. Festucinae. . Er a ee 12. Lieferung, Il. Band, Bogen 30—34: ieh RR Festucinae. AM 2.—. 13. Lieferung, VI. Band, Bogen 1—5, Rosales: Plantanaceae, Roseceae! Spiraeoideae. Roseae. (Bearbeitet von R. Keller)... . # 2.—. 14. und 15. Lieferung, VI. Band, Bogen 6—15: Rosales: Rosaceae: Rosene. (Bearbeitet von R. Keller.) . . . . a Vollständig liegt vor: | Erster Band. Embryophyta zoidiogama. Embryophyta siphonogama (Gymnospermae. Angiospermae. te (Pandanales. Helobiae.)] gr. 8. 1898 „4 10.—; in Halbfranz geb. .# 12.50. Das Werk erscheint in Bänden und Lieferungen. - Die Zahl der Lieferungen im Umfange von je 5 Bogen wird etwa 40 betragen. Der Umfang der Bände (etwa 3—4) wird wesentlich verschieden sein. Einzelne Lieferungen und Bände werden nicht abgegeben. Verlag vön-Wilhelm Engelmann in Leipzig. Im,;Herbst 1900 begann zu erscheinen: Das Pflanzenreich. “ ®» Regni vegetabilis conspectus, Im Auftrage. der Be preussischen Akademie der Wissenschaften „herausgegeben von A. Eng - er. f Lex, 8, Das Unternehmen erscheint in ein hen! für sich paginirten Heften. Jede Familie ist ein in sich’ abgeschlossen ‚Ganzes mit eigenem voll- ständigem Register. Text des systematischen Teiles in lateinischer Sprache. Familien ie mehr als 2 Bogen Umfang bilden ein Heft . für sich; kleinere werden in Heften von.2—4 Bogen vereinigt. Preis jedes Bogens „4 —.80. Vom Jahre 1802 ab werden durchschnittlich jährlich 50 Bogen erscheinen, bis dahin weniger. Bis zum December 1901 sind erschienen: Hefti Er 45.) Musaceae mit-62 Einzelbildern in 10 Figuren . Schumann. AM 2.80. Heft 2 (IV. 8. u. 10.) Typhaceae u. Sparganiaceae mit 51 elbildern in v Figuren von P. Graebner. 4 2.—. Heft 3 SL 9.) Pandanaceae mit 193 Einzelbildern in 22 Figuren, darunter4Vollbilder, vonO. Warburg. .45.60. Heft 4 (IV. A I.) Monimiaceae mit 309 Einzelbildern in en von Janet Perkins und E. Gilg. 4 6.— Heft5 (IV. 75. u.76.) Rafflesiaceae mit 26 Einzelbildern in Figuren und Hydnoraceae mit 9 Einzelbildern in 5 Figuren von H. Graf zu Solms-Laubach. .4 1.40: Heft6 (IV. ‚242. F. ee mit 65 Einzelbildern in 9 Figuren von A. Brand. AM 3.— Heft 7 ei 2.) Naiadaceae mit 71 Einzelbilderni in 5 Figuren von A, . B. Rendle. . MM je .20. Im Druck befinden sich: