Kr, F lora ®» AT oder | PO) Botanische Zeitung welche " Recensionen, Abhandlungen, Aufsätze, Neuigkeiten und Nachrichten , die Botanik betreffend, enthält, Herausgegeben von der königl. baier. botanischen Gesellschaft. in Regensburg Achter Jahrgang Erster Band Mit 10 Bogen Beilagen und ı Kupfertafel, nr 5> 8 ee > Regensburg, 1825. Ihrem würdigen Ehrenmitgliede- dem Herrn Friedrich Nees von Esenbeck Doctor der Philosophie, Professor. der Botanik und Mitdirector des botanischen Gartens an der Univer- sität zu Bonn, Mitgliede der Kais, Leopold - Carol. Academid der Nalurforscher und mehrerer an- deren gelehrten Gesellschaften, N widmet u Bu nn egenwärtisen Band Wer Flora | 5‘ ul d ie königlich baier. botanische Gesellschaft in Regensburg, Flora oder Botanische Zeitung. Nro. ı. Regensburg, am 7. Januar 1825, —— tif. — iii pm L Aufsätze. Beitrag zur Geschichte der Fortschritte in der Kennt- ni/fs der Farrnkräuter, von Brunfels bis auf unsere Zeit; von Hın. Prof. Nees von Esen- - beck d.j, . (Als Fortsetzung des Berichts der k. botan. Gesells, an ihren Präsidenten Hrn. Grafen v. Bray eio. Vergl. Fl. 1824. $, 465, Ag7. 546.) Wenn wir in der Geschichte *) des Studi- ums der schönen Familie der Farrnkräuter bis auf jene wichtige Periode zurückkehren, wo, Brun- fels zuerst auf die Nothwendigkeit der unmittel- baren Naturbetrachtung und Beobachtung aufmerk- sam machte und dadurch unsere jetzt. so herrlich aufgeblühte Wissenschaft ins Leben rief, so finden wir die Farrnkräuter, so wie überhaupt das ganze tiefere Reich, dem sie angehören, sehr vernach- läfsigt, .Asplenium Ruta muraria scheint zuerst die Aufmerksamkeit der Botaniker auf sich gezogen zu y Man vergleiche Sprengels treffliche Historia rei | herba- riae, die mix hier als Leitfaden bei dieser kurzen ge- ‚schichtlichen Zusammenstellung diente. \ A, 2 haben, und Brunfelsius giebt schon unter dem Namen Capillus veneris ein leidliches Bild dieser Pflanze. Durch Fuchsius und den: lleilsigen Tra- gus wurden an. fünfzehn Arten deutscher Farrn- kränter entdeckt und durch Abbildungen erläutert, Durch Matthiolus, Val. Cordus, , Thalius und Prosper Alpinus wurde die Zahl der ‚bestimmten Arten um neun vermehrt. Die berühmten Zeitge- nossen Dodonaeus, Lobelius und der unermüd- liche Forscher Clusius fügten zu den bekannten, zehn neue Arten hinzu. — '$o stand es, als: die bei- den Bauhine, in ihren unsterblichen Werken, die Früchte des eignen Fleifses mit den frühern Entde- ekungen zu sammeln und zu ordnen, unternahmen, Bei Joh. Banhin finden wir 34 Arten beschrieben; seine Bilder sind aber minder kenntlich als die sei- ner Vorgänger, C. Bauhin zählt im Zinax, unter ı4 Gattungen, 69 Arten auf und giebt im ‚Prodro- mus ein’ gutes Bild’ von Salvinia. Bis jetzt war iman auf die Kenntnils der europäischen und gröls- tentheils deutschen Farrukräuter beschränkt, als um die Wissenschaft hochverdiente Reisende uns die Schätze des Auslandes zu eröffnen begannen, Riiee- de und Rumph, die sich zuerst um die reiche Flora Ostindiens so großse Verdienste erwärben, zeigten uns, wie in den’ Tropenlä indern die Farrn- kräuter sich zu höheren vollendeteren Formen ent- wickeln; dürch sie lernten’ wir ohngefähr" zwanzig neue Arten kennen, u Später brachte Sloane aus dem Occident, (den Antillischen Inseln) eben so viele. neue Arten hinzu, Am meisten aber machte sich der unermüdete Plus mier nm unsere Familie verdient, der auf seiner dreimaligen Reise nach Amerika die Farrnkräuter mit besonderer Liebe sammelte, Sein Zractatus de Flieibus ist noch jetzt eins der wichligsten Werke über diese Familie, indem :wir ıg2 Arten, die für jene Zeit gröfstentheils als neue Entdeckungen zu betrachten sind, beschrieben und vorlrelllich abge- bildet finden. Willdenow 1heilte später in dem Berliner Magazin der naturforschenden Freunde ei- nen Commentar über dieses Werk mit, Die im 17. Jahrhundert in Belgien aufblühenden botan, Gär- ten erweiterten die Kenntnifs der Farrnkränter nur. wenig, doch fügte Breynius einige nene Arten zu den bekannten; bedeutender war der Zufluls aus englischen Gärten, in welchen Plukenet’s uner- müdlicher Fleifs so reiche Nahrung Tand; die Zahl der von ihm in seinen umfassenden Werken be- * schriebenen Farrnkränter beträgt 64.— Die grolsen: Systematiker Morison, Ray und Tournefort ver- suchten die, auf diese Weise bereits stark angewaäch- sene, Masse der Entdeckungen zu sichten ‘und zur ordnen: Morison stellt in seiner Zst, plant, in: der ı4. Section, g Gattungen anf, mit' 70 Arten, die güt beschrieben und abgebildet sind. — "Tourne- fort zählt in den’ Institutiones rei herb.' in seiner 16. Klasse „de herbis quae Nloribus carent et semine donantur“ ‚in ı2 Galtungen, 298 Arten (olıne die Equiseta und Lycopodia,) aber nur dem Namen: nach, olıne Beschreibungen, auf.— Ray sammelte mit besonderem Fleils die früheren, Entdeckungen: Aa 4 4 und giebt uns in seiner list. stirp. im dritten Bach „de planlis seminibns minulissimis“ und besonders im, Supplementband eine vollständige Aufzählung derselben, wobei schon PIumiers, Rheede’s und Sioane’s Werke: benutzt sind. Er ordnet zwar hier die Farrnkräuter noch nach der Vertheilung des Laubes, bringt aber schon eine neue und bessere Eintheilung in Vorschlag, nach der die Farrukräuter zunächst in zwei Bauptabtheilungen, in solche mit den Früchten. ‚auf besondern Stielen und die mit Früchten auf. dem Laub selbst geordnet und diese ' letzteren wieder in Gattungen, nach der Verschie- denheit der Gestalt der Fruchthäufchen (sori), wie wir jetzo thun, vertheilt werden sollen. — Fragen wir nun- aber auch, wie es um die Kennt- nis der Fartnkräuter in physiologischer und anato- mischer Hinsicht in jenen Zeiten stand, so finden wir wenig Befriedigung, Der gröfsere Theil der ältern Botaniker kannte weder Frucht noch Saamen. Was Tragus mit‘ Mohnsaamen vergleicht, waren wohl Kapseln und keine Saamen. Malthiolus ver- muthet mit Recht, dals dieser wohl vorhanden sey, und nur .durch seine Kleinheit sich dem Auge ent- ziehe. :Cordus und Porta halten ebenfalls den Staub auf. der Rückseite für Saamen, und Caesius will ibn, zuerst mit dem Mikroskop deutlich erkannt haben. Aber erst dann, als Grew-und Malpighi sich durch Erforschung des innern Pflanzenbaues ihre anerkannten Verdienste erwarben, wurden wir besser über Frucht und Saamen belehrt: der' erstere beschreibt die Kapsel von Scolopendrium .offeina- 5 rum, zählt 300 Kapseln in einem Früchthäufchen und nimmt ı0 Saamen in jeder derselben an, was aber wohl eine viel zu geringe Zabl seyn möchte. — Malpighi untersuchte die „Früchte von Scolopen- drium und Polypodium genauer, und gab eine gute Abbildung. — „Ist der Staub anf der Rückseite von Scolopendrium, Capillus Veneris und: FPolypo= dium wirklicher Saame? “ so fragt Coox in einer Versammlung der Royal society am.ıg. April’ 1665 (Birch Vol, 2, p. 33.). Hierauf beobachtete Cole die Gestalt und Beschaffenheit des .Saamens,.. mit Hilfe starker Vergröfserung, ‚bei mehrern Arten, (Man. sehe- Ray. Bist. stirp. Vol, ı. p. 132.) — : Mo- riso n erzieht endlich; junge Pflanzen 'aus dem Saa- .men von Scolopendrium,. und entfernt dadurch zu- erst alle Zweifel über diesen Gegenstand. .\ In’ so weit war dem 'grolsen und scharfsinnigen Ordner, Linne, vorgearbeitet, der, ob er gleich mit minderer Liebe die kryptogamischen Gewächse be- handelte, dennoch auch hier zuexst eine. Aufstellung gründlicher Gattungen. auf die Lage- der Früchte nach Ray’s Vorgang gegründet, versuchte. Die erste Ausgabe der Gener. pl, zählt Pieris, Lonchitis; Adi- antum, Asplenium, Polypodium, derostichum , Os- munda, Ophioglossum, Equisetum, Lycopodium, Mar- silea und Pilularia (unter dem Namen Calami- strum Dill,). se “In der ‚Method. sexual. von demselben Jahr ka- men Hemionitis und Trichomanes hinzu, und Calami- strum tsilt jetzt als Pilularia auf, In deu spätern Aus- gaben kamen noch mehrere hinzu, so dafs Schreber 6 ın seinen. Genera plantarum (1791.). im” Ganzen folgende Gatlungen aufzählt: Eguisetum L., Lyoo- podium E., Salvinia Mich., Marsiles L., FPilula- ria L., Isoetes L. (It. Scand,), Ophioglossum L., Osmunda L., Marattia Sw., Onoclea Schr., dero- stichum L.,. Pteris L., - Bleehnum L., Hemionitis L.,. Lonchitis L., Meniscium Schreb., -Asplenium Ls, Polypodium L., Adiantum L., Coenopteris Berg. Trichomanes L. Dillenius und Mi cheli, die berühmten Zeit- genolsen ‚des grofsen' Mannes, die zuerst die gehei- men Schätze der. Flora so glücklich erforschten, beschäftigten.:sich mehr mit. den tieferen Familieu des kryptogamischen Reichs: Wir finden bei dem ersteren.blols Zilularia, und bei dem letziern Sal- vinia; zwei: schon früher bekannte Rhizopteriden; beschrieben und- abgebildet, Die meisten Botani- ker nach: Linne blieben bei. der Linneischen Ord- nung, bis der vortreflliche Smith (1791) in seiner Commeht.'.de ::Pilieum 'dorsiferarum generibus : eine neue Methode versuchte: Er theilt diese ‚eigentli- chen Filices in zwei Seclionen ; Be 'ı) mif einen ‚elastischen. Ring und einer Hülle (Indusium) : + re 2) mit Kapseln, die-sich mit Löchern öffnen und keine Hülle haben: Eu Er fügte zuerst zu den Gatiungscharaktern, aus- ser dem:Merkmal von "der Form und Lage der Fruchthäufchen genommen, das zweite, von der Be- schaffenheit des Indusiums hinzu, Seine neuen Gat- tungen sind folgende: Scolopendrium Sm, Wood: 7 wardia Sm., Lindsaea Sm., Vittaria Sm., Daval- dia Sm, mit zwei neuen Arten .D, pectinata und D. heterophyHa, Dicksonia L’Herit., Cyathea Sm., Hymenophyllum Sm., Schizaea Sm., Gleichenia'Sm,, und Danaea Sm., im Ganzen 22 Gattungen, von denen die nen aufgestellten durch eine Kupfertafel erläutert werden. In seine Fufsstapfen trat der berühmte’Schwede, OÖ. Swartz: In den Genera et Species Filicum (in Schraders Journal 1800.) stellte er 3o Gattungen auf, die er in 2 Abtheilungen wie Smith in Zilices an« nulatae ei exannulatae ordnet und ausserdem noch, als genera afinia, Psilatum Sw,, Botrychium Sw., Ophiöglossum L. und Zycopodium L. hinzufügt. Neue Gattungen sind: Meniscium, Grammitis, Aspi- dium, Diplacium, Lygodium, Angiopteris, Psilotun und Boirychium, Im Ganzen zählt der Verf., der selbst so manche neue Art in Westindien entdeckt hatte, 536 Arten, mit kurzen Diagnosen versehen, auf, olıne die zahlreichen ihm zweifelhaften Arten, die bei jeder Gattung kurz angegeben werden. Sechs Jahre später erweiterte der Verf, seine rühmliche Arbeit durch die Synopsis fllicum, (Kiliae 1806.) worinnen er nicht nur die neuen Arten mit Beschrei- bungen. versah, sondern auch 6 neue Gattungen: Cheilanthes Sw., Mohria Sw,, Anemia Sw., Taeni- is Willd,, Todea Willd. und Mertensia Willd. hinzufügte. — Schon früher hatte Bernhardi eine generische Anordnung der Farrnkräuter in Schra- ders Journal versucht, die er gleichzeitig mit der ersten Abhandlung von Swartiz, vermehrt mit- t ie) theilte: Unter 32 Gattungen finden wir hier mel. rere neue, von dem würdigen Verf. aufgestellte, die durch zwei beigefügte 'Kuplertafeln wrläutert wer- ‚den: Sphaeropteris, Wibelia, Dennstaedtia, Hu- perzia, Struthiopteris B. (nec W,), Allosurus, Odon- topteris, Ripidium,. Gisopteris- und Tmesipteris. Durch Kupferwerke erwarben sich besonders Petivier, Bolton und Schkuhr um unsere Fa- milie Verdienste. Der erste liels in der Plerigra- ‚phia americana (Opera historiam naturalem spectan- ia 1764,).400 Arten Farrnkräuter abbilden, wobei zu bedauern ist, dals die Figuren entweder allzu- sehr verkleinert sind, oder nur. Bruchstücke dar- stellen; der: zweite (Bolton) gab in den. Flices Britanniae (1785.) auf 46 Quarttafeln gute Bilder von den Farrnkräutern ‚seines Vaterlands ; der leiz- tere beschreibt .286 Arten aus allen Abtheilungen der Familie und giebt davon auf aıg Tafeln in Quarı getreue Abbildungen (Schkuhr Kryptog. Gew. 180g.) Alle diese Arbeiten seiner Vorgänger benutzte - mit grolsem Fleifs und Sorgfalt. der trefliche Will- denow, und lieferte in dem fünften Band seiner Species planlarum (1810,) eine vollständige Bear- beitung der Familie nach Gattungen und Arten, Er beschlofs und krönte sein grofses Unternehmen mit diesem Werke, welches uns jetzt für das Studium der Familie unentbehrlich ist. Sämmtliche Bürger sind bier in 5 Seclionen, unter 53 Galtungen ge ordnet, und ihre Zahl beträgt 1131. Neue Galtungen sind: Z4eolla Lam,, Bernhar- 9 dia WP., Ceterach IV., Dufourea W., Hydroglossum IV,, Lomaria W,, Pleopeltis H,, Polybotria H,, Struthiopteris U, Nach Willdenow machte sich der scharfsinnige R. Brown durch Aufstellung meh- rerer neuer Gattungen und Arten in seinem Prodr. Jlor. n. Holl. und in den Transact. of Linn. soc P, 41, verdient. Zu seinen neuen Gallungen: ge- hört: Notoshlaena, Nephrodium, Allantodia, Dondia, Stegania, Alsophila, Woodsia, Platyzoma, Des- vaux beschreibt neun Arten im Magazin der natur- Torschenden Freunde in Berlin, und. gründet eitige neue. Galtungen: Cyclophorus (Candollea Mirb,) Monogramma, Didymochlaena, Gymnogramma.— Sprengel giebt in der Uebersicht des Gewächs- reichs (1817) eine vollständige Aufzählung aller Gattungen, deren er 5o zählt. Die Familie wird, wie dies jede natürliche Eintheilung fordert,. in melırere Familien getrennt, in Parrnkräuter,, Pie- roiden, Lye.podeen, Rhizospermen und Equiseten, Kaulfufs theilt im Berliner Jahrbuch der Ph. (1819 — 20) die Charaktere sämmtlicher Gatlungen mit allgemeinen Bemerkungen über die zu ‚jeder derselben gehörigen Arten mit, Seine neuen Gat- tungen sind: .Niphopteris, Cochlidium, Onyehium, Saccoloma, Cibotium. ‚Die Zahl. sämmtlicher Gat- tungen beträgt 62, Das Herbarium des Verf, soll reiche Schätze aus dieser Familie enthalten; möch- te er uns mit einem Supplement zu willde- now’s Werk und der verheilsenen Forlsetzung yon Schkuhr’s Abbildungen erfreuen! — Agarth giebt ebenfalls eine neue Anordaung der Farınkräu- 30 ter in einem leider zn wenig bekannten Werk, Apho- risıni botanici, worinnen der scharlsinnige Schwe- de nach und nach eine das ganze Pilanzenreich um- Jassende Zusammenstellung nach natürlichen Fami- lien beabsichtigt, Die Farrnkräuter stehen hier in der zweiten Reihe ‚Pseudoootyledoneae“, wo sie die zweite, dritte und vierte ‚Klasse bilden, Tetr«-. didymae, Filices und Equisetaceae; die erste enthält tie Mihizocarpeae, Lycopodineae und Ophioglosseae; die zweite die Osmundaceae, Polypodiaceae, Da- naeaceae, die dritte nur die eine genannte Familie. Hieher gehören auch die kritischen Bemerkungen von Kunze, über die Gattungscharaktere der Far- ren und .besonders der Traubenfarren, (Bot. Z, 1821. S. 477.) Ausser den schon früher von Michaux in Nordamerika entdeckten neuen Farrnkräutern wurde in der neuesten Zeit die Zahl der bekannten Arten durch Humboldt und Kunth,*) durch Swartz (in den Acad, Handling. ı8ı7.), durch Sprengel (in den neuen Entdeckungen und in den Acten der Akad, der Naturf.), durch Nees v.Esenbeck und Blume (in denselben Schriften), so wie durch Raddi (in den Deliciae pragenses) vermehrt. — Reiche Schätze 'enthält auch in dieser Hinsicht das Brasilische Herbarium des verdienstvollen von Mar- tius, an deren Bekanntmachung eifrig gearbeitet wird, Bin Gleiches dürfen wir von den herrlichen *) Neue Gattungen sind Polybothaya H. ct K. et ' Plcopel- tis H. et K, 11 Ostindischen Sammlungen, die der berühmte Rein- wardt zurückbrachte, so wie von den Brasilischen reichen Sammlungen St, Hilai re’s erwarten. Viel nenes wird auch durch Siebers Reisen ge- wonnen werden, . Vor allen andern aber sind uns die Entdeckungen Wallich’s wichtig, der auf seiner Reise durch Nepal 130 Arten Farrnkränter sammel- te, worunter sich über 80 nene Arten befinden, die er in seinem Tentamen de filicibus Nepalensibus beschreiben wird.— Hooker’s Exotic flora hat unter andern die Bestimmung, seltene Farrn durch „musterhafte Abbildungen bekannt zu machen, Ueber die geographische Verbreitung der Farrn- kräuter, so wietüber die der ganzen Pilanzenwelt überhaupt, belehrt uns der umfassende Humboldt. Nach ihm gehören von 1000 Arten Farrnkräuter, 470 der alten Welt und zwar ı70 der gemäfsiglen und ‘kalten, ‚300 der heifsen Zone an; die übrigen 530 Arien werden in der neuen Welt so vertheilt, dals zo der gemälsigten und kalten und 460 der. heilsen Zone zufallen., ‚Es ist uns jetzo noch übrig, auch über die all- mähligen Fortschritte in der Kenntnils der Anato- mie und Physiologie der Farrnkräuter nach Linne, einen gedrängien Bericht zu erstalten. Man suchte ‘zunächst auch hier die, durch Linne so wichtig gewordenen männlichen und weiblichen Geschlechis- theile der Pflanzen zu entdecken, Micheli bält ‘gegliederte Drüsenhaare auf dem noch unaufgeroll- ‘ten Wedel von ddiantum nigrum für die männli- "chen Blüthen (Cat, HL “Hor.). .Dillen’ beschreibt 12 keimende Färrnkränter (Intr, Hist. Musc.). Beson- dere Aufmerksamkeit widmet den Saamen der kry- plogamischen Gewächse J; P, Wolff (de filicum seninibus, Jen. 1770,). Er Sand bei Siruthiopteris, ausser dem Teinen Staub, noch besondere weit grös- sere, feste, runde Körner, von glatter Oberfläche und der Grüße eines Hirsekorns, die er für die wahren Saamen erklärt, Da er aber das Keimen derselben nicht beobachtete, so bleibt dieser Wolfische Saame sehr problematisch. Linnd gab in einem Brief an Baldinger (17. Dec. 1771 in d. Jen. gelehr. Zeit.) seine Zufriedenheit über diese Entdeckung Wolff’s zu erkennen; er erklärt bei dieser Gelegenheit das feine Pulver auf der Rückseite der Farrnkräuter für den männlichen Blumenstaub und spricht über die Farrnsaamen das richtige Urtheil: „Fructus Alicum debet constare salo coreulo absque cotyledonibus,“ Der grofse Hedwig hielt ähnliche Drüsen wie Micheli, die er in seiner trefllichen Theoria generat. beschreibt und abbildet, für die Antheren der Farrn- kräuter, Staehelin (Hist, de l’acad. de Paris 1730) und Bill, (Vogel. syst.) glaubte in dem elastischen Ring der Kapsel das männliche Organ gefunden zu Jaben, und Schmiedel will diese Meinung bestä- tigen (de Buxb, Erl, 1783.). . Gleichen will den Spaltölfnungen der Epidermis die männliche Funktion zuschreiben (das Neueste aus d, Reich‘ d. Pf), und Koelrenuter (Entdeckt, Geheimnifs der Krypt.) dem Schleierchen (indasium) der Fruchthäufchen, Von den noch lebenden grolsen Pilanzenforschern war Sprengel früher geneigt, die Saftfäden, die er zu- erst bei mehrern Farrnkräuter zwischen den jungen Kapseln entdeckte, für. Antheren zu halten, doch, gieng er bereits 1804 in seiner „Einleitung in das Studium der krypt. Gewächse,“ worinnen wir eine vollständige und gründliche Behandlung der Fami- milie finden, von dieser Meinung ab. Bernhardi gebührt das Verdienst, zuerst die verdickten Enden der Gefäfsbiindel, an den Stellen, wo sich diese in die jungen Fruchthäufchen verlieren, beobachtet zu haben, Er hielt diese Verdicküngen für Antheren, und wenn ihnen auch nicht diese Würde im ge- wöhnlichen Sinne des Worts zukommt, so ist doch so viel gewils,. dafs diese innige Vereinigung der Gefälse und Zellen die Bildung: der Frucht, bedin- gen, 'Freviranus-theilt seine wichtigen Beobach- tungen über die Ausbildung des. Saamiens in den Kapseln mit, beweist die Abwesenheit des Saamen- strangs bei dieser Familie, wie überhaupt im krypto- gamischen Gebiet, und will bei dieser Untersuchung gefunden haben, dals sich eine dünne Lage Zellge- webe zwischen den jungen Kapseln und. den oben erwähnten verdickten Enden der Gefälse findet, (Verm, Schr. 4B) Ueber die Erscheinungen bei dem Keimen der Farrnsaamen theilten Ehrhart (Beitr, zur Naturk.) Lindsay (Transact. Lin.soc. Vol.2,) Willdenow, (in dem Mag. naturf. Fr. 2. Bd.), Mirbel (in Ann. du Musdum d’histeire nat, Vol. ı3,) und Sprengel ‚ (a. a. O.) ihre Beobachtungen mit. Von diesen sind besonders die des Engländers wichtig, der sich die- sen Untersuchungen in Jamaica mit vieler Sorgfalt 13 1 \ widınete und seine Beschreibungen durch Abbildun- . gen erläuterte. Mit dieser.'Beobachtung stimmen meine eignen an Pteris serrulata gemachten sehr überein, die ich vom ersten Akt des Keimens, bis zur Entwicklung des ersten Wedels in den vexschie- denen Zuständen getreu. darzustellen versuchte. *) Ausserdem sah Willdenow die Saamen von Zy- copodium keimen (Spec. pl. Vol..V.), Vauther die Salvinia (Ann. du Museum Vol. ı8.), Salisbury die gröfseren Körner des Zycopodium denticulatum, wobei die auffallende Aehnlichkeit mit dem Keimen der Dicotyledonischen Pflanzen, Zweifel erregt, Sehr interessant‘ sind die Untersuchungen von Känlfufs über die eigentbümliche Art, wie sich die Wedel aus der perennirenden Wurzel bei Ophio- glossum und aus der Basis des alten Wedels bei Bo- trYehium entwicklen, wodurch eine schon von Fab. Columna gemachte Beobachtung bestätigt wird. (Flora 1822. ı. Bd. S. 97.) Ein ausführliches Werk über das Keimen der Farrn dürfen wir von demsel- ben Verf. erwarten, . 1: , Ueber den innern anatomischen Batı der hierher , gehörigen Pflanzen und über das Eigentbümliche in dem Bau der Gefälse und der Epidermis haben sich Bernhardi, Kieser, Link, Rudolphj, Molden- hawer und besonders Sprengel und Treyira- nus in ihren allgemein bekannten und gerühmten Werken grolse Verdienste erworben. Fischer (de >) Diese Abhandlung ist in dem ı2. Band d. Akt, der Akad. d, N. F, erschienen, ı5 filicum propag.)- und Sprengel. (aa, O.) beschric- ben zuerst die ’eigenthümliche braune Haut, die die Gefälsbündel bedeckt, Moldenhawer intersucht die Struktur die- ser häutigen Hülle genauer (Beitr. z. Anat. d, Pil.), Bernhardi giebt eine treflliche Anatomie von dem Blattstiel des Scolopendrif oftcinalis (Beob, über Pllanzengefälse), Mirbel eine schöne Darstellung des Farrnstamms von Cyathea regia (Elem, de Phys. veg,) und Treviranus entdeckt ‘die einfachen Spi- ralgefälse in den Kapseln und der Blütkenähre von Fquisetum (v. itwend. Bau der Gewächse,). Sehr wichtig sind dessen neueste Untersuchungen über: die Oberhaut. Nach ibm findet sich eine wirkliche Epidermis zuerst bei den Farrukräutern, fehlt aber allen andern tieferen kryptogamischen Gewächsen, Das Schleyerchen ist nicht als ein gelöstes Stück der- selben, aöndern als eine mit der Bildung der Früch- te im genauesten Zusammenhang stebende,, eigen- thümliche Hülle derselben, als eine Blumenkrone zu betrachten, wodurch die Idee Koehlreuters, dafs diesem Schleyerchen die männliche Funktion zukomme, mehr Wahrscheinlichkeit erhält, (Vam. Schr. 4 B) 'Nees v. Esenbeck d. ä. vereinigte alle die früheren Untersuchungen in eine vollständige Be- schreibung. des Farrnkrauts nach allen seinen Thei- len in morphographischer und anatomischer Hin- sicht. (Handb. d. Bot,) "Ich glaube mit, den interessanten Beobächtan- ı 1 v 16 gen Agardh’s über das Keimen von Zguisetum, als den neuesten Untersuchungen, die uns aus diesem Gebiet zugekommen sind, schlielsen zu können. Nach diesen entwickelt sich das Korn der soge- nannten Saamen von Zguisetum in Gestalt. einer ge- gliederten Conferve, wie bei den ‚Laubmoosen, und durch Verwachsen dieser Fäden entsteht der junge Stengel des Gewächses, Der würdige Verfasser hat die Saamen von Z, arvense, limosum und palu- stre beobachtet, und es ist nur zu bedauern, dals sich die Beobachtung blofls auf die ersten Stufen der Entwicklung beschränkt, (Memoir. d, Museum d’hist, nat. Vol, IX.) Geschrieben im Herbst 1823. . Nachträglich mülsen wir auf ein in der neue- sten Zeit erschienenes Werk über diese Familie anf- merksam machen, nämlich auf „Kaulfufs Enume- ratio Filicum quas in itinere circa terram legit el. Ad. de Chamisso etc,“ Dieses Werk enthält viele nene Arten und folgende neue Gattungen: ‚Helmin- thostachys K., Niphobolus K., (Cyelophorus Desy.) Jymenolepis R,, Leptochilus K., Ellobocarpus Kı, Sadlera K., Androphyum K,, Cassebeera K., Ba- lantium K.. Chnoopohra K. Sollte nicht bei einer so genauen Untersuchung der Gattungscharaktere auch die Galtung Aspidium Sw, Willd, nach dem Vorgang Roth’s und auch Rob, Brown’s getrennt werden ? Aspidium R, Br. (Pleopeltis Mich.) scheint uns wenigstens durch die Beschaffenheit des Indu- siums hinlänglich ausgezeichnet. _ Er -—n _ — a Superante. Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 2. Regensburg, am ı4, Januar 1825. l. Aufsätze, Be Symphytum bulbosum, eine neue Pflanzenspeoies } entdeckt und aufgestellt von Hın. Carl- 'Schim- pex in Heidelberg. on ’ T. den ersten Tagen des Mai vorigen Jahres fand ich in hiesigen Weinbergen ein (Symphytum; das ich anfangs für S. Zuberosum Jacg, hielt, aber sehr bald, nach Vergleichung eines in meiner Samm« lung befindlichen. Exemplars, für verschieden. er- kannte, und dessen Beschreibung ich in allen Bü- chern, die ich nachschlagen konnte, auch in der ganz neuen Ausgabe des Sys£, ‚Fegetab, ed, Spren-. gel 1825 vermisse, Ich charakterisire es folgen- dermalsen : u Symphytum bulbosum mihi. $, radice Aliformi tuberosa, caule simpliei, folüis ovato - lanceolatis, basi attenuatis decurrentibus, ‚floralibus oppositis - ovatis semiamplexicaulibus, calycis: tubum subae- quantis dentibus lanceolatis, corollae limbo ad,me- dium ‚partito‘, laciniis . ovatis rectis, stylo . ‚Tor= nices corollae limbo subduplo longiores maltum B . , 18 Deseriptio. Radix filiformis, pennae coracinae erassitie &—ı% pedem longa, repens, fibris nuda, 'tubera 2—5 lateralia ovata 3— ı pollicem longa, = lata, paucis fibris instructa agens. Caulis erectus, superne in pedunculos binos divisus, ceterum sim- _ plex, vel uno alterove ramo brevi sterili praedi- tus, 12 —ı5 pollices altus. Folia ovato - lanceolata äntegerrima, supra hirta, subtus magis nuda (venis tantum hispidis),. pallidiora, 'rngosa s. venosissima, caulina alterna,, 45 pollices longa 2— 25 polli- ces lata, in petiolum Jatealatum attenuata, decur- rentia, Horalia ovata, minora, 2 in singulo pecun- culo plerumque opposila, semiamplexicaulia, vix nist lineä elevatä aubdecusrentia. Flores in race-' mis terminalibus conjugatis, breviter pedunculatis, Pedicelli alterne hispidi, unus solitarius in dicho- tomia,. Calycis dentes lanceolati erecti, dein post anthesin patentes,. fructiferi conniventes, nervo in- tegro percuxsi. Corollae. 5 lineas longae tubus cy- indricus obsoletissime 5gonus, post anthesin parum ventricosus,, pleramque vix calyce longior, sub fau- ce foveis 5 axtenne. impressisnotatus, albidus. Lim- bus campanulatus ochroleuonus, tubo brevior, ad medium partitus,. laciniis ovatis acutiusculis apice reclis. Antherae longitudine filamentorum, lacinia- zum basin altingunt, . Radin a fornices limbo ple- zumgue duplo longiores, Stylus. corollä et radiis semper multo longior, tante: plerumque quanto ipsi . « limbo. prominent. Stigma simplex obtasum, Nu« ges. ovatae, . - ; Fariat: caulibus ex una zadice 2, — pedun- + 53) ‚eulo alfero nonnunguam ifloro vel sterili— ramis ı —2sterilibus. Interdum una corollae lacinia basi limbi quasi exeisa est, ut in ea lacuna totus radius eo loco oriundas denudetur et utrague lacinia pro- xima lanceolata videatur, In plurimis.speciminibus observatis et collectis saepius unum alterumve flo- rem vidi quaternario parlium numero.gandentem, — unum calycem trifidum cum. corolla quadridentata,, Habitat in ipsis vineis Heidelbergae, et forsan aliis Germaniae et Galliae*) locis, cum Symphyto tuberoso Jacg. commutalum. Flores Majo, Forsan in pluribus hortis — ut vidi in horto Schwetzingensi— et herbarüis sub ‚nomine S. tube: zosi inveniendum. Differt vero $. tuberosum Jaeg. (mullis sicein,. Ratisbonae et Viennaeleclis speeiminibus (viva non- dum vidi) Comparatis, a planta modo descripta, dlo- ribus duplo fere majoribus, antheris quam filamenta duplo longioribus, fornicibus semper omnino in- elusis, stylo corollam subaequante, dentibus calyeis angustioribus, lineari - lanceolatis, tubo duplo bre- vioribus, foliis multo minoribus, 2 — 3 pollicaxi- bus, ovato - oblongis, caule rarius ramoso, radice multo crassiore, dentata et nodosa pennae anserinae vel digiti minimi cerassitie, fibris copiosis in- structa:— forsan et seminibüs et oalyeis, ‚grugtiferi *) Nach einer mündlichen Mittheilung des Hra. Professor -: Koch in Erlangen ‘sollen sich Exeniplhre - davom: ka Mertens Herbauio aus Montpellior bolindey — . : B2 20 situ. („calycis laciniis demum reflexis“ Lehmann asperifol.) “ Hojus sequentem proponere diagnosin liceat: Symphytum tuberosum (Jacgq.) radice horizontali nodosa, caule simplici, foliis ovato - oblongis, basi attenuatis, inferioribus petiolatis, superioribus sessi- libus subdecurrentibus, floralibus oppositis, calycis coröllae tubo breviores dentibus ‚lineari - lanceola- tis,. cor. limbi laciniis brevissimis reflexis, stylo sub- aequante, fornicibus inclusis, Da ich bis jetzt die meisten Werke der Alten, von denen Einige meine Pilanze vielleicht schon kannten, ‚nicht vergleichen konnte, so war es mir unmöglich, bei aller Mühe, die ich darauf ver- wandt, die Synonyme mit Sicherheit herauszubrin- gen. Im Pinax th. bot. von ‚Bauhin findet man folgendes: : II. Symphytum majus tuberosa radice, S. tuberosum Lob. Dod. Lugd. S. tuberosum majus Clus, hist, S, majus, flore subluteo, tuberosa radice CAm; S. radice tuberosa Cam. ep. S. alterum folio Borraginis Ang. Consolida altera minor Caes. C. tuberosa vel nodosa: Cam. II. Symphytum minus tuberosa radice, S. tuberosum Clus, pan. tuberosum minus Eid, hist. Floribus pallidis vel subluteis. und man ist gleich beim ersten Blick geneigt zu vermuthen, dafs die Pilanze III, als die den wenig- 2ı. sten bekannte, die oben beschriebene seyn möchte, besonders wenn man bei der Bezeichnung minus ' an die kleinen Biumen denkt. Allein nicht nur ist die im Bauhinischen Herbar mit dem Namen $, zu- berosum Olus, pann, befindliche Pflanze, die ich zur Ansicht erhalten, das $. iuberosum Jacg., es ist auch die bei Clus. 1. .modo citato. beschriebene — so schlecht auch die Abbildung ist, die Clusius selbst tadelt — wegen der Wurzel und des Standorts „in omnibus Pannoniae et dustriae sylvis umbroso loco‘“ keine andere. Clusius erwähnt dort eines da- von verschiedenen ‚S. majus, dessen Abbildung und Beschreibung ich. in seinen. Werken nicht verglei- chen kann, von dem aber Unterschiede angegeben werden, die ziemlich gut auf meine Pilanze sich anwenden lalsen. Bauhin aber zieht dieses majus des Clusius im Pinax zum $, tuberosa radice majus mit andern Stellen aus den Alten, die offenbar wie- der auf das $. Zuberosum Jac. sich beziehen. Aus. serdem scheinen die von Hrn. Prof. Burckhardt in Basel, dem ich hier für Mittheilung mehrerer Copien und Abschrifien meinen herzlichsten Dank sage, genau gefertigten Copien der im Banhinischen Herbar befindlichen Exemplare des $. iuberosa ra- dice majus darzuthun, dals Bauhin beiderlei Pflan- zen beisammen hatte. Beide Umstände denten also dahin, dafs schon Bauhin wenigstens das, was. Clusius unterschieden hatte, verwechselte. — Da meine Pflanze größsere Wurzeln, Stengel und Blät- ter hat als das S. Zuberosum Jacg., so konnte sie wohl majus genannt‘ werden — aber auch minus, y 2 33 wenn inan auf die Blumen sieht. Bezieht sich da- her $. majus ilore subluteo tuberosa radice Cam. und Consolida tuberosa vel nodosa Cam. auf zwei Arten, oder sind es nur nähere Bestimmungen der- selben Art? Die Untersuchung dieser Synonyme empfehle ich den Botanikern, welche die patres botanices selbst nachsehen können, wozu ich keine Gelegen- heit habe. - " Nachschrift von Hoppe, Die Original - Exeniplare, welche Hr, Schim- per zugleich mit vorstehendem Aufsatze einschick- te, stimmen sowohl mit der beigefügten Beschrei- ‚bung als mit der Figur in Clusii pann. 672. auf das genaueste überein, Nicht nur sind an diesem zwar kleinen, doch sehr genauen Holzschnilte die ungestielten Blätter und ihre wechselseitige Stellung am Stengel, nicht nur die kleinen Blumen mit demi hervorragenden Griffel deutlich zu erkennen, son= dern sogar die ansgezeichnete Ranhigkeit der gan- zen Pilanze fällt deutlich in die Augen, Sodann zeigen sich in Vergleichung der gedachten Original- Exemplare mit jenen von Symphytum tuberosum Jacg. bei nur oberflächlicher Ansicht an der letzt- genannten Pflanze die untern Stengelblätter gestielt, die Blumen grölser ohne Hervorragung der Griffel, Die Stellung der Blätter hält eine gewilse Regel- mälsigkeit, dergestalt dafs unter den zwei entgegen- stehenden Blüthenblättern die beiden obern Sten- gelblätter auch fast noch gegenüberstehen, und das zunächst nach unten zu folgende nahe dabei befind- liche mit denselben gewilsermafsen ein Dreieck bil- det, dagegen diese Blätter an Symphytum bulbosun ordentlich wechselseitig stehen und selbst die un- tersten stiellos sind, oder höchstens in den Blatt- stiel herablaufen. Auch erscheint $, bulbosum viel rauher als S, iuberosum,. Ich erachte daher beide Pflanzen für wahrhafte Species, die in mehr als einem Theile abweichen und mindestens so sehr von einänder verschieden sind, als Cerinthe minor und maculata. Die Ursache der bisherigen Nichtachtung oder Uebersehung dieser neuen Art beruhet offenbar dar. auf, dafs man keine genaue Vergleichung anstellte, oder sie, wenn man sie wirklich fand, für $, tu- berosum hielt, da man wenigstens in ‚Deutschland keine zweite Art mit gelben Blumen vermuthete. In neuern Schriften ist bis jetzt diese Pflanze nicht vorgekommen, denn $. cordatum, asperrimum, tauricum u, a, sind ganz davon verschieden, & patens Huds, gehört zu $, oficinale, und über $.- laeve Bess, und intermedium Fisch, lälst sich, da man sie nur dem Namen nach kennt, nicht urtheilen, Indessen ist die Entdeckung des Hrn. Sch im- per zu ehren, und es wird nun ein weiteres Be- streben der Botaniker Dentschlands seyn, diese Pflanze auch an andern Orten aufzusuchen, besöon- ders aber Acht zu haben, ob das S. Zuberosum ih- rer Gegend zu der eiiten ‘oder andern Art gehöre: - Dals beide untereinander wachsen, ist nicht wahr- scheinlich, denn ‚sonst würde die Verschiedenheit derselben längst ausgemittelt worden seyn, und auch N 24. dieses giebt einen Grund mehr dafür ab, die Pflan-- ze als eigene Art aufzustellen. Während dem Druck des vorstellenden Aufsa- tzes erhielt ich ein Schreiben von Hrn. Mayer aus Mogliano, worinnen eine Stelle vorkommt, die ganz gewils auf S. bulbosum Bezug hat, und die ich dahör -schliefslich mittheile: „Mein hier gesammel- tes S. tuberosum soll, nach Bertolori, eine neue‘ Species seyn“ und nun erst erinnerte ich mich von Hrn, Mayer schon früher einige unbestimmie Pilan- ° ‚zen erhalten zu haben, unter welchen ich auch al- lerdings diese mit der Bezeichnung fand: „Sym- phytum, sehr kleine gelbe Blumen. März, April, an Gräben,‘ Diese Pflanze bestättigt vollkommen alles bisher Gesagte, Sie ist Schub lang, und enthält nicht weniger'als ı4 Blätter. Aus der knolligen Wurzel enlspringen Wurzelblätter und Stengel (ge- gen obige, Beschreibung) nnmiltelbar; erstere sind alle gestielt, und nur. blos die obersten Stengelblät- ter stehen- stiellos gegenüber; alle sind vollkom- men eyförmig. Die. ganze Pflanze zeichnet sich durch ihre ausserordentliche ‚Ranhigkeit aus, die derch unzählige Drüsen, aus welchen eine Linie langes Borstenhaar hervorgeht, verursacht werden, und die zugleich auf der untern Seite eben so viele schwarze Punkte bilden. Die Kleinheit der Blumen Zällt in die Augen. Sonach scheint die Pilanze vor-' züglich wärmere Gegenden zu bewohnen. Il, Botanische Notizen. Nachträglich über Conferva degagr opila und coneti- lis zu S, 141. 243 u. 273. der Plara, v. FR T:7Y Fu Als eine, mir höchst‘ willkommene Frucht der 25 Bemerkungen,‘ welche ich Seite '273 des gedachten Jahrgangs der Flora-über die Conferva degagropila der Schriftsteller vorzutragen wagte, erlaube ich mir, ‚hier die belehrende Steile eines Briefs mitzu- theilen, worin sich mein verehrter Freund, der. Hr: Prof. Agardh zu Lund, über diesen Gegenstand - verbreitet, und wodurch es mehr als wahrschein- lich wird, dafs die beiden muthmalslich ‚hingestell- ten Arten, C. degagropila und: C, coactilis;.der wi- dersprechend scheinenden Worte und Abbildungen - der Schriftsteller ungeachtet, dennoch eine und die- selbe Pilanzenspecies ausmachen, welche künftig nur näch dem von mir der C. coactilis beigelegten Cha- räkter bezeichnet werden dürfie. . Hr, Prof’Agardh - schreibt mir unter dem 26.:Nov. folgendes: " „Ich erhalte in diesem Augenblick Ihre Ab#+. handlung über Conrferva deragropila in der botan. - Zeitung und eile, auch meine Gedanken. über die- sen Gegenstand zu sagen,. weniger um denselben ah und für sich weiter zu beleuchten,-als um die Un- - vollständigkeit meiner Synonymie an.der angeführ- ten Sielle zu entschuldigen. Weber.und Mohirs- Figur, und: die damit übereinstimmende:von Lyng- bye setzten mich ebenfalls in einigen Zweifel, da: keine von beiden mit meinen Exemplaren überein- kam. Die kurzen Glieder finden sich da nie, sie sind immer, wie Sie richtig bemerken, 5.-— 6 mal so lang als breit, stalt dafs sie in den genannten Figuren nur. 2— 3 mal so lang als breit erschei- nen, Dennoch war ich durch die-Stelle, wo .We-. ber und Mohr ihre Pilanzen fanden, -ziemliclr ge- \ ß ‘ F 26 wifs versichert, dals sie von der meinigen nicht verschieden seyn könne, und nalım daher dieses Citat auf, An dem von Lyngbie aber zweifelte ich noch und schlofs es daher ans Vorsicht von meiner Synonymie aus, vergals jedoch, diese An- gabe unter den zweifelhaften nachzutragen, Jeizt habe ich, durch Ihre Abhandlung veranlafst, diesen Gegenstand einer neuen Prüfung unterworfen. Ich finde unter meinen Papieren einige Exemplare von Lyngbye selbst, die gar nicht von den meinigen verschieden sind und eben so lange Glieder haben; die Ballen selbst sind nur etwas kleiner. Indem ich nun die Figuren von Lyngbye und Weber und Mohr nochmals vergleiche, finde ich so wenig Unterschied unter denselben, dafs mir die Vermn- thung zuläfsig scheint, Hr. Lyngbye möge, viel- leicht aus zu grolsem Vertrauen auf die Genauig- keit seiner Vorgänger, seine Figur nicht nach der Natur, sondern nach jener Abbildung entworfen haben. Mohr aber nahm es damals mit den Glie- dern nicht sehr genau, und so liefse sich vielleicht Alles befriedigend erklären,*) Was die übrigen Synonyme anbelangt, so ist es wolıl keinem Zwei- fel unterworfen, dafs auch Linne’s Pflanze zu der *) Die Erwägung dals doch Weber und Mohr zuerst ein hohes Gewicht auf’die Längen - und Breiten Verhältnilse der Glieder bei den Conferven zu legen anfıengen, und‘ dafs man in einem solchen Falle cher um der Vorlie- be für die eigne Methode willen, schon ‚die Sache zu genau als zu leicht zu nehmen pflegt,‘ vegt noch den Schatten eines Zweifels gegen diese Voraussetzug auf. 27 meinigen gehört, da diese besonders um Stockholm gemein ist und ich auch Exemplare von .Danne- mora habe, obgleich nicht aus der See, sondern von den Küsten: dals Conf. degagropila sich so- wohl in den Seen als an den Strand des Meeres findet, ist gewils; an letztgenannten Orten findet sie sich jedoch nur, wo das Wasser wenig salzig ist, wie bei Stockholm im Auslaufe des Wälaren.“ „Das Resultat dieser meiner Bemerkungen wäre. sonach, dafs wir an der Verschiedenheit der Lyng- by’schen Pflanze nicht zweifeln dürfen, nnd dafs die Oonf. coaetilis Nees et Sauter und die Conf. ‚degagropila Agardh und Lyngb. eine und dieselbe, nur in den Figuren, nicht aber in der Natur. ver- schiedene Pflanzen sind,“ So weit unser Freund, bei dessen Zurechtweisung nach solchen Gründen wir uns gerne beruhigen. NvE. ’ U Anzeigem Nova genera et species plantarım, quas im ilinere per Brasiliam jussu et auspielis Maximiliani Josephi Bavariae regis instituto collegit et de- scripsit Dr. C.F, de Martius. Folumen primum. Pingendas curavit et secundum auctoris schedu- las digessit Dr. J, G. Zuccarinü; Mohachii typis Lindaueri. (Fortsetzung. Vergl. Flora 1823, erster Band. Beil. S. 129.) Tab. 56. Carolinea villosa +, trunco inermi, Ip- lüs digitatis, foliolis octo vel movem obovatis ob- tusis coriaceis tomentoso-hirlis, Moribns. ‚solitariis, 28 petalis intus linea tomentosa notalis, staminibus subsimpliciter monadelphis, Tab, 57. Eriodendron Samäuma +, trunco acu- leato, foliis quinatis vel seplenatis, foliolis integer- rimis, floribus maximis solitariis extus [ulvo-tomen- tosis, antheris anfractuosis, (Samäuma branca Brsil.) - : E. anfractuosum Desand. floribus fasciculatis Qua- druplo minoribus albis diversum est, Tab. 58. Bombax pubescens +, trunco inermi, foliis inferioribus quinatis, superioribus ternatis bi-. natisve, foliolis obovato - ellipticis emarginatis co- riaceis pubescentibus, pedunculis calycibusque to- mentosis, petalis calyce triplo longioribus sericeo- tomenlosis. Tab. 59, Bombax parvifolium +, irunco in- ermi, foliis quinalis ternatisve, foliolis obovato - lan- ceolatis obtusis vel emarginatis coriaceis glabris, pedunenulis calycibusque glabris, petalis calyce tri- plo longioribus holosericeis, Tab. 60. Bombax retusum +}, trunco inermi, Toliis ternatis quaternatisve, foliolis obovatis obtusis emarginalis glabris, peduneulis salycibusque glabris, petalis calyce sextuplo ‚longioribus tenuissime, to- mentosis, Tab. 62. Lühea, Willd. (Liühea et Alegria Decand.) Cl, XVII. Zin. Calyx duplex, exterior poly-, interior pentaphylius, Corolla pentapetala. Stamina indefinita, basi in phalanges quinque extus squamis tolidem laciniatis (stam. casiralis) auctas connala, ‘Stylus simplex, Capszula quinquelocularis, quingnevalvis, valvis medio septiferis, loculis di- polyspermis, seminibus apice alatis. 29 x paniculata, foliis’ lato- ovatis basi cordala subinaeguilateris subtus molliter tomentosis, flori- bus ‚paniculalis, staminum squamis 'ad basin- ‚use multifidis barbatis. n Tab. 62, L. grandiflora +, foliis ovatis shb- aegqnilateris supra pubescentibus subtus tomentosis, dloribus terminalibus xacemosis, | staminum sqnamis integris apice incisis, Tab. 63. Z. divaricata 7}, foliis’ ovatis acumi-. natis inaequilateris subtus cano - scabriusculis, fo- ribus subdichotomo-paniculatis, pedunculis divarica-; tis, staminum squamis ad medium usque in sta- mina sterilia solutis. Tab. 64. Caraipa Aubl, cı. 5773 Menogynia Linn, Familia: Bonnetiae. FT. Calyx quinquepartitus persistens, Corolla pentapetala, petalis semicalyci- nis inaequilateris. Stamina indefinita,: lıbera‘ vel submonadelpha e thalamo, Siylussimplex. Capsul« trilocnlaris, trivalvis, valvulis planis, loculis mono-, spermis, Semina bracteata, receptaculi centralis tri-. 'goni vel triglatı (in angulis valviferi) facıebus affıxa, C. paniculata +, foliis oppositis, Nloribus ter- mınalibus paniculatis, ‚peduncnlis enlyeibusque. 10. ‘ N mentosis.‘ "Tab. 65, °C. glabrata } , Toliis alternis.oblon- gis acutis, oribus terminalibus racemosis, Ppeduncu-; lis calycibusque glabris. Tab. 66. Haemocharis Salisb, .Ch.. ALU. Pen- „tagynia Linn, Familie: Bonnetiae }. Calyx tıi - pentaphyllus, deciduus, Corolla penta - ootöpetala, petalis- obcordatis aequalibus. *. Stamina: indelinita: — 50 libera, mulliseriata. . S{yli quinque. Capsula quin- quelocularıs, quinquevalvis, valvulis dorso septige- ris bractealis alalıs, II, dimidiata, Toliis cuneato subspathulatis ob- tusis inaequilateris in margine latiore apicem versus serralis coriaceis glabris, floribus axillaribus subsoli- tariis, — Ab hoc distinguenda: 22. Haematoxylon, foliis ovato - lanceolalis obtuse acuminalis serralis glabris, loribus axillaribus subsolitariis. Tab. 67. H. discolor, foliis obovato - spathula- tis integerrimis oblusis mucronatis, supra glabris subtus ferrugineo - tomentosis, floribus solitarüis, Tab. 68, Kielmeyera +. Cl. X711]. Monogynia, Tamilia: Bonnetiae 4. Calyx pentaphıyllus, deci- duus. Corolla pentapetala, petalis semicalycinis in- aeguilateris, Stamina indefinita, libera, multiseriala, Siylus simplex. Capsıla trilocularis, trivalvis, val- vulis marginibus introflexis: dissepimenta praebenti- bus, loculis polyspermis. Semina receptaculo cen- irali aflıxa biseriata in quovisloculo, bracteata, alatis. K.rosea, foliis sparsis elliplicis obtusis breviter petiolatis glabris, Noribus terminalibus subternis, ca- iyeis foliolis ovatis aeque ac petalorum pars caly- cina extus molliter pubescentibus, Tab. 69. &. petiolaris, foliis ovato - subspathu- latis obtusis petiol.tis glabris,siloribus terminalibus ternis quinisve, calycis foliolis orbicularibus peta- kisque.glabris. ' oo Tab. 70. K. coriacea, foliis ovato:-- oblangie:. obtusis basi altennalis subsessilibus coriaceis, ilori- bus terminalibus Lernis. quinisve,.. calyeis Toliolis m. Do ovalis aculis aeque ac petalorum pars calycina extus ferrugineo - hirtis, . Tab, 71. K. variabilis, Toliis ovatis, obovalis vel subrotundis obtusis vel emarginalis breviter pe- tiolatis glabris, floribus solitariis, calycis foliolis or- hicularibus aeque ac petalorum pars calycina glabris, Tab. 72. £, corymbosa, folis obovatis emar- ginatis breviter petiolatis, floribus in corymbum am- plum .congestis, calycis foliolis ovatis acutis aeque ac petalorum pars calyeina glabra, Tab. 72. B, Bonnetia Schreb. Mahurea Kahl. Ch XL. Monogynia Linn. Familia Bonnetiae + Calyx 5-phyllus, persistens. Corolla pentapetala : petalis plerumqgue aegnalibus. Stamina indefinita, libera vel ima basi submonadelpha. Capsula-trilo- eularis, trivalvis, valvulis marginibus introflexis dis- sepimenta praebenlibus, loculis polyspermis semina receptaculo centrali.affixa, ‚multiseriata in quovis loceulo, lineari - scobiformia, B, anceps, Toliis obovato - elliptieis totundatis coriaceis glabris, peduneulis ancipitibus. trifloris, floribus bracteis involucratis, Tab. 75. Godoya Aus, Pavon. Ch XUN Monogynia Linn, syst. sex. Familia: Bonnetiae 4. Calyx 5 -ı0-plbylius, imbricatus, deciduus, -Co* rolla: pentapetala. Stamina 10 —40, corona cilia- zum eincta, antheris longis poro terminali dehiscen- tibus, Stylus simplex. Capsula + 3-5 - valvis, polysperma, seminibus alatis, — G. gemmiflora, foliis allernis ovatis obtusins. eulis cuspidatis peliolatis, absolete ‚remote ‚serrula- 32 Ais, floribus terminalibus racemosis ; calycibus de- caphyllis, floribus decandris, Tab.,74. Architaeay. Cl XVII, Polyan- dria .Linn.. Familia: Bonnetiae +, Calyx 5-phyllus, persistens, Corolla pentape- iala, Staminum filamenta in-phalauges 5 connata, ‚Stylus simplex, persistens, . Capsula 5 - locularis, 5-valvis, . valvulis a basi dehiscentibus apice con- ‚nalis, ..Seminz in receptaculo. centrali, ‚pentagono plurima, multiseriata, 'linearia, subulata, 4. -triflora, foliis obovato - cuneatis acutius- culis integerrimis coriaceis glahris, pedunculis com- pressis trilloris. Euphronia 4 CL XVIL Pentandria :Linn, :syst, sex, JPamilia: Bonnetiae }. Calyx ‘5. partitus, persistens, . Coroll«.. nulla? stamina:5, basi monadelpho, sursum libera, saepe ‚margine per paria connala, 'quinto libero, Siylus simplex, persistens, Capsula corticata, trilocularis, trivalvis;: valvulis marginibus interflexis dissepi- menta ‚praebentibus. sSemina solitaria in. quovis. loculo, ex angulo centrali valvulae pendula,. bra- cteala, Apice..alata. EZ. hirtelloides, foliis ovalis acutis- integerrimis, Nloribus texminalibus racemosis, — -Dr.. v, Martiuos. Dr. Zuccariil. w Beantwortungem 1. Die in Flora ı820 $. 93 bei: Venedig. und 8.95 bei Vicenza befraglichen Bäume sind Bignonia Catalpa L. 2. Wegen Carex spicata Flor, 1320. $, 526. vergl. Schrank :haier. Pl. ı. 8, 277% Flora oder Botanische Zeitung. . Nro. 35. Regensburg, am aı. Januar 18.5. Recensionenm a. Histoire des Plantes les plus remarquables dıs Bresil et du Paraguay, comprenant leur de. seription et des dissertations sur leurs rapporis, leurs usages etc. avec des planches, en partie colorieess Par M. Augusie de Saini- Hilaire, Correspondant de l’Academie des Sciences, Membre de plusieurs societes savan- tes. I. et IL, Livraisons. A Paris chez Belin, 1824. Grofs 40. LXVII und 79 Seiten. Text nebst 8 Kupfertafeln. De gelehrte Herr Verfasser legt dem Publikum in diesem Werke einen Theil der Entdeckungen vor, welche er während seinen :sechsjährigen Reisen in Brasilien und Paraguay auf dem ganzen Gebiet der Botanik zu machen Gelegenheit hatte, ‚so wie erin einem andern gleichzeitig ‚erscheinenden, - Plantes usuelles du Bresil betitelt, seine ‚Erfahrungen üben die wichtigsten oflizinellen oder sonst nützlichen Pflanzen jener reichen Länder zur öffentlichen Kennt- nifs bringt. Wir müssen ‚der ‘Wissenschaft Glück wünschen ‚zu ‚dieser wahrhaften ‚Bereicherung ihres c x & 34 Gebietes von einem durch seine früheren Arbeiten wie durch seine Reisen gleich ausgezeichneten Man- ne, umso mehr als dem in dem Vorbericht angege- benen Plane gemäfs gegenwärtiges Werk nicht allein Beschreibungen neuer Pflanzen, sondern auch Ex- kurse über die Verwandtschaft der Familien, über physiologische Gegenstände u. s. w. enthalten soll, Die zusammen erschienenen ersten beiden Hefte ent- halten als Einleitung eine Uebersicht der Reise des Verfassers, aus dem 9ten Bande der Memoires du Museum nochmals abgedruckt, und, dann eine Mono- graphie der Gattungen Sauvagesia und Lavradia. An Bezug auf diese letztere müssen wir bedauern, ‚dafs auf die doch schon vor einem Jahre erschiene-. ne Bearbeitung derselben Gattungen in v. Martius ‚Nova, genera et species‘ plant. brasil. fase. IL keine Rücksicht genommen und so unnöthige Syno- nymie verursacht. worden ist. .Ueberhaupt ist im jetzigen Augenblicke, wo. die ‘botanischen . Schätze aus Brasilien in München, Wien und Paris, mehr “und mehr zur Kenntniis des Publikums kommen sol- len, der schon einmal in diesen Blättern ausgespro- chene Wunsch recht lebhaft zu wiederholen, dafs nämlich die gelehrten Bearbeiter dieser Sammlungen, ‚doch ja ihrer vorhabenden Leistungen wegen sich in inniges Verständnifs setzen, und sich und dem Pub- "likum die Unannehmlichkeit ersparen möchten, von ‘zwei Seiten her dieselben Gegenstände.publizirt zu. "sehen. "Wir zweifeln keinen Augenblick, dafs auch . ‘Hr. v. St Hilaire der weiteren Entfernung ün- ‘geachtet bereit sey, das Seinige zur Realisirung die- 59 ses Wounsches beizutragen, und glauben Auch seine vielen kleinen vorläufigen Publikationen neuer Gat- tungen und Arten in:den französischen Journalen in, diesem Sinne deuten zu müssen; aber am besten wäre es doch wohl, wenn solche Mittheilungen in: aufrichtigen Privatbriefen der Hrn. Bearbeiter unter sich geschähen , weil das Publikum durch vorläufige Diagnosen nicht viel gewinnt, und den gelehrten Männern, welchen in Folge des ungeheuren Ueber gewichts an Stoff sowohl, als ihrer auf Autopsie ge- gründeten Autorität mit Fug:und. Recht allein die Bekanntmachung .brasilianischer Pflanzen zusteht, ebendefswegen an dem leidigen: Prioritätsrechte nicht . 50 viel gelegen seyn kann. Die Uebersicht der Reise füllt die Seiten I bis LXVIL Wir werden auf die darinn enthaltenen botanischen Notitzen vielleicht ein andres Mal zu- rückkommen, VonSeite ı bis 79 geht dann die Mono-. graphie der Gattungen Lavradia und Sauvagesia, in welcher der Hr. Verfasser sich zuerst sehr weit- läufig über Geschichte, Verbreitung, Nutzen und Verwandtschaft derselben verbreitet. Wir erlauben uns einige Auszüge und Bemerkungen. . 9 5-8 wird die sonderbare Struktur der Blu- me beschrieben. Der Verfasser erwähnt, dafs statt den sonst gewöhnlich das.Pistill umgebenden 23 Entwicklungskreisen (Kelch, Blumenkrone, Staub- faden) bei Lavradia 4, bei Sauvagesia 5 sol« cher Kreise. erscheinen,‘ nämlich Kelch, äussere Blumenkrone, innere Blumenkrone, Staubfäden und, bei Sauvagesia,. zwischen den beiden Blumenkronen Gz3 26 noch ein Kranz mannigfach gestalteter Faden’ vder: Pransen. 8,8. sagt er sodann über die Deutung die- ser aussergewöhnlichen Theile: Les filets et Ix cos rolle interieure ne seront donc en quelque sorte, que des appendices des etamines, ou si Von veut, des €tamines deguisees ou avortdes. "Wir glauben nach. diesem Ausspruche nur noch darauf hinweisen zu: müssen, was bereits in von Martius Nova genera et spec. plant. bras. p. 38. über diesen Ge- genstand gesagt wird; dafs nämlich diese Bildung aur als die freyeste Entwickelung der bei den Fio- laceen gewöhnlichen Form der stamina zu betrach- ten sey, indem sich der blattartige Fortsatz des Staubfadens bei Alsodea (v.1. c. tab. 19. 20.) von der Anthere löst und zur sogenannten corolla inte- zior wird, so wie die diehte borstige Behaarung an der Basis seiner Rückseite sich zum Fadenkranze ver- edelt. Defswegen glauben wir aber auch, dafs der Ausdruck corolla interior .nur uneigentlich zu ver- stehen und dieses Organ besser Squamae petaloideae oder stamineae zu nennen sey« S. 14— 25. enthält die Entdeckungsgeschichte der Galtungen, "Surian war der erste, der von den Antillen die Sauvagesia erect@ ‚mitbrachte, die er Yasbo nannte. Später fand P. Brown dieselbe auf Jamaika und bildete, sie unter dem Namen Jror ab, Linne stellte 1742 nach dieser Art die Gat- tung Sauvagesia auf, die er nach dem französischen Arzte Sauvages benannte. - Sehr scharfin- nig beweist nun der Verfasser, wie zuerst durch Aublets Schuld eine merkwürdige Verwirrungin , 37 diese Gattung gebrächt worden sey.. dublet pil- dete nämlich':in -der.florä guyanensis ‚zwey - Varielä- ten der S. erecia,als eigne Arten ab; .und zitirte die früher zu S. erecta gerogene Abbildung Breorwns zu seiner neuen S. Adima. Dadurch kam in alle späteren Beschreibungen und Citate grofse Ungewifs- heit, da Niemand Aublets $. Adima: wider fand, und Willdenow übergeht diese defshalb mitStill- schweigen. Noch gröfser wurde aber die Verwir- zung dadurch, dafs Persoon Aüubert dw Pe- tit Thouars’s Pflanze aus Madagascar schon des Vaterlands wegen ‚als eigne Art $. nulans, an- nahm, dafs Roemer und Sehulbes die S. ere- cta des Ruiz und Pavon .gleichfalls als Speeies, $. peruviana,, trennten, und dafs endlich. de Gin- gins in De Candolle’s Prodromus aus einer schlechten Abbildung der S. ereöta von Mogtno abermals eine neue Art,, S. gemintflora, machte. Theils durch Vergleichung von Original- Exemplaren, theils durch sehr. einleuchtende: Gründe kam Hr. v. St, Hilaire zur Ueberzeugung, dafs alle diese Arten wieder unter dem Namen S, erecta EL. verei- nigt werden müssen "Wir haben aus dieser Unter- suchung noch .die Ueberzeugung: geschöpft,. dafs die in Mart, Now, gen. ei spec. 2.37. aufgeführte: & ‚ddima eine eigne neue Art sey, ‚deren Diagnose wir am Ende dieses Aufsatzes geben werden. Ausserdem war bis auf die Entdeckungen.in- ‚Brasiliennur noch S. tenella Lam. bekannt geworden. Wegen der brasilianischen Arten verweisen wir auf die. unten j folgende Aufzählung beider Gattungen. ' u 28 Lavradia wurde von dem Abbe P ellozo bei Villa Rica entdeckt, welchen die portugiesische Re- gierung mit grofsem Kostenaufwande (50,000 Krusa- den oder 125,000 Franken nach St. Hilaire) als Na- turforscher ins Innere der Provinz von Minas schick- te., Er benannte die Gattung nach dem damaligen Vizekönig von Brasilien Lavradio, und theilte «davon so’ wie von mehreren andern sehr unvollstän- dige Charaktere und Abbildungen dem Professor Yandell: in Coimbra mit, welcher dieselben in seinem specimen florae lusitanicae et hrasiliensis be- kannt mächte. Die Mangelhaftigkeit der Beschrei- bungen machte, dafs alle diese Gattungen fast gar nicht beachtet wurden. Von Lavradia vermuthete zwar R. Brown, dafs sie zu den Violaceis gehö- ren könne, aber erst in den obenerwähnten Now : gen. etspec. wird die Gattung ausführlich beschrie- ben und zwei Arten I. alpestris und L. montana (glandulosa St. Hil.) vollständig abgebildet, welcher Hr. v. $t. Hilaire noch drey neue Arten, darun- ter die ächte Vellozische beiftigt, Merkwürdig ist, was p,26——29. von der Ver breitung beider Gattungen gesagt wird. S. erectaL. kömmt nicht nur in Peru, Surinam, Guyana, Bra- | silien, sondern auch diesseits des Oceans auf der Küste von Guinea, auf Madagascar und Java vor, analog, wie uns scheint, mit der Verbreitung von Viola, Jonidium, Alsodea ü. 5. w. Die übrigen Bauvagesien scheinen auf das tropische Amerika be- schränkt, 'aber dennoch hier ziemlich weit verbrei- tet, denn S. zubiginosa und. Sprengelii kommen 59 nicht allein in Guyana, wie der Hr. Verfasser meint, sondern selbst im südlichen Brasilien vor. Die La- vradien sind aber bis jetzt nur auf den hohen Ge- birgen des innern Brasiliens an trocknen Orten zwi- schen 5 — 6000 F. über der Meeresiläche gefunden, worden. Von ihrem Nutzen ist wenig zu sagen. Nur S. erecta scheint als schleimiges Mittel wie Malva und Althaea hie und da angewendet zu werden, _ Nicht so ganz können wir mit allem überein- stimmen, was der gelehrte Verfasser von S. ba bis 58 über die Verwandtschaft beider Gattungen und ihre Stellung im natürlichen Systeme sagt. Dafs sie unter sich, sebr nahe verwandt, ja wohl nur künst- lich getrennte Theile .einer natürlichen Gattung seyen, wird wahl niemand bezweifeln, aber ihre enge Verbindung mit Plectanthera Mart., Luxembur- gia ‚St. Hil, ist uns nicht deutlich. Auch uns war die Verwandischaft der letzteren Gattung lange zwei- felhaft, und wir glaubten sie, wiewohl fragweise, zu den Tremandreis R. Brown neben Tefrathec« stellen zu können, bis uns die Untersuchung einer neuen Art von Godoya R.etP. überzeugte, dafs sie neben diese ‚Gattung zu rechnen sey. Von Sauva- gesia entfernt sie sich durch die Hinfälligkeit aller Blumentheile, die stamiea indefinita ‚polyadelpha und vor allem durch den Eruchtbau allzusehr. Ihre Stellung im natürlichen Systeme bezeichnet Decan- dolle sehr richtig, indem er Godoya neben Ma- hurea Aubl, stellt *). Auffallend war uns noch die *) Durch ein. sonderbares. Verschen wird. "hei i 40 verschiedne Angabe des Gattungscharakters bei St, Hilaire Introd, p. XLII. von der in Martius Now gen. et spec, p.3g. Ersterer sagt : Stamina definita vel indefinita, Antherae subsessiless — Capsula uni« locularis polysperma, trivalvis, valvularum margini« bus plus minusve introflexis seminiferis, In letzterem Werke heifst es: Stamina polyadelpha, filamentis brevibus in duas — quingue phalanges connatis. _ Capsula trilocularis, trivalvis, loculis polyspermis; valvulae marginibus introflexis dissepimenta prac- bentibus 'adnatae receptaculo centrali, quod ab api- ce introrsum dehiscentes plerumque in tres partes dividunt semina simul, abinde libera in placentis asservanda, a placentis dissolventes. Wir haben uns durch sorgfältige Untersuchung völlig reifer Kapseln von der Richtigkeit der Angabe an beiden hier auf- geführten Arten nochmals überzeugt. Sollten diese Abweichungen, da wir an der Identität der Gattung dennoch nicht zweifeln können, uur an diesen hei- den Arten statt haben? Ohne dieselben hätten wir keinen Augenblick gezaudert, die tab. 29. abgebilde- te Plectanih. floribunda Mart., et Zuccar. für Luxemb. octandra St, Hil, zu halten. Nicht ganz verständlich ist uns, was der Hr. Verfasser von der Stellung der Antheren bei Sauv, und Lavradia angiebt, $.7. heifst es: la face de Janthere est tournee versles corolles und später im Devand. Prodr, p.558. neben Mahurea (Bonne- tia Schreb.) nochmals Marila Swartz Prodr. auf. geführt, welche dieser doch schon in. der Flors Ind. oceid, für identisch mit der exstern erklärt, Ai Charakter antherae posticae. Zugleich wird jedoch überall angegeben: Antherae ab äpice lateraliter de- hiscentes. Dafs das letztere nicht blofs von der Rich- tung des Aufspringens wie longitudinaliter dehis- centes zu verstehen sey, ergiebt sich aus der Ansicht der Tafeln, wo alle Antheren ganz richtig als late- ribus longitudinaliter dehiscentes dargestellt sind, wenn man “anders nach der gewöhnlichen Termino- logie (v. Mirbel Elem. p. 709.) die gegen das Pi. still gewendete Seite der Anthere facies,' die der Blumenkrone zugekehrte dorsum, die zwischen bei- den liegenden latera nennt. Wir sahen uns auch schon früher durch Hrn. v, St. Hilaire’s Notiz über $. erecta (Mein, du Museum III. pı215.) ver- anlafst, alle Sauvagesien und Lavradien deishalb genau zu untersuchen , und fanden überall Antheras biloculares, loculis a poro in vertice latere longitu» dinaliter dehiscentibus. Warum nennt nun der Hr. Verfasser dieselben Antheras posticas ? Was endlich die Verwandtschaft der Galtungen mit Frankeniz betrifft, so bleibt uns hierüber we- nig zu sagen, weil Hr. v. St. Hilaire selbst die seiner Meinung im Wege stehenden Schwierigkeiten aufzählt. Der ganze Habitus der Frankenia;, wel- &her gleich an die Caryophyllaceas erinnert, die Verschiedenheit des Blüthenbaues, wo keine Spur jener accessorischen Gebilde der Sauvagesien mehr vorkömmt, und der Mangel eines bisher zu wenig beachteten, aber der ganzen Familie der Piolaceen eigenen Kennzeichens, der raphe, welche auf einer Seite der testa vom hilus bis zum vertex seminis sich 42 erstreckt, sind: zuammengenommen doch wohl wich, tiger, als der gleiche Kapselbau und die gleiche Stel. lung des Embryos, wenn zumal die letzteren Kegn- zeichen sich auch bei andern durch den Habitus nä- her gerückten Gattungen, wie für Frankenia hei Lechea, Ortegia, Polycarpon u. a. finden. Wir glauben daher zuversichtlich, dafs Frankenia besser am Ende der Caryophyllaceen , den Uebergang zu “den Portulacaceis bildend, ihre Stelle findet» .5o zerfiele unsrer Ansicht nach die Gruppe der Fran- kenieae wieder, indem Sauvagesia und Lavradia, wie Gingins sehr richtig in Decandolles Pro- dromus es schon angiebt, als Unterabtheilung den Violaceen angehören, Plectanthera oder Luxem- burgia mit Godoya, Bonnetia u, a. eine eigne Gruppe bildet, Frankenia am Ende der Caryophyl- laceen bleibt, Dafs übrigens die Cistineen und Dro- seraceen zunächst an die Fiolaceen gränzen, haben schon Sprengel und Decandolle aufgestellt» - Hr. v. St. Hilaire bestättigt ‚noch Jussiew 5 Vermuthung, dafs auch Dionaea zu den Drosera- eeen, gehöre, über Parnassia wagt er aber nicht zu entscheiden. Sarothra wird wieder zu Hypericum gezogen; wir kennen die Gattung zu wenig, um uns darüber ein Urtheil zu erlauben. Zum Schlusse die- ses sehr weitläufigen Exkurses werden dann noch die übrigen von früheren Schriftstellern angegebenen Verwandtschaften der Violaceen gewürdigt und endlich die Gruppen der Droseraceen, Piolaceen, Cisteen und Frankenien charakterisirt. Von $. 58, an folgt sodann die ausführliche Auf y zählung beider Gattungen und ihrer ‘Arten, nämlich 6 Sauvagesien und 5 Lavradien, welche alle auch abgebildet sind. Die Abbildungen sind besser ge- stochen als gezeichnet, wenn gleich von manchen Arten, z. B. von S. Sprengelü und tenella vielleicht vollständigere Exemplare wünschenswerth ‚wären. Die Abweichung in der Blumenfarbe zwischen den v. Martiusischen und St, Hilairischen Abbildungen bei Lavr. alpestris und Sauv, pusilla scheint auf ein Variiren derselben an der frischen Pflanze hin- zudeuten, was bei weifsen und rothen Blumen ja ohnedem so häufig ist, ‘Wir halten nun für geeignet, zum Schlusse die- ser Bemerkungen eine kurze Uebersicht beider Gat- tungen, nebst den nach dem Rechte der Priorität sich ergebenden Synonymen aufzustellen: . IL Sauvagesia Linn. Calyx pentaphylius, persistens, Corolla pentapetala, regularis. Coron& fimbrierum inter petala et squamas. petaloideas quinque conniventes ac stamina totidem alterna eingentes. Stylus simplex. Capsula uni -— velin- complete trilocularis, trivalvis, seminibus versus ba- sin capsulae valvularum marginibus aflixis. 1. S. erecia, caulibus herbaceis saepius pror cumbentibus vel erectis, foliis subsessjlibus utrinque acutis serrulatis, pedunculis axillaribus solitariis ge- iminis vel ternis saepius nutantibus, lacinlis ealycinis ovato-lanceolatis acuminatis, coronae fimbriis nu- merosis, squamis petaloideis linearibus sessilibus, 2. S erecia eb Adima Auct, 8. nutans Pers. \ D 4 ” 44 S. peruviana R, $., $. geminiflora Ging. fide elar. St. Hilaire omnes hie referendae sunt. 2. 8. gracilis Marl. et Zuccar. , Tadice re- pente, caule herbaceo adscendente, foliis petiolatis lanceolatis acutis serrulatis, pedunculis axillaribus solitarlis elongatis erectis vel horizontaliter patenti- bus, calycis foliolis ovatis aculis aristatis, Corona fimbriarum subnulla, squamis petaloideis unguicula- to - spathulatis, 2. S. adima Mari, et Zuccar, Nov. gen, et spet- plant. bras. I, p. 37. excl. synon, 3 rubiginosa St, Hil., radice perenni re-, pente, caule herbaceo vel suffruticoso laxo elongato, foliis lineari-lanceolatis acutis serrulatis, racemis Horum subterminalibus, calycis foliolis acuminatis, coronae fimbriis numerosis. a S. rubiginosa St. il. Monogr. p,62. tab, II. B. 5. laxa Mart. et Zuce. lo. p.38. 4. S. ovata Mart. et Zuccar,, radice perennt- repente, caule herbaceo adscendente basi ramoso, foliis breviter petiolatis ovato-oblongis vel ovjtis acutiusculis erenatis, floribus terminalibus panicu- lato-racemosis , foliolis calycis acutis, coronae fim- briis numerosis %. S, ovata- Marti, et Zus, l. 0. 9,36, tab. a4 I, S, racemosa St, Hil, Monogr, p. 59, tabıl, > 5. 8. serpyllifolia Mart, et Zuccar., caule fruticoso basi ramoso, ramis simplieibus virgatis ; foliis parvis suhsessilibus approximatis lanceolatis erenato-marginatis, racemis florum terminalibus 4 simplicibus, ealycis foliolis bfusis, eoronäe fimbriis zaumerosis. %. 8% serpylüi ifolin Mart. et Zuce. 1 op. 57 tab, 23.., - S. Sprengelii St. Hil, Monogr. p. 67. i Il A.. S. erecta Spreng. N. Entd.I, p. 296. (ech; synon.) 6. 8. fruticosa Mart.. et Zuccar., caule fruti coso ramosissimo, : Tamis’subdichotomis fastigiatis),. foliis linearibus acutis 'serrulatis, florum racemis terminalibus simplieibus paucifloris, 5. ö, fruticosa Mart.'et Zuccar. |, ce, p. 38. Gin- gins in’Decand, Prodr. p.316. (excl, syn.) . 7. S. tenella Lam. ; annua‘, caule tenello ‚süb- simplici, foliis sessilibus lineari-lanceolatis rare den- tatis, stipulis minimis , floribus axillaribus termina- libusque, petalis calyce paulo longioribus, coronae fimbriis quinque vel paucioribus, ©. S. tenella Lam. Eneycl, 8. p. 669. st. Hin, Monogr, p. 66. tab, IT, B. 8, 9. pusilla Mart, et Zuccar. ‚ annua, eaule digitali erecto valde ramoso: ramis fastigiatis , foliis linearibus acutis, apicem versus remote serrülatis, Nloribus axillaribus, petalis calyce parum, hreviori- bus, coronae fimbriis subnullis.. ©.. “ “ S, pusilla Mart. et Zuce. I. e. pP 55. tab,atıl, S, linearifolia St, Hil, Monogr. tab, m A, Quid? .8. ? eriooides Ging. Le. 8, ? salicifolia ejusd. le - 46 I, Lavradia Vell.Calyx pentaphyllus, per- sistens, Corolla pentapetala. Corona fimbriarum nulld. Sguamae petaloideae in tubum, stamina 5 cingentem demum irregularifer fissum connafae, Capsula incomplete trilocularis , trivalvis, semini- bus valvularum 'marginibus introflexis affıxis. ı.. 2b alpesiris Mart. Zuccar., fruticosa, Ta« mosa, foliis approximatis lineari -lanceolatis acutis integerrimis margine revolutis quadrifariam horizon- taliter patentibus, floribus terminalibus paniculatis. h. L. alpesitris Mart. et Zuce. I. c, p.32. tab. a2, v 9, L. ericoides St. Hil,, fruticosa, foliis ap- proximatis linearibus acutis integerrimis margine rewolutis patentibus, floribus in apice ramorum axillaribus. . L. ericoides St. Hil.% c. pı 69. tab. IV, B. 3. L. elegantissima St. Hil.., fruticosa, parum zamosa, foliis minutis conlertissimis fasciculatis ova- to -elliptieis obtusissimis integerrimis aveniis, race no florum ‚terminali brevi. b. L. elegantissima St, Hil, 1, c. p.70. tal, V, 4: L. Vellozi St. Hil., .fruticosa, parum Ta- mosa, foliis lanceolatis utrinque attenuatis calloso- serrafis, Tacemis terminalibus compositis laxis sub« paucifloris.. 5. L. Vellozii St, Hil, I,e, p.72. tab. VI. 5. L. montana Mart, et Zuccar., fruticosa s ramosa, foliis approximatis süubsessilibus obovatis, obtusis cum mucrone calloso-denticulatis, racemis terminalibus compositis confertis multifloris, calyci- -bus bracteisque glanduloso - ciliatis» 5. i 47 L. montana Mast, et Kuee. lı co. p.33. 6.23. L. glandulösa St, Hil, Monogr. lo 9975 tab. PII. A. 6, 2. capillaris St, Hil., feutieoin,. ramosissi- ma, foliis approximatis lanceolatis utrinque acutis glanduloso -serratis lineatim venosis, florum panil culis terminalibus divaricatis capillaribus subpauci- Hloris D. S. capillaris St. Hill. c. p.75. tab, FILL, Dr, Zucearini N 2» ‚Die verschiedenen Arten, Unterarten und Spiel- arten des HKohls und’ der Rettige, welche in Europa gebauel werden. Aus dem Französi- schen des Herm Deecandolle übersetzt von C.F.W. Berg. Leipzig in der Baumgärtneri- schen Buchhandlung 1824, 528. 8. Eine Schrift von dem berühmten Decandol. Te, die sich von der Hortikuliuralgesellschaft den Preifs einer silbernen Medaille erwarb ,. verdiente wohl allerdings eine Uebersetzung, auch wenn der Gegenstand derselben minder wichtig wäre. Dieser ist aber von der Art, dafs er einen wesentlichen Theil der Garten - und Feldkultur ausmacht und. daher volle Berücksichtigung der Oekonomen für sich hat. Wirklich ist diese Schrift ein Muster für alle ähnliche Materien, da sie’sich über jeden Ge- genstand deutlich ausspricht, zuförderst denselben genau klassifizirt, und endlich, wenn auch mit ‚Un- terlassung der Anleitung zur Kultur, doch über den Ertrag wichtige Resultate liefert, Ueber diese we- 4d sentlich erforderliche Klassifikation bei aller Pflan- “ zenkultur spricht sich der Verf, auf nachstehende Weise aus: die Merkmale, die unveränderlich an Pflanzen angetroffen werden, bestimmen ihre Art (espece, species); die dagegen, die zwar einige Zeu- gungen hindurch sich gleich bleiben, aber endlich, bei grofser Verschiedenheit des Bodens, des Klima's und der Behandlung doch sich verlieren oder abge- ändert werden, die Unterart (race , subspecies); die endlich nur unbedeutende Abänderung in Farbe oder Gestalt betreffen, und bei keiner Zeugung mit ‚Bestimmtheit sich gleich bleiben, die Spielart (varie- te, varielas), und nach dieser Norm findet hier ' die Eintheilung der Kohlarten und der‘Rettige statt, die wegen ihres grofsen Nutzens durch ganz Europa angebauet werden. Indem wir daher diese Schrift allen wissenschaftlich gebildeten Oekonomen als un- “ entbehrlich empfehlen, verweisen wir die Botani- ker auf des Verf, System natur. r. veget. wo sie im aten Theile $.583. seg. unter Brassica oleraces und 8.663, unter Rhaphanus sativus dasjenige im Conspectus verzeichnet finden, ‘was in der vorlie- genden Schrift mit _grofser Sachkenntnifs weiter aus geführt worden ist, | Anfrage i Von Carex Bertolonü giebt Schkuhr den Wohnort: „in graminosis alpinis Carinthiae et Ty- rolis“ und nach ihm Möfsler (Handh. 1279) eben falls auf den Alpen von Kärnthen und Tyrol at Wo. findet man über diese Angaben sichere und nähere Belege? a = Flora ? E oder > Botanische Zeitung, Nro. 4. Regensburg, am 28, Januar 1825. . a . , B \ ur 1. Aufsätze 2 Bemerkungen über einige Pflanzen der diien ; "von - Hrn. Prof..Dierbach. Früher habe ich schon in. diesen Blättern über einige“ Gewächse . der ältesten griechischen Schriftsteller Erläuterungsversuche 'zu geben gewagt, und deren mehrere folgen zu lafsen versprochen; aber die mannichfaltigen, oft mühsamen Forschungen, die dazu erfordert werden, mögen mich entschul- digen, wenn ich nicht diese Fortsetzungen so schnell lieferte, als ich es selbst zu können wünschte, In den Werken des Xenophon wird*) er- zählt, dals die Griechen ' auf dem:so ‚berühinten Rückzuge der. Zehntausende aus Persien, bei einem Volke am. Pontus in den. Vorrathskammern ’ eine Menge Nüsse gefunden, die breiter gewesen seyen; als die gemeinen, und deren Kerne. auch. keine hölzerne Scheidewände gehabt hätten. Diese Nüs- se, wird ferner berichtet, esse jenes Volk häufig mit . Getreide gekocht, und die Kinder seyen sehr gut *) "Auabas, Cyr minor. 5. P« 209. Edition. Stephanis ho genährt, obgleich sie gar keine andere Speise er hielten, als die oben bemerkten Nüsse, — ‚Yon breiten Nüssen und ihren diätetischen Ei. ‘genschaften spricht auch ein hippokratischer Schrift- steller. *). Was sind nun diese breiten Nüsse? In meinem. Versuche: einer Erläuterung der hippokra- tischen Arzneimittel **) wagte ich es nicht, darüber . etwas bestimmtes zu sagen; allein durch wieder- holtes Lesen und Vergleichen mebrerer Nachrich- ten bei Athenaeus glaube ich in den Stand ges setzt zu seyn, die genannten Stellen des Xenophon und Hippokrates richtig zu deuten. — » Philotimus, der Dogmatiker, den man ge- “wöhnlich zu det hippokratischen Schriftstellern zählt, bemerkt in seinem Buche von den Nahrungs- imilteln, dals die breiten Nüfse,. die man auch die sardianischen nenne, eine harte Speise und schwer verdaulich seyen, weil sie den Magen verschleim- ten und dort sitzen blieben, **) Diphilus von Siphnos, ein viel späterer Schriftsteller, der zu den Zeiten des Lysimachus lebte, spricht ebenfalls ausführlich von den Nahrungsmitteln in diälelischer Hinsicht und bemerkt, dafs man die Kastanien, sar- slianische: Eicheln nenne; ”*) ‚Vergleicht man nun diese Stellen miteinander, so ist klar, dafs sowohl Xenophon, als der hippokratische: Arzt von den Früchten des. Kastanienbaums (Fagus Castanea 1a) PT ..”) De diaeta 356. Edition. Faesii, " %%) Arzneimittel des Hippokrates ı pag. 27. *#) Athenaeus 2. Cap. 13. pag. 53. Edit, Casauboni. “) Idem., Ibidem. pag. 5, u: spricht; wie denn, auch vollkommen gut das was Xenophon davon sagt, auf dieselben pafst, Sollte _ sich .übrigens jemand an den Ausdruck Eicheln stolsen, so wäre dagegen zu erinnern, dafs Athe 6 maeus*) ausdrücklich sagt, die Kastanien werden von einigen Eicheln genannt. Sie kommen jedoch noch bei den griechischen Schriftstellern unter meh- reren anderen Namen vor. A galochus *) nennt sie @UWT&e. Die, euböischen Nufsbäume, . von denen! in den Werken des, Theophrast**) die Rede ist, sind nichts anders als, Kastanieribäume, denn Mus sitheus der. Alhenienser sagt ***) bestimmt, dafs man die Kastanien auch enböische Nüsse ‚nenne; auch bezeichnen, die Attiker jede Frucht die eine harte Hülle hat, mit dem Namen einer Nufs, *%%) Unter der Benennung Aomıpoug kommen sie eben- falls bei alten Schriftstellern vor, *#%) Galen scheint jedoch | die Kastanien mit den Früchten der Speiseeiche (Querous Esculus L,) zu verwechseln, wie ich aus einigen Stellen seiner Werke schlielse, Man vergleiche nämlich was er an den unten ) angeführten Orten dayon sagt, _9).Ibiden. , a ** Athenaeus. 2. Cap. 13. p- 5% 2 ***) IHistor. plant, Iv.5, - “rk, Athbenaeus 2, Cap. 13. pag. 54 ' #skeh) Idem 2. Pag. 52. tee) Ylem 'pag. 54. - \ werk) de alimentor, facultate 2. Cap, 38, Pag. 357. uud de probis pravisque alimentorum : succis p. 426, Edition, Charterii. Fa D 2 52 Der Name ‘Kastanien konmt ' vielleicht "zuerst. ‚bei Nikänder*) vor, der die im südlichen Deutsch- land so bekännten Früchte deutlich ‚genug bezeich- net, indem’er:von der stachlichen Fruchthülle und hiach einer andern Membran spricht, die den Kern ümschliefst, — 2 “ Nach Sibth orp’s Angabe wächst: in Griechen- Jand "der Kastänienbaum an vielen Orten häufig wild; ob dies“ äber auch- in ‘den ältesten‘ Zeiten “der Fall: war, ' möchte ich bezweifeln, da ans der ganzen "Erzählung ° ‘des Xenophon erlellt,: dafs die’ Griechen diese Früchte früher nicht geschen hatten. ee j 1." Correspondenz ‚.. Anfänglich hatte ich die Idee, die hiesige eryptogamische Flora so der‘ Reihe nach zu geben, wie Hr, von, Martins seine herrliche Flora Erlan- gensis bearbeitet hat; das heifst, erst wollte ich ein Nerzeichnils der aufgefundenen Moose, Junger- 'mannien, Flechten, Algen und 'dann der Pilze geben; allein meine Vorliebe für letziere war Ursache dafs ich vorzüglich meine Aufmerksamkeit diesen widmete, ohne jedoch die übrigen Gegenstände zu vernachläfsigen; denn Flora lälst mich nie unbe- schenkt nach Hause gehn. "Finde ich keine‘ Pilze, ‚so suche ich Moosg,- Jungermannien ; in Ermanglung derer, suche ich Flechten, und :wenn diese sparsam “ vorkommen, so liefert mir der. nächste -See, Algen; Dinkbar- erkenne ich“ das überall verbreitete vese- ut) EEE *) Alegipharmag, 269, Kat, Schneider, 3 tabilische. Leben, nnd. fühle mich ‚glücklich, wenn ich, nach erfüllter Amtspflicht, im. Walde die rei- che Fülle der, Vegetation anstaune, die - Flora dar. bietet, und da ich mir nach und nach-zur bessern "Würdigung und zur genauern Kenntnils derselben die dazu nöthigen Werke verschafft habe, so be- finde ich mich auch zu Hause in der Gesellschaft der Geistesprodukte eines Persoon, Nees v. Esen- beck, Fries, Sprengel, Bulliard, Bolton, un- gemein wohl und glücklich. ; Sie erhalten also hiebei zuerst die Aufzählung der’ um Paulowsk wachsenden Schwämme, nach den ersten Bänden von: Fries systema mycologicum geordnet, Sobald. die letzten Bände. erschienen seyn werden, bin ich Willens, däs hier. aufgefun. dene ebenfalls darnach zu bestimmen und Ahnen als Fortsetzung des gegenwärtigen mitzutheilen, Manches herrliche habe ich bereits aufgefunden, “ Der jüngst verflossene Sommer war hiezu ungemein günstig, indem er nals und warm zugleich war. UÜeberall ‚entwickelte sich eine reiche. Fülle der berrlichsten Cryptogamen, und immer kam ich von meinen Excursionen- schwer beladen nach Hause, Vor allen andern erfreute mich ein, meiner Prü- fung nach, neues Sizlbum, welches ich nur einmal aber häufig auf einen halbfanlen Erlenstamm fand, Im kommenden Winter gedenke ich. mich mit Hed- wig,.Schwägrichen, Bridel, Funck, Nees ab ‚Esenbeck und Hornschuch zu befreunden, um meine gesammelten Moose.zu. ordnen; mit Martius und Hooker, um ein gleiches mit- meinen Jünger- 54 miannien zu thun. Solchergestalt werden Sie als- dann auch eine Enumeratio muscorum frondosorum agri Pawl, erhalten. Algen und Flechten kommen zuletzt an die Reibe. Im ı vorigen Jahre sammelte ich in den Teichen unsers Parks mit Hrn. Dr. Mertens jun, die Os- eillatoria os aquae Ag. (Byssus Linn.) ungemein schön; überbaupt | habe ich hier 23 Arten Algen aufgefunden. Zu den in meinem „Elenchus“ aul- geführten 5 Arten der Galtung Chara kommen noch Chara aspera und pulchella Wallr. die ich beide in Teichen bei Gatschina fand. Unser hiesiger Garten erbält noch immer Zu«- wachs von Pflanzen aus allen Welttbeilen. Vor- Züglich gute Sachen brachte Hr. Dr. Fischer bei Gelegenheit seiner Reise nach England von da.her “auch für den hiesigen Garten mit, gemäfs des Auf- trages Ihrer kaiserl, Majestät, Darunter befanden sich vorzüglich: „Artocarpus incisa, Cypripedium venusium, Primula sinensis, Crinum amabile, Zamia ferox, Dillenia speciosa, Tamus Elephantipes, Pa- nax fragrans, Carolinea insignis, Pothos violacea, Ca- lossiemma purpureum, Astrapaea Wallichi, Theo- phrasta longifolia, Quassia amara, Arancaria bra- 'siliensis, Combreium comosum, „Alströmeria, Mela- stoma heteromalla, sanguinea, Caryota urens, „Aspi- distra lurida, Rubus molueganus, Embryopteris glu- tinigera, Aerostichum aleicorne, Stylocarpus umbel- latus, Tacca pinnatifida, Renealmia grandiflora. Sieben Arten "der Gattung Amaryllis et, — Aus m 55 denı kaiserlichen botanischen Garten theilte Hr. Dr. Fischer freundschaftlichst mit: Panax arborea, Pothos acaulis, Drimia pusilla, Bignonia quadran» gularis, Pandanus inermis, angustifolia, Barleria Java, Bumelianigra, Clerodendron cernuum, Budd- leja connata, Hypoxis graminea, Chlorophyllum ins ornatum, Manulea tomentosa, Ruellia campanula- ta etc. — Von meinem Freunde Buek erhielt ich: Barleria Prionitis, Ixora longiflora s Brunia lanuginosa, Elytraria virgata, Lobelia racemosa, Ophioxylon serpentinum, Phylica parviflora, Olea werrucosa, Selago spuria, Eupatorium brachiatum, Uvulariachinensis, Fiminaria denudata eic.— Aus der Gärtnerei des Handelsgärtners Hın. Marseille: Calendula Tragus, Jpomoea Pes Caprue, Convolvu.. lus arboreus, Melastoma purpureum, Amerimum la- üifolium, Cerbera Jlaurifolia, Menghas, Gardenia Papetia, uliginosa, amoena, Jasminum flexile, Rosa acuminata, Sesupium tomentosum, Laurus fragrans, Crinum mauritanieum, Osteospermum grandiflorum, Fagara odoratissima, Myrica Faya, capensis, Spon« dias Mombin, Bignonia stans, Gaertnera racemos@, Dodonaea angustifolia, triqueira elc. — Auch aus mitgelheilten Sämereien gewann der Garten man- che gute Pflanze; z, B, Kleinhofia hospita, Piero- spermum lancaefolium, Menispermum heteroelitum, Musa superba, Blaeodendron glaucum, Bignonia echinata, indica, mehrere noeh unbekannte aus Nepal, aus Brasilien, Neu - Holland; endlich fünf bis sechshundert Arten aus Sämereien, die dem Garten aus Berlin, Bonn, Halle, Parma, Paris, Kre- D 56 menetz, Warschau, Charkov etc. gütigst mitgetheilt wurden, *) Pawlowsk bei St. . Petersburg. w . Js A. Weinmann. 2. Im.ersten Bande meiner Schrift xx) werden Sie Seite 44 meine Jller Cerinthe als neue Art, Ce- Tinthe suerica beschrieben finden. _ Dieser Band war schon gedruckt, als ich das Heft der Flora er- hielt, in welchem diese Pflanze (Flora .1824 8. 236.) für Cerinihe maculata Allioni erklärt wird. Ich fühlte‘ selbst, dafs sie letzterer sehr nahe komme ‘und habe es auch in der;Beschreibung angeführt, indessen gestehe ich Ihnen aufrichtig, dafs ich mich - nicht entschlielsen kann, der Meinung beizutreten, dafs beide eine und dieselbe Pflanze ‚ Yoyon, Ich bin bei meiner Beschreibung der C. swerica Schritt für Schritt der Beschreibung der C. maculata in Lehmanns trefllicher Monographie der Asperifo- ‚Jien gefolgt, habe überali dieselben Worte ge- braucht, wo ich Uebereinstimmung fand, und wo ich Abweichungen fand, solche so bestimmt als- möglich auszudrücken gesucht, Auf diese Art er- geben sich die Unterschiede auf dem ersten Blick ») Möge dieser herrliche Garten, der, wie wir aus frühern ’ Berichten uns zu erinnern glauben , zum Theil den UVeberschwemmungen ausgesetzt ist, bei der allgemei- “nen Wassersnoth nicht gelitten haben, und die Glück- seligkeit unsers wackern Freundes, und Correspondenteh nicht gestört worden seyn. ' Die Redaction “#) Reise nach Vencdig etc. Stuttgart 1824, 2 Bände, en um nun enge, ee an a b7. von selbst, besonders wenn man noch-in Rechnung” bringt, dafs ich Alles, was ich nicht von Leh- mann aufgenommen, sondern ‘der Kürze wegen blos mit Stillschweigen übergieug, auch nicht ge- funden habe, wie z. B. folia subtus maculata, . Der Hauptunterschied scheint mir in der Mündung der Krone zu liegen, Diese soll bei 'Cerinthe macu- lata ganz mit C. minor übereinstimmen, corollis acutis clausis, sagt ansdrücklich Linne (Spec., plant. Ed. I. p. 137.) und Bieberstein (Flora Taurico« Caucasica I, p. 134.), laciniis conniventibus und ca= lyces ut in Cerinthe minori itemque corolla, Leh- mann (Plantae e familia Asperifoliarum p. 393.). Cerinthe suevica dagegen hat eine ganz offene Kro- ne, deren Zähne zwar, wie bei Cerinihe: minor, tief eingeschnitten, aber kürzer, stumpfer und an der Spitze nach aussen nmgebogen sind, wodurch ein Uebergang zu Cerinthe major entsteht, Auch. be. merkt Lehmann von CO, maculata, dafs die fünf purpurrothen Flecken an dem obern Rande dex Röhre nie fehlen und zuweilen in einen Ring zu- sammenflielsen; ich fand aber mitten unter den Pflanzen mit rothgegürtelter Krone "auch mehrere, deren Krone rein gelb war.:‘ Uebrigens habe ich zwar dieses Jahr C, major und minor selbst gezo- gen, aber noch keine der Lehmannischen Diagnose entsprechende Cerinthe maculata gesehen, bin also weit entfernt, die Sache für entschieden anzusehen und fordere vielmehr zu weiterer Forschung auf. Nur so 'viel glaube ich mit Gewilsheit sagen zu können: stimmt wirklich die Blumenkrone der C. 58 aeulata, die Färbung ausgenommen, gauz mit der- jenigen der ©. minor überein, so ist meine Ö, sue- vica eine davon verschiedene Art. Sonst finden sie nur zwei neue Wasseralgen, “ Yaucheria Pilus Mertens (N. 659.) und Rhodonema * elegans (ll. p. 6%1.), letztere auf Tafel VIII abge- bildet, Auch habe ich mir Mühe gegeben (Il. pag, 570 bis 578.) alle Zweifel über die Verschiedenbeit - von Cynanchum monspeliacum L,, C. acutum L. und C, acuminatum Moricandi zu heben, und zu diesem Zwecke von allen 3 Abbildungen nach der Natur geliefest. Von letzierem habe ich den Na- men ändern mülsen, da R. et $. bereits ein Oyn. acuminatum H,et B. haben, Sie würden mich aber sehr verbinden, wenn Sie einen Berliner Botaniker veranlafsen wollten, über das Humboldlische Cy- “ nanchum acuminantum gründliche Auskunft aus Willdeno w’s Herbarium zu geben, da Kunth sol» ches nicht kennt, ‘ Würde es eingehen, so wäre Moricands Benennung, als älter und passender, wieder herzustellen, Es hat mich sehr gefreut, in der Flora 1826 Seite 457 die Behauptung, dals die ächte Manna- grütze nicht von Glyceria fluitans herkomme, gründ-, | lich widerlegt zu sehen, In den ökonomischen Neuigkeiten and, Verhandlungen, herausgegeben yon Christian Carl Andre wurden schon in Nr, 33 von 1823 ähnliche Zweifel erwähnt, welche in Nr. 55 und 93 desselben Jahrs durch anziehende Nach- sichten über die Mannagrütze in Polen und Un- garn gehoben wurden, Diese Nachrichten stimmen. 59 vollkommen mit denen üherein,. womit uns Hr, Prof, D, Hornschuch beschenkt hat, Ich hatte schon im Sinn, Ihnen einige Bemer- kungen über die Erhaltung der Herbarien für die | Flora mitzutheilen, als ich den trefllichen Aufsatz des Hrn, Prof, Koch (Flora 1824 Nr. 288.) fand, und erlaube mir daher nur, demselben noch ein paar Worte beizufügen: Ich glaube dafs gegen die meisten, den Herbarien schädliche Insekten blos rein mechanische Mittel helfen; ambrosiacis non pellendus, sagt schon Linue von Plinus Pur, und . ich verstehe hier unter ambrosiacis alle stark rie- -chenden Mittel, z.B. Kampfer, Cajeput- Oel, Terpen- tingeist; sie thun- sehr gute Dienste gegen Feinde aus der Ordnung der Schmetterlinge (Tineae), nicht aber gegen Käfer, Die Anwendung starker Gilte, wie Arsenik und Quecksilber » Sublimat ist immer etwas milslich und letzteres bekanntlich den Pllan- zen nachtheilig., Das Benetzen der Pflanzen mit Quassia oder Coloquinten Dekokte nimmt viel Zeit weg, ist den zu trocknenden Pflanzen nachtheilig und überdem nehmen die zartesten Blüthentheile das Wasser nicht leicht an. Alles kommt also darauf an, den Insekten den Zugang möglichst zu ver- schlielsen und die bereits eingedrungenen zu tödten. In ersterer Beziehung bewährt sich vorzüglich das starke Pressen der Pilanzen und die Anwendung von ungeleimtem , unbeschnittenem Druckpapier von 'grofsem Format, so wie.das feste Zubinden der Faszikel. In letzterer ist es beinahe Nothwendigkeit, ‘jedes Herbarium von Zeit zu Zeit durchzusehen und t 60 alle angegrifienen Bögen genau zu visitiren oder im Ofen zu dörren, Ich habe, als ich mein Herbarıum | anfieng, beschnittenes Schreibpapier, also das un- günstigste, gewählt, indessen seit 14 Jahren sehr wenig von Insekten zu leiden, gehabt, weil ich .ı) die Bögen in gut verschlossene, aus doppel- tem Pappendeckel verfertigte Schachteln legte, wo- ‘zu der Kleister mit. einem .Decoct von Cologeit- ten bereitet, wurde. \ 2) Zwischen den guigeprelsten Pflanzen einige schlechtgeprefste ganz gemeine, und zwar mehrere Exemplare in einem Bogen legte, nach. welchem sich die einzelnen eingeschlichenen Insekten zogen. nd so die besseren verschonten, 3) Alle Jahr wenigstens einmal die ganze Samm- ; ung. durchgieng. Jetzt. will.ich einen Versuch. ma- - chen, die Faszikel in fest. zugebundenen Säckchen. von dichter Leinwand zu. legen, was vielleicht gute Dienste leistet, _ . Dals die Pflanzen trocken gehalten werden müs- ‘sen (calore et siccitate. arcendus sagt Linne) versteht sich von selbst, auch ist grolse Vorsicht bei Auf nalime von Pilanzen .aus andern Herbarien nöthig; diese mülsen bei mir immer ihre Quarantaine aus- halten, ehe sie eingereiht werden. ‘Dagegen können : keine Insekten mit. den frischen Pilanzen eingelegt werden, denn alle diejenigen, welche auf frischen Pllanzen leben, sterben mit der Pilanze ab, wenn sie auch nicht, was der häufigere Fall ist, ‚durch den ‚Druck der Presse getödtet werden. Stuttgart, “ » Georg v. Martens br ' 8. Als ich vor'einigen Jahren die schöne 'Ge- gend der Phantasie bei Bayrenth durehsuchte, kam mir ausser der 7ktraphis repanda, (welche ich je- nesmal zum erstenmal fand,) FWeissia fugax, .Di- eranum erispum etc, auch noch ein mir unbekann- tes Diecranum unter die Hände, welches in dich- ten Rasen an den Sandsteinfelsen bei Eckersdorf wuchs, Da es indessen keine Früchte hatte, achte- ‚te ich nicht darauf, und legte blos ein Stückchen »ur Erinnerung davon ein, um es einmal zu: einer andern Jahreszeit wieder aufzusuchen. '* Zufällig fand ich kürzlich in einem meiner vielen Moos- Pakete ein mit mehrern Moosen von Hrn. Schlei- cher erhaltenes steriles Exemplar von Dieranun densum Schl, und erkannte dieses sogleich für das’ bei Eckersdorf aufgefundene, Freudig darüber, ein bisher nur in der Schweiz gefundenes Moos nun auch in unserer Gegend bemerkt zu haben, sandte ich meinen Sohn Georg, weil ich selbst nicht ab- kommen konnte, dahin, um an der ihm angezeigten ‚Stelle Exemplare zu sammeln. - Zu’meiner grolsen Freude fand er es, und zwar mit Früchten, welche; wie ich aus der Anmerkung zu ‚Dieranum conden- satum in Schwaegr. Suppl, musc. etsehe,- bis jetzt noch nicht bemerkt worden sind. Die Kapseln sind aber auch recht leicht zu überselien: denn . die Seten sind zurückgekrämmt uhd die Kapseln -so zwischen den Blättern versteckt, dals man sie nur dann bemerkt, wenn man die Räschen zertheilt. ''So hat sich also. die zichtige Erkenntnifs dieses Mooses von Hrn, Schleich er; auch olıne Früchte 63 gesehen zu haben, bewährt, und giebt einen ‚aber- mialigen Beweis davon ab, wie weit in unsern Zei. ten die Kenntnils dieser. Pilanzenfamilie vorge- schrilten sey. Ein zweites für Deutschlands. Flora aufgefun, denes Laubmoos ist Aypnum minutulum ‚Hedwig, welches der hoffnungsvolle Fürnrohr bei Mün- . ehen entdeckt, und mich mit. mehrern Exemplaren davon erfreuet hat, en Gefrees. . _ en j Funck. - UI, Botanische Notizen. 2 Neueste. Lichen - Arten, : Die Binmenpracht und Mannigfaltigkeit, wel- che dem Norden fehlt, wird durch die vielen Arten “von Lichen erselzt, welche die Felsen überziehen und .dem Schnee, Frost und den. Orkanen iroizen, Sie sind fast eben so zahlreich, wie die Phaneroga- men, Inder Gegend:von Saltensfjord, in der schwer Nischen Provinz Nordlund, zählt man 402 phanero- gamische Species und 320 Arten Lichen, Der Pre- diger Sommerfeld zu Saltdalen entdeckt neue fast bei jeder-Excursion. und hält so, auch nach ei- nem. Acharins' und Wahlenberg, noch reiche Nachlese. Er hat ihrer schon 135 entdeckt, die in Wahlenberg’s Flora lapponica fehlen; darunter et- wa 40, welche: :Acharius bei, Herausgabe. seiner Synopsis lichenum nicht kannte, Sieben davon hat $, beschrieben: ‚Zeeidea, muscicola, fuscescens (auf jungen Birken), einnabarina (auf: der Rinde des ge* meinen Wachholders), Zorina . zanthostoma, ;( auf der Rinde.des gemeinen getrockneten Wachholder- ww. 63 baums), Zecanora maritima (Placodium) auf quar- zigem Gestein am Ufer. zu Skjerstad in Nordlund, Cetraria pinastri. (in Hecken auf Fichten - und Birkenstämmen), Nur zweimal fand er sie mit Früchten, was vor ihm keinen andern Botaniker glückte. Dufourea ceratites (sehr häufig auf Palt- dalens Bergen und merkwürdig durch die zahlrei- chen Wurzeln, womit sie fest am Thon hängt,) (Königl. Vetensk, Acad. Handlingar for aar 1823. 1.). 2. Vergiftung durch Buchnüsse. (Fruct,. Fagi sylvatici). Nach den Mittheilungen von Dr, Busch in Marburg, welche die landwirthschaftliche Zei- tung von Churbessen 1824 näher enthält, besitzen die aus Buchnüssen zurückgebliebenen Schlagku- chen auf Pferde höchst narkotische Eigenschaften, Schon durch den Genufs von 2 P[unden dieser Oel- kuchen wurden Pferde unter den Erscheinungen eines narkotischen Giftes gelödtet, und die wässe- rige Abkochung wirkte gleichfalls tödılich, * Da- gegen vertragen Rindvieh, Schaafe und Schweine davon grofse Gaben, olıne Nachtheil. Wahrschein-, lich enthält das Häutchen, welches die Saamen: der Buchnüsse umgiebt, ein narkotisches Gift; Hr. Hofr, Wurzer konnte jedoch von. Blausäure nichts dar- in finden, Nach einigen Beobachtungen soll sich der schädliche Stoff der Buchnüsse erst entwickeln, wann sie mit Anwendung des Feuers ausgeprelst werden, indem das auf diesem Weg ausgeprelste Oel auch auf den menschlichen Körper betäu- beud wirken soll, Dafs kaltgeschlagenes Buchenöl olıne Nachtheil, wie das Baumöl, als Nahrungsmit- tel benutzt werden kann, ist längst bekannt, ’ 64 3. Als nenlich nach dem Genuls einer wäßs- gen Abkochung von Lungenkräutern bei einer nahm- haften Person bedenkliche Zufälle eintraten, fand man nach’ genauerer Untersuchung die gedachten Lun- genkräuter mit. Blättern von Belladonna vermischt, - wodurch sich die Noibwendigkeit botan. Kenntnifse. für. Apotheker aufs neue unbezweifelt ausspricht, WW. ’Anzeige Die Unterzeichneten haben von Hrn. Sieber die ersten Lieferungen seiner verkäuflichen Herbarien erhalten, und erbieten sich um so lieber, der Ver- breitung dieser Sammlungen durch die Üebernahme von Bestellungen und durch eine vermiltelnde Spe- diion die bei ihnen niedergelegten Exemplaren in ihrem Umkreis befördern zu hellen, als eine genaüe Durchsicht sie von den schätzenswertlien Eigenschaf- ten der.darin enthaltenen geirocknelen Pflanzen, wie von der Seltenheit und Wichtigkeit der meisten Ar- ten gleich sehr überzeugt hat. ' Die bereits vorräthigen Sammlungen sind : “ Flora Senegalensis . . . 8 Thlr, sächs. » —. Capensis, Sec, IL . B " 2A — — Insul. Trinitatis Sect. IL . 16 —- — Insul. Manrit, Sechl, . x 32° — Filicum exsicc, Set. ... 016 Nächstens werden fertig: " Flora 'Novae Hollandiae Sect, Let IM. . — Capensis Sect IL, . — Ins, 'Trinitatis Sect. IL, ‚ Filicum Sect. U. et Ill, cum. suppl. ° . Die Preise sind so. bestimmt, dafs ungefähr , 16 Thlr. auf eine Centurie Pilanzen Tallen, welches ge- wils sehr billig ist, ! Von Saamen Neuholländischer und Capischer Pflanzen hat Herr Sieb er ebenfalls Sammlungen veranstaltet. Bonn d. ı2. Jan. 1855. Dr.C,G. u. Th. Fr. Nees v.Esenbeck Vorsteher des bot, Gartens, - B2 BEE Flora © oder Be Botanische Zeitung No, 5 Regensburs, aim 7. Februar 1825. FE ER z. ern Po ii — Dr L. Aufsätze Bemerkungen über die Blätter der Cliffor ten; zi von - . Hrn, Prof. DeCandolle. (Annales des. sciences ‚naturelles: Avr. 182% Ds 447 = 2 450.) } Diei Blattbildung der Beilichei Sträucher i vom „Votgebirge der güten Hoffnung, welche Linne ün- ‚ter der Gättung Cliffortia begreift; bieten bemer- .kenswerthe Sonjerbarkeiten dar,. Der Sitz dersel- ben ist bis jetzt sehr irrig beschrieben worden, ob- „schon ihre Beschaffenheit, wenn jinan sie unter dem ‚in ineiner Theorie el&mentäire (2te Aüsg; $ 81 — -210.) erläuterten Gesichtspnükt. betrachtet; sehr- aeüt- lich wird und ein treffendes Beispiel. der Änweii- ‚dung der Gesetze des Verwächsens; Fehlichlagells: and. der gehinderten Entwickelung, der Pllanzeiör- gane zu gleicher Zeit darbielet. en .. Pie systematischen Schrifistellet theileni Cuf- a ‚Portia i in Ärten mit abwechseliiden; büschelartigeli und entgegengesetzte Blätierh ' ein; 'alleih sie sind :bei allen abwechselnd. Mat. hät diejenige büschel: dörmig genannt, welche: 3 völlig getxehnte Blaushei B 86 und überdiefs noch kleine in den Achseln der ge. wöhnlichen Blätter entstehende Blätter besitzen; entgegengesefzte aber, welche zwei aneinanderlie- gende Blattllächen Zeigen, unbekümmert, dafs diese von demselben Punkte des Stengels entstehen, was bei wirklich ‚entgegengesetzlen Blättern nie der Fall ist, Da diese Bezeichnungen nur auf den Anschein gegründet sind, so wollen wir hier die wirklichen Kennzeichen untersuchen. — Die Cliloortien gehö- ven zur Familie der Rosaceen und zu dem Tribus der Sanguisorben. Wie die Melırzall ihrer Ver- wandten, besilzen sie abwechselnde Blälter mit kurzen Stielen, weiche am Grunde mit zwei dem Blattstiele anllängenden Nebenblättchen versehen sind und aus: swei bald freyen, bald miteinander verwachsenen, bald gleichen, bald. ungleichen Blättchen bestehen, ‘Sie zeigen fünf Kombinationen und diese benutze ich, um die Gattung’ in fünf sehr natürliche Ab- schnitle zu trennen, E ı. Bei den Cliforlien, welche ich multiner- wes nenne, findet man scheinbar einfache Blätter, welche zu beiden Seilen zwei Nebenblättchen ıra- gen, am Grunde mit mehrern vorstehenden Nerven versehen und nach der Spitze zu in 3 spitze, un- gleiche Lappen verwachsen sind, Dies sind die Ar-' ten, wo sich die 3 Blättchen fast bis zur Spitze in sin einziges verbinden, Die zu jedem Blättchen gehörigen Nerven bleiben am Grunde sichtbar; die ' Nicht erwachsenen Theile der Blättchen aber bil- den die 3 Spitzen, und die Nebenblältchen. werden 'an beiden Seiten nach der Basis zu sichtbar, Diese s 67 Bildung findet sich bei C. ilieifola L., eördifolia Lam. und ruscifoüia L., an welchen ich sie’ be- obachtete, und scheint auch, den Beschreibungen nach, bei C. bidentata slatt zu haben, > ‘3, Die Clifforlien, welche ich Dichopterae nen- ne, kommen im äussern Anselın den vorigen nahe und scheinen, wie jene, einfache Blätter mit einem Nerven und zweispaltigen Nebenblältchen zu haben, Allein die Bildung ist wirklich eine ganz andere. Das, was Blält zu seyn scheint, ist nichts als ‚das mittlere, grofse und vollkommen entwickelte’ Blätt- chen, das den Anschein eines zweispalligen Neben- bläitchens hat: besteht aus der unvollkommenen Ver- wachsung der eigentlichen Nebenblätichen mit’ den Seitenblättshen des Blatt, Diese Bauart habe ich an C. cuneata Ait. beobachtet, und glaube, dals sie ebenfalls bei C, odorata, serrata, ferriginea und wahrscheinlich auch bei CO. graminea L. fil. stait En findet. Der dritte Abschnitt, Clifförtien mit zarten Blät- tern, (Tenuiloliae) entspricht ungefähr ‚den Cliffor- tien der Schrifisteller mit büschelartigen Blättern. Sind die Blätter vollkommen entwickelt, so zeigen sie drei dünne, längliche, linien- oder pfriemenför- . mige Blätichen, ‘wovon die beiden seitlichen bis- weilen kürzer, als die mittlerti, aber von ähnlicher Beschaffenheit und Gestalt sind. Die Nebenblätt- chen sind einfach, gewöhnlich von einander ge: trennt, aber bei ©, strobilifera verwachsen. ‘Die Stengelblätter schlagen in dieser Section häufig fehl, _ und es bleiben "alsdann nur die Nebenblältchen, in Es ‚deren Achseln sich Büschel von kleinen Blättern ‚entwickeln, fast wie .bei der gemeinen Berberis- ‚beere, Diese Art der Blattbildung fand ich bei C. strobilifera, juniperina, sarmentosa und falcata },. ‚Den. Beschreibungen nach trifft man sie auch an 6 ‚ericaefolia, terelifolia ‚und Rlifolia, -welche viel- . Aeicht ‚nicht "hinreichend. von einander - verschie- -den. sind, , Die Cliffortien ‚mit: breiten Blättern (Tatifoliae) bilden- ‚die Ate Sektion, Sie besitzen 5 eyförmige ‚oder verkehrt =«- ‚herzförmige, ganz getrennte Blält- ‚chen, welche. oft der Gestalt nach sich so unähn- lich ‚sind, dals die am kleinsten erscheinenden Sei- i tenblättchen das Ansehn der Nebenblättchen haben, indessen befinden sich die letztern unter jenen, so ‚dals beide nicht. zu verwechseln sind. , Diese Sektion. zeigt, da sie den wenigsten ‚Veränderungen unter- worfen ist, den Normalzustand der Cliffortien, Ich habe aus denselben C, ternata und obeordata, selbst gesehen. und bringe. dahin den Beschreibungen zu Folge mit. Gewilsheit -C,. arifeliann. Zu *) obligua Spr. und .dentata. WW, ; .Den 5ten Abschnitt endlich Hilden die. Cliffor- ' tien mit zwei Blättchen (Bifoliolae), und diese eit- sprechen den Lliffortien mit eutgegengesetzten.Blät- tern, An ihnen nimmt, man sehr kleine Neben- "blättchen und sitzende ‚Blätter mit zwei‘ seitlichen, großsen, rundlichen; und aneinander gelegten Blätt- ‚chen wahr. Das ungleiche .oder endständige ‚Blätt- Ri ‚", Kann Einsender nach eigenen Untersuchungen bestätigen: P . DE Var on Kur 69; chen: fehlt gänzlich. ‘Diese Bitdung ltabe ich in CO. pülchella beobachtet, und ich glaube dals sie such” bei ©. erenata*) und ©, cinerea sich findet; allein’ die beiden letztern sind so beschrieben, dafs mau’ über ihre wirkliche Bauart in Zweifel bleiben mule; Ausser dem Vortheile, die Arten von Cliforsia‘ uf diese Weise in bestimmte und natürliche Ab- theilungen zu bringen, bieten "diese Erfahrungen vielleicht‘ auch ein merkwürdiges Beispiel von dem Wechsel der Verwachsungen und des Fehlschlagen® dar und scheinen’ zugleich anzudeulten, dafs soge- nannte einfache Blätter vielleicht nur völlig mit- "&inander verwächsene BIä ilertheilungen sind; indem die sogenannten Zusaimmengesetzten Blätter golcha’ sibd,, deren Blättchen von einander getrennt blei- ben. Ich gedenke auf diese Hauptfrage zurückzu- kommen und sie durch einige andere Beispiele au. “erläutern. IE Gorrespondenz ‘Das erste Geschenk, das mir die gütige' Flora im verflossenen Jahre machte, war Ornithogalum saxatile Koch, welches hier in unendlicher Menge, wächst, "und- dasselbe ist, welches Hr; Br. von Schlechtendal ‘ ‘in der Flora’ als, O; bohemicum won Quedlinburg aufführt, Ich bekam dadurch neue Gelegenkeit, diese Pilanze zu studieren, und neuen Grund meiner’ frühern Annahme, ” Nach der Moda des Tages ist es eine von O. bohemicum verschie- dene Pflanze, aber. nach derselbon müßte.man. such .- *») Allerdings’! i , Der Einsender. ‚z0 ensere und die Pflanze von Bingen von jener vom. Donnersberge, welche zwischen dem ächten O, bo- kemicum und unserer hiesigen mitten inne steht, trennen.. Doch wohin sollte so etwas führen; dann müfste Tast "jedes Exemplar eine eigene Art ausma- chen. Ornithogalum bohemicum ist, nach ziemlich zahlreichen Exemplaren, die jetzt von Prag vor mir liegen, fast ganz glatt, mit stumpfen Blumenblät- tern und ziemlich schlankem Wuchg Die Pflanze vom Donnersberge unterscheidet sich von dieser nur durch behaarten Blumenstiel. "Unsere hiesige dagegen von beiden durch slärkern Ueberzug, grös- sere Gedrängtheit in allen Theilen und spitzere. hellere Blumenblätter; mit der hiesigen fällt jene, ‘ von Bingen, und von vielen Orten ‘Thüringens zusammen. \ Weit mehr aber als das nene Auflinden jener - Pflanze erfreute mich erst vor wenigen Monaten das von Artemisia rupestris, Ad. Meriensia Wallr., Zrythraea linifolia "und Seirpus bifolius Wall, mit ‚vielen andern Salzpflanzen bei Stafsfurt, Die er- stern halte Hr. Jahn schon früher daselbst gefun- den; ich war dagegen so glücklich, für den Seirpus, der jenem entgangen war, einen neuen Standort, so viel ich weils erst den zweiten, zu entdecken, *) und zwar daselbst i in- beträchtlicher Menge, Noch mufs ich. eines Beitrags, wenn er auch .”) Von dieser wichtigen Entdeckung war uns die Nach-: ' sicht bereits durch einen reisenden Botaniker zugekom- men. Vergl. Flora 1824. Nr. 47. 8, 749. Die Redaction. FR; vorläufig sunächst noch die Tranzösische Flor an- geht, gedenken, indem er die Hoffnung nährt, durch weiteres Nachforschen ihn auch für. unsere deut» sche Flora zu gewinnen, Ich erhielt von einem botanischen Freunde ans Strasburg eine zweifelhaf- te drtemisia, die am Fufse der Vogesen gesammelt war. Bei näherer Untersuchung erkannte ich in ihr, zu meiner nicht geringen Freude, die Ariemi« sia saxatilis I. K., und fand sie auch mit. meinen ungarischen und den Exemplaren aus dem Erfurter Garten vollkommen übereinstimmend. - Da wis diese Pilanze an der südwestlichen und südöstli- chen Gränze Deutschlands ‚besitzen, so darf man wohl auch vermuthen, sie an:den ‚süddeutschen Kalkhügeln irgendwo wieder zu sehen. Der alte Spruch, wer suchet der findet, dürfte sich wohl auch hier- bestätigen, nel Aeneon. E. 6. Horvung, ‘ Endlich bin ich im Staride, der an mich. in der botanischen Zeitung (1823. S. 436.) gemachten Aufforderung zu entsprechen, "Ich bestieg Mitte Jeli den Schneeberg, und fand‘ im 'Sangraben an kahlen Felsen die Draba saxatilis Mert.et Koch, die Rhode ebendaselbst gesammelt hatie.. Ich verglich sie mit der trefllichen Beschreibung und guten’ Ab- bildung der Draba stellata Jacg. in der Flora au- striaca und mit den Original- Exemplaren in Baron Jacquin’s Herbarium, bei denen der Fundort Sau- graben angegeben ist; und überzengte mich, dafs die Dr, saxatilis die wahre stellata ‚Jacgı, und die Dr. stollata: DeCi eine andere Pilanze sr H allers 7% zur Dr. stellata von-Jacquin selbst unrichtig ge- zogenes Synonym und die Seltenheit des kostbaren Werkes scheinen jdie Veranlafsung zu diesem Iır- tlum gegeben zu haben. ‚Man entwarf später nach der fälschlichen Dr. stellata den character specificus, und verlor die wahre. stellata ganz aus den Augen, bis. endlich der. Scharfblick eines Meytens und Koch die Ver- schiedenheit beider Arten erkaunte und. so zur Lö- sung, .des, Ierthums Veranlassung gab, Die wahre stellaia Jacg. ist num wieder herzustellen und die fälschlich dafür gehaltene umzutauschen,. Kum würde ich beide Arten so eharakterisiren : ' Dr..stellata Jacq,. Dr. scapis monopbyllis sparse pubescentibus, Koliis lanceolatis:pube stellata adspersis, pedicellis glaberrimis, siliculis‘ ovalibus, stylo brevi. „Dr. frigida mihi, s 5 ovali - ‚oblongis- pube stellata brevi tomentosis, pe- dieellis puberulis, silionlis oblongis, ‚sligmate pun- etiformi apiculatis, ‚ Die Synonymie ist folgende: Dr, stellata: Jacg, mu. pindob, ch. RR 3, non optiman. Dr. hirta, ‚Tacq, ausir, £. 432. Kon bona. Dr. austriaca, Crantz. austr, 9, 12. tur. fi % Dr. saxatılis Mert. ei Koch. Flora 1823. Pr AB. "Dr. stellata Willd, Pr #27, - Baymg. bı 2% 234 3 Ueber den in der Flora, gegebenen ohar. specif- der Dr. saxatilis oder stellata habe ich nur zu ‚Dr. sgapis manophyllis pubescentibus, „Tolüis, u a bemerken,‘ dals. die: siliculae. nicht. konstant’ lale ovalis, ebenso die pedicelli nicht konstant ‘duplo breviores sind; daher in jenem das! late. wegzulas- sen und dem duplo fere vorzusetzen. 'Da die Flo- raraustr, so selten’ und die Beschreibung der Dr. stellata so trellich ist, so füge ich sie bei: Radix fuscescens, tenuis, valde longa, perennis et multi- ceps, saxorum fissuris innascitur in suimmis alpium jugis densosque. non. raro caulium cespites generat. Hi a foliis praeteritis emarcidis' vestiti terminantur. in rosulas foliorum densas, e qtiarum centro cauli- euli exeunt. . Folia sunt lanceolata, basi altenuata, “eiliata et adspersa, utrinque pilis albidis et apice stellatis, fücie tamen glabriora,- obtusiuscula 'aut acuta, erassula, subincana, integerrima idque 'raris- sime omnia vel utringue ı vel 2 dentata. Cauli, nünguam a me viso plane’ aphylio, simile folinm unicum- insidet, raro bina, ut plurimum- denticulo aliquo nolatum, sessile, quandoque tam demissum,, ut inter-rosularum folia abscondatur. : Caulis-ab ı ad. 4 uncias altus exit in racemum floribus 2. ad 10, onustum. Calyx cum virore 'flavet, obtusis- simns, concavus et; erectus. Petata-sunt nivea, in-. iegra, plaua, obverse ovatä cum "unguibus erectis brevibusque, ‚ampla, 'superne patentissima et. calyce- duplo- longiora, : Filamentä albent calycem parum. superantia, Stylus brevis 'persistit, .. Silicula .est ovata, compressa, ylabra, ‚recta aut parum ingur- va, -semina « plura coiitinens Hlavescentia. - Kloret Majos, Junio, semina Jeit'Julio, + ' "Jaequin in- Nor. austi. DEE Een ‚7% L) Silieulae nune pedicello sunt dnplo breviores, nunc eum aequantes, nune longiores, 1 — ı Z lineam latae el 2— 25 lin. longae, stylus 3— ı lin. lon- gus. Sauler, Craniz entdeckte diese Draba zuerst auf den Breyner Alpen, Baron Jacqnin auf dem Schnee- berg. Ob sie auch. auf andern Alpen gefunden wer- de, weils ich: nicht, da fast alle von DeCandolle zu seiner stellata gezogenen Synonyme zu aneiner Jrigida gehören, . . Draba frigida mihi, Haller, helv. WI. 497. Dr, hirta ß alpicola IFahl, Dr. stellata DeC, Wahl, Pill, Mert. et Koch et synonyma a clar, DeC. ad stellatam adducta, DeCandolle’s Beschreibung im syst, natur, tom. 11. p. 346. und die von Mertens und Koch in der Flora’ lafsen nichts zu wünschen übrig. Ich füge noch jene bei: Herba pusilla nune dense cespitosa, nunc loxe multiceps,. Folia radicalia conferta, ovalia, oblu- siuscnla, 2— 3 lin. longa, enervia, inlegra, ntringue pube stellata molli velstinv- canescentia, minus ta- men conferte villosa quam Dr, tomentosae, $capi et pedicelli eadem pube stellata: sed rariore veluti- no - pubescentia, pilis brevioribus, quam Dr. hirta aut rupesiris, longioribus quam muricellae. Feolia, scapi ı - 2 inlegra aut subdentata, ovata aut oblonga Flores albi, parvi, Calyx pilosinsenlus. Petala o@- Iyce subemarginata, Silieula oblonga, pedicelld paulo longior, 4 lineas longa, lineam lata, sligmate ve ; f ’ vE) punctiformi apieulala saepius glaberrima, pube bre» vi simpliei scabra in var, @&, In alpibus Helvet. Pyren, Sabaud, (Thomas) Styriae (Sommerauer) Carinthiae (Hoppe) Salisburg. (Mielichhofer) ;, ‚Noch bemerke ich, dafs ich den Söylus bei den Draben fast durchans konstant gefunden habe und in daher für einen guten Charakter .halte, Wien, .. ‚Sauter Nachschrift von Hoppe > Ehe das vorstehende Schreiben von. Hın. Dr, Sauter bei der Redaction der Flora eingieng, hat. te ich schon getrocknete Exemplare der fraglichen Pilanzen in der Sitzung, der bolan, Gesellschaft vor- gezeigt (vergl. Flora r824, S, 623,) und ‚nachstehen- des, darüber niedergeschrieben, welches ‚ich hier zur Bestätigung des obigen mitzutheilen nicht für unzweckmälsig erachte. Draba stellata Jacgq, Durch die gefällige Mitiheilung des Hrn. Dr, Sauter zu Wien.erhielt ich kürzlich Original- Exemplare von Draba stellata Jacg,, ‚die aul' der Spitze. des Schneeberges, dem von Jacqnin angem | gebenen einzigen Standorte, gesammelt'waren, Ich ‚war erstaunt, an diesen Exemplaren eine Pllanze zu finden, die von. allen denen die mir unter diesem ‚Na- men von schweizerischen und deutschen Alpen vor- gekommen sind, völlig verschieden war, , nnd die sich auf den ersten Blick durch den verlängerten Griffel auszeichnet. . Diese Auszeichnung ist an der Abbildung, die Jacquin in dem.Observ, zu seiner Enum. stirp, Vindob. Tab. IV. fig... gegeben hat, ‘ 56: eben 'so: deutlich zu erkennen, als an der Abbildung: von: Draba austriaca, die Crantz in seinen- Stirp. austr, Tab, I. fig. 4. mitgetheilt hat; nur mufs man die spitzige Verländerung des Schöttchens der Zeich- mungen für das was sie wirklich ist, für den- ver- längerten Griffel, ansehen. In der Beschreibung bemerkt Crantz von sei-. ner:Pilanze: p. ı2, „Siligua stylo manifesto prae- dita“ und p.ı3, „Siliqua Drabae, stylo, sed non ca- pitatd-intructae.‘“ Und wenn dagegen Jaequin nur "„stylus brevis“ angiebt, so ist es doch immer noch gegen den fehlenden. Griffel der Pflanze der Auto« zen ein deutliches Unterscheidüngszeichen. Vor: züglich aber ist zu beachten, dals Smiöh, in Flor. britan, edit., Römer. pag. 688. bei Vergleichung sei- ner Draba hirta-(Draba zupestris DeC.) mit Draba siellata ausdrücklich sagt: -,Draba. siellata Jacgi plurimis notis annostra discrepat imprimis — — — u m nsiylo: elongato — — —“ Ich glaube, dafs selbst DeCandolle die Original-Pilanze' nicht gesehen hat, -weil er. iri seinem Syst, Ih. p. 346. von deni ausgezeichneten Griffel dieser Pllanze nichts er- wähnt, und dafs auch die Synonymie von dieser Pilanze grölstentheils. zu der Dr, stelata |Auctor. gehöre, die nun 'einen andern Namen erhalten muls Weun übrigens ‚Wahlenberg gegen willde- now belauptet, dals Dr, austriaca Crantz nicht mit ‚Dr, stellata. Jacg. dieselbe Pflanze sey, so hat er wohl nur nach den Figuren geurtheilt, die keine , Meisterstücke sind, oder es kam auch hier die Dri stellata Auet. mit in Vergleichung. Rn 77 ‚3. Da Hr: Salzmann'schon im‘Aug. oder Sept, ‚des verilossenen Jahrs in Montpellier zurück seyn wollte, ich aber von ihm seit dem Briefe von Tan- ‚ger im Nov, 1823, (Flora VI. I. p. 14.) ohne weitere Nachricht blieb, so fieng ich an, wegen seinem Schick- sale besorgt zu seyn, als ‘ich zu ‚meiner gröfsten Freude von demselben endlich einen Brief erbielt, “ans welchem hier das wesentlichste Tolgt:. „Am Bord der schwedischen Fregatte.Carl Tohanıı ia der Quarantaine im Hafen ‚von Märseille den 29, Deo, 1824. ya — Funizig Tage mufste ich mich in dem theuren Gibraltar Jangweilen, ehe meihe Pilanzen von. Tanger nachkamen und 'ich ‚ein segelfertiges “ Schiff nach Marseille finden konnte. Meine Pflanzen ‚nufste ich wieder anf ein anderes Schiff geben, weil sich jenes dieser Waare wegen keiner langen Quaran- taine unterwerfen wollte, doch ist auch dieses glück- licherweise mit meinen Pilanzen wohlbehalteh hier angekommen. Sobald die Quarantaine beendigt seyn wird," werde ich zu Schiffe nach Cette und von da . nach Montpellier zurückgehen, wo es vollauf zu ordnen und zu bestimmen geben wird, ehe ich an den Vorkauf denken darf, Das erste soli indels seyn, Ihrem Wunsche Genüge zu leisten, und einen, kurzen Reisebericht für die Flora äuszuarbeiten.“ Mainz. ‚Dr: Ziz, IT: Botanische Notizen. Diagnosen neuer ‚Laubmoose und andere. ‚die Moos- “ kunde ‚betreffenden Notizen. Unter mehrern seltenen und interessanten Laub- moosen, die.mir Hr. Schleichex.kürzlich,. zur Be- „3 nützung bei der Fortsetzung unserer Bryologia, gütigst mitgetheilt hal— wofür ich demselben hie- mit öffentlich danke — befindet sich auch eine neue Tayloria Hook, (1lookeria Schwaegr.). Ich eile diese interessante Entdeckung zur allgemeinen Kennt« nils zu bringen und theile deshalb bier die Dia- gnosen beider Arten mit: Tayloria splachnoides Hook, foliis oblongis acu- tis, capsula subeylindriea, operculo elongato - c0- nico incurvo capsula aequali. Jayloria acıminata mihi, foliis oblongo -lan- ceolalis ueuminatis, capsula conica, öperculo bre- vissimo conico obliguo, Auf den Schweizer Alpen von dem Herrn Schleicher gesammelt, Die Zähne des Peristoms dieser neuen Art sind etwas kürzer, als bei 7. splachnoides H. besitzen aber ebenfalls jene bygrometrische Eigenschaft, die diese Gattung so selir auszeichnet und dem Beobach- ter ein gleich erfreuliches, als überraschendes Schau- spiel gewährt, Von den Herren Freuchen und Moerk in Kopenhagen wurden mir vor längerer Zeit mehrere nordische Moose mitgetheilt, unter denen sich ei- nige nene belinden, deren Diagnosen ich hier gleich“ falls binzufüge, Hypnum Freuchenianum mihi, adscendens, fo- liis secundo - falcalis ovato - acuminatlis enervibus; capsula obovala subapophysata cernua, operculo Conico. Auf Island gesammelt. Dicranum Moerkianum mihi, Toliis anbfalcatis \ } 2 79. lanceolato - linearibus (perichaetialibus erectis lan- ceolato subulatis), seta brevi apice strumosa, capsıı- la subimmersa rotundalo - ovala,' opereulo conico rostello subulato obliquo. . Wurde von Hrn. Moerk auf Felsen, zwischen Wei/sia crispula sehr sparsam wachsend, auf Jsland gefunden und mir güligst mitlgetheilt, Hr. Funck, der unermüdliche Naturforscher, hat auf seinen neuesten Gebirgsreisen wieder viele neue Moose entdeckl, von denen ich vorläufig hier nur die Diagnosen einiger miltheile: Gymnostomum globosum mihi, caule innova- tionibus lascieulalis conlinnato radieuloso - tomenlo- so gracili, [oliis conferlis erecto palulis lineari- lan- ceolalis obtasiusculis, nervo crasso excurrente, capsu«- la globosa, operculo conico-allenualo subereclo, Bei Zell am See im Pinzgau gesammelt, Mit Gymnostomum pomiforme Bryol, germ, am nächsten verwandt, jedoch durch die mindere Gröfse und gröfsere Zartheit der Stämmchen, die linien- lanzettförmigen elwas stumpfen Blätter, den sehr starken bis zur Spitze auslaufenden Nerv, die kleine kugelrunde Kapsel und das verlängert- kegelförmige melır aufrechte Deckelchen hinlänglich davon ver- schieden, Von G, artieulatum Schkuhr unterscheiden es die anfrechten Blätter und die kugelförmige Frucht auf dem ersten Blick, Gymnostomum confertum mihi, caule innova- tionibus dichotomis fasciculato - ramosp ‚- folioso, foliis subereclis lanceolato - linearibus obtusiuseulis .go 'nervo.subevanescente, ‚capsula parva obavata, oper- enlo conico "subulato incurvo, u - Auf den Zuroöler Alpen zwischen Ma£trey und dem Tauernhause aufFelsen und von mir i.J. 1816, jedoch unvollständig, in der Grosarl gesammelt. Dem G. rupestre und G. stelligerum am_näch- sten verwahdt; von Ersteren jedöch durch die fast aulvrechten - Blätter; die ‘verkehrt -eyrunde Kapsel und das längere, gebogene und .mehr spitze Deckel- ‚chen; von dem Letzteren hingegen durch den gablig ästigeh und beblätterten Stengel, die fäst aufrech- ten Blätter, die verkehrt eyförmige Kapsel und das ‚kürzere in eine stumpfe Pfrieme yerlängerle kegel- förmige Deckelchen verschieden, Zugleich füge ich hier noch einige neue Stand- orte seltener Moose bei, von denen mehrere als Nachträge zur Bryologia germanica V. 1. zu betrach- ten sind: 2 Phascum carniolicum PP, et M, hat Hr; Schlei- -cher ‚auch in der Schweiz gefunden; eben so Phi piliferum P', latifolium Bryol, germ. Ph.. piliferum E. gemmaeforme Bryöl. ‚germ, und Ph; Bryoides minor, sämmtlich bei Bränsch, Phaseum megapolıtanum ‚Schultz hat Hr, Ober- - gärtier Walter. in.Cunnersdorf in däsiger Gegend gefanden \ BE ° Pyramidıla tetragöona Brid. "hat Herk Paätor Neuschild zu Gros.- Mellen bei Pyritz in Pom- mern um seinen Wohnort gefunden, Schistidium subsessile Floerk. haben Hr; Biltiei- ster voh Flotow um Landsbere ah der Warte, und Hr, Laux er bei Greifswalde.in Menge gefunden. Gymnostomum ovatum € mucronulatum mihi ‚foliis dense imbricatis adpressis. mucronulatis (non . Piliferis). Eine neue insereisante Forin dieses viel- gestaltigen Mooses von Hin.'Schleicher auf Gyph auf Mauern zwischen Weinbergen bei Bew; gefunden. . Tetraphis Browniana Hooker hat Hr. Apotheker Bruch bei Zweibrücken eitdöckt und mir, als T. repanda Funck, gütigst übersandt, (Ports. folät.) Dr; Hornschuth- Flora oder i a Botanische Zeiring Nro, 6. Begensburg g, am ı%- Februar 1825,. ass til eCZine inpeee Pa . “ ' ll Aufsätze Richtigere Bestimmung der Roxburgia gloriosas, von ‚Urn. geheimen Rath, Ritler von Schrank, " Winaenow, und’ nach ilim "Persoon ge ben den Charakler der Gattung Rosburgia folgen- “ dermaßen an: “ Cal. tetraphıylins, on en Corolla tetrapetala. . one Nectar. foliola 4, lanceolata, medio petaloyum inserla, conniventia. j . Antherae geminae e basi Kolii neclarii de: pendentes, ‚Capsula unilocklaris, bivalvis, polyspermas Semina receplacnlo spongioso inserta. _ Willdenow halte die Pllanze wahrscheinlich nicht im Garten, wenigstens nicht im ‚blühenden Zustande, sonst. würde er'wohl, eine bessere Be- schreibting uns ‚geliefert haben. Er war genöthigel, sie aus Roxburg’s Schrift selbst zu nelımen; wer aber diese Beschreibung in der Hand an die Be- stimmung der Pflanze «nach ihrer Blüthe geht, glaubt gewils "nicht, dafs die Beschreibung nach der‘ Blüs the seiner Pilänae gemacht sey. . F i 82 Kelch ist eigentlich gar keiner da, wenn man nicht die steife.dickliche Blume dafür will gelten lalsen, in. welchem» Falle ich mich des Kunstwortes Payig sonium; Blüthenumhällung zu- bedienen pflege. Stanbgefäfse- ‚sind „nur vier. da; davon sind die Träger -so kurz, dals man sie leicht gar nicht wahr- nimmt, aber-die Beutel haben eine -beträchtliche . Länge; auch dieser sind nur vier, aber jeder ist gweikammerig, und jede Kämmer hat in ihrer Ver- tiefung die. ‚ganze Länge herab einien * Tilacfarbenen Streifen, an welchem eigentlich die gestielten Kör- perchen des: Blüthenstaubes befestiget: waren; diese Stielchen sind Äusgerst zart, und selır hinfällig. Je ‚der Beutel läuft in einen doppelten Fortsatz aus wovon der äussere lanzetiförmig, ‚zusammengerollt, und sammt dem Beutel nicht von.der Länge der Blume. ist, im Vertrocknen aber sich ziemlich flach ‚verbreitet; der innere Fortsatz ist ein vierkieliges Körperchen, welches einen Staubbentel- vorstellt, Der Siermpel besteht aus’ ‚einem sehr kleinen Fruchtknoten, der an Brust und Rücken eine Fur- che. hat, keinen Griffel trägt, "indem die Narbe le- diglich in Form eines saftigen Bartes am, Oberende des Fruchtknotens ‚aufsitzt. . Die Kapsel ist einfä- cherig, zweiklappig, , mit einem schwämmigen We- sen gefüllt, in welchem die‘ Tast ‚kugeligen, sehr . zahlreichen Saamen stecken. ‚Die Blätter der. Blüthensumfeüllung sind aussen gelblich, nervig, inwendig nach der Länge zötl” lich gestreift, Sie sind a Zoll lang, 3 & Linie. breit. . = : . 8 5 Die Beutel sind roth, ‚ ohne ihre Fortsätze ge- messen 7 Linien lang. Der äussere blattförmige ‚Fortsatz: grünlich, etwas über einen Zoll lang; der innere gelb, 2% Linien lang. Der Geruch der Blüthe, wie bei den Stapelien, ein Aasgeruch. In der Kunstsprache müfste daher der Gattungs- Charakter dieser Pflanze folgendermafsen angege: ben werden: Zu Zr Roxburgia. £ Tetrandria Mönogynia: Flores incompleti. Perigonium corollinum, tetraphyllum: potar ‚dis lanceolatis, :- u Stamina 4, ex receptaculo floris. Filamientz vix ulla „Sntherae oblongae, perigonio breviores, biloculares, terminalae Processu dupliei: ewtus fox liolo carnoso, lanceolato, convoluto, siccitate ex« plicato', subtetragono; zntus corpusculo anthetifor- mi, quadricarinato; Zoculamenta intimo angulo in-. scripla linea plana loculamentum mentiente, | lon- gitudinaliter hiante, pollen fundente. Pistillum. Ovarium minimum, dorso pecto- regue sulcatum, Siylus nullus, Stigma barbula succosa in apice ovarii. on 0 Capsula unilocularis, bivalvis, substantia spon- giosa foeta, cui Semina subglobosa, plurima 3 inser- ta sunt, Der Blüthenstaub hat mit den bandförmigen Streifen im innern Winkel der Kapselkammer glei- che Farbe. ' Fa 84 . .Fortsätze an den Staubbeuteln sind wohl bei mehrern Pllanzen da; ich brauche nur an die Veil- .chen zu erinnern; freylich sind sie gewöhnlich. nur einfach, und bei weitem so lang nicht .als an ‚der gegenwärtigen Art, I. Rec.ensionen. „ „ Jcones plantarum rariorum et minus rite vognin karum indigenarum exoticarumque etc, Delineatae.e cum commentario succinclo editae auctore Lud Reichenbach, Dr. et Pruf Dresdensi. Auch mit deutschem Titel, so wie mit deutschem und lalei- nischem Texte, Leipzig bei Friedr. Hofmeister 1823, VII—X. Heft, Jedes Heft mit 10 Kpft, und ein oder 2 Bogen Text. in gr. 4to., (Vergl.: Flora 3824. Nr. 10.) . ‚ Im siebenten Hefte werden die Fedien Tortfe- setzt und Fedia. carinata, dentata, Auricula , tri- dentata,. eriocarpa, coronata,- discoidea, echinata uneinala, vesicaria, mit mehrern Unterarten, ZU- sammen in’ ı7 Figuren vorgestellt, Die ganze Rei« henfolge liefert eine treMiche Monographie. dieser Gattung, und erregt den. Wunsch, dafs. alle ähnli- chen,: welche in manchen Arten und Unterarten noch problematisch sind,. nach dieser trefllichen Methode bearbeitet werden möchten, Die Diagno+ sen sind einzig von der Beschaffenheit der Frucht hergenommen, da die Vegetationstheile zu veräl- ’ derlich sind, und besonders die Blätter glattrandig, gezähnt, halb-.oder. ganz: gefiedert zerschnitten vor- kommen, die man nach des ‚Verf, Versicherung aus einerlei Saamen von Fedia eoronata in einem Bei 85: erziehen kann, und woraus eine Wahrleit hervor-: geht, die: bei mehrern Galtungen. beachtet zu. wer«: den verdient, . Mit wahrem Vergnügen liest 'mam. bei: dieser Gelegenheit auch die Erklärung des Verf: dals er nie ohne Notl unterscheide, was für die Annahme der dargestellten Arten noch ein gröfse- res Gewicht giebt. Das achte Heft beginnt mit einigen Veilchen,- nämlich Piola nummularia, die ächtenach Allione und DeC., nicht Willd,, nicht Villars,. nicht Schmidt. Fiola rupestris, P, Allioni, wozu P; arenaria DeC, und livida Kit, gerechnet werden. '9% canina mit: den Unterarten calearea ‚„ sabulosa,' erieetorum und Zucorum; letztere als die ächte Lin-: neische Pflanze, die doch vielleicht von den übri«' gen specie gelrennt werden dürfte. So ungerne: man die übrigen Arten, die der Verf. nachzuliefern verspricht, hier fortlaufend vermilst, so lälst man es sich doch gerne gefallen, wenn vielleicht da-- durch noch gröfsere Deutlichkeit bewirkt werden- wird, - Es folgen Seabiosa sunveolens Desf. Cam=. panula persicifolia calyeina; eine monsiröse Abwei-> chung. .C, infundibulum Vest. C. exeisa Schl. Cs pubescens Schm.. E. odoratum Ehrk, Neuntes Heft: Pinguieule alpina L. P. dra-: chyloba Ledeb. P. flavescens: Plörk, P. macroceras‘; ' ZLedb, P.Leptoceras Rehbg. P. willosa L.., Pgran- diflforw Lam, . P. vulgaris alpicola Rb. P. lüsita- ; nica L, Campanula dasyanıha Bieberst, "C. eeni« sia:L. C. Waldsteiniana R. ei ‘Sch, Flippuris montana Ledeb, KH. maritima Hell, . Krigia :te= / \ % ) 86 nella Rb. Eryihraea linariaefolia Pers. drtemisia norvegica Fries. Alyssum. toriuosum MW, Kit, Die Pinguicula flavescens ist hier von P. alpina vor-. züglich durch ungleiche obere Kelchabschnitte und. durch ein.krummes Honiggefäls unterschieden. Will- denow -hat vielleicht zuerst Verwirrung veran- . lafst, als er ein krummes Honiggefäfs fälschlich in die ‚Diagnose von P. alpina, gegen Linn®s Angabe brachte, ‘ Doch darf man auf dieses Kenn- - zeichen wohl.nicht .zu viel Werth legen, da die Verschiedenheit .des Altexs hier eine Äenderung be- wirkt, was die Figur von PR. vulgaris alpicola zu bestätigen scheint. Zwischen beiden steht 2, bra-. chyloba in der Mitte. JPinguieula leploceras, vom Verf. zuerst unterschieden, ist eine wirkliche Species, und ein herrlicher Beitrag zur. Flora germanica, da sie im ‚Gebirglande von Salzburg und Tyrol gar nicht selten ist. Bei Eryihraea linariaefolia macht der Verfasser abermals trefiliche Bemerkungen, dafs die vielen in Schriften vorkommenden Formen nur als blofse Abänderungen nach Witterung und Stand- ort: anzusehex seyen. Zehntes Heft: Scabiosa agrestis FE. K. Gentiand: spathulafa Bartl, Asperula aparine. Schott, A.ri- valis Sm. Viola sylvestris Lam. ‘P. Rıviana BReichb. P. lancifolia. Thore. P, Ruppii dl. P. montant LP, lactea Sm. P. persieifolia Roth, „Die treflliche Reihenfolge deutscher Fiolae ist höchst: schätzenswerth und wird jeden Botaniker um so mehr interessiren, als dadurch Arten wieder Iergestellt worden sind, die man schon der Vergessenheit zu’ 7 übergeben geneigt war. Dies gilt insbesondere! von F. persieifölia, ‚die von P..montana weit'mehr un- terschieden ist, als X. Ruppii, lactea u.a, Auch die Auseinandersetzung von Piola canina, Riviane und sylvestris sind gewils jedem Botaniker sehr willkommen, obwohl sie gegen manche bisherigen Bestimmungen streiten mögen. Auch dürfte es man- chen glaubwürdig scheinen, dafs das bei Yiola. syi- vestris angelührie Synonymam von Fiola purpureo sylvestris s. canina Tragi zu Piola canina L. ge- höre, da Linne gewohnt war, seine 'Trivialnamen aus alten Schriftstellern zu. entlehnen. Doch wol- len wir auf diese Bemerkung. kein Gewicht legen, sondern vielmehr den Bestimmungen des Verf. um: so mehr unbedingt folgen, als seine Untersuchun-. gen auf mehr als hundert Vorlagen’beruben,. und. umfassend gewürdigt sind. Dagegen wünschen wir. dem Verf. zum Besten der Anfänger, Dilettanten: und besonders derjenigen, welche der griechischen Sprache nicht mächtig sind, zu vermögen, in dem: deutschen Texte auch die 'Irivialnamen deutsch vi. geben, oder wenigstens bei einigen in Klammern: beizuschlielsen, da mancher wohl nicht im Stand: seyn möchte, die Namen von dasyantha, eriocarpa, diacantha, brachyloba, leptoceras, macroceras; dt blyptera, öxiptera, 'epipsila u. a. m. zu entziffern, und scheint uns dieses um so mehr wünschenswerth, als sich neuere Schriftsteller in Namengebung aus der griechischen Sprache entlehnt, sehr gefallen und man die Bedeutung derselben, selbst in den neuesten botan. Wörterbüchern und Kunstsprachen vergebens sucht. 83.. ‚Dem. letztern Hefte.ist noch ein. besonderer. : Textbogen mit Erläuterungen über mehrere. der, vorhergebenden Pilanzen beigelegt. Wir hätten, aus. dieser. Schrift, mehrere Bogen. “ ungerer: Zeitung, . mit, reichhaltigen Bemerkungen. ausgeschmückt, anfüllen.können,: aber wir haben: es, aus.der Üeberzeugung unterlalsen, ‚dals sie ;selbst- in-die Hände. eines jeden. Bolanikers komme, und. dals, es demjenigen: mit unserer Wissenschaft. kein. : Ernst sey, der sie enibehren :könne. . ı Mit diesem zelinten Hefte schliefst. sich die erste Centurie dieses vorzüglichen Werkes, und,nun mag.es wohl erlaubt seyn, noch einmal.in Kürze die Tendenz und Beschaffenheit desselben zu-über- blicken. Der fir. Verf., noch in dem: kraftvollsten: | Alter, beseelt. mit: brennendem Eifer für.unsere Wis-. senschaft. und ausgerüstet mit umfassenden. Kennt- nifsen,. zugleich ein trefllicher Pilanzenzeichner, dann, Professor der Botanik, und Direktor des.botanischen- Gartens, dem nebenbei eine beträchtliche botanische. Bibliothek. zu Gebothe steht, und. welcher mit den ersiern Botanikern im Briefwechsel: sich. befindet, wendet alle seine Talente, an, um kritische Pllanzen. zu ‚erläutern, forscht daneben bei allen einzelnen. Gattungen nach. den. Theilen die an. denselben. am. beständigsten sind, um.nach ihnen schlagende. Dia guosen zu geben, ist dabei,eben so,sehr von den: ) Sucht, olıne Überzeugung neue Arten:zu bilden, als, von.dem verderblichen Eigendünkel, blofse Abäu-. derungen. mit eigenen ‚Namen. zu belegen, entlfern&, and. wulste.sich durch eine ausgebreilete Carrespon«: denz. aus allen Gegenden. und. Ländern Original-:, Exemplare von denjenigen #ilanzen zu verschaffen, die. derselbe: kritisch bearbeilen. wollte .und- ohne Vorurtbeil bearbeitete. . Wenn die eben angegebe- nen Talente und Bülfsmitlel auf. jeder Seite dieses: Werkes sichtbar werden, ‚so ist begreiflich, dafs sich die Botaniker zu derselben Glück wünschen dürfen, und dafs es unserm Zeitalter vorbehalten sey, ‚Licht in.das Chaos zu bringen, das bisher kaum zu durch-,- schauen‘ war. | # u Wenn es :endlich bekannt genug ist, dafs der Verf, ausser dieser Schrift noch mehrere nicht min- der wichtige bearbeitet, und nebenbei noch ans die-- ser-erhellet, dafs derselbe auch eine Mora sawoniea und einen ‚Hortus. botanicus herauszugeben. willens sey; so mülsen wir schließslich noch den herzlich«, sten Wunsch beifügen, dafs ilın fortwährend die’ höchst nöthige Mulse und Aufmunterung für alle, diese wichtigen Zwecke beglücken'möge, | . Hl Correspondenz, .ı. Als ich im verllossenen Sommer Juneus ‚cön« - glomeratus und effusus lebend für die deutsche-Flo-. ra. beschrieb, dachte-ich recht oft an Ihre warme. Vertheidigung der spezilischen. Rechte dieser Arten.. Man mufs die lebenden: Pllanzen vor:sich haben,. und dann darf man.hoffen, auch die ‚Ungläubigsten. zu.bekeliren, Der Halm des J, conglomeratus ist, wie Sie.richtig bemerken, nachı oben hin fein aber deutlich gereift, und diese Reifchen treten wirklich.. über .die. Oberlläche. des. slielrunden Halms hervor: _ Nimmt man ‚den. Halım in. die ‚Hand, und ‚betrachtet, 90 ihn mit einem Vergrölserungsglase, während man ihn gegen das Licht gewendet zwischen den Fin- gern langsam herumdreht, so erscheinen diese Reif- chen, eins nach dem andern, als eine feine glasar- tig durchsichtige und schärfliche Linie am Rande des Halmes, Davon sieht man bei J, efusus nichts. Der Halm dieser Art ist wohl mit feinen bleichern und dunklern Längsstreifen bezeichnet, aber diese sind blofs in Hinsicht der ‚Farbe verschieden, die bleichern und dunklern liegen geffan in einer Ebne. Im trocknen Zustande gehen diese Merkmale ver- toren, die Reifchen: am J. conglomeratus erscheinen nicht miehr durchsichtig und die dunklern Reifchen des J. efusus fallen etwas ein, so dafs leterer auch fein gereift wird, nur ist dann der Halm des er» stern doch tiefer gestreift, da auch bei diesem die dunklern Zwischenräume einsinken. Allein hier giebt die Kapsel noch immer ein untrügliches Merk- mal, sie ist bei beiden gestutzt, (truncala, d. h, ab- . geschnitten mit einer flachen Vertiefung in der Mit- te,) und bei beiden von. der bleibenden Griffelba- sis kurz stachelspitzig. Bei J, effusus steht das Sta- . chelspitzchen im Grunde der Ausschweifung und tiefer als die Winkel der Abstutzung noch eine’ stumpfe Hervorragung, eine Mamilla, und hierauf erst das Stachelspitzchen, so dafs die Basis des letz- tern höher steht als die Winkel der Abstulzung» Ich zeigte meinen Zuhörern auf Exkursionen diese Merkmale, und sie fanden nun ohne Anstand beide Arten. - Auch erkennt man beide sehr bald durch blofsen. Anblick des Halmes, - Ich schnitt von bei- } 91 den eine Quantität Exemplare ab, reihte sie durch- einander und. bedeckte die Rispen mit der Hand. Die Aufmerksamern meiner Schüler zogen mir den- noch obne Anstand jede der beiden Arten hervor, die ich ilbnen nannte. nn Erlangen, Dr. Koch, 2. Ich habe mein leiztes Schreiben an Sie mit der Bemerkung geschlofsen, dafs Ireland und Sar« dinien noch terrae prorsus incognitae in der. eu- ropäischen Flora sind. Gestern erhielt ich ein Schreiben von dem vortrefllichen Balbis aus Lyon, in welchem mir derselbe meldet, dals sein Freund und, ehemaliger Schüler, der wackere Bertero, von der königl. sardinischen Regierung den Auftrag erhielt, die, bisher noch den Botanikern unbekannt gebliebene Insel Sardinien (pays intact encore pour la Botanique) in botanischer Hinsicht zu. un- tersuchen, und eine Flora derselben zu verfassen, Er wird auf Kosten der Regierung‘ mit den dazu nöthigen Hülfsmitteln versehen. So werden wir also auch Sardinien’s Flora kennen lernen, wie jene - Corsica’s und Siciliens. Ich verspreche mir sehr viel von des unermüdeten Bertero. 'Thätigkeit und Geiste, _ . Eine andere botanische Neuigkeit kann ich Ih- nen aus Paris 'melden. Der berühmte Baron Bory de St. Vincent wird im Verlaufe dieses Jahres eine Reise nach den Antillen unternehmen, um dort seine Lieblinge, von welchen er bereits.eine höchst vollständige Sammlung besitzt, die Farn- hräuter, zu untersuchen. ‚Er hofft alle Zweifel, die 92 Plumier noch übrig Hefs, zu berichtigen. ° Bei den mir so wohlbekannten Gesinnungen dieses höclıst liberalen Naturforschers wird es vielleicht dem . Hrn. Baron eben so. angenehm, 'als unseren deut- echen Freunden der Farnkräuter seyn, diese Nach- zicht durch Ihre Blätter zu vernehmen, und sich vor oder nach seiner Reise mit demselben in jene Verbältnifse zu stellen,. die beiden angenehm seyn können. : oo en Landshut... 3), &. Schulten . I. Bemerkungen : In. A. et Sch. System: veg..wie in unsern deut- schen Floren wird PYeronica rotundifolia Schrank et Braune als eine Varielät von Y. alpina aufge- stellt; da nun aber dieselbe Pflanze neuerdings vom . Arn. Prof. von Vest in R, et Sch, Mant, (vergl. Flora 1823. $. 97.) unter dem Namen Yeronica Gebhardiana als. eigene Art. aufgeslellt wird; so möchte ihre Beschaffenheit wohl noch eine ge- nauere Untersuchung bedürfen, . In’ eben dieser Mantissa, wie in Flora L, c. px _ 97. ingleichen Beil. ater Bd, S. 8. kommt eine Ye- ronica-Mülleri.West. vor, die im Gebirge der Steyer- mark gefunden wurde, ingleichen eine Veronica grandifolia Vest aus dem Zillerthale, die beide als Zuwachs zw Deutschlands Flora anzusehen wären, -. wenn durch Original. Exemplare die wirkliche Exi- stenz. und spezifische Verschiedenheit derselben von ° ‚bereits bekannten Arten nachgewiesen werden könnte, IV, Ehrembezeigungenm $e,:Majestät der..König. von. Baiern haben ‚bei. -" 95 Ihrer Anwesenheit in Wien ein Diplom als Ehren. mitglied des böhmischen Museums allergnädigst an« zunehmen geruhet. Wenn in dieser Annahme der Beifall und die Anerkenntnils für wissenschaltliche Institute unzweideutig ausgesprochen ist, so darf sich wohl die königl, botan, Gesellschaft des Glücks freuen, in Sr. Majestät ihren allerhöchsten Pro= tector zu verehren, Am verflossenen Christfeste feyerte Hr. Director Ritter von Schrauk in München sein Sojähriges Amtsjübiläum, bei welcher Feyerlichkeit ihm von Sr, 'königl. Majestät von Baiern der Titel und Rang eines geheimen geistlichen Rathes verliehen wurde, Auch die königl, botan, Gesellschaft. zu Regens- burg nalım diese Gelegenheit wahr, um dem Ael- testen ihrer Mitglieder und dem verdientesten Bo- taniker durch ein förmliches Gratulationsschreiben ihre herzliche Teilnahme zu bezeigen, V, Anzeigen ı. Den ersten März reise ich von hier in das südliche Frankreich und die Pyrenäen, um diese Ge- genden den Sommer über vorzüglich entomologisch zu untersuchen, und wünsche Aufträge für Insekten, wie auch für Amphibien und Conchylien zu erhal- ten. Diejenigen, welche mich mit Aufträgen beeh- ren wollen, ersuche ich, die Klasse der Naturalien sowohl, als die Summe Geldes, die sie hieranf ver- wenden wollen, mir, wo möglich bald, anzuzeigen, Nach meiner Rückkehr werde ich ein Verzeichnifs sämmtlicher gesammelten zoologischen Gegenstände drücken lalsen, worin ich die mäßsigsten Preise an« setzen werde, und woraus die Sübseribenten, wel- o4 che die Naturalien für die Hälfte des Katalogprei- ses erhalten, für die subseribirte Summe sich aus- wählen können. Heidelberg. Graf v, Jenison. Unterzeichneter wird den Hrn. Grafen v, Je- nison als Botaniker begleiten, und wünscht diese Reise anf Actien & 3-Louisd’or zu unternehmen. Er hofft ungefähr 4 Centurien Pflanzen zu trocknen, i und etwa halb so viel Arten Saamen zu sammeln. Die Pränumeranten erhalten die, Centurie getrock- neter Pilanzen wie der Saamen für 109. ıhein, und werden ausserdem, dafs ihnen als den Ersten, das Bessere geliefert wird, den Vortheil haben, dafs sie’ dasjenige, was über den Werth von jenen 3 Louis- d’or gesammelt werden wird, um denselben gerih- gen Preis von ı0 fl. pr. Centurie erhalten können, so wie ihnen auch überlaßsen ist,. zu bestimmen, ob sie lieber getrocknete Pflanzen, oder Saamen, oder in, welchem Verhältnils sie beides zugleich zu erhalten wünschen. Spätern Käufern wird von getrockneten Pilanzen, wie von den Saamen die Centurie nicht unter ı # Louisd’or überlafsen, Wer hieran Antheil nehmen will, wird ersucht dies so bald als möglich anzuzeigen, da zu Ende des Februar alle Geschäfte geendigt seyn mülsen. Gelder sendet man fvanco an das Handlungs- Haus Joh, Wilh. Bessermann in Heidelberg, wel- ches auf Verlaugen sogleich darüber quittirt. ‚Heidelberg g den ı. Jan. 1825. Karl Schimper, philosophie Stud.“ bei Seifensieder Held, Vorstadt Niro. 8, 9 2. Anerbieten- zur Besorgung 'natnrwissenschaft- licher Gegenstände in Nordamerika. . Unterschriebener wird im Frühjahr 1825 eine ‚Reise in das Innere der nordamerikanischen Frey- staaten, um sich Zeitlebens dort aufzuhalten, un- ternehmen. Da derselbe mit den verschiedenen naturwis- senschaftlichen Fächern vertraut ist, so erbietet er sich, naturwissenschaflliche Gegenstände, aller ‚Axt, für Natnralieikabinette zu liefern. Die nähere. Be- dingungen kann man, .auf unmittelbare portofreye Briefe an denselben erfahren, " Schlüchtern i in der Provinz Hanau in Kurhessen. I Peter Zinkhan. V, Todesfälle, Am ı8, Jan. 1825 starb zu Regensburg Hr. Jo- seph Placidus Heinrich, Kapitular der hohen Kathedral-Kirche zu Regensburg, königl. baier. und bischöllichen geistlichen Ratbe, Mitglied der königl. baier. Akademie der Wissenschaften, der botan. Ge- sellschaft zu Regensburg etc. Der Verstorbene wirkte vorzugsweise in den physikalischen Wissenschaften, in welchen er nicht nur als ehemaliges Mitglied des Benedietiner Stiftes St. Emmeram, und als Professor der Physik an der Universität zu Ingolstadt und am königl, Lyceum zu Regensburg, mündlichen Unterricht ertheilte, sont dern sich auch durch mehrere gründliche Schrif- ten, wovon eine über die Natur 'des Lichts von der russisch- kaiserlichen Akademie der Wissenschaften gekrönt wurde, wesentliche Verdienste erworben hat. % Die ordentlichen Mitglieder der botan. Gesell- schaft verlieren an ihm einen treuen Freund und geschätzten Kollegen, den sie herzlich betrauern und dessen Anderiken "bei ihnen unauslöschlich. seyn wird, Mit Vergnügen theilen wir noch die letzten Treundschaftlichen Zeilen des Verstorbenen, die sei- ner geübten Feder an unsern eben so hochgeehrten als bejahrten Freund Hrn.’ Prof. Duval entllossen, im nachstehenden mit: „Hiemit habe ich die Ehre mit Bode’s asiron. Jahrbuch für 1825, nach Dero Wunsch und münd- - licher Aeusserung aufzuwarlen. Möge es Ihnen recht viel Vergnügen in heiteren Winternächten ver- schaffen, Für mich ist der gestirnte Himmel so- | "wohl meiner Lage als Gesundheit halber Zeitlebens verdunkelt. Seit 2 Monaten habe ich meine Stube nicht mehr verlafsen, und selbst dieses Briefchen schreibe ich mit Mühe, Perfer et obdura, dolor hie tibi proderit olim! jenseits des Grabes — — . Was ich befürchte, ist, dals der Veteran unse- rer Astronomen, Bode, mit diesem 5osten Band sein astronomisches Jahrbuch schliefse, Wer wird es mit so vielem Fleifse fortsetzen ? Mit unbegränzter Hochachtung habe ich &e Ehre zu verhärren Ew. Wohlgebohrn | en Regensburg am 29, Nov. 1824. a Diener u. Freund‘: ' Placidus Heinrich, Botanische Zeitung . — — BER Nro. 7. Regensburg, am 21,,Fehruar 1895, iz 2 KEITEN a BETZERG 1. Reconsionen ea B . ir B : [i vr, uf FR. Catalogus van eenige der merkwaardi, igste : 200 Inn ‚als. wit - heemsche ‚Gewassen, „ te vinden. in ‚?s Lands Plantentuin te Buitenzorg.. ‚Opgemaukt door CL. "Blum & M, ‚Dr... Directeur, ‚van voorZr „Tuin, Gedrukt ‚ter. Lands. - 7 Pakker, te Balavia, ‚ (1823). 112, $. 3 mer ER ae Be \ Vi ir freuen uns, unseren Deseih von "diesen eisien, höchst merkwürdigen Verzeichhils‘ 'des neh. botanischen Gartens, zu Buitenzorg‘ “anf Ja} 3 "Bit sicht erstatten zu können. — ‚Die Vörrede meldet wie bald nach der "Rückkehr "Aex nieddiländischeit Regierung in diese’ Ihsel im Jahr 1816 das Gouveri ernent veifrigst Sorge irug, wissenschaftliche Thal tigkeit aller Art, und insbesondere däs "Stadilm der Botanik und der Landwirthschaft, 'zu:'wecken und zu fördern; eine segensreiche Richtüng' der nieder: ländischen Staatsverwaltung, die, unter der Leis tung der würdigsten Männer, ihr' einen unsterbli- ’ chen Nachruhm bereitet und diesen Männern selbst; ünter welchen wir hier dem edlen Gouverneur von Java, van der Capellen, eine namentliche Eh- G 93 u renerwähnung schuldig sind, den unvergänglichen Dank der Wissenschaft versichert. Unter die ersten Maalsregeln zur Förderung des. Land-_und, ‚Gartenbaues. und. der Pflanzenkunde auf Java gehört die Anlegung eines botanischen . Gartens zu‘ Buitenzorg;" womit Hr. Prof, Rein- wardt, der-sich‘ damals noch auf Java befand, be» auftragt wurde, und seinen Auftrag auf eine Weise 'ausführte, der dieser Katalog aus der Feder seines würdigen ı und gelehrten Nachfolgers zum glänzend- sten Zeugnils. "dient, indem er ‚zugleich beweist, wie vieles sich von der in "gleichem Geiste Tortschrei- tenden. Thätigkeit des jetzigen Direktors desselben für die Zukunft ‚erwarten lalse. Der Plan der Anlage gieng ‚dähin, nicht ; nur alle Javanischen Pflanzen, und besonders die in der Nähe von Buitenzorg wachsenden, darin zu versam- meln, . ‚sondern „auch ‚merkwürdige, und nützliche ansheimische, Gewächse anzuziehen, so dals dadurch einer. ‚Seits die 'wissenschaftliche Beobachtung der pstindischen, vorzüglich der Javanischen Pflanzen, exleichtert,-, und ‚zugleich . über nützliche Gewächse aller- Art ‚Versuche herbeigeführt würden, womit denn | auch. ein-, Verhältnifs des Auslarids zu dem Inselreich im. Terneru Osten und ein Austausch des Wissenswür ‚digen und Nützlichen zu. gegenseiligem. Frommen begründet. "werden mufste. . Dex Verf, erinnert an die glückliche "Wahl der, Gegend von Buitenzorg. „an, Ablang des Bergs Sa- lak, wo die höhere Lage, eine ‚gemälsigte Wärme, und eine etwas Seuchte Atmosphäre, den Boden zur, Anzucht selbst von solchen Gewächsen dusnehmend geschickt machen, die nur auf hohen. Gebirgen ge-. funden werden, und. wo 'auch. viele ausländische Pflanzen ans Bengalen, Japan, China und Isle de Fran-. ce bei einer-sorgfältigen Pflege aufs beste gedeihen.“ Noch wenig reich an ausheimischen Gewäch-; sen, sammelt der Garten zunächst, mit Liebe und, Sorgfalt die unerschöpflichen Schätze, die diese pflanzenreiche Insel dem Auge: bei jedem Schritt erneut, und die, wie Hr. Blume bemerkt, in ih- zer Fülle noch lange Jahre der Forschung fordern werden, da, selbst bei den lleilsigsten Studien, die in der neuesten Zeit dieser Flora gewidmet waren, noch immer erlaubt sey, dieselbe vor der botani- schen Welt als „wenig. bekannt‘. zu bezeichnen. Mit Recht betrachtet daher Hr, Blume ein ge- naues Verzeichnifs der bis jetzt in dem botanischen Garten zu Bnitenzorg zusammengebrachten Pflanzen; arten als ein verdienstliches Unternehmen, und die Art, wie er dieses ausgeführt hat, erhöht nicht nur den Werth seiner Arbeit, sondern kann in vieler Hinsicht musterbaft für ähnliche Schriften genannt | werden, Von den zahlreichen Entdeckungen, wel- che wir Hrn, Prof, Reinwardt verdanken, und - deren Bekanntmachung wir uns in seinem grolsen Werk über Java versprechen dürfen, werden uns. viele, so weit sie in den Garten zu Buitenzorg ein- gegangen waren, und so weit sie Ar, Dr. Blume nach den Mitiheilungen des Hr, Entdeckers in sei- zem eignen Herbarium mit Sicherheit bestimmen konnte, vorläufig wenigstens den Namen nach an» Ga 100 gegeben; andere, die Hr, Blume für neue, von ihm- selbst entdeckte Gattungen oder Arten hält, schlies-. sen sich an, und’ der Verf: läfst es dahin gestellt seyn, ob nicht "etwa auch einige von diesen noch ünter Hin. Reinwarts Entdeckungen vorkommen mögen, ‘da’ ihm ‘diese "nicht in ihrem ganzen Um- fang bekannt ' ‚geworden sind und mehrere dersel- ben, w wie leicht zu denken, nichtin sein Herbarium übergiengen. Auch dazu mag also’ dieser Katalog dienen, ‚Zweifel über Pflanzen, die.Hr. Blume für dien gelten läfst, durch Vergleichung mit ‘den Rein- “srardtischen‘, ‘lösen zu helfen. Es werden daher - 20 neue Gattungen, in sehr genayen natürlichen. Charakteren, der Aufzählung der übrigen Arten vorausgeschickt, und man bewundert in diesem ver- dienstlichen "Theil des Werks die Gründlichkeit der Methode, die hier um so mehr Anerkennung for- dert, wenn.'man’($: 28,) erfährt; dafs dem Hm. Verf. ausser MWilldenows Ausgabe der Spec, plantı, ‚Persoons Synopsis, dem ersten Theil von Röm, et Schult. Syst: Peg. und Sprengels Anleitung zur Kenntnifs der' Gewächse, kein neueres botanisches Werk zu Gebot’ stand. Er rühmt vorzüglich in Hinsicht auf Hrn. Reinwarts neuere‘ Bestimmun- gen die ihm von demselben bei seiner Abreise aus. Java freundlich ‚zurückgelassenen Original - Exem- plare, ingleichen ’ die ‘Mittheilungen ‘des Gärtners,. Hrn. Kent, welcher Hrn. Reinwardt auf allen seinen Reisen begleitet hat, und ‚setzt uns so in den, Stand, seine Stellung bei Ausfertigung dieses Werks, theilnehmend zu beurtheilen, Beidem bedeutenden, . _. ‚Iol Zuwachs an literarischen: Hülfsmitteln, denen Hr, Blume entgegensieht, dürfen wir .die wichtigsten. Aufschlüfse über die Pilanzen Java’s von seinen Fort- „gesetzten ‚Bemühungen erwarten, und mülsen Gott "bitten, dafs er ihn in jenem drohenden Klima auch um der Wissenschaft willen erhalten wolle. Das Verzeichnils des Gartens, welches mit 8. 29. an= hebt, ist nach dem Linneischen System. geordnet und enthält in 3 Kolummen zuerst den Namen der Pilanze, dann den des Autors, nämlich R. S,, (Röm. et Schult.),. P. (Persoon), R. (Reinwardt) und Bl: (Blume), — endlich in der dritten Kolumme, wo es möglich war, den inländischen Namen in der Sunda- Sprache, deren Reichthum und Bildung: 'schon dar= aus einlenchten mag, dals wenigstens drei Viertheile aller hier aufgezählten Pflanzen ihren eignen, ein- heimischen Namen haben, Die von dem Hrn, Verf. selbst entdeckten und benannten Arten werden un- ter dem Text durch kurze Diagnosen hervorgebo-; ben, einige auch. ausführlicher beschrieben. Ihre ‚Zahl beläuft sich auf 116. Eine wohlgerathene Ku=. pfertafel, der erste Versuch des geschickten Malers Hin. Bick, in der Kupferstecherkunst, ist den. ‚Gat- tungskennzeichen von ‚Dipterocarpus Gaerin., ‚die Hr, Blume nach ihren Blüthentheilen näher ken- ‚nen lehrt, gewidmet, und lälst wünschen, dals Hr. Bick fortfahren möge, das Wichtigste aus der Ja- vanischen Pflanzenwelt an Ort und Stelle zu zeich- nen und auf Kupfer zu bringen, Die Gesammtzahl aller hier verzeichneten Pflanzenspezies ist 912, worunter 470 neue ‚sind, nämlich 354 von Hrm. ! \ (, Reinwardt!, und ı16 von Hrn, Blume benannte Arten. Unter die reichsten Gattungen gehören Fi- 'cus mit 33 Arten, wovon 24 noch unbeschriebne, Loranthus mit 7 Arten, die bis auf eine einzige (L. 'pentandrus) neu sind, Laurus, 27 Arten mit 22 noch unbeschriebenen, Melastoma, ı2 Arten wor- unter nur 3 bekannte, Rhododendron mit 4 neuen Arten, Zugenia, ı2 Arten mit 7 neuen, Grewia, 8 ‘Arten nur mit 3 bekannten, Crotalaria, ı0 Arten, ‚Dolichos. 14 Arten darunter 4 neue, Citrus 6 Arten ‘mit einer neuen, dann die Gattungen der Orchideen: ' Aörides, Cimbidium, ‚Dendrobium (16 Spezies), Zimo- . dorum etc, Unter 49 Arten, welche der Garten aus ‘dieser Familie besitzt, zählen wir nicht weniger als 40 ueue, nämlich: 4eriopsis Reinw, ı, Aerides ı, "Oymbidium 7, .Cypripedium 4, Dendrobium ı4, Epi- pactis ı, 'Hysteria Reinw, ı, Limodorum 6, Onci- dium 3, Orchis ı, Schoenorchis Reinw, 2, Fanilla 1, “(V. albidia Bl.,) Zygoglossum Reinw. 1, — .4rto- 'carpus 5, 3 ieue, Croton 40, Phyllanthus vo mit 3 neuen Arten, Procris mit fünf, insgesammt neuen Arten, u.s.w, Wir wollen nun zuerst noch die hier blols mit Namen genantiten neuen Beinwardt- schen Gattungen ausleben, uhd dann etwas aus- Tührlicher auf diejenigen Gattungen zurückkommen, ‘welche Hr, Blume in der Vorrede selbst als men aufstellt und vollständig beschreibt, Als von Arn. Reinwardt begründet, werden "uns hier folgende Gattungen bekannt: Aus Monat- dria: Geanthus R. mit 4 neuen Arten. (scheint zu den Scitamineen zu gehören.) Aüs Pentandria: 105 Gyrtophylium ‚R. (eine Spezies, C. peregrinum, els deren Vaterland fragweise Japan angeführt wird), Dierus (. Petidus) R., Kuhlia (morindiaefolia) R., Mephitidia mit 6 Arten, (5 von Hrn. Reinwardt, r von Hrn. Blume bestimmt), Unjala (?) 4 Arten,- Wallichia (arborea) RB, (muls wegen Wallichia DeCand. einen andern Namen erhalten, obwohl die Benennung ursprünglich älter seyn mag), Kantho« phytum (fruticulosum) R. Aus Hexandria: Bul- bisperma (ovigera) R.-— Aus Decandria: Cyanitis (sylvatica) R., Lachanodendron (domestieum) B. — Aus Polyandria: Marumia R. mit 4 neuen Arten, Schima BR: (2 Arten, excelsa B], und Noronhae R)— Aus Didynamia (Angiospermia): Rhynchocarpus'R. mit 3 Arten.— Aus Monadelphia: #leurodendron (album) R.— Aus Diadelphia: Kieseria (sericea) R.— Die neuen Gattungen aus der 20. Linneischen Klasse wurden schon oben berührt. —- AusMono&+ cia: Camirium (oleosum) R., Garumbium (opus, lifolium) B.— Aus Dioecia: Coccomelia (race- mosa) R., Eryihrochilus (indicus) R., Pangium (edu- le) R., Salakka (edulis) BR. “Wir kommen nunmehr zu den von Hrn. Blu- me selbst anfgestellten, und ‘bier nach ihren n- türlichen Charakteren beschriebeuen, neuen Galtum- gen, die wir, um nicht zu weitläufig zu werden, nur ausngswreise zu elarakterisiren sachen wollen. ‚ Dipterocarpus. CA Lim XII. Ord, 1. Cal. "ähneren, campanulatus, limbo, quirgnefido inaegnali, laciniis duabus majoribus in fructu alae- formibus. Corölla pentapetala; ‚pefalis basi aubbo= > 104 aerentibus,. praeflorescentia imbrichta, Stamina in-, haerentibus,.p ' h . . definita, duplici serie squamulis germen eingentibus ingerta, anlheris erectis aristatis. bilocellati, Nux coriacea, unilocularis, monosperma, calyce iecia, Perispermium nullum, Cotyledones crassae, cou- törtuplicatae, Gärtner (de Fruct. Vol. Ill. p. 50. t, 187 :und, ı88.) beschrieb. die Frucht, von zwei Ar- ten. dieser Galtung, die er D. costatus und: Zurbina- tus‘) nannte, nach Exemplaren aus der Banksischen Sammlung, - Hr, Blume fügt zwei neue Arten hin- zu, nämlich: D, refusus Bl. calieis laeiniis duabus majoribus' ligulatis retusis reticnlalo-nervosis, foliis ovalibus cum acumine integris costato - plicatis, ra- cemis axillaribus solitariis geminisque .pilosis,: und D. irinervis. Bl. laciniis calieis duabus ligulatis ob- + tusis. obtecto - venosis, ‚Soliis. ovalibus cum acu- mine integris costato — plicatis; racemis axillaribus solitariis pubescentibus, gemmis glabris. Die erste dieser Arten ist, nach Original - Exemplaren, die wir vor Augen haben, von den beiden Gärtnerischen binlänglich verschieden, die zweite könnte aber vielleicht mit Gärtner’s .D, costatus zusammenfallen, ‚Was die natürliche ‚Stellung der Gattung Diptero- carpus anbelangt, so scheint Hr, Blume geneigt, | sie den Terebinthaceen. zuzuzählen, mit denen die bekannten Arten — hohe,, ansehnliche Bäume mit harzführenden Säften, — allerdings in manchen Stü- cken übereinstimmen. Aber es verdient auch ein Wink Gärtner’s berührt zu werden, der an-die, *) Rozb, Corom, II, t, 213. °' D 105 Verwandtschaft mit Zeer erinnert, und noch besser würde man wol, ihun, diese Gattung mit Shora. Gaert. und. Dr; yobalanops Gaerin. ‚zu, einer eignen. .Familie zu, erheben, — . . 2 Meliosma Bl,. (Millingtonia. Roxb,). Ch Lin, I. Ord, ı. Cal. inferus, tripbylius, minimus,, Petala. tria. Coronulaa .lamellae ires, fornicatim conniventes, et pistillum. penitus obtegentes.. Sta- mina duo, opposita, coronulae foveolis. singula .in- serta, filamentis.appendiculatis.*) Antherae trans- versim dehiscentes, Nux baccata (Drupa?) mono-. sperma, dissepimentis ad basin incompletis divisa, (also wahrscheinlich ein mehrf[ächriger Fruchtkno- . ten.) Semen susperisum, podospermio in pnlaminis. dorso carinato adscendente, Perispermium nullum, Cotyledones irregulariter plicatae, Radioula reile- xa, flexuosa. Hohe Bäume mit gefiederten Blältern, deren Verwandtschaft ‚mit den Berberideen, (und insbesondere mit Mahonia Nuttall,) der Verf, ‚scharf- Du Der Staubfaden hat eigentlich nach aussen an seinem Gründe ein gefaltetes, an der Spitze oft gezähntes Blätt- “ chen von keilförmiger Gestalt, welches sich „ dicht an seinen Rücken anlegt, oder mit demselben verwächst, und dadurch ‘den Schein giebt, als sey der Träger selbst gezähnt. Diese Blätichen scheinen uns den 3 Schuppen. analog zu seyn, die über dem Pistill ein Dach bilden, wenn nicht vielmehr diese letzteren als. drei mit ihren Anhängen verkümunerte Staubfäden anzusehen sind. Bei M, lanceolata BI. und Millingt,- integrifolia Roxb. - „(TIL tab, 254,) ist. der Träger auf,solche Weise 2- zäh- -nig; bei M. pinnata R.M., ferruginea Bl. "und.nitida Bl. ist dagegen das Blättchen frey, gestutzt und ohne Zähne, z 108 sinnig mit in Anregung bringt- Wir lernen 3 Ar- ten kennen, nämlich: ı) M. ferruginea Bl. foliis pinnalis, foliolis majusculis elliptico - oblongis pa- niculisque ferrugineo -tomentosis; 2) M. lanceolata 32. foliis pinnatis, foliolis lanceolatis subtus ferra- - gineo pubescentibus, 3) M. nitida Bl, foliis pin- natis, Toliolis oblongo - lanceolatis basi attenuatis supra nilidis (subtus glabriuseulis *), Alle hier be- nannten Arten haben Fiederblätter mit einem End- blättchen (Fol, impari - pinnata) und grolse zusam-+ mengesetzte ausgebreitete Trauben mit langen Ae- sten und kurzgestielten kleinen Blumen, welche, wie der Gatlungsname besagt, einen starken Honiggeruch verbreiten. Die Staubfäden springen zwischen den Blumenblätlern, an denen sie zu beiden Seiten mit ihrem Gründe, so wie einwärts an den Klappen der den Stempel bedeckenden Nebenkrone, befe- stigt- sind, elastisch empor, wobei sich ihre Anthe- ren öffnen und unter verslärktem Honiggeruch den Blumenstaub ausschütten. (Hier wäre für die Lehre von der durch die Natur intendirten Befruchtung der Pflanzen wichtig, zu erforschen, ob sich nicht gleichzeitig eine Lagenveränderung oder ein Klaf- fen des Gewölbes über dem ‘Stempel ergiebt,). Die beiden von Roxbu rgh beschriebenen Arten von dem Fest - Lande Ostindiens (Millingtonia simplici- . "folia und pinnata R.) ‚unterscheiden sich, erstere *) Wir haben hier und in .den folgenden Zusätzen, welche wir entweder aus Hın, Blume’s Beschreibungen, oder aus der Untersuchung von Oviginal-Exemplaren schöpf- ten, zwischen Klammern eingeschaltet. Tr Te 107 durch einfache — letztere durch abgebrochen 5 fiederte Blätter, 3. Wallichia Reinw. aus der Familie. der Guettardeen, mit 5 Staubfäden und bermaphroditi- schen Blüthchen, Calix semisuperus, urceolatus, te« ‚nuissime crenulatus, persistens. Corolla rotata, 1ubo brevi cylindrico, limbo 5-fido, laciniis ovatis pa- tentibus, fauce villosa, Stamina 5, brevia, fauci in- serta, declınata. Germen 5-sultalum; sligma ses- sile, globosum, emarginatum. Bacca 5- locularis, polysperma, dissepimentis carnosis, ' Weallichia arborea Reinw, "Diese ‚ausgezeichnete Gattung, welche sich von Guettarda durch den Mangel des Griffels und’ durch bermaphroditische Blumen, von andern verwandten Galtungen, z.B. /sertia, Laugeria, Genipa und Pan- gueria theils durch die Zahl der Blüthentheile, theils durch den Fruchtbau, hauptsächlich aber durch den Kelch unterscheidet, den die Frucht wie ein schaa-. ‚lenförmiger Ring umgiebt, muls nun, da schon eine Wallichia durch Hrn. DeGandolle unter den Büttneriaceen aufgestellt worden ist, einen andern, Namen erhalten, dessen Auswahl wir dem gelchrten "Begründer dieser Gatlung überlaßsen. 4. Geunsia Bl. Pentandria Monogynia. Zur Familie der Fiticeen gehörig, unter denen sich diese interessante Gattung schon durch ihre fünf Staub- fäden bedeutend auszeichnet, Im’ äussern trägt sie den Charakter von Clerodendron, und rioch mehr | "von 'Callicarpa, ihr Blüthenban nähert sich, die -Fünfzahl der Theile abgerechnet, ebenfalls der Gat- 108 tung Callicarpa, aber der Fruchtknoten weicht sehr ab. Der Hr. Verf. hat seine Gattung so beschrie- ben,. dafs wir Folgendes als den wesentlichen Cha- sakter derselben, (bezogen auf die ihr entspreclien- de Abtheilung in A, es Sch. 5: 7,, wo sie solchem- nach in die Nähe von Cesirum.zu stellen wäre,) - ausheben mülsen: Calix persisfens, turbinatus, ob- solete 5 - dentatus, Corolla’'tubo brevi eylindrico ; limbo quinqueßdo aequali, laeiniis revolutis, . Sta- ‚mina basi :tubi inserta; filamentis nudis; antheris exserlis subsagiltatis, apice poris duobus dehiscenti- bus. Stigma aubpeltatum, repandum. Bacca unilos ‚eularis,. swbglobosa, umbilicata. Semina 6— 8, ‚erecia, arcte, conligna, Iriquelra, Embryo dorso.se- minis propior, eurvulus, erecius. Trophospermium - - basi fixum, fungosum. Uns hat eine wiederholte, ‚genaue Untersuchung der uns von unserem Freund zugekommenen Exemplare folgenden, dem Familien- charakter der. Fisiceen näher entsprechenden Frucht- bau gezeigt: Eine dünne ‚Fleischriude umgiebt, von ‚der. Oberhaut umkleidet, die ziemlich starke, fast pergamentartige. Innenhant, welche, indem sie sich _ nach der Achse zu einschlägt, vier, sich nach der Ablösung des Fleisches leicht trennende,: keilför- mige zugeschärfte Behältnifse; oder getrennte "Fä- cher, bildet. Jedes dieser. ‚Fächer ist aber wieder auf gleiche Weise durch eine doppelle Mittelwand in 2 Fächer gesondert, die sich, ‚doch etwas schwie- ziger, ebenfalls von einander entfernen lafsen und solchemnach 8, am Neischigen - "Grunde. der Frucht befestigte und von der ebenfalls etwas Neischigen 109 Axe'derselben freye Körner, (Cocca Gaerin.); vor-. stellen. ;. Oeffnet man ein: solches Korn von. der- Seite, so-sieht man in seiner dem.’Rücken genäher-. ten’ Höhle «ein einzelnes Saamenkorn, - däs: mit’ dem Nabel eiwas oberhälb der -Mitie. des- einwärtsge-. richteten. Winkels des Fachs durch däs kurze Po-. dospermium aufgehängt ist, : Die beiden :Saamen- käute sind sehr dünn,. das’Perispermum fehlt und: der aufrechte Embryo füllt die - längliche, etwas ge- krümmte Höhle des Saamens, ‘ Wie''wir"älsö' ber’ Folkameria und Citharexylon 2 zweifächrige Nüls- chen in: einer Steinfrucht, bei Clerodendrön und Callicarpa: 4. dergleichen einfächrige, bei''Duranta 4. zweifächrige untheilbare‘ Nüfschen: anzunehmen gewohnt sind, so dürfen wir der: Geunsia , in} die- sem Sinn, eine vierkernige Steinfrucht mit- zwei theilbaren Kernen, (Nueleanium tetrapyrenum, py- renis bipartibilibus,) zuschreiben, und dieselbe ne- ben Cordia (an künstlicher Stelle) 'so' chiarakterisi- ren: Calix turbinatus, : obsolete 5- dehtalus.: ‘Co. rolla tubo eylindrico, limbo gninquelido revoluto., Stamina quingue, tubi basiinsertä; antleris poris geminis terminalibus debiscentibus, ' Stigma sub- peltatum. Drupa nuda umbilicata, putämirie‘ 4-1o- eulari guadripartibili, toculis biparlibilibns: .mono- spermis, ' Cotyledones’ plänae, Zine Art: ‚Geunsia Jarinosa Bl., ein hoher Baum mit gestiellen, theils. geg genüberstellenden, theils alternirenden, eyförmig- zugespilzten, nelzförmig adrigen unten llockig- fast. Kilzigen Blättern, und, gablig - getheilten Afterdol- den in. den Blattwinkeln, macht die Grundlage die-. D 110 sen Gattung, Die Blumen sind 2— 2% Linien lang und, wie es uns scheint, weifslich oder gelblich, Die Steinfrucht hat die Gröfse einer Erbse. ” 5. Kopsia. Pentandria Monogynia. Aus der Familie. der. Apoeyneen, ‚zunächst mit Cerdera und dliysia verwandt, doch hinlänglich ausgezeichnet _ durch die gepaarten einsaamigen geschlolsenen Ka-, pseln (Folliculi careerulares) und den grofsen von Eyweils ganz entbläfsten Embryo, Calyx parvus, quinguedentatus. Corolla. hypocraleriformis, tubo superne. subventricoso, fauce ‚coarctata villosa, lim- ‚bi laciniis rellexis, Stamina brevissima, in superio- ri parte tubi inserla. Stylus simplex, stigmale ob- longo integro apice pubescente. Folliculi. clausi (Drupae siccae) duo, vel abortu allerius solitarii, avales, sulco langitudinali exsenlpli, coriacei, inlus dissepimento incompleto divisi,, monospermi, podo- sperinio in altero latere dissepimenli. adscendente,, Semen solitarium, suspensum, exalbuminosum, Em- bryo inversus; radicula parva; colyledones crassae, plano-convexae, intus unisulcatae, : Kopsia arborea. Bl,, ein Baum von mäfsiger Höhe, mit gegenüberstehenden länglich - lanzelt[ör- migen geaderien Blältern und lactescirender Rinde, bringt seine Blüthen in kleinen, gablig- getheilten, mit schuppenförmigen Deckblättchen bekleideten Doldeniräubehen aus.der gabelförmigen’ Theilung und aus den Spitzen der Zweige, — Wir finden schon in Dumartier’s Observätiones botanicae p. 16, eine Kopsia aufgestellt, welche 'aus denjenigen Ar- ten der Galtung Orobanche Lin, hesteht, die sieh E70 all durch einen einblättrigen vierzähnigen (nicht zwei- zähnigen R deckblattiörmigen ) Kelch und eine fast regelmälsige füntlappige Blumenkrone auszeichnen, (Orob,, ramosa Lin,, O, arenaria M. B,, O. coeruS lea vall., OÖ. interrupta Thunb. und vielleicht O, longiflora P.) ‘Da aber noch abzuwarten ist, ch diese Trennung der Galtung Orobanche in meh- rere. Galtungen, (‚der doch Einiges enfgegenzuste- hen scheint, ) bei dem, botanischen ‚Publikum .Ein- gang finden werde, so begeben ‚wir uns vor der Hand des uns von unserem Freunde ‚exlheilten Rechts, in Collisionsfällen ‚seiner, Namengebung mit frühe- ren Benennungen andere Namen zu substituiren, in Hinsicht ‚auf diese, Gattung gänzlich, ‘und. bemerken blofs, dafs wir wünschen, die Botaniker möchten zu Ehrengaltungen für wissenschaftliche Verdienste nur solche erheben, die, nicht durch Abtrennung aus schon bestehenden Gattungen geschieden, auch nicht etwa nur auf leichte Momente gebaut, wirk- lich geeignet erscheinen, ein Monumentum aere perennins für die Nachwelt abzugeben, . 6, Geeria, Dioecia Polyandria. , Natürliche Verwandtschaft zweifelhaft. Der Hr, Verf. stellt seine Galtung zu den. Terebinthaceen, doch erinnert auch Vieles an die Styraceen. oJ Calyx pentaphyl-- ius, bracteatus, foliolis subrotundis. (Wir finden bei unseren Exemplaren 7 Kelehblätichen in dreifacher Ordnung, zwei elwas kleinere gegenüherstebende, die der Hr, Verf. als Deckblättchen betrachtet, die sich aber eng an die übrigen. anschliefsen; darauf zwei etwas grölsere, ebenfalls ‚gegenüberstelende, ‚112% die mit den beiden unteren sich Kreuzen, endlich ‚ürei noch"etwäs 'grölsere, mit denen der mittleren Reihe wechselnd, indem zwei’änf der einen, eins - auf der andern- Seite zwischen denselben entsprin- gen.) Corolla 5& partita, lacintis inaequalibus ob- “usis, Stamina indehinita '(30'- 40), basi corollae "infixa, brevia;. antlierae oblongae, erectae. (Wir zäh- len in einigen Blumen nur 78 "Staubfäden.) Ger- . minis mäimentum in- ceniro, 2 Cals et Corolla maris. Pistillum: 'germen glöbosum; styli 5, diva- zicati;- stigmata acuta, Bacca- subglöbosa, quingue- Aocularis|, polysperma, Semina ih singulo loculo Unplici serie, cüneiformi- compressa, eribrosa, axi inhaerentia, Perispermium (anne potius tunica eX- terior crassa ef cartilaginea?) cartilagineo - 'grumo- Sum; "(Wär fanden diese Substanz ‘durch 'strählige Höhlen gestreift. ) Embryo centralis H cotyledones pla- nae, ‚subincurvaes' radicula centripeta, 'Geeria serrata BI. (Kitljabe der Eingebornen,) ' Ärbor 40 pedum allidudine; ramis foliisque alternis, his bre- vissime peliolätis lanceolatis acıiminalis 'serrulatis; Horibus azillaribus Tasciculatie, . (F ortselzung folgt) "V Curiosa Schkuhr. sh im aten Hefte der Beschrei- bung der Riedgräser 8. 10. eine hene ‚ Carex auf, die er Carex austriaca nennt, Auf den Namen folgt, wie gewöhnlich die Diagnose, ° und. ‚dann: „Habit in austria“ mit Fragezeichen! Druckfehlen == Flora 1825. S. 16. 2. 24, statt: Chnoopohra ist. Chnoophors and S,72. 2, 12, statt umzutauschen, umzutaufen, zu leselle Flora oder. Botanis che Zeitung Nro. 8. "Regensburg, am 8, Febrnar. 1895, tl en Zppen B nn “ Y l. Recensionen. Catalogus van eenige der merkwaardigte 200 'in = als uit - heemische ‚Gewassen elc, ‘(Fortsetzung.) 7. W ahlenbergia "Bl. _ Fentandria Mono- gynia, Fam, nat, Bubiaceae; .Cinchoneae. Wir mülsen bemerken, dafs uns diese Gattung von We- bera Schreber nicht hinlänglich verschieden zu seyn und daher noch immer einer näheren Prüfung be- ‚ dürftig scheint. Die Abtheilungen der Cofeaceer und. Cinchonaceen {xuetu dispermo und polyspermo sind so wesentlich, (wenn nämlich die ursprüng- liche Zahl der Eychen im Fruchtknolen befragt wird,) dals wir nicht billigen können, wenn Pfan- zen mit zweien und ‚mehreren Saamen zu einer Gattung verschmolzen werden, wie dieses doch mit; Webera Schreb, neuerdings geschehen (vergl. R. et Sch. V. V. p, XI. und 206.), ungeachtet Hr. yon Jussieu in seiner unvergleichlichen Monographie der Rubiaceen - Gattungen, (M&m. du Mus. IV. pag, 567. ff.) p, 380, ‚ausdrücklich nur die Webera te- trandra W, (H, Mal., Y. t. 37.).. als ein Canthium H - 114 w ; a erweist, und p. 384. nnier Aondeletia iber Cupi (H. Mal. I. t. 23.) oder Webera oorymbosa (Ronde- letia asiatica Lin.) dieselben Zweifel erhebt, deren Lösung uns hier beschäftigt. Yebera corymbosa ‘und cymosa haben nämlich offenbar eine mehrsaa- ige Frucht, wie dieses schon Rheede in der Be- - achreibung der ersteren (Cupi H, Mal. If. p. 37. t, 23.) ‚ausdrücklich anführt: „in hisce fructibus’ sunt se- ptem octove, plus minus, semina, etc.“ und wo- ' durch Linn& wohl bestimmt wurde, diese Arten gu seiner Gattung Rondesletia zu bringen, Betrach- ten wir nun aber diese Aubiaceen mit mehrsaami«- ger Frucht, und achten dabei hauptsächlich mit auf die Gattungen mit präsentirtellerförmiger Blummen- krone und verdickter ungetheilter Narbe, so finden -wir bei denselben theils Kapselfrüchte, theils saf- fige Beeren, theils beerenarlige Früchte, welche bei der Reife trocken werden. Unter den Gattungen. mit einer saftigen Beerenfrucht steht Gardenia, wel- che sich durch schiefe, die Contorten nachbildende Blumenkronlappen auszeichnet, aber dabei eine zwei- spaltige Narba haben soll, {Die jedoch oft nur an- gedeutet ist und von Hrn, von Jussien a, a, O. p, 391. schon aus dem Gattangscharakter von Gar- denia entfernt wurde.) ‚Rondeletia hat. eine trockne Beere, die bei der Reife an der Spitze aufklafft, und. im Rohr verborgne! Staubbeutel; die ziemlich langen Kelchabschnitte krönen die Frucht, Die meisten Gardenien haben kurze Kelchzähne, die sich. bei der Fruchtreife zurückziehen und dieser dadurch einer sundllichen Nabel ertheilen, (vergl. Roxk, Corom. IL 115 1 1355 — 157. Gaertn, 1. 177 und 294.,) dagegen an- dere, wie. G. ‚latifolia Gaerin.. t. 193., stehenblei- bende und bei. ‚der Fruchtreife noch deutlich in ih. rer Form sichtbare Kelchzähne zeigen. Will man hierauf, ‚keinen Gattungs - Unterschied gründen, so gehört wenigstens die 77° ebera corymbosa, und höchst wahrscheinlich auch die cymosa, wegen ihrer Hlei- schigen efsbaren ‚Früchte zu, ‚Gardenia. . Nun hat aber Gärtner auf Tab, 28. unter dem Namen Ce- riscus. mal ar gun eine Frucht ‚abgebildet, welche, in.R. et Sch. Syst.- Peg; seltsam genug, trotz ihrer zahlreichen Saam en, unter Canthium coronatum Lam. genannt, und dabei denn‘ auch zugleich die genuing Gardenia: dumetorum ‚Boxb, Corom -t. 36. ehen- falls mit vielsaamiger _ Beere, eitirt wird. Diese. Frucht nun von Geriscus malabari icus ist eine trock- ne Beere mit rundlichem Kelchnabel, und hat. die grölste Aehnliehkeit mit der Frucht der Pflanze, welche unser Verf, als eigne. ‚Gattung. unter dem ‚Namen Wahlenbergia auflührt. . Uns scheint es demnach angemessen, ‘da doch der Uebergang einer safligen Beere in eine trockne unmerklich seyn, und keine ganz sichere Gränze abgeben kaun, die Gattung Gardenia in zwei Grup- ' pen (oder, ‚wenn. man lieber will, Gattungen) zu zerlegen, die sich so bezeichnen lalsen: 1. Gardenia. (Gardenia Linn, Weberae Lin, w, sp. Chomelia Lin. Gen, ed. 2. .nec Jacg.) Calix 5 -9 partitus ‚ ‚laciniis persistentibus, Corolla in- Zundibuliformis ‚vel Iypocrateriformis, tubo elon- gato subeylindrico, limbgy 5 - g-.Ado, laciniis obli- ’ Ha x x 116 quis. "Antherae 5 - 9, lineares, magis minusve ex- zertäe; filamentis ori tubi imposilis brevissimis, Stigma incrassatum, integrum vel bilobum, exser- ‘tum. Bacca' bilocularis, calieis laciniis persistenti-. bus 'coronata, polysperma ; trophospermio medio dissepimento utringue adnato. Hieher gehör en dann ‘Arten wie G. florida , G. grandiflora Lour,, ma; 'erantha, latifolia Gaerin,, > (aber nicht Roxb) r resi- nifera Roth, u. s. w. 09, GeriscusGaertn. '(Gardeniae sp. auct. "Wahlenbergia Blume,) Calix 5- dentatus, brevis, 'persistens. Corolla infandibuliformis, tubo elonga- ‘to subeylindrico, limbo 5-fido laciniis obliguis, Antheräe 5, lineares, exsertae; filamentis ori tubi insertis brevissimis, S$tigma incrassatum, integrum, vel bilobum, exsertum, Bacca bilocularis, calicis dentibus obsolescentibus umbonata, interdum exsuc- 'ca, pölysperma; trophospermio medio dissepimento utringue adnato. ‘° Dahin möchte denn, ausser den ‚Roxburghischen Arten, G. latifolia und fragrans und der G, uliginosa Retz, und dumetorum Willd, (oder doch Roxburgh Corom II. t, 136,), wohin gar wohl Gaeriners Ceriscus mälabaricus gehören mag, auch noch unseres Hrn, ‘Verf. Wahlenbergia Fragrans als Ceriscus fragrans : canle frücticoso inermi, fo- liis ovato - elliptieis utringue ‚acutis glabris, coyma .. terminali multiflora, stylo longe exserto, stigmale ‘elavalo integro, bacca exsucca, gerechnet werden, "Es ist ein Strauch, der sehr viele Achnlichkeit mit der Gardenia cor ymbosa bat, und sich durch seine, "äusserst wohlriechendegalumen anszeichnet. Der 117: Name Wahlenbergia mulste ohnehin wegfallen, da es schon eine Hahlenbergia Schrad, unter den, Campanuleen gieht, erh : Zu 8. Hornschuchia. (So im Text, ‚aber nach ei- nem handscbriftlichen Zusatz des. Hrn. Verf,, der- bald nach dem Druck seines Werks die Nachricht von einer unserem Freunde in den ,,Denkschrilten der königl. botan. Gesellschaft zu. Regensburg“ frü- her gewidmeten Gattung erhielt, nunmehr mit, dem veränderten Gallungsnamen; 'Cratoxylon. belegt und auch bereits unter demselben in dem neuesten (gten) Bande der Verhandlingen van het Bataviaansch Genootschap. van. Kunsten en Weetenschapen, pag. 174. #, beschrieben.) Polyadelphia. Polyandria. Lin. Fam, nat, Hypericineae; Subordo II. dnomalaez seminibus compressis alatis Choisy: (Dec. Prodr, TI, p. 556.) Diese merkwürdige Unterabtheilung der Hypericineae, aus welcher wir bis jetzt nur 2 Gat-. . Aungen,. nämlich Carpodontos Labill, aus van Dier ınens: Insel, und Zueryphia Cav, von $,. Carlos de, Chilo&, jede mit einer einzigen: Species, kannten, wird hier mit einer drilten, sehr. ausgezeichneten Gattung vermehrt, ‘die uns ‚zugleich beweist, dafe die Mehrzahl der Griffel für diese Unterabtheilung. von geringem Belang sey; und dals ‚vielmehr ‘Alles, auf den achen, nach :oben mit einem Mügelförmi-: gen Forisatz versehenen Saamen beruhe, wozu wohl, noch, wenigstens bei unserer neuen Gattung, eine, verschiedene Einrichtung .der Kapselfrucht kommen. möchte. Der Charakter dieser Gattung ist: Crato-. xylon Bl. Styli 3., breves Calix. 5- partitus:.. y D 118 Petala 5. Staminum phalanges tres. Capsula trilo- eularis, trivalvis, ‚dehiscentia loculicida. Dissepi- menta valvularum dorso axique simul aflixa, Se- mina in singulo loculo plura, apice oblique alata, sursum imbricata, iroplıospermio. baseos ad axin Zugoso aflixa. (Cotyledones brevissimae; radieula tonga, infera, -Perispermium nullum.) Die einzige Art, welche im Text Zornschuchia hypericina heifst, nun aber handschriftlich in Cratoxylum Hornschu- ehii umgeändert. worden ist, bildet einen Baum mit langen Aesten,; gegenüberstehenden genäherten ab- lang - lanzettförmigen zugespitzten ganzrandigen glatten Blättern und dunkelrosenrothen in einer End - Rispe stehenden Blamen, ungefähr von der Gröfse der Blumen des Zypericum olympicum, 9. WhitiaBl. .Didynamia Angiospermia, oder; nach Linne’s Weise, eigentlicher Diandria Monogy- nia, Yamil, nat. Cyrtandraceae Jack, (Linn, Transact; Vol. XIV, P. 1. p. 23. #.), nicht, wie der Hr, Verf. der aber mit Hrn. Jack’s Untersuchungen natürlich noch nicht bekannt seyn konnte, annimmt, aus der Familie der Bignoniacese. Diese Gattung, wenn wir sie für selbstständig gelten lafsen wollen, steht zwischen Cyriandra Lin, und ‚Didymocarpus Wal- lich (Jack. 1, &,)' milten inne, indem sie sich von jener Gattung durch die lange schotenförmige Frucht, von der letzteren aber dadurch unterscheidet, dal diese fleischig, oder ‘doch saftig, mit einem murki- gen Saamenboden und dergleichen Ausfüllung un die Saamen herum 'verschen ist} auch der äussere Bau, und besonders die ungleichen Blätter der Paare v 219 schliefsen sie an die Gattung Oyriandiz, und bes ‚sonders an Cyrtandra carnosa so nahe an, dafs man fast: vorschlagen möchte, sie lieber unter Cyriandra zu stellen und ihr eine eigne Abtheilung, frueta elongato, zu widmen, Will man sie dagegen als- eigne Mittelgattung zwischen den genannten stehen lalsen, so-Jälst sie sich leicht mit dem Hın. Verf so charakterisiren: Xhitia,*) Calix quinquefidus, Corolla infundibuliformis; tubo aursum. ampliato ; limbo quinquefido irregulari, laciniis duabus supe- xioribus reilexis, Stamina quinque, quorum duo an- therifera cohaerentia, tria in fuando corollae minima subulata sterili, Capsula baccata, elongata, sili- quaeformis, dissepimenli carnost lobi in margine revoluto seminiferis. ‘Semina nuda, laevia, (?) pul-. pa tenui cincta, Die dem Gattungschiarakter zum Grund gelegte Art, Whitia oblongifolia Bl., ist ein klimmender Strauch mit vierseitigen Aesten und gegenüberste-. henden fleischigen aderlosen Blättern, von denen das eine länglich- lanzettförmig und beiderseits zu- gespilzt, am Gründe schief, das andere aber'um $ kleiner, ablang oder elliptisch ist; beide sind glatt, die kurzen Blattstiele aber sind’ behaart und der völlig ganze Blattrand hat einzelne Wimpern., ‘Die Blüthen stehen buschlig auf sehr kurzen Stielen in den Winkeln und sind von zwei bis dres eylanzett- förmigen gefärbten rauchhaarigen Deckblältern ein« '*) Nach Hrn. White, der sich durch seine Heise nach Island. hekannt gemacht hat. 420 gehüllt. . Die fruchtbaren Staubfäden ragen über den Schlund der Blumenkrone hervor. Vergleicht man hiemit die Beschreibung von Cyrtandra sta= minea Vahl. (Roem. et Sch. s.. V. I. p. 138.) so fin- det man auf den ersten Blick so viel Uebereinstini- mendes, dals man, zumal daCommerson diese Spe- _ ‚zies ebenfalls in Java entdeckte, geneigt seyn könn- . te, beide zu verbinden, Doch sieht man sich bald durch die:. „folia basi aequalia“-und durch „sta- mina. corolla duplo longiora,“ so wie durch die En . wähnung deutlicher Zäbnchen an den Blättern, wie- der von dieser Ansicht abgelenkt. Man vergl. 7 Palıh, En. I. p. 108. ; 10. Jackia mit einer Art, J. vitellina Bl. Die- ser schöne Baum, mit. glänzenden eyförmig- oblon- gen wechselständigen Blättern und reichen Blumen- - zispen.in. den Blaitwinkeln, ist bereits von Rox- ‘burgh (Coromand, III. p.82. 1.284.) unter dem Nä- men: Xanthophylium virens beschrieben und zu den ö Capparideen gerechnet worden, mit denen er in der That noch etwas besser, als mit den ‚Zolygaleen über- einstimmt, wozu ihn unser Hr, Verf. bringen möchte, Von den Capparideen unterscheidet er sich durch die Fünfzahl aller Theile und durch die unregel- mälsige Blumenkrone, yon den -Polygaleen aber durch die Inserlion der Eychen an zwei gegenüber- stehenden Linien des Saamenbehältnifses, und durch zweifächrige Antheren. Dasselbe Merkmal trennt diese Gattung auch von den Flacourtiaceen ‚Rich, (Mem. du ‚Mus. 1. p. 366.), wo die Saamenhalter sich ästig an die Wände der ‚meist aufspringenden nn u nme Frucht verlheilen. ‘Von den ‚Sapindeen, mit denen man unsere Gattung in Hinsicht auf die Achtzabl der Staubfäden gegen die Fünfzahl der Blumentbeile etwa vergleichen möchte, entfernt sie sich noch wei- ter’durch einfache Blätter, durch den. den Frucht- 'knoten einfalsenden eckigen 'Nectarienkranz ‚und durch die Ovula parietalia Da Hr. DeCandolle die Gallung Xanthophyllum ‚Roxb. in’ seinen schälz- baren Prodromus noch nicht aufgeführt hat, so müs- sen wir schlielsen, dafs er für sie eine passendere Stelle gefunden oder’ sie zu einer neuen Familie gebracht habe, welche, wie es scheint, den Ueber- gang von den Capparideen zu den Polygaleen und Leguminosen vorbereitet; denn in der That legt sich hier eine wahre Schmetterlingsblume an. Wir bemerken noch, dafs der Hr. Verf. die Blume als umgekehrt, oder mit dem gekielten Blatt nach oben ‘gerichtet, betrachtet, was sie aber nach einer ge- nauen Vergleichung der uns mitgetheilten Exem- plare nicht ist, Wir geben daher hier Roxbourgh’s Charakter naturalis, der genau auf unsere Exem- plare und auch, unter obiger Einschränkung, auf Hrn. Blume’s Beschreibung palst, mit einigeh Zu- sätzen, die wir in Klammern eiuschlielsen wollen. 'Xanthophyllum Roxb, (Jackia Bl.) Calix 5 - sepalus, ‚(coriaceus, 'imbricatus, sepalis 3 exterioribus, duo- bus interioribus.) Corolla pentapetala, subpapilio- ‚ nacea (petalis 4 superioribus per paria positis obo- vato- oblongis, summis adscendentibus, quinto ovato- ‚complicato genitalia involyente, Nectarium germen eingens, annulatum, angulosum,) Stamina 8, libera, 129 gnorum quafuor unguibus petalorum quatuor supe- xiorum adnata, duo petali inferioris ungui, duo in- ter par petalorum 'superius et inferius disco innata extra annulum; (autherae biloculares, ovätae; fila- menta in medio villosa.) Germen superum, pedi- j cellatum, uniloeulare, Ovula pauca, trophospermüs duobus angustis oppositis parietalibus inferne aflıxa (adscendentia). "Bacca (matura) monosperma. Albu- men nullum, Embryo transversus (erectus nach Blu- me, womit auch die schiefe untere Anheftung der ‘ Eychen übereinstigngl; „gotyledonibus crassis con- st Yignis. “X. virens m ", paniculis terminalibus. gıtzölet axillaribus, germinibus quadriovulatis, palst ge- nan auf unsere Jackia vitellina, nur sind die Rispen- äste fein sammthaarig, statt dals sie beiRoxburgh DD latt[genannt werden. X, Navescens A, unterschei- 10, det sich durch 8— ı0 Eychen im Fruchtknoten und durch 2 Drüsen auf den beiden unlern Seitenadern i ‚der Blätter, Merkmale, die beide unserer Javanischen Spezies abgehen. Sollte sie sich von der erstge-. nannten verschieden erweisen, so wäre sie zu be- zeichnen: X, paniculis axillaribus et terminalibus pubescenti - -tomentosis, germinibus 4 - ovulatis, sı. Alyxia Forst, Gynopogon Schreb, Die Gat- tungscharaktere dieser, neuerlich durch ihre Arznei«. kräfte nach Verdienst in Ruf gekommenen Pflanze, *) werden bier ausführlich und sründlich entwiekelt- - *%) Vergl, Th, Fr, Nees v. Esenbeck in dem „Archiv des Apoihekervereins im nördlichen Deutschland “ 4ten Bil. ? De mit einer -Kupfertafel die sich im oten Hefte des 7. Bandes dieses Archiys befindet ;, auch besanders abge- druckt unter dem Titel: „Ueber ein neues Arzneymit- tel,. Cortex Alyziac aromatice, ‚von Dr, Fr. Nees von Esenbeck, “ u oo 125 i2.:Gonyanthes-Bl. Gynandria Triandria. Der Hr, Veif. ist über die natürliche Stelle dieser Gattung zweifelhaft; wir würden aber kein Beden- ken tragen, diese ihr angemessene Stelle in der Fa- milie der Cytineae zu finden, welche Hr. Ad. Bron- gniart (observations sur les Genres Cylinus et Ne- pentles, in den Annales des sciences naturelles 1824. Tome ı. Janv. p, 29, ff.) auf’s geschickteste ausein- ander gesetzt hat, wenn nicht der Umstand, dals die bekannten Arten dieser kleinen Familie Recepta- cula seminum parietalia haben, hiemit im Wider- epruch stünde, “Einer Annäherung zu den Orchi- deen, die, so lange man: den Embryo noch nicht kennt, ebenfalls in Erwägung kommen könnte, steht diese Angabe ebenfalls entgegen, Der wesentliche Charakter ist: Gonyanthes. Flores hermaphroditi, Periantlium simplex, basi ventricoso - triangulare, germini adhaerens, superne anguslato - triquetrum, limbo trifido, Antherae tres, tubo inter lacinias im- positae,; sessiles, appendiculatae, solidae, (sen potius massae pollineae solidae‘, nudae, glanduliformes,) Stylus longitudine tubi; stigma magnum, trilobum, fancem elaudens antherasque-obtegens, lobis obova- libus, antherarum auriculis adnatis. ' Capsula infere, Arigona, rimis tribus lateralibus dehiscens, uniloeu« laris, polysperma,.- Trophospermium columnare, li- berum. Semina arillo elongato fusiformi retienlato- membranaceo inclusa, minima, Gleich deh meisten Cytineen ist auch die einzige bekannte Art dieser Gattung, G. candida Bl., (eine seiner schönsten und lehrreichsten Entdeckungen!) «ein kleines, kaum 124 Fingerslanges, auf Wurzeln parasilisches,'blattloses- mit kleinen entfernten Schuppen bie und da be: kleidetes Pilänzchen, das an seinem Ende 5— 4 in einer Art von einfacher Doldentraube stehende weilse Blümchen bringt. Der Hr, Verf, bemerkt, dafs ‘der befruchtende Stoff aus den drüsigen, mitlelst der seitlichen Lappen mit den Lappen der Narbe ver- wachsenen, Antheren - (Pollen-) Körperchen. in Form einer länglichen Schleimmasse - ausschwitze, Hierin läge denn ebensowohl eine Beziehung auf die Orchideen, als, und zwar ih noch höherem Maalse, auf die Asklepiadeen, deren gegenseitige, bedeutsame Verhältnilse die grölste Aufmerksamkeit verdienen. Der Saamenbau weicht aber im Aeussern ganz von dem der dsklepiadeen ab, und nähert sich um so mehr dem der Orchideen und der Gattung Nepen- thes aus der Familie der Cytineen, so dafs wohl nur eine genauere Kenntnils des Keimpflänzchens selbst .; uns hier weiter fördern kann, 33, Philagonia Bl, Dioecia Tetrandria. Class. nat, Terebinthacearum. Familia Burseraceae Kunth. (Tereb. Ann.des sc, nat. 1824, Tome ll. Juill, p.346.) Mit Bursera verwandt. Dioiea, Mas; Calix parvas, guadridentatus. Petala quatuor, sub disco inserta, ovato - oblonga, patentia, calice triplo longiora, aequalia, Praefloratio valvate, Stamina 4. hypo- gyna, petalis alterna iisque breviora, Antherae ob- longae, dorso supra basin affıxae, basi emarginatae, biloculares. Discus annularis,: obsoletus. Femina: Calix et corolla maris. Filamenta qualuor, sterilia, subulata, divaricata, . Germen globoso - depressum, we I 0195 'quadriloculare, ovulis geminis collateralibus axi af- fixis; stylus brevis; stigma peltatum, magnım. Ca- psula supera; globoso - depressiüiscula,"tetfagona, sul- . cis & inseripta, quadrilocularis; corfice aromatico, Senina in’ singulo loculo düö, hörizontaliter sibi‘ incumbenlia, angulata.' Structura seminum interior non liquet;— Philagonia prööera BI. ist" eimhoher Baum mit gegenüberstehenden (?) ungleichpaarig - gefiederten Blättern und dreitkeiligen Afterdolden auf den Enden der Zweige. Die Blättchen sind lan- zeitförmig, ganzrandig, glatt, nicht punktirt;, die Blu- men von der Grölse unserer Epheublüthen. . Wir finden noch einige Bedenken bei der Stellung dieses Baums, (von welchem wir weibliche Exemplare vor uns haben,) unter. den. Terebinthaceen, Schon der Blüthenstand und die gegenüberstehenden Blätter sind etwas auffallend. Die gleiche Zahl der Staubfäden und Blumentheile ist bei den Burseraceen ebenfalls noch nicht gefunden worden; dazu kommt, dals die Frucht durch doppelte Scheidewände eigentlich in 4 verbundene Stücke zerfäll,— Einige Verwandt- schaft mit den Leeen ist angedentet, besonders im Blüthenstand, und vielleicht steht nusere Gattung "passender in dieser Abtheilung der ‚Ampelideen, ob- wohl ihre Blumenkrone -uicht einblättrig,. wie die der Leeen, ist. tn (Fortsetzung folgt.) N ll. Anzeigen. Von Hrn. Sieber’s‘ Herbarien *) sind beteits nachstehende zu haben: u Wenn in dem großen Gebiete der Botanik sich ‘neue Entdeckungen ergeben, oder sonstige Merkwürdigkeiten 7 126 ı. Herbarium florae capensis Sect, I, 150 Spec. 27 Thir, oder 36 fl, CM. u = —— Trinitatis Sect, I. 100 Spec. ‘16 Tblr. oder 241, CM, 5. — — — senegalensis Sect, I. 50 — 60 'Sp. 8. Thlr, oder 1211.CM, r” BE _ -- mauritianae Sect, I, 195.Sp, 32. oder 4811. CM, 5. seu Synopsis filicum Sect, I, 80 oo. Spec, 16 Thlr. oder 241. CM, An Sämereyen sind zur Versendung bereit, .. 1. Saamen von Trinite in Paketen von ı5o0 bis 50 Spec. das ı00 zu 16 Thlr, oder 24 fl. CM. gerechnet, 2, dto von Senegal und Manritius in Paketen von 40 — 20 Spec, die Cent, zu ı6 Thlr. gerechnet, 3, von.Neuholland 66 Spec. a 30 'Thlr. oder 45 2.C.M. | £ statt finden, so sehen sich unsere freundschaftlichen Her- ren Kollegen und Korrespondenten veranlaßst, uns da- von bei Zeiten in Kenntnils zu setzen, um das botani- sche Publikum durch das Organ unseres Blatts vorläufig, oft ohne Mitwissen der Verfasser darauf anfmerksam zu machen, uhd selbst das Interesse der hotan, Zeitung dadurch zu erhöhen, was ihnen schr zur Ehre gereicht, wir mit gebüuhrendem Danke erkennen, und wiederholt dazu auffordern. ‚Da jedoch viele der Herren. Mitar- beiter und Leser nicht Gelegenheit haben, unger, Blatt posttäglich durch die hiesige königl, Postamtszeitungs- Expedition 2a beziehen, sondern dasselbe nur ‚quartal- weise durch die Buclihandlung erhalten ; so kann nicht fehlen, dafs öfters Einsendungen geschehen, die schon früher ımitgetheilt worden ‘sind, - Bier muls nun die Redaction ins Mittel treten, und dasjenige zurückhalten,. - was mittlerweile schon bekaunt geworden ist. Allein dabei können Fälle eintreten, die uns vermögen das An-. gezeigte noch einmal zu widerholen, zumal, wenn € etwa vollständiger ausgeführt, oder aus einem andern s 5 | 127 4, dio von dem Vorgebirg der gulen Hoflaung. 52 Arten kosten ı2 Thls, oder 18], CM. Bei Bestellungen wende man sich an F, W. $, in frankirten Briefen. ' Bis Ende Februar erscheinen allmählig; zuerst: 1. Herbarium Novae Hollandiae in 5 Sectionen “und etwa 400 Phanerogamen — ohne Gräser und Cyperaceen — die Centurie, nicht geringer, als 25 Thlr. im Preise. Die Grölse und Pracht der Exem- plare ilt ausgezeichnet. 2. Synopsis Filicum Sectio II. 80, Spec, ı6 Thlr. oder 24.4. CM. u en sistens Filices Novae Hollandiae elc, 3. dgrostotheca. Sect. ]. continens Gramina Novae Holl. ete, wird ins künf- tige fortgesetzt, und die Gramina von den Herba- rien so wie die Farrnkräuter getrennt, wird unter diesem Titel stets fortgesetzt, Gesichtspunkte betrachtet ist. Auch kann. uns dabei . der Grundsatz leiten dals Wahrheiten und Wichligkei- ‘sen nicht oft genug zu wiederholen sind, ohne dabei zu befürchten, dafs Uneingeweihele daran Anstofs neh- men könnten. So haben wir nun zeither auch "das Sieberische Tustitur, theils aus eigenem Antriebe, “da wir von der Wichtigkeit desselben vollkommen über- zeugt sind, zu empfehlen gesucht, theils die uns ein- esandten Verzeichnilse der bereits ausgegebenen Her- arien mitgetheilt. Nun erhalten wir endlich von Hın. Sieber selbst die vollständigste Anzeige, und säur men nicht, auch diesen um so mehr: zur Renntnifs un» serer Leser zu bringen , als daraus die Hinderuilse zu ersehen sind, die bei so wichtigen Unternehmungen sich unvermeidlich zeigen, und woraus die Nothwen- digkeit unbedingter Theilnahme unbezweifelt hervorge- hen wird, weun anders ein cben so neues als wichti- ges hotanisches Institut aufrecht erhalten werden soll. Die Redaction, } zusammen elwa 150 — 180 Sp. 4, Cryptogama a Musei b Lichenes j Algae 5. Supplementum florae Novae Hollandiae, 6,do — — — capensis beide bestehen aus den seltensten nur in geringer Anzahl gesammelten Pllanzen dieser Länder, 7. Flora madagascariensis , vermöge dem angekündigten, von Hrn. Hilsenberg eingesendeten Transporte an Zahl und Beschaffen- ‚ heit noch nicht bestimmbar, 8. Im Falle wenn die an der Wesermündungen gescheiterte Sendung vom Vorgebirg der guten Hofl-. nung, auf eine blolse Strandung des Schiffes bezo- gen werden dürfte, erscheint: Herbarium dlorae capensis, 9.’ Eben so gilt diese Bemerkung vom zweiten Transporte der Flora Trinire, über dessen Existenz ich seit.:8 Wochen in. Ungewilsheit schwebe, als- dann 'erschiene auch noch Herbar, florae Trinitatis Scelio Il. und ‘ı0,. Herb. Alicum Sect, Il. Die Preise dieser Sammlungen von 1-10 sind noch nicht bestimmt. — Endlich bin icli? willens, die von neuern selte- nen Gewächsen dieser Kolonien und Länder in Mehrzahl vorhandenen und zurückgebliebenen Pllan-, zen, alle zusammen zu vereinigen und eine gemisch- te Sammlung in einem sehr billigen Preise heraus- zugeben, wodurch ‚man sich eine bedeutende und dabei interessante Auswahl der seltensten Gewächse zu verschaflen im Stande wäre. Das Verzeichnils derselben folgt ganz zuletzt. Der Katalog der Samnı-. lung, nebst einer Abhandlung von besonderm na- turhistorischen Interesse wird um Ostern erscheinen. Dresden den 30. Januar 1825. BE F. W. Sieber, Nenstadt Nr. 35. \ oder Botanische Zeitung. Nro. g. Regensburg, am 7 Mätz 1825. BE Er = ARE . BEE SaseeE . Receusionem. . Jr Catalogus var eenige der merkwaardigste 200 in = als ui - - heemsche "Gewassen etc. -: Be (Fortsetzung. ) ıd Uikchosantnen. BL- Tetrdhdria. "Mono: gynia. Fam, nat. Rubidceae, Coffeacede, unter:wel- chen sie eine anomalische Gattung Fructu tetrasper- mo bildet, Calix (superus) quadridentatus; Corolla suburceolata, limbo quadrifido plano,. intus willo: sa. Stamina 4; filamentis ‚brevissimis. infra 'fau: ‚cem; antheris oblongis non exserlis,, Stigma::quas drifidum. Bacca umbilicata,' obovata, succulenta; unilocularis, Trophospermium centrale, spongiosum; Semina quatuor, parva, erecta, Arillus chartaceus; durinsculus, semen arcte. cingens. Embryo. erectus, incurvus, Cotyledones brevissimae,; compressae, ; Acu- tae. Radicula longa, clavala, incurva; : Wir. halten die oben erwähnten 4 Saamen. für eiitsprechend;den beiden sogenannten Coceis, von Coffea, ‚welcher Gat- tung diese sich zu nähern und sich demnach: nahe an. Teiramerium anzuschlielsen scheint. - Was. man Cocea nennt, und was hier Arillus heilst, ist. nichts I 130 Anderes, als die Innenhaut der Frucht, die bei Cof- Jea 2— hier 4, trennbare einsaamige Fächer bil-: ‚del, Man vergleiche die Frucht von Teiramerium Gaerin, 1: t. 129, — Die einzige Art dieser Gat- tung, ‚Lithosanthes biflora Bl, ist ein Strauch mit kreuzweise gegenüberstehenden A esten, kleinen zwei- zeiligen trapezenförmigen fast sitzenden glänzenden . Blättern und gepaarten Blüthenstielen in den Blatt- ‘winkeln. Wär sahen ‘diese Pilanze nicht selbst. „25, Chilocarpus-Bl. Pentandria Monogynia, 'Familia naturalis: Carisseae, ‘zunächst bei Wil- lughbeia Scop. Calix brevis, quinqueparlitus, laci- niis obtusis, Corollä hypocrateriformis, tubo &li- formi in medio. incrassato, limbi laciniis lanceolalis atuminatis valde. obliquis, Stamina medio tubo in- serta, brevia, indlnsa. Antherae 'erectae, basi sagit- tälae. Stigma .capitatum, aniheris inclusum. Capsu- la (grandis) corticata, baccata pulpaguerepleta, uni- locülaris, aetate latere dehiscens, Receptacula se- minum:duo, opposita. :Semina plurima, elliplico- cömpressa, altero lalere convoluto-sulcata. Peri- . spermium albidum,, cormneum, - Embryo centralis. Cotyledones planae, orbienlatae, basi cgräatae, folia- ceae. Radicula cylindrica, hylum 'spectans, centri- fuga,. Es erhellt hieraus die sehr nahe Verwandt- scliäft. dieser Gattung mit 7:Hlughbeia, wo ebenfalls semina biserialia vorkommen. : :(Vergl. W. edulis Roxb, Corom. Ill, t. 280,) Doch ist unsere Gattung hinlänglich verschieden durch die bei der Reife aufspringende rindige Frucht, durch die Gegenwark des Eyweilses und durch dünne, blaltartige Saamenz 191 lappen, da diese bei Wiltughbeia, dick und ohne Eyweils seyn sollen. Der Habitus der Pflanze stimmt ebenfalls mit illughbeia. überein; der Ch. sza- weolens „Bl. ist nämlich ein Schlingstrauch mit, ge- genüberstehenden ablangen kurz zugespitzten am Grunde verschmälerten ganzrandigen glatten schön fiedriggeaderten Blättern, der seine Blüthen in den Blattwinkeln in gestielten zweitheiligen, kopfigen Alterdoldchen bringt. _ Das Merkwürdigste sind da- bei die Blüthenstielchen, die ungefähr 2 Linien lang und vom Grund bis zur Blume fünfzeilig dachziegel- förmig mit 'eyrundlichen stumpfen Schuppen, gleich den Kelchabschnitten, und so unmerklich in diese übergehend, dafs der Kelch selbst, nur: als die fünf letzten Schuppen ‚erscheint, bekleidet sind, Wir kennen keine ähnliche Form, als die Kelchschup- pen der, {reylich sehr entfernt liegenden, Familie der Epacrideen, ‚Die. Blumen sind von der Grölse. der Blumen der gemeinen Syringa.. rt -ı6. Helygia Bl. ‚ Pentandria: Monogynia, Fam. nat, ‚dpöcyneae, in der Nachbarschaft von Nerium, Calix quinquefidus, Corolla rotala, tubo brevi ven-, tricoso, limbi laciniis lanceolatis obliquis. ‚Annulus nectariferus 5 - lamellatus.. ‚Stamina basi; tubi inser- ta, stylo in spiram eircumvoluta, exserta, Anthexae. lanceolatae, aristatae,. supra stigma connatae, ‚Stigma. clavalum, cuspidibus quingue membranaceis instru= ' etum; antheris gohaerens, .. Folliculus solitarius, bi- locularis (durch den hreiteren Saamenboden getheilt,) bivalvis: : Dissepimentum (Trophospermium) sube- r0s0- membranaceum, äulco externo obversum, Se-. Ia 132 inina dissepimento imbricatim aflıxa, comosa. Die. ‚Helygia javanica Bl, ist ein Schlingstrauch mit ge- t genüberstehenden eyförmigen glatten Blättern, des- sen Blüthen in den -Blattwinkeln kleine Doldentrau- ben bilden, Auch diese Pflanze sahen wir nicht in natürlichen Exemplaren, durften aber eine, uns von ‚unserem Freunde mitgetheilte Zeichnung der Blü- then- und Fruchttheile zu Rathe ziehen. j 17, Endespermum Bl. Diadelphia Decan- dria. Fam, nat, Leguminosae: Tribus Hedysareae. Calix bilabiatus, labio superiori obluse bilobo, in- feriori tridentato (basi bibracteatus.), Alae et ca- zina longe unguiculatae, haec dipetala, apice co- haerens, uncinata, Stamina novem, in canalem cot- nata, decimo deficiente. Legumen longe pedicella- tum, membränaceo - foliaceum, lanceolatum, mono- $permum, non ’dehiscens, Semen lineare, compres- sum. Scheint sich- von .Dalbergia durch die beiden zundlichen Deckblätichen am Grunde des mehr. zweilippigen als fünfzähnigen Kelchs, und durch den Mangel des zehnten Staubfadens, so wie durch den Habitus der. ganzen Pllanze,. zu unterscheiden. Endespermum.scandens Bl. ist.ein Schlingstrauch, reichlich mit üngleich paarig- gefiederten Blättern. besetzt; die Blättchen sind zahlreich, wechselstän- dig, länglich, am Grunde schief (nach oben abge- rundet unten keilförmig, wie bei Inga mertensioides Nov. Act, Acad, N. Cur, Vol. XIL P, 1, p. 35, t. 5)» an der Spitze eingedrückt mit einem sehr kurzen Spitzchen, beiderseits weichbaarig, doch 'anf der. wuintern‘Fläche dichter. Die Afterblättchen sind lan- x zetlförmig ins sichelförmige, dicht weichhaarig und abfallend. Die Blüthentrauben stehen:in den: Blattä winkeln und sind während des Blühens kürzer als die Blätter, nach dem Verblühen aber verlängern, sie sich, Die Blumen sind klein, Die einsaamige- Hülse wird über einen Zoll lang, ist lanzettförmig; stumpf, und von dem rückwärtsgekrümmten Grif- Telgrunde kurzgespitzt, „ e. RE 4, Dat 18, Epiri dr a Bl. Nach dem Hrn. ‘Vers, RE ‚Didynamia Angiospermia. Nach Linne würde diese Gattung in die Monadelphia Tetrandria und 'Pentandria: gehören, Ueber die natürliche Familie wollen wir nach der Angabe des Gattungscharakters Einiges erinnern. Ch, Gen. Calix inferus, turbina- tns, quinquedentatus, - Corolla monopetala, ventri- cosa, trifida, bilabiata, eonnivens; labium superiuy coneavum, bipartitum, amplectens inferius brevius Jornicatum etintegrum. Stamina: flamentum unum, 20 >. cz inelusum, membranaeeum, basi-labii corollae-infe- . rioris adnatum, stylum semivaginans; antherae quin- que, rarius quafuor, 'ellipticae, biloculares, filamenti nargini superiori in orbem impositae. ' Germewglo- boso- ellipticum ; stylus longitudine flamenti; stigma 'capitatum. Capsula globosa, didyma, bilocularis, . bivalvis, dissepimento e marginibus valvularım: in- iroflexis, Semen in singulo loculamesto singulum, globosum, dissepimento adhaerens, Embryo... . Es sind kleine, auf Wurzeln parasitisch ' ‘wachsende Pflanzen mit Nleischigem beschupptem. an der Spitze gabligem Stengel; von dessen Gabelästen, 2-—3 an der Zahl, jeder eine dichte, längliche, ‚von Deckblät- „+ 154 tern ‚geschuppte. kätzchenartige Aehre trägt. " Die Deckblättchen sind einblülhig, Der Hr, Verf. stellt geine neue Gattung zu den Orobancheen. Wir mis sen aber gegen diese Stellung ‚Zweifel erheben, und finden nicht mur im Aeussern des ganzen Gewächses; sondern auch in der dreizähligen Theilung, in .den monadelphischen Staubfäden und in dem eigenthüm- lichen blumenblattartigen Träger gar grolse Abwei- chungen.‘ -Ini, Agusserg gleicht diese Pflanze ganz der Gattug :Gönyanthes, und selbst das Germen li- berum würde,uns nicht abhalten, sie zu den Citi- zieen zu bringen, da auch Nepenthes einen ober Fruchtknoten hat; aber der Fruchtbau weicht: all- zusehr ab, nähert sich dem der. Serophularineen, und beweist, dafs :das Parasitische, mit dem ihm ‚eignen, Habitus; nieht auf Familien beschränkt sey; An.die Balanöphoreen zu denken, verbielet, nach. RBichard’s .unvergleichlicher Darstellung dieser Fa- milie (M&m. du Mus. ‚Vol. 8. p, 404, ff.) die herma- phroditische -Blüthe ‚und der ganz abweichende. Fruchtbau, ;.Wir mülsen daher bekennen, dals. wir für diese Entdeckung des Hrn, Blume noch keine ' entsprechende .Stelle wissen. Der Hr. Verf. nennt ($. 82.) schon 3 Arten dieser interessanten Gattung: E. eylindriea Bi, spieis densis eylindrieis, germine' oblongo, stylo crasso minimo; ZB. elongata Bl. spi- cis laxis elongatis, germine globoso, stylo, simplici; und Z. linearis Bl. spieis minimis tennissimis, gr mine globoso, stylo setaceo. ‚ 19. Gynopachys Bl, Pentahdria Meonogjnia Fam. nat, Cinchonaäceae Classis Rubiacearum.. Calix_ 135 superus, limbo furbinafo quingue - dentate decidäo: Corolla rotata, (wir finden sie in 2 Exemplaren in "Tundibuliformis,) tubo sursum ampliato intus setoso; limbo quinquefido, laeiniis aequalibus: reflexis.' Stas inina exserta, ori lubi inter lacinias imposita; fila- menta brevia, distincla famen; Antherae lineares, subincumbentes, erectae, Stigma clavatum; :bisul« cum, bilobum, exserlum. Discus nectariferus. he< misphaericus, crassus, a stylo perforatus. : Bacca globosa, a calice deciduo annulata umbonatague in medio, bilocularis, polysperma. Trophospermium in singulo loeulo dissepimento impositum, membra- naceo-stipitatum, intra cavilatem-spongioso - dilatas tum, transversim lamellatum, lamellis semina im» bricatim inhaerentia compressa distingüentibus, sub- . carnosum. Embryo tertia albuminis parte brevior. „Cotyledones orbiculatae, foliaceae, Radicula cotyle« . donibus duplo longior, subelavata, leviter incurva, vaga (centripetam nos semper vidimus), Die ‚nahe Verwandtschaft mit: Gardenia, und zwar mit. der Abtheilung' Ceriseus G., leuchtet ein, doch liegen in den längeren. Trägern und: in dem eigenthümli- chen Bau der Saamenboden hinlängliche Unterschei« dungskennzeichen.' Der obere Saum des Kelchs fällt hier ganz ab, und. bildet einen Ring, wie wir den- selben bei Gardenia, Rothmannia (Gaert. t. 177.) und bei Cerisens selbst angedentet finden. Die Ab- bildung von Pomatium G, t, 225. möchte man hie-- her beziehen, wenn nicht die Saamenhalter stumpf dargestellt würden, was aber vielleicht auch in der ' Untersuchung trockner oder unvollständiger Früchte + 156 seinen Grund.häben kann, Da das tropische Afrika’ manche andere Gattungen mit Asien gemein hat; so. könnte das Vaterland des Pomatiun keinen Anstols'. gewähren. Die beiden uns bekannten Arten ‘der Gattung Gynopachys sind sträuchartig, zum Theil klimmend, mit.gegenüberstehenden ganzrandigen ein- fachen Blättern); deren Seitenvenen in ihren Win«- keln, wie .bei.@. 7hunbergia, drüsige Poren haben, und mit ‚Zwischenafterblättern, die. an. den ältern Aesten abfallen, Die Blüthen kommen büschlig oder. in Doldentranben einseitig aus den Internodien, fast in_der Mitte zwischen zwei Blatiparen, hervor, und ‚sind‘ von mittlerer Grölse,. Hr, Blume bezeichnet (p-.48,) die beiden erwähnten Arten,so: ı) G, acu- minalta*) frutescens, caule scandente, foliis.ovato- oblongis acuminalis, Horibus dimidiato- verticillatis unilateralibus, (Die Blüthen stehen nämlich durch. verkürzten, doldentraubigen Blüthenstand in einsei- tigen, knaulförmigen Gruppen auf.den Internodien.)' 2) .G+ı corymbosa,**) fruticosa, caule scandente, fo! . liis elliptico -oblongis obtusiusculis, Sloribus corym- bosis unilateralibus, ; Beide ‚Arten wachsen aufıdem Berg Salak und. blühen und zeitigen zugleich ihre Früchte inı' August, 20. Acronychia Forst. Die, Frage, "welche Hr. von Jussieu aufwirft (Gen. p, 332. unter Lat- sonia) „an generi :(Lausoniae) recte. adjecit Linneus flius „deronychiam, Horst. Gen. t. 2 7? eic.“ beanf- -*%) Im Sundaischen: Ry- -tyelangoyot (hollindisch auszuf ‚sprechen). .), Sikattang, Sund, . BE zu Ds eg m m m m nr 157 wortet‘ der Hr. Verf, zur Genüge, obwohl er nur (ausgebildete) Früchte ohne reife Saamen neben den Blüthen vergleichen konnte, Aeronychia ist näm- lich nicht nur eine sehr selbstständige Gattung, son- dern gehört sogar, weit von den Salicarien entfernt, in eine ganz andere Familie. Der Galtungscharakter ist: Calix inferus, minimus, quadridentatus, dentibus ‘obtusis persistentibus, in fructu non mutatus, Co- rollae pelala 4, hypogyna, lineari-lanceolata, (co- riacea) basi pubescentia, apice ungue inllexo instructa, patentia, (Praefloratio valvata,) Neclarium: annulus 8 -sulcatus, villosus, basi germinis adnatus. (So der Hr. Verf,; eigite Untersuchung hat uns gezeigt, dals dieses Nectarium blols von den erweiterten 'zottigen Basen der Träger gebildet wird.) Stamina 8, hypo- gyna, alterna petalis opposita. Filamenta basi dila- iata, villis connexa, longitudine corollae; Anthkerae oblongae (ovatae in nostris), erectae, bilocnlares, introrsum dehbiscentes. Pistillum: germen ovato - globosum, villosum; stylus filiformis, longitudine staminum; stigmasimplex. Capsulae (vielleicht rich- tiger Drupa sicca) globosa, (cerasi magnitudine,) co- riacea, (aromatica,) quadriloeularis, loculis mono- “ spermis, (Ovula axi adhaerentia, in nostris exem- plaribus corrugata quidem, sed fructu tamen integro atque completo,) Die. hieher gehörige Art heilst Acronychia laurifolia Bl.: früticosa, folüis (oppositis) peliolatis oblongis utringue altenualis apice obtus:: useulis nitidis, corymbis axillaribus divaricatis soli- tariis; Daun salier im’ Sundaischen., Aus den ange- - Tührten Gattungskennzeichen geht hervor, dafs die- 138 ses Genus sich zunächst an Zeisteria und Ximenia anschliefst, welche Gattungen zwar jetzt bei den Olacineae stehen, aber wohl, des 3 — Afächrigen Fruchtknotens wegen, eine andere Stelle erhalten müfsen.: Die gegenüberstchenden Blätter zeichnen die Gattung Aeronychia. an dieser Stelle besonders aus, und man möchte geneigt seyn, die Gela lan- ceolata Lour. Cochinch. I. p.285. oder Ximenia lan- ceolata Dec. zu dieser Galtung zu ziehen, Wir wollen noch einige wenige Bemerkungen folgen lafsen, die sich auf wichlige und merkwür« dige neue Arten des Verzeichnilses beziehen, — Ce drela febrifuga Bl. (Bataviaasch Verhandl. IX, p. 135. Swietenia Sureni H. Buitenz, p. 72.) foliis abrupte pinnatis multijugis, foliolis ovato- lanceolalis inae- quilateribus, panicula terminali divaricata, ist wohl. für idenlisch mit Cedrela Tuna Roxb, Corom, UI, £. 238, zu halten, da sowohl die Beschreibungen; als die Abbildungen, in allen wesentlichen Stücken übereinstimmen, auch die uns mitgelheilten Exem; plare bei der Vergleichung diesem völlig enispre- chen. Roxbourgh stellt a. a, ©. einen blühen» den Zweig vor, und scheint die Früchte nicht im ganz reifen Zustand. gesehen zu haben, daher: es denn kommen mag, dafs sie in der Abbildung eine gleichförmige braune Farbe erhalten haben, wäh- rend sie bei Hrn. Blume’s Exemplaren dunkel- braun und mit weilslichen Wärzchen besprengt sind; Dieses aber und der bei Roxbourgh spitzere, am oberen und unteren Ende gleich langeıFlügel des, Saamens, dahingegen bei den Javanischen Exemplaren 159 der mehr 'abgeründete Flügel oberhalh''des 'Saamens etwas kürzer ist, als unterhalb desselben, macht al- lein alle Differenz zwischen den beiden Daxstellun- gen’ aus, scheint aber keineswegs’ einen spezifischen Unterschied zu begründen, und zwar um so weni- ger, daRoxbourgh’s Abbildungen, bei aller Vor. treflichkeit in der Ausführung, bie und da nicht frey von Manier sind und es dann mit der Treue nicht absolut streng nehmen. Hr, DeCandolle nennt die Foliola „süubserrata;“ bei Roxbourgli heilsen sie blos slightiy waved at ihe margins, und in unsern'Javanischen Exemplaren, die ältere Blät- tex haben, sind sie völlig ganzrandig, Auch darin stimmt die Pflanze vom Fest-Lande Ostindiens mit der Javanischen überein, dafs beider Rinde als ein Mittel gegen intermiltirende Fieber gerühmt wird, Da Hr, Blume seine Cedrela früher als Swieteni« Sureni bekannt gemacht hat, so möge hier noch die Bemerkung eine Stelle- finden, dals die Swietenia febrifuga, Roxb, Corom, J. t. +7., deren Rinde als Fiebermittel schon bekannter geworden, eine, von der hier erwähnten sehr verschiedene Pflanze, und eine genuine Swietenia ist. — Melastoma verruco- sa Bl. (Cat. p: 71.) foliis quintuplinerviis sessilibus elliptico - oblongis acuminatis basi subcordatis, pa- nicula cernua terminali, ramis senioribus verruco- sis, ‘Unter Jack’s Malayischen Melastomen (Linn. Transact, XIV, p. 1.) kommen ihr M. eximia und rubicunda am nächsten, doch ist sie von beiden hinlänglich verschieden, Melastoma pudibunda Bl, foliis ovalibus integerrimis apice retusis, pedun- 140 culis axillaribus solitariis, floribus (octandris) fasci- eulatis, ante anthesin ‚bracteis duabus niveis invo- lucratis (calicibus glabris), ist eine sehr ausgezeich- nete Species, — Arbutus coriacea Bl. caulibus fiutieosis procumbentibus, foliis alternis elliptieis acaminatis et’ lanceolato - acuminatissimis integerri- wis coriaceis basi trinerviis, racemis axillaribus so- Htarlis-(nudis), : Aus jenen höheren Regionen der Javanischen Berge, wo sich wieder die Formen dex Eichen hervorbilden, von ‚denen uns Hr. Blume in dem gten Bd. der Batavianischen Verhandlun- ‘gen 5 merkwürdige Arten kennen lehrt. Dieses ist die erste Art von Jröutus, die uns aus dem tro- pischen Asien bekannt wurde. Sie hat viele Aehn- lichkeit mit einer dndromeda, etwa mit_d.pyrifolia Aub, du Pet.- Thouars, doch darf man vorausselzen, dals dem Hrn. Verf, die Frucht bekannt war. Gre- wta odorata Bl., folus alternis distichis ovato - ob- longis acutis inaequaliter crenulatis supra nilidis, subtus petiolis peduneulig ramulisque rufo - sea- \briusenlis, peduneulis solitariis 3 — 5 -floris, cali+ eis foliolis exius ferngineo -tomentosis, scheint uns, nach genauer Vergleichung trockner Exemplare, von Gr. pilosa Lam. nicht’ verschieden. Die Blät- ter unterscheiden: diese Art weniger-von Gr. orien- talis, als die Blumenblätter, welche über halb mal so lang, ale die Kelchblätter, sind, Die Frucht ist rauchhaarig. Cueurbita perpusilla Bl. foliis angu- lato - cordatis cuspidalis (elongato- deltoideis basi trunealo cordatis subrepandis) sapra punctato Be brıs subtus laeyibus, baccis pisiformibns glabris,; und 14 Cucurbita scabra Bl. foliis eordalis mucronatis si- nuato - dentienlalis (repando - sublobatis dentienla- tis) sapra scabris in venis subtus asperulis „ bacecis pisiformibus laevibus (umbellis axillaribus sessili- bus), sind zwei schöne neue Bryoniae, und können nicht. füglich von dieser Gattung getrennt werden. = Citrus iavanica Bl. petiolis subtilissime alatis, foliis elliptieis basi vix altenualis (apice rotunda- tis) inaequaliter erenulatis, pedunculis. axillaribus terminalibusgue 2 — 5 - Doris, calice urceölato: quinquedentato, zeichnet sich durch starke über einen ‘Zoll lange Dornen aus, Er wächst auf. dem. Berg Salak, — Solanum ‚parasiticum Bl. (Bat..Ver-. handl. IX. p. 197.) caule inermi fruticoso nodoso; foliis :lato - lanceolatis (acuminatis) basi acntis et saepius inaequalibus (subsolitariis) utringue glabris, floribus aggregatis laterifoliis, calice integerrimo, ist eine merkwürdige Art, die nach Dunal neben 55 Zaeve geslellt werden muls, sich aber durch den ganz gestutzten, schaalenförmigen Kelch und durch eine längliche, 2-saamige Beere sehr auszeichnet, Die Blumen sind klein, violet, die Antheren gleich, von gewöhnlichem Bau,. Ganz übereinstimmend in Hinsicht des Baues,; aber speeifisch verschieden, ist: $, violaceum Bl. caule fruticoso dichotomo co-' lorato glabro, foliis geminis, majori altero oblon- g0 - lanceolato (ovato - oblongo) utrinque acuto, altero minori ovato :basi inaequali, lloribus aggre-. gatis laterifoliis, calice integerrimo. ' Die Blumen sind doppelt so grofs, als bei dem vorhergehenden, die Beeren klein, ganz zund. Da .es schon ein Sol, 142 wielaceum. Jacq. giebt, so schlagen wir für dieses den Namen 8ol. Blumü vor, — Fagara glabra Bl, foliis ternalis, foliolis obovalis obtusis integervimis glabris, panicnlis in summis foliorum axillis diva- zicatis (corymbosis, folium aequantibus). Ist eine Bvodia Forst; (Noy. gen. 7. N, Act. Ac, N. Cur, Vol, XL P. 1. p. 186. Dec, 'Prodr. I. p, 724.) — Bignonia albida und angustifolia Bl. (p.-81. u. 82%, vergl. mit Bat. Verbandl. IX, p. 193. u. M,) gehören zur Gattung ‚Zrichgsporum Don, (Description oftwo new Genera of Nepal Plants, Edinburgh Philosoph. Jaurnal .2823.) aus der Familie der Didymocarpeae. Don:, oder Cyrtandraceae Jack. Will man, nach R. Browns Weise, auch die Bignoniaceen als eine grölsere Gruppe, oder nalürliche Klasse,. betrach“ ten, so würden sie aus 5 Familien bestehen: .den eigentlichen Bignoniaczen mit gellügelten Saamen: und einer sich lösenden, am Rande. die Saamen tra- genden Scheidewand; den Trichosporeae, mit bei- derseits haarförmig geschwänzten Saamen und vier- jächrigen ‚Früchten, deren doppelte Scheidewand sich spiralförmig. in ‚die Fächer zurückschlägt und, in der Nähe des Randes die hängenden Saamen. trägt, endlich den Cyr tandraceae Jack, (Linn, Trans-+ act. XIV, P. ı.- p. 23.),. mit Ausnahme seiner Gat- iung deschynanthus, (die, mit Hrn..Don’s Tricho- sporum zusammenfallend, zu den Trichosporeen ge- hört,) mit nackten Saamen und dem Fruchtbau der. Vorigen. Wir wollen die beiden hier zuletzt ge- nannten Familien, einstweilen nur als zwei Stäm-. me (tribus) einer Familiengruppe beträchtet,: eit 149 was 'näher nach ‚ihren Gattungen daxstellen,. und mülsen nur voraüsschicken, dals Hr. Don unter den Didymocarpeae eigentlich ganz dasselbe meint, was Hr. Jack unter seinen Cyriandraceae be- greift, indem er den haarförmigen Anhang nicht als Unterscheidunscharakter aufführt. Class. Bigno- niaceae, Familia COyrtandraceae, Fruetu plus mi- nusve elongato quadriloculari baccato vel capsulari, hoc bivalvi, dissepimento duplicato, ante maturita- tem utrinque in loculos revoluto ibidemque semi- nifero, post dehiscentiam vel explanato vel solu- bili. Zribus 1. Trichosporeae. Senina pendula, basi apiceque crinita, pilis solilariis vel geminis, 1. Trichospornm Don, (Aeschynanthus Jack.) Calix campanulatus, quinquefidus, segmentis aequa- libus, Corolla tubulosa, incurva, fauce inllata, lim- bo obligno quinquelobo subbilabiato, Stamina qua- tuor, didyma, exserta; saepius rudimento quinli ob- solelo. Sigma excavatum, integrum. Capsula sili- quaelormis, elongata, acuminala, bivalvis, quadrilo-=. cularis; dissepimento altero bilamellato post delis- centjam , soluto valvisque, hkinc bilocularibus, ex utroque latere incumbente. Semina exasperata, mi. nuta,. utrinque longae erinita.— Frutienli parasiti- ci, scandentes vel volubiles; foliis opposilis vel ver ticillatis, saepe earnosis, aveniis simplieibus; llori- bus terminalibus, in umbellam simplicem disposilig rellexis, vel axillaribus, Purpureis viridibusve,. T Semina in superiori extremitate pilis gemi- nis, in inferiori solitario. (Trichosporum Don,) ı. Zr. grandiflorum D, Toliis elongato - lanceo- lalis acnminatis enerviis, umbella multillora.. ‚ Syn. Incarvillea. parasitica Boxb. Corom, III. it, 291. Don. lo. p. % Hab. supra arbores montium prope Silhet, Ind. or. Wallich, w 144 Tr. parviflorum Don. l. ce. foliis elliptieis acnminatis nervosis, umbella pauciflora, Hab, iv Nepalia inferiori secustruncos, Wallich, -} Semina utringue pilo solitario crinila, (de - schynanthus Jack.) 3,-Tr. volubile,. caule volnbili, foliis ovalibus ulringue. aculis enervibus, pedunculis axillaribus (apicem versus) bifloris bibracteatis, bracteis ovalis. Syne Aeschynanthus volubilis Don. Lin. Transact. ap Arte f 3 “.. Hab. circa Bencoolen. - WT. radieans, .caule radicante, folüis ovatis et elliplico - Yanceolatis basi interdum subcordatis acu- tis Villosis avenis, peduneulis‘ axillaribus terminali- "busque bifloris bibracteatis (Flores purpurei, Rudi- menlum filamenti quinti nullum), Syn. Aeschinanthus radicans Jack. Lin. Transact, 2. 1, p. 43. Simbar burong Malay, ’ Hab, in Sumatrae interioris silvis in truncis ar- borum vefustorum. 5, T. albidum, caule, radicante, foliis oblongo- lanceolatis suberenulatis glabris aveniis (subtus pal- lidis ad coslam purpurascentibus), pedunculis axil-. laribus terminalibusque geminis (peduneulo communi hrevissimo) bracteis minutis subulatis, (Flores viel des, Filamentum sterile capitalum ?) Syn. Bignonia albida Bl. Hort, Buitenz, pr D Bat. Yerhandl, IX. pP 198. Hab. in Monte Salak ad rivum Tyapens, fl. Octohre. 6. 7. angustifolium, canle ‚radicante, foliis i in- ferioribus opposilis superioribus subverticillatis li- neari-lanceolatis obtusiuseulis aveniis, Hloribus axil- laribus solitariis termjnalibusque aggregatis (Flores virides. Rudimentum filamenti. -quinti capitatum) - \ Syn,. Bignonia angustifolia. BL, A: Buitenz. p 82. Bat. Verhandl. 0. pr 19, . Hab. prope Buitenzorg, Javae” insnlae. (Beschlufs folgt.) . ! ‘ Flora wi oder, Botanische. Zeitung, No, 10. Regensburg, am ı&, März 1825, ° . L. Recensionenm ; Catälogus van eenige der merkwaardigste 306 in - ” DS als ut - heemsche Gewassen etc. - ( Beschlufs,) Bi Eaystonotns Dot, - Calix pehtaphyliüs, foliorie äequalibus. Corolle, ,. Stämina, ... Sigmä ‚slavatum, Capsula siliguaefötmis, stylo Acnninäla; bivalvis, (brevior,) quadrilocularis; dissepimento al- tero bilamellato cum valvis dehiscente, a valvis de hum dissiliente. Semina laevia, pendula, utringue in caudam brevem seliformem desinentla: . Herba terrestris, perennis. Caulis erectus. "Fo: lia ternä, ovato-lanceolata, coriäcea, petiolata, ger- yata, reliculato - venosa. Umbellae 5. 16 - ilorad; peduinöulatae; subapicäles, axilläres; tornae; Pedun- suli basi bibräcteäti, i Spec. i. Z. serratus Din. 1.6 Hab. in Nepal. Wallich Für die ots Ablheilutig der Oyrzandradeae, ;s8= minibus nudis“ bleiben nun die Gattungen: Gyr- tandra Forst, Whitid Bl.; (Hort, Buiteh2. pi 16° siche, in dem Vorhergehenden p- 118.) Didymocar- ps Hällich und Loxanid Jäch, \ 146 Cryptocarya ferruginea Bl., (p. 65.), foliis (sub-) oppositis oblongis utrinque acutis planis venosis subtus, petiolis, pedunculis, ramulisque junioribus ferrugineo -tomentosis, fruclibus confertis axillari- bus, calice urceolato sulcato, ist, nach Original- Exemplaren, eine Teiranthera Jacg. oder Litsaca Juss., - welche der Zetr. ‚ferruginea Rob. Br. oder dem Hexanthus umbellatus Lour., so nahe kommt, dafs es noch einer näheren Untersuchung bedarf, um diese Species gehörig davon absondern zu kön- nen.— ABuellia Jiicana Bl, (p. 85.), herbacea, caule - prostralo, foliis (oblongo)- lanceolatis basi attenuatis glabris sübtus incanis (subspongiosis sed non tomento- sis vel pubescentibus), spicis terminalibus brevibns, ealicibus bracleisque cilialis, ist ein „detheilema R. Br. .Wenu sich aber unsere, freylich nur an einer einzigen Frucht gemachte, ‚Bemerkung bestätigte, dafs den zweisaamigen Fächern die Relinacula gänz- lieh fehlen, so würde sie eine eigne Gattung bilden müfsen, Es ist eine kleine krautartige Pflanze, die übrigens in ibrem Aussehen ganz mit mehreren nn3 bekannten Arten von „4etheilema übereinstimmt u Der Kelch ist. 5- theilig, der untere Abschnitt lan- zeilförmig, größser als die übrigen, die linienför- mig- und von denen die beiden untern seitlichen die schmälsten sind. Die Blumenkrone ist wenig länger, als der Kelch, ungleich 5-lappig. Die un- tere Bractee ist lanzettförmig, fast: so lang, als.der. Kelch; die beiden seitlichen sind fast borstenförmig, und kürzer als derselbe, Wächst um Buitenzorg auf Aeckern, — Justicia caerulea BE, spicis: termi- nalibus secundis, Horibus imbricatis coerulescenti- 147 bus, bracteis irinervibus eiliatis, jet eine, Dieliptera, die sich kaum von D. repens tinterscheiden läfst. Die Wimpern an Rande der Deckblättchen . fehlen anch dieser nicht, ob sie gleich von den Schrift-. stellern nicht erwähnt werden. = Zivei neue Ar- ten von Calla: C, montana Bl. (caulescens) fohiis elliptico - oblongis acutis, spatha cuchllata (convo- Iuta), spadice elöngatos conico, und Calla' sylvestris Bl, (caulescens) foliis lanceolato - subensiformibus, spatha cuenllata (tonvoluta), spadice eylindrico ob- tuso, zeichnen sich durch ein schildförmiges ecki- ges in der Mitte mit eiietn Wärzchen verselenes Stigma und durch abfällende Scheiden aus, und mal chen vielleicht eine eigne Gattung, die sich dem stänmigen Arten von Zothos im Aeussern so wie in der Gestalt der Kolben sehr nähert. Die Früchte fehlen uns, daher wir keine nähere Untersuchung hierüber anstellen konnien, Der Bau der Pflanzen selbst hat übrigens auch mit dem der klimmenden Dracontien, wie z, B, Dr. pertuisum, das auch 'zu Calla gehört, eine auffallende Uebereinstimmung. = Dais dubiosa Bl, (p. 69,) Aöribus petandris, foliis breviter petiolatis lanceolato - oblongis utringue al. tenttaliß venosis Supra nitidis, fruelibus terminal. bus axillaribusque: disper mis, scheiht uns, nach Ori- ginal « Exemplaren, von Dais oetandra Lin, hut dureh sitzende Blüthenköplchen vexsehieden, daher‘ wir sie lieber als Spielart capitulis sessilibus, zu dieser Spezies stellen möchten, == '' Wichtig sind, aus der Familie der dralivicede, die beiden fünl-- männigen Autinophylia: „deti divaricatum Bi, arbo- "Ka Be ‚148 yeum, folits digitatis enneaplyllis, foliolis elliptico- oblongis obtusis, racemis paniculatis terminalibus, Horibus aggregato - umbellalis pentandris, und des ‚farinosum Bl, fruticosum, foliis longissime petiola- tis heptaphyllis, foliolis elliptico - oblongis acumi- natis supra nitidis subtus farinosis, racemis termina- libus tristachiis, Hloribus umbellatis pentandris. — Spiraea pinnata Bl, arborea, foliis (oppositis) im- pari-pinnatis: pinnis lanceolatis serratis subsessili- bus basi inaequalibus, stipulis coloratis rotundius- eulis. (deciduis), racemis terminalibus, (in noltris axillaribus) subbifidis (communi pedunculo articu-. los innatis). Ist. nach unseren ‚Untersuchungen keine Spiraea, sondern gehört zu der Familie der Uuno- niaceen A. Brown, (Flint. Voy, IL, p. 348. deutsche Uebers, 2..p. 40.) und nähert sich einigermaßen der‘ Galtung Weinmannia, aus ‚Mangel an Früchten können wir aber nichts Näheres darüber ausmitteln. Wie uns die Blüthentheile erscheinen, wollen wir einstweilen hiehersetzen. . Flores minimi, in race- mos simplices elongatos multifloros dispositi, ebra-. eteati, brevi pedicello suffalti. Calix quadriparti- | tus, laciniis ovatis obtusis. Praefloratio valvata, Petala 4, calicis laciniis alterna et iisdem duplo longiora, fundo floris inserta, elliptica, obtusa, gla- bra. Nectarium: ‚glandulae octo, oblongae, ereclät, obtusae, staminibus interpositae,. Stamina 8, guo- rum 4 petalis alterna, 4 jisdem opposita, patula; Slamenta filiformia, glabra, corolla duplo fere don. giora; antherae parvae, ovalae, inoumbentes,. bilo- cellatae.,. locellis lateraliter ‚sed magis exirorsun , rima dehiscentibus, ‚Pistillum: germen. ovalum, hir- | 149. sutum, ‚bilocnlare, (seu forte e binis compositum,) locnlis uniovulatis; styli dno brevissimi, conligui, post Slorescentiam uncinalim -recurvi,, filiformes ; stigmata obtusa, indislincta.— Arbor,. Rami ramu- lique oppositi, artienlati, ad genicula compressi, fusei, albo - eicatricosi. Folia opposita, pinnata, 4—5-juga cum impari ; petiolo communi com- presso - tereti glabro, supra plano hirsuto, non ar« ‚ticulato, Foliola opposita, sessilia, ovato - lanceo- lata, apice altenuala oblusa tamen, obtuse et sub- repando- serrata, glabra, coriacea, venoso -reticula- ta, Stipulae interfoliaceae, oppositae, orbiculatae, basi snbhirsutae, cito, deciduae. Racemi digitales, axillares, et, ubi ramus ex apice non continualur, terminales, in brevi compressoque pedunculo com- muni geminali rariusve terni, geniculo inserti; qui pedunculi communes et ipsi gemini ex singula axilla gignuntur, unde in terminali inflorescentia quater geminali ragemi surgunt, Pedicelli vix linea loy- giores, patentes, nudi, glahri. Flores numerosissimj, vix linea latiares. — » , ‚Wir wollen, mit dieser ausführlicheren Riezen- sion, die das Interesse beurkunden mag, das wir an den höclıst wichtigen Entdeckungen des Hrn, Verk, nehmen, noch eine kurze vorläufige Nachricht von dem botanischen Inhalt des mehrerwähnten gten Bandes der Bataviaasch ‚Verhandlingen ver- binden, indem wir uns vorbehalten, die erste von den beiden Abhandlungen, womit Hr. Blume die- sen Band geschmückt hat, 'baldigst in einer vollstän-. digen Üeberseizung unseren Lesern vorzulegen. Verhandlingen van. het, Batayiaasch Genoot- 150 schap van Kunsten en MWetenschappen, . Negenda Deel, met (6,) Platen. Te Batavia 1823, CXXIY und an3. 8. 8.: Der Porbericht enthält Geschicht- liches über die Zusammensetzung des vorliegenden Bandes, und wirft ermunternde Blicke hinaus auf . eine fruchtreiche Zukunft, Darauf folgt von Seite vViT— LIV. das Programm, welches den Bericht über die Verhandlungen und die Geschichte der Ge- sellschaft für Künste und Wissenschaften zu Bata- via für das Jahr 1823 enthält. Von$,. LV + LXXIV sind die neuen Gesetze der. Gesellschaft eingerückt Der Abhandlungen, die nın folgen, sind 4, alle von gleichem Gehalt und hohem Werth für die Wis- senschaft, a Ueber die Höhe und' anderweitige natürliche Be‘ “ schaffenheit einiger Berge in der Peränger Re- gentschaft, von Hrn. Prof. RBeinwardt. & ı m 37. 2.’ Beschreibung der Hauptstadt von Palembang. Mitgetheilt von Hrn, I. I, van Se : venhoven, Kommissair der königl. niederlän” dischen Regierung in dieser Stadt, während der Jahre 1822 und 1853, von $, 39 — 126: 3. Ber schreibung einiger auf einer Wanderung. nach dem (Berg) Salak im Jahre ı853 beobachteten Pflanzen, von Dr; Carl Ludwig Blums, von 9, 127 202, i Diese Abhandlung, die wir künftig ganz "mit- theilen werden, giebt zuerst eina anziehende Sehil- derung der reichen Vegetation dieses 7oo0f hohen Bergs, die sich von der Tropenflor um seinen Fuls . gegen den Gipfel hin allmählig zu einer gewilsen Aehnlichkeit mit unserer Europäischen zusammell- \. a1 zieht, doch, wie.sthon das Höhenmaafs unter die= ser Breite ergiebt, nicht bis zur Alpenflor herab« sinkt, — Der: Hr, Verf, hebt nun einzelne wichti« ge, meist baumartige Gewächse dieser Bergflora her- vor, die er lateinisch definirt, und durch vortreff+ , liche Beschreibungen und Anseinandersetzungen. an- derer Arten in holländischer Sprache aufs Beste er läutert, Zuerst von dem, durch die Arzneikräfte der Rinde, wie durch die :Nutzbarkeit seines Hol« zes höclıst wichligen, bis zu 160 Fuls Höhe heran- wachsenden Suren, (der Cedrela febrifuga B]., von welcher schon. in dem Vorhergehenden die Rede war), der hier ausführlich beschrieben wird, Eine sehr genaue Betrachtung ist hierauf, von 5, 187 —. 156, den Javanischen Magnoliaceen gewidmet, wozy den Hrn. Verf, hauptsächlich Hın. DeCandolle’s Zweifel über die rechte Stellung der asiatischen Magnolien, und delsen Aufforderung in seinem Werk: „über die Heilkräfte der Pllanzen” veranlalsten, Es ist nicht leicht, Magnoliaceen mit Früchten zu fins den, theils, weil diese Gewächse überhaupt seltner Frucht ansetzen, theils aber auch, weil Affen und Vögel derselben gierig nachstellen. Mit vieler An« atrengung gelang’es endlich Hra, Blume, sich reife Früchte von den ihm bekanuten Magnoliaceen zu verschaffen, und mit ihrer Hülle einen lehrreichen Beitrag zur Geschichte dieser natürlichen Familie zu liefern. Er fand den.Bau aller Javanischen' Mag- noliaceen von dem der amerikanischen wesentlich abweichend, indem schon der lange Nabelstrang der letzteren .den. Samen aller Javanischen fehle, daher er denn, anfser der Galtung Michelig, wei neue \ 2 ıba Gattuiigen anfstellt,: Manglietia (nach dem Javani- schen Namen dieser geweihten Pflanzen), und 7a- Iarima, unter welche Gattung wahrscheinlich meh- rere, Wo nicht alle, bekannten, asiatischen Magno- Yien'ans der Abtheilung Gswillimia DeC. fallen mö- "gen, :aber wohl schwerlich die amerikanischen Ar- "ıen, welche bei Jussieu und DeCandolle unter Talauma stehen, Der Gattungscharakter von Ta- “ Zauma Bl, wofür wir, da die Gattung Talauma nun : schon auf’ andere Weise feststeht, den Namen Blu- mia ‚vorschlagen möchten, lautet so: Calix triphyl- “Ins. Corolla hexapetala, Ovaria plura, unilocularia. Capsulae unilocnläres, valvatim decidnae, coalitae in fructum strobiliformem, receptaculum semimife- zum centrale scrobienlatum oceultantem. Semina in “ quöque loculo bina, filo adnexa, brevissimo, Zu ‚bedauern ist, dafs der Hr. Verf. die Anheftnng und Aufklappungsrichtung derStaubbeutel nicht mit be- rücksichtigt hat; doch reicht schon das Gegebene hin, diese Gattung festzustellen, Die einzelnen Kar- pellchen öffnen sich nämlich nach innen, und fal- len, gleich Schuppen, von dem gestreckten Recep- taculum ab, welches nun eben so viele schmale Grübchen, als zuvor Samenbehältnifse da waren, und in jeder derselben zwei an sehr kurzen Nabel- strängen silzende, mit einem schwammigen Ueberzuge bekleidete Samen zeigt. Die eine von dem -Hrm, Verf, beobachtete Art dieser Gattung, Talauma (Blu- mia) Candollii: foliis oblongis utringue acumina- tis, pedunculo petiolisgue iunioribus fusco -villosis, ist ein etwa 15% hoher Strauch, der’ die Gehölze des Salak bei einer Höhe von 2000 — Bono mit 'i55 seinen 'grofsen, weißsen, wohlziechenden Blumen schmückt, Manglietia Bl. Bracteae vaginantes, ir-. regulariter. caducae. Corolla enneapetala. Ovaria 'plura, uniloenlaria, Capsulae uniloculares, semibi- _ 'valves, in strobilum connatae. Semina plura (3 — 12), funieulis umbilicalibus brevibus angulo capsu- laruım interno imbriealim afıxa. Durch die Stel- lung der Blumen an den Enden der Zweige, und durch die Form der Frucht den Magnolien ver- wandt, nähert sich dagegen diese Gattung der .Gat- tung Michelia durch die die Blumenknospe vor dem Aufblüben umgerollt einschliefsende Bractee, wel- che im Abfallen einen abgesetzten Ring zurückläfst, durch die ungleiche, oft sehr vermehrte Zahl der "Biumenblätter, (worunter hier der Hr..Verf. auch die Kelchblätter zusammenfafst), und durch die mehrsamigen Früchtchen,. Mangl. glauca, ein Baum von 80 bis 100% Höhe, wächst auf dem Salak bei einer Erhebung von 3000 — 4oool. Die Gattung Michelia, die sich durch winkelständige Blüthen auszeichnet, erhält hier 2 neue Arten: IM, montana, foliis elliptico - oblongis utrinque acutis glabris, spa- this (bracteis) petiolisque nudis, und M, longifolia, Soliis oblongis acuminatis basi attennatis utringue glabris, bracteis pedunculisqne sericeis, Diese letz- tere Art wird mit M: Tjämpaaca verglichen, -und -durch parallellaufende Abweichungen unterschieden, so dals man der Vermuihung nicht Raum geben darf, dafs die M. parviflora DeC. ‚Deless. ie. sch A, ts 85, hieher gehören könne 0 Indem der Hr. Verf. zu einigen, der nord -öst- lichen Seite des Salak eignen Pllanzen übergeht, "liefert er zunächst‘ eine sehr ausführliche Nachricht von Siyrax Benzoin (5.159 — 166), den ex zuerst 154 An- jenen Gegenden wild fand, doch selten und nur in der Gegend, wo einst die Hanpistadt des alten Padjajaranschen Reichs lag. Hr. Blume ist daher ‘geneigt, zu vermulhen, dals dieser bei den Orienta- len heiliggehaltene Baum, defsen. Harz noch. jetzt .die Einwohner als Rauchwerk zu besondern An. dachtsübungen aufsuchen und hochachten, einst aus dem Innern von Sumatra’ herübergebracht und nun -mit den Fluren .der alten Bewoliner’selbst, verwil- ' ‚ dert sey. Bontius, der eine Art von Schling- ‚strauch für den ächten Benzoinbaum ansgab, war, gegen Garcias, defsen frühere Schilderung sich sehr gut auf den ächten Siyrax Benzoin beziehen, Jälst, im Irrthum, wie schon Houttuyn im zweiten Bd, der ,, Verbandlingen der Bataviaasch Genoot« ‚schap“ nachgewiesen hat. Der Er, Verf, gibt fol- gende Definition von Siyrax Benzoin: St, Toliis ovato - oblongis acuminatis subtus olbidis, racemia ‚compositis longitudine foliorum, Die Beschreibung, welche er hinzufügt, ist mit einer lebendigen Fülle - * ausgestattet, die mit der Natur harmonirt, in deren Mitte sie erzeugt wurde, . Man vergleiche übrigens hiebei die, nach’ Javanischen Exemplaren gemachte, wohl gelungene Abbildung und Beschreibung die- 'ses Baumes in dem pharmiäzeutischen Herbärium ‘von Arnz et Comp. rıs Hft, — Zu derselben Fami- ‚ie gehört auch Diospyros chinensis Bl, (S, 166,) foliis obovatis et elliptico- oblongis basi atlenuatis, supra ad costam ramulis petiolisque iunioribns to- mentosis, subtus pubescentibus, pedunculis femineis unilloris, der vielleicht aus China herübergekom- men ist, wo seine Früchte unter dem Namen Kik- ‚wee eingemacht und häufig nach Batavia ausgeführt werden. Von dem D. Kaki aus Japan unterschei- det er sich durch die einblüthigen weiblichen Blü- ‚ihenstiele. Wie dieser Baum in den Ebnen gedeiht und hier vielleicht durch Kultur verbreitet worden ist, so finden wir dagegen in den höher liegenden ‚Wäldern eine säuerliche, erfrischende Fruchtgattung aus der Familie der Gustiferen, die sich vielleicht durch Kultur der Gareinia mangostana nahe hrin- ‚158 gen lielae, . Der Hr, Verf, neiinf diese von ihm entdeckte Art- Gareinia dioiea (S, 169 ff.), (eine Be- nenuung, die uns nicht ganz passend scheint, da die Abtheilung Brindonia Du Pet. Thouars mehrere di- oische Ärlen enthält), und delinirt sie: @, 'didiea, foliis Janceolatis, iloribus confertis (axillaribus), ‘Aus der genauen Beschreibung der Blütbentheile scheint hervorzugehen, dals sich diese Art von den BZrin- donien durch freye Staubfäden unterscheide, und so gewissermaalsen die ıteu. ate Abthl, der Gattung Garcinia bei DeCandolle mit einander verbinde, Sie hat übrigens die nächste Verwandtschaft mit G, celebica. — Ueber die Gattung Hornschuchia, (Ma- ‘ron der Bergbewohner) des’ Catalog. H. Buitenz,, welche hier unter dem neuen Namen Cratoxylon weiter ansgeführt wird (S. 174), haben wir schon in dem Vorhergehenden das Nähere antegeben. Die Rinde von Cr. Hornschuchii ist gelind adstringirend, und kann als Urintreibendes Mittel, desgleichen in langwierigen Diarrhöen, auch äulserlich bei Quet- schungen etc. mit Nutzen gebraucht werden. — Dafselbe gilt, in noch höherem Maalse, von der obenbeschriebenen deronychia Porst., die'in allen ihren Theilen, besonders aber in den Beeren, eine angenelime aromatische Bitterkeit und gelind zu- sammenziehende Rigenschaften verrätb, — Die bei- den prächtigen Bäume, Dipterocarpus reiusus Bl. und Zrinerris. BI, werden von $. 196 — ı82 aufs Genaueste betrachtet. _ Anch sie versprechen der Heilkunde ein nützliches Arzneimitiel. Merkwür«- dig ist, dals, während in diesen Wäldern fast alle Bäume dicht mit parasitischen Pilanzen aller Art bedeckt zu seyn pilegen, die Arten von Dipiervear- pus davon ganz frei bleiben, und dergleichen Ge- wächse erst im hohen Alter, wenn sie dem Abster- ben nahe sind, auf sich zulafsen, — Die Erwähnung "der zablreichen parasitischen Pilanzen, die den Zu- gang zu den Javanischen Wäldern so sehr erschwe- ren, führen den Hrn. Verf; auf die Belrachtung ei- -niger seiner netten Entdeckungen, die zu Gattungen aus dem Kreise der parasitischen Schlingpllanzen 156 ‚gehören, Er;verspricht dabei, künftig eine nähere Auseinandersetzung aller parasilischen Gewächse der ‚Flora von Java zu liefern, der wir um so erwar- ‚tungsvoller entgegensehen mülsen,, wenn wir auf ‚S. ı82 lesen: „Die wichtigste Stelle unter denjeni- ‚gen Gewächsen, die sich auf Bäumen ansiedeln, ‚ nehmen in Java einige hundert Arten von Orchideen ein, hächst diesen viele Farren, Loranthen, Ara- ‚lien u. S. W., die..dann mit einer Menge an den Bäumen emporklimmender ‚Zignonien, Cissen, As- ‚klepiadeen, Apoeyneen, Cucurbitaceen etc. einen bun- ten Teppig bilden.“— Vor der Hand. giebt der Hr, Verf, hier die Beschreibungen von 8, neuen Arten von Loranthus, die am Salak vorkommen, nämlich .L.. albidus, atropurpureus, gemmiflonus, venosus, ‚sphaerocarpus, avenis, lepidotus, und fuscus (v. 8. 184 — 194), worauf er die schon oben berührten . Bignonien, unser Trichosporum angustifolium und albidum, folgen lälst. — Das ebenfalls oben schon . erwähnte Solanum parasiticum. durfte hier nicht un- "berührt bleiben, . Bemerkenswerth erscheint ferner, :(8. 198), eine Prenmna parasitica, foliis subcordalo- ovalibug iutegerrimis eoriaceis, in venulis supra et panicula corymbosa pubernlis, die sich parasilisch unter den Lorbeergebüschen des Salak findet. Drei neue Peperomien wuchern auf den Baumstämmen, ‚zuweilen, auch auf den mit Moos überzogenen Ba- saltsteinen,.die längs der Ufer des Tjapus aufgehäult sind; sie. werden hier unter den Namen: Piper can= didum, laevifolium, und umbrosum beschrieben, und ınachen den Beschlufs dieser schönen und lehrrei- chen Abhandlung, der man eine baldige Fortsetzung wünschen muls. - 4. Beitrag zux Kenninifs unserer Javanischen Bi- chen, von Dr. Carl Ludwig Blume, mit 6 Kus pfertafeln, von $. 203 bis zum Ende des Bandes. ‚Die Eichen geben den höhern Gebirgsstrecken Ja- ‚va’s einen ausgezeichneten und ergreifenden Cha- rakter; sie kommen aber nur auf einer Höhe von 5000, -= 80004 über dem Meere vor, und der Hr. Verf, kannte unter 14 verschiedenen 'Arten, die auf \ ‘ | 157 ‚der: Westseite von Java vorkonimen, nür 2, nämlich: Quercus elegans Bl. und sundaica Bl., die einzeln bis aul’ 1500° über dem Meere herabsteigen. Die-- sem mag es zuzuschreiben seyn, dals bis jetzt noch keine einzige Eiche aus Java bekannt geworden ist,, ungeachtet mehrere an Tauglichkeit ihres Holzes zum Schiffbau und anderem Bauwerk kaum einer europäischen weichen; auch kennen sie die Einge- bornen genau, und wilsen beim’ ersten Hieb in den Stamm zu sagen, ob es eine Eiche (Passan) sey.*), Die meisten Javanischen Eichen gehören zu der Ab-. theilung: foliis integerrimis; aber von den ı7 un. ter dieser Abtheilung: bei Persoon vorkommenden Arten lafsen sich nur 2, nämlich Q, modwcca Z, und, Q, concentrica Lour,, in geographischer Hinsicht mit: einiger-Wahrscheinlichkeit auf die in Java einhei- mischen auwenden, . Der Hr, Verf. fand wirklich in Ern, Prof, Reinwardts Herbarium eine Eiche 'aus Java unter dem Namen: Qitereus molueca auf-. bewahrt, glaubt aber, dafs die Abbildung bei Rum- phius (Amb, Ill. t, 56,), die einzige Autorilät für diese Species, doch noch zu sehr abweiche, als dals man sie geradezu für dieselbe erklären könne, Ein, Gleiches gilt von Q.concentrica Lour., die sich nur: mit Zwang etwa auf Q. depressa ‚oder glaberrima, Bl, anwenden lielse. Hr. Blume betrachtet, daher, alle, von ihm auf Java’ gefundenen Eichen - Arlen. als nen, und liefert hier von 10 derselben genaue und völlig befriedigende Beschreibungen, denen: die von Hrn, Latour gezeichneten und von Hın. Bik recht brav in Kupfer radirten Abbildungen von 6 derselben hinzugefügt worden sind. ‚Man muls be- dauern, dals die grofsen Schwierigkeiten, die sich. dieser Arbeit damals,noch in Batavia .enigegenstell-. ten, die Mitiheilung der übrigen Zeichnungen ver- hinderten, der wir vielleicht künftig, wenn auch die letzten 4 Eichenarten beschrieben werden, als *) Sie begreifen übrigens unter dem Namen Passan auch ’ einige Äbten von ‚Fakts und eine andere, wahrsöheinlich neue, Gattung von Amentaccen. {| ı58 _ einer örfreulichen Ergänzung dieser schönen Mono- graphie entgegenschen dürfen. Wir wollen die De- finitionen des Hrn, Verf. hier mittheilen: : 1) Quereus elegans Bl, foliis obovato - oblongis obtuse acuminatis in peliolum deeurrenlibus integer- rimis glabris, fructibns conferlis, calice Irucius ur- ceolato e crenulis concentrieis tüberculalo, nüce hemispbaerica, Wächst nur bei Tjiangassa im Bantamischen. Er erreicht eine Hölle von 60 Fußs,*) Länge der Blät-. ter 8-— ı0fl. Breite 535 —- 53%. Länge der Blalt- stiele 3 — Hl, 2. Quereus depressa Bl., foliis ovato - oblongis obtuse acnminalis basi rolundatis integerrimis gla- berrimis-falcatis, fruclibus conferlis, calice fruclus ‚ planiusculo basi attenuato concentrice tuberculato, nuce orbieulato - depressa sulcala, Auf der Nord- seite des Gede bei Kandang Badak, 8000 Fußs über dem Meer. Ungefähr 40 hoch, Länge der Blatt-. stiele &, der'Blätter 57, Breite derselben 2— ' 33", Die Eichel ist selır grols. '3. Quereus glaberrima Bl., Toliis oblongis ob- tnse acuminalis basi obfusiusculis integerrimis gla- berrimis subfalcalis, fructibus confertis, calice Iru- . . ‘ - A . , eins planiusculo squamoso -tuberculato, nuce sub-_ rotunda. Auf dem hohen Berggipfel, Gejer Bintin. der sich in Form eines Hufeisens in nordwestlicher Richtung an den Pangarango ansthlielst. Ist 50F hoch, der Q, depressa ähnlich, Länge der Blati- stiele 3/7, der Blätter 5-6 #7, Breite der Blälter 3— 31, Früchte in dichten Trauben, kleiner als: bei O, depressa, 4. Quercus angustata Bl, foliis oblongo - lan- ceolalis utringue acuminatis integerrimis supra lu- cidis subtus glaueis, amentis axillaribus terminalibus- que elongatis, calice fructus planiusculo basi con- .vexo squamoso, nuce obovato-- globosa Reichlich um den Ursprung des Tjiburrum, am nördlichen. #) Unter diesem Höhenmaafs ist blofs die Höhe des Stanims bis zur Krone zu verstehen. ı5g Ablaang desjenigeni "Theils des Gede, welcher unter dem .Namen Goenoeng Batoe (Gunung Batu) bekannt: ist, auf einer Höhe von 4200, Man findet Bäume, die über 80 Fuls hoch sind. Länge der Blattstiele zit, die Blätter 43 — 6!, Breite derselben. ı£ — » 3/1, Die Eicheln stehen meist einzeln. 5. Quereus Pseudo - Molucca Bl., foliis ellipti- to-oblongis acuminatis basi aculis inlegerrimis su. ra Jncidis sublus glaucis, amenlis conferlis termi. nalibus, calice fructus plano squamoso, nuce he. wisphaerica An gleichem Standorte und fast von gleicker Hobe mit der vorhergehenden: Länge der Blattstiele 4, der Blälter 52 — 8%, Breile -dersel= ben 237, . : ß calice fructus squamoso -aspero, nııce ovato- aubrolunda. . Auf dem Salak oberhalb der Wasser- fälle des Tjapus, Ein sehr hoher Baum, den die Eingebornen Passan Snsu, oder Passan. Kalimborot nennen. u 6. Quereus sundaica Bl,, foliis ellipticis oblon-. xis acuminatis basi parum altennalis integerrimis supra glabris subtus cinereo - glaucis, amenlis soli- Lariis, calice Truclus planiuscnio sqnamoso - aspero, nuce orbiculato - depressa. Dieses ist die Eiche, welche in dem Herbarium von Reinwardt unter dem Namen Q. molucca vorkam, Br, Blume fand “sie zuerst um das Flufsbett des Tjitapussang östlich von Sadjra im Bantanischen, dann auclı an versehie-. denen Stellen in der Residenzschaft Britenzoog, Sie erreicht eine Höhe von 80°. Länge der Blattstiele 3/7, der Blätter GE — 844, Breite derselben 24 — 341, 7. Quercus pruinosz Bi,, Toliis oyate - oblon- gis acuminalis basi rotundalis subtus fulvo - lepro- sis, amenlis conferlis, calice frucius planiusenlo squamoso - echinato, nuce ovato- orbiculata, Am Ursprung des Tjikundul, auf der Nordseite zwischen dem, Gede und Pangarango, ‚reichlich. Ein pracht- valler Baum, defsen Stamm eine Höhe von 50 — 607 erreicht, mit schöner Krone und grolsen Früch- ten. Länge der Blatistiele #’!, der Blätter 45 — 64’, Breite derselben al - 0... en i60° 8. Outereus rotundata Bl. foliis oblongis acumi- atis basi attenuatis inlegerrimis glabris subtus glau- cescentibus, amentis axillaribus, calice fructus he- misphaerico margihe squamnlis adpressis cincto ba- si altenuato oblitterato, nuce superne plano .- con-. vexa inferne rotundata. Passan koppia der Ein- wohner ; vom Salak: Wird gegen 707 hoch, Länge der Blatistiele 2 #7, der Blätter 45 :— 5341, Breite: derselben al’, Die Eichel liegt tief im Kelche ein- geschlofsen, i : . 9. Quereus induta Bl. foliis, elliptico - oblon- gis acuminatis basi acutis integerrimis glabris sub- tus cinerascenlibus, calice fruötus hemispbaerico ba- si allenuato sugoso edentulo, nuce hemisphaerica- depressa. Auf dem Gedd, um den Ursprung. des Tjiburrum und noch in gröfserer Menge etwas tie-’ fer zwischen diesem Bach und dem Tjiwaling, Sein: Stamm ist gewöhnlich über 100’ hoch, . Früchte grols, dicht zusammengehänft. Die Eichel bis über die Mitte in den Kelch. eingesenkt. Länge der Blatt- stiele 5 — 3”, der Blätter 5 — 9”, Breite dersel- ben 2 — Bft. . BE 2 i „10, Quercus gemelliflora Bl. Toliis oblongo -lan-' ceolatis utringue acuminatis superne repando - sei-. atis supra-nitidis subtus glaucis, pedunenlis femi- neis gemellifloris, calice fructus hemisphaerico squa- moso,,nuce ovata. Auf den kühlen Höhen des Sa- lak, Passan hiries der Einwohner, von sehr dauer-' haftem Holze. Der Hr, Verf. erhielt nur Zweige dieses Baums,: den er noch nicht an seinem Stand- orte beobachtete. Länge der Blattstiele £ — al, der Blätter 5 — 7, Breite derselben 13 — 13 Dieses ist die einzige Eiche mit gesägten Blättern, welche in der Reihe der : hier beschriebene vorkommt. . , 2 Abgebildet sind auf Tab. ı. 'Q. depressa, Tab: 2. Q. glaberrima, Tab. 3. Q. angustata, Tab: iQ. Pseudo - molucca, Tab. 5,:Q. pruinosa und Tab; 6. Q. gemelliftora, welche letztere. sich auch schon in’ dem Bau der Eichel den europäischen und manchen’ nord .- amerikanischen nähert, NvEl [2 re oder a Botanische Zeitung: e u , : EI ‘ Nro. ır. Regensburg, am'2ı, März 1825. h MEER EEHNGEEUE REREETE, r LAufsitze Yolebln Ueber die. Entwicklung und Anseizung ‚der, ‚Knollen. -. bei Solanum- iuberosum ; von Hrn. Dr. Mauz in - Elslingen, © ee Pr er Bee nu er na BA EEE BE Frege en | oo wi u. ‚Gelegenheit einer Tandwirthechafllichen Arbeit, machte ich, einige Beobachtungen über, ‚das Ansetzen der ‚Knollen bei den: ‚Kartoffel - Pflanzen, welche mich. veranlalsten, mehrere Versuche, ‚dar- über anzustellen, ; ko dee Aus den ; ‚erhaltenen. Resultaten, ‚geht. ‚hervor, dafs das ‚Änsetzen, der Knollen bei, ‚Sodann ‚euber rosum, nie, wie man glaubte, an, den. Wurzeln, son-, dern, ‚an den Aestchen, oder überhaupt. an dem, auf- bei Dasein. von. Erde oder Wasser, geschieht; 2 Die, Versuche darüber, wurden, sowohl in, ‘der Erde, als im, Wasser angestellt, . ‚lafsen. ‚sich jedach am deutlichsten bei den- Versuchen im. ‚Wasser, be- obachten. ‚Bringt; man eine Mutter - Kartoffel, oder einen ausgeschnittenen. Keim, oder. einen. ‚Stöckling yon der Pflanze, in Wasser, so: zeigen, sich folgende, Erscheinungen: die Keime an. der Mutıer-Kartoffel L 16a 6 \ werden bald anfangen sich zu entwickeln, und an beiden Seiten derselben , wird man sehr nahe an der,Mutter-- Kaxtoffel, feine Fäden ‚hervorsprolsen schen, von welchen die unter dünner als die obern sind. Bei fortschreitender Entwicklung ergiebt sich, dafs dig; "dünnern. Fäden zu ‚Wurzeln, die Jickern zu . Aestchen . answachsen, und jene nach. unten, diese nach oben gehen, Diese Entwicklung ge- schieht aus dem’ ersten Gelenk des'hervorwachsen- den‘Keimes, "welches’ kaum einige'Linien von der Mütter‘- Kartoffel ! entfernt ist,‘ Je:,nachdem nun die Zahl. der Keime an der Mutter - Kartoffel 'grols oder klein ist, je nachdem trift man mehr oder weniger Wurzeln‘ und Aestohen‘, "lm die’ Muller - Kättoffel herum’ an); “aus der Mütter Kartoffel selbst aber," "entwickeln EN nie wieder Wurzeln oder Steige.“ Die ähnliche Entwicklung geht an deni zweiten, dritten oder einem folgenden Gelenk, aus deh Blättwinkeli’ hervor, daher inän bei den Stöck- Tingen ' ‘oder den ausgeschüittenen 'Keimen, zu den üämlichen Resultaten gelähgt. " BE ' ED Ansetzön" dei Knollen: ‘oder Blätter, bei den sich ı ans - den’ "Blaitwinkeln’ entwickelfiden Aesichen, hängt hun 'einzig" “dävon ab, je nachdem sie’ Aissern Einflüfsen aüsgesetzt Werden; werden sie'ünter Erde 6der wilser: ‚geleitet, go „entwickeln” sich an ihnen . Knollen‘ ohnk Blätter; werden‘ ‘yie- hingegen der’ Luft ühßesetzt, so‘ euitflickeln sich än.eben denselben Stellen‘, "blos’ Blätter. "Diese Entwicklungen lalsen ‚sich‘ ah? ‘einen’ Aesichen‘' mehrmalen durch die ge“ Hannte Bedingungen’ abändern, ° 163 . ‚Bringt "man. "daher. eine Mutter - Kartoffel oder einen: Stöckling, so.in die Erde oder auf eine Was. ser - Fläche; dafs. nur. die Wurzeln, ‚aber keine Aest«r chen diesen Einflüfsen ausgesetzt werden, so wird: man zwar’ sehr ansehnliche Stengel, aber nie Knal.. len erhalten; setzt man hingegen diesen Pilanzen. immer von ‚neuem: Erde oder: Wasser zu, sa wixd: man. eine grofse Menge Knollen erzielen, . und. es. werden sich. beinahe. an: allen Theilen..des Stengels. und. am-Hauptstengel selbst Knollen’ ‚ansetzen, (Die, Erscheinung des Ansetzens, der Knollen. bei den Kar-. toffel - Pflanzen. an, Theilen welche: über die Erde ragen. ist.schon.käufig, meistens’ aber: bei nalsen- “Jahrgängen,,:oder bei, ‚zufällig. feuchten Boden, be-. obächtet, ‚und verschiedenen. ‚Ursachen, ‚welche sich nyn erklären: lalsen,werden, zugeschrieben worden.), „., Nimmt. man..endlich einen Kartoffelstock: aus, der Erde, so wird man die Knollen nie an freyen Fäden, sondern an dicken Stränzen, den. Aestchen, anzeheftet finden, und zwar nach ebenderselben Richtung und: Bildung, nach welchen die Aestchen, welche ins Freye ragen,. gebildet sind, . f IL, Correspondenz.. Vorrang ke — Aulfser diesen. Nebensachen bin ich, seit dem 21. Oktober Tag;und Nacht damit beschäfs tigt, der Göltin Flora an unserer Ludoviciana ein für alle Zeiten bleibendes Deukmal zu stiften, und dieses Denkmal ist — ein neuer botanischer Gärten, welcher einen Flächenraum von Mehr als 108 Morgen. (in allem.43582ı Quadratfuls, wo- von ı6 auf einen Quadratmeter gehen) umfalst, Er La 164 ist zusammengesetzt aus ı) dem alten, bereits von Kudwig Jungermann hierselbst gestifteten bo-: tanischen Garten, :2) aus dem hinter diesem gele-’ genen ehemaligen forsthotanischen Garten, und 3): aus einem bedeutenden Theile des geschleiften ehe-: maligen Festungswalles, Der alte, Nro,.ı. bemerkte‘ botanische Garten ist bereits’ über 200 ‚Jahre alt; und der zweite botanische Garten, welcher auf dent.“ schen Hochschulen errichtet wurde.-Sie finden dar- über unter andern Nachricht in der Encyclopädie des Gartenwesens von London, "ans dem Engli-' schen übersetzt (Weimar 1823, erste Lieferung S. 46.) wo es wörtlich’ heifst: „nach Deleuze (Annales: „du Musde Tom. 3) war der erste öffentliche bota-: „nische Gärten’ in Deutschland, von dem Kurfür-' „sten von Sachsen in Leipzig 1580: angelegt, auf Ver- „mittelung des Rathes dieser Stadt, welcher mit: Ver- ‚sbelserung der öffentlichen Lehranstalten in den kur“ „fürsilichen Staaten beauftragt war..Jungermanh zin Gie/sen, ein berühmter Botaniker, setzte es bei: „dem Landgr ‚afen durch, dafs jene Universität auch „einen erhielt““ Dieser Garten wurdei im Jahre 1609*) errichtet, und Jungermann erhielt-noch als Can- didat- die Aufsicht über denselben, ‘und führte sie zuerst bis 1611, wo er Doktor wurde, und später- kin als Professor. Als Aufseher des” Gartens wirkte‘ - ze ur XF *) Diese Stellen enthalten. zugleich Beantwortungen. wurd . "schichte der Botanik 8, 78 und 367, wegen ‚Stiftung wi “des bot. ’Gartens’ zu Gielsen, und dem Aufenthalte von Ludw. Tungermann daselbst, „und Berichtigungen. zu den Anfragen i in Schultes Ge- 165 er dahin, dals derselbe, dem damaligen Geschmacke gemäls, mit.einer..hohen Mauer umgeben wurde, Diese Mauer blieb, "bis sie vor etwa 20. Jahren 'zu- erst zur Hälfte, auf. den 'Rath unseres jetzigen. ho- tanischen Gärtners, Hrn. Sauer, abgetragen wurde, _ Den letzten Rest derselben habe ich erst vor eini- gen Tagen bis auf das Fundament wegbrechen -las- sen. Dieser Jungermann’sche Garten, (so wol- len wir ihn nennen) wax nur elwa # Morgen’ grofs, und noch bis 1817, wo ich nach dem Tode des Hrn. geheimen Raths Müller, als bisherigen Auf- sehers des botanischen Gartens, ‚die. Aufsicht erhielt, der einzige sogenannte medizinisch botanische Gar- ten. Vor etwa 23 Jahren ward aber ein hinter ihm liegender, und durch die jetzt abgebrochene, von Jungermann herrührende Mauer von ihm geschiedener Garten, von etwa 3% Morgen Flächen- raum, welcher ehedem der Herrschaft gehörte, auf Verwenden unseres jetzigen Senior academiae, Hrı. geheimen Raths Dr. Crome, von. der Herrschaft der. - Universität überlafsen, um denselben zu einem forst- botanischen Garten einzurichten. Ueber denselben erhielt der im vorigen “Frühjahre verstorbene Lelı- xer der Forstkunde, Hr.. Prof, Walther, die Auf- sicht, und führte diese ‚bis zu. seinem Tode. _ Hin- ter diesem Foxstgarten fand sich, so lange Gielsen noch befestigt war, ‘der. Festungswall. Als: die Wälle 1807 geschleift wurden, übernahm es die Universität, diesen "Theil des Walles zu schleifen, und war hiermit im Besitze des geschleiften Theils, — hier gemeinhin unter dem Namen des Universitätss ı66 Wallstückes bekannt; Ein Theil: desselben wurde späterhin für unsere Entbindungsanstalt, die’ dort errichtet ist, verwendet, Der übrige'gröfsere Theil ‚war: bestimmt, um dort ein Gebäude für die Klinik‘ zu erbauen. Indels wurde bereits.:1817. auf meinen ‚Antrag: etwa ı 3 Morgen zur Vergröfserung des so- genannten medizinisch- botanischen Gartens verwen- det. So war dann dieser'in zwei: Theile getheilt, ‚der eine kleiriere Theil, — der alte Jungermanni- sche Garten, lag: diesseits des Forstgartens, und der gröfßsere "Theil lag jenseits desselben. Als am Ende des vorigen Jahrs die Gnade unseres’allgemein hoch- verehrten 'Grolsherzogs, dem die Universität ihren ganzen neuern Flor verdankt, die ehemalige noch ganz neue Kaserne der Universität:für ihre Bedürf- nilse überivies, und sich dieselbe hierdurch auf einmal im. Besitze eines Lokals. zur Errichtung ei- ‘ner klinischen Anstalt sah, wurde der noch übrige Flächenraum des Universitäts-"Wallstückes für die- sen Zweck unnöthig. -Unverzüglich suchte ich jetzt darum nach; dafs dieses Wallstück zur Vergröfse- zung des 'botanischen. Gartens. verwendet werden möchte, Der akademische Senat wurde hierüber gehört, und stimmte, was ich. dankbar zu erwäh- nen mich verpflichtet fühle, nicht blofs einstimmig für diese Verwendung, sondern trug auch, — da Hr. Prof. Waltber.in der Zwischenzeit gestorben, und der Universitäts-Forstgarten hiermit ohne Auf- seher war, — darauf an, dafs der Unterschied ziwi= schen einem medieinisch - botanischen: und einem Forsigarten in der Zukunft aufhören, und: dafs alle x 167 'Gartenstücke zu einem einzigen. Garten: weräinigs, und einer einzigen dufsiche anvertrauet werden möchten. Späterkin stimmte unser in der Zwischen= zeit neu berufener Lebrer der Forstkunde, Hr. Ober« forstratı Hundeslagen, dieser Ansicht vollkoma. ‘men bei, um so mehr, weil’für den praktischen Unterricht in der Forstkunde ein. grofser Theil Wal» dung angewiesen ist, Somit wurde denn die. Ver“ einigung ı) des ehemaligen Jiingerniannischen,' a) des ehemaligen Forstgartens,. und.,3) des auf dem Wallstücke bereits 1817 angeleglen botanischen Gar- tens und 4) des.noch unbenufzten Flächenraums des Wailstückes, welcher zu Errichtung einer. klinischei Anstalt früherhin bestimmt ‚war, höchsten Orts ge- nehmigt, und die Vereinigung meiner Aüfsicht an« vertrauet. Unter der thätigen Unterstützung und Mitwirkung unseres würdigen Universitäts-Känzlers; Hrn, Geheimen -Raths Dr. Arens, -— unter der Bei*+ hülfe unseres Universitäts- Oberökonomus, Hrn, Hof» kammerräths Oflswald, welcher bereits früherhin den Bau unseres neuen Gewächshauses. leitete, ut ‚ter ‘der weitern Beihülfe meines Collegen, 'Regie- sungsralls Dr. Ritgen, welcher den Plan, wars nach der Garten. jetzt angelegt wird, entwoxfen hat; — hoffe ich es.dahin zu bringen, dafs der Garten in die Reihe der reichhaltigsten. und: schönsten bo« tanischen Gärten ireten soll; —— um so mehr, dä auch die academische Administrations - Kommission, welche die pecuniären Verhältnifse dex Universität zu leiten hat, die Sache auf jede Weise, wie es die Unuistände erlauben, bestens zu befördern strebt. Ich- ‚168, ‚erwähne:dieses alles ‚gern und mit Rührung, weil ohne das warme Interesse, was die genannten Män- ner: an dem Aufblühen des botanischen Instituts ‚nehmen, der Garten. nicht .das werden würde, ‘wozu ich. ihn jetzt mit jedem lage weiter herauf blühen - wsehe. ..Es bewährt:sich hier recht, wie wohlthuend .e8. für das Aufkommen eines Instituts ist, wenn die- - jenigen Männer, die darauf Einflufs haben, in ihrem ‚Wirken gemeinsinnig- in einander greifen, Auch bin . ich Herrn Sauer Dank schuldig, indem er, — ein ‚Mann von 60 Jahren, —- bei jedem Wetter auch nicht eine Minute‘ die Arbeiter ohne Aufsicht und Leitung 'g gelassen hat, | - . Eine nähere Beschreibung des Gartens behalte ich mir für dieZukunft vor, und bemerke nur, dafs die Anlage so.gemacht wird:, dafs die Bäume und ‚ Öträncher vorzugsweise an: den. Seitengränzen - des . Gartens angebracht, und dafs die krautartigen Pflan- zen‘mehr in der Mitte angepilanzt werden. Der Garten erhält einen grofsen Teich, eine Sumpfpar- tbie, und. an:den Seiten beider eine Erhöhung zur Anpflanzung von Bergpflanzen, ı Der: Teich wird mit.dem Stadtgraben, welcher stets Hlielsendes, aus ‚der Lalın geleitetes Wasser: enthält, in Verbindung gesetzt, 'so.dals’ durch einen breiten:Kanal das Was“ ser in den Teich hineingeleitet, und dnrch den-an- dern wieder in'den Stadtgraben zurückgeleitet. wird. ‚Der Teich wird: 160. Fuls:lang. und ı00 Fufs breit. Die Fläche zwischen dem Teiche und .dem Stadt- - graben : wird für Sumpfpflanzen- eingerichtet; dort werde ich auch eine. besondere Einrichtung -für 169 . ’ a Moor- md Torfpflanzen machen,: In der Mitte des Gartens, etwas zur Seite, findet. sich ein etwa 20 Fuls hoher Berg, welcher ehedem an der Grän- ze ‘des Forstgartens angelegt wurde. Derselbe.ist oben im Umkreise mit Ahornbäumen bepflanzt, und gewährt, ‘unter dem Schatten dieser Bäume, über den ganzen Garten. eine Uebersicht, . Zwei Wege führen in Schneckenlinien hinauf, An diesem -Ber- “ ge, und zwar an der Seite der Wege, werde ich eine Einrichtung zur Kultur von Alpenpflanzen (tref- fen. Vor diesem Berge, nach Mittag hin, bleibt eine länglich - ovale grofse Rasenfläche, Um diese Rasenfläche herum sind: die Felder für die kraut- artigen Pflanzen. angelegt. ‘Diese Felder 'sind,: auf eine palsende Weise, mit’ 6 Schuh breiten Wegen durchsehnitten, so dals man, von allen Seiten her, die darauf vorkommenden Pflanzen übersehen kann, Jedes Feld ist von einem 2 Schuh breiten Rain um- geben. Ein Hauptweg von’ız Schuh Breite führt, vom Eingange in den Garten angefangen,. im. gan- zen Umkreise herum. Vor dem Teiche. wird eine abhängige.Rasenfläche angebracht. Vorn. im Gar- ten bilden eine Parthie ausländischer Bäune, Wol- unter Platanen, Ahorn- Arten, Nufsbäume, Linden, ein Tulpenbaum,, und eine 4esculus Paria, “eine grolse Esplanade. Aufser diesen sind im ehemali- gen Forstgarten alle ausländischen Holzarten ‚meh- rentheils an der Stelle geblieben, wo sie standen. Von den inländischen Holzarten habe ich alle'gros- sen Bäume zu. erhalten gesucht; "das übrige wilde Holz ist fortgenommen worden. Natürlich mulste 370 sich die’ Anlage.darnach richten‘, dafs diejenigen Bäume bleiben. konnten, die für den Garten bereits eine Zierde sind, In. der -Esplanade wird, an einer passenden Stelle, dem Hrn, Prof, Walther ein aus: Eisen gegossenes Denkmal von seinen Freun- den errichtet werden, welches einerseits das An- denken .an ihn, und an.sein Wirken in diesem Theile: des Gartens erhalten, und andererseits dem Garten selbst zur Verschönerung, dienen wird. : Gielsen. 2000. Prof Wilbrand. » -xX3# Wer die von Hrn. Hofratlh Schultes mit- gelheilten Nachrichten über botanische Gärten in Sachsen und Preußsen (Flora 1822. $. 129 158.); in Hessen, Hannover, Holland (Elora ‚1824. 8.673 727.) und England (Flora 1825, Beil, 5, 1 — 52.) mit Aufmerksamkeit gelesen, und bemerkt hat, wie fast überall derjenigen Wissenschaft, die die Grundlage ' des Feldbaues und der Land- und Garten - Kultur ausmacht und dadurch wohlthätig auf die Mensch- _ heit wirkt, gehuldigt, insbesondere aber den botä-. nischen Gärten durch die Liberalität der Fürsten , und Regierungen jeizt fast überall der. gröfseste Vorschub geleistet wird, dem mag 'es nun auch nicht wenig zum Vergnügen gereichen, hier zu erfahren, dals durch die hochherzige Hessendarmstädtische Re- sierung, die schon früher durch die lobenswürdige Thätigkeit des vielseitig wissenschaftlich gebildeten Hrn, Oberbaukollegiums- Assessor Hefs, durch Tro- ekenlegung des sebr breiten Schlofsgrabens, einen | botanischen. Garten. zu Darmstadt anlegen ließ, nn 171 ‚(Flora .1820. $, 619.) nun: auch. die "Universität - ‚Gielsen, die.schön durch..das herrliche Institut für. ‚Geburtshülfe, eines der vorzüglicksten: in Deutsch land, ‚berühmt ist, durch Vergrößserung 'des_dorti« ‚gen. botanischen Gartens ein Institut für Botanik erhält, das in seiner einsligen Vollendung den Flor der Wissenschaft vielseitig befördernd, noch der Nachwelt die Namen derjenigen Männer, ruhm- voll verkünden wird, die die Entstehung desselben so zweckmälsig als vollständig begründet,.nnd sich dadurch den unvergänglichen Dank der Wissen- schaft versichert haben, : 2, In meinem: letzten Briefe benachrichtigte ich Sie, dafs ich das- Pflanzenverzeichnißs. des hiesigen Gartens an Sie abgesandt hätte... Dies. war auch wirklich ‚der Fall; denn ich hatte 28 Exemplare für meine hochverehrten Gönner und Freunde im Auslande, denen ich seit meiner biesigen Anstellung sehr viel verdanke, in eine Kiste gepackt, und diese schon in Petersburg abgegeben, ‚um sie durch eine Schiffsgelegenheit nach Lübeck beför- dern zu lafsen. Allein die allbekannten, höchst traurigen Naturbegehenheiten haben die Absendung derselben verlindert, und ich sie wieder:zurück- ‚erhalten; ich muls daher Sie sowohl, ala alle meine Gönner und Freunde ergebenst bilten, so lange Ge- duld zu haben, bis ich im kommenden. Frühlinge eine gute Schiffsgelegenheit finde, sie nach Deutsch- land befördern zu können, — Bei dieser Gelegen- heit-theile ich Ihnen auch noch folgendes mit. — Seit.der Uebersendung meiner Znumeratzo Ffungo- Diana SAHREBN 472 „zum:habe ich von dem Hrn. Dr. und Prof. Fries in Lund, über manche mir zweifelhafte Pilze: gü- tige Belehrung erhalten... Unter diesen waren be- sonders einige neue und seltene, die ich so glück« lich 'war,; hier aufzufinden. Vor allen andern er- freute mich .ein Agarieus (Lactifluns) ‚„. den ich für. neu hielt, und ihn acute- umbonatus nannte, Al- iein Hr. Prof. Fries belehrte mich, dafs er schon von Micheli aufgefunden worden, der ihn auf fol- gende Art beschrieben babe: „Fungus 'piperatus, ‚Jacteum succum fundens, pileo griseo, mammoso ete* seitdem aber von niemanden mehr aufgefunden sey« Hr. Prof. Fries restituirte daher seine alte Benen- nung, und nannte ihn „mammosus.“ Ferner, be- obachtete ich hier noch einige andere neue Arten der ‚Gattung 4garieus; unter ‘andern. eine sehr schöne, die ich amoenus nannte, und die Hr. Prof. Fries’ auch als .neu anerkannte, Unter. den hier aufgefündenen zablreichen Arten der. Gattung. Pezi« za auch noch einige neue;. eine davon nannte ich D, Riederi, einem meiner Schüler zu Ehren, der mit ausgezeichnetem Fleilse, Aufmerksamkeit. und ‚besonderer Vorliebe, mich im Aufsuchen der hie- sigen Flora unterstützt. Unter den übrigen befand sich ebenfalls noch manches Schöne und Neue. $o bemerkte ich auf,einem abgestorbenen: Stämmchen der Protea cynaroides Linn, eine neue Art Sphae- ria (Sphb. incarnata Fr.), auf den abgestorbenen Blattscheiden des Crinum americanum Linn. eine ate neue Art (Sphaer. caudata Fr.); auf eben‘. dem- selben ‚Stamme des. genannten. Crinum _ein ‚neues ‚Sclerotium: (Selerot,:cymbiforme Fr.);: auf andern - Vegetabilien. fand. ich. ebenfalls noch zwei nene Ar-. ten dieser Gatlung,,;: hämlich Sclerot.- Pilulare Pr, und incoloratum Fr, — . Diese nebst. noch. mehre-- ren "andern: hier- aufgefundenen Merkwürdigkeiten wird Hr. Prof, Fries in’dem Supplementbande zu seinem Systema mycologicum näher bekannt .ma- chen, -Endlich fand ich ‘in der Mitte ‚Oktob, des jüngst ‚verllossenen‘.Jalres an’ Wasserfällen ‚auf po- rösen Steinen ein allerliebstes neues Zyprum, wel- ches zur Abtheilung: 'foliis secundis, falcatis, gehört, dessen Beschreibung ich Ihnen dann mittheilen wer- de, wenn ich alle. meine hier gesammelten Moose’ und Jangermannien (von letzter Gatlung habe. ich. schon über 5o Arten: und: Abarten); geordnet ha- ben werde, u u ; „ Pawlowsk den ı2. Januar 1825.- . J. A, Weinmanni I, Bemerkungen . er . ‚Primulae, f Regensburg, In’ unserm. Glashause, blühen, ‚ger genwärtig (Febr.) mehrere Arten der Gattung Pri- mula, nämlich: marginata, pubescens, Palinuri, Au- ricula, integrifolia, Columnae, minima und acaulis,. .. Die erstere, welche, Villars für. Pr. durieula hielt, ist gegenwärtig allgemein als eigene Art,. mit Recht anerkannt. Unsere Exemplare sind. von. der Kirschbaumeralpe bei Lienz in Tyrol, folglich: ges hört. sie unbezweifelt zu Deutschland Flora. Primula pubescens Jacg., (nicht, Wulfen) die “in Braune’s Salzb, Flora noch nicht ‚aufgenommen; 174 wächst int Blinsteck, auf den Felsen, untar weis ehen die Murmelthiere ihr ‚Wesen ‘treiben. Sie fin! det sich aucl.'nicht‘selten in Gärten, Wulfen hat zwär diese Pflänze .in Jaeq. Misc (unter dem Na, men. Auricula. Uxsi'sec, Clukii)i:beschrieben und ab- bebildet, aber ihr, unschlülsig, ob’ sie Species oder Varietät'sey; keinen Namen':gegeben. : Den Namen fübesoens‘ führle Jacquin"'ein;öals er in einem Nachtrage lie’ bekannten Arten'.der: Primeln zusam men’ "zählte 000 Eure e Unsere "Primula Palinurs'ist. ebenfalls diejenige Form; welche Hr. Prof. T’adsich in der Flora 1821 $: 360. angegeben hät, nämlich mit walzenförmiger Blumenröhre’und längerem Pistill. Die'ersien Ent- decker dieser Pilanze | charäkterisiren sie durch fo: lia spathulata. Dieser Ausdruck schien Willde- "now nicht. naturgemäfs, : und ei "setzte defswegen folia . IV. Anzeigen . .. : Bei den vielfältigen Nachfragen von illuminir- ten Exemplaren des Gemäldes der organischen Na- tur, von Wilbräand und Ritgen, dient zur Nach- ‚richt, dafs.die Buchhandlung Steinarker und Hart- ‚knoch: in Leipzig die Kommission übernommen ha- be. Da nun auch die Illuminirung in ‚Leipzig be- 'sorgt wird, so sind gut illuminirte Exemplare durch ‚diese Buchhandlung stets'zu:bezieben, und es kann ‚höchstens einige Wochen währen, bis, sie geliefert werden, nämlich in,dem Fall, wenn augenblicklich kein Vorralh mehr vorhanden ist, Wer sie von hier beziehen will, wendet sich direct an-mich ünd er- hält alsdann das Exemplar 'des. Gemäldes, der An- kündigung (Flora 1823, $, 761.) gemäßs Tür ıo Ih 48 kr. oder 6 Rthlr. sächs., das Exemplar des Texts . auf Velinpapier zu 48 kr,, äuf Schreibpapier zu36kt. :Durch die Buchbandlungen ‚bezogen, kostet :das Ge- ‚mälde 14 fl, 24kr, oder 8 Rihir., der Text: auf Ve- linpapier ı fl. 12 kr., auf Schreibpapier 54.kr. ‚Der höhere Preifs in den Buchhandlungen bezieht‘ sich "mit auf das Porto. 1 . Giefsen, nn. % B, Wilbrand. R Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 13. Regensburg, am 7. April 1825. CESTEREEET ati Tippen, . Recensionem Vollständige Sammlung ofieineller Pflanzen, Zehn- te und eilfte Lieferung, jede mit ı0 Bogen Text ’ "und 24 Abbildungen. Bei, Arnz et Comp. in Düsseldorf, 1824. in voyal folio, 2 D.. Werth und die Zweckmi Heigkeit dieses Werks, sowohl für Botaniker überhaupt, als für Aerz-. te und Apotlıeker insbesondere, sind schon aus frü- hern Anzeigen in der Flora 1823 Nr, 43, nnd 1824 Nr. ıı1. unsern. Lesern bekannt geworden, und. wir bemerken mit Vergnügen, dafs von Seite des neuen Herausgebers aller Fleils angewandt wird, um'das- selbe zur möglichsten Vollkommenheit zu erheben, Insbesondere aber leuchtet hervor, wie nicht nur das Geschichtliche aus den zuverlälsigsten Quellen’ ge- schöpft, mit grolser Umsicht mitgetheilt, — was um so zweckmäfsiger ist, da nur zu oft bemerkt wird; wie unvollständig bisher ‚die Nachrichten über ausländische oficirielle Gewächse ‚gewesen sind, — sondern wie auch vorzüglich die Charaktere so- wohl der Gattungen, als der Arten mit lobenswür- diger Genauigkeit und. Zuverlälsigkeit dargestellt 0 N a 194 worden, so dafs wir dieses Verfahren bei allen sy- stematischen Werken als Muster aufstellen können, wie davon die genaueste Prüfung jeden Kenner überzeugen wird. Dann ist es in der That ein wahres Vergnügen, die mit grofsem Fleilse gezeich- neten ausländischen, oft sehr schönen Gewächse, die man hicht in der Natur zu sehen bekommt, hier in trefllichen Bildern dargestellt zu sehen, wozu das grofse Format auch sehr zweckmäfsig erscheint, . Die zehnte Lieferung wird mit der Sreca Cate- chu Linn, eröffnet, deren Ansicht. diejenigen Bota- niker beneidenswerth macht, die die Tropenwelt zu bereisen Gelegenheit haben. Kaum ist je noch eine, Palme so naturgemäfs vorgestellt, so genau zerglie- dert worden. Sie wächst vorzüglich auf der Küste. von Coromandel, woselbst aus ihrer Frucht ein Ex- tractüm siccum bereitet wird, was unter dem Na- men Terra Catechw in Apotheken vorhanden ist, Doch soll nach einer Note des Herausgebers, . die- ses von Francis Hamilton hezweifelt werden, ob- wohl die Berichte von Heyne, der mehrere Jahre als Botaniker in Ostindien lebte, die erstere Mei- nung bestätigen. Wahrscheinlich: ist wohl, dafs die- ses Präparat aus verschiedenen Gewächsen gewon- nen werde, — Zingiber Cassumunar Boxb, Eine Originalzeichnung nach einem im botanischen Gar- ten zu Bonn geblüheten Exemplare, die allerdings um so schätzbarer ist, als der Blüthenbau der Sci- tamineen so vielen Abweichungen unterliegt. Von dieser in Ostindien wachsenden Pflanze wird naclı neuern Erfahrung die ‚Rad, Cassumunar der Of u 195 einen’ gewonnen, nicht. von Zingiber Cerumbet, — Papaver officinale Gmelin Flor, bad. Der gewöhn- liche in Gärten gezogene weilse Mohn, der sich von dem im zten Hefte vorgestellten Papaver somnife- rum specie unterscheidet, welche Unterscheidungen hier angegeben werden. Aus diesem wird im Ori- ent das Opium bereitet, und sollen 2 Pfund Mohn- samen auf ı50 Quadratfuls Land angebaut ı0 Pfund Opium geben. — Meatriesria Chamomilla L, Die ächte Chamille. Ausser der trefllichen Abbildung und höchst genauen Beschreibung bemerkt der Hr, Verf; noch die grolse Aehnlichkeit ‚dieser Pflanze mit Anthemis arvensis und 4, Coiula, insbesondere aber mit Chrysanthemum inodorum, von . welcher vergleicbungshalber auch eine Abbildung beigefügt ist, — Anihemis Pyreihrum IL, Berlramwüurzel, Sie wächst im südlichen Europa und wird an eini- gen Orten in Deutschländ gebauet, Nur die dünne Wurzel welche die Pflanze im ersten Jahre treibt, ist ofüeinell.— Anihemis nobilis I. Die römische Chamille. : Ebenfalls im südlichen Europa einhei- misch, wird aber in unseren Gärten angebanet, wo. sie gewöhnlich gefüllte Blüthen bringt, — ‚Rosa. cen- tifolia. Ein sehr schöries Gemälde von der eben so . beliebten als nützlichen Gartenrose, Nach des Verf. “ Bemerkung können statt dieser Art, auch die. in Gärten häufig vorkominenden ‚Rosa bifera und da- mascena, nicht aber .A: iurbinata ‚gebraucht wer- den, die jenen am Geruch nicht gleich kommt. — Dorstenia Contrajerva L. Die wurmtreibende Dor- stenie, Ist im südlichen Anterika zu Hause und Na 196 liefert den Apotheken die Radix Contrajervae.. Die Pflanze wird hier mit der D, Haustonii ver- glichen, die vielleicht nur die jüngere Pflanze von derselben ist, — Cassia marylandica L. Sie ist in Amerika zu Hause, woselbst die Blätter dersel- ben statt denen der Cassi@ Senna und lanceolaia "angewendet werden, und daher der Aufmerksamkeit der Aerzte zu empfehlen ist, — Cnicus benedietus Spreng. (Cenlaurea L.) Ist im südlichen Europa, zu Hause, wird in unsern Gärten gebanet und liefert den Apotheken das, wegen ihrer Bitterkeit sehr geschätzte Kardobenedikten Kraut, — Spiraea tri- Joliata L.— Eine nordamerikanische Pflanze, die, aber in unserm Klima gut fortkommt und die Auf- merksamkeit der Aerzte verdient, indem sie in ih- rem Vaterlandg anstatt der /pecacuanha gebraucht wird. — Daphne Laureola L, Ein süddeutscher Strauch, der die nämliche Wirkung, wie .D, ‚Mese- reum hat, Es sind bier blühende und beerentra- gende Aeste vorgestell.— Trigonella foenum grae- eum,. Eine im südlichen Europa einheimische Pilan- ze, die in Deutschland gebauet wird und den Apo- theken das Semen foeni graeci liefert, — .Bryonia dioica Jaeg. Die Wurzel, als ofMcineller Theil, ist auf einer besondern Tafel vorgestellt. Die Pflanze wächst durch ganz Denschland häufiger als Bryonia, alba; von beiden Arten wird die Wurzel eingesam«- melu— Pimpinella alba L, Eine bekannte ge- ° meine deutsche Pilanze, die den Offieinen die wirk- samen Rad, Pömpinellae albae liefert. Viele Achn- lichkeit-im Bau und in der Wirkung hat die Po. 197 dissecta Hoffm. die deswegen auch in einer beson; dern’ Abbildung, vorgestellt worden. Unwirksam. dagegen ist die Wurzel von. Zimpinella magna, die, durchaus zu verwerfen ist. Vielleicht liefert einmal; der Herausgeber auch diese zugleich mit der sehr ähnlichen Pimpinella nigra, — Plantago. Psyllium:: L.— Plantago Cynops. L.— Plantago arenaria, Wald, Kit. Von den hier genannten Wegebreit-, arten, die alle in Deutschland bin und wieder wild wachsen, wird das in Apotheken gebräuchliche Seen: Psylii genommen. Die Verschiedenheit der 3.Arten ergiebt sich aus den Abbildungen und Beschreibungen. hinlänglich. — ‚Absynihium «dbeinale Rich, (Arte-, misia Absynthium L.) Diese in Deutschland, wie vorzüglich im südlichen Europa wachsende Pflanze. liefert bekanntlich Blätter und Spitzen den Offci- nen als ein höchst bitteres, mit Aroma verbundenes, Medicament, — Liquiritia oficinalis Mönch. (Gly-, eyırhizaglabraL.) Die im südlichen Frankreich und "Spanien wildwachsende, in Deutschland gebauete Sülsholzpflanze, davon Rad, u. Suceus liquiritiae gebräuchlich sind. Den Benennungen des letztern: können wir noch beifügen, in Norddeutschland: Lakritzensaft, und in Süddeutschland;, Bärendreck. — Giyeyrrhisa echinata L. — Von dieser in Ruls- land und Ungarn wachsenden Pflanze soll in Rußs- _laud das Süfsholz genommen werden, deren Wurzel aber nach der Versicherung des Hexausgebers nur wenig Süssigkeit enthält. Die eilfte Lieferung beginnt mit Alpinia Ga- langa Roxb. auf 2 Tafeln, davon die exstere die 198 Wurzeln mit den untern Theilen der Stengel, die zweite die Blütlentraube vorstellt, und die nack einer in Java naclı der Natur entworfenen ,,. von Hın, Prof. Reinwardt mitgetheilten Abbildung verfertigt sind. Nach neuern Untersuchungen eng- lischer Naturforscher stammt von dieser in Ostin- dien wachsenden Pflanze die officinelle Rad, Ga= langae, und wahrscheinlich ist die A. Galangae minoris nur von jüngern Pflanzen genommen, Eine, zuweilen mit der A. Galangae vermengie, hellere und leichtere Wurzel kommt von der „dipinia nu ‚ dans. — Meluleuca Eeucodendron L. Der auf meh- xeren Inseln des ostindischen Archipels wachsende Cajaputbaum, der daselbst zwar ganze Berge, aber. doch nur einzeln, bedeckt, und keine eigentliche‘ Wälder ausmacht, Die schöne Zeichnung ist eben- falls von Hrn. Prof. Reinwardt mitgetheilf, der auf der-Insel Amboina das Cajaputöbl aus dem ge- daehten Baume selbst. bereitete. — Fitis vinifer# Z. Ebenfalls auf 2 Tafeln vorgestellt;. erstere. mit Blüthen- und Blätterzweigen, letztere mit weilsen und blauen, trefllich' gemalten Früchten, Wir ber merken hier noob, dafs die in Apotheken gebränch” lichen-Früchte in Betracht der Benennungen an vel- schiedenen Orten verwechselt und die Passulge ma“ Jores in Niedersachsen Rosinen, die Zassulae mino- res aber Corinthen oder Zibeben genannt werden, — Cassia lanceolata Lam. Diese in Oberägypter und Nubien wachsende Cassienart ist die Mutter- pflanuze von der beflsern Sorte der Sennesblätter, did unter- dem Namen der Alexandrinischen be- 199 kannt, und spitzer, als die gewöhnlichen, sind, — Menispermum Cocculus Wallich. Auf 2 Tafeln, mit, ‘ Blättern und Blüthentranben vollständig nach Wal-, lich abgebildet, Ein auf Amboina, Celebes und Ma- Jabar wachsender Strauch, der die in Apotheken . gebräuchliche Coceuli indiei liefert, die in nenerr Zeiten auch zum medicinischen Gebrauch verwen- det wurden, und von denen Direktor Wallich die vollständigsten Nachrichten, die hier mitgetheils werden, gegeben hat. — Orysa sativa L. Die in OÖstindien wildwachsende, in den südliehern Pro- vinzen von Nordamerika und in Italien angebauete, Mutterpflanze des hekannten, auch in Apotlıeken benützten Reises, unter welchem der Carolinische der vorzüglichste ist, —. Ceiraria islandica Ach; Die, unter allen ceryptogamischen Gewächsen am meisten geschätzte, nie vermengle isländische Flech- le, von welcher hier mehrere Exemplare im ver- schiedenen Alter vorgestellt werden. — Parmelia parietina Ach. Die in neueren Zeiten von Sandex- angerühmte, gemeine und bekannte Wandflechte, de-; ven Ruf sieh aber nicht lange erhalten hat. — Le canora tartaren Ach. und Roccella Einetoria „dehar, Erstere vorzüglich in Schweden, letztere auf den canarischen Inseln einheimisch, liefern. den, ünier dem Namen Lakmus bekannten, ‚blauen Farbestof, der in Apotheken mehr technisch, als medicinisch, benutzt wird. — _dgarieus muscarius L, Dex be- kannte Fliegenschwamm, der jetzt als ein äulser!i- ches Arzneimittel empfohlen. wird, zu welchem Ge- brauch man, den uniern. verdickien Theil des jun. » 200 k gen Schwämmes sammelt, und ihn, sorgfältig ge- trocknet, in Pulver- Form, in wohl verschlossenen Gefälsen verwahrt. — Exidia durieula ‚Judae Fries. Der bekannte Hollunderschwamm (Judasohr), der in Europa, Schweden ausgenommen, gemein ist, und auch in Amerika wächst, — Polyporus suaveolens _ Er. Der gewölnlich- an Weidenstämmen wachsende, in’ den: Apotheken als ‚Aungus Salicis eingeführte Löcherschwamm, : Er. mufs zum. Gebrauch öfterg frisch gesammelt werden, weil er leicht durch Wür- . mer zerstört wird. Von ähnlichen, auch an Wei- den‘ wachsenden Schwänimen läfst er sich leicht durch den Mangel des Strunks, die weilse Farbe, den sammtartigen Ueberzug, und.den angenehmen Geruch unterscheiden. — Styrax Benzoin Dryandı Dieser. Benzoebaum, der mit Laurus Benzoin, der bekanntlich kein Benzoehärz liefert, nicht zu 'ver- wechseln ist, wächst auf Java und Sumatra. Det Hr. Herausgeber: verdankt Hrn. Dr. Blume in Java die schönsten Exemplare, nach welchen gegenwär- . tige treffliche Abbildung gefertigt wurde. Das ächte Benzoeharz wird aus diesem Baum durch Einschnit- te, die man in Rinde und Holz macht, gewonnen; und ist jenes das beste, welclies in reinen, mandel- artigen Körnern herausfliefst. — Quereus Robur Li — Quercus pedunculata Willd, — Quercus infecto- ria Oliv, Die beiden ersten bekannten Eichenarter geben den Apotheken die Cortex und Arzetus Quer- cus; die dritte ist erst in neueren Zeiten durck Olivier als diejenige Art bekannt geworden, wel- che die ächten Galläpfel liefext, und welche duxch . 20L. ganz Kleinasien, vom Bosphorus' bis nach Syrien, und von den Küsten’ des Archipels bis an die Grän- zen von Persien, verbreitet ist, wo sie in bergigen Gegenden häufig vorkommt. Die sehr gelungene Abbildung wurde durch die liberale Mittheilung der- Vorsteher des Willdenowischen Herbariums von ge- trockneten Pilanzen, erworben, und liefert beiläu-: fig einen unzweideutigen Beweis von dem hohen Werthe grofser Pilanzensammlungen, — Croton Tig- lium L. Der Purgierholzbaum, Sein Vaterland ist: Östindien, wo er sowohl'in Malabar, als auf den ‚molukkischen Inseln, so wie in Zeilon und Java, an Telsigten und steinigten Orten gefunden wird; auch soll er in jenen Gegenden als Arzneimittel ange- bauet werden, . Die Abbildung verdankt der Her... ausgeber ebenfalls den gefälligen Mittbeilungen des Hrn. Prof. Reinwardt, und wir genielsen so- nach und nach die goldenen Früchte von. dem, Aufenthalte kenutnilsreicher Botaniker in Java. Früher waren von diesem Banme die unter dem Na-, men Grana Tigliae bekannten Früchte oflicinell ; jetzt ist aber das aus denselben ausgeprelste fette Oel (Oleum Cratonis) eingeführt worden, — Con-, volvulus scopariuis L. Ist der auf den Canarischen Inseln wachsende Rosenholzbaum, von dem in Apo- theken das Lignum ‚Rhodii gewonnen wird, Der genauen Zeichnung dienten ebenfalls Exemplare aus’ dem reichbaltigen Willdenowischen Herbarium zur Vorlage. — Bonplandia trifoliata Willd. Dieser ‚anselnliche 60 — 80 Schuh hohe in Südamerika einheimische Baum, der durch Hrn, von Humb old. 202 eyst genau bekannt geworden, liefert den Apothe- ken die vortrefliiche Cortex Angusturae, die mit jener giftigen Rinde von der Brucea ‚ferruginea nicht verwechselt werden darf, wovon das ‚Berl. Jahrb. der Pharmac.. ı. $. 117. und die botanische Zeitung 1304. 8. 168. umständliche Nachrichten gegeben ha- “ben, — Asiragalus verus Oliv, Der wahre Tra- gantstrauch, Wir verdanken dem berühmten Oli- vier die Nachricht, dafs von diesem in Klein- asien, Armenien und Persien wachsenden Strauche das ächte Traganthgummi herrühre. Zwar soll nach Labillardiere auch vom distragalus gummifer in Syrien Traganth gewonnen werden, sonst aber. weder von Asiragalus Tragacantha L., noch von ‚dsir, ereticus L., wie man bisher geglaubt hat. Diese gedrängte Inhaltsanzeige mag darthun, wie reichlich die Quelle von Erfahrungen und Be- obachtungen sey, die Hr. Prof. Friedr’Neesv. Esen- beck hier eröffnet, und sich damit den Beifall und den Dank aller Botaniker erworben hat, U. Correspondenz. Ich habe hier Gelegenheit, das Suffrenische Her- barium, welches sich jetzt im Besitze eines hiesigen Beamten befindet, durchzusehen; es sind zwar nux ı200 Pflanzen, aber fast alle im Friaul gesammelt, die Bestimmungen veraltet, mehrere ganz falsch ; ich notire mir einiges beim Durchsehen, was ich seiner Zeit mittheilen werde. Was die Gränzen des Italienischen Friauls ge-. gen das Trevisanische und Venetianische anbelangt, 203. sa dient folgendes: Jenseits des Gailflulses, welcher von Westen gegen Osten flielst, ungefähr 3 Stun-.. den.südlich, unterm 30° 25 Minuten der Länge, ist ein Berg, genannt la .forcella di cadenis;. hier ist. die Gräuze, welche sich an den Quellen der Piave. und am Scheibenkofel vorhei, südwestlich. zieht,. In der Entfernung von einigen Stunden, aber aus-. serhalb der Gränze, flielst die. Piave' ungefähr in derselben Richtung; bei Casso ist man diesem Flufse. am nächsten; von da an geht die Gränze südöstlich, und wo die Gebirge schon anfangen. niedriger zu werden, geht sie durch den. grofsen. Wald bosco del Cansiglio. Unweit, Gastel Caneva und Sacile iritt man in die Ebene, und unterhalb Sacile wird das Flüfschen Livenza (welches durch Sacile {liefst) die Gränze, bis einige Stunden über Portobuffole hinaus. Dann geht sie aber von Westen nach Osten bis sie unfern Ronchis den Tagliamento und mit diesem gerade südlich das Meer erreicht, Ob man übrigens so ganz recht hat, ‚diesen. Landstrich zur deutschen Flora zu zählen, wäre, wohl schwer auszumachen. Ich glaube, in der Bo- tanik sollten nur natürliche, nicht politische | Grän- zen gelten, Wenn man also auch die. Gebirgsketten noch zu Deutschland rechnen will, so’ könnte man doch gegen Ebenen jenseits protestiren, wo Spra- ‘che, Klima, Sitten und Produkte ganz die eines verschiedenen Landes sind. — Doch ist mir die- ses alles ganz eins, wenn ich nur. alles hätte was darin wächst. a : Dals mein unbekannter ‚Scörpus nichts anderes 204 als Sc. annuus und mein annuus dagegen Sc. dicho- domus sey, war mir sehr unerwartet, rührt aber von einem Irrthum in meinem Berbar her; ich hatte nämlich diese beiden Pflanzen nie ‚selbst gesammelt, sondern :€in schlechtes Exemplar des S, döchotomus unter dem Namen annuus erhalten, den eigentli- chen anruus aber, wie ich jetzt merke, hatte ich noch gar’nicht, So gehts zuweilen! Diese beiden Scörpi wohnen so eigentlich nicht beisammen, und man findet sie -nur. zuweilen untereinander, doch dann ist gewöhnlich der Sc. diehotomus. schlecht und niedrig, denn ich fand bisher den annuus nur an ein paar grasigen Wegen längs einem Wasser- graben; der Sc, dichotomus aber gedeiht am besten und ist am schönsten auf nassem Thonboden, an Sandgruben (wo. aber auch hier zu Land mehr Thon als Sand ist); da wo er unter kurzem Grase. steht, bleibt er sehr niedrig und klein, Es ist kein Zwei- Tel, dals er.sich bei gleicher Beschaffenheit des Bo- dens auch noch über der Gränze von Friaul fin- den wird, Im März gehe ich auf einige Tage nach Triest, im Juli in die Euganeen, im August oder September auf den Baldo, und vielleicht schreibe ich Ihnen auch einmal-vom Vesuv oder Aetna; Da Sie die Gränzen von Deutschlands Flora gerne so weit als möglich ausdehnen möchten, und Istrien aufnehmen, das unmittelbar 'an.. Dalmatien gränzt, so gebe ich Ihnen schliefslich noch ein Verzeichnifs. derjenigen Pflanzen, die Hr, Dr, Vi- 205 siani in letzteren Landstrich. gesammelt: und mir mitgetheilt hat, ' s Echium petraeum Lehm., ‘Scabiose holosericea ‚Bertol, Campanula pumila Portenschl. in Monte Biokowo, Cnicus Acarna, Allium capillare, Colchi- zum möntanum, Ajuga Iva, Saturejä juliana, var. angustifolia. NB. ist dieselbe welche Bartling als S, pirgata gab. -Salureja ohne Namen, ist dieselbe welche Sieber als Sat, pygmaea, und Bartling als S. subspicata gab. Visiani sagt: ‚„diflert ab S..montana, peduneulis unifloris ‚subspicatis.“ Ge- ranium tuberosum, Cyclamen hederaceum, Hiera- cium glaueum, „dndrachne telephioides, Plantago hungaria R, et S.,: Convoloulus althaeoides, Bellis sylvestris, Illecebrum. ohne Namen vom Monte Bio- kowo. Ich besitze es aus Frankreich unter dem Namen 7, serpillifoium Will. oder ], herniarioides. Trigorella. corniculata, Beseda undata, Origanum majoranoides, Picricium vulgare, Camphorosma acu- ta, ‚Potentilla subacaulis, scheint keine gute Spe- cies, Feronica cymbalaria, Arenaria ohne Namen vom Monte Biokowo, ausgezeichnet durch. die brei- ten, steifen Blälter welche jenen der Carex firma von hohen Standorten gleichen. ‚Sie scheint zur A. lanceolata dl, zu gehören, vielleicht ist sie ' neu, Crocus autumnalis Lam., Statice reticulata, Linaria Osyris Oyrill. scheint Anthyrr, ChalepenseL. zu seyn, Buphthalmum spinosum, Helianthemum £lutinosum, Sisymbrium piminelm DOdle.,. Conyza eandida. nn Treviso, - \ . Er. Mayer, 206 IL. Bemerkungen. „Nichts dient mehr dazu, die specifische Charakteristik der - Pflanzen, das eigentliche Fundament der Botanik, bes- ser zu berichtigen, als wenn eine Menge ähnlicher Ar- ten. lebend zusammengestellt und untersucht worden, von Schlechtendal Suppl. En, Pl. hart. bot, berol. Vorb, V. 1 So wie jede Pflanze nur einen bestimmten Tri- vial- Namen führt, so kann, es von. derselben auch nur eine einzige näturgemäfse Diagnose geben. Die- se aufzulinden, ist daher als das Hauptstück in der’ "ganzen systematischen Botanik zu betrachten, in- dem nur allein dadurch die Pflanze von allen: an- dern unterschieden werden kann, Es ist aber einleuchtend, dafs es bei Abfassung derselben keineswegs hinreichend sey, eine vorlie- gende Pflanze, abrupte, nach der Beschaffenheit ih- ver äufsern Theile in einer im ablativo gesetzten; kurzen Beschreibung darzustellen; vielmehr wird erfordert, dafs man alle Arten einer Gattung nicht nur vergleiche, sondern.auch durch die Kultur er- fahren habe, . welche Theile insbesondere constant und charakteristisch sind,;um: nach diesen eine ewig fest stehende, natürliche Diagnose zu entwerfen: Dafs dieses eine schwere Aufgabe sey, ist nicht zu läugnen, aber nothwendig ist es, sie stets vor Au- gen zu haben, um doch'endlich dem Ziele immer näher zukommen, Begreiflich ist es niın auch, dafs zwar wohl von einer Pflanze, die als Species noch isolirt steht, eine diagnostische Beschreibung ge macht ; aber keineswegs eine natürliche Diagnose 207 aufgefunden werden könne, weil diese nur durch Vergleichung mehrerer Arten auszumitteln ist; eine Wahrheit, die noch neuerlich von Reichenbach bei Braya alpina in Sturm’s deuisch. Flora bekräf- tigt worden ist, und die Linn& durch sein ganzes System in Anwendung gebracht hat. Wie sehr wir aber noch von jenem schönen Ziele, von dem kaum noch die Morgendämmerung anbricht, entfernt sind, erhellet aus Vergleichun- gen, die in ganz neuen Schriften vorkommen. Exnst Meyer, wie Fr, W. Wallroth, hielten, ihren Untersuchungen zu Folge, Juneus conglomeratus und effusus für. einexlei Species; beide erfanden daher neue Namen und neue Diagnosen, wie folgt: Juncus laevis Wallr‘*) „Culmo molli "laevi stricto medulla contigua farcto inferne vaginato: vaginis rotundatis aphyl- lis aristatis, panicula la- terali multiflora, capsu- lis ovatis trigonis obtusis perigonium acuminatum subaequantibus, “ ‚June. communis Meyer.**) „Aphyilus, scapo lae- vi viridi rigidiusculo, anthela supradecomposi- ta inllexa, perianthii la- ciniis lanceolatis acami- natis, capsula obovata re- tusa sublongioribus, sta- -minibus tribus. * Es wäre daher sehr zu wünschen, dafs, ne- ben unseren Species planlarım und Syst. veget,g ein oder mehrere Botaniker, die sich dazu beru- fen fühlten, ein Werk unter dem Titel: Diagno- *) Sched. erit, p. 142. - *#) Synops. Junc. P..31% ‘208 ses plantarum, nach obiger Ansicht, ausarbeiten möch- ten, Diels Werk mülste sich nicht gleich über das ganze Pflanzenreich ausbreiten, sondern vorerst nur über einige Familien, Gattungen, oder die Pflanzen ‚einzelner Gegenden, und würde gewils den in un- sern Tagen so hoch gerübmten Monographien mit Kupfern und Beschreibungen an die Seite zu setzen und das Heil der Wissenschaft für künftige Zeiten wohl nur einzig und allein auf diesem einfachen ‘Wege zu finden seyn. 2. In DeC. Prodrom, I. p. #21. Äindet sich Nach- stehendes: ‚‚Cherleria? imbricata, caespitosa, par- ‘yula, Soliis triquetris obtusissimis nervosis imbri- calis, capsulae valvis — — — — 2? In Carinthiae et Tyrolis alpibus etiamgue in Sibiria, Chexlerioi- des Hoppe? pl. select. 2. (v. s. incompl.)“ Diese Pflanze ist Siebera Oherlerioides, die hier fragweise zur Gattung Cherleria gezogen ist, das Synonymum Siebera Cherlerivides Hoppe aber im Manuscript bei- gefügt wurde. Der Corrector des Prodr, las aber anstatt Siebera, Sibiria, und dadurch ist nun durch einen gewaltigen Sprung die neue deutsche Pflanze auch in Sibirien einheimisch geworden. 3. Sprengel beschreibt in Nov. p- h. hal. p.43. eine Fiola aprica, die er als Varietät zu Piola hir- ta rechnet. Reichenbach bringt sie in seinen Jeonzib. als Varietät zu 7, canina und DeC,in Prodr, p- 298, als Var. zu 7. arenaria. Wenn 3 unserer ersten Botaniker über eine deutsche Pllanze so ver- schiedenartige Urtheile fällen, was wird dann am Ende aus unseren Spec, plantarum werden? Flora oder Botanis che Zeitung, Nro. ı4. Regensburg, am ı4. April 1828, u ——— l. Aufsätze, Beitrag zur Geschichte der Fortschritte in der Kennt- mifs der Moose, nach den Schriften der ältern Botaniker bis auf unsere "Zeit; von Hrn. Prof. Hornschuch. JE (Als Fortsetzung des Berichts über den jetzigen Zu- stand der Botanik u. s, w.) a. Systemkunde, ' Nor von geringerm unmittelbaren Nutzen für den Haushalt des Menschen, wurden die Moose von den alten Schriftstellern und bis gegen das Ende des siebenzehnten Jahrhunderts wenig berücksich- tigt, ja die Alten hatten nicht einmal eine sie aus- schliefsend bezeichnende Benennung, denn mit den später zu ihrer Bezeichnung gebrauchten lateini- schen und griechischen Wörtern, bezeichneten diese Völker die verschiedenartigsten Dinge, nur keine Moose, So blieben diese, mehr für den grofsen Haushalt der Natur bestimmt und ihre lockendsten Reize durch ihre Kleinheit dem Auge des Menschen 'verbergend, so lange fast gänzlich unberücksichtigt, bis die Kunstfertigkeit des Menschen ihn” seine 10) 210 Sehkraft verstärken lehrte und ihn dadurch in den Stand setgte, in die Geheimnifse der Natur tiefer einzudringen und auch die verborgenen Reize die- ser. kleinen Wesen aufzusuchen, Die älteste Erwähnung einer bestimmten Moos- gattung ‚hat der. Hr, Graf Sternberg in seinem -Yortrefllichen Werke über die Pflanzenkunde in Böh- men nachgewiesen ; diese findet sich nämlich in dem noch ungedruckien Zerbarius des Christan- nus von Prachatiiz zu Prag, in welchem auch Polyirichum commune angeführt wird, : Die erste. Handschrift des Christannus aber ist vom Jalır 1416, Tragus, das Wort Muscus och für Lyco- podeen, Flechten und Moose gemeinschaftlich ge- brauchend, bezeichnet mit Muscus horiensis ein Hyprum, und mit Muscus palustris ein Polytri- chum, das er, mit Sphagnum und. .Drosera gesellt, abbildet und uns: in dieser Abbildung das erste Moosbild giebt. — Bei Lobelius finden sich‘ unter dem gemeinschaftlichen Namen. Museus sechs Arten, drei davon sind .Lycopodeen; sein Museus scoparius ist ein rohes Bild eines unfruchtbaren, Polytrichum commune, sein Muscus terrestris vulga- ris ist ein gutes Bild von Sphagnum palusire; aus- | ger diesen erwähnt er noch eines Muscus capillusee aureus minor, .. Dodonaeus fügt diesem Moosbildern noch zwei, die seines Muscus capillaris major. et minor hinzu; ersteres ist Polytrichum juniperinum, letzle- res selfeint Funaria hygrometrica zu seyn. — Tha- | ol lius beobachtete auf dem Harz ausser Sphagnum palustre noch eine zweite unbestimmte Art, — _ Tabernaemontanus unterscheidet 5 Arten. und: vermehrt die Abbildungen durch die seines’ MWuscus ‚Hlicinus, die Aypnum tamariseinum kenntlich macht; Unter den von Johann Bauhin im weitei . ren Sinne der Aelteren aufgeführten 23 Möosarlen, sind nur g wahre Moose)'von welcher nur 7 Arten kenntlich und zwei J. Bauhin’'eigen. sind.— ' In Caspar Bauhins Pinax sind zwar auch noch Moose mit Lycopodien und Flechten gemischt, es finden sich jedoch schon ı7 Arten ‘wahrer ‘Moose unterschieden, wovon 13 neue Entdeckungen Bau- hin’s, Jungermann’s u. a, sind. Auch die Moos- kunde-verdankt diesen großsen Mann die erste 'Be- gründung, indem er sie zuerst auf die rechte Bahn hingelenkt. und so ihre höhere wissenschaftliche Richtung vorbereitet hat. ’ Zu ‚Ray suchte die Moose genauer von den übri- gen Gewächsen zu unterscheiden, falste aber den‘ Begriff so, dafs Flechten und manche Sülswasser- conferven mit ihnen zusammenfallen: In der'zwei- ten Ausgabe seiner Synopsis stieg durch die, Bemit- hungen und das Forschen vieler die Zahl der Ar- ten, allein für die englische: Flora auf 170.— Was Ray begonnen, führte Morison weiter aus; zwar stellle er in seinem classischen Werke die Moose “noch mit den verschiedenartigsten Gewächsen in eine’ Abtheilung, trennt jedoch die Laubmoose und Jungermannien von den übrigen im XLll u. XLIV Capitel. Ersteres führt die’ Veberschrift:” Musci 02 212 terresires vulgares die er wieder in zwei Unterab- theilungen. theilt, deren jede in mehrere Gruppen zerfällt. Die erste Unterabtheilung enthält die Ayp- noidei und Jungermannien, zusammen 50 Arten, die in. 3 Gruppen mehr gesondert werden, die zweite . enthält die gipfelständigen Moose, die aus der Spi- ize sprolsen, wodurch ihre Früchte seitlich gestellt erscheinen, weshalb sie Morison noch für winkel- ständig hält, 235 Arten in 4 Gruppen. Das XLIV. Kap. Miusei ceuroniferi überschrieben, enthält jene endfrüchtigen Moose die nicht aus der Spitze spros- sen; 20 Arten, Die Artenzalıl beträgt also 103, worunter einige ausländische, von welchen, die, ein- geschlofsenen ı2 Jungermannien abgerechnet, ‚68 sehr kenntlich in Kupfer dargestellt werden. In diesem ersten System: der Laubmoose finden wir al- 30 91, meist genuine und festgestellte Arten hin- länglich erläutert und auch über die Frucht und Saat der Moose, so wie über die Eigenthümlichkeit ihres Wachsthums lichte Blicke verbreitet. . Die auf diese Weise vonMorison wissenschaft- lich begründete. Mooskunde wurde, ohne daduxch an innerer Ausbildung zu gewinnen, von dem 5y- stem Tourneforl’s an Arten bereichert. Die 18, Klasse desselben begreift, und zwar in der ersten Abtheilung: Herbae terrestres und deren erste Gat- tung: Muscus die Moose und Lycopodeen vereint, zusammen 105 Arten unter welchen einige, Ausländer. .. Nast gleichzeitig mit Tournefort und Ray zählt Vaillant den Reichthum, der .Moose Frank- zeichs anf und beschreibt in.der alphabetischen Ord- 2 212 nung seines Werkes unter dem Artikel Mousse 94 um Paris beobachtele Arten, welche er in passende‘ Unterabtheilungen bringt und. .davon: 92 ‚kunelyoll abbildet. ' u Micheli’s grolse Verdienste um:die Mooskunde konnten nur durch den Glanz des :nachfolgendew Dillen verdunkelt werden, Er kannte bereits 'älle, Formen der Moosblüthe und die wahren Verklält- nilse ihrer Theile. Von seinen neuen reih geson- derten Laubmoosen, deren Zahl er auf‘ 200. schätzt, giebt er 149 hinlänglich beobachtete und .kurz- cha- xakterisirte Arten. DEE EEE Dillen, zwar noch in Irrthum'äber. die beiden Blüthenformen. und die Gegenwart oder den Man- gel mancher Theile, war zuerst bemüht, alle ihnr bekannte Laubmoosarten in Gattungen zu iheilen;. in der Wahl der Kennzeichen jedoch nicht: immer. glücklich. Den: Ausdruck: Moose, Musci, noch"im. älteren ausgedehnten Sinn des Weorts 'nehmend;; schied er. doch die fremdartigen Gebilde gut von ‚einander, die: Moose aber durch die Deckelfrucht von. allen übrigen. - Durch eigenhändige Abbildun« gen, die er auch selbst radirte, suchte‘ er die ‚ver zeichneten Arten anschaulich zu machen und: lie- ferte auf diese Weise in seinem klassischen Werke ein vollendetes Ganzes, das der Zukunft als Basis, der Mooskunde diente, Die wahren Laubmoose theilte er in 6. Gattungen, nämlich: Mnium, Sphag- num, ‚Fontinalis,. Hypnum, Bryum und 'Polytrichums Die Summe der von ihm beschriebenen und, mit Ausnahnie weniger, abgebildeten: Arten beträgt 200, 2ı& . Linne, seinem gröfsen Vorgänger folgend, er- hob delsen Zweifel über die Moosblüthe und die Deutung ihrer Theile dadurch zum Irrthum, dafs - ‚er die Kapsel für die Anthere erklärte und auf die- sen Umstand in seinem Sexualsystem ein bedeutsa- mes-Gewicht zu legen schien. Die Zahl der Moos- gattungen erhob er auf n, indem er aus Dillens 6 Gätlungen noch 3.neue ausschied, nämlich: Phas- sum, Buxbaumia. und Splachnum. Diese q Galtun- gen theilte erin; dealyptrati, worunter ausser Phas- cum und Sphagnum auch die Lycopodeen, — und Calyptratri, wozu alle übrigen Gattungen gehören, Die 'Artenzahl! aller Gattungen beträgt 108, j Haller, obgleich in Ansicht der Befruchtungs- werkzeuge Linnes Sprachgebrauch. beibehaltend, war, wie er. selbst.erklärt, mehr geneigt, sie für knospenprlig zu.halten, Er. stellte. die Moose in seine ‚sechszehnte ‚Klasse, ‚giebt eine sehr umsich- tige Erläuterung ihres. allgemeinen Charakters, und indem er Phascum mit Sphagnum, Fontinalis mit Aypnum, die Arten von. Polytriehum aber mit Mnium und Bryum vereinigt, führt er die Zahl der Gat- tungen wieder auf 6 zurück, - Gleditsch, Sceopoli m. A; versuchten Ver- änderungen in der Linndischen Melhode anzubriu- gen, die wir aber, so wie Adansons scharfsinnige - Gegenreden und wunderliche und barbarische Na- menneuerungen, übergehen, — Es erschienen nun einzelne Floren zum Vortheil des künftigen Sysle- mes reichlich mit Moosen- ausgestaltet“ In Deutsch- _ land bereicherien Scopoli, Weils, Weber und , aid Pollich, in Engtand Hudson 'und Lighifood, die Moostlora, während Swartz die nordische för- derte, für welche Linune dürch seine Flora. Zap: ponica gesorgt hatte, In Dänemark verfolgte Oedei den gleichen Zweck, un en Schreber lieferte die vollkommenste Mono. graphie einer-Moosgattung (de Phasco. Lips; +770), und beschrieb die zur Flora Leipzigs gehörigen Moose; Gleichzeitig schritt die Forschung nach: dem wahren Fructificationscharakter der Moose duich Müller, Hill,.-Meese, Koelreuter, Schmi£ del u. A. unter Zweifeln weiter. :Necker,''der mit Medicus alle Sexualität der Moose 'abspricht, stellt ein neues. System auf, worin er die Moös& in 2 Hauptgruppen : Gemmipari und Plumuhipari, zusammenstellt, ‚Mit Hedwig- beginnt für die Mooskunde eine nene Zeilperiode, Seinem schöpferischen Geiste und unermüdlichen Fleifse verdankt die Mooskunde. ih- 76 gegenwärtige Ausbildung. Seine und seines, ei- nes solchen Lehrers würdigen, Eleven Schwägri- chen zahlreiche, mit eleganten, größstentheils durch Ludwigs Meisterband geschaffenen, 'Abbilc dungen versehenen Werke, verschafften der Moös- | kunde in allen 'Theilen Enropa’s Eingang, und er- warben ihr überall Freunde.: So ‘würde die Moos- kunde durch Hedwig ausgestattet, wie kaum 'eih anderer. ‚Zweig der Pllanzenkunde sich rühmen kann, es zu seyn, dafür ehrt und huldigt aber auch Je- der, der die Wissenschaft kennt und liebt, :Hed- wigs Namen, 316 “. Die von Hedwig ünverrückt Testgehallene Idee der in jedem Gewächs hervortretenden Sexua- lität, liels iin nach‘ Micheli. zuerst wieder die männliche Moosblüthe aufsuchen und auf das ge- naueste beobachten, Auf die Vertheilung und Form derselben, so ‚wie‘ auf ‚die wesentlichen Moniente der-von ihm gleichfalls) erst vollkommen klar nach- gewiesenen Struetur der Kapselmündung, bauete er sein allgemein gekanntes und Bewunderung verdie- nendes System, delsen Anwendung Niemand scheuen ‘wird, der nicht,.die Mühe scheuet., Wenn dasselbe auch später nicht ganz ausreichte, und die zahlrei+ chen Entdeckungen einige Abänderungen in den Hauptabtheilungen und Vermehrung der Gattungen: ‚herbeiführten‘,. so’ ist .doch im Ganzen Hedwigs System nirgends ganz unkenntlich geworden, und die. von ihm aufgestellten Gattungen stehen noch Test begründet da; -. ! Im gleichen: Grade, wie Hedwig dem Alige- meinen der Moose: seine Aufmerksamkeit widmete, förderte er auch die Kenninifs des Besonderen, Ir beschrieb eine grofse Menge neuer, : besonders aus- ländischer Arten, und bildete viele derselben ab. Wie erfreulich ist nicht das Resultat, wenn man Schwägrichens drei Supplementbände, deren lelz- ter ı822 erschienen; mit dem vergleicht, was bis zum Jahr 1778 bekannt war, besonders wenn mat das wie mit in Betracht zieht. Die Zahl der neuen, von Hedwig oder Schwägrichen späler gegrün- . deten, oder von andern Autoren mit Kritik aufge- nommenen Gattungen beträgt 3ı, und bringt die “ 217 Zahl der gesammten Gattungen auf 56, als zu wel# chen gehörig 790 möglichst eng zusammengehaltene: Arten aufgezählt und beschrieben, .die früllern Ab-. bildungeu aber um ı25 Tafeln vermehrt werden, u In dieser mehr als vierzigjährigen Ausbildungs- periode des Hedwigischen Moossystems wurde das demselben zum Grunde: liegende Princip, wie wir später sehen werden, von mehreren, wie z, B. von Gärtner, Medicus, Palisot de -Beauvois an- gelochten, während andere versuchten, dasselbe mit Linne’s Moosgattungen zu versöhnen. Durch die. erfolgreichen Bemühungen eines Leysser, Timm; Baumgarten, Schrader, Turner, Willdenow, Swartz, Roth,, Weber und Mohr, Schkuhr; Sprengel, Wahlenberg, Schultz, Voit, Hoo- ker, R, Brown und Bridel, so ‘wie durch die: unterstützenden Entdeckungen berühmter Beobach-=. ter, eines Dickson, Ehrhardt, Schleicher; Funck, Ludwig, Crome, Blandow, Nestler u,A,, wurde das wohlbegründete Werk weiler aus- geführt und zugänglicher gemacht, ı. oo Schreber nahm in seine Ausgabe der Genera: plantarum Linneis Hedwigs Moosgaltungen. auf. . Da’ die Untersuchung der männlichen Moosblü- then mit Schwierigkeiten verbunden ist, auch die Di* clinie überhaupt. keineswegs als sicherer Boden er- scheint, und in. den männlichen 'Theilen später sich manche Wandelbarkeit-und Unbestimmtheit zeigle, das Peristom aber und seine mannigfaltigen Ver- schiedenheiten. sich immer mehr als untrügliche Merkmale beurkundeten, so waren die meisten Ver+ 218 suche, wodurch man die Feststellung und Erleich-. ternng des Hedwigischen Systems bezweckte, auf diesen Theil ‚gerichtet. Man: begnügte sich nicht ‚damit, wie Hedwig-gelhan, das Peristom überhaupt zum Grundcharakter der Rintheilung zu benützen, sondern suchte auch zur möglichst genauen Sonde- rung aller natürlichen Gattungen, diesem Hanpt- merkmale andere, leichter aufzufindende, hinzuzu- fügen, als die.männlichen Blüthen sind, :S0 stellte Willdenow ein.System der Moose auf, in welcheni er die Gattungsmerkmale einzig und. allein von der Bildung des Peristoms entlehn- te, und Hedwigs 33 Gattungen auf 23 zurück- führte; durch Verschmelzung derjenigen Hedwigi- schen Galtungen, die von diesem, — einem dunklen Gefühl von natürlicher Verwandtischalt folgend — anf andere Theile, als das Peristom, gegründet wor- den waren, aber sehr nnnatürliche, jenem Gefühl widerstrebende' Gallungen schuf. , 0 Weber und Mohr, fast. ganz in Wilde nows Fafstapfen, tretend, huldigten jedoch wieder mehr der gegenseitigen Verwandtschaft, indem sie Encalypta: wieder von Grimmia, Catharinea von Polytrichum, Timmia aber von Leskea Willd. trenn- . ien und noch einige neue Gattungen aufstellten. - In dem von Palisot de Beauvois aufgestell-- ten neuen System (1815) werden auf die Gegenwart oder den Mangel des Peristoms, und im ersten Fall weiter auf den Ursprung desselben die Gattungen ge- gründet, die Gattungsmerkmale aber aus dem gan* zen Umfang .der Fruchttheile entlelnt, : Klässen 77: sind 5, nämlich: I. Apagones, II. Ectopogones, HL Entopogones, IV, Diplogones, u, V, Hy- menodes. Die bekannten Arten. sind blos ihrem Nameh nach unter die betreffenden Gattungen ein- getragen, die neuen sind definist, :Sprengel ist der erste, der, indem er die Art der: Erscheinung der männlichen Moosblüthe als Gattungsmerkmal verwirft, und däs:Peristom als Haupimerkmal angesehen wilsen will, mit Recht glaubt, dafs man, um die Gattungeh natürlich. zu begränzen,. nicht nur die Mütze und das Deckel- chen, sondern auch die’ seitliche oder gipfelständige Stellung dex Frucht mit zu Hülfe nehmen mülse, und bierdurch -eimen mächtigen Schritt zur natur- gemälsen Begründung der Galtungen: vorwärts thut. “= Unter seinen nenerlichst aufgestellten natürli- chen :Pflanzenfamilien machen die Zaubmoose .die fünfte; ihre weitere Eintheilung ist analytisch: mit Benützung der Palisot de Beauvoisischen ‘Be- stimmungen des Peristoms. Es werden aber von den bis dahin (1817) aufgestellten Gattungen nur 36 von ihm anerkannt. . -Lühnemann ordnete die Moose ebenfalls nach rein '‘carpologischen Merkmalen. : Seine te Klasse der:Cryptogamen: bilden die Moose unter.'dem Na- men Mitrooarpa; — er theilt sie in 2 Ordhun- gen, Theeis astomis:und Thecis stomate insiruetis, diese in mehrere: Unterabtheilungen und 28, einzig nach dem Peristom- kurz, aber’ ausreichend, cha- rakterisirler Galtungen. \ -:Bxidel. legte zuerst, naclı Hedwigs Grund: 220 sätzen und von.dessen Geist bestelt, mit grölster: Umsicht ‚Hand an das grofse Werk einer allgemei- aen Moosgeschichte, und ein seltener Verein vor- trefllicher Eigenschaften ziert seine Werke. In der ersten Aufstellung seines ‚Systems werden Hed-. wigs.33 Gattungen streng:und ausschlielslich nach delsen Grundsätzen behandelt , zugleich aber nach dem Mangel: oder Daseyn,, und’ im letzteren Falle - nach der Beschaffenheit der Mündungsbesetzung: in 4.Klassen gelhieilt, welche die Gattungen, jedoch. in sehr ungleicher Anzahl, einschliefsen.. Die Bil- dung des Peristoms ist erstes, die der männlichen Blütbe und ihr: Stand zweites Gattungsmerkmal. Arten werden 462 beschrieben. — Eine gründliche Kritik der Gattangsmomente und Ideen über die: Möglichkeit anderer Eintheilungsprinzipien zeugen von der genauen Bekanntschaft ‘mit der Mooswelt.—. Kurz nach Vollendung dieses Werks folgte als Sup- plement ein zweites, in sich liefer vollendetes, in welchem alle Arten neu. definirt, die während dem Erscheinen des ersten Werks und nach demselben neu aufgefandenen Arten aber eingereiht und..be-. schrieben werden. Die Gattungen werden mit vier neuen vermehrt und die Zahl der Arten auf 836 gesteigert. —. Der vierte Band dieses Supplements . schlielst mit einer neuen schon im ersten Werke angedeuteten Methode, welche. den aus der vorkeır- schenden Berücksichtigung entspringenden Nachtheik glücklich vermeidet und zugleich einen merkwür- digen Weg für zahlreiche parallele Verwandtschafts- bezeichnungen. eröllnet,. dieses dem Mooskenner un- F 221 entbehrliche Werk, Nach der hier aufgestellten Meibode zerfallen die Moose, je nachdem ihre Ka- psel ganz ‚oder gespalten ist, in 2. Ahtheilungen, deren eine jedoch nur die Gatlung Andreaea ent- hält, Von den eigentlichen Laubmoosen ‚sondert sich wieder durch den Mangel eines Scheid- chens Sphagnum, da die übrigen alle mit einem Scheidchen versehen sind, Diese zerfallen nun in 5 Klassen: Mündungslose, Nacktmäuler, Zahnmäu- ler, deren jede sich wo esangeht wieder nach dem Stand der Frucht in Gipfelständige und Achsel- ständige theilt, Den Gatlungsbestimmungen liegen ie Beschaffenheit des. Peristoms und.die Form: der Mütze zum Grunde, Die neuentstandenen Galtun- gen, durch welche die Gesammtzalıl derselben auf 67 steigt, zeigen alle einen nalürlichen Familienzug, Von den g6ı Arten lälst der Verf. 86 für zweitel- haft gelten, . Diese Artenzahl wird durch die von Hooker in seinen seit der Erscheinung dieses,Werks erschie- nenen, mit nie gesehener Eleganz, -ausgestalleten und der Wissenschaft zur Zierde gereichenden Wer- ken, bekannt gemachten neuen Arten, denen Horn- schuch noch einige3o.hinzugesellt hat, auf wenigstens tausend gesteigert. Rechnetman hiezu, was neuerlichst v. Martius, Reinwardt, Set, Hilaire, Ol- fers, Sieber u. a. aus fernern Welttheilen. an. Moosen zurückgebracht und in ihren Convoluten liegen haben, und was die {leilsige Durchforschung des dentschen Vaterlandes durch Funck, Breutel, Laurer, Bruch, Braun u, a, Neues ans dieser 2228 Familie geliefert hat, so wie was bei den Verfas- 'sern der Bryol. germanica zur Bearbeitung vorliegt, so kann man die Gesammizahl aller bis jetzt auf gefundenen Moosarten auf wenigstens zwölfhun- dert anschlagen die unter 82 Gattungen ver- tbeilt sind. \ Die Verfasser der Bryologia germanica legtert bei ihrer Bearbeitung der deutschen Moose Bridels neueste Anordnung zum Grunde, nur mit dem Un- terschied, dafssie den Stand der Frucht zurEin- theilung derScheidigen in zwei Reihen,Gi- -pfelständige und Achselständige benützten, in deren jeder durch die Mündungslosen, die Nackt- mäuler und die Zahnmäuler: drei Unterabtheilungen entstehen, Neuerlichst haben 2 Schottländer, die HH. Gre4 ville und Walker Arnott eine neue,Bearbeitung des Moossystems unternommen, die nach der bis . jetzt erst gelieferten lehrreichen Einleitung und den scharfsinnigen Charakteristiken der Gattungen „Andreaea, Sphagnum, Phascum und Voitia seht viel’ verspricht, Schult2’s eben erschienene musterhafte Bear- beitung der Gattungen Barbula Hedw. und Syntri- ehia Br. verbreitet viel Licht über die schwierigen ‚Arten dieser beiden Moosgaltungen und vermehrt die Arten derselben um 6. b. Anatomie, Um die Anatomie der Moose haben sich, nach- dem auch hier Hedwig die Bahn gebrochen, be- sonders Sprengel, Treviranus und Kieser ver“ 225 dient gemacht, und ‘dig Verfalser der Brjblogia ger- manica haben,:indem sie alle Beobachtungen über diesen Gegenstand zusammenstellten und ihre eige= nen hinzufügen, den ersten Versuch einer verglei- chenden Anatomie der. Moose geliefert, und die Gleichförmigkeit eines einfachen. Banes der sämmt+ lichen Moose klar und deutlich nachgewiesen, Kieser hal zuerst den wesentlichen Charakter des Moosbanes entschieden ausgesprochen, und. den Uebergang desselben im Fruchtstiele zu dem des hö- hern Zellgewebes nachgewiesen. ‚Die ganze Moos- Pflanze ist ihm eine. Verschmelzung engverbundener gedehnter. Zellen oder Fäden, die confervenartig, doch weitläufig gegliedert, ein gestrecktes Zellge- webe bilden, ohne jedoch in die anschliefsende Form sechsseitiger Säulen überzugehen, Aber Hedwig hatte diesen einfachen Bau schon wider seinen Willen anerkannt, da er nur Saftge- fä/se. aus Beobachtung erwähnt, auf Zuftgefä/se nur schlie/st, Spiralgefä/se aber nur muthmaa/slich an- nimmt. Letztere hat aber noch Niemand bei Moo« sen gefunden, nur die Zellen bei Sphagnum, die. Windungen des Peristoms und die Drehungen des Fruchtstiels deuten auf etwas ähnliches. Sprengel hat den Bau der Moose vollständig und gründlich durchgeführt; er hält die Wände dex Zellen aus den Niederschlägen der Säfte gebildet, während den Verfafsern der Bryolagia germanica diese nur an jene angelagert, sie selbst äber durch einen höohern Alsimilationsakt erzeugt, erscheinen, .. (Beschluls folgt.) 204 ‚ I; Botanische Notizen. Regensburg. Es zirkuliren gegenwärtig die Ver- zeichnilse von vorräthigen Sämereien der botani- schen Gärten von München, Tübingen, Darmstadt, ' Gielsen, Dresden, Hamburg, Bonn und Greifswalde, Yund geben damit eine erfreuliche Ansicht, sowohl‘ für die regsame 'Thätigkeit ihrer Vorsteher, als für das beständige Wachsthum dieser Institute, an wel- chen nicht nur fortwährend Schüler für Florens Tempel erzogen werden, sondern von welchen auch eine 'ersprielsliche Anregung für anderweitige Gar- ten und Landkültur ausgeht, die sohin auch miltel- bar auf die allgemeine Landwirthschaft vielseitigen Bezug hat, Die erste Quelle dieser für die Mensch- heit so wichtigen Ereignilse, entspringt aus den viel- seitigen Bemühungen reisender Botaniker, die in al- len Welttheilen Sämereien aller Art zusammen zu bringen suchen, welche nun. in botanischen Gärten ihre erste Pilege finden, dort genauer beobachtet werden, und dann für die Erweiterung der Botanik, der Garten- und Landkultur, der Medizin, der Oe« konomie etc. ihre weitere Anwendungen finden, Diese erfreulichen Zeichen der Zeit haben damit noch. eine ‚besondere Einwirkung auf angenelme und nützliche Beschäftigung der Land- und Stadt- bewohner, und gerade dies führt endlich zu Be- sultaten, in ‘welchen unbedingt eine innige Be- ziehung auf das Glück der Menschheit sich aus- spricht, Wahrlich! ein eben. so achtenswerthes als bedeutungsvolles Feld, das zwar anspruchlog be- bauet, wenn auch langsam, am Ende doch sicker Früchte tragen wird, Möge daher der Eifer der Vorstände unserer botanischen Gärten keine Grän- zen und sie selbst ihre Zufriedenheit und ihr Glück in dem Bewufstsein finden, eben so vielseitig als gründlich für Menschenwohl gewirkt zu haben. Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 15. Regensburg, am 21. April 1825. L Aufsätze = Beitrag zur Geschichte der Fortschritte in der Kennt- nifs der Moose, nach den Schriften der ältern . Botaniker 'bis auf unsere Zeit; | von ‚Hrn. Prof. Hornschuch. a (Als Fortsetzung des Berichts über den jetzigen Zu- stand der Botanik‘ u 5, w) " (Beschlufs.) De wahre Bedeutung der Fadenzellen der niedern Vegetabilien und ihre Beziehung zu dem Zellsystem höherer hat Agardlı hervorgehoben, während endlich auch Hornschuch und Fr. Nees v. Esenbeck diesen Bau genetisch beleuchteten. - “ Hedwig betrachtete die äusserste Zellenschicht des Moosstämmohens als Oberhaut, die von zhn um- kleidete lockere, nannte er Rinde, die centrale, Mark. Treviranus bewies’ aber in seiner trefllichen Ab- handlung von der Oberhant, dafs diese peripheri- sche Lage keineswegs für Oberkaus gelten könne, weil ihr alle Spur vom wesentlichen ‚Bau: der Ober- haut fehlt und sie unmerklich in die darunter lie- gende Schicht übergeht, — Nur in dem dünnen, eingeschlägenen Häutchen auf der Oberseite der pP. 226 Blätter von Polyirichum juniperinum fand er bei den Moosen ein Analogon ‚der Oberhaut., Da in dem Fruchtstiel die, Röhren der Achse gedrängter erscheinen und schon Sechsecke bilden, so ver- | muthet Kieser hier die Nähe der’ Spiralgefäfse. ' Die Glieder dieser‘ peripherischen Schläuche des Fruchtstiels verkürzen sich nach Treviranus Be- . obachtung da, wo sich der Fruchistiel ausdehnt, um in die Kapsel überzugehen, und machen, sich der - Form 'des höhern Zellgewebes mehr annähernd, die Grundlage der Kapsel, der Mittelstrang aber erhebt sich als Säulchen mit mehr gestreckier Fadenform bis in das Deckelchen, Die lockere Zellenlage zwi- . schen der Rinde und der Achse tritt nun noch mehr | auseinander und bildet wieder ein Geflecht von ger gliederten Fäden, dessen Zwischenräume Luft auf- nehmen, und so, als Lücken, den Zorenbau der über ihnen liegenden kurzzelligen Schicht bedingen kön- nen, Hier treten also zuerst Poren, als das ver-, wandte peripherische Glied des Spiralgefälssystems, auf. der Oberfläche:hervor, Den Saamen der Moose schreibt Treyiranus zum Unterschied von den Saamen höher entwickelter : Pllanzen, eine einfache Haut zu, und ‚hält die äin.ib- . nen erslarrende Substanz für ein blofses Derisperm " „ohne. Cotyledonen und Embryo“ oder auch ‚mit Fi- scher, für ‚eine. Coiyledonen ähnliche Ma]se, ohne Perisperm, ohne Plumula und Radieula,“ Die Verfasser der Bryologia germanica glauben, „es Feh- fe diesen Körnern jede eigne Haut, oder diese be stehe. vielmehr nur aus den. ‚eigen . ‚Wänden. der . I 229 einzelnen Körnchen, die sie bildeh, — “ihr Inhalt aber sey, eben weil er'nur ein Perösper m, ohne Em- bryo ist,. auf heine Weise mit dem’ irgend eineg wahren Saamens zu vergleichen, sondern ‘der Mödsl. saame sey gerade durch diesen 'Baü' "prädisponith, nicht Etwas aus sich (wie der wahre Saamie;) son- dern sich zu: Etwas (als Keimkorn) 'zu entwickeln.“ Nach Cassebeer enthält” der Moössaame ',;iR einer gefärbten Haut (Arillus) eine’ eyweilsariige Substanz eingeschlofsen, welche eine zahllose Meng& kleiner- rundlicher,' sehr einfacher,‘ unänsehnlicher, durchsichtiger); puriktförmiger, schleiihärtiget !Kör- perchen enthält, die’auf das Vollkommenste“ mit Ach Müllerschen Monas. Termo übereinstimmen. “” Der Moossaame bestehe demnäch aus’ drei wesentlichen Dingen: a) aus der Saamenhant, b): aus"dem "Ey: weils, c) aus den in-diesem Eyweifs efithältenen Mol naden,“ Dieser Saame hat, nach ihm, 'än der Stelle, welche ihm als Anheftungspunkt ih der Moosblichse diente, einen Nabel, durch welchen:'män, wenn’ mau den Saamen des Hypni riparis ini‘ "Wasser macerirt, das: Eyweils: mit den Mönaden' heranstreten "sicht, Es erscheine "in: einem zusammenhängenden ‚Strahl und ‘erinnere lebhaft an das Froöschlaich und an’ die Gestalt in welcher solches zu Tage‘ Kömmt. "Däs Eyweils des. Saanıens' vom Gymidst.' sphuerico‘ wer- hälte sich wie. eine consistente Gaällerte, ähnlich demi Eingequeliten weifsen Tragantguimi, Das Eyweißs der Moossaamen, als Monaden‘ tragende ‚Substanz sey überhaupt naclı Maasgabe der höheren Bildungs- stufe der Pflanze von: weller: &s' herstanimt; "sö Pa 208 % ‚sehr verschieden und so mannigfaltig gestaltet, dafs nur schwer eine Definition davon gegeben werden ‚könne, und bei manchen Moosen scheine es völlig in äusserst zarte, im Wasser unter Einflu/s des Lieh= tes consistenter ‚werdende, Faden überzugehen.. Es bleibt aın' ‚besten jedem Botaniker selbst Al überlafsen, welcher von den beiden Ansichten über’ den Moossaamen er. den Preifs zuerkennen will, ‚weshalb wir uns alles Urtheils über diesen Gegen- stand enthalten. a Lebensgeschichte, der Moose. :In gleichem Grade, wie sich in den letzten De- cenhien die Sysztemkunde der Moose einer vorzüg- ‚lichen Bearbeitung, Ausdelinung und Berichtigung zu erfreuen gehabt hat, ist auch die Zebensgeschich- Ze der, Moose mehr aus Licht gezogen worden, Man hat, sich mit, sellenem Eifer ‚bemüht, in die Geheim- nilse des Mooslebens: tiefer einzudringen, keine Mü- he, keine ‚Hindernifse ‚gescheut, um die dabei. ob- waltenden Gesetze. zu erforschen, und die erhalte- ‚nen ‚Resultate waren um so erfolgreicher, da man. sie philosophisch. zu, beleuchten, und zu deulen ver- sucht hat, Linne hielt bekanntlich ‚die Frucht der Moose für die „Anthere, die von. Hedwig für .die männlichen Blüthen erkannten Gebilde dagegen für ‚Früchte, Hallern brachte: die Beobachtung spros* sender Keime, die aus den- Blüthenköpfchen yon ‚MHnium roseum durch freyes Ausfallen entstanden waren, gegen die Hedwigische Ansischt Zweifel bei Diesen nachhängend, oder doch über das Wesen der heiden Fructificationsformen noch zweifelhaft, räeter a 235 Meese, Köhlreuteru. A. die Staubbeutel von. Polytrichum, 'Tetr aphis pellucida und Webera pyrös Formis, und: erhielten junge Moospflanzen. Hierauf gründeten dann Necker, Gärtner; ' Medicus) Schmiedel' und Borkhausen nicht nur ihre Ein. würfe gegen die Hedwigische Fructificalionstheoriä der Moose und die Antherenbedeulung der von Hedwig dafür erkannten Gebilde, sondern: auch die neue Ansicht, dafs‘ diese als nackte Keime bes betraöhtet werden mülsten und.in ilinen der zweida Fortpllanzungsweg durch ‚einfache "Verlängerung. gegeben sey. en EP 2 "Dieiin der Mooskapael enthaltenen Körner scheint Stähelin' Zuerst-ausgesäet und daraus gleichartige Moose erzogen. zu ‚haben. Seine Versuche bringen ihn zu dem Ausspruch: die dem Regenwasser inhä- rirende-grüne Mäterie sey der Boden der Moos- saat, ohne welchen der von den Winden umberge- führte‘ Staub aus den Mooskapseln richt zu ; keimnen vermöge, Zn ; i - ".Meese und Hill "versuchten ähnliche Aussaad ten, allein: dieForm des: Keimacts wurde von ‘bei den, 50° genau sie auch die spätere Entwicklungsge- schichte erzählen, nicht: gehörig beachtet, Meese’s genaue Bekanntschäft mit den Teilen’ der Moose setzt in Erstaunen, doch hielter" ‚Hedwigs Antlen ren noch für Saamenbehältnifse, die ‚Faraphysen für ‚Antheren, : Er säete daher erstere 'aus. den Stern« chen ’ des Polytrichim' und der MWeberen - Blüthe, behandelte sie mit grolser Vorsicht, ‘und’ es gelang ilim, : dakans Pllähnchen‘ zu ziehen, :die: :ei "abbildet« Bu \ 230 Das Saatpflänzchen. von Zolytrichum scheint aus ei- nem ‚kegelförmigen,. zelligen Sack hervorzubrechen, ‚den er für den Saamenlappen ‚bielt, und deshalb die Moose, den Monocötyledonen zugesellte. Die Ka- psel hielt, Meese, für.eine polyandrische Blüthe ganz ‚eigener. Art, die äussere Wand erklärte er für einen einfachen. Kelch, die, an, dem Rande: si» tsenden Zähne sind ihm. Staubfäden, das Säulchen gilt ihm für einen wahren Saamenhalter, Die aus ‚den..Saamen der Kapgel von ihm,mit gleicher Aufs imerksamkeit. ‚ergögenen Moospflänzehen. waren, ‚kleit" ner, als die vorigen, und er konnte, was, er bei. jenen Cotyledonen nannte, bei diesen nieht ‚entdecken, \ - z ....Hill:,erzählt.,die Entwicklungsgeschichte,, und ‚Anatomie, ‚der. Funaria hygrometrica, und beruft sich -dabei. auf. sine ‚ähnliche;., zwölf. Jahre Früher gemachte, Beobachtung. an einem Astımoose; eine der scharfsichtigsten Untersuchungen, welche ‚die Moös- kunde, aufzuweisen, hat, Von, Meesen. weicht'er in der Deutung der Fiucht nur wenig ab, die. Zäh- pe. hielt er.für sitzende. ‚Antheren;‘die in ihren Quer- bulken den: ‚Pollen. erzeugen, das. Sänlchen ist Stem: pel und ‚nachmals. ‚Frucht;, ‚Die Entwicklungsge- schichte der. ‚ausgesüeten Pflänzchen von Zunarza, Ay- grometrica erzählt ‚er sehr genau, Im Anfange, April hatte er gesäet,, Anfang Mai zeigten sich unter dem Microscop die:ersten Pilänzchen, im Oktober konn- te man die Blätichen mit blolsen Augen erkennen, im. Fehruar ‚reifte die Frucht, und im März strenta sie ihren Saamen ana. _ . „ Mit den, ihm eigenthümlichen Gründlihkeit und, 2dı ‚Strenge, versuchte Hedwig die ‚dussagt der in der Frucht sich W ndenden Körner, , von ‚Gymnostomum ‚pyriforme s ‚Funaria Di wygromeirica und Bıyum caes- pititium. Er beschreibt uns zuer st ‚den, ‚Keimact: Er ‚nauer- und vergegenwärligt uns die, verschiedenen ’ ‚Erscheinungen während desselben. durch Abbildun- gen. Bald nach der Aussaat schimmerte die Oher- Nläche der Erde in grünem Sammtglanz, die ausge- säeten Körnchen zeigten nun ‚bei. der Vergrölserung, ‚ausibnen hervorgebend, dünnere und dickere, grüne, gegliederte Fadentriebe.. Hedwig ‚nannte :den; dünr ‚nern, äurchsichtigeren, Würzelehen, den dicke- zen, .der ‚sich aufzuriehten ‚schien, Knöspeh :% Er glanbte.auch, die ‚Saamenbant ‚sich öffnen und.in ‚einem der Fäden. die 'erslen Moosblätter scheiden ‚arlig eingeschlolsen gesehen zu haben. Später nann- ie: Hedwig die. an den Seiten der jungen Moos- ‚plänzchen sich findenden büschelästigen Fäden, Co- Wledonen,. und folgerte aus dem, Gedeihen seiner ‚Saat bis zur Frucht, dafs, der sogenannte Pollen der Moose ein- wahrer Saame, sey- Bridel, Rafn, Willdenow.und andere-folgten. dieser An- ‚sicht. „Durch Dickson’ s Phasceum confervoides wur= .de das Verhältnifs des unter den. jungen Moospflänze chen befindlichen. grünen Filzes, wieder zur Sprache ‚gebracht, und für, und ‚gegen die, Bejahung .der Frage, ob diese. confervenartigen Anhänge wesent; lich zur Pflanze gehörten, gestritten. Dies hatte gleichzeitige Beobachtungen & des Keimactes der ‚Moose ‚von Sprengel, Fr, Nees von Esenbeck, Wieg- mann und. Hornschuch zur Folge, an die sich später noch Seklmeyer u. Oasscheer anschlolsen: 4 230 Das Saatpflänzchen von Polytrichum scheint aus ei- nem kegelförmigen, zelligen Sack hervorzubrechen, ‚den er für den, ‚Saamenlapper hielt, und deshalb die Moose den Monoeötyledonen zugesellte. Die Ka- psel hielt. M.eese für eine polyandrische Blüthe ganz eigener dri, die äussere Wand erklärte er für einen einfachen, Kelch, die an: dem RBande..si. tzenden Zähne sind ihm Staubfäden, das Säulchen gilt ihm für einen wahren Saamenhalter, Die aus ‚den .Saamen der Kapgel von ihm,mit gleicher Auf merksamkeit ‚erzögenen Moospflänzehen waren. klei+‘ ner, als die vorigen, und er konnte, was, er bei jenen Cotyledonen nannte, bei diesen night entdecken, . - 4 «Hill; erzählt, .die Entwicklungsgeschichte, und ‚Anatomie, der Funaria hygrometrica, und beruft, sich dabei. auf: eine. ähnliche;., zwölf Jahre früher gemachte, Beobachtung. an einem Astmoose; eine der scharfsichtigsten. Untersuchungen, welche ‚die Moös- kunde aufzuweisen hat, Von, Meesen weicht er in der Deutung der Fiucht nur wenig ab, die Züh- ne. hielt er-für. ‚sitzende Antheran; ‘die in ihren Quer- balken den. Pollen erzeugen, das Säulchen ist Stem: pel und ‚nachmals. „Pruchti. . Die Entwieklungess“ grometr ica erzählt. ‚er . sehr genan, Im Anfange April hatte'er.gesäet, Anfang Mai zeigten sich unter dem Microscop die ersten Pilänzchen, im Oktober konn- te man die Blättchen mit blofsen’ ‚Augen erkennen, im Februar. reifte die Frucht und im März ı streute sie ihren Saamen aus. | | ..., Mit der, ihm eigenthümlichen Gründlichkeit und u odi ‚Strenge, versuchte Hedwig die dussaat der in der Frucht sich fü ndenden Körner, ‚von ‚Gymnostomum pyriforme, Funaria Aygrometrica und ‚Bryum ecaes- pititium. Er beschreibt uns zuerst ‚den. ‚Keimact' 8% ‚nauer. und vergegenwärtigt uns die, verschiedenen ’ ‚Erscheinungen während desselben, durch Abbildun- ‚gen. Bald nach der Aussaat schimmerte die Oher- läche der Erde in grünem Sammtglanz, die ausge- ‚säeten Körnchen zeigten nun bei: der Vergröfserung, ‚ausibnen hervorgebend, dünnere und dickere, grüne, gegliederte Fadentriebe. . Hedwig nannte; ‚den: dün- ‚nern, durchsichtigeren, Würzelchen, den dicke- ren, .der sich‘ aufzurichten . ‚schien, Knöspeh en Er glaubte. auch die. Saamenhapt, ‚sich öffnen und ..in. ‚einem der Fäden die ersten Moosbläller scheiden, ‚arlig eingeschloßsen gesehen zu haben. Später nann- ie: Hedwig die an den Seiten der jungen Moos. ‚pflänzchen. sich findenden büschelästigen Fäden, Co- tsledonen,. und folgerte aus dem,Gedeilen seiner ‚Saat bis zur Frucht, dafs, der sogenannte Pollen der Moose eim: wahrer Saame, sey- Bridel, Rafn, Willdenow und andere- ‚folgten. dieser An- ‚sicht, „Durch Dickson’s Phaseum confervoides wur= .de das Verhältnifs des unter den, jungen Moospflänz« chen befindlichen grünen Filzes, wieder zur Sprache ‚gebracht, und für. ‚und gegen die Bejahung. .der Frage ,, ob diese, confervenarligen Anhänge wesent; lich zur Pflanze ‚gehörten, gestritten. Dies hatte gleichzeitige Beobachtungen. des Keimactes, der Moose ‚von Sprengel], Er, Nees von Esenbeck; ‚Wieg; mann und Hornsehuch zur. Folge, an die, sich später noch Sehlmeyer u, Cassebeer anschlofsen: ’ 4 252 Ds) grünen Conferpa Frigida, welche Blumentöpfe in dem botanischen Garten zu Leyden überzog und abwärts in die Conferva. castanea übergieng, er- wächsen:- Er 20g "hieraus den Schluls: da/s diese ‘Moose. a 2is einer Metamorphose der Conferven ier- wörgesangen seyfi 'müfsten, ohne jedoch die Frage zit entscheiden; 6b. die Conferve für sich als Con- - ‚Ferve entstanden sey, oder ob sie vielmehr selbst nur'die dem Möossaamen eigne ‘Form des Keimacts darstelle. ‚Hornschuch erhielt '&in’ im -wesentli- chen’ gleiches Resullät,'' welches auch Sprengel 'aus eigener Erfalrung bestätigte und durch den Zu- satz: „in der Mitte zweier Fäden’ der oberirdischen "Conferven, und aus ihnen zusammen geflossen erhebt sich das Stämmehen- eines Moöses,;““ gab er zugleich ‘näheren Aufschluls‘ darüber, wie das Moos sich bei "dem Keimacte aus der Corferve weiter bilde, 4 ' lung der Conferven*und anderer niederen Organis- meh aber aus derselben durch‘ die desoxidirenden : ‚Einwirkungen des’Sonnenlichts zu erklären, die wei- tere Metamorphose ‚dieser Bildungen durch müh- same Beobachtüngen zugleich weiter verfolgend. ‘ Hornschuch: dehnte die Idee einer gemein- schäftlichen in Blasen- oder Fadenform' zuerst auf- Iretenden Yegelativen Bildangsgrundlage auf die ganae. [e2 Er GE Fr. Nees v, Esenbeck sah Bryum annotinum und Zongifelium, und Webera pyriformis aus der ‘Märklin versucht auf eine schärfsirinige Weise, ‚die ursprüngliche Erzengung der Pristleyischen grü- nen Materie durch einen ‚Oxidationsprozes des in Walser gelöfsten Planzenextrakts — die Entwick- Sphäre der niederen ; vegetabilischen, Organismen aus und indem er’ die Beobachtung. ‚und das Expe» ziment ‚gleichmäßig zu Hülfe nahm, bemühle er sich anschaulich darzutbun: wie das gleiche Ble- . ment auf verschiedene Weise durch: das Licht de- terminirt im Wasser, auf feuchtem oder trockenem Grunde im Norden oder Süden geschirmt, nothwen-. dig zur dlge oder zur Flechte, zum Moos. oder zum Lebermoos werden, vorschreiten oder auf. niede- rer Stufe beharren mülse, Re . Wigmann und. Gruithuisen stimmten die- ser Ansicht bei und stützten sis — . Ehrenberg beobächtete das Keimen der Pilze, und erkannte auch da in. der Erzeugung jedes Pilzes day Produkt . einer Vermällung ursprünglicher Fäden aus‘ blofser Verlängerung der ‚Sporidien dieser Gebilde 'ent- standen. z- . ‚Auch Agardh führte die genaue Bekanntschaft mit den Algen, bei Mitibeilung einer Reihenfolge von Melamorphosen . der :Algenbildung zur. Auf stellung der Frage: ex. conjunctione itaque Algarum compönuntur plantae alius‘ omnino. nalurae el gene- sis; honne eliam plantae perfectiores? Fr, Nees von. Esenbeck stellte auch, :noch nach Hedwigs Vorgang sehr sorgfältige. Versuche mit der Aussaat der in der Kapsel befinullichen Kör- ner: von .Catharinea undulata und Phassum: ‚euspi- datum, an.,. die mit. den zahlreichen Aussaalversu= chen von ‘James Drammond, so weit man nach den blofs vorläufigen Ankündigungen. der Resullate zu schlielsen ‚berechtigt, ist, gleiche Resultate lieferten, 234 Bald nach der: Aussaat der Keimkörner nämlich 'ent- spinnen sich, ‘wie’ es scheint, aus:der Auflösung meh- terer zerfalleuer Körner viele zarte durchsichtige. dem blolsen Auge unsichtbare Fäden, und die 'Stel- len der: Aussaat. erhalten 'ein.-bräunlich grünes. schlüpfrig- schleimiges Ansehen, Bald zeigen auch . gröfsere vollständige Keimkörner: ihre Triebe, wie sie Hedwig darstellt, nur mit ‘dem : Unterschiede, dals der Gegensatz der würzelarligen und grünen Fäden nicht so scharf ist, und nicht nur zwei, son- dern mehrere Fäden’ aus einem Keimkorn, auch nicht ‘durch eine springende ‚Saamenhaus ausbre- chend, sondern durch einfache Dehnung. hervor- &ele, Diese ‚stärkern grünen Fäden stehen,:so lan- ge sie kurz sind; aufrecht, bald aber dehnen’ und verzweigen sie ‘sich, und’ bilden so: das den Boden überziehende grüne byssus- oder confervenartige Ge- webe, auf. welchem nach ‘drei oder vier Wochen die: ‚kleinen 'Moospflänzchen wie zarte Spitzehen sich erheben, deren. jedes "als ein zartes, die Au- dimente von zwei ‚oder drei Blättchen "zeigendes Knöspehen unmiltelbar in der Verbindung .einiger grünen Fäden entsteht, von denen es ungewils bleibt, ' ob sie aus einem oder mehreren Confervenfäden entstanden. "Das Stämmehen ist also das Produkt einer ‚Algenvermählung, -Lolglich aus einem Confer- verrknoten hervorgewachsen. Bald bildet-sich nun der zur fernern Entwickelüng nothwendige Gegen- satz des Stammes; es treten hie und da im Umfang verbündene Fäden als schmale, unvollkommene Blättchen zur Seite hervor, diese: werden bei fört- . 25h. ‚gesetzter. Dehnung’des Stämmehens und zunehmen: der Einigung. der! dasselbe constitnirenden Gebilde, immer .blallartiger. Diese Entwickelung. beginnt im Frühling langsam, wird durch die Trockenbeit des Sommers unterbrochen ‚, und durch ‚die [enchten Fage ::des Herbstes rasch zum Ziele geführt, Auf’ diese Weise ist das. Moöspflänzchen wirklich so ge- worden, wie ‚uns geine, Textur zu schlielsen. zwang, : Neuerlichst .hat Gassebeer. eine‘ Reihe sorg- fällig. angestellter: Versuche über das. Keimen der Moose . bekannt. gemacht. . Die in der. Mooskapsel bejänidlichen Keimkörner. wurden von ihm. mit odex ohne jene in dem: sorgfältigst bereiteten destillirten HFasserieinige Tage. unler "öfterem Umschütteln im Schatten macerirt,,das abgeklärte Wasser aber wur- de.,in'Gläsern mit'weiter Oeffnung; ‚deren Breite sich. zur. Höhe wie eins zu zwei. verhielt, und de- ren. Oeffnung anfangs. mit einer dünnen. Korkschei- be,späler mit doppelt zusammengelegtem Druckpa- pier: verschlossen. worden war, den. Sonnenstrahlen ausgesetzt, und ein:mil reinem Wasser gefülller Cy- linder, ünmittelbar daneben, denselben Einwirkuns gen unterworfen. Das reine destillirte.Wasser' hlieh uhverändert,, -während. das: über. den Saamen der Laubmoose gestandene. grüne Materie.abselzte. Diese zeigte sich aber nach Verschiedenheit der, der Un- tersuchung unterworfenen Moossaamen. sehr verschie den;.;eben.:so- versöhieden : verhielt .sie, sich in der Folge unter veränderten ‚Umständen. und, Einflüfsen. So zeigte sich in dem Cylinder, in welchem sich das, über Saamen vom. Aypno. ripario ‚gestandeng 256 Wasser.befand, und welches in.der warmen Jahres=.. seit der Reaction der Sonnenstrahlen ausgesetzt ge- wesen war, die Conferva stellaris, In demselben Wasser, welches jedoch während eines längeren Zeitraumes in eitiem flachen. gläserwen Geschirr den- selben Einflülsen ausgesetzt :war, überzog ‚ein . confervenarliges Gebilde, .das:dem Beobachier für Conferva frigida zu halten geneigt ist, die..ganze Fläche des Gefäfses, -während sich im Wasser, das init 'stärkzerriebenen Saamen ‘desselben Mooses an- gerührt worden war, und auf welches. der matte Sonnenstrahl in den kurzen Herbsttagen eiriwirkte, eine zahllose Menge Enchelyengebilde abselzten.: — Der: Aufgnfs der Keimkörner von Funaria hygrome- triea halte dieBildung einer, dem Byssus Flos aguas ähnlichen Conferve zur Folge;:in’ dem von Polytri- chim bildeten sich! der Conferva bullosa und dmphi= - dia ähnliche Gebilde, und in dem von Gymnosio- num truncatum zeiglen sich endlich eywei/sartige, elwas consistente, fest an den Wänden des Glases hängende Flecken; "alle Anfgüfse aber schieden. bei Einwirkung ' "des: malten: Sonnenstrahls Enchelyon- gehilde in Menge ab. - > m Der Beobachter glaubt sich dürch. diese erbal- tenen Besulläte zu folgenden Schlüfsen berechtigt: “ Reines Wasser, dem Sonnenlichte ansgeselzt, ı ‚ei- zengt keine grüne Materie, . Reines Wasser, einige Zeit mit Samen der Laub- mioose in Berührung gebracht und dem Sonnenlichte ausgesetzt, sehieödet grüne Materie aus.. Das. Wesen dieser grünen Materie ist, nach: Maasgabe. der an 257 gewandten Moosarten verschieden, ‚es ist verschie-- den nach Maasgabe der äufsern Einflüfse, — Die erste Entwioklungsperiode der Moospflanze beginnt mit der reifen Monade, Die. ‚Monaden schi- cken äufserst zarte und dünne Fäden aus, diese ‚werden consistenler, färben sich nach und nach grün, und stellen so.die zweite Entwicklungsstufe der Laubmoose, die Priestleyische grüne. Materie, dar. Diese bildet sich zuweilen schnell und üppig zur Conferve und zum Zaubmoos aus. Hedwig’s Catyledonen der Moose sind demnach wahre Con- Terven. Zur Ausbildung der Conferve zum Laub- ‚moos ist ein schicklicher Standort wesentliches Be- dürfnife, denn: die Conferve bleibt, olıne das Hin- ‚zutreten günstiger Umstände, als unentwicheltes Laub. moos, eine Wasserpflanze, dem Wasser angehörig, „Wir begreifen nicht, wie der Beobachter diese Resultate zur Bestätigung des Harveyischen Aus- spruches: „omne vivum ex ovo“ benülzen zu kön- nen ‚glaubte, und am Schlufs dieser Betrachtung sa gen Konnte: , „Wohl mag der Schöpfer einen wei-- sen Grund bei der Belebung des Wellgebäudes vor ‚Augen gehabt haben, wenn er die Einrichtung traf: dafs jedes lebende Individuum nor lebende Indivi- duen seiner eignen Art hervorbringen sollet Uns scheinen sie gerade, das. Gegentheil darzuthun, und unumstößsliche Beweise für die von Hornschuch, ausgesprochene Behauptung abzu geben: dals näm- lich der sogenannte Moossaame nicht wieder die Art, sondern überhaupt nur ein Vegetabile erzeu- ge, defsen fernere Ausbildung von äufsern Einflüs- sen abhängie ser. . ” 358 Diefs bestätigen auch Hornschuchs neueste Versuche, ‘die ‘derselbe mit mehreren, und selbst geglüheten Erdarten anstellte, deren Fortsetzung. aber leider! durch äulsere Störungen später ver-- eitelt wurde. Hat sich das Moosstämmchen auf die oben nä- her bezeichnete Weise gebildet, so wird defsen fer- neres Wachsthum von der Feuchtigkeit des Bodens und der Atmosphäre bedingt, und die Entwicklung aller Theile bis zur Fructification wird durch Deh- nung der Fadenzellen des Stämmehens in die Län- ge vermittelt, . Der von den höhern Pflanzen auf die Moose übertragene Begriff von Geschlecht führte. zu mehrfachen Irrungen in Betreff der Deutung der hierzu gehörigen "Theile und ihrer gegenseitigen Einwirkung, Linne, Micheli und Kölrenter ‚ hielten die Kapsel für die Anthere, und den darin enthaltenen Keimstaub für Pollen , der, wie sie glaubten, auf die unter ihr in’ Sternchen -, Knösp- chen- und Knöpfchen - Form. befindlichen Weib- chen herabfiele, ohne dals sie sich weiler darum bekümmerten, wie er in diese‘ häufig ‚fesigeschlos- senen Gebilde gelange. “ j Hedwig, ünd nach ihm Bridel, so wie alle, welche dem Bedwigischen System huldigten,, er“ kannten die bis dahin für weiblich gehaltenen Theile für Antheren, und Linn@s Anthere (Kapsel) für die Frucht; obgleich sie die vielen der wirklichen Befruchtung hierbei im Wege stehenden Schwierig- keiten nicht verkannten, griff doch die 'von dem Br 259 damaligen Stand der Pilanzenkunde ausgehende Forz derung, der Geschleclitsfunktion. durch, und man begnügte sich mit der Möglichkeit delsen, was: man ‚als nolbwendig voraussetzen zu müssen ‚glaubte. .. Gärtner, die Consequenz der Natur hinge- gen in Anspruch nehmend, erklärte. diese staubbeu- telarligen Körperchen für Knospenkeime, welcher Ansicht Schmiedel und Sprengel später beitra- ten, wobei letzierer zugleich noch die von Gärt- ner gegen die Befruchtungsfähigkeit. der Antberen ‚vorgebrachten Gründe, dadurch kräftigst unterstütz- te, .dals er auf den störenden Einfluß aufmerksam machte, den die Bildung der Hedwigischen Anthe- ‚en ‚auf das Erscheinen der Frucht ansübt, Gärt- ner, von dem Geist seiner Zeit befangen, daher dennoch fest an der Befruchtungstbeorie hängend, suchte sich ein anderes aphroditisches Moment, und glaubte diels in dem, dem Deckelchen anhängen- den, schwammigen Ende des Säulchens zu finden, indem er diels für eine, ein befruchtendes. Wesen absondernde Drüse erklärte. oo ‚Hill glaubte die Antherenfunktion in der Min- dungsbesatz zung zu finden, Palisot de Beauvois zählt ‚mit Gärtner ‘die Hedwigischen Antheren den Knospenkeimen zu, betrachtet die Kapsel als Anthere, das Säulchen als, Steng el oder Kapsel, die das Säulchen umgebenden ‚Körner als ‚Pollen, die in demselben bemerkten aber als Saamen, die, beim ‚Abwerfen des Deckelchens zu- gleich mit den ‚Pollen :hervortretend, ungefähr so be- ' ffüchtet würden, wie die Eyer der Frösche und Krö- ten, Das Peristom spiele hiebei, die Entleerung 240 stofsweise und periodisch vermittelnd, eine wich- tige Rolle, und sein Mangel bedinge eine nur all mählige und stetige Ausleerung. : Robert Brown begegnete dieser Ansicht über Dawsonia und Lyellia beiläufig mit scharfsinnigen . Einwürfen, unter denen die Beobachtung, dals in ‘den bedeutend grolsen Säulchen der Zyellia keine Körner zu finden seyen, den ersten Rang einnimmt, “ „Und so bezieht sich denn,‘ sagen die Verf, der Bryologia germanica, „was andere geurtlheilt und was wir selbst urtheilen können, einzig auf die Voraussetzung eines sich begattenden’Ge- schlechts im Pflanzenreiche. Wer aber ein spros- sendes Geschlecht bier erkannt hat, mag wohl mit Recht, Hedwigs Sprachgebrauche folgend,jene Tlei- le Staubfäden und Stempel nennen, ohne darum nach ihrem Zusammenkonmen ängstlich zu forschen oder den ‚Schleier der Kryplogamie heben zu wollen,“ "Neuerlichst hat Märklin versucht, das Geheim- nifs der Kryptogamie zu beleuchten; er erblickt in der Befruchtung einen chemischen Akt und hält die Anthere für owigenirend, das Wasser zersetzend und den Sauerstoff ausscheidend, den Saft in der jungen Mooskapsel aber hält er für einen Iiydrogenirten Schleim. Er vergleicht damit die Neigung des Oscil- latorienschleims zum Sauerstoff und die Eigenschalt, diesen aus dem Wasser zu scheiden, und erklärt hierauf das Gerinnen des Schleims in der Mooskapsel zu Keimkörnchen, seine Keimfähigkeit und die Zr- haltung der drt aus Art, so wie die Wichtigkeit der Antheren, wenn sie auch nur für wasserhalten- de Schläuche gelten sollten. : = Flora oder Botanische Zeitung; Nro. 16. Regensburg, am 28. April 1835, ' - tif — en — pen Ll Recensionem Systema Lichenum genera exhibens rite distineta, pluribus novis adaucta,. Auctore Fr. G. Esch- weiler Med. Dr, Cum tabula lapidi ineisa. No- -rimb, sumpt, I, L, Schrag, 1824. x W,; haben dieser Schrift bereits, bei der Anzeige der Lichenes exsiccati Sueciae erwähnt, und mülsen bedauern, dafs sie durch ein zufälliges Hin- dernils erst etwas spät in unsere Hände gekommen ist, Jetzt können wir sie allen Freunden unserer Wissenschaft ganz besonders als eine solche em- pfehlen, von der man so recht eigentlich und in jeder Hinsicht sagen kann ‚in parvo copia““! Dex Verf. hat nämlich in diesen wenigen Bogen die Resultate seiner mühesamen und sorgfältigen ana- tomischen ‚Untersuchungen über die Struktur der Flechten- Früchte niedergelegt, wöfur wir ihm, bei der bis jetzt so sehr mangelhaften Kenntnis die- ser Theile, ganz vorzüglich Dank wissen mülsen, weil dadurch, bei der Genauigkeit und Treue der Darstellung, gewilsermafsen eine Lücke in unserer Literatur ausgefüllt "wird. — Der Verf. giebt zu- erst in einer kurzen Einleitung « eineh Begriff ‚des- 3 fi 242 sen, was er Flechte nennt: „Lichenes sunt plantae „esexuales, terrestres, perennes (oxydatae, colora. „tae) e strato medullari et corticali compositae, „priore vel imperfecte celluloso vel filamentoso, „per alterum erumpente, sursum apothecia (disco- „lora) proferente, nucleum foventia flocenloso-ge- \ „latinosum, thecigerum, demum vario modo emer- „gentem. Thecae pro seminibus, liberae, oblongo- „eylindricae, plori- annulatae, saepius insuper cel- Inlosae vel plures ascis inclusae.' ‘Nach der hier gegebenen Charakteristik, die sich ganz auf die eigenthümliche innere Struktur der Flechten gründet, mülsen mehrere bisher zu dieser Familie gezählie Gattungen, ‘besonders Cali- eium und einige ganz nah verwandte von ihr aus geschieden werden, Die Verschiedenheit in dem Bau des Thallus‘ ‚fällt bei dem ‚krustenartigen Thal- lus, der ganz aus unvollkommen zelligem oder bes- ı ser blasigem Gefüge (contextus vesieulosus) besteht, minder in die Augen, als bei. dem häutig- laubar- tigen ‘oder aufsteigenden strauchartigen Thallus, wo die untere Fläche oder der innere Centraltheil aus der Hlockigen Medullarsubstanz gebildet ist, _ wäh- rend die obere Fläche des niederliegenden oder alle Seiten des ringsum dem Lichte ausgesetzten. auf. steigenden 'Thallus mit einer Lage unvollkomme- nen Zellgewebs (der Cortikalsubstanz) bedeckt ist, Mit Recht macht der Verf. hiebei auf die bunte Färbung der Flechten aufmerksam, die sie von den gleichfarbigen Algen unterscheidet. Wenn der Ver- ‚fasser auch die Pilze „unicoloreg* nennt,. so möch- "ten wir hierin weniger beistimmen. 245 ‘Die’ Früchte’ der Flechten bestehen. aus einem mehr oder minder gelatinösen Kern. ‚(nücleus), der aus zarten durchsichtigen Schläuchen und Schlauch- körnern (ihecae), wie bei vielen Pyrenomyceten ge- bildet ist, Diese Schlauchkörner sind fast nur el- liptisch, geringelt (annulatae vel septatae); die Zahl dieser Ringe ist bei den yollkommenern Flechten geringer, oft ist nur einer vorhanden, ‘oder tdie Ringe fehlen ganz, während sie bei den krustarti- gen Thallus oft bis zu 20 und 30 steigen; zuwei- len findet man auch hier noch ; eine vertikale Thei- lung. dieser Schlauchkörner, so dals sie in Zellen abgetheilt erscheinen; ; sie sind gewöhnlich zu vier "bis acht in den’ durchsichtigen ‘Schläuchen einge- "schlossen; der Verf, sah sie durch‘ Drück in die einzelnen Glieder zerfallen; in, der Regel findet man sie durchsichtig, (doch saheu wir sie bei Bor- rera ciliaris dünkel und erfüllt, und vielleicht sind sie nur in diesem Zustand’ vollkommen und keim- fähig?) Diese Schlauchkörner entsprechen den Spo- ren der Pilze und dürfen daher wohl eben so rich“ tig als sporae annulatae angesehen werden. Die Hülle des Kerns (das. Perithecium) hat ‘der Verf, einer besonders aufmerksamen Untersuchung unter- worfen und zuerst ihre Beschaffenheit genauer be- stimmt; dieses Perithecium ist‘ besonders bei den: krustenartigen Lichenen ausgebildet, immer schwarz, und umgiebt. den Kern’ theils ringsum, 'theils nur an den’ Seiten, . oder an diesen und an dem. ‚Schei- tel, oder es zieht sich an did Basis als Boden des Kerns zurück. Bei den tiefsten ‚Stufen vertritt der Be . ’ 02 ’ g4h Thallus; der den Kern, wenigstens in der Jugend ganz umhüllt, die Stelle des Peritheciums, bei al- len vollkommnern Flechten flielst dieses mit dem Kern gleichsam in. eins zusammen, es entsteht das offene gewöhnlich schüsselförmige Apolhecium mit der. anders gefärbten vom Thallus gerandeten Keim- . schicht (lamina proligera discoidea), durch unvoll- kommnere Schläuche und sehr kleine Sehlauch- körner ausgezeichnet, ZZ Bei den ganz neu ausgearbeiteten Gattungscha- “ zaktern wird von dem Verf. sowohl der 'Tlallus als die Gestalt und Lage der Frucht nebst ‘der Be- schaffenheit des Perithecinms (wo dieses vorhan- den) berücksiehtigt. Die Form der Schlauchkörner fand der Verf. weniger für die Galtungscharaktere geeignet, -weil sie öfters bei den Arten einer Gai- tung verschieden ist... Auf die Keimhänfchen (so- redia) legt der. Verf, ‚gar. keinen Werth, weil sie vielmehr , als etwas. ‚zufälliges zu betrachten sind, Die Gattungen, deren hier 49 aufgezählt werden sind in sieben Cohorten getheilt: Die ersie enthält, die Graphideen, durch kru- stenarligen Thallus, längliche halb eingesenkte Yla tzenförmig oder vinnenförmig sich öffnende Apo- thecien bezeichnet, mit 9 Gattungen, worunter 7 neue, die besonders, wie alle hier neu aufgeführten, aus der reichen Brasilischen Sammlung des Hrn. von h Martins hervorgiengen. a . | Die zweite Cohorte enthält die Porrucarien, durch krustenartigen Thallus und runde oder tel- lerförmig sich Öffnende Apothecien unterschieden, | L ‚mit ı0 Gattungen, worunter eine neue, Zu 24 "Die dritte Cohorte enthält die Ziypethi aliaoseh} der Thallus' ist ebenfalls krustenartig, die Apöthe- cien sind in Warzen, aus der Medullarsubtanz des Thallus gebildet, verschlofsen; unter 9 Gattungen sind vier neue. te! i \ Von allen diesen 28 Getiongen ” mit krüstenar- tigem Thallus sind die Galtungscharaktere auf einer sehr schönen,’ von dem Verf. selbst gezeichneten, Tafel erläutert, wodurch die ‚Schritt: noch” besoh- dern Werth erhält. ' Du » In der vierten Cohorte Anden wir die Farme- liaceen*), ‚die ‚unter sich weniger als die Frühern übereinstimmen. Lecanora' hat“ noch krustenartigen Thallus. ' Collema' 'scheint uns durch. den ganz &- genthümlichen’ llockig gelatinösen Thallus' eihe ei gene Gruppe zu bilden, " Cornieularia möchte “viel leicht besser bei den Usneaceen stelen, wegen des Habitüs, und weil wir hier auch ringsum die Cor- tioalsubstanz gesehen zu haben glauben. Es bliebe also hier noch Parmelia, Sticta, Hagenia des Verf (wozu Borrera ciliaris gehört), die in der Struktur des Thallas und der Apothecien” übereinstimmen, “Die ‚fünfte Cohiorte der Dermatocarpeen lat ei- neu häutigen, nur oben von der Corlicalsubstänz gebildeten Thallus, und theils eingesenkte Apothe- cien mit oder ohne" Perithecium, theils offene (eine lamina discoidea) ohne Rand vom Thallus, ‘ Bier weicht die Gältung Capitularia sehr im Habitus ab, ob wir gleich die Verwandtschaft in, Hinsicht der .*%) Richtiger. Parmelieen „ weil die Endigung „aceae“ für “die Familien angenommen iste 246 Frucht mit Solarina und Peltidea, die in derselben Cohorte dienen, nicht verkennen wollen, Die sechste Cohorte enthält die Plocarieen mit strauchartigem, aufsteigendem, rundem Thallus und runden eingesenkten, oder ohne Rand frei aufsitzen- den Apothecien, Eine selır natürliche Gruppe! Bei . ‚Roccella sehen wir ein sehr gewölbtes, aber doch vom, Thallus gerundetes Apothecium; sehr. aufal- jend . ‚ist hier, das sehr dicke peritheoium inferum,; auf dem wir etwas gekrümmte, mehrmal geringelte .Schlauchkörner olıne Schläuche fanden, (8. Öfic, Pi, Lıte Lief.) . ‚Die siebente Cohorte der Usneaceen unterschei- det sich durch. den, bei zwei Gatlungen zusammen- gedrückten Thallus, und die schüfselförmigen, aus offener . Keimschicht (lamina discoidea) gebildeten und vom Thallus gerandeten Apothecien. Mit Zver- nia vereinigt der. Verf. Ramalina und Zlectoria. Bei Usnea sollen. die Schlanchkörner rund und nieht geringelt seyn, — Wir würden. uns jetzt noch ver- anlalst ‚sehen, , ‚hier sämmtliche Gattungscharaktere mitzutheilen,, ‚wenn wir nicht annehmen mülsten, dals diese gehaltreiche Schrift selbst in die Hände sämmtlicher Botaniker ‚gelangen werde. Schliels- - lich können” wir ‚den Wunsch nicht unterdrücken, dals es dem Verf. gefallen hätte, ‚bei jeder Gattung - die ibr zugehörigen Arten aufzufü hren. Vielleicht dürfen wir bei, ‚dem bekannten Fleifs desselben hof- fen, später, eine solche Ausführung, wenn auch nur ‚in Hinsicht der deutschen Lichenen, zu erhalten. Uebrigens giebt der Clavis generum, den wir hier noch ausleben, die beste Uebersicht dieses ‚auf die Clavis generum. a x Sn nudus, junior thallo difformiter sumpendo obtectus ‘ ‘ . " » — thallo ostiolato (rimato) persistenter obtectus „x. + » perithecio laterali plano sub margine thallode latente circumdatus, junior membranula albido-pulverulenta velatus . . . « — lalerali superoque ostiolato (rimato) prominente marginatus — inlegro osliolo poriformi (rimaeformi) . ; - ce.» — — — juniore integro, demum adaperto, margine proprio inaequali — infero a thallo non märginato Nucleus a ihallo ellevato - marginatam, apotheciis sparsis patelliformibus , elongato (longitudinaliter exacuato) : : . — infero lateralique cupulari immerso a thallo marginato . oe 1 Tr Tr Te Cum peritlecio in laminam. discoideam confluens, in ambitu liberam marginalibus obliquis terminalibus peltatis. . Stratum medullare ‘ eellulosum | N N filamentosum. apothecia sparsa, Pa Nu u \ elongata. ey NV vv Graphideae. (Variolaria sublinearis,) Diorygma, Leiorreuma, Graphis Ach. | Opegrapha Ach. pro p. Oxystoma, «+ Scaphis, ' Lecanactis. Sclerophyton. Pyrochroa, FE Er GE rotunda. :Werrucariae, Variolaria Ach, - '} Porina Ach, 1 -Thelotrema Ach. em, Verrecaria Ach. em, Pyrenula Ach. Pyrenastrum, Limboria Ach. em; | Urceolaria Ach: Lecidea Ach. pro. p. Biatora Fr. nen Lecanora Ach; N in verrucis et strato me- dullari aggregata [au N um formae variae, > TITELS RL RS RN TE Trypetheliaceae, Arihonia Ach. em. Porothelium. Medusula, Ophthalmidium. Trypethelium Spr. Ach, Astrothelium, Glyphis Ach: Chiodecton Ach. Conioloma Fl. Parmeliaceae I nn WEHREN 4 strato corticali supero. Dermatocarpeae Solorina Ach, Dermatocarpon (Endocarp, Ach,). Gyrophora Ach: Endocarpon Hedw.! Capitularia Fl. Mart, Peltidea Ach. _.N_ Collema Hoffm. Coxnicularia Ach. Parmelia Ach. Stieta Ach. Spr. Hagenia. strato corticali undique obducto, RETURN Plocariae Isidium Ach, Plocaria N. ab E. Sphaerophoron Ach. Roccella Ach, Stereocaulan Ach. Dufourea Ach. N. ab BE. Usneaceas. u Evernia Ach, em. (cum. Ramalina et Alectori& Ach.) Cetraria Ach. _ Usnea Hoffm, . 247 gründlichsten mikroskopischen Untersuchungen ge- gründeten Systems; ' (Siehe Einlage.) Während wir so mit Liebe diese Schrift, die den Scharfsinn des Verf. beurkundet, studierten, enistand bei uns der Versuch, die Flechten - Gattun- gen, oder wenigstens die deutschen derselben, mit vorherrschender Berücksichtigung des Totalhabitus in Reiben zu ordnen, den wir hier, da doch ein- mal in der Flora von mehrern Seiten von den Flechten die Rede war, dem Ukrtheil der Sachver- ständigen vorlegen möchten: Seet. L- - , Lichenes ‚floccoso = gelatinosi, ‚ Collema. 's ect I. Lichenesexpansicrustacei.(Thallusadnatusuniformis.} 1) Artlıonia. Opegrapha, Graphis, Conioloma. 2)Variolaria.Porina. Thelotrema.Pyrenula.Verrucaria; 3) Urcoolaria, Leeidea, Biatora, Hecanora, Sect III Lichenes expansi membranacei. ('T hallas © strato medullari et corticali formatus.) 2) Solarina, Dermatocarpen, Endocarpon, Gyropbora, 2) Parmelia, Hagenia. Stieta. . Peltidea. Seet. IV. u ‚Lichenes fructieulosi vel filamentosi. 1) podetia adscendentia,undique straio corticali teeta: Isidium, Baeomyces. Cenomyce, 2) thallus adscendens: Sphaerophoron, Roccella. Stereocaulon. Usnea, Cornicularia. Evernia. Cetraria. Q 248: ‘Die Gattung Collema*) verdient woll wegen des gelatinösen ‘Thallus und der daraus hervorge- henden Verwandtschäft mit den Gallertalgen, eine eigene Abtheilung zu bilden. — Die erste Reihe der krustenartigen Flechten: zeichnet sich durch Jängliche oder eckige Apothecien aus; wenn wir ‘nach: unserm deutschen Conioloma rubrum urtlei- len dürfen, so ist die Verwandtschaft mit Fario- laria und Grapliis nicht zu verkennen, man könnte den rollien Staub als ein zerfallenes Perilhecium betrachten, In der zweiten und dritten Reihe sind die Apothecien rund; bei unserer Yariolaria com- munis fehlt der nucleus selır oft und das soredium scheint die-Stelle zu vertreten; mit dem Schwinden des Peritheciums. werden die Apothecien schüssel- förmig; Lecanora trennen wir hier ungern von Parmelia und’ mülsen alles, was nicht einen Thal- lus uniformis hat, hinüber ziehen.. Bei den häntig- laubarligen Flechten entspricht Solarina, wie Esch- weiler so richtig bemerkt, den Galtungen „driho- nia und Pariolaria; Dermatocarpon ist hier die Porina,; Endocarpon die Pyrenula, Gyrophora die , Opegrapha und Graphis; in der zweiten Reihe sind schüfselförmige oder schildförmige Apothecien mit einer lamina discoide.. Bei den aufsteigenden strauch - oder fadenartigen Flechten müssen wir “unterscheiden, ob der Thallus selbst, oder nur die Fruchtstiele sich erheben, doch zeigt Cenomyce in a: *) Wir schen bei Collema pulposum ovale, an beiden En- den zugespitzte, dreigliederige Schlauchkörner. 1 iii gl Be Zee 0 249 der Abtheilung Cladonia den Uebergang; Ysidium ist hier die Yariolaria. Die zweite Reihe bildet hier das Centrum, der Tballus ist rund, aufrecht, oder fadenförmig, hängend, Stereocaulon erinnert an Oladonia, bei Usnea trilt das Apothecium in seiner vollkommenen Gestalt auf, Die letzte Reihe führt diese vierte Ablheilung zur dritten, zurück, der zusammengedrückte Thallus wird in Cetraria mehr laubarlig, und schlielst so sich wieder an Peliidea an, wie Lecanora und Parmelia den Ueber- gang der zweiten zur drillen Abtheilang vermittelt. “ . N, 7 E, IL. Correspondenz. Die von R. Brown, nach den auf den wie- derholten Entdeckungsreisen des ‚kühnen Parry, von diesem und seinen Begleitern gemachten Samm- lungen, entworfene Flora der Melville - Insel ist von sehr vielseitigem Interesse und bietet Stoß zu sehr mannichfachen Betrachtungen. Als ein er- ireulicher Beweils des wachsenden Interesses an den Naturwissenschaften überhaupt, und der fort- geschriltenen und noch immer mehr fortschreiten- ‘den Verbreitung botanischer Kenntnifse insbesondere, tritt uns die Nachricht entgegen, dafsbei den verschie- denen, in botanischer Hinsicht so wenig reizenden, Expeditionen der Britten zur "Entdeckung: einer nordwestlichen Durchfahrt sechs Bolaniker, oder doch wenigstens Männer, die die Pllanzenwelt ihrer Aufmerksamkeit würdigten und deren Erzeugnifse sammelten, gegenwärtig waren. Einen andern Beweils hievon und zugleich von der Vielseitigkeit brittischer Bildung liefern uns hoch die'wissenschaftlichen Re- 256 sultate, welche W. Scoresby der j. in der Be. schreibung seiner ‚Heise auf den Wallfischfang“ mitgelheilt hat, ein Werk, das eben so sehr durch den frommen Sinn seines Verf, das Gemüth erhebt, als es allgemein belehrend ist, und durch dessen Verdeutschung Hr, Prof. Kries in Golha die deut- sche Literatur wahrhaft bereichert hat, Wie sehr sticht dies alles gegen Coocks dritte Reise ab, auf welcher denselben, wie uns die Flora noch neuer- lichst erinnert hat, nicht ein Botaniker begleitete, ob- gleich er-auf derselben die pflanzenreichsten: Gegen- den der Erde berührte!— Diese allgemeine Ver- breitung bolanischer Kenntnißse ist aber um so er- frenlicher, indem sie zur Förderung der Wissen« schaft auf doppelte Weise beiträgt, erstens in dem durch sie eine Menge Materialien gewonnen wer- den, die uns sonst, noch lange verborgen geblieben seyn würden, und zweitens, weil nur durch sie botanische Werke sich des zu ihrer Herausgabe nö- ihigen Absatzes. erfreuen können. ‚Eben so erfreulich ist es auch, hiedurch bestä- ; tigt zu sehen, dafs endlich die Zeit gekommen ist, wo reisende Naturforscher nicht mehr, von Egois- mus und kleinlicher Eitelkeit geleitet, darauf be- stehen, ihre gesammelten Schätze selbst bekannt zu machen, sei es auch nur um’ dadurch ihren man- gelhaften Kenntnilsen ein Denkmal für die Nach- welt zu setzen, sondern sich bemühen, ihre Schätze in die Hände der Vorzüglichsten, oder bei einzel- nen Familien in die Hände derjenigen zu bringen, die sich mit besonderer Vorliebe oder ausschliefs- m nn di lich damit beschäftigen. "Dadurch allein sind aucli diese Sammlungen in die Hände Browns gekom- nen, in dessen Beschreibungen wir Muster erken- zen, die eines Mannes’ würdig sind, den Alex, v. Humboldt den grölsten Botaniker der gegenwär- tigen und aller Zeiten nennt, und die alles, was man bisher in dieser Art geleistet hat, hinter sich zurücklafsen. Nur durch ‘solche klafsische ‘Be schreibung können alle Zweifel bei Bestimmung der Pflanzen gehoben werden, ° Was ich aber vorzüglich meinen Landsleuten, ganz besonders zur Nachahmung empfehlen möchte, ist die Art und Weise, wie Brown seine Vorgän- ger Äritisirt; denn das ist doch was anders, als wie wir Deutschen uns unter einander kritisiren, wenn dies überhanpt noch geschieht und man es nicht, wie die neueste botanische Literatur es leider! noch immer beweist, aus Selbstsucht und bedauernswür- digem Eigendünkel vorzieht, seine Vorgänger. und anders Denkende ganz zu zgnoriren. Doch wenden wir unsere Blicke weg von solchen den deutschen Charakter : bei dem Ausländer herabwürdigenden Erfahrungen, und zu den hier beschriebenen vege- tabilischen Erzeugnifsen des. höchsten. : Nordens. Welch ein reiches Feld zu den erfolgreichsten Be trachtüngen. bietet sich uns dar, wenn wir diese unscheinbaren, obgleich für den Botaniker nicht minder wichtigen Gebilde einer kärglichen Vege-. tation mit den saftreichen, ' -dichtbelaubten Pflanzen und den himmelanstrebenden, mäjestätischen Pal- men der üppigen- Vegetation der Tropen: verglei- 252 chen!’ Aber lalsen Sie mich für jetzt nur einen Wunsch andenten, den die Bekanntschaft mit der Flora der Melville - Insel in mir erzeugt hat und, durch dessen Erfüllung Sie nicht allein mich, son- dern gewißs, noch viele andere Botaniker erfreuen w ürden,, \ : Die Erfahrung hat } längst gelehrt, und die Be obachtungen eines Alex. von Humboldt, -Wah- ienberg’s und Schouw’s haben uns darüber man- ‚che Aufschlülse geliefert, dals die Vegetation ge- wilser- Gegenden von. der verschiedensten geogra- phischen. Lage bei gewilsen andern, mehr klimati-. schen, Uebereinstimmungen auch mehr oder min- der mit einander übereinstimmt. Die Flora der Melville- Insel liefert hiezu einen neuen Beweis, Wem, der. je das Glück gehabt hat, die Flora um die Eisfelder des Grolsglockners an Ort und Stelle kennen zu lernen, könnte die grofse Uebereinstim- mung entgehen, welche die der Melville- Insel mit jener hat; denn wenn auch die Pilanzen beider nicht immer dieselben sind, so gehören sie doch zu den- selben Familien. Besonders grofs ist die Aehnlich-, keit derjeniger Pflanzen beider, die zu den klein- sten Gcebilden der natürlichen Familie der Kreuz- blumen gehören. Die niedliche Braya alpina (we- gen des verehrten Namens den Botanikern beson- ders werth), diese Tochter der Eisregionen des Grofsglockners, findet in jener Zone des Liefsten Nordens zwei neue Schwestern, die Braya' glabrel- la Richardson ‚und die Braya arctica Hook., und anfser diesen in den Gattungen Zxtrema und Pla- “ PP 255 iypetalum R, Br. noch sehr nahe Verwandte. Den drei Arten der Gatlung ‚Draba, die Brown von der 'Adelville - Insel beschreibt, 'stehen die Draba ‚Hadnitzensis, tomentosa und .dizoides, die auf der Gamsgrube vorkommen, gegenüber; ebenso der Voitia hyperborea Br. die Poitia nivalis, — Saxi- Sraga oppositifolia und Cerastium .alpinum hat die Melville - Insel mit der Gamsgrube gemein; Gna- phalium alpinum, Dryas octopetala und Rumex di. gynus, welche nach der Angabe des Herrn Prof. Voigt (Flora ı821 8,208.) Bewoliner der Mel- | ville- Insel sind, finden ‚sich ebenfalls in jenen Glet- schergegenden, oo Es würde deshalb” gewils sehr interessant seyn, wenn Sie uns einmal mit einem Seilenstück ‚zur Flora der Melville - Insel, nämlich mit einem Ver- zeichnifs der Pilanzen der Gamsgrube, Ihrer zwei- ten Heimath, beschenken wollten. Dieser Ort ist ja ohnehin so eigenthümlich, dafs er vielleicht sei- nes Gleichen auf der ganzen Erde nicht mehr hat, und für Sie wegen der auf dem Wege dahin schon bestandenen Gefahren von vielfachem Interesse. Ein solches Verzeichnifs könnte zugleich als eine Auf- zählung von Gletscherpflanzen, wenn gleich mit eit nigen Alpenpflanzen untermischt, dienen. ‚Noch sehr lebhaft erinnere ich mich den grob: sen Rasen von Zrysimum lanceolatum Br,, Biscutella laevigata, drabis alpina, caerulea, pumila, Lepidium brevicaule und anderer Crueiferen; so wieder drte- misien, Achilleen,. Rahunckeln und’ Anemonen, die nur den höchsten Gebirgen eigen sind. Sie könn: _—. / [2 254 ien noch etwas über die geographischen Verhält- nifse dieses einzigen Ortes und Höhenbestimmun- gen beifügen, und das Ganze würde nicht nur ein schätzensweriher Beitrag für die deutsche Flora, sondern auch für die Lehre der geographischen Verbreitung der Pflanzen seyn, Greifswalde. Hornschuch, I. Botanische Notizen. ‚Die ächten und unächten Farrn Stuttgardis, als Beitrag zur eryptogamischen Flora dieser Gegend. Da die Flora Stuttg. des würdigen Hrn. Hof-. raths Körner (von 1786) in Beziehung auf Cryp- togamie unvollständig, und von der von Hrn. Prof, Zenck in Hohenheim ‚herausgegebenen (1822) der zweite Theil noch nicht erschienen ist, so glaube ‘ich den Botanikern Würtembergs, und besonders Stutigardts, durch die Aufzählung und Mitiheilung der Standörter der in Stuttgardts Umgegend wach- senden Farrn und Pteroiden einen nicht ganz un- angenehmen Dienst zu erweisen. Stutigarts Flora, die so reich und noch gar nicht erschöpft ist, bietet besonders dem eryptogamischen Forscher noch ein reiches Feld zu Entdeckungen dar, Die vielen Bergschluchten, kleinern 'Felspar“ tieen und Wasserfälle der Gegend sind sehr geeig- net, Florens eryptogamische Schätze zu bergen, Bis jetzt sind nachfolgende Farrn bekannt, eine Au“ zahl, wie sie vielleicht nur wenige Floren aufzu- weisen haben, B 255 Wenden wir uns zuerst nordwärts auf die Cann- stadier Heide, ungefähr eine kleine Stunde von Stuttgart, so begegnet uns hier an feuchten und schattigen Mauern Polypodium Dryopteris L,, Ver- gesellschaftet mit Ssplenium trichomaneides und ‚Asplen. Ruta muraria. Besteigen wir nun die weiter westwärts gele- gene Feuerbacherheide (1200 ü. d. M. Fl.), so fin- den wir hier das gar nicht gemeine 4splenium ddian- tum nigrum in herrlichen Exemplaren; noch mehr westlich aber überrascht uns der Anblick von Gram- mitis Ceterach, das hier in üppiger Fülle an alten “Mauern seine freundlich grünen Wedel ausbreitet, 'Steigt man'von der Höhe herab, so überrascht den suchenden Botaniker der Anblick von 4splenium septentrionale, welches subalpinische Farrnkraut hier in einer Höhe von ungefähr ı000° ü. d. M. Fl, hin und wieder sparsam an Mauern hervorsprofst, In der nämlichen Gegend und in derselben Höhe fand sich auch das schöne Aspidium Lonchitis an Weinbergsmauern hin und wieder. Besteigen wir den Hahenberg (1500’ü,d.M. Fl.) so kommt uns hier eben so unerwartet dspidium aculeatum in sehr schönen Exemplaren zu Gesicht. Botanisirt man dann im Walde umher, und durch- sucht die sich bin und wieder zeigenden Klingen, so trifft man dort öfters kleine Strecken voll mit Pteris aquilina, in jenen aber Polypodium vulgare, „dsplenium trichomanoides , Aspidium jilix mas ei ‚Joemina. 256 - In einer Klinge links beinahe am Ende des Haslacher Thals trift man Zquisetum hyemale L., weiter oben in einer östlichen Ausbeugung Zoly- podium Phegopteris und Polypodium vulgare. Durch- ‘sucht man endlich den Lopser und dessen Klin- gen, so belohnt diese Gegend den Botaniker durch Exemplare von Aspidium spinulosum, Aspid. Oreo- pleris, Asp. fllix mas et füemina. Equiseium eburneum kommt auf einer kleinen Stelle in der Tiefe des Haslacher Waldes, Zguise- tum sylvatieum L, in der Gegend von Rolr und bei der Solilüde vor. Zquisetum palustre findet sich ziemlich häufig in feuchten und schattigen Wald- klingen, so wie Equisetum.arvense überall gemein ist, Equisetum limosum L. trifft man im alten Ne- kar beim Wasserhause oberhalb ‚Berg an. Von Ly- copodien findet sich nur Zycopodium elavatum an "verschiedenen Orten im flahenberg und auch im Walde bei Gablenberg. Noch bemerke ich die zwei in Hrn, Hofrat Koerner’s Flora angeführten Farrn, nähmlich Aspi- dium fragile und Botrychium Lunaria: jenes soll an Weinbergmauern bei Obertürkheim (3 St. von Stutg.) dieses an steinigen Plätzen auf dem Lopser vorkommen, . Möge nun diese Aufzählung ihren Zweck nicht verfehlen, Botaniker auf diese interessante Gegend aufmerksam zu machen, und die in der Nähe woh- nenden zu desto emsigern Nachforschungen, die g% wils noch manches Seltene zu Tage fördern wer den, anzuspornen. Flora „oder Botanische Zeitun 8. Nro. ı7. Regensburg, am 7, Mai 1825. L Recensionen . ı, Die deutschen Brombeersträuche, beschrieben und dargestellt von Dr. A. Weihe und Dr. Ch. G Nees von Esenbeck. " Bonn 1824. tes und Ates Heft, 10 Bogen u. ıa Kupfertafeln’ in Tolio, “Auch mit latein, Titel u, Text, ‚Preils 4 Rihlr, x Inaen wir die Leser’ der Flora auf die frü- here vollständige Anzeige der ersten Hefte’ dieser treflichen Monographie (Flora 1823. Nr. 46.) ver- weisen, fahren wir hier fort, den Inhalt’ des äten und äten Hefts, mit den wahrhaft - musterkaften ‘Diagnosen, die nichts zu wünschen übrig‘ lalsen; und die uns bei dem bisherigen Gebraucheüber die Bestimmung der "Arten keinen Augenblick in Zwei- fel gelalsen haben, anzuzeigen, Zugleich fügen wir noch bei, 'dafs wir fast alle vorgestellten Ar- , ten in unsern Bergw aldungen wieder gefunden ha- ben, und zweifeln nicht, dafs sich dem’ emsigen Forscher in jeder nur ‘etwas waldigen Gegend: die- selben Ergebnifse' darbieten' werden. "Tab. IX. Aubus saxatilis, caule suübherbaceo Nagelliformi prostrato inermi ‚piloso, foliis- ternälis RB F 258 obovatis grosse inciso - serratis pubescentibns, flo-. xibus fasciculatim umbellatis, petalis oblongis. Creseit variis in locis Germaniae, per sylvas monlanas, solo calcareo. Tab. X, Rubus Sprengel, caule decumbente ‚subanguloso aculeato sparsim piloso, ramo florifero dense villoso, foliis ternatis ovalis subcordatis supra glabriuscolis subtus pilosis, canlis floriferi utrinque pilosis, paniculae ramis elongatisdivaricatis pancilloris, Abundat in Principatus Mindensis dumelis ac sylvis, nec- non in sepibus; eliam in variis aliis ‚Germaniae xegionibus reperitur. Tab. XI. Rubus Schlechtendalii, caule decurvo teretiusculo aculeato piloso, foliis quinalis obovaio- ennealis euspidatis utringue pilosis (caulis florentis subtus velutinis), panicula composita subcorymbosa contracta ramis brevibus, calicum terminalium la- einiis apice foliaceis subincisis, Creseit variis in locis Prince, Mindensis etc. Tab. XII. ARubus macrophyllus, caule decurvo anguloso\ aculeato. parce piloso, Soliis subquinatis cordato - orbieulatis subsimpliciter mucronato- 'sen- ralis supra glabriusculis subtus velutino - hirtis, PA nicula composita, ramis ereclis paucilloxis, Crescit per dumeta et sepes sparsim, Tab. XIII. Aubus earpinifolius, caule deceurvo anguıloso aculeato parcius piloso, ramo florigero pi- loso, foliis quinatis cordato- ovatis ‚longe acuminatis ‚argute duplicato - serratis, supra subpilosis, subius - velutino - canis, panicnla composita, ramis patulis apice ‚sorymbosis, Oreseit in variis Germaniae vogionibas Y } } N 259 Tab. XIV. Rubus vulgaris, caule decurvo -an- guloso aculeato ‘subpiloso, Toliis quinatis ellipticis. vel suborbiculalis basi obtuse cunealis subcordatis- . ve duplicato -patenti-serratis subtus pubescentibus, Panicula composita patente paueiflora ° ....v Crescit per sepes et dumeta vulgatissimüs in varlis Germaniae regionibus.' et Tab. XV. Rubus silpaticus, caule decuryo:an- guloso aculeato’ piloso, ramo florigero:pilösissimo, Toliis quinatis’obovato - cunealis acutis mücronäto.- duplicato -'serratis' supra glabriuseulis' subtus "pur bescenti - hirlis' concoloribus, panieula. somposita Patente foliosa, - = Se ö Creseit passim in’ pascuis. Tab. XVI. ‚Rubus pubescens, caule decurvo'an- guloso piloso, äculeis ramoque llorigero hirtis, fo- liis quinalis subcordato - ovalis longe acuminalis duplicato - sefratis supra subilosis subtus eano - pu- bescentibus,. 'panicülae nudiusculae angustad ramia corymbosis patentibus, ee re: ‚Creseit abunde in dimetis et‘ sepibus.‘ I Tab. XVIL Aubus 'villieaulis, caule''decurvo anguloso ramogue florigero hirlis, aculeis confertis reclis pilosis, foliis quinalis subeordato.- orbieulatis longe cuspidatis’ argute duplicato -serralis supra'pi- losis subtus canescenti = hirsutis' micantibus, pani«- culae ramis divaricalis corymbosis- ‚aculeatissimis, - Creseit in Silesia circa Schmiedeberg. et ’ad ‚pe= dem Sudetorim: montiam' legit-cel, Koelerus, . Tab. XVUL, Aubus macroacanthos, caule de- curvo anguloso : 'sparsim piloso aculealissimo : aculeis Re t " ‚260 ‚subreeurvis glabriusculis, ranro florigero pubes- ‚cente, foliis ternatis quinatisve cordato - oxbiculatis cuspidalis euspidato - duplicato - serralis supra pilo- ‚sis subtus pubescenti - canis mollibus subtomentosis, paniculae ramis erectis racemosis paucifloria. » ‚ Species haec prae aliis rara habenda est, cujus paucos adhucdum frutices in Principatu Mindensi locis. praeruptis crescentes invenimus. Tab. XIX. Aubus argenteus, caule decurvo acu- leäto pubescente, aculeis reduncis,. ramo 1lorigero pubescente, foliis quinatis obovato - orbiculälis lon- ‚ge acuminatis acute duplicato- serratis supra gla- briusculis subtus pubescenti - tomentosis argenteo- canis, paniculae ramis remotis ereclis racemoso- sompositis paucifloris, \ ‚Crescit, in Prineipatu Mindensi circa "Mennig- hüffen et ad Visurgim inter Vlorho et Velthemum. „Tab, XX, Rubus:discolor, caule decurvo angu- 1oso. aculeato. strigoso -sericeo fuscopurpureo, 14Md florigero piloso, foliis quinatis suborbicnlafis acu- minatis argute. duplicato - serralis supra nudis sub- dußsalbo-tomientosis reticulato.- venosis, raceme den- so compositds:i | a ! "Synonyme Rubi ‚Fruticosi varietales y qus plurimi auctoruin laudant „floribus roseis ornatos“ hujus esse speciei censemus, ö Crescit» adıRheinm: in.- agıi Bonmensis sepibus dnmetisque. - er, . - 2. Sieberi Flora. Nopze Hollandiae exsiccata. Offenbar gehören die Unternehmungen, welche Hr Sieber in immer steigenden Progressionen {ür . ’ Naturkunde, und vorzüglich für Botanik und Zoo-" logie, ausführte, unter diejenigen, welche das all- : gemeinste Interesse zu erregen im Stande sind. Was: Hr.'S, neuerlich Ieistele, mufs’ in der That Bewun- derung erregen. ‘Nur wer selbst so glücklich war,’ den‘Umfang der von ihm hier zusammengehäuften nathrhistorischen’ Schätze mit eignem Auge zu se-" hen, vermag es, sich einen richtigen’ Begriff von“ deren Inbalt und von dem wesentlichen Nutzen zir' machen, den deren Verbreitung für’die Bereiche-' ring der Naturkenntnifs veranlafsen wird, ‚Ich- schweige "über alles, was er aus solchen Ländern: herbeiführte, mit deren Natürprodukten, die "Samin-! lüngen auf dem Continenie von Europa, hament-: lich‘ auch in Deutschland, schon hie und da ver-' sehen waren, ich ‘meine die schönen Floren : und: die zahllosen Thiere, welehe uns der Eifer des Rei- senden aus den Cap -'Kolonien, aus 'mehreren In- $eln ‚Westindiens, ats Bourbon‘; Madagascar, vom Senegal und.aus andern: entfernten :Weltgegenden verschaffte. ‚Nur über die in ihrer Art:einzige, die, gröfste seiner bisherigen Beistungen, ‘die von einem: Deutschen, unter solchen Verhältnißsen, und’ mit solchem Erfolg, "gänzlich unerhörte Unternehmung, in:Bezug. auf Neulolland,- einige Worte. Dieses un geheure ‚Wagstück ‘erregt Staunen und erfüllt ‚bei‘ zuhiger Ueberlegung mit Dankbarkeit ‚gegen den und ternelimenden Geist,..den. die Vorsehung hei. desson Ausführung gegen alle Gefahren (w#lchen vielleicht s0 "mancher andere. unterlegen haben'wärde) be- schützte” Man muls:selbst gesehen haben, gm -die” 361° ı 262. Gröfse "des Gegenstandes zu "begreifen, man muß: aber auch: den Stand kennen, auf welchen sich uns, sere gegenwärtige: deutsche, Kenntnils von Neuhol- land. befindet; um. den Nutzen und die Wichtigkeit, der, Unternehmung würdig. und richtig zu schätzen,, sr Die, ‚gröfsten und reichsten. Herbarien besassen, aus bekannten Ursachen — keine wildgesammellen, nenholländischen Pllanzen, Die wenigen kultivirten,, die man. hatte; ‚bezogen sich auf einige Gattungen, von Zierpflanzen;: größstentheils strauch -. und .baum-, arligen Myrieen "und „deaeien, ‚während, die Zegu>. ‚ minösen ‚anderer. ‚Galtungen,. „wegen. geringer Dauen,, in. Gärten. ‘schon selinex waren... Gerade von den‘ . allerinteressantesten, ‚Formen bekam man keins, Idee; um. so. 'wenigerj.ida, die paar. Abbildungen von sölr, chen, «die. 'nicht-Zierpflanzen ‚sind,: die etwa noch LaBillardiere, mit Zergliederungen gab, zum. Theil-schlecht.: sindz;.und- ‚doch, ist ‚eben die, ‚Flora vom. Neuholland. als. einer . der, -allerwichtigsten . Ruhkte zw betrachten,: sobald .&s. auf,eirtem lebendi=. geh Weberhliche der {Vegetation ‚;nuf, eine Erkennt nife;: der,- einzelnen. ‚Metamorphosenzeihen. im: 6Ge- wärhsreiche ‚ankömmt.. Allein..auch-;von den Zier- pllanzen kannte, man, verhältnilsmälsig nur wenige Arten „dureh .Kültur.., Man. vergleiche. sogar ‚die Kenntnils einer Bisher noch,.am besten gekannten Gewächsgruppe;i.der blattlosen Aeneieh, die: Wend- hand. ganz kürzlich so: £refllioh: "bearbeitete, olıne in tler ‘durch ‚seine keichen" Herkarien so ausgezeich- neten Göllingen, ach nur eine einzige Art, im wil- den: Zustande, ’aufgeirieben zu haben, Man. velr. 265 gleiche die Zeguminosen aus andern Abtheilungen: und Gattungen, man bemühe sich die Bossieuen, Gompfhalobien, Dillwynien, Pultenaeen u; ‚dgl. aufzu-, suchen, und man wird sich wundern, :zum Theil: aus dem oben angegebenen Grunde, wegen: kurzer. Daner dieser Gewächse, (ein grofser Ansıofs für.den. Handelsgärtner,) nur.in wenigen Gärten eine oder die andere gemeinste Art: derselben kultivirt, über- haupt aber nur sehr wenige in.den Werken der Engländer zerstreut, beschrieben oder abgebildet zu finden.. Denn im Hortus Kewensis stehen noch bei weitem weniger-beisammen, als überhaupt: bekannt sind, und vonRobert Brown?’s prodromus ist, wie bekannt, nur ein Stückchen erschienen. Man.darf zwar hoffen, mit der Zeit Rob, Brown?s. Entdeckun., gen durch DeCandolle’s prodramus: püblicixt zu sehen, allein will man sich überzeugen, dafs auch bier noch gar vieles fehlt, was uns Hr. $, bei sei- ner beispiellosen Thätigkeit, und bei seiner unnach« slmlichen Gewandtheit im Aufsuchen und .Zuberei=- ien der Gewächse, herbeischaflte, so vergleiche man solehe Gattungen, die.DeCandolle schon ‚abhan- ‚delte, man suche die Arten von ‚Boronta, Pheba- 'lum, Pleurandre, Tetratheca und viele andere, die ans Hr, $, mitbrachte, und. man wird sich bald ‚überzeugen, dals mehrere darunter‘ gänzlich men sind, ‚Hr, 8. ist in den obengenannlen, für einen ‚reisenden Naturforscher so: nothwendigen Eigen- ‚schaften einzig und übertreflich, und man möchte ‚überzeugt seyn, dals es ihm möglich wurde, mehrere hunderte von Exemplaren zu sammeln und zuzuberei- 9BA.. ten,» während mancher andere Botaniker kaum. mit: : einem .einzigen Terlig geworden wäre. Dessen un- geachtet. zeigt sich in allen neueren Floren, welche er ausgab, vorzugsweise aber in denen vom Cap und in. der von Nenholland, in denen die harte Consi- steuz: und :der schöne Habitus der Pflanzen, die, Möglichkeit. dazu unterstülzt, eine ausgezeichnete . Sorgfalt; Die Exemplare sind besonders in den er- sten Nummern (Ausgaben) ausserordentlich schön, in. Bezug auf Auswahl, Gröfse,; Vollständigkeit, na- - turgemäfse Ausbreilung und vollkommene Erhaltung der Farbe an Blättern und Blüthen, Die Möglichkeit, in der Flora von Neuholland; so. viele neue-Entdeckungen in so kurzer Zeit von‘ 8 Monaten zu, machen, und noch dazu ohne von einer Regierung. besoldete Leute zu haben, erklärt sich. allerdings zum Theil aus: dem höchst. geübten Blick. des Hrn. .8.» und ‚aus seiner. obenerwähnten Schnelligkeit und Virtnosität im Sammeln und Zu- bereiten, ‚allein besonders wichlig ist dabei noch der Umstand, dafs Hr. S, die blauen, Berge in‘ Richtungen beitieg; :von wo:aus es. erst seit Kur- zem, durch die Anlage: neuer ‘Wege möglich gewol- den. war,. und. welche wahrscheinlich noch kein botanischer Fußs sbetreten hatte... Von da her sind. also ‚die meisten Neuigkeiten, obwohl sich manches nnstreilig noch unbeschriebene, auch- aus den be-' suchtesten Gegenden der Botany Bay‘ her schreibt, wo es sich den Augen. andrer Botaniker entzogen. ‚hatte, ; Die sämmtlichen neuen:Species, sowohl die in den Sammlungen ausgegebenen, als die nicht aus“ | 265° gegebenen, findet man'abgebildet und beschrieben, in- meinem ‚Hortus botanicus ‚ hortorum' piporum Ssiccd- . rumque. novitates illusirans, Leipzig b. Cnobloch;' Cent. 1. 1824 — 25, Mit der jetzt ausgegebenen. achten Decade beginnen -jene Neuholländer, - ‘Ar. Sieber brachte ungefähr 1500 Species aus’ Nenholland mit, wovon er"die meisten selbst, und: so zahlreich gesammelt hat, dafs er dieselben durch’ seine verkäuflichen Herbarien ausgeben kann. Die Hauptsammlung ist die Alora Novae Hollandiae, welche 480 Spevies Phanerogamen enthält, An die. se: schlielst sich eu : Supplementum Florae N. H., dies geht bis 645, enthält also noch. 165‘ Phanero- gamen, Ausserdem bilden die Gräser und Cypera- ceen eine ausgezeichnet schöne, abgefonderte Samm- lung, die Hr, Sieber unter dem Namen dgrosto- iheca ausgiebt. ° Die zahlreichen ‚Farren sind der abgesonderten' allgemeinen Farrensammlung, (wel- che den Titel Syzopsis Felieum führt) einverleibt. Die übrigen Cryptogamen, Moose, Algen, Flechten und Pilze, bilden wieder eine Sammlung für sich. Die Sachen beisammen zu seben ist höchst interes- sanft; denn nicht leicht hat man Gelegenheit, eine Kiste voll blühender Exemplare in Neuholland ge- sammelten Banksien, Persoönien, Acacien u, dgl. zu erblicken: Sie wie bei allen von Hrn.. 8, bisher gelieferten Sammlungen, sind die abgeschlofßsenen Herbarien der Reihe nach an Güte abnelımend, und darnach die Preise hestimmt, Der Preißs für die Hauptsammlung der Mora N, H. beträgt ı40 'Thl. {our 6 Expl.) — 150 — 120 — 110 — 100 — go Tl. 8 266 Die für ıı0o Thl, enthalten noch lauter vortreflliche Exemplare, obwohl auch die für go Thl. noch je- "dem gewöhnlichen Herbario als eine ausgezeichnete Zierde empfohlen werden können. Eine solche Flora wird. wohl. niemand mit einer um die Woh- ‘nung herum, oder auf Exkursionen von Tagereisen zusammengebrachten vergleichen wollen; und so erscheint der Preifs in Beziehung auf solche, bei Anschlag der grofsen Reise- und 'Transport- Kosten, und bei der Mafse von Pflanzen, immer noch ausser- ordentlich billig, besonders wenn man erwägt, dafs hierin für die,meisten Herbarien fast alles neu ist, während man bei inländischen Floren gewöhnlich das meiste mit aufnimmt, um nur einige wenige neue zu erhalten. Ich gestehe gern, dafs ich noch nie. durch den Ankauf einer geschlossenen Samm- lung,. so, viele meinem Herbario vorher fehlende - Genera empfangen habe, als durch diese, und das ' ist dach eigentlich .die wahre Tendenz bei allem. Sammeln, ‚obwohl auch die meisten Herbarien nur sehr wenige Species dieser Sammlung bereits it kultivirten Exemplaren besitzen werden. Es sey erlaubt, da Hr, S, noch keinen Katalog seiner neueren Floren drucken lälst, und niemand als die Käufer, dergk. erhalten, einiger der wichtig- slen Gallungen, in: der Reihe, wie sie in der Haupt- sammlung vorkommen, vorläufig namentlich anzu- führen *) (der specielle Katalog für alle, mit Aus- *) Das von Hrn. Prof, Reichenbach noch: beigefügte :.. ‚summarlsche ‚Verzeichnifs der Gattungen konnten, wir . hier über: ‚gehen, da es in der Zwischeuzeit! schon in un“ . serer Beilage erschienen ist, - Die Redaclion v u pre 267: nahme. einer einzigen, blols £ruchtiragenden Speeien, liegt . den, Sammlungen bei). . Eine ganz besondere Erwähnung, verdient nun, noch:die; vortreflliche Saamensammlung, durch wel- che die jelzt so allgemein. beliebten Neuholländer, in: zahlreichen nenen.Arten, in die botanischen, so, wie in die Lust-- und, Ziergärten der Pllanzenfreun-. de kommen werden... .. , ‚ Ueber das Supplement: und. die, übrigen. Ab- theilangen . des :Herbariums, . behalte. ich ‚mir vor, zu: einer,andern Zeit einige Nachricht, dann. eine, genauere systematische . Uebersicht. über das Ganze, mitzutheilen, rn ‚Dresden. 0.0.0 Reichenbach. IL ‚Cörrespondenz. ‘Als ich im vorigen Herbste von -Salzburg ab- reisete, habe ich noclı Gelegenheit gehabt das schö-. ne Unter- und Ober-Innthal durchzuwandern; in- defs both mir der späte Flor und die Landstraße nur 'Aster Amellus und Alhamanta Libunotis dar. Den-Arlberg mulste ich leider in der. Nacht über- steigen, da ich. oben: kein Nachtquarlier mehr fand: Von. Bezan im-Bregenzerwalde .aus;: bestieg ich den hohen Eifer, etwa von 6000? Hölie,: den höchsten Spitz, dieser Kalkalpenkette. In ‘der. Waldregion fand ich an den feuchten Felsen das schöne Zryum -Zierii und Leskea rufescens ; in der Alpenregion »Ausser der gewöhnlichen Flor der Kalkalpen: Bx- ‚pleurum ranunculoides, dretia alpine, Hieracium :hyoseridifolium‘, sehr häufig Aldivenv sibirieum und Iberis rotundifolia ; ganz oben Gentiana nana? und 368 ein Zeontodon,' das wahrscheinlich Z. alpinus ist. Dies meine ganze botan. Ausbeute, ausser vielen ge- weinen Moosen und Flechten, ’ In Mitte Oktober kehrte Hr. Bergratli Mie- lichhofer, fast ganz wieder von seinem letzten unglücklichen Falle hergestellt, nach Salzburg zu- rück.. In seinem Herbar sah ich die Zysimachia, von der ich vor ein paar Jahren nur unvollständige Exemplare von Dr. Bader erhalten hatle, und der ‚ich in der botan, Zeitung als vermulhlich neuen Art erwähnte, vollständig mit den langen Ausläufern, ‚die er selbst schon 1799 gesammelt halte, und im letzten Jahre wieder sammelte. Sie stimmt voll- kommen mit der Zysimachia paludosa Baumg. über- ein, und ich. habe nun auch durch Vergleichung von Original - Exemplaren dieser Siebenbürgischen Pflanze mich ganz von der "Identität. beider über- zeugt. Man hat-in der bot. Zig, Zweifel über die Aftverschiedenheit geäussert, die mir aber um so ‚weniger gegründet scheinen, da gerade sonst die ° Li vulgaris an feuchten Orten viel üppiger' wird, oft eine ‚Höhe. von 4—5 Fuls erreicht, breitere Blätter und einen ausgebreitetern Blüthenstand er- hält, während diese in Gräben wachsende kaum 2 Fuls hoch wird, schmälere Blätter, - einen ‚sparsa= men Blüthenstand und beständig Ausläufer hat, das sie mir, nebst. den schon "angegebenen “Verschie- ‚denheiten, als eigene Art zu charakterisiren scheint. Allerdings wäre zu wünselien, dafs durch eine fort- gesetzie' Beobachtung die Artverschiedenheit ganz ausser Zweilel’gegetzt würde. :— 0..." ‚269 Eben so sah ich die . so ausgezeichnete Nym- ‚phaea minima, welche Hr. Mielichhofer anch Ir ‚Gräben, am Zellersee eritdeckte, dann die Carex .Grypos, die er zuerst auf dem Raurieser Goldberg‘ ‚sammelte und Schkuhr miltheilte, der aber später vergals, woher und von wem er sie erhalten, und . die nun, so ausgezeichnet sie ist, fast ganz in Ver-. gessenheit geralhen; ferners die Draba frigida mihi vom Goldberg und eine andere, der pilosa am näch: sten stehende, vermuthlich neue Art, . Wohl sehr ‚wäre es zu wünschen, dafs dieser unermüdet thäti- ‚ge Botaniker mehr Mulse erhielte, damit er seine ‚Entdeckungen besonders , ‚von Gräsern und Moosen ‚beschreiben könnte, Schlielslich noch die angenehme Neuigkeit, dals .der so schöne . dnacamptodoen splachnoides Brid, sich auch auf dem Kahlenberge bei Wien an Baum- slämmen vorgefunden hat, womit noch ein neuer ‚Standort. beurkundet worden ist. Wien. „ ‚Sauter. IM. Botanische Notizen. Zu Einig ge Bemer. kungen über die neueste dusgabe des Linneischen „Systema plantarum“ von Kurt Sprengel. Mit Ungeduld hat Ref. dem-Erscheinen des ge- nannten Werkes entgegen gesehen, allein seine Freu- de, die ihm der endliche Empfang des Bachs ge- ‚währte, wurde bei Durchblätterung desselben schr ‚gemälsigt, Er hatte nämlich gehofft, in demselben die Resultate. der neuesten. Fortschritte der Wissen- schaft, nach vorhergegangener kritischen Sichtung benützt zu sehen. Wenige Blicke aber, die ihm die Zeit bis jetzt nur in das Buch zu tlıun erlaubte, ‚haben ilın überzeugt, dafs dies nicht in dem Mafse geschehen, als er erwarlete und der Stand der Wis- senschaft es erforderte, Aber nur die strengste Er- ‚Jüllung der Ansprüche, die die Wissenschaft jetzt zu machen strebt, kann zur Herausgabe eines solchen Werkes berechtigen und dieses nützlich "maclien, ohne dieselbe kann es nicht nur die Wis- senschaft nicht fördern, sondern hemmt ‚sogar das Fortschreiten derselben. Ist dies aber schon in diesem Bande nicht geschehen, bei dessen’ Ausar- beitung der Verf. an Römer und Schultes, trotz 'der Mängel ihres Werks, gute Vorarbeiter hatte, was soll aus den künfligen Bänden werden, wo ein sol- cher Grund fehlt? — - Das Ganze ist eine Buchbändlerspeculation, die der Wissenschaft keinen Gewirin bringt, was schon daraus einleuchtet, dafs das ganze Werk (die Krypto- gamie mit eingeschlofsen?) in 4 Jahren beendigt seyn soll, Diese flüchtige Bearbeitung springt über- all in die Augen, und obwohl, wie es scheint, da keine Autoritäten angeführt worden, überall nene Diagnosen gegeben sind, so sielit man es ihnen doch an, dafs sie ohne Kritik und zum Theil nach Be-: schreibungen und Abbildungen schief geferligt wur- den. — Mehrmals kommt bei Seirpus eine spich minima vor, und bei Crocus reticulatus Steo, (Cr. Variegatus H.etH. ‚) 3st von laciniis corollae luteae die Rede, obwohl weder in der Stevenischen Be- a LLL nL 27% schreibung, noch der Sturmischen Abbildung, davon das geringste verlautet, Salix Wulffeniana Jacg. (Wulfeniana Willd.) und Ammanniana IF, (Aman- niana) gehören so gut zu Salix phylicifolia, als $, 'stylaris Seringe. Scirpus triqueter und mucro- natus Linn, sind gestorben, und anstatt: des Letzte- sen ist ein Seirpus mucronatus Dicks, geboren. Seirpus bifolius Wallr, und Poa minor Gaud. sind nicht zu finden. Phleum Gerardi'All, steht auf ei- ner und derselben Seite. (p. 241.) als Pileum ‚und als dlopecurus. Bei Avena finden sich distichophylla Pill,, argentea Willd, und; brevifolia Schrad, (Host) obwohl es längst erwiesen, dafs letztere von erste- rer nicht verschieden ist. Von Soldanella nur eine einzige Species, ‚Ayosciamus Scopolia, in Bavaria ; da schreibt Set. Schrankius nichts davon. Seite 681 steht Solanum patulum Pers. als eigene: Art, und Seile 684 als Syzonymum von Solanum güir neense. Gentiana campanulata Jacg. (Wulf,) ist Va- 'rielät'von G. pannonica Scop.! Gentiana imbricata Fröhl. ist G. verna Linn.!! und G. prostrata Hänk, G, bavarica Zinn! Ohe! jam satis’est. - IV, Anfragen. 1. In dem Verzeichnifs der. Pllanzen.’ ‚der Mel- ville-Insel, von Robert Brown, in der Beilagd zur Flora 1824. $. ı12., findet sich unter dem Na- men. Trisetum subspicatum Pall, de Beaur,, (Aira ‚ subspicata Linn,) auch 7rüsetum diröides Röm. et ‚Sch, als Syn, aufgeführt, jedoch mit dem Beisatze: exclus. synon,, Wulfen, et Host, Ist denn diese‘ I 272 ‚dira subspieata Wulf, et Host. eine andere Pflan- „ze, als die‘ Linneische ?" ‚uud unter welchem Genere ist diese Pflan- "Spröngels Syst. veg. aufzußinden ? "2. Was hat es für eine Bewandtnils mit Sedum aestinum: Allione, das von Steudel, vermuthlich “wird, während Allio ne e dien letztere ebenfalls aul- „genommen, | beschrieben. und. abgebildet hat? \ Was. ists, mit Sedum.saxatile, das von Haller ‚und. ‘Suter, „„allorum alpium: der Schweiz ange- ‚geben wird, während. es. Niedersächsische Botani- ker in ihren Rloren "aufführen; das von Roth bei ‚Halle gefunden wurde (germ.-II. p. 500.) während ‚neuere ‚Hallische: Botanisten‘ in -ibren ‚Floren Nach- trägensund- Kritiken gänzlich darüber schweigen; . ‚das. van Sehwenkfeld; Sedıim‘silesiasum genännt wur- ‚de; ini der: neuen Flora von Schlesien aber’ ganz fehlfiioder-ünter Serum rubens. Haenke verstanden, und ıdasivon Steüdel zu‘ S; 'saratile, von Trevi- “ Fanasceu (Soda: 'repens. Schl,.gezogen ‘wird; das vonteinigen:Schrifistellern: (Willdehow, Allione) ‚als annuum, vorandern. (Schultes;- Röhling) als perenne angegeben wird ? ‚Wäs' ist Sedum anhutm, ‘das 'bisier möch'in kei- ner Flora von Deutschland. "aufgeführt würde; das nach Wahlenberg :von-Willdenow' als Sedum sawatile aufgenommen‘ iät: das nach Tireviranus .von.Hoppe unrichtig: als. Sedum: saxatile ‚ausgege- _ ben, von Schleicher aber. neuerlich! wieder. für ‚Sedum, ‚saxatile erklärt worden ist? mi v Flora oder er Botanische Zeitung, Nro. 18. Regensburg, am ı4, Mai ı825.. enitil£ — um — Yprmeen Il. Aufsätze Bemerkungen über "Phascum alternifolium Dicks.; Ph. subulatum Schreb. und Ph. globiferum Bruch; ‚ von Hin, Apotheker Bruch in Zweibrücken, (Mit einer Kupfertafel Tab. L) Prascum alternifoliim Dicks, welches von Bridel, Method, musc. p. 10., der vermeintlich sei- tenständigen Kapseln wegen, zur Gattung’ Pleuri. dium ‚gezogen wurde, hat doch wirklich gipfelstän- dige weibliche Blüthen und Kapseln, und ist so- nach ein wahres Phascum. Es kommt diese Art in der Gegend um Zweibrücken, auf verschiedenarti- gen Standorten häufig vor, welshalb ich Gelegen- heit hatte, dieselbe in mancherlei Formen, und in ihren verschiedenen Entwicklungsperioden zu be- obachten. . Als junge, zum erstenmal fruchttragende Pilan- ze, zeigt dieses Moos eine so grofse Aehnlichkeit init. dem wahren Dhasc, subulatum Schr, dals es . oft einer genauen Bekanntschaft mit beiden erfor- _ dert, um sie ohne microskopische Untersuchung, auch selbst mit Hülfe einer Loupe von einander unterscheiden zu können. - S 274° ı Diese Aehnlichkeit sowohl, als auch das öftere, gesellschaftliche Zusammenwachsen beider Moose mag auch Ursache seyn, dafs man in mehreren, selbst den neuesten muscologischen Werken, diese mit einander verwechselt, und die junge Pllanze ‚ yon Ph. alternifolium als Ph. subulatum beschrie= ben findet, Z. B. Ph. subulatum, foliis lanceolato- linearibus, summis e latiuscula basi subulatis rigi- dis, Hedw. Spec. muse. pag, 19. Die angegebene‘ . ‚Form der Blätter kommt ganz mit den von Ph. al- ternifolium überein. Roth hat in seinem Tent. for. germ. T, 3, p, 109. ohne Zweifel beide Arten mit einander verwechselt, Die angegebene Gestalt der Blätter kommt zwar mit den von Ph. subulatum überein, die in den Winkeln der Blätter männliche ‚Blüthe tragenden Stämmchen aber, gehören zu Phas, alternifolium, Ph. subulat, eaulescens, capsula sub- ‚sessili, JFoliis subulatis patulis, basi dilatatis apice capillaeis Smith. Fl. britann, P. 1149. zeigt ganz eine Junge Pflanze von Dh. alternifolium an. Ph aubu- latum Stur m. ‚Flor. H£t, 5, ist bestimmt eine junge Pälanze, oder eine von der älteren Pflanze losgeris- sene fruchtiragende Innovation von ‚Phase, alierni- ‚Jolium. Die Verf. der Bryologia germanica, geben in diesem treflichen Werke, auf der sechsten Tafel fig. 16. a, b. ein treues Bild. von dem wahren Fir ‚subulatum, wovon ein oberes Schopfblatt bei c.rich- üg vorgestellt ist, Die p. 6564 davon entwor- fee Beschreibung aber, läfst eine Verwechselung mit Ph. alternifolium vermuthen, indem die aus breiter Basis piriemlich verachmälerten Schopfhläller, 278 der z/H lange gegen die Kapsel zu verdickte Frucht. stiel, und das langlich eyförmige Scheidchen ganz dem Phase, alternifolium. eigen sind,. Phascum alternifolium wächst gew öhnlich in ' dichten Räschen, selten einzeln; die jungen zum er-. sten mal fruchttragenden Pflänzchen sind ı — 4 lang, einfach oder vom Grunde aus gabelig getheilt, bisweilen auch unter dem Fruchtschopfe mit einem fruchttragenden Seitentriebe verlängert, am Grunde durch einen dichten braunen Wurzelfilz unter ein- ander verwachsen, unten dichter oder lokerer be- blältert, oben’ einen aus langen. borstenfürmigen Blättern bestehenden Schopf bildend, und auf den Gipfeln fruchitragend. Zur Zeit der Fruchreife, in den Monaten Mai und Juni, treiben diese Pilänz- chen, höher oder tiefer unter dem Fruchtschopfe, oder auch aus diesem selbst, neue Seitentriebe von verschiedener Gestalt und Beschaffenheit. Es sind diese entweder der Mutterpflanze älhn- lich, nur etwas schlanker, unten weitläufig mit klei- neren Blättern bekleidet, oben in einen langblättri- gen Schopf endend, welcher im Herbste auf dem Gi- pfel die weibliche Blüthe irägt, welche'das kom- mende Frühjahr zur Frucht reift, oder sie sind schlanker und feiner, gleichförmig und locker mit nach oben immer kleiner werdenden ‚Blättern be- kleidet, niemal Blüthe noch Früchte tragend, Diese ‚Innovationen biegen sich später mit der Mutter- pflanze zur Erde, oder werden durch Regen oder Staub niedergedrückt, und’ treiben dann an ihrem Ursprunge, und aus den Winkeln der unteren Blät- 52 an 276 texi’Wurzelfasern, - In dem zweiten und dritten Jahre, verlängern 'siels "diese Stämmchen auf ähnli- oh Art, nur-erscheinen nun die sterilen Aeste ge- ’wölihlich: häufiger,’ dägegen die fruchttragenden sel- ‚tener; und besonders ist dieses der Fall, wenn die Bilänzchen” auf ungebaneten, mit niederem 'Grase ‚bewachsenen Feldern und Flügeln wachsen. Mit dem Alter, vielleicht aber auch nach der Beschaf- Tenheit..des Standortes,s:treibt dieses Moos immer imehr sterile.Aeste, und nimmt dagegen an Frucht- bärkeit-/ab.:: Ich ‚sah häufig ganze Rasen, welche ‚blos "aus. solchen::sterilen:.Aesten gebildet waren, hei welchen ich jedoch an dem untern in der Erde ‚liegenden Theile der-Stämmchen, die Stellen fand, ‚in, welchen:die Pflänzchen früher Früchte getragen halten, :. un oo gm! r un -w&Dje: Siengelbkätter : sind: entweder eylanzettför- ‚Mmig, oder aus lanzettförmiger Basis in eine kürzere ‚sdexlängere „pfriemliche Spitze: verschmälert, mit «gaitzein; nicht:ieftigebogenem Rande, ind auslaufen- , dein, Sn:der Spitzö oft etwas undeutlich : werden- „deinsMittelnerv ;"welir oder weniger vom Stengel ‚absteheiid, mit"ball.&inwärts, bald rückwärts gebo- ‚genen‘ Spitzen. Die. obern Schopfblätter stehen stels dicht’ zusammengedrängt, bei jungen Pfllänzchen g%- -wöhnhlich sichelförmik nach einer Seite gebogen, „bei . den. fruchttragenden Innovationen aber nach „allen Richtungen: kbstehend, : Sie sind ans eyförmi-. ger, hohler Basis plötslich.in eine’ pfriemliche Spi- tze: verschmäl ert, welche bei jungen Pflänzchen oft ‘#8. 5:mal länger, 'ala.die breite Basis, bei spätereu BEN #77 Innovatiorren aber: nur-33-4mal so. lang und;straf, fer ist, die Ränder oft weitläuftig- sägezähnig, "ge- wöhnlich aber nur an der Spitze gezähnt, die Mit. telrippe bei jungen Blättern-undeutlich,, mit diesen gleichlfarbig , bei älteren. deutlicher ,:.mehr bräun- lieh, aus dicht aneinander gelegten, ‚gestreckten:Zel- len gebildet, die ganze Breite der pfriemlichen.Blatt- spitze einnehmend, .Das Zellennetz an der Basis der Blätter aus länglich- viereckigen Maschen - beste= hend, ‘welche gegen den Nerv ‚zu ‚enger. und:'un- deutlicher. werden. Alle Blätter hell. oder gelb. grün, im trocknen Zustande straff, oder nur wenig hin und her gebogen. Die männlichen Blüthen un- ter dem. fruchttragenden. Sohopfe,,. in den. Winkeln der Blätter sitzend, sind bei jungen, Pfänzchen. ge- wöhnlich gar nicht, oder nur sparsam, bei den Id hovationen aber reichlich vorhanden, knospenför- mig, aus 3—5 Hüllblättern bestehend, wovon:.die unteren eyförmig, nervenlos, die oberen aber-gespitzt- eyförmig und halbnervig sind; ‚Mehr. als 5; ‚kleine, kurzstielige, etwas gebogene Antheren sind selten vorhanden, und: unter diesen: stehen blos: einzelne, fadenförmige, langgliedrige » :Saftfäden.. "Weibliche Blüthe stets gipfelständig,. von. den oberen, Schopf.- blättern umgeben), aus-3 —-5 Griffeln und. .mehre- zen fadenförmigen, langgliedrigen ‘Saftfäden' ‚beste- hend. Die Kapseln stehen gewöhnlich- einzeln, sel- ten. 2. zusammen 5: bei jungen Pllänzchen indem dichten vielblättrigen .Schopfe- versteckt‘, -bei ‚spä- teren. Innovationen aber, wegen den:melit. absteben- den; y ‚minder: ‚zahlreichen: Schopfblälterny.deutlich 278 sichtbar, eyförmig, mit stumpfem, gewöhnlich et- . ‚was schief gebogenem, bisweilen aber auch gera-. dein Spitzchen, im reifen Zustande braun und glatt, ‘Der Pruchtstiel vom Scheidchen aus gegen die Kap- ; sel zu allmählig dicker werdend, bleich, länger als das Scheidchen, und über die breite Basis der Schopfblätter hervorragend, - Das Scheidehen ist oval, unten ‘gelblich, oben braun. Die kaputzen- förmige Haube den obern Theil der Kapsel deckend,; beinahe bis zur Spitze geschlitzt. j So auffallend auch die Verschiedenbeit ist, wel- che zwischen der jungen und der zwei- bis drei- jährigen Pflanze dieser Art 'statt hat, so habe ich, nich doch ‚durch mehrjährige Beobachtungen und vergleichende Untersuchungen derselben überzeugt, Aals beide Formen nur als Altersverschiedenheiten einer und derselben Art zu beträchten sind. Dal ferner aber die zwei- und dreijährige Pilanze. die- ser Art das walıre Phaseum alternifolium ‚Dicks. ist, leider‘ keinen Zweifel, denn es kommt diese nicht allein mit der Abbildung und den Beschreibungen in Sturm’s ‚Plor, erypt, Hft. 15. Hedwig spec» mus- cor. pr 24, und Smith Flor, britann, p. 115J.> sop- dern ‘auch mit einem Exemplare des ächten ‚Phase. alternifolium der Engländer, welches ich der Güte des Hrn. Prof, MH orns ch u ch verdanke, vollkom- men überein, „ Tab.T. £. 1) Maalıstab natürlicher Größe der jungen Pflan- ze, 2) junge Pflanzen vergrößert, 3) ein Theil eines drei- jährigen Stengels, 4) ein steriler Stengel, ’5) u, 6) Stengel- blätter, 7); ein äufseres, 8) ein inneres Schopfblatt, 9) eine we 279- männliche Blüthe, ..ı0) 'ein Hüllblatt von dieser, 21) die Haube, ı2) Kapseln mit Fruchtstiel und: ‚Scheidchen, sämmt- lich stark vergrößert... Phascum subulatım, erectum subramosum, foliis lanceolato - subulatis integerrimis ereetis, theca im- . mersa Schwaegrichen Suppl. I, pt. Weber et Mohr. Taschenb. p. 64. Bryolog. german. Tom. I. Tab: 6. ‚fig. 16. Die Pllänzchen wachsen in kleinen Rasen, Häufchen, oder einzeln, sie sind einjährig ı — a/l lang, gewöhnlich einfach, selten am Grunde, und noch seltener oben gabelig getheilt, entweder von der Wurzel ans. gerad aufstehend, 'oder 'aus schie- fer Basis aufsteigend, unten bald dicht, bald locker beblättert, ‘oben in einen langblättrigen Schopf ' en- dend.. Die Blätter stehen” etwas vom Stengel‘ ab, sind lanzeitförmig, scharf gespitzt, bisweilen pfriem- lich auslaufend, Die oberen Schopiblätter häufig auf eine Seite gebogen, oder nach aller Richtungen abstehend, selten mit den Spitzen 'zurückgebogen, gröfser als die Stengelblätter, aus lanzettförmiger Basis allmählig in. eine schmale‘, ‚pfriemenförmige Spitze auslaufend, welche bisweilen die halbe Län: - ge des ganzen. Blattes ausmacht. ' Sämmitliche "Blät- ter sind ausgehöhlt, ihre Ränder zum Theil etwas eingebogen, gewöhnlich‘ ‚ganz, bisweilen aber, be- sonders gegen die Spitze zu, weitläufig und fein gezähnt, hell- oden ‚gelbgrün, dünn und zart, .tr0- cken locker über einander liegend, nieht gewun- den. Das: Zellennetz 'dn' beiden Seiten der breiten Basis, aus’ länglichen ‘oder verschoben viereckigen Maschen bestehiend ; welche gegen die Mitte des 280 ‚Blattes immer .gestreckter und enger aneinander ge- ‚reihet erscheinen, und ‚dadurch zwar einen etwas trüben, bei älteren Blättern gelblich ‚gefärbten Mit- delstreif; aber. keinen ‚wirkliohen. scharf begränzteu Nerv bilden. Die Blüthen scheinen getrennt zu seyn, Männliche sah ich ‚nie. . Weibliche stets auf den Gipfeln der. Stämmehen , von den Schopfblät- tern umgeben, aus 6,— 10 Griffela und mehreren fadenförmigen, ‚glashellen,:gegliederten Safıfäden be- stehend, Die Kapsel, welche in den Monaten April ‚ und Mai reift, ist durch die-breite Basis der Schopf- blätter solchergestalt gedeckt, dafs dieselbe, von der Seite ' betrachtet,,. gewöhnlich nur zum Theil, der Fruchtstiel aber niemal sichtbar ist. Völlig reif ist diese eyförmig,- fast kugelförmig,- mit kurzem,’ ge- xadem. oder eiwas schiefem Mittelspitzchen, ‚gerad- aufstehend, glatt, braun, und fällt leicht ab. Unreif aber am Grunde, nicht so deutlich 'abgerundet, viel- mehr in den Fruchtstiel verjüngt. : Der Fruchtstiel im Verhältnifse zur. Kapsel dünn, sehr kurz, ' -höch- stens.von der Länge des :Scheidchens, bleich :und gleichdick,.. ‚Das Scheidchen. gestutzt - kegelförmig, kurz, unten gelbgrün, ‘oben.braun, Die Haube ge- wöhnlich etwas schief: gerichtet, auf einer Seite bei- nahe bis zur :Spitze geschlitzt, strohgelb.- a Es kommt ‚diese Art in der Gegend ı um. Zwei- brücken an Waldränden, .in-Hohlwegen, bisweilen auch auf Aeckern, sowohl.auf Sand- als ‘Thonbo- .. den „zwar. nicht selten ‚vor, .doch:traf ich:sie: bei weitem nicht so.hänfig, als. das. "Phase, .alternifolin an; Auch, die von auswärtigen ‚Freunden für, Phase: Ä a nn 281 subulatum: mir. mitgetheilte. Exemplare‘; gehörten srölstenthei lsızu: Phusbs alternifoliumi: raus vermuthen ist, dals das währe Zhase. subilatuim nicht so. allgemein werbreitet seyn 'möghte, als-ı “lan bisher glaubte... u ‚Fig. ı) natürliche Gröfse; 2) Lwei Pilänzeheh veighösL ‚satt, 5) ein unteres, 4) ein ‚oberes Stengelhlatt, 5) 'ein.Schopf- blatt ‚6) Kapseln mit Pruchtstiel und Schejdchen, n. dig.Haube. Phascum globiferums . Hr, ‚Prof. Hornschuch, dem ich dieses.Moos vor. einigen. Jahren. zuschickte, schrieb mir, dafs solches. mit ‚Pleuridium glodiferum Brid., vollkommen übereinkomme, ‚Als ich ‚nunaber vor kurzem „Gelegenheit. ‚hatte,; ‚dafselbe. ‚mit, der in BridePs. Method, .musc, :ps. 10. = 11,.yon ‚Plenrädier globiferum gegebenen: Beschreibung zu vergleichen, fand ich,.dafs mein Moos doch wesentlich vom ‚dier “ gem verschieden ish j FE BEIPERTAENTE Bridel sagt a.,a, O, von, Pleurid, globifer.: DOA alternifolio. ‚prowimum, :ab: [oliis. non alterhis subule- lis,. sed. approximatis orgto.- ‚lanceolatis. sdeplussita ‚confertig.: ut fruncus im, ‚conspeckum non, kenint, ib. ee Perichastialibus. Intissimäs. komniventibus ‚ckb, listön- etum.“ Ausserdem, nun ,.: ‚dafs, ‚mein! ;Moos; wahre: gi- pfelstäntige. ‚Kapseln. ;hat,-und: demnach: kein. Pleu- ridium seyn kann, ‚weichties; noch. durch schmälere Hlälter,. ‚und. gie ; sigenthänliche: 2 Beschaffenheit @ der Rasen; "ind, aufahge. eröfucht zu ‚hoch: auf- rechtstellend:.später: durch Zerästelun 8 eine';Länge ; Ä 282 von 2 — ı/? erreichend, alsdann unten niederlie- . gend, aus den Winkeln der untern Blätter, und am Ursprunge der Aeste wurzelnd, Die Aeste entsprin- gen theils.unterhalb des fruchttragenden Schopfes; theils aus diesem, und sind entweder der jungen Pflanze ähnlich, auf den Gipfeln fruchttragend, oder ‚schlanker und länger, gleichförmig beblättert und unfruchtbar,. “Die unteren Blätter der fruchtbaren Stämmchen und Aeste, so wie die der sterilen In- novationen, sind weitläufig und vom Stengel ab-: stehend, eylanzettförmig oder gestreckt lanzettför- mig spitz, rianenförmig, mit flachem, bisweilen ge- gen die Spitze zu etwas eingebogenem, weitläufig und fein gezähntem, gewöhnlich aber ganzem Ran- de, und auslahfendem oder in der Spitze verschwin- dendem Nerv, Die oberen, schopfförmig auf den Gipfeln zusammengedrängten Hüllblätter sind län- ger 'äls die übrigen, aus lanzettförmiger Basis all- mählig in eine schmale pfriemliche Spitze auslau- fend, aufgerichtet, mit den Spitzen bald zusammen- geneigt, bald nach einer Seite gebogen, oder nach allen Richtungen, abstehend, mit bald flachem,' bald eingebogenem, freigezähntem ader ganzem Bande, gegen ‘die Spitze verschwindendem Nerv, welcher bei den innersten undentlicher ist, und auslänglich- viereckigen ‚ etwas großsen Mäschen bestehendem Zellennetze. Männliche Blüthe auf den Gipfeln be- sonderer, den sterilen Aesten ähnlicher Stämmchen. Ihre Hüllblätter sind den Stengelblättern. ähnlich, nur gröfser, aufrechtstehend, eine längliche Knospe bildend, 4 — 5 Jängliche, kurzstielige, etwas BE Pa 283 bogene, bleiche Antheren ohne Saftfäden enthal-. tend.' - Weibliche, gipfelständig von den größeren Schopfblättern umgeben, aus 5 — 6 Griffeln ohne Safifäden bestehend, Die Kapsel in die Schopfblät- . ter versteckt, gewöhnlich nur eine, bisweilen je-, doch 2 — 3 in einem Schopfe, bei abstehenden Hüllblättern nur zum Theile sichtbar, auf dem Scheidchen sitzend, klein, kugelrund, glatt, schmu- tzig gelbgrün, auf: dem Scheitel bisweilen mit einem lichibraunen Flecke versehen, dünnhäutig, völlig ganz. Durch Druck in ungleiche Stücke zersprin- ‚gend, 10 — ı5 grolse, bäutige, mit einer schleim- artigen Substanz angefüllte fundliche ‚Saamen ent- haltend. Das Scheidchen ist kurz,, dick und braun, mir unbefruchteten Griffeln besetzt. Die Haube in ungleichförmige Lappen zerrissen, welche theils an den Seiten, größstentheils aber am Grunde der jun- gen Kapsel hängen, In der Gegend um Zweibrücken kommt diese ausdauernde Moosart nicht selten auf Aeckern und öden Feldern,’ sowohl auf sandigem, als thonigem etwas feuchtem Boden vor, und ist das ganze Jahr hindurch mit Blüthen und Kapseln anzutreffen, Bei Entwickelung der Kapseln bietet: dieses . Moos dieselben Erscheinungen dar, welche bei den Arten der Gattung Sphagnum statt haben, und zeich- net sich dadurch von den meisten übrigen Laub-- moosen aus. ‚Bei Moosen mie gestielten. Kapseln, bildet sich zuerst. der Fruchtstiel, und dann von diesem aus, d.h. von unten nach ‘oben die Kapsel 'allmählig aus, wodurch die äussere Griffelhaut von 284 dem Scheidchen losgerissen, und allmählig in die Höhe gehoben wird, und später verschiedentlich gestaltet, als. Calypixa die Kapsel ganz, oder zum Theile bedeckt. Bei diesem Zhascum aber, so wie bei den Sphagnis bildet sich die sitzende Kapsel gleichförmig. in die Runde aus, so dafs diese in ih- ‘rer. frühesten Jngend, ‘wenn solche noch von der Griffelhaut -umhüllt, ist, schon, als ein kugel--- oder , eyrundes Knöpfchen erscheint, Bei zunehmender Gröfse zersprengt die junge Frucht jene äussere Griffelhaut, welche dann als ungleichförmige Läpp- chen gröfstentheils am Grunde:der Kapsel, da wo diese auf der Vaginula aulsitzt, oder auch an den Seiten derselben einige Zeit hängen bleiben, "Nieht selten sah..ich auf dem Scheitel, oder aueh mehr seitlich an solchen j jungen Kapseln, das obere Ende des Griffels stehen, welches .aber nur vermittelst .ei- nes ‘kleinen Läppches seiner äusserst dünnen. Mem- bran: derselben anhängt, und durch die leiseste Be- zührung zu trennen. ist. An völlig reifen Kapseln ist aber nur selten mehr eine Spur dieser zerxisse- "nen Calyptra. zu sehen.. Durch die eigenthümliche Entwicklungsart der Kapsel, und die besondere Beschaffenheit der Hau- be, weicht dieses Moos sowohl von dem ihm übri- . geus ähnlichen Phase, alternifolium, als auch von allen übrigen Arten dieser Gattung auffallend ‚ab; und. macht dadurch gleichsam ein Mittelglied: von Sphagnum und Phascum aus, welches geeignet wärs, ein ‚besondere Gattung zu bilden. Big: 2) a. eine junge fruchttragende Pflanze Dub 285 ebenfalls früchttragende Innovation. ‚mit‘ sterilen Aesten. 2) Stengelblätter. 3) Schopfblätter,. }4) Junge Kapseln: mit der.zerrissenen. Galyptra.. 5) Eine’ reife Kapsel. 6) Der ‚obere an .der jungen Kapsel sitzende Theil des Gritfels; sämmtlich vergröfsert, II. Correspondenz. : Es wäre mir ein Fest, wenn Graf Sternberg auf seiner Reise nach Triest, Pola u. ».w. mich mit seinen Gefährten besuchen würde. Ich würde denselben ‚bei uns ausgegrabene Braunkohle ge- ben, mit deutlichen Resten von Lycopodium, Frucht- 4 » Kapseln, Saamenkörnern, Corambyx Flügeln u.a. m. Meine Reise nach Triest ist: jetzt vor der Thür, und ich werde die Zeit meines dortigen Aufenthalts dazu anwenden, alles.zun sammeln, was Sie mır bei- läufig angezeigt haben, Aber dies ist. nur der Früh- lingsvorschmack von allem dem, 'was da kommen, soll im Sommer und im Herbst; denn, hören Sie, staunen Sie, und freuen Sie sich mit mir, welcher Genuls mir bevorsteht! In der Hälfte Mai reise ich mit erwünschter Gelegenheit über Florenz, Rom, 'nach Neapel, wo ich mehr als ı4 Tage werde ver- weilen können; welche Zeit ich nicht nur benu- izen will, das merkwürdigste dort und in der Um- gegend zu sehen und den Vesuv zu besteigen, son- dern auch nach Sicilien überzusetzen, um wo mög- lich den Aetna zu erreichen. Ein Dampfboot fährt in 24 Stunden nach Palermo; da ich aber dort zu weit: vom Aetna ‚entfernt bin, so werde ich wahr- scheinlich directe, zur See nach Messina gehen. Auf. der Rückreise kann ich mich 5 Tage in Rom 286 aufhalten, und von da geht es direkie zurück nach Battaglia in. den Euganeischen Hügeln, wo ich un- ser ganzes Haus antrefie, und auch noch 10 — ı4 - Tage zu bleiben hoffe,. um Capparis pedunculata, ‘Anchusa sempervirens, die neue Oxalis und andere Seltenheiten einzusammeln, .Im Herbst aber mache ich bestimmt wieder eine Gebirgsreise entweder auf den Monte Sumano, oder auf den Baldo. Sie sehen, wie mich der Himmel begünstigt, und-ich will suchen mich ihm dafür dankbar zu zeigen, dadurch, dafs ich alles ausreilsen und ein- legen werde was er wachsen läfst, um immer mehr zu'erkennen, dafs die Erde von seiner Güte voll sey. Dafs ich Ihnen von Zeit zu Zeit über meine botanischen Eroberungen Nachricht geben werde; versteht sich von selbst; vorläufig nur noch fol- gendes: Campanula Alpini, über welche so viele Zweifel obwalteten, habe ich vorigen Sommer auf dem Monte Sumano, also unfern des Ortes gefun- den, ari welchem Prosper Alpin sie angiebt’ Moretti in Pavia ist vollkommen mit mir darüber. - einig, und schreibt in diesem Augenblick eine Ab- handlung darüber. Auch Bertoloni bestätligt es, bemerkt aber, und nicht mit Unrecht, dafs sie gleich ‚ seyn dürfte mit'C, liliifolia ; auch habe ich die- selbe Pflanze, im Friaul gesammelt, im Suffreni- schen Herbarium als C. rkomboidea gesehen. 80- nach dürften vielleicht wieder in unsern "Species plantarum ein paar Arten gestrichen werden. Mogliano bei Treviso, ‚Friedr. Mayer, I’ \ 287. II, Ehrenbezeigungen. Von. der Königl, botanischen Gesellschaft zu Regensburg wurden unter dem dritten März 1825. nachstehende Gelehrte als Mitglieder aufgenommen: Herr Justitzrath C. M. FE. v. Boenninghausen in Münster; Apotheker Bruch in Zweibrücken; Rittmeister von Flotow in Landsberg; Magister Frickmann in Eisenach; Prof, Höfs in Mariabrunn ; Hofrath Klenze in Solmslaubach; Dr. Mauz in Elslingen; Conferenzrath Opitz in Coburg; Dr, Trachsel in Rigisberg; Oberst Baron von Welden in Wien, IV, Ankündigung. | ı, In der nächsten Ostermesse wird das erste Heft von Hänke’s gesammelten Pflanzen unter folgen- dem Titel erscheinen: j Religuiae Hänckeanae, seu deseriptiones et icones plantarum, quas Thadäus Hänke, Mediei- 1 en Ill nae Doctor, Phytographus Regis Hispaniae, in America meridionali et boreali, in insulis Phi- lippinis, Carolinis, Marianisque collegit. Cura Musei Bohemici. Volumen ], Pragae, 1835. #io maj. cum «2 fig. aeneis. Dieses Heft enthält, nebst einer Vorrede von dem Grafen Kaspar v. Sternberg, in welcher die Reisen Hänke’s, auf welchen diese Pflanzen ‚ gesammelt wurden, in Kürze angezeigt weiden, die Dr. Brunner in Bern; ° Schäse Hein 288 sämmtlichen eryptogamischen Pflanzen dieses Her- bariums, Zu gleicher Zeit werden auch die Gentu- zien getrockneter Pilanzen, die in diesem Hefte be- schrieben und zum Theil abgebildet sind, so weit die Dupletten reichen, ausgegeben. “ Der Preis des Werkes und der Centurien wird angezeigt werden, so bald der Druck vollendet ist, _ Die, Calve’sche Buchhandlung in Prag übernimmt beides in Kommission. Prag, im März 1825, 2, Bryologia universa novissima, seu historia eö de- . scriptio generum specierumque muscorum frondon sorum omnium Aucusque: cognitorum, juxta me- thodum novam ad naturae formam digestorum, cum synonymia.ew auctoribus probatissimis, auctore S, E. a Bridel, erscheint im Laufe des Jahrs 1825 bei J, A. Barth zu Leipzig, in 2 ‚ Bänden in gr, 8, mit 12 — ı5 Kupfertafeln, und erhalten ’die Subseribenten dasselbe um einen billigern Preifs, als der nachherige Ladenpreils seyn wird, . Der Name des, als ausgezeichneten Bryologen längst rulhmvoll bekannten, Verfassers bürgt für den Werth dieser Schrift, deren Bedürfnifs allge- mein anerkannt, und von allen Freunden der Moos- kunde längst erwarlet worden ist, besonders da durch die reisenden Botaniker aus unsern vaterlän- dischen Alpen in neuerer Zeit so viele neue und. merkwürdige Arten entdeckt worden sind, die die Glieder der grolsen Naturketie immer mehr ergän- zen helfen, und die in diesem Werke vollständig aufgenommen und nachgetragen werden. Die Re: daclion der Flora nimmt Bestellungen an. FE 1 o ra oder. Botanische” Zeitung . Nro, 19. Regensburg, ‚am 21 Mai 1825. E Aufsätz e . 1 Bemerkungen über Polygenum piviparum ; von Hm, Dr. Zucoatini, Be ’ u b Ri vo Wenige sübalpine ‚Pfldnzen ‚haben :sich ‚einer so weiten Verbreitung‘ zu erfreuen, als Zolygonum viviparum Lin... Im’ höchsten!’ Norden: allenthalben in Lappland, Schweden, Rufsland; 'den.Ferroöiniseln und Hebriden,. in Schottland, in Kamtschätka:und' Sibirien bis an den Kaukasus "herab; 'in:Grönland, an der Labradorküste und in Kanada'gefunden, ex- streckt es sich auch über die ganze:. Alpenkette Deutschlands: östlich. bis an die Karpathen,. südlich und westlich bis at die genuesischen.Setalpen ‚und die Gebirge der- Dauphind und. Proverice; . Atıf sei- nen südlichen Standorten findet: es .sich.:meistens nur an den Abhängen der Alpen. selbst. oder.'auf den zunächst liegenden. Hochebenen, im. :Norden steigt-es überall auch in ‘die weiten feuchten Hai- deniederungen und Moore herab, und scheint durch diese. weitere Verbreitung sich als ursprünglich der nördlichen Flora 'angehörig zu charakterisiven. Eu Dieses ausgedehnten Vorkommehs wegen war T 290 Polygonum viviparum auch schon den älteren Bo- tanikern genau bekannt, welche, seiner nahen Ver- wandtschaft mit 2, Bistorta wegen, dasselbe unter dem. Namen Bistorta minor häufig aufführen. Nur die Eigenthümlichkeit, welcher die Pilanze ihren "Trivialnamen verdankt, gab bereits zu Rajus Zei- ten zu Irrungen Anlals, und blieb bis auf die nene- ste Zeit der Gegenstand mancher Streitigkeiten, wie denm noch kürzlich in der Flora so viele Stimmen sich darüber erhoben haben. Es entstand nämlich immer von neuem die Frage, ob 20. viviparum ausser den bekannten Bulbillen auch noch wirk- liche Saamen bringe oder nicht, . Die meisten Be- obachter haben neuerlich sich dahin entschieden, _ dieses zu verneinen,.aus dem Grunde, weil auch in den ausgebildeten Blumen die Befruchtungswerk- zeuge verkrüppelt seyen, und diese Behauptung wur- de zum Theil von Männern aufgestellt, deren Ge- nauigkeit keinen Zweifel au der Richtigkeit ihrer Beobachtungen für den Ort, wo dieselben gemacht. würden, erlaubt, Doch fehlt es von Ciusius en auch nicht an wichligen Zeugen für das Gegentheil. So sagt Tonrnefort (Instit. p. 5r1.): Occurvunt eliam species, quibus praeter flores et semina iu- nascuntur tubereula quaedam exigua, foliolis et ra- dieulis ‚donata, und in der English botany (Vol, X p- 669.) heilst es (freilich übrigens in ‚Beziebung auf die Bildung der Bulbillen sehr unrichtig,): {he germen is acutely triangular; seedsrarely Pe Tected, for the lowermost flowers especially have their pistillum generally changed into.a bud’ or & 2gl bulb, which begins to ihrow out leaves did, Hier wird auch der Saanıe selbst abgebildet, "Dieser. Widerspruch in den Meinungen veranlalste mich, die Pflanze während der beiden letzten Sommer genauer zu untersuchen, uhd meine Erfahrungen dartiber als Beitrag zu ihrer Keuntnils hier niederzulegen. ' Polygonum viviparum, wie es auf etwas 'schat- tig feuchten Haiden um München häufig wächst, bringt wie überall, von der Basis bis zur Mitte 'der Blüthentraube nur die bekanuiten Bulbillen hervor. Diese sind ganz denen bei Allium, Lilium, Den- Zaria u. &, m. gleich, d. b,, 'sie sind aus ursprüng- lich abortirten Blumen entstandene und eben des- halb nur mit’ einer einfachen -Endknospe versehene Knollen, welche als solche 'neben 'und zwischen den wahren Blumen, nicht aber, wie es’in der English botany heifst, erst in bereits ausgebildeten Blumen durch Abortiren des Pistills sich entwickeln. Sie keimen noch auf der Mutterpflänze, würzeln nach dem Abfallen im Boden, und lalsen sich, mit gchöriger Bücksicht auf ihre Kleinheit vor. dem Austrocknen: geschützt, eben so wie die unterirdi- schen Knollen der Kartoffeln, die Schuppenwurzeln bei dchimenes oder wie ächte Zwiebeln aufbewah- ren und versenden. Wahrscheinlich sind sie es, die in’den Gartenverzeichnilsen als semina Pol, pipipar& äufgeführt werden, die aber freilich: als Saamen aufbewahrt und verschickt selten keimen niögen, Ihre innere Struktur ist wie bei‘ allen Knollen höchst einfach, ein zelliges durchaus, init Amylum gefülltes röthliches Gewebe ‘von. einer einfachen Ta _— 29% Decke umschlofsen, die an der Spitze in ein paar Knospenschuppen ausläuft. Auf dem fetten Grunde des hiesigen: botanischen Gartens beobachtete: ich ‚noch die merkwürdige Monstrosität, dafs diese Bul- billen sich nicht von der Mutterpilanze lösten, son- "dern durch die veichliche Nahrung gleichsam fisirt, ‘ in ‚horizontale am Grunde gegliedert eingelenkte abermals Knollen und Blüthen tragende Aeste aus- wuchsen, Nach Haller (helvet. p. 259.) und Gme- Yin (Sibir. UL p. 45.) sollen auch bei 2. Bistorta, wiewohl selten, solche Bulbillen vorkommen, Dals nun eine solche Bildung überhaupt hem- mend auf die Saamenerzeugung auch der ansgebil- deten Blüthen wirke, zeigt sich auch bei ‚Allium, ‚Dentaria u. s. f., so wie esin weiterer Beziehung "bei allen Zwiebelgewächsen der Fall ist, Beiun ‚serer Pflanze. muls diefs um so auffallender werden, da die am obern Theile der Traube stehenden wirk- lichen Blumen an und für sich polygamisch sind. Sie haben ‚dieses mit den- verwandten 2, Bistortq und amphibium gemein, bei welchen gewöhnlich ein Theil der paar- oder büschelweise in der 'Trau- be stehenden Blumen früher aufblüht, aber wegen Verkümmerung des Pistills unfruchtbar abfällt, 50. dafs erst die später entwickelten Saamen bringen. Aber trotz all diesem habe ich fast an jeder Trau- be des Ppiviparım in hiesiger Gegend einige voll- kommen ausgebildete Saamen gefunden, welche frei- lich ihrer Kleinheit halber leicht übersehen wer- den können, Sie sind kleiner als das perianthium Welches sie bis zur Reife umgiebt, fallen sehr leicht | 293 | ans, und sind‘ Ührigens, wie bei 12 Bistorta drei: kantig, glatt und glänzend braun, ‚Das Abortirei der übrigen Blanien ‚scheint mehr eine Folge” ur- sprünglicher Verkümmerung des Pistills’ als der An- theren, in welchen ich immer vollkomihen äusge- bildeten Pollen‘ fand; doch “ist "ah "beinerken),. dafs die Antheren in der Knospe oder gleich beim Oel: nen in der Blumö 'abfspringen ;' später‘ aber, wäh- end Griffel und Staubfaden noch fortwachsen, eeit so wie die Narben bereits verwelkt sind,” \ Wie lalsen sich aber hiermit so viele wider- sprechende. Beobachtungen in den letzten Jahrgän- gen der Flora vereinigen?. Meistens wurden die- Bpez1 selben an viel nördlicheren Standorten ‚angestellt; sallten vielleicht in höheren Breiten wirklich „nur Bulbillen sich erzeugen? An Exemplareu im Schre- berschen Herbarium von der Labradorsküste fand ich wirklich keine einzige fruchtbare Blume, Und ‘doch wäre es sonderbar, dafs eine aller Wahrschein- lichkeit nach eigentlich ‚der nördlichen Flora an« gehörige Pflanze in ihr er _ wahren Heimath auf sol- che. Weise verkämmern sollte! Mögen fortgesetzt& ‚genaue Beobachtungen in jenen ‚Gegenden uns bier- Ku über Aufschluls geben, \ er =. Die Synonymie von’ Symphytum. zuberosum. und bulbosum. betreffend, als Nachtrag zur Flora 1825 Nr. 2., von Hirn, Alex, Braun in Heidelberg. Daß sclion die Alten £. bulbosum Schimper. kannten, wird Bereits in dem Aufsatze von Herrn Schimper pas. 20 und 2ı vermuthet, tnd in der BD A \ 29% , Nachschrift von Hrn. Dr, Hoppe p. 22. bestätigt, In Karlsruhe ‚hatte ich Gelegenheit, in der dortigen öffentlichen Bibliothek und der Privatsammlung des Hrn. geheimen Hofraths Gmelin die meisten Werke der‘ Alten -nachzuschlagen, und fand dabei Folgen- des über die beiden Arten Symph. tuberosum und bulbosum. ch Symphytum tuberosum Linn. Jacq. fl, austr, (das diesen Nämen eigentlich nicht verdient, da es eine. radix. nodoga hat.) . , Sympl ıylum radice tuberosa Camerarü Kpitome 701. Jeon, Diese Abbildung ist offenbar von beiden Arten Busammengeseizt, Das Bild der Pflanze gehört oh- - sne Zweifel zu Ss bulbosum , da die Blumen aehr klein und mit tiefen Bandeinschnitten dargestellt “ sind. Dagegen gehört die daneben vorgestellte lan- 8%. ‚dicke, knotige” und zackige Wurzel zu. S. tube- 'rosum, so wie auch die beigefügte Zergliederung der Blüthe, welche das lange und weite Rohr, der Blümenkrone, die sehr kurzen Randlappen, die ein- gesenkten Klappen, oder‘ Strahlen, und den die Kro- nie kaum überragende Griffel sehr deutlich. darstellt, Symph hytum tuberosum Dodonaei Stirp. hist, Zempt, J. Lib, P. cap, 15: P 134: Icon. ‚ Diese Figur stellt deutlich tuberosum vb ‚wenn sie gleich mehrere, Fehlen. hat, : Sa stehen 9 B« die Blüthen alle ganz aufrecht, während in ‚der Natur die seitlichen wenigstens etwas überhän- ‚sen. Die Röhre der Krone ist zu kurz, und die Griffel fälschlich als. ganz eingesenkt dargestellt, R 295. Symphytum tuberosum majus; Clusius rariorum Pplantarum historia 516. Icon. i Die Clusische Abbildung ist -haarklein dieselbe mit der Dodonäischen, und, hat also, auch dieselben Fehler. Es ist schwer zu bestimmen, welche das. Original ist, und welche die Copie, da die beiden Werke von Dodonäus und Ulnsius in demsel- ben Jahre erschienen. Symphytum tuber osuum Lobelcones stirpium pP ‚584. Auch diese Darstellung hat dieselben Mängel, und ist entweder aus Clusius oder Dodonäug entnommen, denn das Lobelische Werk erschien exst im Jahre aögı, während "die "beiden vorigen vom Jahre 1583 sind, i . Symphytum majus tuberosa radice Matthiol Com- mentarius in librum quart. Dioscoridis p. 683. Jcom, Diese Abbildung ist weit besser, als die vori- gen; die Wurzel und die Zergliederung der Blüthe sind richtig dargestellt. Sympl ytım majus tuberosa radice Tabernaemon- tan. p. 950, Jcon. \ Bis auf den kleinsten Strich von Matthioli abgezeichnet. eo, Symph ıytum II, majus. tuberosa. radioe Banhin pinax p. 259, wo sich die meisten dieser Symony-, me angegeben finden, Diese Art ist auch in der "Engl, bot. t. 1502 abgebildet, jedoch nach einem Gartenexemplar, so dafs. vicht mit Bestimmtheit. hervorgeht, welche Art in England vorkommt, — Y a 296 “2. Symphytum bulbosum Schimper. (das übrigens seinen Namen, wenn gleich mit Cirsium” bulbosum DC, ganz analog gebildet, eben so wenig verdient, als das vorige, da es eine radix tubero-' a hat " Symphytum duberosum Clus. pann, 672, was schon“ p. '22- (loc, cit,) "bestätigt wird. „„Symphytum tuberosum minus Clus, hist, 5 ‚6. Icon. ; “Die Blätter sind hier ungewöhnlich klein vor- gestellt, der Blüthenban zeigt auf den ersten Blick S . ‚bulbosum. Die Gestalt, der Wurzel ist "gänzlich verfehlt, worüber, sich der Verf, in seinem Werke jedoch selbst beklagt, indem er "sagt: — tametsi ei in ea, quam exprimi jussi, pietor oseitantiae merito äcchsari possit, Nam’ radicem minus tennem ai dedit, et tubera: smisit ete. Las EEE Bu Zee wi Symphytura, duberosim Joh, Bauhin historia plan- tarum P 59%. Icon. boratiger Bergen, als sie es in der ‘Natur sind: Die’ Wurzel ist" nlır selten ° von der Gestalt, wie sie bier abgebildet ist, Es sind nämlich hier die sonst einzelnen an einem’ fadenförmigen Wurzelstock zer- streuten Knollen'in einen größseren und zweiköpfi- gen Knollen zusammen gedrängt, ‘der zwei Stengel treibt:' Dagegen'wird'die Wurzel sehr treffend. be- sehriehen, indem Bäukin sagt: „radicibus in ob- Kquam sparsis, quibus yotunda tubercula insunt.“ Symphytum III. minus tuberosa‘ radice Bauhit ‚297 pinax p. 259. mit der Bemerkung: Horibuis est. Pelz His vel subluteis, Auch Tabernaemontan erwähnt dieser Ant; jedoch ‚ohne ‚Abbildung; und sagt ‘von ihr: ‚‚die Blumen sind gelb und viel Kleiner, denn an den‘ andern,“ Unter den andern verstelif ‘er aber’ sein Symph. majus ($. oflicinäle) und sein S majus üu- berosa radice (8. tuberosum Linn.) on Somit wäre denn diese Pilanze den Alten schon wohl bekannt gewesen, und von den Neuern, wie so manche den Alten’ schon längst bekannte Pflan- ze, übersehen und vergessen worden, . 1: Correspondenz u Ia plante qui m’a die 'envoyde de. Naples en ı8ı2 pour le Symphytum tuberosum differe de la vraie espece de ce nom par plusieurs caracteres tres-importans, et je Yavois depuis longtemps di- stinguee dans mon herbier sous le nom de $. ma-. crolepis pour rappeler le plus remarquable de ses caract&res (Pextreme d&veloppement des &cailles si- tudes ä la’gorge de la corolle): Lk En lisant dans le Nro,2 de la Flora ladeserip= tion d’une nouvelle-esp&ce de Symphytum par M. Schimper, il m’a dt& impossible d’y meconnoilre ima plante, Mais je ie sanrois partager- Popinion deM, Hoppe, quiy rapporte la figure de Clusius (Pann, 672). Cette figure me paroit appartenir sans aucun doute au S, tuberosum, Je dois remarquer aussi 1°, que Ja nouvelle esp&ce n’ä pas et& trou- vee, & ma connoissance, ä Montpellier, quoique je 298 -possede. plnsfeurs echantillons du Zuberosum prove- nant de cette localite, 2°, que le nom de bulbosum, est‘ tont ä’fait impropre pour designer une racine ri ne porte äucune espece d’ecailles, ‘ Quoiqu'il en soit, il est interessant de savoir ‚que la nouvelle esp&ce n’est pas particuliere äl’Al- lemagne et qu’elle s’etend depuis Heidelberg jusqwa Naples. Vraisemblablement c'est le S. zuberosum de la E],:Nap. - Paris, _ = = L, Gay... Nachschrift von Hoppe. Hr Karl Schimper, welcher bereits Ende März seine botanische Reise nach den Pyrenäen angetreten und ‘den Snbscriptionstermin zu den py- renäischen Pflanzencenturien bei Hrn. Bassermann in Heidelberg noch bis Ende Juli verlängert hat, machte noch die Anzeige, dals das von Hrn. Schlei- cher verschickie Spymphytum tuberosum nicht die Jaequinische Pflanze, sondern ebenfalls Symphytum. bulbosnm Schimper, sey, Was die verschiedenen Meinungen über die Clusiusische Figur betrifft, so darf man sich wohl nicht wundern, wenn über einen milsrathenen Holzstich die Bestimmungen zwei- felhaft sind. Noch mufs ich wiederholen, dafs die von Hrn. Mayer bei Treviso gesammelte, an Däm- men waclsende Pflanze eine wahre radix tuberosa habe, die vielleicht eine dritte Art ausmacht, und den alten Botanikern zu der Benennung. Symphy- tum tuberosum Gelegenheit gegeben hat, Diefs wird: sich in der Folge erweisen, wenn Hr, Mayer mel- rere Exemplare wird untersucht haben. 299. . „HL Botanische Notizen. (1, Wirkung des Winters r82£ auf die Vegetation.) . Der letzte Winter von: 182. auf 1823 ist wohl dem Winter von 1788 gleichzustellen, ja ich möchte fast ‚behaupten, dafs der vorigjährige dem hiesigen Garten mehr Schaden zugefügt habe, als jener, des- sen Folgen noch nicht ganz verwischt sind, Im Jahre 1788 wurde die Vegetation durch die. dicke Schneedecke, die den Erdboden überzog,, geschützt, im verflossenen dagegen fiel in der hiesigen Gegend schr wenig Schnee,, zu welchem verderblichen Um- stande noch hinzukam, dals der Boden im Sommer 1822 aufs äusserste ausgetrocknet und aller Feuch- tigkeit beraubt war. — ' Was der. Frost verschonte, tödtete die Dürre. _ 0 Der erste Frost fieng am 9. December an und dauerte 4 Wochen, ohne dals überhaupt Schnee fiel; die Kälte wechselte gröfstentheils von g— 17° Re- aumur unter dem Gefrierpunkte, mitunter waren ei- nige gelinde Tage, und am 17, gab es. etwas Glatt- eis, Die gröfste Kälte in diesem Zeitraume war aın 3. und 2, Januar 1825. Nach dem 8, Januar fieng die Witterung an, gelinde zu werden, wobei 5 Fuls hoher Schnee fiel, diese gelinde Kälte dauerte bis den: 20. desselben Monats. Plötzlich stieg nun aber die Kälte desto höher, denn am 23. Morgens 7 Uhr fiel. das, Thermometer bis auf 27° ‚und am 24. um dieselbe Zeit auf 25°. Nach dieser: ungewöhnlichen Kälte wurde nach und nach das Weiter gelinder, bis am 29. "Thauwetter eintrat; bei dieser starken Kälte wehte beständig, ‘bald etwas gegen Narden, 3c0 bald eiwäs gegen Süden abweichender Ostwind: Die hiesigen Gewächshäuser sind vor dem Eindrin- gen der Kälte gerettet:’indessen mulste man zu glü- henden Kohlen bei den Orangerie - Gebäuden die Zuflucht nehmen, sonst wäre es unmöglich gewesen, die ansserordentliche Kälte abzuhalten. Es wurden dämlich jede Stunde die glühenden Holzkohlen aus dem Ofen genommen und auf verschiedenen Stellen vor ‘den Feustern im Hause aufgeschüttet. Dieses Verfahren ist hiersim Garten schon ein alter Ge- Brauch, und die Erfahrung’ hat auch im verflossenen . Winter gelehrt, dafs glühende Holzkoblen, wenn sie fcht mehr‘ daripfen, weder den Orangenbäumen tiöch den härteren Glashaus - Pflanzen schaden, denn unsere Orangerie steht diesen Sommer so schön, als ich sie nie auf meinen Reisen angetroffen habe, auch haben die Bäume sehr viele Früchte behalten und. diesen Sommer sehr reichlich geblüht. Was nun die Pflanzen im freyen Lande anbe- trifft, so will ich versuchen, ein Verzeichnis von denjenigen Gewächsen aufzustellen, die durch den vergangenen ‘Winter entweder ganz getödtet oder. doch zum Theil beschädigt sind. „Andromeda spe- vibsa, A. axillaris, A, ferruginea, Rosa semperjlo- rens, „ducula Japonica, Keulreuteria panieulata, 'Ulex europaeusy Plüladelphus laxıts, Rhododendron pontieum von 2 bis 7 Fuls hoch, waren in Stroh “eingebunden und am Fulse mit Laub bedeckt; sind aber demungeachtet ganz erfroren, Dagegen haben folgende Arten, die eben so behandelt waren, recht gut ausgehalten: Robinia hispida, R. hispida arbu- ” Ind . 901 reg, BR. macrophylla, Hibiscus syriacus, Rhododen- dron daaloides, R. myrtifolium, Hort. Angl. Sty- rax laevıgata, Diospyros Lotus, Hydrangea. horien- sis, A, ‚ quereifolia, Laurus Sassafr as, Cornus, Norida, Magnolia tripetala, M, glauca, M, purpurea, Mm. aurieulata, Stuartia Malacadendron, Keria Japoni- ‚a, Cupressus disticha; Pyrus japonica, welche an einer Mauer steht, hat zwar etwas gelilten, doch aber diesen Sommer wieder getrieben, Zu denjeni- gen Pfllanzen, welche nicht gelitten haben, obwohl nur ihr Fuls mit Laub bedeckt‘ war, sind folgende zu zählen; Alle Arten von „4zalea mit den Abar- ten, Kalmia' angustifolia, Calycanthus laevigatus, Catalpa syringifolia, Liriodendron Tulipifera, Mag- nolia acuminata, Hhododendron pontieum und’ .R. maximum; diese letztere verträgt die Kälte noch besser, als AR. ponticum; sonderbar ist es, dals die Eingebundenen erfroren, und diejenigen, denen der Kopf frey war, gut geblieben sind, Ohne alle Bedeckung sind total erfroren: Mag- nolia acuminata, (der Stamm hatte £ Fuls Durch- messer) Magnolia tripetala, Plelea trifoliata, Pin nus rigida, Liriodendron Tulipifera, (dex Haupt- 2 stamm war £ Fuls im Durchmesser) Ceanothus ame- ricana und die Abart parvifola, Aypericum dn- drosaemum, Liquidambar Siyraciflua, Calycanthus glaucus, Calycantkus Jloridus. C. praecor, „desculus macrostachya, Myrica cerifera, Juglans regia, Fagus Castanea, Colutea arborescens, C. ‚media, Cereis Si- äiquastrum, CO. canadensis, Ilex Aquifolium (weiche auch in den Wäldern bis auf die Erde abgefroren Ss 302 sind), Mespilus Pyracantha, eine Pflanze von 12 Fuls "(die jungen‘ Pflanzen haben wieder aus den War. zein fetrieben), Spartium scoparium, Rhus glabrum, R glabrum -ß viridiflorum, R. elegans, .Robinia yiscosa {auch die alten Stämme, welche über einen Fufs: Durchmesser hatten), ‘Gelitten haben und zum "Theil erfroren sind: ‘Daphnö Laureola, Cepkalantkus occidentalis, Syrinza persica, Tiyja orientalis „.desculus Eippocastanıum (Pilanzen von 8 — 10 Fufs haben am mehrsten ge- Yiten, viele sind ganz erfroren), Ulmus nembrosa, "Rubus Früticosus Pr pl, R. lacinialus, R. odoratus, ‚R. occidentalis; ; die mehrsten amerikanischen Eichen und die jungen Pflanzen von Quercus ‚Robur, Rluts ‘Vernix, Praxinus rotundifolia, Fi Ornus, die star ken Stämme von Corylus tubulosa, dcer hybridum, Buxus semperviröns und 2. semperv. arborescens, "Laurus Benzoin, Acer ‚Pseudoplutanus und 4, pla- tanoides (Pflanzen von 10 — ı2 Fufs Höhe), Fitis Labrusca, Rosa’ alba, R. damascena, fast alle Va- rietäten der Centifolie, R. muscosa, R. gallica, (= tisus Laburnum und CO, alpinus (die jährigen Pilan- zen sind gut geblieben, die Grofsen alle erftoren), C. austriacus, CO. capitatus, C, Purpureus, . C nigri- cans, Staphylea pinnata hat stärker gelitten, als St, trifolia, Coronilla Emerus, Hedera Helix, Li- gustrum vulgare, Carpinus Betulus, 'Ztea pirginien, Morus nigra, 'Merkwürdig ist es, dafs einige Pflanzen, denen sonst eine Kälte von 8° schadet, gar nicht gelitten haben, z,B, Salix babylonica, Rhus Ootinus, Big gTige 303 nia radicans, Platanus orientalis, Cuhressus thyoin des, Gleditschia monösperma, G. horrida, G. tria- canthurs, Philadelphus grandiflorus, Salisburia adian. tifolia, Gymnocladus canadensis. ; “ Alle Pflaumen sind durch den Frost beschädi- get, die Kirschenbäume sind fast alle erfroren, so- gar Apfel- und Birnbäume in mittlerem Alter ha- ben gelitten, so wie Pfirschen, Apticösen und Wein. Mehreremale habe ich diesen „Herbst: Gelegenheit gehabt, bei dem Ausgraben von Bäumen mich zu “ überzeugen, dals der Wurzelfrost den größsten Scha- den angerichtet hat, der schwache Trieb und das kleine Obst im vergangenen Sommer zeigten schon ‘den kränklichen Zustand der meisten Bäume an, der in diesem Herbste durch ‚das Ausgraben bestä- tigt wurde: denn es zeigte sich, dafs die Hauptwur- zeln fast alle gelitten hatten, dafs aber grölstentheils am Wurzelstock eine Menge junge Wurzeln hervor- getriebeu waren. Sollte ein starker Frost ohne. Schnee in diesem Winter wieder eintreten, so wer- den wahrscheinlich noch die mehrsten grolsen Obst- bäume absterben. In hiesiger königl, Obst-Plantage sind 12000. Wildlinge und veredelte Obstbäume erfroren und an den Chausseen in der Umgegend. an 1500 Stück. Herrenhausen bei Hanriover im Januar 2824. *) ©H, &. Wendland, fill *) Der verspätete Abdruck dieser für Pflanzenkultur sehr interessanten Erfahrungen beruhet auf dem unangeueh- men Uinstande, dafs das eıstg Manusceript auf dem Transporte von Herrenhausen nach Regensburg verlo- ren gegangen ist. \ (2. Saxifragen betreffend.) Regensburg: Die Vorsteher unsers botanischen. Gartens wurden durch eine ganz unvermuthete Zu- sendung von mehr. als 20 lebenden Arten der Gat- tung Saxifraga überrascht, und um so mehr da- duxch erfrenet, als dieser schätzenswerthe Beitrag aus der wohlwollenden Hand des,Grafen v. Stern- berg zugleich die Würdigung und theilnehmende Anerkennung, der Zweckmälsigkeit unsers Instituts, von einem ‘erfahrnen Botaniker ausspricht, - dessen Urtheil stets die willkommenste Richtschnur unsers Wirkens seyn, und dessen Beifall uns zur höch- sten Ermunterung dienen wird. Wirklich bestre- ben wir uns, auch dieses Jahr unsern Garten. noch weiters mit Alpenpllanzen auszuschmücken, und da-. durch immer mehr zu unserm Ziele zu gelangen, Auch die Bereitwilligkeit der Vorsteher des Münch- mer. botanischen Gartens, uns mit frischen Pilanzen zu versorgen, verdient höchste Anerkennung. und unsern herzlichsten Dank, iv, Todesfall i Hr. Erasmus Bauer, Pfarrer zu Tittmonning, und Mitglied- der königl. botanischen Gesellschaft zu Regensburg, ein fleilsiger Botaniker und vorzüg- lieher Kenner "der Cryptogamen, der Entdecker einet neuen, auf dem Untersberg wachsenden Jungerman- zia, die ihm zu Ehren Hr, Hofrath von Martius mit dem Namen J. Baueri belegte (vergl. Flora: 1818 S. 106 und Marti Flora erypt. Erlang, p. 172 3? it am ı5,. März mit Tode abgegangen. Ze Flora oder Botanische Zeitung. _Nro, 20, Regensburg, am 28. Mai 1825, L Recensionen Enumeratio Euphorbiar. um quae in Germania et Pannonia gignuntur, Auctore J, dioeper Med. Drs W; könnet nicht umhin, diese soeben er- schienene Schrift allen Freunden einer genauern Kenntnils der Pflanzenwelt bestens zu: empfehlen; Es ist nämlich hier von keiner Znumeratio plantarum im gewöhnlichen Sinne des Worts die Rede, sondern von einer ausführlichen und gründlichen Behand- lung der deutschen Euphorbien in morphographi- scher, physiologischer und systematischer. Hinsicht, Aus der Einleitung ersehen wir, dafs der. Verf. dies se Schrift als den Vorläufer einer grölsern Arbeit über die ganze Gattung betrachtet, von der wir, nach dem hier geleisteten, billig die schönsten Er- wartungen hegen dürfen. Der Vf, ist mit Adrian v. Jussieu auf gleicher Bahn, indem er sich eine der gröfsten und schwierigsten Gattungen einer Fa- milie zum Gegenstand seiner speciellen Forschung gewählt, über die uns vor Kurzem der würdige Nachkömmling des grolsen Jussieu eine treflli- che, mit herrlichen Kupfertafeln ausgestaltele ‚Bear- U 306 beitung geliefert hat, die sämmtliche Gattungscha- raktere und die medicinische Wirksamkeit der zu _ dieser Familie gehörigen Gewächse erläutert. Aus dieser Schrift hat unser Verf. mit Recht den Fami- liencharakter entlehnt, Der erste Abschnitt handelt “ kurz. von der: Etymologie des Gattungsnamens, der zweite von der. Stellung der Gattung nach dem na« türlichen und künstlichen System. Den neuern Ansichten Rob. Browns*).gemäfs wird die Gat- tung in dem.letztern zur Monoeci@ Monandria ge- zählt, indem nämlich die Blüthe als eine, von einer gemeinschaftlichen Hülle (involuerum) umgebene Blüthenversammlung betrachtet wird, in der, eine centrale weibliche Bläthe von mehreren nackten einmännigen. Blüthcben umgeben ist. Der dritte .Ab- schnitt enthält ‘den Character essentialis und einen vollständigen Character naturalis. Der vierte „db= schnitt’ giebt uns eine ausführliche Entwicklungsge- schichte der Saamen der 2, platyphylla von dem ersten Anfang: des Keimens, bis zur völligen Ent- Saltung der ersten Blättchen der plumula, welche mit 66 schönen Figuren erläutert wird. Die Sas- men hatten am ı2ten Tag diese Stufe der Entwick- lung erreicht. Solche Beobachtungen sind gewiß - sehr verdienstlich und könnten dem natürlichen System der Pilanzen (botanices primo et ultimo fini**) sehr nützlich werden. Der ‚Jünfte Abschnitt j *). Flora Austral. dentsche Webers. I. p- 55. “) Insofern dies nämlich auf einer gründlichen Kenninils — des Pflänzenbaues, und: nicht in vagen Reden über: dis Zusammetstellung der Familien beruht. 807 handelt von der Wurzel, dem Mittelstock: und den Cotyledonen; für die natura intermedia des. Mit- telstocks spricht: hier die Beobachtung mehrerer Astknospen am Internodium ohne regelmälsige:Stel- Jung, die sonst nur in den Winkeln der Blälter sich bilden. Im sechsten Abschnitt verbreitet sich ‘der ‘Verf, ausführlich über die Beschaffenheit des Sten+ 'gels, der Blätter und Aeste und. deren Entwicklung: Indem sich ‘an :der Spitze des Stengels die Blätter quirlförmig nähern, und aus ihreu Winkeln :die Aeste gewöhnlich in bestimmter Anzahl (doch nur einer aus, jedem Winkel) ausschicken, und dadurch .den Stengel in ihrer. Mitte ganz unterdrücken, 'ent« äteht der Dolden‘- ähnliche Blüthenstand ; später kommen erst die wahren Aeste an dem untern Theil des Stengels hervor. Bei den blüthetragenden Aesten herrscht ‚die Spaltung in zwei Aestchen vor, die sich 'oft.zwei-' bis dreimal wiederholt. Wenn.:die Zahl der Aeste fünf übersteigt, so ist sie unbestimmt= vermehrt! (ümbella multifida). : Immer entwickeln sich die Blüthen an der Spitze ‚des Stengels ‚früher, els die an den Aesten. — Die Blätter sind. gewöhn- lich sitzend; 'nur in einigen wenigen Arten. gestielt und mit Afterblättchen versehen: (Buphorbiae 'sti« pulatae). Diese letzteren betrachtet der Verf, als äcaules, indem er das, was die Autoren Stengel nen- neu, für Aeste erklärt, : Der siebente „dbschnitt ent- hält eine gleich ausführliche Behandlung der Blü- tbenhülle und der Inflorescenz. Was man gewöhn- lich als Kelch und Blumenkrone betrachtet, begreift der Verf, unter dem Wort involucrum; sollte .es Ua 308 nicht zweckmälsiger seyn, hier einen andern Aus- druck; etwä perianthium commüune, zu gebrauchen, {wenn man.nicht lieber, wie bei den Compositae, einen. neuen Kunstansdruck vorziehen möchte,) um die Verwechslung mit den sternförmig gestellten Blättchen (dem involuerum et involucellum Anet,) ‚an vernieiden ?° Diese Hülle ist in der Regel in zehn ‘kleine Abschnitte gespalten, von. denen die änsseren hei den meisten Autoren als Blumenkrone gelten; sie zeichnen sich durch die verhältnilsmäs- sig grofse Diüse (glandnla) aus, die an der Spitze derselben aufsitzt und die sogenannten petala bi. cornia bildet, wenn sie halbmondförmig ausgerandet ist; bei C, exigua ist sie in zwei ganz gesonderte Drüschen getheilt,. ‚Der Verf, vergleicht diese mit den Sentellen der Zecanora (?)..parietina und hat beobachtet; dafs sie in einigen einen wohlriechen+' den, .in ändern einen übelriechenden Honigsaft ab- sondern. Mir fällt hiebei die ‚Nectarplatte der Um: belliferen ein, die hier auf die Spitzen der Blüthen- hülle, versetzt. scheint, Starke Drüsenbildung zeigt sich übrigens auch bei andern Gattungen der Fa- milie, Innerhalb. dieser Blüthenhülle finden sich - nun quirlförmig in mehreren (5— 8) Reihen ge- ordnet.die nackten männlichen Blüthchen; in jeder Reihe stehen gewöhnlich fünf derselben und zwat hintereinander, nicht abwechseld, Die der. inner- sten Reihe, welche die weibliche Blüthe zunächst umgiebt, sind etwas länger gestielt und blühen zu- erst, Bei einer in der Botanisirkapsel eingeschlos- senen Pllanze hatten’ sich,: nach der Beobachtung 309: des Verf. die Blüthenstielchen sehr stark verlän- gert, welches für die Meinung R. Browns spricht, der die Blüten der Euphorbien zuerst für eine monöcische Blüthenversammlung erklärte, Der ach te Abschnitt handelt von den männlichen und weib-- lichen Blüthen sammt der Frucht und dem Saamien. Was man gewöhnlich Staubfaden nennt, besteht aus dem untern Theil, dem Stielchen (pedicellus), iauf dem der kurze Staubfaden mit der 'grofsen Anthera; aus zwei entfernten Fächern ‘gebildet, eingelenkt ist, ‘Die Anthere 'wird eher ausgebildet, 'als der Staubfaden und erscheint daher’im Anfang sitzend, Nach der Befruchtung verwelkt zuerst'das Stielchen, und 'sondert sich von dem Träger. Die Gröfse des, Pollens bestimmt der Verf. dahin, ‚dals: 640,000 Körnchen den Baum 'eines Quadratzolls’ decken würden, indem diese im Durchmesser dem achtzig- sten Theil einer Linie gleich kommen, Der Verf ist geneigt, anzunehmen, das jedes männliche Blüth- chen aus drei verwachsenen Staubjäden mit zwei fehlgeschlagenen Antheren gebildet sey. Seine Grüh- de für diese Meinung will er erst noch durch’ eitie, genauere Untersuchung der verwandten Gattungen prüfen, Die weibliche Blüthe unterscheidet sich durch die. Gegenwart eines sehr kleinen Kelchs, 'der einen häuligen ganzen oder auch sechseckigen Rand bildet; bei den mit runden Drüsen (glandulae in- volucri partialis) versebenen Arten ist dieser caly- culus. dreizähnig, bei 2. Zathyris fehlt ex ganz." Bei . den Saamen der Euphorbien nimmt der. Verf, eine Saamendecke (Arillas) an. Da aber der Hauptcha. 510: rakter eines Arillus darin besteht, dafs er aus einer; Erweiterung des Saamenstrangs entsteht, und nicht. mit der Saamenschaale verwächst, so können wir hier. nicht mit dem Verf. übereinstimmen; richtiger ' scheint es. uns, ‘die dritte Hülle als die pellicula, seminis zu betrachten, da der Nabelstrang sich in, der. caruncula seminis (einem unvollständigen Aril- Ius) erschöpft. —: Wir. heben hier noch die Stelle aus, . welche. die Ansicht des. Verf, über die Ent- stehung der Staubgefälse und Pistille aus einer Me- tamorphose der Blätter enthält: ,„Zola, ad nodos. „saulinos kermaphrodita, per metamorphosin in llo- grei mascula fhunt, — stamina — et ‚Foeminea. — „ovaria, In foliis masculis evanescunt nervi late- z„rales venaegue, nervus medins aufem: plerumgue, „persistit, filamenti partem, constituens,.et thecas.ab- „invicem separans, — antherae bithecae. Inierdum. ' „tamen et intermedius nervus evanescit — antherae „untloculares, .T hecae ‚antherarum analogae sunt „lateribus folii hermaphroditi, quod nervo interme- „dio. in. duas partes: plerumque aequales dividitur. „tar thecas oxiri. existimo, ut evanescenlibus nervis,. „guibus. in:folio hexmaphrodito parenchyma.cum »epidermidis sacco veliadinstar distendebatur,. auela. „autem parenchyrhatis generatione , inflefur ‚quali, „folii pars, et farcietur polline, (parenchymate Mur. „tato?);; Rimae, ‚quibus‘dehiscunt .thecae !anther+ „rum marginibus foliorum analogas ‘crederem« ‚(In ;Euphorbiis. stipulatis folia caetdroquin yiridia in-- sterdum: margine -rubra sunt,: valvag ;thecarum Tem „liqua parte Havae ad ‚margines itidem.: zubent:sub+ A Zıı „inde, - Folia plurimarum- plantarum" oiliata sunt; „rimae in antheris autem saepius linea pilösa indi& „eantur cet.) Thecas plerumque versus latus supe- „rius vel interius connivere vernationi ‘foliorum „saepissime complicatae respondere videtun, Nervi „in folio foemineo‘ magis efformantnr,, praecipue „uervi duo laterales, ‘qui znvolutis folii lateribus con: „nascentes, ita.placentam bipartibilem' (receptäcus „lum seminum) constituunt. Margines-autem Tolir, „tam dexter quam'sinister, follieulo inelust' consü& „muntur ovulorum. formatione,: Nervi: lateräles „placentae — versus apicem folüi in stigma’abeunf, „otigma. hanc duplicem originem Praeter vapicena „emarginatum, bilobum vel’bifidum, glandulis forsan „quoque, quibus saepius munitur indicat, quae glan- „Aulae fortassis pro ovulis non efformatis habenda& „sunt,“ So schön und wahr sich die Bildang der Staubgefälse aus ‘einer Metamorphose des Blattes erklären lälst, so schwierig scheint es uns, 'das Pi- still ' aus . einer ähnlichen Metamorphose: abzulei- ten, indem sich der. ganze Blüthenstiel 'gleichsam zu einer eigenthümlichen Endknospe entfaltet. Im neunten Abschnitt handelt der Vf. kurz'von der Verwandtschaft der Gattung, macht auf die vo Adanson angeführte Aehnlichkeit der Saamenbil- dung der Euphorbien mit den Polygaleen-aufmerk- sam und verspricht in der Folge eine ausführlichere Behandlung dieses interessanten und: schwierigen Pünkts, Uns möchte bei dieser von allen andern, selbst den übrigen Familiengliedern so sehr abwei- chenden Gattung eine entfernte Verwandtschaft mit 313 den Umbelliferen am meisten einleuchlen, unter denen ‚wieder besonders an die Gattung Astrantia zuü erinnern wäre. Allerdings geht diese Analogie zunächst auf die ' Bildung der Blüthe, und man könnte vielleicht eben 80. zut an manche Compositae erinnern, allein auch .. das .Cremocarpium der Dolden scheint uns wenig- stens von.der Capszla dieoeca der Mercurialis nicht so.gar weit abzustehen,. wenn wir nur keinen allzugroßsen ‚Werth auf den fruetus inferus legen, ‚wollen, Uebrigens möchte vielleicht eine gänzliche Sonderung dieser 'ausgezeichneten -Gatlung von den übrigen ‚Tricoceae rathsam seyn, die sich theils den Urticeen, theils den Therebintbaceen annähern..Der zehnte Abschnitt enthält die Principien einer neuen ‚Unterabtheilung der Gattung, ‚die in dem folgenden ‚auf die deutschen und ungarischen Arten angewen- ‚det werden:.. . : nn ’ Die erste Abtheilung: Stipulatae, -„involneri glandulis processibus membra- „naceis suffultis, seminibus caruncnla aril- „lari. destitutis,% ‚enthält nur ‚die ‘beiden Arten E, Chamaesyce und E,Peplis Lin... ne Die zweite Abtlieilung.: „Exstipulatae, processibus'membranaceis nul+ „lis syb involueri glandulis, seminibus ca- = „runeula arillari instructis.“ f ‚aimmt die übrigen. (6): Arten äuf, die nach der ‚Gestalt der Drüsen in Unterabtheilungen gebracht „werden, Alle. Arten sind. mit Diagnosen und einer 3 313 kurzen Synonymie aufgeführt, . Unter E, platy- phylla vereinigt der Verf. folgende‘ Arten: Zi micrantha Steph,, EB. strieta Lin. .E. literata. Jaeg., E: lanuginosa Th, E. serrulaia Th, E,' subeiliata, Ps E. foetida Sch, E. dubia Dierb,, EZ. verrucosa, Willd, (Herb.), E::erispata Hort., E. undulata Hort, und E. Coderiana .Dec, als.Spielärten. Eben. so. werden zu E, dulcis. folgende Arten gezogen: EZ. ambigua W. K., E, aspera M. ex. B,, ‘Es muricata ejusd,, E. purpuräta Th, 2, verrucosa Dierb., «Es Ffallax. Hag., E. angulata Jacq., Eı.carnioliea Jäeg, und ‚Tithymalus. pilosus Scop.,. wogegen sich viel- leicht manche Stimme erheben möchte. — . Das Ganze ist mit &rolser typographischer : Schönheit ausgestaltet, zählt 68 Seiten in. grols Quart und die drei beigefügten Tafeln, welche aulser der Entwick- lungsgeschichte der. Saaien alle Theile der Blüthe and' Frucht erläutern, zeugen von: der. Meisterhand des Künstlers, \ FNvE:; I. Correspondenz : .....“ u Jetzt bin ich — soviel es. meine 'beschränkte Zeit gestattet, damit beschäftigt, Mate- zialien zum 34, Hefte der eryptog, Gewächse des Fichtelgebirgs zusammenzusuchen, welches wieder, inanches Seltene. enthalten wird... Unter. andern kommt auch ein Moos. dazu, welches verschiedene Benennungen schon erhalten hafı das Gymnostomusin .trichodes Web. fil, Weber entdeckte. es zuerst auf ıdem Harze, wo -es, ‘wie im Fichtelgebirge, auf ver wittertem ‘Granit wächst, und theilte im ersten Bd. ‚seines Archivs &:4 eine Abbildung davon. mit, Un- 314 . ter demselben Namen erschien es in Web.u. Mohrs Taschenbuch, so wie in Schkulirs und Briedels. Werken. Schwägrichen nahm es unter Anoecian- gium in das Suppl, musc. auf. In der Engl. bot, . soll es t: 2563, mit dem Namen Grimmia trichodes vorgestellt. seya, die ich aber nicht nachschlagen kann, und Hooker u. Taylor stellten es in ihre. Moscol. brit. p. 45. t. ı5. als eine Veissia auf, Hookern folgend, und weil ich glaubte, abgebro- chene Zähne. bemerkt zu haben, brachte ich es eben- falls unter 7Yeissia trichodes ins Moos - Tasch. Herb. Die Herausgeber der Bryolog, germ. rechneten diels Moos nun. wieder zu: G#mnostomum, indem sie die vermeintlichen Zähne der Hookerischen Abbildung nach. Bruch’s und ihrer eignen Beobachtung, nur. für den.Annulus hielten. . . : ‚Um nun zur.Gewilsheit zu kommen, liels ich mich die Mühe: nicht verdrielsen, eine Menge Kap- - seln, und.zwar von verschiedenem Alter, zu unter- suchen, und war. endlich so.glücklich, zwei mit vollkommenem ‚Peristom (16 breite, wie gewöhn- lich in die Queere gestreifte, Zähne) und. melırere mit einzelner Zähnen, darunter zu finden, welches sich: vom Ring, gar. wohl unterscheiden läfst. Das Peristom mag bei diesem. Moos sehr mit dem Deckel verwachsen seyn, und beim Abfallen. ‚desselben. dieses’ mit losreilsen, wie.es z.B. bei eini- gen Arten von. Encalypta der Rail ist, da man an solchen Exemplaren, an welchen. der Deckel .bereits abgeworfen, keine Spur desselben findet.. Bezweifeln möchte, ich, dals Gymnostomum Da- . en Penn 515 vallianum Smith, — —. capsula ‚semper laevi;. opereulo hemisphaerico, (v, Schraders neues Journ, 1.,p. ıgı.) hieher gehört, da unser Moos eine ge- streifte Kapsel, und ein ziemlich flaches mit pfrie- menförmigem Schnabel versehenes Deckelchen- hat,, ‚ Gefrees, ua ns iFonck.. I, Botanische Notizen. Botanische Notizen aus Dänemark, Schweden und England. _ Mitgetheilt.. vom. Herrn ‚Professor, Hornschuch, us Hr. Merck, der in. Brasilien botanisirte und von dort. auch mehrere ‚Moose nach. Dänemark sandte, ist in Aio Janeiro gestorben, ’ Der Graf Raben, der früher schon ‘eine Reise: nach Grönland gemacht "und von dort viele, Pflan-} zen und Moose mit zurück gebracht hat, ist vori- ges Jahr in Lissabon, Cadis, Tanger und Teiuan gewesen und hat,eine auserlesene Sammlung Algen des mittelländischen Meeres, für den. Hrn. Prof. Hornemann, als Geschenk von dem dänischen Le- gationsrath Schonsboe mitgebracht... Schousboe gedenkt'eine. Beschreibung der Algen des mittellän- dischen Meeres herauszugeben und die nenen.‚Gat- | iungen und: Arten abbilden zu Jafsen;. ‘es sind be-. reits. eine .Menge- Zeichnungen 2 zu diesem Werke fertig, . “ .. Der Sohn des rühmlichst. bekannten - botani- schen Gärtners in ‚Copenhagen , Lieutenant. Holl- böll, der sich einige. Zeit auf Grönland, um natur- wissenschaftliche Sammlungen zu machen, aufgehal- ten, hat, ausser höchstinteressanten zool. Präpara- 3 16 ten, auch, eine Sammlung grönländischer Pflanzen in sehr schönen Exemplaren mitgebracht, — Der Hofrath und Prof. Fischer legte auf sei- ner Rückreise mit seinem von ihm mit Pflanzen für den kaiserl, Garten in Petersburg befrachteten - Schiffe bei Copenliagen an, und brachte einige Ta- ‚ge daselbst zu. Diese Pflanzen sind nach Nach- richten aus Petersburg durch die am ıg, Nov. v. 4, dort ‚stattgefundene grofse Wasserfluth nicht be- schädigt worden. ‘ Auch der Prof. Thymiat sky aus Kasan, der den Kapitain'Doctoroff auf seiner Reise nach (der Südsee und der Nordwestküste von Amerika als Naturforscher begleitet, hielt sich einige Tage in Copenhagen auf, Diese Expedition wnrde später durch : die heftigen Stürme gehindert, ihre Reise fortzusetzen, und gezwungen, im November in ei- nen norwegischen Hafen einzulaufen, um das Schill daselbst auszubessern, * Dis Nolte aus Ratzeburg, der schon seit meh- vern Jahren Holstein und Lauenburg in botanischer Hinsicht untersucht und interessante Materialien zy einer Flora dieser Länder gesammelt hat, befindet sich gegenwärtig in Copenhagen um seine „Zlora holsaticd et lauenburgica“"auszuarbeiten, An einer Abhandlung desselben Botänikers über die Gattun« gen Stratioies und Sagittarid wird: bereits gedruckt. Dr. Wahlenberg in Upsala hat bereits den ersten Theil seiner „Mora Schwedens“ herausgege- ben, Referent hat das Buch noch nicht gesehen, aber, aus Schweden vernommen, dals dalselbe.den m - d17 Erwartungen vollkommen entspricht, die. man von einer Arbeit des, äls gründlicher Botaniker rühm- lichst: bekannten Verf. zu hegen berechtigt: war Prof. Fries in Zund arbeitet noch immer ar einem „Systema Lichenum“ und befindet sich schon ‚seit einem halben Jahre i in seiner Sleimath, ‚der Pro- vinz Smolandı Drei von Hookers Schülern haben diesen Sommer grolse botanische' Reisen ‚angetreten, die zu wichtigen Resultaten Hoffnung geben. Der Eine ist als Chirurg und Naturforscher der Hudsohsbai - Compagnie nach Columbien und der Nordwestküste von Amerika gegangen; ein Zweiter begleitet den Kapitain Franklin, ünd ein Dritter den Dr. Ri: chardson, auf ihren Entdeckungsreisen im zörd. lichen Amerika und längs'dessen Nordwestküste, Mit Hülfe der von ihnen zu hoffenden Sammlungen und der von Kapitain Parry bereits gemachten und noch zu machenden, so wie dessen, was seine Correspon- denten in Canada und Neufoundland ihm hierzu. sendeten und noch senden werden, gedenkt Hoo- ker eine Flora des nördlichen Theils von Amerika auszuarbeiten, deren Gebiet sich von dem 45.° der Breite bis zu den arclischen Regionen erstreckt und diese mit umfalst. Hooker und Greville haben sich entschlos- sen, in dem in Zdinburg erscheinenden „Journal of Science“, einer neuen Quartälschrift von Dr. Brew- ster, nach und nach eine Synopsis Generum- eb Specierum muscorum herauszugeben, und die schwie- xigsten Familien und Gattungen zuerst, und zwai: 318 monographisch, zu bearbeiten. Die erste Monogra« phie, die sich im ersten Bande der genannten Schrift befindet, umfalst Orthoirichum (Orthotrichum,. Ma- eromitrium Br.) und die zu dieser Familie gehören- | den Gattungen: Zyg eodon und Glyphomitrion mit 23 neuen Arten, von welchen Abbildungen gegeben sind.. Die Monographie der Gattung Torzula (Bar- “ bula- und Tortula Hook,) befindet sich im’ zweiten Bande dieses Journals; und enthält 8 neue Arten abgebildet, , Zunächst gedenken die Verf, nun die Gattung ‚Hookeria Smith. zu bearbeiten, :; - Von Hooker’s Exotic ‚Flora sind bereits ı5 Hefte erschienen, und es erscheint nun regelmäfsig alle Monaie ein Heft, jedoch vom 6ten an von ge zingerer Slärke, als die ersten 5 Hefte, indem, nun jedes Heft nur 5 Tafeln enthält. Der Verf. hat neuerlichst'wieder sehr interessante Materialien zur Fortsetzung dieses Werkes erhalten, die ihm. ‚eine sehr mannigfaltige Auswahl gestatten. Die schottischen Gebirge belohnen die Nach- forschungen,. die man, in Beziehung auf Moose, im- u mer häufiger auf denselben anstellt, So hat man im vorigen Sommer wieder ‚Hypnum irifarium, AH. alpesire, Didymodon obseurum und Weissia latifor. folia daselbst entdeckt, 0 Zur Fortsetzung von Hookers muscis. erobicis ‚sind bereits viele Abbildungen fertig, Von Hooker ist ein Bericht über die Pilanz zen erschienen, welche Kapitain Parry mitgebracht, so wie über die, welche Kapitain Sabine auf Spüzbergen, der Ostküste von. ‚Grönland; and an Nordcap gesammelt hat, F nn nn IT Derselbe arbeitet jetzt'an einer. Abhandlung über : gewilse Pflanzen von Prinz VVales Insel in Ostindien, ‚Von ihm ist auch folgende Anzeige, sein, von mir schon früher angekündigtes, Pfilanzensystem be- irefiend, erschienen: Dr, Hooker bereitet die Herausgabe eines Werks vor, betitelt: „A System of Plants‘, welches die unterscheidenden Merkmale aller bekannten, kultivirten und überhaupt auf der Erde wachsenden Pilanzen enthalten wird, verbun- den mit einigen allgemeinen Bemerkungen, 'Noti- zen über ihren Nutzen etc,; es-wird nach den na- türlichen Ordnungen ‚geordnet, mit einem linnei- schen Register zur Nachweisung begleitet, und durch zahlreiche colorirte Abbildungen erläutert seyn, Die Abbildungen, welche aus jeder Ordnung eine Spe- cies und die Zergliederungen von deren Blüthen - und Fruchttheilen darstellen werden, wird der Vf, selbst zeichnen, Jede in den schätzbaren Werken von Willde- now, Persoon, DeCandolle etc. genannte Pflan- ze, und diejenigen, welche in den seltenen und kostbaren Werken von Jacquin, Curtis, Smith, Sowerby, Humboldt, Host, Redoute, in Roxbourghs Pflanzen von Coromandel, dem Hor- tus Malabaricus, der Flora Danica etc, etc. ent- halten sind, ‚werden in diesem Werke ‚einen Platz finden, so wie sehr viele. andere, mit welchen die Bemühungen der Gelehrten in allen Theilen der Welt unsere Gärten und Herbaria bereichert haben, aber welche bis. jetzt in die botanischen ‚Sohriften noch nieht aufgenommen sind, pr 920 Der Zweck des Verf. ist es auch, das Studium ‚der Botanik von der-zurückstolsenden Darstellung in einer todten Sprache, mit welcher es bisher um- geben war, zu entkleiden, und, durch Annahme unsrer eignen (der englischen), stait der lateini- schen Sprache, die Kultur der Wissenschaft überall in allen Klassen der Gesellschaft zu verbreiten, bei welchen die lateinische Sprache ein fast unüber- ‘ steigliches Hindernils ist, sich mit dieser Wissen- schaft bekannt zu machen, und da noch kein Werk über diesen Gegenstand im Latein vorhanden, wel» „ches so vollständig,. als das von Dr. Hooker vor+ bereitete, ist, so glaubt er, dafs es für die mehr wissenschaftlichen und classischen Botaniker von gleicher Wichtigkeit seyn wird, 22 Das Werk wird periodisch erscheinen. Der anste Theil ist unter der Prefse und wird am ersten Januar 4825 ausgegeben, Zu ı W Bemerkungen . | Der im 7ten Bande von Siurms Flora in der Beschreibting sowohl, als in der Abbildung vorge- stellte Dianthus alpinus L. ist D, glacialie Haenky der in frübern Zeiten (vergl. Willd, spec. plantı VII p. 683.) nur als. Varietät betrachtet wurde, Die Erklärung Trattinnick’s in seiner Flora von Oesterreich, dals er nie eine schönere Tilanze, als Dianthus alpinus gesehen habe, so wie auch dessen Abbildung, setzen diels ausser allen Zweifel, da die Sturmische Figur, so schön sie auch seyn maß, doch nur das Bild einer ganz gewöhnlichen Nelko vorstellt, Flora oder Botanische Zeitung Nro. 21. Regensburg, am 7, Juni 1825. Il. Aufsätze (Aus einem brieflichen Bericht des Hrn, Rittmeisters- von Flotow an Hrn. Prof. Hornschuch und’ uns von letzterem für die.Flora gütigst mitgetheilt.) Mes Aufenthalt in Schlesien ‘während ‘des diesjährigen Sommers hat nicht die reiche Ausbeu- te an Lichenen gewährt, die Sie, lieber Freund, mit mir davon erwarteten, Freilich häuften sich -Un- glücksfälle und Widerwärtigkeiten mancherlei Art, die an der Ausübung meiner Lieblingsbeschäftigung mich behinderten, oder dafür abstumpften. — Be- vor nun meine Ausbeute hier anlangt, theile ich Ihnen einige Bemerkungen darüber aus meinem Tagebuche mit. - Der erste Ausilug ins Gebirge wurde von’ Bres- lau aus über Fürstenstein, Schmiedeberg nach dem Riesengebirge unternommen, ' In der Allee von Fürstenstein erfrente mich der Anblick von Lecanora candelaria var. subsiel- lata Ach. mit den : Üebergängen- in die gemeine Form Flk, N. L. 171. B.'und berichtigte meine An- sicht über jene mir 'bis dahin zweifelhaft gewesene x 322 Flechte, Das reizende Fürstensteiner Thal konnte ich nur, weil der Abend einbrach, im Fiuge durch- streifen: an schattigen Felsen sah ich: Spiloma um- brinum* erusta mollissima floccoso - pulveracea albi- da; apotheciis confertissimis difformibus confluenti- busque scabris umbrino - fuseis intus concoloribus,— weiches dem Sp. auratum Engl. Bot. (Sp. tricolor Ach, Syn., Sp. versicolor Kunze in Rchb, et Schuh. Lich, exs. Nr, 70.) im Habitus ähnlich, jedoch durch die innere Gleichfarbigkeit der Apothecien verschie- den, und mir schon bei Nebra in Thüringen, im. Ottowalder Grunde in der sächsischen Schweiz, auf der Heuscheuer in der Grafschaft Glatz vorgekoni- men ist, Ferner an Felsen Lecidea orosthea, Va- riolaria corallina et communis var, aspergilla; ıan Eschen Opegrapha subocellata Fik. und O. epipasta „ch, die ich mit Dufour Arthonia dispersa nen- nen. möchte, wenn sie nicht gar ein Abkömmling der ‘gemeinen Arth, astroidea Ach. ist, deren fei- neren Formen sie sehr nahe kommt; an Linden Perrucaria punctiformis, Parmelia tiliacea; auf Moos Collema lacerum, nigrescens. Endlioh an Pap- peln um Fürstenstein: Decanora lepraeformis ei L nigrieans Fik, Im Hinaufsteigen auf die Schneekoppe von Schmiedeberg aus über Krumhübel war Stereocau- lon cereolinum zwischen Steinritzen am Fulsweg® ‚bald hinter Krumhübel wachsend, die erste inle- ressante Flechte. Weiter hinauf fand ich an Fioh- ten Zecidea globulosa Flk ‚an der Erde am Wege Lecidea Havonirescens Turn. (I. citrinella v; 5Ca- 323 brosa Ach.) dürftig, und an Steinen bei der Ham. pelbaude: Lecidea lapieida, daphoena, gon/luens, Lecanora intricata, badia, Lecidea polytropa, die ich mit Z. Ehrhartiana nicht verbinden möchte, da beide in der Kruste so himmelweit verschieden. sind; endlich die lang verkannte Zecidea contigue Flik, Ms, (Verrucaria contigua Hoffm.) wohin Ze- eidea rivulosa Moug. et Nestl. erypt, 549. so wie Lecid. Kochiana Hepp. Lich Würzb, gehören, In der Knieholz - Region zwischen der Wiesen. baude 'und dem Koppenkegel wachsen zwischen Moosen und Haidekraut.: Ceiraria islandiea, ceucul- data, Cenomyee pyxidata- Flk., coniocraea Fk, (D. Lich. 139.) Cenomyce gracilis v., valida Fik. Ms. . (C. gracilis v. macroceras FIk, in Web. Beitr.) Ce- nomyce polydactyla ». macilenta FPik., C, cocci- fera, C. digitata, O. erenulata Fik, Von letzterer sind mir folgende interessante Formen vorgekom- men: ı) ganz kurz gestielte kräuselförmige weite Becher: C. pleurota Fik.?, Cladonia deformis' R. Schaer. Spie. Lich, helo, ]. 24., doch ohne Prolifi- cationen. 2) Eine kleinere Abart mit braungelben Früchten, denen bei C. extensa v. verocarpa Flle. Ms. gleich, aber vermöge der oft noch bemerkli- chen schwefelgelben Bestäubung der Oberfläche zu C. erenulata gehörig. 3) Die-kornuten Stiele -die- ser Abart, der C. pyxidata cornuta ähnlich, jedoch \schwefelgelb bestäubt, und zuweilen mit schmutzig - blafsgelben Früchten gekrönt. “Ferner C, beilidi- Flora, am häufigsten in der 2b. D. L. 114. gelie- ferten Form, seltner mit Bechern, (Clad, bellidi- Xa2 t 5aa flora B. Schaer, Lich. belv, Nr. 39.) oder mit ver- längerten fast nackten Stielen, (Clad. bellidifl, D, Schaer. Lich. helv. Nro. 4ı. die Form gracilenta ‚Ach.Syn.) C. cenotea, C. squamosa Flk., C. rangi- ‚ferina ». alpestris ‚deh., C. uneialis mit der Varie- tät amauroeraea Fik. Ms. (C. oxyceras Ach.) . „An Pinus Pumilio fand ich Parmelia hyperopta “Ach, nach einem Flörkeschen Exemplar in der Sammlung des Medicinal Assessors Dr. Günther zu Breslau, Parm. ambigua, Borrera furfuracea et v, nuda, Üetraria juniperina v. pinastri, C. sepinco- Ja, 0. glauca, Lecanora lutescens v, maculiformis Flik. Ms. (Verrugaria. maculiformis Hoffm.) deren Früchte sich im Alter hier bis ins Grauschwarze werdunkelten, Zecanora Turneri nur einmal, Parm. ‚sazatılis c, apoth, .Näher dem Koppenkegel an Felstrümmern und ‚Steinen am Fulse desselben kommen folgende Li- chenen vor: Lecidea geographica v. alpicola, L. Jumosa, L. coracina, L.-confluens, L. daphoena, L- silacea, L. polytropa, L. lapieida, L, contigua Fly | Gyrophora polymorpha »v. eylindrica et deusta Schaer. (G. cylindrica et proboscidea Ach.), G..at- nea & glabra et 9 hyperborea Schaer., Ü, erosa selten („auf der Elbwiese häufiger, Wimmer“) Y7a- riolaria corallina, P, lactea?, Lecanora atra, it- Iricata, ventosa, badia, subfusca, Swarzii, coarcid= ‘ ta, tartarea, Parmelia Jahlunensis, stygia, encal- sta, Basomyces rufus Wahl, (R. rüpestris Pers.) 3: earneus Pl, D, L..+60. beide an der Erde, Sphae- rophoron fragile, Cornicularia aouleata var, muri- 2 -_. ! 3525 cella Fik. D, L. 118,, in grolsen Polsterh zwischen "Baevmitrium lanuginosum wachsend, C..ochroleuca et var. nigrieans, C. lanata. Auf Moos an Felsen wächst 'Endocarpon riride Ach. Fries Lich. Suec, 36, das so selten nicht zu seyn scheint, da ich es auch:schon in der .Neumark ‘in trocknen Wald- sümpfen auf Torfmoosen gefunden, ferner Lecidea uliginosa und Lepraria caesia? ; auf dünnen Erd: schichten Zecidea airorufa, auf modernden Torf- moosen Lecidea vomadophila zuweilen mit accesso- zisehem Rande. _" . w ‚Der Koppenkegel: enthält gleichfalls die vor-, genannten Lichenen, ‘und ausser diesen noch fol- gende: Lecidea spectabilis Fik,, (L. viridiatra Ach.) L. Oederi, L. rivulosa selten, Z. Aavocoerulescens mit der Varietät variegata Flk,, deren Hauptform sehr,der Z. silaces gleicht: doch sind ihre Apo- ihecien fast eingesenkt, später etwas hervorragend, inwendig schwarz mit einer grauen hornarligen Schicht unter dem Keimblättchen; die Kruste ist schön ochergelb und verbleicht in’s bläuliche. ‘— Ferner Zecidesw pantostieta ‚und Lecanora lainea „dch, welche beide ich jedoch für specifisch :einer- Jei-halte, da in der Kruste kein Unterschied zu finden ist, bei Z, pantosticta oft ein accessorischer Rand existirt,. der anderntheils bei Z.-Jainea nicht selten verschwindet, Die Apothecien nämlich sind unregelmälsig gestaltet, eingesenkt,bäldnaokt schwarz, bald etwas bereift, sitzen in der Mitte der Krusten- felder,. deren Umfang entweder flach bleibt, oder sich.in die Höhe biegt, und’ dann den accessori- 326 schen Rand bildet. Auf gleiche Weise entsteht aus ‚Lecidea geographica die Varietät Lecanora Flik. D. L. 63. Uebrigens kenne ich die Lecidea panto- sticta und Lecanora lainea aus Mosigschen Exem- plaren, und besitze Individuen mit den deutlichsten Uebergängen zwischen beiden. Gyrophora aenea v. flocculosa Schaer. (G. deusta Ach,) ist dort sel- . ten und dürftig, Urceolaria seruposa, Parmelia aqui« la, recurva, beide spärlich, 2. pulla? P. omphalo- des, Cetraria nivalis, Stereocaulon denudatum Fils .D. L. 79. zwischen Steinen häufig, aber immer ste- il, Cornieularia £ristis sehr seiten, Cenomyce ver- zmicularis e& v, taurica.—- Höher die Koppe hin- ‚auf, besonders am. letzten Absatz wächst Lecidea cechumena Ach, Lich. Univ, der. L. fumosa etwas ähnlich, indels durch etwas gewölbte Areolen und änwendig weilse Patellen von derselben specifisch ‘verschieden, In der Jugend erscheinen die Früchte ‚ ‚bräunlich mit einem helleren Rande versehen : g&- Jundene Exemplare von solcher Beschaffenheit glau- „be ich wenigstens für die Anfänge dieser Species betrachten zu müssen, Ob unter den grau und weilskrustigen Leei- deen mit schwarzen Patellen ausser 'Z. Zapieida, eonjtuens, und. der verblichenen, Z, daphoena noclı andere Arten vorkommen, lalse ich. dahin.gestellt seyn, Fast jedes Exemplar sieht verschieden aus, ‚und am Ende kann man es doch von .einer ‚der -drei genannten Arten ableiten, ‘Der Koppenkamm bietet dieselben Arten, wie die Köppe dar, grolse Rasen: von Ceiraria nivalis, rn 1 Ton 327 eucullata, und an Rainen die schon genannten Flech- ten. An der Erde einige dürftige Exemplare von Cenomyce Papillaria dch. , - Die Felstrümmer am Rande des Riesen- und Aupengrundes enthalten gröfstentheils dieselbe Li- chenenilor, wie der untere Theil des Koppenkegels. Ausser diesen kam mir dort Ein Exemplar der Yer- rucaria lignyota Ach. Lich. Univ. mit einem Flör- keschen vom Harz bei Dr, Günther verglichen, und übereinstimmend gefunden, vor; ferner einmal Leeiden fuscolutea auf Moos an Felsen, L, geogra- phica var. Lecanora Fik, D. Zu 683., 1. enteroleuca, L! obseurata Schaer.? Lecanora alpestris eh. ? der Urceolaria cinerea Ach, sehr ähnlich, die Apo- tlecien jedoch mit branner Scheibe; mir fehlt. ein genuines Exemplar zum vergleichen, (Auf dem Mäh- rischen Schneeberge habe ich im Sommer ‘1820 die- se Art noch schöner gefanden, und damals unter dem Namen Urceolaria ornata * an botanische Freun- de gesandt.) Am Fufssteige nach dem Riesengrunde fand ich Lecanora brunnea; in einer sleinigen Schlucht am Rande des Aupengrundes an schattigen 'Felsblöcken, über welche im Frühjahr das Schnee-. wasser herabströmt: eine interessante Verrucarie mit dünner bräunlich- blafsrother fast durchsichti- ger Kruste und rothbraunen Apotbecien, die der Verrucaria testacea Wallr. Ms. ähnlich sieht, viel- leicht auch gleich ist, was sich jedoeh, ohne Exem- plare von beiden vergleichen zu können, nicht füg- lich entscheiden liels. (Beschluls folgt.) . 328 I. Recensionem ‘Prodromus Florae Monasteriensis Westphalorum, Auctore C. M. F, a Boenninghausen, J. U. D. Consil. Reg. etc, Phanerogamia. Monaster. sumt. Regensberg. 1824. XIV. u. 332 S, in 8, . Mit Wohlgefallen bemerkt der aufmerksame Beobachter, dafs fortwährend ein allgemeines Be- gtreben statt, findet, um, wie in so vielen andern Ländern, so auch in Deutchland, die Botanik zu fördern, und gewils ist die Aufzählung der Pflan- zen einzelner ‚Provinzen und Gegenden ein sehr zweckmälsiges Mittel, dieses edle Bestreben zu un- terstülzen. Die Flora hat schon öfter Gelegenheit gehabt, die Botaniker einzelner Bezirke ruhmwür- dig zu erwähnen, und noch nenerlichst hat das ‚Namenverzeichnifs schlesischer Pflanzen die gemein- schaftliche Bemühung dortiger. Botaniker, von wel- ‚chen Hr. Medieinalassessor Günther vor allen als ‚Belebungsprincip. erscheint, aufs neue beurkundek ‚Das vorliegende Werk bekräftigt nicht minder, wie auch in Westphalen, durch höhere Anregung begei- | stert, ein edler Wettstreit für Pllanzenforschung rege geworden ist, und die Aufzählung wildwachsender ‚Pflanzen von einer ‘Gegend, vielmehr ‚von .einem ‚Lande, denn der Verf, hat die Gränze seines Be- ‚zirks über einen grolsen Theil von Westphalen ‚ausgebreitet, welches einen beträchtlichen Theil ‚von Norddeutschland, ‚das in botanischer Hinsicht noch lange nicht genau genug durchforscht ist, in sich schliefst, kann nicht anders, als mit Beifall 329 aufgenommen werden, auch wenn es weniger gründ- lich, als gegenwärtiges, abgefalst wäre, ’ ; Der Verf, zählt die Gattungen und Arten nach dem Linneischen Systeme auf, jedoch mit Weglas- sung aller Charaktere und Diagnosen, Er erklärt sich hierüber in der Vorrede, findet es unzweck- mälsig, hnndertmal abgeschriebene Diagnosen aber- mals wiederzugeben und verweiset dieserhalb auf die Schriften von Willdenow, Persoon, Rö- mer und $chultes, davon wenigstens eines sich in den Händen eines jeden Botanophili befinden werde , :welswegen auch. die Seitenzahlen - jener Schriften. überall eitirt sind, Mit dieser ‚Darstel- lung sind wir um so mehr zufrieden gestellt, .als der Verf. den wirklichen Mangel an Diagnosen durch unteygestellte schätzenswerthe Bemerkungen, die ihn; trotz der wenigen, ihm zu Gebote gestandenen Hülfs- mittel, als einen sehr belesenen und. scharfsinni- gen Botaniker charakterisiren, hinlänglich ersetzt hat, und die sein Buch allgemein empfehlungswerth machen, Auch sind wir der Meinung, dafs die Pfian- zenverzeichnilse einzelner Gegenden hauptsächlich der Flora des ganzen Landes als Vorlagen dienen sollen, aus welchen vorzüglich klimatische und geographische Verhältnilse zu entlehnen sind, und ‚auch in dieser Hinsicht finden wir des Verf, Anga- ‚ben der Wohnörter nach Boden‘: und Gegend sehr ‚schätzenswerth. Es liegt außer den Gränzen, dieser: Recension, sich über den Inhalt des ganzen Buchs weitläuflig zu. verbreiten, aber es mag uns erlaubt seyn, von 330 den zahlreichen Bemerkungen das Wichtigste aus- zubeben, :- Die Arten von Lemna, welche als einjährig angegeben werden, scheinen dem Verf, perenni- rend zu seyn, und wir finden diese Bemerkung nicht unerheblich, Wenn der ungemein zarte Wur- zelbau freilich für ersteres spricht, so steht doch. damit die Seltenheit der Fructification im Wider- ‚sprache; vielleicht findet eine Propagation durch Blätlerfortsätze stait, die bei Wasserpflanzen nicht unmöglich zu seyn scheint, P. 14:.Nr, 53 findet sich Seirpus multicaulis Smith, „nune primum in germania observata“ auf- geführt, wodurch den Wünschen vieler Botaniker, wie den Verf. von Deutschlands Flora, entsprochen wird, Da Hr. v.B. aufser diesem auch Sc. palustris, Sc, uniglumis mit mehreren Varietäten, und Sc. ova- tus aufführt, und dann noch die ausgezeichneten. Kennzeichen beifügt, so ist an der richtigen Be- stimmung gar nicht zu zweifeln. Der Zusalz: „con- ‘tubernium amang Myricae, Hyperici elodes cetr.* charakterisirt sie als eigenthümliche nördliche Pflan- ze unsers Vaterlandes, die schwerlich anderswo auf- gefunden werden möchte, P. 25. Nr, 104, Aira uliginosa Weihe et Bön- zingh, In uliginosis turfosis, saepe in ipsa aqua; Bentheim, Gronau, Rhede, Bocholt. Differt a prae- .eedente (Aira fexuosa) cui valde similis: folüs angustissimis planis vel complicatis, nec tereli-Bli- formibus solidis, ligula longa acuminata, pänicala magis multillora, spicnlis duplo minoribus; glumis e y j 351 obtusioribus, fere aequalibus, floseulis multo mino- ribus altero axi elongato dimidium {losculi inferio- ris aeguanti, nec quartam ejus partem vix allingenti,, insidente, valvula corollae inferiore latinscula; por- ro loco nalali.temporeque florendi, Eine vortref- liche Entdeckung. . Ob des Verf, Primula acaulis, die nur sehr selten gefunden wurde, die ächte, bekanntlich nur in dem südlichsten Theile unsers .Vaterlandes häu- fig wildwachsende Pflanze sey, ist zu bezweifeln, da Primula elatior zuweilen wirklich mit einblü- thigem Schafle erscheint, Be : Eben so möchte wohl Dazura Tatula nicht ala deutsche Pilanze aufzunehmen seyn. - Die Gentiana germanica, dmarella und uligi- n0sa, bei welchen sich Willdenow selbst über- eilt zu haben scheint, verdienen genauere Prüfung; die Sturmische. Abbildung selbst ist sicherlich die Form von. germanica. S, 75. Cuscuta Epilinum; eine herrliche Ent-+ deckung des fleilsigen Weihe: „parasilica in Li- num usilatissimum advecia videlur cum seminibus plantae hnjus e regionibus borealioribus, Differt a praecedente (europaea): floribus basi connalis; ca- Iyce gibboso verrucoso quinquefido; corolla quin- quefida laciniis calycem vix superantibns; stamini- bus 5. inappendicnlatis; stylis 2. erucialis; colore Dlavescente, Des Verf. „dethusa segetalis scheint uns eine ‚Mittelform von de. Oynapium und der varietas ß. " Zmperatoria Ostruthium ist dort wahrscheinlich 552 nur ein Gartenflüchtling, da sie bekanntlich sehr wochert, und fast zu den subalpinen Pllanzen gehört, Imperatoria pimpinelloides bedarf wohl auch noch der Versuche durch Kultur, um der wirkli- chen Verschiedenheit von /mp. Chabraei vergewis- sert zu werden. Fritillaria Meleagris; ein trefllicher Beitrag zur Flora von Norddeutschland, Bei Juncus glaucus sollte wohl die var. 9, ef- ‚fusa als Normalpflanze zu betrachten seyn, Bei June. obtusifloris steht J, aquaticus ‚Roth. unrichtig; er gehört zu J. /ampocarpus. ? Bei Oxalis strieta wird bemerkt: „eaules ple- 'rumque erecti nunguam vero omnino prostrali ut in sequente (Oxali corniculata) quacum saepe con- funditur, a qua etiam colore laete viridi, nec fur- ‚purascente, foliis glabris, nec pilosis atque radice repente perennante Tacile discernitur. Agrostemma Githago ist dem Verf. zuweilen eine planta biennis, und daher rühre es, dals sie nur selten unter dem Sommergetreide vorkomme; Diese Bemerkung scheint in etwas im Widerspru- che mit der Angabe zu stehen, dafs die perenni- rende Oxalis strieta „in cultis, inter olera, rarius eliam in agris‘ wachse, Bei Melandrium pratense steht die Bemerkung: variat lloribus dilute roseis, hybrida forsan ex hac et sequente (M, sylvestri) proles.“ Möchten doch überhaupt über plantae hybridae einmal ernstliche Versuche gemacht werden! Die Gattungen Cerastium und Spergula hat der 533. Verf, umständlich und mit Sachkenntnifs abgehan- delt; Spergula maxima, eine treflliche Entdeckung des fleifsigen Dr. Weihe, doch wohl nur ein Biese von $. arvensis, Von Aubus sind 20 Arten, größs- tentheils nach Weihe aufgezählt, Zu ‚Ranunculus polyanthemos L, wird RB, nemo- rosus DeC. als Varietät gezählt; uns sind beide Ar- ten wesentlich verschieden. Eranthus hyemalis; eine norddeutsche Pflanze! Stachys segetum Hagen ist freilich keine Va- xietät von S, palustris, sondern nur ein neuer Na- me dieser Pflanze, die in Preulsen nur auf Aeckern wächst, Der Verf. giebt sie in palustribus an, und giebt dadurch einen Fingerzeig, dafs man örtliche Widersprüche nicht als allgemein nehmen, noch weniger Pilanzennamen defswegen ändern mülse! deinos diffusus, eine vom Verf, neu aufge- stellte Art, die mehr dem .d. alpino, als vulgari gleicht. Die Verschiedenheiten derselben von der letzten Pflanze werden zwar umständlich angege- ben; hier wäre es aber zweckmälsig gewesen, wirk- liche Diagnosen aufzustellen, Cheiranthus fruticulosus L. wird als eigene Art nach Smith gegen DeC. aufgeführt, und dabei die Smithische Phrase: foliis acntioribus, sublus ca- nescentibus, Sloribus minoribus Inteis, nec ferrugi- neo-sanguineis wiederholt. Also hätte Cheiranthus Cheiri keine gelben Blumen! Bei 'Zurritis glabra sagt der Verf, wie Rei- - chenbach bei Sturm, mit Recht: „folia radica- lia roncinata,* die Willdenow und DeC, „den- tata“ nennen, Sa 91 Da der Verf. auch allgemein kultivirte Ge- wächse aufnimmt, so finden sich $. 201 Brassica oleracea, Br. Rapa, Br. Napus und Br. campestris. Br, Rapa wird, wie es scheint, in Westphalen Baps statt Rübe genannt, und umgekehrt Zr. Napus Rü- be, statt Raps. Freilich sind die Oekonomen, wie die Botaniker, über die hieher gehörigen, des Oehl- eerlrages wegen allgemein angebaneten Pilanzen in "der Bestimmung nicht übereinstimmend, DeCan- dolle bestimmt diejenige Pllanze, welche unter ‚dem Namen Raps, Beps, Kohlsaat, allgemein und als die ergiebigste angebanet wird, als Brassica. campestris oleifera, dagegen ihm Brassica Napus .oleifera diejenige Pllanze ist, welche unier 'dem Namen Winterrübsen, Rübsaat, aber mit minderem Ertrag, gebanet wird, Endlich ist des Verf, Bras- sica Napus & trimestris ebenfalls nach DeC, Zras- sica praecox Maldst, Kit, Die Gattungen Carduus und Onieus sind von dem Verf. wieder „vereinigt, Bei Gnaphalium rectum Sm. giebt der Verf. Unterschiede von @..sylvalicum L! an; wir müs- sen dagegen erinnern, 'dals beide Pflanzen eine und ‚dieselbe Art sind. Der Smithische Mifsgriff ist längst berichtigt, und es wäre wohl wirklich sonderbar, wenn Linne eine Pilanze, die der Verf. selbst als in sylvaticis et arvis argillosis frequens, angiebt; nicht gekannt haben sollte, Bei Gnaphalium dioicum steht die Bemerkung: „Flores dioici, maris albi, foeminae' rosei;'* dafs in- dessen diese Flores nicht mere dioici sind, hat schon 835 Ehrhart unter Nro, 160 $. 173, im 4ten Bde sei. ner Beiträge gezeigt, wo auch unter der folgenden Nr, bemerkt wird, dals beide Individuen mit rolhen und weilsen Blumen erscheinen, Auch Sturm.hat ' die Abbildung eines sogenannten männlichen (un- vollkommenen Zwilter) Exemplars mit rothen Blu- men geliefert, S. 25ı wird Zussilago Aybrida L. als Varietas zu T. Petasites gezogen. Es ist. aber bier das- selbe Verhältnis, wie bei Graphalivm dioicum, und sonach die 7; Aybrida als weibliches Individuum zu 7. Petasites zu bringen, Vergl. ebenfalls Ehr- hart 1. c, 3r Bd. $, 66.’ Typha elatıor, eine neue, vom Verf, beobach- tete, und von 7} angustifoha und Zatifoli@ verschie- dene Art. Dafs bei den Caricibus der Verf, die von Pa- lisot de Beauvois vorgesıhlagene Trennung in Yignea und Carex nicht befolgte, wollen wir nicht bereden, aber allerdings hätıe ein solches sicheres, dem "Systeme so sehr zusagendes Unterscheidungs- zeichen mit 2 und 3 Narben als Hauptabtheilung gebraucht werden sollen, zumal da das classische Schkuhrische Werk als Muster vorliegt. Von die- ser Gattung sind 44 Arten. aufgeführt, doch scheint uns von Carex acuta, paludosa, spadicea und ripa- ria eine Art überllüßsig. \ Von’ der Gattung ‚Salices sind 20 Arten ver- zeichnet, doch müfsen von Salix argenten, repens, Jusca, ineubacea und rosmarinifolia sicherlich zwei gestrichen werden. Tadelnswertk finden wir es, dals auch in die- 356 ser Flora, als böses Zeichen der Zeit, blofse Ab- arten mit eigenen Namen belegt, und damit die Synonymen auf eine unnäthige und belästi- gende Weise vermehrt werden. Dahin gehören zum Beispiel: Anagallis arvensis carnea Nobis, Scirpus caespitosus comosus ‚Nobis, Myosotis sylva- tiea ß: lactea-Nobis und Y. carnea Nobis u, 8. wı Man kan bei Unterscheidung von Halbarten und Spielarten nicht genau genug seyn, und es ge- nügt, letztere durch ein blolses Variat anzuden- _ ten, wie: dies der’ Verfasser sehr 'zweckmälsig bei mehren Arten selbst gethan kat. Z. B. bei Fra«i- zus excelsior, Syringa vulgaris, Veronica serpilli- Jolia, P. Chamaedrys, V, latifolia u. s. w.. Die Vorrede erwähnt dankbar die Namen Praeses v. Schlechtendahl, Dr, Weihe, Achoff, Ban- nitug, Herold, Kahler, Mördfield, Nagel- schmidt, Nieolai, Sehlmeier und Willbrand, welche dem Verf. Beiträge geliefert haben, ‚auch noch ferner dazu aufgefordert werden, und wir wünschen herzlich, dafs diese Aufforderung nicht ohne Exfolg bleiben, und der Verf, uns bald mit Nachträgen, die in der’ Regel sehr wichtig sind, beschenken möge, UL, Botanische Notizen. Im September 1824 ist der den Botanikern ben kannte, aus Oesterreich gebürtige, Baron v. Schack zu La Guyara in Süd - ‘Amerika gestorben. ‚Früher hielt sich derselbe längerer Zeit auf Trinidad auf, - und sendete Gewächse an die bötanischen Gärten, zu Glasgow und Liverpool und an die Gaxten- „Ge- sellschaft zu London.’ N Flo ra oder Botanische Zeitung. 'Nro. 22. Regensburg, am ı4, Juni 1825, rn me L. Aufsätze (Aus einem brieflichen Bericht des Hrn. Rittmeisters von Flotow an Hrn, Troßf., Hornschuch etc, ( Beschlufs,) I Riesengrunde auf Steinen in der Aupa wuchs Endocarpon VWeberi und auf Steinen am Wasser eine Lecidea, der Z, fuscoatra Fl, ähn- lich, die noch näher untersucht zu werden ver: dient, Höher hinauf gegen den Brunnberg hin und in der Nähe eines kleinen Wasserfalls, welchen die Aupa bildet, Pyrenula maura Fik. die Form mucosa' (Verrucaria mucosa Ach.) und eine Gyalecta, erustä tenuissima testacea per lentem e granulis minutis- simis moniliforme et dendritice dispositis, apothecis' depressis minutis urceolatis subrubello, - hyalinis. Sie scheint der G, epuloticez verwandt, von wel- cher ich noch keine ächten Exemplare gesehen ha: be. Ebendaselbst ward ich auch durch den Anblick der beiden seltenen Lichenen,. der Urceslaria deha: rü und U. diamarta überrascht, nur bin ich über ihre specifische Verschiedenheit noch nicht im Rei- nen... ÜT...deharii ‚hat unter Wasser eine ebene Y 558 ocherfarbene Kruste und gelbrothe Scheibe der Apothecien. An der Luft wird die Kruste rissig- geieldert, warzig, die Scheibe bräunt sich, wird _ endlich schwarz, und so entsteht die Form, die ich für U. diamaria der Achariusischen Beschreibung nach angesehen, als solche auch von Hrn. Prof, Reichenbach aus dem Erzgebirge erhalten habe, Möglich ists noch, dafs wir im nördlichen Deutsch- land die ächte U, diamarta gar nicht besitzen, wie dies auch Prof. Flörke irgendwo bemerkt, Noch habe ich aus dem Riesengrunde Frag- mente einer .auf Steinen wachsenden Opegrapha mitgebracht, die ich einstweilen O, hybrida: erusta dispersa glebosa albissima; apothecis in glebulos sessilibus patelliformibus marginatis |. eymbiformi» bus proliferis atris — bezeichnen will. Spuren davon sind mir auch auf dem Ziegenrück vorge- ‚kommen; sodann eine Lecidea, deren Kruste ahı- lich der von Lecanora atra v. grumosa gebildet, jedoch mehr aschgrau ist ‚und kleine schwarze g°- zandete Patellen trägt, Sie wächst auch am Rande des Aupengrundes in der steinigen Schlucht zwi- schen diesem und der Weilswiese, so wie an den Grobenrändern. “ Am kleinen Teich sah ich- in Bächen die Gya“ lecta epulotica? wieder, ferner schöne Exemplare der Zecidea flavocoerulescens v. variegata Fik. und in der Nachbarschaft des Schnees, .der die Fels- achluchten links der Teichbaude Ende Juni noch erfüllte, auf Jungermannia julacea eine Lecidea: erusta granulata. albo - cinerascente, apotheciis cON- 339 pexis immarginalis atrig caesio-pruinosis, die mir als L. decolorans ». granulosa, unter welchem Na- men ich sie aus den Sudeten früher erhalten, noch zweifelhaft ist, Nächstdem Nephroma resupinata, Feltidea aphthosa, und auf Felstrümmern! Zecidea geographica v. alpicola, L, coracina, L. fuscoatra Elk., L. confluens, L. daphoena, L, eontigua Flk., L. flavoscoerulescens, Gyrophora polymorpha, Leca- nora intricata, badia, alpestris?, Parmelia fahlu- mensis, encausta, Eine zweitägige Tour über den Ziegenrück,, St. Peters, den Korkonusch, nach dem Elbfall, und zurück über die Grubenränder, grofse und kleine Sturmhaube, Mädelsteine ete,, war. völlig erfölglos, da unaufhörlicher Sturm und Regen alles. genauere Suchen unmöglich machten, und dann auch diese Tour mehrere ‘Tage erfordert, Der Ziegenrück ist in-lichenologischer Hinsicht merkwürdig: sein fel- siger Kamm enthält fast alle Lichenen des Kop- penkegels, etwa Lecidea cechumene, Cenomyce ver= micularis, Cetraria nivalis ausgenommen. Dagegen findet man dort weit vollkommnere Exemplare von ‚Lecidea Oederi, spectabilis, Parmelia encausta, den. Cenomyeiden, wie C. bellidiflfora, C. graeilis », va- lida u. s. w. _ Wüihender Sturm und Regen hin- derten uns jedoch, Exemplare abzuschlagen, daman an Abgründen zu beiden Seiten Gefahr lief, hin- abzustürzen, “ Am Gehänge des Korkonusch passirt man einen alten Buchen- und Fichtenwald, dessen genaue Durchsuchung wohl ergiebig gewesen wäre, aber Ye 340 unterbleiben mufste, da ich genöthigt war, dem, noch fernen Nachtquartier entgegen zu eilen. 'Tau- sende von halbverfaulten Baumstämmen, die 5 bis 8 Fuls über der Erde abgebrochen waren, wimmel- ten von Cryptogsmen. Im Vorbeigehen bemerkte ich. Lecidea- viridescens, L. icmadophila v. aerugi- nosa Ach, Lich, Univ., Calicium parietinum Schaer, Lich. Helv, nr, 9, und an der Erde Cenomyce Jur- cata v. racemosa ‚Fll (C, racemosa Ach.) In die Sclineegruben konnte ich des unsichern Weges wegen nicht hinab; an den Rändern sah ich Lecanora alpestris? und einige andere, schon ge- nannte Arten. Die beiden Sturmhauben, das grofse Rad zeigten eine ähnliche Flor, als der übrige Ge- birgskamm: Lecidea pantostieta ist auf den höhe- ‚ren Punkten eine der gemeinsten Flechten, Anden Mädelsteinen kamen noch Zarmelia aguila und re= eurpa vor, die mit dem meifselförmigen Messer, ei- nem unentbehrlichen Instrument zur Einsammlung felsenbewohnender Laub - und dicken Krustenflech-" ten, wegen Unebenheit des Gesteins nur in Brocken sich ablösen liefsen. Um die Mädelsteine wächst - mit Cenomyce bellidiflora. gesellig eine grolse Forn der C, decorticata Fik.,die — statt mit klayartigen Schuppen, mit dicken Blättern besetzt — ich. © decorticata », alpicolaz nennen möchte: aus der Schweiz habe ich sie eben so gesehen. \ Die Knieholzpartie an der kleinen Sturmbaube. ist der auf der Weilswiese ähnlich, Parmelia hy- peropta, ambigua, Cetraria sepincola, Juniperina:, #, pinastri, und an der Erde Lecidea icmadoplila. 341 ‚mil falschem Laubrande, Cenomyce erenulata, belli- diflorad sind dort gewöhnlich. In der Grafschaft Glatz ist meine Ausbeute noch dürftiger ausgefallen, da ich nur einige Felspartieen in der Umgegend von Cudowa Nlüchtig zu besuchen Gelegenheit halte. ‚ Der benachbarte Hussitenberg entbält auf kalk- halligem feinkörnigen Sandstein: Lecidea entero- Bin » L. epipolia v, speirea Fik., L. sabuletorum ., L. oyrtella, L. aurantiaca, L. mieröphylla v. BEN Fih, D. L. 25. Verrucaria alutacea "Walır, Ms. (V. glaucina? Ach.) F, nigrescens, Ur- weolaria seruposa, bryophila auf dem Thallus von "Cenomyce neglect@ b, Pocillum, Urc, contorta Fik., ‘welcher Name für diese Art beibehalten zu wert den verdient, um’ die 'naturgemälse Reihenfolge der ‘Varietäten, wie Flörke im Berl, Mag. sie aufgestellt, nicht zu stören, die verloren gehen würde, wenn man die Form calcaria an die Spitze stellen woll- le, — Lecanora atra et p. grumosa, L. glaucoma, "L. cerina v, stillicidiorum (auf Moos), Z. cerinella ‚Plk, Ms. selten, L. cervina, L. saxicola, L, eirei- nata; Collema nigrescens,: lacerum, muscioola, Der Steinberg bei Gellnau ausser den vorge- nannten: Spiloma' tuberciilosum Engl. bot. (Sp- vorn $ucosum Fik. D.. E, 1.) Lecidea rupestris, L. im- mersa et », alr osanguinen, L. epipolia eine Mittel- form zwischen dieser :und der var. speirea, Verru- saria Schraderi, P. epipolaea, Eecanora murorum v miniata (L. miniala Ach.) die sich von Z. muro- am in nichts als in’ der. Kleinheit unterscheidet, 542 -da die Faxbe des Thallus vom Hellgelben ins Dun- kelpomeranzenfarbige variirt, und die Oberfläche” bald bereift, bald nackt ists, An Rothbuchen. Opegrapha viderella, die ich gegen Schaerers Mei- nung (Spie, Lich. helv. I. p. 50.) von O, rubella Flik, D. L. +66. für specilisch verschieden halte; .' an Linden Yerrucaria gemmata Ach. Flk. D. L. 467, an Tannen, 7. stigmatella A., auf Moos.an der’ Erde Collema tenax mit einem Meklenburgi- schen Exemplar von Detharding bei Dr. Gün- ther übereinstimmend, s Auf Steinhaufen bei Cudowa wachsen Lecidea » däphoena, mehrentlieils in’s Graue verblichen, Zeei- dea sterisa*, Lecanora coaretata, L, badia und an- dere gemeinere Arten. Lecidea steriza* "erusta tenui subcontigua verruculosa sordide cinereo - al- bida 2, subnulla; ; apotheciis sessilibus amplis planis giris, margine erassiusculo obiusp erecto subtus li- bero tandem lobato, demum convexis immarginatis, intus concoloribus strato sub disco einereoalbo. Eine auf Gneufs, Granit und Grauwacke im Glätzer Ge- birge sehr gemeine Flechte, die, wenn ich Flörke (in Schrad. Journ, IV. 1, 4g,) recht verstehe, mit L. platycarpa Schleich, und L. confluens v, steriza Ach. Lich. Univ, einerlei ist, aber weder zu. Ir platycarpa A. noch Z, confluens 4. ‚gehört, sondern eine eigene Art ausmacht, für welche ich .den Na- men L, steriza beizubehalten vorschlage. Von L platycarpa unterscheidet sie sich durch die dünnere oft fehlende Kruste und die Beschaffenheit der Apo“. thecien: mit Z. conjluens kann sie nicht verwech- selt werden, ' ’ 343. Im Cudower 'Thal.an Felsen. jenseit der Brett-. mühble, am rechten Bachufer, kommen vor’, Zeci- den mierophylla, L.immersa v, goniophila Fik,, Le: eanora sulphurea Ach. Lich. Univ, L. lobulata:. Fik. D. L. 14, Parmelia caperata, perlata, lanu-: ginosa, Ramalina polymorpha,. Nephroma resupina-, ta, Peltidea canina' v.crispa Ach.: der von Schaer, Spie, Lich. helo. J. ı5. gemachten Behauptung, dafs: P. leuceurrhizsa et Pi ulorrhiza Fik. DL. 463. 154: specifisch verwandt seyen, ‚muls ich beipflichten,' da mir beim Einsammeln beider Formen für Reich. Lich. exs. eine Mengelndividuen vorgekommen, die. weder die eine noch die andere rein darstellten,: und als Miltelstufen. zwischen beiden zu betrach- ten sind. Zu ‚diesem: Miltelstufen gehören auch die’ im Cudower Thal’ "gesammelten Exemplare; dem. Habitus nach die sterile. P. zlorrhiza, jedoch auf, der Unterseite am Bande mehr weils-. als braun«: wurzelig. — Eine ähnliche mehr beschattete -Fels« parlie. am linken. Bachufer bot folgende Lichenen. dar: Spilome ‘umbrinum?*, einige‘ Verrucarien. ünd; eine mir noch 'räthiselhäfte Zecidea mit grüner Kra- ste. und braunen heller gerandeten -Apolhecien, de- ren häufig vorkommende verkümmerte Form‘ der; Verrucaria trachona etwas ähnlich sieht, Anı in- teressanlesten war mir. Opegrapha lithyrga? Ach. erusta tenuissima. glabra subhyalina viridifuscescen- tE apotheciis sparsis sessilibus angustis elongatis: rectiuseulis subteretibus.nitidulis, disco rimaeformi. Von O, Persoonii deh. möchte ich sie wegen der. verlängerten lünnen stielrunden stets geschlossenen 544, und- etwas glänzenden, Lirellen verschieden halten, wiewohl,D.eGandolle,.die, O. lithyrga: mit seiner ‚O. sawatilis;, und Schaerer.mit dieser die O..Per-. soonii verbindet. m....Anı. Fichten in: der.Nachbär-. schaft, dieser. Felsen. ‚Sand, ich. O,.rubella. und. Ze-, ‚praria. eitrina ‚Schaer, ‚Lich. helo, Nro.sdu: unse 5. Die ‚Heuschener, eine.ansehnliche. Gruppe von Sandsteinfelsen. ‚oberhalb. des ‚Dorfes: Carläherg. :ge- ‚währte.. mir folgende. Ausbeute: An. den.zwischen: .d orfe ‚und, der. ‚Heuscheuer umher: liegenden; Felshläcken. Lecidea coniops Ach., Lecanora Swar- Tally. „Thelgtrema, variolarigides,, Parmelia, recurfa,, Höher, ‚hinauf an Fichten. Calicinm. chrysocephalum,. G. zoseidum.. ß. trabinellum. .Schaer.: (C..eblorellum: var. Ach.), ‚Leeideq, sanguinarig - (auch. an Felsen); . ‚Ar $ealgris.-c. apolh.,. Parmelia.hypteropta, ‚ambigua, Bhysodensr. nüttas,; „‚Cetraria. glauca etw, ‚fallaxy,. an.det, Erde. inehrere- Cenomyciden ,, als :C..squame-: am esprella eb.» isguamesissima. Milk, Ms. Or Fer-: Geillata. gu. gerpieornis,.Sahaer,, Spice. :Lich, bele I. Beehertande prolificirend;. : Die. Sandsteinfelsen der miltlerny und. ‚obern, Region: sind ganz. mit. Lecidea:. rinmlose: dehi, und: „LZecanora Swartzii überzogen. zwisehen, welchen. Parjolaria. Flatoriana Flik. Rehb. Lich. 34, Porina: ‚Pertusa ,. Thelotrema wariolarioi” Jess Zeganora ceruina, , Kariolarie corallinay ‚Pat. ‚Melia omphealades,. P.. sawatilis: P, minor : ‚bier und: da..vorkommen,, , ‚Auf Moos. an, Felsen:;wachsen ‚En-. dacar "pon. viride ‚nnd ;die, sterile. :Zecanora. tartaron: „Mein ‚ganze, Aufmerksamkeit ;wurde. von: „eine mit Blättern angellsgene,Form:aus dem. 345 einer :rotlikrüstigen Flechte in-Anspruch genommen, die ich schon vor & Jahren atf der Heuschener ge- fuhden, damals für eine Zeciden gehalten, und an: Hrn; Prof: Flörke zur Bestimmung gesandt hatte, Dieser .erklärte sich dahin, dals sie der ZLeeid. Dil- leniana nahe komme, jedoch specifisch verschieden: und: wahrscheinlich neu sey.. Zu meiner Freude Tand ich.:diefsmal vollständigere Exemplare,: welche mich „überzengten,- diels. Gewäelis ‚gehöre*‘zur Gat- tung Opegrapha. Ich bezeichne sie. einstweilen“so:. Opegrapha gyrobarpa *- crusta tenui nigricante;''Su- blimitata; floceulis subpulveraceis ochraved- ferrügi- neis suffusuy apotheciis' sessilibus. varüs pünctifor- mibus ellipticis subrotundo = difför mibus' alris;. Imar-. „gine erasso inflexo;- disco-pFolifero"saepe PER Sie wächst an der untern' Seite überhangender'Fel-. sen,. wesbalb ihre Einsammlung sehr schwierig wird.- In der sächsischen Schweiz: habe ich sie im Som-— mer. 1890. ebenfalls 'gesehen, z. B. an der Wilden- steiner Felsenhalle, an: den Pechhörnern, u. 5 w.. ‚Die.ocherfarbnen Flocken der Sekumdaitrkiuste be- decken entweder das Subiculum, ader “sitzen zer- sirent;. im:-Alter. verschwinden sie ganz.‘ Die Krh- ste. riecht nach: Veilchen,, "und wird im Herbärio. grau : Die Apotheeien. verlieren: schr' Bald’ uie!Li- xellenform, werden :zundlich, ihr dicker. ‚Ränd‘ be-. kommt. unregelmäfsige Beugungen, ünd‘ erscheint ‚zuweilen .gelappt.. Die Scheihe. :öftiet"sich schon in .der..Jugend,:und prolißeist im Alte? 's6 dicht ne- 'ben einandery:dafs man: das ‘Apothecium einer Gy- xophora- zu selien- glaubt, . Sie: sielit der. Zeeidea' 346 Dilleniana (die ich früher auf dem Zobtenberge in Schlesien fand) etwas ähnlich, letztere hat in- defs eine solidere Kruste, und regelmälsige flache Patellen mit blaubereifter Scheibe. Auf dem Gipfel der Heuscheuer in der Nähe des; Grofsvaterstuhls fand ich Zecidea contigua Flik, dürftig, ‘Z. orosthea,. Gyrophora aenea w. glabra,, G. polymorpha v, deusta, Lecanora intricata, ven- tosa, Swariziö v, leucoma Flk. D. L. 32., die als ‚gine ausgezeichnete Varietät beibehalten zu werden: verdient, ‚Üstraria Jüniperina v. pinastri, C. islan- dica,: Cenomyce: decorticata », alpicola, Cornicula- ria lanata,: ochroleuca, bicolor, Sphaerophoron co=- ralloides, compressum, Lepraria chlorina. Von vielem Interesse war es für mich, über das Alter der Zecidea ripulosa einige Beobachtun- gen machen zu können, Im Jahre ı790 hatte der hochselige König von Preufsen die Heuscheuer be-- sucht; die in die Felswand des Grofsvaterstulils eingegrabenen Namen der hohen Herrschaften mit Datum und Jahreszahl bekundeten diefs. Eine die- ser Inschriften — welche alle in geebnete Quadrate gravirt waren — halte ein. Exemplar von Leeides rövulosa durchschnitten; die unversehrte Hälfte des- selben vegetirte noch, mochte vor 34 Jahren sohon. ziemlich alt gewesen seyn, und gehörte, nach der Gröfßse der Patellen zu urtheilen, jetzt erst zu den. kalberwachsenen Individuen, An derselben Inschrift halte Z. rivulosa sich von nenem angesetzt; — wie früh nach dem Abmeilseln des Quadrats läfst sich freilich- nicht bestimmen ,. doch dürfte man hoch- 547 gerechnet annelimen können, dafs diels 10 — ı% Jahre nachher geschehen sey. Dieser wahrschein- lich nun schon 20 Jahr alte Anflug war noch nicht weiter ausgebildet, als in der Primairkrusie, welche einen kleinen Raum mit schwarzen Linien durch- gränzt halte. Von der Sekundairkruste exislirten nur geringe Spuren, die Patellen fehlten durchaus, und es war von dem ganzen Gewächs nur soviel‘ zu erkennen, dals es eine Z. rivulosa werden sollte, Hieraus möchte ich schliefsen, diese Species bringe oft 50 — 40 Jahre zu, bevor sie Patellen ansetzt und -könne wohl-noch doppelt so lange fort vege- tiren. Aehnliche Beispiele von dem Alter der Flech- ten hat Flörke im Berliner Magazin 1808 p, 208. mitgelheilt; zu den merkwürdigsten, die mir bisher vorgekommen sind, gehören ı8jährige Exemplare von Spiloma tubereulosum. Engl. bot., die erst die mittlere Größse erreicht halten, und ein vor 53 Jah- zen durchschnittenes Individuum von Graphis script« an'.einer allen Rothbuche im Walde bei: Marsonpe bei. St. Mihiel, welches noch vegelirte, “ Das wilde Loch, eine Felsenpartie oberhalb des Dorfes Bukowina- ist in der Lichemenvegelation, der Heuschener ziemlich gleich, liefert aber wegen des dort mürheren, leichter verwilternden Sand- steins minder vollkommene Exemplare. Zevidea rivulosa, Lecanora Swartzüi, Thelotrema variolarioi- des, letztere in vielen Gestalten, 'sind dort eben so gemein, Yariolaria Flotoviana Flik ist seliner, Ope- grapha gyrocarpa* nur düufiig, "Diese war ich er- freut, auch an den Rindenschnppen bejabrter Fich- 348 ten -(P, Abies) anzutreffen, Hier ist die schwärz- liche Primairkruste sichtbarer und nur spärlich mit - öcherfarbnen Flocken angeflogen; dieLirellen blei« ben regelmüfsiger, haben aber, wie die Form auf Sandsteinen, einen dicken Rand, der in.den Biegun- gen Rifse bekommt, — Parmelia lanuginosa, Le-. praria aeruginosa kommen im Innern dieser Fel- sengruppe am häufigsten vor, seltner Zirdocarpon wiride auf Moos, An Fichten fand ich noch eine rothbraunkrustige Form von Zecidea dryina Ach (Coniangium vulgare Fries), Calicium parietinum.‘ Schaer., und ein zweites Calicium, dem C. pusillo ähnlich, doch zarter, schlanker, mit bräunlichen;' an der Basis zuweilen durchsichtigen Stielen und bräunlieh schimmernden Köpfehen; aus der silber- weilsen Kruste brachen oft grünlich - aschfarbne Staubhänfchien hervor: vielleicht ©. aeruginosum Turn,.et Borr, Schaer, im Helv. Naturw. Ang, Win- term. 1821. p.36.— Endlich Zhelotrema lepadinum: Der Spiegelberg enthält, aulser mehreren der genannten Liehenen, eine Menge von Lecidea de- colorans Fik,, L. uliginosa, und das Heer der Ce- nomyeiden, doch darunter nichts neues; an Steinen Lecides daphoena », monticola Eik. Ms, (L lapi- cida v. monticula Ach,), eine kleine, reichfrüchtige, . fast krustenlose Form, deren Abstammung aus den Ueberresten einer blutroihen Kruste und .der in- nern Beschaffenheit der Patellen erkannt wird. Ce- traria sepincola v. ulophylla traf ich hier an Fel- sen, einem für diese Art ungewöhnlichen. Stand- orte, an, Big - Den Plan, die Hohe Mense mit ihren Berg, sümpfen und Urwäldern zu besuchen, um dort eine, Nachlese unter den auf der dielsjährigen Reise ganz, vernachläfsigten Bewohnern der Baumrinden und. faulenden Stämme zu halten, konnte ich diefsmal nicht ausführen. Vor 8 Jahren, wo ich diesen Berg zum letztenmal besuchte, waren Zeeidea tersa car- neola, Verrucaria glabrata? Leconora distans Mart, Z..tartarea, L. pallescens, L, subfusca v.glaucorufa?. (höchstwahrscheinlich L. glaucorufa Matt, Erl,) 7’he- lotrema lepadinum, Parmelia perlata, diatrypa, Ne- phroma resupinata, Usnea ceratina, longissima, Col- lema saturninum das vorzüglichste meiner Ausbeule, Manche der in den Sudeten aufgenommenen zweifelhaften Lichenen habe ich hier unerwähnt gelafsen, da ich nur ungern neue Arten aufstelle, am wenigsten aber nach einzelnen Exemplaren, über. die man bei Flechten selten mit Sicherheit urthei- len kann. : 'Dafs ich eine grofse Anzahl anderer, als Be- wohner der Sudeten bereits bekannter Arten, wie. 2, B. Lecidea umbrina, L. Wahlenbergü, Lecanora‘. gelida, L. Ludwigiüi u, a, m, nicht auch gefunden; habe, muls ich theils meinem Milsgeschick auf die-, ser Reise, tlıeils aber auch der Kürze. der Zeit: zu- schreiben, die mir zu botanischen Exkursionen ver- gönnt 'war, in welcher es unmöglich blieb, das Ge-. birge so genau zu durchsuchen, als meine Vorgän-. ger, wie Mosig, Ludwig, Seeliger. und. andre,. die in den Sudeten selbst: gewohnt haben, Auch: ist das genaue Absuchen der schroffen Felsparlieeit. 550 des Brunnberges, der Schneegruben, Teichränder, nur ausführbar, wenn man, wie die Schieferdecker, in Kasten sitzend: an starken Tauen sich hinablas- 'sen kann. . Landsberg a, w.: im Dezember ı825. . v v. Flotow . - elle Correspondenz. Sie erhalten in der Anlage einige Bemerkungen und Verbesserungen zu Gärtners.Carpologie, die den Besitzern. dieses ‚Werkes: durch die Flora zu. erhal- ten: nicht -unwillkommen seyn dürfte. Da. mein Vater sich.nie ‚beeilt ‚hatte, seine Untersuchungen und Beobachtungen noch warm — dals ich sa sa= ge — in die Welt.zu schicken, sondern sie zu prü- fen und wieder zu prüfen, unbekümmert darum: ob ihm ein anderer die Priorität rauben möchte), so haben sich: nur wenige Irrthümer in sein Werk eingeschlichen, welche aber auch nur dadurch ver- anlalst wurden, dafs ihm oft nur wenige —.ja nun einzelne Exemplare zur Untersuchung zu Gebote standen, weil die Botaniker eliedem nur wenige, Aufmerksamkeit ‚auf Sammlung der Früchte und. Saamen verwendet halten, auch solche mehr. für. botanische Gärten, und nicht in wissenschaftlicher Hinsicht geschahe; es war daher oft unmöglich, von sellenen ausländischen Gattungen, ja selbst von. inländischen, sich vollständige und reife Saamen zu verschaflen; wie es mir denn selbst bis jetzt noch. nicht gelungen ist, von folgenden europäi- schen Gattungen, mit welchen mir zur genauern Bestimmung. des Embryo sehr gedient seyn. wär. 551. de, reife Saamen zu erhalten: deorus, Tozzia, Zlotionia, Utricularia, Hydrocharis, Jso&tes, Linnea, Littorella, Paederota, Rhodiola, Pallisneria, Coty- ledon, Cherleria, Cytinus, Ephedra, Epimedium, Es ist zu verwundern, dals noch wenige Samm- Jungen von Früchten gemacht werden. Selbst die Banksische hatte, wenigstens ehedem 1803, im Ver- bältnils ihres übrigen enormen Umfangs, in dieser Hinsicht nur aeusserst weniges, es wurde auch nur als unbedeutende Nebensache behandelt; und doch ist eine solche Sammlung höchst interessant und anziehend, und für die Wissenschaft absolut noth- wendig; kein Herbarium sollte derselben ermang- len, "besonders wenn solches zu öffentlichem Ge« brauche vorhanden ist. Im Museum zu Paris war die einzige Sammlung von Belang, die ich gesehen habe; nächst dieser war die von Prof. Brugmans in Leyden die vorzüglichste, beide aber waren im Jahr ı802 und 1805 noch im Chaos; ohne Zweifel wird es jetzt anders damit aussehen. Für mein Herbarium habe ich immer, so wie sich Gelegen- heit dazu fand, die Art in den zwei verschiedenen Zuständen. der Frucht und der Blüthe zu erhalten gesucht, und ich habe die Ueberzeugung, dals nur, eine auf diese Art eingerichtete Sammlung dem wis- senschaftlichen Zwecke ganz entspreche.. — Durch die Mitiheilung der italienischen, französischen und englischen botanischen Litteratur haben Sie sich ein wahres Verdienst erworben; es wäre gewils auch von Nutzen, wenn dieses (etwa in einer Beilage halbjährlich) ebenfalls von der deutschen geschehen D 552 a a u a möchte; nur söllte in allen Fällen wo möglich der ganze "Titel sammt Jahrzabl, Verleger, Format und . Preils- ‚angegeben werden; auf. diese Art, wäre. ei solches Veizeichnifs auch für den Litterätor künf- diger Zeiten von grolsem Nutzen. Werke, welche in eigenem. Verlag oder in Commission erscheinen, sind, bekanntlich den Buchhändlern ein Dorn im ‚Auge, und erfahren von dieser Seite alle möglichen tHindernifse der Verbreitung; eine solche Publicität würde.gber.diesen-Nachtheil sehr. verzingern,‘.und der: Wissenschaft. "wahrhaftig förderlich seyn. — Wenn, ich. Zeit ‚und „Mulfse. erhalte, so ‚werde ich Ihnen;in der, Eolge. eine ‚kleine Abhandlung, über das. Albumen. (ich behalte, einmal den gewohnten Namen bei:: jeder weils ,: was ich darunter, ver- stehe, ‚nehme 8. aber auch ‚niemanden ‚übel, wenn, er den, Namen ‚Perispermium palsender.. ‚ändet) . mit- iheilen. Es scheint mir, die Theorie oder die Sy- atemmaucht, gehe. hierinnen;öfters zu, weit, indem si mangken Saamen..ein.Albumen. beilegt, die wirklich keings;haben ,. und, wo..es, blofs durch die.Theorie oder;, Einbildungskraft. ersetzt. wird 5: andern. aber, dafselbe abspricht, die.es wirklich: besitzen... Was vollends. ein: zum Embryo gespaltenes. Albumen seye,.das zur wirklichen Pflanze. anpächt,. verstehe ich ‚nicht. . .. En N Te Cclw..: ... u Dr. Gärtner, . UL Botanische Nötizem. en . Bridel. ‚de. Brideri’g , ‚Bryologia universalis, wird in, Leipzig gedruckt und im Laufe. dieses Sommers: bei I. A, Barth erscheinen. . note ” "Nr0r38. Regensburg; am nal. "Juni 103. gie EuBBEL IE L A. u Bechtız LE ao ah Mittheitungen saus..der periodischen. Literatur: des Susländess' von Hrn. !Dr,.ü: Prof, GC Kanzeint Böricht“ än die Akademie‘ :der : "Wissenschaften yon: Desfontaines, Über dire Abhandlung ‘Adr Tah "yon Jussieu’s;' ; betrejfend‘ die: Mamikie "der Ei "phorbiaceen..‘ Fr om 48: August‘ 48335 g NMR Ari .F (Aus ‚den ‚Annäles :des | 'sciefices natürelles' Toni 1. Fevrier 1834. Paris: chez Becher) jenie, p 136° 'ete. ) Dies von inne ühersehenen; und von. Adan- sob "nur unvöllkommen "erlänterten: ‚Kennzeichen. der- Euphotbiaoen sind‘ endlich 'in.. den -Generibus plantarum*) - festgestellt: worden ;mnd:/maö- findet däselbst die'Beschreibüng von’3o zw:dieser Familie gehöreiden': Gattungen. ‚Sein der "Bekanntmachung des zuletzt; genannten Werkes:hat eine längere Zeit hindurch die Familie der Euphorbiaceen. nyr un. "bedentelide' Veränderungen erlitten; allein in der neuesten Zeit ist. durch die Untersuchungen der Rei- sehden 'die: ‚Zahl ‚der. ‚Gatlangen beträchtlich ver- . BE RS ae) -‘ *. Nämlich von 2 Tussion, Der Veheisetzer. Z 554 mehrt, und selbst mehr. ala verdoppelt worden, so dals , eine neue Untersuchung der Familie ein Be- dürfnils. wurde, - ; Der. von. Linn den Euphorbiaceen gegebeht ad aan einigen anderen -Schriftstellern angenon- menge; Name: Tricocoae kann defshalb nicht. beibe- kalten. werden, weil der: grölste 'Theil dieser Ge, wächse, nieht dreiköpfige Früchte*) besitzt, und mehrere sogar Früchte ohne Gehäuse hervorbrin- gen. Ads v. Jnssien glaubt mit. Recht, dals der. schon seit längerer Zeit ‚aufgenommene und in meh- seren nach Linne erschienenen Schriften gebrauch- te,;Name:.der. Zuphorbiaceen den. Vorzug verdiene. „is Die Artenzahl der Euphorbiaceen vermehrt: sich von den: Polärzotiez aus nach dem Aequator ; zu, ° upd 'der-Einflufs: des.Klima’s giebt ihnen, s0 wie. anderen: Gewächsen, “eine eigenthümliche und unter- schäidende:Gestalt, Die tropischen Euphorbiaceen sind»'holzig oder“Hleischig, "die'der:kalten nnd ge- miälsigten' “Gegenden krantarig‘ und oft’ einjährige u en hs N) Dieideh;Euphorbiaceen: eigenthümliche Fruchtform nennt “aan am schicklichsten, im..bei der hier herrschenden „90 menklatorischen. Sprachverwirrung nicht milsverstän- ‚ae gu werden, „Springfrucht, (Es ist. rhegma Mirbel, „Eistee. Richard, Saamenbaig, e9ccum, Illig. Kopffrucht "edelüs Mertena.) ' Diese Springfrücht. ist 2, 3, 4 köpfig "Ne > Ausdruck, ! ‘den Jaczuln Anleit, 2. Pflanzenkenntnif n Pe 126: zuerst brattcht), di« tri= tetradoteh. Die einzel ‚nen Theils -der ‘Springfrucht (toöculi Ilig, coques den: " Franiosen) mögen Köpfe oder Gehäuse genannt werden: Io u , Kr 555 Zur Die‘ Eupkiorbiaceet keiehhen ch Afich ! he. reizenden und verdesblith En Kräfte Kar y und. 'öb- gleich diese ziemlich gleichmälsig in" TÜR Ehe denen: Orgme ıverbreiletissindy "so-finden !efd sich doch" besonders könzentrirttin dent Kenre, Sckäun, wenn man. dem Keim von dem’Scainen dek. anierit kanischei Brechnüfßse, „hder-Pürgiernüfie- (not! Bancoul); dr Omplvaleä, Aeven'etel uveinit das Eyı weils gemölsen‘:) iweiden.ds SoiiittdanBiehnsärlein wildes Abfichrhittel; kweiiny'sche Shall esahszicht, der Keim Vontfehnt? wird} RS ‚ohtiediese.Vö richt wirkt 83’ drastisch#® B serlamun Snmid aoan mie“ ir ‚Die Sagmen der: upon Sir amarlich ölig,. und.in. ‚der. ‚Dryandnazund Seyllingia sklifera befindet..es 'sich..In ‚solcher: ‚Menge; daliotanats aus- zieht, um..es in Lampen: ZU; srerbfensentufid,.ahf3 Ar dere, ‚Weise .zu berutzen.:„Der;Saftı; ‚dek meisten «Eu«- phorbiaceen.. enthält. ‚die ‚Grundstoffe: es;Baderkär zes, :...In ‚Guyana. ‚gewinnt; ‚man.tes.:dus diefin.delreg, und, ‚mah. findet ‘Spuren, davon dm «Wußderbauiie, der "Hippomane , der Castilloa und dem.. ‚Sapium eroupen: LU. Ra 2 ‚dessen. ‚Klebrigen und wogellbimänti ne Bi ei CT Turn ai B: Ber Reue gelkraüt, enthalten, einen Werbesiot „und Be sind Croton balsamifgrum, „gromatjoum, Onseanille — Bere nd ; “ ') Mehrere anders. highar schüsig @. Planzen haben: ich, auf- gezählt in A. Richards medizinischer ‚Batanik. Aus dem Französischen, Berlin hei Enslin. Thl: 2, p- 350. Kz, VAR) 356 ' (und Eluteris), in denen der scharfe. und.ätzende Stoff in geringerer Menge:vorhanden, und mit.einem aromatischen. Prinzip. verbunden ist, als Wundmit- gel-und:auch als: innere Heilmittel in. Anwendang, “ Die: Blüthen der: Euphorbiaceen. sind. einge- Hehtächtig;. indelsen. enthalten die männlichen eini- ger Arteri aueh. felllgeschlagene Staubwege; : Meh- zers:weibliche Blüthen- enthalien auch- Spuren, von Staubfädeni Finden: sich. bisweilen Zwitterblüthenr' so: mals man, Hiese.als zufällig.betrachten ; indem ‚ie Huwin geringer Anzahl. vorkommen. und .andere Individuen der nämlichen - ‚Art derselben. völlig er- ‚nängelu" ENTE SE &iet Bi. ftagt- sich . mn; ‚ob. die Enphorbiaceen bis- ‚weilen Blumenkronen:.besitzen :, oder. ob man die gelärbtene Anhänge,: welche, mielirere. Arten zeigen, als einen doppelten. Kelch "betrachten. darf, Ob- 'gleich\die letztere: Meinung. von. einem. ‚Schriftstel-, der" angenommen wurde, .dessen Entscheidungen Hr. Srlüssieu «in mehr'als «einer ‚Hinsicht .zu ehren "hat so: sucht: er sie doch, nichts desto weniger, zu bekämpfen, EEG Die inneie ‚Hülle, welche. man als eine e Ver- doppelung. des Kelchs betrachtet, zeigt ‚nicht: die hämliche Textur, wie die äufsere;: sie- ‚yerwelkt und. fällt für sich ab, und: die,.Lage ‚beider Hüllen in der Knospe ist nicht dieselbe. Wenn :man. von der "ändern Seite gewilse,: id.. der ‚Blüthe: befindliche “Aukähge: ale. Blumenblätter betrackteti. so- ist mar genöthigt, 'ein® sehr grolse- ‚Anzahl. ‚Ker:letztern an- zunehmen; indem sie sehr vielfach:sind; und häufig a 357. mit den 'Staubfäden alterniren:: »Wenn:.aher eine . Blüthe;, wie bei, den verschiedenen: Arten; vonJa: iropha, eine äÄufsere,. in..mehrere Theile..getrennte Hülle, und überdiefs auch noch eine zweite, .inngre besitzt,. welche von..der:erstern. unabhängig;i von. dünnerer Textur, und mehr..oder. weniger lebhaft gefärbt ist: so fühlt man sich;genöthigt, die erstexg Hülle als Kelch, die zweite.als Krone zu. betrach, ten. Nun zeigen. aber mehr. als 25 Gattungen.der Euphorbiaceen. eine innere, gefärbte, und dersvon Jatropha "entsprechend: gebildete.Hülle,: und. ‚es er- scheint dieselbe auch bei bestimmten Arten, indem sie doch bei andern, sehr verwandten Formen fehlt. Dem hier Gesägten zu Folge .glaubt der;.Verf;;; dals die Enphorbiaceen -bisweilen.eine. Krone ';besitzen, allein dafs dieses Organ. in. dieser: Tamikiespieht von Wichtigkeit ist. . u 2.17% Pets aka . Die zwei erwähnten. Hüllen finden. sich, nicht bei Exevecaria,. bei Commia u.:e. a.,. wo.eine: ein fache Schuppe. die Befruchtungstheile ‚unterstütze. Alle übrigen. Euphorbiaceen besitzen. einen. meist, fünftheiligen Kelch, Ziemlich oft ist..dey-Kelch der männlichen Blüthe. von.‘ dem ‚len weiblichen‘ abweichend, = ,- rn :.2 und >: Die Blumenblätter,; wenn ‚eine: , Krotie; wirklich vorhanden ist, kommen. der‘ Zahl. nach den:Keleh- abschnitten gleich 'und-wechseln: mit.diegenT. Biß- weilen sind: die Blumenblätter zahlreicher, wie.bei Aleurites, gewöhnlich sindi.es fünf, vier: giebt-es.in der einzigen Gattung: Argytarnia, Endlich:äst: die, Krone einiger Arten von Jatropha ‚einblättxig,. “ "558 ‚DiewinnermAnhänge der Blüthenhüllen sind Drüsen, Sehwppen;Hänte, bald ‘getrennt, bald auch ingtörnig’verwachsen und eine Röhre um den Fruchiknofen: bildend. ' Uebrigens mülsen die ver- söhiedetien Kormen, welche diese, in den männli- - ehen:-Blülhen" oft ganz ‘anders, als in den weibli- chen, gebildeteit Orgahe.zeigen, bei den Beschrei- bungen der Gattungen und Arten erläutert werden. : Dex Verf. untersücht':die Lage der verschiede- vien' Bitithenitheile vor!ährer Entfaltung’ und bemerkt, dafs "siernicht "Dei’ällen Gattungen die nämliche sey,' auch’ daß ’die'Lagersler Krone von der'des Kelchs- fast iiltmer abweiche,- wenn 'beide Organe zugleich „vörhandenssikd; su :5° an i0.Die Stäubfäden- zeigen ich i in ‘der Knospe un 16h zwWeil'ferschieltenen»Zuständen: . bald bat der. T väßer schiöik seine vollkömmene Länge erreicht, urfd? {st datih !gewuniden und: eingebogenz "bald ist ertlöthfäche, kurzyoder:fast- dar nicht‘ vorbandeh;y: und-bildatsfichrerst nacht, der Entfaltung der. Blö- Ike and Nase Wlsibiih ade \ > DielEuphörbiacesirhäben:. ‚2,35 5 oder melire« re, doch kaum übenaw'Staubfäden, die Träger sind frei, ävch ein-: oder vielbrüdetig, und oft auch die Stänbbeufelz Kverwädhsend.DenPruchtboden, "weldhem die Tr ger dich eihfügen;' istHlach “oder walzenför- mig." Die 'Formeit}s6 wie: die Veerwaahsungen der Träger ‘ändern sehr ab, "Bisweilen sitid 'sie ZU eis nem" Körper vereinigt tthieilen sich ‘in verschiede- wer Hölle, Wo !daßs sie‘ "ästig, erscheinen. Der ‚Aiei- ns giebt IiferYoh "er Beispiel, 359 ° Ein Ansatz ‘von Pistill findet sich hie und wie- (der im Mittelpunkte der männlichen Blütlen,, Wolls te man die Enphorbiaceen zu:den Gewächsen mit. Zwitterblüthen rechnen, und 'sie ‘nach der. Rinfü-. gung der Staubfäden einordnen: so mülste,.man, sie. „als Iiypogynisch betrachten, ‘indem die, Träger. an. ‘dem Fruchtboden unterhalb’ des verkümmerten Pix. stlls befestigt sind? Oo... nn Die Gestalt und Bildung der Staubbentel, wel- ‘che, gewils wegen ihrer Kleinheit, von: den’Schrift- ‘stellern sehr unvollkommen' beschrieben, ‚oder: völ- ig übergangen worden sind, verdienten..allerdings "eine genauere Beobachtung," ‚Der. Verfässer ‚sah‘ dia. -Staubbeutel‘ beständig ‚zwei-, nie, mehrfächerig;;sie: "öffnen sich nach außen : der: Länge nach, nicht, ‚wie mehrere Schriftsteller angegeben haben, in dia, Queere. Sie sind unvollkommen kugelig, eyför- “mig, zylindrisch, bisweilen auf verschiedene Weisa ‘gebogen, untereinander verwachsen, oder getrennt, “aufgerichtet oder herabhängend. Die auf dem Frucht- knoten .oder den Griffeln stehenden Narben def 'weiblichen Blüthen sind drüsig, oft in Lappen B9- tbeilt, und diese bisweilen fadenartig... Die Griffel sind ‚verwachsen oder. getrennt, “ungetheilt, oder einfach und ‚mehrfach: gablig. Im» mer ist jedoch die Zahl der Griffel und ihrer Ab- theilungen in bestimmtem Verhältnißse zu dor. Zeul der Fächer des: Fruchtknotens, Die Narben einiger Enphorbiaceen haben eins anffallende und beachtungswerthe Gestalt. Bei Da- ltchampia ist die Narbe erweitert, und gleicht einem 360 Trichter; die Narben von Plukenetia und’ Hura \ sind schildförmig. Die der erstern ist vierlappig, die der andern, welche an Umfang den Fruthtkio- len übertrifft, ist 12 — 18 strahlig. Auch- die När- be von Janipha theilt sich in mehrere Läppen, durch deren. Vereinigung eine buchtige und tiefge- fürchte Masse entsteht; endlich zeigt Gyhöbh, eiie neue Gattung von Adr. von Jussieu, drei," zu‘ ‘einem ° eyförmigen, den Fruchtknoten an Größe übäitref- fenden Körper vereinigte Narben, ‚ Jede "einzelne derselben zeigt die Gestalt: eines am Grunde abge- “ stutzten Kugelabschnitts. Ku Schneidet man einen Frachtknoten queer Lin- durch: so bemerkt man mehrere kreisförtiig. ge- stelle und durch Scheidewände von “einander Ber ‚trennte Fächer. Jedes Fach enthält ein öder zwei j oben am m Innenwinkel der Fächer befestigte Bychön, fallende Veränderungen, Man unterscheidet als-. dann ı) eine äulsere, unter dem Namen der‘ Fleisch- ‚haut (Sarcocarpium) bekannte Hülle; '2)' eine" -in2 nere Haut: von fester Konsistenz, welche sich, nach der Mitte der Erucht zu, einschlägt, ünd die rächer bildet: die Innenhant- (Endocarpium); 3) endlich eine zenirale Achse oder ein Säulchen, ' un wel- ches die. Fächer befestigt sind. Die Fleischhaut, oder die äußsere Ernte ‚der Frucht, ist dünn oder fleischig, glatt oder 'yui izelig, ‚mit Borsten oder Häckerchen , bisweilen” auch“ mit dornartigen Spitzen besetzt, ee Die, unter dem Namen Köpfe oder Gelline 36r (coques) bekannten Fächer haben zwei, ‚Seiten; eine äulsere. gewölbte, und ‚eine, ‚innere, ‚aus, Wei, in,ei- nem mehr oder „weniger,; stumpfen Winkel, vexeinig- ien Flächen gebildet, Dieser Innenwinke Jegt ‚sich an, das Mittelsäulchen, und. zeigt an ‚der Spitze eine Oeffaung,, für den Dupehgang. Jer..zu „den. Saamen verlaufenden Gefälse. Bei einigen "Gattungen, ‚de- ren Geliäuse dicke Wände haben, . wie, bei, ‚der bra- silianischen . Anda,,. verwachsen: diese, ‚und, ‚bilden hur einen; einzigen, imehrfächerigen Kern. ohne: Die Achse hat die Gestalt. einer, ‚umgekehrien Pyramide. oder eines Prisma’s;, bisweilen, ist, ‚siq ge- Nüügelt, „bisweilen. Kegclförmig;. aber nicht „ämmer vorhanden;, a s Hari “Die ernährenden Gefäße, A er. r,Rrucht, gelen zum heil in die äulsere Hülle, zum: Theil, inzdie, Achse. Von hieraus entspringen. ‚Aesste,, welche, ‚sich anf, ‚der "Innenseite der Fächer verbreiten, und nach. der Spi- ize zu gelen andere, wiederum. in so viel kleine ‚Büschel,.. ‚als Fächer sind, verzweigte Agste zu,,den Ze 1,48 Eychen,. um den Nabelstrang. derselben, zu bilden, Zux "Zeit der Reife ‚verlrocknen die ‚Gefälse,,ilr ‚Zusammenhang löst sich auf und ‚die, Gehäuse 4xen- . nen sich von. der bleibenden, Aehse- . ‚Gewöhnlich öffnen sich | jene am ‚Innenrandg; ‚Id zwei, slastischen Klappen, und’ die äulsere Hülle bleibt fast immer daran „hängen; allein, in, ziemlich, ‚seltenen- “Fällen zieht, ‚auch die ‚Hülle, , wenn sie dicht und fest, wie "bei dem Buchsbaum, ist). bei: dem ‚Oeffnen; ‚die Fä- cher mit sich fort. Bisweilen. verwachsen, die, ‚Ge- "häuse und ihre, Hülle, w wenn .aig Heischig_ sind, i in einen einzigen; stets verschlössenen Körper, 62 Die Frucht ist am gewöhnlichsten dreifächerig, ' bisweilen zweifächerig, andere Male übersteigen die Fächer die Zahl drei, und so zählt man bei Hüra 15 — ı8, Crotonopsis ist die einzige Gattung, wel- che nur ein Fach besitzt. Der Saame hängt an der Innenseite dicht unter der Spitze jedes Fachs, der Nabelstrang ist dünn und kurz; erweitert sich aber in ‚der Gegend seiner Vereinigung mit dem Saamen zu einem lleischigen Mantel, welcher den Saamen krönt oder bedeckt. R Die ‚Anheftung der Eychen bietet bei gewilsen Gaitungen,.. z. B. Savia, bemerkenswerthe Abwei- chungen där. Hier ist jedes Fach fast völlig durch eine fleischige, von der Spitze herabhängende, Mas- se erfüllt, welche, je "mehr die Frucht ihrer Reife sich nähert, sich verzehrt, Das nämlich ‚Organ, obschon etwag kleiner, hat Ad. v. Jussien auch bei Amanoa und der neuen von ihm aufgestellten Gatz tung Leptonema beobachtet, Die Gestalt der Saamen ist sehr veränderlich, . Der Verf hat mit grofser Sorgfalt die Saamenhäu- te, den Keim und. defsen Lage, die Saamenlappen und den Eyweilskörper beschrieben, auch die Ab- änderungen, welche diese verschiedenen Orgäne bei einer grolsen Anzahl von Arten erleiden , kennt- lich gemacht, Die Euphorbiaceen sind krantartig, holzig oder lleischig; die letzteren zeigen vorstehende, Kanten, oder sie sind mit Häckerchen und selbst mit Sta- cheln besetzt, Die Bläiter der Euphorbiaceen sind sitzend ‚oder gestielt, abwechselnd, selten entgegen 363. gesetzt,, bisweilen büschelartig. vereinigt, und ' von. kleinen,, sohuppenartigen, leicht abfallenden Neben- blättern ‚begleitet; ie sind einfach, ganzrandig,- ge- zähnt- oder. :gekerbt, ‘bisweilen in Lappen getheilt. Ihre Oberfläche ist glaft, oder mit Borsten und Er- habenheiten besetzt: und sie zeigen am Blattstiele häufig eine oder zwei ‚Drüsen. Da .die.Blüthen, !besonders die männlichen, sehr klein 'sind „ ‚so erfordert die Zergliederung dersel- ben grofse Aufmerksanikeit. Ihre Stellung auf den Aesten- verdient-sorgfältige Berücksichtigung, da sie bei den Gattungen, und selbst bei den verwandten Grüppen; Tast immer übereinstimmend ist, und gute Kennzeichen zur Vereinigung oder Trennung abgiebt.. :Die Haare sind einfach oder’sternförmig, hin und wieder am Grunde knollig und an der Spitze drüsig,: Die Drüsen sitzen auf, oder sind gestielt, ' ziemlich kugelig; kegelförmig oder beoherartig aus- gehöblt, i , : In..dem ‘zweiten Theile seiner Abbandlung un- tersucht. der Verf. -den relativen Werth der von ihm vorher 'erläuterten Gattungsmerkmale, und leitet davon :die-von ihm selbst befolgten Regeln zur Aufstellung der Abtheilungen und Gattungen und zur. Anordnung nach der Reihenfolge ‘ihrer Ver- wanätschaften ab, Die eingeschlechtigen Blüthen, die Stellung’ der‘ Fächer um 'die Achse, dieZahl von einem oder zwei nach der Spitze jedes Fachs zu anbängenden Saa- men; das fleisihige Eyweils, flache Saamenlappen, das obere Würzelchen, diels sind die hauptsäch- 564 lichsten und unterscheidenden Kennzeichen der Eu: phorbiaceen. Der Verf. theilt die letzteren in. zwei Gruppen: die erste umfalst die Gatlungen mit zwei Saamen in jedem Fache des Fruchtknotens, die an- dere die mit einem. Die erste dieser Gruppen zer- ‚fällt in zwei Abtheilungen, Die erstere enthält Eu- phorbiaceen mit zweisaamigen Fächern, deren männ- liche Blüthen einen Ansatz von Pistill zeigen, und wo .die Staubläden rund um die Basis des letztern hkefestigt sind. Bei der. zweiten Abtheilung fehlt ‘ jede Spur .eines Pistills, und die Staubfäden sind im Mittelpunkte der Blüthe angeheftet, Die zweite Gruppe der Eupborbiaceen, mit: ein- saamigen Fächern, ist bei weitem zahlreicher, als die erste; hier, wo. die männlichen Blüthen keinen Änsatz von Pistill zeigen, fehlte der Eintheilungs- grund der vorigen Gruppe, und der Verf. war gex nöthigt,. andere Kennzeichen zu den Abtheilungen. zu benutzen, Die Gattungen Euphorbia, Dalecham- pia etc,, deren Blüthen mit einer Hülle (Involu- erum)} umgeben sind, bilden die erste Abtheilung der zweiten Gruppe, ” a Eine zweite vereinigt: die Gattungen, deren Bli- then ohne Hüllen, nur mit Blüthenblättern versehen und in kleine Büschel gedrängt sind, welche auf. einer gemeinschaftlichen Achse eine Aehre bilden ‘Sapium gehört zu dieser Abtheilung. - . . Eine dritte besteht aus den- Gattungen, welche ebenfalls büschelförmig vereinte und auf einer und. derselben Achse in Form von. Aehren gestellte Blü-, then. besitzen ‚. deren Blülhenblätter aber, äufserst 365 klein, und:ohne. ‚Drüsen sind, wie Me 'eurialiö und Alchornea; : ; or Endlich. begreift die vierte Abtheilung die Gat- tungen „Adelia, Ricinzs, Jatropha etc, deren in Ach. ren- „ Tranben-. oder :Rispen[orm gestellte Blüthen keine Art des Blüthenstandes darbieten,, welche in den 3 frühen Abtheilungen bereits vorgekommen ist. Veränderliche Kennzeichen, so.wie die Gegen: wart oder Abwesenheit der Krone, die Zabl der Kelchabschnitte, der Staubfäden, die’ Verwachsung oder Sonderung ihrer Träger, die Vereinigung oder “Irennung der: Staubbeutelfächer, ‘die Gestalt -des Fruchtknotens und der Frucht, die Dichtigkeit der- selben, die Zahl der. Fächer etc,: können 'nur zur Unterscheidung der Gattungen benutzt werden; Die Arbeit, von welcher wir so eben eine Ue- bersicht geben, enthält eine Menge neuer und inte- ressanter Beobachtungen über die Euphorbiaceen, eine jetzf aus mehr als tausend Arten bestehende Familie, welche, obgleich sie natürlich und höchst ausgezeichnet ist, doch in der Gestalt, Bauart und _ _ Stellung: der Organe zahlreiche Verschiedenlieiten darbielet. Eine zweite Abhandlung, die Fortsetzung der eben angezeigten bildend, enthält die Beschrei- bung von 85 Gattungen der Eupharbiaceen,. unter denen ı5 nen und mehrere der früher bekannten berichtigt sind. Herr Adr. v. Jussieu hat seinen Beschreibungen eigenhändige Zeichnungen beigefügt, welche die Unterscheidungszeichen sämmtlicher Gat- tungen mit’Trene darstellen, und deren Bestimmung, erleichtern, 01 10 Diese Arbeit scheint’ uns: der Aufnahme in den Memoires des savans &trangers in hohem Grade werih, und erweckt die Hoffnung, dafs der jugehd- liche Verf. das Ansehen eines'in der Pilanzenkunde seit langer Zeit gefeierten Namens aufrecht erhal- ien werde. Gezeichüet: de la Billardiöre | -Desfon- -taines, Berichterstatter, -' nn Da der beschreibende Theil der :Abhändlung über die Euphorbiaceen’.von Adr. von Jussieu nicht zum öffentlichen: Voortrage geeignet wars. 50 konnte. der mitgetheilte.-Bericht nur die Hauptre- sultate enthalten. Wir ‚sind indefsen durch die ge- Tällige Mittheilung eines Auszuges von jenem EWEI- ien Theile der Abhandlung durch den Verf selbst, in den Stand gesetzt, die gegebene Uebersicht die! ‚ser wichtigen Schrift zu vervollständigen, indem wir einen allgemeinen Ueberblick der Gattungen dieser Familie, nebst ihren Unterscheidungszeichen, und noch einiges Nähere, ‘auf. die Untersuchungen des Verf, Gegründete, demnächst nachtragen. Ä u Bemerkungen. Wenn das it Tom, If, 'pars II. p. 261 von Ro: thii flor. germ: mit Calya Taxus bezeichnete‘ : Blie- racium alpinum die ächte Linneische Pflanze ish ‚so ist Zlieracium pumilum ‘Hopp, et Wild, Kine neue Species, sonderh dieselbe Art, Dieser’calys ld- zus zeichnet die Pflanze vor ällen andern ‘ähnlichen aus, und muls als das sicherste‘ "Kennzeichen‘ iu die Diagnose aufgenommen werden. ‚Dals dieses Kenn- 367, zeichen bisher nicht beachtet wurde, führt daher, dals es an der getrockneten Pflanze. kaum. noch sichtbar ist, so sehr es an der frischen. auch scho von weitem in die Augen fällt, . .Wenn das in Sturm’s Flora vorgestellte. Hie- racium alpinum atch nicht die ächte Linn. Species seyn sollte, so ist ’es doch ganz gewils eine eigene und von dem a.a.0. vorgestellten. 3. pumilum sehr verschiedene Art, die hie und da. unter dem Na; men ‚Aieracium Schraderi ausgegeben wird. i . Die in Sturm’s ‚Flora abgebildeten Hieracia alpinum, pumilum, alpestre. (gegen Gmelin bad,) und Standuliferum sind: ganz gewils 4 verschiedene Ar- ten; ‚letzteres scheint DeCandolle unter 2. alpi- num. begriffen. zu, haben. Das. im ı0. Bde von Sturm’s Flora vorgestellte Hieracium intybaceum ıst H. amplexicaule Linn, ne IL Todesfall. ‘Am 22. April ist der Fürstbischoff von Linz, Baron Siegmund von Hohenwarth, im 8osten Le- bensjahre. mit Tode abgegangen, nachdem er schon eine Zeitlang zuvor mit der Gelbsucht war. belal- lan worden. In frühern Jahren wirkte er sehr thä- tig für den. Flor der naturhistorischen Wissenschaf- ten, umd ein Zeifgenofse von Scopoli und Wul- fen, war er mit ilınen besonders bemüht, die bo-. tanischen Schätze der Gebirgslande von 'Kärnthen, Krain und Tyrol zu erforschen. Seine, mit Rai- ner unternommenen botanischen Reisen nach den Ober. Kärnthischen Alpen ‚haben zuerst in Deutsch- land Aüfinerksamkeit erregt, und die noch jetzt 568 „statt Andenden botanischen Wallfahrten nach jenen Ländern sind zum Theil Folge ‚seines rükmlichen Vorganges,: Auch ‚bei ‚den. Unternehmungen zur Bex sleigung des Grofsglockners, defsen höchsten Gipfel er selbst-erreichte, leitete Holhenwarth das Gan- ze, ünd-seinen vielfältigen Bemühungen verdankt man--zum- Theil die wichtigen. botanischen ‚Entde- ‚ckungen, die nachher in diesen Gegenden vorzüg- lich von Hornschuch, Schwägrichen, Funck und Lauter in..der, Mopskunde gemacht worden sind; ;Auch die mineralogisehen Entdeckungen, die in «Körnthen, besonders, auf der Sanalpe, gemacht würden; sind vorzygsweise durch. seine Bemühun- gen «und .-Erforschungen, hervorgegangen ,. und er würde.noch mehr. geleistet haben, wenn er nicht ‚durch seine ‘Versetzung nach 'Linz ganz -aus seinem niätürkistorischen: Wirkuhgskreis wäre :herausgelo- ben worden, in Folge, welcher seine kostbaren na- tnrhistorischen Sammlungen und seine reichhaltigen physikalischen Instrumente "srößtentheils Eigenthum des Jöbl, Johanneum geworden sind... © YHöohenwerth-iwar Mitglied ‚der Kaiserl, Leöp;-Carol, Akademie.der Naturforscher, ‚der 6er sellschaft, naturforschender Freunde in Berlin un der Königl. bot, Gesellöchaft in Regensburg. Herr Dr. v. Vest suchte seinAndenken in der'gelehr- ten Welt durch eine ‚Hoöhenmarshia, und eine Saw ‚Jraga Hohenwarthii zu erhalten., 2.» ...,: :..Hohenw.arth’s ‚Charakter, von allem ‚Stol entfernt, war voller Herzensgüte; liebenswürdig, leutselig und berablassend gegen Jedermann; war ‚er beliebt :bei allen, die je das:Glück gehabtxha“ ben, seinem Umgang zu ‚genielsen, ‚Sein endliches Hinscheiden hat bei allen, die ilın näher kannlen, die grölste Theilnahtne erregt, ı | | | Flora Beten! F i } oder, Boranische Zeitung No, 24. Regencburg, am, 28. Jani 1825, u ei db. Recehsionen. u The English Flora; Voiöl. and IL By Sir I "€ Smith; M.-D,, FÜR; nr Presid. of the Linn, 806, ele. «1824, (London:'"Longman,. Hurst, „Rees, Orne, Brown w.iGF een; diese,2 Bde ı LE: 4’sh;t#) aus Tillocks pliilosophival- Maga- zine, März und April‘ 1824, abgekürzt übersetzt. . D.» Publikum wird diesen Theil eines lan- ge versprochenen Werkes mit Freuden aufnehmen, Diese; ‚zwei Bände ‚umfassen ungefähr die Hälfte der Phanerogamen, und der Verf. ist Willens, das Ue- brige,'d. is noch 2 Bände,.bald nachfolgen zu lalsen. Die Vörrede giebt einen 'gedrängien und meister- haften Uinrils des Wesens, einer'Flora, mit philoso- phischen Vebersichten, die aus der. Natur des Ge- genslandes sich ergeben. . Ein grofser Vorzug erwuchs. diesem Werke, im Vergleiche mit des Verf. Flora Britannica, dadurch, dafs soviel’ als möglich eine Angabe, ‚der, natürlichen Verwandtschaften jeder Gat- - tung ' müt. dem‘ Linneischen Charakter verbunden ward.” Ueberhaupt ist- das 'Werk.dey Art, dals es den :Ländsleüten des Verf; ‘bei ‚welchen man mehr ‘Aa 570 scharfsichtige Erforschung der Arten anzuerkennen hat, einen Geschmack für die böheren Zweige der Wissenschaft beibringen wird. Ein Seitenstück der Schraderischen Flora Germanica, übertrifft sie alle anderen in ihrem kritischen Theile, Die Beschrei- bongen-sind für jede Rücksicht der Unterscheidung umfassend; auch in :typographischer Hinsicht fallen die verschiedenen Arten der Bemerkungen leicht ins-Aug«— Uebrigens.Alles in englischer Sprache, Ra Hier, nur einige der darin zu findenden Neuig: keiten. Von Salicornia radicans und fruticosa heilst €; dafs ‚sie wohl Varietäten Einer Art seyn kön- nen. Callitriche autumnalis ist jetzt zuerst auf die Autorität des scharlsichtigen Wahlenberg auf“ genommen; sie war ‚C. aguatica.Yy. der Fl. Br. — ‚Keronica. hirsuta ist.:als brittisch aufgeführt,— Rec. hält, Keron,: hybrida, von St, Vincent’s Rock für verschieden von der. Pflanze d. N. von Humphrey Head..— . Y. Allionii.Hooker ist mit Grund.als Var. Inter .F. offieinalis gebracht, "Fedia olitoria und dehtatg, von-P‘ aleriana. getrennt. — Schoenus Ma- riseys. nun ein Gladium. :Schoenus albus und fuseus gu Valıla Ahynchospora, nur S, nigricans bleibt ei Sohoenus. Eleocharis. als Gattung umfafst Seirpus ‚palusiris und die durch Habitus verwandten; & edespitosns ist bei Scirpus geblieben. Cyperus füs- eus ist aus Hookers Fl, Lond. aufgenommen, doch ‚nach Rec. nicht ganz erwiesen englisch, Zriopho- rum pubescens ist neu, unweit Cambridge gefunden . Die, Gräser haben durch Zertheilung der Frü- heren künstlichen ‚Gatlungen und durch geändeite öyi Folge 'grolse Verärideruhgen erfährel,* rleuinspen niculatum hat nun den eigenllicheren Namen: aspeh rum. Phalaris arenaria wird ein: Phleum:" Mehr und Schrader’s Trichodia sind unter” Aarosiit'ge& blieben, weil 7%. rupestre. zeigt, dals deriMängel der innern Spelze nicht ‘wesentlich ist, „Agröst'seh tacea (Trichod.) scheint auf dem 'Continent’kaüni gekannt zu’ seyn; obgleich Curtis Abbildung und Beschreibung derselben garnichts zu wünschen’ übe, lalsen; "Withering hält’ sie’ irnig für di: :älpina, von welcher sie sich in der’'Rispe und’ dursh’tie gänzliche -Schiarfheit unterscheidet; Hudson be häuptele," dals: sie, auf Teuchtlen Boden“ zü Ai danina würde,- und’so-isk sie’ seind vielleicht ist, sie am nächslen mit Hi ruby , wandt, zu der sie Hudson ‘in seiher' ersten @ude gabe brachte, welcher sie auch Wahlenbergläls var. ß. zuzählt; an der Lappländischen Pilanze’ist aber die Blumenspelze ‚‚apice subintegra suberers vis*,; während an der englischen seiacen die Nerä ven deutlich sind und in einen mucto auslahfeir und dieser Unter[chied ist nicht’Zering Zu achte“ A. mutabilis Sibth,, sonst für synonym’ hit &&iacdä gebalten, ist dieses nicht, sondern höchst‘ wahr scheinlich eine Varietät der' 4, alba, Bei dem’ ‚Veii weisen von Witherings 4grostis vinealis zu” Li: alba werden noch einige Zweifel erhoben.” Die '# canina der 2teu Ausg. des ‘,; Botanical ‚Arrange! ment‘“ ist wahrscheinlich Linn@s Pllanze, " Panicum ist getheilt in Panicum mit P. viride als‘ Typus, in Cynodon'und ini Digitaria, — dir Aa vigata EB, wird hier nach Wahlenberg zuA, alpina gebrächt, Die Gattung Hierochloe, (borealis) in manchen Stücken mit gathoxanthum vergleich- bär,; einheimisch‘ in den kälteren Gegenden beider ‚Henispbären, "Auch die Gattung Glyceria aus Pia ca u, a. ist aufgenommen. Wahre Poae blei- ben’die mit eyförmigen Aehrchen. oa ‚flexuosa ist nach Schrader zu P. Zara gebracht; P, eub- eerüla und humilis als Varietäten zurück zur pra- tönsis, "BD caesia:als Varielät zur glanca. P. decum- Be ne auch hier Triodia; Dactylis stricta nach "zur Spartina. N Fesbuca' caesia wird zu pvina zurück gebracht; ist aber nicht tenzifelia auch gute Art? Die Abwe- sönheit ‚ER Gianne, verbunden mit dem Habitus, giebt Kane genügenden Chärakter. FM vivipara, von N ‚und Hooker getilgt, wird hier beibe- "Fest. iriflora kommt, sehr mit Recht, rals Vai za Fr ‚Giganten, wie decidua zu calama- ra. Bromus' 'Pinnätis kommt: wieder, wie bei Hudso on, "zür "Galtüng Pestuca, — Bromus multi= orus "nach Schrader üid Hooker, nicht nach Al. Bit. — "Br, präiensis' £. B. und arvensis Jet E& B! 920 gehen ih ‚Br. racemosus unter. —' Dr. Squarrösus wäre wohl, ‘als nicht englisch, auszti- schlielsen, eben so ie nicht wiedergefundene Str pa "pinnata. j “ 9 Die’yon G,.Don' gefundene Abend planiaiimio ist vun’ alpina, Elymus. ist nicht blöls, wie‘ "Verf, sagt: änf Kälkhoden' beschränkt. = "Zilleim" röpens y. bleibt’Varietät, obgteieli Einige daraus eine: nöne 28 rasiium gemacht hatte. : Unter Galium sind. 2 für England nen: n reum: und aristatum; so auch Sanguisor ba media, ‚Epimedium alpinum bleibt nach Rec, wohl dennoch zweifelbal, — Patamogeton euspidatus. — Sagiha } ' erecta als Moenchia glauca. Zu Myvosotis sind hinzugekommen Mm. cespitosa, sylvatica und intermedia;. ‚rupicola EB. wird nach Lehmann alpestris. ‚Lithospermum maritimium ist die. alle Pulmonaria. maritima., Die. “meisten der Pulmonaria ojie. ‚zuggschriebenen Sandgrit „auch dieder 7, angustifolig Es. ‚Eokium ztalieum ist mit Recht ausgeschlefsen;, Br dafür. gehaltene Pilan- ze von Jersey ist vielleicht N sp. — ‚Primula., sco- #ica auch in England. — Das alte Cyelameı ie; 'paeum für hederifolium. Menganthes nymph.aeoi- des (nicht nach Nym phen), "ist zu Pillarsia. 98% bracht, — Anagallis caeruleq, obgleich 'balibaren "BEL Charakters ermangelnd,, ist „noch beibehalten. - , "Gampanula Gh > Nenigkeit, — ‚Aus ER ” 6 "ihracas, unter diesen £ lie kon der EL, Brit, zur nenen ‚Axt;alı ITA. "Res, imifs 'es sehr fühmen, dafs der Verf., den Fortschritten der Wisserischaft entsprechend, gemäfs den ireiesten Untersuchungen, ‘in die durch so groä- ses- Anwachsen der Anzahl der Arten nothwendig gewordene Umschaffung der Linneischen Galtungen eirstimmiz. besonders auch bei der Familie der Dol- denpflänzen im Anfange des aten Bandes. Die Fa- alte st wie alle recht natürlichenGruppen schwer i ih Gätturigen zu -theilen; welcke daher: meistens künstlich sind;' dagegen: andererseits "wo .die Gat-- tüng.&ine"ziermlich natürliche ist, die "Arten ver- hälthifsiiäfsig dunkel: Ausfallen, z, Bi: bei: Sasfrage Mentmbulıs, Rosa, Rübus: - m Der Verf. benutzt bei den' Umbelliferae ‚Cus- son und Sprengel, und kommt;obgleich"er nicht , wie'Sprengel die Saamen,: sondern einen andern Fruetifieationstheil als Eintheiluhgsgrund: gebraucht, zu- ähnlichren‘Resultaten wie dieser, ' Hauptsächlich ietden"Verf, geneigt, für die Eintheilungen denje- Aigen! Theil ‘zu ‘berücksichtigen; welchen er den Blumen - Boden oder Disetis: („Iloral receptacle“) nennen dieses ist ‚ein 'drüsenarliger Ring unter. der geschwöllenen Basis. der Griffel und ‚meistens damit . verbunden, aber der Substanz nach — oft auch in ‚der Däuer davon verschieden, welcher zuweilen.in einen dünnen wellenförmigen : Rand oder Rräuse- lung („rufe“) ausgebreitet ist, im Allgemeinen sich, ‚so wie die Frucht reift, etwas erweiteit, - manchmal "verdarri, manchmal ganz fehlt, zuletzt sich in zwei “Theile' zertrennt, deren einer jeden Saamen beglei- tet,“ "Die Arten spheinen danach, recht haturgemäls 375. + georänet worden zu seyn. Viele. derselben mulsten ihre frühere Stelle im Systeme- verlalsen, So wer- den Caucalis Anthriscus, infesta und nodasa zu, Adanson’s Gattung Torzlis gebracht; nur CO, dau-. eoides und latifolia, welche andern. Habitus besilzen,. bleiben. Scandia Anthriscus ist. nan: Anthriseus vulgaris; die Scandices haben ‚nämlich: das. necepta«- culum Nlorale „fünflappig und gefärbt, ‘., während, Antheriscus es nur. „umsäumt (slightly. bordered)“. bat, Die Gattung Myrrhis enthält hier Linnds Scandix odorata, Chaer: ophylium temulum; ; -arırentp und dromaticum, Beiläufig:. der; Verf. schreibt Myrä rhis temulenta; aber gewils: hatte Linng ‚nicht diese Bedeutung im ‚Sinne, sondern drückteiwohl nur in schlechtem Latein :die Geschwollenheit der Knoten aus, Sison inundatum, (Hy drogetyle, i inuns. data der Fl. Brit.) und S. verticillatam ‚sind zü Sium- und Phellandrium aqu. zu Oenanthe . ge bracht.— Die Gattung Meum scheint kein.recepta- culum florale zu baben, und dies giebt einen Grund, den gemeinen Fenchel mit der Bärwurz, welche bei Einigen eine .dihamantha, bei Andern eine dethuse war und dem dnethum ‚Jpeniculum im Habitus'ähn- lich ist, zu vereinigen, — Peuoedanum Silaus, durch sein recept, {lorale und die, Frucht ausgezeichnet, . ist jelzt ein Cnidium. — . . . Some Linne's Gatiung Junous ist ganz. ningearbeitet und die Zuzulae getrennt. Juncus arcticus und p0= ‚Weephalus sind neue schotlische.Axten aus Hookers „Flora Sootieu“ 7 subverticillatus wird. für ganz ‚verschieden von dı wg ginosus gehalten, Don’s J, 37 6 supinns nur für verkümmerte Varietät des zliginö- .., sus; aber Hudson’s und Symons»’s supinus ist 5 capitatus. Die Aenderung von Zuzula in Zuciold aus grammatischen Gründen, wird sich schwerlich halten, besonders da Jussien eine Grasgatlung Zu- ziola nennt. L. campestris ßist, vielleicht mit Recht, zur Art erhoben als Z. congesta‘, ‘welche schöti‘ Forster’s „Flora Tonbridgensis““ hat. — Luzulä arcuata ganz neu für England. ‚Aumex digynus giebt den Typus einer neuen Gattung: Oxyria R. Br. — Rumex pulcher und ma- ritimus werden als unbezweifelbar verschieden her- “gestellt; , noch fehlt aber immer für England Hud- sons .R, paludosus, — Alisma Plantago ß und % weiche Withering und Symons :4. lanceolate. genannt hatten, scheinen dem Rec. der Erhaltung als eine gute Species wertb. zu seyn. a. repens ist nei hinzugekommen. " Menz ziesia enerulea wird hier mit M. polifolia (Brida Daboeci F. Br.) vereinigt, ob’ sie gleich nut acht Staubfäden hat, — Calluna bleibt als Galtung bestehend; — Daphne‘ Mezer eum ist an verschiede- wen Orten gefunden, — Die "Ungewilsheit über ‚die, englische ‚Blatine dauert fort,. wahrscheinlich ist sie Yon E, Hydiopiper L. verschieden. “or Bei Savifraga ist D. Don’s erlographie die- ser Gattung benutzt worden. 8. miüscoides (Had- sone eaespitosa); S, pygmaea, eine Entdeckung von “bamtes Don; :S afinis und ineurvifolia, von‘ einem "eifrigen Forschen, Mackay; S. Zepzöphylia und 5 Ixöbeiirens:' alle neh ‚ äber &inige davon‘so’ zwei- ' un 377 felhaft, dafs’sie zu Gründung’ ihres. Namens ’ferne- rer Beobachtung bedürfen... sS.spalmata: ästeziur Var, der S: enespitosa. der B.xBi gemacht, 3 Se. Heröulns auch inYoikshire, — (Hüdsons. Dianthusrarena- rissbleibt noch :unaufgelöset, }. Oucubalus; bavtifer ist ausgeschlossen, “:Silene paradoxa'—: diepexata quaestio'.der- engl, : Botaniker -*—..weiset: sich als blofse Var. der iS, 'nutans atis, wie die ::Spergul& pentandra der E, B.: als sölche von Sp.:arvensis... Die: Gattung: 'Zuphorbia ist aus der-Klasse Do- ı - decandria. in. Monoecia 'Monandria gebracht: wor- den, Das, was Liane und..andere für Staubfäden nahmen;,. schein en. besondere: unfruchtbare, Blumen obne-Kelch. und’ Corolla- zu seyn,.-deren ‚jede aus einem Staubfaden: bestehty:welcher ;vomW\Stieleinur durch ein -sonderndes' Gelenki:unterschiedemcnmnd nebenbei mit einiger Entfärbung ausgezeichnet: ist, Rec. weicht vom Verf. darin ab, dalsRec;rdie Mespilus' sativa ‘der alten Autoren für deniengli- schen: wilden Mispelbaum ansieht, - Unter "Zyras hybrida der Irühern Werke scheint mehrials.eiwe Art 'gesteckt:zu haben: . die Schottische von-der-hi- sel ‚Arran, welche: 7, pinnatifida. Ehrhus Beitr. ist, und Hwädsons Pilanze,. die .eine «Varielät! von: 2, ‚dria zu seyn scheint, "Spiraca salicifoliä, als. ein- heimisch -anfgeführt, dürfte nach Rec.- inimer! noch Zweifelserlauben, ee ST I -Die:R os en „haben :eine: "gänzliche: Revision er- Kahren, "woaundie. Arbeiten.\und.Bömerktüngen von WäodsjLindley,.Sabineiund:E. Forsterviel 'beitrugen,. Der-Verf.‚gelit 'einen:Mittelweg. zwischen . 578 Woods, der zu viel Arten schuf, und Lindley, welcher zu viel vereinigte, hält übrigens das Er. stere für minder nachtheilig,. A. cinnamomea ist nicht wieder aufgefunden worden, AR. Doniana, Salbini (die schönste der ‚englischen), sarmentacen, bractescens und dumetorum sind neue, durch Woods hinzugekommene Arlen; A. subglobosa und A. For-. steri von Smith selbst... AR. villosa der E. A. ist gracilis. Woods und dieses. Werks; A. mollis ist villosa; R, scabriuscula zur Varietät von tomentosa gemacht, AR. dumetorum ist Borreri, und R. collina ist systyla, . „Gleicher Behandlung mufsten die Aubz unter- worfen werden. So finden wir nun A. plicatus, rhamnifolius, leueostachys, glandulosus, nitidus und afinis, alle.neu aufgenommen, theils auf die Auto- zität von Weihe und Nees von Esenbeck, Ver, fafsern des sehr vollkommenen Werkes mit Abbil- dungen über die deutschen Aubi, theils auf die eis ‚niger englischen Botaniker, welche in-ihren eige- nen Ansichten durch diese Autoren befestigt wur“ den; die Aenderungen sind mit besonderem Scharf- ‚blicke gemacht, und sollten einige jüngere Freun- ‚de des Studiums die Vermehrung der ‚Arten unbe- ‚quem finden, so werden sie durch die Correctheit späterer Vereinigungen, wozu diese scharfen Tren- nungen führen mülsen, entschädigt. In diesen schwie- zigen Gatlungen ist es doppelt wichtig geworden; ‚die sich ähnlichen Species zusammen auf. dem We- ge von Abtheilungen unter leitende Charaktere zu (bringen, wie hier der Verf, thut, so dafs der Ar \ BG Zu 379 fänger, wenn er auch im Bestimmen der Arten nicht glücklich ist, doch wenigstens ihre Verwandtschaf.- len. aufinden kann, ‚Auch bei den Potentillae wurden die nenern Monographien berücksichtigt. — 72 aurea der Z, B. ist hier P. alpestris. — Fragaria sterilis ist gleich- falls den Potentillen beigesellt, —. Die zwei Varie- täten oder verschiedenen Zustände der PR. fruticosa hätten der Aufmerksamkeit der Forscher bemerk- lich gemacht werden sollen: die Pflanze von Tees- dale, bei den ältern Botanikern „Zboracensis“ ge-= nannt, war damals so wenig gekannt, dals Ray in der 2ten Aufl, seines Catalogs eine Abbildung da- von. gab — eine andere erschien, in, einem früben Bande der Philosophical Transactions —; im an- dern Zustande findet sie sıch (bei Devil’s Siedge- gale n. a..O,) in Cumberland, mit breileren, weni- ger zurückgerollten und weniger behaarten Blät- - tern, mit abweichender Verästelung,- und diese scheint die den Ausländern bekannte Pllanze und der Ursprung ‚unserer Garten - Varielät zu seyn. Die Tafel in der English Botany scheint nach. einem Garten- Exemplare gezeiclinet zu seyn, denn alle die von Teesdale würden nicht Eins wie dieses geben. Nachzutragen ist noch, dafs seit dem Drucke ‚dieser Flora auch Gentiana germanica als einhei- misch in Essex gefunden worden ist. — . Cuseut« europaea wurde in, zwei verschiedenen Zuständen ‚angelroffen, deren einer zwischen dem gewöhnli- ‚chen und C, Epithymum in der Mitte steht. . Die Schuppen der Torolle, welche Smith und Hoo- ker an der europaea. (gegen R. Brown) längnen, fand Beec., zwar nicht im Schlunde, wie, bei C. Epithbymum, sondern tiefer unten, und van ande- rer Gestalt, un er ben.re Die Register zu diesem Werke sind ausführli- „cher, als gewöhnlich, mit. Hinweisungen auf die „natürlichen Familien und die Synonyme anderer Schriftsteller, . 0 . . Rec. bedauert, dafs in diesem so vortrefllichen Werke den Pflanzen nicht mehr provincielle Namen „beigefügt sind, Salehe Namen dienen die Geschichte 580 des. Gegenstandes zu erhellen, und deuten oft auf. Beziehungen, die der mehr philosophische Forscher .. übersehen könnte, „Der erste Schritt zur Kennt-' nils ist eine rohe Vereinigung einzelner 'Thatsachen, welche oft in dem gewöhnlichen Namen zu entde- cken ist; der folgende eine genaue scharfe Ana- lyse, und Erforschung der Rinzelnheiten, und auf dieser Stufe befindet sich gegenwärtig die Wissen- schaft der Naturgeschichte in diesem Lande; der Uritie und’ wichtigste ist die Verallgemeinerung der besonderen Wahrheiten, und diefs ist das Ziel, wo- nach alle unsere Bemühungen zuletzt gericlitel seyn sollten, und von. welchen Resultaten 'das für die - ‘Wissenschaften wichtigste sich zuversichtlich vor- aus sehen läfst.“ . 0. MU Anzeigen. ‚Genera nova plantarum iconibus observationidusque illustrata; auctore Leopoldo Trattinniek, Musaei botanici Caes, Reg. Custode,' Magnatum Austr. infer. Phytographo etc. Man beklagt sich vielfältig in unseren Tagen über die nnaufhörlichen, fast unübersehbaren Neue- rungen in der Botanik, durch die einer nicht ge- ringen Anzahl ihrer Verehrer ihr Genufs erschwert ‘oder wohl gar verekelt wird. In’ der That, wenn keine Gleichförmigkeit obwaltet, wenn kein An- 'baltspunkt vorhanden ist, mit dem sich die Refor- men älter Nenerer verknüpfen lafsen, so ist auch nicht abzusehen, was am Ende noch -aus unserer Botanik werden soll, und zwar um so weniger, dü ‘es uns nicht möglich ist, alle in und ausser Euro- 'pa unternommenen Veränderungen kennen zu .ler- nen, so wie im Gegentheil die Franzosen, Englän- ‘der, Italiener n. s. w, die in ‘Deutschland erschie- nenen Elucubrationen gewöhnlich kaum zur Hälfte “erfahren, . ' Einen solchen: Anhaltspunkt hatte man aber noch ‘vor etwelcli und zwanzig Jahren an Schre ‚bers Ausgabe der Genera plantarum, und an, D3. ta Marck’s Ilustration des' Genres. Allein ‚Bier ungeheure Fruchtbarkeit: der neuesten ‚Periode, al; \ Enitdeckungen; Berichtigungen, und Neuerungen 581 muls jeden in die Weihe unserer Wissenschaft Ein- iretenden schüchtern und verlegen machen: indem er alle Augenblicke in Gefahr geräih, durch zu vieles Vertrauen auf seine Gewälrsmänner irre ge- leitet zu werden, und bald wesentliche. Verbesse- rungen zu versäumen, bald von eiteln, unstatthaf- ten Neuerungen geläuscht zu werden, und’ so sich von seinem Ziel einer soliden ‚Gelehrsamkeit nur noch weiter zu entfernen. » Ein Werk, das sich an Schrebers und De la Marck’s Unternehmungen anschlielst, das ihre Un- vollkommenbeiten ausgleicht, und ihre Mängel durch Aufsammlung der neuesten Verbefserungen und Ent- deckungen ergänzt, scheint demnach :ein wahres, ein dringendes. Bedürfnils zu seyn. Denn ohne das- selbe, und ohne den Inbegriff aller bis auf diesen Tag geleisteten Arbeiten, Eroberungen und kriti- schen Beleuchtungen zu kennen‘, muls jeder bota- nische ‚Schriftsteller Gefahr laufen, Fehler zu be- gehen, jeder Andere hingegen völlig in Finsternisse geratben, und durch Vermischung des.Neuesten mit abolirten alterthümlichen Irrihümern, durch eine auffallende Inkonsequenz vor den belser Unterrich- teten- sich lächerlich machen. .- Bei dem grolsen Umfang der botanischen Lite- ratur, bei der Kosibarkeit ihrer Produkte, und 'bei der höchst fatalen Verstreuyng vieler wichtiger Ar- tikel in gemischten ephemerischen Werken blei- ben den meisten unserer Mitarbeiter. oft sogar die Namen vieler der produzirenden Gelehrten unbe- „kannt; um wie viel weniger darf man eine Be- kanntschaft mit ihren Leistungen voraussetzen? — Was kann aber hieraus Anderes erfolgen, als ärger- liche Mifsgriffe, lästige Wiederhölungen, widerspre- chende Behauptungen, und allgemeine Verwirrung in den Begriffen? — Sind aber nur einmal die Gat- tungen fest gestellt, so Lreffen wir mit Leichtigkeit ‚auch ‚die Arten, regeln wir mit Präcision die Sy- steme, und verschaffen uns: einen Üeberblick des Ganzen, wie wir ihn zu was immer für einer phi-, 'losophischen, physiologischen oder technischen Ab- Er sicht bedürfen, u Ueberhaupt ist die-Kenntnifs:dex 382 Pilanzengattungen die Grundlage der ganzen prak- tischen Botanik, und was wir immer von ihr wis- sen, ist eilles, empirisches Spielwerk, wenn unser Wissen nicht auf diesem Fundamente ruht. Selr zahlreich sind allerdings die Berichtigun- ‚gen und Ergänzungen der Neueren. So wie aber nicht Alles, was glänzt, Gold ist, so sind auch nicht alle Neuerungen — Verbeßerungen. Es liegt da- her Alles daran: Beide genau zu unterscheiden, da- mit wir eben so wenig das Schlechte für das Güte nehmen, als das Gute sammt dem Unkraut vertil- gen. Der grofse Unterschied zwischen den Werken unserer Vorfahren, eines Linnde, Schreber, De la Marck u. dgl., und jenen der Neueren besteht darin, dafs wir aus jenen die Fehler, aus diesen — das Gute heraussuchen mülsen, Da nun aber eine solelie kritische Untersuchung nicht die Sache eines Jeden ist, so scheint es nölhig zu seyn, dals irgend Einer, den eine verjährte Erfahrung, völlige Unpar= 1heilichkeit, und ein reichlicher Vorrath an Mate- rialien dazu berechtigen, es einmal wagt, das Neue zu ‚sichten, und die Mängel des Alten durch diese mit Behulsamkeit ausgewählten Resultate und Ent- decküngen der Neueren zu ergänzen, Man erwarle hier durchaus keine Anmafsungen, keine Macht- sprüche, sondern nur solche Ueberlieferungen, die durch apodictische Beweise gerechtfertigt werden können, und wirklich gerechtfertigt werden. Der Zweck des Herausgebers ist, das Studium der Pflan- zenkunde so viel möglich zu erleichtern und zu vereinfachen, und das Mittel, das er erwählte, scheint in der That das einzige zu seyn, weil es durch diese Darstellung leicht wird, jede Pilanze zu erkennen und zu benennen, weil man auf die- sem Wege selbst von den übrigen unbekannten Ar- ten, Begriffe erhält, und weil des Herausgebers Be- merkungen und Mittheilungen dem Leser die Ker- ne aller jener Eluenbrationen überliefern, die er sonst aus weilschichligen Wäldern zusammensuchen, und aus selır lästigen Hülsen berausbrechen müfste: Wie dieses der Unterzeichnete zu bewerkstel- ligen gedenke, zeigt das vorhandene Probe Heft in 385. zehn Beispielen solcher neuen Gallungen, und et glaubt um so mehr, sich darauf berufen zu dürfen, da auch für diejenigen, die nur dieses allein be- halten wollen, sein Gehalt immerhin interessant seyn und bleiben mufs, weil es unr solche Gattun: “ gen enthält, die sie aus Schreber und De la Miarck nicht kennen gelernt haben würden, und weil insbesondere die kritische und historische Be- leuchtung dieser zen Gatiungen ihnen eine sehr vollständige und befriedigende Kenninifs derselben verschaffen muls, zu deren Besitz,sie aufserdem nur mit vieler Mühe, und sehr bedeutendem Aufwande gelangen könnten: denn sie würden dazu die kost- baren Werke von Humboldt, Roxbourg, Smith, Labillardiere, Rudge, De la Rache, Vahl und .so weiter, aulser mehreren periodischen Wer- ken, bedürfen, el Da also dieses Werk eine Fortsetzung von De la Mark und Schreber ist, da es nur neue und verbesserle Gatiungen liefert, da es mil gröfster Voll- ständigkeit alle Forderungen der Kritik und der Ge- schichte befriedigt, und auf diese Weise den ver- lornen Anhaltspunkt wieder herstellt, so dals man nun auch wieder Schrebern und De la Marck mit Sicherheit benützen kann, und da es endlich dem dringenden Bedürfnifse der Botanik, der Fest- stellung und Gleichlörmigkeit der Galiungen Genüge leistet, so hofft der Unternehmer auch den Beifall und die Antheilnehmung aller entschiedenen Freun- de der Botanik zu erhalten, und von ihnen so viel als nöthig unterstülzt zu werden, um sein Vorhaben ‚ausführen und vollenden zu können. Sobald sich der Unterzeichnete von einer solchen Antheilneh- mung und Begünstigung 'zu überzengen im Stande ist, wird er nicht säumen, die in Bereitschaft lie- gende Fortsetzung zu liefern: denn mit Materialien aller Art ist er so reichlich versehen, als man es nur immer wünschen mag; auch ist seine ganze Lage geeignet, ilın zu dieser Unternehmung mil al- len 'Vortheilen auszustatten, die ihre Ausführung - begünstigen. Und eine 35 jährige Vorbereilung, si- D 584 ehert: ihn vor vielen Uebereilungen, in die jüngere. Botaniker nur allzuoft zu verfallen Gefahr laufen, “Wie weit sich die Ausdehnung dieses Werkes erstrecken werde, läfst sich vorläufig nicht bestim- men, da noch fortan neue Galtungen entdeckt, und von den alten geschieden werden; doch ist zu be-. merken,.dals in unserem Werk keine Gattungen auf- genommen werden, die nur ganz unvollständig cha- rakterisirt werden könnten, sondern nur solche, von. denen man beiläufiig eben so complelte Noti- zen mitibeilen kann, als von den in dem Probe- Heft aufgestellten ı0 Beispielen. — Die technische und merkantilische Einrichtung besteht in Folgendem;. Jedes Heft besteht aus 10 . Nummern; zu jeder Nummer gehört ein freies Blatt ‚Text in 4to, und eine Abbildung auf ı, 2, bis 5 Blättern, um durch einen wohlgewählten Repräsen- tanten die Gattung vollig kennbar darzustellen. 10 Hefte konstituiren einer Band von ı00 Nummern; und jedes zehnte Heft liefert den Titel, und'die nö- thigen Register zur Ergänzung des Bandes. Man kann übrigens die Gallungen nach was immer’ für einem System ordnen, weil alle Blätter frei sind. Jedes Heft kostet 2 fl. 3okr, C.M, im Zwanzig- Gulden- Fufs, Buchhändler erhalten die gewöhnlichen. Pro- eente, und auch Privatpersonen, welche sich um Absatz bewerben, und alleSorgen der Versendung etc, anf sich nehmen, erhalten das fünfte gleichnamige Exemplar unentgelllich, wenn sie sich unmittelbar an den Herausgeber wenden. un. Die rühmlieh ‘bekannte Buchhandlung Carl Schaumburg ’et Conip. zu Wien in der Wollzeile, Nr, 775. hat von dem Herausgeber die Commission vorzugsweise übernommen. - * " Leopold Trattinnick, , wohnhaft zu Wien in der Schwertgasse Nr.357. ...,°. Die Redaction der Flora wünscht dieses höchst “ Intressante, jedem gebildeten Botaniker unentbehr- liche ‘Werk, auf alle mögliche ‘Weise zu befördern und indem sie sofort Bestellungen annimmt, wird sie solche auf’s' pünktlichste-besorgen, u Erste Beilage E zur Flora “oder botanischen Zeitung ı 825, , Erster Band Correspondenz. Fortsetzung des Auszuges aus einem Schreiben ar Se, Eazellenz, den Hrn, Grafen de Bray, k. ‚ baier, Gesandten zu: Paris und: Präsidenten der. k bot. Gesellschaft zu Regensburg etc, elc., vor. „JA. Schultes,'k, baier. Hofrathe und Pro=. fessor zu Landshuth eie, dd. ı3. Sept, London. ( Vergi. Flora'1834, S, ‚675 nos 721. .) Nach einer a2stündigen Ueberfahrt über den Kanal landeten wir am a6ten August zu Harwich, wo wie alsogleich Gelegenheit hatten, die Willkür in der In- terpretation eines Geseizes kennen zu lernen, das man in den Zeiten Napoleons als eine neue Erfindung‘ des Despotismus verschrieen hat, das aber in dem’ sogenannten Lande der Freiheit schon seit Jahrhun-' derten bestund. Dieses Gesetz belegt jedes Pfund in England eingeführter Bücher mit einem Zolle von. mehreren Groschen. Nun hatten 'wir, um die auf unserer Reise gesammelten Pflanzen schnell zu trock- nen, ein halbes Dutzend Folianten in unserem Wa- gen ‚mitgeführt und mit zu Schiffe genommen, und sollten, jetzt,.. obschon diese Folianten, alte juridi- . sche und! ascelische Tröster, durchaus nichts anderes SH 4 E} als Herbarien- Papier. waren, nicht weniger als ei- nige 30 Gulden Mauth dafür bezahlen, und diels blofs, weil sie noch immer Büchern glichen.. Es brauchte vielen Spafs und vielen Ernst mit dem stu- piden Ober-Mauthbeamten, der nicht einmal die la- teinischen Titel dieser Tröster lesen konnte, bis wir denselben vermöchten, diese 6 Folianten als Wi« ekelpapier für seine brennrothe Perücke anzuneh- men, und uns die ungeheuere Taxe, die wir für die- se:im Zorne der Musen geschriebenen Lappalien über Pandekten- und den heil, Augustin hätten bezahlen sollen, nachzulassen. "Wir ımulsten nun Pflanze für Pilanze aus unseren Tröstern herausnehmen, neues Papier zu Ipswich für einen ungeheuern Preis kau- fen, und. verloren Geld und Zeit für eine schlechte Interpretation eines noch ‚schlechteren Maüthgesetzes. Möchte diese unangenehme Erfahrung Botanikern, die künftig nach England reisen, als Warnung dienen; ihre auf der Reise gesammelten Pflanzen in keine alten, mit messingenen Ohren versehenen, Tröster zu legen. Wir fahren den Ouwel mit der Fluth hinauf nach dem kleinen, traurigen Ipswich, und bewunderten die schönen Ufer dieses Flusses, die einen ungeheue- ren, herrlichen Park zu bilden schienen. Was uns vorzüglich hier auffiel, war das tiefe, satte Grün der‘ Wiesen, und das schwarze Grün der Bäume und Sträucher und der an den Hecken wachsenden Pflanzen: Wir haben öfters die Abbildungen der Pflanzen in. der Flora londinensis und English Botany wegen ih‘ res dunklen Kolorites tadeln gehört und selbst ge- tadelt, sahen aber jetzt nur zu deutlich, dafs unser Tadel ungegründet war, indem wir die Gewächse bier noch dunkler und 'schwärzer grün fanden, ala Er nn | Pan 3 wir sie in den Abbildungen gehalten sahen. : Ausser Ulex europaeus, Genista angliea, und einen Rü- bus, der von allen englischen. Botanikern. als Frutioo- sus erklärt wird, von unseren R Jruticosus auf dem festen Lande aber sehr verschieden ist. (er hat immer blafsrothe Blumenblätter), fanden wir die Strafsen- Flora der Insel von der des festen Landes nicht sehr verschieden. Am 27ten gegen Mittag führen w wir mit der Mail- Coach von Ipswich zu Norwich ein, wo wir, durch, einen blossen Zufall, den Zweck unserer Reise nach Norwich erreichten. Sir James S mith, zu wel» chem’ wir hierher‘ wallfahrteten, war so eben von dem Lande nach seiner Vaterstadt zurückgekommen, und wieder aufdem Punkte, auf die Villa seines Freun- des zurückzukehren, ‚als wir ihm. unsere Aufwartung. in seinem schönen Hause machten, Herzlich freuten wir uns, diesen hochverdienten Mann von der schwe- ren Krankheit, die sein Leben in diesem Frühjahre so sehr bedrohte, so weit wenigstens hergestellt zu sehen, dafs er die Stunden seiner Musse der amabilis scientia, wie vorher, wieder widmen konnte. Er war so eben mit der Revision einiger Druckbogen der dritten Auflage seiner Introduktion beschäftigt, und nächstens werden die beiden letzten Bände seiner neuen, in englischer Sprache geschriebenen, Flora britannica erscheinen. Mit einer Güte und Gefällig- keit, dieimmer nur das Eigenthum grofser und hoch- gebildeter Männer ist, und die der Sanftınuth, Lie- benswürdigkeit und Herzlichkeit dieses wahrhaft ed- len Mannes, wenn es möglich wäre, noch mehr von jenem Zauber leiht, wodurch man. sich unaufhaltbar zu ihm hingezogen fühlt, wenn, man ihn auch nur 4 eiomal sah, zeige er uns die Kostbarkeiten seiner, in ihrer Art wirklich einzigen, Sammlung. Lin- ne’s Bücher, mit eigenhändigen Bemerkungen die- ses unsterblichen Mannes an ihren Rändern vollge- schrieben, viele kostbare, noch nicht herausgegebene, Mänuseripte desselben, sein Herbarium in derselben Ordnung, und sogar noch in demselben Kasten, in welchem dasselbe einst zu Upsala aufgestellt war (so wenig auch die altmodische Architektur dieses Ka- stens zu der eleganten Einrichtung des Smithischen, Museums harmonirt), die Insekten - Konchylien - und Mineraliensammlung dieses zweiten Schöpfers der Na* tur, sind in Sir Jam es’s Museum mit einerSorgfalt, mit ‚einer Gewissenhaftigkeit aufgestellt und aufhe- wahrt, die beinahe an eine Art von religiösem Kultus gränzt. Mohamed’s Gebeine können in der Kaaba zu Mekka nicht gewissenhafter aufbewahrt seyn, als Linne’s Sammlungen zu Norwich in dem Hause des Sir James. "Während wir das Schicksal segnen; das diese Schätze des nordischen Propheten in die Hände eines solchen Chalifen führte, aus welchen sie, da Sir James leider keine Nachkommen- schaft hinterläfst, entweder nur in die Hände eines treuen würdigen Freundes, oder eines Volkes kom- men können, das den hohen ‘Werth derselben zu fühlen weils, und sie als Nationalschatz zu achten wissen wird, müssen wir Kontinentalen doch immer. : bedauern, dafs sie unter die: toto disjunetos orbe Britannos gerathen sind: denn es wird leider nicht jedem Bos taniker möglich seyn, auf die Insel hinüberzusegeln, oder zu rudern, um dort seine Exemplare mit jenen Linne’s zu vergleichen. 5 Non euivis: homink, contingit .adire, Corinthum. : Und, dach wird, in sofern ein Tribunal hotanieum oder eine Synodus botaniea ‚noch lang. ein frommer "Wunsch bleiben wird, und, ‚bei den ‚Menschlichkei- ten, die den Botanikern sa gut; ‚wie anderen Söhnen Adamıs eigen sind, ‚bleiben mufs, kein anderes Mittel ausführbar : seyn, ‚als dieses, . dat man in jedem Lan- de, in welchem man Botanik, mit Erast treiben will, wenn ich so sagen. darf Fi rilial- Herbarien anlegt, welche mit,. den ‚Original - Herbarien - Linne’s, Thunberg’s, Pallass, Vahls, Desfontai- n.es’s, Ruizund Pavon’s, Willdenow', Hum« bold i’s etc. genau und gewissenhaft, verglichen sind, Der edle Sir J ames. würde seinen, ‚Schatz. in dieser Hinsicht jedem, gern. dargebothen und ‚jede ähnliche Benützung, gestattet ‚haben. _ Wenn : irgend ein wohlhabenden, Botaniker auf dem festen Lande seine Sammlung, oder irgend eine Regierung auf demselben, an deren Instituten sich ein vollständiges Herbarium befindet, welches alle . Linneischen Arten besitzt, (die. heute, zu Tage. wohl leicht zusammengebracht werden können) ähr Herba- rium mit dem Herbarium Linne’s hei Sir James durch einen wohlünterrichteten ‚Botaniker. sorgfältig hätte vergleichen’ lässen , so würde, ‚man. auf dem fe- sten Lande eine treue Kopie, ‚des, ‚Linneischen Her- bariumy erhalten haben,, und. könnte, in. zweifelhaf- ten Fällen, mit. Sicherheit, bestimmen, . was Linne unter einer bestimmten, . Art verstand. Von, diese Kopie könnte man, dann eine heliebige / Anzahl ande- zer Kopien erhalten, und jedes, ‚Land könnte sich nach und nach eine Sammlung, ächter Linneischer Arten verschaffen, Ohne ähnliche, ‚Vergleichung / Rn 6 gröfserer Herbarien untereinander, z, B. des Berliner mit dem Pariser, und eines oder des anderen dieser beiden mit dem Bankischen oder Lambertischen Her- . harium ist kein Heil mehr zu erwarten, und die Wis- $enschaft mufs, durch Anhäufung grofser einzelner Herbarien ohue vorläufige Vergleichung derselben, vielmehr verlieren als gewinnen, und unter der Last der-Synonyme erliegen. Hätte Sieber seine auf Kreta und in Aegypten gesammelten Pflanzen. mit Sibthorp'sund Desfontaines’s Herbarien ver- glichen,: so ‘würde mancher Zweifel‘ gehoben seyn, und’ hätten die. neuesten Reisenden in Brasilien, ‚Fürst Neuwied, August St. Hilaire, Mar- tiws, Pohl ihre gesammelten Schätze vor der Be- schreibung derselben verglichen, so würde manche ‚überflüssige Synonyme weggefallen seyn. Von einemi Herbarium zu dem änderen reisen, und das Bild seis hei zweifelhaften Pflanzen blos im Gedächtnisse mit sich herum tragen, heifst auch dem befsten Gedächt- Sisse mehr aufbürden, als es zu ertragen vermäg, und welche Verwirrüngen hierdurch entsteien, kann zhan an einem unserer neuesten gröfßseren botanischen Werke ersehen. ' Veber Pflanzen, die man nicht ge- Schen. hat, und blos nach mangelhaften Diagnosen vdef unvollkommenen Beschreibungen kennt, urtheis ien ‘oder gar'absprechen, heifst wie der Blinde von der Farbe ‘sprechen. II faut voir! dit Vaveugle "Sir James besitzt, ausser dem Länneischen "Herbariurn, roch eine eigene grofse Pflanzen-Samm- Tung, die vorzüglich an Neuholländischen und Ne- Paulischen Pflahzen sehr reich ist, zu welcher Prof MWallich zu Caleutta, der einige Zeit über‘ durch das indische Klima sehr gelitten hat, manches bei- trug. Die Exemplare Linn %s;- wie: jene‘ des’ Sir James, sind sehr gut erhalten, ‘und’nach der ältern Methode, die bei uns auf dem festen Lande nicht mehr gebräuchlich ist, auf eineii Polioblatte aufge: klebt, und mit Sublimatauflösung überwaschen. Auch Sibthor Ps -Herbarium: befindet: sich gegenwärtig zur Herausgabe der, ihrer Vollendüng nahen, Flora graeca in Verwahrung des Sir J ame Unter Einne’s Papieren’ fand’ ihr gegenwärti- ger Besitzer eine Menge Abdrücke zweyer Broschü- ven ‘des unsterblichen: Mannes, " ‚die nicht" in’ den Buchhandel gekomvien zu seyn’ scheinen. Eine der- selben führt den. Titel: „ C. -Linnaei, Med.'D,, observationes in regnum lapidewin;“ und enthält eine Uebersicht des Mineralreiches, "wie man das- selbe zu Lbinne's Zeiten gekannt haben möchte; die andere hat die Aufschrift: „ Orbis eruditi judi- cium de Caroli Linnaei, MU D.; 'seriptis.e Jede derselben füllt genau einen Bogen, Sir James hätte die Güte, mir und meineni- Schnie‘;; jedem von’uns beiden, ein Exemplar mit seines Nameis Unterschrift, zu schenken. Die letztere dieser Schriften’ (sine 'ldco et anna, wie die erstere) - scheint‘ eine Hothgediun- gene Vertheidigung dieses grofsen- ‘Mannes gegen’ ei- nige seiner undankbaren und verblendeten. Zeitgenos- sen. ‘Was aber der: Bescheidenheif’ ünd Friedferlig- keit Linne’s ehen so: viele Ehre bringt; als die Rus he, mit welcher er "diese 'abgedrungene Selbstver- theidigung schrieb; 3, welche lediglich nur die Urtheile der vorzüglichsten‘ Möher seines Zeitalters,. de Gor- ters, Boerhaaviis, van Royen’s, Bur- mann’ s, des ältern, Gronovs, 'Sloanes; Dil- len’s, Lawson’s, Jak. ‚Donelbs,; Sauvagess, Ant: Jussiews, Barrere's, Alb. Haller’s (vor dem: Zweikampfe des Sohnes desselben mit dem Ritter des Polarsternes),, Gesner’s, Joh. Gravel’s, Pfarrers zu Strafsburg, Gleditsch’s, Breyn’s, Lang's, Pfarrers zu Halle, Menkhen’s, Rohls zu Hamburg etc. etc. über ihn enthält, ist die. Weis- heit, mit welcher er dieselbe später gänzlich unter. drückte, und dadurch. seinen Gegnern neuen Stoff zu ‚einer Fehde entzog,. die, wie die meisten rein lite- Tarischen Fehden, zu. nichts führen, als zu herzli- chem’ Bedauern der kämpfenden Parteien. Es scheint, als. wenn das Motto, das ‚Linne bei dieser Bro- schüre wählte;. En i „PFamam extollere facts Hoc virtutis opus® _ Ihm. schon während der Abfassung, mit diesem Ge: fühle heseelt hätte. re „ Ganz ‚etwas anderes ist es aber, wenn der Be- sitzer des Linneischen Herbariums und der hinter- Jassenen Schätze des Schöpfers der amabilis scienti@ in ein Paar Flugschriften . sich gegen eine gelehrie Zunft, ‚die die Firma „ Universitas Cantabrigiensis “ 'e führt, in Harnisch wirft, und die Rechte und das -YWohl.der, Menschheit, und folglich auch jenes sei- BES. Vaterlandes, gegen die Anmafsungen der Unwis« senheit und des Fanatismus eines gelehrten Zunftmei- sters, genannt Prorektor in unserer deutschen Schul Sprache, und ‚gegen die Fuchsschwänzerey einiger ‚Konvenienz - „Schlingel ‚vor dem Publikum Europens vertheidigt *). In, einem solchen Falle kann man Ds - *) Der Titel- der. bei uns in Deutschland’ wenig bekannten , beiden Schriften, in welchen Sir 9 wohl, so wie Smith-es bei seiner „Defence“ ge- ihan hat, mit Milton ausrufen: -. j „7 hate, when vice can bolt her arguments, And. virtue has no. tongue to check her pride!* Die ganze Geschichte, welche Sir James hier be- leuchtet, ‘und die ich anderswo zur‘ Charakteristik des Geistes der englischen Universitäten erzählen: werde, indem sie vor das grofse, auch nicht’botani» sche, Publikum gehört, ist in wenigen. Worten fol- gende. Der gegenwärtige Professor der Botanik zu Cambridge, Hr. Thomas Martyn, übertrug seine Stelle als Professor der Botanik, in so fern sie a l= ker’s Stiftung ist, nachdem er schon mehrere Jahre über durch Krankheit gehindert war, Vorlesungen zu halten, dem.würdigsten Botaniker in England, dem, Präsidenten der: Linneischen' Gesellschaft, Sir James Eduard Smith. Die meisten Mitglieder der Uni- versität. waren mit dieser, den Ruhm der hohen Schule zu Cambridge sichernden und erhöhenden; Wahl höchlich zufrieden. Smith brachte nach Martyn’s Wunsche, das Opfer seiner Mufse, be-. % James Smith die ewigen Rechte der 'Wahr- heit gegen schnöde Angriffe vertheidigt , sind: „ Considerations respeoling Cambridge, more «- particularly relating to the botanical Profes- ... sorship, by Sir JE, Smith, M.D., F.R 5, . ‚President afthe Linnean Society. 8. London 1818. p. for Langman, 60. $. — 4 Defence of the ‚ Church and Universities of England , against ‘such injurious advocates, as Prof, Monk and ihe Ouarterly Review for January 1819, by Sir I .E Smith, 8. Löndon.: adıy. Pe fi Longman. 40 , gab sich nach. Cambridge, und wollte die daselbst seit Jahren unterbliebenen botanischen Vorlesungen wieder beginnen, als der Prorektor dieser Universi- tät, Hw. Monk, den Ritter und Präsidenten der Linneischen Gesellschaft, I. E Smith, . förmlich wit Interdikt und Bann belegte, und ihm. verboth die Kanzel zu ‚besteigen, weil er ein — Dissenter, d. h., ein anderer Christ als Hr. Monk, ist!‘ "Was würde man von einer. deufschen Universität sagen, . wenn sie.irgend einen so. ausgezeichneten Gelehrten; wie Sir.James; blofs delswegen ausschlösse, "weil er sich zu einem änderen christlichen Glaubensbe- kenntnisse, als jenem der Universität, mehr hingezo- gen fühlte? Man könnte die Universität zu Cambrid- ge allenfalls noch entschuldigen, wenn sie in dem _ heutigen Frankreich gelegen wäre und das Unglück hätte, unter. der Zuchtruthe eines Obskuranten und Fanatikers, wie der Bischof von Hermopolis ‚:zu ste- hen, oder wenn Sir James in irgend einem seiner ‘Werke oder in irgend‘einer seiner Handlungen: auch nur die:mindeste Spur von Irreligiosität gezeigt hätte:. allein Sir James ist nicht nur, wie jedes seiner "Werke beurkundet, im höchsten Grade religiös, sondern sein ganzes Leben ist eine Reihe der schön- sten Uebungen christlicher Tugend und hoher Fröm- migkeit. Wer sollte glauben, dafs eine Universität, an welcher einst..der unsterbliche Erasmus Rot teradamus lehrte, aus welcher Milton hexvor- gieng, jemals, und zwar sogar im zweiten‘ Jahrze» hende des ıgten Jahrhundertes, zu einem. solchen Grade von Bestialität herabsinken könntel. Allein: punia jam fient ete.! ‚Es ist nichts Wunderbare - mehr daran, wenn auf der Insel, wie auf dem festen 1: Lande die Universitäten Kopfverfiüsterungs - und Herzvergiftungsanstalten werden, indem man die Leitung derselben‘ dem hochwürdigen Corps des Frö« res.ignorantins überträgt, Die paar Stündchen, die Sir James, obschon bereits zur Abreise zu seiner Smüthiä (einer Dame von seltener Geistesbildung) gerüstet, ‘mir zu schen- ken die Güte hatte, flogen dahin, wie Augenblicke; und, wie es mit den schönsten Augenblicken unseres Lebens fast immer der Fall ist, mit einem Flügel- paare mehr. Nicht bald habe ich ein edieres Men- schengesicht gesehen , das bei so vieler gästigen Klar- heit seines Blickes so viele Herzlichkeit,‘ Offenheit und Gutmüthigkeit verkündet, als Sir James’s. So lang ich noch werde leben müssen, wird Smitl’s Bild nie aus meiner Seele verschwinden. - Sir James verschaffte mir und meinem Sohne noch - Zutritt in das herrliche Krankenhäus zu Nor» wich, nach dessen Besichtigung wir diese schöne, freundlich gelegene Stadt verliessen, und über New- market nach Cambridge fuhren, Die Kutsche fuhrz wie alle englische Mail. Coaches,’ zu schnell, und der Tag hatte sich zu bald geneigt, als dafs wir Beob- achtungen über die Flora der etwas unfruchtbaren Gegend zwischen Norwich und Newmarket hälten anstellen können Nur einige herrliche Landsitze bemerkten wir an der Strasse, und einen künstlich gepflanzten Wald von Pinus sylvestris, der, wie überhaupt alles Nadelbolz; eine Seltenheit in den Ebenen Englands ist, und nicht wild daselbst vor« kommt. . “ Von ’Newmarket‘ mietheten wir uns eine eigens Kutsche nach Camhridge, das in einer etwas sterir . 12 len Ebene gelegen ist. Ich werde diese Universität an einem auderen Orte beschreiben, und nur einen Augenblick bei dem botanischen Garten verweilens _ der, in so fern ein botanischer Garten aus Katalogen bekannt seyn kann, aus der dritten Auflage des Ka- taloges, welchen der sel. Don, und der sel, Pursh besorgte, und Hr. Lind ley im J. 1823 herausgah, auf dem. festen Lande hinlänglich bekannt ist, Ich hoffte meinen sel. Freund, E. D. Clu rke, Prof. der Mineralogie, hier zu finden, der auf seiner Rück- kehr aus Aegypten einen Abend bei mir zu Landshut verweilte, und mich 3 revenge in seinen Garten. zu Cambridge lud. Er wufste nicht, dafs er mich 'zu einem steinernen Gastmahle laden würde, als er diese Einladung machte: ich fand nichts mehr von ihm, als seine Marmor -Büste, welche die Universität in der Halle ihrer Bibliothek seinem ‚Andenken setzen liefs, Er starb seit wir uns das letzte Mal sprachen, wie ich hörte, an den Folgen des Reitzes eines Insektes, das er bei dem Beriechen einer Blume in seine Nase hinaufzog. .. Der Garten u Cambridge hält beiläufig 5 Acres schr schlechten Grundes, und zwischen 5 bis 6000 Pflanzenarten, die grofsen Theils in Beeten gezogen werden. Er ist nicht so gefällig für das Auge ange- . legt, wie die holländischen botanischen Gärten, aber schr nett gehalten und gut geordnet. Der Stifter die- . ses Gartens war der edle hochwürdige Dr. Richard Walker, Vice-Master des Trinity-College, . wel- cher denselben für 1600 Pf, Sterling kaufte. Brad- ley, der erste Botaniker, welcher die Succulentaß zu seinem ausschliefslichen Studium wählte, war def erste Professor ‚der Botanik zu Gamhridge, den der I 13 berühmte William Sherard der Universität em- pfahl. Vor dem J, 1724 hatte man zu Cambridge‘ noch keine Vorlesungen über Botanik, und diese berühmte Universität steht demnach in dieser Hin- sicht jeder unserer deutschen Universitäten weit nach, an welchen lang vor dem J. 1724 schon Pro- fessoren der, Botanik und botanische Gärten unterhal- ten wurden. An Bradley’s Stelle, der 6 Jahre vor seinem Tode schon aufhörte, Vorlesungen über Botanik zu halten, empfahlen Sherard, und der grofse Leibarzt des damaligen königlichen Hauses, Sloane, Hrn. John Mariyn. Allein auch die- ser hörte zwey Jahre nach Bradleys Tode, nach dem, 3.1734, wieder auf, botanische Vorlesungen zu halten, indem er von keiner Seite Unterstützung fand, und noch kein botanischer Garten vorhänden war. Botanik schlief „wie Smith sagt, (Conside- rations p.46.) vom J. 17354 bis 1761, wo Richard Walker sic weckte, eines tiefen Schlafes, Der Professor der Botanik hatte keinen Gehalt, und keine Schüler,“ Walker sorgte für beides, und unter« stützte den Professor John Martyn, welcher aber seine Professur seinem, damals z6jährigen, Sohne Thomas Martyn übertrug. Dieser ist nun schon . seit 3 Jahren durch Alter und Krankheitgehindert, bota« nische Vorlesungen zuhalten, und übertrugim J. 1818- . seine Vorlesungen, in so fern sie Falker's Stiftung _ waren, Hın. Smith. Allein Monk belegte diesen Edlen, wie wir oben angeführt haben, mit Interdikt und Bann, weil er ein Dissenter ist, und die Uni- versität zu Cambridge scheint .es jetzt noch eben so wenig, als vor 100 Jahren ‚zu. fühlen, dafs. es ihr zun wieder schon 6 Jahre lang an dem Unterrichte 14 in einer der schönsten und nützlichsten Wissenschaf- ten*) gebricht. Die Aufsicht über den botanischen Garten hateein Hr. Bigg:s, den wir nicht bei Hause trafen. Die Glashäuser sind gut gebaut, und schei- nen zwar bisher noch geräumig genug, dürften aber, bald für die Fortschritte der Wissenschaft zu klein werden: denn sie sind nur 36 englische Klafter lang. Für die Vorlesungen ist ein, seit einigen Jahren zu gemeinschaftlichem Gebrauche für die Professoren der Botanik, Chemie, Mineralogie und Mechanik be» stimmtes, Gebäude angewiesen. Die Alpenpflanzen, worunter einige seltene Arten aus den schottländi- schen Hochländern, werden sehr zweckmässig in ‚kleinen Töpfen gezogen und im Glashause überwin- terte Wie viel jährlich für den Garten verwendet wird, konnte. der Gartengehülfe, der mich herum» führte, mir nicht sagen. Ein Gartengehülfe erhält täglich 2 Shillings (ı fl. ıakr.), Die Bibliothek der Universität enthält, allerdings viele Seltenheiten ;. al» Jein, für Naturgeschichte ist eben nicht besunders, gesorgt, und auch die Mineralien - Sammlung ist» verglichen. mit unseren Mineralien - Kabinetten in. Baiern, nicht. sehr bedeutend. : Wir fuhren so zu sagen nur durch London durchy um die in England so seltenen heilen Tage, die win, *) Die oben angeführten kleinen Schriften des Sir: James E. Smith enthalten so viele neue An- sichten über die Nothwendigkeit und Nützlich“ keit des Studiums der Botanik auf Universitäten und über die Art und Weise, ‚wie dasselbe be- trieben werden mufs, dafs wir dieselben.schon “ blofs in dieser Hinsicht nicht genug empfehlen können - ., \ .. a E ı5 jetzt zufällig auf dieser. Insel. trafen, zu einer Fahrt nach Oxford zu benützen, welches nur 58 englische Meilen von London entfernt ist, ‘Wir fuhren diese Strecke, freilich nicht. ohne Gefahr den Hals zu bre+ chen, in nicht vollen 6 Stunden. Sir Jamies hatte, die Güte, uns einen Brief an seinen Freund, Dr Williams, Professor'der Botanik. und Bibliothekär der Radelifüschen Bibliothek an der. Universität zu Oxford anzuvertrauen, ünd durch die Güte und Ge- fälligkeit 'dieses höchst achtbaren Mannes lernten wir die ‚naturhistorischen Schätze Oxford’s,. und. auch Radeliffes Bibliothek undSpitalkennen. . - ‘Der boötanische‘ Garterg zu Oxford ist der älteste Botanische Garten in Engländ, und wurde von Henry Lord d’dAnvers, Earl of Danby im JS. ı6aa gegründet, wo der erste Stein zu einer noch jetzt bestehenden, ı4 Eufs hohen, Mauer gelegt wurde, an weleher män ı1 Jahre lang baute, und die allein an 5000 Pf. Sterling kostete. Das Portal, nach einer Zeichnung von Inigo Jones erbautvon Niklaus Stone, kostete 500 Pf. Sterling Rechts und links beim Eintritte in den Garten finden sich die Statüen Karls. und Il, die mit einer Geldbufse erkauft wurden, welche man dem bekannten Alterthumsfor- scher, Anthony & Wood, als Strafe für eine Satyre abnahm, die der gute Alte in der ıten Auflage seiner Aihenae Oxonierises gegen den Earl of Clarendon abdrucken zu lassen die Laune hatte, Dieser Garten war ursprünglich der Begräbnifsplatz der Isradliten, welche, bis zur bekannien Vertrei- bung und Ermordung dieser Staats- Kreditoren unter Eduard. im J. 1290, zu Oxford in grofser An- » zahl wohnten, Später ward er vergrössert, und hält ı6 gegenwärtig an 5 Acress, Allein er ward durch diese Vergrösserung nichts weniger als verbessert, und die Gefahr der Ueberschwemmung, welcher er Winter und Sommer über ausgesetzt ist, blieb dieselbe. Das "Wasser steht. oft knietief über die Pflanzen, und. da man die tieferen Plätze desselben ohne grofsen Auf- ‚wand nicht hinlänglich erhöhen kann, läfst man sie gänzlich unbebaut, Der wackere Gärtner, ein Schott- länder, Hr, Baxter, treibt sehr eifrig, und zum . Theile aus Aerger, .weil der Garten nicht das ist, was.er seyn könnte, Kryptogamie, und wird eine, Flora eryptogamica der Umgebungen Oxfords veran- stalten, von. welcher wir die ersten Hefte, welche sehr niedlich aufgelegte Exemplare enthalten, und. worauf wir die Freunde der Kryptogamie unter un seren deutschen Landsleuten aufmerksam machen zu müssen glauben, fertig gesehen haben. Hr: Baxter beschäftigt sich auch mit Kultur der englischen Wei- . den, von welchen er beinahe alle Arten in einem eigenen Salicetum zieht. Auch den Gräsern schenkt er besondere Aufmerksamkeit, und nach seinen viel» jährigen Erfahrungen sind Agrostis verticillata, vul« garis, decumbens, fascieulata Cur£., ‚und stoloni- ‚fera verschiedene, und dürch Kultur unter gleichen Umständen beständig bleibende Arten. Mit 3.60 hülfen, deren jeder = Shillings täglich erhält, zieht dieser fleifsige Mann zwischen 4 bis 5ooo Arten in den schlechten Häusern ,- die dieser Garten besitzt} denn eigentlich ist nur ein einziges Haus, das wweck+ mäfsig gebaut, aber viel zu’ klein ist,. in demselbea vorhanden, Die im Freyen gezogenen Pflanzen sind hier, wie im Garten zu Cambridge, nach demi Lin- neischen Systeme gereiht, und in, inländische und auslän- a7 ausländische, und beide wieder.in’ ‚einjährige, zweiz jährige und ausdauernde getheilt, wodurch das Stu- dium verwandter '‘Arten sehr erschwert wird. Sie werden theils in Beeten, theils in einzeln stehenden Vierecken gezogen, ohne Rücksicht‘ auf die Wirkung, wrelche diese auf das Auge nothwendig hervörbrin- gen mufs. on Obschon dieser Garten: den Bedürfnissen des Unterrichtes in der Botanik bei dem heutigen Zu- stande der Wissenschaft durchaus nicht entspricht, und der vortreffliche Dr. Williams durch Augen- schwäche "gehindert wurde, diesen Sommer über Vorlesungen über die scientia amabilis zu halten, so besitzt doch die, sehr zweckinäßsig an dem Gärten selbst angebrachte, Bibliothek einen Schatz, welchen kein anderer Garten aufzuweisen hat, nämlich DiE len’s Herbarium und Mscpte: und Sherard’s Hey. barium , nebst den Büchersammlungen dieser beiden. Koryphäen. In dem ersteren finden sich beinahe alle Original- Exemplare der von Dillen in seinem so selten gewordenen Werke abgebildeten Kryptoga> men sehr gut erhalten: Vielleicht dafs Hr. Prof Williams uns noch eine neue Auflage mit diplo- ınatisch genauen: Abbildungen von dieser typographi- schen Seltenheit, zugleich mit Dil len’s Randglos- sen, schenken wird. William Sherard hat dem Garten der Universität nicht blofßs sein kostbares Herbarium und‘ seine reiche Bibliothek vermacht; welche einige Seltenheiten enthält, die selbst ‘der vollständigsten aller botanischen‘ Bibliotheken, der Banksisthen, fehlen, sondern ‘der Universität ‘noch ein Legat yon 3000 'Pfund hinterlassen, von dessen Interessen ein Professor der Botanik unterhalten wer& 2... oo. al den solle - ‚Bekanntlich war der erste Professor, der. diesen Gehalt. zu. Oxford: bezog, ein Deutscher, Dil. Venius. Erst im J. 1795 ward ein königlicher Professor der Botanik ( regius Professor) hier ange- stellt, . ‚der seinen Gehalt von der Regierung bezog, und dieser Professor war der berühmte Sibthor- pe: dessen Herbarium, gegenwärtig in Sir Jamess Händen zur Besorgung ‚der Herausgabe der Flora Eraeca ; gleichfalls der Universität zu ‚Oxford ange- hört, Was Dillen’s, Sherard? Ss und Bobart's Herbarien, welche, alle treflich. erhalten . sind, sg sehr interessant ‚macht, ist der Umstand, dafs ‚beide erstere: zu den Exemplaren, welche sie besafsen, die Synonymen und Citate :der gleichzeitigen Auctoren; yorzüglich Pluken et’s, Petiver’s, Sloane’s eigenhändig beischrieben, so wie Sibthorpe die Linneischen Namen, wodurch die sehr oft zweifel- haft. gewordene ältere. ‚Synonymie. klar und ‚richtig wird, ‚Ich hat Hrn.. Prof. Williams, durch ir-. gend einen jungen Botaniker aus seiner Schule einen vollständigen Katalog. des Dillenischen und Sherardis schen Herbariums. aufnekmen, und die beigeschrie- _ benen Synoaymen zugleich mit kopiren zu lassen, und diesen Katalog sodann nach vorgenommener Revision herauszugeben: die Wissenschaft, oder wenigstens die Gesghichte derselben, würde hierdurch, wie es mir scheint, unendlich: gewinnen: . Veberhaupt wäre € sehr zu wünschen, dafs man von allen gröfseren Her- barien gedruckte ‚Kataloge mit Angabe des Fundortes und des Taufpathen. eines jeden Exemplares hätte: sie würden den ‚künftigen Monographen dieser oder jener Gattung von unendlichem Nutzen seyn. Wenige. stens. wülste man, wo man etwas finden kann, das man oft lang vergebens suchte, 49 : Hr. ‚Prof, Williams erzählte, int. folgende, _ den ünsterblichen ‚Linnd betreffende: Anekdote, die im Oxforder Garten noch immer von ‚Mund zu Mün- He. geht; und auch in Deutschland; ‚wo man sie noch gar; nicht. kennt, erhalten zu werden verdient. Lin ne Vräsentirte ‚sich zu Oxford bei D illen und’ S.herard. noch als schr junger "Mann; da sein Sy- stem kaunı anfieng Aufsehen zu erregen. . ‘Ss herard empfieng | ihn herzlich: Dillen war kälter und ‚sag- te zu, Sherard: ‚This is the. young fellow.; who puts. all the botanical world in ‚confusion .(diefs- ist der junge, Mensch , der die-ganze botanische, Welt, in Verwirrung. Bringt): ‚Linne.verstand kein Englisch, erkannte aber doch in dem englischen ‚Worte, Can» fiuschjei’ (weiches Dillen. vielleicht, als Deutscher, schlecht ‚mochte. Ausgesprochen haben) das. Wörtleig konfusio; . Er, ‚schwieg. ‚Sherard und. Dillen giengen mit, Linne im Garten, auf und, nieder, und blieben an einer mit 4ntirrhinum (Linaria), ‚Cym; balaria, bewachsenen Mauer stehen, über ‚welche die Linne's Ansichten kennen lernen. wollten, , ‚da ihnen. manches, ‚an., dieser Pflanze „zweifelhaft. war. Linn e.löste ihre Zweifel mit:der ihm eigenen Klar- heit. ‘Die ‚Hef'ren weilten bei einer zweiten ,. bei ei- her dritten Pflanze; über welche sie Zweifel hatten; Lin n 6:löste.idieselben mit aller möglichen - -Leichtig- keit, .Dillen, getieth in offenbare ‚Verlegenheit; als ‚Sıherard bemerkte, dafs er „no confusion-at»ally‘ (durchaus. keinen ‚Konfusions - ‚Rath) ‚an. Linse, &- ‚keniien könne. ‚Er lud Linne’n. zu sich. eu Tische. Linne blieb, mehrere Tage zu Oxfürd;. und die Ab- neiguüg, die Dillen anfangs gegen ihn hatte, ver- ‚ächwand mit jeder Stunde mehr; und gieng allmäh- 2 20 lich in Achtung, und Freundschaft über. Beim Ab- schiede sagte Linne m Dillen: : es thäte ihm sehr leid, ‘wenn er allenfalls Confusion in den Garten zu Oxford gebracht hätte. Dillen erröthete, und machte ein geflügeltes Wort, das ihm über die Lip: pen fuhr, wieder gut. "Ich regalirte Hrn. Prof. Williams mit einer anderen Änekdote über Dillen, nämlich mit der, dafs man diesen verdienten Mann bei uns in Deutsch- , land für einen Simpel hielt. Das hat der grofse Hat« fe meiner Landsleute um kein Haar besser gemacht; antwortete Dr. Williams. Er zeigte‘ mir einen halben Quartbogen, -der blofs mit ‚folgendem Titel bedruckt war: Eu :„Hortus Eüropae spontaneus et perennis, quo colliguntur et uno opere exhibentur, quotguot prö- stant'Florae; Historiae et Catalogi plahtarum syli westrium,, maxime historia planiarum circa Gis- sam nascentium , in qua, non: omissis viribus et 'usibus, multae observationes curiosae de varüs plantarum methodis communicantur, species item et genera herbarum.nova accurate desoribuntur , wum earumdem iconibus aere eleganter ineisis; 'eura'eb läbore J. I; Dillenii, m D. ac ‚Nat, Cur. Coll; s Let ao. Er fragte mich , ob ich ein solches ; Werk: von ‘Dillen kenate? Ich erkannte nichts daran,’ als "deutschen Druck, "und wuiste so wenig, als Hr: Proß Williams; (der nur so viel weils, dafs das Ma« 'nuseript zu diesem Werke, von welchem blofs- der Titel unter Dillen’s Nachlafs gedruckt sich findet, nicht unter diesem vorkommt) ob jemals ‚dieser Hor- "Aus: ‚Europas gedruckt wurde: Wie konnte aber ‘ar Diilen einen Titel ohne Werk drucken lassen, da, sonst fast immer die Titel zuletzt gedruckt werden Vielleicht kann Hr. Hofrath PFilbrand uns hierü- ber Aufschlnfs geben, wenn: anders. Dillen’s Ma- nuscript nicht das Schicksal des Manuscriptes des an men-Mendoza hatte *), Wir lernten an der Bibliothek ‚des Oxforder Gartens noch ein anderes, bei. ung in. Deutschland. kaum dem Titel nach bekanntes, ‚Werk ‚kennen: A midland Flora or a botanical desoription of. british plants in the midland countries by T. P UT. ton, Surgeon, „Alcester. 8. Straton upon Avon. 1817. 4..vol, mit Appendiz I..Il. 1821. Es soll sehr brauchbar seyn. .. Nachdem wir uns einige Reiser von Bäumen, die Dillen’s: ‘Hand hier pflanzte, zum Andenken gebro- chen hatten, verliefsen wir den Garten, und folgten Hrn. Prof. Williams in seinen Tempel, die. Bib- Tiotheca Radclifiana. Eine reichere Bibliothek als diese, an naturhistorischen ; physikalischen und mc« ) Mendoza, derin dem englisch französischen : Kriege uach London gekommen war, vollendete: daselbst ‘sein opus vigiati annorum über. einige - "der ‚schwierigsten Aufgaben: der höheren Mathies » zmatik, das’.die höchsten Erwartungen ‚erregte. Das lang durchfeilte Werk. war'unter der Presses Die Druckerei, und mit dieser das Manuseript des guten Mendoza, brannten in einer Nacht zur Asche. - Mendoza, der keine Abschrift von seinem Manuseripte genommen ‚hatte, Jagte - sich, als’ er. Nachricht von dem Verluste seines er Manuscriptes erhielt, eine Kugel durch den ‚Kopf, und seine verwaiste Tochter ist jetzt zw London — - Nonne. 22 dieinischen Schriften, wird man, mit Ausnahme det, älteren deutschen Literatur, ausser der Banksischen Bibliothek nicht leicht wo finden: Ich übergehe die Beschreibung des herrlichen Gebäudes derselben, ei- nes der schönsten in Oxford, von dessen Kuppel aus man die herrlichste Aussicht über Oxford geniefst und Yon welcher aus auch das Panorama dieser Stadt auf . genommen wurde. Das‘ Gebäude wurde im J. 175%, gegründet, und amıSten April 1749 von.den Exe- kutoren:des Testamentes des Hrn. Dr. Radeliffe. &öfne, Rad eliffe hinterliefs der ‘Universität 46,006 Pfund zur Errichtung der Bibliothek, ı50 Pfand jährlich als Gehalt für den Bibliothekär, 106 Pfund jährlich zur Anschaffung neuer Bücher und eben sa viel-zur "Unterhaltung ’der nöthigen jährlichen "Repa- zatur. Diese Summe würde nicht’ hinreichen‘ um den jährlichen Bücher-Bedarf zu decken, wenn man an der Bödleyischen Bibliothek, an welche von jedem in, Ergländ ‚gedruckten Buche ein Exemplar von Rechts wegen abgegeben werden mufs, nicht die’ "verständige Einrichtung getroffen hätte, alle‘ medico- „physiea der Raädeliffischen' "Bibliöthek zu überlassen. Prof. Wil tiams, selbst Naturforscher und Arzt ; "sorgt natür- lich. als ‚Bibliothekär auf eine, weit. ‚zweekmäfsigere Weise für die Beischaffung der nöthigen. Werke, als. ein Pändekten- = Hengst :oder irgend ein anderer ge dehrter‘ Pedant als Biblicthekär sorgen könnfe Die Bücher sind hier ‚in eihnographischer Meihode gereiht, . Die: ‚Gegend. zwischen. Oxford und Henley, ‚auf | dem halben Wege zurück nach Londön, ist so schön, . Aals wir uns: entschlossen, dieselbe zu Fulse zu durch- streichen, Wir erwarteten hier eine für uns neue ui Cu 23 Flora, haben aber, ausser Ulex europaeus; und; an einigen Strecken, eine gröfsere Menge von Far- renkräutern, als: man: bei ‘uns findet, nichts ge- troffen, das uns.interessant gewesen wäre. Zu Hen; ley stiegen wir in eine Stage Coach, und fuhren. ‚die Villen: der :Herren Herschel und Banks vorüs ber nach London. “ “ Die Botaniker und Botanica Londons alle nur eiwas genauer -kennen zu lernen, würde ein halbes Jahr kaum hinreichen; uns war nur ein halber Mo- nat gegönnt, und wir mulsten mit jedem Augenblicke geitzen , da wir auch die Spitäler alle besuchten, ©" "Wir suchten vor allem Hrn, Don’s Bekannt Schaft zu machen, durch dessen Güte wir die Samm- lung der Linnean Society und -Lambert’s Herba: rium sehen zu können uns schmeichelten. Man hät, uns so viel von der Gefälligkeit dieses Gelehrten er- zählt, dafs er die Plage, die’ er mit uns hatte," blofa dem Rufe seiner Humanität zuschreiben, und uns eben dadurch entschuldigen mag,'"wenn wir ihn zu - viel plagten. Die Wahl, die die ersten Botaniker Londons trafen, in so fern sie die Verwahrung ihrer Schätze Hrn. Dorn anvertrauten,' bringt ihnen wahr- lich eben so viele Ehre, als Hrn.Don selbst: denn diese werden dadurch ein commüne borum für alle Freunde der scientia amabilis.” Hr Don ist ein Mann in der Blüthe seiner Jahre, und wie alle Schottländer,' die wir das Vergnügen hatten in -Lon- “on kennen Zu lernen, ein schr' herzlicher ‘Main. (Wir sind ihm für seitie Aufnahme vielen Dank schul- dig, Durch 'seine Gute sahen wir \ das Haus, der Linnean Soeiety; Soho- Sähare, An’ der Stiege steht eine Cyathea aus ‚Nepal, so "hoch 24 als das ganze Haus: man hätte sie auf der Ueberfahrt nach Europa beinahe als Mast brauchen können. Das Herbarium ist ia dem Vorzimmer, sehr schön geord- net, mit britischer Solidität und Eleganz. Die Schrin- ke, in welchen die Thiere aufbewahrt werden, gröfs ten Theils Vögel, sind aus Flindersia australis. Die reiche Bibliothek enthält viele kostbare ‘Werke, die man leider an ‚Bibliotheken angesehener Universitä- 1en, Akademien und Höfe auf dem festen Lande ver- mifst. Der Versammlungs-Saal derGesellschaft machte auf uns, als Sitz- Zimmer (Meeting+room) einer b0- Tanischen Gesellschaft, weit mehr, Eindruck, als der Versammlungs- Saal des englischen "Unterhauses- Un- ser Unterhaus in München sieht, obschon es nur alle ‚drei Jahre zum Vorscheine kommt, weit besser aus, als das englische: dafür ist aber der Versammlungs- Saal der Münchner Akademie eine wahre Rumpel- Kammer gegen jenen der Linnean Society, Banks’s ‚Büste, und Linne?’ s, unseres Landsmannes Trew’s Sola nder?. 5 und Pu lieney’s Portraite zieren die- ‚sen eleganten Saal, - „Bankss. ‚Herbarium und Bibliothek konnte ich nur von den Fenstern der Linnean Society aus ser hen; ‚denn Sir- ‚Robert Brown war. nach ‚Neapel ‚gereiset, und hatte die Schlüssel zur Banksischen Sammlung mit sich genommen, _ Glücklicher wären wir beim, Grafen: L amb ert ‚selbst ‚noch bei dem Unglücke, diesen ehrwürdigen Jajährigen Greisen, der ‚der. Botanik so grofse Opfer ‚brachte, nicht bei Hause zu ireffen; er war auf ‚sei- zer Villa, zu Boyton in Wältshire , einige 80 Mei- den von der Hauptstadt. “Don "hatte, die Schlüsselzu Fanhents | Heiligthümern, und wir sahen. hier. durch 25 die Güte desselben die botanischen Schätze aller Welt theile: ein Herbarium, das mehr als 36,000. Arten enthält, und wenn es mit solchen Riesenschritten, wie bisher, forteilt, leicht ‚noch jedes andere übertreffen kann. Dieses ungeheuere Herbarium, ‚über welches sein, erhabener Besitzer. in dem so eben erschiene- nen zweiten Theile seines Prachtwerkes über. die Pinus*) selbst einige Notiizen mittheilt, ‚besteht, aus nicht weniger als einigen 50 Herbarien, deren jedes allein. schon einem Botaniker mehr als, eine, Perle in des Mogols Krone gilt. ‚Ich will nur einige derselben hier aufführen ausser dem grofsen, dem Hrn, Grafen. ursprünglich eigenen :englischen, nämlich die Herba- rien:von A4fzelius, die Herbarien Balduin’s (der. zeither starb), Bazxter’s ‚aus Neuholland, Broussonet’s, Brown’s, Bromwne’s Jamai- ca, Lord Bute’s (von Hill), Caley’s(der 7 Jahre lang in Neuholland zubrachte),; ‚Cavanil« Les, Clarke’s, (der mit Cripps war), Cole- brook®’s, Dancer’s und Brown’s,aus Jamai- ‚ca, Durande’s, Gg. Forster’s, Flinder’s, ‚Forsyth’s, Fraser’s, Gouan’s, Hamil- ton’s (früher als Buchanan bekannt), Haw- kins ‚und Sibthorpe’s, Hibbert's, Hud- son’s, Jack’s (der nun auch ‚schon ‘wieder ge- storben ist, da wir kaum von ihm hörten). Capitair A ing ’s, Governor Bing’s, ein, japanisches Her- bärium , als gute Prise erklärt, La Billardien EZ *) Dieser 2te Theil enthält ıa Platten, unter an- deren auch Pinus. Larieio ünd pumilio, die : " Araucaria, (Dombeya Smith); die für Eng- -.. lands Schiffbau wichtige Dammara australis, 2. .. Quereus. grandifolia etc. “ e6 re’s, Märtin's (die bekannte Prise, nach welcher Rudge seine Flora gujanensis beschrieb), Mas- son’s,: Archibald Menzies, Corvan Mogg’s, Mozin’s und Sesse’s, Nuittall’s Missouri, Pallas’s, 'Governor Philipp’s, Ponthieu’s Jamaica, das Museum der Herzoginn von Port land, "Pursh’s, Raffle’s, Richardson’s . (der mit Franklin war) Lieut. Roes, "Roc. burgh’sy Ruiz und Pavan’s (für ı5oo Pfund gekauft) Sabine’ s, Scaforth's, Barb adoes Sello’s, Sieber’s, Staunfbn’ s; White’s (aus N, Southwales), Welkins’s. Will’s etc, Wenn. man "über die Menge dieser Sammlungen er- Staunen mußs; so muls man, "noch mehr die Pracht und die Menge der Exemplare bewundern, und die Aufmerksamkeit, mit welcher sie theils unter Gläsern, . wie einige: Arundines , theils in eigenen Kästchen aus Pappendegkel- und aus Mahagony aufbewahrt sind. Von inigen‘ Banksien, ‚Dryandren, Proteen u. d»gh fanden wir ganze Aeste in eigenen Gehäusen; die Schläuche’ der Säracenien und Nepenthes waren; auf feine Baumwolle gelegt und sorgfältig mit dieser aus: Bestapft: man kann sie in keinem Treibhause schöner sehen. Die Cinchong allein: ‚ eine von des edlen, Lambert’s Lieblingen, füllt 3 Päcke, die wohl über 200 'Specimida enthalten mögen, Dieser 'wahr- haft edje’ Graf, det für England ’das ist, „was Graf Kaspar Sternbe r& für Böhmen, was Graf‘ Hoff mannsegg für Sachsen, Baron Delessert für Frankreich, gehört, keinesweges unter jene ‚englischen Lords, quibus 'Pactolus Auit:. er hat aber mit seinen. Tausenden -der Wissenschaft, und folglich auch der Menschheit, mehr genützt, ‘als manche mit ihren 27 Hunderttausenden. "Daher wird such ‘sein Name in den Anvslen der Kultur der Menschheit Jahrtäusende fortin dankbarem Andenken leben :: . Während wir mit Ansicht der: Dambertischen Schätze beschäftigt‘ waren, irat ein kleiner,in schwarz gekleideter Mann in däs Zimmer. Er warf einen Blick voll Wehmuth und voll Unwillens auf einige Päcko hin, die zu dem’ Ruiz- und: Pavonischen' Herbarium gehörten: Dieser Blick fiel mir auf,‘ go wie die gan- ze, höchst edle Physiognomie dieses kleinen Mannes. Ich konnte meine Neugierde nicht unterdrücken, und fragte Hrn. Dan, wer dieser Mann wäre ' » Sennof Dagascea!“ Ich stürzte meinem alten’ Freunde in die Arme, der nicht‘ wufsie, wen er ‘darin auffings denn wir kannten uns blofs durch vieljährige Kor- respondenz, und fanden uns hier, wie in einem Traüme , dort, wo’ wir es am wenigsten vermuthe- ten. Der’ärme ZL agasca! er hat nicht blofs alleg häusliche Glück (seine Gattinn mit' 5" Kindern ist zu Kadix) sein Vermögen; sondern auch sein grofses Her» barium'; das Manuscript zu seiner Florä Spaniens, an welcher er über 30 ‚Jahre ‚arbeitete; und die jetzt "zum Drücke fertig war, verloren. ‘Selbst das Ma# - nuscript zu, seiner Monographie der Cerealien nebst der dazu gehörigen Sammlung von getröckneten Exem4 plaren, ‘woran er noch zu Seyilla arbeitete, und die er daselbst noch vollendete; gieng zu Grunde. Es Bat nichts‘ gerettet dus. dem grofsen Schiffbruche der Cörtes, zu welchen seine Kenntnisse und’ seine Tu- gend ihin erhoben , als sich‘ selbst. "Fern von seinem schönen, ‘Vaterlände‘ und’ von den "Seinigen’ lebt er jetzti in "dem, nebligen theuren London, seinen Gramm mit so vielen anderen seiner edlen 'Landsleute theis 25 lend, Lagasca beschäftigt sich zu London mit einer Monographie der Gattung /eronica und Ord- nung des Herbariums, welches Webb auf seinen . Reisen in Griechenland sammelte. Als alte Freunde, sahen wir uns beinahe täglich, und machten gemeinschaftlich einige botanische Ex. . 'kursionen, unter andern auch eine in den berühmten Garten von. Kew. Wir trafen Hrn. Townsend “ditonnicht, der nach Windsor gerufen war; ich fand aber auch an diesem Garten, der aus seinem lehrreichen. Kataloge bekannt genug ist, das nicht, was ich erwartete, zumal an den im Freyen gezoge- ‚nen Pflanzen, wo die Bestimmung nicht so scharf, wie an dem königl, grofsbritannischen Garten in Göt- tingen ist, dem ein Schrader vorsteht. Unter zwey verschiedenen Namen steht zuweilen dieselbe Püanze, Der Garten zu Kew besteht aus einem ehr- würdigen Parke, und aus einem ungefähr 20 Acres groisen ‚botanischen Garten. Was wir in Deutschland Park zu nennen ‚pflegen, sicht allem ähnlich, nur nicht einem -englischen Parke, der nichts anderes, als ein Wald ist, um welchen Natur und Kunst zu streiten scheinen, wem von beiden er angehört, und welche von beiden ihn geschaffen hat. Man reitet ‚und fährt darin, wie in einem Walde, und geht über die Wiesenplätze desselben weg, ohne fürchten zu. dürfen von eivem Inyaliden herausgeprügelt zu wer- den. Die englischen Parke sind-schöne Wälder, weis ter nichts, und die schwerste Aufgabe der schönen Gartenkunst wird immer die bleiben, einen schönen Wald ‚SQ, anzulegen, daß derjenige, der sich darin befindet, nicht weils, ob er in einem Walde oder bei Hause ist, "Wir haben auf dem festen Lande schr, 29 schöne Garten- Anlagen unter dem Nämen englischer 'Gärten; einen englischen Park’habe ich aber nur: in England gesehen. Der botanische Garten zu Kew' ist von hohen Mauern umgeben und durch Zwischen wände in ein langweiliges Winkelwerk getheilt, Er hält, 'in'Hinsicht auf-Anlage und auf seine 9 oder ı6 Glashäuser, durchaus keine Vergleichung mit dem ehemaligen Malmaison, mit dem Garten des Grofs- herzogs von Weimar, des Fürsten Esterhazy zu Eisenstadt, oder. äuch ‘nur mit der botanischen Ab- theilung des Gartens zu Schönbrunn aus, und wenn er einige Schätze besitzt‘, die kein anderer Garten bis- her aufzuweisen ‚hat, so.dankt er diefs nur'einer ge* wissen Maxime, nach welcher man bier die Kinder Floreus -so behandelt, wie der Orientale die Töchter Evens: man darf die Schönheiten kaum ansehen, viel weniger dafs man sich.denselben näbern dürfte. So viel wir hörten sind an.dem Garten zu Kew 50 Gar- ten-Gehülfen, und für den botanischen Garten allein 15. Es soll nächstens ein Supplement zu dem Hortus Kewensis unter Sir Rob, B romwn?’s Aufsicht erschei: nen; es sollen aber auch manche Arten sich verloren haben, die ehevor in diesem Garten kultivirt wurden: Zu: Kew lebt unser Landsmann, der berühmte Pilan- zen-Mahler, Hr; Franz Bauer, den ich vor eini- gen Jahren zu "Wien die Ehre hatte kennen zu ler nen‘; und der leider nicht zu Hause war, als ich ihm hier meinen Besuch abstatten wollt. 0. ir Weit wichtiger für Garten - Kultur, für den ei- ‘gentlichen Zweck des Studiums der Botanik, ist ‚der Garten der Hortieultural-Socieiy zu Turnham- Greer, kaum eine halbe Stunde von Kew. Dieser Garten, welcher in dem letzten Bande der Transac- 30 tions:of the Horticultural Society: beschrieben: ist, wird für England, und man daff wohl sagen für ganz Europa, von nicht zu berechnendem. Voriheile, Wer den, indem hier alle Zweige | der Gartenkunst, (mit Ausnahme der schönen) im weitesten Umfange and nach rein wissenschaftlichen Grundsätzen. beirieben werden: Gemüsbau wie Obstbaumzucht; beide s0, - wohl als Treiberey wie im freyen Boden; . Blumen: pflege im Freyen, wie in den. künstlichsten Gewächs- häusern. Zu, den in dieser Hinsicht nöthigen -Versu- £hen sind hier nicht weniger als 33. Acres‘ +. ‚Landes bestimmt, die mit einer ‚hohen; Mauer umgeben ünd' durch mehrere Zwischenmauern, abgetheilt sind: .die Gesellschaft ‚scheint bei dieser Anlage absichtlich das Kb KaNDV TO XenSW geopfert zu haben. Sie hält unge: fähr 40 Arbeiter in diesem , Weingarten, des- Herrn; die unter der Oberaufsicht des sehr. geschickten Gat> ienmeisters, ‘Hrn. Murnro, stehen. +» Wir fanden hier einstweilen 5 Glashäuser, :zwey sind, nach. den neuesten: Güundsätzen‘;; mit konvexen Fenstern gebauf; die man sehr: züträglich fitidet..: Man wird. ein sehr grolses Haus im nächsten Jahre bauen, tind: dieses init Dampf heitzens Wir werden in Deutschlaud noch lafig die Wohlthat entbehren müssen, die, def Engländer bei seinen Glashäusern jetzt so. üppig «ge niefsen kann, nämlich diese't. die Glastafeln in, seht schmale ‚Eisen - Rahmen fassen zu können, wodurch ein Glashaus beinahe für ewige Zeiten dauerid, and dem Lichte der möglich freyste Zugang gewährt wird. Diese eiserne Fassung, kostet . in.:England ‚six : pench x ur “ \ ‘ u Eu u on Fa a .*) Ein Acre ist 1800 Wiener E1 Klaften. 0. gE C18 kr.) für den Fußs, was, bei dem, beinahe 6 Mal höheren Preise aller Bedürfnisse in England, als bei uos in Baiern, eigentlich nur 50 viel. ist als ein Gros schen, wofür man bei uns kaum einen hölzernen; einige Jahre dauernden, "Rahmen erhält, Die Häuser der Gesellschaft enthalten mehrere Kostbarkeiten aus China und aus Sierra, Leone, woher- Hr. Don’ K Bruder; ‚welcher längere Zeit über sich ‚daselbst auf, hielt, sie mitbrachte, Nicht leicht wird man irgend: wo eine so grofse Sammlung” von Rosen, finden, als in diesem Garten, mit, deren Studium sich der rühm- lichst bekannte Hr Sabine, Sekretär. der Gesell- schaft, „seit beinahe” 30 Jahren beschäftigt, Sie sind hier auf grofsen Quadraten ; man könnte sagen in. Schläge eines Rosenwaldes ; ' in inländische und ausländische R einfache und gefüllte, einstweilen ge- theilt. Vergleicht man den Garten dieser Gesellschaft. mit den Gärten der ‚beiden uralten Universitäten. zu Cambridge und Oxford und mit dem Garten zu Kew, so. kann man keinen Augenblik anstehen, diesem Gar- ten,’ der blofs von :Privatleuten, die sich zu.einer Gesellschaft verbanden, vor einigen Jahren geschaf- fen würde, den Vorzug zu geben in Hinsicht des Einflusses, welchen er auf das Wohl des Landes her- vorbringen mufs, und der Menscheufreund sicht mit Vergnügen; wie ein zweckmäfsig geleiteter Vereitt geistfeicher Männer iir drei vier Jahren 'mit der ge- Fingen Summe von einigen 60,000 1. *); die diese .*) Man mufs diese Sumine , für England, ja nicht grofs finden, Wir Deutsche lassen uns durch “ die Gröfse der englischen Sümmen nur zu leicht abschrecken, weil wir immer vergessen, dafs i in zusammenschossen ‚„ mehr zu leisten vermochte, als zwei gelehrte Zünfte mit ihren Millionen seit J alirhun- derten nicht geleistet haben, und selbst der Hof des reichsten europäischen Volkes mit küniglichem Auf ‚wande nicht hervorzubringen im Stande war« Se "Wer an dem Einflusse, den die Horticultural« Society auf das Wohl des Landes hat, zweifeln könn- ie, oder wer äuch nur einen, geringeren Begriff hier- ‚von’haben könnte, als wir, dem rathen wir bei &i- ‚ner der Sitzungen derselben gegenwärtig zu seyn, und. zu sehen, was von den Mitgliedern dieser Gesell. schaft geleistet wird, und er wird, wie der klügste aller Apostel, Thomas, sich überzeugen , wenn er: die ‚Riesenfrüchte in seiner Hand gewogen haben wird, welche die Mitglieder einsenden, wenn er die" se Früchte gekostet haben wird, wenn‘ er den. Saal erfüllt finden wird mit den Wohlgerüchen der "Ananasse, der Pfirsiche, der Nektarinen, dafs es sich hier um keine Phantasmagorien' hah- delt, Wir hatten die Ehre bei der letzten Septem- ber: Sitzung’ der‘ Gesellschaft (Ste Sept, 1824)" 5% genwärtig zu seyn, und wir müssen gestehen, dafs wir, obschon seit beinahe 40 Jahren mit Obst zucht vertraut, nie schünere Pfirsiche, Nektarinen, ' Pllau- England alles 6 Mal theurer ist als im südlichen, . „and4 Mal theurer als im nördlichen Deutschland ‘Was in England für iafl. zu leisten ist, kann man 'bei uns mit afl. Wer bei uns ı0 fl. gibt, a gibt so. viel-als der, .der-in England 6ofl. gibt, . and folglich sind 60,000 fl. in England nur so viel als 10,000 fl. in Deutschland, die noch keine Ge- sellschaft bei uns auf Landeskultur verwendele; "ausser in Preussen. \ ss, Pflaumen, Melonen, Trauben und Ananasse : gese- hen haben, als hie. Wir sind auf dem Londoner Obstmarkte etwas scheu geworden, als wir dort zwar ungemein schönes Obst sahen, dasselbe aber, als wir es kosteten, verglichen mit den Früchten des.‘ südlichen Himmels, in Nieder- Ungern, im südlichen Tirol, im mittägigen Frankreich, sehr fad und wässe- rig fanden. Als man uns aber in der Sitzung dieser Gesellschaft von den dort aufgestellten Trauben, Pir- ° sichen, Ananassen etc. zu kosten gab, ward es uns _ Jeichter, unser Vorurtheil gegen englisches Obst abzu- _ legen, als uns zu erklären, wie es möglich ist, in ei- nem so nördlichen. nebligen -Lande, wie England, . so kostbare Früchte.zu eizeugen. So viel vermag die “Kunst über die allmächtige Natur, oder vielmehr, . 50 viel vermag sie, wo sie derselben, ihren Winken | folgend, zu Hülfe zu kommen gelernt hat. Die Gesellschaft besitzt eine sehr kostbare bota- nische und pomologische Bibliothek, eine kostbare, Sammlung. von Nachbildungen der Früchte in Wachs, . und zwey Eoliobände sehr schöner Abbildungen von chinesisehen Gewächsen,, die in China gemahlt wur (den, Der berühmte Lindley, dessen Güte wir. den Zutritt zu den herrlichen Sammlungen der Gesell- ‚schaft verdanken , besorgt, nebst vielen anderen botanischen Arbeiten, z. B. ausser seinen eigenen Ar-. ‚beiten, ausser dem Botanical Register (an Bel. lenden Ker’s, alias Gamler’s Stelle, der zur Wiederherstellung seiner tief angegriffenen Gesund- ‘heit nach Boulogue sich für einige Zeit zurück. gezo- gen hat) auch noch die rein botänischen Geschäfte | . dieser Gesellschaft, und wohnt daher auch an dem. Garten derselben zu Turnham + Green Be 3: Auf dem Rückwege von Kew erzählte uns Sennor Don Mariano Lagasca die Biographie eines Bo- ‚tanikers, der unendlich viel in allen Welttheilea sammelte, was jetzt noch zum Theile in Spanien, zum Theile durch Pavon’s böse. Künste mit Ruiz ‚und anderer Sammlungen nach England wanderte, der aber sehr wenig geschrieben hat, obschon sein Name durch Malaspina’s Reise und Cavanil. des schr bekannt wurde, Es ist der alte Franzose „Nee, der 70 Jahre alt, und. nicht eher krank wur- ‚de, als bis er starb. Als Knabe von 8 Jahren entlief ‚er seinem älterlichen Hause an der französisch -spa- nischen Gränze , indem er eine angedrohte Züchtigung fürchtete, und kam zu dem spanischen, nahe bei St. "Ander gelegenen, Kloster de la Spina, wo er Auf« aahme fand, Pater Sarracha, dessen Name nun auch in einer Pflanze sich jährlich verjüngt, nah ‚den Jungen in seine besondere Obhuth, schickte den- selben öfters in die Umgebungen des Klosters Pilan- zen: zu holen, und zog aus N&e allmählig den Apos ‚theker des Convento de la Spina, dem aber ein Klo ‚ster gar bald ein zu ‚scheufsliches, Ding ward, und ‚der lieber als Apotheker bei dem vorletzten englisch ‚spanischen Kriege zu Gibraltar diente. Hier zeichn® ‚te er sich durch seine Thätigkeit und seine Kennt nisse so sehr aus, dafs er hei der Entdeckungs - Reise Malaspina’s als Apotheker angestellt "wurde, “und dadurch Gelegenheit bekam, jene Schätze auf den Philippinen, in Neuholland und in Südamerika zu ‚sammeln, die wir durch Cavanilles kennen lernten. Vieles, was dieser, immer heitere, Manu ‚gesammelt hat, und allen mittheilte, ist jetzt noch; der Himmel weifs in welchen Händen _ In derselben Gegend mit den beiden so eben erwähnten Gärten, zu Chelsea, im Südwesten von -London, befindet sich auch der berühmte Hortus Chelseanus, dem Miller einst vorstand, und der. vorzüglich für die Kultur der sogenannten offizinellen Gewächse bestimmt ist, Hr Don hatte die ‘Güte uns bei dem gegenwärtigen Inspektor desselben, Hrn, William Anderson, einem sehr liebenswürdigen, ‘herzlichen, offenen, alten Manne aufzuführen , der uns mit schottischer Freundlichkeit aufnahm. 'Slo«- ne’s Statue ziert diesen Garten, welcher ohne be- ‚sonders grofs oder schön, und noch weniger elegant, zu seyn, unter den 6a0o Pflanzen, die er enthält, manche Seltenheit aus den offzinellen Gewächsen. ‚ besitzt, die man anderswo vergebens suchen wird. "Wer ofizinelle Gewächse gehörig studieren will, hat hier eine reiche Fundgrube vor sich offen, deren Be- nützung durch des erfahrenen Hrn. Anderson’s Bemerkungen desto ergiebiger wird, Noch stehen in diesem Garten zwey herrliche Zedern brüderlich ne«. ben einander, die Miller’s Hand gepflanzt hat), an einer Mauer eine Pistacia Lentiscus, die Mil« ter aus Samen erzog, und .ein Platanus, der ı5 Fufs im Umfange gewonnen hat, seit Miller ihn pflanzte. Ich fand hier alle drey Platanen, was um. so auffallender für mich war, als man uns sagte, dafs ‚Platanus oceidentalis ia dem milden englischen Kli- ina nicht gedeiht, indem er bei den lauen Wintern ' zu frühe treibt, und .dann von den späteren Frösten empfindlich leidet. Einen Sambucas nigra foliis . ternatis fand ich hier, derin Wiltshire um eine römi- sche Ruine wild wächst, aber nie ausgebildeteStaub+ ‚gefäßse bekommt, auch nicht, im Garten zu Cheliegr nu 3 6 ‚Unter den Fetigewächsen, vorzüglich unter den ‚Aloön, finden sich noch mehrere aus Miller’s -Nachlafs. ‘Auch Banks hat hier noch einige Anden- ken aus seiner Jugend ‘hinterlassen, und sah seine Prognose: dafs sie ihn, so sehr man auch anfangs davan zweifelte, überleben würden, vollkommen ge- zechtfertig.e Hr Anderson fand es bestätigt, . Aafs, wenn man auf einen Baum oder Strauch ein " Reis von einer Spielart desselben mit panaschirten Blättern pfropft, die Blätter (des Stammes, auf den man gepfropft hat, sich allmählich alle panaschiren, und zeigie uns den Beweis hiervon an einem Jasmin- Strauche, auf welchen er nur eine einzige Knospe ‚eines: panaschirten Jasmins pfropfte, und der jetzt nit seinen panaschirten Blättern eine’ ganze. Mauer ‚bedeckt. Es fragt sich, ob man nicht auch dadurch panaschirte Blätter hervorbringen kann, dafs man panaschirte Kuospen auf irgend einen Stamm pfropfh; ‚der der Entwickelung dieser Knospe günstig ist Am Garten zu Chelsea finden sich, neben einer kleinen botanischen Bibliothek aus Miller’s Zei- ten, 'noch die Herharien Catesby’s, Rand’s, ‘und Nicholl’s in gut geschlossenen. Kästen: sie scheinen aber wenig benützt zu. werden, denn wir fanden die -obenaufliegenden Bogen, obschon sie in verschlossenen Kästen liegen, mit Steinkohlen- „Rufs belegt, so dafs unsere Finger'schwarz davon wurden: ein trauriger Beweis, wie sehr Steinkohlen - Rufs al- les zu durchdringen vermag. Von dem ehrwürdiger. alten Rand ist noch eine Samen- Sammlung vor handen, die man, nach der Weise, in welcher die= selben geordnet sind, wirklich als &ine schöne Vor. Arbeit zu dem unsterblichen ‚Werke. der beiden ‘ } 37 Gärtner Betrachten kann. ° "Der-Garten ı zu: Chel- sea erhält noch immer Samen aus allen. Welttheilen, "So kam wenige Tage vor unserer Anwesenheit eine grofse Kiste mit Samen von. Hrn, Barren-Fi eld aus Neuholland, der daselbst das Amt eines Richters bekleidet, und seine Nebenstunden der amabilis scientia weiht. Der liberale Hr. Inspektor 4r.der- son theilte auch uns freygebig von: diesem kostbaren Geschenke mit, das wir mit unseren Freunden theilten, Hr. Anderson erzählte uns, nicht ohne. Ge- _ . fühle des Schmerzens und des gerechtesten, Unwillens '. die letzte Lebensgeschichte: des unsterblichen Philipp Miller, der noch immer von keinem seiner Amts-. brüder übertroffen wurde. Philipp Miller wurde, “ zum Lohne für seine ewigen Verdienste um den Gar- ten zu Chelsea, so wie um die gesammie Gartenkunst, _ von einem der Ausschuß - Männer, ‚welchen die Ad- “minisiration des Gartens :anyertraut war, auf die un- gerechteste Weise von der Welt entlassen. . Er starb bald hierauf aus Gram, und hinterlief®e — nichts. Fünfzehn Gärtner - Gesellen unterzeichneten jeder Eine Guinea zu einem Grabsteine für den Seligen; da aber gerade damals sein Sohn aus Indien mit einem Ver- mögen von ı5000 Pfund zurückkam, und’ es natür- lich schien, dafs der reich gewordene Sohn seinem » hochverdienten Vater ein würdigeres Grabmal würde setzen lassen, so unterblieb der einfache Stein; es un=- terblieb aber auch das Denkmal, das der Sohn dem Vater setzen sollte. Da eröffnete Sir Joseph Banks eine neue Subscription mit 5 Pfund, die bald durch zeichliche Beiträge von Gärtnern zur bedeutenden Summe anwuchs, welche indessen-auch keinen Erfolg : hatte, weil der Sohn, der sich dadurch jetzt beleidigt " fänd, bald daraufstärb, und sich und seinem Vater zugleich einen Grabstein: setzen liels. = Wir besuchten auch das kleine Gärtchen des "genialischen Haworth, (Queen’s Elm Turnpike) der sich ausschlielslich und unermüdet dem Studium der Fettpflanzen widmet; an welchen er einen selte- nen Reichtbum besitzt, Er zieht über 200 Alo@n, 362 Mesembryanthe- men mit den Varietäten, und go Crassulen: beinahe lauter specimina sponfanea, was äusserst wichtig ist« - Hr. Haworth ist höchst mittheilend,. und ein sehr ‚gutmüthiger, lieber Mann : er hat das Vergnügen, be=. xeits Großsvater durch seine Tochter geworden zu - seyn, obschon er noch in den befsten Jahren sich be- findet. Seine Büchersammlung enthält viele koutbare und seltene Werke. Wir wollten auch des ehrwürdigen Greises, Sa- lisbury, Garten besuchen; allein man sagte unsy dafs er seinen Garten verkauft hat, und: während der schönen Zeit bei einem Freunde auf dem. Lande lebt. Wir bedauern sehr, um die Bekanntschaft diex ses berühmten Botanikers gekommen zu seyn- 'Glücklicher waren wir bei dem Nestor der Lon- doner Botaniker, der glücklich den 80° der Lebens- Breite passirte, dem berühmten Dr. Sims, welchen . 'wir, wenn gleich zitternd und die schwere ehrwür« dige Silberkrone des Alters auf seinem Haupte, un- ermäüdet mit der Fartsetzung des Botanisal Maga- zine’s beschäftigt fanden. - Ein nicht minder chewürdiger, böchst liebens- würdiger Greis: ist der gute ‚Alte. vom Berge, (8 Monte Grampio ), Sir Archibald Menzies of the . Grampian Mountains, zwischen welchen er zu Cha» \ 35 pelpläce im J, 1754 ani ı5ten März geboren wurde, Flora hat diesem lieben Greise eine wahrhaft yiridemi senectam geschenkt für die grofsen Opfer, die er ihr auf seiner zweymal wiederholten Reise um die Welt ‚gebracht hat. „Ich laufe auf der Stelle wieder aus * sagte uns Sir Archibald „wenn’s noch ein Mal um die Welt geht;“ Er kam erst vor kurzem von einer. Exeursion nach Schottland zurück, - wo ihm: seine Landsleute die Menziesia beym Abschiede unter tau- send Segenswünschen in die Kutsche wärfen, und ist noch so rüstig, wie ein Mann von vierzig. Er hät: zioch starke Praxis zu Loddon, Ein’niedlicheres Her-- barium,- als jenes des Hrn. Menzies, habe ich nicht bald gesehen: "die Cyperaceen und Gramineen, wie die Moose und Farrenkräuter, Menzies’s Lieh-- linge, sind hier mit gröfster Nettigkeit in Oktavblät- ter gelegt, und in Kistchen gepackt, dafs man sie stündlich wieder an Bord bringen könnte, " Mit sichtbarer Freude, dafs seinen lieben Lands-: leuten (Schottländern) dieses Glück zu Theil ward, 'erzählte uns Sir Archibald, daß Mac Gray als. Botaniker mit den Resten des Königes der Sandwich-: Inseln nach der Südsee, und ein anderer Schotte; . Douglas, in eben dieser Eigenschaft nach Colum- bia River abgeschickt wurde. Hr. Frost geht nach- Amerika. Bei ihm erfuhren wir , dafs Brodie,. "Lieutenant of Nairne, Mitglied des Parliaments;, zeither gestorhen ist. Dr. Richardson, den berühmten 'Theilneh- . mer an Franklin’s Expedition in Nordamerika” nach dem Eismeere,, lernte ich in Lambert’s Mu _ seum glücklicher Weise kennen; denn er lebt zuÜ, Cliatham Er hatte die Güte, uns ‚sein: Herbarium 24° 40 zeigen, das viele Kostbarkeiten und manche neue Arten enthält, vorzüglich aus den Gattungen Ranun- eulus, Rubus und Potentilla. Er wird vor seiner neuen. Reise, die er im nächsten Jahre wieder nach dem Nordpol unternehmen wird (denn seinen Eifer - für. die Wissenschaft vermag kein Eis des Poles zu kühlen) eine neueAuflage seines Appendix veranstalten, . Andrews, den wir nicht bei Hause fanden, setzt seine Ericae und Gerania fort, Wir glaubten an dem berühmten British Mu- seum einen Schatz für Naturgeschichte zu finden, tra- fen aber ausser Sloane’s Sammlung getrockneter Pflanzen in 30 Bänden, und einem Herbariolum von Hrn, v. Moll, und ausser einer wohlerhaltenen, ‚aber kleinen, Sammlung ausgestopfter britischer Vögel ‚niehts für uns Interessantes, Die Mineralien -Satam- lung,. welche der rühmlichst bekannte Deutsche, Hr. Hönig, sehr schön geordnet hat, steht, die Selten- . heiten ‘abgerechnet, die nur. sie allein besitzt, den beiden Pariser Sammlungen am Museum und an der Ecole des Mines, so wie auch jener an der Akademie zu‘ München, weit nach. Ein Paar Tische mit Kar- polithen würden unseren Grafen von. Sternberg wohl einige Wochen tiber beschäftigen können, wenn . „er sie mit den ihm bisher bekannt gewordenen und durch ihn dem Publikum mitgetheilten Schätzen ver- gleichen wollte Man führt jetrt ein ungeheueres ‚Gebäude auf, welches, bei der Unansehnlichkeit des. gegenwärtigen, das künftige britische Museum bilden und einen ganzen Platz der Stadt London füllen solls Wenn es aber an naturhistorischen Schätzen eben 50 ‘ reich werden soll, wie es an Antiken ist, oder wie 'das Museum d’histoire naturelle zu. Paris oder jenes: i u nn hi. zu Leyden 'an Schätzen der Thierwelt ist, so wird wohl noch ein halbes Jahrhundert darüber vergehen. Es. ist fürwahr unglaublich, dafs eine Nation, die die 'gröfsten Eroberungen und Entdeckungen in allen Welttheilen besitzt, so äusserst wenig für ihr Natio-- nal- Museum sammelte, um so mehr, als eben diese Nation ‚so ausgezeichnete Männer in allen Zweigen der Naturgeschichte besessen hat. "Wie konnle sie. hier von. den beiden Nachbar- Völkern, die sie so sehr verachtet, sich den Vorsprung abgewinnen las- sen, da sie es denselben in allen anderen Rücksich- ten zuvor thun will? Mir ist dieses Räfhsel uner- ‘ klärlich, wenn anders nicht die. Schlüssel dazu auf . den beiden Universitäten zu Oxford und zu Cambrid- ‚ge, wo das Studium der Naturgeschichte bisher so sehr vernachlässigt wurde, zu suchen sind. . Ausser den Fortsetzungen der periodischen bota- - nisohen Schriften und dem Il. Theile der Pinus von Lambert hörte und sahich nichts von einem neue- "ren botanischen Werke: nur von dem Il. Theile von. Wallich’s und Curey’s Flora coromandelianz hörte ich , dafs bereits einige 20 Bogen zu London angekommen sind. Hr. * * hatte also sehr Unrecht, wenn er mit-vornehmer Miene vor drey Jahren be- hauptete: „von diesem Werke wird kein zweiter Theil mehr erscheinen.“ "Wir haben den berühmten Blurenmarkt in Lon- don nun. auch gesehen, von welchem man sich in Deutschland wohl keinen Begriff machen kann. Was uns hier auffiel, ist, dafs man daselbst Seltenheiten von hohem Werthe neben dem trivialsten Zeuge fin det, und dafs beide gleich ‚gierig . gekauft werden. "Würde man zu Paris ähnliche Dinge auf den Blumen- 42 "warkt Bringen, so wäre.man’ sicher, auch nicht für einen Heller zu verkaufen. An den beiden Blumen- märkten der beiden Hauptstädte Europens erkennt Eu ioan den Charakter der beiden Völker, die sie be- wohnen. Der: wohlhabende und gebildete Engländer willals Kennef, nichts Gemeines, weil er dasselbe, wenn es schön ist, ohne diefs in seinem Hausgärtchen be- sitzt; der arme Engländer hingegen, der auch nicht das Gemeine: bezahlen kann, wenn’ es schön ist, will doch wenigstens etwas Grünes vor den Fenstern sei=. nes Dachstübchens *), und gibt den letzten Pfennig- für irgend ein grünes Ding (some green thing) bin. Der wohlhabendere Franzose weifs in der Regel nichts von dem, was in der Pflanzenwelt selten ist, aber er weils, was schön ist; er gibt für einen schönen Ro- 'senstock mehr, als für die seltenste Pflanze aus Neu-- holland oder von dem Vorgebirge der guten Hof-. nung: den ärmeren Franzosen kümmert das Grünzeug' 'nurin so fern es seinen Magen füllt: ob er übrigens . grün oder blau vor den Augen hat, ist ihm einerley»- *) Vielleicht noch nach der alten: römischen Sitte (deun mancher altrömische Gebrauch erbielt sich . noch'in England): „jam in fenestris suis plehs. ‚ urbana in imagine hortorum quotidiana oeulis zura praebebant, antequam praefigi prospeetus ommes coegit "multitudinis innumerafae sac- ' valatrocinatio.“ Plinius H. N. XIV. cap 4 ‘Liegt nicht in diesem „praeßgi prospeetus“ auch. ‚die schändlichste aller Steuera, ‚die in England. allgemein eingeführte Fenster-Taxe, durch wel- che dem Menschen sogar das Licht, die allge- meinste aller Gaben der Natur, mit schwerer Abgabe belegt wird? nu 45 Daher ist duch der-Pariser Blumenmarkt auf ’der-Ins sel weit reifzender für das Auge, als jener in Lon- don, wenn er.auch um eben so vieles kleiner und ärmer ist, als Paris kleiner und: ärmer ‘ist, dann! London» : Wenn .der, Franzose die Plätze seiner Städte pflastert ,‚ damit er darauf mehr Pflaster treten kann; so wandelt der Engländer seine Squares in einen an- muthigen Rasenplatz um, der jedem Hause auf dem- selben als schöner Vordergrund dient: ‚Auf sehr gro- {sen Squares sind diese Rasenplätze mit Gruppen von Bäumen, auf kleineren mit Gruppen niedlicher Ge- sträuche, zuweilen auch mit Blumen zwischen den letzteren, besetzt, wodurch ein solcher Stadtplatz und, die Häuser um denselben ein ganz romantisches An«= sehen gewinnen. Dieser Rasenplatz ist, nach der Natur des Platzes, auf welchem er angelegt. wurde; bald viereckig, bald oval, bald kreisrtund, und mit einem niedrigen, leichten, geschmackvollen, wenig ih die’Augen fallenden Geländer versehen. : Wo die . Strassen ‚sehr breit sind, ist vor jedem Hause ein klei«. nes .Gärtehen hinter einem leichten, gefälligen Zauns angebracht, ‘welches meistens aus einem kleinen Ra- senplatze und einigen Gruppen eleganter Sträuche oder ‘schön blühender Gewächse besteht ; dadurch gewinnt die. ganze Straßse ein freundliches, ‘und gewisser- maafsen. iheatralisches Ansehen. ‘Die Häuser selbst sind mit Jasmin, Rosen, (vorzüglich Rosa semper- forens, Baänksii etc.) Clematiden, Corchorus Jjepos nicus, Bignonia radicans u. d« gl. oft bis zu dem zweiten Stockwerke hinauf überzogen, oder nur mit denselben, wie mit einer schönen Guirlande, einge- Tafst.. Camellien, Bhododendren, Georginen bilden 44 ‘gewöhnlich die Gruppen (elumps) 'auf den Rasen. plätzen vor dem Hause, die man nirgendwo schöner findet, als in England. Ich habe, da mir die Schön- heit dieser Rasenplätze, die wie ein grüner samminer _ Teppich vor dem Hause ausgebreitet da liegen, sehr. aufliel,. mehrere Gärtuer gefragt, welche Art von Gras vorzüglich dazu verwendet wird. Jgrostis al- ‘ ba, verlicillata, stolonifera, Poa pratensis, Lo- ltum perenne, Festuca pratensis wurden mir ab- wechselnd genannt, und beinahe jeder nannte mir. ein anderes Gras: alle kamen aber darin überein, dafs diese Grasplätze alle ı4 Tage, einige sagten sogar alle 8 Tage, sorgfältig mit der Sichel abgemähet oder viel mehr barbiert (shaved) werden müssen» Dieses ein- ° stimmig angegebene Barbieren dieser Rasenplätze (bowling greens) scheint demnach eine vorzügliche Bedingung zur Erhalturg ihrer Sehönheit zu seyn, welche jedoch auch sehr von'den milden Wintern Englands, in welchen die Vegetation niemals durch starke anhaltende Fröste auf längere Zeit unterbro- chen wird, ‘von den auch im hohen Sommer immer milden, hie sengenden und die Würzelehen der zar- teren Gewächse ausbrennenden, Sonnenstrahlen , von der beinahe alle Morgen und Abende nebligen und immer etwas feuchten Luft begünstigt zu werden. ..Bei uns würde dieses so oft wiederholte und kurze Scheren im hohen - Sommer unvermeidlich ein Aus. brennen der Rasenplätze erzeugen. Der wohlhaben- dere Engländer ist so sehr erpicht auf ein Gärfchen, um sein Haus, dafs erselbst an der Nordseite dessel- ben, wo kein Strahl Sonne hingelangt, wenn die _ Fronte seines Hauses allenfalls gegen diese Seite hin gelegen ist, einige immer grünende Sträuche. und x | 45 Bäume, die die Sonne entbehren können, z, B. Ilex ‚wenigstens, hinpflanat. Nur bei dieser allgemeinen Liebe für Gewächse : wird es in England möglich, dafs so viele Handels. ‘gärtoer (Nursery- men) sich daselbst halten, und ihr Gewerbe auf einem wirklich Erstaunen erregenden Fufse treiben: können. Das Gedeihen dieser unge- 'heuren Pflanzen -Fabriken, weit entfernt von neuen Unternehmungen abzuschrecken, ermuntert vielmehr ämmer noch zu neuen, und es vergeht kein Jahr, wie zman mir sagle, wo nicht neue solche Etablissements gegründet werden. Auf dem Wege nach. Hammersmith zu Kennedy and Lee fanden wir die beiden Nursery-men: James. Gray and Son, Malcolm and Company in Kensing- ' ton,und Conelly. Die auch bei uns bekannte Pflan- zen-Handlung; Kennedy und Lee hat seit kur- zem grofse Veränderungen erlitten. Hr. Kennedy hat ‘sich zurückgezogen, und. ist nach Amiens in Frankreich gegangen, und der, alte Lee ist vor a Monaten gestorben. Gegenwärtig führen die Söhne das grofse Geschäft der Verwaltung eines Handlungs- . Gartens, den sie selbst zu 100 acres Flächeninhalt an- geben, und zu dessen Fabrikmäfsiger Bestellung sie ı40 bis 200 Arbeiter nöthig haben» Wenn auch diese Angabe eiwas zu grofs mir erscheinen wollte, so ist doch so viel gewils, dafs dieser Handlungs- Garten einer der gröfsten in London ist, und sehr grofse Geschäfte im In- und‘ Auslande treibt. Man. scheint sich hier mehr mit allgemein gesuchten Gegen- ständen, als mit Seltenheiten zu befassen, obschon man an 300 Arten von Ericas, und halbe Tagwerke ‚mit Camellien bepflanzt sieht, Die Glashäuser sind, 46.5 | ‚ganz und gar die gewöhnlichen, und zum bequeme- ren Begiefsen sind hier kleine Teiche angelegt. Man hat hier keinen neuen Katalog, . or Ohne Vergleich seltenere Gewächse besitzt der‘ “ „Garten des Hra. Coleville, aufdem Wege nach ' Chelsea, wo auch die Hrn. Mackay, Laller und Comp., Fraser der Sohn ete. ihre Gärten .an- gelegt haben. Wir lernten ‚hier den aus seinem Hor- tus suburbanus und den Geraniaceis bekannten Hrn. Sweet kennen,’ der uns etwas zu geheimnißs- voll für einen Priester der Flora zu seyn scheint: denn ‚Flora ist keine Isis, und wir sind in unseren Zeiten über die eleusinischen Geheimnisse, hinaus. Jeder ehrliche Mann wird gestehen, dafs dieser Garten noch ‘ ‚unbekannte Seltenheiten aus allen Welttheilen ent- ‚hält, vorzüglich aus Nepaul, Neuholland und Neu- seeland, und selbst von dem schon ziemlich bekann« ten Vorgebirge der guten Hoffnung; es, wird lächer- lich, wenn man das Licht unter dem Scheffel bergen will, zumal wenn jenes sehr hell glänzt, und dieser weite Sprünge hat, Die gröfste und vorzüglichste Pflanzen - Fabrik in England scheint uns jene des Hrn. Konrad Loddi- 8°s und Söhne zu seyn, von welcher es schwer ist zu sagen, was man mehr an ihr bewundern soll: die Gröfse des Umfanges derselben, ‚die Seltenheiten, die sie besitzt; oder die Klugheit und den Geschmack und ‚ Aufwand, womit sie geleitet wird, "Was diese letz- teren Hinsichten betrifft, so wagen wir es zu geste- hen, dafs wir,. die wir doch viel gesehen haben, kein Glashaus eines Fürsten, eines Königes oder eines Kal sers fanden, das sich mit jenem des Hrn. Loddi '8°s zu Hackney in Bezug auf Pracht, Gefälligkeit» % | 4 Zweckmäfsigkeit der Einriehtung und Kostbarkeit sei- nes Inhaltes messen könnte. Man denke sich einen 8o Fufs langen und 40 Fufs hohen Dom in einer Pa- zaboloide blofs aus Glastafeln gebaut, die durch ein zartes, aber festes, Gerippe aus schmalen eisernen Stängelchen zusaimmengehalten werden. Dieser Dom wird mit Dämpfen. geheitzt, wenn die Strahlen der Sonne ihn nicht gehörig .durchwärmen. Steigen wir in die oberen Regionen desselben, einige 30 Fußs hoch auf eine elegante Bühne hinauf, so geniefsen wir des einem Europäer ganz fremden, Schauspieles,, die Tropen- Gewächse beider Hemisphären, der öst. lichen wie der westlichen, zu unseren Fülsen: gerade _ als ob wir von einem Hügel in einem Tropenwalde in einen etwas gelichteten Bruch desselben hinabsä- hen, Es braucht nur eines Druckes mit dem Finger, und von der lichten Decke dieses Domes fällt ein ‚feiner Regen herab auf die Tropen -Gewächse, zwi- schen welchen man wandelt, Nur dieser, der Natur abgelernten , Sorgfalt, Licht und Bewässerung von oben herab auf die Pflanzen wirken zu lassen, scheint das üppige Gedeihen der Gewächse in diesem Glas- hause zuzuschreiben zu seyn, Ausser diesem Hause sind einige 20 andere, ı50 bis 300 Fufs lange, Ge wächshäuser von verschiedener Höhe und‘ Weite in dieser, aus 2 ungeheuren, und durch.eine Mauer ge- 4heilten, Gärten gebildeten, ungefähr 100 Acres hal« tenden, Plantage zerstreut. Eines dieser Häuser ist, nach der neuesten Methode, mit convexen Fenstern. versehen, und in einem derselben sind nahe an 400 Erica Arten aufgestellt, Die Aufzählung der Selten- heiten dieses Gartens erspart- mir die XII. Ausgabe des „Catalogue of plants in the Collection of Conrad . 48 Loddiges and Sons, Nurserymen at Hackney, 4823" und das rühmlichst bekannte „Botenical Cabinet,‘“ welches ununterbrochen fortgesetzt wird, ‘Als wir in den Garten durch Schläge von Camellien,. "Rhododendren, Azaleen mit einem ‘der Hrn, Söhne des Hrn. .Loddiges hinwandelten, erlaubten wir "uns die Frage, für wie viel Pfund Sterling Werth hier zwischen den Mauern gepflanzt ist, angenom- ‚men, dafs jede hier befindliche Pflanze für den im "Kataloge bemerkteu Werthe ihren Liebhaber fände?* „Ungefähr 200,000 Pfund “ war die Antwort, di 2 Millionen, 800,000 fl, Es ist also um Gartenkultur nicht so etwas Schlechtes und Verächtliches, wie man an der Universität zu Landshut glaubt, an welcher man 6noofl. auf einen Bierkeller verwendet hat, und den botanischen Garten, der als Pepiniere für das Land hätte dienen können, eben so geistlos, als eng- “herzig, zu Grunde gehen liefs, während alle andere Universitäten Dentschlands, selbst die kleinsten , ihre botanischen Gärten um das Doppelte und Dreifache vergröfßsern. Als Vorstand dieses Gartens zu Lands- hut kommt es mir zu, diese Sprache Öffentlich zu führen, damit die Schmach, die einst diese Univer- sität treffen wird, wo sie hinter ihren deutschen Schwestern zurückbleibt , ‚nicht auf mich, sondern auf diejenigen fällt, die sie -dieser Universität gegen den Willen der weisen, jedes Gute fördernden, baier- schen Regierung zugezogen haben, und deren Nomen «inst die Zukunft mit der ihnen gebührenden Verach- dung nennen wird. Man bedenke, welche Menge von Menschen durch #iese Nurserymen in London allein Beschäftigung und ‚Unterhalt gewinnt, nicht blofs durch Arbeit im ur eis men - ien;, sondern durch V’erfertigung der Hundert Tau- sende von Töpfen, von welchen auch der kleinste ei nen, Halfpenny. (einen Groschen unseres Geldes) ko- stet, der zahllosen Menge‘ Gläser für die Häuser, der unermefßslichen Schreiner- und ‚Schlosser- Arbeiten; und man wird gestehen, dafs, wo die Kultur eines Volkes einmal auf jene Stufe yon Höhe gestiegen ist, auf welcher der edelste, der reinste und. unschul- . digste Genufs, Gefallen und Geschmack an schönen i Gartengewächsen, Bedürfnils geworden ist, "Tausende . dadurch. Unterhalt und Nahrung gewinnen; die sonst sich oder der. Gesellschaft zur "Last fallen würden: Die Handelsgärtner, oder Nursery-men: in London . sind, bei ihren ausgebreiteten Geschäften, in Folge " deren mancher derselben mehr als eine halbe Mil« . lion des Jahres verkehrt, gezwungen,. eigene . Comp» toirs zu unterhalten, Mehrere derselben halten rei. sende Botaniker, die ihnen Samen, ‚Wurzeln . und. lebende Gewächse senden müsseny in China, Ostin- dien, am Vorgebirge der guten Hoffnung, in. Sierra Leone, in Neuholland und Neuseeland, in Paraguay, Chili,. Mexico und im nördlichsten Amerika und Si# birien, und die Erdkunde selbst wird durch Blu» menhandel bereichert Wie sträflich handeln daher diejenigen, die,. statt, Garten - Kultur und Liebhabe- rey an Gewächsen, und. folglich auch, nach dem un- sterblichen Bacon, die reinste Kultur des Geistes und des Herzens kräftig zu fördern, dieselbe allen Fleifses unterdrücken und ersticken, und während. = sie die Jugend. den schändlichen ‚Grundsatz lehren. „die Sünde allein ist-der Weg zu Gott!“ die Wohl- habenden verderben, und die Aermeren zu Grunde gehen lassen. Wir haben in Baiern nur einen ein- Ä 58. zigen Grofsen, .der einen "Garten besitzt, welcher), (ausser dem Garten zu Irlbach) genannt zu werden verdient, und dieser Grofse, oder: vielmehr dieser gröfste Mann, den Baiern jemals unter der Reihe seiner Edlen besafs, ist. auch der Freund des ersten ' Beherrschers Baierns, unter dessen segensvoller Re- gierung Botanik und Garienkultur in diesem Lande: bekannt zu werden anfieng. Ist es nicht traurig, ‚wenn man in England Handelsgärtner mehr Geld und mehr Geschmack haben sieht, als unsere Grofsen ? „Ja,.das. ist nur in England inöglich ; das kön« nen nur Engländer!‘ Um Verzeihung; Herr Lod» diges, der berühmte Gärtner und Botaniker Lod« diges ist kein Engländer; er ist ein — Deutscher, ein Hannoveraner. Er kam in seiner Jugend als Gärt- ner nach England, ohne alles andere Vermögen, als das Vermögen des Verstandes und der Tugend, und ist jetzt, als 86jähriger Greis, Millionär und Vater vieler Hunderte von Bürgern Englands geworden, die durch .ihn beinahe ein halbes Jahrhundert schon Nahrung und. Unterhalt fanden, und ohne ihn. viel- leicht verhungert wären. Er hat das Glück,zwei Söh- nie zu besitzen, die zu höchst achtbareri Männern her- angereift sind, die ihm gleichen, und Enkel zu schen, die ihm gleichen werden. Sein Name wird in der Kultur-Geschichte Europens unvertilgbar glänzen, ‘ und mit Achtung ausgesprochen werden von allen; . denen es nicht die Niederträchtigkeit ihres Zeitalters verbieten kann, Verstand und Tugend zu ehren. Der. ehrwürdige Greis Loddiges erinnerte mich und meinen Sohn lebhaft an meinen unsterblichen Freund, den sel, Bertuch zu Weimnm Ich habe mehrere, ich darf sagen sehr viele, Eng“ t 2 länder gefragt, wärum die grofse Insel im Westen, ‚ genatint Ireland, iu botanischer Hinsicht weit weni- ger bekannt ist, als Canada, als Grönland und Island, „Das ist ein Land der S-b-n,“ hörte ich mehr ‚dann zwanzig Mal, statt aller anderen Antwort;. „man kann ehe mit Sicherheit „sagte man uns“ un- ter Menschenfressern. reisen, als an der Westküste von Ireland, wo man von .den katholischen Geistli- chen vergiftet, oder von ihren Sclaven erschlagen zu werden keinen Augenblick sicher ist.“ ‘Die Erbitte- zung der Engländer gegen die Irländer ist wirklich sehr grofs, und kann doch nimmermehr ohne alle Ursache diesen Grad der Vergiftung der Zunge em reicht haben: es scheint mir der Schwarze — oder "vielleicht die Schwarzen, hetzen hier die guten Nach- -barn gegen einander, und .diese Hetze wird, wie anan in England sagt, von Osten und von Nordosten “ her mit goldnen .und silbernen Tam - Tams unterhal- “ten. . Wir haben zwey grofse Inseln in Europa, von deren Flora wir durchaus nichts wissen : die eine ist Sardinien, die andere ist Ireland: beide Inseln gehören der unfehlbaren Kirche. an; ‚gehörten sie zu. . den fehlbaren, so würden sie längst Floren besitzen: denn alle Botaniker gehörten bisher zu den fehlba« zen Kirchen... 5 n. Recensionen ° Leipiig bei Baumgärtner: Magazin der ästhe" tischen Bota..ik, oder Abbildung und Be- 'schreibung det für Gartenkultur -empfehlung- ‘ werthen Gewächse, nebst Angabe ihrer Erzie- : hung. von H. G. Ludwig Reichenbach, ete: Tcones et descriptiones plantarum- ‚ei 7 — 1m Heft. (Vergleiche Flora 1823. 8, 129) Die Flora hat schon öfters Gelegenheit gehabt, ‘ihren Beifall einem Werke zu erkennen zu geben, das “ durch die günstige Aufuahme, die ihm, von eisem "zahlreichen Publikum zu Theil ward, ‚bereits die Er- wartungen und Wünsche gerechtfertigt hat, womit es uns der freundliche Herr Verfasser überlieferte, Die innere Einrichtung desselben ist schon aus frü- heren ‚Nachrichten ‘bekannt, so dafs wir. nicht erst nothwendig haben, uns über: das Bequeme und Zweckmälsige derselben zu verbreiten, und seine Küpfer, 'die an Stich und Kolorit immer mehr gewin- 8: nen, nähern es immermehr den ähnlichen Prachtwer -. ken der Engländer, die sich der Hr. Verfasser be- ständig als Muster vorsetzt. In dem nämlichen Maske aber, in welchen es sich bestrebt, das ‚empirische und unsichre Wesen der Gartenkultur in dem si- chern Mantel der Wissenschaft einzukleiden, und den rohen Gärtner zum denkenden Beobachter. und forschenden Botaniker zu: bilden; in dem nämlichen Maafse ergiefst auch der geistreiche Hr. Verfasser die Fülle seines botanischen Wissens in- monographische Bearbeitungen mehrerer Gattungen von Ziergewäch- sen, 50 dafs dieses Werk auch dem Botaniker km nn . strerigsten Sinne. eine willkommire . Erscheinung 'dar« bietet.. Doch: es ist unnöthig zu wiederholen,. was : bereits von andern schon längst in weit helleres Licht . gesetzt worden, wir schreiten. daher ohne. weiters zur Anzeige dessen, was wir vor uns liegen haben. . Das: siebente Heft enthält auf Tab. 37. fig. 1° Lasippetalum purpureum 4it, floribus apetalis pentandris, folüis. lineari-oblongis stipulisgue pe- - tiolatis obligue ovaltis subintegerrimis, Re: 2: I triphyllum Sm. floribus apetalis. decandris (anthe= ris’alternis sterilibus) , foliis cordatis sinuato - an- gulatis stipulisgue reniformibus utringue stellato- pubeseentibus, und fig. L. ferrugineum Andr. . floribus pentapetalis pentandris, foliis e basi cor- - data lineari- oblongis, stipulis nullis, ‚Niedrige neuholländische Sträucher die in Hei- deerde gezogen, sehr gut in botanischen Gärten gedeihen. Auf Tab. 38. finden sich äg.ı, Malpighia.gla- bra L., foliis ovatis integerrimis glabris, pedun- eulis umbellatis, und fig. 2. M. ürens L., folis oblongo -elliptieis subtus adpresse setosis, umbellis sessilibws ; meistens in Westindien einheimisch , wer- den sie bei .uns in vegetabilischer Erde im warmen Hause erzogen. . Tab.39. Stylidium fruticosum R. B., foliis an- gusto-linearibus. decurrentibus glabris, fauce se micoronota labio appendiculato, Aus Neuholland, Kultur wie bei den Eriken. Tab. 40. Gymnocladus canadensis Lam. Die “ einzige bisher ‚bekannte Art, ist in Canada zu Hause und gedeiht in guter Dammerde an einer geschützten Lage bei uns im Freyen aus. E ' Tab, Zi. Podalyria myrtillifolia Retz. follis oblongo - obovalis utringue calycibusque sericeis, - peduneulis subunifloris folia subaequantibus , fig. 2, P. sericeea Andr, foliis oblongo-obovatis utringue calyceque sericeis, pedunculo unifloro aliquolies longioribus und fig. 3. P. styracifolia Sims., folüs obovatis breviter acumingtis ramisque sericeis, pe- duneulis unifloris folium subaeguantibus, calyoe zeflexo. Alle 3 Sträucher vom Cap werden in Laubs erde im Glashause erzogen. En Tab. 42. Eucalyptus piperita Sm, operculo hemisphaerico mucronulato, umbellis lateralibus. subpanieulatis solitarüsque, peduneulis compressis samulis angulatis, Wächst, wie die ganze Gatlung in Neuholland, Das ganze Heft giebt unzweideutige Beweise von dem Fleifse und der Genauigkeit des Verf. in Zeichnungen und Beschreibungen. Achtes Heft. Tab, 43. Melastoma cymosum, PRdL, foliis septemnerviis cordato-acuminalis pu- bescentibus falcato - serrulätis, floribus terminali- ‚bus oymosis desandris, staminibus alternis sterili- bus, Vaterland : Südamerika. Kultur: im warmen "Hause in mit Sand gemischter Lauberde. , Tab, 44. Barleria oristat® L. foliis oblongis integerrimis, calyeis foliolis duobus latioribus eis liatis, duobusque linearibus acutis, Vaterland: Ostindien, woher sie Sonnerat zuerst brachler Kultur: wie die vorige. \ Tab. 45. Liatris spioata Gaert. spicata, caule | simplici elato, foliis linearibus glabris basi subci- liatis nerogsis punctatis, spiea longissima, floribus‘ sessilibus, squamis anthodii (lineari) ovato- oblon- gis’obtusis adpressis. Als nordamerikanische Pflanze " (GE 56 dauert sie bei uhs in einer geschüfzten Labe ip Preyen aus. Tab. 46. Acacia suaveolens, inermis (capitus lis racemosis. multifloris), phyllodiis linearibus basi. aitenualis aculis mucronalis, calyte. pentaphyllo,. germine glabro, Aus Neusüdwallis herstammend, "wird sie im warmen Hause gezogen. Tab.47. fig, 1. Psoralea pinnata L., foliis pin. natis bi-trijugis, foliolis linearibus, peduneulis axiliaribus unifloris. Fig. 2. P. odoratissima Jacg., foliis pinnatis subseptemjugis, foliolis lineari- lan- ceolatis, pedunculis unifloris axillaribus, Tab. 48. fig. ı. Helicteres jamaicensis L. decan«: dra, foliis cordalis inaequaliter dentatis pubescen« tibus subtus tomentosis, fructw ovalto contorto. Fig. 2. Helicteres Isora L. dodecandra , foliis el«- liptieis subcordatis dentato -serratis sublus tomen- toso - pubescentibus, fructu contorto apice subulato.: Kultur: im warmen Hause in mit Sand gemischter Lauberde. Im gten. und ıoten Hefte finden wir durchgängig - nur Hermannien abgebildet, die sämmtlich mit durch-. aus neu gearbeiteten Diagnosen versehen sind, Zu- förderst wird der Character genericus folgendermaaf- sen festgesetzt: Cal. simplex I- phyllus. Petala 5 eu- cullato -unguiculata, invicem contorta. Filamente aequaliter membranacea, basi cohaerentid, Styli omnino oohaerentes Caps. 5 -locularis, looulis po=-- Iyspermis Dann werden abgebildet und beschrie« ben: 49 Hu micans Schrad, et Pendl., ‚floribus, calyce bulläto, aggregatis ; fol. ablongis truncatis, apice dentatis. H. latifolia Jaog, Schönbr, — Hu hyssopifolia L. floribus , oalyce‘ bullato brevissime' ! 66: "dehtalo; racemosis, foliis cuneato - lanceolatis ob. _ tusis crenato -serratis. 50. 51. H. althaeifolia L., “ floribi, calyce bullato, panieulatis, fol. ovatis pli- 6atis erenatis cum ramis stellato - tomentosis hispi- ‚disque viridi- einereis. — 52. H. decumbens Willd. ‚floribus, calyce bullato, racemosis, fol. oblongo- lanceolatis, inaequaliter grosse serralis; cum Ta- mis stellato - hispidis — H, pulverata Andr. flori- bus, calyce bullato, paniculatis ; folüis bipinnatifi- dis. H. abrotanoides Schrad,. — 53. H. incan« Cav; floribus, calyce semigloboso. paniculatis ‚for liis ovalis eroso-cunealtis plieatis cum ramis candi- do-tomentosis. — 54. H. plicata dit. florib. , caly- ge.subsemigloboso,. paniculatis, foliis ovalis disco- loribus plicatis.. — H. mollis Willd. En. floribus, calycibus. semiglobosis, awillaribus, fol. oblongis obtusis erenatis ufringue molliter stellato - iomento- sis candieantibus. — Den Beschlufs dieses Heftes ' gnächt eine ausführliche Angabe des natürlichen Cha-. zakters der Gattung Hermannia ‚nebst dem Habitus, Vaterland , Kultur, Verwandscbaft u. s. w., der kei- nes Auszugs fähig ist. ..., Ta dem ıoten Hefte befinden sich : 55. H. can- dicans Jacg. floribus, calyce semigloboso , asilla- ribus; foliis obovato - rotundis obtusis erenatis ulrin- ‚que molliter stellato- tomentosis candicantibus. — 56, H. lavandulifolia L. ‚floribus calyce patellae- ‚Jormi 5-fido, pedunculo oppositifolio, foliis obovato« lanceolatis subobtusis obtusissimisgue utrinque cano- tomentosis. —- H. odorata Willd, floribus, calyce. campanulato, pedunculo axillari, folüis obovaso- lanceolatis, apice Tecurvalis, utringue cano - [0« inentosis. 57, 4, trifurca L, floribus, calyce Pa —— re rend [__ ul 57. ı - telliformi 5-fido, racemosis, foliis Iineari- dilatatis, truncato -tridentatis. — H, flammea Jarg., flori- bus, calyce patelliformis 5.fido, racemoso - panicu- latis, foliis obovato- euneatis praemorsis serratis.— :58. H, scordifolia Jacg. floribus, calyce patellifor- mi 5-fido, laxe panieulatis, foliis lanceolatis 'obo- -palis crenalis obtusis discoloribu, — H. denu- data L. glabra, floribus, calyce patelliformi 5-fido, laxe paniculatis, foliis lanceolatis recurvato et sub- mueronato -serratis aoulis. — 59. H. scabrä Cav. . floribus, calyce subpatelliformi acuminato -5.- den- .tato, racemoso-paniculatis ramis stabris, foliis obovato -oblongis discoloribus. H, arborea et disco- lor Hortul, — H,hirsuta_Schrad, flöribus, calyce subpatelliformi acuminato-5- dentato, panieulato-. .diffusis, ramis hirsutis, folüs obovato - oblongis discoloribus. . H. pilosa Hortul. — 60, H. distich« « Schrad. et Wendl., floribus, calyce subsemiglobo- "so, paniculato-racemosis, ramis hispidis, folüs subrotundis. : H, rotundifolia Jacg.:ı Schönbr. — H. cuneifolia Jacg. floribus, calyce subsemiglobo- so racemosis, felüis cuneatis truncalis emarging- tis erenatisve eöncoloribus. — oo Das ııte Heft enthält:. 4ı. H. holosericea Jacg. ‚Jloribus, calyce semigloboso breve 5-dentato, radex moso = panieulatis ‘(parvulis) folüis obovato „oblon- gis cunealis superne orenalis ulringue seriero- tömentosis. — H. alnifolia L. loribus, ealyce se“ "znigloboso breve 5.dentato , racemoso - panteulatis '(parvulis) foliis cuneato - subrotundis, superne cre= matis, discoloribus. . ‚ Nun folgen mehrere Spezies aus der so nahe mit - den Hermannien verwandten Gattung Mahernia, de. _ E ren Charakter so angegeben wird: Cal, simplex, - monophyllus. Petala 5. planiuscula. Filamenta sub anice in tubereulum incrassata, basi cohaeren- $ piee 3 tia.. Siyli 5. omnino cohaerentes. Caps. 5 -loeula-. ris, loculis polyspermis. 62. M. pinnata L. fol ' obtusiuscule lineari-bipinnatifidis. — 63. M. in- eisa Jaeg. hispidula, foliis lanoeolatis subduplicato acuteygue serralo - ineisis. Herm. diffusa L. — 64. IM. diffusa Jacg. folüs inaequaliter acute pinna- tifido -laciniatis, bipinnatifidisgue, bracteis cucul- _ lato-connatis. MM. vertieillata L, und Hermannia ciliaris L.— M. fragrans Rehb. fol. linearti-lan- ceolatis acute inciso - pinnatifidis, bracteis basicon- nalis acuminatis eiliatis. — 66. M. glabrata Cav. ‚folüs. lineari- lanceolatis obtuse serrato - ineisis, bracteis.basi connatis acuminatis glandulosis, Her-, mann, glabraid L. —. | . ’ Im ı2ten Hefte werden dargestellt: 67. M. odo- rata. Andr. fol, lineari. lanceolatis serralis subin- tegerrimisque, bracteis. basi connatis acuminatis glandulosis..— 68. Hermannia angularis Jacq. ‚ floribus, ealyce bullato obtuse 5-fido , in ap!o® ramulorum subaggregatis, folüis ( parvulis), obo- vato-lanceolatis truncalis erenatis concoloribus. — H: disermaefolia Jacy..floribus, calyce subgloboso acute 5 fida, subpaniculato- axillaribus, folüis cu- neato-lanceolatis denticulatis utringue stellato- ‚tomentosis: 69. H. multiflora Jacg. ‚floribus, ca tyce patelliformi, binis ternisve in peduneulo asil- lari vel terminali, folüis obovato.« euneatis denti- eulatis rugosis, — H, hispidula Rehb. floribus, ca” Iyce patelliformi, laxe paniculatis, foliis lanceo- ‘ lalis a medio denticulatis aculis, ramisque hispl-‘ \ Le nn 59 . dulis. — 70, Calliopsis Rehb. nov. gen, e Famil. Composit, Anthodium: duplex, uirumgue poly- phyllum (externum brevius). Receptaculum: con- vexum variolosum, paleaceum, Flosculi; disci. tubulosi $, radii lingulati, neufri, "Akenia: com- pressa, nuda (neo alata nee papposa), strophiola cucullata. Die einzige Art, C. bicolor R., soll an ‘den Ufern des Missouri vorkommen, obschon kein englischer Schriftsteller ihrer noch erwähnt. Sie kam über Magdeburg nach. Dresden, wo sie jetzt den aka-. demischen Garten mit unzähligen Exemplaren ziert, Am nächsten steht sie der Gattung Coreopsis ‚zu der sie auch Radius in den Verh. der. Leipziger na- turforschenden Gesellschaft unter dem Namen GC. tinoforia bringt, die sich aber durch doppeltkegrann- te (nicht nackte) Samen deutlich unterscheidet: Die leichte Behandlung, die diese schöne, durch Wechsel von gelb und roth bei den Blüthen das Auge ange- nehm ergötzende Pflanze bedarf, läfst uns in ihr bald. eine Hauptzierde unsrer Blumengärten erblicken. — rı. Platylobium triangulare R. Br, fol, cordato-tri= angulatis subhastatisve, angulis mucronalis, ger- mine ciliato, — Platylobium formosum Sm. folüs eordato-ovalis, germine pubescente. — 72. Silene ‚micropelala Röm. erecta, glabra, superne subiris 'chotoma, foliis obovato-oblongis linearibusque, calyce demum ventricoso, basi subeonstrieto, pe« talis vin exsertis bifidis, — Silene bicolor Thora, glaberrima, glaucescens, trichofomo - ramosissimay foliis imis 'obovato .lanceolatis, superioribus ls: neari-angustis, calyce elavato petalisgue. (viola=. 620-) venosis. 8. pieta Pers. — Diesem Hefte ist‘ u 60 i noch ‚beigegeben” eine Vorrede zu dem-ısten Bande dieses Werkes, der mit diesem Hefte geschlossen ist, in welcher sich der Hr. Verfasser über manchen wichtigen Gegenstand auf interessante Art äussert, ünd worin er zugleich verspricht, uns mit- einer all« gemeinen Einleitung in die Gartenkultur nächstens . zu beschenken; ferners. das vollständige Register, ' Titelblatt u. s. w» " Und so möge uns denn bald wieder die Freude zu Theil werden, uns an neuen Blüihen von Rei ehenbachs kunstgewandter Hand. zum zierlichen "Krane gefiochten erfreuen zu können! 4 Enumeratio stirpium phanerogamarum quae in Silesio sponte proveniunt. Vratislaviae apud G. Th. Korn 1834. 160 5. 8, » ‘Die Vorrede, mit den Namen C. Günther, . H, Grabowski und F. Wimmer unterzeichnet, berichtet, dafs, da Mattuschka’s Flora silesia- #0 uusren Zeiten .nicht mehr genüge, und HAro- ker’s Werk manche Unrichtigkeiten ‘enthalte, .die Hr. Verf, gegenwärtige Aufzählung in Folge vielfa- chen Aufforderungen, entworfen, und nur dasjenige verzeichnet hätten, was wirklich gefunden wordene ‘Sie geben ferner die Hoffaung,, dafs manche bisher noch nicht. vollständig untersuchte Gegenden noch - besser -durchforscht werden, was einmal reichliche Nachträge erwarten läfst, da ein Land in der Aus- dehnung wie Schlesien ,„ und welches das längst un- ter Botanikern berühmte Riesengebirge enthält, wohl noch manchen hier. nicht berührten ‚botanischen Schatz aufbewahren mag. a . ‚6 ' Die gegenwärtige Aufzählung ist nach dem Lin«.. neischen Systeme mit Ausnahme der eingeschalteten a3sten Klasse. verfafst, und gibt, neben den ‚ange führten Trivialnamen. auch Wohnörter, Blüthezeit und Dauer an; der Anhang liefert einige wenige ; ‘ Beobachtungen, die im Text überall, wie Charactere der Gattüngen und 'Arten fehlen, die doch bei einigen . ‘sehr nützlich ‚gewesen ‚wären „ um 2. B,. bei Veronica alpina überzeugt zu werden, ob die wirkliche Lin« neische Art, oder die /. integrifolia oder beide vor- handen seyen, weil öfters ‘dadurch die Artenverz. schiedenheit am befsten ausgemittelt werden kann. Poa alpina. ist gar nicht aufgeführt, ungeachtet sie sicher im Riesengehirge wächst, und. von Boff- mann aufgezählt wird. Dagegen finden sich man- che andere Seltenheiten, 2. B. Agrostis rupesiris, Festuca alpina, varia, Poa lawa, Eryngium.; planum , Dondia Epipactis, Pleurospermum aus siriacum, Laserpitium Archungelica, Pyrolae om- nes germaniae species, Gypsophila fastigiate , Eu- phorbia villosa et lucida, Sempervivum hirtum, in teetis! Aubus Chamaemorus, Pulsatilla pa= . tens, Ranunculus nemorosus, Nepeta nuda, Alys- sum saxatile, Deniaria glandulifera, Cardamine parviflora, Hieracia permulta species, ‚Senecio vernalis?- Doronicum scorpioides? Carex mieros, slachya, vaginata. Bei Primula minima ist die Blüthereit,. (Sul, Aug.) zu spät angegeben, _ Campanula linifolia und : 'pusilla als Varietäten von. C. rotundifolia aufge»! führt, können wir nicht billigen, dagegen mag ims merhin Fiola arvensis als varietas V. trieoloris an- gesehen werden, dafs sie aber ‚planla perennis seyj' _ 62 “widerspricht Name, ‘Wohnort und Erfahrung, Ve- berhaupt ist die Dauer der Pflanzen 'schr oft ver- fehlt: Sagina proeumbens ist nicht 2£, sondern Q, ' Carinthe minor nicht %£. sondern 0, Hedera He- - dia d. nicht 2f. Illecebrum verticillatum © nicht, Genliana verna % nicht ©. G. germanica dage- gen 'Q nicht 2%. Herniaria glabra © nicht %, Erica herbacea und Calluna vulgaris 5, nicht A Oxalis stricta in hortis et sylvis vulgaris wird hier als © angegeben. Euphorbia Cyparissias ist nicht ©, sondern 2%. Die Rhinanthi sind © nicht pe- rennierend ; diefs lehrt schon die Thatsache, dafs sie ein so: schädliches Unkraut unter dem Getreide sind. Auch die Orobanchen sind kaum 2%. Alyssum talyeinum @. nicht 2£.. Coronilla varia (#) nicht 2. Melilothi nicht 2£, höchstens 4, Sonchus ar- vensis dünkt dem Rec. auch © nicht %, eben so Sonchus alpinus, Chondrilla Junces nicht v7 . Nenecio vernalis (@) nicht 2f. Die schwarze Carex vom , Riesengebirge steht hier noch immer fälschlich als C. saxatilis L. ; dem gleichen sollte doch längst berichtigt seyn. Im -Anhange sind Poa sudetica und hybrida, die leicht mit einander oder mit Festuca sylvatica Yill, verwechselt werden können, umständlich‘ be- schrieben ; doch ;vermissen wir: in der Beschreibung . die Angabe der Höhe der Halme und der Zahl der Knoten. Dann sind Nachrichten über Atriple# pro- strata, Polygonum mite, Euphrasia offeinalis var. alpestris, Rhinanthus major-v. alpesiris, Barba- zeu vulgaris und stricta, ein zweifelhaftes Hiera- eiym, endlich über die monstrosen Auswüchse an den Kätzchen einiger Weiden, wie’sojches ‚schon Bi . zung gewähren. Solchergestalt sin Roth (Hor. germ. Tom,IL. PIE p: 524.) angegeben hat, mitgetheilt, u „Synodus botanica omnes familias; genera etispecies plantarum illustrans, ‚Auch unter dem Titel: Rosacearum monographia, Anctore Leopol«. do Trattinnick us. w. BUI—IV. Vindob, 1824. apud- J, G Heubner. Jeder Band an 40o einzelne Blätter in $v. on ‚ ‚Die schnelle Fortsetzung dieser Schrift: verbürg die gute Aufnahme desselben, woran auch um so we “ piger zu zweifeln war, als ein Werk, welches in dem beliebten Gewande von Monographien älle bis dahin bekauute Pflanzen aufzählt und von einem der ersten Botaniker mit grofser Umsicht ausgeführt wird, nothwendiger Weise die Pflanzenforscher aller Welt- theile interessieren mufs. on Indem wir daher über den Zweck und die Eins richtung des Werks, wenn es noch irgend Jemanden “ unbekannt seyn sollte, auf Flora 1824. 8,97. verweiz sen, berühren wir nachstehend im "Allgemeinen den Inhalt dieser beiden Bände. ' Der 3te Band beginnt mit Aufzählung der Gaf« tung Rubus, wobei die neuesten Schriften über die- sen.Gegenstand, nämlich Sprengel Grundzüge, Link Enuimer, Nees et Weihe Monogr. ‚Roth nova pl spec., Nocca et Balb. Fl. Tiein; so wie, einzelne "Beiträge von Fest und Portensch lag, yollstän- dig benützt, und überall mit gründlichen kritischen Bemerkungen und sorgfältigen eigenen Beobachtungen durchwebt sind, die vielfältige Aufklärung und Beleh- I d von Rubus nicht weniger als 85 Spezies aufgezählt, von Kerria eine, (die bekannte Gorchorus japonicus) Dalibarda 3% Ai -— % Waldsteinta 5; Geum 29, Dryas a, Tragariu re "Duchesnea 2 Im Aten' -Band befindet sich Potentill« ' mit 116 Arten, Lehmanniaı, Sibbaldia mit 6, Comarum, Spalanzania ı, und Agrimonia mit 5 Arten.: Sehr vollständig ist die Gattung Potentilla bearbeitet, und. es ist. höchst interessant, diese Monographie mit den frühern WVerken über diesen Gegenstand‘, besonders mit Nestler’s undLekmann’s Schriften in Ver gleichung. zu. bringen. Man sieht, wie mit jedem Tage die Entdeckung von neuen Pflanzen vorschreitet, und es ist nicht ohne Belehrung, die. eigenihümlichen, Ansichten zu vergleichen, und die verschiedenenÜrtheis le‘über eine oder die andere Species gegen einander abzuwägen. So wird Potentilla davuriea Nest. gegen Lehmann wieder hergestellt, Zu P, velutina Lehm, wird P, grandiflora 'Scop. gezogen. FPoten- ll Salisburgensis ist nach Name und als Art wie- der nach Verdienst gewürdigt und hergestellt, die Linne wohl kannte, aber von aurea nicht trennte. Auch Pot. Brauneana und subacaulis sind als wahre. Species erkannt und aufgeführt worden, nur ist bei ersterer der. Wohnort: ad nives perennes in summis alpium Jugis, zu hoch angegeben. ‚Bei. ‚P. caulescens ‚vermissen wir die Form petiolulosa Gaud, et Sering. Neue Arten sind P, Biebersteiniana, worunterT. die P, agrimonöides Bieb, aufzählt, die von der ächten Pflanze verschieden ist. 2. P. Humboldtiana Tr, P. nana Hl, et B. 5. P, Neuma,yeriana; eine ganz neue ‚Art, die N. bei Gutenstein in Oesterreich entdeckies 4. P. Nestleriana T., die P, intermedia Nestl. _ Die aufgeführte neue Gattung Lehmannia begreift Irt- ehothalamus „Sprengelii Lehm. i in sich. 5 a4 Zweite Beilage zur Flora oder botanischen Zeitung I 825; Erster Band “ Recensionem 9% Grundz züge einer allgemeinen Pflanzengeogra« . phie, von Dr. und Prof, Joakim Frederik Schouw;-aus dem Dänischen übersetzt vom Verfasser, mit 4 Tafelnund einem pflanzengeo- . graphischen Atlas von 24 Blättern. Berlim bei Reimer, B2A Seiten und VIII. Vorrede in Octav, die Charten iluminirt in Landchar- tenformat,. Preifs 13. 20 kr. , U ogeachtet ‚der trefflichen bereits erschienenen’ pflanzengeographischen Arbeiten von Humboldt, Wahlenberg. und. Decandolle sind jedoch die Grundsätze der Pflanzengeographie, selbst noch sehr wenig festgestellt, welches den Verfasser veran- _ lafste, nachdem er mehrere Gegenden des nördlichen und südlichen Enropa’s vorzüglich in dieser Rücksicht _ bereifst hatte, die Grundzüge einer allgemeinen Pilan« zengeographie zu bearbeiten. Wir können nicht un« terlassen ‚ die Leser der Flora näher auf dieses schätza bare Werk aufmerksam zu machen, welches: mit viel Fleifs und Sachkenntnifs beurbeitet ist, und die Res sultate der Vergleichungen und mühsamen Berech4 5 nungen vieler Floren enthält, da vielleicht: imnche derselben bis jetzt noch nicht im Besitze dieser Schrift seyn dürften. Das Werk zerfällt in 5 Hauptabtheilungen; die | "ate enthält. ‚nach ‚einer Einleitung, ‘in welcher das Allgemeinere über den, Begriff, Definition und Na- "men dieser Wissenschaft behandelf’ist, von Seite 35 bis 135 die’äussern Momente, welche die örtlichen Verhältnisse der Pflanzen bedingen und daher/nament- lich: die aus der Pflanzenphysiologie, Meteorologie, . Klimatologie und andern ‘physischen. Wissenschaften entiehnten Sätze.sehr gründlich bearbeitet, Der Verl: erläutert in dieser Abtheilung vorzüglich näher die Verhältnisse der Temperatur, ihre täglichen, monal- lichen und jährlichen Veränderungen, welche aufdie . Vegetation einer Gegend von so grolsem Einflufs sind; um nämlich diesen Einflüfs näher beurtheilen zu können, genügt die Kenntnifs der jährlichen mitt- lern Temperatur sehr ' wenig, es ist vielmehr nöthig, die mittleren Temperaturen der 4 J ahrszeiten und oft selbst der einzelnen Monate zu kennen, wobei zu- gleich Feuchtigkeit „. Regenmenge, Heiterkeit des Himmels und die chemischen und physischen * Verhält- nisse des Bodens berücksichtigt werden müssen. Der Verfasser stellt die täglichen und monatlichen Tem- peratürsveränderungen in einigen Tabellen nach dem Mittel vieler Beobachtungen zusammen, und giebt ‚auf Tab. 1. in einer Zeichnung die Temperaturscurven für die verschiedene Jahrszeiten, und auf Tab. tik diese Curven. für verschiedene Klimäte,. “namentlich für Havanna, Palermo, Genf und Enonfekis, die in ‚dem Werk selbst nachgesehen werden müssen; indem sie keines Auszugs fähig. singe R 65 A Die a2fe Abtheilung enthält die Lehre von den örtlichen ‘ Verhältnissen der Pflanzenformen, - Dei. Verf, unterscheidet zwischen Verbreitungsbezirk und ‚Vertheilungsweise der Pflanzen; er versteht unten Verbreitungsbezirk die Ortsverhältnisse, welche den einzelnen Arten oder Familien der Pflanzen in Hin- sicht der geographischen Breite, Länge und Höhe. über dem Meer zukommen. oder ihre Begränzungs- verhälfnisse überhaupt; unter Vertheilungsweise da- . gegen, die Art und Weise, auf welche die einzelnen Pflanzenformen im Verhältnifs zu andern auf der Erd- oberflläche. vertheilt sind. Die Ausdehnung des Verbreitungsbezirks einer Pflanze in Hinsicht der geögraphisehen Breite ist ihre ‚Breitenzone (zona latitudinis),, die durch die Polar- und Aequatorialgränze (terminus polaris und aequa- torialis) begränzt ist; die Ausdehnung in geographi- scher Länge ist ihre Längenzone (zona longitudinis), . die eine Östliche und westliche Gränze hat, In An schung der Höhe: über dem Meer ist der Ausdruck Region (regio) am zweckmälsigsten, die gleichfalls durch eine obere und untere Vegetationsgränze ein- geschlossen ist.: Die Gränzenverhältnisse einer Planze : iu Ansehung der Temperatur lassen sich durch Teu- peratursphäre ‚bezeichnen, die von ihrem Verbrei:- tungsbezirk sehr verschieden. seyn kann und daher’ jedesmal eine besondere Erwähnung verdient, Eine Pflanze, welche am Niveau von einem Wendezirkel bis zu dem ändern vorkommt, hat einen Verbrei- tungsbezirk,, welcher 47 Grade der Breite einschliefst, bei einer Temperatursphäre , welche nur 2,5°C h&« trägt, während dagegen eine Pflanze, die in Europa unter einer geographischen Brei von 50 60 Grade x m ı vorkommf,’ nur einen‘ Verbreitungsbezirk ‘von 1a ‚Graden, ‚aber einge .Temperatursphäre von ohnge: $ähr 5,5°C hatı'-Noch läfst sich bei dem Mangel an wollständigen - Floren so vieler-Länder nicht leicht - gusmitteln, ‚welcher. Umfang des Bezirks einzelner ' Pflanzen der.gewühnliehe ist, jedoeh findet derVerf, dafs. ‚wenigstens in der 'temperirten Zone der nördli» £hen Erdhälfte bei phanerogamen Pflanzen eine Brei« denzone von 10—15' Graden der Breite die’ "gewöhn liche ist, dafs dagegen eine Verbreitung von weni« gerials. 5 Graden oden über 5o Grade. zu den’seltenen gehört. Die Cryptogamen 'scheinen so weit sie bis jetzt untersucht sind; weit, gröfsere Veerbreitungszo- nen zu besitzen. _ Die Längenzonen .der Pflanzen ha- - ben ‚gewöhnlich eine größsere Ausdehnung als ihre Breitenzonen. .,. In den ‚nördlichen Polarländern- ist eine große Anzahl Pflanzen allen 3 Erdtheilen gemeinschaftlich ; je,mehr man sich aber dem. Aequator nähert, Je gröfser also die Zone wird, um 30 seltner- findet man Pflanzen, deren ‚Verbreitungsbezirk einen vollständi- gen Gürtel. um die Erde bildet. — Weit mehr als nach der geographischen Breite und Länge verändert sich‘ die Vegetation nach der verschiedenen Höhe über dem Meer. Von .gı8: Pflanzen, von welchen De eandolle in seinem Memoire sur la geographie den plantes ‚de France sowohl die obere als untere Gränze _ “ angiebt, häben .ıı Arten eine. Region von 3000 Metern Höhe DE Ten Er -— 2500 bis 3000 Meter Ban £ BEE SE -—— 2000 — aboo 200 u u — 4500 er 2000 7” Bm 1000 1500 $ 317 Saat BEE peu — 500: 1000 Ba do i 69; ‚ Die Regionen ‘der’ meisten: dieser Pflanzen besktremw daher ! in der Höhe eine Verbreitung von’ 1000 -& 15001 Metern, es gehört sowohl eine Region’ von'3ooo bis’ 2500 als von 100 —.500 zu den seltenen. — ' In (deine heitsen Zone scheinen die Regionen; nach denvon Hriur ’ v.Hum bold: in Südamerika: angestellten Beobäch:i tungen ,- in der. Regel:kleiner zur seyny'-die meisten” Pflanzen, ‘deren ob&re und ‚untere : Gränze Ho 4 Humboldt bestimmen konnie;-hatlen im'der Höhe! “ einen Verbreitungsbezirk-von ohngefähr 200: Bis’6od: Metern. Diejenigen Pflanzen, welche ‘einen!-großsent - Verbreitungshezirk haben, haben ‚gewöhnlich, auch! eine großse Region und umgekehrt ist’eine: kleine Rex: gion gewöhnlich mit einer kleinen.Breitenzone'ver- bunden. Anthyllis. vulneraria verbreitet sich vonr Lap pland. bis in! die.Barbarei,: hat also. eine Breifen*” zone von etwä.30: Gräden der Breits, 'sie hat im sitdkü. lichen Europa eine Region von- 3060 :Metern ; Erich! vulgaris kommt von :68°41X bis 'etwa:. 40° nördlicher‘. Breite in der'Ebene.vor und im südlichen Europa er strekt sich ihre Region ‚von der ‚Meexesfläche. bis:3060% % Meter Höhe aisa ir :b o Beulitieik oe te au Als Beispiele; wie die. örtlichen: Verhältnisse dem. Planzenarten. ‚dargesteHt. werden sollten, führt. 'den- Verfasser diese Verhältnisse von.einer- wildwachsendi. den Pflanze, derBüche,und von einer ängebautert, der: :Weinrebe, näher an ‚deren Haupfresultate folgende! | sind Die Polargränze der Buche liegt in der Ebene. . des nördlichen: Europa’s. unter !59- ‚Grad nördlicher? Breite, ihre’ Aequatorialgränze in:.der- Ebene.:unter’ 47° 48°; ihre... Gränzen nach der geographischen’ Länge legen. unfen 65° östlich und 65°:westlich von’ Ferro ; in Anseküng der. Höhe istire‘Region in «Bis; Id: | eilien zwrischen 60004000, in den Apenninen uhter 42 45° Breite zwischen 5000 —3000, in Piemont erniedrigt sich ihre. obere Gränze bis 4900, in den. nördlichen Schweiz bis gegen 4000, in England er« reicht sie unter ‚55° Breite nur 1600 — 1700 Schuhe. Die Temperatutsverhältnisse der einzelnen Monate und Jahrszeiten für die ‚Polargränze, Aequatorialgränzey obere ünd untere Gränze ihrer Region und .vortheil 'hafteste- Vegetationsverhältnisse. der Buche überhaupt stellt der. Verfasser in einer gröfsern "Tabelle zusam- men’ und: giebt dann auf der ersten Charte des At« Iasses die Verbreitung der Buche mit: Farbe ilumis | nirk: beides mufs im Werk selbst nachgesehen werden. »2. Die. Polargränze.der Weinrebe zieht durch ‚Frank«, reich‘; im Inniern..des Landes liegt 'sie"unter 49° (bei Baris)- in der: Champagne hält sie sich zwischen 49° bis:”60°,; weiter ‚östlich erstreckt .sie:sich am Rhein: his! 50°. 20%,. in: Thüringen, Sachsen .‘und Schlesien‘ Kegt: sie unter. 51°'Breite , weiter gegen Osten erlei# det; ’ die: Polargränze eine ‚Aequatoriälbiegung; sie Scheint in Ungarn zwischen 48°— 49° zu liegen und’ im. südlichen Rufsland steigt sie schwerlich über 49 48°, in- Astrachän ‚und ‘am’ Fußs.des Caucasus schäint sie ebenfalls: unter 47 ==48° der Breite zu liegen. In Amerika ist es auffallend, dafs nur in dert: südlichen Provinzen .der vereinigten Staaten un-‘ 1er 37 —38° hie und’ da Weinbau statt findet, Die . Asquatorialgränze ‘des Weinbaus fällt in.der Ebene in- der nördlichen. :Halbkugel- etwa unter 27 29; Grad .Breite, in: Abuschaer in Persien unter 29 92! ver birgt-man die "Weinstöcke in 6-10. Fuls tiefen Gru- hen, damit die Sonnenhitze. die: Weintrauben nicht: vertrockne. Auf der südlichen: Halbkugel trift man yr: u wieder hie und da Weinbau zwischen’ 30. bis 37° Grad Breite, jedoch über‘ 40° scheint er nirgends zu - steigen; Der Weinbau nimmt demnach: auf der Erd» oberfläche a Gürtel ein, die beide: in dem wärmern. Theil der temperirten Zone liegen, doch ist der Ver-. breitungsbezirk des Weinstocks. in ‘diesen Gürteln- keineswegs ununterbrochen, sondern wegen Mangel an Kultur der.-Länder, wegen Sitten, Lebensart: und ‚ Bildungsstufe der Völker-und. vorzüglich auch wegen: der: verschiedenen 'Höhe über dem Meer vielen Un-: - terbrechungen unterworfen. Die obere Gränze: der“ Region des Weinbaus steigt in Sicilien und den Apen-. ninen höchstens bis 5ooo,Fuls über das Meer, auf Te-, neriffa bis 2500‘, im südlichen Frankreich unter. 45°. ‚der Breite bis 2460°, am südlichen 'Abhang der. Ale: penkettebis 2000,.in.der nördlichen Schweiz bis 17005: in Ungarn selbst nur bis .900 Schuhe: Das südliche: Europa und westliche Asien scheinen diejenigen Thei«, ' le der Erdoberfläche zu seyn, wo.der Weinbau so«' wohl in Hinsicht der Menge des gewonnenen Weins: als der Güte desselben sein Maximum erreicht. : —; Die Temperatursverhältnisse mehrerer Gegenden wa; - Weinbau statt findet, eben so vyon;denen, welche‘ - an der Gränze des Weinbaus liegen,. stellt der Verf, gleichfalls für die verschiedenen Jakirszeiten auf einer Tabelle (für: Paris,: London,. Ofen, Zürich, Genf, 'Sieilien, ‚Cairo; .Rom und Pälermo) zusammen; die: ate Charte des: Atlasses. zeigt näher die. Verbreitung? des. Weinbaus auf:beiden Erdhälften. . Auf ähnliche”.Art läfst sich der Verbreitungsbe-- yirk und die Vertheilungsweise ganzer; Gattungen: und- Familien durchführen, vorzüglich wichtig ist die Vers: theilungsweise‘.der.letztern; um diesd.zu "erforschen 4s a besonders "aber’um ihre Maxima zu bestimmen, "hät - man sich ‚nicht sowohl an die absoluten Zählen der Arten, als an die Verhältnisse zu halten, welche in ‘ den verschiedenen Erdtheilen zwischen der Zahlı ‚sämmtlicher bekannteu Arten der untersuchten Fa- mmilie und der Zahl sämmtlicher bekannten Pflanzen- arten statt findet. Je vollständiger das Verzeichnifs ‚der in einem gewissen Erdtheil vorkommenden Pflan- zen ist, um so mehr Vertrauen verdienen die aus diesen gezogenen - Zahlenverhältnisse der einzelnen: Familien zu der ganzen Vegetation einer Gegend, weil’ es-alsdann wahrscheinlich wird, "dafs das Verhältnifs- der bekannten Arten auch das der unbekannten sey« Selbst bei einem noch, etwas unvollständigen Ver: zeichnifs, darf man in Hinsicht der grölsern Familien: und solcher , welche nicht wegen Kleinheit der Ar- ten-oder der weniger bemerkbaren Kennzeichen der . Aufmerksamkeit des Beobachters entgehen, mit grofßser ‘Währscheinlichkeit annehmen, dafs spätere Entde-: wkungen die relativen Zahlen nicht bedeutend verän- dern werden, — Der Verf. berechnete für mehrere- der wichtigern Familien die Gesetze ihrer Verthei-. Jungen in den verschiedenen Klimaten, wovon wir bier die Hauptresultate ausheben. nt Die Gräfer ($ramineae) bilden im Allgemeinen. afa2, des Pflanzenreichs, ihre Zahl nimmt verhältnils- mälsig’gegen die temperirte und kalte Zone etwas zu‘ jedoch zeigt sich das Verhältnifs der Gräser im All-: gemeinen in den verschiedenen Zonen nicht schr ver-‘ _ schieden ; bedeutendere Verschiedenheiten zeigen sich, wenn sie selbst wieder in natilrliche Gruppen ver- Aheilt und diese unter sich verglichen werden ; lege man die Unterabtheilungen von Aunth zu Grunder N so zeigt sich, Ark die Paniceae, -Chloridene, Sacn eharineac, Oryzeae, Olyreae und Bambusaceae ' "unter den Tropen ihr: Maximum erreichen, während die Agrostideae, Bromeae. und 'Hordeaceae mehr den temperirten und ‚kalten Zonen angehören. Nach. der Höhe scheint im südlichen Europa die Zahl der Gräser abzunehmen ; sie bilden in der Alpenflora nur 3fı8 des Ganzen, während sie in der Ebene ıfı2 bis afı4 des. Pflanzenreichs bilden. Die. Cyperaceae :oder- Halbgräser. bilden nach unsern gegenwärtigen Kenntnissen rf4o des Pilanzen- ‚ zeichs. ‚Die 2 Hauptgattungen dieser grofsen Familie, die Gattungen Cyperus und Carex, welche zusam- men wenigstens die Hälfte. sämmitlicher, Cyperaceen- ausmachen, stehen im ‚Hinsicht ihrer Verbreitung einander völlig entgegen. Die Gattung Cyperus hat ähr' Maximum in der heifsen Zone und nimmt ausser “. den ‘Wendekreisen schnell ab. Die, Gattung Carew hat dagegen ihr Maximum in der Nähe des Polars, kreises, sie istin der:kältern temperirten Zone noch: sehr vorherrschend, - wird in der wärmern temperir- ‘“ ten: Zone immer seltner:und verschwindet: innerhalb. der Wendekreise gänzlich, mit Ausnahme der hohen Gebirge,:wo das Klima temperirt.oder kalt ist. Die Gyperaceae bilden in Dänemark ı/i5, in.Grofsbritta- . nien 1/17, in Denischland ı/ıg bis ı/20, in Frank- reich‘ if28; in Neapel ı/ko, in der Barbarei ıfA8; unfer!.den Tropen nimmt ihre Zahl wieder bedeutend. zu, sie baträgt in Ostindien 1/25, in Südamerika fo. in. Guinen 4fı7 1 fi8, am. Rio Essequebo afı4. ‚Das; Minimum .dieser Familie, fällt daher in die wärmere- gemäfsigte'Zone. - In Ansehung der Höhe nehmen die. Carices im südeuropäischen . Hochland i in den hühers, Regionen hedeutend zu, 74 Die Palmen bilden im Verhältnißs zu den sämmt- Aichen Phanerogamen zwar nur eine kleine Familie ; sie bilden nur ı/266 des ganzen. Pfllanzenreichs, den- noch spielt diese Familie wegen der Gröfse der Indi. . viduen in dem Theil der Erdoberfläche eine beden- tende Rolle, wo sie einheimisch ist; ihre wahre Hei-. math ist: die heifse Zone, einzelne Arten wie Cha- merops humilis erstreckten sich jedoch noch etwas über die heifse Zone. ‘In Ansehüng der Höhe ist es auffallend, dafs die Palmenform unter der Liniever- _ ‚hältnifsmäfsig höher steigt, als sie sich dem Pol näs hert, die Ursache liegt wahrscheinlich in. der: ver«“ schiedenen Vertheilung der Wärme, die Winterkälte, welche den holzartigen Monoecotyledonen wegenihres innern Baus so“nachtheilig ‚ist, erstreckt sich in den. Alpen der heifsen Zone weniger weit abwärts, Phanerogamen, und sie sind fast ganz auf die südliche Erdhälfte beschränkt, . :wo sie sich noch bis auf. den; Siten Grad der "Breite finden; eben so finden sie sich noch in bedeutender Höhe über dem Meer; ihr Ma- ximum ‚scheint diese Familie zwischen 32——55° der südlichen Breite zu erreichen; wobei sie übrigens: auf einen sehr kleinen Theil der Erdoberfläche be- schränkt ist, In Afrika. und Neuholländ ist- ‚diese: Familie am ‚zahlreichsten; sie scheinen zum Theil den‘ Nadelholzarten:der temperirten Zone zu entsprechen. ' Die Cactus sind weniger wegen der Zahl‘ der. Arten,. als durch die wichtige Rolle, die sie in’ gewis«. sen Gegenden spielen und: durch ihre höchst sonder-: baren Formen merkwürdig. Diese Familie ist um sprünglich ausschliessend dem neuen Kontinent 'zu-: kommend und erreicht ‘ihr. Maximum innerhalb. der Die Proteaceen bilden etwa ıfıooder bekannten ' 73. "Wendezirkel ; die meisten Arten sind in Mexico und Südamerika einheimisch, und sie sind in einigen Gegen- den die vorherrschenden Gewächse. In dem alten Kontinent scheint die zahlreiche Gattung Mesembry= anthemum den Cactis am nächsten zu stehen, 'wel- che in dem südlichsten Theil Afrikas ihr Maximum erreicht, ‚Die Syngenesisten oder Compositae bilden eine, der gröfsten Familien, die etwa 1/8 des Pilanzens reichs ausmachen. Sie bildenin der heifsen Zone nach Persoon’s Enchiridion ıfı6, in der temperirten 16 und 'in der kalten ı/7; sie erreichen ihr Maximum in der gemäfsigten. Zone: beider Erdhälften. In der heifsen Zone wechselt ihre Menge von 1/30 bis ıf15; sie bilden in Arabien und Japan ıfrı bis ıfı2, in Neapel y/8, in Frankreich 3/7 bis ıfB, in England afıor-ıfıı ; in Lappland 1/13, in Island 3fı7. Noch, in.höherem Grad steigt ihre Zahl auf der südlichen Halbkugel von der heifsen nach der iemperirten Zo- ne; und auf der Südspitze.Afrika’s bilden sie beinahe i/5.des ganzen Pflanzenreichs. Die beiden Maxima der Familie scheinen demnach in beiden Erdhälften zwi« schen 30 -bis 50 Grad der Breite einzutreffen. Der alte Kontinent ist durchgehends ärmer als der neue, die-nördliche Halbkugel weniger reich als die südliche, " Die Kreuzblüthigen ((Cruciferae) bilden im All- gemeinen. ıf43 bis ı/44: des Pflanzenreichs, sie sind, von den heilsen Zonen fast völlig ausgeschlossen und erröichen ihr Maximum in dem. östlichen extratropi- "schen. Theil der nördlichen Halbkugel: Sie bilden in’ “ Arabien 1/54, in der Barbarei fa bis 1/22, in Grie«. chenland ı/2ı, in Frankreich 1/20, in Deutschland 3/18. In Dänemark nimmt ihre Zahl ab; sie bilden da, 76 I selbst ıfa1,im;Läppland 1/22 bis. 1/23. Merkwürdig ist - es, dafs diese Familie in Nordamerika eben so im östli- chen Theil des alten Kontinent und in Südafrika weit weniger zahlreich ist als unter gleieken geographischen .. Breiten in Europa; sie bilden in Nordamerika nur 3/67, in Japan 1/73 und auf- dem Kap selbst: nur ıfBı des Pflanzenreichs. — In der südeuropäischen. Alpenflora bilden sie. ı/21, die ‘Familie nimmt also init der Höhe nicht ah. - Die Hülsenfrüchte ( Leguminosae) bilden nach unsern gegenwärtigen Kenntnissen afıı —ıfı3 sämmti. _ licher Phanerögamen; die Familie ist daher etwas kleiner, als-die der Syngenesisten; sie.istim alten Kontinent etwas zahlreicher als.im neuen, in beiden. simmt sie sehr, ‚regelmäfsig vom Aequator gegen die. Pole ab. Sie bildet in Guinea 1/6 des Pflanzenreichs;, in der Barbarei ıfB, in Griechenland . ‚fir, ia Deutschland ıfıg = ıfao, in England ıfa2, in Lapp-' Jand nur 1/83; auf dem Kap bilden sie ı/ıı der To« talsumme, ‚Die Vertheilung nach der Höhe scheint der Vertheilung nach der Breite zu entsprechen, denn, in der südeuropäischen Alpentlora bilden sie 1/21, in Nepal ıfı2, folglich bedeutend weniger als aufglei-, cher Breite i in der Ebene, Die 3te bis ırle Charte des zu dem Werk geht rigen Atlasses zeigt die nähere Verbreifung dieser ein- zelnen Familien durch Farben. auf beiden. Endhälften hezeichnef. u Die Acotyledonen, Monoceotyledonen und: Die eatyledonen zeigen in den verschiedenen Klimaten gleichfalls bestimmte Verhältnisse zu einander, Im Allgemeinen. zeigt sich, dafs die unvollkommenen .‚?lansen größere, die vollkommenern dagegen klei; IT nere Verbreitungsbezirke haben, welches nieht nur - von den Arten, sondern auch selbst von den Gattun«: gen und Familien g gilt. . Ueber die. nähere Vertheilung. der Acotyledonen läfst sich zwar bei .der Unvoll-. ständigkeit der meisten. aussereuropäischen Floren. wenig besliimmies;sagen, jedoch scheinen die Flech- ten, Moose und Mepaticae ihre Maxima in den pola- ren und subpolaren Ländern und. den Alpehregionen der wärmern Länder zu haben, Die Schwänımne schei-' nen in der kältern temperirten Zone, die F Farrenkräu- ter dagegen in der Nähe der Wendekreise ihr Maxi«. muım zu-erzeichen. In Ansehung der Monocatytedo«. nen und Dicotyledonen zeigt sich nach den Unters “ suchungen des Verf., dafs die Monocotyledonen im Verhältnißs zu den Dieotyledonen von dem Polarzir- 'kel bis etwa 35 Grad Breite immer kleiner wird, von. da an aber. bis zum Aequator wenigstens in der nörd- lichen Halbkugel wiederum etwas zunimmt,‘ Das Verhältnils. der Monoeotyledonen zu den Dicotyle-. donen ist nämlich in. Westindien = 1: 3,1 , -. Guinea = 1:53,86 ; oo -- Ostindien == 1:37 ‘ — der Tartari = 1:48 ’ -— Griechenland = ı:5,3 '— Frankreih = 1:41 —— Deutschland == ı1:3,5 — Enlland = 1:35 — Dänemark = 1:28 —— Lappland ze ı:2a0 ' — Grünland = 1:20: “Die Verbreitung nach der Höhe ist der Verbrei« tung’ nach der geographischen Breite nicht entspre». 1 r 75 chend. In der südeuropäischen Alpenflora verhalten sich, die Monocotyledonen zu den Dicotyledonen. : 4,4; die relative Zahl der [Monocotyledonen ist 210 kleiner als in der Ebene auf der nämlichen Brei- te; auch in Südamerika zeigt sich in der Höhe eine bedeutende Abnahme der Monocotyledonen, Die 3te Abtheilung des Werks enthält eine nä- ‚here Vergleichung der Vegetation der verschiedenen Erdtheile oder die botanische Geographie im engern . Sinn des Woris, wobei gleichfalls zuerst die klimati- schen Verschiedenheiten vorausgeschickt werden. Der Verf. unterscheidet zwischen den charakterisirenden und vorherrschenden (dominirenden) Familien einer Gegend, jene sind’‘solche, welche einer Gegend ent. weder ganz eigenthümlich angehören oder doch we. nigstens in dieser ihr Maximum haben, diese sind solche, welche den gröfsten Theil der Vegetation . bilden, entweder in Hinsicht der Zahl_der Arten oden in Hinsicht der Gröfse und Zahl der Individuen. Die charakterisirenden Familien der heifsen Zo- ne, welche ihr ausschliefslich angehören und ausser- halb derselben höchstens in einzelnen Repräsentanten vorkommen, sind die Palmae, Musae, Scitamineae, Piperaceae, Napaleae Dee., Melastomae, ‚Melia« ceae', Gutliferae, Sapindaceae und “Znonaceae. In der heifsen Zone ‚haben zwar ihr Maximum; kommen jedoch in der wärmern temperirten Zone zugleich so häufig vor, dafs man die dort wachsen- den Arten nicht als blofse Repräsentanten betrachten kann: die Aroideae, Laurineuae, Apooyneat, Te- rebinthinaceae und. Adurantia. -. In der heifsen Zone haben ebenfalls ihr Maxi- * Yaum, kommen aber ‚bis zum Polarkreis vor die F il 9 “es, Urticeae Juss. (excl. Piperaceis) Euphorbiae, Solaneue;, Convolvulgceag, Leguminosae und Mal- vaceae, , In der wärmern "temperirten. Zone haben ihr Maximum die Tiliacese, Restiaceae Brown, Iri- deae, Thymeleae, Proteaceae, Chienopodeae, As. perifoliae L., Labiatae, Ericaceae, Compositae Adans. Stellatae Lu, Fieoideae, Myrtineae, Ge raniae und Caryophylleae. In der temperirten Zone überhaupt ohne auffal- lenden Unterschied. des kältern und: wärmern Theil desselben, haben ihr Maximum die Coniferae, Amen- „taceae, Campanulacese, Umbelliferae, Rosaceae, Cruciferae und Ranunculaceae, In der kältern temperirten und subpolaren Zone scheinen die Fungi und Cariceae der Cyperaceer ihr Maximum zu erreichen; in der Polarzone selbst dagegen die Lichenosae, Musci, Gentianae (sect, ıma Brown), Saxifragae, Alsineae Dec. und Sa- liceae Richard, "Die durch Zahl der Arten herrschenden Fami- lien sind in der heifsen Zone Leguminosae, Gra- mina, Rubiaoeae, Compositae, Euphorbiaceae und Urticeae. \ In der wärmern temperirten Zone sind. die zahl- reichsten Familien Compositae, Leguminosae, Gra- nina. Nach diesen 5 Familien folgen in der nörd- lichen Halbkugel im alten Kontinent Labiatae, Ca- ryophylleae, Cruciferae, Umbelliferse und die Zahlen dieser 4 :Familien weichen unter sich nur wenig ab; im neuen Kontinent aber "Amentaceae, ‚Rosacene, Cyperaceae, Vacciniaceae Deo. im süd- lichen Alrika Geraniceae, Ericaseae, Fieoideae und Bu: Proteaceae, in dem. extratropischen Neuholland .. Myrlineae, -Proteaceae, Cyperaceue ünd Epa- crideae, In der kältern temperirten Zone sind wenigstens ‘ in Europa und Asien am zablreichsten die Gramina, . Compositae, Cyperaceae, Leguminosae, Crucife- race, Amentaceue, Rosaceae, Umbelliferae. und Caryophylieae. In Nordamerika gehen Umbellife- .. 'rae und Crueiferae aus dieser Klasse heraus und die Amentaceae erhalten einen höhern Platz. Inder Polarzone scheinen unter den, Phanero« gamen Cariceae, Cramina, Compositae , ‚Caryo« phylleae (Alsineae) Saliceae und Saxifragae die gröfste Zahl von Arten zu haben; Moose und Flech« ten übertreffen jedoch alle diese Familien. Die nördliche und südliche Halbkugel zeigt in klimatischer und pflanzengeographischer Beziehung mehrere merkwürdige- Verschiedenheiten j ganze Fa- imilien finden sich auf der einen “Halbkugel, welche auf der andern fehlen und, umgekehrt; nicht wenie ger merkwürdige. Verschiedenheiten zeigen sich bei Vergleichungen verschiedener Längenzonen unter übrigens gleichen ‘geographischen Breiten in Asien, | Zuropa und Amerika, worüber das Werk von Seite _ 413 -—445 viel Interessantes enthält, was sieh nicht ‚wohl im Auszug mittheilen läfst;: auf dieses giebt der Verf, eine Vergleichuug der verschiedenen Re- gionen in den Hauptgebirgen der Erde, deren Ve- getation bis jetzt näher untersucht ist, eine schälz- bare. Zusammenstellung , die die Hauptresultate vie: ker Floren enthält, mit Untersuchungen über den Einflufs der Höhe auf die Vegetation überhaupts gleichfalls mit näherer Angabe der klimatischen Ver“ Schiedenheiten, zn BD ı ' In der Gebirgsflora des mittlem sitälichen Euro« pa (in Gegenden über 4000 etc. Schuhen) zeigen sich _ " nach diesen Untersuchungen in Vergleichung mit der Flora der Ebenen auf gleichen geographischen Brei« ten folgende Hauptverschiedenheiten:: .: ° * 1. Tropische Familien , von welchen die Ebenen der temperirten Zonen noch Repräsentanten aufwei- ‘sen, verschwinden"in der Gebirgsflora gänzlich , z. B.: Palmae, Aristolochiae, und Familien, welche in der ‘ heifsen Zone ihr Maximum haben, ‚werden in der Gebirgsflora ganz vermifst, wie die Malvaceae, droi= deae, Laurineae und Terebinthaceae. j 2, Familien, welche in der heifsen Zone ihr .Maximum haben und in der temperirten Zone abneh- _ en, vermindern’ sich in der Gebirgsflora in einenz ‚noch höherem Grade ‚oder haben daselbst wohl gan nur einzelne Repräsentanten, z. B. Leguminosae. im der Ebene ıfıı bis ı fı2; in‘ den Gebirgsflora far; ‚Euphorbiaceue 166: und ıfa55. “ 3. Viele Fämilien, welche in der Ebene der temperirten Zone ihr Maximum haben, bilden in der _ Gebirgsflora ohngefähr das nämliche Verhältnils, zB, Compositae, Cruciferae, "Umbelliferae, ‚Rosadene, Stellatae und Ranunculaceze. ' Andere Familien nehmen gegen die Schneelinie wie gegen den Pol ab, % B. Liliaceae 1/35 — ıJay, Labiatae [33 — 187, auch die Gräser werden weniger. zahlreich, 123 —ıfı8e w Einige treten in verschiedenen Untergruppen hervor, "m B. von den Cotyophylleen haben die ‚4lsineze in den höhern Regionen ihr Maximum, 4 In den höhern Regionen werden vorzüglich die Cariceae, Amentaceae, Primulaceae, Gentid« neae, Sanifrageas, Musci Und Lichenes zahlreichen, dr . \ U In dein Hochland des südlichen Europa bildeu die. Compositae die durch Zahl der Arten vorherr- schende Familie, dann folgen in ‚ziemlich gleicher Zahl, Cyperacene, Alsineae, Gramineae, Crucife- rae, Leguminosae, HRosaceae, 'Saxifragae und Umbelliferae. —: In Hinsicht der Zahl der. Indivi« duen seheinen aber die Jmentacene,. Gramineae zud Mododandrasene ‘die vorherrschenden zu seyn. ; In Rücksicht. auf den Habitus der Vegetation überhaupt seheinen folgende Charakterzüge die süd- eüropäische Alpenflora auszuzeichnen. .ı. Die Zahl‘ der einjährigen Pllanzen ist in, den, höheren Regionen weit geringer als in der Tiefe. _ „: %» Die Blumen sind.im Verhältnißs zur ganzem Bilanze von bedeutender Gröfse, z. B, Dryas octo- petala;, Ranuneulus glacialis , ‚Gentiana acaulis, - Gentiang. eiliata, Saxifraga oppasitifolia, 3. Die Farben..der Blumen, ‚so, wie die der, IN Ne - Pflanzen überhaupt sind lebhafter und reiner; schmu« tzige gemischte Farben, welche bei den Pflanzen der Ebene häufig sind, kommen in den Alpen seltner vor, und. dieserUnterschied wird besonders auffallend, wenn man die alpinischen Pflanzen mit ihren Artsverwand- ien in der Ebene vergleicht, z B. Apargia crocea "und .alpina,. Linaria alpina, Gentiana acaulis und .nivalis, Veronica alpina und fruticulosa, Ara- bis cderulen, Draba pyrenaica, Ranunculus gla- dalis,, Achillea altrata, Myosotis nana. ‚4 Die Alpenflorg liefert dem Vieh eine kräfti- gere Nahrung, undes kommt unter ihnen eine verhält nilsmätsig. größsere Zahl von bittern und überhaupt von. Arzneygewächsen vor. Beispiele sind die Arten von. Achillea, Angelica, Artemisia, Gentiana, Arnica möntana, Imperatoria Ostruthium. | 33 : 5. Pflanzen mit Stacheln und sehr behaarfe Ge+ 'wächse kommen in den Alpenregionen seltner vor. Am. Schlufs des Werks theilt der Verfasser eine “ Versuch mit, die Erdoberfläche in pflanzengeogra«- . '. phische Reiche einzutheilen, die er nach folgenden Grundsätzen zu:bilden vorschlägt, 1, mufs wenigstens die Hälfte der bekannten Pflanzenarten einem Theil: der Erdoberfläche eigenthümlich angehören, 2, müls. wenigstens ı/4 der Gattungen entweder diesem Theil "völlig eigenthümlich' seyn oder wenigstens in diesem Erdtbeil ein. so entschiedenes Maximum haben, dafs die in andern Erdtheilen vorkommenden Arten. nur als Repräsentanten: zu betrachten sind. 3, müssen einzelne Familien gleichfalls eniweder diesem Erd- „theil eigenthümlich seyn oder wenigstens dort ein _ »entschiedenes Maximum haben. Nach diesen Grund- ' sätzen stellt der Verf. einstweilen folgende 22 Reiche. auf, deren Verbreitung auf der ısten Chante des Atlas auf beiden Erdhälften näher durch Farben bes “ zeichnet ist, ı. Reich der Saxifragen und Moose. oder alpinischarktische Flora. 2. Reich der Umbel« laten und Cruciaten, das sich über den gröfsten Theil des nördlichen Europa verbreitet. 3,Reich der Labiater und Caryophyllaceen oder der Umgebungen des mit- telländischen Meers; 4. Die Floren des östlichen tempe- rirten Theils des alten Continents. 5. Reich der Aster- und Solidago - Arten im östlichen Theil Nordamerika’s, 6. Reich der Magnolien in Nordamerika südlich vom vorigen liegend. 7. Reich der Melastomen, Piper und Caciusarien in den Ebenen des mittlern Ame- rika’s. 8, Reich der Cinchoner in den mittlern Be gionen Südamerika’s, g. Reich der Escallonien, . Vaceinien und Pinteren in den höhern Regionen _ Südamerika’s, 10, Chili scheint ein eigenes Pflanzen» .» „zeich zu bilden‘ 2i. Reich der’baumartigen ‚Synge- "nesisten in’ Buenos Ayres | und dem temperirten öst« „lichen Theil Südamerika’s. ı2. Antarctisches Reich in den Ländern an der magellanischen Meerenge 13. Neuzeeländisches Reich, in seiner Flora gleich- sam ein Gemisch, der 5 nächsten ‚Länder von Süd« amerika, Südafrika uod Neuholland, 14. Reich der. Epacriden- und. Eucalypten im ‚temperirten Theil von Neuhelland nebst van Diemensland. 15. Reich der Stapelien und Mesembryanthemen im. südli«- ‘chen Theil von Afrika. ı6. Westafrikanisches Reich, wovon bis jetzt nur Guinea und Congg untersucht sind. 17." Ostafrikanisches Reich. 18. Reich der. Sciiamineen in Ostindien. 19. Flora des indischen. Höchlands Asiens. 20. Flora vom südlichen China “und Cochinchina, 'sı. Flora von Arabien und Per- sien, 22. Flora der Südseeinseln. Die’ Reichhaltigkeit und fleifsige Bearbeitung des, Werks ergiebt sich aus dem hier mitgetheilten genü- gend, dem wir recht viele Leser wünschen — Wir . ‚besitzen so viele Floren einzelner Provinzen und Ge. genden Deutschlands, die mit Genauigkeit die einzel- ‚ nen Arten aufzählen , leider vermissen wir aber bei ' den meisten die. gehörige Bearbeitung des gesammel« - ten, die Entwicklung allgemeiner: ‚Resultate und Aus- mittlung des unterscheidenden Charaktere der Floren einzelner ‚Gegenden. Vorzüglich von Interesse würde. es seyn, wenn jede Flora mit Angabe der nähern Ver : hältnisse ‚von. Klima, Boden und -Gebirgsarten eine "kurze Uebersicht der Familien ihrer Gegend geben und das Verhältnifs der Arten jeder Familie zur Summe der ° gunzen Vegetation berechnet mittheilen würde. vo. 8 85. . a Dissertatio inauguralis botanica de distributione " geographica 'planterum Helvetiae quam prae- ‚side G. Schüßler, M. Dr. et Prof, p. o. pro . 'gradu Doct. Med. et Chir. publ, exam. submit- it auctor P. A. Ringier. Tübingae 1825, .. Diese Gelegenheitsschrift erschien beinahe gleich- “ zeitig mit dem eben angelührten Werk von. Schoum; von. welchem sie unabhängig. bearbeitet wurde; sie. reiht. sich daher sehr gut an jenes ‚gröfsere Werk any, indem sie. die Vegetationsverbältnisse der Schweiz nach ihren. einzelnen Familien. genauer verfolgt und. „näher die Verbreitung der einzelnen Familien in der Schweiz mittheilt, auf welches Schau nach dem, Plan seines Werks noch nicht oder nur bei einzelnen. gröfsern Familien eingehen konnte. Durch ähnliche: Hleifsige Bearbeitung der Floren verschiedener Län-, der würde ohne ‚Zweifel, die Plannengeographie sehn gewinnen. .. vo Der Hr. Verfasser legte seiner . Arbeit . die, neueste Flora der Schweiz zu Grunde (Flora helvetica Suteri altera editip. auct. Hegetschweiler. Turici 1822). ‘und berechnete mit vielem Fleifs..für die, 60 Familien der ‚Phanerogamen, welche die Flora der Schweis ‘ vorzäglich bilden, .die Gesetze ihrer Verbreitung in, der. ebenen Schweiz bis zu 2000 Schuhen über dem . Meer, in den bergigen Gegenden zwischen 2000 big: 3500 Schuhen, in den niedern Alpen zwischen 3500; und 5500 und .höhern. Alpen zwischen 5500 bis zuR, Schneegräzze, welche im Mittel ‚genommen in der. Schweiz bei 8000 Schuhen eintritt“. « Eine beigefügte Tabelle enthält. die allgemeinen, u Resultate dieser Arbeit, wobei die in der letzten. Colonne enthaltenen Zeichen die Richtung der Vegen, EB sation näher argeben, und im Allgemeinew das Zus. nehmen der Arten jeder Familie in den höhern Ge- ‚genden im. Verhältnifs zu den übrigen Pflanzen, so \wie das Abnehmen derselben in den tiefern Gegen- den höchst zweckmäfsig versinnlichen. Manche Fa. . milien zeigen’zwar im Allgemeinen ein Zu- oder Ab« nehmen nach unten oder oben zugleich, aber deut- “ chin den mittlern Regionen, in den Bergen oder hiedern Alpen, ihr häufigstes Vorkommen, oder sie sind umgekehrt in dieser mittlern Region seltner, als höher und tiefer, und auch dieses wird durch Vers setzung der Zeichen, so wie die einzelnen Regionen durch Zahlenverhältnisse in der Tabelle‘ deutlich ‘dar« gestellt. Die einzelnen Familien oder Hauptabthei kungen der Pflanzen sind zugleich nach der Zahl’der Häufigkeit in der Tabelle aufgezählt, ‘und geben so auch durch die Anordnung selbst ein Bild des Haupt- sharakters der ganzen Vegetation. Die Familien sind ‚die von Decandolle in seiner Flora Frankreichs mülgestellteh natürlichen Ordnungen. . Von den allgemeiner verbreiteten Familien wer . den nach diesen Untersuchungen im. Allgemeinen die - Eyperaceue, Junöi, Ericacese, Amentaceae und . Coniferae in den höhern Gegenden der Schweiz hät figer, enfsprecheid der Zunahme dieser Familien ger gen die Pole; die Leguminosae, Rubiaceae, Das Bintae, Euphorbien und Malven werden dagegen zahlreicher in den fiefern Gegenden, entsprechend ‚der dröisern Häufigkeit dieser Pflanzen bei Annähering gegen den Aequator. Die Cruciferde und Umbellis Jerae, welche ihr Maximum in den 'gemäfsigten 26- eh erreichen, übrigens verhältnifsmäfsig weit häufi- ger in der kalten Zone als in den Aequatorialgegen- eh Vorkommen; erreichen ihr Maximum in den Ab 1 57. gen; “von ‚den, Compositis, welche gleichfalls. ihr ‚Mas ximum in der ‚gemäfsigten Zone erreichen, finden, “ sich die Cichoraceae und Corymbiferae häufiger. in ‚ denhühern Gegenden, während die Cynarocephalag (und die damit verwandten Dipsaceen). häufiger. in den _tiefern Gegenden, vorkommen, BR Die "einzelnen Hauptabtheilungen der größsern. Familien zeigen nicht immer gleiche ‚Verhältnisse ; ‚so nehmen zwar. die,Gyperoidei und Junci in den höhern Gegenden an Häufigkeit zu; die. ächten Gräser (Gra$ mineae) werden, dagegen in: den tiefern ‚Gegenden verhältnifsmäfsig zahlreicher. In der grofsen Familie der Rosaceen erreichen die Dryaden und ‚dgrimo- rien ihr-Maximum in den Alpen, während dagegen die eigentlichen Rosen, Pomacese und. Drupaceag in den tiefern Gegenden am häufigsten vorkommen, ... Die ächten Gräser und Monocotyledonen im, Allgemeinen zeigen ein abweiehendes Verhältnifs; sie werden in. ‚den höhern. Gegenden ; verhältnifsmäfsig seltner, nehmen ‚aber in ihrer ‚geographischen Ver-, breitung vom Aequator ‚gegen. die, ‚Pole an Hänfig- keit 7 Von den. 60. näher berechneten. Familien . ‚der Schweiz nehuien die Pflanzen von, ‚15 Familien von de» Tiefe gegen die höhern ‘Gegenden an Häufigkeit zu, und erreichen ihr Maximum in den, höhern Gegenden, Es gehören’ dahin: die Cichoracgae, Corymbiferae, Umbelliferae, ‚Dryadeae, Agrimonige, Rhinan« .thoideae, F iolaceae,. Ilypericeae, Primulaceae; Caryophillsae, Gentianae, Saxifragae,. Crassun, laceae, Ericaceae und Coniferae, et - Die Pflanzen von ‚35 Familien vermindern ‚sich, dagegen von den tiefern gegen die höhern Gegenden; ‚und erreichen ‚ihr. Maximum in den tiefsten Gegen" 35 den; es gehöreil dahin die Cynarocephalae, Dipsa- ceae, Leguminosae, Drüpaceae, Borragineae, Per- sonatae, Solaneae, Papaveraceae, Malvaceae, Geraniae, Euphorbiae, Capparideae, ÜUrticeae, ‚Asparageae, 'Portulacede, Plantagineae, Cheno- podeae, ‚Amaranthaoeae, Salicariae, Typhaceae; Alismacene. Zu Du ‘Die Pflanzen von 7 Familien nehmen zwar im Allgemeinen nach oben, zu, jedoch so, dafs "4 dersel« ben. die Amentaceae, Acera, Ranunculaceae und Campanulaceae in den’ weniger hoch liegenden Ge genden: (in den bergigen Gegenden und niedern Al pen unter'5500 Schuhen) am häufigsten’vorkommen,; Während dagegen‘3 Familien, die Junei, Cyperois deae und Cruciferae‘ hei ihrer allgemeinen Zunahme nach oben. in diesen mittleren Hezionen weniger . 2ahlreich werden. -. © ‘Die Pflanzen von ı5 Familien'nehmen von oben- nach unten im Allgemeinen zu, ı2 derselben errei- "chen jedoch ihr Maximum nicht in’ den. tiefsten Ge genden selbst; : "sondern mehr-in den mittlern Regio- men; es gehören dahin die Frangulaceae, Foma- veae,-Rosae, Gtössulariae, Thymeltae , Cisti, Ru- biacene, Onagraviae, Valerianae, Irideae, Col- chiaceae und Gramineae ; drei dieser Familien wen den dagegen in: diesen mittlern Hegionen, seltner; nämlich. die Polygoneae, Liliadede und Orchideen. “ "Bei der Vergleichung der Vegetation der nörd: lichen mit: der südlichen Schweiz ergiebt sich War; dafs (die meisten ‚Familien, welche in den höhern Gegenden häufiger vorkommen‘, auch in der‘ :nördli# icheh 'Schweiz zählreicher werden, und dafs umge kehrt in den tiefern "Gegenden, vorzüglich diejenigen’ Familien. an Arten ‘reicher werden, welche in der Zu 89 südlichen Schweiz häufiger vorkömmen, jedoch zei-. gen mehrere Familien auch von diesem allgemeinern . _ Gesetz ‚bedeutende Abweichungen ; so. besitzt die nördliche Schweiz verhältnifsmälsig mehr Gramineae, Liliaceae, Alismaceae, Euphorbiae, Valerianae,. Poriulacese, Thymeleae und. dcera, als die südlix che Schweiz, obgleich’ diese Familien ihr Maximum nicht in den Alpen, sondern theils in den mittlern Regionen, theils selbst in der. Tiefe erreichen. Auf ‚der beigefügten aten Tabelle ist eine- Veergleichung der Vegetation der nördlichen und südlichen Schweiz in Zahlenverhältnisse-sehr sinnlich-dargestellt, . . Bei Vergleichung der Flora der ganzen Schweiz mit den Floren von Frankreich und Deutschland er- giebt sich bei den meisten Familien, deren Vegeta- tionsverhältnisse bis jefzt für Deutschland und Frank» reich berechnet sind, für die Schweiz ein, zwischen die. Eloren dieser beiden Länder fallendes, Verhält« nils, ‘vorzüglich ‘wenn bei’ dieser Vergleichung die Vegetation der Alpen ausgeschlossen wird; im Allges. meinen nähern sich: bei mehrern ‚Familien die Ver- hältnisse der Vegetatiom der Schweiz mehr den Ver hältnissen der Flora von Deutschland als Frankreich. : Eine dritte, Tabelle zeigt diese Vergleichung nä- her an, der zugleich ‘die Hauptrichtung der Vegetä- tion ‘nach der verschiedenen geographischen Breite zur Seite gesetzt ist, wobei die Zunahme der Arten einzelner Familien vom Aequator gegen den\Nord-, pol, wie .auch das entgegengesetzte durch Zahlen und Zeichen angedeutet ist, so weit bis jetzt hierüber. ‚nähere Beobachtungen bekannt sind, Noch kennen wir von mehreren der oben aufge ‚führten ‘Familien nicht die nähern Geselze ihrer Ve, breitung in Ländern, welche dem Aequator und den 00 | - Polen bedeutend näher als (die Schweiz’ liegen, urd es werden sich ‘daher über ‚mehrere derselben erst “dann nähere Vergleichungen anstellen. lassen, wenn erst diese Verhältnisse auf ähnliche Art näher für verschiedene Länder aufgefunden seyn werden. Ue- berhaupt ‚aber ist jeder Beiträg zur. Pflanzengeogra- ‘ phie mit.Dank anzunehmen, :und.der Verf. der eben angezeigten Schrift hat sich um so mehr unsern gan- zen Beifall’erworben, als: er seine mühsame Arbeit mit grofser' Sachkenntnilk höchst lehrreich‘ ausge“ führt hate - “ on . wu. ce 6. Nees.ab Ese nbeck et Th. Fr. Nees ab Esenbeck, oo = . Lectoribus S - 4 .. Querebamur,' Coinpendium:' Florae. Germanicae, quo Quis .in: itineribus botanicis; uti possit, hodie nullum existere, "gratague- sirul recordatione .extol- ‚ lentes, (quae'nobis olim -commoda comparavere Hofi- wanni illi de plantis Germaniae libelli, prope defles vimus secumndae ejusdem editionis parva voluminaz multo usu trita et ea, quod. magis dolendum, &nng- zum culpa quasi obsoleta. Eece, adsunt inter häee juvenes , ex amicorum numero, duo, Blufftus et Fingerhuthius, rei herbariae non solum siu® diosi’, sed jperiti, acuti ingenii, in libris non minus alque inter flores versäti summaeque in re sua perä- genda assiduitatis; aperiunt consilium, a se ante plu- zes annos.animo conceptum, raliones. suas „exponunt s addunt, quae ad id paraverunt,.instituti operis. pri- ma argumenta, manuseriptax Floram. Germaniae » quafenus fieri posset,. locupletissimam, eam vero in - summum campendium redactam, ad optimorum libro® zum fidem-conseripturos , se, quae de Flora Germa- nn Ten nn L gu niae in’universum, vel de singularum regionumn agros \ ‘rumve plantis seorsum edita commentaria ad manus habuissent, sedulo perlegisse , evolutisque tum Socie- ' tatum. literariarum diversarum operibus, tum diarlis botanicis, quaeeungue de singulis rebus, ad. rem. kerbariam spectantibus, in his quam maxime disper= sa et loco ef tempore occurrerent, ea Omnia, 'secun« dum systema Linneanum. disposita, collegisse, ver- bisque auctorum, indicato eliam cujusque eorum no» mine, quoad. faculias ferret, usos, pauca lanlum e suis addidisse. Et generum quidem Characteres es« sentiales, solito ämpliores,, plurimisque eirca fructus um structuram iis accedentibus, largius expopendos, inprimis sibi curae fuisse, idque diligenter se egisse ; Familias. naturales, ad diversorum: auctorum ‚sen« tentias,' sub singulis generibus esse a se indicatas« Tum Species, quotquot ab auctoribus commemoratas. invenissent, eas nafurali quodam ordihe tonsertas suis definitionibus, ex Auctoribus hauriendis, ita cir- ‚cumscripsisse, ut partium essentialium 'serres aliqu& et sentenliarum coneinnitas provocaretur diversisque adeo membris unus. color, addendo vel ‚detrahendo, quibus opus. esset, :conciliaretur. Synonyma pauca &t certa, löca natalia (quam plurima, a se conquisitay in schedis hisce inveniri. At vero,'cum jam in ea ' fiissent, ut opus suum juvenili ardore aggrederen- ' fur, Plorae Germanige,a Mertensio et Kochia inchoätae, primüum. "Volumen, vernaculo id quidein sermone, editum, eflecisse, ut coepti consilii mox Pögniteret, eum post hate, ni fata tanti operis per= feetionem Germaniae inviderent, per longam annor Fum- seriem nullo :prorsus alio ad. Florae palriae ste dium adminieulo opus fülurum esse viderelur. “ ‚Quae eum cognovissemus, lectisgue schedis, ah 3 92 auctoribus nobis traditis, eorum consilium ejusmodi esse arbitrabamur, ut adjuvari potius nostra opera deberet atque in lucem promoveri, ’ quam suffocari intempestiva- severilate. . . Quisquis enim, plantarum studio incensus, per arva montesque excurrit, vel alpium, varias orbis terrarum plagas varia, ut ita dicamus, humerum vi et zmole in sublime -attollentium ,; juga ascendit, ei ante Omnia, formarum diversitates quaerendae, pluri- maeque carum, oculos quae ubique, tanquam. pro- prio vultu, tacite alliciunt, manu non nimis fasti« diosa colligendae sunt, quae domi. denique, annota- tionibus., in itinere factis, ‚illustratae , ad doctorum scriptorum librorumgue grave judicium possint re=, ‘vocari.. .Igitur in tali labore: versantibus maxime ‚ eonducere videbatur opus. aliguod compendiosum, quod plurium virorum opiniones atque inyenfa, TE- ligione ‚quadam conseryata,. eo ordine eaque verbo-. rum :brevitate, typis etiam minoribus in usum voca- lis, Complecteretur, ut vel ‚leviorum rerum aliqua ratio habeatur et multa in eo invenisntur, quae. im, ipsis plantarum locis natalibus ‘apud lectores. indi- tent vel probandi seprobandive studium, ‚vel etiam noyarım plantarum super eas, quae jam adnotatae ‚sunt, inyeniendarum aemulationemi. . Quae cunctas, si .rite, collecta et exsiccata plantarum materies ‚ab eruditis' ‚peregrinatoribus domum relata ,. ‚Ipsorum. aliorumgue , acumine exploretur,. verae plantarum, ‚tognitioni amplificandae ut quae. maxime inservienk, . ‚Si quis:autem boni quid habet consilü ’ et quod: ad hominum et eruditionis veram utilitatem spectety. non id differendum censemus, sed prudenter profe- rendum esse in medium. Scilicet auro pretiosiorem habemus Mertensiü nostri et Kochii librum de plantis Germdniae, et nihil nobis juxta hune et ‚Cl. Schraderi Floram Germaricam unquam erit et exspectatius et majoris apud nos auctoritais; ‚sed donec ille perficiatur, ut interim aliquid fiat, quod utile sit afque. in commune omnium commo- dum, nihil remoramur. Quid? quod amicorum nostrorum hoc inceptumi ejusmodi esse videtur, quod vel absoluto illo’ prae- claro opere tanfum abfuturum sit, ut eo quis forte lubentius‘ careat, vel ut minoris post haec utilitatis existimetur , ut magis ex eo, tanqguam e radice sua, novo olim robore hausto, clariorem indies lucem verissimamque sui commendationem exspectet» Agite igitur, Lectores benevoli, qui amplissi« zmam illam doctissimamque Germaniae- Floram Versa« turi estis BE roclurnis manibus manibusgue diurnis, versate, precamur,. sive cum plantarum causa itines ra instituetis,'‘ sive cum vieinum domicilio 'vestra agrum suavi perambulatione Iustrabitis, versate, in« quam, inter flores, in umbra silvarım vel ubi levior aura 'propinquitatem- coeli annunciat, : Compendium' hoc, :quod Vobis offerimus, Florae patriae manibus diurnis! - De « Vos autem, juvenes äilectissimi, postquam sire- mue curavistis ‚ ut opus Vestrum accenso studio, ne» que id Vestri sed Lectorum causa, quam citissime ad finem pexduceretis, ad majora Vos istis, post Pris' mum hoc opus feliciter exactum , jam accingite! Va» ' Iete et nostram memoriaın servatel E Seribebamus Bonnae ad Rhenum Idibus Novem- ‚Anis Ar MDOCORRIV. , ı Anzeige für Pflanzenliebhaber, " "Ein junger sehr eifriger, mit. hinlänglichen Kennt. nissen ausgerüsteterund i in der Kunstdes Pllanzentrock- nens vorzüglich erfahrner Botaniker, ist bereit, in dem bevorstehenden Sommer eine botanische Reise in die Al- pen von Tyrol, Salzburg, Oestreich oder der Schweiz, oderin so fern es Zeit und Umstände erlauben, i in meh-, . rerg dieser Gegenden zu unternehmen, und zum Vortheil derjenigen daselbst zu sammeln, welche das Unterneh- inenzu unterstützen geneigt sind. Für diegeringe Summe von ı Louisd’or (11 fl.rheinisch) würde man zum aller- , wenigsten 200 Arten gufgetrockneter Alpenpflanzen in vollständigen, gutgewählten‘, und bei kleinern Arten, oder wo es die-Vollständigkeit erfordert, mehrfachen Exemplaren im-Laufe des nächsten Spätjahrs erhalten. . Höchst wahrscheinlich aber würde der Antheil fürje- ‚den Einzelnen das Doppelte betragen ; denn die ganze Ausbeute würde als Eigenthum der Beitragenden be- 'trächtet und unter diese vertheilt werden. Es steht je- dem Theilhaber frei, nicht nur die Gegend zu bestim- men, welche er untersucht wünscht, (nur müfste diese. innerhalb den Gränzen von Deutschland oder der Schweiz seyn, wobei dann die Stimmenmehrheit ent- scheiden würde), sondern es kann auch jederdie Fami-; lien (von Phanerogamen oder Cryptogamen) angeben, ° welche er vorzüglich beachtet wünscht, und wenn eiwa von bestimmten Arten sehr viele Exemplare verlangt werden sollten, so wird auch auf solche Wünsche die ‚möglichste Rücksicht genommen werden. Sobald sich 4o 'Theilhaber für das Unternehmen erklärt heben, 80 kommt dasselbe zu Stande. Da diesem aufkeine Artein pekuniärer Vortheil, sondern der Wunsch eigner Ber - IJchrung, und zum Vortheil der Wissenschaft etwas mu _ unternehmen, zum Grunde liegi, so würde, wenn dex I 9 _ Theilnehmer.zu viele werden sollten, die Reise yon Zweien gemeinschaftlich unternommen, in jedem Falle dex sich etwa ergebende nicht auf die Kosten der Reise verwendete Ueberschufszum Vortheil der Fheilnehmer, für eine zweite Reisezurückgelegt werden, Denn findet der Vorschlag Beifall, so, werden die Unterzeichneten auch für das nächste Jahr eine ähnliche Veranstaltung, treffen, und es könnten auf diese Art allmählig die, inter _ zessantesten. Gegenden nicht nur des Vaterlandes, son» dern. auch des, benachbarten, vielleichtmit derZeit auch des eniferntern Auslandes untersucht werden. : „Da die Zeit kurz ist, und Anfragen keine weitere. Er« läuterung geben können, so bitten die Unterzeichneten. diejenigen, welche das Unternehmen zu unterstützen ge- denken, ihre Theilnahme so. bald als möglich, in jedem - Falle noch vor Ende des Monats April dieses Jahrs zu er- klären. Um jedock weitläuftige Korrespondenz abzu- schneiden, wird bemerkt, dafs nur die wirkliche porto- ‚freie Einsendung der. genannten Summe oder eine An- weisung auf ein solides Haus als Erklärung der Theil- “ nahme. könne. angesehen werden. Sehr erleichternd, würde es seyn, wenn in gröfsern Städten Freunde des Unternehmenssich vereinigten, undihre Wünsche und Beiträge gemeinschaftlich an die Unterzeichneteu wür- den gelangen lassen. Sollte der-nicht wahrscheinliche Fall eintreten, dafs das Unternehmen nicht zu Stande käme, so würden die Beiträge im Laufe des Monats Mai zurlickgesandt werden, . . Mit Vergnügen haben sich die Unterzeichneten der Bekanntmachung und Unterstützung dieses Unterneh» ınens unterzogen, und sie werden sich nach Vollen- dung der Reise nicht nur die Bestimmung der Pflan-- zen, sondern auch die gewissenhafte und die indivi» duellen Wünsche der Theilnehmer berücksichtigende "Vertheilung zur. angelegentlichstenSorge machen, Efs= | 'lingen, im’Januar 1825, Neue Schrifien So .tben ist erschienen: Enumeratlo Euphor« biarum, quaein Germania et Pannonia gignunlur; auctare Jo. Roeper, M. D: Gottingae 1824. Gleich nach Vollendung dieses Werks hat der Verfasser Eine botanische Reise nach Frankreich. angetreten, Er wird den Winter in Paris zubringen, sodann ins. südliche Frankreich gehen, und wenn es die politis schen Verhältnisse erlauben, besonders die von bo- tänischen Reichthümern unerschöpflichen Pyrenäen zum Gegenstande seiner Untersuchungen machen. Vergleichen wir diese Beabsichtigung mit der Reise der Herren Grafen von Jenison und Stud. Schimper zu Heidelberg, mit der glücklichen Zu- rückkunft des Hrn. Salzmann, und mit der Be- reisung der ‚Apenninen von Hrn. Holl auf Veran- staltung, des Hrn. Sieber, und von Oberitalien von. Hrn. Fr. Mayer, so dürfen 'wir einer reichen Zu- gabe von südeuropäischen Pflanzen mit Zuversicht entgegen sehen. Wird endlich die Absendung eines Reisenden nach Tyrol durch Hrn, Steudel'und ., Hochstetter sich verwirklichen, wird Hr. Eis mann‘ seine Forschungen daselbst fortsetzen, und heuer auch die Hrn. Funck, Hornschuch, Fe: biz, Adler und Hoppe das südliche Hochgebirge ‘. bereisen,, so dürfte die jetzt mehr als jemals in An-' wegung gebrachte Flora germanica ebenfalls reichhal- Üge Beiträge erhalten. Gebe der Himmel dazu sein - Gedeiken! L) "Dr. Steudel. Prof Hochstetter, u . | | Dritte Beilage | 5 zur Flora. oder ; botanischen Zeitung, 1825, | Erster Band) ee EEE nn Bern hd ysla © er fg "Berichtigungen und: Zusätze. .: In der Flora. 1823. Seite 239. wird gefragt: "wie. die ebendaselbst $, 66. ‚(in einem aus "der dänischen nee. Zurwissenschaftlichen Zeitschrift, entlehnten, Briefe), von’'-Dr. Wallich' gegebene Nachricht, dafs. ‚der; Gipfel des Berges-Scheopone 4— 5aoo-Fufs über dem Napalthale und 4000, F. über dem Meere liegt, ‚ZU | verstehen sey — Dieser. ‚Anfrage dient ZU. Antwort, dafs die Nachricht. in dem dänischen Original fols gendermafsen gegeben wird: „Der. höchste Punkt, welchen ich selbst: erreicht. habe, ist ohne. Zweifel, ‚ die Spitze des. ungeheuren Berges, Scheopong, welcher " k—5oon, F. über,,dem Napal Thale erhoben ist, des- sen (des Thales). Höhe, ‚über dem. Meere 4000 .F, bee trägt, — Die Bemerkung des : „Eragers; | dafs, W al. lich einen Berg von 5000 FR. nicht ungeheuer nen-. nen ‚konnte, .da;er.,in. ‚Schottland "höhere Berge‘ kennt, könnte, vielleicht zu der irrigen Meinung An«, Ials geben, als, SEYUER ein Schalte. . Er ist aber in Dänemark geboren , ‚und nie in, Schottland gewesen. Vebrigens hat, Sehoftland, ‚keinen. ‚Berg, der eine. Hö-. he, von 5oco Fufs. ‚erreichte n ‚In demselben Tahrgange der. ‚Flora. 5. 253. steht‘ „Prinz Christian ‚Friederich “ statt} „Fredrik. Carl, | 98 E = Bu j ' Du ; \ s . x Christian, & und S. 155. „Solanäörk.siatt:‘ „Ro- lander,‘ Die eben daselbst erwähnten Sammlun- gen sind wirklich in dem bötanischen Garten aufge- stellt; der. Verfasser .des Aufsaizes bedauert nur, da däs Lokale nicht gröfs genug ist. » In dem Jahrgange 1819, ‚derselben Zeitschrift ‚9.448. wird eine. Zeichnung von Arenaria Giesekü erwähnt, die: von der Meisterhand des Prof. „Hor- nemann“, herrühren- soll, . :: Diese Abhildung ist. aber von dem Pflanzenmahler Bayer gemacht, — 109 dem Jahrgange 1820 9.437 steht Baron „Stad ers stätt 5, Ste mpe;“ und irgendwo in der Flora wird Wo Timskiold' ein Schwede Göhannt‘, er ist. ein Dine. oo er char tm u , "= Indels sind’ dies, nur wenige ‘Fehler und von kei« a Bedeutung;' dagegen befindet‘ sich hinsichtlich der dänischen ‚bötanischen" Literaturi in » Schultes Grund. Tif einer: Gesöhichte und Literaidr: "der Botanik; Wien 1817. Bvo“- eine ' Menge‘ "von. wesentlichen ' Ir Tüngen, so dais ich: mich nicht enthalten kann, Ihnen dieselbe für die Hlora’ mitzutkeilen, um'so vielimehr, da der Verfasser in der Vorrede "den Wunsch dus“ seit, dais andere"Bofäniker Zusätze‘ "und Beriehtigun« gen ‘zu der Literatur'i in irgend einer Zeitschrift mit: theilen möchfeh, re zZ "Seite 3. no. 14 steht Ach en 1, Programm it Bein: BE (Abraham) Ka JE und „dv Seite‘y- * 'hro: 7. steht: , .„ Skrifter som! udi def Kiöbenhavnske "Selskab af Läfgons’ ’og. Videnskabs Eiskere ' ere frdmlägte og ‚oplästes“ ito Kiöbenhavn, 1745 — 19779: 1 ——. 12te Dee; 'Nye Samling. ı —4 D: Kiöbenhavn 178. - 179% “Lese aber ı 745 slaizas 15 D stalt‘ 1—4D, und 1784—1799 { - +99 statt 1781 179 0.. Ferner mufs -hinzugefügt wer. den : te ‚Folge. 1800 — 1818. 6 Bände. „. Seiteg. no. 7.,statt: „Ritthes islandska Inerdoms liste elags. etc... Hrapsey-et Kiöbh, 1781 — 1796 * lese: „Rit thes islenzka lärdoms- liste Felags etc. Kiöbenh. 1 — 14 B. 1780 — 1796. 8vo“* Seite 9. nro.7. „Skrifter af’ Naiurhistorie Selska. et. 8vo Kiöbenhavn. 1790. u 8: fı 8yos Es sind davon 6 Bände 1796 — ı810.:— Hier könnte auch stehen: „Skandinavisk Museum, 1798 — 1803. 8 Binds 8vo. Skandinavisk Literatur Selskabs Skrifter, mg ‚ Bind. 1805 — 1823. Kiöbenh,. 8vo. “ * Seite 1d. nice 35, ', Drondhiemske Selskabs Skrik- . ter. 8vo Kiöbenh.' 1761 — 1774 ı—5 D. Nye Sam. ling af. det: norske : Videnskabernes ‚Selskabs Skriften ‘$vo ibid, 1784 — 1788. * lese Trondhiemske; und 4to.: Von‘der zweiten Folge sind » Bände. —. Fer- ner gehört hieher': '„, Nyeste Samling.. af det norskd “ Videnskabernes' Selskabs Skrifter ı. Bind. Kiöbenhavn 1798, 8vo “ und-„det’nosske Videnskabernes Selskabs Skrifter i det :ıgde Aarhundrede. ı Bind. Kiöbenhavr 1817, 4, u Seite 21.0704 24. Liden unterjordishe Untebog; forfattet af Niels den Anden, Sor of Niels den Store, 'ntgiver 6f en Botanikens Ven.:8vo. Kiöbenh. 1798. Lese underjordisk, Sön af, udgiven af. Das heißstz „ Ein kleines: ‚unterirdisches- Kräuterbuch von Niels dem Zweiten, Niels des: Grofsen Sohn etc. * Ist eine Satyre die mit: der Botanik gar nichts zu schaffen, hat. Niels der-Grofse ist Niels Klim in dem bekann. ten satyrischen’ Roman von Holberg. Seite 39, nro.5, „ CF. Rottböll Botanikeng udsrakte.Nyire, Ato etc» Lese Brit e und 8vo. oo q 300 ri Satte Tor" Peter Kylling starb 16964 - Seite 1035, n. „Sim. Pauli Flora Danica’ dat“ (det) er dansk Urtebog, Kiöbenh. 4to. 1648. Evo. ebendaselbst 1761. “ Das i im Jahr 1761 herausgekom- mene. Kräuterbuch ist keine neue Ausgabe von jenem,. sondern ein Buch von einem andern Peuli; dessen‘ Y Titel : ‚Johann Pauli dausk oeconomisk Urtebog. \ “ Kiöbenh, 1761. 8vo.“ ist, : - Seite 105. m. Von Ryllings Viridarium "wird. eine Ausgabe von.ı648 erwähnt. Eine.solche existirt. . nicht. Er,wurde wahrscheinlich 1640 geborenund konn-- te folglich 1648 schwerlich Verfasser gewesen seyn.. : .. Seite 106. ** b, Statt: „Colbiörnsen Program- Ina de sexu plantarum. fol. Hauniae 1782 * lese: „N Kall Programma de sexu plantarim epud. Arabos: sagn.ie. Hauniae 1782. fl.“ ;Seite.ı2. Hans .Egede det gamle Grön« Yands neje (aye)' Perlustration ‚eller,. Naturkistorie, 4to, 1729. 4 Upl, 1730 et 1741. deutsch von Krünitz. 1769. 8vo. Das Original ist in,8vo.'4 Auflagen 'exi« stiren, nicht,, die zweite ist von 1741. .4to... Die erste, deutsche Uebersetzung ist von 1730, die‘ zweite. von! 1765. zu ‚Seite 162. 8 ‚Flora Denica; ‚früher unter: dem Titel: icones plantarum sponie nascentium ia zegnis Daniae et Norvegiae, in ducatu. Slesviei ef: Holsatiae. et 'in comitatibus Oldenburgi - et‘ Delmen-. horstiae ad illustrandum opus de iisdem plantis regio, Jussu exarandum.“. (Füge hinzu: „et Elorae .Danicae nomine, inscriptum) fol..Haunise.“ — Dies Werk: heifst aber noch immer so, denn es enthält bekannt“ Eich‘ zur Abbildungen und einen sehr. kurzen Text. Die eigentliche Elora Danica :(Beschzeibungen sı “ 4 40F Eigenschaften, ‚Verbreitung, „Nutzen u. s.. Wa der, . dänischen Pflanzen enthaltend) ist noch. nicht erschie-. nen und wird es wohl ‚erst wenn. ‚jenes, Kupferwerk. x seinem, Ende näher kömmt« — . Unterdessen. dient in Dänemark die Pflanzenlehre von Hornemann ‚ZU. diesem Zwecke und begleitet deshalb auch die Exem- „ plare von, den icones "Florae. Danicae, „welche, in, den Provinzen ‚vertheilt werden. .;_ e Ferner -heifst es in Hinsicht dieses Werkes « 2, 1761 — 1768, Fascı, I— I. (Oeder) 1771 — 1782, Fasc. iv VII. ed. ©. F. Müller *), ‚Fasc. VII bis XXIV. .ed. Fahl Fasce XXV, Ho rnemann. 1787 — 1810,‘ © Dies ist jedoch unrichtig;, es. mufs,. heißsen: „ Fasc, I — IX. 1763 — 1772. .Oeder; ; Fase, XV 1776 178 Müller. Fasc, XVI— XXL 1787 — 1803. Yahl. Fasc. XXI — XXVI 1806 bis’ 1816 (jetzt Fasc. XXI — XXX. 1806 — 1823.) Hor- nema un.“ Vahl also der ‚nur 6 Hefte herausgab, werden 17 zugetheilt, Oeder g statt 3 u =. we. Bei einem so bekannten. Werke dürften solche Fehler, schwerlich zu verzeihen Seyn., Seite.1ı62. b. „Elementa botanica P. 1 gro.” Hauniae 1764. P. 2. ibid, 1766 lese aher 17 62, und ı76% . „Seite 176. „M urray besorgte einen Theil der Flora Danica,* Dieser Antheil bestand nur darinn,. dafs er nach Auftrag des Herausgebers. einige Abbil- "dungen machen und Platten stechen liefs» R Seite 189, bb, ‚„Niebuhrs. Reischeschreibung, von Ärabien 4to. Kopenhagen. 1770“ statt 1770 mamma *) Geboren 1730 7 178, ur 102 setze 1774 — 1778 und füge hinzu: » Bände, — Statt: „Flora aegyptiaco - arabica s. deseriptiones plantarum quas per Aegyptum inferiorem et Arabiam felicem detexit,, illustravit post mortem auctoris Carsten Niebuhr. 4to Hauniae 1775, und Icones verum naturalium quas in ifinere orientali depingt euravit, fol. 1776. Hauniae.“ — mufs stehen: „Flo- ra aegyptiaco-arabica — .detexit illustravit Fors- kal; ; post mortem auctoris edidit Carsten Niebuhr ete.“ und „Icones — depingi curavit Forskal, ed. Niebuhr ete,* Seite igi— 192. cec, „Rottböll*) Descriptio« nes rariorum plantarum surinamensium. Ato Hauniae 17741776“ lese 1776. „Deseriptiones planta- zum etc. Kopenhagen. 1798 “ ist die zweite Ausgabe des gedachten Werkes, „Descriptiones et icones ra- ziorum pro maxima parte novarum plantarum. fol, Mauniae, 1786 “ ist wohl dasselbe Werk, — Dagegen ind von ihm 2 Programmata von ı773 und 1773 (descriptiones plantarum rariorum und Programma‘ plantas rariores horti Universitatis describens) 4to und endlich: Deseriptiones plantgrum rariorum ico- nibus illustrata. Hauniae 1773 folio. Seite 192. A. „Nordenhaag‘“ lese „ Nordrehoug. © « „ Egerö “ lese „Eger.“ Zoega war nicht selbst in Island. — „Grunner“ lese „Gunner.“ **) Seite193. b» „Borsög til Norges naturlige Histo- gie (füge hinzu: „ı— 2 Tome“) 4to Kiöbenhava’ a752 (— 1754) „Deutsch von Scheibe 8vo Ko. penhagen 1754“ lese 1753, W) Gehoren 1727 + 1797: **) Geboren 1718 } 1773. Er 10z Seite 193. ©. „Physisk og oeconomisk Beskrivelse over Söndmör. Soröe. 1762 — 1766, 4to.“ Lese- 1762— 1769 und füge hinzu: „ı—2 Bind.“ Seite 195. Note *), Das ceitirte Werk von Rottböll ist nicht lateinisch sondern dänisch. Nils Horrebows tilforladelige Esterretninger om Islaad- 8vo. Kiübenhava 1750. Lese Niels und 1752 E. Olavius oveconomiske Reise igjennem de nordwestlige, nordlige og nordostlige Kanter af Island. 4to Kopenhagen, 17853. Lese O. statt E. und; 1780 statt 1785, und füge hinzu: a Dele. — Hier dürfte wohl Hookers Reise in Island nicht fehlen» 5.195, fi „Flora Norvegica eie P. 1. Nidrosiae 1766. P.a. Hauniae 1772.“ Lese 1776 statt 1772. Seite 237. Lese Barton statt Barlon und, Phlug statt Ihling. Seite 238. b. Von Fahls. Eelogae americanae, ist noch Fase, 3tius, Haunise 1807.. edid. Tünder Lund et P. Thonning. Seite 238. c. Fahls Enumeratio P.ı-— 2, sind 1894 — 1805 nicht 1805 — 1806 herausgekommen, Seite 258. Note *) Andreas Dahl war Schwede also nicht Landsmann von Fahl, . Seite 264. & „P. R. A. Schousbo&’s Jagta Tagelser over Voextriget i Marocco. 8vo Kiöbenhavm, 1800.“ Der Verfasser schreibt sich Schousboe und dase ist in der Aussprache stumm; daher mufg die nach ihm benannte Gattung weder Schousboes noch Schousböa sondern Schousboa heilsen. — Das Buch ist in 4to. Die deutsche Uebersetzung ist von 1801 nicht von 1800 - Seite a71. „Der Düne B. A, Euphrasem‘“ Dieser Botaniker war ein Schwede, 104 " Seitea73. } „West Bidrag“ efe. steht schon 8.238. Note *) und zwar mit der zichtigen, hier mit der unrichtigen Jahreszahl. " Seitea7g. B: »„ Fiborg gab das prächtige Werk, Holmskiolds über die dänischen Schwänme her- aus“ Dies gilt nur van dem zweiten Bande. Dem- nach mufs Seite 280. Note a. stehen „Beata ruris otia fungis danieis impensa auct-. Holmskiold*) P. 1. Hauniae 1790. Pars 2. edid. Fiborg. **) 17994 äbid. * Seite 280, „Der berühmte Pflanzenphysiolog ZAafn bearbeitete eine gekrönte praktische Flora dieses Landes (Dänemarks). “ Hier dürfte wohl „Pro fessor „ W. Hornemanns **) Forsög til en‘ dansk ‘oeconomisk Planteläre. Kiöbenh. 1796. Bvos ate Ausgabe 1806. Ste Ausgabe ı Band. 1831,“ nicht: fehlen. Diese Arbeit erhielt den ersten Preis, die Flora von Rafn, (welche nur bis Icosandria geht). den zweiten. Da Rafn ****) als berühmter Pflan- zenphysiolog angeführt wird, so dürfte wohl seine Pflanzenphysiologie hier nicht fehlen. Der Titel ist: „Udlast til en Plante-Physiologie, Kiöhenhayn, 1796 8vo, Eine deutsche Uebersetzung von J. 4. Marz eussen. Kopenh- 1793. 8vo. mit vielen Zusätzen und ‚Veränderungen des Verfassers,“ Seite 280. Die Nate & cilirte Abhandlung aus den. Schriften der naturforschenden Gesellschaft ist Fahls Reise in Norwegen, welche in dem aten, und .öten Bande steht (und nicht in dem zweiten allein), - Be) Geboren 1752 F 1793. ®*) Geboren 175) f 1822. ' **F) Geboren 177% : NER) Starb 1808, 103 °" Seife280. Plums Reise nach Island (Historie om min Handel jun Island, mine Söereiser og Hän- delser. Kiöhenhayn 1799) ist nicht botanisch. In den, Schriften der naturforschenden Gesellschaft 2 — 3, Band, welche in der Note 2 aufgeführt sind, steht nichts von Plum; sondern die bereits eifirte Ahb« handlung von Yahl. Seite 332. Die Pflanzengattung Foenigia ist wirklich nach J. G. König (geb. ı728 } 1785) der in Island und Ostindien reifste und die Galtung zuerst entdeckte, und nicht nach dem angeführten E. König benannt, Seite 338, „Rolaender ein Däne“ er war Schwede und hieß Rolander., . Seite 371. o. „Hornemann Catalogus horti Hafniensis. 8vo Hafniae. 1809 — ı811 a Vol.“ hien wird wohl gemeint: „Hornemarnn Hortus regius ' botanicus Hafniensis in usum tyronum et botanophi- lorum, Hauniae. P.ı. 1813. P. 2, 1815. 8vo. (Supple- mentum. 1819). . . Seite 371. © „Vergleiche auch: J. E. Bloch horticultura Danica ete.“ Diefs ist ein Gärtnerbuch und enthält gar nichts über den botanischen Garten zu Kopenhagen. „Und Petri Kyllingii Gyldenlund et«“ Diels ist ein Verzeichnifs der Pflanzen, welche in dem Walde Gyldenlund wild wachsen. “ Ich habe gröfstentheils nur auf peccata commis- “ sionis Rücksicht genommen. Von fehlenden Werken, könnten viele angeführt werden ; der Grad der Voll» ständigheit hängt aber zu sehr von dem Plan und der Ausicht des Verfassers ab, dafs die peccata omis- sionis fast immer zweifelhaft sind. "Wer eine genaue- 106° ve Kenntnifs der dänischen - botänischen Literatur wünscht, suche sie in: Rottbölls Abhandlung über diesen Gegenstand in den Schriften der däni- schen Gesellschaft der Wissenschaften; erste Folge ıoter Band; 4. Steffens Uehersetzung von Fil- denows Lehrbuch der Botanik, wo er in einem Appendix die Geschichte der Botanik in Dänemark behandelt. Kopenhagen 1794. 8vo. und in dem treil- lichen dänischen Literaturlexikon: „A. Nyerup og J. E. Kraft almindeligt Literaturlexicon for Danmark Norge og Island. Kiöbenhavn 1820. 4to.“ Vielleicht wäre ein Verzeichnils der in den letz- ten 5 Jahren in Dänemark erschienenen botanischen Arbeiten, so wie einige Notizen über das was sonst in diesem Zeitraume hier für die Botanik geschehen, hicht ganz ohne Interesse. Ich theile deshalb solche hier mit, : Benzor (P.E.) Om den vestindiske Salep, dens Dyrkning, Tilberedelse og almindelige Egenska- ber. — Tidskrift. for Naturvidenskaberne, 5te Hefte. Kiöbenhavn. 1822, 8vo, (s. von dem westindischen Salep, dessen Kultur, Zubereitung und allgemeinen Eigenschaften, In der Zeitschrift für Naturwissen« schaften. 5tes Heft. Kopenhagen 1822. ' Herbarium pharmaceuticum, elier Af- bildninger til Professorene Schumacher og Her- holdts Fortegnelse over de oflieinelle Lägemidler af Planteriget. 1—6te Hefte, Kiöbenhavn. 1822 — 1823 8vo. (s. Herbar. pharm. oder Abbildungen der in dem Verzeichnisse der Prof. $, und H. aufgeführten. vflieinellen Pflanzen etc.) Hofman (N. Bang) de usu Confervarum in oeco- nomia naturae, Hafniae, 1518. 8vo. «3 nn 107 Hofman Nogle Efterreininger om Pfanfers pludse- lige Fremkomst; med lilföjede Bemärkninger af Prof. Schouw. — Tidsskrift: Hefte ı og 5. ı8aa 8vo.) Einige Beobachtungen über das plötzliche Hervorkommen von Pflanzen auf ungebauten Oer- tern; — mit Bemerkungen von Prof $. Zeitschrift Heft ı et 5. 1822.) *). —— Notize om Conferva zonata’s Forwandling til Infusionsdyr. Tidsskrift, Hefte 9. 1823. 8vo. (Notize über die Verwandlung von Conferya zonata in In- fusionsthiere. Zeitschrift, Hefte 9.) Hornemann (J. W.) Icones Florae Danicae. Fasc. XXVU, XXVIO, XXIX et XXX, 1818 — 1825. folio **), , ——— Supplementum Horti hbotanici Hafniensis. Haf- niae 1819, dvo, —— Forsög til en dansk oeconomisk Planteläre. 3die Oplag. I. Deel. Kiöbenhavn ı821. 8vo. (Versuch einer dänischen ökonomischen Pflanzenlehre, Ste Auflage. I. Theil, Kopenhagen. 1821. 8vo.) —— Bemärkninger angasende Forskielligheden af Vegetationen i de danske Provindser. Särskildt afırykt af det danske Videnskabernes Selskaba Skrifter, Kiöbenhavn. 1821. 4to, (Bemerkungen über die Verschiedenheit der Vegetation in den däni- *) Uebersetzt in Frorieps Notizen No.92. und No. ııa, *) Hiermit ist der ıote Band geschlossen. Das Werk enthält jetzt 1800 Tafeln, welche über 2000 Pflanzen darstellen Das Heft kostet bei dem Verfasser in Kopenhagen 5 Thaler 6 Gro- schen Sächsisch mit schwarzen, und ı5 Thaler mit illuminirten Kupfern. 109 ‘schen Provinzem Aus den Schriften der Gesell- schaft der Wissenschaften. Kopenhagen. 1831. 410.) '‚Hornemann (J. W.) Om Martin Pahls Bor- tjenester af Naturkyndigheden, Sammesteds ı8aı 4io. (Ueber die Verdienste des M. Vahl um die Natur- wissenschaft, Aus denselben Schriften.) —— Observationes de indole planfarum Guineen- sium. Hafniae, 1819. 4to, ’ — og F. Schouw. Oversigt af Botanikens Fremskridt og Tilstand i dette Aarhundrede. Tids- skrift 2det Hefte. 1822. 8vo. (Uebersicht der Fort- « schritte und des Zustandes der Botanik in diesem Jahrhunderte. Zeitschrift. ates Heft.). Lyngbye (H. C) Tentamen Hydrophytologiae Da- . nicae. Hafniae 1819. 4to cum. tab. aeneis 70. *). -—— Observationes Hierobotanicae, quibus plantae » .sacri codicis ad mentem epfimorum interpretum il« ‚ Justrantun, :Fasc. ımus in: „Videnskabelige For- ‚ handlinger ved Fyens Stifts Landemode. 2det Bind ıte Hefte, Odense. 1819. 8vo. (Wissenschaftliche i Verhandlungen der Versammlung der Geistlichen in Fyen. Odense. 1819 8vo.) Schouw (J. F.) Skizze til en sammenlignende Na- turskildring af det nordlige og sydlige Europa. Skandinavisk Literatur Selskabs Skrifter. ıöde Bind. Kiöbenhavn. 1832. dvo, (Skizze zu einem. “ vergleichenden Naturgemälde des südlichen und nördlichen Europa. Schriften der Skandinavischen Literatur - Gesellschaft. ı8ter Band. Kopenhagen 1822. övo.), _ *) Kostet jetzt bei Prof, Hornemann in Ko- penhagen 10 Thaler 12 Groschen Sächsisch mit schwarzen, 2ı Thaler mit illuminirten Kupfern, 109 Schouw (5. F.) Plan einer pflanzengeographischen- Uebersicht von Italien und Sicilien. Okens Isis... 1822- ' —— Grundträk til en almindelig Plantegeographie, Kiöbenhavm, 1822. 8yo, (Grundzüge einer allge- meinen ‚Pflanzengeographie) *). Wallich (N.) Brev til Proß Hornemann fra Katmandu i Napal. Tidsskrift, 2det Hefte. 1822, 8v0, (Brief aus Katınandu an H. Zeitschrift, ates Heft, ‘ 1832.) vr), Wendt (J. C. W.) Om Saleproden og dens $urro- ‘ gater. Kiöbenhavn, 1820. 8vo. (Von der Salep- : wurzel und ihren Surrogaten. Kopenh. 1620. 8vo.) -—— Historiske og chemiske Bidtrag til Kundskaben om enkelte Lägemidler af Slaegten Euphorbia. -- Kiöbenhavn. 1823. $vo. (Historische und chemi-- ‘ sche Beiträge zur Kenntnils der einfachen Arzeney- mitteln‘ von. der Gattung Euphorbia. Kopenhagen 1823. 8var). Kopenhagen, JF.Schousr. Anzeigen Zu der im vorigen Blatte abgedruckten Anzeige, die Absendung eines jungen Botanikers nach den süd-. lichen Hochgebirgen, durch die Herren Dr. Steu- del und Prof, Hochstetter betrellend, ist noch, nachstehende Zugabe eingegangen. „ Die Theilnehmer, die ihren Beitritt zu dem bereits angekündigten Unternehmen bis jetat erklärt *) Die deutsche Uebersetzung ist im vorigen Jahre- ‚erschienen. **) Deutsch in der Flora 1823, 5,66, 4110 haben, stimmen dafür, dafs die südlichen Thäler Ty» zols und die höchsten Alpengegenden dieser Provinz, besonders der Orieles, als Hauptpunkte der Durch- suchung und Einsammlung festgesetzt werden sollen- Ich bitte Freunde der Botanik, die dort Lokalkennt- nisse besitzen; mir im Wege der Flora oder brief- lich nähere Andeutungen und Fingerzeige über diese Gegenden zukommen zu lsssen., — Ich bemerke zu- gleich, dafs ich mir auf dieser Reise jedenfalis einen. Gehülfen beigesellen werde, damit ich zur Zufrieden- stellung der Herren Abonnenten um desto gewisser alles leisten möge, was sieh von einer solchen Un- ternehmung erwarten läfst. Sobald ich mit der Aus- beute hier an Ort und Stelle zurück seyn werde, wird ein Verzeichnifs aller gesammelten Arten unter Leitung der Herren Dr. Steudel und Prof. Hoch» stetter. angefertigt und in der Flora bekannt ge- macht werden, damit die Herren Theilnehmer noch vor der Vertheilung ihre besondern Wünsche anzei- gen können“. - 5 Fr. Fleischer, Pharmaceut, Da jedem Botaniker daran gelegen seyn muls, das Gebiet seiner ‘Wissenschaft zu erweitern, und seine Sammlung zu vermehren, und besonders letz- teres den deutschen Botanikern mit vyaterländischen Pflanzen vorzüglich am Herzen liegt, so ist wohl das glückliche Gelingen der angekündigten Unternehmung um so weniger zu hezweifeln, als dadurch die Gele- genheit hervorgeht, sein Herbarium mit den selten- sten vielleicht noch neuen vaterländischen Pllanzen zu bereichern , besonders in der Voraussetzung, dals das Unternehmen , wenn es einmal begonnen hat, ährlich fortgesetzt , und neue Gegenden, wohin wie Bere 111 besonders das südliche Steiermark vorschlagen müch- ten, besucht werden können. Der zte Band von M.« und K. Deutschlands Flo« ra, ist bereits in Erlangen, unter den Augen des Werk. unter der Presse; von der unter Aegide der Hr. Prof Nees v, Esenbeck angekündigten kom« pendiösen lateinischen Flora von Deutschland sind, bereits die ersten Bogen in Nürnberg gedruckt; end«- lich wird, wie verlaufet, noch an einer dritten Flora germanica wirklich gearbeitet, und unter allen die= sen günstigen Umständen wird sich die Kenntnifs va- terländischer Pflanzen zu einer Vollkommenheit und Ausbreitung erheben, davon in andern Ländern keit ne Beispiele vorhanden seyn dürften. Dais die diefsjährige erste Reise im südlichen Tyrol statt finden soll, finden wir sehr zweckmäfßsig, verweisen dabei vorläufig auf die Korrespondenzen und Reiseberichte in der Flora 1820. 5, 650. und 1824. 9.257. u. f und sind der Meynung, dafs die Reisenden zuerst in Meran ihr Absteigequartier neh- men, und von da nach und nach, so wie es das Hin- schmelzen des Schnees erlaubt, die Hochgebirge des Orteles und des Oetzhabers so weit wie möglich zız erreichen bemüht seyn sollten. £. Reichenbach Iconographia botanica s. plan tae criticae. Centuria II, 182% ist hereits versendet, und enthält den Wünschen der Abnehmer entsprechend, blofs europäische Gewächse, die aussereuropäischen Novitäten enthält des Hrn. Verfassers Hortus botanicus, Die dritte Genturie der Iconographie ist in Arbeit, und das Werk wird also ununterbrochen fortgesetzt, künftig wo möglich noch 312 vermehrt. Es ist ein Schatz fürjede Bibliothek, Auf die colorirte Ausgabe müssen die Bestellungen zeitig eingehen. Von der : Wlustratio generis Aconiti atque Delphinüi _ versende ich im nächsten Monat drei Hefte, dann geht das Werk ununterbrochen fort bis zum Schlufs. Leipzig den 8. Febr. 1825, Friedrich Hofmeister, Hortus botanieus horlorum vivorum siccorumque novitates illusirans, auctore Ludovico Rei- chenbach, Dr, et Prof, Dresd. Genturia I. Decas. I- VII. ganz fein colorirt & ı Rthl, 12Gr. (1fl. 54 kr. rhein.) schwarz ı8 Gr. (ı f. a0 kr.) grofs Quart. Es diene zur Nachricht, dafs von diesem Werke, wel« chesin Hinsicht seines Gehalts keiner Empfehlung be-. darf, welches aber auch in Hinsicht seines Aeusseren, weit theureren Prachtwerken keineswegs nachsteht, re= gelmäfsig monatlich ein Heft mit zehn Kuptertafeln er. schienen ist, und dafs dasselbe eben so regelmäßsig fort- gehen wird. Unter der grofsen Anzahl dem Herru Verf. für dasselbe zugekommener Beiträge an neuen Entdes eknngen, befinden sich auch die von Hrn, Sieber in Neuholland, und überhaupt auf seiner Reise um die Welt aufgefundenen Gewächse, welche von jetzt an mit‘ aufgenommen werden. Ueberhaupt kann diefs Werk bei so regelmäjsiger Fortsetzung immer das aller= neueste, so schnell als möglich darstellen. Auf colorirte Exemplare müssen die Bestellungen zeitig eingehen, da dieselben mit dem allergröfsten Pleilse ausgearbeitet sind, aber nur in geringer Anzahl gefertigt werden kön« nen. — AufVerlangen wird am Schlufs des ersten Ban« des von 100 Tafeln, auch deutscher Text, mit ausführ- licher Angabe der Cultur zu haben seyn. Leipzig den a. Jan. 1835. Cart Cnobloch Vierte Beilage zur Flora oder u botanischen Zeitung 1825, Erster Band Beschreibung der Schrwarzföhre; von Hrn, Franz Höfs, Professor am k. k. Forstlehrinstitute in Mariabrunn nächst Wien. OÖ estreichs Flora hat unter ihren mannigfaltigen Schätzen auch die Schwarzföhre aufzuweisen, einem Baum, der wegen seiner grofsen Ergiebigkeit an Harz, wegen seiner unübertrefflichen Tauglichkeit zur Ver- kohlung, und. seiner sonstigen vorzüglichen teehni= schen Eigenschaften die gröfßste Aufmerksamkeit ver. dient, und der ungeachtet dieser seiner Vorzüge im seinem Vaterlande selbst noch nicht hinlänglich be» kannt, noch weniger aber allgemein zweckmäfsig be- nützt, oder nur gewürdigt ist. Mein Beruf führte mich in die Gebirge Oester- reichs im Viertel Unter- Wiener -Walde, wo dieser treffliche Baum verbreitet vorkömmt, und both mir Gelegenheit dar, denselben zu beobachten, und, wie folget, zu beschreiben. Die Monographie, die ich hier liefere, wird entscheiden, ob Pinus Pinaster, welcher in Italien und im südlichen Frankreich vor- ‚kömmt, unserer Schwarzföhre völlig gleiche, oder ‚ob ‚nicht etwa diese als besondere Art den Namen‘: Pinus austriaca, den ich ihr zu geben sehr geneigt 8 ‘bin, verdiene ® 114 Pinus Pinastern Blüthe. Die Schwarzföhre blüht im May, ı0 bis ı4 Tage später, als die Weifsföhre. Die Zahl der männlichen Kätzchen , welche am Grunde der neuen Triebe in kopfförmigen Quirlen erscheinen, erstreckt sich von neun bis etliche und zwanzig, Die Länge der einzel- - nen Kätzchen ist 8 bis ı2 Linien, ihre Gestalt ist länglich eyförmig, oben zugerundet, nach der Be- fruchtung kegelförmig zulaufend , gestielt, der Stiel beinahe ı Linie lang, verwachsen. Die Kämme der Staubbeutel sind sehr ausgebreitet, flach gewölbt, zundlich, deltaförmig, mit einem braunen röthlichen Fleck in der Mitte, der sich gegen den dünnhäutige- ‚wen, durchscheinenden Umrifs ins Gelbliche verläuft; diese schuppenartigen Kämme bilden die dachziegel- förmige Bedeckung der Kätzchen; die Kämme oder Schuppen sind eigentlich nichts'als Apophysen (An- hängsel) des an der Achse wagrecht aufsitzenden Staubbeutels, welche im Rechtwinkel gebogen auf- wärts stehen. Der Staubbeutel selbst ist länglich. keilförmig, zweifächerig, mitten durch eine Scheide- "wand der ganzen Länge nach getheilt, beide Kam- mern oder Zellen der Länge nach aufspringend, und ’den kugelförmigen schwefelgelben Pollen verstreuend. Die weiblichen Blüthen, welche gewöhnlich zu z bis 6 an den Spitzen der neuen Triebe zum Vor- schein kommen, sind ı ıfa bis 3 ıfa Linien lange, länglich-runde, aufrechtstehende langgestielte, dun- ‘kelrothe Zäpfchen. Die äusseren Schuppen derselben, "welehe die Unterlage und gleichsam Deckblättchen ‚bilden, sind rundlich, häutig,, durchscheinend, blafs; die inneren, oder eigentlichen Pistille, umgekehrt- 115 deltafsrmig, stumpfeckig, fleischig, mit einem schnei+ digen Rande, und dunkelroth. Sie liegen ziemlich fest auf den äusseren auf, und sind nur gegen den Raud bin völlig frey. Sie sind zweifächerig, gleich- sam aus zwei Körpern zusammengesetzt, endigen sich nach oben und vorn in ein untheilbares fleischigeg Horn oder Schnäbelchen, und haben unten an jeder Seite einen eingewachsenen, umgekehrt eyförmigen Fruchtknoten, dessen zurückgekehrte weiise haarlöm- mige Griffel sich nach ab- und duswärts krümmen, und sich in einfache gespitzte Narben endigen. Nach geschehener Befruchtung krümmen sich die Zäpfchen nicht, wie die der Weilskiefer, sondern sie werden von dem zwischen ihnen hervorbrechenden neuen Triebe auseinandergedrängt, und nehmen späterhin als Zäpfehen mit dem Zweige eine mehr oder weniger schiefe Stellung an- Sie haben im Herbste eine Länge von 6 Linien, Breite von 4 Linien, uud eine röth- "ichbraune Farbe erlangt; sie sind ellyptisch mit ei nem 2 ıf2 Linien langen Stiele. Die sich ausbildenden Schüppchen der geschlossenen Zäpfchen haben in ih- rer Mitte nur ein stehendes Horn, aber noch nicht die narbenförmige Vertiefung, welche sich erst im folgenden Jahre entwickelt; im nächsten Frühjahre beginnt ihr Wachsthum wieder, und im Monate No- vember, also in 20 Monaten von der Blüthezeit an gerechnet, sind sie vollkommen ausgebildet. Die Zäpfchen hingegen der Weifsführe sind 5 Linien lang, a Linien breit, rundlich, und haben einen gekrümm ten 4 Linien langen Stiel. j Zapfen. Die vollkommenen Zapfen sind eyrund, kegel. :förmig, am Grunde zugerundet, oft fast herzförmig, g” ; 416 die Breite zur Länge, wie a zu 5; die Länge beträgt a bis 3 Zolle. Der Zapfen ist nach einer Seite ge- krümmt, sehr kurz gestielt, fast aufsitzend, bald ein- zeln, bald aber und zwar am gewühnlichsten unter rechten Winkeln zu a entgegengesetzt; oft quirlföürmig zu 5 bis 6. Die Furbe bei vollkommener Reife ist hellgelbbraun, nach dem Standorte ins Gelbliche oder Böthliche übergehend. Die einzelnen Schuppen der Zapfen, welche sich, gleich denen der Weifsföhre, im May und April öffnen,‘ und also den Saamen nach 23 Monaten nach der Blüthezeit fallen lassen, sind über ı Zolllang, ı/a Zoll breit, beiderseitig zugeschärft, an. der Spitze zugerundet, und verdickt, inwendig flach. ausgehöhlt, in der Mitte gerinnelt und gelbbraun, am Grunde mit zwey Höhlungen für die Saamenkör- ner versehen Die auswendige bei geschlossenen Zapfen gedeckte Seite ist dunkelbraunroth , gegen die “Mitte dachförmig; die unbedeckten hellgelben Schup- pentheile der geschlossenen Zapfen haben in ihrer Mitte eine längliche lanzetförmige dunkler gefärbte narbenartige Vertiefung, und werden durch eine er- habene Füppe entlang derselben in a Theile abge- theilt, von welchen der obere convex, der untere ‘eoncav ist, Ueber der Querrippe, auf der Seite der ‚Spitze des Zapfens steht ein spitziges deutliches Horn ‘oder Stachel, oft aber nur eine Spur von einem Horn, das aus dem bleibenden Schnäbelchen ent- ‚steht; als Seltenheit findet man 2 bis 3 Stacheln, oft “auch mehrere hornartige Erhabenheiten, Unter jeder Schuppe des Zapfens liegen a hell- braune, schwarzangeflogene, länglich-runde, ge- drückte, von der Mitte gegen das untere zugespitzte ‚Ende un den Seiten zugeschärfte Samenkörner, die - zollen; .—;‘ > s ® ® “ 3 Linien lang, und 2 Linien breit sind, und einen weifsen öligen Samen enthalten; die tauben Samen unterscheiden sich von den vorigen durch ihre weils- gelbe Farbe ohne dunklen Anflug. Die Samen wem den an ihren Kanten von dem einen Ende des ı0 bis ı2 Linien langen, und 3 bis 4 Linien breitengelb- ‚braunen abfallenden Flügels umfafst; die eine Seite des Flügels läuft an der einen Seite des Samens gera- de, die andere von der Mitte des Samens bogenför« mig gekrümmt gegen die stumpfe rothbraun eingefafs- ‚te Spitze des Flügels zu; der Flügel ist rothbraun ge- streift, an seiner gekrümmten Seite. verdünnt und durchsichtigen. Finospen, Die Knospen der Schwarzkiefer stehen am Stamm iriebe gewöhnlich zu 6 bis 7, an den Spitzen der Zweige aber zu .2 bis 4, von welchen immer die mitt 'lere, welche zugleich die gröfste ist, den künftigen Längentrieb, die andern kleineren die im Quirl ste= henden Seitentriebe einhüllen, Die Hauptknospe ist ao bis ı4 Linien lang, 3 bis 4 Linien dick, läuglich« -zund, lang zugespitzt, glänzend hell-kastanienbraun, Die vielen Knospenschuppen oder Knospenhüllen sind ‚lang zugespitzt, am Rande verdünnt und durchsich“ „Sg, in feine lange Franzen auslaufend und weitslich, . Die untern Schuppen sind im Herbste von der Knospe - getrennt und zurückgebogen, die obern angeschlos- sen, vom weilken Harze festgehalten, bis sie durch .die schwellenden inneren Theile im Frühjahre ge- trennt werden, und sich so wie die untern zurück- E Nadeli Im Frühjahre brechen aus den männlichen Koop i 118 4% pen unmittelbar die Kätzchen, mit welchen auch die Knospe des künftigen Triebes hervortritt. Aus den weiblichen Blüthenknospen entwickelt sich der neue Trieb, auf welchem die weiblichen Kätzchen zum «Vorschein kommen, in deren Mitte auch eine oder mehrere Knospen zur Fortsetzung des Triebes erschei- nen. Die Nadeln sind nach dem Standorte, Alter und Boden von verschiedener Länge. Die Nadeln junger Schwarzföhren im freien Stande und guten "Boden werden 4 bis 5 Zolle lang; bei alten Stämmen “an trocknen Standorten nimmt die Länge ab, so dafs sie nur s bis 3 Zolle beträgt. An den jüngsten Trier ben stehen die Nadeln aufrecht, und verhüllen die Knospen ; in den folgenden Jahren, je mehr sich der “Trieb verdickt, nehmen sie eine senkrechte Stellung "mit den Zweigen an, welches gewöhnlich im dritten “Jahre erfolget; noch ältere Nadeln neigen sich noch ‚mehr herab, und bilden einen stumpfen Winkel, bia "sie im fünften oder sechsten Jahre sich an dem Län. “gentriebe ganz verlieren. Die Nadeln sind steif, von "dunkelgrüner Farbe, die Länge nach innen und aus- ‘sen in Doppelreichen regelmäfsig weifs punktirt, die “Rinnen nicht so, wie bei der Weifsföhre, mit einem “weilsen Beschlage bestäuht, am Rande fein und scharf ’gezähnt, die Spitzen der Zähne nach oben gerichtet , “die äusserste Spitze der Nadeln stechend, hornarlig, “in der Jugend gelb, später braun von Farbe. Sie “brechen zu zweyen aus einer Scheide, selten zw “dreyen ; nach dem Ausbruche sind sie nach der in- "nern Seite eben, erst später werden sie gefurcht, drehen sich selten, und behalten meistens ihre gerade Richtung, und geben defshalb dem Baume ein regel« "mäfsigeres Aussehen, als die Nadeln der Weilsföhre, ıg die sich nicht nur drehen, sondern auch stark krüm- men. ' Die Scheide, aus welcher sie hervorbrecheny ist vielblättrig, die untersten a Blättchen halbumfas- send, steif, kurz, ausgehöhlt gekrümmt, länglich, ochergelb, am Rande verdünnt, und undeutlich ge- franzt,, wie ausgebissen; die nächst folgenden obern - ganz umfassend, länglich zugespitzt, knapp anliegend, am Rande und von Farbe wie die vorigen; die hö- heren vier bis sechs dünner, gelblich weifs von Far- be, am Rande kraus gewimpert, zusammengeschoben, so dafs die Scheide geringelt erscheint; die obersten an der Spitze zerrissen, weils, ins Aschgraue über- gehend, In den folgenden Jahren werden die Schei- den immer kürzer, und schwärzer von Farbe. Die Blattscheiden sitzen regelmäfsig in grünlich gelben, nach der Verlängerung der Blattscheide erhabenen Rindenblättchen, welche zur Hälfte mit der Rinde verwachsen, zur Hälfte nach oben am Rande frey sind, und sich in ein langes zugespitztes abfallendes Blättchen endigen, nach dessen Abfall ein dreylappi- ger zurückgebogener rothbrauner Nagel zurückbleibt. Von den rindigen Blattscheiden erhält der Zweig ein tiefgefurchtes, von dem dunkler gefärbten Nagel ein geflecktes Ansehen. Rinde, . Die jüngsten Triebe sind grüngelb, und von dem eben beschriebenen Rindenblättchen regelmäfsig ge- Beckt und stark gefurcht. Je älter die Triebe sind, um so mehr geht die grünliche in die braune Farbe über, welche letztere wieder später durch die Farbe der Verwitterung, nämlich durch die aschgraue be- deckt, sich allmählig verliert, so dafs im 4ten und sten Jahre die aschgraue vorherrscht; auch rundet 120 sich der ältere Trieb immer mehr zu, bis die Furchen beiläufig im 4ten Jahre vollends verschwinden ; im 6ten Jahre verschwinden selbst die vergrößerten Nlachgewordenen Rindenblättchen, über welchen die. Blattscheiden eingelenkt waren, welche als Rinden- schuppen in diesem Jahre abfallen. Im guten Boden, und bei jungen Stämmen ist’der Längentrieb noch im vierten Jahre benadelt, selten noch in dem fünften oder sechsten ; an ältern Stämmen, wenn sie geschlos- sen stehen, ist die Rinde schwarz - aschgrau, mit zöthlich- braunen Flecken; an sonnigen Hügeln ist sie hellaschgrau, in der Ferne einfarbig. An den älte- sten Stämmen, an welchen sich die äusseren Rinden- schuppen von Zeitzu Zeit ablösen, ist die Rinde sehr schön, von weifser ins gelbliche spielender Farbe, und von den hinterlassenen Eindrücken der abgefalle- aen Schüppchen narbig, der Länge nach aufgerissen, die frischen Risse ziegelroth, und nur die ausgewit- tertien Schuppen in der Rinde schwarzgrau, Die Rindenlagen sind diek, seltener als bei der Weißs- führe in die Quere geborsten, die durch Berstungent- standenen Kanten der Lagen zugeschärft, Die Farbe der Rinde läfst aus der Bildung der Schüppchen, und aus deren Farbenänderung durch die Einwirkung der Atmosphäre sich erklären. Bei jün- gern Bäumen sind die verschiedentlich rundlich ausge- schweiften Schuppen dünn und häutig, und werden Immer nach zunehmendem Alter des Baumes in der Dicke stärker. Die dünnen Schüppchen werden bald. von der Feuchtigkeit ausgelaugt, erhalten dadurch eine aschgraue ins Röthliche spielende. Farbe, und verwittern meistens vollends am Stämmichen. Je äl- ter die Bäume sind, desto dicker sind die Schüppchen 121 so wie das zellige weißslich-gelbe Gewebe, wodurch die Schüppehen vereiniget sind, und welches länger dem Einflusse der Atmosphäre, in Hinsicht auf seine Farbenänderung, widersteht. Die Ablösung der Schüpp- chen geschieht bei den ältern Bäumen auffallender , hesondersim Frühjahre, daher auch die schöne weise Farbe, und die verhältnifsmälsig geringere Dicke der Rinde an dergleichen Stämmen. Die tiefen Risse der Rinde erscheinen aus der eben angegebenen Ursache ‘so, wie sie oben beschrieben wurden. Ein eigentli- ches Unterscheidungskennzeichen der Schwarzföhre von der Weifsföhre ist, dafs beim Querdurchschnitte ‘der Rinde die Lagerung der Schüppchen ein Netz darstellt, dessen Maschen in die Länge gezogen sind, während man bei der Schwarsföhre blofs eoncentri- sche Bogen bemerkt. Im Querbruche ist auch die Farbe bei der Schwarzkiefer heller, als bei der Weils- "kiefer; überdem fällt der Unterschied der durchaus gleichfärbigen und gleichartigen Rinde der Schwarz- ‘führe von der in einer gewissen Höhe des Stammes "ins Röthlichgelbe und Dünnhäutige übergehende der -"Weifsföhre deutlich genug in die Augen. Wurzel, Die Schwarzführe treibt eine Herzwurzel, mit vielen und mächtigen Seitenwurzela, welche sich Aheils als Thauwurzela sehr weit an der Oberfläche hin verbreiten, tbeils aber dort, wo sie lockere Erde finden, sehr tief in den Boden einsenken. Auf den Kalkgebirgen, wo die Erde nur sehr sparsam aufge- tragen ist, laufen sie olt ganz nackt über die Felsen -hin, bis sie auf Spalten oder Albssonderungsflächen der Kalkmassen gelangen, und dringen dann mit un- Qlaublicher Gewalt in dieselben, wodurch sie oft im / 122 Stande sind, sie zu sprengen, und den Sturz gröfserer Steinmassen auf den pralligen Abhängen veranlassen; nicht selten findet man die Wurzeln in Höhlungen und Klüften, wo sie wenig Erde zu ihrer Verbrei« tung finden, als einfache Pfahlwurzeln, die oft die Länge von mehr als acht Schuhen erreichen. Ein auf« fallendes Beispiel hievon ist an der Maxwand in Gu« tenstein, Gestalt. In seiner Jugend bis zum Mittelalter veseinigef sich an diesem Baume Alles, um denselben zu dem schönsten unserer Nadelbäume zu machen. Das Eben- mafs seiner Theile, sein ansehnlicher Wuchs, die Gröfse und Stärke seiner dichten Nadeln, das schöne Grün derselben, die regelmäfsige Stellung der Aeste, die prächtige Krone mit den grofsen gelblichen Zapfen bilden ein harmonisches Ganzes, welches durch seine Regelmäfsigkeit überrascht. Hemmt aber magerer Boden, felsige Unterlage oder Alter seinen Längen- wuchs: so breiten sich die Kronen flach und weit zus; eine Eigenthümlichkeit, welche der Schwarzföh- re zukömmt, und sie defshalb charakterisirt. Die re- gelmäfsige Gestaltung der schönen Krone in der Ju- gend, und deren Veränderung in eine ausgebreitete Schirmform im Alter, liegt in Folgenden: Alle Früh- lingstriebe steigen zuerst senkrecht empor ; durch die Richtung des Safttriebes, so wie durch Vergröfserung der Umfänge jener Stellen, auf welchen die Quirle ‚sitzen, werden die Astiriebe von ihrer senkrechten Richtung allmälig abgelenkt; bei dieser Neigung und. der fortwährenden Verlängerung des benadelten Trie- bes vermehrt sich immer mehr und mehr die Schwere desselben, von welcher er herabwärts gedrückt wird; 127 de nun der Wachsthum zweien Kräften folgen mufs» von welchen die eine, die nach dem Lichte strebt, in der Jugend mehr die Oberhand hat, als diejenige, welche ihm entgegenwirkt, die Schwere, so erhalten die Zweige eine parabolische Krümmung, die ge- wöhnlich sehr regelmäfsig ist; bei ältern. Stämmen, wo der Längenwuchs abzunehmen beginnt, drängen sich die obersten Quirle bis zur gänzlichen Abnahme ‚desselben immer dichter aneinander, ohne dafs defs- ‚halb die Verlängerung der Seitentriebe aufhörte; da nun die biegsamen, sehr verlängerten Aeste und Zwei- ‚ge sich blos an ihren Enden benadeln : so werden sie durch die Schwere, welche nun vorwaltend wird, bei verringertem Triebe nach oben, herabgezogen, und erhalten dadurch eine wagrechte Stellung. Die Schwarz- föhre wird in einem ihr angemessenen Boden über ‚hundert Fufs.hoch , und drey bis vier Fufs stark. Natürliches Vorkommen. In vielen Forsten des Viertels Unterwiener- Wald findet man .die Schwarzföhre sehr häufig ein- zeln oder eingesprengt, in geschlossenen Beständen ‚aber bis jetzt nur auf folgenden Herrschaften und städtischen Besitzungen : Lichtenstein, Hr.; Möd«- ling, städt, Bes.; Tribuswinkel, Hr.; Lensdorf, Hr; - Baaden, städt, Bes; Weikersdorf, Hr.; Heiligen- -kreuz, Hr.; Vöslau, Hr; Gainfahrn, Hr.; Maria zell, Hr.; Fahrafeld, Hr.; Enzesfeld, Hr.; Grillen «berg, Hr.; Hörnstein, Hr.; Gutlenstein, Hr.; Stahrn- berg, Hr,; Neustadt, städt, Bes, und Hr; Emmwer- ‚berg, Hr.; Gerasdorf, Hr.; Stixenstein, Hr; Sau- -bersdorf, Hr. Stuppach und Potischach, H, Hi; ‘Neunkirchen, Hr. ; Glognitz, Hr.; Schottwien, Hr; ‚Reichenau, Hr.» Im Banate kömmt sie, nach Beab- a2 ‚achtung meines schätzbären Freundes Rochel: auf Felsen nächst den beiden Donauufern einzeln vor; im ganzen Bestande aber nur auf dem Damoglett ober- halb der Herkules-Bäder, nirgends aber im ungari- schen Karpathe. Auch ist sie, nach einer mir mit- getheilten Nachricht, bei Mehadia verbreitet; ob sie noch sonst wo in Oesterreich natürlich vorkömmt, ist mir nicht bekannt. Saaten sind seit einer Reihe von Jahren in Böhmen, Mähren, Ungarn insbeson- dere auf der Herrschaft Hollitsch im Sandboden, fer- - ‚ner in Oesterreich auf der Herrschaft Lichtenstein, "und bei Neustadt mit sehr gutem Erfolge vorgenom- ıuen worden. j Verbreitung nach den Gebirgsarten. Nur südwestlich von Wien an dem nordöstlichen "&ussersten Ende der Uebergangskalk - Formation, wel- che sich von hier durch die österreichischen Provin- zen im mächtigen Zuge verbreitet, kömmt die Schwarz- -föhre vor; obgleich auch die nachbarlichen Gebirgs- arten derselben einen tauglichen Standpunkt ge “währen. Nordwärts wird der Kalkstein vom Sandsteine, ‚der zur Schwarzkohlen -Formation gehört, bedeckt; ‚gewöhnlich kömmt die Schwarsföhre auf diesem Sandsteine nur da vor, wo derselbe mit dem Kalk- -steine grenzet, als: bei Heiligen- Kreutz, Weifsen« bach in der hintern Briel u, s. w. An der südlichen Seite bei Schottwien, Glock- nitz und -Reichenau sind die den Kalkstein begrän- zenden ‚Gebirgsarten verschiedene der Uebergangspe- Tiode angehörige Glieder, als: Thonschiefer, Chlo- rithschiefer, Trapparten, Grauwacke, Spatheisen- “Stein, dichter ins körnige übergehender Kalkstein, u m U Y25 ‘Und untergeordnete Lager von Weitsstein, und. ‚ein nem sonderharen Feldspathgestein, Nördlich von Glocknitz gegen Neunkirchen steht eine Nagelfluhe mit sanften Umrissen an, auf wel« cher die Schwarzföhre vorkömmt, und diese Nagel- fluhe gränzet an das von Neunkirchen gegen Neu- stadt sich verbreitende ebene Steinfeld, auf welchem bei 4000 Joch Schwarzföhren der Kultur ihr Daseyn verdanken, Dieses Steinfeld besteht südlich meist aus losem Gerölle von Uebergangsgebirgsarten; je mehr . es sich aber von Neustadt gegen Picsting ausdehnt, aus Kulkgerölle. Das äusserste Ende des Kalkgebirges hei St. Johann, Saubersdorf, Emerberg, Wöllersdorf, Piesting, Hörnstein bis Enzesfeld wird von einer älte- zen Nägellluhe, und einer dem Leythagehirge analo- gen Gebirgsbildung bedeckt, Jüngere Nageliluhe- Ablagerungen finden sich in den 'Thälern von Potien- stein, Pernitz, u. s. w. wo die Schwarzföhre überall vorkömmt: .An die ältere Nagelfluke oder Breceia und den Leythakalk endlich sind die terziären Ge- birge mit ihrer ungeheuren Menge von Verstieinerun- ‚gen angelehnt. Boden, Die Schwarzföhre nimmt fast mit jeder Bodenart vorlieb, nur die zu nasse ist ihr zuwider, Nach der “Verschiedenheit des Bodens ist aber ihr Wachsthum und die Beschaffenheit ihres Holzes schr mannigfal- tig; am meisten scheint ihr der Boden, der aus dem Kalksteine entstehet, zuzusagen, und sie wird in ähm um so vollkommener, als diese Bodenart tief- gründiger ist; obgleich sie schon auf Kalkfelsen, wel. che kaum eine lockere Erde deckt, sich vorfindet, ‚Auch der aus Sandstein entstandene Boden gewährt 126 ihr einen trefllichken Standpunkt, auf welchem’sie den übrigen tiefwurzelnden Holzarten an Grülse gleich kommt, dabei aber nie das feste und harzhal- tige Holz erhält, als auf dem Boden der Kalkgebir» ge; selbst mit dem seichten Boden des Grünsteins nimmt sie vorlieb; auf der Nagelfluhe von Glockaitz gedeiht sie sehr gut, ja selbst in dem magern Stein- felde bei Neustadt, welches nur eine geringe Decke von Dammerde hat, und dessen Gerölle mit sehr we- nig Erde in Verbindung ist, erreicht sie doch in hun- dert Jahren 8 bis 9 Klaftern an Höhe, und einen Durchmesser von ı0 bis ı2 Zollen. Die Aussaaten kommen in dem magersten Kalkgerölle, obgleich kümmerlich, fort; freudiger wächst sie auf der Kalk- ‚magelfluhe, zumal, wo sie einen tiefgründigeren Bo- den findet. Der Boden der terziären Gebirge, ob- gleich derselbe für die Schwarzföhre geeignet wäre, wird dem Ackerbau gewidmet, Da man die, Schwarzföhre besonders auf den 'Kalkgebirgen verbreitet findet: so scheint sie dadurch ihre Vorliebe für den Kalkboden zu bestättigen. Bei aufmerksamem Beobachten findet man sie in diesen Gebirgen, aber vorzüglich nur an jenen Stellen ver- ‚breitet, welche wegen ihrer Seichtigkeit nicht zum "Standpunkte tiefwurzelnder Holzarten dienen können, sie selbst zeigt an solchen Stellen nie den herrlichen Wuchs, den sie in den tiefgründigeren Bodenarten "hat, Ihre Verbreitung scheint also mehr in der ge- nügsamen Natur, als in der Eigenthümlichkeit des Kalkbodens gegründet zu seyn; sie begnügt sich, bei ihrer Vorliebe für einen trockenen Boden, mit einemt 'seichten Boden, den die andern Holzarten verschmä- ‚hen; auch sicdelt sie sich nur da an, wo sie einen 127 Boden findef, den noch keine andere Vegetation deckt; die Kalkberge, welche wegen der Steilheit ihrer Abhänge einen wunden Boden der Schwarz- föhre darbieten, haben sehr viel zu ihrer Verbreitung beigetragen. An schattigen Seiten, wo die Schwarz- föhre mit ihren befestigenden Wurzeln, die Produkte der während ihres Wachsthums fortgesetaten Verwit- terung anhäufte, und den neu erzeugten Boden mit dem Dünger, den sie lieferte, verbesserte, wird sie nach einem unbedachtsamen Abtriebe von andern Holzarten, am gewöhnlichsten von der Buche, ven dräugt, oder durch einen dichten Graswuchs an ihrer Verjüngung gehindert. Eine Menge Schwarzföhren+ ' waldungen haben sich so in Buchenwaldungen umge- wandelt, oder sind kahle, dicht beraste Flächen, wel« che, ohne Hilfe des Forstnannes, der Schwarzlöhre jede weitere Ansiedlung versagen, Lage Die Schwarzföhre liebt eine freye sonnige Lage; an den Vorbergen gegen Wien, wo das Klima mil- der ist, kömmt die Schwarzföhre in jeder Lage vor, wenn nur der Boden mehr trocken als feucht ist, obschen sie auch hier die südlichen Seiten vorzieht. In den rauheren Gegenden gegen den Schneeberg, im XKlosterthal, bei Guttenstein, im Pernitzer Thale etc. kömmt sie in geschlossenen Beständen nur an den Süd, Südost- und Südwestlichen Seiten vor. In die- sen hintern Gebirgen, wo sie in Beständen von aus- gezeichnetem Wuchse vorkömmt, steigt sie weit über Jie Weißsföhre hinauf: Krankheiten. Die Schwarzföhre ist noch dauerhafter, als die "Weilsführe ; nirgends fand ich auf meinen Wande- 129 zungen kern- oder roth-faule Schwarzföhren, . Im Grabenweg nächst Pottenstein bemerkte ich zwar einige abgestandene Stämme, die aber einzig durch die Mifshandlung eigennütziger Harzreisser den Tod fanden, Die Randbäume im Fahrawald (Führen- " wald) nächst Neustadt werden durch die daselbst herrschenden heftigen Winde in dem losen Boden an ihrem Wurzelsysteme beschädiget, und sterben, ‚nachdem sie ein paar Jahre vorher gekümmert haben. Im Gegentbeile findet man mehrere Beispiele von ungemeiner Ausdauer dieser Kiefer; im Steyermark iin Märzthale bei Kindberg wurden vor ein paar Jahren die Stämmchen einer hoffnungsvollen Saat im Urschiefergebirge durch einen ungewöhnlich grofsen Hagel an ihren Gipfeln und Acsten abgeschlagen, und doch stehen sie gegenwärtig, nacli einer zuverläfsis gen Nachricht des dasigen Forstkreiskommissärs, wie- der vollkommen erholt, und im schönsten Wachs“ thume. Bei Neustadt hat die Phalaena bombyx pini im Jahre 1792 die jungen Ansaaten vollends der Nadeln beraubet, denselben aber dadurch keinen andern ‚Nachtheil zugefügt, als dafs sie die Pflänzchen um einen Jahreszuwachs brachte, denn im folgenden Jahre trieben diese schon verloren gegebenen Führen freudig wieder aus, und grünen heute noch, gleich den übrigen damals verschont gebliebenen. Unweit Furth sieht man mehrere starke, vor ungefähr 3a ‘Jahren geharzte, später aber ‚ungestockt gelassene Stämme, welche nach der üblichen Harzungsart fast 2/5 au ihrer Stammfläche bis auf den Spliat eut- ‘"blöfst wurden, seit jener Zeit sich aber so vernarb- ten, dals man gegenwärtig nur einen schmälen Streis fen, 129 fen, welchen die beiderseilig zusammengewachsenen Rinden bilden, wahrnimmt. Feinde, Aus der Zahl der forstschädlichen Insekten sind bis jetzt nur sehr wenige bekannt, welche der Schwarz«- föhre nachstellen; das wichtigste hievon ist die Pha« Iaena bombyx pini, deren Raupe in dem sehr dicht bestandenen Anbaue auf der Ebene zwischen Neu- stadt und Neunkirchen sich in ungeheurer Menge ein- faod, und denselben beinahe ganz kahl abfrafs. Um einer größseren Verbreitung dieses Insekts vorzubeu- gen, wurde damals das Abbrennen dieser jungen "Waldtheile anbefohlen, und zum Theil ausgeführt; einige der Eigenthümer unterliefsen did Erfüllung die- ses Auftrages, und reiteten so ihre Saaten, welche insgesammt im folgenden Frühjahre neu antrieben- ‘Auch die Kieferneule (Phalaena bombyx spreta) ist in derselben Gegend klumpenweise an den Aesten im Juni und Juli bemerkt worden 5 sie verzehrte die im May gewachsenen Nadeln, ohne defshalb den Schwarz. führen einen gröfseren Schaden, als ihre Vorläuferin, zu verursachen, Auch der Fichtenborkenkäfer (Hyle- sinus piniperda) bohrt sich in die zweijährigen Trie“ be, und verursacht dadurch das Abdorren der Zwei” ge. Van dem gemeinen Borkenkäfer (Bostrichus ty, pographus et pinastri) habe ich keine Spur gefunden, Uebrigens will man wissen, dafs den jungen Pilanzen die Ameisen dadurch schädlich werden, dafs sie die ‚harzigen Knospen angreifen und ausfressen, wovon "ich mir jedoch bis zur Zeit keine Ueherzeugung habe verschaffen können. Im Gebirge klagt man nirgendg über Inscktenverheerungen, 9 120 Benützung, Die Schwarzföhre ist unstreitig der harzreichste Baum in Europa; 80 bis gojährige Stämme liefern, nach meinen bestimmtesten Erfahrungen, auf einem lehmigen Kalkboden, 6 bis 9 Pfunde jährlich an Har- ze, wobei der geharzte Stamm so kienig wird, dafs er von Theerschwelern und Kohlenbrennern viel Aheurer als der ungeharrte bezahlt wird. Das Holz der ungeharzten Schwarzföhre, welches am Rande weifsgelblich, dem Kerne zu rostgelb , schr harzig, ferners grob und langfasrig, zäh und fest ist, wird els Bauholz im Trockenen, besonders aber im Was- ser mehr als das Lerchenholz geschätzt, und im letz« tern Falle zu Brunnrüöhren, "Wasserleitungen sehr ge- sucht und guf bezahlt. Das Holz giebt ferner daner- hafte Pfosten, Breiter, "Wasserrad - Schaufeln ete; die starkgewachsenen Stämme werden zu Wellen und Prefsbäumen sehr gesucht, Als Brennholz giebt es eine schnelle andauernde Hitze, brennt mit ungemein heftiger Flamme, erzeugt aber sehr viel Ruf», Die Stücke, so wie auch ganze Stämme, zumal jene, wel. che auf trockenem Boden gewachsen sind , und die etwa ihres "Wuchses wegen keine andere Verwen- dung zulassen, werden als Kienholz zur Beleuchtung in der Gegend ihres Vorkommens verwendet, oder aber in den nahe liegenden Städten, besonders in der Hauptstadt, sehr gut verwerthet. Die Besorgung der erläuternden Kupfer hat der, jedem Botaniker rühmlichst bekannte Oesterreichs hochyerdiente Landesphythograph und Kustos des k.k« Naturalienkabinets Herr Leopold Trattinnich, zmein verehrtester Freund übernommen und deren, Aufnahme in sein vortreffliches, jedem Forstmanne 421 nicht genug zu empfehlendes Werk: Die Holzpflan- zen des österreichischen Kaiserthums, bestimmt. ‚Anmerkung: Ueber die forstliche Behandlung, das speeifische Gewicht des Holzes und der Koh- le, über das Harzen, Theerschwelen und Koh- lenbrennen werde ich meine Bemerkungen näch- stens in einer Zeitschrift bekannt machen. Franz Höjs, k. k. Professor. “Ankündigung und Verzeichni/s des Sieberi- schen grofsen neuholländischen Herbariums von 480 Arten, » Dieses Herbarium, seit zwei Monaten die angele- gentlichsie Beschäftigung von 5 Personen, ist bereits im Schlufse und besteht aus 3 Sektionen, wovon die erste ı00o Arten, darunter 28 neue zählt, und aus holzigen schweren Gewächsen besteht“ Die zweyte Sektion enthält 200 Pflanzenarten aus verschiedenen Familien, und die 3te den Rest von ı8o Arten, von denen 34 Mimosen, und ı6 Eucalyptus Arten dem Schlufs machen. Ausser den Proteaceen, Banksien, Grevilleen, Persoonien, mit welchen das Herbarium beginnt, sind die Leguminosen, 78 an der Zahl, die Zierde dieser ausgezeichneten Sammlung. Sie sind sämmtlich ‚mit Nummerzetteln versehen, welche mit dem Namen des Verzeichnisses übereinkommen. Von den 480 Arten werden ungefähr 45 noch nicht benannt und bestimmt seyn. Da die Kosten dieser Reise sehr be- deutend gewesen sind, so kann dieses Herbarium, von so ausgezeichneten Gewächsen, wie nachstehendes g* 132 Verzeichnifs lehrt, auch nur in einem Preifse ange- schlagen werden, weicher zwar in flı CM. oder nach Thl. sächs, lautet, aber nach Guineen und Pfunden, welche allein in Neuholland, der iheuersten aus al» len englischen Colonien, im Nennwerthe stehen, au- geschlagen und berechnet wird. Da Gräser und Cyperaceen, davon ausgeschlos- sen sind, und eine eigene Sammlung ausmachen, 50 werden Liebhaber dieselben zu nehmen nicht gebun- den seya, und im Vergleich der Capischen und an« dern Tropenfloren, von welcher das 100 ı6 Thin kostet, den Preis von 20 Thl. die Genturie sehr wnäfsig finden, wornach die Sammlung ı20 Thl. oder 80 fl, GM. zu stehen kommt. Von dieser Neuholländer Sammlung giebt es aber zweyerley, von der ersten und 2ten Klasse. Die Sammlung der ıten Qualität kostet ı20 hl. und der aten Klasse 100 Thl, Exstere unterscheidet sich indessen blofs durch die Gröfse der Exemplare; voll. ständig sind beide und gleichartig, ausser jenen herrscht kein anderer Unterschied. Da ich jedoch die Abnahme, und den Ent. schlufs dazu Jedermann zu erleichtern wünsche, so ist festgesetzt; dafs bis ıten May 1825, die Sammlung ıter Klasse um “ı00 Thl, und die der 2ten Klasse um 80 Thl. abgelassen werden wird. Nach dieser Zeit wird der Preifs ohne alle Rücksicht auf 120 und ı00 Thl. erhöhet werden. Diese, Einrichtung habe ich defshalb veranstaltet, weil es mir lieb wäre, zu neuen Unternehmungen die erforderlichen Summen zu erhalten, als auch die darauf haftenden bedeutenden Rückerstattungskosten zu erschwingen, nicht minder, indem ich wahr. u 133 scheinlicher Weise genöthigt werden dürfte, Dresden zu verlassen, wodurch die Kosten und die Zusendun- gen aus Prag her, minder leicht vermittelt werden dürften. Herbarium Florae novae Hollandiae, 1 Banksia spinulosa. aeınula« australis. integrifolia, oblongifolia. CunnighamiSbr. ericacfolia. nıurginata. paludosa, ı0 Hakea acicularis. | 11 -— pachyphylla Shr. ı2 -— dactyloides. 135 -— nugioniformis. 14 = gibbosa, ı5 Lomatia silaifolia, 16 — longifolia. ı7 Isopogon anethifolius. 38 — anemonelolius. 19 Petrophila pulchella. 20 -— pedunculata, ar -— sessilis Shr. 23 Thelapea speciosissima, a3 Xylomelium pyriforme, 24 Lambertia formosa. 25 Grevillea daphnoides, Sbr, Irııııll — laurifolia Shr. a7 — ferruginosa Sbr 28 -- aciphylia Sbr, 29 — phylicoides. 30 -— linifolia, 81 -—- punicea, 52 Grevillea acanthifolias Shr. 55 -— riparia, 34 -— juniperina. 35 — oleoides Shm 36 — diffusa. 37 — buxifolia. 38 sericen 59 — myrtaces Shr; 40 Conospermum tenuifos, lium- 44 — longifolium. 42 — taxilolium. 45 — ericifolium. 44 — imbricatum Sbry 45 = repens Sbr. 46 Persoonia linearis. 47 — glaucescens.Shrs 48 — Tevoluta. Sbr, 49 = oxyeoccoides- Shr fo — pinifolia. 51 — spathulata $br, ba -— myriilloidesöbr« 55 -— gnidioides Sb, 54 — mollis. 55 — arida Sbr, 36 — hirsuta, 57 — lanceolata, 58 -— ferruginea 59 —— acerosa. SbM, 66 — salicina 34 61 Symphionema paludo- sum, 62 -— abrotanoides Sbr. 63 -- montanum. 64 Melichrus rotatus. 65 Stypheliaprocumbens, n 66 Cryptazdria gapitata. r. 67 ericaefolia, 65 —- spinescens,Shr. 64 Dracophyllum secun- . dum. 70 Stenanthera pinifolia. 71 Ponceletia sprengeli- oides, 73 Sprengelia incarnata. ‘73 Lysinema ruscifolium, Sb 74 —— pungens.. 75 Styphelia trillora, 76 tubiflora, 77 = longifolia, 735 —— viridiflora. 79 — la 1% do — Natifolia. 8ı Epaecris paludosa. 82 — ruscifolia. 85 -—— riparia. 84 —— obtusifolia, 85° — grandiflora. 86 Styphelia p 87 Epacris purpurascens. 8 — pulchella. 89 -—— microphylia. 9° o— rigida, nsp.Shr, 9 92 Leucopogon; 93 8 x Lyssanthe subulafas — sapida, “ 06 — sirigosa. 97? 98 2? 99? u 100 Monotoca elliptica. 101 Leucopogon appres“ sus, 102 -— lanceolatus. 105 — australis, 104 u? 105 — ericoides 1066 — microphyllus, 107 —— virgalus. 108 -— fastigiatus.$Shr, 109 —— denudatus Shr- 130 Phebalium phylicoi- des, Sbr» 111m — eleagnoides Shr. 112 -— ancep%“ 13 -— ovatum. Sbr xı4 Hydrocotyle peduncu- laris, 115 Daucus brachiafus, Shr. 216 Poranthera arbuscu- la, Sbr. 117 — Jlinarioides. 118 —— ericaefolia. 219 Apium prostratum. ı20 Trachymene incisa, ı21 — ericoides. Shr 122 — buxifolia. Shre 123 — lanceolata, 224 —— ovala. 125 —— myrlifolia, 126 — linearis._ 127 Eriocalia minor, ı28 Eriocalia majom : 129 ? 150° P ı5ı Leptomeria aphylia, 152 .— acida 1535 — 234 — Billardieri. bp 236 — acerba 157 Exocarpus strieta» von 158 — ı5ı noch un- bestimmt. 152 Utricularia ® 153 p 354 Hypoxis bygromefrica. 155 pP 156 p 457 P 158 Cyrtastylisreniformis, 3159 Acianthus fornicatus. ı60 p ı6ı Glossodia minor. 162 — major 165 Caladenia coerulea. 164 — alba. 165 Diuris maculata, 266 — elongata. , 167 Prassaphylium elatum. 163 Thelymitra ixioides " Shr, 169 Laxmannia gracilis. 1270 1271 Samolus litteralis, 372 Stylidium tenuifolium. 373 Triglochin filifolium, 74 ® ı75 ep 176 Drosera petiolaris. 177_° — pedata 278 Lobelia. 135 179 Lobelia dentata. ı8o Viola betonicaefolia, 21831 —— hederacea. | 182 Euphrasia paludosa, 185 2 -— speciosm. 184 Scoparia australis, ı85 Chloanthes lavandu« laefolia. Shr, 186 — Stoechadis. 187 Prostanthera empefkis. folia. 188 -— linearis. 189 —- incisa 190 = retusa. 193 Homigenia purpureas 192 Rubus ribesifolius« Shr, 195 Sowerbea juncea» , 194 Thyssanothus tubero« sus., 195 Blandfordia nobilis, ı96 Pattersonia sericea‘ 197° —— glabrata. 195 Dianella revoluta, 199° -— Jaevis 200 Stypandra umbellafa, 201 = caespitosa« 202 —— glauca 203 204 a0o5 Pimelea eurviflora, 206 — linifoliu. 207 — ligustrina. a08 Pomaderis malifo- lia. Sbr« 209 elliptica. Sbr, 210 — intermedia, Sbr- aa — äspera. Sbr. 212 — ligustrina, Sbr, 136 | 213 Pomaderis wialifolla varietas. Sbr. B14 —— ferruginosa. oo Shr. sı5 -— phyllireoides. Sbr, " W116 — obscura. Sbr. 2317 Commersonia Fraseri, Shr. 218 Cassytha glabella. aı9 Tristania salicitolias 220 = neriifolia 221 Pittosporum undula- tum, 292 Myoporum acumina- tum. 225 — ellipticum. „a4 Dampieria ferruginea. 225 Scaevola hispida. 226 Dampieria strieta, 227 ovalifolia. 228 Goodenia heterophylla. . 229 — stelligera, 230 -— bellidifolia, a31 — decurrens, 232 —— ovata. 255 Moenoceras Iyrata. 234 Tetratheca ericaefolia. 235 -—- juncea, 236 — ' denticulata, Shr, 437 Correa alba, 238 -— virens 23595 — speciosa. 240 Lasiopetalum dasy- phyllum. 241 Loranthus pendulus, Sbr, a4a —— eucalyptifolius, Sbr, 243 Loranthus eongene® Shr. a4& = celastroides Shr. 245 Stackhonsia monogynar 246 —— spatlulatas 247 Xanthosia pilosa. 248 — montanı Sbr 249 — P 250 Opereularia umbellatas 253 -— ruhioides. 252 Pelargonium australe. 253 Stylidium lineare 254 Solanum pungetiumy 255 -— laciniatum. 256 Panax sambucifolius; Sbr. »57 —— ledifolius. Sbre 2538 — tomentosus. 25 — 260 Ceratopetalum gumi- ferum, 261 26a Myrsine variabilis. 365 Paychotria loniceroi- des. Sbr. 264 Phyllanthusihymoides. Sbr. 265 Tecoma australis. 266 Westringia rosmari« niformis« 267 Clerodeudron tomen- . tosım.» 268 Avicenia tomentosa. 269 Calicoma serratifolia. 270 273 Dodonea cestroides, Sbr. »72 — laurina. Sbr. 273 Clematis aristata« — BREI Ya | 274 Cryplocarya glauces- cens 275 276 Becken diffusa. Shr. 277 .—— diosmoides, , Sbr- a7B :— carnosula, Sbr. 279 -— faseiculata.Sbr. 280 —— trichophylia. Shr, aßı - spinosa 282 — microphylla. 2853 Zieria microphylla. 284 Darwynia fasciculata. 285 GCalitrix. 286 Bauera mierophylia, 287 — rubioides, 288 Zieria rosmarinoides. . Shr. _ lanceolata. 289 2990 — angustifolia. Shr. 292 — laevigata. 292 P . 295? 294 Crowea saligna. 295 Eriostemon salicifor hun. 296 Baronia hyssopifolia. Shr. 297 -— triphylla. Sbr. 2956. —— serrulata. 299 -- polygalaefelia. 300 -— SoribundaShr, dor -— pinnata, 302 — microphylla. Shr 305 — ledifolia. 5o4 Exiostemon buxifo- lum. 7 1523 137 305 Eriostermon hispidu- lum. Sbr. 306 — nerioides. Sbr. 307 Philetheca mierophyl- la Spr., 308 —— salsolifolia. 509 Leptospermum«. Jıo — . Jı 0 312 — pendulum.Shr, 313: u. 514 — origanoides, Sbr. 315 m 516 Melaleuca. A177 — 58 0 319. Metrosideros, 520 521 — 523 Melaleuea. 324 Leptospermum, 525 Casuarina. 526 327 — 328 — nana Sbr. 329 — paludosa, Sbr 330 Casuarina 331 “ 332 353 _ 354 335 356 557 Senecio. 358 — > 128 542 345 344 345 346 Senecio albicans. 347 Daviesia acicularis. 348 — acuminata.Shr. 349 — latifolia Sbr. da — mimosoides, 351 Bossiena prosträta. 352 —- acuminata,Sbr, 353 Daviesia ulieina. 354 Bossiena rhombifolia, Sbr. 555 -—— mierophylla, Sbr. 356 Daviesia aphylla. 357 Bossiena Scolopen- drum. 358 Gompholebium pun- . gens. Sbr. 359 — tetrathecoides. Shr. 3606 — virgatum, Shr. 361 — grandiflorum, Sbr. 62 — erroides. Shbr. 505 — setilolium.Sbr. 564 Comesperma ericina, 365 — compacta. Shr. 366 — volubilis. 367 Mirbelia speciosa. 568 -—— zreticulata, 369 370 Niminaria denudata. 371 Mirbelia grandiflora. 573 Jaksonia scoparia. In allem 478 Species, 373 Platylobium latifo- lium 374 —— affine Sbr. 375 Havea linearis. 376 —— ferruginea» 377 Glycine coceinea. 578 -— monophylla. 379 Indigofera sylvatica, Shr. 580 — australis, 38ı Kennedia rubicunda, 382 Pultenea proteoides. 3855 — aristata. Shbn 384 -— echinula,Sbr, 385 —— paleacea. . 586 — scabra Von 387 — 465 sind lauter unbestimmte. Darunter kommen vorzüglich an 25 Leguminosen, und 55 Species Acaciem, 465 Eucalyptus capitel- lata, 66 — eugenioides. ' j 8 Sbr, 467 — stellulata. Sbr. 468 -— ornata, Shr. 469 — gracilis, Sbr. 470 -—— 'radiata. Shbr. 471 = granularis,Sbr- 472 —— rigida. Sbr, 473 — strieta, Shr- 476 —— hirsuta 475 —- pauciflora,Sbr. 476 = acervula. Shr. 477 _ —— terminalis.Sbr« 478 —— Vvirgata. Sbr. Gegenwärtig zu haben für 200 Thl, sächsisch bis ıten May; nach dieser Zeit aber 120 Thl. Bu EEE 139 An unsere Leser. Indem die Redaktion der Flora, mit Beseitigung aller unnüthigen Ankündigungen auf ihrem an- spruchlosen Wege fortwandelnd, bisher unabläfsig be= mühet war, ihrer Zeitschrift eine immer gröfsere Voll- kommenheit zu verschaflen, suchte sie auch billigen "Wünschen mehrerer Leser zu entsprechen, und gab daher in Folge des Wunsches von Hrn. v. Haller (Flora 1820 9,205.) nicht nur mehrere bibliographi« sche Nachrichten, sondern suchte auch Hın, Trat« tinnicks Wunsch in Mittheilungen von Auszügen aus fremden Werken zu entsprechen. (Flora 1824 5.305.) Ueberdem liefert sie gröfsere und kleinere Aufsätze aller Art und trägt Notizen und Korrespon- denzen aus allen Welttheilen zusammen, Dabei kann unser Blatt nach Belieben posttäglich, monatlich, oder quartalweise bezogen werden, und kosten 24 eng ge= druckte Bogen, so viel macht nämlich das erste Quar- tal des heurigen Jahrganges aus, hier zur Stelle nicht mehr als ıfl. ıökr. Reichswährung, so dafs der ein- zelne Druckbogen auf 3kr. zu stehen kommt. — Un- ter so vielen Vortheilen und Begünstigungen sollte man bemühet seyn, unser Blatt, den Werth dessel- ben, von dem kaum eine andere spezielle Wissen- schaft, die nicht Brodstudium ist, ein ähnliches auf- zuweisen hat, erkennend, noch weiters zu verbrei- ten, und aufrecht zu erhalten, als die Entstehung ei= nes neuen Journals zu wünschen, das in unsern geld- armen Zeiten den Weg alles Fleisches eben so si- cher gehen würde, als die bisherigen Journale, Jahrbücher und Konservatorien davon das lebendige Beispiel geliefert haben. Es ist uns nämlich die Nach“ zticht zugekommen, dafs einer nahmhaften Buchhand« 140 lung der Vorschlag gemacht Worden sey, eine botani« ‘sche Zeitschrift zu begründen, die alle vorkommenden. Schriften *) aufnehmen solle und bei der man alle andern botanischen Werke, die Species plantarum allein ausgenommen, entbehren könnte Unabgese- hen davon, dafs wir nicht wissen, wie es in diesemt Falle unsern armen Büchermachern ergehen würde, die auf einmal zu Boden geschlagen wären, und wo« durch Jedes aufkeimende Taleut in der Geburt er- stickt werden müfste, glauben wirim nachstehenden ein Beispiel zu finden, was in diesem Falle das Schick- sal der Botanik seyn würde. j Decandolle führt in seinem Syst, naturale regn. veget- (Tom.II. p. 210.) nach einer Auzeige der Denkschriften der Regensb, botan. Geselisch. in den Göttinger gelehrt. Anzeigen, die Braya alpina mit der Bemerkung auf: „Genus seminibus miht igno= lis, paululum adhuc dubium,*“ Wäre der Verf, an die Quelle selbst gegangen; wo ausser einer vollstän- digen Beschreibung, eine, nach allen Theilen, die: Samen selbst nicht ausgenommen, zergliederte Abbils dung, befindlich ist, so würden ganz gewifs jene Zweifel beseitigt worden seyn. in den Denkschriften der hotan. Gesellsch. zu Re gensburg, 1818. 5.185, seg. hat Hr. Ritter von Mar- tius „FPolygalae quatuor novae" (Polygala um- “) „Alle einzeln erscheinenden Abhandlungen in einer Zeitschrift abzudrucken , würde diese so dicke machen, dafs sie allerwenigstens 1000 Exem- plare absetzen müfste, um nur die Druckkosten heraus zu bringen, woran bei der Lauheit des Publikums nicht zu denken ist““ Isis 1525. Er- stes Heft, Umschlag, letzte Seite, 141 hrosa, verians, pubescens und tranguebarica) voll« ständig chärakterisirt und beschrieben, auch neben Anzeige des Vaterlandes den Ort angegeben, wohin sie im Systeme zu stellen seyen, Der. Verfasser des Prodrom. Syst, natur. regn. veget,, welcher die Esi- stenz dieser Pllanzen ebenfalls nur aus den Gött. ge- _ Ichrt. Anzeigen kennt, setzt sie ohne weiters unter die species dubiae , was er nicht gethan haben würde, wenn er die Quelle selbst benützt hätte, Demnach wollen wir noch ferner den v. Mar- tiusischen Schriften über brasilianische Pflanzen, den Nova dceta Phys, Medie, Jcad. C. L, C. Na iurae Curios,, dann Hos’s HFeiden, Nees v, Esen- bech’s, Hornschuch’s und Sturm’s Bryologia ger manica, Sternberg’s Pflanzen der Formwelt und andren mehr, sehnsuchtsvoll entgegen schen, nicht zweifelnd, dafs uns jene wohlfeile allgemeine bota- nische Zeitschrift, vollständige Auszüge liefern, und die ganz unentbehrliceben Kupfer nachstechen wird. Bis indessen mit Erscheinung derselben den Wün- schen aller Botaniker entsprochen und’ damit das gol- dene Zeitalter der Botanik eingetreten seyn wird, wollen wir nicht anstehen, unsern ganz uneigennützi- gen Plan ferner zu verfolgen, und mit Hinweisung auf unsere Erklärung in Elora 1825 $.75. die Mitwir- kung aller Botaniker, deuen der Flor der Wissen- schaft am Herzen liegt, noch ferner mit Zuversicht enfgegen sehen, Die Redaktion der Flora, 142 Ankündigung. Die Beendigung der Flora badensis Gmel, betreffend, Der Verfasser dieser Elora, Hr. Hofr. Gmelin, bemühete sich, seit Herausgabe der ersten 5 Bände, vorzüglich die entferntern Landesgegenden zwischen dem Mayn, Rhein, Neckar und der Tauber, die des Badischen und Hessendarmstädtischen Odenwaldes, im Breisgau, Fürstenbergischen, Nellenburgischen, im Basler Gebiete nebst denen am Bodensee und den benachbarten Gebirgen der Schweiz mit jedem Jahre wiederhoblt zu bereisen, um der Flora hbadensis die höchstmöglichste Vollständigkeit zu verschaffen. Er fand seit dem Jahr 1808 — ı824 über 350 Pflanzenarten der 25 ersten Klassen und viele wich- tige Abänderungen derselben, die ncbst den Ergän- zungen und Verbesserungen zu den 5 ersten Bänden in einem besondern Supplenient nebst den noch feh- lenden Registern als 4ter Band nachgetragen werden. Dieser 4te Band ist unter der Presse und wird mit ‚mehrern Pflanzenzeichnungen nächstes Frühjahr aus- gegeben, Preiis auf weißsem Papier 5 fl. 30 kr. Ferner hat der Hr. Verf. über 49 Jahre auf die Auf- suchungUntersuchung und Vergleichungsämmtlicher im Grofsherzogihum Baden und dessen nächsten Umgebun- gen vorkommenden kryptogamischen Pflanzen verwen- det, und dieselbennach den vorzüglichsten Werkenältes ster und neuester Zeit hearbeitet und geordnet. Da gegen 30 Zeichnungen däzu geliefert und das ganze Werk vorzüglich ausgestattet werden soll, so eröffnen wir hiemit für diese Beschreibung der Crypfogamen, 143 welche a dicke Bände in gr. 8. gibt, eine Subscription, und stellen den Preiß für alle Bestellungen, welche durch Buchhandlungen oder direkte hei uns einkom- men bis ı. May 1825 für beide Bände auf yil. Nach Ablauf des Termins wird der erhühete Ladenpreis eintreten. Die ısten in den Jahren 1805 — 2808 erschienenen. 5 Bände mit Abb, kosten aufmilchweiisen Papier ı4 H, ‘der 4te Band, welcher Register und Supplement ent- hält und dieses Frühjahr erscheint, kostet 5fl. 5okr. sohin Preis der ersten 4 Bände ıgfl, 5jokr. Um die Anschaffung des ganzen Werks zu erleichtern, wollen wir diese 4 Bände allen denjenigen, welche zugleich auf die beiden Bände der Kryptogamen subscribireu und sich direkt an unsre Handlung wenden bis ıten May 1825 gegen gleich baare Zahlung für die gemin- derte Summe von ı4,fl. erlassen. Die beiden Bände der Kryptogamen werden mit einem 2ten Titel versehen, und man wird durch die Subseription hierauf nicht für die Abnahme des gan- sen Werks verpflichtet, Karlsruh im Jan. 1825. Chr: Fr. Müllersche Hofbuchhandlung. Von meinem Werke : Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchli« chen Gewächse, wie auch solcher, welche mitihnen - verwechselt werden können, ist die 65 —68. Lie- ferung, als die erste Hälfte des 9, Bandes, worion nun schon viele der wichtigsten fremden Arzneygewächse vorkommen, erschienen. "Wer durch postfreye Briefe sich an mich selbst wendet, dem überlasse ich das Ganze (nicht allein auf einmal, sondern auch nach, 144 und nach in einzelnen Bänden) noch zum Pränumera- tionspreis, der für jede Lieferung ı Thl. Preufs. Cour, beträgt. Dr. F.G. Hayne, Professor an der Universität zu Berlin. Rafinesqwe, Nachricht an Naturforscher aus Nordamerika. Er ist Professor an der Universität zu Lexington in Kentucky, gedenkt dorf einen botanischen Garten anzulegen und wünscht dazu Beiträge an Sämereyen oder Wurzeln von Nutz - Pllanzen oder auch solchen, ‚die sich durch besondere Schönheit auszeichnen. Was man ihm zugedacht, sende man an die Herren Gor- don und Grant in Neu-Orleaus, oder an die Herren Vehin und Leugeske in Philadelphia. Er verspricht Gegensendungen von andern Pflanzen zu machen, worüber er einen Katalog hat drucken "lassen. Auch will er ein naturhistorisches Museum anle- gen, und würde daher allenfalls dankbar Beiträge aus allen drei Reichen aufnehmen und dagegen eine gleiche Zahl Naturalien seiner Gegend schicken. Konchilien, auch Fossilien aus Kentuky, Poli- Titen, Pflanzen aus seinem über zehn tausend Num- mern zählenden Herbarium, darunter 45 neue Spex eies Bäume und Gesträuche, zwey neue Gattungen Cardiolepis und Cladrastis, Unter den krautartigen Pflanzen eine Menge neuer Gattungen und Arten. Fünfte Beilage zur Flora ‘oder botanischen Zeitung 1825. Erster Band. L Neue Schriften, Cryptog gamische Gewächse, besonders des Fichtelge- birgs, gesammelt von Heinr, Chr, Funck. Sıstes Heft. 1825. Leipzig bei Barth, Dieses, zur Verbreitung botanischer Kennt- nilse, besonders im eryptologischen Fache, auf ei- nem zwar anspruchlosen, aber desto sicherern We. ge fortschreitende Werk enthält: Sphagnum sub- secundum, aus ausgetrockneten Weihern bei Ge- Irees, Schistidium suwbsessile, von thonigem Boden 'bei Landsberg, durch Hrn. v. Flotow mitgetheilt, Gymnostomum calcareum vom Öfenlochberg bei Salz- burg, Weissia trichodes, von verwittertem Granit, Grimmia afinis, von Felsen aus den Salzburger und Tyröler Alpen, Grimmia cribrosa, von Felsen, ‚Plerogonium repens, von alten Schindeldächern, Dieranum majus, vou Felsen bei Dresden, durch Herrn Obermilitairapotheker Hübner mitgetheilt, ‚Dieranum densum, von Sandsteinfelsen bei Baireuth, Webera macrocarpa, von steinigen Orten bei Ge- {rees, Fohlia minor, von Bergabhängen bei Stein, 10 146 Piychosiomum compacium, von Zweibrücken durch Hrn, Apotheker Bruch eingesandt, Jungermannia polyanihos von fenchien Felsen aus der sächsischen Schweiz, „dnthoceros laeris, von.feuchten Aeckern, Leeidea alabastrina und Porina fallax;: beide von Hrn, Laurer an Baumstämmen anf der Insel Rügen gesammelt, Fariolaria hemisphaerica, von Eichen- zinden, Gyraphara hirsuta von Felsen, Sphaeria fü- liginosa, von abgestorbenen Weidenzweigen, Phylie- rium sorbeum, von Blättern des Vogelbeerbaums. IL Ankündigung. Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung ist erschienen: Nebenstunden meiner Beschäftigun- ‚gen im Gebiete der Pflanzenkunde, von G.F. W. Meyer. ıster Band. 8, Auch unter dem Titel: Die Entwickelung, Metamorphose und Fortpflan- ‚zung der Flechten, in Anwendung auf ihre sy- _ „stematische Anordnung und zur Nachweisung des \ allgemeinen Ganges der Formbildung in den un- teren Ordnungen der ‚eryptogamischen Gewächse. Nach eigenen Beobachtungen und Versuchen. Mit 2 illum, Kupfertafeln, ı Vigueite und ge- ‚ stochenem Titel. . , Wir beeilen uns, sämmtliche Freunde. ‚der Na- tnrkunde .auf ein: Werk aufmerksam zu machen, welches nicht nur die bisherige Kenntnifs einer der interessantesten Pflanzenfamilien gänzlich re- formirt, sondern dadurch zugleich ein ganz neues Licht über die Natur aller niedern Organismen des Pflanzenreichs verbreitet. ‘Durch eine’ lang-. 2147| jährige Beobachtung der Flechtenformen in freier ' Natur, durch genaue anatomische Untersuchungen, und endlich durch vielfältige, oft wiederholte Aus- saatversuche der verschiedenen Flechtenkeime kam der Herr Verf, zu Resultaten über die Entstehung, Entwickelung und Ausbildung dieser Gewächse, die zu den wichtigsten Entdeckungen gezählt werden ntülsen, deren sich dieser Theil der Pilanzenkunde: bisher zu erfreuen gehabt hat. Dürch sie ist end.. lich, aufser einem durchgreifenden allgemeinen Cha- rakter dieser Familie, eine feste Basis für die Be. stimmung der Arten und eine nalurgemälse Festse- ‚tzung der Gattungen gewonnen worden. Der mor- phologisch -physiologischen Untersuchung der Flech- ten, die mit vielen‘ Berichtigungen der bisherigen Absichten verbunden ist, der Betrachtung ihrer bis lang unbekannten Keimung u.s, w. folgt am Schlufse des Werks eine systematische Eintheilung und Charakterisirung der Gattungen. Zwei Kupfer- tafeln und ı Vigneite, welche mit der sorglältig- sten Treue nach. der Natur gemalt sind, und iu künstlerischer Hinsicht alle bis jetzt erschienenen Fiechtenabbildungen weit übertreffen , dienen zur Erläuterung einiger Entwiekelungen und der wich- Ügern, im Werke sulbst nachgewiesenen Metamor«- phosen der Flechten. Nur die Kolorirung der Kupfer hält die Versendung des Werks noch auf kurze Zeit zurück. Die Vandenhoeck - Rupreehtsche Buchbandlung in Göttingen, im April 1825. 10* 148 Iuhaltsverzeichniß. , Anfragen und Beantwortungen. Wegen Aira subspicala L, 271, — Bignonia Catalpa und Carex spicata: 32. -—- Carex Bertolonii, 48, — Sedum annuum, aestivum und saxatile, 27% IL Ankündigungen und Anzeigen, Ankündigung und Verzeichnifs der großsen Sieber’. schen Neuholl. Herbarien. Beil. 131. Beendigung der Flora’ badensis Gmel, betr. Bl. 142. Biuf et Fingerhut, Compendium lorae germaniac, . Beil, go. Bridelii Bryologia universa:novissima, | 288, Eu Fleischers botanische Reise nach Tyrol. :Bl, 109. Hayne getrene Darstellung und Beschreibung der in der Arzneikunde gebräuchl, Gewächse, Bl, 143. Leser, an die, der. Flora, Bl, 139; Martius et Zuccarini, Nova genera et Apcoies plan- tarum brasiliensium. 27. Meyer’s, G; F, W,, Nebenstunden etc, Entwickelung, Metamorphose und Fortpflanzung der Flechten betr. Beil, 146, Nees v, Esenbeck über Sieber’sche Herbarien, 64, Rafinesque Nachricht an Naturforscher. BJ, 144. Reichenbach : hortus botanieus, hortorum vivorum siccorumgne. novitales illustrans, Bl; 12. Reichenbach, Iconographia botanica seu plantae eri= “= ticae Tom, IL Bl. ıın, Reliquiae Haenkeana. 287, Schimpers botan, Reise nach. den Pyrenäen und Sammlung dortiger Pllanzen, 9% Siebers Heibarien betreffend, 125. - Subscriplions Anzeige für gettocknete Tyroler Pflan- zen. Bl. 94. Trallinnick L., genera nova plantar. icon, observa- tionibnsque illustrata. 380. Wilbrand und Ritgen Gemälde der organischen Na- tur beireffend, '1g2, Zinkhan Reise nach Nordamerika, 95. r 149 „DE Aufsätze Bericht. 2.d, Acad, d. Wissenschaften in Paris von Desfontains: über. Jussien’s Familie der Enphor.. biaceen, '353. _ - brielliehen, des Hru, Rittmeisters von Flotow an Hrn. Prof.. Jornschuch über Lichenen ' in ‚ge nere. 3aı, 337. Braun, Alex; ,-über Synomie v. Symphytum' tuberxos; und bulbos. 293. Bruch Bemerkungen über. Phascum. alternifolium, ‚.. _subplatum und globiferum, :273. - DeCandalle Bemerkungen über ‚die Blätter der EI£- fortien, .. 65. Dierbach Bemerkungen über einige Pflanzen der Al. ten. Ag, Höfs Beschreibung ‚der Schwarzföhre, Beil. 2 13. ‚Hoppe über Seirpus annnus und diehotomus. 177, Hornschuch: Beitrag ‚zur Geschichte der Fortschritte .. In der Kenntnils der Moose. 209. 225. Mauz, über Entwickelung und Ansetzung der: Knol- len von Solanım. tnberosum.: a61. Mitiheilungen a. d, period, Literatur d. Auslanden, . v. Kunze, 353. Nees v. Eseribeck Beitrag zur Geschichte der Fort- schritte.in der Kenntnils..der Farrnkräuter. -ı. Schimper Symphytum bulbosum,, eine neue Pilan- zenspecies. 17. Schrank, v.,; richtigere: Bestimmung der, Rosburgia gloriosa, 81, E Zuccarini, D,, Bemerkungen über Polygonum Vivie parum. 289. 'W. ‚Bemerkungen Ueber Cherleria und Viola aprica. 208, . — Dianthus alpin, Linn. et D. glacialis Hacnk, 320, — einige Primulae. 173. — Hieracium alpinum L.. et H. pumilum Hopp. et Willd, H. intybaceum ‚et amplexicaule, 366. — Unvollkommenbeit der 'Pllanzendiagnosen. . 207. — Veronica Gehhardiana und grandifolia, 92 150 V. Berichtigungem Schouw Berichtigungen und Zusätze zu, 'Schultes Geschichte der Botanik. Beil, 97. VL Correspondenz u Bemerkungen und Verbesserungen zu Gärtners Car- pologie. 350. BEE \ Funk, über das bei Bayreuth entdeckte Dieranum densum. 61. — — Gymnostomum trichodes Weher fil.. 313. Gay und Schimper über Symphytum tuberos,. 297. Hornschuch- Vergleichung der Pilanzen der Mell- ville- Insel und der Gamsgrube. ' 249, Hornung über Ornithogala,. Artemiesia saxatilis, rü- pestris, Mertensia und Seirpus bifolins, - 69. Koch über einige bei- Erlangen gefundene Pilan- zen. 190, - u -— — Juncus conglomeratus und effusus, 8g. v. Martens über Cerinthe suevica, Vaucheria Pilus, : Rhodonema elegans, Cynanchum acutum, und die Mittel, Herbarien für Ranbinseeten zu be- wahren, 56, . on Mayers botanische Reisen. 285. ze — über botan. Gegenstände aus Friaul und einige Pllanzen aus Dalmatien. 20%. Salzmann über seine Zurückkunft nach Montpel- lier, 77. Sauter über Draba frigida und einige andere Ar- ten. 7E. Schultes Nachrichten über Bertero’s botan. Reisen nach Sardinien, und Bory de St, Vincent nach den Antillen, gı. on -— über botanische Gärten in England. Beil. 1. Weinmann über einige Pllanzen aus der Gegend und den Gärten von Petersburg. 52. — — einige Schwammarten. 172, v. Welden über das brasilianische Herbarium in Wien, über die dortigen Botaniker und ihre Schriften, und Visiani’s Pflanzen aus Dalmatien, und andere bot, Neuigkeiten, 182. u ıbı Wilbrand über Anlage: eines neuen. botan, Gartens. ‚in Gigsen, 163. VIE c urios Carex austriaca betr, 2112, VUIL Ehrenbezeigungen Se. Majestät der König ‚von Baiern Ehrenmitglied des böhmischen Museums, 93. Mitglieder, aufgenommene; der königl. baier. bota- nischen Gesellschaft zu Regensburg. 287. Schrank, von, kön, baierischer geheimer geistlicher Rath. 93. ‚IX. Notizen, botanische. Bemerkungen, einige, über Sprengel Systema vege- tabilium.. 269... . Botaniker, über einige reisende, und die Besleria splendens. ı91, . Bridel de Brideri, Bryologia universal, bei "35%; Cataloge' der Pilanzen in botan, Gärten, ' 224. Farrnkräuter, über die bei Stuttgardi vorkommen- den. 254. Hornschuch Diagnosen. nenetf Laubmoose‘ und. an dere.die Mooskunde betreffende Notizen, 77% Lichen, über einige neue Arten davon, 69. Nees v, Esenbeck über Conferva Aegagropila' und coaclilis. 24, Notizen, botan., aus Dänemark, Schweden. und Eng=- land, mitgetheilt von Hrn, P. Horuschuch. 315, Saxifraga betr. 304° Schack, Bar, v,, Tod betr. 336, Vergiftung durch Buchnüfse, 63, ’ “ Vermischung von Lungenkräutern mit Belladonna. 64. Winter 183%, Wirkung. desselben auf die Vegeta- tion, 299. X Recensionenm u Blume ‚Catalogus van eenige der merkwaardigste zoo in- als uit- heemsche Gewassen.... 97. 113. 129. 145, 2 102 Bönninghauserl ;: © M: Fi. a,1LUD prodromus Florae Monaster. - Westphal, 328. DeCandolle, übersetzt. von Berg: die verschiede- nen Arten, Unterarten und ‚Spielarten des Kohls und der Rettige, 47; Enumeratio stirpium phanerogamarum, quae in Si- lesia 'sponte proveniunt, . Bl. 60, Eschweiler Systema Lichenum genera exlibens rite distincta pluribus novis adaucta, 241. Flora, tlie English, by 8.1. C, Smith. . 369. . Reichenibach Icones plantarum rariorum et minus site cognitarum, 84." ’ — Magazin der aesthetischen Botanik. Beil. 52. Ringier , ‚präside Schübler, .Dissertatio inauguralis botanica de distributione geographica plantar. Heivetiae. Bl, 85. Röper,. I. M..D., Enumeratio Euphorbiarum, quae in Germania et Pannonia gignuntur, 309. Saint-Hilaire Histoire des Plantes les plus remar- "quables du Bresil et du Paraguay, 33, Sammlung vollständige officineller Pflanzen. 193. Schouw Grundzüge eitier allgemeinen Pilanzengeo- graphie, Beil, 65. _ Sieberi Flora novae Hollandiae exsiccata. 260. Trattinnick Synodus botanica omnes familias, ge- nera et species plantarum illustrans, Bl. 63. Verhandlingen van het Bataviaasch Genootschaft van Kunsten en Wetenskapen. ı49, Weihe et Nees v, Esenbeck deutsche Brombeer- sträuche. 257. ' xt. Schriften, neue, Funck, H, Ch., eryptogam, Gewächse des Fichtel- gebirgs. Beil. 145... Röper ‚Enumeratio Euphorbiarum y quae in Germa- nia et Pannonia gignuntur. Beil, 96. , x Todesfälle Bauer, Erasmus. 304. Heinrich, Placidns. 95. Hohenwartbh, Baron $, von, Fürst - Bischof von Linz, 367. — - nn ı53 XII, Verzeichnifs der Schriftsteller. Berg 47. Blume 97, 113, Bönninghausen 328. Braun 299. Bridel 352. Bruch 273. DeCandolle 47, 65. Desfontäines 353. Dierbach Ag, Eschwei- ler 241. Flottow 321, 337. Funck 61, 313, Gärtner 352. Gay 297. Hoels Bl. 113. Hoppe 177, 298, Hornschuch 77, 209, 225, 249, 315, Hornung 69. Jussieu 253. Koch 89, 190, Kun- ze 353. Martens, v,, 60. Martius 27. Manz 161. Mayer 204, 285, Nees v, Esenbeck ı, 24, 64, ı60, 257, 305, Reichenbach 84, 267, „Bl, 52. "Ringier Bl. 85. Röper 305. Saint- Hilaire 33, Salzmann 77. Schimper 17. Schouw Bl. 65, Bl. 67. Schrank 81. Schultes gı, Bl. ı. Smith 369. 'Trattinnick Bl, 63, 380, Weihe 257. Weinmann 56, 172. v. Welden ı82. Wendland Al. 299. Wilbrand' 163, Ziz 77.. Zuccarini '27, 47, 289. XIV, Vorzüglich ere Pilanzennam en, Absynthinm oficinale 197. Acacia suaveolens BI. 55. Acinos diffusus 333. Acronichia 136. Actino= phyllae 147. Aeihusa segetalis 331, Agaricus muscarius 199, Agrostema Githago 3532, Agro- stis selacea 571. Aira subspicata 271. uligino- sa 330. Aleurodendron ı03, Alixia 122. Al« pinia Galanga 187. Anacamplodon splachnoi- des 269. Anthemis nobilis et Pyretihrum 195. Arbutus coriacea ı40, Architaea triflora 32. Areca Catechu ı94, Artemisia Mertensia et ru- pestris 70, saxatilis 71. Astragalus verus 202, Barleria cristata Beil. 54. Barbula H, 318. Besle- ria splendens ıgı. Bignonia albida et angusti- -Tolia ı42, Catalpa 32, Bombax parvilolium, pubescens et retusum 28, Bonnetia anceps 3ı. Bonplandia triloliata 201, Bryonia dioica ı96, Bulbisperma 103, Calla montana et sylvestris 147, Calliopsis bicolor Beil. 5g. Camirium 103, Campanulae 286, Ca- raipa glabrala et paniculala 29. Caxex austria- 154 ca ı122. spicata 32, Carolinea villosa 27. Cas- ... sa lanceolata 198, marylandica ı96. Cedrela febrifuga 138. Cerinthe macnlata ei suevica 56. Ceriscus 116. Cetraria islandica 199, Cheiran- » thus fruticulosus 333, Chilocarpus 130. Citrus ‚ Javanica ı4ı, Cliflorliae 65. Cnicus benedic- ‘tus 196. _Coccomelia 108. Conferva Aegagro- pila el coactilis 24. Convolvulus acoparius 201. "Cratoxylion 155. .Croton Tiglium 201. Cryp- tocarya ferruginea 146. Cucurbita perpusilla ı40. scabra, 141. Cuscuta Epilinum 351. ‚Cya- “ nilis 103. , Cynanchum acutum 53. Cyrlophyl- .. _lum 103, In „ Dais dubiosa ı47. Dapline Laureola 196. . Datura ° - Tatula 331. Dianthus alpinus, glacialis 320. Dieranum densum 61. Moerkianum 78. Dierus “ 208. Didymodon obseurum 318, Diospyros “ ehinensis 154. Dipterocarpus 103, 155, Dor- stenia Contrayerva 195. Draba frigida et stel- lata 7: . ne Endospermum 132, Epirixanthes 133. Eranthus hye.. " malis 333, Eriodendron Samäuma 28, Erica. arborea 176. Eryophorum pubescens 370, Ery- trochylus 103, Kucalyptus piperita Bl. 54. Eu- phorbiaceae 353. Euphorbiae 305,: Euphronia Jirtelloides 32, Exidia Aurionla 200, _ Fragara glabra 142, Fagus Castanea 50. Fediae 84, Filices in genere ı, 254. Fritillaria Mefeagris 332, Garcinia dioica 155. Gardenia 115. Garumbium 103, Geantlius 102, Geeria ır1.. Genliana amarella, germanica, uliginosa 331. Gennsja 107, Gly- cyırhiza echinata 197. Glypbomitrion 318. Gna= phalium reetum, dioicam 334.. Godoya gemmi- ilora 31. Gonyanthes 123. Grevia odorata 140. Gyalecta 337. Gymnocladus canadensis Bl, 53, Gymnostomum conferium et globosum 79. tri- “ chodes Web, fil. 313. Davalliauum 314. Gy- . nopaclıys 134. ! Haemocharis dimidiata et discolor 30. Helicteres Jamaicensis et Isora Bl. 55. Helygia ı81. Herr- ı55 manniae Beil. -55,. Hieraciam . alpinum 366, amplexicaule, intybaceum 367, pumilum 366, Hohenwarthia 368, : Hookeria Sm, 318, Horn- ‚schuchia ı17., Hypnum alpestre 318. Freuche- nianum 78, trifarium 318. Jackia 120, Imperatoria Ostruthium 331, pimpinel. loides 332. Juncus conglomeratus et eflusus 89 communis et laevis 207. glaucns 332, Junger mannia Baueri 304, Justicia coerula 146, Kielmayera coriacea 30. corymhosa 31. petiolaris et rosea 30. variabilis 51. Kiesexia 105. Kopsig. 120. Kullia 103. Lachenodendron 103. .Lasiopetalum purpureum et tripbyllum Beil, 53, Lavradia 35. alpestris 46. - gapillaris 47. elegantissima, ericoides, montana et Velozia 46. Lecanora 326, tartarea.ı99. Lieidea decolorans? 333, geographica 326. gra- nulosa? 338. steriza 342. Liatris spicata Bl. 54, Lichenes 62. 241, 321. 337. : Liquiritia officina- lis 197. Lithesanthes 229. Lorantlus 156. Lü- hea divaricata,. grandillora et paniculata 29: Lysionotus 145. i a Maherniae Beil, 58, Malpighia glabra et urens Bl, 53. Manglietia 152. Marumia. 103. : Matricaria . Chamomilla ı95. Melaleuca Lencodendron 198, Melandrium pratense 332. Melastoma cymosum Bl. 54. pudibanda et verrucosa ı39. Meliosma 105. Menispermum Gocenlus 199. Opegrapha gyrocarpa 345.’ hybrida 338. lilhyrga Ei, sterella, 342, Ornithogala 6g. Ortho- ‚trichum macromitrium 318. Oryza ı99. Oxa- lie striela 32. 00000000 Pangium 103, Papaver ofieinale 195, Parmelia pa- rietina 199. Phascum alternifolium, globiferum et, subulatum 273. Philagonia 124. Pimpinella alba ‚et disseela 196. Pinguiculae 85. Plantago are= maria, Cynops et Psyllium ı97. Platylobium formosum et. triangulare Bl, 59, Podalyria myrtillifolia, sexicea et styxacifolia Bl. 54. Po= ı56 lygonum viviparumi 239 Polyporus suaveo- lens 200, Primulae 175. acaulis 331. Psora- lea odorata et pinnata Bl. 55. Quercus 157. angustata, depressa, elegans et glaber- zima ı58. gemellillora et indula ı60. infecto- ria 200, prulnosa, psendomollucca, rotundata . et sundaica 159, Robur 200, Rhodonema elegans 58. Rhynchocarpus 103, Rosa centifolia 195. Roxburgia gloriosa 61. Rubus 258, 259, 260. Ruellia incana 146, Salacca 1085. Sauvagesiae 43— 45, Saxifragen 30%, S. Hobenwartbi 368, Schima 103. Scirpus an- nuus et dichotomus 177, multicaulis 330. Se- dum aestivum, anuum et saxatile 272. Silene bicolor et micropetala Beil. 59. Solanum Blu- mii 142, parasiticum et violaceum ı4ı1, tube, rosum ı61. Spergula maxima 333. Spiloma umbrinum 322,. Spiraea pinnata 148, trifolia . 196. Stylidiam fruticosum B1.53. Styrax Ben- zoin 200. Symphytum bulbosum ı7, 293, 298, „. imacrolepis 297. tuberosum 20, 293, 297, 298. . Talauma ı52, Tayloria acuminata et splachnoides 78. Tortula 318, Trichosporum 143. 'Trigo- nella foenum graecum 196. 'Iussilago bybrida, Typha elatior 3355. i Unzala 103. Vaucheria Pilus 58. Verbascum pulverulentum 373. Veronica Gebhardiana et grandillora 92, Vio- la aprica 208. Violae 85, 87. Vitis vini- fera 198. Wahlenbergia 113. Wallichia 103, 107. Weissia latifolia 318. Whitia 118. Xanthophbytum 103. Zingiber Cassumunar 154, Zygodon 318. . Flora. 1825. BIp are