Botanische. Zeitung Fa welche Becensionen ‚ Abhandlungen , Autsäins, Neuigkeiten und. Nachrichten, | | . die | oo Botanik betreffend, enthält. j Herausgegeben von ‚der Hönigl. botanischen Gesellschaft in Regensburg. Vierter Jahrgang Erster Band Mit 4 Kupfertafel und 3 Beilagen. aan Den - . Hegensburg, 1821. . N Ihrem würdigen Ehrenmitgliede dem Herrn Carl F r. Ph. von Martius Doctor der Medic. und Chirurgie, Ritter: des Königl Baier. Verdienstordens, zweitem Director des botanischen Gartens, ordentl. Mitgliede der Königl. Akademie der Wissenschaften ' in München u. s. w. oo» v widmet gegenwärtigen Band der Flora die : Königl. botanische Gesellschaft in Regensburg, , Ää mn. . Flora oder Botanische Zeitung. Nro.. 1. Regensburg, am 7. Januar 1821. 90000000 L. Recensionen. -Lestiboudois Them; Fssai sur la famille. des Cyperace&es,'ıihese pr&sentee et sontenue ä la: faculıd de medecine de Paris pour obtenirle grade dedocteur en me&decine, A Paris de !'imprimerie de Didot jeune ı819. 47 Seiten in 4. Dedicht ‘dem- Herrn Grafen de Muyssart. . Nachdem der Verf. das Geschichtliche über die Familie der Cyperaceae vorausgeschickt hat, bemerkt er, dals noch kein Werk ausfchliefslich über diese Familie erschienen sei, dafs der 2te Band von Pallisot de Beauvois Agrosto- graphie, der d:ese Familie enthalten haben würe de, wegen mehrerer Hindernisse nicht erscheinen könne, und d«fs ihm derselbe sein Manuseript zur Benutzung anvertraut, babe. Er theilt darauf _ seine Arbeit in 'a llälften , die erste umfafst die Beschreibung der Familie, die’ zweite die der ': Genera, die Beschreibung der Species verschiebt PN 2 \ . “ , er auf eine andere Zeit. ı. Charactere der Fa- milie der Cyperaceen. "Die Wurzel wird häu- fig kriechend beschrieben, aber diefs sey immer “ein Rhizoma, welches nach des Verf." Ansicht zum Stiel (tige) gerechnet werden mufs, da es sich ganz, wie ein solcher verhält. Ein. solches Rhizom-sey-bei allen Pflanzen dieser Familie an- ‘zunehmen. Von einigen Arten der Cyperac. werde gesagt, ‘sie hätten eine knollige Wurzel, - diefs Wären: aber nur Anschwellungen.- des ‚Rbi- .zom, : welöhe keineswegs mit den Knollen bei Solan, tuberos., Saxifr. granul. und .den.Or- ‚ebideep zu vergleichen wären, doch. solle ‚nach DeCandolle Cyp. esculentus Knollen .baben, : die. vom Rbizom verschieden.. wären. Indem das Rhizom sich theilt, bildet es.Zweige, welche aus der Erde hervortretend culmi genannt, werden, ‘diese solle man nicht als’ Stiele- anschn, sondern "als blüthentragende Verästelungen des Rhizom, . "auch sey es unrecht, dafs sie mit den ähnlichen Theilen hei den wahren Gräsern ‚gleiche Benen- nung ‘erhielten , -da. sie sich von diesen "so "sehr unterscheiden; man solle die ‘Benennung. &ulmi für die Gräser und die Benennung calami (chalü- meaux) für ‘die Cyperac. behalten. Die Blät- ter, wenn sie rund oder dreieckig sind, könne man lieber ansehen als sterile Zweige, denn sie ‚enıständen i in diesem Falle aus dem. ‚Rhizom ohne "dafs sie dasselbe scheidenförmig umfalsten, ° sie ‘ 5 würden. vielmehr. : von: Scheiden an ‚ihrer Basis ‚umhüllt, welche wirkliche Blätter seyn, würden, wenn ihre Platte (lame) nicht verkümmert wire, Die.Blätter bestehn aus = Theilen, der Scheide .und..der. Platte, oft ist ‚auch noch ein ‚Blatthäut- ichen: da. Die ‚ganze. oder nur netzförmig zeiris- ;sene Scheide, ‚soll, ‘wie einige Botaniker glau- ‚hen ;..ein sicheres ‚Kennzeichen darbieten, um .üjese. Familie von den Gräsern zu. trennen , aber "einige. Arten von Melica, welche das Genus Da. -Iugum: ;von Adans.on bilden, haben auch eine ganze Scheide. Die Ligula ist vorzüglich Carex eigen, wenn sie fehlt, ist,eine Narbe da in Ge- stalt -eines Ringes; man wird gewarnt, kleine Zähne bey einigen Schoenus mit ihr zu ver- ‚wechseln, welche ‚nur der verlängerte Rand der -Scheide, sind. Brakteen. finden sich ‘lang und «blattähnlich an der Basis des Blüthenstandes, ihre Anzahl‘ entspricht dann meist den. Haupiver- ‚ästelangen der Achse desselben. . In einigen Gat- tungen „vorzüglich bei Cyp erus ‚sieht man et- - was ' tiefer ‚membranöse Scheiden, welche die sBlumenstiele an der Basis umgeben, und sie vor ‚ihrer Entwiekelung einschliefsen. (Ochrea Rottb.) ‚Endlich findet sich bey jeder Theilung--des Blü- ‚thenstiels eine Braktee und gewöhnlich eine an ‚der Basis jedes Aehrehens. Diese Braktgen geben ‚besonders den Cyperac..ein von den: Gräsern ver- schiedenes. Anschen, . Stellung der Blüthen : Aechre ' Aa 4 \ I. . h D bald einfach, hald "Vielfach ; bald’ mehrere zusam- „'mengesetzt; (die einzelnen: beifsen hier spiculse;) diese letztern bilden nur Köpfe, mehr oder we- niger gedrängte corymbi'eie: Der Blüthenständ Yist gewöhnlich gipfelständig, doch kommen zü- "weilen die, Blumen am Stiele unter dem : Gipfel ‘hervor, dann werden sie seitenständige (lateralös) genannt. In diesem Fall ‚ist der Verf. geneigt, den “über den Blütlien befindlichen Theil des Stiels’als “eine Braktee. ‚anzusehen: ‘Die Blumenhüllen sind bald cörolla und calyx, bald- glumae und ’yalvulao "genannt, was zu mancherley Verwirrung -Anlafs gegeben hat. Der Verf. nennt nach P. de -Bean- vois gamophylium eine :besondere Schuppe, wel- che stets da ist, und welche die Geschlechtsor- gane unmittelbar umgiebt, wenn die Blume nackt "ist, und mittelbar, wenn sie mit einem pevian- “thium versehen ist. Diels gamophylium ‘ist den "Brakteen an den Theilungswinkeln des Blüthen- “standes zu vergleichen, mit der äussern Hülle _der "Gräser ist es aber gar nicht vergleichbar. : P. de Beauvois führt ein ‚gamophyllum- multiflorum "bei Hypolepis-an, und nennt dann tegmen Chäle) die‘jeder Blume eigene Schuppe, dagegen scheint “es ‘dem Verfasser natürlicher, das "was jener Blume nennt, "Aehrchen : zu ' nennen, dann ist das gamophyllum commune ‘die Bralitee und tegmen wür de das gamöphyllum seyn; ohne: diese Antahme würde man nie ein -ron einer Braktee 5 unterstätztes Aehrchen von einer Blume. unter- scheiden können, welche aus, Blümchen zusam. mengesetzt ist, die von einem gemeinschaftli- chen gamophyllum umgeben sind, Der Verf. nennt nun perianthium (glumellae Rich.) die ei- genthümliche und unmittelbare Hülle der Blüthe, wohl verschieden vom gamophyllum. Es fehlt zu- weilen oder ist ein und mehrblättrig ; im letztern Fall sind die einzelnen Stiele alle auf dersel- „ben Fläche angeheftet und stehen symmetrisch um die, Geschlechtstheile; ‚gewöhnlich sind ihrer 6, 3: ‚innere. und.3. äussere, Ihre Gestalt ist sehr verschieden. ‘Man nimmt oft für die eigenthüm- liche Hülle der Blume, verkümmerte Gamophyl- ‘len, welche sie umgehen; ihre Anheftung auf verschiedenen Punkten gieht sie aber leicht zu erkennen. P. de Beauvais unterscheidet nach Analogie der Gräser "eine äussere und eine in- nere Blumenhülle, jene nennt er (s. oben) teg- men (bäle), diese stragulum (stragule), diese sind aber nicht zu unterscheiden, sondern es ist stets eine einzige Hülle da, (wie diefs ja schon bei allen Monokotyledonen angenommen ist) und so hat dann auch das Perianthium der Cyperaceen mehr Analogie mit dem der Juneineen, als mit dem Wer Gräser. Die Stamina.sind hypogyna, ge- wöhnlich 3. Die Anthere ist gipfelständig, wel- ‚ches auch bei den wahren Gräsern nach‘ dem Verfasser der Fall ist, sie ist übrigens in der Ä 6 ’ _ Basis ausgeschnitten und an der ändern Seite zu- gespitzt, wie schon R. Brown beobachtete, ein Charakter, der diese Familie von den Gräsern unterscheidet, wo die Anthere an beiden En- den ausgeschnitten ist. Das Ovarium ist stets: solitarium superum, sonst sehr verschieden. Der Stylus ist einfach,. bald stehen bleibend, bald abfallend, bald bleibt seine‘ Basis stehn, wel-. che anschwillt und einem scheinbar eingelenk- ven Deckel‘ gleicht, R. Brown nennt ihn dann eingelenkt (articuli) weil sein Rand über den in der Mitte befindlichen Insertionspunkt hervor- steht; endlich steht er öfters auf einer verdünn- ten Verlängerung der Fruchtsubstanz, - Der Stig- mate’ sind 2, 3 oft 4, nie ein einzelnes, obwohl diels wegen ihrer Kürze bey einigen Arten im tro- ckenen Zustande so zu seyn scheint. Die Zahl der Stigmata verdient grofse Aufmerksamkeit, da sie konstant ist, und da nach der Regel von Adanson die Frucht so viel Ecken "hat, ale 'Stigmata da sind; aber noch heständiger ist die Regel, dafs die.-Zahl der Gefälsbündel im Stem- pel (cordons pistillaires) immer der Theilungs- zahl des’ Griffels gleich sey. Die Frucht ist ein Akerium drupaceum, Der Saame ist aufrechtsie- hend, er besteht aus einem sehr dünnen Episper-. mium, einem mehligen zuweilen etwas hornartigen Endospermium und dem Embryo. Hiebei: macht der Verf. die,Bemerkung, dafs man den Embryo 7 der Monoeotyledonen besser, als durch die Zahl der Kotyledonen, dadurch karakterisiren könne, + dafs die gemmula in diesem Organ eingeschlos- sen sey. R. Brown beschreibt den Embryo als extrarius, Richardist der Meinung, dafs,er von, einer sehr dünnen Verlängerung des Endosper- mium umgeben sey, übrigens folgt er der Rich. tung des Saamens, (E. orthotropus) er liegt ganz an der Basis des Endosperm und das Würzelchen liegt oft sogar in einem kleinen besondern Be- hältnifse an ‘der Basis der Frucht. Die Gesualt des Embryo ist veränderlich. Die Gemmula durch- bohrt schief den. Kotyledon. Die Radicula, ist sehr kurz, (E. brachypodus Rich ) und enthält ein einziges Wurzelknötchen (tubercule radicel- laire.) Die Cyperaceen stehn den Gramineen zunächst, unterscheiden sich aber vorzüglich durch ihren Embryo orthotropus, axilis brachypodus, mit einen Wurzelknöichen, dagegen der der Gräser ist heierotropus lateralis macropodus mit mehrern . Wurzellinötchen; aulserdem unterscheiden sie sich ‚noch durch die Antheven, Blüthenhüllen u. s. w. Die 'Typhineen unterscheiden sich durch ihr se- men inyersum, ebendadurch auch die Restiaceen und durch ihren Embıyo extrarius etc. Hierauf folgt etwas im Allgemeinen über seine Abthei« lung der Genera, dann diese selbst und zwar mit folgenden Charakteren. (Beschlufs folgt.) AN 5 . WM. Correspondene (Erzeugung mehrerer eryptogamischen Gewäch- se aus der Priestleyischen grünen Materie, Aharten 'von Veronica longifolia. Saamen von " Polygonum viviparum, Hyacinthns, Dianthus, ‚ Anagallis arvensis und cöerulea.) Diesen Sommer ist es mir gelungen, ausser dem Bryum argenteum, auch, Barbula ruralis und fallax, Webera pyriformis, Dieranum pur- Ppureum, Hypnum riparium, Marchantia, poly- morpha und Parnfelia parietina aus der Priest. leyischen grünen Materie zu erzeugen. Schon hatte ich meine Beobachtungen, und meine Ver- fahrungsart, für die Flora bestimmt, niederge- schrieben, als .ich im Monat September, durch einen, leider! nur zu kurzen, Besuch des Herrn Prof. Hornschuch auf das angenehmste über- rascht wurde, und yon demselben erfuhr, dafs er eine Abhandlung über denselben Gegenstand, und dieselben Laubmoose, schon der Presse über- geben habe. " = Ueberzeugt, dals .eine Abhandlung dieses scharfsinnigen und‘ "gründlichen Naturforschers, die Erzählung meiner Beobachtungen völlig ‘über- Nlüfsig machen würde, und da unsere Resultate sich ohnedem fast alle gleich sind, werde ich nur diejenigen Fälle ausheben, die Hr. Prof. Horn- schuch entweder nicht beobachtet hat, oder die 0 5 mir, von den Seinigen verschiedene Resultate ge- geben haben. Marchantia polymorpha, deren Ent tehung ich lange auf der Spur war, ohne sie bewerkstel- ligen zu können, habe ich endlich auf beständig nals gehaltenem Quadersandstein auf folgende Arg, erzeugt. Ich nahm einen, mir aus dem Steinbru- che frisch gelieferten, mürben Sandstein, schlug ihn in der Mitte durch, setzte die beiden Stüeke desselben, um eine Ritze zu hilden, nachläfsig aneinander, und grub diese Vorrichtung an einen schattigen: und feuchten Ort meines Gartens. ober- flächlich ein, Nun’fieng ich an, den ‚Stein mit dem schon vorher bereiteten grünen Wasser zu über- giessen, und beständig feucht zu erhalten. Noch ohngefähr 3 Wochen hatte ich das Vergnügen, an denthonigen und kalkerdigen Partieen in der künst« lichen Ritze, den blättrigen Anflug der Marchan- tien, der sich nachher völlig, im Oktober, zur Manchantia polymorpha et stellata aushildete, zu beobachten, Zu gleicher Zeit entstanden auf ‚den festeren, blos aus Quarzkörnen bestehenden "Parthien des Steines fast zirkelrunde Kreise, die anfangs eine grüne Farbe hatten, und dem Bys- sus botryoides Linn. völlig glichen, sich aber später zur Parmelia parietina aushildeten, die, wie ich. sie: mit dem Begiessen. verschonte, die gewöhnliche grüngelhe Farbe annahm, und sich mit Scutellen schmückte. -An dem Theile’ des 40 Steins, der vorzüglich viel Kalkerde enthielt, und zugleich zufällig mit etwas Gartenerde. bedeckt war, erzeugte. sich sehr frühe Dieranum pur- pureum, das ich auch in einem Blumentopfe, auf einem-Gemenge von 8 Theilen. Gartenerde, einem Theil Sand, und einem Theil kohlensauren Kalk, erhielt. Auf der. Gartenerde, in die ich den Stein gegraben hatte, die aus fruchtbarem Sande "besteht, und durch das Begiessen, zweimal täglich, immer nals erhalten wurde, erzeugte sich dicht am, Steine das Hypnum riparium, und ich hatte also das Vergnügen, in einem Bezirke von ohn- gefähr anderthalb Fufs, vier verschiedene erzeug- te. Cryptogamen zu sehen. : Herr Prof. Hornschuch. sagte. mir, das e er das Bryum argenteum auf Sand erzeugt habe, und legte auf diese Erzeugung in Hinsicht ‘der glänzenden Bildung dieses Mooses viel Gewicht. Hier ist es aber, wo unsere "Beobachtungen rer- schieden sind. Mir ist es nämlich bis jetzt nicht ‚möglich gewesen, auf einem weissen oder gelben Sande irgend ein Laubmoos zu erzeugen, es er- zeugten sich blos verschieden gestaltete und ge- färbte Conferven, die sich aber nach einiger Zeit, trötz alles Begiessens, und im beständigen Schat- ten stehend, aufrollten, vertrockneten, und nach- dem sie in einem Glase mit Brunnenwasser über- ‚ .gossen, und an die Sonne gestellt wurden, Infu- ;sionsthierchen lieferten. ‚Selbst. die. ungedüngte, 1, aus der Tiefe ‚gegrabene sanlige Erde. meines, Gartens, die freilich etwas Thonerde. beigemischt enthält, lieferte. blos Barbula. ruralis, und zw, gleichen Theilen mit Erde von verfaulten Vege« tabilien vermischt, der Sonne ausgesetzt, Ve. bera pyriformis, Bryum .argenteum erzeugte sich dieses Jahr, wie alle Jahre seit ı813,. nur auf sogenannter, mit ‚mineralischen Theilen sehr gemischter Blumenerde, im Sonnenschein , aber nicht im. Schatten. — -In meinem. vorigen Briefe versprach ich Ih. nen einige Beobachtungen über mehrere Arten von Veronica: “mitzutheilen;, und bin jezt im Stande, diese zu liefern. Vor mehreren Jahren erhielt ich, von Bremen aus, Saamen von der dort wild wachsenden Veronica longifolia; diese lieferten mir völlig mit der VWVilldenowischen und Schultesischen Beschreibung übereinstimmende Pflanzen, mit starker Pubescenz, aber mit etwas kürzern und breitern Blättern, eine Pflanze, die Hr. Prof. Link im 3ten Heft des ersten Bandes der Jahrbücher der Gewächskunde, pag. 37. „Veronica hortensis“ zu nennen wünscht, und die wahrscheinlich die V. ambigua Mart..R. et Sch. ist. Einige Jahre nachher pflanzte ich eine dieser Pflanzen, die ich A. bezeichnen will, an einen etwas feuchten und schattigen Ort, hier er- ‚fuhr sie die erste Veränderung, die Blätter ver- loren an der Basis ihre herzförmige Gestalt, wur- «2 den: glatter, "und der Veronica media ähnlicher, Das folgende ‘Jahr: pflanzte ’ ich! dieselbe - Pflanze än einen noch’feuchtern Ort, hier blieb sie sich noch ein Jahr gleich, aber im vorigen Jahre er- . hielt sie, mit Verlust aller Pubescenz, vollkom- ‘mene folia alterna, ovata, acuminata, ‚mit Ausnah- me‘ einiger Warzelblätter, die vollkommene. fo- lia'cordata, lanceolata waren, und hellere Blumen. Eine andere zus obigen Saamen erzogene Pflan- ze, die ich B, bezeichnen will, pflanzie ich an- einer feuchten und’ schattigen Stelle, in stark init Lehm vermischte Erde,‘ diese bekam .das Jahr darauf sehr lange, schmale, an der. Basis mit ausgezeichnet ‘tiefen. Einschnitten versehene Blätter, und einen "höhern Wuchs als die- mit ihr verschwisterte Pflanze’; wahrscheinlich ist diese Varietät die V. grossa Märt. R. et Sch., und diejenige Pflanze, die Herrn v. Vechtritz für V. elatior gesandt worden ist. 'Saamen von 'beiden Pflanzen, im Herbste an der alten, trockenen Stelle gesäet, lieferten nun dieses Jahr die ursprüngliche, stark behaarte, kurzblättrige. Pflanze, foliis oppositis ternis lanceolatis acumi- "natis, 'basi cordatis; mit dunklen Blumen. Eine, mit jenen Saamen fast zu gleicher Zeit erhaltene Pflanze, „die ich unter dem Namen YV. umbellata -bekam,* und die ganz mit V. media Schrad. über- -einstimmte , erhielt, durch das Verpflanzen. an «einen. trockenen Ort, ‚minder: glänzende, schmä- 45 Jere‘, und An der Bais fast: herzförmige: Blätter, ‚hat aber bis jezt: noch keinen. reifen Saamen ‚ge- ‚tragen. Dagegen ist aber. die. Veron. glabra, nach dem Verpflanzen an .eine trockene „Stelle, bis, jezt: ganz. ınverändert‘ gehlieben. on {Wie wenig. sicher .die. Bestimmung der Nel- ken; Arten ‚nach ‚den Kelchschuppen : ist, ‚dayon ıhabe‘ich auch. jn den ‚beiden letzten Jahren üher- zeugende „Beweise, gehabt. „Seit: ‚vielen, Jahren “kultivire ich denDianthus campestris Bieherst. der 'mit' squamis: calyeinis ovato'-, langeolatis, N tuho :breviorihus,:der Beschreibung gemäfs ‚:verse- :hen war... Voriges Jahr verpflanzte ich. ihn auf eine stark gedüngie Rabatte , und. sah dieses’ ‚Jahr.zu meinem gröfsten Erstaunen, dafs er squa- mae.calycinae lineari-lanceolatae, tubo et lore. longiores hatte. Im Herbste. aber., da, „die ‚Kräfte der ‚Vegetation durch, das, starke, anhal- .‚tende Blühen erschöpft seyn mochten. hatten, ‚alle Flores’ terminales. ‘des Fastigü ‚Belchschuppep die kürzer'.als, ‚der, Tubus . waren, :und die. .ygn .denen, die früher verblühete Blumen umballt hat- “ten, gewaltig ‚abstachen. So habe ich auch ‚in „den beiden lezten. Jähren bemerkt, dafs der Di ie ;anthus hortensis Schraderi, den ich äus meh- .xern Gründen. für eine Varietät des Dian th. .plumarius halte, sowohl wie ‚dieser, an einem ' ‚und: demselben Stamme, Blumen mit squamis ca- ‚Jyeinis subrotundo oyatis acutis, und suboyatis ah | obtusissime Mmuticis'hatte, und hur durch den glatten Schlund: von diesem; wovon ich .noch . £ine andere‘ merkwürdige große Varietät besitze, “reischieden ’ war. BEE b " Auf die im sten Tahrgange der Flora, pag- 648. vorgelegte Frage, den Saamen von Poly- =göhum 'viviparum betreffend, auch zu antwor« »ten', halte ‘ich mich für !berechtigt, da ich “heils diese Pflanze am Jura. bey Solothurn, im .: reyen- Zustande beobachtet ‘habe, 'theils. ‚sie: seit "48°Jahren‘ id meinem Garten kultivire. So lange "ich”dieses niedliche und merkwürdige Pflänzchen “kenne, habe ich nie wirklichen Saamen, sondern “immer jene 'bülbilli statt des Saamens, bey ihn. gesehen, und selbige auch statt Saamens versen- - det, da sie dessen Stelle äuch vollkommen 'ver- : weten, ‘wenn man sie, gleich den Zwiebelchen des “Lilium bulbiferum und der Dentaria bulbir era, einige Stunden in ‚Wasser aufquellen läfst. :Diei seminä subrotünda, die Seopoli und Hout- "rüyıl "demselben zuschreiben ; sind sicher nichts als jene Zwiebelchen, in dem Zustande, in, dem “ich” sie zum Versenden abbreche, nämlich, -elie “die Plumula sich zeigt, "Schwerlich wird ein et- "was üppiger Zustand,’ in den ich sie oft versetzt "habe, dazu beitragen, dafs sie wirklich Saamen erzeugt, Ueberhaupt scheint mir. diese Pflanze ‘das System des Herrn Henschel und Horn- 'schuch sehr. zur bestätigen, ‚womit denn auch So ee wohl die letzte -Frage 'pag. 3c4. des 3ten Jahr- ganges beantwortet wäre. — Den Ver 'such, Zwiebeln verkehrt in die Erde zu legen, babe 'ich vorigen Herbst wiederholt, und diesen Frühling denselben Erfolg gesehen. ‚Sämmtliche verkehrt gelegte Hyazinthenzwiebeln erhoben sich auf den Blättern über 4 Zoll aus der Erde, und. wiesgten sich (in der Flora: stehti: 4, würzen * statt wiegen) so lange‘ äuf derselben‘, bis ein starker Wind sie umwärf, -da sie‘ denn 'äus der einen, äuf der Erde‘ liegenden Seite, Fibrillae , ünd aus der andern’ Seite fische‘ 'Blät- ter trieben, und’ jene Blätter: zu weiken änfien- ‘gen ‚ die ich sorgfältig abschnitt und untersuchte, "an ihnen aber weiter nichts Ungewöhnliches fand, ‚als dals sie. stumpfer und breiter als gewöhnlich ‚waren Auch diesen Herbst habe ich wieder, ei- ‚nige, Hyazinthen -, und Tulpenzwiebel verkehrt gelegt, um diesen Versuch fortzusetzen. . ..:; Die Anagallis coerulea halte ich mit Trat- tinnick 'und Willdenow, obgleich sie, wie selbst letzterer gesteht, durch’ öftere Aussaat sich an ‚Farbe beständig gleich bleibt, ‘für blofse "Va- rietät der Anagallis arvensis, um so mehr, da es auch Anag. {ruticosa flore phoeniceo und cag- xuleo giebt. —. ur ‚Braunschweig, den ı7. Noy. ı8°0.. | [12 BER A, F. Wiegmann,' ‚46 an u II. Anzeigen.! . 2 . = (2. Agarähs Icones: algarum.). Ci. "Weihe!s. deutsche Gräser.) , * Von Herrn Dr. Weihe’s deutschen Grä- ‘gern ist das 5. und 6.4Heft erschienen, und jeder ‘Botaniker wird ‘das Verdienstliche eines Unterneh- ‘mens mit Dank erkennen, wodurch wi‘ nach und nach zu einer vollständigen undrichtig bestimm- “ten Sammlung dieser Familie gelangen sollen. Die :beyden Hefte ‘enthalten mänche seltnere deutsche ‚Pflänze in schön getrockneten Exemplaren, unter ‚andern‘ im 5. Heft.Juncus Aliformis ‚.J, ‚maritimus ‚Lam. Seirpus Baeothryon, S. cespitosus, Andro- „pogon. Isehaemum,.. 'Poa laxa Haenck., Aegilops triuncialis, Panicum verticillatum, Festuca dista- chyos Schr., Bromus, rigidus Schr. — — Im 6. Heft finden wir Luzula ‚spicata, L.. sudetica, Schoenus "füscus, Seirpus’ Holoschoenus y: Stipa pennata, "Phleum alpinum, -Phleum Boehmeri, Festuca bro- * znoides, Myurus, ‘ünd tenuifolia, Bromus commu- ®4atus Schr. , Cärex dioica, C. ehordorhiza, C.nitida Wi C. Buxbaumii W., C. arenaria u’ andere. : NvE, In Bezug ‚auf einen _frühern Artikel der ‚Flora. über Agardh’ 8 Icones algarım, ineditae ist ‚noch zu bemerken, dafs der Hr. Vfr. das erste Heft derselben, auf einer Duichreise durch Hamburg, den Hrn Perthesu. Besserübergeben hät, von denen es fernerhin für 2 Rıhl, 6 gr. bezogen werden kann, 2 und dafs der Br. Vfr. gesonnen ist, ein zweites Heft!dieser trefflichen Schrift mährend seines Auf- enihalts in Paris herauszugeben, i L. ns WET . rt Flora oder Botanische Zeitung. Nro.2, Regensburg, am 14. Jan. 1821, 11-177 2 I. Recensionen. " h) Beschlufs der in, der vorigen Nro, ab- gebrochenen Recension über Lesti- boudeois, Essai usw I. Caricea e. Flores diclines, foemina perian- thio monophyllo omnino inclusa. a) Stigmata duo. ı) Vignea Beauv. ined. Caricis sp. Lin. Char. Spica s. spiculae androgynae s unisexuales, raro dioicae. Gamophylla undique imbricata, sae-_ pius,omnia fertilia. Masc. nune superiores nunc inferiores, stamina tria. Foem. perianth, mono- phyllum, utriculiforme, apice truncatum ‚emargina- tum aut bidentatum. Akenium uno lätere con- vexum, altero complanatum, b) Stigmata tria. '2) Carex. Caricis sp. Lin. Char. generis prae- “ cedentis, stigmata tria. Akenium 3gonum — 3) Un einia Pers. Char. Gamophylla undique imbri« cata fere omnia fertilia, Masc. stam. tria, Foem, perianth. monophyllum utriculiforme , aubemar- B zu 18 ginatum aut trancatum,-intus arista hypogyna un- cinata, pistillo longior, akenium 3 gonum, U. Scleriae. ‚Flores dielines, foemina pe- sianthio polyphylio vel tantum basin fructus cin- gente instructa 4). Diplacrum. R. Brown. Perianth. 2 paleaceum, paleis valde parallele in- Sertis, basi subcoalitis, subaequalibus concavis apice acuminatis persistentibus. Aken. sphaericum perianthio coniventi tecium. 5) Sceleria Berg. Scirpi, Schoeni sp. L. Char. Spiculae multi« florae androgynae vel unisexuales. Gamoph. un- äique imbricata, inferiora vacua, Masc. stam. 3. Foem, fere unica ferulis in spiculis, aliis steri- übus. Perianth. minimum scutelliforme cartilagi- neum, basin fructus striete involvens. Styl. pris- maticus. Aken. osseum coloratum nitidum, nunc laeve nunc reticulatum, basi styli persistente, saepe mucronatum. Corculum in vaginula pericarpii pe- rianthio immissa nidulans, ‘ IN. Chrytriceae. Flores diclines, foemina perianthio destituta; spica androgyna e :caule in- fra apicem erumpens, 6) Chrysitrix Lin. fi. Char. Spiculae multiflorae undique imbricatae, omnino tectae bracieis coriaceis. Gamoph. di-' stincta fasgiculata sub singulis stamen ı, aniherae. oblongae. Foem. in centro ‚unica (duplex Juss.) Stigm, 3. (1. ex Lin. 5. ex König) —- 7) Chori- zandra R. Brown. Char, Spieulae 'multiflorae, basi bracteatae, bractea memibranacea (nudae ex 19 R.-Brown.)) Gamoph. distiche faseicnläta sub sin. gulis stamen ı. Pistil, 1. in centro fasciculi, Sıyl. bihidus. — 8) Chondrachne HA, Brown. Char, Chorizandrae, spieulae omnino tectae brac- teis arcte imbricatis cartilagineis. — 9) Lepyr ronia Rich. Char, ex Pers; spiculae squamis cartilagineis orbiculatis. Semen involucellum 16 pa- leaceum, stam. 4 — 6. IV. Kobresiae, Flores dielines ; foemina perianthio .destituta, inflorescentia terminalis, — 10) Elyna Schrad. Kobresiae sp, Willd.' ‚Caricis sp. Lin. Char. spieulae basi bracteatae, 2 florae, altero flore foemineo, altero- masculo; Masc. stam, 3. gamophyllo angustiore’ fulcita. Foem, gamophyllum fructum et florem masculum invol- vens. Akenium 3 gon. nudum. —.ı1) Kobresia, Kobresiae sp. Willd. Caricis sp. Lin. Char- Spiculae ı florae, bası bracieatae unisexuales. Masc. superiores, stam. 3. Foem. infertores, ga- mophyllum fructum striete involvens. Aken. 3 gon. nudum. — ı2) Catagyna Beany. ined, Char. Spiculae multiflorae. ‘Gamoph. trifariam imbri- cata, Mase, Pu superiores. Foem, ynicus in- ferior reliquis ‚abeortivis, Aken, nudum, — Gen., obseura : 13) Opetiola Gärtner. u: Dia phora Loureiro, Y. Cypereae. Flores hermaphrodit. Ga-. mophylla distiche s. trifariam imbricata, A) pe- rianthium o vel paleacenm, »— a, Stigmata 2. — Be? " 20 15) Spermodon Beaur. ined. Schöeni sp. Rottb Vahl, ete. Char. Gamoph. inferiora plurima vacua, Stam $. Stylus filiformis basi bulbosus. Aken. rotundo — complanatum, transverse - plicato - rugo- sum, apice emarginato- dentatum, — ı6) Zoste- zospermum Beauy. ined. Char. Gamoph. tri- fariam. imbricata, floribus superioribus abortivis, inferioribus tantum fertilibus. Stam. 3. Aken. com- planatum mammosum, basi styli coriacea persisten- te in latere sulcata einetum, 17) Pyereus, Beaur. ‚ned. Cyperi sp. Lin. Char. Gamoph. distiche imbricata 'plurima fertilia. Stam. 3. Stylus filifor- mis. Aken. nudum. — ı8) Killingia Lin. £f. Killinga Rottb. Thr yocephalum Forst. Char. Spiculae 4florae arcte et undique imbrica- tae. Gamoph. disticha, 2 exterioribus minoribus, vacuis (calyx auct.) 2 interioribus subaequalibus (corolla auet.) includentibus ı floreın hermaphro- ditum et quandoque ı masculum v. neutrum ga- mophylio minere instructum. — 19) Melaenacra« nis. Vahl. Char. Bracteae undique imbricatae [3 sub singulis spieula multiflora. Calyx bivalvis, | valvae corollinis breviores et angustiores. Cor. ı glumis (Char. ex Vahl:) — b, Stigmata 3. — 20) Hy- poelytrum Rich Hypaelyptum Vahl qui in herb. riehardiano nomen haud' recte trans- „Seripsit. Char. Spieulae undique imbrieatae 3 —4 florae. Gamoph. externa vacua florem hermaphro- ditum unicum includentia. Styl. filiformis, Aken. 21 nudum. — 21) Mapania Aubl. Willd. Char. Spiculae 6 florae (involucellum 6 glume) flore unico fertili. Stam. 3. Stigm. 3. — 22) Remi.. rea Aubl. Miegia Schreb. Willd. Char. Spiculae 4 — 5 florae. Gamoph. exteriora vacua nervosa inaequalia, supremum floriferum dissi- mile, Stam. 3. Stigm. 3. Aken. gamophillo in- elusum — 23) Cyperus. Cyperi sp. Lin. Char. Gamoph. distiche imbricata plurima fertilia. Stam. 3. Aken. 3 gon. nudum. — 24) Maris- cus Hall. Vahl. Killingiae, Cyperi sp. Rottb. Lam. Vahl. Schoeni sp. Lin. Jacg. Sw. Adupla Bosc. Char. Gamoph. distiche ». trifariam imbricata. duohus tantum vacuis, flores racheos utrinque membranaceo — alatae, cavitate semi immersi. Stam. 3. Aken. nudum. — 25) Papyrus C.Bauh. Bruce, Cyp. sp. Lin. etc. Char. Gamoph. distiche imbricata, inferiori- bus vacuis. Perianth. 2 paleaceum, paleis racheos singulis lateribus insertis. Stam. 3. Styl. hlifor- mis. Aken. nudum — 26) Abildgaardia Vahl, RB, Brown. Cyperi sp. L. etc. Char. Gamoph. distiche 5. trifariam imbricata omnia fertilia. Stam. 3. Styl. basi bulbosus. Aken. basi persistente styli coronatum — 27) Trasi Beauv. ined. Char. Gamoph. trifariam imbricata, inferioribus vacuis. Stam. 3. Aken, basi styli trigona usque ad basin decurrente quasi.3 — alatum, 28) Elynanthus Beauv, ined, Ghar. Gamoph. sub distiche imbri- 22 oo. cata ; inferioribus vacuis. Perianth. 2. paleaceum, paleis navicularibus coripressis. Stam.:3. Styl. basi bulbosus. Aken. basi persistente styli coro= » natum, — 29) Arthrostylis R. Brown, Char. Gamoph. inferiora vacua, supremum tantum fertile. Styl. 3 gonus. cum ovario artieulatus, deciduns. Akten. 'nudum. (Char. ex R. Brown.) — 30) Hy- polepis Beauv. ined. Char. Spiculae multiflorae mmagna braciea (gamophjlium Beauv.) einctae, flo- ribus sessilibus. Gamoph. (tegmen Beauv.) om- nia fertilia. Stam. 3. Styl. brevis, basi tenuissi- “mus, deciduus. Aken. truncatum nudum, — 31) Schoenus R. Brown, Schoeni. sp. Lin. Char. Gamoph. disticha extima 3 — 6 minora congesta vacua; florifera in rachi. flexuosa inserta alterna, Stam..3. Aken. nudum. — '32) Schoenopsis. Cladiisp. R. Brown. Char. Gamoph, extima va- cua, florifera ı — 3. Stam. 3. Styl. deciduus cum ovario inarticulatus. Aken. nudum. Nucleus laevis. — 33) Lampocarya R. Brown. Gah- niae sp. Forst. Labil. R. Brown. Char. | Gamoph. inferiora vacua, stamin. 4 (nune 3 — 6) lamentis persistentibus elongatis. Styl. filiformis. Aken. osseum nitens basi persistente styli enspi- datum putamine. supra 'incrassato. Nucleus laevis quandoque transversim lineatus et extus sinuatus cc, Stigmata 4 — 34) Gahnia Forst. La- bill. R. Brown. Char. Gamoph. inferiora vacua, supremum tantum fertile. Stam. 6. filamentis per- 23 sistentibus elongatis, Stigm. 4. (Stylus 3 fid., Stigma 2 fid., unde stigmata 6 ex R. Brown.) Aken. nitens ad basin obscure 4gonum, basi per- tistente styli mucronatum, Nucleus transversim in- eisus. — 35) Cladium Brown. Jam. Cladii sp. RB. Brown. Schoeni. sp. Lin. ete. Char, Spiculae pauciflorge. Gamoph. trifariam imbricata, inferiora Yacua. Stam. 3. Aken. nitens, acumina- tum, nudum, pericarpium facile fatiscens , apice suberosum, endocarpium \osseum. — 36) Cau- stis R, Brown. Char. Gamoph. trifariam imbri- eata plurima yacua. Stam. 3 — 5. -Styl. basi di- latata. Stigm. 4 (et 3.) Aken ventricosum, ova- tum album opacum basi bulbosa persistente styli coronatum, (Char. ex R. Brown.) — 37) Te- traria Beauy. Char. Gamoyh. trifariam imbri- cata, flore supremo tantum hermaphrodito, non- nullis sequentibus masculis reliquis abortis. Stam. 8. interdum 4 in florib. mase. Styl. brevis, basi tuberculatus, tuberculo magno operculiformi 4 go- no. cum ovario articulato.. Stigm. 4.'stylo lon- giora. Aken. subsphaericum quadrangulis roturidatis praeminentibus insigniter notatum, basi persistente styli notatum. Gen. obse.: 38) Evandra R. Brown. B) Perianth. setosum a, stigm. 2. — 39) Nomochloa Beauv. ined., Schoeni sp. Vahl. etc. Carphae sp. R. Brown. Char, "Gamoph. trifariam imbricata, inferioribus, vacuis, Perianth. setae 5 — 6 coriaceae, reirorsum scab- x ah zae s, basi ciliatae stylo breviores. Stam. 3. Sıyl. subulatus. Aken. nudum acuminatum — 40) Dulichium Rich. in Pers. (et Pleuranthus) Schoeni sp. Lin. ‚etc. Cyperi sp. Lin. edit. ı. Char. Gamoph. distiche imbricata, inferioribus va- cuis, Perianth, setae. 8. coriaceae retrorsum den- ticulatae fere longitudine siyli. Aken. nudum. — 4ı) Rhynchospora YVahl, Schoeni sp.-L, Char. Gamoph. trifariam imbricata, inferioribus vacuis. Perianth. setae 6. .coriaceae retrorsum denticulatae. Stam. 2 — 3, Alıen. basi styli per- sistento coriacea magna acuminala coronatum, — b. Stigmata 3. — 42) Carpha, Carphae sp. R. Brown, Char. Gamoph., inferiora vacua uni- cum floriferum. . Perianth. setae 3 — 6, gamo- ‘phylla aequantes plumosae. Styl. subulatus, inar- ticulatus. Aken. 3.quetrum basi persistente styli cuspidatum. — 43) Chaetospora R. Brown, Schoeni sp, Lin ete. Char. Gamoph. extima yacua, pauca florifera. Perianth. setae plumo-, sae aut villosae, Siyl. deeiduns. — 44). Machae- rina Rich, herb. ex quo traxit Vahl, Schoeni sp. Sw. Char. Gamoph. distiche imbricata infe- riora vacua. Perianth. setae 3. minimae, Stam. 3. Aken. basi styli persistente 3 gona usque ad ba- sin decurrente 3 alatum, VI Scirpeae. Flores hermaphroditi. Gamo- phylla undique imbricata.. — A)Perianth. 0, — ER Sugm. 2. 45) Fimbristylis. Fimbristy- 25 les Rich. hberb. ex quo depromsit Vahl. Char, - Gemoph. vix ulla sterilia.. Styl compressus cum ovarto artieulatus dreiduus saepius ciliatus basicgue bulbosus. Aken. nudum. — 46) Dichostylis Beauw.ined. Isolepidissp. R.Brown, Sein . pi Sp. Lin. Vahl. ete. Echinolytirum .Desv. Char. Gamoph. fere omnia fertilia. Stylus deei- duus. — 47) Dichromena Rich. in Pers, Schoeni sp. Lam. Sw. Scirpi sp. Lin. Vahl. Char. Styl. basi coriaceus tuberculosus. Aken. transverse rugoso - striatum basi .persistente styli coronatum. — b) Stigm, 3, — 48) Trichelo- stylis. Fimbri stylis sp. R. Brown. Char. ut in Fimbristyli sed stigmata 3. Aken. 3 go- num, — 49) Isolepis R. Brown, Scirpi sp. Lin, Char. Gamoph. fere omnia fertilia. Stam, saepius 3. Styl. deciduus. Aken. 3 quetrum quan« doque cordatum apice tuberculosum. — B) Perianth. setosum — a, Stigmata 2.— 50) Heleocharis, Eleocharis R. Brown, Char. Gamoph. fere omnia fertilia. Perianth. setae 4 — 6 pistillo aequa= les retrorsum denticulatae. Styl. basi bulbosus, bulbo vario. Aken. basi styli persistente corona- tum. — 51. Heleophyla Beauw. ined. Scirpi sp. Vahl. RB. Brown. Char. ut in ge- nere praecedenti Aken. nudum vel tantum basi styli remanente mucronatum., — b, Stigmata 3 — 52) Limnochloa Beauv. ined. Eleocha- zidis sp, BR. Brown. Char. Heleocharidis: \ 26. | Stigm. 3. Aken.: 3 gonum. — 53) Seirpus. Scirpi.sp. Lin. R. Brown. ete. Char. Gamoph. fere omnia fertilia. Perianth. setae 3— 6, co* riaceae retrorsum denticulatae. Styl. basi sim- : plici. Aken. nudum aut mucronatum. — 54) Tri- chephorum Rich. in Pers. Scirpi sp. Mich. Vahl, Eriophori sp. Lin. Char. Gamoph. in- feriora vacua. Perianth. setae 6. lanuginosae, pi- stillo multo longiores. Stam. 3. Styl. Kliformis. Aken. nudum, —. 54) Eriophorum Lin. etc. Char. Gamoph. membranacea pellucida inferiora _ vacua. Perianth. setae lanuginosae numerosae longissimae, bası in 6 fasciculis eoädunatae. Stam, 3. Styl. fliformis. Aken. nudum. — 56) Hyme- nochaeta Beauv. ined. Char. Gamoph. inferiora nonnulla vacua. Perianth. setae submembranaceae longitudine pistilli. Stam. 2. Aken. nudum. — C) Periantb. membranaceum, — a, Stigmata .2. — 57) Beera Beauv. ined, Schoeni sp. Vahl.. Hypaelytri sp. Fl. Ow. Char, Perianth.’2 pa- leaceum, paleis navicularibus aequalibus. Stam. 2. Aken, bulbo continuo corenatum. — 58) Dipla- sia Rich. in. Pers. Char. Gamoph. undique im- bricata. Perianth? 4 — paleaceum, paleis distichis 2 interioribus. Stam. 7. Aken. substantia suberosa continua ecoronatum. — b, Stigmata 3. — 59. . Fuirena. Rottb. Lin. ££ R. Brown. Char. Perianth. 3 — paleaceum, paleis unguiculatis tri- nervibus cum vel absque' setis interjectis. Stam. 27 3. Aken: 3-—— quetrum basi styli cuspidatum perian- thio tectum. — bo) Lepidosperma Labilk Char. Gamoph. inferiora plurima vacua Perianth, membranaceum breve 6 partitum. Stam.. 3. Aken, nudum. — 61) Oreobolus R. Brown. Char. Glumae (gamoph.) {spathaceae. deciduae includen. tes flosculum unicum cum squama interiore unica vel nulla. Perianth. 6 partitum cartilagineum post. lapsum nucis persistens. Stam. 3. Styl. ı. de- ciduus. Stigm. 3. Nux (Aken.) crustacea (Char. ex R. Brown.) — Bey jeder Gattung ist noch ausser ‘dem Charakter die Etymologie des Namen und der Habitus angegeben. Es folgen hierauf noch ein Paar Worte über die Eigenschaften und. den Gebrauch der zu dieser Familie gehörigen Pflanzen. — IL. Aufsätze Desriptiones aliqnot plantarum nova rum, vel minus cognitarum, quae praeterlapso aestate in horto Ca sareo Pawlowsseiensi floruerunt. ı. Solanum ungens mihi. Caule suffru- ticoso aculeato piloso; foliis cordatis repando - si- nuatis piloso - gländulosis undique aculeatis; flo- ribus extrafoliaceis ‚umbellatis. Caulis suffruticosus @ — 3 pedalis, aculeatus et piloso - glandulosus ut omnes plantae. partes. _Folia petiolata, cordata, ovata, obtusiuscula, repan- . 96. sinuata, tactu digitis adhaerentia, olida, Aculei AR 28 variae magnitudinis recti ad bäsin rubicundi. Flo- res extrafoliacei in pedunculo communi brevi in- sidentes umbelliformes, pedunculsti, hermaphro- diti masculique. Corolla virescens, laciniis lan- ceolätis,revolutis Anıberaelanceolatae, flavae. Sıy- Jus staminibus longior. Stigma viride. Baccas in korto nostro non perfecit. = In Brasilia, unde C. Langsdorff semina misit“ (Solanum ciliatum Lam, vel Roem et Schult, pag. 647. ‚ubi :patria ignoratur, hoc an« a0 etiam e seminibus brasiliensibus educavi. ) 2. Rumex salicifolius mihi. Floribus dioieis, valvulis integerrimis; unica granifera , fo- liis oblongo - lanceolatis integerrimis acuminatis subtus glaucescentibus. Fiadix perennis et caulis basi interdum lig- neseens, 2 — 3 pedalis, ramosus, erectus, Folia petiolata, oblongo - lanceolata, undique attenuata 6 — 7 uncias longa, sesquiuncias lata. Ochreae tenerrimae semper lacerae. Verticilli congesti zmultiflori. In California. h.%. 3. Rumex-incomtus mihi. Floribus her- -maphroditis foemineisque: valvulis ovatis integer- rimis, omnibus graniferis; foliis lanceolatis undi- que attenuatis obtusis, floribus. verticillatis, Radix annua. Caulis angulatus pedalis et ult. erecto - patens, folia petiolata integerrima, Vagi- ' nae obsoletae j In Brasilia, (). 29 Ex seminibus chilensibus etiam Rumiscem eri- spum ut Arenarlam ınbram educavi, quae praeter- lapso aestate perfecte floruerunt. ) 4 Phaseolus glycinaeformis mihi.- Caule decumbente volubili piloso scabriusculo, pe- dunculis axillaribus uni biflorisve , leguminikus teretibus pilosis. Caulis exacte decumbens, dein volubilis, teres et ut tota planta pilis rufis reflexis fcabriusculis. Petioli canalieulati. Folia oblonga vel lineari- lanceolata, obtusa,, integerrima. Stipulae parvae cordatae vel ovato- lanceolatae adnatae. Pedunculi axillares uni vel (quod rarissime provenit) bi- flori 4--5 "uneiales subteretes. Bracteae sub flore. 3 — 4, lineares calyce multo breviores. Calyx quinque dentatus, dentibus acuminatis inaequali- bus. Corollae vexillum magnum extus caerules- cens intus amoene violaceum ad basin maculis oblongis flavis notatum. Alae ut vexillum coloya- tae. Garina caerulescens sinistrosum cornuta. Sta- mina diadelpha. Pistillam barbatum. Legumina 4 — 5 uncialia subeylindracea, undique pilis ru- fis reflexis, Semina parva sordide Iutescentia. Proximus Phaseolo hirto Wild. pag. 1033, sed notis datis distinctus. In China , ubi amieissimus Doct. Schaef« fer semina collecta mihi benevole communicavit 5. Glyeine friderieiana Mihi. Foliis ternatis oyato - rhombeis obtusis undique pubes- 50 j centi - mollibus , ‚racemis folio longioribus, legü- minibus dispermis pubescentibus, caule angulato decumbenti volubili. Caulis frutescens 8 — ı0 pedalis, decumbens dein. volubilis, argulatus et cum omnibus plantae partibus pubescenti - mollis. Pedunculi ramosi in axillis foliorum 8 — ı0 flori. Calyx quingue dentatus, dentibus acuminatis, inaequalibus. Flo- res parvi - lutei. Legumina semiuncialia, puhes- centia, .disperma. Semina parva, nigresoentia, gris seo - sirlata. j ‚In Insula Manilla. }).- In honorem excellentissimi nobilissimique de Friderici directoris nöstri speciem insignivi, qui cum hac specie et aliis: multis rarissimisque seminibus hortum nostrum locupletavit. | 6..Hıbiscas podunoulains Willd. Tom, IL pag. 827, Sub hoc 'nomine accepi plantam vivam ex horto academico - chirurgico Petropolitano; sed incertus adhuc haereo,, an sit verus Hib. pedun- culatus Cavanillesii, cujus tabulam non vidi. Qua de re definitiionem descriptionemque fusiorem hie adjungo. “ Foliis inferioribus rotundatis , superioribus trilobis erenatis pilosis 5. peduncnlis axillaribus longissimis unifloris. Frutex 4 — 5 pedalis, strictus. Rami, petio- ‚li, folia, stipulae atque calyces undigue pilis stel« D 51 latis simplicibusque rigidisve instructi, unde.plan- tae asperitas. Foliorum forma valde variat, In- feriora nempe sunt interdum simplicia vel cor- dato - triloba, lobo intermedio prodauctiore aucti- oreque. Stipulae parvae filiformes. Pedunculi axillares 4 — 6 unciales uniflori. Calyx exterior octophylius: foliolis linearibus auctiusculis, inte- riori aequalis. Corolla sesquiuncialis, rosea, non campanulata, ut divus Willdenovius ait, sed con- stans petalis quingue usque ad basin partitis, Tu- bus filamentorum cum pistillis corolla .brevior. Capsula oblonga obtusa calyce brevior. | I. A. Weinmann, Hortulanus Caesareus, il. Kürzere Briefstellen Die neuesten botanischen Werke geben den aufmerksamen Lesern nicht eben sehr erfreuliche Resultate (D SprengelundSchultes führen in dem neuesten Bande des Syst. vegetabil. Stuttg, ı820. nicht weniger als 32 Arten aus der Gat- tung Hydrocotyle auf, gleichwohl wird diese Anzahl in einer Monographie du genre Hydroco. tyle par M. Achille Richard Fils, welche in demselben Jahre zu Brüssel gedrukt ist, um das Doppelte vermehrt , indem sich die Zahl der Arten in diesem Werke grade auf bo beläuft, In seinen neuesten Entdeckungen 2ter Theil S. 1. liefert Sprengel einen Aufsatz: Nareis* sorum conspeectus, in welchem die Zahl der Arten auf 35 gebracht ist, Nun liefert aber. Ha- 52 worth in seinem supplement. pl. succul. London 1819. eine Revisio Nareissorum, in wel- cher die Anzahl der aufgeführten Arten, weit mehr, als die Hälfte, nemlich 67 beträgt. Spren- gel behauptet zwar in der gemachten Anzeige ieses Wercks, dafs diefs gröfstentbeils Spielarten I, und sich auf die von- ihm angegebenen 25 Arten zurückbringe lielsen, allein mit solchen Behauptungen möchte wohl nicht; viel geholfen seyn. — Wenn man in dem Sten Hefte der Jahr- bücher’der Botanik den von Link eingerückten Aufsatz über den botanischen Garten bey Berlin und die Willden. Tiräutersammlung in genauere Erwegung zieht, so ist nicht in Abrede zu siel- len, dafs-es in unsern Spec. plant, selbst das System. vegetabil, von RB, und: $.- so fleifsig es auch bearbeitet ist, nicht ausgenommen, wahr- : haft confus aussehe, Man erwäge nur die ein- zige Gattung: Veronica! Sollte es nicht zu- träglich seyn, anstatt Nachträge zu liefern, gera- dezu mit einer neuen Auflage vorzuschreiten ? Ich für meinen ‚Theil gläube nicht, dafs aufser- dem ein Auskommen sey. — — — M. @ Der Preifs der bot. Zeitung beträgt für den ganzen Jahrgang in’ 2 Bänden mit mehrern Beila- gen und Kupfertafeln 5 fl. und ist solcher hierorts, ohne weitere Anforderung, an die hiesige Expedi- _ tion zu leisten, die auf Verlangen darüber quitirt. | Flora ‚ oder Botanische Zeitung. "No. 5” Regensburg, am 21. Januar 1821. > 00000 a mm J L. Aufsätze. ” Botanische Bemerkungen von Fr eyherrn Max v. Vecktritz. Caniviete Exemplare. von Veronica saxatilis (NB. nicht in Töpfen gezogen und als Alpenpflan- ‘zen behandelt sondern auf wohlgedüngten Garten- rabatien bekommen einen mehr aufrechten) , ein- fachern ‘Stengel, die Blüthen bilden fast eine Ris- pe, und sind weit zahlreicher, die Helcheinschnitte ’ breite und runder, als an der wilden Pflanze. (Species nova distinctissima a V. saxatili cui af. finis habitu et characteribus abunde_ diversa cul: tura perstat. Habitat —). "Gebaute Exemplare von Veronica orchi- dea Crantz, bekommen längere .und schmälere Blätter, und der eigenthümliche purpurrothe An«: Aug. der -Stengel und Blattnerven geht verloren. - So wird’ auch die Blumenähre viel länger. und die. Blüthen' stehen gedrängter. Ist auf gutem‘ Wege; r neue Species zu werden: Zr C 34 Auf solche. Art entstehen die Gartenspezies ‘ mihi, die einmal ausgesäet, theils ihrem Gartenha. bitus treu bleiben und dann nie oder höchst sel- en in die wilde Urspezies zurückkehren ; oft, auch wieder im Garten selbst ausarten.. Nur im letztern (seltnern) Fall werden ‚sie von ‚unsern jetzigen Botanikern als Spezies verworfen ‘und schlimm genug auch dann nicht stets, im erstern hingegen steht eine neue Spezies ‘ohne allen’ Ein- wand fertig da, denn sie bleibt ja eultivirt con- _ stantund weicht in vielen Stücken von den verwand- "ten-Arten ab, zumal nach wenigen lahren ihr Ur- sprung rein vergessen ist, Wie nun die Sachen jetzt‘ stehn, und um nicht als Krähe unter den Pfanen das Rupfen fürchten zu müssen, oder. um ;nicht als einziger sehender Blinder. unter den blinden ' Sehenden einherzutreten; so finde ich. es selbst für rathsam, zum Behuf..des künstlichen, ‚Systems meine Veron. saxatil. hortensis mit: Beistellung pbigen kateg orischen Zusatzes, „Spec; nova distinc- . tissima. etc.“ zur neuen Spezies zu erheben und sie Veronica confusa mihi zu benennen, Die Diagnose. überlasse ich aus Bescheidenheit andern. Spötter meinen hierbey vielleicht: es fehle keines- wegs an confusen Pflanzenspezies, die durcheinan- der in der ‚grofsen Polterkammer, des. Systems aufgethürmt liegen ‚und noch täglich hineingewor- fen werden, neue „wären folglich, überflüssig. Mag seyn! aber sie sind noch. nicht legitim; ‚Wir 4 55 haben bereits fast in allen Linneischen Gattungen species neglectae. Man mufs auf andre Nahmen denken ‚Ich schmeichle mir daher, dafs die spe- cies confusae bald denselben Beifall beim botani. schen Publikum finden werden, den die vernach- lässigten seither gefunden haben, zumal da bei ähnen, wie z. B. meine Veronica confusa be- weist, namen et omen trefflich „übereinstimmen dürften, ... ‚Veronica "offeinalis ß R. et S. v, Tow- neforti Schmidt Boh, (Cf. Flora 18198.512) wächst auch bei Grohnde ohnweit Göttingen, Veron. serpyl- lifolia d PR. et $. (V. tenella Schmidt. 'Boh. et F. Wetter.) bei Görlitz in der preufs, Oberlau- sitz an den Obermühlbergen, . Ich hatte früher in der Flora (Jahrg. 1819 $...514.) behauptet, Veron, prostrata sey eine krüpplige ‚Zwergformation, die mit Y, latifolia und Teucrium Aut, zu einer Spezies gehöre, Al. lein damals waren mir nur wilde Exemplare von Y..prostvata 8 humilis R. et S. vorgekommen, - Neuerdings gelangte ieh in Besitz der zehnten Centurie getrockneter schlesischer Pflanzen der Hrn. Güntker und Schummel und zugleich sehr vollständiger Exemplare von V. prostrata, die Hr. Hauptmann v. Mükusch auf dem Burgberge bei Jägerndorf in Österreich. Oberschlähien ; gesammelt hat. - Mir war die Pflanze entgangen, wiewohl ich 2818 doxt über 70 Phänerogamenspezies beobach- Ca 56 tete. Es sind theils blaue, theils fleischrothblü- hende Exemplare, und von einer solchen Beschaf- "fenlieit, dafs sich das Beiwort krüppelhaft durch- aus ‚nicht auf sie anwenden läfst. Wiewohl ich noch geneigt bin, Veron. prosiratä fragweise (da ich' sie ‚noch nicht an ihrem Standort beobachten konnie) mit Veron. Teuerium mihi"als c? zu. vereinigen, im Gegensatz mit a latifoliufi und b angustifolium' (fürs künstliche muls sie eigne 'Spe: zies bleiben, ‚wenn auch YVeron. latifolia u. Ten-. cerium' vereinigt würden) so kann sie doch nicht als Varietät von Veron. Teucrium b angustifo- lium (nicht a wie es durch einen Druckfehler 1. c.'p. 515 heifst) angesehen werden, wie ich 1. ce. ' fälschlich gethan habe, indem ich sie ale & pro« stratum damit vereinigte. In der Diagnose muls „foliis acutis" (16 sind sie allerdings bei V. pro- \ styata ß humilis) wegfallen, da.die Blätter, zu- 'mäl die untern, deutlich stumpf, ja hin und wie- der verkehrt - “her. förmig Cobovata) sind, “An eultivirten Exemplaren werden die Sägezähne. der Blätter’ kleiner, enger und bilden "folia -obtüso- crenata. Diese oberschlesische Veron. prostrata ist übrigens gleich Ver. Peusrium Hort. Wratist laviensis. — Irren ist menschlich, aber.-Pflicht ist es gegen’ die ‚Wissenschaft, seine. Irrthümer;, ‚sobald man zur Kenntnifs derselben gelangt, sh fentlich zu berichtigen, Veronica Chamaedıys en. et S, und yR 37 et S. (Ver. umbrosa s intermedia Botan..bohem.) traf ich am Kappellenberge beim Städtchen Zuck- mantel in österreichisch Schlesien, so wie e RB. et S. um Masselwiz und T'rreschen bei Brelslau und beim Badeort Chüdowa in der Grafschaft Glatz an. Veronica menthaefolia Schoit. (V. spicata c mc:.thaefolia mihi) ist V. orchidea Wahlenb. Carp. nec Crantz austr. Ich besitze Exemplare davon in meinem Herbarium, die von Wahlen- berg, selbst herrühren, der sie'auf dem Kirch- hofe zu Hradek im Liptauer Comitat gesammelt hat. CC£. Fl. Carp. p. 4) Auch an dieser sind’ die Blumenkroneneinschnitte gedreht, nur nicht so auffallend und lang, wie an der Ver. orchidea der Wiener Gegend, die auch etwas anders geformte tiefgesägte Blätter hat, da hingegen sie bei V, menthaefolia oberflächlich (seicht) und unregel- mässig crenirt sind. Ich fand sie auch am- Kalk. berge Spobor im Neutraer Comitat in Ungarn zwischen den VVeingärten, wo nach meines Freun- des Rochels Ausspruch hinter der Annakapelle die ächte Veronica orchidea gleichfalls vor- kommen soll -—- Wie sehr die Veron. spicata ab- ändert, habe ich schon früher in der Fiora 'an- gedeutet; ich fand selbst V. spicata R. et $. und Clusii CV. spicata b Clusii mihi) unter einander wachsend und in einander übergehend. Ich kann jetzt mit Gewilsheit | sagen R dafs Gra- 38 tiola inundata Kit. Lin dernia pyxidaria ist und im System wegfalien mufs. (CI. Flora 1819. p. 518.) j ” „Salvia nemorosa Vahl nec Aut. alior, scheint mir nur Gartenvarietät von $S. sylvestris L.“ cs. Flora Nro. 34. p. 528.3 Ist mir gegen- wärtig minder glaublich, aber dafs sie $. nemo- rosa Aut. germ. sey, (wozu, auch Schult. öster- 2 Fl ) eben so wenig, ö Circaea intermedia ist mir C. alpina aus schattigem, wässrigerm, fruchtbarem, minder steini- gem Standort, woduıch die caules aus adscenden-. tes minvres in erecti majores sich umwandeln, die Blätter ihren Glanz verlieren, die Blaitzähne | .gröfser und die Zwischenräume derselben ausge- schweilter werden. Schraders Eintheilung der beiden Variet, & minor, ß- major ist folglich, sebr naturgemäfs Circaea Lutetiana ändert aufserordentlich : in Hinsiebt der Gröfse und unter sich statt fin- denden Entfernung der Blattzäbne ab, die zumal ' an den obern Blättern ganz fehlen, am standhaf- testen und deutlichsten nur an den untersten vor- kommen. Das „denticulatis foliis® Schrad. Fk germ, setze ich daher den „foliis subserratis * Roth Fl, germ. im Werthe nach. Sandboden bewirkt bei Gratiola officina- lis caulem simplicem, Alopecurus nigriecans Hornem, fand ich in 59 der südlichen Oberlausitz, Mir,A. pratensis auf feuchtem Standort, Salvia verticillata einzeln im ebnen südlıi.-. chen Schlesien, im westlichen Mähren jenseits der March sparsam, ist im angrenzenden Trent- schiner Comitat in Ungarn eine der gemeinsten Pflanzen. Dagegen verschwindet sie im daran grenzenden Neutraer Comitat, der doch südlicher und wärmer gelegen, fast ganz. un Festuca ovina d R. et $. CF. ovina ß Smith engl. F. rubra Wither, 153, F. amethy- stina vieler Autoren. nec Linn. et Schrad.) ist um die Stadt Görlitz in dem preufsischen ‘Ober- lausitz an Granitfeishöhen gemein. In Schlesien fand ich sie nur beim Dorfe Aschau im Fürsten- thum Brieg. Poa pratensis IIL. strigosa Gaudin, CP. stri- . gosa Hofmann germ.) traf ich in Schlesien (Für- stenthum Brieg) bei Strehlen auf Mauern, bei Olmütz in Mähren auf trocknen Grabenrändern an. Gentiana lutea Mattuschk. et Krok, Fl siles, ist wahrscheinlich eine Varietät der Gent. asclepiadea mit weissen Blumen, die, wenn sie „bald abgeblüht haben, im Vertrocknen gelb wer- den. Weigel (s phys. Geographie v. Schle- “sien IL Th. p 69.) der dieselbe in der Eule selbst fand, wo z. B, Gentiana lutea vorkom- men soll, vermuthet diefs mit Recht, Uebrigens wird Gent. lutea von den Laboranten. zu Krumm- a0 hübel auf- dem Riesengebirge in ihrem pharma- ceutischen Gärteben wirklich angebaut, was Ge- legenheit zum Standort, um Krummhübel in Kro- ers Flora gegeben haben mag. Erica herbacea und Daphne Cneorum dringen nicht bis Schlesien östlich vor. Ranunculus segetalis Kitaib. Fl. hung, ‚ined. ist eine Varietät von R. arvensis, die ich als b angustifolius bezeichne. Sie weicht durch den Mangel der untern dreitheiligen Wurzelblät- ter von der erwähnten ab; die Blätter sind schmal, linienförmig, eingeschnitten, alle von einer- lei Form. Blumen gelbgrün, Kelcheinschnitte schmäler, als an R. arvensis, fast glatt. Alle Ex- emplare, die ich im wärmern Ungarn von R, ar- vensis sammelte, 2. B, um das Städtchen Baon- wiz im südlichen Trentschiner Comitat, gehör- "ten dieser Varietät an. Die Scheinspezies Stachya segetum' Schweigg. ap. Hagen Chlor. Boruss, ist auf nassen kiesigen Aeckern der nordöstlichen preus- sischen Oberlausitz nur zu gemein, In Schlesien traf ich sie nur in der-etwas feuchten, den nörd- . T:cben Vorgrund des Gesenkes bildenden Ebne- des Fürstenthums Neilse zwischen Neilse und Ziegenhals, aber hier gleichfalls häufig an Ob Marrubium remotum WE wirklich eigne ‚Spezies sey, ist mir zweifelhaft. Sie steht z \ zwischen Mar. vulgare und Peregrinum Cmit letz ' 4 terer würde ich sie als b vereinigen) gleichsam mitten inne. Der VVuchs ist etwas weniger spar- rig, als bei M, peregrinum; die Blätter, zumaj am Stengel, gröfser, runder und weniger graufil- zig. Die'Inflorescenz bei beiden dieselbe. Auch traf ich sie mit M. peregrinum untermischt wach- send an, was freilich bei Bildung. der Spezies jetzt übersehen wird, mir däucht mit Unrecht So am Neutraer Schlofsberge, s6 bei Bereslin im Neutraer Gomitat in Ungarn. Auch finden sich Uebergänge. Zuweilerf ist M. remotum völlig aus- gebildet, ‚zuweilen ist es schwer zu entschei- den, ob das Exemplar dem M. remotum, oder. ob es dem M. peregrinum angehöre, | Ich bin fest überzeugt, dafs Prunella la- ciniata eigne Spezies und nicht Varietät von P. grandiflora sey. Limodorum abortivum Sw. fand ich am Berge Spobor bei Neutra im Comitat diesos Na- mens in Ungarn, in einem aus Quer eus austriaca und pedunculata bestehenden vegetationsarmen Eichwalde, wo sie den aten Juli bereits zu ver- blühen begann. Kitaibel hatte dieser selinen Pflanze vergebens in Ungarn wachgespürt, wie- wohl sie’im benachbarten Oesterreich vorkommt; und selbst dem unermüdlichen Rochel, der den Spobor so oft bestieg, und dort viele Seltenhei- ten, unter andern Althaea pallida WK. und Vi- ° ‚cia pannonica und hybrida ‘sammelte, war- sie 42 noch nirgends in loco natali vorgekommen. Dar- m, liebe botanische Freunde und Brüder aller Orten, fahrt emsig fort zu den heiligen Hallen der freundlichen Göttin zu pilgern, und ihre Ora- kel vertrauensvoll zu befragen. Ein günstiger Erfolg wird eure Bemühungen über lang oder über kurz krönen. Beherzigt das non multa sed multum, und euer Wahlspruch sey: per aspera ad astera. . Vieia serratifolia Jacg. ist mit V. narbonen- sis L. einerlei Pflanze. Crepis rigida, WER. auf Bergen um Ofen. (CA. Schult. öst. FI. IL p. 416.) Tokay. Ist in der Gegend des ’erstern Orts ausbotanisirt, und kann in dortigen Floven nur noch dem Na- men nach existiren. Dagegen findet sie sich viele Meilen davon jenseits des. Matra nordwärts Epe- ries, an der Högyalla bei Tokay nnd wiewohl sparsam auf Waldhöhen bei Gran. Crepis foetida riecht mir nicht wie Schiefs- | pulver und bittre Mandeln, (C£. Schult. ‚ästr. FI, ed. ©. IL Th p. 47.) sondern viel schlimmer, _ fast wie : zerdrückte Baumwanzen. Getrocknet verliert sie diesen Geruch fast ganz. Frisch ge- sammelte Exemplare, von Inula germanica haben einen sehr widrigen Geruch, der wenigstens mir Ekel und Neigung zum Brechen verursachte. “ Inula Bubonium. Jacg. die ich. am 'Spobor bei Neutra in Ungarn selbst gesammelt, ist mir 45 von I sqnarosa L. nur Varietät. Ich nenne sie Inula squarrosa b Bubonium, An Leontodon Taraxacum fand ich die Blu- men in offnen thonigen, warmgelegnen Niederun- gen, wie im südlichen Breislauer Fürstenthume und in der Hanna in Mähren kleiner, als ander- 'wärts, zumal wie in Gebirgsgegenden. : Polypodium alpestre Hoppe wächst äuf den niedrigen Königshagner Bergen in der preus- sischen Oberlausiz, um die dasigen Granitfelsen. -IL. Correspondenz. 1. Unsere beiden americanischen Reisenden “sind nun über Portugal, Spanien und. das ‚südli- che Frankreich angekommen, erhielten den Ci- yil- Verdienstorden der baierischen Krone, nam- hafte Vermehrung ihrer Besoldungen, und Mar- tius wurde nicht nur ordentliches besuchendes Mitglied der Akademie, sondern auch zweiter Di- rector des botanischen Gartens. Bald nachher trafen auch die naturhistori- fchen Schätze, welche sie am Amazonen - Strome gesammelt haben, mit einem Fuhrmanne, wel- cher drei Wägen damit belastete, über Triest bei uns: ein. Das ist .ein Reichthum, welcher _ über alle Beschreibung geht; die 'zoologische Sammlung, "wie sie jezt zur Ansicht ihrer Maje- stäten und der höchsten Herrschaften da liegt, füllt drei .grolse Säle des zoologischen Cabinetes, ‘ wo auch die geologische Sammlung, welche sie 4% während ihrer ganzen Reise gemacht haben, auf-. gestellt ist. In. dem. Sitzungs - Saale der Akade- mie- sind das.Mittelfeld und. alle Wände mit Ti- schen ‚. die. Herbarien und die eihnographischen Sammlung tragen „ besezi; und noch, ist eine Hi. ste mit Thier - Skeleten, und ein grofses Fals mit Fischen und Amphibien nicht. ausgepackt, Die Kisten selbst, in welchen diese Dinge ka- men, sind aus den kostbarsten ‚brasilischen Höl- zern gemacht. Ausserdem haben: sie, die neueste Charte von Brasilien, welche in England ge- macht wurde, mitgebracht, und werden sie mit vielen und beträchtlichen Verbesserungen heraus- geben. Von einigen 'Eingebohrnen am ‚Amazonen- strome, die laut frühern öffentlichen Nachrichten, für die Reise nach Europa bestimmt waren, sind nur ein Knabe und ein Mädchen angekommen ; beide befinden sich, nachdem der Hnabe von ‚einer Brustentzündung durch ärztliche Geschick- lichkeit hergestellt worden, wohl, und geßen in ‚Aushildung ihres Verstandes viele Hoffnung. In Triest befinden sich noch mehrere lebende Thiere. und Pilanzen von dieser Expedition, und es ist von, hier aus das nöthige Personale- dahin abgegangen, um sie gehörig zu pflegen — Mit diesen naturhistorischen Schätzen kann, sich. unsere Residenz allen Hauptstädten von Eu- ropa, Londen und Paris nicht ausgenommen, 43: gleich stellen ünd die von“ denbeiden ‚Reisenden auf Kosten des” Königs herauszugebenden.Schrifs ten werden zu allen Zeiten ‘als : eigenthümliche Nationalwerke, ‚des: königl. ‚hajerschen,, Regierung eben so. sehr, als ihren ‚Verfassern: zum ‚Ruhm, ‚ge; reichen, nnd: .der., ‚Wissenschaft, „grolsen . Gewinn verschaffen, _'.. München. :... on ende Te v 2. Der., berühinte Botanist, ‚Hänke, welcher in. Deutschlind begann, und.später als spanischer Nesurforschey. } Beyu .bereisete ‚rist., ‚gestorben. . Sein Herbarium befindet sich in.den Händen. des, ‚Hrn, Pauza, königl. spanischen Bergwerk - Di. restörs. Sa IE BEE Ze 2 SET Ze SE 3 Arabis'Cröntziana Ehrh Cardamine pe: braea Hänke und Arabis hispida Linn: Al sind so’ von "enden unterschieden , ‚wie 'Kartöffel; Exdäpfel ind Potäcken, Hähkes‘ gegeböie Be; söhreibung‘ „ Kbbtldirig und’ ütgegbbener/Sränädre der Card amt ne peträch | läfsen gar keinen! Zweiz ‚fel übrig, dafs send is Atabis Cräntzisiiä einerleirsing, und.däfs die" Gar.d..petraea wieder ‚gleich ‘ist »"mit: A. hispida, . ist- allgemein ‚ange- nommen, . In -den. Felsen- der Briel wächst nur. „diese eine Pflanze, undkeine: zweite, mit, wel- # yzN eher man sie verwechselnkänntes, 4,8 und 537 Dex oft: erwähnte Senecio:nemorensis Jacg: ist, wie.ich:mich:überzeugt habe; ‚kein anderer, "als:Jacobea ovata der Wetterauer Flora, und S 46‘ blos dürch: den. iGeruch verschieden ,; der aber selbst'nicht ‚bei,.allen. Exemplaven der ‚Wiener Ge- sn ‚vorhanden Astır- u. -NVegen: - -Rayrünculus -Breyninus ‘Crantz - kann Äch Ihren fölgendes mitiheilön: Unser scharf- Hchtiger ! und‘ Zunvergleichlicher‘-Pflanzenkenner Portenschlag hat die Breyneralpen'' mehrmals durchsucht, aber nichts gefunden, : "was den R. Breititus vorstellen: könnte, Sie Kleinere Va- rietät von. R imontanus'; -welche dort ,- nie die grötsere, wohl für. -Gönani gehaltene Abarı, yord, Kommant. © N ” or” j on “ ie - Br “ RR i Herrn Siebers Gärtner in Martinigue, mpcht grolse ‚Ausbeute; er: hat, Gegenden, -bereist, in welche”noch,, ‘kein Mensch ‚gekommen ‚war, und überall ‚die herrlichste, üppigste. Vegetation an- getroffen. . Die Pracht, der‘Farben, und die Ver- schiedenheit der. Formen... soll- ‚alles übertreffen, was man, noch, gesehen hat. 4 Kisten, mit Pflan- “zen waren zum Absenden bereit, f 5 m. Laufe des: nächsten. Monats gehen-abers mals '@ junge ‘Männer, wovon einer ein geschich« ‚ter! Gärtner, ‘der andre aber im"allen Zweigen der" Naturgeschichte“wohl erfahren ist, .auf Si.c» bers Kosten nach dem Capz5. von: seinen. Cretie schen," Aegypt. “und Palaestinischen,Hlerharien sind immer“ noch vollständige Exemplare vorige "W; BE a A ER ML 7 A 3. Auch ich verehre die scharfsinnigen Beo-, bachtungen des. Hın, Apothekers Wiegmann in Braunschweig,_(Cdessen Verdienste auch dadurch erhöhet werden, dafs derselbe jungen Männern Unperricht ‘In, ‚ Botanik, so.wie in Chemie. und Mineralogie ertheilt) und wünsche, dafs sie,fort; gesezt werden mögen. Diels verstehe ich insbeson; dere auch von denen über dieBefruchtung von P. o.ly« gonum viviparum, welche Pflanze. sehr geeignet ist, über, die Lehre .von der Sexualität. der Pflan. zen einige .Fingerzeige an die Hand zu geben, Hrn. Wiegmänn. scheint. diefs Gewächs ‚ein "Beweis gegen. das Geschlecht. der. Pflanzen. zu seyn; ich.mufs .gestehn, dafs sie in mir, nach Ansicht aller Acten, die ‚gegentheilige Meinung aufgeregt hat. Die Pflanze bringt keinen Saa- inen, diefs ist nach allen Vorlagen als Thatsache dargestellt. , Aber, warum nicht, da doch: alle Blüthentheile, sogar beide Geschlechtstheile - in inehrerer Anzahl vorhanden sind? Antwort „ weil „, die Staubheutel keinen Pollen,- Cin welchem ja „die wahre befruchtende Feuchtigkeit befindlick „ist) enthalten, und die Narben nicht geeigitet „sind, ihn aufzunehmen.“ -Man: sehe Flora 1819. S. 644. Wahrlich diese‘ Sache verdient ieizt eine sehr sorgfältige Untersuchung‘; und sie kann gründliche Resultate liefern 0°. en B2 Bu “ 4. Mehrere Exemplare von Mercunialis perennis, welche ich in weissem Papiere getrock- WE 48 net hatte, zeigten beim Herausnehmen eine schöne blaue Färbung; besonders -des untern Theils des Stengels, und hatten’ sogar das Papier gefärbt, obgleich -sie nur sehr schwach geprefst worden: Diese an sich unbedeutende Bemerkung gewinnt dadurch einiges Interesse, dafs die‘ Pflanze mit Groton' in eine Familie gehört.: Bekanntlich lie- fert’Croton- tinctorium einen Hauptbestandtheil ' "des Lakmus und nur diese eine Pflanze der gan. zen’ Familie; wird als Färbemittel benuzt. Mer- "Gurialis perennis: scheint denselben -Färbestoff zu enthalten, und'liefert dadurch einen kleinen Beitrag zu Decandolles Theorie, von der Ana- logie unter x den Formen und Stoffen der Pflanzen: Sn BE Me: 4 er Unter die interessantesten Entdeckungen auf unserer lezien Reise in die Vogesen, im An- fange Sept., gehört die Ihres Polypodii alpe« stris, oder P. rhaeticum Vill. Voyag bot., das dem Aspidium Filix foemina so sehr ähnelt, allein absentia indusii generisch gewils verschie- - . den ist. Ich habe sie jeizt lebend im ‚Garten, werde auch frische Wurzeln dem Museum in Pa- ris,mittheilen, und’ getroknete Exemplare dem 7. Kascikel der stirp, erypt. voges. rhenan. welcher. mit dem Beginn des neuen Jahrs erscheinen wird, einverleiben. Höchst wahrscheinlich ist diese _ Pflanze das ächte Polypodium rhaeticum Linn, St, nn, N. Flora oder Botanische Zeitung Nro.4. Regensburg, am.28. Jan. 1821. ORTE SO . 1. Botanische Notizen. Botanische Neuigkeiten aus Schweden, Mitgetheilt von Hrn. Prof. | Dr. Hornschuch.) o Her Pröf. Agar dh in Lund hat nach Her- ausgabe des ersten Bandes seiner Species Al garum. welcher die sämmtlichen Fucoideae enthält; eine wissenschaftliche Reise nach Paris unternommen, wo er den Winter über bleiben wird, um die Algensammlungen der französischen Botaniker'zu studieren, und gedenkt im künfti- gen Frühling über England zur ückzukehren. Gleich nach seiner Zurückkunft wird der Druck des zweiten Bandes der Spevies Algar um begin- _ nen, der durch die Reise des Herausgebers be- _ deutend an Vollständigkeit gewinnen wird. Von Hrn’ Dr. Wikstroem, Lehrer der Bo- tanik am Bergianischen Institute zu Stockholm; j erschien kürzlich, als Vorläufer einer zweiten "Auflage seiner vor einigen Jahren herausgegebo- 7 Br nen Monographia Generis Daphnes, eine „Enumeratio Specierum Generis Daph- „nes....Auctore Joh. Em, Wikstroem, Med. „„Doct. 8. .ı6. S. Stohhplmiae 1820. Typis E „; A. Ortmann. ' - . In’ dieser kleinen Schrift zählt der Verfasser, nachdem er die Ableitung des Namens dieser . "Sippe mitgetheilt, alle bis jezt bekannte Arten derselben, 26. an der Zahl, “auf, definirt diesel- , ‚ben,..und ‚giebt. die. wichtigsten. Synonyma und den. Standort .an. - Bei ‚Erwähnung. der. schwan- kenden Unterscheidung der Sippen Daphne und Basserima sagt der Vf. „ut denique,.certa fiat .;, distinetio .illas tantum 'species. voco .Daphnes, ;»quade :corollam habent decidnam et „drupam,. he quae: ‚circa nucem invo- „lutwm. gerunt'; garnosiusenlum, dum „species Passerinae „corollam habent „marcescentum nucemque nudam;*. und ‚giebt. dann. den Characi, essent, folgender-. ‚massen an: „Calyx nullus: Corolla monopetala, „infundibuliformis, ‚quadrifida, deci« „dua. ;Drupa.monosperma,“ Kurz nachher gab. der Vf. folgende umfas- sende und. erschöfende Bearbeitung dieser Sippe. heraus: : ‚ Dissertatio botanica de Daphne. Auc, Joh, Em, Wikstroem, Med. Doct, Edi-. 51 tio altera emendata et ancta. Stokholmiae ı820- 4. 40 $. Typis A. M Strickbolm et C, Der Verf. erwähnt zuerst der verschiedenen ‘Namen, mit welchen mehrere Species Jieser Sippe von verschiedenen Altern Botanikern be- zeichnet wurden, bis Linne& die Sippe Daphne -aufstellte, iheilt sodann die Ableitung dieses Na- mens mit, und läfst darauf den natürlichen Cha- racter und auf diesen den, wesentlichen folgen. Diesem folgt eine Aufzählung derjenigen Arten, welche in der ersten. Ausgabe von. Liuneds Species Plantarum aufgenommen, . es werden die Entdecker einiger "derselben nachgewiesen "und mit Aufzählung der Schriften tortgefahren , in welchen die ührigen Arten zuerst beschrieben sind. Darauf folgt eine Aufzählung derjenigen Species, .die von verschiedenen Schriftstellern zu Daphne gezählt wurden, nach neuern Unter- suchungen und nach des Verf Character der. Sippe aber-zu Pässerina gehören, Von den in dieser Schrift beschriebenen ‘26 Ayten dieser- Sippe wächsen:g. in Europa, nämlich; Daphe Meze- reum, Laureola,' Gnidium, “alpina , Gneorum; striata; ecollina, sericea und. oleoides; in Asien 14. D. Mezereum, pontica, pendula ; indien; can-. nabina, triflora., odora, sinensis , altaica, glome= ' rata, buxifolia, sericea, oleoides ‘und! salicifolia, von welchen drey Europa und Asien genein sind, nämlich: D. Mezereum, sericea- und 'oleoi- . Da j 52 des. Im nördlichen Afrika findet. sich Daphne Gnidium; in Amerika sind fünf entdeckt: D. oc- cidentalis , tinifolia , oboyvata, lancifolia und elae- agnoides; in Australien 2. D. rotundifolia und in- dica, welches letztere es mit Asien gemeinschaft- lich hat. Nun lälst der Verf. die ausführlichen Beschrei- kungen und Synonymie der 26. Arten folgen, die in zwey Unterabtheilungen, floribus latera- libus und floribus terminalibus abgetheilt werden, - \ Von allen 26 Species sah der Verf. nur fünf nicht, nämlich: D. triflora Lour. D, cannabina | Lour, obovata Humb., von den letzien Drey Arten wurden die Diagnosen vom Hrn. Garten- inspector Otto in Berlin aus dem Willdenowi- schen Herbario mitgetheilt,, und der Verf. wünscht recht sehr, die genaueren Beschreibun- gen davon zu erhalten. Die Beschreibungen zeu- gen von grolser Genauigkeit und trefflichem Scharf- sinn, die Synonymie von viel Fleifs und Kennt; nils der Literatur, beide beweisen, dafs diese herrliche: Sippe.;an dem Verf. einen würdigen Bearbeiter. gefunden, der sich durch diese ‚Ar- beit. ein bleibendes Verdienst erworben:hat. In einem kurzen Vorwort wird. die. Unterstützung und Gefälligkeitsliebe Th unbergs;: : Swartz’s, Afzelius’ 5, Wahlenberg’ s, Hornemann’ $ und Otto’s, gerühmt, Not : 55 Von demselben Verfasser erschien in den Kl. Svenska Vetenkaps Academiens Handlingar St. ı. ı820 folgende Abhand- lung, welche auch besonders abgedruckt wurde: Trennanya Arter af Ortslägtet Erio- 'caulon; beskrifne af Joh. Em, Wik. stroem M.D. ‚Nach einigen interessanten Bemerkungen über die Sippe Eriocaulon und über den Stand derselben im künstlichen System, wo einige Autoren sie unter die Triandrie gestellt haben, während Thunberg und andere sie zur Monoe- cie zählen, beschreibt der Verf. drei von Frei- reis in Brasilien entdeckte neue Arten, nämlich: 1. Eriocaulon ramosum : Canle ramoso dense folioso, foliis ovato - lanceolatis amplexi- caulibus subpungentibus patentibus, margine albo- ciliatis, lateribus compressis; peduncnlis termina- libus umbellatis numerosissimis pilosis. Diese Art kömmt E. congestum Humb. na« he, unterscheidet sich aber durch caule ramoso dodrantali, foliis ovato - lanceolatis subpungen. tibus, lateribus sub - compressis, pedunculis- gue numerosissimis, oo. 2. Eriocaulon cCaespitosum: acaule, foliis radicalibus caespitosis lineari - lanceolatis recurvalis, margine 'albo - ciliatis, scapis 5 - an- gularibus pubescentibus, calycis communis squamig oyato - membranaceis glabris. D 54 or Vom E, microcephalum Humb. und E. te nue Humb denen diese Art am nächsten kommt, unterscheidet sie sich durch folgende Merkmale. . Von ersterm duch foliis lineari - lanceolatis ri- gidissimis margine albo - ciliatis; scapis foliis multoties longioribus et unacum vaginis pubes- centibus. Von E. tenue durch föliis lineari- lanceolatis recusvatis margine albo - ciliatis dus plo fere longioribus, scapis multolies longiori- bus, vaginis pubescentibus : 3. Eriocaulon birsutum: acaule, Toliis lineari - ensifoımibus distichis utrinque hirsutis leterilus compressis, scapis inferne hirsutis sur- sum glahratis; calycis communis squamis lanceo« latis glabris, rereptaculo squamoso s. paleaceo. Unterscheidet sich von E. ensifolium Humb, dem es am nächsten kömnt, durch foliis lun- givsibus lateribus compressis birsutis Intense vi- ridibus, scapis angulatis inferne praecipue hir« sutis vaginisque etiam hirsutis etc. | Anı Schlufse bemerkt der Verf,, dafs er we- der das von ihm citirte Werk Humboldt’s, noch die von diesem beschriebenen Arten dieser Sippe gesehen habe, sondern die Beschreibun- gen Humboldt’s, Bonpland’s und Kunth's nur aus Römer’s und Schultes WVerke kenne. Ausser diesen kleineren botanischen Schrif- ten erschienen dieses Jahr noch zwei andere wichtige botanische Werke, die von dem Eifer 55 und Fleifs der schwedischen Botaniker : zeugen, nämlich: " ı. Flora Upsaliensis enumerans plan-. tas circa Upsaliam sponte crescentes, Enchiridion excursionibus Studiosorum Upsalien- sium accommodatum aGeorgio Wahlenberg, Botanices Demonstratore. Cum Mappa geogra- phico - 'botanica regionis. Upsaliae ı820. gr. .8 VII. 495. und oo %. Hanbok i Scandinaviens Flora in-. nefattande Sueriges och Norriges, till och med, Mossorna. Med Inledning afhand- lande ‘grunderna för. Botanikens studium, : samt tränne plancher. Af.C. I. Hartmann, Med, Cand- Siokholm, 1820. 8. LXIU. 486. Der Verf, von Nro. ı. giebt auf den ersten Y. Seiten eine Uebersicht der Gegend von Up- sala und der Beschaffenheit des Bodens; zugleich führt er diejenigen Pflanzen an, welche gleich- sam zur Bezeichnung des Letztern dienen, han- delt dann kurz von der Temperatur der Luft und theilt ein CalendariumFlorae UÜpsaliensis' mit, in. welchem er das Jahr in folgende zwölf Theile theilt: Glaciatio ‚ Deglaciatio, Ger- minatio, Frondescentia, Florescentia, Solstitium, FToenisecium, Messis, Dis- seminatio, Defoliatio, Congelalio; Bru- ma. Unter der Bezeichnung „Systema sex uale Linnaeanum‘ giebt nun der Verf. eine 56 Uebersicht der unveränderten Linneischen 24 Rlas- sen. Hierauf folgt die Aufzählung der Pflanzen, nach: dem Linneischen System. Jeder Klasse ist ein Conspectus vorausgeschickt, der allgemei- ne interessante Bemerkungen _ über‘ die in der. Klasse vorkommenden Pflanzen enthält. Auf Qie- sen folgt die Ordnung, die nur durch den Namen’ bezeichnet ist, 'was um so auffallender, da in der vorausgeschickten Uebersicht des Linneischen Systems die Ordnungen: ebenfalls unerläutert ge-. blieben sind. Bei den-ähern Sippen sind Linn. gen. ed. Schreb., Gaertn. de frucet. und meistens auch Jussieu gen. citirt, bei den neuern aber die Gründer derselben, und wo es möglich, auch eine Abbildung, Dem wesentlichen Sippencharacter ist die Angabe der natürlichen Ordnung, zu welcher dieselbe gehört, hinzuge- fügt. Die Diagnose der Art ist möglichst kurz und bestimmt, bei jeder die wichtigste Synony- mie angegeben, der Standort, wie es sich bei solchen Floren gebührt, genau nachgewiesen, und. eine kurze Beschreibung beigefügt. Die neuesten Entdeckungen und Verbesserungen in der Botanik sind von dem Verf. mit Auswahl be- nützt worden, Die Gewächse der 24. Klasse, werden in vier Ordnungen getheilt, nemlich in Filices, Musci, Algae und Fungi. Jeder dieser 4. Ordnungen ist ein Conspectus vor- . ausgeschickt, in weichem der Verf. über die da- 97 rinn begriffenen Organismen und deren Einthei- ° lung handelt, Trafs dabei viele höchst interes- sante Bemei'kungen und VWinke vorkommen, läfst sich von einem so genauen‘, geistreichen For- scher, der diese Klasse mit Vörliebe bearbeitet, nicht anders erwarten. Gerne theilte ich diesel. ben ausführlich mit, mufs mich aber hier nur auf eine blofse Angabe des Gerippes beschränken. Die Farn werden ebenfalls in vier Unterab. theilungen getheilt, nemlich in Filices dor siferae, (wahre Farukräuter Spr. *), Fili- xes spicatae (Pteroiden Spr. “, Filieoi- 'deae muscosae (Lycopodoen Spr. “e), Fili-, coideae vertieillatae, ( Equiserum, Chara). Die Moose, Musci, theilt der Verf. auf die ge" wöhnliche Weise in M. frondosi und M, hepatici, die Aufzählung der Laubmoose beginnt, der gewählten Folge bei Eintheilung der ganzen 22. Cl. gemäs, sehr consequent mit Hypnum, und schliefst mit Phascum und Andxreaea, welche Letztere der Verf. noch zu den Laubmoosen bringt. Die Lebermoose beginnen mit: Jun- germannia und schliefsen mit Riccia. Die Algen zerfallen in «zwei Hauptabtheilungen, nenmlich : in Algas terrestivres seu Liche- *) Sprengels Anleitung zum Studium ‚der Guwächse I, Aufl, IE Th, ı. Abth. p..89 *) 2,20. p. 104 \ “t) 9,2, Ö. pP. 107, N » t 58 u ü n0528; worunter der Verf.. die Flechten be- greift und die. Algas aquaticas, die eigent- lichen Wasseralgen. Aus ersteren bildet der Verf. folgende Unterabtheilungen : ı, Hymenocam pae, 0000 SOBEREREERER l. Aufsätze. ‚Ueber die wissenschaftliche Behand. lung der Pflanzenkunde überhaupt, und über Pflanzenphysiologie ins. besondere; von Herrn Prof. Dr. B. Wilbrand in Gielsen, Tr Nro. ı72, Jahrgang ı820, der jenaischen Lite. Yaumnzeitung, findet sich $. 430, folgende Stelle: „Ein vollendetes, in sich gerundeles Bild des „Pflanzenlebens, in welchem alle charakteristi- \ - ° ’ \ „schen Züge desselben, wie aus einem Gulse zu „einem schönen gegliederten Ganzen zusammen- » gereihet, — und mit ‚dem innersten VVesen der „Vegetation harmonirend dargestellt sind, — ein „Bild, bei dem wir nicht blofs Beweise des hö. ‚„hern Lebens der Pflanze beibringen, sondern „dieses Leben selbst, .ın allen seinen: mannigfal- „tigen Verzweigungen unmittelbar waltend und „wirkend anschauen, gehört noch zum Erstreb- N ‚ten, nicht ‚zum Geleisteten der botanischen Wis. Bo: v ‘ ER, 66 Er Ze „senschaft. * — Diese Stelle veranlafst mich, in diesen Blättern dasjenige in einem kurzen Um- tisse näher darzustellen , was ich vom Win- ter 1805 wo ich als akademischer Lehrer in Münster. ‚aufzutreten begann, in Hinsicht auf ein ' solches lebendiges Bild des. Pflanzenlebens gelei- stet habe. Zwar habe ich dasselbe in seiner gan- zen Ausdehnung im ersten Bande meiner Darstel- lung der gesammten Organisation (Gielsen bei "Heyer 809.) dem Publikum bereits vorgelegt; “indels dürfte diese Schrift manchen Lesern die- ‚ser Blätter, ihrem Inhalte nach, nicht genug be- kannt seyn. Daher zur Sache! Ein in sich gerundetes Bild des vegetabili- schen Lebens, wie sich dasselbe in der gesamn- ‚ten Pflanzenwelt darstellt, wird leicht ein ein- "seitiges werden, wenn das Gesichtsfeld nicht in einer gröfsern Ausdehnung genommen wird. ‚Die Pflanzenschöpfung ist nur die eine Seite der organischen Natur; neben und mit ihr ist die „Thierwelt der gleiche Ausdruck des Lebens auf" j ‚der Erde. Der Gesichtshreis, innerhalb dessen ' auch die Pflanzenschöpfung in ihren verschiede- nen Lebensregungen betrachtet werden soll, mußs demnach die gesammte organische Natur umfassen. E Bei der Betrachtung der organischen Schö- ‚pfung pflegen wir gewöhnlich die einzelnen Ge: schöpfe selbst nur im Auge zu haben‘, ohne ge. 67 hörig zu.bedenken, dafs diese Geschöpfe, — in ihrer Gesammtheit, wie im. Einzelnen, ihr Da- seyn einzig und allein den. allgemeinen Naturverhältnilsen verdanken, worinn sie sich befihden. Man denkt sich z. B. die Thiere, und die Pflanzen, die auf dem festen Lande le- ben, als in sich geschlossene Geschöpfe, ohne darauf zu ‘achten, dals sie "nur in diesem Luft- meere, nemlich in und mit demselben. ihr Da-, seyn haben; — und dafs die luftbewohnenden Pflanzen nur an den bestimmten Boden gekettet, in der bestimmten Entfernung von der heissesten Gegend der Tropenwelt , und jener. ewigen Schneedecke der Erde, über welche hinaus gar keine Pflanze mehr. fortkommt , ihr eigenthümli- ches Leben genielsen, — Es geht hieraus her- vor, dafs eine gründliche und wissenschaftlich- klare Betrachtung des Lebens auf der Erde, nicht blols von der organischen Natur, wie sie sich in den einzelnen Geschöpfen versinnlicht,, sondern wie, sie auf unserer Erde in und mit dem Wasser, und ferner in und mit der atmos- phärischen Luft sich über den festen Erdkern er- hebt, ‚ausgehen mülse. Dieses ist der Sinn meiner Darstellung der gesamten Or- ganisation )- "*) Alle Philosophie ist:todt, so lange sie nicht ins Leben hin, übertritt. Eine Naturphilosophie, welche nicht. in den Na- ‚turerscheinungen ihr 000000 — . . L Aufsätze Ueber die wissenschaftliche Behand-, lung. der Pflanzenkunde überhaupt, und über Pflanzenphysiologie ins- besondere; von Herrn Prof: Dr. B. Wilbrand in Giefsen. . (Beschluß) Die Geburt der Pflanzenschöpfung, ihr erstes Beginnen — ist mir in der sogenannten Priest- leyischen grünen Materie gegeben. Aus dieser entwickeln sich.theils längliche Algen, — vor- züglich Conferven, theils in die Fläche ausge- dehnte. Algen, wie z. B. die Tremellen und Um ven. In diesen beyden Richtungen , worin die Entwiekelung von der Priestleyischen Materie aus vorwärts schreitet, sind mir die beyden. Rich“ tungen gegeben , zwischen welchen das ganze vegetabilische Leben im Zustande des Sprossens ewig schwankt, — nemlich einerseits idie vor- herrschende Entwickelung in die Länge, die wei- F TE 2 . terhin äusserlich im Stengel ‘der Pflanzen, und in seinen Verzweigungen, und innerlich im Fa-. serbau sich versinnlichet, — andererseits die vorherrschende Entwickelung in die Fläche, wel. : che weiterhin äusserlich in der Blattbildung, in- E“ Ps nerlich äber in der breiten Zellenwand sich dar- stellt. In den Conferven und Tremellen bilden sich Kügelchen, die sich vom Stamme trennen, und von neuem zu sprossen ‚beginnen; sie zeigen | demnach den Anfang dessen, was bei voll- kommneren Pflanzen: der Zustand der Bli« i the und der Saamenbildung genannt wird. Die Algen des Wassers gehen’ über in die | Schwämme, die sich nie unter der Wasserfläche entwickeln. Die Vegetation steigt demnach in . den Schwämmen über die Wasserfläche hervor, - Auch die Schwämme haben noch einfache Foit- pflanzungskeime , ohne irgend eine "Andeniung . einer Blume, Er Ich habe dieses erste Beginnen” der Vegete- | tion, bis zur Hervorbildung der. Schwämine, den ersten Ausdruck in der Stufe der Acotyledo- nen genannt. Darauf verbreitet sich die Vegetation über ' die Fläche der Erde, von der Gränze dbs ewi- gen Schnees bis zur heissen Zone hin, — und zwar in solchen Acotyledonen, worin sich die Bildung der Blume zu regen beginnt, 83 Ich habe nemlich gezeigt, dafs. auf die Schwämme die Flechten folgen. Diese haben an. der Schneelinie der Erde ihr vorherrschendes“ Vaterland. Sie geben über in die Lebermoose, und zwar von den Gallertflechten in die Riccien, Die Lebermoose gehen von den Jungermannien aus in die Moose über; diese setzen sich in die’ Lycopodien, und diese in die Farren fort. Un- ‚ter den Farren sind es die mit zweyklappigen Kapseln: versehenen, welche zunächst mit den : Lycopodien verwandt sind , 2. B. Osmunda , Opbioglossum. Wie die Flechten an der Schneegränze der Erde ihr eigentliches Vaterland haben, sich aber auch von da in die heisse Zone hinüberziehen: so haben die Farren im Anfange der heissen Zone ihr eigentliches Vaterland, ziehen sich aber auch von da in die kalte Zone hinüber. Die Moose liegen in ihrer Verbreitung in der Mitte beyder, und so stehen sie auch in ihrem ganzen Verhal- ten in der Mitte" beider. In Beziebung auf den Zustand der Blüche zeigt sich auf der obern Fläche der Flechteü in: den Üöpfohen, Schildchen derselben .u. s. wi der Umrifs einer Blumenkrone; dagegen “ findet sich an der untern: Fläche der Farren die Kapsel, mithin derjenige Theil,. welchen wir in den Blumen die Frucht nennen. — We- der. in. den Flechten, noch in den Farren sind Fa ST - & Andeutungen yon Stauborganen oder Pistillen; — diese erscheinen vielmehr bei den Moosen. In diesen findet sich mithin ı) die Andeutung der Blümenkrone ‚ wie sie schon in den Flechten vorhanden ist;- 2) Die Fruchtkapsel, wie sie in den Farren vorkommt; und .3) zugleich die An- deutung sogenannter Geschlechtsorgane (Hedwig's Entdeckung ). Die Flechten sind im ersten Momente, im_| Zustande des Sprossens; in einem hohen Grade in sich zusammengezogen, und. im Gegensätze mit diesem Verhalten deutet sich der zweite Mo- ment ihres Lebens, die Blume, im Zustande der Ausdehnung als Blumenkrone an. — Die Farren sind im Gegentheile im ersten Momente ihres Daseyns, -— im. Sprossen, — Blätter, und an der Gränze der heissen Zone baumartige Blät- | ter, und. hiermit ist der zweyte Moment im Ge- gensatze in der blofsen Kapselbildung gegeben, wovon die Kapseln nicht, dem Lichte zugekehrt sind, wie die angedeuteten Blumen der Flech*. ten, sondern der Erde , der sie ihrer ‚Bestim- mung nach zunächst angehören. . Ich habe diese zweyte Steigerung in der Stufe der Acotyledonen ihren zweyten Aus. druck genannt. Hierauf folgen diejenigen Pflanzen, in _wele. | chen die Natur bis zur Entwickelung wirklicher Stauborgane und Pistille vorwärts, schreitet... Es: | | 85 sind die Equisetaceen in der gemässigten, die Palmenfarren in der warmen, und die Najaden in der gemässigten Zone. — , Zu den Equiseta- ceen rechne ich: Equisetum, Pillularia, Isoctes; Marsilea, Salvinia. In der angedeuteten Blüthe beim Equisetum erscheinen die angedeutetn Staub- organe und Pistille der Moose wieder. Das Equi- setum hebt sich von der Erde in die Höhe, in der Gestalt eines blattlosen Pflanzensten- gels, und hierin kehrt die Natur der Flechten zurück, worin der Pflanzenstoff sa sehr in sich, zusammengez ogen ist, ‚dafs es weder zu einer entschiedenen ıBlattbildung, noch zur -Bildung ei nes Stengels kommt. Wenn sich auch manche. ’ Flechten blattartig ausdehnen, so bleibt doch’ ihre Substanz so zusammengezogen, dafs sich in’ keiner Flechte ein eigentliches Pflanzenfleisch (Parenchyma) findet. Das Equisetum, und die Pillularia, deren Stengel auf der Erde liegt, zei-: gen. einen gegliederten Bau, mit: Andeutungen - von Blattscheiden. Diese Bildung kommt in den Gräsern nach einem schönern Maafsstabe wieder zum Vorschein; | auch entfaltet sich das Equise- tum, in Hinsicht auf den zweiten Moment seines Lebens in eine Art Aehre, und auch diese er-' scheint bei den Gräsern in einer schönern Ent- wickelung. wieder. oo Was nun. die Equisetaceen in der kalten und in der gemässigten. Zone sind, "das. sind_mir die 86 \ Palmenfarreri im Anfange der warmen Zone. Hier- her rechne ich die Zamia und Cycas Die Art, wie sich in denselben die Blüthe darstellt, zeigt auf ihre Verwandtschaft mit den Equisetaceen | hin. Wenn indefs die Equisetaceen sich mehr in der Gestalt von Pflanzenstengeln entwickeln, ' so bilden die Palmenfarren sich in Blätter auss | die scheidenförmig den Stengel umfassen. Die Najaden endlich sind die ersten Pflan. zen mit: vollkommnen Blumen, — nemlich mit Stauborganen, Pistillen, und Früchten Von den Najaden dürften sich die Lemna - Ar ten zunächst an die Salvinia unter den Equiseta | “ceen anschliefsen. — Ich nenne diese Pflanzen- reihe, nämlich die Eqwisetaceen, die Najaden und die Palmenfarren den dritten Ausdruck: in der Vegetation der Acotyledonen. In dieser Stufe entfaltet sich demnach, in einer dreifachen Steigerung die Blume, und sobald diese da ist,: ist auch die Stufe der Aco- tyledonen in sich geschlossen. Alle Monocotyle- ‚donen und alle Dicotyledonen sind ohne Ausnal- me blumentragende Gewächse. ‚ Diese dreifahe Steigerung besteht dermmach | in Folgendem: » 1) Erzeugung einfacher Fortpflanzungskeime, | ohne alle Andeutung einer Blume, — Was ser- Algen und Schwämme,. Ze 2) Einfache Fortpllanzungskeime‘ mit ange 897 deuteten Stauborganen und Pistillen, — Moose. 3) Einfache Fortpflanzungskeime mit wirkdi- chen Stauborganen und mit Pistillen, — Najaden. Die Schwämme stehen mit den Wasser - Al. gen, die Flechten und Farren mit den Moo- sen, die Equisetaceen und Palmenfarren mit ‚den Najaden al integrirende Glieder auf der- selben Bildungsstufe. Die: ganze jedesmalige innere Bildung die. ser Gewächse. gebt mit der äussern’ Bildung ‚der« selben gleichen Schrittes; — ich habe dieses int Einzelnen nachgewiesen. Die Stufe der Monocotyledonen beginnt in der Annäherung zur Schneelinie der Erde in den Gräsern; — diese erinnern, wie oben be- merkt worden ist, in aller Hinsicht an die Bil- dung des Equisetum’s. _ Die Entwickelung des Grases vom Saamen- korn bis zur Blüthe, und den Schluls von der Blume zum Saamenkorn habe ich im Einzelnen nachgewiesen, In jedem Krotenpunkte des Gras- halms theilt sich der Pflanzenstoff i in eine innere, . und in eine äussere Schichte; jene schliefst sich zum Hälme, diese entfaltet, sich zur Blattscheide, In, der Blattscheide bildet sich wieder in der Öuere eine Art von "Knoten, und so heilt sich 83 dieselbe in ‚das Blatthäutchen (Ligula), und in das wirkliche Blatt. — Die längliche hohle Röhre im IHalme zwischen zwei Kuoten ist eine deutli- chere Andeutung der sogenannten Gefäfsbildung in den Pflanzen; denn die sogenannten Gefässe ' zwischen den Fasern entstehen in jeder Pflanze auf dieselbe Weise. Das ausgedehnte Blatt des Grases umschliefst den geschlossenen Halm, und | dieser würde ein Blatt seyn, wenn er der Länge ‘nach gespalten wäre. In der Blume findet, sich das Entgegengesetzte; nemlich die mehr zusam« mengezogenen Theile der Blume, die Staubor- gane, stehen im Umkreise der mehr ausgedehnten ' Theile, — der Pistille. Dieses ist zugleich eine Regel ohne Ausnahme, wornach alle so- genannten Zwitterblumen gebildet sind. Auch | sind die, Stauborgane in ihrer Bildung im Gegen- satze mit den Pistillen; nemlich der Staubfaden trägt den Staubbeutel und findet sich mithin. un ter demselben; dagegen sitzen im Pistill die fadenförmigen Griffel auf dem ausgedehm ten Fruchtknoten. De Die Bildung der Gräser zieht sich, durch die Binsengräser in die Graslilien hinüber; diese ge- ' hen zu den Spargelgewächsen ‚ Asphodelen , Schwertlilien, Lilien u. s. w. über. Die Monoco- iyledonen mit gefärbten Blumen gehen endlich in der heissen Zone in die Palmen über. Von allen Monocotyledonen verbreiten sich ® 80 die Gräser am "meisten nach den kalten Erdge- genden hin; dagegen sind die Palmen Bewohner der heissen Zone; — die Monocotyledonen mit den schönsten Blumen liegen in ihrer Verbrei- tung über die Erde in der Mitte zwischen dex. vorherrschenden Grasflor, und der Palmenwelt, und hiermit stimmt ihre ganze innere Bildung vollkommen überein. In den Gräsern beginnt die Entwickelung mit dem, Hervorschiessen der Blätter; sie liegen abwärts am Stamme, der Erde zunächst. In ‚den Palmen hebt sich dagegen im Gegensatze mit, den Gräsern; der Stamm aus der. Erde. auf- wärts, und entfaltet sich bei den höchsten Pal- men erst an der Spitze in Blätter. In allen Monocotyledonen herrscht, wie in ih- rer äussern Gestalt, so auch in ihrem innern Verhalten eine durchgreifende Uebereinstimmung. Ueberall ist innerlich ‚die Fasermasse mit dem weichen Fleische (Parenchyma) durchwebt; es kommt zu keinem in sich geschlossenen Holz- körper. So ist auch äusserlich das Blatt mit, dem Stamme in der Art ‘verschmolzen, dafs die jedes- malige äussere Schichte. des. Stammes sich zum Blatte ablöset. Die Monocotyledoen sind vorzugsweise ] Frü ih- lingspflanzen,, wie. die Acotyledonen, besonders die Moose, die Flechten und die Schwämme am. . meisten im.‚Herbste vegetiren. Dieses zeitliche S ; “ kommen überein. . 90 Verhalten stimmt mit ihrer ganzen Natur voll- © Die Stufe der Dicotyledonen beginnt in krautäartigen Wassergewächsen ‚ und verbreitet sich alsdann von der kalten Zone zur heissen Zone in der ’Art, dafs in der kalten Zone nie krautartige Gewächse dieser Stufe “erscheinen, während in der Annäherung zur warmen Zone die vielen Bäume undurchdringliche Wälder bilden. In den krautartigen Gewächsen kehrt die Natur der Monocotyledonen zurück, und zwar innerlich in der vorherrschend fleischigen Bildung dersel- ben, äusserlich in der vorherrschenden Entfal- tung der Blätter. Auch in den Blumen der Kräu- ter ist die Blattbildung überwiegend. Vorzüg- lich zeichnen sich hierin die Kräuter auf den Al. pen aus, besonders da, wo sie sich der Schnee- linie nähern. Die Kräuter ziehen sich in Stauden, diese in Sträucher, und diese in Bäume hinüber. In ‘den Bäumen ist die Stammbildung über die Ent- wickelung der Blätt& herrschend; in den Kräu- tern ist dagegen die Entwickelung der Blätter, über die des Stammes herrschend, — "und zwat am auffallendsten in den stammlosen Kräutern;, z. B. Bellis, Leontodon. — Die innere Bildung aller dieser Gewächse geht mit der, äussern durch- aus gleichen Schrittes‘ fort. ' Bei den Bäumen 91 liegt der in sich geschlossene Holzring zwischen . dem Mark in der Mitte, und dem Zellgewebe im Umkreise, wie im Saamenkorp dieser Pflanzen das Keimchen zwischen den beiden Saamenlappen als der mittlere Theil erscheint. Das Mark hebt sich aufwärts zur Krone hin, und füllt die Spi- tzen der Zweige und die Blätter an, und wird hier das Fleisch derselben (Parenchyma) genannt. Unter diesem Fleische ist der Holzkörper. zur. Erde hin zurückgedrängt. In den Kräutern der Dicotyledonen erscheint die Knotenbildung, ‚der Gräser wieder; und statt dieser finden sich im Hbölze der Sträucher und Bäume die Markstralen, welche die Spiegelflä- chen erzeugen. j Wenn in den hohlen Röhren zwischen den Holzfasern die Säfte der Pflanzen wieder auf. steigen, so geschieht dieses an der innern Wand der Gefässe in der Spiralform; und da überall in den Pflänzen die Gestaltung zur festen Masse mit dem Aufsteigen der Säfte innig vereinigt ist; so geht auch mit dem Aufsteigen des Saftes an der innern Wand der Gefässe eine Gestaltung” gleichen ‚Schrittes, — so entsteht innerlich die, Spiralfaser. Die Form derselben, die Spiralli- nie finden wir äusserlich in den windenden Pflan- zen, und dann an. jeder Pflanze in der Stellung der Blätter, der Blumen u. s. w. Die Verzweigung der Dientsledonen in 1 ihre 92“: Hauptfamilien “habe: ich in meinem Handbuche der Botanik iHlargestellt; den Hauptinhalt. davon werde ich bei einer andern Gelegenheit in die- sen, Blättern’ mittheilen. Dieses ist nun ein Theil von einem Schatten- xisse des Gemäldes des Lebens, wie ich dassel- be, als in der organischen Natur hexvortretend; in meiner Darstellung der gesammten Organisa- tion hingegeben babe. Diesem wissenschaftlich-. klaren Gemälde des Lebens habe ich ‘die schön- ste Blüthe meines eigenen Lebens gewidmet, und werde ihm auch mein weiteres Leben wid- men. Es ist mit dem innersten Wesen meiner “Persönlichkeit verschmolzen; doch habe ich es hingegeben, damit es in das wissenschaftliche und moralische Leben der Menschen wieder eingrei- fen und Früchte tragen möge. Wer es indels nur nehmen und sich aneignen will, ohne’ die ursprüngliche Quelle anzugeben, der greift mir ans Herz. Ein solches. scheint wenigstens in der oben angeführten Stelle in Nro ı72. der . \ \ . [3 ’ “ [3 Jenaischen Literaturzeitung, verbunden mit einer‘ andern literarischen. Erscheinung im Gebiete der Botanik, vorbereitet zu werden. \ :98 IT. Botanische Notizen. Botanische Nachrichten aus Italien (Nach Acerbi's Bericht über die in Italien erschienenen Schriften. ) Die Materialien zu einer italienischen Flora vermehren. sich fortwährend , „welches wir den ünermüdeten Nachfor sehungen unserer Botaniker verdanken, die in den verschiedenen Provinzen . und. Siaaten dieser schönen Halbinsel vertheilt sind. Herr. ‚Prof. Balbis hat in dem 23sien Bande der Mem, della R. Acad. delle scienze. di“ "Torino, einen Aufsatz eingerückt, welcher die. neuen Pflanzen enthält, die er für die Flora pe- \ demontana aufgefunden hat, In demselben Bande befindet sich ein Aufsatz von Hın. Dr. Biroli,. über ein von ihm’ entdecktes Phyteu ma. Der, Marchese de Spigno vermehrt seinen prächti« - gen botanischen Garten zu $t. Sebastian hei Turin fortwährend mit neuen Pflanzungen, wor-, über ein eigener Catalog *) erschienen ist.‘ ‚In , Mantua ist erschienen: Nuovo Dizionario di Bo- tanica di Pellegrino Bertani Mant. 1817 — ı8. erede Pazzı oni vol. 3.8. In den Comentarj , di Brescia del 1818. hat Hr. Zantedeschi einige yon a ” Le Jardin de S. Sebastien, o ii eatalogo delle pfante “che si coltivano nel giardino di $. Sehastiano, con note _ sopra alcune specie Nuove @ Poco comosclute del Signor - Märchese de Spigno, Torino 1518, 8, con figure, ö% neue Arten von der Gattung Laserpitium, Be- tonica und Saxifraga beschrieben und abge bildet. Während indessen hierüber schon einige Zurechtweisungen geschehen , welche darthun, dafs das Laserpitium nichts andres, als L. pi« losum Willd. Enum, p. 3:0 die Betonica die B. hirsuta Linn. und die Saxifraga die S, arach- noidea Sternberg. sey, suchen andere diese Fehler damit zu entschuldigen, dals den einzel. nen Gelehrten in den Provinzen nicht alle Hülfs- mittel zu Gebote stehen, die diese jezt so sehr erweiterte Wissenschaft erfordert. Herr Prof. Jan in Parma giebt eine Flora Italiae superioris mit getrockneten. Pflanzen in mehrern Abtheilungen heraus C’Vergl. For. ‚820. ‚8. 172.) nach dem Vorgange der Hrn. Schlei- cher, Hoppe und Seringe in Deutschland, In ' Italien ist diels eine ganz neue Erscheinung, die sehr vielen Beifall findet, indem diese Sammlung sowohl eine angenehme, als nützliche Zierde in der naturhistorischen Bibliothek ausmacht. Herr Prof. Moretti in Pävia machte seine Osservazione sopra diverse specie di piante in- _ digene d'Italia e Milano bekannt, darin kommen | unter ‘mehrern gemeinern einheimischen auch ganz neue vor. Z. B, Veronica Hostii Morett. Synonyma sind: Ver. flexuosa Host. Synop& edit. II. inedita. V. maritima Nocc. et Balb. V. recta I. Tabernemont, Sie wächst auch 95 in Ungarn, und Scrophularia atropurpurea'‘ Morett. S. foliis bipinnatifidis: foliolis dentatis acutis falcatis, panicula terminali, pedunculis sub trifloris. Caulis teres. H. in Valtagna prope Bassano. Der verdienstvolle Prof. Bertoloni in Bo-. logna hat sich neuerdings durch botanische Werke ausgezeichnet *). Hr. Prof. Savi in Pisa hat einige Beobach- tungen über Magnolia grandiflora herausge- geben und sezt seine uneigentlich sogenannte Elora italiana mit grolsem Eifer fort. Auf glei- che Weise hat die Flora romana von Sebastia- ‚ni und Mauri ihren Forgang. Hr. Prof. Tenore in Neapel ermuntert mündlich und schriftlich seine Landsleute zum Studium der Botanik und hat beveits den =; Thl. seiner Flora neapolitana herausgegeben. In Sieilien sind Hr. Bivona und Tineo ünermüdet mit botanischen Gegenständen beschäf- tigt, um die seltenen Pflanzen bekannt zu '.ma- chen, die unter diesem glücklichen. Himmelsstri- *) Anton, Bertoloni Amoenitates Italicae sistentes opuscula ad rem herbariam et zoologiam: Italiae spectantia. Bonon, 1819 4 472 5. mit 6. Tafeln. — Sopra due spreie nuove di piante itallane, memoria di A. Bertoloni (O2. scient, di Bologna. fasc. 15. = sopra I’ eibario ed una lettera del Cesalpino, Men» di. A. ‚Bextoloni® (ibid, - = fasc, 16.) - elie 'wachsen, welchen die Natur mit allen denje: nigen Schätzen bereicherte, die sowohl an den Yüsten des atlantischen, als an den mitternächt. * lichen Ufern des adriatischen Meeres vorkom- ; men, und die zum Theil die vorzüglichste Zierde der Flora atlantica von Desfontaines ausma- chen.‘ Ihre Schriften sind bereits in der bot. Zeitung verzeichnet. MW Kürzere. Briefstellen. Bei der letzten Pflanzen - Ausstellung in’ Har« lem im Sommer 1820. wovon bereits in der Flora die Rede war, haben folgende Pflanzen den Preifs erhalten: un Dillenia speciosa von Hrn. u on Jan Mooner, Blumist als die beiden seltensien "aus Harlem. Jan Willink, aus Harlem. 4 als die beiden ; stein aus 'Velzen. „bestgepflegten | u U Willink, Noch. babe ich das Vergnügen, Ihnen anzeigen zu können, dafs der. erste Theil der Flora basi- leensis von meinem verehrten Freunde, Hrn. Prof. Hagenbach vollendet ist, und dafs wir hoffen Digitalis Sceptrum von Hm.‘ | g | Dorianthes excela — —. [ | Il. Goll von Franken- Ficus elastica von Hrn, Jan dürfen, ihn noch in diesem Frühjahr gedruckt, zu - sehen. ——— En Neesv. Essenbeckh \ Flora oder Botanische Zeitung h f Neo, 7, Regensburg, am 21. Febr. 1821. 1. Aufsätze Beschreibung zweier neuen Pflanzen. ‘Arten Deutschlands. Von Herrn Dr. Sieber in Prag 1. Orobas multiflorus Sieber. u nule subsimpliei, foliis 3 — 4 jugisve ovatis atumindtis ‚ stipulis semisagittatis, petiolis elon. gatis incurvis multifloris. — ‚Diese seltene, äuch an mehreren Orten des südlichen Deutschlands wachsende Pflanzg, fand ich ı8ı2 im März, zuerst auf der Insel Capri, dann. bei Sorrento, endlich im May auf höhern Stel. len am Berge Gärgano in Apulien. Sie, wurde mir in Neapel unter dem Namen Orob us vernus mitgetheilt, von welchem sie sehr verschieden ist, Endlich fand ich sie bei Triestund Görz, so wie 1880. bei Botzen am Wege. nach Sarethal, und jetzt wurde sie mir von Hrn. Prof, Jan als eine heue um Parma wildwachsende Pflanze, ‚ welche ex von O. vernus für verchieden hält, Y 98 nn | x zugesendet. Ich finde mich daher veranlafst, sie bekannt zu machen, da ich ohnehin mit der Be.. kanntmachung einer Menge Pflanzen, welche ich seit ıo Jahren als neu entdeckte, gezögert habe; Der Unterschied ist sehr bedeutend: -Orobus multiflorus M. ist zuerst (vom einer" Höhe von 2 bis 3, auch wohl, besonders bei Neapel, von 4 Schuhen), in jeder Rücksicht grös- ser, in allemı stärker und. steifer (rigider), als O. vernus, Der Stengel.macht von der Wurzel aus immer einen Bogen, nie steht er gerade, der Blatt -" und Blütbenstiel gleichfalls, letzterer ist auswärts gehend und schnell hreisförmig einwärts gekrümmt, lang, nicht 4—5., sondern 20, 30, auch oft 4o blürkig, die Blüthentraube gänzlich einge- krümmt, ihr oberes Ende, wegen der langen fein: gespitzten Kelchläppchen der Knospen, wie mit einem Schopf versehen. Die einzelnen Blüthen sind bedeutend kleiner, als bei O. vernus, im Ver- hältnifs zu ihrer Pflanze aber 3mal so klein, auf- steigend, nicht hängend, wie beim vorigen; dio Fahne klein, fast kürzer, als die Flügel. Die Blumen ändern nicht so in der Farbe, wie bei O. vernus, sind blafs - fleischroth und am Grunde bräunlich, Die Blätter sind fast rundlich eyförmig, auch. so lang zugespitzt, doch breiter und fester, sitzen zum mindesten bei 3 — 4 Paaren, öfter ist an der Spitze ein einzelnes überzähliges zu sehen; 6 das Nebenblatt eyförmig, zuweilen ‚halbpfeilför- mig, weit schärfer zugespitzt (0 wie. ‘die Kel- che). Die ganze Pflanze blüht um Görz’ ünd Bo: tzen mehr, als um einen vollen Mönt später, als bei uns der O. vermus; um 'so später in elimati. scher Rücksicht, Früchte habe ich noch keine beobachtet, und diese Pflanze selbst" an 5 "entlei genen Orten, stets 'nür in der Blüthe gefunden, Die Exemplare von Botzen und Görz sind denen. von Neapel ünd Apulien vollkommen gleich, Diese beiläufigen -Unterschiede "bestimmen mich, ‚ihn um. so weniger für 'eitie 'klimatische Abweichung zu (halten ; da der bei‘ Upsala in Schweden gesammelte Orobus vernus, den ich P2 vor mir liegen habe, sich vom hierortigen in Nichts unterscheidet. Die Diagnose des Oro- bus vernus L. mufs daher in Bezug auf den ‚ge genwärtigen O, multiflorus verbessert‘. "werden. Es ist hiemit eine neue, oft‘ verwechselte,' und in Italien allgemein für Orobus vernus geltende Pflanze sogar auch für die‘ deutsche Flora ge wönnen, da sie bei Görz und Botzen wild wächst. 2. Saxifraga squarrosa Sieber. Foliis lineari- ellipticis subretusis tigidis im- brieato - squatrosis persistentibus , junioribus pul- verulentis, ramis flaceidis diffusis obtectissimis, caule inferne pubescente subtrifloro. Diese ganz neue, noch nirgends aufgefun- dene Steinbrechart traf ich heuer zuerst in den @2 i00 Tyroler Kalkalpen von Felsenwänden herabhän- gend, in beträchtlichen schlaffen Rasen von 1. — x ıfa Fufs im Durchmesser an. Die Pflanze läuft von ihrer Wurzel nach allen Seiten ästig aus: ihre. Blatistengel sind niederliegend, überall mit 3 4 jährigen vertrokneten abstehenden Blätt- chen dicht, ‚umgeben, sind dünn, leicht zerreißs- bar, und mit zarten Wurzeln in Felsenspalten befestigt, Die Blätter. äusserst dicht und geprefst mit der Basis an einander liegend, an der Spitze aber von einander abstehend, zungenförmig, elliptisch, stumpf, gefurcht: die jüngsten graugrün, an der Spitze eingedrückt, und mit einem grünlichweis- | sen Staube überzogen, welcher an den ältern Blättchen allmählig verschwindet; am Rande sind i sie längst der Basis gewimpert, sparrig, aber nie ; zurückgekrümmt. Die alten Blätter bleiben fest am Stengel hängen und müssen abgebrochen wer- ‚ den, so nahe sie auch an der Wurzel sind, und so viele Jahre sie auch zählen mögen; die Sten+ gelblättchen länglich , dünn , gleichbreit , ‘ fast unbehaart. Der Blüthenstiel entspringt aus den rasenförmigen beblätterten Enden der Aeste, ist 2 Zoll ‚hoch, am Grunde behaart: die Haare ‚mit kopfförmigen Drüsen an der Spitze, 2 bis 3 blü- thig, mit gestielten Blüthen, stumpfen Kelchspi- ' zen, und weilsen Blumenblättern, welche größser | sind, als die bei der 8. caesia, 4 207 Diese neue Steinbrechart steht mitten zwis schen der S. aretioides, caesia und diapensioides, mit denen ich sie genau verglichen habe, unter- scheidet sich aber hinlänglich durch das Gesagte- S, squarrosa habe ich sie genannt, weil die mit ihr verwandten schon aretioides und diapensioi- des heissen. ‘Sie ist mit Astragalus velutinus M., Astr. tyrolensis M. mitten zwischen uralensis und leontinus, in meiner so eben erschienenen ı. Section des von mir neu begonnienen grofsen Her-- bars der östreichischen Flor von jedesmal 300 der seltensten Alpengewächse enthalten. Dieses Herbar soll aus 4 Sectionen, jede zu 300 Spec. gebildet‘ werden, und die dazu nöthigen ı200 Pflanzen, durch Bereisung von ganz Tyrol, der Alpen Oberitaliens bis Piemont, — dann von Krain, Istrien, Kroatien und ganz Dalma- tien kis an den M. negro, der ein Zweig des ho- hen Pindus ist, errungen werden. Die ıte Section kostet 3ofl. C.M. und ist schon bei mir zu haben; die 2te Section erscheint noch diesen Herbst. Die vollständige Ansicht der ganzen Unternehmung werdeich in der botanischen Zeitung mittheilen, . F. W. Sieber, Nro. 648. Altstadt in Prag, I. Reiseberichte. Kurze Bemerkungen auf einer botani- schen Excursion nach Corsica, im, Jahre ı820. Die Insel, von welcher ich. rede . Ist zu x — 402 grols, um in einigen Monaten mit der Aufmerk- samkeit durchsucht zu werden, welche sie zu verdienen, ‚scheint. Durch den zu langen Aufent- halt an dem einem Orte fürchtet man die Pflan- zen des andern zu versäumen; man eilt weiter . und läfst dem Botaniker, welcher das Land selbst . bewohnt, unstreitig manches zu entdecken übrig, Bis jetzt wird aber die Botanik so gut wie gar wicht in Corsica gepflegt. Der Herr. Präfect sucht diesen ‚ so wie alle andere Zweige der Wis. senschaft zu begünstigen, und hat den Grund zu einer Naturaliensammlung gelegt. Herr Doctor Stephanopoli leistet ihm hierbei, so weit. es seine vielfachen Geschäfte zulassen, hülfreiche Hand, und mit Vergnügen erinnere ich mich an die Aufnahme, welche ich von diesen beiden Herren, so wie von dem Ingenieurobristen Hrn, L.e Gentil de Qu£lern erhielt, ohne eine an-. dere Empfehlung zu haben, als für die Wissen- schaft zu reisen. Die französische Besatzung fand ich gleichfalls, und zuweilen auf eine dem Herzen sehr wohlthätige Art ’zuvorkommend. Das Hauptquartier der fremden Legion ist in Bastia, Es thut einem Deutschen weh, auch hier so viele Emigranten aus den verschiedenen Fürstenthü« mern und Hönigreichen zu. treifen,' welche die, Sprache vereint, das Schiclsal entzweyt. Dage- gen hat er den Genufs, sich von ‚Preussen und. Sachsen, Bayern und Oestreichemn als Lands- 108 mann begrüssen zu hören. Der Eindiuck, den eine solche Musik hervorbringt, ist nicht so leb- haft, doch der Intelligenz verwandter, als Kirchen- musik, Von innen heraus predigt es über das Geheinmifs der ersten, der zweiten, der dritten Person, ohne deren Einheit das Wort, die Spra- che, die Religion zur 'Whorheit, zum Trug und Unsinne werden; man erklärt.sich, warum dieser blind einem Götzen dient, und jener frech des dreyeinigen Gottes spottet; man prüft alles, be- hält das Gute, und läfst die Sachen gehen, wie zuvor. Der Corse hat Gefühl; er weils es, wenn der Schuh‘ ihn drückt, und läfst sich darüber nicht täuschen. Er ist heftig, und giebt ihm der Rich. terstuhl keine Genugthuung, so verschafft er sie sich mitunter wohl selbst. Das Duell gehört nicht zur Landessitte; aber feig ist der Corse desswegen nicht. Der Dolch ist verboten, und man trägt ibn nicht im Gurte, Eine Pistole an. der Seite, eine Flinte auf der Schulter sind er. laubt. Die Corsen respectiren sich wechselseits, und sind vorsichtig im Scherzen und Reden; der Charakter des Iuandes ist ernst; Tanz und Musik sind die Sache, des Corsen. nicht. Die Pflichten ' gegen den friedfertigen Fremdling. sind geehrt; und giebt es gleich. eine ziemliche Zahl Einge- korner, welche wegen eines Verbrechens ver- folgt, das Land durchstreifen, .so wird ein sol« 410% cher Bandit doch nur dem, der ihn angreift und dem persönlichen Feinde, nicht leicht einem an. dern gefährlich. Einen feurigen Wein, ein mittelmässiges Oel, auch wohl Pomeranzen führt die Insel aus; Getreide hat sie nicht genug für sicb. ’ Die wittleren Berge liefern Castanien, die höheren Schiffsbauholz. Auf den höchsten Weiden, zwi- schen Felsenblöcken und Schnee, im Angesichte vom classischem Boden, finden sich schwarzhaarige Ziegen und Schaafe. Die Wolle der Schaafe ist in der That beinah schlicht wie-Haar; die Wei- ber verspinnen sie, und weben daraus ein gro- bes Zeug, das der Franzose wohl mit dem Na. men Nankin de Corse belegt. Der Corse kleidet sich Winter und Sommer darein. Aus dem Zie- genhaar verferigt er den Mantel, welcher sich nach oben wie in einen Zuckerhut endigt, und Kopf und Leib, so sagt man, gegen jeden Re- gen schützt. Granit und Glimmerschiefer; Kalk bemerkte ich nur bei Bonifacie. Gegen das Ufer hin et- was Ebene; an manchen Orten erheben sich die Berge unmittelbar aus der Sse,: um sich mit der E27 Kette zu vereinigen, die den Rücken des Landes bildet, und nach Osten und Westen hin eine für die Gröfse der Insel sehr beträchtliche Menge . Wasser abgiebt. Das Kleid der Ebene sogar ist | grossentheils Natur, sie sey nun wirklich nicht x 405 urbar gemacht, oder ruhe mit Heiden und Cist- rosen bedeckt, in langwieriger Brache. ' Manche Reitze welche die Südfranzösische Flor darbietet, scheinen der Corsischen zu feh- len; manche andere hat sie vor ihr voraus: Fu- cus sedoides, ericoides, und eiliatus, (um mich der in der Flore francaise angenommenen Aus- drücke zu bedienen), sind auf den Felsen der ganzen Küste gemein. Die Conferva .Helmin- tbochortos der Apotheker wird häufig unter dem Namen herba graeca zusammengekratzt; ich konnte nichts davon unterscheiden,’ als ein -Gewirr von entstehenden kleinen Fueis, besonders ‚des fa stigiati und hypnoidis. * Auf den Felsen in der Näke des Meeres wachsen Dactylis hispanica, Statice reticulata . minuta, articulata, Passe- rin'a birsuta, Lotus cytisoides, Conyza saxa- tilis, Buphthalmum maritimum; auf den Iles sanguinaires, im Meerbusen von Ajaccio: Me- sembryanthemum nodiflorum, Artemisia arborescens, und bei Bonifacio auch Erodium corsicnm. Auf dem sandigen Ufer finden sich Agrostis pungens, Aira articulata, Panicum repens, Saccharum cylindricum, Erodium lit- toreum, Silene nicaeensis, corsica, pubescens Lois. Die Ebene und die nächsten Hügel zei- gen Dipsacus ferox (schr veränderlich an -Grös- se der Pflanze und Gestalt der Blätter). $e- xiola aethnensis, Gnaphalium_ angustifolium 106 Lois., Ferula communis, Heliantbemüm tuberaria, halimifolium (gefleckt und ungefleckt), guttatum 9? immaculatum, (das gefleckte fand ich hier nirgends), Bartsia versicolor, viscosa, Satureia graeca, Lotus edulis, parviflorus, Tri. D folium vesiculosum , ligusticum , Melilotus gracilis, Serapias lingua, cordigera.. Pancra- tium Illyricum erstreckt sich bis in die Berge hinauf. Bei Bastia fand ich an dem hiesigen Ufer eines Baches eine unübersehbare Menge von As-" clepias fruticosa; hier und da Pastinaca gr“ veolens M. B. Bei Bonifacio : Sium Siculum, Seseli verticillatum, Smyrnium Dodonaei Spr. Cnicus obvallatus M. B. Das Buschwerk be- steht. gröfstentheils aus P istacia Lentiscus, Myr- tus communis, Arbutus Unedo, Phyliyrea latifolia und angustifolia, Cistus monspeliensis und incanus, Cytisus candicans, 1riflorus, Jani- gerus, spinosus, Genista umbellata, corsica, besonders Heiden, Erica arborea und scoparia. Die Erica corsica zieht die höheren Regionen den niederen vor, und liebt feuchte,’ felsige Orte. Sie blüht fast das ganze Jahr; die Blüthen ste- hen drey bis zehn, zuweilen auch bis hundert an der Spitze der Zweige beisammen. Tubulös möchte ich sie nicht nennen. Die Narbe ist meist mit der Coroile von gleicher Länge. Die Alnus cor- difotia wächst an felsigen Bächen, bis über die Castanienregion hinauf, In dieser Höhe findet a | } | 10%. sich an feuchten Stellen Arenaria 'balearica, Lebelia minuta, Hypericumhireinum , Ar- nica corsica. Die Stachys corsica Lois. (Gle- choma grandiflora DC.) verfolgt man bis in die Region der Pinus.Laricio und der Alnus viri» dis. Es wächst mit Spergula pilifera, Vero nicarepens, Antirrhinum hepaticifoliumP oir. Euphrasia corsica, (deren Blütben nicht roth sondern gelb sind), der bald haarigen, bald völ- lig glatten Robertia taraxacoides, und dem T’hy- mus Herba - Barona. Der Stengel dieses letz- ten ist selten ganz glatt, die Basis der Blätter fast immer mit einigen Borsten besetzt. und die - Pflanze schr veränderlich in Absicht auf Veräste- lung, auf Gestalt der Blätter und Gröfse der Biüthen. Aus den Felsenritzen sieht man hier auch das Elychrysum frigidum hervorhängen. Die höchsten Bergkuppen sind der Viola num- mulariaefolia, dem Pyrethrum tomentosum und: einigen gemeinen Alpenpflanzen. vorbehalten. .. Bis jetzt batte ich noch nicht Mulse genug, alle mitgebrachten Gewächse mit der nöthigen Genauigkeit zu untersuchen und zu bestimmen, Einstweilen nur von folgenden: I. Galium Barrelieri; foliis quaternis ova- libus trinerviis cauleque hirsutis, panieula capil- lari ramosissima , seminibus villosis. 2L. Syn. Cruciata major villosa flore > moRagl- nis-albo. Barrel. obs. 100, ic. 32h: 108 Der Stengel ist aufrecht und nicht beinah. liegend, wie bei dem Galium rotundifolium, von dem es sich überdiefs durch die Rauhigkeit und‘ die Vertheilung der Blüthenstiele unterscheidet. Es ist offenbar ein Druckfehler, wenn Lamarck ‚bei dem Galium rotundifolium die Figur ı24 statt 123 eitirt. Auf den Corsischen, schattigen Hügeln, am Fusse höherer Berge ist dieses Ga- lium nicht selten. Es blüht im Junius, 2. Statice articulata. f, strietissima; tota rigida, caule ramosissimo: ramis distichis di- varicatis, in quavis articulatione bifurcatis: infe- rioribus sterilibus, superioribus fertilibus. . Die Statice articulata ist manchen Abände- zungen unterworfen, und es bleibt noch unge- wils, ob sie alle blofs als Varietäten zu betrach- ten sind, Die Pflanze, welche Loiseleur in der Flora gallica beschreibt und abbildet, findet sich auf den Felsen am Secufer bei Ajaccio und Bastia. Die Stämme entspringen unmittelbar aus der Wurzel, sind an dieser Stelle dünner. wie oben, wo sich der Hauptstamm in viele Aeste verliert, die ihm an Dicke ungefähr gleich kom- men. Die Blätter findet man selten, und sie sind dann gewöhnlich weit gröfser, als Loiseleur sie angiebt, auch nicht kreisförmig auf der Erde ausgebreitet, sondern fast vertikal, Die ganze Pflanze hat etwas Schlankes und Schlaffes. ‚Die Va- ' rietät, die auf der nördlichen Spitze der Insel 109 angetroffen wird, unterscheidet sich durch Stei.- figkeit und niedrigen Wuchs; die Articulationen des Stammes und der Aeste sind kuz und zus - sammengedrängt, die Zweige links und rechts in rechten Winkeln vielfach vergabelt, bei ihr fin- .det man die Blätter häufiger und zwar meist auf der Erde ausgebreitet. Die Blüthen entspringen 3 — 4 hinter einer Schuppe und steben in zwei Reihen an den Spitzen der oberen Zweige dicht. beisammen, Ich werde diese Yarierät mit Y.bes zeichnen. : Bei der Varierät , welche auf. dem. sandi-' gen Ufer von, Bastia und des. Meerbusens von Santa Manca vorkömmt, erheben sich aus der Wurzel viele holzige, glänzende, mit welken und. frischen ı — 2 Zoll langen Blättern bedeckte Stöcke, aus welchen mehrere ı — ı ı/a Fuls. hohe im Zicekzack gebogene Stämme entsprin- gen. Die Articulationen sind sehr gestreckt und ‚eine jede giebt an ihrem Ende, die eine links, die andere rechts einen Ast ab, welcher sich: sehr. regelmässig vergabelt. Der Hauptstamm: bleibt immer sichtbar. . Die Blüthen stehen .an- den Spitzen der oberen Zweige. 3. Ruta divaricata; foliis decompositis, fo-- liolis ovalibus; laciniis simplieibus maximis sub- audis, peduncnlis validis longissimis vnitloris, pe talis integerrimis. 2L. ! / j Die Blumenstiele sind so stark. Anfe de [2 410 B ganze Pflanze dadurch ein stachliges Ansehen bekommt, besonders auf den höhern‘ Bergen, wo sie.einer Halbkugel von Dornen und einigen grü. nen Blättern gleicht, aus welcher die kleinen, . “fast weissen Blüthen hervorragen. Unter jedem Blumenstiele befindet sich auf der entgegengesetz- ten Seite eine Warze oder blaättähnliche Schup- pe. Stamm und Zweige sind mit schwärzlichen, | drüsenähnlichen Punkten ‚besetzt. Sie blüht im Julius, men Se j 4. Euphorbia'stellulata; umbella quingue- fida trıfida, foliis obovatis antrorsum serratis, in« volucris elliptieis, involucellis triangularibus; ca psulis. glabris appendieibus sex 'membranaceis in- structis, seminibus atris globosis. @ "Diese sehr ausgezeichnete Euphorbie ist gewöhnlich einen halben , zuweilen einen Fufs hoch. Sie wächst bei Ajaceio an schattigen Or- ten und blüht zu Anfang des May. 5. Vicia littoralis; peduneulis 3—8 floris, foliis pinnatis; foliolis enerviis lineari - lanceo- latis obtusis apiee mucronatis, stipulis semisagit- tatis - integris. ©) Die schwachen ı — ı ı/2 Schuh langen Sten- | gel liegen nach.allen Seiten im Grase umher. Die ' ‚ Blüthen kommen den Blüthen der V. Cracca na- he, sind aber etwas gestreckter; die Haare auf dem Kelche und den übrigen Theilen sind nicht - angedrückt, sondern abstehend, | 117 :6,,Seriola taraxasifolia; canle’ ramoso, foliis radicalibus runcinatis ,' caulinis superioribns. linearibus integerrimis, (+) Sie wird ungefähr anderthalb. Fuls hoch,. ist kald glatt, bald haarig, und wächst auf den Cor- sischen Bergen. Sie blüht im Junius, 7. Gnaphalium angustifolium; foliis lie nearibus margine revolutis cauleque subtomento- sis; squamis „calycinis lanceolatis membranaceis, arcte adpressis, corymbo composito. . Syn. Gna ‚ph. suffruticosum , fol, linearibus lon- gis angustis tomentosis märgine veplicatis, corymbo composito umbellato. Lam. Diet. 2. p. 746. Ely- chrysum angustifolium, Fl. Franc. eoöl n. 3ı12,a? Dieses Gnaphalium ‚ welches häufig in Corsica vorkömmt, ist von dem Stoechas so ver- schieden, dafs, wenn Hr. Decandolle im Zwei- fel steht, ob es wirklich eine eigene Art ausına- che, ich nicht umhin kann, zu vermuthen, er verwechsele es mit Gnaphalium 'rosmarini-. folium; fol. linearibus margine revolutis gla- bris, caule subtomentoso, squamis calycinis lanceo- latis coriaceis ‚laxiusculis, corymbo ‚subeomposito, Elichrysum seu Stoechas tcitrina vorismarint: foliis. Barr. obs. 9782 Chrysocome major rorismarinifolio Barr. ie, 278? Helichrysum.. angustifolium Salzm. Enumeratio plant. Die Blüthen sind gröfser, wie bei den 'vor- hergehenden; die Helchschuppen sind "nicht bei- 112 nah weils, sondern goldgelb, weniger angedrückt, und beträchtlich: stärker, Sie sind jedoch mehr angedrückt, als bei dem Stoechas, weswegen die Blüthen kleiner und gestreckter erscheinen. Die Zahl’ und-Form dieser Schuppen, die glatten Blät- ter, die schlanken, steifen Aeste scheinen es hin«.. länglich von dem Stoechas zu unterscheiden, 8. Balsamita corymbosa; caule simpliei herbaceo, fol. sessilibus spathulatis 'serratis, pe- dunculis :axillaribus terminalibusque unifloris, squamis calycinis margine scariosis. Die Blüthen haben etwas über einen halben Zoll im Durchmesser, Die Blüthenstiele kommen’ “einzeln aus den Winkeln der oberen Blätter her- vor, und sind mit einigen Blättern besetzt; aus der Spitze des Stammes eutspringen gewöhnlich noch 3 — 6 Blüthenstiele, und diese sind ganz - nackt. Die Pflanze wird 2 <- 3 Fufs hoch, und blüht im Julius. Montpellier. Ph. Salzmann, -* Hr, Salzmann wird nächstens einen Fas- zikel seltner Pflanzen, gröfstentheils auf dieser Reise nach Corsica gesammelt, zum Verkaufe aus« bieten. Eine nähere Anzeige des Verkaufs hoffe ich bald in diesem geschätzten Blatte mittheilen zu können. | Mainz, . Dr. ziz) Y Flora, ‘oder: : De D ota ni sche Z eitung. .. Rn} on x x Be 5 Ds Niro. 6. Regensburg, am 28 Februar ont, > Ss0scen- bi FR B Be Ken r 1 Diteratun.. en I, Deleetus Florae et Faunae Brasilic 'ensis, auctor& 1..C. Mikan. Fase. L Vindob, 1820, Fol. mu 2 ee . DacHERE Ze PS B * Vortiogendes Werk ist. die erste. Frucht, der wissenschaftlichen Expedition: ;, welehe der Herr Prof. Mikan nach jenem 'so reichen Tro- penlande, Brasilien, vor einigen Jahren, gemacht hat. Es werden hier 3 Pflanzen, und.;4 Thiere sehr gut beschrieben und lithographisch, abgebil-. det, Die Pflanzen sind ‚folgende: u u » Stifftia. ‚Syng. Polyg. Aeg.b. CH narocephalae Jufs, Cal. imbricatus; squamis integerrimis,, obtusis, interioribus elongatis, Co- rolla floseulosa; edrollularum laciniis in spiram zevolutis.. Pappus sessilis, simplex.. Recept, nur. dum;, tubereulatum. —. $t. chrysantha.. Es ist. diefs derselbe schöne. Strauch, der von Bio de. Jar neiro. aus .als Johanniae Willd. ‚oder. Chus gu ira gae species Jula...in. ‚mehrere ‚deutsche. m 11% un Herbarien gekommen ist, Die Gattungscharaktere stimmen fast ganz mit einander überein; der pap- pus ist bei Stifftia ebenfalls tenuissime scaber, so dafs zwischen ihm und dem pappus. plumosus der peruvianischen Chuquiraga nur ein klei- ner Unterschied im Längenverhältnils statt findet. Jedoch hat nach Jussieu die Chuquiraga ein Recept. villosum; bei Stifftia ist es unbehaart, 2) Conchocanpus. .Diandria Mono-. gymia Linn, — Ordo nat. Juss, — —? im certus. Cal. tubulosus 5 - dentatus. Cor. sub- monopetala, irregularis; petalis 5, basi in tubum. coalitis. Filamenta 7, 5 sterilia. Capsula bival- yis, 'ı - "locularis,. Semen arillatum. — (C, ia crophjllüs: Der Hr. Verf. giebt Affinität wit Seiuris Schreb. (Raputia Aubl.) an. Dem An- zeiger dieses scheinen diese beiden Pflanzen ge- nerisch nicht verschieden Zu seyn. Der Unter- schied in dem Gattungscharakter ist vorzüglich | dafs Conchocarpus 7 Staubfäden, wovon 5 ste« ril, Sciuris aber 5, wovon 3 steril; und ausser- \\ dem 2 Schuppen an den fruchtbaren Staubfäden haben soll, Wie schon Jussieu andeutet, scheint der Conchocarpus in naher Beziehung zu Ga- lipaea Aubl. und Monnieria Linn, (nicht Michaux)'zü stehen, und wahrscheinlich. reihen sie sich an die Terebinthaceae Jufs. Die Blume ist unregelmässiger,, als man sie in dieser sehr: natürlichen Familie, wie z. B. bei Schis 115 nus, Garuga Roxb., 'Spondiäs, Mangife- ra etc. sieht, und kommt der von Cnestis,' Averrhoa u. a.'nahe. Der Bau des Ovarüi ist ganz wie bei den meisten Terebinthaceiss und vorzüglich giebt uns die Ausbildung eines 5° fächerigen Ovarii, zu einer, zwei, oder selten mehreren einsaamigen Früchte einen Wink über den Stand des Conchocarpus in der natürli« chen Reihe. Der Embryo ist exalbuminosus, ra-' dieula laterali subprominula, wie bei den übri- gen Terebinthaceis. Der Hr. Verf. giebt dem Conchocarpus Arillum düplicem. Der äussere’ hat vollkommen die Gestalt der Kapsel, zer.’ springt wie sie, in 2 Lappen, und schält sich end-' lich aus. Diels ist eigentlich die innere Kapsel- ‚ haut. Der innere auf dem Nabel aufliegende Aril- lus ist der wabre. Monnieria L. hat ganz den- selben Bau. Man vergleiche den Character in Pers. Ench. II. p. 638. CAubletiä,) Es heifst hier: Semen parieti interno pericarpii separabili- obvolütum. . Albumen album tenuiusculum subcor- neum, Jene innere Haut der Kapsel ist der äus- sere Arillus bei Conchocarpus; das Albumen nach Richard ein wahrer Artllus, wie denn ein Avillus umbilico, impositus bei mehreren Tere- binth. vorhanden ist, z. B. bei Joncquetia, wo er schuppenförmig, oder bei Amyris, wo’ er hemisphärisch' den Saamen einschliefst. » 8) Diehorisandra Mexandr. Monogyn. Ha 416 Linn. Commelineae R. Brown. Cal. 3- phyl- lus. Petala 3. Filamenta brevissima. Antherae | contiguae: duabus separatis divergentibus. . Caps, 3 - valvis 3 - locularis polysperma. — D. thyesi« fiora Mik. Herr Mikan bemerkt, dafs diese Gatiung mit Campelia Richard (Zan«- nia Plum.) nahe verwandt sey. Von dieser giebt Gramer den Charakter. so: Cal. 3- parti- tus, Cor, 3- ‚petala, "demum 'baccans. Filamenta villosa. Anthberae geminäe, uniformes. Capsula 3. locularis corolla "baccante inelusa. . Kunth giebt ibn so: Cal. profunde 6- partitus: foliol, interioribus petaloideis persistentibus, demum carnosis. Stam. 6 fertilia. Antherae loculis valde disjunetis. ‚Der Charakter der Frucht scheint 'so gegeben werden zu müssen: Capsula in corollä baccante globosa trivalvis ovato - glohosa, valvu- lis medio septiferis. Semina plura arillo carnoso involuta eogque septorum margini affısa. Embryo trochlearis in albumine carnoso umbilicaum spet- tans. Allerdings, ist, Campelia sehr nahe mit - Dichorisandra verwandt, ,.Pie hier sehr gut beschriebenen Pflanzen sind alle drei von Rio de Janeiro. — Die Thbier® welche in diesem ‚Fascikel abgehandelt werden; sind: Lanius undnlatus, Emys radiolata, Colu- ber Naitereri und C.. leucocephalus. 2. Horae physicae Berolin. betreffend. * Galium hirsutum. .(Hor. phys. Berol. ‘ 417 pP. Tı3. Tab. XXIL.) Foliis quaternis subrotundo- ovatis brevissime cuspidatis trinerviis cauleque hirsutis, fructibus Jappaceis, — Synonymon ad. de: Galium ovalifolium Schott. Caules stri. ati, aciebus inferne villosis, superne' glabratis. Folia inferiora quaterna, late oviformia, dense willosa, superiora glabrata, paniculina solitaria, 1i- nearia. Florescentia panicula multiflora. Fruetus minutus, dense glochidibus hispidus. Differt a Galio rotundifolio magnitudine et hirsutie. Hab. prope Algesiras. — Y. Schreibers 'Nachrich- ten von den kaiserl. österreichischen” Naturfor- schern in Brasilien. Brünh ı820. p. 48. — Icon nostra plantam parcius florentem exhibet. In descriptione loei natalis errore calami pro: meridionalem, „septentrionalem * legitur, montes enim, quorum latera; ortum et. septen- trionem spectantia, sylvae istae Castanearum 0C- cupant, meridiem versus ab Orotava, Tene- viffae insulae ceivitate, Sitae sunt. Memoriae dignum videtur, quod vir cl. a Buck nuperrime per kteras admenuit, Galium hoe.in his Insulae locis advenis fere planitis im- mixtum vivere, neque fors a vero multum. abfu- turum, qui hanc quoque speciem aliunde adre- ctam esse sibi persuadeat, Da ich der Horae:Berolinens, erwähnt habe, muls ich "noch eine Verbesserung. hachholen, die 118 i zwar. dem ‚Leser leicht in die Augen fallen, aber nicht sogleich erklärlich seyn wird." VWVenn näm- lich $. ı14.unter Rhamnus coriaceus noch zwei in steigender Höhe auf einander folgende Arten dieser Gattung, die den Wanderer gleichsam his zu der Höhe dieser bier beschriebenen Art hin- auf geleiten, angeführt werden mulsten, so schien es zweckmässig, sie in der Ordnung zu betrach- ien, wie sie dem Emporsteigenden nach und nach begegnen.. Die Folge dieser drei Arten: — Rha mnus crenuatus, Rhamnus glandulosus und end- lich Rhamnus coriaceus, — wurde durch Ver- wechslung der beiden ersten Stellen, wobei sich ' noch ein Druckfehler einschlich, verwirrt, und ein ünangenehmer Widerspruch für den aufmerks- men Leser erzeugt. Locus itaque, -(Hor. physic. Berol. p- th a Rh. glanduloso ad Rh. coriaceum usque) hot modo restituendus: 1) „Rhamnus crenulatus fere ad pe- 9, dum 1700 (nee 5700) altitudinem, supra mare Fr ascendendo, oceurrit, — fruticulus elegans- hu- „milis, v%x tripedalis, in regione calidissima mon- „tum Prenanthis pinnatae, Lavandulao „abrotanoidis, Conyzae canariensis, C# „caliae Kleiniae, Rumicis, Lunariae; „Euphorbiae canariensis aliarumque 50 : „eius, a nemine adhuc descriptus.** „Inter omnes, quas perlustravimus, Tnsulas | i19 „, Canarias , sola Treneriffa alit hunc fruticem, „quem prope Oratavam, Rio Lejos et Chi- „namam meridiem versus reperimus,'* „Eum autem insequitur, 2. „Rhamnus glandulosus Vent. Jard; „de Malm. Tab. 34. arbor satis alta, quae sylvas „plerasque, diurnis ‚nebulis vaporibusgque'.ob: „jectas, in regionibus inferioribus möntium., pes „dum 2800 — 4000 altitudine supra mare elevä: „tis, occupat, non solum Teneriffae -Insus „lae, sed etiam Maderae, aliarumque- Torte, „incola; * u BE .3. „Rhamnus coriaceus' denique ; .de „quo supra sermonem fecimus, summum cacıkl „men attingit et montis, Pie dicti, extincetum „Craterem corona vyıridı ambit in altitudine pe: „dum 6400. . ‚Ibidem (p. 114. Lin. ı4.) pro „Cinetäris „palmensis." ‚Centaurea arguta‘ legen- dum est, Ze 3, Abbildungen auserlesener Gewächse des k. bot. Gartens bet Berlin. "’%*% Sg eben erscheint das zweite Heft der „Ab- „ bildungen auserlesener Gewächse des königl, bo- „tanischen Gartens zu: Berlin von Hrn. Prof, „Link und Hrn. Garteninspector Otto,“ wel- ches durch sein schnelles Erscheinen und die da- rin enthaltene Nachricht, dafs die Tafeln zu dem ünitten Hefte bereits gröfstentheils vollendet sind. i20 den erfreulichen Fortgang .des Unternehmens be- weist. : Dieses Heft enthält, wie das erste, sechs seline Gewächse des Gartens, die auf 6 schönen und herrlich colorirten Tafeln dargestellt sind, nämlich : : on R „Tab. 7. Piper incanum; .foliis subcorda- tis,subrotundis acutis iniegerrimis erassis enerviis. mollissime.-tomentosis, spieis terminalibus subso- Itariis „longissimis ‚„ HaWorth. Sepp. Plant. succul.- oo. Be Th, 8. Arum pedatum; acaule, foliis sim lieibus ternatis pedatisque, foliolis oblongis acu. minatis integerrimis, spaiba basi ventricosa con- nata, lamina planiuscula longe acuta .spadicem superante. , Aus der reichen Sammlung des Für- sten von.Salm -Dyk. - Tab. 9. Rpidendron nocturnum;. coaule aultifolio, foliis oblongis : lanceolatis emarginatis aventis, floribus terminalibus, labello tripartito, la- ‚ cinia media lanceolato- lineari, lateralibus lanceo- latis integris. Jacg. Amer, p. 226. T..ı39. ‚Diese Pflanze ist im Garten aus Saamen gezogen, und | soll alle: Jahre blühen und Früchte bringen. Tab. 10. Begonia Jargyrostigma; cal lescens, foliis semicordatis acuminatis erenulato- vepandis glaberrimis, supra niveo magulatis, süb- | tus rubris, Fischer Hort. Gorenk, Diese aus- | gezeichnete Pflanze, die. auch unser Garten. der Güte des Herın Inspektors Otto verdankt, ist | 421 durch ihre herrlichen Blätter,. die auf der öberen | Seite mit Silber glänzenden :Flöcken geziert sind, eine sehr angenehme Erscheinung. in unsern’ Ge: wächshäusern, Tab. i1.:Bonnaya. Nov. Genus: Calyz guinquepartitus. Corolla bilabiata , Filamenta 2 conniventia, Capsula polysperma, lincaris, bilo- eularis, bivalvis, ‚dissepimento inter valvas 'solato, 4 eentrali, Iineäri. ' Semina sporophora affixa, En .B. brachi iata; caule erecto diffuso., folüs oppositis sessilibus ohlongis acutis, | hasi attenua- " tis mueronulato - serratis glabris, — Diese. Gat- tung ist der Hornemannia verwandt; ‚Here von Chamisso brachte die Saamen aus Mamil- 1a mit. , . Tab. ı2.-Brassia maculata; foliorum summorum vagina Cconnata. Carnosa, floribus, spi- ‚satis ‚ labello cordato indiviso. Aiton Hort. Kew. V. p. 215, Bot. Mag.. T. 1691. " Diese Pflanze gehört in .die Familie: der Or- chideen,. die leider noch: so. selten: in unsern Gärten zur Blüthe kommen; zeichnet sich durch grolse sehr schöne Blumen aus und ist in Jamai- ka zu Hause, ‚Druck und Papier sind vortreff- lich und der'Zierlichkeit: des’ Ganzen angemes- sen. Vebrigens beziehen wir uns -auf das, was wir von der Einrichtung des Werks bei dem er- ‘ sten Heft gesagt haben. . NE \ 422 ' .Corriespondenz. . Herr c. In. ‚Hilsenberg aus Erfurt, wel- eher bestimmt war, auf Kosten des berühmten Reisenden, Herrn Sieber aus,Prag, nach ‚den canarischen Inseln zu reisen, geht nun ganz an die südlichste Spitze von. Africa, ans Cap, und hofft nach einigen Jahren mit überaus rei- cher Beute zurück zu ' kommen; er hat einen Gärtner bei sich, und verspricht, yon. dem Vor- folge seiner Reise von Zeit zu Zeit in öffentli- chen Blättern Nachricht zu ertheilen. Hr. Sieber selbst, beschäftiget sich gegen- wärtig mit der Herausgabe der Flora Tyrolensis sicca, welche beide zusammen im vorigen Som- mer und Herbste sammelten. Sie kennen den Reichthum des Schreber’schen nun der Akademie'in München zugehörenden Her- bariums; dafür hat aber auch dieser fleissige Mani sein ganzes Leben hindurch gesammelt. Was werden Sie aber nun denken, wenn ich. Ihnen sa- ge, dafs der: Pflanzenreichthum, welchen Hr. Dr. v. Martius aus Brasilien, theils diese Wahre hindurch geschickt, theils nun selbst mitgebracht hat, dem Schreber’sehen Herbarium fast ‚gleich komme. Gegenwärtig arbeitet er seine Naturge- schichte der brasilischen Palmen ins ‘Reine; sie : mag einige und neunzig Arten enthalten, von welchen die grölsere Anzahl neu ist, und unter diesen mehrere neue Gattungen, wovon ich Ih- 125 nen nur eine Maximilianea nenne, und eine Leopoldinia, letztere zur Ehre der Kronprin- zessin von Brasilien, welche den beiden baieri- schen Naturforschern die Erlaubnifs bewirkt 'hat, bis nach Para und an den Amazonen - Strom vor- zudringen.. Eine andere Arbeit. von etwa glei- chem Umfange werden: ihm die Melastomen, wieder eine andere die Eriocaula, eine dritte die Rhexiae u. s. w. machen, lauter sehr arten- reiche, Gattungen dieses grossen Landes. Von Schrankia sind ‚fünferlei Arten im Herbarium; Schr, aculeata, woron er die Sasmen ‘geschickt, hat bereits im Münchner botan. ‘Garten, im vo- rigen Jabre geblüht, aber noch nieht ‘so viele ‚Saamen angesetzt, dafs etwas davon könnte abge- geben werden. Noch mufs ich Sie mit einem africanischen ‚Beisenden bekannt machen. Ein Hr. Prems, Pharmaceute aus Bamberg, welcher seit einigen ‚Jahren die Stelle eines Provisors einer Apotheke in der Capstadt verseben hat, wird eine Reise ‘ins Innere von Africa machen, wobei er sich der ‘Unterstützung des Königs von Baiern zu erfreuen haben wird. Er hat vom Cap bereits herrliche Sachen, sowohl für den Garten zu Nymphenburg, als für den botanischen Garten. in München und für das Herbarium geschickt. Il. Botanische Notizen. - Der verstorbene Ritter v. Banks. hat seine Ar \ ungeheure Pflanzensammlung und Bibliothek: zwar | dem Britischen Museum vermacht, aber so, dals R. Brown für seine Lebenszeit Besitzer dessel- ben ist. Ihm,.dem Würdigsten, gehört also jetzt ‚der herrlichste botanische Schatz. Auch das ganze "Locale ist in dem Vermächtnils mit..begriffen, Kein Buch, kein Pflanzenpaket wird von fremder Hand berührt werden, Und zu dem Allen hat Banks auch noch eine sehr bedeutende Rente . gefügt, damit Brown, gleich ihm selbst, diese Schätze mit dem: gehörigen, englischen Anstande verwalten könne. Kennen Sie ein ähnliches Ver mächtnifs? . Reinwardt wird aus Java zurück erwartet, ' um Brugmanns Stelle in Leiden zu besetzen. Erspriefslicheres für die Botanik konnte wohl nicht leicht: geschehen, als die Zurückberufung eines Mannes, der mit einer Schrift: de necessi- tate et utilitate studii botanici debutierte und nun längere Zeit auf klassischem Grund und Boden ‚gelebt hat. . Nun ist. auch in Hamburg ein passender Platz von, 1330 Quadrat- Ruthen zur Anlegung eines „neuen öffentlichen botanischen Gartens angewie- sen, worüber der berühmte Prof. Lehmann die Direction erhalten hat. Die ‚Anpflanzung dieses neuen Gartens beginnt mit eintretendem Früh- linge, und der Bau der Häuser wird mit dem Herbste heendigt ‘werden, :Unter Lehmanns 125: Anleitung wird ein von ihm aufgenommener junge Mann, Hr. Ohlendorf, welcher längere Zeit in. den bot. Gärten zu Berlin, Wien, Paris, Kew, sich: Kenntnisse verschafft hat, die Gartengeschäfte be. sorgen. Gewils wird auch dieser Garten unter.der Direction des thätigen Lehmann, und seiner ei- genthümlichen Lage nach, sehr bald in. die Reihe seiner berühmten Brüder in Deutschland eintreten. In Frankfurt bildet sich ein naturhistorisches: Museum, welches mit der dortigen Senkenbergi- schen Stiftung in Verbindung tritt. Die .dasigen. Geleh:ten haben sich bei Unterzeichnung der Bei. träge sehr freigebig bewiesen, so dafs ein pas- sendes Locale, die grosse Vögelsammlung :des- Hrn. Dr. Meyer in Offenbach u a. bereits ange-. kauft werden konnte. Wahrlich, wir dürfen. uns eines Zeitalters erfreuen, in welchem sich so ‚viele Bereitwillig-: keit zu Förderung der Wissenschaft zeigt! Ein Zeitalter, in welchem eine Entdeckungsreise auf Kosten eines Privatmannes (Rufs. Keichskanzler Graf'v. Romanzoff) ausgeführt wurde, während vor 400 Jahren Christopf Colomb. anfänglich von Haisern und Königen: abgewiesen wurde. IV: Ankündigungen. ich habe der: hiesigen Buehhandlung Carl Schaumburg et 'C. einen bot. Almanach über- geben, an welchem bereits gedruckt -wird. Die. ser führt auch den Titel Conservalorium al-' 426 ler Resaltate, Ideen und Ansichten aus dem gan. zen Umfang der Gewächskunde, Jeder Jahrgang enthält folgende 4 stehende Rubriken: I Origi- nalabhandlungen, in welchen die Lesefrüchte mit “ meinen eigenen Erfahrungen und Ansichten amal-_ gamirt zur Uebersicht dargestellt, und in Zusam- menhang gebracht werden, um nicht durch zu viele wörtliche Auszüge den Umfang des Ganzen zu sehr zu erweitern; Il. gröfsere Auszüge von vorzüglicher Wichtigkeit aus sehr ‘seltenen und. kostbaren Werken; II. eine in Nummern fort- laufende Aehrenlese kurzer Sätze aus botanischen Werken aller Art, vornämlich aber solcher Aeus- serungen grofser Geister, die den in den Origi- nalabbandlungen vorgetragenen Raisonnemens als Allegate, zur Erläuterung und Bestättigung die- nen; IV. Miscellaneen: ‚kurze Anzeigen, Impul- se, Notizen, Bemerkungen und vorzüglich An- deutung der neuesten Literatur, keine Recensio- nen, sondern nur charakterisirende Anmerkun- “ gen, u. dgl. Der erste Jahrgang enthält dem- nach: ı) eine Originalabbandlung betitelt: Bin Blick über den gegenwärtigen Stand der ganzen Botanik. : Ich habe diese Ab- handlung zweimal neu bearbeitet, mehreren Ge- lehrten. zur. Beurtkeilung mitgetheilt, und dann noch viermal revidirt und bedeutend verbessert, Ich glaube deswegen noch gar nicht, dafs sie feh- x lerfrey seyn werde: Exvare’ humanum est, et ni“ \ x 127. hil bumani a me alienum esse pnto. ” Wenn man sich bewufst ist, alles Mögliche angewendet, keis nen Fleifs gespart und bei dem Allen nur die reinsten Zwecke vor Augen gehabt zu haben, so kann man sich zufrieden geben. 2) Der Auszug ist eine Vebersetzung, ‚aus einem alten deutschen Werk ins moderne Deutsch der. gegenwärtigen, Periode. Das Wichtige dabei ist,, dafs man dar«, aus sieht, ‚dafs meine Begriffe ‚von -der intuitiven. Blumensprache keine Hirngespinste sind, und dafs: es schon vor woo:Jahren Leute. gab, die eben 50. davon gedacht, und sogar bedeutende Versuche! gemacht haben;;, sie’ zu "erlauschen und in die Sprache der Menschen zu übertragen. 3) Die Aehrenlese enthält diefsmal' nur 50 (zum Theil mit Anmerkungen begleitete) Sätze aus Hum- boldt, Smith, Cassel, Göthe, Decandol- le, Vest, Bulliard, Sebästini etc. Diese sind nach Materien geordnet, und. sind zum. ‚Theil, sehr wichtige Allegate zu ; ‚demjenigen, . was. ‚ich von der Methodologie, von den Arten, von der geographischen. Botanik ‚,. und über die "höhere Botanik gesagt habe. 4) Unter den Miscellaneen- befindet sich für diefsmal. vorzülich eine bedeu- tende Auswahl :der neuesten Literatur. Meine: Anmerkungen sind zwar äusserst kurz, aber er- . stens ist schon die. ‚Auswahl Anempfchlung, und was dann der Titel nicht sagt, oder nicht ganz zichtig sagt, das glaube ich hier hinlänglich an- gedeutet : zu baben, ‘Ausserdem befinden sich hier noch einige Novitäten, die Manchen, sehr interes- siren dürften. Das Ganze wird hier von dem be. rühmten Buchdrucker, Hrn. Ackermann ge- druckt mit latein. Lettern in ıamo. Kupfer sind keine nothwendig, Nur ein Titelkupfer. Der Preifs wird also hoffentlich sehr mässig ausfal- lei. Das Ganze aber hat die Bestimmung , die in der ungeheuern Last unserer Literätur versteck- ten und vergrabenen "Schätze von Ideen; "Ansich- ten und Resultaten vor der Vergessenheit zu retten, in Zusammenhang zu bringen, und über- haupt zum Gemeingut zu machen. Es könnte auch zum Mittel dienen, die Einheit der Grundsätze, und das Gleichgewicht der Arbeiten wieder her- zustellen, welches seit. einiger Zeil durch verschie, dene Abweichungen einzelner Botaniker verletzt worden. ist. Wenn ich nun dieses Ziel er reiche, 'so glaube ich für die Ehre unserer Wissenschaft wirklich etwas Verdienstliches zu thun, und Auf« ° munterung von Seite ihrer Verehrer zu verdienen Wien ı, Jänner ı8aı. Leopoid Trattinnick. Wir haben diese Ankündigung, die uns Ülle ser vortrefflicher Freund brieflich mitzutheilen die Gefälligkeit. hatte, ohne Bedenken wörtlich, ab- drücken lassen, da sie so ganz den Eifer des Verf. sich der Wissenschaft hinzugeben , ausspricht, und da es unser heissester VYunsch seyn ‚mufs, dem angekündigten Werke, das gewifs der Wissenschaft förderlich seyn wird, die „gröfste Verbreitung zu verschaffen. Flora oder Botanische Zeitung. Nö. 9, Regensburg, am 7. März 1821. ’ IL Aufsätze Ueber Ranunculus Flammula und Ra- nunculus reptans. Von Hrn Dr. von Schlechtendal, N Wa: ich in dem ersten ı Hefte ı meiner Animad.' versiones in Ranunculeas Candollii nu: noch zweifelnd über BR. Flammula und A. rep- tans aussprach, glaube ich jetzt bestimmt behaup- ten zu können, dafs nämlich beide Formen einer Art sind. Ich erhielt durch die Güte meines Freundes, des Dr. Nolte, eine Anzahl Exemplare des R. reptans, im nördlichen Deutschland ge- sämmelt, voll von reifen, Saamenköpfen. Dafs es der wahre R. reptans L. sey, wurde mir bald ge« wils, als ich die Abbildung. von Linn in der Flora lapponica und Exemplare dieser Pflan- ze aus Schweden damit verglich; eben so stimm- ten damit Exemplare aus mehrern andern Gegenden ‚Deutschlands und der Schweiz überein. Stets.-wächst R; veptans an sandigen Ufern der Flüsse und Seen, I Ü 13 und daher entsteht wohl sein eigenthümliches. An. sehn, welches sich auf ähnliche Weise an meh. Fa rern andern Ranunkel - Arten an gleichen Orten: zeigt, namentlich an R. repens, der an solchen Standorten ganz niederliegend kriechend wird, ohne eine aufrecht stehende Hauptpflanze zu bil- den, von welcher die Stolonen auslaufen, dessen Blätter denn auch ganz fein zertheilt sind, oder was gleichbedeutend ist, dessen. Blatisubstanz dann bedeutend verringert ist, Wie; ich'in meis ner Schrift ı. p. ı8, anzeigte, so war mir da mals nur noch der Saame unbekannt, um. eine Vereinigung des R. reptans und R. Flammula zu wagen; jetzt ‘habe ich beider Saamen sorgfäl- tig verglichen, und ich finde die genaueste Ueber- einstimmung, nur dafs der des R. reptans um ein weniges kleiner ist, als er sich bei R. Flammüla gewöhnlich zu zeigen pflegt. Beide haben Car- pella oblique obovata tumidiuscula glaberrinia Iae- vissima, siylo lateraliter terminali persistente bre- yissimo obtuso, apice saepius nigriscante und ein receptaculum glabrum. Bei genauer Ansicht det . mir übersandten Exemplare fand ich noch ein ‚ Zeichen, ‘welches meine Ansicht zur vollkommen- sten Gewilsheit eıhob, ich sah nämlich an der Hauptwurzel, von welcher die ganze Pflanze aus- geht, einige‘ vertroeknete Wurzelblätter j (riel- leicht primordialia; oder: von einer günstigen Ve - getationsperiode im vorigen. Jahr Zurückgeblie- | 431 ben), welche‘ ‚ganz den: Blättern des” gewöhnli- :chen RB. Flammüla ‘entsprechen, sie: "waren: Ant. lich: longe petiolata lanceolata 3 — 5 nervia in- tegerrima. Es scheint-hieraus hervorzugehn, dafs die ganze Form des R. reptans nur in dem Man- gel- an 'hinreichender Nahrung ihren 'Grund hat, und ‘ich bin fest überzeugt, dafs‘ darauf angel stellte Zwechmässige Versuehe in: Gärten dasselbe zeigen werden. Aus demselben Grunde‘ scheint auch 'herzuleiten zu seyn, dafs der Stengel sich gleich wieder zur Erde biegend;. fortwährend in Zwischenräumen ' wiederum Wurzel schlägt, um. Nahrung genug zu erhalten, den endlichen Zweck seines Daseins, die Blüthe und Fruchtbildung, be- werkstelligen zu können. Ich stelle also 'R. rep- zans L. als Varietät unter R. Flammula und zwar in Bezug auf meine Schrift folgendermassen; ich streiche die Var. & floribus plenis ganz und se- tze dafür : £, caule filiformi prostrato undiqne® radicante reptante, apice- florigero adscendente, foliis anguste linearibus subfiliformibus. Hierzu gehört die ganze Synonymie von R. reptans in De Candolle Systema, doch mufs ich die Var. ß? R. Ailiformis Mich. fürs erste noch davon getrennt lalsen, oder nur .fragweise hinzusetzen, da ich die Pflanze nicht’kenne, und auch De Can- | dolle, der sie gesehen: hat, zweifelhaft ‚darüber geblieben ist, nu " 152 IL "Botanische Notizen. nn x. Botaniker und botanische Anstalten im ‚heipzig. BE (Bericht eines ; Reisenden). Bar Leipzigs reger Sinn für Künste und Wissen, schaften ist beliannt, und ich theile hier daher blos einige Bemerkungen mit, welche ich in Be- zug auf die Botanik daselbst gemacht habe. Dafs . die. Botanik in der neuern Zeit, auch” hier starke Fortschritte: gemacht, und zahlreiche und eifrige Verehrer gefunden hat, davon zeugen die vielen schönen Gärten der Vorstädte, wo :50- wohl einheimische, als ausländische Pflanzen mit Liebe und Sorgfalt gepflegt werden. | ’ ‚Der zur Universität gehörige botan, Garten, welcher unter dem würdigen und verdienten Hrn. ‘Dr. und Prof, Schwägrichen steht, ist. Ihnen aus frühern Nachrichten bekannt, daher ich ihn, so wie alles, was ich schon in der Flora über Leipzig gelesen habe, übergehe. Der Breitersche Kunst- und Handelsgarten, welcher, wie ich sah, auch als ein öffentlicher Lustgarten benutzt wird, enthält eine recht hüb- sche Sammlung von Glashauspflanzen. Der: Herr Hofgärtner Breiter ist ein thätiger unternehmen- der Mann, und wenn seine Unternehmungen auch gröfstentheils auf Speculationsgeist beruhen; „80 kann eine ausgedehntere Verbreitung ‚von: .Ge- wächsen doch nicht andexs, als förderlich auf die | 133 Wissenschaft zurückwirken. Lobenswerth. ist-die Einrichtung seiner’im freyen ausdanernden -Stau- ‘dengewächse, welche: seit zwei Jahren 'alphabe- tisch geordnet und numerirt, den gröfsten:-Theil ‚des Gartens einnehmen, und- beinahe‘ Mi 5. Zahl voh '4000 Arteh ‘ausmachen mögen. “# Als einen der. eifrigsten Verehrer der Bota- ik lemte ich den ‚königl: sächs. Kaminerratk;, ‘Hrn.: Gottlob Fre.ge:kennen, welcher nicht’nur «in zwei schönen Gärten, 'einen in: der :Stadt, “den ändern‘ auf. seinem,.’eine Stunde -von Leip- zig entfernten. Landgute Altnauendorf ‚eine 'rei- che Sammlung in’ und. alsländischer' lebender Pflanzen: cultivirt, sondern :auch’‘aufserdem noch Besitzer eines ansehnlichen Herbarii'' und einer ‚bedeutenden botanischen Bibliothek ıst; in wel- cher die gröfsten englischen Kupferwerke, ferner -Redoute Liliacdes, Waldst. und’ Kit. 'pl. rar. Hung,.- und andere Seltenheiien der ältern‘ und. neuern-Zeit, wichtig sind; seine Kenntnilse in die- „ser Wissenschaft : sind sehr gründlich -und seine Gärten zeichnen sich eben so sehr durch Ele- ganz :im Aeufsern, als-durch wirklichen “innern - Reichihum aus. "Hr. Rammerrath- Frege erhält ‚alljährlich mehrere Sendungen lebender Pflanzen ‚aus Nordamerika, und nur dadurch: ist der Reich- -thum, der in seinen’Gärten vorhandenen nord- ‚amerikanischen Flora :zu erklären. | Nicht minder ehrenvolle Erwähnung verdie- 154 nen die Gärten ‘der Hrn. Foerster, Vogeh Salomo :etc.. "wo ich viel sehöne und. seltne Ge- wwächsse . sah. ‘and. deren Besitzer Kenntnifse und Geschmaek vereinigen... . en et Im! ‚Garten des Hrn. Foerster ist die vor trefliche Haliung der Neuholländischen. und Ca pischen Gewächse das Anziehendste; ich‘ habe ‘ kaum irgendwo. so üppig ünd dabei gesund auf ‚gewachsene. Pflanzen gesehen; die Erziehung. der ‚Baiden. (Ericae), und anderer schwer zu. erzie hender Gewächse glücken. Hrn. Foerster ganz vorzüglich. . . Der Garen des Banguier, ‚Hın. VYilbelm Rei- chenbach,. bat in mehr. als einer Hinsicht, be- ‚sonderes, Interesse für ‘mich gewonnen. — Frü-: her unter dem Namen Richters Garten bekannt, hatte er das Schicksal, dafs zur Zeit des Schlacht- getümmels in Leipzig, im Jahr 1813, nach $pren- ‚gung, der Brücke des ‚ranstädter Thors ; . der größste Theil des französischen Heeres durch. ‚denselben ‚vetirirte, wodurch . natürlich - dieser sonst recht hübsche Garten in. eine traurige Ein- öde verwandelt wurde. — Im-Jahr ıg14 kaufte denselben der jetzige Besitzer Hr. Reichen bach, welcher ihn schnell, wie durch einen Zat- berschlag, zu ‘einer der schönsten. Zierden .der Stadt erhob. Die Zahl der vortrefflichsten Stau- dengewächse, die ich zum Theil noch blühen sahı und welche Hr, Reichenbach mit rastloser Thi- 135 tigkeit aus allen Weltgegenden herbeizuschaffen weils, ist sehr bedeutend; überhaupt sind alle Partieen in diesem Garten so geschmackvoll, dafs kein Fremder, auch ohne Pflanzenkenner zu seyn Leipzig verläfst, ohne diesen herrlichen Garten besucht zu haben, 2 Fin schönes Arboretum befindet sich in dem Garten .der Mad. Lampe, vor dem grimmaischen Thore; unter der Leitung .des Hrn. Hanisch, welcher auch als billiger und gewissenhäfter Han- ‚delsgärtner- gerühmt: wird. ‚Indefs, nicht blos durch Anlegung schöner. Gärten und Gewächshäuser .beurkundet ‘Leipzig ‚seine Neigung zur Botanik; sondern auch :Män- ner, die keine Gelegenheit haben, lebende Pflan- zen zu hegen, huldigen dieser Wissenschaft‘ mit seltner Vorliebe. Ein Beweis davon ist:der-Ver- ein, ‚welchen mehrere Freunde .der Botanik un- rer dem Namen botanische Assemblde gebildet ha- ben. ‘Da ich das Vergnügen hatte, in diesem an- _ genehmen Cirkel eingeführt zu werden, so theile ich’ noch einiges über dessen Zweck und Ein- richtung mit. Der Hauptzweck dieser Gesellschaft ist, theo- retische und praoktische Erlernung‘ gründlicher Kenntnifse der Pflanzenkunde; in dieser Absicht versammelt. sie sich wöchentlich zweimal in, dem oben erwähnten Reichenbachischen Garten, wo der (damals noch anwesende ‚) verdiensfvolle 136 Hr. Prof. Dr..Reichenbach in gehaltvollen Vor-' trägen. die eben blühenden Pflanzen gründlich und. ausführlich erklärt, vorher aber von den Hrn Theilnehmern nach Willdenows Enumera tio, Persoon und andern Werken zur Uebung zergliedern und bestimmen lälst. Als die eifrigsten Theilnehmer dieses Ver- eins lernte ich die Herren Kammervath Frege, Banquier Reichenbach, Kaufmann Gerhard und Z ettel,. Baumeister. $ iegel, und. Buch- - händler Hofmeister. kennen, mehrere .andere Mitglieder, deren zusammen ı5 sind, '.schienen weniger thäligen Antheil zu nehmen. FE Die. Herren Gerhard und Zettel haben für die kurze Zeit, wo. sie der Botanik huldi- :gen,' ‚schen recht ansehnliche Herbarien aufge- stellt,..und fahren mit zühmlichen Eifer fort, so-. wohl ihre Kenntnifse, als ihre Sammlungen. zu vermehren. Hr. Gerhard, welcher sich: erst seit. Kurzem der Flora ergeben, befleilsigte. sich bei Anlegung seiner Sammlung: einer grofsen Ele- ganz, welche dem Anfänger allerdings empfeh- lungswerth ist; Hr. Zettel hatte schon mebrere Jahre gesammelt und zeigte mir mit vieler Be- reitwilligkeit sein auch mit Alpenpflanzen ziem- lich gut’versehenes Herbarium. Za den schönsten. Früchten meiner Reise ' zähle ich die Bekanntschaft mit: den genannten ‚eifrigen Verehrern unserer Wissenschaft, die lie- "E37 bevolle Aufnahme und die. bereitwillige Güte, womit mir dieselben ihre ‚Schätze zeigten, und davon mittheilten, : - Wie 'angenehm mir die persönliche Bekannt- schaft des Hrn. Prof; Dr. Reichönbach gewe- ‚sen ist, kann ich Ihnen nicht genug sagen’; möge mir derselbe ‚seine Freundschaft, wovon er mir ‚während meines ‘Aufenthalts in Leipzig, ungeach- tet seiner beschränkten Zeit, s6 grolse Beweise gegeben hat, ferner erhalten! Aufser dem Pracht- werke der- Monographie der Gattung Aconitum, ‘wovon ich seine Zeichnungen und Abdrücke, mit, freudiger Bewunderurg sah, dürfte noch-man- ‘ches aus der Hand dieses thätigen Mannes zu 'er- warten seyn, wenn ihn seine Verhältnifse mehr ‚den Wissenschaften überliefsen; da ihn ein rei- . ches’ Herbarium” und eine ausgewählte Bibliothek unterstützt. Eine Flora Saxonica, ‘die. ich vor ihm im Manuseript sah, und worüber derselbe vorläufig Vorlesungen hielt, schien mir reich an neuen und wahrhaft nützlichen Bemerkungen. — Seine Sammlung für die Gattung an Aconitum „und Deiphinium ist in Rücksicht der Eleganz und des Reichthums wahrhaft einzig, denn ge- en Tausend Exempl. Aconita in einem einZi- . $ mp gen Herbario, von den allerseltensten Arten, meh: rere Exemplare aus den entferntesten Gegenden der Erde beisammen zu sehen, machte einen ganz eigenen Eindruck auf mich, und nur diese Hülfs- ‚mittel können ein so wichtiges. Unternehmen he- ‚günstigen. — j ‚Noch sind aufser dem Ihnen als Myholog vühmlichst, bekannten ‘Hrn, Dr. Kunze, dessen Mitarbeiter Hr. Dr. Schmidt, nicht mehr: in ‚Leipzig, sondern in Jena ist, wo ich dessen an- .genehme und ‚lehrreiche Bekanntschaft zu ma chen, kurz vorher. das Glück gehabt hatte, meh- ‚rere andere Botaniker, daselbst; von deren Thä- tigkeit viel Tür die "Wissenschaft zu eawarten ist, und deren Namen mir. zum Theil als Mitglieder ‚jener Gesellschaft schon bekannt waren, es sind die Hın. Dr. Radius, Pohl, Pöppig, Gre. ‚bel und Schubert, deren. ersterer , wie ich ‚hörte, ein ungemein guter und genauer Botani- ker ist, und. an.einem wichtigen .VVerke arbeitet, . Br. Dr, Grebel: hat sich besonders mit _Carpologie und den natürlichen .Verwandtschaften der Gewächse, die Herren Dr. Pöppig, Pohl und Schubert aber, mit gründlicher spezieller Untersuchung, und .zwar letzterer mit besonde= xer Vorliebe mit der CGryptogamie beschäftigt. Noch wurde die Ankunft des eifrigen Bota- nikers Hrn. Ditmärsch von Dresden erwartet; welcher, wie mir Hr. P, R. sagte, durch eifri- ges Sammeln und Unterscheiden der Gewächse in der Dresdner Gegend, Verdienste um die Floxa - von Sachsen hat. Auch ist es ein sehr schönes Zeichen der Des; ’ 159 Zeit, ;dafs. sich hier, wie ich : überall hörte, ‚ie jungen Pharmaceuten, recht mit Liebe der:bota: nischen | Wissenschaft befleifsigen. - Auf diese Weise wird;es wohl auch für.die Zukunft nie an Priestern in. Florens Tempel fehlen, . 2. Bupleurum subovatum Link; ein Bei su Styag Zur.Elora. germanica em ‚*.In Ländern ,. wo der Weinbau die Menschen Yorzugsweise: beschäftigt, wird in’ der Regel die Cultur . anderer Gewächse vernachlässigt ;. daher gehören z.: B.. Getreidefelder än -.der Gegend ‚von : Triest "zu. den Seltenheiten *) und wenn ‚man. detinoch einige, antrifft, so ‚strotzen sie :xon Unkräutern . (Flora 1820 D 742), -‚worun- .ter sich aber! viele -Seltenheiten befinden, wie nachstehendes. lebit..- Am Tage vor meiner Ab. reise von Triest machte ich. noch eine Excursion nach. Saule in Begleitung der Hrn. von Hild en- brand und Rutte, die mehr ein geselliger Spatziergang, als ein botanischer. Ausflug seyn sollte, weil ich doch nichts mehr einlegen konnte. ‚Ein einzelnes Exemplar von einem Bupleurum ‚welches am Wege stand, fesselte: gleichwohl un- sere Aufmerksamheit., da wir nicht unterscheiden konnten, ob es als B. longifolium oder rotundi- *) Arva ct Agri prorsus , absunt, sed vineae eo copiosiore, plerumque muris siccis eircumdatae ex arboriblis varlis ex“ ornatae extant,” Bartling de littorib, ac Insul. man - liburniei pag. 31. : 440 fülium 'anzusehen“sey;: Dieser Umstand war. kin. länglich; um'rmeine Neugierde zu erregen, und äch'imächte mich: Nachmittags. auf, .'um sie zu be. $riedigen. Da kam mir ein Ackerfeld vor, wel ‚ches ganz mit: dieser Pflanze bewachsen war , wo. von-ich eine. Anzahl sammelte; wurd Hrn. v..Hik denhrand mit- der: Bitte übergab ,.. sie für mich einzulegen, weil 'sie mir fiemdartig -'vorkämen. ‘Vor: einigen Tagen. fand. ich in-"Rö mer url "Schult. Syst.’ vegetab. Bupl.’subovätum Link "verzeichnet und alle‘ ängegebenen Umstände auf sdieTriestiner Pflanze passend, wozu: besonders der ‘caulis decumbens gehörte, so wie ‘der Umstand; -dafs Hr. Dr. v. Portenschlägidieselbe Pflanze ',‚in agro-spalatino und in-inswla Lerina ‘“ kesam- :melt hatte.‘ Nicht. ‚länge nachher‘ erhielt ich 'ein „Schreiben von gedachten Hrn. v. Hildenbrand, “worin folgende Stelle vorkam. ',„Das Buplou 'rum, welches Sie hier gesammelt, und ich ge- trocknet habe, ist nicht longifolium, denn 6 ‚fehlt das involucrum universale. Es ist aber den, noch sehr ven rotundifolium verschieden, theils durch die folia’ ovato - "Ianceolata, theils 'dürch die stärkere Ramification und dem Habitus.' der : ganzen Pflanze, so wie die regelmäfsig nur aus 3 Strahlen bestehenden. Dolden, während B. ro tundifolium deren bis 7 und nie 3 an einer gan zen Pilanze hat, Scopoli. seheint nach seiner Diagnose, diese Pflanze gekannt zu haben; © er, et 541 wähnt. ihrer bei rotundifolium. “x; Diese::,Brief- stelle läst keinen Zweifel übrig, rdafs, wir. eiue neue Pflanze für. die Flora germanica gewonnen haben; ‚ein Umstand, auf welcher ‚ich einen -gros- ‚sen Werth. setze, und. daher,.dig.,‚Verf, der. Flora ‚germanica , Berügksichtigung;. empfehle, mit:.de gelegenheitlichen... Bitte, .dafg..sie ‚die ..Diagnosen nach systematischen Grundsätzen stellen Möchten, Es ist doch traurig,. zu bemerken ,: dafs ‚sogar‘ in dieser Hinsicht die Botanik im ıgten Jahrhundert noch in der Findheit liegt, an uses .* „Dr Ho, p pe. . "Ankündigung. TREE PER „haben sich zufolge des: Wun- sches. mehrerer Botaniker entschlossen, solche Pflanzen, welghe im Auslande entweder gar.nicht, oder doch sehr, sellen vorkommen, und welche die Unterzeichneten in Ungarn, Croatien und Sie- benbürgen zu sammeln, Gelegenheit hatten, und haben werden, in schönen, guten and wo mög. lich vollkommenen, getrochneten, Beispielen ‚fas- zikelweise_ herauszugeben. , „in ‚solcher Faszi- ckel enthält immer 60 veyschiedene, wild, ge- wachsene Pflanzen, zwischen, Druckpapier und zweien Pappendeckeln, so, dafs: selbe. jeder. Ge-. legenheit anvertraut, werden könyen,. Die Pflan- zen sind mit Devisen verscheii, „auf. welchen sy- stematische Namen, Standorte und Blüthezeit an- Seinerkt. sind. , Wegen dex Güte ‚und „ Vollkom- ck Pate Sea ı42 menheit der Pflanzen berufen wir uns auf das Zeugnifs des Hrn. Prof. Hoppe, aufserdem ba ben’ schon mehr als 55 Botaniker solche Faszi. ckel.von uns erhalten, und jeder äufserte seine | vollkommene Zufriedenheit. : Die Auswahl der Pflanzen wird aus dem nachstehenden Verzeich. nifs ersichtlich. -Dem ersten Faszikel folgt noch | in diesem Jahre der zweyte, und, wenn die Un ternehmung einigerniaßen unterstützt wird, auch der dritte. nn Der erste’ Faszikel seltener, getröckneter uün- garischer Gewächse enthält: Achillea pectinata VVK. Carduus pannonicus L, Acer tataricum L; — radiatus WE, Aconitum galectonum Carthamus lanatus Reich., “ Centaurea Crupina L. ° Aegylops ceylindrica Rit. Colchicum arenarium Agrostemma coronarial.. YVVE, Althaea pallida WE. Convolvulus cantabri- Alyssum saxatile IL. cus L. — tortuosum WE. Crepis rigida WE, Amaranthus hybridus L> Cucubalus multiflorus Anchusa panieulata -Ait. Erh. "Astragalus asper L. ° Cytisus biflorus Kit, exscapus Li: ° _Dianthus serotinus WE, — albidus WE. Doronicum plantagine-, Brassica elongata.Eıh, wumL. Bunias syriaca Gärtn, Draba Aizoon Wahl; Garduus mollis ., ’ Elymus crinitus "Host; j Erythraea ramosissima ‚ Pers. Erysimum angustifolium Erh. ’ Euphorbia oleaefolia Gouan,, _ Gypsophylla arenaria wa 000° = m paniculata L. Helleborus cens WE. Herniaria hirsuta L. 'Purpuras- Hochia arenaria Roth. cinerea WE, Lappago racemosaWVilld. Melilotus dentata WK. Nepeta pannonica L. Orobus ochroleucus WE, M. | pallescens Riberst. ? Illecebrum capitatum L.;| 145 Phyteuma canescens wi Plantago. arenaria WE, ..— -sericea WE, -Pollinia Grylius Spr. ' Polygonum arenarium WER Ranunculus pedatus WK.. Salvia Aethiopis L,..... Scabiosa transylvaniea L. Silene dichotoma Erhi.. — .longiflora ‘Erh. ' Trifolium Pannonioum j . Jacq. Triticum cristatum Schreb. Turritis patula Erh.,. ' Waldsteinia geoidesWR. Vicia pannonica Jacq. " Vinea herbacea WE, „Man erhält diese PflanZen entweder ünmittel- bar von uns, indem. man sich unter unserer Adresse in portofreyen Briefen, (weiches doch nur von Abnehmern im Inlande geschehen kann), oder mittelst Einschlüfsen. an uns selbst wende", entweder den Betrag für einen Faszikel ı Duc.- ten oder 4 fl. 3o’kr. Augsb. cour. in natura mit- telst der Diligence, sung an ein Haus in Pesth,. Wien, Leipzig oder .oder mittelst einer Anwei- 144 Dresden zusendet, genau die Adresse des geehr. ten Abnehmers angiebt, und die Art der. Ver- sehdung bestimmt. An die Hrn. Commissionärs ‚der geehrten Abnehmer in Wien, Leipzig, Dres. den, Breslau und Regensburg führen wir die Pflanzen portofrey ab und zu diesem Zweck würde es gut seyn, die Bestellungen vor den Leipziger Messen zu machen; sollten die Hrn, Abnehmer diese ‚Faszikel aber geschwinde mittelst der Di. ligende zu haben. wünschen, so müfsten selbe die Güte haben, ‘für das Mauth - und Postwagenge- kühr ‚noch 8 gute. Groschen dem Betrage der Pflanzen beizulegen, welches für unsere Auslagen kein Ersatz ist, da im Durchschnitt für einen Faszikel ı4 gr. Postwagengebühr zu entrichten sind, das Briefporto ungerechnet. Ausserdem kann man diese Faszikel bei Hın. Dr. Kallär, am kais. Naturaliencabinete bei der Abtheilung. der Insekten in Wien, bei Hrn. Prof. Hoppe in Regensburg, bei Hrn. Dr. Radius in Leip- zig, bei Hrn, Prof. Reichenbach in Dresden, ' ' ‚ und bei Hrn. Medizinalassessor Günther: in Breslau haben, wenn man sich an selbe durch Commissionäre, so dafs diesen benannten Herren gar keine Ausgaben verursacht. werden, wendet, und den Betrag; baar. bezahlet. Pesth, den ısten Januar ı8aı. . Jos. Sadler, Med. De Leop. Pauer, Pliarm, Mag: N Flora, pder. ... . Botanische Zeitung 7 ‚Nro. 10, Regensburg, am 14. März 1821. 200 - TS EL Aufsätze... Aufzählung einiger neuen Pflanzenar- ten. Von Bra Prof: Dr vı Vest “4 4 1. Danthonta. slpina- Vest; Holle. ommibus planis basi nudiuscnlis , spieulis -subguadrifloris racemoso - paniculatis, calycibus flosculos hisetos ‚et aristatos superantibus.. Radix perennis, .caespitosa. Culmi .glabri, pedales, graeiles, ..Folia. ompia plana, caulina e vagina arcta enata saepe ciliata ad ligulae locum discoloria, glabra. Racemus pauciflorus, -rarius pedunculis infimis divisis. '.Valvulae calycinae 3/A pollicem longae, 'acuminatae, coerulesventes, lon- giores flosculis 4—.5, non vero aristis. Flosculi basi et margine. villoso. in -setas! erectas bifidi et e harum hiatu aristat,. . :° 0.4 Differt a D. provinciali; foliis radioalibus planis, eodem cum taulinis latitudine, pilis ad lie gulae locum raris marginalibus, floseulis non di- vergenti- cornutis sed erecto.- bisetisı K — 146 Habit, in alpe Carinthiae HKotschna, cm Cam ? an ula Zoysiü. ‘etc. , . Scabiosa styriaca Vest.; tenue villosa, eörlhais radiantibus quinquefidis, caule zamosi£. sime multifloro, foliis omnibus pinnatis, pinnis lanceolatis paucis. dente instructis‘, seminum caly- : ‘culo interiori minimo columnari excavato.- Caulis teres, tenuissimo tomento Canescens, admodum ramosüs et, per multos pedunculos spi- thamales exserens;, immo pedales.. Anthodii fe: liola linearia, 10— 12, flore minora. Corolla pallide coerulea ; corollulae marginales habent limbum ringentem, lacinia media oblonga, acuta. Paleae 'lanceolatae in receptaculo oblongo - cylindrico ae: minae ‚aequant. Haec octangula, coronata men- brana marginali, integerrima, in centro vertieis destituta setis, sed instructa columella urceolata, Folia omnia sunt simpliciter. pinnata, immo radi« calia potius pinnatifida, laciniis nonnullis incisik Nullibi in planta pili recti. Obs. a. $. canescente differt: foliis pinnatis omnibus, absentia pilorum‘, foliolis involueri (vel anthodii) in flore patentissimis, ‘et denique ab omnibus indigenis- absentia setarum calyculi cen- tralibus, et Jacinia media Tadiantiuu corollult: vum acuta. Habitat in Styria! inferiori in monte $. Donatl: Die Zweige kommen aus ‘den Aesten büschel- _ weise, wie bei Plantago Psyllium, ' Die ‘Pflanze : A blühete in unserm Garten und zeichnete sich von allen Nachbaren durch dieses hbüschelweise Vers zweigen aus. Die haarlose, kleine, am Kopfe aus- gehöhlte Säule auf dem Scheitel der Saamen, ist gewils schon hinlänglich, diese Openice zu ünter- scheiden. 3. Nicotiana anisandra Vest; caule her- baceo tereti: glabro, Toltis. sessilibus oblongis basi angustatis undatis glabris, corollae tubo cylindrico duplo calycis scabri longitudine,, limbi laciniis ro, tundatis, calycinis subulatis, anthera unica longius. pedicellata, tribus in fauce sessilibus.. . Folia sessilia, oblonga,'a medio attenuata; ima petiglata; costae foliorum tenues, plures, sub- rectangulae. Rami floriferi subapbylli. Pedicelli subrademosi, cum ealyce angulato, semiquinque- fido ‚scabri, setis cartilagineis minutis, cConicis, Corollae lutescentes, tubo longo, sesquipollicari, ad faucem vix ampliäto, minime ventricoso,; lim- bi lacinlis suborbiculatis. Antherae tres. subses- siles in: ‚fauce, quarta. filamento ultra medium ela- ta, ‚guinta ‚Supra‘ medium tubi subsessilis, Stigma obscurum attingens faucem. Capsula oblonga ’ glabra. ze ot \ Obs. Folia non amplexienulia nee basi auri« culata, AN. Lancifolie differt: bracteis hrevibus, tubo corollae non ventricoso, calyce scabro. AN. plumbaginifolia differt : figura folio- Ka ' 448 B Y rum (quae nullibi ovata sunt) tubo corolla hre- yiore non’ gracili, limbi laciniis semiorbiculatis, colore florum flavescente. ' A N, suaveolente differt: Filamentis quatuor longitudine tubi et foliis subpetiolatis. | Habitat — — —? Diese Nieotiana erhielten wir aus Saamen, die ohne Namen eingeschickt worden. Sie findet v sich weder in Schultes.Syst. veget. noch in Lehmanns Monographie. Die Art, wie die. Staubbeutel vertheilt sind, zeichnet sie wohl vor allen aus, und darum habe ich sie auch N. au. sandra genannt. 4. Anchusa biceps V.; squamis faucis car- nosis villosis, intus deorsim barbatis, stigmatibus binis capitatis. Caulis hispidus. Folia oblonga, molliter hir- suta, exteriora petiolata. Corolla infundibulifor- mis, tubo calycem aequante, limbo violaceo; squs- mae faucis in tubum demittunt pilos. Antherae subsessiles e tubo prominulae. Stigmata duo glo- bosa. Semina hince concaya illinc plana, rug05% : plerumque 2 — 3 abortiva. “ Inveni in pago Suove non procul a Mantuf ‚Ein Cucubalus, den ich heuer .auf den Sekauer Gebirgen gesammelt habe, gab mir. Ver: anlassung, die verwandten Species zu untersuchet Ich gebe hier das Resultat meiner Vergleichun gen der dem C, Behen zunächst stehenden Arten, | 140; mufs aber zuförderst bemerken, dafs die ‚Varietät desselben, die Persoon angustifolius nennt, um Klagenfurt häufig vorkommt, An diese schliefst sich der folgende an: : 5. Cucubalus montanus V.; calycibus cy- lindrico - oblongis erectis reticulatö- venosis gla- bris, caule paucifloro,. foliis lanceolatis viridibus: superioribus internodiis brevioriküs, staminibus exsertis, limbo brevi. Spithamalis planta, erecta; floribus paueis erectis. Folia non glauca sed viridia; inferiora sibi satis approximata. Calyx subeylindrico- ob- longus, limbus brevis. Stamina exserta; Nequit esse C. alpinus Lamark qui hahet pedunculos unifloros et corollam magnam. H. in subalpinis Styriae superioris. 6. Cucubalus Antelopum V.; calycibus re- ticulato - venosis inflatis diehotomo - "paniculatis, caule scabro, foliis ovato - oblongis subtus scabri- usculis glaucis, internodia excedentibus, superiori- bus acuminatis, summis dichotomia veliguis con- formibus. A Cuc. Behen diversus: caule scahro, suh- sulcato, foliis pollicem, et ultra latis, longis, etiam sub dichotomia sat magnis, insigniter glaueis, subtus scabriuseulis. : Legi in pratis summis alpis Baba; nec in vicinis alpibus desideratur, nunquam autem in planitiem descendit. Folia exacte ut in Conval- % 4 50 f \ laria latifolia. . Ab- incolis Skerpez ‚nominatur planta et a Rupicapris vescatur. = Noch eine andere Art dieser Gattung stelle ich hier auf, die wir im Garten aus Saamen zie- hen, und die. ich, so weit unsere Bibliothek reicht, nirgends beschrieben finde : . 7. Cudubalus fimbriatus. V.; birte - pus bescens, petalis multifido-laceris, foliis ovatis re- ‚ticulato - nervosis, gynophoro germine latiore. Planta hirto - pubescens. Folia obovata, acumi» nata, reticnlato - nervosa, margine nervisque cilia- ta. Calyx ample campanulatus, pubescens, Petala alba, ecoronata, calyce paulo majora, lamina 0ct0- fida vel multifido - imbriata et ad flexuram utrin-' que aurieulata. Stamina exserta. Gynophorum est corpus glandulosum, superne latius, magnum, excavalum, in cavo germen ferens. Styli tres, longi. Caules, panicula, ‚salieesque densa pube | obducti sunt. ‘ Habitat? in horto cultus. Um Klagenfurt wächst eine Silene, die der $.. nutans ungemein ähnlich ‘sieht; ihr rother ‚Belch fiel mir. auf, welswegen ich sie genauer untersuchte, Folgendes sind ihre Merkmale: 8. Silene ruhens V.; herbacea erectia pi losa viseosa, pedunculis lateralibus oppositis tri- . sexfloris nutantibas,‚petalis bifidis ecoronatis, 0%. | lyeibus coloratis, capsula sessilis, foltis' hirtis; eaulinis lanpeolatis: floralibus basi. dilatatis. | + 154. Differt a $..nutante: defectu-coronae faucis,, defectu gynophari,. defeetu. glandulae germinis terminalis, petalis interdum. zubentibus, calyce ' zubro, hirto -scabro. IM. Correspondenz...: . * Noch mufs ich ‚Ihnen eine. für Pflanzen- chemie und Physiologie wichtige Entdeckung mit-' theilen: Mein verehrter Freund, ‚Herr .Prof. Bi- schof, hat eine von ihm zuerst ausgesprochene Idee, dafs wahrscheinlich die Pflanzen - Alkaloiden durch. die Wirkung. der galvanischen Säule dar- gestellt werden könnten, glücklich effektuirt. Es wurden a kleine Schaalen aus Achat,. von .denen die eine eine Tinktur aus Krähenaugen (Strych- nos nux vomica), die andere reines Wasser ent- ‚bielt, in die Nähe der Säule gebracht, und durch etwas feuchte Baumwolle mit einander in Verbin- . dung gesetzt, doch so, dafs das Wasser höher ‚stand, ’als die Tinktur. Nachdem nun. der Drath des negativen Pols in das "Wasser,. der ‚des posi= tiven in die Tinktur geleitet worden.war,: so gab .sich -schon nach 148 ‘Stunden das Strychnin. in dem Wasser durch den sehr bittern Geschmack ‚und durch die alkalische Beaktion auf. Cuckuma ‚und geröthetes Lackmuspapier zu erkennen; die Tinktur. hingegen zeigte jetzt durch das Röthen des Lackmus das Hervortreten einer Säure. — Vielleicht wird sich durch die erleichterte Dar. - stellung dieser merkwürdigen Stoffe ulm so schnel- 452 ler die ‘Yermutkung bestätigen,. dafs in jeder Pilanzenspecies eine eigenthümliche specifische Substanz unter der. Form einer neutralen Verbin- dung eines Alkaloiıls mit einer wesentlichen Säure enthalten sey, die mehr oder weniger dem che- mischem .Grundcharakter der Pflanze und ihrer Wirkung auf dein thierischen Organismus entspre- : chen wird. — WVie nah ist nicht die Chemie un- ' serer Botanik verwandt, da wir nur durch scharf- . | sinnige chemische Versuche mit gleicher Einsicht in beide VVissenschaften hoffen dürfen, zur Er- klärung so mancher Erscheinung des Pflanzenle- bens zu gelangen, Bu Bonn. . Friedr. Nees v. Esonbeck 2. Die Anwesenheit des Hrn. Prof. Reichen bach in unsrer Mitte ist Ihnen bereits bekannt; allein die lebhafte Freude der hiesigen Botani- ker, mit diesem so kenntrifsvollen Botaniker in einer Stadt. zu leben, und sich seines Raths be* dienen zu können, kann ‘ich Ihnen Iaum schil+ dern. Schon früherhin ertheiltd derselbe mehre- ren von uns seine Bestimmungen und seine krie Yischen Bemerkungen über unsre zahlreichen, zweifelhaften Pflanzen von Leipzig aus, mit der gröfsten und gefälligsten. Bereitwilligkeit, aber wir müfsen uns jetzt noch mehr Glück wünschen unsre Anfragen für uns und für ihn so erleich- tert zu seben.: Es ist nicht zu viel gesagt, went | wir behaupten, dafs das hiesige botanische Ler 153 ben auf eine ganz neue und bessere Ayt erwacht, ist. Mit Verwunderung haben wir einsehen ge. lernt welche Menge von interessanten Pflanzen in der hiesigen Flora noch bis jetzt übersehen worden waren, und jede Excursion, war für uns 30 lehrreich, dafs wir alte Irrthümer einzusehen, und Neues zu lernen Gelegenheit fanden. Wir. hegten die angenehme Hoffnung, dafs Herr Pr. R. die hiesige, schöne, und wie wir nun sehen, gewils sehr reiche Florf einmal recht kritisch und genau bearbeiten möchte, wozu er auch an- fangs. geneigt schien, allein da sich Hr. Prof. Fi- cinus-entschlofsen hat, sein botanisches Taschen- buch oder Flora der Gegend um Dresden, neu herauszugeben, so hat Hr. Prof. R. seinen Ent- schlufs geändert, und wird nur seine Ansichten über einzelne Gattungen unserer Flora unter dem Titel Amoenitates botanicae Dresdenses (Dresd. ap. Arnold) "herausgeben, deren erstes bereits erschienenes Specimen die Gattung Myo- sotis enthält, und welche kleine Gattung schon deutlich zeigt, welche Bereicherung ihm die Flora verdankt. Wir fanden bis jetzt nur M. palu- - stris und arvensis in unserm Leitfaden, bier . erscheinen nochM. eaespitosa Schulz lithos- permifolia Horn. sylvatica, intermediar Link. versicolör Ehrh. und sparsiflora Mik. . Letztere allein fand sich schon in einem Verzeichnifs neuer Beiträge für die Flora in der 454 bot. Zeitung, allein Hr. Prof, R. hatte sie uns zu. erst bestimmt, da man sie hier für neu hielt und M. deflexa genannt hatte, obgleich es, wie wir dann. erfuhren, schon eine andere M. deflexa giebt.: Ueber die Gräser haben wir ganz andre Ansichten erhalten,’ und überhaupt eine grofse Anzahl Pflanzen anders bestimmen gelernt, Die Cryptogamen gewinnen jezt für uns auch Inter- esse, da Hrn. Prof. R. so vortreffliche und reiche . Sammlungen für die verschiedenen Abtheilungen” dieser Gewächse, uns ein sehr angenehmer Zu- fluchtsort sind. Hr. Prof. R, arbeitet mit gros- sem Fleifse an seiner Flora Saxonica, deren Er- scheinung uns bald versprochen ist, und. so ha- ‚ben wir doch die Hoffnung, alle.seine Bestim- mungen und seine Ansichten im. Zusammenhange von ihm selbst vorgetragen zu. erhalten, wodurch - gewifs der Eifer für die Wissenschaft. sehr ver- mehrt werden wird, da man jezt mit. keinem Bu- ‚che mehr auskommen kann, und eine Bibliothek aöthig hätte, welche andre Verhältnifse voraus- setzte, als die sind, in welchen gewöhnlich junge Botaniker lehen. — Noch mufs ich Ihnen etwas "über .den botanischen Garten mittheilen , : da Sie zu‘ wissen . wünschen, ‚wie es eigentlich damit steht, Der König, welcher selbst ein hoher Ken- ner und Verehrer der "wissenschaftlichen Botanik . ist, und auf. seinem ‚Lustschlolse Pillnitz selbst ‚Anlagen hat,. welche mit xein, wissenschaftlichem Li . 0015 Sinne ausgeführt, und in, vielen Hinsichten ein- zig genannt zu werden verdienen, hatte hier zwei schr schön gelegene und ziemlich grolse Plätze für diesen Zweck bestimmt, allein so lange die Profefsur der Botanik nach des Hrn, Hofr. Treut- lers Tode nicht besetzt war, blieben sie wüst und leer. ‚Seit der Ankunft des Hrn. Prof. A. war es eine Lust zu sehen, mit welcher 'Thätig- keit täglich eine Menge Arbeiter mit Einrichtung ‚dieser Gärten besehäftigt waren, so dafs schen zu Ende des Monat May der eine Garten mit vom Hrn. Prof. R.. selbst ausgesäeten der von Leipzig mitgebrachten Gewächsen bepflanzt wur- de, so dafs gleichsam wie auf einen Zauberschlag in Dresden ein botanischer Garten entstand, wo man vorher einen dergleichen nicht gesehen hat- ‘te, und daher auch diesen mit ganz besonderen Augen betrachtete. In Dresden, wo, es an den schönsten und 'geschmackvollsten Lustgärten nicht fehlt, und wo ganz ausgezeichnete Sammlungen von Gewächshauspflanzen befindlich sind, war ein eigentlicher botanischer Garten, mit wissenschaft- „lickem Sinne angelegt und geordnet, ein. wahres ‚Bedürfnifs, damit. ein jeder gebildete Mann über ' Gewächse, die ihm für seinen Zweck interessant und wichtig.sind, Belehrung finden kann. Daran fehlte es aber hier bisher noch so ganz-üund gar, dafs nicht einmal ein Garten mit den nothwendig- sten Arzneikräutern, geschweige denn einer .fün 3 23 156 im ‘strengern Sinne der botanischen Cultur be- stimmte Pflanzen vorhanden war, ungeachtet die Zahl gebildeter Männer, welche eine solche An- stalt zu schätzen wilsen, sehr grofs ist, und sich auch mehrere unter den höhern Ständen befin- _ den, welche sogar Herbarien sammeln, denen also die Entstehung eines botanischen Gartens aufser- ‘ordentlich willkommen war. Sie kennen Hrn. Prof. Reichenbachs ausgebreitete Verbindungen mit den berühmtesten Botanikern unserer Zeit’ daher Sie sich nicht wundern werden, wenn: ich Sie versichere, dafs derselbe schon in diesem ‘ersten Jahre mir und fast allen hiesigen Botani« kern eine sehr grofse Anzahl der interessantesten und seltensten, zum Theil noch ganz neuen Ge- wächse, für unsre Sammlungen mittheilte, ein Ge- nufs, der sich nur fühlen, nicht beschreiben. il! — ö Dresden d. ı9. Oct. ı820. —-h—- w-_-s- 3. Unser Steiermark liefert noch immer vor- treffliche Beiträge zu Deutschlands Flora. ‘Nur niges: Valeriana saliunca wächst in Ober- steiermark, Physos permu m commutatur Spreng. kommt hier bei Grätz' im Berge von St. Gotthard vor. Cortusa Matthioli wächst auf dem Lartsch, einem etwa 5 Meilen: von Grätz entfernten Berge, so wie. auch im :Geseuse, ei. ner Bergschlucht der Enns in Obersteiermark. 157 - Unsere Potentilla micrantha R. vom Do- nati- Berge (vergl. Fl. 1820. p. 935.) ist genau dieselbe Art, welche Seringe. im Museum der ‚Naturgeschichte Helveliens ı820. 3te Lieferung beschrieben und abgebildet hat. Dagegen scheint die Art, welche Lehmann, der doch. wohl. ein Exemplar aus den Pyrenaeen vor sich hatte, unter diesem’ Namen in. seiner Monogr. Potentillae be- schrieben hat, von unserer Pflanze verschieden zu seyn. : Er sagt von der P. micrantha.p. ı58:" „pedicelli terminales, Aliformes, in singulis cauli- bus subsolitaris, subaphylli (also ein caulis endigt sich in pedicellos), corolla pallide flava; petalis® i oyalibus integerrimis, rarissime vix emarginatis, calyce duplo brevioribus.“ Unsere Pflanze hat immer pedunculos radicales, ihre petala sind alle- zeit verkehrt herzförmig (cordiformia nicht ova- lia), so lang als der Kelch und weifs oder röthtlicht P. micrantha R. kann also unsere Pflanze nicht seyn, auch vermuthe ich, wegen dem Schleiche- rischen Synonym, dafs Prof. Lehmann die P. micrantha der Schweizer für P. Fragaria hält. Ich :bemerke darüber noch folgendes : In der ‚Schweiz, wie in Steiermark hat: die wilde, wie die kultivirte Pflanze, ihren Charakter *beibehalten. Die Form ist also eonstant. Die wilde Pflanze hat allzeit pedunculas radicales unifloros penitus aphylios, durch die Cultur spalten sie sich zu- ‚weilen und werden zblüthig, aber die Blumen- t .n 158 | £ovm ändert sich nicht, und die peduneuli blei- ben allezejt' dünner, als die Blattstiele. Bei P, “ Fragaria sind die scapi dicker, und in der Flö- rescenz, allzeit länger als die petioli, nie mehr. bilüthig,: und die petala’ fast kreisrund. Die Blät- tor gleichen vollkommen denen der P. Fragaria ; 3 aber die Blätter dieser gleichen ja auch denen der wirklichen Fragaria. Ich glaube also, dals diese zwei Pflanzen verschieden sind, und sandte “dsher ein wildwachsendes "Exemplar an Herrn Sturm zum Abbilden mit folgender Benennung und Diagnose : ar Potentilla breviscapa; foliis ternatis, sca- pis subunifloris petiolis angustioribus et brevio- ribus erectis,: petalis obverse ‚sordiformibus calyci. aequalibus, Grätz "Dr.L.v. Ve st DE Literatur ’ A Anleitung zum Studium der Botanik, für Vor- lesungen und zum Selbstunterrichte, von Dr. Jo- hann Heinrich Dierbach, Pıof, der Mediein in. Heidelberg u. s. w. Mit 13 Kupfertafeln. Ber delberg 1820. 280. 8. in &. ' Der Verf. hat bei dem. Entwurfe dieser An-, leitung vorzugsweise die systematische Botanik vor Augen gehabt, und die Grundsätze erörtert, auf welchen das Linneische und das Jussteui- sche System beruhet. Diese machen daher mit der dazu nothwendigen Erklärung der botanischen Terminologie den Hauptinhalt des Buchs aus; so E 150 wie auch die sehr schönen Fupfer susschlüßslich - diesem Gegenstande gewidmet sind. Es :ist algo denjenigen, die aus Neigung sich blofs der syste- matischen Botanik hingeben wollen, oder die ex “ officio die specielle Kenntnils ‘der Gewächse in. ne haben mülsen, als vollständige Anleitung sehr zu empfehlen. En = 6 2. (Bücher, welche künftig herauskommen werden. ) u -- Rbizographia dis ‘Versuch: zur‘ "Beschreibung und Eintheilung der Pflanzenwurzeln, Knollen und Zwiebeln, ihre verschiedenen Lagen, Formen, Oberfläche, Grän- zen und Nebentheile. Nebst kurzen Betrachtun- geh über ihr Entstehen und Fortpflanzen, mit ei- nigen anatomischen und physiologischen Bemer- kungen. Von Dr. Balthasar Preils, k, k. Oestr. Regiments » Arzt u, s. w. Erster Theil. Tabellen. Mit ı83 Formen oder Belegungen von Wurzel: - stöcken, Knollen und Zwiebeln, nebst: den Ne _ bentheilen als Beispiele aufgestellt. Zweiter: Th. Britische Untersuchungen und Bestimmungen. je- der einzelnen Wurzel insbesondere als. dritter Th. ‚Dex bereits durch ähnliche Arbeiten in die= . sem noch wenig hebaueten Felde rühmlichst be. kannte Hr. Verf, hatte die Gewogenheit, der k. ‚ botan. Gesellschaft nicht nur jene’ 183 Formen “als, Geschenk mitzutheilen, sondern ihr auch das Manuscript zur Einsicht anzuvertrauen. Sie hat #3 für Pflicht gehalten, den Verf, zur-schleunig- ‚160 sten Herausgabe zu’ ermuntern, da’ sein Werk als eine ganz neue Erscheinung, sich so vollständig ‚über den _mannigfaltigen Wurzelbau erstreckt, ‚dals es diesen Gegenstand, als einen der wichtig- . sten in der ganzen Botanik, möglichst vollständig "darstellt, IV. Beförderungen, Belohnungen, 1. Hr, Dr. LH. Dierbach in Heidelberg, Verf. ‚mehrerer interessanten botan. Schriften, ist “daselbst zum Prof. .der Medicin befördert wor- den. — Wir wünschen, dafs diese Beförderung auf den botanischen Sinn desselben keinen nach- ‚theiligen Einfluls haben möge. ri . 2. Die medicinische Fakultät. in Heidelberg hatte für dieses Jahr eine Preisfrage botanischen Inhaltes gegeben; bei der am a2. Nov. gehalte- nen Preisaustheilung wurde 'die goldene Medaille dem Hrn, Heinrich Bronn von Ziegelhausen zuerkannt. — \ V. Anfrage Hr. Dr. Hermbstädt in seinem technolo- “ gischen Handbuch für Künstler, Fabricanten et& ı. Band empfiehlt zur Bereitung einer grünen Mählerfarbe. den Absud von der Rinde der Quer Zitrone; wie heifst diese im Systeme? Druckfehler in Flora 1821. Scte Zie state „lies 90.90 et . 1: 8 "mineralischen animalischen Ber 28 5 des . ' "der 2.009 nach gemischter setze , 64 21 nach Pulmonaria lies tuberosd , . r | | | Flora ‘ oder- ei Botanische Zeitüng, nn: “ u - ! “r . » Niro. 11. Regensburg, am 21.:März, 3EH. . TEE L Aufsätze .. Veber den Mittelkörper der Pflanzen, und die vorzüglichsten Formen des- selben. Von Era Dr. - Ernst Meyer, u in Göttingen, en Di. ehrenvolle Erwähnung meines-Excursus, de caudice plantarum intermedio in des Hrn, Präsiden- ten Nees v. Esenbeck Handbuch. der Bota- nik (I. p. 147) veranlafst mich, .die’ jener Ab- handlung, zum Grunde liegende Idee, 'wie 'sie: sich ‚nach. und nach in mir selbst geläutert und erwei- -«teit hat; hier zu berichtigen.‘ Ich werde mich däbei: oft auf jenes klassische :VWVerk beziehen, ‚und.meirie morphologischen ‘Ansichten des Pflan- .zenkörpers, wo’sie abweichen, denen. des Hrn, ‚N.:v. E. ohne. Anmafsung, wie ohne Besorgnils ‚einer Mifsdeutung gegenüber stellen, _ u. Zuförderst gestehe ich, durch ein besonderes -Studium der Monokötyledonen verleitet, vieles, ° : was nur von. diesen gilt, zu allgemein behauptet „zu. haben, : ‚Dagegen. scheint es mir, ; ale ob! die L m 462 meisten Botaniker, welche die allgemeine Mor-. phologie behandelt haben; selbst N. v. E. nicht ausgenommen, den Bau der Dikotyledonen vor- zugsweise in’s Auge gefäfst und eben darum den Bau der Monokotyledonen verkannt hätten. — „Die Verbindung des Stengels mit der Wurzel, „sagt N. v. E. (a. a. O.), ist der Idee nach un- „vermittelt, in der Erscheinung aber drückt sich „der Uebergang beider in einander. äusserlich - „durch eine Anschwellung u. 5 w innerlich PX durch Abweichung des anatomischen Baues. aus. — Ich möchte dagegen behaupten, diese Verbin- dung sey, wie jede Polarität, der Idee nach stets vermittelt, wenn gleich der reale Ausdruck der | ‚Indifferenz sich oft der ‚Beobachtung entzieht. So erscheinen mir im allgemeinen (denn: der Aus- \ nahmen sind freylich viele) die Akotyledonen | als indifferente, pflanzlich richtungslose, Gewäch- se, in denen. Stengel und Wurzel, Sonnen -.und Eräpol, noch ganz oder gröfstentheils verschlos- ‚sen liegen ; 'sie können. daher auch nicht die Be deutung der Wurzel haben, sondern die des im äifferenten Mittelkörpers. "Die Monokotylede nen erscheinen mir als einpolige Pflanzen, d.h. als solche,. deren Sonnenpol, Stengel, in den läng- sten. Internodien des 'Pflanzenreichs hervortrith während der Erdpol, die Wurzel, noch gröfstei- | x theils im starken Mittelkörper ruht. Die. Dikor tyledonen endlich erscheinen mir als „völlig i 163 zweipolig, zwar mag auch ihnen der Mittelkör- per nicht -abgesprochen werden, aber, er. ist oft : fast ganz in Wurzel und Stengel aufgelöst. An den Akotyledonen und Monokotyledonen. müfsen ‘wir daher den Mittelkörper studiren, um ihn bei den: Dikotyledonen nicht zu verkennen. . Folgen- des scheinen mir seine, vornehmsten : Charaktere user en he . Ausdehnung in die Breite. Diese ist aber nur "relatie zu beurtheilen nach. der. Längenaus- dehnung höherer Pflanzen, oder höherer Pflan- zeritheile. Wenn man die Richtung von der Eıde ‚zur Sonne als Typus der. Pflanzenbildung' aner- kennt, ist sie von doppelter Art: a) concentrisch, von der flachen Ausbreitung des Thallus durch ‚die Hugelgestalt der Zwiebel, bis zur Cylinder- gestalt: des Palmenstrunks fortschreitend; b) ex- centrisch, einseitig, und dann ebenfalls. bald flach, wie beim Anabyzes der Lebermoose,, bald ge- rundet, wie heim Rhizom. - ' "2%; Mehr oder weniger horizontale Ausbrei- tung des Zellgewebes. Entweder sind verhältnifs- mäfsig nur wenig langgestreckte Zellen im Mit« telkörper, und die übrigen sind sehr gedrückt, wie im Zwiebelkuchen; oder die langgestreckten ‚Zellen liegen selbst horizontal, wie. im Tballus, und richten sich dann erst in der Lamina proli- „gerad der Äpothecien in die Höhe. gg, Mangel des Marks, indem die Geläfsbündel, La 164 wenn sie nicht ganz fehlen, dach nie eoncentrisch ‚zwischen ‘Mark und Rinde liegen, sondern im Centrum selbst, und von da in sehr unregelmäs- sigen Kreisen nach aussen zu. Alles, wäs man über die zerstreute Stellung; der Gefäfsbündel . ‚bei den Monokotyledonen . gesagt ‚hat, möchte wohl:nur. vom Mittelkörper ‚derselben gelten, aber vom Mittelkörper überhaupt ohne alle Einschrän- kung. ..! Der ‘Irrthum rührt wohl daher, dafs der Mittelkörper. bei den Monokotyledonen vorherrscht, und fälschlich mit dem Stengel der Dikotyledo- nen verglichen ward. Vergleicht man wahre JIn- ternodien, also Stengel, beider Klassen mit ein- ander, so.findet man die Gefälse immer in Hrei- sen um: ein. lockeres, gefäfsloses Zellgewehe, wel ches Mark heifsen mufs,. gleichviel: ob der Holz- körper sich vor Alter geschlossen und:verhärtet habe, oder ob noch keine ganz bestimmte Gränze, i zwischen Mark und Rinde zu ziehen sey. ®) 4. Der ganze Mittelkörper verhält sich'.zum ganzen. Stengel, wie der .einzelne : Knoten ‚zum _ einzelnen Internodium. Im Embryo besteht ier g® wöhnlich “nur. aus dem einzigen ersteh Knoten der Pilanze, aber bald wird er, wenn ich so sa gen darf, zum Gollectivknoten, in -welchem of, alle Intornodien, verschwinden, N. v B 2 mem | stellte Behauptung auf keine Weise geschwächt, “ *) Ganz anders i ist aber der Unterschied von Excogentis und ‘; ‚ ‘Endog:niis begründet, und wird, durch die -hikr, aufge: i 165° das Rhizom der ‚Farrnkräuter (p. 243) Knoten- los; ich möchte es, wie die meisten Arten des Mittelkörpers,, lieber internodienlos nennen, ob- gleich in der Idee zwei Knoten niemals obne In- ternodium verbunden gedacht ‚werden können, Ueberall, wo Knoten und Internodien bestimmt ge- schieden sind, zeigen nur erstere das Vermögen, differente Organe hervorzubringen, die Interno- dien erzeugen weder Wurzeln, noch Zweige, noch Blätter, sie können sich blofs ‘verlängern und zum neuen Knoten Zusammen ziehen. Der Mit- telkörper‘ ist aber der Punkt; voii’ dem alle Pflan- zenbildung ausgeht; Wurzel, Stengel‘ und seit- liche-Organe, die hier meist als’Schuppen dicht : übereinander liegen, verratben die Verbindung . mehrerer verschmolzener Hnoten. Ja bei den Gräsern dürfen wir wohl schon im Embryo selbst einen Collectivknoten annehmen. VVenigstens las- ‚sen sich Richard's Embryons macropo- des auf diese Art am natürlichsten erklären, _ 5. Nur dem Mittelkörper ist. es gegeben, nach einer Seite hin ungestört fortzuwachsen , während der Tod von der andern Seite ber nachfolst; aber’ Wurzel und Stengel, Wenn sie von ihrer Basis ber absterben, sind unabwendbar verloren. Ganz, wie sie es verdiente, hat N. w E. diese Erscheinung hervorgehoben beim ver- meinten Stengel der Moose (p. 231.):und Le- bermioose (p. 237), beim Rhizom der Farrn- kräuter (p. 247.) ünd höherer menokotyledoni- scher Pflanzen (p, 150. als radix pxogrediens). 166 Aber sie begegnet uns noth viel öfter. Bei den frey schwimmenden Algen dürfen wir sie mit Recht vermuthben; Lichenen wachsen am Rande immer fort ach aussen, wenn auch das Centrum des Thallus längst verwittert ist; vom Rhizom der Gräser, Cyperaceen und Junceen gilt nach mei- ven eignen Beobachtungen dasselbe, was vom Tihizom der Farrnkräuter gilt; ganz analog ist das jährliche einseitige Absterben der ältern Or- chideenknollen; und wenigstens. nicht widerspre- ‚ chend die Vermehrung der Zwiebel, durch sö- genannte Brut. Nur über die Palmen bin ich un- gewifs, ob und wie sie sich vom Mitteikörper aus fortpflanzen. 6. Zur Unterscheidung des Mittelkörpers von | ‘der Wurzel, mit welcher er am häufigsten ver- 1 wechselt worden, dient endlich noch, dafs letztere wahrhaft knotenlos ist, so wie ersterer oft inter . nodienlos. Die wahre Wurzel ist daher unfähig, irgend etwas, ausser ihrer eigenen Wiederholung zu erzeugen. Wo eine vermeinte Wurzel Kno- spen treibt, ist sie vielmehr Mittelkörper zu neh | nen. Denn die Idee der Wurzel ist Verschlos- senheit und Richtung nach unten (N. vEP- 137. vergl. desselben Entwickelung der Fan | zensubstanz p. 3). Gehen wir nach diesen Grundsätzen die Wur- zel- und Stengelarten, welche NvE aufgeführh ı durch, so ergiebt, sich, dafs viele derselben we 02162 der jener noch diesem, sondern dem Mittelkörper angehören. Ich rechne dahin : die Knollen und Zwiebelwurzel, und sogar die horizontale Zweig- wurzel (p. ı50.), sie entsprechen vollkommen der Idee des Mittelkörpers, ‚mit der Idee der Wurzel stehen sie im Widerspruch; sie sind we- der verschlossen, wie die Wurzel, sondern den Mittelpunkt aller Bildung in ihrem Kreise, noch sind sie zur Erde gerichtet, sondern in die Brei- te gedehnt, und mit aufstrebenden Organen ver- sehen. Von den Arten des Stengels (p. ı85.) sondre ich ab als Mittelkörper: alle wurzelartigen - Stengel, und vom gedehnten Stengel den Farın- stamm und den Palmenstrunk. Es bleibt. uns jetzt übrig, diese mannigfaltigen Formen des Mittel. ‚Körpers nach ihrer eignen Verwandtschaft, und mit steter Rücksicht auf die Verwandtschaft der Familien, in denen sie ‚Yorkommen, zusammen zu stellen, u 1. Filum, Faden, der Algen en 218). Durch diesen Namen ist aber nur die eine Haupt- form des Algenkörpers bezeichnet, die sich ein- seitig (wenn auch in Strahlen von einem Punkı. entspringend) und abgerundet ausdehnt. Die an- dere Hauptform der Tremelloideen und Ulvoideen ‚ yerdiente vielleicht eine eigne Bezeichnung, wenn - sie nicht Thallus genamnt werden soll. -, 2, Thallus der Lichenen (p. 223), ‚mit con- ‚eentrischer Ausdehnung in die Fläche, und 168 _ schwankendem Hervortreten der Sonnen - und Erd. polarität' in. der Verschiedenheit beyder Flächen, in Apothecien und Fibrillen. Höchst: wichtig ist: der Unterschied (p. 224 und 225), ob die Rän-. der des Thallus zu Apothecien emporsteigen, oder ob sich concentrische Bacillen aus der Mitte. "des Thallus erheben. Durch jenes Ansteigen ‚werden wir allmälig zum Rhizom, zur monoko- tyledonischen Bildung, hingeleitet; in-den Baeil- len, welche‘ sich auf Kosten des wahren Thallus ausbilden , so dafs derselbe bey vielen Arten von. Cenomyce fast ganz verschwindet, glaube ich die erste Anideutung dikotyledonischer Bildung zu er- kennen. ‘Sollte sich nicht ein analoger Gegensatz schön bei den Algen nachweisen lassen ? Ich. Kenne sie zu wenig, um meine Vermuthung dat- über ausstellen zu dürfen; — Soll aber der Be: griff des Thallus nicht zu schwankend werden, so mufs man ihn noihwendig entweder mit Link im nn u 'anatomisch fassen, und dann auch auf die Algen. ausdehnen , oder man mufs morphographisch die seitwärts ansteigenden ‘(später durch ihr eignes Gewicht herabgezogenen) Fäden der Usneen aus- schliefsen ‚ und unter Filum bringen. 2 Anabyzes, das Strünkchen der Leber- moose, (p. 237) liegt in der Mitte zwischen dem seitwärts aufsteigenden Thallus der Lichenen und dem abgerundeten Rlizom der Lycopodineen und: Farrnliräuter. Von ersterm' unterscheidet er sich | } 169 durch die einseitige Richtung, ' von letzterm dureh die flache Form. , 4. Rhizomä,' ein insehigee, runder Mit- telkörper, welcher aber gleich dem: vorigen noch horizontal liegt. Eine sehr weit verbreitete Form, durch welche die Akotyledonen in die Monokoty- ledonen übergehen. Sie herrscht bei den Lycos podineen, Farrnkräutern,' :Gräsern, Cyperaceen; Juneen (mit -Einschluls’ der Restiaceen), bei’den, - Asparageen und Trilliaceen, (welche sich dadurck vön den wahren, zwiebeltragenden Liliaceen un- terscheiden) y bei den Smilaceen und Dioscoreen, Irideen, Drymyrrhiceen, (Musaceen?), Aroideen, und Alismaceen. Wollte man endlich noch den Hydrocormus bei N. v. E. (p. 261.) zum Rhizo- ma rechnen), wofür in der That manche Gründe sprechen , so könnten wir dasselbe durch die Hy: dropbilae Rich. (Potamogeton etc.) bis zu den Dikotyledonen hin'verfolgen. ° Ze 5: Stipes, Strunk, Aok Polen. (gi 263.).. Die Form des Rhizoma, aber aufgerichtet.: Ich gestehe, dafs eben ‘durch die aufrechte Stellung des Palmienstruuks ein Hauptcharakter des Mit- telkörpers veröchwindet; dennoch trage ich kein Bedenken, ‘ihn Mittelkörper zu nennen, weil die‘ dicht liegenden’ äulsern Organe: alle Internodien ‚verdrängen, (dafs sie abfallen, und nur die Spur’ ihrer Anheftung hinterlafsen, thut' nichts zur Sa- che); weil die Gefäfsbündel vom ‘Centrum nach 170 aufsen ohne Ordnung liegen, ganz anders, als in den wahren Internodien der Mönokotyledonenz weil sich das Streben in die Breite bei. vielen Palmen, z.B. in der Gattung Cocos, durch eine Anschwellung in der Mitte des Stammes aus- spricht, welche der Natur des wahren Siengels fremd ist; weil der Strunk niederer Palmen die - offenbarste Verwandtschaft dieser Form mit der Zwiebelform zeigt; weil die keimende-Palme völ- lig. der Zwiebel 'gleicht;. weil die ganze F amilie der Palmen sich nach einer Seite an die Jan ceen, nach der andern Seite an die .wahren Li- liaceen . schliefst, also sich zu diesen Familien. verhält, ‚wie sich der Stipes hier zum. Rhizom, dort zur Zwiebel verhält; und endlich weil nach den Grundsätzen. ‚philosophischer Naturforschung, welche die künstlichen, logischen Eintheilungen verbietet, der ‚Mangel eines einzelnen Kennzei- chens beim Zutreffen der übrigen nie zu Tren- nungen verleiten darf. Wie aber der Formen- kreis des Mittelkörpers im Stipes gleichsam cu minirt, so schlielst sich nicht nur diese ‚Form, sondern die Familie der Palmen überhaupt, dürch die polykotyledonischen Cycadeen und Coniferen;, an die-dikotyledonischen Amentaceen u. s. f. :6. Bulbus, Zwiebel, ein verkürzter, in die Breite gewachsener Strunk; nächst dem Rhi- zom die vorherrschende Form des Mittelkörpers unter den Monokotyledonen. Beyde stehen auf 171 gleicher Stufe neben einander, und. werden ver: bunden durch den über beyden stekenden Strunk, Vorzugsweise herrscht die Zwiebel in den Fami- lien der Colchicaceen, der Liliaceen (mit: Aus- schlufs der. Asparageen und Trilliaeeen), der Ama= ryllideen und Hämodoraceen. -7. Tuber unigemmis, einknospige Knollen, besonders der Orchideen. "Trefflich hat N. v. E. (p. 140.) sie von den ‚mehrknospi« gen Knollen. unterschieden. Ja sie verdienten einen ganz eigenen Namen, da sie- weit näher mit; der Zwiebel, als mit den mehrknospigen Knol- len verwandt sind, Sie: stehen ungefähr so in. der Mitte zwischen Zwiebel und eigentlicher:Wur- zel, wie der Strunk zwischen Zwiebel und wah- rem Stengel. Und wie die Orchideen überhaupt ‘durch die noch wenig bekannten Sıylidien (nach 'B. Brown) sich an die Dikotyledonen .anschlies- sen sollen, so schliefst sich der einknospige Knol- len, der biennen Örchideen zunächst ‘än die Ra- dix fusiformis so vieler bienner Dikotyledonen.“: 8. Tuber multigemmis löfst sich” fast nur negativ ‘bestimmen, unterscheidet sich von allen übrigen Arten. des Mittelkörpers durch: den Mangel einer bestimmten Axe, ist bei den Mo- "nokotyledonen äulserst selten, häuffiger bei den Dikotyledonen. 9. Sureulus, das Strünkchen der Moose (p. 231). Diese Form möchte ‘ich dem Strünk- —T a2 chen des Lebermooses.eoordiniren; beyde schlies- sen sich an den Thallus der Lichenen, die eine, wie oben, gezeigt, dureh den seitlich aufsteigen- den Band, die andre durch die conucentrischen Baeillen. Die Analogie des’ Moosstrünchens mit: dem Palmenstrunk liegt noch näher am Tage. Von hier, ja vielleicht ‚schon von einigen Al- gen. aus (Batrachospermum, Ghara): scheint nun der. wahre Mittelkörper ‚sich . immer mehr nach beyden Seiten hin aufzulösen, ‚und. eine, Reihe ‘ einzelrier Bildungen, deren Verknüpfung von der Zukunft zu erwarten ist, führt uns durch die Equi- setaceen und die viel besirittenen Polykotyledonen, CCeratophyllum, Ephedra, Coniferae), zu den Di- kotyledonen hivüber, bei denen .der Mittelkörper entweder der Beobachtung ‘ganz entgeht, (Radix transiens. Link), oder doch in sehr. unregelmässi- gen. Gestalten, besonders als Tuber multigem- nis, erscheint. So scheinen denn die räumlichen Metamor- phosen des Pflanzenreichs überhaupt: und des Mit telkörpers durch die Reihe der bekanntern Fami- lien einander auf das genaueste zu entsprechen, und es ist wohl zu erwarten, dafs fernere Auf merksmkeit auf diesen Gegenstand die Uebevein- stimmung beyder nur noch besser erkennen Jas- sen wird. Nur der beschränkte Raum dieser Blätter hält mich ab, auch die zeitliche Meta- morphose verschiedener Pflanzen in Rücksicht auf 478 die Mittelkörper dürehzugehn. Denn auch 1 in: Ale fand ich, so weit meine Beobachtungen" reichen; (zumal bei den’ bichenen, 'Gräserä, ‘Junceen, meh? reren Liliacetn‘;: ünd vielen Dikotyledonen ls ‚den verschiedensten Familien) ;’ nuf "Bestätigung‘ ’neil ner, Ansicht. ; Frefflich ‘ünterstütätiwird diese "Ah- sicht durch Richards Beobadchlungen über :däs Keimen , und:umgekehrt glaube ich ‚durch'sie viel -Aufschlufs übör” die Heimung selbst,’ über die Stellung - der: Hotyledonen‘; “ “über Hnoten - - ‚und Hnospenbildung. erhalten zu haben: IE ‚Ciorrespondenz, Schon vor: 'zwey Jähren“habe ich mit meinem Collegen .Hrn. Medicinalrath'Pr Ritgen, ein’Ge; 'mälde der organischen Natur in ihrer Verbrei- tung auf der Erde entworfen; dessen öffentliche Erscheinung durch die Verzögerung des Stiches bis jeizt-verzögert worden: ist.» Gegenwärtig ist ‚dasselbe in München unter dem Griffel, und wird auf 4 Steinplatten gestochen,” welcbe zu “einem ‚Ganzen in einander greifen.‘ 2 * Auf diesem Gemälde ist die geograplische Verbreitung: der Pflanzen nach ihren ver- schiedenen natürlichen Familien, und die geo- graphische Verbreitung der Thiere nach ihren Familien. und Gattungen- bildlich dargestellt. :Die Hauptansicht stellt einer im ‘Meere schwim- menden Erdkern dar, auf welchem . sich von der heifsen. Zone :aus;..die Pflanzen und. die Thiere ara ‚gegen die Schneegränze aufwärts, und in die Tiefe des Meers abwärts verbreiten. Die Schneegränze ist in der Richtung von Süden nach Norden an- gegeben, wie, sie uns durch Beobachtungen, die. in den verschiedenen Breiten der ‚Erdeangestellt "sind, bekannt ist. Ueber die Schneegränze ra ‚gen die Berge hervor, und es sind von Norden nach Süden 4ı Berghöhen,, unter dem jedesmali- ' ‚gen Breitegrade, mit Bemerkung der Namen der Berge, au‘ das Gemälde, aufgetragen ‚worden. . Die Pflanzenfamilien sind durch Strahlen. .be- » zeichnet, die in einem gewilsen Verbältnifse zur heifsen Zone und zur Schneegränze stehen, und gleichsam eine Lebenssonne darstellen, die 'von ‚der. meeresgleichen Ebene unter dem Aequator ‚aus, Leben auf Erden verbreitet, an der Schnee- ‚gränze aber ihr Ende findet. Je nachdem sich: ‚eine Pflanzenfamilie nach der Schneegränze hin, :sder nach der heilsen Zone hin ausdehnt, je nach“ ‚dem sind die Strahlen von verschiedener Länge | Da wo eine Familie ihre gröfste Entwickelung. ‚hat, findet sich der Name eingeschrieben. Denkt man sich die Strahlen beweglich, .wie die Spei chen:eines Rades, so bezeichnen -sie die. jedes- ‚malige Erdfläche, über ;welche.sich die Familie _ in senkrechter;, wie .in horizontaler Richtung aus dehnt. — Die Gattungen und Familien der Thiere sind auf gleiche Weise durch Strahlen angedew tet. Um aber keine. Verwirrung -zu:. veranlassen; Ken 175 sind die Nameri der Pflanzenfämilien auf die nörd. liche, die Namen der "Uhierfamilien aber auf die . südliche Hälfte des Gemäldes aufgetragen wordem. -- Es wird für. eine mögliche Schönheit des Su- ches und der Illumination alle Sorge getragen. "Der dazu gehörige Text ist bereits gedruckt, und 8 Bö- gen stark, Das Gemälde selbst wird nach der Zu- sicherung des Künstlers bis Ostern fertig werden, Der Verleger ist G. Müller biörselbst. Gielsen. im Febr. 1821. Dr. IB. Wilbrind. Be ‚Recension. Flora der Mittelmark.von Joh. Friedr. a Ruthe 1 jte Dekade, eg Es enthalten diese 4 Dekaden folgende Pflan- zen: Sium latifolium, angustjfolium, Cicuta virosa, Aethusa Cynapium, Drosera rotundifolia, longifolia, Paris quadrifolia, Ledum palustre, Andromeda polifolia, Coronilla varia, Cyperus flavescens, Seir- ‚pPus maritimus, . Phalaris arundinacea,, Digitaria sanguinalis,. ‚humifusa, Cynodon Dacıtylon, Milium effusum, Panicum Crus Galli, Aira aquatica, , Me- lica nutans, Poa ‘decumbens, Festnca Pinnata, gra- cilis, Avena flavescens, Arundo Epigeios, strieta, sylvatica, Phragmitis, festucacea, Lolium temulen- tum, Drosera anglica, Juncus bufonius, Polygonum Hydropiper, Euphorbia Cyparissias, Prunus Pa- dus, Pulsatilla Pratensis,” Anemone sylvestris, ne- 'morosa, ranunculoides, Ranunculus aurieömus. Die Pilanzen sind gut getrocknet, nur nicht iuer , vollständig genug, so wünschten wir z.B. dafs ‘gleich bei Sium latifoliam eine Probe der ersten Frühlingsblätter gegeben wäre, dafs ‘vielen Grä- sern dieVWVurzel nicht fehle, und dafs endlich bei 176, ‚allen der Saame. beigelegt wäre;. was.nur bei. ei- nigen der: Fall ist, ‚und was bei einheimischen Pflanzen, wohl.. ‚verlangt werden kann. Einer: je- den ‚Pflanze, liegt ein Oktavblatt bei, auf welchem ‚der Name, die Klafse und Ordnung des Linneischen, und.die Familie des natürlichen Systems, einige "Synonyme, der. dentsche Nanie ‚: eine. vollständige Beschreibung in deutscher Sprache, der Standort, die Verbreitung und der Schaden . oder Nutzen an- gegeben ist. Die Beschreibung ist ‚sehr weitläufig - und. genau, die Angabe der Verbreitung scheint - mehr ‚mach Angabe. der Bücher, als nach der Au- topsie gearbeitet zu seyn, und ist wohl noch man- ‘cher Prüfung zu imterwerfen. Was die Angabe des Nutzens und Schadens betrifft, so hätte, dazu- “weilen sehr ins Einzelne, gehende Beispiele ange-. führt werden, noch manches hei andern hinzuge- getzt werden können, z. B. bei Pulsatilla praten- ‘sis, etwas über den Anemonenstoff und dessen‘ eigentbümliche Wirkung auf die Augennerven u. 's.'w: Unbeschadet dieser Vorwürfe, welche der "Herausgeber wohl .beim Fortgange dieser Samm- lung zu verbessern sich. bestreben wird, ‚mülsen ‘wir das Unternehmen loben‘, welches einem jeden "Anfänger richtig bestimmte Pflanzen mit guten Be- schreibungen. in..die Hand giebt und sehr zur Er- ‚leichterung und Verbreitung des Studiums und der "Kenntnifs der‘ einheimischen Pflanzen’ dienen kann, "besonders für diejenigen, ‘welche aus. Zeitmangel "sich. ‚nicht selbst mit den Sammeln und Bestimmen geben ‚können und wollen. Wir wünschen, dals ‚der Herausgeber durch viele Abnehmer begünstigt, ‚das W erk immer verbessernd fortsetzen möge, \ sn: _ on Be un I ae! l Te: | j Flora \ en Tonga oder Bu EIUP RER Botanis che Zeitung, . _Nro. 12, Rögensburg; am 28. März: 182. en: - 000600 eu L. Aufsätze" Veber einige. ‚Pflanzen. ‚des Theo- " ohrast. Vorärn LH. Pierbach, Proß ‚ der, Medicin, in Heidelberg Bo \ Seit Jahrhunderten schon bemüht man sich, ‚die Pflanzen, welche in den Schriften der alten Grie- chen und Römer vorkommen, zu verläutern und zu, bestimmen. Man weils, welch ein Aufwand von Mühe und Seharfsiun an diese Erklärungen verwendet worden ist, und dafs dennoch ‚gar Vieles zu berichtigen bleibt, manche ‚Stelle aber wohl niemals gehörig. erörtet. werden kann. Bei einer so schwierigen. Sache. dürfte jeder Beitrag, jede nicht von. allen Grilnden entblöste Muth- malsung berücksichtigt werden, oder. wenigstens doch auf eine billige Beurtheilung Ansprüche , mar chen können, . ‘ Indem ich. hier meine Meinung. über einige Pflanzen ‘des. T-heophrast sage, hemerke ich M Dr 178 ty \ | Eu vordersamst , dafs mir keine andere Ausgabe, als die von! Heinsius besorgte, zu Gebot steht, dafs ich. ‚jene des Bodäus. a Stapel nie sah, änd! ‘dafs mir die neueste von’ Schneider her "ausgegebene nur aus Sprengel’s Recension (Neue Entdedlungen. im ganzen: Umfange der Bo- “ tanik- 1=-Band) -bekanfit, ist, ferner dafs Sih- thorp's Flora graeca hier in Heidelborg sich nicht. befindet. — — Eine sehr oft "besprochene Pflanze ist das Sesamoides der hippokratischen Schriften, das wie bekannt als Purgirmittel diente; die Meisten, die von den bippokratischen Arzneimitteln spre- i chen, übergelien es mit Stillschweigen, — Spren gel hat in seiner Histo ria vei her »bariäe eine Flöra‘ 'hippocrati ca, in welcher das Sesamoides nicht vorkommt; die beiden Pflan- zen dieses Namens (Beseda alba und Astragalus sesamoides) die in der Liste der Gewächse des Dioscorides genannt werden, können das hip- pokratische Mittel nicht seyn. — Schneider giebt, wie in gedachter Recension bemerkt ‚ist, keinen Aufschlufs über das Sesamoides. — wi der deutschen Bearbeitung der. Geschichte der Botanik. ‚(Altenburg und Leipzig 1817.) werden die hippokratischen ‚Pilanzen mit denen des Tbeo- phrast zusammengebracht und (pag. 77.) Her leborus 'foetidus für das Sesamoides ‚gehal- ton, auch Elleborina histor,‘ 9. ı1,.könne die | 179 Pflanze seyn; die Einwohner. des Delphinats ge- “brauchten noch jetzt die Pflanze als Gegengift ge- gen Veratrum album bei ihren Schaafen. — Demnach: muls man schlielsen, dafs das Sesa- moides nicht nur gelinder, als Veratrum, wir- ke, sondern auch dessen heftige Eigenschaften mässige; mir scheint aber gerade das Gegenthäil in den hippokratischen. Schriften gesagt zu seyn: es heifst' nämlich (de vietus ratione in ’acutis pag. 406. editionis Foesii), „,Sesamoides sursum pur- gat sesquidrachmae pondere. ex aceto’ mulso tri- tum 'potu eshibitum. Admiscetur etiam veratris tertia potionis parte, et ita minus suffocat., “ Hier scheint es, als ob das Sesamoides Aus stärker wirkende sey, dessen Effekt dadurch ge- mässigt wird, wenn man es dem Veratrum zu- ‚mischt. „Auch Schulze mufs wohl die Sache so verstanden haben, indem ‘er darüber (Historia Medieinäe pag. 263). sich folgendermässen aus- drückt, ‘* Albo elleboro Hippoerates plerumgue addere 'solebat Sesämoides, quod ipsius (ellebori) vis sursum purgandi hoc (sesamoide-) adjecto valde accelerari eredebatur.‘‘ Uebrigens setzt er hinzu: „Sed obscurissimum est, quid illud se: samoides fuerit. — Gehen wir jetzt zu Theophrast über, da heifst es (Histor. plantar. Lib. IX. Cap. X. Pag. 180. editionis Heinsii), „Elleborum ad’ haec ea- dem ‚(medicamina) non solum radice, sed etiam Ma 190 fzuctu utile-est. - Siquidem-in Antieyra (ut fer tur) fructu ejus purgantur , quem sesamaceum fert.*“ Aus dieser Stelle geht, dünkt mich, her- vor, dafs man nicht nur allein die Wurzel von Veratrum album, sondern auch die Frucht des- selben als Purgirmittel brauchte, und dafs diese Frucht mit dem Sesam verglichen wird, welche. Pflanze häufig im Oriente gebaut wurde. Diese Meinung wird noch durch eine andere Stelle be- stätigt,. wo es heifst, (Lib, IX. Cap. xıy, pag. 186.) „AÄntieyrenses enim fructum sesamacei el- . lebori dare solent, qui Sesamae similis est.“ — Auch ist dieser Vergleich so unge- schickt nicht, indem Veratrum und Ses“ um eckige Kapseln haben. Nimmt man nun diefs alles zusammen, so liefse sich vielleicht an- ‚nehnen,. dals das Sesamoides der Alten nichts “ mehr und nichts weniger, als die Frucht von Ve- ratrum album gewesen seyn möchte. — _ Endlich findet sich noch eine Stelle im Theo- phrast (Lib. IX. Cap. XI. p. 181.) die hier nicht übergangen werden darf. ‚„Miscetur in p0-, tione (veratri) ut vomitio,bene succedat ellebo- rinae semen, haec herbula. quaedam est. Wat diese Elleborina ist, dürfte nur schwer bestimmt werden „..doch. möchte sie. nicht mit dem - Sesa moides einerlei seyn, —. Die zweite Pflanze; über die ich einige Worte zu sagen wage, ist der, Ela eagnus des Theo- nn 181. phrast. Derselbe sagt davon "hauptsächlich Tol- gendes: (Histor, plantar. Lib. IV. Cap. XL. pag. 895) „Est oleagnus natura fruticosa, nee caete- vis amerinis (Vitex?) absimilis folio, figura qui- dem proxima caeteris, sed molli, ut malus, lanu- ginosoque; flore populi albae, verum minori, . feuctu nullo. Nascitur plurima super insulas flui- tantes. Sunt erim et in eo quaedam fluitantes, ut in Aegypto circa paludes, et in 'Thesprotide, aliisgue stagnis. Sed illae minus aqua implentur, Talis est oleaguus.* Ueber diese Stelle’ kenne ich‘ keine andere neuere Erklärungen, als die des berühmten Kurt Sprengel. In der Historia rei herbariae pag. 105. erklärt er die Pilanze für Salix babyloni- 6a; in der deutschen Bearbeitung der Geschichte der Botanik Seite 63. steht dagegen Elaeagnus 'angustifolius dafür, und nun, was mir auffiel, 1a- delt Sprengel den I. G. Schneider, welcher denselben Elaeagnus in der' angezeigten Stelle des Theophrast beschrieben glaubt. Spr. äus- sert sich darüber (Neue Entdeckungen ini gan- zen Umfange der: Pflanzenkunde. Erster Band Seite 13.) folgendermassen: „Indessen wäre noch die Frage, ob Theophrasts eaziayvos wirklich Elaegnus ‚angustifolia sey. Er wird unter den VWassergesträuchen angeführt: Sibtkorp’ fand ihn blos auf Samos und in Hlein - Asien. Wie- wohl unser falscher Oelbaum feuchten "Boden Da 182 liebt, so zweifeln wir doch, ‘dafs: er- im Wasser merksam , so können wir. nicht umhin, an eine Sumpfweide' zu. denken, Chesonders wegen ‚des üv$ous Xvowdaus, omoleu ro Tnsrsunss.) , Da das’ Blatt weich wie ein Apfelblatt beschrieben wird, so möchte es wohl $. uliginosa, oder gar. S. vie minalis seyn, wiewohl das Blatt der letztern zu, lang ist. — — Hier hätten wir also, vier Pflan- zen zur Auswahl, drei Weiden und den Elae- agnus angustifol.; noch eine fünfte hinzu 'zu thun, könnte gemilsbilligt werden, aber ich. gebe meine Meinung für nichts weiter aus, als eine Muthmassung,, und zeigt. sie’ sich als irri&,, so Jas- se ich sie gerne fahren.: — _ Vor drittehalbhundert, Jahren ‚reiste Leonhard Rauw ol£f von Augsburg. in das Morgenland, um Pflanzen zu suchen; er fand um Aleppo an Bö- chen ein Gewächs, ‚das er für.den Elaeagnus des Theophrast hält; nach ‚Beschreibung: an: derer Pflanzen, .die.an den. Bächen ‚um Aleppo ‚stehen, fährt er,.in seinem naiven Style folgender- mafsen fort. (Siehe . L.: Rauwolts - ‚Aigentliche Beschreib. der Rails, so. er. vor dieser Zeit ge- gen. Auffgang i in: die Morgenländer vollbracht- Laugingen ı582.. Seite 111.),, Mehr wirt da auch gefunden ‚ein sonders geschlecht der Weyden Sas- saf genennet, Diese Weydenbäume sind in irer| ‘ grösse einander ungleich, und. den Bircken Inn wild wachse. Lesen, wir .die Beschreibung: auf- 185 stammen, ästen, wiseh , :-Cwelche Yang; . dünn 5 waich und blaichgelb) sehr\ ehnlich;, ‚haben. inde, äschenfarbe weyden. ” ‚oder. . meh ‚Schaffmüler bletter. (Vitex.), ind. 'an. den ästen hin, unnd wir der pröfslein ; einer spannen lang. "gar nahe wie die im‘ Gyptiotischen wilden. Feigenbaum ; ‚zu 803 hen,: daran im früling herfür kommen zärte wol- lichte blü, den .blüen der. Papelbäumen zimlich gleichend , ‘die mehr truckner. quälitet seind. blaichfarb, und eines: heblichen . geruchs.. Dise breclien die innwohner,, sonderlich! weil’sie keine _frucht bringen, sehr ab; und brennen „ein kost- lich wafser daraufs, zur „sterolung des.-hertzens ganz dienstlich.: Dise 'Bäum nennent: di& ‚Araber Jarneb und Zarnabum, alfs Rhases im 353. und -Avic, im 749: :Cap. auff welche weils auch deren gedenket Serapio in seinem 261.Cap. un- der dem. gemainen namen" Zurumberh ‚ und Theophrastus im 4 Buch am. ı1 Cap.. ‘da er. redt von Elaca gn on. "welchem dann .dise gantz ehhlich, und "deshalben wol dafür zu halten seind; ob sie schon in.'der grösse einander ungleich, das: dann bald gesfbiebt, nach den enden und or- ten; wo sie erwachsen.“ — — Diese" Sassaf- Weide. ist offenbar keine andere, als Salix aegyp- tiaca , aus deren männlichen Blumenkätzchen noch jetzt in’Ärabien und: Aegypten ein wohlriechen- des Wasser, das Kalafwasser heifst, destillirt und nach Hasselquist in vielen Krankheiten. ge- } 184 verkäufen.: ‘(Man vergleiche :Linne’s Pflanzensy- stem: von Houttuyn, sten:Band Seite 408.) Hat sich also der'ehrliche Rau wolf nicht geirrt, so ist ‚der‘ Elweagnus des Theophrast nichts änderes, als.Salix .aegyptiaca, —- ‘Ueber eine dritte Pflanze bei Theophrast ist imir noch gar. keine ‚genügende Erklärung be- kannt. ‚Das. Histor, 7. 9 . unter dem .Nämen sguo$eodavog beschriebene Gewächs hält. .Spren- gel in seiner Geschichte der Botanik 1,63. für Rubia lueida und setzt hinzu: wenigstens nach. der Beschreibung, Histor. 9° 16. (leztere Zahl: ist währscheinlich verdruckt) doch, sagt er ferier, könne hier:ein Irrthum -obwalten. In der Histo- ria rei herbariae I. 81. dagegen wird jene. Pflanze im Theophrast Histor. 7..9. auf Rubia‘ tin- .etorum gehend, erklärt, und dabei erinnert, von . der. andern Pflanze dieses Namens könne nichts Gewisses beigebracht werden: Das kann ich nun ebenfalls nicht, und ohne 'mir anzumalsen, jene Angabe der Rubia lucida für irrig erklären zu wollen‘, ‘bemerke ich blos Nackstehendes. Die Sragliche Stelle im Theophrast Hist. Plant: Lib. IX. Cap. XIV: pag, ı86. lautet wörtlich fol- gendermassen: ,„‚Rubia folio ederae, rotundiori tamen consistit: naseitur-humi: .caulis modo .gra-. / braucht wird. -In Cäiro «giebt: es Apotheker, de- ren hauptsächlichstes,, und fast einziges Geschäft ist‘, solches Kälafwasser zu verfertigen und zu. 185 minis, Zocaamat. umbrosa;.ciet urinam.* . Wenn. Jemand diese Worte auf Glechoma hederacea deuten wollte, so würde ich vorerst nicht wider- sprechen. ze 22 - (Mehrere Fortsetzungen. künftig $.) 2... Veber Pflanzengeschlecht.. ' Seit: ungefähr einem Jahrhunderte ist der Glaube allgemein geworden, dafs den Pflanzen geschlechtliche : Verhältnisse "zugeschrieben wer: : den müfsten, und dafs ohne Zuthun des Pollens kein Saame erzeugt werden könne. Ganz neuer- dings wurde dieser Glaube wankend gemacht, und die entgegengesetzte Meinung fand berühmte: und schätzbare Anhänger. Ja die Sache wird als so ausgemacht gewils angesehen, dafs eine bekannte encyclopädische: Zeitung weissagt, es werde kein deutscher Botaniker wagen, den Handschuh da- gegen aufzuheben, und sich über den Sieg freut, den der-Hauptgeguer des Pflanzengeschlechts da- "von getragen,habe. Nicht ‘minder. sagt einer un- serer . gewandtesten Literatoren, man müsse. die Fesseln der Gewohnheit der Schule und des Her- kommens tragen, " oder von Vorurtheilen geblen- det seyn, wenn man nunmehr sich nicht über- zeuge, dafs, das Geschlechtsverhältnifs der Pflan- zen -weit. entfernt überäll' erwiesen zu seyn, als höchst zweifelhaft betrachtet-werden müsse, Lin- ne"s zahlreiche Anhänger schweigen, und kaum läfst. sich etwas mehr hören, als. ein ‚anonymes L zu 186 Murren , während. dem ‚die. Kegner. Jaut froh: löcken. — , 2. be em or . "Mit besonderer: Vorliebe habe ich. bisher dier sem Zweige der Botanik einen Theil meiner Zeit ; gewidmet, ohne voraus zu sehen.,. däfs diese $a-- che wieder zur allgemeinen Sprache kommen wer- de, Manches las ich. darüber und. widmete viele Stunden der "Beobachtung und ‚dem. Nachdenken über diesen. Gegenstand; wenn ich. ‚auch, gleich näch allem diesem für keine'-Partei die Sache als beendet ansehe, 'so bekenne ich doch frei- ‚und offen , dafs mir’ die Wahrheit unendlich näher..an der Meinung für als gegen: das Pflanzenge schlecht zu liegen scheint. — '. :. Hın. Dr. Henschels Buch. habe ich golr sen: und 'wieder gelesen: einen kräftigeren Be- weis von Vorliebe zu dieser Sache: glaube. ich nicht geben zu können, denn Thomas von Aguino und Peter von Abano sind. an manchen Stellen ihrer Werke lesbarer als die 'Henschelsche Schreibart; ich habe Hrn, Henschels Buch ' nieht nur mit der hier. nöthigen Aufmerksamkeit - 'eiries Scholastikers ‚gelesen, sondern auch die’an- | geführten Beobachtungen, so weit ‚ich dazu-Ger _ legenheit hatte, geprüft und selbst Versuche an- gestellt, zu deren Beendigung indessen noch meh- vere Zeit erfordert wird. — Wenn ich nun gleich | dessen. System in allen seinen Theilen unhaltbar | glaube und diefs nöthigenfalls näher erörtern | 187. könnte, so bin ich doch weit entfernt, mich um jene ritterliche Ehre bemühen zu wollen, . von der die Isis spricht, und‘ wünsche die Polemik aus der amabilis scientia verbannt. — Des wahren Naturforschers Zweck kann kein anderer seyn, als.die Wahrheit zu ergründen, ihm ziemt es, was .er.als solche ‚erkannt, unum-: wunden darzulegen, unbekümmert um das Urtheil das nach prätendirten 'höheren. Ansichten darüber: gefällt werden könnte, und nur in diesem Sinne werde ich, sobald meine Versuche beendet und keine anderweitigen Hindernisse eintreten, in ei. nem kleinen Büchlein die Gründe auseinanderse- . tzen, die mir für Linne's Lehre zu sprechen scheinen; meine Beweise werden in gar manchen Stücken von denen abweichen, die man bisher dafür anführte, aber die Sache selbst ist und "bleibt doch immer dieselbe. | “ 'Mögen “dann Andere entscheiden, ob Carl Liune oder August Henschel mit tieferem Blicke in die Natur der Gewächse drang. .— 3. Aufzählung der Varietäten von To. fieldia palustris Huds. " (Mit, einer Kupfertafel.) ; Die Gattung Tofieldia, nebst den beiden Arten palustris, und alpina, sind von dem Herrn Gr. v. Sternberg in den Denkschriften der k. b. botan. Gesellschaft, ı. B. S. 148. so genau und vollständig abgehandelt worden, dafs nun 188 bei diesen so viel ‚besprochenen Pflänzen in ih. "on Bestimmungen wohl nichts mehr zu wün-. schen übrig bleiben möchte. Nur die Varietäten der erstern Art (denn die letztere ist eine sehr. beständige Pflanze), welche in neueren Zeiten ‚einen Zuwachs erhalten haben, und in Hoppe und Hornsch. plantis select. so wie in Hop- pes Gräserdecaden vorkommen , erlauben in dieser Hinsicht nachstehende: Aufzählung. "Tofieldia. palustris Huds. . T, floribus bracteatis racemosis, involuero pedicello adhaerente, Sternb. 1. co. p 353. & vulgaris; racemis semiuncialibus ovato- oblon- gis, capsulis virescentibus. Tofieldia palustris \ Schultes Oestr. Fl. p.582. Hopp. Gräser Deo. 8. Nro. 4. Hebelia allemannia Gmel. Fl. bad. 1. pP. 118, T.ı Tab. nostr. Fig. ı. Br Hab. in Europae pratis humidis montosis. ß rubescens; racemis semiuncialibus ovato- oblongis, -capsulis rubescentibus. Hopp. I. & Dec. 8. Nro. 5. Tofieldia rubra Braun in #1. oder bot. Z, 1820. p. 496. Tab, :nostr. Fig. ® Obs. Specimina in nostro Herbario extant peduneulis inferioribus inaequaliter j elongätis » bracteis longis. Tab. nostr.' Fig. 3. u Hab. in summis alpibus, e, g. in monte Un- tersberg Salisb., in alpe Pasterze vicinia gla- ei Carinhae 0.0. Be 139. > Y eapitata; gracilis, racemis brevissimis glo- bosis. Hopp. l. c, Nro. 6. Tab, nostr. Fig. 4. - ‘ Hab. in, paludibus prope Elixhansen vieinia E Salisburgi , cum Scheuchzeria palustri, Ca- ‚ rice leucoglochini, Eriophoro. alpino allisque plantis mere paludosis ' d collina;, racemis bi -. trimcialibus eylindri- eis. 7 Tofieldia racemosa Hopp. et Hornsch, pl. select. Cent. sec. exs Tofieldia collina Schult. Oestr. Flor. 1. c. p.581, Hebolia col- lina Gmel. l.c. p. 217. Tab, ı. Tab, nostr.. F. 3. Habitat in collibus margaceis calcareisque prae- sertim Salisburgi in monte Capueinorum ‚copiose, Obs. Adsunt specimina in Herb. Sternbergi- ano racemis ramosis. Confer. Bot, Zeit, ı8os, » 81. eum icone. Tab. nostıa Fig. 6. , Diese Varietäten scheinen ihre Entstehung blos den verschiedenen Standörtern, zu verdan- ken, “und man könnte vielleicht dabei die Frucht- barkeit der verschiedenen Bodenarten "ausmitteln, wenn diese nicht schon aus anderweitiger Erfah- rung: ‚bekannt. wäre. Die var. y kommt auf wah- ren Sümpfen- vor, ‚deren Unfruchtbarkeit erwie- sen ist, daher ist ‚die ganze Pflanze zwar nicht eben kümmerlich, doch sehr schmalblättrig, dünn- stengelig , mit sehr kurzer Traube, Das völlige Gegentheil springt bei. d in die Augen; dicke breitblättrige ‚Rasenstöcke, zwei - und drei -. Zoll lange Trauben, , und. weit über Schuh lange Bit. 190 ihenschäfte zeichnen sie aus, und bestättigen die e Fruchtbarkeit des Mergel- urid Kalkbodens; « ist eine -planta intermedia, in allem Betracht, 'so wie ihr Standort‘, feuchte Wiesen, nichts andres, als verbesserte Sümpfe sind. ® : endlich zeigt die Einwirkung des Lichts und der verdünnten Luft in höhern Regionen auf’ die Färbung ihrer Blü- then und Fruchttheile,, was durch die Luzula albida, die auf Alpen ‚blutroth vorkommt, Crergl, Hoppens Gräser dee. 7. Nro. m “Luzula albida. 8 rubella) und ändere bestätigt wird. Es seheint daher, als wenn Berücksichtigung der Entstehungsarten der wahren Varietäten ; auch in anderweitiger Hinsicht ‚für ‘die physiolo- gische und ökonomische Botanik intergssante Re- sultate liefere, wenn man sie mehr, ‘als bisher geschehen, in Anwendung .bringen würde. Dr. Hoppe I. Botanische Notizen. (Porträte und Biographieen betreffend.) 1. Es ist einige Male bei der Redactian der bot. "Zeitung Nachfrage geschehen, ob und in, wiefern die von Philanthropos ia Nro. 21. 1819 | eingerückten Vorschläge berücksichtigt worden, was sehr zu wünschen sey. Wir können darauf antworten, dafs ein berühmter Botaniker sich ent- schlossen hat, Biographien von Botanikern mit Bildnifsen, jenem Wunsche gemäfs, heraus zu g- | ben. Clusius, Linne, Wulfen, B Buffon, | ar ‚Tor Trattinnick und Dietrich sind bereits in-Ku- pfer gestochen. 'Im- Porträts sind bereits vorhans den: Banks,’ Gurtis,. Dillen,' 'Jacquin, Wray, Necker, Baumgart gan, Vahl, Vest, Bumph, Burkann, Haller, ‘Van’ der Lü he, Römer, Göthe, Sprengel Der Unter, nelimer wünscht nun herzlich, zu diesem Zweck, auch die Bildnifse, der übrigen Botaniker zu be. sitzen. Indem win, ‚daher an Jedermann die Bitte qngehen. ‚lassen » gegenwärtiges. zu ‚beherzigen; ehe.. Freund. Hein ‚mit der Hippekommt, , ersu= chen wir vor Allem.den Hrn, Unternehmer, ‚jene. [5 6 genannten:in' ‚einem Hefte..'baldigst herauszu. geben, ‘damit ein Muster ‘vorliege.': Mit Vergnü- gen’ wollen wir in unserm Bezirke‘nach Möglich. Keit, und hoffentlich nicht ohne ‚Erfolg, ‚mit- wirken. . "8, Hr. Mätklin ‚hatte, schon vor inehrern Jahren , ‚eine meiliwirdige Rose. bei "Wisloch. ent- deckt, die mir nun auch an einem andern: Stand- orte vorgekommen ist y. und ich glaube dessen Meinung, darüber vollkommen, beitreten zu kön- nen, Er nennt sie nämlich Rosa germanica und glaubt, dafs 'sie die Mutterpflanze der bekannten Gartenrose (Rosa tentifolia) sey,. über deren Herkommen man bis jeizt..in Ungewilsheit wars; da ‘sie Niemand, wildwachsend und einfach--beob- achtet hatte, denn die Angabe, sie wachse im Persien, beruht auf keinem glaübwürdigen Zeug- an | nifse, . Die fra&liche Rose hat. alle:’botan. Kenn: zeichen der Rösa centifolia. und; dabei einen herrlichen fragranten Geruch, der, den der Gar- . tenrosen weit übertrifft. Hr. M. hat sie in sei- ‚nen Garten verpflanzt, was, wie man. zufällig. ‚entdeckte, schon. früher mehrere Landleute, durch den vortrefflichen Geruch veranlafst, gethän hat- ten, und siche da, sie füllten. sich sehr bald. — Heidelberg. Prof. Dier bach. 3 Die letzten Nachrichten. von "Hrn, Sje- j “bers Gärtner; Franz Kohäut, sind von Porte S. Pierre auf Martinique d. d ı8. Jan: 1826 und befinden sich im Conversationsblatte -Nro, ‚31: ı32 vom 2 — 4 Nov. Zu Folge :derselben iss . dieser junge thätige Mann bei voller Gesundheit, und.wegen der. dortigen. prachtyollen Vegetation im höchsten Enthusiasmus, Martinique soll von Botanikern noch wenig, die dortigen blauen Ber- ge noch gar nicht: besucht worden seyn; es. las- sen sich also, auch in Folge aller Aeufserungen des Hrn. Kohaut’s, eine Menge neue und sel- tene Gewächse von dorther erwarten, und die bereits abgeschickten 4 Kisten voll derselben wer- “ den als die sichersten Belege davon angeschen werden können. "UE Anfrage Entwickeln. sich die Wedel von Botrychium | schneckenförmig oder nicht? Das Letztere behaup- tet Sprengel (Anleitung ed. I. p. ı71.) das er- , 'stere Lamark und’ Decandolle. el. Fre ed. ’ UI.vol, IL p. 569... Flora ‚oder Botanis che Zeitung. No. 135. ‚Regensburg, am. 7, Apuil 1821. o9-> 990000 , \ L. Literatur. Bei, der königl. bot. Gesellsch. und der "Bedaction der Flora Sind nachste- hkende Werke.eingegangen: \ 1. Nova Acta Physico-Medica Academiae Caesareae Leopoldino - Carolinäe Naturae Curiosorum. Tomi decimi pars prior, cum tabulis aeneis. Bonnae MDCCCK. Inhalt: ») H. Kuhl Monographie der Pagagayen, mit vielen neuen Arten und drei Kupfertafeln. E :.2) Ueber eine neue Schlangenart, (Elaps 'co- rallinus) : von dem: Prinzen Maximilian von Neuwied, mit ı Hupfertafel. » 3) Ueber eine neue Roche und eine neue Mol. luske mit 3 Kupfertafeln, von Professor Ott FE 4) Beobachtung einer. der, Zauberkraft höhe- rer Thiere ähnelnden Erscheinung bei Infusorien, von GC; A. Agardh. Der geistreiche Verf. er- zählt ausführlich und schön eine sehr. interes-. sante Beobachtung ‚ die er hei der mikroskopi- N je - u: schen Untersuchung der Algen machte, — wie. die kleinen Monaden, Moönas Lens und YVibrio | Bacillus: 'M. von dem Becher einer „Vorti . tella Coiivallaria M. gewaltsam’ angezogen, in "ihn, ohne alle Bewegung. .des .Wassertropfens, | hineinstürzten und nicht wieder’ zum’ Vorschein | ’ kamen. ‘Diese Erscheinung, ist mit einer schönen | Tafel erläutert., - : \ 5.L. Bojanus de Tostu“ canino 24 dierum . | h ejusgue velämentis, cum tab. äenca. - :.6.Amaryllis Prineipis ' nov. sp. von.dem Fürsten von Salm Dyk und mit, einem Nachtrag :; des Prinzen Maximilian: von Neuwied, mit 5 einer colosirten Tafel... ‚Diese schöne , Pflänze _ wurde von dem gedachten Prinzen in "Brasilien | . gefunden und. 'blühte in dem: herrlichen: Garten \ zu Dyk im Sommer 1819,’ Sie ist der A. Reginae verwandt und folgendermafsen definirt: -spatha subtriflora, floribus nutantibus. basi tubulosis , iu- bo limbi inaequalis löngitudine aut longiore ; fauce | glabra, foliis 'oblongis basi angustioribus. ‚dieon- loribus. \ '9..De Myeetogenesi, ad | Acad, C. Li. N .C Praesidem- epistola,,- seripeit. :C, 6 Ehrenberä e. tab. VI, aeneis, Der. als scharfsichtiger. Mykolog ähnliche | _ bekannte ' Verf., handelt hier ‚ausführlich "und | gründlich über das: von ihm beobachtete Keimen ‚der Pilze, worüber er selbst frühör: im ‚diesen “ : i Fr ‚Blätter eine kurze’ Nächrieht' mirgerhieie Mat "Die "Beobachtungen sind’ an’ Pilien us Versthiedenen “Ordnungen angestellt und mit Byitl&nlvortreffli- chen Bildern erläutäit; die Yon-den Verf selbst gezeichnet und von "unserm Sturm gestochen Sind.” Diese Abhandlung. : verbreitet: ein ' “helles "ichs" über -die bis- -jetzt- so viel besprochene und nt tiefes. Dunkel: ‚gehüllte‘ Entstehung der Pilze und ist'so gewils "für die Pllanzen'- Physiolögie "überhaupt von ‚grofser‘ Wichtigkeit. 2 8:GC. Spr engel Filicum noyarım' Yhanipi- Yus, cu Tab. ar aeneis, et -2? Der 'treffliche: Verf. beschreibt. 16 neue Air ‚ten Fairn aus Ost - und Westindien, von de- nen sechs auf 2 Kupfertafeln sehr schön darge- stellt sind. se 9 Boleti fomentarii. varietäs' singularis. e Hodinis litbanthracum. Leodiensibus, deseripsit 'et Pingi curavit Fr, Nees ab Esenbeck "Eine höchst seltsame, 'tropfsteinartige Form vom - ‘Löchersch wamin , ‚die auf Steinkohlen bei Lüttich. ‚gefunden wurde; u “ ‚Den: Schlufs macht eine Abhandlung von Gruithuisen, pliyeikaiich astronomische Beo- bächtungen' enthaltend. ' = Mit yahrer“ Freude ira jeder Freund der Naturkunde gewils das" "gemeinsame Werk deut- scher Naturforscher aufiichmen , das ‘sich "durch treffliche: "Abhandlungen, so wie durch meister- - Na 4 65 an 196 | haft ausgeführte. Kupfer empfielt, und ohne Scheu. neben den ersten VVerken dieser Art, erscheinen „darf. Möge: ‚ihm die freundliche Theilnahme, des ‚Publikums zu ‘Theil werden, .die es ‘im: hohen .Malse verdient; -. Be Mit Vergnügen vernehmen‘ wir, dafs die, ‚ze Abtheilung schnell‘ folgen wird; ‚Auch .der,;'vor ' 2 Jahren ‚erschienene gte Band: dieser Acta‘, von ; .dem in diesen Blättern :noch nicht die Rede wau, ' enthält viele schätzbare botanische Abhandlungen und verdient allgemein, gekannt und verbreitet zu seyn. En 2, Neue brasilianische Pflanzen. "Ge. sammelt und nach; der - Natur beschrieben yon Heinrich. Schott, .k. k. Gärtner : in ‚Brasilien. „Erste Lieferung. (Aus den medicin. Jahrb.. VB. Ar, St. besonders abgedruckt.) In. dieser ersten | Lieferung (wie oft ind wie. hald die Fortsetzung | erfolgen soll, wird nicht angegeben) sind 8 Pflan- . zen nach Angabe der Namen und Diagnosen voll- . ständig. beschrieben, und, die . Wohnorte, 'beig® .; fügt. Mit Ausnahme der. Beschreibung, machen | wir unsere Leser im Nachstehenden damit bekannt | ı. Triplaris scandens;' foliis Jangeolatis utringue angustätis, racemis..spiciformibus.. ‚asille-' ribus subsolitariis hirtis, ‚bracteolis braetea md joribus, floribus purpureis, extus hirtis,, - 1 Be Habitat ad Paraibam.. © 0. "ur a 2. Triplaris Viridiflora;: arboresceris,. ob 197 Its ovatis acutis basi rotundatis angustatis ; acen mis axillaribus laxis .aggregatis raris glabriuseu- lis,. bräcteolis bractoas aequantibus, Aoribus n cz xidibus 'glabris. .- N Habit. ad Pavaibamı.. .3. Rüpala diversifolia; foliis petiolatis di- versis ovatis pinnatisque "inaequaliter. dentatis, oribus pedicellatig-glahris. ?” . 1. : Hab. in silvis et secus vias, RB. de Janeiro. | 4. Dorstenia. urceolata,; . foliis' ovato.- lanceolatis integertüihis ” amplantis ureeolatis yadiatis.. 0 wm nee „“ Hab. in sylvis’ homidis Serräe d’Estrellae; :5. Besleria giandifolia} foliis meimbrana- ceis late ovatis integerrimis, supra 'glabris, in- 5 fra hirsutis, inflorescentia racemoso.- paniculata subsecunda axillari,- calyeis laciniis :ovato.- lan- seolatisintegerrimis flavis; corollae tubnlosae‘ la- ‘einiis inferioribus .revolutis. . “Hab. :epigaea in sylvis montium. altiorum Ser- ra a grande. on rem... .6.:Besleria: bieclors oliis ovato..=:lanceo- daris ‚.integerrimis, hirtellis : pinguibus,: 'floribüs - ‚axilaribus confertis. subsessilibus , calycis laciniis votundatis denticulatis rubris, lateribus. proxime- . rum duornm mutuo 'applicatis, corollae . elavifor- mis limbo. erectiusculo... Hab. epigaea in sylyis prope. D Iimpa in -Capit, Minas Geraes. 198 7m Besleria orassifolia; ;foliis oblongo- lan«; -ceolatis integexrimis, supra. glabris crassis, flö- vihus- axillaribus. ‚salitariis. longe: nedunculatis nu«. tantibus, ealycis laciniis lanceolatis,, serratis „'ca« rollae ventricosae limba nevslute: Hak,.et epigaea et epidendra in sylvis Agoa Yimpa, : Gapit, Minas ‚Geragsit.n. en 8. Besleria hirtella;-!foliis.-"ovatis- integer« rimis. hiftellis finguibus ;tloribus äxillaribus con-. | fertis subskäsilibus, .edlyeis laciniis rotundäte - '0ova- 'tis integerrimis hrunneis; läteribus proximerum duorum mutuo applieatis, corolla clavaeformi; limha erecliuscule, wem. Rome ..ı Mah::epigaea im sylvis humidis et montosis, Serra aEätrela. oo lın..o : u Pa 7 Nürnbergische Elora, oder 1 sie Ah der baiierschen Flora: von LS. ‚Winter schmidt Jun..ü. s; w. Zweites’ Bändchen ,..dtes und tes Heft. Nürnberg 1820. 8. In der.Verlagsh u des. Verfassers.. Jedes. Heft mit 8 Kupfenileln und ehen so vielen Texiblätten. 1. " Inhalt: :Galium verum, Chironia Contau- xiim, Menyanthes wifoliete, Geum urbanum, Scrophularia nodosa, .S.’ aguatieay Tussk lago Farfara.. T. Polasites.- Oxrchis' Morio, ©. bifolia‘,. O..maseula, 'E pipactis latifolia, Er viridiflora, CR. . ateorabens Besser) "Ei pol lens, E. Nidüs: Avis: 000 Zu Dies Werk erhält sich Korrdauernd hei sc 109 nem Wertbe, kann, Anfängern jeder Art höchst nüzlich seyn, und verdient bei-jedem. Unterrichte benüzt.' zu werden, .- wozu. die Einrichtung .mit einzelnen, Hupfern:;und- Textblättern sehr. zweck-. mälsig:eist, . Der Text:ist vollständig‘ und..die Kupfer;‘.denen die Zergliederung nicht fehlt, 'sind. zum Theil sehr gut gerathen,. so. dafs sie Auf- merlsamkeit verdienen. ! Wir .wünschten, dafs der Verf. in der Art. ;Ermunterung fände, dafs die Fortsetzung. „schneller auf einander folgte; ‚und..damit auch seltnere und verwandte, Arten ge= liefert. würden, wovon bereits im ‚den, Hefte ein. schöner Anfang gemacht ist... . !4..Semina, quae e:horto botanico Lycaei Vol- Hynici anno MDCCCKX. pro mutua..offeruntur carmniutatione. Dieses Verzeichnils von.dem un: ermürleten Hrn. Prof, Besser, enthält in alpha» hetischer Ordnung auf 8 Quartseiten.etwa 1000 Ars ten, wöorunter. einige neue ‚befindlich :'z. B.: ‚Al- lium, ‚volhynicurm, Befs.. Amaranthus bullatus, B..Amygdalus: Besseriana: Scott.e. Volhynia Anchusä procera B: ad Tyrum in Podoliä. Ane- thum. arvense.B..in. ‚arvis Podoliae australis. Car- damine umbrosa.. Ändr. .e Volhynia et'Podo- ia ‚Centaurea. 'stereophylla B. e’ Pödolia. au- strali. Ferula‘ sylvatica B. e Volhynia. Rumex ‚retieulatus: B. e Tiflis. ‚und mehrer Kosenkrten v ans Podolien. . r L Elenchus: plantaram horti boten. .Bonnensie k. 200 Bu Bonn. ı820. 8. Enthält bereits an 4000 Arten, worunter‘ 107 Aster, und 25 Carex. Gewils ‘yird aus diesem Institute: mancher Gewinn für . die Wissenschaft hervorgehen; wie denn der. “ schnelle Fortgang desselben einen vollkommenen, Beweifs: von.der unermüdeten Thätigkeit‘ ihrer Vorsteher abgiebt. : =. ". Noel 6. Seminum in horto botanico’Berolinensi: anno 1820 collectorum enumeratid. ‘Falst etwa 1000 Ar« ten in sich, worunter unter. andern 27 Hiera- cien vorkommen; Dieser Catalog enthält über- haupt noch die meisten Alpenpflanzen, . obwohl es dennoch im Ganzen nicht yiel ist. Wir müs sen bei solchen Veranlassungen immerfort. be- dauern, dafs wir unsrer Seits uns immer noeh aulser Stand ‚befinden hierin etwas ersprießlia ches zu leisten, so sehr es auch unserm’ Hoffen und unseren Wünschen seit Jahren gemäfs wäre 7. Wikströms sämmtliche,, bexeits ‚von Herrn Prof. Hornschuch angezeigte, botanl- sche Schriften. — Hookers Muscologia britannica und dessen Museci exotici 24 Hefte in 8. zuüsani- men mit mehr als. 200 Kupfertafeln — "Richard ! (Achille Fils) Monographie du genre Hydroco* iyle. 82. S. in 8. mit ı6 Steintafeln, worauf 38 Ark ten vorgestellt sind, ' Die königl. bot. Gesellsch. hat diese sämmt* | lichen Geschenke als wohlwollende Beweise des In- und Auslandes ‚für ihre Institute, . mit wahr“. Erz 201 hafter Rührung empfangen. Sie Kindet darin die höchste Belohnung für ihr "bisheriges. Wirken und die. gröfste Ermunterüng zu- fortwährender ! Thätigkeit, 0 ä Russe BIRENE Im Gorrespondenz. on ı Vorläufige, Nachricht von den Pflan: zen der Melville - Insel, einer vom | Capt. Parry im vorigen Sommer bei der Nordpol - Expedition 'entdeck- ten Insel, Von Hrn. F. S. Voigt, Pro- fessor der. Botanik zu Jena “ en Sr. königl. Hoheit, unser allverebrter Groß." herzog, der so giolse Freund und Beförderer ‚der Botanik, erhielten am 21. Januar dieses Jahrs eine kleine Sendung dieser entfernten Bewobner des hohen Nordens, aus London, Herr Geheime. rath.von Göthe unterhielt sich damit, sie auf Meine Blätter zu befestigen, und. sandte sie.mir wenig, Tage. darauf ‚(vorerst nur. ‚die Dieotyledo- nen) mit den VWVorten:. „Ew. Wohlgebohren er; „halten. hier eine. merkwürdige Sendung. Die 9 kümmerliche - Gestalt. der auch uns bekannten. „Pflanzen. deutet . auf. ein trauriges Vaterland; „Serenissimus denken diese Acquisition nach Jena „zu stiften,. und wünschen vorher Geschlecht und . „Art so viel ‚möglich beigeschrieben zu sehen nu 5 W. “.— Weimar den 2. Februar. > ‚Ich eile, den. Lesern der- Flora sogleich, und © 202 nöch-vor Erscheinung der Parr y'schen Reise, die: se: Pflanzen, so ’gut ich'sie’ bis jetzt; wo mir noch ‚eihige Hülfsnüttel fehlen,.bestimmen: können, be, kannt zu machen. Was: sich etwa darunter als neue Speeies ergeben.sollte, wage ich indefs nicht als solche. auszusprechen, aus doppelten. Gründen, Einmal würde hierzu noch weit, ‚mehr. Verglei- chung nöthig seyn, ‚als mir bis jetzt, möglich. ge- wesen: und zweitens halte ich es nach ‚meinem. Gefühl, der Rechtlichkeit gemäs, so etwas denen nicht wegzunehmen, “welche eigentlich hierüber zu disponiren haben, nämlich den Sammlern selbst, die ihr Leben daran gewagt, und denen "allein es zukommt, ähre- Schätze; Naturförschern "eigens zu diesem‘ "Zwech zu dbörliefenn, "was sie ‚rüch wohl gethan haben. werden,’ -" “" "Fast alle diese Pflanzen sind‘ wolil gewockt- net ünd erhalten 5" 'Papaver 'nüdieaüle noch mit schön‘ gelber Blüiie. ' Nur einige: waren. nicht zü " enträthseln möglich, ' 2. B. ein einzelnes: verblüh- tes Amentum von. Salix ud. ‘Von manchen fand "sich. sowohl ein blühendes, als’ein Exemplar mit Früchten, wo denn der Stengel, wie in solchen Fällen gewöhnlich, geschofsen wär, ünd das An sehen ‘verändert hatte. ‘Im Ganzen gleichen“ sie‘ unsern "Suropätschen Alpenpflanzen i im Habitus nicht, haben nicht das Steife, ‘Fette, Gedrängte in Laub, Blür . | he und Haltung, ' sondern würden” Eher für ma- ‚ger gewachsene Pflanzen der Eben& anzusprechen. 208 seyn, "wie. Selbst *die "gröfsern: Saxifragen bewei- sen. Merkwürdig ,.jedöch nicht unbekannt; dafs es, ausser:Diryäs und Saxifraga, lauter Genera sind, dies auch bei uns in der Tiefe, an Wegen und Stegen; ewsöheinen. , . "1.15 el : Ihre Namen;;sind folgende. : Papaver nudi- u caule. Bahun6ulus sülphureus;(efr. DeGand,), Oxytrapgis. uralensis:(alpina Hall.).. Dieselke mit zwei Früchten, fünf:Zoll’hach... Astragalus? hy chnis’apetalar Saxifraga:nivalis. ; S.oppa; sitifolia,. Sr .cerhila "(eine hülbifers): Sa Hixay, lus. $. -trienspidatai Bryası.vctöpetala "aut inter eo. ‚geitolia, Rumex.digynus. Gerastium alpinunh. 14.2: Cerastium: vulgatum :ß, "viscosum- Chexs w loria? Potentilla,. würde: der Egedii (Lahn mann ‚Pp 76), völlig gleichen, wenn sie petala. ah longa hätte, sie scheint’ aber arhicnlata zu. haben, (Nur eine -Blunie). Draba alpina. Der aizoi : des ‚wegen der carina folii ähnlich, auch hat.Scon. Beli (Fler p@): "beide vereinigt. Dieselbe ven ‚blühe Po ten til la; 'ünkenntlich, . Leontöden Taraxacum. Tassila go, ‘wahrscheinlich. nivea Nillans, verblüht (die gröfsteiunter diesen Pilan- zen): Gnaphalium‘ alpinulix!; Polygonum viviparam. * Salix, zwei verblükte Amentar-. .; en Schreiben aus Berlinim Jahre 1820.: Du weilst, dafs ich in Berlin den Grund zu. meinen hotan:'' Henntnilsen. durch den Vorträg ‘des Mannes legte, der damals unter die ersten 208 seiner! Wissenschaft ‘gestellt, jetzt‘ freilich von Vielen,‘ 'die. auf seinen Schultern stehend, "weiter. ale er ‘fortgerückt sind, oder doch zu.seyn wäh-. nen; nur verächtlich, oder bei Anerkennung eini- ger seiner Verdienste, nicht‘ .ohme: begleitendes _ Aber genannt.wird;.' seinem Ruhm: wird diefs je- doch-so wenig"schaden, als es’ andern berühmten ' Männern schadete; doch genug dävon.: ‘Mir flöfste er:zuerst Jie Liebe für diefs Studium ein, das ‚bei: ‚anderweitigen Geschäften mir in: den -Mulse- _ stunden zur. angenehmsten ‘belebtesten Erholung wärd, und so fühlte: ich mich :dankbar nach dem ‘Orte hingezogen; wo seine irdische Hülle rubt, In - ‚der.Stadt, an der Neustädtischen Kircbe, ist Will-_ | &enows Grab, "Der wohlerhaltene Grabhügel | wird. von einer Hängeesche beschaftet und ein | Stein‘in der Kirchmauer hat folgende einfäche In- | schrift: Hier. -ruht Dr. Carl Ludwig Will- ..denow, Ritter des vothen Adler Ordens UL El. Prof: der: Naturgeschichte und Botanik, Direktor | des:botan. Gartens etc. Geb. zu Berlin den 22. ‚Ag. 1765, gestoßben daselbst den .ıo, Jul. 1813. -Üosterblich: ist ‘sein Andenken, als’ Naturforscher ‚durch seine Schriften und seine Lehren für .die ganze. Welt, als "treuer. Freund ‚und. zärtlicher Gatte und Vater für die Herzen ‚der Seinigen, — Dies that seine. Wittwe: für das Andenken des ‚ihr unvergefslichen Mannes, der Staat aber kaufte seine Sammlungen, und indem ex diese zum öls.| D 1 205 * ‚$entlichen- Gebrauch aufzustellen anordnete, er; zichtete er ihm ein unvergängliches Denkmal, ganz den Gesinnungen des: Verewigten angemes- sen, und ‚DanK sei. dafür, inniger Dank, allen:de: nen, welche zur Erhaltung. dieser Sammlung sich thätig .bezeigten. ‚Die Willdenowische Pflan- ‚zensammlung ist jetzt vorläufig in einem öffentli. '.chen Gebäude aufgestellt, und wird nun in den ‚Stand gesetzt, um Öffentlich benutzt. werden zu können. Mit diesem Geschäfte ist der Dr.. von .Schlechtendal beauftragt; ein junger Mann, ‚der seit Willdenows Tode zuerst mit seinem ‚Vater, dann. allein, das Herkarium unter seiner Auf- ‚sicht hatte, .und es daher sehr gut kennen mufs, ' ‚Er bearbeitet. jetzt die Flora der Berliner Ge. gend, welche aber eröt in ein Paar Jahren erx- ‚scheinen wird., Ausser dem Willdenowischen Herbarium sind noch mannigfache andere Samm- lungen gekauft und geschenkt, über deren Auf- stellung noch nichts entschieden. ist. Da: hier einmal’ der Grund zu öffentlichen Sammlungen gelegt ist, so wünschte ich, dals der mehrfach ‚geäusserte Wunsch, ein grofses. allgemeines Cen- ‚ival - Herbarium aufzustellen, bier in Erfüllung ‚gienge; wie viel würde diefs nicht zur. Aufhel- " Jung, Erweiterung und Befestigung der Wissen- schaft beitragen. Ein, Denkmal, welches sich 'Willdenow.noch bei seinem Lehen setzte, ist ‚der botan. Gaxten bei Berlin, der unter der Lei- x 206 | zung des Garteninspektors.O tto/steht, eines 'Man- zies; der mit dem regsten Eifer für die Wissen- schaft und diese Anstalt, dieselbe auf einen ho. hen:Grad von Vallkommenheit gebracht hat. Er war gerade abwesend, um in’England wiederum ‚Gewächse fiir den Garten anzuschaffen, zu deren ' „Aufnahme :mehrere, zum Theil prachtvolle, Ge- wächshäuser, neben den sehr bedeutenden Reihen . der schon vorharldenen, neu erbaut'wurden. -Der Dr. von Chamisso; als Dichter, Weltumsegier, ‚Zoolog und Botaniker: bekannt, ist dem Garten zu- geordnet. Die-Herausgabe seiner botan. Schätze, welche er auf seiner Reise um die Welt, auf dem “ Rurik ‚unter Kapitain ‘von Kotzebue, sammelte, beschäftigt, ihn jetzt; die Flora des’ Nordens, der ‚Küsten Asiens und Amerikas nördlich und südlich der Behringstrafse; haben wir zuerst zu erwarten; .ein Kupferwerk, zu dem er die Zeichnungen selbst ‚besorgt, und. welches Heftweise erscheinen wird. Durch die. Anstellung ‚dieses Mannes wird dex ‚botan. Garten..besonders an Richtigkeit der Be- ‚stimmungen gewinnen sollen, da die Entfernung von der Stadt und die vielen "Dienstgeschäfte des Direktors die specielle Durchsicht und Be- vichtigung. dieser Masse von Gewächsen unmög- lich machen mulste, wie diefs denn auch der Au- : genschein lehrt. Allen diesen Anstalten ist nun der Prof, Link vorgesetzt; ein Mann, der viel- umfassend in seinen Kenntnissen und mannigfach 4 4 - 207 mit verschiedenartigen Geschäften beschwert; natürlich der Botanik, nicht seine ganze Zeit hin- geben kann, und daher auch im Ganzen weniger in diesem Fache geleistet hat, als wohl. manche, von seinem Posten und bei den ihm zw Gehot stehenden Hilfsmitteln, zu erwarten sich berech: ‚tigt glaubten. Wie mir versichert wird, arbeitet er aber an einer Enumeratio der Pflanzen des . botan. Gartens, von welcher der erste Theil im nächsten Jahre ‘erscheinen soll. Der Pröf. 'ex- traordinarius für Botanik, Hayne, arbeitet eifrig an seinem trefflichen Werke, die Arzneygewächse, mit. der ihn eigenen Genanigkeit, wodurch, ‚so wie durch seine zahlreich besuchten Collegia, seine Zeit gänzlich besetzt ist. oo. IN. Botanische Notizen, Wer hat die Staubgefälso zuerst Api- ces genannt? Z— Diese Frage ist, wie mir scheint, noch nicht gehörig erörtert. Spren 8 ol in seiner Ge- schichte der Botanik 1. 264. schreibt diesen Aus- druck dem Leonhard Fuchs aus Wembdingen ‘zu; es findet sich’ nämlich in Fuchsens Histo- via stirpium, die zu Basel 1542 heraus kam, ein Verzeichnifs v von Kunstausdrüchen , welches , wie: S. erinnert, interessant ist, weil dort zuerst ‚die ' Staubfäden, ‘Apices, und die Blüthe der Gräser, Gluma, genannt werden. Nun findet sich aber in \ \ » n 208 > einer Edition ‚des Dioscorides, besorgt von Marcellus Vergilius, die 1529 in Cölln ge “druckt wurde, Seite ı23. wo von. den Rosen und ..dem verschiedenen medicinischen Gebrauche der- selben die Rede ist, folgende Stelle: „Qui vero in mediis rosis flores, id est Iutei apices sunt, siccati inspersique in gingivas , destillatio- nes compescunt, “ . Diese lutei apices, welche sich ‚in der Mitte der Rosen befinden, können- meiner Meinung nach nichts anderes, als die Staubgefäfse mit ihren gelben Antheren seyn. Sollte Jemand noch ältere Nachweisungen ken- nen, so dürfte deren Mittheilang durch die Flora nieht unangenehm seyn. — Dierbach VW. Anz eige Für die Denlschriften der königl. baier. botan. Gesellschaft sind bereits nachstehende Ab- handlungen im Druck erschienen: ı. Bemerkun- gen über einige seltnere Pflanzen des K. botan. Gartens zu München. Von dem Hrn. Direktor . Ritter von Schrank. Es sind ı50 Arten, wel- che hier (auf 6 ıfa Bogen) charakterisirt werden und wovon mehrere schon zu den neuen Einntde- ekungen. in Brasilien gehören, 2. . Vollständige ‚ Abhandlung über die Gattung Erineum' mit den sämmtlichen Arten derselben. Von Hrn, Dr. ton Schlechtendal. D | } | \ Flora oder Botanische Zeitung No. 14, Regensburg, am 14. April 1821. o oe — I. Diteratur. Hagenbachs Flora von Basel, * .D. Gebiet der Stadt Basel ist ein klassi- scher Boden für die Flora des mittlern Europas; eine der ältesten Floren entsprang bier, und wer denkt nicht mit einer innern Bewegung an das röge Leben, das sich gegen das Ende des ı6ten " und zu Anfang des ı7ten Jahrhunderts um der „Frätrum Bauhinorum sydera lucida“ (Spren. gel Hist. rei herb, 1. p 445) aus der ‘Nähe und ‘Ferne zusammendrängte, — an die Namen Cher- lerius, Chabraeus, Fuchsius, Gesnerus, Pona, Imperati, Burserius, Fabius Co- lumna, — an den ersten $rofsen Plan eines Phy- | topinax und eines Theatri botaniei, und wie von ı da an die Pflanzenkunde noch lange auf jenen . Gegenden vorzugsweise verweilte, bis sie sich | nach und nach gleichmäfsiger nach Osten und ‘ Norden ausbreitete? Inzwischen blieb die Stadt Basel im Besitz der Bauhinischen Pflanzen- 2 210 ’ sammlung,. die noch durch das (ältere) Hagen- bachsche und L achenalsche Herbarium be.. reichert wurde, und sie schien zugleich das wür« dige Andenken Bauhins dadurch ehren zu wols len,. dafs sie bis jetzt seiner Flora keine Nach-, folgerin: gab, so sehr auch der veränderte Stand der Wissenschaft und selbst die Umwandlungen, welche seitdem die Standörter vieler Pflanzen erfahren konnten, sie zu fordern schienen. | Dieses ist ein ‚ebrwürdiger Zug des ächten | deutschen Sinns, dafs er lang und innig das aus der Fülle und Reife der Zeit Geborne nährt und liebt, — das giebt ihm den Schein der Genüg- samkeit und selbst einer gewissen T’rägheit,. dafs, er nicht näch, dem ‚VVechsel lüstert und ruhig die Frucht ewwartet, die aus dem reifen Korn zum. Baum und zur Blüthe werden mufs, ehe- sie der Nachkommenschaft zufällt. Wenn wir aber sehen, wie Linng, der Yol- lender der Bauhinischen Idee, seinen Vorg gänger überall, durch eine innere Notwendigkeit getrie- ben,. zum ‚Gründe legte, — wie. schwer ıhm. zum. | gleich bei der Kürze des Ausdrucks in jenem Pi- nax, bey der Unsicherheit mancher hülfleistender Citate und bei der Menge des schon . Untorschie- | denen, das er nach seinen Prinzipien nicht ;im- mer anerkennen ;durfie, auch häufig nicht genau. A genug kännte, die Zuziehung des richtigen Citats’ | werden mufste, und ‚wie in der "That der B Bauhini;. 214 - sche Pinax fast aufjeder Seite: Pflanzen: erwäßnt;- u | \ die. wir in keinem der nachlinneischen Systeme- ‚angezogen finden, ohne sie doch geradezu nur für leichte Spielarten- halten zu dürfen, so.müssen - wir sehnlich wünschen, dafs ein Mann, der Gele- genlieit hat, das Bauhinische Herbarium zu ver- gleichen, aus eigner Anschauung die Lücken er- gänzen, das nur Zweifelhafte bestätigen, das Un. richtige verbessern möge, und dieses Verdienst: scheint vorzüglich-dem Verfasser einer Flora von‘ Basel aufbehalten gewesen zu seyn,’ dä bey wei- ‚tem der gröfste Theil des Bauhinischeh Pflanzen- schatzes zur europäischen Flora gehört, "und ent-' ‚weder direkt, oder doch verarilafst durch ver- wandte Arten, in einer Flora Basiliensis berührt | werden kann. In,dieser Stimmung, die gewils ‘viele Pflan- zenfreunde mit mir tbeilen, habe ich die ersten Bogen der von Herrn Professor Hagenbach in Basel mir freundlich vorgelegten Arbeit zur Hand: . genommen, und freue mich herzlich über die kla- ve und: durchdachte ‚Auordnung des Werks, die den Verstand eben so ‚sehr hofriedigt, als das | angenehme Aeussere des Buchs den Augen wohl. |thut, Möge dem würdigen Verfasser Mufse und | Gesundheit bleiben,- sein: YVerk schnell und freu» dig zu vollenden‘! Er wird: dann gewifs viele Berzen: seiner Yaterstadt und der Umgegend, mit Neuer Liebe au die Erforschung dieser klassi- 0a 212 un | . schen Flora heranziehen, und wo die Liebe sucht, da öffnet die Natur den Zutritt zu unversiegbaren Schätzen, deren Daseyn das kalte Vorurtheil kaum: ahnet,. ja, selbst den sehenden Augen manchmal noch ‚abstreitet. Wie billig, ist dieser neue Schlüssel zur Flo- ra der :alten Stadt selbst nach. dem bequemsten und anwendbarsten-Schlüssel des Linneischen Se- xualsystems ‚geschmiedet; denn eine Flora soll: niemand. auf dem Zimmer lesen, ‚sondern mit sich: hinaustragen, in Gottes grüne Welt, oder wenn das ihm.nicht ansteht, diese sich durch Exeursio- nen, durch Freunde, durch Tausch, recht fleißig: auf die’Stube. schaffen, und sich. dann darin zu orientiren suchen. Was er so in einem Winter, | gelernt hat, wird zugleich wieder Sporn und Reiz. "für den nächsten Sommer, weil Zweifel geblieben sind, oder weil sich unter der Hand etwas fand, das er entweder übersehen, oder nicht gehörig "beachtet hatte, ° . Da wir dieses zunächst an unsere Freunde, ' ! ‚ die correspöndirendeh Botaniker, als = vorläufige angenehme Bothschaft aussenden, so be- gnügen. wir.uns, mit: wenigen Worten die, Ein- richtung der neuen Flora Basiliensis zu beschrei- - ben, und ‚einige kleine‘ Bermeikungen hinzuzufügen. In bequemer Rleinoctavform, auf sehönes weilses Papier reinlich und. corfect gedrukt, fol- gen sich die, Gattungen in der Ordnung des Lin- Fr 213. neischen Systems .mit Einziehung der.23. Classe, Mit Recht sind die wesentlichen Charactere der Gattungen, so wie die. specifischen ‚Diagnosen, letztere jedesmal nach. dem treffendsten:. Vorgän- "ger gewählt, oder auch neu, ‚aufgenominen; denn ein solches Buch müfs für sich 'auf der: Stelle brauchbar seyn, und“ für .den Augenblick: eine Bibliothek ersetzen können. - Am liebsten folgt der Verf. dem trefllichen.Smith, und wem soll ' te.man sichrer folgen . können? Spielarten: wer-. den nicht versäumt und ausdrücklich characteri= sirt» «Auch däs ist die ‘Aufgabe: einer Flora, die - immer näher .dem Einzelnen treten sall. — Nach ° ; der specifischen Diagnose folgt unmittelbar, wo es angieng, das grofsväterliche Zeugnils der Bau- hine, — des Herbariums, des Pinax, des The- ° saurus, des Catalogus, der Historia von Joh. Bau- hin, — darauf eine neucre, Abbildung mit..vor- :züglicher Beachtung der am meisten verbreiteten - - von. Schkuhr, Sturm u, A, sonst aber: auch "wohl eine.aus einem grölseren Hauptwerk; : ‚oder ‚eine ältere aus Moris' on u. dergl. Blos.systemäti- sche und beschreibende Werke werden, wo.gs’nicht durchaus nöthig. war, ühergangen, weil ihr‘ Geist im Buch überall zu Hause ist. Kurze Beschreibun- gen, ganz. im Linneischen ‚Sinn, und an die Flora Suecica erinnernd, *- auszeichnend, ausdeutend, was die Diagnose nicht sagen honnte, — lieber eine Zeile als drey, — sind den meisten Ar- 21% nt ten angehängt. — ‘Dann folgt der Standort, sehr ‚genau hezeiehnet; — zuletzt die Dauer.’ — Man sieht deutlich wie:dem Verf. überall die Bequem- lichkeit‘ und: das Verständnifs des Lesers vor Au- gen‘;schwebhte, wie er Ueberflüssiges zu vermei- den, ‘und. doch nichts Nothwendiges ‚auszulassen | strebt!:/Das verdient gewifs ‚Dank. . Um. sein 'Beyspiel :zw: geben, wie die noch zu wenig: ;beadhteten 'Synenyme 'der Alten, vervollstän- .digt sind; wählen. wir ‚die ’Gattung Veronica, ‚ie uns gerade zunächst liegt, und führen dieje- nigen Arten-an, bey welchen in Willdenows Sp. ıpl.-und in Vahls ‚Enumeratio die entspre- chenden‘ "Bänhinischen Citate noch vermilst wer- den. — "Zu V., $erpyllifolia: - :V, 'pratensis "ser- " pyllifola P. 247. Cat. 42,5; — zu V. saxatilis: V. - alpina.frütescens P. 247.. "Promiscue cum Y. fru- | ticulosa; “zu V. scutellata: Anagallis, aquatica | angustifolia, et ‘Anagallis äquatica arigustifolia scu- | tellata P;: aut ‚252 VII u. VII. Pr. 118; zu V. ‚Anagallis 'ß minor Vahl: W pusilla Poir.) Ana sallis aquatica minor folio oblongo P. ade, Bei Vin Tatifolia, welcher V, 'Teucrium, als rar. P;öwieder zugesellt wird, heilst ‚es sehr rich- tg: "Occurrunt specimina, in quibus eadem. ex radice & et :ß. simul prodeunt, vel alia, - quae 6X forum axillis novam prolem- proferunt, 'charaete- ribus ß ‚insignem. _. Die übrigens sehr gut hier unterschiedene ‘Y, Buxbaumii M. a. B, (Tourne- D eis fortii Gm. Fl. B., persica Sch.) möchten wir lie- ‚ber für eine ursprünglich einheimische, und nur wegen der Aechnlichkeit' mit V.: agrestis überse- hene, als mit dem Hrn. Verf, für eine aus Gärten ausgewilderte Pflanze halten. — Zu-YV. vera: - Alsine 'veronicaefoliis’ Ca sp: B. Herb. — So sind nun alle zu. Veronica gehörige Synonyme xollständig untergebracht, und dieses läfst sich, . in’noch weit hölierem Maafse, und mit reicberen _ Beispielen von -unberücksichtigt gebliebenen Cita- . ten’ der Alten,’ von allen Gätiungen aus den vor 'iuns.liegenden 5 ersten Klassen: sagen, was aus den oben angeführten Gründen hier von, doppel- ter Wichtigkeit ist, indem diese Citate aus der ‚bequemsten Vergleichung der Originale hervor. gehen.. So ist also diese Flora eine hö- 'Kere Metamorphose des alten Catalogi, ‘und verhält sich zu demselben, wie die Blüthe zur Wurzel. Bei ‚Valeriana officinalis sind die drei da- kin gehörigen ‚Bauhinischen Synonyme gehörig -ünter die Varietäten vertheilt: Val. sylvestris major P. 164. gehört-zum breitblättrigen Wald«a baldrian,— Y. sylvestris major montana ist. synonym mit V. offieinalis tenuifolia Vahl, die ‚in 'trocknen Hecken wächst und die kräftigste ist,“ — endlich gehört‘ V. palustris major P. et Pr. zur V. excelsa Du Fresne. Die Gräser sind mit, großser- Gründlichkeit behandelt und’ manche 216 | dunkle Species erhält, selbst nach Gandin, noch durch eingestreute Bemerkungen. und durch . des Herım Verfassers ausgebreitete Beziehungen zu anderen Botanikern deren Originale er, ver- gleichen. konnte,. ein gröfseres Licht. .Ueber- haupt haben wir mit Freuden:gesehen, wie theil- nehmend: die Botaniker jener Gegend die Hand | geboten, und wie selbst Fremde. den kurze Zeit i von ihnen bewohnten Boden lieb. gewonnen ha- ‚ben, und darauf einkeimisch geworden sind, ... - Aus der vierten Klasse heben wir die’ schwie« rige und hier an seltneren Arten reiche Gattung Galium aus. Br | Wir finden hier unter. ande: : Ze Galium pusillum Sm., ' wobei der Verf. mit Recht unter 3 Spielarten mehrere zweifel- hafte Arten der Autoren vereinigt. Zu der mit % bezeichneten Form wird G, glabrum Schr, Sut., und G. laeve Dec. gezogen ; zu der zwei- ten Form. 8 kommt .G. pubescens Schr,, G. Boc- : eoni All,, G.. hispidum 'Schreb,, G. sylvestre- "R. Poll, G. nitidulum Thuill,, G. Boceoni * hirsuturi et 'scabrum Sut.; unter Y werden 6. -hispidum Schr.,, G. supinum Lam?, G. monta- num Vill. vereinigt... Galium austriacam Jacg., wozu'G. glabrum Hoffm. und.G. argenteum Vill. - Tab. 75. kommt. Galium ‚alpestre Ga ud., wohin G. argen- ‚teum, et anisophylium yill gezogen ‚werden; auf . Fa 217 allen höheren Bergen. des reichen Jüragebirgs, durch den kleineren Stengel und. den Wuchs in ‘diehten Rasen. leicht von dem vorhergehenden zu. j unterscheiden; doch glauben wir, im- Ersteigen maricher dieser schönen Berge Uebergangsformen gefunden zu haben. . u " Galium Mollugo: zu der. Varietät” 8: angu«- stifolia kommt. Rubia sylvestris } laevis C. :B, Pin, 333: Cat. 95 © lucidum M. v. B. u „Galium campanulatum (G. Hallai Gm.,. G. 'montanum Ri, G. glaucum All.) Galium. glaucum VW. et Wahlenb. häle den ‚Verf, für verschieden, ‘und eitirt zu diesem letz- “ teren Rubia montana angustifolia G,.B, P. 833, ‚äde berbarii. De f Diese !etztere Art wächst nicht bei Basel und hat wohl "ihre Seltenheit viel zu der gewal- . tigen Verwirr ung der Synonymie beigetragen. Ob sie wohl: in ‚der. ‚Schweiz wirklieh vorkommt ? Ferner: . , en j Galium tricorne Wallr., Galium zace Charatum Dec., Gälium spürium L., Galium anglicum Huds. (G. rubrum C.B)— Galium parisiense L., Galium hareynicam Weig., Ga- - Aium boreale L., Galium .rotundifoliun L.'’— ‘Zu dieser letzten: Art kommt, als neuerkanntes Synonym, Rubla quadrifolia rotundifolia laevis G. B. P. 334. Im "Ganzen sind es ı9. Arten und zeugen von dem Reichthum jener Gegenden. - 218. "Aus der fünften Klasse wollen wir die Gat. tung Gentiäna anführen, wo wir viele Berich- tigungen der Banbinischen Synonymie finden. 1) 6. Intea, 2) G. asclepiadea, 3) G. Pneu- nenanthe, hieher gehört G. Palustris angustifolia C. B. P. ı88. und nicht G. autumnalis angusti- fölia C.,B.; teste ‚herbario; 4) G. acaulis ß an- gustifolia, 5) G. verna; ‚hieher gehört Gentia- nella alpina verma minor C. B. P. ı88, teste herb. („major “1, o. ad G. bavaricam 'pertinet:) 6) & utrieulosa. 7) G. germanica, hieher G. au- tumnalis ramosa C. B. P. 188, t. herb. und'zu ß minima: Gentianella coerulea oris- pilosis C. B, P. ı88, teste herb,, welehe Synomyme mit Un« recht zu G. ciliata gebracht wurden, 8) .G, cam- Destris, — hieher G. jratensis flore breviore et majore C. B..P. 188, teste berb, 9) G. ciliataz GG. angustifolia 'autumnalis C. B.: Cat. 56., zu der \ | Spielart «, e. angustifolia äutumnalis major P,' ‚188., — zu 8: G. angustifolia minor, floribus ad Jätera pilosis.P. 1, c, 20) G. cruciata; G. eru- ‚eiata .C. B. P. 188,» cum Yar ß, Gent; tertiae prima ‚species C. B. herb. Nach diesen Berichtigungen bliebe nun. von, allen, IGentianen des C. Bauhin nur noch. die ginzige Gentianella omnium minima P. 188; VIL Prod. 97 (etwa G. imbricata?) zweifelhaft. .Dafs ührigens eine Flora dieser gesegneten - Gegend, die, einerseits mit der südfranzösisghen, . > , “ 9 oo 919 ‘ andererseits mit :der. norditalienischen zusammen, fliefsend, noch fast alle deutschen Bürger in sich begreift, 'nicht 'blofs für Basel‘. allein Interesse habe, dafs sie, ausser dem:gelehrten Bearbeiten _ des Systems, jedem auf. seinen Wanderungen durch das mittlere Europa zum bequemen Tax schenbuch dienen könne, und ihn nur selten ohne Belohnung lalsen werde, brauchen wir kaum zu erinnern.” Das.‘Ganze wird. sich in 2 mälkig ‚dike Bändchen fafsen lalsen. . ' B . " N I EB A, Bemerkungen. ine Polypodium cälcareum.' Mit Recht trönni i ten Smith und Willdenow. diese Pflanze. von, P,Dryopteris L. Ich fand sie vor mehreren Jah- ren auf den Kalksteinfelsen bei St. Ivan. in .Böh- men, und obwohl ich. sie für P. calcareum hielt, so zweifelte ich ‘doch wegen ‚der. etwas mangel- haften Diagnose so lange an der richtigen Be- stimmung. derselben, bis .ich endlich Gelegenheit 8 g fand, Bolton’s und Smith’s Abbildungen -zw sehen. Hiebey überzeugte ich: mich -auch, - dafs Smith und Willd, diese’:Pflanze- nicht genau, Kannten; indem heyde Bolton’s Tab. I. welche- P, Drydptexis: darstellt, zu-P.-caleareum ziehen, _ hingegen 'Bölton’s t: XXYIIL die das P. calca- rsum enthält, "nicht erwähnen. Es entsteht ‚daher die Frage, ob denn auch wirklich die von Will- denow beschriebene Pflanze Michaux’s.:hie» \ ' 220 unterscheiden: nali maximo, laciniis oblongo - lanceolatis apice dentatis subrectangulo patentibus, soris marginali- kus'radice repente dentata. . x... leon. Bolt. filic. 52. t. 28. P, Dryopteris 7’ Smith. Engl. Bot. t. 1525. P.: calcareum. Sturm deutsch. Flor. P. Dryopteris, ar Polypodium Dryopteris; fronde ternata, rachi glabra, foliolis subaequalibus bipinnatis, la- einiis oblongis apice subintegerrimis acutangulo- patentibus, soris marginalibus, radice: repente Aliformi. j Icon. Bolt. Ale. 83; t. pP, Dryopteris var. Smith "Engl. „Bot, t. 616. P. Dryopteris. 'Schk. V. p. 19. t. 25. P. Dryopteris, »: P, Dryopteris Flor. dan. t. 759. ist, wie schon Sprengel und Schkuhr bemerkten Aspi- ‚dium spinulosum Sw. ; P. spinulosum Flor.. dan. t. 707. ‚ist von der | "Aeichnemigen Pflanze ‚durch, die fadenförmige hriechende Wurzel verschieden, und nähext sich in der Blattform mehr dem‘ A. cristätum. ‚Leontodon äutumnale 'Flor.- dan. t. 5ou | wird von Willdenow. bei Apargia, autumna- lis. angeführt, gehört aber zur Gattung Grepish- -. Leontodon hirtum Flor. dan, t. gor, ist v ‚her ‚gehöre: Beyde ‚lafsen sich auf folgende Am 1. Polypodium calöareum; ‚Leonde ternata,. rachi 'glanduloso-- pilosa, foliolis.bipinnatis, termi- 221 eine ästige Apargia, aber von der Pflanze Lin nes ganz verschieden. Sie fehlt in Willd, spec. plant. nn /Thalictrum flavum Flor. dan. t 939. wur- ‘de von Willdenow und neuerlich vonDe Can- ° dolle übergangen. Es ist eine eigene Ant, die. "ich bereits im Garten besitze, und T. latifo« lium nenne, ° Stellaria Holostea For. dan, t. 698 i ist von der unsrigen, Trattinnick Fl. aust. t. ui verschieden. : . ur u Rananculus tuberosus Lapeyr., De! Syst. :veg. 281 ist einerley mit R. Brutius Tenore Fl. napol. I. t. 50. DC. syst. veg. 2 Turritis glabra Engl. Bot. t. 797. ist Bras- sica alpina L. die auch in Böhmen, besonders auf den höchsten Bergen des Mittelgebirges vor- kömmt, - Ornithogalum pratense Pers. (Quteani pl. aut.) soll sich nach allen botanischen Schrifistel-. lern vorzüglich durch. einen mehrfachen (ange- - häuften) Zwiebel von den verwandten Arten un- terscheiden, während doch alle Arten am Grunde . des Mutterzwiebels junge "Brut ansetzen. Der . wahre Unterschied besteht darinn, dafs die. War ‚zel des O. pratense knollig; und die der übri- Sen’bisher bekannten Arten: zwieblich ist. Da her kömmt es,- dafs man bei O. pratense bei der blühenden Pflanze ‚den Mutterknollen schon fast: I" 222. ganz vertrocknet, (ausgezehrt)' findet, dals er oft än- mehr als einer Seite Wurzelfasern, ja dafs er sehr-oft VYurzelfasern und Schaft aus einem Punkte _ hervortüeibt.. Alm. meisten spricht jedoch für die kaollige Natur.der Wurzel die. schnelle vollkom- mene' Ausbildung ‘der jungen Wurzelkrut, . die ‘ schon im ersten Jahre dem:Mutterknollen vollkom- - men gleich i ist, was bei der der übrigen nis statt. findet, noch, der Natur des Zwiebels gemäfs statt finden. kann. ' Die. ‚Inöllige Wurzel dieser Art _ wurde schon von Morison hist, IL sect.. » bi 13. £. 12, deutlich dargestellt. Ornithogalum arvense Pers. (villosum M. a B.), welches zuerst. Tabernemontan ‘. als.O: IM. Iuteum (exelusa. ab ipso- autore de- scriptione) ‚ohne Wurzelblätter abbildete, fand ich schon öfters in .den bulbiferirenden Zustande, wie sie von Columsa stirp. rar, ıt. 323. Yange- | stellt, und von Morison hist, IL, sect; 4. t 18, 1 f. 18. wiederholt wird. : Uebrigens läfst die gute Beschreibung Morison”"s, so wie .der Standort selbst keinen Zweifel übrig, dafs unsere Pflanze mit der .des Columna einerley. ‚sey, wie 68 schon von Persoon angegeben wurde. "Ornithogalum fistulosum. "Pieot de Lapeyr. hist.. abr. ‚de Pyren. p. 185, stellt die Diagnose von O. bohemienm aus WW itld: spec. plant. auf, und weiset auf die: Abbildung, in Ries dont. Lilian, i. 221,. Vergleichet man: diese Äb- nn 223 . bildung mit der gegebenen, ja selbst mit der von Dec and. syn. Fl. gall..n. 1944 aufgestell. - ten Diagnose, so findet man nicht einen. spezi. fiken Charakter, der der Abbildung und Beschrei. bung der Pflanze gemeinschaftlich wäre, Diese Abbildung hat, ‚die größste Achnlichkeit mit -©. minimum L. (Sternbergii Hoppe) nur ist sie ig allen Theilen. viel gröfser. . 2 Tausch, Un. Kürzere Briefstellen, Dun ‘Je weiter ünsre Kenntnilse sich ausbreiten, je dringender das Bedürfnifs vereinzelter. ‚Bei strebungen,' monographischer Arbeiten, gefühle \ wird, desto dankbarer sollen wir dem ‚höhern- Genius huldigen, der uns aus freywilliger oder gezwungener Beschränkung zu sich erhebend, vor sehender..Blindheit, vor regsamer Erstar- sung bewahrt. Ein Botaniker, der Göthe’ s drittes, - kürzlich erschienenes Heft zur Natur wissenschaft. von sich ;abwiese,, weil darin kaum auf zwanzig Seiten von Pflanzen die Rede äst, hätte den, Geist, dieser erfreulichen Gabe durchaus verkannt,; so wie.auch der,. welcher dem Botaniker seinen Theil daraus excerpiren wollte; denn eben ganz oder gar nicht soll man sie lo- Sen. Sey das Einzelne darin oft unbedeutend, Auweilen sogar unrichtig: wer darf den vollen Strom } nit einem Fläschehen destillirten Wassors vergleichen? en EEE Eu ‚ 22:5 : _ i W.. A n zeige - Se. Durchloucht, der Fürst zu Salm.Dyk, ;ı der mit so ausgezeichnetem Erfolg seit vielen Jahren: die, Familie. der Fettpflanzen bearbeitet, ist gegenwärtig mit einer Monographie der Gattung Mesem bryanthemum beschäftigt, wodurch einem wesentlichen Bedürfnils unsrer Wissen. schaft abgeholfen und -wofür ihm besonders jeder Vorsteher eines botanischen Gartens Dank wis. sen wird. Das Werk soll Heftweise und zwar das 'erste Heft schon zu Ostern d. J. erscheinen. Jedes derselben 'wird 10 Arten enthalten, deren jede mit einer vollständigen Beschreibung in la teinischer Sprache und einer schönen Tafel in Kein Folio erläutert werden wird. Die Zeich- = mungen sind von der Meisterhand des’ Fürsten - selbst ausgeführt und von einem geschichten Künst- | “ ler sehr sauber lithographirt, wodurch allzugrofse Kosibarkeit vermieden und das Werk ‘bei einen ' sehr billigen Preifs desto gemeinnütziger wer“ | den .wird. - NyE NV Reisende Botaniker. ‚Herr Dr. Pohl ist auf der Rückreise von Bra- silien begriffen. Hr. Fr. v. Braun befindet sich, in-Triest, Hr; Fr. Mayer aus "Wien wird diesen Sommer die Gebirge von Kärnthen und der Schweiz ‚ besuchen. Hr, Funck wird das Gebirg von Berg- tesgaden, Salzburg und Kärnthen bereisen; alle ‚3 werden wahrscheinlich mit Hrn. Prof, Hoppe in Heiligenblut zusammen treffen, Flora, oder Botanische Zeitung No. 15. Regensburg, an 21. April 1821. MAanınD: PERS ;> rn L. Reiseberichte „ Vegetation der; Insel Madera, h; * Von meineri schätzbaren Freunde, Herr Dr 'Kuhl,, der bekanntlich eine stolse näfürwissen- schaftliche Reise nach Ostindien auf Kosten der niederländischen Regierung unternommen, erhielt ich die folgenden sehr interessanten Nachrichten über die Vegetation der Insel Madera, die ich in seinem Namen den Lesern der Flora mitzuthei: Ien das Vergnügen habe, Fri NvE ‚Vom Bord des Nordloh, den. 27; | Sept. ı820. 5° westl. Länge von Greenwich, 29° südl. Breite, * Wir hatten uris lange darauf gefreut, diese ‚wenig bekannte Insel von allen Seiten zu durch“ streifen, allein ein Aufenthalt von 5 Tägen schien zu kurz, um das Ganze kennen- zu lernen, und ohne. die thätige Hülfe mit Rath ünd That des- : englischen Konsuls Veitich, eines edeln herrlichen. Mannes; würden wir nie in das Innere vorgedruns P et R| 226 Pe Be 2. _ r y gen seyn, na hätten gewifs' pur die Küsten ken- nen gelernt, da das Innere nur mit Hilfe guter Führer, die ‚aan. auch nur tief landeinwärts fin. . det, "bereist werden kann; da die Wege nur Fußs- steige sind und man, an vielen Orten gar keine Wege, hat,., ‚sondern wir oft im felsigen Bette kleiner Flüsse von einem Felsstücke zum andern zwischen denen das Wasser hinrauschte, sprih- e gen, oft steile Höhen auf und ab klimmen mufsten, zwischen ‘Dorneb und Felsblöcken ohne Weg und . Steg. "Einen ‚Theil dieses Weges machten wir bei Nacht, weil wir uns den Tag über mit Botanisi» ren zu, lange. aufgehalten ‚hatten und wir nirgends ‚unter Dach kommen konnten. Nachdem wir so von Morgens 4 Uhr bis Abends 10 Uhr forige- zogen, ohne ‚länger, als eine Stunde, ‚anhaltend zu ruhen, waren wir ziemlich ermüdet und leg- | ten uns 4, Stunden lang in die naltten Felsen, um zu schlafen, bis der Mond hervorgekommen war, der uns weiter leuchtete nach dem Land- | hause des englischen Konsuls zurück, wo wir erst um 6 Ühr des Morgens, reich beladen ankamen. Ich möchte gerne viel von unsern Zügen im:Innern der Insel erzählen, glaube aber, dafs dir einige botan, Bemerkungen willkommner seyn werden. Wir weren ganz Auge, und schwerlich wird uns ein Pflänzchen entgangen seyn, welches zu der Zeit in diesen Gegenden blühte. In die- sen 5 Tagen, welche wir am Lande zubrachten,. ‘ . 227 ‚rafften wir 024 Species zusammen, gegen 1000 _ Exemplare. Im Ganzen ist die ‚Vegetation arm und trägt den europäischen Charakter. . Nur we= nige Formen erinnern an die Nähe Afrikas. Auch die Thiere gehören den europäischen Species an, oder sind ganz nahe verwandte Gebilde.- Der gänzliche Mangel der Eichen, Tannen, . Birken, Weiden geben jedoch dem Ganzen ein eignes ‘ Ansehen, — Alle unsere europäische Früchte werden hier gezogen; dam an sich aber mit dem ' ‚Pfropfen.nicht aufhält, so stehen alle Früchte, die wir. afsen, den unsern an Geschmack weit nach ; ‚ die Trauben dagegen sind kostbar von Geschmack ‘und meist roth. Der Wein ist ein wahrer Blei- cher, und der gute alte Madera hat ganz die Farbe unseres Rheinweins, der rothe, der kein Bleicher ist, findet sich nur einzeln. —, Alle ur sprüngliche Bäume haben lederartige Blätter und nur einer davon liefert elsbare Früchte. Es ist . ein baumartiges Vaecinium. Alle übrigen sind. durch die Portugiesen eingeführt. Nur eine Pi. nus.Art soll bei. Entdeckung der Insel sich hier gefunden*haben, allein sie ist ausgerottet, und zu dem Bau der Wohnungen verbraucht, wozu man 'sich jetzt des zahmen. Kastanienbaums bedient. Aus den dicken Stämmen der baumartigen Evi. ken, welche den Gipfel des Pico Ruiva krö- nen, und deren Holz schön roth ist; macht man die Stützen des Weins. Dieser wird nicht, wie Pa 28 | : bei uns, an S$töcken aufwärts gezogen, sondern wie auf Rosten dicht am Boden hin, eine grüne Decke über demselben bildend. z ‚Da nach der bedeutenden Höhe der Berge dene, Pflanzen i in den einzelnen Höhen. Es schien das Klimä der verschiedenen Regionen sehr ver- schieden ist, so fanden wir auch ganz verschie- . uns der Natur am meisten gemäls, folgende Re- gionen anzunehmen: $ Erste Region der Cactent geht nach unserer Berechnung von dem Meeres- ufer bis zu 630 Fufs. Von Buch nimmt diese | Region auch für Teneriffa an, aber in Madera fehlen die saftigen Euphorbien, und andere afri-.. kanische Formen, welche. Teneriffa zieren. Nur Cactus Ficus indica wächst auf den nackten Fel- sen, und Wein, Rohr, Feigen, Arum, Musen und andere Südfrüchte stehen auf den Feldern. "Diese Region ist reich an wildwachsenden Pflan- zen. Wir fanden : 2 “ ° Cryptogamen ı.. und zwar Adianthum Capillus ‘Veneris. “ ' Monocotyledonen 7.3 Panic, — er nodon —. Sotaria, — An dro p o 8 om: Milium, — Dicotyledonen 60, darunter ausser’ den bei uns gewöhnlichen. ‚Gattungen, als Rum 05 Gonvolvulus etc. . Crotalaria, Physalis , ur 229 Asclepias, Helminthia, Atractylis, Age. ratum, Sida, Myrtus, Cassia etc. “ Die Granaten, Feigen und’ Musen, welche um die einzeln stehenden Häuser: gepflanzt. sind, so wie das 'heitere Grün ‚der Arum Arten, geben diesem Striche eigne Reize. Von diesen 68 Arten. erstrecken sich 7 zur Region des Weins, und nur zwei davon fan. den wir in der. Höhe. von 5300 Fuls wieder. ate "Region. Wein: “ Der. Weinbau. fängt zwar am Seeufer schon an, allein die Cacten begleiten ihn nicht über. 630 Fufs. Der Wein steigt: ‚aufwärts bis- 2030 Fuls; höher werden die Trauben nicht mehr reit. ‚In dieser Region baut man Arum, Hohr, Maulbeer en etc. Kartoffeln , Getreide, Zwiebeln, aber die Cacten und Musen fehlen. — Die He« ‚cken bestehen ‚aus Myrten und Castanien. . Hier blühet der Ackerbau mehr, als in den übrigen Whsilen und daher finden sich nur wenige wild- „wachsende Gewächse , welche wir alle‘ schon in der frühern Region gefunden, und aulser diesen ‚ noch drey, die-auch in der folgenden vorkommen. dte Region. Die Castanien: Sie fängt 2030 Fufs hoch an und wird durch "die hohen kräftigen Stämme der Castanien vor- züglich charakterisirt,. welche bis 2950 Fufs hoch ‚gefunden werden. Die höher stehenden ‚sind klein, verkrüppelt und tagen keine‘ Früchte. In x 250 . dieser Region hielten wir uns am längsten auf, und daher ist hier unsere Beute am reichsten ausgefallen : : | Cryptogamen 23. und darunter ı2 Far-. ren, 'eineDarea und eine Woodwardia, 5 Li. chenen, Anthoceros, Marchantia, Bole- tus, 2 Jungermannien etc, , Monocotyledonen ı2. Nur bei uns ge- wöhnliche Genera, nur 2 Carex und ein herr- licher Cyperus. = a Dicotyledonen c Rumex 6: Clethra, Lobelia, Andryala, Chamemelum, eine baumartige Euphorbia, zwey strauchartige Teucria, Cineraria, Disandra 9 von diesen Arten fanden wir noch i in den ‚folgenden Regionen wieder. hte Region. Die Spartien. Sie endigt in einer Höhe von 3920 Fufs, ist -erstaunend ‚arm und hat eine einzige ‚Pflanze, welche wir nicht in der vorigen oder folgenden Region gefunden. Ganze Bergrücken waren mit ‚den einsilbigen Spartien bedeckt. | Ste Region. Die Eriken. Diese erstreckt sich bis zum Gipfel des 'Pi- co Ruiva, dem höghsten Punkte der ganzen Insel, auf 5300 Fuls nach ‘unserer Berechnung Diese Region ist sehr reich an interessanten Pflan- zen. In der Mitte derselben findet sich ‚Laub- holz mit lederarti tigen Blättern, Clethra, baum- 231 artiges Vaceinium; Laurus’ und der Baum Til und Vinhatico, wovon: wir, wegen Mangel - an. Blüthe das Genus nicht bestimmen: konnten. : Zwischen der 4ten: und;öten. Region finder sich ein Strich, welcher. fast gänzlich 'und allein; von Pteris aquilinä und einigen andern Farren und- darunter einer andern Pteris eingenommen wird. Diese Farren verdrängen- au, wielen Berg: . rücken“ alle anderen Pflanzen. ‚Ihre.; grofse- Masse beginnt‘ ‚mit 3g2o Fuls‘ und endet - k080;!:indemi’ darunter die Spartien,, "darüber die: Eriken. vor- - herrschen. Nicht ' fern vom Gipfel, - des Pico . findet sich eine Strecke; in welcher. die Eriken wieder von den Spartien verdrängt. werdeny: wel? che jedach sehr bald ‘wieder verschwinden.; Das Laubholz geht nicht bis zum Gipfel, -weloher mit, den..dicken Stämmen der Eriken bewachsen..istz Dieser- Region finden. sich. eigenthümlich; ohne. die ı5'Arten aus den: frühern :Regianen:.! \ ..Acotyledonen ı=.' Peziza,, Lichenes; ‘'Monocotyledonen:7. und darunter Seit pus ©. Cynosurus 2, Aira, Agrostie... „Dieotyledanen 37. und“ darunter. Side- ri itis ‚ein herrliches strauchartiges Echium’mit blauem thyrsus, Crotodilium, Pyrethrum, _ Phyllis ‚ 2 Semperviva, Sedum, Co- tyledon. etc. “ Eine Pinus- Region. findet sich also. nicht. Es wäre zu weitläufig, die ‚Namen.;aller Ge- N 232 nera,.. die wir hier. sammelten , anzuführen; wir Ä müssen uns diefs zu einem künftigen ausführlichen "Aufsatze. vorbehalten; 'Nur die Zahl der Spe- cies: aus verschiednen- der interessantesten Fa, milien will ich hier noch’ mittheilen. Filices ıfı5;- “ Saxifragae ıfa24 Gramineag.afın Labiatae ıfıg Amentacesenn/tmı . + Cruciferae 1/23 Evphorbiaeege ıfıııa Leguminosae ı/23 Umbelliferae 1/56 - Gäryophyliese 1/87 Cichoraceae' 1/38 ''Malyaceae 1/74 Coryimbiferae ıf19 Rosaceae ı/a5 woraus hervorgeht, dafs die nordischen Fami- lien: der Saxifragen, Amentaceen Caryophyllaceen ‚arm sind und die Nadelhölzer ganz fehlen. Da- gegen sind"auch arm die unter den Tropen vor herrschenden Familien der. Euphorbiaceen, Mal- vaceen' ‘und Corymbifereen, die hier. ıfıg am Cap eber 1/5: und ‘in den übrigen . Aequatorialgegen- den ıf6 betragen. — Die der ‚gemässigten Zone so; eigenihümlichen Cichoraceen aber sind hier auch- häußg: hans ” Yon ‚Fucnsbänken ist aufs auf unserem Zuge noch nichts begegnet. Am Cap aber hoffen wir eine reiche Beute zu machen. — Dr. H. Kuhl "Sie Aratres Helene’ lucida: sidera, Nentorumgue vogat pater, eto, u ‘ | i 2383, I. Auszüge aus fremden‘ Werken. 'ı Ueber Abarten der Georgina varia. “ bilis. (Aus dem Französischen im Auszug. Von Herrn Apotheker 'T. Beilschmied,) * Im ı6ten Hefte der Annales generales des sciences physiques ‚zeigt Herr Van Mons, auf welche ‘Weise die Spielarten der Ge- orgina variabilis Willd. (s. Dahlia ‚Pers. } durch Kultur zu den zahlreichsten Abänderungen - in allen. ihren Theilen und zu Verdoppelung der Blumen gebracht - werden können. Er beruft sich gröfstentheils auf die Versuche des Hrn. Garten -Directors Donkelaar zu Löwen, wel- cher sie seit zwölf Jahren zu einer der schön. sten Gartenpflanzen gezogen hat. Hiernach ist es nothwendig, von den aus Saa- men gezogenen und frisch veränderten Pflanzen wiederum die Saamen zur Fortpflanzung anzuwen- den, worauf schon im zweiten Jahre eine Abwei= chung auch in den Blättern erfolgte. Im dritten. Jahr wurden nur die von den halbgefüllten Blu- men gesammelten Saamen gesäet, und es zeigten, sich nun schön an zwei Stöcken ganz gefüllte Blumen, deren eine die coerulea speciosa genannt“ wurde, Seitdem vermehrte sich die Zahl der ge= . füllten und in den schönsten Farben varlirenden Blumen jährlich seibst um das Dreifache. ‚Künftig sollen die Saamen bei Hrn. D. nur | von gefüllten, und unter diesen nur von gefranz- x . ten «Blumen genominen werden, deren Anzahl sich zwar in jedem Jahre verhältnifsmälsig vermindert: Die.grölse: Menge .erlaubi diese strenge. Auswahl. #-:Unter die Farbennüarncen, ‚welche durch sol. lies auf einander folgendes Aussäen erhalten wur- den, gehörten unter.anderuv weifs'mit rosa, schar- lach; zinnoberroth;blütroth, sammetartig: schwärz- Kehreth, pfirsichblüthfarben, schwärzlichviolett, strohgelb, gelb mit roth, sammetartig ‘glänzend, rein ‚orange, braun, schwarz ‘vergoldet, ‘blaue. spe- öiosa u. v. a. " Hierzu: kamen im-letzten - Jahr rein weils, grau.lila, bläulich purpurfarben, braun« ‚roth, dunkel orange .u. a. :Noch: werden, nach ' 10,000 nach einander aus Spamen erhaltenen: Pflan« zen-immer neue Farben gewonnen, und es ist an kein‘ Ende darin zu: denken. : Nicht die Blumen ‚allein wurden verändert, soridern auch die Blätter, Stengel und Wurzeln, so dils diese Art (G. variabilis) nicht mehr den ur- sprünglichen ‚Namen sambucifolia behalten -darf: ‚die Blätter sind abwechselnd glattrandig oder ge- wimpert, eben oder runzlich; die Stengel und die Kuollen sind bald schlank, bald dick, lang. oder kurz, zusammengedrückt oder walzenförmig; auf gleiche Weise, wie wir die Kartoffeln variiren - sehen. Diejenige Art, welche ursprünglich Dahl ia pinnata genannt wurde, (D. coccinea) ‚hat nicht gar so viel Veränderungen durch. den Einflufs x 35 der Kultur erlitten; es wurde-fast nur ihre rüen-! nigrothe Farbe gesättigter. Sie verhielt sich. ge, rade wie die'Rosa austriaca. "Beide Pflanzen blü-' hen mennigroth; beide bekommen aber auch 'auf den Vertheilungen ihres Stengels hier rothe, dort‘ gelbe Blumen , als hätte ihre gewöhnliche Fär- bung eine Anlage, sich in ihre Grundfarben zu zerlegen, oder eine der beiden Farben verschwin- den’ zu lassen. Doch missen nicht immer, wo’ gelbe Blumen, erscheinen, auch rothe auf deiisel.: ben Stocke sie begleiten. — Die Neigung‘ der Georginen zu Abänderungen har das "Besondere, dafs die Saamen von blafsfarbigen Blumen ' vor: \ zugsweise und in gröfserer Menge Aunkelgefärbte hervorbrachten; die niedrigen Abarten brachten. hohe Stengel und umgekehrt ; die Blätter der sam- bucifolia wurden zu denen der pinvata und 'um«' gekehrt; die ‘Farbe der Blätter gieng aus. dem Gelbgrünen i in das Dunkelgrüne über; statt hlei- ner und zarter Wurzeln kamen kurze und dicke: als müfste immer noihwendig das Entgegenge-, "setzte eintreten. Doch ist dieses wahrschein- lich Tugendunbestand, der in unserer Gegend bei größserem Alter der Pflanze sich verliert. Im Allgemeinen zeigen sich anfangs nur wes: nige, aber sehr auffallende Abweichungen, beson ‚ders | in der: Gestalt einzelner Theile. In der Fol-. ge der Aussaaten verlieren sich nach und 'nach, diese vorspringenden Besonderheiten; und in glei- 256 “ chem Maalse verbreitet sich die Abänderung über die ganze. Pflanze, bis endlich ein Punkt eintritt), 'wo,cdie Fortpflanzungen hinlänglich wiederholt find, ‚dafs. alle Theile variiren und vom Ursprüng-, lichen verschieden sind. Dieses zeigen uns die Rosen und die Obstarten, bei Hrn. Donkelaar die Georginen. - Bei den Georginen, den Rosen, Kartoffeln, Obstarten und allem, was dem Variiren unterwor- fen ist, kommt nie dasselbe wieder durch neue Erzeugung zum ‚ Vorschein; ; nie wurden zwei neue Individuen derselben ganz gleich befunden; und gab. es Aechnlichkeit in den Hnollen, so waren die Anomalien in Blüthe, Früchten, Laub u.s. w. mehr oder weniger grofs. Die Abarten der Georginen zeigten sich in Bau, Gestalt und. Farbe der Blät- ter, desgleichen der‘ Wurzeln, um so verschiede- ner, je mehr sie sich in Gestalt und Farbe der. Blumen einander näherten. Je mehrmal so die Fortpflanzungen wieder- ! „holt wurden, um so mehr sah Hr. D. die Zahl der Zwerge: verhältnilsmäfsig . wachsen, und die - ' Pilanzen an Reichthum und: Frühzeitigkeit der Blüthe gewinnen. Es blühten ihm im letzten, ‚ eben nicht günstigen Jahre schon im Anfange des. | Juli Georginen, während sonst deren ‚ursprüng- ‚liche Pflanzen gewöhnlich erst im Oktober zur Blüthe kommen. ‚ So offenbaret sich hier dieselbe Regel, wel- * ’ h 237 che,auch im Fortpflanzen der Rosen und ver. schiedener Baumfrüchte, auch der Nelken und ‚Tulpen, durch Saamen, erkannt wird. Bei allen diesen will auch der Saame nicht allein Ton oft ortgepflanzten, sondern auch kürzlich fortge« pflanzten Gewächsen genommen seyn. Dafs die -Georginen schnell zu solchem Grade der Voll. 'kommenheit gelangen, mufs davon abhängen, dafs 'sie schon im ersten Jahre blühen und Saamen "bringen, und so frühzeitig eine grolse Anzahl Fortpflanzungen erfahren. ‘Von den Pflanzen.der ' ersten Aussaat der Georginen blühte keine vor dem zweiten Jahre, manche erst im 3ten und gen, einige gar nicht. Auch noch jetzt "erscheinen deren, welche erst im 3ten oder 4ten Jahre blü- ‘hen; aber man kann die im ersten Jahre nicht blühenden auch bald eingeben. lafsen, um die Mühe des Ueberwinterns zu ersparen, wenn man | nicht geneigt ist, dasselbe von ihnen abzuwar- ten, was an: den Rosen und einigen Früchten beobachtet wurde, von welchen nämlich die, bei zugleich »geschehener Aussaat, am spätesten zur Blüthe kommenden sich fast ohne Ausnahme in Zlinsicht der Blumen am vortheilhaftesten zeigen. Hr. Donkeläar, sammelt vorzugsweise die Saamen von den: ‚ Zwergen, da zu hoher Wuchs ‚ der gröfseren ‚Stöcke die Blumen dem Blicke "ntzieht, Wurden: sie so fortgepflanzt, so ver- Oren sie eben so an Gröfse des Blattes, wie des } I ‚258 . ‚Stengels, . und: zwar glücklicherweise ohne dafs ‚der Umfang der Blume merklich kleiner wurde.’ Die in “ seinem. Verzeichnifse Pourpre braun ‚ elatant genanntg; Abart ist noch .nicht a Fufs ‚hoch, und. hat aufserordentlichen Reichthum. an prächtigen Blumen. Die Blätter sind in gleichem ‚Verkältnifse kleiner; als der Stengel niedriger ge- worden,, sie haben mehr Achnlichkeit ‚mit, den Blättern. der D. 'pinnata, als mit “denen der sam« bueifolia. Von 6 fis.7.Fufs ‚Höhe ist. die Pflarize im Allgemeinen bis auf nieht mehr als 3 bis 4 ‚Fuls ‘herunter gebracht worden. Dagegen hat sich der Umfang der Blume mehr als verdoppelt, u ; „Die Georginen, welche man durch. 'Saamen : vermehrt, werden entweder in das Mistbeet und ‚zwar im März, oder in das freie Land, und dann . im Mai gesäet.. Die Pflanze geht bald auf, ‚und i nach 4-Monaten ist sie schon .zum Blühen hin- länglich entwickelt. Im Mai, oder wenn das Wet- ter es erlaubt noch früher, verpflanzt man die anter.dem Glase, aufgegangenen; die im Freien’ gesäeten läfst man an Ort und Stelle; letztere blühen nicht vor Ausgange . des Septembers, die ersteren ‚schon. im August. \. - u, Bemerkungen. Die Sideritis ı Dioscoridis. heraclea (Co- lumnae Erbeaois P. I. p. 128 ie t. ıdı £& 2). har | ‘ bitat in saxosis loeis sterilibus, ineultis "Campo- ’ eları,. Cirinolae (in ‚Apulia) frequentissima, ‚eitirt \ N 239 . Wildenow,Sp« pl. Tom.IHL.:P;n..‘p, 100, Nra, ' 10. bei Stachys.heraclea Allioni, wahrscheinlich auf dessen Autorität mit der Diagnose: vertieillis decemfloris, 'calycibus inermibus, foliis cordatis, floralibus .ovatis integerrimis- -sessilibus, caule hirto. Und Allvoni sagt'von seiner $. heraclea ausdrücklich, ste. habe .folia ohbscute.- virentia! ‚ Dagegen sagt Columnal.e:von seiner Side- ritis heradlea, sie besitze: folia. incana hirsuta ut caulis et utriculi florum. (eälyeis dentes) quini zgidi atque ‚asperi. pungentes.' ' Diese. schreibt "man z. B. der St. eretica zu. . Wie soll man nun ‚Wildenows calyces: inermes und Allioni’s.fo- lia .obscure virentia mit der Beschreibung .des - Columna zusammenreimen ? — Das gemeine Vor- kommen der Pflanze in Neapolitanischen, die. To- lia lanceolata oblonga crenata vix cordäta .der Ab- bildung, und der weilswollige Ueberzug deuten. auf "St, germanica ,* die ja nach Sebastiani.et Mauri s. Fl. romanae Prodr. exkib. Centur, XIX: plänt, ete. p. 194. Nro. 661, in aggeribus viarum et ad oras nemorum um Rom häufig vorkommt, So mifslich' steht es mit vielen. unsrer botanischen Synonyme . und Citate, die. einer dem andern blindlings nachsehreibt, m Y Vechtritz, . ıY. Ehrenbezeigungen, 5 (Aufgenommene Mitglieder der k. b. b, G.) Von der königl, hair, bot, Gesellschaft, wur — ‘ . \ \ ° \ _ 240 den nachstehende Gelehrte als Mitglieder aufge nommen: Zu Herr Prof. Dr, Besser in Kremeniec. —. Dr. Dufour zu St. Sever Dptt. d. Landes. u Kaufmann. Gerhard in Leipzig. '— Geheimerath und Präsident Freyherr von Göthe Excellenz. „— ‚Dr. August Henschel in Breslau. | — Ign. Edler von Hildenbrand, k.k Po. Fa RE liceyactuar | in Triest. -—. Ant. Joh. Klima, Botaniker | in Burkersdorf. j = Friedr. Laurer, Apotheker in Bindloch =. Actuar Opiz in Prag. — Dr. Franz Edler von Portenschlag, kr , k, Hofgerichtsadvokat in Wien. —— Dr. Anton Rochel in Pesth. . — Dr. Sadler in Pesth, -—- Dr. Philipp Salzmann in Mohtpellten, — Apotheker Sehlmeyer in Kölln, — Kaufmann Zettel in Leipzig, : .V. Anzeige. _ (Versammlung deütscher Naturforscherund Aerzte.) ‚Indem die Isis 'nächstens einen ernsthaften Vorschlag zur "Versammlung deutscher Naturfor- scher und Aerzte machen wird, zeigt sie vorläu- | fig an, dafs die Versammlung im September: | zu Leipzig seyn werde, und fordert diejenigen, - welche daran Theil nehmen wollen, “auf, ihren | ‚Beytritt vorläufig anzuzeigen, '. u 4 Flora oder Botanische Zeitung ‚Nro. 16, Regensburg, am 28. "April 1821. OD Br — ’ . ’ . \ Be I. Botanische Notizen, Vo j » © F ©. Botaniker und botanische Anstalten in Se 00 Berlim, - itgeiheie von Hin. Prof. Dr. Homschuch.) ' An "einem Orte ; wo 80 ausgezeichnete Männer, "wie Link, Rudolphi, Lichtenstein, Weiß, "Klug, Horkel, Hayne u.n. a. vereinigt sind, und wo eine liberale, die Naturgeschichte würdi- gende Regierung die Bestrebungen derselben durch‘ Unterstützung bei wissenschaftlichen Rei- ° sen und durch Anlegung ünd Er weiterung hatur- Er historischer Sammlungen, so ‘wie durch Entfer- nurg alles 'deiseh, wäs dem freudigen Gedeiken dieser Institute "in 'den Weg tritt,‘ zu "befördern bemüht ‘ist, ‘da mufssich gewifs etwäs Grolses für die Naturgeschichte gestalten. = "Wer "wollte diefs auch in Berlin verkennen ? ‘Im Gegentheil wird jeder Naturforscher, ‚dem 'sich die ‚glückliche. Geleg genheit darbietet, die, naturhi- | Ve 673 storischen. Institute in Berlin zu sehen, über den’ Reichthum derselben staunen, und sie nicht ohne : Belehrung verlafsen. Das zoologische Museum, das erst kürzlich durch den Ankauf der höchst . interessanten Hoffmannseggischen Sammlung einen ‘sehr bedeutenden und classischen Zuwachs er- halten hat, wird noch täglich durch die Sendun- gen der Reisenden bereichert; so erhielt dasselbe | erst kürzlich von den in Brasilien reisenden $el- low und Olfe rs-eine Sendung, ‚bei der sich allein sechzehnhundert Vögel und ausser diesen eine .. Menge Säugethiere ete. etc. befanden! — Das zoo- tomische Museum wird täglich durch die 'Thä' tigkeit seines Vorstehers, Rudolphi, vermehrt; auch hat dasselbe neuerlichst durch‘ Ankauf eines | Theils der bekannten Bergerischen Sammlung in. Braunschweig einen bedentenden Zuwachs erhal- ten, durch den manche sich noch findende Lücke ausgefüllt wurde. Der Reichthum der Minera- lien - Sammlung ist hinlänglich bekannt; und ge "winnt durch die Bemühungen des genaüen Weils noch täglich an Vollständigkeit und ‚Interelse!. Bald wird. daher die Zeit. kommen; wo jeder Na- turforscher, ‚der irgend ‚einen Zweig der Natur geschichte erschöpfend bearbeiten will; ‚zuvor. Berlin besuchen, ‚und ‚die daselbst aufgehäuften naturhistorischen Schätze benützen muls. _ Die Tendenz dieser: Blätter erlaubt: uns je doch nur eine speciellere. Angabe ‚der Arbeiten . . BR , 243 der dortigen Botaniker und des Weachsthums der - „botanischen Anstalten. , - An der Spitze der Botaniker“ in Berlin stehe der geniale Link, der, sabgleich durch „viele, an- dere Berufsgeschäfte. abgehalten, ‚dennoal „Immer ‚für, Botanik thätig ist. » Kürzlich. ‚erschien von ihm. „die Urwelt und das Alteribum ‚etc. Berlin 1881‘ das ein neuer ‚Beweis der um- “fassenden Kenntnilse desselben ist.. Jeder Gebil- dete wird dieses Buch mit. Vergnügen lesen und nicht tinbelehrt aus der Hand ‚legen 4. sollte er auch nicht mit. allen Ideen, und Folgerungen, des Verfassers einverstanden . seyn. —.. ‚Gegenwärtig . beschäftigt sich derselbe mit einer, "Enumeratio ‚hört. Berol.; die bereits unter der Presse, ist und _ eineri Beweis: von dem Reichthum. ‚des. Gartens geben wird. Nächstens wird derselbe ‚uch eine heue Ausgabe des Willdenowischen. Grundrisses Veranstälten und (diese: mit Noten hegleiten, die die Ergänzüngen enthalten werden, welche die geofsen Fortschritte der Wissenschaft 'nörhig ma- ‚hen. Die: baldige Erscheinung, ‚dieses‘-VWerkes ‚ist uni so, tneht zu wünschen, da“ "willdenow’s Gründrifs, was die Klärheit, Anordnung‘ und Son- derung der darirt abgehandelten Gegenstände be ‚trifkt,. noch immer unübertroffen dästeht, und noch von keineni der zahlreichen heuern, Handbücher \ der, ‚Botanik erreicht: worden ästz : ‚Nees von E senbe ck's ‚treffliches Handbuch ‚ausgenommen, u 0a 2kh or i . ‘das jedoch "eine andere Tendenz hat, wefshalb ne- ben demselben eine neue, “dem jetzigen Stand. punkte der "Wissenschaft 'angemessene Ausgabe: jenes Lehrbuches recht ‘gut bestehen kann, — Das dritie Heft der Jahrbücher der Gewächs- * Kunde ist wohl nunmehr in aller Botaniker Hän- den, ‘uhid' das ‘Vierte wird nächstens erscheinen. Der gründliche Horkel fährt fort, die Eu scheinungen des’ Pflanzenlebens zum Gegenstande seiner Forschungen zu "mächen, ie ihm schon "recht viele” idier essante Resultate geliefert haben, . welche''er "nköhstens bekannt zu machen gedenkt, wofür er ‚gewils den Dank’ aller Botaniker ernd- ten wird” da seine Beobachtungen über Bestäu- | ‚büng defPflänzen und seiüe Untersuchungen über “die Natur” des: Pollens gewils sehr viel zur ge- nauern: Kenntnifs der vegetabilischen Befruchtung beitragen: werden. a Der: genaue und unermüdliche Hayne sorat sein höchstschätzbares Werk über die Medicinal- Pflanzen, ununterbrochen fort; und erwirbt: sich durch. dasselbe ein bleibendes Verdienst sowohl um die. technische Botanik, als auch durch genaue “Unterscheidung der. Ar ten, um die Systemkunde; ‚ein gleiches ist der Fall. mit einigen andern Wer ken über die. deutschen und exotischen" Holzar- ten, welche er in Verbindung mit Oito uni Guimpel heräusgiebt. Der vielgereiste und durch seine elassischen ‚Arbeiten im‘Felde‘ der Geologie und Geognosie . | 2 215 im Vaterlande und ‚Auslande gleich rühmlichst be= | kannte ‚Leopold won Buch ist dauernd. beschäf- tügt, die zwischen der Pflanzenwelt, und der tod« ‚ ten Mafse, unsers Planeten statı findenden’ Begie- hungen aufzufinden nnd die Gesetze- zu, entwi- chein, ‚die denselben zum. Grunde Jiegen. Ein herrliches Resultat, : seiner Forschungen ‚hat - der- ‚selbe uns. in dev. „allgemeinen Uebersicht der, Flora auf,.den canarischen Inseln“ ‚gegeben, welche‘. ‚Inseln er, in, ‚Gesellschaft „des, leider! am.‘ Congo ‚verstorbenen Professars, ‚hri- stian;Smith ‚bereiste. ..Ich empfehle diese, ‚in ‚dem. meuesten- Bande der Schr iften, der, ‚Altademie ‘der NVissenschaften in.Berlin abgedruckte Ahhand- ' Iung: allen Botanikern, da. sie einen Schatz der interessantesten Bemerkungen enthält, .undjuns den "Weg :vorzeichnet, .den,. wir bei.fernerer Ausbil- dung':der sogenannten: botan..Gepgrapkie verfolgen müssen,’ wenn unsere Bestrebungen mit Erfolg ge- -krönt wer den sollen. Vehrigens giebt ‚diese Ab. handlurig einen: neuen Beweis, däfs man Mur ‚dann einen Zweig ‘der Naturgeschichte mit‘ Er- fol olg bearbeiten kann, wenn man auch in: den üb- rigen Zweigen derselben nicht freind ist. Der ‚als Adjunet "beim botanischen Garten « an«, gestellte Hr. Dr..von Chamisso" ist beschäf- tigt, ‚seine, ‚von seiner bekanntlich ‚mit, dem Kapi- ‚tain, ‚von. ‚Kotzebue unternommenen Reise um die Trde, mitgebrachten Schätze zu untersuchen und +’ Ä 1 bekannt zumachen. Gegenwärtig beschäftigt er | Sich mit dien 'Gräsern 'und Halbgräsern, und spe- viell ' mit. der ‚Sippe 'Carex, von. 'welcher er eine Menge heuer‘ Arten mitgebracht hat, die er ah- bilden ziw lassen gedenkt. Ich sah bereits ' 76: Ar- ten‘ dieser interessanten Sippe von ihm selbst. gezeichder; wölches jedöch. haum die Hälfte ‚al Begriff vom‘ ‘dem’ Reichthum " seiner x Beute’ abge- | ‘ben, “die um so’mehr zur Bereicherung und För-. i ‘der ung der WVissenschaft‘ beitragen wird, da der- 'selbe ° so 'grofsmürhig Jedem, der sich‘ mip einer - Fänilie‘ ‘oder Gattung speciell beschäftigt, die Bi+ nützüng derseiben gestatiet, So benützte’ "Graf l von Sternberg ‘die Saxifragen, v. Sichlechr! | | Yondal ‘die: Ranunkeln, Kaulfu fs die reiche: und, : \ “höchst nteröskante Sammlung! der Farrn; ieh’ ' "selbst: die'Moose; Aga ydh die: Algen und Eh- -ranberg: die Pilze, "Dieses s: grofsmüthige.; ‚und. . Fiberale „Benehfhen ist! Reisenden, ‚so. ‚wie -über« | j -hanpt ‚den; Besitzern grofser: ‚Sammlungen . um 50 „mehr zu. empfehlen, ‚da. bey,, der, Ausdehnung, ‚die ;die. ‚Gewächskunde, in” den neuesten ‚Zeiten | ‚erbal- ten hat, es die Kräfte eines, ‚Mensehen übersteigt „ale Zweige derselben mit. ‚gleicher Gründlichheit zu, ‚ umfalsen, “ "Von. des Dr, " von $chlechtendal "„anl madversiones botaniche in ranuneuleas "de Can- deli“ “ist kürzlich.’ das zweite Heft erschierieb, i “ “womit "ieie" der "Wissenschaft "großsen,, Gewkin a x 2 2h7 dem Vaterlande aber Ehre Lringenden und yon dem Fleifs. und Scharfsinn des Verfas-. sers zeugenden Betrachtungen geschlossen sind. Der Verfasser beschäftigt. sich jetzt sehr Hleifsig, mit Ausarbeitung einer flora Berolinensis, die an Yollständigkeit und Genauigkeit. ihre Vorgänger weit: hinter sich zurückläassen „wird, wie die be- reits dazu ‚gesaminelten. Materialien “mit ‚Sicher. heit ‚erwarten lafsen. en In entfernterer Beziehung zur Botanik, jes doch ihr noch nahe genug, um hier erwähnt zw werden, steht der, (durch seine im Laufe dieses Jahrs, erschienenen ‚Phytochemischen Entdeckungen bekannt gewordene Hr Dr. Runge, der auf das i eifrigste mit Fortsetzung seiner Untersuchungen beschäftigt ist. Nächstens haben wir von dem-. selben ein. zweites Heft seiner Entdeckungen” zu erwarten, das dem ersten an Interelse nicht nach- ‚siehen wird, und mit welchem ‚er zugleich das er- ste Heft seiner zoochemischen Eintdeckum ge n herauszugeben gedenkt. - Ich komme nun zu. den. botanischen Institu- ‚ten } Berlins, und wie in der organischen Welt überhaupt jederzeit dem Lebendigen der Vorzug. vor dem Todten gebührt, so beginne auch. ich mit. der Sammlung lebender Gewächse, mit. ‚dom ' botanischen Garten. ° ö .- Von dem Beichthum und der zwechmäfsigen Einrichtung dieses Instituts ist schon ‚einigemal 2 , 248 m -in diesen "Blättern die Rede gewesen, allein bei der Thärigkeit des im Betreff der Pflanzenkultur rübmlichst bekannten Inspectors desselben, Herrn Otto, gewinnt der Garten täglich. an Reiehthum und Interesse, so, dafs wenn man denselben nach ‘einem Jahre wieder besucht, man. eben so sehr über den Wachsthum und das freudige Gedeihen der Gewächse, als über die Menge der neuhinzu- gekommenen erstäunt. — Die im verwichenen Sommer von Herr Otto ‚unternommene Reise nach England hat dem Garten 897 Arten Pflanzen und ı500 Saamen eingebracht. Diefs sind theils Geschenke der Freunde und Correspondenten des Herrn Otto, tbeils Ankäufe aus den englischen Händelsgärten. Die Pflanzen sind alle lebend an- gekommen, Dis auf 7 Stück, die unterwegs, da es schwache Exemplare waren, starben. Unter meh- .rern darunter befindlichen Seltenheiten verdienen hier besonders angeführt zu werden : Araucaria 'Imbricata, excelsa; Cocus aculeata, fusiformis; Cy- cas glauea; Caryota nrens; Sagus Ruffiü; Pinus | Dammana; Pandanus latifolius, spiralis; Adrides odoratum, panleulatum; Areca umhrosa; Sagus Rumphia; .Quereus glaucg? ex Ind. ; Artocarpus integrifolius; Callostema rubra, lutea; Lilium ja- ponicum; Alpinia malacoensis; Cyntopodium An- dersooni, homolophyllum; Copaifera officinalis; Crinum cruentum; Mantisia saltatoria; Banksis vemula; Calytrix glabra; Corxea speciosa; Eur \ 249 yptus pulverulenta; Burchellia capensis; Cumbre- tum purpureum; Cunonia capensis ; Dischidia lan- ecolata von Nepaul ; Gesneria aggregata, bulbosa; Gustavia augusia; Hakea micıocarpa, prostrataz Isopogon formosus; Lutania rubrä, borbonica ; : Melastoma, 9 Arten; Erica, 150 Arten; Paris nov. spec. Nepaul ; Pittosporum ferrugineum : Telopia speciosissima; Tempeltonia glauca; Tra- descantia fusca; 'Theobroma Cacao ; Alstroemeria Salsilla; Persoonia linearis ; Mangifera indica; Epacris, 3 Arten 5 Blandfordia nobilis; Artisien 3 Spec. ; Calodendron capense; Eugenia acumi- nata; Lomatia longifolia; Calothamnus gracilis;- Pattersonia glabrata; Aubleiia' tiburbu; Vangues ‚ria edulis; Rhododendron arboreum; Hedychium luteum Rosc., angustifolium Wallich; Curculi. gio latifolia, sumatrensis; Amomum rvepens; Cur- ‚cuma ämade Roxb., caesia 'Aoxhb.,‘ ruhens Roxb., aromatica; Blakia trineryla; Dioscorea .trieupis; Hibbertia dentata, und ausser diesen noch eine Menge Coronarien, Aroideen, Orchideen, Proteaesen, Ericcen, Diosmeen, Leguiminoseen, “Irideen, Scitamineen und eine grofse Menge Fi- lices, ‘Ich evstaunte bei meinem Besuch des Gar- tens auf meiner Rückreise zu Ende November Y I. nieht wenig über diese neuangekemmenen Schö- tze, die fast alle in sehr schönen Exemplaren vor. handen sind, denen man.die weite Reise keines. weges ansieht, und die durch die geschickte Be. 250. 5 handlung des Hrn. Otto bald vervielfähigt seyn, werden. die Ye rmchrung von. innen werden natürlich auch . neue Gewächshäuser zur Unterbringung der vor- handenen Pflanzen erfordert. , Auch das frendige . Gedeihen der Bäume und Bir äucher macht solche nothwendig,. So haben 2. B, die Neuholländer, die in den vorhandenen niedrigen Häusern nieht mehr.. ‘Platz fanden, die Erbauung, eines grofsen Conserratariums noihwendig gemacht, welches zwar, noch nicht ganz fertig, aber doch der Yol- lendung, nahe .ist.. Dieses Haus ist nach der An- gabe des.Herxn .Inspectors Otto, und zwar in erhahenem Styl, auf Säulen ruhend, gebaut, kann im. Sommer ‚geöffnet .und das. Holzech, und die Fenster hinweggenommen werden, damit die Pflanzen Regen und: freye Luft genielsen können, Es hat. im’ Lichten gemefsen 76 Fuls Länge und ‚eine Tiefe, von- ab’; die höchste Höhe bis über Sie schrägen Dachfenster ist 39 ıfal, Sobald die- ses Gebäude fertig seyn wird, soll ein Plan davon erscheinen. Es gewährt vorzüglich den Vortheil, ‚dafs die grofsen Exemplare frey in die Erde ge- pflanzt und ungehindert bis zu einer solchen he- ‚trächtlichen Höhe fortwachsen können. Im. De 'cember sind die unterirdischen Kanäle: fertig ge- «worden ‚und haben in Betreff ihrer Wirkung ‚den ‚davon. gehegten Erwartungen vollkommen ent- D - ‚Dusch. solchen Zuwachs yon aufsen und durch "25%: sprochen. ‚Jeder ‚Kanal hat eine Länge Yon 123 Fufs; der Zug und die Schnelligkeit der Erwär. mung des Hauses durch denselben ist überra- ' schend. — Ausser diesem grofsen ‚Gebäude wur- de im verwichehen. Sommer auch noch ein soge- genanntes Caphaus in 2 Abtheilungen,, eine für Süceulenta, die, andern für Haiden erbaut. Diese beiden. Häuser sind:69 Fufs lang; und sehr zweck- mabig und schön eingerichtet, on 7 An. die Stelle, 'des Willdenowischen Hortus Berolinensis treten, die von Link in Verbindung nit Otto heransgegebenen, »: Abbildungen. „auserleseiler” Gewächse des 'Körigl, „botanischen Gartens in Berlin etc, Ber- „lin ı820.* von welchen bereits 2 Hefte er- schienen sind, die sich, sowohl ihres innern Ge- haltes, als ihrer äussern Eleganz zufolge, würdig am ihren. Vorgänger anschlielsen , ob man gleich der ‚Billigkeit wegen in unsern geldarmen Zeiten, ‚grofs Quartformat gewählt hat. Der Fortsetzung ‚dieses, Werks. ‚sieht gewils jeder Botaniker mit x ‚gespannter Erw: tung entgegen. \ BT -: Da die, Entfernung. des. botan. ‚Gartens. von ‚der Stadt, die eine starke Viertel Meile. beträgt, .dier Benützung desselben für die Studierenden. en- scliwerte, so wird jetzt; nm diesen Beschwerden ‚abzühelfen ,. ein eigner .Universitätsgarten ,, und :zwar mit ‚besonderer Rücksicht. auf, seinen Zweck, ‚ı‘ 1, . in ‚der Stadt nahe‘ bei dem 'Universitätsgebäude angelegt. EEE re ‚Das Willdenowische Herbarium hat nun auch ein "zweckmälsigeres Lokal zur Aufstellung: des. ‚selben 'erhalten;;.und der als Kustos bei demsel. ben ängestellte Herr Dr. von.-Schlechtendal: ist damit beschäftigt, es zu ördnen‘ und in:ande: res Papier yon gröfserem Format umzulegen, . so wie überhaupt. demselben eine, zwechmäfsigere Einrichtung zu geben. — Auch das Bergiusische Herbarjum, welches reich an Cappflanzen ist, wird, jetzt bestimmt . und ‚gegränet, so dafs nun bala beide, reiche” "Sammlungen zur Benütung ge! eignet seyn werden, — Yon Chamifso’s Pflanzen- sammlüng ist ‚sehon oben Erwähnung geschehen; ‚eine ‚solchg‘ ‘Yerdient ‚aber noch ganz besonders_ die an seltenen 'Gewächsen so reiche Pflanzeh- ’ sammlung des Herrn Garten - ‚Inspector Otto, die gleichsam zur Ergänzung - des: Willdenowischen Herbariums ‚dient, und demselben an Interesse nicht nachsteht, da sie vörzüglich reich 'an den, neuerlichst bekannt gewordenen Pflanzen ist, — "Auch ‘des Herın von Buch- interessante Pflanzen- sammlung, ‘die die Flora der oanarischen Inseln fast ganz vollständig enthält, darf hier nicht'ver- gelsen werden. Wie sehr sich die Vernachläfsi- gung dieser Sammlungen bestraft , hat DeCan- . dolle durch die Schlechtendalischen Betrachtun- gen und durch die: Heichenbachischen * Aloniten erfahren. — \ .Die Willdenowische Bibliothek ist in dem- „selben Lokale aufgestellt, wo. sich das Herbarium befindet. Es wäre sehr gut, wenn für. beide-ein eigenes Gebäude im botanischen Garten bestimmt würde, wie es der Fall in Kopenhagen ist, ..da= durch würde die Benützung des ‚Gartens . unge= mein erleichtert werden. i ae EEE HE Da die Regierung die Benätzung, der. Insti- | tute unbedingt gestattet — die. des Willdenowi- schen Herbariums ausgenommen, zu dessen .Be- nützung die 'Erlaubnifs von einem hohen Mini. 'sterio der Geistlichen - Unterrichts- und Medici-. nal - Angelegenheiten besonders. eingeholt werden ‚muß, welche jedoch jederzeit ertheilt wird. — ‚und ‚man ‚selten anderswo gleiche Zuvorkommen- | beit und Gefälligkeitsliebe, wie die der Berliner ‚Naturforscher anweffen wird, so "Kann ’ man sich leicht einen Begriff: von dem Genuß. ‚taehön, ‚welcher dem: Naturforscher in dieser -Königsstadt zu. Theil wird, und welche Belehrung er daselbst ‚sowohl durch den Umgang mit‘so ausgezeichne- ten Männern , als durch Benützung der dortigen naturhistorischen Schätze. zu erwarten hat,, ‚Greifswald, ‚den. 21, März. .ı821, \ Be W;Notizon. Fe Hr Sieber in Prag, hat von- seinem auf des. sen Kosten im Jahre. i819 nach Westindien: ab- a5 !gereisten und .durch das Jahr 1820 beschäftigten. ‘Gärtner, von daselbst einen beträchtlichen Trans- :port aus allen Naturreichen erhalten, und hofft, "dafs: derselbe ‚längstens bis Ende. April eintreffen ‚und- vorzüglich seltene Sämereyen enthält, zu de. ren Anbau so eben die günstige Jahrszeit eintre- ten ‚wird, so wünschi derselbe, dafs alle Cultiya. u we F B teurs, Liebhaber und Direktoren bötanischer Gär-. ‚ten;: so schnell als‘ möglich, bis Zu dieser Frist _ ..sich vormielden. möchten, damit die Partieen zus. ‚erst und unverzüglich abgetheilt; numerirt; auf, ‚das‘ schnellste versendet werden ‚könnten, indem ‚viele. Saamen. durch längere Dauer an ‘der Keim- kraft verlieren, und: fürs. künftige Jahr, da der -Samtnlungen nur wenige’ sind; nicht aufgehobeu „werden ;..söndern. neuen 'Trarisporten aus - diesen "und andern Gegenden Platz machen müssen; Die gleich darauf nach den trockenen Zweigen be. \ stimmten Pflaiizen = Säameti werden nach - der “Nummer, da Schrift, Druck und: besonders die Bestimmung lange aufhalten, später. nachgetrageit ‚werden. . ‚Der Preis- wird jenen der .kretischeh und ägyptischen Saamienpartieen. nicht überstel- u geri. Der Privat - und ‚öffentlichen ‚Sammlungen für jeden Theil der. Naturgeschichte, "weyden aüs dem später in Druck erscheinenden Katalog die beiveffenden Beiträge: an: Vögeln,” Amphibien, In-.. sckten, Crüstaceen; Cötichilien, : Mineralien; And Ki _— en 0.7 werde, ‘Da dieser Transport. frisch gesammelte \ ‘ = 255 ‚vorzüglich der Herbarien ; der „seltensten Ge- ‚wächse jener Gegenden, durch den Buchhandel . zukommen, ” Bu Prag, am 38ten März ı82i. , Die Adresse ist! FW; Sieber. Altstadt, Nro 648: Prag. (Botantscher Bechtsfall.) ” In Phillip’s Pomarium britanni- cum wird folgender merlwirdiger Rechtsfall . erzählt; üm zuü zeigen, wie otkwendig für jeder- "mann, selbst für den Rechtsgelehrten, die Kennt- nils der. Botanik sey..: Baal; ein Gärtner zu “ Brentford, in Middlesex, der vortrefflichen Hohl "baute, "hatie‘ an‘ mehrere Gärther in den Vor- städten von London eine anschnliche Menge Saa- ' wien verkauft. Alle säeten ihn nach der gewöhn- ‚lichen Weise, aber statt der von Baal yerspro-' chenen. Art, Brassiea florida, erhielten sie meist eine ganz andere, Brassieca longifolia, Die Getäuschten machten jm lebhaften Unwillen die Sache gemeinschaftlich in Westminsterhall afi- hängig. Der arme Gärtner konnte seine Unschuld nicht beweisen, "ward von: den Riehterh des’ Be- trugs schuldig erklärt und nicht nur "zur "Rück. gabe des Verkaufpreises für die Sämereyen,, son- _ dern auch. zu Schadenersatz an jeden Gärtner für ‚Zeitverlust und für den. urnütz gebrauchten Bo- den verdatamt. : Für’ den Verurtheilten hatte das "Unglück die traurigsten Folgen; sein Ruf war' ‘verloren, sein Wohlstand. wurde Zerrüttet und der Kummer machte seinem Leben bald ein Ende. ‚Hätten: Baal’s ‚Richter nur das Mindeste, von.dem Sexualsystem der Pflanzen gewulst,, ‘oder, hätte der arme Mann selbst durch sorgfältige Beobaäch- ee 256 oo. tung sich. belehrt, wie. sich der Staubweg durch ‚Blumenstaub befruchten läfst, so würde er sich‘ leicht haben vertheidigen können, und der Zufall der wahren Ursache zugeschrieben worden seyn, > der zufälligen. "Befrüchtrng,, nämlich. der durch den Biumenstaub der Brassica longifolia, die in der Nähe gestanden haben mufs. -L. in der Dresdner Abend. Zeitung ı821. N. 10 OL An kündigung. Bei ‚Salomon Fries, Buchhändler in Zürich, “ ‚ist- gratis zu haben: gotes Verzeichnils von. Bü- chern, . Dieser Auctions - Catalog .enthält die Bi- ” 'bliothek des. ausgezeichneten und in ganz Europa allgemein bekanuten Botanikers, Doctor Joh. Ja. .cob Römex, welche der Verewigte in einer ‚langen Reihe von Jahren mit Einsicht. und beden- tenden Kosten sammelte, so dafs sie gegen: 1000 ‚botanische; 160 naturhistorische,. 380 medicini- sche, 200 Reisen, Geschichte, Statistik und 69 Wörterbücher, Repertorien u s.w. enthält. Einen besondern Werth hat noch eine Sammlung von ‚eirca 1040 botanischen und 2409 medicinischen‘ - Dissertationen, 250 kleinen sehr, schwer zu fin« : denden, in die, ohgenannten Fächer. einschlagen- „den Schriften. : ‘Man schmeichelt sich, dafs Bi- „bliotheken und Gelehrte, vor züglich Botaniker, diese . ‚selten nur sich darbietende Gelegenheit benutzen werden, sich Werke.von solchem Werthe, die beinahe nie in Auciionen erscheinen, zu billigen Preisen zu verschaffen. Die Versieigerung‘ nimmt Dienstag den 22, May ı8aı ihren‘ Anfang. Cataloge 'sind gratis zu ‚haben, so wie das Portrait von Dr, 3. J. Römer, ‚Botaniker in Zivich ä ag kn bei der Redaction 'der Flora in Begensbing, . D nl. Flora | oder | = j Botanische Zeitung .Nio, 17, Regensbürg, am 7. Mai 1821. - BR 1 Aufsätze An die Leser desHandbuchs der Botanik, Nürnberg bei Schrag 1820 und 18a... Ich»: bitte Dich, geneigter Leser, (wenn du. näm« . lich ' existirst,) in dem genannten Buche alle Worte und Vorstellungsarten,, die sich auch in den zahlreichen Schriften des Hrn. Prof. Wil. brand zu Gielsen finden lafsen, auszustreichen, ‚und verweise: dich über das Nähere an die Isis, wo Herr Wilbrand das Verzeichnifs dieser Dinge geben wird. Da Herr Wilbrand (siehe Intell. Bl. d. J. allg. L. Z. 1821. Nr. 17. S: 136.) in seiner „Darstellung der gesammten Organisa- tion“ alles Wahre ausgesprochen und seit 1808 dafür gekämpft hat, so wird Dir freylich nach dieser, schmerzhaften Operation nur falsches und Irriges übrig bleiben, womit ieh so lange vorlieb zu nehmen: bitte, bis ich die Schriften des Herrn Professors ,\ und namentlich die nie in meine Hände gekommene Darstellung d. ges. 0 R a Be | gelesen, und mit rühmlicher Erwähnung des Vor- fassers in einem Supplementband das Wahre wie- der nachgetragen habe, ‚Ich besitze nur ‘das Handbuch der Botanik „und die.Schrift über das. polare :Verhältnils “ aus der Hand des Herrn Verfassers selbst mit dem ehrenvollen Auftrag (den ich nun, leider; ablehnen muls), eine Rezension dieser beiden | “Werke im eine berühmte Literaturzeitung zu fer- | tigen; das‘ üunselige Bonn aber und das noch \ unglücklichere Handbuch sind Schuld, dafs. ich die Schrift über Polarität nicht im Zusammen- hang gelesen, und nur 'die letzte Seite des Hand-. buchs, (8. 96. $. 142.) auf S. X. der Vorrede 'eitirt habe, Da ich nämlich die Idee des Pflan- zenlebens,. auf eine gründliche und. anschauliche. | Kenntnis der tiefern Vegetabilien und des ana- tomischen Baues derPflanzen gestützt, mit ' wissenschaftlicher Gonsequenz darzustellen trach-. ; . tete, — hievon aber in dem gedachten Handhuch, 2 “ das von $. 99. an nur allerley Pflanzendefinitio- nen enthält, keine Spur zu finden ist, so konnte ich unmöglich den Kern. der Wilbrandischen Bo-, tanik ausserhalb des Wilbrandischeni botanischen | Handbuchs suchen gehen, und dieses um so we- niger, weil ich durch‘ Herrn Wilb rand münd- ı| lich belehrt war, dafs er yon diesen. ‚bier. g&= Aännten Kleinigkeiten worauf ich. einen Werth } i L | 250 lege, gar nichts wilse, Du aber, geneigter Leser, weilst, dafs jeder, der eine wahre Idee in der Natur Consequent verfolgt, noihwendig auf ‚dem ‚Wege der Darstellung auch das mit be- rührt, was wohl auch Andert vor ihm ausser der Zusamtnenhäng eingefallen, ‚und über die Mafsen wichtig und.genial vorgekommen i ist, wor- auf ein selbständiger Denker aber eben so we= nig Werth legen kann, als auf das WVörtlein und, das ‚ihm von einem Satz auf den andern hinüber hilft. ich bitte Dich, .das Weitere über. idee und Begriff der Priorität nachzulesen in dem auf mehrere Bände angelegten Werk: das Kalei. doskop, von J. C. v. Yelin, München 1818, ünd flehe schliefslich: mich nicht für so ver ächtlich zu halten, dafs ich meine Gedanken nur auf dem Wege des Diebstahls sammeln könnte;. 'söndern, went du etwa mich. und» ‚Herrn Profes- sör Wilbrand nicht männiglich zu vergleichen im Stande bist, dem Wilbrand nun auch in. ‚ Meinen: Algen des süfßsen Wassers und in Meinem System der Pilze, und Schwämme nachzuspüren. Mit dieser Antwort denke ich ge- ' nug gebüfst zu haben ,. und kann nichts weiter thun;. ‚um Herrn Wilbrands Gemtth. unmit- telbar- zu beruhigen; als dafs ich mein entwahr- heitetes Buch. der Vergefsenheit ‘übergebe, und den Erdenklos liegen lafse, bis ihm der zür- ende Geist wieder einem ‚lebendigen - Odem Re v 260° ir einhaucht. Bis dahin ziehe ich mich selbst in . ‚die Einsamkeit zurück und datire: : _ Bickershausen, den 2ı. März ı821. Neäs v. Esenbeck. * Nachschrift an die Freunde. “Wenn ’ein Sireit, der hundertmal da gewe- sen ist, zum hündert und erstenmal. wiederkehrt, so kann er nur noch die Freunde der Parteien interessiren ‚und aufser: diesen denjenigen Drit- ten, der sich’ die Frage “aufwirft, wie‘ es doch + komme, dafs dieser Streit nie zur' Verständigung gelange, und sich dadurch absolut vernichte. Man könnte darüber gewils viel Gründliches . sagen, aber Trefflicheres nimmer, als das ist, was in Göthe’s Heften zur Morphologie (ztes Heft) zu lesen ist. Ich will 'also hier, wo ich nur das‘ Spezielle zu berühren habe, gar nicht weit aus“ | holen, sondern nur bemerken: ı) Dals ich flinker im Denken und. Schrei« ‚ben, als im Lesen bin, wilst Ihr sämmtlich; “ich ‚kenne diesen. Fehler, und erkenne ihn für ' “einen Fehler; ; "aber meine Augen, die viel klei- || ‚ne Dinge sehen müssen, vertragen rasches Lesen nicht, und ich ‚lese. daher selten ein Buch, das ich nicht meinen Studien wesentlich vortheilhaft und nothwendig erachte. 2) Dals ich gern und von Herzen'jedes Ver- dienst anerkenne, wifst Ihr auch, meine Freundes, . zu "dafs ich" mir‘ keins im ‘Herzen. beylege, dule- f | -. 261 ich frey bin: von- Verkleinerungssucht,. dals‘ mir ‚eine. so: niedertr ächtige, und schändliche, , wie. mir Wilbrand Schuld'.gibt, unmöglich ist, weils Go, der mein Leben ‚schon abwärts leitet, . 5 .... 8) Wer.das Ganze Ärgend eines Naturgebiete darstellen will, müufs, sich meiner Meinung nach, an:das,. was. in dem Geiste, am meisten, Natur ist, also an die Änschauung halten, und i in. die Bruchstücke der, Naturerscheinungen, Zusammen- hang.zu bringen suchen, .nicht aber soll, er aus ‚den: Bruchstücken von Gedanken und Ideen Anderer ein neues: Gedankenspiel, anheben. ‚Wer aber speculative Philosophie treibt, mufs- wissen, ‚ob er aus seinem .eignen Prin- zip. oder aus einem fremden speculire; -daher ‚sind für Diesen die Ideen und Begriffe ‚Ande- xer Erstes, die Beobachtungen Zweytes. . w Da ich ein Handbuch der Botanik ‚schreiben. wollte, so sah ich mich, nach. diesem Grundsatz,, um, nach den ‚Beobachtern,. nach den Beobachtern mit oder ohne System, . —: und den Denkern und Dichtern,- die über mich über- haupt und im Allgeminen, nicht, ‚etwa. spe- ‚ eiell für, Botanik, Macht. geübt hatten, "konnte ich nicht entgehrn; diese und die Beobachter habe, ich ‘genannt, — vielleicht habe ich auch. von .den, lezteren welche vergessen, — denen \ that ich Unrecht und bitte sie um Verzeihung, | . 9). Aber Wilbrand kenne ich persönlich, ich \ \ | 262 ehre ihn, als denfionden Kopf, doch weiß ich ‚auch, dafs er seinen Blick zu sehr im Allgemei- nen halt, dafs er sich blofs ordnend -über ein vielseitiges Material zerstreut, dafs er- sich "nicht so an "dag Einzelne , än das Naturobjeet.- ver- ‚gössen kann; um unabhängig "yon seinem System 'eine Beobachtung ‘oder Entde ckung zu’ machen, 7" n 6) Warum: sollte ich also in seinen Schrif, ten suchen , wo das ‚objective‘ Material ohnehin genug, ja beengend viel, 'vor mir lag? 7) Meine (wenn Ihr. wolle, philosophische) Idee war; die Pflanze sey ein dreykörprigen (drejgliedriger oder dreypoliger) - Organismus, dessen dyitter Pol’ die- Entfaltung dessen‘ sey; was in den ‚beyden andern verschlossen (g ebuns den) ruhe, Diese Idee fliefst, glaube ich, aus der Speculation über die Idee der Natur, und ich danke sie denen, die mich philesophiren gelehrt haben, Fichten und Schelling, für die Ver- wendung aber Oken nnd ‚Wagnern, — dann Schelvern. Die weitere Entwicklung im Buche gründete‘ ich nun auf die lcbendigste Anschauung des Pflanzenbayes, sa weit meine Kräfte reichten, auf eine zwanzigjährige Benbarhtung der tieferen Vegetahilien, auf den. Vebendigen Verkehr mit Euch, Ihr jüngern Freunde dieser mikroskopischeh Welt, die ich nicht nannte, | aber denen ich hier gerührt danke, | 265 ‚9 Wilbrand hat seine Werke von. ı806 an, wie er sagt, vor der Welt niedergelegt. Was in der Zeit gesprochen wird, wirkt nach dem Masse: der Kraft, die in ihm liegt; so haben ‚gewils sei- ne Schriften gewirkt, aber wahrscheinlich ‚weni- ger als Natur, folglich weniger auf Naturfor- scher, als auf Philos opken. Ich habe für Naturforscher, und zwar ganz 'speciell für, Bota- niker schreiben wollen. Möge mein Buch die- sen’ wohlgefällig "seyn. Niemand. soll ‚meiner Eitelkeit mit dem Namen des Rütdechers aus mei- nem.. Handbuch schmeicheln, niemand, soll „mei-' ne Vorrede anders, als‘ buchstäblich nehmgp: Ich habe, einige Pflanzen und mehrere Insocten, ent- deckt. "Wer nach meinem 'Tode meine Insecten- sammlung kauft, wird diese Entdeckungen ‚wohl- feil "kaufen. Ich’habe kein System, bauen wollen, 'aber ich. mulste nach einem Ideal streben, das mir in Gö. thes Schrift. am Morgen meiner" Naturstudien \ erschienen war. ‚ Haltet denn in. Euren Herzen Gericht über mich und über den, der‘so rasch ‚nichtguten Eingebungen folgte, und vergleicht, "wenn es Euch gefällt, Herrn Wilbrands eigne Darstellung sein ner Lehre in der Flora, ob sie etwas ehthalte, das ich nur ihm verdanken könnte.‘ Wie kann doch der gegründete Ruf, — wie kann: die fünf- zehnjährige That den neugebornen Nebenbuh- ? 264 | ler fü rchten md über 'seine Leiche hinweg in eine neue "Bahn ausbiegen wollen? Diels sey mein letztes Wort in Rieser Sache. : So lebt. “denn' wohl! Bun Bonn, ‚den 28. Merz ı821. "Nees v. Esenbech, et “un De U. Correspondenz Beschläßs der Nachrichten ü über die bei- den brasilischen Reisenden, dieHorren Doctoren r. Spix, und y. Martius Wir haben unsere. brasilischen Reisenden in Bahia verlassen, gerade im Begriffe, die Reise : nach "Marangnan anzutreten. ‚Mann kann "wegen des Äustretens der Flüsse in Brasilien ‚nicht zu jeder beliebigen Jahrszeit reisen; besonders wer- den die Landreisen von Bahia nach Marangnan für höchstgefährlich gehalten. Aber unsere 'mü- thigen, Reisenden hatten schon- zu vielen Gefäh- ren getrotzet, um sich durch die wohlmeinenden Erinnerungen ihrer Freunde in Bahia abschre- \ B cken zu lafsen. Vorzüglich spornte sie das Be- wufstseyn, dafs im Innern der Capitanie ein une geheurer, 300 Arrobas schwerer *) Bloch von Meteor - Eisen, und viele Mamutsknochen zu fin. den seyen., Sie ‚zogen daher mutbvoll mit. einer Anzahl "Menschen, die sie gemjethet hatten, in das in» mn ö . - a (* Eine Arsaba betzigt 25 Pfund unsexs Gewichin k 265 nere Land, erreichten endlich unter den gröfsten Anstrengungen die Villa da Jacobina, welche ı00 'Legoas von Bahia’ entfernt ist, "und drangen von da noch weitere 20 Legoas bis ‘an die Gebirge vor, wo 'sie endlich den Eisenblock, und. die” un- geheuren Iinochen fanden. Wie grofs ihre, An- Strengungen gewesen seyen, "Kann man daraus er- messen, dafs es‘ ihnen "sechs Tage lang nicht. mög- lich war, in "diesen dürren, ganz verlassenen Ge- genden, in welchen es‘ seit drei Jahren nicht‘ ge- regnet hatte, nur einen Tropfen Wasser zu finden; 'sie mufsten lediglich mittels des Imbü*) den bren- fienden Durst" mehr beschwichtigen , als wirklich löschen. ‘Es’ gelang ihnen indessen gleichwohl; ihre Wünsche zu "befriedigen, und sie kamen end- "lich ; zu "Joazeire am Rio St. Francisco an, nachdem sie den gröfsten ' Theil ihrer Truppe verlohren hatten, weil ihnen ein Theil’ ihrer Thiere: starb; und mehrere Begleiter davon: Hiefon. An den grünen Ufern des Rio St. Francisco bildeten sie, sich ‚nun. ihre, ‚Truppe wieder, über- "seizten den. Strom, durchzogen die herrlichen : * Spondias tuberosa Arnd, Aus dem Safte dieser Früchte, mit Milch versetzt, bereitet man auch -sonst in Brasilien ein Getränk, Imbusada genannt, welches man dort wohlschmeckend findet, — Es ist Schade, daß die Pflanze schon Namen hat; ich würde sie Soteria g- _‚annt haben, weil sie unsern Reisgnden das Leben ge- „ fettet hatı, - 266 " Campos der Capitanie. Pernambuco, die salzrei- " chen Fluren ‘yon. Piauhy, auf welchen grofse Viehheerden ‚zur Weide giengen, und gelangten an den, .wegen der in seiner ‚Umgegend herr- sehenden hösartigen Wechselfieber ‚ berüchtigten Paraiba,, #) u . Bereits dyrch die gröfsten Anstrengungen ger schwächt, entgiengen sje diesen nig, dafs beide, fast gleichzeitig | tödlich erkrankt ‘ten, ‚und, öbgleich, selbst ‚Aerzte, ‚ohne ärztliche Bilfe waren, indem ihnen, ‚ausser der Fieberrinde, alle Medicamente fehlten, und an, eine Auswahl von ‚Speisen „gar. ‚nicht. zu- denken. ‚war. Ihre, Krankheit hatte so ‚sehr ‚ZUgenOMMER, dafs sig sogar irre sedeten, und einer yon, ihnen am gan- zen Körper blutigen ‚Ausfchlag. bekam, . Gleich- wohl erreichten sie durch Hilfe hrayer Neger, welche sie in Hangmatten forttrugen ,. Aldeas ale. tas, den ersten Ort in der Capitanie von Maran- gan, Hier schifften sie sieh auf dem Tapura ein, welcher Flufs zwar seiner yielen Felsen und Strömungen wegen gefährlich ish aber nun doch *) Die viele Feuchtigkeit seiner Umgebungen macht, vor- | züglich fir die Weifsen, den Aufenthalt an seinen Ufern so ungesund. Aber eben diese Feuchtigkeit befördert un ter dem heifsen Himmel die Vegetation. gar sehr, die eben . darum sehr grofs und manchfaltig ist. Auch an Thieren giebt es hier eine grofseMenge und Verschiedenheit, aber mur solchen, welche kaltes Bjut haben, Schlangen und an- dern Amphibien, fiebern sa wer . 267 den einzigen Weg darbot, um nach St. Luiz, der Hauptstadt der Capitanie, zu kommen, indem:hei_ ihren Unisttänden die weitere Landreise schlech- terdings unmöglich ward ‘ w.” In St. Luiz fanden sie an dem dortigen eng- Mischen Consul, an welchen‘ sie: angewiesen : was ren, einen großsmüthigen Menschenfreund.. Oh: ne. andere Ansichten, als aus der Veberzeugung, wie er sich selbst aysdrückte, dafs ‘es’ Pflicht seyn Männer, welche sich für das Befste: der gan- zen Menschheit: ‚aufopfern, nach allen Bräften. zu interstützen, trug er yür ihre, Wiederherstellung . alle erdenkliche Sorge, Dazu ' trug. auch das Vergnügen viel bei, welches’ ihnen ward, als man ihnen an diesem Orte die Erlaubnifs vom königlichen Hofe überreichte, nach Par& ihre Reise fortzusetzen, Sie brachten, sobald .sie sich in. einem leidentlichen Gesundheitszustanda befanden, nur wenige! Tage damit hin, um: die: , Umgebungen: von St. Luiz naturhistorisch zu un, tersuchen, und.schifften sich. darauf nach Pa« za ein, . Man sollte nach, dieser Erzählung nicht 'er= warten; dafs die naturhistorische Ausbeute dieser Reise ansehnlich ausgefallen sey. Gleichwohl er- hielten wir. aus den durchreiseten Gegenden aus- ser einer ansehnlichen Anzahl von Säugihieren und Vögeln, und. einer sehr grofsen Menge der ‚ seltensten Insecten, ein ansehnlichesg Herbarium, 268 | alles nach den Districten, in welchen es gesani- imelt wurde, geordnet. Diese reiche Sammlung, welche sie’ eben ‚so gefahrvoll als mühesam ui _ sammengebracht hatten, ‚packten sie. ‚vor allem “nach ihrer Ankunft. in Parä. ein,. schickten sie nach Europa, ‘und bereiteten sich nun, den .gröls ten der Flüßse. des Erdballs zu ‘befahren... .: ‘Ehe wir aber ‚von dieser Heise ‚der beiden Gelehrten auf, dem ungebeuren Ämazonen . Siro. = me sprechen. ‚können, müssen. wir, ‚eine, „kurzge- fafste geographische Beschreibung. dieses Pins“ ses vorausgehen lassen, obne welche. wir im Ver- . . folge ‚unserer Erzählung . alle. ‚Augenblicke aufge halten ‚würden, ' Ber“ ‚Dieser Flufs,. welcher i in den Gebirgen von Poru (nach P. Friz,' der ihn bereiset hat, einige Meilen nordöstlich von Lima) entspringt, bis et« wa zum vierten Grade südlicher Breite nach Nor«" den,.das ist, zum Aequator, hinaufgeht, dann aber sich fast plözlich .ostwärts wendet, und, während . ‘ex, beinahe unvermerkt eine Neigung nach Nor- ', den behält, und unaufhörlich ausser’ ganz zahllo- sen kleinern Flüssen, welche immer noch unserm .| Inn gleichen würden, mehrere. der gröfsken Flüfßse verschlingt, so ziemlich parallel mit dem Aequa- tor Jäuft, stürzt endlich seine mächtige . VVasser- masse unter dem Aequator selbst in den atlanti- schen Ocean aus. _$a lang er gerade nach. Nor- ’ Sn. 269 den fliefst, scheint er von seinen Anwohnern verkannt zu werden, wenigstens führt er auf un- sern gewöhnlichern Charten den Namen Imbu. ragua, nimmt aber gleich, wie er sich ostwärts: wendet, bei den Spaniern den Namen Maranion an, den er, wo er ihre Gränzen verläfst, mit dem‘ Namen Solimoes vertäuscht, welchen ihm die, anwohnenden Stämme der Eingebornen gahen. Bei den Portugiesen heifst er Rio das Ama. -zonas, oder auch schlechtweg Amazonas, .von den bewaffneten Weibern, welche der Ebentheu- rer Orellana an seinen Ufern wollte”. gesehen ha- ben, von welchem Manne,man ilım auch eine Zeit. ang deu Namen O rellana gegeben hat, Die gröfsten Flüsse, welche sich von Süden. her in ihn verlieren, sind der Guallaga, der’ Veayale, der Yutai, der Madeira,. der Ta. pajoz, auf welchem die Eingehohrnen Goldstaub, . Goldbarren, wohl auch Diamanten, und grobe Tü- cher von Baumwolle *) nach Santarem, einem ge- werbreichen Flecken an seinem Ausflufse, herab bringen, dafür aber Eisen - und Glaswaaren, und andere Artikel eintauschen, ferner der Xingu, 2 Diese Tücher’ werden von den Wilden nicht aus der bie \ kannten Baumwolle: (Gossypium), sondern aus der ., Wolle, welches die ‚Samen dr. dort einheimischen Ar- “ten des Bomb ax umgiebt, vorfentigete. 270, und endlich der. selbst ungeheure Tocantii, Du . . unse ‚welcher an seiner Mündung mehrere Legoas breit ' ist, aber auch noch vor seinem gänzlichen Aus flufse seinen Namen verliert, und Parä genannt wird. - Niebt weniger zahlreich sind seine nörd. lichen Zuflülse, unter welchen die gröfsten sind, der Napd, der Issä oder; wie er weiter oben heifst, Putamajo; der Japurä, der Rio ne. gro *). Bei seinem Aüsflufse in das Weltmeer ‚bildet der Aazonen = Strom in’ Verbindung mit “ dem Tocantin eine Mündung, die über 56 Meilen grofs ist; beide haben einen ganzen Archipelagus von ‚Inseln in.ıhrem Busen, unter diesefi eine sehr ansehnliche, fast tellerförmige Insel, Mara- g0, von den Schiffern St. Joaitnes genannt, Der größsere Arnı des Tocantin, welcher unmit« telbar in den Oceatı hinausfliefst, hat den bereits angeführten Namen Para, der andere timschlingt Marsjo, ergielst sich in den Amazonas, und heilst Tagi pur u (Die Kortieisung tlg) % Nach B Friz. soft‘ der Orenoeo mit dem. Ainatohas durch den Rio Negro zusammen hangen: nach den Angaben der Wilden soll der Rio negro mit dem Yupura ganz oben Zusammen hangen; das kann beydes wahr seyn, Bu wenn man annimmt, dafs beyde Flüße Arme des Orenoeo sind, welche dann freilich mittels ihres gemeinschaftlichen Mutterstroms zusammen hangen. r \ NR BD | a B 271: IL Bücheranzeige, Bei uns ist so eben erschienen, und durch alle Buchhandlungen zu bekommen :. ' A, 6. Roth, novae pläntarum- Species, pfaesertim Indiae Orientalis. Ex Colleeiione D. B. ‚Heyne, cum de. scriptionibüs et "obserrationibug, ör. 8. br 8 Ühir. oder IN, 36 kn Dieses Werk hat sein Daseyü den zwanzig- £ ı jährigen Forschungen des für die Wissenschaft zu früh verstorbenen Dr. B. ‚ Heyne zu verdan- ken. Die auf ‚seinen Reisen- i in. verschiedene Theile Ostindiens, auf‘ ‚Kosten der engl. ostind, Bompagnie, gesammelten botanischen Schätze, oränete er bei: seiner Zurückkunft nach London im Jahre 1815. verglich sie mit der reichen Sammlung des Ritter Banks, und theilte sie im folgenden Jahre bei einem abermals anzutreten Rnjse nach Ostindien dem - ‚Hrn. Verfasser. mit, wobei er den Wunsch äusserte, sie als ein Opfer zu betrachten, welches er auf den Altar seines deutschen Vaterlandes' niederlege. Aufgemuntert durch dieses’ grolse Geschenk, und aufgefordert von dem gütigen Geber, zum Besten der Wissen. schaft.davon den beliebigen Gebrauch zu. machen, . ‘untersuchte und beschrieb der Herr Verfasser die neuen. Arten genau, die schon bekannten aber ‚verglich er mit seiner grolsen und reichen Sam. lung, und’ legte seine Beobachtungen und Bemer- ‘ zn kungen in diesem Werke nieder. Es enthält an . 400 neue “Pflanzenarten, wefshalb es für jeden Botaniker eine, sehr willkommene Gabe seyn wird, Wie: bedeutend die Zahl der neuen Arten ist, er- ‚ hellet daraus, dals z. B. die Gattung Achyran. thes. 9: Crotalaria 12: Echytes 7: Euphorbia 8: Ficus 9: Gratiola 7: _ Grewia ‚7: Ocymum 13; Panieum ı9: Phlomis 8: Ruellia 13: Termina- lia 8: Vitis 6 etc. enthalten. M. Vogler's Buch- und Hunsthandlung zu Halberstadt. Y Be Iy. Lesefrüchte Solanum tuberosum L. ,; - In der Bibliothöque Britannigque. Ge- neve. Tome XXVIL p. 365. Nota; wird be- hauptet, dafs die Blume dieser ‚Pflanze niemals von den Bienen besucht werde, die man doch häufig auf andern Solanum - Arten finde. Es wird hinzugefügt, dafs Hr. Huber ‘selbst, . der bekannte Bienenkemner, diese 'Thatsache bestäti- ‚get habe. i Ueber botanische Abbildungen und die Ge- schichte derselben siehe einen Aufsatz. von R&- dout& in Millin’s Annales encyclopedi« ques. Paris 1819, Tom, I. p. 215 — 22%, beti- tell: De YIconographie appliqude a la Botanique en general et aux, Roses en particnlien Flora . oder Botanis che Ze eitung Nto, 18, ‚Regensburg, am 14. Mai 1821. r > _ L Correspondenz, Beschlufs der Nathrichten über die bei. ‘den brasilischen Reis enden, die Her. ren Doctoren v. Spix und v. Martius. (Fortsetzung I: Am Parä liegt das gleichnamige Para, eine mit- ‚telmässige Stadt von 25000 Seelen, in einer nie- derıi Ebene, und hät eine romantische Lage; vor sich hat es die unermefsliche Masse‘ süssen Was- sers mit allen darauf ausgesäeten Inseln, die sämmtlich voll der frechesten Pälmen. sind; auf allen. übrigen Seiten wird es von den Urwäldern umgeben, wovon 'man, sich in. Europa keinen Be- griff, machen kann;. Bäume von. ungeheurer Höhe "und. verhältnifsmässigem. Durchmesser stehen dich- ter aneinander, als’ in- unsern am besten bestan- . denen‘ Forsten. die Fichten ‘oder ‚Buchen, und Schlingpflanzen. aller Art, unter welchen‘ sogar wieder Palmen sind, durchflechten. die Zwischen- räume, dafs man nicht anders, . ‚als mit dem Beile 5 u 'aTı no in. der Hand vordringen "kann. ° Allenthalben herrscht üppige Vegetätion, und keine Gärtner- kunst vermag das Keimen der Saamen, und das Anwürzeln 'abgebauener “oder abgeschnittener. Aeste-so schnell und. so vollkommen zu bewerk. | stelligen ‚' als- es! hier die sich selbst überlassene Natur'thut #). Die Thierwelt:ist:in dieser pata- diesischen Gegend nicht vernachlässigter, als die Töchter der. Flora; in didsen. Waldungen wim- melt es ton Papagayen aller Art, ‚von den schön. | sten Colibritehen, von tausend. andern herrlich i geputzten Vögeln; auch an lieblichen Stimmen || fehlt es bei diesem Heere von Vögeln nieht, und es ist eine Fabel, die durch Buflon’s Witz Glau- ben erhalten hat, dafs die schönfarbigen Vögel 1! ‚schlechte Sänger ‚seyen, Freylich - schreyen die ‚ *) Diese größe Lebhäftigkeit der Pflanzen in einem ‚Boden, welcher durch die ausserordentliche Hitze des Tages mäch- üg erwärmt wird,. aber dabei beständig hinreichende Feuchtigkeit hat, wird begreiflich, werin, han. bedenkt; dafs hier ‚digse Feuchtigkeit, welche bei uns fast nut, wie, ich mich kurz auszüdrücken wage, durch die Haarröhre chenkraft aufgenommen wird, dort“eben durch diese wär me mit Macht in.die Pflanzen‘ getrieben, und weil sie DU gleich voll fieyen Wärmestoffs ist, . durch ihn mehr ver- feinext, dadurch Zur Assimilation - ‚geschickter gemacht, in Thätigkeit gesetzt, und so der, ‚ganze Vegetations- -Procels mächtig befördert werden müsse, Wir suchen’ ja selbst in unsern Treibkästen,'dieses Verfahren der Natur nach ang lichkeit nachzuahmens BEE BE ’ zierlich befiederten Papagayen in Brasilien nicht . angenehmer; als in Europa, \ 'um] das. Zirj pen der niedlichen Colibritchen reicht nicht, ‚an den ‚Schlag ünserer Nachtigall; aber diese erstern Vögel Bes hören ‚doch auch nicht in eine Abtheilung yon Vögeln, bei welcher wir holde Stimmen zü ‚suchen hätten; oder singen etwä unsere krächzenden Ra- hen, unsere Spechte,; unsere ‚Nufsheher, unsere | Doblen besser? Wenn der rothe Ibis, der 10: senfarbene Löffelreiger nicht singt, Ahut es ‚etwä üfisere Schüiepfe, unsere Rohrdomimel? Die, Vö: ‚ gel aus den Gättungen Motacilla, Museiodpa, Prin: gilla iu s. w. können auch in Brasilien so liebli- _ che Stimmen bei dem schönsten Gefieder hören lassen, als die ünsrigen unter viel unscheinbar e- ter Bekleidung. Die Säugtbiere, die Amphibien, die Insecten sind überall verhältnifsmässig aus. serordentlich häufig, und die Landschnecken kom: nen dort in riesenmälsigen Gröfsen vor, 2 In dieser herilichen Landschaft kameri unsere . Heisonden? welche #0 eben von einer todesge: fährlichen Krankheit ‚genasen ; mit Verjüngten Kräften an, fanden, ‚abet ‚die ganze Stadt. in tie- fer Bestürzung wegen der hertschenden Pocken- Epidemie, welche täglich zwischen 40 bis 50 Men- schen dahinraflie. . Sie verweilten jedoch nicht länger, als nöthig war; im, die geeigneten Vorkeh- tangen wegen ihrer "Reise den Armhazonen : Strom entlang zu treffen, wobei ihtien sowohl der heäve ss ats: F 226 englische Consl, bei welchem sie wohnten, | - freundschaftlich af die Hand gieng, als der großs- herzige General - Capitän, Graf von Villa Flor, alle mögliche Unterstützung angedeihen liels; Er gab ihnen ausser einem kleinern Schiffe, zur Kü- ‚che bestimmt, ein Fahrzeug, welches 15000 Arro- Be ben führen Konnte, und sechs Soldaten zur Be: deckung, nebst einer Anzahl Indier, zur. nöthi- gen Bedienung der Schiffe sowohl, als ihrer Per- sonen. Sie selbst sorgten für die näthigen Le- bensmittel zu einer so weiten Reise, die gehö- rige’ Munition, und eine Menge Tauschwaaren, welche dazu dienen sollten, sowohl sich das Zu- trauen der Völkerstämme, mit welchen sie, wür- den, umzugehen haben, zu erwerben, als auch von ‚ihnen verschiedene Dinge einzutauschen, ‘die in Europa Aufmerksamkeit verdienen dürften, oder. ihre Dienste zu belohnen. So ausgerüstet reisten sie ‘den z2ı. August von Para ab, mit. dem Vorhaben, binnen vier Mo- | 'naten wieder da zu seyn *). Drey Wege führeh Y Sie dachten anfänglich nur bis Rio negro zu gelnen, . und hofften bis Ende December wieder in Par zu seyn, Da 1 hätten wir dann wenigstens. bis Ende März Briefe’ von ih- || ‚nen erhalten können, Da nun aber auch der April vor | über gieng, ohne dafs wir etwas von ihnen hörten, ward die Akademie ihretwegen bekümmert, und theilte diese | Bekümmernifs dem Ministerium mit, welches unverzüg- "hieh alle Maastegeln ereii, um Kunde von ihnen, oder über B \ AT von Parä in den Amazonas; der erste, ‚welchen, aber gewöhnlich nur die grofsen Schiffe nehmen, die längs den. Küsten des portugiesischen Guiana bendeln, indem man aus dem ‚Parä in, die ‚hohe. seite umschifft, und zwischen dem Forte Macapa ‘und der Insel Caviana in den Hauptstrom gelangt; „den zweyten nehmen - mittlere Schiffe von 3000 bis 5000 Arroben Last; sie fahren in dem Parä. “aufwärts, lenken in den Tagipurü ein,. und, kom. men. so .in. den Amazonas hinaus. _ Unsere. ‚Bei. senden schlugen ‚die dritte. Wasserstrasse ein, welche für kleinere Schiffe ‚de sichere ‚ist; $ie schifften eine Strecke weit in. den. Flufs, Mojü; hinauf, welcher in Condaming’ s Chante Migu. heifst, “ lenkten aber bald in einen: schmalen Canal ein,, welcher ‚ibn mit. der, Tagipurü verhindet, „und, ‚kamen durch diesen leztern Flufs.i in den Amazonas, . "Wohl. hatten sie sich. keinen "hinlänglichen Begriff davon gemacht, als sie sich. £ntschlossen,- ‚den Amazonen - Strom zu bereisen, welche Ge-. fahren auf sie während dieser Reise. warten dürf-: ten, Dieser Strom, welcher eine so namenlose Menge Wassers führt,. und einen beträchtlichen‘ Fall hat, ist nicht zur ganz mit Inseln besäet, \ j . sie Zu erhalten. Die Ussache unserer langen Unbekannt- sehaft mit-ihrem Schicksal war, dafs sie selbst erst gegen das Ende Aprils 1830 nach Pard zurück kamen.. \ € heifahrende Schiff sammt seiner Bemannung: nicht: 270 sondern“ auch yoll Sandbänko, den Anfängen heuer y Inseln, ‚welche "daher önistehen‘, ' dafs er rechts Und "links die Ufer. untergräbt, wodurch - dann ä grolse Massen Waldboden sammt den darauf ste. enden, Bäumen 'herabstürzen, und das eben'vor- ‚nur versenken, sondern auch‘ begraben. Dennoch mufs nian sich, besonders mit kleinen Schiffen, bei der Farth' "aufwärts nühe am’ Ufer halten, weil i in der’ Mitte des Stroms nicht nur’ die. Strö- nung zu Stark ish,“ söhdern’auch die Stürme, wel- } clie oft plözlich entstelien, zu’ gefährlich- sind. Alle diese Gefahren. wurden ‘ihnen -In reich- lichem Madsd Yu. "Theilez 'sie "hatten "gleich: än- nachher" exlränlıte ihr "Pilote gefährlich am den ‚fänglich einen harten’ "Sturm auszustehen; bald Pocken; ; sie "waren dann: öhne‘ Führer, ' ohne ei gene "Kenninils des Fahrwassers, und geriethen bei finsterier Nacht auf eine Sandhank, von wel- cher‘sie:sich mühsam lösarheiteten, und endlich doch. glücklich genug. an der Insel Marajo lande: ' Strecke des Ufers, an welchem sie hinfahren ‚mulbe. ten, vor ihnen odeı hinter ihnen ein; am Flufse Xingui fieng die Plage der Mosquiten an; welche. \ diesen Gegenden. rigen ist,. und ‚sie ‚während ih- ver ganzen Reise nicht mehr verliefs! das ist ‚eine sehr kleine Sehnacken - Art, welche aber in ‚ten, wo sie ihren Piloten mit einem gesunden E verwechselten. ‚Mehr als einmal. stürzte eine Fa BEE 1.55 unbeschreiblicher Menge vorhanden ist, und äus- . serst schmerzhaft sticht. Weiter oben erkrankte. ihre. ganze Mannschaft, 'sie selbst konnten sich vor den dortigen bösartigen kalten Fiebern ‚kaum.. reiten, obschon sie grosse Gaben von China vor-.. bauend zu sich nahmen. Dazu kamen sehr. häu« . fige Monnerwetter und längs des Flufses herab.) treibende Bäume, die weiter ohen durch E Erdfälle in..denselben gekommen waren; diese. erlauben: niclit, : die. Reise bei Nacht fortzusetzen ;. man lan«.; det-also, befestiget sein Fahrzeug an einem gros-.- sen: Baume, ‚und ‚macht die Küche, das ish. die» Indier . erlegen: in: der nächsten \WValdung, aus ‚welcher. sie. auch das Holz herbeirholen,. ein Faul- thier, einen Affen, oder eines der dort einhei». mischen Schweine *}, und ‚braten den Fang; donfi ‚macht man wegen der dortigen Tiger **) um.den ganzen. Platz herum, welcher zur Ruhe-. , stättd dienen soll, 'Fener, und schläft unter fr eyem "Himmel. : Unter ‚so vielen. Gefahren und Unbeyquem- lichkeiten harrten. sie gleichwohl mutbig aus, un- | abläfsig auf die.dort eben so ‚schöne, als pracht-, volle Natur aufınerksam, Ihr erster Anhaltspunet . ) Tajassı '(Sus Tajatu L.) oder Capivara (Sus Hy droghaeris L). ) Onza (Polis Onca 1) Taguarelle (Felis discolor 1), Cuguar (Felis concolor L;). 8 Pu 2do war Obidos, 100 Legoas von Parä, wo der Ama zonas, der sonst 3 bis 8 Legoas breit. ist, auf eine * Dreyviertel - Legoa einkriecht , wodurch, dann sehr "natürlich "seine ‚Geschwindigkeit ver- ‘mehrt, und :von dieser der weitere Einflufs der. fluthenden See, welcher hier noch eine Palme: (Handbreite) beträgt, gebemmt wird. Obidos ist übrigens ein kleiner Flecken, gröfstentheils von Weissen oder Mameluken (Abkömmlingen aus der Verbindung von Weissen’ und Eingebornen), be- ' wohnt, welehe einen beträchtlichen. Handel: mit:. Cadao treiben, den sie theils in ihren Pflanzun- gen ziehen, theils von den Wilden kaufen, wel- che ihn nebst Salsaparilla, und Marangnan - Zimmt (Laurus sanguinea) aus den Wäldern des In. nern holen. Bei Fortsetzung ihrer Farth kamen: sie auch den"bisber noch nicht untersuchten Bio das Trombettas vorbei, an welchem Orellana die streitbaren Weiber wollte ‚gesehen haben, An: der Gränze zwischen der Capitanie von: Para,‘ Pocken, und der Capitän machte Schwierigkeiten, ‚unsere Reisen weiter aufwärts reisen zu lassen} weil er .aber unter dem General - Capitän. von. Parä steht, und der Befehl: des letztern an die. Unterbehörden unbedingt lautete, ihnen keine Hin- dervifse in den Weg zu legen, so liefs er:gleich« - : wohl geschehen, dafs sie ihre Reise fortsetzten. und der von Rio negro fanden sie eine Sicher- ‚heits - Anstalt gegen die von Parä vordringenden ö | ‚Br - . Fast scheint es, dafs diese Schwierigkeit nur , dazu- diente, ihren Reiseplan zu erweitern, wel-. cher anfänglich nur dahin berechnei war, bis an '& den Rio negro und seine Umgebungen vorzudrin« gen; jetzt aber bis an .die Gränze des Portugiesi- schen : Gebietes, wofern sich kein unüberwind«-, liches Hindernifs in den Weg legen ‚würde, aus«: gedehnt wurde... Bis Villa nova da Reinha, einem.‘ Flecken, und dem Hauptorte der Capitanie ist‘ die Vegetation noch ganz, wie am .untern Ama- zonas, Waldungen .von. himmelhohen Bäumen, und in Villa nova selbst wird einiger Handel mit. den Producten 'der- Umgegend,. namentlich mit- Cacao, Manioc.. Mehl, Reis, Cafle,. ‘(welcher sehr, geistig ist, aber einen Erdgeschmack hat), Ma- yangnan - Zimmt, und-Guarana getrieben, Die-. ser letzte Artikel ist eine aus den Früchten einer. Art von Paullinia gebildete Masse, welche zu Pulvergerieben, und mit Zucker"vermengt, die.’ Stelle der Limonade vertritt. Die:Ufer beste, hen vielfältig aus einer Art Letten von verschie... denen Farben, deren sich die Eingebornen nicht nur zur Färbung ihrer: Tücher, sondern auch zum . Essen bedienen, was auch sonst an mehr Orten Bräsiliens geschieht, x Aufwärts über Villa nova” werden die Ufen \ immer einsamer, wilder, und meläncholischer, ' aber eben darum für den Naturforscher anzie- "hender, ‚weil sie die 'wilde, ‘vom Menschen noch 287 on ‚ganz und gar unrerstellte Natur vorstellen, wel. cher sich nur hier und da in kleinen Horden ei ner eben so verwilderten Völkerschaft, den Mu. "ras (den Zigennern unter den Wilden) in der. "Gapitanie von Rio negro zeigt. Aber sie ist auch grofs in diesem höhern Stromgebiete;. seine ent. } »löfsten Sandbänke werden von Tausenden der . Möwen‘bewohnt, und, man kann ohne Mühe ganze Körbe voll, ihrer. Eyer sammeln; im Strome selbst hut, man keinen Zug. mit dem Netze, ohne mit, . einem Fange der manchfaltigsten und seltensten - Fischo belohnt zu werden; die Krokodile und Schlangen erreichen hier ungeheure Gröfsen;z die Waldungen wiederhallen von dem lauten Ge schreye wnzähliger Vögel, und werden gefähr- lich wegen .der grofsen Menge von Onzen, wel che wohl auch, so sehr Katzen - Natur sie. haben, eine Strecke weit in das Wasser gehen, und an Gröfse den gröfsten Fleischerhund übertreffen, Weiter oben bewohnen den Strom ungeheure: Schildkröten, die. der Biesenschildkröte wenig. nachgeben, und legen, wenn .eben die Zeit dazu iat, ihre‘ Eyer in den Sand des Ufers, wo sie von eigens dazu bestellten Leuten zu Tausenden auf, gesammelt werden, um daraus das Fett zu erhal- ten, welches in der Küche für Butter, und an die’ _ Tochte statt Lampenäls gehraucht wird. In der Villa de Ega am 'Toffe heschlossen die Reisenden, um eine gröfsere Strecke, dieser x \ ri B - | 285 ’ lehrreichen. Gegenden zu umschliefsen, sich zu theilen; Martins gieng den Yuparä hinauf, wel- cher weiter oben ‚Caqueta heifst, und Spix 'ver- folgte den Solimoes noch weiter aufwärts bis Ta- hatinga an der spanischen Gränze, Am Solimaes bleibt sich die Vegetation immer gleich, wie an den untern Wheilen des Stroms, aber der Yupara hat Ufer :von- ganz anderer Beschaffenheit; ;_häur. fige Seen, .die oft 4 bis 5 Legoas Länge haben,' und in der Regenzeit, das umliegende Land mei» lenweit unter Wasser setzen, müssen sehr natürz’ lich eine ganz verschiedene. Vegstation erwarten Fa Jassen. Diese. Ueherschwermmungen erzeugen noth=! “ "wendig heim. Zurüchzuge des Wassers bösartige: Fieber, welche gleichwohl nur für die Fremden gefährlich zu seyn .scheinent denn eine Menge‘ von Völkerstämmen bewohnen diese Gegenden, von welchen einige bei aller. natürlichen wild. "heit ' 'eine Art von Ausbildung, und zum Theile. sine gefällige Hörperbildung haben. Ein sonderbarer Auftritt, welchen. Martiys in einem ziemlich ‚gut gebauten Dorfe dieser Wil ‘den hatte, ‚verdient besondere Erwähnung, Er ' kam mit dem Gefolge einiger seiner Leute da, kin, fand alles still, und alle Hütten verlassen, Nun trat er in eine sehr gröfse Hütte, hinein, fand hier’ die ganze Mannschaft des Dorfes in gu- ter Ordnung stehend, mit Bogen und Pfeilen he- waffnet, den Blick starr gegen die Thüre gerich- D "284 ze iet, und die -Arme: zum Schlage fertig, .beisam-. men, ‘Sie erwarteten nur den Angriff, . Aber stalt aller Waffen langte Martius einige Geschenke kervor; bewies ihnen dadurch seine Freundschaft, “and machte sie bald so gefällig, dafs .er bei sei. . nem Abzuge genöthiget. wurde, einige Stücke ‘von gebratenen Affen, die sie mit. wichtiger Miene austheilten, für sich und seine Gesellschaft an-. zunehmen. " Martius hatte auf dieser Heise unter Natio- nen; welche sich wechselsweise bekriegen, und von welchen- einige, sogar Menschenfresser sind, überhaupt allen ‚seinen Muth nöthig.. Zwar be-: zeigten einige über die Ankunft des Weissen sehr viel Vergnügen,. sogar Tänze, und, was man nicht glauben. sollte,. sogar Masken - Bälle wur- den gegeben, bei welchen die sonst ganz nack- ten, Wilden den Yeufel, den Tapir, die Onze, den Brüllaffen, und andere 'TI'biere des Waldes, sogar die kleine giftige Mücke und Baumstämme: vorstellten; aber mehrere dieser Völkerschaften hatten Sitten, denen. wenig zu trauen war, und konnten. bei allen. freundschaftlichen Bezeigungen gegen Fremde wohl auch treulos handeln, wo- von man auch sonst bereits mehrere Beyspiele . kennt. Unterdessen harrte er gleichwohl aus, be- stieg, nachdem er am 28, Jänner an die Serra de Arara - Coara gekommen war, wo der Strom sine 3oo Fußs hohe Granitwand änrchbrochen. '285 - hatte, in. einer ıbo Legoas von seiner Mündung in den Amazonas entlegenen Ferne, das dortige Gränzgebirg, und kehrte dann krank wieder zurück. Spix setzte unterdessen ‘seine Reise auf dem Solimoes fort, welcher von immer dunklern Wal. dungnn begränzet, immer unwirthbarer, aber. an Schildkröten, Krokodilen und Fischen immer rei- cher wird, wie das umliegende Land an Vögeln; Säugethieren, Schlangen und Insecten. Die Facto- reyen und Besitzungen der Weissen verschwan- den bald, auch die der Mulatten ‘wurden. immer seltener;. aber -dafür die ‚Umgegenden von zahl- reichen Nationen bewohnt, welche an Sitten und Sprache, und der Art sich zu zieren, obschon sie übrigens nacht gehen, sehr verschieden sind, “doch darinn sämmtlich übereinkommen, dafs sie unter ihren Waffen sehr lange Blasrohre füb- ren, aus welchen sie kleine vergiftete Pfeile bla- ' sen, welche zwar nur unbedeutende Wunden ma- chen, aber nichtsdestoweniger schnell tödten. "An einem kleinen Seitenflufse des obern, So- limoes, dem Tonantin, fand er eine Völkerschaft, die man, obschon sie ganz nackt ist, nach ihrer. Art für’ wohlhabend ansehen känn:! denn sie hat, ohne arbeiten zu dürfen, ; ‚an Lebensmitteln voll» auf: Mandioca, was anderwärts auch Cassave heifst, hat. sie im Veberflufse,. indem die Pflanze, ‚aus deren Wurzeln’ sie bereitet wird, (Jatro= pka Manihot), allenthalben häufig wächst! ° 286 nicht weniger häufig kommen da zahlreiche Tü« ‚gen (Inga verä) vor, deren lange sülse Hül« seh gegessen werden; an verschiedenen Aflenar-. ten und anderm Wildpräte ist ebenfalls kein u "Mangel, doch scheint es, dafs diese Völkerschaft ' "die Krokodile” jeder andern Host vorziehe, weil. sie als eine Krokodilenfresserin. vorzüglich be: kannt ist. Ihre Hütten, die eine Kegelform ha: ben, baut sie aus Palmblätiern, welche gegen dei Regen gut schützen, sö lang sie. noch unzerstört sind, Man kann sich übrigens gar keinen Be- griff von den dortigen Palmen machen: ich habe - im Herbarium ‚des Hrn. v. Martius ein Blättchen eines gefiederten Palmblattes gesehen, welches . wicht ganz, „gleichwohl in der Mitte gebrochen; und ‚übereinander gelegt ist, und so’ .die, ganze Gröfse eines ausgebreiteten Blattes von Regal- Papier bedeckt; der Blattstiel, sagte er.mir, habe die Dicke eines Garten - Birnbaums ; und ‚das ganze Blatt sey schwerer, als dals cs ein Mensch in den Händen zu tragen vermöchte; Weiter oben am Solitüoes, an ‚der Mündung des, „Rio Issä, welcher aus den Coräilleren eht- ‚springt; ünd dort Putumago‘ heifst; kam der Rei: . sende an ein portugiesisches Militär - Quartel, wo sich auch zahlreiche: wilde ‚von ‚verschiedenen Stämmen befinden, ı Bier feyerte man die Ans kunft des Fremden auf eine kriegerische Art; it-' dem die verschiedenen Stämme "unter der Misik ' r ihrer Schalmeyen *) ‚verschiedene Märsche bei ihm vorbei machten, und Abends war Beleuch» tung, wobei man Schildkröten - Butter in Pome- ranzen - Schalen brannte, ‘In diesen Höhen scheinen die Ufer des Amas 'zonas, obgleich ah Schätzen der Flora und Fauna “üngemein reich, für dıe Menschen sehr unge- sund zu seyn.‘ Nicht nur erkrankte nach und nach das ganze Gefolge unsers Reisenden‘ 'an bös- artigen kalten Fiebern, sondern er fand sogar weiter oben einen ehemals sehr bevölkerten, jetzt bis ‚auf drey Menschen herabgekommenen Ort, Castro d’Avellaes. Nichts destoweniger setzte er seine Reise, eine grofse Anzahl verschiedener '- Völkerschaften rorbeischiffend, die alle sehr merk. würdig sind, bis an den Gränzort Tabatinga fort, ‚wo ‚er der Zuseher eines seltsamen Masken - Bal« les der Tabatingas, einer wilden Vöikerschaft; ' war weicher! ‚bei Gelegenheit, dals man einem. zweymonalliehen Binde die Hopfhaare ausrils; . *) Tibiis imparibus junetis, wis die Schalrieyen des gratiesten Alterthums, welche man dem Pan und an- u -dern Waldgöttern‘ des Heidenthums, den Wilden der’ „ europäischen Vorwelt, in die Hände giebt, Sie sind aus’ :den Halmen einer, Grasart gemacht, die virlieicht eine Axundo ist; aber sie hat, ein unendlich festeres Gefüs 85 als, unser Schilftohr, und macht, als Schalmeyey und „yon den Wilden’ geblasen, viel Lärmen, Aber diese Mu» 'sile ist nicht melodischh “N fe . Br _ (eine dieser Nation eigene Sitte, die manchem Rinde das Leben ‚kostet), gegeben wurde. Diese . : ganz nackten, jedoch jetzt ‘mit verschiedenen Zie- .vereyen behangenen Wilden tanzten unter den ermüdendsten Sprüngen bei einer gleich lärmen- den, als fürchterlichen Musik, mit Masken, wie wir ‚oben bei dem Masken - Balle am Yupara erzählt haben. Mehrere dieser Masken befinden sich jetzt. in ‚den Sammlungen der königlichen Akademie. (Der Beschlufs folgt.) a Bemerkungen. Die im Flachlande Deutschlands, namentlich in Thüringen wild. wachsende Cineraria, wird in einigen Floren (Roth. german. 'Tom. II. p. 2 p-356. Bernhardi Erfurt, Pfl, p. 146. Graum, Jen p. 803.) Cineraria integrifolia genannt. “In Sprengels Elora hales. p. 239. kommt sie unter dem Namen C. campestris und in Willd. spec. pl.T. IT. p.3. p. ‚2082. als C. longifolia vor. Wahrscheinlich wird ‚sie am Finde, wie gewöhnlich nach solchen Unbe- stimmtheiten geht, eine neue Art ausmachen, In der. botan. Zeitung Jahrgang 1805. .p. 359.) findet sich eine neue Valeriana (pubescens) voll- _ ständig beschrieben yon Ger mann, Sollte die- ses auch keine neue Art seyn, was zu "erweisen ‚ ist, so hätte sie doch in R. und $, Syst. vegel unter den Synonymen von Valer. ‚oder Fediae aufgeführt werden müssen, .. —n.- Ta nn — Flora ‚oder . Botanische Zeitung, u "Bio. 19. "Regensburg, am 21. Mai 1821. = RR EEE l ! er L Gorre spondenz:. Beschlufs der Nachrichten über die bei- ‚ den brasilischen Reisenden, die Her- ‚ren Doctoren y.-Spix und v. Martius.. . (Beschlußs,) - BEE Fi ürchterlicher, und ungleich wilder sind die Be- ‘wohner ‘der Ufer des Yavari, welcher Flufs in dieser Gegend an der Südseite in den Solimoes - mündet. Sie haben Ohren, Nase und' Lippen durchlöchert, das’ ganze Gesicht mit eingesetzten Stacheln und Federn Ferunziert, die Stirne 'roth ’ und. schwarz. bemahlt,. ‚und .sind;.gegen, die Weis. sen äusserst. ‚erbittert, Zieht ein Cangt . ‚vorüber, so streckt ein. "solcher Wilder zuerst den Pilo- ten‘ mit einem langen Wurfspiesse: ‚zü "Böden, dann, fallt eine ganze. Schaar. über die übrige Be mannung, her, und schlägt. mit Keulen. mancher- lei Art alles vor sich. nieder *),, " Unsere Reisenden. haben mehrere dieser Streitkolben, ob» gleich nicht gerade von “dieser Nation” mitgebracht; Sie ur \ 290 Zu Da sich in Tahatinga das 'Gränzquartel der | Portugiesen: befindet, dachte nun unser Reisende an den. Rückweg; hoffte in ‚Ega seinen Reisege- fährten, den Dr. v. Martius, zu treffen, liefs hier, indem er ihn nicht fand, und keine Kunde über ihn "erhalten konnte, einen. Brief zurück, worinn er ihm nieht. nur von seinem Wohlbefinden, son- dern auch von seinem weitern Vorhaben Nach. richt gab, und reisete nach ‘der Mündung des Rio negro,- den. sie ‚gemeinschaftlich beschiffen woll- ‚ten, fort. Nachdem er nun auch hier.. miehrere Tage vergeblich gewartet hatte, entschlofs er sich, den Rio negro allein aufwärts zu befahren, rü- „stete ‚dazu zwey kleinere Schiffe aus, in deren ., einem er ‚sich mit sechs dienenden Wilden, in dem andern ein ‚Soldat, der Bediente, und ein Jä- ger befand, und schiffte in dieser Begleitung stromaufwärts weit über seinen ehemaligen Haupt« ort, Barcellos, hinauf, Barcellos ist nun fast yöle u \ scheinen sämmtlich aus Mahagony (Swieränta Maha . goni) gemacht; ihre Form ist verschieden, allemal zur _ sammengedrückt, "übrigens bald länzettförmig, wie die ‚ Blätter des Spitzwegerichs, bald Tanggezogen. keilförmig, at den breiten Seiten ganz glatt, zuweilen mit eingegrabenen Arabesken Verziert; die ‚Schneiden sind stumph, und kön- ä nen keine Schneidwunde machen, aber wohl,‘ von stärken Armen geführt, Knochen Zertrümmern Sie sind so'schwit; daß man sie nur: mit beiden Händen regieren Tann; da- mit nur zuschlagen kann aber ‚auch, ein ı enzelhei stal- ker Am. at r x . - 291 lig verlafsen, hat: aber gleichwohl s seinen‘ unter- geordneten Commandanten. EZ Der Rio negro | hat seinen Namen‘ von dem schwarz erscheinenden Wasser, da hingegen das Wasser des obern Amazonas eine gelbliche Farbe. hat. ‚Die Ufer sind ebenfalls -dicht bewaldet, aber. viel leerer von Thieren und Vögeln, und äus- serst melancholisch. Gleichwohl gedeihen’ hier. der Cassave - Baum, der Caffe - Baum, der ‚Orlean (Bixa Orellana), die Castanbas do, Märanhao; - (eine Frucht, den: Castanien an ' Geschmack und. fast än Form. ähnlich, die auch viel gegessen wird, aber. in eine ganz andere Gattung gehört), die Indigopflanze, u, s. w. sehr gut” auch eine Palme wächst hier, aus welcher vortreffliche Taue gemacht werden, und der Laurus Pahurim; auch verschiedene Bäume, die sehr schönfärbige Hölzer‘ liefern, -kommen an diesen Ufern vor; aber die bösartigen Wechselfieber sind hier völ- lig zu Hause, was vermuthlich auch den Mangel an Landıhieren verursacht, welche die ungesunde Gegend aus natürlichem 'Instinete vermeiden. "Unter solchen Umständen konnte es aüch Dr. y. Spix bei aller Vorsicht: nicht vermeiden, von der hertschendenden: Epidemie angefallen zu wer- ‘den, nachdem er kaum. zwei Tage in Barcellos zugebracht hatte; er fänd den Kopf eingenom+ men, eine Schwere in’ den Gliedern, ‚Beklemmung i der Brust, ünd allgemeine Niederschlagung der Ta En Kräfte; „bei diesen Gefühlen säumte er nun ‚kei« nen Augenblick, alle seine Sachen wieder in die Schiffe ‚bringen zu lassen, und. fuhr noch. in der’ Nacht von dem ungesunden Orte ab, hatte auch, nach ‚wenigen, Stunden das Vergnügen,. sich wie- der vollkommen hergestellt zu sehen. Nachdem er endlich auf diesem Strome :so weit vorgedrun- gen war, als es die Zeitumstände ‚erlaubten, . trat er seinen Rückzug any. und. kam: durch einen an- dern Arm dieses mächtigen I Flufses nach der Barra do Rio ‚negro zurück : denn dieser. ‚Strom er- giefst sich durch mehrere Mündungen _ in, den Amazonas, "und bildet an seinem AusfJufse einen Archipelagus, welcher dem des. Amazonas am Ausflufse in die offene See ähnlich ist. Nach we- nigen Tagen kam- auch ‚Martius, welcher beinahe, schon für. verloren gehalten ward, hier an, und beyde Freunde umarmten sich auf das zärtlichste, schafften ihre naturhistorischen Schätze in, das gröfsere Fahrzeug, ‚und ‚fahren nun damit, den Amazonas hinab, lenkien “aber unterwegs in den Rio Medeira ein, an dessen Ufern sie die Nation der Mundrucus besuchten, die zwar grausam ger gen gefangene Feinde, aber ‚sonst friedlich ist, und sich mit. dem Handel ‚von. ‚Salsaparilla, Cravo do Maranhao. und Cacao . beschäftiget , "welche Producte in ihren Waldungen wid vorkommen. Endlich langten sie den 16. April 1820 wieder in. . Parä an, beschäftigten sich ‚dann. mit dem. ‚Ver \ 1 'packen ihrer naturhistorischen, ethnogräphischen, und geographischen Schätze, und, schifften sich endlich am ı4. Junius nach Europa ein; dessen westlichste Hauptstadt, Lissabon, sie den 23. Aug,’ ' F £} x ” . erreichten.‘ Von da dachten sie die Ausbeute’ ih. rer lezten Reise über Hamburg nach Baiern zu: ‘schicken, und hatten schon die Anstalten, dazu getroffen, als man erfuhr, dafs algierische Ca- ‘rer, welche die Hamburgische Flagge nicht re- ‚spectiren, auf den Höhen von Portugall kreuzen, wodurch sie genöthiget wurden, alles nach Triest ‚mit einem östreichischen. Fahrzeuge: abzusenden, woher dann die leblosen Sachen bald’noch vor der Ankunft. unserer Reisenden selbst anlängten, die lebenden Thiere und Pflanzen aber werden dort den Winter hindurch durch eigens dahin ab- gesendete Aufseher gewartet. - Unter den leztern befinden sich Pflanzen von -Cacao,. von verschiedenen Palmen - Arten, von Salsaparilla, von Laurus Pahurim, und einer ‚andern Lobeer - Art (Laurus, sanguin ea), und, ‚einer Menge anderer Gewächse, nebst einer ungemein’ grossen Anzahl. vegetabilischer Artikel \ für die, Arzneimittel - Lehre, welche bisher in Europa wenig oder gar nicht bekannt waren. Das " ‚auf [dieser-. ganzen byasilischen Expedition ge- sammelte Herbarium schlägt Dr. v. Martius, weit N: „ über 20000 Pflanzen, und -diese auf 8000 Arten an, was nicht zu viel ‚gesagt ist, "nachdem ihm r ”. D 20h ‚gegen 100 Palmen - Arten bekannt geworden sind, , die Melastomen' über 70 Arten’ ausmachen, eine fast eben so grofse, oder ‚noch gröfsere Menge - von ‚Rliexien da ist; von Eriocaulon, von wel- ‚cher Gattung Persoon nur 9 Arten, kennt, wovon ,5 gar nicht amerikanisch sind, liegen gegen ı8 deutlich ‚verschiedene Arten aus Brasilien. allein wor. Eine. Menge, anderer. Gattungen erhalten durch diese. Reise. einen beträchtlichen Zuwachs an Arten; auch fehlt es nicht ‚an einer Menge | ganz ‚neuer Gattungen, * Eben so ansehnlich ist die zoologische, “und verhältnifsmässig auch die eihnographische Samm- lung, ausser dem, was die Reisenden für ‚Geoloa gie, Mineralogie, Geographie gesammelt haben, Aber diese Dinge gehören nicht in eine botani- sche Zeitschrift. nn / So viele Verdienste, konnten dem Auge des j Hönigs, der während ihrer ganzen Reise für. isie väterlich sorgte, nicht entgehen, Ehe sie noch ankamen, wermehrte er. ihre Beseldungen An. sehnlich, und ertheilie ihnen don Civilverdienst“ “orden, \ v8 chra ak Ey o ti zen, "Reise Jen Prinzen von Neuwied. Der zweite Theil. der- Reise durch Brasilien wird in der nächsten Ostermesse' ausgegeben und beschliefst das Geschichtliche, Darüber wird die Isis, die (Heft 11. u. 12, des Jahrgangs ı820;) den sısten Band ausführlich ‚gewürdigt hat, zu seineF ; [2 “205, Zeit mehr zu sagen wilsen. Vorläufig. kann aber hier bemerkt werden, dafs dem (Isis 1820. ı2, $. 990.) .angedeuteten Bedürfnils einer wissen- schaftlichen Beschreibung der in den ‚Beisebe- richte. eingeflochtnen Naturgegenstände. durch ‚ir nen. sehr fleilsig_ gearbeiteten Anhang zu diesen beiden Bänden .völlig Genüge gethan worden ist. Gewils werden die Besitzer des. Werks, die nach ° einer klareren Anschauung aller einzelnen Züge des hier gezeichneten Naturbilds streben, diesem, mit, getreuen und’ gut ausgearbeiteten Abbildun- gen .des Nenen und Seltnen .geschmückten An- hang,, als einer sehr erfreulichen ‚Zugabe, enige= gensehen. Hoffentlich beschliefst dann das Werk, als.dritter Band, eine vollständige. wissenschaft- lich . ‚ausgeführte Bearbeitung der ganzen, von dem. Prinzen mitgebrachten Sammlung, welcher der ‚hier erwäbnte Nachtrag zugleich als Vorläu= fer dienen kann. Mehrere Naturforscher haben ihm hiezu fördersame Beihülfe versprochen. i Einstweilen geben wir ‘aus dem Anhang aus- zugsweise die kurzen Diagnosen. ‚der neuen Pflan- ‚ zen,. welche der Professor Nees von Esenbech ‚ Vorlängst zu diesem Zwecke‘ bearbeitet hat, und machen. dabei die abgebildeten bemerklich. . Zum ersten Band. Cala dium (Arum) liniferum Arruda (Kosters Tray. .pı 483. Isis 1818. N. 6. P..985. ‚Aninga Piso. Brab. p. 103.) caulescens,' ereetum, foliis .296 | Sagittatis, lobis acutis, spadice spatham cucullatam. :' ovato - lanoeolatam aequante. Von Arum 'arbores. vens (Plum. am. ‚44. t. 5. g- u 60.) unterschei. det es sich ‘durch einen nach unten verdickten. Starim, da der des Tetztern- ‚ganz walzenförmig ist, durch weit kürZere, mehr gerundete, und nicht so äbstehende Pfeilspitzen.. der Blätter, durch längeren Blattstiel‘ und dergleichen. — "Ale. lagoptera. Fam, nat, Palmae, Class. Lin Monoecia Monadelphia, "4%. -Cal. 3 phyllus. Cor. tripetala. Filamenta ı4, basi connata. Antherae liberae. 2: Cal. et Cor. maris,; ampliores. Stigm euneiforme, trifidum. Drupa monosperma;" All. pumila mit gefiedertem Läab, dessen heil blättchen partieenweise sich abwechselnd genä-. "| hert sind, Cocos de Guriri Reise erster Band. | S. 67..(Abgeb.) ‘(In Martius grofsem Palmenwerk wird auch diese Zwergpalme nicht fehlen.) -_ Gomphrena rupestris, bracteis pexrlanthio, fere ad apicem lanato, duplo brevioribus, 'carina simplici, tubo stamineo dentato, capitulo aphyllö, = foliis, linearibus cauleque lanatis; ’ (Abgeb.) ‚Hab ‘ | in G. arborescens Lin. den 'nächsteh vaterländi+ | schen ‘Verwandten, unter den Neuholländern: ste- hen ihr G. humilis “und lanata ° "noch näher.’ | Sebastiania viminea, follis lanceolato - cunei- formibus , Noribus triandris' (Abgeb.) "Veber‘die' \ Gattung sehe man Sprengels neue: Entdechuh- | gen. zB. "E18, Tab. III. wo 'eine zweite Spir. cies, S. brasilietisis. Spr. folfis oblöngis, utrinque “acutis, floribus pentändris, vortreflich ’beschriei ben und abgebildet ist, — : Echites oborata, caule ° sarmentoso, foliis obovatis acuminnlatis, pe- dünculis subbiflöris, "Gränzt‘ zunächst.an E, biflo. ra Jacq,, ist aber viel zarten und in allen "Thei- len: gleichsam verjüngt, ‚(Reise Ss. 104.) —' Ani drom 5; da ciliata 'racemis Axilläribus" söcun: ‚dis braeteatis, bracteis convolutis eiliatis, corollis eylindrieis, foliis elliptieis obtusis mucrönatis süb- serratis, reticulatis , antheris .mütieis Sinenrbus; “"Gränzt an A} revoluta Spr; (N. "Entd.’ 2.8. 131.), unterscheidet: sich aber durch‘ flache sägezähnige Blätter," ungegrannte Staubbeutel-und ansehnliche Deckblättchen (Reise Bd. 1. 8.'104.)." Von den “ordamericanischen Arten: A. axillaris, spinulosa, äcaminata ,;' flöribumda trennt sie schon der erste Blick auf "ihre 'ansehnlichen: hochgefärbten: Blu-' ‘iäeri. — Un Cabo Frio.— Andromeda oras- 'sifolia, raceris axillaribus corymbosis, bracteolis crebris’subulatis, -cörollis eonicis; foliis oblongis “ subcordätis obtusis- muoronatis'coriaceis integerris mis :vevolutis;' anitheris ‚mutieis Ovatis. - Ebenfalls nit Andr. revoluta "Spr. verwandt,” von der 'sie sich durch: den Blüthenstand und“ durch ‚unbe- | wehrte "Staubbeutel absondert. !- Um! Cabo. Friö mit, gelblichen und 'bleichrothen -Blümen: — So: ET ora ar EnteoTa’;: frutescens ,'"fölils pinnatis Pädoijugis, -foliist sübrötundis, suprä glabris nitidis; Zn x Ex #, 2 | “ subtus. subtilissime strigoso - canescentibus, ‚ Könnte ‚vielleicht eine durch die sandigen Küsten "des ‚südlichen Uferstrichs . verwandelte S. ocei- :dentalis seyn, Hieher, gehört: Browne Jan, tab, 31.: f. ı. Pluck tab. 104, Phaseolo:.affinis ar bor ‚etc. — dagegen ‚wäre. Sloane. Jam. II, -tab, 178. und Trew Ehret tab. 59.: zu S.. ogeidenta- lis zu bringen. —. Canella axillaris, pedun. eulis. axillaribus trifloris, floribus nutantibus de= candris. — Yerba Moeira de Sertam. ‚Bras. ( Rei- se 8, 83.) Ist vielleicht eine’ selbstständige Gat- tung, aber nicht: :Linharea Arruda, die sehr nahe | an Laurus gränzt,— Rieseria.. Fam. nat, Gut- tilerae. . Class. , Linn, Polyandria Polygynia, Ch, ess. Calyx. quinquepartitus,; bracteatus. Corol- la. pentapetala,."petalis integris, .„Antherae erectae, ‚liberae.:. Germen wiloculare, septis, simplicibus, loculis monospermis, Mit Ternstroemia verwandt, — KHieseria.stiricta, im. Aeussern an Borine- tia palustris erinnernd, ist ein 8-10 Fufs hoher Strauch, mit. länglich.- keilförmigen, stumpfen, ganzrandigen ,_ saftiglederartigen , ‚Blättern , und grofsen. weifsen.Blumen, welche,. gewöhnlich zu zweien, jede mit. 3 ‚Deckblättchen - am: Grunde versehen, auf kurzen Stielen in den ebern Blatt- ° winkeln. stehen, (Beise. S. 104)... (Abgeb.) — Bombax. ventricosa A rruda, In den, Wäl- dern um Casca. ‚Typus einer neuen Gattung,. die bei Ochroma steht. . Calyx. ‚simplex. eyathifomis, ET x ! a i f 299 truncatus, Corolla quinquepartita Androphorum elongatum, germini eylindrico basi aceretum, cor- nibus derem, Antherae in apice androphori. ses» . D siles, evectae, contiguae. — Lindleya, Fam; nat. Tiliaceae,. Class. Lin. Polyandria Polygynia, Ch. ess, Perianthium polyphylium, .foliolis bifidis, aestivalione' " eucullata, Capsula. 8-9. locularis, polysperma, dehiseens, ‚septis. ventralibus ab'axi s&cedentibus, Verwandt mit Corchorus und, An- tichorus. Die hier beschriebene und abgebildete Species hat schiefe, einseitig sägezähnige.leder- artige Blätter und. weilse Blumen. Sie wächst } in den sandigen Strecken um Coral de Battuba und Paulista, . ' Zum zweiten Band, Caulinia tenella, foliis oppositis Tinearie “bus argute serratis flexilibus, caule trichotomo.. . Wuchs, mit Potamogeton tenuifoliug H, et. B, ger mischt, in Gräben, — Schelveria. Fam. nat, 'Personatae; ante Calceoloriam. Ch. ess. Calyx 5- fidus, Corolla bilabiata,. labio inferiore bulla- to, Stamina quatuor fertilia, antherarum locellis superimpositis, ‘ Capsula bileeularis, polysperma, trophospermio medio septo continue. — :Schel. ‚veria arguta,. niederliegend , mit. elliptisch -.Jan« zetförmigen ‚scharfgesägten . Blättern, einzelnen, gestielten violetblauen- Blumen. in den Blattwin- keln "und schön pewimperten Kelchen. In. den Cocoshainen um den Ilheos (Abgeb.) — .Aphe- % .mentum flamenti quinti. Capsula bilocularis. ‚Der ' BE x 500 ‘lan dra.ignea, herbacea, hirsuta, foliis vädicali- .: bus ovato- subcordatis obtusis, bracteis' serrulatis eiliatis pubescentibus. Eine sehr ausgezeichnete | Rflänze mit feuerfarben Blumen, in den Urwäl- - dern am Ilheös (Abgeb.)— Holoregmia Fam. nat. Bignoniaceae. Ch. ess. Calyx 'tubulosus | tilobus,. latere inferiore fissus.. Corolla infundi- buliformis, limbo quinquefido subaequale. Necia- rium ‚synobasicum ; magnum, disciforme. Rudi- Kelch ist ein dreitappiges Blatt .das sich nach unten um die Blumenkrone herumlegt und noch ‘ein Deckblättchen unter sich hat. Die abgebil- dete Art (Holoregmia viscida) hat herzförmige eckige, gegenüberstehende, Klebrig- kurz- und, steifhaarige Blätter und lange Bldmentrauben. Die Blume ist grofs und hellgelb.. Int März um Ca- huero und Rio das Contas (Abgeb.). — Pe- .raeä racemosa, volubilis, foliis oblongis \ brevissime cuspidatis glabris, racemis opposilis, vertieillatisve. Durch die langen Trauben, die » mit herrlichen himmelblauen Kelchen prangen, und, durch ‚die Blattform ° “unterscheidet sie sich von Petr. volubilis; von P. rugosa und arborea H: und B. aber. noch ausserdem ‘durch den vankenden Stengel: An den Ufern .des Rio grande 'de Bel- ‚ monte. — "Salvia splendens: Sellow, calyei- bus campanulatis trilobis coloratis ,. verticillis tri« Aloris subnudis, foliis, deltoidibus acuminatis set- D {} H ft 301.. ratis. ‚Nur die $. regia Cay. kommt ihr nah. Um Cabo Frio von Sellow entdecht und ‚benannt. Ipomoea flammea caule volubili foliisque ter- natis hirsutis,, foliolis oblongo - "anceolatis i integer- rimis sessilibus, pedunculis "elongatis unifloris, bracteis pedato.- ‚guinatis, Ausdauernd. Blumen, hochfeuerfarb (Abgebildet.). —. Ipomo ea tubata, ‚caule_ volubili, foliis integris cerdato- subrotundis obtusis mueronatis subtus velutino = canis , ‚pedunculis bifloris petiolo brevioribus. Strauchartig 3. mit Ppurpurrothen hellgestreiften Blumen, Gronzt an I. mutabilis. Ker, — Clas d ost y lu s ericoides ; caule diffüso, panicula glomerata. Mit Evolvulus Arbuscula, Poir. ver-, wandt. Im Sande um Coral de Battuba und Pau-, lista, — Hier verdient auch noch eine zweyte, zu Evolvulus, gehörige Ant, die ‚der Verf. BE. ca pitatus nennt, einer Erwähnung. _ Posogue via ‚Insignis, stipulis deeiduis, foliis oppositis ovas tis ‚obtuse cuspidatis, corymbis terminalibus den-. sis, corollas , tubo recto, limbo regulari. (Abgeb.); — llex truncata, foliis alternis ovatis spinosis, utringue 'quadrisinuatis undatis apice tridentatis,. basi truncatis, 'Nloribus axillaribus aggregatis pen«, tandris CAbgeb. )— Ilex longifolia, folüs alternis oblongis ' spinosis utrinque sexsinuatis, - ündatis apice tridentatis, basi' ‚cuneatis. (Abgeb.) —. lex acutangula,, foliis alternis oblongis spino-, so m ‚serraliß, utringue aculis, floribus sxillaribus. y 302 ae: ggregatis terminalibusque‘ thyrsoideis pentandria, " Di ‚Abweichung der Zahl berechtigte noch nicht, diese Arten von Ilex zu sondern. — Horn. schuchia Fam. nat. Sapindeae Clafs. Lin, ‚Hekandria Trigynia, Ch. efs. Calyx monopbhylius, „inferus, truncatus., Corolla sexpartitä, laciniis.du« piiei serie. Antherae in basi laciniarum , ‚eorollae‘ subsessiles, indares. "Capsulae 8, uniloculares, — Hornseh. ‚Bryotrophe, foliis obovato - oblon- is tiplinerviis, ‚peduncalis subradicalibus race- “ hosis decumbentibus. — Hornsch. Myrtillüg, ' foliis shombeo . 'oblongis venoso- retieulalis; Pe- dünculis unifloris interfoliaceis. Zwey strauch- artige Gewächse des Urwalds um die Strasse des ‚Capitains Filisberto, mit weifsen Blumen von inerkwürdigem, Bau. (Beide abgeb.) — Cuphea corymbifera, cäule herbaceo diffuse, superne Yiscoso - pubescente, foliis ovato - oblongis bre- Yiter petiolatis scabriusculis, floribus terminalibus corymbosis. Durch. schr kleine Blumen an den Enden der Zweige von C. yiscosissima und. pro-' cumbens, durch krautartigen Stengel von Cuphea (Lyihrum) ıacemosa W. unterschieden. “Unter Cocosbäumen am Iheos. — Erwähnt wird ein ausgezeichneles Lytbrum aus den Campos der Barra da Vareda: fruticosum, ramosissimum) fo- liis oppositis ovatis sessilibus quintuplinerviis, do- ribus oppositis® 'sessilibus. Es führt: den Namen L, qaintuplinervigm. Auf den 'ersten Blick .. ne 305 glaubt man ;- eine. Rhexia- vor. sich zu haben. — Ausser der Cassia uniflora Spr. (Neue Extd. 1, p: 291.) welche ‘hier. abgebildet wird, werden ‚hervorgehoben: C: micans, -foliolis bijugis “ob. longis inaequilateribus ‚subtus sericeo - mieanti» bus, 'extiinis-majoribus, glandulä-interinfima, fox ribus corymbosis ;äxillaribus, »leguminibus aureo« hirsutis.---Prachtvoll, mit gelbschimmernder Be. . haarung und Blumen, welche 2 ı/2 Zoll im Durch. "messer haben. — .C. fastigiata, foliolie 10 — 14 jügis elliptieis interoniatis- hasi inaequa« . libus -pubescentibus subtus, eanescentibus, petiolis eglandulosis,:"corymbo: terminali composito, Ein. ansehnlicker ‚Baum. — "Dolich onemia. Fam, nat. Legumimosae, proxima Bactyrilobio tet Ta- chiae.; Ch. .essiCalyx quinquepartitus. Corolla pen- tapetala, peialis ‚sequalibus ‚hastatis. longe: unguis, oulatio.. Stamina..10, 'novem fertilibus aequalibus; summo sterili longissimo, .Lomentum.. — Dolis chonemia speciosa, „Ein hoher Waldbauns mit einfach. gefiederten Astblättern und ‘ändern doppeltgefiederten Blättern, die aus der grofsen, geweihartig' 'verzweigten Blumenrispe sprolsen, Blumen gelb.” (Abgeb.) - — Clitoria falcata.. Lam ? ‚CAbgeb. ) _.Ää € a ci N 'asplenioides, inermis, folüis bipinnatis, partialibus bi- ti- jur, gis, propriüis 12 — 15 - jugis sessilibus,, petiolo. communi birsute,: ‚$picis terminalibüs. ‚corjmbosis‘ ‚globosis peduneulatis Um Valos im ‚Campo ‚geral: e 504 i (Abgeb.) Blumen: mit: langen ‘purpürrogthen Staub» -fäden. — Goethea;‘ Fam, nat. Malvaceae, locus. prope a Pavonia et Achänia. Ch. ess, Calyx duplex, exterior 4 — 6. partitus, interiorem. quin- quefidum obvelans. . Capsulae quingue, ‚monosper- mag, sutura interiari .dehiscentes. —.. Goethea ' semperflorens, -foliis ovato-- ellipticis apicem ver« sus serratis, - floribus axiliarikus, -calyce:. exte- riori:’6 - partito;: . Ein‘ Baum mit. braunen: anı sährilichen Blumerikelchen, _ aus den .Urwäldern um den: Ilheos.- (Abgeb.) — Goethea cauliflo- rä, foliis.oblongis integerrimis,. floribus e trunco, lateralibus „ calyce exteriori quadripartito.. Eben. | daher. . Vier bis fünf.Füfs hoch,:unten wenig be- blättert, am Ende mit einem Blätterbüschel. ' Die glockenförmigen ‚stattlichen- Kelche sind schön purpurroth geadert, und kommen auf. kleinen Blü- thenzweigen aus:den Winkeln. der. blattlosen Als. terblättchen, die. so. unmittelbar zu Deckblättern., geworden sind, (Ahgeb.) ., Er 1 Bemerkungen. Zar willdenow giebt der: Euphorbia Mym sinites den ‚Namen südliche Euphorbie. und setzt. den. Wohnort, mach Calabrien und -Sicilien. Röh- Ting nimmt sie. dennoch als deutsches ‚Gewächs auf, uud führt däs Littorale als Wohnort’ an, Da. aber Wulfen’s, Host’s und Schultes- Anger . ben auf irrige Bestimmung beruhen, 'sö Kann’ die- se. Art fernerhin nicht mehr in der Fl ‚garm, ande "gezählt werden 00 0 er MT: a r - 3 » > I F 1 or ar on . er oder ’ Be Botanische Zeitung: Pi - _ Nro, 2%. Regensburg; am 28. Mi 12. BR . u —— 00000 > Gar — w- , B run “ px u... wer. ee L R e.0e ension er in sonlinens;” 'quas münus öfeioris historlde natu- ralis“ atquie "botanices in avadeniia medicd «-chirur. gica” "Dresdensi ingressus vei herbariae' stüdiosis offert H. "Th. I. Reichenbach, Lipsiensis, med. “ ehirurg. et philos. Dr. eto, Dresüae 1820. 30 £ Seiten. 8: aa Be nl m Eu Es ließ” sich” erwarten, . dafs der Verf! "der Monographie der Aconita in einer jeden Schrift mit, der ihm eigenen | Gründlichkeit: und ‚Genauig- keit, auftreten würde, und so entspricht denn a auch die vorliegende € dieser Erwartung. ‚Man kann es dem. Verf. nicht: übel deuten, dals er, durch £ irze der Zeit. gedrängt, und "nicht 1 in "Besitz einer um- fassönden” Bibliothek, manches Werk nachzulesen unterlassen. ‚mulste, was zwar 2ur Vervollständi- "gung ‚der Arbeit beitragen, ‘nicht aber des Verf "eigne, Arbeit z zu ; verbessern vermocht, hätte. Nach U oo. i .f } 506 . ne en : \ i . . Ri einer über ie Eintstehung des Buches Nachricht j gebenden und zugleich üm Nachsicht bittenden u Vorrede; » ‚handelt | der Yerf. von. dem Genusch& raliter ‘der Mtyosotis; "nachdem. er. die verschie- denen’ Ansiehten der" Schriftsteller. darüber" ange- führt Bat, giebt er selbst einen’ 'Chäralter, um diese "Gattung Von. Anchusa "zu" unterscheiden, Beide Gattungen haben: Cal. 5. fid, (partit.) Cor. hypocrateri - infandibuliförmis’5- loba fornieibus elausa, „Myosotis: aber ‚nuculae oyafge ‚laerisgie mae marginatae. basi leviter umbilicatae ; An ch.nsa dagegen: ‚nuculae turbinatae (pyramidatae). zug9 sae, basi ‚profunde exsculptae h hine gibbae, Er be- rührt darauf: auch noch M. Lappula und giebt ; ihr ren. Unterschied ‚von ‚Cynoglossum. “any wel, cher ‚darin ‚besteht, dafs M, ‚Lappula,, ( Echinosperz mum Sw. Rochelia R, et: Sch.) nuces compressag; Cynoglossum, aber depressae hat. Er glaubt daher auch, dafs beide nach dem Vorgänge’ meh- rerer Botaniker. wohl zu vereinigen wären. Der zweite “Abschnitt enthält die in Sachsen 'einkeimi« schen Arten. ‚von Myosotis, er teilt: sie in per- ennes und annuae; zu den ersten gehören M. pa lustris With, ‚M. ‚Gaespitosa Ss chul t25. M. liiho- spermifolia Horn em. ‚und M, ‚sylvatica | Ehrb. Die beiden, erstem sind sehr verwandte, aber gut, zu kennende und zu unterscheidende feste: „Arten. Zur M. saespitosa Sch ultz.' gehören folgende S7- nonyme: M,. commmutata R, et Sch,, M. uliginosa - { "Schräd. undM. lingulsta Hortulan, 'Was eigent- { 307 lich M. litkospermifolia, sey, ist ‘uns nicht-deut- lich 5. was wir unter diesem Namen aus’ Gärten- Se= hen; gehört, wie wir mit Lehmann- -slauben, zu M. -suaveolens ‘und alpestris. Schlechtendal, der: Vater, führt i in seinem Aufsatz 'über' Myoso. : tis in Magazin 'd. ‚Berl. Gesellsch. 'Bd. 8. an, Mm.‘ lithospermifolia hort.: bot. Beröl' ‘scheine’ zu M, „sylvatica zu gehören; ist diefs gegründet, so ge- hören«vielleieht-M, alpestris, suaveolens und. li- thospermifolia, sämmtlich zu M. sylvatica und, sind nur die alpinische,Form derselben; mit einer Än- zahl guter Exemplare aus verschiedenen Gegen- ‘ den: würde sich diefs bald ausmachen laßsen. Uns ter den: annuellen befinden sich M, intermedia ‘ Link.,; arvensis Sibth., 'versicolor Ehrh:; und sparsiflora Mikan. Die erste wurde. zuerst durch _ Günther und Schum mel getrocknete‘ schlesi= sche Pflanzen bekannt, in‘ welchen sie sich mit der von Link gegebnen Disgnose in ‚der Aten Cen- turie‘ befand, später wurde sie in’ des ältern Sch! echtendal’s ‘oben erwähnter ‚Abkandlung auch unter demselben‘ Namen angeführt; diefs zur "Berichtigung des "Geschichtlichen ‚dieser Species, "was A. nicht richtig‘ angiebt; Link hat diese. - Species "nicht selbst - beschrieben. M, arvensis Sibth.' muls wohl billig, diesen Namen verlieren, = da es‘ darunter noch’ eine Art giebt, "welche R. nicht auffühnt, aber von Schlechtendal a. angef. ‚va. “w 508, Orte ‘als M:>hispida beschrieben. ist; sie kann den : Namen M. strieta-Link oder M, arenaria Schra- der und -Schult.z erhalten ;, beide haben. gleich viel Ansprüche auf dieselbe. M. versicolor Ehrh, auch . ‚eine. ausgezeichnete. Art, die sich gleich bleibt,. ‚sie mag .‚feucht. oder. trocken, in Sumpf ader. auf: Fehlern. wachsen, + Sehr richtig. beo«, bachtete, R. dafs. die Blumen. erst. gelb sind. und beim Verblühen. ‚blau‘:werden. ‚Wie es zugeht, , dafs Lehmann. etwas: ganz anderes behauptet, und so. fest hehauptet, vermögen wir nicht anzu- geben, die wahre M, versicolor kann ihm nicht fremd gewesen seyn, obgleich er M. arenaria Schr. und M. Intea Cav. darunter mengt. M. sparsi- flora. endlich, ‚die ausgezeichnetste von allen, fin- . det sich nun. schon im ganzen östlichen Europa. _ "Nachdem der Verf. die Diagnose. aufgestellt, giebt er den speziellen Standort an, dann eine vollständige Beschreibung und hieran fügt. er zuletzt noch ‚das Geschichtliche einer jeden Art. Indem wir die Art und. Weise, wie diefs ausge- führt ist, -im Ganzen loben müssen, ‚können ‚win - doch nicht zu bemerken unterlafsen, dafs es wün- schenswerth und zur Uebersicht.‘ der Verscbie- denheit jeder Art dienlicher gewesen wäre, wenn der Verf. die Unterscheidungskennzeichen der Ar- ten immer von denselben Theilen hergenommen hätte; jetzt tritt bald dieser: Theil in einer Artı - bald jener Theil ‘in einer andern, als diagnosti- # “4 “ r 809 sches Kennzeichen auf," und man muls erst aus. ‘ der Beschreibung. ersehen, wie’ ‚derselbe: Theil’, bei den andern Arten beschaffen sey; “auch, scheint ‚es, als ob die Blätter.keine recht: ‚schneidenden” Unterschiede gäben. Endlich hätten wir wohl ge- ' wünscht, dals bei Anführung: der Synonyme auch die Pagina und die Stelle angegeben wäre,. damit’ ' man sie leichter auffinden könne, wenn man! sie ‚nachzulesen und zu 'vergleichen wünscht. Den ‘ Beschlufs des Werkchens:macht eine tabellärische Uebersicht der ‘darin *abgehandelten ‚Arten. und‘ ‘ein Verzeichnifs aller darin. vorkommenden Na- men. Nochuials müssen wir mit Freude beken- nen, dafs wir im Ganzen sehr zufrieden mit die- "ser Arbeit sind, und: wir hoffen, dafs der. Verf. fortfahren werde, uns;mit ähnlichen Arbeiten zu beschenken, welche sehr ‚kräfiig. dazu beitvagen 'müfsen, endlich ‚einmal !mit der vaterländischen- i :Flor aufs Reine zu kommen, welche, zur Schande “ aller deutschen Botaniker sey.es gesagt, noch bei © weitem nicht ‚von allen Zweifeln ünd Fragezei-. chen rein ist, wiewohl diefs, nach .den vielfach erscheinenden Floren, gar nieht der Fall’zu seyn scheint. _ om har "u Auszü üge s aus ausländischen ‚Werken. ‘ Botanische Nachrichten. über Tava, "(Aus Thom. Stafford Waffles Esq. History Pr Java. In two Volumes with a Map and Pla- 310 - ’ | 0 tes. London; printed ‘for Black, Parbury and Al. | len. 1817. 4-Vol.-L..p.. 34. seg.) “ - Java'.zeichnet. sich nicht allein durch .den- Reichthum, ‚sondern auch durch die ausserordent- i liche Abwechslung‘ seiner Vegetation aus. Dr. . Horsfield,'der schon seit 7 Jahren die Natur . geschichte Java’s bearbeitet, :brachte jährlich mehr als tausend Pflanzen in sein Herbarium, von des > nen ihm ein grolser Theil neu war. - Diesem _ Reichthum mag: wohl mit: zu Grund liegen, dafs - "sich die. Insel voir den Gipfeln ihrer Gebirge bis zur Seeküste in sechs Klimate theilt, deren jedes eine bedeutende eigene Flora liefert. : Genielsbare Vegetabilien giebt es in grofser u Menge. Das wichtigste ist der Reis, das Haupt- . nahrungsmittel der Insel, . mit. mehr als. hundert Varietäten. ‚Auch die Bohne (Cachan #) ist ein - wichtiges Nahrungsmittel, “noch mehr aber der Mais, vorzüglich in höheren dem Reisbau ungün- stigen Regionen. Von Zuckerrohr unterscheidet | man zehn Varietäten, Auch Anissaamen, (Mungsi) Cumin Saamen, Marich a, oder ‘schwarzer Pfefs fer, Chäbi jüwa. (langer Pfeffer), Kumuükus ', (itubeben) , Dolichos Soja, und Mendeking - sind auf der ‚Insel zu Hause und werden ökono- wisch und medieinisch gebraucht. Von‘ Fruchtbäümen | sind nächst dor Bokore 9) Cytisus Cajan. Ir ns s ‚513 palme die wichtigsten: Pet&, Jengk 01 "und HKomlandingal. (verschiedene Arten ‚von Mi.. ‚mosa) und der Puchang, und Kamiri.. Der j Brodfruchtbaum wächst auch auf Java, und ist die- selbe Art, wie in den Südseeinseln, aber von ge- ringerer Qualität und wenig geschätzt, Von Knol- lengewächsen giebt es ausser den in tr opischen. Ländern gewöhnlichen Arten von Convolvu-. lus,, Dioscorea ‚und Arum den Bankwang (Dolichos bulbosus) und den javanischen Erda- pfel, Kentang java (Ocymum tuberosum). ‚ Mehrere der mannigfaltigen Convolvulus und Diosco rea.- Arten, die als "Nahrung dienen, sind in einem der ersten Bände, der Batavian transa etions aufgezählt. Jatropha Manihot (Uwi hlanda oder Wuüdo) ist durch alle Theile ‘von Java verbreitet, auch wild in Hecken. Die ‚wahre Sago Palme 'von Amboina und den östli- chen Eilanden kömmt nur selten einzeln in nie- ‚deigen Märschlanden vor, und die Bereitung des Satzmehls ist den Ringebornen unbekannt. Nur die Blätter werden zum Dachdecken benützt. Aber der Ar&n oder Sagurus Rumphii,.der häufig überall wächst, und. ‚den mannigfaltigsten Nutzen gewährt, giebt auch, eine dem: wahren ‚Sago ähn u liche Substanz, Die:innersten Triebe. von. vieler- lei Palmen - Gattungen werden bier nicht so häu- fig genossen, als in andern Gegenden, dagegen gehören die jungen Schöfslinge einiger Bambus- 512 Arten unter die Nahrunggmittel der Eingebornen. Küchenkräuter und Erdäpfel, so wie_die meisten europäischen Vegetäbilien werden mit Glück ge- bant, Der Mangostan, anerkannt die trefflich- ste Frucht Indiens, der deswegen auch 'der Stolz dieser "Gegenden heifst, der Durian oder D u ‚ren ; die Lieblingsspeise der Eingebor nen, der Ram butan, der Cansch oder ‘Lanseb mit einer Menge Varietäten, die Manga, ferner‘ Ba- üanen, Guava, ‘Ananas, Papaza, Granaten und fast all andern Tropenfrüchte sind* in gröfsier Man- nigfaltigkeit vorhanden. Der Tamarinden Baum ist häufig. Eben so erzeugt die Insel viele Ar- ten von Orangen, Citronen und Limonien, vor ‚ züglich aber die Pompelmuse, so wie den Sawı, Kledung, Pachitan, und eine Menge anderen. | den Europäern wenig bekannter, ‘aber sehr wohl- schmeckender Früchte. Von. der Manga zählt man wenigstens 4o Spielarten. In den böhern Gegenden wachsen wohlschmeckende wilde Him- beeren, besonders kömmt eine Art mit dunkel- violetten' Früchten unsern europäischen sehr nahe. Auf den Gipfeln . der Gebirgsketten finden sich . ‚Pürsiche , Chinesische‘ Birnen. und viele ‚andre aus Japan, dem Kap und China eingomanderte Früchte. s Von Ziergewächsen ‚zeichnen. sich‘ hesonders die Champäka, Tanjong, Meläti, Kamäanga und ’Nägasäri durch vorzüglichen Wohlgeruch \ x s un 313 "aus und sind ‚daher ein gewöhnlicher. Schmulk ‚der 'Eingebornen. Myrthen und Rosen finden sich in ‘den Gärten der Europäer. "Ausserdem werden noch sehr viele, meistens von Rumph und van Aheede gar nicht erwähnte Baum - und. Stwauch- ! artige Ziergewächse i in Gärten gezogen. Ueber die offieinellen‘ Pflanzen der Insel ist ein Aufsatz in den Batayian transactions enthalten. Viele dienen nur den Eingeborhen als Hausmittel, und der gröfste Theil ist: von den Eurdpäern bis jezt weder geprüft, noch botanisch untersucht ‘worden. Dr. Horsfield hat‘ über '60 gefunden, die für die allgemeine Arzneimittel. lehre wichtig zu werden versprechen. “ Sehr mannigfaltig sind die Pflanzen, die Ma- terialien zu Stricken und Schnüren liefern. Aus. ser den Fasern der Kokosnufs (Sepet) und denen ‘des Arenbaums ‚dient noch eine andre Palme (G£- "bang genanut) Zu trefflichen ‚Stricken, ‚die nach ‘der Aussäge der Eingebornen alle andern 'voh "gleicher Dicke übertreffen und wozu das Material ‘durch Klopfen “und Stampfen aus den grofsen Blattstielen ‘gewonnen wird. ', Die Baumwollen- ‚plänze (Gossypium herbaceum) ist allgemein ver- ‚"breitett, und Hanf, 'dessen‘ Gebrauch den Java- nern unbekannt ‘war, findet. sich in den Gärten "der fremden Anbauer. Ausserdem wird auch "noch 'von ‚mehreren‘ "wildwacksenden: "Pflanzen die tastige Rinde‘ zu Faden, Geweben, Stricken, etc, 311 gebraucht, Solcher Bast heifst im Allgemeinen, bei den Eingebornen Lulub. Man gewinnt ihn‘ schr leicht, indem man die Rinde ablöst und. durch Einweichen und Klopfen von den groben . äussern Theilen reinigt. Die Bäume, die den Lu- 3ub liefern, sind der Wärw Melinju und Bendo. Der Stamm des "Bambus Jiefert '.die wohlfeilsten Stricke, indem man nar dünne Strei- fen daraus spaltet und diese zusammenllicht. Doch sind sie ‚wenig dauerhaft, dienen aber besonders auf Reisen zu Befestigung des Gepäcks ete. Sonst _ henützt man auf ähnliche Weise noch. von Sträu- chern den Werung, Uris - Urisan, Balum- pang, Che- plakän und Glugo, von krautar-. . tigen Pfanzen Widuri und Rämi. Aus lezte- rer werden besonders zu Netzen und Schnüren der Fischer sehr dauerhafie Stricke verfertigt, Verschiedene Pisang - Arten .liefemn ebenfalls Bindfaden von verschiedner. Feinheit- nach der verschiednen Behandlungsart. In den Manilla- In- En seln werden aus diesen Fibern Ankertaue ge. macht, und im ersten Band der Batavian trans- actions ist die Methode beschrieben, däraus eine, Art Baumwolle zu bereiten. Auch die „Blätter der. Ananas liefern. eine Menge brauchbarer Fa- ‚ sern, die sich leicht trennen lassen, wenn man die äussere lederartige Substanz absondert, .Sie ‚sind sehr fein, und werden von den Eingebornen - ohns weitere Zubereitung zum Nähen gebraucht; ı oder auch‘ gesponnen und eine Art Zeuge dar aus gewebt, Matten macht man atıs- verschiede. nen Pandänus . Arten, einem Gras (Mendong, genannt) und aus. den Blättern mehrerer Palmen, ‚ besonders des Ge&bang. FE .Das gewöhnlich in- Java. gebrauchte Papier wird aus der Rinde, des Glügo ({Broussonetia Papyrifera) verfertigt, Färbepflanzen giebt es viele. Die wichtigste. ist aber immer der Indiga oder Tom, der auf der ganzen Insel im, Grofßsen gebaut wird’ und die Wong -.Undu, die eine ‚dauerhafte Scharlachfarb e’liefert. Schwarze Farbe wird aus der Rinde mehrerer ausländischen Bäu- me mit Zusatz . der Schalen der Mangostan- £rucht gewonnen. Fin andres ausländisches.' Holz liefert ein Gelb, das durch Hingufügung der Rinde des Nangkabaums und. einer Spielart der Manga erhöht wird. \ u i . In den östlichen Provinzen fi nden sich grofse Wälder, von Jati oder indischem Tekbaum (Tettona grandis L.) der gröfste und wichtigste von allen aber ist in den inneren Distrikten zwi- schen Semärang und Sidäiju und besonders in den Distrikten von Blöra, Sipang und Pa- x I dängan.‘ Anmerkung des. Originals, Merkwür- dig ist .es, dals der Tekbaum, der: so viel wir- wissen, noch nirgends auf der. Halbinsel von Mas lacca; auf Sumatra, und den umliegenden Inselia t 815“ ' v ix Fr 816 | gefunden worden ist, auf Java und mehreren öst- lich’ davon "gelegnen Inseln, -wie Madura und den ‚dazu gehörigen, Bali, Sumbawa u. a. im Ueberflufs - vorhanden ist. Besonders lezteres Eiland liefert ihn in grofser‘Menge. Die Hügel an der nord- östlichen’ Seite unterhalb Bima sind ganz damit bedeckt, nur werden durch.zlen beständigen Ver- brauch zu Banholz die Stämme selten dicker, als 7 Schuh im Durchmesser, ausser in den eigens zum Gebrauch. der Fürsten bestimmten Wäldern, “wie in Dompo das den innern Theil der genann- ten Insel begreift, wo dann die Bäume ihren yoll- kommnen Wachsthum erreichen können. Darum wird auch das dortige Bauholz seiner besondern : Schönheit wegen von den Eingebornen dem Ja- 'yanischen vorgezogen, kann aber: wegen ‘seines . Standorts äuf hohen steilen Hügeln und wegen der geringen Bevölkerung nicht ohne grofse Kosten an die Seeküste geschafft werden. Auf Celebes “ist der Tekbaum nur an wenig Orten bekannt. Der gröfste Wald- davon ist in dem Distrikt von . Maris und auch dieser scheint nicht ursprünglich wild zu seyn, ‚da die Eingebornen versichern, dafs der Saamen. zu dem ganzen Walde vor un. gefähr. 80 Jahren von einem der Fürsten ı von Ta- - net& aus Java gebracht ‘worden sey.' ‘Bis jetzt: kennt man nur eine Species von “ Tekbaum, die. Tectona ‚grandis Linn. (Telko w ‚van Aheede „und: Jatus Rumph,) Seine Naturge- D a 31T: ‚schichte ist hinlänglich bekannt, - und alle: Arten ‚werden gewöhnlich | aur. als ‚Varietäten betrachtet. ‚Die bekanntesten, ‚sind, der, ‚Färu Ri ‘ap un. oder Farbe‘ abändert und ihrer Güte. wegen ar a t; i sung’gu oder, ächter : ‚Tekbaum heilst, ‚. Die er. stere ist. dig gemeinstg und;;hat.. weilsliches Holz, das oft kalkige Konkretionen.i in.Knollen und. Streis fen enthält. ‚Man braucht. es; ‚meist. zum „gewöhn- lichen Hausbedarf, und ebgleich . schlechter, als die ‚übrigen Arten ‚.;wird ‚es, doch. seiner .Menge- and Wohlfeiheit wegen am ‚meisten. angewendet, | Das Jati sung! gu ist härter, - dichter und schwe- rer ‚und: vorzüglich zum Schiffbau. geeignet. Die Farbe. ist. verschieden, vom hell oder dunkel- braunen mit violettem Schimmer geht es ins Ro- the oder Schwarze über,. Wenn der Stamm mie Stacheln oder yielmehr spitzigen Schuppen besetzt. ist, so heilst es Jäati diri, sonst kömmt es aber . an Textur. und Güte ganz mit dem vorigen über- ein. ‚Ausser diesen unterscheiden die Eingebor- nen auch noch als Jati gembol die Auswüchse ‚und Knorren einer Varietät, von Jati, die sich zu sehr ‚schönem Hausgeräth verarbeiten. lassen. _. .. Der, Tekbaum -wächst in, Java, in nicht ‚gar rosser Höhe über der Meeresfläche. » Gewöhn- lich nimmt man an, dafs. das Zimmerholz aus. Wäldern in, kalkigem, unebnen, felsigen und. stei- Ion Gegenden. das härteste und von. ‚alkigen, Kon-, 518 Tan le Kreionen freyeste sey. Bei neuen Anlagen von Welplautagen --äbe® sucht‘ man auch schwarze "Danımerde‘ des: ischnellern Wachsthums wogen. Der "Baym ist gerade und schiefst kräftig auf, - Verbreitet:sich ‘aber ‘wenig. Erst spät wird er yeif, ' Unter güten Uinständen "sind 25 Jahre nö. u big, damit er "am "Gründe ı Fuls Durchmesser babe, In 100 Jahren“ ist; er vollkommen ausges wächsen , gewöhnlich- wird: er! ‚aber ‘schon mi . 30 80 Jahren’ benützt, > «5 ‘Äusser diesem-giebt es in den noch unkulti- virten Gegenden der- Insel viele Urwälder, die treffliches 'Zimmerholz liefern, als den Suren ‚Fana in. Bengälen)' den Wunghu, den Wa 'tang Gindungan, 'Cambean, Nänchka, Bussambi, Sawar, Pilang, "Pung, Jaran Yanch, Gulun, Bendo, Demolo u s. w Der Bambu oder Pring wächst in grossem Veberflufs und wird häufig zu Meublen benützt: Auch ein’ Seifenbauim‘ (Sapindus?), ‘der Kase- mah und Sampang etc. deren Rinde guten Fir- nifs liefert, der‘ Wachsbaum, dessen Früchte ein zu Lichtern gutes Wachs liefern, sind hier ein- heimisch. Auch‘ giebt es einen Strauch (Bendud) aus welchem’ eine Art elastisches Gummi hereitet z wird. Die bekanntesten Resinen sind Damak. und Rasa mala, Der Kamphorbauin, welcher in Sumatra und Borneo vorkömmt; findet sich hier nicht. ° Die feinsten Gewürze, wie Gowürznel- ' — Et ken, Zimmt "und Muskatnüfss sina hir nicht" eins - . heimisch, doch 'eingepflanzt - "Der Wein‘ würde, in den ‚östlichen Provinzen “des ' Eiländs nicht . öfine Glück gebaut ; allein die hölländisch = -ostins dische Kompagnie, welche "glaubte; ' dafs ‚dürch seine Kultur der Weinhandel ‘vom Kap. ‚der‘ ‘guten: Hoffnung leiden würde, hat nun die Weinfabrika: tion verboten. "Vebrigens schöinen' die rullanl- echt Aschen, "welche man Kie/und da finder, sein "Wachsthum ‚sehr zu befördern. “Ein anderer nöhkwürdiger. 'vegetabilischer ' ‘Bürger Javas' is. ‚der verrüfene' Giftbaum, über welchen die neue! sten Beinerküegen' Dr. Norsfield's ira’ sieben. ten‘ "Bande der‘ Batavian. transäctions‘ bekännt- ger inacht sind. Eyipige' werden in eihem andern Blaite PN der‘ Flora darüber Nächricht'geben. " uyä Won Botanische "Notizen. een : Veber die Herausgabe eines Herbarium 'Flo- rae austriacae, Yon Hın Dr, Sieber in Prag ist run eine vollständige gedruckte‘ Ankündigung er» schienen, und’ ‚gewils wird jeder Botaniker dieses vühmwürdige "Unternehmen mit Beifall, heehren, welches vollkommen geeignet ist, die vollständige Kenntnils deutscher ‚Gewächse zu bezwecken. Hr. Sieber wird zu dem Ende das ganze grolse ötserreichische. Kaiserthum; theils selbst bereisen, theils‘ von Gehülfen‘ bereisen lafsen, so dals in’ "wenigen Jahren- der ganze hotanische Schatz 'des- selben aufgefunden, und um billige Preise zu has 320 ben seyn wird. Der erste Fascikel, ‚300, meistens Tyroler Alpenpflanzen enthaltend, ist bereits er- schienen, und in gedachter Ankündigung. vollstän.' dig ‚verzeichnet, wobei wir mit Vergnügen he- merkt haben, dafs die gemeinen Arten. vorerst ganz übergangen worden, und dennoch der Preifs dieses Faseikels nicht mehr als 30 Gulden Augsb, "Current zu stehen kommt. Möge Hr, Sieber “bei. diesem verdienstvollen Unternehmen, durch, hinlängliche Unterstützungen. und durch zahlreiche Abnahme begünstigt werden, damit der. Wissen- schaft der gröfste Gewinn nicht entgebe. ‚In der gedachten gedruckten Ankündigung, ‚findet man ferner noch die Verzeichnifse mehre- rer Sammlungen getrockneter Pflanzen, theils nach den Ländern, theils nach: dem Gebrauch geordnet, so dafs man hier ein reiches Feld. zur ‚Auswahl vor sich ‚hat. Auch die mitgebrachten Sämereien. sollen, wie uns ein sehr erfahrner Cultivateur berichtet, aller Erwartung entsprechen, und fast Aurchgängig gekeimt haben. . tn IV, Bemdrkungen . Eunphorbia pilosaL. die nach willa, spet- pl: ‘in Sibirien wächst, wird von. Röhling in Deutschl. Flora aufgenommen , indem er dabei - Hoppe Eectyp. pl, rat. t. 49. E. pilosa citirt. Da ‚aber diese leztere Pflanze nichts andres, als Eu. verrucosa ist, ‚so ist jene billig in Deutschl. Flora zu. streichen, rn Ä " | | 1 Flora oder ! Botanische Zeitung. Nro. 21. Regensburg, am 7. Juni 1821. Be I. Recension. Flora der Gegend um Dresden. Yon De, Heinrich Ficinus, Professor an der chirur gisch- medicinischen Akademie und der Thierarzneischule zu Dres. den etü. Erste Abtheilung, Phanero. ‚ gamie. Zweite verbesserte Auflage Dresden in der Arnoldiscehen Buch- handlung. ı821. 8. 34 Bogen. Diese zweite Auflage unterscheidet sich in vie- len Rücksichten von der ersten, welche im Jahre 1807 erschien. Dort hatte sich der Ver Masser zu sehr an Wildenow’s Spec. plantar. gebunden und daher die verdienten’ Rüchsichten auf. die Entde- chungen. Anderer'-unterlassen. Hier ist diesem Mangel abgeholfen, jedes Genus, jede Species mit. - dem Namen des Autors bezeichnet, wodurch die Synonymen erseizt sind. Auch ist überall die na«. türliche Familie nach Sprengel angegeben. ‚Die Klassen 21, 2%, 23 sind unter. die vorhergehen« den mit mehr oder weniger Glück vertheilt, x j 522 En die ı1. und ı8. ebenfalls eingegangen. Für Un. geübte kann das seinen Vortheil haben. Weni- ger gefällt es uns, dals die Columnentitel fehlen, wodurch Klasse, Ordnung, Genus auf jeder Seite "angezeigt werden könnten. Das Buch ist deutsch geschrieben. \ Die Flor umfalst eine beträchtliche Gegend, | Es sind Standorte angegeben, die an 5 Meilen von Dresden, entfernt liegen, so dafs sich dels-- hal, etwas erwarten läfst. Doch fanden wir nichts eigenes neues, eine Salix eoncolor Host und Ery- - simum canescens ‚Pıesl ausgenommen, von denen wir uns nicht erinnern, irgendwo eiwas gelesen zu: haben. Die Ursache liegt wohl in der Vorarbeit der'Nachbar - Floren, die der Verf. benutzt hat, vielleicht. auch in eirer Bedächtigkeit, die jetzt um so lobenswerther ist, da viele Pilanzenfor- scher ‘eine Tendenz zu erkennen geben, kraft deren sie jede Varietät sogleich zu einer Speties_ “ befördern, ohne zu bedenken, dafs viele ‚solche Species nur, wie Uechteritz treffend zeigte, CcON- fusa N, N. heifsen dürfen. . Es wäre ein wahres Wort zu seiner Zeit, ‘allen ‚den Botanikern ins Gedächtmils zu rufen, die nur Pflanzensammler sind und die” eigentliche Wissenschaft d.i. Phy- siologie' vernachlässigen: dafs Sammeln "und Na- mengeben. nur‘ Vorbereitungsstudium seyn kann, nie Hauptsache werden darf, , | Ob. aber die Botaniker mit dem Verf. ein- $ . \ 395 verstanden seyn werden,. wenn er Galium austria. . cum, laeve Thoill,, supinum Lam. als Speeies auf. führt, Rosa collina und canina, eben sc‘ Viola car _ hina, neglecta $., ericetorum Schr. trennt,. dage- gen aber Ornithogalum Sternbergii H. und sylva- cum P. für eine Species ansieht, "Juncus und Lu- zula, Pyrola und Chimophila, das Genus Conyal- "laria L. beisammen lälst. Crepis agrestis wi. und ' pinnatifida W. für einerlei erklärt, "Men a sati- va, verticillata, gentilis, rubra, arvensis” "verbin- . det, unter Achillea millefolium ' eine Varierät: ra- chi foliorum dentata anführt, Pinus als’ monan- drisch ansieht, etc, lassen wir dahin’ gestellt seyn, -Mehrere Pflanzen, deren in der fi ühern Aus. gabe Erwähnung geschehen, sind hier nicht zu . finden, z. E. Ornithogalum spathaceum, Pulmona- ria angustifolia, Sium nodiflorum. Ist ihr Nicht- vorhandenseyn dadurch stillschweigend eingestan- den, so’ zeügt das von der Wahrheitsliebe' des "Verfassers. oa _ Die: frühern Bearbeiter der Plor, wovon uns die Vorrede in Kenntnils’setzt, sind gut benutzt, hieher der Heissige Pürsch und Bucher. Der Verf. hat’ viele Beiträge erhalten; wie man aus den, bei den Standorten angegebenen. Namen er- sieht, wo’ denn das suum ‚wique tren gehalten erscheint, N Diagnosen. gibt der Verf. nicht, man mülste die bei einzelnen Pflanzen hervorgehobenen Merk- xa } 524 D male dafür nehmen, sonst sind alles. nur Beschrei- hungen. Wir. tadeln. ibh darum nicht, da es nicht, geläugnet. werden kann, dafs viele Pflanzen durch die "bestehenden Diagnosen nicht sehörig \ erkannt werden. können... Aus dem Gesagien ist der. Characıer des Bu- " ches. hinlänglich zu erkennen. Wir fügen noch hinzy: die Gräser sind nach Schrader bearbeitet, ohne .Beauyais und Br own zu übergehen; die Um- bellen nach Sprengel, die ‚Potentillen nach Leh- .männ, die ‚Ranunkeln nach Schlechtendahl, die Orchideen nach Richard; in der ı4. Classe fol» ‚gen die Pflanzen nach der Beschaffenheit ihrer: "Kronen. Als Einleitung in das Ganze geht eine Terminologie voraus, die gerade zu den beschries benen Pflanzen ausreicht; in ihr fanden wir auch Richards Terminologie. für die Gynandrier ‚ Neu. erwähnt finden wir: Veronica Clusii, longifolia, persica, Salix concolor H. von Hın. Bauer mitgetheilt, fusca, Empetrum nigrum, Ca- rex fulva, Alopecurus fulvus S. vom Prof. Rei- chenbach gefunden, Arundo. ‚acutiflora S., Galium “spurium Roth, infestum, Asperula tinctoria, Alnus incana, Betula pubescens, Potamogeton ı rufescens; Myosotis intermedia, odorata, cespitosa nach Rei«, t chenbachs Amoenitat, und noch einige. andere. Die Gattung Verbascum ist sehr vermehrt, unter andern V. phoeniceum von dem als Botaniker be kannten Prediger Mauke mitgetheilt. , Chenop%- 325 Aiim Botrys, mitgetheilt vom-Hrn, Apothelier‘ Hüb- j ner, fieifolium, Juncus’ Tenageja, erectüs’von Hrn. Grob, mehrere Polygonä, 'Elatine Alsinastrum), Pr- “ rola ‘chlorantha, Dianthus- sylvaticus;: Siehe, ne: moralis, noctiflora, Rosa: pumila,: mehrere Rubus, ‚Aconitum ‚gracile Reichenh., "Thalietrum tubero-. sum, ‚majus, Glechoma hirsutä,. Euphrasia. lutea, - Orobanche ‘coerulea, Alyssım campestre, ‚Brassica- orientalis, ‚Sinapis nigra, Ulex europaeus, Trifo- lium"stristum vom Hrn. Hübner, Sragiferum. von Weigel, gefunden. Medicago Procumbens, , Hiera- cium alpinum, praealtum, fallax, Bexuosum,, Cre- pis segetalis, Carlina acaulis und ‚einige, ‚andere. \ So, haben wir denn durch diese, neue, ‚Auf. lage eine miögligst vollkommene „Flora "der ‚so Eu pflanzenyeichen und herrlichen Dresdner. Gegend "erhälten. Schön ist es, "date, der Verf. die. ‚Yer- dienste aller Botaniker, die: in dieser Gegend Pflanzen gesammelt haben, ‚mit "Währheii und Liebe gewürdigt "hat, dafs er, ungeachtet seiner "seit Jahren ihm obliegenden Letiränter; j ‚seine "Lieblings - Wissenschaft, die Borhik, Kchr” aus ‚den Augen verloren ” vielmehr dieselbe mit Zu: a neigüng und Liebe- stöts "betrieben ‚hat. "Obgleich . beinahe: von ällen- in botanischer Hinsicht’ 'merk- ., würdigen Gegenden Teutschländs Floren Vorhan- “den sind, so. müssen wir doch mit Währheit be- ‘ kennen, dafs diese gegenwärtige neue Auflage der _ Dresdner Flora die meisten an Reichhaltigkeit, 2 j D 326 riebtiger Bestimmung. der. einzelnen Pflanzen, und, genauer. ‚Angabe der Standorte übertrifft. Wir. sehen. ‚der kryptogamischen. zweiten Abiheilung baldigst.olngegen. 2 . mio. 3 en a Notizen Usher den botanischen Anhang zu der Reise Sn Durcblaucht des Prinzen Maximilian von Neuwied. Mit Vergnügen ersche. ‘ich aus Nro. 72. der, Görtingischen gelehrten Anzeigen, dafs ‚ Professor Schrader die Beschreibung der von sr. Dureblaucht dem Prinzen von Neuwied zu ‚einem Anhang für "Seine berühmte Reise bestimmten Pflanzen 'vollender und in ei- ner der Königlichen Akademie, der Wissenschaften zu "Göttingen, Vorgelegien “Abbandlung die neuen Bestimmungen vorläufig wligetheilt hat, “ Ich kann daher nicht genug. eilen, den in einer $rühern Nr. dieser Zeitung ‚enthaltenen Auszug mei- ner auf, Verlangen Sr Durchlaucht für. den zwei- ten Band. der Reise nach Brasilien ausge arbeiteten Pflanzenbeschr eibungen, so weit er: ‚mi dieser Arbeit ‚ses. Hrn, Prof, Schrader zusammen dallı, iuxfick zu nehmen, und’ für nicht, geschrie- . ben zu erklären; ‚ohne. darum Sr, Dürchlaucht, dem Prinzen, das Recht schmälern zu wollen,. mit ‚ıneiner, auf Sein Geheils unternommenen Bear- beitung nach Belieben - zu schalten; da ich da . 327 Manuscript Sr, Durchlaucht unbedingt überlas- sen.habee °— .. 0:0... a ‚Da es für mich höchst lchrreich gewesen ist, zu vergleichen, wie ich mit‘ einem Meister der Pflanzenbeschreibung in: ‚der Darstellung des sel- ben. Objects zusammengsetroffen. oder. ‚von ihm. abgewichen bin, so. glaube ich, weil diese Ilias post Homerum nun einmal -gedruckt..ist, den Le sern der Flora eine kleine Unterhaltung. zu ver-. schaffen, wenn ich meine Synonyme auf die Wur- zelnamen des Schraderischen Originals, zurück- führe. ‘Dabei werden sich zugleich diejenigen ‚Pflanzen hervorheben lassen, die nur in.:meiner : ‘- Darstellung ‘enthalten. sind, und daher in. ihrem Werthe bleiben können, wenn ihnen ein solcher "zulommt. — ı..und 2. Neowedia Schr. fehlt in "muls diese Species: sehr nahe mit Grataeva L. ver- : "wandt seyn. — 6. 7. 8. Allamanda cathartica, Cro- us muiner Abhandi,. — Nro. 3. Echites.. variegata Schr. ist Kchites obovata m, — 4. Evolvulus phy- liögides Schr. ist: Evolvulus ericoides m, — 85. Cleome arborea fehlt. — Der Beschreibung nach ton gnaphaloides und Alstroemeria Ligtu fehlen. — 9. Schultesia capitata.Schr., Gomphrena rupestris, m.., ist doch durch das Wesentliche,des Baus der . Blütben und durch. G, arborescens, lanata, humi- is, \zw nahe an ‚Gomphrena gekettet, als dafs man die Trennung unbedingt empfehlen könnte, = 10. Sophora littoralis Schr. ist $. arenicola m. — “ BB | 11.’ Stachytarpheta erässifolia Schr. fehlt. — Nre, 12. ist Andromeda ciliata m. — ı3. und 14. ist Andromeda crassifolia m. —— beyde a. a. O.'olıne . Namen, min Wir glauben, dafs beyde von ‘A, vo volnta:Sprengel' verschieden seyen, da wir Spreh- . gels Genauigkeit‘ im Beschreiben kennen, — 15, Wichstroemia “fyuticosa. Schr. ist Tiindleya semi« serrata m. — 11 6. Ocotea' angustifolia. hatten wir, als zu:nahe an L. salieifolia' Sw.. gränzend, -über- ‚gängen.'— 17 und ı8. ‘Avicennia tomentosa und Laguneularia’ racemosa fehlen. ıg. Parmelia Acha- ri. 20. Guilandina Bonduc. — 21. Petrea den- ticulata, : 22, ‚Millingtonia. Clematis, 23. Ormosia coccineä, a Fucus Maximiliani, — 25. Fucus 'natans —' fehlen. — 26. Sebastiania riparia'ist $e- hastiania viminea m. — Dugegen enthält nun- der 'zum ersten Band gehörige - Abschnitt ‘noch fol- gende bei Schrader fehlende Arten: Caladinm li- ‚niferum, Allagoptera pumila, Canella axillaris, Kie- seria, strieta, Bombax ventricosa. — 27. Batyri- lobium ferrugineum, stand “bei uns noch zweifel- ., haft neben B, molle. — 28, Tagetes glandulifera i Schrank. — 29. Posoqueria revoluta ist Posogue- ‚ria insignis m, — 30. Physidium procumbens Schr. ist Schelveria.arguta m. — 31. Cuphea fruticulosa scheint von meiner C. corymbifera verschieden. — 32. Azolla magellanica fehlen. 83. Najas tenera ist. Caulinia tenella m Synandra amoe- e “na ist Aphelandra igneä. m, ‘Ich hatte sie fee 329. ‚her ‘als eigne ‚Gattung, Hemitomie, hingestellt, "überzeugie mich aber nachher , dafs sie nicht Tüglich ‘von Aphelandra .R. Br. zu trennen.'sey. 36. Convolvulus igneus Schr. ist Ipomoea stammea m. — : 37. Celästrus ilicifolius Schr. ist Dex trun« cata m.— 38, Celästrus quadrangulata Schr: ist liex acutangula m. — ' Es finden sich in beiden Arten 3--5, auf dem Fruchtknoten sitzende Nar« ben, am häufigsten jedoch fünf, so dafs also die- se, dem Ilex so nahe verwandten Formen nur ‚der Charakteristik nach um eine Einheit der Zahl von unserem gewöhnlichen I. aquifolium abwei- ‚chen, dagegen in der Natur selbst diese einhei- “mische” Pflanze nicht selten auch mit fünfmänni- gen und fünfweibigen Blüthen gefunden, wird. "Dieses bestimmte mich, dem Habitus zu folgen. — 89. Cassia excelsa Schr. ist Cassia fästigiäta m, ein Name, der ohnehin. wegen der gleichnä- migen Vahlischen Art nicht bestehen. konnte. — ‚40. Schouwia semiserrata, S. ist Goethea semper- florens m. — 4. Clitoriä coceinea Sehr. ist’ bei wir noch fragweise unter Cl. falcata Lam., ge- "blieben. — 42. Allamanda cathartica Lin. — 48. Cassia speciosa Schr. ist Cassia'mieans m.— 4% Woldenhawera Noribunda Schr. ist Dolichonema speciosum m.— 46. Nematantbus eoriicola Schr, fehl. — 47. Ist Itex longifolia m, — 48. Ari- ‘stolochia marsupiiflora 'Sehr. ist Aristolochia: sac- ‘Sata m. 49, Ipomoen sidaefolia Schr. ist-Ipo- 350 moea.tubata m. — Zu dieser zweiten Abtheilung liefert meine Arbeit noch: Moloregmia viscida, ‚Salvia splendens,. Acacia asplenioides, Goethea ‚gauliflora, "Hornschuchia Bryotrophe und Horn. schuchia Myrtillus. Petrea racemosa von Petrea ‚denticulata Schr. sehr verschieden, Bonn, den.g. Mai ı8aı. Nees v. Esenbeck, HIT. ‚Neue Schriften, Plantarum brasiliensium Decas pri- ms, praes. C. P. Thunberg, proponit Immanuel Billberg. Ups. 1817. 4. ‚.Der Verf. beschreibt ı0 neue Arten, welche durch Hrn. Freyreifs nach Schweden geschickt worden waren: 1r Lobelia Westiniana: : ‚caule frute- scente; foliis ternis, oblongis, acutis, serratis. Mit einer. zienılich guten Abbildung, » 2% Lobelia macropoda: caule frutescen- te; foliis elliptico - oblongis, ‚obtusis, serrulatis, 'villosis; floribus axillaribus, pedunculatis. 3. Eriocaulon Freyreysii: culmo tri- gono, foliis setaceo - linearibus; capitulo hemis- phaerico. Mit einer guten Abbildung. 4: Berberis laurina: racemis simplieibuss, ' pendulis; foliis ovatis, mucronatis, integris., 5. Andromeda coriifolia: racemis asil-. ‚laribus, secundis; foliis oblongis, acutis, integris) xamulis teretibus, glabris. C. ic. .. 31 ‚6. Rhexia'imbricatar"caule fruticoso; fo: His imbricatis, ovatis, carinatis;' iliaris; oribius termmalibus.: Sie. 2:0. er. ne. or 7.B eg.onta rufa: caulescens,. foliis IRRE tis, lobatis, serrulätis, tomeutosis, eapeule ala rotundata, :... ion - Be 7 Xylophylii a- obtisatar" foliis distichis, lanceolatis., «obtusis,. serratisz: yamulis aneipitis bus; lloribus sessilibus. . .». ©. .; - +9, Steyia nrticaefolia; eraoen: fol ovatis, acutis.:serratis; Aloribus panieulatis, > en 10. Tripteris floribundaä: foliis oblon« gis, obtusis, glabrisz panieulis‘ terminalibus, . Plantarum brasiliensium Decas: ses cunda. ‚Praes.:C.'P, Thunbeig proponit 'C G Ahlberg, Ups. 1818, 4.0: " ‚. 3. Epidendrum Aendrobioidesr" Seas po folioso; foliis Janceolatis, carinatis; spica ter. minali; labello ventricoso, :trilobo. u i -" 12, Cymbidium erispatum: follis yadi. calibus ovato-. lanceolatis, carinatis; scapo panci- Aloro; labello soncavo, wilobo; lobo intermedio erispo 'recurvatd, 1‘ a 13, Cymbidium. pedicellstum: foltis subradicalibus ensiformibus; nervosis; scape pau- eifloro; labello “pedicellato. dentato; lamina 'ex- pansa, integra, undulata. - 14. Solanum aurenm:; caule inermi, ru tions ; 3 foliis petiolatis ovato = lanceolatis, inte- cr . ; 332 ER ICZE ‚atellsto - pilosis; Ssubtus aureis; »ratemis tor- minalibus, solitarijen 0. sn rmrpetmetoen 15. Solanum velleum: caule aculkato}; for „Fis.. ..Owalis, i aculis,. Jategris,“: inermibus;” tommento- sis;, ‚racemis diehotamis; , flexudsis.. ae 16. Mimosa staminea: inermis, foliis: con«, jugato = pinnatisz, Pinnis 25 -»jülgis); , spieis globo- $is,: ‚pedunaulatis, axillaribus; staminibus longissimis; = 17. Ocymum flexu.o suim:'racemis. simplin eihus diyisisque; ;eaule ramisgne flexuosis;: folüis ovatis, ulringque..attentatiß ; ‚nörvieubins calyce- que pubescentibus,. . ee En 18. Croton pannosum:..'faliis. elliptieis, - aguminalis,,integris, ‚stellato < .hirtis, :subtus tomen« tosis;, ‚ragemis terminalibus; staminibus 'barbatis: '; 19. Eupatorium ‚Freyreysii: früticosumy scandens,.. foliis - lanceolatis, iwiplinerviis, star serratis, paniculis. ‚patentibus. .-ı on 20. Eupatorium australe: frutioosuin, "Foliis wiplinerväis ellipuicis, serralie; panionla far erigiate hr : PUREEReEE SE „Alle! ‚20; Arten: sind aus’ den Provinz yon Mi- | . nas Geraes. Die: Beschreibungen sind gerade nicht sche ausgezeichnet genam. hline . ” IV. ‚Anzeige . A Plantae- selectae Europaasaustralit | Index fasciouli primi.. Achillea ligustica: All. Agrostis..pallida. DC. ‚Adenocarpus ‚telonen- .. — ‚ pungens. © Schrebe sis, DC, " Alliura subhirsutum. F Alnus .cordifolia. DC, — viridis. DC. Anthericum gum. L.. \ Anthyllis. Gerardi. L . -—;. Hermanniae, L. . _ tetrapbylia. L. Antivrhinum. ‚latifolium. Mill. Arenaria balearica. L. . Arnica corsica,. Lois. Artemisia arboresvens.L. Astragalus. incanus, L. Astragalus.. massiliensis. Lam. — pentaglottis, L. Atriplex Halimus. L. Avena panicea. Lam. (nee Siäm. enum. 1818.) Balsamita st) Barckbausia bellidifo.- lia. DC. “corymbosa, Bartsia versicolor. Pers. — viscosa. L. Belliim bellidioides. L. Borrago laxiflora. DC. Bupleurum Gerardi. Willd, = - ossifrä- ö Buphthalmum.: mar itie \ mum L: Carex Pyrenaica.. win, Gentaur ea napifolia.. L.- Cheiranthus - kricuspida- . tus. L.. on Chrysanthermum Myco-, nis ll . Cistus Ledon. Lam, — ineanus. L, Conyza saxatilis. L. Corrigiola telephiifolia, 'Pourr. Cytisus triflorus. v her. Dacıylis hispanica. var. y DC. Daucus mauritanieus. AlL, Dipsacus ferox, Lois. Draba nemoralis. L; | Elychrysum rigidum, E Wwilid. Erica corsica.. DC, we Erodium corsieum, DC, littoreum. DC. u ‘ Euphorbia stellulata, $.# Ferula communis. L, Galium Barrelieri. S$.* setaceum.. Lam, — I) De has planta et rrlianis asterisco notatis V. Botan, Ze tung, Regensburg 1821« RE 55h, Galium. ‚vertieillatum.. Ü Lois. ; - Genistä hispanica. L. "Gnapbalium angustifo-: Kun.‘ Lois. * Hedysaram bumile.’ L. Helyanthemum tubera- via. DC. — halimifolium. DC, : _ levipes. Dc Hesperis parviflora. DC. Hyoseris radiata. L. Hypericum hireinum. L; Iheris saxatilis. L. _ spathulata. DC. Inula odora. L. -Koeleria calyeina. DC, —- macilenta. DC. Lathyrus angulatus. L, — Clymenum. L. Lavatera maritima. Gou. Linaria cirrhosa. Willd, — hepaticifolia. Poir. (sub Antirıh.). : Lobelia Laurentia L, — minuta, I. Lotus aristatus. DC, -— „eylisoides, All, — edulis. I. ' Lotus ornitbopodioi- des. L. — _ parvillorus, Desk, Lychnis corsiea. Lois. - Medicago praecox. DC. Melica rämosa. Vill.! Melilotus gracilis. DC. — parviflora. Desf.' Merchrialis elliptica. ‚Lam. Milium coerulescens. - Dest. Myrtus communis, L. - Nepeta pannonica. L. Oenanthe apiifolia. Brot, | Ornithopus ebracteatus, Brot. Panicum repens. L, Papaver aurantiacum. Lois. Parietaria Iusitanica. L Pastinaca grayeolens.- M. B.. Paronychia "echinata. ‚Lam, (nec $ enum. 1818.) Passerina. hivsuta. L. — ' tartonraira. DO Pinguicula lusitanica. L. Plantago. pilosa. Lam. Pyrethrum . tomento- sum. DC. Reseda sesamoides. L. Robertia taraxacoi- des. DC. Ruta divaricata, $, * Satureja graeca. L. Saccharum Haveninae, . Murr, Saxifraga ajugaefolia. L. Var. — ascendens, y.De Clasii. Gou. geranoides. 1. ) | hypnoides. L. ladanilera. Lap. pentadactylis. Lap. pubescens. Var. ‚a. DC. Scirpus pubescens. Desf. Sedum heptapetalum. „Lam. stellatum. L. [0 ‚Senecio ' leucophyl-. lus. DC. Serapias cordigera. Is Seriola aethnensis: Lu Seseli verticillatun.. Dest, . 355 | Silene corsica, DC. .- fruticosa, I. kan pubescens, Lois, Sium siculum, L. ee corsicum. Lois. — spinosum. L. “ umbellatum. _Desf. villosum. Vahlı \ Spergula pilifera. DC, Stachys corsica. Lois, » — ghutinosa. L. — Stalice arliculata. Lois. * var; :ß. Ss.+. 5 —- minuta. L. .reticulata. Lu — . Stipa tortilis. Des. Teucrium massiliense.L. — pyrenäicum. L« 7 —— marum. Lo... "Pliymus ' 'Herba Barona,' Lois, ., Tolpis altissima. Pers. Trifolium elegans. Savi. — ligusticum. DC. parisiense. DC. strietum, L. unifloruim. L. vesiculosuum, DG, vd Bume nn 356 Urtica membranacea. ° Vicia atropurpurea, Poir. Desf. .- Valerjana globulariaefo- —— littoralis. 5.* At, DC. 5 Veronica nummularia. Gun. Viola nummulariaefolia, _ repens. De All! — pyrenaica. Pourr, _ Dieser erste Fascikel. enthält die von Hın, Salzmann auf Goısica gesammelten Pflanzen, nebst mehreren - seltenen Pflanzen der Provence: ‚und der, Pyrenäen. Der Preis des Faszikels ist 49° Frances (der: Frane. zu 28 lv, rheinl.) und.es ist. solcher gegen baare und portofreie Einsendung , des Betrags bei Unterzeichnetem zu haben. Da im Ganzen nur '40..Exemplare dieses Faszikels existiren, von welchen noch ein Theil für Frank« reich bestimmt ist, so ersuche ich insbesondre diejenigen Botaniker, welche sich schon. durch eine Auswahl'aus den früher von Hrn, Salzmann zum ‚Verkauf . ausgebotenen Pflanzen von der ‚Vollständigkeit und Schönheit der von ihm ge lieferten Exemplare überzeugt haben,, ihre Bestel- - lungen gefälligst hald an mich gelangen zu lassen, Mainz, den -ı0. Apnil 1821. Dr. Zis V. Lesefrüchte ” . I dem Napmburger Anzeiger oder gemeinnütz. Unterhaltungsblatt für This ringen. Naumburg an der Saale, ı820.. Ste uartal; steht ein durch mehrere Nummern. lau- fender Aufsatz ... überschrieben; Thüringer! Gifipflanzen. __ on an "Botanische zeitung Nie: 2 Regensburg, am 14. t. Tui 182. . z 770 Aufsätze, Betrachtungen über die Fungi shboutar nei der "Pflanzen. Von dem. Hrn; Di. rector. Ritter vw Schrank, \ Di Pilze ‚weichen. so: sehr von den. dbrigen Ge. wäclsen ‚ab, dals man ‚sie für Wesen‘, ‚einer; an- dern Welt halten würde, wenn sie nicht ‚allent- halben vorkämen, und. wir an ihre Gebilde. so gut, ‚und fast mehr noch, .als.an die der übrigen Pflanzen, gewöhnt: wären ‚Wenn. ich aber sage, _ dafs’ wir. daran gewöhnt seyen, ‚so: spreche ich le- diglich als einer aus dem Volke, dem. es: gleich- gültig ‚ist, _ welche Form ein gegebener. Naturkör- per-habe, und schon genüget, zu wissen, dafs ‚er,’ and, ‚etwa noch,. wozu er.da.seys, Die, Naturfor. ‚scher, . und im, vorliegenden’ Falle Aamentlich die Botanisten, ‚begnügen. sich ‚mit. so,; ‚allgemeinen Kenntmifsen nicht;.. sie wollen die; Natur. eines je= den.Naturkörpers, ‚so viel. sichs thun. läfst,. darch« schauen;; bekünmern. sich nm seing ‚Entstehungs- art‘ .nm..seine ‚Bestandiheile, ‚und; wenn er orga, ü 558 = nisch ist, um seinen besondern Organismus, und um den ganzen Verlauf seines Lebens. Diese « Untersughungen. wer ‚den dem Botanisten bei pha- . neroganiiächen Pflanzen ziemlich leicht ; diese _ Pflanzen..kommen in .den. Hauptmomenten.. ihres, .‘ Lebensühtereinander, zwar mehr oder weniger, ı ‚aber immer - noch beträchtlich überein,“ von‘ der Morizpalme, bis zum Aphanes. arvensis, und: Centunculus minimus ‚herab. . Auch unter: ‚den Kryptogamen hat man über die Farrnkräuter und Laubmoose noch ‚sebr deutliche Begriffe: man hat erstere oft und mit gutem Erfolge gesäet, ver- ' | ‚mochte das Beginnen ihres: Wachsthums, wie den’ Verlauf‘ desselben genau zu. beobachten, und konnte auch bei den Laubmoosen noch tief genug in die Werkstätte der Natur eindringen. "Die‘ grofsen Schwierigkeiten fangen mit- je- nen 1 Gewächsen” an, "welche Linn mit dem ale gemeinen Namen der Algen belegt hat. Hier verlieren ‘sich ausser dem, was wir än- allen Pha- .neroganien zu finden gewohnt Sind, auch nöch die: Formen; 5 neue Gebilde nehmen ihren Platz ein, und auch diese weichen öft unter sich nicht. weniger ab; ’als von. den Gebilden der höher 'sie- henden' Gewächse ; man -denke'nur an die Beni, thierflechte ‘und-Peltaria’ hepatica, die’ -gleich- wohl in- einerlei Familie ‚gehören. . Hier ist auch die Gränze zwischen dem Thier- und: Pflanzen“ weiche, welche feiner. ‚gezögeh ist, als der Zeieh- oo = 539 ner von Landcharten die Gränze zweier "Länder 'anzugeben vermag ; sie ist im eigentlichen Sinne ‘eine mathematische Linie ,. an welcher diesseits j und“ jenseits eine höchst feine physische anliegt, die Oscillarie und Conferve. Das Aüge," sokär mittels’ des vortrefflichsten Mikroskops ürterschäi- det hier nichts mehr, nur der Verstand“ verinag ‘noch zu unterscheiden, indem: er dort Willkür wahrnimmt, obgleich höchst beschränkt; ‚hier gänzliches Unvermögen, sich durch sich ‚selbst zu "bewegen. BEE ’ Wenn übrigens ‚hier das Pflanzenteich dort beginnt, wo das Thierreich aufhört; wie in un .sern "Körpern die feinste Vene ihren Ursprung nimmt, wo die feinste Ärterie sich endet, ‚so geht. höchst ‘wahrscheinlich bei der nächsten Klasse, den Pilzen, das Pflanzenteich eben so unmerk- lich)“ und noch" schwerer unterscheidbar, in das ünörgänische Reich über. Man hat allerdings die Sache wohl gewils ü übertrieben, wenn man die Pilze überhaupt als das Resultat ‚des absterbenden Organismus ansah , ‘oder sie‘ als 'ein chemisches Product, des im "zerstörten vegetabilischen Körper noch’ regen Pllänzenstoffs ausgab.' "Die Blätter-- pilze,. die ‚Löcherpilze, die Stachelpilze,, die Schim- mel, m SW. sind. „ganz. ‚gewils Pflanzen; man. at. sie. auf Körpern ‚wachsend angetroffen; "wel- che: niemals. organisirt gewesen sind, auf Flinten- läufen, auf Glas, an Mauern u.’ s. W ses zeichte Ya 340 „schon. hin, .. dafs diese. Körper eine feuchte Ober; ‚Bäche, hatten., ‘“Sie- lafsen sich säen, und säen sich zuverlälsig. selbst aus, Die berühmte Pie-. tra fongaia, deren Pilze ein Leckerbissen. der Italiäner sind , “ wird nur dadurch in einem be- ständig, ‚Pilzebringenden Zustande exhalten,, ‚dafs man sie mit dem Wassor begiefst; in welchem man die ‚ahgeschnittenen, Pilze. abgewaschen . hat- te *); ‚ein gleiches. Verfahren ‚beobachtet man, ‚wo man die, Champignons im Grossen. auf, eige- . nen Mistbeeten zieht; und die Bogen, mit ‚Pilzen von einerlei Art bewachsen,. welche. man vielfäl- tig a auf Grasplätzen, vorzüglich auf Weideplätzen antrifft,. sehen vollkommen. denen gleich, welche die Püze ‚mit ihrem Brütstaube auf unsern, Fie‘ > schen’ beschreiben, wenn man sie in gehörig, rein "fen Zustande dort allmälig abtrocknen. läfst 3, denn indem ‚sich der einschrumpfende . ‚Strmnk- windet, beschreibt der ebenfalls troclinende, ‚und seinen Brutstaub in ‚Menge abgebende Hut. einen Bogen, der Pilz rückt durch die "nach, verschie. denen Richtungen. strebende Bewegung des. Strun- kes selbst von. seiner, ‚Stelle, und ich habe ‚gese- ‚hen, dals einer, welcher doch mitten. auf einen *) "Diese Pictra ist kein Stein, sondern” eine "bröckliche : Erde; die aus ziemlich viel Mödärcrdi zu "bestehen ; und = mit einer hinlänglichen Menge Thon verburiden zu ‚seyR „ scheint, ‚Ich konnte nicht näher: untersuchen, «weil ich die . Pilze auf ihr wollte wachsen ‚schen. ae i 51 beträchtlich grofsen Tisch war hingelegt: worden, sich über den Tisch auf den Boden hinabgewäl- zet hat, nachdem er seinen ganzen Weg mit seinem Brutstaube bezeichnet ‘hatte. Es ist diefs eben die ‚Erscheinung, welche uns der Taäuhhaber mit seiner bygrometrischen Granne im Kleinern vorstellt. en T ‘ Nicht‘ so gut erwiesen ist es, dafs auch den kleinern "Pilzgattungen ‘sämmtlich wahrer -Orga- nismus ‚eigen sey; viele, sehr: viele‘dürften wohl eher für eine Krankheit jener Pflanzen, auf wel- chen‘ sie wohnen, als für selbständige Pflanzen ' ‚zu halten seyn... Ich rechne dahin eine gröfse Anzahl von Sphärien, namentlich alle diejenigen, welche Persoon in seiner sechsten, siebenten, und grofsentheils äuch achten Section ‘seiner Sphaeria aufzählt, die Hysterien, die'Nemaspo-; ven, die Aecidien; die Tubercularien, die’ Ur&do mit ihren Untergattungen Rubigö, Nigredo, Albugo, Ustilago; Puccinia,' mit’ einem Worte alle diejenigen lleinen Pilze, welche un- er der Oberhaut der Pflänze, zuweilen wohl eine „Linie tief‘ in- der Rinde‘ entstehen), daun an der ‚ Stelle, -wo. sie ‚sich befinden ; ein. Plätzen der. Oberhaut oder der Rinde bewirken, und aus dem . Spalte mehr ‘oder weniger hervortreten. Ich hal- te sie für. Hautkrankheiten der Pflanzen, nicht für selbständige Pflanzen, und habe. darunter ‚das Xyloma: nicht angeführt, ‘welches wohl et- vo. 5 5h2: was mehr, als eine blofse Hautkrankheit ist, den ganzen Theil, auf welchem es ansitzt, zerstört, und endlich oft, wie das auch bei sphacelirten thierischen Gliedern zuweilen geschieht, den ab- gestorbenen, schwarzgewordenen Theil ganz her- ausfallen macht. Das Mikroskop entdeckt im In- nern der Xylomen nichts, als das getödtete Zeil- gewebe, Mich irret nicht, dafs man bei verschiedenen der genannten Pilze Spuren ‚von Organismus an trifft ; die Uredo mit ihren untergepräncten. Gattungen besteht aus Hügelchen, oder eyförmi- gen Körperchen, welche bei. Pneccinia geglie- dert sind; die Sphäriep, Hysterien, Nemasporen, sind Kleine Kugeln, welche bei ihrer Reifung eine deutliche Mündung zeigen, aus welcher ein feiner Staub ausgeschieden, pder ein gallertiges Würstchen herausgetrieben wird; die Aecidien sind Schläuche oder Kapseln, welche 'an ihrem Oberende platzen, und ein feines Pulver von be stimmier Form und Farbe fahren lafsen, Haben denn nicht auch die Hautkrankheiten bei den Thier ' ren ihre bestimmte Gestalt, welche. vielfältig al- lein sehon Hinreieht, sie von einander. zu unler- scheiden? ‚Führt nicht der Eiter, welcher sich. in ihnen erzengt so gut.als das Blut seine Kügel- 'chen, oder vielmehr Jinsenförmigen Körperchen? Sind nicht die Balggeschwülste in. eigene Mem- branen, eingeschlossen, welche. wohl. aus den Säf-. “ a D er ö ‘ 545. ten des belasteten Körpers gebildet werden, aber. ihm nicht angehören? oo. Alle diese vorgeblichen Pilze sind. ‚Vor, ihrer Erscheinung mit .der unverritzten "Oberhaut ‚ihrer Pflanzen bedeckt, durch welche kein Wasser in. tropfbarer Gestalt anders, als mittels- eines be- 1% ‚trächtlichen. Druckes eindringt; sogar die kegel-. förmigen Haare und. ‚die Spaltgefäfse nehmen das ' Wasser nicht anders, als in Dunstform auf. Wie, sollten.also die Brutkeime unter diese, ‚Oberhaut: gelangen ? 'Da sie Keime sind, wie man:doch in der Meinung, dafs aus ihnen Pilanzen entstehen, annehmen muls, so können sie nicht in: ‚Dünste aufgelöst. werden, An dic Pflanzen ‘mögen sie, ‘meinetwegen wohl gerathen, aber. sie. wachsen in, dem Innern derseiben, und erst, wann .diese..vor-, geblichen Pilze reif, wann sie zum. Ausgielsen ihres Inhaltes geschickt sind, zerreilsen sie die, Oberhaut der beberbergenden ‚Pflanze auf einge . unorganische Weise, wie die thierische. Haut aufbricht, wann sich der Eiter ergiessen soll ;' doch : vertrocknen . sie auch vielfältig ‚unter der Oberhaut ünd streuen’ ihren Inhalt ..erst aus,,. wann ‚diese zufällig dureh äussere. Gewalt zer- ' reifst... ee "Nicht leicht oder vielmehr niemals wird man einen: dieser Hautpilze auf einer Pflanze: ‚oder ei- . nem Pflanzentheile antreffen, welche, den Schma- ‚rotzer abg gerechnet, wirklich gesund wären, Ab- r 5uh “ | sterbende Baumrinden sonst gesunder Bäume *),' von andern höhern Gewächsen unterdrückte Ge- _ wächse, oder welche zu sehr in den Schatten ge- rückt, oder auch zu sehr der.Einwirkung der be- wegten Luft entzogen werden; Getreide - Arten, welche ‘trocknen. Boden lieben, auf nasse Gründe gebaut, oder in Regenjahren, auch wohl in gar ‚zu trocknen Sommern anhaltender Hitze 'ausge-, setzt, wödurch sie erschöpft werden; alte Pflan- zen, oder dem Ende ihrer Leebensperiode nahe Theile sonst ganz gesunder Pflanzen, von denen es dann auch gilt, was Cicero vom Alter über- haupt sagt: Senectus ipsa est morbus;, durch Insecten oder andere T'hiere ‚ihrer Wur- zein beraubte, oder durch sonst eine Ursache an. diesen Theilen beschädigte Gewächse ; ‚Bäume, die durch Frost ‘oder: Hagelschlag oder Muth-, willen an ihrer Rinde, oder bei ganz gebliebener Rinde an den Blättern durch Raupenfrafs oder“ zu unbescheidenes Pflüoken derselben gelitten ha- .y An 'allen- ‚Bäumen, ‚Sie nicht mehr als jung mögen ange- . sprochen "werden, stirbt die äussere Rinde nothwendig ab, und.dieses Abstarben greift um so tiefer ein, je älter der Baum wird. :Denn alle Jahre bildet sich, ‚wie eine neu6 Schicht: ‚Bast, so auch eing neye Schicht Rinda; das macht nun ‚den Baum mit jedem Jahre dicker, die Aus sern Schichten werden von den innern immer mehr ger . Arückt"und ausgedehnt, ihre Gefässe flir' die Säfte ungang* bar gemacht, und also dem Tode immer näher gebracht: . . er ! 348. ben, das sind die Fundorte, ' an welchen” man die Haütpilze: nicht vergeblich suchen’ wird. - Man sagt, sie 'seyen -änsteckend.' Mag seyn, Aber auch einige Hautkrankheiten , das Pocken-’ gift, 2. B., die Krätze u. s. w "sind anstecken, Vielleicht habe ich zu viel zugegeben; ‚ist wohl die ansteckende Bigenschaft dieser‘ Schmarotzei: Gewächse- wirklich erniesen ? Xyloma 'ateri- num und Xylomayp nctatum erscheinen. ‚erst im Herbste, wann die Blätter schon alt sind. wo waren. in der Zwischenzeit ihre Brutkeime ? Vrio könnt‘ es, 'dafs sie in heissen Jahrgängen nicht 'vertrocknen? - Wie kam es, “des in dem sehr “trocknen Sommer von ıßıı der Weizen auf dem durstigsten Boden’ eben so vollbrandig, oder wohl ‚noch mehr war, als auf weniger trocknen Plä- tzen? Trockenheit ist doch sonst kein günstiger ‚Umstand für die Pilze. Die Aecidien des Birn-, - "baums und seiner anverwandten Ärten erscheinen ünd' reifen‘ mitten im "Sommer; die .von ihnen verunreinig ten Blätter fallen im Herbste ab, 'und die noch“ schr jugendlichen "Knospen sind nicht nur fest” verschlossen, “sondern auch mittels der Deökschuppen gegen alle äussere Einwirkungen, ‚sogar gegen Nässe und Frost, auf das sorgfältig: 'ste geschützt; im Frühling e fallen auch diese Dechschuppen ab, und-mit ihnen alles, was etwa aussen anklobte} gleichwohl- sucht man im Hoch! sommer in: der Krone des Bauins nicht Yergeb- 546 2 lieh. ‚noch. Keoidien, In der Mays - Pflanze kömmt eine Art Brand, ‚Vor, \ welche ihr. völlig eigen, und von denjenigen Brandarten,. womit unsere, euro- "päischen ‚Gewächse befallen werden, yöllig ver ‚schieden ist, Der Mays ist ans Amerika zu uns gekommen, lediglich in Saamen; denn wem fiele ‚es, ‘ein, lebendige Sommergewächse- -nach ‚Europa zu bringen ?_ Wie kam nun der Mays - ‚Brand nach Europa? Begreiflich wird es wohl, wenn man ihn als eine Krankheit ansiebt, welche in der Natur dieser Pflanze ihre Ursache findet, wann ihre Lebensverrichtungen gestöret werden; aber anzunehmen, dafs die Brutkeime durch Wind und Stürme nach Epropa herüber.. gebracht 1 wur ' den, wem könnte das: ‚einfallen? .....\Venn aber, keine Ansteckung Platz hat, wä- rum ratlıen die Landwirthe, den Weizen ‚vor, der Saat in Kalkwasser zu waschen? und. wie 'kömmt es, dafs man sich bei Befölgung dieses Rathes - wohl befindet? Es ist sehr deutlich, dafs das noch immer etwas ätzende- Kalkwasser den nackten, ‚Brut- "keim tödten müsse, während. ‚es. gleichwohl. zu schwach ist, dem bedeckten . Körnohen des. Weir zens.zu schaden. Das ist der Einwurf... Ich räu- me die Erscheinung. vollständig ein, und beken- ne, dafs die- beygefügte Theorie sonst auch die meinige .war. ‚Allein die Erfahrungen. müssen von der Theorie geschieden _ werden‘; ;. jene können, sich_unaufhörlich bestätigen, und ‚gleichwobl « die. ‘ r i | 547 Theorie unrichtig seyn. Man. kann :doch’ eben so- wohl . annehmen, dafs -der Brandstaub keine an- steckende Kraft habe, dafs aber der- gelinde Reiz, welchen das. Halkwasser dem Weizenkörnchen ertheilt, seiner Lebenskraft mehrere. Thätigkeit gebe, ‚die keimende Pflanze mit vollerer Gesund. heit ihr Leben beginne, und auf“ diese Weise nachtheiligen “Aussein Wirkungen leichter wider- stehe. Haben doch sehr erfahrne. Landwirthe versichert, keinen. Brand oder nur unbendentend ' gehabt zu haben,. wenn sie ausgewählten. vollkör- nigen Weizen gesägt hatten, sie mochten ihn-kals ken oder nicht! Selbst wenn "man dem Brands - stäube ‚eine ansteckende Eigenschaft zuschreiben. will, ist es gewils, dafs das Halkwasser nicht. ohne‘ Wirkung auf ihn seyn könne; es wird seine Na- tur verändern, .und ibn eben dadurch unschäd. - Jich. machen, Die Theorien folgen vielfältig der vorbanılenen Masse von Kenntnissen, und- ändern vielfältig wie diese; . aber die Erfahrung . macht uns mit dem bekannt, was die Natur: verlangt, ı und führt uns an Her Ansihung 3 sicher, Kinwenden aß sich noch wohl, Krankheiten können lediglich an 'lebenden Organismen statt haben; : aher mehrere. Rindenpilze , aus den ger nannten. ‚Gattungen entstehen erst am todten Hol- . oft erst; nachdem man es gefällt, nachdem man es wohl gar für den Heerd‘ zubereitet, 'hat, t 3 Das ist alles’ wohl wahr; ich selbst habe Nema- ‘ sporen von 'Scheiten gesammelt, welche den fol. genden ‘Tag sollten verbrannt werden. Allein die . Pflanzen sterben auch nicht wie die T'hiere, auf einmal, und ihr Tod. ist nicht gleich allgemein. Indem .es ihnen an. einer gemeinschaftlichen Le- bensquelle, dem Herzen oder einem Stellvertre- ter desselben febit, so kann ein Theil völlig todt, dürre sogar, und gleichwohl mögen die andern noch -lebensvoll seyn. Aus eben: dem Grunde darf'man gefälltes, sogar in Scheite 'zerklöbenes Holz Sicht‘ für ganz abgestorben erklären, so lange‘ es noch eine. hinreichende Menge Saftes enthält; man hat ja gesehen, dafs Bäume, welche ausser der Saftzeit gefällt worden sind, zu eben . der Zeit in den Saft traten, zu welcher diefs die stehenden Bäume thaten; man ‘hat Pfropfreiser, welche schon vertrocknet schienen, wieder dureh längeres Einweichen geweckt, und vollkommen. brauchbar: gemacht; ich habe gesehen, dafs kleine Zweige der Balsanfichte vortreflliche Ableger g%- ben; obschon der Mutterstamm bereits voll T uber- eularien war. Krank, sehr krank ist das Holz un- ter solchen Umständen ganz gewils: denn der Or- ganismus ist schr auffallend gestört, aber 'vällig unterdrückt noch lange nicht. Auf 'ganz ‚abgestor- benen Pflanzen wird man wohl: noch die Reste dieser sogenannten Pilze finden,. aber ‚ebenfalls $odt, änsser Stande sich weiter zu entwickelt. \ f oo | ee 77} Auch andere kleine Pilze, Schimmelarten z. B.: Octosporen, verschiedene Arten yon Monilia, Stemionitis, Areyria, D.eematium, Fuligo, Erysiphe, Spumaria w s: w.. ‚wird nian an- treffen, und sie sogar fortwachsen.. sehen, auch wohl ' verschiedeue Sphärien, die. entschiedene ' Pflanzen. sind; 'aber' alle. diese. Gewächse haben einen weit höhern Organismus, sitzen aussen an; greiffen höchstens mit ihrem Untertheile: etwas in die. Substanz, des Pflanzenitheiles-ein, auf welchem sie. sitzen, und werden von allen den Bedenklich= keiten. nicht getroffen, -welche- ich gegen die Fungi subontanei vorgebracht ‚habe. Vebrigens bescheide ich mich wobl, dafs mein Beweis gegen die Pflanzennatur dieser Pilze noch nicht ‚über alle Bedenklichkeiten erhaben, ‚sey; meine Meinung mag eine blosse Hypothese heis« sen, ich habe nichts dagegen, wenn man mir nur zugiebt a. die "entgegengesetzte sey wenigstens nicht besser gegründet, als die meinige, die ganz gewils. in der Natur mehr Analogien hat 3, als die ‚Behauptungen, die Pilze seyen nichts weiter, als der Anfang eines neuen. Organismus, oder. das, letzte Bestreben des alten. Gesagt mufste sie: wer den, weil dunkle Gegenstände nicht genug be-. ‚leuchtet werden können, und von allen Seiten - untersucht werden sollen; je öfter ein Ding zur Sprache kömmt, desto besser wird es erörtert: 550 I,’ Correspondenz. ":Die botan. Zeitung hat für die Leser gleich. sam stillschweigend- noch einen grofsen Yortheil, den «sie bei der Uebersicht des bisher geleiste- ten‘; nicht mit in Anschlag gebracht haben. Es. macht‘ ‘uns nemlich dieselbe nach und nach mit der.neuern Geschichte der Botanik vertraut, und zeigt nicht nur den:Gang und die Fortschritte, welche diese Wissenschaft, zum Theil durch zweck- mässige Anregungen der Regierungen, in den ver- schiedenen Ländern gewinnt, sondern enthält auch den Stoff'in sich, von dem, was einzelne Städte ‚und einzelne Männer leisten. Es würde gewils schr zwechmässig seyn, wenn jemand diese neuere Geschichte der. Botanik vollständiger bearbeiten wollte, als solches, bisher geschehen ist. Es ist merkwü ürdig,. dafs vor allen Ländern Portugal in dieser Hinsicht unten an steht, da es doch .der Lage nach und im Besitz von Brasilien” am Mei- sten thun könnte. Was hat, nicht Spanien dage- gen- geleistet ! Italien, in seiner weitläufigsten Ausdehnung genommen, hat sich. in neuern Zei- ten’ sehr vegsam gezeigt, obwohl ausschliefslich noch: die ‚systematische Pflanzenkunde daselbst die. Oberhand hat: ‚England ‚steht in dieser Hindicht oben an, indem es unstreitig für die Flora mun- di die zahlreichsten. Beyiräge liefert, « In letzie- rer Hinsicht schliefst sich Frankreich zunächst an; aber der botanische Geist hat daselbst schon ei- 551 nen höhern Flug! genommen. -' Die Länder: des Nordens, Schweden, Dänemärk, "Rufsland ,‘ von der Natur, durch den langen’ Winter, weniger’ bei &ünstigt, sind dennoch im’ Ganzen: für Naturgei schichte. nicht. unthätig gewesen. Dafs. Deutsch ' land für Verbreitung der Naturwissenschaften den ersten Platz’ "behauptet, ist>nicht: zu. verwundern, '. da.es mehrere:und: :aufgeklärte Regierungen hat; die sich’ wechselseitig anregen, welches’ zugleich auf die Thätigkeit‘' "der: Gelehiten-: den ‚gröfsten Einflufs hat. Offenbar steht Preussen oben‘ an, obwohl auch‘ "Oestreich. und. Baisın nicht zur ücke bleiben. /:Kleinere Regierungen atkmen den näm- lichen Geist, und selbst die Freystädte Hamburg und Frankfurt, sind: hievon nicht: ausgenommen. Sehr erfreulich ist es, einenıGro fsherzog von Weimar, einen Fürsten von’ Salm Dyck; ünd’einen Prinzen Max v. Neuwied, als wirk- liche Kenner erscheinen zu sehen. Dals die: gröss sern Residenzstädte sich besonders. ‚auszeichnen, liegt i in der‘ Nator der Sache, da’ schon die Zahl ” der Gelehrten ‚größer ist, und die Hülfsmittel überwiegend sind. Daher ‘die Thätigkeit im bo- tanischen Fache, zu ‚Wien, Berlin, München, ‚Prag; letzterer Ort zähle” gegenwärtig die meisten durch. aus‘ “thätigen ' ‚botanischen Schr iftsteller Fu nämlich: s Sternberg, Mikan, Sieber, Tausch, Presl, "Pohl, Opiz, Preils, die eine ganze botan, Ge. sellschaft ausmachen N und durch. rühmliche Thäs 352; tigkeit "der Wissenschaft ‚sehr. förderlich sind An "diese schliessen. sich ruhmvoll. einige andere Stäj- te, besonders Universitäten an, und. es ist, bemer- konswerth,: ‚dafs ‚an: letztern. Orten die jüngern Professoren, vor, allen die gröfste Thätigkeit all den Tag. legen. . Esme ’ i ‚Bei. diesen ermanjernden. Ansichten wird nicht, Teicht ein, botävisches: Unternehmen . in unserm Yıterlande scheitern, sondern sich vielmehr der. serinenten Theilnahme. erfreuen‘ ‚können; WM. Desefrüchte ... An Küttnev sagt bei seiner Beschreibung des Leukerbades in der Schweiz: Eine. seit einigen Tagen verwelkte Blume wird in diesem Wasser in Zeit einiger Minuten ‚wieder so frisch, .als käme sie ‘vom Stöcke, Siehe Briefe eines Sachs en aus der Schweiz an seinen Freundin Leipzig. Leipzig 1786. HL. 5. 7% ”,..% Arenaria vorna, v exoit spontandment dans le Derbyshire partont oik Yon, a anciennement exploite des mines,, de plomb. Sir Jos. "Banks ‚ayoit. ‚Jongiemps cherche ä a Yaceli- mater chda lui, sans avoir pu.y reussir, lorsqwil la vint & la pensce, de se faire apporter de la iertem&me de Der 'byshire, prise auptes des at ciöns travaux} peu aprös la plante : a parü. Fi Spuing- grove, er Ty voila probäblement dtahlie & tou: jours: Bibliotheque Britannique Genöte Tome "XV. p- Tata Si Dog Del Keen, Fl 0 ra a Bota nische Zeitung. st, Nro. 23. Regensburg, am 21. Juni 1821. en 1. Aufsätze , Beobachtungen über das Längenver. hältnifs der Befruchtungsorgane bei ‘der Gattung Primula. Von Hrn. Ig. "Fried. Tausch, M. C. ausserordentlichen ‚Professor der’ Botanik in Prag. Ds bei mehreren Gattungen - einiger "Pflanzen- familien mit ‚einblättriger Blumenkrone verschie- dene Längenverhälinifs der Befruchtungsorgane regte schon längst meine Aufmerksamkeit an; um aber hierüber nur auf einige allgemeine, Resultate zu gelängen, wählte ich vorzugsweise die Gat- tung Primula, da ich von dieser inehrere Ar ten, zu beobachten’ und’ zu untersuchen Gelegen- heit hatte. Ausser ‘den bei üns wildwachsenden, und in Gärten gezogenen. Arten durchsuchte ich in dieser Hinsicht nicht. ohne Nutzen Hrn, Sie. bers Dübletieriherbar, "welches die meisten, der. Oesterreicher und Härnthener Alpenschlüsselblu- men in grolser. Anzahl: enthält. -; Das verschiedene Längenverhältnifs der: Be- fruchtungsorgane bei der Gattung Primula be. . 4 3 54. merkte zuerst Columna bei seiner Paralytioa- rotundifolia montana Eiphras. p. 256. (Primula Columnae Tenore), welches er sehr deutlich an einer: zergliederten Blumenkrone darstellte. In den neuesten Zeiten hat Persoon in Uateri Ahnal. d. Bot. .XI. p. 8. bei Primula veris, ela- . tior, und, acaulis diese Unterschiede nachgewie- sen, und Decandolle entlehnte davon in der. Flore Francoise Charaktere zur Unterscheidung der Primula viscosa, und hirsuta. > Obwohl man diese früheren Beobachtungen hierüber neuerlich *) fast gänzlich übergieng; so fand ich doch an. der Sache so viel Anziebendes, dafs ich mich nicht enthalten kann, die Resultate meiner "Beobachtungen in ‚Kürze bekannt zu ma, chen. Sie bestehen in Folgendem: Ber 1. Fast bei’ allen ‚Arten findet eine doppelte Lage der Staubgefässe statt, und nur bei sehr wenigen ist selbe einfach. Diese doppelte Lage. der Stauhgefässe besteht darinn, dals sie entwe- der tiefer, oder höher in der Röhre der Blu- menkrong,, aber: immer nur an zwei bestimmten , Stellen aufsitzen. Gewöhnlich sitzen sie in dem obersten Theile der Röhre (Schlunde), und in der Röhre selbst; so hat z. B. Primula ‚Auri- cula die ‚Staubgefässe entweder im Schlunde, oder *). Ni. 13. .der Flora 1820, war damals noch nicht in den Händen des Hmm. Vom A, dex Redaction. "- ‘ 173 im Gründe der Blumehröhre. nah kann also i im Allgemeinen bei jeder Ärt eine üdferd;ünd he. "here; ‘öder" untere,“ und obere- Lage‘ der’ Stauhge- ;fälse annehmen, 'die sich: auch’ durch. kürädre: "ind längere. Staubgefässe ‚des Vergleiches- wegen’ mit dem: Pistill "ausdiäcken_ Täfst. ‚Diejenigen‘ Arten, deren Individuen. alle eine gleiche (einfache) :La« ‚ge, der. Staubgefässe, haben, sind sehr selten, . ich. kenne dieser Art nur Primula. ‚longiflora, und ‚ich werde. den Grund, ‚dieser. einfachen. Lage an- zugeben versuchen, . ' > 2. Die doppelte Lage, der Stäubgefässe ine bei jeder Art bestimrät, “und unveränderlich im. mer dieselbe, "und nur "bei den verschiedenen Ars ten wieder verschieden, so hat’p. “Ar: eula” ikre ‚ Stäubgefässe nur im‘ Schlunde,' ode in Grunde der Röhre; hingegen'bei den’ verschiedenen‘ Ar- ten*ist die tiefere Lage’ der Staubgefässe vor« züglich "abgeändert „und. zwar -istssieiientweder . ‘im ‚Grunde, oder in der Mitte der Röhrej'sö'lie- : -fert vom ersteren, Fälle P, ‚Auricula; ein: Beispiel, ‚vom. letzteren P.,veris, bei. ‚der. die: Staubgefässe entweder im Schlunde, oder in ‚der „Mitte der Röhre aufsitzen, So sind die beiden sehr verwand- ten, Arten. P. Auricula, und Palinuri ‚schon durch die tiefere Lage der Staubgefäfse Yorschioden; i in- dem selbe beiP. Aurl ‚ala i im ‚Grunde, bei P, Pali- dur aber i in. der Mitte der" Röhre vorkömmt. ” 8. Bei verschiedener Lage der Staubgefässe in einer“ ‘und derselben Art ist auch oft 'die Form der‘ "Bluxienkrone zugleich abgeändert, und- zwar Za 55 850 ‚yorzüg iglich, ‚deutlich bei.denen ‚Arten, wo, die, tie ae IR dep; Sizubgelängg,.,in. der Mitte, de ‚Röhre;atäi: Andat...Bs a1 iesen ist, bei, den, „bö- Kheru,.Bageiden. Staubgefässe ‚der Sch} und ‚bayehig ‚serweilahh- updidie Stänbgefässeihefihden sich da- | ginn $& keisider ” tieferiälLage: hihgegeitHäuft. die -Röhreiglbich; walzdnföumigsibis- an'ı den-Bluwen- "saum' ang jedoch‘ beirerkt' mar in."diesein: Falle "eihe ‚Eiwedefüng® h'der Mitte der Röhre üntet. ‚ halb eh eRkörssterie" ade" Staub gelässe. Zütn ‚Beispiele ‚dienen P, veris, Palinun” Bei'denei "Arten, wo die’ tiefere Tage ı der Sthubgofiie im Grunde ‚das Rohre ist, wird. dieser Unterschied Ein Tun der ‚Blumen ©, ‚kaum, ‚und, möl- estens:gar, night, benperlg,. "und, ‚die, Form derselben ist bei diesen, immer; vopllk ammen trichtey[örmig; ‚doch ist,.hei, der höheren ‚Lage. die, Blyinenröhre längexinleibei.der, niederen; 3:2 B, .P: „Auricula, särnholtensie ii Nu ee la nn 1.1918 Saiwieh bei: einer ünd derselben. Art eine oppelie.th age (Länge) der Siaubgefässe: vor« kömmt; "so äst auch‘ die Länge des Pistills ‚dop- ‚pelt verschieden, und ‘zwar steht diese mit der "Länge ‘der ‚Släübgefässe’ imuer ‘im. umgekehrten Verhälinils . Es’ ist‘ daher hei“ der’ Alefern. Lage der Staubgofässe. das Pistin "länger, bei der hö- ‚ bern Lage kürzer als, selbe; so hat die Unterart von P, Auricula, die ihre Staubgefässe. im "Grunde der. Röhre trägt. das Pistill bis ‚in ‚den. Schlund hervdirägend; die ändeif: binkogen, fen 'Staäht 1 fr wen 48 da gefässe‘ im’ "Schlünde' ‚sitzen, "hat 'ei in seh Ka ERE de Fe "Pi ul, das Kaund von er Länge, ds Kinn ist. N Hs: 3 ries \ ei der hölleren Lage der Staubgefä Asse Piste“ as; ERSTE Ara oe ; ie BENUHUT.E Pistill- kaum von der, Länge des Kelches S,, her dep tiefern ‚aber ist eg; Jängen, als ‚der, ‚Kelch, ‚und, ‚ragt Bas wien oft, bis, in, ‚den Sehlund: hervor,,. Ex ‚ist, ‚NER, nicht ‚zu. läugnen, ‚dals, ‚man, hei Untorsuchging crieley.Iya ehr geliagg dividaen einer Unterart, ‚auf einig Ahänderungen sawohl ‚hinsiehtligh: deırıkänsgiides ‘ "Pistills,ials' auch der” TLagedensStaußgkläfie.igeu ‚langt; ‚$D: dafe 'epsteres! bäldz erlnasnkaigenpinliakb "kürzer angetroffen ' wird, NE rl dem vers schiedenen“älter; oder der ndkltin d'wel niger volkommeneh'Yntwiclieluig der“ Blähd En . hängt; dals letztere bald’ üm'eini ge Tifen" ieler, oder "höher stehen, was aber inher a rändeslichen ‘Form der Bitch" Dean wird, al diese bald eine eiwas"lähgere eignen . gere, bald eine 'etwah" "kürzere und weiureinshre hat" aber das’ bestimmue Verhältiils‘ ‚des Pistilte "zu den: Staubgefälsen bleibt. dennoch’ stets deut: ü lich,” undlise unabänderl Hiöhl 5 da die Lage «us inge‘) der“ Sinbgonti Fr vörziglich die“ tiefere, bei "verschfedenen”. Arten Yorschieden. ist, die: Länge" ‘des Pisuilles dbet' ed - jeder Art’ ‚eine: "gleiche dojpäle,PerseniedehRef Zeigt, und mit der’der Sıdübgefälse il um geheh ten Verkälinilse steht; "so ist auch‘ die Yanze Yei Y . on . söt 558 Pistills „gas einzige, Mittel, in. jedem, gegehenen Falle die "absolute tiefere oder höhere Lage.der Staubgefäfse (ohne Berücksichtigung der Anhef- tungsstelle) zu bestimmen. Es zeigt daher das ‚längere Pisuil stets "die tiefere, und das ‚kürzere & höhere“ "Lage der Staubgefälse. RE '6. Da ein bestimmtes Längenverhältnifs deh Befruchtungsörgane fast bei’ allen Arien’ vor- kömmt, 'so.miuls es für die ganze Gattung als all«- gemein, gegeben-: angeseheit, und ‘auch bei’ den wenigen‘Ärten: angenommen werden, wo nur eine. einfache" Lage ‚der -Staubgefälse statt findet, und es kann..demnach ‚auch bei {diesen die gegebene Lage der. .Staubgefäfse bestimmt, und die. feh-. lende erujrt. werden.- Dadurch, lafsen sich selbst die dem. ‚bestimmten Verhältnifse scheinbar wi- dersprechenden, Ausnahmen. lösen; so hat P. longiflora nur: ‚eine. einfache und zwar scheinbar höhere, ‚Lage der, Staubgefälse, da diese i im Schlun- de aufsitzen, und ein stets über den Schlund het- vorragendes Pistill; aber ‚das längere Pistil be- weiset, eben, dafs die Lage ‚der. Staubgefäfse. die ‘ ebsolut tiefere sey, die ohnediefs zun, ‚Abänderung‘ geneigt, bei verschiedenen, Arten, entweder im Grunde, oder in der Mitte der. ‚Röhre. ‚statt fin. det, und ‚folglich ‚sogar, im Schlunde selbst. vor: kommen könne... "Wenn, nun die einzig gegeben? Lage der Staubgefäfse bei P., longiflora die ‚tier. fere ist, und diese, ‚im, Schinnde vorkömmt, : 50 seht zugleich hervor, dafs. die höhere Lage der« | 559° ‚selben wegen Mangel an fortgesetzter Blumen- ‚röhre gar nicht. möglich sey. u | 7. In den meisten Fällen wachsen heide Un. | terarten derselben Art an den verschiedensten Standörtern dicht unter einander, was selbst die “von ‚mir ‘untersuchten Alpenschlüfselblumen be. weisen, die gewifs ohne Auswahl und: .-Berück- sichtigung dieser Charaktere eingesammelt wur- den. Selbst in der Kultur bleiben diese Verhält. nilse der Befruchtungsorgane, die schon längstens den Blumisten von P. Avricula bekannt waren, ’ unverändert. — y 8 Enwägt man nun, dafs weder Einflufs des: Klimas, noch des Bodens diese doppelte Lage der ‚Staubgefälse hervorbringe; dals sie selbst durch die Kultur keine Abänderung erleide ; dafs die 'Länge der Pistille mit der der Staubgefälse stets in einem bestimmten Verhältnifse stehe, Verhältnilse überhaupt aber von der gröfsten Wichtigkeit, und ‚selbst der Form und. Lage der Theile vorzuzie- | "ben sind; ferner dafs öfters bei versphiedener Lage-der Staubgefälse sogar die Form der Blu- ' menkrone: abgeändert sey; dafs die Natur bei den hinsichtlich ihrer Vegetationstheile so einfach ge- bauten Primulaceen ihre völlige Kraft auf die Bildung, und Modifizierung ‚der Blume verwendet zu haben ‚scheine; und dafs überhaupt die Be- fruchtungsorgane als die vollkommensten Pflanzen- theile den wenigsten Abänderungen unterliegen ; 560 endlich dafs’ man um folgerecht zu verfahren, auch bei dieser Gattung denselben Charakter, nach dem man längst Bei anderen Gattungen mit‘ einblättriger Blumenkrone (Asperifoliae) Arten unterschied,. gehörig würdigen müfse: so ergiebt sich, ‘dafs diese verschiedenen Bildungen keines- wegs Abänderungen bezeichnen; sondern dafs sie wenigstens als Unterarten, da die Anzahl .der Ar- . ten überflüfsig fast um die Hälfte vermehrt wer- den dürfte, im Systeme angeführt zu werden ver- dienen. Diels kann äuf eine einfache Weise ge- schehen ; indem man der Unterart lateinische Buch- \ \ staben, wie man bisher die Abarten mit griechi- schen bezeichnete, vorsetzt; Dann können auch die Abarten jeder Unterart, von denen man.noch Y die Monstrositäten trennen sollte, auf ie gewöhn- liche Art angemerkt werden. Da die höhere Lage der Staubgofäfse nicht bei allen Arten vorkömmt, so mufs sie der tiefe: Arten. Bei: denjenigen Arten, wo die tiefere Lage der Staubgefäfse in der Mitte der Röhre, die hö- here aber in dem Schlünde der "Blumenkrone statt findet, und bei deren verschiedener Lage auch die Form der Blumenkrone. verschieden ist, lafsen sich die. meisten gegebenen ‚Abbildungen bestimmen. - Hieher gehören : , Fass ren, als primär gegebenen, untergeordnet werden. . Nun folget die Aufzählung der untersuchten 361 Primula acaulis Allion. | Icon, Fl. dan. t. 194. ..b, inflata‘; stylo staminibus breviore. N | P. (brerisıyla) Dec. Fl. fr. suppl. n. 2366. a, Roem. et Schult, syst. veg. IV. 134. ‚Icon, Engl. Bot... 00. ‘ Primula elatior Jacg. . f P. (Columnae) Tenore Fl, neap. I. 54 t. 13. (nec P. suaveolens Beriol.) . . u Icon. Engl. Bot. t. 513. . . b. inflata; stylo staminibus breviore, . -. Icon, Fl, dan.. t. 434. Primula veris wina.. ı inflata ; stylo staminibus breviore, Icon. Fl. dan. t. 433. Engl. Bot. t. 5. Fast alle vorhandenen Abbildungen stellen diese Unterart dar. Primula cortusoidesL, b. inflata; stylo_ staminibus breviore. Icon. Jacgq. hort. Schoenb. III. t, 259. = Beide Unterarten werden häufig in unsern Gärten gezogen; a hat noch -das Eigene, dafs die äusserste Mündung des Schlundes sehr verengert ist, \ Primula farinosa L. u Icon: Fl. dan. t. 125.1 . b: inflata ; stylo- staminibus breviore. \ In der Fiora Danica wird auch b in der ein- zelnen zergliederten Blume dargestellt. j 562 Primula Palinuri. Petag. Die wenigen lebenden, und’ getrockneten In- dividuen, die "ich sah, zeigten! alle die Unter- art a, mit walzenförmiger Blumenröhre, und län- gerem Pistille. Indefsen ist an dem Vorhanden- seyn beider Unterarten kaum zu zweifeln; indem selbe schon Petagna:vor sich gehabt, und ver- mengt zu haben scheint, da er in der Beschrei- bung Roem, et Schult. syst. veg. IV; 139. sagt! „corolla tubo longissimo, fauce ventricosa‘ und ferner „stamina brevissima tubo corollae inserta‘“* von welchen das erstere die: Unterart b. inflata, das letztere aber a. bezeichnet. Die vorhande- ‚nen Abbildungen dieser Pflanze: habe ich 'noch nie gesehen, ER Von denjenigen Arten, bei denen die tiefere "Lage der Staubgefälse im Grunde, und die hö- here im Schlunde der Blumenkrone vorkömmt, - und die Blumenkrone bei jeder Lage gleichge- staltet ist, lafsen sich die vorbandenen Abbildun- gen kaum mit Sicherheit bestimmen, wenn nicht deutlich zergliederte Blumen, oder vollkommene j Beschreibungen ‚aushelfen. Bei den hieher gehö-. xigen Arten findet ‚die obere Lage der Staubge- fälse 'etwas tiefer im: Schlunde statt, und bei ei- nigen fast in der,Mitte der Blumenröhre, ohne dafs je das Verhältmifs zu den Pistillen gestört würde, oo. 368 tn .brimula. Auricula,L.: \ Icon. Jacg. Fl, austr. 1. 418. u bh. breyistyla;. ‚stylo- staminibus breviore, „„ Beide Unterarten ‚finden: sich nicht nur bei der ‚wiläwachsenden. Pflanze, sondern auch ‚bei den verschiedenen in Gärten . gezogenen Abän- derungen. 0 . * Primula erenata Lam. Die wenigen von mir gesehenen , Individuen ‘gehören zur Unterart a. ‚ Primula villosa Jacq.' bh brevistyla; stylo staminibus breviore. Icon. Jaeg. Fl. austr. Y. ap ten ” Primula ciliata Schrank. b brevistyla; ; stylo staminibus breviore. BHieher gehört Auricula ursi IO. Clus. hist. L 303, Herr‘ Sieber sammelte im "Yerflossenen Som- mer beide Unterarten auf den Alpen Tyrols, n_ Primulä' 'carniolica Jacgq. b:' brevistyla; stylo ‚staminibus breviore. Icon. Jacg. Fl. äustr. V.app. t. 4. "Beide Unterarten fand’ ich‘ "bei wilden , und hultiyinten Exemplaren; i “se... Piritmula glutinosa L. . b. 'brevistyla; stylo staminibus breviore.: ' Icon. Jacy. Fl..aust. V.’app. t. a6... ‚Primula minima I. ;b krevistyla; stylo staminibus. brevipre. ı \ 364 Beide Unterarten wachsen im: Riosengebirge, so wie. auch eine merkwürdige Abähderting, die vorzüglich. wegen ihrer schönen Blümeh in die Augen fälle.‘ Die Blätter sind breitför, und weni- ger tief gezähnt; die Blumen’ äiölser, ‚dunkler ‚gefärbt, die’ Einschnitte des 'Blumensaums ver. kehrtherzförmig,, nicht heilförmig, und ein Y bildend, En ‘ Hieher'’ gehöreh: noch’ zwei: Meistens init, ein- ander verwechselte Arten; ale Primula ntegrifolia 1; folüis ellipti- eis subintegerrimis erassiuseulis Iucidis subayeniis margine 'eartilagineis, scapo ı—2 tloro, 'calyci- bus obtusis tubulosis tubo vix dimidio brevioribus. b: breyistjla; styla staminibus breviore, Icon. Sturm Fl. Deutsch. L fasc, PR ‚Jch besitze ‚beide Unterarten aus den ‚Alpen Kärnthens, Primula Glnsiana;. ‚Foliis oblongis suhre- pandis subintegerrimis dentatis lucidis. subtus ve- nosis margine ciliatis, scapo 2 bh. floro,. ‚calyci- bus obtusis tubulosis tubo vix dimidjp, brevioribus. :P. (integrifolia) ß foliis. serrato -.dentatis Ver nosis Lehm. Prim. p. 73... VIIL. (excel. syn Scheuchz.) Boeim. et Schult. syst.- vegi'IV. 146. P. (spectabilis) Trattinnich tab. % 4026. (ex Syst veg. cur, Roemt. et, Schult:) 5 ! .* Aurieula ı ursi IV "Che: hist; I. p. 304 (e. ic) . 365 ; .:, „Auricula ursi carnei ‚coloris foliis minime ser. ratis. L Bauh. hist. IH. app. p. 868, (e. ic. Clus.) B Sanicnla. ‚alpina rubescens, folio non sernato, 6 Bauh. pin. 243. b. brevistyla; stylo staminibus 'breviore;- :ß acaulis;. pedunculis vadiealibus # —5: on- githdine folioruma 5 DE en EEE Fe Diese Art, die Hr. Sicher a auf £ demi Odster. teicher Schneeberge in grofser "Menge. sarimeln: liels, und bereits in, unseren "Gärten gezogen wird, kann 'wegen der Gröfse und Menge: der Blumen leicht für die schönste ihrer Gattung an“ . gesehen: werden, und .ich. wollte. sie dem. uner- ee ‘schöpflichen Clasius, der, ‚sich vorzüglich- ‚auch . um diese Gattung verdient. machte, widmen. Sie ist. fast in allen ‘Theilen doppelt so grofs, als P, integrifolia. Die Blätter sind ziemlich dich, ‚glän. zend, und an der untern, Fläche deutlich geadert,. länglich,, sehr. stumpf, gegen die ‚Spitze zu aft seicht ausgeschweilt, ganzrandig, | ‚oder stumpf gen zähnt, am ‚Bande mit. kurzen. weilsen drüsentra- genden Haaren gefranzt. Der Schaft ist ‚gewöhn- lich noch einmal so lang, als die Blätter, und fein ‚behaart, oft, 3 — 4 blüthig. Die Hüllblätter zu 3, 43 ungleich, linienlanzettförmig 5. länger: als die Blumenstiele. Der Kelch ist.röhrig, oft länger als die Hälfte der.Blumenröhre, und mehr offen stehend;..die Kelchlappen sehr stumpf. , Die Blumenkrone ist nicht nur gröfser, ala bei P. in-, 566 tegrifolia, sondernsuch die Einschnitte der Lap- pen des- Blumensaums sind viel tiefer, die’ Blu. menröbre ist ‘bald länger, bald kürzer. Bei a ragt das Pistill über den Kelch hervor, bei b ‘ist es doppelt so kurz. als jener. . ° ni. aus der Wurzel bervorkommende Blumensiiele. .. rer Schult. werden das Clusische , und die beiden Bauhinischen Synonyme zur P. Jatifolia Lapeyr,. gezogen; allein, wie die Beschreibung zeigt, ist diese schon allein durch die kurzen Kelche ‚bin- länglich verschieden, Zu den Arten, die nur eine einfache Lage der Staubgefäfse haben, gehört: Primula longiflora All. Obwohl meine Ansicht über die Lage ‚der Staubgefälse bei dieser Art nur aus der Unter: suchung weniger Individuen geschöpft wurde; so’ fand ich eben itzt unter sehr vielen Individuen, die Herr-Sieber heuer auf den Älpen Tyrols sammelte, kein einziges, welches meiner "Ansicht widerspr ochen hätte. “ I. Curiosa' Astrantia carniolices betreffend. ar Frage: “ Was ist Astrantia carniolica ? A ntworten: ı. Es ist ein Doldengewächs, welches ich zu- erst im Jahr 1759 im. Krainerlande entdeckt, und P ‚ß acaulis:hat vollkommene. naökte einblüthige ‚Anmerkung. Im Syst. veg, ce. Roem, et. nut 367 durch: seminum angulis alato - plicatis in der er. stern Ausgabe der Flora carnioliea charakterisirt, in der zweiten Ausgabe‘ aber als Astrantia minor Linn. erkannt und abgebildet habe. Scopoli. n— | Quid ad istam perbellam ac raram, atta- men in pratis nostris subalpinis montis Loibl sat frequenter crescentem Astrantiam attinet; ge= nuina mihi est species, quam in Florae meae no- vicae schedulis Astrantiae carniolicae nomine suflicienter descripsi. ac in appendice Florae. Au- striae tab. 10. iconem dedi. Ceteroguin i in. dubiis praestat distinguere quam confundere. Wulfen. ‚ "83. En attendant, je me suis persuad6 que VAstrantia carniojiica de Jacquin n'est qu’une vraie varict& d’Astrantia minor de Linng, et par» consdquent j’ai cru devoir la remir & celle- ci dans la Flore francaise.e DeCandolle. 4. Astrantia carmmiolica ist nur eine bestän- dige Varietät von Astrantia major L. die sich durch nichts anderes, als die Rleinheit aller Thei- le unterscheidet. Es ist übrigens räthlicher, viel- mehr zu verbinden, als zu trennen, woran man den ächten Botaniker erkennt. Sprengel. Schluß. Unser Wissen ist. Stückwerk, und unsere Weissagung ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird. die Zeit, wo wir in den elisäischen Feldern ‚hotanisiren, so wird das Stückwerk aufhören. ° 568 U..Bemerkungen _ Unter der Ahtheilung: spieis pluribus an . drogynis führt Allion. in seiner Flora pede- montana eine, nene Carex auf, die er C. nigra nennt, und so definirt: C. culmo triquetro folioso, _ spieis androgynis nigris erectis ternis termi- nalibus. ‚In der Beschreibung‘ fügt er noch bei: spica intermedia interdum evidenter supe- rius. mascula. In seinen Spec. plantar. nimmt Willdenow diese Allionische Pflanze auf, stellt sie aber unter. die Abthl. spicis sexu distinetis, sagt in der Diagnose „‚spica mascula solitaria, und in der Anmerkung: spicae non androgynae, unica mascula et binae vel tres foemi- neae aterrimae.“ Wie ist ein solcher augenfälli-. “ger und offenbarer Widerspruch zu erklären? Etwa dadurch, dafs die Pflanzen nach Einwir- kung von Clima und Standort abändern ? Nein, denn das wäre eine böse Geschichte für. unsere Diagnosen, sondern daher, dafs Willdenow nicht die Allionische Pflanze, sondern Schkuhr’s C. acthiostachya vor. ‚sich hatte, Solche Verwech- selungen kommen in den. gedachten, Spec. plant. öfter vor, z.B. Pedieularis incarnata, Coros nilla coronata, Cineraria Jongifolia, und sie müssen uns als Yingerzeige dienen, dergleichen zu den höchsten Verwirrungen Anlals ge< bende -Verwechselungen zu vermeiden und zu berichiigen. Flora oder Botanische Zeitung “. Niro, 34. Regensburg, am 28. Juni 1821. “oo 000 I, Aufsätze 2 Veber einige in Ober - Italien gebaute Bohnen - Arten. Von dem Herrn Ober- Justizsecretair von Martens, Die Ttaliener sind, wie alle südenropätschen Völ. ker, bekanntlich‘ grofse Liebhaber von Hülseri« früchten, und bauen daher ausser den Erbsen, ‚Linsen; Kicberlingen (Cicer arietinum L.) und "Wolfsbohnen (Lupinus albus L.), auch die ge«: meine:Bohne (Phaseolus. valgatis U), in gros- ser Menge; oo Unter den’ mannigfachen Abänderungen und $pielarten der’letztern ‚scheinen sich nun. bisher 'ein-paar merkwürdige Dolichos vor der Nach. ‘forschungen der Botaniker, die ohnehın den kul« tivisten Pflanzen ‘selten so viel Aufmerksamkeit, wie den wildwachsenden, widmen, ganz verbor- gen zu haben; wenigstens ist es mir bishor nicht ‚gelüngen, ausser. der: Angabe ‘in der Flora vom 21. Februar. 18:9: :Seite tig, dafs nach Thore ‘die Einwohner der‘Landes. im südlichen Frank- ' Aa 370 zeich aus den Früchten des Dolichos unguica- latus sehr schmackhafte Suppen bereiten, und . Montis einfacher Aufzählung einiger Dolichos- Arten ünter den Gartenpflanzen seines Diziona- yio botanico veronese, in’ irgend einem Schrift- steller die. mindeste Spur zu finden, dafs unter “ den enropäischen ‚Hülsenfrüchten Dolichos vorkäme. i j Die häufigste Art ist D olichos’ Catjang L.; sie stammt, wie schon dieser Name andeutet (Cat- jang ist die allgemeine malaische Benennung der Bohnen,) aus Ostindien, und kommt schon im Rumph V.. Tafel 139 vor, dort soll sie nach dem’ Reis das allgemeinste Nahrungsmittel seyn, ‚und wahrscheinlich wurde sie schon. frühe durch die Araber; welche auch den Zucker und ‚Reis ‚nach Italien verpflanzten, und mit-welchen heson- ders die Venezianer in beständigem Handelsver- kehr standen, über ganz Italien verbreitet. ' Gegenwärtig werden nur im. lombardisch- ve 'neziänischen Königreiche jährlich mehrere tau-' send Schäffel davon geärndet, da sie im Grolsen auf den Aeckern zwischen dem Mais, vorzüglich zwischeh. dem’ spätern Cinguantin, welcher erst nach der Waizenärndte gesäet wird, gebaut zu werden pflegt. se ia | Die ganze Pflanze - wird höchstens 3 bis 8 "Fufs hoch, und braucht, da sich der Stengel nicht, wie bei den gewöhnlichen Bohnen, sondern: nm! t 571 die äussersten . Zweige,. und auch diese wenig, winden, keine Stützen. Die Blätter sind kleiner als Bohnenlaub, und . ganz glatt, übrigens ebenfalls zu drei beisammen, jedes Blätichen hat einen sehr kurzen etwas haa- rigen Stiel, welcher mit einem Gelenke in den steifen glatten Hauptstiel eingefügt ist, ‚letzterer ist unten an der Einfügung im Stengel ‘mit zwei kleinen schmal lanzettförmigen Afterblättehen, und oben bei der Einfügung jedes Blättchenstiels ‚wie der mit einem ı/z Linie langen schuppenförmi- gen Afterblättchen besetzt. Der Rand der Seitenblättchen bildet an der äussern Hälfte einen leicht abgerundeten rechten Winkel, an der innern Hälfte bleibt er der Haupt- rippe näher, so dafs die eine Hälfte des Bilätt- chens einem lanzeitförmigen, die andere. einem 'dreieckigen Blatte anzugehören scheint, das mitt- lere Blättchen dagegen ist gleichseitig und rau- tenförmig eyrund. Die Blüthenstiele befinden sich unmiitelbar über den Blattstielen in den Achseln derselben “und sind länger als solche, die Blüthen selbst er- scheinen paarweise an der Spitze ‚der Stiele, in welche sie ebenfalls durch sehr kürze Stielehen’ mit Gelenken "eingefügt sind. Der Kelch ist wie bei der gemeinen Bohne klein, glätt und fünf. spitzig, die Krone nach Art der meisten Tropen: . Pilanzen sehr flüchtig, sie öffnet sich mit Sonnen- “ Aaa 572 aufgang und ist dann. weils, etwas ins veilchen- blaue spielend, schliefst sich Nachmittags wieder, nimmt eine gelbe Farbe an und fällt bald ab. . Die Fahne ‚ist etwas dicker als .an der gemeinen > Bohne , rund, stark zurüchgebogen, und ohnge- ° fähr 9 Linien lang und breit, an ihrer Wurzel ‘befinden sich ein paar längliche Erhöhungen, welche das -Schiffehen. zusammenpressen. .. Die u Seitenblätter sind Jänglich rund, das Schiffehen gerade, wodurch sich die Blüthe auf den ersten Anblick von der Phaseolus Blüthe unterscheidet, okngefähr 9 Linien lang und 5 tief, und schliefst die Staubfäden und den Staubweg ganz voll- kommen ein, Die ‘Schoten stehen. meist paarweise aufrecht, und nehmen 'nur gegen die Reife eine etwas ho- rizontale Lage an, sie sind ganz glatt, walzenför- mig, von der Dicke eines Federkjels und ohnge- ‚ fähr 6 Zoll lang, die Spitze stumpf, und in den. \ Gestalt eines Entenschnabels von den Nathseiten ' zusammengedr ückt, Die Bohnen selbst sind. bei vollkommiener. \ Reife. % Linien lang und 2 breit,. von wachsgel- ber Farbe, glatt, .aber:ohne allen’ Glanz und mit einem schwarzen Ringe um die ‚weifse Narbe ge ziert, woher: sie len Namen Fasioletll dall’ oe- chio CAnugenböhnchen) erhalten haben .:In Triest fand ich eine Spielart, die aus der Levante kam, 57 zweimal ‚so. grofs war, und einen branngelhen Ring ; ‚um ‚die, ‚Narbe hatte, „ Rs - Eine andere Spielart, ‚wird häufig | in Vene- ig verkauft, sie ist viel kleiner ‚- höchstens drei, Linien lang, glatter, und der schwarze Ring fehlt, gänzlich. Diese „wird wegen ihrer. -Aehnlichkeit mit Reiskörnern Riseuti genanät und, für. zarter und wohlschmeckender gehalten, ‚daher, sie auch im Preise etwas höher steht, .. > n , ,.. Drei weitere Dolichos - Arten sind ; zwar "kein Gegenstand des. Feldbaues , kommen aber doch ‚nicht selten in Gärten vor. Diese-sind: _ . 4) Der auch in Deutschland” bekannte Doli- ‚chos. Lablab L. hier Moneghini,. d. i. keine Non- nen, genannt, mit weilser und rother, ‚Blüthe, Er var vermehrt sich so stark, dafs ich yon einem ein-. 'zigen Kerne über 600 erhielt... die, ‚Schoten sind zwar etwas bart und. ‚unverdaulich, ‚die Herne aber, wie ‚ich. mich selbst. überzeugte, eine ‚ganz ange- nehme Speise. _ 2). Dolichös sesquipedalis L. Fasioi Jonghi, eine sehr fruchtbare Art,. deren Blätter,und Blü- the sehr denen des D. ‚Catjang gleichen, dagegen windet sich der Stengel. ‚bis. zu einer ansehnli- chen. Höhe hinauf und- Täfst dann die zwei Fuls‘. langen Schoten wie die Zweige einer Trauerweide nach .allen- Seiten ‚herabhängen, „Die Bohnen sind ohngefähr 5 Linien lang, BT Bräunröfßlich, “ünd stehen: in’ der reifen Schote über ı Zoll weit auseinander. Die grüben Scho- ten sind sehr" weich, wohlschmeckend, und geben ein treffliches Gemüls, daher die Pflanze: allge: 4 z meiner eingeführt‘ zu werden verdiente, 3) Dolichos Soja L. Die berühmte Soja der Japaner, ebenfalls, wie: die anderen Arten, einjäh- ‚rig’ und sehr fruchtbar.” Der Stengel aufrecht und wie- Stiele, Blätter, "Kelche, ‘und Schoten mif _ gelbrothen "Hahren bedeckt, die Blättchen oval- rund, zugespitzt und denen der gemeinen Bohne sehr ähnlich. Die Blüthen sind sehr unänsehnlich, ‘da ‚die, "Kleine Traube - ‚zwischen den Afterblättchen in, der Achsel. des’ Blattstiels an einem ganz "Kurzen Stielchen, sitzt "und die gelligrüne Krone kaum über den. "Kelch hervorragt. nr Die Anfangs aufrechten Schöten biegen sich später herab, sind sehr zahlreich, haarig, flach ' zusammengedrückt, und enthalten zwei bis’ drei rundliche etwa ‚vier Linien lange kaffeebraune Bohnen. 5 . . Da diese Art sehr ergiebig und in. dem öst- lichen ‚Asien als Nahrungsmittel so "berühmt ist, so verdiente sie ebenfalls: einen 'allgemeinern An-, bau, doch haben die frischen Böhnen einen sehr "bittern Geschmack, welcher ihnen, wie ‘den Lu-, 2 pinen, durch Einweichen in frisches Wasser ge- nommen werden muls,' "Sie" wurde ' 'eine Zeitlang \ 55 "unter dem Namen Cafft als Kaffee - Surrogat' ge: baut, und da'sie sich hierzu nicht sonderlich. eig.’ nen wollte, bald’ wieder aufgegeben, so dafs man sie jetzt nur hie und da in Gärten als Seltenheit noch antrifkt. Zu “Eine ‚wenig bekannte zu den eigentlichen Boh- nen gehörige Hülsenfrucht, "Phäseölus Müngo L. die ebenfalls Gegenstand des Feldbaues. ist, sch ich zwar nicht auf den Aeckern der Gegenden; die ich bereiste; fand sie aber in‘ "Venedig bei den Hornhändlern, welche sie Schäffelweise. vers kagiten, und zog sie selber im Gatten. u 2 u Ihr Stengel “wird 3 bis 4 Fuls' "noch, erhält _ sich zwar gewöhnlich ohne Stützen aufrecht, ‚zeigt aber in unregelmäfsigen Biegungen schon einige Neigung zum Ranken, so dafs auch diese Pflanze, wie D. Catjang, den Uebergang von den aufvech- ten zu den ranlienden Gewächsen bildet. . ”“ "Stengel, Blatt „und Blumenstiele, die Rippen und der Rand der Blätter, so wie die Früchte, u sind mit rostbraunen’ Häaren. besetzt. "Die Afterblättchen am Hanptstielo sind ziem- ‚lich breit, 'eyförmig, etwas stumpf zugespitzt, und Ohngefäht: 6 Linien lang und 4 breit, glatt, und . nur am Rande mit einigen, Haaren gesäumt, 'bei den hesondern Stielen der einzelnen Blättchen da- gegen sehr schmal, linienförmig , borstenförmig ‚zugespitzt und gegen 4 Linien‘ lang. Die ‚zwei Seitenblättchen halien kurze Stiel. 2 chen, ‚und sind, - wie bei der. gemeinen Bohne, der innern Hälfte nach lanzettförmig, der äussern. "nach hingegen mehr herzförmig, das mittlere rau. tenförmig,. eyrund und langgestielt, "indessen ist sein eigentlicher Stiel, wie das mit Afterblätichen bösetzte Gelenk ‚zeigt, nicht länger als der der Seitenblättchen, ‚ı bis 2 Linien, und der, ‚übrige, Theil eine, Fortsetzung, des Hauptstiels., über‘ den Seitenblättchen, .,. Die Blumen sitzen in einer r gedrängten' kopf- förmigen Traube mit. kleinen Stielchen an den, Enden der aus den Achseln der Blattstiele ent- springenden Hauptstiele, die etwas länger, als die Blattstiele sind; unter jedem ‚Stielchen befin- det sich ein mit, ziemlich langen Haaren gefranz- tes,. eyförmiges, zugespitztes Deckblatt. Die 5 Spitzen des Kleinen Kelches sind ebenfalls mit braunen Haaren gefranzt, die Krone flüchtig grün- gelblich und bis auf die etwas geringere Gröfse sonst der gemeinen Bohne ähnlich. Die Schoten, der en gewöhnlich mehrere am . Ende des Hauptstiels nahe ‚beisammen sitzen, sind walzenförmig, schwärzlich. . grün, kaum 2 Li- nien dick, und ‚4 bis 6 Zoll lang; die braunen: Haare, mit denen, sie dicht überzogen sind, ste- hen mehr ‚aufrecht, dagegen sie an den jüngern Stengeln nach unten ‚zurückgebogen und an den 'ältern horizontal. zerstreut sind. ‚ Die Bohnen sind sehr klein, nur 2 Linien x % \ 577- lang und. ı ı/2 diek, walzenförmig,' an heiden, Enden abgeschnitten, glänzend. glatt, und den Saamen einiger Lathyrus - - Arten weit ähnlicher, als gewöhnlichen Bohnen. , Am ‚häufigsıen. sind, sie von olivengrüner Farbe; doch. vermuthe ichy dafs die braunrothen, die ich einigemal sah, als Spielart ebenfalls ‚hieher gehören. " Diese Bohnen sind; wie ihre: meisten. Ver, “wandten, ursprünglich in Ostindien zu Hause, und käben auch ‘in Venedig delswegen den ‚Namen "Fasioletti dell’ India. erhalten, ‘sie werden erst! seit neueren Zeiten gebaut und stehen im Wer« the’ und Wohlgeschmak weit unter den ‚Gatjang- Bohnen, brauchen. auch. längere Zeit, um sich weich zu kochen, und haben den weitern Nach- theil, dafs die haarigen. Schoten nicht wohl efs- bar sind, wogegen die jungen Catjang - Schoien als Cornetti einen trefflichen ‘Salat geben. In Deutschland scheint der Anbau aller die- ‚ger. Bohnen - Arten im Gröfsen, wie ich mich, auch durch wiederholte Versuche üher zeugte, nur in, weinbauenden Gegenden ausführbar, wenig- stens gelangte sie zwar in Stuttgart, aber weder in Tübingen, noch in Ulm und Riefsdissen zu vollkommener Reife, i . . AL. ‚Neue Schriften .ı): Nomeneclator botanieus enumerans _ ordine- alphabetico Nomina- atque Synonyma Er; tum ‚generica "tum, specifica et a Linnaeo et re- cenlioribüs de’ re botanica seriptoribus plantis phänero 8 amis imposita. Auctore Ernesto ‚Stendel Med. Dr. Stuttg. et Tubing. Sumti- bus’ Cöttae aBai.” 2 Sect. ‘900 8. gr. 8. “ Mit wahrem Vergnügen beeilen' wir uns, | ‚die . endliche Erscheinung. dieses Werkes; 'däs eine allgemein gefühlte: Lücke in unserer Wissen. ‚schaft ausfüllen soll :. anzuzeigen, und behalten uns ‘vor, demnächst eine. ausführliche Beurthei- lung desselben folgen zu lafsen. . \ 2) Lehrbuch ' der Botanik zu Vorlesungen und. zum ‚Selbststudium von G..W.'E. Wende- zoth.. Marburg: ı8a1.. 590 8. & Auch hier-. von werden wir. eine umständlichere Anzeige sei- : ner Zeit nachholen. ze EEE ...3) Herbarium portatile, herausgegeben von Een. Prof. Jan in Parma ı820. ‘gr. 8. ıste Abthl, Plantae vernales. Der aufgellebten Pflanze ge- genüber ‚enthält ein gedruckter Zettel den latei- ‚ nischen‘ Nanien , Citate aus. wind. sp. pl., aus, "der Fl. pedem. und aus Jan, den ‚Standort, und \ endlich die Blüthezeit. Mit Hinweglassüng der allgemein bekannten und häufiger vorkommenden “Fr ühlingspflanzen, führen wir aus dieser Centwrie blos folgende an : Veronica filiformis,, Suffrenia . filiformis, Phillyrea media, Crocus ‚ineatus: Jan. Gladiolus Ludovieae, -'nova species ‘a $ua "Maje- stäte Maria Ludovica, "Archiduce Austriäey: v “ i | N 1 ’ .. .. 39 \ ‚ Duce Parmae-ete. in; eollibus, parmensibus ägtecta, 6 florihus alternis, bulbo dense., ‚Pyramidato. fbris . ‚parallelis, approximatis. tunicato ,‚.fplüig € ensiförmi. -formibus” nervosis,' ‚spathig ‚syperioribug. corollas subaeQuantibus,, inferioribus superantibus, filamen- ‚tis antheris ‚breviorikrs Jan. Bromus’ madriten-' „sis;, ‚Plantago ‚Cyngps,. Andvosace, ‚maxima, "Viola lactea, . Hyacinthus romanus, H. racemosus, ‚Orni- thogalum villosum .Bieberst. Chlora perfoliata, ‚Dapbne Laureola, ‚Saponaria. Ocymoides, ..Cera- ‚stium brachypetalum Desportes, Arenaria. ‚ma- rina Smith, ‚Euphorbia. angulata , Banıneulus ‚parviflgrus,. R. faleatus, Helleborus hyemalis, Ero- ' dium malacoides, Astragalus. ‚monspessulanus, „ Das "Ganze ist in ein Porte-feuille von’ grünem Safan ..gebunden, ‘ on Ber I, Bemerkungen. . :i Ba ur Euphorbia Paralias L. ist, ‚gine, zur, Flora Deutschlands. gehörige _ Pflanze; 5 ‚nicht weil ‚sie Roth, ‚nach. Gmelin bei Tübingen und. Hoff. mann in Schlesien angeben, denn diefs "sind. bo» tanische ‚Sünden; sondern weil sie nach. Wal. fen und Host im Litorale am ‚Meere wächst. Es ist zugleich eine Meerpflanze, wie nicht nur, ‚aus. dem eben. gesagten erhellet, sondern auch darade,, dafs, "Bauhi in sie: Tithymal us mariti« ‚zaus, Tabernaemontanus "Meer - Wolfsmilch, und Lobel Zee, Wolfs Melk nennt Ehrhart sammelte sie in Holland, , und ‚hat in seinen Bei- ı f € 380 “ Gegeben." "Wieiwar es aber möglich, dafs er nun "hoch, und), auch "Willdenow mit Linne das elenisehe Citat Nr, 1685. hieher rechnen. konn» "dessen Pflanze’ gänz andere Kennzeichen hat, Ar "von ‚welcher. Suter der Wohnort ‚ad vias "tötiüs Välesiae, imo’ in: subalpinis nec non in: syle is‘ "pr öpe Basileam angiebt.i So etwas erinnert "ah -den #Fucus in 'sylvis Nörvegiae, "Baypb oybia diffusä Jacg. "wächst in est reich auf Brächfeldern,‘ und’ defswegen hat sie 'Röhling mit Recht in Deutschlands Flora auf. ‘genommen. Wenn er abgr Felsen als “Wohnort "angiebt, die Blümenblätter reisförmig , vertieft; “die Frucht weichstachlich nennt , "und "Jacg. austr, tab. 344. eitirt, welches alles falsch ist, so kommt es daher,. dafs er Host’s synopsis abge: - 'sehieben, ühd dabei zu tief ‚herunter ‚geschen 0 Ungeachtet die Verf. von Spekies und Aya Höpsis plant.‘ Linn, des Allioni Flora pedemont. *ähr‘ fleilsig. kenützt;‘ und selbst "die neuen Arten "Laraus aufgenommen "haben ;!'wehn: sie auch nur tägen ca, 158.) "eine: genaue‘ Beschreibung davon . it einer kargen Diagnose versehen :waren, 50 “ibergehen sie döch die,‘ pag 287." des &edachten. "Werks vollständig beschriebene und‘ Tab. 83. 8: ‘&. kennilich abgebildete Euphorbia taurinänsls Allion.' ganz mit Stillschweigen, ° "Was: zag hitr für eine‘ Ursäche zum Grundelegen? + th Erste Beilage zur Flora oder botanischen Zeitung I 821: "Erster Band Ein "Schritt vorwärts in unsern, An sichten der Natur Von Leopold. ‚ Trattinnich et a re Ke Worte scheinen freilich wohl das befste, das übgemessenste Mittel zu’ seyn, sich Anderen mitzu- theilen, aber sie sind ‘wenigstens :doch nicht ‚das einzige. Sehen wir nicht oft genug, dafs sich die Thiere !einer und derselben Art „wechselseitig ein- verstehn? Die Hirsche, die Gemsen ,. die Biber, wer kann läugnen, «dafs ‚sie sich berathen, warnen, u zufen ;’ermuntern? Aber nicht nur die Thiere ei- nerlei Art wissen sich gegenseitig zu verständigen, wir bemerken ein Gleiches:wohl auch zwischen un- gleichartigen Thieren, z.B. zwischen dem Hund und, der Katze, bei den Singvögeln, dem ı Hausgefllgeh den Viehheerden wis, we Worte sind es wohl nicht, durch die der Lö- 'we allen andern Thieren, und selbst dem- Menschen imponirt, Es ist eine Mittheilung durch Aug und oa 1. 2 a . i BEE B _ Ohr, die uns seine Stärke; seine Unerschrockenheit; seine Veberlegenheit; seine Rohheit entdecken. Es ‚ scheint vielmehr, dafs alle Worte uns weit wenia ger erschültern würden, als. sein wirklicher An blick, a FE .. Auch dani sind .es nicht. die. Worte, die uns . bezaubern, und alles Uebrige vergessen machen, wrenn wir urplötzlich, und, wie vom Blitze getro®"" fen, die ganze’Allmacht der .Liebe beim Anblick ei- nes engelreinen, alle Himmelswoüne ausstrahlenden Wesens einpfinden. on Wenn wir, die tausendjährigen Gräber Tealiens - Yffnen, wenn wir. die ehrwürdigen Ruinen von - Persopolis anstaunen , und die unzerstögbaren. Reste , des hohen Alterihums in Griechenland, Aegypten "und. Syrien, besuchen, wie-fühlen wir uns da nicht . angesprochen, und in unserm Innersten yon der Wichtigkeit, von der Heiligkeit, von der Majestät’. dieser stummen Zeugen der vormahligen Menschen; würde durchdrungen ? Scheint ‚nicht eine. unsicht« ‘bare Gewalt, aus ihnen hervorgehend , unser 'gan* zes Wesen. zu ergreifen, und den vom tiefen, Jans gen Schlummer erwachten Impuls unserer. Seele mitzutheilen, um sie zu den Urhebern ihrer Exi- stenz in eine höh’re, glänzende Ewigkeit hinüber. zu bannen? ünd'sind wir nicht, von jenen geheiligten' Monienten an, die uos mit der Weihe. der erfaßsten Geheimnisse erfüllten, uns selbst unähnlich, zu er habneren, heller sekenden, tiefer ‚eindringenden. 3 . Wesen „und in Jeder. Hinsicht zu, „Geistesyerwand- 'tenj jener beneideten Zeitgenossen desSocrates, and derPtolemäer geworden? Aber nicht die Inschrif. ten, nicht die unverständlichen Hieroglyphen sind es, die uns eine so tiefe Ehrfurcht ‚vor diesen Hei- ligthünern, gebieihen ; in den Werken ‚selbst lebt das. Zengnils jener Geisteskraft, jener ‚Entbildung, Lebensthätigkeit, „Haltung und Gewandtheit fort, ohne welcher man weder‘ die, ‚Ideen solcher Werke erschaffen, noch weniger aber sie selbst-zur Wirke, lichkeit ‚herstellen ‚und durch sie "dem "Strom der . Zeiten trotzen kann 0, wer wollte nicht den An- blick 3 ‚die. Berührung ‚das beschwerliche‘ Umwih- j en in diesen Geburtsstätten der ‚meuschlichen Er- hebung, jeder Beschreibung , jedem Vortrag auch selbst des gelehrtesten und zur ‚Mittheilung ‚geeig- net’sten Augenzeugen, . ‚den wirklichen Genufs aller ‚mündlichen, oder geschriebenen Beredsamkeit vor- zichn? :— . ’ Eue: Fu Müssen denn eben ‘Worte da seyn, wenn es darauf ankömmt, dem Vorübergehenden “die hohe Würde. einer Residenz, die Gefälligkeit einer Villa, die. Schrecken eines 'Kerkers, ‚den feierlichen Sinn . eines Grabmahls ;; oder die Heiligkeit eines Gott ge- weih'ten Tempels zu. verkündigen, und begreiflich zu machen? Und, ‚wenn. auch wirklich Aufschrif- ten, Denksprüche w.& w. vorhanden sind, was Jeisten Sie mehr, als. dafs sie unseren Gefühlen Luft machen, indem sie dasjenige aussprechen, was wir schon vorher gefühlt, haben ‚ und,’ ’ "was wir nur 4 rn En ZerE amt in Worte zu überkiagen uns“ “tut zü unhrbnaig hielten ur ER DE BEE raEr Paz Tue zur - nr Wenn’ "Worke das einzige "Mitter 'äbgäben, sich wechselseitig Begriffe mitzutheilen, was würden jel ne Reisenden anfangen, die äuf Entdecküng neueh Länder ünd "Völker ausziehen, wein sie mit Men: . schen zusammenkommen, deren Sitten und Gebräüs che ihnen ‚eben so fremd, äls ihre Sprache sind ?- Und, wenn ‚hier, wehn schon bei der ersten 'Erzies hung der Kinder, beim ersten Unterricht der Taub- stummen, ja selbst zuweilen bei den Geisteskran® = ken einzig die Sprache der Natur zu Hilfe kömmty wenn es erst durch sie möglich geinacht werden muß, die, Unwissenden i in die 'Vorhöfe ‘der Kunst Einzuführen , und, durch die“ Worisprache sich ihre Mittheilung , weil wir an diese verwöhnt sind, ge 1äufig zu machen ; ‚wer dürfte‘es wagen, jene Uni» versalität einer Natursprache zu läugnen, die eben so wenig. von ralionellen Wesen mifsverstanden 2 werden kann , als es nöthig ist, sich dabei keinen andern Lehrmeister, als die Natur, ünd die uns ad gebohrnen Triebe zu wählen, im sich ihrer unfehls "bar ,, und’ unter allen Umständen mit dem erfoden" lichen Nachdrück bedienen zu können? "Aber; es ist wohl uindthig, so weit auszuho: len! Wir üben uns ja täglich beint Spiel ‘der mi- nischen Künste in dem Studium einer'Sprache oh" ne Worte! Sollte, man .es glauben, dafs es 'döch noch immer nur allzuviele' sölchek inednsegnentek . 5 Meuschen giebt „' die yon dem Ballet hinwegg chen, | und alle Gebilde der’ Natur, die keine Worte Ial- Jen, für geistlos_ und bedeutungslas halten Be Euch fodere ich. heraus, ihr Kunstkenner, die ähr so oft in den geheiligten Hallen mit sinniger "Anschauung. vor den ‚Werken eines Correggio, Raphael, Titian ws w. verweilet. Sagt ‘mir, oh ihr wohl glauben könntet, dafs es euch möglich > wäre, mit Beihilfe der Worte tiefer in die Seele ‚der Urheber dieser Werke zu schauen, als ihr, wirk- lich durch. "den Ausdruck „ihres Pinsels Kineinschg? Tadem ihr -Andern_ durch "Worte erklärt, was eher Geist bei. dieser Anschapung erfalst,. und sich ange- ‚eignet, bat, erkennen diese eure "Zuhörer, dafs sie. "wirklich ebendasselbe dabei geahnet haben; aber ‚pur das Vermögen, seine Ahnungen zu verdollmet- ‚schen , und sich selbst von seinen leisesten Anre- gungen, Rechenschaft zu ‚geben, Fr heürkundet ‚den Meier! nn nn es “ "Was ist endlich die Musik anderes, als‘ eine ver. edelte und mit der Kunst gepaarte "Natursprache eline Worte? Die Wunder der, ‚Musik sind längst : andrkannt,, und ‚über jeden Lobspruch erhähen ; ; sie Da Fe u) macht den Helden. zum Kinde, den- Weichling zum Helden, sie führet i in dag Schlachtgewühl, und, ent- ‚scheidet das, Schicksal ‚der Nationen ‚sie heilet Krank- heiten, ’ hei welchen die Äerzte verzweifeln, sie ist 'die. Mutter “aller 'Grofsthaten , die nur, ‘durch den „Böchsten ; Enthusiasm ‚vollbracht werden können; wa u BE we ga! N 6 „’ ‘ohne ihr gäbe” es s keine Gesclliäkeit , keine Cultur, keine” wissenschaftlichen Vereine, keine Künste, keine Dichter. Ja selbst die Religion, die’ gehei- ligte Tochter des Himmels, bedient sich ihres Ein- Hlusses, um unser Herz zu ‚jener Weihe der allerhei- ligsten Geheimnisse vorzubereiten, und ein gewisses Vorgefühl j jener überirdischen ‘Harmonie der ewigen ‘Glückseligkeit i in uns schon diesseits. des Grabes auf zuregen, das uns zur Frömmigkeit, und zur ‚An. dacht verleitet. Wenn nun aber die Musik eine Sprache” ist, "die auf alle "Menschen, ja * selbst auf. die Thiere ihre imposanten Einwirkungen ausübt, und wenn. selbst ihre ersten ‚Kunstverständigen ge- stehen, dafs sie nicht i im Stande sind, “den ganzen Umfang, und die ganze Tiefe ihrer Bedeutungen in Worte z zu übertragen; wie eigensinnig, wie incon- 'sequent, müßten wir nicht ‚denjenigen schelten, der noch ferner, behaupten” wollte, es gebe ausser der Wortspräche kein: anderes’ Mittel, wodurch ein vernünftiges Wesen, und also doch auch ein höchst ' ‚vernünftiges, ja die Urquelle aller Vernunft, sich andern Wegen offenbaren ünd verständigen könnte? - \ " "und wirklich sind die Gebilde der Natur‘ ganz auf dieselbe, Weise beseelt, und von demselben . Vermögen’ durchdrungen ; mit dem uns die Meister- werke der Kunst, mit welchen die Palläste, Grab- mäler und Tempel, mit welchem die mimischen Darstellungen , und die Musik, ums. ansprechen I. - vo. x ” . 2 ‘ “ Die, (dab wir auch im. stlichen Verstande \ Es fehlt nur an uns, wenn:wir bisher weniger die- se.ihre Ausdrücke begriffen haben; ° Doch schon dieses Wenige, was unsere: Kunstverständigen.. ans der Natursprache ‘in’ die unsrigen übersetzt'haben, liefert einen unwidersprechlichen Beweis, von. der Richtigkeit der Sache‘, und mit diesem zugleich die ermunterndsten Beweggründe, die uns antifern soll- ten, auf dieses Studium allen unsern Fleifs zu, ver- wenden. Wenn wit in..den ‚landschaftlichen Ent- bildungen. der Natur die Charactere des Ernsten, des 'Feierlichen , des:Erhabenen, oder jene des Ereund- " ‚lichen‘ -des- Vepgigen;; ‚des Rorüäntischen , und wie- ‘der -anderswo,. jene des "/Melangholischen, :des Schauerlichen, des Wilden erkennen, wenn uns die Gestirne des Himmels bis zur. Schwärmerey , ja bis zur. Abgötterey begeistern, wenn Meteore und -Gewitter uns oft mit solcher Webermacht imponiren, te 77 "etwas schön nennen). erstreckt. sich sogar auf ‚die Thiere, an, welchen wir etwas ‘dieser oder . "jener. Tugend Aehnliehes zu sehen glauben, ',ja ‘noch. weiter hinab. bis ins Pflanzenreich, wo: es 3. B. Blumen giebt, die uns durch Ge- stalt, Farbe und. Wohlgeruch zu; natürlichen Symbolen gewisser; sittlicher. Eigenschaften werden, und aus diesem: Grunde, ‚öfters auch . ohne dafs. ‚wir uns dessen bewußst sind, Per- 2 gOnen. Von: zärterem: Gefühl eine sonderbare Art’ von Anmuthung einzuflöfsen" vermögen, „ro :865Wielands Aristipp II: Bd. Ad, Brick, . oo. dafs selbst die Vernunft irre geführt und zum Schwei« gen gebracht wird, wenn wir'tausendmal die Wir-, “kungen des Umganges mit der Natur bei dem Unter- ‚schiede.zwischen den Bewohnern der Städte und.der ‚Dörfer, zwischen jenen..der ‚Gebirge ‚der, Ebenen „und der Meeresufer, zwischen denen der Tropen der.gemäfsigten und der Polarländer.u. sı w. beob- achten, und bemerken,. wie'sie, einzig von dem ‚Gefühl. dieser Natursprache: ‚geleitek,, bald ‚zu from« ‚men, rechtlichen , nüchterneny. bald“ au, leiden: -schaftlichen ,. üngenügsamen.. 'ödfer. gefühllosen- We- - sen werden, wie könnten. wir «ohne uns selbst Eü- gen zu strafen, die Behauptung fortsetzen ,, n£8 gebe . keine Natursprache? on nel . ‚Wens' aber diefs. alles:unwidersprechlich, wenn die ganze . ‚Natur von!dem Geist, Gottes. durchdrun- ‚gen, ein lebendiger Zeuge seines Daseyns, ein be- seeltes Archiv seiner Offenbarung, die .wohlthätige . Vermittlerinn aller uns in:diesem Vorhereitungszu- stande vergönnten Anschäuung eines Theiles seiner Herrlichkeit und Hoheit ist; so kömmt-es'nur auf. ‚ unsan, dafs wir diesen ihren Zeugnissen ‚.,Darstel- lungen und Aussprüchen eine gröfsere Aufmerksam- keit. zuwenden, : durch Uebung. und Beharrlichkeit “uns eine. bessere Fertigkeit ‘in Erfassung derselben _ uns aneignen, mit. einem: Wort; ‚dafs. wir ihren. Geist eben so fleissig: und gründlich studiren, als der ‚gelehrte Kunstkenner die "Werke: dor "bildenden ‚Künste, die Ausdrücke.der Musik,: gder- die Dar- stellungen des Geberdetispieles, dafs ‘wir also selbst; a ! we; rg Fi "wenn ich ‚so;sagen darf, grofse Kunstkenner, und genaue, Dolfineischer der Natursprache werden HI. nn. - ‘ , Da. wir "endlich selbst Geschöpfe desselben Gein . stes sind, der „sich überall. als- die Urquelle‘, ‚aller ‚Existenz ankündigt, und da die. Ausdrücke aller na- türlichen Offenbarungen auf unsere Empfänglich- keit berechnet sind; so liegt die Schwierigkeit der Sache nicht sowohl in. der: Aufgabe, den wahren Sinn der.beobachteten Naturprodukte auszuforschen, als vielmehr in jener, den Eindruck, den diese auf uns machen, ‚scharf. und rein. aufzufassen, : ‘und von allen andern, gleichzeitigen. aber Wremdartigen, ‚ger nau, zu. uaterscheiden. ul Und, so,. wie in der Wortsprache: nicht alle Ausdrücke gleich verständlich, gleich eindringend, ‚und in ihrem ganzen Umfang Allen gleich wichtig sind, eben so giebt es auch in.der. Natur Attitüden, ‚Erscheinungen, ‘Formen, die uns mehr oder ‚wenir ‚ger, angenehm oder unangenehm, bleibend aden : aur vorübergehend afiziren 4 N Um nicht. all, zu } oberflächig, über einen Gegen- ‚stand, von, so..hoher. Wichtigkeit. hinwegaugleiten , „und, meinen ‚Standpunkt, genauer, zu fixiren , willich „das Unermefsliche der ganzen ;Natur verlassen, "und ‚mich auf, die Formen ‚des Gewäichspeiches‚beschrän« MG Humholdis.Ansichten ‘der’ Natur. I,.8. 204 oO ken. Diese ruhige, und anmuthige Welt der Pflan- zen istes," die unserein Geist einen wahren Schatz von Offenbarungen därbiethet, und damit zugleich ‘die Gefälligkeit verbindet, uns in der Däuer ihrer "Darstellungen nicht allein zur Prüfung unserer An, sichten: Zeit zu Inssen ; sondern auch ihren Genus ‘zu verlängern w; 2 ‘ "Ich rede hier nicht von “den! Aggregaten;, ‚die nur allzuwichtig sind, un innerhalb -der“Gränzen | eines ephemeren Anfsatzes eine Berührung zu gestat- - ten ; ich ‘rede nicht von den kräuterreichen 'Steppen der grofsen Binnenländer, nicht von den Dornge- ‚ strüppen der Sahara, nicht von den- Farrenwäldern der Andesgebirge, nicht von den blühenden Ufern des zurückgetretenen' Nil, nicht von dem Flor der Alpen, nicht von den sonderbaren, Tangwiesen im atlantischen Ocean. "Ich verseize mich im’Geiste an die Sielle eines Lustwandlers, und Jiebkose baJd.die zärtlichern Kleinen, die sich an meine Füfse an- - . schmiegen , und lächelad ihren ganzen Blüthenschalz zu mir emporsirecken‘, bald 'fesselt ein :plühender Kirschbaum meine Aufmerksamkeit, und nun werf “ich, leicht! ermüdet, zwischen Hagebutten und Cy- tisen am. Rasenhügel mich: nieder, "wo das 'beschei- dene Veilchen mir Labung entgegenduftet, und die krautartige Heide mit Pyrolen, Leberkraut und Prie mein, Anemionen und Sinhgrün vereinigt; mir das, r .%).5,.Humboldts. Ansichten der Natur 1 817% ' mn nn ln POBBER u 'Weilen durch ünerreichbare Gemählde, und durch | Wiedererweckung aller der wohlthuenden Anre- gungen meiner ersten Lebensjahre versüsset. Siehet eine ‚neue Gesellschaft von ausgesuchter Artigkeit. Ei, ich hätte dich gar nicht bemerkt, häte ich nicht - hier ‘der. Ruhe und dem Genufs der verjüng- ten Natur mich hingegeben. Es ist-den Gamander- artige Ehrenpreis (Veroniea ‘Chamaedrys L,). "Das freundliche Pflänzchen kriecht einfach und anspruch- Sträufschen ‘vol himmelblauer Blumen schmücken im ausgesuchtesten Ebenmaafs den ganzen Spielraum ‘meiner nächsten. Umgebung: 'Je näher ich es be- . trachte,, je meht ziehen mich. seine Reitze,, und die « Holdseligkeit seines stillen Daseyns an, Ich em- ‘pfinde dabei den ganzen Werth der kindlichen Un- 'befängenheit, und den Liebreitz einer unentstellten, . von der Natur allein besorgten Entbildung. Aber, dieses Gefühl reicht nun auch hin, um mich zu überzeugen, dafs nicht die Vorzüge des Anstandes und :der Gestalt &s find; die unser Gemüth mit den ‚behaglichsten Impulsen anregen: "Wir befindep uns weit besser unter: demüthigen, nüchternen‘, "aber doch holdseligen und unverdorbenen Wesen, als in. dem Widerschein der gröfsten Ueppigkeit, und der "Alles. überstrahlenden Glörie, die nur betäubt, und "blendet, ‚während die Gesellschaft jener Andern “eilen wohltküenden, und‘ ausheiternden Monden- 'schimmer in’ unserer Seele zur ückläßst, - "Genug, ‚mein liebes Pflänzchen! ich‘ habe dich” verstanden , v ar u pas Pe E ee e “ ‚los zwischen den Gräsern herum ; ‘aber die kleinen a Y 12 dt und kehre froher und ruhiger zu meiner ‘Heimath zurück, als ich in der deinigen ankam! . Jedes Gras, jedes Moos., jede Flechte spricht . ‚uns nach ihrer Art, nach ihrer spezifiken Localität, nach. ihrer Verbreitung, und, nach ihrem Zustande . auf eine andre Weise an. Es giebt allgemeine), partielle, specielle und indiyidyelle Ausdrücke. Alle Tange z. E. haben, etwas Gemeinschaftliches, etwas Gleichbedeutendes , womit sie uns ansprechen, gehen so die Gräser, die Palmen, die Nadelhölzer, die Seitamineen u. s. w. Minder aligemein,, aber doch "unter sich übereinstimmend, sind, die. Aussprüche - der Heiden, der Stapelien, der, Ipomeen u. s.W ‚Speziell ist die Sprache einer hestimmien Art, wie „4 B. der.'Wasser- Raffel (Geum rivale L.) und ganz ändividuell kann z E, der. Ausdruck einer Trauer weide (Salix- habylonica, L.) seyn ;. die in. ihrer FraueR ungeheuer groß und alt geworden ist Uebung und unverschries Naturgefühl sind die befsten. Lehrmeister in diesem Studium. Man ‚mufs „allen Eigendünkel, alle,Selhstsucht abgelegt haben ‚sonst wird man es darinn nie, bis zur, Meisterschaft bringen. ‚Uebrigens myfs man aber anch ebemso . wenig’ein Träumer, ein: Geisterseher, . ein, über spannter Fanatiker seyn, Man mufs seine Hantasien nicht in die Natur ‚hingindichten, ‚sondern yielmehs ‚aus ihr selbst schöpfen , sie mit, kindlicher Arglosig- ‚keit befragen „‚und. ähre. Antworten weder. Zu. zeänst- gen, noch zu verschärfen im Sinne haben, "Was .. nn 15 4 ' würden wir üns von dein Kunstkenner denken, der Uns mit Auslegungen. belustigfe, ‘deren. Sinn win. nicht in der bildlichen Darstellung fänden? Nein; er darf nicht mehr, als der'Dollmetsch Unserer eige= hen Wahrnehmungen seyn, “nicht ein Schöpfer von Ideen, ‚ die-ung weder. vor, hoch: Dach seiner Erkläs rung aus dem Bilde > angesprochen haben! Dee {5 wo. \ Oft wird es uns durch- Gegenistze erleichtert, as Wahre dieser dunkeln Anregungen ‚aus unserer Seele hervorzufinden, und ;zur Klarheit zu: stei* gern. - Wenn wir: es.ö. E.:schwer finden sollten, den Sinn der Veronica verna *) zü entziffern; so prüfen wir absichtlich solche Vorstellungen in der Zusammenhaltung mit derselben, von denen wir zum Voraus wissen, dafs sie dem Eindruck, den sie auf uns gemacht hat, widersprechen. Grösse; Hoheit, Würde, Ernst, Melancholie, Heroismus; lassen tich ih Vereinigung mit jenein gar nicht den- ken. Also, mufs Zartheit, Bescheidenheit, : Genüg- keit ‚wohl besser dazu: passen. © -Es ist- deht. as Gebilde, das uns anspricht, es ‚ist der Bildner, der in demselben seine Idee; seine "Rührung, Seinen Geschmack verewigt hat, wie der "Mahler, wenn er im historischen Gemählde alle’ seis u Vorstellungen. von, der Handlung, und den han- in FE SEES EEE FESTER: ») 5, meinen österreichischen Blumenkrana Nr. tor. ‚ Samkeit;, Holdseligkeit, Freundlichkeit, Gutmüthig« \ 14 delnden Personen, oder der Denker... wenn er seine - gänze Ideenfolge niedergeschrieben, und für jeden verständigen Leser aufbehalten hat. So wenig aber, ‚als man in einem solchen Gemählde, oder in einer Handschrift Ideen ergreifen, oder Gedanken ‚lesen _ kann, ohne überzeugt ‚zu seyn, dafs!diese aus einem andern Geiste gekommen, und hier nur "gleichsam “ niedergelegt worden sind, wenn wir gleich selbst - es sind, "die in dem schweigenden Bilde, und.in der _ todten. Schrift diese. Ideen und: diese Gedanken er- fassen, eben so wenig: können wir Ideen, und Ideen- | folgen aus den Formen und Situationen der Pflanzen hervorrufen, ohne von dem Gefühl durchdrungen zu werden, dafs auch das Wesen, dem sie ihren Ursprung verdanken, eben diese gehabt, iq diese ' Formen “absichtlich hineingelegt, und der Erfassung durch uns .und andere vorbehalten. haben müsse: - Ha, welch ein Gedanke ergreift mich! Ich wandle hier nicht einsam durch die Blumenflur, Tausende von Wesen sprechen mich an, und ’ver- künden mir die erfreulichsten Mittheilungen aus dem Geiste’ des allgegenwärligen Urhebers! Der Aller“ 'heiligste ist es, der sich mir offenbart, ich: lese seine Begriffe, ich sehe, so zu sagen, in seine Seele, ich, sehe einen Theil seines Wesens in körperlicher Dar“. ‚stellung, und .ich bin überrascht durch die Wahr- nehmung, dafs keine meiner Ideen, keiner meiner Gedanken ihm fremd seyn kann. Es dringt sich mIF die Ueberzeugung auf, dafs alle idealen Schöpfun- gen, die aus unserer. Seele- ‚hervorgehen, ‚und die . ES " . 15 ülle unsere, Handlungen veranlassen, in der ‚Natun ‚bereits dargastellt,. aus dem :Geist Gottes entsprun- gen, und durch harmonische Einwirkung nur zur "Wiederholung, zur Wiedergeburt, zur Abspiege- lung gekommen sind. Ich bin also hier auf ‚einen - sehr ehrwürdigen, Stelle Eine Bibliothek, ein Mu- säum,. eine Academie mag alle von den Sterblichen. gesammelte Weisheit umfassen, hier treffe, ich ‚auf Lehren, auf Aussprüche, auf Wahrheiten, gegen welche alles ‚menschliche Wissen. nur Unwissenheit, aller Prunk der. Aufklärung nur Kinderspiel iste Aus der reinsten,, aus der Urquelle schöpfe ich hier so viele Weisheit, als meine Seele ‚fassen, so viele ‚Wonne, als ‚mein Gemüth ertragen kann , und ZWAR - durch die einzige. ‚Vermittelung, die die Verbindung des Erschaffenen mit dem. Urwesen voraussetzt. ‘ Ich darf eben, darum auch nicht die Verirrung des We- bersetzers befürchten. Je reiner. ich selbst bin, je weniger mich Sinnlichkeit und. Leidenschaften. ‚b e- herrschen, und je weniger mein Herz verdorbtn ist, um desto“mehr werde ich hier von den Gold- ‚körnern den. Wahrheit und der Beruhigung auflese n., N Lasst uns also hinaus eilen in die ‚beredsame' n Gefilde, wo die Weisheit uns mit Blumen krönt, .wo der Geist Gottes lustwandelt, und wo der Frie- de des Himmels unsre Seelen zur Erhebung in die, Vorgezeichnete Bestimmung weiht! Dort wollen wir, allen Gramy und alle Sorgen abschütteln, und % im Tempel der Natur uns mit neuer Kraft und frisch ‚em, . Muth ausrüsten, um wenigstens von nun an Wyseem 46 Gegnern im Kampf mit den Absurditäten der Ver- os ‚ Da das Studium der Natursprache' eine noch“ ganz neue Sache ist, da wir darinn so wenige Vor gänger haben‘, und da es noch nicht möglich ist, die derbtheit nicht ohne’ Erfolg die Stirne zu biethen, j ; Anleitung dazu in Regeln zu fassen, ünd systema- tisch zu behandeln, so müssen wir freilich wohl uns vor der Hand' mit 'den kleinsten Gewiiinsten, 'mit anvollkommenen Versüchen, und gleichsam blind« Aings eigriffenen Vorbildern begnügen, Und nur als solcher, als aufgeklaubter Gedan- kenspähne, mit einem Wort, als unmündiger Rleis wigkeiten, wage ich es, meiner eigenen Versuche in diesem unermesslichen Gebiete zu erwähnen In meinem ' Blumenkrgaz *), und in meiner Flora’ des: österreichischen Kaiserthumes *) habe ich ins+ besondere mehrere, Proben von meinem Vermögen; oder *) Oesterreichischer Blumenkranz. Wien 1819, auf dert Gedichte, die die an 200 Pflanzen aufge. griffenen Ideen erklären. a Flora. des österreichischen- Kaisertkumes in % Bänden ‚mit 200 Abbildungen in schwarzen Kupfern in 4to auf Kosten des Herausgebers 1814. — 19. . Der prosaische Text enthälß schr viele Ausarbeitungen von.dieser Art 1% Kosten des Herausgebers; in ı2mo. Zweihun“' . B | | | 17 oder soll ich nicht vielmehr sagen? von meinem Un- vermögen, die Natur zu interprätiren geliefert. Was ich zur Entschuldigung dieser von mir zer- streuten Splitter, und Sandkörnlein , als ersten Ver- suches in dieser. Art zu philosophiren, sagen kann, - das ist, ausser dem Mangel eines leitenden Gestir- ıfes, wohl hauptsächlich die Bemerkung, dafs ich ‚die vorgestellten Ideen nicht etwa mühsam zusam- mengesucht, und gleichsam aus allen Weltgegenden hergeholt habe. „Nein, wahrlich, sie drängten sich mir von selbst, und ganz unwillkührlich auf. Aber, eben diefs, glaube ich, sollte wohl auch in der Fol- ge, und bei jedem Vortrage, die erste und die un- . ‚erläfslichste Grundregel eines jvden Uchersetzers der Natursprache in die Sprache der Menschen seyn? Da ich seit den dreissig Iahren, in welchen die Betrachtung ‘der Natur des Gewächsreiches mein Hauptgeschäft gewesen ist, viele Tausende solcher Ideen an den Pflanzen . mir erschaut habe; so giebt mir die Verwandtschaft der Formen auch desto fühl- barer den Impuls, ’ verwandte Ideen an die früheren anzuknüpfen; oder die Klugheit lehrt mich, bei ganz entgegengesetzten Formen, auch auf ganz enige- gengesetzten Ideen hintiber zu springen. Diels Al- ‚les aber geschieht so, öhne dafs ich mir es eigent- . lich vornehme, und es ist noch gar nicht. lange, dafs ich es an mir selbst beobachtet habe, wie mein Geist 2 ı8 | bei dieser Ideenbannung zu manipuliren pflegt. Ich meyne, es geht mir bei dieser Herausarbeitung, und Verklärung meiner dunkeln Gefühle, ungefähr wie dem 'Tonsetzer, der unter mehreren versuchten Ac- "corden endlich doch den harmonirenden herausfin- det, .der seinem innersten Gefühl Genüge leistet, und mit dem er sich befriedigend ausgesprochen zu - haben vermeynet. Und. da endlich dasjenige, was. uns aus der specifiken Form , oder aus der Indivi- . dualität.einer Pflanze anspricht, nicht eine isolirte Idee, sondern eine ganze Kette von Ideen ist; so habe ich bei diesen meinen Versuchen in der Flora’ und in dem Blumenkranz aus den Vielen oft nur ‚blindlings_ einige herausgegriffen , wahrlich , ohne mir einzubilden, dafs ich meinen Gegenstand er- schöpft, oder auch Aur jedesmahl die wichtigste aller mir dargebothenen Ideen dargestellt hötte- Unterdessen sind dief doch wirklich solche aus dem Geist der Natur in meine Seele übergewander- te, oder, was gleichviel ist, von ihren Formen in‘ meiner Seele, durch ‚Association, Analogie, und ‚Consonanz oder Dissonanz erweckte ideen. a x 2 ‘Wenn ich es wagen dürfte, nur von der Ferne auf eine Methode hinzudeuien, nach welcher man vielleicht in der Folge diese Darstellungen ordnen und beurtheilen könnte; so, müchte ich. sie Er- ‚"stens ‚in totale die aus dem Innbegrift aller er- \ 219 fafsten Einwirkungen entspringen, und'zwey tens in partielle, die.sich nur mit einer. Nebenidee beschäftigen, eintheilen Totale Darstellungen habe ich hauptsächlich in meiner Flora mehrere geliefert, Man könnte sie nach obiger Angabe in vier Cathe- gorien unterabtheilen, als aönlich : 1 x ıtens in Associations: Darstellungen, d.i. von Begriffen, die wir nur durch unmittelbare Ideenverwauidtschaft wahrnehmen, und in eben dien ser. ‚ Verbindung 'mittheilen, ohne uns gar zu, weit von ‚der zuerst aufgeregten. Idee zu entfernen. Von dieser Art, sn 7. B, in meiner Flora die Artikel No,.21, 32, 36, 43, 45, 55, 65, 67, 71, 75, 97, 303, 107, 91 u. sw. Aus dem Blumenkranz die» ne folgendes Exempel zur Ansicht: No. 101 | ‚Veronica vernai' ‚Frühlings Ehrenpreis, Ist ein kleiner, nur dem geübten Beobachter bemerkbarer Bothe ‚des Frühlings, Der erste Stein, der einen Tempel gründet, » . Hat manches Herz mit Andacht schon erfüllt, Wenn Lucifer den ‚nahenden verkündet, * Erwacht in uns des Tages heitres Bild, ' 20 ‚ Ein Ton-genügt;; Gefühle anzuregen, Schot lauschen wir den Wundern der Musik; Und unser Herz fliegt rasch dem Freund entgegen, je Sagt Einer nur, er kehre bald zurück, Den wir noch kaum bei seinem Namen nennen, In Polstern, und in Windeln eingehüllt, Meint, hochbeglückt, der Vater zu erkennen Als einen Mann , der seinen Platz erfüllt, x Sey, zarter Frühlingsbothe, mir willkommen! Bin höcherfreut, dich wieder blühn zu sehn «. Mir, fieylich, kannst du nur durch Täuschuug BE frommen; Mein Frühling pflegt nur einmal zu vergehn! En Diefs sind. die vorzüglichsten, die sich: uns’ gleichsam mit Gewalt ‘aufdrängen, und, wobei uns fast unmöglich scheint, etwas Anderes zu den- ken, oder andere Ideen anzugeben, ohne die Wahr- heit der gefühlten Impression zu verläugnen, " ätens Darstellungen analoger Ideen, ‚Wenn wir nämlich im Gefühl der erhaltenen Ein» drücke uns ein wenig abwenden, und sie mit ana- logen Vorstellungen’ menschlicher Verhältnisse, amal- gamiren. Beispiele von dieser Art liefert, wüsser der Flora auch mein Blumenkranz, z. E, No. 35. Echium rubrum. Rothes Echium, . 2r Die Pflanze ist sehr rauh, und uühnsehnlich, aber die Blüthen ‘sind ausnehmend schön und an- . genehm. : ee Sich’ hier das rohe. Kraut, und diese Pracht der Blüthen ; . $o gattet edler Geist sich oft mit rauhen Sitten! Noch mehrere solcher Beispiele finden sich ebendaselbst No: 10; 12, 17, 38, 48, 43 ,; AZ» 59, 84, 157, 166, .190,.u, s. w. Hier ist ein weites . Feld geöffnet, und eine einzige Pflanze könnte ei- nem reichen Genie einst Veranlassung geben, Wahr- ‚heiten zu offenbaren, die zu wichtigen Verbesserun- gen, und Entdeckungen führen, und. die sich am befsten in dieser Zusammenstellung erkennen und beschwichtigen lassen» - Stens Darstellungen aus der .Conso nanz geschöpfter, d. i. solcher Ideen, die sich mit den aufgefafsten zusammen reimen, aber doch von ganz verschiedener Art-sind,.die uns in dieser Zusammenstellung überraschen, und 'sich wechselseitig in der Bedeutenheit erheben und ver- schärfen , zu BE, im Blumenkrang No. 182. . Alisma natans, Schwimmendes Alisma, \ . 22 Eine Wasserpflanze., die jedoch den Landpflan- zen schon sehr ähnlich ist, so, wie sie auch nur nahe an den Ufern z zu wachsen pflegt. Ja ‘wohl, sie zeigen 'euch ganz eine andre Welt, Die Pflanzen, die Neptun sich für sein Reich ET- ee a . wählt; “Doch scheinen Einige das Festland schon zu Don horn MSN WÄHERN, u Und: diese gleichen den Amphibien und 1 zwi - tein; Kun Beinahe, wie der Mensch zwar. animalisch lebt, Doch die Uneädlichkeit schon ahnend sich ‚erhebt Yv “ ’ Von“ dieser” Art giebt && noch schr viele andere . Beispiele sowohl:in dem ' Blumenkranz, als auch in der Flora, EEE 4tens endlich Darstellungen aus der Dissonanz geschöpifter ‚Ideen, .wo wit durch,die:.Lebhaftigkeit des Contrasis die wahre, Idee hervorheben,. die uns. aus der ‚Pflanze ange. sprochen'hat, Z. E. im Blumenkranz _ No, 198. Ervum tetraspermum.. j Viersamige Linse Ein unansehnliches, aber auch ganz verborgen ‚hausendes Pflänzchen. } ‘Wenn. unsre kleinen Geister doch,. Wie du so eingezogen wären! ‚Wir suchten sie am Ende noch, “ \. : Und hielten. sie als Rarität in Ehren; Allein, die unsern sind es eben, Die über Alles sich erheben. In die zweite Klasse gehören die ‚partiellen Darstellungen. So nenne ich diejenigen, die nur zufällig eine aus der grofsen Zahl der analogen, oder consonannten Ideen ergreifen, und diese bald, mit der Form ‚. bald mit den Attributen,, oder wohl gar nur mit! dem Namen ..der Pflanze 'verketten. Diese dienen dazu, um irgend eine Wahrheit durch, ihre Verknüpfung mit dem oft zu Gesicht kommen- den Objekt tief ins Gedächtnifs zu prägen Man könnte fast zweifeln, ob auch diese Darstellungen zur ‚Uebertragung der Natursprache gehören? , Al- lein, auch sie werden durch ‚die natürliche Bildung veranlafst , und’ nur die Ketie ‚fehlt, um diesen Zu- sammenhang mit der ersten, von der Bildung der Pflanze erweckten Idee zu bemerken. Wenn ich zB. im Blumenkranz No. 7. von dem Pfeilkraut sage: Mit Pre, meynt ihr; spielt ja sonst die Liebe nur? Ta wohl! Ist Liebe denn was. Anders, als Natur? j 24 so erfasse ich nur den zufälligen Umstand, dafs man sich die plötzlichen Wirkungen der Liebe je- nen der Pfeile ähnlich zu denken pflegt. Allein die Pflanze erinnert nun einmal an die Pfeile. Wer "kann dafür, dafs uns die Pleile unter Andern auch an die Liebe erinnern? und am Ende ist es doch nur die Natur selbst, die unsere Herzen mit den Pfeilen der Liebe verwundet, Noch weiter enffernt ist aber die Idee, die ich ‚in dem Beispiele No. 189. von der Frühlings - Poteh-' tilla herausgehoben habe. Das grüne Kraut träge gelbe Blüthen. Die Pflanze, in ihrer natürlichen Lage gesehen, stimmt uns zur Heiterkeit, und zu gemüthlichen Scherzen. In dieser Stimmung will man oft weniger consequent scheinen, als. seyn. Man ergreift eine Idee, die gar nichts zu verspre- . chen scheint, verkeitet sie aber am Ende doch sp richtig mit dem Bild der Pflanze, dafs die Ueberra- schung, und das Lustige den Eindruck der Wahr- heit steigern, die wir aus dem Ganzen losreissen; und einzeln preis geben wollen. So entlehne ich von ‚obiger Pflanze blofs die Farben, nämlich Grün und Gelb, und diefs erinnert mich an den Neid, den ich bestrafen und lächerlich machen will, .in« dem ich durch einen Contrast kräftig daran erin- nere, wie grässlich seine Herrschaft den Menschen entstellt, lch rede also das Plänzchen an, und sage in scherzenden Ton: 25 Magst immerhin nach deiner Weise blühn; Dir sieht ‚recht gut, was Andere oft entstellte ; Als man Arilts Verdienste jüngst erzählte, . “Wärd. auch ÜUleanth, vor Aerger, gelb und grün. nn In meinem Blumenkranz hahe ich noch eine andre Art von Darstellungen, die eigentlich in kei- ne von diesen Cathegorien zu gehören scheint, in- dem sie.einer Pflanze, wie der andern anpassen‘, und nicht wohl von irgend einer bestimmten Form,. als vonder Ansicht irgend einer Pflanze, was im-. mer für.einer,. erzeugt zu seyn scheinen. . Solche . sind z. E..die Artikel Nro, 25, 37, 78, 79, 82; 96, 117, 139, 148, 156, 175 wid. gl Es sind, vereinzelnte Ideen, die sich vielleicht besser zu, eis zem philosophischen, .oder didactischefyerk über das ganze Pflanzenreich schickten, nicht sowohl Pro- bestücke von einer Natursprache, als vielmehr F Tag - mente aus der Theorie derselben«- Da wir aber derzeit 'noch keine förmliche The- orie dieser Natursprache haben, so dürften vor der Hand: vielleicht. auch diese, flüchtig hingeworfenen Ideen, als Material zu einer solchen, so wie die. ge« genwärtige Abhandlung selbst nicht ganz ohne allen Interesse seyn? Meine Versuche mögen nun noch so geringfügig seyn, es geht doch aus ihnen klar hervor, und es 26 ist durch sie, als durch Praetik und Erfahrung, er- wiesen, ‚dafs es in der Kräuterwelt eine Menge Ideen gebe, die ein höchst ideenreiches Urwesen, wie der Künstler in seinem Gemählde, in ihren Formen deponirt, und der Auffassung anderer ratio- neller Wesen vorbehalten hat, . ' \ m Wie grofs der Reichihum dieser von uns zu er- fassenden Ideen sey, "läfst-sich schon daraus beur- theilen, dafs wir hier von allen unsern Ausgebur- ten des Geschmacks, der Klugheits- und Sittenlehre die Vorbilder finden; und dafs schon die erste Wei-. he dieser Geheimnisse uns belehrt und überweiset, dafs all unsere Fortschritte in den Wissenschaften und: Künsten nur’durch jene Eindrücke veranlalst. worden sind, die unsere Erfinder und Verbesserer ' dieser Anschauung: zu verdanken hatten, ohne sich selbst derselben deutlich bewust gewesen zu: SeyD Wenn wir nun aber, aufmerksam: gemacht, mit In tensivität und errungener Gewandtheit zu Werke gehen, und die natürlichen Mittheilungen mit ver- schärfter Aufmerksamkeit sondern und beachten; 50 kann es nicht fehlen, dafs wir in der Folge dadurch. zu Wahrheiten, Einsichten und Erfindungen gelan- ‚gen, die unsere ganze Existenz um ein Wesentliches‘ exaltiren, dafs wir dadurch überhaupt an Geistes“ kraft, Sittlichkeit und Heiligkeit ermannet, gerei- nigt, verklärt werden, und. Vortheile ‚erringen ı in deren Genufs unsere Nachkommen auf unsere "bis«. 27 herige Dürftigkeit eben so mitleidig herabschen wer. den, wie wir auf die Wilden ‚In den Inseln, des “ stillen Ozeans. Die Resultate dieser Untersuchung sind ‚dem- nach von gröster Wichtigkeit; es geht aus ihnen hervor;. 0 . ıtens dafses in den Gebilden der Natur und insbesondere in denen der Pflanzenwelt niedergelegte ideen, ‚wie in. ‚den Darstellungen der bildenden Künste giebt; ” ws - atens dafs ‚diese Ideen. von einem höchstverstän« ‘ digen. Wesen’ herrühren, dessen Weisheit und Wis- sen alles unser Wissen und Denken erschöpft; und unendlich überhöbet; En nn \ Stens dafs wir von Natur aus bestimmt sind, die in dielen Formen 'niedergelegten Ideen: nach und nach aufzufassen, ünd uns anzueigneh ; B * - BEN Atens dafs wir. durch Vermehrung und. Erkis- rung dieser aufgefafsten. Ideen immer ‚weiser,, glück- Hicher,. wollkommner werden müssen; 1... "Btens dafs "zwar schon: däs blosse dunkle: Gefüh dieser ‘Ausdrücke. unsere F ortschritte bene, aber doch Atens die förmliche Kunst, oder die Verklärung dieser Gefühle uns nothwendig viel weiter fördern, \ 28 ünd endlich zu einem bisher noch gar nicht geahnten Grad von Glückseligkeit emporheben müsse ; [2 „tens dafs in dieser Hinsicht der erste Schritt rum Tempel des Heiligthums, und wäre er auch noch so klein, verdienstlich sey, und die Antheil- nehmung der Menschheit verdiene, . on . - Ich hoffe durch diese Anreihung der Resultate die Apathie zu beschämen, welche gewöhnlich in den Neuerungen nur den Glanz der Nepheit liebt, und, damit befriedigt, die Sache selbst bald zu ver- gessen und zu entehren pflegt. Ich habe mich aus- gesprochen, ‘ich habe den Impuls zur Untersuchung mitgetheilt, ich habe Proben geliefert. Die Reihe . ist nun an denen, die bessere Einsichten haben, oder die aus andern Gesichtspunkten diese Aufgabe zu beleuchten vermögen. Möchten sie doch, mit Hinfansetzung aller Persönlichkeit das Interesse der Menschheit auf: die Waagschale legen, alles Irrige, Verderbliche und Alberne wegwerfen, aber das Güte, das Reelle, das Gedeihliche beibehalten, durch ihre Zugäben vermehren, und die Wohlfahrt. unse” res Geschlechts, und unsere Erkenntnis des aller“. heiligsten und erhabensten. Urwesens befördern! .. . run An han £ Wenn es also erwiesen ist, dafs in den Gebil- den der Natur Ideen niedergelegt sind, die unser Geist auffassen, und sich aneignen kann, und wenn‘ es unwidersprechlich gewils’ist, dafs die in diesen ‚Gebilden niedergelegten Ideen nur von einem ra- tionellen, Ideen erzeugenden Wesen herrühren kön- 'nen; so ist es auch unwidersprechlich erwiesen, dals es ein solches , unzerstöhrbares,. rationelles Ur- wesen geben müsse, dem die ganze Natur, und wir selbst unser Daseyn verdanken. Aus den zahllosen Beweisen, die uns die Ver- aunft für das Daseyn Gottes darbiethet, ist vielleicht keiner so ansprechend, so erhebend, und gegen jede Einwendung so zuvorkommend, als die so eben vor- gelegte Schlufsfolge, und die Beruhigung, die das Gemüth des geistreichen Naturbeobachters aus dieser Veberzeugung gewinnet, ist um so wohlthätiger,, da sie uns zugleich, 'so viel als es nämlich nur immer ‚unsere irdische Beschaffenheit zuläfst, ein höheres und lauteres Vorgefühl unserer höheren Bestimmung "und künftigen Glückseligkeit gestattet, e 20 Ich vermeinte, diese Bemerkung noch beson- ders herausheben, und der Würdigung meiner Le- , ser eınpfehlen zu müssen, da ihre Wichtigkeit das / Höchste berührt, was unser Geist nur je zu errei- chen hoffen, oder _ wünschen kann. Welche Helle schimmert uns nicht aus dem Inbegriff der erschaffenen Wesen entgegen, wenn wir so mit vol- lem, klaren Bewustseyn in ihnen den Geist ihres FIN Urhebers erschauen ? a Pr Ze Der Einflufs der physischen ‘Welt auf die moraliz ‚sche, diefs geheimnifsvolle Ineinanderwirken 'des Sinnlichen und Aussersinnlichen,‘ giebt dem Naturstudium, wenn man es zu höheren Gesichtspunkten erhebt, einen eigeneny, noch ‚au wenig gekannten Reitz. Humboldt Ans. dex ‚Nat x I pr ge Neue Schriften -. Jahrbücher der Gewächskunde. Heraus. gegeben von Sprengel, Schrader und Link. ıster Band, Berlin und Leipzig bei Mauck. — TIahalt, Calymperes, eine. neue ‚Moosgattung, von Swartz. Einige Bemerkungen über 2 die'Pflanzen- geographie betreffende Werke Humbolds. Ueber die ‚Wirksamkeit abgelöster Pflanzenblätter von Knight. - Beschreibung indischer Pfanzen aus der Monandria, welche zur Ordnung Seitamineae gehören, von Rox- burgh. Verzeichnils indischer Arzneygewächse, von Fleming. Link über die Gattung Phyllirea und Spo- rotrichum. Botanische Bemerkungen äuf einer Reise durch Tyrol und Oberitälien gesammelt von Trevira- mus, Dessen additamenta in Observ. de Delphinil et Aconiti genere, Ehrenberg Fungorum nova genera tria. Roscoe Bemerkungen zu Roxburgh Beschrei- bung der indischen Pflanzen. aus der Monandria. Heyne über Desoxidation der Blätter von Cotyledon calycina, sarmmt Zusatz von‘Link. "Woods über die brittischen Arten von Rosa. Zusätze zu. Thyllirea und Sporotrichum,.von Link. . Güntheria eine neue Gattung von Lebermoosen, nebst‘ Zusatz,-von Trevi- ranus. Der botanische Garten bei Berlin und die willdenowsche Kräutersammlung, von Link. Be- merkungen über einige in Frankreich gesammelte, Li- chenen, von :Flothow, nebst Anmerküngen von Sprengel. Mit Vergnügen lesen wir die Versicherung der ‚Fortsetzung dieses nützlichen Werks, a 52 1. Neue Entdeckungen im ganzen Umfang der Pflan . zenkunde von K, Sprengel 2ter Band mit 3 Kupfer. tafeln folgende Pflanzen enthaltend: Bertolonia pani- culata, Gyneteria incana , Bigelovia brasiliensis, Gus- sonia discolor und Sebastiania- brasiliensis. Ausser mehr oder weniger vollständigen Anzeigen von 35 | Schriften aus allen Welttheilen enthalt er unter an- dern einen Conspectus narcissorum von Sprengel, agrostographische Beiträge von Trinius und Species plantarum minus cognitae von Sprengel. . % Fundamenta Agrostographiae sive theorla con-. structionis floris graminei, adjecta synopsi generum graminum hucusque cognilorun. Auctore Dr, CB, Trinius. Cum tab. 3. Vienne ı820.8. Eine lehr- reiche mit vieler Sachkenntnifs verfafste Schrift, die unter den Versuchen der neueren Zeit die Gräser gründlich anzuordnen nicht den letzten Platz einnimint. ‘Wir werden davon eine ausführlichere Anzeige liefern. 3. Animadversiones botanicae in Ranunenleas Can- dollii, Auctore Dr, F. L. de Schlechtendal, seetio p0- „sterior.. Berlin 1820. ce. tab.’aen duab. enthaltend. Ranunc. Eschholzii Schl. aus Unalaschka u. Se. Georg und R. fascieularis Mühlg. j 4. Dietrichs Lexicon der Gärtnerey und Botanik, zweite Auflage, erster Band, Nachträge 6ter Band Pe- largonium-Psychotria. Weimar ‚bei. Gedike 182% Diefs Werk giebt einen erfreulichen Beweis so wohlvon den Fortschriiten der Wissenschaft, als Yon der Vermehrung der Verehrer derselben ? Zweite Beilage zur Flora ‘oder 2 Erster Band. Literatun Von ‚der Sexnalität der Pflanzen "Studien von Dr. Au gust Henschel (,) praktischem „Ärzte und Privat-Docenten an der Universität zu Breslau &e, Nebst einem historischen Anhange von Dr, F, 1 Schelve r, Professor in Heidel- berg. Breslau (bei W.G. Korn) 1820. XX. und. 644, 8. in gr. 8. (eRn 2.68.) Nano Herr Professor Schelyer bereits in 2 Abhandlungen vom ‚Pflanzengeschlechte (Kritik. der Lehre von den Geschlechtern der Pilanze. Hei- . delberg ı812. und: Erste Fortsetzung seiner Kritik, Karlsruh und ‚Heidelberg 1814.) die Hauptmomente | des Gegenstandes, welcher der Vorwurf des vorlie-, genden Buches ist, bezeichnet hatte, wird. (wie er, sich .selbst im Eingange zu dem historischen Anhang ausdrückt) nun jener in.diesem von dem Verfasser mit eigenthümlichem Fleilse und Geiste ausführ- licher behandelt. 3 botanischen Zeitung 1824. 34 ‚ Mit diesen wenigen Worten ist die höchst wich- tige Schrift: treffend, aber doch bei weitem nicht zureichend genug charakterisirt. Wir wollen ver- suchen, das Mangelnde zu ergänzen, in so weit es die Gränzen dieser Blätter gestalten; zuvor ‘aber einige Worte über uns selbst als Einleitung voraus- zuschicken, uns 'die Freiheit ‚nehmen. ‘Wir, unsers Theils nämlich, längst überzeugt, dafs in. der Pilanze, ‚keine Sexualität in der Weise . Statt habe, wie sie seitCamerarund Vaillant, oder, eigentlicher und bestimmter, vielmehr doch “erst seit Linnd mit verschiedenen Modificationen von: ‚den Naturforschern (mit Ausnahme einiger we nigen, darum verkeizerten, wie z.B, der treflliche Spallanzani, der geistreiche S chelver) bis auf, den heutigen Tag angenommen wird, fanden uns. sehr überrascht durch diese Schrift des Hrn. r. Henschel, Wie alle in der Linneischen . Schule gebildeten Botaniker, war auch Ref: ein strenger‘ Anhänger der Lehre derselben von dem Geschlecht der: Pflanze. Wer hätte auch 'an dem Dogma zweifeln; wer -eine so ausgemachte und so allgemein angenommene Sache noch einmal mit der Fackel der 'Kritik beleuchten, noch einmal von vorne herein durchforschen zu müssen, für nötlig erachtet? Wer nicht den, der es dennoch zu thun gewagt, der wohl gar die Zwitternatur der Pilanze geleugnet, das Stamen nicht für das genitale mascu- linum, ; das Pistill nicht für das weibliche Zeugungs- organ, und die Vermischung, ‘oder den’ Zusammen- und ‚ Botanik verbreitet, ' besonders hervor "gelioben; 35: tritt, oder die’ Aufeinanderwirkung beider, gleich- wie bei den Thieren, nicht für die .conditio ‚sine qua non der Befruchtung zu’ halten, laut geäufsert oder gar gelehrt hätte, zum mindesten als einen — Naturphilosophen oder, was schier dasselbe (ver- steht sich, im Sinne gewisser Leute) ist‘ und sagen will, als einen verschrieen, „der bloßs" aus’unseli- gem Hange zum Grübeln aus Begriffen auf derglei- chen Abwege gerathen”, zu solchem Unsinne ver- leitet werden könne! — Wir erinnern ung noch lebhaft der Zeit, wo wir mit vielen Andern, und . selbst mit'unserm "ersten Lehrer in der Kräuterkunde in gleichem Falle, von einer Aehınnlichkeit der Pflanze mit dem "[hiere in Hinsicht der Geschlechtlichkeit ‚keinen Begriff und keine Ahnung habend,_vielmehi darüber mit dem grauen Alterthum in gleicher Un: schuld. und in gleicher Unwissenheit lebend, auch die gleiche Ansicht theilend, zum ersten Mal. yon der. Sexualtheorie Linne’s in Exstaunen gesetzt wurden; wie begierig sie die jugendliche Phantasie auffafste und verarbeitete; mit welchem Stolz und mit welcher ‚Intoleranz. die neu erlangte Weisheit gegen Unwissenheit und Zweifel geltend gemacht. ‚wurde; und' wie wir dann späterhin ‚ selbst Lehrer der Wissenschaft geworden, oft mit Lust bemerk- ten, dafs-die Zuhörer den Vorträgen über diese N das Pgetische und Witzige was in ihr liegt, onihr aus sich: über die ‘ganze Linneische mit Vorzüglicher Aufmerksamkeit und Wohlbehagen herchten; \rie sie unserer Abfertigung dei Zweiller, \ 56 ‚der neophilosöphischen Träumer, die sich Natur-. philosophen zu seyn rühmen, Beifall klatschten, — ‚So ist es dann, wohl ‚überall und von Anfang. her mit dieser, Lehre ‚gegangen, und so hat sie sich “einer so allgemeinen Theilnahme, Annahme und Verbreitung zu erfreuen gehabt. Unzählige der . Spätern haben sie, wie.so vieles Andere, .gleich- sam. mit der Muttermilch eingesogen, und können sich nun von ihr, wie von ihrem. eigensten Ich, nicht wieder .trennen., Lehren, die so tlhetisch und hypsthetisch begründet, nach Schulbegriff und Recht als Axiome in die Wissenschaft aufgenom- nen sind, ‚will man nicht mehr bekrittelt, nicht ‚bezweifelt wissen, vielweniger fahren lassen. Es ist unbequem, in eine. neue, Theorie sich hinein zu studiren; bequemer, die für diese sprechenden Argumente, als. unrichtig von der Hand zu weisen,. als. sie-zu prüfen und gründlich ‚zu. widerlegen. Darum selzt sich auch der an der Untrüglichkeit, der Alten blofs Zweifelnde schon der Gefahr aus, seines’ gesunden Menschenverständes wegen in Zwei- fel und ‘Verdacht. zu ‚gerathen. Man weist, ihn. verächtlich mit Machtsprüchen' zurück, und hört Ahn zuletzt gar nicht mehr an, Aber endlich kom- . men dann doch mehr, als Zweifel zum Vorschein, . “und mehr, als Eine Stimme erhebt sich. Es. siegt ‚die Wahrheit. über den Irsthum, und wär er noch, so verjährt, noch so sehr mit Autoritäten um- ‚stellt; sie wird stels ihre Vertheidiger finden, und sollten. die Steine reden, Freilich, wer sie nur in ‚ger: Empirie, in der : blofsen Beobachtung, sucht, . wird gewils statt ihrer nur zu oft ein Tengbild finden, statt der Göttin die Wolke umarmen. Denn nur in Ideen’ ist Wahrheit, nur sie leiten’ zu ihr,’ nur sie zu richtiger Beobachtung. "Immer mehr bestätiget sich auch diese Wahrheit: in der Wissen- schaft, in der von.Vielen noch iiimer so. sehr verschrieenen Naturphilosophie; indem:es immer offenbarer wird, dafs diese, die rechte und ächte nämlich, doch nicht so fruchtlos und’ ganz befan-+ gen in leeren Träumereien und ‚Mystieismäs ..ist ‘(„Mystisch heifsest du ihnen, Weil sie’ Närrisches bei dir denken, Und ihren: unlautern. Wein In: dei- nem Namen verschenken”); ihre’ Anbäriger, -die ächten’ nämlich, auch nicht so unwissend: and. den nüchternen Beobachtungsmännern an Beobachtungs4 gabe nachstehend sind, als diese gerne 'glauben machen möchten; vielmehr ihr: hoher. Werth. sich darin reeht glänzend zeigt, dafs sie es ist; der wir Deutung und Verständnils so mancher Räthsel,; Auf- klärung so vieler Dunkelheiten,-und die Zerstreuung so vieler verwirrten und verwirrenden:Iarthümer verdanken, nach deren Vertilgüng, und’der Ge- winnung eines Standpunkts,. wie nür!sie ihn zu gewähren vermag, die grolsen, bewundrungswür- digen Fortschritte der Erkenntnisse unserer’Zeit.in .den Naturwissenschaften überhaupt. möglich 'gewor- ‘den sind. — Auch ‘die Schrift, ‘welche wir anzuzei- gen haben, und die uns einmal wieder zu diesen leider noch immer nicht überflüßsigen — Expecto- vationen Veranlassung gab, liefert den Beweis da- von, Sie ist.so reich an txreflliohen Beobachtungen, % 3 | . als an Ideen, und mit Recht zu: nennen: eine reife goldne. Frucht dieser verschrieenen Philosophie, Ref. findet; in ihr, er äufsert es frei, einen ver- wandten Geist und verwandte Ideen. Derselbe, um ‚noch einmal von sich zu reden, nur so lange in der. ‚angelernten. Weisheit und. ihrer Wiederverkün- digung sich glücklich fühlend, als er selbst nichts anderes dachte, und nicht glaubte, dafs darüber hinaus etwas gehe, sah es sich wie Schuppen von den Augen fallen, als er-endlich die Fesseln der, Schule abgeworfen, selbst zu denken, und, statt durch ihre ‚Brillen, mit eignen Augen zıt schauen gewagt, im Buche der Natur zu lesen gelernt hatte; der Natur, nach der es ihn rastlos trieb, so ‚vieler: Räthsel.; Aufschlufs, die, jene ungelöst. gelassen: . und: Befriedigung seinem Durste nach Licht und Wahrheit zu:suchen.. So.fand er jene, "und manche dieser, wovon er. späterhin erst erkannte, dafs sie in dey,.auch von. ihm so lange verkannten und. verachteten Naturphilosophie schon klar ausgeprägt, ‘ oder doch mindestens, angedeutet und vorbereitet dagelegen, und findet immer mehr, dals sie. es ist, welche erst wecht zu beobachten das Vermögen und die: Fähigkeit. verleiht; mit ihrer Hülfe, das Beobachtete. erst seine rechte Deutung _ bekommt; sie, die das Dunkel exhellt, -jene fruchtbar. macht‘ und: begeistet.. — 'In demselben Falle befindet’er. sich.denn auch mit seiner Ansicht über die Natur der Gewächse. überhaupt, und hinsichtlich, der‘ bei ihnen stattfindenden ‘Geschlechtlichkeit und ..‚Foxt- pfilanzungsweise insbesondere, „wie sie, versghieden ! 0 | 39 } von. der seither angenammenen, nur ‚allein wirk. lich seyn kann, wofür die Beweise in dem vor- "liegenden Buche zum. ersten Male auf: das Voll- i ständigste und Evidenteste geliefert. sind... Schon seit Jahr _und Tag: haben wir. jene in unsern Vor- lesungen ausgesprochen, und auch vor Jahren ‚schon, was hier‘ weitläufiger ausgeführt: ist, gedruckt, wenn gleich noch nicht dem grofsen Pablikum, doch unsern Zuhörern in die. Hände gegeben, Unter a Andern und.als, Beispiel folgende Stelle: ...--- „Schon. ‚aus dem bereits Bemerkten exhellet zur „Genüge, dafs die. seitherige: Vorstellang.'von ‚der „Befruchtung nicht die unsrige ist, -Alle.,Beweise „für die ‚Annahme. derselben sind ‚unzureichend, „halten die, Kritik nicht aus; noch “vielweniger '„sind durch die bis jeizt vorgebrachten. Einwürfe „die ‚Gegenbeweise entkräftet. — Das Debertragen „der. von der Betrachtung. der thierischen Natur „gewonnenen: Ansicht auf die pflänzliche‘ ist. der „Nätur selbst zuwider. . In, dieser. finden wir. über- „all, :im.:Gesammtorganismus,- wie in; jedem: ein- „zelnen ,: ‚männliches- und weibliches. Prineip, Be; „frnchtendes und Empfangenides,. Erzeugendes. und „Gebährendes ausgedrückt 'als Involution:und Evo: ‚„lution. ‚Keines ist. dehkbar und möglich ‚ohne das „andere, und. daher. giebt es auch kein Männliches, „ohne. Weibliches, kein Weibliches,. ohne. Männ» „liches zugleich zu seyn. Nur das Ueberwiegende „giebt den bestimmten Charakter In’ Thiexreiche „herrscht die Trennung; in den. Pilanze. aber. igt we 40. ‚„üie vollkommenste Vereinigung und Verschmel- '„zung. des Geschlechtlichen: daher keine Triebe „und kein Bewulstseyn in ihr; im Thier- ‚hingegen „tritt mit der Trennung auch die Sehnsucht ein, — „So ist denn’ auch die Pflanze ihrer Natur nach, ;„als- solche und als Gatizes hermaphroditisch; sind „es die Theile, in denen sich das Ganze wieder-. „holt, ist dieses, wie jene, erzeugend, d.i. wach- „„send;-— und ist daher das: hermaphroditische Ver- „hältnils ‘hier, das vollkommnere. Zu wachsen, "nempor zu sproßsen, sich auszudehnen, ist die Ten- "„denz' des Vegetativenz nach Immen zu streben, sich „abzuschlielsen und zu,runden, die des Animalischen. „Aber fortwachsen in das Unendliche,' jener Ten- „denz’entsprechen, kann die Pflanze nur durch die „höchste Beschränkung des Wachsthums, ini‘ Saa- „men; aus: dem es sich von Neuem fortsetzt, wie „aus der Zusammengedränktheit in allen, ändern „Keimen, -So sich entgegenstehend, ist auf der ans „dern Seite das Pflänzliche doch nur die niedere „Stufe: des Thierischen.: Jenes gränzt in seiner.höch- „sten Ausbildung an dieses; und in der’Erreichung ‘„dieser Gränze findet es auch die seinige: die Be „gränzung: des Wachsthums in der ‘Blüthe, indem‘ „es hier in Blüthenstanb zerfällt, dort in die ur- „sprüngliche Form zurückkehrt,. die.das eigenthüm- „liche Gepräge des Mutteikörpers, in dem, sie ent-. „standen und.aus dessen eigenthümlichsten Säften „sie hervorgegangen, in sich aufgenommen hat und „aufbewahrt, bis das schlafende: Leben’ geweckt, „das gefesselte Wachsthum 'entbunden. wird, und \ dr „die Expansion‘, im stelen Kämpfe und Wechsel „mit der Contraction, diese eyst einmal überwin- „det, um zuletzt wieder von ihr überwunden zu „werden. — Damit sich aber das Saamenkorn. ge- „stalte, ist die höchste Concentration des Bildungs- „saftes erforderlich; dals dieser werde, müssen, sich „die Theile polarisch spalten und eine Kette von ‚mentgegengesetzten Gliedern bilden, deren 'Thätig- „keit das Leben ist, und in dem zum..vegetativ- „galvanisch - electrischen gesteigerten chemischen „Processe besteht, individualisirt nach der Natur „des Einzelnwesens,: und nach dieser Natur Keime „neuer Einzelwesen bildend,- die aus dem- Leben- „digen hervorgegangen, auch Lebendiges. in: sich „bewahren, -In diesem Processe werden die Kräfte „der Theile, und. oft des Ganzen aufgezehrt,. die „Stoffe zu neuer Bildung verwendet, und ‚damit „diese gelinge und sich vollende, müssen jene ver- „gehen, diese aber wachsen, („die Blume. verblüht, „die Frucht mufßs treiben”): "und so bildet sich die „Frucht, und in ihr das Saamenkorn mit. sei- „nem Keime” . Bu „Für ‚diese Ansicht sprechen alle Erscheinun- „gen. in der Welt der Vegetabilien: die verschie- „denen Fortpflanzungsarten auf den verschiedenen ‚„Stufen der Vegetation; die Möglichkeit der Saa- ‚„menbildung aueh da, wo keine Stauhgefäße sind, „und daher ewig fruchtlos gesucht werden, in Laub- „moosen ‚und Farren; die Zureichendheit des Zu- „sammentritts der ‚zelligen und fasrigen Grundfor- ne 42 / „men des Pflanzenkörpers (als. Männliches und Weib- „liches, welches in der Blüthe sich trennt als Staub- „gefäls-und Pistill, als Träger und Anihere, Pollen ‘ „und Schleimfaden, Griffel. und Fruchtknoten u,s. w.) „zur sogenannten Fortpflanzung, die uns ‘durch „mehrjährige, auf ‚das ‚sorgfältigste angestellte und „wiederholte Beobachtungen gewonnene Walırheit, ‘„dals in sehr vielen Fällen auf keine Weise etwas „vom Pollen anf.die.-Narbe kommt, und doch frucht- „barer Saame erzeugt werde; dafs: er in anderen „darauf komme, ohne etwäs Wesehtliches zur Bil- „dung desselben beizutragen; ferner die ebenso ge-. „wonnene Ueberzeugung, dafs die Bastarderzeugung „im Gewächsreiche weder in der Art,. noch in dem „Maalse Statt hat, als man gemeinhin dafür hält; „dafs die Beobachtungen Spallanzani’s kei- „nesweges durch die dagegen vorgebrachten. Ein- „würfe widerlegt sind; 'vielmelir durch die. unsrigen „bestätiget werden; und defshalb der Verfasser für „seinen Theil der alten Lehre vom Sexus der Pflanze, „von’der Art der Begattung und Befruchtung. der- „selben auch ihr keinesweges'in der jetzigen All« ‚„gemeinheit heistimmen zu können, wenigstens s0 ‘„lange nicht beistimmen zu können, als ‚sie-nicht „aufs Neue, und ünumstößslicher ‚begründet wird, „wie bis Jetzt geschehe, bekennen mus” ” Jene-Kxitik, in sinem. eigenen Werke ihr Amt thun zu lassen, war unsere Absicht, um go hinter-. her das, was wir ‘bereits, der erste unter allen Theoretikern, als Lehrsatz in die Wissenschaft .auf- 43 genommen, aber natürlich. nur. in compendiarischer Gedrängtheit dargestellt halten, durch jene in grös- serer Ausführlichkeit zu begründen und zu reeht-- fertigen. . Dieser Arbeit sind wir nun durch. ‚die . vorliegende, überhoben. Wir freuen uns defs; nicht wegen der. ‚ersparten Mühe. —:, denn diese würden wir bei. der ‚Lust zur. Sache, und ‚dem bereits dazu, anfgehäuften „Material. so recht . con amore begon- nen und, wills Gott, auch vollendet haben —; son- dern des ‚Erfreulichen selbst. wegen, das es, immer gewährt, wenn, wir uns mit achtbaren Denikein auf demselben Pfade, in einer “eigenthümlichen Idee diese mit, uns übereinstimmend, in “unabhängigen F orschung auf gleiche Resultate, auf dieselbe Entde- ekung, obschon in verschiedener Weise, gelangen sehen, Ist das doch von jeher und zwar mit Recht für ein die Wahrheit des Erforschten bekräftigen- des Criterion gehalten worden. — Sey s "dann auch, dafs in der Ausführung. sich. Verschiedenheit „gezeigt. hätte, die Grundidee wäre doch, dieselbe, "und das Resultat. kein anderes gewesen. - "Jeizt bleibe uns nur noch die angenehme Mühe,, unsere Leser mit der uns so zuvorgekommenen Schrift, ihrem - Geist und, Wesen nach, näher, bekannt zu machen, welches wir denn hiermit ihn. Dieselbe, zerfällt 3 in zwei Theile, i in . einen: kri- tischen und einen demonstrativen. Im ersten Th eile zeigt, der Verf, wie die. Fortpflanzung im Gewächsreich ni cht ist; indem er der Sexualtheorie und den dafür aufgestellten Gründen und Beweisen ® ? -E Schritt vor Schritt Tolgt, und sie ganz und gar zu nichte. macht; im zweiten aber, wie sie sey, ünd nur, “allein seyn kann, indem er es aus der ‚Natur des.Gewächses selbst und der der gesammten orgayischen dedueirt, Er, ihut es daneben mit so ‚viel heiterer Ironie, 'mit einer solchen Fülle von Belegen aus eigener und fremder Beobachtung, daß man das Buch, abgesehn von dem hohen Interesse ‚des Gegehstandes, nicht ohne Lust und Fheilnah- ‚me, und nur mit Bereicherung seiner Kenntniße lesen wird, obgleich uns geschienen, dafs jenes im- merhin mit etwas mehr Sparsamkeit der. Beweise und der Worte, der Beweisführung selbst unbescha- det, hätte geschehen mögen —; diels alles übrigens in vier Büchern undeiner Einleitung, in wel- ‘cher letztern zuvörderst der Inhalt’ des Ganzen an- gedeutet wird, Vehrigens, um es gleich hier zu be- merken, ‚vermissen wir ungern ein detaillirtes In- haltsverzeichnifs oder eine Art von Sachregister; . welches bey dem Reichthum der aufgeführten Ge- genstände und Thatsachen für den Literaten eine angenehme Zugabe würde gewesen seyn, . Im ersten Büche ist die Rede von der Be | stäubung, deren beide verschiedene Weisen: die Selbst-. und die Hülfsbestäubung, An. ebenso | vielen Abschnitten, welche wieder in einige Ab- theilungen,, und, wie alle übrigen Bücher, in meh-_ rere Kapitel zerfallen, indessen der Text an fortlaufende Paragraphen gereiht it, a abgehandelt "werden, 45 Der Hr. Verf, beschäfliget: sich in diesem Bu- | che hauptsächlich. mit dem Faktischen der Bestäu- bungslehre, und mit der Hauptfrage nach ‚der Mög- lichkeit und Nothwendigkeit derselben, insofern sie begründet ist und motivirt durch die Geschichte des Pilanzenlehens und die vegetabilische Natur über- haupt, wie durch. den Bau und die Organisation der Theile insbesondere; wo sich. dann leider als Be- ‚sultat der sorgfältigsten, Untersuchung ergiebt, dals es.damit nun. eben ganz und gar nichts ist: indem als ausgemachte "Thatsache feststeht, ‚dafs bei einer nicht geringen, Anzahl von Gewächsen (der höhern Ordnung nämlich, bei «denen ‚überhaupt nur von Bestänbung die Rede seyn kann) diese geradezu un- möglich, (Asklepiadeen, Orchideen n. a .); bei den andern aber, obgleich der verhältnilsmälsig viel gröfsern Zahl, wo die Bestäubung möglich ist, doch wieder nur sehr wenige sind, bei denen die- selbe unvermeidlich wäre, und wirklich im-. mer geschehe. Dazu kommt, dafs die. Bestäubung da, wo sie Statt hat, diels nur begünstigenden Um- ständen verdankt; diese aber'so wenig innere Noth- wendigkeit haben, dals sie vielmehr von blolsen Zufälligkeiten abhängen, Vor diesen Thatsachen zerrinnt denn nun das ganze System von Maasre- - geln absichtlicher Veraystaltungen;, ‚deren "Ziel und Zweck ‚die Ausführung der Bestänbung seyn soll (wie. man es der Natur "intergeschoben hat), in sein Nichts, Diese Veranstaltungen von Nectarappargten, Saftmaalen. ‚und Saftbüchsen; die wunderbare Oe- konomie im Haushalte der ‚Natur, ‚bewirkt durch D 46 \ Schmetterlinge und Insekten ‚ Winde und Weiter — wie hat man die hehre, indem man das Alles zu diesen’ Zwecken verwändte, um die vermeintlichen Inconsequenzen, derselben von ändern Seiten wieder gut zu machen, ‘gehöhnt, und selbst die Allmacht und Weisheit des Schöpfers verspottet, indem man: ilınen seine irrigen und kleinlichen Absichten und Änsichten unterschob! Aber wie Nebel vor der, Sonne, ‚so verschwinden alle diese Fünklein, vor der Fackel der Kritik. Und in der That, der Ver- fasser hat ganz Recht, wenn er behauptet, dafs die Behauptung: es wären die förderlichen Umstände. eben so viele Beförderungsanstalten für die Bestäu-. bung, denen einNaturwille, diese in den Fällen wenigstens möglich zu machen, wo es auf directe Weise offenbar nicht geschehen kann, zum Grunde liege, von jeher nichts weiter, als eine leere Be- Nlexion geblieben, die sich ganz unberufen in die reine Thatsache, welche davon nichts aussagen kön-, ne, eingemischt habe: denn er beweist es. — Hier mögen dann diejenigen, die sich alles so federleicht gemacht und natürlich denken, als erfinden, doch zuvördexst lernen, was dazu gehört, damit. durch ihre windigen Hülfen, oder hülffeichen Winde, und genäschigen Insekten nur eine eihzige. Bestäu- bung zu Stande komme, Welche Uebereinistimmung . im Baue des Insectenleibes und dem der Blume er- Tordert werde, welche Verständigkeit dem lieben Vieh und den Winden inwohnen mülse, wenn sie ‚es den Herren, deren Trost und Hoffnung sie: ‚sind, zu Sinne machen wollen; u. d. m. De 47 Bis hiehin war die Bestäubung, "an sich ‘und dieselbe blofs als individueller. Akt des Pflanzenle.. bens betrachtet, der Gegenstand der. Untersuchung; allein man schreibt ihr bekanntlich auch eine fune- tionelle Bedeutung zu, läst sie etwas Bestimmtes. leisten, nämlich die Befruchtung. 3. in welcher Hinsicht sie dann erst recht wichtig und bedeutend wird, — und davon handelt nun das zweite Buch, In demselben unterwirft Hr, H. vornehmlich jene schönen’Experimente künstlicher Befruchtung, vermittelst. deren. man, in Ermanglung besserer Thatsachen, den entscheidenden Einfluls den Be- stäubung auf die Fruchtbildung, ja die unausweichli- che Nothwendigkeit derselben für die Saamenrei- Jung beweisen wollte, seiner unbarmherzigen Kri- tik, und bringt auch hier wieder ein Resultat ans Tageslicht, vor dem die Herren Experimentatoren, so wie. die auf dergleichen sich stützenden Theo- retiker sich nichts träumen lafsen dürften: nämlich das, dafs man falsch experimentirt, und mehr noch, falsche F olgerungen aus den Experimenten gezogen habe, - Er beweist, was auch wir schon gethan, dafs in unzähligen Fällen Befruchtung und Saamen- xeifung ohne vorausgegangene Bestäubung der Nar- be exfolge, "Man sieht 'es schon im gewöhnlichen Leben einer gtolsen Menge von Gewächsen, sowohl. aus der’ Monö-, wie-aus der Diclinie, nicht ‚weni- "ger aber auch: bey tabsichtlich angestellten Versu- chen, die jeder,“ an solchö zu machenden Forde- zung entsprechen, und vorzüglich auch über allen \ N 43: Zweifel’der Reinheit und Treue erhaben sind, be- sonders bei Pilanzen der letztern Art, Auch wir beobachteten noch in dem letzt verflolsenen Som- mier eine grolse, ganz isolirt stehende, weibliche Hanfstaude, ‚an der wir bei der wiederholtesten sorgfältigsten Untersuchung, und Andere mit uns, : keine Spur einer männlichen Blüthe entdecken . konnten... Wir wilsen gewils und sind fest über- - zeugt, dafs kein Atom, ja kein Gedanke von Pollen, . weder fremder, noch eigener, noch ..auch irgend eine ‘andere pulverige Substanz, Staub z. B.; denen der Hr, Verf, einen gleichen Einflufs und Wirkung auf die. Narbe und .das Pistill, nämlich die das Wachsthnm nach Aussen beschränkende, zuzuschrei- _ben geneigt ist, auf irgend eine Blüthe dieser Hanf- staude gekommen ist — von Insekten und Winden ‚kann die Rede nicht mehr sein, vollends nicht un- ter solchen Umständen, nicht bei dieser Art Pflan- zen —; und dennoch brachte sie eine grolse Men- ge reifer vollständiger Saamen. Ueberhaupt, die Natur hat.die Belege zu unserer Behauptung so of- fen und vielfältig. vor ‚Augen: gelegt, dafs sie last handgreiflich sind, und es mehr, als zu bewundern seyn würde, wie nicht längst schon, mehrere aus der großsen Zahl trefflicher Beobachter; deren sich die Botanik von jeher zu erfreuen gehabt hat, da- rauf aufmerksam geworden und zu einer andern Ueberzeugung gekommen sind, wülste man nicht, dafs das Nächste über dem Fernern: oft. am ersten überschen wird, und: dafs: ein- eingewurzeltes Vorur- . ‚hei, » * Ze na nn \ ' 49 “theil, auch die: einfachste Wahrheit. zu verkennen, oft genug hinreichend ist. — Es fehlt nicht an Beob.. . ‚achtungeri der angeführten Art, von den 'angese- hensten- ersten Forschern mitgetheilt;. allein, statt dadurch auf den rechten ‚Weg geleitet zu werden, > . ist.man nur iminermehr auf Abwege gerathen, und hat: sie hur. benutzt; nele Ansflüchte. zu . gewin«- neh, das geliebte alte, „Hirngespinst. vom Untergang ‚zu retten, und mitunter sogar solche. nicht ver- “ schmäht, die man wohl, mit dem Verf, abge- schmackt zu nennen berechtigt ist Man hat. 2. ‚B. Thatsachen der angeführten Any die kurz weg zu läugnen nun einmal nicht, mehr anging, für Ansnahmejn erklärt, ohne zu bedenken, dals ei- ne einzige solche Ausnahme schon, hinzeicht;, die ‚Regel selbst; die ganze Sexualtheorie über den Hau- fen zu werfen. Was aber vollends, wenn sich. die Ausnahmen — wie am Tage ist — 50 äelır häufen, dafs sie zur Regel werden, und man nicht einmal sagen kann, die Regel zur Ausnahme? Wir sind nur ‚neugierig zu erfähren, zu welchen nenesten Ausflüchten mau, getriebe aus einer. Verschanzung. in die andere, endlich noch seine Zuflucht nehmen wird, Denn jetzt gilt es; Mit Insekten und Win- den kommt man nicht ‘mehr durch; nicht mit Aus= nahmserklärungen,. nicht mit: Machtsprüchen,, ünd “ verächtlichem Ignoriren; überhaupt. nicht mit all? dem Krame von Beweisen und Anstalten, mit de- nen inan, bisher das Pflänzliche zu animalisieren bemüht gewesen. ist, indem das Unstatthafte, das. Unnatürliche solchen Beginnens durch die, vorlie- 4 do gende Schrift in das. hellste Licht 'gesetzt ist, Hier: sind nicht Ieere‘. “speculative Träumereien, Infüge . Hypotliesen in-heosophistischen Mysticismus gehüllt;, Thatsachen sind zu widerlegen; 'Thalsachen,, die das alte Gebäude zerfrünimern, und Thatsachen, welche‘ die "Grundlage eines :nenen nach allen .Be- geln der Kunst‘ und den Forderungen der Vernunft darauf errichteten abgeben, —' Als Hauptstütze der alten, Lehre“ gälten bisher : die Kölreuterischen Versuche; die wichtigsten - :und berühmtesten unler ° ‚allenz‘ Mit ihnen bewaffnet, gläubte man sich, wie hinter einen undurchdringlichen Phalanx, gegen jeden Angriff gesichert, "Schade, ‚dafs auch ‚dieser : Phialanx nur papieren und daher nor allzu, leicht zu durchlöchern ist! Die berühmten Versuche hal- ten die Kritik eben so wenig aus,'als alles übrige, und sind mit dem aus ihnen gefolgerten, wie auch‘ Hr. H: gefünden hat, weder.theoretisch noch. empirisch. bögründet. Doch diese Versuche finden erst im Dritten Buche, -welches von dem Ge- schlechte handelt, indem die Bestäubung nut- mehr als Sexualfunktion betrachtet wird; ihre: Würdigung, Es erhellet aus der ganzen, vorzüg-' lich gründlichen und scharfsinnigen Untersuchung; . aus der Vergleichung der Organe und der Fanktio« nen der’ gesämmten individuellen vegetabilen und‘ ahimalischen Natnr, Gafs zwischen beiden keine‘ Aechnlichkeit in dem seither angenommenen, Sinn®, wohl aber in einem andern, höhern, Statt hat, Al- ie Achnlichkeiten ‚sagt der Verf. an einem andern u 3 3 Orte, ‚nachdem 'er es: als Besultat. sejper, | Unterau- chungen. und. Exforschungen | sagen kaum, ‚suslche der, Fleifs der Naturforscher: yischen Thieren, und Pflanzen. entdeckt hat,, ‚und ‚noch ‚künftig ‚entdecken wird, ‘sind "nicht Aebnlichkeiten; der, Pflanze ‚mit dem ‚Thiere;, ‚sondern, des:, Thigrischen „it ‚den Pflän zlichen, „Die Vorgänge i in. den Bläche, ‚slei= chen..der: Thiererzeng ung, ‚nicht; weil, die, Pilanze zum T hier ‚hinauf springt „is sondern. weil, das Thier bei seiner Erzeugung in +die Bilanze: hinab; steigt,” a Wie erhalten -die Dinge. doch. eine.;so ‚ganz, ‚andere Gestalt, wie dahn erst.lie,ne eshte ‚physiolögig ur tung,.wein si ‚von einem, wahrhaft phülasppfusellen Standpunkt aus betrachtet, in Harinonie mit dem Ganzen gewürdigt, und die Natur aus der Natur herabs. erklärt wird, als, wenn man. es mit, empiri- scher, ‚Beschränktheit,. Mit in die Natur, hinein: ge ! ‚schwärzter. Vor auszetzungeh ihut! — Al Schlals, stein-dex. Untersuchung 4 in, diesem Abschnitte, ergiebt sich,.. dafs” das. Saamenkorh sich im Mutierkörper rein ‚aus; ;der ännern- ‚Vegetätionskraft ‚der. Pfhnze heraus: gestaltet; und der Pollen dabei kein lregi eine. ‚Erweckungs - Belebungs = _ oder Bildungskı t, hoch #oust:, eine dem ‚Speitna . der Thiere Reiche Function. ‚ausübe, Seihe .. YM ahre ‚Bestimmung .i nach unserm. ‚Verf, keine andere, als die das Wichee thum ‚beschränkende, und yur darum für die Frucht:, bildung eine notlıwendiger. Wachdenn Hr, Hi nün, ‚so ‚weit: die Sexualshegnib in der Pflanzenwelt auf allen ihren: Wegen verfolgt, ,# 5% und” einer"! kwär strengen, “aber auch terechten und hötWwendigeif Prüfüng "unterworfen; nachdem er dadurch die für dieselbe aufgestellten Grüride' und Böweise als: "nicht zufeiched. dargethan und damit NR: wie” war ntcht er ‘selbst; in schöner Beschei- e denheit‘ sich“"von :der- Meinung entfernt‘ eıklärend: ist dem’ Geleisteten die. ‘Sache abgemacht: zu ha- ben ;' "sondern lediglich wir. unserer Seite zu be- häupteß‘ Uns die“ Freikeit' ‚nehmen, = == den gätizen seither beitandenen Bau. der’ Sexnsliheoris, mit Al- ien fliceh” 'Modificafionen, insoferhe sie sich auf die Annahme" der" thierischen analogen Organe und . F unelioneh‘ 'stlitzen, umgestürzt hat, wendet ı er x sich ara, Shit PTR RE, Le . .ı eignen. zum . telt; 3 in ‚welchem er diese, ‚von dem heterogenen Ge- biete der, Hfederen Wüdrgkhiselien Natur sowohly als- dem’ dex höhern thierischen‘; ganz in das eigenthünli- che pilänzliche ver pflahzend‘, 'aus der vegetabilischei m Natur 'selbst, mit Berücksichtigung der allgemeinen organischen, herleitetund erklärt, : Der Verf will hicht blofs niederreiäseni, söndexn auch aufbauen, und das ist ihm, ‚dern; nach uiserer vollsten Ueber- zeugung, ebenfalls trefllich gelungen. = Die Saamen- erzeugung pärallelisirt derselbe mit der’ Knospenbil- dung; ' und’ stimmt auch'darin’ ganz mil; der Theorie. des Ref. überein, der den Saäamen stets als eine höhere Knospe erklärt hat, Die ganze Lehre con- Centritt sich jetzt in-dem Satze: »geschlechtlose und - gechleshtenihaltende Genimenbildung heilst das Le- et ‚ ni Niepten Buche’ die’ Vermehrung ber 55: bens - und Fortpflanzungsgesetz, der "Pllanze”; ‚die eigentliche Befruchtung aber findet erst, in dem müt- terlichen Boden. der Erde Statt, — Möge, doch aller Saamen des Rechten und. Guten, steis, ‚den rechten mütterlichen Boden finden, und ‚auch. aus, dem. hier ausgestreuten ein weiches. Bald herrlicher, Früchte blühen! . 0. es "Was den Anhang, des Herrn Proßöidos schen: ver betrifft, so ist er, ‘was er äussakt, historisch? und enthält,, wie sich * von diesem selbstständigen Geiste, diesem tiefen Denker. und Geweihten der ' Natur ohnehin vernfüthen "and erwaiten‘ gäßst, in kurzen aphoristischen' Sätzen, des 'Ereflichen, zärt- und tief'Gedachten viel. Er‘ "zeigt besonders, dafs die klässischen Alten, wenn sie vomi Geschlecht der Pilanze reden, es nur symbolisch verstehen, Dr D ' Professor Wondöröi, ' Re ‚Marburg, im October 1820, BR u [ 3 .. ’ L . ’ . .. — > ee ze Herbarium vivum plantas im, Silesta. in- digenas eshibens -a Christiano, "Günther et Aemilio Schummel solleetum. et, ‚omnibus Bo- tanices inprimis Silesiae eultoribus ag amicis. de- dicatum. Wratislaviae. (sumpt. auct;) Cent. 1X, (Preis 3’ Thle. pr. Cours mo. Cent). B Seit 1809 erscheipt dicke treiliche botanische Unternehmen ‚das seinen, Hexausgebenn- ‚alle Ehre 5 bringt und’ wodurch ‚erät. Schlesiens F lora gehörig‘ aufgeklärt wird: Nurihm allein vertraue, wer Schle- ‚siens Pllanzen kennen“ Ternen: will; alle frühern Anleitubgen sind: unzulässig ünd unzureichend.‘ An- zeiger"dieses’ glaubt durch Nachstehendes seine Be-- hauptüng' gründlich zu beweisen. Zudent hat neuer- dings, Sprengel in seinem classischen botanischen Handbuch. unter der ‚Rubrick Schlesien ‚gesagt: dafs, die reiche Flora digses ‚Lands ‚noch einen. älirer \ würdigen. Beatbeiter erwarte, 2 Pa ern; j Unter ı die Pflanzeuzeichsten, Provinzen Dehtsch- lands gehört. ohne Zweifel . Sc lesien. ‚Seine. be- trächtliche, ‚Ausdehnung, die über 3 Breitengrade und 6 Längengrade beträgt, mufste an und für sich schon großse: Mannigfaltigkeit unter seinen vegetn- bilischen Produckten bewirken. Nimmt man noch hinzu,. dafs die Erhöhung seiner. Oberfläche: von 3oa:bis. zu 500g p. Fils. über die Ostsee. beträgt, ein geognostisches Verhältnils was Schlesien vor vielen deutschen Ländern auszeichnet, dals es folglich. warme .und, kalte £andstriche, enthält, dals ferner die Sudetenkette, die ihm zur "Halbscheid. angehört, “ Seiner ‚unbeträchtlichen Höhe ohngeachtet grölsten- theils aus, Urgebirgen besteht: (welches zumal‘ die Producktion der. Cryptogamen begünstigt), ‘so darf | ‚man sich: hicht wundern, wenn die schlesische Flora unter die reichern gehört, Indessen fehlt. noch viel daran, dals sie, wie der ‚geheime Medizinalratl Dr. Ex Kroker in der Vorrede zum dritten Theile seiner | Flora silesiäca (dieser merkirlixdigen ” ‚wenn auch . unerfreulichen Erscheinung im Gebiet der. Botanik) sagt, weit über 4000. Pilanzenspezies enthalte, und sich mit Lam. et Decand.. EI -ffangäise ‚messen könne! Schwenkfeld, (s Enum, 'strps siles, ) dieser seine Zeitgenossen wie sich: selbst tänschende Schwärmer, sah’auch :hotanisch durch Hohlbrillen. Dagegen. leistete Graf Mattuschka (s, schles: Flora I. B, und Enum, stirp, siles,) für die, Zeit, in dex er lebte, in der That sehr viel. !' Doch sind. seine. Schriften. gegenwärtig veraltet, überdiefs ‚unvoll- ständig :(so überging er, 2. B. die gemeine Campa- nula patula - mit Stillschweigen)., ‚ Manche .:seiner "schlesischen Pilanzenspezies‘ gehören en zu den erlräum- ten, ‘Wir rechnen unter anderu hierher: Iris squa- lens;: Arichusa, tinctoria, Gentiana-punctata, Seseli, Saxifragum et S, tortiosum, Saxifraga Cotyledon,, Dianthus. plumarius,: -Sideritis -'montana;. ‚Betonica. Alopecuros, Lepidium Iberis, Geranium 'lneidum,. Lacluca quercina,. Gnaphaliam Stoechas, Galendula ofßeinalis. Viele sind: zweifelhaft, ' "oder wtenigstens. in neuern: Zeilen. vergebens gesucht: worden; als: . Gentiana Iutea, Cauealis leptophylla, Ophrys Myo-. des, -Orchis -hireina, : Potentilla 'norwegica, Doch. Tau diels sind nur geringe, "und;. wie. gesägt, Tür „das Zeitalter des ‚Grafen: sehr‘ werzeihliche: FE ehlen: len Unter yünstigern Umständen, zu einen Zeit;.wo das Studium. der Botanik !schön. beträchtliche Fort- schritte gemacht "hatte, evschien, Krokets. schlesi-- sche Flora, Nicht, dafs:wir ihr alle Verdiensie ab-: sprechen wollien,;; sie hat: derei en manghe erhebliche, 2 ! 55 ee ‚56 Man nehme nur Veronica atpina, Elymus europaens, Cyperus fuscus °ß (C. virescens Hofm,), Cuscuta monogyra Vahl. (lupuliformis Krok.) Rosa pyre-. naica (hispida Krok,), Scheuchzeria palustris, Lin- naea borealis, Centunoulus minimus, Limosella aqua- tica, Bindernia pyxidaria (Anagalloides procumbens ‘ Krok.) Loranthus europaeus, Viola Krokeri und ' andere schätzbare Beiträge zur Flora von Deutsch- - land: selbst, nicht nur. zu der, von Schlesien. Wäre nur.Kroker weniger leichtgläubig gewesen (disei- puli: 'attulerunt e, Sudetis. i. e. aus dem ersten besten v ‚Garten,‘ so z. B, Carthamus tinctorius, (soll auf der 4000 F, hohen Eule wild wachsen!) Ligustioum Peloponense, Ornithogalnia pyrenaicum, Ericaherba- cea, Arenaria biflora,. und: hälte.er nicht Sch wenk- felden blindlings abgeschrieben, so. ‚würden, wir nieht Stipa tenacissima,, Tribulus terrestris, ‚Eupa- torium: trifoliatum, Lobelia. syphylitica, Carex ma- gellanica, Hypericum Androsaemum, Andropogon Schoenanthus, ‚Fraxinus Ornus, Medicage. eiliaris und eine. Legio. andrer ‚Exöten als, seyn, sollende. schlesische Pflanzen. (Certe: ini Silesia sponte. ereseit; cerlissime civis noster &c,) anstaunen, -— Um, nun. anf das Herb, 'viv, siles. zurückzukommen, so. umfalst \ es die. Phanerogamen. und.,von, den. Cryptogamen (leider nur) die Farrenkräuter, wie die Flora der _ ‚Wetterau, zu der es ein würdiges Seitengtück ist, Jede Centurie liegt lose in einem Pappeband nebst einem, 'Titel - und’ Registerbogen, so wie die, nach ‚dem Linneischen System geordneten, trelich ;zube- zeiteten und hotanisch, vollständig gelieferten Pilan- | B „ 1 vorn Pr / zen- Exemplare jedes. in einem- Foliobogen,- neh beigelegter gedruckter Etiqueite, Nahmen, Diagnose, Fundort, Blüthezeit enthaltend, unbefestigt.. Eigne Diagnosen haben wir, ausser bei den sehr sparsamen neuen ‚Spezies (was in unsern Augen. die Solidität dieses Werks erhöht) ungern. vermilst, ; Dagegen sind die: besten und. neuesten andrer Botaniker, eines Schrader, 'Willdenow, Schr eber,, Link, Hayne, mit Fleifs-und Sorgfalt hennzt, Für.rich- tige Bestimmung bürgt der thätige Antheil, den Hr, Medizinal - Assessor. Günther in.Brelslau,. ein eben- so gründlicher als Hesonnengr Boraniker, an diesem Unternehmen nimmt, Anzeiger. dieses beschränkt sich darauf, einige der. seltnern Species aus den ersten vier Klafsen des Linneischen Systems anzuführen, die erst durch dieses Herbarium vivum als unbezweifelte ‚schlesi- ache ‚Planzenbürger bekannt. ‚worden sind;, Veronica latifolia Schrad,, vs Tenchum Ma. tuschk, nes Krok. (Diese ist vermuthlich.nur eine breitblättrige Varietät von ;V. Chamaedrys. ). Auf der Schneekoppe, wo sie Kroker (s. Eu Lp. 18.) gefunden "haben, will, wächst sie' nicht. Pinguieula vulgaris (Cent. VL, n. 70) selbst von Kroker nicht erwähnt. (: Wölfellsdorf in. der Grafschaft Glatz ), T refliche- Exemplare. einer schwer zu trocknenden ‚. Pllanze, Lenna gibba (Cent, VvUln, 54). Salvia ' . ‚glatinosa .( Gent, V, n. "61.) (am Berge. Candekke bei Gulteschin im südlichsten preufs. Ober. ‚schlesien ges), 58 \ wächst: auch beim Badeort Ustrom im Teschenschen;* Kroker führt sie :auf Schwenkfelds Autorilät - an den: Stadtmanern von Greifenberg wachsend an, wo man.sie jeizt- vergebens ‘suchen dürfte. Fedia: -, dentata (Cent; IV. n,43.) aus der Nähe von Brefslau. » Gladiolus galiziensis? Bels. (Cent. III. n. 28.) Wir = stimme den Herausgeb. hierin bei und rechnen Glad, eommunis Mattusch. et Krok: hierher. Ein Fin- gerzeig, dals_ man, dieser ‚östlichen Fornr des Glad.." communis L, in Dentschland weiter nachspüren soll. Schoenws. compressus (Eent. V.n. 69.) bei Bröfslau;. in-Schlesien- und Glatz nicht selten, von frülern schlesischen Botanikern verkannt. Sch: ferrugineus Krok. Fl. sil, I. p. 58. [cheint-uns, dem Standortzu Folge’ hierher, zu gehören. Seirpüs ‚setaceus (C, V. 10.75) ohne Angabe des Fündorts; Wir'sahen seit- ber noch keine so. 'grolsen und. vollkormmnen. Üixen- \ | plare dieser ‚Simse, -als’die "hier. gelieferten. Sie haben oft 3 Blüthen und gehören zu ß° -Röm, ei Schult. Syst, veg, die Hall. hist, n, 1314 sitren,. Seirp. maritimus a vulgaris aa Schrad. (Eent, V 110.72) und: bb‘ 'Seirp. compactus, Holm. ec. V.n. ji. beide olıue Standörter). : Letztere. ‚ick Seixp. 'marili- mus var, minor Krok.Siles, I, p.74, ‘und ‚gleich- Falls dessen Scirp; Holoschoenns’ dp.) :Sie.wächst an ausgetrockneten Gräben :und Wiesen an’ mehrern Stellen des Fürstenthunis Breislan, - Sciip, Baeo- thryon Ehrh; (Cent, V.n, 68) Silferwiz, "weder von’ Matuschka, noch Krocker angeführt, > -Da- gegen fand sie Starke (der Muscolog) im Gnhran- schen auf nassen Wiesen, hinter Mieder- Tsehime \ vo. i en (€, Weigel: phys "Geog. v, Scliles, V, p. 162). Scitp. radicans Schkuhr, Von .den Herausgebern bei Bres- lau für Schlesien entdeckt. (G, VII. n. 58,), Scirp; oralus: (Sei capitatus Krok.?) (Cent, Il, n,80) Leob- schüz im, "preuls, Oberschlesien, Diese Zufshohen Uxempläre scheinen. dem: Seirp. annuus Thuill, “EL par, 22. alizügehören, . 'Seirp,. acioularis (Sent, 1. »: 80, um Brefslau), Früher 'nur von: Starke: ge- funden; (Cf,-Weigel 1. c. VL p. 62) Panienm- ver-. ticillatum. (Cent. IL. n. 58) Digitärig humifusa Pers. ohnweit Brefslau, (Cent, Im, 24.) Leersia, Oryzojdes (Cent, ln. 70.) am 'Schwarzwassen, Stipa pennata' (im; inontosis. Silesiae superiorig. Beckmannia erucae- tormis Host, (Cent. VIIL no. 11.) Auf der hierzu- gehörigen‘ Etiqueite folgende 'Notiz, die zugleich die Vorsichtigkeit, der Hrui. Herausgeber charakte- zisirt: „planta semel tantum ‘a nobis al frequens „inventa et quidem -{prope Wratislaviam) ad, -dex- „iram viae in oppidulum Hundsfeld 'äucentis, qua „propter‘ cam omnino non, indigenam, 5® Torsah' per. „eommeatus mercätorios @ Russia Wr atislaviam ven-- 'sditantes illue. allata : habemus,” 'Melica’ "unitlöra (Cent. IV, n:.66 Mittelberg im Zobtengebirge) Aira glaucg (Cent, U, no. 8 um Breslau). Poa distans (C, 7: no. 55 bei Brefslau). Festuca Myurus (Ceit,, Vu, ‚20, 40) beiSchönan. Festuca ‚elatior-‘Schrad, (Brom, . arundinac. Roth.). (Cent. IX, m, 55.) Gegensberg bei Seilsterwiz, Fest. paratensis‘ "Cut, {F- elatior, Host,) (Cent, VE, nö, 43) in pratis et gramiinosis "abiqie,; Fest. ‚heterophylia’ Haenk. (Cent. VII, no,39) Warm-: .brunn auf dem Scholzenberge; Fest. glanca Lamk, n (efe) . (Cent; VIIE, no, 31), ohne’ Angabe des Fundorts. Wix halten diefs für die wahre Pilanze des Lamarck im Gegensatz der Feftöglauca Gaudin Agr. und vieler deuischer Botaniker, die gleich Pest. pallens Host ist und die wir im ebnen mittlern Schlesien gleichfalls gefunden zu haben glauben., CF, Pan- zex in Script, Soc. bot, Ratisb. IE p; 189. Plantago avenaria Wk, (P. Cynops Matuschk, P. Psyllium Krok,). bei Brefslau,- Alchemilla montana 'W., (Cent, I, n.. 5, ‚Reinerz, Skarsine, Rogau.) Wir fanden sie. überhaupt hänfiger in Schlesien, als Alch. vel-- garis (Cent, I. n. 6, Reinerz, Glaizer, Schneeberg.) Alchemilla fissa spec. nova, (Cent, IX. 2,2.) 'mitder Diagnose;:. foljis radicalibus 7. = 9 Jobs. et ab, api- cibus sinuum usque ad medium fissis; ‚utrinque sem- per ‚glabris, -profunde: inciso - serratis, Distineta spex cieg, ‚videtur, vayietate,. glaberrima. Alch, vulgaris proxima,.sed semper glahra nunquam, pubesoens ac eurzit et folig habet profunde. ineiso.-serrata, et wol. solum lobata sed etiam filsa, Ad Iatera. montium, al- tilsimorum ad [caturigines, Fl..Jul. Aug, am kleinen Teich, in, der. kleinen Sehneegiuhe: Wir rechnen, als Synonym hinzu; Alchem, vulgaris j glaberrima Schmid, Boh, Eent.. I, von welcher. dieser 1. 0% ‚sagt; „Tota- glaberrima est, Folia superiora yamea . profunde‘ partita' et, ineisa.. Elores in, ‚panicula bon- tracta, die wir nicht‘ für einerley_ mit ‚A, vuolgy glahra Decand., ‚Fl. ran. "halten, Asperula Cynan-. chica (Cent.X, nu .):Ratscher im. preuls. Oberschle-. sien ; früher in ‚keiner schlesischen Flora, 'als ein- heimisch, ‚angeführt, ehenso wenig, Galium auskigeim 6 Jac’g. (Cent. Vol am. 44): Potamogetoil eoriplamsti, (Cent, \ va 59) Leobichktä, = zn "Wir . schön der- Foitskhzühg dieses radan En siles., das ‘sei Lob ih sich“ yelbst begründen trägt, und'wovon;’so viel wir wissen, schön die zehnte Centurie zur, Ausgabe bereit liegt, mit Sehnsucht entgegen, Mögen die H, Herausgeber im, schönen Bewulstseyn, ebwäs währbaft Nützliches für ihr Var terland beg onneh zu haben, rästlos fortfahreh, möch« ten sie sich, > zunial aus dem nördlichen und west- lichen” "Schlesien, thatikerer Unterstützung. durch, Beilieferungen, : als seithen,. erfreuen, ‚möge es endlich Herrn Candidaten Schummel gefällig seyn, .seine jährlichen botanischen Fufsreisen. zur’ festen: Be-; gründung, dieses Herbariums auf,noch wenig..öder. "gar nicht 'botenisch untersuchten Gegenden Schle- x; siens, auszudehnen ‚ und sich hierbei nicht, wie seit- her, auf die, ‚Sudetenkette: und deren Vorgebinge uw beschränken, re nel “ — . ech FERNE SE: L Eu gu . Esq. F. RS Lond, „814. 4. mit Kupf, und Karten, #* Der Verfasser war in Geschäften der. engl, Regierung: naöh Abyssinieh geschickt worden, und seine Sendung, die vorzüglich hiehr comnierdielle Rücksichten liatte, ‚liefert, mehr interessääte Nach- richten über’ den. politischen Zustand, über die Sit- “ten, Gebräuche, Sprache und Alterthümer der Abys- sinier, als über naturbistotische Gegenstände, Jedoch 62 5 ist ‚dem, ‚Werk .ein ‚Verzeichnifs. vor: Pilanzen: ange; hängt, welche der Verfasser ‚während . seiner Reise in Abyssiniehi säitmelte, nach London an den nun verstorbenen‘ Banks zurückbrachte, wo sie der trefl- - licherR; Br. own bestimmte, Wir geben.hier diels ganz einfache ‚Nahmehisverzeichnifs, nach, Line. Bytsenn, m. Mi I: Keitktu ayachniehhn. Hypoestis Foyskalüü. gu sicia WI Jasticid fnanichifolie, du bivalvis Ww, Meisarıhenäa Tomentosn. | „Br. ‚ms. : Salvia ‚abyssiniea, '- : Stächytarphita "cineren. yet Geisorrhiza abyssinica, Commelina hirsuta, ‚— kcuminata, Cyperus involutus, — laxus;., = seirpoides, Se melanocephalus; . _ densus, re wu Cenchrüus iripsäcoldes,. Pennisetum villosum, - Aristida ramosa, Eleusine? stolonifen, Panicum ovale, ze nasia Vohgestä, En dentata. “ | Dobera gläbrä‘ ‚(fomes | Lithospertaum 62 u abyssinica:. Payelta” eongesta., . ee — reflexa, 1. ‚Canthium iiefdum, ” Buddlca acuminatä (un: Bu ruce.) „far, Brucc = foliätä,“ en glabra- Försk‘)“ -- 55 Fasanus Alternifolia : = Heliotropiumi gräcile: T- cihereum, u Rn ellipticym. . Br, —? dukium.;; Ambi- guuim. . Fe Anchusä äfiniss Ehretia obovata;: — äbyssinica, Cordia ovalis; Bu 0 .Brüce.).. v Ha (Wanzey “ Plumbago eglandnlosa, Convolvulus ürıkosus, — congestus., x , _ .pilosus. . DE oo Neurocarpaea : Hanceolatä.] Br, inss,. (Manneltit lanceolata” ‚Vahl. = Salanum einerelim, : : — nneinatum.’ Eryihraea compar, Stroemiä longifolia, _ farinosä, Willd:sp, pl.’ _ rotundifoliä. Wwilld, sp. pl.‘ Rhamnus inebrianis ‚in Celastrus serrulatus. — glauousi- Impatiens tehella‘ 'Paronychia sedifolia, \ Saltia abyssinica,. Br, mss. Carissa abyssinieat . = edulis, Will: sp. pl, Kannahla laniflora. (As- „elepias lanifloraWilld- sp. pL) Pentatropis‘ eynanehloi- des Br, my Petalostenimachenopodik, Br. mss - Brewaria evolyuloides, Cassia pübeecens, a Tigre Padu genanät, .1: 63 4 Taxantheinum attehnä: B tum .| Crassula pubötula‘ “ \ ap / ee | Lorantlus, laetus, — eöngestus.' ! -- talycinus ° " VER. \ .Combretum ovalbı e Base molle. ur Amyris: Sleadensis wii. sp pl... Kotaf, Wille... ‚Polygotum' sinuäteim x ” ““ Pterolohiam ans mss, (Kantuffa Bruce.) 'Fagonia armatä, Terminalia vyeloptera, :Dianthus abyssinieus. ee ‚Calänchoe pabescens, ‚Hereulia abyssinich, . "Reseda' peduriculata,. BE | ‚Rosa äbyssinic ‚Rubus compar. * B.6117 "Cotehorus gracili, XIV, Nepeta azurea. 3% - 64 Saturejä ovätd. — punctata. Ocymum . einereuin, yo monadelphum. Leueäs quinquedentata, . = afinis, Motuccela integrifalia. . wu geariosı: ..... ‚— repända Linaria graäilis, = hastata, zı pröpingua Buchnera orobahchoides, ‚Dühalfa acaulis. Br, mss, Bignonia discolor, Sesamum. pterospermum. Barlexia brevispina, == macrantha.. „— eranthemoides, — grandiflorä, ui mollis, Barleria parviflora, Acanthns ‚tetragonus, Thunbergia angulata; Lantana bolycephala. Clerodendrum myritoj- | des, eo. Fa“ D re Eu} XV, BE Matthiola elliptica. Cleome siliquäria (Sili-, Fk a aus) orsk. negypt, 78 — Roridula (Roridula Forsk. äegypt, 3 -_ parvillora, .. j — paradoxa, Pelargohium abyssinfcuith, ‚Geranium impar. = erianthus, I. .Acatia laeta; 1 5ida acumäiate. ww gracilis, -— pannosa, Hibiscus parvifolins: Ureha mollis, = glabra. XV . ' Polygalä:linearis, ‚— abyssiniea. - | Erythrina toinentosd: 4 Crotalaria Saltiana ‚= propinqua, — farota: " Onobrichis simplicifolie, Indigofera albicans. | Bracheilema panicnlatum, ‚Br, nıss, \ Teichosternnia Srutico- . sum, Br.niss, : 1. Cacalia abyssinica: . "Pulicaria ‚involucrata, — viscida, ’ _ aromatica, u 'XX Eupkiorbia ‚propinqua; 'Dalechampia tripartita, 'Croton acuminalunı, N 9.1 | 1 Cyssampelos nyimphebe- \ folia, XXIL. on fasciculatä. ' XXU. ; Cheilantkea Iepiophgli Dritte Beilage, u Z u r-Fl or a‘ "oder . botanischen. Zeitung 1821. | u Erster Band " \ Be re SE ’ Botanische Notizen. \ Botanische Anstalten in Heidelberg v Tr Nro. 14 der Flora. vom Jahre 1820. S. au6r u. d. £. befindet sich eine kurze‘ Nachricht von den Professoren, die in Heidelberg Botanik . .ge- lehrt haben; . in chronölogischer Ordnung sind sie dort aufgeführt bis zur Zerstörung ‚der Stadt Heidelberg durch die Franzosen, (1693.) zu wel- cher Zeit Frank von Frankenau Lehrer .der HKräuterkunde war. — 002000... >. .Wie sehr bei: ‚liesem schrecklichen Schick- sale der Stadt auch die. Akademie litt, Kraticht kaum. erinnert zu werden; nur allmählig‘ konnte man das Verlorne wieder. ‚ersetzen . und. statt der -zerstreuten Lehrer wieder andere zusammen, pringen. Vilbel gu ‚Erst nach einem Zeiträume’ von ı4 Jahren ( 1708.) -finden - wir ' wieder einen Professor. der . Botanik, und mit ihm. frohere Aussichten für die- se: Wisserischaft. Dieser war Daniel Nebel, . 5 66 geboren zu Heidelberg den 24. September 1664. - Schon in früher Jugend machte er häufig botani- sche Excursionen mit dem Prosector und Hofchi- zurgen Peter Carr&, dessen oben Erwähnung geschah , und: studirte eifrig “die dem künftigen Arzte nöthigen Vorkenntnifse, aber seine Vor- münder, . (schon im achten Jahre seines Alters ' hatte er beide Aeltern verloren, ) brachten ihn nach des Vaters Willen in eine Apotheke, und liefsen sogar seinen Namen aus dem akademischen Matrikelbuche,, in das er schon eingetragen war, wieder ausstreichen; aber er überwand. endlich dennoch 'alle 'Schwierigkeiten, und studirie unter andern .die Botanik unter Frank in Heidelberg, und-unter Caspar Bauhin in Basel. Im Jahre 1698. wurde.‘er Professor extraordinarius in "Heis "delberg, ‘'mufste aber das Jahr darauf schon der Kriegsunruhen. wegen sich entfernen, er gieng nach Marburg, wurde dort zuerst Professor extra- oidinarius, dann 1695 Ordinarius. Mit grofsem Beifalle lehrte er dort mehrere Zweige der Me- dieimbis "zum Jahre ı708, wo er als Professor primarius der Mediein‘. und : kurfürstl, Leibarzt nach Heidelberg gerufen, zugleich ihm der Lehr- stuhl der Botanik mit der Direction des Gartens übergeben wurde, :dessen Hestaurator er. billig genannt wird, und den.er auf.alle Weise zu ver“ vollkommnen sucht&, überdem richtete er überall wo Ä er sich länger aufhielt einen eigeiien Privatgarten | 67 zur Erziehung und Beobachtung einheimischer und fremder Pflanzen ein. Ich kann nicht umhin, hier eine seine Liebe zur Botanik betreffende. Stelle einzurücken (Memoria Nebeliana p. 43.): „ Botanices incredibili flagrabat amore, ut ad rem. : „herbariam ornandam augendamque natus et fa- „etus videretur; simplicum enim medicamento- „rum et facultatum, quae eis insunt,. cognitio= „nem adeo necessariarı medicp, ut sine ea uemo „rite mederi queat, vatus, investigationi ut mine- „ralium sie stirpium et plantarum se dabat, non „modo exoticarum, sed et maxime domestica« „rum, quas patria ferebat tellus, eujus rei causa „in' vicinos campos montesque excurrebat, eo- „rumque, quas natura proferebat, divitias lustra- „bat, ac in usus suos congerebat.* Er stanb den ı5. März ı733. Seine botan, Schriften sind: 1) De novis hujus seculi inventis botanicis. Mars burg. 1694. 2) Pauli Ammanni character plan tarum auetior et correctior redditus, nolisque ik lustratus. 1700, — Sein Sohn, Wilhelm Bernhard Nebel, geboren zu Marhurg den 3. Juk 1699, war auch ‚sein Nachfolger in dem botanischen Lehrstuhle ; derselbe lehrte zuerst privatim in Basel Physik und Mathematik, welche Wissenschaften er unter Bernoulli mit grofsem Erfolge betrieben hat. te; nicht vernachläfsigt war dabei die Botanik, indem er deren Studium unter Zwinger und 52 68 Stähelin fortsetzte. Im Jahre ı724 wurde er Professor an dem Athenäum zu Herborn, und im Jahre 1728, ordentlicher Lehrer der Mediein in Heidelberg und Hofmedikus. — Er starb den 8. April 1748. Seine botan. Schriften sind: ») Dis- sertatio. de plantis dorsiferis usualibus Heidelb. 1719. 2) D. de Helleboro nigro. 1721. 3) D. da Acmella palatina Basil. 1739. Er arbeitete viele Jahre an einem vollständigen Lexicon botanicum, aber, sein frühzeitiger Tod, hinderte die Vollen- dung. Nicht unpassend ist es hier zu erinnern, dals er einer der ersten deutschen Aerzte‘ war, die über die Einimpfung der Pocken sehrieben. Nach der beiden Nebel Tod scheint die Bo- tanik vernachläfsigt worden zu seyn, .es war kein besonders dazu bestimmter Lehrer vorbanden und sogar in einer öffentlichen akademischen Rede wurde über diese Vernachläfsigung geklagt; unter- dessen wurden doch botanische Vorlesungen ge- halten, und zwar von Franz Joseph von Oberkamp, geboren zu Amorbach im Juni 17105 er wurde als Professor der Medicin, besonders der 'Therapie,'nach Heidelberg berufen im Jahre 1748. Obgleich seine Zeitgenossen dessen grofse und mannichfaltige Kenntnifse, so wie seinen Ei- fer für die Wissenschaften vorzüglich rühmen, so scheint er doch der Botanik weniger zugethan ‚gewesen zu seyn. Von den vielen Schriften und mis Dissertationen, die er schrieb, ist keine hotani- schen Inhaltes. Nach seinem Tode, der den 7. Jul, -1767 durch Schlagflufs plötzlich erfolgte, übernahm den Lehrstrbl der Botanik GM. Gattenhof,; geboren zu Munnerstadt in Franken im Jahre 1722. Er wurde zum Professor der Medicin in Heidelberg bereits im Jahre 1750 ernannt,‘ ohne jedoch schon von dieser Zeit an die Kräuter. kunde zu lehren, die er mit Eifer in Göttingen unter Haller betrieben hatte, mit dem er auch später im‘ ‚freundschaftlichem Verkehr stand. Gät- tenhof hatte nebst der Botanik die Lehrstühle der. speciellen 'I’herapie und Arzneimittellehre, und dabei eine sehr ausgehbreitete medieinische- Praxis, er war ferner ein fruchtbarer Sohriftstel-. ler, wie die Menge und die Vortrefllichkeit sei- ner Schriften. beweisen. . Es ist hier nicht der Ort, von diesem für die Heidelberger Akademie so wichtigen Manne ausführlich zu sprechen, nur’ was er für die Botanik that, soll kurz berührt werden; .er schrieb nämlich schon in vorgerück- item Alter eine Flora Heidelbergensis unter dem Titel Stirpes agri et horti. Heidelbergensis or- dine Ludwigii etc, Heidelberg. 1782. Dieses sehr wenig bekannte Buch ist freilich für unsere Zeiten unbrauchbar, es enthält nicht die Hälfte der um Heidelberg wachsenden Pflanzen, und diese ohne alle Beschreibung, auch nur sehr spar- 710 same Angabe der Standorte, aber man wird die Zeit und die Verhälinifse erwägen, in denen der Verfasser sich befand. Für die Geschichte” des Heidelberger Gartens ist es aber eins der wich- tigsten Documente. Zwei Bände Collectanea bo- tanica hinterliefs er im Manuscript. — Gatten- hof. starb. den ıg. Jan. 1788. Seine Anverwand- ten liefsen ihm in: dem älteren Universitätsgarten ein sechs Fufs hohes, vier Fuls langes und zwei Fufs breites schönes Monument setzen, es stellt.die über die Urne des Verewigten sich hinbeugende und seine Asche beweinende Flora vor. Man liest. daran folgende Inschrift: Dem Geiste G. M. Gattenhofs, Arzt und Verbesserer dieses Gartens, gerühmt, beliebt, be- trauert, j ö Nicht übergangen darf hier werden, dafs vom Jahre 1784 an auch der (jetzt verstorbene) Pro- fessor der Chemie und Physik, Dr. Georg Adolph Suckow, die Anfangsgründe der Botanik, beson- ders aber den ökonomischen und technischen’ Theil derselben lehrte, und auch Vorlesungen über Physiologie der Gewächse hielt. \ Gattenhofs Stelle erhielt .Dr. Franz Carl Zuccarini, geboren zu Mannheim den 24. Fe- bruar 1737. In die Zeit seines Lehramtes fällt die neuere glückliche Epoche für die Akademie, Grofse und wichtige Verbesserungen wurden vol- genommen, wobei auch die Botanik nicht leer ‘ 1 ausgieng, denn es wurde nicht nur mit Belabsunig‘ des älteren:ıGärtens- ein'gröfserer: besser gelege- ner der Akademie gegeben‘; in: der Person des Hrn. Metzger ein erfairner und ihätiger Mann zur Besorgüng ‚desselben: herbeigernfen (nach Zue- carinis Tod im Jahre ı812.), sondern. auch, wor- an-es bisher mangelte, ‚geräumige Häuser zur Er- Ziehung tropischer 'Gewächse erbaut. ‘ Eifriger wurde .nun auch von. den: jetzt zahlreicher:iher- beikommenden,: Studierenden die Botanik betrie- ben, mit denen Zuccarini,.dem der.Titel eines ‚geheimen Hofraths- gegeben: war, ‚noch’ iniseinem hohen:lAlter: häufig Excursionen: vornahm;. durch seine-heitere frohe Laune’ ergötzte, mit: bewin- dernswertkäm Scharfsinne.die vorkommenden Pflän- zen bestimmte und "mit. lehrreichen: Anmerkungen begleitete, Er. starb den:ı6.:Nov. 180g: Seine „Angebörigen- liefsen : ihm::in’:. dem ‚neuen ‚botani- schen Garten ein: einfaches. Denkmal, von .einer ‚Trauerweide beschattet, setzen. An dessen: 4 Sei- ten befinden sich Inschriften, wovon die. nach We- ‚sten gerichtete folgendermassen, lautet? ... En Cor . rn Fran, ‚Caroli "Zugcarini . Phil. et Medicin, Dootoris E - en In Academia "Ruperto- ; Carolin. . pm t E23: Botaniges. \ u » Per’ annos XXIT Prof. public. ordinar. Hujus Horti Institutorie Hoc Lapide reclusum. 12 Die ‚Stelle. Zuecarini’s wurde nicht sogleich wieder besetzt: es: "lehrte defshalb im. Sommer der Jahre ‚1810: und ı8ıx: der jetzt in Bonn be. findliche. Professor der ‚Physik und Chemie, Herr G. W. Kastner, die. Botanik; für sie war. sein ‚Abgang von. der Akademie ein höchst empfindli- eher.’Verlust.. Im Jahre ı8ı2 trug. der .als-Ana« tom und Physiolog rühmlichst bekannte, zu früh verstorbene J. F. Ackermann die Gewäckskun- de vor, ‘gab aber 'schon im folgenden Jahre die- sen Lehrstuhl: wieder .ab., .. Far: . Endlich mufs noch erwähnt werden, dafs be- “weits. im ‚Jahre ı805 in dem ‚herrlich. 'gelegenen Sehlofsgarten vortreffliche .Anlagen von ausländi- schen Holzarten gemacht..und auch ‚ein öconomi- scher Garten daselbst eingerichtet wurde, in wel- chem alle bei uns -im--Freien ausdauernde .Nah- _ zungs- und Fabrikpflanzen. zum Behufe des Un- terrichtes gezogen werden... : Besonders interes- -sant :gind die zahlreichen Getreidearten ; die man . "hier :tultivirt. Zr E i Oeconomische Botanik liest gegenwärtig Herr Oberforstrath Gatterer; Forstbotanik derselbe, so wie auch Hr. Oberforstrath Graf v. Sponeck. Die eigentliche Geschichte dieser Gärten, ihre Einrichtung, Umfang, Zahl und Auswahl der dar- in kultivirten Pflanzen, mufs der Gegenstand ei- nes anderen auch die neueste Zeit umfassenden Aufsatzes seyn. — 13 Inha ltsve rzei ch ni’fs. Bu 1. Anfragen und Beantwortungen.. Botrychium , “entwickelten sich , dessen Wedel‘ schneckenförmig oder nicht ? 192, uercitrone, wie heilst diese im Systeme? 160. Theisholz. 80. :. . % u, Ankündigungen und Anzeigen. vr Agardh's. Icones algarum. ı6.. . Almanach, botan. ‚ oder Conservatorium aller Be- 2: sultate,. ‚Ideen und Ansichten a. d. ganzen Um- fang der Gewächskunde, 'v. L. Trattinick. 128. Auctions - Katalog von Dr. I. J. Römer’s. Biblio- ». .thek, .: 256... Denkschriften der k. bot. Gesellschaft i in Regens- „ burg. 208. . ..: Monosr aphie der. Gattung. Mesembryanthemam, r. „E. zu Sälm-Dyk, 224. ; Rohr &.G. novae. plantar. spoe.. praesertim- Indiae „re. orient. ex colleet. D. B. Heyne.. z7ı.. 2 Sadler, M..Dr., und Pauer Pharm.;M. 'seltene ge- «.;. troclinete ungarische Gewächse. ig1. 2 Salzmann, plantäe;select. Furopae- austral,. 332, Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Leipzig. 240. a . Weihe's‘ deutsche Gräser. 16, j "IL, Aufsätze Bemerklingen, botan. ‚ v. Frh. M. v. Vechtritz. 33. Beschreibung zwei neuer Pflanzen -- Arten. Deutsch“ “lands: Örobüs multiflorus und Saxifraga squar- ‘rosa $., von Dr. Sieber. "97. Bupleurum sübovatum Link, ein: Beitrag zur Flora germ. 139. . Descriptiones plant. nov. vel minus ° eognitar. 'horti ‚Caesar. Paulowserientis. °P. J. A. Wein- mans. Hortulan. Caesar. 27. 74 Handbuch der Botanik, Nürnberg, bei Schrag 1820 und ı82ı., an "die Leser desselben, von Nees. v. Esenbeck. 257. Martens, v., über einige in Italien gebaute Boh- nen- Artem: - 369. ' Mittelkörper, über den der Pflanzen und .die vor« züglichsten Formen, desselben; »yon Dr. E, „Meyer. 161.; : : Be Fühnzenarten, Aufzählung einiger neuen; von Dr, und Prof. v. Vest. 145. Pflanzengeschlecht, über. 185. ‚Schlechtendal, D. v.;: über. Raconenlus Elommula. ' und. ‚reptans. age Schrank, Dir. .R. v.;' Bötrachtungen über die . Fungi: subeutänei. 3837: Tausch, Je: T. M. C, Berbschungen: ‚über das ./ ul: Dierbache KIG U Pie FH Ba DEE Tofieldia palustris.Huds., "Aufzäßlung.: der Varieti- ten»dess:-von D. und Pr;' "Hoppe 187. = Trattinni,: eintSchritt vorwärts: in unsern An- ‘sichten der:Natür. Beilage.- 8, 1... ‚x Wilbrand,: Dr. und Pr., über: ‚wissonschaftliche Behandlung: ‚der Pflanzenkunde und. ‚Pflanzen: physiologiess 68.81. © ei IV. Auszüge ans fremden. werken. B Georgina variabilis, über deren Abarten von Hrn. Apotheker’ Beilschmidi, a, d; Französ. ‚des H, 2.08: Monsı «1283.97 History. of Java, vi Th; Stafford- Rafiles Esq. 306. V, Beförderun gen, Ehrenh e2 eigungen. Bronn erhält eine. goldene Preismedaille.. 160. Dierbach, Dr., Profes.. der Mediein in. ' Heidol- . ..ber& 160, N.“ Mitglieder, (der I bot. Gesellschaft i ‘in: n. Bogen burg. 239. Nora . Garten, botan., zu Berlin, 205. i ' Goldbach, (Dr. in Moskau) botan. Bemerkungen « \ 25 VL Botaniker, reisende,! Braun, Funk, Hoppe, Mayer, Dr. Pohl, 224. 00 VIR. Briefstellen, kürzere, Confusion in. den Species plantarum. 92. ’ Göthe, über dessen Naturwissenschaft. 223. Hydrocotyle 32 Arten, Sprengel in Schultes Syst. veg. und ‚60 Arten Richard’s Monographie du ... genre Hydrocotyle. 3ı. a u Nareissus, 25: Arten in Sprengels neuen. Entde. ckungen ater Thl, $. ı. und 67 Arten in Ha- _ _worth's Revisio Nareissorum. 31 — 32. Preisevertheilung bei der Pflanzenausstellung in £ {i ’ Harlem im Sommer ı820. 96. VIL .CGorrespondenz, ‚ Bischof, Darstellung der Pflanzenalkäloiden durch die Wirkung der galyanischen Säule. 151. Botanik, über den gegenwärtigen Stand und Ge- schichte derselben. 350. nn Erzeugung ceryptogam. Gewächse 'aus der Priest- . leyischen grünen Materie. 8. und Berichtigungen, ‘über Callitriche, Vale- . viana, Scirpus, Eriophorum, Donax, Mantia, 63. Hänke, botan. Nachlafs desselben. 4. Hayne, Pr., über Arzneigewächse. 207,” *“ Link, Pr., enumeratio plant. bort; Berolin; 207. Martius, Dr., dessen Pflanzenreichthum aus Bra- silien, dessen nächste literar, Arbeiten über Brasilien. ıa2. 123. ” Melville Insel, Nachricht von ihren Pflanzen, von Prof, Voigt. 201. .. Mercurialis perennis, Färberstoff derselben. 48. Polygenum viviparum als Beweis für das Ge- schlecht. der. Pflanzen. - 47.. on Polypodium alpestre — vhaeticum Villars,’ Linn ? in den Vogesen. 48. Reichenbach’s, Pr., Anwesenheit und Arbeiten in .. Dresden. ı52. 76 * Schreiben aus Berlin. 203. Siebers, Gärtner, in Martinique und auf dem Cap. 46. Dessen Keiseanordnungen. — Brasilianischer Pflan- zenreichthum in München — des Apothekers Prem aus Bamberg botanische Reise am Cap. ‚ı22%. 129. Spix und Martius, DD. von, Reise von Bahia nach . Marvangnan. Block von Meteoreisen — Ma. "mutsknochen. 264. Fahrt auf dem Amazo. nen Strom, geograph. Beschreibung dess. 268. Aukunft in Para. 273. Einschiffung auf dem Amazonas — Gefahren auf selbem. 277. Beide Reisenden" trennen sich. 283. ‘Dr. Spix kehrt nach Ega zurück, 290. Dessen Fahrt auf dem . Rionegro. 291. Zukammenkunft mit Dr. Mar- tius. — Rückreise auf dem Amazonen Strom, 292. Ankunft in Europa 293. Deren glückliche Zurückkunft aus Brasilien und ihre Belohnungen im dankbaren Vaterlande. — Naturhistorische Schätze vom Amazonen Strome, zwei junge Eingebohrne und lebend 'Fhiere von daher... 438 — 45. Wilbrand, Dr., und Ritgen Dr. und M. R. Ge- mälde der organ. Natur in ihrer Verbreitung auf der Erde, ı73. Walldenow, dessen Grab. 204. Dessen Pflanzen- sammlung unter Dr. Schlechtendal’s Aufs. in einem Ööffentlicheri Gebäude aufgestellt. 208. . IV. Curiosa Astrantia,carmioliea. : 366. \ Hypnum, Unterschied dess. von Bryum. 79. X Geschenke Eingegangene, an die K. botan, Gesellschaft in Regensburg. 193, XL Lesefrüchte. Abbildungen, über botanische und die Geschich- te derselben. ar2, 0 ’ a7 _ Blumen , seit einigen Tagen” verwelkte, in das Leukerhad- Wasser gelegt, werden in einigen Minuten wieder frisch, 352. Giftpflanzen, Thüringer. 336. et Solanum tuberosum L., wird nie von den Bienen‘ besucht. 272. 2 XI Literatur Acta, nova physico- med. academ. Caesar. Leopold. Carol. nat. curios. 193, en Dietrichs - Lexicon der Gärtnerei und: Botanik nebst Nachträgen. Beilage 32. . Elenchus horti botan. Bonnensis. ı9 Flora, Nürnbergische, von J. S. Winterschmidt, 2 B. 3tes und 4tes Heft. 198. Hartmann, Hanhbok i Scandinaviens Flora. innefat- tande Sueriges och Norriges, til och med. Mossorna. 55. 50« Hooker Flora scotica, 63, — Mustologia britann. — Musei exotici. 200, Horae physicae berolinenses. Kinige Verbesse- rungen betreffend, zı6. Lindley Monographia der Gattung Rosa und Di- gitalis. 62. _ Link Jahrbücher der Gewächskunde, Beil. 3ı, Linn und Otto Abbildung auserlesener Gewächse des K. bot Gartens bei Berlin. ates Hft. 119. Pflanzen, neue brasilianische, gesammelt und nach der Natur beschrieben von H. Schott, R,. K. Gärtner. ı96. ' on ” Plantar. brasiliens. decas: primas, praes. C, P. Thunberg prop. Imman. Billberg. 330. — decas 2da propı C. G. Ahlberg. 331. Rhizographia, von, Dr. B. Preifs. 1359. Schlechtendal Animadversiones botanicae in Ra- nunculeas DeCandolli sectio posterior. Beil. 32, Semina, quae e horto botan. Lycaei Volhynics pro mutua offeruntur commutatione. 199. - -Seminum ‚in horto botan, Berolinens. 1820. collect, . "enumeratio. 200. 14) Sprengel neue. Entdeckungen im ganzen Umfange der Pflanzenkunde zater Band. Beil 32. Triniusr Fundamenta Agrostographiae. Beil. 32, Wahlenberg Flora upsaliensis. 85. 57. Wickström's, botan. Schriften. 200. Wickströms Dissertatio bot. de Dephne. ed. II. 50, Wickströms Enum. specierum gener. Daphnes. 50, XI. Notizen, botanische. Agardh's Reise nach Paris, Behufs der Ausgabe . ‚seiner Species algarum. 49. Banks, Ritter v., Vermächtnifs an R. Brown. 123. Botaniker und botan Anstalten in Berlin mitge- theilt v. Prof. Dr. Hornschuch. 241. Garten, botanischer, in Hamburg. 124. Herausgabe, über die, eines herbar. flor. austn, v. Dr. Sieber. 3ı9, Märklin’s Rosa germanica, Stammmutter der Rosa centifolia. ıgı. _ Martius botan, Neuigkeiten aus Portugal und Spa« nien. 76. (Brotero in Lissabon, 76. DonMa- riana Lagasca in Madrit. 77. Don Simon de Rocca Glemente. 78, Pavon. 78. Mocinnos, 78. Die Gattung Lepidodendron. 78.) Museum, naturhistorisches, bildet sich in Frank« furt. 135. . Nachrichten, botanische, aus Italien, nach Acerbi’s Bericht über die in Italien erschienenen . Schriften, 93. ' -— von Sieber’s Gärtner, Hrn. Kohaut. 192. Neuigkeiten, botanische, aus Schweden, mitgetheilt , von Dr. Prof. Hornschuch, 49. -— aus Eng- land. 62. “ 5 Notizen, botanische, sus Steiermark. 156, Veber Dresden. ıds.. Bu Portraite und Biographieen von Botanikern be- . treffend. 190. BE Rechtsfall, botanischer. 255. ER Reinwart an Brugmanns Stelle in Leiden beru- fen. 12% 709 Reise des Prinzen von Neuwied. 249. .Veber den Anhang zu dieser, :v. Nees v. Esenbeck. 326. Siebers Anerbieten frischzesammelter seltner Sä- mereien-und anderer" Naturprodulite aus West- indien. ‚254 Staubgefälse, man hat sie "zuerst Apices. genannt, 207... Tausch, botanische Bemerkungen, 219. Vechtritz, botan. ‚ Bemerkungen über, Sidi r Dioso. Heracl, 238 XIV. Recensionen Dierbach’s "Anleitung zum, Studium der Botanik . für Vorlesungen u, zum Selbstunterrichte. 158. Ficinus, Dr., Flora der ‚Gegend um Dresden, 331. Elora der Mittelmark, von J. Fr. Ruthe ‚erste — vierte Decade, 1yB, - Hagenbachs Flora von Basel,’ 2098 Herbarium viyam Plantas. in Silesia indigenäs ‚eX» hibens a ‚Chr. Günther et Emil, Schummel Cent. I -- IX, Beil. 53. Lestiboudois Them. Essai u la famille des Cy-. eracees, etc. Pag. 1. Mikan Delectus Florae et Faunae brasiliensis, 213, Reichenbach, Dr, amoenitates botan. Dres. 309. Sexualität, von. der, der Pflanzen, ‚Studien von Dr. Aug. Henschel, etc. Beil. 33. Sorge a,'to Abyseinid etc. by. Henry Salt, etc, . Beil. 61. ;' xy. Reiseberichte Corsica, Bemerkungen darüber, ‘gesammelt a. e bot. Excursion dahin v. Ph. Salzmann. - 101. Madera, Vegetation dieser Insel, v.D. H. Kahl. 219, 'XYL, Vorzügliche. Pflanzennamen Abilgaardia ‘21. Acacia asplenioides 203. Alla. . goptera pumila 296. Alopecurus nigricans 38. 'Amaryllis Prineipis 194: Anagallis 8, arven- . sis -10. ı eoerulea 15, Anchusa biceps ı49. ’ 80 'Bals Andromeda, eoricifolia 330. eiliata —- erassi. folia 297. Aphelandra: ignea 300. Arabis Cranziana 45. . — hispida 45. Arenaria ver na 252. Arthrostylis 22. Arum pedatum ı20. amita corymbosa 'ı12. Barbula ruralis ı1. Beera 26. Begonia argyrostigma ı20. rufa 331. DBerberis lanrina 330. Besleria bicolor 197. grandifolia 197. crassifolia ı98. hir- - tella 1986. Betonica 94. Bomhax vekricosa 298. Bonnaya brachiata ı2ı Botrychium 192. Brassica maculata ı21. Bryophylium calyci- .num«64. Bryum 79. argenteum ı1. Bupleu- xum subovatum 139. Caladium liniferum. 295. Callitriche 63. Canella axillaris 298. Cardamine peiraea 45. Carex | 3. ı7. nigra 368. Cariceae ı7.. Carpha 24. Cassia, uniflora, micans, fastigiata 303. Cata- gyna ı9. Caulinia, tenella 299 Caustis 23. “ Chaetospora 24. Chondrachne ıg. Chori- zandra 18, Chrysitrix ı8, Chrytriceae ıÖ. Cineraria integrifolia 288 .Circaea interme= dia 38. lutetiana 38. Cladium 23. Clado- stylus ericoides 301. Clitoria falcata 203. Conchocarpus 114. Conferva Helmintoch. 105. Cortusa Mathiol 156. Crepis foetida 42: ri- gida 42. Üroton, pannosum 332. Cucubalus antelop. ı42. fimbriatus 150. ‚montan. _149. Cuphea, corymbifera 302. Cymbidium, cri« spatum — pedicellatum 331. Cyperaccces ı. 2. 19. Cypenis 2ı, ’ Dalucum 3. PDanthonia alpina ı45. Daphne ER k ® E » 52. eneorum 40. Dianthus 7.. campestris 13. hortensis ı3, plumarius 13. Diaphora 19. Dichorisandra 115, Dichostylis 25. Dichro- mena 25. Dieranum purp. ı0. Digitalis 62. Sceptr. 95. Dillenia speciosa, 96... Diplacrum 18. Diplasia.26. Doliehonemia, speciosa 303. Donax borealis 64. Dorianthes excelsa' 96. Dorstenia urceolata 197. : Dulichium 24. n ‘ 8 Echites, obovata 297. :. Eleagnus. 180. ..Elyna 19 . Elynanthus 2ı. Epidendron, dendrodjpides 331 xoctürna ı20. ‘Erica corsica 106. her bacea 40. Eriocaulon "caespilös "53. Frey. 'reisii 331. hirsutum 54. ramosum 53. Evio- . phora_ 26. '68.: EeuoSpodsvos 184: "Eupätoi 'rium, ‚australe — ‚Freyreisii 332. ' Euphorbja . myrsinites 304, "pilosa. 320,.:-stellulata: vo, 0. Evandra 23, 2... mini wm ‘ Festüca ovina 39 Ficus elastica 96.'' Fimnbristy- lis fucoidea 49. Fucus: ciliatüs 105. ericom ' . des 105, sedoides 105, Fuirena .26.-. Gahnia 22. Galia 216 — 217. 'Galiufn' barrelier, 207. hirsutum 116. "ovalifolium 117. Gen. tianae 39, 218. Georgina variabilis 233. 'Gly- . eine friderieiana:29. Gnaphalium augustifol, . .„ar1. Goethea, semperflorens-— cauliflora 304, '. .Gomphraena rupestris 296. Grätiola’ inun- data 38. ° Ka u. Meleocharis 25. Heleophyla 25.. Hibiscus pedunc. 30, Holoregmia viscida 300. Hornschuchia, Bryotrophe — myrtillus 302. . Hyacinthus 8. Hydrocotyle 3ı.. Hypnum 79.. riparium ı0. Hypoclytrum 20. Hypolepis 4: 22. ‚Hyme- nochaeta 26. en Nlex, truncata — longifolia — acutangula 301. Inu- "la bubonium 42. Ipomaea flamen, tubata 301, Isolepis 28. | urn P ’ Kieseria strieta 298. Hillingia 20. Kobresiae ı9. Lampocarpa 22. Laserpitium 94. Leontodon au- - tumnale:220. ‚hirtum 220 - taraxac, 43. Leo- “ poldinia ‚123, Lepidodendron 78. Lepido- sperma 27. Lepyronia ı9. _ Limnochloa..a6.' . Limodorum 'abortivum 41. Lindernia pyxida- & ia 38. „Lindleya 299.. Lobelia Westiniana — mapropada 380. Magnolia grandiflora 95. ıMapänia 21. Marchan- --- ia polymorpha g«- Mariscus 21, Marrubium t ar ' Tee ‚82 „2 stemotum-4o. ”Maximilianea 193. Melaenoera- 2, ini 20:-""Melica‘ 3.‘ Mercurialis, perennis 47, Mesemibiyantkemum ‚234. Mimosa staminer 332, ” “Montia fontana 64. Myosotis 153. 306, ;. Nareissus 32,. Nicotiana ‚anisandra 147. : Nomo= chloa; u. nu. ln nn Oeymum,‚flexuosum: 332. » Opetiola 19. Oreobor las 27. Ornithogalum arvense 222. "fistulo- „ ..5UM:922,\pratense 221. Orobus multiflorus'97, ' Papyrus 21,: Paxmelia: parietina 8. Peraea, rugo- . sa „arborea"3oo. Phäseolus glycinaeformis ..x:29. '‚Physoealycium 64. : Physospermum com- „„mulajum, 156. Phyteuma 93. Piper incanum 226. Polygonum viviparum 8. 14.47. ' Po» Iypodium, alpestre 43, 48. caleareum 219 — 220, drygpteris 220. rhaeticum 48. spinulo- ...yum aa0.. Posoqueria,.insignis 391. Potentilla “breviscapa 158 Primulae 363, acaulis : 361, aurienla,, earniolica, ciliata 33. Clusiana .364, ‘-gartusioiges'"361. .oreriata: 363, elatior. 361. “ Tarinasa ‚361 "glutinosa, 363. integrifolia 364. "Jongiflorä' 366 " iminima.353 Palinuri 362, ver ris 361. villosa‘ 363. Prunella laciniata 41, "Puülmoraria Sehrank — tuberosa 64, Pr creus 20. 2° Banunculus Breyninus 46. flammula 129, reptans 329. segetum ‘40. tuberosus 221. Hemirea zı, ’ Bestiacese‘7. Rhamnus coriaceug 119. CTre- nulatus 118. -gländulosus ırg, "Rhexia imbrie. ‚sata. 331, Bhynchospora.:34, Rosa germär “. nica.191, Bumex incomtus: 38, salieifolins 21. ... Rupala diversifolia 497: :Auta:divaricata 109, Salix aegyptisca 184. splendens 300. Salvia. ne- . morosa 38. verticillata 39. _Saphora, renicor - la 299 Saxifraga 94: "sgiarrösa gg. Seabior sa stiriaca 146. Schelyeria äarguta 299.,;Schoer 2: AUS: 29, Schoenapsis az. Scirpeae- 24« ...Öeirpns 26. acicularis 63; ; radieans 65, Sero- Ä . r ‘ ne D Ä | | | 85 phularia atropurpurea 95. Sebastiania vimi- ' nea 396. Seleriae: ı8, Seriola taraxacifolia ııı, . Senecio nemorensis 45.. Sesamoides 178. Sidevitis 238, Silene rubens 150. So. lanum aureum 331. ungens 27, velleum 83». Spermodon 20.. Stachys segetum 40. Statice articulata. 108. Stellaria bolostea 221. Ste= . via urticaefolia 331. Stiffia 113. 2 Taxus baccata. 80. Tetraria.23. Thalietrum fla- vum a2ı. Thyphinese 7. Trasi 21. Triche- lostylis az. Triehophornm 2& Tofieldiae 187. x Triplaris scandens ı9b. viridiflora, 196., Tri- pteris, floribunda 331, "Turrilis glabra azı. Unecinia ıy. 0 .. Valerianae 215. officinalit 63. pubescens 288. sa- liunca 156. Veronicae 11. 32. 2ı4. ambigua 11. chamaedris 36. confusa 34.. 35. glabra 13. grossa ı2. Hlostii 94. hortensis ı1, longifo- lia ı1. media ı2. menthaefolia 37. officinalis 35. ovchidea 35, orchidea 33. prostrata 35. saxatilitis 33. 34. Vieia litoralis 110, .serra- tifolia 42. Vignea 17. u Webera signiformis ı2, Xylophylla obtusa 331, Zosterospermum 29% v ER N FEMA rs IRSE 3) N I Fr RUSS : FINN NVA OR RR >r2S a aY FR N r = N Sl, Nm . FFIR Ag sTY .\a D MIISE DENE EN AN {a 1 I r oe “> & J Sturm se,