ER Flora = oder Botanische Zeitung welche Recensionen , Abhandlungen , Aufsätze f Neuigkeiten und Nachrichten ’ die Botanik betreffend, wmthäle vr Ex “no. Herausgegeben von der königl. botanischen Gesellschaft _ in Regensburg. Fünfter Jahrgang. een, Zweiter Band. Mit 2 Kupfertafeln unl 6 Beilagen- OTTO En eeERESEEBEEnG Regensbur & 182% Ihrem würdigen Mitgliede dem Herrn Heinrich Theophil. Ludwig Reichenbatr Doctor der Medicin, Chirurgie und Philosophie, Professor der Naturgeschichte an der medicinisch - chirurgischen Akademie und Director des botanischen Gartens in Dresden, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften u, s, w. widmet gegenwärtigen Band der Flora die königliche botanische Gesellschaft in Regenshurg. Flora ‚oder Botanische Zeitung, Nro. 25. Regensburg, am 7. Juli 1822, L. Recensionm * Lund b. rof, Lund, etc. Species Algafum rile cognitäe. caM-sgno- nymis, differentiis specificis et descriptionibus suecinctis, Vol. I. 1820. 168, 5, 8, Tnacm sich dieses Werk, als universelle Mo- nographie der Algenfamilie, stillschweigend an des Verfassers Synopsis Algarum Sueciae und an die dort aufgestellten Grundlagen anschliefst, die apä- ‘ teren Umbildungen der Prinzipien aber vorläufig ohne Erörterung in sich aufnimmt, tritt es ohne Vorrede und Einleitung in unmittelbarer Objecti- vität, wie die Natur selbsf, ans Licht hervor, und läfst uns um so begieriger dem Schlufse entgegen. sehen, der nun, nachdem die objectiven Grund- lagen sicher gestellt und anschaulich gemacht wor- den sind, die allgemeine Uebersicht des ganzen _ Reichs, seiner Gliederung und seines Lebens aus den vorangehenden Bänden schöpfen wird. Wir gründen unsere Beurtheilung demnach zu= nächst auf die unmitlelbare Anschanung der in dem vor uns liegenden ersten Theile enthaltenen Bb 6) 386 {) x Gattungs- und Art- Bestimmungen, dürfen uns aber dabei zur Erleichterung der Uebersicht nicht nur auf die Synopsis Algarum Suec. und auf die im Jahre ı821 herausgekommenen Aphorismi bo- tanici desselben Verf., die von S. 96. an eine trefl- liche Uebersicht der Anordnung . des Ganzen ge- währen, sondern selbst auf freundschaftliche Mit- theilungen des Autors beziehen, durch welche uns derselbe angeleitet hat, tiefer in seine sinnvolle‘ Behandlung einzugehen, Um die Leser in den Stand zu setzen, den Theil der Algenfamilie, welcher in diesem ersten Bande ‚der, Species. Algarum abgehandelt wird, mit dem, was noch übrig ist, zu vergleichen, schicken wir nach den gedachten. Aphorismitbota. nici, doch in umgekehrter Folgeordnung, dem Gange der anzuzeigenden Schrift gemäls, die Uebersicht der Ordnungen, mit Anführung der darunter begriffenen _ Gatiungen und der Artenzahl derselben, voraus. Die Algen zerfallen in fünf Ordnungen oder Gruppen: Fucoideae, Florideae, Ulvoideae, Con. fervoideae, Nostochinae, welche folgendermalsen charakterisirt werdeny Fucoideae, Lamour.: Algae imembranacead vel coriäceae, planae vel fliformes, conlinuae, oli- vaceae, sporidia habentes in capsulis immersis in- elusa, vel nuda in corpuscula clavala aggregata. Die Gattungen dieser Gruppe laflsen wir wei- , - ter unten folgen, Florideae Lamonr.: Algae membranaceae vel : I. Neue Sthriftew Nova ‚Acta physica .. mediea Academiae . Cae- sarene: Leopoldino - Carolinae Naturae Curiosorum, Tomi Xi; -Pars Ih:eumt Tab, aen: Bomnae 1821. 4. $. 257. — 724, Dieser Band, gleich ausgezeichnet durch :die Beichbaltigkeit der-abgehandelten interes- santen Maferien, wie dürch die Sehönheit der dazu . gehörigen, größstentheils illum, Kupfer- und Stein- ärucktafeln, die mit Inbegriff der in der ersten Ab» theilung enthaltenen .ıg Tafeln sich auf 53 belau- fen, wird zuverläfsig. die Aufmerksamkeit aller Na- turforscher auf sich ziehen. ‚Wir können hier blos auf die Anzeige der. botanischen Abhandlungen, welche darin vorkommen, näher, eingehen. .8, 505 bis 5ı2. Decas plantarım miYycetoideirum, .:quas in ilinere ‚Brasiliensi observavit Dr. .de/Martius mit a illum. Kupfertafel ‘welche folgende Abbildungen - giebt ; Mocor :cyanocephalus, M.:areuatus, M. au- reus, 'Thelactis flava, 'Th. virens,. Th. violacea, Th. coecinea, Didymocrater absourus, D, elegans, Diam: phora bicolor, Cirrolus flavus, wovon die 3 neuelt Gattungen auf folgende Art charakterisirt werden: 3) Thelactis. Ch, g, Flocei .basi vertieillatim ra- .mosa radicantes, ramis apice vesiculiferis ; superhe ra- mosi-simplicesve, - Vesicula sporophora variae formae, tandem diflInens, Sporidia simplicia, pel- Incida ‚Habitus Mucoris. generumgue. affınium. 2) Diamphora Char, gen. Flocci septati, apice bifidi. Vesicula sporophora terminalis, opergu- lata. Sporae aliae septatae ellipticae, aliae minu- tissimae globosae, 3) Cirrolus. Ch. gen. Sporan- 429 gium- bihplek, globosum;, Merhbranaceris, demitrh äirregulariter zuptum, columnula spirali elaslice prösiliente. S$porae minutissimae, glohosae in. Jarctae, + 8. 513 —— 582. Einige Beobachtungen und Bemerkungen über die Entstehung und Metamor- . phose der niederen vegetabilischen Organismen. Von Dr, Hornschuch, mit 2 Kupfertafeln, auf welchen die Entstehung neuer Gebilde und ihre verschiedenen Evolutionsstufen aus der durch das ‘ Licht pflanslich - gewordenem-Menade und der . Priestleyischer’ grünen Materie herauf an den Urs : typus der Flechten, an Oscillatorien, an Conferva Irigida und castanea bis zu deu Moosen an Webera pyriformis, Hypnum riparium und Bryum argen- ieum in’ allen einzelnen 'Theilen dieser Organismen bildlich nachgewiesen werden, zur Unterstützung von sechs verschiedenen Beobachtungen, welche der Abhandlung vorausgehen, Davon abstrahirend, versucht der Verf. einige allgemeine Schlüfse über die Entstehung, das Lehen und die Verwandtschaft der niederen Organismen zu machen. „Zwei Ele- mente, sagt er, bedingen. das Pflanzenlebeu, das Licht, als das positive, männliche Prineip und das Wasser, als das negative, weibliche, ernäh- rende, -Das Licht strebt, sowohl das Allgemeine in Besonderes zu bilden, das Formlose, das Wasser, zu determiniren, als auch das Gebildete, Geformte bis auf einen Culminationspunkt zu evolviren. Das aus. dieser elementarischen Zeugung hervorgegan- gene vegetabilische Produkt ist der Urtypus der Pflanzen, die vegetabilisch gewordene Monade, Priest- 430 'leyische grüne Materie; aus ihnen können alle ve getabilische Gebilde, in welchen sich nur das all« gemein Pflanzliche ansspricht, hervorgehen, es ist der allgemeine Ausdruck des Pflanzlichen und seine weitere Ausbildung in Algen, Flechten, Leber- moose und Laubmoose hängt einzig und allein von den Einwirkungen der es behertschenden und ‘seine Evolution determinirenden Elemente, de Lichts und des Wassers, so wie vom Standorle ab — was nun in Einzelnen weiter entwickelt und nach- gewiesen wird. — 5,583 — 588. Ueber die Gattung Trichothalamus von Dr. Lehmann, mit. einer Abbild. von Tr. lignosus Lehm. Diese neue Gattung kömmt zwar im Wesentlichen mit Potentilla überein, hat aber das sehr Ausgezeichnete, dafs die Saamen an der Basis ausgehölt, durchlöchert, (fast wie bei einer Anchusa) und nach oben zu mit steifen borstenartigen Haaren bedekt sind. — S. 589-616. Die Aufgabe der höheren Botanik von Dr, Schelver mufs in extenso nachgelesen werk den. — 5. 717 — 722. Ueber Entstehung von En- tomostraceen und Podurellen aus der Priest« leyischen grünen Materie, Verwandlung derselben in kryptogamische Gewächse und dieser wieder in die oben genannten Thier, Von A. F. Wieg mann. Die hier niedergelegte Beobachtung reihet sich an die von Hrn. Gruithuisen früher $. 437 — 452 eingerükte Abhandlung: Die Branchien- schnecke und eine aus ihren Ueberresten hervorwachsende lebendiggebährendeCon-. forvie (mit einer illuminirten Kupfextafel,) ete. — 451 nach welcher „der Uebergang manches. ‚niederen Tbieres in. Pllanzenorganismen gewils ist,* ünd die dort ausführlich berichtete Entwicklung der er- wähnten Conferve deutet nebst mehreren andern eingestreuten Beobachtungen, auf ein so entschie- denes Verhältnils gewisser niederen Wassergewächse zu bestimmten. organischen Wesen, deren. Leich- name ihnen zum Boden des Wachsthnums dienen, dafs sie hinwiederum der Beobachtung. des Hrn. Wiegmann die Hand bietet, Zum Schlufse wollen wir aus dieser ‚zweiten Abtheilung des vor uns liegendes zehnten Bandes, den die k.bot.Gesellschaft dankbar zu den ersten Ge= schenken rechnet, womit im Laufe dieses Jahrs ihre Bibliothek bereichert worden ist, von den übrigen Abhandlungen blos die Ueberschriften noch 'anfüh- zen, als: Goldfufs über verschiedene Säugthiere der Vorwelt, mit ıı Steindrucktafeln.— ° Krug Entomologiae Brasiliens. Speeimen (T. 21 — 22.) — Gaede über die Gallgefäfse der Insekten. — Cha- misso und Eysenhardt über mehrere Vermes, die sie auf ihren Reisen beobachtet, (T, 24 — 33.) Item: Adversaria in disputationem de vermibus,— Eysenhardt über die Naturgeschichte der Quallen, {T. 34—34.)-— Carus über Ascidien. (T. 36—37.) — Dr. A. G. Otto Animal. maritim. nondum editor. genera duo. (T. 60--51.)-- Gruitbuisen Selenognostieche Fragmente. (T, 52-53. Steindruck) — Detharting Historia partus monstri bicorpo- rei monocephali etc. Agardhs über die Zau- berkraft der Infusorien. und endlich Memoria Viri 452 Praenob, de Wendt von Dr. Harlels und Me- moria Olai Schwarzii von Dr. Sprengel, wel- che yon p, XXVll. — XLIl. voranstehen. I Bemerkungen Die deutschen Arten der Gattung Dentaria nach Candolle syst, veget. . 2. Dentaria -enneaphylla L.. Auf grasigen waldigen Anhöhen, und in der Waldregion der Voralpen. Hr. Funck will diese Pflanze im Fich- telgebirg Bulbentragend gefunden haben; eine al- lerdings neue Frfahrung, die aber nicht unerwar. tel ist, da das eigenthümliche einer Gattung sich auch ölters auf Arten erstreckt, bei denen es nicht ge- wöhnlich ist. Ein Beispiel giebt Ornithogalum, da villosum und Liglardi immer bulbentragend sind, aber luteum nur zuweilen, Die Funckische Pflanze wäre vielleicht D, glandulosa, wenn sie rolhe Blu« men hätte? 2. Dentaria digitata Lam. (D. pentaphyllos L.) In Baiern, Baden, Oestreich, Crain, 3. Dentaria pinnata Lam. (D. pentaphyllos var. & Linn.) Nach Gmelin im Badenschen, Röh- ling führt zwar diese Art schon als deutsches Ge- wächs auf, aber ohne bestimmten Wohnort. 4. Dentaria bulbilera L. die gemeinere Art dieser Gattung, doch. nur im südlichen Deutsch- lande R. Brown vereinigt diese Gattung mit Cardamine, was ‚schon des habitus wegen nicht ganz zweckmäfsig scheint. N . Druckfehlen ' Sylloge plantarum etc. pag. ı. lin, ult. et penult: pro ex- eudenda, lege: exeudendas. Pay. 32. lim. 17. quo- . zum Semina .autem, lege: Semina autom mature, Flora ‚oder Botanische. Zeitung. Nro. 28. Regensburg, am 28. ai 1803, ok . I. ER Hgg: > Kritische Beiträge zur guropäischet Bora von Hrn. Max v. Uechtritz, ‚ Beschluß.) al Burn Ta stimme Bertoloni (s. Amoenit,, italic, p. 3.) bei, wenn er Agrostis vulgaris und: ‚Ag., alba Auf, zu einer Hauptspecies vereint, K alba; wäre Unterspecies B. und A. stolonifera Wild, nee. Linn. C. (hierzu, käme als Varietät A. pumila) vpn der Species A, vulgaris, , Agrostis, diffusa Host. entsteht aus Ag. alba an fruchtbaren schattigen grasigen Stellen, zumal in hochliegenden Gegenden, Ich fand erstere in der östlichen (preufs.) Oberlausitz um Stadt Görlitz und Schlofs Mückenhain an bebüschten Feld- und Bach- rändern; in Schlesien wo voraus im Gebirge Agr, alba gemein ist, nicht. Ich stimme mit Balbis Miscell. I. p. 9. (ab- gesehen davon, ob sie von A, pumila auf .den Al- pen entstehe, was mir nicht einleuchtet) gegen Bertoloni Amoen, italic. p. 4. dafs Agvostis al- Be 454 . ur - ’ pina als Unterspezies D. mit der Hauptspecies. Agro-' stis vulgaris zu vereiigen sei. Denn die Folia setacea, dig eonstanten Grannen können bei Gräser- species Acht in Annschlag-"kommen. Die Gattung Trichodium Schrad. verwarf ich und lalse sie nur als Tribis von Agröstia bestehen, Bertolo ni vereinigt (Amoen. italic.’p 6 7.) Festüca ovina Lals Var. a Tolüis nadicälibin setaceis, flosculis aristatis mit Fest, duriuscula L. Darüber werden viele dentsche Botaniker den subfilen dafür auch hin ind’ wieder in ‘Dunst’ zeifliefsenden Speziet hold, in Ach und Weh ausbrechen. "Zwar sagt auch Dierbach in. .d,.:Fl.: Heidelbergensis Ps. I. P- 27. „inter duas „epgeien F, avina und F, tenui- folia) est Mi" durfuschig autorum’ Trreltisa,@ ° Mir selbst scheint" jene Vereinigung nicht ratlidam, der ich ‘döch” gern vereiige "wo’s thunlich, Indeh habe ich mich in Ungatn‘ selbst überzeugt, dals ded in südlichen Gegenden’ lebenden Botänikern der Gedanke einer solchen Vereinigung leichter in Sinn ‚kommen könne, als uns Nordländern. "Denn die ‚Festuca ovina L. verändert weiter nach Süden in der That ihren. Habitus auffallend und rückt 'da- durch der Fest. duriüscula L. näher als bei uns. F. duriuscula kommt überliaupt in nördlichen und rauhen Gebirgsgegenden seliner vor als F, ovins, Tehlt z.B. in der östlichen Oberlausitz, wo Fest ovina & spiculis glabris sehr gemein und ER. et & nicht selten.ist, ganz. Sollte in Zukunft jene Ver- einigung statt finden, müßsten doch Festuca duri- usceula (diese fehlt auch, in Marsh, Bhberstn Fl, taur: = 435 gauc.) und: Fest, ovina, vielleicht‘.selbst Fı ienui- -Zolia, als Unterspecies einer Hanuptspecies (wie diese aber.zu benennen, dürfte: so leicht nicht auszumit- teln seyn) bestehen, Bestuca glauca Aut.-(F. pal- lens. Host) ist nichts als Varietät von :Vestuca du- xiuscula. In jenem Falle würde freylich eine.grofse Reduktion der Schwingelspecies erfolgen mülsen. So wird die Festuca duriuscula des nördlichen "Ungarns im südlichen zur F. pannon joa, und" kommt in Syr rmien keine Yandere? on. abe und diese 'stehl wieder der F. vällesiaca” nahe, I 'so ist Festuca rubra L, im nördlichsten Deutsch. land ; ‚gemein, im mittlern, wenigstens im östlichen fast selten, im südlichen fehlt sie, und \ was man dort dafür ansieht, ist ein anderes Gras, etwa F, du. riusculae Varie, Oder wird auch sie durch das wärmere Clima bis zur Unkenntlichkeit verändert? Kultivirt geht Festuca duriuscula in F.. glauca Schrad, s. pallens Host. über, Auf Wiesen be- merkte schon im Freyen Wahlenberg diesen Ue. bergang (s. Flora. Carpat, p. 26.) Alpehexemplare von Fest. durinscula verlieren den steifen: gedräng- ten einseitigen Stand der Aehrchen, ‚ohne‘ deshalb den Habitus oder die grölsern elliptischen‘Aehreben der davon bestimmt verschiednen Fest. flavescens Host, ‚(amethystina All.) anzunehmen. '; Dagegen scheint mir diese Fest. duriuscula alpina und Fest, rübra Wahlenb, Carp. nec L, einerlei Gras zu seyn. Fest, duriuscula dürfte auf grasigen feuch- ten Gebirgswiesen zur. Fest. heterophylla werden. Fest. amethystina würde ich vielleicht als Haupt- EBea 456 species, auf jeden Fall den obigen als Unterspecies ‚angereiht ‚beibehalten. Ich verstehe diels vorzüg- lich von Fest, amethystina Wahlenb, Carp. Da ich das Gras aber allein aus. Wahlenbergs Be- schreibung und aus getrockneten Garpathenezempla- ron kenne, mag ich nichts Festes darüber aufstellen, Nach Panzer (s. Schrift. der Regensb, botan. ‚Gesellsphaft IL. p. 189.) ist Fest, glauca Lamark von der gleichnamigen des Gaudin Agrost. helv. verschieden. Unter andern wird der mehr blau graue, als weilsgraue Ugberzug als Unterschied av- gegeben. Indels hat unsere schlesische Fest. glau- ca, die ohne Zweifel mit F. ‚pallens Host. identisch ist, nach dem verschiedenen. Alter einen ‚sehr ab- weichenden Habitus und Farbe, Vor dem Aufblü- hen sind alle Theile ‚blaugrün gefärbt, ‘während ‚desselben verschwindet diese Färbung allmählig und die Aehrchen werden zum Theil violettröthlich ; ; im reifern Zustand werden alle Theile strohgelb, Auf dem Burgberge, bei Stadt Jägerndorf ia österreichisch Oberschlesien, wo auch Fest, hetero ‚phylia Schrad, wächst, fand ich auf einer feuch- ten Wiese einen Schwingel, auf welchen ich dis ‚Botaniker Schlesien» hiermit aufmerksam mache Er ist mit F. nutans Host, Wahlenb. Carp. ver- wandt, vielleicht derselbe. Auch dürfte Fest, du- ziuscula A apiculis glabris $ grandillora Gaudis ' Agrost. helv. hierher gehören. Der ausgehreitets Habitus, die laxe gleichbreite nicht einseitige steile Aechre, die elliptische ateife Form, Gröfse und Farbe 457 der sparrigabstehenden Aehrchen und steifen Gran- nen dieses oberschlesischen Grases kommen. ganz mit kultivirten Exemplaren von Fest, flavescens Hort. Berol. überein, die ich besitze. Da nun Fest. flavescens Host, Bertoloni, keine Grannen hat, so gehört die Berliner Gartenpflanze zu ß Bertol. Amoen. italic. p. 7. Allein sie hat (wie die vom Burgberge) nicht spiculas vix — seu subaristatas (3. Bert. 1, e,} sondern aristas longas coloratas. Der häutige Rand findet. aus: ziatt,. aber, die Spieulae haben geger die Spitze eine violelte Eiefassung wie von F, varia und F. pilosa Gaudin (poaelor- mis Host, Pos vielacea Bellardi). Letztere beide halte ich, nicht der Species nach von einander D verschieden. . Bertoloni ist 1, c. in Aufzählung der Varie- täten von F, duriusenla und F. ovina allzukurz. So fehlt z. B. die auf dem Riesengebirge vorkom- mende Varielät F, ovina vivipara, so wie die in dem ebenen wärmern Schlesien sehr gemeine Fest, ovina glumis hirsulis (F. hirsuta Host, F. villosa Schweigg. ap. Hagen Chlor. Boruss.), Auf trocknen Bergwiesen um Bad Töpliz im Trentschiner Comitat in Ungarn fand ich die Va- rielät von F. ovina, die Lamark als F. nigricans aufgestellt hat, und die schon ein südliches Binde- glied von F. ovina zur F, durinscula ist. Auf süd- lich, gelegenen Alpen z, B, im Bannat, geht F, ovi- ' na ganz in diese F. nigricans über, wie ich aus von Rochel daselbat gesammelten Exemplare ersche, 438, Fest. amethystina Haenke it, sudet., Pobl bohem, ist F, ovina wie sie auf.den Hochsudeten und den Hochcarpathen des nördlichen. Ungarn vorkommt. Das pennsylvanische GrasFesti nutansSprengel. halte ich von unsern .F: montana Sternberg et Hoppe nicht specialiter' verschieden, so wie ‚Fest; nutans Host. Wahlenb, kaum von Fest, vagi« nata "WK. Festaca Bromoides und F, Myurus würde ich nur als Varietäten einer Species trennen. Kultivirte Exemplare von Poa glauca Smith bekommen eine laxere weniger dichtblühende Ri= spe, weit größsgre Aehreken,. und die Spelzen ver- lieren den gelblichen Rand, u Wo Uebergänge in loco natali statt finden, oder scheinbare Hauptspecies sich von andern nur durch schwankende nicht scharfbegränzte Charak- tere trennen lafsen, sollten "dergleichen Species und wenn sie auch Linne selbst aufgestellt hat, unter sich als Unterspecies verbunden werden. Die Aussaat oder Kultur entscheidet hierbei nicht al« lein. Diefs beweist z. B. Sesleria elongata Host. ‚die selbst Gaudin und Schrader als eigene Spe- eies gelten lalsen. Dagegen hat’sie DeCandolle mit Sesl. caerulea als Varietät verbunden. Nun hat Bertoloni den Uebergang der $. caerulea in d. $/ elongata in loco natali oft genug zu beobach- ten Gelegenheit gehabt, wie er diels in Amoenil, ital. p. 5. darthut. Dagegen bleibeu beide in'Gär- ten, zumal in Töpfen gezogen, wo sie besser als 459 im freien Lande fortkonmen, da sie wie alle Ses- lerien etwas zärtlich sind, konstant ohne in ein- ander überzugehen. Dieser Fingerzeig deutet an, in wie meit man sich auf die hochgerühmte Kul- tur der Gewächse in den Gärten verlafsen kann, Höchstens verbleicht bei Sesleria caerulea, wenn sie gut gedüngt und feucht gehalten’ wird, die blaue „Farbe der Spica etwas, und ‚diese verlängert sich "ein wenig. Und so mufs auch $, elongata als Un- terspecies, B von 8. eaerulea bestehen, nicht als. Varietät. er EFTueamer 17. 1 Em Ee Ze NYgugee (Brachypodiam) Bromus caespitosus Host Röm: et‘Sch, ist der Br. pinnatus der Brefslauer Flora. Aulser üppigerm rasenförmigem Wuchs, et- was glättern schmälern Achrchen, fast glatten am Rande nur unmerklich gefranzten Blättern finde ich keinen Unterschied von B, pinnatus, dessen Varietät mir dies Gras ist. (C£. Bertoloni Pl, Genuens. ed. 2. in Amoenit, italie, p. 119.) Bromus rigidus ist mir nur Varietät von B.. madritensis, ‘ Keine Pilanze kann deutlicher beweisen, wel- chen Einfluss der Standort auf die Vegetation hat, als Galium palustreL. Die von Bertoloni (Öbs. "bot. in Amoenit, italic, p. 13.) angeführte Varie- af ß foliis subsenis linearibus inaequalibus, die ich um sie besser zu fixiren, Bertolonii nenue und hinzufüge, canlibus suberectis, fand ich hier bei Bresiau auf Wiesen bei Lilienthal und Brigitten- thal, Andere von mir beobachtete Varietäten sind mix & vulgaris foliis quaternis inferioribus obo- ! 4&0 vatis, superioribus ovalibus; ist in den grasigem Sümpfen um Brefslau sehr gemein. (Cl. Galium pa- Iustre Günth. ei Schumm. Cent. VIII no. 45.) Y li- 'nearis foliis quaternis linearibus. Es ist nicht et- wa G. uliginosum, das einen ganz andern Habitus besitzt, auch folia sena rigida bat, Wächst gern auf Torfgrund, (z, B, in ‘den Torfbrüchen der Nie- “ derlausiz und. Mark Brandenburg,) und da wo Ro-. senerz oder eisenschülsiger Quarzkies zum Grunde liegt, auch an feuchten Stellen der Schwarzwälder. In der östlichen Oberlausiz ist diels die gemeinste Form. d lanceolata foliis quaternis lineari- lan- ceolatis, caulinis majoribus. Die Blätter fast noch. einmal so grofs als an voriger Varietät und ziem- lich lang. Selten in sehr nassen Nadelwäldern der östlichen Oberlausiz., Wer diese Form und z, B. & im Herbarium getrocknet vor sich hat, wird freilich geneigt seyn, beide als besondere Species anzunehmen, ‚ Die Varietät des Gal. Mollugo, von welcher Bertoloni in Amoenit, italic. sagt: „Caulis in lo- . „eis siecioribus brevior, tuncque foliorum verticilli „proximiores ut in specimine quod habui a D. Per- „soonio sub nomine: Galii densifolii@ fand ich an steinigen offnen Stellen beim Städtchen Reinerz in der Grafschaft Glatz, z. B. am Scheibenberge, so wie ;um den Badeort Tepliz im Trentschiner Co: mitat Ungarns, an sonnigen Kalkfelsen z. B. am Fufs des Berges Jedoweg. Sollte nicht Gal. luei- dum Allion. Pers. hierher gehören, von welcher Marsh. Bieberstein in Fl. taur. cancas. I,p. 10% 441 die Frage aufwirft: „An Gal. Mollug, Varietas fo „liis ramis brevioribus?* - Primula marginata Curtis Mag, halte ich für einerlei Species mit Gr. minima durch fetiern Al- penboden und wärmern Grund (Kalk?) modifcirt, Was Bertoloni in Amoenit, italic. (Obs, bot,) p- 351, über Heliantkemum vulgare anfstellt, scheint mir zu einseitig auf lialien berechaet. zu seyn. Der Diagnose nach wäre Bertolonis Var. $ foliis utrinque virentibus, wozu.er H, grandiflorum DeC.und H. ohscurum Pers. rechnet, Cistns Heli-_ anthemum Linn. und Helianth. vulg. unserer deut. schen Floren, wogegen Bertolon?’s Species Helianth. vulg, foltis. subtüs incanis das Helianth. canım Jag, ist, so er nicht zitirt. In Gebirgsgegenden der Grafschaft Glatz, des südöstlichen Mähren und ıord- westlichen Ungarns fand ich Helianth. vulgare ganz so wie Persoon und Decandolle ihr He- lianthemum obseurum beschreiben, Digitalis purpurea kommt in ganz Schlesien (ebenso im nordwestlichen Ungarn) nirgends wild vor. Kroker in Fl, siles. Il. p. 397. sagt dage- gen: im Riesengebirge und im Fasangarten bei Klein - Glogan im Oppelnschen. Erstern Standort ‚läugne ich gradezu ab; lezterer deufet mir auf zu- fällig verwilderte Exemplare, So fehlt auch Ilex Aguifolium in Schlesien. Linaria vulgaris ß angustifolia, floribus capitatis, foliis! ängustioribus strietia mihi. Stängel. steifer, schlanker wie an der gewöhn- lichen Form, gegen 27 hoch, Blätter schmäler, AR meist aufrecht und mehr an den Stängel anstehend, sind denen der L, linifolia ähnlich. Blumen we- der an Form, ‚Gröfse noch Farbe von denen der Linaria vulgaris im Geringsten abweichend, Da- gegen ist ihr Stand nicht ährenförmig, wie an die- ser, sondern kopfförmig am Ende des Stengels zu- sammengedrängt, In fruchtbaren Wäldschlägen am’ Berge Jedoweg um Bad Tepliz (Treatschiner Comi-’ tats) in Ungarn häufig, Ich fand bier auch die Linaria linifolia (bis auf die sehr kleinen einfach an der Spitze des Stengels stehenden egal weis- gelblich gefärbien Blumen der erwähnten Varietät sich nähernd) an offnen Stellen sparsam. Der Kalk-’ boden bewirkte diese Form nicht, sondern der Standort im Walde, dessen üppiger' Pflanzenwuchs bei jenen Linarienexemplaren das Streben bewirkte, sich aus ihren sie dicht umringenden Umgebungen hervor- und demLicht entgegen zu arbeiten, Denn überall fand ich Linaria vulgaris ünsrer nordi- schen Thon- RKies- und Sandgegenden auf dem Kalkboden des trentschiner und neniraer Comitats in. unveränderter Form wieder. Und doch fehlt es uns nicht an Pilanzenspecies, die ininder hervor- stechende Eigenheiten besitzen, als die beschrie- bene Varietät, Getrocknet und isolirt betrachtet, deutet ihr ganz verschiedener Habitus auf eigene Species; allein ich sah sie wachsen, prüfte beson- nen und so blieb mir über ihr Verhältnils zur Stammart kein Zweifel übrig. Dafs Euphrasia (Bartsia). serotina Lamark, Bertoloni (E. Odontites Sayi Etr, BE, Odontites Q m 445 Sp. pl.) „species distinelissima® (s. Bertol, obs. bot., in Amoenit. italic, p. 33.) von E, Odantites L., sey, ist mir nicht einleuchtend. Die leztere ändert bei uns ausnehmend nach dem Standorte. Auf feuchten, kiesigen, kalten, unfruchtbaren Feldern der östlichen Oberlausiz fand. ich diese E. serotina, mit kürzern Bracieen als die Blume, schmalen kurzen linienförmigen Blältern, secundären dichten Blu- menähren n. s, w. Ebenso auf steinigen Bergen in der Grafsghaft Glatz z,,B, auf dem Hummel bei Reinerz. Auf felten Ihonigen Adckern wachsend ‚erhält die Pflanze einen ganz andern, sehr verschie- denen Habitus. Ich fand übrigens beide Formen “ im Spätsommer und Frühherbst blüben, ja die Bart- sia Odontites Bertal. die in Oberitalien im Mai und Juni blühen soll, nach den 18, September bei Brefslau, wo die serotina fehlt, in vollkommnem Blüthezustand. - Mit Linne möchte ich nur 2 Orobanchenspe- cies annehmen: Orobanche major et minor. Die übrigen europäischen Species verwarf ich als sol- che, Sie sind mir nur Varietäten, (zumal von O. minor.) Also auch O. crıenta Bertol, ‘Schrank, Dieser sorgfältige botanische Beobachter geht zwar noch weiter, ohne dafs ich seiner Meinung ganz beipflichte, indem er Orob, major,‘ minor, caryo. phyllacea und elatior zum Theil für Spielarten, welche der Standort bewirkt, zum Theil für blo- {se Altersverschiedenheiten von einerlei Pflanze hält. (s. Textzu Meyerhofer Fl, Monacens, Tom. IL) Trifolium ochrolenoum, pannonieum und FR oricum sind mir Varietäten einer Species; beson- dere scheint mir leztere, trotz der. weifsichen Blu- ımenfarbe (Wirkung der kältern Alpenluft) sich: allzunah an die erste anzuschliefsen. Meine Beobachtungen stimmen mit der Mei- nung des Hrn, Dr. v. Schlechtendal (Cf. [Flora Thg. 181g 2.B. No.44, p. 690.) völlig überein, dafs die Blattform nicht bei’ Bestimmung der Arten enf- scheiden könne. Man denke an Alnus glutinosa laciniata, Lonic. Caprifol. quercifol. Lycopus exaltatus und an Vicia serratifolia Jacq. Letz- tere findet sich um Rom mit ihrer Normalspecies Vieia narbonneusis vermischt wachsend. (C£, Se- bastiani et Manri FI. rom. Prod. Cent. XII, p. 244,) Loiseleur fand Uebergänge der einen zur andern. Auch hier entscheidet die Cultur nichts. Denn Vic. serratilolia behauptet wenigstens in den ersten Ge- nerationen die grofsen Sägezähne der Blätter stand. haft. Wie die Genera, so scheinen mir auch die Species durch die Frucht am gründlichsten festge- setzt zu werden, Hieracium sabinum Sebast. rar. Pl. Fasc, L p. 8.t. 1. (Fl. roman, Prod. tab. VI. £. 2, p. 270 u. p. 960.) kann ich nicht von einem Habichis- kraut unterscheiden, das hier in Schlesien nicht selten ist und das ich seither für Hierac. Auri- cula Lin, hielt, Dafs Hierac. Lactaris Bertol. eigene Species . sey, bezweifle ich. Ich glaube sie auf trocknen steinigen Höhen (Obermühlberge) bei Görliz in der 445 preußsischen Oberlausiz gefunden zu hahen. ‘ Mir Varietät von H, Sabaudum L. Die Vereinigung von Arabis und Turritis -(&. Bertol. Pl. rar. Dec. II. in Amoenit, italie, p. 79.) verdient die gröfste Beachtung, ebenso die von Sedum und Sempervivum (Cf. Schrank in FL Monacens, aut. Mayerhofer. Toni, III) Hierscium Apulum suavernbente flore('olumn: Euphras. Tom. I. 'dap. 90. ie. p. 242, finde ich we- der von! Wira&Hsw rt a WPfrengel zitixt, Ich halte &s für Crepis rubra L.” Fmanıl. “ Cardamine insipida alpina Column. Le; Tom. IL Ic, p. 69. £. ı. (detex, F, Gregor. ex ord: Capuc. (in Bavaria) inter Rosenheim et Abling su- pra pontem arenoso aliquantulum loco 1. c. p, 63.) scheint mir Arabis arenosa Linn, zu seyn. Calla palustris ward schon von Rupp. Fl, Jenens. .p. 203. als in der Lausiz wachsend angege- ben. Und in der That ist sie in den Waldbrüchen dieses Landes gemein, In Suckows Anfangsgründ, d. Botan. und Schultes österr. Flora Ed: 2. wird bei dieser Pflanze die Abbildung in Dreves und Haynes botan. Bilderbuch falsch I, t. 15 zitirt, Es mufs heifsen 1II, Band I, Heft. t. ı5, j ‚Arum crinitum ‚Ait, Wild, (A. museivorum Linn. suppl.) scheint mir dem Ar, Dracunculus sehr nahe zu stehen und sich von ihm nur durch die diesem fehlenden Haare der Spatha zu unterschei- den. Denn die Blumen von Ar. Dracnnenlus stin- ken gleichfalla. 446 Arum pietum acheint mir mit A.'Colocasia verwandt; etwa so wie A. italicum mit A. macula- ium. Ist ‚vielleicht Arum Colocasia .sylvestris, ‚Arum maeulatum.'Var. cancasica foliis re vera hastatis’ lobis vectangule palentibus, . (CE. Wilda, ‚Sp. pl. IV. P. I, p. 483.) wozu mir Arum byzan- tinum ‘Joh. Bauh, gehört, macht dem Debergang Zu, ‘A. ialicum, Ist. wielleicht die ‚Östliche Form. i Arum italieum 'ist, ‚mir A, maculatum B. ‚itali- ‚sum, Zwar sagt Wildenow Sp. pl. IV. p I „Species a praecedente (A. maculato) diversissima, „quam Veronae spontaneam vidi.* Aber sollte sie I, durch Lokalursachen z. B, wärmern Kalkbg- len, kleinere spitzwinkliche "Bläkter und die weis- sen Blattadern bekömmen? Die Spalka von beiden bietet keinen Unterschied dar. : Arum proboscideum ist vielleicht nur Varie- tät von A. Arisarum, Denn auch bei diesem ist die Spatha etwas gebogen, was nur jenem zuge- schrieben wird. IL. Neue Sehriften Specimen. botanicum exhibens Synopsin Gra- rhinum indigenarum Belgii partis septientr. olim VIE, provinciarum, una cum appendice, qua nonnullae. indigenae (ad gramina non perlinentes) novae in- dicantur. Auct. H.C, van Hall. Trajecti ad Rbhe- num ı821. 8, Der Verfasser stellt hier alles was van Geuns, de Geer, de Beyer und Reinwardt zur Vervöllkommnung der Elora VII. Provinc. Belgii. Harlem. 1781., von Gorter, in Beziehung auf die Gräser einzeln herausgegeben haben, in die- Ale ser Dissertation zusammen; und hält sich. mit Be- nutzung der nenen Schriftsteller, welche dleifsig..ci- tirt_ werden, ‚hauptsächlich, . was die Charaktere. der Genera und Species betrifft, an. Römer. und, Schük- tes, mit. Ausnahme von Arundg;' das nach ‚Trinius abgetheilt ist. Angehängtssiod; der Clavis generumn nach Gandin, ‚ein genanes Register, ein Verzeich- nis der holländischen N amen, und endlich ein Stein- Aruck von. Milium vernale, "das dem.Verf. von Mi. lum vamnlsıkilbenetsiig- (vuretraher nicht ver- gleicherfkotinte). wertn sie, gleich inach- dirChnraki- teristik von Schultes und. Römer übeneinkom. men, dennoch verschieden. zu seyn scheint, :weswe- gen ‚er:-teine'.vollständige Beschreibung davon. ent» worfen'hat:' Radix annua, fübrosa, :tenuis. « Gul- mus erectius, spithamaeus vel pedalis,.glaber laeyis. Folia unciam longa, lineam fere lata, mollia gla- bra, laevia, folium supremunmi 'vagina tri- vel ‚gua- druplo, brevius. Vaginae glabrae, laeves, teretes. Ligula spectabilis, obtusa,. lacera lineum : longa, Panicula contracta, paucillora; pedunculi paudi. inferne laeves,. ‘subflexuosi, erecti, subramosi; pe- dicelli incrassati, scabxi, Locustae sparsag,QVa- _ tae, parvae, virides, Glumae subaequales, scabrius- culae, nervis trihus paullo extantibus instructae, -ovatae, margine albido angustissimo, Valvulae glu- mis paullo breviores, nitidae, cartilagineae, pexsisten- tes, semen includentes, | IL Bemerkungen (Ueber. das Gymnostomum tetragonum Bridel.) ‚ Weber. und Mohr ‚sagen bievon; Gymno- { stomum tetragonum pläne nos fugit, und Bridel -Suppi. L-p. 270. wo>er eine ausführliche Beschrei- ‚ bung: davon giebt, bekennt, dafs‘er diese Moosart ‚nur anreif-gesehen habe, und dafs ohne Zweifel ‘die Kapseln im Frühjahre bei Zeiten sich entleeren, Böh ling bemerkt (Deutschl. Flor. 3, p.'4o.) dal es sich‘ durch die Haube vor allen auszeichnet, dah man aber noch nicht die Beschaffenheit det Mündung kennt. Ich war so glücklich, es iM Nowember des vorigen Jahrs in Gesellschaft: des & fäscienlare auf einem Acker in einer waldigen Ge- gend um Regensburg zu Anden, und hielt es an! Jangs für ein noch gehr junges Pfllänzchen des & faseiculare, überzeugte mich’ abertbaldy:dafs :es du wahre .G, tetragonum Bridel sey. Tch teilte henet sogleich zu Anfang des Märzen nach dem Stamdort, am demselben weiter nachzuspüren und fand es aufs neue sehr sparsam, meistens zerstreuet, und zwar einige Slämmchen in ganz reifem Zustande. Ich versuchte die Haube, welche noch die ganze Kapsel umschlofs,: von den reifen Pfllänzchen ab« zuziehen, und. mit der Haube trennte sich auch der Deckel, und das nackte Orilicium Gymno- stomi stand deutlich vor meinen Augen da Die Mündung war stark verenget, die Kapsel birnför- mig und röthlich braun, der Deckel konisch mit stumpfer Spitze, die übrigen Kennzeichen alle sa beschaffen, wie sie Bridel 1. c. angiebt. Anmerk. Man hüte sich, aus der Form der Haube sogleich auf das Gymnostomum teirago- num zu schlielfsen, da selbst nach der Bemerkung Webers und Mohrs 1. c. bei der jüngern Funa- zia, Gymnost, pyriforme, fascieulare etc,. eine ähnliche Gestalt der Haube anzutreffen ist. Inspect, Emmerich. Flora Botanis che Zeitung, 'Nro. 29. Regensburg, am 7. Aug; ıd22. u ann IL Recension. * Die Keimung der, P£lapsem, duzch. Beschrei- burigem. und Abbildungen einzelngr, Saamen und Keimpflanzen erläutert von Dr. Johann. August Tittmann,. K; $, Bergratihe und mehr. gel, Gesellsch, Mitgl. Mit 100 ausgemalten Abbild, auf 27 Kupferblätiern. Dresden 1821. in Kom- ‚mission der Waltherschen Hofbuchhandlung 200 9, in 4 Wei die 1817 erschienene Schrift des Ver- fassers: „Ueber den ‚Embryo des Saamenkorns * nach. ihrem Werthe als trene und eigenthümliche Naturbeschreibung, die ihre allgemeinern Folgerun- gen wie gesunde Zweige und Blüthen überall ohne prunkende Vorbereitungen am rechten Örte aus der stillen Knospe treibt, erkannt hat, wird mit lebhaf- ter Freude die Nachricht von dem Hervortreten dieses seines gröfseren Werks vernehmen. Hier lie. gen die Beobachtungen von derselbrn Hand, die sie geschrieben, auch gezeichnet und radirt vor unsern Augen. Jedes Blätichen, deren gewöhnlich 4 auf eine Quarttafel gedruckt sind, stellt mehrere An- F£ 450 sichten des Saamens, einige Ansichfen des von sei. ner Hülle entkleideten Saamenkorns, verschiedene Durchschnitte desselben, den Embryo abgesondert, wo es nützen konnte, auch’in einem Vertikaldurch. schnitte, dann mehrere .Stufen des’ Keimakts vom ersten Ausbrechen des Würzelchens bis zur deut lichen Entfaltung des Knöspebens, dar, Die Zeich. nung ist einfach und sicher; man sieht, dals der Zeichner wufste, was er zeigen wollte, dafs es, ilm um die Sache und rein um den Gegenstand zu Ubmn war, und dafs er diesen verliefs, so bald die beab- ‚ 'sichtigte Vorstellung ausgebildet war, aber auch wicht früher. So-sind diese Tafeln selbst Natur geworden‘; anspruchlos und wahrhaft objektiv, wit diese, und darum mulsten wir hier von ihnen au. gehen, als: von einem Momente, das -unmittelbs Zengnifs ablegt für den Beobachter und Schriftstel- ler. Gern sieht man diese Behandlung auf die da ‚ unsterblichen Gärtner folgen, der, streng url kunstgerecht, den festen Bau der Karpologie in En grub, aber sich auch mit der festesten Consegqueiit nur an das Anatomische der Frucht und des Sa mens hielt, darstellend, wie beide an sich ainl. und dieser insbesondere so fern er iruht und sel Inneres nur künstlich vor dem Messer erschliefst- Tittmann läfst das Saamenbehältnifs, ‘so’ fern a. nicht mit dem Saamen verwachsen ist, liegen, fühl aber dafür den Saamen wieder an die Schwell des Lebens, und wirft aus den Vorgängen und Fo men der Entwicklung Licht auf den Sinn und di Bedeutung der im’ Verschlofsien noch zum Theil 451 räthselhaft: scheinenden Anlagen seines Innern. So wird die Wissenschaft ein Bild der Ahnung, die in jedem Saamenkomn schlumment, , Blicken wir nun zurück anf die Beschreibun." gen, so sehen wir, wie sich jede derselben an der Schilderung des Fruchtbaues gleichsam erst. orientirt, dann zum Saamen übergeht, ihm nach einem ge- mefsnen Gange, nach berkömmlichen Termen, ohne gesuchte Seitenblicke:isder. Mypsikölische Stützen, von aussen‘ rfach innen fortschreitend‘, geikau; äber keineswegs weitläufig, anatomisch auslegt,, und’ d&rm eben ‘so sicher und zwanglos, -als wenn: er: in’ sei. nem natürlichen Boden keime, vor ühsern- Augen ausschlagen läfst, worauf zuletzt ein Fingerzeig auf die Figuren der Tafeln hinweist. Dem würdigen Vorbild nachstrebend, giebt uns also der Verf, auch die begleitenden Worte als Natar, und'darum sind sie mit den bildiichen Darstellungen eins und Je- dem, der die Nater studirt, unentbehrlich. - Damit ist aber auch die Kritik auf die blofse Ankündi- gung, daft das‘ Büch: da sey, und so da 3ey,; und nun Hleilsig zur Hand genommen werden mülse, an- gewiesen, und darf nicht weiter gehen. Gienge aber der Rezensent für seine Person weiter, ‘so würde er wohl nur in sehr weniger Fällen etwa noch be- haupten können, es sey anders, denn er habe es anders gesehen, in mehreren möchte er sich viel- leicht darüber vernehmen lafsen, dafs er das Ge- sehene anders neh me, oder sich anders zurecht stelle. und in Verbindung bringe; wonach. denn je- Ffa 452 der aus Gunst oder System Partei ergreifen mag, dem Buch und der Natur unbeschadet. Diefes ist unsere Meinung von dem erfrenlichen Geschenk,. das der Verf, nicht ohne Opfer, im Selbstverlag, unserer Literatur macht, und aus sol. chem Herzen bringen wir ihm hiemit unseren Dank. Mehr zur Darstellung. des Werks selbst aber zu sagen,.stünde im Widerspruch mit unserer Wür- digung desselben ; wir begnügen uns also, eine Be- schreibung, als Probe, auszuheben, und geben an Schlufse eine Uebersicht der Familien, aus denen in dem. vorliegenden ‚Bande Beispiele aufgestellt "sind, indem wir sehr. wünschen, den Hrn. Verf. zu ermuntern, dals er den hier fehlenden Familien einen zweiten Band widmen und aus jeder be- kannten Pflanzenfamilie wenigstens eine Keimge- schichte darstellen möge. Ohne die Schwierigkei- ten der Ausführung zü verkennen, hoffen wir doch fest, eine allgemeine Unterstützung und Theilnahme ' werde das nöthige Material ‚liefern, und Dresden, das so.‘viel Vortreflliches fördert, werde die Be- ‚quemlichkeit gewähren,. dafs auch diejenigen Saa- men von dem Verf. im Keimen beobachtet werden können, die grölserer. ‚Vorrichtungen zu diesem’ Zweck bedürfen, . Gr Wir wählen zu dem versprochenen Beispiel die Beschreibung des Saamens und des Keimens ‚der Nymphaea alba L., weil diese zu Vergleichun- gen mancher Aıt, sowohl mit den Beobachtungen 455 von Gärtner und Schkuhr, als mit .denen der _ französischen Karpologen, Anlafs giebt. *) :.Nymphaeaalbal. , . Weilse Seerose Tab. In. Fig. (19 Figuren,) „Pie Frucht dieser Nymphaea besteht in 'ei- zer grolsen, kreisrunden Beere, die. auf der grün« lichen Oberfläche narbig, und mit einem scheiben- artigen, gestrahlten Stigma ‚gekrönt ist. Das Saa- mengehäuse: ist von lederartiger Substanz, und in Fächer getheilt,: worin, sich eine:grolfse Menge Saa- »men befindet, wovon jeder noch in einer beson-' dern, aus einem netzartigen, schleimigen Häutchen bestehenden, 'Zelte oder Sack eingeschlolsen liegt. Gärtner hat diesen Umstand übersehen, Sehkuhr hingegen hat diels Häurchen, auf welches ich spä- ter zurückkommen werde, recht. schön, wiewohl et- was zu klein, abgebildet, **) *) Man vergleiche: DeCandolle, Bullet. de la soc, philom. 1802, p. 168. — Salisbury Ann. of bot. 1806. p. 70. — Mirbel Ann, du Mus. XVI..p. 455. t. 20.— Richard, ebendas, XVII. p. 230, t. 9. E 61 und 52. und p. 477. —' DeClandolle Rega. veg. H. p. 41. wo die Geschichte der Karpologie dieser Gattang ausführlich dargelegt ist. *) Dieses zellige Häutchen ist ein wahrer Arillus Gärtner. Ex bildet sich als Ausbreitung des Saamenstrangs beim Eintritt in den Saamen, anfangs klein, glockenförmig, und kaum halb so lang, als der Saame, der in diesem , unreifen Zustande. eine schöne rotle Farbe hat, Erst zur Zeit der Reife hat diese Umhüllung ihre volle Grölse erreicht, wo sie daun den Saamen selbst ganz einschlielst, Ann, dcs Rez. 45% Die Saamen a B sind länglich - rund, oder elli- ptisch, jedoch an dem Ende, worin der Embryo liegt, welches ich als Basis annehme, etwas ver- schmälert,; und hier. mit:einer: stumpfen Spitze, dem Ueberre-t der Nabelschaur, wersehen;; welche. hier durch ein kleines, von der Schaale ührig gelarse- nes Nabelloch in die Kernhaut eintritt, ' Auf des einen Stite haben sie einen erhabenen Längenstrich, sind frisch schmutzig ‚geibgrün, 'ausgetrocknet' dün« kelbraun, und glänzend glatt, Bei einer Vergrösse- rung findet man die Oberfläche fein gestrichelt. * Die Schaale ist ziemlich dünn, krustenartig, im Wasser nicht erweichbar, und bricht. in Stücken ab. Die Kernhaut ist sehr dünn. gelblich, und oben "mit einer kreis - rund.n, dunkelbraunen Chalaza C 1: bezeichnet. Das Eyweis ist gelblich - weils, mel lig, von der Gestalt des Saamens, An: der: Basis hat dasselbe eine Vertiefung oder Grabe zur Auf- nahme des Embryo D ı, Der Embryo E. ist sehr klein, beinahe , hugel- rund, jedoch nach ob-n, wo er am tiefsten ins Ey- weils hineinragt, oder am C'otyledonal - Ende E a. etwas kegelförmig. Das untere oder Wurzelende E ı. ist dagegen ganz Hlach zugerundet, und blos mit der Kernhaut und Schaale bedeckt, Dieser Embryo, den Gärtner nicht weiter un- tersucht hat, besteht nun aus einem Cotyledon, der zwei Knospenhüllblättchen und die Knospe selbst j einschliefst, und aus dem Würzelchen, Schneidet man nämlich von diesem Embryo senkrecht ein Stück ab, so findet man unter ‚einer Heischigen, ’ "455 ziemlich dicken Hülle F 2. welche den Cotyledon ausmacht, ‚einen Körper von ähnlicher Form rund um eingeschlossen F3, der in der Basis der Cotyle-_ donal - Höhle, auf dem Scheitel des Würzeichens, seine Ankeftung findet, und aus zwei Blätichen be- steht. Diese Blätichen sind eyrund , ausgehöhlt, dick und fleischig, weils, liegen mit ihren Rändern an einander G, und sind von ungleicher Breite I. „KR. Beugt man diese.:an.der Basis zusammenhän- genden Blätter H,- eis Van gingnder,. so zeigt sich zwischen denselben, und von: ihnen;wallkom- men eingeschloßsen, die Knospe H 3., die mit, dem breiteren Bläutehen L genauer -werbunden zu seyn scheint. Die Knospe selbst, abgesondert, M, ist fast eyrund, hellgrün gelärbt, und hat an der Seite ei- nen rundlichen Zahn oder Fortsatz, Was. nun un- ter der Anheftung der Knospe mit ihren Hüllblätt- ‚ chen in der Cotyledonal - Höhle von der. Mafse des Embryo noch übrig ist F, ı, mufs. Würzelchen genannt werden, welches einen’ oder mehrere Wür- zelknötchen einschliefst. ‘Die Natur bedient sich eines eigenen Kunst- stücks, um die Saamen. dieser Nymphaea, an ih- xerm natürlichen Standorte, auszusäen. und an ver- breiten, Herr Schumann, Posamentirer in Rade- butg, ein. Liebhaber der Kräuterkunde, machte mich auf diesen Umstand ‘zuerst aufmerksam. :80 wie die Früchte sich, nachdem sie . ihre vollkommene Reife erlangt, auf den Grund des Wassers niedergesenkt haben, springen sie in meh- zeren dreyeckigen Lappen, die sich nach dem 456 Fruchtstiele zurückbeugen, auf, und lassen die Saamen heraus, Ein jeder ist noch mit einem: häu- tig - schleimigen, an einem Ende offenen Sacke oder Netze umgeben. Vermöge "dieses Sacks wer- den sämmtliche Saamen, nachdem sie sich .von einander begeben "haben, anf .die Oberfläche des Wassers empor gehoben. Hier. schwimmen die Saamen nun, wie Froschlaich, auf dem Wasser, mit der Oeffnung ihres Sackes nach unten gekehrt. Sie vereinzeln- sich durch ‚die Bewegung des: Wassers, und werden auf der ganzen Oberlläche: desselben ausgebreitet: . Ist diese Verbreitung erfolgt,.so fal- len die Saamen, da die Oeflnung ihres Schiffchens durch die Einwirkung- des ‘Wassers erweitert wor- den, aus iliren Säckdn herubs, und auf den Grund des Waser®, :So sind sie denn ordentlich, wie durch Menschenhände: ausgesäet. : Das Würzelcheni des Embryo F, ı. fast nur aus” einer flachen'Scheibe bestebend; fängt bei der Kei- mung zuerst an, sich etwas zu verlängern, sprengt die harte Schale des Saamens an-der Basis in meh- vere. regelmälsige Zähne von 'einander, und" tritt hervor.. Es "erscheint : dann. etwas breit gedrückt und an seiner Spitze befinden sich zwey rauhe Hö- cker ; die gemeiniglich noch mit einem Theile der zerrissenen Kernhaut bedeckt sind, und. zwischen welchen sich, in der Mitte, noch ein kleinerer glatter Höcker befindet P.ı, Der hohle Cotyledon F, 2, hat sich- nun auch in die Länge gezogen, bleibt mit seinem obern. Ende, weiches sich kopf- förmig gebildet-Q 2, im Eyweilse des Saamens zu- » 457 rück; Öffnet sich dagegen an ‚seinem untern;. mit dem Würzelchen, herausgekommenen Ende,;; dicht über dem Scheitel .des Würzelchens, i in einer;Spalte; “ aus welcher. die Knospe dann. im Wasser gerade in die Höhe wächst, Die Knospe M. zieht sich näm- lich, indem 'sie: den zunden Zalhın an ihrer ‘Seite mit sich. fort ‚nimmt,, sehr in. die Länge, ‚ünd stellt dann einen weilsen, walzenrunden zugespitzten Fa- den vor, der in der Mitte seiner Länge etwas ver- : dickt. ist ‚und. tan_zwelchams haeg-jener. Zahn als ein kleines Sekäppchen anliegt. Die Figuren 0.R.Q 3 stellen diefs Fädchen, welghes-ich Knospenstängel nenne,.nälürlich.und vergröfsert, dar. Fragt man, was aus den Kaospenhüliblätichen IK bei dieser Entwickelung. geworden sey, so;glaube ich, solche an. der Basis'des Kuospenstängels im Cotyledon zu- zückgeblieben gefunden zu haben. late : So..wäre denn das Pflänzehen. auf eine ‚merk- würdige Weise zu Tage. ‚gefördert ;,.allein dasselbe hat in dieser" ersten Periode, noelı keine Nehen- wurzel und noch. kein Blatt ‚getrieben, und ist.blos mittelst des :Gotyledons aus dem Eyweils ernährt worden. In der zweyten Periode. .fängt . der glatte Höcker, der sich zwischen ‚den.beyden raulien an der Spitze des Würzelchens befindet, an, sich zu werlängein, und die erste eigentliche Nebenwurzel zu bilden. r. ı, Die Schuppe am Kuospenstängel verwandelt sich, fortwachsend, in einen etwas ge- drückten Stiel, der ein ‚noch zusammengerolltes Blatt trägt, x 3. und zu gleicher Zeit erscheint un- ter der Anheftung dieses Blattstiels ein zartes Wür- 458 zelchen'r 4 Inder dritten Periode s verlängern sich die Würzeichen, "das erste Knröspenblatt s 3 hat sich ausgebreftet, ist- fast herzlörmig, von zar- tem’ halbdurchsichfigem Gewebe, und hellgrüner Farbe: Zwischen 'äiesem :Blalte und’ dem Knospen- stängel; “ist ein Zweyies im Begriff sich dus seiner kurzen Scheide zu entiiekeln, ‚ünd'wiederum un- ter seiner. Anheftüng ‘it Würgelchen zu bilden. So geht dann t die Ausbildung fort. Jedes neue Blatt; das aus diesen Knoten am ‘Knospenstängel entspringt, hat in der Regel auch sogleich ein neues Würzelchen unter sich; and: dieser -Wurzel- ahparat, der‘ späte" etitstanden, scheint den ersten, der 'äus den“ eigentirchen! Wärzeiehen des Embryo hervorgeht, ganz ifVerffifsig un matkim; obgleich der Saame noch äll dem: untern' Ede: des Knos- pensiengels hängen bleibt, und sich hier zuweilen noch ein kleines“ ;Nebenwürzelchen zeigt. Das dritte ‚herzförmige Knospenblatt wird schon mehr zugerundet, und am Blattstiele. tiefer eingebogen; auch "strebt es, obgleich immer noch klein, mit- telst &ines längern Blattstiels bereits nach der Ober- fläche des Wassers ‚hinaus, und: bildet sich so ‚ alimäblig den grolsen. ‚Blättern der vollendeten Pilanze nach.‘e Uns scheint hiebei ein Umstand besonders merkwürdig. Was der Hr, Verf. Knospensien- | gelchen nennt, ist ein fadenförmiger Fortsatz, der seitlich Blätter und unter denseiben - Würzelchen treibt, also eben 'an dieser Stelle sich, nach Art kriechender Stengel, erst in den Gegensatz von . 459 Wurzel und Knospe trennt, dabei aber mit seinsn knospenlosen Ende foribesteht, ohue aus diesem Wurzeln oder Blätter zu treiben. Hr. T. bemerkt nicht, was aus diesem Ende beim weiteren Fort- ‚wächsen ‚wird, ‘Da wir es bei efwas weiler ge- diekenen- Pflänzchen welk und verschrumpft sa- hen, so möchten wir vermuihen, dafs es eine, der Wurzel der Trapa ähnliche Bildung sey, (man vergleiche in dem vorliegehden Werke Taf. 5. fig. ı., und den Jahrk, a8ı9 -dex-Flema.&. 6g3,,) die nur nach dem Ausschlagen der oberirdischen odenLächt- knospe nieht weiter zur Entwicklung kommt, -Ranu bleibt aber die frühe Entwicklung eines anderen an Ende des Würzelchens befindlichen Wurzel- knötchens, dus dem Stengelchen diamelreal enige- gengesetzt ist, räthselhaft. Erwägen wir jedoch, dals auch dieses Würzelchen bald aufhört, eine Rolle zu spielen, nachdem sich die Wurzeln un. ter den Blättern gebildet haben, so möchten wir hier eine nur etwas auseinandergezerrte Entwick- lung gegenüberstehender seitlicher Wurzelknöt« chen vermuthen und darin Cassinis scharfsinnige Charakteristik der Endorhizen und Exorlizen wieder finden, uach welcher Endorhizen solche Pflanzen heilsen, deren Endwonrzelknöspchen nicht zur Entwicklung kommt,sondern nur seitliche, unter der Rinde gebildete, (was freylich hier von dem oberen sogenannten Stämm- chen noch nicht nachgewiesen ist), Exorhisen aber solche Gewächse sind, bei welchen umge- kehrt dasEndwurzelknöspchen, welches eine s 460 | directe Fortbildung der ganzen Masse des Würzel- chena. ist, zur stetigen Ausbildung gelangt. : (Bullet, de la Soc. Phil. 1821. :Feyr. p. 30.) — ::Ob übri« gens:die beiden in-der.Knospenscheide. oder dem Cotyledon zurückbleibenden Schuppen nicht für 2Cotyledonen zu halten seyen, wo dann die ganze Scheide einem Carnodium Cass. zu. vergleichen wäre, wollen. wir einer. künftigen. Untersuchung vorbehalten, - Aus folgenden natürlichen Familien sind hier Saamen mit ihrer Keimgeschichte dargestellt. Die beigesezte Zahl bezeichnet die "Anzahl der ‚Arten, die von jeder ausgehoben Gramineae (6), " Nymphaeae (2), Hydrocharides (3), Polygoneae (3), Jasmineae (2), Convolvuleae (ı), Plantagineae (1), Umbellatae (6), "Sapindeae (1), Hesperideae (2), Rosaceae (3), Leguminosae (12); Sarmentaceae (2), Irideae (2), Najades (1), Chenopodeae (T), Asperifoliae (1), Compositae (11),- wurden: Primuleae (1), Ranunculeae (2); Jonideae (2), Malvaceae (1), Amentaceae (1), Cucurbitaceae (3), 'Palmae (1), Coronariae (6); ‘ Cannae (t), Gentianeae? (Veronica!) Gentiana (1), _ Labiatae (1), Caprifoliae (3), Polemoniae (1), Cruciferae (7), Capparideae (? ı), Caryophylleae (4), Aizoideae (? Ribes 3), Strobiliferae (1). 461 U Neue Schriften. Gemälde der organischen Natur in ihrer Ver- breitung auf der Erde — in grofsem Landkarten- Formate — herausgegeben von Wilbrand und Ritgen, Prof, in Giefen, in Stein gravirt von Jos. Päringer; d. Hrn. von Göthe, von Humboldt und Blumenbach gewidmet, Dieses vor uns liegende illuminirte Naturge- ‚mälde, das die Gesellschaft als eine ‚neue Zierde, womit ihre Bibliothek beschenkt worden ist, laut und dankbar anerkennt, zeigt. nicht nur auf: den ersten Blick, wie die üppigste Fülle des organi- schen Lebens. von der meeresgleichen Ebene der heilsen Zone ausgehend, allmählig gegen die Schnee- ‚linie im Allgemeinen abnimmt und .am Ende sich gänzlich verliert, — sondern weist auch bei nä- herer Betrachtung genau die Erdregion nach, wo jede Pflanzenfamilie und Thiergattung ausschliels- lich oder dach vorzugsweise einheimisch ist. Die- ses geschieht eben so sinnreich als einfach durch Linien, welche wie Strahlen von. dem Mittelpunct der organischen Schöpfung; der durch einen ge- wilsen Umkreis unter dem: Aequator bezeichnet ist, ausgehen, Da, wo eine Familie oder Gattung vor- zugsweise nach bekannten Beobachtungen einhei- misch ist, findet sich der Name eingetragen, und die Linie verstärkt. Denkt man sich nun .diese Linien als bewegliche !Strahlen eines Kreises, so werden sie in ihrer Bewegung die jedesmalige Erd- lläche bezeichnen, auf welcher die zu der genann- 4 \ ” 462 ten Familie gehörigen: Organismen. sich allein oder vorzugsweise verbreiten. Diese _ Strahlenlinien sind überdiefs von Parallelkreisen durchschnitten, welche wie auf den Planigloben, die Breitengrade von 10° zu 10° abschneiden. Zugleich sind auf! dem Gemälde aus allen Welttbeilen Gebirgsketten angedeutet und aus demselben einzelne Berge, Al an der Zahl, unter dem jedesmaligen Breitengrade mit ihren bekannten Höhen angegeben, von denen im Hintergrunde die Hochgebirge Asiens am wei- testen: hervorragen. Das Meer, welches den festen Kern der Erde, der wie 'eine halbe Kugel darin zu schwimmen scheint, umgiebi, zeigt ebenfalls ‘durch Strahlen, 'weleke mit Namen bezeichnet. sind, «ie eigenthümlichen'Regionen‘des organischen Le- bens {u. 8, w. Die dazu gehörige Beschreibung, ‚(Gießen 1821. 8.) worin die Wohnorte der einzel-' nen Familien noch umständlicher angegeben werden, umfalst 128 Seiten, woraus wir blos einige Stel- leri ausheben, um den Geist derseiben, und die durch eine solche Ansicht zu erhaltenden Resultate kurz anzudeuten..p. 21, Vergleicht man die gegen- seilige Veıhreitüng der einzelnen Pilanzenfamilien und Pflanzenstufen, so ergiebt sich folgendes: 1) Die Vegetation endigt an der Grenze des ewigen Schnees, so, wie in ihrem ganzen Umkreise, in Pilanzen, die zu der Stufe der samenblattlosen gehören; dagegen ziehen sich diese in der gemäs- sigten und warmen Zone unter schönere. Pflanzen- formen zurück, und nehmen zum Theil z. B. die 463 baumartigen Farne, die Gestalt yollkommner Plan. zen an. 2) Alle Pflanzen, welche zu den Monocatyle- donen gehören, nehmen zur heissen Zone hin. an Zahl, an Schönbeit und an Ueppigkeit des -Wuch- ses zu; und drücken in der meeresgleichen Ebene unter dem Aequator durch die Palmen, der Pflan- zenwelt ihren eigenthümlichen Character auf. 3) Alle Pflanzen, welche zu’ der Stufe der Di- cotyledonen gehören, verihöiles'sich gleichmässi- ger auf der. Oberfläche der Erde; doch so, dafs nach der Schneegrenze der Erde hin nur noch krautarlige Gewäche aus. dieser Stufe vorkommen, dafs aber. die baumartigen Gewächse sich 'mehr zu den wärmern Erdgegenden hin sammeln, p- 66. Der Wohnort eines jeden 'T'hiers‘ ‚steht in einem bestimmien Verhältuisse zur Grenze alles ogänischen Lebens, wie zur meeresgleichen Ebene unter dem glühenden, senkrechten Sonnenstrahle - der heifsen Zone; und jede 'Thierart entwickelt sich innerhalb gewilser Lebenskreise, die mit.'der Schneeprenze gleichlaufend sind und den Mittel- punet aller organischen Lebensfülle unter dem Aequator kreisförmig umgeben. Die ganze leibli- che und geistige Natur eines jeden Thiers ist in dem innigsien Zusammenbange mit der relativen ‘ Natur des Wolnortes; und die Natur des Thiers wird nicht begriffen, wenn das Thier nicht in sei» nem natürlichen Verhältnise, worin es zur ganzen Natur steht, belrachiet wird. —--— Der gründ- liche Naturforscher darf diese Verhältnilse nicht 464 übersehen; sie sind in Hinsicht auf die Erscheinun- gen des Lebens auf Erden, d. h. in Hinsicht auf ‚die Physiologie wesentlich und die Naturge- schichle entspricht ihrem Zwecke nicht, wenn sie für die Physiologie nur mangelhafte, oder gar ‚unrichtige Thatsachen liefert. WM. Literatur. ‚Catalogus hucusque. absolutus omnium planfarum in Helvetia cis et transalpina sponte nascen- tium etc, Auctore J.C. Schleicher; edit, quaria emend. et ancta, Camber. 1821. 64 S. 8. Obgleich die[s Verzeichnifs der Schweizerge- wächse: zunächst zum Verkehr von getrockneten Pflanzen bestimmt ist, Bo hat: es doch auch als (lata- log der Schweizertlora grofsen Werth, insbesondere da es sich auch auf die Cryptogamie bezieht, und :von dieser doch eine allgemeine Uebersicht dar- stell. Die Vorrede giebt die Preifse 36 Livr. {1% Louisd.) für die einzelne Centurie an, was nicht zu viel ist, wenn die Pflanzen gut getroknet sind. Ausserdem sind vollständige Schweizer- und officinelle Pflanzen, frische Sämereien (100 zu 24 Livr,) und frische Pflanzen, selbst Bäume zu 'ha- ben, Ein Anhang von mehr als 80 ausländischen Arten von Saxifragen, von Aconiten und Delpbi- nien zeigi, dafs Hr. $. diese vorzüglich sammelt, anbauet und von andern Orten her sich verschaft, und so auf alle Weise sich bemüht, den Botani- kern zu dienen und der Wissenschaft nützlich zu werden. Flora ‚oder Botanische Zeitung, Nro. 30. Regensburg,’ am ı4. Ang. 1822: a ER - I. Botanische Notizem Wien & Sul, 1822, S.. Majestät der Kaiser von Oestreich haben den verflossenes Jahr aus Brasilien zurückgekehrten Naturforscher, Hrn. Doktor Pohl, als Beweis Dero allerhöchsten Zufriedenheit zum Custos des K, K, Hofnaturalienkabinetles, mit einem jährlichen Ge- halte von 1500 Gulden Conventionsmünze nebst Ireyer Wohnung zu ernennen geruhet, und demsel- ben die Leitung und Aufsicht des neuerrichteten naturhistorischen brasilianer Museums, unter der Di- rection des Hofnaturalienkabinets- Direktors, Ritters von Schreiber, — anvertrauet, Alle Transporte naturhistorischer Gegenstände, welche von sämmtlichen östreichischen Naturfor- schern in Brasilien, namentlich von Dr. Mikan, Pohl, N atter er, Sch ot t, gesammelt wurden, sind nun glücklich in Oestreichs Hauptstadt ange- langt, und in der Johannisgasse im Graf, Harrachi- schen Hause, welches hiezu auf Befehl Sr. Maje- stät gemiethet wurde, bereits aufgestellt, und zum Theil naturhistorisch präparixt. — Die ganze Gs 466 Sammlung umfasset ı5 Säle, wovon einer die Qua- ärupeden, dreye die Vögel, einer die Fische, zwei die Amphibien, und einer die Insekten enthält, Für die Mineralien sind 2 Säle, und eben so viele für die Pflanzen bestimmt. — Ein Saal enthält die ethnographischen Gegenstände Brasiliens. Man er- gtaunt, und bewundert die Menge dieser Natur- schätze und Seltenheiten, zu welchen dem Publi- kum jeden Samstag von 9 bis ı Uhr. der freye Zu- tritt gestaltet ist, Allerhöchst Sr. Majestät der Kaiser gerubten bereits Selbst mit Ihro Majestät der Allgeliebten Kaiserin huldvollst diese Seltenheiten Brasiliens zu besichtigen, und Hrn. Dr, Pohl Dero aller- höchste Zufriedenheit zu ertheilen. Auch die in Würzburg überwinterten Pflanzen, welche Hr. Dr, Pohl wegen der verllofsnen Jahr zu' früh eingetretenen rauhen Witterung allda un- ter der Obsorge des K. K., Gärtners Schüch zu- rückliefs, kamen mit Ende Juni glücklich in Wien an, und ärndteten die allerhöchste Zufriedenheit Seiner Majestät, und die Bewunderung aller Pilan- zenkenner und Liebhaber dieser Wissenschaft, be sonders da schwerlich so viele, und zarte, dann seltene Pilanzen, nach einer so gefahrvollen lange- währenden Fahrt, in einem so guten Zustande nach Europa gebracht wurden. — . Diese Samm- lung wurde in Brasilien von Hrn, Schott zusam- mengebracht, der seine Obliegenlieit als Gärtnet befriedigend erfüllte. — Sie wird nun in dem Pri- valgarten Sr. Majestät des Kaisers in der Ungergasse Te 467 in den grofsen Triebhäusern aufbewahrt, und von Hın. Gärtner Schüch gepflegt. — . Die früher hier angelangten lebenden Thiere nehst den bei- den Botocuden befinden sich im Kaisergarten an der Burg, wo zwei Abtheilungen des Glashauses auf der Terasse mit symmetrischen Käfigen vorge- sichtet wurden, die zwei Wände einnehmen, zu deren Anschauung dem gebildeten Publiko der Ein- Witt Morgens geslaltet wird. Noch ist gegenwärtig. der Zoologe und. Hofna- inralienkabineltsassistent Natterer in ‚Brasilien, : welcher binnen zwei Jahren eine Reise durch Matz togrosso nach Para unternehmen will, und laut Nachrichten selbige bereits angetreten hat. Welchen Reichthum und neue Entdeckungen hat: nichE die Zoologie von diesem noch nie von einem Naturfor- scher betretenen Erdstriche und dem unermüdeten Fleifse des Reisenden zu erwarten. Se. Majestät befahlen, demselben noch 10,000 fl. C.M. zur Fort. setzung dieser Reise auszahlen zu lafsen. An .der Herausgabe der eingesammelten Erfah- sungen unserer Naturforscher soll nun gearbeitet werden. — Herr Professor Mikan beendete den zweiten Heft seines kostbaren Delectus faunae ch llorae brasiliensis; dieser wird gegenwärtig schon an die Fıeunde der Naturgeschichte versendet, — Er, Dr. Pohl wird sofort an der Herausgabe seiner, Reise arbeiten, welche reichlich mit Rupfern und - Karten ausgestattet werden soll, und zugleich sol- len von ilım die gesammelten Pflanzen Brasiliens beschrieben, und auf einfache Art in Kupfer gesto-. Gg2 468 chen herausgegeben werden, an dessen früherer Be- arbeitung er wegen Kränklichkeit verhindert war. — Gegenwärtig unternahm derselbe eine Reise’ nach Carlsbaad zur Herstellung seiner Gesundheit, und anf allerhöchsten Befehl eine Reise nach München, um mit den König]. baierischen Naturforschern, Herm Spix:und Martius, wegen der Herausgabe ihrer Bearbeitungen Rücksprache zu nehmen. — Herr Schott bearbeitet die Farnkräuter Brasiliens, von welchen die Mehrzahl schon Raddi in- seiner Sy- nopsis filieum brasiliensium anführte, welche aber durch Hrn. Schott näher und deutlicher ausein- andergesetzt, und durch nalurgetreue Abbildungen versinnlich} werden. IL Correspondenz (Ueber DeCandolle syst. nat. regn. veg.) "Wie begierig ich nach dem aten Theile von De- Candolle syst. natur, regn. veget, der die Cruci- ferae, oder Tetradynamia Linn, enthält, griff, mb- gen Sie denken, da Sie meine Vorliebe für. diese niedliche' Pflanzenfamilie kennen. Wirklich ist sie, mit Benutzung von R, Brown, sehr: vollständig durchgeführt, und sie mag- in der ‚Folge. durch Koch’s, Trattinnick’s und Besser’s Bearbei- tungen der Vollendung entgegen sehen, Aus nach- tehende m werden sie eine kurze Uebersicht ent- nehmen, Der ganzen Classe, oder wie es hier heilst, dem Ordo undecimus, Cruciferae, geht zuerst ein Schriftsteller - Verzeichnils voran, welche diese Familie eigenthümlich abgehandelt haben, dann folgt 469 eine vollständige characteristische Beschreibung mach Fructifications- und Vegetationstheilen der-. selben, um ihr eigentkümliches darzuthun; ferner eine Geschichte derselben, etwa wann und wie Speeies nach und nach entdekt worden; eine geo- graphische Vertheilung, wie viel Arten in den ver- schiedenen Landstrichen vorkommen; ihre Eigen- schaften und Gebrauch; dann Beobachtungen über zweckmässige Eintheilungen. Nach diesem Tolgt: Conspectus generum,: der in 5 Subordines und aı Tribus vertheilt ist. Ein Cruciferarum conspectus ex coiyledonibus ist außerdem auf einem Folio- blatt tabellarisch beigefügt, Jeder Subordo erhält einen eigenthümlichen Namen und eine Characte- tistik nach den Cotyledonen, der Radicula, den Semina. In den Tribus findet dasselbe Verhältnils statt; sie führen eigenthümliche Namen und Cha- vactere und selbst die unter ihnen verzeichneten Gattungen sind specifisch characterisirt, Dieser Con- speetus ist auf g Seiten durchgeführt. Nun folgt auf 6 Seiten ein Clavis artificialis analitice digesta, Nach dieser tabellarischen Uebersicht folgt nun die speciellere Durchführung und zwar so, dafs nun wieder der Subordo primus und von diesem die Tribus prima vorgeführt und wieder characterisirt wird. Eine Observ. schliefst sich Lezterm an. Zur weitern Einsicht hebe ich die Gattung Draba aus. Zuerst wieder Angabe der vorzüglich- sten Schriftsteller davon, dann allgemeine Characte- | xistik nach Fructißications- und Vegetationstheilen, dann historische, geographische und oritische Ob- 470 servalionen, feiner Abtheilung der ganzen Gattung in 5 Sectionen, davon jede wieder einen eigen- thümlichen Namen und eine eigenthümliche Cha- racteristik enthält. Ich setze die ıste Section hex, Aizopsis (quasi ad Aizoon accedens.) Char. Stylus filiformis longitudine varius, Petala apice vetusa aut emarginata. Silicula oblonga - ovalis utringue attenuata. — Herbae perennes aut 'suflru- tescentes. Folia rigida nervo medio carinata ciliata pilis rigidis constanter v simplicibus. Seapi nudi, Flores Hlavi, | Nun folgt Draba aizoides mit eigenthümlicher Diagnose, dann Angabe von ı8 Synonymen und deren Nachweisung bei :4ı Schriftstellern. Nach Beifügung zweier Varietäten und Angabe ihrer Ver- schiedenheiten folgt endlich der Wohnort und bei manchen Arten "noch untergestellte critische Be- merkungen, Aus diesem allem mögen Sie deutlich äbneh- men, dafs das Ganze sehr vollkommen ausgeführt ist, und solchergestalt fast nicbts zu wünschen üb- rig läßst, um das systema nalurale zur Vollkom- menheit zu erheben, Ob aber Zweckmässigkeit dadurch bewirkt, ‘ob Deutlichkeit dadurch hervor- gebracht und ob Bestimmung unbekannter Pilanzen dadurch erleichtert ist, ist eine andere Frage, die ich für meine Person mit Nein beantworten mula Mir scheint, als wären hier die Gattungen und Ar- ten, der Vorzüglichste Endzwek aller Spec, plan- tarum, so sehr hinten und vorn mit Bollwerkeii verpallisadirt, dafs man den Wald vor lauter Bäu- L) ATi men nicht sieht. Wirklich ergeben sich. dadurch sebr viele unnöthige Wiederhahlungen‘, und: am Ende Vernachläßsigung der'Diagnosen. ‘Sehen -Sie daher das Werk..als ein. Meisterstück von -Vollstän- digkeit an und als einen schätzbaren Beitrag zur Bibliothek eines vollendeten Botanikers, aber ent- - behrlich dem Anfänger, und dem 'grolsen Hauffen von Dilettanten, die nur ‚blofs die Pilanzenarten kennen sollen und wollen; ' dazu kommt der sehr hohe Preils, den mein Buchhändler für. diesen ein- zigen Band zu 17 fl. 3o kr. ängesetzt hat, Ich muls bekennen, dafs mir bei dieser Gelegenheit: der Wunsch nach einem Werke anigestolsen. ist, ‚wor- inn die Pllanzen blofs nach vollständigen Gat- tungs- und Arten - Characteren, sammt Wohnort, aufgeführt seyn möchten. ich mufs mich noch etwas bei den: Arten .auf- halten, um mein Urtheil über Vernachläfsigung der Diagnosen zu rechtfertigen, 'Draba aizoides und Dr. Aizoon sind bekannt. lich sehr nahe verwandt, und erfordern daher deutliche Angabe von Unterscheidungszeichen. Hier folgen ihre Diagnosen. Dr, aizoides, scapis nudis glabris, foliis rigi- dis lanceolato - linearibus, carinatis ciliatis, stami- nibus petala subaequantibus, stylo latitudinem sili- eulae aequante. i Dr. aizoon, scapis nudis glabris, foliis linea- ribus carinatis rigidis cilialis, stylo siliculae hirtas latitudine dimidio breviore. Bei diesen beiden Diagnosen ist nicht abzuse- Baer = 472 hen ı, waram die Worte carinatis rigidis ciliatis, die in beiden vorkommen, nicht auch bei beiden einerlei Reihenfolge beobachten. 2, Da die aili- culae hirtae der Dr. aizoon fast das einzige Unter. scheidungszeicheri von Dr. aizoides sind, so hätte die glatte Beschaffenheit derselben bei der leztern ebenfalls ausdrücklich. angegeben werden. sollen, 3. Möchte man vielleicht einwenden, dafs erstere Pilanze sich ja schon binlänglich durch folia lan- ceolato - linearia von lezterer ihren linearia unter- scheide; allein unglücklicher Weise setzt nın der Verf, in der Anmerkung der letztern Pflanze bin- zu: folia „lanceplato - linearia* und damit ist nun auch dieser Unterschied gänzlich wieder aufgelho- ben, 4. 'Staminibus petala subaequantibus heilst es in der Diagnose der Dr. aizoides, bei Aizoon aber steht nichts davon. warum, ist nicht abzusehen, denn wenn es bei letzterer derselbe Fall ist, so konnte es ja eben so gut wiederholt werden, als das scapis nudis glabris ete. wiederholt worden; ist es aber nicht derselbe Fall, desto schlimmer. Zwischen beiden Pilanzen steht eine dritte in der Mitte, nemlich: Draba brachystemon, 'ein neuer’ Name von De Candolle für Dr. ceiliaris, Ein. neuer Name? Ja! Warum? „quia nomen ciliaris nullo modo ab affinibus distinguit.* Ja, nun ist # kein Wunder, dafs DeC, nicht bessere Unter- schiede in die Diagnosen gelegt hat, weil nach ihm die Namen unterscheiden mülsen. Aber möchte man fragen, wodurch unterscheiden denn die Na- men aizoides und aizoon, insbesondere, da schon 473 eine Abtheilung Aizopsis existirt? In dieser Hin- sicht muls man sich sehr wundern, dafs der Verf. nicht den Namen Dr. lasiocarpa Rochel für aizoon gewählt hat, zumal da er dadurch das Prioritäts- recht hergestellt hätte, Und wenn nun das brachystemon wirklich so gut unterscheidet, (was doch nur so lange dauert, bis eine Art mit noch kürzern Staubgefälsen entdeckt wird, und mit ihr Verwirrungen und Verwechselungen einireten,) ist es denn nicht schon genug, wenn, die Diagnose sagt: „staminibns calycem vix aegqnantibus; es muls ja nicht alles doppelt und dreyfach gesagt werden! In diesem Falle ist es Schade, dals DeG, | nicht auch deutsche Trivialnamen, wie Wildenow, augenommen hat, es würde dann der Name kurz- fädiges Hangerblümchen noch einmal unterschie- den haben, denn vielleicht denkt D, die Wahr- heit kann man nicht oft genugsagen, Leider wird bei Dr. brachystemon, die in Blättern und Blumen mit den beiden andern übereinkommt, von den Schötchen, die bei dieser Gattung vorzüglich un- terscheiden, nichts bemerkt. Die beiden Arten Dr. algida und alpina sollen sich unter andern durch folia oblonga und folia lanceolata unterscheiden, indessen wird dieser Un-. terschied durch das untergestellte folia oblongo- lanceolata der leizten Pflanze ebenfalls wieder aufgehoben. Die ate Section führt die Ueberschrift: |Chry- sodraba und im Character kommt llores Hlavi vor; 47% dennoch steht hierunter Dr. muricella, die. weilss Blumen hat. ' Aber aufser diesen Seotionen Aizopsis mit Horibus flavis, wie Chrysodraba, kommen den- noch unter andern Sectionen eine Draba aurea und Dr. lutea vor, zum deutlichen Beweis, dalı dieser erste Versuch noch nicht zur Vollkommen- heit gediehen sey. Häufig kommen auch bei den Draben die Wör- ter folia pubescenlia, scapo puberulo, pube stel- lata, vor. Da man die Botanik den gebildeten Ständen, selbst Frauenzimmern so sehr empfiehlt, so sollte man diese termini, sowohl als bulbus te- sticulatus und Chen op. Vulvaria (letzteres haben Hoffmann, Smith, R. et $, schon ausgemerzt) durch andere ersetzen. Wer junge Fürslinnen und Grä-. finnen in der Botanik unterrichtet hat, der wird wissen, wie sehr man bei Erklärung solcher Wör- ter in Verlegenheit kommt. Und wenn dies in einzelnen Fällen statifindet, so sollte man sich um desto mehr hüten, damit vor aller Welt in die grolse Trompete zu stolsen. Man würde sich sehr irren, wenn man glau- ben wollte, dafs ich durch das Gesagte die Ver- dienste DeCandolles zu schmälern suchte, Nicht im geringsten, Niemand kann D, ‚höher schätzen, als ich. Meine Absicht ist blofs dahin gerichtet, Wahrheiten zu sagen, wo es auch Gelegenheit dazu geben mag, und insbesondere zu bewirken, dals das Streben der Botaniker vorzüglich mit dahin gerichtet seyn möchte, endlich einmal logische und | 475 so viel als möglich untrügliche Diagnosen zur ein. zigen Erleichterung von Pflanzenbestimmung, zu entwerfen. Vorhinein bin ich überzeugt, dafs ein Werk unter dem Titel: Diagnoses plant. germ. wenn es demselben vollkommen entspräche, allen Beifall finden und verdienen würde. U, Reisebericht. Der Winter war hier zu Lande so gelinde, dals wir selten 2 —4° unter Eis hatten, und .schon im Februar daher alles lebendig in den Vegetation: Ich gieng am Ende dieses Monats an der Coiner - See, wo es bei der Tramezzina unter andern nur im härtesten Winter friert, ich konnte indels nur Eri- thronium Dens canis, Crocus vernus und Tussilago alba erbeuten, und lebende Pilänzen von Buphthal- mum speciosissimum ausgraben. Am 20.. März machte ich mich nach. Genua auf den Weg, dort mulste ich ja schon unter dem weit südlichern Himmel manches finden, Die erste Blume, die ich einlegte, war auf der Bochetta, Arabis var, alpi- nae, sie nähert sich sehr der A. collina Ten., und Nareissus odoratus. Um Genua war schon alles grün und eine Kitze von 15 — 16°, Die freundliche Aufnahme, die ich bei Hrn. Viviani und allen Pro- fessoren der dortigen Universität fand, hat mir so angenehme Erinnerungen zurück gelassen, dafs ich’ sie nie vergessen werde; —. denn Liebenswürdig- keit ist nicht immer mit Gelehrsamkeit verknüpft, und bedarf daher schon einer eigenen Erwähnung. Zwar waren die Herren etwas von den Zeitumständen gekränkt, in dem schönen Universitätsgebäude zu 476 Genua hatte Mays seinen Tempel aufgeschlagen; a war eine Caserne darans gemacht, und im botani. schen Garten trokneten Soldatenweiber Wäsche, o teınpora a mores! — Uebrigens ist diels der klein ste bütanische Garten der existirt, aber seine Lage ganz vortrefllich, in Terrassen windet .er sich au den Felsen hinauf, und an den Mauern haben sıch alle erdenklichen Fettpilanzen eingenistet, die sich hier vorireflich befinden; Eine Menge nordafrika- nischer und neuholländer Pflanzen bringen hier den Winter im Freyen zu ; ‚selbst mehrere brasili- sche Pilanzen fand ich in einem kleinen Orange- haus überwintert. Meine erste Exkursion war auf die westliche Seile der Hügel, die Genua von allen Seiten umgeben. Das war ein neues Leben für mich! Anemöne hortensis, Serapias cordigera und: Lingua, die seltene triloba Viv. Ophrys speculum, die ganze Sippschaft der Orchideen stand im ihrer vollen Blüthe, Alyssum maritimum, Scylla peru- viana in grolser Menge, eine neue lris, die Hr, Prof, Viviani beschreiben wird, dann ein Fund, der mich nicht wenig freute, weil er selbst für Hrn. Vivian neu war, Iris sisirinchinm von Hrn, Tenore unter 1. fugax beschrieben und in Oberitalien noch nie gefunden, Astragalus monspessulanus, Psoralea bi- tuminosa, Crepis rigida, Arnopogon Dalechampi, Fumaria capreolata, eine Menge Gramineen; alles stand in voller Blüthe. Noch südlicher und wei- : ter vorgerückt fand ich die Flora bei einer andern Exkussion, die ich nach Nervi gegen Porto Eine: machte. An ersterm Oxte fangen schon Zitronen-.' 477 wäldchen an, und letzterer Ort .ist vorzüglich der Seegewächse wegen jedem reisenden Botaniker zu empfehlen, Bei Nervi ward Pistacia lentiscus, Myr.. tus comunis, Phyllirea angüstifolia, ‚Convolvulus soldanella, Andropogon distachion, Myosotis apu- la, Ruscus aculestus, Arum arisarum, Cistus..fu- mana, Erica arborea, Salureja montans, Bonicera etrusca, Cheiranthus annuus, Linum viscosum, gal- licum, Allium triquelrum, roseum, alhıım etc. meine. Beute; recht: hart -trenmie..ich-'miölisnach wenig Tagen von. der göttlichen Gegend und den liebens.. würdigen Menschen, Auf meinem Rückwege: fand ich auf der. ganzen nördlichen Seite der Apperin- nen den Frühling eingetroffen, und schon wandte. ich mein Auge nach den schneebedeckten Alpen, dem Ziel meiner nächsten Wanderungen, Doch erst im halben May. legten die Mailand am nächsten gelegenen Hochgebirge ihre Mützen ab, und. an, einem frühen Morgen machte ich mich nach, Erba auf den Weg, von dort aus mit Mulse die Gebirge zwischen Como und Lecco zu durchstreifen, Gleich. bei Erba fand’ ich jenes Verbascum, weiches Hr, Braun voriges Jahr um Como entdeckte, und Hr. Moretti unter V, Weldenii beschrieben, in .vol- ler Blüthe,. es ist in der Beschreibung irrigerweise als nicht ästig angeführt, welohes aber bei diesen Exemplaren sehr der Fall ist, dann ist die Blüthe sehr schön lichtgelb, nicht rothgelb; welche Irrthü- mer daher rühren, dafs die Beschreibung nur nach getrockneten Exemplaren gemacht! werden konnte. Capparis spinosa blühte an allen Mauern, Anthexi- 478 Li cum Liliago, Oplırys 'ovata' auf allen Wiesen, ein Kelsenstück gleich inter Erba: ober St, Sebastian trug die ersten Spuren der Alpen - Vegetalion. So trat ich denn -alm'.Pfingsisonntage . den 26. May meine. Wanderung nach den Corni di Uanzo any es:iwar ein heifser Tag; die Luft’ voll Gewitter; ‚und:als. ich um. 2 Uhr Mittags, auf. der Spitze des einen Hornes.stand, war ich: mitten in.’ den Wol- ken, und unter mir:ein lüchtiges Donner- und Be- genwelter; aber der Himmel verläfst, die Seinen nicht, dacht ich mir, gefrost setzte ich mich in eine Felsenhöhle, den Sturm abzuwarten; in einer haben Stunde war es das schönste Wetter; noch hatte ich keine Pflanze deutlich unterscheiden kön- nen; noch keine. eingelegt; aber ala ich jetzt um. mich sah, welche Empfindung! Phytenma como- sum, Columnae, Micheli, Asperula irinervia (La- mark) Aquilegia vulgaris mit ganz kupferfarbener Blüthe, Chaeropbylium hirsutum, Selinum elegans, Viola beterophylia, biflora, Citisus alpinus und ein neuer; Cardaus ochroleucus (All) Saxifraga caesia, aizoon, Vandelii im endlosen Rasen, Paeonia cor- ralina, Primula auricula, viscosa, dubia (sie. nähert sich der integrifolia, und Hr, Professor Moretti wird sie beschreiben,) Brassica alpina, Valeriana saxatilis, tripferis, montana, Miagrum saxatile, Bupbthalmum speciosissimum (nech nicht in der Blüthe,) Pedicularis fäscieulata, Cineraria longifo- lia, Seriecio Doronieuni, Helianthemum? Cardamine? Anemone alpina (sehr grofs, oft gefüllt blühend,) Banunculus lanuginosus, montanus, Thora, plalani- 479 Tolius, Atragene alpina, Orchis viridis, fusca, co- nopsea, Pinguicula an flavescens? (gewils nicht al- pina) 'Fumaria capnoides, Silene petraea, Bham- nus pumilus, saxatilis, Cheiranthus erisimoides, Dactilis hispanica, Luzula albida, Carex difulsa, Galium linifolium, laevigatum, Hormium pyrenai- cum, Campanula Reineri (noch nicht blühend.) Al- les dieses stand in einem nicht weiten Baumes um wich her. Es ist sehr sonderbar, dafs. sich. die ganze interessante Vegetation um die beiden hör- nerähnliohen Felsstücke versammelt hat däs-wor- auf ich stand, war 4gıg Pariser Fuls hoch über dem Meere, Reich beladen kam ich zurücke. Bei einer andern Excursion um Erba fand ich später in der Cava del Piombo Saxilraga Ponae (Sternb,) petraea (Wulf.) in grofser Menge und in Blüthen- Rasen, wie ein grolser Bogen Papier, ganz un- ten im Thal in den Feldern um Erba, den Gladio- Ius Ludovicae (Jan.) den ich denn doch mit G, ga- liciensis (Befser) oder neglectus (MB,) für einerlei : halten mögte. — Cerastinmm ‘manticam begleitete mich längst der. Strafse jauf meiner Rückkehr nach Mailand, wo ich kaum ‚Papier genug zum- trocknen finden konnte. Nicht so lohnend war eine zweite Excursion auf. den Marguzollo einen kalkigen Felsstock’am Lage maggiore, wo ich auch aufser “ einer Pinguieula, die mir neu scheint, kein einzi- ges Snbject fand; ich habe es seitdem verredet, auf Kalk zu botanisiren, wo sich blos Sparlium und Erica um den Rang streiten. Für jetzt bereite ich mich zu meiner größsten Tour für dieses Jahr vor, 480 sie soll über den grofsen und kleinen Bernhard durch die Taranlaise, die Maurienne, das heilst, ganz Savoyen, nach dem Mt. Cenis, dem Col de Genevre ete, znrück gehen, lclı bin daher hinter dem. alten Allion her und habe ihn bereits schow! ganz ausgezogen, in ..der Hoffnung, entweder das Alle zu finden, oder das Neue zu entdecken, Der Himmel gebe seinen Segen dazu. — Mailand den ı5. Juni 1822, ' et Weiden, Oberst. . RB. Aus Sizilien selie ich grofsen Ausbeuten entgegen; von Neapel ist weniger ‘za ‚erwarten, denn Hr. Tenore geht nicht mehr aus dem Zim- mer. Der 2, Theil seiner Flora ncapolitana ist eben erschienen. IV. Neue Schriften Deutschlands Flora in Abbildungen naclı der Natur mit Beschreibungen. Von Jacob Sturm, J. Abih, 42 Heft, welches die monographische Be- arbeitung der Vergifsmeinnichtarten, gezeich- ‘net und beschrieben von H. 6, Ludw. Reichen- bach, enthält. Die herrlich ausgeführten Tafeln geben folgende Arten: Myosotis nana Vill,, palu- stris With,, laxiflora Rehb,, strigulosa Rehb. ., 1 pens Donn,, alpestris Schmidt., sylvatica Ehrh., ce- spistosa Schulz,, suaveolens Kit., lithospermifolia Horn., sparsillora Mik., collina Ebrh., versicoler Roth, intermedia Link, arvensis Sibih., arvensis multicaulis. Das Allgemeine über Myosotis, sowohl in Beziehung auf System, als Naturgeschichte, steht voran nebst einer Tabelle, welche die Glie- derung der einzelnen Arten mit einem Blick über- schauen läfst, \ " Flora oder Botanische Zeitung, Niro. 31. Regensburg, am a1. Aug. 1822. ung — line Snuee L. Receusionenm 1. Flora ceohica. - Indicatis-ınedieinalibus; oecono- mieis, technologieis plantis. Kweteria 'Geskä Auctoribus D. Joanne Swatopluko Presl et . Cavölo Borowigo Presl, Pragae 1819. (XV und: 224. 5,8) Wi können nicht sagen, dals die Erwar- tungen, mit welchem wir diese Flora zur Hand nahmen, ‚befriediget worden seyen. Zwar sagen die Verfasser in der Vorrede, dals nur der Mangel ei- ner vollständigen Flora ihres Vaterlandes ihnen den Muth gegeben habe, an ein so schwierigen Werk zu gehen, und sie gestehen, dafs sie nicht alle Gegenden desselben untersucht haben. Nichts desto weniger haben sie in diese Flora keine Pilan- ze aufgenommen, welche sie entweder nicht selbst gelanden, oder von glaubwürdigen Männern mit. getheilt erhalten haben; dagegen haben sie alle ausgeschlossen, welche sie blos auf die Autorität der hisherigen Schriftsteller hälten aufnehmen müs- sen, Schmidt habe allzuoft auf das Daseyn .ei- ner Pilanze blos geschlofsen, ohne dafs ex sie wirk- Ah 492 jich gefunden habe, von vielen seye daher noch sehr zweifelhaft, ob sie überhaupt in Böhmen ein. heimisch seyen. Synonyme haben sie zur. Erspa- zung. des Raums nur sehr‘ wenige, von Abbildun- gen. nur solche angeführt, welche in der Prager ; Bibliothek nachgeschlagen werden können. In der Landessprache haben sie die Namen der Pflanzen . meistens aus vaterländischen Schriftstellern ange- führt, nur zum kleinern ‚Theil sie nach dem Ge- nius ihrer oder nach Analogie der verwandten Pol- nischen Sprache selbst gebildet. Lin.nds Sexualsy- stem haben sie beibehalten, mit der Einschränkung, dals sie die Dodecandrie unter die Igosandrie und 'Polyandrie (das Genus Euphorbia sogar. unter die Monoecia tetrandria) verteilt haben. Die Cryptoge- inen veisparen sie auf einen eigenen Theil. Die übrige Einrichtung ist folgende: Nach einem kurzen Verzeichnifs der angeführtenSchriftsteller folgt olme vorherige Uebersicht 'der- Generum, die Beschrei- bung der Pflanzen nach Genus und Species. Diese werden mit Benützung der neuesten Verbesserun- gen oder Veränderungen gegeben. Jedes Genus und jede Art erhält ihren polnischen Namen, die Diag- nosen sind kurz angegeben ; dann Standort, Blüthe zeit, (durch Zahlen der Blüthemonathe ausgedrückt,) die Erwährtung der technologischen, ökonomischen und medizinischen Pflanzen ‘beschränkt sich auf ei- nen zugesetzten Buchstaben T, O. oder M. Auf diese Art sind mit fortlaufend vorgesetzten Num- mern 1498 Pflanzen beschrieben. $o viel im All- gemeinen theils aus der Vorrede,. theils über die [% 4835 Einrichtung des Werks; ‚Es liegt uns nun.ob, zu sagen in wie fern dasselbe unsere Erwartung. nicht befriediget babe, -Die Flora ist offenbar unvoll- ständig, und scheint uns. mehr den Namen eines Prodromus an verdienen. .: Vergleichen wir näm- lich einzelne Genera der Anzahl der Arten nach mit der Schmidtischen Flora, so erscheint sie sehr arm, Die Verfasser zählen z, B, nur 20 Ars ten von Veronica auf,. von welchen Schmidt 47 in seiner Flora aufnimmt, “inige- vonligsen sind ' zwar als Varietäten angeführt, aber gänzlich, mit 'Stillschweigen übergangen sind: hybrida,. incana, Allionü, Turnefortis, apbylia, integrifolia, fruticu- losa, neglecta, tenella, tenerrima, multißida, urticae- folia, lappago, cymbalariaefolia, romana, acinifolia, peregrina, Von Phyteuma fehlen Mich*lü, Scheuch- zeri, betanicaefolia, scorzöneraefolia, noch mehr Cam- panulae, nämlich‘ pulla, püsilla, cespitosa, (sollten diese nicht auf dem Böhmischen Antheile der Su- deten' vorkommen ?). pubescens, rapuncnlus, barba- ta, pumila, petraea, spivata, sibirica.... Von der Fa- milie. der Orchideen zählen die Verfasser: nur 25 Arten, Schmidt, welcher diese vorzüglich auf merksam behandelte, mehr als die doppelte An- zahl. Wenn nun gleich sehr viele dieser Schmidti- schen :Pflanzen von andern Schriftstellern als Va- rietäfen auf andere Arten zurückgeführt sind, so ist es döch gewils eine kaum zu entschuldigende .Un- terlassung, von solchen: gär nichts zu sagen. Auch kann man nicht annehmen, dals so viele von Schmidt beobachtete Formen seit 20 Jahren soll- Hha 454 ten verschwunden seyt, wie die Vexfasser von mehreren in Böhmen gefunderen Pflanzen, z. B. Gentiana lutea, Corllinsa Matthioli behaupten; und wenn auch Schmidt in der Aufnahme der Pflan- zen etwas leichtgläubig zu Werke gieng, so ist doch an dem Daseyn mehrerer von ihm so genau mit bestimmter Angabe des. Standorts beschriebener Pllanzen gar nicht zu zweifeln. Selbst Pflanzen, welche der böhmischen Flor eigentbümlich zu seyn scheinen, über welehe wir vorzüglich Aufklärung zu erwarten berechliget waren, sind gänzlich mit Stillschweigen übergangen, z.B. Hyoscyamus bohe» wicus, von welchem noch nicht ganz entschieden ist, ob er der agrestis WK. ist; Scabiosa bohemica {vielleicht die S$. arvensis @ ramosa der Verfasser) Symphytum bohemicum, welches Roemer und Schultes noch zweifelhaft als Varietät des oflici- sale anführet. Von einigen generibus sind so we- nige Arten angeführt, dals man fast a priori be- haupten kann, es mülsen davon mehrere Arten in Böhmen vorkommen, z. B. nur 2 Pedicularis, 2 Draba, 2 Genista, 5 Primula, kein Cichoreum,. Ei- nige weitere seltene Pflanzen,. deren Standort Schmidt bestimmt angiebt, vermilst man ebenfalls ganz z. B, Chlora perfoliata, Alisma natans, Narthbecium ossifragum, Onosma echioides, He- liotropium europaeum, welche beide letztere nach Schmidt sogar um Pragwachsen. Auch meh- rere von dem Grafen v. Sternberg in seiner bo- tanischen Wanderung in den Böhmer Wald aufge- aählte Pflanzen fehlen, z, B, Hieracium racemo- P} 485 sum, Gentaurea austriaes, Sonchus alpinus und andere. Schon aus dem hisherigen erhellet, dafs die Verfasser die Arbeiten der Vorgänger nicht: ge. : hörig benützt haben; das Folgende beweist: es noch: mehr; als ob Pohl kein Tentamen florae bohe- _ miae geschrieben hätte, wird dieser weder im Ver- zeiehnils' der Schriftsteller ‚noch sonst irgendwo im Buche citirt; eben so wenig werden .die Beilwäge, welche Mayer, Hänke, Rirasek zur Flora Böh- mens geliefert. haben, idgenfrwe angeführt, noch , viel weniger : wird. des ‚älten: Mutthieli. gedacht, Die, dach wohl auch jetzt noch auf dex, Prager. Bibliothek befindlichen Zeichnungen von -Schmidt. ' (cfy. Flora bobemica inchoata p. I. praef, p. IV.) welche so manche Aufklärung über zweifelhafte PHlanzen geben: mülsten, sind ebenfalls nirgends an- geführt, Wir tadeln nicht, dafs die Verfasser sich einer weitläufigen Synonymik enthielten, aber die Vorarbeiten der Flora, über welche man schreibt, fast als nicht bestehend anzusehen, heilst nicht den Raum sparen. Was. die böhmischen Benen- nungen betrifft, so siehtiman &s dem meisten schon an, dals sie erst nen gemacht sind. Unsers Dafür- haltens aber haben solche übersetzte Benennungen gar keimen. Werlh;. dagegen ist es von Interesse, die nationalen Namen,."welche die Pflanzen. führen, zu kennen. Diese sind zwar oft beibehalten, felı- len aber häufig; so heilst z. B. Euphrasia oflci- nalis nach Dodonäns Ambroaka, bei den Verfasser, Swetlik lekarsky, Rumex acetosa heißst Spo- wük, Gotchlearia armoracea: (Ghrem, . welche 486: wie. viele andere nationale fehlen, und..durch Uns berseizung gegeben sind. Er Zu Statt der von uns vermilsten Pflanzen, geben. uns die Verfasser manche neue,: über deren 'Wirk-i lichkeit . wir, weil die Beschreibungen kurz sind und uns Exemplare 'zuv: Vergleichung fehlen , nicht, bestimmt urtheilen können; sie sind: Veronic« squamosa, ‘von der spicata‘.durch calyces superficie albo.squamosos und folia omnia 'ovalo lanceolata; wie:es.:soheint, wirklich‘ specifisch' verschieden: Agropyrum (Tritienm) 'frmum Seidel; die din- zige Neue: Grasart. ":Valantia ciliais Opär soll durch -peduneulos et 'bracteas ciliatas von: der. dru4 ciata. verschieden sqyn,:iss aber nach vor uns lie genden |Exemplaten ; nur eiberunbedentende Varier ‚tät. Astrantia pallida ist wohl ohme: Zweifel, wie die Verf, vermuthen, die.A, caucasica Spreng Sium longifolium 'kömmt..der Beschreibung. nach mit dem gleichnamigen: von Pursh (lineare Michd überein; es wäre merkwürdig, wenn’ eine bisher nur.in Nordamerika gelundene Pflanze auch in Böh- men 'einlieimisch wäre, Camypanula .lanceolata, aber ‘nicht. die .Lapeyronsesche gleichen. Namens. Spirava .dehndata.scheint 'blos Vartefät. der ulmaria zuseyn, Rosa .mollis, vielleicht die Smithische, Thlaspi eoerulescens durch petala euneato' liner- ria calycem: superahtia von dem montano verschie- den; warum der Name, ist nicht angeführt. 'Car- . damine’ bicolor und C, Opizii verdienen bei der sehr variablen Structur der zunächst stehenden pratensis "noch genauere‘ Prüfung, : * Enysimam 487 ırcuatum, dem E. barbarea, ‘und RE. denticulätum, lem E. hieracifolio ähnlich. Aus Brassicä campe- itris und’ -orientalis ist ein neues genus Gorinkia,: aur durch‘ calyx connivens und: siliqua- teträedra unterschieden, gebildet, das aber nicht bestehen. ‚kann, letztere Species gehört nach DeCandolle: zu Erysimum. — Astragalus rotundifolius,' Pi- eris ruderalis, Achillea Seidelü, Carex- juncoi- des und oostata, Salix iserana und nepetifolia sind die übrigen als .neu:erscheinenden. Pflanzen‘ -- Ungeächtet der Adsstellüngen, "welche wir an’ diesem Werke gemacht haben, nehmen wir diesen Beitrag zur ‘Vermehrung der Kenntnils der deut. schen" FlöFa mit Dank an, und müntern Ylie Verf! auf, auch in Zukunft der Untersuchung der Pflan-- zen ihres’ Vaterlandes ihre Thätigkeit zu reichen, Wenn sie das nonum premaiur in annum sich ins“ Gedächtnis rufen, und die‘ Arbeiten ihrer Vorgän- ger gehörig benützen, "würdigen und berichtigen,‘ so werden sie im Stande seyn, staft der verspro- chenen Mantissen, ‚eine neue und sehr belehrende' Flora ihres von der Natur reich ausgeställeten Lan-' des zu liefern, j 2, Enumeratio plantarım horti regil bataniei Bero-. 2, ,limensis altera, Auctore Dr. H,F. Link, Med. Prof, etc. .‚Pars 1. Berolini 1821, (8. VII. und, ‘458 Seiten.) : Das: beschreibende Verzeichnils ‘eines reichen: botanischen Gartens ist besonders alsdann Bedürf-' nis, wenn dieser Gatten. die Bestimmung .Jrat; die‘ 488 Anfänger in der Pflanzenkunde mit dem Gewächs reiche überhanpt und mit ‘seinen verschiedenen Formen bekannt zu machen; wird für jeden Uni- versiläts - Garten in gewisser Art Bedürfnils blei- ben, so lange nicht ein vollständiges ‘und voll- kommenes Systema Vegetabiliüm vorhanden. ist, welches in den Stand seizt, durch ein blolses. Na« "mensverzeichnis dem Anfänger dieselbe Erleichte- zung seiner Untersuchungen zu geben. In der Hin- sicht schrieb Willdenow seine Enumeratio, wel- che er zugleich als erstes Supplement zu seiner Species plantarum angesehen wissen wollte, Seit Willdenows ‚Tode bekam der Berliner Garten durch Tausch, Ankauf und besonders durch. die Liberalität mancher reisegder Botaniker, nament- lich des auf dem Kap ’'zu frühe "verstorbenen Ber- gius, des in Brasilien reisenden S ello, des Welt- umseglers Chamiaso, des Prinzen von: Neuwied und des Schweden Wormskiold, so wie vieler Gartendirectoren, besonders. aber durch eine Reise des Hrn. Garteninspectors Otto nach England, einen so grolsen Zuwachs von Pilanzen, dals Hr, Prof. Link eine neue Aufzählung des Reichthums des Berliner Gartens zu veranstalten, für nothwendig hielt. Es ist aber diese Enumeratio nicht eine zweite Ausgabe der Willdenowischen, sonders ein ganz neu bearbeitetes Werk mit folgender Ein- xichtung: die Pflanzen werden nach dem Linneischeu System aufgeführt, dabei aber wie in Persoon’s Synopsis die natürliche Familie angegeben. Ist das Genus oder die Species hinlänglich bekannt, s0 wird blos der Name mit dem ‘einen oder andern. Synonym und etwa einer kurzen Beobachtung an- geführt, im übrigen aber auf ein Werk von Will- denow oder auf Römer uud Schultes oder auf: irgend ein anderes, verwiesen. _ Neue oder nicht hinlänglich gekannte Genera und Species ' werden jedoch nie zu wortreich beschrieben. . Die Autori-, täten sind den Namen beigesezt, Die Zeichen der Lebensdauer, so wie. die des erfgrderlichen Stand- örts sind wie in Willdenows "Enumeratio ange- geben. In den” Blsähreibungen hat det Verf, häu- fig auch die Dimensionen der "Fireile besonders der Blätter aufgehommen, ‚welehe er 'nach Zoll und Linien angiebt,; mit angemessener Abkürzung, so be- deutet z. B. fol. Eee dafs das Blatt zwei Zolle und vier Linien lan$' und nenn Linien ’bis einen Zoll breit sey, . Auch wird die Farbe der Blume gewöhn- lich erwähnt, Beide Kennzeichen, wenn man nur ‘bei der Gröfse keine ängstliche Messung erwartet, sind, wie der Verf. mit Recht bemerkt, bisher zu sehr vernachläfsigt worden, Man merke doch hier. äuf bei Beschreibungen von sehr verwandten Bil- dungen, z.B. bei Potentillen, wo oft die Beschrei- bung der Form der Blätter sehr verschiedener Ar- ten ganz gleich ausfällt, wenn man die Grölse nicht berücksichtiget, Dieser erste Band umfafst die Mo- nandria bis Decandria und zählt 4508 Species, wozu ' in den addendis noch 20 kommen. Willdenow habe bis zu dieser Classe, die in dem Supplemento aufgeführten mitgerechnet, nur’ Sogı aufgeführt, Sehr viele Pflanzen haben übrigens noch nicht ge- 490 blüht und: sind daher :bis jetzt- übergangen. wor den. Hieraus erhellet ‚nun schon im Allgemeinen: der Reichthum des Gartens; doch: wolleu wir noch einiges speciell darüber anführen, 36 Scitami- neae sind für einen im ‘Norden ‚gelegenen ‘Garten viel, '70’Salviae, doch noch nicht $ der bekann- ten Arten. 62 Veronicae, g Crocus, 50 Proteaceen, 175 mit 0 noch zweifelhaften blos dem Namen nach angeführten Ericae, 55 Silene, 50 Stapelien u ».f. Dals nun bei der‘ Aufführung. dieses Reich- thums” die neuesten ‚Verbesserungen und Entdeckun- gen, benützt sind „..läfst sich, von dem Verf, zum' Voraus erwarteni; Digses ‚durch :specielle Angaben zu beweisen, würdeizw weit 'fühnen.: Neu genannte. Genera :sind uns: folgende aufgefallent Mygalu- zus: für ‚einige Species von Festuca, nemlich Pi Myurus, bromoides, alopecuros, uniglamis, delica- tula, geniculata. Willd., ist aber nichts anders, als die schon längst von Gmelin fl. bad, I, pag. 8 aufgestellte Gattung Vulpia. Die Loiseleuria Desv. ist in Chamaeledon umgetauft, weil die Longchampia bereits Loiseleu r. Delon champ’s Namen verewigt... Aus Stachytarpheta ist, Stachytarpha geworden, hätte bleiben kön+ nen, denn eigentlich mülste das Genus Stachytar- pheia heifsen, Aus Ammi copticum ist ein neneck Genus. Trachyspermum: geworden, durch. fol- genden Character von Bunium unterschieden: In- volucri phylla pinhatifida; germen oyatumj am“ | 494, phispermia striata jugis 5 undique murionlata; ea-. Iycis rudimenta 5. Stylopodium conicum; stylus margescens,.. Ganium dichotomum Desf,,. wird Ulospermüm: involuerum oligophyllum; germen oblongum;, ‚amphispermia costata, Goslis membra- naceis undulate: prispis; calyeis nudimenta vix. ulla; stylopodium deplanatum; stylus marcescens.—. Fo e-- niculum: ist:'schon. früher als: eigenes Genus un- terschieden 'worden,: (von Gärfwer, Allieai,) der Verf; zieht- nbch Chr arten dartt?d" Eingang neues Genus’ ist Ledeb uri a, auch eirie imbehla? involucra et involucella nulla; "Iructus’ ovatıs Setlis Patentibus‘ a ‚apice g glöchideis; 'stylopodia 2 eonica ‚basti connata; styli persistentes. Die. Species L. Ppimpi- nelloides ist das Tragium tauricum.. Ledeb, hort. Dorp. — ‚Iritama; R ex,: ist,, da die Entomologen diesen. Namen haben, in. ‚Tritomanthe: : nmgeän- dert,. Aus Galenia celosioides $rengel ist dag Genus Aphananthe geworden; Calyx 5 phylius sen ad. basin 5 fidus, :Corel.-o. Stamina 2, phyllis duobus’calyeis 'oppositä, 6 tribts' opposita et älier- na. Coryopsis muriculata. _ Die’ sehr vielen neuen Species. an welchen es in einem von so manchen Seiten her mit Beiträgen unterstüzien Gar- ten nicht fehlen kann, müfsen wir hier übergehen, _ Druck undPapier sind gut, die Correctur' aber nicht sehr sorgfältig besorgt. — Mit Verlangen se- hen wir dem Erscheinen des zweiten Theils: ent- gegen. : 2 . . are ii : . 492 3. Nomenkclator botanicus, sistens omnes plantas in Caroli a Linne speciebus plantaruüm a C, B. " Willdenowo enumeratas, Curavit LE & Comes a Donnersmark. : Editio aliera, Halae ad Salam 1821. (838, $. gr, 8. 3 Thr.). ‚Diese neue Auflage ‘zeichnet sich vor der er- sten aus: durch Nachtrag der in der Enum. plant horti Berol. von Willdenow beschriebenen ‚Pilan- zen, durch Beisetzung des Vaterlands, der gewöhn- lichen Zeichen der Lebensdauer, der hauptsächlich- sten Synonyme, der deutschen (oder vielmehr ver- deutschten lateinischen) Namen, und durch ein al- Phabetisches Register der Generum und Synonyme; auf diese Art ist der Nomenelator zugleich ein Re- gister über die beiden Werke, worauf er sich grün- det, Auf alle in denselben nicht verzeichnete Pflanzen ist durchaus keine Rücksicht genommen, und es'sind z. B, auch nur die in Willdenow äufgezählten ı4 Arten von Gratiola angeführt, ob- gleich in dem schon vor 4 Jahren erschienenen er- sten Bande des Systema Vegetabilium von Römer und Schultes die dreifache Anzahl zu finden ist, Ob bei der schon vorhandenen nur wenig unvoll- ständigern ersten Auflage eine solche Bearbeitung im Jahre 1821, also ı2 Jahre nach Vollendung und 24 Jahre nach Anfang jener Werke, noch nothwen- dig und zweckmälsig gewesen seyn mag? : 1. Neue Schriften. 2, Denksehrilten der königl. baierischen Gesell- . schaft in Regensburg Ilten Bandes Iste Abthei- 499 lung, Regensburg 1822. 4. mit Abbildungen. Da die ersten. Abhandlungen dieses Bandes bereits Irü- her angezeigt worden sind, so fangen wir mit Nro. IV. an:. Ueber die Keimung einiger Wasser- gewächse von Hrn. Dr. J. A, Tittmann. Mit einer Kupfertafel, worauf die: Keimung der Saamen von Nymphaea alba und Iutea, Alisma Plantago und Potamogeton natans, wozu auch.noch die Trapa natans gezählt. werden mufs, mit möglich. ster Genauigkeit nad Richtigkeit dargestellt wird. — V. De plantis nonnullis antediluvianis ope .apecie- rum inter tropicos viventium: illustrandis, Auctor D. Carol. Fr, Ph. de Martius. Cum tab. II. lapidi incis, Da auch der Inhalt dieser interessanten Ab- handlung in der Flora ı82r. 8.675. bereits vorläu- fig angegeben worden ist,, so begnügen wir uns, hier blos noch. die Gegenstände der Abbildungen genauer nachzutragen: "Tab. U, Pars caudicis Cya theae,comptae Mart. et C. phaleratae Mart, Tab, UL Er. Pars culmi Bambusae Guaduae, H. Fig. 2. Pars caudieis. Mauritiae armatae Mart, Fig. 3, 4, 5. ‚Pars cordicis Sempervivi ar- borei L. Fig, 6. Pars caudicis Yuccae aloefo-. liae L.*) VI Novum plantarum genus, descripsit *) Zur Vervollständigung der neuer Literatur, welche, wie die vorstehende Arbeit, mit der von Hın. Grafen Sternberg herausgegebenen Flora der Vorwelt in ° engerer Beziehung sicht, führen wir hier zugleich eine Abhandlung aus dem neuesten Hefte ler Mdmoires du .Musdum d’hist, natur, 4eme Annde, Zeme Cahier an: Sur la Classification et la Distwjbution des Vegetaux ' 494 D: Car:'F, P. de Martius, Lychnophora Syng. Polyg. Aequ. L. 8. Sex. — Compositae, Ver- noniaceae,. Fam. Nat, (cum tab. \.ll. lap. ine.) Char, 'essent. :Calyx communis: cylindrieus, polyphyllus, imbricalhs, paucifloras. BReceptaculum nudum, ' Flosculi omnes .hermaphroditi, fertiles, tubulosi. Pappus duplex; exterior brevis, mül- $ipaleaceus, 'peisistens; interior multipaleaceus, pateis linguiformibus, fugax. Speg,. enumeratae: Lychnophora ı) bruniojdes, 2) ericoides, 3) Pina- ster, 4) :villosissima, 5) staavioides, 6) rosmarinifo- ia, 7) hakeaefolia, 8) salicifolia. VIL-Hornschu- chia, dovum Plantar, Brasiliens. Genus. Descripsit et pingi’ curavit D. C. G. Nees de Esenbeck, eum-tab. duabus aer! ineis. Hornschuchia. Clas- sis system, Lin. Hexandria, Trigpia, Fami-, 1ra'naturalis: Sapotearum, nectärio. oarentium, Character essent.' Calyx monophylius, inferus, truncatus. Corolla 6 partita, laciniis ‘dupliei serie. Stamina 6, antheris filiformibus, in- basi. lacinia- rum oorollae subsessilibus, Pistilla tria, germinibus unilocularibus, Spec. enum, H, ‚Bryotrophe, und H. Myrtillu. VIII Commentarius in .Irideas Capenses, Auctöre F. de Paula de Schrank: Die Familie der lrideen wird bier unter zwei Ab- theilungen gebracht: Irideaäe vere et adscitae und zur erstern Iris, Xiphium,, Galaxia, Mo- 'fossiles en general, et sur ceux des terrains de sedi- ‚ment superieur en particulier; parM. Adolphe Bro ug- niart. Mit etlichen und dreißig: Abbildungen auf y "Steindrucktafeln, ‚ 495 raea, Ixia, Gladiolus und Antholyza-gezogen, während letztere die Gattungen .Aristea, Dila- tris und Schinnongia unter sich begreift. Die einzelnen Species sind genau nach wildwachsen- den Exemplaren beschrieben ‚- welche Hr. Brehm aus Bamberg, der längere. Zeit als Pharmaceut..in der Capstadt: lebte, an Ort und Stelle ‚gesammelt hat. Bei dieser Gelegenheit :bemierkt der Verf. mit Recht, dafs die Anzahl der Species auch bei ein- heimischen Pilanzen, vermindert. werden könnte, wenn die Beschreibungen sowohl nach wildwach- senden als eultivirten Exemplaren mit Genauigkeit entworfen würden. Il. Anzeige, i Von manchen theilnehmenden Freunden habe ’ich vernommen, dals die Nachricht von dem am 9. Mai über den hiesigen Garten. ausgebrochenen ‚Hagelschlag hie und da. allzubuchstäblich verstan- den wird. Ich erlaube mır daher, hier‘die schon früher in ‘der Eölnischen. Zeilung gegebene Berichtigung, jener etwas zu. stark gezeichneten Nachricht für die Freunde nechmals zu wiederho-., len..:Der Hagelschlag, der wirklich in seinem Be- 'zirk. mit zu den zerstörendsten gehörte, die je statf fanden, berührte den botanischen Garten nur mit seinem Saume, Die Schlöfsen fielen daher einzeln genug, nm die Pflanzen, welche im Freyen wach- sen, nur wenig zu baschädigen. Die schnell mit starken Rouleaux gedekten Glashäuser erlitten «i- nen Verlust an Scheiben, der allerdings: finanziell für wichtig zu achten ist, aber keine einzige Pllanze 496 litt Schaden;— schnell wurden die Scheiben ein- geselzt, im Freyen half das warme Frühlingswetter die Triebe verdoppeln und niemand wird wohl heute noch eine Spur der drobenden Naturerschei- nung, die unsere Nachbarn so schwer beugte, im Umfang des botanischen Gartens erspähen können, Bonn. Nees v. Esenbeck. IV. Anfra ge (Tulpenpreifse betreffend.) Die Meinung, dafs in frühern Jahrhunderten die Holländer eine Tulpenzwiebel mit mehrern tausend Gulden, ja gar Ducaten bezahlt hätten, wie Munting und Elsholz in ihrem 'Theatrum bota nicum berichten, scheint auch gegenwärtig noch, so unwahrscheinlich und unglaublich sie an ‚und für sich ist, einigen Botanikern eigen zu seyn. Einsender dieses erinnert sich, schon vor einige 30 Jahren einen belehrenden Aufsatz hierüber in irgend einen Musenalmanach gelesen zu haben, nach ‘welchem die Holländer die Tulpenzwiebel weder gekauft noch bezahlt hätten, indem es blos eine Art Actienhandel gewesen sey, der nur auf dem Papiere statt gefunden habe. Von jenem Musenal- manach kann “aber der Titel eben so wenig, als der Jahrgang jetzt noch angegeben werden. Es war einer von denen die in den 7oger oder 8oger Jah- ren des vorigen Jahrhunderts in Leipzig oder Göl- tingen heraus kamen, vielleicht einer von den lez- tern, in welchen damals der geniale Lichtenberg die Erklärung zu den Hogarthischen Kupferstichen gab. Wer vermag hierüber noch etwas näheres anzuzeigen und die gedachte Quelle anzugeben? Flora .. oder. Botanis che Zeitung. ‚ Nro. Er Tomb am 28. Aug. 1822, + D ” IL Recensionem x, London, apud-Boltei Digitakum Monogra- hia, sistens’historiam botanicam generis, tabulis omniuur specierum, hactenus cognitarum, illustra= -tam, ‘ut Plurimum confectis ad icones Ferdi- nandi-Bauer penes Guilielmum Cattley, Armig,, Soc, Linn. et Hort. Lond. Sodal: Cura Johaunis Lindiey, Soc, Linn, et Hort. Lond, Sodal. 26. 5. in Royal Folio mit 28 Kupferta- feln. (Preifs 77 fl. ı2 kr,) ze ie. haben sich wohl in einem Lande zu gleicher. Zeit mehr grofse und ausgezeichnete 'Ta- lente auf dem Gebiete einer einzigen Wissenschaft zusammengefunden, als dieses jezt in England mit Bezug auf die Pflanzenkunde der Fall ist, Künst- ' ler im, höheren Sinn des Worts und grolse Gelehite zugleich, ‚erregen Männer, wie Lindley, der Ver- Jalser des vor uns liegenden Werks, Hooker, die beiden Bau er, unsere Bewunderung durch Werke, die in. geschmackvoller Zeichnung, in gründlich- ster Zergliederung, in Neuheit der Behandlung und in dem. gediegenen Stile des Textes, zugleich mit li 498 der Pracht den Besten ihrer Vorgänger wetteifern, und sie in der Verfolgang der wissenschaftlichen Aufgabe noch ‚zu übertreffen *streben. Es ist. ‚nen lich dem: "Gelehrten um Kenner, der selbit Hu zeichnen versteht, ein gewilser Reichthum der Be- handlung vergönnt, der seine Werke auf den. er- sten "Blick auszeichnet; eine Figur, eine Seite der Änsicht mehr 'oder weniger “kommt da nicht in Betracht; wie er bei seinem Untersuchen in den Gegenstand eindringt,, schreitet auch die Darstelr Jung.bis zum Ziele fort, und rastet nicht, ‚bis sie alles erschöpft hat, Sa stehen die, ‚Managraphie ser. Jungermanien und. die Museci exotiei,yon.H. 00- ker, die Monographie, .der Rosen ,; der ‚Gatkung Digitalis, die Collegtauga botanics, die Obser- vationa on. the natnral Group of Plants, called Po- maceae (in den 'Travsaclions of the Linn, Soc Vol, XL) von Lindley;. die Zeichnungen won Ferdinand Bauer zu Sibthorp Flora graech, zu Flinters Voyage von Francis Bauer, zu den vollendeten Arbeiten von Robert Brown in dan Transactions of the Linn. Soc., besonders zur Be- schreibung der Gattung Rafflesia ünd zu einer Tafel des gegenwärtigen Werks, als utübentrefli- che Muster da, auf 'welche England, neben dem Köstlichsten, däs es schon ans Licht gefördert Aal, stölz seyn kann. Wir ersehen aus der kurzen Vorrede des Hr Verfassers, dafs Ferdinand Bauer, ehe er die Expedition des Kapitain Plinters nach Australien begleitete, mit dem Plan umging, eine Monogra- Ei 499 phie ':den, Gattung 'Digitalis zu shegzbeiten Die Reise,;und ;nach.;der ‚Heimkehr, ‚der.Mangek an Unterstützung zwangen ihn, sein. Vorkaben: aufzugeben.. Vielleicht . wäre uns: diese köstliche: Arbeit, gleich der,.'von,.demselben Künstler ent«' worfnen Illustratio :Florae: Novae Hollandiae,tnoch lange. vorenthalten,.: ja. vielleicht. ganz. epizegeit worden, hätie nicht ein. Freund der. Wissenschäften,: Hr. Gattley, dam ‚AasıWerk defshalb nach ‚Wür«- den. zugkeigueti ieta:dieiliipd;nusd lie ‚nfonderli. chen: Kösten. gebeten« a: Tafeln wurdgtveg- kan. Cattley-an.sich. gekauft, fünf fügte Hn. Limdley- hinka und. bearbeitete, den Text. . Pie-analytische Tafel,die schönste? dieser-Art, die ‚wir,je gesehen, ist von. Francis Bauer. gezeichnet, von William Hookar:gestochen. So, hatisich der vereinte Fleifs von vier (berühmten Männern. zusemmengethan, um Ferdinand Bauer, zw. ehren, 'wie..er verdient, Män kenät die Manier. des Künstlers; wie eine fer- tige Hand die Figur der Pflanze aus dem, Auge aufs Papier. hinsehreibt,. ‚ohoa ‚slle Zierdrey und über- Nilsiga Zybhaf,.+— sbarkiunf. kräftig hervarkebend, "was. zur ‚Haltung. nöthig ‚ist, — so ‚fügen ' sioh die Zeichnungen: auch: wieder: auf die Kupferplatte, sind mhs . wie. die, besten: Bandzeichnungen. werth- ine &infachen Abdruck und gewähren. dach dem Co« loristen die trefflichate Grundlage. für den Schmuck seiner .Färhen. - ' : Ehe, wir aber einen Blick in , das Buch setbat werfen, ‚müßsen wir uns .erst den Wunsch vor» Ber« zen: 'wälzen,. dala. doch die ‚übrigen Zeichnungen * 0 ia x 508 Bauers nicht allzu ‘lange der Welt vorenthalten werden’möchten. In ihm tritt ein würdiger und reiner Styl in die botanischen Darstellungen her- ein, '!s werden Muster gegeben, die den-schlechten und kleinlichen Geschmack, der besonders _untet tins!Deutschen, noch- vielen. Vorschub findet, kräf. tig verdrängen werden.. Darum sollte sich das zeil ohe England’ der Sache ihätig annehmen; es hat gewils viele Cattleys, und eine Zeit, ‘wie die ge- gehwärtige, wo es die Fülle seiner Herrlichkeit it unserer : Wissenschaft, von Smith und’ Turner bis auf 'den: Jüngsten in dem schönen Kreise, so beysammen hat, und s0-vielen, die es;zu schü-_ izen wissen, den Genuls an den Vollendeten'gewähs ren kann, kommt "nicht . oft. wieder. Man: möge nicht. sagen, es’seyen die Zeichnungen zur’ Ansicht bereit, Jeder ‘erkennt und ehrt diese: Grofsmuth; die gerne den Zutritt gestattet, aber nur, was man der Welt giebt, wid als Werk wahrer Humanitäf unsterblich. — ml | In der Einleitung handelt - der Vin in gedräng- ter Kürze von der Geschichte der Gattung; wie sie bei: den Alten in undurchdringlichem' Dunkel’ liegy und mit Recht gezweifelt werden kann, ob diese. eine Art derselben gekannt haben, bis zuerst Fuohs ihr einen Namen und Charakter verlieh, 'den Cor lumna, Lobelius, die Bauhine etc. fortführ- ten. Nur Cäsalpin suchte den zweifelhaften Namen: Virga pastoris für sie hervor‘, : der aber unbeachtet blieb. Zu Linnes Zeit kaunte man 20 Arten, von denen Linne in der aten Aus. Bo gabe der.-Spec, pl. sechs aufnahm, in: :dex folgenden aber noch 2..(D; minor und‘ ambigua). hinzufügte. ‚Der jüngere Linne..beschrieb. in dem Supple= ment: Digitalis Spectrum, Roth. führte Digi- talis purpurascens, Ehrhart aber die Dig. lanata (Winterli Roth) zuerst ein. bamark erwähnte D. orientalis Tournef. Waldstein und Kitaibel entdecken die D, laevigata,. Sibthorp. macht in dem. ‚Prodrom, Fl. Graec.. die;-D.. leucophaea, be- kannt. So waren, mehrene Synonyme’ "nieht: mitge« rechnet, in einem Zeitraum von 260 Jahren .ı7 Di. gitalis - Arten entdeckt worden, Bauer undLind- ley haben 23 Arten abgebildet, ‚worunter .D. sibi- zica, fulva, aurea, viridiflora, rigida, lutescens und tubillora ganz neu sind, Aufser diesen scheint noch eine zweifelhafte Art aus Parkins Paradis, p. 382. Dig. alba altera seu minor, einer Erwäh- nung zu, verdienen, . . Alle. diese Arten wachsen in. der. alten Welt, zwischen dem 62° und 28°, nördl. Breite, die Mehr-h zahl nämlich.:in Deutsehand und Frankreich, eine Axt in den nordischen Reichen und in England, sechs in Spanien und Portugal, drey in Griechen- land. Asien hat überhaupt nur drey Arten, und unter diesen nur’ eine, die ihm ausschliefslich eigen ist, die..beiden andern, die,es mit Europa .theilt, waclsen in der Nähe des Caucasus und gegen die Nordgränze Persiens. Die Canarischen Inseln he- gen zwei Arten und dieses ist die südliche Grenze ihres Vorkommens; für Europa und Asien endigen sie schon ‚mit dem 37° nördlicher Breite, denn die % 503‘ Inseln des mittelländischen Meeres haben. gar keine Digitalis .-: Arten. Auch das: feste Land vön Africa entbehrt ihrer’ gänzlich 'und' "keine wird‘ aöch in Amerika gefunden! no! Be ‚Der Gattungseharakter wird vorläufig kurz an- gegeben und bedarf für den, der die erste Tafel vor’ Augen hat, kaum einer‘Erläaterung- Calyx 5- phyllus: Corolld infundibirlaris , ' saepius‘ ventri- eosa, bilabiätd. Arltherae nüdae, biloculares,'lotu- His patellelis: Disous nnllas. Stigma bilamellatum, — Die Erwähnung der interessantesten Monstrositäter und eine /eiwas ausführlichere Abhandlung * über did.Gesetäe der 'Bastarterzeugung, worin Kölreu- ters Besbachtungen, wie billig, zum Grund gelegt werden, 'mächen; den: der"Binleiting:'* Mit: Recht wird in den Gesetzen ' der‘ Portpflanzung und den dahin gerichteten Versuchen der einzige: Prüf? stein der Arten gefunden, ohne dals darum der Verf. grofses Bedenken trüge, ' eine von ihm selbst‘ für hybrid gehaltene Art it die‘ Reihe der fibrigen zu stellen, weil sie, ‘der Mütter wie: dem: Vater gleich nahe verwandt, weder'mit diesem noch mit‘ jener verbunden werden köhne, olme dafs’ der Charakter dieser beyden aufgelöst werde: „Quid „enim prodest, si speciei naluralis-character, qui „tim ‘ex duobus conllabitur, ita augektur ;’ut hy» „bridam sibi dissimillimam recipiat? S peties enim „Botanissrum saepius artifioiales’sunt, et „ex rerum ipsarum natura, quodammodo' „semper erunt.® Es ist gut, dergleichen ‘oft in Erwägung zu bringen. Auf den ausführlich ent 503. wickelten natürlichen’ Character der Gatlung folgt $. 8. die Uebersicht der Arten: Sectio I Digitatis. PR Corolla infundibnlaris lacinia superiore labio multo minore et ab eo aestivatione imbricata. g, 1. Corolla eblonga ventricosa: lacinia Su- periöre transversa. Siamina tubo breviora, 1..D. purpurea, 2. D, Thapsi, 3: D. mi- nor: 4. D, arhbiguwa, 5. D. ochreleucea, 6, Bi fulva: folfis-Ihiseßlätk eiliatt ) Arkadıdisoinnibud ilozibus’ duplo brevioribus, corollä pübescänte hetil culata, laciniis ovatis acutis: labio barbato, stamini bus 'tubo subaequalibus. - Park. Parad. 381%; 5. D. ‚obscuro - ferrugi- nea Koelr. Act. Petrop. '2. 261. ‘ Das Vaterland ist ‘unbekannt, Dieses ist die obiiernähnte, wahrscheinlich hybride Art, die aus dem Pollen der D, öbscüra mit der D. ferruginda &izengt wurde: \ $.2. Corolla subrotünda ventricosa:-labio tubi Iongitudine, Stamina- tubo aequalia: “ "nD. laevigata. 8 -D. sibirica; villosa, zamosa, foliis ovatis distanter dentatis leribus'spar« sis pilosis, Mill. Diet. -Nro. g. Vaterland Sibirien . und die Tarlärey, Sie ist von Bauer (nach einem aus sibitischen Saamen erzognen Exemplar) abgebildet, . 9.D. ferruginea Linn. ı0, D. anrea: ra- cemo haltitloro, sepalis marginatis,: corölla arcuata: tabio ovato, tridentate; i Moris. Rh. Ox. 1, Sect. V. t. 8. D; ferthginen Smith, Prod: Fl. Gr. Auf-dem -Parsalgy Ölyıtv to: 504 .ır. D. leucophaea Sm. Prodr. ı2, D.,1a- nata Ehr. 13. D. orientalis Linn. $ı 3. Corolla infundibularis, parum ventricosa: lacinia superiore bifida, Siamina tubo aequalia,' saro nulla. . 14. D. parviflora Jaog. ı5. D, viridi flo- ra; glanduloso - pilosa. foliis oblongis dentatis ‘co- rollae laciniis. ovatis, sepalis subulatis. Auf dem Berge Athos, (Bauer) fehlt in Sibthorps El, Gr. oder ist dort als D, Iutea aufgeführt, — ı6 D, rigida: glanduloso - pilosa, foliis oblongo- lanceolatis rugosis undulatis dentalis, racemo’ 38- “ cundo multifloro ‚ corolla pubescente, laciniis-oy& tis glandulosis,. Das Vaterland ist unbekannt, 17. D. purpurascens R. .ı8, D. lutescens: foliis cordato oblongis planis crenatis impubibus raremo secundo corolla glabra: laciniis obtusissimis, brapt« . eis omnibua Noribus brevioribus., Bauer. zeichnete sie in dem Garten zu Heidelberg, wo sie als D. ambigua stand, — ı9, D. tubiflora: corollae la- ciniis ovalis obtusis, floribus dielinibus,. Aus dem Garten. zu Kew. 20, D. lutea Linn. 2ı. D. ob- scura Linn, : Sect. II. Isoplexis. Corolla campanulata: lacinia superiore labio aequali et‘in eo aestivatione incumbente. (Call “ Fruticosus. Racemi pedunenlati,) 22. D. canariensis Linn. 23. D, Sceptrum Linn. Unter 'den Tafeln sind von Ferd. Bauer gezeichnet und gestochen: II. D. purpurea, V. und VL D. minor, VII. D, ambigua, XIL D, ferrugines, ” | 505 XII. D. aurea,.XIV. D. leucophaea, XV. D. lanata, XVIl. D, parviflora, XVII. D, vividiilora, XX, D purpurascens, XXiL. D. tubiflora, XXIII, und XXLV’ D. Iutea mit, v, y., XXVI.D.. ‚obseura, xXXVIL Di, canariensis XXIX, D, Sceptrum, ' Bei den folgen-., den ‚Tafeln, nämlich Ill. Thapsi' vi &, X. D. laevi- - gata, XI. D. sibirica, XIX. D. rigida und.XXl. D, Intescens, — hat aich Bauer ‚nur als Zeichner an- geführt, _Von, der: kunstreichen. Hand des Verf, selbst gezeiolngt ‚qd gestochen .zind,. Tab. IV, .D, Thapsi var. 8, VII, ochroleuca, IX. D, fulva, XVI. D. orientalis, und. XXV..D, Iutea V. d. Eine mit Tab. XVI. ‚bis bezeichnete Tafel* stellt in unserem Exemplar die D. orientalis noch. einmal nach. einer Zeichnung von Ferd. Bauer dar. Wir müßsen ‘uns zum Schluls dieser Anzeige eine kritische Bemerkung, die Synonymie der Di- gitalis lutea L. und media Roth betr. erlauben. Bei D.: ambigua eitirt Herr L. die Dig. media ‚Roth, und intermedia Pers, wozu unser elrwür- diger Landsmann wahrscheinlich selbst die erste Veranlafsung gegeben hat, indem er unter seiner D. media die D. ambigua Murray, welche doch offen- bar zu D, ambigua der Autoren gehört, anführt, und dieses Citat selbst noch in seinen neuen Bei- trägen zur Botanik, Frankfurth a, M. 1802. 8, 216. wg alles Uebrige doch aufs beste auseinan- dergesaizt ist, beikehält. Diese spätere Schrift scheint 'indefs dem Herrn Verf. nicht bekannt geworden zu seyn, da er überall nur die: Catalecta ‘Tom. Il. be- Tübrt, ‚So erklärt sich denn auch, wig unter D, 506 Intea des Verf, die D. Iutea Roth und Pers. unbe- dingt als Synonym aufgeführt werden könnte, nach dem. Roth a. 2.0. sich ltinlänglich über seine meJ dia und Iuted erklftt "hat, und diese Iutea des Verd fassers 'aber, und gewils auch die Dig. Iutea des Hortus Üpsaliensis Linn, calycis foliolis lanceolatis eorollis acutis, labio superiöre bifido, ist unstreitig gleichbedeutend mit-Dig, media Roth, Cat. II. p. 66 und neue Beitr. !p!'216. ‘wozu Roth selbst: die IR Intea der Flora Germ., die Digitalis” dore minore; subluteo’ angustiore folio des Joh.’ Bauh., die D. major 'lütea seu pällida parviflora: C, Bauh, die D; purp. 4, 'Dod. und zum deutlichen Ausdruck ‘seiner Ansicht‘ von dieser. Pilanze, ‘wenn aueh ohne’Verdienst und’ Autorität des matigelhaften Bil des die links mit Früchten abgebildete Stengelspize der Dig. lutea parva Lob. Ic, p. 573: citirt. Da Rothische Synonym imufs also oben unter D. dmbiä gua gestrichen und zur D. Iutea'L. versetzt werden, mit demselben zugleich auch die D. intermedia Pers; mit Ausschlufs der von Persoon dabei angeführt ten D. grandiflora Lam. die mit dem Citat: DeCand. Fl. Fr. II. p. 596.' vielmehr zur D, ochroleuca Pers zu rechnen, beide vereint aber’mit. Ausschlufs der Jacquinschen Figur, wohl eher für BD, ambigua si halten seyn dürften. Dagegen möchten wir unbe denklich die D, parviflora Lam. und DeGänd; nach der vortrefflichen Beschreibung im‘ der Flore Francaise mit zu D, Iutea des Verf: oder D,; medit Roth bringen, da wehigstens in’ dem Jura, dem’ ei nen, ihr dort angewiesenen Standort, wie "wir aud bo7 zahlreichen Exemplaren sehen: , nur ‚allein ° dies« Art vorkommt. Sehen wir uns nun endlich nach der wahren ‚D, luteaRoth um, so finden wir uns auf jene klein- blumige Form hingewiesen, die in mehreren Gär ten’ unter dem Namen: D. micrantha auch wohl D. parviflora cultivirt wird, und sich durch etwas. spitzere Kelechabschnitte, eine längere und schmä- lere Unterlippe, kleinere, aber weit dichter und zahlreicher Fuskitimerigedrängts;” bleichere, kaum eiwas "eichhäarige, zuweilen ganz glätte Biu- inen und: am Bande ganz wimperlose Blätter un- terscheidet, Wir glauben in ihr die D. Iutea @, micrantha, oder die D. micrantha Elm. zu erken- ten, und vielleicht ist die D. tubiflora des Verf, Äur eine sich durch ihre Diklinie verrathende Mon- strosität. desselben Form, über deren Artrechte wir hier nicht entscheiden wollen, Schon‘ in der älte- . sten Linneischen Diagnose der D. lutea: foliis caly- einis subulatis,: tloribus imbricatis (Hort Cliff.) und in der Hinweisung auf die Figur in Lob. ic. und . bei Morison Sect. V,t. 8, :£ 5., wo freilich mit sichtlicher Incorrectheit alle Blüthentheile sehr spitz abgebildet sind, finden wir eine Andeutung dieser Verschiedenheit und zugleich den Grund, ‘auf: wel. cheii Roth seine Unterscheidung der beiden For- then stützte, Wir haben ähnliche Exemplare vor uns, die Herr Apotheker Raab auf dem Blauer im ‚Schwarzwalde fand, glauben aber, dafs diese Form viel seltener vorkomme, als die D, miedid Roth, die übrigens auch im nördlichen Deutschland noch 508 problematisch ist, und nur an der Nordgränze der südlichen Gebirge und in Oestreich zu Hause zu seyu scheint, In.den meisten Fällen, wo von Floristen des nördlichen und mittleren Deutschlands eine D, Jutea angeführt wird, scheint die D. ambigua gemeint zu seyn, und D. ochroleuca gehört wieder mehr den südöstlichen Strecken Deutschlands an, doch besitzen wir, auch Exemplare aus Franken, welche voll- kommen mit der Jacquinischen und Lindleyischen Figur übereinstimmen. Von D, lutea L. (media R.) haben wir noch eine vierte, oder wenn man die D. micrantha Elmig. als D, lutea Linn, H. Colif . sondert, eine dritte Varietät vor. Augen, die van Fr. Nees v, Esenbeck nur einmal im Kander- grün bei Thun gefunden wurde. Sie hat breite fast ganz ungewimperte, eyförmig- oblonge Blätter, von denen die oberen am Grunde den Stengel um- falsen, und ihre Blumen, sind etwas länger als die der ‚anderen Spielarten, doch, wie bei allen diesen, fein behaart, daher wir sie nicht von D. lutea tren- aen möchten, , Will man sich hierüber in Steudels Nomen- clator belehren so findet man Folgendes: D. inter- media Roth. Catal.,. non Lapeyr. (wo doch wohl von D. media def neuen Beiträge die Rede seyn kann) mit den unrichtigen Citaten: D, ambigua Murr. und D. purpurea Linn. Var, Poir., die beide zu D. ambigua gehören; — dann weiter: Dig. lutea Lin. (von Autor. Germ.) mit D. pat- viflora Lam. und acuta Moench, was wohl rich- tig seyn dürfte, — nun aber D, lutea Autor. vide, 509 D, intermedia und ochrolenca, bei D. ochroleuca endlich folgende Synonyme: D, ochroleuca Jacgq. D. ambigua Lin. fil. D. Iutea Poli, Autor. (non, Lin,), D. grandiflora Lam. und @ media Roth!. 2. Page’s Prodromus; or a general Nomenclature ‘of all the plants, indigen&us and exotie, culti- vated in the. Southampton botanic gardens. Lon- don 1818, (279. Seit. gr. & 6 11.) Auch ein Nomenclater, : - dessen langen. Titel wir abgekürzt haben, da er ungefähr dasselhe ‚aagt, was wir von dem Buche selbst zu sagen haben; ea ist nämlich ein sehr reichhaltiges und zweckmäs- sig eingerichtetes Gartenverzeichnis, das die Pilan- zen in drei Hauptabtheilungen auflührt, Die erste umfalst die in England im freien. ausdauernden-Ge- wächse mit ı0 Unterabtheilungen, nämlich ı. Bäu- me, 2. Gesträuche mit abfallendem Laub, 3. im- mergrüne Gesträuche, 4. perennirende (herbaceae) 5. grasartige, 6, Agrikultur- 7. Zwiebel- und Knol.. len- 8. Wasser- .g. Sumpf- 10. zweijährige Ge- wächse. Die zweite Hauptabtheilung umfalst die Glashauspflanzen und zwar: ı Bäume und Sträu- cher, 2. rankende, 3. saftige, 4. Zwiebel- 5. peren- nirende Gewächse, wozu in der öten Hauptabthei- lung, welche die Pflanzen, die das warme Haus ‚erfordern, aufzäblt, noch 6 Wasserpflanzen und 7 Seitamineen: kommen, Nach jeder Hanptabthei- lung folgt ein Rregister der lateinischen und engli- schen Galtungsnamen. Als Anhang kommen die einjährigen Pflanzen, welche in harte, halblıarte, 'Bıo ‚efsbare und. zärtliche eingetheilt'sind,. worauf opt ‚ein Verzeichnifs. der Varietäten. der Fruchthäume . folgt... Die weitere Einrichtung: ist, folgende: die Pilanzen - jeder :Ühtenabtheilung sind nach gen und species in alphabetischer Ordnung aufgezählt; jede Seite hat 8 Artikel, nämlich: ı, systematischöb Name, 2 englischer Name, 3, Linneische Clässe und rdnung, 4, nutzbärer Theil oder sonst eine Eigen- schaft der Pilanze, z. B. Farbe der Blume, 5. Blü- thezeit,. 6. das erforderliche Erdreich, 7. Höhe, 8..Vaterland der Pflanze, Alles dieses ist. deutlich und ‘ungeachtet der Abkürzungen sehr 'verständkoh ausgedrückt. Am Ende giebt das Buch'noch eiht kurze Erläuterung des Linne’schen Systems und: der Kunstsprache, welche-ikberllüfsig waren, Hie und da sind kurze Bemerkungen über die Kultur eins gestreut. Was man ungerne vermilst, ist die An gabe:der Autoritäten, welche bei so‘ vielen npoh gar nicht ‚in systematischen Verzeichnilsen vord kommenden Pflanzen, "welche hier aufgezählt: sind, um so nothwendiger gewesen ‚wäre. Auch. würde es zweckmälsiger gewesen seyn, die drey Register in Eines zu vereinigen oder noch besser, die Ab’ theilungen ‚ganz wegzulalsen, und das, was sie an» zeigen, durch eine weitere Colonne zu bezeichnen: Daß ein Gartenverzeichnifs nicht nach allen Thei- len gleich reichbaltig seyn könne, ist zum voraus zu erwarten, und so sind auch von einzelnen Gat* tungen nur sehr wenige Arten aufgezählt, z.B. nur 20 Astragali, 2ı Euphorbiae,..5 Ficus, 8 Fraxind 48 Salices, sehr wenige Farnkräuter. Dagegen 5ıı sind. andere, ‚ausnehmend' zahlreich, z.B. 48 Ama- ryllis, 22, "Arum, 32 Diosma, ‚345 Ericae,. ohng die ‚zahlreichen. Varjeläten. zu, reehnien, 34, Vaccinig, 317 Pıoteae, und. etliche and, 60. weitere Proten- ‚ceae. . Die. Zahl .der. Varietäten. ist .oft ‚ ehenfalls sehr reich, 2..B.. mehr.als 250 Varietäten von 45. Ro: senarten. — Jede Seile anhält. 54— 56 Linien.und so war'.eg,. möglich, sehr vieles ‚auf .so ; kleinem Raume zu verzeichnen.» N35 ‚Buch ist, .dem ‚Prinz Leopnld undıder Prupgwin Chasdatiezugeeignet, 3: Cypöfadede et "Gramitilhe "dichlae, ' Autors D, Caro ‚sBort wogo'PHesl! 'Pragae 1820. (XIV, ind‘ 58, “s d De | "Dals man nach einem: in Sicilien zugebrachten Sommer noch nicht‘ im Stande ist, eine vollständige Agrostographie derselben ‚zu ‚achyeiben, ist leicht be-' greillich; 'als einen interessanten Beitrag zu dersel- ben mülsen wir dieses Schrifichen betrachten. Mit Benützung der neuern Entdeckungen und Bereiche- rungen. in-diesem Theile .der Botanik, werden die von dem Verf. auf einer Reise mach Sieilien gefun- denen oder ihm mitgetheilten’Gräser beschrieben. Die nach 'R.:B.r.o-w.n characterisirten Cyperaceen wer- den in drei Familien, Caricinae, Scirpinae und ei- gentliche Cyperaceae eingetheilt. Von den ı4 auf. gezählten Carex-Arten ist C. sicula neu, Seirpinae kommen nur 7 vor, worunter eine neue lsolepis sicula genannt ist, von den 8 Cyperus - Arten ist die brachystachys neu, Die Gramineae werden: wie- . der nach R. Brown characteriirt und ganz nach on DEE EL Zur) br -Kwnth abgetheilt, übrigens sind die genera von 'Beauvois angenommen, Von den aufgezählten 148 eigentlichen Gräsern erscheinen 34 .als neu; -Aaiunle» ein neued benus Czernya, welches nach rlinies eine junge Art von Phragmites ist, Wir können’über den: Werth dieser nenen Arten nicht toriheilen, vermuthen aber, dals einige derselben won’ Rafinesgue in'seiner Pamphysis sicula, wel che 1867'oder in seinen Garatteri di nuovi genen & specie:di-pianle:della Sicilia, welche 1810. odet in seiner Chloris aethnensis, welche 1813 erschien, beschrieben seyn, ‚möchten. In Deuischland sind diese Sehriften schwer zu erhalten, dafa sie aber der Verf. nicht anführt, nimmt uns um so mehr Wünder, als alle in’ Palit gedruckt sind. Wir hoffen, dafs der 'WVerf;--in 'seiner versprochenen Flora sicula diese-Werke berücksichtigen werde, E + Hinsichtlich der Synonymie haben wir zu ber merken, dafs die zu Carex schoenoides Host. ci+ tirie gleichnamige Desfontainesche eine andere Art ist, welehe Poiret Carex Fontanesii nennt. Als Panienm villosum. wird Saccharum Teneriffa L. fil. beschrieben, von dem. sehon, R, Brown bemarkt, dals es ein Panicum seye, Der Trivialname ist unglücklich gewählt, da vonLamarck, R.Browm, Hoffmannsegg undElliot vier verschiedene Ar- ien bereits diesen. Namen erhalten haben, Der Verf. bemerkt, Saccharum Teneriffa. Sib, et Sm sey eine ganz anilere Pflanze, vielleicht ein neues Genus, . Flora au oder Botanis che Zeitung, NaonB, Regensburg, am 7. Sept. 1822. - u mm ) R L. Aufsätze 2, , Ueb. ‚er die Heitzung.der Treibhäuger. mit u . Dampf. % B (Hierm die Kupfertafeln Tab, I, und II ) D. verschiedene schätzbare Freunde den Wunsch geäufsert baben, von der Methode, welche wir bei Heitzung unserer Treibhäuser mit Dampf befolgen, unterrichtet zu seyn, so sind wir dadurch veranlafst worden, folgende kurze Beschreibung des Apparate, so wie selbiger jetzt in völliger Arc beit steht, aufzusetzen, Es ist erforderlich, beiden Kelseln anzufangen, da ‚selbige die Hauptsache sind, ' Wir haben drren zwey, obschon nur einer nöthig ist, und zur Zeit gebraucht werden kann, aber im Fall einer nothwendig gewordenen Ausbelserung dient der andere, um die Unterbrechung der Hitze zu ver- N 5) Cis durch gerällige Mittheilung des Hrn. Prof. Lehe 'manıı In Hambürg ars dem Englischen übersetzt, zu? gekdmthen, ' Der verspätete Abdruck wurde durch den verzögerten Stich der Kupferplatten, gegen. ungerf Mupsch vud Willen veranlafst. Redactiom ‚Bk 514 hindern. Beyde sind von gleicher Gröfe ıı Fußs lang, 42 Fuls breit, ünd 5£ Fufs tief, von ge- schmjedetem; Eisen, und.so wie die gewöhnliclfeh Dampf - "Maschinen - Kessel eingerichtet, (c.c, Plat- te ı.) _Ein über demselben befindlicher Behälter ‘(d) versorgt sie mit Walser, in der gewöhnlichen Art, vermittelst einer sich selbst füllenden Vorrich- tung, bestehend ans einen Behälter (e) in welchem eine Klappe befindlich ist, die, so wie das Wasser verdünstet, sich durch das Senken des imKessel befindlichen steinernen Flofses öfnet, und da letz- teres mit einem Gegengewicht versehen ist, und , w sich folglich, sobald das Wasser ersetzt ist, hebt, die Klappe verschließt, Die Gefahr zu verhüten, welche durch eine m grofse Gewalt des Dampfes entstehen könnte, ist eine Sicherheitsklappe (h) angebracht, welche so beschwert ist, dafs sie sich hebt, so bald der Dampf einen stärkern Druck als 4 Pfund auf den Quadrat Zoll erlangt hat, wodurch derselbe vermittelst der Röhre, aufserhalh dem Gebäude abgeführt wird, Auch ist noch eine andere Klappe (k) vorhan- den, um atmosphärische Luft ‚einzulaßsen, so bald die Verdickung .des Dampfes einen leeren Raum hervorbringt, Die Höhe des Wassers in dem Kessel anzuzel- gen, dient ein Maasstab und Rad, (f) welches. mit einem steinernen Flols und Gegengewicht versehen ist, und einen Zeiger bewegt, der die Hähe de Wassers anzeigt, auch sind zu demselben Zweck ‘a Visirkähne (g g) und Röhren an jeder ‘Seite’der 515 -Ofenthüre angebracht, welche in verschiedenen Höhen mit der inneren Seite des Kessels in Ver-. bindung stehen. ' Aus dem zur Rechten, sollte bei Eröfnung Dampf, ans dem zur Linken, Wasser hervor kommen, Eine mit Quecksilber gefüllte Röhre Gi) zeigt zu jeder Zeit den Druck des Dampfes an. Der Ofen wird ‚mit der größten Genauigkeit vermittelst der Thüre.im.Asohenbebälter,. und eines Schofses oder Dämpfers im Schornsteine regplirt; an leizlerm ist ein Gegengewicht befindlich, wel- ches an.einer Kette über a Rollen bei: der Ofen. thüre herabhängt, wodurch. selbiges in einem Augen- blick geöfnet:oder verschlofsen werden kann. Durch einen-am untersten Theil des Kessels b: findlichen metallenen Hahn, kann das Wasser abgelafen. wer- den, um den Kessel zu reinigen, welches alle 2 oder 3 Monate geschehen sollte. Wir schreiten nun zur Anordnung der Röhren. Die Zahl derselben ist dem erforderlichen Grade der Hitze, und dem anzufüllenden Raume ange. mefsen. In dem grofsen Treibhause (Nro. ı. Platte a) welches 200 Fufs lang ist nnd über 30000 Cu- biefuls enthält, sind in der ganzen Länge des Vor- dertheils 4 Reihen Röhren angebracht, mit diesem kann die Hitze bald bis auf 80 oder go Grad, ge- bracht werden, Die gegen Westen befindlichen warmen Gewächshäuser Nro. 2 und 3, haben jedes nur 2 Röhren, und das jenseits liegende kleine Treibhaus Nro. 4 hat 5 Röhren. Nro, 5. 6. 8 ih Kka 516 Osten nur, 2, aber Nro. 7, da es höher And größer ist, :3 ‚Röhren. _. : Das. ‚Ganze ist in. 2. , Hanptabtheilungen getheilt, welche wir zum Unteyschied. die Oestliche und Westliche benennen wollen. Jede hat einen .be- _ sondern ‚Hahn. 41m m Platte ı) am Kessel, und da selbige ; an beiden Kesseln, übereinstimmend sind, bringen sie auch. genau dieselbe Wirkung bervor, ohne Unterschied des Kefsels, welcher: gebraucht wird. ‘Wenn das Feuer angezündet wird, werden beyde Häline zugemacht,''und bleiben so, bis den Dampf: den auf dem Maasstab angezeigten vollem Druck’ von 4 Pfund anf: den Zoll erreicht hat. Aks- _ dann’ wird" die Westliole 'Hauptabtheilung, durch - Umdreliet‘‘ des Hahns’’{1} gebfnet, nachdem die an’ dem ‚Ende einer jeden Reihe'von Röhren befindli-: chen Luftlöcher vorher. geöfnet worden, ‚welecltg,: sobald der Dampf aus ihnen hervorgeht,» wieder geschlofsen werden mülsen. Die Länge der in die- ser Abtheilnng, befindlichen Röhren ‚belauft sich im Ganzen auf ı350.Fuls (450 Yards.) In gemäs- sigter ‚Witterung, bringt dieses so viel Hiize her-. vor, als, wir. bedürfen, da selbige die. Treibhäuser ünd warmen Gewächshäuser . hinlänglich. versorgt, aber bei.Frostwetler. muls auch, die östliche Ab- theilung,' welche die. kalten Gewächshägser Nro. 5. 6.7. 8, ‚versorgt,. in, Thätigkeit versetzt‘ werden, wel ches folgendermassen geschieht: Wenn die west-: liche Abtheilung wohl geheitzt ist, - ‚WOgU,., ‚viel-. leicht ein& halle Stunde. erforderlich ist, wird, der Halın geschlofßsen, und sobald, der, Dampf im Res: t: \ u Bıy sel seinen völligen Druck wieder erlangt hat, wird. der östliche Hahn (m) geöfnet, welcher älle Ge-' wächshäuser bis zum äulsersten Ende erfüllt, ‚die Länge dieser ‘Abtheilung ist ungefähr 820‘ Fuls am’ Gebäude, versehen mit 1290 Fuls (430 Yards) Röh-' ren. "Nach einer halben Stunde wird diese’ ge- schlofsen, und erstere wieder geöfnet, welches eine zu jeden Zweck hinreichende Hitze unterhält; bei nicht sehr strenger Witterang lalsen wir das Feuer nicht vor 2 Uhr Nachmittags anmachen und un-' terhalten es bis 9 'oder 20° Uhr Abends , "aber nicht länger, a Unsere Röhren sind alle von Eisen, 4 Zoll im, Umfangs, mit einem aufstelienden Rand am Ende versehen, und mit Schrauben und Seliräubenmüt- tern zusammengelügt: diese Zusammexilügung wird mit Eisencement gemacht, nnd bei einigen ein bleyerner, bei andern ein in Bleyweis’ getauchtex ‘ Rand" von starker Pappe dazwischen gelegt, wel- ‚ches letztere vielleicht die beste Metliode ist. Sie . zuhen auf hölzernen Stützen, zwischen welchen und den Röhren kleine eiserne Rollen angebhacht ‚sind, um Reibung zu verhüten, wein "das Metall durch Erhitzung oder Abkühlung sich" ausdehnt oder zusammenzieht. Es ist nöthig, "bei Legung der Röhren eine kleine Abschülsigkeit von unge- fähr einen Zoll auf 19 Füßs zu beobachten; um das verdichtete Wasser abzuleiten,‘ welches durch die Luftlöcher abgeführt wird. Wir haben 3 große kupferne Klappen (aaa Platte 2) eine in. def Mitte, und eine an jedem Ende’ des grofsen Treibhauses 518 angebracht, welche dienen, don Dampf heraus zu lafsen, Sie sind an den Röhren angebracht, und fähig, das‘ Treibhaus in einem Augenblick mit Dunst anzufüllen, wodurch die Hitze sehr vermehrt und ein feiner Thau auf allen Gewächsen 'hervorge- bracht wird. Die Darstellung einer derselben ist unter fig. 2, Platte 2 befindlich,. Wenn man die. Kugel umdreht, hebt sich. die Klappe und öfnet die ganze Mündung der Röhre, wie die punetirte Linie zeigt, ‚Vielleiht wird es. nicht unzweckmäfsig seyn, einige von den Ursachen anzugeben, wodurch. wir , veranlafst worden sind, obigen Plan anzunehmen: hiezu ist erforderlich, einen leichten Rückblick auf den Zustand des Anbaues tropischer Pilanzen in England, während der letzten . 25 Jahre zu werfen, einen Zeitraum, welchen man füglich die Periode der Abnabme, wo nicht des Verfalis dieser inter- essanten Beschäftigung nennen kann. Maucherlei Ursachen haben zur Verüächlässigung der Treib- häuser beigetragen, unter diesen ist ohne Zweifel der Druck der ‚Zeiten, eine, obgleich vielleicht keinesweges. die stärkste gewesen, da während desselben: Zeitraums andere Neigungen, welche ilı- zer „Natur nach weit kostspieliger, und weniger geeignet waren, wahres Vergnügen zu gewähren, schnell zugenommen haben, und noch zunehmen, Der Mangel eines Ortes wo man die schönen tropischen Producte, ihre majestätischen Gestalten, die von der wenig begünstigien Vegetation unserer Insel so sehr verschieden sind „sich entwickela ı rue bıg sehen konnte, ist eine Ursache der. Gleiehgültigkeit, gewesen, mit welcher sie behandelt worden sind. Es ist kein Wunder, dafs diejenigen, welche nie mehr von den erstaunlichen Werken der Natur ge- sehen haben, als was bei einem Londoner Gast-. mahl, oder. auf dem Coventgardenmarkte zum Ver. kauf aufgestellt wird, wenig Neigung für: Dinge solcher Art fühlen sollten. Unter diesen Umstän- den ist es auch natürlich zu glauben, dafs der An- bau der Pflanzen ein; .nur..der Betrachtung gemei- ner Gemüther würdiger Gegenstand, und: folglich für den verfeinerten, nur. hevabwürdigend, we nicht entehrend .sey. zur s Eine andere Ursache ist die Schwierigkeit, m wo. nicht Unausführbarkeit gewesen, ein Treibhaus von gehöriger Grölse zu errichten, und zugleich eine. hinlängliche Temperatur, um die Pflanzen. zur Blür the.zu bringen, darin zu allen Zeiten zu unterhal« ten Dieses ist in vielen Fällen mit der. Nachläs- sigkeit der Gärtner verbunden gewesen, ‘die im Ganzen nicht sehr für Treibhauspilanzen. sind, we- gen der vermehrten Mühe, welche ihnen - die alte Behandlungsweise verursachte, Seit. vielen Jahren. haben wir mit tiefer Ben kümmernifs diese und andere. Ursachen allmählig: dahin wirken sehen, dafs verschiedene. befrächtli«. che Sarnmlungen, welche vormals in der Nachbar« schaft der Hauptstadt bestanden, eingegangen sind;, sie sind nach einander 'verfällen, und keine: heue an deren Stelle getreten; die Gebäude, welche:einsk. mit seltenen und herrlichen Pflanzen, die das Ge- 520. müth erfrenten und 'entzückten, arigefüllt- waren; sind in manchen Fällen zu eigentlichen Küchen- gärten herabgesunken, : [ih -, Die Seelenfreuden, welche ihre vormaligen Eis gentkümer in ibnen genofsen, würden vergäfsen, und'für die Befriedigung grober und körperlicher. thierischen Genüfse vertauscht, und so "wurden die- .. se Treibhäuser am ‘Ende verurtheilt, ‚hun ‘ala. eine Art von Fabriken für frühzeitige Kartoffeln, türki- sche Bohnen, kleinen Salat, Champignons und. der- gleichen zu bestehen. hen, ‚Unter diesen entinuthenden Umständen würde eine kluge Amhänglichkeit an unser .unmittelbares Interesse uns geneigt gemacht haben, der Macht .. des Beispiels und der .Mode 'uns au. unterwerfen, und se diesem (gewifs schlecht lohnenden) Zweig des Anbaues auf immer zu entsagen. Aber es war ‚immer unser Lieblingszweig, und. wir fühlten .uns geneigt, lieber mancherlei Aufopferungen zu ma-. chen, als selbigen aufzugeben, Wir baben sogar ‘geglaubt, dafs, so wie andere ihn: vernachläßigten, es uns um so mehr .obläge, zu dessen Aufrechthal« . tung eifrigst beizutragen. Jede. Sammlung welche zerstreut" würde, ward durch zahlreiche Ankäufe zur-Vermehrung der unsrigen benützt, und wir be- merkten wicht: sobald die -‚Vortheile,. welche Dampf gewährte, aleiwir uns bereileten, denselben im-väl« ligsten ‚Umfange izu benutzen. _ : Einen- vergleichenden Veberblick der: Yorng zu geben, welchen. derselbe über, die alte Methoda:- mit Rauch zu heitzen); besitzt, würde-einen: ganzen ' . daı Band anfüllen. . Es sey genug zu sagen, dals. ‚wir ' nicht den geringsten Gebrauch der Gerherlolie nö- thig gefünden haben, und dieser Artikel folglich ganz entbehrt werden kann, wodurch nicht allein viele Mühe und beträchtliche Kosten erspart: wer den, sondern auch die Gefahr, manche zarte Pilan- ze, wie es oft geschieht, beim Umwenden der Ger- berlobe zu verlieren, gänzlich weggeräumt, Es ist bekannt, dals der Dampf das Lebensprinzip der Luft nicht verzehrt oder zerstört, wie die Rauch- röhren es immer thün, :wödurch selbige zuas.Wäachs. thum der Pflanzen ungeschickt gemacht wird; die Hitze welche durch Dampf erzeugt wird, ist im Gegentlieil regelmälsig, nähbrend und allen Pilan- “zen. zuträglich, auch ist selbige der .menschlichen Eunge weit heilsamer und angenehmer, als jede an- dere erkünstelte Hitze, da sie gänzlich von -allex kohlenartigen, oder anderen von. der alten ‚Metho- de unzertrennlichen, schädlichen. Ausdünstung frey ist,. Kurz, sie übertrift alle vorigen Methoden Hi- tze hervorzubringen eben so sehr, als ein wohlein- geriohtetes Ananas Treibhaus, „das Beet — von fii- „schem Pferdemist, mit Reifen und Stangen be- „deckt,%. übertxift, welohes. der arme alte; Gerarde ' zu seinen Zeiten gebrauehte' „um: darin. alle frem- „den'Sämerey, welche.ihm aus Indien, oder andern „heilsen Gegenden gebraeht: wurden, 'zu setzen, ®. Vermittelst des Dampfes, kann das gröfste Ge- wächshans’mit‘ der grölsten, Sicherheit und Leich- tigkeit eingerichtet, und mit jedem erfordalichen Gräd der Hitze‘ unterlialien werden. Atf“ diese i 528 Weise können die glorreichen Werke der Allmacht in einem T'beil der Pracht des heilsen Erdgürtels dargestellt, und diejenigen Pilanzen, welche .ge- wöhnlich nur in. einem verkümmerten schwächli« chen Zustand erhalten worden sind, von dem be wundernden Auge des Anschauenden in ihrer aus» - erlesensten Schönheit betrachtet, und. sein Gemütlh von den edelsten Begriffen orientalischer Größe durchdrungen werden, Auch würden diese Vortheile nicht: allein auf \ die Erzeugnißse tropischer Gegenden: eingeschränkt seyn, sie sind auf gleiche Weise denen der ge mäfsigleren Gegenden angemessen, .Welch:ein her“ licher und imposanter Gesichtspunkt würde nieht durch einer Reihe dieser zur Rechten und einet andern zur Linken, bestehend, aus : Pflanzen vo Neu-Holland, dem Vorgebürge der guten Hoffnung, China, und ähnlichen Gegenden in vollem Boden wachsend; und in mehr als natürlicher Vollkom- menheit.blühend gebildet werden. Da würde ge wifs. auch die reizende immer blühende Familie der Ericae in nie vorher geglaubtem oder er- ' reichtem Glanz gesehen werden können, Solch ein Gewächshaus 3000 Fufs lang, und van angemesse- ner Höhe und Breite könnte bequem durch einen unserer Kessel geheizt werden, und wo in der gan- zen Welt würde solch ein bezaubernder Anblick seyn? wa eine solche Darstellung der Wunder ei» ner erschaffenden Weisheit und Güte? wo salel eine Gelegenheit den allgütigen Schöpfer zu be 523 wundern und anzubeten, und die Seele in Dank und Preifs über sich zu erheben, . ‘Wie kleinlich unbedeutend und kindisch er scheinen in Vergleich mit einer golchen Scene die Vergnügungen einiger Menschen, die auf sinnlose und vergängliche "Thorheiten, welche unniöglich Befriedigung oder Vergnügen, gewähren können, mehr in einem kurzen Jahre verschwenden, als hin- reichn würde, mehrere solcher Gebäude zu errich- ten und anzufüllen. .. ZZ Wenige Menschen sind sich jedoch des wahren Vergnügens bewulst, welches sie durch ihre Unauf; merksamkeit und Vernachlälsigung der Pllanzenwelt, dieses unschätzbaren Theils der Schöpfung der be. kanntlich gebildet ist, das Gemüth zu erweitern, und das Herz zu erfreuen, von sich weisen. Wenn wir ihn in diesem Lichte betrachten, mufser uns wahr- lich Dankbarkeit gegen "unsern himmlischen Vater für sein unbegränzies Wohlwollen einllölsen, indem er uns auf diese Weise eine-immerwährende, ver- nünftigen Geschöpfen so angemessene Quelle des Vergnügens,. der Gesundheit und Glückseligkeit verliehen hat, ' Die Mannigfaltigkeit der bereits bekannten Ge- genstände ‚scheint unerschöpflich zu seyn, und diese demohngeachtet begreiffen vielleicht noch nicht- die Hälfte von dem in sich, was wirklich auf unserer Erde vorhanden ist. Alle diese besi- 'tzen angeborne Vollkommenheiten-und eigenthüm- liche Schönheiten, welche unserer aulmerksamen Untersuchung würdig und geeignet sind, unare zu- pr ent BD: [2;) hehmende Bewunderung zu erregen und auszuruf- fen: „Herr! wie mannigfaltig sind deine Werke, „du hast sie alle durch Weisheit geschaffen. Die „Erde ist voll deines Reichthums.* 2. Einige Worte über den Ursprung der Lehre von den Kräften der Pilanzen, verglichen mit ihrer - äufseren Form und ihrer Eintheilung in 'nalürs - liche Familien. ‚Von I. H, Dierbach, In neneren Zeiten ist die genannte Lehre ein Gegenstand der eifrigsten Forschung geworden, sie lieferte die überraschendsten Resulläte, und wurd, besonders durelı den berühmten DeCandolle in ein vortheilbaftes Licht gesetzt, auch ist das, was der- selbe über diese Sache sthrieb, höchst wahrschein- lich das Beste, was wir bis jetzt darüber besitzen, in Hinsicht des Ursprunges der gedachten Lehre sagt dieser berühmte Schriftsteller. (Versuch über die Arzneikräfie der Pflanzen, übersetzt von Per- leb Seite 4.) „Der gröfste ‘Theil der alten Schrift- „steller schien zu glauben, dafs die Pilanzen, wel- „ebe in ihrer äußsern Form ähnlich sind, es anch „in ihren Eigenschaften seyen: wenigstens kanfı yman es ans der Ordnung muthmafsen, nach wel- „cher sie meistens ihre Arzneimittel’ eintheilen, und „nach den Vergleichungen, welche sie unter den- „elben zu machen pflegen. Der erste Naturfor- „cher, welcher diese Meinung deutlich aussprach, „ist Camerarius’in seiner Abhandinng de Convenien- „ia plantarum in’ £metifieatione et viribus, Tubirg, ' „ı699.* Und gleich darauf heifst.'es: „Aber keiner Be5, „ıprach ‚hierüber seine Meinung so entschiedeg, aus, ‚„wie Linne, indem er sagt: Pflanzen des gleichen „Geschlechts haben gleiche Heilkräfte, Pilanzen der „gleichen natürlichen Ordnung haben verwändie „Rigenschaften, und selbst die Pflanzen der gleiz „chen Klafse haben ' einige Uebereinstimmung in. „ihren Kräften, ® : De .. ‘ ’ So viel mir bekannt, wurden diese Sätze noch von Niemand. in ‚Ausprach genommen, und sind vielleicht schon; in anders Schriften (übergegangen; indessen glaube ich ältere Nachrichten gefunden zu haben, welche ich mir hier mitzutheilen erlaube. — “ Obine mich. bei der Betrachtung "der Einthei- lung der Arzneimittel in den Werken der alten’ Aerzte’ aufhalten zu wollen, bemerke ich nur, dafs Camerarius es’ nicht ist, der über die mehrgedachte' Lehre zuerst sich deutlich aüssprach, auch ge- hört die citirte Stelle ‘bei Linne, diesem nicht selbst an, sondern er hat sie 'nuf aus einem älteren’ Schriftsteller entlehnt. Es kann nun gewils meine Absicht nicht seyn, irgend Jemand sein Verdienst zu schmälern, aber es ist anch.-Pflicht, Jedem das Seinige zu lafsen, Der erste, (so viel mir bekannt) . der die .grofse Walırheit einsah, dals Pflanzen,, die. in ihrem Baue grolse. Aehnlichkeit haben, auch oft in ihren übrigen Eigenschaflen übereinstim-. men, ist Andreas Cäsalpin, dessen Werke schon. im 16. Jahrhunderte (1583) herauskamen, also Tüher- ‚200 Jahre vor denen das Camerarius; undehiper 250 Jahre vor denen, des Einem 0.00% 526 -In der Vorrede zu Cäsalpins Schrift de‘ planth br XV konmt folgende Stelle vor: u . „Qui. aulem secundum naturarum societatem „assignalur (orde) omnium ‚facillimus reperitur, tu- „lissimus,, utilissimusgue ‚tum al memoriam, tum "yad facultates eontemplandas: faeillimus qui. „dem, quonian differentiae ex ipsamet natura pro- „idetinles maxime sensibiles sunt, et ünieuique ma. „nifestae: 'neque fallunt, ut aduenititine vonditio- anes,' quae non’sünt perpelnae: Ad’ ıhemoriam al- „lem pollet, qnoniam in compendio sub generibus „ordinatis elauditur pene irmmensus plartarum nu- „uuerus, adeo ul, et quae,anlea nunguam visae sunl, „unieuique liceat, in.‚suam, classem redigere, et # „innominala sit, nomine sui generis appellare: 'Tan- „dem et facultates, gs Medici maxime quaerunt, „tanguam proprietates innotescunt ex nalurarum „eognilione : quae enim generis societat® yjunguntur, plerumque et similes possi- „dent facultates,* s Diese Stelle hat Linne& fast wörtlich wieder- holt, sie gehört ihm also nicht ursprünglich aflı Aber Cäsalpin gieng noeh viel weiter, wie au folgendem erhellt. ‘Er war der erste, welcher meh- rere Pilanzenfamilien so glücklich zusaimmenstellie, als'man damals nur immer verlangen konnte, vol mehreren gab er selbst schon die allgemeinen Ei- genschaften an, wovoh hier einige Beispiele, 8 Sel- ts 275. sagt er von den Dolden: Piurima acrla sunt et odorata, alia semine, 'alia radice, nonnulle _ ‘537 stiam foliis et caule, sunt-et' quae lachrymas- fun- dant medicatas, ideirco ex hoc genere multa reme- dia medici eliciunt; quaedam et inter olera assu- muntur, quaedam et condimentis expetuntur, Seite 351. von den Siliquosen:: -Beperiuntur in hoc ge- nere olera multa; omnibus acredo inest, aliis in radice ut‘Raphano, Hiberidi, als in foliis ut Eru- ‘cae, Lepidio: omnibus saltem in semine, ut Bras- sicae et Bursae pastoris. $, 382 :ven. den Convol- vulaceen, .:. Constant vi 'purgandi. Von den. Zwie- beigewächsen $. 398. _Sapor 'omnibus acer et‘ fer- vens, non sine quadam dulcedine, cum multa hu. miditate glutinosa. $. 440, von den Labiaten: Plera- qie.odorata.sunt calida et sicca, acria vel amara. 8. 476. von den Corymbiferen: Amplissimum loc genus est et calefactorium. 5. 506, von den Cicho- . Xaceen: Cicoracea propter aqueam humiditatem fri- gido constant temperamento, plurima autem. succo lacteo constant, qui adultis magis inest, quo tem- pore et amariora redduntur, et minus esui apta, cum caulescunt, Voh den Banunculaceen, wohin erschon Anemone und Clematis zählt $. 543. Uren- tem habent facultatem, Später Seite 564, bringt er Elleborus und Aconitum zusammen, von denen ex sagt: Omnia prope in extremo caliditatis consti- tuta sunt, ideo medicamentosa et ferme deleteria “ 03se, animadversum est u 8. w Demnach glaube ich "behaupten zu dürfen, dafı Andreas Cäsalpin höchst wahrscheinlich als der Schöpfer der Lehre, wovon hier die Rede ist, an- gesehen werden mufs, und dafs ex in jedem Falle 598 lange vor Linnd und Camerarius sich anf das deu lichste darüber ausgesprochen hat. — ii, Bemerkungen. en Die Cardaminen "der: deutschen Flora nach . Candolle. ı. Cardamine bellidifolia Linn.:: Hierher führt Cand, die C. alpina. wind welche dieser davon getrennt hatte, ‘zurück, und eitirt- auch die heteropbylla Host. und €. diversifo- ha. Sternb. et H. ‘Die Hostische Pflanze gehört aher eigentlicher zu €. resedaefolia, und, die Slern- bergische mit herzförmigen Warzelblättern kann noch zur Zeit nicht zu einer mit eyförmigen Blätx tern. gezogen werden, Es ist eine Pflanze der höch- . sten Alpen in Cäfnihen. Ze ' 2..Cardamine resedaefolia L. Die Pflanze soll. perennirend, zweyjährig und einjährig seyn; wahrscheinlicher ist leizteres. '3. Cardamine trifolia L, ‘4 Cardamine amara L. 5. Cardamine pralensis L. Zu den verschiedenen Abarten mufs auch die C. pratensis uniflora Sternb,: gerechnet werden. 6. Cardamine hirsufa L. = ‘ Von dieser Pflanze sagt Link, dafs sie in Enge land schon von weitem her als ganz grau erscheing' und doch rechnet Cand. die.parviflora Hopp. de Centurien hieher, die völlig glatt int und an gra- sigen Orten wächst, : 7. Cardamine sylvatioa Link, 8. Cardamine.impatiens u ’ Flora oder Botanische Zeitung, Nro. 34 Regensburg, am ı4. Sept. ı822. M sel — u — Zamsmen Il. Aufsätze Zweiter Beitrag zur Flora von Dresden, von Hrr. Prof. Dr. Reichenbach, ( Vergleiche Flora 1822. Nr. 19.) Vie livida Kit. Zuerst von Hrn. Groh ‚gefunden; eine offenbar von ihren Verwandien ver- schiedene Art, die auch im fetten Gartenland, ob-. gleich ursprünglich hier im Sandboden wachsend, ihren Habitus nicht änderte, und aus, an diegem künstlich geänderten Standorte erzogenen Saamen, als dieselbe Pflanze hervorgieng. „Unde nomen li- ‚vidae hausisset. div, Kitaibel, nescimus® R, S. V, V.p. 364. Frisch sieht die ganze Pilanze von un- | ten auf bläulichgrau aus, besonders die Blattstiele und die Unterseite der Blätter. Hr. Staatarath S$te- ven sahe die Pilanze bei mir lebend und getrock- net und, erklärte sie für V. glauca MB, Da sie nun mit den ungarischen Exemplaren der V, livi- da gänzlich übereinstimmt, so wären beide syno- nym, doch scheint mir M. Bieberstein’s und Besser’s Beschreibung nicht zu palsen. Die V. li- vida Kit, wird in der hiesigen Flora als V, Als Lil 530 on lionii Pio, aufgeführt, daman aber DeCandolls "Glauben beimessen mufs, welcher diese V. Allionii Pio zu seiner V. arenaria zieht,. so würde. un- sere von De&andolles Pflanze sehr verschiedene Art, auf diese Weise falsch bestimmt seyn, Dal V. vupestris Schmidt mit der V.arenaria Det, (denn warum soll man diesen Namen ändern) gleich sey, scheint mir doch ungeachtet Balbis’s Verglei- chung, zweifelhaft. Um schon die verschiedene Aıt des Vorkommens dieser beiden Pilanzen kennen zu lernen, lese man DeCandolles und Schmidts Floren selbst nach, jene wächst in Felsenrizen, die se im. Sande, und so wäre es doch wahrscheinli- cher die V, rupestris Schm, mit DeC, zu \. nummulariaefolia Vill, zu ziehen. V, ar«- naria ist aber auch in Schlesien und Sachsen ein- ‚heimisch, nur die auf dem angegebenen Standorle als V. Allionii angeführte ist V. livida. ‚Hypericum alatum Retz fl. quadrangulat anct, Auch hier an Bächen und Gräben, Byp. quadrangulare Linn. Nach schwedi- schen Exemplaren. Dazu H. dubium Leers d auct. delphinense Vill. in den Thälern der biesi- . gen Gegend nicht selten, Oxalis corniculata L, Ich glaube nicht, dafs über diese Pflanze Streit nöthig seyn sollt denn wie es mir scheint hat Willdenow bei de Unterscheidung der O, strieta vollkommen Recht gebabt, und beide Arten kommen bei uns vol Auch ziemlich in ganz Sachsen findet sich die % corniculata mit canlıbus undique prostralis, 1a 551 dicantibus, im Gartenland, und ich habe" bereits im ‘meiner Flora pharmadeutica Lipsiensis (Leipz, 1817.) beide Arten aufgeführt, Ich setzte damals bei O. cornienlala hinzu: „planta rara, quam ne Ger- 'maniae quidem indigenam censrüt cel Willdenow, Florae Halensi deest; cel. Hoffmann Austriam et Hanoviam in Germania patriam indieat.*— O. stricta ist (so wie alles’ 'was darin ist) an besten abgebildet und am'ausführlichsten beschrieben, 'in dem den teutschen Botahikern iminer nuch zu we- nig: bekannten Prachtwerke': :Ha yn e& s'getröue Dar- stellungen 'der Arzneigewächse, wie auch solcher welche mit ihnen verwechselt werden können. Bd, V, Nr. 40. Die OÖ. cornicnlata scheint bei’ Ber- lin nicht: zu wachsen, sonst hätte sie Hr. Prof, ' Hayne gewifs daneben gestellt, ı was noch zu wün- schen wäre, 02000 00 Ze : Thlapsi arvense, Diese Pflanze hat, so wie hiehrere ähnliche, auf feilem Boden einen knob- lauchartigen Gerüch, allein mit Th. alliaceum darf man sie darum noch nicht verwechseln, denn diefs lälst sich mit leichter Mühe; wenn man es nur einmal gesehen hat, unterscheiden, und steht nach DeCandolles vortrefllicher Bearbeitung der Cruciferen in einer andern Unterabtheilung der Gatteng. Es muls für unsere Flora annoeh gestri- chen werden, Th, arvense: erhielt ich auch un- ter dem Namen Lepidium obovatum Kit, in Saamen aus Pesth. 2 i Thlapsi alpestre, Ist bei uns die gemeinste Akt dieser" "Gattung in Berggegenden, wo sie im Lla ZZ. b3g ‚März und April an den grasigen Anhöhen der Thi: ler blüht, . Diese Art befindet sich in unserer Flors als Thl. montanum L. und Thl. coerulescens Pr., wenigstens ist unter Th, montanum diese Art wegen der violetten Blnme gemeynt, und durch die "übrige ‚Beschreibung mit 'Thl. perfoliatum vermengt, Das Längenverhältnils der petala ist bei dem verschiedenen. Stande ' der Infloreszenz ver- schieden, in den ersten Blumen sind sie ‚länger als in den spätern, in den letzten. verschwinden sis ganz, wie bei.der Capsella b. pastoris. Dal an Thl, praecox Wulf. bei uns nicht zu denken | ist, bedarf keine Erwähnung. Digitalis, ‚Von dieser Gattung müßsen ausser der purpurea noch 3. ähnliche gelbblühende Ar ten bei uns unterschieden werden. Ich. wage « wie ich olıne bis jetzt Lindleys Monographie ge- schen .zıt haben, sagen möchte, diese so aufzufüh- ren, glaube aber doch, dals Lindley, im Fall ibm die tentschen Schriften und Pflanzen zur Hang wa ren, nicht viel abweichen wird. a 1, D. purpurea L.. ' 2. D. ochroleuca Jacg. t, 57. ‚ambıgua L. fil. Schk. t, CLXXIV, . Jutea Oett! Diese Art, wächst bei uns anf ziemlich hohen Bergen in der Lausitz,. und wie ich bemerkt hahy | wenigstens an einem Orte der Gegend von Dresdem Ausserdem mit Gewilsheit in Oesterreich und ‚Büh- men (am Stiege in den Teufelsgrund in den ‚Sude- ten sah ich sie selbst, und fiıde ein Exemplar ia 535 meinem Herbario). Der Anfänger wird sie leicht durch ilıren weichen, fast leimigen .Ueberzag,'durch, ihre breiten, kurzen, dunkeln, mehr. oder. weniger ‚scharf gesägten Blätter, durch ihre sehr weichen, stark banchigen, im Leben blafs, im. troeknen Zu- stande dunkel ockergelben und dann gänzlich’ un- durehscheinenden Coxollen, deren Zähne: achr kurz nd stumpf sind, unterscheiden, 3D. grandiflora Lam, wm ambiguh auct. Gern.” “ Diefs ist die gemeinste Aıt, welche sich auch. durch ganz Sachsen in Gebürgen häufig, findet, eine schöne schlanke Pflanze, bei welcher alle Theile. mehr in die Länge gestreckt sind. Ihre Blätter sind vorzüglich lang und lanzettförmig, ihre Corollen länger und grölser, weniger. bauchig, viel weniger rauchbaarig, fast kahl, frisch und trocken blafsgelb und durchscheinend, die Zähne ebenfalls stumpf, 4, intermedia Both. Cat, Pers .„ . ambigua Murr..Sturm Ill. U. . lutea auot. quorumd.? .. ob Diese Art ist die schlankeste und kleinste der drei Verwandten, ihre langgrsireckten Corollen mit tief abgesonderten, gebogenen Zähnen unterschei- _ den sie leieht, und sie gränzt durch ihren Habitus an mehrere Formen, welche zwischen ihr und der D, lutea stehen, Die feinern Unterschiede, welche sich aus Vergleichung der übrigen Theile dieser # Arten ergeben, gehören in eine ausführliche Be. schreibung, . x r Be. ' 554 Phyteuma fistulosum: Rehb!- a ‚ Ph. orbieulare alpinum Jaogq. 447. fig, sinistra.. „Ph.Scheuchzeri Schm. boöm. Fic. Fl. Dr, ed.ILi -Ph. »oxbienlare Buch. Fl. Dresd. Fic. Fl. .Dresd..ed, 1. „Diese Pilanze hat schon. Jaognin beschrieben; and 80 trefllich.neben Phyt, orbiculare abgebil- det, dafs es zu verwundern ist, sie nicht längst anf- genommen zu sehen. Sie läfst sich. durchaus mit keiner andern verbinden. Dafs Schmidt sie für Ph. Scheuchzeri nahm, um die bekannten. Al- penpllanzen in seiner Flora ‚hübsch: beisammen zu haben, kann ihm verziehen ‘werden, nur ‘Verdienen solche Bestimmungen nicht nachgeschriebeh zu wer- den, sondern män' söllte iniher nach 'güten "Origi- nalen selbst bestimmen. Presl hat die aufrichtig- ste Flora von Böhmen ‚geliefert, und dergleichen Dinge weggelalsen, ‘Den’ Namen gab. ich unserer Pflanze von dem dieken röhrigen Stengel. Phyteuma spicatum;' :Aus diesem Gewiächs scheint man ohne Noth’ eine-Anzahl Arten gemacht zu haben, die, wenn wir:aufrichtig‘ seyn wollen, am Ende: nur in. der. Blumenfarbe differiren, : In Sachsen haben wir alle mögliche Uebergänge, ‚und. esı möchte wohl. nur.noch die für sn. etwas. ge-' wöhnlich hefraste,. abwohl.jezuweilen recht sicht- lich täuschende Kultur. zu: Rathe zu.‚Ziehen sey® In den- schönen Laubwäldern ‚der Leipziger Ge- gend blüht .die Pflanze. immer gelblichweif , In den .Gebürgswaldungen des Erzgebürgs. und- im. Al- tenburgischen finden sich die dunklen Abänderun- \ ‚535 gen. Der. verstorbene Bok beobachtete. sie lange und führte sie endlich folgendermassen auf: Phispieatum L. : %, Sloribus ochroleneis, 9," ex ochroleuco dilute coerulescentibus 9, 'safurate coeruleis, Ph, ovatumSchm. d. —— ‚ätropurpureis, Ph. nigrum, Schm, : Galeopsis intermedia Vitl. :'Delph, IL . p. 387. IX. dazu: C. pubescens Befs. die ich aus Exemplaren duroh . gefällige 'Mittheilung ihres An- tors kenne. Die Arten ‚dieser Gattung erscheinen auch, ‘so wie fast alle rachenblüthige Gewächse, unter zweierlei Formen, nämlich mit grofßsen und kleinen Corollen. Die kleinblüthige, ‚welche. auch Villars. beschreibt und abbildet, ist nun auch die G..parviflora Lam, Encyclop. Il. IL. p, 600. wel- ch letzterer blos im Jardin du Roi blühen sahe, und. sogar vermuthet, dafs die Saamen von Vil- lars gesendet g gewesen seyn möchten.“ Die Pilanze hat immer. dunkelrathe Corollen, und wächst in ganz Sachsen, am häufigsten von Dresden aus, durch die Lausitz, Schlesien u. s. w. Von G. Teiral it kann sie der Anfänger leicht durch die weichere Bedeckung, und die weit weniger geschwollenen Gelenke unterscheiden. . G. versicolor, Curt, cannabina Roth. Wird gar häufig mit G. ochroleuca Lam. unter dem. Namen .G. grandiflora verwechselt, in unsrer Flora gilt ein und dieselbe für beide Arten. Der Wahrheit gemäs ist zu berichten, dafs um Dresden nur die erstere wächst, und dafs die G. ochro- 536 leuca Lam. wie schon ihr Name sagt, gelblich- weißse Corollen hat, die um vieles grölser sind, als an’der unsrigen. Die Pflanze hat übrigens den Ha- bitns der G. Ladanum. G. versicolor. erscheint aber freilich ebenso wie andre Labiaten mit gros sen und kleinen Corollen, daher sind. die darauf gebauten Kennzeichen immer trüglich, und eben so ist z. B, Thymus croaticus Pers. wie ich nun weils, nieht von Th, Piperella verschieden, auch ‚unser Th, Acinos, alpinus u, a. zeigen dieselbe Differenz der Corollenlänge. Wer G. grandiflora einmal gesehen hat, kann sie nie mit G. versi- color verwechseln. \ Myosotis cespitosa. In der Diagnose ii der Syilofe p. 56. ist durch einen Druck- oder Schreibfehler nach „fraeliferis® ausgelafsen: regu laribus, wodarch der Sinn entstellt wird. Inula Oetteliana Rchb, I. Oculus Christi, Dett, scheint mir offenbar verschieden von I. ocun lus Christi und I. britannica, die ich beide aus mehreren Gegenden vor mir habe, Sie wächst in der Laueiz, und ich sahı auch ein Exemplar aus der Dresdner Gegend, Auch I, hritannica erscheint, noch mit einer bemerkenswerthon forma arenaria Ornithogalum. Wenn wir uns die Mile geben, die Dresdner Ornithogala mit Beschrei- bungen, Abbildungen, und was, wo nicht noch wich- tiger, wenigstens eben so nolhwendig ist, mit EX- emplaren zu vergleichen, so mülsen wir sie #0 auflühren: 537 A. Gages Ker. a. bulbo solitario; 'ı. O. Iuteum L. - ' . sylvaticum, Pers. j ‚ Pexsoonii: Hpp. ap. Sturm. VII, 27. 2. O; pusillum Schm. bo&m, Cent.:IV, p. &ı, {non Marsch. Bieberst.) O. pannonicum Inteo ‚or Clns. Hist. I 189. 0, ie - 5, O. arvense Pers, \ “yillosum MB. minimum Willd. Roth. Schm, Sturm. UI, ı2, ß. fol, loralium axillis balbiferis. proliferum Pall, b, bulbis aggregalis, 40, bohemicum. Zauschn. Sturm. VI, 23, diferre videtur: O fistulosum Ram. Lio- tardi Sternb, 5.Q, minimum I. Fl. dan, Fries Halland, M. Bieb. (excl. O, spatlıaceo Haynii.) minimum Schreb? guaerant in rosaram nemore Lipsienses! Sternbergi Hpp. ap, Sturm. VI. 23, | i ec. bulbis adnatis tuberosis (rad. gramosa,) 6.0. sthenopetalum Fries, Halland I. p. 58. - _ Novit, Fl. Suee. V. ps 69. Iuteum W..En, pusillum MB, excel, Syn, Clus. et Schm. 7.0, Schreberi Rehb. grandillorum est inter religua, 538. B. Stellaris Möuch. 8. O. umbellatum L. Diese Art ist ungemein hänfig anf Wiesen m der Gegend von Dresden, und man kann wirklich sagen, dals diei4 zu dar Zeit wenn. die Blümen offen ‚sind, davon oft weils erscheinen. lch möchte das OÖ, exscapum Ten. Fl. Neapolit. t. 34. kaum unterscheiden, um so mehr, da die zweite Figur von einer cultivirten Pflanze einen ziemlich lan- gen scapııs zeigt. j 9. OÖ. nutans L. . Wie überall in Pomariis, Alopecurus ruthenicus. Weinm. Radice longe lateque repente, culmis striotis, ligula magna exserta, arista flosculo breviore .aut eiusdem longi- tudinis. Weinm. Cat. H. Dorp. 1810. Diese wahr- scheinlich bestimmt verschiedene Art fand ich auch bei Leipzig und unterschjed sie, und bei Dresden wächst sie ebenfalls. Bei Ansarbeitung meiner Flora hatte ich das Vergnügen, in einem selır schätz- baren Beitrage des leider nun nicht mehr unter. uns thätigen Bok zu finden, dals derselbe das G«- wächs auch unterschieden hatte, Er schreibt: A. intermedius mihi, arista exserta, ligula longa acuta, radice repente. Accedit ad A, zuthenicum Weinm, et forte idem, Hab. etiam in Flora Dresdensi. Also abermals eine neue deutsche Pflanze, aus lem immer ergiebigen Sachsen, die sich auch an- derwärts finden wird. Setaria Weinmanni R. 5. Ist ebenfalls in 5ög hiesiger Gegend; Panicum prrpursscens O.piz' viel- leicht dasselbe Gras, von, ' " Sn oh Targionia‘ hypopliyllar "findet sich auch jetzt noch in Schrebers Fufsstapfen, in nicht eben geringer Anzahl, Schreber hat den Stand- ort im" Natürförscher’ ziealich genan angegeben, vielleicht lasen ‘die Botaniker’ diels mehr der .Zoo- logie gewidmete Werk 'zu "wenig. 'Schom im "Ja- nuar fand ich’ sie mit reifen 'Ffächten. "Die Abbil. dung bei’ Sthtreb‘ Erin: dieiChpie Fön Sturen ist sehr richtig:"‘In der Höhle’ des Kelchs‘ ‚sah ich nie mehr‘ als ein grünes Kügelchen, auf dem nach ‚oben‘ das gröfsre weilse aufsafs, daneben: siehen noch ein paar griffelähnliche Körper. Die Elateres an den Saamen sah ich sehr dentlich, : Die Kü- gelchen auf’ der Unterseite‘ des Wedels, welche Micheli abbildet, fand’ich nicht, Unsre Pflanze kommt ganz mit‘ südeuropäischen Exemplaren aus verschiedenen Gegenden überein, Marchantia hemisphaerion, Ist ein hier und da im eigentlichen Sinne unzertrennlicher Be- gleiter der Targionia. Pe ‚Maxchantia fragrans Balb, Wächst in der Nähe der Targionia... An der Bestimmung ist kein Zweifel, denn :sie trifft sowohl.mit Exemplaren aus andern Gegenden, als auch mit allem, was wir von Wallroth darüber haben, auf das genaueste überein, bis auf’ den Umstand, dals sie nur bei dem Zerquetschen den Geruch entwickelt, ' Vielleicht hängt diels von der Atmosphäre ab, und ich werde. 540 bei "wärmeren ‚Wetter, alg.zu der Zeit. war, wo ieh sie sammelte, darüber Beobachtungen anstellen, „Jungermannia bhyssacea, Gehört auch un- ter. r die seltenern Arten, ich fand sie auf einer son- nigen. Anhöhe, em Mnium rostratum.. Eines. von, “den nicht häufigen: dent- chen Moosen,.fand ich an. einem ein- zigen Plätzchen des schönen Planenschen. Grundes, wo ..einst.Rur:ch, (der seinen Namen ersf später englisch, schrieb,) mit ‚so. vielem .Glück . sammelte, Encalypta streptocarps, Rommt an zwei Orten bei Dresden vor, an einem zeigten sich die Truchttragenden Exemplare noch weit schöner, al die aus den 'Alpen sind. . .Pohlia elongata Hdw. stirp,, aguminala H, H. Ich glaube, dafs dieses Moos Hedwigs Namen behalten sallie, da es ı) früher denselben führte, als das damit verwechselte bei Hedw, und Bri- del, auch 2) bei allen Schriftstellern »0. ‚heilst, und 3) der Name auf dasselbe wegen der Gestalt der Theca belser palst. Ich nannte die zweite Pohlia elongata ans den Alpen, i in meinen Het- bario: P, recognita. Unter der grofsen Menge Flechten, welche & im benachbarten Erzgebürge giebt, nenne ich die Urceolaria Acharii, diamanta, pelobotrys und Endocarpon sinopirum als Seltenheiten des sächsischen Sibiriens. Ffir, Bock, Hr, Amt, Rodig und Diac, Benner fanden dieselben in jenen rauhen Gegenden, . Die U, pelobotrys kommt auch näher vor, Doch über die Flechten x bar ein andermal, Man wird ‚sie auch nach und nach alle durch unsre Lichenes exsiccati kennen lernen, Unter den Algen findet sich auch manches schöne, und die Conferva bombycina Ag. die ‚ich nicht nach Lyngbye mit €, sordid-. Dillw.- geradezu vereinigen möchte, da hier noch einige Undentlichkeit herrscht, so wie Scytonema ‚scellatum Lyngb. haben mir unter andern viel Freude gemacht . Ich.möchle wissen, : ob, letzteres schon in Deutschland gefunden sey. ke Pilze giebt es, so wie überall, wo man sie sucht, auch hier eine grolse Menge, und ich wulste kaum, wag.ich ausheben sollte. Uebrigens sind sie in meiner Enumeratio plantarum Saxoniae ‚ superioris schon unter der Prefse, HW, Correspondenz - „(Auszug aus dem Briefe eines Reisenden.) Im Laufe des Monats August ®rgab sich ein erfreuliches Zusammentreffen mehrerer Botaniker in München, Hr.Dr, Pohl, Kustos der brasilianischen Sammlungen zu Wien, war hieler gereist, um die’ Gefährten der brasilianischen Entdeckungsreise, die Herrn Akademiker von Spix und von Martius- zu besuchen, und die hiesigen:brasilianischen Samm- lungen zu sehen. Ihn begleiteten aus Böhmen Graf‘ Caspar Sternberg, von Regensburg. Herr Legas tionsrath Felix; unvermutbet traf. auch Herr Gar- ten - Inspector Otto aus Berlin hier ein, so dals mit Herın Director von Schrank und Hexxu Dr, 642 Zuecarini sich sieben Botaniker unerwarlet bei. sammen fanden, Die mit königlicher Munificenz erbauten und dotirten Gärten in Nymphenburg und München, reich "an seltenen Gewächsen ans allen Zonen und neneh -Pilanzenarlen, die aus den eingeschickten und mi- gebradhten brasilianischen Sämereyen erzogen wei- den und freudig gedeihen, wurden häufig besucht, die reichhaltigen brasilianischen Sammlungen am allen drey Reichen, so wie die besonders ausge zeichnete etlinographische sorgfältig beobachtet und die zeitgemäfse Anforderung der immer rascher sich ausbreitenden Neturwissenschaft genau erwogen. Die Herausgabe der verschiedenen Werke, die au den Gärten und Sammlüngen Teutschlands hervor- gehen können; zeigte bei näherer Besprechung di Bedürfnifs monographischer Arbeiten, besonders in der Botanik, so wie die Nothwendigkeit allseiliger liberaler Mittheilungen, einverständlicher Bearbei- tang und wohlfeiler, auch minder bemittelten Na- turlorschern erschwinglicher Ausgaben, zum Nutzen und schneller Ausbreitung der Wissenschaft, deren Förderung immer als Hauptzweck so grofser und rühmlicher Unternehmungen vorausgesetzt werden mufs. Eine bedeutende Menge bereits auf Stein ahge“ druckter und mit besonderem Fleilse 'Hlumirfirter Tafeln heuer Affen - Schildkröten - Insekten -' und Pflanzen -Gattungen und Arten, geographische Char- ten, Ansichten u. », #. fanden sich bereits vorberöi- tet, die Monographie der Palmen weit vorgerückt | | D43 Unter diesen wechselseitigen Mittheilungen und Betrachtungen verllogen die Tage schnell — sie gewähren jedoch die gegründete Erwartung, dafs diese zufällige Zusammenkunft mehrerer Naturfor- scher für die Wissenschaft nicht ohne Nutzen blei- ben werde, UL. Neue Schriften. 1. Saxifragearum enumeratio, auctore A. H. Haworth L, S, Soc.. ete. Accedunt Rexwisio- nes plantarum Succulentanum, 'Lepdini 1821. 8. Dieser bedeutende Nachtrag zu den Steinbrech- ‚arten und Fettpflanzen ist ganz in dem Geiste det mn früheren Werke des Verf, bearbeitet, In der Vor. rede wird der Grundsatz aufgestellt, dafs sich diese Pilanzen besser durch den Habitus als ‘durch die Unterscheidungs - Merkmale künstlicher Systeme bestimmen lafsen. In diesem Sinne werden nun die Gatiungen durchgegangen, und grölstentheils nach Gartenpflanzen, deren natürlicher Standort sehr oft nicht angegeben werden kann, neue ‚Gal- tungen gebildet, Die Gattungen Saxifra ga, Cras« sula, Alo& u, 6, w, zerfallen in eine Menge nexer Gattungen, deren Charactere auf sehr feinen, zum Theil ausserwesentlichen Unterschieden beruhen, Alle nenen Pflanzen dieser Gattungen, die seit meh- rern Jahren in die Gärten Englands eingeführt wurden, finden sich hier beschrieben, auch meh- rere schon bekannte berichtiget, wodurch dieses Werk sich allen Liebhabern der Fettpilanzen. be- sonders empfiehlt. Druck und Papier sind von der bekannten Güte aller englischen Auflagen... 544 % Revisionis Saxifragarum Supplemen- tum, auctore C. C. de Sternberg. Decas I. - Ratisbonae 1822, Mit ı0 Kupfertafeln, Fol. : In der Vorrede werden die Gründe auseinander gesetzt, die den Verfasser verhindert haben, diese Nachträge/früher erscheinen zu lassen, und nach, zwei Jahren sowohl eine zweyte Decade, als eine Uebersicht der ganzen Gattung aus ihrem gegen- wärtigen Standpunct versprochen. Die in diesem Hefte ala neue Arten beschrieben und abgebildeten Saxifragen sind folgende: Sax. marginata aus Calabrien, S. Merkii Fischer aus den altaischen Alpen, $. pauciflora aus Sibirien und Kamt- schatka, S. gracilis Stephan aus Sibirien, $. ex- ilis Stephan aus Sibirien, 5 Stephanians ebendaher, $, neglecta Bray aus Kamtschatka, 8. compacta aus den Schweitzer Alpen, $, Esch- holzii aus der St, Lorenzbucht, $, Schraderi aus dem göttinger bolanischen Garten, S, Chamis- soi aus Unalaschka, $. flavesceus aus 'Teutsch- land, $. uniflora vom Mösselberg im Königrei- che Würtemberg. Nebst diesen neuen Arten wer- den auch mehrere neue Spielarten angezeigt, ancl bekannte Arten berichtiget. Druck, Papier, Text und Abbildungen, 22 Pflanzen gestochen und illu- ininirt von Sturm — sind mit der nämlichen Sorg- Falt behandelt, wie die Revision selbst, auch-mit einem ähnlichen Umschlagbogen versehen, *) *) Auf portofreyes Verlangen wird von der botanischen Gesellschaft in Regenshurg diese Decade für & Thaler sächsisch oder 7 il. ı2 kr. Reichswährung gegen Be- richtigung des Porto von Seiten (les Bestellers versen“ det; in Commission ist dieselbe hei der Calveschen Buchhandlung in Prag zu finden. . Redastiond: Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 35. Regensburg, am 2ı. Sept. 1822. — niit — an Zins LU Aufsätze Bemerkungen über den Frühlingsflor des Jahrs 1822 in der Gegend von Marburg. - Von Hra, Prof, Dr, Wenderoth. i N achrichten von recht vielen Orten her über die Perioden des Ausbruchs des Lanbes, des Ein. tritts der Blüthezeit, u. s. w. gemeinschaftlicher Ge- ‚ wächse, können zu interessanten Vergleichungen ‚Anlafs geben und endlich auch zu nützlichen Re. sultaten führen. Indem ich daher in dieser Rück- sicht meine Beobachtungen über den dielsjähri- gen merkwürdigen Frühligsflor mittheile, bemerke ich zuvor, was nicht jedermann gleich gegenwärtig seyn möchte, bei der Beurtheilung des in Rede sie- henden Gegenstandes aber zu wissen nothwendiy ist, dafs Marburg unter 50° 46° 2o0l! der Breite, und 26° 3ol ol! der Länge sich befindet; dafs dasselbe ungefähr in seinem niedrigsten Punkte 600°, an höchsten 9507 über die Meeresiläche erhaben liegt, Was im gelinden Winter etwas ganz gewöhnli- ‚ches ist, dafs Alsine media, Bellis perennis, $e- necio vulgaris, Poa annua, Lamium amplexicaule Mm 546 und Viola trieolor, selbst unter Schnee, in den Gärten fortblühen, das hatte auch natürlich diefs Jahr im wuchernden Zustande, ja im Uebermaßse statt, So blühete auch Helleborus niger unun. terbrochen; H, foetidus begann mit dem Anfang des Februars, und hatte im Beginn des Aprils größ- tentheils abgeblüht. Ebenso Eranthis hyemalis, ‘die schneller vorübereilt, Fast ununterbrochen hat uns der bunte Primelnflor, wie der trauliche Gesang der Schwarzamsel ('Turdus merula) und der Finken lustiges Chor, die im Garten hausen, ergötzt, wobei sich unter den Primeln auch eine seltene sehr schö- ne blau blühende Varietät befand, Etwas später kam Primula acaulis in Blüthe, wovon jedoch die schöne Varietät mit grofsen gefüllten hellro- then Blumen noch bis Anfang April -in gröfster Pracht die Rabatten schmückte. Galanthus niva- lis blüht fast alljährlich bei uns schon zu Anfang Februars, in den Hecken südlich und etwas tief liegender Gärten im leichten an Humus_sei- chen schwarzen Boden. Gleichzeitig damit blüht in den Gärten Leucojum vernum, und beide ha ben dielsmal mit Ende März verblüht, obgleich letzteres an natürlichen Standorten gewöhnlich noch bis Anfangs Mai blühend angetroffen wird, It Garten kam diefsmahl schon Leucojum asstivum | im Anfange Aprils zur Blüthe. Mit G. nivalis und. L. vernum gleichzeitig erblüht in Gärten: Cr“ cus Inteus, vernus und variegalus, Narcissus pseudonareissus, etwas später N, minor N, Tazelld und die gefüllten Abanten des exsten ' blühelen 547 den ganzen März hindurch, Ferner blüheteh gleich- zeitig mit Gal. nivalis: Hepatica nohilis, Mer- curialis perennis, Viola vdorata, tricolor, birta,, Veronica verna, triphylla, persica, einige Weiden, insbesondere Salix. caprea, glauca, tandida, cine- rea, stylosa, Alnus’ glutinosa, laciniata, Populus tremula, graeca;, dilatata, Tussilago alba, nivea, spuria, Petasites, Pulmonaria oflicinalis, Om- phalodes. verna, Doronicum xaucasicum, : Ara- bis alpina, Hyacintireus orientalis, Muscari, bo- tryoides, Sanguinaria canadensis, Hyosciamus Scopolia, Saxifraga tordifolia, Waldsteinia ge oides, Daphne Mezereum blühete diefsmal zu Ende Febr. und Anfangs März, während im Glashause die Geschlechtsverwandten D. pontica, indica, oleoides und odora ihre Blüthen entwickelten, Gegen die Mitte des März kam Prunus verasifera zur Blüthe und an sehr geschützten Stellen gab es vollkom= men blühende Pfirsiche. Die Mandeln blüheten Anfangs April; am frühesten und reichsten meine Amygdalts frutescens, die mit ihre dicken, ro- ihen, dem'Entfalten nahen Blütbenknospen, mit unter- 'wischten aufgebrochenen Blüthen, deh grünweilsen Zweigen, nebst den jungen grünen Blätterbüschein zwischen jenen unter den grünenden Loniceren her- vor freundlich anlocket; Mitihnen, auch wohl schon etwas früher blüheten Ulmus suberosa und caim- pestris, Acer Negundo, dasycarpuib und rubrumi; über Acer coccinenm mihi blühet später. , Seit dieser Zeit sind auch die verschiedenen .--Ribes ‚Arten aufgeblühet, ingleichen Pulsatilla vulgs- ma" ' 548 ris, Anemone ranunculoides und nemorosa, Ca- rydalis bulbosa, digitala und fabacea, Androme- da calyculata, poliifolia, kalmifolia mibi, Erıca herbacea, Cornus mascula, Fritillaria imperis- lis, so wie Helleborus viridis, der bis Anfang April fortgeblühet hat. Die Hollunder und’ Loni- ceren Sträucher waren ansgeschlagen, davon einige der leiztern, wie L, Caprifolium, semperflorens, ja auch Spiraea sorbifolia und einige Rosen. ihre Blätter gar nicht verloren hatten. Die verschiede- nen Arten von -Garten- Cheiranthus, (Lack, Levcojen oder Lamberten) Rosa chinensis, indi- ca, semperflorens, multiilora, bracteata, moschats, Spartium juncenm, 'Thuja orientalis, Prunus Laurocerasus, Rhododendron ponticum, Rhe- dora canadensis und Aucuba japonica haben im Freyen unbedeckt ausgehalten und sind zum Theil mit dem Beginn des Aprils voller Blüthenknospen. Ein grofses bedeckt gewesenes Exemplar von Pru- nus Laurocerasus zeigte beim Aufdecken alle Zwei- ge voll von Blüthentrauben. Rhododendron ponticum erfriert sonst unbedeckt, gewöhnlich, während maximum, intermedium mihi, azaleeides, birsutum, so wie mehrere Andromeden und Azaleen (A. indica, pontiea, nudiflora, viscos,) Gaulteria procumbens, Daphne Laureola, Erica tetralix und herbacea unbedeckt: treilich aushalten und herrlich vegetieren und blühen. Ferner ha- ben in dem verflossenen gelinden Winter sehr gul ausgehalten: Kerria japonica, Arenaria baleari- ea, Erinus alpiuns, Convallaria japonica, Si- [2 54g syrinchium striatum, Jasminum oflieinale und frulicans, u. m, a, Ja den Feldmarken blüht seit Anfang Aprils die bei uns häufig angebaute sogenannte Wintersaa- men oder Rübsen, (Brassica Napus) deren goldene Blumen, zwischen den grünen Saaten prangend,; die Landschaft zum xeitzendsten Gemälde machen. Im kalten Hause konnte man fast den ganzen Win- ter hindurch die Fenster öffnen. lassen; man: brauchte nur 2:oder 3 mal zu heitzen, und dennoch. blühe- ten fast ununterbrochen mehrere Pelargonien, Erica longipedunculata mihi, pubescens, mammo- sa, ignescens, Arbutus Unedo, Andratchne, Aga- panihus,umbellatus, Cineraria amelloides, ‚cru- enla, hybrida, lanata, Phylica ericoides,.. acergsa und asperulata mili, Soldanella alpina,: mıinima und montana.«(die ich auch im Freyen’ cultiviere) Rosmarinus oflicinalis, Viburnum Tinus,, Iuci- dum,. ‚Kalmia glauca, Echium ambiguum,: Eu- 'phorbia Characias, Veltheimia viridillora u.a. m, Ein wninder erfreuliches Geschenk: des milden Winters ist das gefräfsige Heer der Landschneeken (Limax agvestis) eine wahre Land - und eine sehr verhalste Gartenplage. So auch Mäuse und Maul. würfe, die den ganzen Winter hindurch ungemein häufig waren, und manches verzehrien und zer- “ störten, was der Frost verschont hatte, ' “a x * . Die Beschreibung der von dem Herri Verf. im vorstehenden Aufsatze bemerkten neuen Pilanzen- arten werden wir demnächst mittheilen, so wie E r 550 wir mit Vergnügen den !interessanten Beitrag für . den Frühlingsflor des diesjährigen so merkwürdigen gelinden und zeitigen Frühjahrs aufgenommen ha- ben. Wir glauben dafs dergleichen alljährliche Beo- bachtung. auch von mehrern Orten ber, zweckmäs- sig seyn werden. Man könnte sich dabei für die Zukunft füglich nur auf die wildwachsenden Früh-+ lingspflanzen einschräncken und dabei immer die nämlichen Individuen von Bäumen und’ Sträuchen, oder dieselben Wohnplätze perennirender Gewächs® ins Auge fassen, z, B. Corylus Avellana und Be- tula Alnus (das Aufbrechen männlicher Blüthen). Daphne Mezereum, Beobachtung der Individuen in’ einem und demselben Walde, Galanthus niva- lis, Leucojam vernum; Pulsatilla vulgaris, Tus- silago Farfara, Anemone nemorosa ect. an einem und derselben frühzeitigen Standorte, ingleichen Erica berbacea und vielleicht einige Crocus und Helleborus Arten im südlichen, E, Tetralix im nörd- lichen Deutschlande, u. s. w. dann etwa das erste Aufblühen der Obstbäume, das Hervorschiefsen der Kornähren, das Blühen des Weins u, 9. w, Und. dieses zwar an verschiedenen bestimmten Orten, etwa Greifswalde und Triest, Bonn und Breslau, Königsberg und Wien, Hamburg und Salzburg, dann etwa in den Zwischenländern z, B, Marburg, Ber- Yin, Dresden, Regensburg. Das Ganze müfste kurz und bündig seyn. Möchte diese öffentliche Anf- forderung olıne ‚weitere Mittheilungen berücksich- tigt werden. . Die Redastion der Flora, 55r I, Correspondenz Je regois assez regulierement le Journal de Botanique de Ratisbonne, ,‚Cet ouvrage renferme sons le Nr. 25. (de l’annde 1821.) des observations fres - justes sur l’incoherence des caracteres specifi- gues du genre Croous dans le ıer volume du sy- stema vegetabilium de Römer et Schultes, L’auteur de cet article vondroit que quelqu’un se chargeat. de remedier & decrits jnsqu’a ce jour, afıin de les comparer en- semble et de leur assigner des caracleres deduits des mömes organes, Qnelgne difficile que soit oe travail, j’espere qu’il sera execute par mes soins, Je vous -annonce,. Monsieur, et je vous antorise & annoncer. que je m’occnpe depuis six ans. d’une ‚monographie des Crocus. Tontes les especes cul- tivdes en Angleterre et en Hollande sont deja dans mon jardin, ainsi que les Crocus nudiflorus Smith, minimus DC., variegatus Hoppe et lineatus Jan. Jen attends plusienrs autres des _ contrees meridionales de‘ Europe. .„. Lorsqu’ils se- ront arrives, je m’occuperai serieusement de lamo- nographie. En attendant, je fais successivement dessiner toutes les espe&ces et recueille seigneuse- ment Jeurs graines, afın de m’assurer par des semis si et jusqu’& quel point les couleurs sont constan- tes. Jusqu’iei, ces couleurs m’ont paru &tre le seul caractere par lequel plusienrs des especen deoriter peuvent &ire distingudes soit comme espeoee soit: Somme varidtes, F & cette confusion en reunis- sant dans un jardin tous les Croous qui ont die 55a w Grace aux indications qne jai tronvees dans volre Reise nach den Küsten des adriati- schen Meers, je suis parvenn ä me procurer des 'tubercüles de votre Crocus variegatus, J'aien- envoye.ä Trieste un itingraire de la fordt de Lip» piza, et on. est arrivd sans ia moindre difienlie 4 ‚cet enfoncerment masqud par des broussailles; ot : vous avez deoonvert la plantee On m’a aussi en- voy6 du m&me' endroit des tubercules du Cr. al- biflorus Kit,, mais en beaucoup moins "grande quantild, Je vois, par un article de la Flora, que teile espece a aussi die trouvee pres de Salzburg. Pent-£tre vous sera-t-il possible de m’en entö- yer des iubereules P’annde prochaine, . ‘Pen vol drois une centaine, au moins, (Comme ces plantes ‚cessent d’Etre visibles apres leur fleuraison, il serolt necessaire d’arracher celle-ci au moment oü elle Hlenzit; mais elle periroit infailliblement si elle &loit expediee dans cet dtat, I faudroit dono la replanter tout de suite dans un jardin, et !’y lais- ser deposde jusqu’aun commencement de Juin, &po- que oüı le jeune tubercule a pris tout son develop- pement et 'olı la plante cesse de vegeter. Alom Vexpedition pourroit ötre Saite en toute arirele. Oconps aussi depuis quelgue temps d’une .mor nographig des Joncs articulds dont jai deja di- stingu& 24 especes, tant Europgennes quexotigue, ai successivement appel& & mon secaurs tous le botanistes de qui j’esperois pouvoir obtenir des ren- seignemens utiles sur ce groupe tres- embrouille, . 553 Leurs communicatioria ne me fonrniront, sans douie, ancune espäce gui je ne possede deja; mais jy trouverai le moyen d’etablir sur des bases plus cextaines la synonymie des espöces, ei de citer potir chacune d’elles un-plus grand 'nombre de localites. ‚Paris (ralais du Luxemburg) le 28 Aotıt 1823, nr GE J. Gay, Un: Botanische Notizen 1. Der botantache Gatten -in-Dresden wurde in diesen Blättern’ schon einigemal: erwähnt, "und durch diese Erwähnungen sehe -ich mich‘ veran- lafst, eine kleine Nachricht über denselben nit zutheilen. “ = Bei ‚der ‘Feier des Regierungsjubiläums unsers allgeliebten Königs, den 16. Septb. 1818. wurde der medieinisch- chirurgischen Academie, unter andern voriheilhäften Verbesserungen, auch der Platz zu einem botanischen Garten: angewiesen. Dieser Platz, der Festungswall, längs der academischen Gebäude, also die anschnliche Strecke vom Brühlischen Gar- ten an bis’'an das Pirnaische Thor, wurde sehr bald geebnet, und durch elegantes Gemäuer -und ‚Spalierwerk eingezäunt. Er zerfiel, der Looalum- 'stände wegen, in zwei Gärten, deren einer 466, (der andere gı Quadratruthen 'Flächenraum hat, "Bald nach dieser ersten Einrichtung starb der Prof, der Naturgeschiehte, Hofrath Treutier, 'und die "Gärten blieben verwaist, in dem Zustande, worih sie waren, so lange diese Professur unbesetst war, "Am ıo. Mäi ıB:o kam ich ‚hierher, "und: sah mit "Vergnügen, 'dals 'es bei dem! warmen Anthöile, wel- } 554 chen die Direction. und die übrigen Beliörden der Academie, an dieser, neuen Anstalt nahmen, recht bald möglich würde, die Gärten weiter vorzube« reiten. Es wurden 18 bis 2o Mann täglich angen stellt,\um das ersteıBedürfnils für einen Garten, nämlich Erde hberbeizuschaffen, allein mit dieser äulserst beschwerlichen Arbeit gieng ziemlich der ganze Sommer und Herbst hin, und nur im kleinen Garten konnte ı820 eine Aussaat und Pflanzung gemacht, werden. Der grofse Garten wurde nach einem sehr geschmackvollen, schon früher vom Hın, Hofgärtner Terscheck entworfenen Plang, in unregelmässige Quartiere getheilt, diese in Que beete, von 14 Elin Breite zerschnitten, und diese wieder so abgetheilt,.. dafs .die ‚Pilanzen in {einer ‚Reihe, jede ı3 Elle ‚von der andern zu stehen kommen konnte, woraus sich ergab, dafs 6000 Pilan- zen bequem Platz fanden. Eine Anhöhe im Gar ien, in deren Innern. ‚sioh eine, Eisgrube befindet, liefs ich’auf ihrer Rückseite zu: einer 'Alpenanlage einrichten, welche eine grofse Menge. Gewächse falst, und sich im vorigen Jahre selbst den Beifall ‘der Hrn, Grafen von Bray und: von Sternberg erwarb. Ein Bassin ‘bewässert zwei künstliche Gräben, worinn die Wassergewächse ‚fröhlich ge- deilen. Der kleine Garten falst ı500 Pflanzen ‚48, Fenster Mistheete und einen Treibkasten. Ich benutze den kleinen Garten zur Aussaat und zu Prüfung der noch nicht hinlänglich bestimmten Arten, welche dann an ihren Platz im grofsen Gar- ten übergehen. Ich entwarf nach dem vergönnten 555 Raume eine Uebersicht der aufsunehmenden..Ge- wächse nach .einem natürlichen System, und im ‚vorigen Frühling (1821) wurde das eingepflanzt, was ich 18206 im kleinen Garten enltivirt halte, 'etwa 1500 Nummern, dazu kamen noch eine bedeutende Anzahl zugesendeter und gegen ı300.aus. Saamen . erzogener perennirende Gewächse. Die Ausaaal'be- trug mit:den einjährigen circa 3200 Kapseln. Un- geachtet des schlechten. Sommers ärndeten wir doch bei.der schönen -Lage-»der Gärten, . schon .in diesem. ersten Jahre. eine ansehnliche Menge Saa; men, und diejenigen, wovon: ich mittheilen kannte, achten: den Inkalt des Verzeichnifses jaus, wel» ches ich.als: Primitiae! seminum horti Dres- densis im December. versendete, und nach wel- chem bis jetzt 3400 Kapseln verschickt sind. Ich kann sagen, dafs der Garten. durch sein Gedeihen - einen immer. fröhlichern Anblick.. gewälrt, und inir täglich lieber wird. . Vorzüglich verdanke ich dies Vergnügen den würdigen Männern, welche mich mit so zahlreichen: und vortrefflichen Saamen- 'sendungen beehrten, aber. ein nicht geringer An- theil gebührt ‚auch der. musterhaften Besorgung, ‚welche dieser Garten von: der Hand ..des Hrn. Hof. särtners Terscheck genielst. : Seine grölste Ver- schönerung und Bequemlichkeit erlangte: er noch durch den auf Befehl Sr. Maj, des Königs 'darin erbauten Gartensaal, welcher zu einem Auditorie bestimmt und eingerichtet ist, und am vergange- nen 22. April eingeweihet wurde. In gegenwärti- gen Halbjahr hören gegen 50 Studierende die Bo- 556 tanik, an den Exeursionen nehmen 36 bestimmte Antleil, an welche sich gewöhnlich noch 3 andere anschliefsen. — Die Alpenilora gedeiht vorzüglich gut. Pr mula inlegrifolia 'minima, Soldaneila pusilla, Banunculus alpestris, Potentilla aurea‘' (salisb) Hlalleri, Valeriana montana, Arahis.stricla, bel Jidifolia, nntans, mehrere Cinerariae, Saxifr gae u. 5. w. stehen so eben in der Blüthe, Im Arboretum zeichnen sich mehrere Sträucher von Ribes aurenm Pursh, durch ihre prachtvollen ‘and 'wollriechenden Blüthen, und die Cyrisi at Die Aconitensammlung ist wieder so weit gedie- hen, dafs zum nächsten’ Herbat Versendungen g# niacht werden können Wir werden: die wirk lich vorhandenen anzeigen. — Unter diesen Umständen, welche ich aulser- dem. nicht berührt haben würde, wenn nicht. eine Nachricht von mir selbst zu Vermeidung von Ir rungen nöthig gewesen wäre, scheint mir also diese Anstalt ihren Zwecke ganz entsprechend, und es war mir überraschend zu lesen, dafs der Garten „wenigstens zehnmal zu klein“ sey; wa wohl nur durch eine Verwechselung, vielleicht mit: unserm kleinen Garten, oder mit. einer ander „ähnlichen Anstalt, auf einem flüchtigen Durchiluge entschuldigt werden kann, da manche Universität sich nicht eines solchen Gartens zu erfrenen hal, und mich a. B. Hr. Hofrat Schultes bei der Ansicht des unsrigen versicherte, dafs der seinig® an "der Universität "Landshut „nieht halb 5° | 557 grofs* sey. Das Abräumen der Arten, braucht sich also, wie man leicht einsieht, so wie in jedem bot. Garten nur auf die einjährigen Gewächse zu bezieben. Der Mangel an Gewächshäusern, dem ohnediels mit der Zeit, wie zu hoffen ist, noch ab- geholfen werden wird, ist auch mir und meinen Zuhörern nicht so fühlbar,. als mancher glauben mag, da bekanntlich hier Gärten existiren, welche hinsichtlich der Glashauspflanzen von Alters her unter. die reichsten Deutschlands gehörten, Der so- genannie, Herzogengarten unter ‘dem Hr, Hofgärt- _ ner Seidel, einem Sohne des ehedem seiner gros-. sen Thätigkeit und seines Glücks in der Pllanzen- eultur wegen weit und breit bekannten Hofgärtner Seidel, der Garten am japanischen Palais, unter dem Hr. Hofgärtner Terscheck, (Bruder des bot. Gärtners), die prächtigen Handelsgärten der übri- gen Gebrüder Seidel, und eine Anzahl "anderer zum Theil Privatunternehmungen, wie der Garten des Hrn. Poscharskyi, worin sich manche, aus- serdem vergeblich gesuchte Pflanze findet; vorzüg- lich aber die durch Gehalt und Eleganz ausgezeich- nete Anlage des Hrn. Grafen von Hoffmansegge, sind Gegenstände, welche flüchtig Duxchreisende nicht besehen, sonst würden sie Stoff zur Bewun- derung in,reichem Maase finden, wenn sie den Reichthum an Exemplaren, oder die Haltung der- selben, oder .die Seltenheit der Arten, oder die Wahrheit’ der ausgegebenen Cataloge, oder endlich - die Gefälligkeit der Besitzer rühmen wollten, „Das Poblikum besucht diese Gärten, und weils sie zu b58 schätzen, allein sie werden nur als wissenschaft liche Anstalten betrachtet, zahlreiche Vergnügungs« orte sind davon getrennt. Die Riesen in den Pal- menhäusern z. B. ein Pandanus von mehr ale 8 Eliten Höhe, fällt Jedermann auf, so wie die Künstlichen Wälder neuholländischer Acacien, welche über die Häuser hinausstreben, nebst Po- ‚dalyria styracifolia und andere Seltenheiten ‘von derselben Höhe, das ganze Frühjahr hindurch mit den herrlichsten Blüthen bedeckt, einen ge- nufsreichen Anblick gewähren, zu welchem sich das, Auge von den zahlreichen kleinern Pulte naeen, Diosmen, und einer Erikenflora, wel- che an Pracht und Zahl in der Nähe ihres Glei- chen vergeblich suchen.möchte, von Wonnegefühl durchdrungen, erhebt, ' Dresden, Prof, Dr. Reichenbach, 2. Oeffentliche Blätter geben die Nachricht aus Berlin, dafs durch einen Beschlufs des königl. ho- hen Ministeriums der geistlichen Unterrichts- und Medicinalangelegenbeiten vom ı9, Aug. der königl. Leopoldinisch - Karolinischen - Akademie der N turforscher, mit höchster Genehmigung und unter der Protection Sr. Durchl. des Fürsten Staatskanz- lers von Hardenberg, ein nahmhafter jährlicher Geldzuschufs, als Unterstützung zwr Herausgabe ib- . rer Schriften, gnädigst bewilligt wurde, welcher Geldzuschuß 30 lange fortgehen soll, als dieses Institut, wie solches jetzt durch den Aufenthalt sei- nes zeitigen Präsidenten, des Prof, Nees v, Esen- beck zu Bonn, der Fall ist, seinen Sitz in den 559. königl. preufsl. Staaten haben, und seine verdienst- liche Thätigkeit ferner bewähren wird, Es ist da- her sehr zu wünschen, dafs die Einladung des Hrn. Präsidenten an die übrigen naturforschenden Socie- täten in Betracht der Herausgabe ihrer Schriften, “sich mit der k. Leopold - Carolinischen Academie zu vereinigen, Beyfall finden möge, welches bei dem jelzigen gelähmien Zustande des Buchhan- dels,' in mancherlei Betracht sehr sweckmälsig seyn würde, ‘ 3, Die von 'dem Hrn, ‚Präsidenten Nees von Esenbeck gemeinschaftlich mit dem Hın, Akade- miker, Ritter von Martius bearbeitete Beschrei- bung der Florula des Urwalds, aus der Mitthei- lung des Prinzen Max von Neuwied, ist ferlig, ‘und kömmt in den nächsten Band der Verhand- lungen der Leop, Carolinischen Academie der Na- turforscher, Sie enthält die Beschreibungen von circa 200 Arten und wird mit gulen Abbildungen aller neuen Gattungen (Genera) versehen seyn, , Der zweite Band von Agardhs Species Al-. garum wird nächstens ausgegeben werden und (der zweite Theil von Fries Systema Mycolo- gicum in kurzem folgen. Greifswald, | Prof, Dr. Horns ch uch.‘ IV. Berichtigung. In der Vorrede zu der Flora Heidelbergensis' habe ich mehrere Programme von Georgius Fran- cus, ihrem Titel nach angeführt, ohne sie, wie auch dort bemerkt ist, gesehen zu haben, Diese Pro- gramme werden unter andern von Schrader (Fio- % 560 ra germanica -I, 53) zu den Schriften gezählt, in welchen die Pflanzen der Gegend um Heidelberg beschrieben worden, — Lange bemühte ich mich vergeblich, dieser Schriften habhaft zu werden, bit ich sie endlich vor kurzem von einem Freunde zum Geschenk erhielt, Es sind folgende: - Floxalia amoenissima terrae palatinae 1679, - Viridaria agri Heidelbergensis 1680, „Chloris Palatina 1681, Antesphoria palalina 1683. . i Diese 4 Schriftgen sind alle in klein Oktaw format, während Schrader sie theils in Quart, theils in Folio anführt, und in ihnen allen ist auch nicht eine Pilanze der Gegend um Heidelberg gs- nannt; wahrscheinlich wurde man durch die 'Ti- ie] verleitet dieses zu glauben, welches übrigens hätte vermieden werden können, wenn man diese genan abgeschrieben hätte, so heilst z. B, der erste nicht, wie ihn mehrere Schriftsteller anführen, blos Floralia terrae palalinae, sondern Ad Floralia amoe- nissimae ‚terrae palatinae in vicinis Heidelbergae campis, montibus et agris, omnes artis herbariae fautores alque cultores ofliciose ac peramanter in- vitat Georgins Francus. Anf ähnliche Weise sind auch die übrigen überschrieben, woraus man schn sieht‘, dafs es weiter nichts als Einladungs - Pro- gramme zu botanischen Excursionen sind, . eine‘ Sitte, die so viel mir bekannt, jetzt in Vergessen- beit gerathen ist. Der Inhalt einiger ist unbedeu- tend, z, B. von der geträumten Palingenesie der. Pflanzen und dergleichen. — Offenbar gehören also. die genannten Programmata nicht unter die Schrif- ten, welche die Flora der Gegend von Heidelberg beschreiben. — Heidelberg, "Prof. Dr. Dierbach, Flora | oder Botanische Zeitung. Nro. 36. Regensburg, am 28, Sept. ı822. " << . “ 3 B - . Du Aufsätze ‚ Bemerkungen über Peditularis fhseichlata und Gentiana campanulata. Von Hru, Obristen Baron von Welden, ' Urer ‚den Lieblings - Familien, deren sich gewöhnlich jeder Botaniker welche wählt, sind mir von jeher die Pediculariden und Gentianen oben an gestanden, und ich habe mich daher vor- züglich beflifsen, sie für mein Herbarium so voll- ständig als möglich zu sammeln, und sie zu ver- gleichen, :Von der. ersten fehlte mir unter andern auch P, fasciculata, In Willdenow steht: habi- tat in Italiae alpibus, :Persoon hat ilın getrenlich abgeschrieben, und als ich mich vor einem Jahre diesen Alpen näherte, war mein Augenmerk auf . diesen Schatz gerichtet; noch hatte sie nieines Wis- I sens niemand gefunden. Die erste Erndte die ich machte, war von den Corni di Canzo, den leizten Aussprüngen der italienischen Alpen zwischen dem See von Como und jenem von ‚Lecco. (Was ich auf dieser Excursion sonst noch erbeutet, zeigt die frühere der Flora zugeschikte Anzeige.) . Pedieu- Nn 562 laris tuberosa befand sich unter den gesammelten und war bald erkannt, denn sieist in Willdenow güt beschrieben. Aber wer half mir aus.dem Lt byrinth, als ich mit Persöon in der Hand P. dyrd- flexa von fasciculata unterscheiden wollte? Der » Hanptunterschied lag darin, dafs die Galea bei gyro- {lexa bidentata, bei fasciculata tridentata seye, die- ser Charakter war aber sehr wandelbar. Alle . andere, wäs Willdenow noch anführt, ist so pro- hlematisch und hypothetisch, dafs man nicht klug werden kann; — am Ende gesteht der ehrliche Mann selbst, dafs er seine Beschreibung nur nach getrokneten Exemplaren gemacht, und es seinen Nachfolgern überlafse, dieSache näher zu beleuchten, Ich wandte mich in dieser Noth an den Hm Prof, Moretti in Pavia, der mir berichtete, dal Hr, Stevens, der sich mit einer Monographie dur Pediculariden beschäftige, ihm auf seiner letslen Reise in Italien besucht, und versichert habe, dalı er bei Besichtigung des Herbariums von Willd® now in Berlin, sowohl unter der Benennung 'P syrollexa als fascioulata ein und glieselbe Pilanze, und zwar letztere also doppelt vorgefunden habe, Es soll nämlich Bellardi. Hrn. Willdenow seine entdeckte und .so .benannte fascieulata zugesandt habeny während dieser eine.eben solche wo andet her, bereits als gyroflexa beschrieben hatte, Aucı DeCandolle bemerkt schon in seinem Supplement zur Flore frangaise, dals die Diagnose der P. Pr „eiculata einer Revision bedürfe,: die aber nyv M lebenden Exemplaren ziı machen sey, Hr. Sit z 563 vens erklärte zu gleicher Zeit eine Pedicularis, die Hr. Moretii von den Cori di.Canzo in sei- | ‚nem. Herbarium hatte, für die ächte lang 'vermilste fasciculata... Hr, Moretti war so gefällig, mir das- selbe Exemplar zum Vergleiche mit dem: meinigen zu.senden; und ich sah mich 'zu meiner nicht ge- ringen ‚Freude im. mehrfachen Besitze von‘ ‘dem längst, ersehnten: Schatze. - en \ ich habe, sie Später "auf dem M. generoso wie- der gefunden, "and im” lebenden Zustande unter- sucht; ' Bellardi beschreibt sie sehr. oberflächlich in ‚seinen Appendix aliera ad floram pedemonta- nam ingdita, Was er von, einer radix flipendulae- Formis Bagt, habe ich nie gefunden, Es ist nicht zu läugnen, dafs P. tuberosa, gyro- flexa und fascieulata fecht nahe verwandt sind, aber sie unterscheiden sich doch kinlänglich, um getrehnt zu bleiben, so dals wenn alle drey‘ Pilan- zen heben: einauder liegen, sie selbst ein ungelb- tes Auge gleich zu sondern versteht, Und zwar unterscheidet sich: die P. gyroflexa (Villars) von P. faspienlata durch den calyx glaber, laciniae fo- lorum obtusae et hon dentata. Die P. tnberosa, durch deren gelbe Blüthe, calydem hon cristatum glaltrum, und durch .den einfacherh Blüthenkol- ben. — Noch unterscheidet sich P. fascienlata vor P, asparagoides 1a Peyr.atise, welche folia caulina sitapliciter pinnata; et folia radicalia bipinnala; ca licem 'glabrum angulosum coloratum non crista- tum; galeamı .corollae äritegräm et non tridenlaram Nana 56 hat, welches alles sich bei der P. Xasciculata. an- ders findet. - ° Ich mufs sonach auf. die wahrscheinliche Ver .„wechslung. aufmerksam machen, die Lapeyronust in: seiner Flora der Pyreneen vorgenommen; ..er ‚führt nämlich ti. 123 eine P, asparagoides (Lapeyr) ‚als identisch mit P. fasciculata Willd: :und: Bel. lardi auf; er gibt ihr. folgende Diagnose: caulibu simplicibus erectis, foliis bipinnatis, calyeibus 5. fidis simplicibus angulatis glabris ; spica. subfoliosg, corollae galeä arcnata ‚obtusa integra, tuberibus “ radieis Tasciculatis oblongis "acnminatis fibrillosis, Die Blumen purpurfarben. Er fügt dann. am Ende noch bei ‚fund zwar läfse: ich seine ‚Beschreibung werden kann) Bacine' tubereuse tubereules fasci- ‚eules greles aminces dans le haut, rerillds dans le bas avec quelques fibres delices..'eparses,. - Tige . droites; simples de 4 -—— 5 decimetres de hautem, elles portent 1:— 2 feuilles; toutes sont: petiohtes Pinndes, pinnules profondement dentdes, aveo une arte a leur bout. Epi oblong entrem&ld de quel- ques feuilles. ‚Calices angulenx colords :glabres i ‘einque dents aigües, Corolle pourpre tubulee. Car que recurbe obtus, la levra'selevee, a trois lobes embrassant le casque; ick. ‚heancoup plw Jon que la corolle. : 1, 0°..8 on Sprengel hat eine P.- ‚sumana in seinen Plant, minus .cogn. pug. Il, p, 70. Nro, 134 aufgestellt,. die Pollini ihm aus dem Vizentinischen vom M. Su- mana geschickt hat, . Anch. ich habe diese Pilana® 565 gefunden und eine grofse Varietät, vorzüglich von der tuberosa durch den calycem hirsutum verschie- den gesammelt, wodurch sie sich der fascicnlala nähert, DeCandolle erklärt sie aber Fl. Fr. 1. 483 für tuberosa, Var. y. — Seguier führf sie unter P. alpina lutea auf u Ich würde folgende Diagnose für P. fasciculata vorschlagen: Foliis pinnatis, pinnis prefunde ' pinnatifidis, laeiniis linearibus. acutiuscülis’ dehlatis, calyeibus quinquefidis eristätis hirsntis. Sie kommt auf dem. Monte generoso, den Corni di Canzo, und auch auf dem Monte Baldo vor, auch habe ich sie von dem Gran Sasso aus den Abruzzos erhalten. Die Blüthe ist dunkel rosenroth.* Die Wurzeln fibreos, nicht. knollig. Ich habe sie im Topf erzogen und perrennirend gefunden, (Das diesem Pflanzenpaquet- te beiliegende Exemplar zeigt das nähere‘) : Aus: der, Familie der Gentianen vermilste ich’ sehr schmerzlich G. campanulata Jacg. aust. 5, p.43.' app, t. 29. Der elırwürdige Wnlfen halte: sie in Kärnthen in dem sogenannten Garten bei Reichenau ein einzigesmal gefunden, und ich hatte selbe in seinem Herbarium nebst einer treuen Abbildung von. ihm gesehen. Alle Versuche, die Pflanze auf dem angegebenen Standorte - wieder. zu. finden, waren bis jetzt vergeblich gewesen, :Willdenow selbst hatte sie nie gesehen, ihre Beschreibung nur ent- lelınt, und es dürften sie nur. Wenige in Natur be- sitzen, da. auch der- angezeigte. Standort in den Schweizer Alpen sie nicht liefert, Zu Unter, den.Gentianen, die la Peyrouse in sei- 566 ner Histoire abregee des’plantes des Pyrendes, Ton- louse 1813, auführt, kömmt Seite 132. eine G. Bur- seri vor, bei welcher genau Bauhin Pin, 187 eben so zitirt ist, wie bei Willdenows campannlata. La Peyrouse gieht folgende Diagnose: ecorolliu fubsexfidis campanulatis, impunctatis lacinis lanceolatis, dentibus interjeotis, calyce spafhaceo univalvi, Er sagt ferner, Burser habe sie zuerst in den: Pyreneen gefunden, wa sie eben nicht ge- mein seye.. Ihre gauze Statur sey kleiner als die der G. lutea, und gröfser als die der G. purpure4, er habe zuweilen 3, zuweilen doch auch 4 Quir- len bemerkt, auch oft nur’ eine Blume an der Stelle der 4ten Quirle, auf denen 12 18 gerade außte hende glockenförmige Blumen säfsen, von eine lebhaften goldgelben Farbe, die Blumenkrone 5.6 y mal nicht tief eingeschnilten, zwischen jedem Einschnitte ein 3eckig spitzer Zahn,. der ‚Kelch häutig spathelförmig, einhäusig. Ein. Hauptcharakter, den La Peyrouge, und schon Bauhin anführt, ist die unpunktirte Blu- menkrone. Aber ersterer führt eine Varietät mit püinktirter Korolle auf, ‘deren auch Tourn ofen in seiner Topog,, erwähnt, 2 Hören wir nun, was Willdenow, und aus- führlicker Schultes in seiner ilora Oesterreich von der-G. campanulata sagen: Ersterer giebt ihr folgende Diagnose nach Fröhlich p. 28. Nro: 5 Corollis septemfidie eampanulatis impunctt- tis verticillatis, calyeibus brevibus subtruncatis, und nach Jacg, den Murray kopierte: cbrollis seplem 567 fidis campanulatis atriatis immaculatis;“ ealycibus septemäidis. Schultes sagt: dıe Blumenkrone seye siehen- apaltig glockenförmig unpunktirt, in Quirlen, die Kelche 'knız, fast abgesinzt, Die Blätter der 6, pannonica ähnlich dunklergrün 5 — 7 nervig, 2—5 Blumenquirlen, die Kelche weißslich ins blauiiche, beckenförmig. Die Blumenkrone gelb; 6 —9 Stauh- fäden, ganz blaue Streifen am Fruchtknoten; eine Varielät habe purpurfarbene Blumen, . ‚Hr. Schultes mufs die Pflanze wohl selbst ge- sehen haben, weil er sie genauer, als irgend einer seiner Vorgänger beschreibt, oo Ich finde in beiden Diagnosen der G, Burseri und der '‘campanulata manches übereinstimmen- . des, nichts widersprechendes. Was meine Vermuthung der Identität aber zur Gewilsheit erhob, war die G. Burseri selbst, die ich durch Hrn. Salzmann aus den Pyreneen vor einiger Zeit. erhielt. Die Diagnose, die Lapey- rouse giebt, ist vollkommen auf sie anwendbar, und jene, die Jacg. von der campanulata anführt, widerspricht in gar nichts. Villars hält. zwar in seinen Memoires sur quelques plantes hybrides p. 190, die G. Burseri für eine blose Varietät der G. pannonica, oder der punctata, aber sie unter- 'scheidet sich von beiden durch eine weit gröfsere Blumenkrone, die schlechterdings keine Punkte hat; die Einschnitte sind schmäler und zuweilen deren v8 on Ich werde durch Vergleiche mit dern sinzigen 568 Exemplare der campanulata in Wien mich noch näher zu überzeugen suchen, So hätten wir denn einmal vereint, statt ge- trennt, und in unserm Kärsthen abermals einen Be- wohner der Pyreneen einheimisch. : Ich würde die Benennung von campanulata jener von Burseri vor- ' ziehen, weil für Species- Namen diejenigen gewils anwendbarer sind, welche schon in etwas die Plan- ze beschreiben nnd daher besser bezeichnen. - IL Correspondenz. Nach achtmonatlicher Abwesenheit, nachdem ich alle Kantone .der Schweiz, dieses europäischeh Centralpunktes aller Naturschönheiten durchgepil- gert, mehrere Wochen in dem geräuschvollen Paris, - dieser Kapitale der Naturgeschichte, verlebt, und längs den reitzenden Gestaden des mittelländischen _ Meeres das südliche Frankreich ‚durchzogen halte, bin ich glücklich wieder nach Ausonien zurück: gekehrt, Da ich die Sommermonate in der fran- zösischen Schweiz zubrachte, so botanisirte ich dort dleifsig und habe manches seltene Pflänzchen in den herrlichen Alpenthälern und auf den wür- zigen Bergiriften aufgefunden, :und den blühenden Kränzen welche. den ewigen Schnee umsäumen, eni- wunden, Besonders reich an Pilanzen ist die Allee blanche, durch welche Gegend der Weg, wenn man den nur einige Zeit im Jahre ersteigbaren Bonhom- me passirt hat, führt, um das Feenthal welches nach Aoste leitet, und das so viele Mannigfaltigkeit und Reitze darbietet, dafs es zu beschreiben ein vergeb- liches Bemühen wäre, zu erreichen, Weit majestä- \ 569 tischer ragt dort im Hintergrunde der Montblanc. hervor, als in dem so oft beschriebenen und be- sungenen Chamounithale, dessen Besuch, weil es so Mode ist, kein in die Schweiz reisender Fremder, versäumt. In der deutschen Schweiz war die Iahres- zeit schon zu. sehr vorgerückt, um viele Pilanzen sammeln zu können; dafür entschädigte mich die Bekanntschaft vieler biederer und gefälliger Naiur- forscher, die mir ihre Schätze mittheilten, Aus Paris, und besonders aus dem südlichen. Frankreich habe ich sehr viele Pflanzen acquirirt, die ieh.der Güte der gefälligen französischen Botaniker verdan- ke, und so trug ich fast. die ganze mittägliche Flora Frankreichs getrocknet nach Hause, ohne dals ich dort, der Jahrszeit wegen, selbst viel hätte sam- meln können, obwohl schon mitten im December der Mandelbaum blühete, - Ich werde in der Folge alle Materialien, die ich auf dieser Reise sammelte, ordnen, und das vor- züglichste zum Druck ‚befördern. Zwar weils ich wohl, dafs es zwecklos scheint, den Schwall der Reisebeschreibungen von Ländern zu vermehren die schon längst: von genialen Männern bereist und beschrieben sind; allein jede Sache kann man ja von mehrern Seiten betrachten, und manche in- dividuelle Ansicht gewinnt oft bei sinniger Betrach- tung das Gepräge einer generischen, Diefs nur vorläußg, In dem Scheuchzerischen Herbario, das sich in Zürch befindet, fand ich manches Gras, das von spätern Autoren als neu entdeckt und beschrieben \ 570. wurde. — Was ist wohl Cyperus complanatus Forsk? mir scheint dals es die von Balbis als €. difformis L, bestimmte Pflanze 'sey, welche in den Reifsfeldern Frankreichs und Italiens, so wie auch in Aegypten vorkommt, wo sie Sieber fand und in seiner aegyptischen Flora unter dem Namen Eyperus prostatus Delille aufführte, Ich salı in Delille’s Herbarium zu Montpellier diese Pilan- ze, welche meiner Ueberzeugung und dem eigenen Geständnifse des Hrn. Besitzers nach, nichts anders als eine Varietät von Cyperus fusens ist, - Unter den bisher von mir in Italien entdeok« ten Pflanzen nenne ich einstweilen folgende: Gla- diolus Ludovieae, Euphorbia fragifera, Stachis italiea, eine sehr ausgezeichnete Art, Festuca spe» ctabilis vom monte Baldo, eines der ‚schönsten Gräser, Thesium divaricatum, Agrostis hirsuta, Bromus negleetus, Gentiana Frölichi, Avena Berinüi, nnd Crocus lineatus, Mr. Gay in Paris, welcher eine Monographie der Gattung Crocus herausgeben wird, und solche mit grolser Sorgfalt kultivirt, erklärte diesen letzteren ebenfalls für eine eigene Art. Über alle diese Arten erhalten Sie nächstens vollständige Diagnosen, ' Da Ihre Majestät unsere Regentin mir die Re- organisirung des hiesigen botanischen Gartens über+ tragen hat, so bin ich jetzt damit aufserordentlich . beschäftigt, und wage es daher, Sie und alle bota- nische Freunde, besonders Vorsteher botan, Gärten um Mittheilung von Sämereien zu bitieni Freylich kann ich eine Gegensendung dafür exst für die Zu- 571 kunft versprechen, allein dann soll auch meine Schuld bezahlt werden, Parma, Prof. Dr." Jan. IL Botanische Notizen (1. Herbarienfeinde. Raubinsekten.) Bekanntlich ist es eine Eigenschaft der meisten Gegenmittel gegen schädliche 'Thiere, dals sie nichts oder nur wenig von dem bewürken, was man von ihnen hofft, Auch in unsertt Herbarien erfahren wir bisweilen, dafs die feindlichen Insekten nicht durch die empfohlenen chemischen Mittel ku ver- tilgen sind, und ich habe selbst eine solche Erfah- zung gemacht, Man hält insgemein den Ptinus far für den schlimmsten Herbarienverderber, al- lein ich glaube nicht, dafs es viele Fälle giebt, wo man diesem niedlichen 'Thierchen die Schuld mit Recht beimilst, Mir scheint es als ob seine Lieblingsnahrung, so wie die der Dermesten, anima- lische Cadaver und Präparate wären, In den be- deutenden Herbarien des hiesigen Museums, fand ich einen grofsen Theil, vorsüglich der neueren Sachen so zugerichter, dafs oft kaum eine Spur der ‚ Pilanze im Bogen zurückgeblieben war, da die Her- barien mehrere Jahre lang nicht angesehen worden waren. Diese ganze Verwüstung hatte aber keines- wegs Ptinus fur, sondern einzig und allein das Anobium panieeum angerichtet, welches ich auch in andern Herbarien getroffen habe, und wel- ches überhaupt der gröfste Feind aller vegetabili- schen Präparate zn seyn scheint, da es bekannt- lich auch der sogenannte Wurm ist, welcher den 372 Apothekern. und‘ Droguisten die Wurzeln zerfrifst Eine Beschreibung ist hier nicht nöthig, jeder wird das Thier schon, wenn es einmal anwesend. ist, aus seiner Wirkung erkennen. Am liebsten hält es sich in den Cichoriaeeen und Cynareen, in den Dolden und fast am allerhäufigsten in allen Amen- taceen auf, in andern Gewächsfamilien ist. es selte- ner, doch unter diesen noch vorzugsweise in den Euphorbien und Cruciferen, ja ich bin erstannt, es auch. in Melilotns officinalis und Mentha piperita anzutreffen, da sich einige selbst dieser. Kräuter zum Vertreiben bedienen wollen. Die Gentianen waren ebenfalls nicht frei, und diels fiel. mir weniger auf, da ich sogar früherhin die Rad. Gentianae mmbrae jvon diesen kleinen Ungethümen total zerfrefsen ‚gesehen hatte. , Das Unglück hatte, wie ich. erwähnte, nur die neueren NHerbarien be-. troffen, welche in unbeschnittenem Schreibpa- pier liegen, und Paketweise in buchförmigen wohl- : verschlofsenen.Kapseln von Pappe verwahrt werden. Die alten. Herbarien, die herrliche orientalische Sammlung von Tournefort aus Rivin’s Nach- lafs, die noch unbenützten Sammlungen aug Afrika von Ludwig nnd Hebenstreit blieben dagegen ziemlich unversehrt — — denn die Pflanzen be- finden sich in demselben aufgeklebt, auf grolsen beschnittenen halben Bogen. Fast möchte man nun sagen, :wir wollen unsere Pilanzen ‘auch aufkleben, und das um so mehr, da nur die Verhütung, weit. schwieriger aber und nicht mit. Ersatz des einmal geschehenen Verlustes, die Ausrotiung der genann-' 573 ten Ranbinseeten möglich "ist. "Ich bemutzte Yür leztern Zweck die vielgerühmte Sublimatauflösung, ziemlich concentrivt, geistig, mit elwas Kampfer versetzt. Ich gofs dieselbe auf Fliefspapier und legte Stücken davon ganz nafs auf die Pflanzen, in welehen sich die meisten madenähnlichen Larven des Anobium panicenm befanden, Am zweiten und noch an den folgenden Tagen, zeigten sich diese. Thiere in ihrem schädlichen Geschäft unge- stört. lch'nahm ein Glas, legte auf dessen Boden ein Stück Löschpapier mit jener Solution gedrängt, auf dieses etliche jener Maden, auf diese wieder . ein Stück getränktes Papier, Das Glas band ich fest zu. Auch die hier einlogirten Gäste starben | ‚erst nach einigen Tagen, und diejenigen, denen ich in einem andern Glase, bei derselben Behandlung . einige getrocknete Amenta beigelegt hatte, befan- den sich fortwährend wohl, und zeigten, dafs jene zur aus Hunger gestorben waren, Auch wenn ich die. Amenta selbst betröpfelte, sah ich. zu meinem Leidwesen denselben ungünstigen Erfolg. Ganz - dieselben Erscheinungen brachte Arseniksolution hervor, und der Kürze wegen übergehe ich die specielle Anwendung anderer gepriesenen Mittel, Einigen Erfolg. schien mir der Moschus darzubie- ten. Ich zerschnilt einen leeren Beutel in Stück-. chen, klebte diese an die innere Seite der Papp- deckel, und fand späterhin in den vorher ge- reinigten -Packeten wenig oder keine neuen 'An- kömmlinge, ‚Der Geruch bei dieser Arbeit ist aber ziemlich betäubend, und ich glaube desch nicht, 57% dafs dies Mittel als sicher würkend zu empfehlen seyn möchte, im Gegentheil kann ich mich ge: täuscht haben, dafs das nicht wieder Erscheinen dieser Thiere dem Moschys zuzuschreiben gewesen seyu möchte, da doch einzelne da waren, die, wenn der Geruch jhre Entwickelung hinderte, anch nicht hätten .da-seyn können, Diese kleine Erfahrung theile ich in der Hof: nung mit, dafs andere, welche mehrere Exfahrun- gen in dieser Hinsicht machten, diese hier mitzu- theilen nicht versäumen möchten, um doch viel- leicht. ein bequem anzuwendendes Mitte] in Vor schlag. gebracht: zu sehen, gegen einen Umstand, durch. ‚welchen oft der Schweils so inanchen. Tages und die Mühe ‘vieler Jahre zemichtet wird. Be sonders sehe man seine Weiden und Pappeln nach, wozu vorzüglich. im Frühling die Blüthezeit. der- selben veranlassen möchte, um zu erfähren, ob man eines sichern Mittels nöthig habe, Solche Mittel, welche die unmittelbare Berührung eines jeden Individuums, durch bestreichen oder anfeuch- ten nötlig macht, sind bei grolsen Herbarien kaum in Vorschlag zu bringen, und auch das Auf- kleben der Exemplare wäre für mich und viel- leicht für manchen ein schreeklicher Gedanke; ' R: (2. Präparation. von Semperviva und Ericae für Herbarien.) Man tauche die ‚ganze Pflanze sammt den Blü- men von den Sempervivum Arten 3 — 4 mal in siedenden Efsig, schwenke so viel wie möglich 575 . denselben wieder ab, reihe sie an einen Faden, und hänge sie an einen luftigen Ort him. Nach 24 Stunden,. oder wenn. die. Blumen ‚schrümpfen wollen, bringe man sie mit guter Unterlage von Fliefspapier. unter ‚gelinden Druck einer Prefse, und trockne sie weiters nach gewöhnlicher Me- thode, so wird. sie ihre Gestalt. ganz beibehalten haben, -— Meine Methode die Ericae Arten, zu ‘trocknen ist folgende: ’Man.. bringe. den Zweig, einer Erica bis an. die.Blymen- ia: ein Gefäß mit Alko- hol, nehme ilın nach einer Stunde wieder, heyaus, um solchen auf die gewöhnliche Weise zu trock- nen, Die sonst so leicht abfallenden Blätter be- kommen dadurch eine stärkere Festigkeit und das Abfallen wird verhindert, 0 Re Carl Beinert. (3, Prirmula farinosa.) Die höhere oder tiefere Lage der Geschlechts. organe in der Blumenröhre der ‚Primeln, nament- ‘lich auch der Primula farinosa L. scheint darzu- ihun, dafs diese eine wahre Primula und keine. Aretia oder Androsace. sey, wenn jenes Ver- hältnils der Geschlechtsorgane nicht auch bei die- sen Galtungen nachgewiesen werden kann, Hr Pfr, Dr. v. Vest hat die Beobachtung gemacht, dals das gedachte Verhältnils der Geschlechtsorgane , wie bei den Primeln, so auch bei mehrern Asperifo- lien, namentlich bei Pulmonaria offieinalis ‚slalt. finde. Bekanntlich ist auch derselbe ‚Fall, bei den Valerianen, on 576 IV Anfrage (Frage wegen Alliis.) - Wer kann Auskunft geben, über: Allium: sta minibus alterne trifidie, capite bulbifero, foliis gra- mineis leviter serrati, Hall. opusc. p..3386. m. 3. - In monte-Kiffhäuser in arcibus dirutis inter du- nıos et spinas leg, Ruppias in gramineis hor- ü prineipis, si fides. - . Allium: graminifolium staminiusq emi- nentibus, umbella conglobata, versicolore. Hall. opnsc, p. 365. n. 15. Ad Albim Franc. hort. Lusat. quo anctore illi- benter careo. In sabulo inter Juncos prope urbem Meissen mense Sept. Rupp. prope Memmingen aufm Ried. clar. Balth. Ehrhardus, a quo: speoimina et seniina accepi, Wer Exemplare, von den angegebenen Orten besitzt, oder sonstige Nachweisungen über diese Ar- ten’ geben kaun, würde dem Anfrager durch Mit- theilung seinet Bemerkungen in diesem Blatte, de- ren Insertion die Redaction vielleicht bald besor- gen würde, sehr verbinden, V. Anzeige, An alle Buchhandlungen ist versandt worden: Deliciae Pragenses historiam naturalem spectantes, Editae a Joanne $w. Presl, medieinae doctore ei professore et Carolo Bar. Presl medicinae doctore. Volumen pri- mum, 8, Pragae 1802. ı Rthl 8 gr Prag Juli 1822. 16. Calvesche Buchhandlung - \ | Flora °° oder . Botanische Zeitung, Nro. 37. Regensburg, | am 8, Octob. 1832. I Kurt. Erz LES UTG EEEE Ueber den‘ Cyamus'und' Löttis''kr: gypiier und "der' Griechen, Von: Hry. Custos Räopoid Trättinnick, u Er D: vielen Mifsgriffe und Verwechslungen, die diese imposanten Pflanzen in der letzten Epo-. ‚ che der Botanik erlitten, und. das elırwürdige hohe Alterthum jener Darstellungen und Nachrichten, die, sich 'bis auf unsere Tage ‘erhalten haben, und die, : una von der grofsen Verelirung dieser Pflanzen :be- Ichren, mülsen mein Bestreben rechtfertigen, ‚auch, mein Scherilein beizutragen, um disse. Angelegen- heiten ins Reine zu, bringen, oder wenigsteös ‚den, minder Unterrichteten, ‚wenn, sie diese Pflanzen in unsern Gärten zur !Zeit ihrer Blüthe bewundern, . einige interessante Notizen 'mitzutheilen, und ihnen , dadurch den eigentlichen Werth dieser Pfllanzen be- kannt zu machen. Das erste muls die Berichtigung der Namen. seyn.‘ Die Pflanze, die Theophrast Kuamwos. aryumlıog nennt, ward von Linnde zur Gattung Nymplaea gezogen, und hiefs bei iım Nymphaea Oo Mi 12 578 Neluimbo. Neuere Botaniker haben bald nach. ‚her eingesehen, dafs die grofse Verschiedenheit des Pistills und der Frucht eine eigene Gattung erheir sche; sie haben sie demnach von Nymphaea ge- trennt, und neu aufgestellu, Adanson, Gärtner, Jussieu und Willdenow kamen darin überein, dafs sie für diese neue Gattung den auf der Insel Ceylon‘ gangbaren Trivialnamen Nelumbo zum Gattungsnamen erwählten; nur ward von Jussieu die Endung latinisirt, und in Nelumbium ver- wandelt. Allein, da dieserein nomen barbarum, und noch dazn ganz allein auf die Insel Ceylon beschränkt ist, da man, ohne Klinsicht auf classische Legitimität, noch weit mehr den Namen Tamarä vorziehen müsste, der wenigstens in ganz Hiudostan gebräuchlich ist, so hat der Präsident Smith ($. defsen Exotic Botany 1, p. 5g.) einen andern ächt elassischen, griechischen Gattungs - Namen an det sen Stelle eingeführt, für den das hohe Alterthum und - Theophrasts Autorität hinlänglich zu ent- scheiden scheint. Es hat zwar Sims im Botanival- Magazin (T. XXIV. Nr. 903.) dagegen sehr scharf- sinnige Einwendungen gemacht, und insbesondere behauptet, Theophrast hätte diese Pflanze nur ‚darum Kuxyog genannt, weil die Saamen mit den Bohnen eine Äehnlichkeit baben, also nur so wie gewisse Reisende zuweilen die Südfrüchte Aepfel, Birnen oder Stachelbeere nennen, ob sie gleich mit unsern Aepfeln ete, nur eine entfernte Aehnlichkeit haben, Allein diese Einwendung ist kein zurei« chender Grund gegen die Rechtmäfsigkeit des Gal- 579. tungsnamens Cyamus, Denn die Alten hatten überhaupt noch keine eigentlichen Gattungsnamen | und alle von unsern Autoren entlehnten altgriechi- . ‘schen Gattuugsnamen sind ursprünglich blofse Tri- vial - Namen gewesen, 2. E, 'wdiavrovs 'unausie, Yabröch „anıuov u, dgl. Nun sind aber die griechi- ‚schen Gattungsnamen dessenungeachtet immer für die besten und für elässisch gehalten worden: ein gleiches inufs also auch. von dem Namen. Cyamus. gelten: denn obschon die Bohnen fiberhaupt in Griechenlapd Koziol genannt wurden; so, geschah diefs doch nur so, wie wir im Deutschen auch an- dere den Aepfeln hour sehr wenig ähnliche Früchte von Solanum, Momordica, Mespilus, ja sogar Wur- zeln und Auswüchse durch den Stich der Insekten Aepfel nennen, aber demungeachtet unter Apfel hur den eigentlichen von Pyrus Malüıs veistehen, Es gab ausserdem keine den alten Griechen be- kannte Pflanze, die als Pflanze Köapos hiefs, wenn gie gleich übrigens die Saamen aller Hülsengewächse Kuznog nannten, *) und der ägyptische Cyanns sllein hiels als gatize Pilanze Kuayos: Ich berufe mich hun auf die Canones der Philosophis botanica 229, 241, ünd vor allen auf 343, „Nomen gene- ricum antiguum antiquo generi convenit,® Dagegen beruft sich Sims auf den 243. Canon: „Nomen genericum dignum tum allo, licet B . 1 '#%) Die Alten nannten wohl auch inehrere ganz veischie- dene Pflanzen Ä07063. und dennoch ist es niermanden eingefällen die Legitimität der bereits allgemein ange- Rommenen Gattungsbenennung Lotus zu bestreiten, 0Ooa ‘ 580 aptiori, permutare non licet,* Diesem dür- fen wir jedoch hierorts nur 'den 220sten gegenüber stellen, der also laufet: „N omina generica pri- mitiva' nemo sanus introduneit, “ und wobei es in der ‚Exlänterung heißst: „Barbara vocabn- la omnia sunt nobis uti primitiva, qnum Lingua eorum ab eruditis non intelligatun® Smith !war daher vollkommen berechtigt, den Gattungsnamen Nelumbium zu verwerfen, und dafür Cyamus einzuführen, einen Namen, den such gewils mit mir alle consequenten Botanisten von nun an vorziehen werden. *): i Smith hat ferner vollkommen recht, wenn ex . behauptet, dafs sowohl von einigen alten, als anch neueren Schriftstellern der Cyamus mit dem Lo- tus verwechselt worden Man kann sich häufig davon in den Commentationen des J, C. Scaliger und des Bodaeus a Stapel zum Theophrast überzengen. Oder man durchlese im 4ten Kapitel die zweite Section (Lotus aquatie(a)us). p- 5% *) Noch besser würde er freilich getluan haben, wenn e statt Gyamus den Namen Ciborium gewählt hätls; denn Kıßapıov war eigentlich der gangbarste- ‚und am meisten ausschliefsende Name dieser Pflanze, im hohen Alterthum, Wenn DeCGandolle’s Einwendung, dafs Latreille im Thierreich eine Gattung Crustaceen Cyamus genannt -habe, gelten sollte, so mülste Ci- borium. eingeführt werden; aber diese Einwendung ist, zumal gegen Smiths Authorität, und da Kuauss doch schon viel eher ein Pflanzenname war, wohl nut von geringer Bedentnng. 581: und fgg. in Curt, Sprengelii Antiquitatum bolanicarum Specim, I.; oderauch Ebendels: ganz nen erschienene Uebersetzung von T heo- phrasts Naturgeschichte der Gewächse,, und im zweiten Band .seine Erläuterungen. . Wenn aber der Präsident Smith glanbt, ‘dafs der Cyamus nicht blofs eine den Alten heilige Pilanze, sondern ganz eigenthümlich das Sinnbild der Fruchtbarkeit‘ gewesen, ‚und .dals der Lotus nur, eine untergeordnete ‘Rolle gespielt habe; dann. hat_ex, fxgilich Unrecht, und wix finden die Gründe völlig, überzeugend, mit welchen Sims diese Mei- nung widerlegt | hat. Dals aber die Colocasia, der Lotus ‚und. der Cyamus. häufig verwechselt. wur- den,. läfst sich damit ‚nicht bestreiten, dafs Hero- dot and Theophr ast sig genau unterschieden : denn, weil A und B nicht gefehlt haben, folgt nicht, dafs "auch c, D ‚und E. nicht gefehlt. haben können, Mit einem Wort, es ist mitunter ‚öfters der Fall, dafs der Cyamus genannt, und die Co- locasia,' Nuphar oder Lotus verstanden wird ; und gerade diese Verwechslung der Alten, aber noch mehr der Commentatoren, scheint auch den Präsidenten Smith irre geführt zu haben, 'dals er ' den Cyamus für den. ächten Lotus der Alten hielt; in welcher irrigen Meinung ihn noch mehr die sonderbare Erscheinung. bestärkte, dafs die Saa- menkerne des Cyamus sehon. in dem Fruchtbe- hälter keimten, und ein der Poa bulbosa nicht ' ganz unähnläches Schauspiel darstellten, das ihn .an ein F üllhorn erinnerte, und ‚Ahn zu der Idea leitete, 582 dals die Aegypter defswegen den Cyamus als ein Symbol der Fruchtbarkeit verehrten. Noch bevor ich über diesen Cyamus selbst meine Bemerkungen anführe, will ich auch den wahren Gatiungsnamen des Wasserlotus aufser Zweifel stellen; denn die Naturgeschichte dieser beiden Pflanzen ist zu innig verwebt, um einzeln vorgeträgen, und durch etymologische Untersuehun- gen unterbrochen zu werden. So wie vorher der Cyamus wit der Nym- phaea in eine Gattung vereinigt war, so war 9 auch der Lotus; aber, so gut als jener ist auch dieser verschieden, wie aus der weiter unten nach folgenden Vergleichung zu ersehen ist, Der be- rühmte englische Monographist Salisbury hat also die Gattung Nymphaea noch einmal gesich- tet, und zwey Gattungen daraus gemacht , wovon der einen (nach dem 246ten Canon der Philoso- phia botänica) der alte Gattungsname Nymphaes geblieben, der andern aber, der neu eingeführten, der herrliche, anziehende Name Castalia zu Theil geworden ist, Dieser Gatiungsname ist jedoch von Smith und seinen Nachfolgern aus dem einzigen Grunde verworfen worden, weil wir mehrere und schönere Arten von Castalia kennen, als von den gelbblumigen Nymphäen, Er nennt also Salisbi+ rys Castalia Nymphaea, und gieht der andert von Salisbury Nymiphaea genaunten Gatiung den eben nicht sehr wohlklingenden, halb barbari- schen, arabischen Namen N uphar. Ich finde je- doch in der Philosophia botanica keinen Canon, 583 der uns berechtigte, einen guten und rechtmässigen Namen blos deswegen zu verwerfen, weil wir bis- her mehr und schönere Arten von einer ‘andern Abtheilung der vormaligen Gattung kennen. Könn-. ten wir nicht in der Folge noch mehr und noch schönere Arten. von unserer Nymphaea (Smiths Nuphar) kennen lernen? Uebrigens sagt der 246te Canon nur: „Si genus receptum, secundum jus naturae ef. artis, in plura dirimi debet, tum nomen anten oommune manebit vul- gatissimae et officinali plantae,* Was nun die Gemeinheit und den Gebrauch betrifft, so sind die. zwei gemeinsten Arten hierion einander so ziemlich gleich, ja vielleicht die Nymphaea lufea noch gemeiner und, noch melhr bekannt, als die . weilse. NxQpae hiefsen Beide bei den Alten, und bei Theophrast heilst sogar die gelbe Nuupax; was aber den Lotus betrifft, so war und ist er mehr unter dem Namen Aoros bekannt, als unter jenen von Neopap und Nuu@om. Es wäre daher sehr consequent, diese neue Gattung vielmehr Lo- tus zu nennen, wenn es nicht bereits eine andere ebenfalls alte Pflanzengattung gäbe, der wir ihren Namen nicht mehr rauben dürfen. Hier. ist näm- lich der schon oben angeführte a43te Canon zu beachten, Der Fall bei Castalia ist ganz anders, als bei Streptopus. Bei dieser Gattung ist wirk- lich wider den 246ten Canon gesündigt worden. Und dennoch ist sie beinahe allgemein angenom- men. Die uralte Uvularia, die noch dazu gerale wegen ihrer Anwendung in der Heilkunde so: ge- 584 nannt wurde, heifst jetzt Streptopus (Drebfuß) und Uvularia werden neuentdeckte, ausländische Pflanzen genannt, deren Heilkrälte keinem Men- schen bekannt sind. Wie viel. anders verhält h "sich. mit der Castalia? Nupoaı und Napap wa- ren von je her synonime Namen, so wie Kuauss und Kıßapıov; weder Ny mphaca alba noch N ym- phaea lutea waren sonderlich im Gebrauch, und .Nymphaea Lotus ist nur um ihrer alterthümli- chen Bedeutung willen. so interessant geworden: . allein ir Altertbum hiefs sie vorzüglich. Ads auyurlios,. und. der Name Lotus ist bereits einer andern Gattung gegeben worden. Auch ist der Un- terschied dar Artenzahl nicht ‘eben gar so grols, und es giebt noch immersArten genug, um' den ‘Namen Nymphaea zu feiern; an die Castalischen Jungfrauen hingegen würde es uns angenelım seyn, noch weit öfter durch schöne und edle Sinnbilder erinnert .zu werden. Da wir nun, wie ich meine, mit den Gattungs- namen so ziemlich im Beinen sind, so will ich mich ‚noch ferner umsehen, ob es mir nicht mög- lich, und eben daıum zur Pflicht wird, auch noch einige andere, die Characteristik und den Bau der . hieher gehörigen Pflanzen betreffende Anstände zu berichtigen, Beim Cyamus fällt es uns nun ganz "besonders auf, dafs Smith das Gynophorum *J einen Frucht- *) Gynophorum mülsen wir diese Art von exuali- tälsträger vennen; dem Theca R harum trägt nur | nn 7° i 585 knoten nannte. Die Fruchtknoten von unbestimm- ter Zahl (8 — 24) sitzen eingesenkt in einen .gros- ‚sen, umgekehrt kegelförmigen, oben ganz ach ab- . . gestutzten, fleischigen Körper, den man fast mit dem kuchenförmigen Blüthen - und Fruchtbehälter der Dorstenia vergleichen möchte, Jeder dieser Fruchtknoten ist an dem offenen Ende mit einer an der Spitze durchbohrten Narbe gekrönt, welche nicht abfällt, sondern noch an .den. reifen Cariop- sen sitzen :hbeibt. : Das Gynephorum wird zwar “ gröfser, und korkartig; aber demungeachtet; erwei- tern sich die.Zellen so sehr, dafs die Cariopsen ‘schon lange. vor ihrer Reife frei werden, so, dafs . endlich der freie Raum zweimal. so grofs wird als die Frucht, die dann darinn-wanket, und fast zür : ‚Hälfte darüber hinausreicht. Betrachtet man den Bau dieser Pilanze ober- : Hächig, so sollte man glauben, es könne zwischen. eineh Fruchtknoten, und Torus ist der Boden der ganzen Blume. Bei Castalia haben, wir kein Genito- phorum wie bei Passiflora und Cluytia; dieses trägt beide Sexualorgane, ‚aber keine. Blumendecke; aber bei Cyamus ist es eben so wenig eines, denn das Gynopho- zum trägt blos dieFruchtknoten, wie bei Fragaria, Ry- bus, Adonis, Myosurus, Magnolia u, dgl. Schon Will- “denpw sagt (S: deß. Spec. pl. II. p. 1260.) „Est ill affinitas aliqua quoad fruetus structuram cum Fragaı .xia. Delile vergleicht dieses Gynophorum nicht nn- “ schicklieh mit einer sogenannten Brause, ‚oder Giels- zen kannen - Rose, Er vote 3 586 ihr und Castalia gar keine Verwandtschaft statt haben. Allein die Gattung Euryale (Anneslea -Andr.) verhilft uns zur Aufklärung dieser so auf- fallenden Entartung und Abweichung. Wahrschein- Jich ist Euryale die älteste unter den hieher ge- “ 'hörigen Galtungen, In dieser ist das Germen in- ferum; aber die Sepalae sind damit verwachsen, und aus den Sepalis entwickeln sich nach innen die Peiala, Es bedurfte nichts weiter als ein Er- starken des Blumenstieles, und das Germen wurde hinaufgerückt zwischen die Blumenhüllen, Bei .die- ser Metamorphose hatten ‚(nach Verschiedenheit der ‚Umstände, unter welchen sich dieses Hinaufrücken 'wiederholte) zweierlei Modifieationen statt; es ge- schah dieselbe so allmählig, dafs die Staubgefälse sammt dem Pistill gehaben wurden, nnd es ent stand Castalia und Nymphaea; im andern Fall, (bei besonders forcirter-Gewalt) durchbohrte das Pistill rasch die Umgebung der Staubgefäfse, und zwar so übereilt, dafs es sogar die oberflächige Be- deckung der Saamenanlage zurückliefs, und sein Innerstes entblölste, und es entstand der Cyamus. Die grofsen Saamen der Euryale sind hierbei nur aus der Lage gekommen und vereinzelt worden. Bei Castalia und Nymphaea hingegen sind wäh- xend der langsamen Verrückung der Saamenbil- Aungsorgane diese selbst vervielfältiget worden. Das nicht aufgeschlofsene Behältnifs wandelte fast seine ganze Substanz in lauter Saamen um, wäh- rend sich das Gynophorum des Cyamus durch sein Aufschlielsen entkräftete, und nur die oben \ 585 gleichsam schwimmenden Keime auszubilden nöch im Stande war. *) Da die Gattung Cyamus nur wenige Saanıen hervorbringt, und überdiels lange nicht so weit als Castalia verbreitet ist, so ist sich auch nicht zu wundern, dafs es davon weniger Arten gibt, als von der Letztern. DeCandolle characterisirt davon als entschiederie Arten nicht mehr als zwei *) Nelumbium speciosum (Cyamus Nelumbo Smith. C, mystionus Salisb.) und Nelumbium Inteum (Cyamus flavicomus Salisb.) Die Merkmale, wö- durch diese beiden Arten von DeCandolle un- terschieden werden, sind sehr beschränkt, nämlich: . *) Dahin scheint auch die Beobachtung zu deuten, dafs die Saamen des Cyamus eine hesondere Neigung haben, schon auf ihrem Fruchtboden zu keimen, dals also der Cyamus beinahe eine lebendiggebährende Pflanze ist, *%) In einem Werk ohne Text und ohne Titel, dessen Einsicht ich der Güte des k. k. Hın. Hofgärtners v. An- toin d. A, verdanke, und in welchem lauter chinesische Pflanzen, Insecten und Vögel abgebildet sind, befinden sich auch 2 Arten von Cyamus, nämlich: a) C. disco- lor mihi! pedunculis petiolisqne hispido - acyleatis, fo- Yis repandis, undnlatis, subtus incatis, floribus oligope- talis, totis zubris, gynaphoro viridulo semiovato; {t, 25.) kb} C, marginatus; pedunculis petiolisque hispidis, for is undulatis, sindatis, costis furcatis, floribus albis, petalis inciso- dentatis, purpureo- marginatis, yalda in- aequalibus, gymophoro flavo (t. 90.) Auch zwey Ca- stalien; die eine (t. 67.) mit weißsen Blumen, scheint Cast, Latns zu seyn; die’ andere (t. 82.) int wahrschein- lich C, magnifica, ’ 588 Nel. speciosum: antheris in appendicem cla- vatam productis; Nel. Iuteum: antheris in appendicem linearem productis, Nach meiner Ansicht dürfte Cyamus luteus wohl.nur eine ‚Varietät von C, Nelumbo, so gut als C. Jamaicensis seyn. Den Cyamus Codo- phyllum hingegen. erkenne ich als eine eigene Art, Das Nelumbium pentapetalum Willd, ist ohne Zweifel eine eigene Gattung, die noch ge- ' nauer untersucht. werden sollte. Noch möchte man fragen‘, ob denn der Cya- mus, der im Botanical Magazin Nro. 903. abgebil- det ist, und der in unsern Gärten schon öfters ge- blüht hat, ganz derselbe mit jenem sey, denSmith in seiner Exotie Botany I. p. 59. beschrieben und tab, 3ı und 32 abgebildet hat? Man könnte um so viel eher auf den Verdacht einer solchen Verschie- denheit gerathen, als sich uns die Wahrscheinlich- keit aufdringt, dafs der ägyptische und der ostin- dische Cyamus gar leicht zwei verschiedene Ar- ten seyn dürften; und wirklich zeigen sich in Smiths Abbildung folgende Abweichungen: ı. Ihre Blumenstiele sowohl, als ihreBlattstiele sind merk- lich dicker, und mit, entschiedenen häufigen Dor- nen bewaffnet; .2. die Blätter sind mit sehr. weni- gen Rippenstrablen versehen, oberhalb ungelleckt, unterhalb röth, wie jene von der Tradescantia discolor; 3. die Blume selbst ist kleiner, und ganz satt rosenroth; 4. die Sepalae sind braun und viel kleiner als die Petala; 5, die Petala sind noch ein- mal so viel an der Zahl, gegen innen sehr. stark . abnehmend, die äulsern verhältnifsmäfsig breiter, alle aber schr wenig geadert; 6. die Staubgefäfse sind alle nach einwärts gekrümmt, und mur kaum das Gynophorum übersteigend; 7. das Gynophorum selbst ist drei bis viermal so grofs, und nicht gelb sondern grün; 8, die Germina sind: fast nistend (subnidulantia); g. die Stigmata sind alle krumm- halsig, ‚kolbenformig, aufliegend, : 10. Smiths Pilanze war lebendig - gebährend; d. h.: lie Sag men wuchsen noch auf dem Gynophorum ‘aus, : Er sey uns erlaubt, unsere. Meinung freymüthig aus- ‚zusprechen!' Smith’s Beschreibung weicht beden- tend ab. von seiner Abbildung. Es dünkt uns, er. habe seine Beschreibung nach einer andern Pflanze gemacht, als jene war, die Sowerby für ihn mahlte; (vielleicht beschrieb ex die Grevill’sche? und diese war die ächte!)- die abgebildete scheint uns mit Brown’s Cyamus Jamaicensis übereinzu-. kommen, und daher nicht viel mehr als eine Va- zietät, aber gewils eine sehr merkwürdige Varielät zu. seyn. Ueber Willdenows und Poirets Arten von Cyamus erlaube ich mir folgende Bemerkungen kund zu geben: - Nelumbium speciosum @, Tamara und Y, Ca-. spicum halte ich für blolse Varietäten: denn sonst‘ mülsten wir eingesiehn, dafs wir den wahren Cya- mus der Alten gar nicht mehr kennen; da er bu reits lange nieht melıx in Aegypten gefunden wird, und die Pflanzen, die wir bisher dafür genommen. 5 90: laben; alle orientalischen oder amerikanischen Ur- sprungs sind: es würde die Frage entstehen: „Wel- che von diesen stimmt ganz mit der ägyptischen überein?“ und diese Frage dürfte dann wohl schwerlich beantwortet werden, Rumph (im VI, -Bq, Libr. XI. cap, 50,) führt gar viele, höchst aus- gezeichnete Varietäten an, woraus wir schlielsen, dafs. diese Pflanze sehr anomalisch seyn mülse, Auf Java allein gibt es Nelumben mit weisen, rosen- zothen, sattrothen, bunten, und -- blauen (?) Blu- men, Wenn es so ist, so mögen wohl die sämmt-, lichen ostindischen Nelumben‘, und die vormalig ägyptische von einerlei Art seyn, — machen wir aber Species daraus, so kann kein Mensch mehr sagen, zu welcher Art der alte ägyptische Cya- mus gehört habe. Cyamus zeniformis _(Nelumbiun reniforme. willd.) den DeCandolle ala Nymphaen reni- formis beschreibt, ohne den Grund anzugeben, war- um er diese Pflanze für eine Nymphea halte, kann ich darum für keine Nymphaea oder Casta= lia erkennen; weil sie Walter „loculis mono- spermis® definirt.. Ich meines. Theils vermuthe, DeCandolle habe hier vielleicht ein unvollkom- inenes, getrocknetes Exemplar von jener Pflanze vor. Augen gehabt, die Andrew in seinem Bota- nist’s Repository (V, Bd, Nr. 297.) abgebildet und beschrieben hat, und die ebenfalls in Carolina zu Hause ist, die (seltsam genug!) selbst Sims im Bo- tanical Magazin Nr. 8ıg, zu seiner wahren N ym-: phaea odorata als Synonim citirt hat, die aber in 91. der That eine bisher verkannte, neue Species ohnd Namen ist, und die ich etwa folgendermalsen cha- rakterisiren möchte: . Castalia: foliis cordato.- reniformibus, "emarginatis, margine integerrimis, lo- bis rotundatis, calyce tetraphylio, petalorum candidorum subaequalium duplici. serie, stigmatibus plurimis subcoadunatis, = Nelumbo Indica und Javanioa des, Poiret (Eneyclop. IV. 453 -454,) sind wohl nicht:ausge- macht einerlei Species, wie Prof. DeCandolle zu glauben scheint, wenn man anders nicht annehmen. will, dafs es nur eine einzige Art von dieser Gat- tung giebt; nimmt man aber auch nur die von DeCandolle aufgestellten Arten an, so wird es höchst wahrscheinlich, dafs es unrecht gethan ist, ‚diese beiden als Synonime zu einer einzigen -Abart- oder Subspecies hinzustellen, Nur mufs man. ge- stehen, dafs Poiret alles vermengt, und ein fast undurchdringliches Labyrinth hergestellt habe, Es wäre daher am besten, ihn bei dieser Gattung gar nicht zu citiren, da seine beiden Synonime zu. mehren Specien zugleich gehören. (Der Beschlufs folgt, I. Botanische Notizen (Angestellter Botaniker.) Hannover, welches schon früher in der Person. des berühmten Friedr. Ehrhart einen eigens angestellten Botaniker besoldete, der das Land ‚in botanischer Hinsicht durchwandern und eine. 592 Flora davon herausgeben sollte, davon’ aber wegen seinem frühzeiiigen Tode nichts erschienen ist, sieht nun diese Stelle gleichsam ermeuert und er weitert, indem ‘der Hr. Oekonomierath Dr. G. F, W. Mäyer zum Physiographen des Königreichs er- nannt worden, und dadurch verpflichtet ist, das ganze ‚Land in naturhistorischer Hinsicht zu berei- sen, und die Resültate durch den Druck bekannt zu machen. Wir dürfen auf diese Weise nun mit ‚Gewifsheit einer vollständigen Flora hannoverana,. wahrscheinlich in mehrern Abtheilungen entgegen‘ sehen, und es ist von. dem sehr thätigen und kenni- nifsreichen Hrn, Oekonomierath, welcher durch: seine Flora Essequeboensis bereits rühmlichst be- kannt ist, zu erwarten, ‚dafs er seinen Gegenstand’ gründlich behandeln werde, wobei unsere Wissen- schaft gewifs nicht-leer ausgehen, und bei so man-' nigfaltigen Versuchen dieser Art vielleicht ein’ äch=' tes Muster erscheinen wird, wie es dem jetzigen Stand der Wissenschaft angemessen ist, "Gegenwär-' tig hat der Hr, Oekonomierath bereits mit der Be- reisnng der hannöverschen Küstenländer den An- fang gemacht, wozu der ganze Sommer bestimmt ist. Es ist wünschenswerth, dals ähnliche Anistellun- gen auch in andern Ländern statt finden möchten, da das Bedürfnifs genauerer Untersuchting aller Ge- genden längst gefühlt worden, und schon früher äußerte Dr. v. Vest bei einer Alpenbesteigung: „dafs der Botaniker nur selten Gelegenheit und: Muße habe, genauere Untersuchungen zu machen, wenn er auch gern wollte,“ Flora Botanische Zeitung, Nro. 38. Regensburg, am ı4. Octob. 182%, —— rn een ! 1. kA wfsäitze Ueber den Uyamüs nd 'Lotws:®er Aegyptier und der Griechen. Von Hr Custos Leopold Trattinni ck, (Besbhluls,) D: Gaktung Castalta, zu welcher der be- rühmte ägyptische Lotus gehört, unterscheidet sich von Nymphraea a) durch vier ziemlich regelinäs- aige, kelchartige, und nur von iimen corollenarlig - gefärbte Perigonialblätier (sepalae); b) durch zahl- reiche, längliche, den Perigonialblättern ähnliche meist noch gröfsere, verschieden gefärbte, weilse, rothe oder blaue, niemals gelbe Blumenblätter; ce). durch die dem Germen (hier Torus elevatus) ein- verleibten Petala und Filamenta; d) durch die. Na- belförmige, im Centrüm.mit einem Knöpfchen ver- sehene Eintiefung am Gipfel des Torus, aus wel- cher die Narben entspringen;.e) durch die strah- lenförmigen, am Ende freyen, über den Torus sich einwärts biegenden, vielzäbligen Narben; £) durch die runde mit den Budimenten der Strahlen ge- krönte Frucht; g) durch die yiel häufigeren und kleineren ‚mit einem Arilius umgebenen Saamen. Pp 59% . Bei Nymphaea hingegen sind: a) die Sepalae 5- 6, blumenblattartig, allezeit ‚gelb, und viel grös- | ser als die Blamenblätter; b) die Blumenblätter sehr ‘klein, an der Spitze sehr stumpf, zurückgeschlagen, ‘unter den Staubgefäfsen verborgen (sie fehlen ganz in Nymphaea sagitlaefolia); c) die Sepalae und Pe- tala {sind unterständig; d) das Germen verlängert sich in einen Hals, auf dem ein schildförmiges, in der Mitte nicht ‚vertieftes Stigma sitzt; doch fehlen weder dieStrahlen, noch das für ein Nectarium ge- haltene Knöpfchen; nur sind erstere fest angewach- sen, und letzteres viel kleiner als bei den Castalien; e) die Strahlen der Stigma’s sind hier nur Furchen; es ist nur ein Stigma peltatum, radiatum; &) die Frucht ist birnförmig; 5) die Saamen haben keinen Arillus, sondern liegen in einem schwammigeh Flei- sche eingehüllt, 5 Salisbury’hat schon i. J, 1805. im äten Stick der Annals of Botany p, 69. u. £. die Gattungen Nymphaea, Castalia, Euryale und Cyamıs von einander gut unterschieden, und die ihm da- mals bekannten: Arten in Ordnung gebracht. Bald darauf hat er auch im 5ten Heft von Hoocker’s Pa- radisus Londinensis Nro. ı4 die Cast alia magnifea abgebildet, und die übrigen Arten noch besser chi zacterisir. Wir kennen keinen Grund, der die Auctorität dieses Botanisten vom ersten Rang ent kräften könnte, und folgen daher auch demselbeit in der Benennung der Gattung Castalia, Ueber die Arten habe ich nur folgende wenige Bemerkungen mitzutheilen: : - 595 Besonders merkwürdig scheint mir Blandford’s Angabe, dal die von ihm beobachtete ©; Lotus - sich nur Abends geöffnet, und mit dem ersten Tagesänbruch wieder geschlofsen habe.‘ Sims sagt: man habe das Nämliche auch in dem Garlen zu Kew beobachtet, ‘und leitet diese Erscheinung von der Cultur im Treibhaus her. Mir aber genügt diese Erklärung nicht, ob sch gleich keine bessere zu geben im Stande bih. Ist etwa hier eine Anti. eipation? Ku "Spiele? Da die Tage’um "As ‚Solkti- tinm des Sommers in England viel. länger als im südlichen -Deutschland sind, so geschieht, vielleicht das Aufbrechen schon Abends, wie bei uns im lan- gen warmen Herbsten öfters die Bäume zu blühen anfangen, die sonst erst im nächsten Frühjahr blü- hen sollten. Wenn das Nämliche nicht auch \in der freyen Luft erfolgt, so mag wohl die 'Tempe= vatur des Gewächshauses mit einen Antheil haben. Man sollte noch mehrere Beobachtungen anstellen, die hierüber endlich Licht verbreiten könnten. Castalia magnifica Salisbury, oder, wenn man lieber will, C, rubra Roxb, ms. ined, in Mus. Banks., scheint nicht blos in Ostindien, son- dern auch in Aegypten zu Hause zu seyn. Ich schliefse diels aus einer Stelle in Andrew’s Bot, Repos, VI. Nro. 391. wo es heilst, Sonnini habe den weilsblühenden Lotus häufig in Aegypten ge- sehen, er behaupte jedoch, dafs der rothblühende nur eine Varietät von jenem sey. Es scheint also, Sonnini habe den rothen Lotus in Aegypten gese- ken, zumal der rothe ostindische erst seitdem he-. Ppa | 596 kannt. geworden ist; den Gyamus aber, dern; gar nicht mehr in Aegypten existirt > konnte ex. wohl nicht gemeint haben, DeCandolle belehrt uns, dafs der Lotus der Indier eine andere Species ist, als der ägyptische, nämlich Salisbury’s Castalia sacra, oder Will- denow’s Nymphaea pnbescens. Hierinn sehen wir uns genötligt, dem hochverehrten Gelehrten ohne Vorbehalt beizustimmen: wenn er uns aber streitig macht, dals unsere in Ungarn einheimische Castalia der wahre ägyptische Lotus, und behaup- tet, dafs sie eine neue Species, seine Nymphaea thermalis sey, dann mufßs die Ehrfurcht der _ Ueberzengung weichen, und wir mülsen. gestehen, dafs die ägyptischen Originalexemplare, ‚die uns Hr. Sieber überbracht hat, von jenen ungarischen durchaus nicht verschieden sind, DeCandolle’shr- ihum ist offenbar daraus entsprungen, dafs ı) die Castalia Lotus, und C. sacra bisber immer für einerlei gehalten wurden, die Blätter der Letzten aber auf der Unterseite behaart sind, dahingegen unsere ungarische Pflanze so wie Sieb ers ägyptische ganz kahle Blätter haben. Es schien also wahr- scheinlich, dafs auch die ägyptische Lotuspflanze behaarte Blätter habe, was indessen nicht wirklich so ist; 2) dafs der Baron Palisot de Beauvois in ‚seiner Flore d’Oware et de Benin eine Pllanze ab- gebildet und Nymphaea Lotus genannt hat, die freilich von unserer ungarischen, aber auch eben so wohl von der ägyptischen verschieden ist. De- Candolle hat diese Figur vor Angen gehabt, und 597 auch eitirt und da Benin in "Afıika Hegt, obgleich weit "entfernt von Aegypten, so konnte er ‘sehr leicht glauben, diefs'sey der‘währe Lotus, wofür sie auch Palisot de Beauvois gehalten bat. Uebri- gens war auch die- Pflanze, - die Andrew im Bot, Rep, VI, Nro. 391, äbgebildet, und der Marquis von Blandfort ebendaselbst beschrieben hat, aus ägyptischen Saamen gezogen,‘ und hatte vollkom- men’ 'glalte Blätter, 'Blandford nennt sie folia gläberrima' in der Definiädn; 'uhd beneiigt den ägyptischen Ursprung, den anch Sims im'Böt, Mag. XXl. Nro. 797. bestättigt, Die NympHada' ther- malis hört also auf eine eigene Art zu seyn); aber an ihre Stelle kann Palisot’s Castalia treten, und diese mufs noch erst einen nenen Namen erhalten; da jener thermalis ‘nir auf den Standort nüserer ungarischen * Castalia Lotus anstendbar“ schei- i As. nen ‘kolihtel Es ist Nicht ganz auskemächt, dals‘ nicht auch‘ die wahre Casthlia Eötus für Ostindien: wächse,- wenn wir gleich zugeben, dafs die Castali 9,,92- era nur zw:olt damit Terwechselt wurde. ':Wenig- stong glaubt, Sims. am. "eben. angeführten. Orte, dafs die Pflanze, die zu ' Kew Blühte,. und deren Saarhen Dr. Roxburg aus Ostindien schickte, von. der näm- lichen "Art war,. wie,jerie, die der Marguis' von Blandford beschrieben; und eben dieser Marg. v. Blandford äußert a Er Ö.; 'dals esihm sehr wahr- scheinlich' dünke, ‚dafs ‚in Ostindien die nämliche Art in hoher Verehy: ung. gehalten werde. Viel- leicht macht man auch "daselbst gar keinen Unter- 598 schied zwischen Castalia Lofus- und C. sacra? Diefs ist um so wahrscheinlicher, da selbst grofse Botaniker die subtilen Differenzen Beider sa lange übersehen ‚haben, ) . ,- er Nach allen diesen vorläufigen Untersuchungen ‚will ich endlich eine Characteristick, oder vielmehr Diagnose der Castalia Lotns entwerfen. °.. | C. foliis:subpeltatis, margine inaequali- ter dentatis,. utringue glaherrimis, subtus reticulatpy:venosis, lobis.re- ctis, integerrimis, acutis, approxima- tis, petalis hiserialibus. .. .....: . Die Arten, die mit ihr am nächsten verwandt “ sind, und leicht. dapit. tergyechselt, oder augh al- lenfalls von Einigen. für. blofse „Varietäten dersel- ben erklärt werden könnten, ‚sind folgende: .ı) die noch unbenangte Castalig von Benin, die weyl, Palisot statt Cast. Lotus abgebildet hat, ‚bei wel- cher jedoch die Blattzähne mehr nach vorwärds gerichtet, die. Unterseite, der Blätter, Kelchblätten \ . I. . Pa Be Yon \ \ *) In einem ganz neuen, uhd; "wie ich vermuthe, von ."Liüilley herausgegebenen Werk (lcanes plantaruy spant® in China nascentium e Bibliotheca Braamiang exverpta& London 1821 in fol, 'maj})'demi: jedoch jede "Camten- tatign gänzlich ‚fehlt, ‘befindet sich auch die Abbildung einer Cast. Lotus, und diese stimmt sehr genau, so vie man:sehen kann, nit der unsrigen überein! 'G. 'Faerl kann ss dnrchaus nicht seyn; denn ihre Blätter sind gar nicht nierenförmig, und die Lappen nicht ruhd, sondern gespitzt, Es ist. also, so viel man fardern kanıı . gewils, dafs .die C, Lotus, aufser Aegypten, auch, it Ungarn und in China wächst: warum solle sie dam nicht auch in Ostindien vorkammen ? warum nicht 50" gar die ächte, normale Lotusblume seyu, währen . die C, saera nur auf einen Theil von Ostindien beshränkt und in jeder Hinsicht viel. schtneg up... >... ie) | 599 Blumen. und Blatistiele rauchhaarig sind; 2) C, 'sacra (Nymphaea pubescens Willd,); ihre Blätter sind unterhalb fast sammetartig- weichhaarig;_ die Blumen haben einen geistigen, weinarligen Geruch; 3) C. 'magnifica (Nymphaea rubra Roxb, ined.) Die angegebenen Unterscheidangsmerkmale sind sehr zweidentig; denn die auf der Unterseite weich- haarigen Blätter" sind es nicht allemal;' ich selbst benierkte an einer lebenden Plläanze, 'auck' mit dem Microscop, keine Harte, und Andrewsrlefihirt sie in seinem Botanist’s Repository VII. Nr6; 808; „fo- liis suborbiculatis, irregulariter denlatis; . glaberrimis,“ Alles Uebrige ist Vei der U. Lo. tus eben so, und hur die prächtige :Blunienfarbe "ist ausgezeichnet, Es’'gibt indefsen anoh-'schon :eine blafsröthe' Varietät, Ci ihaguifica A; rosea, und 85 dürften sich am Ende zur GC’ Lotus noch so viele Annäherungen finden, ‘dafs keine Gräuzlinie melir gezogen werden kann; 4) C. amplarist- blos durch gröfsere Blumen, und ein auffallenderes Rip- dennetz: auf der Unierseite der Blälter‘ verschie- den, ünd sehr’ wahrscheinlich nicht mehr! als eine blofse Varietät, oder'Sübspecies; 5) CG’Rudigeana desMeyer *) ist weit'mehr verschieden, und'kann keine blolse Varielät der’@, ampla'seyn;”sie ist aaa ” r *) S. Defs, Flora Essegebvensis, p. 198 et’seqq, Sehr merkwürdig ist das van Meyer bei dieser Gelegenheit ausgesprochene Lob dor engländischen Damen, die die Bornik so vorzüglichiunterstützen. Auch dieG. Rud» ‚gean.a geht die Gemahlinn Rudge’s an, von deren Hand allein alle "die trefichen Zeichnungen herrühren, die "wie in ihres Gatien Werk bewundern, - | u .. ou. .n Goa viel kleiner; ihre Blätter sind anf der Oberseite fein - höckerig, die Ausschnitte derselben abste- hend, die Kelchblätier sind rippenlos, und die Staubgefälse ‘sind fast so lang als die Blumenblät- ter; 6) endlich C, versicolor (Nymphaea versi« color Roxk.) verschieden durch fast hlasig« höcke- zige, am Rande stumpf- gezähnie Blätter, deren Ausschnitte sich fast aneinander schliefsen, und ebenfalls ansgeschweift - gezähnt sind, durch lange, aehr. ungleiche Blumenblätter, viele Reihen von Staubfäden usw, , . , . Ueber die Geschichte und Mythologie des Cya- . musfnd des Lotus hat sich ein.merkwürdiger Streit zwischen dem Präsidenten der Linnaean Society, . Smith und Sims, dem Herausgeber dea Botanioal« - Magaziu’s, erhoben, . . "Erster hat nämlich, wie ich schon oben ger ineldet babe, beohachtet, dals die Saamen in dem auf dem Wasser herumschwimmenden, verhärtelen Gyuophorum keimen, und a0 eine Art von vege- tirenden Füllhorn vorstellen, Aus dieser Beobach- tung schliefst er, dafs sie die Veranlassung gege ben, denCyamns, in Vereinigung mit dem Wasser: als ein Symbol der Fruchtbarkeit zu verehren, Er meynt also, sie sey ganz dieselbe, die in dieser Hinsicht in den Tagen der Vorwelt auf eine xeli- giöse. Weise verehrt wurde, und dieselbe, die den Alterthumsforschern unter dem Namen des Aclot bekannt ist, und dafs die Castalia Lotus in der ägyptischen Mythologie nur allein durch Verwechs+ lung mit dem Cyamus wichtig geworden ist. Er ” 6or sagt endlich, "diefs ‚sey die Heilige Bohne, deren Gebrauch Pythagoras seinen. Schülern verbofen, und der Grund dieses Verbots. ‚sey entweder Ehr-. furcht oder Abscheu gewesen: denn ‚eine "Panze, die man aus Religionsansichien, verehrt, die ein, Emblem der Auferstehung und der. Fruchtbarkeit ist, sey nicht zur Speise geeignet, am wenigsten für Personen, die, sich ganz insbesondere der. Keunschheit ‚yeihn; den ägyptischen . Priestern sey es nicht, „sinmal. erlanbt . ‚gewesen, diese‘ Blumen anzusehen, . . Diese Meinungen widerlegt Sims a. © 28I- gendermaßsen: Eine Pilanze, sagt er, die nur mit dem wachsenden Nil erscheint, wovon in Aegyp- ten alle. Fruchtbarkeit abhängt, und die wieder verschwindet, so wie der Fluß in die Gränzen seines Beites, zurücktritt, und dann in dürren ‘Sand vergraben liegt, bis sie die nächste Ueberschwem- mung wieder auferweckt, , mulste allerdings den abergläubischen Aegyptiern eih Gegenstand der An» betung werden, sie mochte nun mit der geheiligten Bohne eine Aehnlichkeit haban“ oder keine. Auch die heutigen Aegyptier nennen "die Castalia Los tus eine Braut.des Nil, und deuten damit die gleichzeitige Existenz und das Symbol der Fruchtbarkeit 'an, weil sie sich nur auf so lange erneuert, als. das Nilwasser das Land bedeckt, Ueberdiefs streitet gegen die Meinung des ‚Präsi. ‘denten der Anfenthbalt des Cyamus blos in stehen- den Wassern, ‚die mit den Ueberschwemmungen des Nil keinen Zusammenhang haben, und das: öf- 608 , ı tere Vorkommen .der Castalia Lotus in Blüthe und Frucht gegen dar Vorkommen des Cyamus N elumbo' in den Denkinälera der Bildhauerkunst, “in den ‚alten Symbolen, und an den T einpeln der älten Aegyptier, ‚80 Yeibinden safe z. E, die Frucht der, Castalia Lotus *mit Rornähren, um die In- signien der Isis darzustellen, nämlich Symbole der Fruchtbarkeit. und des Ueberflufses; und die Mohn- köpfe, die man’ in den Bildern der Ueres zu ei- konnen. glaubt, gleichen völlig den Früchten des Lotus, Es ist ferner anffallend, dafs Herodot und Theaphrast, die doch beide Pflanzen beschrieben, und ‚folglich von einander unterschieden habeı, dennoch den. Namen Acros nur der Castalia gaben welches sie wohl nicht gethan haben würden, wenn der, ‚Cygmus der geleierte” Lotus der Alten gewo- sen wäre, Was nun insbesondere das Pythagörseische Ver- bot der Bohnen betrifft, so’ widerlegt ihn Sims sehr sinnreich durch die Bemerkung, dals der Cyamus nicht in Griechenland gewachsen, und überhaupt nicht. zu haben war, dals es folglich lächerlich ge- wesen wäre, in Griechenland den Genafs der ägyp- tischen Bohne zu verbiethen, ' "Sims meint, das wäre nun beiläufig so abderitisch, als went man in England den allgemeinen Genufs der Yams - Wur- zeln verbiethen wollte, Obgleich der Präsident die angeblichen Ursa- chen der Commenlatoren, und sogar jene des Ari- stoteles, des Cicero und anderer weit hergeholt nennet, so hat doolı seine eigene Vermuthung kei- 603 nen höhern Grad von Wahrscheinlichkeit, als jene Angaben der Alten. Auch Plinius führt als Ur- sachen des pythagoraeischen Bohnen - Verbots an,: dals ihr Genuls die ‚Sina stumpf mache, schlaf- lose Nächte verursache, dafs sie von den Geistern der. Verstorbenen bewohnt würden, . und dafs man auf ihnen, bedenkliche Hierogiyphen *) wahrnehme. Andere glauben, Pythagoras habe darunter.die Eyer verstanden, weil sich durch ‚Ihren Genufs die thie- rische Zeugungskraft vermehre; ı noch, andere ver-. standen simpliciter das Verbot der Unkenschheit darunter., "8. Bad, aStapel, Compment.. ‚in Thepphra- sti historjam plantarım L. VIII. cap. 3, p. 915. Es ist in der, That gegen die Meinnng des Präsidenten Smith. höchst wahrscheinlich, dals das Verbot deg Pythagoras, ein verblümtes. Gesetz, und nicht im . buchstäbliehen, Sinn zu, nehmen war; dena ‚dex Tonkünsiler Aristoxen us, ein schr gelehrter. Arz chaeolog, und Zögling. des Aristoteles, sagt indem Buche, ‚worin er von-dem Pythagpras handelt, ge- rade zu, dafs Pythaggups. keing andere Art von Hülsenfrüchten ‚öfter genafken | hahe als die Boh- nen, "weil, er sie .für- vorzüglich gesund I hielt, S, Bod. a Stapel 1. Sr Pr 916. Plutarch: ‚giebt: aber in dem Buche‘; ‘de edu- candis pueris eine Auslegung von dem Verbot ‚des Pyth agoras, ‚welche in 80 hohem Grade wahr- acheinlich ist, dafs wir es uns gar. nicht Versagen .#) Man sicht hierans klax, dafs es dem Plinius far nicht “ einfel.von der asgyptischen Bohne zu reden , und dafs er die ganz gemeine Bohue,.Phaseolus, Faba, oder » Lapinus im ‚Sinn gehabt hahk, 604 \ können, ihr vollkommen beizupflichten ; ex sagt nämlich: das Gebot „entkalte dich von den Bohnen!“ heifse so viel als „Menge dich nichf in Staats - Angelegen jeifen!“ denn zu seiner Zeit ‘wurden die ° S Wahlen ’dör Magistratspersonen mittelst: weilser und schwarzer Bohnen entschieden. Smith Kännte diese Auslegung; aber er verwarf sie; 'weil er ganz und gar von der Idee beherrscht wurde, dafs hier nicht von den eigentlichen Bohnen, sondern blofs von der Frucht des Kuamos auyumlios die Rede gewesen, . = Die Hauptursache der Verwechslung des Cya- mus mit dem Lotus scheint darin zu liegen, dal beide religiös verehrt wurden, und’ beide’ sowohl in der ägyptischen als in der indischen Mythologie eine wichtige Rolle spielten. Mag nurı auch wirk- lich die Castalia'saera eine 'mit C, Lotns ver- wechselte Art seyn, genug, €, Lotus und C., sacrä wurde bisher immer für einerlei gehalten, und ihre spekifike’ Differenz bestelit wirklich nur in eine sehr geringen Subtilität, wie wir oben gesehen ha- ben.*) "Unterdessen köhtten wir uns doch leicht überzeugen, dals nicht ein Cyamus, sondern eine *) Ganz vortrefllich sagt Savigui (im 1. Bd. der Ann. du - Maus: nat, p.' 567.) dafs die Alten wohl selbst die blaue : „"Caytalia mügen ‚als ein. Bild der über dem Wasser schwe- ‚benden, Segen’ und Fruchtbarkeit spendenden Gottheit ‘:yerehrt haben, da ihr Email noch reitzender war als jenes de» weilsen, Die Farbenverschiedenheit galt nut, ür Anoinalie; und so mögen denn wohl Gast, Lo” tus, rubra, sacra, caerulea etc. in der. Geschich- te aur-für eimerlei gelten; Ja Delile beiauptet Sogar. a. 4,0. p. 375. dals die C. caerulea sowohl emahilt. als’ 'gebilder weis öffter in den ägygtischen Fempoln vorkomme als die GC. Lotus, on 605 Castalia der eigentliche Lotus. der, Aegypter ge- wesen. Der Cyamus, den. die alten Schriftsteller schlechtweg Bohne, ägyptische Bohne, Kelck (sıßagiov), und Rosen - Lilie nannten, findet sich weit seltner abgebildet in den ägyptischen Denk- ' mählern, und scheint nur seiner Aehnlichkeit wil- len einen Antheil an der Verehrung des Lotus er- halten zu haben. Wenn eswahr ist, dafs in Aegyp- ten nur weilse und blaue Castalien wachsen, so muls die Lotus Blume, aus der die Anfinous - Krone ge- llochten wurde, vom Gyamus,gewesen seyn; denn Athenaens‘) sagt, dals die gewöhnlichen Lotus-Kro- nen vom blauen Lotus gellochten wareu, die des Antinous aber vom rosenfarbenen. Auch war die Veranlalsung dieser Auszeichnung folgende:, Der Kaiser Hadrian erlegte nämlich anf einer Jagd ei- nen Löwen, der vorher gräulich in Lybien gewü- ihet halte. Elierauf brachte ihm der Dichter Pan- crates eine rolhe Lotus - Blume, und sagte, dafs diese Wunderblume auf derselben Stelle gewachsen sey, die kurz vorher mit dem Blute des erlegten. fürchterlichen Löwen befeuchtet worden, und. dafs man ihr den Namen des Antinous des kaiserlichen Günstlings beilegen wollte. Es handelt sich hier offenbar um eine rothe Lotus - Blume, und der Cyamus galt in jenem Zeitalter immerhin auch für eine Art. von Lotus.) Der rothe Lotus muls je- doch immer viel seltner in Aegypten gewesen seyn als der blaue und der weilse, und hent zu “Tage wird er gar nicht mehr in diesem Lande gefunden. Der Cyamus ward nur für eine andere Art von Lo- tus gehalten, und im Caltus nur dadurch unterschie- den, dafs man ihn für würdig hielt ein Sitz der Gotiheit zu seyn, und diels hauptsächlich wegen der runden Form seiner Blätter; denn die Cirkel- Figur wurde für die vollkommenste gebalten. Ein andersmal galt das Blatt für die Wiege des Harpo- *) S. Athenaei Deipnosoph. A. XV. p. 677. **) S, Gurt, Sprengel, Antiqu, botan. I. pı 5% 606 crates; Osiris schwamm auf einem Lotusblatt; Isis wurde mit Lötusblättern gekrönt abgebildet. Der Osiris der Aegypter war ungefähr so viel ala der Phoebus Apollo det Griechen. Man glaubte, diese Pilanze habe eine besondere Verwandtschaft mit der Sonne, und diese, wern sie aufgeht steige aus deh Lotnsblättern hervor. Vebrigens scheint ‘hier eine Verwechslang mit im Spiel zu seyn: denn es war hier’ ‘die Rede von einer Verwandtschaft mit der Sonne, deren Vermutbung sich darauf gründete, weil der Lotus aus dem Wasser mit der Sonne her- aufsteigt, und mit ihr wieder untertaucht, Der wahre Cyamus steht immer über dem Wasser; & mülste denn nur derCyamns der Alten eine andere Natur gehabt haben. Curt Sprengel bat wirklich im ersten Bande seiner deutschen Geschichte der Botanik den Kuzuos also schwimmend ‚abgebildet: In Ostindieh wurde diese Pflanze beinahe noch heiliger geachtet, als in Aegypten *); man findet sie unter den Namen: 'Tamara, Sirischa, und Kamala an den ältesten Denkmälern darge- stell. Brahma schwimmt über den Abgrund anf dem Blatt einer.Tamara, Lakschmi, die Götlinn des Ueberilulses schift auf ihrer Biume herum. Wischnu selbst hat Augen, die dieser Blume ähn- lich sind. Die gottesdienstliche Verehrung dieser wunderbaren Pflanze, in deren Saamen der Anfang der zukünftigen Erzeugung deutlich zu. erkennen ist, hat sich nicht allein durch ganz Indien, son- dern auch durch Tibet und Nepal verbreitet. Nach der Sacontala ist diese Pflanze sehr gemein; ihre röthliche Blume’vergleicht Duschmanta mit dem Auge der Geliebten; von dem Pollen, den sie verstäubt, wird das Wasser gelb, in welchem die guten Genien herumschwimmen. Es heilst ferner, dafs ihre Blätter zu Txinkgefälsen, zu Fächern und *) Smith sagt in Exot. Bot, I, p. '60. „Ich habe dieser- wegen schon lange her geschlolsen, was man jelzt all- gemein, obgleich aus andern Gründen heglaubigt, dals die Keligion der Aegypter aus dem Orient herstamme. D Briefpapier dienen. : In demselben Drama werden die Blumenstiele hackerig 'genannt;, aus den Fasern derselben wurden Armbänder gellochten, *) | : Man sieht aus. dem Allen klar, dals zwar der Cyamus von allen Zeiten her von dem eigentli- chen Lotus: unterschieden wurde, aber. nur .gleich- sam als eine andere Art, nämlich so ungelähr, wie wir das Kolbenrohr (Typha latifolia) von dem ge- meinen Rohr. (Arando Phragmites) unterscheiden. Wern dann auch wirklich in einzelnen Fällen Ver, wechslungen .stait..fanden, 39; können «diese doch nicht die Wahrheit. zweifelhaft machen, dalı da: “ Cyamus (wenn er gleich öfters Lotus-Rose, ‚ader' Rosen- Lotus genannt wurde,) dennoch auf eins ganz andere Weise verehrt wurde, als der eigentz liche Lotus (Gastalia Lotus, und Cast, caeru- lea). Sollte auch die Cast; magnifica, oder ir- gend eine andere rothe Varietät von Lotus in Aegyp- ten vorkommen, so ist doch davon gar keine Re. de, und überall, wo vom rothen Lotus eine Er- wähnnng oder Darstellung vorkömmt, machen den Cyamus auch seine Früchte und seine cirkelrunden: schildföymigen Blätter unverkennbar. ‚. Um nicht das schon Gesagte wiederholen - zu mülsen, berufe ich mich in Ansehung der Casta- lia Lotus auf dasjenige, was ich schon oben aus Sims angeführt habe. Auch Delile findet, dafs der eigentliche Lotus in Aegypten viel öfter auf den Monumenten vorkomme, und in grölserer Vereh- zung gewesen seyn mülse, als der Cyamus, Nur scheint nach ihm,. wie schon gesagt worden, die Castalia caerulea *) ohne von der C. Lotus wesentlich unterschieden worden zu seyn, beinahe vor der Letztern den Vorzug, wenigstens in den neueren Zeiten erhalten zu haben, Osiris trug eine EEE *) 5. Curt; Sprengel. Antiqu. bot. .p 56... *) Doch muls man sich von seinem i. J. 1802 noch sehr. verzeihlichen Irrthum, dafs diese auch am Cap der gu- in Hofnung und in Ostindien wachse, nicht anstecken alsen. 608 Krone von Lotus, den man wohl auch Melilotus nannte. Man mufs sich' wohl erinnern, dafs. nur die eigentlichen Lotusarten im Nil, wachsen, und mit seiner heilsamen Ueberschwemmung erscheinen und verschwinden, Det Cyamus, der nur in ste- henden Wafsernöder ih kleinen, ruhigen Canälen wächst, hat auf das Steigen und Fallen des Nil- \wälsers, des Ganges, oder irgend eines andern gro- sen 'Flufses nicht die geringste Beziehung. Die Ae- gypter verehren den Nil als einen Segen der Gottheit, sein Walser ist ihnen ein Heiligihum, und jede: Pflanze, die in demselben wächst, ist e ihnen nicht minder; üm so viel mehr eine 50 ausgezeichnete Prachtpllanze, die mit dem Nil allein, und gewilsermaßen in ehlicher Verbindung zu le- ben scheint. Sie gilt ihnen so zu sagen für eine eweihte Braut des heiligen Flulses, für ein sicht- ares Zeichen der göttlichen Huld und Freigebig- keit, für eine Anvefwändte der Sonne, für die höch- sie Zierde ihres Landes, und endlich auch für ei- nen guten Nahrungsartikel. Wer könnte noch zwei- feln, dafs sie ihnen, heiliger seyn mufste,. als der Cyamus? „Was die religiöse Verehrung des Lotus in Ont- indien betrifft, so muls man vor allem sich erinnern, dafs dort nach der Meinung der heutigen Gelehrten die Castalia sacra die grofse Rolle spiele, und dals von Leuten, die nicht mit botanischen Augen zu sehn gewohnt sind, höchst wahrscheinlich alle die andern Arten, wie z, B. Cast. Lotus, wenn sie etwa auch dort vorkömmt, C, magnifica, versi- color, stellarisetc. für blofse Anomalien genom- men werden, Auf irgend eine Art von diesen scheint auch das Gesetz der Hindu’s Bezug zu ha- ben, das C, Sprengel in seinen Antiq, bot, p. 57. ‚mit folgenden Worten anführt: „Lex extat in co- dice indico, qua reges obsiringuntur, ut Deum imi- tentur veritate et virtutibus, quorum nimirum favore abundantia Loto insidens appareat, guorum ira mortem deferat,* ' Flora oder Botanische Zeitung Nro. 39. Regensburg, am 21. Octob. 1822. re Der \ L' Kufsätze . 1 Vebäi‘ die Saftbewekung im“ Sehölikraut. Von Hrn. Prof. Dr Reichenbäch. Kom halte ich die Schrift des Hrn. Dr) Schulz*) über diesen Gegenstand gelesen, als ich voll Freude über diese Entdeckung ausging, sogleich *) Ueber diese Schrift ist uns nachstehende Anzeige au- gekommen: Ueber deu Kreislauf des Saftes im Schöll- kraute und in mehreren andern Pflanzen und über die Assimilation des rohen Nahrungsstoffes überhanpt. Mi- kroskopische Beobachtungen uird Entdeckungen von Dr. C. B, Schultz, Mit einer Vorrede. des Herın Prof. Dr. Link, und ı illum. Kupfertafel, Bsilin 1822 bei Dümmler 8. XI und 66, ° Wir fordern alle Botaniker auf, diefs Werkchen zu ler “son und dann selbst zu beobachten, cs ist das einzige Mittel zum Ziel zur Erkenntnils der Wahrheit zu gelan- gen. Der Gegenstand ist zu wichtig um nicht das all- gemeine Interesse zu erregem : Möglichste Sorgfalt ror Tänschungen bei mikroscopischen Untersuchungen beson-+ ders im starken Sonnenlichte ist aber dahei nicht genug zu empfehlen. — Eine andere sehr vollständige. Recen- sion über diese Schrift wird "unverzüglich abgedruckt werdem Die Redaction. ‚0q 610 un s eine Schöllkrantpflanze holte, und sie vollkommen straff und frisch ins Wasser setzte. Ich bog dan» ein Blatt unter das Mikroskop, und salı bald. die ‚so- genannten Saftkügelchen, aber ohne Bewegung. Ich machte noch mancherlei Abänderungen mit mei- nem Versuche, durch Wechsel der Linsen und der- gleichen, saff aber immer*dasselbe. Zwischen zwei zusammengedrückten Glasplatten sah ich endlich ein langsames Strömen in den Gefälsen, und glaub- te bierin die gesuchte Bewegung zu erkennen, es ergab sich aber bald, dafs. diese. nur ‚durch. den. Druck erzeugt war. Bei zu anderer Zeit wieder- holten Versuchen zeigte sich aber die Bewegung mit der ‚gröfsten Leichtigkeit, ganz so wie sie Kerr Dr, Schultz beschrieben..haty und gegenwärlig a0 ohne alle Mühe, dafs es mir nicht ganz begreiflich ist, warum ich sie zum erstenmale nicht geseben habe. Auch im abgerissenen Blatie sieht man das Strömen der Kügelchen anfangs mit einer unbe- gränzten Schnelligkeit vor sich gehen, dann immer langsamer werden, und endlich aufhören. .: Die Richtung des Stromes ist dabei nicht au unterschei- den möglich, da die Kügelchen in einem ewigen durch einander Flimmern begriffen sind, nur dar- aus läfst sich schlielsen, dafs die Bewegung, aus den größsern, Gefälsstämmen in die kleinern übergeht, weil in. erstern die Bewegung früher aufhört. Wie es scheint, -gehen die Kügelchen endlich in die Mafse des Zellgewebes “über, ‘und mein verehrier Kollege Carus mächte mich‘ auf‘ eine späterbin in den zwischen den 1etölen "Gefälsenden gelegenen x -bı1 Stellen des Zellgewebes entstehende dseiiatorische Bewegung aufmerktam. .Der Saft ist in der Pilan- ze selbst: ungelärbt, und nimmt die immer dunkler werdende Farbe erst an der Luft an, x .v Die Meinung des firn. Dr, Schulz,: dafs die 'Spiralgeläfse zum Einsaugen roher ‘Stoffe dienen möchlen, kommt :mir michs wahrscheinlich vor, Zu Ausübung diesar..Bunktioriist wohl nur das’Zell- gewebe .gesohickt,zeuind „daher. geschieht auch das Einsaugan . ami 'deutliahsten (whd-'schyallsten in den ‚ „Aellpflansen. ‚Die. Barne fangen. zuerst der schlecht einzusaugen, :und zwar. in gleichem Verhälthifse mit.dem. Vorhandensein der: Spiralgefälse, Ein Luft- _ gefälssystem kann .gewils den 'höhern Gewächsen wicht abgesprochen'werden, und die nahe liegende Analogie vom Spiralsystem- der Insekten möchte ‚doch zu berücksichtigen seyn, Eine in Bezug auf die wichtige Entdeckung des Hrn. Dr. Schulz gleichsam prophelische Definition von Pilanzen gab neulich Oken in seinem Hand. buche der Naturgeschiehte für Schulen: „die Pflan- zen; sind Körper, welche aus den drei- irdischen Elementen zusammengesetzt sind, nämlich aus der Erde, dem Wasser und der Luft, und zwar so dafs alle drey. sich 'beständig darin bewegen,“ 2. Chemische Analyse des Saftes der Musa :sapientum; von-Herrn. Apotheker Leo Meier, Mitgetheilt von Hrn. Prof, K. W. Eysenhardt in Königsberg, Vor: einiger Zeit kränkelte im hiesigen bolani- schen ‚Garten eine Musa sapientum, Einige Versu- 0ga „632 che ,. dem: Uebel Einhalt zu tlıun, Latten keinen dauernden Erfolg, und.da ich Gelegenheit hatte,“ ‚ein, andexes. Exemplar .as. die Stelle zu erhalten, so liefs ich jenes unmittelbar über der Wurzel ab- „schneiden. ‚Die: Pflanze: war zwei. Jahre alt, and ‚hatte drei -Blätter vom völlig gesundem Anschei; ‚der Staum:war ungefähr. in seiner Mitie stark ge- .schwunden;, auf dem Durchschhitt- färbte sich der ‚Stamm bald schwarz, welches vom aufgelösten Eisen des. Wassers herzurühren schien, und roch ‚stark ‚nach Garken,. Eine ehemische. Analyse'des Saftes. einer Musa ist iniv- nicht bekannt, und ich erbat. mir. deshalb eine:.solche von Herrn Apo- theker.Leo Meier, einem geschickten Chemiker, der besanders.'die Phytoßkemie mit Vorliebe um- Falst,., ‚Da: die Pllanze. nicht völlig gesund war, so mögen die Resultate der Analyse vielleicht nicht ‚ völlig. dieker seyn,. indefs werden sie bei ‚einer Wiederkolung derselben .recht. wohl zur Ver-. gleichung dienen können, ..Ich hatie überdiels die Absicht, die Beschaffenheit‘ des Saftes im Stam- me in Vergleich zu der in den Blättern kennen zu lernen, und Herr Meier hatte die Gefälligkeit, diesen sowohl als jenen einer besondern Analyse ‚ zu unterwerfen, Der kranke. Theil des ‚Stammes ‚wurde, hargusgeschnitten, .. Soll die Phytochemie, für die Bajanik förderlich seyn, so müssen die ein- zeinen Theile der frischen Pilanze jeder für sich analysirt werden, nicht die sämmtlichen Blälter ei- ner. Pflanze zusammen, sondern von verschiedenen. Höhen des Stengels gesondert, m &. Liz. dadurch a 613: würden sich botanisch - chemische Pflangenanalysen von . pliarmazeutisch - chemischen‘ unierscheiden.. , Folgendes hatte Herr Meier die ‚Gefälligkeit. über. die Beschaffenheit des in Rede stelienden- Pflanzen«: saftes mir mitzutheilen: , . 16, Analyse des Saftes aus den Blätfern der Muse ‚, Sapienlum, Der filtrirte. Saft. hatte eine hellgräne Farbe, einen . deutlichen, Barsch,-mack - Guxken, d Cuygpmis, sativus), und einenischmach salgigemnugiwos.sülsen . Geschmagk, . Blaue „Billanzenpigmente. wurden, .von demselben in ihrer Farbe nicht, verändert, .a5g: Gran. desselben, in .einex, genau gawogenen Retorte ' nebst Vorlage ans dem Wasserbade der Destillation. unterworfen, lielerten 18 Gran feste Theile als Rück- stand, 228 Gran Flülsigkeit. ‚waren übergegangen. es. zeigte.sich also ‘ein: Verlust von 4Gr. Die, überge-. gangene Flüssigkeit, zeichnete sich durch den Gurken-. genych aus, ‚characterisirte ‚sich aber durch. .keinen.. wahrnehmbären dem Whsser.beigemischten Bestand- theil, Die, rückständige Masse, ward.in Wasser gelöst. (a) wobei eine grün gefäpbte,. etwas. Sackige;Materie ungelöst zurückblieb. . Mit Wasser ausgesüfst, wel- ches zu der Auflösung a gegossen wurde, und dann getrocknet, wog dieselbe 5 Gran. . Koghendem Al-, kohol theilte sie eine grüng. Farbe mit, ung, durch . mehrere Extractionen mit, Alkohol ‘ihrer grünen. Farbe beraubt, wog sie getrocknet 3 Gran. Auch in Aether löste sie.sich nicht auf, gab sich also als Eyweifßsstoff zu erkennen, Die alkoholische Ex- faclion, interliels heim Abdampfen einen grünen N N 614: Rückstand; welcher von Alkohol, Aether ‚und Essig- säure gelöst Würde, Alaunauflösung bewirkte darin ei-. nen ‘Niederschlag, er characterisirte sich. also .als Chlorep il} #elr Gewicht’ war ı, 5Gran. Die wäls- ige Lösting a, zur dünnen Saft2Consistenz gebracht, wird mit*Alkohol "vermischt; 1}els einen-elwas ge. färbten klebrigen Niederschlag: (b) fallen, Mit Al- kohöliatiigewaschen und:'felroeknet: wog derselbe 3 Grah.’ Er ward aufs'neue in: Wasser gelöst; sal- petersaures®’Quecksilber mackte-in.der Auflösung ‘ein nen röthlichen}'conechtritte Phosphorsänte keinen Niederschlag, '"sauerkleesaureg Kali und &ssigsaure . Baryterde' nach einigen :Zeitöeinen unbedeutenden‘ weilsen, "Demtach wer f Gummi mit eiwaa schwefelsaurer'Karketler ‘Die nach der Aus- scheidanr von b ührig ‚gebliebene ‘Flüfsigkeit wüt- de: zur Frockne gebracht. “Es kriställisirte ein 1 ’apies- süilst- id“ "gelrockhet war,’ en wog : Die Hälfte davon wurde in: Wasser 'gelösl; »salpetersaures SH- ber machte ‘darin 'einen-weilken kiesigen Nieder- schlag, ‘der getrocknet 1:Grän’wog, Die andre Hälfte in einem, Gläschen: geglüht, verpuffte bei. Annähe- rüng einök Stückchens Kohle;. der' Rückstand mit etwas Wäßser ‚behandelt; zeigte mit Weinstein- säure untl Platinauflösüng. Spuren von Kali. Es waren’ äeninach in jenen 2 Gran 0,0956 ‘Gr. salz- saures Käli und 1;9064 Gran Salpeter enthal- ten, Die‘ßsch dem Herauskristallisiven des Salzes noch übrige Flüssigkeit: zur Trockne gebracht -lie- ferte 8 Gran einer schmierigen , klebrigen‘, süls 65 schmeckenden Materie, die Feuchtigkeit & aus’ der Luft ‚anzog, und in Wasser gelöst mit o8idirten Eisensalzen keinen Niederschlag bildete, Sie gab sich’ "dalie® als Schleimzu cker zu erkennen. Demnach enthielten 250 Theile ‚des Saftes aus den Blättern; 228,0000 T. heile nach Gurken riechendes Wasser, 3,0000 Eyweilsstofl, Ba 1,5000 Chlorophil, Sn "3,0000 Gammistoff mit schwerer Eaik Dun: T,erde, . ‚8,0000, Schleimzucker. “ „2,9064 Salpetersaures.Kali, ©... 0900986 salzsaures : Kali.:' 45000 Verlust, .. i ek Pe ee Ver tr 2. ee ar Analyse dey Safles aus s dem Stämme. Der ültrirte Saft hatte eine, hellere grüne I Farbe als’ der. aus den Blättern, _ roch aber eben so nach Gurken, 1000 Gran desselben, “auf dieselbe Weise behandelt als der Saft aus den Blättern , gaben. 48 ‚Grau feste Theile und 946 Gran Flüssigkeit, dabei ein Verlust von 6 Gran, Die festen Theile bestan- den ans$5 Gran Eyweilsstoff, ' 2 Gran Chlorophil, 6 Gran Gummistoff mit schwelelsaurer Kalkerde, ı3 Gran Schleimzucker, 12,5217 Gran salpetexsaures Kali, ind" 2,4783 Gran salzsanbes Kali. Es enthiel- " vom folglich 250 Gran dieses © Saftes: £ ir. . B u Due Par BEE En 236,5000 Wasser, 3,2500, Eiweißsstofl 0,5000 Chlorophil, 1,5000 Gummistoff.zmif , gehweflsaer Kalk erde. lu \ "3,2000 Schleimzucker. 3,1304 salpeter saures, Kali, 0,6195 salzsaures' Kali, u 3,3001 Verlust, „2500000 , oo. r So weit Herr Meier. Die Vergleichung beider Säfte giebt die näwlichen Bestandtheile in dem des Stammes als der Blälter, aber der Safı des Stammes ist wässriger und enihält.von jeglichen der festen Bestandiheile weniger als der der’ Blätter, mit’Aus- nahme der Salze, von welchen der Saft des Stam- mes "eine ungleich grössere Menge enthält. Der Saft der Blätter ‚zeigt seine, grössere Ausbildung also dadurch, dals er an allen: eigentlich organi- schen Bestandtheilen reicher ist, während sich die Stoffe, welche er mit dem unorganischen Natarrei- che theilt (die Salze) im Stamme in gröfserer Menge finden. Zu bedauern ist, dafs. es Hrn. Meier nicht gelang, die Natur des lüchtigen Stoffes, von wel gliem. der Gurkengeruch abhängt, zu erforschen. U Correspondenz, % Die erste Versammlung dentscher Naturfor= scher, und ‚Aerzte bat in diesem Jahre in Leipzig wirklich statt gefunden, \und ich kapn Ihnen. fal« gendes darüber mittheilen, Die meisten ‚schienen Gin: . freilich ‚;dugch :das vorjihrige-Milsverständnifs ab-- geschreckt, es für befser gehalten zu haben, abzu.. warien,..ob diesmal etwas aus der Sache werde: oder nicht, allein 'es war gut dafs nicht alle «o. skrupulös gewesen waren, sonst wäre Niemand ge= kommen, Eine. gute Sache muls immer einen An fang machen, und wenn auch. dieser klein ist, so ist er doch fähig eisen grofsen. Baume als Stamm zu dienen. ‚So „hatten wenigsten. die ankommenden gedacht. „Rie. wünschten: vomüglich.gu-wißen, wer herkommen würde, und ich‘. nenne Ihnen 'iso- gut. ich kann, ‚ihre. Namen,. ‚Am. 17, Septb. begrüfsten, uns schon unsre lieben Landsleute, die Herren Pros. fessoren' Garus: und’ R eichenbach, welche; zu- sammen von Dresden kamen. Denselben Tag langte- ein Deputirter von der Frankfurter. und_der Wet. terauer naturforschenden Gesellschaft, der Hr. Pre, mierlieutenant vw, Heyden, und Abends der sebn-. lich erwartete Hin Hofraih Oken von Basel an, Die Beamten der hiesigen naturforschenden Gesell- schaft beschlaßsen, sich den. 18. um ı0 Uhr in ihr zem Lakale zu versammeln, »umd boten zugleich den Fremden’ dieses Lokale zur Benutzung für ihre Zusammgenkünfte an... Hier. fanden sich noch. zwei, neu angekommene, nämlich.der Hr. geheime. Medi- cinalrath Dr, Formey und Hr, Hofratlı Dr, Schula. heide von Berlin, Die Gesellschaft mochte eiwa aus 16. Personen bestehen. ‘ Hr, Hofrath Oken sprach über den Zweck der. Versammlung,‘ und keizte diesen, vorzüglich in folgende Punkte: ı) aflite den Natuxloxschern „nud. Aerzten Deutsch- Ir Jands-hierdürch ein"angenelimes Mittel'en die Hand’ gegeben werden, siok igegenseitig kennen und‘ schä-: . tsen-zu lernen, ‚wls:Palge ‚hievon wäre auch eine humanere’' gegenseitige sBeurtheilung ihrer Schriften‘ zu. erwarten. » > Schlien alle: bisher bestehende‘ Gesellschiften.. ihre Schriften vereinigen, wind der Leopeldina anschlirfsen, was auch der‘ Ar. Präsi- ‚ dentrderselben gewünscht, und zu befördern ver- aprochen habe. : &) Sollte die künftige Vereinigung‘ der: Natürforscher' und: Aerzte durch Herausgabe einer ‚Eneyclopädie: der Natarwisseuschaften und der Arzneikunde . ehr Denkmal deutscher. Gelehr- samkeit stiften, .“ a BE Die Vereinigung vollie nicht als veschlofsene Gerslicchäft zu betrachten seyn, was-weder für ih- ren "Zweck: nöthig,; noch. bei dem heirschenden Zeitgeista wöhlgethan seyn möchte, Jeder deut- scher Gelehrte,!tweleher schon als werthraller Schriftsteller für irgehdoiw Fach den Medioin oder Naturkunde bekannt, oder:zu. beweisen: im Stande wäre, dafs er an Bearbeitung der Eneyelopädie Theil nehmen könne, sollte als Mitglied angesehen 'wei- den, Die Verdammluüngen sollten jährlioh'an einen andern Ort verlegt werden; um auoh--demen'Gele- gehhlät"zu geben, andre kennen zu: lernen, welche durch: Verliältnilse vom Reisen äbgehälteg wür- den, Der‘ Ort der nächsten Versamttnlung sollte allemal ein Jahr -vorher bestimmt, und''zugleich ein Geschäftsträger und ein Secretär aus den dar . selbst einheimischen Neturforschern erwählt wer den. Für dielsmal %bersahmen dieses -Aemter die bug: Hrrn, Prof, Schwägrichen'und Kunze; für Halle : im näehsten ‘Jahre, wurden :die Hin, Prof.'Spren-' gel und Schweigger gewählt, Bei verschiede. nen Ausdehnungen der genannten: Punkte, und:bei‘ Veberlegungen und Einwürfen über ihre Ausfüh-' rung wurde 'es x Uhr, und die Versammlung löstei sich, um sich bald wieder zu‘ vereinigen: : Diefs geschah 'schöh "km 3 Uhr: in: dem Rudolphischen Garten, in eine =5&hr wigeriäftsen Lage-der Vor- stadi, wo’ man sich. freunditätsamesuhiels und Cal. “fee trank: Von da aus, wo sich wieder Wir A zu gefunden hatten, wurde ein Spaziergang in dem prächtigen Reichenbachischen Garten unteraommeny wo leider der Herbst nur sehen liefs, was zu se- hen gewesen war, Der liebreiche "Besitzer war- wWnglücklicherweise nicht anwesend. Das Abend- esscn wurde in einem Hotel der Stadt gemein- sehaftlich ‚genofsen, und aufser 'einem geschätzten: österreichischen Naturforscher traf noch Hr. Medi: ‘ elihalraik Froriep von Weimar, zu Erhöhung der allgemeinen Freude daselbst‘ ein, Auch nahmen. aus- ser den'Beamiteri noch mehrere Mitglieder der Leip- ziger natuforschenden Gesellschaft Antheil. Am ig! Sept, würde "um 10 Ülr ‚wieder. Vesammlung “ wie gestern’ gehalten; und über!dieselben Gegen- stände gesprochen: ‚Mittags speisen mehrere Auwe- sende zusanimeh, tind um Uhr wärerelle zu ainer Versammlung der 'naturforschende en Gesellschaft ein gethdEn? Diese Versammlung Wwarsehr zahlreick td ts konnten’ wohl 100 Personen beisammen seyn. Die Freide würde auf das- höchste gestimmt, als 6201 sich. der ehrwürdige,..Hr. Obermedieinalrsth Bıu- menbach unter ihnen zeigte. Hr. Prof. Schwäg- richen. gab in einer kurzen Rede den Zweck der. Versammlung an,-.und. machte den. Anwesenden bekannt, dafs ein: paar.fremde Mitglieder Vorträge; halten würden. . Hr. Prof, Carus: aprach über die. Kussißhten, welche sich für die Naturwissenschafs, tan. eröffneten, und über den Weg, den. man bei. wahrer Naturforschung einzuschlagen habe, Der-: selbe zeigle dann vorzüglich gelungene, von dem. Zeichner Hrn, Dietzg.in Leipzig, welcher ihn auf: seiner--Beise nach italien "begleitet hatte, auf der, Beisg,. nach dem Leben verfertigte Abbildungen; vau Sepien vor, und sprach über den Farbenwech- sel dieser in dieser Hinsicht noch. wenig bekann-: ten 'Tbiere,; Nachher hielt Hr, Prf; Reichenbach einen Vortrag üher, das, Wesen der natürlichen Sy-. stematik im Allgemeinen, und über. das natürliche, System des Gewächareichs insbesondere. Nachdem: erhgezeigt hatte, dafs alle sogenannte natürliche Systeme. künstliche gewesen, und als Niemand Atır deyinugen zu wahren. ‚natürlichen $ystemen:. im, Pilanzenreiche gegeben hätte aly Sohweiggen, Fries, Nees.m, ‚Bsenheck, Hornschuch und Olsen; ao,legte er eigen Plan vor, auf welchem das. ‚gauar Pflanzenreich, nach: seinen: Organen zer-. fällt, und in..der Eimwickelung von ‚der niedrig. sten bis zur .köphsten Stufe verfolgt, way, Hr. Du Thienemann legte Ahbildungen,. von Chjeren; beu sonders von Seehunflarten vor, ‚welche: er in, Island beobachtet hatte, ‘Hr, Prof, Gilbert gab Nachz 621 zicht von neuen chemischen und "physikalischen Entdeckungen. Hr. Medicinalrath Froriep ‚Teste Probebogen seines naturhistorischen Wörterbirchs, und Abbildungen, welche für die Erkenntnifs mel- rerer Krankheiten bestimmt waren, vor; er erklärte auch ein krankhaftes Gypspräparat, welches die ' Altenburgische naturforschende Gesellschaft, nebst einem verbindlichen Schreiben eingesendet hatte. Hr. Prof, Schwägrichen’ zözte Wilbrands und Ritgens Gemälde der 'orfanischen Natur vor, und damit schlofs sich die Sitzung. Zum Abendessen versammelte matı sich heute sehr zahlreich; ein von einem Mitgliede der Gesellschaft auf die Feier des Tags verfertigtes Tischlied erhöhete die Fröh- lichkeit, mit welcher man bis in die Nacht bei- sammen blieb, Am 20.Sept, verliels der Hr. Ober medicinalrath Blumenbach, die Hrn, Prof, Carus und Reichenbach, und der österreichische Natur- forscher, welcher zufällig dazu gekommen war, 'die Stadt wieder, um nach Dreisden’zu reifsen. Um 10 Uhr wurde wieder eine Versammlung gehalten, und aus allem'Verhandelten ein Auszug für deh ‚Druck gemacht, um abwesende künftige Theilneh- mer.von’ der Sache in Kenntnils zu setzen. Ach heute Abends genofsen noch mehrere die Freude ‚des Beisammenseyns, und einige verweilten noch mehrere Tage in unsrer Stadt, welche sie nunmelir : gewils sämmtlieh mit der Ueberzeugung verlafserl haben, dafs ein so günstig begonnenes Unternehmen den besten Fortgang verdiene, und dafs es; da so vorsichtig aller Partheigeist entfernt wird; d& kei-" 622 ‚ner das Recht. erhält, über den andern zu urthei. len, da überhaupt keine Beamten (aufser dem Ge- „sehäflsträger und Secrelär, welche unentbehrlich “ind,) ‚kein Eigen h: pn Cafsa, Bibliothek, Samm- ungey m. „egisliren, keine stadt und kein „Laud orgerogen werden: söll, — wachsen wird "mit, jedem Jahre, so wie alles Gute zu wachsen „verdient, — on Leipzig den. 24, September 1822. Ul Anzeigem 1. Wegen Kotzebue’s Beisen. x Wir machen die Leser dieser Zeitschrift und vorzüglich diejenigen welche sich mit. der‘ Ver-. ‚ibeilung der Pflanzenformen über den Erdboden he- schäftigen, so wie diejenigen, welche auf die eigen- thümliche Ansicht der Vegetation in den verschiede- nen Ländern und Climaten ihr Augenmerk sichten, auf den dritten Theil von Kotzebue’s Reise um die Welt aufmerksam, in welchen der Dr. von Chamisso seine auf dieser Reise gesammelten, in je- der Hinsicht höchst schätzbaren, Bemerkungen und Ansichten niedergelegt bat. Er: handelt darin im Allgemeinen über die Vegetation der verschiedenen Länder, welche er besuchte, namentlich von: Tene- - alla (1, cp. 8,), Brasilien.(p. g.), Chili. (p- 28, ), Californien (p.18.), den Inseln des grofsen Ocean im Allgemeinen (p ‚33, seq.), den Philippinen (p. 70.) den Marianen besonders Guaham (p,.ax. seq.), der Inselkeite Radack .(p..107, et ‚seg.), :deu Karelinen (p- 123. seq.), der Romanzoff Insel: (p, 333,), den Sandwich Inseln, (p. 144. seq.);: ‚Unalaselika; Kamt«- 625° 0 schatka und der übrigen besuchten nördlichen Kü- stenpunkte der beiden Kontinente und 2wischen- 'Hegenden Inseln auf beiden Seiten der Behrings- ‚stralse (p, 167. et seqq. p. 171.) r 2, Bitte wegen Mentha und Thymus Ich Ersuche blos sämmitliche Hrn. 'Theilnehmer der Tauschanstalt mich gefälligst mit sowol wild- ‚gesammelten, als kultivirfen' Exemplaren der Gat- tung Mentha und Thymus blos mittels der Na- tnralientransporte ‘kostenfrei von verschiedenen Standorlen in’ einzelnen Exemplaren Zu üunterstü- tzen. Ich bemerke zugleich, daß te Gattung Thy- mus bei mir in Serpyllum, Zygis, Calamin- tha und Acynos zerfallen wird, dals ich daher auch mehrere Melilsen hieher rechnen mußs, Die Gattung Mentha habe ich folgends ab- getheilt: j ' Be a. Jloribus spicatis- spicis obtusis - staminibus barbatis [ nudis . ' u attenuatis j ee b., — — capitatis f 0 — yverticillatis- foliis versus apicem gensim “ . . minoribus _ . nn aequalibus on .verlicillis inferioribus - pedunculatis un gegsilibus, Bei den Menthen ist aufser dem Umrils und der Bekleidung der Blätter; die Form der obersten Blätter, die Serratur, die Richtung der Haare an den Pruchtstielen und den Kelchen, die Beklei- dung der Fruchtstiele und Kelche, die Gestalt der Kelche und Kelchzähne, das Längenverhältnils der Staubgefälse, der Deckblätter u, s. w. zu beachten: Bei der Gattung Thymus verdient besonders -die Richtung der Haare am Stengel,'die Form und Be- eidung des Blatts, so wie das Längenverhältnifs der Krone und der Staubgefäfse: bemerkt zu wer- A. den, und es werden sich in jeder Gegend aus die- ‚sen zwey Gattungen mehrere interessante Formen finden. Jedem Exemplare bitte ich ein Zeitelchen, mil genauer Bemerkung des Fundorts und dem Na- men des Hrn. Finders, auch allenfalsiger Aufzrielt- nung der gemachten Boabachtung beizulegen. Die Bemerkung der Bodenart auf der sie gewachsen sind, ‘so wie die Höhe des Siandorts über der Meeren- “fläche wäre mir auch sehr erwünscht. Mit vielem Danke werde ich einst die mir angediehene Unter- stülzung zu rühmen wissen, Saamen von allen die- "gen Formen wären mir anch sehr erwünscht, um durch die Kültur manchen Zweifel lösen zu kön- nen, Sollte es die Flora wünschen, so kann ich -nach und nach die Resultate meiner Arbeil hier niederlegen. Opiz. 3. Prager Naturalientauschanstalt. Bis jetzt zählt dieselbe 165 Hrn. Tbeilnehmer, „es sind bereits 113,917. Pilanzenexemplare eingelie- tert, und 69,909 Eempl. an die einzeinen Herm Theilnehmer abgegeben worden. Würden bereits alle Hirn. 'Tbeilnehmer ihre strengalphabetischeu Herbarsverzeichnilse mit Bezeichnung des Ueber- #lufses eingesendet, und alles genommen haben, was dieselben nicht enthielten — würden Sie das von ihnen bestellte auch pünktlich eingesendet haben, so wären diese Summen bereits zu ihrem und der Wissenschaft Vortheil ungleich bedeutender. Okens Isis enthält die bedeutenden Verzeichnilse der Tauschanstalt von Pflanzen, Saamen und Insekten, die auf das Versprechen” und Anerbieten gebaut, verfalst aind. Jeder sende das Versprochene auch ein, und die Anstalt wird Wunder wirken. Ge- genseitige Berichtigung nnd freundschaftliche Hin- weisung auf den wahren Weg, wird dieser Anstalt erst den gröfsten Nutzen verschaffen, Der walıre Freund der Wissenschaft, wird, wenn er die Ten- denz dieser Anstalt durchdenkt, und aufmerksam eobachtet, solche gewifs zu seinem und der Wis- senschaft höchst möglichem Gewinn benützen, Flora oder “ Botanische Zeitung, 'Nro. 40. Regenshurg, am z8. Uctob. 1822. 2 fit — Zimmer - L Correspöndenz, Salzburg am ı3, September 1822. Ina ich Ihnen von den botanischen Ereig- nilsen:. hiesiger Gegend fortgesetzte Nachrichten {vergl, Flora ı822, p. 343.) mitiheile, gebe ich zu- förderst gegründete Hoffnung, dals die neue, längst angekündigte Salzburger Flora nun ball erschei. nen werde. Sie ist in Wien, durch Vermittelung des Hrn. Baron v. Welden bereits unter der Prefse, wird in klein Octavformat gedruckt, und kann sonach den reisenden Bofanikern als ein- trefilliches Handbuch dienen. Der gelehrte Verfasser, Hr. von Braune, ist noch immer ein sehr fleilsi- ger Botaniker, trägt jede neue Entdeckung eifrigst nach, und so werdın wir in diesem Werke mit mancher Gebirgs - Seltenheit bekannt werden. Die hiesigen bekannten Botaniker, Hr. Prof. Hinter. huber und Hr. Apotheker Bernhold tragen zu diesem Zwecke gelreulich bei; ersterer begründet eine treflliche hotanische Bibliothek, in«besondere der neuesten Werke, und letzterer ist vorzüglich beschäftigt, Alpenpflanzen in seinem Garten zu cul« Rr 626 „ " [2 _tiviren, wozu nachahmungswürdige Anstalten, zu- mal in Anlegung vor Felspartbien getroffen sind. Ein hiesiger. wissenschaftlich gebildeter Kaufmann, Hr. Waizner hat den ehemaligen sehr schönen Gräfl. Wolfeckischen Garten vor dem neuen 'Thore erkanft, und: beschäftigt sich darinnen vorzüglich mit Cultivirung ausländischer Gewächse, wozu ein sehr zweckmäfsiges Glashaus vorhanden ist. Hr, Rudolph Hinterhuber, ein hoffnungsvoller Sohn des vorgenannten Hrn. Prfs,, dann die Gehülfen in der Bernholdischen und in der Hofapothecke, Hr. Elsmann.und Hr. Leo machen häufige botanische Exeursionen, und treffliche Sammlungen, wadurch sich nicht nur manche Entdeckungen ergeben, son- dern durchreisende Botaniker auch Gelegenheit - finden, sich manche Seltenheit zu verschaften, Die lobenswürdige Begierde dieser Männer, wäh- rend ihres unbestimmten hiesigen Aufenthalts recht , viele Alpenpilanzen zu sammeln, bat den nachah-: mungswürdigen Gedanken zur Ausführung gebracht, den hiesigen Wurzelgraber Schwaiger zum öftern in das Hochgebirg zu schicken, um von dorther das vorkommende in blechenen Büchsen herabzu- tragen, darunter finden sich denn- öfters Seltenhei- ten, und neulich wurde sogar eine der hiesigen, ja der deutschen Flora bisher fremde Pllanze, näm- lich das Bnpleurum petraeun L. entdeckt, das auf Felsen des Untersbergs gefunden wurde. Hr Hinterhuber jun. sammelt auch Jleifsig für die Prager Tauschanstalt, und findet. bei dieser Gele- genheit manchen neuen Bürger der Flora und viele 637 “ mene Standörter. - Dahin. gehören :z, B. Arnica glacialis auf dem Urttersberge, obwohl dieser keine Gletscher hat, Selinum palustre am Rakinger- weilher bei Elixhausen, Bunias Erucago ebenda- ‚ selbst, Pedicularis foliosa, Orobus luteus, (der auch bei Reichenhall vorkommt und dadurch ein Bürger der, baierschen Flora geworden ist.) Teu- erium Scorodonia,-und Allium Victorialis auf dem Schafberge. :bei. Mondsee, Coronilla Emerus auf dem Geilsberge daselbst, und.. enger Saxi- fraga umbrosa nächst dem Lanzerhofe anf dem, Mönchsberge. Aulser den früber schon nahmhaft gemachten fremden Botanikern sind auch heuer noch die Hrn, Leopold von Buch und Inspector Olto aus Ber- lin, Custos Pohl aus Wien, Prof, Schubert aus Erlangen und Apotheker Bischof aus Dürkheim hier gewesen, Der Letztere, ein würdiger Schüler des. Hrn. Dr. Koch in Kayserslautern, bestieg den Untersberg, reisete dann in die Gastein, von da nach Heiligenblut, und kam endlich über den Win- dischmattreyer Tauern durchs Pinzgau hieher zu- rück, Wahrscheinlich wird er selbst einen Be- richt über seine Ausflüge mittbeilen, so wie ich das Vergnügen habe, Ihnen eine von Hın, Carl Gruner verfafste Uebersicht seinır mit Hrn, Dr. Bartenstein. gemachten Reise beizuschlielsen, Endlich sind auch die Hrn, Prof. Hoppe und Apotheker Laurer aus den Hochgebirgen bieher _ zurückgekommen, Ihre Ausbeute soll in einer reichhaltigen Sammlung aus allen Clalsen in schr Rra 628 ausgewählten Exemplaren bestehen, ‘die mehrere - Kisten anfüllen. ‘Sie hoffen ihre neue Anstalt eines : Pilauzen - Känfverkehrs von allen Pflanzen Deurich! lands, in vollkoimmneh‘ "Exemplaren auf e eine ‚glän- zende Weise 'eröfnen zu können. Die Witterung des heurigen Sommers ist sich, wie ich es 'schon in meinem frühern Berichte ver- nuthete, gleich geblieben, “denn nicht 'nür" der ganze May, sondern auch die Sommermohate don» tinuirten mit schönen Tagen, und die Temperatur ' der‘ Atmosphäre wurde zu einer Wärme von 34 — " 30 Grade nach Reaumur gesteigert; es "herrschte ..oft eine. fast unerträgliche Sohwüle, und man müulsle auf Excusiönen im Schweilse des Angesichts ‚sich die Ausbeute verdienen, Zwar stieg auch an un« . serm Horizonte manches grause Gewitter Verder- ‚ben droliend empor, indelsen blieb unsere Umge- “ gend dennoch von jenen schrecklichen Verheerun- gen verschont, welche die Gewitter in benachbar- ten und fernen Gegenden bewirkten, Die gehegte Hoffnung eines heifsen "und ‘trockenen Sommers, .einer gesegneten frühzeitigen Erndte und reichli- ‚chen Obstlese ist daher auch wirklich in Erfül- lung gegangen, ‘Auch die nicht kultivirte einhei- mische wildwachsende Vegetation entfaltete in Ber- gen und Ebenen ihre Blüthen um 3 Wochen frü- ber als gewöhnlich, und erreichte einen üppigen Wuchs, Einige Pflanzen, : vorzüglich - Sträucher, blühen nun schon zum zweiten male, z.B. Cörnus. sangninea, Sambucus nigra und racemosa, Rosa canina, Erica carnea, Viburnnm Lantana u, & vi 629 Ja, unsere Wiesen sind ganz wie im Frühjahr, mit sothen 'Teppigen von Lychnis diurna bedeckt. Im Garten des Hrn. Apotheker Bern.hold blüht auch Alchemilla alpina zum zweilenmale,. dagegen war der Flor des Untersbergs, der sonst wohl im September noch seing .‚gröfste Pracht erreichte, schon. im August, aufser "einigen Aconiten und Senecionen,. völlig versahwnnden. . . ; «- Seit dem 25. August ‚gab, e3 öfter: Begen, und als am 27. dieser ausselzte. und der Nabei von den Gebirgen sich verzog, sah man den langgestrerkten, Rücken des T ennengebirgs und die Kuppen des hohen Göhls und Watzmanns . mit neuem Schnee bedeckt, welcher aber hald wieder verschwand. Man prophezeiht hier einen fortwährenden ‚schö- zen Herbst, dann soll aber. bei imimer ‚heiterer. Luft auch ein strenger Winter folgen. Diese Prophe- ‚zeihung, beruhet.. allerdings auf Erfahrung, nach ‚welcher die Witterung mit dem. Character, welchen sie einmal angenommen hat, nicht leicht wech- sell, wie schon in Aegypien mit den sieben. fetten ‚und sieben magern Jahren der Fall war, ‚und, wie & sich auch seit einiger Zeit in unserm Gebirge, bewährt kat, . ; I. Necraloge 1. Bok’s Leben und Tod., . Bok war in den ersten Jahren nach. 1760 in Naumburg gebohren. Sein Vater (ein Schneider - ‚meines Wissens) starb während seiner Kindheit, ‚ Er kam in die Domschule, und ward, da er sehr gute Fähigkeiten zeigte, so weit untexstützt, dals er 630 Theologie studieren konnte. Er war Privatlehrer in verschiedenen Häusern, am längsten in dem des ‚Kaufmann Hermann zu Bockau, dessen ganze “Achtung und Zuneigüng er sich erwarb. Als des- sen Kinder dem Schulunterrichte entwäachsen wa- Yen, gieng er (1803 oder 1804) nach Dresden, eben- falls als Privatlehrer, jedoch ohne bei einer Fami- lie zu leben, Im Winter von 806 — 1807 trat er in Condition bei dem Bergrath Freiesleben, damals in Eisleben, wo er aber so kränklich wurde, - ‚dals er’ 1807 sich von da weg nach Schwarzenberg . wendete; 'hier ebenfalk Privatstunden gab, zuletzt aber nur um Lohn für das Kreisamt und das Bent- amt: schrieb. Er war 'mittler Größe, etwas hager, sehr gemäfsigt aber aushaltend in Allem, und nur aus strenger Gewissenhaftigkeit aulser ‘einem geist- lichen Amte geblieben, um das er sich nicht be- warb, weil’er seine Ansichten’ mit denen der sym- bolischen Bücher nicht vereinigen konnte; so we nig er seine- Meinungen gegen andere äufserte, und &o zufrieden selbst Geistliche mit seinem Unterrichte waren. "Seine Moralität war allgemein anerkannt; und war stärk genug, anch durch Anfeindungen der. empfindlichsten Art niemals zum Nacligeben sich zwingen zu lälsen, Er lebte höchst eingezo- gen, und besuchte keine Gesellschaft , nur seine Excursionen und botanischen Untersuchungen wa- ren seine Unterhaltung in freyen Stunden. Aulser den alten Sprachen verstand er nur die französische und beschäftigte sich noch spät mit def italteni- schen, Als Domschliler hatte er Unterricht in'der 631 Musik ‘gehabt, spielte aber kein Instrument. Bei einer lebhaften Theilnaime an Allem was die ‚Menschbeit interessirt, (zuletzt noch an den Be- streBungen der Griechen sich zu befreien), und dehi allgemeinen Kenntnifsen jedes gebildeten Men- schen, fehlte es ihm doch zumal in den leizien Jah- zen, an ‚Gelegenheit‘ des Umgangs | zu sehr, als dafs er irgend’ einen‘ beträtßitlichen Theil seiner Musse der Botänik dufich‘ etwäis Äthlers hälte entziehen sollen, Diesds Studium hätte eh Iengefähr 17dy'öller 1798 “ olirie Eine besondere’ äüßsere Veranlallung "allein, und fast ohne alle Hülfsmittel, angefangen. ' „Hei m’s Bofatik&r“ war das erste systematische Werk, dals ‘er benutzen konnte, Heim ‚kannte die gewöhn- lichste Pilanze nicht immer, "und übersetzte ‚vor- züglich Roths Flora germanica, — ünter andern bei einer Brassica „gekrümmte Blätter“ weil in seinem Exemplare der erste Buchstabe von runci- nata nicht lesbar seyn mochte — bis‘ nach und fach von ‚1798 an, die Hülfsmittel sich” mehrten, die er sich selbst nicht anschaffen Köntite, *Er'sah "nicht weit, und fand daher desto mehr, wäil doch das was man in der Ferne sieht, auch dem Kurz- "sichtigen in der Nähe nicht entgeht, däs' genanere "ihm nothwendige Suchen aber das kleinere deut- licher vor die Augen bringt. Er hat ein neues Genus’ e fam, fungorum: Pixidium, und mehrere .nene Arten von Cryptogamen entdeckt, besonders Laub- und Lebermoose; auch wohl Flechten, Er- siere sind zum Theil aus Bridel’s und Sch wäg- tichens Werken bekannt, Aulser einem reichhal- x 632 tigen und .oft mit guter Kritik bearbeiteten Nagk- trage zu dem. ;schätzbaren Nomenclalor Florae Dres- densis yon Bucher, welchen. er noch ungedruckt, nicht lange, vor seinem, Tode an Reichenbach, zur B. anbejtung,. seiner Flora Saxonica nebst melre- zen tanderna’ Verzeichnifsen mittheilte, arbeitete er ‚eine, erzgehürgische Flora, mit..genauen Beschrei- burgen aus; vorzüglich wird.sie in.den Laub- und ‚Lebermousen ‚ seinen Lieblingen schätzbar seyn, S«ine Sammlung, natürlich sehr ordentlich gehalten, . wird doch nur 5 oder 6000 Arten ersteigen, wel’ er späterhin nicht, tanschte,. ungeachtet er von, "1909 und dann, bis 1808, und dann von 1808 an: his an ‚seinen Tod, einige .Gartenheete. zur Pilanzencultur ‚benutzen, konnte, Auch. aus. ‚den Rosinen bat er ‚einige ‚neue, Pilanzen erzogın, Seine, ‚Krankheit ‚Balle ihn so. geschwächt, dals er seit dem ‚Anfange ‘des Ogtgbers, nicht. melır Lust ‚zum Schreiben,,. und ‚seit der Mitte des Novembera keine Kraft mehr u . irgend, ‚einer Beschäftigung hatte, Sein letztes. Sun- dium; ‚waren. ‚die Dolden nach, Spre ngels Beobach- ‚tung :bei Schultes. .Die Flora des Erzgebürgs kannte ‚wohl Niemand so gut als er, in der Bisle- ‚beiier und: Dresdner Flora war er gut bekannt, Die Naumburger halte er nur auf kurze Zeit durch- sucht,. doch immer, , was er gefunden, genau auf- gezeichnet, Weiter | war er nicht gekommen, denn eine Reise ins Brandenburgische — die ‚einzige aus- „ser Sachsen — machte er nur im tiefen. Herbst, und kränklich. Seine letzte Krankheit war. eine ‚Ver- engung der Speiseröhre ; ; seit einigen Monaten \ 633° konnte er, nur Flüfsiges zu sich ‚nehmen, , und der h. „Januar d. J. ‚(1822,) war der Tag welcher ‚das Leben dieses - ‚unabläfsig thätigen, u und nach Maafs- gabe, der ihm zu Gebote stehenden Hülfsmittel sehr ‚unterrichteten, "Botanikers, der vielleicht, hälte er an, seinem Platze ‚gestanden , viel genützt haben würde) beschloßs, Sachsen i im-, Mai FRE s . uw 13% %,.Kuhl ale Fe u t Zu bang er Wehmyih kan obere die ‚Her- zen der- Aa eines Treflichen d der unsere ‚Mitte Ver- ljefs und hinausgieng aus, dem bunten Gewimmel ‚ges, Lebens, zu jenen stillen ‚Hainen, wo elysische ‚ Gefilde Blumen bieten, und Früchte, deren Aerndie “ohne Mühe ist, und deren Beiz ohne "Ende, . > Möchten wir ibn gekannt haben, als er unter uns wandelte! ruffen ‚die aus, welche erst jetzt, sein Würken vernehmen, welehe nun erst die ‚gereiften. Früchte seines kurzen Lebens genießen, . Möchten wir ihn nach haben, nur ein Bild seiner Züge, seimes freundlichen, ge- fälligen Wesens! sprechen "mit heifserem Ver- langen die so ihn Kannten; die, welche, trauernde. ‚Zeugen geiner ‚Thätigkeit, noch dastehen; die, wel- „ehe jetzt zu ‚Klagen gestimmt, früher heiter und glücklich am ihn und durch ihn waren; und’die: endlich, mit bethräntem Auge, die er selbst seine Freunde zu nennen, werth bielt. Lofst uns daher wohlgetroffene Bildnilse sam- ' ‚meln, Iafat, .e8 Ernst werden, was schon von mehr ‚als einer Seite ausgesprochen, wurde. ‚Die Nestoren 8 632 der Wissenschaft, vor allen, aber auch die jungen und rüstigen Männer, welche den urigetreuen Wel- len, nnd ferner & Zonen Hüftigem Hauch ihr theures ‚ Leben Preis geben, "Yaßst uns im "Bilde sammeln, Weiindliches Zeichen” Yes Audenkens ‚auch denen, welche’ geleitet ' von schiltzender Hand, in ‚die ‚Hai: math zurückkehren. Wer hat nun Kuhl’s Portrait? — 'wer das ‚ des unglücklichen | Sch weigger? wer würde sich nicht auch glücklich geschätzt haben, Elirenbergs Bild zu besitzen, zu der Zeit, als die Nachrichten ‘von "seiner Lebensgätähr, . endlich von: semem Tode sich drängten? Er Kehrt uns zurück.” Ueber geinfe Sämmfüngen, vielleicht doch nur zum Theil, be- ‚schlofs' die Vorsehung anders, "" m Phflanthropon . a "Wir stimmen ganz mit diesem Aufrufe überein, und wünschen, dafs die Botaniker sie überlegen und init dem was wir schon hierüber in der Flora ı8ıg pag. 835 und ı2ı p. ‚igo "ausge- sprochen haben, beherzigen möchten. IE. Bemerkungen i. Cnigie sunm: “Nur durch diesen Spruch kann ’die Liebe zur Wissenschaft erhalten ‘werden, durch ' Wahrheit ihr "Werth erliöht, demnach folgende Bererkungen: ‘Herr Prof, Tausch beschreibt ı821 in der Flora S, 567, eine neue Achillea als A. Haeın- keana, ohngeachtet ich ihm bereits um das Jahr 1812 oder 1813 diese als eine neue Art mittheilte, worauf er sie als Bloßse Achillea magna erklärte. ‘ 1’. on 65 1812, also 8 Jahre früher als Hr. Prof. Tausch, be- schrieb ich sie in Andres Hesperus als neu ‘ün- ter dem Namen‘ Achillea sudetica. un Fir. Dr. Presl setzt meine ihm als neu mifge- _ theilte, bereits ı815 entdeckte, 'itzt von Hrn. Prof, Tausch in dem vorjährigen Saamenkatalög des gräfl. Kanalischen Garten aufgenommene Salix hy- brida als blofse Varietät zur Sälix silesiaca W, indem er bei’der' Ietztern beirfügt: varietas ovariis sericeis tantuim nobis nota, Species‘ nom:sec. .Cel, Host ohne meiner dabei zu erwälnen, Wie” Hr, ‚Dr. Presl, der von Hrn. Seringe doch richlig”z zur Abtheilung der 'Gatiung Salix benützten Beklei- dung der- Früchte so' geringen Werth’ beilegen kann, verstehe ich nicht. Prag am ı6, April 1822. Opiz., "9 An die Herrn Theildebiner der Tausch-, anstalt. Ich ersuche ‚sämmtliche Herrn Theilnehmer der Tauschanstalt, alles bei’ ihnen bestellte, mit Aus- nahme desjeiiigen, 'was "sie berkifs Singeliefert ha- ben und nicht etwa unter einem neuen Namen bei ihrien wieder bestellt worden. ist, einzusenden, denu &s ist leicht‘ erklärlich, dafs wenn 165 Hrn, Theil- nehmer nicht pünktlich ihr gegebenes Wort halten tlrden; ich auch’ nicht im Stande wäre, alles Ver- langte in jenem Maafse zusenden, als es die einzel- ‚nen Hrn, Theilnehmer selbst wünschen mülsen. ‚Um gegenseitig fortgesetzt für die Vervollständigung “Ihrer Sammlungen Sorge tragen zu. können, ersuche ‚ich zugleich entweder die strengalphabetischen Ver- 63 zeichnifse ‚ihren Sammlungen einsenden ‚zu wol- Ien,, oder ana den reichhaltigen Verzeichnilsen der: Tauschanstalt, die sämmtlich in Okens Isis einge rückt, ‚erscheinen, , wnd um deren Aufnahme in der Flora jch, deren Redaktion: im Namen der 165 Her, Tlheilnehmer angehbe,, mit, Aufjichtigkeit, alles feh-: lende. auszuwählen. nn . Prag am ıg April 1822 \, Opin f 3 ‚Wer ist der ‚frühere Entdecker. eines 5 neuen Erineums?, oo. Im, vi, Hefte meiner Flora eryptogamica Bos- mine 1819. lieferte ieh mein neues Erineum 'Oxya- canthae, welches Hr. Jun gb auer zuerst am: aästen August 1818 an Crataegus oxyacantha I. ‚auf dem Weichsler Haselberge bei Krummau fand. , Seit die- ser Zeil befindet es sich noch ‚ausser dem durch die T auschanstalt. in den. Händen achr vieler Herren T heilnehmer, und in den Verzeichnifsen derselben welche ‚in, Okens, Isis eingerückt sind. In dem Edimburgh Philosophical Journal 1822... ‚Ändet sich dieselbe neue ‚Art..von Greville in seiner Mono- graphie de ‚Erineo ‚unter dem Namen! Erineym 7 elandestinum beschrieben. Wenn Hr, Greville diese. ‚seine neue Entdeckung auf keine öffentliche frühere Bekanntmachung . als das Jahr 1822 zuriok- führen ‚kann, wäre nicht,er, sondern ich ‚der erg Entdecker derselben. Fo "Prag den 22. Mai ı822. - \, Opiz, 4. (cfr. Flora 1822. pr. 198.} Mangel an Raum nöthigte. mich, mein Her- barium, ‚welches ich, ‚bishex- wie Bücher- aufgestellt 0 : 637 im Zimmer hatte, in einem Kasten in der Hausflar aufzubewahren. Der Kasten steht an einerh' mei. stens geöffneten Fenster, Weil ich das Herbarium fleilsig nachschlage, liefs' ich die Thüren des Ka- stens oft offen stehen; nach und nach wurde dieses Regel; und.so blieben Fenster und Thüren ' auch den Winter über meistens offen. Im Frühjahre ‘sehe ich gewöhnlich das Herbarium durch, theils: um das neue einzuordnen, iheils um die Insecten zu zerstören, Zu meiner Freude. fand ich das letzte mal fast gar keine Insecten in demselben. Da diese Thiere gerne in Räumen nisten, wo die Luft wicht . freien Zugang hat, so ist die Erfahrung wohl sehr natürlich... Von nun än stehen die Thüren des Kastens meines Herbariums beständig offen. SE 5. Zusatz zu der Anfrage wegen Equisetum, ' (vergl. Flora ı822. $, 353.) Kurz nach dem Abdruck unserer Anfrage ka- men uns die Mem, de l’Acad, de Petersbourg in dieHände, und wir fanden zu unserm nicht gerin- gen Erstaunen, dals mau die von uns gefundenen Knollen in Rußland schon längst gekannt hatte. Es befindet sich nämlich Val. I. 1803 — bis 1806 - (prad. 1809.) eine. ausführliche Abhandlung von Smelowsky über diesen Gegenstand: descriptio botanico- chemica Equiseli arvensis, nebst einer'Ab- bildung, woran die Knollen’ in Mehrzahl vorhan. den, Auch wird geraten, man sollte die Schweine damit mästen, da diese sie selbst: als Leckerbissen gierig aufsuchen. oo. Dresden im September 1822, . ° " R.uS, 638 VW. Anfrage : Wie unterscheidet sicb Crepis sprengeriana Schul, Obs, bot, von Crepis lappacea W,?- * Eing Pflanze, die sich in unsern botanischen Gärten häufig unter, dem ersteren Namen findet, ist durch einen sebr ästigen Stengel, durch den spay- rigen Wuchs, durch silzende, lanzetförmige, buch“ tig-gezahnte Blätter und einblüthige, oben etwas verdickte Blüthenstiele, ‘besonders aber durch die Angelhaare (glochides) womit alle Theile der Pflan- ze beseizt sind, vor andern Arten. dieser Gatlung ausgezeichnet. — Diese Merkmale kommen so ziem- Jieh mit denen bei den oben genannten Arten am- gegebenen überein, dafs man in Versuchung gera-. ihen könnte, zu glauben, beide Arten seyen. als identisch zu betrachten, Crepis sprengeriana W. Sp. pl. scheint verschieden, weil dort nur von ein- zeln stehenden Haaren, nicht von Angelhaaren die Rede ist; das Bild in Moris, hist, Seot, 7. 1 5» % ı7. welches Willdenow citirt, ist ebenfalls . sehr von unsrer Pflanze verschieden; besser stimmt die Beschreibung von Crepis sprerigeriada Allion. Pedem. Nr. 810. aber auch. hier heilst es „canlis pilis reclis obsitus.“ — Am sichersten könnten‘ diese Zweifel durch das Willdenowische Her barium gelölst werden, Bonn im Aug. ı8a2, Dr. fr. N. v. Es V. Berichtigungen. ı. Bei näherer ‚Untersuchung dürften sich in dem Sieberischen eretischen Herharien folgende Errala finden. . Rhamnus prunifolius — BR. oleifolius, Aristida caerulescens ist A. siberiana, Trin. Alopechrus agrestis — A, exeticus Trin. , Anchusa linetoria — — Lycopsis orientalis, "' Antirrhinum saphyrinum — A, peliserianum. E Astragalus aristatus — A, Tragacantha. Apargia hyoseroides —n. sp. Crepidis. Ballota saxatilis —- Marrubium hirsutunt, Biscutella apnlä — B. coronopifolia, Cyclamen hederacenm —- C.. persicum, Centaureä saphaninaa . —C. nana, Chondrilla capitala ' —-Sonchus taraxacifolius. Cotula abrotanifola ° ——-Armöfelus ereticus. Euphrasia ‚viscosa * -— Bartsia viscosa. Echium diffusum . — Echium setosum,. „ Festucä divaricata — Tritieum märitimum, Galium aprieom — Valantia humifusa, " ' — — jünceum — Galium fraticosum, Hibiscus radiatus — H. cannabinus. - Helianthemum ledifo- lium ' — H, rellexum. — — — laevipes—— H. pulverulentum. Myagrum orientale — M, Erucago. . Ononis diacantha — Ö, antiquorum, -Ornitbopus compressus — O, scorpioides. Panicum numidianum —-P. fluitans. Ranunculus inberosug -—B, creticus. Sonchus: divaricatus — 5, dichotomus. Santolina alpna _ —S. antliemoides. Sison acaule — Peucedanum creticum. Scabiosa centauroides' -— Sc. .cretacea, — —— Bidens — 5. hybrida. Scilla bifolia —n, sp. Hyaecinthi. Tragium depressum — Pimpinella viliosa. Tencrium ramoasissimum — T, microphylium., Vaillantia hispida —. Sherardia muralis, 2. In der Sectio II. der Animadvers. in Ranun- euleas Candolli führt (p. 38.) Hr. von Schlech- tendal einen Ranunculus sibiricus Schranb, Go dem Namen nach an. Dieser existirt aber gar nicht, Die dort erwähnte Dissertalion hat den damaligen Prof. jeizigen Hrn, Staatsralhı von Kielmeyer zum Verfasser und der Vertheidiger.der Dissertation heilst Straub; sie führt den Titel: Diss. inaug. bot. sistens Characteristicen et descripliones decadis rariorum plantarıum 'horti academici 'Tubingensis, Sie kam auch ı814 heraus, In derselben kommt aber kein Ranunculus sibiriens vor. Eine ähnliche bot. Disser- tation, in welcher ein solcher vorkommen könnte, ist in Tübingen nicht erschienen; folglich giebt es auch keinen Ranunculus sibiricus, Neneste englische botanische Literatur. The Florist’s Direstory, a Treatise on the Cul- ture of Flowers, By James Maddock, Flosist. & Ulum, a0. Shill., schwarz ı2 Shill. Botanical Rambles, designed as an easy and familiar Introduction to-the elegant and pleasing Study of Bolany, By Ihe Author of the Indian Cabinet, A Monograpby on tlıe genus Camellia. By Sam. Curtis. Illustrated by 5 Plates, exhibiting ır varieties of the Camellia, accurately drawa {rom nature by Clara Maria Pope, Large Folio. Mlumin, 6 j5 ı6 Sh. 6 den. Shhwarz 3 }5 3 Sbill. ; History of cultivaled Vegetables. By Henry Philips, 8. 2 vol, ı }5 ıı Sh. 6den. A Monograplıy on Ihe’ british Grasses, by Ge- orge Graves, F,L.$. N. Il. 4 Sh. 6, Ds. Leciures on the Elements of Botany. P. L By Ant, Todd Thomson, F. LS. 8. F Flora ‘ oder Botanische Zeitung. — Nro. 41. Regensburg, am 7. Nov. 1822, .L Aufsätze " Plantae UÜcranicae Her Tschernjejow, Lector der gesamm- ten Naturgeschichte an der Universität zu Charcow, hat mir bei seiner Durchreise nach Paris ein Pa- cket getrockneter Pllanzen, das er selbst mit obi- gem Titel überschrieben halte, zum Geschenke ge- macht, Verschiedene davon mögen wohl in den | Beschreibungen der benachbarten Floren, vorzüg- "lich: der crimischen des Freiherrn von Biber- stein vorkommen; eine Anzeige davon ist aber wenigstens für die botan, Geographie wichtig. .1) Corispermum Marschalli Stevens. €, incano - pubescens; spieis axillaribus; foliis angustissime linearibus, pungentibus. Eine kaum eine halbe Spanne lange. Pflanze, Die Blätter & Zoll lang. 2) Corispermum hyssopifolium, L. C. spieis terminalibus; foliis angustissime linea- zibus, enerviis, ©) Corispermum angustifolium, Willd, spec. I. P. 28. Nr. ı, Habitat in arenosis s sabulosis frequens.. Ss 642 ' 3) Carex Schkuhrii W. | C. spica mascula terminali oblonga, femineis una altergve sessilibus, approximatis, ovatis; stigma- tibus tribus; squamis oblongo - ovatis; foliis linea- ribus, longe angustissimis. 2 Carex Schkuhrii, Willd. spec. IV. pr 264. Nr. 218, Habitat prope Charcow. 4) Secale fragile. MB, S. peristachyo longe aristalo, billoro; flosenlis eiliatis: arista peristachiale duplo superante. Secale sylvestre. Host, gram. Ill. Habitat in sabuletis. 5) Asperula galiodes MB. A. caesia, glabra; foliis senis, erectis, lineari- bus, margine setosis; floribus terminalibus, subpa- nieulatis. 2% Asperula galiodes, MB, taur. cauc. Nr. 256. Galium glaucum. " Willd. spec. I. p. 5g, Nr. 30. Habitat non tantum in Ucrania, sed etiam in T. ataia, in omni Germania, Helvetia, Gallia australi. Sie ist eine wahre Asperula, wie ich mich durch die lebende Pilanze im hiesigen Garten über- zenget habe. 6) Viola glanca MB. V. caulescens; caule filiformi, pubescente; To- küis perfeete cordatis, obscure crenulalis; stipulis dentatist pedunculis elongatis, . 2 Habitat prope Charcow. Viele Aclnlichkeit mit den kleinern Pflanzen 643 von V, hirta. Der Stengel aufstehend, etwa 3 Zoll lang; die Wurzel fein, -dooh kriechend, - Die Zähne der lanzettförmigen Blattansätze laufen in eine seite schmale Spitze aus, u 7) Viola suavis, V, acanlis, pubescens; Toliis longe petiolatis, : orbieulato - cordatis, : acutis, - crenalis ; „„pedunenlis peliolos aequaptibus.. 2%.. ...., Habitat in pomarlis eg dumetis Äksanens, eir- ca urbem Charcow non rara. . Die. Wurzel ist zwar zaserig, aber ansehnlich, mit einem eigentlichen kriechenden Wurzelstamme, wovon die Sammlungen von Blättern und Blülhen- stielen nur Aeste vorstellen. So grofs als v. odo- rala, aber keine Stolones replantes, 8) Peplis Borysthenica. P, caule ramoso, multifloro ; 'Horibus solitariis, sessilibus; foliis obverse lanceolatis, obsolelissime serrulatis; bracieis ovatis, subula capillari terminalis, Habitat ad Borysthenem, eirca urbem Kiow et Krementschuy frequenter occurrit. Die Pflanze scheint einjährig zu seyn; werig- stens ist ihre Wurzel sehr ästig, aber schwach, Der Stengel etwa eine Handbreite lang, ästig, elwas kan- tig... Die Blätter verkelirt: lanzetiförmig, und so un- merklich feinsägezähnig, dals man diels kaum durch das Suchglas wahrnimmt, Die Blüthen- sliellos und einzeln in den Blattachseln. Aber die Blüthen selbst salı ich nicht mehr, weil schon die ‚Öuamen reif waren. Der Kelch schien mir nur achtaähnig, und die Zähne sich in ein fadenförmiges Grannchen 552 f 644 ‘zu. verlieren. Doch konnte ich mich bei einem so kleinen, schon trocknen Gegenstande an der Zahl irren, Ob Binmenblätter zugegen waren, war bei der Saamenreife nicht mehr auszumachen. - 9) Peplis alternifolia, P. cautibus repentibus; foliis alternis, lineari- bus; foribus’ axillaribus, sessilibus. Habitat ad Borystheriem non vara, Die Stengel etwa 2 Zoll lang. 10) Daphne oleoides. L. D. oribus subgeminis, terminalibus, sessilibus; foliis obverse lanceolatis, glabris. Daphne oleoides, Lin. mant, p. 66. Gewöhnlich sind wohl zwo Blüthen am Ende, doch kommen auch einzelne vor. ır. Dianthus squarrosus MB, .. D. ramis florentibus elongatis, unifloris; calycis squamis quatuor, lato - ovatis, acuminalis ; petalis multifido - laceris, fauce pilosis; Zoliis linearihus, angustissimis, margine scabris, + # Habitat in arenosis, ı2) Linaria odora ‚L. foliis alternis, linearibus; floribus racemo* sis, secundis; ramis filiformibus, ilexuosie. Antirrhinum odorum. MB, Habitat in sabuletis Ucraniae, Ein Halbstrauch, oder wohl gar ein zarten Saaneh, Die Blätter zwo Daumenbreiten lang, n nicht & Linien breit, - Die Blumen: gelb ; ‚der. Spom ziemlich lang, spitzig, gerade, 645 13) Polygala sibirica L, ‚ P. racemis oppositifoliis; floribus cristatis; fo- Tiis lanceolatis, cauleque pubescentibus. @& Habitat in collibus argillaceis et cretaceis, Die Blume scheint hellblau gewesen au seyn; Das ganze Pflänzchen ist nicht viel über Hand- breite lang. .2&) Astragalus dasyanthos P. A, subacaulis, hirsutus; floribns capitatis; ca- lyce, ovario, styloque hirsutissimis; petalis utraque pagina pubescentibus; foliolis multijugis, oblongo - ovatis, acntis. AL ‘ Habitat in desertis Ucraniae, Nur ein aufwärts gehender Wurzelstock von etwa Zoll-Höhe stützt Blätter und Blüthenstiele, Die ganze Pflanze ist graupelzig: besonders sehr stark pelzig sind die Kelche, deren Spaltstücke schmal lanzettförmig sind, der Fruchtknoten und der ‚Griffel. Die Staubgefälse kahl, An einigen Blättern zähle ich ı3 Blätterpaare, aber die Blätt- chen stehen nieht genau gegenüber. 15) Serratula xeranthemoides MB, ..$, valde pilosa; foliis pinnatifidis: dentibus 'spinula terminatis; squamis calycinis scariosis, ob- longo - ovatis, spina terminalis. Habitat in desertis Ucraniae. 16) Artemisia nutans, MB. varietas erecta. A. foliis caulinis pinnatis, trifidisve, linearibus, vameis linearibus indivisis; ramis panicnlae sparsis, ‚erectis, strietis; floribus pedunculatis. Habitat in Ucrania meridional. 646 Hr, Tschernjejow merkt bei dieser Pflanze "an, dals in einigen russischen Apotheken das Sermen Santoniei vos ihr genommen werde. 17) Artemisia monogyna W. A. foliis subincanis: radicalibus bipinnatis, Ta- oiniis linearibus; caule ascendente, paniculato; ca- lyeibus oblongis, peduneulatis. 2% Artemisia monogyna, ‚Willd. speat p. 1832. Nr. 40, ich schrieb eigentlich Willdenows ‚Defini- tion ab, weil er sie von der ganzen Pflanze ent- nimmt, und ich nur einen Zweig besitze; aber an diesem sind die Blätter bis an die Blüthenrispe bin- an gefiedert zerschnitien, und die linienförmigen Fiederstücke meistens noch einmal zerschnitten , doch fast nur so, dafs sie ein (höchstens zwei) Ne- benstück haben, 18) Artemisia salsoloides W. A, foliis acutis, glabris: caulinis tripartifis, Ii- nearibus, rameis et iloralibus integris, linearibus; pankeula terminali, contracta, foliosa; pedicellis 3-5- Horis; floribus subglobosis. 2% "Artemisia salsoloides, Willd. spec. Al. P 1832. Nr. 38, Habitat: in cretaceis collibus. 19) Artemisia hololeuca, MB, mser. A. tota pulverulento - tomentosa, alba; Zoliis pinnatis :' pinnis linearibus, incisis ; panicula race “mosa; floribus globosis, seeundis, 2 Habitat in collibus cretaceis Ucraniae n0A Far, . 697 Der Stengel legt sich nieder und kriecht, und ist an diesem Theile sehr blätirig; daun treibt er wie eine Blätter- Rose, dergleichen man an den Arten von Sedum und Saxifraga zu sehen gewohnt ist, aus welcher ein, gewöhnlich zween, wechsel- seitig beblättcrte Stengel von etwa mehr als Span- nenhöhe gerade empor steigen, die ausser den Blü- thenästen kaum ästig sind. Die Blüthensammlung stelli eine Rispe vor,,an welgher die Aeste traubig, und die sämmtlichen Blülken jeder Traube nach einer Seite gereihet sind; die Blülher selbst sind kugelig, die Blümchen gelb, aber Stengel, Blätter und Kelche wie mit einer Kreide - Auflösung über- strichen. Die Blätter halten das Mittel zwischen geliedert und gefiedert zerschnitien, v. Schrank. . 9, Ueber Siebers Herbarium florae austria cae sen colleclio exquisitissimarum stirpium in Imperii austriaci provinciis sponte erescentium. Sectio prima trecenta specierum imprimis alpi- narum conlinens, Pragae MDCCCRXL Der ihätige, um Botanik höchst verdiente Sie- ber, hat durch: diese Sammlung auch der Flora Deutschlands einrühmliches Opfer dargebracht. Kaum von der großen Reise des Orients -zurückgekom- nıen, begab er sich mit seinem Gehülfen Hilsen- berg nach den herrlichen Fluren Tyrols, um dort neue und seltene Schätze aufzusuchen und in ge- trockneten Exemplaren mitzutheilen. Es sey uns ‚ erlaubt, hier, mit Uebergehung der gemeinern Arten, die vorzüglichern anzuzeigen, und unsere Bemer- ! 648 kungen beizufügen, 24. Andropogon Allioni W. (Decand.) ad rupes prope Bolzenam; ist ein neuer - Bürger für Deutschlands Flora. 26. Aira vallesica ‚All, in Tyrolis valle Oezthal; desgleichen. 32 Poa distichophylla Gand. in declivibus alpium hu- midis; ebenfalls. Wir vermissen daher bei letzterer ungerne die Angabe des speciellern Wohnortes. . 47, Myosotis alpestris Wulfen. in alpibus Carintbiae, Tyrolis. Wir wissen nicht wo Wulfen eine Pflan- ze dieses Namens bekannt gemacht hat; vorliegende ist M, suaveolens Kitaib, 4g.’Aretia alpina L- ad nives et glacies montis Glockner, und 5o. Are- tia Wulfeniana Sieber (A. alpina Wulf.) -summis jugis alpium Styriae, Hr, Sieber be- merkte richtig die Verschiedenheiten einiger unter A. alpina steckenden Pilanzen, wulste aber nicht‘ . dafs sie schon früher bestimmt: 'waren, Seine A. Wulfeniana ist A. rubra Schleich. und seine A. alpina, A. glacialis Hoppe, 62. Androsace vil- losa W, in alpibus Carintbige, Carn. Styr, Bier liegen 2 inleressante Individuen vor, davon eines mehr haarige rosenförmige Blätler hat, ‚was wir mit Pleils anmerken, weil solche in die Augen fallende Verschiedenheiten auch bei andern Pilanzen, = B- Drabae, vorkommen, ohne deswegen andere Arten zu seyn. - yo. Phyteuma hemisphaerioum W. in alp. edit, pratis. 71. Phyteuma graminifolium Sieber, P, humile Schleich, ad montem Glock- ner. Beide Pflanzen lafsen sich nicht gut erkennen „und scheinen vermischt zu seyn, Unter Nro. 7% finden sich zweierlei Individuen, davon eins, unsern ”r a \ n ‚649 Bedünken nach Phyteuma pauciflorum Sternb. ‚et Hoppe ist, denn es hat lanzetiförmige Blätter. Das andere Individuum mit sehr schmalen Bläitern, scheint zu Nr, 71.zu gehören. Diese Nr. 7ı. ist von Prof, v, Vest in seiner botanischen Reise 9. 223. als Ph. hemisphaericam ß- folüs bracteisque an- gustioribus vollständig beschrieben worden. Wenn ‚sie aber wirklich. neue Art ist, warum genügef: denn ‚nicht der frühere Schleicherische Name? Da sol- che nichts badeutende Umtaufungen leider noch öfter vorkommen, so müssen wir hier unverholen erinnern, ‘dafs solches. nicht Verdienste, sondern Fehler seyen, die der Wissenschaft nachtheilig sind, 88. Laserpitium hirsutum Lam. in pratis editis- simis Tyrolis meridionalis; ein neuer Beitrag für Deutschlands Flora, desgleichen 106. Juncus Iu- teus All, in alpibus tyrolensibus Helveliam versus. 132. Saxifraga varians Sieber; eine Zusammen- ziehung von $. moschata, muscoides und caespito- sa, wogegen sich unserm Bedünken nach nichts er- hebliches einwenden lälst. 133. Saxifraga squar- rosa Sieber, inter caesiam et aretioidem, In al- pibus tyrol. ad saxa. n. sp. Sie ist von Hrn, Sie- -ber in Flora 1821. $, 99. beschrieben worden nnd ‚ macht allerdings eine neue Art aus. 139. Dian- thus sylvestris Wulf. Tunica virginea $cop, in rupestribus alpium meridionalium. Nach unserm Bedünken gehört die T. virginea Scop. vielmehr zu D, virgineus L., als zu der obigen, auch scheint vorliegende Pllanze, die wegen völlig zusammen- geschrumpfter Blumen nicht deutlich erkannt wer- 650 den kann, die letztere Art zu seyn. ıäg. Cherle- zia octandra Sieber. .Ayenaria aretioides Por- tensch. Siebera cherlerioides Schrad. in litt variat, staminum numero, petalgsum defeciu, forına et magnitudine. In summis alpibus 'Tyrolis. Eine wahrhaft nene Pflanze, dach uoch genus obsenrum, 173. Ranunculus alpestris L. in rimis saxorum alpium Carinih. Caro, Tyrol. Salisb. Ist R. Traun- fellneri Hoppe, 176. Anemone baldensis L, in summis alpibus Tyrolis Salisb. ad nives, transit in A.alpinam. Ohe!, .Hr, Sieber dachte nicht dar- an, dals A. baldensis zu den Anemonoides semini- bus ecaudatis oder zu der seclio Anemonan- th’ea gehöre, 179. Pulsatilla apiifolia Willd, in pratis alpinis Ausf. meridionalis; die Pflanze mit gelben Blumen. 290, Pedicularis tuberosa W. in summis alpium pascuis. Ist P, adscendens Schleich. 194. Linnaea borealis W. in umbrosis ‚sylyatieis muscosis ad montem altissimum Ortels in Tyroli; ein neuer Standort für diese merkwürdige Pflanze, 197. Lepidium alpinum L, ad alpium torrent, humida; ist L. brevicaule Hoppe.. 203. Bisoutel- la saxatilis Schleich. in pratis alpium deelivibus. ‚Die vorliegende Pflanze ist von B. laevigata blos ‚durch folia hirsuta unterschieden, also vielleicht nicht wahre Species. . 201 Draba aizoides L. in alpibus summis. Es liegen 2 Individuen vor; das eine mit. größsern Blumen und verlängerten Griffel ist vielleicht eine andere Art. 202 Draba pyte- naica Jacg, in summis alp. jugis, saxis. Auch bier 2 Individuen, davon das eine mit ganz stiello- oa sen Blüthen und in Rosen gestellten Warzelblättern; das Verhältnils wie bei Androsace villosa.: 20%, Cheiranthus .alpinus Villars. (Cheiranthus Ar- mus et decumbens Schleicher) Erysimum alpinum Jacg. austr. tab, 142 (?) in alpibus Tyrol. Carin- thiae,. ' Das: vorliegende Exemplar ist Erysimum lanceolatum Brown et Decand, also auch richtig Cheir..alpiaus -Villars-und Ch, firmus Schleich., aber nicht. dessen Ch. desumbens, welches Ch, ochroleueus Haller et Decand, ist, 228. Astra. galus uralensis L. in. summis alpibus tyrolensibus ad montem Ortels. 229. Astragalus velutinus Sie. ber. in pascuis depressis prope Glurns in Tyroli. Wir können zwischen beiden Pflanzen, in so weit | sie ohne Hülsen Bestimmung zu lalsen, keinen Un- terschied finden. 230. Astragalus tiyrolensis Sie- her. in Tyrolis alpibus Helvetiae conterminis. Diese dagegen scheint wirklich eine nene Art zu seyn, was freilich ganz sicher erst aus.den Hülsen, die hier fehlen, hervorgehen .mufs. 236, Trifolium nivale Sieber, in graminosis substerilibus altiss, alpium Styr. Car, Tyrolis. Ist T. pratense alpi. num Sturm D. fl. 8. Bändch. cum Icone, 237. Scor- zonera Hoppeana Sieber. Scorz. alpina Hopp. in litter, in alpe Kartbal et Frosniz. Abermals ohne Notli ein neuer Name, 247. Artemisia gla- cialis Jaog. in summis alpibus, ad rupes in M, Glockner; ist. A, Mutellina Villars, 248. Arte- misia camphorata Wulf. ad ripas Lisontü, Wul- len hat keine Pflanze dieses Namens. Willdenow zieht Wullens ‚Artemisia humilis hieher, die 65a aber'nach Steudel eine eigene Art ausmacht, »51. Gnaphalium pnsillum Hänke, in sudetorum hu- midis. - Hier wieder 2 Individuen, davon das eine mit kleinern Blüthen und knauelförmigem Blülhen- stande ©. supinumL. ist. 253. Gnaphalium Waklenbexgii Sieb, Gn. carpathicum Wahlenb. specie diert-ab alpino L.; diels sagt schon Wah- lenberg, wir zweifeln aber dennoch daran. Wie- derum- olıne alle Ursache ein neuer Name. 255. Senecio incanus L, in alpium Tyrolis summis jU- gie. 256. Senecio earniolicus Willd, in alpib. Styriae, Carinth, Carnioliae, Beide Pflanzen wahr-, scheinlich wesentlich nicht verschieden. 277 Neot- tia autumnalis Ser. ad littus maris prope Duinum. Ein abermaliger Beitrag zu Deutschlands Flora. 278 Carex baldensis L, in Tyroli calidiore neo unice in Baldo. Also ein wirklicher Beitrag zur Flora von Dentschland,. 382 Carex Personii Sieber. (©. eurta Q, brunnescens Persoon.) in alpibus tyro- lensibus ad montem Glockner: differt a C, curta, "Alles wahr, aber die Pflanze ist ja schon längst als Carex Gebhardii bekannt, und von Schkuhr Tab. Hhhh vollständig abgebildet. 284. Carex vagi- mata Tausch. in sudetorum pratis turfosis nive 50- iuta, Eine warhaft neue sehr ausgezeichnete Art, und vom Entdecker in der Flora ı82ı 5. 557 be- schrieben, 286.Carex atrofusca Sk, ad glacies ae- ternas alpium editiesimarum vara. Nicht doch! hätte Hr. Sieber die Schkurische Abbildung Tab. y. Nr. 82. verglichen, so würde er seinen Irrthum sogleich eingesehen haben, indem diese unter-andern erheb- ' | 653 lichern Verschiedenheiten eine spica superior mem mascula hat, die bei vorliegender Art pseudoan- | drogyna ist. Diese ist vielmehr die wahre Carex fuliginosa Hoppe (non Schkuhr) wie sie in des sen zweiten Decade der Gräser- Ausgabe vorkommt, die Schkurische Carex fuliginosa aber, ‚die durch Braun auf der ‚Pasterze. gesammelt, von der. Opi- zischen Tanschanstelt ausgegeben wird, ist C. £rigida All. wie Willd.u, Wablanbeng süchtig hezengen, Die wahrefiehluxische Gatwofnscafindeitieh,ehenfalls in Hopp#ns Decaden unter dem. Wahlenbergisaben Namen Carex usiulafa 291. Carex rigida'Sk, C, saxatilia, in 'sudetorum oaespitosis. Hier herrscht abermal ein Irrthum, denn Carex rigida und saxa- tilis sind. zweierlei Pllanzen, und die gegenwärtige ist C. saxatilis. . Wenn wir nun die Beschaffenheit der Exem- ‚ plare selbt in Betracht ziehen, so finden wir frei- _ lich bona mixta malis, und leider letztere viel häu- figer als erstere. Hr, Sieber konnte ‚mit seinem "Gehülfen nicht alles selbat sammlen, nicht an al- len Orten der östreichischen Monarchie zugleich seyn; er gab also seit Jahren schon mehrern .Bota- nikern Commissionen; alle aber, haben von ‚dem ächten . Pllanzeneinlegen keinen Begriff. Von der Auswahl vollständiger Exemplare, von gehöriger Auseinanderbreitung der Blätter und Blumen, und . von Erhaltung der Farbe ist gar kein Gedanke, ‚was wir herzlich bedauern mülsen. Auch hier mögen einige Beispiele zum Beweise dienen: Scirpws mu- eronatus, Schoenus mucronatas und Cyperus 654 :Monti, sind nach beliebter Gewohnheit nur mit dem obersten Theil des Halms, also mit der Achre vorhanden; von Wurzeln und Wurzelblättern findet man gar nichts; die ganze bemerkenswerthe ‚Höhe dieser Gewächse bleibt: also auch Problem. Von NWioka-Zoysii ist die blofse Blume da! Gentiane frigida- völlig unkenntlich, Vorzüglich schlecht sind die Saxifragen getrocknet. Es fehlen den mei- sten. alle Prefse, daher sind die Blumenbläiter zu- sammengeschrumpft und demnach unkenntlich, auch mehrere Arten durch das nachherige-: Verpacken zerbroehen,. = ' .' 2 Endlich mag auch: |gelegenheitlich: 'hier ein Wort ‘über Angabe ‘der Autoriläten ‚stehen, beson- dess.weil Hr. Sieber darinn gar. keine Regel beg* “ bachtet, sondern nach Gutdünken bald diese, bald jene Bestimmung angiebt. Es kommt z. B, Poa laxa Hänke und Gnaphalium pusillum Hänke vor. Wenn aber diese, warum nicht auch Hiera- cium.staticaefolium Hänke statt L., besonders da Linne diese Pflanze gar nicht gekannt hat, Fer- ner Carex frigida L, statt Allioni, Carex syl- vatica W. welche Pflanze Willdenow nach Er harts Vorgange C, Drymeia nennt. Anthemis alpina Jacg. statt Liund. u.s.f. Hierin versehen es aber die meisten Schriftsteller, selbst die ersten Systematiker, So z. B. führt Willdenow in sei nem Meisterwerke der spec. plantarum nicht im- mer vorhinein die Schrift an, in ‘welcher die Auf- stellung der Pilanze zuerst vorkommt, wodurch, schr oft die exsie Autorität mit dem Prioritätsrecht® 655 verloren geht. So z.B, „fehlt diese Angabe, bei Linnea borealis, wodurch, hei Sturm und ‚Sieu- del eine. Linnea. borealis Linn. entstand, ‚die unsern Nachkommen glaubend machen könnte, der Altvaler habe sich dies Ehrendenkmal selbst gesetzt, Wenn auch die Entdecker neuer Pflanzen beschei- den genug sind, ihr Prioritätsrecht nicht immer in Anschlag zu bringen, so sind doch Fremde nicht berechtigt, ihnen diese Ehe anjrauben, nnd iganz besonders ‚mufs hierauf gehalten werden, ‚damit. die verderbliche Sucht, neue Namen. zu bilden, end- lich einmal aufhäre. ‚8. Flora der Mittelmark von Joh, Friedr, Ruthe 5 — ı0te Decade, Es sind hierin enthalten: Veronica offeinalis, Gratiola ofüicinalis, Valeriana dioica, Seirpus sylva- tieus, Eriophorum triquetrum, Aira oristata, glauca,, caespitosa, llexuosa, canescens, Melica coerulen, Poa Quitans, distans, Briza media, Bromus inermis, gigan- teus, Avena pubescens, pratensis, Sangnisorba ‚oflici- nalis, Rhamnus calharticus, Genliana uliginosa, Se- seli dubium, Chaerophyllum bulbosum, Luzula ,pi- losa, Calluna vulgaris, Polygonum Bistorta, Chryso-. splenium alternifolium, Lychnis Viscaria, Euphorbia Peplus, Esula, palustris, Potentilla alba, Geum ri- vale, Pulsatilla vernalis, Ranunculus Ficaria, 'Thy- mus. Serpyllum , Genista germanica, Eupatorium - cannabinum, -Gnaphalium dioicum, Erigeron acer, Achillea Millefolium, Carex dioica, chordorkiza, j arenaria, iniermedia, ovalis, stellulata, elongata, pa- | radoxa, paniculata, digitata, pilulifera, pallescens, hie. 656 mosa, Pseudo - cyperus, iliformis, vesicaria, ampul- lacea, hirta, Viseum album. Beigefügt ist noch der Titel für die erste’ Centurie, das Verzeichnils der Pränumeranten und Subseribenten, endlich ein Vor- wort, worin der Pränifmerationspreis auf 3 ‘That ler pro Hundert, mit einer Antriftszahlung von 6 Thhalern für das erste und letzte Hundert, der Sub- . scriplionspreis dagegen auf 4 Thlr. Preuls. Courent festgesetzt wird. “ Uebrigens beziehen wir uns anf unsere frühere Anzeige der ersten vier Decaden in der Flora’ 1821. ' $.'175. wobei auch die Ankündi- sn in Flora 1820. 5. 76. und 749. verglichen werden können, l, a7. Neueste englische botanische Literatur. Purton’s Midland Flora. II. vol. 1 35 ı0 Sl. Supplement to Volume IV. of ihe Transactions of tlıe Horticultural society of London, 6 Shill. The Scottish Cryptogamic Flora etc, By Rob. Kaye Greville, Esqu. E. R. S. E. etc. Nr. ı 4 Shill. Hogg’s Trealise on the Growth and Culture ‘of the Carnation, Pink, Auricula, Polyanthus, Ra- nunculus, Tulip etc. An improved Edition. a, vol, ı2mo. . An Encyclopaedia of Gardening; comprising the Theory et Practice of Horticulture, Floriculture, Arboriculture and Landscape - Gardening; including all the latest Improvements, a general history of Gardening in all Countries; änd a stätistical view. of its present state, with Suggestions for its fulure progress in the british isle, By J. C. Loudon, 'FR.LSHS. - „el Flo ra oder AR . Botanis che. Zeitung, “ Nie. LO Belebann am 1a Nov. 1932." ven Tin Von } \ ' er) Kor fi > re en 203 117 wii bec: u . Ueber den: ‚Krtistant des Saflles-sfr! Schöltkraute und mehren anderen. Pflanzen ste. - -Miktosko- pische Beobachtungen und Entdeckungen‘ von "Br. C. H. Schulz:! Berlin 1822; we Eine Schrift, die bedroht, was die scharksin- nigsten Forscher in der Pflanzenphysiologie, dem Au- genschein. ‚und der Lehre. ‚des anatomischen Messers getreu, so wie aus der Idee und Bedeutung des ‚Pilanzenorganismus überhaupt folgernd, als Endre- „sultat fest begründet, zu haben ‚glaubten, . verdient eine treue, ‚sorgsame, Prüfung - und gewissenhafte Beachtung. Wie der. menschliche. ‚Geist, wenn ‚auch unbefangen und vorurtheilsfrei, doch ungern ‚und ‚schwer, yom Standpunkt empirischer Forschung „aus, sich gewöhnt, das Bekannte und Erforschte zu ‚verlassen, um Unbekanntes und Neues in Seyn und Bedentang ungetrübf aufzufassen, so lag auch für. „die Pflanzen immer die Idee, nahe, auf sie in ‚Rückei t_ der Säftebewegung die Analogig- der "Thiere überzutragen. “Wenn es daher auch eines- wegen ‚NEN ist, einen vollständigen, gere gelten Kreis- 658 pn gr : Fre y* N lauf bei ihnen finden zu wollen, da sogar vor noch nicht langer Zeit ein: Übrigens ausgezeichneter Na- ‚turforsgher An m Mark 4 d.den Markstrghlen, dis “ - deutung Als belirns u Aa 'Nervei gab, 36 diese Ansicht doch immer nur mehr im Algen nen, ‚gehalten, und nie vollständig im Rinzelnen anatomisch nachgewiesen. Der Hr, Verf. der oben genannten Schrift glaubt "aber durch seine Beobach- tungen und Versuche allen Anforderungen ein Ge- - müge g$eleistet:'zu haben, 30 Uads die Art nnd Weike, ..die Gefälse und Kanäle, anfsteigender und abslei- gender Saft, ausser jeden-Zweifel gesetzt seyen; eine Sache, welche die größsssie. Aufmerksamkeiti ver- dient, und sie auch schon von mehren $fiten in Vollem "Maafse® erhälten hat.‘ "Wenn ‘aber ich, noch | "so wenig eingeweiht in die Mysterien der Pllanzeh- welt, ünd’ änbekannt mit den Forschungen Dan | cher tlichiger Männer; ‚ mir eine Stimme in dieser hiochwichtigen Lelre antmaße, so kann mich nut die jedwedem, dem es „Ernst ist mit der Naturfor- | schung, 'inwohinende Sehnsucht nach höherer Er- kenntnils vertheidigen; dafs ich aber gewagt, "nach- stehende, ursprünglich ' nur für den Verein, zür ‚Beförderung derNatürstudien auf der 'rhei« nischen Universität‘ zu Bonn bestimmte 'Be- merkungen hier öffentlich milzutheilen, dar nun | die' gülige "und unverdiente Nachsicht enitschuldi- gen, welche‘ Ainen” bei dem Vortrag in " demselben zu Theil Wurde, Da im ‚Anfange die, Jahreszeit verhinderte, selbst‘ zu "witgrsuchen, und späte ‘die Ortsveränderung, dä ich. ‚Bonn verlassend, "2 die Ber- ı | 5 liner Universität bezogen, die nöthige Maße, nahm, so wird es erlaubt seyn, dem Gange ‚der Üntersn- chungen des Verfassers aufmerksam und unbefan- gen zu folgen, um uns entweder von, ihm über- zeugen zu lafsen, oder vor unrichtigen Schlüssen und unpassenden Folgerungen uns möglicher Weise vorsichtig zu verwahren. Nachdem wir in, einer ‚Kleinen „Einleitung er fahren haben, dals es ‚schwierig. Sy 7. ‚Uei inneren Le= bensvorgänge zn erkennen, und der Verfasser es daher für nützlich gehalten, sie in ihrer ursprüng- lichen Beziehung zu betrachten, weshalb er die Bewegungen des Bluts. im. tbierischen Organismus zu ‚beobachten unternommen, so wird erzählt, dafs er zur Vergleiehung den gelben Saft des Chelido- nium maius habe untersuchen wollen, Hier ey es ihm nun aufgefallen, dafs derselbe bei abgesehnit- tenen Stengeln an beiden Seiten gleichmäfsig her- vorgequollen, und dadurch die Vermuthung in ihm aufgestiegen, dals wohl eine doppelte Bewegung desselben, in auf- und. ‚absteigender Richtung, stats finden möge, Er habe darauf untersucht, und, was. er vermathet, vollständig und klar gefunden. Bringt man nämlich ein frisches Blatt vom Schöllkraute- bei. hellem, Sonnenlichte. unter das Mikroscop, am besten mit der Rückseite nach oben, . so sieht. man schon bei mäfsiger Vergröfserung, dafs die undurchsichtige grüne, Blattsubstanz ganz mit durchscheinenden Adern nelzförmig, durchwebt ist, in denen eine gelbe, flimmernde Flüfsigkeit mit gtolser Lebendigkeit auf- und absträmt, Diese Be- Tıa ‚660 wegung scheint ‚anligglich ungeregelt durcheinan- “der sich zu "wirren, *ils ‘sohnelles Zittern und Flim- “mem; 'dsch bald bemerkt man, dafs die Adern aus “ vielen‘ ‚ geitlich von einander getrennten Röhren * bestehn, in denen sich der Saft abgesondert: in zwei " Richtungen, nach unten und nach oben "bewegt, . "rarh’ Besten erkennt man die eutgegengesetzten Strö- ‚ me im ‚Theilungswinkel der Gefälsbündel. Vexfolgt *" man die Saftsiröme bis in die feinsten Adern, so "sieht man, dafs sich in der undurchsichtigen Blatt- substanz nur, wenige verlieren, ohne dafs man ihr " Ende’ erreichen kann. ' "Die meisten Verzweigungen ‚gehen in immer’ ‚kleineh trerdende Netze zusam- men, “ohne $i6h’ ganz’ zu veilieren ‚so dals man sie "bis zi"den'1Ltzten‘ Verbindungen schr gut verfolgen dl "In den Meinieh Adetn' erkennt man die Baft- "itröine‘ wegen ihrer Durchsichtigkeit und Einfach- heit Zeutlicher, “ Zuweilen‘ steht die Bewegung in “einzelnen "Adern still, und fängt plötzlich wieder Yan; ' ‘doch ohne Regelmäfsigkeit und Periodieität. ‘Man Kann auch Blätter nehmen, die schon von der ganzen Pflanze getrennt sind; verwelkte, die im Wässer wieder aufgefrischt "werden, zeigen noch lange dieselben Bewegungen; "Endlich höre zuetst die kleinern "Aeste auf, zu flimmern; während die größgern sich‘ noch immer‘ ungestört bewegen;. "bis auch endlich diese auf dieselbe Weise still stehen. In’der zarten Substariz der Blumerblätter sieht man einzelne helle Streifen, in geringer‘ Anzahl, . die divergivend nach‘ der Blattspitze Tafen, und worin meist: ein aufalöigender von einem Abit ı 661 ainN ai genden Strome Begleitet wird, doch hört die, Bei, weguug „Meist, in ‚wenig, Augenblicken ‚auf, ‚In, den “ Stauhfäden erkennt.man nur ein ‚schwaches Ming, mern, in den Zellen. 1 Ms han: op ER .. ". Tonerhalb‘ der Kelohblätten, verlaufen, üie, Saft... gefälse ‚in "geschlängelter, divergisenden, Richtung, einzeln „nehen, einander, x ERR, den „Bl mepblät-, tern, nur an, ungleich. eher ‚Meng: ieh ;< dau-,. ert die „doppelte Bewegung 1 länger, Pe er, eagnen | sich diese. ‚Kelchblätter vorzüglich zu "den Beobach-. x tungen, Man sieht die auf- und absteigenden Strö- me sehr‘; schön iR mannichfachen Windungen, win schen "denen, da wo mehrere Gefälse neben, ein-... ander liegen, | ‚sich ein ‚oder zwei deutlich zu un- wrscheidende Spiralgefäfse, fortwinden. Immer. wird, ein. aufsteigendes von ‚einem, absteigenden begleitet; da ‚indessen, ‚die absteigenden viel, früher. ‚süll ste- Fa) ri diesen die Bewegung, während. die andern schen . ‚ruhen, hat man ‚aber ‚grade, zwei solche recht je- bendige, in entgegengesetzier Richtung die t neben . einander verlaufende Ströme im Auge, so; beimerkt man, dafs aus dem aufsteigenden während, des. gan- zen Verlaufe i immer ein Theil. des Saftes,. in den .. absteigenden Strom, wie es scheint, dureh das Zeil-, . gewebe hinüber rollt, und nun mit einem Male ug diesem: den Rückweg. antzilt, Andere zuführen und gehen in zurückführende über, was aber hir; in ee ehnläuen. vorköinmt, Wo die ‚6er tie ein- 665 zein im Zellgewebe verlaufen ‚ sehen die Ströme ganz weils aus, Im Stengel selbst bemerkt man das Auf- und Absteigen‘ schier, und nür mit viel schärferem Mi- kroskope, und an ganz jungen Stengeln von klei- nen, schnell gewachsenen Exemplaren. In einer düntf gesühnittenen Schichte sieht man num zu bei- den Seiten der hell und weils erscheinenden Spie. ralgefäfsbündel, wie auch in dem daneben liegen- , den Zellgewebe, die graden Ströme des Safles, wei-, che sich ziemlich schnell in auf- und absteigender , Richtung, doch nicht s0 deutlich, in von einander. abgesonderten Gefäfsen fortbewegen. Freilich ge- Yugt'& sehr selten, zugleich ein auf- und abstei- gehdes Geräte mit bewegtem Safla zu sehen; man sieltt 'oft einen, oft mehre Ströme, aber alle nur in. einer Richtung; wenn 'man indessen den Ver« such recht oft wiederholt, so hat man doch nicht selten die Freude, diese schöne Erscheinung zu 88- hen. Der Verf. gab sich Mühe, die hinführenden Gefälse von den zurückführenden durch bestimmte Merkmale zu ünterscheiden, indem er bei einem Querdurchschnitte beobachtete, wo der Saft aus ströme, indessen gelang diese Unterscheidung eben. so wenig, als durch die Farbe des Saftes, die in manchen‘ Sirömen weils ist. Die Gefäßbündel und Saftgänge” verlaufen ununterbrochen vom Stamm in die Aeslö'Tort, Ueber den Uebergang der Gefäße in die Blume und Frucht sind die Untersuchungen unbefriedigt geblieben. "In den Schoten sieht man das Flimmern mit 663. aulserordentlicher-Lebhaftigkeit vor währgehein! Ind ' bemerkt in dem Gewirrei Weder. Ordnnmg mech Has :: gel. Hat man die innewa.Eläche der Schotenralvel :- naöh ‚oben: gelegt, so. scheint die Bewegeni des! 'gali:. ben 'Safis ini Jänglichen- Zellen zu geschehen, ‚und. esnist;glierchäins nichts Anders sichtbar; als pliete.- länglichen, an dew.Budew: spitz zulaußenden, mit dem, ‚bewegten Due en Demo „Betrachtet man aber" lie Se \ ch ‚oben, so eike Ku: a art” den ar Eh (echs- eckig, - ch “als 13 Epidermis sipd, ‚Büter,, j welet gr "die Gefäfse‘ maunichfach, gebogen, den Saft“ neben: enthalten. Die ‚ganze | Schofe "Besteht Sant, nur ans Getälsen, und der Salt zirkulixt: mit. „ange-, „ meiner Lebhaftigkeit and Schnelligkeit. Aus. den Schotenrippen gehen keine Gefälse ab, sondern diese, \ laufen in der Mitte, ind”, ‚man erkennt in „Ihnen ._ eine weilse,” eben : 0. » wie in "den Safıgefifsen” 82 | formte, Malie; die man intlessen nicht strömen sieht, | , sondern , nur in gegenseitiger ‚Bewegung. der Kügel- chen, | Man kann aber keinesweges das Uebergehen \ der hinführenden Gefälse in die zurickgehenden bemerken. nu vu Der Bau der Würzel . ‚endlich unterscheidet sich durch die Lage der 'Gefäfse vom "Stamme ‚da: alle Spiralgefälse bis in die feinsten Verzweigun- gen in einen Bündel vereint sind, welches, wiedas , Mark anderer Pilanzentheile, im Mittelpuncte ver- läuft, von lockerem Zellgewebe umgeben, worin die wit. gelbem Saft angefällfen Röhren: sth’ genen Umkpeise:ebenfalls für sich verlaufen Selbst in 664 J den. kleinsten Fasern findet: mär ih der Mitte einsh” solchen Spiralgefäfsbimädel, in denen man aber mm eine weilse Fiüfsigkeit #linmern sieht, :Sılıineideb man aber. deuselheti quer slurch, so sieht: mar, dafs dieser, wwegeni ‚der unendiiolfen. Reinheit! der Giefälser und +Spivalgefäßfe, weils 'scheitiende Salljssieh!:im: schönen gelden. Wolken ausımnekt,: "= ‚m nie ed abo nen: res sind" “in . di "Beobachtungen, am Sch) Ye, kräute, die,” weni ‚auch ‚ züfanmengedifingt, do wenigstens vollständig, Hier’ nacherzählt, en mufßsien. ' Der, Vpr "üpirerguglue 1 In’dieser Rücksi ht noch” eine " grölse, Menge "audgrer Pilanzen, deren, Saftbewegäng, fern. ‚yon aller ‚Analogie mit Eheli ie, don um, “ohne d dlesen apch, micht, eine, Atndung von der auf und absteigenden Bewegung hätten. rechtfertigen können: Zwar gaben, Papaver, La etnca, SOnchns,Euphorbia, Ricinus, und noch. einige, ändere milchreiche Kräuter, ein ziemlichen . Abbild‘ der flinimernden Bewegung, jedoch keines- weges eiwas, ‚dem Kreislaufe Aechnliches, Eben 0, wenig konnte, er ihn an Aloe, ‚Agave, einigen . milchreichen Convolvulus und Ca mpanula-Är- \ ten deutlich ‚beobächten, Sichtbar ; ist also die Zir- kulation ' nur "beim Schöllkyaute, höchstens in eiwe nur bei e einigen Milchp anzen, wohl aber "lälst sich, natürlicher "Weise die Bewegung des Milchsäfles beweisen, und heohachten, ‚dafs keine Ruhe in ihm , Statt finde, Aus Aiosen. Thatanshen werden nan,: ‚‚da, was von einer. Pilanze gilt, na dem Vfr, von ‚allen 665° gelten muls, folgende’ Verkältmiise "für sähe: ' wegung Bezögen? i en 2 BISEE E22 2 Es erglebt-‘sich, dafs der- gelbe: Saft im Scheil- kraute sich'-in !einem abgeschlolsenen Systee In" allen Theilen bewegt, und in vielen abgesönderteit Gefälsen' 4m. Stehgel 'aufsteigt; in wahrscheinlich ' eben so' vielen "wieder abwäs. : Wo die wufstei- genden ihr«die absteigenden iiergehen; 'in den Ex- trenien dee MeuureBieten,' da’ ' zeigen: isch Yımilichioike st ärftörh hie Bigkant-enäich- dafs’ sfe' im’ Stengel'ohne sichtbare’ Veitshtiung: nut: 3 sich verlaufen;.: Die Wurzel besteht meistinfirtahr' Spirälgefäfsen” and" Zellgewebe, ‚die 'einzelneit gu ben Safigefäfse‘ äieneh!"sichet nur zub- Ernährüng der Wurzeltubstanz. Da wir sthön, wie in adgei schniltenen Blättern die Bewegung 'noch eitie' Zeit lang fort dabett,; 'wo erkliiriisieh daraus Adel das Pfropfen. 'Es ist daher, nach des’ Vrfs, Meinting, der auf- und absteigende Saft in dem Verhältnißs, wie ungefähr arteribses uhd: Venöses Blut im: Fhieror- ganismus, Später wird er duf' den Chylus kommen. Wir’ gelagen jetzt zur dem tteressantesteitnhdl wirklich ‘belahrenden Theil: seiher: Untersuchängen, die eigenihümliehe Bewegung der Safttlieilchen ben. treffend, '-” Er ‘besteht aus unzähligen Kügelchen, die abgesondert: von einander;- aulser den Gefäs- sen, mit. den Strömen des Wassers fortschwimmen, ohne'sich "gegenseitig zu: berühren, Diese ruheh- den,:toülten Kügelchen. sucht man aber im leben- den, in den Gefälsen strömenden Safte untsonst wieder, Man ‘erkennt nur das Glänken and Flin- Er oo. meyg,äps dom Stmönggarsggenaner hetrachtend,,.sinbt , man aber eine zweite Bewegung der. Bestandtheile,, des, Saftes ‚gegen augdı von singnden. Man. findet sein beständiges. Ineingydergehen nnd ‚sich ‚wieder tnen- nep, der Kügelchen, ‚deren ‚Gestalt, rich immerwähr rend} ‚ändert;.isie streben. .die ‚Kugelform, ‚anzunph-., men, ergeichen ‚diese ‚abge, wicht, senderp;in. dam:, Moment, ‚wo; sie ‚sigh, won ‚einem andermLosfreanem, und. befreien ;wellen„„um..für sich ‚zunseyn, RE schmelzen, sie wieder, nit anders ‚die, sich, wieder; eben. 20,,wig Has vonige; immerhin verwandeln. Se. sind alle,untey, eistander in ‚siner. ewigen; Werhsehi» würkung., ‚Beide. Bewegengen: sind. genau.mit eur, ; ander, yarkunden, and wiassiehtman eine ohne die.i andgre; ja.die-vorseäpfg efrgbaufle kemmt nur ‚durcht, die: andgre. zu- Stande, .. Im, W arbeigehen verschmel+.. zen dig. Kügelchen thailweige..immer ımjy ‚den Ger ' fälsen, und, gehen Aug. Ihgea wieder. zurügk in. die. Mafse des Saftes, " Im, Zeilgewabs: des Stengels ver-.:-. laufen..oft‘weilse,, ruhige Ströme von. ungemeiner .. Feinheit,. die mit deg ‚Gefälsen in, keiner-Wechsalx..: würkung, zu ‘stehen scheinen. Der ‚Kaufu! übergeht . hier ganz..diese seine. ‚eigene Beobachtung; ‚von der: er schon..oben einige male ‚geredet, ‚ohme;.sich auf die.Erklärung weiter. eingalalsen, obgleich, wie; sich. . unten zeigen wird, diese..häufg und dentlich.ge- nng. erblickte Erscheinung, eben seiner Theorie in.-. etwa gefährlich werden. könnte, zum mindesten. sich doch nicht ‚mit derselben in Binklang.'brin- gn läßt, . nr: a Der Vfr. hatte, bis. hicher gediehan,, nur noahi - bb zu lösen, durch. welche Organe ; jener Cirenlation: denn eigentlich der frische Nahrungssaft zugeführt, : werde, Er vermulhete nun,. dafs die Spiralgefäfse: selbst eben diese. Ingestions-. und Assimilationswege . der Pflanzen seyn möchten, „Dafür spricht. ‚folgen-, des: gefärbte Flüfsigkeiten steigen in durchschnit- ’ tenen Stengeln. in. den Spiralgefäfsen auf, und zwar unter solchen, Umständen, unter denen überhaupt die Einsangung durch die, Wugael, ‚vopmehxt. seyn möchte, Welke: Pflanzen erfüllen, ae Shlufbe. u schneller, und leben wieder.. ‚kräftig auf;., RER ‚fi geht es bei heißem, . trocknem- Wetter berasra. Blätter welken schnell » wenn das, ‚Holz und init, Rinde und. Bast stehen geblieben. Schneidet man,, aber die Rinde weg, soschadet ‚dies ‚durchaus nichts... , Es mufste nun auch gezeigt werden, dals-ge-,. „färbte Flüßsigkeiten. bei unyerletztex Wurzel. nun. in den Spiralgefäfsen aufsteigen. En E Der Verf, setzte in ein ‚Deopgt vom Radix Ru-. biae tinchornm, eine frische, behutsam , ausger., grabene Pilanze, so dafs, wie im natürlichen Stande, nur die Wurzel feucht wurde. - Einige andere pflanzte er in eben solchen Brey. Nach 24 Stun. den waren die ‚Spiralgefäfse beider ganz mit der vothen Flüßigkeit erfüllt, zugleich aber auch das, . umgebende ‚Zellgewebe vöthlich; aber der gelbg ’ Saft zirkulirte in seinen Gefäßsen ruhig und ungen... trübt fort, Sehr schön lafsen sich alle die gröfsern Bündel, die dem blofsen Auge schon, ganz ‚roth ge- färbt erscheinen, darstellen, wenn, men vom Stamm 658) adı Würzel aus, "dis umgebende Zellgewebe mit dd eignen Saftgefälsen von den Spiralgefäfsbün- dein, welche zusammengenommen die ganze Wur- zeF mit ihren Verzweigungen, wieder im verjüng- te Mlisstabe darätälfen; lospräparirt, und so die Spirütkenitse gleichsam scelettirt. Hält man ein sorchiöh Spiralgefäfsscelett im natürlichen Zustande” mit 'eikem injieirten zusammen, so "ist das ‚eine, gehz roth, das andere grauweils, "und man sieht, dafs an "dem oben, gner äbgeschhittenen Stamm. näch einem gelinideni Fidgerdruck aus den offenen Möhdtigen ‚der injteirten Spiralgefälsen eine rothe, , auf en Im etürlichen Zustande sich befindenden, erst ‚wafderlielle Plülstgkeit hervorquillt, Noch‘. nat ag‘ Stunden Wär "die rothe Flüfsigkeit nir- geht‘ Übergetreten. Doch scheint sich in den letz- " ten Ernlen die Farbe fuchr in eine blalse zu ver- wiihen? Tedöch KARHähheges dädusch; dafs sich sol- “ che auch in den gelßäh bat vertheile, welcher ganä gelb bleibt, söhffkrn’ wahrscheinlich vermöge der Veränderüngen durch die Assimilation. Auf“ diese Weise wird jene milde Flüfsigkeit von der Wurzel lebendig eingesagen, tınd es ist die Function der' Spiralgefäßte aufser Zweifel, " Welches sind .aber nun die Ursachen der Saft- ' bewegung? Zusammenziehungen der Gefälse kön- nen es 'keinteweges seyn. Es ist vielmähr die ei- genthümliche‘ Kiaft der Kügelchen, von der oben geredet, und ihre Stkte: Anziehung zu den Gefäßs-. wänden, eine Kapillaratraction. Für letztes spricht " die’ Erfahrung, *dals' "wenn man eine ‚Pflanze um- A a kehrt, die Säfte darinn eben, ‚so sub zur Wurzel hinauf steigen, Ba Nun Tolgt der Abschnilt von dem Lebenäpro- cefs der Pilanzen überhaupt, als Resultat aller vor- hergehenden Untersuchungen: Das Organ der Verdauung 'sind die Spiralge- fälse; sie saugen, die rohen Säfte in der Wurzel auf, und leiten. diese in alle Verzweigungen des Stamms, assimiliren den Yplrwogssalt, verwandeln ihn in den eigenthümlicheh, 15 am d ie Blut der Pflanze, welches dann in den: eigenthlimtichen Gef sen ei- hen eigenen, in sich geschlossenen. Kreislauf dürch die ganze Pflanze, für sich führt, Wie bei ‘dem ’Thierreiche dasselbe Organ stets dieselbe Function hat, so lälst sich von Chelidonium auf alle an- dere Pflanzen schlielsen, Nur darin haben die früheren Physiologen geirrt, wenn sie leugneten, . dafs die Spiralgefäfse Luft führten, dafs sie in den- ‚selben den eigentbümlichen Saft suchten, und ich ‘nicht bestimmt genug ausdrückten. ' ‚Gelben Saft haben sie nie; ‘es scheint, der’ föhe Nährungssaft ‚wird erst in der Mischung mit dem eigenthümli- chen selbst potenzixt, durch’ die Lungen der Pflanze, die Blätter. Wie das kohlensaure Walser so ver- ändert werde, kann die Cliemie. ‚freilich keineswegs nachweisen, Ist es nun erlaubt, über das Ganze ein Urtlieil zu fällen, um aus den' vorliegenden Beobachtung el und Folgerungen selbst. eine Ueberzeugung zu ge- winnen, 80 können und wollen auch wir, da der Verfasser, um ‚seine Ansicht durchaulühten, aur + EL e; cp: 5 [23 'Thatsachen gab, ihm vom Standpunkt empirischer Forschung aus, blos Thatsachen enfgegenstellen, "und weder auf die Stelle des Pllanzenorganismus im Leben der Erde selbst Rücksicht nehmen, noch die Bedeutung und Nothwendigkeit der. Spiralge- "fülse zu anderer Beziehung entwickeln. Mit allem 'Kechie ir ‚mögen wir hingegen jene T heoxie des Hrn, “Verk, ‘da er in der Anatomie selbst das Bestehende Wieder angetastet, noch viel weniger elwas Neues - geliefert. hat, mit dem Baue und der Bildung des Pflanzenkörpers vergleichen, und zusehen, ob sie sich mit ihm vereinigen lafse. “Bei dieser Untersuchung sind aber zwei Punkte zu berücksichtigen‘: j 1. Kann ein Kreislauf des eigenthümlichen Saftes "nach den angeführten Beobachtungen .des Hın, ‘Dr. Schulz als bewiesen angenommen werden? "2. Sind es die Spiralgefäfse, welche die Function ausüben, welche die Neueren bisher den Zwi« schenzellengängen zutheilten ? Was ‚Jas lezte ‚anbetrift, so können wir zuvör- derst nicht unterlaisen, zu bemerken, dafs noch nicht viel zu schliefsen seyn möchte, wein anch wirklich" unter den oben erzählten Umständen die rothe Flülsigkeit in den Spiralgefäfsen gefunden worden, Ueberhaupt hat der Name Spiralgefäls schon zu vielen i Irrigen Vorstellungen Anlafs gege- hei, Hat man doch auch bei T hieren, welche man. mit Färberrölhe futterte, gesehn, dafs sich grade in den Knochen der fremde Stoff ablagert, die doch “ wohl zu nichts‘ weniger, als zur Säfteleitung dienen, \ “71 Im Nahrungssafte und den.ührtgen!! Theilen ent- ‚ deckte man. hingegen keine ‚Spun.der.rothan, Farbe, » Zudem ist ;es ausgemacht; daß, 'wo.der geringste dee- . bendige :Prozels. waltet, oder das sönst: gräfsere ‚Be- „ben. dureh. .äufsere. Umstände.’ vertiogert ‚wird, sieh Sim Orgenismun das. Fremde, . Schädliche . ablagext. - Nun wird: ‚es-aber jedem einleuahten, dafs .sowohl ‚durch das Ausgraben, als’auch durch! die Färber- ‚“xöthe. selbst; welshe, wesgaiztuch.inilde; dech ‚der ‚Pflanze freiid udd -an und. Püreich feindkich.'ist, - das ‚höhere ‚Leben, deren Ausdruck uns‘ die Spixal- gefälse sind, gebrochen werden. Drang also durch.dfe . verletzten Wurzelgagern mit der Nahrung der feind- liche Stoß > 80 ist erklärlich, dals. ihn. ‚das. aufsan- ‚schon am , meisten gewichen, Meg, i indessen. im- mer, nicht, entscheidendes . ‚Gewicht würde . dieser ‚ Versuch verdienen, wen ‚man ‚den ‚natürlichen Standort. der Pflanze, mit ‚Färberräthe. mälsig ge- tränkt, und: daraus digselben. Resultate hätte her- vorgehen sehen; was der Verf, einmal von ÖOci- mum Basilieum, 'in einen Blumentopf vorpflanzt, „beobachtet haben will. Doch bleiben r reine, unge- trübte "Beobachtungen in diesem Falle” immer sehr schwer, da wir aus Hales Versuchen wissen, dafs schon in der schwachen. Weinrebe‘ die Macht des aufsteigenden Saftes fünfmal größsen ist, als die der ‚großsen Cruralarterie beim Pferde; welshalb ‚jede erzwungene Zustand in demselben schon für ‚sic für das Leben des Ganzen bedeutende Veränderun- gen. hervorbiingen mul, . ' (Beschluß folgt.) er "U Bemerkungem.:' . ,,Arnica eordata Wulfen inRömer Asch, 3, - 9. 408: ist, wie Graf v. Sternberg (Denksch, der -K, bot. Gesells, zu Regensburg ı.:p. i47. ‘Dordn. - gordifolium) richtig bemerkt, ein Doronitum, da die: . gerhina ‚radii. keinen pappum ‘haben, "aber auch dasıD; eäncasicum M,:Bieberst., 'so ‘wie D. orien- - tale Willd. Enum, ist dieselbe Pflanze, und da- - her’. ein treflicher Bürger .von Deutschlands :Flora, : die auf der Kirchbaumeralpe bei'Linz, häufiger aber im südlichen Tyrol an den Gränzen von Ita- lien vorkommt t: Bu 2m Röhling at i in seiner Flora von Deutsch- "Jand das Trifslium strietum wK, "mit T, par- "yillörm, Ehrh; nach dem Beispiele älterer Bota- niker, yermengt, und als einerlei Art aufgestellt; da’ aber W. et K. beide’ Pflanzen deutlich unter- * schieden "haben, "dem 'äuch Sprengel (pugill. 2 pP: 52.) beipflichtet, so folgt daraus, dafs dadurch “die Flora Deutschlands um eine Art mehr bereis, chert ‚wor ‚den ist. 3. Bei Trifolium alpinum' wurden bisher ‚noeh keine bestimmten Wohnorte in Deutschland „angegeben, und Röhling fragt ob die Pflanze wirk- "lich auf dentschen Alpen vorkommen? Diese Frage ist mit Ja zu.beantworten; da die Pllanze im miti- lern Tyrol gar nicht: selten ist,, und ausser dem Genazber gein ‚Windischmatirey. auch auf dem T impl= joch und anf der ‚Seiseralpe im, mittlern Tyrol häu- N. wächst » und fast den ganzen "Sommer blühet, Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 430 Regensburg, am or. Nov. 1822. . nl. ”s Ast Sis.ä tze . Ueher den: Kreislauf les. Saftes im Schöllkraute und, mehren. anderen Pilanzen etc. Mikrosko- [2 pische Beobachtungen ‚und Entdeckungen von' Dr. C. H. Schultz. Berlin 1822. ( Beschlufs.) Lienen wir diefs nun auch auf sich beru- hen, so sind doch noch wichtige Fragen und Zwei- fel vorhanden, welche dureh jene Beobachtungen keineswegs gelöset und vernichtet werden, Ja, man ist fast gedrungen, zu glauben, dem Verfasser sey der anatomische Bau und das Vorkommen der Spiralgefälse nicht rechf klar gewesen, und er habe . von der Analogie der tierischen Oekonomie ver- leitet, auf'die ganzen Gefäßsbündel die Bedeu- tung eines einzigen Spiralgefälses übertra- gen. So scheint es wenigstens aus dem Ganzen hervorzugeben, und besonders aus den Zeichnungen dieser ‚Gefälse, wie sie uns der Verf. in der ersten ‘und zweiten Figur giebt. Wie Kieser, dessen scharfem Auge, verbunden mit unendlicher Sach- kenntnifs und vielgewandter Erfahrung, wohl zu Uu re trauen seyn dürfte, in seiner Pflanzenanatomie zeich- net-und beschreibt, wie der treflliche und hoch- gelehrte Hr, Prof. Nees von Esenbeck, den ich mit Stolz und’ Freunde meinen Lehrer nenne, in seinem klassischen Handbuche der Botanik (1. Theil‘ $. 104.), gewils auf viele eigene Untersuchungen gestützt, nachweist, und wie sie endlich sich dem Auge unter dem Mikroskope darbieten,, was ich so oft zu sehen, Gelegenheit hatte,” möchte man die einzelnen Spiralgefälse des Verfassers ohne Zweifel für ganze Bündel ansehen. Lesen wir noch dazu aun den ‘oben angeführten Versuch mit dem sce- lettierten Blatte, wo alles Parenchym forigenommen, und blos die Spiralgefäfse vorhanden gewesen seyen, so ergiebt sich, was der Verf. gemeint haben möge, da es an sich unmöglich ist, die einzelnen Spiral- gefälse eines Blattes oder Stengels auf diese. Weise sein für sich, und ohne gestreckte Zellen und In- tercellnlargänge, im Zusammenhange darzustellen. Nur von ganzen Gefälsbündeln kann bei diesem Versuche die Rede seyn; wenn also der Verfassen ' schliefsen will, dafs bei einem Skelett der Art der Saft aus den Spiralgefälsen komme, so werden wir ihm mit Recht einwerfen, dafs er .es nicht «blofs mit diesen, gondern mit eben so vielen gestrekten Zellen urid Saftgängen zu thun gehabt habe, und der Versuch für seine Meinung gar nichts bewei- sen könue, . . Um uns aber vor vielleicht übereilten Urthei- len zu verwahren, können wir aus Vorsicht noch j 675 untersuchen, ob die aufsaugende.Eunktion der Ge- fälse,. wenn. der Verf, anch wirklich, ‚einfache vor sich: gehabt. habe, in ilirem anatemipehen „Verhalten und. Vorkommen tiäfer hegründet:isey. . Dals 'T hat- saöhen ‘sich. durch: die Analomie. nicht. widerlegen "lalsen,. und dibse darin kein Gewicht habe, da.es indem, Geschichte der Pflanzennhysialogle Beispiele genug aebe,z dafs blieı Wahrkgit, angehommenen ana- tomischeb-Hypoidesän Autl Plypatasi erhilden 217. gR- fallen, 'unterdnückionddireräirebäin ad Lman mir:wicht-sinwendeh,, daudie jetzige. Anätantin..der Aiinae. nicht. mehni.die- früherer Zeit date .; Ohne Zweifel ‚ist die. Wurzel! det. Hauptsitz der Anfsay- gungy'und aus ikr: 'schreitet,. ‚auch nech dem, Verf,, der- Nahrungssaft, sich immer. höher potenzirend, fort; »»Auf..die, ‚vielleicht. das Enthalten von Blüßsig- keiten. nnmöglich mackende Sinukbur .der Spiralge- fälse‘; ‚deren verbindende, . äufsere Membran. wir auch:rHiach (den Gründen und. Beweisen für dieselbe in Hirn, Dr. Meyers geistreicher und: acharlsinnizs gerAbliandlung über :die Metamorphose der Spiral- gefäßse, (Flora 1822; Nr, ı und 2.) nöch lange nicht aintlmem können; wollen wir weiter keine Rück sicht: nelimen, allein,. nach den bewährlesten Be- obachtern, ‚ist die Lage der Gefäfse in der Wurzel keineswegs zum Aufsaugung geeignet... Sie liegen vielmehr, wie auch der Hr. Verf. sah, bündelför« ' migtund dicht in.:der Axe zusammen, verbreiten sich :nicht in--die kleinen. Verästelungen umd Zax sern, 'sind, also grade das Gegentheil ;von den. thie- zischen Aufsaugungsgefälsen. Zudem ist es. von Uua ) 676 den Wurzelfasern "wenigstens allgemein angenom- men, dafs: ziel’ did Hauptorgane. der Säßteaufsauguny idarsteldny? rien wäre die! aber "möglich, . wem hrade did Spirelgeläfse Aikse Bestimmung besälsen, da in ihneh! 'dmrebaus köine ‚vorkommen ? (Jalsen ri diesen: Piutekt auch: dahinsgestellt Jeyn,.so hat "Kies finoseinem: herrlichen Grundrifs der: Pllan- entire, ar und an a O,,): doch -wellichhlchgswidsuni;! dafs dis-Spiralgefäfse; be- sonders "in, ddr Gräbdenbundiiknoligen Stengeln, aber 'auch: ih- den meisten audein,.darchaus kein ‚ausauı- menhangades’ Gebilddiknkswächen ,; audh' sick munlıt verästhliPsondduWieinleht;: wö sie diefs zutun ‚selreinemg'mdehArt: der sofemdnuten Saftröhren sich dn: dhsunden Anlegen; -iund wer, mit zugespilzten, geschlössertem Barlen, ' Bienkkm -vtir hierbei hoch at digcHaserikbarstöhmigenGefäßse, |welche: dont ‚sd häufigrin well Knoten. und, allen ıknotenartigen G®- bilden "vorkommen! uind. desen. einzelne Glieklen, durch‘ieinie darte Haut getrennt, oft gleichrami! ein. Aggregat "von: Zellen: darstellen, wofür „sie! auch . Mirbel und:andere Franzosen, filschlich angese- hen, so.möchte man ihnen (sehon ‚darum. däeißafkr führung - ‚absprechen. .: Wäre ıkirigegen der rotlie Saft wirklich Inack des Verf. Ansicht. in den ‚Spirk- len aufgestiegen, so würde: er. ing in, der ‘That doch nicht erklären.könneh,: wieidieser Saft bis im. die feinsten Verästelangen im Parenchym !.des: Blau und der Blume Farbe/ und. Gansistenz: beibehalten hätte, da ervwielmehr, sieh'.imimer höber polenai- zend,. durch die Macht.-der. Zellen und der Gefüfe Fe 677 selbst, ‘allmählig, gleich der Lympke ‚im dudtus thoracicus, in die Natur des eigenthümlichen gel- ben. Saftes übergehen.mufste. Er wird 'gewifs nicht antworten wollen, dafs dies, wie auf:einen Zanber- schlag, in den oberm Blattzellen geschehe;. denn was haben diese vor den andert, und denen des Stengels "voraus? Auekkann man an kein soge- nanni® organisches Duyehschwitzen, welcher rich- . üige Ausdruck. nuwiz ofk falsch gedeutet wird, oder an. eine -galvanische ‚Zersetzung : und Uebextragung denken; denn: wir: halten uns überzeugt, und: glau- bennachweisen zu: können, ‚dafs, wie. überhaupt, der:gewähnliche Chemismus nicht, weder galvani- sehe. nock:electromagnetische Verhälinifse im Pilan- “ zenorganismus eine Rolle spielen, geschweige .denn. das. Leber selbst, oder’ doch, nach vieler Meinung, dasseth Träger, seyen. Nur der Pilze’ Seele, ‚wenn das.’Wort. erlaubt ist, mögen die beiden. Electricitä- ten Jeyn, wie .die der: Plianzen. das. Licht, Die Thiere aber haben. den Geist des Planeten selbst in sich anfgenommen;':nnd dadurch aus ihrem Le- bensprogesse das mehr Materielle und Irdische aus- geschlofsen. , j Ueberdiefs ist noch : zu. bemerken, dafs aus den Versuchen, wo durch Hinwegnahme der. Rinde das ‚ Wachsthum keinesweges gehindert, durch die von Holzstücken, so dafs kein Zusammenhang der Spi- 'ralbündel mehr. vorhanden war, aber, schnell der Tod eintrat, nicht viel für die aufsaugende Funk- ‚ tion der Spiralen zu folgern seyn möchte, wie auch _ der trefiliche, um die Physiologie der Gewächse so ‚678 hoch ‘verdiente Hr. Prof. Link behauptet; dehn erstlich meint man nicht, dafs: die Rinde allein den Saft führe (Kieser a a 0. $. 182, Ih; Nees von Esenb. I. $..ı08), und zweitens tritt anch bei Thie- ven nach Hinwrgmahme oder Uhterbindung eines größsern Nerven Läbmung und partieller Tod ein. - Wir gelangen jetzt wiedersan einen weit wich- tigeren und merklicheren Stein. des -Anstolsess wel- cher der Thcorie des. Verl. auf’ jedeWeise: im Wege liegt. Verfolgen: wir nämlich «das: Hervorkeimen der Pflanzenwelt von den Pilzen an; und 'entwick len die Bildung der Spiralen genetisch, so. treflen wir sie zuerst deutlich an dem 'Baamenstrange der Jungermaunien, und zwar in ihrer 'einfachsten Form, die auch in den höheren Pllanzem am häu- figsten vorkommt, der einfachen Spirale, deren Lü- ‚cken durch keine Membran verbunden sind. Eben 50 zeigen sie sich beim keimenden Embryo höhe- rer Gewächse nicht in der Wurzel zuerst, sondern im Mittelstocke; wie könnte also in beiden Fällen ein Aufsaugungsprocefs stallfinden, sowohl der Stellung dieser sogenannten Kanäle nach, als ihrer Form und Structur. Betrachtet man nun auf der andern Seite die purösen. Zellen der Nadelhölzer, mit denen man gewifs nicht ohne Recht die ver- schiedene Licht und Luftaclion der sie umgeben- den Atmosphäre in Beziehung setzen möchte, 50 ist es durch Thatsachen als erwiesen anzunehmen, daß sie Luft führen; steht dieses aber fest, so ist scho dasselbe durch die allmählige Steigerung, womit sich die poröse Zelle in den folgenden Familien —— 679 ‚unläugbar zur Spirale potenzirt, auch für diese ge- . geben. Man kann die Metamorphose der porösen Zellen nicht blos. der Idee nach, sondern in der Wirklichkeit, durch wunderbare aber unverkenn. bare Mittellormen, (z. B, bei Taxus, ‚Podocarpus, Ephedra) bis zu den gleich Spiralgefäfsen geform- ten Zellenbündeln bei Viscum album nachweisen: so dals daraus geschlofsen werden kann und muls, dafs beider Bedeutung. und Function, nur in der Entwicklungsstufe verschieden, dafselbe sey, Wie möchten wir endlich mit des Verfs. Ansicht in al- len denjenigen Pflanzen ausreichen, welche gar . keine Spiralgefälse, und bei. andern, welche im Verhältnifs ihrer Mafse zu den höher stehenden Dikotyledonen, sehr. wenige besitzen! Denkt man an. die riesenmälsigen, saltreichen Palmen, deren Spiralen, wenn gleich grols, doch von sehr gerin- ger Zahl sind, an die majestätischen Harz - und saftreichen Nadelhölzer, welche nur in den zarte. sten Sprolsen und diekt am Marke spärlich und einzeln damit versehen sind, so ergiebt sich gleich, dafs in diesen Vertheilungen gar_kein "erhältaifs staltfände, wenn die Spiralgefälse den Nahrungs- saft zuführen sollten. Eben der Reichtlum dieser gefälsarmen Bäume an Harzen, Gummen, sülsen, lieblich schmeckenden Säften, lälst einen sicheren Blick auf die Bedeutung der Spiralgefälse werfen, an den wir uns zum Theil mit Recht schon. hals' len dürfen, Der wunderbare und geheimnilsvolle Kreislauf in den Internodien der Charen, Gewächse, deren 680 Zusammensetzung aus verbundenen Conferven sich fast genetisch nachweisen läfst, hat eine ganz an- dere Bedeutung, und spricht für nichts weniger, als für den Verfafser, da jedes Internodium, ja jede Röhre, der Bedeutung nach, als einzelne Pflanze betrachtet werden muls, u Haben wir nun auf diese Weise unsere Ansicht von der Bedeutung der Spiralen begründet, und, wie wir glauben, die Einwürfe und Gegengründe des Hrn, Dr. Schultz beseitigt, so bleibt uns der zweite Punct, die Bewegung des eigenthümlichen Safles im Kreislaufe, noch zu untersuchen ‚übrig, Vorerst zeigen sich in den Beobachtungen des Verf, selbst einige Bedenklichkeiten und Widersprüche, welche er selbst sich nicht zu’ 3ösen‘ wulste, ‘und die seine Resultate in etwas unsicher zu machen scheinen, Er fand die auf und absteigende Bewe- gung nicht, wie sich am ersten und sichersten &- warten liefse, im Stengel, sondern nur in den. Blattllächen am deutlichsten, ja sogar fast gar nicht im Stengel, sondern meist nur alle Gefäfse nach einer Richtung ströomend, Im Blatte, können die Gegner gleich einwerfen, liefse sich, auch went die Strömung nur nach einfacher Richtung ginge wegen der hänfigen Anastomosen und Verästelunget recht'gut eine solche kreuzende, und dadurch zwie- fach erscheinende Strömung denken, während dies im Stengel weniger der Fall seyn könnte Dan hörten die Bewegungen oft plötzlich auf, ohne dals sich eine Gesetzmäfsigkeit und Periodieität hätte bemerken lafsen, so wie auch in von der Maiter- 0 6817. pflanze ganz getrennten Blättern. zuerst die kleinen Adern still standen, und dann die größern, ohne dals der Saft austlielst. Erinnete man uns’nicht an das Mesenterium von Fröschen, Mäusen und. andern Thieren, wo die, Blutkügelchen in dem feinsten Parenchym noch eine lange Zeit nach lem Tode, getrennt vom gansen Organismus, fortfahren, . sich zu bewegen, wenn es. uns bedenklich vor- kommt, dafs in ganzen, vöırt der Pllanze' getrenn- ten Blättern noch ein vollkommmer Kreislauf statt. finde, der mit einem in der gahzen Pflanze -wal- tenden in Verbindung stehe, oder vielmehr ein: Theil defselben sey! Weist dies alles nicht viel- mehr auf einen Mangel von Zusammenhang in dem: Laufe hin, auf ein Fehlen eines gemeinschaftlichen Mittelpuncts? Diesen kann man freilich, strenge genommen, in der Pflanze gar nicht suchen, .da: ihr eigener Mittelpunet, um es- so auszudrücken, nicht in ihr liegt, allein eben ' deshalb ist es auch unrecht, eine Bewegung im Kreise ohne diesen an- nehmen zu wollen, ‚Auch könnte 'man, abgesehen von diesem, fragen, durch welche: Kraft denn die absteigende Richtung des Saltes hervorgebracht werde, olıne dals die aufsteigende, die in demsel- ben System vor sich geht, dadurch aufgehoben. werde! Es folgt daraus, dafs es keine änfsere, sondern eine innere eigenthümliche sey, und der "Verf, sagt, es ist die von mir entdeckte, den Rü- gelchen inwohnende, wunderbare Bewegsamkeit, welche mit derselben zugleich eben das: Weiter- schreiten zu Stande bringt, Findet denn aber, Ixa- 682. gen wir dagegen, ohne an der Möglichkeit, ja Wirk. lichkeit ‚jener doppelten Bewegung zu zweifeln, am Ennde- auch, anatomisch nachgewiesen, ein hiezu nöthigar ununterhrochener Zusammenhang des saft- . leitenden Systems, der Intercellulargänge, oder viel- wiehr der eigenthümlichen Safıgefäfse in der Pflanze statt? Dieser ist wohl nicht gut möglich, schon wenn man die Genesis der eigenthümlichen Saft- behälter betrachtet, und wenn auch nach jallen Richtungen seitwärts eine solche Verbindung anzu- nehmen wäre, so könnte man sie gewils doch nicht in der Wurzel und Spitze der Pilanze, alse der Länge nach, ‘was doch. zum Kreislauf nothwendig ist, voraussetzen, noch weniger nachweisen, Wenn dieser Einwurf ungegründet scheinen sollte, ob- gleich wir ihn keineswegen dafür halten möchten, so können wir noch hinzusetzen, dafs wir nicht . einsehen, wenn ein Kreislauf durch die ganze Pflanze statihabe, : wie der eigenthümliche Saft in ‚ einem und demselben Gewächse so himmelweit in Wurzel, Stengel, Blatt, Blüthe, Frucht, verschieden- seyn könne, ja oft von ganz entgegengesezter Na- tar, wovon ich die auffallenden, allbekannten Bey- spiele hier nicht weiter zu wiederholen brauche. Veberhaupt geht aber wohl aus dem ganzen Ver- hältnifse des gelben Saftes im Chelidonium, so wie der eigenthümlichen Pilanzensäfte überhaupt hervor, dafs dieselben nicht nach des Verf, An- sicht, das Blut der Gewächse vorstellen, sondern nach der Meinung .der meisten Physiologen und auch Kiesers, mehr irgend ein edleres Secrelum, m Zu — 685 welches aber dennoch wieder::theilweise zum Er. nährung dienet, . Einen wichtigen und kaum-zu' hebenden Einwurf: erhielt ‘des Verfs, ganze Lehre‘ gleich schon, sobald bewiesen wurde, dals'von dem Spiralen keinesweges das Geschäft: der Saftaufsang-. ung als bewiesen angenommen werden könne; und so wollen wir auch nicht weiter bemerken, dafs ein solcher. Kreislauf, - wie: überhaupt ‚guvereinbar mit denr ganzew- Pflanzentebön und. Würken, so auch "besonders bei vielei Gewächsen‘ söhon "des- halb-nicht stalt finden könne, -weil weder Mitch- säfte, noch eigenthümliche Gefälse vorhanden sind, Daäls der Saft ‚hier ungefärbt und dugehsichtig sey, kann nicht: eingewandt werden, Selbst der Verf., mit so lobenswerther Treue’ hat er beobachtet, konnte sioh ‘nicht verhehlen, dafs noch eiwas an- &eres im Pilanzenorgänismus vorgele, wenn er “ gleichsam unwillkürlich öfter ‚von den weißen Strömen spricht, die er’ verschiedene-Male zwischen dem Zellgewebe beobachtete; was-dies für Ströme waren, ist jetzt an und für sich klar, Noch’ ist zu bemerken, dafs die letzten Endungen der Spiralen durchaus nicht. mit den Intercellulargängen: in un- mittelbarer Verbindung stehen, (Kieser .$, 252.) we- "nigstens nieht, wie man sich etwa Arterien in Ve- nen mündend, vorstellte. ' Fragen wir aber endlich, was der. Verf., dem wir treue’Forschung und Wahrheitsliebe sehr gern zugestehen wollen, und delsen Beobachtungen über- dies durehvollwichtige Zeugnifse großser und be- rühmter Physiologen fest und bewährt, da stehen, 684, unserer. Veberzeugung.:’gemäfs, eigentlich gesehen habe, so wollen wir: dunächst seine Abbildungen heitaahten. Hier ergieht sich, dafs die gelben Saft! " gefälse,: wein aueh miokt'wahren Zwischenzellen-., gängeb, Jöch den 'eigenthlimlichen Saftbehältern, wie‘ Kieser sie öfters gezeichnet hat, gar wohl zu versi gleichen sind;. die röthen dazwischen liegenden sind; ‘aber. -unläugbar Gefäfsbündel. Der Verf, hat ala unseres Bedünkens, wie-anch ‚schon oben amseinan-ı der geseizt, den rothent Saft. durchaus; nicht. in den. eigentlichen, einzelnen Spiralgefälsen gefunden; soh-! dern nur in den lutercällulargänigen der igestreck«: ten. Zellen, “wie. seine erste. Figur, hewäiset, cirku- liren. gesehn, . Was aber, den!Kreislauf, des.'gelben Saftes in den geschiedenen;'Röhren -batgiflt, so hatı er darin, und das ist ein grofses. und: sckänes. Vers dienst, den Bildungsprocels und das eigenthümliche Leben des: Milchsaftes in seinen Gefälsen beobach- tet; dals es aber .keine zusammenhängende. Verbin-' dung, eines ganzen Systems, kurz ein regelmälsiger Kreislauf gewesen, .beweiset der Stengel, wo, die Stämme meist allenach. einer Richtung gehen, dann. plötzlich, einzelne . still ‘stehen, andere :den: Rück“; weg- antreten. Denken: wir.an das:helle hlendende: Sonnenlicht, ‚worin der:Verf, diese ‚schönen Phäno-. mene beobachtete ; 30 sind wir. wenigstens ZU. enf- . schuldigen,' wenn ‚wir nicht umhin können, einiges wenigstens auf dessen Rechnung zu’ sahipben, ' In, der That sind diese- Beobachtungen ' rent: interes-. sant, und verdienen genane Aufmerksamkeit‘, und. leifsige Wiederholung,. um, welche ‚wir ‚beson- ders. den kundigen: !und ugefikten .Veufassenjdain- gend gebeten. haben +umäghtehash Brsilioko anfangs sehr schwietig. aeyn,. dä es shhelin ‚schr. ‚leichh anöge dich ist, 'beidem'lebendigen, ‚steien Klimptera.die Natur ‚der Bewegung ganaxzu: „verkennen a „Aurh ‚scheint, kit; Prof, Link, nach der, Yornede.gp Ar ‚theilen, die! dappellieBewegung nicht so ganz „chaf . getrennt :gesehy anheben. «Winistreiten, kaineswgr ges ab,, dals.eine solche „doppelte, Banemng mÄg- ‚lich :aeyegı jaskigär näolit raeitis®k Kesknohtet. seyn -könnte;«ohne: aber deshalb "einen AllgemeinegsKrgig- ‚lauf :zugeben zu: wollen;..’wie, in. der. Charp Jede einzelne Röhre, : so ist jederseinzelme Safthehälter. im Cheliddnium. gleichsam Vene'und Arterie ZUr gleich, "im. Biltlen, schwankt ey; zwischen vor. und rückwärts, und in ihm ist. ewige Bewegung des Saf- tes; So braucht eben nicht in, .nebeneinanderlie- genden Saftbehältern die Richtung, des, Stroms. nach «iner Richtung ‚zu eilen ; ‚sondern-einer ‚strebt ‚ge- rale nach. oben,‘ der. andere: zufällig, nach. unten! Wie könnte dein sonst noch vom einem .kleinenz an beiden Enden abgeschnittenen ‚Stückchen Blatt oder Steirgel; wo:also doch keine Verbindung der entgegengesetzten . ‚Gefälse stattinden, kann, eine doppelte. Ströpiung. staitfinden? "i ..; : - Solches, ist;nun mein Glaubehsbekenntnifs von der Sache, und ich halte dafür, dafs der Verfasser, dessen ‚Abrigen Verdiensten,. wir !gern und willig alle Gerechtigkeit widerfahren lalsen, da er noch neuerlich wieder sein 'ächt. wissenschaftliches Stre-' ben und Talent durch acharfsinnige. Untersuchun- 4 686 gen"über das (bieridähe Blut, beurkundet hat, nichts "weietitliches, das der‘ ‚Geyenansicht den Tod bereiten könne) gefunden ld bewiesen; sondern daß‘ ieliehin ku tricktigen Beobachtungen: nieht -yark Yiclitige Folgerungen 'gezögan habe, -"Uebrigens giefi- „gen eben stehend: Bemerkungen . aus: dem..veiiren Sieben nach Beiehrung‘;und'Erkenntmils der Wieklt- weft: hervor, und hoffen, anspruchlos. und \beschej- den; dals ihnen. :die erste auf eine Öioder. andere Weise zu Theil erden möge, "Sollte insbesondere der- Hr. Verf, der:während dieser: Zeit ‚mit-'glel- 'chier ‚Liebe und regem Eifer wahrscheinlich:seineh Gegenstand weiter'verfölgt haben - wird, mir, wo ich geirrt, oder: wo’ ich seine Schrift "undecht verstanden habe, was leieht möglich‘); da'ich nicht selbst untersuchen konnte, wozu ich mich erst ge genwärtig, mit einem richtigen Instrumente ver- sehen, anschicke, Belehrung zullielsen lalsen wole len, so würde ich ihm, so wie jedem’andem, wegen. Erfüllung eines der. theuersten Wünsche, unendli« chen Dank wissen. . GH. Ebermaien WM Anzeigen An die Besitzer von Siebers Flora Martinicensis Folgende Bestimmungen und -Berichtigungen theilte mir Hr. Sieber bei seiner Burchreise nach Marseille mit, welcheich den Besitzerinn'seiner-Samm- lung zur Prüfung vorlege. nn i Nro, 74, Pycholria. trifolia nova sp. u 4 Pa -— Sloribunda, — TB corymbosa, — Te nutans, | . den beriehtigt: er age! dia “Nro. 80. Psychotria’erocen. 81. Tanaecimmı.paniculatum, : .::.4 ‚221, Jairopha Curcas Le... -265. Panicum vigens Sw, 285, Pisonia 2: 305. Lindernia: ?- u rn 307, Laurus india .: °,." en 30g. Prokia racemosa, . 'Bıı, Chrysobalanus Icaco L. ‚334- „Menactis:dybia;:. Die folgenden schon -bestimmut, gewesenen, wur- ” iv. x ; DEE u | Here. e IETTATTII Panicum maximum ist Panicum jumentorum! ' Spermacoce sexangularis — Sp. tennior, “ Duhamelia chrysantha —D, pätens. Laurus cinnamomum, —L. cassia (?) Melia azederach — M, sempervirens, Hedysarum bracteatum —H. diphyllum. . Atnaranthus spinosus — A. spicalus. j Picramnia antidesma — P. pentandra, Mimosa reversa — Pterocarpus lunatus.: Commelina cajennensis — eine andere, noch nicht nn bestimmte Species, Cynanchum parvillorum Sarcostemma Braunei. S , w. . -—- Meyer. Cyperus Kyllingaeoides — Kyllingia crueiformis (?) Fagara pterota L, — f, tragodes L, Heliotropium demissum — H. fruticosum L, Marchantia martinicensis — Marchantin, ? Melothria pendula . — keine Melothria, unbe- stimmt. Panioum flavescens $w, — Milium punctatum L, — — latifolium L. —P. Walteri Poir. ‘Poa polymorpha Willd. -—P. tephrosanthos Sprgl. Priva mexicana Pers. — Verbena lappulacea u, Rhynchospora inexpansa — R, filiformis, 2 Rhynchospora sparsa -— eine .andere Art, noch unbestimmt. Schoenus longirostris -— eine Rhynchospors, 638 Ich füge nogh deg Wunsch hinzu, ‚dafs jene | Besitzer der:'Fl. -Mart.: welche hinlänglich Zeit und Hülfsquellen haben‘ ihre Bemerkungen ebenfalls mittheilen möchten, "indem gewils noch viele Irr- ihümer darinn zu berichtigen sind, zumahl unter den Farnkräutern, a u Karlsruhe, ” "©, Em Mayer, wu \ * IE "Bemerkungen, . „(Uchen, Trennung.der Gattung Arbutus,) . Vereinigt können wohl auf keinen Fall in der Gattung. Arhutus die Arten Unedo, Andrachne, laurifolia eie. und Uva Ursi, alpina und alle ähn- lichen mit einander .bleiben. Welch ein Unter- ‚schied in der Prucht zwischen der kleinen runden glatten Beere dieser, "und der fleischigen nacklen einen Synearpum täuschend vorstellenden. (die, ei- genllich eine ganz 'eigenthümliche von der Beeren-, forın ganz abweichende Frucht, eine bacca decor- tica ist); Jener Arten! Zweytens, diese elliptisch- längliche, fleischige, äufserlich rauhhöckrige schön purpurrothe Beeren- frucht ‚besteht aus einem gelben, weichen, breyar- tigem'Fleische, in welchem sich nach innen zu, centrisch, 5 konische Löcher befinden, in deren jedem gewöhnlich zwey, (überhaupt 8 — 10 um mehrere) kleine länglichte, eckige, spitzige, stroh- gelbe‘ Saamen, mit einem länglichen von dem spl- tzesten Ende bis zur Mitte hin sich erstreckenden Embryo’ und mandelnartigem Kern, vorkommen, Von dem was Hr. Pr. Sprengel (Anleit, ate Aufl. . 2. Th! 2. Abth. 8, 515.) sagt, „die Saamen hängen an einer häutigen Platie, die in jedem Fache vor- ragt,“ sehe ich in den Früchten von Arbutus Un- ‚edo untl Andrachne nichts. - Marburg. Prof, Dr, Wenderotu | Flora oder _ Botanische Zeitung. Nro.'44. Regensburg, am 28, Nov. 1823; ehe . ix a dien 3 ee . - LAufsätze Ueber Oxalis corniculata &t strieta, Auf die An- frage in Flora Nro. ı4. 1823, N Bi Carlsrah ist &ine Öxalis mit ‚einjährt- ‘ger Wurzel und niederliegenden Stengeln sehr ge- mein. Ich bestimmte sie für Oxalis corniculata Liün. Dieselbe beobachtete Hr. Mäyer diesen Sommer häufig in Oberitalien. Eine sehr verschie- dene mit ausdanernder Wurzel und aufrechten Sten- geln erhielt ich von Wertheim, die ich für 0, striota bestimmte. Auf die Anfrage in der Flora verglich ich meine beiden Oxaliden mit den Be- schreibungen und Abbildungen in Jatquins Prachtwerk über Oxalis, Seine Abbildungen von OÖ; cornienlata und strieta sind meisterhaft, und techtfertigten ineitie. Bestimmungen. vollkommen; wer diese Abbildungen sieht, wird gewifs alles Zweifels über ihre Verschiedenheit enthoben seyn; Schon Jacquin zieht zur Oxalis stricta die Ab+_ bildung: von ©, cornienlata’ in der Flora danioa; schon er vermuthet, dafs Roths und Pollichs OD: cornienlata zur stricta gehören. - Von. Oxalis xx 690 strieta findet sich auch noch eine Abbildung in . Sturms Fl. germ,; von O. corniculata in Taber- nemontans Kräuterbuch und in der Engl. Botany. Folgendes wäre das nähere hierüber: 1. Oxalis corniculata Linn, radice ramosa annna, caulibus procumbenutibus radicantibns ramo- sis, foliis ternatis, foliolis obcordatis, pedunculis umbelliferis paneifloris. — Jacg. t. 5. Smith. il britt, Engl. bot, Pers. syn. Roehl, Ä germ. Hoffm. {l.'germ. Schult. fl, austr, Gmel. A. bad. Lam. et DC,i, france, Schl, cat, Oxalis corniculata et ß minima Poiw Oxalis prostrata Haw. Oxalis pusilla (et? ambigus) Salisb. Oxalis Dillenii Sieb. herb. fl, mart, Nro, 501, (non Jacq.) ob caulem repentem. Oxys lutea Baubin. Oxys flore Iuteo Tabernemontan (leon.) Oxys caule ramoso diffuso, petiolis alaribus paucifloris umbellatis Hall. on Vaterland: In Gärten, Weinbergen und an Wegen im südlichen Europa, in Spanien, ‚Frank- reich, Griechenland, Italien, Sieilien, Piemont, Schweiz, im östreichischen Littorale, dem südli- ehen Teutschland (bei Carlsruh gemein) und in England; auch in Japan soll sie wachsen, Hieher scheint auch die Sieberische O, Dillenii . aus: Mar- tinique zu gehören, die sich von der umsrigen durch nichts unterscheidet, Die wahre O, Dille- nü Jacgq, die in Carolina und Pensylvanien wächs’ | 6gı unterscheidet sich durch aufrechten Stengel und kleinere Blätter. etc. ’ Descriptio., Radix annna, ramosa, fibrosa, Caulis ex radice radiatim ramosus, ramis copiosis prostratis et radicantibus, saepe pedalibus. et lon- gioribus, centralibus nonnungauam adscendentibus, pilosis. Folia exacte alterna, ternata; petioli se- miteretes, eilieti, basi stipulis minntis pilosis prae- diti; foliola obcordata, tenuissime pubescentia. Pe- dunculi axillares, umbelliferi ı — 4 flori, petiolis saepissime breviores, teretes, adpresse pilosi, Cali- cis laciniae lanceolatae, acutıusculae; corolla salice duplo longior, tota lutea, laciniis oblongis, obtusis, raro emarginalis. Variat omnibus partibus minor (O. eörn, ß mi- nima Poir.) ad vias, 2.Oxalis strieta Linn. radice repente peren- ni, caulibus ramisque erectis, Toliis ternatis, folio- "lis obeordatis, pedunculis umbelliferis. — Jacgq, z t. 6. Pers. syn. Roehl. fl. germ. Hoffm., fl, germ. Schult. #. austr. Wibel Werth. Spreng.: il. hal, Flora der Wett, Schl. cat, Lam. et DC, il. franc, Oxalis corniculata O ed, fl. dam, t. 8735. Sturm. fl. germ. Roth, fl. germ. Pollich, fl. palat. et aliorum. Oxys lutea Moench. Vaterland: In Teutschland, besonders dem nördlichen (bei Wertheim) auch in der Schweiz, (um den Genfersee) Piemont, Dänemark, Virginien _ und Jamaica (2) Descriptio, Radix perennis, vepens, ad nodos fbrosa, Caules ex radice repente in decursn suo xx a 692 plures, saepe purpurascentes, glabriusenli, erecli, so- mipedales, pedales et altiores, saepe ramosi, sed ra- . mis senper erectis. Folia inordinate alterna‘, raro opposita ef ternala, nonnunguam fere verticillatim aggregata.. Petioli tenuiores, magis teretes, stipulis minoribus fugaribus praedit, Peduncnli floriferi petiolis breviores eoque aequantes, fructiferi Tolia superäntes. _Cetera ut in. praecedente, sed flores.. paulo: majores. w ‘'Nota, Eine aufrechte Oxalis mit einjähriger Wurzel‘ sah ich nie, so wie ich auch die Blütlhen . niemals, weder an der einen noch an der andern, schwarz gestreift fand, (wie Roth, die Fl. der Welt. und andere sie beschreiben.) Karlsrub im Sept, 1822, Alexander Braun DL Correspondenz . Dongola (in Egypten) den 4. Mai 1882. 1, * Die weiten Ebenen Dongolas haben zur Grundlage denselben Sandstein, welcher bei Syene auf den Spitzen 350 Fufs hoher Berge bie und da aufgelagert ist, und lafsen nur selten aus ihrem Tragland, ‚Ihrem. Sand und Kies, einzelne Spitzen _ zu 'Tage treten. Der. Nil ist durch. viele Inseln gespalten. Alle Ufer desselben sind gegen hundert Schritte breit mit Dattelbäumen, besetzt, Das zweite und drille hundert Schritte, zuweilen etwas mehr, sind abse- tzend. durch die Einwohner bebauet, und tragen! Geiste, Weitzen, (Bariweitzen) Duro, (Sorgum vul- | } r . | | 693 1 j oo. | gare) eine wahrscheinlich neue Art von Carthamus, | ' Baumwolle, sowohl Gossypium herbaceum als i auch arborescens, Allium Cepa, Corchorus oli- . "torius, Mays, Fenchel, einen eigenthümlichen Gori- - ‘ander, einen eigenthümlichen Oel gebenden Rettich, | ' Taback, sowohl Nicotiana rustica, als auch 'Taba- | cum, Lupinus Termis, Phaseolus Mungo, Cucur- | bita lagenaria, und als Unkraut: Cardiospermum Halicacabum, Anthericum aethiopieum 'Jaogq.? {Es hat nicht nur die Seiten der Blätter, ' söndern ‘die ganze Unterseite rauh), Nigella sativa,' ein Echium, zwei unbekannte Heliotropia, zwei Cas- 'sien, von denen eine. neu zu seyn scheint, drey “neue Convolvulen, eine neue Ammannia,; vier Ar- ten von Cyperus, Digitaria sanguinalis alles er- stickend, eine nene Malva, zwei Erigera, Conyza Dioscoridis und aegyptlaca, Sonchus oleraceus, Lagurus ovaltus, Panieum colenum? Poa Gyno- _surcides, Solanum nigrum und coagulans, Ca- praria disseeta, Verbena supina, Ambro- sia 'maritima?, Ruta tuberculata, Trigonel- la iaciniata und eine andere, Anthemis retusa, Glinus lotoides, Eleome pentaphylla und eine | "ihr ähnliche doch wohl verschiedene Art, Eu- pPhorbia ihymifolia und eine neue, Croton pli- 'oatum, eine den Chenopodien verwandte Gattung, | ‚zwey Celosien, drey Arten Tribulus, darunter T. terrestris, Psoralea plicata, Galega apollinea, Physalis somnifera, kein Klee, Filggo? Datüra Stramonium, Spartium tibebaicum, ein vielleicht nicht gekannter Asiragalus. An andern Orten noch 694 einige andere Pllanzen; nirgends ist der Catalog gröfser. Hinter dem Erbaueten ist zuweilen nichts tragender Sand, zuweilen sind kleine Wälder von Tamariskengebüsch, Tamarix gallica mit sparsa« men Tamarix africana,, (Tamarix passerinoides ist uns nach nicht vorgekommen.) Auch Ascle pias progera bildet manchmal dergleichen Wäld» chen, An andern Orten sind wahre, bis ı Stunde breite Wälder; die sich mehrere Stunden weit am Nil hinter dem Bebaueten binziehen. Sie werden durch ‚Acacienbänme gebildet, :welche hie und da mäfsigen Eichbäumen gleichen. Die weitgestellten grolsen Bäume sind durch vieles Unterholz vers bunden, welches theils aus ihrer Brut, theils aus Tamarisken und der schjanken Asclepias besteht. Cynanchum. pyrotechnicam Forsk, ist selten Von den Acacien scheinen einige nicht beschrieben zu seyn, ‚die häufigste haben wir indefsen Acacia maligna genannt, weil sie die häfliche Eigentlüm- lichkeit hat, die auf ihren Blütben und Früchten Inseoten und Vogelnester suchenden Naturforscher mit doppelten Stachelgruppen zu quälen. Aoacia nilotica, Sejal, tortilis For»k? sind ihre Genos- sen, nebst einigen andern. Ac. albida ist hier sel» ‚ten, in Nubien häufig. Gegen die Wüste werden die Bäume kleiner, meist giebts da blos Sträncher und zulezt einige Fagonien, vielleicht neue. Die bis 4 Fufs hohen Sträucher der Salsola foetida, Lancretia suffruticosa, (Delille,) ‚ein Traganum? Ruta tuberculata, Indigofera paucifolia, Con- volvulus rigidulus N,, eine fragliche neue Gat- 695 tung, . wunderbare Saftpflanze! Pergularia; ob to« mentosa? Cynanchum Arguel sind am Wüstensaum. Aufserdem Äinden sich noch Gruppen der Dum- palme, von der man eher sagen sollie, dafs sie sich zuweilen. nicht spalte, als dafs sie verästet ‚ vorkomme, gegen die Wüste hin, und einzelne da- von unter der Dattelreihe. Mimosa Habbas, Ses- bania, Sida mutica (das Kaffeesurrogat der hiesi- gen Einwohner) sind: noch zerstreut; am Ufer, Eine unbekannte Weide badet sich im NH und eine Chara überzieht den Boden der tiefen Lachen. Noch sind einige Pflanzen zu erwähnen, die der Gegend: einen in die Augen dsllenden Character geben, das sind die Lianen. Ipomoea palmata und Cynanchum acntum überziehen in schönen Gruppen oft hohe Acacien und verdecken sie ganz, Noch habe ich nichts schöneres gesehen, als einen von der blühenden Ipomoea bekleideten Baum. Auf , den Inseln herrscht das Cynanchüm und nicht gar selten zaubert es uns in einen fränkischen Garten mit künstlichen Hecken und Taxuspyramiden. We- niger anziehend umschlingt die kleinern Dattel- sträuche das selır zarte Cardiospermum, — Aber die Cryptogamen ! — Nun da findet sich an allen feuchten, kürzlich vom fallenden Nil verlalsenen Stellen Riccia erystallina in Millionen und aber-. . mals Millionen. Ein einziges kümmerliches Laub- moos am feuchten abgerissenen Ufer war schon bei Cahira. - Keine Farrn, keine Flechte. Neben der Riccia eine schöne xothe neue Algengattung und eine andere schön dunkelblaugrüne; beide lez- 696 tern waren häufiger in Oberesypten und Nubfen. In Lachen . wächst eine Linkia, drei Arten von Conjugalis,. worunter quinina, und vielleicht eine neue Confervengaliung, Wallroth’s Botrydium, welches ‚zuweilen mit der roihen Alge welteifert, und ein Nostochium von unansehnlicher Art schlies- sen sich noch an. Und Pilze! Je höher wir kom- nien, desto weniger und desto kleiner, Aber grola war doch der vor. Kurzem in Abidim Bey’s, eines Biedermanns, den kein Lob erheben kann, entste-. bendem Garten - gefundene Agaricus campestri& Er ist wohl mit anderen Sämereien aus Europa ge= kommen, weil unter den älinlichsten Verkältnifsen. sich. von ihm keine Spur.hier findet. Eine weile, Poria scheint ein, alter Bekannter, Eine ' neua schwarze Lycogalay eine wahrscheinlich von Fries schon geschiedene nene Gattung, ein 0806 Boran uns "agouens 5 aber auch dieses sind ja Goldkörn- chen für einen, der sie zu benutzen versteht, Aus- ser Ustilago Hordei bis jetzt noch kein Epiply- ton, Penicillinm glaneum, wie bei uns, - Neu Schimmel auf Brod und Käse. In Datteln ein. Ca-, hiraner., Hier hat uns die 'Elpidophara *) ‚wirk- lich auch verlafsen.. So, wäre es also nichts, mik der Hoffnung, unter den Wendekreisen gigantische, Formen zu finden, ‚3 Dr. Ehrenberg, u) Eine neue. Pilzgattung auf den Blättern der Dattel- palme, eine Entdeckung, die dem Hrn. Verf, als er den Egyptischen Boden betrat, auf: dem ersten Palm- blatt, das er-in dieHand nahm, entgegenkam. NvB ”*) Dach reden Briefe des uns zu fxüh, geraubten Kuhl , 697 ° 2. *— -— In Darmstadt fand ich den neuen botanischen Garten unter der eifrigen und einsichts- vollen Leitung des Herrn Ober - Finanzraths Hefs im schönsten Aufblühen, und muls herglich wünschen, dafs diese gemeinnützige Anlage durch eine ausgehreitetere Theilinahme vielfältig bereichert und gefördert werden möge, was sie in so hohem Maafse verdient.‘ Der ehemalige Schlofßsgraben um das grofsherzogliche -Schlofs, welcher (gewils zum Vortheil der Gebäude und der ‚ganzeu Umgebung) ausgetracknet und. dieser Bestimmung gewidmet ‚wurde, bietet auf einen beträchtlichen und frucht- baren Flächenraum mannigfaltige Bequemlichkeiten der Lage für die Anzucht perennirender Landpilan- zen dar, von denen er auch.schon eine ansehnliche Menge in achönster Ordnung und mit grofser Rein- lichkeit zusammengestellt enthält. Ohne Zweifel, werden sich bald anch die erforderlichen Glas- und Treibhäuser hier anschliefsen und eine für die allgemeine Bildung go wichtige Austalt zeitgemäls vollenden helfen. Denn der wohlthätige Regent des Landes kennt und unterstützt die Wissenschaf- ten und Künste auf eine Weise, die öffentliche Hul- digung verdient, und es kann daher einer mit so be- 3 von ungehenern Sphärien uud andgren Pilzen, die er auf der Insel Java zu Gesicht bekam. Jungermannien eben daher, trugen, mit den europäischen verglichen, das Gepräge hohen und .mächtigen Wuchses ; auch die Laubmoose erreichen dort, “wie die neue Gattung Spividens (sylloge p. 84.) und ein hohes Dieranum. be- ‘ weisen, eine bedeutsame Stärke und Höhe, N vB 698 scheidner Mine hervortretenden Anstalt, die nicht blofs zur Verschönerung der Stadt beiträgt, sondern zugleich auch von dem Vorsteher, Hrn, Ober Fi. nanzraih Hefs zu lchıreichen, von einem zahlrei- chen Publikum aus den gebildeten Ständen theil- - nehmend besuchten Vorträgen über die freundlich- ste der Wissenschaften benutzt wird, sein Schntz und die Verwendung einsichtsvoller Gönner nicht leicht entgehen. Das von dem botanischen Garten umgebene, sehr geräumige Gebäude des’ Schlolses ist selbst schon gröfstentheils der Aufnahme. der Kunstgallerie, des Naturalienkabinetsa und der rei- chen grofsheraoglichen Bibliothek zugetheilt, und das Ganze bildet solchergestalt unter den Augen des Fürsten einen erfreulichen Mittelpunkt für die Studien. — Um hier nur noch des hotan. Theils der Bibliothek zu gedenken, — die übrigen Zweige sind nicht weniger ausgestaltet, —- so mufs diese Bücher - Sammlung schon allein in dieser Hinsicht den ersten in Deutschland beigezählt werden, denn man wird nicht leicht vergeblich nach einem der kostbareren Werke des In- und Anslandes fragen. Besonders vollständig findet man hier die Samm- lungen der Gesellschaftsschriften, der.Eney- klopädien und Wörterbücher, .der Prachtwer- ke und. Repertorien über Gärten und exotische Floren, der Monographien, der Kupferwerke über Obst- und Blumen- Gärtnerey, Exrwirbt nun schon eine solche Berücksichtigung des anderwätts nur zu häufig hintangesetzten Fachs der Naturkun- de sowohl dem Staat, als insbesondere den würd m ——_ — u 699 gen Vorstehern der Bibliothek, dem Herr Ober- Bibliothekar Schleyermacher und Herrn Ober- Finanzraih Hefs die wärmste Hochachtung_ aller ' Naturforscher, so wird doch diese Gesinnung noch um vieles erhöht durch die humane Art, wie dem : Fremden in den schön und ‚bequem eingerichteten Arbeitszimmern nicht nur der eigne Gebrauch der Bibliothek gestattet und erleichtert, — sondern wie selbst dem Euffernten durch gefälliges Nachschla- gen, dureh Besorgung von erbetenen Copien, ja so- gar durch eigenhändige Anszüge aus seltenen Bü- chern in seinen Studien Vorschub geleistet wird; Ich selbst habe Ursache, solchen freundlichen Bey- ‚stand dankvollst zu rühmen, und einige Tage, die ich dem Besuch dieser Bibliothek und des botani.. schen Gartens, an der Seite meines geehrten Freun- des, des Hrn, O. F, R. He[s, widmen konnte, sind für mich sehr lehrreich gewesen, Möge solche Güte recht oft in Anspruch genommen, — möge aber auch der nenen Gartenanlage fördersame Theil- - “ nahme erwiesen werden! An mir soll's in beiden Stücken nicht fehlen, Bonn den 20, September ı822. Prof. Nees v. Esenbeck, U. Reiseberichte Kurze Uebersicht der im Sommerhalbjahr 1822. von . : Bartenstein und Gruner gemachten Reise, Am 2. Juni traten wir die Reise von Salzburg über Hallein, Golling, Werfen etc, im Salzachthal aufwärts an. Bei Golling sahen wir den berühm.- ten Wasserfall, die Oefen der Salzach, und gingen rn 00 durch den Pafs Lueg, wo wir Saxifraga mutala fanden. Bei Werfen besuchten wir das schauenli- che Höllenthal, wo ‘die Flora fast ganz von der Mineralogie verdrängt ist, wenigstens sind die Ufer des Höllenbachs die unfruchtbarsten die wir je sahen, Weiter gingen wir'von.da. über $t. Johann; Lend, Taxenbach, Piesendorf bis Wald. - Nachdem wir dort den eine Stunde. entfernten Krimml besucht hatten, verließen wir das Salzachthal und stiegen über. den Gerlosberg, der eine hübsche Flcra ‚ bat, in das Zillerthal nach Zell, °-Von da gingen wix am Zillerbach hinab über Fügen und Strals it das Innthal nach Schwatz, Hall und Inspruck. Von hier machten wir einen Abstecher in das Seelreinerthbal und bis an den Fuls der Lisenzer Alpe, wo ebenfalls mancherley Pflanzen vorkamen; . besonders häufig fand sich hiex der Byssus jolitus L.. Dann passirten wir den Brenner und kamen nack Sterzing, ‚von da:über Mittewald, Brixen, Clausen und Castlrut in das Bad Radses ‚am Fuls den Schlern und der Seiseralpe gelegen. Wir gingen über die Seiseralpe, welches eine der gröfsten und, pflanzenreichsten ist. Unter an- dern fanden wir hier Gentiana nivalis, Juneus ‚Jacquini, Trifol. alpinumy A strag. alpinus, AneiM. apiifoliau. dgl. Durch das Duranthal gelangten wir in das Fassathal nach Campitello und Vigo, welches in mineralogischer Hinsicht merkwürdiger als in bota- nischer ist. Aus dem Fassathal stiegen wir über den Monzoni nach Agardo.im Venetianischen. Auch auf dieser Tour sammelten wix wieder viel, zB 701 D {3 Papaver alpinum fl, fav., Primula glutinosa, Aretia alpina, Ranunculus glaciglis, Geum.re- ptans, Gnaphalium leontopodium, Genliana pun- ctata elc. Von Agardo gingen-wir durch ein wil- ° des kahles Felsenthal. vom Cordevolo durchflossen nach Belluno; Phyteuma comosum war das ein- zige was,uns hier zu Theil wurde. Auf der Piava fuhren wir .bis Narvese und gingen dann über : Briscana Treviso und Maestre nach Venedig, Von Venedig {uhren wir auf dem Dampfschilfe insierhalb 10 Stunden nach Triest, wo wir in bota« nischer ‚Binsicht um 3 Monate zu spät ankamen, da der diefsjährige zeitige Frühling längst vorbei war und der heilse und trockne Sommer alles verbrannt hatte, Wir :mufßsten uns im Meere schadlos zu halten su- chen, ünd. sammelten auch eine ziemliche Menge Ulven, Geramien und Fuci, Am meisten wür- den wir aber durch die zuvorkommende Güte der "hiesigen Botaniker, Hr. Direktor v. Wolpi, Hr. v. Hildenbrand nnd Apotheker Geromini entschä- digt, die uns auf Excursionen begleiteten und aus ihren Herbarien reichlich miltheilten. Auch die botanische Herberge bei Hrm, Eggenhöfner am Hondsberge ist uns als bequemer Standpunkt gut zu statten gekommen. , Von Triest gingen wir über Sessano (wo ein paar schöne Bäume von Pistacia Lentiscus stan- den) und _Wippach nach ldria, und fanden unterwegs die schöne Gentiana Iutea in grolser Menge. Bei ldria sammelten wir dieAstrantia carniolica, Pri- mula carniolica, Hyosciamus Scopolia '(leiztere 7 nos zwei schon vertrocknet, auch sahen wir die Pri- mula Aurienla for. coeruleo bei dem dortigen Hrn. Apotheker Freyer. Ueber Bischofllaak, Krainburg und Neumärkl reiten wir über den Loibel (wo Astrantia epipactis verblühei war) nach Kirschenteuer und Klagenfurtb, von da am Klagenfurther See hin über Velden und Villach nach Bleyberg, in dessen Nähe die Wulfenia carinthiaca vorkömmt, aber leider auch schon lange verblüht war. Von Bleiberg giugen wir über Paternion, Spi- tal, Möllbruck, Obervellach, Winklern und Döllach nach Heilgenblut, wo wir am 16. Juli ankamen und bis 5. August verweilten, während welcher Zeit: wir Excursionen auf die Pasterze, in die Zirknitz, Fleils, Redschitz und Göfsnitz machten, und unge- achtet der schon so weit vorgerückten Jahreszeit noch anderthalb hundert Species Phanerogamen nnd gegen 100 Species Urypfogamen sammelten, unter deuen mehrere sehr seltene Gattungen sich befinden. Von Heilgenblut gingen wir über Döllach und Winklern zurück in die Mallnitz, wo wir Saxi- fraga androsacea, Salvia glutinosa, Primula acaulis und Gentiana glacialis fanden und dann über den Malinitzer und Nalsfelder Tauern und Böckstein nach Bad Gastein reilsten. Von da aus machten wir wieder einige Ansflüge in das Nals- feld, Anlaufthal, auf den Rathhausberg und den Kreuzkogl, doch waren die Ausbeuten nie mehr bedeutend. Aconitum cemunam und luridum (Reichen- bach) Gent. asclepiadea, Poa laxa, Sedum atra- m m 703 tam, Carex fuliginosa und nigra waren die vor- züglicheren Producte dieser Excursionen; Linnea borealis war leider ebenfalls schon längst verblüht. Ueber Hofgastein, Lend, 'Taxenbach, Zell am See, Saalfelden, Frohnwies, Hirschbühl und Berg- tesgaden kehrten wir nach Salzburg zurück, wo wir am ıg. August wieder eintrafen, und einige Tage darauf noch den Untersberg bestiegen, der uns aber aufser einigen Aconiten, der Gentia- na pannonica und dem Senecio abrotanifo- lius nichts mehr lieferte, als die Gewißsbeit, dafs die goldene Zeit für Botaniker für diefs Jahr vor- über sey. Carl Gruner. IV, Bemerkungen, ı. An einem gemeinen Ulmenbaum, der ge- wöhnliche ungleichsägeartige Blätter trug, fand, sich ein ganzer Zweig, dessen Blätter ‚nicht nur viel kleiner als die übrigen, sondern auch gefedert zerschnitten waren. Hier begann also das stul- icnweise Fortschreiten der Blätter an einem und demselben Individuum, wodurch sich die Begel, dafs blos verschiedenartige Blätter, ohne weitere Unterscheidungseeichen, keine, Arten bilden, kräf- ‚ tigst bestätigte. . 2, Hr. Oberförster Fercht sahe bei Marguart- stein einen gemeinen Hollunderbaum ‚mit grünen Beeren, die übrigens an Geruch und Geschmack ‚den schwarzen Beeren völlig gleich kamen. Diese Erfahrung beweist, dals auch der weilse Elien- baum, Prunus Padus fruotu albescente, welcher im Salzburgischen vorkommt, {v. Braune Salzb. 704 Flora 9, $. 23.) mit Recht als blofse Varietät aner- kannt wird, Auch die Erfahrung, dafs es Indivi- dwen von Cralaegus Oxyacantha mit ungelärbten Früchten giebt, ist hiebei zu erwähnen. 3, Hr, Dr. Koch fand bei Kayserslautern auch vonSambucus racemosa ein Individuum mit dop- peltgefiederten Blättern, und daraus lälst sich der Schluss mit Recht ziehen, dafs S. laciniata Murr, syst, veg. nur Abaıt von $, nigra sey, da sie blos auf gleiche Weise nur in den doppelt gefiederten Blättern verschieden ist. 4. Bupleurum petraeum L. und gräminifo- lium Vahl wurden früherhin als blofse Abarten betrachtet, (Haller hist. Nr. 773.) Wulfen be stimmte daher auch die leztere Pflanze für die er- sle, was zwar auch noch von Hohenwarth (bot Reise IL p. 25.) geschah, von Hrn. Dr, v. Vest .. aber schon in demselben Werke pag. 163: berich- tigt wurde, ‘Sonach steht !Bupleurum gramini- folium Vahl, da es auf den Pleckner Alpen in Kärnthen wächst, mit Recht in Röhl. Deutschl: Flora. Da aber das neuerlich auf dem Untersberge gefundene Bupleurum; das ächte Linn, petraeum ist, so gehört es ebenfalls in besagte Flora: V Anzeigen. Hr, Philipp Salzmanüı, bekannt durch seine Ausgaben von getrockneten Pilanzen, bereitet sich gegenwärtig zu einer botanischen Reise‘ nach dem südlichen Spanien vor, und hat der Redaction der Flora die schätzenswerthe Versicherung gegeben, ihr, bei der glücklich erfolgten Zurückkunft, die wir herzlich wünschen, seinen Reisebericht mitzutheilen: Fi or a Botanische Zeitung, Nro. 45. Regensburg, am 7. Dec. 18a. tl en men u 'r . 1. Aufsätze Beobachtungen und Bemerkungen über die Ent- stehung und. Metamorphose der niedern vegeta- bilischen Organismen, von Dr. Hornschnch; in dem III. Bande der Nov. act. Academ. natur. , curiosorum, U nter den mannigfachen gehaltvollen Aufsä- tzen, womit der letzterschienene Band der ‚Ver- handlungen der kaiserl. : Akademie der Naturfor- scher ausgeschmückt ist, verdient vorzüglich die genannte Abhandlung. die Aufmerksamkeit | ‚aller Pilanzenforscher, und: wir glauben. unsern ‚Lesern um so mehr eine kurze Darstellung derselben schul- dig zu seyn, als sie eine weitere Durchführung je- ner.Ideen enthält, welche der Hr. Verf. bereits in dem gten Stücke der Flora 1. Jahrg. I. Bd. aphori- - stisch angedeutet hat, und.jenes Prachtwerk schwer- lich in die Hände aller Botaniker kommen dürfte. Zuerst erzählt Hr. Hornschuch die Beobach.. tungen, welche er über die Entstehung der Confer- ven,. Flechten und Moose zu machen Gelegenheit hatte, Sie bestehen im Wesentlichen darin: ı) In Yy 706 dem botanischen Garten zu Greifswalde befand sich ein alter eingemauerier Wawerbı hälter, an dessen Seiten häufig Potentilla norvegica wucherte, und in welchen das zum Begielsen der Gewächse er- forderliche Regenwasser bineingeleitet wurde, Die- ses wurde alsdann in mehrere hölzerne Kulen ge- schöpft, und hier erzeugte sich bei einer Wärme von + ı2 — 20 °® RB, auf der Oberlläche desselben ein zarter. goldgrün glänzender Staub; und ein Tropfen: Wassers unter das Mikroscop gebracht, enthielt unendlich viele Infusionsthierchen — Mo- nas Lens — die sich immerwährend bewegten, aber durch die Einwirkung des Lichts alsbald in die eben erwähnte Substanz übergingen. ' Durch eine Bewegung des Wassers wurde diese an die Seiten der Kufen angeschwemmt, wo sich nun all- mählich ‘an den Plätzen, wo das Licht freien Zu- gang hatte, eine Oscillatoria und späterhin aus dieser die Conferva castanea D. bildete. Zu- gleich erschien die Conferva frigida D., welche sich mit jener etwas oberhalb der Basis dergestalt verband, dals die untern' Confervenfäden die Wur- zelfasern bildeten, die obern aber sich zum Moos- stamme vereinigten. Wo diese Vereinigung zum Movsstengel stalt Jand, giengen jederzeit mehrere Seitentriebe von jenen Confervenstämmchen aus, welche Hr. Hornschuch für die Cotyledonen der Laubmoose ansieht. Nun erfolgte die Bildung der Blätter, indem sich zuerst mehrere Seitenäste der Confervenfäden theils an ihren Spitzen, theils an ihrer Basis dergestalt vereinigten, dafs sie ein un- 797 regelmäfsiges Gerippe oder zerrifsnes Blatt darstell- ten: nach und nach wurde aber diese Verbindung immer dichter und regelmäfsiger, je mehr das Moospflänzchen sich seiner Vollkommenheit näherte, Endlich erschien auch durch die Aneinanderdrän- gung mehrerer Zellengänge der Blattnerve, anfangs nur als eine etwas dunklere Stelle an der Basis des Blattes, dann aber immer weiter aufwärts rü- ckend, bis endlich die Blattform des Hypni ri- parii vollendet war. An der Seite der Kufe, wo das Licht nicht hindringen konnte, fand auch keine Mooserzeugung statt. 2) Auf gleiche Weise erhielt Hr. Hornschuch Bryum argenteum, Phlaseum euspidatum und Webera pyriformis aus Blumen- töpfen, in welche Reis gesäst worden war, und die zur Beförderung des Keimens desselben sehr feucht gehalten wurden, Es erzengte sich auf der Ober- fläche der mit Erde gefüllten Töpfe eine schlei- mige, oben schwarzgrünglänzende, unten fahl- braune Materie, welche sich unter dem Mikroscope wie Oscillatorien und Conferva frigida verhielt, und allmählig durch die oben bezeichneten Evolu- tionsstufen in die ebengenanunten Moose überging, 3) Das Phascum serratum salı Hr. Hornschauch sich bilden, indem sich zuerst auf nakten Stellen Teuchter Wiesen- eine Oscillatoria als ein sammet- artiger Ueberzug bildete, die bei mälsiger Vergrös- serung aufrechtstehende gegliederte Confervenfäden zeigte, die ihre gefiederten Aeste sternförmig aus- einander breiteten, Mehrere dieser Aeste verban- den sich so, dals die Spitzen der Aeste unverbun- _ Yya ee ann. m. 708 | den blieben, nnd so ein Moosblatt bildeten, das durch die unverbundnen Spitzen der Aesie gewim- pert erschien. Diese Wimpern gingen erst bei hö- herer Entwicklung in die, dem Phascum serralum eigenthümlichen groben Serraturen über, Gleiche Beobachtungen machte Hr. Hornschuch an den Blätiern vieler andrer Laubmoose. 4) Marchan- tia polymorpha erzeugte sich an Stellen der Mauer, wo das Licht nicht freien Zugang hatte, als sehr kleine, grüne Blättchen, welche auf der Unterllä- che mit einem filzigen Gewebe von Oseillatorien besetzt waren, ans deren inniger Vereinigung das ganze Blältchen entstanden zu seyn schien, das sich nun immer mehr ausbiidete und ausdehunte, ohne jedoch Früchte anzusetzen, 5) Die Parmelia pa- rielina untersuchte Hr. Horuschuch in ihrer zar- testen Jugend, wo sie sich nur als ein dunkler Punkt dem freien Auge darbot, und fand diese Punkte aus grünen, gallertarligen, durch eine Haut begränzten Körnern — ‚einer Linkia— bestehend. Bei fortgesetzter Einwirkung des Lichles verhärte- ien diese Körner immer mehr, die gallertartige Sub- stanz ging in eine lederartige über, dehnte sich in die Breite, wurde immer mehr gelb, und erschien so als Laub obgenannter Flechte, welche hierauf auch, Apothecien zeigte. 6) Mit der Neuerbauung des älten Wasserbehälters, und Verdrängung der darin wuchernden Vegetation, verschwand auch die Mo- nadenbildung, und jener goldgrin glänzende Staub in dem Wasser desselben, weil letzteres nicht mehr mit so vielen hineinfallenden organischen Stollen ’ 1 709 geschwängert, und sonach die Bildung des Pflanzen- schleims gehemmt wurde, | Als Resultate dieser Untersuchungen theilt uns nun der Hr, Verf. seine scharfsinnigen Ansichten ‚hierüber mit, Wir verweisen die Leser zuvörderst auf Nr. 9. der Flora Il. lahrg. 1. Bd. pag. ı40., und knüpfen hier nur die neueren Ansichten dessel- ben an. Den beiden Urelementen der Pflanze, dem Lich- te und dem Wasser entsprechen die beiden anato- mischen Systeme derselben, — das Spiralgefäfs und das Zellgewebe, Letzteres, als das Wasserorgan, ist das Weibliche, Negative; ersteres, als das Lichtorgan, das Männliche, Positive. Beide Systeme erscheinen in den ‚Sülswasseralgen individuell geschieden, so dafs die ungegliederten Conferven mit körnigem In- halte die Zelle, die gegliederien Oscillatorien aber das Spivalgefäßs auf der niedersten Stufe der Eut- wicklung darstellen. Dafür spricht, dals letztere bei der Bildung des Moosstamms die Form beding- ten, während die ersteren als Bedingungsmittel dien- ten, so wie die gegliederten das Gerippe, die unge- gliederten aber das Parenchym des Blattes bildeten. Beide anatomische Systeme erscheinen bei höher entwickelten Pilanzen als Spiralgefäls im Staubfaden, als Zelle im Griffel individuell geschieden, und der Begattungsprozefs der Pilanze ist nichts anders, als die Zersetzung des Wassers im Contlicte mit dem Lichte, wie wir sie zuerst bei Entstehung der Priest- leyischen Materie beobachteten, wiederholt in ei- ner höhern Potenz. Diels bestätigt auch das von ? 710 t = Pr mehrern Pflanzenforschern beobachtete Verhältnifs der Zahl der Spiralgefälse zu der Zahl der Ge- schlechtsorgane der Pflanze, In den Algen des süssen Wassers ist der Vege- tationstrieb noch nicht fixirt, sondern dem ewigen Wechsel hingegeben, und ihre Verschiedenheit wird wur durch äussere Einwirkungen bedingt, Esst die Algen: und Tange des Meeres verkündigen den er- sten Buhepunkt des vegetabilischen Bildungstriebes. Bei der Bildung der niedeın Organismen seben wir die Conferven als Wurzeln erscheinen, und sie nur durch ‚die Einwirkung des Lichts und der Luft evolvirt werden; wo sie sich aber nicht über. das sie erzeugende Element, das Wasser, erheben kön- nen, da bleiben sie Wurzel ; welche aber jedoch, da die Durchsichtigkeit des Wassers, dennoch dem Lichte nicht’ allen Zugang versperrt, mannigfaltig gefärbt und verästelt wird, und so die verschieden- artigen und prachtvollen Formen der Fucns Arten vw. sw, bildet, In ihnen findet man schon die Typen verschiedener Hauptformen, vorzüglich der Flechten, weniger der Moose vorgebildet, welches der Hr. Verf mit vielem Scharisinne nachweist- in den Froctificalionen derselben erkennt Hr, Horn- schuch die beiden Geschlechtsorgane auf der un- tersten Stufe der Bildung, indem ex die Keimkör- ner derselben— der Zelle, dem weiblichen; die den Spiralgefäfsen analogen gegliederten Fäden aber — den männlichen Geschlechtsorganen enf- sprechen läfst, 7ır Bei den Flechten bleibt der Hr, Verf, seinen früher mitgetheilten Ansichten getreu, Die Beo- bachtung, dafs, ob;leich die wenigsten Flechten eine grüne Oberfläche haben, doch eine grüne Schichte unter der obern rothen, ‚gelben und anders gelärb- ten vorkommt, veranlafat ihn, seine Ansichten über die Pllauzenfarben mitzutheilen. In den’ 7 prisma- tischen Farben: Roth, Orange, Grün, Hellblau, Dunkelblau, Violett, entsprechen Roth, Orange und Gelb dem Sauerstofe und dem Lichte; Violett, Dunkelblau und Hellblau dem Wasserstoffe und dem: Wasser, und Grün erscheint als indifferent, als erstes Produkt der .Zersetzung des Wassers‘ durch das Licht. Die niedersten Organe der Pilanze sind grün (die eigentliche Wurzel —— fibrillae, radieular-- ist: im strengsten Sinne genonimen farblos), je mehr sie sowohl ihrer Bedeutung, als auch ihren geo- graphischen Verhältnifsen zufolge dem "Lichte ent- gegenrückt, desto mehr tritt die blaue Farbe zu- rück, und. die gelbe und rothe hervor. Da nun die Flechten durch das Licht höher entwickelte Conferven sind, so lälst sich die obenangefühnte Er- dahrung sehr leicht deuten, Die Homallsphylien gelten dem Hrn; Verf, ala höher entwickelte Flechten, von denen sie den Ue- bergang zu den Lebermoosen bilden, “ Sehr sinnreich sucht Hr, Hornschuch auch in den Lebermoosen die nahe Verwandtschaft dersel- ben mit den Algen und Flechten darzutliun. Sie sind ihm höher entwickelte Ulven, in welchen, ausser den die Stelle der Saamen verlretenden A 2 \ Keimkörkerä ,. in der Sibstanz -anch die Frucht als . eignes Äusseras; Organ auftüti“ ‚Eben so weist. der Hr.-- Verf, nach, dafs die versehiednen Galtnngen dieser’ Familie die verschisdnen Evolutionsstufen, und zugleich. .[ypen für höhere Familien bezeich- nen. Gewübolich.bringtiiman die Jungermannien in 2 Ünterabilwälungen :.Stengellose und, Stenglige: die= ser Unterschied scheint. durch..die, größere ‘oder ger. ringere "Ausbildung ‚der die Schleimkugel.. (Rivula- ria) constituirenden Organe, Schleim und Conferve, begründet zu werden;-so dafs, wenn die das Paren- chym ‚des: Blatts bedingende Schleimbildung vor- berrschi,—.das Blatt; hingegen .bei vorheirschen- der‘, den. Stengel bedingender Conferyenbildung, — der. Stanim.sich erhebt. Nun zeigt auch, Ay. H..die allmählige Vervollkommnung..der Früchte der.Le- hermoose,'und das Resultat. ist:.dafs in. den.höhern. Lebermoasen das niedere weibliche Geschlechts- Organ zuerst auftritt; männliche Geschlechtsorgane fehlen‘auch: dieser Familie... ‚Leiztese erscheinen zuerst:bei den Laubmoosen, und bilden sich immer vollkömmner aus, bleiben aber nur der Form nach angedeutet, ohne ihre Wirkung üben zu können. .Die Meinung, die so- genannten 'Paraphysen oder Safıfaden rühren 'von zu starkem Andvange der Säfte her, widerruft der Hr, Verf,, indem er annimmt, ihre Entstehung werde durch das Debergewicht. des bildenden Prin- zips bedingt, dar, noch zu ohnmächlig, ein neues ‘Organ: hervorzubringen, oder durch die Bildung der Antheren schon erschöpft, gegliederte Confer- 713 ven zurück lälst, welche wir mit den Nektarien höherer Pilanzen vergleichen können, und den bei den Jungermannien vorkommenden Häufchen von Keimpulver analog sind, Nach niehreren Bemer- kungen über die Reihefolge der Laubmoose, ihre Formen, Saamen, u. s, w. sucht Hr. H, auch die Wichtigkeit des Einflußses des Standortes auf. die- verschiedne Bildung derselben darzutkun, indem er ihre Vegelation auf Ziegel-, Schindel - und Strohdächern nachweist, und zu deuten versucht. Schlüfslich führt Hr, H, seine Gründe an, warum er die Pilze für ein eignes Reich betrachtatz— wir geben diefs mit den Worten des Hrn, Verfassers, „Algen, Flechten, Lebermoose und Laubmoose, . als die sinnlichen Ausdrücke der niedern Evolu- - tionsstufen der Pfilanzen, erzeugen sich da, wo sich die formlose Materie, das Wasser, als ‘die Mutter ailes Organischen, durch das bildende Prinzip, das. Licht, -determikirt in’ Besonderes zu bilden, zu in- dividualisiven strebt, 'Sie sind also Gebilde eines durch die Verbindung der Ur-Elemente bewirkten Lebensactes, in welchen das pflanzliche Leben zu- erst erwacht, und sich durch dieselben bei ferne- rer Einwirkung des zu ihrer Existenz unumgängli- chen nothwendigen Lichtes immer höher zu evol- viren strebt.” „Pilze und Schwämme hingegen sind Erzeug- nisse eines organisch-chemischen Prozesses, einer Art Gährung; sie erzeugen sich nur auf absterben- den oder abgestorbenen, sowohl vegetabilischen als ihierischen Organismen, und die Zerstörung . ! ‚714 ihrer Unterlage ist damit unzertyennlich verbunden. Sie sind also wahre Parasiten,“ durch Entmischung der Organismen erzeugl, und bilden ein eignes Reich, ‚welches mit dem Pilanzenreiche im Gegen- salze steht, in weleliem die Natur gleichsam ihre . letzte Bildungskraft versucht, die organischen Stolle in neue Formen zu kleiden.” Wir danken dem Hrn. Verf, für die genufsvol- len Standen, welche uns die Durchlesung seines x ’ 8 geistreichen Autsatzes gewälırte, und wünschen nur, dals er’ auch ferner, im Vereine mit seinen Freuu- den, EIın. Nees v, Esenbeck, den Gebrüdern Sehlmeyer, Wiegmann, Lucas u. s, w. Tort- fahren möge, die Nalur in ihrer geheimsten Werk- stätte zu } belauschen ! ! F, I, Beantwortungen, * Ueber einige Arten von Carex, veranlafßst. durch die Anfvage in Nr. 20, der Flora 1322. Da ich mir weder Geschicklichkeit genug zu-. trane, den aus 6 Arten Riedgras fest verschlungenen Kooten zu lösen, noch den Muth habe, ihn zu zer- hauen, so will ich hier nur meine Bemerkungen mwittheilen, welche vielleicht dazu dienen können, der Sache leichter auf den Grund zu kommen. Es handelt sich um Carex distans L. C. fulva Good,, (trigona All, saxatilis Matusch. distans Host.) C. punctata Gaud. (distans L. sec. Schk.) C, binervis Sm, (distans Lighif, multinervis Krock.) fulva Rochl herb, — zı5 C. Hostiana DeCand. (fulva Host sec, DeCand.) C. Schraderi Schk. (aspera Willd. sec. Krock.) ‘ Die noch angeführte C. longibracteata Schl. mufs aus dieser Untersuchung wegfallen, weil ein un- längst von demselben erhaltenes Exemplar, der C. intermedia so ähnlich sielit, wie ein Ey dem andern, Die ersten 4 Arten besitze ich getrocknet, die fünfte kenne ich aus Beschreibungen, die sechste ist mir ganz unbekannt. Die vor mir liegende Abbildung der C, distans in Fl. danica, verglichen mit sehr schönen Exem- plaren von C: fulva und C. distans L, zeigt: wirk- lich eine gröfsere” Aehnlichkeit- mit ersierer als mit letzterer ; jedoch ist die Darstellung der Frucht: so schlecht, dafs sie weder der Einen noch der Andern ‚gleicht; die Squama der weiblichen Blüthe aber palst eher zu C. distans, Die alte Linnäische Beschreibung. könnte eben so gut für C, fulva, als für C. distans ‚gelten, und es ist mir nicht bekannt, ob man Gewifsheit darüber hat, welche von beiden Pflanzen er beschrieben hat. Nach genauer Unter- suchung und Vergleichung scheinen mir die folgen- den 5 Arten zwar sehr nahe verwandt, jedoch hin- länglich. verschieden, un sie als Arten bestehen zu lafsen, am wenigsten wäre C. puncfata Gaud. mit distans zu vereinigen. Man könnte sie also characlerisiren : Carex fulva Good. Spica mascula solitaria, foemineis tribus oblongis, suprema sessili, binis in- Terioribus pedunoulatis erectis, Fruclibus ovato- el- liptieis, xostratis, bidentalis, laevitex strialis, margi- ' \ 716 nibos laevibus. Squamis ovatis obtusiusenlis, Trachu brevioribus. Ex prat. Salisburgensibus, con. ji. da- nica; Schk, C, punctata Gaud. Spica masc. solitaria, foem, tribus oblongis, suprema subsessili, binis inferiori- bus pedunculalis ereotis. Fructibus ovatis, inllatis, enervüs, punctis tenwissimis ferrugineis pietis, bien- spidatis, marginibus laevibus. Squamis ovatis, obIn- sis, mucronalis, integerrimis, fructu brevioribus, Ex Pedemontio, ? = »C.'distans L. Spica mascula solitaria, focmineis tribüs- ovatis, suprenia sessili, binis inlerioribus pe- duneulatis cernuis, Fructibus ovalo-acuminatis, bir euspidalis, marginibus scabris, Squamis ovato acu- minatis, dorso scabris, fructum subaequantibus. In ‚Pralis prope Carlsruh: Icon: english Botany. C. binervis Sm, Spiea mascula solitaria, foem. tribus eylindraceis, suprema inclusa, binis exserto pedunculatis, subcernnis, Fruct. ovato- acuminatis, triplicato - binerviis, marginibus seabris, bicuspida- tis, Squamis obtusis sub - serratis, dorso scabris, Tructu brevioribus, E Banatu. Icon: Engl. -Botany. C. Schraderi Schk. Spica masc. solitaria; foem. tribus remntissimis, binis sessilibus, infima pedun- eulata, Fruct. ovato - acuminatis, squamam oblon- "go - lanceolatamı, aristatam aequanlibus. Willd. hieher gchört noch Carex: Spiea masenla solitaria, foem, tribus, suprema sessili, binis inferioribns pedunculatis, ere- etis, Fruct, oblongis, bidentatis, laeviter strialis, marginibns glabris. Squamis ovalis obtusiusenlis ’ j 717 Srnetu brevioribus. In prat, humid, Carlsruh, An C. Hosteana ?. Ich wünschte das Gesagte durch andere berich- tiget, oder bestättigt zu sehen, nebst Bemerkungen über C, Hosteana DeCand, C. genienlata Host, C, aspera Willd. et C, irigona AU, welche entweder sehr nahe verwandte Arten, oder Synonyme der obi- gen seyn mülsen, Carlsrube. F. Mayer. ‚2. Wegen Carex Schraderi; vergl. Flora 1822. pag. 320, Die Carex Schraderi scheint keineswegs in die Reihenfolge von C. distans und binervis zu ge- hören, obwohl es Willdenow andeutet, denn sie ist vielmehr der C, glauca Scop. verwandt, Kro- ker giebt sie für die C, aspera Willdenows aus, und dieser eitirt nun selbst seine aspera zu glauca, Hlerr Besser beschreibt sie jedoch in seiner Flora galiciae p. 367. vollständig, und dieser wird daher am: besten hierüber Auskunft geben und Exemplare mittheilen können, Walırscheinlich hat auch Hr. Besser die Exemplare zuerst an Hrn, Schrader geschickt, und von diesem sind sie an Hrn, Schkuhr übergegangen, so dafs diese Art nur eigentlich eine Planta galiciensis wäre. Uebrigens sollie es wohl nicht schwer seyn, sicher über eine Pllanze zu ur- theilen,. die nicht nur vollständig beschrieben, son- dern auch abgebildet. ist; allein einmal bedauert schon Schkuhr selbst, dafs er noch keine voll- Ständigen Früchte, worauf schx viel ankommt, gese- 718 hen habe, sodann zeigt die Abbildung 2 männliche Achren, da doch in der Beschreibung nur einer ge- dacht wird, endlich spricht Schkuhr von sehr schmalen Wurzelblättern, während Besser folia lata in die Definition bringt, und so möchte es bei so vorhandenen Wiedersprüchen wohl das sichersie 'seyn, an die Urquelle, an das Willdenowische Her- barium zu appelliren, Da ferner in der Carex Micheliana Smith (C. ambleocarpa Willd,) noch eine ähnliche Art vorkonımt, so wäre es vielleicht zweckmälsig, noch einmal die C, glauca Scop. naeh allen ihren For- ‚men in Untersuchung zu nehmen, denn der Ge- danke liegt sehr nahe, dafs, wenn Willdenow eine nene Art beschreibt und abbildet, und sie spä- terbin für C, glauca erklärt, ein ähnlicher Mils- griff auch Hrn. Smith und Schkuhr begegnet - seyn könne, IL, Anfrage. (wegen Carex thuringiaca.) In Willdenow. Spec. pl, kommt eine Carex thuringiaca, die Schkuhr treflich abgebildet hat, mit der Bemerkung vor: habit. in Thuringiae nemo- ribus, Anfrager, der willens ist, jene Gegenden zu bereisen, wünscht ' eine speciellere Angabe des Wohnortes entweder von sächsischen Botanikern, oder von Hın. Dr. von Schlechtendal aus dem Willdenowischen Hexbario zu erfahren, und hat da- ‚her mit der Redaction ‚der Flora die Verfügung getroffen, dafs Anzeigen hierüber in unfrankirten Briefen geschehen können. 719 VW. Curiosa Der ganzen botanischen Welt ist Hr. Rafinis- : que Schmaltz, Bürger der vereinigten Staaten, ein sehr sroßser Sammler und Beschreiber von Pllan- zen und Fischen, uud überhaupt mannigfaltiger Na- turgegenstände bekannt, seine Tauschanträge die in der Flora erschienen, geben eine grolse Idee von seinen Reichthümern und Vorräthen. Ich habe auf einer meiner Beisen nach Toscana einen Brief die- ses Herrn an einen schr geachteten Naturkündiger gesehen, worin ihn Herr Rafinisque anzeigt, dals er mit all seinen in Sicilien und Ilalien gesammel- ten Schätzen das Unglück geliabt hätte, im Ange- sicht des nordamerikanischen Havens, dem’ Orte seiner Bestimmung, Schiffbruch zu leiden, er für seine Person hätte sich jedoch mit Noth und Ge- fahr seines Lebens durch Schwimmen gerettet, Da die Sirecke die er so hälte zurücklegen mülsen ziemlich lange war, hälte er bei dieser Gelegenheit mehrere ganz neue Genera und Species von Fi- schen, Scepflanzen etc, entdeckt, die ex denn nun auch beschreibt, Wie grols mufs nicht die Leidenschaft für die Produkte der Natur und jene ein neues Genus zu machen seyn, welche Besonnenheit gehört dazu, wenn man selbst mit den Wellen, so zu sagen mit dem Tode kämpfend, alle diese genauen Untersu- ehungen zu machen im Stande ist, die doch fix die Aufstellung neuer Arten nöthig seyn dürften? !! wW. 720 V‚, Neuigkeiten 1, Die reisenden Botaniker Hilsenberg und Bojer sind bereiis am 7, Jul, in Port Louis auf Isle de France glücklich angelangt ‚und mit Ein-, sammlung dortiger vegelabilischer Schätze unab- läfsig beschäftigt, wobei sie von dam Gonvernevt, Herrn Farguhar, und vielen Plantagen - Besitzern und Einwohnern, liebreichst unterstützt werden, Herrn Sieber’s letzter Brief ist vom 22. Aug. aus Marseille, wo er noch in den lelzten Tagen die Ankunft des ersten Pilanzentransports aus Isle de France glücklich erwartete und durchzusehen das Vergnügen hatte. Die Pilanzen sollen vortrellich ‚gelrocknet und sehr schön erhalten seyn. Sie sind in zwei Kisten sogleich nach Prag befördert wor- den. Die Flora wird weitere Nachricht darüber sıtheilen. Herrn Siebers Reisebeschreibung über Grie- chenland wird gegenwärtig in Leipzig gedruckt und demnächst im Buchhandel erscheinen. 2. Nach dem rühmlichen Vorgange einiger Ge- ‚lehrten in andern Ländern (Frankreich, Italien} jähr- lich eine Uebersicht der im naturhistorischen Fache erfolgten Entdeckungen zu geben, hal nun auch Ir. Dr. Wikström in Stockholm eine ähnliche sehr interessante Darstellung der neuen Entdeckun- gen im ganzen Gebiete der Botanik, mit vieler Um- sicht ausgearbeitet. Vergl. öfversigt al de sednare arens Bolaniska Arbeien och Upptäckter, p& Kongl. Vetenskaps- Academiens befalluing Jemnad ar, 1821, af J. E. Wikström, M. D, Stuckholm, Tyckt hos J, P, Lindhs Enka, 1822, Flora oder Botanische Zeitung, Nro. 46, Regensburg, am ı4. Dec. 1822. the — Zänmeen - L. Aufsätze Observationes quaedam in Potentillam anream et alpestrem; 'auctore A. de flaller. : 1. Flora Lapponica Ed. I. sub Nr, 212, habet: P, foliis quinatis ineiais, caule adsurgen- te: cum synonymo Bauhini Pin, 325. quod est: Quinyuefolium minus repens lanue. Iuteum, Rudbeckii atque Tillandsii, quae igmota atque in- certa., Bauhini Synonymon autem perlinet ad Pot, vernam L, uti ex verbis Bauhini et citata icone algue descriptione Clusü I. Quinquefol, IV. 1, spe- eies, pag. CVI. apparet, In ada Editione Smilhö hic numerus audit: Pot. verna, In.;Flora Suecica Ed, I, p. 152. Nr. Aıg. adest: P, fol, radicalibus quinatis acute incisis, taulinis ternatis, eanle declinato, cum Sy- nonymis H. Cliß‘, Florae Lapponicae, Rudbeckii, Til« landsii supra eitatis, (ad eandem pertinentibns ape= eiem) Baulıini Pin, 325, Oninqueloliu m minus Fepens alpinum aureum, et synonymon Halleri Enumer, p. 339. Nr 5 1.6. p 4, quad est mea Pot, auxrea, nec Pot. alpestxis. Baukini syno= VAR; 722 nymon manifeste ad meam P,auream pertinet, quod, et citato quinquefolio IM. Clus. Hist, I CV. cum icone Iuce clarius fit. In Flora Suecica Ed. II, p. 177. Nr. 455. adest? Pot, verna, cum syronymis Fl. Suec. citatis, Speo. pl. Ed. I. 498. Fl, Lapp. 412. Quing. m, rep. Int. Bauh. Pin. 325. Quinquefolium minus Tabernaemon- tani ic, 1935, atque illa Rudbeckii atque Tillandsii. Ergo planta 2ı2. Fl. Lapp. et Nr, 4ıg. Fl. Suec. edit: Lest. P..verna. L. Summus vir quidem in Sp, plant. Ed. I, atque Syst. Nat, minus diligentiae et crilicae adhibebat in secernendis suis synonymis, hanc operam discipulis, minus curiosis, permittens; at in prioribus hanc Vitüperationem non merilus est. Bauhini- -Quing, minus rep. Iut, incertum est synonymon; at certe non ad Pot, anreum, . potius ad vernam pertinet. Tabernaemontani vero icon sistit P, vernam, nec ad aliam speciem referri po- iest, Descriptio Linnaei vernam depingit , ı non auream, In Spec, plantarum Ed. 1], nulla adest aures, sed p. 498. sub Nr, 14. exhibet: Pot. vernam fol. rad. quinatis acute serratis, caulinis ternatis, caule declinato, cum synonymis Flo- rae Lapponicae 212. Fl, Suec, Ed. I, 4ıg. Hort. Cliff. 194. Royen LB, 276. quae omnia ad P. ver- zam pertinent: porro: Potentilla Hall. En. p. 359» Nr. 5.1.6. £.4, Quinguefolium minus repens al- pinum aureum Baulı. Pin. 325. Ex his clarum eertumgue est, tunc temporis Linnaeum P, anream suam ignorasse, alque perperam synonyma Halleri 723 et Bauhini .ad suam vernam traxifse, _ Nee im- probabile, cum Potentilla alpestris. mea, Oed, . tab. 114, m Scandinavia proveniat, Linnaeum. illam uf varielatem cum sua verna conjunxisse, yli post ‚eum Willdenow et Wahlenberg.. ' Sed intervallo temporis a 1953, ad 1756; vide- tur nosiram P, auream alpium australiorum- inco= lam accepisse, num a Segnierio, vum a Hallere, non satis liquet, In plantis Martyno - Burserianis non aderat, nam in Centuriis earum non recensetur, Smith, possessor herbarii Linnaeani generosiss, me in literis certiorem. fecit, -a Seguiera missam habuisse, eui fidem. habeamus oportel, quamvis alias plantas a Seguiero acceptas, nomine ejus addito de- signabat, In, Dissertatione, enim, quae inseribitur: Centuria II, plantarum, ‚habita 1756 Junio, U. in Amoenitatibus academicis IV..»r, LXIIL p. 297. et seg. sub nr. 154, descripta est: P, aurea foliis ra- : dicalibus quinatis serratis acuminatis, caulinis terna- tis, caule declinato. Cum synonymis: Hall, Enunı p. 339. 1,6, L. 4. et Bauh. Pin. 325. m. nr. L— Locus: Alpes Helvetiae. Descriptio distinetissima. Nune primum de similitudine illa graphica Io- liorum Alchemillae alpinae verba fecit, et foliola aculissime dentala, approximata tribuit, In se- quenie nr. 155. eam a Seguiero missam, nomine ejus apposito, indicavit, In Syst. Nat, Ed. X, 1759. T. II. p. 1064. di- stingoit auream ac vernam, illam eadem phrasi »peciica, ut in Cent. Il, 1. eo. Z22 72% In Spee, pl. Ed. a. T. I. p. yı=, Nr. 14, sistitur aurea ‘cam Syhonymis tantum Halleri et Bauhini; ac vernae atiribuit synonyma supra dicta Fl. Lapp. "212, Fl. Suec. Hort. CK, Baul, Pin. Tabern, 123. '(quae nostra verna) ut in Fl. Suec, Ed. IL His luce meridiana clarius' elucet, P, auream Linnaei esse nostram ex nostris alpibus, et Linnaeum illam speciem ex planta, a. nostris alpibus accepte, construxisse ; 'nec P. Salisburgensem Haenke. P. ‚alpestrem nostram cum P. anrea L. unam et eandem speciem esse, © In FI. Lapponica Wahlenbergii P, alpestris procnl' dubio adest sub nomine: P, verna ß. quod 5 patet praesertim ex descriptione; majorem enim dieit vernä, pilosque copiosiores magisque paten- tes‘ numeroque constante quinario foliolorum radi- ealiam ;, atque ex allegato synonymo Oed, £l, D t, 114. Pot, auream distinguit bene doct. Au etor ciliis sericeis, et forma 'Alchemillae simili folio- lorum, Miror tamen huc trahere Nr, 455, Fl. Sue- eicae, cujus descriptio multo melins congruit cum verna, . Optimus Retzins denigue in Flora Scandinavica Ed, il. p.. 122. Nr. 638. rursus P. auream habel, quae procnl dubio nostra P. alpestris, nec P, au- zeal. Nam ımo haec exsulat ex Scandinavia, ado citat Oed, Fl. D. t. 114. 3tio in nola dieit „A P. verna vere diversa aegre distinguitur® quod quadrat'inP, alpestrem non in vernam. Nume- zum 455, Fl, suec. tum trahit ad P, vernam. ibid, 725 H. Recensionem ? ı: De fructificatione-generis Rhizomor- phae: commentatio.. Seripsit Fr, G, Esch. ' weiler. Accedit novum genus Hyphomyce- tum. Cum tabula aenea, Elberfeldiae sumtibus Büschlerianis, 1822. 36 $. gr.-4. ' Diese kleine Schrift kann aus einem doppelten Gesichtspunkte, auf einige Aufinerksamkeit Auspruch machen, einmal des gründlich behandelten Gegen- stands zelbst wegen, denn und vorzüglich aber ala "Vorläufer einer fortgesetzten Betrachtung und Dar- 5 8 stellung der in dem Bezirk des Königl. Ober-Berg- smts zu Bonn aufzufindenden unterirdischen. Ge- wächse, Auf Veranlassung des Herrn .Ober-Berg- - zaths und Professors Dr. :N-öggerath, und unter- stützt durch die Humanität des würdigen Chefs die- ses Departements, so wie des ganzen Bergwerksper« sonals, sollen nemlich bei allen künftigen Gruben- befahrungen von den sachkundigen Beamten auch die vorkommenden unterirdischen Pflanzen. beach- tet, nach einem überlegien Plane gesammelt, auf- bewahrt und eingesandt/werden, um sie in der Fol- ge genauer untersuchen: und methodisch beschrei- ben zu können, Wie zu erwarten stand, zogen zu- nächst die grolsen und ansehnlichen Gestalten der Arten von Rhizomorpha.die Aufmerksamkeit an, und mehrere gesammelte Stücke, welche mitgetheilt würden,. brachten nicht nur vieles Geschichtliche . über diesen Gegenstand aufs neue zur Sprache, son- ‚dern erregten auch Zweifel über die Natur derje-, nigen Theile, welche man bisher für die Früchte 726 der Rhizomorphen gehalten hatte Herr Esch- weiler liefert in der vorliegenden: Schrift die Re- sultato seiner mühsamen Nachforschungen hierüber, nach welchen die häufig vorkommenden’ warzen- . förnigen etwas gestuizten Hervorragungen auf der Oberlläche ihrem innern Bau nach sich völlig wie unvollkommene Aeste oder gleichsam wie Sangwar- zen verhalten. Dagegen: gelang 'es Hrn. Eschwei- ler, an ‚einer. Form der. Bhizomorpha, subterra- ..nea, welche er als Var. ‚anastomosans: bezeichnet, andere. -Organe zu entdecken, die mit. größserer Wahrscheinlichkeit für Fructifioationstheile. gehalten werden mögen. . Er. beschreibt sie p.. 8. als eine "„frustißicatio : sessilis aubglobosa bicuspidata, peri- thecio duro sübruguloso demum quovis apice per- forato, substantia propria cellulosa, nucleo primum » eompacto Hoccis intermixtis, dein pulverulento pas- sim septato, und gibt auf der beigefügten Tafel Bg 1.0 ß. Y 3. und 4. ein sehr anschauliches Bild davon. Auch: die Anatomie des Stamms, seine fadigen Mark- und seine Rindenlagen, wird genau: verfolgt und. abgebildet, . Wie nun geschichtliche und kvitische Bedenken anleiten, beginnt der Berxr Verf, eine nochmalige Vergleichung aller charakteri- stischen Eigenthümlichkeiten des Rhizomorphen- baus mit den wesentlichen :Momenten im Bau. der Pilze, der Flechten,': endlich der Algen, mit welchen leiztereri die meisten unterirdischen Rhi- zomorphen' wenigstens den durchfeuchteten Stand- ort, noch-mehr aber, wie schon die obige Beschrei- . bung"der Fructification zu erkennen giebt, Textur | 727 und Fruchtanlage gemein haben. Nicht um zn entscheiden, aber mit willkommnen Andeutungen neuer und merkwürdiger Parallelen in den krypto- ‚ gamischen Ordnungen, steht der Verf. hier still und läfst uns, mit. Vergnügen auf ein wohlersonnenes Schema der Pilzvegetation. und auf manche Ab- weichungen dieses ganzen Lebenskreises von dem der unterirdischen Rhizomorphen (denn die oberirdischen neigen hiehin und dorthin zu eignen und zu andern schon begründeten Gatlungen zu- . sammen,) zurückblicken. — Als Anhang wird eine nene unterirdische Schimmelgattung, die auf der untersuchten Rbizomorphe wuchs, beschrieben: Melidium: Ch, ess: Fibrae solidae, ramasae, ra-. mulis ascigeris, ascis globosis solitariis, quatuor sporidia pellucida foventibus, Die bekannte Art dieser Schimmelgattung, Mel. subterraneum erhebt sich ästeförmig 2 — 3. Linien hoch. Die Fäden sind halbdurchsichtig, ziemlich dauerhaft, erst tri- chotomisch, dann gablig verzweigt, sehr ästig, weils mit kugligen doldentraubig gestellten Blasen an den Enden der Zweiglein. Sie ist ebenfalls abgebildet. 2 Wir zweifeln nicht, dafs die durch v. Hum- bolds Scharfsinn zuerst hervorgehobene Flora: der unterirdischen Regionen durch künftige genaue Un- tersuchnngen mit den Fortschritten der Pilzkunde wachsen und auf letztere sehr einflufsreich zurück- wircken werde. Der Hr, Verf. der hier angezeig- ten Schrift aber verdient Dank für den Fleifs und die Genauigkeit, womit es seinen Gegenstand zu ex- 728 schöpfen .gestrebt hat. "Selbst das chemische Ver- halten der Rhizomorpha blieb nicht unbeach-" tet, und vorläufig werden interessante Notizen über eine von Hrn, Prof. Dr. Bischof zu. Bonn mit ge- wohnter Gründlichkeit unlernommene Zerlegung dieses Gewächses ‚mitgetheilt. - nt 2, Revisionis Saxifragarum iconibus illu- stratae supplementim, Auctore Casparo Co- mite de Sternberg, Decas prima, Ratisbonae 1822. 120 $. und ı9g illom, Abbild. auf 10Kupk Jol,:max, : _ Dieses gehaltvolle Supplement zu der treflichen Revisio Saxifragarum des Grafen von Stern- berg giebt einen unzweideuligen Beweis. von’ der Walirheit ab: dafs eine Pllanzengattung; selbst’ bei der grössesten Anzahl der Arten, einer ‚grofsen Er- läuterung. fähig sey, wenn das Unternehmen aus reiner Liebe zur Förderung der Wissenschaft her- vorgehe und mit grölserm Aufwande von Zeit, Mühe und Kosten ausgeführt werde, Es verdient Bewun- derung, wie aus den entlegensten, selbst aus den eben erst entdeckten Ländern, so vieles herbeige- schaft, so vollständig zergliedert und so deutlich abgebildet werden konnte, da bekanntlich die Exem- ‚ Plare,, welche auf Reisen gesammelt werden, nicht‘ “ immer zweckmäßsig' genug eingelegt sind. Gewils würde das Problem, eine vollständige apecies plan- tarum darzustellen ‚ bald gelöst werden, ‚wenn alle: Gattungen so wie Saxifraga bearbeitet wären. Dieser. Nachtrag läfst sich füglich in Vervoll- kommenungen und Berichjigungen, welche die bis- 739 her’ bekannten Arten durch Zusätze erhalten haben, und in Aufstellung von neuen Arten abtheilen. In- ‘dem wir für. zweckmäfsig erachten, . die leiztern nach ihren Charakteren in die Sylloge aufzuneh- men, tlieilen wir hier das Vorzüglichste aus den erstern mit, um auf diese Weise dem Leser die Reichhaltigkeit des Werkes darzutliun, und das- selbe nachı Verdienst zu würdigen, Zu Saxifraga poroplhylla Bertol, werden S. ambigua Dec, und calyciflora Thom. exsicc, als Synonyma gezogen, die Unterschiede von die- ser und $. media angegeben, und gegen Decand, bemerkt, dafs S. luteo-purpurea und ambigua keine hybridae von aretioides und media seyn können, weil letztere gar nicht dort wachsen, wo exstere vorkommen. , Saxilraga elongata zerfällt in zwei ; Varietäten; ; zu & gehören $. verna, vernalis und virginica der engländischen Gärten, zu ß (subspathalata) die $. pilosa Haw. und der engl, Gärten. Zu Sax, virginica Nutall, Spreng. N, Ent. pag. 284, wohin $, virginiensis Mich, Pluk und Pursh, dann S. nivalis Mühl als synonyme ge- hören, wird auch $, vernalis Willd. hort. berol. t. 45 als varietas foliis Aentibusque acutioribus ge- rechnet, i Von Sax, hieracifolia wurden’ durch Herrn v. Chamisso Exemplare vom Cap und der Bucht von $. Laurentii mitgetheilt, die zwar in Vergleich mit den ungarischen Pflanzen einige Abweichungen in den Blättern zeigen, dennoch davon wegen deni- 750 lichen Uebergang und der völligen Uebereinstimmung der Inflorescenz nicht getrennt werden können, Der Sax. davurica wird eine Varietas latifolia vom .monte ‚Jablonoi chrebet durch Redowsky mitgetheilt, beigefügt, und Tab, V, £.2. abgebildet. Gleitherweise wird der Sax. nivalis eine va- rietas tenuis Wahl beigefügt, mit welcher S. pun- etata Rottb. synonym ist, und die nicht nur in den nordischen Alpen von Spitzbergen, sondern auch, was merkwürdig ist, in den Schneegruben am Riesengebirg vorkommt, Da von der Sax, punetata L. mancherlei For- men unter verschiedenen Namen in den englischen - Gärten’ gezogen werden, 30 wurde hier, sehr zweck- mäßig, die ächte Linn, Pflanze aus Schrebers Herbarium deutlich abgebildet. (Tab. IV. £.ı.) Zu Sax. aizoides wird S, atrorubens Berthol. aus den italienischen Alpen als varietas y. atroru- bens gezogen, indem sie sich aufser der Farbe nur wenig unterscheidet und diese bei den Saxilvagen nicht constant ist. Den 4 bisher bekannten Variet. von Sax. mus- eoides, (Vergl, Sternb. Sax. p.3g.) wird eine fünfte &, lineata beigefügt, und. dahin $. pygmea Haw. als Synonymum gerechnet, die der Verf. schon vor vielen Jahren auf der Zugspitzalpe in Oberbai- ern sammelte, Sie ist t. Vil. fig. I. zugleich mit der Hauptart abgebildet. Dann eine sechste, nana von Gaud, in Syn, Sax. helv, im naturh. Anz. 1818. Nr. 9. angezeigt, von Thomas und Schleicher 731 aus Fouly in der Schweiz eingeschickt und Tab. ‚VII fig, 3 abgebildet, Von Saxifraga androsacea wird eine varie- ‚tas latifolia von der Gejaidalpe in Steiermark und vom Untersberge mitgetheilt und Tab. VII „fig. 4. abgebildet. Zu Sax. pubescens Lap. wird nun mit Gewils- heit die S, caespitosa Fl. dan. t. 7ı. {als Synony- mum von Y. gezogen. . Zweckmälsig dürfte es noch. seyn, vorlänfig die Namen .der neuen und merkwürdigen Arten die hier beschrieben und abgebildet worden, anzuzeigen: Auf Tab, I. $. marginata, compaeta, Merkü T.1I. S, amplexifolia. T.Ill. S. exilis und melaleuca. 'T. IV, S, punciata und. paucillora, T. V. S. gracilis und davurica.. T. VI, S. neglecta und Stephani. T, VI, S. muscoides lineata et nana, dann $. androsacea la- üfolia,. T, VUL $. Schraderi. T. IX. $S, uniflora und. flavescens. 'T, X. S. Chamissoi et Escholzii ; letzteres, ein äufserst merkwürdiges Zollhohes Pflänz- chen, treilich abgebildet und zergliedert. . . Am.Ende der Ausarbeitung dieses Supplenents erhielt der Verf. noch deg Engländers Haworths Enumeratio Saxifragarum London ıdaı. in welchem ‘das Genus Saxifraga in nicht weniger als 17. Galtungen vertheilt worden ist, welche hier noch namentlich nebst den Arten die dahin gehören ‚aufgezählt werden. Uns ist bei solchem Vesfahren, wodurch die Wissenschaft elıer erschwert ala er- leichtert ‚wird; nichts tröstlicher, als die Hoffnung, ..dals der Graf Sternberg das ganze Genus Saxi- 752 Sraga’für das 'Systema vegetabilium des Hrn; Hof, Schultes bearbeiten werde, - Möge den würdigen Mann dazu Leben und Gesundheit beglücken. IL. Correspondenz : {Ueber Oxalis, auf die Anfrage p, 222.) Die Oxalis mit gelben Blumen, die bier ein sehr beschwerliches Unkraut ist, halte ich mit dem Hrn. Dr. Schulz und den frühern Floren für 0, corhigulata, und für eine einjährige Pllanze. Aus einer faserigen "Wurzel entspringen zugleich. melı- rere glatte Stengel, von denen der mittlere gewöhn- lich fast anfrecht ist, und Hand hoch bis Fufs hoch und darüber wird, die Stengel zur Seite legen sich nieder, sind wurzelsprossend, und steigen wieder auf, so, dafs Willdenows O. stricta und corni- culata an einer und derselben Pflanze recht gut de- ‚ , ihonstrirt werden’können. Die zu Ende des Julius und im August reifenden Saamen laufen bald wieder auf und die jungen Pflanzen wintern durch, daher die Pflanze auch wohl für ausdauernd gehalten ‘wird, eigentlich ‚aber. nur einjährig ist, “ Ich bezweifete fast, dafs es wirklich eine von dieser verschiedne Oxalin atriota giebt; da aber Jacquin und Thunberg, Brown: und mehrere ausländische Schriftsteller, eine solche anneh- men, so mülsten das Linneische Heybarium und. Jacquins Abhandlung de Oxalide besonders zu Rathe gezogen werden. Die Vebersetzer des holländischen Houttu yı- schen Werkes, nach der 13, Linneischen Ausgabe bearbeitet, schreiben bei Oxalis cornieulata ausser 733 anderem folgendes: „ihr Stengel ist bald auf- „recht, bald danieder liegend und krie- „chend“ und bei O, strieta, von der sie aus Houttuyn eine Zeichnung einer aus Ostindien er- haltenen Oxalis beifügen: „diese Axt soll nur in „Amerika zu Hause, und von der vorhergehenden ‚„(corniculata) vornemlich durch eine perennirende »Wurzel, einen höhern aufrechten, oder schnurge- „raden Stengel, und grölsere Blätter und Blumen „verschieden seyn. Die Abbildung hat mit beiden „viele Aehnlichkeit, es sind aber nur einzelne. „Blumen oder Früchte.“ In der ıaten Ausgabe von Linne ist nur O. eorniculata mit der Diagnose: „Pedunculis umbel- liferis, caule ramoso diffuso,“ ganz charakteristisch beschrieben, in der ı3. Ausgabe stehen aber schon Sirieta und cornieulata. Da in Wahlenbergs Flora Upaliensis nur Oxalis Acetosella angezeigt ist, und, also O, corniculata nicht in Schweden wachsen wird, so ist es möglich, dafs der grofse Forscher, der sie nicht gekannt hat, sich durch einen seiner Mitarbeiter, der vielleicht ein Speciesmacher unsrer Zeit gewesen ist, hat irreführen lalsen, Willde. now scheint durch Linne irregeführt zu seyn. und nach ihm sind fast alle neuern Schriftsteller durch den caulem erectum in diesem Irrthum be- stärkt worden. Nur Hr, Prof. Dierbach führt in ‚seiner Flora Heidelbergensis die Oxalis cornieulata auf, und gibt ihr die ältere Linneische Diagnose : „Caule ranıoso diffuse, pedunenlis umbelliferis, und ‚„sagt in der Note: „Canlis adssendena, folia al- 734 „terna,' petiolata, ternata: Flores subumbellati, „Jutei.“° Die Dauer erwähnt er nicht, sie ist aber sicher einjährig. Auch Hr, Dr. Succow führt in seiner Fiora Manhemiensis nur die O. corniculata auf, giebt ihr die obige Diagnose, und setzt in der Note dazu: „Radix ramosa fibrosa. Caulis palma- „ris, pedalis, adscendes, teres, villosiuseulus, ra- 2» MOsUS, ramis alternis diffusis ete. Q. Braunschweig. Apotheker Wiegmann "IW, Nenuigkeitem ı. Da das Tentamen florae germ. Rothii von Anfang an sehr unvollständig war, die neueste Aus- ‘gabe von Hoffmanns Deutschlands Flora, oder bot. Taschenbuch für das Jahr 1812, 5ter Jahrg. wie es scheint, in dem Brande von Moskau zu Grunde ge- gangen, Schraderi Flora germanica ins Stecken 'ge- rathen, und Röhlings Deutschlands Flora vergriffeu ist; so kann die Nachricht von einer nenen Flora unsers Vaterlandes durch Hrn, Prof, Mertens und Hrn. Dr. Koch bearbeitet und von Friedrich Wil- manns in Frankfurt zum Druck befördert, nicht anders als mit grolsem Vergnügen aufgenommen . ‘werden, Der erste ‘Theil wird, wie. verlautet, bis zur nächsten Östermesse erscheinen, und nach dem Linneischen Systeme die ersten drei Klassen enthal- ten. Daraus wird die Reichhaltigkeit und Vollstän- digkeit derselben von selbst hervorgehen, und die allgemeine Aufmerksamkeit rege machen. Aus- ser der vollständigen und kritischen Bearbeitung aller einzelnen Gattungen und Arten, wird sie be- 155 | sonders dahin trachten, die mancherlei Formen und Abänderungen einzelner Arten auf feste Grundsätze zurück zu führen, wodurch der unendlichen grund: losen Speoifexerei ein kräftiger Dainm entgegen ge- setzt werden wird, nu . In dem aten Bande wird eine abermalige .gene- rische Umarbeitung (ler Umbellaten statt finden, ünd der Entwurf davon mit Kupfertafeln, die die Cha: raktere der Galtungen in Abbildung von Saamen darstellen, als Vorläufer erscheinen, 2. Hr. Baron von Welden, Chef des-General- stabes. bei, der Kaiserl, Oester, Armee in Italien, welcher sowohl durch eigene | Thätigkeit, als durch zweckmäßsige, Unterstützungen und Begünstigungen ein wahrhafter Beförderer unserer Wissenschaft ge- worden ist, und die Achtung der Botaniker im’höch- sten Grade verdient, hat gegenwärtig in Mailand die “seltenen und neuen Pllanzen, welche Hr, von Por- tenschlag in Dalmatien entdeckt und Hr, Rochel gezeichnet hat, auf eigene Kosten in Kupfer stechen lassen. Uns sind vorläufig einige Abdrücke davon zugekommen, die das Gepräge grolsen Fleifses tra-. gen und daher die Originale selır kenntlich vor- stellen. Es sind folgende in, grols Octavformat: 1. Arenaria clandestina, (von Hrn. v. Porten- schlag selbst gezeichnet.) 2, Campanula Pumi- lio (in 2 Exemplaren von verschiedenem Alter.) 3. Tordylium ofleinale. 4. Athamanta verticil- lata, auf Tab, 5. die Frucht höchst zweckmälsig zer- gliedert und vergröfsert. 5. Armeria- denticulata, 6. Ruta patavina und 7. Saponaria hellidifolia, 736 beide auf Tab. 7. 8,Echium petraeum, g. Euphor- bia filicina, ı0. Berteroa procumbens, ı1. Far- setia triquetra und ı2. Hedysarım variegalum; beide auf Tab. ı1. 13.Cardamine maritima, ı4. Tri- folium mutabile und ı5. Cichorium minimum; beide auf Tab, 13. - Diese Darstellung von dalmatinischen Pflanzen _ erinnert an den hochbherzigen Sieber, welcher Be- hufs der Ausgabe seiner: Flora austriaca sicca auch einen reisenden Botaniker nach Dalmatien. geschickt hatte. Von diesem waten. jedoch die Pflanzen so schlecht 'eingelegt, dafs Hr. Sieber billig Anstand nalım, davon Gebrauch‘ zu machen. Die in der Flora, (1822 8. 241) beschriebenen .3:neuen Arten: Eryngium mierocephalum, Clinopodium plumo- sum und Cytisus samentaceus scheint. der einzige aus’ dieser Reise, die mehr als 5oo fl, gekostet haben mag, hervorgegangene Vortleil gewesen zu seyn. V Anzeige Um mehreren Anfragen zu begegnen, machen wir die Anzeige, dals für die von den beiden baie- rischen Akademikern Hın, Dr; von Spix und v. Maxtius berauszugebenden Werke über Brasilien um so wehr mit Vergnügen Subscription von uns angenommen werde, als dieses Prachiwerk durch seine ganze Ausführung so wohl, als durch die zu dem Atlas gehörigen Steinabdrücke, welche, so viel wir davon gesehen, zu dem vollkommensten gehören, was je die Lithographie geleistet hat, und so wohl brasilianische Landschäften,, als auch Scenen ans dem Leben der Indianer und Coustume als Por- trails vorstellen, einzig in seiner Art werden, un dem Vaterlande Ehre machen wird. Zugleich ersu- chen wir um vollständige Titel und Namen, da solche dem Werke vorgedruckt werden. , Auch für Hrn, Trattinnicks Syuodus bota- nica sind die Subscriptions -Listen bei uns "noch bis zum Schlufse des Jalirs offen, Bedaetion der florı u Flora Botanische Zeitung. Nro. 47. Regensburg, am 21, Dec. 1822. uf eigene Dineen - I. Correspondenz. Aus einem Briefe des Hru. Akademikers v Martins, . Au meiner Reise in die Rheingegenden habe ich manche schöne Gartenanlage besucht, - In Stutt- gardt hatte Hr. Staatsrat von Kielmeier die Güte, mich in den Schlofsgarten zu führen, dessen Lage und Boden ungemein günstig sind, Man hat bier bis jetzt noch kein System in freyem Lande dargestellt, obgleich die Zahl der Pilanzen beträcht- lich ist, In den Glas- und Treibhäusern prangen einige herrliche Stücke, besonders fielen mir ein Pandanus odoratissimus, Sterculia platanifolia, Tectona grandis, Protea tomentosa, llex ca- nadensis, Aletris fragrans, Ficus nymphaeilolia wegen ihrer ausserordentlichen Schönheit auf, Es blühten gerade drei Exemplare von Tamus Ele. phantipes, alle männlich. Der grolse an der Ober- Häche aus gestreiflen Sechsecken zusammengesetz- te Mittelstock dieser Pilanze gehört zu den son- derbarsten Formen im Gewächsreich, und bat vor- züglich in der Familie der Smilaceen, kaum ein entsprechendes ‚Aualogon; es sey denn die oft viel- haa 138. . köpfige und geschuppte Wurzel mancher Smilax- Arten, als aus deren Verwachsung entstanden, man das Hybernaculum des Tamus ansehen könnte, Die ähnlichste Form ist mir in einigen grolsen ge- bänderten Knollen von Dracontium vorgekom- men, die ich in Parä sammelte. — Herr Holgärt- ner Bosch in Stutigardt hat neuerlich sehr zweck- mälsige Treibkästen nach englischen Mustern ange- legt, die sich im Wesentlichen darin von den ge- wöhnlichen unterscheiden, dals der Mist in einem gemanerten Kanale um den Kasten herumliegt und letzterem durch die Oeffnungen in der Backsteinmauer Wärme gibt. Man erspart: durch: diese Construction viel Dünger. Der Garten in Strasburg hat unter der Leitung unseres Freundes, des Hrn. Prof. Nestler, sehr an Zahl der Arten gewonnen. Er enthält eine glück- liche Auswabl aus allen Familien, und gewährt sehr zweckmäfsige Mittel für das Studium der Schü- ‚ler, denen Hr. Nestier die natürlichen Familien nach sehr ausgeführten Zeichnungen von Analysen der Blüthen und Fruchtitheile erläutert, Von Mal- maison sind dem Garten viele seltene, besonders neuholländische Gewächse in grolsen Exemplaren augekommen,. Banksia praemorsa, 'Tristania nereifolia, Eugenia elliptica, Hakea suaveolens, Loddigesia oxalidifolia, Melaleuca decussata, Illicium anisatum un, v. a, habe ich nie in s0 schönen Exemplaren gesehen, als hier. Prof. Nest- ler ist eifrig mit der Bearbeitung einer Flora al- satica beschäftigt, und wir dürfen von ihm ein v 729 Werk erwarten, das durchgehends auf treue und - vorurtheilsfreye Naturbeobachtung gegründet ist, Er hat im Laufe dieses Sommers ein neues Pha-. scum —— vogesiacum — und zwei neue Ptero.- gonia entdeckt, überhaupt aber die Elsalser Flora mit siebenundzwanzig Moosarten bereichert, Frankfurt kant sich jetzt vor vielen, ja vor den meisten deutschen Städten einer regen Theil. nahme an Horlicultur rühmen, Viele Gärten der Privatleute wetleifern mit einander an Seltenheit und Schönheit ihrer Pflanzen, welche sie aus Hol. "land und England beziehen, Fast in jedem dersel- ben ‚findet der fremde etwas, wodurch sich der Gang dahin lohnef, Mit Vorliebe und Glück wer- den besonders Eriken gebauet. In dem Garten des Bangquier Grunelius findet man deren gegen 240 Arten, welches ziemlich die Summe aller seyn dürfte, die bis jetzt in Deutschland bekannt gewor- den sind, *) Ausser diesen Heidearten besitzt Hex " *) Um Ihnen eine Uebersicht dieser Sammlung zu geben, setze ich die Namen der seltensten her, welche sich fast alle noch nicht in Links Enumeratio horti bero- linensis finden, : Erica acuminata Andr,, Archerin Andr,, aristata A. Pandonia Nois., barbato, blaerioides, calycina, carneola- in Nois., conventrya Nois., capax Salisb, Cussoni, curvi« rostris Salisb,, Gliffortiana Lodd., densa Nois,, elongata, epistonnia Nois., exsudans, expansa, ferruginea, fulgida. furfarosa Salisb. gemmifera Nois., glutinosa A,, Iıybrida Cels, jvbyana, Juliana Nois,, Kennedia, Lawsonia Sims, Leeana Ait, Linnaeoides Andr,, magnilica, marginala, mi- rahilis, mollis, mueronata, melastoma Andr., metulaeflora Aaaa 740 -‚Grunelius noch einige sehr schöne Cappflanzen ' ‚aus Saamen ‚von dortber von ihm selbst gezogen, unter anderen mehrere Immortellen wie Gnapha- lium eximium und grandillorum ‚„ Elichrysum proliferum Qu,8 w. Der Garten des Hrn. Banquier Rodschild ist besonders reich an grolsen und kostbaren Exempla- ren von Pflanzen aus allen Klimaten. Urania spe- ciosa, Humea insignis, Dimocarpus Litschi, Cap- paris Baducca, 'Swietenia Mahagoni, Mela- stoma albicans, purpurceum, grandiflorum, Panax fruticosum, Dillenia speciosa, Passiflora Prin- ceps, Dryandra floribunda, Araucaria excelsa und imbricata, Thuja articulata, wovon das ächte’ Sandarae kommt, Pinus lanceolata, palustris, Banksia serrata, latifolia, dentata, rubra, Ha- kea' cinerea, dactyloides, Eucalyptus pulveru- lenta, xesinifera, marginata, perfoliata, Embo- thrium speciosissimum, Theophrasta angustifo- lia? Phylica callosa, plumosa, Gnaphalium Sims, mutabilis Andr., nana (depressa hert.), nudiflora L. oboyata Andr., obcordata Nois., palustris A., paf- serina L. penaea, picta N., pincaster rubra, pinifolie -Sal,, polytrichifolia Sal., pomifera, pulverulenta, py” rolacllorn, recurvata, regerminans L., xubens Th, sanguinolenta, serratifolia Andr,, sordida Andr.,, Spar- manni L., spiralis Nois., splendens Wendl,, squamosa Andr., sulphurea Dietr., Templea, tortulaeilora, Wel- lingtonia, Walkeria Andr. et var; primuloides, transpa- | rens Thunb,, totta Thunb., tricolor Nois., thymifolia And., Ulhria Andr,, Vernix Andr., versicolor Audr-, verticillata A,, viridiflora, virkdipurpurea L. ar eximium, Callicarpa‘ dentata u. v. «, würden jedem königl. Garten zur Zierde gereichen. Ausser- dem hesitzt er viele schöne Eriken, 30 Arten und Varietäten von Ilex und 856 von Rosen, Besonders grolse und gesunde Exemplare von Eriken und viele andere seltene. Pflanzen, wie.Bank- sia heierophylia, marginata, Hakea 'coccularis, Beauforti a, decussata, Persoonia kinearis, Gre- willea sericea, Epacris grandiflora, pungens,;. pulchella, Eucalyptus, amygdaline, Polygala ‚epeciosa, &c. sieht man,in dem. Garten des Frey- herren von Vrints. . _ Here Dr. Jassoi beschäftigt. sich mit, Vorliebe “ mit ‚Acelimatisirung, besonders von Magnolien, Pi- ‚sonien, Azaleen und ‚Rhododendra. Die Stämme von Magnolia tripetala, auriculata, obovata, ma. erophylla, aecuminata, grandiflora, pumila, fuscata, Robus, ‘Yulan. stehen hier sebr schön im Freien. Trefllich ist auch seine Sammlung von Primeln, Veil- chen, Camellien und Nelken-Bandblumen, welche letztere er in einem Gemenge von gleichen Theilen Haide -.und Mistbeet-Erde zieht, _ Herr Professor. Becker, Vorstand des Gartens am 1 Senckenbergischen Stifte, kultivirt seit mehreren Jahren eine grofse Anzahl Menthen, über welche er eine Monographie zu bearbeiten gedenkt. In sei- nem Garten sah ich schöne Exemplare von Termi- nalia procera, Acacia Melanoxylon, ‚Eucaly- ptus glauca, Phoenix. farinifera und das neue prächtige Pelargonium ignescens, Mit derselben Thätigkeit, die HexrDr. Krets sche 742 inar durch die Gründung der zoologischen und mi- neralogischen Sammlungen des Instituts beurkundet, stellt Herr Professor Becker das Herbarium der Gesellschaft her. Seiner Gefälligkeit verdanke ich die Mittheilung mehrerer interessanten Pflanzen, die Freyreils in den Urwäldern am Mucuri in Bra- „silien gesammelt hatte. Eine noch größsere Freude ward mir zu Theil, als ich das Glück hatte,’ Se. Durchlaucht den Herrn Prinzen von Neuwied kennen zu lernen, denn mit der liebenswürdigsten Bereitwilligkeit' gestattere er mir und unserm Freunde, Heren Professor Nees von £isenbeck, nicht nur die Durchsicht seines Herbariums, sondern er hatte auch die Güte, diese ganze reiche Sammlung von mehr als 1000 Arten uns nach Bonn nachzusenden, wo wir sie mit Musse musterten und nach Familien ordneten, um sie seiner Erlaubnifs gemäfs, bei der Bearbeitung der Flora brasiliensis benutzen zu können. In Poppelsdorf bei Bonn ersteht unter: dem kräftigen Zusammenwirken’ der beiden Professoren ‚Nees von Esenbeck und des fleilsigen Hofgärt- ners Sinning ein botanischer Garten,-der von der Liberalität der preussischen Regierung nicht minder als von dem milden Klima und der trefllichen Lage begünstigt; eine der, schönsten Anlagen dieser Art in Deutschland zu werden verspricht. Der Garten von »o Morgen Ausdehnung liegt südlich und südöstlich von dem Schlosse, dessen schönste Fagade einen grofßsaxtigen Hintergrund für ihn bildet. Das Sie- bengebürge mit seinen malerischen Umrissen zieht u ‚etwa eine Meile entfernt vor ihm hin und begränzt im Südosten die reiche Landschaft; welche von dem alten Schlosse Godesberg in Westen beherrscht wird, Die regelmäfsigen Beefe, in denen die Pflanzen nach natürlichen Familien, und zwar die einjährigen von den perennirenden getrennt, geordnet stehen, wer- den von einer englischen Anlage, worinn das .Ar- boretum, umgeben,, und ein Weiher umschliefst das Ganze. Einer Menge von Gewächsen, die man sonst nur in Treibhäusern sieht, exlaubt die Milde des Klima’s freie Ausdauer. So stehen hier die Phillyreen, die Aucuba, Jasminum oflcinale, ‚ Periploca graeca, Baecharis. halimifolia, Atri- plex Halimus, Coriaria myrtifolia, Cupressus, sempervirens, Hibiseus syriacus und palustris, die Rhododendra und Rusei in prächtigen Exem- 'plaren. Zwei Gewächshäuser, die mit Dampf ge- heitzt werden, das gröfsere 300 Fuls lang mit: fünf Abtheilungen, enthalten schon viele Seltenheiten. Die Sammlung von Saftpflanzen, darunter Euphor- bien von 10 Fufs Höhe, gehört sowohl durch Vell- ständigkeit, als dureh Schönheit der Exemplare unter die vorzüglichsten in Dentschland. Ein Lan- rus Camphora von ı6 Fufs Höhe, schöne Stämme von Chamaerops humilis, Laurus Cassia, Achras Sapota, Carolinea princeps, Calophyllum Ca- laba, Haematoxylum campechianum, gegen 50 exotische Farnkräuter und viele Javanische Pilanzen, die aus Saamen von Kuhl und Blume eingesandt, gezogen wurden, geben dieser Sammlunghohen Werth. Die Anlage in Poppelsdorf, gleichsam eine Akades nu 7A4 mie für Naturgeschichte,. (denn' hier befinden sich auch die. mineralogischen und zoologischen Samm- Jungen so ‚wie! das chemische Laboratorium) .erin- nert an den Jardin des plantes und entspricht durch ihr schönes Gedeihen, der Theilnahme :der Regie- rung, . welehe sie in wahrhaft königlichem Sinne aüsgestaltel hat, en : ‚ DreE -Am 15. November, wurde die Königt. Baier. Land- wirthschaftliche Schule zu Schleilskeim ,. zwei Stun- “ den von München, eröffnet. Dieses Inslitut bezweckt vorzüglich‘ die Belebung, der. rationellen. Land wirth- schaft unter dem gemeinen Bauernstande, In der , ersten -Klasse der Schüler; wird jungen Bauern eine allgemeine, Ansicht von den. verschiedenen Metho- den und Arten des Landbaues, verbunden mit prak- tischen Uebungen auf, den Musterfeldern, gegeben, die beiden höheren Klassen unterrichten Oberknechte oder in. Baiern sogenannte Baumeister und Oekono- men. von höherem Stande und Bildung. Das Insti- tut gählt- gegenwärtig einige 40 Zöglinge aus allen 3 Klasse, ‚Die Mehrzahl aber sind Bauernsöhne, die nur einen Jahrkursus hier machen werden. Mit "Recht verspricht sich der Patriot heilsame Früchte _ von. dem Eiullulse der Lehre auf diese und von dem ‚guten Beispiele, wenn sie zu ihren wäterli- chen. Heerde zurückgekehrt sind, I, Neuigkeiten. 1. Ueber Herrn Präsidenten Nees.von Esen- beck,. Direktor, Dr, Hornschuch 'und ‚Jacob "Sturm Bryologia germanica, oder Beschreibung 745 “ ” der in. Deutschland und der Schweiz wachsenden Laubmoose, erstes Bändchen, mit 112 ausgemalten “ Rupfertaleln.. gr. 8. können wir nun folgende er- freuliche Nachrichten mittheilen: Dieses von Hrn, Sturm in Flora ı8ıg 8. 101, schon angekündigte Werk erscheint nun in einer ‚elwas veränderten Ge- stalt, als der anfängliche Plan war. Es sollte nen- lich das Ganze, gleich der. in England: 1818 von Hooker und Taylox erschienenen Muscologyia britannica, in Einem Bande erscheinen, und alle beschriebene Arten auf den, beizulügenden Kupfer- tafeln in. Umrifs vorgestellt werden. Bei der Bear- beitung selbst sahen aber die Herren Verfasser ‚so- wohl. als. Hr., Sturm, welcher den Verlag des Werkes übernommen, und die sämmtlichen: Abbil- dungen zu zeichnen und zu stechen sich enischlos- sen hat, bald ein, dafs das Werk für Einen Band zu voluminös sey, und seine Erscheinung zu weit hin- ausgerückt. werden müfste, Ueberdiefs glaubte auch Hr. Sturm, dem botanischen Publikum einen an- genehmen Dienst zu erweisen, wenn er dem Werke, seinem Inhalte würdig, solche Abbildungen. bei- fügte, die eben so vollendet, und dem Forscher genügend, wie die Beschreibungen, die sie: erläu- tern sollen; sind, Er hat sich daher entschlossen, statt der, blofsen, in vielen Fällen ungenügenden Umrilse,.solche in einem ausgeführten und, vollen- delem Bilde darzustellen, ‚was freilich die Bearbei- tung verzögern, und den Preis des Werkes erhöhen mulste, welch beides sich die Käufer doch gerne werden gefallen lassen, da das Werk dadurch eine 746 _ größsere Vollkonmenheit und einen bleibenden Werth erhält. ° Das ganze Werk soll nun etwa in vier Bändchen ‚erscheinen, wovon das erste dermalen so weit fer- tig ist, dafs es bis zum neuen Jahr zuverläfsig aus- gegeben werden kann. Es enthält solches ungefähr 20 Bogen Text und ı2 Kupfertafeln, auf welchen alle im Texte beschriebene Arten abgebildet sind. ‘ Das erste Bändchen enthält die Abtheilung der Moose ohne Mündungsbesatzung, und zwar fol- gende Gattungen: ı, Sphagnum Dill, mit g Ar- ten; 2, Phascum Schreb, mit aı Arten; 3. Voi- tia Hornsch. mit x Art; 4, Pyramidula Brid. mit ı Art; 5, Schistidium Brid. mit 5 Arten; 6. Schistöstega Mohr. mit ı Art; 7,Gymnosto- mum Hedw. mit 29 Arten; 8. Hymenostomum R. Brown. mit 7 Arten. Der Text ist in grols Octav, auf schönem weißsen Druckpapier mit la- teinischen Lettern gedruckt; die Kupfer auf eng- lisch Velin-Papier, ausgemalt. Doch werden letzte auch schwarz ausgegeben und hängt dieses von der Wahl der Liebhaber ab. Da die Abbildungen nun, gegen den ersten Plan in blofsen Umrissen, in vollendeten Bildern gege- ben werden, so sollen, wie billig, dieselben in Deutschlands Flora, welche Hr. Sturm gleich- falls herausgiebt, nicht ‘wiederholt werden. Die Bryologia germanica ist daber als ein Theil jenes Werkes zu betrachten, und wirdum so lieber von den Besitzern derselben aufgenommen werden, da man der baldigen Vollendung dieses schönen 747 und wichtigen Theils der Cryptogamie entgegen hoffen darf, was bei dem langsamen Fortgang der deutschen Flora nicht der Fall: wäre, Da Hr. Sturm schon einen grofsen Theil der. Abbildungen vorgearbeitet hat, und die Herren Ver- Tasser auch unausggsetzt fortarbeiten, so ist die bal- dige Vollendung dieses wichtigen Werkes über die Mooskunde mit vieler Zuverläfsigkeit zu erwarlen. Daßs die Kupfertafeln der Meisterhand eines - Sturm, wie man sie aus den leizien Heften sei- ner Deutschlands Flora kennt, würdig sind, bedarf keiner Erwähnung; besonders stechen die pracht- voll dargestellten Phasca sehr gegen die grellen Bilder ab, die früberhin Schkuhr" geliefert hat, Und so wolle denn der Himmel unsere theuern Freunde fortwährend mit Gesundheit beglücken, da- mit auch wir noch. das Vergnügen haben, durch das baldige Erscheinen dieses Werkes unsere Kennt- nisse bereichert sehen und uns seiner Vollendung freuen zu können. 2. Herr Wahlenberg, der sich unter andern auch durch die Entdeckung von neuen Carexarten in Schweden und Lappland verdient gemacht hat, bestimmte auch einige Abarten von Carex limosa, nämlich C, limosa livida, rarillora und irrigua, die er in Lappland gefunden hatte, Die erstere Varie- tät wurde schon von Willdenow als eigene Art erkannt und definirt, und von Schkuhr abgebil- det. (Willd, spec. Nr. 162. Schk, Tab, Ssss fig. aıı.) ' Sie ist so sehr verschieden, dafs sie in einer ganz andern Abiheiluug steht, Die a andern vermeinten 2 748 Varietäten sind eben so sehr verschieden, und da- her von Smith gleichermalsen als, wahre Arten mit der Benennung Carex raritlora und C. irrigua ‚bestimmt worden.... Die letztere Art ist auch ein deutsches Gewächs, welohes Herr Mielichhofer auf den Salzburger Alpen. in Grofsarl, und Herr ‚Laurgr in der Gösnitz bei Heiligeublut, und an den Gletschern des Windischmattreyer Tauern in ‚Tyrol aufgefunden hat, Carex petraea Wahl, und C. rupestris All, sind wahrscheinlich einerlei Pilanze, wie schon mieh- zere Botaniker vermutlet haben, und die glumae acutiuscnlae der Allionischen Figur sind gewils Feh- ler des Kupferstechers. Exemplare in unserm Her- bario vonSchleicher aus der Schweiz, von Wick- ' ström aus den alp. Lapp. Tornensibus und von Laestadius’ aus der Alpe Kiergevare Lapp. Lu-.. lensis, alle unter dem Namen Carex rupestris All, besitzen glumae obtusae. Diese Pilanze, also .die eigentliche Carex petraea Wahl, gehört nun auch zur Flora germanica,. nachdem sie. von Hrn. Lau- wer auf isolirten Felsblöcken am Heiligenbiuter- tauern enldeckt worden ist. Wäre denn nicht eine Caricologia (man verzeihe diese vox barbara) germanica ein wünschenswerthes Werk und wahr- haftes Bedürfnifs, nachdem die Zahl der ‚Arten in Deutschland fast an 100 gränzt, in neuern Zeiten so manche Beobachtungen gemacht worden sind, und das system, vegetabil, edit. Schultes eben 50. wenig als die neue Flora germanica M, et K. diese : Gattung sobald erreichen dürften ?: r4g \ U, Beantwortungen. Eine Antwort an Hrn. Opiz auf sein Schreiben an die Theilnehmer der Tauschanstalt, (cfr. Flora 1822, p. 656.) Wenn in die Kataloge der Tauschanstalt blos diejenigen Pllanzen aufgenonimen werden, welche wirklich vorräthig, nicht aber ‘welche zu liefern versprochen sind, so kann in den Geschäften und in dem Verkehr der Anstalt niemals eine Stockuug entstelen. Man kann es den Verzeichnifsen un- möglich ansehen, was wirklich oder nur in spe ‘vorhanden ist. Einsender hat die gute Meinung von dem größsern ‘Theile der Interessenten der Täuschanstalt, dafs sie nicht Sammler sind, die dar. auf ausgehen, ein paar hundert Pflanzen pe&le - mele in ihrem Herbarinın weiter zu besitzen, sondern dals es ihnen darum zu tun ist, von dieser oder jener Familie oder Gattung eine Anzahl von Arten zur Vergleichung und Berichtigung zu erhalten. Solche Vergleichnungen aber, welche man zur Ver- vollständigung dieser oder jener Arbeit bald anstel- len will, kann man nicht Jahre und Tage lang hinausschieben, bis es etwa der Zufall gibt, dafs die gewünsehten Gegenstände in der Tauschanstalt eintreffen, Wenn man aber im Vertrauen auf die öffentlich bekannt gemachten Katalogen sich die Mühe nicht verdrüßen lälst, vielö hunderte von Pflanzen zu’ trocknen und diese mit nicht unbe- trächtlichen Kosten an die Anstalt einzusenden, in der Hoffnung, auch dafür die gewünschten in den Katalogen verzeichneten Gegenstände zu exhalten, so „bo sieht man sich mit nicht geringem Verdrufs in sei- ner Hoffnung gänzlich getäuscht, wenn nıan elwa den vierten Theil seiner Forderung erhält und mit dem Rest auf die Zukunft vextröstet wird, und man bedanert vergebens die Zeit, welche man verlolren hat, während welcher man weit sichrer und mit nicht viel größserm Geldaufwand die gewünschten. Gegenstände von Pflanzenhändlern hätte erhalten können, So erscheinen diese Kataloge als eitle Pralerei, welche zwar für den Anfang die Wirkung haben wird, dals tiichtige Männer der Anstalt zu- getan werden, aber bald die Folge haben muls, dafs alle sich wieder zurückziehen, welche sich nicht gerne blauen Nebel vor die Augen malen las- len, sondern sehen wollen, Einsender hoflt die bei weitem gröfsere Anzalıl der Mitglieder der 'Tausch- anstalt auf seiner Seite zu haben, wenn er wünscht, dals von nun an alles aus den Katalogen wegblei- be, was nicht wirklich in Mehrzahl vorhanden ist; und er zweifelt nicht, dafs die Redaction der Flora ein solches treues Verzeichnils in einer Beilage mit Vergnügen aufnehmen wird, da man derselben für die. Verweigerung der Verbreitung der bisheri- gen trügerischen Kataloge nicht anders, als sehr dankbar seyn kann. Die Schuld, dafs die Erwartungen von der Tauschanstalt nicht befriedigt werden, lälst sich nicht auf die Mitglieder übertragen, denn wenn diese vieles versprechen, so hat die Erfahrung be- zeits hinlänglich gezeigt, dafs auch hier nicht auf 751 Worte, sondern auf Thaten gebaut werden mülse. Vebrigens scheinen die Katalogen der Anstalt nicht einmal auf Versprechungen gegründet zu seyn, son- dern es scheint die von Gartendirectoren zur Aus- wahl eingesandien Katalogen seyen ohne weiteres in die Kataloge der Tauschanstalt aufgenommen. Schwerlich aber hat sich in solchen Fällen der Einsender verpilichtet, alle die darin verzeichne- ten Pflanzen zur Anstalt einzusenden. Denn um solche Ansprüche der Austalt erfüllen zu können, mülste man einige Jaucherte Feld, ein halb Duzend rüstige Einleger nebst Gärtner und Gartenjungen im Dienste haben. Ein Mitglied der Tauschanstalt. IV. Berichtigungen. Bemerkungen über Sieberische Pflanzen, Folgende Berichtigungen sind mir seit der letz- ten Anzeige mitgetheilt worden, ı) Zur Flora Martinicensis: Corchorus spinosus Sieber sollseyn Pavonia spinifex.L. Gesneria corymbosa — -—— Besleria melittifolia L, — calycina —— — Iutea Lu. Hosta caerulea — — Cornutia pyramidata (wind. ?) Nr. 42, des Supplements = — Myrodia turbinate $w, Ageratum conyzoidegs — — Eupatorium repandum Wild. — coeruleum —— — macrophylium aul, . Eupatoriumdecussatum — — — corditolium Sw, — aromalicum u diffasum Vahl, BER Verbesina dichotoma sollseyn Verbesina nodillora u. Gaert. — mulica u frualicosa L Urtiea latifoia °_ — — Urtica caravellana (?) Hedyosinum nutans — — Hedyosmum arbores- ’ cens Sw. Mimosa coriacea . — — Inga punctata wild. Trichomanes alatum — — Trichomanes erinitum, Polypodium suspensum — — 'Polypodiasplenifolium. 2) Zur Flora Gretica, Aegyptiaca et Pa- laestinensis, a Euphorbia canescens von Joppe soll eine an- dere seyn. Euphorbia apios, wahrscheinlich Euphorbia tü- berosa L, Cistus parviflorus kann nicht richtig seyn. Banunculus asiaticas, unmöglich die Linneische Pllauze, oo Ranunculus cretieus ist Ranunculus inberosns. Rannnenlus iuberosus ist Ranunculus cretiens ß. macrophylius. Satureja Aliformis pafst nicht zu der"Desfont. Beschreibung. Centaurea pumila scheint falsch, Reseda glauca weicht durch sitzende Blumen “ von der gewöhnlichen Pflanze ab. Cheiranthus lividus. ist Hesperis ramosissi- ma Desf. Lacluca augustana scheint zweifelhaft, Ulecebrum Paronychia ist nicht die Linneische Pflanze. F. Mayer. ml Flora oder Botanische Zeitung, Neo, 48. Regensburg, am 28. Dec. 1822. Te EN I. Correspondenz ı D:. drei Pflänzchen aus der Familie der Alsineen, dieSiebera aus Tyrol, die Sommer. auera aus Steyermark und die von der Reitalpe, welche Sie mir, nebst, den von Sturm darüber ge- fertigten Abbildungen, gefälligst zusandten, um sie einer genauen Prüfung zu unterwerfen, habe ich sorgfältig untersucht und theile Ihnen hier das Re- sultat dieser Untersuchung mit. Dafs ich in Eini- gen von Ihren Ansichten, welche Sie in der Flora (2. Jahrgg. 2,8t. $.22 u, s.w.) vorgetragen haben, ‚abweiche, werden Sie nicht ungefällig aufuehmen, da uns beiden nur um Erforschung der Walırheit zu thun ist. on j *- An den drei befraglichen Pflänzchen fand ich 4Kelchblätter, bei allen 4 Blumenblätter, welche nur bei der Siebera aus Tyrol sehr klein und schuppenförmig sind, acht Staubgefäfse, zwei bis fünf Griffel auf dem Fruchtknoten und eine ein- fächerige dreiklappige Kapsel, welche, den übrig- gebliebenen Nabelsträngen nach zu urtheilen, viel- Mnamig war, Bbb DieSommerauera ausSteyermark hat bald kiel- förmige und am Ende stumpfe, bald auch spitz. liche, bald aber auch schmälere lanzettförmige. zu- gespitzte und in allen Blüthen etwas längere Blu- menblätter als der Kelch; ihre 8 Staubgefälse ha- ben die, Länge der ‚Blamenblätter ‚ sind also auch etwas länger als der Keich, und der Fruchtknoten trägt meistens 3 Griffel, einigemal fand ich deren auch 4. Br . An derSiebera aus, Tyrol fand ich in wenig- stens 20 Blüthen, welche 'ich zergliederte, stels Blumenblälter, aber. sie waren klein, 4 bis 5mal kürzer als der Kelch, pfriemlich und glichen Schup- pen, die 8 Staubgefälse waren stets etwas kürzer äls der Kelch und die Zahl der Griffel wechselte von 2 bis 5, meistens waren jedoch 3 zugegen. An der Pllanze von ' der Reitalpe fand ich auch vier Blumenblätter, . sie waren schmal lar- zeitförmig, zugespitzt und etwas kürzer als der Kelch, aber döppelt s6 lang als an Sieberh aus Tyrol; die 8 Staubgefälse waren dagegen mehr als um die Hälfte kürzer als’ die Blumenblätter, (gan sicht, dals beide Organe, Blumenblätter sowohl als Staubgefälse, in, ihrer Größse schr' veränderlich eind,) und Griffel fand ich jeder zeit nur 3, gewils aber zufällig, da ohne Zweifel auch hier diese Theilo einem Wechsel unterworfen sind, Die kleinen Blüthetheile der Siebera, welche ich für verkümmerte Blumenblätter ansehe, wie dergleichen bei mehreren Alsineen vorkommen, betrachten Sie a. a. O, als nectaria squamaelormia 3 755 Ich glaube dieselben für Blumenblätter halten zu mülsen, weil sie mit den Kelchblättern wechselnd; genau an derselben Stelle stehen, wo beiSommer- auera aus Sleyermark die unverkennbaren Blumen- - blätter angeheftet sind, und weil die’ Blumenhlät- ter der Pilanze von der Reitalpe das’ Mittel in Hinsicht der Form sowohl als der Größe zwi- schen beiden halten. Uebrigens stimmen die drei Pfänzchen in Blüthe und Frucht vollkommen mit einander überein, (die veränderliche Länge der Staubfäden abgerechnet,‘ welches allein weder ei- nen generischen noch spezifischen Unterschied. be- gründen kann,) und auch in allen übrigen Theilen kann ich keine Verschiedenheit entdecken, darum nehme ich sie unbedenklich für Modificationen ein und derselben Art an. BE Es frägt sich nun noch, zu welcher Gattung soll die vorliegende Art gebracht werden, oder soll man aus ihr eine eigene bilden? Um diese Frage ‘ zu. lösen, will ich die Galtungen der einheimischen Alsineen hier durchgehen, die ausländischen habe ich.noch nicht genau untersucht, ihre Unter- suchung ist aber, wie ich weiter ünten Zeigen werde, zur: Beurtheilung dieses Gegenstandes auch nicht nöthig. Jeder Botaniker, der sich ein’ wenig in: dieser Familie umgesehen hat, weils, dals die Gattungen derselben zum Theil auf ziemlich schwan- kenden Merkmalen beruhen. Elatine hat eine 3 bis 4 fächrige Kapsel, damit hat .es keine Schwie- rigkeit; von Cherleria, welche auch eine drei. fächerige Kapsel haben soll, werde ich weiter un« Bbba 756 ten sprechen; die übrigen bringen. blols einfäche- zige hervor. Unter diesen zeichnen sich Stella. zia und Cerastium durch tief zweitheilige Blu- ‚menblätter aus, die übrigen haben ganze oder aus- gerandete Blumenblätter. Von den letztern, bringen Arenaria Wahlenberg (Arenaria serpyllifolia ‚und einige andere Arenarien) Holosteum und Moenchia Ehrhart eine nur an der Spitze in Zähne aufspringende Kapsel hervor, wozu unsere befragliche Art nicht gebracht werden kann, wir müssen darum noch Polycarpum, Sagina, Moeh- ringia, Alsine Wahlenberg (Arenaria faseicu- lata,. rubra und viele andere Arenarien) und Sper- gula vergleichen. Polycarpim zeichnet sich durch einen fast flügelig- gekielten Kelch aus, die übri- gen bilden aber eigentlich nur eine einzige Gattung, ihr Unterschied beruhet bei ganz gleichem Baue der Blüthe und Frucht blofs auf der Zahl der Blü- thetheile und der Kapselstücke, und darum. ist jede weitere Abtheilung völlig willkührlich, Man kann eben so füglich Sagina von Spergul& durch vier Kelch- und vier Blumenblätter trennen, als ‘ sich mit Grund behaupten läfst, die Gattung Sa- giua seye aus Arten von Spergula zusammenge- setzt, welchen das Fünftel der Blüthe - und Kap-. seltheile mangele, denn sonst müfste man ja auch aus Cerastium tetrandrum, aus Rhamnus cathar-" ticus u. 5. w. eigene Gattungen bilden. Eben s0 kann man Sommerauera von Alsine Wahlen- berg trennen, mit welcher sie übrigens durch die gleiche Zahl der Kapseltheile noch näher verwandt | 797 \ ist, als Sagina mitSpergula, man kann sie aber auch aus demselben Grunde damit verbinden, aus welchem man Cerastium tetrandrum mit Cera- stium und Rhamnus catharticus mit Rhaminus vereinigt lälst. In der Octandria findet sich keine unserer befraglichen Pflanze analoge Gattung ausser Moehringia, wovon sich jene jedoch durch die ‘in 3 nicht in vier Theile gespaltene Kapsel weiter . als von Alsine entfernt. Von Mocehringia läfst sich übrigens ebenfalls sagen, sie sey eine Sagina mit 8 Staubgefälsen und 2 Griffeln, Sieber benannte in dem Herbarium Florae austriacae die Pflanze, wovon ich hier handele, Cherleria octandra. Gegen die Aufnahme der- selben in diese Gattung läfst sich, nimmt man den in den botanischen Schriften enthaltenen wesentli- chen Charakter der letrtern für richtig an, gar viel einwenden. Der Cherleria schreibt man (vergl. genera plantarum edit. Schreb. ı, 304 und 305) zu: petala nulla, nisi calycem vel nectaria velis; nectaria in orbem posita minima; stamina, quorum alterna nectariorum dorso affixa; capsulam trilocu- larem; semina 2— 3. Unsere Pflanze hat wirklich petala, (sie mögen zuweilen fehlen, da sie oft ver- kümmert genug sind, aber in der Regel sind sie vorhanden) unsere Pflanze hat ferner kein necta- um emarginatum und darum auch keine daran 'gehefteten Staubgefälse, (ein Paar kleine Drüfs- cken an der Basis der den Kelchblättern gegen- sländigen Staubfäden, dergleichen bei vielen Alsi- neen vorkommen, können dafür nicht gelien,) und Be 758: sie.hat endlich keine dreifächerige Kapsel. Ueber die Zahl der Saamen kann ich. nicht urtheilen, die reife Frucht konnte ich nur an alten vorjährigen halbverwitterten Kapseln untersuchen und die 10 bis ı2 Ansätze zu Saamen in den Ovarien können noch gröfstentheils abortiren. Zur. Vergleichung dieser: Cherleria ootandra mufste ich die Cherleria sedoides einer genauen Untersuchung uulerwerfen, und dabei fand ich wu meinem Erstaunen, man wird es mir nicht glauben. wollen, dafs fast alles, was von der Blüthe und Frucht dieser Pflanze in allen botanischen Werken gesagt wird, sich in der Natur gerade nicht so findet, In allen Blüthen, welche ich zergliedeite, und deren sind nicht wenige, fand ich fünf ganze linienförmige und wie bei allen Alsineen mit den Kelchblätiern wechselnde Blumenblätter, un- gefähr von der halben Länge des Kelches, und einfächerige bis auf den Grund in drei Klappen gespaltene Kapseln, .. Von letztern sah ich in völ- lig reifem Zustande zwar blols solche, welche von vorigem Jahre auf den Pllanzen stehen geblieben waren, und keine Saamen mehr enthielten, aber die halbreifen Kapseln meiner Exemplare zeigten auch nicht eine Spur einer Scheidewand, und ent- hielten 10 — 12’ schon ziemlich ausgebildete Saa- men. Von den Staubfäden waren diejenigen, welche den Blumenblättern entgegeh standen, einfach und pfriemenförmig, diejenigen aber, welche den Kelch- blättern entgegen standen, entsprangen aus einer breiten länglichen am Ende ausgerandeten Basis 759 von drüfsigem Baue, (dem obengenannten necta- zium emarginatum). Alle noch nicht geöffneten Blumen hatten zehen vollständige Staubbeutel, von welchen fünf, wie gewöhnlich, sich früher aus- leeren und abfallen, und darum bei der aufge- blüheten Blume oft fehlen. ” Aus den eben angeführten Beobachtungen, wel- che den bisherigen so schroff "entgegen stehen, die ich aber darum vielfältig wiederholt habe, geht hervor, dafs der wesentliche Charakter der Gattung Cherleria: Calyx pentaphylius; nectaria 5, bifida, petaloidea; antherae alternae steriles; capsula tri- locularis, trivalvis, trisperma, einer grofsen Ab. änderung bedürfe, Ich setze ihn vorläufig auf fol- gende Art fest: cal. pentaphylius; petala.5, integra; filamenta alterne.e basi dilatata emarginata_ glan- duliförmi egeedientia; capsula unilocularis, trival- vis, polysperma, Es ergibt sich aber auch weiter, dals die Gattung Cherleria von der Gattung Al- ‚sine Wahlenberg blofs durch die erweiterte aus- gerandete Basis der den Kelchblättern entgegenge- setzten Staubfäden verschieden ist, und dals man, um zu einem sichern Unterscheidungsmerkmale zwi- schen beiden Gattungen zu gelangen, vorerst alle zur Gattung Alsine gehörigen Arten in Hinsicht ihrer Staubfäden, und dafs man die vollkommen ausgebildete Kapsel der Cherleria sedoides noch näher prüfen mülse. Kayserslantern. Dr. Koch. 2. Ich erfülle mein Versprechen, und sende Ih. nen für Ihr künftiges Institut, sowohl Zrische als 8 760 getrocknete Exemplare von unserm merkwürdigenRa- nunkel aus der Verwandtschaft des R. alpestris. Ob aber diese Pflarize eigene Axt oder Abart des R, crena- tus W.K.sey, ist, da noch die weitern Erfahrungen mangeln, kaum mit Gewilsheit zu bestimmen, Aber gewils ist es, dafs sich bei dem bekannten Bestre- ben der heutigen Botanik für die verschiedenen Abarten einer Species die Grundform in einer Pflan- ze aufzufinden oder zu statuiren, und darunter alle Abnormitäten zu subsumiren, sich bei dem An- blick dieser Pllauze der Gedanke aufdringt, sie sey die Urform des R. alpestria und seiner Anverwand- ten. Sieht man besonders, wie man es bislıer we- nigstens bei dieser Gattung zu thun pflegte, auf die Bildung und Theilung der Blätter, so scheint die Sache gewifs zu seyn. Ich schliefse ein Exemplar bei, wo Sie an einem Blatte finden werden, dals selbes fast bis in die Mitte in 3 Theile also ge- theilt ist, dals der mittlere Theil sich dem Blatt- stiele gegenüber entwickelt, die" andern zwei aber entsprechend 'regelmäfsig ibm zur Seite liegen. Wie willig schliefst es sich nicht auf diese Weise an den R, alpestris an, bei dem das Blatt am wenig- sten getheilt ist. Ihre genauern und scharfsichti- gern Beobachtungen werden vielleicht zur Bestätti- gung dieser Erfahrung und ausgesprochenen Mei- nung noch mehr beitragen, Da ich gerade von Ranunculus redete, so Muls ich doch auch der Beobachtung erwähnen, die ich heuer an dem schon mehrmals besprochenen R. ‚Nammula machte. Dieser kommt in unserer Ge- 76bi gend besonders in den Torfmooren häufig vor, und so oft ich ihn noch fand, oder untersuchte, sa war er bisher immer fast durchgehends radicans reptans, und es war für mich eine Seltenheit, wenn ich ein nicht kriechendes Exemplar fand. Aber heuer, wo die Sonne auch die feuchten Moore aus- trocknete, war es gerade der umgekehrte Fall, denn die meisten Exemplare waren ohne kriechenden Stengel. Auch bestätigt unsere Gegend keineswegs die von Hrn. Dr, v. Schlechtendal (Flora 1821, Nr. 9.) aufgestellie Meinung, dafs sich dieser Ra- nunkel durch Mangel an Nahrung in den R, re- ptans L, umforme. Ich fand vor 8 Jahren den als den ächten Linneischen erkannten R. veptans an dem sandigen Ufer eines durch den Austritt der Ens entstandenen kleinen Sumpfes, Als sie abor 1815 das ganze Thal wieder in einen See verwan- delte und weit und breit alles mit dem mitgeführ- ' ten Schlamme und Sand bedeckte, da suchte ich umsonst diese Pflanze wieder. Sie scheint ver- schwunden aus dem ganzen 'Tbale, Wohl salı ich seitdem oft auf den sandigen Plätzen in der Nähe der Teiche oder Bäche einen Rannnkel, der seine kriechenden Stengel über die Fläche des Wassers hinansbreitete und sanft auf den Wellen seine gol- denen Blumen wiegte, aber in der Nähe zeigte mir der aufredunsene Stengel und die doppelt so grofsen Blumen und Blätter bald, dafs dieses nichts anders als der gewöhnliche R, !lammula sey. Ich besuchte auch heuer den interessanten Rei- chenstein hei Eisenerz, der seit dem Besuche des 762. | Gr. von Steynberg von wenigen Pllanzenkennern betreten. wurde... Ich suchte dort für Freunde vor- züglich die Saxifraga pyramidali. Obwohl ich diese Pllanze nie im wilden Zustande sah, so war mir doch gar nicht bange sie auf dem ersten Bli- cke zu erkennen; . denn die schönen herrlichen Blumenpyramiden derselben in den Gärten hatten sich zu tief in dem Gedächtnilse eingeprägt, als dafs ich an dem geschwinden Erkennen zweifeln sollte. Doch wie irrte ich mich!. Bei Hunderten ging ich vorüber sie für die Sax, Cotyledon oder Aizoon W. haltend, ‚und nur mit Mübe konnte ich mich erst zu. "Hause überzeugen, dafs es wirk-. lich. die Sax. pyram. Lapeir, sey.. Der Zuname pyramidalis taugt wohl für die kultivirte aber mei- nes Erachtens nicht für die sich im wilden Zustan- de befindende Pflanze. Weit ober der Hälfte des Stengels kommen. in der Regel erst die Blumen- stiele zum Vorschein, Wieder ein Beweis zn den tausend schon vorhandenen, wie milslich das Stu-- dium der Pflanzen ist, wenn man sich nur an die kultivirten halten will. ‚Einem gleichen Fall be- obachtete ich schon: im vorigen Jahre an Lilium Martagon hier yulgo Goldäpfel. Diese Lilie, die auf natürlichen Standorten kaum 5 —. 7 Blumen her- vorbringt, bildete sich in 4 Jahren, versetzt in ein! hesseres Erdreich, zu einer 3/ hohen Pyramide um, an der ich ı14 vollkommen ausgebildete Blumen zählte, Eine andere wegen der Schönheit ihrer Blüthe bekannte Pflanze -fand ich unvermuthet in der Nähe 763 des sogenannten grofsen Stiftsteiches in moorigen. ‚Boden. Es war die Fritillaria Meleagris. . Die kleine Gestalt und das kümmerliche Aussehen ver- kündet nur allzubald den verwilderten oder ganz wilden Zustand, Der Fund dieser Pllanze war mir um 80 interessanter, da weder Gärtner noch an- dere Leute sich erinnern konnten, diese Pilanze je einmal im 'Vhale bei Jemanden kultivirt gesehen zu haben, und bleibt daher mit Recht, wann auch, kein ausgezeichneter aber schöner Beitrag zur Flora. Steyermarks, . Admond Direktor Sommerauer. 3. Von jeher ein grofser und eifriger Anhänger des Linneischen Sexualsystems war es immer eine “ meiner liebsten Beschäftigungen, das Befruchtungs- Geschäft der Pilanzen zu belauschen; daher that es mir immer sehr wehe, 'wenn ich oft die un- Trenndlichen Ausfälle eines Medicus und anderer durchlas, ohne jedoch blindlings an allem zu hän- gen, was der ehrwürdige Vater Linne sagte. — Vor 2 Jahren ging ich sehr früh nach dem 25 Wer- ste von’ hier gelegenen Berge „Duderliaf" genannt. Hier fand ich den Corylus Avellana (die männ- lichen Kätzchen) in voller Blüthe, während die weiblichen noch völlig geschlofsen waren. Bald darauf fielen noch sehr starke Nachtfröste ein, wel- che diese blühenden männlichen Kätzchen völlig zerstörten. ı4 'Tage nachher, nachdem warme Re- gen eingefallen waren, kam ich wieder dabin, und fand alle weiblichen Kätzchen vollkommen blü- hend, aber keine Spur der männlichen mehr. Da- 764 durch aufmerksam gemacht, was doch wohl aus " diesen weiblichen werden möchte, besuchte ich. im Sommer diese Stauden öfters, und fand zu meinem Verwundern Früchte genug. Jetzt lies ich mir an- gelegen seyn, im Herbste fleifsig einzusammeln, um sie auszusäen. 65 Nüsse, die dem Scheine nach vollkommen gut waren, säete ich sorgfältig mit ei- gener Hand aus, bedeckte sie ein wenig mit Tan- tienzweigen, und erwartete so den Frühling, : Die- ser kam, aber — keine jungen Pflanzen meiner aus- gesäeten Corylus Avellanı Ich untersuchte sie genau, und fand die Nüsse fast alle wieder; allein die eigentlichen Kerne waren alle sammt und son- ders verschimmelt, : Ob’ nun die unvollkommene Ausbildung der Kerne aus Mangel an vollkomme- ner Befruchtung an dem Nichtkeimen Schuld war; wage ich freylich nicht zu erörtern, — Ferner: Der hiesige Garten besitzt 2 völlig gleiche Bäume der Carica papaya; nämlich einen männlichen und einen weiblichen, Beide blühten jährlich nebeneinander, ohne dafs der weibliche Baum Früchte gegeben hätte... Im verflossenen Frühlinge nahm ich, nachdem beide Bäume wieder vollkom- men blühten, einen feinen Haaypinsel, und trug da- mit 'den männlichen Staub auf das Stigma der weib- lichen. Drey weibliche Blüthen verwelkten, und die vierte von den, bestäubten bildete sich nach und nach 30 aus, dafs ich itzt die Freude habe, eine schöne 3—4 Zoll im Durchschnitt messende Frucht bald zur Reife gedeihen zu sehen. — Am ı4, Oct, 1821. fand ich an einem alten Lindenstamme den = 765 Agaricus lepideus Fries oder Ag. squamosus Schaeff. tab. 29, Durch Zufall kam er in meinem Zimmer auf einen grauen Blatte Papier zu liegen; nach 2 Tagen fand ich auf diesem Blatte unter dem . Hute des Schwammes eine solche Menge schnee- weisser Sporidien, dafs ich durch eben diese Menge auf den Gedanken gebracht wurde, diese unter . zweckmälsigen Verhältnilsen auszustrenen. Ich suchte mir zu diesem Endzwecke einen alten mo- dernden Lindenbaum; diesen fand ich ganz isolirt, Nun streute ich die ausgefallenen Sporidien meines Agar, lepideus auf. die feuchten, modernden. Stel- len, und überliefs das Ganze dem Zufalle, Der verflossene Sommer war sehr trocken, und unter solchen Umständen war nichts zu erwarten. Der Herbst kam, und mit ihm manche starke Regen- 'güsse. Oefters besuchte ich meinen Lindenbaum, aber vergebens, bis ich endlich die Hoffnung auf- gab, etwas zu erhalten, -Vor 5 Tagen führte mich ein Zufall in die Nähe dieses Baums; ich unterliefs nicht meine oft gethane Wallfahrt zu wiederho- len; und siehe da! fünf ausgebildete Schwämme meines Agaricus lachten mir schon aus der Ferne entgegen. Ausser mir vor Freude nahm ich ' . den vollsommensten mit nach Hause, um ihn aufzubewahren, Die Sporidien von diesem streute ich wieder ans, und erwarte nun die Folgen im konımenden Jahre davon, Die Saamen des mir gütigst mitgetheilten Ra- nunculns Traunfellneri sind aufgegangen; zwei Pilanzen sind besonders schön. Im kommenden 766 Jahre hoffe ich Ilmen etwas Näheres darüber sa- gen zu können. P. 5. So eben als ich diesen Brief schlielsen wollte, erhalte ich von dem Hrn, Apotheker Funck das bekannte Moostaschenherbarium, . Ich gestehe dafs ich etwas ähnliches nie geschen habe, Das Ganze ist mit einer Delikatesse behandelt, die alle meine Erwartungen: übertraf. Pawlowsk bei Petersburg am 10, Nov, 1822, J. A. Weinmann.‘) I, Neuigkeiten -2."Von Hrn. Moretti plantis italicis ist das Ste, 4te und 5te Heft erschienen, woraus wir fol- -gendes mittheilen : j ‘ Zu Schoenus nigricans L. wird Sch, compres- sus Presl als Synonymum gezogen; dagegen scheint ‚Sch. nigricans- Presl’eine neue Art zu seyn. Cyr perus brachystachys Prsl. ist Cyperus fuscus Linn. Campanula petraea Allioni, DeC.Loisel, ist nicht die Linn. Pilanze dieses Namens, sondern eine :varietas minor C. ‚glomeratae. Orchis fra- grans Pollin und O. Polliniana Spreng. sind nichts anders als O.coriophora Linn. Hr. Moret- ti sagt: „mirum est sane, cel, Sprengel qui OÖ. coriophoranı in vieinüis' Halae habitare seripsit (Flor. Hal. Nr. ggg.) haud tamen cognovisse, ean- lem esse plantam, quam Pollinius ad'ipsum Spren- gelium sub O, fragrantis nomine wisit,“ Uns wun- ns #4) Beim Schlufse dieses Blattes geht unerwartet die be- trübende Nachricht ein ‚ daß Ar. Weinmann mit, Tode abgegangen sey. Die Redact, d, Flora. 767 dert so etwas nicht, wenn Jie Pllanzen, zumal Or- 'chiden nicht besser als gewähnlieh getrocknet sind, Cyperus ‚holoschoenoides Jan. ist C. dilformis Linn, Agrostis plumosa ‘Ten, und Panieum vil- losum Presl, sind Saccharum ‚Teneriffae Linn. Arundo mauitaniva Desfo PR „micrantha , La- marck, collina Ten. Donax mauritanicus Beanr. Roem. etSch, et Presl, sind Synom. von Arundo Plinii Turae. .Czernia arundinacea Presl ist Arundo Phragmites L, Aquilegia viscosa.plur. auct. e, g..Trevir. Host, Vest, dann A, alpina Lam. Vittm. ‚Haenk, endlich Isopyrum aquile- gioides Linn. spac. »l, edit. 2.1. p- 783. cum om- nibus synonymis excepta icone Morisonii, quae. per- - tinetad J. thalictroidem L.isogan Hallers Nr.i1go- sind Synonyma non;'Aquilegia 'pyrenaica Dec. Gladiolus Ludovicae Jan. 'ist.G]; bizantinus Mill. Gyperus'tetrastachyos Tenor..et: ‚Presl;:istC. ro- ihndus L. Bromus Tasciculatus "Presl. ist Br. ru- bensL, \ ‚Koeleria splendens Pr. et fuberosa Pers. ist K, setacea DeC. Senecio erassifolius wılld, ist synon. mit $, leucanthemifolia Poiret, 2, HerkCarl’ Hesler aus Schlesien, ein junger Pharmaceute und. botan. Schüler: Funk’s, hat: pro. gradu Doctoris Philos. eine Dissertätion de Tim- mia herausgegeben, die in Göltingen gedruckt wur de. Der junge Manu starb leider kurze Zeit nach- her. In:dieser Dissertatian-ist die von Funck auf dem Waldstein 'am Fichtelgebirg‘ gelundene ünd ‘in seinen Grypt, Gew. des Fichtelgebirgs' Heft UL. Nr. 56. und E.V, Ne. az. als Timmia megapolitana | 768 nusgegebene Art als eine neue bestimmt, beschrie- ben und charakterisirt,. auch in zergliederter Abbil- dung vorgestellt worden: 'Timmia bavarica, fo- x liis recuryato-patulis lineari - lanceolatis acntiuscu-. lis, theca aequali. Auf gleiche Weise sind auch die übrigen beiden Arten behandelt worden und 30 charakterisirt: Timmia austriaca foliis lanceolato- “ subulatis, Iheca longepedunculata; 'Timmia mega- politana, foliis erecto -patentibus lineari-lanceolatis, theca apophysata, oo Diesen wird nächstens eine vierte Art aus der Gegend von Salzburg beigefügt werden. ’ ‘ Dals Hr. Laurer auch bei Salzburg das Cin- clidium stygium gefunden habe, ist schon bekannt geworden; dasselbe hat er nun auch auf: der Red- schützalpe bei Heiligenblut entdeckt, wenn nicht genauere Bestimmung etwa gar eine neue Art dar“ bietet, die es wenigstens beim’ersten Anblick, durch iheca ovata zu seyn-scheint.. . ...: ° Auf eben dieser Alpe sammelte Herr Laurer auch die seltene Weissia splachnoides, und ent- deckte ausser mehrern Laubmoosen die ihrer Bestim- mung hoch entgegen sehen, eine neue Dufourea an den Pasterzengletschern. Wahrlich unsere deut- schen Alpen siud noch lange nicht erschöpft und geben dem wilsbegierigen Botaniker vielfältig Gele- genheit zu neuen Entdeckungen, - Ze \ Ar. Alexander Braun entdeokte bei Carlsruhe sehr sellene und. auch neue Laubmoose, die näch- stens in der Sylloge mitgetheilt werden, “Bei Ge- frees sammelte Hr. Laurer ein für Deutschl, Flora neues Moos: Phascum strictum, wahrscheinlich | die erste Entdeckung, seit der neuesten Aufzählung deutscher Laubmoose von Nees v. Esenbeck und Hornschuch, Wir werden uns Mühe geben, alle einzelne Nachträge, sowohl für dieses Werk, als für die Flora germanica von Mertens und Koch, gleich nach der ersten Entdeckung anzuzeigen, und bitten die Leser der Flora uns dabei gefälligst zu unterstützen, Ze nn PRREEEERN Erste Beilage zur Flora u oder botanischen Zeitung 1822 Zweiter Band. I. Recvensionen Prodrami flörae Stargardiensis Supplementum primum. Adjectis observationibus auctore Ca« ol, Frider. Schultz, Med, et Chir. Doctore, 5. magn, Duci Megap. Strelitz. a Cons. dul, etc. Neohbrandenburg Sumtibb, Auctoris 1919 FI. und 93 Seiten in &, * Seit dem Jahr 1806, in weichem der Hr. Verb seinen vortrefflichen Prodromus Flörae Slargar- diensis, heräusgab, hatte sich Manches auf dem Ge- bieie der Botanik umgestaltet, viele Aattungen wa= ren einer neuen Revision unterworfen worden, viele Synonyme standen Anders, als vordem, neue waren hinzugekommen, das Studium der Kryptogamie hatte einen noch lebhafteren Schwung genommeh, zudem hatle fortgeseizter Fleifi in Durchforschung des Ge- bints jener Flora, von willkoumenen Beiträgch den Freunde, — von ÜDerizen, von Häamptz, ‚Brückner, Link, Ditmar, Siemssen, Sprengel, — nöch gefürdert, eine so bedeutende Anzahl neuer Entdeckungen gemacht, dus es Zei A er. schien, dem "Werke: selbst einige Blätter nachzusen- den und es dadurch mit allem dem zu bereichern, was die Zeit weiter zugeführt hatte. Wer dieses Supplementbändchen zur Hand nimmt, wird mit uns seinem Verfasser für dieSorg- falt und Liebe danken, die er darauf gewendet, und den Wunsch hinzufügen, dafs, da dieses erste Sup- ‘ plement nur die phanerogamischen Pflanzen und die _ Kiypfogamischen bis zu den Lebeimoosen enthält, der versprochte, den Flechten, Algen und Pilzen gewidmete zweite Suppleinentband, oder statt des- sen vielleicht lieber eine mit allen späteren Berei- cherungen ausgessattete neue Ausgabe des Prodromi, (der aber dann kühn sich neben seinen Verwand- ten eine Flora nennen mag) recht bald nachfolgen möge. — Fast keine Seite des Hauptwerks geht in diesem Nachtrage leer aus tınd ausser den literari« “ schen Zusätzen, die durch ihre Gründlichkeit den Scharfsinn des Verfassers beurkunden, finden wir häufig recht aus dem Grünen hergeleitete Zusäize zu den schon im Prodromus beschriebenen Arten ; vieleSpielarten, von denen wohl einige künftig noch höheren Eung gewinnen dürften, werden hervorge- hoben und sehr gut kenntlich gemacht, die Zahl der Standörter hat sich bei mehreren Arten bedeutend erweitert; gegen 150 Pllanzenarten kommen neu hin« zu, uuter denen einige von dem Hrn. Verk. selbst zuerst entdeckt, oder doch unterschieden worden sind. In der Auswahl und Beurtheilung dieser AT- ten mufs überall Mäfsigung und strenges Urtheil ge- zühmt werden; die Trennung der Arten. wird nit- Bends gesucht, son dernvielmehr mit sichtbarer An« strengung vermieden und dafür lieber auf die Cha- rakteristik der unter einem Artnamen verbundenen ‘ Formen oder Spielarten gröfserer Fleifs verwendet. Vorzüglich veich ist die Familie der Moose hervor- gegangen, und mit Recht rühmt Hr. Sch, dieSchätze, welche in Ansehung dieser das kleine von ihm so sorgsain durchforschte Gebiet einschlieist. Wir wollen die za dem Prodromüs hier hins zukoimmenden Pflanzenarten anfihren, und die neu aufgeführten mit des Herrn Verk eignen Worten vharakterisiren; hie und da finden wir auch wohl Veranlassung selbst, eine Bemerkung einzuflechten, — Scirpus eaespitosüs, mit einer Spielart, eulmo ultra pedali, die in sumpfigen Wäldern vorkommt. — Eriophorum teiguetrum Hoppe, = Von Er. an« güstifolium findet Sich eine merkwürdige Spielarti inäjus, eulmis bipedalibus, Tolüis latioribus rigidis in- Yolutis longissimis, spieulis 4-6. die schon Wal roch (ann. bot. p. 13.) angeführt, und Hoppe in Seiner gten Decade der Gräser mitgetheilt hat. — Triehodium eaninum Michauzx, - Poa distans #Prödr. 83 ist P. serotina Ehrh,, von weicher P Palüstris Timm mit Rechtgetrennt gehalten wird. — P. bulbosa, Fesiuea pratehsis Sm — Bromus edin. inutatus Schr. — Lolium tenue bleibt mit gutem Grund hei L. perenne, — «dsperula arveüsis, A. cy- Nänchica — Galium boreale. — Plantago major Y zosea: Potamogeton lucens ß rotundifolius. — 19 tomplanätus winld, -—- P, marinus Fl. St. unter scheidet sich von P; pectinatus durch einen Sehr og 4 schlanken fast einfachen Stengel, ‚der hur selten weit entferntstehende Aeste und entferntstehende Blätter bringt, Stengel und Aeste sind gekniet und ansein- ander gesperrt, nicht, wie bei P. peetinatus gerade, straff, gedrängt und parallel. Es ist gut, auf der- gleichen ältere Linmeische Unterscheidungen wieder aufmerksam zu machen, Sagina depressa Schultz, caulibus adscendentibus > foliis subulatis mucronatis eanaliculatis nudis, peduneulis calycibusque glandu- 10so- pubescentibus, foliolis calycinis oblongiss. Von der nahe verwandten S. apetala unterscheide sie der schlaffe, ausgebreitete Stengel, die viel breiteren und stumpferen Kelchblättchen und die längere Kapsel hinlänglich; die Wimpern am Gründe der _ Blätter glauben wir hie und da zu bemerken, auch sind die Blüthenstiele zuweilen wieder dicht mit Drüsenhaaren bekleidet, doch sind sie nie ganz ohne dieselben. Kommtauch in anderen Gegenden Deutsch- lands, z. B. den Rheingegenden vor. — yosolis, caespitosa Schultz, caule erecto ramoso, foliis ie neari-lanceolatis obtusiusculis, „ealyeibus patulis c0- rollam subaequaiibus, stylo brevissimö incluso. Ei- ne sehr distinete Art, die durch Cultur nicht ver- ‚ändert wird. Man sehe Reichenbach Am, bob Dresd. p.18.— M. arvensis ß sylvatica Sch, möchte man nach der Charakteristik eher für M. lithosper- mifolia {u als’ für M: intermedia halten, welche letztere nur auf Aeckern wächst: — Myosotis are- naria Schrad. bringt Reichenbach zur M. ar- vensis L— Campanula bononiensis, sey nur Spiel- art von Cs ruthenica M. ‚B., was uns nicht recht ein- [no nen 5 ‚ leuchtet ; vielmehr scheinf es uns, als würden heide ‚ Arten und einige andere Verwandte von C. rapun- euloides nur in den Gärten öfters verwechselt, — Perbascum ‚thapsiforme. ist auch in dieser Flora, wie in mehreren anderen Gegenden, z. B. in Fran- ken, häufiger als V. Thapsus Schr. — V. col- linum Schr. — V. rsamigerum Link (Sehrad« mon.) — V, Moenchü — (V. Lychnitis ß; album Autor.) wird von V. Lychnitis sehr gut unterschie- den. Es ist niedrigern ‚Wuchses. Die Bispe kurz ästig gedrängt, die Blätter haben undeutliche Kerb- zähne und sind unten meist dicht weifsfilzig, statt dafs die von Lychnitis stärker gekerbt oder gezähnt und unten nur grau flockig sind, — die weifsen Blu« 'men werden im Troeknen roth, — die Staubheutel sind safraugelb. V. Lychnitis hat ruthenförmige Ae- ste, gelbe unveränderliche Blumen, bleichgelbe Staubbeutel. Die Cultur zeigt keine Uchergänge- Hieher gehört V. Lychnitis Smith und Schult, 9. Fegı — V. Lychnitis Willd, En, H, Ber. ist das eigentl. V. Lychnitis des Verf. und der meisten deutschen Floren. — Eryihreez ramosissima P,, ‚wird durch sichere Kennzeichen von E, pulchella, die übrikens der Flora von Stargard fehlt, unter- "schieden. Ueber diese und viele andere, den nörd- lichen Küstenländern eigne, für die deutsche Flora aber noch nicht hinlänglich bearbeitete Pflanzen wird die längst erwartete !lora Rostochiensis von Hrn, Dr. Detharding die beiriedigendste Belehrung geben. — Evonymus europaeus ß angustifolius, ete. zamis strietioribus, foliüis oblongo- laneculatis longe ! 6 acuminatis basi attenuatis fenuissime serralis, ver- dient dach noch näher geprüft zu werden , ob er picht specie verschieden sey. — Ulmus suberosa. Corrigiola littoralis, — Droser& anglica Sm, — Allium oleraceum, — Ornithogalum sylyatieum — O. nutanı- — Antherieum Liliago., — 4. ramoı sum. — Juneus lampocarpos Ehrk, — J. Tenage- ja.— Rumez heterophylius Sehultz. floribus her- maphroditis, foliis radicalibus oblongis acutis, basi obliquis oyatis cordatisve, valvulis cordatis dentatis graniferis, R. acutus Fl. Starg. No.295. Eine sehr distinete neue Art, dem R. Hydrolapathum ver- wandt, R. acutus Lin. ist schwerlich etwas Ande- res, als R., Nemolapathum. Von beiden unterschei- .det sich R. nemoralis Schr., wenn dieser nämlich wirklich mit R. Patientia verwandt und dieselbe Pflanze ist, die man in Gärten unter diesem Namen und als R. exsanguis antrifft, — Alisma lanceolata With ist uns noch zweifelhaft. — Epilobium roı seum: — Polygonum lapathifolium. — ‚Arenaria tenuifolia. — Oxalis cornieulata. — In Gemüsgär- ten des mehr nördlichen Deutschlands, des Nieder- rheins u. s. w.' ein durch seine kriechende Wurzel sehr beschwerliches, sich auch besaamendes Un- kraut — Euphorbiq palustris. — Spirgea glauca Schultz, foliis pinnatis, subfus niveo - tomentosig glaueis, foliolis lanceolatis acutis serratis planis , ter- minali trilobo, corymbis proliferis; davon unfer- scheidet sich Sp. Ulmaria L, foliis pinnatis sublus gano tomentosis, foliolis Janceolatis acuminatis SEr« ratis, Marging plicato -erispis, terminali txilobo, 2 > 7 'eorymbis proliferis. — Rosa collina Jacg — R. glutinosa Schultz, fructibus subglobosis pedun- eulisque glabris, aculeis sparsis, ramis tloriferis sub- . inermibus, foliis ovato - oblongis utrinque acutis sub- tus scabris, petiolis pubescentibus glandulosis. Ist der R. rubiginosa E. glabra Rau Monogr, sehr nahe verwandt, von der sie sich aber, nach unsern Ori- ‚ginalexemplaren, durch den fast gänzlichen Mangel der Stacheln an den Blüthenzweigen und durch län- gere und schmälere Kelchabschnitte unterscheidet. Sie fehlt in 77oods Monographie, — R. sylvestris Schrank (R,. sepium Rau.) — Unter Rubus co- yylifolius fl, ros. scheint eine eigne Species verbor- gen zu liegen.’ — Von R. fruticosus, (der sich, nach der gegebenen Charakteristik, an R. rhamnifolius Weihe (Monogr. Rub. Tab. VI. anschliefsen dürfte), wird eine neue sehr ausgezeichnete Art unterschie- den: R- horridys, folils 'suhquinatis inciso - serratis subtus villosis, lateralibus sessilibus, panicula folia- eea, pedunculis paucifloris, calycibus tomentosis in- flexis, — Potentilla verna soll der Flora von Star- gard ganz fehlen, und statt desselben nur P. opaca gefunden werden. — Tormentilla reptans (Poten- tilla reptans Lehm), Thalictrum majus Jacg, — Meniha gratisima Wiggers. — M. parviflora Schultz, tlorihus, verticillatis, foliis subrotundo ovatis obtusis serrafis seabris, ealycihus hirtis co- rollam subaequantibus, staminibus stigmatibusque inelusis. Sie kommt der Mentha gracilis Smith nah, kann aber wegen der sehr abweichenden Blatt- und Blumenform doch nicht damit verschmol- a ‘zen werden und wir müssen billigen, was der Hr Verfasser sagt: Equidem invitus genus perplexissi« mum adaugerem; memorata tamen species tanftum & reliquis recedit, ut eam negligere vix justum puta- rem: — Die übrigen Menthen werden mit mehre- rn lehrreichen Bemerkunzen bereichert — Betos nica oflieinalis Fl Starg ß ist B stricta di ton. Thymus angustifolius, — Orobanche yamosa. — Alyssum dentatum W. (Camelina dentata Pers.) — Coronopus Rnellii, — (Senebiera Coronopus Dec.)— Cardamine, impatiens, hirsuta, sylvatica Link, amara. — Geranium pusillum, - Ononis repens. — Lathyrus palustris. — Vicia eassubiea. — Astran galus arenariu. — Melilotus vulgaris, — Lotus yliginosus, — Sonchus asper, Crepis pinnatifis da, virens, stricta, werden unterschieden. Des Hrn, Verf. C. virens ist C. diffusa Dec. — Inula salieina. — Neottia spiralis, — Malawis Loeselii. — Carex divulsa, paradoxa, — Betula pubescens wird sehr treffend charakterisirt, — Die Weiden erfah- ren eine gründliche Bearbeitung, und man bemerktz dafs das nördliche Deutschland die Farmen der von Smith beschriebenen Weiden Englands sehr tref- fend wieder giebt. Neu ist: Selix cuspidata Schultz, foliis elliptico - lanceolatis longe acumi- natis serratis glahris subtus glaucescentibus , stipulis semicordatis erenatis ohliquis, petiolis glandulosis, amentis coactaneis laxis subtetrandris; sie nähert sich einigermassen der 8. einerea, — . Salix laeta Schultz, caule erectiuseulo, foliis oblongo -Jah- seolatis utringue acutis planis integerrimis, supra 9. glabris subfus glaueis subsericeis, adultis nudis, ger- minibus lanceolatis sericeis, stigmatibus pedicella- ts. — Schon vom sel, Willdenow handschrift- lieh unterschieden, — Bei den neu hinzugekomme- nen bekannten Arten müssen wir besonders die ‚Auseinandersetzung der Salix Busselliana Sm, und. S. fragilis, als sehr gelungen hervorheben. — Man geht leicht in der Vereinigung dieser schwierigen Formen zu weit, wenn man sich an Einzelnes hält, und nirgends ist's schwerer, die Mittelstrasse zu iref- fen oder zu halten, — Ausser den genannten müssen noch folgende seltnere Arten erwähnt werden: $, Purpurea, argentea ‚ ambigua Ehrh. (wozu $. pro- strata Sm.) spathulata W., uliginosa W. — Popu» lus canescens dit, — Equisetum umbrosum Mey- er. —— E. gampestre Sch ultz, caulibus simplieiter Tamosis seabris apice spieiferis, ramis tefragonis, vaginarum dentibus acutissimis scabris, scheint uns mit gutem Recht durch die angeführten Merkmale von E. palustre unterschieden. — Polypodium Phe- gopteris., — ‚Ispidium Oreopt;ris, cristatum, dila- tatum. — ‚tsplenium septentrionale, germanichm- — Phascum megapolitanum, eaulescens, subsimplex, foliis ovalis gebrafis ucutis erectis goncayis, perichae- Galibus acuminatis,; seta brevissima, capsula sphae- Tiea mucronyulata. Von Ph. serratum und pachycar- pum unterscheidet es sich schon anf den ersten Blick Aurch die weit ansehnlichere Grölse , wie durch die hreiteren Blätter. — Sphagnum contortum Schultz, ranle subramoso, ramulis Fasciculafis incurvatis con- tortisve, foliis ovalis acuminatis secundis recurvatis _ 0 suhdistichis splendentibus. Die Frucht ist noch un. bekannt. Es nähert sich am meisten dem Sph. sub secundum N. v. E. Sturms Flora II. ı7. aber den Habitus, der Glanz, die Blattform weichen so sehr. ab, dafs man diese Form gerne für eigne Art gelten, läfst. Sie wächst in den tiefsten Siimpfen der Moor- gegenden. — ph, suspidatum Ehrh. Gymnostos mum intermedium Sm. G sphaericum Schw. Splachnum ampullaceum , Encalypta streptocar- . pa — HMeissia aciphylla Wahlenb, wird sehr gut und treffend charakterisirt und ihre Verschie- denheit von W. lanceolata nachgewiesen. — We eirrhata H., W. mierodonta sey von W. virens nicht wesentlich verschieden. — Grimmia gracilis Schl,— Für »Cynontodium® wird das richtigere » Cy- nodontium wieder in Anregung gebracht. — Bar- bula apieulata H., sehr deutlich bezeichnet, — Br euspidatq Sehuliz, caule brevi simplici, foliis lineari- oblongis cuspidatis patenti - erectis strielius- enlis, capsula eylindriea, operculo medioeri; auf sonnigen Abhängen um Neubrandenburg im April. Sie läfst sich, wie schon die Charakteristik zeigt, weder mit B, unguiculata, noch mit B. fallax ver- wechseln. Barbula revoluta, B. abtusifolia« — Trir chostomym pallidym Hedw, Tr. tortile Schw. Tr. eylindricum Hedmw, Tv. deeipiens Schultz, sub- pulvinatum, caulibus ramosis subdecumbentibus, foliis lanceulato - subülatis complicatis piliferis recur- ‘vo - patentibus, supremis subhomomallis , seta at“ euata, capsula oblunga sulcata immersa, operculo eunico -subulato recto, ein bisher mit Tr. pulvina- 31 tum verwechseltes Moos, — Tr. ericoides, Diera- num majus Öm, Dicr. eurvatum Prodr, n, 860. ist D. rufesceen. — D. subulatum H,, D. rigidulum Sw., D, pyriforme Schultz, caule erecto simpli- ei, foliis lanceolato - subulatis eanaliculatis erectis strictis evanidinerviis , ‚seta Hlexuosä incurvala, cap- sula obovata glabra, eperceulo elongate eonico. Es ist D, flexuosum Prodr., unterscheidet sich aber hin- länglich durch die Form der Frucht und gehört auf diesem Felde mit zu den schönsten Entdeckungen des scharfsichtigen Hrn. Verlasser.e In Wäldern auf Torfgrund, Neckera crispa. ‚Leskea palüdosa H,, I. subtilis A. Hypnum sylvaticım Hu ds, H. stra- mineum Diecks., H, trifarium \Y. et M., H. Blan- dowii Wet M, H. salebrosum Hoffm., H. popnl- neum H., H, fluviatile Sw., H.. fallax Br., He strigosum Hoffm., H. chrysophyllum Br., H. in- garvatum Sehr., H, palustre L., H. scorpioides L«, (im Julius mit reifen Früchten), H. revolvens Sm. Diese schüne Reihe von Astmoosen bereichert die Flora von Stargard mit dem größsten Theil der selt- neren heimischen Arten. — Bryum pulchellum wird geschickt gegen manche Zweifel, die es mit Br. car- neum verschmelzen wollten, in Schutz genommen; von letzterm giebt es eine zwergartige Spielart, die der Vert ß pusillum nennt, mit breiteren, kaum bis iber die Mitte hinaus geacrvten Blättern, — Br. erythrocarpon Schw., Br. pallesceus Schl, — Mnium Jacustre Bl, M. afüine Bl, — Bartramia marchica Sw., B. fontana Sw, — Pulytrichum formosum H., P. afline BR, P, anguslätum Br. — 12 Jungermannia "Trichomanes Dieks.,: serpyllifolig D. (Lejeunia Libert.) heierophylia Sehr., trilobata FWeb., pulcherrima Meb., Schultzii Spr., resu- pinata L, undulata L., nemorosa L., emarginata Ehrh., inflata Huds., conniveus Dicks., quin- quedentata L«, vitieulosa L., pinguis L..— Riccia matans L, — Schon die Dehnung , ‚welche unsere kurze, blofs exzerptorisch das Bedeutendste hervor hebende Anzeige erfahren mufste, bevwreist den Reich+ thum.des. Inhalts dieser wenigen Blätter, die nie mand.entbehren kann, der sich das Studium den vaterländischen Flora angelegen seyn läfst, e 2. De Pyrola ct Chimophila , specimen primum botanicum. Dissertatio , quam ampliss. Phi- los, ord. auctoriiate, assumpto socio Carola - Caspari, d. X, mens, Mart. 1821, publice ‚defendet Justus Radius. Phil. Doctor, etc, Cum Tabulis: (P. lapidi inseriptis ). Zipsias MDCCCKAT. 40 pagg. in ı. x * Eine sehr gründlich ausgeführte Monographie des kleinen aber in der Achnlichkeit seiner Arten leicht täuschenden Geschlechts, die, ihrer ‚Voll- stöndigkeit und Gediegenheit wegen recht gut neben einer mit Lob zu erwähnenden Arbeit von Serin- &e über denselben Gegenstand (Museum der Natur- geschichte Helvetiens 3. und 4. Heft) hervortreten nelte Die Einleitung enthält das Geschichtliche 15 der Gattung. Bru nfels erwähnt züörst einer hie hergehörigen ‘Art. Unter anderen Namen: ‚Limo- nium , Limonium Cordi, Beta sylvesttis,) Terrae tintinabulun etc. wurden später verschiödene hei- mische Arten dieser Gattung verwirrt, bis Tour- wefort zuerst, nach ihm Linne, den Begriff der Gattung fesistellten, und Jussieu, D ecandolle und’ Sprengel die Stellung derselben unter den Ericeen, die ihr schon Linne angewiesen „ recht- Tertigten. :Nuttal machte auf die Verwandtschaft . mit den Monotropen aufmerksam. Pursk son. derie zuerst von den übxigen ‚Pyrola. die, Gatiung Chimöphila ab. nr ‘Der Character beider Gattungen wird‘ Aiterauf von dem Verf erst in seinem ganzen natürlichen. Umfang besser; als er irgendwo gefunden wird, äusgeführt, ‘dann die künstliche oder’ wesentliche verbesserte ausgezogen und mit den früheren For men desselben vollständig‘ verglichen. w Pyrola:' Cal. 5 - fdus vel 5: :partitus, Con ’5-pe- tala, Stamina Sliformi-subulata. Chapsula _ quinqueloeularis, basi angulis dehiscens. ' Chimophila: Cal. 5-Kdus.” Cor. 5-petala, Sta- “mina medio’ in-discum dilatata« - „Caps: 5. -1o- eularis, angulis dehiscens. Das wichtige im Bau der Träger hat der Herr Verfasser zuerst in den Gatfungscharacter einge- führt: Die heigebrachte Kritik der früheren Gaf« tungscharactere ist mit grölster Umsicht vorgetragen, und setat- dudurch die Eigenthümlichkeiten dessel«. hen noch mehr ins Licht. 14 Die Gattung Pyrola zählt hier, unter 2 Haupt: abtheilungen, von denen die: letztere wieder in % Unterabtheilungen zerfällt, 9 Arten, welche hier genau und ausführlich beschrieben, mit einer voll: ständigen Synonymik ausgestattet, und durch wei- tere Anmerkungen erläutert werden, 56 dafs ihre Darstellung als vollendet zu betrachten ist Wir wollen den Clavis. specierum. mittheilen; müsse aber zu dessen Erläuterung erinnern, dafs der Hr Verf. mit Recht bei der Uebereinstimmüng der Blatt- form und des Bit tthenstandes i in dieser Galtung einen Hauptwerth auf die Form der Blume legen zu müs: sen glaubte, deren Ausbreitung und Umrifs er .uis ‚ter folgende Kunstausdrücke fügt: Corolla, aperla, wenn ihre Theile sich in eine horizontale Ebne öf- nen, und die "Fructificationstheile entblöfst zeigen } Cor, patens, wenn die Blumenblätter; am Gründe ausgehreitet, sich nur mit den Spitzen gegeneinall* der neigen und die Fructificationstheile einigermas® sen verdecken; Cor. campanulato-patula, glo: ekenförmig, mit, ofnem Saum ; Cor, campanulato= globosa, glockenförmig mit zusammenneigendeit Saum. ‚Durch. diese Vorerinnerung werden die kut* zen Characteristiken der Uebersicht in ihrer Schärfe Jedem verständlich werden : Pyrola ‚Sectio prima. Stylo erectos ° „ ı unifloora L. Pyr. cal, 5-partito: com, ape* ta: (scapo unilloro). 15 a secunda L. Pyr. cal 5-Ado:. tor. eampanu- lato - patula stylo minori... 3. minor L Pyr. cal. 5-fido: cor. campanulato- patula siylo majori, 4. rosea Sm. Pyr cal. 5-Ado: cor. campanu- . lato-globosa siylo aequali. Sectio secunda, A. Stylo declinato rectö, Staminibus conniven- tibus, 5. media Swiz Pyr. cal. 5-fido: con. campa- nulato - globösa : stylo exserto. B. Stylo deelinato Hexuosö,, staminihus adscen- dentibus. “ .. 6. asarifolia Mich, Pr. eal. 5-Edo: cor. cams» panulato - patula; stylo corolla semilongiore: . 7. grandiflora Kad. Pyr, cal, 5 - partito:: com patente: siylo corolla breviohi. \ -.& rotundifolia L. Pyr, cal. 5-partito: con. pä- teute: stylo corolla dupla longiori. hs eiliptica Nutt. Pyr. cal. 5-fido: com patente: stylo corolla duplo longioris Chimophila, %. ümbellata L. Chim, flamentorum stipite (war- um nicht lieber filamento? filamentum est Stipes seu petiolus untherae) nudo ciliato, fo« liis euneato lanceolatis, %, maculata L, Chim. filamentorum stipite villoso foliis ovato-lauceolatis, 16 Von den hier beschriebenen Arten der Gal« tung Pyrola sind die meisten, nämlich P. uniflora, secunda, minor, roseä, media, asarifolia und rotun- difolia bei uns in Deutschland einheimisch, P. el+ liptica wurde von Nultail bei Philadelphia ent-. deckt, P. grandiflora ist neu und wurde von dem Verk aus dem Güntherschen Herbarium beschrie- ben. Sie unterscheidet sich von P. asarifolia (chlo« wantha Sw.) durch die höckrige fünfkerbige Narbe; gröfsere lanzetförnige Kelchabschnitte und eine off ne weiße Blumenkrone, auch sind die Schuppen am Blüthenstiel breiter; von Pyr. rotundifolia und = + = 1:204,50 „ 39 [Banuneuleae- - „ [== 1:31,46 » ua 67 [Roszeeae - » = - | 1:19,98 2... Pr Flora Zahl . Verhältnifs zur Ge, Germanica : der (nach v. Humboldt a. sammtzahl der Pha- Arten. a 0.) ' nerogamen. 1884 Phanerogamaeı o Monocotyledones 1:4 302 |Cyperoidege =» = - ıfı8 343 |Gramineae - - * 1fı3 1/7 ao WWunceae EZ Zu 1/94 44 \Orchideae- = =» - 1fa3 9a j|Labiatuee - - - » 1f26 76 |Rhivantheae et Soro-) af24 phul. 26 \Boragineae » » » ı/7a aı |Ericeae et Rhodod - 1/90 233 |Compositae - = = 1/8 86 |Umbelliferae- - - ıfaa 306 |Cruciferae- - - - 18 g |Malvaceae- = - =» 1/2356 yı |Caryophylieee - - ıf27 E96 Leguminosae - - - ıfı8 f 25 jEuphorbiae =» - - ıfı04 438 lAmentaceae - - - 1539 7 |Coniferae» “- » = 1/69. “Anmerk, Das Verhältnils der Monokotyledonen a o zu den Dikotyledonen ist nahebei das der frana zösischen Flora, nämlich ı : 4 ı/4 {die frauzö- sische Flora hat das Verhältnifs von ı : 4 3/5) Für die gemäfsigte Zone überhaupt wird es von Humboldt auf ı :4 angegeben. — Wührend die Glumaceae, die Eriecae, die Umbrlliferae; die Cruciferae; die Malvaceae, die Trieocciez die Amentaceae, sich in ihrem Verhältnifs dem der kalten Zore nähern, weichen die Compo* sitae nur wenig, — die Leguminosae gar nichb von dem Maafs der mittleren Zone ab; die Ru- biaceae nähern sich dem der heifsen; (zwis schen ı/66 und 1/29). Die Läbiatae, die so- wohl nach dem Pol, als nach dem Aeqüator zu abnehmen, übersteigen das Maaßs der mittlered Zone selbst um 1/5; man könnte sölchemnäch diese Flora durch die Labiaten und Rubiaceers charakterisiren. 3, Nürnbergische, oder erste Abth. der baierischert Flora; von J. S; Winterschmidt. 2ı,.B 5 u. 6tes Heft: In der Verlagsh. des Verf zu Nürn= berg 1821. ı8 illum, Kupfertafeln. und so viel Textbl, gr, 9, Inhalt, Bies Heft, Cuscula europaea, C Epithyimum, Gentidid verna, Anthirrhinum Cymbalaria, Polygala vulgas 1 ris, P, amara. Aitragalüs glyciphyilos, Sparga- nium simplex. Inhalt. 6ies Heft. Convallaria multitiora et Polygonatum, Chimo- phila umbellata, Ozxalis Acetosella et strieta, An« tirrkinum Orontium, Malva sylvestris, Calle pa- lustris, Epipaetis ovata, Uypripedium Calceolus, Ein interessahtes Werk, welches sich fortwähs rend im Werthe erhält, und allerdings eine gute Vorlage zur einstigen vollkommneren baierschen Flora darbietet. Die Bilder sind sehr naturgetreu dargestellt, sehr lebhaft illuminirt und wirklich schön, zum Theil vollständig zergliedert.e. Der An- fänger kann nichts besser zur ersten Anleitung in die Hände bekommen und dem gelehrten Botani- ker wird es in einzelnen Fällen schr nützlich werden. Wer die Zergliederung der beiden Cuseuta be- Trachtet, der wird auf einmalvon der Verschiedenheit beider überzeugt werden, daher ist die Zusammen- stellung verwandter Arten x, B. der Folygalae, Con- vallariae und der Oxalides zweckmälsig und lehr- reich, da besonders der Anfänger dadurch sogleich auf die Verwandtschaften aufmerksam gemacht wird. Bei der Chimophila ist die zuerst von Radius in Anregung. gebrachte erweiterte und gelranzte Be- schaffenheit der Staubfäden deutlich vorgestellt 72 4. Asiatic Researches. 15. Band, enthält eine Abhandlung von Wallich: Descriptions of some rare Indian Plants (p.369 — 417.) mit vortreffli- chen Kupfertafeln. Tab. 3. Primula prolifera. 4 Convallaria oppositifolia. 5. C. eierhifolia. 6. Daphne involucrata. 7. D. cannabina. 8. Dieselbe auf das aus ihr bereitete Nepal- Papier. 9. D. Gar- dineri. 10, Andromeda lanceolata. 11, A. ovali- folia. 12. Gauliheria fragrantissima. 13. Sazxifra=- ga ligulata. 14. Blackwellia spiralis. 15. und 16, Menispermum Coceulus. —. Eine andere Abhand« lung von Wallich p.428—434. beschreibt eine neue Camellia, (C. Kissiwall) aus Nepal. DieZeich- ner Wallich’s sind Indier, sie heifsen Gora« chand Vishnupersand. und Ramchand, die Kupferstecher aber Kasinant und Ham want, Ihre Arbeiten stehen sehr guten englischen an der Seite, und haben einen einfächen erfreuli- chen Ausdruck von Wahrheit und genauem Anse- hen des Gegenstandes. Im Ganzen beschreibt Wal» lich 25 Species, worunter besonders die gründlich ausgeführte Abhandlung über Menispermum Cocsv- lus die Leser der Flora interessieren wird, Dritte Beilage zur Flora oder botanischen Zeitung 1822, Zweiter Band Litterärische Anzeige Derasitien , in der heifsen Zone Südamerika’s ats gebreitet, vor allen Ländern an Naturprodukten weich, hat in neuerer Zeit die Aufmerksamkeit Eu: topa’s in besonderem Grade auf sich gezogen: We- nig bevölkert, früherhin durch strenge Verbote Unzugänglich und nur längs den Küsten bekannt; ist es erst seit der Niederlassung eines europäischen Hofes der Gegenstand genauerer Untersuchung ge- worden, und die Reisen eines Mawe, Eschwea &e und Langsdo rf nach Minas und an den Rio de St, Francisco, eines Koster in Pernambuco und Sr. Durchlaucht des Prinzen von Neuwied von Rio de Janeiro bis Bahia haben die Neugierde des gelehiten Europa noch mehr aufgeregt: Däs glückliche Ereignils der Vermählung Ihrer. "KK. Hoheit der Prinzeisinn Leopoldine von Oest- teich mit Sr, K. Hoheit dem Kronprinzen von Por- tugall und Brasilien bewog Seine Majestät den König vor Baiern, diesen grolssinnigen Beförderer der Wissenschaften; schon früher gehegte Absich» 3 34: j ten auszuführen und unter der besonderen Begüin- stigung des brasilianischen Hofes Zwei Seiner Aka- demiker zur litterärischen Untersuchung des Innern von Brasilien abzusenden. Unterzeichnete wurden von dem erhabenen Monarchen und Seiner Akade- mie der Wissenschaften ausgewählt, im Gefolge der k. k, östreichischen Gesandtschaft diese Reise zu unternehmen. Das Publikum kennt schon aus den öffentlichen Berichten die Ausdehnung dieser Reise, welche vom 24° südlicher Breite durch das Innere des brasilianischen Kontinentes bis nach Par& unter die Linie und yon da bis an die Gränzen von Peru glücklich vollendet wurde. Die in jeder Breite ge- sammelten Naturschätze und die aufgezeichneten Beobachtungen wurden alle glücklich nach Europa gebracht, und erstere, ihres Reichthums wegen, auf königlichen Befehl als bleibende Dokumente jenes Landes in einem eigenen Museum brasilianum aufgestellt. Die beiden Reisenden, nach Europa zurückge- kehrt, halten sich verpflichtet, nach Maas ihrer Kräfte zur Kenntnifs jener noch so wenig bekann- ten Zone beizutragen, und die von ihnen als Au- genzeugen gemachten Erfahrung öffentlich .darzule- gen. Durch die ‚grofsmüthige Unterstützung ihres @rlauchten Monarchen sind sie in Stand gesetzt, die Resultate ihrer Reise nach folgendem Plane bekannt zu machen, und hoffen dieses Unternehmen durch weitere Begünstigung .des gelehrten Publikums auf dem Wege der Subskription zur Vollendung zu bringen : 35 I. Die Rieisebeschreibung - erscheint unter dem Titel: Reise durch das Innere von Brasilien auf Be- ‚fehl Seiner königlichen Majestät von Baierh in den Jahren 1817, ı8, 19 und 20 gemacht und beschrieben etc. — 2 Bände in 4to, Jedem Bande ist ein Atlas mit 15 Tafeln Im- perial- Folio in Steindruck beigegeben, Portraite von Indianern, Seenen aus dem Leben derselben, pit- toreske Ansichten: aus verschiedenen Breitegraden, ferner eine geographische Generalkarte von Südame- rika in zwei großsen Kupferblättern, Spezialkarten ‘von Brasilien, geologische und botanisch - geogra- phische Karten enthaltend. Die geographischen Kar- ten sind nach eigenen Beobachtungen und nach den neuesten Materialen aus brasilianischen , portugiesi- schen und spanischen Archiven bearbeitet, Der er- ste Band umfafst die Reise durch die Kapitanien Rio de Janeiro, St. Paul, Minas geräes, Goyaz, Bahia, und erscheint bis zur Ostermesse 1823, Der zweite Band beschreibt die Reise durch Pernambu- co, Piauhy, Maranhäo, Para und Rio Negro bis an die Gränzen von Peru, und erscheint 1824, Jeder Band kostet auf Velin imper. mit Atlas und Kart, 4 Louisd’. = DYy —n 3 Louisd ordinär. Pap. ohne Atlas „ « « 4. Die geographische General-Karte 'abgesondert kostet ı5 £L 3" 36 ‘ M. Die merkwürdigsten Thiere und Pflanzen, welche in dem Museum brasilianum aufbewahrt sind, werden nach den beiden Reichen getrennt in lateinischer Sprache beschrieben , auf Stein gezeich- net oder gravirt, und in Heften herausgegeben: ‚Die Thiere erscheinen unter folgendem Titel: “Animalia nova, quae in ilinere jussu et auspi= ‘eis Max. Jos, Bav, Regis a. 1817— 20 . per Brasiliam suscepto observavit et depingi curavit Dr, Joannes de Spim «) Die Säugthiere erscheinen in Folio, Die Hälfte dieses Werkes mit 39 Tafeln, wovon 87 die -meuen Affen, die übrigen die neuen Fleder-. mäuse enthalten, ist fertig. und erscheint bis Östern 1835 in 6 Lieferungen. Preis jeder Lieferung von 67 Tafeln illuminirt uf. 6) Die übrigen neuen Thierarten werden in 4to imperial herausgegeben. Sie sind nach Fami- lien bearbeitet, deren jede für sich fortlaufend numerirt ist, Die Hefte enthalten jedoch Text und Tafeln aus verschiedenen Familien. Jähr- lich werden 4— 5 Hefte, jedes mit 6 Tafeln, Aluminixt zu 7 fl. ausgegeben. | Die Pflanzen erscheinen unter ähnlichem Titel: Plantae novae, quas in itinere jussu et auspi= cüis Max. Jos, Bav. Regis a, ı817 — 20 per Brasiliam .suscepto observavit et depin= gi curavit Dr, Carolus de Martius 37. Die Monographie der Palmen enthält 100 Ta- feln in grofs Folio auf Stein gravirt in 4 Lieferun- gen, deren erste und zweite bis Ostern 1823 ausge» geben ‚werden. Der. Preis einer Lieferung von 25. Tafeln schwarz 25$., illuminirt 50 fl« Die übrigen neuen Pflanzen erscheinen in. Heften, von ı2 Tafeln imperial 4% Preis für ein Hei schwarz 8 A, Allu- aninirt 14 fl. : Die ausgesprockenen Preise für jeden Bond oder jedes Heft gelten nur bis zur Erscheinung der Wer- ke; nachher werden sie um 1/5 erhöht. Die Hru. Suhseribenten werden den Werken vorgedruckt, . Bei Abnahme von vielen Exemplaren wird, der Preis verhältnifsmälsig verringert, - Bestellungen sind, bei den. Verfassern zu machen oden "in München hei Lindayer ;. in Stuttgart und. Tübingen bei Caltaz in Hamburg bei: Berthes und Besser; in Leipzig bei Friedrich Fleischer ; in Wien u. Mannheiu bei drtaria u. Fontaine TREE: a. Synodus Botanica omnes Jamilias, genera et species plantarum illustrans. Editore Leo« poldo Trattinnick, Musaei Caes. Reg. Findob, eustode, Phytographo Magnat. dustr. inf. pluriumque Societatum litt. Sodali. Dieses Werk erscheint in Bv0; und in Bänden von 24 Bogen im Verlage von J. Gi "Heubner in Wien - Es fehlte der Botanik bisher an einem Werke, 25 das man zu jeder Zeit und aller Orten als ein voll- ‘ständiges Repertorium sämmtlicher Beobachtungen der:äusserlichen Pflanuzenformen ansehen dürfte, an ‘einem unwandelbaren Cataster, das keine Neuerun- gen, kein System, keine späteren Entdeckungen und . Berichtigungen in seinem -Werthe verletzen, das "vielmehr. mit jedem l[age:an Vollständigkeit, und Korrektheit gewinnen mufs, und sich: zu jedem System, so wie zu‘jeder Art von Gebrauch, ganz, und in seine'konstituirenden Theile vereinzelt, schickt “ Der Plan gegenwärtigen Unternehmung, die al- Ien diesen : Forderungen entsprechen soll, ist schon ‘zu Anfang des Jahres 1817 in lateinischer und deut- scher Sprache. bekannt gemacht, und es sind davon nicht weniger als 10000 Exemplare vertheilt worden. Seit dieser Zeit hat der Uuterzeichnete an der Vor- bereitung der Materialien, an der Vollendung der nöthigen Anstalten, und Grundlagen gearbeitet. Alle diesen Plan betreffende Details sind vielfältig be- ‚sprochen ünd geprüft worden; man hat Mittel ge- funden, der Unternehmung nicht allein die Fort- setzung und Vollendung, sondern auch die ‚gedeih- lichsten Fortschritte zu versichern. ‚Das Ganze besteht in einer fortlaufenden, zu- sammenhängenden Reihe von Monographien natür- licher Familien, deren jede für sich als ein voll- kommenes Ganzes betrachtet werden kann; und es wird 'nie eine nene angefangen, bevor nicht die ' vorhergehende heendigt ist. Jede Familie, jede Gattung, jede Art, und unter gewissen Umständen sogar manche Abart von. besonderer "Wichtigkeit; 39. erhält ein eigenes Blättchen Schreibpapier, das, so viel möglich, nur auf einer Seite bedruckt wird *). *) Diese Einrichtung ist aus mehreren Gründen von allen denen, die zu Rathe gezogen wur- ‚den, für zweckmäfsig gehalten worden; denn 1, fordert eine solche die Gleichförmigkeit ; da man nie mehr als einen Artikel auf einem Blätt- chen geben kann, die meisten derselben aber nicht mehr als eine Seite füllen, auch wenn man einen gröfsern Druck nehmen wollte, ein noch kleineres Format aber als jenes der gegen- wärtigen Ankündigung gar zu ärmlich aussehen würde; 2. da dieses Werk mehr als ‚irgend ein anderes zum täglichen Gebrauch praktischer Bo- tanisten bestimmt ist, und da es eben durch die fortwährenden Beobachtungen aller Bota- nisten der ‘Welt, immerfort ausgebessert, be- Tichtigt und bereichert werden mußs, so wird es ihnen lieb seyn, auf ihren Reisen und Ex- eursionen an Ort und Stelle ihre Ergänzungen und Berichtigungen einzeichnen. zu künnen; 3. ‚Andern mag es vielleicht besser gefallen, kurze Notitzen über. den ökonomischen, techni- schen und medizinischen Gebrauch , über Na- turmerkwürdigkeiten, Erscheinungen, 'Stand«- ort, historische, poätische oder philosophische Anwendung hinzu zu fügen, oder ihre Vorräthe im Herbarium, im Garten, in Bildern, in der Bihliothek, oder gewisse Ereignisse auf Excur- sionen, auf welchen .diese oder jene Pflanze ’ 40 "Wenn nun neue Entdeckungen nachfolgen , so dür« . “fen nur die Blättchen, auf welchen sie nachgetragen werden, an den gehörigen Ort eingeschaltet werden, "Wenn aber Veränderungen oder Berichtigungen nothwendig werden, so können diese durch die blofse Verwechslung einiger Zetteichen bewirkt wer- ‘den. Die Manipulation selbst, die äusserst einfach ist, und im einer blofsen systemmäfsigen Bereich. nung mit Buchstaben und Ziffern besteht, erklärt die dem ersten Bande Vorgesetzte Einleitung aufs Deutlichste. Ueberhaupt sind in derselben Einlei« tung auch alle übrige diese Anstalt betreffende Er- läuterungen vollständig erörtert, und es kann, zu« mal bei wirklicher Ansicht der ersten Leistung, f gefunden worden, Anfragen, Zweifel, Aufga- ben u. s. w. bemerken zu können: 4. Es dürfle. “vielleicht auch Jemanden gefallen, diese nim- lichen Blätter als Beylagen oder Etikeiten für ein Herbarium, für eine Sammlung gemahlten Püanzen, oden auf Bleche aufgeklebt, für einen botanischen Garten zu verwenden. 5, Ist es hei Vergleichungen ganz besonders bequem, wenn man Alles, was zur Kenntnils einer Pilan- ze gehört, mit einem Blick übersehen kann, ohne umblättern zu dürfen ; wenn man z E, die einzelnen Blätter vor sich hinlegt, und die Pflanze in der Hand, die Angaben gegen ein- ander hält, denn auf diese Weise gelangt man, zumal bei Untersuchung neuer Pilanzen, am schnellsten zum Ziele, f j Ar . kaum ınehr eine Frage aufgeworfen werden, worauf man die Autwort nicht alsogleich sich selbst geben | - könnte. Mau begnügt sich demnach hier in gedräng- ter Kürze zu melden : dafs Itens hei dieser Einrich- | tung, bei welcher die Arbeiten aller Butanisten von. | dem Redakteur gesammelt, und die gesammelten ‚Elaborate wieder von allen Einzelnen kontrollirt werden, keine Entdeckung oder Beobachtung über- h gangen, dagegen keine Unrichtigkeit übersehen wer- den kann, sie mag der Redaktion entweder unmit- : telbar mitgetheilt oder in andern, und was immer für Werken aufbehalten werden; 2tens dafs dieses Werk, als ein Produkt der ganzen Gemeinde aller Botaniker der Welt anzusehen ist; indem sie die bisherigen Irrthümer berichtigen, oder durch neue Entdeckungen die Mängel fortwährend ergänzen, dafs es in Folge dieser Ansicht den höchsten Grad der Vollständigkeit und Genauigkeit erreichen mul, welchen nur irgend ein Produkt menschlicher Indu- strie jemals sich zu erringen im Stande ist; Itens dafs es eben darum als gesetzlich und gemeingültig be- . achtet werden mufs, weil es das Resultat aller Beobachtungen, weil es der Ausspruch der ganzen "botanischen Gemeinde ist; 4tens dafs es ewig das Hauptwerk der Botanik bleiben mufs, weil doch nie ein einzelner mehr oder etwas Besseres als die ‚ganze Gemeinde leisten kann; Stens dafs in diesem "Werk allein der Verdiensten aller Botaniker die gröfste Sicherheit für das ewige Angedenken an die-. selben, und ihre Namen gegründet wird; Ötens dafs es, ohne jemals nen aufgelegt, oder umgearbeitet 42 zu werden, mit jedem Tage eine gröfsere Vollstän- digkeit und Korrektheit erlangen mufs; 7tens dafs man nur dann mit der Aufnahme der Botanik glei- chen Schritt halten kann, wenn man dieses Werk mit allen seinen Fertseirungen und Ergänzungen kennet; denn sollte auch der Redakteur und seine Gehilfen etwas überschen oder vergessen, so ist gar nicht zu zweifeln, dals gründliche Recensenten in dem Umfange aller Staaten die genaueste Um- sicht bewähren, und Alles dasjenige, was noch zu ‚fordern ist, in Anregung bringen werden; 8tens dafs alle andern botanischen Werke dieses als ihr Fun- “ dament anerkennen, und sich nach, demselben rich- ten müssen; gtens dafs alle Umwälzungen, Tefor- men, und Ansichten der Gemeinnützigkeit desselben keinen Einfrag machen; 10tens dafs es das einzige Mittel ist, alle Formen des Gewächsreiches dem Angedenken aufzubewahren, sie mögen nun wan- ‚delbar oder bleibend seyn. Der Unterzeichnete, als Erfinder dieser Ein- ‚richtung ist der Zeit Redakteur; die königlich bota- nische. Gesellschaft von Degensburg hat mittels einer feierlichen Urkunde erklärt, dafs sie Itens dieses ‚Werk als das Referat eines allgemeinen hotanischen Kongresses anerkenne ; 2tens dafs sie alle von dem Fiedacteur angesuchten Bearbeitungen einzelner Mo- 'nographien durch ihre Mitglieder besorgen wolle ; ötens dafs sie nach dem Tode des gegenwärtigen Redakteurs für einen andern Redakteur sorgen, auch allenfalls selbst die HBedaktion übernehmen , ‚und Atens ‚überhaupt diese Unternehmung durch 43 Y “alle in ihrer Macht liegende Mittel begünstigen ‚wolle ‚Die Sicherheit der Fortsetzung kann daher . eben so.wenig. gefährdet als die Art der Behandlung selbst einem Zweifel unterworfen seyn. Den Anfang macht die Familie der Rosaceen , ‚und die Gattung ROSA mit 206 Arten (diejenigen unberechnet, die man sich während dem Sub- ‚scriptions - Termin ausfindig zu machen verspricht und noch einzuschalten vorbehält), ist die Erste, ‚Als Muster der gegenwärtigen Behandlung der Ar- ‚ten liefert das beigefügte Täfelchen die Rosa Hecke. liana T, “ Leopold Tratiinnick, Redacteus. - 67 ‘ Der. Unterzeichnete hat den Verlag des hier angezeigten Werkes übernommen. Als Musterbogen von der äussern Ausstattung des Werkes kann die ausgegebene Ankündigung dienen, welche auf dem “gleichen Papier, in gleichem Format und mit den- selben Leitern gedruckt ist. Um die beabsichtigte Gemeinnützigkeit dieses "Werkes so viel als möglich zu befördern, wünsche ich den ‘Preis so niedrig zu stellen, als es mur im- ‚mer das Verhältnifs einer gesicherten Abnahme ge- stattet» -Aus diesem Grunde wähle ich den Weg der Subscription, und setze den Termin für die Unterzeichnung bis Ende Novembers dieses Jahres fest, Nach Mafsgabe, der bis dahin eingegangenen Subscribentenzahl werde ich für dieselben den mög- lichst niedrigen Pränumerationspreis bestimmen, der, "wenn die Zahl der Iheilnehmer meinem vorläufigen 44 Caleul einigermassen entspricht, nicht über, wohl aber unter‘ a0 Gr. Sächs. oder ıfl. 15kr. C. M. in :3ofl, Fufs für einen Band von 24 Bogen in 8, aus- fallen dürfte. Die resp. Subscribenten zahlen bei Empfang des ersten Bandes den Betrag für diesen, und auch zux gleich für den zweiten Band im voraus. Bei Ablie- ferung des zweiten Bandes wird dann auf den drit« ten und so fort immer auf den folgenden voraus be- zahlt, was man bei dem Umfange dieses Unterneh« mens und bei dem so niedrig zu stellenden Sub- scriptionspreise, der nur die eigenen Kosten deckt, 'schr billig finden wird, ‚wohingegen ich eine fort» während gleiche Abnahme von jedem Subseribenten erivarte, als wodurch allein die fortwährende Nie= drigkeit des Subscriptionspreises gesichert werden kann, Es ist die Tinleitung getroffen , dafs im Laufe eines Jahres 6 bis 8 Bände geliefert werden kön nen, Doch kann die Vollendung des Werkes auch ‚durch schnellere Folge der Bände noch mehr be- schleunigt werden, wenn sich der Wunsch der resp.-Subscribenten dafür aussprechen sollte, Indem ich hiermit alle Freunde der Pflanzen- kunde um ihre thätige Mitwirkung, sowohl durch eigene Theilnahme an. der Subseription, als auch durch zweekmäfßsige Verbreitung diesen Anzeige er- gebenst bitte, sichere ich zugleich jedem Beförderer dieses Unternehmens, der geneigt seyn sollte, in scinem Wirkungskreise Subseribenten zu sammeln, auf 5 Exemplare ein sechstes als Gratis - Exemplar ' 43 zu. Jedoch mufs ich mir in diesem Falle die Porto Sreye Eiusendung des Betrages erbitten. Man kann ührigens in allen Buchhandlungen des Inn- und Auslandes subseribiren, die ich mög- lichst in den Stand setzen werde, das Werk an die xesp. Subseribenten ohne Erhöhung des Pränumera-« tions- Preises liefern zu können. : Die Namen derjenigen, welche dieses Unten nehmen als Subscribenten unterstützen, sollen demz ersten Bande vorgedruckt werden, weshalb ich um so mehr bitte, den fortgesetzten Termin bis Ende Novembers d. J. nicht zu übersehen, da mit Anfang Decembers der Druck unfehlbar' beginnen wird, und für alle später eingehenden Sübscribenten der Vortheil des wohlfeilen Preises nicht mehr Statt finden kann, Wien den 13. Juny 1892, LG Heubner, Buchhändler. En Brobe-Blath, ROSA Hickeliana Ri: urceolis globosis glabris inurieatis, Peduncnlis tomentosis brevissimis, folielis orbiceulatis dus plicato. dentatis, margine sübzlandulosis, stipulis« gue utrinque cano-tomentosis glanduloso- eilias is, apice obtusissimis, eaule asulento, aculeia subvertieillatis. T. . Frutex parvus; torvüs, diffusus, vix plus quanı semipedalis; aculei ad2, 3, 8, subvexticillati, na-, j 46 jusculi, subrecurvi, basi dilatata, albıdie“ Stipulae: integerrimae, lineare, albo -tomentosae. . Petioli viHosi, aculeis recurvis, rubidis muniti, Folia 3— 5juga, foliolis petiolatis, perfecte orbiculatis, duplicato-hine inde suhtriplicato dentatis, infimis zninimis vix bilinearibus, terminali maximo,. 4lineari. Pedunculus brevissimus, tomentosus, bracteis coo- pertus, pariter tomenfosis, margine subglandulosis, ' Urceolus fusco - purpurascens, glaberrinus, undique anuricatus, aeuleis apice recurvis, saepius glanduli- feris, Segmenta calycis integerrima, attenuata, nec spathulata, utringue cano - tomentosa, subvillosa. Petala parva, semipollicaria, profunde emarginata, fere biloba, venosa, saturate rosea. Vidi siecam in, Musaeo Caes. Reg. j Dnus Heckel ao. 1821 legit in Sicilia in summis jugis alpium Nebrodensium ; fl Junio. Nominavi in honorem inventoris Jac. Heckel, diligentissimi Naturae scrutatoris. Affinis, praefer R. Siculam, praesertim R. glutinosae; sed in hac foliola sextuplo majora, serrata, supra viridia, utrinque glandulosa, eaulis undique hispido -aculeatus, et calycis segmenta spalhulafa, pinnatifida. T, 56, SIL. & r Erster Nachtrag meines ungarischen Pflanzen Doubletten Verzeichnisses, Aconitum australe. — firmum, — moldavicum, — thynehanthum, Adyseton calycinum. Ajuga genevensis. Alchemilla monandra, — pubescens. Alyssum gemonense. Androsace pauciflora, — yillosa. Anemone alpina. —— ranunculoidese' Arabis alpina. :— bellidifolia., — ovirensis Arenaria Gerardis — media.‘ —. multicaulis. — polygonoides — rubra. Arnica Doronicum. Artemisia scoparia» ‚Asplenium viride, Bupleurum angulosum, Cacalia Petasites. Calluna vulgaris, Campanula alpina, — linifolia, Carduus defloratus, Cerastium alpinum. — lanatum. — latifolium, _ strietum« Chironia Centaurium, Chrysanthemum alpinum. -_ rotundi- folium, Chrysocoma villosa. Cineraria campestris, — capitata, _ cordifolia. Circaea intermedia, Cortusa Matthioli. Delphinium alpinum. Dianthus alpinus: — Carthusien, — _ serotinus, Doronicum austriacum, Doryenium herbaceumm. Epilobium alpestre. —_ pumilum, Erigeron uniflorum, — Villarsii Erodium eiconium. Euphrasia salisburgen, Galium argenteum, — verum Gentiana Amarella. — — —— angustifolia. -— asclepiadeas ciliata. 47 Gentiana frigida, — punctata Geranium columbinun, — _ disseetum. — _ palustre. — sylvaticum. Geum montanum, Gnaphalium arvense, — _ Leontopodiunt — montanum. — _ norvegicum, = pusillum. — uliginosum. Hedypnois paludosa, — Taraxakci, Herniaria glabra. Hieracium alpinum. — aurantiacum. —_ grandifllorum, Hyoseris foetida. Hypericum perforatum, Hypochoeris uniflora. Lepidium alpinum, Ligusticum simplex. Lithospermum tincto- rium. Lyeopodium clavatum, —_ Selaginoides. _ Selago. Lythrum Hyssopifolium, Medicago falcata. "Mentha praecox. Meum Mutellina. "Myosotis alpestris, — stricta. Oxytropis campestris. Pedieularis verticillafa, Phyteuma spicatum. Pinus Abies. — Larix. Pumilioe 45 Pinus sylvestris. Polemonium coeruleum. Polygonum Amphibium. _ Bistorta. — viviparum; Polystichum aculeatum. _ Phegopteris Pptentilla aurea. Pyrola minor. _ — rotundifoliä, -— secunda. Rantineulus aconitifolius. .— Hlammula. — nivalis. — peucedanifolius, Rhinanthus alpestris, Fihodiola rosea. Fubus glandulosuss Rumex disynus. Sagina apetala, — procumbens, Salix herbacea. — Kitaibeliana. — penlandra, —: Teticulata. Saxifraga aizoides. aizoon. andrösacka, ajugaefolia. bryoides, hieracifolias mmuscoides, Ir Adolph Franz Lüng. Saxifraga vetush; — sibiriea $cabiosa columbariai Sedum purpureum, — sexangulares Sempervivum monfanums Senecio ahrotanifolius. -- incanus; = YViscosus. Sherardia arvensis. Silene acaulis, — gallica, Solidago alpestrig Sonehus toeruleus« Spartium pilosum, Spergula arvensii Spirzea Aruncus. Stachys alpina. Tamarix gernanicas Tilia grandifolia. Teifolium badium,, - — _ fragiferum, Trollius europaeus, Tussilago alpina. Ulmus campestris, — pedunenulata, Valeriana tripteris. Veronica agrestis, — integriflir ; — scutellata, Viola Intea. Vogelia sagittatas Mas, der Pharmaeie. "Wohnt in der Waiznergasse, Niro, 5% in Pesth. Vierte Beilage zurFlora oder botanischen Zeitung 1822, Zweiter Band. I Recensiow an P ersuche und Beobachtungen über das Geschlecht der Pflanzen und die Veränderungen dersel- „ben durch äussere Einflüsse, mit Ansrendung dieser Beobachtungen auf die Verbesserung ., des Hanfbaues und einiger andern ökonomi- schen Gewächse, Yon E, F. Mauz, Kandi. dat der Mediein. 2. Versuche und "Vorschläge über die Verbesse- rung des Hanfbaues. Yon demselben. (Aus dem Correspondenzblatt des Würtembergischen landırirthschaftlichen Vereins 1.B. 1822.) Diese Abhandlungen und Versuche verdanken ih- xen Ursprung derselben Veranlassung wie die in Nro. 26, der Flora angezeigte Jutenrieth’sche Schrift. Wir heben aus denselben nur dasjenige aus, was ein phytophysiologisches, das Geschlecht der Pilanzen betreffendes Interesse hatı Der Verk beginnt mit dem Satze: „Jedes Samenkorn scheint den: Keim zur Entwicklung beider Geschlechter in 4 .. 50 sich zu tragen. Die Trennung zu zwei'bestimmten Geschlechtern , öder die Vereinigung beider in einer Pflanze zur vollkommenen Zwitterbildung hängt sehr von äussern Umständen ab, wobei jedoch schon jedes einzelne $Samenkorn auch der Mutterpflanze, eine verschiedene Bildung zu besitzen scheint, ver- möge der es sich leichter zur männlichen oder weib- lichen Pflanze entwickelt.“ Die Beweise für diesen Satz liefern die Resultate vieler Versuche. ı. Ue-. bereinstimmend mit Lutenristks Versuchen zeig- te sich bei Diöcisten, dafs aus den schwereren Saa- inen sich unter gleichen Umständen mehr männliche. als weibliche Pflanzen entwickelten. 2. Allgemein ‚sowohl bei Dideisten als Monöeisten wird die Ent- wicklung des männlichen Geschlechts begünstiget durch Trockenheit, freien Einflufs von Licht und Luft; dagegen die des weiblichen durch Feuchtig- keit, guten Dünger, Mangel an Licht. Nicht nur unmittelbare Versuche, sondern auch die Beobach- tungen an den natürlichen Standorten bestättigten dem Verf. dieses Resultat. 3. Die Entwicklung der “männlichen Pflanzen geschieht früher, als die der weiblichen ; jene werden gröfser schlanker, Blätter wachsen mehr in die Länge als Breite. 4. Die Zahl der männlichen Pflanzen fand der Verf, im Allgemei- nen gröfser, als die der weiblichen, selbst beim Hanf, (wo Autenrieth als Ausnahme das Gegen- theil bemerkt.) 5. Da die männlichen Pflanzen ihre Blüthen frei am Ende der Zweige entwickeln, die weiblichen bis an die Spitze mit Blättern besetztsind, so ist dadurch das Auftragen des Blüthenstaubs zum Y 5: Zweck derBefruchtung erleichtert. 6. Das Geschlech£ der Pflanzen läfst sich umwandeln: a) am leichte- sten verwandeln sich weibliche Blumen in Zwitter, wenn man mehr Licht und Trockenheit auf sie einwirken läfst:e b) Männliche Pflaizen verwan- deln sich durch wiederholtes Abschneiden ganzer Aeste in Zwitter,. welche fruchtbare Saamen tragen; schneidet man blos die männlichen Blüthen der aus- gewachsenen Acste ab, so entwickeln sich gewöhn- lich unfruchtbare Zwitter c) Säet man schwere Saamenkörner, welche gewöhnlich männliche Pflan- . zen geben, unter Verhältnissen, welche weder die ‘* Entwicklung des einen noch des andern Geschlechts vorzugsweise begünstigen, so entstehen Zwitter, weiche durch Äussetzen an vieles Licht männlich , \ durch nachmaliges Beschneiden wieder Zwitter wer-" den. In Hinsicht der Totalform stehen diese Pflan- zen in der Mitte zwischen der Form der männlichen und weiblichen Pflanzen, sie sind nämlich alle et- was ästig und bis an die Spitze mit Blättern besetzt. d) Auf weiblichen Pflanzen entwickeln sich männli- che Blüthen, wenn auf feuchte nafskalte Witterung schnell treckne Sommerwitterung eintritt; unter ähnlichen Umständen gelingt dieses künstlich. e) Schwieriger erfolgt die Entwicklung weiblicher Blüthen auf männlichen Pilanzen. 7. Durch wie- derholtes Abschneiden lälst sich die Lebensdauer der einjährigen Pflanzen verlängern. Merkwürdig ist ‚der Umstand, dafs weibliche Pflanzen sich weit be- deutender beschädigen lassen und überhaupt eine eröfsere Lebenstenacität zeigen, als die männlichen. *. # \ ... 52 Da.nun überhaupt die‘ Reproduktionskraft "bein weiblichen Geschlecht gröfser ist‘, als beim männli-. chen, da nach vielen Beobachtungen mehr männ- liche Kinder in den ersten "Lebensjahren sterben, 'als weibliche, 'so würde .hierinn wiederum ein Be- weis liegen, dafs auch den Pflanzen, abgesehen von der Bildung der Geschlechtsorgane, der Charakter der Sexualität aufgedrückt ist. 8 ‘Bei Monöcisten ist die vorherrschende Entwicklung des weiblichen . oder männlichen Geschlechts (einer Dichogamia gy- mandra oder androgyna) ebenfalls durch ähnliche äussere Verhältnisse veranlafst, Darauf. gründet sich. u der Einflufs der Jahreszeiten auf die verschiedene ‚Geschlechtsentwicklung, welche der Verfasser auf folgende Art ‚ausdrückt :' (Mitte des Winters — Dioeeie mit vorherrschen “dem weiblichen Geschlecht. ": (Arten des Frühjahrs — Dichogamia andro- gyna jÄnfang des Sommiers — vollkommne ER Zwitterbildung. = terbildung. (Ende des Herbstes — Dichogamia Eynandra- Mitte des Sommers — Dioecie mit vorhereschen- y dem männlichen Geschlecht, In einem für eine andre Zeitschrift bestimmten Aufsatze, welchen der Verf. dem Referenten schrift« lich mittheilte, wendet derselbe diese Zusammen- stellung auch auf die vexschiedene Klimate an, in Ende des Sommers — vollkomzane Zwit- so fern durch den Einflufs derselben die verschie- “ i- Rn P : . Dioecie. nn N . SR) u” .2o 2 . - " . 3 Dichogam, androgyn. — 5 Dichog. gynande 62] . . . ” - . | " Zwitter | _ Zwilten, T Pol männlich E En Eu +Pp. , —Pol weiblich, Ce Dioecie | Divecie, S Ri itte 2, Zwitter Zwitter 23 29 pn | E 3 Dichog, gynandr. } Dichogam. androg. 32 | 1 j . . > =. Dioecia- - & 3 - u Der Verf, giebt aber weder fir die eine noch für die andre dieser Zusammenstellüngen nähere Beweise; und wir glauben auch, dals er sie wird schuldig bleiben müssen. Nehmen wir für die geographische Verbreitung des Pflanzenreichs ange- wandte Zusammenstellung, so müfsten gegen die Pole hin Diöeisten seyn, welche sich ‚hauptsächlich durch Saamen, als das höchste Produkt des — Pols fortpflanzen; hier aber finden sich fast nur noch Salices, welche hinsichtlich der Reproduktion nur unbedeutende Saamen hervorbringen. Gegen die Linie ‚hin sind die Diöcisten hauptsächlich Palmen, deren Stamm nach Reifung der sehr ausgebildeten Früchte abstirbt, und die also weit mehr den weiblichen als männlichen Charakter zu tragen scheinen. Unter der gemäfsigten Zone müfsten hauptsächlich Her- maphroditen, gegen die kältern hin Monoecisten. “ vorkommen. Das Verhältnifs der Zahl der Her- maphroditen unter der gemäfsigten Zone zur Ge= saınmtzahl der Pfllanzen dieser Gegend in Verglei- chung der Anzahl der Zwitter überhaupt zur Zahl der Pflanzen überhaupt. möchte wohl schwerlich diese Annahme bestättigen und was die Monöeisten betrifft, so sind, ‚wenn man .auf die Gattungen sicht, bei weitem die meisten (etwa 100 genera) der heifsen, die Mittelzahl (etwa 50) der gemäfsigten . und nur ein kleiner Theil (höchstens 20) der kalten. Zone einheimisch, Sieht man aber auch auf die Zahl der Arten, so sind von den Gattungen, wel- che in kalten Gegenden nur noch in einzelnen Spe- sigs vorkommen, im gemäfsigten und warmen Kli- 55 za oft sehr viele Arten (z.B, von Bryonia, Pinus, Quercus) vorhanden; und selbst der an Carex Ar- ten nicht arme Norden mufs hinsichtlich der Zahl der Arten der gemäfsigten Zone weichen und über- trifft daran nur den Süden (da z. B, 40 Carex in Lappland nach Wahlenberg; 85 nach Lois leur in Frankreich, ebensoviel nach Röhling in Deutschland, und auf dem Kap nur 4 nach Thun. berg vorkommen.) Günstiger für des Verfassers Annahme erscheint das Verhältnifs: wenn man a) die Zahl der Monöcisten des Nordens im Ver- hältnifs zur Gesammtzahl der Pflanzen des Nordens vergleicht mit der Zahl der Monöeisten eines ge... mäfsigt warmen Landes zur Zahl der Pflanzen die- ses Landes überhaupt. So zählt „B. Pahlenberg für Lappland 500 Phanerogamen und unter diesen 50 Monödcisten; da Loiseleur unter 3700 Phane- rogamen in Frankreich nur 180 Monöcisten hat, statt dafs er nach jenem Verhältnifs 370 haben sollte; oder wenn man b) die Zahl der Monöeisten und der Pflanzen überhaupt, welche im Norden vorkommen, vergleicht mit der Zahl der Monöcisten und der Pflanzen der ganzen Erde; so hat =. B, Persoon unter 23,000 Pflanzen nur 1240 Monücisten, da er nach dem Wahlenberg’scher Verhältnifs 2100 haben müfste, Allein dieses für des Verfassers Theo- rie günstige Verhältnifs verschwindet sogleich wie- der, wenu man nicht die Zahl der Arten überhaupt, sondern die Zahl der Arten eines jeden einzelnen . Genus, und wenn man überhaupt nicht die Species, sondern die Genera zum Vergleichungsmoment nimmt. 56 So hat Lappland unter 213 nur It Genera- in- der Monöcie, während Frankreich unter 620 deren 36 in‘ der Monöcie hat, was ungefähr dasselbe Ver-- hältnifs ist. Persoon.hat 2500 Genera und 155 in der Monöcie, nach welchem Verhältnifs Lapp- ‚land 15 Genera in dieser Klasse haben mülste, wo- hei es in Hinsicht der dichogamischen Pflanzen noch gar keinen Vorzug hätte. Dafs derVerf, aber nicht nach- der Zahl der Species überhaupt die Vergleichung an- stellen mufste, ist einleuchtend, da der Grund warum - z. B. gerade Carex Arten mehr als andre Pflanzen‘ in Lappland vorkommen, ein ganz andrer ist oder "wenigstens seyn kann, als ein. solcher, der mit dem Geschlechtsverhältnissen dieser Pflanzen in Verbin- dung gebracht werden könnte. Beweisend für des Verfassers Ansichten wiirde erst der Umstand seyn, wenn nachgewiesen werden könnte, dafs: Pflanzen, welche unter dem gemäfsigten Klima Zwitter sind. . gegen Norden als Dichogamisten vorkommen, oder dafs hermaphroditische Pflanzenfamilien desgemäfsig- ten Klima, sehr verwandte dichogamische Familien im Norden haben, In der zweiten mehr rein ökonomischen Abhand- lung werden die Beobachtungen der ersten auf Oe- konomie angewandt; und es sind in derselben nur. noch einige unbedeutende Versuche über Beförde- zung des Keimens der Saamen durch äussere Ein- Hüsse angeführt, wobei aber der Verl: die frühern Versuche von andern namentlich von Humb old. und Schnurrer gar nicht gekannt zu haben scheint. Am wirksamsten habe sich ihm Kochsalz 57 gezeigt, mehr als Mineralsäuren, welche in nur- eiwas zu grofser Menge zerstörend: auf die Keimung einwirkten: Wir unterlassen es, die Resultate dieser Versu- che zu Gunsten der Sexualität zu deuten, da win überzeugt‘ sind, dafs die Gegner derselben die mei- sten für ihre Ansicht anführen werden. Merkwür- dig-scheint uns hauptsächlich für die Sexualität die vom Verf. bei mehreren sowohl Monöecisten als Diö- eisten gemachte Beobachtung, dafs die Griffel der. weiblichen Pflanzen, wenn.lange keine Befruchtung geschieht, ungewöhnlich in die Länge wachsen. % 2. Bemerkungen über eine Stelle der Rede des Herrn Direktors Dr. Hoppe die Tauschen« stalt betreffend ın der Flora ı922, Nro, 1, 5.171 Wenn ein Gegenstand seiner Vollkommenheit zugeführt werden soll, wenn er den Zweck hat, all- gemein zu nützen, ist es noihwendig, dafs er viel- fach besprochen werde, —. dafs das Mangelhafte “eine Aenderung erleide, und dafs ein Jeder, so. weit es in seinen Kräften liegt zu dem Besserwerden, beitrage. . “ Um die Naturgeschichte mit Gründlichkeit zu studiren, 'mufs man erst vollständige Naturslien- ‚sammlungen und gründlich bearbeitete Handbü- cher haben. Naturhistorische Schriften des beschrei- henden Theils können aber auch uur erst dann in einem vollkommenen Grade geliefert werden, Wenn & 58 ihre Bearbeitung aus vollständigen Sammlungen her- vorgieng. Alle unvollkommenen Arbeiten der Na- {urforscher giengen meistens nur aus unvollständiger Keuntnifs des Gegenstandes hervor. Den hohen wissenschaftlichen "Werth solcher Sammlungen einsehend, und die Nothwendigkeit - schon den schwachen Layen auf den ‘Weg des Bes« sern zu führen, — dem Unwesen der blofsen Ver- _ käuferey von Naturalien, wodurch der Unbemittelte von der Möglichkeit sich eine vollständige Sammlung zu verschaffen , 'ausgeschlossen ward , zu steuern , die Berichtigung von häufig eintrettenden wissen- schaftlichen Fehltritten zu erleichtern, — dem Na- turalientausche eine wohl überdachte und geregelte Richtung zu geben, damit nicht unnöthige Doublet- ten gehäuft, unbenützt dem Würmerfrafs Preifs ‚gegeben , dagegen Pflanzen ganz vernachläfsiget wür- den, welche beinahe den meisten Sammlungen feh- len, — die Bearbeitung von Monographien, so wie ‚selbst die Herausgabe verkäuflicher Sammlungen zu erleichtern , — den Naturforschern Zeit und Geld. ‚zu ersparen —— und. jeden verhältnifsmäßsig zu ent- schädigen ete. bestimmten mich zu der grofßsen Auf opferung meines höchsten Gutes, die kostbare Zeit der Führung der Tauschanstalt uneigennüftzig zu wid- men,..weil ich mich überzeugt fühle, dafs wenn ich äuch selbst im Wissen weiter schreite, es der Wissenschaft nie so förderlich seyn könne, als wenn ich durch eine solche Verwendung meiner mir gegönnten Zeit das Weiterschreiten zur voll 59 kommeneren Kenntnifs einigen Hunderten bedeu- tend erleichtere. Da ich das Bessere in der Wissenschaft. wün- sche und will, so mufs diefs die hochverehrie k, ‚Gesellschaft, noch in einem weit höheren . Grade “wünschen und wollen, wovon sie schon so vielfache Beweise geliefert hat, Da nun in oben angeführter Rede des Herrn Direktors eine Stelle mein, mit sehr vielen Aufopferungen begannenes Unterneh- men, in ein schiefes Licht stellt, bin ich zu der Bitte gezwungen, meinem gegenwärtigen Aufsatze einen Platz in der Flora gönnen zu wollen, vvas ich umso mehr hoffen darf, als so die ganze Tendenz ‚der k. Gesellschaft nur jene der Vervollkommung _ der botanischen "Wissenschaft ist, damit dieser so wichtige Gegenstand besprochen, das Mangelhafte 50 weites in meinen Kräften oder jenen der Herrn "Theilnehmer liegt, gebessert und die Anstalt auf jenen Grad der Vollkommenheit versetzt werde, ‘den die "Wichtigkeit des Gegenstandes erheischt. ‚ Erlaubt wird mir aber auch werden, jede schiefe Deutung » jeden Antrag: der diesem Zwecke nicht ‚entspricht; zu beleuchten, damit Jeder von seiner "irrigen: Meinung, abgebracht werde, sowohl ich ‚selbst, als das gesammie botanische Publikum. N Die vom Herrn Direktor gerügten Mängel der ‘Anstalt, - hätie er unmögheh als solche darstellen "können y-wenn meinen nachträglichen Bemerkungen die Tauschanstalt betreffend, eben so wie es der Hes- perus 'und: die Isis geiham haben, ein Plätzchen in, * 60 der Flora gegönnt worden wäre. %) Bei 167 Theil- nehmern der Anstalt, würde hoffentlich dieser Auf- satz eben das Interesse gehabt haben, als mancher andere mittlerweile in der Flora Erschienene. Er bemerkt, dafs die von mir begründete Na- turalientauschanstalt bereits zur Vollkommenheit gediehen sey. Was meine Meinung von der Sache betrifft, glaube ich diefs zwar; im Rückblick auf die Vergangenheit zu.bejahen, im Hinblick auf das was geleistet werden könnte, aber gänzlich zu ver- neinen. Um diefs zu können ist die thätige Mit- wirkung aller Naturforscher erforderlich, wozu ich hiemit auffodere, mit der Bitte, alle meine An- träge in Hiusicht des Tausches wegen ihrer Wich- ' tigkeit einer ungetheilten Aufmerksamkeit zu wür- digen, welche ich um so mehr in Anspruch neh- men darf, als ich ja meine ganze Zeitnur dem Dien- ste der tauschlustigen Herren Naturforscher uneli« gennützig widme. _ *)Die Red. der Flora kann und darf sich des Rechts der Auswahl eingeschickter Beiträge nicht bege- ben. $o wie sie daher unter andern auch einen- früher eingegangenen Aufsatz der die Prager Tauschanstalt sehr tadelhaft darstellt, aus Scho” nung für den Vorsteher bei Seite gelegt hat, so würde sie vielleicht. auch Ursache gefunden ha- ben den Abdruck des gegenwärtigen zu verwei- geru, wenn darinn nicht eines unserer Mitglie- ‚ der selbst in Berührung gekommen wäre „ und Unpartheiligkeit unsre erste Pflicht seyn müfste» en Die Redaktion. der ‚Floma. 6 ‚Er sagt: „Es würde für die Wissenschaft, dex wir allein dienen wollen, zweckwidrig seyn, einem - sölchen Institute, ein zweites an. die Seite zu sct- zen,“ diefs ist treffend bemerkt, denn ohne. blois “einen einzigen Zentralpunkt wird. der Naturalien- _ tausch auch nie jene Vollkommenheit erreichen, ‘als es hier der Fall seyn kann, wo die Verzeichnisse der einzelnen Sammlungen, so wie die. der zum Austausch angebothenen Naturalien einlaufen‘, vor- gemerkt, und die aus den Sammlungsverzeichnissen. hervorgehenden Lücken beachtet werden können, wodurch dem gegenseitigen Austausche eine gere-+ gelte und überdachte Richtung gegeben werden kann. Ferner: „Gleichwohl darf uns dieses nicht hin« dern, auf andern, wenn auch ähnlichen ‘Wegen ‚dieselben Zwecke zu befördern, und vielleicht noch besser ‘zu begründen.“ Diese Schattenseite in die man mich versetzen will, glaube ich wohl, bei. mei- nem, mit so vielfachen Aufopferungen verknüpften Streben nach dem Besserwerden, nicht verdient zu haben. Dafs ich die Tauschanstalt immer einer vollkommeneren Begründung zuführen will, bewei= sen alle meine diesfälligen Aufsätze, Auch wider- spricht sich der Herr Direktor hier, weil er ein ‘paar Zeilen höher gesagt hat, dafs mein Unterneh- ıen bereits zur Vollkommenheit gediehen sey. Ferner: „Die Klagen über schlecht und unvoll- „ständig eingelegte Planzen, die man sowohl durch „Tausch als auch durch Ankauf erhält, sind eben „so allgemein als wahr.“ — Lange schon habe ich zu gegenseitigen Zurechtweisungen, die ich durch 62 die Tauschanstalt an:die betreffenden Herrn beför- dern will, ‚aufgefordert. Niemand kann sich bes- sern, dem man nicht sagt, dals und wie er gefehlt hat — wie und auf welche Art er seinen Fehler gut machen kann. — Man sage sich diels mit Auf- zichtigkeit — es ist nicht nothwendig, dafs etwa hitterer Hohn, beissender Spott oder gar gröbliche Angriffe solche Zurechtführungen :begleiteten — denn der etwas zu bekritteln versteht, ist noch nicht immer im Stande es auch besser zu machen. ' Nie mand glaube sich über alles andere erhaben, und was er unter sich zu finden glaubt, auch für kleiner. Selbst der Anfänger, wenn er nur reinen, guten Willen und Eifer hat, darf nicht verachtet werden, leiten wirihn auf den rechten Weg und wir werden schen, dafs er uns bald ereilt, dafs er uns und der "Wissenschaft selbst nützliche Dienste leisten kan, und dafs er uns gewils für unsere Nachsicht, Geduld: . und Unterstützung später durch mancherlei Entde» ckungen erfreuen wir. Auch sagt er viel zu wahr „die Nothwendigkeit, „oft ganze Herbarien kaufen zu müssen, wovon man „die Hälfte selbst schon besitzt, ist unangenehm, “ diesem Uebel ist durch die Tauschanstalt fast gänz- 3ich abgeholfen, da man durch sie vollständiger als auf jede andere Art seine Sammilung vermehren kann. Ferner: „Die Wahrheit, dafs man zum Pflan« „zentausch selbst einlegen müsse, wozu nicht jeder „die erforderliche Zeit und Gelegenheit hat, läfst „sich nicht verkennen, “ Diesem mufs ich gänzlich 62 widersprechen, denn ich habe bereits '&fentlich allen jenen, welche keine Pflänzen zum Austäusche einliefern können, und solche zu kaufen wünschen‘, angezeigt: dals. sie auch :hierzu "Gelegenheit finden, indem ich ihnen, wenn si& sich an mich kostenfrei wenden, jene Herren Theilnehmer bekannt machen will, welche ihhen am wdhlfeilsten eine Forderung bei der Tauschanstalt überlassen. Das Preifsmini« mum einer Centurie auf solche. Art aus der Tausch» anstalt verkaufter Pflanzen ist gegenwärtig 5fl. C. M. . Man 'kaniı entweder hlofs.desideriren, oder was zur -forfgesetzten Vervollständigung der einzelnen, Sammlungen am meisten beiträgt ein alphabetisches Herbarsverzeichnifs einsenden, und alles nehmen, was dasselbe nicht enthält, was itzt Steudela Nomenclator botanicus sehr erleichtert, weil dessen Nomenelatur auch bei der botanischen Abtheilung dex Tauschanstalt. angenommen ist. Endlich „sagt er“ kann man bei allen-vorkan- denen: Anstalten 'nichts anderes aquiriren, als was eben vorhanden ist, und angebothen wird.“ Auf welche ‘Art kann man aber etwas aquiriren. was ‚nicht vorhanden ist, : und was nicht 'angebothen wird | Diesen Satz verstehe ich nicht. "Herr :Direktor Dr.. Hoppe glaubt nun diesen Uebeln durch käufliche Vervollständigung des Her- bars der Flora germanica abzuhelfen. Ob sich aber nicht auch hierzu die Naturalientauschanstalt eigne, wo man nebst tauschen auch kaufen kann, mögen die’ eifrigen Botaniker Deutschlands selbst beurthei- len. Die Tauschanstalt kann stets nur jenen Werth =. haben, den’ihr die Meistzahl.der Herren Theilgeh: ‚mer selbst giebt. - Zeichnet sie sich..durch. gut ge- " trocknete, vollständige; :instruktive Exemplare aus, so gereicht es ihnen zur,Ehre, —- ist das Gegentheil ‘vorhersschend „sa trifft der Tadel nicht.mich, son- dern sie —— denn ich! bih-schon seifimehr als einem '. -Jahre ausser Stande selbst.zu sammeln und zu trock- ° nen — und wenn.es hier und'in der "Wissenschaft selbst: besser werden soll, dann müssen “Alle dazu heitragen- . ... 5 : Am Sthlufse mußs, ich. bloß die: Bermerkung bei- fügen, um den Austausch zu erleichtern, dafs die "Herren. Entdecker neuer Pflanzen jede, :von ibnen selbst: entdeckte neue.:Pflanze, wenn sie sich nicht schon auf: eine in Steudels Nomenclator aufge- führte ältere Art zurückführen läfst, ohne frühere Rückfrage, bei der Tauschanstalt in 100 Exemplaren. einliefern können. Doch mufs die Einlieferung ko- ' stenfrei, auf die beim Pflanzentausch bedungene‘ Art geschehen. Dießs wird zugleich : dazu dienen, j ihnen das Prioritätsrecht ihrer ‚Entdeckung zu si- chern, da 100 Zeugen doch gelten müssen, und sie auch auf diesem ‘Wege, wo 100 Herren Theilneh- mer über ihre Entdeckung beinahe gleichzeitig ur- theilen, schneller berichtiget, belchrt, oderi in Ähren, Entdeckung bestärkt werden können, ' Prag am 38, Mai 182, ‚Philipp Maximilian Opiz. ‚Fünfte Beilage zur Flora oder botanischen Zeitung 1822, Zweiter Band, Auszüge aus ausländischen Werken über den Giftbaum von Java. (Aus History of Java by Raffles, im duszuge). Eine ernstliche Widerlegung der groben Unwahr- heiten die den’ Europäern über den sogenannten Upas aufgehefiet worden sind, ist bei der genaue-, ren Kenntnifs die wir jetzt schon von diesem Ge= wächse haben, unnöthig. Doch wird es interessant seyn Dr. Horsfield’s Bericht hierüber aus dem zten Theil der Batavian transaetions kennen zu lernen. Jedermann hat von den Fabeln gehört, welche Foersch über die furchtbare, giftige Natur des Upas bekannt gemacht hat, und Darvin hat dem Gegenstand in seiner poetischen Darstellung vom Leben der Pflanzen aufgegriffen, weil er ihm geschickt ‘schien, darunter einen bösen Geist in der Pllanzen« welt zu personifieiren. Abgesehen aber von dem Fabeln und dem poetischen Gebrauche den ein be- rühmter Dichter von jenem wundervollen Vegeta- ‘bile gemacht hat, unterliegt die Existenz eines Bau- ınes in Java, aus dessen Saft ein schreckliches Gift ‚bereitet werden kann, keinem Zweifel, Der Baum 5 66 — ‘der es producirt,ist der dnchar und wächst indem östlichen Ende der Inse. Rumph erwähnt seiner als arbor toxicaria, doch wächst der Baum nicht ‘auf Amboina und seihe Beschreibung ist nach den Nachrichten gemacht, die er von Macassar erhal- ten hatte. Von dort her kam ihm auch der männli- che Ast, den er abbildet, und der die Identität des Giftbaums von Macassar und den andern ‘östlichen Inseln mit dem ÄAnchar von Java darthut. Der Saft der arbor toxicaria allein ist nach Ru mp F unschäd- Jich.und braucht Zusätze'von Pflanzenstoffen aus der Familie des Ingwers-um seine giftigen Wirkungen su erhalten Dies kömmt, nach den Nachrichten Einiger, doch nicht Aller, mit dem Anchar von Java überein, der unvermengt ‘ebenfalls für unschädlich gehalten wird, und erst auf die zu beschreibende Art die giftige Natur annimmt, Ausser dem wahreh Giftbaum, dem Upas der östlichen Inseln oder dn« «har von Java bringt letztere Insel noch einen, wie es scheint blos ihr zugehörigen Strauch hervor, wel- eher durch eine besondere Behandlungsart ein Gift liefert, das den Upas an Heftigkeit übertrifft, Er heifst Chetik und er ist uns. botanisch noch nicht 80 schr bekannt, als der Anchar, Letzterer gehört in die2iste Klasse des Linne : Männliche und weib- liche Blüthen in Kätzchen auf demselben Zweige nicht weitvon einander, die weiblichen gewöhnlich über den männlichen. Männliche: ein Kelch von auehrern imbricirten Blättern, keine Corolle, die Staubfäden viele, sehr kurz, auf dem Blüthenboden, wit Schuppen bedeckt, . Der Blüthenboden konisch, 67 oben etwas abgerundet, Die weiblichen Blüthen in eyförmigen Kätzchen. Der Kelch von mehrern Blätt- chen (gewöhnlich mehr als an den männlichen) ent« hält nur eine Blüthe, ohne Korolle. Eyersiock ein- fach eyförmig, Griffel 2, lang dünn, divergierend. Ein einfaches spitziges Stigma, eine länglichte Drupa mit dem ‚Kelch bedeckt», Der Saame eine eyfürnige einfächerige Nufs, Der Anchar isteiner der gröisten Bäume In den Javanischen Wäldern. Der Stamm cylindrisch, per pendiculär und 70-- 80 Fufs hoch. Am Grunde breiten sich die Wurzeln oberhalb der Erde sehr aus, wie bei Canarium commune Die Rinde weils, der Länge nach in dünne Furchen berstend. An der Basis ist die Rinde bei alten Bäumen über ı/%2 Zoll dick, und ergielst bei Verwundungen einen gelbli chen Saft, ‘welcher bei jüngeren Bäumen dunkler gefärbt ist, und an der Luft braun wird. Die Kon- sistenz ist fast die der Milch nur etwas dicker, und dabei ist der Saft klehrig, Der Bast ist von sehr feiner fibröser Textur, dem von Brussonetia papy= rifera ähnlich, und wegen seiner Aehnlichkeit mit schlechter Leinwand wird er von dem gemeinen Volke nach gehöriger Auswaschung und Maceration zu Arbeitskleidern verwendet. Diese Kleidung hat jedoch das Unangenehme, dafs sie durchnäfst ein. höchst widerliches Jucken hervorbringt. Dieser ER fekt kömmt von den gummiartigen Theilen her, die dem zubereiteten Bast immer noch anhängen, und es ist merkwürdig, dafs alle Javaner die gifige Wirkung dieses gummiartigen Stoffes kennen, wüh« 6* 68 rend nur die Bewohner des westlichen Theils der Insel die Kunst besitzen, jenes ‘Gift zu bereiten, welches durch Vermischung mit dem Blute unmit- telbar den Tod hervorbringt. Der Stamm theilt sich erst in der genannten Höhe von 70 — 80 Fufs in eine halbkuglichte nicht sehr regelmäfsige Krone. Vor der Erscheinung der Blüthen im Anfang des Mni’s wirft der Baum die Blätter ab, und belaubt sich von neuem nach der Befruchtung. Er liebt einen fruchtbaren nicht sehr erhöhten Boden, und man findet ihn nur in den gröfsten Wäldern. Der An- char ist überall von andern Pflanzen und Sträu- chern umgeben, oft so dicht, dafs man nur mit Mühe zu ihm gelangen kann. Auch Lianen und an- dere Schlingpflanzen findet man an ihm. Es erscheint daher die Erzählung,, dafs er alle vegetabilischen Nachbaren tödte, unwahr.: Bereitung des Giftes vom Anchar. Der Erzähler liefs sich dieselbe von einen alten Javaner zeigen, dessen Gesckicklichkeit darin vor- ‚züglich bekannt war. Ungefähr 8: Unzen von dem Saft des „Znchar, welcher durch Einschnitte in die Rinde gewonnen, und welche über Nacht in einem hohlen Bambusrohr bewahrt worden waren, wur- den in eine Schale gegossen;, dann ‚wurde eine ge- ‚singe Quantität des Saftes von einem Jrum (Nam« pu), von Kaempferia Galanga (Kenchur), von ei- ner Varietät von Zerumbet (Benchli), von gemei- aer Zwiebel und von Knoblauch, welche durch Zer- ‚quetschung. und Auspressung erhalten worden wa- zen, damit gemischt. Darauf kam dieselbe Quan- 69 tiliäit fein gepulverten schwarzen Pfeffers hinzu, und. das Gemenge wurde herum gerührt. Hierauf nahm der Zubereiter eine ganze Frucht von Capsieum fru«. ticosum (Guianapfeffer) öffnete sie, nahm mit Sorg- falt einen einzigen Saämen heraus, den er auf die Flüssigkeit in die Mitte der Schale legte. : Derselbe fieng sogleich an sich schnell herumzudrehen, indem er anfänglich einen regelmäfsigen Zirkel beschrieb, dann sieh gegen den Rand der Schale hinwendetesr wobei auf der Oberfläche der Flüssigkeit eine Bewe- gung sichtbar war, welche ungefähr eine Minute anhielt. Sobald die Mischung zur Ruhe gekommen war, wurde dieselbe Quantität Pfeffer und ein an- derer Saame. vom. Capsicum hinzugefügt, welcher euenfalls eine wiewohl geringere Bewegung. hervor« . brachte. Bei der. \Wiederhohlung dieses Verfahrens zum driltenmal blieb der Saame des Capsicum zu- hig, indem. er einen regelmäfsigen Zirkel um sich in der- Flüssigkeit bildete. Letzteres wird als Zeis. chen angesehen, dafs die Bereitung vollendet sey. Die Bereitung. des Chetik, welches ein grofßser schlingender Strauch von noch unbekannter Fructi- äkation ist, kommt grofsentheils. mit der des An- ehar überein. Aus der Rinde der Wurzel wird mit. nöthigem Zusatz von Wasser ein Extrakt bereitet, dafs mit dem Saft der genaunten Pflanzen noch ein- mal aufgekocht wird. Das Gift dieser beiden Ge- wächse mufs in kleinen Gläsern aufbewahrt werden. Die Wirkung der beiden Giftsrten auf das animali= sche System ist wesentlich verschieden. Mit dem ‚“Anchar wurden 17 Versuche angestellt, DieSchnel- ! 70 ligkeit seiner Wirkung hängt von der Gröfse der ‚Verwundung und der Quantität des in die Zirkula- tion aufgenammenen Giftes ab. Beym ersten Expe- ziment erfolgte der Tod nach 26, beim zten nach 10 Minuten .Die gewähnlichen Symptome sind Zittern und Frösteln der Extremitäten, Unruhe, Empor- sträubung des Haares, Entleerung der Eingeweide, - Schwäche und Ohnmachten, leichte Convulsionen, schnellen Athmen, übermäfsige Salivation, fürchter- liche spasmodische Zusammenziehungen der Brust- und Bauchmuskeln, Drang zum Erbrechen, leichte» res, dann Kothbrechen, darauf schäumiges. Erbre- chen, grofse Agonie, beschwerliches Athemhohlen, wiederholte Convulsionen und Tod. Die Wirkun» gen sind beinahe dieselben an Quadrupeden, in wel- chem Theil des Körpers die Wunde immer seyn mag. Bisweilen wirket das Gift so heftig, dafs nicht alle Symptomen von Zittern, Ohnmacht, Salivation, sogleich tödtliche Convulsionen eintreten. Der Upas scheint alle.Quadrupeden gl’ichartig zu afficiren, je mach ihrer Gröfse und Disposition. Hunde tödtete er nach einer stunde, eine Maus in I0, einen Affen in 7, eine Katze in ı5 Minuten, einen Büffel in 2 Stunden so Minuten. Wenn der Saft mit dem Ex- irakt von Tooback vermischt ist, hat er ähnliche, ja fast stärkere Wirkungen. Ja sogar der reine Saft scheint, wie jedoch nur Einige behaupten, fast die= selbe Wirkung zu äussern. Vögel werden sehr ver- schiedentlich von dem Gift afieirt, unter welchen die Hühner ihm besonders Widerstand leisten, Eines starbnnach 24 Stunden, andereerholten sich allmählig yı wieder, Mit dem Chetik wurden 3 Versuche ange- stellte Seine Wirkungen sind reissender und schnel- ler, Während der Anchar vorzüglich auf dem Darmkanal, die Respiration und Zirkulation wirkef, wirft sich der Chetik mehr auf Hirn und Nerven- system, wie dies vorzüglich die anatomischen Unter- suchungen ausweisen. Der Chetik bringt nach den Symptomen von Ohnmacht, Schwindel und Convul« sionen eine so häufige Erschütterung des Nervensy- stems hervor, dafs er es, sogleich unter. der. Form, einer Apoplexie tödtet. In 2 Experimenten erschie- nen die Wirkungen 6 Minuten nach der Verwun dung; in.einem andern in y. Die Thiere zitterten, plötzlich, fielen jählings nieder und endeten bald, unter Zuckungen. In dem Magen von Quadrupeden wirket der Chetik als starkes Gift, aber er braucht dreimalmehr Zeit als bei Vermischung mit dem Blute. Hühner vertragen den Genyfs desselben leichter als Quadrupeden. Nach den Berichten von Ru mp h ist der U/pas von den Einwohnern von Macassar bei ihren Angrif- fen gegen die Holländer in Amboina ums Jahr 1650 angewendet worden, indem sie ihre Dolche und Pfeile damit vergifteten. Nachdem viele holländi- sche Soldaten seine traurige Wirkung erfahren mufs- 1en, entdeckte man in der Radix toxicaria Rumph ein Gegenmittel, den man durch seine emetischen Kräfte das. gröfste Vertrauen schenkte, \ 72 Doubletten- Liste getrockneter Pflanzen von Mil- helm Gerhard in Leipzig, Freunden zur Answahl gegen Tausch, botanischen 200 Ötfück für 5 Thir, sächs., überlassen. Achillea biserrata, mille- folium & vollina B- tri- vialıs, meongolica, spe- ciosa, tunacetifolia. Acauitum Cynoctonum, Störkianum. Aethusa cynapioides, Agrostemma coeli- rosa. Agrostis inierrupta, ver- ticillata, . Alchemilla pubescens, Allium carinatum, vi. neule, Alyssum calycinum, bir- sutum, minimum. Amaranthus Berchtholdii, cau:latus, eruentus, di. andrus, gungeticus, hy- bridus, lividus, palli- dus, polygamus, poly- gonoides, sanguineus, spinosus, strietus, syl- vestris, fortuosus. Ambrosia trifida, Ammi majus. Anchusa oflieinalis. Andropogon angustifo- Yus. Angelica Carvifolia. Anthemis biaristata, Te- tusa, valentina, Äphanes arvensis, Apium graveolens, Arabis arenosa, glabrä, Halleri, petraea, sagit- tata, Arenaria marina. Arnica montana. Arnopogon picroides. Artemisia maritima. Asperula cynanchica, odo= Tata. Aster Amellus, elegans, praecox, Tripolium. Asterocephalus agrestis, Astragalus baeticus, Cicer, glyciphyllos, hamosus. Athanasia annua. Atriplex alba, laciniata, ruderalis, veneta, ni- tens. Avena pratensis, sativa nigra, sativa podolica, -sativa pyramidalis, Barkhausia foetida, gra- veolens. | Basella rubra. Batrachospermum monili- forme, Betonica stricta. Bidens leucanthas Biseutella apula, raphani- folia. Blitum capitatum. Brachypodium asperum, distachium, Brassica orientalis, Touf« nefortii, oder nn ln ne nn man nn nee Bromus arvensis, lanceo- latus, Bupleurum Gerardi, lon- gifolium, Campanula, Erinus, glo- merata, persicifolia Yy “ germ, hirtis, ucranica. Cardiospermum Halicac- cabum, Carduus bulbosus, polya- canthus. Carex acuta, brizoides, caespitosa, clandestina, elongata, flacca, flava,. kirta, intermedia, lin- naeana, ınontana, pal- lescens, panicea, pani- culata, patula, praecox, Pseuda-Cyperus, remo- ta, riparia, stellulata, sylvatica, teretiuscula, vesicaria. Cassia Chamaecrista. Caucalis platycarpos. Centaurea aspera, bene- dieta, Crupina, elonga- ta, melitensis, panicu- . lata, Scabiosa, solstitia- lis, vochinensis,Zanonäi, Centrospermum Chrysan- themum. Centunculus minimus. Ceplislanthera pallens. CGerastium holosteoides. Ceratochloa unioloides., Cheiranthus erysimoides. Chenopodium Botrys, fi- cifolium , lanceolatun,, maritimum, opulifoli- um, Schraderianum. 4 73 Chondrilla juncea. Chrysanthemum Myconis, senecioides. Cineraria integrifolia. Circaea alpina. Cnieus acaulis, Coix Lacryma. Comarum palustre. Conryallaria bifolia. Coriandrum testiculatum, Coronilla coronata, varia« Corydalis bulbosa , faba- cea, fungosa, semper- virens. Corynephorus canescens. Crepis agrestis, croatica, hispida, parviflora, po- lymorpha, raphanifo- lia, stricta, Cynoglossum pictum. Cypripedium Calecolus, Cytisus nigricans, Dianthus alpestris, cam- pestris, Caesius, suav&o- leus. Digitalis purpurea, Dinebra arabica. Diotis atriplicoides. Doronicum austriacum, scorpioides, Druscera intermedia, Ion- sifolia, rotundifolia. Echinaria capitata. Echium cereticum, Ebhrharta panicea. Eleocharis acicularis, 0- vata. Elywmus arenarius, cana- densis. Equisetum hyemale. 74 Eriophorum "lium. Erodium moschatum, Eruca sativa. Erysimum, Barbaren, strie=. tum Eryinraea pulchella. Eyphorbia caespistosa, di. versifolia, duleis, hype- zicifolia, Lagascae, ver- Fucosa, Fedia.coronata, eriocarpa, Festuca tenuiflora, . Flaveria, Contrayerba.. -, Fragaria collina, Galinsoga parviflora. Galium lucidum, rotundi. " folium, uliginusum. Gaudinia, fragilis, Geranium. sibiricum, um. brosum. Geropogon glaber. Gladiolus communis, Glaucium, corniculatum, Glaux maritima. Gnaphalium luteo-album. Gymnadenia conopsea, - odoratissima« Gymnostomum, ovatum,, pyriforme, truncatum. Gypsophila altissima, se- rotina. Habenaria viridis, Hedypnois. pendula. Helianthemum, nilotieum. Helianthus decapetalus, giganteus, ınollis, Heliopsis laevis. Helminthia echioides, angustifo- Herminium Monorchis. Heterospermufa, pinna- tum. Fieracium, glaucescens, Lachenalii, virgatum, Hordeum intermedium, pratense. j Hyacinthus paniculatus HAypnum cupressiforme, intricatum, riparioides splendens. Hypochaeris glabra. lberis amara. Blecebrum verticillatum. Inula germanica, hirta. Iris sibirica. Juncus acutiflorus, fili- formis, lampocarpos, subverticillatus. Tena- geja. Köleria eristata % con- tigua. Lactuca perennis. Lathyrus angulatus, pa-. lustris, tingitanus,. tu- midus. Ledum palustre. Leonurus Marrubiastrum, ' Leptocarpaea Loeselij. Zäinaria spuria, supina. Linum.asiaticum, perenne, Littorella lacustris., Lobelia pubescens, ' Lotus. prostratus, siliquo- sus, tenuifolius. Lunaria rediviva. Lupinus albus, linifolius Lychnis laeta. Madia viscosa. Malcomia maritima:. Malva Alcea, caroliniana, excelsa, limensis, mau- Fitianad. Marrubium hispanicum, Medicago apieulafa, ap- planata, easpica, catalo- nica, denticulata, di« stans, Gerardi, macula- ta, nigra, orbicularis, Tigidula, scutellata, Te- rebellum, tuberculata, uncinata. Melica eiliata, uniflora. Melilotus cretica, italica,, Kochiana, mauritanica, Meum heterophylium. Myosotis alpestris, arven- sis, cacspitosa, inlerme- dia, laxiflora,, laxiflora- parviflora, palustris, sparsiflora, strigulosa, sylvatica, versicolor. Nardus strieta. Nepeta italica, longiflora, ' Nepetella, nuda. Nicotiana paniculata, pe- tiolata, rustica R. tata- rica, quadrivalvis. Nonea pulla. Oenothera, striata, villosa. Omphalodes scorpioides, Ononis reclinata. Ophrys Myodes. Orchis coriophora, latifo- Ha, maculata, militaris, Palustris, ustulata. Ornithopus perpusillus. Panieum asperrimum, ca- pillare, hirsutum, pro- liferum, verticillatum. 75 Paris quadrifolia. Peplis Portula. Phalaris minor, paradoxa. Phlox maculata. Physalis aequata, Alke- kengi. \ Phyteuma orbiculare. Pieridium tingitanum. Pieris Sprengeriana. Plantago arenaria, diva- ricata, maritima, salsa, stricta. ’ Poa distans, nemoralis, Polemonium mexicanum. Polygala amara - insipida, Polygonum aviculare Y ar- vense, Polytrichum juniperifo- lium. ‚ Potamogeton marinus. Potentilla nemoralis, nor- vegica, ahscura« Poterium agrimonifolium, pelygamum. Sangui« sorba. Prenanthes hieracifolia , muralise Prunella grandiflora. Pulsatilla pratensis. Pyrethrum maritimum, Pyrola rosea, rotundifo- lia, secunda, Radiola linoides. Ranunculus abortivus,mu- ricatns, parviflorns. Reseda lutea, mediterra- ned. Rosa rubiginosa triflora, pumila. 76 Rudbeckia amplexifolia ; ’ digitata. Bumex britannica, Iuxu- rians- Salicornia herbacea. Salıx depressa, pentandra. Salvia amplexicaulis, hir- suta, laneeolata, niloti- ca, oblongata, virgata. Sazmolus Valerandi. Sanvitalia procumbens, Sapunaria oflieinalis, Väc- caria, Scabiosa eolumbaria, ochroleuca, suaveolens. Scheuchzeria palustris. Scirpus maritimus, wadi- cans. Scorpiurus sulcata, ver- miculata. Scrophularia sambueifo- Dia. Seutellaria hastifolia, Sedum albuımn. Selinum Oreoselinum. , Senecio artemisiaefolius, hieracifolius, lividus, trifidus. Serapias palustris. Seseli annuum, glaucum, Setaria italiea, Sida Dilleniana , crenati- flora. Sideritis syriaca, Siegesbeckia orientalis, Silene amoena, arenariä, congesta, coniea,decum. bens, dichotoma, jeni- seensis, micropetala, ob- tusifolia, paradoxa, pu- silla , quinquevulnera, sedoides, stricta, triner- via, vespertina, Silybum syriacum. Sinapis caınpestris, cheli- donilolia, dissecla, eru- coides. Sisymbrium Eekartsher- gense, monense, Nastur- tium, terrestre, villo- sum, Vrolickianum. Solanum chenopodioides, villosum. Solidago Hithospermifolia, villosa. . Sonchus hispanieus. Sorghum saccharatum« Spiraea denudata. Stachys arvensis, recia, Stellaria palustris. Stipa capillata, pennafa, tortilis. u Tagetes patula ß.' minor. Thalietrum saxatile. Thlaspi perfoliatum, Thrincia hispida ‚ psilo- carpa. Thymus canüs. Tiarella cordifolia. Tragopogon, a angustifolius revolutug. Trifolium agrarium, al pestre, angustifolium, ilexuosum; fragiferum; 'glomeratum , incarna- tum, ochroleuenm, re- supinatum, rigidum, spadiceum , spuinosum, Triglochin maritimum, pa» lustre,, 7 zer—_.__ Trigonella Calliceras, or- nithopodieides, Triseium pubescens. Triticum aristatum, atra- ium, Cienfuegos , coch- lcare, compositum, dis- tichum, erinaceum, Guertnerianum, hordei- forme, monvcowwon, pectiniforme, poloni- eusn glabrum, poloni- eum submuticum, pu- bescens, rufescens, sur- dinicum, siculum, Spel- ta, Spelta ferruginea, tenuienlum, Ulmus major. Ursinia anthemoides. 77 Valeriana officinalis ß. an- gustifolia, tripteris. _ Veronica, azurea, Buxbau« mii, Cymbalaria, glabra, Jacquini, longifolia, monlana, spicata, vil- losa. Viecia bicolor, globosa, hy- brida, leucosperma, nis« seliana, pisiformis, pla- tycarpus, sordida, syl« vatica. Viola lutea, tricolor. Weissia reenrvirostris. Xanthium orientale, Zaluzania triloba» Zornia peltat, Zweites Verzeichnifs ausgewählter gut getrockne= ter Pflanzen, welche zum Tausch angeboten werden von dem k. Weldenzu Wien, ro, 797. wohnhaft. Nola bene. k, Obersten Baron von im kleinen Jacober- Hof Gegen diese Pflanzen werden keine andere als wildgewachsene und dieich selbst ausgewählt habe angenommen, auch müs. sen sie Franco Wien geliefert werden, wo. hin ich meine Paquete ebenfalls France "abliefere, Agrostema Flos Jovis. ‚ Anthericum serotinum. _ Andropogon distachion, Anemone alpina, ‚sulphurea- m Ä Aquilegia pyrenaica, ‚Arenaria linillora, Arabis alpina. coeruleas Aretia tomentosa« 78 Aretia penina. £ Artemisia glacialis. . = mutellina.. — spicafa. Asperula trinervia. Astragalus monspessula- nus. Astrantia minor. Buphthalmum speciosis- simum. _ Bupleuvrum ranunculoi- des. —_ stellatum. ‚Campanula Scheuchzeri. — genisia. caespitosä, _ Reineri. Caparis spinosa. Cerastium praecox.: Cineraria aurantiaca, Colehienm alpinum, ‚Conyza sicula. Crepis austriaca, Cyperus longus. — viridis. 5 — diformis. ‚Delphinium peregrinum. | Dentaria pentaphylla, Dianthus neglectus, Fumaria capreolata, Galliutm pyrenaicum, -- purpureum, -—— baldense: Gentiana lutea, — purpurem . punctatar — imbricuta. — nivalis — glacialis. Horminum pyrenaicum, {beris rofundifolia. Iris sisirinchium, | Juncus luteus, Lepidium alpinums _ brevicaule, Lychnis alpina. Myosotis nana, Ophris arachnites. Pedicularis flammea. in fasciculata, tuberosa. —_ rostrata, Primula villosa. — glaucescens. Pteris eretica. Ranunculus glacialis, Raphanus Landra. Saxifraga Vandelii. Ponae, moschafas biflora. caesia, _ brivides» caespilosaz aspera- - seguierl. purpurea. Seabiosa graminifolia. Sedum atratum.' Sempervivum _arachno%- deum. ‚Senecio incanus, uniflorus, — abrotan’folius -—- Doronicum —— vernus Serapias curdigera, — Lö neun, IEIEERERI 2 | Sisimbrium »yrenalcunt Stahelina dubia. 79 Stellaria cerastioides, Veronica urticaefolia, Suffrenia filiformis. -— alpina. . Trifolium stellatum, = aphylia — alpinum. Viola cenisin -—— Sebastiani. — gracilis. — saxatile, — cenlcarata. Veronica Hosti. | — Zoisii Nuchstehend liefern wir den Inhalt des zweiten Faszikels der getrockneten seltenen unga- rischen von Herrn Dr. Sadler und Apoth. Pauer ausgegebenen Pflanzen (Vergl. Flora apa. $.141.) und bemerken, dafs noch Exem- plare des ersten und zweiten Faszikels bei der Redaktion der Flora zu haben sind, Aconitum Jacguini. Alyssum minimum. Amygdalus nana, Arenaria graminifoliä,. Artemisia saxatilis. "Astragalus austriacus, ‚Atriplex acuminata,, Bunias orientalis. Calepina Corvini. Campanula sibirica. Camphorosma ovatum, Clematis integrifolia. Crocus reticulatus, Cyperus pannonicus Crypsis aculeata. -— schoenoides. Dentaria glandulosa, Draba nemoralis. Echium rubrum, Erodium Ciconium. 1 Erysimum austriacums, Euphorbia salicifolig, _ virgata. Evonymus verrucosus Galium Banhini. — ‚ pedemontanum. Glyzirrhiza glandulifera, Helleborus dumetorum« Hesperis tristis. Hutchinsia petraea,, Iris arenarias Isopyrum. thaliciroides, Lepidium pcrfoliatum. _ Draba. Levcojüm aestivum. ’ Lithospermum tinctorie um. 1. Malcomia africana. 86 Melampyrum barbatum. | Salvia ausfriaca. Milium paradoxum. Scorzoncra purpurea. Myagrum perfoliatum, Seutellaria Columnae, Ornus eurapaea, Sorbus lanuginasa, Orohus albus. Spartium radiatum. Paliurus australis. Statice Gmelini. ' Phlomis tuberosa. Sternbergiä colchiciflora, Polygala major. Tilia alba. Prenanthes hieracifolia. } Trinia glauca, Hanunculus illyricus. Viola livida. _ testiculatus, Xeranthemum annuum« Rhus Cotinus. Ankündigung. Von den Holzpflanzen des östreichischen Kai- serthums in unillum. Abbildungen von Leopold Trattinnick in Wien , für Oekonomen, Förster, Gartenfreunde und Landesbehörden u. s. w. em scheint alle Vierteljahre ein Heft mit ı0 Abbildun-' gen a ıfl. 56ke. Conv.M. Die Zahl der Hefte dürfte sich im Ganzen auf 30 — 40 belaufen. Der Buchhändler Schaumburg und Comp. in Wien hat. den Verlag übernommen. Vollständige Ankündi- gungen sind bei.der Exped. der Flora in Regensburg zu haben, wo auch Bestellungen angenommen werden. \ Sechste Beilage zur Flora oder botanischen Zeitung 182% Zweiter Band. I, Necrologe Franz Edler von Portenschlag, Lassen Sie micb, ehe eine würdigere Feder dem Hingeschiedenen ein Denkmal stiftet, der erste seyn, der einem der wrürdigsten Priester Florens eine Blume auf sein Grab streut, Wir beklagen den Ver- lust des Hrn, Franz Edlen von Portenschlag, Dr. der Rechte und Mitglied der botanischen Ge- sellschaft in Regensburg, der anı 7. November 1822 Vormittags im 5ısten Jahre seines Alters an einer sehr schmerzlichen Magenkrankheit, 'an der er seit lange gelitten, verschied.- -Mit-Floren beklagen auch alle seine Freunde und die ihn näher kannten den Verlust dieser friedlichen, stillen, hescheidenen ' und emsigen Seele. Er war ein leidenschaftlicher Verehrer der ‚Botanik, denn er batte ihr seinen eigentlichen Beruf und sein Vermögen, und, was noch weit melır ist, seine. Gesundheit geopfert, er war ihr bis zum letzten Augenblick getreu, denn von einer mühseligen Wanderung aus’ mehreren Gärten Wiens zurück gekommen, legte er sich nie- der, träumte noch von Blumen und herrlichen Al- pen in die er sich im Geiste versetzt glaubte, und 6 82 verschied so in den Armen seiner Huldgöttin. Er hinterläfst ein sehr wohl geordnetes mit kritischen Bemerkungen versehenes Herbarium, beiläufig 12000 Species enthaltend, worüber auch ein guter Kala- log existiert. Dieses Herbarium war seine ganze Lebensfreude, sein einziger höchster Schatz, den er eifersüchtig bewachte und täglich zu vergrößsern suchte. Aus allen Theilen der Welt, mit denen er in wissenschaftlicher Verbindung stand, halte er gesammelt, eine Flora vom Cap, von Egypten, Creta und Lappland, und alles, was seine vielfältigen Reisen durch Böhmen, Mähren, Oesterreich; Steyer- mark, Ungarn und Dalmatien ihm abwarfen, darinn niedergelegt; eine grofse Ausbeute der in Gärten gesammelten Schätze, und durch Tausch. und Kauf erworbene Pflanzen stellen dieses Herbarium in eines der vorzüglichsten. Keine Pflanze ist ohne einer genauen Untersuchung, ohne kritische Bemerkungen darinn niedergelegt, es füllte Boden und Keller und sein ganzes-Zimmer aus, Sein Vater, ein ehrwür- diger Greis, will dieses Herbarium irgend einem Institute als fromme Stiftung übergeben, wenn es zur in ein solches kommt, wo es wirklich Nutzen für die Wissenschaft bringt, und nicht in eins wo nur die Würmer Nahrung daraus ziehen — Viel. leicht dürfte es dem Hrn, Custos Trattinnick, ei- nem vertrauten Freunde des Verblichenen, gefallen, einen Necrolog von gehaltvollerm Inhalt zu liefern. v. Welden, IL Pflanzenverkauf, Ein Herbarinm vivum, aus 2650 Species gröl- 83 tentheils deutschen, aber auch mehreren Garten Ge= wächsen bestehend, isi zu verkaufen. die Pillanzen sind auf feines weil«es Papier geheftet, mit Klasse, Name und Standort bezeichnet, und in 6 Octav- und ı5 Foliobänden sauber eingebunden. Ein voll- sländiges Verzeichnils der Sammlung liegt ebenfalls gebunden bei. Es enthält dasselbe unter audern ı2 Achillege, ı5 Allia, ı2 Anemonen, ı0 Artemisiae, 16 Aspidia, 47 Asteres, ı6 Astragali, 25,Campanulae, 32 Pelargonia, ı3-Plantagines, 44 Potentillae, ıı Pri- mulae, 26 Ranunculi, ı8 Salices, 20 Salviae, 24 Sa- xifragae, ı8 Seda, 17 Teucria, ıı Cytisi, 14 Galia, 19 Gentianae, 23 Gerania, 15 Gnaphalia, ıg Hieracia, 35 Junci, 20 Medicagines, 50 Veronicae, ı4 Violae ete. Ausserdem sind auch noch .ı300 Tilanzen: in Fliefspapier gelegt, die sich vorzüglich für einen An- fänger der Botanik eignen, um einen billigen Preis zu verkaufen, Da der Besitzer dieser Sammlung schon seit ı@ Jahren an diesem Herbarium sammelt, und gegen- t wirds nur durch mifsliche Verhältnifse gezwungen ‚ dasselbe wegzugeben, so kann dasselbe umseit. l nen weit geringeren Preis verabfolgt werden, als der eigentliche Werth desselben erheischst. Kaufslieb- haber wollen sich daher baldmöglichst mit Ihren Anerbielen in frankirten Brielen unter der Addres- se l,G. H. an Hrn, Apotheker Fürnrehr in Re- gensburg wenden, welcher dieselben an den Besitzer weiter. zu besorgen die Gelälligkeit haben wird. 6* 84 Ä | Inhaltsverzeichniß. L Anfragen . Nees von Esenheck wegen Verschiedenheit der Cre- pis sprengeriana und Cr. lappacea. 638. Tulpenpreise betreffend, 496. Wegen Carex thuringiaca. 718. Wegen einige Arten von Allium. 576. I, Ankündigungen und Anzeigen. Kotzebue’s Reisen betreffend, 622, _ Martius Werke über Brasilien. 736. Martius und Spix Reise durch das Innere von Bra- silien u. s. w., Beilage 33. Nees v. Esenbeck Verbindung der 72 Kupfertafeln aus 'Mirbels Elemens de Botanique mit seinem Handbuch der Botanik, 416.. oo Nees v. Eseubeck über Beschädigung des Botani- schen Gartens in Bonn. 495... Opiz wegen Mentha und Thymus. 623. Prager Naturalien - Tauschaustalt, 624. Trattinsicks Holzpilanzen. Beilage &o. Trattinnicks synodus botanica omınes familias genera et species plantarum illustrat, Beil. 37, I. Aufsätze. Braun, über Oxalis cornienlata und strieta. 658g. Dierbach, über den Ursprung der Lehre von den "Kräften der Pflanzen. 524, Ebermaier, über Schultzens Schrift über den Kreis- lauf des Saftes im Schällkraut, 657. 6783. 'Fürnrohr, über Hornschuch’s Beobachtungen über Metamorphose der niedern vegetabilischen Or- ganisınen. 9705. Ueber den Giftbaum von Java. Beilage 65. Haller Observationes in Potentillam auream et al- ‚. pestrem. zaı. Ueber die Heitzung der Treibhäuser mit Dämpf, 513, 85 Leo Meier chemische Analyse des Saftes der Musa sapientum, mitgetheilt von Prof, Eysenhardt, 611, Reichenbachs zweiter Beitrag zur Flora von Dres-. on en, 2 [2 R ö Reichenbach, über Bewegung des Safıs im Schöll- krante 6og, re ’ Schranks plantae neranicae, :641. Üeber Siehers Herbarium florae austriae. . 647, Trattinnick über den Cyamus und Lotus der Aegyp- tier und Griechen. 577, 593, v. Uechtritz kritische Beiträge zur europäischen Flora. 4ız. 433, Weihe, Lysimachia westphalica. 4ıı. v. Welden, über Pedienlaris fasciculate und Gen- tiana campanulata. 561, Wenderoth ‚Bemerkungen über den Frühlingsflor des Jahrs ı822. 545, en IV Beantwortungen Antwort ‚an. Hrn, Opiz auf sein Schreiben an die Theilnehmer der Tauschanstalt. 749. Mayer über einige Carexarten, auf die Anfrage in Flora. 1822. Nr. 20. 714. Wegen-Carex Schraderi, 717. Oxalis 630,. 732, nn oo VW Bemerkungen An die Herrn Theilnehmer der Tauschanstalt in Prag. 635. 5 Cardaminen der deutschen Flora nach DeCandolle, Bu 71: Fe Dentaria die ‚deutschen Arten derselben nach De- " Candolle, 432. Emmerich, über Gymnostomum tetragonum, 447, . Opiz Bemerkungen über eine Stelle der Rede des Hrn. D. Dr, Hoppe die Tauschanstalt betreffend. ‚Beilage 57. , Opiz, über den ersten Entdecker des Erineum Oxya- canıhae, 636, Saum enigue, über Achill, Haenkeana, Salix hybri- a, 654. 86 Ueber Atnica'cordata, Trifolium strietum, alpinum und: parvillorum, ' 692.' - Ueber :Atriplex mierosperma und hastilifolia.. 415. Verschieden geformte Blätter und gefärbte Beeren estimmen allein keine Pllanzenarten. : 709. Verwahrung der Herbariın für Raubinsecien. 636. Wenderoth, über Trennung der Gattung Arbutus, 688. Zusatz wegen: Anfrage von Equiseium, 637. "VL Berichtigungen. Dierbach über Progranime. von Georg Frankus. 55g. Ueber Ranunculus sibirieus. 639. Mayer Berichtigungen über Sieberische Pflanzen, 751. Ueber ‚Flora martinicensis. 687. a Ueber Siebers cretisches Herbarium. 638. VL, Correspondenz ;. Botaniker, botanische Gärten und brasilianische Sammlungen in München, . 54. - j Botanische Nachrichten über Salzburg und dort an- wesende und reisende Botaniker, 625. . Ueber DeCandule syst. naturae regn. vegetab, 468. ‚Ehrenbeig über die Vegetation von Fgypten. '692. Gay über Crocus und Juncus, 553. DE Jan, Reisen durch Frankreich und die Schweiz, 568. Koch über Siebera und Sommerauera, 753 “ Martius über die botan. Ansialten und Gärten in Sinitgard, Sirasburg, Frankfurt und Bonn;. und über die königl, baier. landwirtbschaftl. Schule in Schleisheim, 437. ’ Nees v. Esenbeck über Botanik und Garten - Anla- gen in Darmstadt. 697. . Nees v. Esenbeck Fortsetzung von Flarkes Liche- nen betreffend, 4ı4, Sommerauer über einige Pflanzen Steuermarks, 769. Versammlung deutscher Naturforscher in Leipzig. 616. Weinmann über das Geschlecht der Pllanzen, 763, Wiegmann über Oxalis. 732. u VI Curiosa Rafinesque Entdeckung neuer Gewächse im Schwim- men. 719. 87 IX. Literatur und neue Schriften, Denkschriften der königl. baier, botan. Gesellschaft „in Regensburg ater Bd. Ag2, v. Hall synopsis gram. Belgii indigenarum. 446. Haworth Saxifragarum Enumeratio. 543. Neue englische Literatur. 640. 656. Nova acta physico - medica Academie Caesareae Leopeldino-Carolinae Naturae Cariosorum. 428. Reichenbachs Vergifsmeinnicht - Arten in Sturm leutschl. Flora Aates Heft. 480. u Schleicher Catalogus huc usque ahsolutus omnium plantarum: in Helvetia sponte nascentium, 464, Sternberg Revisionis Saxifragarum Supplementum. 544, Wilbrand uiid Rietchen Gemälde der organischen Natur in ihrer Verbreitung auf der Erde. 461, X Necrologe. Boks Leben und Tod, 62. Kuhl’s Tod nebst gelegerheitlichen Reilexionen, 633, Fr. Edl, v. Portenschlag, Beil. 8ı. . XI, Neuigkeiten. Bryologia germanica betreflend. 744. Ueber einige Arten von Carex. 747. Hefsler über die Gatlung Timmia. 767. Hilsenberg und Bojer botanisiren auflsle de France, 720. Mertens und Koch Deutschlands Flora. 734. Moretti über einige Pflanzen Italiens, 766, Ueber Siebers Reisen und Reisebeschreibung. 720, Welden Ausgabe von Portenschlags Pilanzen aus Dal- matien. 736. Wickström botanische Relationen, 720. xIM Notizen botanische Beinert Präparation von Semperviva und Ericae für Herbarien. 574, . Beifall und Unterstützung der königl. preulsischen Regierung für die Schriften der Leopold, Carol. Akademie der Naturforscher in Bonn. 558. Brasilianische Gewächse und Musenm in Wien, 465, 466. 85 Herbarienfeinde, RauBinseoten. 571. . Hornschuchs Nachrichten über Nees von Esenbeck und von Martius- Florula des Urwaldes. 559, Meyers Anstellung als: Physivgraph im Königreich Hannover, gr. ' Naturbistorische Werke über Brasilien. 467. Pohl’s Beförderung 'und Anstellung. 465. Ob Primula farinosa eine Aretia oder Androsace ey. Bee Reichenbach über den botan, Garten in Dresden. 553. Salzmanns Beise'nach‘ dem südl. Spanien. 704. Sturm Register zu seiner Deutschl. Flora, 413, XI Pflanzenverzeichniße, Gerhard’ Doublettenverzeichnils. Beil. 72. Langs Doubleitenverzeichnifs. Beil. 46. Pilanzenverkauf, Beil, 82, Sadler und Pauer Pllanzenverzeichnifs, Beil, 79. “ Welden. Doubletienverzeichnifs, Beil. 77. XIV, Recensionenw Agardh, Species Algarum rite cognitae cum synonymis . “differentis specitieis et descript, succinctis, 385. Asiatic Besearches ı3öter Band. Beil. 32. Autenrieih, Dissertatio de discrimine sexuali jam in seminibus plantarum dioicarum apparente, Aoı, Donnersmarck Nomenclatorbotanicus Edit, altera. 494, Eschweiler de fructificatione generis Rhizomorphae, commentalio. 725. Haan Commentatio in questionem Quinam sunt li- ' "mites inter vilam Animalium et Vegetabilium, Beil. 17. . Lindley Digitalium Monograpkia, 498, ' Link Ennmeratio--plantarum horti Begii bot. Bero- - lin, altera. 487, re = Manz Versuche und Beobachtungen über das Ge- schlecht der Pilanzen. Beil. 4g, Mauz Versuche und Vorschläge über die Verbesse- “rung des Hanfbaues. Beil. 49. Page’s Prodromus or a general Nomenclature of all the plants indigen, and exotie etc, 509. g Presl Cyperaceae et Gramineae sieulae. : 51%, - Presi Flora cechica, 481, ee Radius Dissertatio de Pyrola et Chimopkila, Bl, ı2. Rutlie Flora der Mittelmark. 655. Schmalz Disposilio synoptica generum plantarum circa Dresdam et sponte cresc. et in agıis {re- quentium cultorum, Beil. 24. ‘ Schultz Prodromi' ilorae Stargardiensis sapplemen- tum primum, . Beil. ı, Sternbergii Revisionis Saxifragarum iconihus illu- .straiae supplem. 728. Tittmann, Keimung der Pllanzen durch Beschrei- bungen und Abbildung, einzelner Saamen und Keimptlanzen erläutert. 449, Winterschmid’is Nürnbergische Flora 5 -6tes Heft. Beil, 30, XL Reiseberichte. Gruners botanische Reise von Salzburg durch Tyrol nach Triest und durch Kärnthen zurück. gg. v. Welden, Bericht über eine botanische Reise in. ltalien. 475. XVI. Verzeichnifs der Schriftsteller, Agardh 385. Autenrieth Acı, Beinert 574. Bojer 720. Dierbach 527, 559. Donnersmarck 494. Ebermaier 657, 673, . Ehrenberg 692, .Emme- rich 448. Eschweiler 725, KEysenhardt 611. Fürnrohr 705, Gay 553. ‚Gerhard Beilage 73, Gruner 699. Haan Beil. ı7. Hall 446, Hal- ler 721. Haworih 543. Hesler 767, Hilsen- berg 720. Jan 568. .Koch 753, 704. Lehmann 513. Lindley 498. Link 48ı. Martius 736, 737, Beil. 35. Mauz 49, Mayer 687, 714, 751, Meier 611. ° Moretti 766, Nees v. Esenbeck 414, 416, 697. Opiz 623, 656, Beil. 57. Pauer Beil, 77. Presl 481, 511, Radius Beilage ı2, Reichenbach 480, 52g, 553, 609. Rietchen 461. Sadler Beil, 77. Schleicher 464. Schmalz Bei- lage 24, Schrank 641. Schulz Beil, 1. Sieber 90 720. ‘ Sommerauer 759. _ Sternberg 544, 728. Trattinnick 577, 594, Beil. 79, Rittmann 449, Uechtritz 417, 435. Weihe 411, Weinmann 763. Welden 475,561, 735, Beil. 78,82. Wende- roth 545, 688, Wirkström 720. Wiegmann 732, Wilbrand 461. Winterschmidt Beilage 30. XVIL Vorzüglichere Pflanzennamen. Agaricus lepideus 765. Agrostis alba, alpina, 'diffu- sa, vulgaris 433,. Aira vallesiaca 648. Allia 576, Andropogon Allionii 648. Androsacae viliosa 648. Anemone baldensis, 650. Antho- xantum amarum Aa5, odoratum 426. Ara- bis arenosa 445. Arbuti 688. Aretiae 648, Arenaria clandestina 735. Arıneria dentienu- lata 735. Arnica cordata 672. Artemi- sia camphorata 651. glacialis 6%ı. hololeuca 646. monogyna 646. nutans 645 salsoloides "646. Arum erinitum 445, italicum, maculafum, pictum, proboscideum 446, “Asperula galioides 642. Astragalus dasyanthos 645. tyrolensis, ura- ‚lensis, velütinus 651. Atamaniha verlicillata 735. Atriplex hastilifolia 415. lacinata 416. microsperma 415. ohlongifolia 416, Berteroa procumbens 736. Biscutella saxatilis 650, Bromus caespitosus, madritensis, rigidus 43g, Bupleurum graminifolium, petraeum 70%. Calla palustris 445. Campanula Pumilio 755. Car- damime maritima 736.: Carex 7ı4. atrofusca 652. baldensis 652. binervis, distans, fulva, Hostiana 714. irrigua 748. Persoonii 652. pe- traea 948, punctata 714: rigida 653, Schra- deri 717, Schkurii 642, tkuringiaca 718, va- ginata 652. Castalia 586, 5gı, 593. Lotuss5g7, magnilica 595. Cheiranthus alpinus 651, Cher- leria octandra 650, 657. Chimophila Beil. ı2. Ciehorium minimum 736. Cinelidium stygium 768. Circaea alpina, intermedia 426. Cirrolus 428. Cistus Helianthemum 441. Conferva bom- bicina. 541. Corispermum hyssopifolium 641. ! 91 intermedium 417, marschallianum 641, Cre- pis rubra 445. lappacea, sprengeriana 638. Croeus 551. Cyamus 577. reniformis 5go. Daphne oleoides 644, Dentariae 432, Piamphora 428. Diantlus squarrosus 644, sylvestris 649. Digitalis ambigna 505. grandiflora, inlermedia 533, intermedia, lutea, media 505. ochroleuca 552. purpurea 441, Draba aizoides, pyrenai- ca 650. Echium petraeum 736. Encalypta streptocarpa. 540, Endocarpon polybotria, sinopirum 540, Equi- setum 657. Ericae 739 Erineum oxyacantlhae 636. Euphorbia filiecina 736. Euphrasia seroti- na 442, Farsetia triquetra 736. Festucae 434 — 438. Fra- sinus exelsior villosa 425. Fritillaria Melea- gris 768. Galeopsis 555. Galium Mollugo, Iucidum 440, pa- lustre 439. Gentiana campanulata 561. Gna- phalium pusillum, Wahlenbergii 652, Gymno- stomum tetragonum 447, Hedysarum variegatum 736, Helianthema 441. Hie- racium apulum 445, Lacteris 444. sabinum 444, Hippuris maritima 417. Hyperium alatum, qua _ drangulun 530. Ilex aquifolium 441. Inula- Oetteliana 536, Jun- cus 552. Jungermannia byssacea 540, Laserpitium hirsutum 649. Lepidium alpinum 650. brevicaule 630. Liliam Martason 762, Linaria linifolia 442, odora 644, vulgaris 441, Lin- nea .borealis 650. Lotus 577. Lycopus eura- paeus 426. exallatus 427, Marchantia Iragrans, hemisphaerica 559. Melidium subterraneum 725. Milium vernale 447, Mnium rostratum 5t0. Myosotis 480. Nelumbium Inteum, specioaum 538, Neottia au- tumnalis 652 Nymphaea alba 452, Olea sativa427. Ornithogalum 536, Orobanche 443, Oxalis 732. corniculata 1350, 690, 732. stricta 1351, 6go. 9? - Pedieularis fasciculata 561: sumana 564, tuberosa 650, Peplis alternifolia 644, Borystenica 643. Plias- cun sirictum 768. vogesianum 722. Phyteu- mata 648. fistulosum, spicamım 534. Poa disti- chophylia 648. glauca 438. Pohlia elongata 540. Polygala sibirica 645. Primula marginata mi- nima 441, Prunus Padus fiuet, alb, 703. Pul- ‚satilla apiifolia 650. Banunculus 760. alpestris 650. Flammula, reptans 760. “ sibiriens 639. Traunfellneri 765. Ruta. pata- vina 735. Salvia Aethiopis 425. campestris, grandiflora 424, hacmatodes 425.. Sambucus racemosa lacinia- ta 704. Saporiaria bellidifolia 735. Saxilra- gae 728. Saxifraga pyramidalis 762, squarrosa ‚varians 64g. Scorzonera Hoppeana 651. Scy- tonema ocellatum 539, Secale fragile 642. Se- dum 445. Sempervivum 445. Senecio carntoli- cus 652. Serratula xeranthemoides 645, Ses- leria elongata 438. Siebera, Sommerauera 753. Targionia.hypophylla 539. 'Thelactıs 428. Thlaspi alliacium, alpestre, arvense 531. 'Timmia au. striaca, bavarica, megapolitana 767. Tordylium ofücinale 755. Trichodinm 434. Trirolia 443. alpinum 672. mutabile 736. nivale 651, par- villorum, strietum 672, Turvitis 445, Urcaeolariae 540, . Veronica Beccaburga 425. Buxhaumn Ası, filifor- mis, hederaefolia 422. imcana Zıg, multifida, orientalis 431. peregrina 453. persica 422. To- mana 423. serpillifolia, spuria 418. 'tenella 417. Viola arenaria 530. glanca 642, 529, livida 529. nummulariaefolia 530, i Weissia splachnoides 768, Plone 18 22. B. 2: | | ri oT) | I) ver Abe ee mas li 181 IL ı T Ir tr 67 | I IL IT II IT Ir II _Ii IT It 2.17 7 TEE FE LI Ir Ir Ser rt IT Ir Ir Ir an u me 2 ır re rer I ee Ir Bi Ir" rr DT It Ir Tre r . _ _ _ abl. | — 0 . 2 i —— nr i \ f H ' | ‘ so & > & hr ” M 5 >» | 1 nn.” = 1} = ——| BR GR BE 5 BRREL.5 SER m u IT | BEE 0 |UB 3 DEN SICHER TERESG 5 BEE 1 HER 5 HRG | DREN 6 HERD 1 N 5 GE 5 5 5 ME BT I LL TI I Zi ji IL I . II .d 71 ’ Bi IL ZI II IL IL Ir I I | Ihf/ | \ 5 | 1] | F N Inu, 1 44 | l ” | trttır | 7 | nu. | 730 BEER: | Flora Jo22.B 2. Flora JE2R. D= An L | | | N Ri