2 £ | ora, a nu ich oder Botanische Zeitung. Herausgegeben ” von der königl. bayer. botanischen Gesellsehaft in Regensburg ° u EilfterdJahrgan Zweiter Band Mit 4 Bogen Ergänzungsblättera und einer Beilage, nd —— Regensburg, 1828, Ihrem ’ würdigen Mitgliede, dem Freiherrn Joseph Fr. von Jacquin, Doctor der Medicin, RK. K. wirkl. N. O. Regie- rungsrathe, ordentl. öffentl. Lehrer der Chemie und Botanik an der Universität zu Wien, Ritter » des Danebrog Ordens, Mitgliede mehrerer _ gelehrten Gesellschaften u. s. w. R widmet gegenwärtigen Band der Flora die königlich bayer. botanische Gesellschaft in Regensburg, Hi Flora oder Botanische Zeitung, Nro. 25. Regensburg, am 7. Juli 1828. £ —- EEE > I. Deutsche Literatur. ' Reise in Brasilien, auf Befehl’ Sr, Majestät Maxi. milian Joseph I. in den Jahren ı8ı7 bis 1820, gemacht von weiland Dr. Joh. Bapt. von Spix, und Dr. Carl Friedr. Phil. v. Martius. Zweiter Theil, Bearbeitet und herausgegeben von C.F.P. y. Martiu.— Mit fortlaufenden Seitenzahlen von 415 bis 88 in gr. 4 Di ersten sieben Bogen dieses reichhalti- gen Bandes haben beide Reisende noch gemein. schaftlich bearbeitet, und vom zısten angefangen konnte Hr..von Martius wenigstens die hand- schriftlichen Erinnerungs - Papiere benützen, wel- ‚che sein sel, Reisegefährte hinterlassen hat. Mehr Bekanntschaft mit den allgemeinen Verhältnissen des Landes, mit Sitten und Sprache seiner Be- wohner, sogar der Eingebohrnen, setzten die un- ermüdeten Reisenden in den Stand, die reichlich. sten Ausbeuten an Kenntnissen in der durchrei- seten ungeheuren Landstrecke zu machen ; um “diese Meise zu würdigen, .. braucht man nur zu BB. 386 wissen, dafs sie anfänglich von Süden nach Nor- den über ı5 Breitengrade, dann aber von Osten nach Westen eben so viele Längengrade unter den gröfsten Anstrengungen gereiset'seyen. Dem Zwecke des vorliegenden Blaties gemäls, können wir jedoch nur den botanischen Theil dieser Samm- lung anzeigen, mülsen. abeı: dabei bemerken, dafs das Buch nichts weniger als mit Botanik überla- den ist, sondern auch der Zoologe, der Mineralo- ge, der Geologe, der Statistiker, jeder für sich reichliche Ausbeute finden werde, und namentlich die beiden letztern fast mehr als die erstern, den Botanisten miteingesehlossen; dadei fehlt es an ergözenden und ernsthaften Scenen nicht, und nicht ohne schmerzhafte Theilnehmung wird ein “wahrer Naturforscher die Krankheitsgeschichte der beiden Reisenden lesen, welche die Ietzien. Bogen dieses Buches zum Theile füllt. Im Diamanten -Distriete ist die Vegetation immer noch dieselbe schöne Campos-Flora (Flora der freyen Ebenen) des Hochlandes; aber: im Herabgehen von dieser Hochebene nordwärts, ent- deckten sie eine Art Mabea M. fistulifera, folüs oblongis, acuminatis, serrulafis, subtus incanis medio- que ferrugineo-tomentosis, deren Rinde wider das Fieber, so wie ihre. ausgehohltien Zweige zu Pfeiffenröhren dienen. In der Hochebene zwi- schen den Flüssen Jequetinhonha und Arassuahy wird, besonders im östlichen Theile, viele Baum- wolle gebaut, und wir lesen darüber aus den An- 387 sichten, welche sich unsere Reisenden an Ort und Stelle verschafften, gute Bemerkungen, "wel- che auch den Europäern zur Belehrung dienen dürften, aber im Buche selbst nachgelesen werden müfsen. Kaum dürfte’ ein deutscher Gaumen oder Magen die Frucht der Beilsbeere (Capsicum) als Gewürz bei den aufgesetzten Speisen vertragen, welche doch in Spanien und Portugal eine ge- meine Zuthat bei den gewöhnlichen Speisen ist, und uhsere Reisenden scheinen sich bereits daran gewöhnt zu haben, gleichwohl hatte eine Frucht dieser Gattung, welche sich durch ihre Kleinheit unterscheidet (und vielleicht ©. baccaftum ist) sehr böse Folgen nach ihrem ‚Genusse, welche doch durch Einziehen von Essigdampf in die Nase, und einige Löffel voll Essigs innerlich genommen, bald wieder verschwanden. Noch wird in einer Note zum dritten Kapitel wahrscheinlich gemacht, dafs die [Manioc-Pflanze, Jatropha Manihot, aus de ren Wurzel die Amerikaner ihre Cassave bereiten, aus Afrika eingeführt worden sey; gewifs ist es ‚dafs man sie nirgends wildwachsend in Amerika ‚antreffe, dafs ferner die Amerikaner selbst be- _ haupten, wie vor vielen hundert Jahren ein ge- wisser wunderthätiger weisser Mann über das Meer zu ihnen gekommen sey, und sie mit dieser Pflanze bekannt gemacht habe, \ ‘“ Die Reise längs des Flusses S$. Francisco . machte die beiden Naturforscher mit allen den . „ landwirthschaftlichen Gewächsen bekannt, welche Bb2 ! 388 die anwohnenden Colonisten da bauen, unter wel- chen auch ein Paar noch wenig bekannte Cucur- bitaceen sind, nämlich: Cucurbit@ ceratoceras (Ha- berle): folis cordatis suborbicularibus, obtuse sub- quinguelobis, dentieulatis; fructibus maximis, oblon- go- pyriformibus vel eylindrieis, longitudinaliter li» neatis, glabris carne subgranulosa; und Cucumis ma- erocarpos (Wenderoth): folüs cordatis subangula- tis, acutiusculis, argute dentieulatis, seabriusculo -hir- tis; peponibus oblongis, obsolete striatis maculatisque, remote tuberculati. — In den Anmerkungen zum vierten Kapitel, welches die Reise längs des Flus- scs S. Francisco beschreibt, ist ein Schatz für die Matcria medica brasiliana aus dem Pflanzen- reiche niedergelegt. Wir können uns auf die Angabe der Kräfte und auf die Urtheile darüber nicht einlassen: denn da müfsten wir einige Blät- ter abschreiben, sondern beschränken uns nur auf die Angabe der Gewächse selbst, und ihre nächsten Bestimmungen. Mpyristica offieinalis (Mart.): folüis ovato -oblon- gis, acuminatis, glabris, nitidis, basi revolutis; petio- lis tomentosis; capitulis racemosis stipulisgue cadueis tomentosis; nucleo globoso. 5. Der gewöhnliche Name des Baums ist Vicuiba oder Bicuiba, auch Noz moscada do Brazil. Es giebt aber in den dorti- gen Gegenden noch einen andern Baum, welcher von den Portugiesen Noz moscada do Brasil genannt wird, dessen Frucht aber eine Beere ist, und, wie Hr. von M. vermuthet, zur Gattung Litsaea gehören 389 dürfte. — Eine krautartige Pflanze Echites longi- flora(Desfont): radice tuberosa, napiformi, caule suffruticoso, erecto, albo-lanuginoso; foliis oppositis, ovalis, acuminatis, margine unduluto subrevolutis, subtus albo - tomentosis; floribus lateralibus; tubo‘ longissimo, limbo erispo, wird in jenen Gegenden sowohl innerlich als Aufgufs oder Absud in Vieh- kırankheiten, als äusserlich in Umschlägen und Hlystieren angewendet. — Paullinia pinnata, das stärkste Narcoticum ihrer Gattung, wird behut- samen Aerzten zu Versuchen gegen Melancholie, Hydrophobie, schwarzem Staar empfohlen. — Sima- rouba versicolor wird in ihrem Vaterlande gegen sy- philitische Hautkrankheiten mit Nutzen angewandt, fordert aber grofse Behutsamkeit, weil die zu= rückgetriebenen Ausschläge leicht hitzige Fieber, Wassersucht, den Tod selbst veranlafsen.— Meh- rere Arten der Gattung Palicurea, werden als Rat- tengift (Erva de Rato) in Brasilien angewendet, auch die davon bereiteten Aufgüsse in kleinen Gaben gegen die Harnverhaltung der Pferde und Maultbiere; davon werden mehrgre, noch bisher nicht genug bekannte Arten aufgeführt: 1) P. no- zia (Mart.): glabra; foliis membranaceis oblongis, acuminatis, basi rofundatis, breviter petiolalis; pani- eulis divaricatis; pedicellis subtrifidis; corollis velu- tinis. 2) P. longifolia (St. Hilaire): folüs membra- naceis, quaternis, oblongis, utringue acuminatis, utrin- que glabris; pedunculo communi quadrangulo, et partielibus subcorymbosis, pubescenti - scabriusculis, 590 in paniculum pyramidatam eompositis; corollis gla- bris. 3) P. sonans (Mart.): tota glabra; foliis co- riaceis, oblongis, utrinque atienualis, acuminalis aut retusis; racemis subeorymbosis, in paniculam mag- nam pyramidalem dispositis;, corollis welutinis, — 4) P. diuretica (Maxt.): stipulis tandem märgine in- erassato revolutis, subtus inter costas verasque velu- linis; racemis in panieulam subcorymbosam disposi- tis; floribus tenuiter velutiniss — 5) P. offieinalis (Mart.): tota- aurea-pubescenti-scabriuscula ; ‚folüs. angusto - elliptieis, dreviter” petiolatis, apice acutis vel rotundatis cum mucrone, basi paulo attenualis; co- rymbis in paniculam eoarctati. — 6) P. strepens (Mart.): cortice suberoso: foliis coriaceis, rigidis, ulringue glabris, subsessilibus, lato -ovalis, ulringue obtusis, margine incrassato -reuolutis, subtus flaves-, centibüs;. corymbis in paniculam pyramidalem com- positis; corollis tenuissime velutinis. —, Endlich 7) P. aurata (Mart.): folüs quaternis, membranaceis, rigidiuseulis, oblongis vel. obovatis, longe petiolatis, obtusiusculis, glabris, subius aureo - flavis;. rucemis in paniculam coaretatis; .corollis tenuiter velutinis.— Aus der Gentianen - Familie werden ein Paar Li- sionthus- Arten (pendulus und amplissimus, welche bereits in den Nova genera et Species beschrie- ben sind) als Fieber -Mittel und mit einigen Zusätzen in Elixiren als magenstärkende - Mittel angewendet. — Als blutreinigendes Mittel bei noch nicht inveterirter Sypbilis wird eine Herre-. ria angerühmt, welche von der peruanischen Her- ‚591 reria als verschieden angegeben wird, sowohl we. gen der kleinern Blüthen und Früchte, als auch durch folgende Charaktere: H. Salsaparilla (Mart.): caulibus-teretibus, aculeatis; foliis lanceolatis vel lan- ceolato- oblongis, acuminatis, stellato - fascieulatis} racemis erectis, quam, folia brevioribus; periantihir foliolis lineari-laneeolatis, obtusiuseulis. Den Na- men Salsaparilla hat sie wegen Aehnlichkeit ihrer. Wirkungen mit der wahren Salsaparilla (Smilax Salsaparilla L.) erhalten, wie dann dieser Name‘ in America auch einigen andern Mitteln aus‘;dem. Pflanzenreiche gegeben wird, wie z. B..der Wur- zel der Aralia nudicaulis L.— . Mehrere Arten der Passiflora besitzen schätzbare Heilkräfte: so werden P. maliformis, 'pallida, inedrnata, - gegen die täglichen Fieber, P. foetida und hibiscifolia gegen Bothlauf und andere entzündliche. Krank. heiten der Haut angewendet, und P. alata gegen: den‘Marasmus empfohlen. Die Tetraterae oblon“ gata, volubilis, so wie die Davillae rugosa und el- liptica dienen in Dunstbädern gegen die Hoden- geschwülste, welche von Schwäche, nicht von Syphilis herrühren, wozu auch Curatella Sambaiba dienen soll. — Als abführende Mittel werden. folgende Pflanzen angeführt, wovon aber einige. mit Behutsamkeit gegeben werden müfsen: Mo- mordica purgans (Mart.): caule angulato, superne resinoso-farinoso ; folüs orbiculari- ovatis, acumina-- lis, sive rotundo-cordatis, obsolete quinquelobis, den- tieulatis; corymbis masculis erectis floribusgue femt- \ v 392 ' neis solitarüis, tandem eernuis, axillaribus; peponibus, oblongis, : longitudinaliter muricato - eristatis; ferner "Melothria pendula L., dann Trichilia cathartica (Mart.)} trunco humili; folis impari-pinnatis, 5 - 7-jugis! foliolis lanceolatis vel ovato - acuminatis, praeserlim subtus uti_petioli: communes dense pubes- centibus; racemis panieulatis, terminalibus; tubo sta- mineo integro, incluso; capsulis tenuissime velutinis ; weiter eine Ipomaez opereulata (Mart.): radice magna, tuberosa: caulibus -scandentibus, alatis, fo- liisque..pedato - quinquepartitis, glabris:. lacinüs ova- to-lanceolatis, acuminatis, iniegerrimis vel repando _ dentatis; jpedicellis solitarüs wel geminis, incrassatis, alatis; capsula depresso- globosa, cireumseissa; aus der Familie der Apocyneen eine Plumeria drastica (Marti); fölüs breuiter‘ et erasso-petiolgtis, obovato- oblongis, obusis cum brevi ucumine, junioribus basi cuneatis, aduliis rotundatis, glabris, distanter costatis. paniculis corymbosis, glabris, multifloris, guam fo- lia brevioribus, bracieatis; eorollis albis; dazu ge- sellen sich die VVurzelstöcke mehrerer. Ferrarien, wovon in den dortigen Gegenden die gebräuch- lichsten sind: Ferraria purgans (Mart.): rhizomate sursum conico squamato ; folüs junceis, teretibus, glaueis, scapo paulo longioribus; floribus geminis ternisve; spalhis pruinoso - glaucis, mucronulatis vel obtusiusculis; petalis interioribus duplo minoribus, und F. cathartica (Mart.): rhizomate sursum coni- co-squamato; foliis junceis teretibus, scapo longio- ribus; floribus geminis ternisve confertis; spathis 505 acuminalis; pelalis interioribus paulo minoribus; da- her gehört auch Jatropha opifera (Mart.): radice tubereulata; caule suffrutieoso ; foliis oblongo-lan-. ceolatis, eroso- dentieulatis: denticulis stipularum- que bi-aut trifidarum lacinüs dichotomis glandu- liferis; ealycibus tenuissime eiliatis; corollis pa- tenti-reflexis, und ausser Jacquin’s Cathartocar- ‚ pus brasilianus noch eine Cassia eathartica (Mart.): fruiescens, pilis basi glandulosa viscido - pubescens ;) petiolis eglandulosis; foliolis 8 — 10-Jugts, oblongo- elliptieis, obtusiuseulis, submutieis, parum inaequali- bus; peduneulis axillaribus; leguminibus linearibus, parum convexis, pollicaribus. . - Balsame zieht man in Brasilien von mehreren Gewächsen; den Capai- Balsam erhält man ausser den bereits im ersten Theile genaunten beiden Ar- ten: Copaifera Langsdorfü und C. coriacea, noch von folgenden vier Arten: €. cordifolia Hayne, °C. Sellowi Hayne, C. Marti Hayne, C. oblongi- folia, Hayne; andere Balsame gewinnt man von Hedwigia balsamifera Swartz, Jcica ambrosiaca Willd., Calophyllum Calaba Jacgq., Bursera lepto- phloeos (Mart.): irunco inferne ramoso ; corlice ni« tido, laevigato, papyraceo, frustatim solubili; ramu- lis foläsgue cum impari pinnatis-pubescentibus; fo- liolis quinis septenisve, ’oblongis, acutis, antice sub- dentatis; racemis paueifloris, lateralibus axillaribus que; ausser diesen werden noch die heilsamen, Wirkungen theils bestätigt, theils- zuerst angege- ben von Boerhavia hirsut@ L., Ceeropie peltata k 594 L., Aecacia adstringens (Mart): inermis, trunco kumili; ‚folis bipinnalis: Joliolis pinnisque quadri- wel quinquejugis: pinnis glaucescentibus, lato - ovatis, basi. inaequilateris, obtusis, glabris: glandulis intra paria superiora; peliolis ramulisque novellis casta- neo-tomentosis; spicarum eylindricarum azxillarium rhacht calycibusgue tomentosis; leguminibus oblon- gis, eompressis, dann Sirychnos Pseudoguina, St. Hi- laire, dann die drei Arten der Cinchona: ferrugi- ‚nea, Vellosit und Remijiana des St. Hilaire, Poly- gonum antihaemorrhoidale (Mart.): caulibus glabris; ‚folüs lanceolatis, acuminatis, glabris, margine nervo- que tenuiter strigulosis, ocreis strigosis ei margine setosis; racemis laxifloris, gracilibus; floribus octan- dris, irigynis, eine Pflanze, die nach dem Verhält- nifse des Standortes abändert,; nämlich P. a.-4, riparium; foliis laneeolatis, acuminatis, und B. P. a. aquatile, foliis lanceolatis, utringue acuminalis; caulibus radicantibus. Caladium esculentum, Vent. C. Poecile, Schott, C. sagittaefolium und bicolor, beide von Ventenat so genannt, haben ausser ihrer Anwendung zur Nahrung auch Arzneykräfte, Xyelopia grandiflora und X. sericea, St. Hilaire haben urintreibende Kräfte, welche der erstere Baum in höherm Grade besitzt. Mehr als ein Ge- würz, oder als den Geschmack verbessernde Zu- that zu wirklichen Arzneyen, denn als Selbstarze- ney wird die Frucht von Myrtus Pseudonareyssus angewandt. Brasilien hat auch mehrere Arten, welche den Storax liefern, wovon zwo hier zuerst 305 definirt werden: Styrax reticulatum (Mart.): fo- lüs ovalis, vel ovato - oblongis, aculis, margine tan- dem subrepandis, subra glabris, nitidis, subtus venis parallelis et venulis reticulatis valde prominentibus; ealyeibus albido -tomentosis petala subaequantibus ; und Siyrax aureum (Mart.); folüs ovalis, acutis, supra stellato-punctatis, tandem nitidis, subtus' ra- mulis calyeibusgue guam petala parum brevioribus aureo -tomentosis. Ein Paar Vismien geben ein, dem Gummiguttae ähnliches, auch in seiner pur- gierenden Hraft fast gleichkommendes Schleim- harz; sie sind: Yismia micrantha (Mart.): ramu- lis teiragonis apice, peliolis paniculisgue ferrugineo- tomensis; foliis ovatis vel oblongis, euspidatis, basi acutiusculis, antice erenulakis, praesertim sublus' pu- bescentibus; calyeibus ferrugineis, obtusis; petalis longe barbatis. — Terminalia argenies, welche Hr. v. M. in seinen Nova genera et species be- schreibt, besitzt ebenfalls ein scharfes Schleim- harz: Monnieria.trifolia L. ist diuretisch; — Ele-. phantopus scaber Swarz wird in Wechselfiebern angewendet, und in Batarrhen die Blumen meh- rerer Lantanen, so wie die Flechte Cladonia sar- guinea Mart. gegen die Aphthen der Kinder, und, ‘der Aufgufs von Turnera opifera (Mart.) : pubes- venli-hirtula; caule suffrulicoso, ramis subvirgatisg foliis lineari-lanceolatis, acutis, basi biglandulose altenuatis, remote acuteque serralis;' Forum petiola- rium bracteis quam calyces brevioribus, gegen In- digestionen. — Aus dem Safte der verschiedenen x ’ 396 Melastoma.Früchte wird Essig und Wein berei- tet.— Von verschiedenen Arten der Baumwolle werden die Saamen und Blätter, jedoch unter ei- genen Zubereitungen, ärtztlich angewandt, was auch auch mit Cocculus einerascens und platyphylia St. Hil. geschieht. Einige Arten von Cesirum, von Costus, die Canna angustifolie, Datura Stra- monium, der gewöhnliche Hanf, werden als wirk- same Medicamente gebraucht, so wie statt der äch- ten Ipecacuanha verschiedene andere Wurzeln als Brechmittel, so wie das Kraut von Hiydrocotyle umbellata. (Beschlufs folgt.) I. Correspondenz. Die verschiedenen und oft wiederholten Wan- derungen in die benachbarten Gebirge Salzburgs haben mich mit’ manchen Erfahrungen bereichert, deren. Mittheilung vielen, welche mit’ Salzburgs Flora einigermaafsen bekannt sind, nicht unwill- kommen seyn dürfte; ich will jedoch nur eines Theiles der westlichen Gebirgskette erwähnen, da selbe die seltneren Alpenpflanzen darbiethet, die östliche aber mehrentheils nur aus Weideplätzen und Waldgegenden besteht, und überhaupt in ihrer sich noch zu niedrig befindenden Region die eis gentlichen Pflanzenseltenheiten vermilst, auf wel. che sich meine Mittheilung beschränkt, da man mit den subalpinen Pflanzen in der Umgebung Salzburgs bereits so ziemlich bekannt ist. Dafs ich mit dem in botanischer Hinsicht so berühmt gewordenen Untersberge beginne, ist natürlich, Bra 397° da er, den Stauffen ausgenommen, theils der erste . jener von Westen nach Süden hin sich erstrecken. den Gebirge ist, die, ‚kleine Absätze nicht zu rechnen, beinahe eine fortlaufende Mauer bilden, welche Salzburg von dieser Seite einschlielsen, theils, weil er gleichsam die Musterkarte der im Salzburger Lande vereinzelt auf Bergen vorkom- menden Alpenpflanzen darbiethet. Die Flor die- ses Berges, von Salzburg aus westlich sich befin- dend, ist bereits bekannt, minder diejenige Ab- theilung von ihm, die man mit dem Namen Ro« sitte (eigentlich Rofshütte) belegt, in welcher Li. gusticum austriacum,. Allium Pictoriale und Adconi- tum macranthum R., welche auf'dem übrigen Thei- lo des Untersberges nicht vorkommen, -.zu finden sind. Vorzüglich häufig befindet sich in dieser Schlucht Lunaria rediviva, und ganz auf der Höhe Saxifraga burseriana. Für den übrigen Theil des Untersberges glaube ich nur die erst seit einigen Jahren vorgefundenen : Bupleurum ranunculoides, Arnica glacialis, Soldanella pusilla, Arbutüs alpina und dretia helvelica erwähnen zu müfsen. Der vom Untersberg nördlich liegende Stauffen prangt nur mit einem Theile der Fiora seines Nach. ‚bars, und bat meines Wissens nur Linaria al- pina und Iberis rotundifolia zu Eigenheiten, wel- che ihm wohl von den Bergkolossen des. Berch- tesgadner Landes zugekommen seyn mögen, da seine sandigen und kahlen Abhänge ganz dem Standorte heider obengenannter Pflanzen entspre- Ä 04 398 -chen, Bemerkenswerther sind die Nachbarn des Untersberges gegen Süden. Der.hohe Göll biether schon bedeutende Verschiedenheiten in seiner Ve- getation zu der des Untersberges dar. ‚Schon am Fufse des eigentlichen hohen Gölls, im sogenann- ten Lauffelde, finden sich Allium Victoriale, Cam- parula barbata, Linum perenne, Pedicularis tube- rosa und Ficia dumetorum, und etwas höher, im sogenannten’ wilden Freudhofe (Friedhofe) Cir- caes alpina ‘und Gnaphalium Leontopodium vor, Erreicht man die Höhe des: Hahnenkammes in der Nähe der Ahorner- Alpen, so findet man, und 'zwar als den bisher einzigen bekannten Standorte im Salzburgischen Lande das herrliche Bupleu- rum longifolium. Sucht man auf das sogenannte Brett ( auf ‚den, Rücken des hohen Gölls) zu ge- langen, so kann man sich mit’ Aretia helvetica, Ce- rastium latifolium, Draba pyrenaica und iomentosa, 'Geum montanum, Primula minima und Saxifraga oppositifolia bereichern. Die Spitze des hohen Gölls hat wenig erhebliches. Nun aber wollen wir den benachbarten Wazmann betrachten, wel- cher zwar nur in der höheren Region, das ist, von einer Höhe von 7000 Fuls angefangen, selte- ‘nes darbiethet, jedoch hier sich durch‘ manches besondere von dem Yorbenannten Berge unter- scheidet. Ihm verdanken wir ausser einigen Pflan- zen, deren ich schon bei der Flora des "hohen Gölls erwähnte, Draba Sauteri, Hieracium hyoseri- difolium, Iberis rotundifolia, Papaver Burseri Cranz 399 und Sazifraga aphylla Sternb.— Dies alles, wird man mir zugeben, sey sehr interessant, jedoch enthält jeder dieser letztgenannten Berge nur so wenige Seltenheiten, dafs es sich, diesen schwie- rigen Weg zu machen, ‚nicht recht lohne. Ich verweise daher alle jene auf das zwar etwas ent- ferntere, jedoch merkwürdigere "Tennengebirge, welches beinahe all’ die Schätze der oben erwähn- ten Bergvegetationen enthält. Ausser der Unters. 'bergsflor, die sich hier fast gänzlich vorfindet (sogar Bupleurum ranunculoides fand ich hier) ent. hält es, ausgenommen Bupleurum longifolium und Draba pyrenaica, die gesammte'Flor des hohen Gölls, ‚die gesammie Flor des Wazmanns,: (auch Draba Sauteri und Sazifraga aphylia, welche sich - in der Nähe des sogenannten Schwarzkogels, ' der höchsten Spitze des 'Tennengebirges, befinden) und manche Pflanze der Lungauer-Alpen. Hier trifft man deconitum taurieum, Arnica cordata Wulf, (Doronicum cordifolium Sternb.) Campanula pulla, Cenomyce täurica, Gnaphalium ‚pusillum, Primu- la integrifolia, Soldanella pusilla, Stereocaulon al- pinum Laur,, Tussilago discolor, hier findet sich Potentilla: Clusiana in herrlichen Basen vor, und ‚wie vieles wird es noch enthalten, was’ von mir noch ungesehen blieb, enthält es doch auch die Primula truncata, deren einziger bisher bekannter Standort. es ist, welehe daselbst Hr, O. W. y. Iraseck entdeckte, und welche späterhin .in Braune’s „Salzburgs Flora,“ in Schrank's „’Primitiae Florae ‚salisburgensis, “* und endlich in 400 Lehmanns „Monographie der Primeln“ ab. .. gebildet wurde, So wie ich diese nicht aufzufin- den vermochte, eben so wird es noch manches, ja. vielleicht vieles anderes enthalten, was man ‚bisher noch vergeblich in der Salzburgischen Ge- ‚birgskette suchte, eben so kann auch «hier die Draba pyrenaica vorkommen, wegen weicher al- lein man das Brett des hohen Gölls ‚besteigen muls, da sich die übrigen auf dem Brett vorkom- menden Pflanzen auch auf anderen benachbarten Gebirgen, wenn 'gleich. theilweise, :vorinden, — Ich bestieg das Tennengebirge Anfangs August vorigen Jahres von der Abtenau aus über die so- genannte Tennalpe, wo ich übernachtete, die dar- auf folgende Nacht in einer Felsenhöhle, (zu wel- ‚eher sich wohl jeder bequemen mufs, der meinen vorbeschtiebenen Weg wählt, und dabei viele Zeit zum Sammeln verwendet) und die dritte auf der, Pitzenberger-Alpe zubrachte, und endlich am vier- ten Tage bei Steeg am VWVald nächst Werfen her- ‚unter kam. , Da mich dieser. für dieses unge. ‚heuere Gebirge‘ zu kurze Aufenthalt sehon 50 sehr lobnte, wieviel mag bei den verschiedenar- tigsten Durchkreüuzungen dieses Gebirges noch vorzufinden seyn, wenn endlich unter mehreren Botanikern, welche das Salzburger Länd besuchen, - die Neigung zu dessen Durchsuchung erwacht, und sich-auch dieses bisher noch so. ‚fremd ge- bliebene Gebirge einer genaueren "Erförschung zu erfreuen hat, Wien, Rudolph Hinterhuben. Flora ‚ oder Botanische Zeitung, Nro. 26. Regensburg, am r4. Juli 1828. - g- > . ‚Deutsche Literatur. Supplemente zur Lehre vom Kreislaufe; von Dr A.F.T.C. Mayer. Prof. ord. der Anatomie 'zu Bonn etc. I, Heft. Supplemente zur .Bio- Togie. des Blutes und des Pflanzersaftes. Mit ei- ner- ‚lluminirten Kupfertafel.. Bonn 1827. *) we. 88 1 "Rıhlr, 109. g7 2 EEE - Mrecensent beeilt sich vorliegende Schrift dem botanischen Publikum dem Hauptinbalte nach mitzutheilen, denn dergleichen Beobachtungen, und dergleichen Folgerungen, wie sie ia ihr ent- *) Anmerk. Genannte Schrift war erst in den leizten Ta- gen des Januars d. J, im Buchhandel zu haben, Rec, *) Wir sehen uns aus besonderer Rücksicht für Hrn. Prof. Mayer zu der Bemerkung veranlafst, daß ‚Kriti- ken, von Mitgliedern der botanischen Gesellschaft [wozu auch der Recensent gehört) eingesandt, keiner weitern Beurtheilung der hier gauz parteilosen Redaction unter- ‚liegen, wogegen der Vertheidiguug ebenfalls die -Auf- name nicht versagt werden- kann! ’ Ce Die Redaction, 1 402 halten sind, hat sowohl das gegenwärtige wie das. 'verflossene Jahrhundert noch nicht erblickt. Gerne liest man, die Erstlinge von grolsen Gelehrten, und urı so mehr wünscht Recensent, dafs auch die des oben genannten jungen Botanikers nicht übersehen werden mögen; denn nur Äusseror- dentliches ist man in dieser Schrift gewärtig., Man stofse sich nicht daran, wenn der Hr, Mayer gleich im Vorwort um Verzeihung bittet, (welche Bescheidenheit!) dafs er in die Sphäre des Pflan- zenlebens getreten ist, denn nach dem ‚Durchle- sen der ganzen Schrift, wird der Leser vielleicht ebenfalls erkanrit haben, dafs die Sphäre des Pflan- zenlebens in die des 'Thierlebens nicht nur hin- einreicht, sondern, dafs sie ein Ganzes bilden, das nur den äussern Erscheinungen nath sich verschieden ‚darstellt. Die Schrift ist Sr. Exeellenz dem Hrn, Frei- herren Stein von Altenstein, dem gröfsten Be- förderer und Beschützer der Wissenschaften un- vortrefflichere Schrift‘,-in diesem neuen Felde seines Wissens jenem grolsen Manne gewidmet hätte. Erstes Heft der vorliegenden Schrift ent- hält einen Aufsatz über den Crystallisationstrieb des Blutes, und einen zweiten über das autono- mische Leben der mikroskopischen Elemente des Pflanzen- und Thier-Organismus, Wir wenden uns zu der nähern Betrachtuug des zweiten Auf- - serer Zeit gewidmet. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Hr. Mayer erst eine spätere und , “ satzes, ersterer wird anderen Orts seine Beur- theilung finden, indem er einem rein physiologi- schen Publikum zugehört. Im Vorworte das auf pag. VII und VIII ent- halten ist, sagt Hr. Mayer: „Die grofse Aus- dehnung welche dem Phänomene, das man eigent- liche Saftbewegung (soll es etwa heilsen: „ei- gentlich Saftbewegung‘‘ oder etwa: „eigenthüm- liche Safıbewegung ‘‘? Rec.) bei den Pflanzen oder Circulation des Pflanzensaftes bisher nannte, in dieser Abhandlung gegeben wurde, und die neue richtige Deutung dieser wundervollen Erscheinun- gen, wird auch. hoffentlich dieser Abhandlung Be- achtung von Seiten der Naturforscher verschaf- fen. Es ist noch vieles hier zu sehen, ich habe blofs die Bahn gebrochen, indem ich den Schlüs- sel fand, welcher die Geheimnisse des autonomi- schen Lebensprozesses aufzuschlielsen im Stande ist. Vieles habe ich auch noch zurückbehalten, (O! hätte doch der Hr. Mayer auch die, im vo. rigen Satze ausgesprochene höchst überspannte Aeusserung noch im Hinterhalte gelalsen, Rec.), weil es an andere Erscheinungen sich anreiht und mit diesen unter einen gemeiuschaftlichen Gesichtspunkt gestellt werden mufs. Auch.erfor- dern mikroskopische Untersuchungen Musse und: Geduld, ja dals man sich ihnen ausschliefglich widmen könne, und vertragen sich nicht wohl.mit den Anstrengungen eines andern, Berufes. “. (Es würde aber wohl der gelehnten. Welt mehr Nutzen Ge2 405° Pe a N“ 107 "erwachsen seyn, wenn Hr, Mayer bei seinem Berufsgeschäft geblieben wäre, was ihm daher Re- censent für künftige Zeiten anempäiehlt.) Auf der ı3ten Seite der Schrift, beginnt die Abhandlung: Ueber den Crystallisationstrieb des Blutes, die ebenfalls ı3 Seiten füllt, und auf pag. a1. beginnt die zweite Abhandlung die uns hier ‚näher angeht; ihre Veberschrift ist! Ueber das autonomische Leben der mikroskopi- schen Elemente des Pflanzen- und Thier-Organismus. Unser Hr. Verfasser gehört: bekanntlich zu den neuen Physiologen, die die ältesten und be- kanntesten Sachen mit neuen, recht langschweifi- gen und vornehmen Namen belegen; daher wird man auch in folgendem wenigstens ein Dutzend ‘neuer und sehr eleganter’ Benennungen vorfinden. Man fürchte sich indessen defshalb nicht, denn Hr. ‘Mayer giebt auch die Erklärungen zu sei- "nen Benennungen, ohne die dann allerdings wohl , nicht leicht jemand auskommen würde. Unter autonomisches Leben der mikroskopi- "schen Elemente des Pflanzen- und Thier. Orga- hismus versteht Hr. May er diejenigen "Erschei- "nungen, welche andere Physiologen mit dem Na- ‘men, Bewegungen und Cixkulation des Pflanzen- . saftes, so wie in der animalischen Sphäre, eigen- thümliche. Blutbewegung, Bewegung der Blutkü- gelchen, bezeichnet haben. Hr. Mayer be- schränkt sich jedoch nicht blofs auf die sphäri- 405 schen Körpereben des Pflanzensaftes, und die Kügelchen des Thierblutes, sondern er zieht, wie, es aus der Darstellung seiner eigenen Beobach- tungen hervorgehen soll, zugleich auch die Kügel-. chen des Parenchyms, des Pflanzenkörpers und‘ die des noch aus weicher Substanz bestehenden. Parenchyms thierischer Organe in den Umkreis seiner Untersuchung, daher er auch statt dem, Ausdruck (soll wohl heiflsen „statt des Ausdru- ckes‘‘ Rec.) — Pflanzensaft- und Blutkügelchen,, den allgemeinern, — mikroskopische Elemente des Pflanzen - und Thier-Organismus wählte. Wenn man in, gegenwärtiger Zeit der Wis- - senschaften für allgemein. bekannte Sachen neue Benennungen einführen. will, "so. müssen, sie dem, Begriffe derselben entsprechen, so dafs man schon. aus der Bedeutung des Wortes die Natur des Dinges erkennt. Die Benennung — mikroskopi- sche Elemente — ist aber eine so allgemeine, so viel und doch so wenig bezeichnende, dafs Re- censent mit ihr nicht zufrieden seyn kann. Hr. Mayer zählt hiezu Allerhand, wovon ibm das Meiste selbst noch ganz unbekannt ist, und den- noch ist der Begriff weit umfassender, denn er bezeichnet die Grundbestandtheile aller .organi- schen und anorganischen Wesen, in soweit sie durch das Mikroskop beobachtet werden können. Nicht, blofs von Kügelchen und Bläschen müfste hiernach die Rede seyn, sondern. auch. von Fa sern, Häuten etc, Rec, — 406 | “ Herr Mayer sagt ferner: „Was ich unter dem Ausdruck, “autonomisches Leben,“ verste- he, und dafs ich darunter nicht Bewegung und Circulation des Pflanzensaftes und der Kügelchen begreife, sondern die. hieher gehörigen Erschei- nungen unter einem ganz andern Gesichtspunkte auffasse, wird sich ebenfalls am Ende dieser Un- tersuchung ergeben. “ In Bezug des Geschichtlichen, das autonomi- sche Leben der Elemente des Pilankenorganismus betreffend verweist Hr. Mayer auf die Darstel- lung dieses Gegenstandes von Schultz, in des- sen bekanntem grösseren Werke. Folgende Stel- le mufs Rec. wörtlich wieder geben: „Ich schlies- se‘ sagt Fir, Mayer „ohnehin alles, was man ‚an lebenden Pflanzen über Safttrieb, dessen Stei- gen und Fallen vermittelst verschiedener Experi- inente beobachtet hat, von meiner Untersuchung aus, und will blofs diejenigen Bewegungen des Pflanzensaftes, welche man an einigen Pflanzen und zwar gröfstentheils an von ihrem Boden ab- getrennten Pflanzen und Pflanzentheilen unter dem Mikroskope wahrgenommen hat, zum Ge- genstande meiner Untersuchungen machen. ‘ „Es sind dieses die Beobachtungen über kreis- förmige Bewegung des Pflanzensaftes, welche nach Corti von vielen Physiologen, am ausführlichsten aber von Prof. Amiei in den Internodialzellen der Caulinia fragilis (Chora flaxilis L.) gesehen wurden und über welche Erscheinung in neuerer . 40% Zeit eine sebr schöne und genaue Darstellung von Hrn. Prof. Agardh bekannt gemacht worden ist.” Wer mit dem Geschichtlichen dieses Gegen» standes vertraut ist, wird sogleich. den schreckli. chen Wirrwarr in vorliegendem Satze erkennen, Hätte Hr. Mayer das Geschichtliche dieses Ge- genstandes in der Schrift von Meyen nachgelesen, so würde er nicht so. grobe Verstösse gemacht haben; er würde wohl nicht 'Caulinia fragilis mit Chara flexilis verwechselt haben; er würde nicht von Internodial- Zellen der Caulinia fragilis 'ge- sprochen, und Agardh für den Verfasser einer Schrift über- die Saftbewegung | in dieser Pflanze angegeben haben. . ':. E - "Ferner’zieht-Hr. Mayer die- Beobachtungen von Saftbewegung in Chelidonium und andern Pflan- zen, die von Schultz entdecktist, und in neuern Zeiten ausschliefslich die Cireulation genannt wor- den ist, in. den Kreis seiner Betrachtungen, wie auch die Bewegung: des Zellensaftes in der Yallis- neria, Die- Entdeckung dieser Erscheinung in den Zellen der Hydrocharis Morsus Ranae vonMeyen, scheint Hr. Mayer nicht gekannt zu haben. Ueber- sieht man aber die Zusammenstellungen der Beob- achtungen, die so eben aufgestellt sind, so kann man nicht die Bemerkung 'zurückhalten, dals Hr. Mayer die Verschiedenheiten jener’ Erscheinung, die ihrer. Natur nach so wesentlich sind, aus-all- gemeiner Unkunde in diesem Felde des Wissens, übersehen hat, I} 408 ' Der Verfasser beginnt nun von Seite 23 bis 30 die Beschreibungen der äufsern Erscheinungen bei der kreisenden Bewegung des Zellensafts nach den verschiedenen Autoren zu wiederholen, Was Amici, Agardh und Meyen darüber geschrie- ben haben, finden wir hier wiederholt. Bei der Beschreibung der kreisenden Saftbewegung in den Zellen der Yallisneria nach Meyen, bemerkt der: Hr. Verfasser bei dem Worte „Grundfläche der Zelle” ein sie, weil nach’ seinen. neuesten Ent- deckungen die Zellen in den Pflanzen .keine Grundflächen haben... :( Welche Fortschritte in der Pilanzen.- Anatomie; welches Licht dämmert einer künftigen Pflanzen -Physiologie!! —) Ueber die Beiträge zur Erklärung dieser Er- scheinungen von Meyen sagt Hr. Mayer! „Die Vergleichung dieser Bewegungen der Pflanzen- . saftkügelchen mit der Bewegung der Weltkörper ist schon alt; aber eine Vergleichung ist keine Erklärung.” Soviel es Rec. bekannt ist, der doch mehr Literatur in diesem Felde des Wissens im Kopf zu haben glaubt, als Hr. Mayer, so ist diese obige Vergleichung der kreisenden Pflanzen- saftkügelchen mit der Bewegung der. Weltkörper noch nicht alt, denn sie ist erst einige Monate vor dem Erscheinen der Abhandlung von Meyen durch Agardh ausgesprochen, und .muls Meyen wahrscheinlich unbekannt gewesen seyn, da der- selbe stets Jedem das Seine läfst. Eine so trockene Bemerkung, wie die, dafs eine Vergleichung keine 400. Erklärung ist, kann nur ein Hr. Mayer machen. Eine noch trocknere Bemerkung findet eich gleich: im folgenden Satz, woselbst es heifst: „Nach Dr. Meyen soll also die Schwere diese Bewegungen vollbringen und dann wieder nicht die Schwere, sondern das Leben, (soll wohl heilsen die Lebens- kraft) (VVelche unnütze Bemerkung ! Rec.).” Wenn übrigens. Hr, Mayer über die Unklarheit der Be- griffe in Meyen’s Abhandlung sich .beschwert, so liegt es wohl ganz an ihm, denn er mufs jene Abhandlung nur sehr flüchtig durchgeblättert ha- ben, da ihm das Hauptsächlichste aus derselben noch unbekannt geblieben ist. - Nun kommt Hr Mayer zu der Entdeckung von Schultz im’ ‚Chelidonium, ‘worüber er sich aber auf p. 30. auf eine Weise äufsert, aus der man die Unkenntnifs desselben über diesen Gegen- stand sogleich einzusehen vermag. Er sagt da« selbst: ‚Da die vonHrn. Prof. Schultz gesehenen Saftbewegungen: hauptsächlich nur im Sonnenlicht wahrnehmbar waren, so’ kann wohl noch der Zwei. fe} nicht als unbegründet erscheinen, dafs diese Bewegungen etwa blofs Folgen der Zusammen- ziehungen und Vibrationen der Gefäfsfasern und somit mitgetheilte seyen, oder auch dafs diese Be. wegungen der Safıkügelchen vom etwaigen Gerin- ‚nen des Saftes im Sonnenlicht abzuleiten seyen” (!!). ‚Ferner findet man: „Die Deutung, welche die genannten Physiologen dieser merkwürdigen Erscheinung gaben, ist also im ‘Allgemeinen eine iO biofs ‚physikalische. Ich werde eine andere Theo- vie dieses Phänomenes aufstellen, und zwar eine solche, welche sich aus der Beobachtung dessel- ben in seiner ganzen Ausdehnung von selbst er- geben wird.” Hr. Mayer beginnt nun seine eignen 'Beob- achtungen, die er mit Unterstützung der HH. Prof. Nees von Esenbeck sen. und jun. angestellt hat, hier aufzuzählen, und beginnt mit der an Vallisneria spiralis. An einem zarten Blatte dieser Pflanze, das er bei einer a5omaligen Vergröfserung vermittelst des ‘Mikroskops betrachtete, bemerkte er folgende Erscheinungen, ' 2) Das Gewebe des Blattes dieser Pflanze besteht aus Zellen, deren sechseckigte Form be- sonders in der Mitte und gegen die Spitze des Blattes: hin sich "deutlich erkennen läfst. Gegen den Blattstiel hin sind diese Zellen mehr länglich geformt. '2) In den meisten dieser Zellen bemerkt man ein Häufchen von Kügelchen (Glomerulus globu- lorum), in grünem Pflänzenpigment wie einge- taucht, welches Häufchen rundlich ist, in der Mitte der Zelle sich befindet und den Raum der Zelle etwa zur Hälfte ausfüllt. In mehreren Zellen sieht man neben diesen Glomerulis frei liegende Saft- kügelchen, In einigen nur sehr wenige Kügelchen und keinen Glumerulum mehr. Endlich bemerkte man auch einige ganz leere Zellen hier und da. Unter den, erforderlichen günstigen Umständen” ww h11 nimmt man nun folgende verschiedene Arten von Bewegungen in dem zelligten Parenchym des Blat- tes der Hallisneria spiralis wahr: . a) Von dem Rande eines Häufchens von Kü- gelchen (Glomerulus globulorum) lösen sich all- mählig einige Kügelchen los und bewegen sich langsam und träge in der Zelle. . Bisweilen sieht man sie auch sich wieder mit dem Glomerulus vereinigen und ihm ankleben, wenigstens für ei« nige Zeit lang. b) Ein Glomerulus löst sich in einer oder der andern Zelle ganz in Kügelchen auf, und diese oder die bereits früher aufgelösten Kügelchen einer Zelle beginnen sich in dem Raume der Zelle kreisend zu’ bewegen, meistens nach einer Rich- tung, später aber auch nach der entgegengesetz- ten Richtung oder vorwärts. Es befinden sich 2,3 — 4 Kügelchen nebeneinander, doch ohne Ordnung. Bisweilen sieht man ein oder mehrere mittlere Kügelchen eine dem Hauptstrom entgegen- gesetzte Bewegung machen. *) „Dieses ist die bisher Yon meinen Vorgän- . gern gesehene Erscheinung, aber genauer und vollständiger angegeben.” Soweit spricht, Hr. Mayer, nun sey es auch dem Rec, erlaubt einige offene Bemerkungen hierüber beizubringen: Erster Satz der so eben angeführten Stelle, enthält die Beschreibung des ’anatomischen Baues der Blätter von Yallisnerie; sie ist so. schlecht wie möglich .gerathen, doch würde man’ dieses [2 f VA 112 4 sehr gerne übersehen, da Hr. Mayer, wie er "es selbst gestanden hat, hievon noch gar keine‘ Hunde besitzt, wenn man nicht bald darauf so entsetzliche Anmafsungen von seiner Seite lesen müfste. Was Hr. Mayer im 2ten Absatze über die Glomeruli globulorum in den Zellen der Yal- lisneria sagt, das muls Rec. abermals auf die mau- gelhafte Untersuchungs - Art des Hrn. Mayer schieben, denn nur in den Zellen der Epidermis dieser Pflanze finden sich unregelmäfsige Zusam- menhäufungen von jenen grünen Saftkügelchen, die mit dem Zellensaft in den andern Zellen beständig umherkreisen. Hierüber sehe man die ganz rich- tige Darstellung von Meyen, die selbst mit meh- reren ganz naturgetreuen Abbildungen dieses Ge- genstandes begleitet, iste "Hr. Mayer. hat sogar verschiedene Arten von. Bewegung in jenen Zellen bemerken wollen, in- dessen mit allem Hiechte darf demselben hierüber noch weniger Glauben beigemessen werden, da ‚er selbst das Ruhende unter dem Mikroskop so schlecht erkannt hat. In den Zellen der Epider- . mis ist die Bewegung des Saftes nur sehr lang- sam und oftmals fehlt ‚sie ganz, . beständig lie- “gen. aber mehrere Kügelchen zusammengehäuft, von denen alsdann zuweilen ganz. mechanisch ei- . nige durch den kreisenden Strom des. Zellen- saftes mitgerissen werden, wenn jene vielleicht durch reizende Einflüsse beginnt. Diefs hält aber Hr. Mayer für eine eigene Art von Bewegung. 513 Folgende Stelle ist bei Hrn. Mayer gar nicht zu verstehen, oder sie ist als ganz unrichtige Be- obachtung zu erklären: ‚die Kügelchen beginnen sich in dem Raume der Zelle kreisend zu bewe- gen, meistens nach einer Richtung, später aber auch nach der entgegengesetzten Richtung oder rückwärts.“ Zum grofsen Glücke sind wir end. Jich in der letzten Zeit dahin gekommen, dafs wir'über die kreisende Bewegung des Zellensaf- tes, oder über das Charen - Phänomen genauen Aufschlufs erhalten haben, Hrn. Mayer’s gänz- lich falsche Beobachtung kommt aber viel zu spät, um die alte Sache wieder in Zweifel zu zie- ken. Wenn Hr. Mayer ein Rügelchen rückwärts gehen sah, so war er nicht vermögend, vermit- telst des Mikroskops zu unterscheiden, dafs das scheinbar rückwärts schreitende Bläschen nicht in derselben Ebene verlief, sondern auf der ent- ‚gegengesetzten Zellen- Wand, die in diesem Falle unter Ersterer lag, seine Bahn durchzog. Dieses sind also nun die genäuer und vollständiger an- gegebenen Erscheinungen von Herrn Mayer! ! Welche Verirrung der Beurtheilung! Ferner spricht Fir, Mayer von Vorgängern, so viel aber ‚Rec. weis, so that Hr. May er hier nur einen Vorgänger. u Die bisher gegebenen Beobachtungen glaubte Hr. Mayer jedoch noch immer durch früher ge- machte, und übereinstimmende vergleichen, ‚und dadurch bestätigen zu können; es kann uns da- Ä ’ 5 41h 'her nicht wundern machen, wenn die hierauf fol. genden, und von ihm so zu sagen zuerst gemach- ten Beobachtungen, auf eine gelinde Kritik gar keinen Anspruch machen dürfen. Auf pag. 33 wird gesagt: „Zugleich bemerkt man nun ferner an andern und zwar mehreren Stellen einen Strom von mehreren Kügelchen von, einer Zelle in die zunächst liegende, obere oder. untere oder seitliche, und sodann die nachbar-. liche dritte und vierte Zelle, ein kreisendes Strö- men in vier benachbarten, ein Quadrat bildenden Zellen. Der Strom scheint sodann in. den tiefe- ren Zellen sich fortzusetzen, indem er dem Auge später in der vierten Zelle verschwindet.‘ (frü- her gestattete man nur unsichtbaren Kügelchen durch. organische Häute. den Durchgang,. Herr Mayer treibt die Sache jedoch noch weiter, ‚selbst grofse Bläschen läfst er durch Zellenwände ohne Aufenthalt durchlaufen. Rec.) In der Mitte des Blatts der Yallisneria spira- lis will Hr. Mayer sogar einen lange continuir- - lichen Kanal, gleichsam einen Gefäfskanal gefun- den haben, in dem jedoch kein eigentliches Strö- men statt finden soll, die uneigentliche Strömung darin soll aber durch das Wälzen gröfserer Kü- gelchen um ihre Achse fingirt werden. (welche. Entdeckungen!) „Die aus einem durchgeschnittenen® Blatt dieser Pflanze herausgelassenen und in einen Wassertropfen eingegossenen Saftkügelchen. zei- 415 gen deutlich spätere Bewegungen. “* Recensent hat diese Beobachtung nicht bestätigt gefunden, Aus diesen Beobachtungen schlofs nun Herr Mayer, dafs hier keine Lebensbewegung des Pflanzensaftes, keine Circulation, sondern infuso- risches Leben der Safıkügeichen statt habe, und in dieser Idee setzte er seine oberflächlichen Be- obachtungen fort, An Lemna polyrhiza hat Hr, Mayer sogar folgende 5 Bewegungen beobachtet: a) „Es erschien vor meinem Auge ein lang- sames Ziehen oder Wandern von Kügelchen aus einer Zelle in die nächstliegende andere. b) Mehrere Kügelehen in einer Zelle bewegten sich im Kreise oder im Wirbel, jedoch nicht schnell, 6) In einer Zelle drebte sich ein gröfseres . Hügelchen um seine Achse. d) Ein längliches Infusorium durchzog meh- rere Zellen, vier ungefähr, in einer kreisenden Bewegung. _ e) Einmal schien ’es mir, dafs ein solches In- fusorium wie durch die Intercellulargänge mehre- rer Zellen sich kreisend durchgewunden habe, * Rec. glaubt zwar, dafs Hr. Mayer hier nichts mehr erzählt hat, als was er gesehen; er bedau-' ert aber, schon wiederum die Beobachtungen ver- werfen zu mülsen, denn theils sind sie nothwen- dige Produkte der Täuschung, theils gehören sie gar nicht hieher, wo von der Bewegung des Zellen- saftes und nicht von langen Infusorien die Rede ist nt (Beschluß folgt) 416 I. Berichtigungen einiger Angaben in der Flora Nro. 17. den 1. Mai. 1328. In dem aus dem Gedächtnifs geschriebenen Aufsatze über Prag haben sich einige Unrichtig- "keiten eingeschlichen, welche erläutert werden mülsen. Gleich im Anfang heifst es: „bekanntlich hat sich unter der Benennung einer königl. böhmi. schen Gesellschaft der Wissenschaften im Jahr 1818 ein Verein gebildet eto.‘“ Eine k. böhm. Ge- sellschaft der Wissenschaften besteht in Prag seit vierzig Jahren, sie hat sich durch mehrere Rei- hen von Oktav-Bänden der litterarischen Welt bekannt gegeben, eben aus diesem Grunde hat der wissenschaftliche Verein, der im Jahr ı818 gebildet wurde, die Benennung Gesellschaft des böhmischen Museums gewählt. „Das Präsidium der Gesellschaft übernahm bei der Begründung desselben der damalige Obrist Burggraf von Böhmen, Graf Holowrat Lieb- steinsky, der es auch bis zu seiner Versetzung nach Wien behielt.“ Graf Kolowrat Lieb- steinsky führte das Präsidium bis zu dem Jahr ı822 wo die Statuten der Gesellschaft von Seiner Majestät dem Kaiser bestättiget, der gegenwärtige Präsident und der Ausschuls in einer General» versammlung gewählt,. und ron dem Hrn. Obrist Burggrafen installirt wurde, nach Wien wurde er erst im Jahr 1826 berufen. p. 265. „Fürstlich Salmischer Garten ‘ lies Gräflicb Solmischer Garten. Flora oder Botanische Zeituns. Nro, 27. Regensburg, am z2ı. Juli 1828, — tt — iin Zee I. Ueber die zweifelhaften Pflanzen der Flora Bo- hemica Schmidt’s, von Hrn. Prof, Tausch. (Vorgelegt in der Sitzung der botanischen Ge- sellschaft vom 6. Febr. 1828.) D. mehrere von Schmidt in der Flora Boh. aufgestellte Pflanzen in neuern Zeiten so mannigfaltig bestritten, selbst von vaterländischen Autoren hierüber maneberlei Irrthümer verbreitet wurden, so dürfte eine Sichtung derselben, dem Botaniker willkommen seyn, die ich um so mehr unternehmen kann, da ich nun das Schmidti. sche Herbar selbst besitze, und zum Theil aus diesem, zum Theil aus den von Schmidt zu sei ner Flora hinterlassenen Ahbildungen vieles er- örtern kann. Nach den aus den Untersuchungen des Herbars hervorgegangenen Resultaten mufs ich in Kürze bemerken, dafs Schmidt sehr jung, sehr eifrig war, aber die Gebirge Böhmens noch ru wenig durchsucht hatte, und dafs er in sei- nem Eifer nach den Vorgängern Krocker und Mattuschka, aus denen er auch die Riesenge- Dd 418 birger Flora, die er am wenigsten kannte, schöpf- te, nur die Flora seines Vaterlandes zu bereichern suchte; indem er alle Alpenpflanzen, welche ihm Jiraseck aus den Salzburger Alpen mittheilte, in die Flora aufnahm, und selbe in die damals noch kaum durchsuchten Gebirge als das Riesen - Iser- Erz+Gebirg und Böhmer -Wald nach Willkühr versetzte, und gleichsam annahm, oder sich selbst überredete, dals diese Pflanzen dort wachsen könnten. Diefs bestättiget sich dadurch, daß ' Schmidt von diesen Alpenpflanzen gröfstentheils . nur einzelne Exemplare, die man auch genau in seiner Flora abgebildet findet, besafs, die mit Briefwachs aufgeklebt, und mit dem Standorte ge- nau bezeichnet sind, und ich muls daher auch be- zweifeln, dafs sich jemand. authentische Sch mid- tische Exemplare, zu, besitzen rühmen könnte. Ungemein thätig mufste Jiraseck seyn, denn die meisten in neuern Zeiten entdeckten Alpenpflan- zen als Trifolium pallescens, pratense ß. alpinum, Armeria alpina etc, finden sich schon in Schmidv’s Herbar benannt, und sicher würde er selbe spä- ter auch beschrieben haben. Manche Pflanzen besafs Schm idt nicht, und die Abbildungen ent- lehnte er aus den Werken Jacequin’s, Allioni, Villars, Flora Danica etc. aus denen man un- möglich auf seine Pflanzen schliefsen kann. Ei- nige von den von Schmidt gleichsam angenom- menen Pflanzen als Myosotis alpesiris Schmidt, Epi- lobium alpinum L., Festuca varia Haenke, (ver- sicolor Tausch) war ich so glücklich selbst aufzufin- ! 49 den, doch die meisten werden vermilst bleiben, da wir keine Alpen haben. Veronica spuria. Im Herbar ist ein ächtes Exemplar, nach welchem auch die Abbildung ge- macht wurde, doch ist der Standort bei Stepbans- überfuhr an der Elbe bemerkt, und stimmt mit dem in der Flora angegebenen, nicht zusammen, welshalb ich auch diefs Exemplar für fremd, und von Schmidt anderweitig erhalten ansehe. Y. hybrida. Ist die gewöhnlich unter diesem Namen gehende Y. spicata hirta. V. incana. Im Herbar ist ein ächtes Exem- plar mit der Aufschrift culta in H. Canalio, und . die. Abbildung ist davon entlehnt; ist ‚daher aus der Flora Bob. auszustreichen. © Y. Allionii bat kleine, Tournefortit 'sehr kleine Blätter, und sind von F. officinalis L. kaum als Varietäten zu unterscheiden. v. ‚apkylie, alpina, (et ejus ß.) integrifolia, fru- ticulosa” (in der Abbildung richtig, im Herb. aber saxatilis) sind aus den Alpen, ' P. rotundifolia, neglecta, tenella sind Varietä- ten der P. serpyllifolia L. erstere mit mehr zuge. xundeten, die zweite mit mehr länglichen entfernt stehenden, und die dritte mit sehr kleinen Blättern. V. Teucrium ist die breittbläurige. dentata Schm. \ VW. pilosa (plicata Pohl boh. t. 1. f. 1.) Schmidts Exemplare sind in Mähren um Zuvor | towitz gesammelt, und sind, wie schon die Abbil. 'Dqd2 . = >. 420 dung auf den exsten Blick zeigt, 7. Chamaedrys var. pilosisima: caule undique, foliisgue magis pilosis. Für eine unbedeutende Varietät mufs ich sie halten, da ich sie selbst in den Waldungen Böhmens sammelte, immer aber nur einzelne Exem- . plare mit dem ausgesprochenen Charakter fand, während bei den meisten der 2- reibig haarige Stengel immer deutlich zu erkennen ist. V. multifida und urticaefoli« fehlen im Herb. die Abbildungen sind aus Jacquin genommen. F. florida ist eine Varietät der latifolia mit kleineren mehr elliptischen fast gleich gezähnten Blättern, und kontrastirt in der Abbildung zu sei- ner latifolia um so mehr, da er von der letztern die Varietät mit den grofsen tief herzförmigen den, Stengel umfassenden Blättern wählte. .. Fv suconlenia ist dieselbe Var; der %. werna, die Allion als 7. succulenta aufgestellt hat, ob- gleich Schmidt in der Flora widerspricht. P, romana ist P. arvensis, caule digitali sim. plici subfiliformi. P. acinifolia ist arvensis, caule elongato sim. pliei graeili. Im Herb, ist diese Pflanze als »P. peregrina aus dem kaiserlichen Schlofsgarten, * wo er auch wirklich den Standort der peregrina in der Flora angiebt; in den Abbildungen der Flora gab er sie als V. acinıfolia, und bildete auch die wahre P. peregrina L. (Pohl. boh. t. 1. f 2. aber fälschlich 7. romana unterschrieben) ab, die er ohne sie je besefsen zu haben, aus an- dern Werken entnahm, Es ist demnach 7. pere- “ . \ 421 R grine. L. aus der deutschen Flora auszustreichen, wenn man keine andere als die Schmidtische Autorität hat, Orchis Jaziflora ist eine ermblüihige O, Mo- rio L. O. ovalis fehlt im Horb. Nach der Abbildung ist es O.. mascula, und zwar eine merkwürdige Varietät mit weniger tief zerschlitzter und ge- kerbter Lippe. OÖ. Columnae ist nach Herb. und Abbildung Ö. ustulata L. und zwar ein grofses Exemplar, bei dem auch die Blumen etwas grölser sind, und der mittlere Zahn der Lippe etwas: deutlicher her« vortritt, was Schmi dt ; bowos: die Lippe 5. lap- pig zu nennen, ’ O. variegata, moravica, pallens, odoratissima, abortiva, suaveolens fehlen im Herb., und die Ab. ‚bildungen sind aus Jacquin, die letztere aus Villars entlehnt. O: longebräcisata und oruenta gehören nach den Abbildungen zur O. latifolia L O. eomosa ist maculata L. mit einer noch wenig entwickelten Achre. Satyrium hireinum, nigrum, Epipogium, Ophrys lilifolia, paludosa, monophyllos, Monorchis, und alle Species von Arachnites besafs er theils aus Alpen und andern Ländern, theils kopirte er nur selbe aus andern Werken. Salyrium ferrugineum und alpinum sind von viride L. nicht verschieden. BE 422 „ ‚Helleborine succulenta ist Ophrys Nidus avis L. Serapias grandiflora ist im Herb, S. rubra L. in der Abbildung S. lancifolia mit purpurrotben Blumen, wie sie mir noch nicht vorgekommen ist. Valeriana sylvatica ist eine im Schatten hoch ‚ind Zärtgewachsene Y. dioica L. ‘ .P. .tripteris, ‚montana und saxalilis hatte er nur aus den Alpen, Preumonanthe purpurea ist Gentiana pannonica Jacg. G. punctatae, acaulis, angustifolia sind aus den. Alpen, ‚adscendens ist Gentiana. Pneumonanthe | war. ‚major. Hippior bavaricum, uirieulosum eind e aus den Alpen: H. aestivum und vernum. Beide hatte Schmidt nur. aus den Alpen, obwohl..sie später in-Böhmen auf Wäldwiesen des Börnaunsr Kreises von Merk v..Merkenstein. aufgefunden wurden. Dem Umstande, dals Schmidt nur einzelne trockene Exemplare untersuchte, mufs man auch den von. ihm aufgestellten Unterschied in den Blumenoh- ren zuschreiben. H. aestivum ist. die gewöhnli- che Gentiana verna L.. die Reichenbach als G. angulosa M. v. B. in seiner Icpnographia 2. t. 129. $. 246 und 247 akbildete, während derselbe eben so unrichtig die G. imbricata Frochl. Hippion pusillum Schmidt Roem. Arch. 1. pı 1.8 3. f. 7. als verna $. £. 249. darstellte.. G. angulosa M. ». B. ist nach authentischen Exemplaren dieselbe Varietät der G, verna, die Schmidt früher in 425 Mayer's physikalischen Aufsätzen 1. p. 195. als G. Jirasekii später in Roem. Arch. 1. p. 15. 8. 4. f. it. als Hippion sexfidum beschrieb, obwohl Schmidt auch nur aus einem einzelnen Exemplare falsch die 6-theilige Blumenkrone herausbob. ‚Diese Var. unterscheidet sich vorzüglich durch gröfsere Blumen,. und gröfsere stumpfe Blätter. H. ver- num Schmidt sind hleinere: schmalblättrige Exem- plare von G. verna L. H. auriculatum ist G. campestris L. während H. campesire eine Var. von G. Amarella ist, mit breiten eylörmigen Kelchlappen, die auf eine fast unglaubliche Ärt abändern, wie ‚schon Schmidt ‚im -Roem: ‚Archiv. vortrefflieh bemerkte, aber sich doch selbst dagegen sehr versündigte. H. obiusifolium. Das, Exemplar, wornach die Abbildung gemacht wurde, ist aus Salzburg, je- doch sind. in der Abbildung die obern Blätter viel zu stumpf, und die Kelchlappen viel zu breit ‚dargestellt. Es ist dieselbe ‚Pflanze, die Bart- ling und Reichenb. iconogr. 1. £. 92. als G. spathulata dargestellt haben, und die ich von G. “lmarella L. nicht verschieden ansehen mußs. H. Gentianella ist, aus Salzburg, und ist G. Amarella uniflora, wie man sie in Menge äuf al- ‚len Gebirgswiesen Böhmens sammeln kann. Dieso und die vorherige konnte Schmidt fast aus kei- nem andern Grunde, als dafs er sie aus den Sals-. burger Alpen hatte, von G. dmarella trennen, H.. uxillare ist dieselbe Pflanze, die.Rei- 42% ‚chenb, iconogr. 2. 2.130. (aber nur mit einfachem Stengel) dargestellt hat. Ich habe die Pflanze oft beobachtet, aber nie ein sicheres Hennzeichen, um sie von der G. dmarella zu trennen,. auffin- den können, denn die Gröfse der Blumen und, ‚Länge der Intermodien sind sehr veränderlich bei dieser und G. Amarella, und ich stimme hierin Hrn. Sprengel vollkommen bei, dafs sie so wie G. uliginosa PP. nur Var. der G. dmarella sey, und zwar verdient sie G. Amarella siricta, so wie die G. uliginosa, G.. ‚Amarella tenella genannt zu: werden. Der Stengel ist nicht immer so ein- fach, sondern auch ästig, wie unsselbstReichenb. l. c. £. 129. f. 248, wo diese Var. als G. obtusi- folla W. aufgeführt wird, überzeugt. Androsace. lactea,' .Primula acaulis, Jarinosa sind aus den Alpen. e Soldanella Clusü ist die S. alpina der jetzigen Botaniker, und ist aus den Alpen. Lysimachia villosa (pubescens Herb.) ist I. punciata var. oppositifolia. L. rotundifolia ist L. nummularia, peduneulis Folio longioribus, die man schon im Hortus Eystet- tensis abgebildet findet. Campanula pulla, pusilla, Iinifolia (Scheuch- zeri): barbata, spicat& sind aus den Alpen, sibirica aus Oesterreich. Die C, barbata wurde erst spä- u ter auf dem Glatzer Gebirg gefunden. C. caespitosa ist von rotundifolia L. nicht ver- schieden, 425 C. pubescens. Das einzige Exemplar, wor- nach die Abbildung gemacht ist, ist aus den Salz burger Alpen, und ist ©. caespitosa Scop. (pusilla Haenke) var. pubescens. Reichenbach in iconogr, will hievon, so wie ,von Veronica peregrina L. böhmische Exemplare abgebildet haben, was of- fenbar falsch ist; von ersterer können die Exem- plare wohl Sieber’sche, .aber keine böhmische seyn, denn Sieber brachte sie oft aus den Al. pen, die letzteren können in Böhmen wohl kulti- virt, aber nicht wildwachsend gesammelt seyn; Campanula caespitosa, die Sieber aus den Alpen brachte, und ausgab, ist von Scopoli's caespilosg verschieden, und: verdient c Sieberi. ‚genaunt ZU werden. C. Rapunculus ist c. patulo,, corymbo magis. contracto. C. pumila ist ein zwergartiges ı- blüthiges Exemplar von C. persicifolia, die in Böhmen mit glatten und schuppenhaarigen Kelchen vorkömmt, C. urtieaefolia ist die im Schatten wachsende grofsblättrige C. Trachelium, pedunculis axillaribus sub-1- floris. C. peiraca ist glomeratu L. pubescens, bei der die achselständigen Blumenköpfe lang gestielt sind. Prismatotarpus hybridus ist falcatus R. et Sch. und scheint so wie P. Spooalum aus dem Garten genommen. Phyteuma Scheuchzeri ist aus,den Alpen, beio« nicaefolium und scorzonerifoltum aus Vi u ars ge- nommen, 426 “Ph. Charmeli und Micheli gehören zu orbi- ‚eulare' L. \ "Ph. nigrum so wie ovatum Schmidt und Willd. sind von P. spicatum L. nicht verschie- den, und zwar ist das erstere Var. spica atropur- ‚purea (Rapunculus spicatus flore purpuro -violaceo.. J. Bauh. hist. 2, p. 809.), das letztere Var. spica eoerulea (Rapuneulus spicatus coeruleus. C. Bauh. prodr. 32. &. 32.); Schmidt suchte erstere durch einfach und gleichgesägte Blätter von den andern zu unterscheiden ; ' aber in 'den meisten Fällen sind’sie scharf und ungleich gesägt wie bei den übrigen, ‘und die Form derselben ist überhaupt wie bei Phyteuma sehr unbeständig, so dafs ich, Exemplare mit, vollkommenen eyförmigen und länglichen Wurzelblättern, so "wie mit fast ganz- randigen Blättern besitze. ; ’ Echium violaceum ist zweifelhaft, da ih neu- ern Zeiten die Pflanze in Böhmen noch nicht ge- funden wurde, und im Herb. nur eine Blumen- ‚ähre vorhanden ist; so sind auch für Böhmen Heliotropium und Onosma noch zweifelhat. Symphytum bohemicum_ ist nach Herb, und Abbildung $. 'offieinale, flore albo. u Myosotis alpestris. . In Herb, ein Exemplar. aus den Salzburger Alpen, nach: welchem auch die Abbildung in der Flora entworfen ist, und folg- lich mit M. alpesiris Hoppe einerlei.:..Dafs weder Schmidt noch die Autoren der Flora czechica, diese Pflanze aufgefunden haben, beweiset der _ 427 von ihnen falsch angegebene nasse Standort, denn, sie. wächst an Felsen, wo ich sie selbst zuerst in den Sudeten in Gesellschaft der Sazifraga niva- lis auffand. ' M. nana ist ächt im Herb. und Abbildung, ist aber aus den Alpen, nicht den Sudeten. Hyoscyamus bohemicus fehlt im Herb. und den Abbildungen und ist höchst währscheinlich einex= lei mit H. agrestis W. RK. Verbascum thapsoides und bicolle gehören ohne Zweifel zu den neuen Schraderischen Arten, von ersterem ist ein sehr zerstörtes Exemplar vor- handen, das nach "den langen: Nebenblättern zu Py. eyspidatum Schrad, gehört, Piola alpina nach Herb. und Abbildung‘ ist vom Schneeberge in Oesterreich. P. purpurascens. Fehlt im Herb. Nach der Abbildung ist es W. hirta stolonifera, und zwar ist. ein liegender Ausläufer, den Schmidt für den Stengel der Pflanze: hielt, abgebildet. " Die Afterblätter sind fein bewimpert, die Wimpern oft kaum sichtbar. Ausgezeichnete Exemplare “ dieser Pflanze habe ich aus Corsica, bei denen höchst merkwürdig, dafs diejenigen, die stumpfe Blätter haben, auch stumpfe Kelchblätter besitzen, denjenigen aber,-die meistens spitzige Blätter ha- ben, auch zugespitzte Keichblätter eigen sind. -P. rupestris. Eine sehr ausgezeichnete, aber in neuern: Zeiten oftmals übertaufte Art; denn VW. arenaria DeCand. Alionii Pis. glauca MB. und 4 + machen könnte. 428 livida Kit, müfsen als Synonyme hieher gezogen werden.. Die Blätter sind stets klein, aber in der Form sehr wandelbar, und aus der nierenförmi- gen in die herzförmige übergehend. Schmidts Exemplare und Abbildung der Flora haben mehr herz - als nierenförmige Blätter, und Bierchen der AbbildungBReichenbach's, icönogr.1.8.72. f. 14% am meisten. Dafs aber nicht allein die Form der Blätter besonders bei den später in Stengel aus wachsenden Arten, sondern auch die Form und Länge des Spornes und der Kelchblätter sehr ‚wandelbar seyen, zeigt sich bei jeder Art, die man in Menge vergleichend untersucht, so dafs man ‚letztere allein berücksichtigend, aus der übrigens sehr ausgezeichneten 7. mirabilis auf einem und demselben Standorte mehrere sogenannte Arten, wie diofs ‚bereits bei mehreren ‚geschehen ist, ' V. neglete, Wenn man nach. Hayne P. ericelorum Schrad., von der man die weifsblühen- de Var. gewöhnlich in Gärten als Y. laciea kul« tivirt, als die wahre canina L. annimmt, so 'igt Schmidt's Pflanze die gewöhnliche canina dut, (sylvestris und Riviniana Reichenb. icon. 1. t, 94 und 95.) die Lamark, Kitaib. und Schultes sehr ‚gut P. sylvestris nannten, P, canina Schmidt . früber Y%, apetala genannt, ist eine Var. davon aus schattigen WYäldern mit länger zugespitzten Blättern und blumenblattlosen Stengelblumen. So ist auch Y. nummularifolia Schmidt nicht die von Reichenb, ionogr. 1. f. 150 und 151 vorgestell- 429 te Pflanze, sondern sie gehört zur sylvestris, und ist Far. folüis paroulis, caule brevissimo. Schmidt’s Exemplar ist im ersten Frühling gesammelt, und fast‘ stengellos, und daher von ihm unter die stengellosen gebracht, welchen Zustand er doch leicht auch bei der . rupesiris hätte bemerken können. Y. Ruppi (laneifolia und Ruppit Reichenb. icon,) scheint eine zwischen canina L. und: mon- tana mitten innen stehende Art zu seyn, die, ob- wohl ich böhmische Exemplare besitze, ich noch nicht Gelegenheit fand, lebend zu beobachten. Sie unterscheidet sich vorzüglich von canina, durch einen mehr- aufrechten ‚verlängerten Sten- gel, und länger an der Spitze vorgezogene Blätter; P. montana ist montana L. (persicifolia Roth, Reichenb. icon. 1. t. 100.) von welcber 7. montana Reichenb. I. c. t. 08, die mir auch Schrader als P. supina mitgetheilt hat, und /‘, lactea Reichenb. t. 09. als Varietäten zu betrachten sind. - V. saxatilis ist eine in Böhmen häufig an Felsen wachsende ganz gelbblühende Var. der 7 tricolor L. In Pohl’s Flora boh. ward sie falsch zu P. lutea Huds, eigentlich sudelica W. gezogen, und hat dadurch bei Roemer und Schultes und Reichenbach Anlafs zu vielen Schreibe. reyen gegeben. Scabiosa bohemica. Das Exemplar ist schlecht, erhalten, doch leicht zu erkennen, dafs es S. ar- vensis L. var. glabraia sey. \ .. Iris squalens und variegata bleiben als böhmi- . 4350 sche Pflanzen zweifelhaft, da die wildwachsenden Exemplare im Herb, fehlen. . "Gladiolus communis. In der Abbildung ist die Gartenpflanze, im Herb. G. imbricatus, der auch in Salzburg wächst. :Allium senescens fehlt im Herb,, ist aber nach der Abbildung ein grofses Exemplar von 4A. an- gulosum, oder umgekehrt, denn beide sind noch nicht gehörig getrennt. A. montanum ist die sehmalblättrige Var. von angulosum. . , Ornithogalum pusillum., Schmidts Pflanze ist um Prag gesammelt, und dessen Abbildung ist genau davon entnommen. Ich selbst fand unter meinen alten Doubletten ein Exemplar, bei dem aber der Schaft $mal so hoch ist als bei der Schmidtischen, übrigens aber damit überein stimmt. Sie ist von O. pusillum Presl ezech. zu der eigentlich das Synonym von Clusius gehört, verschieden. O. pusillum (Schm. excl. syr.) bulbo, folioque . radicali lineari basi canaliculato solitarfö; scapo sub-2-Boro, pedunculis laxis, petalis linearibus acutiusculis staminibus duplo longioribus, spatbis oppositis lanceolato -linearibus. Die Blumenstiele sind ungleich, sehr schlapp, fast überhängend, die Blumenblätter länger, schmäler, mehr zugespitzt, . weniger ungleich, und die Blumen überhaupt: dem O. pratense Pers; am meisten verwandt, während die von O. Clusü dem O, luteum L, am nächsten stehen. A5i O; Clusii (pusillum Presi. ezech. n. 534.) bul- bo, folioque radicali lineari basi canalieulato soli- tario; scapo sub 3-floro, pedunculis umbellatis strietis, petalis inaequalibus, exterioribus obtusis- simis, spathis oppositis lanceolato - linearibus. Die Häute des Zwiebels sind dunkler, bräun. lich, nicht gelblich, der Schaft stärker meistens, 3-blüthig, die Blumenstiele. kürzer, fast gleich- lang und gedrängt, die Blumen kleiner, Die Ab- bildung von Clusius, obwohl sie nicht durchaus vollkommen zu nennen ist, drückt doch den Ha« bitus der Preslischen Pflanze viel besser aus, als die von Reichenbach. . : O. minimum, Ist in der Abbildung richtig, im Herb: aber O. pratense, wo Schmidt ‚auch das minimum unter den Variet. des O. luteum hat. (Beschlufs folgt.) ll. Correspondenz. . In Folge meiner Untersuchungen über die Ein» wirkung. der narkotischen Gifte auf Pflanzen, hat sich mir das merkwürdige Resultat ergeben, dafs weder Opium, Conium, Ciecuta, Hyoseyamus, Bella- donna, Nux vomica u. dgl. m. auf keine Weise auch nur irgend auf Vegetabilien specifisch giftig einwirken. Saamen leimten in den verdünnten Infusionen oder frischen Säften jener Narcotico- rum, und namentlich wuchsen Zwiebeln Monate lang in jenen Flüssigkeiten. Eine Pflanze der Mimosa pudiea, die keinesweges in ihrem Boden sondern in einem Gefäls. mit Wasser befindlich war, ward mit 6 Unzen Opium eingeschlossen. ‚ Yon 3 en an 452 Vier Wochen lang schlofs dieselbe ihre Blätter regelmälsig Abends und öffnete sie früh; um diese Zeit fieng sie an, dieselben zu verlieren. Kine andere jedoch, die als Gegenversuch nur in Was- ser befindlich, ohne mit den Ausdünstungen von Opium in Berührung zu kommen, verlohr eben- falls um jene Zeit ihre Blätter, daher also auch bei ersterer nicht Folge der endlichen Einwirs kung des Opiums, sondern des widernatürlichen Standorts. So gelang es mir auch selbst in der so gifigten "Wurzel der Cicuta virosa Erbsen und Hafersaamen nicht nur zum Keimen, sondern auch zum Fortwachsen zu bringen. — — — So sehr auch Dutrochet in neuerer Zeit die Existenz eines Nervensystems in den Pflanzen zu beweisen . bemüht gewesen ist, so wenig ist ihm diefs doch, ‘ meiner Ueberzeugung nach, gelungen, und ich habe es mir zunächst zur Aufgabe gemacht, als unerläfslich nothwendig zu meiner künftigen Ab- handlung der Beobachungen über die Einwirkung der Gifte auf Pflanzen, den Ungrund seiner Be- ' hauptungen, auch aus anatomischen Gründen dar- zuthun. Ich sehe eben im Fehlen des Nerven. systems ‚bei den Vegetabilien den Grund und die Ursache ihrer von der thierischen Welt so ver- s£hiedenen Aeusserungen der Irritabilität, und ich möchte den erstern am liebsten gax keine Irrita- bilität, sondern nur durch die Lebenskraft erregte Spannkraft zuschreiben, und hieraus alle Erschei- nungen der Bewegung hei denselben erklären. : Breslau, Dr. Göppest, FF 1 oT a a b Pa oder. ”. * 2 n ... we kz Den a ıiE %, v Botanische ZN 1, De, uts sche, Li te ratur u oa jet . I, Reltpuiad Haenkeanae,; sew Descriptiones. el :icones plantarum:, quas in Americameridionali :eti!bo- reäli,; in’ insulis Philippinis.et;:Marianis .eollegit Thaddacus Haenke. Faso, Ir. (Renchlaik ) ‘ sure, z Sch. Amarillideae, bearbeitet, von: ‚Han. Di. Presi. dmaryllis tubiflora L’Herit. und dma- rylli Reginae L. sind bekannt; bei letzterer ist Peru bei-Huanocco ein neuer Fundort; sie weicht auch-.durch den etwas längeren Griffel ab. Sphae=. rotele. Perianth. superum, corollaceum, tubulosum, fauce nudum, limbo 6-fido, .aequali, erecto; laci- niis ovatis, obtusis, planis. 'Stam. 6., fauci inserta, Filamenta ereota, Stigm, hemisphaericum, ‚Ova- rium trigorium,.triloculare, polyspermum.. Ab.4dma- zyllide diversum ob stigma capitatum,. perianthii limbum ‚6. fidum,''ereetam'et. fauce nudum. Sphae«. votele peruviana Presl."T. XVI:£i,2., wozu; Hr. Presl.mit ?.dmaryllis eyrtanthoides Bot..Mag.2399° ‚ eitirt, Hr, Presl bemerkt. sehr; richtig,. dafs. ihm, dmaryllis eyrtänthoides_ und.;ignew zu dieser ‚Gas, ‚ Ee Be EZ tung zu gehö ren scheinen, Bi ist Heß aber schon früher. von Lindley in dem Botanieal Register und in den: Transäctions of: the Horticultural So- ciety berührt worden, und wir hätten gewünscht; ‘dafs zur "Vermeidung von Synonymen der von. „Lindtey für diese' Gruppe aufgestellte:Gattungs. Namen Phycella beibehalten worden, wäre, dmaryl. lis cyrtanthoidesSims, dürfte wohl kaum zu Pres!'s Pflanze gehören, dä’ah letzterer die Blumenröhre an..det- Basis’ viel 'mehr. verengert, und ‚der,:Saum vollkonimen (aufrecht-ist. — „Grinum. ‚gracile. E, Meyers scapo:gracili, foliis lanceolatis integerri- mis«breviore ; involucro bipartito; floribus 6, ses« silibus; perianthii tubo Ailiformi, longissimo; limbi. laciniig- erectis, acutis,.tubo duplo'brevioribus; sta- minibus 'subdeclinatis.::Insula Luzon!. S: 121. dl strömeria fimbriata. Ruiz: 'et!' Pav..und #iströmeris Salsilla L., beide: bekannt. Zu letzterer öicht Hr, \ Meyer als Varietät Humboldt's Alströmeria torta, womit wir kaum übereinstimmen können; Alströmeria albiflora Presl; caule:execto, glabro; foliis liniearibus; -sessilibus, planis; umbellä 3.6- flor&; involuoro'foliaceo ‚pedicellos -subbifidos sus Herante} sepalis‘3 superioribus 'obovatis, denticu- Hatis, exterioribus‘ 2 oblongo-lanceolatis; antico . impait, lanceolato, dentieulato.: T. XXU. £ 1. In Cordilleras- ‚de Chile. : Hr.Meyer ‚bemerkt in einer . Note zu "lieser "Art, dafs “Linnes‘ Alströmeria Ligtw in zwei Ärten - zerfallen :niüsse, : was früher schon 'Sims it ‘Botan, Magazind.rügte; «er nennt 455 Linn ds Pflanze: Alströmeria Feuilleana: und zählt darünter’ ausser Linn, auch‘ Fenillee: und: 4. albiflora P'r.esl; die andere niennt er :Alströmeria Curtisiana (eaule erecto;:foliis subulatisz: umbellä simplici paueiflorä; periänthii subbilabiäti :sepalis omnibus 'acutis, :antico postieo-triplo breviore).und - zählt dazu A: Zigtu Linn. fl; Suppl. Curt:.Bot. Mag. 125 und: Redoute Lil, 40. Cenel. ‚Syn Keuill). Hr. Presl: bemerkt aber; wie ‘wir ‚glauben mit Recht, dafs seine Pflanze sowohl von Feuill&'s, als von Ruiz und Pavon’s Pflanze. verschieden sey.' 8. ’122. Alströmeria spathulata Presl; ‚caule erecto} 5 toliis’ spathulatis mücronulatis, oartilagineo - marginatisz glabris; umbollä‘ pauciflorä ; involucro Soliaceo pedicellos ı -floros aequante; sepalis'sub= conformibus, apiculatis. Tab. XXI. £. 2, -Wahr- scheinlich aus Peru, S$. 123. Bromeliaceae von. Hrn. Dr. C.B. Presl bearbeitet. Pourretia ferru- ginea Spren &: ‚oder Pitcairnia ‚ferruginea Ruiz et 'Pav. Poürrelia inermisM ey.er;:foliis integerrimis; panieulä thyrsoideä; floribus erectis; calycis laci: niis acuminatis; seminibus scobiformibus. T. XXIIL Eine schöne neue Art aus der Provinz Huanocco in Peru. S. ı24: Guzmännia trieolor Ruiz et Pavı aus Guayaquil; Tillandsia distycha H, et Bonpl; eben. däher; Tillandsia azurea Presl; foliis 'ärgenteo - lepidotis; apice lineari-subulatis; spicä panieulatä Jaxä; Nloribus distantibus; 'bracteis calycem super- antibus; infimis argenteo-Iepidotis. Tab. XXIV: In montanis-ad Huanocco: - S. 125. . Tillandsia hus Ee2 156 milis Pres]; foliis argenteo-Jepidotis, recurvato - ‚arcnatis, imbricatis, lanceolato -linearibus, apice subulatis, basi dilatatis; spicä laxiuseulä, simplici, sessili, pauciflerä; bracteis calyce brevioribus ca- Iyceque: lepitodo-argenteis. In Chili. Tillandsia “paleacea Presl; foliis densissime .argenteo-palea- _ ceis, lineari- subulatis, canaliculatis, reflexis; spicä simplici, pauciflorä, contractä; bracteis glabrius- “ulis calyeis longitudine. In Chili. Tillandsia nar- theciöides Presl;. foliis -glabris, linearibus, .planis, apice’subulatig; spicä racemosä simplieissima; flo-. ribus -distichis, :patentibus; bracteis glabris caly- eis. longitudine; capsulä lineari - elongatä, Ad’ Guayaquil. Tillandsia triglochinaides. Presl; foliis _ argenteo-lepidotis, linearibus, planis, apice subula- tis, canaliculatis, basi dilatatis spicä simplicissimäz ' Noribus distichis, erectis, appressis; hracteis glabris, calycis capsulaeque longitudine. AdGuayaguil. Der vorhergehenden sehr ähnlich, $. ı26. .Liliaceae. Lilium quadrifoliatum E. Meyer; foliis quaternis,- verticillatis, ovato-lanceolatis, glahris, 5-neryi- . bus; floribus subbinis cernuis ; sepalis. patentibus, immaculatis. Vom Nootka-Sund oder den Mulgra- ven. Dem Lilium kamischatsense zunächst stehend, S..127. Asphodeleae. Phalangium ramosissimum Presl; glabrum, foliis lineari-lanceolatis, planis; scapis :apice paniculato-ramosis; spieis multifloris, stylo filiformi - setaceo, longitudine perianthii. . Prope Acapulco... Auf derselben Seite bildet Hr. Presl aus Poniederia hasiata und vaginalis eine A37 neue Gattung, die er Mönochoria nennt und so definirt: Perianthium inferum, 6-partitum, pa- tens, persistens; laciniis 3 exterioribus. latioribus, Stam. 6; filamentis subulatis, planis, uno majore. Antherae oväto- oblongae; illa in filamento majori major lineari-oblonga.’ Stylus-conicus, persistens. - Stigma globosum, paryum, Caps. ovalis, trigona, 3-locularis, polysperma. Sem. minuta, oyata, dis- sepimento membranaceo inserta. Differt a Ponte- deria: perianthio profunde 6. partito ; staminibus fundo periantii insertis, imo majore ; inflorescen- tiä fascioulata. Die Beibehaltung dieser Gattung dürfte vielleicht noch einigen Zweifeln, unterlie- gen; vielleicht dürfte.sie aber auch fester be- gründet"werden, wenn mehrere der yielen neuen - aus Brasilien etc. gekommenen Pontederien ge- nauer bekannt sind. $. ı28. Allium cernuum Roth, vom Nootka-Sund. Allium graeile Ait. aus Peru, Hr; Meye r behauptet in einer Note hiezu gegen Her, dafs Allium inodorum Ait, durch einen dop- pelt längeren Schaft, ‚drei mal längere Blüthen- stiele, ‘welche viermal länger sind als die Schei- de, durch doppelte gröfsere, länglich.- spathelför- mige stumpfe, nicht elliptische,. etwas spitzige Ein- schnitte der Blumenkrone von 4. gracile Ait.' ver- schieden sey. Letzteres’ist nach ihm, 'eine:süd- amerikanische, ersteres eine nordamerikanische ‘ Piläanze. Zu diesem nordamerikanischen Allium inodorurk: Ait, zieht er All. striatum Bot, Mag. 1524 und Ail. inodorum: ‚Bot. Mag. 1129; sp. ‚wie 138 AU. fragrans Pursh und Ornithogalum bivalve Linn.- Die gezogenen Exemplare des il. siria- _ tum Jacg., welches vom Vorgebirge der ‚guten Hoffnung seyn soll, sind nach Meyer durchge- hends All. inodorum Ait. Wie steht es nun aber mit All, fragrans Vent., das Meyer zudem süd- americanischen A. gracile Ait. .citirt, und welches nach Poiret aus Africa stammt, und wie steht es: mit der nepal’schen Varietät des dllium fragrans? Soll man nach jedem Vaterlande eine eigene Art annehmen? Wir gestehen, dafs ‚wir trotz Hen Mey,er’s Auseinandersetzung noch sehr im Dunk. len über diese Art sind. Auch Don hat in seiner schönen Monographie: de dllio,noch einiges hierüber zu wünschen übrig gelassen. $. 129. Colchicaceae. Tofielda glutinosa Smith oder Narthecium glutino- sum Mich., vom Nootka- Sund oder den Mulgraven, S. 130. Asparageae,. Dianella nemorosa, Lam, von den Marianischen Inseln. Zuzuriaga radicans Ruiz. et Pav., aus Peru. S. ı3ı. Smilaceae ‘von Hrn, Dr. Presli bearbeitet. Smilax bracteata Presl; caule striato- ‚angulato; ramis inermibus vel acu- leis parvis rarissimis.aculeatis; foliis ovatis, re« curvato- acuminatis, 5 -nervibus, glaberrimis;. pe- dunculis langitudine petioli basi hibracteatis. ‚In insula Luzon, Hierzu zieht Hr. Pres] fragweise: Smilax. perfoliata Lour. — Smilax officinalis Humb. etBonpl. aus Mexico. — Smilax luzonen- sis Presl; caule striato - angulato, aculeis-rectius« culis sparsis aculeato,; foliis oblongo „lanceolatis; ” 459 ' trineryibus, recuryato- mucronatis, Coriaceis,. &la« bxis. In insula Luzon, Smilax tubercylata Presl; caule angulato, scabro, aculeato; aculeis ‚rarist sparsis, rectiusculis;- foliis.caulinis cordatis, 7-.ner« vibus, subcoriaceis: rameis late ovatis, retusis, mucronatis, 5-nervibus, membranaceis; nerro.me- dio basi aculeato; pedunculis. petiolo duplo: Non, gioribus, Guayaquil. Smilax subinermis Presi; caule tereti, aculeis minutis ‚rarissimis- aculeäio}; foliis 5. nervibus, acuminatis, coviaceis; inferio- yibus oyatis, superioribus lanceolatis ; "pedunculis petiolum subaequantibus. ‚Aus Peru oder aus Chili. Majanthemum bifolium Desf. (Convallaria bifolie L.)'vom. Nootka-Sund. oder den. Mulgraven, und doppelt, gröfser und.stärker, als unsere europäi- sche; die Blätter sind weniger. behaart. 8.233. Dioscorineae,: von Hrn. Dr. Presl bearbeitet, Dioscorea. hastata Presl; foliis alternis, hastatis, ‚glabris j obtusiusculis, 7. nexvibus, basi truncatisz zacemis compositis; .caule-tereti... Prope Acapulco, Dioscorea sapindoides Presl; R folüüs, alternis, 159 See nach Para, oder nach S. Maria de Belem, wie die Hauptstadt dieser Provinz eigentlich heifst, mit welchem Örte sich auch dieser Band endet. Der folgende soll die.Reise auf dem Ama- zonenstrome bis Rio Negro und Ega, und von da, wo sich die beiden Reisenden trennten, um ein grösseres. Gebiet zu umfassen, bis nahe an die spanischen. Besitzungen. enthalten. Obgleich der sehr abgekürzte botanische. Aus- zug aus dem vorliegenden.Bande nur eitiemi klei» . nen Theile des Buches gewidmet seyn..kannte; indem Hr. von M. geflissentlich, um Wiederhos. lungen zu vermeiden, nur. sparsam als Botäniker auftritt; die weitläufigern Pflanzenbeschreibungen und botanischen. Bemerkungen: für- andere ‚grofse Werke bestimmend, so wird gleichwohl jeder Leser schon daraus ersehen, mit welchem Fleisse, mit welcher Aufmerksamkeit die beiden reisen“ den Gelehrten überall geforscht. und gesainmelt haben. °. Man mufs. ihre’ Sammlungen in Mün- chen selbst gesehen haben, 'um über den natur- historischen Reichthum zu urtheilen, welcher die Frucht dieser Reise war. - . Keinen kleinen Theil des Buches nehmen die ‘änthropologischen und’ 'zoologischen Nachrichten ein, einen sehr grofsen die mineralogisöhen; geo- logischen, und allenthalben kommen die wichtig- sten statistischen Notizen mit sehr genugthuender Bestimmtheit von mh Ps Pu x 460 In, Ueber die zweifelhaften Pflanzen der Flora Bo | ‚'hemmioa Schmidt’ s, von Hrn. Prof. Tausch, a “ (Beschluls. ) ""Nartheeium ossifragum. Die Abbildung ist richtig, und gewifs nur aus anderen VVerken ent- “ ’ leint, da die Pflanze im Herb, fehlt.‘ Epilobium latifolium. Die Abbildung ist aus der Flora dan. genommen, die Pflanze selbst fehlt. E.ulpestre. Schmidt’s Pflanze und Abbil- dung ist'E. origanifolium Lam. alsinefolium Smith. \ (Boec. mus. t. 15. Reichenb. icon. 2. f. 314, wo aber der Aeckige Stengel übergangen wurde). Sid ist sehr häufig im Riesengebirge, ändert aber mit - einfachem und ästigem, manchmal sogar fast ein- blüthigen Stengel, (Bocc. mus. t. 108.) und ist oft so Kein, zwergartig.und kleinblüthig, wie... al- fihum, und eine sölche‘Var. dürfte .das..von Rei- chenbach. I. c.. J. 315.. dargestellte: E.' Hörner. manni seyn, " - E. nutans. Ist eine eigene Art, die dem = . E.. :alpino L. zunächst steht, und in den..moo= sigen.Sümpfen des Riesengebirges,. wo sie ge- wöhnlich von reisenden. Botanikern als E. alpi« num gesammelt wird, äusserst häufig, und mei- stens heerdenweise wächst.. Schmidt s Exem- plaxe, nach welchen. die Abbildung gemacht ist, sind aus den Sümpfen- des gen. bei Gottes-. gab, Was Reichenbach icon. 2. 8.197, und nach selbem Sprengl. sysi. suppl. p. 151, für E. nur tans Schmidt ausgaben, ist weder die Schmid- ' 461 tische Pflanze, noch kann ich es für mein E. hy- perieifolium _ erkennen, da dieses letztere nie fa- denförmige Ausläufer hat, wohl aber ist es ei- ner breitblättrigen Var. von E. palusire, die ich auch in den Sümpfen des Riesengebirges sammel- te, so ähnlich, dafs ich fast-zweifle, ob die zer- gliederte Blume mit der 4-theiligen Narbe auch ‚wirklich von den abgebildeten Exemplaren ge- nommen worden sey. a E. nutans: stigmate indiviso; caule ascenden- te basi stolonifero 4-gono paucifloro; folüis el- liptieis obtusis subintegerrimis nitidis; germini- ‚bus incanis,, E. nutans ‘ ‘Fl, dan, t. 1387.- ‚gehört ‚hieher, ich- habe auch Exemplare aus ‚Norwegen und. Island im Sieber’ schen »Herbar verglichen. Der 'an der Spitze mit den Blumen überhängende ‚Stengel wird bei allen Arten dieser Abtheilung (Lysimachion) angetroffen, doch fällt er bei die. ser am meisten auf, da der Stengel immer nur einfach und wenigblütbig ist: .- Die Blätter der Ausläufer sind fast rund, die untersten Stengel- blätter eyförmig- elliptisch, die obern schmäler, ‚aber immer elliptisch, entweder sind sie ganzran- ‚dig, oder etwas und zwar entfernt gezähnelt. Die „Blumen sind gröfser, als bei E.. ‚alpinum. _ .- E, alpinnm. Schmidt's Pflanze ist aus den Salzburger Alpen, und wurde von ihm. anfänglich für neu-gehalten, und EB. ‚glacigle genannt, Ich habe diese Pflanze wirklich im Rüesengebirge auf- gefunden, und- auch von ihr, so wie von E. nulans, Exemplare für die Siebersche Flora. austriaca ‘ + 462 exsicc. gegeben. Sie gehört zu den seltensten "Pflanzen ‘des Riesengebirges, und unterscheidet sich von E. nufans schon hinlänglich durch den | verschiedenen. Standort, da sie nicht in nassem Moose, sondern in den mit Sand ausgefüllten nas- sen Felsenspalten wächst. E. alpinum (Fl. dan. t. 332.) stigmate indi- viso; caule decumbente basi stolonifero 4- gono paucifloro ; foliis ovalibus obtusissimis subinteger- rimis nitidis; germinibus glahris. Die Blätter sind bei ausgewachsenen Exemplaren immer deut- lich gestielt, aber immer sehr stumpf zugerundet, entweder ganzrandig, oder auch fast gezähnelt, Die Blumen sind in den obern Blattachseln fast aufsitzend, aber die Fruchtstiele wachsen lange aus, und sind oft länger als die Kapsel selbst. Der Fruchtlinoten ist dem blofsen Auge kalıl, mei- . stens purpurroth, wie bei E. alpesire, aber nie- mals weifs seidenartig, wie bei E. nutans. Polygonum viviparum fehlt im Herbar. Die von Schmidt in Rieger’s Archiv der Statistik yon Böhmen angeführten neuen Gräser, sind, soweit das Herbar reicht, unbedeutende Va- xietäten der gemeinsten Gräser, die ihm nach der Grölse und Farbe der "Theile, wie diels über-- haupt bei diesen Pflanzen am meisten auffällt, verschieden geschienen haben mögen, und es ist‘ fast der Mühe unwerth darüber zu schreiben, doch da sie in Pohl’s tent. boh. angeführt wer- : den, will ich diejenigen in Kürze anzeigen, die im Herbar vorhanden sind, 0 465 Panieum agreste ist viride L. Agrostis paradoxa ist Spica venti L. interrupta ist mexicana, die wahr- scheinlich aus einem Garten entflohen ist, so wie Poa abyssinica, die dann Mayer bohemica ge- nannt hat. Agrostis alba L. hat er unter folgenden Namen: A. praiensis, tenella, capillaris, pumila, stolonifera, Calumagrostis tenella, die er auch als splen- dida hat, ist A. Pseudophragmites Schr, Aira glauca und maxima sind cespilosa L. die er auch noch als canescens und diffusa hat. Melica Bauhini ist ciliata L. dvena moniana ist pratensis I. A. ‚fragilis ist Poa uitans Schrad, monstrosa spiculis Subeori- positis. " oe u Poa paradoxa ist serotina Schr. Poa saxatilis, rupestris, ruderalis, montana, einerea sind prätensis L., P. Pillarsi ist trivialis Schrad, - Festuca varia, altissima und heterophylia sehö- ren Zu F. zubra L. Er Bromus. glaberrimus ist secalinus Lo; oillosus ist squarrosus L., simplex ist racemosus L., altissi- mus ist giganteus L. - Elymus arenarius ist Triticum caninum Schrad. Triticum Junceum ist repens var, spica majort, ı ‚Polypog gon monspeliensis, Phleum arenarium, Avena wersicolor, Aira subspicata, und Poa mari-. tima: fehlen im 'Herbar, und bleiben fü ür die Flora e boh, "höchst zweifelhaft. = i Seirpus salinus ist im- Herbar, und ist mariti- mus var. spiculis capitato - congestis. .Die.:"'von S 46% Schmidt ‘in. Mayers physikalischen und seinen . eigenen Aufsätzen, und den Abhandlungen der RK. böhmischen: Gesellschaft der Wissenschaften be- schriebenen : und- angeführten seltenen Pflanzen Jafsen sich leicht auf die itzt 'bekannteren redu- zieren, wie bereits mit mehreren in Pohl’s Flora geschehen ist; so ist Cucubalus italicus, Stlene ne- moralis W. RK, Dianihus alpinus ist caesius, Erica einerea ist vulgaris var foliis longioribus, Scorzo- “ mera. bohemica ist humilis var, eaule. elongato; so’ ist. auch Gentiana plicat« Roem. Arch. 1. p. 13 2. f. 1. nichts andres, als G. asclepiadea flore terminali' solitario, wie ich sie selbst schon im. Riesengebirge gefunden habe, und Poientilla ses silis aus Salzburg ist P. aurea L. var. subacaulis. Schlüfslich mufs ich noch bemerken, dafs nicht allein mehrere Schmidtische Pflanzen in Böh- men nicht aufgefunden werden konnten, da sie ‚eigentlich ;der Alpen. Flora angehören, sondern dafs man auch die von Mayer neu bekannt ge- machten noch immer vermilst, und vielleicht aus ' demselben Grunde, ‚weil sie nicht böhmisch, son- dern sibirisch sind, wenn ich das oft darüber ausgesprochene Urtheil des verstorbenen Prof. Jos, Mikan, eines Zeitgenossen Mayer's, an führen. darf, der behauptete, dafs Mayer, der die meisten Pflanzen der Flora sibirica.von Gmelin . erhielt, einzelne Exemplare verlegte, und bei sei-- nen sehr ausgebreiteten Geschäften darauf ver- gals, und nach längerer Zeit selbe für köhmisch u hielt, ner en j A Flora Ä oder Botanische Zeitung. Nro. 30. Regensburg, am 14. August 1828, uk — ren mem I. Deutsche Literatur. Supplemente zur Lehre vom Kreislaufe; - von Dr. A.F.T,C. Mayer. Prof. ord. der Anatomie zu Bonn ete. I. Heft. Supplemente zur Bio- Iogie des Blutes und des Pflanzensaftes. „ (Beschlufs. ) H.. Mayer’s Beobachtungen an \ Antheri- cum rostrafum und Tropaeolum. majus kann Rec. nicht bestätigen. Nach Hrn. Mayer sollen sich die grölseren und die kleineren Kügelchen (!) aus Tropaeolum majus in einen Wassertropfen ge- lafsen, deutlich bewegen, und selbst ein Haufen derselben, soll. eine Strombewegung annehmen, doch Rec. mufs es gänzlich verneinen. Ferner machte der Verfasser auch an mace- rirten Blättern der Yallisneria spiralis Beobach-. tungen, und bemerkte hier das Ziehen, Wandern und Strömen von Kügelchen aus einer Zelle in ‘ die andere. Noch viele. andere, erstaunenswür- digere Bewegungen bemerkte Hr. Verfasser, die dem Rec. aber nur in soweit Staunen erregen konnten, dafs man ihre Bekanntmachung noch in diesem Jahrhundert ‚durch den Druck: erlaubt; Be ‚68 : denn .die mikroskopischen Untersuchungen, die, ‚erst in neuern Zeiten mehr Gewicht erhalten ba-. ‚ben, würden dürch Beachtung obiger Bekanntma- chungen ganz entsetzlich verlieren. Folgende Stelle verdient wiederum angeführt - zu werden: „Als ich so die freyen Bewegungen‘ der Saftkügelchen durch mehrere Zellen erblick. te, konnte ich die Ansicht, dafs die Zellen der. Pflanzen durch eigentliche Scheidewände von ein- . ander getrennt würden, nicht mehr für die rich- tige erkenien; i indem das Eine das Andere auf- hebt‘* (hiedurch hätte doch Hr. Mayer einse- hen können, dafs seine Beobachtungen über die „ Saftbewegung ganz unrichtig sind! Rec.), „Ich konnte auch solche Scheidewände nie bemerken, obwohl ich gestehe, darüber noch nicht ausführ- liche Untersuchungen angestellt zu haben. Es scheint mir, dafs das Gew «be der Pflanzen (der phanerogamischen nämlich) aus einem Netze von Fasern, die immer paarweilse (Druckfehler) oder doppelt verlaufen, bestehe, welche Fasern ver- ‚möge ihre (!)"Elasticität, frei gelassen eine runde Gestalt annehmen,’ mit andern zusammenkommend ° aber eckigte Räume bilden, ebensoviel eckigte ‚Räume nämlich, :als' Seiten solcher Fasern zusam- menstofsen können. Beschreibt man drei concen- trische Kreise, deren Radien sich verhalten, wie . die Zahlen ı, 2, 3, trägt man. den Radius des mittleren in dem Umfang desselben sechsmal her- um, und macht die Winkelpunkte: des dadurch entstehenden Sechseckes zu Mittelpunkten neuer ' " 46? Kreise, welche den Radius des kleinsten zü Ra- dien haben, so erhellt aus einfachen geometrischen Gründen, dafs zwisehen die Umfänge des grölsten und kleinsten Kreises sechs, dem kleinsten gleiche, den gröfsten und kleinsten Kreis berührende, so wie auch einander selbst berührende, Kreise be- schrieben werden. Da nun indem Raume zwi- schen zwei solchen concentrischen Kreisen, nur sechs ähnliche Kreise sich befinden, so wird beim Zusammentreten derselben der mittlere Kreis in ein Sechseck umgewandelt, woraus sich also die im Allgemeinen sechseckigte Form der Pflanzen- zellen ergiebt. SE z , Sehr interessante Beobachtungen machte fer- ner Hr. Mayer an verfaulten Pflanzen von Che- lidonium majus, und begann alsdann die dicken Blätter der Vallisneria spiralis, vermittelst des Mikroskop’s im hellen Sonnenlichte zu beobach- ten; vetrmittelst welcher Beobachtungen er end. lich dahin gelang, dafs man in der. Pallisneria dasselbe Phänomen erblicken solle,“ das. Schultz im Chelidonium entdeckt hat. In einem andern Abschnitte auf pag. 40. han- delt der Hr. Verfasser von dem Einflusse des. Sonnenlichtes auf die Bewegung der Saftkügel- chen in den Pflanzen. Er glaubt gefunden zu haben, dafs das Licht das ganze Lebensschauspiel erweckt, ‘und’ behauptet ganz richtig, dafs das Licht das Wimmeln in Yallisneria und Cheltdonsum ganz deutlich hervorruft. 652 468° “ Ur. Mayer scheint natürlich nichts von je. ‚nen, im Schattenlichte angestellten Beobachtungen über diesen Gegenstand zu wissen, wie auch nichts von dem, in neuern Zeiten erhobenen Streit . über den Wirrwarr der durch direktes Son. nenlicht bewirkt wird, Sehr merkwürdig ist es indessen, wenn Herr Mayer diesen Wirrwarr, der durch direktes Sonnenlicht erzeugt wird, noch als etwas ganz Neues beschreibt. Endlich wird auch daselbst gesagt. „Es ist offenbar das Licht, welches die Saftkügelchen in Bewegung setzt, ihr Strömen, ihre Achsendrehung, ihr Kreisen und ihre Rotationen erweckt. „So ist es wohl auch das Licht, welches die _ grolsen VYeltkörper in Umlauf setzt, und in ihrer Bahn erhält, denn was ist Anziehungskraft? ein leerer Name! So entfaltet sich alles Lebendige in dem Ele. mente des Lichtes und selbst die schwere Masse _ schwebt, von ihm bewegt, frei in den Lüften. “ Zu solchen Amssprüchen kann Rec. nur sein Be- dauern ‚aussprechen, indem an Hrn. Mayer, dem- jungen Botaniker, ein grofser Physiolog 'verloh- ren gegangen zu seyn, scheint, da er stets recht hohe Combinationen macht, aber fast beständig von falschen Thatsachen ausgeht, Wie mufs es bei Hrn. Mayer mit der Kenntnifs des Lichtes und des Baues des Welten- Systems aussehen? _ Von Seite 42 bis 49 beschreibt Hr, Mayer seine Beobachtungen an Chara vulgaris, die er sich zehn Stunden weit durch die Post kommen 469 liefs, obgleich sich die Pflanze im botanischen Gar- ten zu Bonn vorfindet, da Rec. sie selbst darin gesehen hat. Sehr weitläuftig beschreibt Hr. Mayer die . Bewegung eines Infusoriums in einem Interno- dium der Chara vulgaris, das schon längst. abge- storben war, und zeigt hierüber ausserordentli- ches Erstaunen. Hr. Mayer unterscheidet bei der Beobachtung des Charen - Phänomens zwei Bewegungen, einen motus incertus und einen mo« tus certus; unter letzterer Bewegung versteht er das wahre Phänomen der kreisenden Saftbewe- gung in den Charen, unter ersterer aber die Be= wegung der Infusorien, die in den. schon abge- storbenen Charen - Schläuchen entstanden sind. Die Beschreibung des schon lange bekännten Phä- nomens ist bei Hrn. Mayer in soweit umgeän- dert, dafs nach ihm statt der Saftströme, Ströme von Monaden in den Schläuchen der Charer vor- handen seyn sollen. . Der Verf. will sogar in den oberen Theilen der Pflanze die Monaden mit grü- nem Pigmente tingirt gefunden haben, wogegen aber die Beobachtungen anderer Untersucher streiten. „Der grüne Stoff,“ sagt Hr. Mayer, „wel« cher entsteht, wenn der Pflanzentheil an das Licht tritt, ist verbrannter Monadenstaub. In. den grü- nen Stücken, welche in dem Strome schwimmen, sind die Monaden-Kügelchen zu solchen grünen Massen zusammengeschmolzen. Durch dieses Zusammentreten werden die Rudimente der jun- gen grünen Schichte des Bastes gebildet.“ 410 Jetzt kommt aber der Herr Verfasser zum Ausspruche seiner Grundidee zu dieser Abhand. lung; er sagt: „Wer dieses schöne Phänomen (des motus incertus in den Charen nämlich. Rec.) in seinem ganzen Umfange und in seiner Klarheit gesehen hat, wer die freye, mannichfaltige, so’ viele Züge von Sinn und Willkühr zeigende Be- wegung dieser HKügelchen mit dem Auge ver- folgt hat, dem mufste die Idee sich aufdrin- gen, dafs diese Kügelchen T'hiere, ich möchte sa- gen, Liebensinfusorien, Lebensmonaden, .Urthiere seyen.“ Er machte alsdann noch einige nichts- sagende Beobachtungen und kam alsdann zu fol« gendem Ausspruche: „Es waltet also kein Zwei« fel mehr ob, dafs wir hier in dem Safte der Pflanzen, gröfsere und kleinere Urthiere vor uns haben, Thiere welche sich frei aus innerem Trie-: be, mit Sinn und Ordnung, nach einem ihren ein- wohnenden Gesetze im Kreise bewegen, diese Bewegung selbst ausserhalb der Pflanze noch ei- nige Zeit beibehalten, Empfänglichkeit für Reitze, Reitzbarkeit und ‚Empfindlichkeit zeigen.“ Bec. äussert sich hierüber, dafs Hr. Mayer einen ganz falschen Weg eingeschlagen hat, um eine solche Hypothese, wie sie hier vorgetragen ist, nur wahr- scheinlich zu machen, und hälte er auch den in dieser Hinsicht richtigen Weg eingeschlagen, so würde das Ganze mit einem WVortstreite geendet haben. Ein sich bewegendes Pflanzen - Atomehen ist noch kein Thier, Infusorien aber, die durch Fäulnils aus vegetabilischer Substanz ihre Entste«' 471 hung nehmen, die kann und muls Hr. Mayer als Thiere betrachten. Wann Hr. Mayer. aber glaubt, dafs die Genesis der Infusorien innerhalb, der Pflanze noch unbekannt war, so zeigt er hiemit nur die Unkunde in der Literatur’ dieses Gegenstandes. Noch . ganz. andere Sachen sind neuerlich- bekamt geworden, „So sind diese Kügelchen also die Urwesen alles Lebendigen ; ; die elementarischen Atome, Molecules,. aus welchen alle anderen ‚organischen Wesen zusammengesetzt sind.. Ich will sie defs- halb Lebenskügelchen, Biosphären nennen.“ In sofern die Biosphären die Urthiere alles. Organi-. schen sind, nennt sie Hr. Mayer. Stichiozoa, Ele- mentarthiere, ‚Folgende Stellen. mufs Rec. wieder wörtlich ‚hergeben ; „So. ist also das, Element, woraus die Pflanze wächst und. sich bildet, eine thierische Flüssigkeit, ein Pflanzenblut, ein mit 'Urthieren angeschwängerter- Saft, welche Thiere in der Pflanze ‚and zu. ihr. erhärt ten und sich. ‚In sie umwandeln. “ @ie jetzt. folgenden Verse ‚aus dem Ovid, sind bei einer so ernsthaften, Sache ganz überflülsig, denn Poesie darf nicht in die Erfahrungswissenschaft hinein. Rec,) n. „.. „Wenn aber das Element, woraus die Pflan- ze sich bildet und gestaltet, ein thierisches Ele. "ment ist,. was, ist denn die Pflanze anders, als ein Thier, . eine Hülle für Myriaden von Thieren, 'Thiere ‚die mit- einer Rinde bepanzert und i in ihr eingeschlossen sind, „Sie ist nichts, als, ein Gefäß, als. eine , Vor- 472 ästelung,” Verzweigung von Kanälen, ein Gefäls- ' Thier; während das Thier noch ausser den Gefäs- sen, mannigfaltiges lebendiges Parenchym zeigt.‘ * „Den Hamadryaden gleich bewohnen diese sin. nigen Monaden die geheimen Hallen der Rinden- palläste, welche wir Pflanzen nennen, und, feyern hier in stiller Zucht ihre Tänze und ihre Or- gien. * CUnstreitig &i ein ‚hoher poetischer Schwung, Hiec. > In diesem hochtrabenden Style geht es noch lange fort, doch fehlt dem Ganzen inneres Gewicht. 4 Die Urthiere' sind es, welche die zarten Fäden der Conferven spinnen, sie sind es, welche den Riesenbau der Eiche und der Aloe dichotoma gleich‘ unermüdeten Termiten aufführen, so wie ja auch diese mehr entwickelten, zur Isis heran ge- wachsenen Hamadryaden,' die unermelslichen Ho« xallen -Riffe bilden. 4 — „Die gröbern dieser Urthiere bauen ‚gleich den Arbeitsbienen die Rinde, die zartern die Blät- | ter, noch zartere die Blume, und die Königin thronet auf dem Thalamus, umgeben yon frucht« baren Monaden der Antheren, und mit der Blu- menkrone geschmückt zieht sie mit ihren Dronen aus dem alten Hause,:um eine neue Saat zu grün den, ein neues Rindengebäude aufzuführen.“ _ Hr. Mayer giebt an, dals Amici auch in der häutigen Röhre, welche den auf dem Stigma abgesetzten Pollen von Portulaca pilosa bildet, eine Circulation der Saamenkügelchen gesehen habe,, wovon aber in Amici’s Schriften nichts enthal- 415 ten ist.- Ferner bedient sich derselbe oftmals der Wörter: Saamenkügelchen, Körner des Pollen ete,, Ausdrücke die oftmals sehr falsch verstaiiden wer- den können. VonGleichen’s Beobachtung, dafs die Saamenkügelcheh der ‚Pflanzen infusorische Bewegungen zeigen, indem sich die Hörner des Pollen schon nach 24 Stunden zu Infusorien um- gestalten sollen, ist zum Theil richtig und Zum Theil falsch, für Hrn. Mayer’s Zweck gehört sie aber gar nicht. Die Beobachtungen von Guille- min, Meyen und Brogniart über die Saamen- thierchen der Pflanzen hätte Hr. Mayex benu«- tzen mülsen. Die. Biosphären zerfallen nun noch in -Mö- nosphären und Polysphären.. „Ob es männliche und weibliche Biosphären’ gebe, und ob äuch Her- maphroditen darunter seyen, ist noch zu unter suchen. Vielleicht sind es die hermaphroditi- schen Urthiere, welche durch die Knospe sich fortpflanzen, dagegen die männlichen und weibli- chen Biosphären in den Geschlechtstheilen von einander entfernt gehalten werden.‘ „Reihen sich diese Lebensmonaden in Linien ° und vertrocknen, so entstehet die Pflanzenfaser. Bewegen sie sich in Kreislinien und erstarren, sO "entsteht die Ringfaser, die Begränzung. der soge= nannten Zellen des Parenchyms der Pflänze. Steht ein Kreisstrom, wie wir in den Chara- ceer ihn wahrnehmen, in seiner Achsendrehung still, 60 entsteht die Röhre des Internodiums. * „Lebendiger und freyer sind die Bewegun- hTu gen dieser Biosphären in, den saftreichen WVas«. serpflanzen. Nach ihnen mögen die saftvollen Luandpflanzen folgen. Mehr beschränkt sind sie , ‚auf die .Gefäfskanäle der Mittelrippe und ihrer Anastomosen in den trockenen Landpflanzen. etc.“ - Zu alledem kann Rec. nur seine Verwunderung ausdrücken, denn Widerlegung bedürfen derglei- chen Sachen wohl nicht bei einem botanischen » Publikum. Folgende Stelle verdient ebenfalls gelesen zu werden: _ „Diese Bewegungen der Biosphären. sind.nun - Kreislauf, sie sind mehr als dieses, sie sind das gewordene Organ in seinem Werden, sie sind die fortwährende Schöpfung und Gestaltung in der Pflanze.“ — „Die Säfte strömen von selbst, weil sie_ das Lebendige, Selbstbewegende sind.‘ (Welche, scharfe "Bemerkungen! Rec.) B “ Die ganze Sache geht endlich dahin "hinaus, dafs Hr. Mayer den Typus zur Kreisbewegung _ den Thieren eingebohren behauptet, während an- dere Naturforscher dem kreisenden Safte eine vis propulsiva, eine besondere Aeusserung des Lebens . (nicht - der Lebenskraft, wie es vielleicht Herr Mayer will) untersehoben, Hätte Hr, Mayer bewiesen, dafs ‘die Bläschen und ‚Kügelchen im Zellensaft lebendiger Pflanzen Thiere sind, und dafs sich. der Zellensaft: mit ‚seinen Biosphären , nicht zugleich bewegt, sondern stille steht, so hätte er immerhin letzteren Ausspruch. thun kön- nen, jetzt wird er ganz übersehen, mn IHR 475 Hrn. Mayer’s Biosphären sind endlich noch: die schon lange gesuchten Muskel- u, Norvenfasern, Von Seite 60 bis 74 handelt der Hr. Verf. vom autonomischen Leben der Blutkügelchen, was wir hier füglich ganz übergehen können, da es für den reinen Physiologen ist. Alsdann beginnt eine Schlufsfolge, aus der noch einige Stellen hier angegeben werden müfsen. „In der Pflanze sind. es diese Biosphären, welche das Leben der Pflanze ausmachen, in den Thieren aber sind sie einer höheren Kraft unter- than, und werden von dieser zu einer höheren Metamorphose erhoben, Die Pflanze lebt - blofs. in. ihrem Blute,; das hier von seinem Blute und. ausser. demselben, "Die Pflanze besteht blos aus Saftröhren, das T'hier aber besitzt ausser den Blutröhren (Röhren für Blutkügelchen, Blutgefäfsen) noch Nervenmark. röhren (Röhren für die Kügelchen des Nervenmar- kes, welche die höchst organisirten Blutkügelöhen sind,) — Nerven und Nervengebilde, in denen das Thier sein höheres Leben lebt. « Zum Schlufse bemerkt noch Ree., dafs, wenn Hr. Mayer den poetischen Theil dieser Schrift unter einem besondern Titel herausgegeben hätte, er gewils eine grolse Zahl von Verehrern sich zugezogen hätte, denn unstreitig finden sich darin mehrere sehr gelungene Stellen, die der Vorges- senheit eptrissen zu werden verdienen. Endlich bedauert . Rec. noch Hın. Mayen, 476 dafs. sich derselbe "gegenwärtig ‘in einer noch übleren Lage befindet als einstens Bonnet;z ‚dieser konnte die Rose nicht von einer Hatze “unterscheiden, Hr. Mayer wird sie aber nicht einmal von einem Bienen - Korbe unterscheiden, können. x I, Ergebnifs zweier botanischen Excursionen in die Alpen des schweizerschen Cantons Frey» burg, im Sommer ı837. mit einigen beigefüg- -ten Bemerkungen mitgetheilt. von Herra Dr. Trachsel in Rüggisberg bei Bern, Zu den in botanischer Hinsicht wenig be- kannten Gegenden der Schweiz gehört unstreitig auch der Canton Freyburg. Nicht zwar, weil es demselben an Freunden der Pflanzenkunde gänz- _ lich gemangelt' hätte, sondern weil von den Er- gebnifsen ihrer Forschungen selten etwas zur Kenntnils des Publikums gelangte, ' Gerade jetzt wählt Flora in der Hauptstadt mehrere eifrige Ver- 'ehrer. Von diesen machten vergangenen Som- mer Hr. Appellationsrath Baumann, Hr. Appel- ‚lationsrath Vonderweid und Hr, Dr. Lagger zwei Ausflüge in das dasige Gebirge, Diesen ver- danke ich, nehst der Einsicht der gefundenen Pflanzen, auch die gütige Erlaubnifs, das Resultat ihrer Exeursionen dem botan, Publikum bekannt zu machen. Das erste Mal, den ı6..Jul. giengen sie über den Känel, Steinenganterisch und Harnist nach der Haiseregg. An den drei erstgenannten fanden sie’ 2 477 meist.nur die gemeinern Pflanzen der Stoekhorn. kette, wie Orchis nigra, Dianthus sylvesiris, Vera- irum Lobelianum, Pedicularis versicolor, Astragalus “ monianus Pilld., welch letztere Pflanze ich frü- "her irrig für Phaca asiragalina DC. hielt, die be- kannter Maafsen die gleiche Pflanze mit Astraga- lus alpinus L. ist, und auf der Stockhornkette kaum vorkommen dürfte, — Androsace laciea, Ar- nica Doronicum (am Hänel), Phaca frigida, Cam- panula rhomboidea u. a. Die Baiseregg wurde den ı7. Jul, bei herr- lichem Wetter bestiegen. Von den Pflanzen, die sie hier fanden, waren besonders: ‚merkwürdig :. ‚Apargia Tarazacı,, sehr schön Hieracium hyoseridi- folium, in herrlichen Exemplaren .Hierac. flexuo- sum Willd., Cherleria sedoides, Saxifraga oppositi- ‚folia, Cineraria aurantiaca DC., Campanula thyr- soidea u. a. m. "+ ı Die zweite Excursion gieng den 23. gleichen Monats nach Hochmatt, Outava, Brauliere, Vavine und Morteis. Schon auf Hochmatt fan- den sie Sazifraga cuneifolia, Salix depressa Hoffm., ‘Veronica fruticulosa, Swertzia perennis, Sedum villo- sum, Festuca nigrescens und Po@ coarctata Hall. ‘fl. von der sich, wie von allen Formen der Poa nemoralis, Poa aspera Gaudin durch das’ verlän- gerte Blatthäutchen bestimmt unterscheidet, ein Merkmal auf das mich Hr. Prof. Gaudin. auf- merksam zu machen die Güte hatte, und das ich nicht hätte übersehen sollen; meine in der botan. Zeitung geäusserte Vermuthung,. dafs auch Poa ‘ 473 aspera blofs eine Form y von P. nemoralis sey, fällt -also dahin, In Öutava sammelten sie Laserpitium Siler, Veronica spicata, Rosa glulinosa Demaira, Hypo- \ 4 chaeris maculata, mit der ich aber keineswegs’ -Hypochaeris helvetica verbinden möchte, wieSpen-: «ner -*) thut, Dracocephalum Ruischiana, Orchis pyramidalis und odoralissima , Betonica hirsuta, ' "Gnophalium Leontopodium, Primula villosa, Achil- } P 3 lea macrophylia, Hieracium aurantiacum, Rumez : digynus, Arabis bellidifolia, mit der man doch we- der Arabis pumila, noch Arabis coerulea, wird ver-. binden können, ohne die Hälfte unserer Alpen- pflanzen ebenfalls einziehen zu müfsen, während dem man noch immer geschäftig die Botanik mit neuen, weit weniger haltbaren Arten bereichert, ‚Apargia .alpina Host. , und’zwar die schlanke Form, . mit kaum gezähnten lanzettförmigen Blättern, die ‚auf höhern Alpen nicht selten ist, Galum sylve- sire, alpestre Gaudin **), die wir erst für Ga- ‚Jium. Halleri Suter hielten, die es aber schon deßs= wegen nicht seyn kann, da Gaudin ***) sie mit - "Galium glaucum vereinigt; Scandix odorata, Astra- galus pilosus, Lactuca perennis u. a. ' Nebst diesen für die Gegend meistentheils sehr merkwürdigen Pflanzen sammelte 8 Tage später, auf der gleichen Bergkette, Hr. Bourquenaud noch Serratula alpina, wovon das mir gütigst mit- : getheilte Exemplar zwischen Serratula alpina und *) Flora Freiburgensis. T. IL **) Flora heivet. TI. p- #25. **) ibid. p. 409, 2 a In 279 discolor fast in der Mitte steht, Astragalus uralen- sis, Saxifraga caesia, Anemone fragifera und Sem- pervivum arachnoideum. Am Vavinei und-Morteis fand sich Ornithoga- lum fistulosum, an dem auch die Bulben in den Blattwinkeln nichtblühender Exemplare nicht fehl- ten, hingegen hatten alle, die ich sah, nur Ein Wurzelblatt, Apargia erispa, Artemisia spicata, dra- bis ciliata, Luzula spicata, Hieracium villosum, und zwar meist kleine Exemplare, die Kelche mit weils- glänzenden Scidenhaaren ganz bedeckt, Elyna spi- cata, Erigeron hirsutum Hopp. et Horns., Apargia alpina, die grölsere Form mit. entferntgrofsge- ‚zahnten behaarten Blättern , Laserpitium simplex, Lönicera coerulta, Potentilla alpestri 15 Hall. Fl., :Ga- Tlium heböeticum Wigg., Draba pyrenaica, Vüleriana saliunea All., sehr schön mit nicht:selten ästigem Stengel und 'eingeschnittenen Wurzelblättern, An- drosacs obtusifolia All. und zwar die Hauptform, mit schlankem, blofs oben etwas flaumhaarigem Schaft und kahlen nur am Rande wiggerigen Blät- tern, Androsace Chamaejasme M.. Bib., Astragalus' alpinus Lin., Orobus luteus, dretia helvetica, ” Ine- mone vernalis, Salix hastata, Erigeron glabratum Hopp. et Horns., Arabis bellidifolia, Potentilla gran- diflora, Plantago atraia Hopp., Fiola grandiflora ‚und: Gnaphalium alpinum. Bei letzterer Pflanze ‚sind ‘die Blumen bald: völlig sitzend, ‘die Kelch- ‚blumen vorgezogen spitz, bald sind wieder 'er-- ‚stere ‚bis.auf 3” und darüber gestielt, und die Kelchschuppen rundlich stumpf; vornen wie ab-- gebissen, und zwar auf demselben Standorte durch- einander. Ist also die ‚Vermutbung. des ‚Em. x 1430 \, Prof. Hoppe *) sehr wahrscheinlich, dafs Graph. .alpinum L. und Graph. carpathicum PPahlenb. ein ' “ und dieselbe Pflanze sey, um so mehr da eine "ähnliche Verschiedenheit auch bei Gnaphalium dioi- 'cum statt findet; von der ersten Form besitze ich. Exemplare vom St. Bernhard, die keinen Zweifel lafsen, dafs es nicht das wahre Gnaph, alpinum sey. Auf dem Dent de Breulegal fand sich noch aber verblüht, und sehr sparsam der seltene Ra- . nymeulus parnassifolius. = Die Güte meiner verehrten Freunde in Frey- burg, wird mich hoffentlich in Stand setzen, den Lesern der Flora in Zukunft noch mehr Nach. richten aus einer Gegend mittheilen zu können, die um so mehr unsere Aufmerksamkeit anspricht, da dieselbe, so wie sie von der Gränzscheide der deutschen und französischen Sprache durchschnitten wird, auch Pflanzen des nördlichen und südlichen Europa’s in ‚einem engen Raume verbindet. — Die Stadt Freyburg selbst besitzt inner und um ihre Mauern mehrere seltene Pflanzen, die zum Belege des so eben gesagten dienen könnten. So wäch“ set Aux Bihames in der Stadt selbst Rubia tincto- rum, Polypogon monspeliensis, Lepidium procumbens, von Hrn. Dr. Lagger zuerst da gefunden, und meines Wissens neu für die Schweiz. Sail : fraga autumnalis, "Gentiana Germanica, verna und asclepiadea, Crocus vernus, Arbutus Una ursi, Pin- guicula alpina, Carex alba, Anemone ranunculoi- des etc. finden sich alle, in den nächsten Umge- bungen derselben. H = *) Flora 1827. Nro, &. Flora oder = Botanische Zeitung. Nro. 31. Regensburg, am 21. August 1828, - en a I. Diagnoses plantarım minus cognitarum e Flora Sibirica Gmelini, a Prof. Tausch. [M ataeocephalus : Anthodium magnum he- misphaericum imbricatum squamis scariosis iner- mibus. Corolla flosculosa. °Receptaculum villo- sum. Pappus ‚plumosus inaequalis. Semina lae- via costata. Observ. Genus proximum Rhapontico Cand. a quo pappo plumoso recedit, uti Cirsium a Car- duo. .Leucea Card. quacum nuperrime auctores junxere, differt anthodio conoideo, receptaculo se= toso paleis longioribus intermixtis, disco abor- tivo, seminibus tuberculato - asperis. . 1. Malacocephalus altaieus: caule 1-floro, squamis anthodii ovatis acuminatis; foliis ovatis subdecurrentibus, inferioribus ' sublyratis denti- culatis. Centaurea, calyeibus membranaceis sguamis se- ta terminatis, folis ovatis, inferioribus saepe basi pinnatifidis Gmel. sib. 2. p. 84. t. 37. (mala). Centaurea altaica Fisch. Spr. pag. 1. Lu 59. en Hh 482 Leucea salina Spr. syst. weg. 3. p. 382. H. in Sibiria. 2. Specimen spontaneum Gmelini in herbario Musaei Prag. asservatum apprime convenit plan- tae cultae, quamvis in omnibus duplo minus sit, Squamae anthodii exteriores lacerae, interiores subciliato - dentatae, longe aucuminatae, Folia nonnunquam omnia integra, nonnunquam inferiora basi incisa sublyrata. Cum hac alia species in hortis colitur, et quidem 2. Malacocephalus pinnat ifidus: ‚caule ı-floro, squamis anthodii subrotundis laceris; foliis pinna- tiidis sessilibus, inferioribus serratis,. Folia am. plissima, omnia pinnatifida. Anthodium fere Rha- pontici scariosi Cand. squamis nempe subrotundis 3.fidis, nec ovatis acuminatis uti in IM. altaico. Observ. Cnicus uniflorus W. ad hoc genus one spectare videtur. . !Cirsium Gmelini: foliis semiamplexicauli- bus ohtuss pinnatis dentatis spinosis, caule sim- pliei; floribus axillaribus terminalibusque solitariis‘ Involucratis, squamis anthodii mucronatis, "Cr spinosum capitulis in vertice inter folio- rum valla congestis nudis inermibus, Gmel. sib. 2. p- 64. 1. 25. H. in Sibiri. 2%. Superior .caulis pars pedalis crassitie digiti ex omni foliorum axilla florifer. Folia oblongo- lanceolata spithamaea pinnata, lobis obtusis an- gulato - spinosis scabriusculis. Flores axillares er solitarüi, inferiores breve pedunculati, superiores subsessiles,. Anthodium arcte imbrieatum squamis linearibus mucronatis, bracteis 4—5 lanceolatis anthodio vix longioribus obyallatum, terminale in- super foliis pluribus involucratum. Differt a_C. spinosissimo foliis minus profunde incisis, lobis obtusissimis minus valide spinosis, floribus invo- Iucratis, -et anthodio non spinosissimo: a-C..ob- vallato MB. aeque ferocitate minori, floribus axil- laribus subsessilibus, nec in corymbum dispositis, 4. Cirsium serratuloides: foliis semiamplexi- caulibus lanceolatis spinuloso - dentatis ‚glabris ; caule simpliei- paucifloro, squamis anthodii, appres- sis, mucronatis. C. calycibus inermibus acutis, fol ulringue viridibus firmis integerrimis inaequaliter ciliatis. Gmel. sib, 2. p. 52. 1. 23. f. 1. ‘ Carduus serratuloides Linn. spec. 1155. (ewel. syn. praei. Gmel.), H. in Sibiria. 4. . ' Folia caulina angusta. Flos terminalis ple- rumque solitarius. Squamae anthodii mucronatae levissime villosae. ’ Obs. Synonyma reliqua a Linneo addueta ad Carduum serratuleidem Jacg, pannonicum MW. (Tirsium) spectant. 5. Cirsium laevigatum: foliis ‚sessilibus lan- ceolatis integerrimis appresse spinuloso - ciliatis glabris laevissimis; caule ramoso, peduncnlis elon- gatis, squamis anthodii appressis submuticis. Hh2 uöh Cirsium ut supra Gmel. sib. 2. p. 52. t. 22. H. cum antecedente. 2%. Caulis @2-pedalis ramosissimus subcorymbosus, Folia glaberrima laevissima sessilia, superiora subpetiolata. Squamae anthodii purpurascentes appressae vix mucronatae. Flores purpurei. . 6. Saussurea centauroides: foliis oblongo-Ian- . ceolatis integerrimis scabris, superioribus sessili- , bus; squamis anthodii appressis appendice sca: _ riosa ciliata lineari- lanceolatis, Cirsium inerme, folüs seabris lanceolatis, omni. bus iniegris, sguamis calyeum lanceolatis. Gmel, sib, 2. pı 74. £. 30. f 1. 2% H. in Sibiria. 2%. A S. amara Cand, quacum ab autoribus jun- gitur, forma squamarum anthodii est diversissima, . 7. Saussures amara Cand.: foliis petiolatis scabris, inferioribüus oblongis dentatis, superiori- bus lanceolatis integerrimis; squamis anthodii.in- terioribus appendice scariosa subrotunda: exte- ‚sioribus. dentatis subsquarrosis. | Serratula amara Linn. spec. 1148. Gmel, l 6 2. 29. ° S. amara ß. Cand. ann. mus. 16. p. 200. H. cum’ antecedente, 2. 8. Serraiula marginata: foliis radicalibus sub. cordato - oyatis denticulatis, caulinis pinnatifidis sessilibus, cauleque ı-floro glaberrimis; squamis anthodii imbricatis nigro -marginatis inermibus. Centaurea squamis lanceolatis, foliis variis, cal- 485 linis plerumgue ex sinuato - dentatis, caule simplicis- simo. Gmel. sib. 2. p. 88. &. 39. fi 2 “ Tota glaberrima subglaucescens. Dentes fo. liorum indrmes apiculati, multo minus ac in icone, Flos purpureus, $. nudicauli Cand. proxima. 9. Serratula Gmelini: caule ı -floro, anthodio subgloboso glaberrimo squamis mucronatis ; foliis pinnatifidis scabxis, laciniis linearibus multidentatis. Carduus caule plerumqgue 1 -floro, felis pinna- tifidis, squamis calycis cartilagineis spinula reflexe terminatis. Gmel. sib. 2. p. 46. t, 18. Caulis 2-pedalis strietus, Felia inferiora lon- ge petiolata, superiora sessilia, omnia profunde pin- natifida, laciniis multi-’et grosse - dentatis, , sum- morum tantum integerrimis.' Squamae anthodii in- teriores radiantes. Proxima S. radiatae MB. a qua differt caule ı-floro, anthodio glaberrimo subgloboso duplo majori, segmentis foliorum re«= mötioribus erectiuseulis multi-dentatis minus hirtis. 10. Centaurex integrifolia: squamis anthodik eiliatis pubescentibus ; foliis integerrimis scabrius- culis; inferioribus ovatis, superioribus lanceolatis. C. calyeibus eiliatis subrotundis, folüs lanceola- tis integerrimis auriculatis. Gmel, sib. 2. P- 94. war. f.1. 'BH. in Sibiria. 2. j ‚ Caulis 2- pedalis erectus, corymbo paucifloro terminatus. Folia inferiora petiolata ovata oblon- gave, superiora lanceolata ‚sessilia, omnia integer- vima obtusa mucrone innocuo terminata, ex axilla 486 plerumgue folia a lanceolata emittentia, non vero auriculata. Forma, color, magnitudo floris exacte C. Scabiosae L. , 11. Echinops latifolius : capitulis globosis, foliis pinnatifidis arachnoideis subtus cano - tomentosis, laciniis oblongis planis angulato-incisis se invi« cem attingentibus. E. caule sub 1-floro, foliis duplicato - pinnatifi- dis, foliolis latiusculis vieinis. Gmel. sib. 2. p. 100. H. in Sibiria. 2%. Folia ampla laciniis oblongis approximatis rectangulo -ineisis margine planis, nec sinuatis margine revolutis. 12. Aster Gmelini: foliis linearibus acuminatis sessilibus integerrimis ceiliatis, floribus corymbo- sis, squamis anthodii linearibus acuminatis caule- que hirsutis, receptaculo floris dilatato , radio - elongato. A. calycibus oblongis laxis, folüs ex lincari- lanceolatis integerrimis 3-nervüs infra serobiculatis Gmel. sib. 2. p. 189. (excl. var. nudiflora ad Chrysocomam bifloram L. spectante,). ‘ Mirum in modum Gmelin speciosum hunc Asterem cum Chrysocoma biflora junxit. Icon non spernenda, sed’ hirsutes penitus omissa est. Ha- bitu, magnitudine et situ florum A, novae Angliae L. proximus. Gaulis erectus simplex aut ramosus, ramis corymbis paucifloris terminatis. Folia lan- . ceolato - linearia acuta obsolete 3.nervia ciliata, superiora unguem longa. Flores in genere majus- 187 euli speciosi purpurei, squamis anthodii subaequa-: libus valde hirsutis. 135. Jsier anguslissimus: caule simplici hu- mili, pedunculis terminalibus subumbellatis patu- lis squamosis ı -floris, radio multifloro; foliis an= gustissime linearibus 3-nerviis acuminatis scabris. H, in Sibiria. 22. Sub varietatibus Chrysocomae biflorae, quae omnino variat lloribus radiatis, habet Gmelin, Caulis vix pedalis. Folia conferta. Umbella 5. 6-flora. Pedunculi squamis linearibus obsiti. Ra- dius linearis elongatus. 4. acri L. proximus, 14. 4ster sibirieus : foliis lanceolatis basi atte- nuatis semiamplexicaulibüs a medio serratis pilosis scabriusculis; corymbo.paucifloro, pedunculis an- thodiisque squärrosis leviter tomentosis. A. sibiricus L. spec. 1226. @mel. sib. 2. p. 186. £. 80. f. 1 @. uniflorus: caule simplicissimo. H. in Sibiria. 22. : Habitu 4. praecoet Pilld, similis, nullo modo A. pyreriaeo Pers. qui plerumque in hortis nomine d. sibiriei eolitur. ' 15. Crepis racemosa: caule folioso ramoso race- moso, ramis filiformibus pauecifloris; foliis elleptieis denticnlatis longe petiolatis, floralibus linearibus. Hieracium folüis radicalibus quibusdam ex si- nuato -dentatis, quibusdam ut et caulinis linearibus integerrimis. Gmel. si... LU. H, in Sibiria. 2£. et Planta structura singulari, digitum vir exce- dens, a basi ramosissima, ramis filiformibus sub- 483 „aequalibus racemum ovatum formantibus. Folia inferiora elliptica unguicularia longe petiolata, ra- .mea angustissime linearia. Anthodium anguste cy- lindricum 8-pbyllum, calyculö brevissimo. RBe- ceptaculum nudum. Semina apice attenuata, pappo piloso niveo sessili instructa. Fig. Gmelini t. 7. £. ı. vix huc trahenda est. x IL. Wanderung nach dem Wormserjoch ; von Hrn. Apotheker Funck in Gefrees. Als. ich vor zwei Jahren mit meinen dama- ligen Reisegefährten Hrn. Dr. Eschweiler und Hrn. Fleischer, aus dem Suldenthal kommend, zum Wormserjoch gelangte, und in der Höhe die hie und da an der nen und kühn angelegten Post- strasse gebauten Häuser sahe, wurde— da die schlechte Witterung damals nicht gestattete auf die Höhe zu gelangen, der Wunsch in mir rege, diese interessante Gegend ein andermal zu besu- _ chen und in einem dieser Häuser mein botani- sches Standquartier aufzuschlagen, welches der Schneeregion so nahe, meiner Meinung nach man«- cherlei Vortheile gewähren müfste, Verflossenen Sommer war ich nun so glück- lich, meinen Vorsatz ausführen zu können, ob- schon eingetretener Umstände wegen, die Reise nicht so günstig für mich ausfiel, als ich hoffte. . In den ersten Tagen des Augusts traf ich“ über Bozen und Meran, wo Solanum littorale Raab neu für mich war, zu Mals im Vintschgau ein; ich wählte diesen Ort zum Depot meiner Sachen, Blu. 480 weil er an der Poststrasse liegt, und auch sonst die nöthigen Hülfsmittel darbietet, Auf den na- hen Hügeln wuchs Sempervivum arachnoideum, Tri- tieum glaucum, Astragalus Onobrychis, auf den Feldern Melilotus coerule«, und auf Steinen in einem Bache Cinclidotus fontinaloides. Von Mals aus führen zwei Wege auf die Höhe ‚des Wormserjochs ; der eine diesseits auf der neuen Strasse über Glures, der andere durch das, bei Mals sich öffnende Graubündtensche Münster- thal, über Santa Maria. Ich wählte erstern Weg, den weitern, und der sich am Fuls einer niedern Bergreihe hinzieht. Am Wege sieht man ziem- ‘lich viel Astragal. Onobr., Plantago Wulfenii, Pha- ca australis, Ophrys Monorchis, Hippopha@ rham- noides, und unter diesen Epilobium angustissimum. 2 Bei der sogenannten Schmelz betritt man die von Meran durch das Vintschgau kommende neue 'Strafse, welche nun über das Stilser und Worm- serjoch nach Italien führt, Hier wächst an der Strasse viel Chenopodium Botrys, dann Ononis Natrix, Melissa Calamintha, und der schöne Cni- cus Erisithales. Bis ins Trofey bemerkte ich nichts besonderes; hier ganz in der Nähe mün- det links das Suldenthal, und man kann von da- aus in vier Stunden bis zum Suldenferner ge- langen. Das nächste Posthaus ist etwa eine Stun- de weit entfernt, und von Mals vier Stunden. Die Gegend wird hier durch den nahen Ortelas, ” von welchem sich mehrere Gletscherarme bis in . die tiefe Schlucht zu den drei Brunnen hinabzie- 490 hen, interessant. Auf den Steinen, welche in den » Grasplätzen nächst dem Posthause umherliegen, bemerkte ich viel Leskea indurvatae, dann gegen “den Wildbach hin Aspid. montanum All.; ober-. halb der Mauer, welche längst der ganzen Strasse - an der Bergseite aufgeführt ist, Phyteuma betoni- caefolie, Silene alpestris, Spergula saginoides, Cni- ceus Personata und Saponaria ocymoides in Pracht. exemplaren, WVeiter aufwärts wuchs auf der Mauer selbst Sempervivum montanum und: M’ulfenianum, Bis zu dem nächsten, etwa ı Z Stunde entfern- ten Hause sah ich unter andern viel Polemonium eoeruleum. Zwischen diesem und dem nächstfol- genden Hause „zum Schuster‘ genannt, welches . man in ız Stunde erreicht, kommen dem Bota- niker nun schon seltene Alpenpflanzen zu Gesicht; neben dem Hause wachsen Senecio incanus, Trifo- Jium alpinum, Kioeleria hirsuta, Senecio Doroni- cum und abrotanifolius, Potentilla grandiflora, Hie- zacium intybaceum und viel andere mehr, Die: ' ses Haus, schon in einer beträchtlichen Höhe, böte dem Botaniker auf einige Zeit ein gutes Standquartier dar, und ich habe später bedauert, nicht dahin wieder haben Zurückkehren zu kön« nen. An dem Bewohner des Hauses, einem Schuh- macher aus Glures, findet man einen wackern Ty- roler, bei welchem man auch Lebensmittel haben kann. Dafs man bier auf Stroh schlafen muls, 2 darf der Alpenwanderer nicht achten; er braucht‘ dafür nicht erst mehrere Stunden mühsam zu stei-. gen, um auf einen interessanten Punkt zu kom- 491 men; ex hat hier schon die Seltenheiten in der Nähe, die er mit Bequemlichkeit zusammentragen und in einer heitern Stube ordnen kann, 'er hat auch hier noch den grofsen Vortheil, bei schnell eintretender übler Witterung hier Schutz zu fin- den, wornach man sich auf andern Höhen oft so vergeblich sehnt! Selbst die Strasse zwischen . diesem und dem auf dem Hamm des Jochs erbau- ten Hause gewährt in solchem Fall einen Zu- Sluchtsort, indem sie mit sehr dicken Bohlen be. dacht ist, so dafs die Schneelavinen darüber weg- gleiten können. — Je höher man nun kömmt, desto mehr nimmt die Vegetation ab; man erreicht endlich die Höhe, und erstaunt, ‚hier-in:der. -Eis- und Schneeregion ein massiv gebautes für die Strassenarbeiter be- stimmtes Wohnhaus zu finden. In einer halben Stunde gelangt man zu dem nächsten Posthause ‘(Monte Braulio) hinab, und findet, den Fufsweg einschlagend, den schönen Ranunculus glacialis in Menge. Die ersten Grasplätze, die einem zu Ge- sichte kommen, bestehen aus Alchemilla penta- phylia, womit hier allenthalben die Erde be- deckt ist. In dem Posthause fand ich ein, für die Lage ziemlich bequemes Quartier und sehr gefällige Wirthsleute. Das neben angebaute Haus bewoh- nen italienische Mautbeamte, da hier die Gränze ist. - Das Posthaus liegt in einer Vertiefung; rings- umher Bergreihen, wovon die am nahen Orteles . beständig mit Schnee und Eis bedeckt sind, Vor . 49% dem Hause fand ich eine Menge seltener Pflan. . zen, z.B, Alchemilla pentaphylia, Veronica belli- dioides, Senecio incanus,. Geum montanum, Gnapha- lium pusillum, Cardamine alpina, Trifolium alpi- num, Sedum rubens und atratum, ‚Lepidium brevi- caule, Desmatodon latifolius, Rumex digynus, Ara- ' bis coerulea, Pyrethrum alpinum, Veronica aphylla, “ Luzula spadicea etc. An dem nahe vorbeifliessen-- den Bach sah ich viel Ranuneulus pyrenaeus, gla- . | cialis, Aretia alpina, Carex curvula, Gentiana pun- etaia, Arnica glacialis etc. auf den daran liegen. den Steinen Grimmia Donniane. Die nahen An.. höhen lieferten mir wieder eine Menge anderer Pflanzen, z. B. Phyteuma hemisphaerioa, pauc- flora, Saxifraga bryoides, androsacea, Luzula lu- ‘tea, Arenaria biflora, Primula ciliata, Solarina crocea, sSesleria distycha, Salis reticulata, herbacea und relusa, ‘Dieranum Starki, Jungermannia con- einnata, Duvallia rupestris, Achillea nana, moschata, Campanula pusilla, Viola calearata, Gentiana bra- chyphylla, carinthiaca, Juncus Jacguini, Gnaphalium ‚Leöntopodium, Dianthus glacialis, Eriophorum capi- tatum, Avena airoides, distichophylia, Potentilla gla- eialis Dec., (neu für Deutschl, Flora) Weissia lati- . Jelia, Meesia demissa, Ophrys alpina, Draba ai- | u zoides, stellata, helvetica, Cenomyce taurica, Horminum pyrenaicum, Laserpitium hirsutum, Astragalus ura- j lensis, Trifolium badium u. v. a.'m. Meine Absicht war, hieroben und beim „Sehu- ' ster‘ den August über zu bleiben und dann die Gegend des Comersees ete, zu besuchen; allein es - 493 fiel in der Mitte August’s viel Schnee, der alles bedeckte ; durch Erkältung zog ich mir eine Colik zu, und ich wollte nicht wagen, ohne Hülfsmittel länger hier, zu verweilen, sondern gieng nach Mals hinab, in.der Hoffnung, bald wieder zurück- kehren zu können. Es wurde indessen nicht ganz besser mit mir, und ich sah mich genöthigt, meine Rückreise anzutreten, welche übrigens doch auch hätte erfolgen mülsen, da mir die Nachricht von dem leider während meiner Abwesenheit erfolg- tem Tode meiner Gattin zugekommen, wodurch meine Anwesenheit zu Hause dringend nothwen- dig ward. Dafs ich den Zweck meiner Reise nur ‚halb erreicht habe, "hat: ir sehr leid gethan, und ich hätte gewifs noch viel Schönes gefunden; in- defs gebe ich die Hoffnung nicht auf, diese in- teressante Gegend noch einmal besuchen zu können. 'Denen zu gefallen, welche allenfalls eine Reise nach dem Wormserjoch zu machen gedenken, be- merke ich, dafs man von Inspruck aus entweder über Landeck etc. auf der Landstrasse nach Mals etc. .oder auf der andern Seite über Botzen, Meran durch das Vintschgau gelangen kann. Näher hat man indessen, wenn man von Sterzing aus über den Jauffen, worüber eine Saumstrasse führt, und auf welchem unter vielen. andern Pflanzen der Astragl. tyrolensis und Trifol. alp. wächst, von St. ‚Leonhard nach Meran geht, ohne den Umweg über Botzen machen zu müssen. Aus dem Pu- sterthal kommend, ist wohl kein anderer “ Weg einzuschlagen, als über Botzen, indem es schwer 072 > hält, sichere Fü ihrer zu, bekommen, um auf gera- dem Wege über die Jöcher zum Ziele zu gelangen. Gefrees. ' Funk, u Naturalientausch, von Philipp M _ Opiz. Unter diesem Titel hat Hr. Opiz eine .Druck- schrift sub Nr. ı — ı1. in ı8 Octav Bogen Prag 1823 — 27. herausgegeben, die sich theils auf seine Naturalien Tausch - Anstalt beziehen und Verzeich- nisse von vorräthigen getrockneten Pflanzen und Insekten, wie auch die Namen der Theilnehmer enthält, theils aber auch Bemerkungen über ein- zelne Gegenstände mittheilt. In letzterer Hinsicht finden wir es sehr zweckmäfsig, dafs die Fortse- tzung dieses Werkes unter dem Titel: Beiträge zur Naturgeschichte als Fortsetzung des Naturalien- tausches, ‘erscheinen wird, damit das Werk eine weitere Ausdehnung gewinne, und die Tauschan- stalt sich noch mehrerer Theilnehmer erfreuen möge, deren Anzahl sich bereits nahe an 400 be- läuft, die bisher an 421,036 Pflanzenexemplare ein- lieferten, von welchen der gröfste Theil unter bekannten Bedingungen wieder abgegeben wurde: Man kann auch Pflanzen für Insekten und umge- ' kehrt Insekten für Pflanzen eintauschen, auch für. haar Geld eine Centurie Pflanzen um 3 fl. C.M. eine Centurie Schmetterlinge um 2 fl. dito, Käfer um ı fl. erhalten. Von allen Pflanzen, die in den 'sämmtlichen Vorrathsverzeichnissen nicht enthalten sind, wer« den ohne weitere Anfrage von den Theilnehmern 495 unter den bekannten Bedingungen 40 Exemplare und von allem was das letzie Alphabet desselben- nicht aufführt, 10 Exemplare angenommen. In der That wird diese Tauschanstalt durch .den lobenswerthen fortdauernden Eifer des Hrn. Opiz höchst wichtig, und da die in obgedachter Schrift hie und da eingestreueten Rügen wegen schlechten }Exemplaren , die bisher der Anstalt sehr zum Nachtheil gereichten, gute Folgen ha- ben werden, so dafs die Theilnehmer auf brauch- bare Beiträge sicherlich rechnen dürfen, so wird sich das Institut immer mehr heben, sehr viel Nu- tzen stiften, zur Verbreitung naturhistorischer Kenntnilse beitragen, und, unserm Vaterlande zum Ruhm gereichen. Möchten sich ‚daher noch im. mer mehrere Theilnekmer einfinden und die obis gen Zwecke befördern helfen. Regensburg. Prof. Dr. Hoppe. IV. Nekrolog. , Am g. Jun. verflossenen Jahrs starb zu Grätz Hr, Job. Nepomuk Gebhard, an der Abzeh- rung im. 63. Jahre seines Alters. Er wurde am . 33. Jul. 1774 zu Freysingen .gebohren; und nach- dem er hier und in Salzburg seine Studien vol- lendet hatte, trat er in hochfürstl. Salzburgische Dienste, und wurde anfangs als Bergwerksprakti.- kant bei der Messingfabrike in Oberalm; dann bei den Kupfer- und Schwefelwerken in Grosarl 'an- gestellt, und zuletzt an das Goldbergwerk zu Zell im Zillerthale befördert. In Grosarl wurde er im Jahr 1798 'mit dem reisenden Botaniker, Herrn Heinrich Flörke, bekannt, mit welchem er meh- rere Wochen lang die umliegenden Alpen- .besuch- te, und auf diesen Excursionen durch denselben “. 496 in die Geheimnisse der Cryptogamie eingeführt wurde; nachdem er schon früher sich einige bo. tanische Kenntnifse erworben hatte. Zu Zell im: Zillerthale lernte ihn Se. Kaiserl. Hoheit Erzherzog Johann von Oesterreich, als einen wifsbegieri« . gen Jüngling kennen, und nahm ihn als Sekretair in Dienste,’ damit er vorzüglich dessen Mineralien - und botanische Sammlungen ordnen und vermeh- ren sollte, zu welchen Zwecken er dann auch die Gebirgsländer von Steyermark, Härntben und Ty- rol zu bereisen beauftragt wurde, und damit den Erwartungen seines gelehrten Gönners zu ent. sprechen volle Gelegenheit hatte. "Nachdem aber Se. Kaiser. Hoheit das Johanneum in Grätz ge- stiftet, und die genannten Sammlungen dorthin ab- _ gegeben hatten, wurde Gebhard in Pension ver- setzt, da er sich dann entschlofs, Steyermark vor- züglich in botanischer Hinsicht zu bereisen um’ Herbarien zu sammeln und die Flora von Steyer- mark zu schreiben, worüber jedoch im Auslande nur wenig bekannt geworden ist. Frühere botan. Aufsätze finden sich von ihm im Hoppe’schen botan. Taschenbuche Jahrgänge 1798 und 1799 mit den Titeln: „Tagebuch über die Blüthezeit einiger Frühlingspflanzen im Jahr 1797 und 1798. Gedanken über die Einrichtung unsrer botan. Lehr- bücher. Verzeichnifs von Cryptogamen welche in. _ den Salzburgischen Gebirgen bei Hüttschlag wach- . sen.‘ In einem dieser Aufsätze bemerkt er, dafs ihn ein glücklicher Zufall, wie diefs oft gesche- ben, mit der Botanik bekannt gemacht habe; es ist nur Schade, dals dieser Zufall nicht näher an« gegeben ist, 1 Flora ‚oder Botanische Zeitung, Nro, 32. Regensburg, am 28, August 1828, I." Diagnoses nonnullarum Solidaginis et Hellanıhi 'specierum; a Prof. Tausch. 2, April ı828, 1. Solidago pilosa: vacemis terminalibus pa- niculatis laxis.recurvatis obtusis, floribus adscen- dentibus; folüis lanceolatis longe attenuatis tripli- nerviis scabris, ‚subtus cauleque pubescentibus: in« ferioribus subserrulatis. Pirga aurea canadensis panicula minus spe« ciosa. Hort. reg. paris. Moris. hist. 3. p. 125. s % 1..23. f. 26. Tournef. inst. 484. Pirga aurea angustifolia panicula speciosa ca nadensis, Pluk, alm. 389. t. 236. f. 1. Virga aurea marylandica spieis flrrum race mosis, ‚folüis integris scabris. Mart. stirp. med, t. 11. S, pilosa Mill. dich. n. 9. S. mexicana. Kniph, ectyp. Hill. syst, veg. 2 “ p 10% 1. 70. 5 S. canadensis Y. Wild. sp. pl. 3. p. 2055. ‚Habitat in Canada, Virginia, 4 . ‚Species in hortis vulgatissima. Primo intaitu differt ab affinibus colore subflavido, foliis me dio latissimis fere abrupte acuminatis integerrimig,- Ii 498 inferioribus remote serrulatis, racemis laxis, flo. ribus duplo majoribus pallidis., Racemi termina- ' les. conferti ex omni foliorum superiorum axilla sensim diminuuntur paniculam effhiciunt. Villosie tas in planta vix dicenda, cum pili breves sint, :. 2. Solidago arcuata: racemis terminalibus‘ paniculatis laxis arcuato-recurvatis attenuatis, flo- ribi®. adscendentibus; foliis lanceolatis acuminatis. . serratis triplinerviis scabris subtus cauleque stricto - R - appresse pilosis. Virga aurea altissima s serotina panieula specio- sa patula. Mart. stirp. med, t. 11. (mala.) S. virginiana. Mill. diet, no. 11. ? \ S. canadensis Finiph. ectyp. Schkuhr man. 3. Pr «+. it. 246. (bona.) 8, canadensis &. Will. sp pl. 3. p. 2055 (exel. syn, praeter Ait,). a, Habitat in Virginia, Canada, 2%. 4 Rarior in hortis occurrit S. pilosa, a qua ma- xime differt caule proceriore, pilositate, colore‘ obscuro, foliis angustioribus argute serratis ma- gisque acuminatis, racemis apice attenuatis arcuafü- recurvis, floribus duplo minoribus, 3: Solidago praecox: racemis terminalibus pa=- niculatis confertis recurvatis obtusis,, floribus ad« scendentibus; foliis lanceolatis acuminatis apico . serratis triplinerviis Jaeviusculis; eanle flexuoso sulcato pilosiusculo. Virga aurea canadensis humilior salicis n mind ris folio., Tournef. inst, 485. 5 un 499 S, praecox. Moench. humilis. Mill, diet, n. 16. S..canadensis ß. Willd. I. e. Habitat... Promiscue colitur cum anteco- "dentibus, et certe ejusdem originis est. _ .. Differt a maxime affini arcuata caule flexuoso 'suleato humili, foliis patulis fere laevibus glabris vix ad nervos appresse pilosis, racemis confertis ‚densis brevioribus obtusis recurvato - patulis, nec ‚longe - attenuatis arcuato recurvatis, ‚denique an- thesi citiore. 4. Solidago canadensis: racemis terminalibus paniculato-corymbosis confertis densis obtusissi- mis recurvatis, floribus adscendentibus;. foliis lan- „ceolatis acuminatis serratis elevato - triplinerviis scabris subtus, cauleque pubescentibus. Virga aurea angustifolia panicula speciosa, ca- nadensis. Hort. reg. paris. Tournef. inst. 484. Moris. hist, 3. p. 125. jr 8. canudensis. Linn, sp. pl. 1233. (exel. syn. ' Pluk,) Hill, sh, veg. 2. PR 103, i 69. }2 2, Mill, diet. nn. 7% S. procorb, Al Hew. 3. r 211, Wild, sp. pl. 3. p» 2055. Habitat in Virginia, Canada. 2. Promiseue colitur in börtis cum S. pilosa, ar- cuata, et praecoci, sed distinctissima est inflores- centia. Caulis procerior. firmior, _Folia ‚confer- tissima basi attenuata, superiora subintegerrima, Racemi terminales confertissimi oblongi densissi- mi aequales corymbosi, laterales recurvato- patuli, Flores minimi intensius colorati. ‚112 500 - 3, Solidago Tournefortii: racemiis terminalibus paniculato - corymbosis patentissimis cernuis pyra- "midatis, floribus adscendentibus; föliis ex övato- Janceolatis acuminatis inaequaliter serratis tripliner- viis scabris subtus, cauleque subcanescenti - pilosis, "Pirga aurea canadensis altissima folio subtus incano. Tournef. inst. 485. $. hirsutissima, Mill, die. n. 15 $. procera, Hört. Prag. Habitat in America boreali. 4. - Folia breviora densius et ingequaliter serrata ac in affinibus. Corymbus terminalis e racemis 5— 8 valde patentibus pyramidatis subaequalibus _ apice cernuis compositis: partialibus magis ac in, caeteris recuryatis. In hac et S. canadensi race mi subaequales corymbum efficiunt, nec panicu- u lam ut in S. pilosa, dreuato. et pracooci. Observ. Nomen Milleri minus idoneum, cum hirsuties nulla sit in planta; sed pili brevis- simi, mollissimi, densissimi. 6. Solidago minuta: corymbo terminali, pe- “ duneulis. paucifloris; foliis anguste lanceolatis in- tegerrimis, superioribus semiamplexicaulibus, cau-' le ascendente. piloso. ' Virga aureu omnium minima, floribus mazi« mis Herm. parad. 245. t. 245, S. minuta L. spec, 1235. Habitat in Pyrenaeis. Colitur in hortis Prag, Habitus potius Inulae, quam Solidaginis. Cau- lis in culta palmam raro excedens, Folia respectu + 4 501: caulis elongata obsolete 3. plinervia integerrima,' caulina basi. hine inde dente uno alterove nötata‘ superiora semiamplexicaulia‘” -Corymbüs: termina- lis confertus fere Senecionis incani, aut Composi= tus, axillis superioribus corymbiferis,’ Flos mul- tiradiatus majusculusı Observ. Icon: Hermanni quoad habitüm bene convenit, sed loco corymbo-. rum partialium peduneulos ı-floros exhibet, 7. Helianihus giganteus:: caule: stricto scabro; foliis sparsis Janceolatis acuminatis serratis obso- lete triplinerviis seaberrimis ; corymbo stricto, squamis anthodii lanceolato - linearibus squarrosie disco longioribus, : = ch Chrysanthemum virginidnum. Hatius angustifoc loum, caule hirsuto viridi, Pluk, alm.’99. &, 150. f.5. Chrysanthemum virginianum_elatius angustifo- lium viride. Moris. hist. 3, p. 24. 5. 6.67% fr 66° ‘H. giganteus ß. Linn, sp ph 1278. Muld, pP pl.’ 3: pı 2242. H. giganteus. Mill. diet, n. ER un H. altissimus. .Jacg. hort. vind:2. pı Tier te 162; (bona.) MWilld. sp. pl. 3. p. 2243, (excl. ya. prae« ter Jacq.) . ß- longifolius: foliis elongatis valde acuminatis, ' Chrysanthemum virginianum altissimum, puni- ceis caulibus. Moris. hist, 3. p. 24. 5 6. 6: 72. ]067. H. giganteus &. Linn. sp. pl. 1278, Frilld,: Pr pl. 3 pr 2242. (excl. syn. Moris,) - 2. : Habitat in Virginia, Canada. 2% Varietas &. in bortis et ‚herbäriis nomine H: 502: altissimi ab_eo distinctissimi 'et a Linn eo bene. designati, occurrit. L « Caulis strietus ;hirtus scaber, in FR viridis et. purpurascens, apice corymbosus. Folia alterna, rarissime opposita in petiolum ciliatum attenuata, in. ß. longius attenuata, longiusque acuminata, sus‘ periora vix. triplinervia, Corymbus strictus multi-. florus, pedunculis hirsutis'sub flore incanescenti=- bus. . Squamae anthodii .elongatae ciliatae virides valde squarrosi. Badius. angustus multiflorus. 8, Helianthus altissimus: ‚caule glabro ;. foliis. sparsis oblongö - lanceolatis acuminatis. obtuse- serratis triplinerviis scabris; corymbo flexuoso,: squamis anthodii lanceolatis longitudine disci. H. altissimus. Linn. sp. pl. 1278. (exel. syn.).: - „Hu giganteus. Hill. syst. veg. 2. pı 72 de 38. f. 6 2 „Habitat in. Pensylvania, 2%. wi Planta i in. hortis rara,.culta olim in Canalio. Statura H. gigantei; sed caulis ‚glaber apiee, - una cum ramis corymbi. patuli flexuosus. .Folia erassiora subcoriacea crassinervia, appresse ob- tuse serrata, ut fere. integerrima appareant, mis nus acuminata. minusque ‚scabra, basi quoqup in: petiolum eiliatum 'attenuata. Pedanculi appresse pilosi, scabriuscnli. Squamae anthodii latiores ni= gricantes, tenuissime eiliatae, discum vix exsupe- _ rantes, demum apica subsquarrosae. Hadius bre- vior latior 10 — ı2 florus, nn on 9. Helianthus pilosus: caule stricto piloso, fo- liis semiamplexicaulibus alternis oblongis acumi- 505 nätis. serratis subundulatis scaberrimis; squamis anthodii lineari - lanceolatis squarrosis pedunculiss que dense pilosis. . De H. pilosus, Tausch ind, pl. kork‘ Can. ou Habitat. .. “Per plures annos. in ‚hortis Pragensibus viget, 2.2..." . Caulis elatus erassus n. tuberosi, | Purpüras« cens. .Folia saepissime alterna inferioya spitha- maea, superiora sensim decrescentia, ' oblonga, basi subcordata semiamplexicaulia, longe acumi» nata, remote. appresse - serrata, plicis margine nonnullis subundulata undataque, pilis brevibus utringue scabra. yiridia, subtus obsolete tripliner- via’ Flos speciosus magnitudine fere H. multi. ‚flori radio multifloro. Sguamae anthodit” subae- quales discum superantes. Corymbus ätrietus ter« minalis multiflorus. Proximus ob folia semiamplexicaulia H. pu- bescenfi; ; sed differt statura majori, foliis ütrinque viridibus scabexrimis undulatis serkatis longius acu- minatis, flore duplo majori, et anthodio., 5 10. Helianthus pubescens: caule pubescente ; foliis oppositis amplexicaulihus cordato - ovatis subserratis obsolete triplinerviis canescenti- veluti- nis; squamis anthodii lanceolatis cano - Yillosis, u H pubescens Milld. sp. pl. 3. p. 2240.. Habitat in America boreali. Y. Folia obtuse serrata (crenata) nervis prima« riis obsoletis, fere in medio folii sitis: Pedüneuli et anthiodia i incano - villoss, demum squärkosd. -- \ 504 11. Helianihus divaricatus: caule laevi; foliis' oppositis subsessilibus oblongis triplinerviis sub«. tus cano -velutinis; corymbo terminali patulo tri». chotomo subdiviso, squamis anthodii lanceolatis squarrosis ciliatis, Chrysanthemum virginianum repens, folüs aspe-: ris binatim sessilibus acuminatis, Moris hist, 3. Pe _ 23.5 6. 8. 3. f. 62. (nee t. 7. f. 66.) (mala.) .H. divaricatus. Linn, SP pl. 1279. PPüld, spe. pl. 3. p. 2244. Hill. syst. veg. 2. p. 71. u. 37. fe Habitat in America septentrionali. 2%. Per plurimos annos in horto Canalio sub dio late viguit; sed frigoris patiens periit, Caulis 3- pedalis flexuosus laevis glaber pur« purascens, apice appresse pubescens. Folia orassa coriacea, ‚supra viridia scabra, subtus cana subse- ricea, oblonga, sensim acuminata, basi breve atte- nuata subsessilia, remote- appresse- obtuse- serrata, superiora integerrima. Corymbus terminalis, 3- chotomus patulus bis terve repetitus, ramo inter- _ inedio breviore. Pedunculi breves 2 —3 conferti pilie appressis incani. Flos minimus in genere radio 8— 10-floro, Observ. Figura Morisoni formam interme« diam H. pubesceniem inter et divaricatum indicare videtur; in icope Hilliana bona flores: nimie magni. 12. Helianthus serotinus : caule subhispido: fo- liig oppositis ex ovato longe acuminatis serratie 505 / triplinerviis scabris ih petiolum. late attenuatis ; corymbo: terminali fastigiato, 'squamis anthodii im- bricatis lanceolatis eiliatis longitudine disc. ‚Habitat. . . In ornatibus hortensibus Bohe« miae non rara occurrit una eum"H. fuberoso,. quo- cum sero autumno floret,. Proque cujus varietato a nonnullis habetur. n— Radix coralloides, rhizomate cylindraceo re= pente lignoso üundique turiones emittente,. turioni- bus carnosis clayato - cylindraceis apice crassitie digiti minimi, opposite ramosis radicatis repenti« bus, sapore. acri bituminoso. fere Inulae’ Helenii. Caulis. elatus. H, tuberosi. -basi minus erassus. mas gisque lignosus, purpurascens;' scaberrimus sub- hispidus, Folia opposita, summa tantum alterna, oblonga, inferiora pedalia, superiora spithamaea, basi ovata subplicato - constricta, in petiolum bre- vem basi ciliatum attenuata, nervis primarlis spa. tio pollieis a basi remotis, utrinque scabra viridia, Corymbus terminalis erectus fastigiatus multiflo- rus, pedunoulis hirsutis. ‚Squamae anthodii nigris cantes, Janceolatae imbricatae, longitudine disci subtiliter eiliatae, Radius 20- florus mediocris. Differt ab H. tuberoso radice repente ramosis- sima indolis acris; caule apice corymboso ; nec Panidulato ; foliis fere omnibus oppositis remotio« ribus-breve petiolatis erectiusculis oblongis tripli- nerviis, nec ovatis trinerviis laxis; floribus lon- gius pedunculatis. paulo minoribus,. squamis. an« thodii angustioribus tenuissime eiliatis, x 506. »43, Helianthus tuberosuss caule paniculato sub- bispido; foliis petiolatis trinerviis scabris: infe- rioribus cordato - ovatis, :superioribus ovatis. acy- ninatis alternis; squamis anthodii imbricatis lan. ceolatis ciliatis longitudine disch, 4. rotundus » tuberibus subrotundis. Chrysanihemum perenne majus, foliüs integris americanum. Moris. hist. 3. pı 23. s 6. &6. 5% H. tuberosus. , Linn. sp. {pl. 127. Willd sp pl. 2239. Jaeg. hord.. £. 161. =. B. oblongus:: tuberibus oblongis_ sobäuleibus. Chrysanthemum americanum tuberosum radice oblonga, Hort. reg. paris. Moris. hist. 3. p 23. Habitat in Brasilia, 22. In varietate &. rhizoma descendens, in B. ob» liquum tuberibus longius pendulis. \ 14 Helianthus trachelifolius: eäule strieto ra- moso scabro; foliis oppositis_ oblongo - lanceolatis . in petiolum attenuatis obsolete triplinerviis subser- ratis scabris, superioribus alternis squamis anthodii lineari - lanceolatis squarrosis disco longioribus. H. ‚Frachelifolius. Mil, diet. nm 1. Culta hoc nomine in horto Canalio. 24. Proximus H. giganteo ; sed differt caule fere duplo breviore,; foliis oppositis latioribus minus acuminatis minusque scabris vix serratis. 15. Helianthus prostraius PP: uld, spec. 3. p. 224 eadem est planta, quae Millero. (dier. n. 8.) H. ramasıssimus est, . 507 IL. Correspondenz. Der Rec. meiner Schrift; Reise nach Venedig, in der Fl. 1826. S. 290. vermuthet, dafs meine Coronilla coronata, C. montana Scopoli seyn werde; es ist wirklich so, ich hielt aber beide mit, Willdenow für einerley. Auch bei 4riemisia camphoräta (S! 291.) wird der Rec. Recht haben, die Pflanze blühte noch nicht, daher die Verwechslung. S$. 292. was ich für’Bupleurum longifolium hielt, ist Bupleurum protractum Link. Auf die Anfrage, (S. 293.) ob Hottonia palustris mit hellrothen Blus men keine eigene Art sey? habe ich die Antwort» im Hesperus Jahrgang 18195 Neo, 44, : Seite 347, gefunden, wo Koschatzky "bemerkt. „Die An- gabe der Blüthenfarbe ist bei verschiedenen Phy- _ tographen sehr verschieden, je nachdem sie die Beschreibung dieser Pflanze nach einem mehr süd- lich oder nördlich gewachsenen Exemplar entwor- fen haben. So ist die Farbe bei Schultes in- carnat,; bei Besser lilafarben, bei Röhling weilsröthlich, bei Koch und Mertens weils, welche Farbe auch ich nur an den Exemplaren um Jägerndorf wahrgenommen habe.‘ Auch ich wunderte mich sehr, als ich die Hottonia palustris bei Ulm fand, sie hier so weils und wenigbläthig zu sehen. Seirpus annuus und tenuifolius haben weder ich, noch meine Freunde bis jetzt finden können, beide würden blofs auf Moricands Autorität 508 aufgenommen, Naccari macht es eben so, bei Ruchinger fehlen beide, und Pollini sah blofs den ersten, und zwar ausserhalb des Gebiets dor Flora veneta. Vielleicht setzt Sie Moricands Beschreibung in Stand, zu entscheiden, wohin die von Hrn. Mayer eingeschickten Exemplare gehören, ich setze daher solche vollständig her: Pag. 22. Nr. 7. Scirpus annuus All. S. culmo triquetro nudo, involuero diphyllo, pedunculis nudis,. spieis solitarüs. All. Ped. n. 2371. 1.88. f. 5. Dick, Ene. 6. p. 745. m. 84. Pers. Syn, 1. p. 68. De A. fr. 1791. Scirpus multicaulis. Ten. fl. Neap. Seirpus dichotomus Linn. sp. 74.2 Wild. PN 1. p. 303. . Planta parva; culmi caespitosi 3 —- 4 uncie- Ion. Panicula corymbosa *) terminalis, padunculi inacquales; spiculae solitariae parvae ovatae. acu- tiusculae fuscae. Semen obovatum compressum, Hab. al Cavallino non frequens, Fl. Auguste, Pag. 23. Nr. 9. Scirpus tenuifolius DeC. $. radice repente, culmo triquetro laevi, bractea reola triguelra; spieis ovatis lateralibus, glumis apice tri- fdis, stylo bifido, seminibus gampresso globosis. Det. fi. fr. Supp. p. 300, Culmi erecti graciles, pedales, nudi, basi fo«. liis 2 — 5 vaginantibus, canaliculatis, culmo bre- ®) Das ächte Kennzeichen von Sc. diehotomus I, 4 merkuug der Redaction, on i 309 vioribus instructi; Spicae. ı, 2, 3, ovatae, rufae, 6 lineas longae, sessiles in apice culmi, sed.ob bracteam longam erectam 3 — 6 pollicarem pro- longatum culmum mentientem, videntur laterales. Hab. al Cavallino, vicino alla Bocca della Piave vecchia, Fl. Septembri. Zu 5. 303. Statice caspia Willd. So nennen jetzt die meisten ital. Botaniker eine schöne, bei Venedig ziemlich häufige Strandpflanze die frü- her von mir, von Ruchinger und vielen andern Botanikern für Statice reticulata L. gehalten wurde und wahrscheinlich Moricand’s St. oleaefolia ist, Merkwürdig, ist es dafs auch Bieberstein die am Kaspischen Meere ‘wachsende eben so für re- ticulata L. hielt, die Standorte am Caucasus und in Sibirien sind offenbar unrichtig, denn es ist jedenfalls eine Strandpflanze, deren Wohnort nach dem Meere, welches sie bespült, zu benennen ist, Der'Erste, der meine venezianische Pflanze für Statice caspia erklärte, war Moretti in der Re- zension von Moricand’s fl: veneia. (Bibliotheca ita- liana Nr. 58. Ottobre ı820. pag. 82.) Wie sehr man auch bei dem besten Willen und der gröfsten Vorsicht doch nicht vermeiden kann, die Wissenschaft mit überflülsigen Synonymen zu belästigen, davon ist meine Rhodonema elegans ein auffallendes Beispiel; diese Pflanze hatte ich volle acht Jahre als neue Art in meiner Samm-' lung, endlich taufe und beschreibe ich sie und in demselben Jahre (1824), erscheint sie in 4gardh’s 510 Systema‘' algarum als Dasia pedicellata, zugleich ‚ersehe ich, dals sie Agardh schon früher unter ‚Sphaerococcus (Spec. Alg. p. 3aı.) als Sph. pedi- | cellatus aufgenommen, wo ich sie freilich nicht gesucht hatte, und so hat die arme Pflanze, nachdem sie 6000 Jahre lang ohne Namen ge- blieben war, in ein paar Jahren 3 Namen er- halten. *) . In Beziehung auf die in der Flora 1826. Band I. S. 260. enthaltene ‘Aufforderung zur An- gabe weiterer Standorte der Oxalis strieta L. und corniculuta L. bemerke ich, dafs ich in Würtem- berg nur Oxalis stricta, und auch diese ziemlich selten’in Gärten und Weinbergen, gefunden habe, : N Der neue Aufsatz von Hrn. Prof, Agardh in Flora 1827. S. 625. über Algen, und die Stelle p. 644. welche , sich abermals auf die Rhodonema bezieht, konnte dar ' mals Hın. von Martens noch. nicht bekannt seyn . Wir bemerken nachträglich, dafs dessen Reise nach Ve, nedig schon im Jahr 1824 im Buchhandel erschienen. sey, und glauben, dafs der Name Rhodonema um s0 füglicher beibehalten werden könne, als die Pflanze un- ter demselben a. a. O.: vollständig beschrieben und treMich zergliedert und. abgebildet ist, mülste aber durchaus ein neuer gewählt werden, so würden wir dazu Martensia vorschlagen. Die in der Flora a. 2. 0. S. 641. von Hın. Prof. Agardh erwähnte, aber noch nicht benannte Yaucheria ist Vaucheria Pilus Sa mentis simplicibus aut parce ramosis atroyirentibus j pinguibus , Martens Reise nach Venedig, und Flora 1826, 304. Anm. der Redaction . 511 In Venedig und Mica fand ich ebenfalls nur Oxac- ls strieta L., und zwar als sehr häufiges Unkraut in Gärten und Höfen, Ruchinger und Mori. cand geben aber neben ihr auch Ox. cornicula- ta L. an, und ich’ habe diese letzte wirklich von Bassano, so wie früher von Rom, erhalten. Auch nach Pollini' fl. veron. II. p. 88. kommen beide Arten in ganz Ober-Italien, Oxalis ‚strict« aber häufiger als Oxalis corniculata, vor. . In der Flora ı826. Band II. Seite 447. wird eine Stelle in den Werken des Alexander von Tralles Lib. II, Cap. VIH. auf das Blattbäutchen (Ligula)\ der Gräser, jedoch wie ich glaube, mit Unrecht bezogen. Die Ligula ist zu dem dort angezeigten Gebrauche wohl untauglich, dagegen hat die Pflanze, welche in Süd-Europa im enge- ren Sinne, Rohr genannt wird, Karauos audyrinds der alten, Kzdw Korapo der neuern Griechen, Arundo. der Römer,: Canna vera der Italiener, Canne der Franzosen, Cannaz der Spanier, Cana der Portugiesen, Arundo Donax L., inwendig über jedem Knoten, eine Linie von dessen Scheidewand entfernt eine weilse, schwammige Haut von der Dicke und Gestalt einer kleinen Oblate, mit ver- diektem Rande, welche aus dem vertrockneten Zellgewebe der Höhlung entsteht und vortrefflich zu dem von Alexander angegebenen Zwecke taugt. . Bei. dem mannichfachen. Gebrauch, der von dieser nützlichen. Pflanze. gemacht wird, ist _ diese Haut dort, wo das ächte Rohr wächst , je- 512 dermann bekannt, ‘und ‚war vielleicht ein altes Hausmittel, auf welches der Schriftsteller auf. merksam machte. Noch füge ich die Bemerkung bei, dafs Ber toloni mein bei Vitenza gefundenes Erigeron la- einiatum (Beise nach Venedig Thl. 2. S. 615.) für Erigeron droebachense Retz. erklärt hat. Die Pflanze sey sehr wenig bekannt und daher oft verwechselt worden, Willdenow habe sie in der ‚Spec. plan: u tarum zuerst als Erigeron linifolium ‚beschrieben, dann als ß. zu E. acre gebracht, DeCandolle aber sie in der Flore frangaise Conyza ambigus genannt. Dafs abermals eine Flora veneta von Nam. cari erscheint, ist schon bekannt; bis jezt sind drei Hefte gedruckt, die bis zum Schlusse der Tetradynamie reichen. *) Ich erwarte in diesem Buche eine vollständige Aufzählung von Aigen da Naccari sich vorzüglich mit diesem Theil der cryptogamischen Gewächse beschäftigt und dazu auch, da er in Chiocca, also an der Küste des Meers wohnt, die beste Gelegenheit hat. Ich erbiete mich wiederholt Subscriptionen auf diese‘ Flora veneia anzunehmen, und die Exemplare, die schwerlich in unsern Buchhandel kommen werden, zu besorgen. : Stuttgart, Georg von Martens ") Seit Eingang obiger Mittheilung sind laut neuester Au zeige 2 weitere Hefte erschienen und das 6te ist! int Drucke, .A.d Red. Flora oder Botanische Zeitung. Nro, 33. Regensburg; am 7. Sept, 1828. ” I. Deutsche Literatur. Nicolai Thomae Host, Caes. Reg. Archiatri, Flora austriaca. Volum. ı. (Cl. 1— 10.) Vien- nae sumt, C. Ferd, Beck. 9m S. in. Prei 6fl. 12 kr.) . Bu Ursweiig sind bei. der Beurtheilung einer ‚Flora zweierlei Momente aufzufassen, insofern nämlich ein Anfänger daraus die Pflanzen der Gegend kennen lernen, der erfahrne Botaniker aber ersehen soll, wie weit in irgend einem Di. ‚strikte die Erforschung der Pflanzen gediehen und diese erkannt worden sind. Fassen wir den ersten Gesichtspunkt bei dem vorliegenden Werke auf, so kann es nicht anders als zweckmäfsig erscheinen, dafs in demselben das Linneische System zum Grunde gelegt ist,. da dieses zu allen Zeiten der sicherste Führer, zur Erforschung des Namens der Pflanze per in- ductionem seyn wird. Die Gattungen, ebenfalls im Linneischen Gewande, kurz und bündig cha- vakterisirt, sind nieht den sämmtlichen Klassen Rkoı \ 51h | rt tabellarisch, wie bei Schrank, auch nicht den einzelnen, wie bei Smith u. 9; sondern überall blofs ‚den Arten vorgesetzt, was die Uebersicht nicht so, als in den beiden ersten Fällen erleich. tert. Bei.den Arten sind die Diagnosen entwe- der aus den Linne&ischen oder einigen spätern. Schriften entlehnt und diesen noch überdiels eine oft ziemlich ausführliche Beschreibung, Wohn- ' orte, Blüthezeit, Dauer, und hie und da ein zwek. mäfsiges Synonymum beigefügt, woraus hinläng. lich abzunehmen ist, dals diese Flora allen An- fängern, besonders denen der österreichischen‘ Staaten nachdrücklich empfohlen werden könne, Gehen wir zur zweiten Norm der Beurthei- lung über. | Die zahlreichen sowohl von inländisehen, als auswärtigen Botanisten in den verschiedenen öster- reichischen Provinzen neuerlichst aufgefundenen Pflanzen hätten wohl längst eine critische Sichtung und systematische Zusammenstellung verdient, und. am ersten durfte man diefs in einer Flora au striaca; insbesondere in einer neuen Ausgabe des Hostischen Werkes erwarten, da man vorausse- . tzen kann, ‚dafs der Verf. nicht aufgehört habe, die Pflanzen seines Bezirkes zu erforschen und zu beobachten, welches letztere dadurch sehr be- günstigt werden mufste,' dafs ihm ein mit vater- ländischen Pflanzen gefüllter Garten zu Gebote steht. Wir bescheiden uns gerne, zuzugeben und dem Verf. beizupflichten, dafs er die für. F 515 blofse Modificationen versuchten Nomenelaturen die in einzelnen Gegenden des Gebiets semer Flora zu Tage gefördert sind, ganz. mit Stillschweigen übergeht, aber dafs diels auch bei Pflanzen ge- schehen ist, die von erfahrnen Botanikern mit kunstgerechten. Diagnosen, mit vollständigen Be- schreibungen und zum Theil mit getreuen Abbil- dungen versehen, von gewichtigen Männern als: ächte Species anerkannt, und in den neuesten Werken als in Oesterreich wachsend angegeben sind, mu/s jeden Leser befremden, da der Verf. in der Vorrede yon, den Mittheilungen sprieht, die. ihm durch ‚in - und ausländische Botaniker ge- worden Sind, die wir denn hoffentlich in Nach. trägen erhalten werden. Unser Urtheil mag, sich indessen aus einigen der nachstehenden Angaben rechtfertigen lalsen. . Das mit wenigen Veränderungen (indem Fiola in die Ste, die Contenta der .a8sten aber in die betreffenden Klassen. nach der Zahl-der -Staubge- fälse versetzt sind) gewählte Linn. System wird bei Werken dieser Art immer noch als zweck- mäfsig erachtet werden; dafs aber bei Bildung einzelner Gattungen, und bei der Charakteristik einzelner Arten, auf neuere Anordnungen gar keine Rücksicht genommen ist, was, besonders bei den Gräsern, bei den Dolden, und selbst bei ein- zelnen Gattungen, (Juneus, Statice, Myosotis, Seir- pus, Poa, u.a.) auffällt, und dafs Beschreibun- gen einzelner. Arten zum Theil. noch aus ältern Rkz2 516 Schriftstellern, Allion, Jaequin, Wulfen, 'Scopoli entlehnt sind, giebt dem Buche ein An. - sehen, als sey es schon vor längerer Zeit ge. ‘schrieben, und ist eben nicht geeignet, die Fort. schritte der Wissenschaft sehr zu befördern. Auch die höchst beschränkte Angabe der Wohnörter, die doch wohl in einer speciellen Flora vorzüg- lich berücksichtigt werden sollten, und die sich hier nur immer auf ganze Provinzen, selten auf einzelne Oerter beziehen, so dafs z. B. Triest, die pflanzenreichste Gegend der ganzen öster- reichischen Monarchie kaum genannt wird, giebt zu erkennen, dafs der Verf. neuerlichst keine Gelegenheit hatte, in dem Bezirke seiner Flora botanische Reisen zu machen und die hie- her gehörigen neuern Schriften nicht immer be ‚nützt habe. Der Mangel von Angaben der Aulo« riläten bei allen Arten ist um so fühlbarer, als die untergestellten Citate, die auch oftmals ganz feh- -len, hierüber keine sichere Gewährschaft leisten. - Jasminum. frulicans, welches unsere Floren von Deutschland bei Aquileia, Phyllirea angusli- folia aus Istrien angeben, sind hier nicht aufge nommen. Von Veronica aber finden wir die be- trächtliche Zahl von 4ı Arten verzeichnet, dar- unter F. elata, foliis oblongis lanceolatis argute serratis pubescentibus oppositis ternis quaternisve, Caule ramosd, bracteis linearibus pedunculo Ion- gioribus; von den Ufern der Leitha, wahrschein- lich vom Verf. selbst bestimmt, dann F%; elatior z 517 (Ehr&.) als die ehemalige Y.. longifolia Host synops. Ferner F. Hostii Moretti. V. geniculata (Hostü ?) foliis ternis glabris lineari - lanceolatis canalicula- tis serrulatis caule strieto superne pubescente. Von Kitaibel in Ungarn gefunden. F; incana VW. &. 244, wird als eine neue Art aufgeführt und P. pallens genannt. Veronica Clusii Schott kommt als eigene Art vor, und ist I. secunda erectior an- gusifolia Clus. hist. p. 346. Ebenso Feronica Stern- bergiana Bernh. Veronica nitens, florum racemo longissimo foliis oblongis inferioribus petiolatis obsolete crenatis, superioribus alternis integerri- mis, caule strieto, In Carniolia in pratis .et aliis herbidis. loois ad Savum, Hladnik, Neben P. urlicaefolia werden auch 7. P. latifolia und Teu- crium aufgeführt; letztere ist bekanntlich 7, den- tata Schrad. und F. Schmidtüi R. et Sch. V. mul- üifida Jacg. fehlt, desgleichen Y, peregrina L. und V. media Schrad. Der F. V..Mülleri, Gebhar- diana, grandifolia Fest, integrifolia et pygmaea Schrank geschieht keine Erwähnung, vermuthlich weil der Verf. von ihrer Artenverschiedenheit nicht überzeugt ist. Möchte diefs eine Lehre für unsre Pflanzen-Pfarrer seyn, ihre, Täuflinge doch recht kennbar zu machen! Wulfenia carin- thiaca steht nach Smith's Vorgange mit Paedero- ta unter einem Genus, was nicht zu billigen seyn möchte; der Paederota Zannichellü und chamae., drifolia Brign. geschieht keine Erwähnung, dage- gen die bisher allgemein verzeichnete P. Bonaro- F 518 ta, als chamaedrifolia aufgestellt wird, was jedoch. zu Irrthümern Anlafs ‘geben kann. Als Salig‘ elata (non Poiret) wird Hormin. sylvestris quinti ‘altera species Clus. hist. 31. aufgezählt. Als Yale- riana repens erscheint eine neue Art: foliis cau- linis pinnatis : foliolis dentatis sessilibus, inferio- ribus oblongo -.ovatis, superioribus lanceolatis, ra=, dice-repente ; aus den österreichischen Donauin- seln. . Voleriana saliunca All. kommt zu P. su pina als Synonymum.. -Crocus. sativus wird mit Recht nur als Kultivirtes ’Gewächs angegeben. . Das häufige Daseyn von Croec. reticulatus bei Triest und Monfalcone ist dem Verf. völlig unbekannt; diesem ist, wie Cr. speciosus und sativus, gar keine Beschreibung beigefügt, die doch bei andern selbst gemeinen Pflanzen fast immer sehr ausführ« lich vorhanden sind. Dem Scirpus ovatus Roth sind unrichtig als Synonyma Seirpus multiculmis Smith und Se, eaespitosus Schreb. zugesellt.; letz« teres ohne Zweifel durch einen Druckfehler an- statt ‚Sc. capitatus. - Sc. annuus ist ‚Se. diehotomus E., Se. mucrönatus ist Se. griqueter L., Se, glor. meratus ist Se. mueronatus L. und Sc. littoralis Schrad. isi nicht. aufgenommen, Andropogon Allionit DeC. aus dem’ südlichen Tyrol, und Calamagrostis Zu (Arundo) acutiflora aus Salzburg und Krain feh-, ' len. Phleum commutatum Gaud. wird nicht er- wähnt, dagegen Phl. stoleniferum : spiea eylindri- ca, calycinis valvulis truncatis aristatis radice sto- . lonifera' stolonibus repentibus, aus Unteröstexreich r \ 510 als eine’ neue Art äufgeführt, Molinia litoralis panicula longissima nutante, paniculae ramis laxis, epieulis acuminatis, foliis facie glabris radice re- pente; eine neue Art, von Ruchinger am Ufer des adriatischen Meeres, (vermuthlich bei Vene-. dig‘) gefunden, Avena sirieia, spica erecta, spieu- lis quinquefloris aristatis, foliis Iaevibus basi pi« losis, eine neue Art; in Carniolia in arenosis ad fluvium Savum von Hladnik gefunden. Aven« distichophylia ist 4A. argentew und A. brevifolia ist distichophylia. Avena calyeina Fill. (Danihonia pro- vinciglis DC.) aus den Gegenden von Triest, fehlt. Sesleria juncifolia und $. tenuifolia werden,. kaum mit Recht, als zwei Arten aufgeführt; die letztere, hat ebenfalls eine Spica oblonga u. sw. Po& pumila, panicula erecta pauciflora, spieulis quin- quefloris: flosculo terminali imperfecto, corollae valvula exteriore mucronata, foliorum vaginis in- Slatis; eine:neue Art, von Hladnik in agri La- bacensis montibus gefunden. ' Pow. glauca ‚Smith, so wie Poa moniana und P. minor Gaud. aus den Härnthischen Alpen fehlen, desgleichen Roeleria hirsuta Gaud. aus den südlichen Tyroleralpen. Fe- stuca latifolia (sylvatica Sternb.). F. sylvatica Host und calamaria Smith werden als 3 verschiedene Arten aufgezählt. Festucz eanescens, panicula se- cunda oblonga nutante, spieulis oblongis compres- sis subguadrifloris, corollae välvula exteriore ari- stata, foliis facie villosis; eine neue Art; von Hladnik. in. Carnioliae montibus gefunden. Fe- 520 stuca Halleri und: violacea Gaud. F. nigrestens LaM. aus den Kärnthischen Alpen, vaginata PP, K. aus Oesterreich, und loliacea Curt. aus Böh. Be men sind nicht aufgenommen. In der 4ten Klasse finden sich unter Scabiosa 2 neue Arten: Sc. Hladnikiana, corollulis quingue- fidis radiantibus, foliis hispidis, inferioribus obo- vatis/crenatis, superioribus pinnatis: foliolis laci- niatis, caule stricio; im Carnioliae montanis. Hladnik, und Sc. humilis.corollulis quinquefidis radiantibus, foliis inferioribus oblongis crenatis laciniatisve, superioribus pinnatis: pinnis lacinia- tis, caule glabro adscendente. Ad pedem alpium . Juliarum; copiose prope Gemona. Von Plantage fehlt P. carinata Schrad. von Triest, und von Pa- Ki; rielaria ist nur die einzige officinalis aufgeführt. . Die schon früher von Tausch als Alchemilla pal- malifida bekannt gemachte A. fissa Schummel hat hier den neuen Namen 4. minor erhalten. Alche- milla pentaphylla aus dem südlichen Tyrol fehlt, desgleichen Asperula rivalis aus Mähren. In der fünften Hlasse sind bei Myosotis. die neuern ‚Bestimmungen nicht berücksichtigt wor- den; sogar Mlyosotis intermedia Link und M. al- pestris Schrank, fehlen, dagegen ist eine neues, Miyosotis decumbens, mit nachstehender Diagnose aufgestellt : calyeibus quinquepartitis, Toliis radi- calibus caulinisque inferioribus longe petiolatis ovatis vel ovato -lanceolatis, caulinis superioribus oblongis amplexicaulibus, caule ramisque decum- i 521 bentibus, In’Carinthiae, Carnioliae montanis, sub- alpinis, demissis; copiose in pratis agri labacen- sis. - Unter Pulmonaria kommen nur offieinalis und angustifolia, dann eine neue vor: P. media (Host?), foliis radicalibus petiolatis oblongo - lan- ceolatis, caulinis sessilibus subamplexicaulibus, fi- lamentis medio tubi corollae insertis. Cerinthg alpina Fit. ist nicht aufgenommen. Onosma echioi- des und siellatum sind als eine Art vereinigt. Pri- mula venusta, foliis oblongo - obovatis undulatis glabris repando-denticulatis, floribus umbellatis nutantibus, calyce tubuloso quinquefido; eine neue Art, 'aus den ‚Tolmineralpen und am Baldo von Hladnik ünd. Baron v. Welden gesammelt. Primula Clusiana Tausch oder spectabilis Tratt. ist nicht aufgenommen. Bei Soldanella fehlt minim« Hoppe und pusilla Baumg.; auch die von letzterem Schriftsteller beschriebene Lysimachia paludose ist nicht erwähnt worden, Campanula ‚enthält nicht weniger, als 40 genau geschiedene Arten; doch fehlen Camp. caespitosa Scop. aus Krain, C. Moretti Reich. aus dem südlichen Tyrol, und C. pubescens Schmidt aus Kärnthen und Böhmen. Bei Phyteuma sind Ph. globulariaefolia Siernb. et Hp. und- Ph. Sieberii Spreng. weggelassen. Piola ni- tens, acaulis glabra, foliis cordato -ovatis nitidis, ' Yadice repente. In Carniolia Hladnik; in Croa- tia J. Host. Von Verbascum sind ausser meh« vern Schraderischen Arten noch 4 neue aufge- stellt: Yerbasecum pyramidale, foliis zugosis cre- 522 natis Acuminatis radicalibus et caulinis inferiori.. bus oblongis, latis, rameis ovatis, caule ramosis. £$1mo; ramis erectis. In Austria, ad sylvarum mar- gines, Verb. orchideum, foliis oblongis crenatis, superioribus cuspidatis, caule angulate paniculato, corollae laciniis superioribus eönniventibus: laci- nia inferiore patula. In Austriae Hung. Moray, Bohem. pratis, collibus, ad sepes. P. thyrsoi- deum foliis oblongis cordatis latis repando -loba«- tis, caule simplici, florum. racemö terminali denso, In Carnioliae montanis. Herb. virens, foliis ob- Iongis rugosis undulatis erenatis, utringue conco- loribus, caule angulato scabro ramoso. In Styriae, r Carinthiae, Austriae montium declivibus. Lonicera . Caprifolium, Varietas alba dit. Kew. 1. 371. L Caprifol. Jacg. Austr. 357. wird als eigene Art anf- gestellt und L. pallida‘ genannt. Von Thesium . finden sich nur alpınum, linopkyllum und humile : verzeichnet. Wahrscheinlich aber wachsen noch. einige andere Arten in Oesterreich, wie denn Thesium divaricatum Jan bei Triest vorkommt; Von Ulmus sind mehrere neue Arten aufgezähli, die schon aus Sauters Dissertation bekannt sind, Von Gentianen fehlen G. glacialis aus den Alpen; und G. aestva R, et Schult. aus den Gegenden von Triest. Tordylium süfolium Scop. ist noch als eigene Art und von Heracleum austriacum ge- trennt, aufgeführt. Athamanta ramosissima, foliis radicalibus cau- linieque inferioribus supradecompositis: foliolis 593: linearibus glabris mucronatis, Caule ramosissimo, petalis fructibusque hirsutis; eine neue Art, von Portenschlag in Dalmatien gefunden, Ligusti- cum earniolicum, foliis radicalibus triternatis: fo- liolis decursive pinnatis: pinnis pinnatifidis,- in- volucro polyphylio: foliolis apiee dentatis; neu, von Hladnik, bei Laybach auf dem Groskahlen- berg entdeckt. Diese Pflanze wurde früher schon von Sieber als Ligusticum Sprengelü ertheilt, Chaerophyllum nemorosum M. Biebr. vom monte Nanas fehlt, Pimpinella alpina, foliis glabris pin- natis: foliolis inferioribus oyatis ineisis, interme- diis pinnatifidis, summis lineari - subulatis integris. Neu, aus den Alpen yon: Steyermark und Oester- reich. . Pimpinella nigre Willd. und dissecta Reiz sind nicht berücksichtigt. Die Diagnose von Fritillaria pyrenaica, caule- bifloro, foliis inferioribus oppositis, pafst nicht auf die .bei Triest gemeine Art, Bei Ornithoga- lum fehlt das. auf allen Aeckern gemeine drei= kulbige O. stenopetalum? Fries. Bei Juncus feh- len J. fuscoater Schreb, J. botinicus Wahl. und obtusiflorus Ehrh., die alle drei bei Triest häufig vorkommen. Bei Verairum wird das V. Eobeli- num ‚Bernh. nicht erwähnt. = , Epilobium nitidum als eine neue Art aufge. stellt ist. E, organifolium’ Lamark. "Bei Daphne fehlt D. striata Tratt., und von D. pubescens die nach Willdenow von Jacguin in Oesterreich angegeben ist,. geschieht keine Erwähnung. 524 Die Saxifragae sind nach Anleitung des Sternbergischen Werkes trefflich verzeichnet und zu 45 Arten angewachsen. .Dianthus wirgie neus und sylvestris sind ohne Zweifel mit Unrecht “als einerlei Art zusammengezogen und der neu aufgestellte D. littoralis, floribus solitariis alternis, ' squamis calycinis mucronatis eiliatis, petalis sub- dentatis calyce quinquefido : laciniis acuminatis eiliatis, aus Istrien und Dalmatien, dürfte wohl D, erubeseens Trev. seyn. - D. Waldsteinii Sternb. konnte hier wohl noch nicht aufgenommen wer- den. Sedum hispanicum L. und glaueum W. KR. sind als zwei verschiedene Arten betrachtet; $. annuum L. fehlt. Druck und Papier sind vortrefflich und vera dienen als Muster aufgestellt zu werden. Der Fortsetzung sehen wir mit Sehnsucht entgegen. Noch ersieht man mit YVVohlgefallen aus der Dedication an Kaiser Franz den Er- sten, dals dieser Monarch fortwährend den bo tanischen Anstalten in ‘den österreichischen Stas- ten ‚Unterstützung angedeihen läfst und damit eine der nützlichsten Wissenschaften kräftigst for dert, so dafs noch neuerlichst, wie in Prag, so auch in Wien mehrere wiflsbegierige Jünglinge sich dem Dienst der Flora, zum Theil schon. mit Erfolg gewidmet 'haben, Be 1. Correspondenz, — — In:...nöthigte mich ein Anfall von rhevmatischem Fieber, eine kleine Quarantaine ZU t " : 525 halten. Ich fand in meinem Arzte, dessen Name mir aus seiner botanischen Dissertation pro gradu erinnerlich war, einen Mann, der zwar durch eine bedeutende Praxis gehindert. wird, das eh. "mals mit Liebe verfolgte Studium der "Botanik nach Seinem ganzen Umfange mit Eifer zu betrei- ben, der doch aber mit den Fortschritten dessel- ben bekannt zu bleiben und besonders einige. Lieblings - Familien und Gattungen zu studiren nicht aufgehört hat. Salix, Rosa, Rubus, Potentilla und Carex schienen dahin zu gehören, und er über- raschte mich durch eine nicht gewöhnliche Be. "kanntschaft mit diesen so schwierigen Gattungen’ nicht allein, sondern auch durch ein Werk über Rosa, welches ihm jetzt ‘eben erst eingesandt worden war und. wahrscheinlich noch wohl: im Besitze weniger Botaniker seyn möchte, obwohl 'es verdient recht bald in Aller Händen zu seyn, ‚um, da es noch Zeit ist, sieh bald durch ein ge- naues. Studium. und Vergleichung in der Natur von der Wahrheit und Wichtigkeit der Meinungen ‚ und Behauptungen des Verf. zu überzeugen, wels- halb ich Sie, verehrter Freund, recht sehr bitte, ‚dieser meiner im Durchfluge gemachten Anzeige, die ich meist aus dem Gedächtnifse entwerfen muls- te, eine möglichst schnelle Publicität zu geben. Es ist diefs nämlich Rosae generis historia suc- eincha etc; _auct, Fr. Guil. Wallroth, Nordhusae 1828. Der Name des Verf, verbürgt uns schon. eine .gediegene Arbeit, kein, in unsern Zeiten ge= 526 wöhnliches Fabrikwerk mit sichtlicher Eile ‚gefer- .tigt. Sein glücklicher Blick in die Natur, sein scharfsinniges Auffassen der wesentlichen Merk. male an den beobachteten Gegenständen, seine bestimmte, gewäblte, kraftvolle, ächte wissenschaft- liche Sprache, seine hohe Achtung für die Ver- dienste älterer Botaniker sind so hervorstechende . Züge an seinen Arbeiten im Fache, dafs man ihm leicht ein zu strenges Festhalten an seiner Mei. nung, und eine frühere Neigung zur Vervielfälti. gung der Arten’ und "Aufstellung unbedeutender ' Modifications übersieht, zumal da er doch immer ‚mehr zu der Partei der vernünftig Concentrirenden als zu der Gegenpartei hinneigte, Unter den Um- ständen, in welchen ich das Werk benutzen konnte und. bei einer, verhältnifsmälsig nur geringen An- zahl mir zu Gebote stehender Specimina zur Ver- gleichung, kann ich nur im ‚Allgemeinen sagen, dafs ich seinen überdachten Anordnungen, genauen Be- ‚stimmungen, mühsamen kritischen Zusammenstel: lung und Reductionen der auch von höchst achtbaren. Rhodologen unserer Tage noch beibehaltenen oder aufgestellten Arten,, meinen Beifall nicht versagen kann, wenn gleich ich es mir natürlich vorbehal- ten muls, das Einzelne bei gröfserer Mufse zu prüfen. Erlauben Sie mir daher nur-das Werk im Wesentlichen zu skizziren, um die Lieser der botan, Zeitung desto früher zu veranlalsen, sich mit demselben vertraut zu machen, In der, den 6. Januar d. J. untersehriebenen t e 527 Vorrede erwähnt der Verf. das Geschichtliche der, an dieser schwierigen Gattung versuchten Be- _ gränzung und Aufstellung, der Arten nach ve. schiedenen Abtheilungsgründen, die, vonder Ge- stalt der Butte, von deu Stacheln, . Zahnschnitten, Drüsen u. s. w. hergenommen, Abweichungen, Spielarten und. Monstrositäten zu Arten erhoben, welche von Linnes Zeiten, der deren achtzehn aufstellte, bis auf Trattinnick zu 246 gesteigert, von unserm Verf. aber, nach zehnjähriger, schar- fer, vorurtheilsfreier Beobachtung in der Natur, und vermöge der.glüchlichen Gelegenheit, die reich- ste Sammlung vor: Originalien zu sehen, auf. 24, sage vier und zwanzig zurück gebracht worden sind, Der Verf., ausgestattet mit klassischer Gelehr- samkeit, und eingeweiht in die Tiefen der Ge- schichte der vegetabilischen Welt, erzählt in ei- ner eleganten Sprache im ersten Kapitel de Rosa generatim; wie diese Fürstin unter den Pflanzen von jeher eine: hochgefeierte war; wie Dichter ihre hehre Abkunft priesen,. wie sie immer, mehr als irgend eine andere Blume, als ein Gegenstand der Verehrung erscheint, da man in prosaischen Zeiten sie nur als schönste Zier der Gärten be= wunderte oder wegen ihrer ökonomischen und medizinischen Nutzanwendung kultivirte.e Doch, ‚ob sie "gleich eine Menge Schriftsteller, beschäf« . tigte, gewann ihrg wisgenschaftliche Benrbeitung _ nichts dabei, ‘und selbst Vater Linn£, dieser ehr- würdige Anordnexr .des- grossen Naturreichthunis “a 528 förderte dieselbe nicht, obgleich seine systemati-. schen Bezeichnungen die allgemein angenomme- nen blieben, .. Im zweiten Kapitel folgt eine nähere Bechrei. bung und Deutung der einzelnen Theile, in ge. 'nau bestimmenden und einigen neugebildeten Kunst. ausdrücken; alles mit besonderm Fleifse und selt- nem Scharfsinn aufgezeichnet, und so erschöpfend, ‚dafs man diesen Abschnitt des Buchs als ein Mu- ‚ster für Pflanzenbeschreibung nicht genug empfeh- len kann. Der allgemeine Habitus des Strauchs, die Veränderungen die durch die Kunst mit dem- selben vorgenommen worden, die Beschaffenheit seiner Rinde, Bekleidung, Bewaffnung, Krankhei- ten u. s. w. vom HKeimling an bis zur Vollendung in der sogenannten Frucht, die unter verschiede- nen Namen bei den Schriftstellern erscheint, von dem Verf. indefs, wie von Plinius und Bau hin, wegen ihrer Aehnlichkeit mit einem antiken Salboelgefäls, Alabaster, zu deutsch Buttefrucht bezeichnet wird, folgt hier in einer unterhalten den Darstellung. “ Mit dieer Einleitung ‚sind einige 80 Seiten gefüllt, und dann beginnt die specielle Anordnung und Beschreibung von jenen 24 Arten, mit ihren Varietäten, geringen Modificationen und Monstt0: sitäten. Aus diesem Theile des Buchs, der für die Wissenschaft der wichtigste ist, läfst sich kein Auszug machen, auch kann man nur dann gründ- lich davon urtheilen, wenn man Alles einer län- gern und genauern Prüfung unterworfen hatı—. ’Flora oder, Botanis che Zeitung. Niro. 34. Regensburg, am . ih ) Sept 18:8, ' ” B; Deutsche Literatur. Gemeinnütziges ‘Handbuch der Gewächskunde, wel- ches mit Ausnahme der 24. Klasse des Linn. Sy- stems die einheimischen Gewächse Deutschlands ‚und von den ausländischen diejenigen, welche dem Arzt und “Apotheker, dem „Färber, Gärtner und Landwirth Nutzen bringen, enthält. _Von Dr. Joh. Christ. Mössler. Zweite Auflage, nach den neuesten Ansichten der Wissenschaft umgearbeitet, vermehrt und mit einer Anord- nung der bekannten in - und ausländischen Pflanzengattungen - nach den natürlichen 'Ver- wandtschaften. versehen. von Dr. H. G. Ludw. Reichenbach, Königl. Sächs.. Hofräth u. s. w. Altona bei J. Fr. Hammerich 1827. (Erster Band. Cl. ı. 10.) XIV. 768,8. in gr. 8. (Preis gr) u . Die erste Ausgabe dieses Werks wurde in- der. Flora ı819. Nro. 40. rühmlichst angezeigt, und die nothwendig gewordene zweite Auflage ist’ der sicherste’ Beweis sowohl von’ der Brauchbar- keit‘ desselben, als von.der. gröfßsern Verbreitung Li 550 der Botanik, die sich gegenwärtig auf vielfältige Weise ausspricht, und: wovon die Resultate frü. her .oder später nicht anders als ergiebig seyn \ können. Der Verfasser und der Verleger wandten sich zur Bearbeitung dieser neuen Ausgabe an Hofrath Reichebach, und eine bessere Wahl. hätten sie wahrlich nicht leicht treffen können, da sich derselbe seit einem Decennium im un. unterbrochenen Verkehr mit allen Botanikern En. ropas gesetzt und dadurch nicht nur eine umfas- “sende Kenntnifs der europäischen Pflanzen er- langt hat, sondern als Vorsteher eines botanischen Gartens auch Gelegenheit hatte, die Kultur und Beschaffenheit der ausländischen zu ergründen, über welches alles derselbe in seinen yerschiede- nen Ausgaben von Pflanzenabbildungen die trefi- lichsten Beweise geliefert hat. Die Veränderungen welche Hr. ‚Rehb. bei dieser ‘neuen Ausgabe eintreten "liefs, bestehen mit Weglassung der im ersten Bande’ befindlichen terminologischen Einleitung und Verzeichnisse der. Namen von Floristen und andern Autoren vor- züglich in Vermehrung . der Citate älterer und neuerer Schriftsteller, besonders derjenigen die auf Abbildungen Bezug haben; in Veränderung und Verbesserung der Diagnosen und Beschrei- bungen in sofern, sie durch neuere Entdeckungen und Erfahrungen nothwendig geworden - sind; in einer systematischern' Reihenfolge: der ‚Gattungen und Arten in Hinsicht, auf..das natürliche System, s Br 531 die.wir als sehr gelungen anerkennen, so wie der, nothwendigen: Vermehrung derselben. in Berück- ‚sichtigung.:aller neuen Entdeckungen. = 2Nunfolgt: zuerst'.die täbellarische Aufzählüng der Gatiungen mit beigefügten: Charakteren, 'bei welchen dieliin Deutschland vorkommenden so- gleich:!.durch: vorgesetzte 'Zahlen unterschieden werden»' Einer jeden Klasse sind sofort die Arten: öhne Wiederholung der Gattungscharaktere untergestellt, und mit Trivial- und deutschen Na- men nebst ihren Autoren bezeichnet, dann mit neuen-öfters eigenen, gewöhnlicher aber aus neu- . ern Schriftstellern besonders, aus: Mertens. und ‚Ko ch Deutschlands -Flora=entnommenen Diagno. sen versehen, Dann folgen Citäte der vorzüg- lichsten Schriften, weitläuftigere Beschreibungen oder kürzere Bemerkungen zur leichtern Kennt- ‚nils der Arten und Varietäten, Angaben der Blü- :tliezeit, Dauer, -VWVohnorte, endlich: Hinweisungen auf den Gebrauch, Anleitung zur Kultur u. s. w. Wenn hieraus ersichtlich ist, ‘dafs diefs :WVerk allerdings als ein treffliches und sehr modernes Handbuch für Aerzte, Apotheker, Kultivateurs und Blumisten anzusehen sey; so ist auch nicht weniger dasselbe den Botanikern zu empfehlen, .da es eine vollständige: Flora von Deutschland zu werden verspricht, und über manche Pilanzen in- teressante' Bemerkungen enthält, weswegen wir in. letzterer Hinsicht unsere Anzeige noch 'etwäs Orr ‚weitern wollen, 1.» EEE \ uz .- R | 55% .:Von.der Gattung Callitriche führt der Verf, 4 Arten nach ihren Unterscheidungszeichen "auf, bemerkt aber -dabei, daf$ einige davon für Varie- täten gehalten werden, und giebt hiemit. Finger. zeige, dafs die Bestimmung dieser Gewächse. noch nicht erledigt sey, wie das Gegentheil statt:' fin. ‚det, wenn man sie alle mit.einem Federstrich als €. aquatica darstellt. :Blitum chenopodioides-ist. da- ‚gegen mit Recht nur Varietät von B. öirgatum, . Jasminum wird nicht’ als. deutsches Gewächs be- zeichnet und J.' öffieinale nur als in Indien und der Schweiz, J. fruticans in Südeuropa und im Orient angegeben. Bei Feronica aphylia würde die Diagnose caule nudo.nicht ausreichen, wenn sich’ Y. Mülleriana Vest. als wirkliche Art bestätigen. sollte. Pinguicula flavescens können wir nicht as ‚Species, nicht einmal.als Varietät, gelten lalsen, dagegen wird Circaea intermedia, die hier Varie- tät ist, von mehrern Seiten, neulichst. noch in der Flora ı827. S, 482. und abermals 658. als wahre ‚Art bestätigt. Fraxinus Ornus steht unter dieser Linn. Gattung, die doch eine. eigene auszuma- ‚chen. verdiente :: den ‘Wohnörtern ist Kärnthen und Tyrol beizusetzen. = Boerhavia ist. in die Aritto Klasse. versetzt, da sie mit ı—4 und 10 Staubgefälsen. vorkommt, Von Yaleriana offieinalis sind Var. foliis. latiori- bus und angustioribus bemerkt. 7, saliunca fehlt, Crocus albiflorus ist sicher nur ein, weifsblühender Cr. vernus. Cyperus australis Schr. muls Cyper 553 glomöralus' Lit: heifsen, Bei Scirpus dntiuus’sind: Host und Allione Abbildungen eitirt; die zweier. lei Pflanzen vorstellen, "wie der Augenschein deut- lich Jehrt. - Seirpus mullicaulis-Sm.' wäre als deut-. sches Gewächs nachzutragen, Elyna spicate ist keine‘ Surhpfpflanze, und'E. curieina wächst‘ nicht in den "Kfainer - Alpen;. beide Pflaizen machen auch % verschiedene Gattungen aus. Den Wohn- Orten..von Alopecurus uiriculalus ist die üntere. Pfalz beizusetzen, wo er häufig auf Wiesen vor- kommt. Phleum commutatum Gaud, ist nicht er- wähnt:'und- doch: möchten die Wohnörter‘ welche‘ bei Phleum Gerärdi angegeben'sind, gröfstentheils‘ dorthin ‘gehören. Die Gattung Trichodiüm ist. beis behalten ‘und die beiden Alpenarten 'rupestre, und alpinum sind nach Allione ünd Scopoli auf- geführt, wie darüber M. et K. in Röhl, Deutschl. Flora die ‚Berichtigungen gegeben haben. - Aus Versehen: ist’ aber das -Citat aus Schrad.. flora germ. von Trich.' rupestre ‘tab, 3.:8. 5. dem ' Tr. rupestr. untergestellt, : das zu: T. 'alpinum' gehört dira uliginosa, die von dem fleifsigen Weihe und v. Bönninghausen im Münsterischen’ ge- funden wurde, ist nach: unserm Verf, auch bei Hunteburg i im Hannöverischen zu Hause, Andro- pogon contortum All. ist aus dem südlichen. Tyrol nachzutragen,, desgleichen Rottboellie (Monerms Beauv.) subulate, aus Istrien,’ und: Loliuns specio- sum aus dem Friaul, Hordeum maritimum ist auch am adriatischen Meere gemein. Festuea_pseudo- 554, oo myurus MPiülem. wird als verschiedene Art aufge. führt und F,;Myurus der‘‚deutschen. Autoren. da- zugezogen. ‚ dvena calyeing Villars. (Danthonia provincialis). ist.aus den. Bergwäldern von "Triest; uehauregen. Be Ze E- ‚Bei ‚den Gräsern ‚überhaupt . hat Apr Verfas- ser einen ganz ‚eigenen VVeg ‚eingeschlagen,. der. gestalt, dafs er ‚bei, der, Bildung der Gattungen, gröfstentheils. den, frühern Anordnungen, ungefähr. wie zu,Perso.ons Zeiten, gefolgt, ‚besonders aber ‚die Pallis ot.de,Be.auv,, Gattungen, durch- aus nicht berücksichtigt hat; ;,Chamagrostis, Tri chodium und Sorghum sind fast die einzigen’ der ‚angenommenen neuen. Gattungen, und in der That, finden wir diese Einschränkung nicht unzweck- mäfsig, und wünschen dafs sie einstimmig befelt werden. ‚möchte. .. .. , Scabiose lejocephala. Hp. ‚und, styriaca Pas sind unter Sc: agrestis-W. K. vereinigt; Se. lon- gifolia, norica und ciliata fehlen. Plantago recur- vata,L. ist diejenige Pflanze, die Wulfen fälsch- lich als. subulata beschrieb, womit nun auch., die neueste‘ und. eigentliche P\. Wulfeni zu "Grabe getragen, besonders da.eine Erklärung von Bern- hardi beigefügt ‚ist, woraus erhellet, dals dieser nie eine Pl. Wulfenii bestimmt habe,..Darin aber ist der Yerf. im Irrthum, dafs er dieses ächt Triesti- ner Gewächs auch nach Nord- und dem mittlern Deutschland versetzt. Aus. Istrien könnten auch noch einige Plantago - Arten nachgetragen werden ° yo 555 Alchemilla‘fissa‘ kommt ausser den. Sudeten: auch in: den: südlichen Alpen vor. . Bei Pgrietariw: hat der Verf. die neuere Nomenclatur von ereeia:und prostrata. ‚nicht-angenommen, wohl aber die:Ruppi« rostellata Hoch “aufgeführt: Das; Galium vernum Seop.-(Valant; glabra L.): wird als. G: Baukini Rs et 'Schult; därgestellt,. dagegen: 7 al. glabra Pillars als Galium 'vernum Halleri. Eine'davon verdient aber ala ieigene.’Art, besonders auch ihr Daseyn in Krain' noch. weiterer Bestätigung. ei. + CGerinthe major und aspera 'sind..als: deutsche Pflanzen;;. besonders -'aber als‘..schlesische.:sehr zweifelhaft. : "Myosotis laxifloru uhrd. strigulosa' führt ‚der Verf auf IM. palustris zurück, "Die. Vereini- gung ’der :.M; ulpestris mit :M! sylvatica‘ können wir nicht billigen; sie gehört vielmehr zu sua, veolens. Echinophora Lappula et‘ squarrosa wer» den auch wieder zusammengezogen. : Anchiisa ar+ vensis-Tausch "erhält" den’ Namen A. arvalis.Rehb. weil’ schön eine "4. arvensis:M. .B.. (Lycopsis.-ar- vensis L.):da ist» Zu.d. italica äusder Gegend ‚von Triest, kommt 4. paniculat« dit. ‘als ‘gyno- nymum. Lycopsis variegata ist’aus Istrien nachzu» tragen, das der fleifsige Biasoletto dort gesam- melt' hat. Pulmonaria: tuberosa. Schrank ist yon-P: mollis Wolf. (nicht' Wulf,) unterschieden. Zu P: angustifolia'L. zieht. der Verf, P, azurea ‘Besser als synonym, wäs' wir nicht gelten lafsen ‚auch nicht begreiffen, :wie man. ebehin eine eigene Gat- tung aus der Jetztern machen ‚konnte. Bei. An- in 5356 drosace villosa et Chamaejasme siäd ‚wir auch den. Ansichten von Schlechtendahl zugethan. . Pri- . inula duricula mit 'purpurvioletten Blumen: von Laibach. ist ‚wahrscheinlich Pr, venusta. Host. aus den Gebirgen von Idria; eine schöne Zierde, der, deutschen . Elora.. Pr. ıntegrifola,;: spectabilis. und: glaucescens sind'höchstens. 2 Arten, Pr. glutinosa, die Blätter wohlriechend, soll vermuthlich.Klebrig heilsen, . Primula .Flörkeanw wächst ‚nicht auf der Kirschbaumeralpe; ’wohk: aber- in ‚der ‚Umgegend | des.-Glockners, .Cortusa. Maithioli „findet. sich .im. Biesengebirge nicht.. Soldanella montana. kommt Soldanella minima ist nun .auch als eine,.gemein Art in: Tyrol und Kärnthen.zu betrachten, ..da ‚sie auf:der Kirschbaumeralpe :eben so. ‚häufig,: als auf der. Selenizza. vorkommt, ‚Cyelamen hederaefolium und bysimachia ‚paludose . ‚Baumg. ‚möchten als deutsche Gewächse nachzutragen seyn. .4zalea procumbens hat. als ursprüngliche Gattung: dieses Namens denselben behalten, dagegen , sind. die übrigen! dealer mit:dem neuen Namen: ‚Anthoden- dron. belegt.. Die- Ursache dieses Verfahrens. mag allerdings Grund. haben, und .den künftigen Be- richtigern von Gattungen. zur Lehre dienen ; gleich- wohl können wir es-nicht.billigen,. dafs deswegen. die Synonymie vermehrt wird; auch dürfte, die- Frage entstehen ob nicht auf solche Weise, um nur einige Andeutungen zu geben, Tofieldia in ‚“Anthericum, Calluna in Erica, Streptopus in Vou- 552 larig zurückgeführt, ‚und: mit den gegebenen ‚Na- men. ‚vertauscht, werden mülsen... Die Bernhardi, schen Species. Solani sind. beibähalten. . ‚Vom. Tau- sendgüldenkraut sind.jetzt; Eryihraea. Centaureum Rich., E. pulchella Fries und linariaefolia. Pers.,alg bestimmte Arten aufgeführt. Phyteuma ‚Fstulosum i$t sicher eine" eigene‘, Art,“ aber folia 'radicalia cordata, "hat 'sie’mit P. "orbieularis gemein. "Warm der Verf, Eh: persictföhtäin Hp. nun irrigerweise zu Ph. betonisaefolium statt früherhin. zw Scorzo- neraefolium eitirt, können wir nicht entziffern. Ph. Halleri All, fait, Phi ‚Pleatum zu 'verdinigen scheint auch“ "nicht zulälsig. “Bei Campanula Pü- silla mufs vorzüglich Salzbürg ängegiebei' werden, da ‚dessen Stadtthore ganz'.blau davon erscheinen. C. carnica und Thalidna.' möchten.. wohl, noch. un« ter die dubia gehören, C. thyrsoidea, .,,. die Blü- then blafsblau,‘ ist an.der schönen Sturmischen Abbildung nicht.zu erkennen, Bhamnüs alpinus wächst. in Schlesien und.:anf.dem Meisner: nicht, Viola: pinnata' liebt Lauberde „mehr:.äls felsigen Boden... ‘Von .Fiola canina .giebt- der Verf,' bei allen. Varietäten, das, schöne, Kennzeichen des weifslichtgelben rinnigen Sporns als zuverläfsig an. ‘Die Fiola persicifolia sieht Roth nun selbst als Varietät von. 7. lacten- und Allionii an,' wo» ‚durch ‚die ‘Gegenstände nicht - erhellet. werden. Unter Gentiana verna. finden. sich G. angulos@ und brachyphylia als Varietäten. "G. ‚bavarica wächst ‚schwerlich. bei_ Tübingen. , .G. prosirata ist ‚©. 558 Den 'Namen ‘G. spatkulata' würden wib''vor allen . andern Zuletzt: 'gesotzt haben. G. rottindifolia Hp. gehört‘ nicht zu G. glacialis, sondern -2u'G. bava- „Ticd, von der sie die einblüthige Form’ der" höch. sten’ Alpen ist, Ne aan “ sit. Bei’ ‚den Doldengewächsen giebt der Ver, eine, tabellarische. „Uehergicht ‚der, nenesten. Ko- zählung der. ‚Arten "gröfstentheils die Reihenfolge derselben, geht aber bei der Uebersicht der Gat« tungen ‚einen eigenen. ‚Weg nach Anleitung des. Involucrums, was gewils auch für ‚Anfänger nicht "unzweckmäfsig seyn dürfte. es Das Selinum Chabraei (Peucedanum Carri« folia Vill.'M. et K.) heifst hier ‘Peucedanum Cha: . Uraei Roth... Die Gaitung Seseli ‘ist zwischen Li- gusticum . und Silaus. eingeschaltet; ‚und 'Seseli Li- Danotis Hoch (Atham. L.) als..Libanotis. Riviana Scop. aufgeführt. Bupleurum aristatum und’ glu- "naceum sind als deutsche' Gewächse, letzieres doch nür wahrscheinlicher Weise, nachgetragen. B. ‚baldense W. K; ist mit:B. Junceum verei- nigt. Criamus agrestis Besser ist als C; Falcaria ‚Rehb. vermuthlich in Folge der Regel, ‚dafs bei Pflanzen die ihren Gatturigsnamen ‘wechseln, doch der 'Artname bleiben solle, aufgeführt, ‘eben s0 wie ‘deswegen Critamus heterophylius M. RK. (8 Saxifragus Ci. e. Seseli: Saxifragum L.) genannt worden. So ist auch Trinie Hoffmanni in pumilo- 839, Rehb, und: Tr. Henningta in Tr..glauca Rchb. ver, wandelt worden. „.VVir. müssen ‚uns. nun schan darein ergeben, dafs die Namen wechselung in, ‚der Botanik kein;Einde. nehme. ic =... „ Anthrisous, sylvestris. Hoff: ‚isE:: Chaerophgitun silvesire „Linn... ‚geblieben ,.;-. Chi .inemorpsym IM, B. ‚nicht ‚aufgenommen.. ", Smynnium, !perfoliatumi hat diesen: Namen „wieder. „erhalten... "und. }.Dors- dia ist in ‚Dondisia verwandelt. ;: Fiburnum Fir rus ist wohl als Istrianisches ;. Gewächs der Flera Deutschlands zuzuzählen, dagegen : Ahus Corioria als in Krain ‚unzuverlälsig, ausgeschlos- sen werden möchte, ...: Linum: marginatum!ist :al& in Oesterreich . ‚und Bayern. ‚einheimisch,: aufge; nommen ; ..D...diffusum Schyli.; gehört .aher \ısir eher unter. ‘die dubia;. desgleichen Lilium gla- Drum. Spreng, Fritillaria Meleagris kommt ber kanntlich im nördlichen. Deutschland .( Franken; "Westphalen, bei Lübeck) häufig.vor. . Die :Orni; thogala, sind. gröfstentheils ‚nach M. et Koch ger ordnet, doch. ist noch: ‚Antherieum : ;serolinum als:O. hinzugekommen., Convallariq ‚latifolia ..ist :wohl ' kaum in Bayern und Salzburg einheimisch. Die Gattung Junzus ist: trefflich abgehandelt, und wir finden kaum etwas das nicht ganz mit unsern-An- ‚sichten übereinstimmte, doch ist .es ein Jirthum dafs J: monanthus mit. .irifidus auf einer Wurzel vorkäme,. Es mag allerdings: einen Juncus trifidus uniflorus geben, der aber. darum noch nicht J. monanthos Jacg. ‚ist, _ « „botinicus‘ ist. allerdings 540 auch häufig in’ den Gegenden des adriatischen Meers zu Hause. : Von Juncus Tenageia ist der Name‘ einjährige Simse “darum nicht "passend, . weil es mehrere einjährige Simsen giebt. J:pyg- "meus Rich. ist durch.Nolte’s Entdeckung:dessel- ben im: Holsteinischen ein schöner Zuwachs zu Deutschlands 'Elora, - :J. siygius ist kaum ''in’ den "Tyroler.. Alpen 'zu Hause; wir kennen von ihn ‚ nur den:-Standort.auf Alpen im Allgau ; alle an- dern sind unzuverläfsig.. Ebenso ist auch Jun- cus castaneus noch nicht in, Tyrol gefunden wor- den.” Luzula Forsteri aus dem’ Seeberter ‘Holze bei Oldenburg ist ein trefflicher Nachtrag zur all-- gemeinen Flora Deutschlands. Luzula parviflora und 'gläbraia sind keine Varietäten von I spa dieea; ‘erstere ist blofs synonymum ; letztere‘ eins wahrhafte Species. -Eher mag Luzula' cämpestris ihre Zehnerlei' Varietäten ‚behalten. - Calla’ palu: stris kommt hier in der 6sten Klasse vor, ' Oxyria ‚digyna ist keine Voralpenpflanze und dürfte sich schwerlich in Schwäben und Schlesien finden ‘ Veratrum album et Lobelianum sind kaum per i fisch verschieden. . or ie Epilobium rivulare Wahl, wird a als neuer Bür- ger aus Sachsen, und Holstein aufgeführt, desglei- ;' chen -E. purpureum Fries. - Menziesia poliifolia Jus sollte von Rechtswegen M. Daboecis DeC. heilsei Ruta montana aus dem Littorale ist R. erülr- mifolia DeC.: Von Monoiropa wird hier-die glar, te Pflanze als IM, Hypopitys Li aufgeführt, dage 541. gen ;Wallroth früherhin: die.: behaarte. ‚unter diesem Namen aufgestellt:hat.. Uns. wundert:die verschiedene Ansicht, von.:zwei..so.. genauen: Zer- gliederern, und wir ‚bedauern, dafs: durch sö.etwas immer Verwirrung, entstehen muls. „‚Rhododehdror Chamaecistus wird unter dem Namen Rhodotham- nus als eigene Gattüng aufgestellt mit dem Cha- rakter: Rh. Calyx guinguesepalus. Corolla sul’ quin- quepetala.: patens regularis. Stdmina aequaliter patentia. Capsula quinguelocularis. Die Art beilst R, Chamaecistus. Saxifraga coniroversa Sternl. als. Varietät von S. tridactylites aufgeführt; scheint nicht zweckmälsig zu seyn. ‚Sazifraga coiidensata, sponhemiea und: palmata sind: mit S.- Sternbergü vereinigt,‘ gehören aber alle zusammen: zu $. de= eipiens Ehr. S. aphylla St.. kommt mit 'S. 'sienope- tala Gaud. zu S. sedoides. $. pyramidalis dut. wird als die währe S. Cotyledon L. aufgestellt. S. erassifolia. dürfte. doch wohl ‚besser ein eigenes Genus ausmachen; Gypsophila: muralis et’ serolina bilden hier.’auch. zwei: Arten. : Saponaria: lutex wächst eben so wenig in Tyrol als Ocyimoides in Schwaben. .Dianthus virgineus ist zwar die Jacg. Pflanze, aber nicht die Linneische, die davon völs lig verschieden ist und nur in Frankreich vorkommt. Dieser Jacg. D. virgineus' heifst bei Dee. fl; franc. D. caryophylius. D. monspessulanius, erubescens und ‚alpestris werden: mit.Recht in: eine Species ver- einigt; es gehören aber wahrscheinlich noch meh- rere neuerlichst als neu bestimmte Arten. hieher. ax 542 ‚Als..Stellaria: medidi Smith; 'wird :.Alsine! media" L, hier’ aus Versehen nochmals aufgeführt, die=schon pag: 506. unter- dem"letztern Namen vorkommt.: :Die ‚baldige Fortsetzung "wird ‘ohne ‘Zweifel von jedem Botaniker. sehr; ‚gewünscht werden. ana I, Bomerkungen. In der Flora ı827. S. 496. wird gesagt, ar: man vielleicht ‚noch.mehrere. Arten. von der Gattung Arabis werde trennen ‚mülsen, wolin .un- ter andern Adrabis.Crantziana, arenosa, 'vochinensis, vielleicht auch Haller: und ovirensis zu rechnen. seyn möchten, : Der Verf. jener Bemerkung scheint die neu- ern Hefte von Sturms Flora Deutschlands nicht gekannt Zu haben, wo..für.letztere Arten bereits- der eigentliche Gattungscharakter und der Name. der neuen Gättung angegeben ist. -‘BHeich enhach sagt nämlich bei A..stalonifera Horn..'et' DeC. die er gewils mit Recht und nach Beobachtung: im Leben (indem sie sowohl als die-Grundform 4 - Halleri, häufig in’ .den Bergen der Gegend ‚von. Dresden in der sogenannten sächsischen Schweiz vorkömmt) mit’ 4. Halleri vereinigt in- Beziehung auf diese beiden Formen und ‚4: ovirensis (zu: de- ren Vereinigung die Gründe gleichfalls. angeführt sind): „alle 3 Formen sind.eine Art; ‚deren sili- qua torosa und semina ‚fundo :subulata, ‚nebst dem Habitus,"sie'zu einem 'subgenus: Arabida bestim- men, welches besser‘ zu .unterscheiden:-ist; als | 545 manche‘andere.* In Wahrheit, wir möchten diese Gattung begründeter finden ' ‚als Berteroä" und Hutchiäsid.‘ u EEE EEE "2. Wenn in: ‘der Flora schon mehrmals: ale Rede von den beiden Haußtabtheilungen der’ Cal rices in 2 oder 3 Narben -und'den damit"in- ‚Ver: hältnils stehenden Figuren“ ‚der‘ Früchte gewesen ist, so scheint es, als ‚beabsichtige man weiters noch die’ Einführungen yon zwei wirklichen Gat! tungen nach den Grundsätzen P. de Beauvois; was doch wohl nicht füglich eher statt finden kann, als bis obige Praemissen völlig. festgestellt sind, wäs noch- nicht: der Fall zu seyn ‘scheint, da zu den ‚bisher bekannten noch nicht ganz 'beseil tigten - Ausnahmen - ‚nöch 2 hinzugekommene" "ie Aufmerksamkeit verdieien. Die erste dieser Auss nahmen findet sich in Polliki flora veron. wo bei Carex firma Host. 2 und 3 Narben zugleich % age: geben werden! : Die 2te, und bei weitem "wichüf gere ist die Angabe Rob, Brown’ 5 wo "bei c misandra (fuliginosa) nicht. nur 2 und 3. Narben sondern auch die dazu ‘erforderlichen . beiden Fruchtfiguren angegeben sind. Würde sich diese Angabe bestätigen, was freilich: noch aus. frischen Exemplaren nachzuweisen seyn dürfte, dann wäre die Vebergangsform fest: gestelli; im Gegeniheil aber; wenn. dieses Verhältnils etwa nur'auf trügs lichen Ansichten beruhte ,“ "mülste man ‘wohl der Consequenz halber 2 Gattuhgen durchführen, da ähnliche Beispiele. bereite, „vorliegen, namentlich F 54 an, Rumex digynus,.‚der:in demselben Verbältnifs _ zu, Rumex; und Rheum. steht, wie die Gattung Vignea zu Carex; indem 2 Narben. mit flachen Erüchten die Unterschiede machen, und die defs- halb von mehrern neuen Botanisten von Rumen. und Rheum getrennt, und unter dem Namen, Oay- Tia zu einer eigenen,Gattung erhoben wor den Ist, 3. Als Wahlenherg seine. Draba aizoon in der Fiora carpatica aufstellte, citirte er dazu Dra- . ba ciliaris. der bayerschen Flora, ‚p. 177. aus dem, wichtigen Grunde ,.; weil. Schrank „die Schöt- chen borstig‘ angiebt. Die bayerschen Botaniker machten nun weiters den Schlufs, dafs auch: die Pflanzen der benachbarten Bayreuther ‚Berge die- . selbe sey, da Roth von seiner Moenchia aizoides nur; blofs diese Bayreuther Berge. als Wohnort angiebt, und die Schötchen „pilosa“ nennt, (Fl: germ. ı. S. 273. ILS. 73.) die bei Dr. aizoides glatt sid. Diels führte noch weiters zu dem. Schlufs, Dr. aizoon sey eine Pflanze der niedrigen Berge, aizoides aber wachse nur in den Hochge- birgen. Gegen alle diese Schlüfse zeugt nun ein Exemplar der wahrhaften Draba aizoides, welches. bei Muggendorf‘gesaminelt seyn soll. Dieses jjseyn soll“ wünscht jemand’ verwirklicht zu sehen, um darnach ‘über’ beide Arten vollständiger urtheilen zu können.. Die Erlanger Botaniker, welche aM ersten, Mai, ‚gewöhnlich nach dem. ‚Walperl,. in den Pfngstferien aber nach Muggendorf ‚exeurriren, hätten die belste Gelegenheit, diesen Wunsch. 2u Yealisiren und ihre Erfahrungen. gefälligst der Redaction der Flora ‚mitzutheilen, re .- Flora oder - Botanische Zeitung. Nro, 35. Hegensburg, am 21. Sept. 1828. l. Aufsätze Bemerkungen über das P' aterland des Acorus Cala- mus L. Von Hrn. Prof. Dierbach in Hei: . delberg. 0 ' So’ gemein und verbreitet. ist der allbekann- te Calmus in unserm Vaterlande, dafs nicht leicht eine Flora einer Provinz, eines Bezirkes, oder selbst auch nur einer deutschen Stadt sich finden “wird, in der man ihn nicht aufgezeichnet fände, und kein Botaniker wird das geringste Bedenken . tragen; ihn für eine wahrhaft einheimische deut- sche Pflanze zu erklären.‘ Leicht kann ich defs- halb Widerspruch voraussehen, wenn ich behaup- te, dafs der Calmus kein deutsches Gewächs, we- nigstens nicht ursprünglich, sondern dafs er erst seit wenigen Jahrhunderten eingeführt sey- und: sich auf ähnliche Weise verbreitet habe, wie wir dieses von 'Erigeron canadense, Oenoihera biennis, Datura Stramonium und Einigen andern Pflänzen wissen. on Weit entfernt bin‘ ich übrigens, diese : meine : Mm . 546 wi Ansicht geradezu als ausgemachte Wahrheit aus. zugeben, allein ich werde sogleich mehrere Grün- de anführen, welche mich zu der berührten An.. nahme bestimmten, die ich übrigens mit Vergnüs \ gen aufgebe, wenn das Gegentheil erwiesen wer. den sollte, _ Unsere Kenntnifs von den ursprünglichen, deutschen Gewächsen kann eben nicht bis auf eine sehr frühe Zeit zurückgeführt werden, denn a on und was die traurige Zeit des Mittelalters uns dan von lehrt, ist in der That nur wenig, und höch- stens unbedeutende Bruchstücke sind es, die sich - defshalb sammeln lalsen. . Exst mit dem Ende des, fünfzehnten und im sechzZehnten.: Jahrhunderte. wurde man aufmerksamer auf Deutschlands Flora, | und, die Schriftsteller dieser Zeitperiode sind es - . 'defshalb, die wir über solche Gegenstände bera- ’ then mülsen. — Was nun das Vaterland des Cal mus angeht, so möchten die nachstehenden Noti- ! zen I unbeachtet bleiben dürfen, .. 1 Otho Brunfels redet nicht von dem “ Colmus, 0 , .% Hieronymus Tragus kannte die Radia : Calami aromatict der ‚Officinen wohl; von der. Pflanze selbst giebt er aber weder eine Beschröi- bung noch, eine Abbildung, und ex hatte: sie oke: fenbar. niemals gesehen: . :. . _ a 3. Leonhard Fuchs‘ kennt ebenfalls. die- Calmus - Pflanze nicht; 'den "wahren deorus’ der. en ‚Alten hielt”er für unsere Galange; er ‘bemerkt, statt des erstern werde in Deutschland der: Gla- diolus Iuteus gebraucht, den er beschreibt und. ab. -bildet, was nichts anderes als Iris pseudacorus L. ist, woraus man auch den Ursprung. dieses letzte. ‚ren Namens kennen lernt. 4. Valerius Cordus beschreibt die Wur- zel des Acorus Calamus genau, und sagt dann: die Pflanze, welche sie liefere, wachse an wasser- reichen Orten in wärmeren Provinzen, und zwar in Menge in Asien, woher- man die Wurzel zu uns bringe. '5. Peter Andreas: Mathiolus- gab die erste Abbildung der Wurzel und Blätter .des-Aco- rus Calamus; er hatte die Pflanze von dem öster- reichischen Gesandten am fürkischen Hofe, Au- gerius a Busbeque von Konstantinopel aus erhalten. Busbeck und sein Arzt Quacelbe. nus hatten mehrere Exemplare an einem grossen "See, der sich in der Nähe der Stadt Nicomedia in Bithynien befindet, ausgraben lafsen, wo nach ihrem Berichte der Calmus in Menge wild wächst. 6. Rembert Dodonaeus giebt nicht nur. die Abbildung einer Wurzel mit den Blättern, sondern auch eines Stückes mit’ dem Blüthenstan- de; er erzählt, es hätten 'die Gesandten des Kai- sers Maximilian bei dem türkischen Sultän, die Herren.Augerius a Busbeque und Carolus Rymius, die Pflanze nach Wien. in, Oesterreich seschickt,- von welcher sie in einige Gärten Bel- Mm 2 547 EFT 548 D} giens gekommen sey, wo sie gut fortkomme, den” Winter ganz wohl ertrage, aber keine Frucht * bringe, ‘ 7. Mathias Lobelius bemerkt zuerst (Ad- | | versaria p. 29.) der fälschlich sogenannte 4deorus oder Calamus der Officinen, werde nach Italien, ° Frankreich und Deutschland über Venedig, Ant. werpen und andere berühmte Handelsstädte ans , Siebenbürgen und Rufsland bezogen; man erhalte auf diesem Wege die Wurzel, woran noch bis- weilen die einer. Iris ähnlichen Blätter sich. zeigten. In einem andern Werke giebt Lobelius (Observat. p. 30.) die Abbildung der VVurzel mit‘ den Blättern, und erzählt dabei: er habe zuerst won dieser exotischen. und fremden schönen Pflanze Cexoticae et, peregrinae elegantis plantae effigies) nach einem getrockneten Exemplare eine Abbil- dung fertigen lalsen; da er aber Gelegenheit ge-. habt habe, das lebende Gewächs im Jahre 1575: ‘durch Fürsprache des Carl Clusius in dem vor- trefflichen Garten des Dr. Joannes Dylfius in Wien zu sehen, so habe er jetzt: eine bessere Figur besorgen Können; endlich gedenkt er noch, ‘des Umstandes, dafs diels Gewächs durch Bus beck nach Deutschland gekommen 0) ne 8. Carolus Clusius giebt zuerst in einer seiner Schriften (Rarior. stirp. per Hispan. ob- servat, Histor.'p. 521.) eine Abbildung der Wur- zel mit den Blättern unter dem Namen deorum 549 legitimum, und bemerkt, seit zwei‘Jahren pflege. der Baiser Maximilian diese Pflanze, die seine Gesandten aus der Türkei'geschickt hätten, in: sei- nem Garten, und setzt hinzu, Augerius habe ihm erzählt, dafs dieses. Gewächs, auch da, wo es. wild. wachse, :weder: ‚Blumen .nöch S$aamen bringe, sondern. nur, gewisse. Auswüchse (nuca- menta), die. ‚den Kätzchen der ‚Nufsbäume ähnlich wären. . . Da die angezeigte Schrift 1576 gedruckt ist, so kam also der Calmus zuerst im ‚Jahre 1574 nach VWien.. Diels stimmt genau mit dem zusam- men;..was.Clusius-in-einem späteren Werke (Rarior.. plant. . Histor. Antverp. ı601. :p:; .230.) sagt:. er habe die Pflanze zuerst 1574 in Wien gesehen, wobei aber nicht übersehen werden ‚darf, dafs Mathiolus die Calmus-Pflanze früher kann- te, .denn die vor mir liegende Ausgabe, in wel. cher: er. die oben. berührte. Abbildung giebt, ist vom‘. Jahre 565. —- ‚Clusius. "berichtet ferner, er habe. die Calmus - Pflanze in ‚dem: Garten der Königin‘ Elisabeth gezogen, wo sie die Winter gut überstanden und sich ausserordentlich ver- mehrt habe; er theilte sie nun vielfältig den Bo- tanikern, seinen Freunden mit, und sie würde ‚nun, wie er hinzusetzt, bei allen Liebhahern der Pflanzen - Kultur äusserst gemein. (adeo ‚ut nüune' ‘apud “omnes rei. herbariae. cultores. vulgatissima facta sit.). Im Jahre 1577, so wie in den, folgen- ‚den. Jahrgängen .blühte die Pflanze häufig, und 550 nun liefs Clusius auch das blühende Gewächs abbilden, auch ist sehr wahrscheinlich, dafs’ Do; danaeus die Figur welche er mittheilt, von Clu-' sius erhalten ‚hätte, .-» ' Was den Standort der Pflanze "angeht >50. erzählt Glusius.inoch:.;es habe Bernardus Paludanus, Medicus Enchusanus, auf einer Reise, die.er 1597 :aus Polen nach. Italien unter- nahm, die Pflanze häufig in den Sümpfen bei Vilna in -Lithauen. angetroffen; dort werde sie von den Einwohnern Tartarsky ‘genannt, weil sie von - den Tartaren ihren Nutzen ünd Gebrauch erlerrit hätten. Endlich setzt er noch hinzu: In Deutsch- land ist die Pflanze jetzt schon so allgemein ge- worden, dafs manche Apotheker davon. einen Gent« ner der Wurzel mit Zucker einmachen, . und ei« nen guten Gewinn daraus ziehen. - ' - 9. Joachim Camerarius erinnert. in: seis nem Kräuterbuche, man sölle zu dem .Diacoro..und andern Compositis, den Calmus, wa' man. ihn: ha- ben könne, frisch gebrauchen, weil er jezt. in 'vie- len Gärten gezielet werde, und die Kälte wohl leiden könne, In einem andern ‘Werke rübmt derselbe den Landgrafen Wilhelm von Hessen, als einen "besondern ‚Freund der Naturgeschichte, der in seinem instructiven Gärten ‚den Calmus 50 häufig ziehe, dafs er, alljährlich ‘das Diacorum Mesues (eine damals beliebte Arznei) daraus habe können bereiten lalsen, - ı0. Theodor Tabernagmontanus sagt: ‚551 der Calmus wird heutiges Tags nicht allein in der grofsen Fürsten und. Herren Lüstgärten. ge- pflanzt, ‚sondern ist auch in vieler Apotheker und Hausväter Gärten gemein geworden; er wächst fast gern in. dieser ünserer Luft, und: kommt ‚Ahr. lich zü seiner vollkommenen Zeitigubß. "Aber auch in Frankreich und Italien "Ausfte dor Calmus nieht ursprünglich einheimisch $eyn, und vielleicht kam er in diese Länder noch spä- ter, als selbst ‘nach Deutschland. Man erlaube mir defshalb nur auf zwei Zeugnisse aufmerksam zu mathen, u "Andreas Caesalpin beschreibt i in seinem geschätzten Werke den Calmüs, sah, ihn aber nur in dem Garten des Grosherzogs zu Plorenz;' ; nur während des Drucks seines Buches bemerkte er die Blüthe des Calmus zum ersten Male. Johann ‚Baptist Ghomel. rechnete noch in‘ der äritten "Auflage seiner Histoire, des plantes usuelles, die 1725 zu Paris: heraus kam, den Gal- mus. zu.den ausländischen Pflanzen Cinter der Rubrik Plantes dtrangeres)} er sagt wörtlich da- von: Cette plante se troure abondamment däns les marais de l’Asie et dans la Pologaez elle Vin ‚ ent aussi en Ängleterre et en. Hollande. — » ‚Also ‘in. England und Holland war sie:.vor einem. Jaliv- ‚Bunderte schön. einheimisch, nicht 'aber in: Frank- weich. 025 ee ra Leicht könnten dergleichen Zeugnisse noch vermehrt werden; sie dünken mich aber zuiei- ” 552 chend, um daraus den Schlufs'zu ziehen, dafs der‘, Calmus in Asien und einem Theile des östlichen Eu- ropa ‚wild wachse, ferner da/s er erst im sechzehn- ten Jahrhunderte in Deutschland und einigen an- dern Provinzen in die Gärten eingeführt wurde, aus denen er sich zufällig an geeigneten unkultivirtert Orten fortgepflanzt habe, und so allmählig einhei- misch geworden.sey. ... : Be Ich kann diesen kleinen Aufsatz nicht schlies- sen, ohne darauf aufmerlisam gemacht: zu haben, dafs wir dem rühmlichen Eifer des Augerius Busbeck und seines wackern Arztes die Kenät« nifs mancher interessanten Pflanze zu einer, Zeit verdanken, wo noch so, wenig in dieser Hinsicht getban wurde. So oft wir in dem Schatten eines Rofskastanienbaumes ausruhen, mögen wir uns er» innern, dafs es Nachkommen jener Individuen sind, die Busbeck aus dem Orient brachte, und der aromatische Calmus, der jetzt in unserer Nähe, wuchert, und so vielen unter uns schon mit sei- nen Heilkräften diente, möchte wohl ähnlichen Ursprungs seyn, ". . Dennoch haben wir keine Busbeckia! ia. auch seinem wackern Arzte kat man noch keine: Gattung gewidmet. :Gewils darf man. von':der Gerechtigkeitsliebe der deütschen Botaniker mit Vertrauen erwarten, dafs das Andenken dieser Ehrenmänner bald für immer werde ‚befestigt. werden. EN 355° "MI. Correspondenz Em. erhalten hiebei- für das Herbarium der Gesellschaft einige Specimina der im vorigen Jahr aus Saamen vom Jahr ıi826 aufgegangenen einfa- chen Bastad - Pflanzen als: Fortsetzung: der Ihnen schon. früher übersandten ‚Resultate meiner über diesen Gegenstand gemachten Versuche. Die Ver- suche des Jahrs, 1827..haben sich. progressiv. ver- mehrt durch. die gröfsere Anzahl von zusammen- gesetzten Bastarden, welche aus Saamen vom vor- hergehenden Jahr aufgegangen waren; überhaupt mag ich im vorigen ‚Jahr (1827) nahe an 1000 künstliche :Befruchtungen vorgenommen . haben, welche mir eine Ernte von etwa ‘600: reifen Saa- ‘ menkapgeln geliefert haben. . Die Aussaat der.Saa- men ist gröfstentheils. schon gemacht: ich hoffe noch glücklicher. in diesem Jahr zu seyn, theils weil ich. nun mehr Erfahrung in der Sache er- langt, theils’weil die Witterung 'günstiger zu wer=, den verspricht als in dem vorigen Frühjahr, „wo mir durch: die im April eingefallene Kälte sehr viele . der aufgegangenen jungen Pflänzchen zu ‚, Grunde giengen und viel Mühe und Fleifs zu Nichte gemacht worden war. . Ich habe für nö» thig erachtet, die erhaltenen Bastarde sowohl. ein- ‚fache, als zusammengesetzte nach dem Leben zu zeichnen; 'theils weil durch das Trocknen die le- ‚bendige: Gestalt, Farbe etc. verlohren geht, theils um die Gestalten auch für künftige Zeiten fest- “ zuhalten,. indem sich der Natur der ‚Sache nach 771 nicht viele Naturforscher ‚der Erzeugung dieser Natur-Prodücte widmen können, auch wenige Lust »ekommen- möchten, sich’. diesen Untersuchungen zu: widmen, da mehrjährige föortgesetzte Uebung und Gedult erfordert wird, sparsame-Besultate zu erhalten;--weil- wir den Gang der Natur, welchen sie bei der. Befruchtung. einschlägt und 'bei ver« schiedenen Arten’'der‘ Pflanzen unendlich abän- dert,::noch allzuwenig kennen ,' um durch’ unsere ' grobe Manipulation; %0 vorsichtig und zart wir ämmer :zü verfahren ‘wähnen mögen, jedes. mahl des Erfolges gewils zu seyn. Durch’üdie genom- menen Abschriften der Bastarde glaube ich auch - der Wissenschaft einen Dienst zu erweisen ,'in- dem ich ‘die Ueberzeugung habe, dafs hiedurch erst: ausgemittelt ‘werden kann, ob die Nätur in Bildung: dieser Formen einö'feste und unabänder- ‚liche Norm beobachtet, denn es ist nicht zu zweif- Jen, dafs noch eine'Zeit' kömmen wird, "zu: wel- cher die-ausserordentliche Wichtigkeit dieser Ver- 'süche erkannt; dieselben aufs neue geprüft und : ‘noch mehr werden -vervielfältiget werden, Im "verflo(snen Jahr erstreckten: sich meine. Versuche auf folgende Gattungen!’ Cuoumis, Ousurbita, Da- tura, Difitalis; Erödium, Antirrhinum, 'Nieotiand, -Primule, ILyehnis, Silene, Verbascum, : "Hyosoyamılı : Neben diesen: wurden die Versuche. der Jahre 1825 und 26 gröfstentheils wiederholt; „überdiels wär die Beobachtung -der- Entwicklung, der zur. sammengesetzten Bastarde aus den Saamen. des 558 Jahrs .ı826. ein vorzüglicher Gegenstand meiner Beobächtungen, weil diese in mehrfacher Bezie; hung höchst merkwürdig sind, ‚und bei einer Ver- gleichung ihrer Natur mit. denen Erscheinungen, welche’ einige Thiere, besonders.:Hausthiere, bei der hybriden Zeugung zeigen, von grofser ‚With- tigkeit über den Streit die Sexualität. der. ‚Ger ‚wächse beiteffend seyn. wird; Um über die Fortpllanzung der Farbe i in San. men der Zea Mays weitere Aufklärung zu erhal- ten, wurden sämmtliche Saamen .der im Jahr .1ı826 erhaltenen Kolben der Zex Mays nana mit: ver- mischten, gelben und gefärkten Saamen (s. Flöra 1827. p. 79.. lin. 8. von unten)..von jeder: Kolbe‘ besonders :in :4 ‚verschiedenen: ‚Partien: 8). rein gelbe, b) schmutzig- gelbe,-c) hellgraue, d) dunr kel-röthlich- graue, ausgesäet. Von den..a) rein gelben Saamen der Kolbe Nr.. ı. wurden 59. Kol- ben erhalten, bei 32 derselben waren. die Saa- imen -wiederum rein 'gelb, bei einigen wären nur ein. paar Saamen gefärht,...bei mehreren: befan- den sich aber mehrere ungleich stark gefärbte _ ‚unordentlich unter den gelben vertheilte Saamen, ‚zum Theil aber waren sie nur schmutzig gelb; dem bei weitem gröfsten Theil nach waren aber die Saamen :gelb, . b) Die schmutzig gelben Saa- .men’ lieferten 5 Kolben, an welchen sich schon bedeutend mehr gefärbte -Saamien. befanden als bei denen. von a). erhaltenen, .die rein gelben ‚machten.aber immer noch bei weitem die. Mehr- 556 ‘zahl. aus; . ‚doch: wär keine einzige Kolbe mit lau. . ter gelben’ Saamen unter diesen. .. © Von kell- - grauen Saamen wurden. nur 4 Kolben erhalten, die Saamen dieser verhielten sich fast wie bei-b) - nur hat.die Anzahl der gefärbten gegen die rein- gelben etwas zugenommen, und es befanden. sich unter.jenen schon mehrere. dunkler gefärbte. d) Die dunkel röthlich- grauen Saamen gaben ı2 Kol. ben, :bei 8 derselben. waren die gelben und: ge- färbten Saamen fast zu ;gleichen Theilen, doch wollte bei einigen :die Anzahl der reingelben. noch vorschlagen; bei 2 Kolben waren die schmutzig “gelben und grau und röthlich gefärbten. vorherr- schend; bei einer Kolbe befanden sich,nur fünf . reingelbe unter den verschiedentlich.- schwächer. und stärker gefärbten. Saamen, und nur eine ein- 'zige Kolbe hatte gar keinen reingelben, sondern aur einige schmutzig gelbe sonst aber lauter ün- gleich' stark gefärbte Saamen. Es ist zu bemer- _ ken, dals die Stöcke dieser Nr. ı. sämmtlich.’et- was grölser waren, als die der reinen .Zea Mays 'nana aber bei weitem noch'nicht so grofs,. als’ die -gewöhnliche Zea Mays; auch‘ waren die Saamen “ schon ziemlich‘ gröfser geworden :und hierin dem ‚natürlichen Typus viel näher'gerückt, als im Wuchs - ‘und Habitus. Die. Kolben ‚waren: auch. meisten- theils gröfser, als bei nana, doch bei weitem noch. nicht so grols, als bei der gewöhnlichen Mays, ‘und die Saamen nicht so zahlreich und gedrängt ı besonders von der Spitze der Kolben.abwärts un- 12 557 vollkommen, d.i. von oben gegen unten dem Stiel zu vollkommener werdend. ' Die Saamen der Kolbe Nr. 2. wurden eben so nach den Farben abgesondert und- jede Farbe besonders ausgesäet; es wurden von ihr 57. Kol- ben erhalten. Die Stöcke‘ waren in Wuchs und Gröfse der gewöhnlichen Zea Mays um ein be- deutendes näher gerückt, als die von Nr. ı., auch hatten die Saamen gröfstentheils ein vollkomme- neres Ansehen erhalten. Von a) wurden 5ı Kol- ben erhalten, davon waren 28 mit lauter rein gel. ben Saamen versehen; ein Paar hatten nur sehr wenige gefärbte oder schmutzig gelbe Saamen ; bei den übrigen hatte ein gröfseres Verhältnils. der.grauen und rein dunke] rörhlich grauen Saa- men zu den rein gelben statt als bei a) Nr. ı. Von b) schmutziggelben Saamen wurden nur vier Kolben erhalten, wobei die graue und dunkel röthlich”- graue Farbe schon viel deutlicher her- vortrat,; als bei..den correspöndirenden Nr. 'ı. b) doch machte die gelbe Grundfarbe noch die Mehr- zabl aus. Von c) den hellgrauen Saamen wurden nur 2 Kolben erhalten, mit wenigen rein gelben Cetwa &), gelb und grau gesprengte beinahe 5, 5 röthlich graue 5 und dunkel röthlich graue und . bräunlich rothe 3. Der Rest war taub. Die drei "Saamen von d) sind nicht aufgegangen. Der enge Raum eines Briefs gestattet nicht, ‚alle Folgerungen, welche diese’ Erfahrungen. zu- läfsen, ‚hier nahmhaft ; zu machen; ich beschränke ns - on 58° mich daher hier nur auf einige der hauptsäch. lichsten, welche überdiefs ihre Beweifskraft erst "noch dureh die detaillirte Beschreibung der Ver- suche und Beobachtungen erhalten werden. ı) Die, Befruchtung ‘ist an Umstände geknüpft, welche wir ihrem geringsten Theile nach ken. nen;. sonst mülste die künstliche Befruchtung un- ter nahe verwandten Ärten und Varietäten (2. B: Zea Mays major und. nana) sehr leicht gelingen. Ob diese vielleicht nur bei einigen natürlichen Familien, wie bei den Gräsern statt hat, mülsen uns erst fernere Versuche lehren. an 2) Die Befruchtung unter Varietäten oder zu- sammengesetzten Bastardpflanzen (was jene in. vielen Fällen seyn mögen,), giebt. keine. gleichen Produkte, sondern es. scheint ein unbestimmtes Wogen. der beiden Befruchtungs - Thätigkeit bei Erzeugung der Keime obzuwalten, wodurch in ei- ner Befruchtung und. in ’einem Ovarium, . Keime mit verschiedenen ‚Entwicklungs - Formen gebil- det werden. ‚ren. endlich wieder von. selbst zum, mütterlichen Typus zurück, so wie. sie selbst Befruchtungs- kraft besitzen, 4) Eine gleiche, Mischung beider Typen "bei den Bastard- Befruchtungen ist selten; viel öfters. | neigen ‚sich einzelne Theile mehr zum Typus der". Mutter, andere mehr. zum ‚Vater; die geringe An- zahl von Erfahrungen gestattet noch. nicht, Ge: setze hierüber zu entwerfen, - 3). Die Varietäten so wie die Bastarde keh-t 559 5) Je näher sich der Bastard an den Typus der Mutter hält, eine desto gröfsere Fruchtbar- _ keit hat er sich erhalten; je weiter er. sich von ihr ‚entfernt, und dem väterlichen‘ zugewendet hat; desto unfruchtbarer ist..er geworden. : . Nachdem bei, der. Zea Mays nana.2 major A, dem ‚Embryo die Fähigkeit gefärbte Saamen ZU ‚geben in der Befruchtung ertheilt worden war, so yertheilt sich dieser im ersten Saamen enthaltene Impuls zur Färbung der Saamen nicht auf die nachher erzeugte Saamen gleichförmig, sondern er.concentrirt sich nur. auf einzelne Orala :ohne alle Ordnung; De E . In.meiner brieflichen, Nachricht (Fl. 1827: B.ı. ) sollten ein Paar den Sinn entstellende Druckfeh- ler verbessert werden. P. 75. lin. ıı. ergiebt statt ergab, P.7 a6. lin. 4. von unten ist nach dem hinzu- zusetzen väterlichen. p. 77. lin. 8. Röthe statt Blüthe. “ "Eine nähere Betrachtung der hier beiliegen- den, getrockneten Bastard- Pflanzen von Nieotiana paniculata 2 Nicot, rustica 8 Be Langsdrfif| , lanceolata A " Nicot. paniculata $ | Nieot. paniculata $ j quadrivalvis ‚rustica Nicot. quadrivalvis 2 : Tanceolata A wird Ihnen bestätigen, was ich {über die Bastarde ‚ des vorigen Jahrs in meinem Briefe hemerkt‘habe, Auffallend. werden sie.den Bastard, Nieot. rustioo- paniculata mit dem Bastard. N. Panicnlato'- zustica , : Hinden.. ‚Hochachtungsvoll. Calw. . ‚De Gärtnen - N 560 . ML Nekrolog. : \ 1s Sir James’Eduard Smith. Dieser ausgezeichnete Naturforscher, erster Präsident der. Linneischen Gesellschaft in England und Besi. tzer des Linneischen Herbariums ist im März d, 3. zu Norwich, seinem Geburtsorte, gestorben. Von ı786 an, wo er sein erstes medizinisches Werk bekannt machte, bis zu seinem 'Todestage. ' hatte er sich mit unermüdlichem Eifer der Natur- kunde gewidmet; vor Allem. wär es jedoch die Botanik, die ihm: viel zu danken hat, : Seine Ar- ' beiten, 42 Jahre lang ununterbrochen fortgesetzt, füllen eine zahlreiche Reihe von Bänden, und die, Verhandlungen der Linneischen Gesellschaft, de- ren Stifter er ward, bewahren seinen Ruhm auf. Seine Hauptwerke sind: „die englische Botanik,“ ah Bände, die „Flora graäeca‘‘ (mit Sibthorp zusäm- nen herausgegeben), die. „Flora britannica‘‘; auch machte er eine botanische Reise durch Europa. 2. Am 8. Aug. ı828, starb auf seinem Land- sitze Tunaberg bei Upsala Dr, Carl Peter Thun- berg, Prof, der Medizin und Botanik an der Uni- versität zu Upsala, Commandeur des WVasa-Ordens, Mitglied von 66 in- und ausländischen Akademien und Gesellschaften. In Joenkoeping den ı1. Nov. 1743 geboren, hat derselbe das schöne Alter von 85 Jahren erreicht, Seine vielfältigen Verdienste um die Botanik sind allgemein bekannt, 3. So eben geht die 'betrübende Nachricht ein, dals unser Prof. Duval am ı6. Sept. auf dem Gräfl. De Brayischen Schlosse Irlbach mit Tode. j abgegangen sey. r Flora "oder ‚Botanische Zeitung. Nro, 36. Rogensburg, am 28. Sept. "1828. = —— u Zn Ä 1 Deutsche Literatur, + Flora Br unsvicensis, oder Aufzählung und Beschrei- bung der in der Umgegend von Braunschweig wildwachsenden Pflanzen, von Dr H..W. L Lachmann jun. Auch unter dem Titel: Flor«! - ‚ ,' der .Umgegend: von Braünschweig, bearbeitet ‚von Dr. :H.,W, L. Lachmann jun. I. Theil, Chorographie, Geognosie, Meteorologie, allgemeine Pegetation. Braunschweig 1827. bei GE. C. .. Meyer. 324. in 8, mit einer geognostisch- “ ‚botanischen colorirten Harte, einer lithogra- phirten Tafel. und u gedrapkten Tabellen, D.: Verf, geht mit "Recht von dem Grund. satze aus, dafs di Flora eines Landes eine. bo- tanische Geo- Topographie seyn mülse, aus wel- cher. der Einfluls des Bodens, des Klima’s, der. Kultur-u. s. w. ersichtlich wird, Die Wichtig-. keit dieser Ansicht haben wir bisher ' nur von dem Hrn. Oeckonomierathe. und Physiogräphen G., Fr. W. Meyen,. in seiner ersten Anlage zur Klora des Königreichs Hannover gehörig gewürdigt ge- zit "Nn 562 a _ schen, und. es freut uns dafs ir, Dr. Lachmann _ diese Ansicht mit uns heilt. Indessen läfst sich eine solche physikälische Topographie nur von einem solchen Duodez.- Staate, wie Braunschweig, erwarten, den man bequem in einem Tage nach allen, Richtungen durchwandern kann, (er ist 8% Meilen lang;-g »% breit,) dessen höchster Punkt nur 1098 Pariser Fufs über der. Nordsee erhaben ist und grolsen Theil ebenes Land enthält; der ferner aber auch so gute: und so viele Physiker “und Mathematiker, wie Braunschweig ‘von jeher hatte, aufweisen kann. Welcher Foliant, oder: wie viele Folianten wären nicht z. B. nöthig, wenn man einen solchen Prodromus zu einer Flora von Ungazn schreiben wollte? wie viele Ausgaben müfste der Staat erst dort noch für das Wohl seines Landes machen; wenn er einen ähn- lichen Beohachtungsgeist unter seinen Bewohnern verbreiten wollte? Wir wollen, um unsern Le- sern einen Begriff von ‘der Einrichtung dieses Werkes zu geben, nur den Inhalt der Abschnitte. ° desselben, nebst einigen Bemerkungen dazu, an- führen. Die Vorrede enthält, nach Auseinander- setzung. des Zweckes dieses Werkes, und'nach An- gabe der botanischen; topogräphischen, geognosti- ' schen unü meteorologischen Literatur über Braun- schweig, ‚mehrere Zusätze und Verbesserungen zu den späteren Abschnitten,” Der. Verf. "beginnt. ‚nach einer kurzen Einleitung mit den imathemati-' schen Bestimmungen, woraus sich ergiebt, daß der . en. D Umfang des in dieser Flora begriffenen Landes zwischen dem 27° 48' 18 und 28° 5o' 36" öst- ‘licher Länge und 51° 56' 49” und 52°: 84" 9 nördlicher Breite: liegt, und einen Flächeniun von 81, 4 geogr. ©: "Meilen enthält, - Ausserdem sind in diesem Abschnitte noch die Längen- und Breiten-Grade mehrerer Braunschweigischer oder angränzender Orte so: wie die Zahl der Städte, Dörfer etc. genauangegeben. Die höchsten Punk. te liegen gı7 — 1098 Par. Fuls über der Nord. see. In dem: zweiten Abschnitte: Chorographie, werden abgehandelt: die Erhebungen des Bodens, “die Thäler, Flüsse, Bäche, Teiche und‘ andere Vertiefungen des Bodens, mit genauer Beröch- , 'nung der Geschwindigkeit des Wassers an ver- “schiedenen Stellen, die künstlichen Veränderun- gen der Erdoberfläche, wie Kanäle, Gräben, Däm- me, Wehren, die Quellen, mit Angabe der Salz- quellen. und Mineralquellen, ihrer Stärke und ih- rer Bestandtheile. ‘Im dritten Abzehnitte folgt die geognostische Beschreibung der Umgegend Braun- schweigs, welche in mehrere Unterabtheilungen zerfällt, nämlich Gränzbestimmung, allgemeine oryktognostische und geognostische Bestimmungen und ‚specielle Geognosie. Alle diese Kapitel. be- . ürkunden ‚die genaue Bekanntschaft des Verf. mit ‚der Geognosie,, Minnerologie und, Bergbaukunde, ‚und werden den Geologen ebenso befriedigen, als sie für den Botaniker interessant sind. ' Als Anhang hiezn erläutert der Verf,.den Einfufs,. den ‚Nn2 » 564 die Verwittäkung, Zersetzung und verschiedene ‚Vermengung der" Gebirgsarten auf die Oberkrum-" :me hat... Dieser Anhang ist sehr wichtig für den ‚Botaniker ; denn er enthält namentlich Angabe der Pilanzen. welche vorzugsweise bestimmte Forma- tionen und ‚Arten ‚des Bodens bewohnen und Be- zeichnung der Einflüsse dieser Formationen auf . die Vegetation im allgemeinen und insbesondere. ' : Viele mehr oder weniger merkwürdige Varietä- ten einzelner Pflanzenarten welche durch den Ein- Aufs der Formationen des Kalkes, des Kalkmer- gels, des bunten Mergels, des Thones, des Sand- bodens, des Moorbodens hervorgebracht wer- den, *) sind kurz definirt und geben dem Bota- ‚niker einen höchst erfreulichen Vorgeschmack von dem künftigen aten Bande, "Der 4te Abschnitt umfalst die gesammite Me-- ‚teorologie in mehreren Abtheilungen. Mit einer ausserordentlichen Genauigkeit sind unter der Ab- "theilung: Luftdruck, die regelmäfsigen und unre- "gelmäfsigen Bewegungen im 'Luftmeere und die ‘dadurch entstehenden Oscillationen abgehandelt und viele der zahllosen hierüber aufgesellten Hy- pothesen mit vielen Scharfsinne widerlegt. Aus ‘den zahlreichen Beobachtungen ergiebt "sich für De — un *) Es wäre sehr zu wünschen, dals man in den hotani« schen Gärten mehr Rücksicht hierauf nehme und Ver- suche darüber anstellte, wie sich „die Pflanzen in ver- schiedenen Arten des Bodens verhalten, ins Braunschweig: als mittlerer Luftdruck, auf dem Wasserspiegel der Oker reducirt ‚und bei *F 10° R. 334, 47 'P:M. Unter‘ der Abtheilung: 'Tempe- ratur der Lüft, finden‘ wir ' die. Berechnung der mittleren , Teiiperatur" der Monate und Wahreszei- ten, den. Umfang der Temperatur in den Mona-. ten mit Berücksichtigung der Luftströmungen, den Normalgang der Temperatur in den Jahreszeiten, Monaten und Tagen, den Umfang der Tempera- tur- Verminderung am Morgen und den Umfang der Temperatur-Differenz von Minimo Morgens bis zum Maximum. Nachmittags. Alle: diese An- gaben sind durch zahlreiche und genaue Beobach- tungen ‚und Berechnungen belegt, und mit’ sehr‘ interessanten Bemerkungen verbunden.‘ , Die mitt lere Temperatur für Braunschweig beträgt hier- nach + 7, 880 R; die gröfsten Extreme waren: 27 3° RB, und Fk 28, 6° R. “ Auch die Tempe- ratur des Bodens, die Lufttemperatur tiefer Kel-" ler, dieTemperätur der freyen Wässer, der Feuch- tigkeitszustand. der Atmosphäre und der .Erdober- ‘fläche und die Verdünstung sind mit vieler Sorg-' falt bearbeitet. Die Summe des als Regen, Schnee’ und Hagel niedergefallenen Wassers beträgt un- gefähr 26 #3 —— 27 Par. Zoll für das Jahr. Se . viel Rec.‘ weils, beträgt sie für England 32 Z., und zu Calcutta ist die Menge des, in den ı2 er- sten Tagen der Regenzeit niederfallenden, Was- _ sers gerade soviel, als der jährliche Wasser-Nie- - . derschlag in England, nämlich 32 2! Aus der 566, Beobachtung - der Luftströmungen: ergiebt sich, dafs in ‚Braunschweig Nordwest-. und Westwind die häufigsten. sind. Sehr, interessant ist die Zu- sammenstellung des: Einflusses. der Winde, auf die Durchsichtigkeit, der, Atmosphäre und, auf die me- teorischen Niederschläga. Auch die übrigen me- teorologischen Erscheinungen, Gewitter, Electri- eität.etc, sind gehörig, berücksichtigt, Der fünfte Abschnitt, umfafst die klimatische Beschaffenheit, den, allgemeinen. ‚Verlauf. der. Jahrs- zeiten und die allgemeine, Vegetation. der. ‚Gegend um Braunschweig. Auch in; diesem letzteren Thei- le sahen wir mit ‚ Vergnügen die ‚mathematische Genauigkeit, mit welcher der Verf. zu Werke geht. Nach seinen Berechnungen verhält sich die Zahl der, wildwachsenden, Phangrogsmischen. Pflan- zen, Braunschweigs zu jenen- Deutschlands wie ı: 2,. 726. „die Zahl der Phanerogamen Deutschlands. zu 2899. Species. angenommen, Rechnet man die. angebauten. Pflanzen hinzu, so ergiebt sich für. Braunschweig, eine Summe von 1193 Species, und, für Deutschland 3018,- ‚mithin, ein Verhältnifs wie 1, ‚Ba So. ‚Interessant, und: wichtig ‚ähnliche Resultate sind, so ‚sind sie doch nur. immer’ ap- proximativ, wegen, der Unbestimmtheit der Daten. Die ausgezeichnetsten, Gelehrten sind noch über. den Begriff von Art im. 'Streite; dem einen ist, Art, was dem andern blofs Form ist u. del.. Ab- gesehen hiervon giebt es auch kein, von bestimm- ten Gränzen eingeschlossenes, Deutschland. Je- N 567 der kann. sich .ein Deutschland denken wie;er, will; Reclinet ‚man Oesterreich zu Deutschland, so, bes sitzen wir, ungeachtet der‘. nicht genug. zu. schä-, tzenden ‘Verdienste unserer. ‚Schrader, ‚Both, Mertens und Koch noch gar keine, eigentliche, Flora Deutschlandg. .„ Am ‘einfachsten. wäre. es,‘ von allen politischen Gränzen zu abstrahiren, und. blols- Floren nach : den Längen - und, ‚Breiten. Graden zu schreiben; . gewils würde diefs auch. für die botanische Geographie von mehr Nutzen seyn, als es viele unserer Floren sind, — Den Verf. stellt nicht nur. mit der Flora Deutschlands: im allgemeinen, sondern auch mit: jener: Berlin’ 17 Dresden's, . ..Heidelberg's etc. ‚vergleichende. Be;; vechnungen : anz. auch __giebt er die Verhältnisse; der Monokotyledonen u. dgl. an. Eine. eigene Ta-. belle erläutert das Verhältnils der einzelnen Fa-, milien . zu. der Gesammtzahl der Phanerogamen und zwar; sowohl für Braunschweig: als im Ver- gleiche’ mit. Deutschland. und. Dresden... Die ‚Fan, milie der Compositae, ist.die, ‚stärkste, hieran. ‚rei hen sich die Gramineae,: Cyperoideae, Leguminosae, Rosaceae, Caryophylleae, . Labiatag etc: Wir haben. . bei allen diesen Berechnungen, . die das Gepräge: gröfster Genauigkeit und Sachkenntnifs. an..sich; tragen, nichts zu erinnern, als dafs. dieselben. im-, mer grolsen Schwankungen, unterworfen seyn müs-: sen, bis wir einmal alle oder..den grölsten "Theil der Pflanzen unserer.Erde kennen. Früher:läfst sich nach Familien, niehts'genau bestimmen; denn ‚56% jede‘ größsere neue Entdeckungsreise bringt durch: . Auffiidung der Mittelglieder nicht-blo[s neue Gat- tungen‘, sondern häufig 'neue Familien, um’ so mehr. da: diese grölsten Theils blofs auf indivi«. duellen Ansichten beruhen. Wahrhaft lächerlich ist es, "werin grofse Gelehrte jetzt schon die Zahl: der’ Pflänzen - Arten bestimmen wollen. : Man sehe / nur- die ungehenern'Massen, die uns die berühm- ten Y. Humbolät,: Prinz‘Neuwied, v. Mat tiüs,. St Hilaire, Pohl’und Seltow aus Süd- Amerika;* -W allich aus’ Ostindien ‘brächten, : und vergleiche“: ‚dagegen die Einien die sie auf ihren Wanderungen durchzogen, mit dem Flächen-Inhalt dieser‘ Länder, und‘ man wird finden wie viel noch zu finden seyn mufs, — Bei allen den Fa- milien,..die- der Verf: anführt, finden sich auch, zahlreiche $chätzbare Beobachtungen über . das Vorkommen derselben, und die Boden- Arten die: ‚ihnen än meisten zusagen. Der Verf. giebt auch: eine 'sigene Eintheilung der Pflanzen Braun- schweigs nach ihrem Vorkommen, die in jeder- Hinsicht/;Empfehlung verdient, und eine Angabe . der Verhältnilse: der’ein -- zwei- und mehrjährigen Pflänzen zu der Gesammtzähl.. Hierauf folgt eine Vebersicht'der. ‚Phanerogamen Braunschweigs nach. den‘ natürlichen Familien, wobei (leider) Spren- gel's Anleitung zu Grund gelegt.ist. Dabei’ sind. auch die. Namen der Familien nach Linne&,: Jus-: sieu u.a. die Zahl und Namen.der. dazu gehörigen Gattungen mit der Zahl ihrer Arten und ihrer Dauet 565 angegeben. Das Ganze gewährt daher einen sehr guten Ueberblick. Die Anführung der, von Oken gewählten, deutschen Namen der Familien, denen ‚längst‘ schon‘ von ganz Deutschländ die gehörige Würdigung zu Theil wurde, ‘wäre wohl entbehr- lich 'gewesen, Den Beschlufs macht ein Calen- darium der ‘Flora’ Braunschweigs, welches wir mehreren Floren - Schreibern zur Nachahmung ömpfehlen. 9. .® Wir sehen der Fortsetzung dieses Werkes mit Sehnsucht entgegen, indem wir von einem so trefflichen Beobachter nichts anderes als et- was ausgezeichnetes erwarten köhrieni, j L Corres ponde nn...” 'ı. Die Cerinthe alpina Kitaibel habe ich am! ı7. April 1826 von den Ufern der Iller bei Wib- lingen in einen hiesigen Garten versetzt; sie blühte den ganzen Mai hindurch sehr üppig und hätte: bis Ende. Juni’s schon ausfallende Saamen, Ende 'Jali’s waren ‚alle Saamen ausgefallen. Ich schritt nun die Stengel ab, und im Oktober trieb der Stock zum zweiten Mal’mehrere Blüthen, die ich den ı7. November abschnitt und einlegte. Den ganzen Winter 'blieb die Pflanze gesund und‘ ‘grün, überstand im Februär eine Kälte von — 22° und begann im Mai 1827 von ‘Neuem’ sich mit zahlreichen Blumen zu "schmücken , doch“ nicht ganz so sehön wie‘ das’ erste Mal. Den 1. Juni hatte sie ganz abgeblüht; und mehrere‘ Saamen Y "570 0 2 Zweige, ab; sie blühte zwar den Herbst nicht wie- der, überstand aber, doch noch einen- Wioter, = blühte im Mai 1828‘ ‚noch, einmal, aber wieder, schwächer, und „starb endlich im Juli 1828 ganz’ ab. . Aus den im Juni 1826. ausgefallenen Saa- men ‚gieng im ‚April und Mai ı827 eine ganze Kolonie von.neuen Pflanzen auf, welche den Som- mer über die schönsten mehr als einen Fuls lan- ‚gen, Wurzelblätter trieben ; aber nicht blühten, nur eine. ‚einzige davon entfaltete. im Oktober ei- nen Heinen Blüthenstenge], alle aber blühten sehr üppig im Mai 1828, wobei die Blüthenstengel ei- nen Kreis dicht an der Wurzel bildeten, in des‘ sen Mitte sich fortwährend neue Wurzelblätter entwickelten, so dafs sich diese- eigentlich. über den Stengeln befanden. Merkwürdig war. mir hiebei, dafs während der Mutterstock jedesmal stark roth gegürtelte Blumen getragen hatte, doch . von seinen Nachkommen viele ganz rein. ‚gelbe Kronen entwickeln, wodurch die Unbeständigkeit der rothen Färbung erwiesen ist, ‚‚ Mein, Freund Schübler hatte die ı Güte mir i nun. "im Frühling 1827 folgende Saamen zu ver- schaffen : aus Weimar, von Cerinthe major, aspera, 2 4 ‚waren schon ausgefallen. Ich schnitt wieder alle . ne minor und maculata, aus Bonn, Giesen und Jena von C.. major und minor, und aus Berlin und Jena von C. maculata. Ich säete sie den ı4. April, alle blühten noch den 'nämlichen Sommer; aber nur C. major und, aspera starben im ‚Herbste ab. und bewährten sich als vollkommen einjährig, €: minor und maculat« ‚dagegen überstanden den, Winter und blühten in diesem Jahre viel früher, und reichlicher als. in dem vorhergehenden, star, ben aber nach der Blüthe. völlig ab,. während .C. alpina gegenwärtig, neue ‚Stengel treibt, die.zum Theil bereits blühen: und den ganzen Herbst fort. zublühen versprechen, Es gelang mir also nicht, den selbst von Mertens und Koch (Deutsch- lands Flora Th. IL. S. 82.) nicht gehobenen Zwei- fel, ob C. minor und maculaia den zweijährigen oder den ausdauernden Pflanzen beizuzählen sey, zu lösen; für das erstere spricht, dafs sie im |, zweiten Jalire abstarb, für das zweite das zwei. malige Blühen, da eigentlich zweijährig genannte Pflanzen nur einmal blühen. Gmelins Aus-, spruch: Planta in horto culta omnino annua est, (Flor, bad. I, S. 429.) hat sich dagegen. nicht, . bestätigt. . Was. die Bestimmung der ı aus den verschio, denen Gärten erhaltenen Pflanzen betrifft, so fand ich sie. bei allen richtig. und ühereinstimmend, An, Cerinthe aspera fand ich zwar die Krone mehr als zweimal so lang als den Kelch, dagegen. die, Staubgefälse durchaus nicht länger, als die Krone, und mufs daher Mertens und Koch vollkom. men beipflichten, wenn sie solche’ als "Abart mit | C. major. vereinigen. ‚Auch darin bin ich mit diesen berühmten Pflanzenforschern ganz einver- standen, dals Cerinthe maculata L. eine blofse N sm. sh Abart' der C. minor L. ist, hingegen konn ich, mich. nicht mit der’ von ihnen und dem scharl- Sichtigen Reichenbach’ ängenommenen Ansicht vereinigen, dafs sich beide durch gefleckte Blumen “wmterscheiden, und glaube vielmehr dafs Linne. seine Cerinthe maculata nach den gefleckten Blät. tern benannt hat; er folgte darin auch hier, wie . bei: Lamium maculatum , drum maculatum etc. den; ältern Botanikern, welche, wie noch heut zu Tage: viele Gärtner, ein grofses Gewicht auf die Farbe der Blätter legten, wogegen man kein Bei- spiel finden wird, dafs er einer Art‘ wegen ge fleckter Blame den Trivial-Namen maculata. bei- gelegt hätte. Pollimi führt meines Erachtens daher mit Recht die C. maculata L. bei C. minor - als £. folüs albo - maculatis, saepe emarginalis auf, | (Flora veron. T. I. p. 201.5 und wirklich hatte äuch die Cerinthe,‘; die ich unter dem’ Namen (. maculata von Berlin, Jena und Weimar erhielt; ‘ durchgehends einfärbige goldgelbe Blumen, aber weilsgefleckte Blätter. In Reichenbachs Ico- nogräphia' botanica wird sonach die Tafel 308. den Namen. C. minor, PR: maculata L. und Tafel 309 ‚den Namen Cerinthe minor L. erhalten müs- sen. Wenn ‘endlich . Hr. Prof. Reichenbach Pag. 6. die Bemerkung macht: „Es ist sehr zu verwundern, dafs, so viel ich weifs, jetzt niemand diese 'beiden Arten, die sich eigentlich nur durch . die Zeichnung der Blume spezifisch unterschei- . den, vereinigt hat,“ so ist dagegen zu bemerken, 875 ' dals solches bereits durch Willdenow, DeCan- dolle, Pollini, Hornemann, Mertens und "Koch, durch letztere übrigens erst später, g0 schehen ist, ja man kann vermuthen, dafs: selbst Persoon dieses gethan hat, indem er die. C maculata ganz mit Stillschweigen. übergieng, : Du 7 Die von dem Eslinger Reiseverein ausge- theilte Salicornia ‚Fruticose aus Sardinien ist die ächte Salicornia macrostachya Meoricand, wie ich mich durch genaue Vergleichung mit Exempla- ren, die ich an der von Moricand bezeichne- ten Stelle selbst gesammelt, überzeugt habe. Stuttgardt., GG v Martens. "IM Reisende Botaniker. Hr. Justitzsekretair von. Martens in Stutt- . gardt hat im verflossenen Monate August eine bo- tanische Reise nach Genua und Venedig angetre- ten, auf welcher er, da es für andere Pflanzen zu spät ist, sein Hauptaugenmerk auf die Aigen, wo- von’ er bekanntlich genauer 'Kenner ist, richten wird, Da Hr. Prof, Bertoloni sich an diese Reise von Bologna bis Venedig. anschlielsen wird, so werden insbesondere die Lagunen von Lidi und Venedig in obiger Hinsicht genau erforscht wer- ‘den,. und wir hönnten auf diese Weise noch ei-. nen Nachtrag zu dem reichhaltigen A gardhischen Verzeichnils neuer Algen erhalten. _ "Ungeachtet der ungünstigen Witterung häben . dennoch auch dieses Jahr mehrere Botanik =» das Gebirg bereiset, Hr. Apotheker Lang aus Pest‘ kam von dort durch das‘ $Salzburgische ’ Thal Por« > 57h gau um längst der Salza hinauf nach Tyrol zu gehen: ' Denselben Weg schlugen einige in Mün- chen studierende Botaniker ein, nämlich die HH. 'Moritzi aus Chur, ‚Kraetz aus München und ‘Sauber aus Windsheim, nachdem sie früher den Wazmann in Berchtesgaden und den Untersberg bei Salzburg bestiegen hatten, Fast gleiche Ron. . te machte Hr. Schultz aus Zweibrücken, wel- cher jedoch direkte nach, Heiligenblut wanderte, leider aber schon, Ende ‚August alle. Berge mit \ Schnee’ bedecht fand, Die HH. Alex. Braun schmückt war, und wollten dann ihre Reise nach; und Schim per, reiseten ebenfalls von München nach Salzburg, bestiegen am 5. Sept. den Unters- berg, der noch mit Cacalia albifrons, Aconitum formosum und Pulparia, Geniiana pannonica, He- racleum austriacum, Polypodium alpestre u. a. 'ge- Berchtesgaden, Gastein und Heiligenblut fortse- izen, Hr: Dölitsch und Hr. Schmidt, 2 junge Botaniker aus ‚Altenburg, Eleven des Directors . der naturforschehden Gesellschaft des Osterlandes, ‚Hrn, Carl Weitz, reiseten von dort ebenfalls, “durch die Salzburger Gebirge, um nach den Oberkärntischen : und Tyrolischen überzugehen; möge ihre Ausbeute ihrem Eifer öntsprechen. IV. Dar stellung der 2ien Pflanzenausstellung in ‚Wien ‚im Mai 1828. (Vergl. Fl. 1827. S. 442.) Die diefsjährige Pflänzenäusstellung war s0- wol} durch die zahlreich aufgestellten prachtvollen Pflanzen, als’durch den glänzendsten Besuche vor- ‘nehmer Damen und Herren höchst exfreulich,: und u 575 wird wahrscheinlicher Weise dieses Institut mit jedem Jahre gedeihlicher und nützlicher werden. Das sehr ehrenwertbe Kollegium der-Preisbestim- mer bestand aus den HH,-Minister Grafen von 'Bray, Professor Baron von Jaeguin, Dr.. Pohl, Hofgärtner Bredemeyer und Schott. Den ersten Preis eikielt Cordiline Ti. Schott | aus dem K. K, Holländ, Hofgarten, trat densel- ben aber an Nro, 102, Areca alba aus dem Gar ten 5. K, H, des Hrn. Erzherzogs Anton ab. Den zten Preis erhielt Epacris grandiflora ‘Sm. ans dem Garten. der Frau Gräfin vo Zichys- Ferrars. u ‚ Den Sten Preis erbielt. Sauifraga Ponae des Hın, Baron v. Welden. Geum coccineum Lind! des Hrn. Baron von Pronay erhielt den 4ten Preis. . Den öten Preis“ erhielt Pelargonium pedieella- tum Sweet, aus dem Garten Sr, Durchl, des Für- sten Metternich, . e . Azalea indica alba des Hrn. Baron. v. Pro- nay erhielt den 6ten Preis, Den ten Pelargonium Ferdinandeum Jacqui- neum des Hrn. von Rlier. Geschenke, welche der botan. Gesellschaft seit Ende Juni. 1. Jahrs verehrt wurden: / Für die Bibliothek: -. Hm. Baron v. Ferussac Bulletin universel Janv. — Avril 1828. ‚Lehrbuch der Landwirthschaft von Prof. Geier in Würzburg. : Gaudin Flora helvet. Vol. I—IH. Nees v. Esenbeck's näue Ausgabe des Prodromus’ ;Florae novae Hollandiae u. 576 von m Brown,. Nürnberg bei. $Schrag. Link und O tto Abbildungen neuer und seltner Gewächse “ des Königl, botan..Gartens’zu Berlin I. Bd. I. Heft, Liehmann’s Pugillus,inovarum. quarundam: plan- aarum. in botanico Hamburg. horto occurrentium Hamb, 1828. Schübler’s Untersuchungen über die fetten Oele Deutschland’s, Inaug. Diss. von Bentsch 1828. "Für den: botanischen Garten. ‚Eine Sendung. von höchst interessanten Ge- wächsen von Hrn. Prof. Bernhardi in. Erfurt, Eine dergleichen, nebst Sämereien von Alpen-- pflanzen von Hrn. ‚Prof. ‚Hop pe Für das Herbarium. Von Hrn. Prof. Schübler in Tübingen meh-. rere getrocknete Exemplare des von ihm entdeck- ten Hydrurus erystallophorus. . Von Hrn. Fürnrohr, eine Sammlung got neter Moose von Zweibrücken. Von Hrn. Landphysicus Dr. Weihe. in, Her. ford sind ferner im nachstehenden verzeichnete Rubus- Arten eingegangen, die nun, sorgfältig auf- bewahrt, als Originalexemplare für alle Zeiten die-. nen und für jeden Zweck untersucht und yergli- chen werden können: Rubus thyrsiflorus Weihe,” Radula' PP., plicatus‘ W., pallidus W., nitidus mi platyphylios MW. ‚Beiträge für die Flora. Correspondenzen und. Notizen von H. Prof, \ Schübler, H,Fr.Mayer in Treviso und Hoppe aus Salzburg. Literaturberichte von Rothü Flora germ. Gaudin flora helveiica, Host Salices, Nees \ v. Esenbeck Medieinal- und Ziergewächse, Fernerer Beitrag für. den in Nro. 46 der Flora. 1826. bezeichneten. edlen Zieck: Von Hen. Dr, H, in ‚Tübingen, nachträglich 1.fl. 2ı kr, nl Flora oder. Botanische Zeitung, Nro. 87. oganbueg, am 7. Oet. 1828, "Nachträgliche Bemerkungen über den Hydrurus erystallophorus von Hrn. Prof. Schübler in Tübingen, nebst Beobachtung gen über krystal- linische Bildungen i in. Algen überhaupt, von Hrn. ‚ Prof, Agardh in Lund, (Aus einem Schreis .ben an. den Redacteur.) . Is habe die Ehre Ihnen hbiemit den Hydru- rus erystallophorus in verschiedenen Entwicklungs- stufen für die k. bot. Gesellschaft in Regensburg zu überschicken, und ‚zugleich einige weitere Be- merkungen beizufügen, welche ich diesen Som. mer an dieser Pflanze‘ anzustellen Gelegenheit hatte; sie entwickelte sich im Mäi und Juni die- ses’ Jahrs wiederum in ziemlicher .Menge in der Blau bei Blaubeuern; Anfang Juni’s erhielt ich einzelne Exemplare von ı& bis gegen 2 Schuhen Länge, ‚deren Hauptstamm und gröfsere Aeste auf ‚eine Länge von ı0 — ı2 Zollen mit vielen Cry- stallen durchsetzt war, die Basis der geleeartigen Hauptstämme erreichte hie und da die Dicke-ei- nes starken Fingers. »— ‚Meine früher. Beäusserte . Oo 578 Vermuthung ($. 70 des ersten Bands der Flora ‚dieses Jahrs), dafs die einfachern sich nicht oder nur wenig verästelnden Exemplare, welche man - hie und da von dieser Pflanze findet, blofs un. vollkommner entwickelte Stämme dieser Pflanze seyen oder selbst grofse Aesie derselben, welche schon ihre lezten feinen Endigungen durch ir- gend einen Zufall verloren haben, schien sich die- sen: Sommer zu bestätigen. Zu Anfang. des Mär’s dieses. Jahrs - erhielt ich viele Exemplare, welche sich sämmtlich in viele feine Spitzen endigten, deren Hauptstamm jedoch meist nur unbedeutend ausgebildet war und noch keine oder nur Spuren von Kıystallen enthielt. Einige Wochen später zu Anfang Junius hatten die Hauptstämme schon bedeutend an Dicke und Länge zugenommen und waren mit vielen Crystallen durchsetzt; ihre fei- nen Nebenäste waren bedeutend stärker, endigten sich jedoch noch gewöhnlich in feine Spitzen; Mitte und Ende Juni’s erhielt ich endlich meh- : rere Exemplare, welche mehr aus einfachen Haupt- ‚ stämmen bestunden, deren feinere Aeste sich oft | schon völlig abgestossen hatten, oder auch mehr ' ‚dick aufgetrieben abgerundet endigten. Ich be- merkte bei diesen ältern Exemplaren nicht selten, dals ihre Aeste und feinern Endigungen oft erst . | beim Herausnebmen aus dem Wasser abrissen. — So lange die Pflanze noch wächst, scheinen sich u ihre letzten Verzweigungen immer in feine Spitzen zu endigen, welche sich exst beim stehenbleiben- B wöhnlich y verliert die geleoantige Masse ‚der Pilan. b + ze em Falle sehr an ‚Festigkeit, sie reifst weit. leichter, ‚wodurch sich, „oft ‚erofe. ‚Hauptäste ablösen... " ; - In ‚der Ant, “der r Veraslung ist die ‚dichotomi- sche "Theilung. bei weitem am häufigsten vorkom- . mend, bei ‚grölsen, Exemplaren verästelt sich. der Stamm selbst 6 8-16 mal nach diesem Gesetz, irichotomische und quirlförmige Bildungen kom- - men weit seltner vor, sie scheinen mehr aus- nahmsweise ‚sich zu bilden, wenn ‚die Pflanze. während. ihrer Entwicklung an. einzelnen Aesten abgerissen, oder durch irgend eine Veranlassung . in ‚der ‚regelmälsigen. "dichotomischen Verbreitung gestört "wird. “ . \ "Eine Abänderung dieser Pflanze kam mir die. ses “Jahr „vor, welche ich vorigen Sommer ‚nicht s“ erhalten. "hatte, \ ‚Gewöhnlich | ‚bildet der Haupt- Stamm an der. Basis der Pflanze’ den dicksten Theil derselben; im Tani dieses Sommers erhielt ich dagegen. mehrere" "Exemplare deren Hauptstamm unten in einen dünnen Faden of von 2—4 Zell, Länge nur von der Stärke einer Violinsaite Aus“ lief,. an welchem. die ganze übrige | Pflanze ‚befe.. stigt war; ‚bei solchen Exemplaren, verdickt, sich, dieser feine "Faden, erst, höher oben zu einem die, cken Hauptstamm, 'yon weichem die ührigen Äesie abgehen, auch. unten gehen zuweilen bei solöhen. Exemplaren einige sehr dünne Aeste ab, welche 002° x EN EI ' KT x. i Sich gleichkin, erst: oben, 'verdickeh,. _ "An der Bäsis der Pflänze;, wo sie auf | Stäfden "befestigt ist, "bemerkt man "nicht selten ein kleines "schwarz- grünes Pünktchen, öft’scheint dieses'dürch irgend einen Pflanzenüberrest gebildet zu werden, einige mal” fand ich es, aus „Üobeiresten'" von Wasser- moosen bestehend. © "Auch in den’ "Grystallen, welche « sich i im Innern der gelecartigen. Masse erzeugen, fand ich diesen Soinmer eine > merkwür ürdige Ananlinie die ‚ich ı vo gen gewöhnlichen sternartigen Erystalien fanden sich zuweilen kleine runde Kugeln, welche "auch ORTE bei starken Vergrösserungen € eine völlig r ru de Ober- \ & ur fläche besitzen; eine chemische Untersuchung zeig-. te mir, dafs, sie wie die.gröfsern sternförmigen Crystalle aus ‚Köhlensaurer Kalkerde b östehen,, und in Gröfse sind! sie ‘oft. den einzelnen "teträedern ähnlichen Körnern der grölsern Crystalle der 1öten Fig. der Abbildung dieser Pflanze gleich, welchs, ich in der Flora mittheilte, . zuweilen besitzen. diese Kugeln auch schon eine eiwas echige Ober- fläche, so dafs sie, die Gentralpunkte zu ‚seyn scheinen, ' um "welche. Sich ‚die übrigen. "eckigen, Crystalle ansetzen. ‘. Diese Kalkkügelehen reihen sich daher schön an die ‚kugelförmigen, Bildungen,. ın welchen die ‚kohlensanre Kalkerde auch in der unorganischen Natur nicht selten vorkommt, in den oolitischen Kallisteinen, in ‚versehiederien Ro-. gensteineh, im Erbsenstein etc, Mit Unrecht dürl- nn em ln 581 te man ihre’ Entstehung, oft einem. Sandkörnchen oder ‚dem ‚Bruchstückehen einer. Versteinerung zugeschrieben. haben, um welches. sich, der Kalk in Coneentrischen. Schichten anlegte; 3 hier 'schei- nen sich diese ‚Kugelformen . rein‘ ‚im Innern der Pflanze zu. bilden. . . u N Ich hatte, in meiner ersten Nachricht über diese Pflanze bemerkt, dafs sie sich i in einem .Ge- fälse mit Wasser Monate -ladg ohne Zersetzung erhalten lalse, wenn auch das Wasser nur selten gewechselt werde; auch in diesem Sommer erhal. ten. sich mir ‚bereits mehrere ‚Exemplare seit. 2 Monäten. ohne bedeutende Veränderung. Eine aufs fallende schnelle Zersetzung zeigte mir dagegen diese Pflanze in ihrem ältern schon. "mehr abge-. lebten Zustand; mehrere, Hauptstämme und grolse Aeste, welche ihre letzten Enden schon verloren Fogch nandelten sich in \ einen“ "wäfsrigen Schleim, aus welchem sich die Crysialle auf ‚den ‚Boden, des Gefäfses absetzten. Beiliegende "getrocknete Exemplare geben ein näheres Bild dieser Pflanze i in ihrem vorsebiede- ‚non Entwicklungszustand : .Nro, a u. 2 sind junge Bilanzen vom Anfang .Mai’s ‚ohne Crystalle, von 2—3 Zoll Länge. -Nro. 3. Eine schon mehr entwiokelte Pflanze von n ai gu Länge gleichfalls‘ vom. Mai, beim Haupt- stamm schon mit’ einzelnen Crystallen, y { ss“ "Nr, 4. Eine ästige vollkommner ausgebildete einen mit feinen Aesten und Enden, ' im ‚Haupt- stamm ‘mit kleinen Crystallen vom Anfang Jüni's,” “Nre. 5. Eine stärker sich verästelnde Pflanze. mit schon’ mehr "abgerundeten Enden und’ vielen | Crystallen im‘Hauptstamm, Mitte Juni’s; Nro. 6. Eine Pflanze mit dünn “sich” unten endigendem Häuptstamm und’ wenig Aesten. Nro. 7. Dieselbe ‚Varietät sich än der Spitze regelmäfsiger" veräsielnd; ‚ beide . von der Mitte des Juni. ” Nro. 8. Hauptstamm von einer im ÄBleben begriffenen Pflanze, deren feinern Zweige und Enden schon abgerissen sind; sie’ hatte ‚mit Ae- sten gegen a Schuh Länge. 0 ‚ Nro.9. Hauptstamih’ mit einigen "Aesten | einer solchen ältern Pflanze. mit sehr grofsen Crystallen (beide letztere Pflanzen vom Ende. Juni’s); 'Nro. ı0. Zur mikroskopischen Untersuchüng® ein äwischen Wachspapier plattgetrocknetes Stück des Hydrurus mit runden und sternförmigen Cry- .stallen, und mehrere‘ lose ausgewaschene Crystalle, welche sich bei Zersetzung der Pflanze aus dem Schleim derselben abgesetzt hatten, Ich war eben mit Untersuchung dieser Pflan- ze beschäftigt, "als" “ich von "Hin. Prof. Agardh in Lund ein Schreiben über diese Pflanze erhielt, und wollte um so ‘weniger unterlassen es Ih- nen hier beizulegen, als nach einer dem Schrei- | ben beigefügten Nachricht Hr, Agardhı es: selbst. 585 wünscht, dafs dessen Hauptinhalt in der: Flora mitgetheilt werde. *) . Lund den 2. Tapi’ 1828. Durch eine Reise nach Stockholm, - woher ich nach 5-monatlichem Aufenthalt seit einigen Tagen zurückgekommen bin, hatte ich die neuern Blätter der bot. Zeitung erst heute erhalten; mit ausser- ordentlichem Interesse hahe ich Ihre Abhandlung über den Hydrurus erystallophorus gelesen, und: ich beeile mich Ihnen sogleich einige Bemerkungen über diese merkwürdige Bildung mitzutheilen. — Ihre Pflanze ist, so viel ich aus der Figur und aus der trefflichen Beschreibung urtheilen kann, ganz neu, wenigstens ' mir ganz. unbekannt, sie scheiht auch sicher eine Art von Hydrurus: zu seyn. Die heiden Arten, welche ich im Systema. Alga- zum nach einigen mir mitgetheilten Exemplaren aufgeführt hatte, fand ich später selbst bei Bruck. berg am Fusse des Schneeberges in Beiseyn von Zahlbruckner. und Fenzel, und wurde da- durch in Stand gesetzt, sie genau zu charakteri- siren und meine -Vermuthung zu bestätigen, dals Sie früher verwechselt wurden. Als Folge dieser. Untersuchung ergiebt sich, dafs sich Bydrurus u) Wir theilen hienach das Schreiben des Herrn Prof, ; .Agardh in einem wörtlichen Auszuge mit, ‚wobei wir “nieht umhin können, unsern verehrten Hrn. Correspon- ’ denten. nochmal auf die- ‚Beobachtungen der Kıystalibil- “ - dungen in’ den Zellen phanerogamischer Pflanzen von. Raspailund Meyen (bot. Liter. Blätter, Heft LS 115.) aufmerksam, zu machen.‘ ' E 584 ‚mehr den Schizonemen. nähert als den Nostochinen, welches ich auch früher vermuthet hatte und wel- u ches ich weiter in einer Tafel der Icones Alga-. rum zu beweisen. suchen ‚werde. Dafs Sie zu den bis jetzt benannten Hydrurus- Arten nun eine te Art hinzugefügt haben und zwar so eine ausge- zeichnete, ist eine Bereicherung der europäischer Algologie, die ich nebst der Entdeckung der Da- sia. dg. oder Rhodonema Martens für eine der merkwürdigsten ansehe. — Was Ihre Aufmerk- samkeit besonders i in Anspruch nahm, sind Jie Kalkkeystalle, die. Sie in der Substanz derselben ' gefunden haben, und ohne Zweifel ist dieses äus- serst merkwürdig und interessant, jedoch steht die-' ses Phänomen nicht isolirt.— Sie werden.in mei- ner Synopsis Algarum Scand. .p. 129. und, in mei nem ‚Systerna Algarum p. XIX. ‚bei der Gattung -.. Chaetophora ‘eine kurze Beobachtung über. solide erystallinische Körper finden; ich hatte: mir vor- behalten in eine nähere Erörterung dieses Gegen- standes in meinen Species Algarum einzugehen; da “ Sie..aber ‚jetzt dasselbe in einer andern. Pflanze zu; beobachten Gelegenheit hatten, so wollte: ich | ‚sm | tungen mitzutheilen, on Die Chaetophora elegans wird. sehr oft von erystallinischen Körpern ausgefüllt; sie wird bis- weilen damit so überhäuft, dafs sie hart und kör- nig wird, und man findet dann in ihrer, Substanz erystallinische Körper von 2 Arten; die einen sind 583 rundlich und grö öfser mit. schwachen 'heryorragen- den unregelmäfsigen Ecken, ‚versehen und .so „hart, dafs man sie nicht. ‚mit, ‚einem n Messer zerdrüchken Higen um die größer zerstreut. “ In ..der. Chasiophora pisiformis . ist die. Varierkt zuberculosa ‚ein solcher “erystallinischer: Zustand; die ganze Pflanze ‚wird, durch ‚solche Crystalle ge- füllt, es gehen, aus. diesen Crystallen Fäden aus oder diese heften sich an die’Crystalle an, welche den Anfang der neuen Individuen machen, in wel; che die Mutterpllanze zerfällt. Ich ‘glaubte .zu be- ‚merken, ‚dafs. in dieser ‚Art die Crystalle selbst aus Fäden bestehen. und .davon sogar formirt werden, denn: die. äussern Fäden: ‘setzen. sich in . die innere“ Substanz der Crystalle fort. . - an Aehnliche Crystalle finden sich auch in, ‚der Chaetophora endiviaefolia, 3 in der Rivularıa calcarca Engl. boi., , so wie ‚duch, in ‚der Rivuldria ‚is var. dura: j " ne 2 Nach diesen Beohalhtungen, "wozu noch ie Ihrigen kommen, sind diese innern Grystalle ı nicht selten, aber ihre Bestimmung ist noch nicht ‚ent- schieden; 3 in. der ‚Chagtophora dienen ‚sie ‚offenbar Zur Basis neuer Individuen, _ .ob nothwendig. oder‘ zufällig, . ist "noch ungewißs, ‚ich möchte fast das, erste glauben, Diese vorläufigen Bemerkungen kön- nen vielleicht dazu dienen Ihrer. schönen, Entde-. kung, mehr „Allgemeinheit, zu ‚geben und dadurch \ ’ r 526 Später weitere Aufkählüßse über die: Physiologie dickes Phaenomens veranlalsen etc. \ Hr.‘ Agardh hatte die Güte seinem Schrei- bon Exemplare der Chactophora elegans und pisi- Formis var. tubereulosa beizulegen; beides sind in Vergleichung: mit unserem Hydrurus sehr kleine Bildungen. — Bei der Chaetophora elegans, wel- - «che einen Durchmesser ‘von 5 Linien hatte, konnte . ich auch in‘ dem getrockneten Exemplar durch :das' Mikroscop 'noch 'regelmäfsige: erystallinischo #örper bemerken; die nadelförrhigen Körper er- - schienen: als kleine Säulen, deren Seitenzahl und Zuspitzungsflächer sich jedoch nicht mehr näher bestimmen liefsen,-indem sich beim Tröcknen die : organische Substanz um die Crystalle gelegt hatte; die Form der Crystalle schien mir wesentlich ver- schieden von den i im, Hydrurus erystallophorus sich ‚indenden; von den, sternförmigen für das: blofse. ‚Ange | als . kleine Würfel erseheinenden,. welche . : sich ‘bei. der letztern Pflanze auch bei getrockne- ten Exemplaren, noch so deutlich bemerken lalsen, ‚Konnte‘ ich in dieser Alge nichts bemerken. Bei der Chaetophora pisiform: var. tuberculosa, die mit _ ‚Äesten ı 3 Zoll lang: war, schien sich auf die Ober- fläche der Pflanze an" verschiedenen Stellen Kalk von aussen angesetzt zu haben; ihre "Zweige hat« ten unter dem Mikroskop zum Theil völlig das "Aussehen einer mit Kalkinerustationen überzoge- nen Pflanze, die sich ' oft ‚stellenweils abgelöfst hatten; än einzelien Stellen bemerkte man: abge- . B 3 yundete' Oft Tnollenföpitg'3 Züsanimenigehäufte‘ Kalk- aiystalle, welche im. frischen "Zustand mit einer “grünen organischen ' Substanz "bekleider gewesen zü „seyn, ‚schienen; r ur an frischen lebeilden Exem- Agardh- erwähnt, "näher zu Yorolgei 3 "pen Hydrürus erystallophörus. habe” ich: 'nun gleichfalls WOLLE sm stufen abgeschickt. n u uN achtrag zu meinen Bemerkungen‘ "über Hrn, . Schäfers Trierischg Flora. „von Fr wi 1 l he elm ‚S ch ul iz. . Was ich in. jenen \ Bemerkungen über. ‚Ci: casa, „gesagt, ‚habe, ‚berichtige, und, ergänze, ‚ich -folgendermaalsen: : 1) C. Lutetiana Linne. c. ealyce pubescenie, petalis basi obtusis profunde emarginatis, calicem gequantibus, . ‚bräcteis ‚vix..ullis,. petiolis-supra ca- nalieulatis,- ceterum teretibus,, folüis zernote: den» ‚tionlatise Schultz; .*: - - % Br : C, ‚Lutetiana Linne, Mertens et. Koch, "Schra- der, Sprengel, u " Vartat secundum locum natalem, simplex aut ramosa etc. In umbrosis humidiusculis, ad, ‚sep8S, in sylvis , nemoribus , paludibus, ad. virulos. ee. totius Germaniae, Fa ' Perennis, Nor. Julio, Aug. Radix lignosa, 'repens, flexuosa.. Caulie‘: pu- » bescens, pedalis, bipedalis et altior; simplex aut ’ ’ Ä . EEE vr ad Doram badensem ) zamasus,, geniculis t tumidiusenlis, ‚ Racemus pubes- ‚sens, „Folia, avata, remote dentionlata, pubescen- dia ‚opaca.. 5 ‚ Petioli oppositi,. ‚pubescentes, , foliis duplo- vel. ‚iplo breviores. _ Petala obcordata, Pro- funde gmarginata, basi obtusa,, calicem aequantia, Bracteae. plerumque omnino, nullae.. Capsula. oboa Yatg -subrotunda,.. setis teduneis obsessa, 2, u). &: intermedia, "Ehrh. 'calice glabro, petslis ‚basi,ohtusis, profunde; ‚emarginatis, calicem aequan- . tibus, bracteis minimis, petiolis- :supra. canalicula-' tis,. cetgrum teretibus. 5) olis‘ 'sinuato denticu- Kan ats 9. \ es BEE gr c. iniermedia Ehrkard Beitr! „a 2 "ha. ejüsd, Herb. Hopp e Herb. Sturm ‚Deutschl. Flor. Helt. 28; alpina' mijon Schrader” gem: Mertens et Koch Deutschl. Flor. ‚359.. Sg ""Tuiäignäe 'varietas. Sp rengl Giuhdnige u „+ ‘Varlat secundum looum natalenı, -maxima,: bie‘ \ pedalis'et altior, in umbrosis dumetis=- ramosissi- ma, decumbens, pedalis et altior, in umbrosis' hu- midi) minima, ' simplex, -biuncialis in-arenosis kumidis. — Prope Cusellam, Bipontum aliisque än' Germaniae; regionibus, in vallibus montanis, dapidosis, zupestribus, et ad'rivulos, in: loeis. um“ brösis-copiose. in. 2 e- Perennis for. Sul,, Augusto. - u *) Gegen Hrn. Hofrath Gmeitw 5 Angabe, der sie „mem- ‚ branaeco 4 drigulatig * nennt, (Cont. eins. suplemenwun \ an Be Tignose, "repeng, flexugsa. Gayfis Bi baloseaie ‚biuncialis, "pedalis,” bipedalis" ei ae simplex aut ramosus, geniculis tumentibüs. ‚Hace- mus Pubescens. T Folia ovato- Cordata, sinuato-den- tionlata, tenuissime pubescentia,. \ somtpellübida, Petioli” oppositi, glabtiusculi, inferiotes ' Tolik äe- quantes. Petala öbcordata, ‚profunde emarginata, basi' obtüsa, ealicem aequantia., Bräctege ı mMinimae, setaceo- subulatäe, tuberculo adhaerentes, Capsu- la ‚sbovata, setis veduncis obsessa. | 3) C. alpina Lin. C. calice glaberrimo, ‚peta- lis. basi acutis ‚fissis, \‚ealice, ‚brevioribus, 'brästeis yet minimis,, Ppetiolis süpra planis membranaceo- -angu- io “r Kun: Iatis, Toliis ‚siuato- denticulatis. “ 's, _ - u C.,alpina Linne,, Sprengel Giundzige 465, . " c. alpina a minor Schrader germ, 1he ‚Mer- tens et Koch Deutschl. Fior, 359. Fo "Variat secundum locum natalem, maxima, rar oh oh simplex, pedalis et altior,"stölontbus Tongiesimis, 1 in "dumatis inter Rübos, sylvarım. mon- . tosarum in terre 'arenosa nigra pütrida, - — * ramo sissima, semipedalis, 3 in montosis, ‚sylvaticis, dume- tosis,, locis sphagno röpletis — "decumbens, sim«- plex aut yamosa, in cavis, arborum patridarum 3 u minima, simplex” rariter ‚ramosa, Biuncialis, folis. Cämpanulae hederaäceae ı non ‚dissimilis, in. ‚‚grami- nosis, aut, „Pratis ad origines vallium. ‚ mohtanarum) in terra nigra humidiuscula. _ In regioribus. mon-, tosis. ‚subalpinisqus, fötfus fere ‚Geimaniae, BERRE: . zrayy innen Perennis flor Junio, Jul, in alpibus serkus, “2 Dada nina. er Radix cArnosa, extus’ "meribranosa; hokizon- Tr — w 590 ErEzR: talis, ‚ungialis., „Canlis glaberrimus,. pellueidus, biuncialis, ‚pedalls, simplex " aut ramosus, genigulis Zumentib us... Bacemüs pubescens, ” "Folia’ lato- »cor-. datz, sinnäto - denticulata, glabra Yel varius- tenui- ter. ‚pubesgentia, margine, ‚brevissime eiliata, ‚Se ni pellucida: . Peuioli. öppositi, ‚glaberrimi,. margine membranaoeo brevissime eiliati, inferiöres folia aöquantes., “ Flores quam in praecedentibus, duplo, minores. "Perala oboordata, ultra medium fissa, bast"! ättenuata, . calice hreviora.. Bracteae minimae,. setaceo-subulatae, tubereulo adhaerentes. „Capsula eleyatasetis zeduneis ohsessa "Wurzel “und Blüthen sind bei c. Yeernedin wie "bei 0. Luietiana; ‚die Blätter dagegen wie ' bei C. alpina, werden dabei ‚oft. grölser als bei der grölsien (. Liteliana, "aber die Frucht und der "Blüthenstand, gleichen ‚wieder mehr der C: alpina. , A An cH "Lufeitane. $ı indet man: "die, \leinen. Bragteen doch. nur zuweilen an ‚den untersten. Blühen, und” es allen” dieselben vor dem Aufblü- hen ab; dagegen an “den "beiden andern 'an "dor ganzen Traube, und si si nd "dabei "bleibend. "Auch ' hat, der’ "Blütbenstiel an. "diesen "beiden unter der Basis eine "kleine Verdiekung unter der "inarı. die Braöteen, Ändert. An C. Tuteliana sind bei, der Fruchtreife die, ‚Blürhenst ielchen nach‘ unten u gebogen; an ‘den’ beiden And "Ändern stehen üöselben N blofs ab;, an C. Tutetiana blüht beinähe die gänze : Traube auf einmal, weswegen. 'man dieselbe nach, dem Verblü ihen vollständig mit Früchten bekleidet - findet; ; wogegen bei den beiden ‚Anders, ‚yorzüg“ ie de ’ Ba .. "ist ©. intermediurn Me erh 59% lich. bei c. intermedia :blofs; am Ende der. Traube, etwa. höchstens einen Zoll Länge . derselben ‚be- kleidend, ‚ Blüthen und „Kapseln . Zu inden.. sind; während: ı, bis 8 Zoll Länge , der. Traube, ‚schon die Früchte verloren haben, Die. weifsen. Nur- zelsprossen und Ausläufer ‚fnden . sich, an allen drei Arten, und haben Achnlichkeit mit ‚denen, der ‚‚tdoxa. moschatellina. Bei Zweibrücken ‚blüht. C alpind im’ Juni, °C. Lutelian« im Iuli, und -C. im, termedia im August, C. alpina und: intermedig ‚Än- den sich nie beisammen, dagegen ‚kömmt ‚bei- je- der von, beiden C. Lutetiana vor. In der ‚Gegend von Cusel. sah ‚ich die, c. ‚infermedia: in ‚grosser; Menge, aber keine der anderen i ‚inihrer Gesellschaft« Fedia ‚Morisoni hielt ich. für eigene Art,. da, aber nach neuern Beobachtung en, nicht nur, Fedia, dentata sondern auch F. auricula und andere ‚mit behaarten Früchten vorkommen, so mag sie ‚doch wohl zur. Abart vor F. ‚gentata. SEM einen Hr. Schä fer führt In: ‚seingr wrierischen Fio- ra nur vier "Arten. . Myosotis., an,. aus deren „Ber schreibung ich, nicht entziffern und mit Gewils- heit angeben kann ,„ was er: darunter versteht, nämlich: M. palustris Reichenb., , M. sylvatica Rehbr; M. versicolon,. und M. arvensis,. sämmtlich ohne. Sy nonyme, die beiden letztern auch. ‚ohne ‚Autorität, Bei Saarbrücken fand ich wie überall M. "palustris MW ithering, -M. Intermedia Link, :M. 'hispida Schlech- tendal,, IM. ‚siricte Link. und M. versicolor Persoon. , Das ‚Chenopodium rubrum ‚der. Trierer Flor@ Bar \ ı } „”. “Folgendes Komötke ich noch über die For: inen von Ornithogalum. stenopetalum ‘welche ich ab. bildete. Aus der' zweijährigen Zwiebel entwickeln Sich ‘ein ‘oder mehrere Blüthenstiele und Blätter, Bei der Normalform bleibt nur ein ‚Blatt, frei ste. hen, die übrigen verwachsen | mit dem oder den. Blütkestielen, bilden“ so den Schaft, trennen sich . ersttoben.mit' den Blüthen, und’ heilsen dann blü- thenständige Blätter. "Bei ‘der Abnörmität O. in-' törmediuin bleibeii äyei Blätter. frei ‚stehen, die Schon. dann abwechbelnd, und es machte“ so den. Uebergang in O. "nudiscapüm, bei "welchem alle Blätter, drei an der Zahl, frei stehen, und.der öderdie Blüthenstiele nahe aus der Zwiebel her- vortreten; ünd düher nicht "mehr Schaft genannt wörden. dürfen. "Zu ‚dieser Form gehört, als’ Sy- nonym ‘Ornithogdlum Siräplen‘ Becker‘ in: dessen erst - erschienener Flora’ "yoh ‚Frankfurt in’ Main," bei welcher der einstige’ "Recdnsent wohl! mehr‘ der- gleichen "wird redüciren müfsen, '— Auch ei. Söhne ich hier‘ no '&h’ einer Porm' yon 0 'arvense, ya welcher‘ zwei‘ "Blumen: 'Terwächsen,. daher ı2 Blütlienkt üllenblätter, ' 12 Stäubpefä fde;'' Ey Frucht“ Kndter ind a' Griffel vorhanden "sind!" "Die blü- thenständigen 'Blätter' stelich dabei abwechselnd an 'Schafte, wie 'bä ö. bokemicum. * -Wurzelblät- ter’ sind zwei vorhänlden.' "Ich: fänd' "diese Mon- strosität' auf’ Felsen bei Zweibrücken. Eine Ab- bildung’werde ich: bei einer ‚üderen ‚Gelegenheit liefern. Flora ‚oder Botanis che Zeitung, Nro. 38. Begemburg,. amı a Oct. 1828. \ ._- z— u \ eo . .m I. Lichenologische Bemerkungen; .von dem Herrn Rittmeister von Flotow in Hirschberg. 1. April, 1826, kurz zuvor ehe ich meinen früheren Wohnort. Landsberg an.der Warthe ‚mit Hirschberg in Schlesien, dem ‚gegenwärtigen, ver- tauschte,‘ ward: mir die Freude eihes Besuchs :von dem jetzigen Prosector Hrn. ‚Laurer aus Greifs- wald zu Theil, der dem botanischen Publico ale eifriger. Lichenenfreund und Moosforscher bereits rühmlichst bekannt ist. Unser. freundschaftliches Verhältnifs wurde bei der anspruchslosen liebens- würdigen Persönlichkeit meines Gastes um 'so en- ger geknüpft, als schon früher ein. lebhafter Brief- wechsel und Tauschverkehr unter uns stattgefun- den hatte, und gleiche Neigungen in uns vor- herrschten. Während unseres ı4tägigen Beisam- menlebens wurden, wenn: wir nicht Exkursionen unternahmen, von. früh bis ‚spät meine Flechten- sammlung, oder die käuflich, „ansgegebenen Samm- lungen Anderer gemustert, und diels gab zu man- sehen: Erörterungen Anlafs. Wir beschlossen, um Pp - diese für uns festzuhalten, und der frohen Zu. . sammenkunft eine kleine Erinnerung zu stiften, ihre schriftliche Aufzeichnung.. ‘So entstand. die erste Anlage zu den nachfolgenden Bemerkungen, ‘yon denen wir zuletzt die‘ Meinung vorfalsten, dafs eine "öffentliche Mittheilung derselben für manchen Lichenenfreund nicht ohne Interesse seyn, möchte. Zur Zeit als wir sie entwarfen, befanden, sich zwar Meyers und Wallroths Werke theil- - weise ‘schon in unseren Händen, doch. hegten wir noch einige bescheidene Zweifel gegen manche ihrer Behauptungen‘, z. B. gegen die Ableitung der Lecidea corfluens von L.' fumosa, L. enteroleu- ca von L. parasema, Borrrea ciliaris.von Pärmelia eycloselis u.a.m. Wir waren nichts destoweniger dem Acharius' schen System blindlings zuge than, vielmehr häufig von der Unhaltbarkeit des- selben überführt ‘worden, ° Während nun Law. rers Anstellüng und unsere gröfsere Entfernung ‘durch meinen Wohnungswechsel die Bekanntma chung dieser Bemerkungen fast 2 Jahre lang ver- "zögerten, wurde ein Theil derselben auch von “Anderen, namentlich von Wallroth und Fries ‘öffentlich ausgesprochen, doch häben wir sie als . unabhängig voneinander gemachte Beobachtungen 'zur gegenseitigen Bekräftigung ihrer Wahrheit absichtlich stehen lafsen. Unterdefs gewann ich Mufse mit Meyers Grundsätzen mich näher zu befreunden und fand meinen: neuen Wohnort . am Fuls des Riesengebirges besonders geeigneh j 505 x DB die Verwandtschaft der Flechtenfermen des Ge- birges mit’jenen der Ebene einsehen zu lernen, und überhaupt hellere Blicke in die gränzenlose . Polymorphie der Flechtenfamilie zu thun. ‚Mein Augenmerk auf. däs Verhalten der. sogenannten ‚gemeinen Arten richtend, drängten sich mir bald "manche Beobachtungen auf, die im Einklang mit Meyers und. Wallroths Ansichten: stehend, hier nebst einigen Lesefrüchten aus den neuesten lichenologischen Schriften eingeschaltet wurden. Wir legen nun das Ganze hiemit der Brüfung der Flechtenforscher y vor, deren gütige, Zurechtwei- sungen über etwaige. Irrthümer uns um so will- . kommner' seyn'werden, als .eg uns allein um Fest- stellung’ der Wahrheit zu thun is. ©. Zugleich können wir uns nicht Verhehlen, dafs die diagnostische Lichenik bei Anwendung des Meyerschen Systems sehr erschwert uns er- scheint, und dafs, bevor nicht die Mehrzahl aus- gezeichneter Flechtenformen durch: allgemein ver- breitete Sammlungen zur ‚gegenseitigen Verstän- digung im Publiko bekannt geworden, 'oder be- ‚vor wir nicht von jeder Species umfassende .Mo- » nograpbien nach dem Muster der Flörke’ schen ‚besitzen, ein anderes wenn auch nicht das Acha- : rius’sche, durch ein im Geiste der trefflichen ‚Anordnungen eines Flörke u. a. abgefalstes Sy- stem Bedürfnils. für die. Anfänger und selbst für den Unterrichteteren. sey, ‚welches neben jenem ‚so gut. bestelien möchte, als das Linn £ische " Bpe ’ 396 Pflanzensystem neben "dem Jussieuschen rich ‘fortwährend besteht. Wenn es Ziel der syste- "matischen Flechtenforschung ist, sich nicht mit einer magern Aufzählung der Stammarten allein .- zu ‚begnügen, ‘sondern auch jede einzelne noch so unbedeutend scheinende Form ihrer Stammart heizugesellen, und sie von andern ähnlichen Bil- dungsformen benachbarter ‘Arten genau unter- scheiden zu lernen, so finden sich in den Wer - ‚ken neuerer Schriftsteller Beweise genug, dafs "wir‘von’ diesem Ziel noch ziemlich fern sind, ob-. schon bedeutende Schritte. geschehen, ‘ihm näher zu kommen. Bevor aber diefs nicht erreicht _ worden, bevor wir nicht die Pariolarien, Spilo- men, Leprarien, die kleineren Lecideen, Lecanoren ünd andere niedere Entwicklungsformen eben so gut unterscheiden: gelernt, als deren Stammarten; “bevor wirnicht alle Sämlinge.der letztern, wie z.B. von Parmelia saxalilis, conspersa, olivacea, aleurites “uw a. m. mit gleicher Genauigkeit zu erkennen “und zu sondern verstehen, als wir diefs von P. parietina, P. eycloselis u, a, zu wissen vermeinent wird: das Meyersche ‚System eben so lückenvoll und inconsequent erscheinen als ein anderes, 'es wird neben den erkannten Stammarten noch! zwei- felhafte Halbarten, selbst niedere Formen als Spe- cies ‚beherbergen mü ülsen, es sey denn man wollte diese ganz ignoriren oder einer -weitern Boach- tung unwerth erklären; was doch auch keine Bil-_ 'ligung verdienen möchte. Die bei Cenomjroe 'ge- . 397 machten Bemerkungen dürften. daher neben den Leeideen auch auf die Parmelien und. die mehr- sten übrigen Gattungen Anwendung finden. Denn es ist nicht abzusehen, wie weit die ‚Verfolgung der Vebergangsformen noch führen, wie 'oft die Verwechselung ‚von. Verwandtschaft und Verähn- lichung, noch Täuschungen verursachen, und wie bald es den vereinten Bemühungen der Flechten- _forscher gelingen werde, allen obigen Forderun- gen zu genügen. Bis dahin scheint ein künsıli- ches System noch nicht entbehrt werden zu können, . Wir haben zwar gleichen Antheil an nach- siehendem Aufsatze' and ‚wissen oft nicht, wer. von uns beiden. diese oder- jene Beobachtung .zu- “erst gemacht hat: um jedoch nicht einer dem an dern die Vertretung der eignen Irrthümer aufzu- bürden, so sind Laurers Bemerkungen am Schlufs mit Lr. bezeichnet, oder wenn sie im Text ein- geschaltet, in Klammern eingeschlossen. Bu Arthonia ‚lurida Ach. Spr.. N. E. I. 213. Schaer. Lich. helv. exs. 17. ist auch Spiloma pa- radoxum Ach. Syn. 3. Coniangium vulgare @. pa: radoxum Fries exs. 1. und ‚Lecidese dryinae var. Flörke. Mit letzterer (Fin. D. L. 141.) stimmt Perrucaria gemmaia in Rehb. et Schb, exs, 22. völlig überein. Meyer erklärt sie für 'ünentwi- ckeltes Calicium adspersum Pers. uns, glückte es jedoch bis jetzt nicht dies. zu beobachten, ob- schon Lecidea dr. yina und Arthonid Iurida im nörd- - lichen Deustehland nicht selten, Calie. adspersum 598 aber zu den gemeinsten Flechten alter Eichen- wälder gehört. Lr. *) nn Arthonia speötabilis.* So habe ich seit ‚mehreren Jalirön in brieflichen Mittheilungen eine . sehr ausgeZeiöhnete in Schlesien und der Neu- mark nicht selten vorkommende Flechte benannt, die ich jetzt für die. Artbonienform der Graphis scripta Meyer Entw. d. Flechten p. 197. 198. erkenne. j Biatöra inundatä Fr. Vet. dc. H. 1822. pP 270. zieht Wahlb, in Flor. Suec. p- 801. zu Leeidea daesioriufa" Ach. Nach einem Exemplar aus des Autors Hand erkennen wir ‘sie aber für eine dünnkrustige Form der Lecid. vernalis var. erysibe Meyer (L. luteola v. erysibe Ach. Syn.)' von der wir übereinstimmende von’ Steinen im der ' Bila bei: Landeck in der Grafschaft Glatz aufge“ “ nommene Exemplare hesitzen, 'Calicium adspersum Pers. erscheint wie alle sehr gemeine Arten unter mannichfachen For- ‚men; die vorzüglichsten, die ich zu beobachten Gelegenheit hatte, waren : 0 1. C. röscidum Fik. D. L. 22. 2, .C. trabinellum Ach. Meth. Suppl. C; chlo: zellum” ß- trabinellum Fr. Sched. pP 4 C roschH dum ß. trabinellum 'Schaer.! Sommf.! Es ist klei- ner, als C. adspersum «, ‘die Becher sind unten bald grün bestäubt, ‘ bald’ nakt, die Scheibe ist. bald ausgefallen (C. eläviculare ©. ayathellum. Ach, *) Unter obigen Namen: sind bald Solerotien,. bald unyol- kennbare Verkrüppelungen ausgegeben worden. "E 599 Univ.). bald cylindrisch hervorgetreten, (C. cervi- culatum Ach. Vet. de. H. 1815. p.. 110. ‚Fries Lich, exs. 13.) Ich kann. Meyers. Meinung bier nicht beipflichten , ‘wenn derselbe letzteres. (Entw, d; ‘ Flechten p. 209:) zu.C. salicinum Pers. ziehen will; An Lattenzäunen. in. den Waldungen ‚der: Neumark ist diese Abart sehr gemein, ich habe daselbst mehrere hundert Exemplare gesehen. und mit der Loupe verfolgt. Gemeinhin kommt sie dort als C. curtum E. Bot. vor, nämlich mit strieten Stie- len, nakten Bechern und cylindrisch: hervorgetre- tener Scheibe. In diesem Zustande ist sie zwar den nakten Formen von £. salieinum P.. ähnlich, jedoch. ‚kürzer und dicker gestielt, und durch die Eigenthümlichkeit der Scheibe, die ausserdem noch etwas von olivengrün- schwärzlichem Schim- mer hat, deutlich genug charakterisirt. Dech habe ich auch Exemplare gefunden, deren Becher grün bereift, dem C. chlorello einigermaafsen verähn, licht waren, indefs durch obige Merkmale. Jeicht von diesem sich unterscheiden liefsen, 'aitd ver- möge des zuletzt angegebenen unverkennbar als Abkömimlinge von C. adspersum sich erwiesen, Der grüne Reif an den Bechern bleicht zuweilen ins Weifsliche aus; eine Erscheinung, welche ich ‚nur bei dieser Form; nie indels bei -C. adsper- sum &. beobachtete, die aber in Schweden, aus ‚ Acharius Beschreibung seines E..mutabile Vet. 4e. Handl. I. c. zu urtheilen, häufig vorkommen, "und neuerdings Wahlenberg veranlafst haben s I 3 600 anag, .C. adspersum mit seinem C. clavellare Flor. " Suec..(C. quereinum Pers.) zu verbinden. 3. C. adspersum var. parvuulum* cerusla tenuissima virescenttl- pallide ; ; apotheciis. minutis tur-. binatis subtus aeruginoso - pruinosis, disco promi- nente, stipitibus brevibus fiiformibys. An Eichen- stöcken in der Neumark. Wenn die 'Stiele ganz. kurz sind, so bleibt zwischen dieser Form und.: dem C. atomario kein erheblicher Unterschied, und ich bin defshalb schr geneigt letzteres eben- falls für einen Abkömmling des‘ C. adspersi zu - halten. . Calieium atomarium Fr.'exs. 17. ist nach meiner Erfahrung mit C. disseminatum Fr. exs« 16. sicherlich eins. Bei der grofsen Menge, die ich von dieser Flechte unter Händen hatte, fanden sich nicht selten Exemplare, wo nachstehende Formen auf einem und demselben Rindenstück gesellschaftlich vorkamen : 1. apotheciis subsessilibus subglobosis atris. @ disseminatum Fr.) “ 2: apoth. paielliformibus atris virescenti- - prui- nosis (erusta wiridi- pulverulenta.). Diese war ich der Beschreibung nach versucht, für C. viridulum Ach. zu nehmen, welches nach. Wahlb. Flora. Suee. jedoch zu C. tympanellum A. gehören soll. : 3. _apoth, sessilibus minimis turbinatis ‚atris, (©. alomarıum Fr.) Ausserdem liefsen sich leicht ‚ngeh 3 andere u Formen aufstellen : 601. . 4, apotheciis palelliformibus extus einereo- prui- nosis, disco airo. ' 4. apath. patelliformibus, disco subumbrino. Ent- weder eine krankhafte Form, oder möglichenfalls auch ein Zwerg einer andern Species. u 6. apoth. turbinatis, disco valde‘ prominente diro extusgue virescenti = pruinoso. C. subpedicellatum Schaer.! im Natw. Anz. Winterm. ı8aı. p, 36. Die Beschaffenheit der Kruste ist eben so wandelbar. wie die der Apothecien: bald ist sie knorpelartig, bald mehr oder minder grünlich, auch grau bestäubt. — In 3 Exemplaren des Sten Hefts von: "Rehb, et Schb. Lich. exs., die ich durchzusehen ‚Gele- genheit hatte, war statt des C. afomarü Nro. 121. C. trichiale var. stemoneum Ach. Syn. aufgeklebt, ein Versehen, welches, ohne Verschulden des Einsenders, noch in mehreren Heften vorgekom- men seyn mg. Calieium brunneolum Fr. exs. ” wohin C. parietinum Schaer. exs. 9. zu rechnen, kommt sowohl im Riesengebirge an faulenden Fichten- stämmen, als auch bei Landsberg a.d.VWV. an alten ' Bretterwänden in Wäldern vor, und scheint mir nur eine krustenlose schlankere Form von C. me- lanopheeum Ach. ‚zu seyn. Mit C. trichiale Ach. kann ‚es nicht verwechselt oder verbunden’ wer- den, wie Somf, in Suppl. Flor. Lapp. 182., an« zunehmen geneigt ist. " 602 “Cälieium elavieulare. In Mg. et Ns - erypt.;473. ist die Form a == (. quercinum Pers, FIk.-und die Form d== C. salieinum P. Lalicium melanophaeum Ach. Pe. Au H. 1816. p. 270. Fr. exs. 9. findet sich in Schle- sien,.der Neumark, bei Greifswald, Bayreuth an der Basis bejahrter Kieferstämme, und an alten ‘ eichnen Pfosten in Waldungen. C. lygodes Hepp, Lich. Würzb, 78. ist dasselbe Gewächs. Diese, _ wie alle. weiterhin erwähnten Flechten der WVürz- burger Flor, verdanke ich der gütigen Mitthei- lung des Hrn. Medizinal - Assessor Günther zu. Breslau, Calicium pallidum Pers. C. cantherelum ‚Ach, Syn. 61. Coniocybe pallida Fr. exs. 2. Conioc. . stilbea Ach. Pet. Ac, H. 1816. ‚p. 280. *) Von dieser Flechte findet man a Hauptfor- men. Die eine, von Fries 1. c. ausgegebene,, zu der die vorstehenden Synonyme gehören, ist grös- ser, hat stärkere mehr braune Stiele, weifs be-- stäubte Becher, deren Scheibe in der Jugend’ eben 80. bestäubt, späterhin kopfförmig hervortritt, und die Becher ‚verdrängend bräuhlich wird. Die andere Form (€. peronellum Ach. ma, ©. stilbeum Schaer ! exs. 1. C, pallidum, Sommf! !. exs. 54.) ist kleiner, ' hat blafscitronengelbe Stiele, weilsbestäubte Becher und eine hellerbraune in der frühesten Jugend schwofelgelb bestäubte Scheibe, N) Embolus pallidus HF ellr. Naiurg. LS ga 1 ‘ ol | . we | | 60 Leicht könnte man verleitet werden, beide für spezifisch verzchieden zu halten, wenn nicht evidente Mittelformen vorkämen, wie selbst Fries in der ersten Auflage seiner Lich: ‚Sueo, ‚0x5. Nro. 2 % ausgegeben hat: 0.0 0a Uebrigens gehört diese: Fleehte wohl mehr zu Calicium, als zu Conioeybe da sie in der Ju- gend ein vollständiges Exeipulum hat. Calicium physarellum Fr.! Pet. dc. H. 1816. p. 280. Fr.! exs. 11. ist Abänderung von C. trichiale, und nähert sich in Gestalt der Becher derjenigen Form, die ich als C. trichiale var. al- bidum * versandte, Die Kruste ist, aber vollstän-, diger- ausgebildet als bei letzterem, das zuweilen fast krüstenlos vorkommt, äuch mit an der Basis mehr oder minder durchsichtigen Stielen abändert. Calicium querceinum Pers. Ausgezeichnete Formen dieser Art sind: = 1. C. quereinum vo. virescens "Schaer. Natw, Anz, Decbr. 1821.”p.-41. auch in der Neumark au faulenden Eichenstöcken, in Schlesien auf dem Mäh- ‘rischen Schneeberge und im Gesenke. (Wimmer.) 2. C. quereinum v. melaleucum Flik. in litt. eru- sta effusa tartarea granulato-conglomerata albido- einerascente. An alten Bretterwänden bei Rostock (FIR) an Eichenpfosten am Untersberge. Er. ‚Calicium salieinum Pers, Statt” dieser - Art wurde in Rchb. et Schb, exs. 00. durch ein. Versehen von Seiten der Herausgeber ( C. Ryparek -Ium Ach. zusgeiheilt 604 -.Calicium stemvoneum, Ach. Pet. de. H 1816..p- 278. Fries Sched, erit, p. 7. betrachte ich nur als Varietät von C. trichiale, wohin es auch "in Ach. Synops, geordnet war. Beide kommen an. bejahrten Birken in der Neumark häufig an einem und demselben Stamme_vor: jenes näher der Erde; ©. trichiele höher oben ; hiedurch aufmerksam ge- . H \ | \ i ‘macht, ward ich leicht gewahr, dafs C. stemoneum aus diesem entstehe, wenn die Kruste, in Staub "sich auflöst, welche Metamorphose zugleich auf die Früchte den Einflufs hat, dafs die Heimzellen eine blassere Farbe bekommen, und kugelichte die Becher verdrängende Höpfchen bilden. Calicium subtile var. werstcalor. Flot. gregarium, apotheciis minutis sublentiformibus, stipi- tbus, ad basin subfuscis aut eorneo-hyalinis. Es wächst in kleinen gedrängten Haufen parasitisch auf der Kruste anderer Calicien, wie z. B. des C. adspersum P, und zwischen G; salieinum P. in der Neumark (Flot.) auch bei Greifswald (Lv) Der veränderte Habitus, und die an der Basis fast durehscheinenden bräunlichen, zuweilen weißsli- chen Stiele, könnten leicht verleiten, es als eigne Art anzunehmen, wenn nicht Uebergangsformen in C, subtile Pers. Fr. dagegen sprächen, Calicium tympanellum Ach, Zu dieser Species gehören ausser den von Fries in seinen Sched. erit. p. 8. dahin gezogenen C. leucomelas#. C. ollare et C, pileatum Ach. Vet. Ac. FH. 181%: auch noch C. subsessile Pers. nach Flörke, ı und i 605 C. stigonellum Fr, exs‘ 187. — Lv. Letztere Form wächst auch in Thüringen und ın ‚der Maasge- gend in Frankreich an Eichen, (Jahrb. d!: Gwk;L. 3 116: > . ” ‚Calicium: variolosum Fries in lit, teste Woahlb. ih Flor. Suee. p. 878., wo derselbe fol- gende Formen aufstellt: 1. löycocephalum : Fyrenotea Teucocephala Fr. u BE 2. Lecideae: Lecid. übietina Ach. Fr. exs. 21. 3. Limboriae: Limboria regularis Ach, Vet. ‚dc H. 1815. p. 265. ' - "Zur ersten. Form geliören'noch ferner .Pyre- 'notea vermicellifera Kunze: in Rehb, et Schb,' exsi 60. und Pyr.' fustella Fr, &xs.' 190. eine" etwäs dunkelkrustige P. leucocephala, die eben so in der Neumark an Ulmen wächst. Ob diese Species besser hier, als bei den Leeideen untergebracht sey, zu-welchen letzterem Meyer sie noch zählt, vermag ich ‚nicht zu 'ent- scheiden, da die Hauptform; (I. abietina' Ach.) mir in der Natür noch nicht vorgekommen ist. 'Cenomyce carneopallida Somf. Suppl. Flor. Lapp. 129. (C. pyxidata :Y. carreopallida Fik. in Web. Beitr, 2. 304.) ist ein- interessäntes Mittelglied zwischen den roth- und braunfrüchti- gen Cenomyeiden, doch mufs noch erst ausge- macht werden, ob sie wirklich eigne Species, oder nur-Abart der :C. erenulata Flk.-sey, als welche | ich sie in bot. Z. :1825, p. 323. in zwei Formen äuf-. 606 ‚führte, wovon die erstere. zu (. carneopallida a, soyphosa Somfs (C..carneola Fr.! exs. 115.) die ' zweite zu P. eyanipes Somf. gehört. Die anders gefärbten Früchte geben keinen sichern Artunter-' | ‚schied, da von C. coccifer@ Ach. bereits eine ähn- liche wenn auch nicht so vollständig ‚entfärbte Va- vietät, die var. ochrocarpia Flik. Ms. entdeckt ist; ‚eben, so wenig die ‚etwas filzige Unterseite des Thallus, auch einigen Formen von C, crenulata eigen, .oder die an .der, Basis bläulichen Stiele: :ein an meinen, schlesischen Exemplaren nur sel- ten wahrzunehmendes Kennzeichen, welches viel. leicht nur dem nordischen Klima zuzuschreiben seyn mag. Zwar ist nicht in Abrede zu stellen, dafs diese Flechte ferner noch durch ihren nie- .drigen Wuchs, und mehrfache Randprolificationen bei der Form «, und durch kornute sparrig-äslige Stiele bei der Form #. ausgezeichnet sey, det- -gleichen von C, crenulata bis jetzt noch nicht auf- gefunden worden, aber ich kenne kein einziges ‚Merkmal, woran die sterilen Becher beider, . die gewöhnlich. da; wo GC, carneopallida vorkommt, ‚untereinander. wachsen, sich bestimmt, unterschei- ‚den. iefsen. , Sie. wächst auf Heideplätzen des ‚Spiegelberges, in der Grafschaft Glatz, auf dem. ‚Schreiberhauer Schwarzenberg imi Riesengebirge | in Kieferschonungen hei Stolzenberg unfern Lands- berg a, d. W, und auf dem Fichtelgebirge, wo Laurer sie schon vor mehreren Jahren ‚gesam- » melt hat. «607 Cenomyce coniocrasa FIR. in lit, C..co- 'nioeraea 9, excelsa Flik D. I. 139. Rechb, et Schb. exs, 41. C. cornuta Fr.! exs. 116. gehört. zu. C. "gracilis Flk. deren oberes Ende, wahrscheinlich in Folge ihres feuchten schattigen. Standorts fatis- eirt,. Lr. "Cenomyce delicata Ach. Syn. 27 En exs. 51. Hinsichtlich dieser, wie der C. ‚eaespiti- ei@adch. Syn. 249. bin ich ganz Wallrotbs Mei- nung, der beide zu C. sguamosa Flik bringt, nur kann ich sie nicht mit ihm als Pautellaria (Biatora Fr) ansehen. Cenomyce, rangijerina Mg. et Nst. erypt 72: (sub Cladonia), Das fruchtbare Exemplar ist C. furcata var, raoemosa Fik., das unfruchtbare eine Form, die sich der C, rangiferina var. ienuis Fik, Ms. etwas nähert. Cenomyce stellata d. turgida Schaer! Lich, exs. 84. (sub Cladonia) mag sehr wohl der ‚Lichen turgidus Ehrh, seyn, nur ist die dazu zi« tirte, aber ganz verschiedene C. parechz Ach. (Fk. erypt. 623 ) als'Synonym zu streichen. Cenomyce subulata Mg. et Nst. erypt. 165. (sub Cladonia) ist weder der Lichen subulatus Linn., noch C. ecmoeyna v. subulata Ach , die, beide dort zitirt sind, sondern nach unserem Exeniplar c. uncialis var. adunca A. ‚ Cenomyce symphycarpa Ach.: et Wahlb. Fler. Lapp. p. 450. erklärt Sommf.. im Suppl. Flor. Lapp. 126. für identisch.mit C. cariosa Fik, D. Li 05; :C. cariosa Ach, et, Wahlb. für gleich- ı 608 förmig mit C. deoortiedta Fr. exs. 81. und zitirt _ dazu Dill: H. M. t. 15. f. 15. A. B. (wahrschein- lich‘ soll es so heifsen, denn in Sommf. Suppl. Lapp. ist in dieser Stelle ein Druckfebler.). Nach meiner Ansicht sind beide (C. decorlicata Flik. D, _ L. 75. mit eingeschlossen) spezifisch verwandt, und ich betrachte C. decorticats war. alpicola * (bot, - 'Z. 1835. p. 340.) als eine Mittelform derselben. —. C. .sirepsilis Ach. ist nach Flörke der Thallus „dieser Species mit verkümmerten Podetien, und 'C. Ieptophylia Ach. niach einem rheinischen Exxem- plar.von Koch durch Rehb, erhalten, eine dürf- tige C. cariosa FIk. mit abgehäuteten etwas durch«. scheinenden Stielen von der Farbe der Darmsii« ten und blafsbraunen Früchten, dergleichen ich. auf kiesigen Haideplätzen bei Wohlau in Schle- sien gefunden. . (Fortsetzung folgt.) , IL. ‚Beiträge zur Pflanzensynonyniie. Nach Verglei-, . “ chung von Originalexemplaren scheinen fol- gende Arten vollkommen identisch zu seyn: Koeleria holosericia Jan ist — Hoeleria mollis Mann. . Milium.mutieum Presl ist Milium scabrum Gujfson& . Triglochin laziflorum Gufs. ist = Trigl. bulbosym L» ‚Cärduus eichoraceus Cyrill, ist Centaurea.cichor. L» Trichoerepisbifida Fisiani ist. = Crepis nemaucensis.L« Aira montana von Raddi aus Florenz eingesandt war ganz — mit ira uliginosa Weihe Carduus Argyroa Bivon von Gussone einge- ‚schickt war vollkommen == mit .Galaclites 10- mentosa 'Moench," ob: bier vielleicht ein -Irt« thum obwaltet? = ar Drei, 020200200... Pin Mayen ‚Flora oder Botanische Zeitung. 'Nro. 39. Hegembusg,. ami "ai. Oct, 1828. ac, cur’ vo | L Anthericum. comosum; eine neue Pflanzenspecies ‚ aufgestellt von dem Grafen Kaspar von Sternberg. (Mitgetheilt von Hrn. Dr. Presl.): D.: harte. Schicksal. ef. es nicht ; zu, "Aafe’ Se. Excellenz' Graf Kaspar, von Sternberg, unser Höchstverehrter alle‘ Wissenschaften mit gleicher Liebe umfassender Maecenas zu der heu- rigen Gelehrtenversammlung ‚nach Berlin reisen konnte, .um dort seine .alten Freunde zu begrüs- sen; doch ward sein langes Schmerzenslager mit: einem freundlichen Strahl der. Hoffnung beleuch=-- tet, da eine Pflanze, die im Anfange des vergan- genen Frühjahrs von. Sr. königl. Hoheit dem nun höchstseligen Grofsherzog von Weimar Dem- selben als ein von dem geheimen Staatsminister j Hrn. von Göthe wegen einigen der, Gattung Antherieumm. ungewöhnlichen. Eigenthümlichkeiten sehr interessant befundenes Gewächs gesandt wur- de, und während dem Transport über Dresden von der ‚plötzlich eingetretenen. Kälte so, schr litt, ‚2a ‚ Ge u dafs sie schon für verloren gehalten ward, sich aber durch die sorgsame Pflege im gräflich Salmischen Garten zu Prag wieder so erholte, dafs sie sich. nun bestockte,. zwei Blumenstengel trieb und blüh.. te. Da sich bei der genauen Untersuchung die- . ser Pflanze ergab, dafs sie eine bisher unbekann-, te Species der Gattung Anthericum sey, so ward eine natargetreue Abbildung besorgt und mit der ausführlichen Beschreibung in dem neuesten Hef. ‚ie der Zeitschrift des böhmischen Museum’s be=’ kannt gemacht. Für diejenigen aber, die schon im voraus ötwas von! dieser Pflanze wissen möch- A ten, mufs einstweilen die unten folgende Diagnose dienen, Anthericum comosum, A. radice tuberosa fasciculata, foliis radieali- bus lineari -loriformibus canaliculatis, scapo terei subramoso, racemo subsimpliei apice comoso de- inde radicante, bracteis remotis subquadrifloris, sepalis patentissimis, interioribus duplo Iatioribug, stylo apice incurvo. ' Habitat... verosimiliter in promontorio bonae spei. Floruit i ineunte Septembre 1828 in frigidario.- %. I. Deutsche Literatur. | Novitiae Florae Holsaticae, sive Supplementum alte rum Primitiarum Florae Holsaticae C. H. We- beri; Auctore E, F. Nolte M. D. u.8%W Kilonii prostat in libr, academica 1826. KV 82, 5,8. Nachträge zu frühern Pilanzenverzeichnis- sen einzelner Gegenden sind in der Regel schon 5 611 delswegen von grofsem Belange weil sie meisten- . theils. Pflanzen betreffen, die als früher überse- hene den seltenen zuzuzählen sind, und gewöhn- lich auch reichlichen Stoff zu Untersuchungen ‘und Berichtigungen darbieten, Um so mehr sind die gegenwärtigen Neuigkeiten mit Dank aufzu- nehmen, als sie sich’ über einen sehr interessan- ten Theil des nördlichen Deutschlands erstrecken, somit einige wichtige Beiträge zur. allgemeinen Flora germanica enthalten, und das Ganze von einem scharfsichtigen Botaniker entworfen ist, dessen nachzuliefernde Flora sehr schätzenawerth seyn dürfte, - ‚In der Vorrede giebi der Verf. ‚eine kurze Geschichte ‘von der Flora seines Bezirkes, von den Herzogtbümern Lauenburg, Schleswig und Holstein, und nennt dankbarlichst die Männer, ‚welche früher dort botanisirt, und dem Verf, Bei- träge. geliefert haben, und, worunter insbesondere die Dienste anerkannt werden, die sich der’ schärf« sichtige Hayne und der fleilsige Möfsler um. die Pflanzen der Gegend: von Hamburg und Al. tona erworben haben, die von letztern in seinem Handbuche der wildwachsenden Gewächse Deutsch- lands aufgenommen sind. Ebenfalls begann un- ser Verf. schon im Jahr 1803 mit Aufsuchung der Pflanzen. der eben genannten. Gegend, dehnte seitdem seine "Wanderungen in den angränzenden, Herzogthümern aus, ‚und theilt:nun in den vor- liegenden: Blättern die Resultate seiner Forschun-: Qı2 612 gen mit. ' Die Pflanzen sind nach dem Linn Systeme , oft. blofs nomenclatorisch, aufgeführt; die seltnern aber und merkwürdigern theils mit ' neuen Diagnosen, theils mit kritischen Bemerkun- gen und ‚genauen Beobachtungen versehen, denen‘ auch der specielle Wohnort beigefügt worden, Den Anfang macht Salicornia radicans, die hier in die Monandria gesetzt: ist, mit der Dia- gnose: caule sublignoso, basi radicante, geniculis compressis emarginatis, internodiis oylindraceis, spieis oblongis, floribus diandris. Sie weicht schon im Habitus von $. herbaces sehr ab, und ist immer weit gröfser und holzichter. Bei Cir- casa opponirt sich der Verf. mit Recht gegen die neuern Botaniker welche C. alpina als eine varie- as montana Lutetianue ansehen wollen, 1äfst es weiters aber dahingestellt seyn, ob nicht C.. inter- media der alpina als Varietät beizuzählen sey, weil sie im Habitus und in der Figur der Blätter gleich kommen. — Veronica peregrina, der man neuerlichst das deutsche Bürgerrecht absprechen “wollte,. ist von dem viel zu früh für die Wissen- schaften: gestorbenen ‘eben so thätigen als scharf- sinnigen Flüggo bei Hamburg gefunden worden. Die Diricularien pflanzen sich nach des Verf. Er- . fahrung kaum anders als durch propagines fort. Faleriana sylvalica Smith, die doppelt: 80: großs als Y. dioica ist, beständig Zwitterblüthen "trägt und in Betracht der Stengelblätter jenen von F* officinalis gleichkommt, wird. zwar als "Species .613 verzeichnet, der Verf,’ will aber. nicht in Abrede stellen, dafs sie nicht Varietät von W. dioice seyn könne. : Seirpus multicaulis Smith kommt auch im Bezirke dieser Flora vor, und ist also im, Nord- deutschland nicht selten. , Der Verf. giebt meh- 'rere Kennzeichen. an wodurch sich diese unbe- zweifelte Art von den nahestehenden unterschei- det. ‚Sc. uniglumis. Linn. sey hingegen kaum spe- cifisch von Se. palustris verschieden, sey öfters ir- rigerweise für Se. multicaulis gehalten worden und komme in Flora danie als Se. acicularis in Flora Erlang. als Se. ienuis Schreb. vor. Sc. Ta- bernemontani Gm; steht ‘hier ‚unter dem früher gegebenen Namen Sc. ‚glaueus Sm: dagegen kommt Sc. carinatus Sm. und Duvalii Hopp. als Synonym zu Sc. trigonus Roth., und Sc. Rothü Hopp. ist Se. pungens Vahl; alle aber sind wahre und genau geschiedene Arten. — Arundo canescens Weber, die bisher als 4. Epigeios angeselien worden, ist A. Calamagrostis L.,: und die: Weberische Pilan- ze dieses Namens gehöre zu A. strieta Timm. und sey zugleich Agrostis coaretata Schum. Enum. Zu A. baltica wird 4. maritima Agardh in Flora 1824. p. 561, als Synon. gezogen. 4. festucacea Milld. "Enum, wohin Festuca elatior Svensk bot. E. 360. 'gezögen wird, ist als neuer Beitrag zur Flora germanica anzusehen. — Die Potamogetonen. sind sehr kritisch behandelt, besonders die Früchte ge- nau untersucht worden, was wir Zur Nachlese em- pfehlen. Potamogeton filiformis Pers. ist ein neuer 014 Beitrag für die Flora germanica.— Chenopodium . botryoides Sm. Engl. Vol. Tab. 2247. dürfte auch: als neuer. Beitrag, zur. vaterländischen Flora anzu- - . sehen seyn. — Die von dem Verf. im Jahr 1823 entdeckte HKochia hirsuta ist vollständig abgehan- delt und auch schon von M. und Koch aufgenom- men. Zu. Selinum lineare Schum. zieht der Verf. mehr als zehn Synonyma, bemerkt aber dafs .Fe- rula rablensis Wulf. was von Sprengel ‚hieher . gezogen wird, nicht dahin. gehöre, was wir aus voller Ueberzeugung unterschreiben. — Die Or- nithogala sind sehr gut auseinander gesetzt, und die bisher obgewalteten Dubia völlig beseitigt, : wenn man anders, wie es auch hier geschehen ist, dem Linn e€ischen. Herbario gröfsere Auto- . rität als dessen Citaten zugestehen will, die .doch . nach Tausch vorzugsweise zu berücksichtigen sind. , ©. stenopetalum Fries (O. luteum Willd Sturm.) wird als O. pratense Persoon aufgeführt. Rec. hoft aber es noch zu erleben, dafs letztere .dayon ‚geschieden und als wahre Art anerkannt werde. Anstatt der Benennung Juncus. alpinus vl. ‚würde ‚Ree. doch lieber den gebräuchlichen Namen ‚fusco - ‚ater gewählt haben, da jener zu Verwirrungen Anlafs geben kann und gleichsam . nur einer fast verkrüppelten Varietät beigelegt ist“. - Juncus repens Requiem (et Märklin) ist dem Verf - (wie auch Hrn. Prof. Dierbach in Syst. Vebers. p- 80.) eine eigene Art, und nicht Varietät von n uliginosus. Auch Dr. Ziz hat diese Art bei 618 Worms aufgefunden. J. pygmaeus Rich. und Lu- zula-Forsteri’Sm. sind nun wirkliche Beiträge zw Fl. germanica, und ist letztere. von dem Verf. im Oldenburgischen.entdeckt,-und’ damit die Muthmas- sung unsers scharfsinnigen Koch's bewährt wor- den.— Bei:Monotropa scheint.der'Verf, die 2 von. Wallrotk aufgestellten Arten nicht anzunehmen. — Von Fraguria sind 3 Arten aufgezählt, nän- lich Fr. elatior 'und collinz Ehrh. und Fr. semper- florens Hayn:— Als: dconitum Napellus wird 4. zteomontanum Fl. Dan, citirt,. So ist auch Tha- lictrum' minus El. Dan. 244. und vermuthlich auch mehrerer Autoyen, dann Th. dubium Schum. Th, ‚simplex Linn. —' ‚Ranunculus tripartitus DeC ‚ein medium zwischen äguatilis und. hederaceus, ‘ist ver- muthlich für Deutschl. Flora als neu arizusehen. — Linnaea‘börealis.Gronovii muls allerdings Linnei j heifsen; ' da'Gronov zwar der Autor der Gattung, aber ' nicht des’ Trivialnamens,“ die überhaupt erst . später: von Linne eingeführt wurden‘, ist, und bekanntlich: die Autorität nur diesen, "nicht jenen nachgesetzt wird. — "Ueber Cochilearia theilt der Verf. genaue Untersuchungen mit und unterschei- det zuletzt die 3 in Deutschland wachsenden Ar- ton auf nachstehende Weise: - ' 'Coshlearia offieinalis : silionlas habet prope globosas; 'stylum brevem -— " Ci änglica silieulas häbet oblongas ventrico- sas triplo aut ‘quadruplo majores, semina duple majors, styluma duplo‘ longiorem. 616 . .c daniea silienlas habet ellipticas quae lon-. .giores. sunt quam in C..offieinali,. stylum etiam. - longiorem,. folia.semper. petiolata, ne, caulinis qui» dem, ‚quae..in.. atraque teterarum .sessilia. sunt, © szoeptis. u). Auch Cardamins.hirsuta und. sylwatica hat der u Verf... genau. unterschieden. ‚und. einige Synonyma berichtigt:. Die. Verschiedenheit ‚beider Pflanzen. unterliegt keinem 'Zweifel;.aber Rec. möchte mit Smith und-DeCandolle, ‚und mit. allen ältern Autoren, lieber die ‚sylvatice Link. für die hirsuta IL. erklären, da Linne seine Pflanze nach J. Bauk. Sisymbrium. Cardamine hirsutym. bestimmte u und davon den Trivialnamen. entlehnte., Dals im Linn. Herbario jene Pflanze vorkommg, und auch nur. diese in Schweden .wachse, mag. nicht geläug- - net. werden, ist:aber. nicht .entseheidend..da, es. anf Irrthümern,:beruht, — Zu Malva, pusilla Wh. kommt IM. rotundifolia Wallr; als Synonymum. Zu Hypericum quadrangulare wird H. dubium Leers _ els, Synonymum ‚gezählt. : Dagegen. wird FH. qua: „drangulare Fl. dan. et Engl, bot. als. H. teirapie- rum.Fries aufgestellt, und endlich noch ein. H. commutatum von. dem Verf. als neu ‚hinzugefügt: - das dem’ vorhergehenden sehr ähnlich seyn. soll, Hier möchten wohl:noch ‚weitere Untersuchungen. zu empfehlen seyn. — Carduus tenuiflorus Curtis. neu,- für Deutschl, Flora. Bei Tussilago. alba et spuria erwähnt der Verf,, was uns. wundert, die verschiedenen Geschlechts. - Individyen- nicht: ‚HaT Von. Senecio denticulatus Müller in Flor, dan. ‚79x bemerkt der Verf. was schon früher einmal in ‚der bot. Ztg. von Senecio montanus bemerkt worden, dafs die Pflanze mit und, ohne. Strahiblumen .VOr« komme, und daher diese Gattung nicht in .2 ab- getheilt, ‚werden könne. Rec. unterschreibt diefs ohne Widerrede und- fügt noch: hinzu, dafs, bei ‚Cineraria, wo. dieser Wechsel auch vorkommt, die Abtheilungen:' floribus radiatis und. floribus. ‚zadio destitutis ebenfalls unstatthaft seyen. — Endlich ist Senecio lividus noch ein neuer Beitrag zur va-. . terländischen Flora. Zum Beschlufs fügt der ‚Verfasser, als finis coronat opus die ‚genauesten Untersuchungen über. Ceratophyllum ‚submersum et demersum die er lieber. mit Richard C. ver- ruculosum und cornulum nennen ‚möchte, bei, und indem-er bemerkt dals die wahre Verschiedenheit dieser beiden Pflanzen hauptsächlich in der Frucht zu suchen sey,. giebt er diese, indem er- -sich Zu. ‚gleich auf. V.aillamt’s Abbildungen: bezieht, im Nachstehendem folgöndermaafsen an: ... ; Ceratophyllo. submerso. fructus nueularis ent oblique ovatus, gibbosus, altera dimidia . parte, magnitudine. semen cannabis paulum, superans, ‘brevissimo obtuso mucrone in superiore. parte posito,: superficie praeeipue inferioris 'partis ver= zuculosa,: pedunculo. brevissimo aut paene sone perigonio multifido.. ze . 6 demerso _ fructus est paulo minor quam Giuetus‘ superioris,. magis-oblongus,. superficie non 618 werruculosa; ‘spinam' :habens corneam subhamatam in süperiore parte fructus positam incerta longi« “tudine, sed plerumque duplo: longiorem, quam. -fructum;’ cui similes alterae duae spinae brevio: xes illäe ätque deflexae in fructu prope peduncn- um; qui‘ est brevis, 'positäe sunt, in (quas $pinas . paulatim ‘per acutos margines putamen fructus tränsit, ‘" Perigonium etiam superiore pauciores häbet latinias. " Möge uns nun der Verf, recht bald mit der Erscheinung seiner Flora erfreuen, da die Hoffnun- gen nach vielfältigen Belehrungen in derselben durch gegenwärtige Vorlagen nicht anders als. sehr gespannt ‚seyn können. IL Bemerkungen. Kae : Polygala amarella.Cranz, zu welcher das Sy-. nonymum von C: Bauhin: Polygäla vulgaris fr lis circa radicem rolundioribus, flore: coeruleo, sa pore admodum amaro gehört, ist die ächte: Po iIygala amara Linn. et Jacguini (Flora austr. Tab. 2.) da Linn bekanntermaafsen seine Trivial- namen aus den Werken älterer Schriftsteller, al-- ‚so: den gegenwärtigen aus Kaspar Bauhin ent: lehnte: Da. überdies. diese Pflanze, welche in _ Nord. und Süd-Deutschland gemein ist, und bei "Wien im Augarten und Prater, dann nach Schra- der’s norddeutschen Arzneipflanzen im’ Magde- burgischen, in Sachsen und Schlesien wächst; die« jenige ist, über welche schon früher in Wien.eine: 619 | medicinische Dissertation herausgekommen, worinn ihre. Arzneikräfte entwickelt sind; so. dürfen un- . sere -Apotheker wohl keinen ‘Anstand nehmen, diese Pflanze noch ferner als P. amara effieinalis zu dispensiren. a IV: Ehrenbez eugungen ı. Hr. Friedrich Mayer in Treviso ist, in Folge einer, in einer ordentlichen Sitzung der K. K. Akademie der Wissenschaften, zu Padua ge- . baltenen Vorlesung über die Productionskraft der Natur, zum correspondirenden Mitglied erwählt worden. un 2. Da die in öffentlichen. ‚Blättern erwähnte Sammlung‘ von. getrockneten Pflanzen, welche Se- _ Majestät der König von Bayern der medicinisch:. botanischen Gesellschaft zu London zum Geschenk gemacht hat, grölstentheils aus der Fabrike des ‚Prof..Dr. Hoppe zu Regensburg abstammte, ‘so “ist.derselbe von der: gedachten Gesellschaft zum eorrespondirendon Mitgliede erwählt worden. ' V. Nekrolog. Ueber den 70a meines unvergefslichen Freundes“ Duval. Unsere botanische Gesellschaft hat einen schweren, schmerzlichen Verlust erlitten. _ Der vortreffliche Professor Duval ist nicht mehr! Nach einem sehr kurzen. Krankenlager, hat ihn der unerbittliche Tod’ den Wissenschaften, seinen “untröstlichen Freunden, und unter diesen mir; dem er so 'theuer war, entrissen. ‘ 620 Am ı0, September Morgens um 5 Uhr starb 'erin Irlbach im 78, Jahre seines thätigen Lebens, Sein edler Geist, rein wie sein Gewissen, und durch. die Tröstungen unserer heiligen Religion "gestärkt, entfloh in eine bessere Welt, -Carl Jeunet Duval, aus einer französi- schen. adelichen- Familie, wurde zu Roie in der Picardie. im Jahr 1751 geboren. Sein Vater war. Hauptmann und Ludwigs - Ordens - Ritter. Der junge Duval trat in die Laufbahn sei- nes Vaters; würde ÜUnterlieutenant in der Infan- terie, und da er das Unglück hatte, in einem Duelle seinen Gegner zu erlegen, suchte er in Deutschland einen Zufluchtsort gegen die Strenge. der französischen Gesetze über den. Zweikampf. Nachd&m er einige Zeit sich an dem. Hofe . | des damaligen Hrn. Fürsten von Hohenlohe- Schillingsfürst aufgehalten hatte, gieng er . | auf Anrathen wohlwollender Freunde nach Ber’ gensburg. Damals war diese Stadt der Sitz’ des dent schen Reichstages, .des Fürstl. Taxischen Hofes und mehrerer geistlichen ‚Fürsten und: Reichs- stände,.. reich und blühend. Durch eine sorgfältige Erziehung mit vielen Talenten begabt. und trefflich gebildet, erwarh er sich ‚bald das Zutrauen und die Gunst aller, die, seine Bekanntschaft "machten, und ertheilte in der Fechtkunst,. wie auch in der französischen Sprache, und als er bald der deutschen kundig 621 ‘war, auch in dieser Unterricht, und: Letzteres _ gab zu unserer Verbindung den ersien Anlafs, Der ehrwürdige, verewigte Domdechant, Graf von Thurn, führte ihn als deutschen Sprachleh. rer zu mir, ‘und vom ‚ersten Augenblicke an. wa- ren wir durch. eine glückliche Sympathie zu ein-' ander hingezogen, bald waren wir unzertrennlich. Bei ‚den ’Spaziergängen, die wir zusammen in den schönen Gegenden um Regensburg mach- ten, trug das VVenige, was ich von ‘der Naturwis- senschaft wufste, zu der Entwicklung der Be. gierde bei, tiefer in die Geheinmilse der Natur sinzudringen. -" Glücklicher Weise eonditionirte zu eben .die- ser Periode (1789.)' unser 'vortreflliche Freund‘ und dermalige Director der botanischen Gesell- schaft, Dr. Hoppe, in der Gladbach’schen Apotheke. Der Zufall brachte uns zu ihm, und seiner Gefälligkeit verdankten wir die Bestimmung aller uns noch unbekannten Pflanzen, so wie er’ sich auch willfährig unseren Excursionen anschlofs. ‘ Immer mehr entfalteten sich nun vor unse. ren bezauberten Augen die Schätze der uner- schöpflichen Natur; unser Fleifs wurde durch im- mer anwachsende Kenntnifse belohnt, und wir ge- wannen überdiefs an Hoppe das schöne Loos eines für wahres Glück empfänglichen Herzens, einen treuen Freund. u Mehrere Jahre flossen in diesen lchrreichen Beschäftigungen dahin — 6 süsse Erinnerung ! 2 \ x —_ x a } Augenblicke des reinsten. und reichsten Genus. ses unseres Lebens ! ihr erfüllt noch heute meine Seele mit den angenehmsten Empfindungen ! ‘Im Jahr ı790. wurde durch Hoppe, Mar- tius, (dem. Vater unsers vortrefflichen Brasilic- ners,) Stallknecht und Funck, die botanische Gesellschaft in. Regensburg gestiftet, und Duval und ich wurden sogleich unter die ordentlichen Mitglieder aufgenommen, ' Von ‚dieser Stunde an begann für Duval " eine'.neue wissenschaftliche Laufbahn. Der vor- treffliche Sternberg schlofs sich uns an, — und die zuerst nur in dem engen Bezirk einer Stadt bekannten Namen meiner 3 theuersten Freunde, erwarben bald einen europäischen Ruhm,. und wurden in der ganzen wissenschaftlichen ‚Welt verbreitet und verehrt. Aus dieser treuen Darstellung. geht offenbar. hervor, dafs wir alle dem vortrefflichen Hoppe die erste Entwicklung unserer naturhistorischen. Kenntnisse verdanken, . ı Duval, nachdem er die Gegend um Regens- burg mit immer steigendem Interesse durchsucht, mehrere Sommer hindurch die entferntesten Plä- mehrere Reisen, als nach München, Tyrol u:s W gemacht, hatte bald das ganze, Heer der phanero- gamischen Pflanzen erschöpft, sp dafs er, um sei-. nem thätigen Geiste neue Nahrung zu verschaf- fen, sich nun das Studium der kryptogamischen. tze durchwandert, auch mit St ernber g und mir Pilanzen besonders angelegen seyn liels, und auf diese Weise auch mit manchem berühmten Bota- niker,..z.. B. Schwägrichen.von ‚Leipzig, Voir in Schweinfurik, Gemeiner in Regensburg, Schrank, damals Professor. in Iigolstadt, ‚in, Ver- ‚bindung kam, und nachdem er vielfältige Früchte, seines Fleifses in Ho-pp.en’s botanischen Ta- schenbüchern niedergelegt hatte, auch von meh- rern auswärtigen naturbistorischen Gesellschaften als Mitglied aufgenommen wurde. Zu gleicher Zeit erhielt er die Stelle eines Professors an der Pagerie des Hrn, Fürsten von Thurn und Taxis, und in dieser Eigenschaft, sowohl, als durch seinen theilnehmenden Eifer für die Wissenschaft erregte er ‚Bei mehreren jungen Studierenden verschiedener Klassen, die-. ses herrliche Streben nach Wissen und Wirken, welches die erwünschtesten Resultate verspricht, und bei Fleifs und Ausdauer auch liefert.. Bei herannabendem Alter endlich fühlte Du- val das Bedürfnifs der Ruhe, er erhielt eine. kleine Pension vom Taxischen Hofe — und da ich das in der Nähe von Straubing gelegene Gut Irlbach gekauft hatte, liels er sich bereden, seine: letzten Jahre der Freundschaft und dem Studium ‘der Natur, dort ganz zu widmen, ‘Auf diese Art‘ trat einer von den anziehen-, den Träumen unserer Jugend in Wirklichkeit, nämlich unter einem. und. ‚demselben Dache auf deim Lande alt zu: werden und dereinst. zu ster- ben! Im Jahr 1813 wurde jener Lieblingsplan fea- ı 624 | lisirt und so’ konnte unser Duval im Schoose der Natur’und der Freundschaft ruhig leben, und ducere sollicitae jucunda oblivia vitae! .. Während seines hiesigen Aufenthaltes schrieb ‘er von ı817 — ı823 die Flora von Irlbach (ge- druckt bei Montag in Regensburg 1823.) und der ' umliegenden schönen und pflanzenreichen Ge gend — "ein wichtiger Beitrag zu der Flora \ von Bayern! Sein thätiger Geist, die’ Manmnichfaltigkeit sei. ner Kenntnifse (denn ı er war Mathematiker, Physi- ker, Entomolog, vortrefflicher Botäniker und vie- ler Sprachen 'kundig), sein angenehmer geselli- ger Umgang, die Heiterkeit seines Gemüthes, und : die beispiellose Güte seines Herzens, : machten ". ihn allen, die ihn umgaben, theuer. Er sprach oft und gern von seinem Tode, nicht weil er des Lebens überdrüfsig wäre, sondern aus einer süs- sen Melancholie, 0 Mit welcher Freude kam ich jedesmal wieder nach Irlbach zurück. — Dort erwartete mich das gröfste Glück auf Erden, ein wahrer Freund! — Ich hoffte auch in ‚diesem Herbste einige frohe Tage mit ihm zu verleben,— aber ein hartes Schick- sal hat mir leider diesen Trost geraubt, — als ich in Irlbach ankam, war der beste Mann, — der theuerste Freund — nicht mehr! i „ multis ille bonis flebilis oceidit, ‚‚aulli flebilior, quam mihi ! Irlbach den 4. Oktober 1828, Graf ‚Bra p Flora oder Botanische Zeitung, ' Nro; 40. Regensburg, am 28. Oct. 1828 I. Lichenologische Bem erkungen ; von dem Herrn Rittmeister von Flotow in Hirschberg. (Fortsetzung.) D. Cenomyciden Dickigt, wie Wallroth sich ‘ausdrückt, nach Meyer’schen Grundsätzen bearbeitet, wird bald nur einen 'niedergestreckten Wald darstellen, in’ dem höchstens ein halbes Du- tzend alter germanischer Stämme von der fällen- den Axt verschont geblieben. ‘Ob solches Ver- fahren aber die Kenntnifs dieses Geschlechts för- ‚dern, und für den Anfänger zugänglicher machen, ‚oder ob bei der Behandlung ‘des scharfsinnigen Flörke nicht eine klärere Uebersicht über die ‚zahllosen Formen, in denen die Natur diese Ge- wächse uns vor Augen gestellt, gewonnen werde, diefs überlasse ich der Beurtheilung Anderer. Nicht läugnen kann ich es; dafs, nachdem ich nun 3 Jahre lang mit Vorliebe die Cenomyeiden ge-- sammelt und mehrere Ries ‚Papier damit angefüllt, habe, fast alle Gränzen der’ Species mir verschwun- den sind, und ‚dafs das ganze Geschlecht gegenwär- tig nur als eine YVerkettung von Formen vor mir Rr 2 626 ‚steht, deren Glieder jede diagnostische Sonderung ‚verschmähend fast nach allen Richtungen hin in- einander greifen. Fehlen hie und da noch einige Bindeglieder, so möchte ich prophezeihen, der unermüdliche Eifer unserer. heutigen Naturfor- - scher werde sie aus minder besuchten Gegenden, deren unser Vaterland sogar wohl noch manche aufzuweisen hat, früh oder spät ans Licht ziehen, - Denkwürdig ist mir eine hierauf Bezug habende Briefstelle‘ unseres Flörke worin 'er selbst sagt: „Wenn man die. Natur aufmerksamer betrachtet, . . ihre endlosen Formen neben einander legt: dann „entsteht die Frage, wie weit die Gränzen .der „Species gehen? Und hier ist die Qual der Sy- ‚„ stematiker, die der Natur Systeme anpassen wol „len, an die sie vielleicht gar nicht gedacht hat, '„Diefs sage ich. vorzüglich in Beziehung auf die „Cenomycen und Lecideen.‘“ Hiebei möchte ich ferner fragen: Sind denn die Species wirklich ‚nur ein Nothbehelf für den Systematiker, um den ‚Formen - Reichthum der Natur in tabellarische Vebersichten zu "'zwängen? Hat die Natur. denn allein.nur Formen geschaffen? Da stände es » in der Willkühr des. Forschers, seinen Arten weite «oder enge Sphären anzuweisen, niemand könnte ihn tadeln, wenn sie nur in sich verbundene Grup- pen ohne Beimischung von. Fremdartigen bilde» - ten; ein.zweiter würde eben so gut Recht. haben; wenn er 2 bis 3 dergleichen benachbarte Grup- pen mit einander vereinigte. — Hierauf antwor- 627 tete mir einst ein "umsichtiger Pflanzenkenner folgendes: „Es sey nicht anzunehmen, dafs alle „vorhandene Species in der Natur wirklich so „als Arten getrennt sind, wie. wir es'uns. gern „vorstellen mögen ; die -Natur. schaffe. und bilde „vielmehr durchaus frei, so :dafs ‚sie auch wieder „bei den einzelnen fest bestimmten Bildungsfor- „men (Species): ihre freie Hroft nach allen Sei- „ten hin äussere, und auf diese Weise nicht nur „Abarten, sondern auch wirkliche Uebergangs- „formen zu andern Arten darstelle. Sie, binde „sich nie an die. Gränzen,: welche wir derselben „durch Diagnosen zuzuweisen versucht sind, und . „könne diefs auch nicht: denn. es lasse sich mit, „einer höhern Ansicht der Natur, welche sich „eben so wie das Menschengeschlecht immer „fortbilden müsse, nicht vereinigen, dafs sie in „starre Gränzen gefesselt -stille stehe. “* ‚Ich stelle die Entscheidung dieser Streitfra- gen den Koryphäen der Wissenschaft. anheim; "und will nur noch einige Belege‘ für meine oben ges machten Behauptungen geben. Cenomyce pyxidata Flik. ist einerseits mit C. Slexuosa Flik. Ms. (C. coniocraea &. Flik. D. L. 138.) und C. chlorophaea Fik. Smf. Suppl. Lapp. 130. durch Mittelformen verbunden; letztere eben so mit C. neglecta Fir. Auch Schaerer:hat schon Ueher- gänge rus c. Pyzidata in ©. neglecta beobachtet. Andererseits entsteht aus ©. pyxidata ß. longipes Fk. DL. 50 — 56; namentlich aus der . subvar; Rr 2 2 Ge u fustigiata Eik. Ms. zuletzt eine 'ladonische Form; die offne Enden (Becher) hat, zwischen welcher mit. andern schlanken Formen von C. cenotea Ach, | ö | \ } die Flörke als C. cenotea var. rhaldina Ms mir bestimmte, abermals die Gränzen verschwin- den. Wenn €. senotea minder bestäubt und da- gegen schuppig vorkommt, so verflielst sie in -C. 'squamosa Fik,, diese wieder in C. crispata ‚dch,, letztere in -C. furcata 4. und C. racemosa "4. Von -C. gracilis Elk.’ habe ich kürzlich noch Formen mit offnen Bechern gefunden, die ven C; orispata A. nicht zu unterscheiden sind; andere wieder von C. gracilis var, valida subvar. .dilace- ; rata Fik. Ms., die durch geöffnete Becher sich an C. racemosa A. anschlielsen; se auch C.’gra- eilis.chordalis Fik. in C. ‚furcate übergehend, fer- ner:C. furcata subulat@ 4. an der Spitze violet- ' ‚grau bestäubt, und zu C, conioeraes sich hinnei- gend, In Gebirgsgegenden ist C. .degenerans. Fik oft schwer von feinen zertheilten Individuen 'der C.:gracilis dilacerat« Fik. zu unterscheiden, ‘Von C. pyxidata besitze ich endlich noch eine aus der Mitte mehrfach . proliferirende Form, die selbst darin mit C. verticillata übereinstimmt, dals ‚das. - Diaphragma der prolifieirenden Becher convex in die. Höhe tritt: diese Form ist durch die be- , stäubte Oberfläche immer noch hinreichend .als C. pyxidata oharakterisirt, nur frägt sich, ob man .diefs Merkmal hier gelten lafsen will, da es an- derwärts verworfen worden. — . Flörke hat von 60 C. deorticata eine oladonische Form. mit: offnen; Enden, : die .er C. decorticata var. ramosa Ms. nennt, Fries dagegen will diese als C. subuleta _ var. pulverulenta. angesehen wissen. C. pilyrea FIk. ‘ist diejenige Art, die mir in der Natur am. seltesten begegnete:-aus Fr. exı. 236. steht indefs zu besorgen, dafs. Annäherungen an C. pyxidata sich auffinden: lafsen. Auch sind gewisse Ver- ähnlichungen zwischen C. parech@ und C. amauro- craea Fik., C. sylvatica und C. uncialis nicht in Abrede zu stellen, an welche letztere ©. botrytes, sich anschlielsen dürfte. — Wahlenberg ver-. bindet in- der Zar. ‚Suec. .C._aleicornis mit C. en- diviaofolia.:- nach den aus der Schwe® erhaltenen. Exemplaren giebt es allerdings Mittelformen zwi- schen beiden. Solche fand: ich auch kürzlich zwi- schen C. digitata und ©. polydactyla a. Flk. End. lich steht C. pleurota Flk. der C. coccifera A. oft eben so.nahe, als der C. erenulata,, und letztere, macht zuweilen. schuppige Formen, die bei wei- terem Nachsuchen noch zu Annäherungen an die, Beeherform. der C..bellidi iflora führen könnten. Nehmen wir alles. zusammen, so wären C.. eoccifera, C. digitata, C. pyxidata, C. alcicornis, C,. panscha, als die Grundtypen der deutschen Geno-. myeiden anzusehen. WVollte man, jedoch diese- und vielleicht noch ©, bellidiflora und Ca werticil-. . lata, nur allein als Species gelten läfsen, so würde daraus weder ein Gewinn. für die Wissenschafk;, noch eina. Erleichterung für. den. bequemen Uabax-. 630 blick über den 'sesammten Formenreichthum er-. wachsen; es scheint daher bei Aufstellung der - Arten ein Mittelweg eingeschlagen werden zu müssen, um dieser eben so wichtigen Forderung an ein System zu genügen, Cetraria oueullata Ach, Statt dieser findet.sich in manchen Heften von Funck erypb Gew. 419. C. nivalis 4. Lr. -Cetraria sepincola Ach. halte ich für eine forma‘ polycarpa‘ der. Parmelia olivacea Ach., ana« iog der Lecanora polycarpa Fik, als Abkömmling von P. pariglina Ach. — Die im Riesengebirge an Kniehol2’ häufig vorkommende Form der €. sepincola dürfte indels auch mit C. islandica in specifischer Verbindung stehen, was jedoch noch näher ermittelt werden mufe, Collema muscicola Ach: Fk. erypt: 160. . (sub Parmelia) ist es nicht in allen Heften, son-- dern es findet sich zuweilen C. lacerum v. puli- natum Ach. dafür eingetragen. Lr, 'Collema tenax Ach. Dahin gehört ©. ‚pul- - posum Behb. et..Schb. exs. 05.— Collema scheint ä uns, beiläufig bemerkt, &in natürliches Genus, des- sen Trennung von Parmeli bereits Fries und. Wallrotk vertheidigt haben. Eine gleiche An- sicht hegen wir von Umbilicaria Hoffm. Schaerer . Caniooybe nigricans Fr. Sched. erit. ps '3 Culie, pusiolum sch. Pet. de. ‚A. 1817. pi 23%. wächst in der. Neumark und in Schlesien in den ! 658; Ritzen alter’ Eichenrinde, auch bei Grimma: in- Sachsen (Rechb.)! Man ‚kann es: leicht mit Calic.: subtile verwechseln, von dem es jedoch ausser an« derh Merkmalen durch das fehlende Treipulgm generisch verschieden ist. j i .Cornicularia arenaria Fr. exs 114. fin der sich auch an Sandsteinfelsen im sogenannten wilden Loch der Grafschaft Glatz, wiewohl nur. sparsam. Wahlenberg hat sie Fir. Suec. P-- 833. als var. albescens zu seinem Kichen chalybei-- formis gebracht, und bezeiehnet den Lichen bico-. -Ior Ehrh. der an der Basis weilslich seyn soll, als. Uebergangsform zwischen beiden, Wir ‘kennen: letzteren in der angegebenen Eigenschaft nicht, sondern. haben ihn nur immer an der. Basis. schwarz gesehen, können aber nach den gesam-. melten Beispielen seine Verwandtschaft mit Zi- chen chalybeiformis bestätigen. Die Corn. arena-. ria Fr. scheint uns jedoch nur eine durch. ihr“ Vorkommen veränderte 4leoioria sarmentose Ach. zu seyn, die Sommf; im Suppl. Flor. Lapp. 115., wohl mit Recht zu Corn. ochroleuca zurückführt,. eine Meinung die Flörke schon in Schrad. Iourn.. 1799. E. 169. angedeutet hat. "Graphis vupesiris ver. rufeseons Fl. ‚Gr. gyrocarpa Spr. Syst. Veget. IP 1. p- -250.. Opegrapha -gyrocarp& Flot. Bot: Z, 1825. p« 345.. Es sind mir Individuen der ©. zupsstris Pers. DeLand. vorgekommen, deren Früchte sich eben so wie bei O. gyrocarpa ausgebildet haben, dia: ! 652: mithin. die Verwandtschaft beider darthun, welche auch. von Flörke,. anerkannt wird. Doch möch. te ich noeh nicht Meyers Behauptung beipflich- ten, dafs O. rupesiris eine O. noiha auf Stein sey, ‚ohne hiemit solches Vorkommen der letztern .ab- läignen zu wallen; in diese Cathegorie gehött O, tridens v. arenaria Ach. nach Exemplaren aus der Sächsischen Schweiz, die mit Acharius Be. schreibung übereinstimmen, ferner auch 0. hy- brida Bot. Z. 1825. pr 335, — Ich nehme 6 rupestris demnach für eine eigne, von G. curvula Ehrh. (G. varia Meyer) durch ein schwarzes Bil- dungslager, den angeschwollenen und eingeboge- nem Rand der Keimfrüchte, der selbst bei. den’ Formen auf Baumrinde sich mir constant erwiesen hat, verschiedene Art an. Wallroth scheint - mit. der sehr.charakteristischen Benennung G. in- voluta Naturgesch. d. Flechten I. 365. dieselbe- Spe-. cies haben bezeichnen wollen. 5 Gr aphis pulverulenta in Mg. et Nstl. erypt. 361. ist nicht die Pflanze des Acharı, sondern seine G. serpentina mit dicker Kruste. ‚Gyalecta bryophila in Rchb. et Schb. ERS: . 77. ist nur eine veränderte Form der Urceok ‚seruposa eh.‘ die‘ besonders gern den’ stexilen Ihallas der Cenom. neglecta b. Poecillum Fik. 06- enpirt. *) : U, scruposa F. erypt. 264. kann als *) Sollte der Verf. etwa bezweifeln, dals Gyälecta bryon. phila Ach, spezifisch zur Zroeolarid seruposa Ach, Br höre ? [3 655 Mittelförm zwischen ' beiden. betrachtet werden, . die schon wieder der Ure. seruposa v. arenaria, Schaer:. exs. 132.: näher steht. Acharius ver- wechselt- jene mit Patellaria muscorum Hoffm. Flor.: germ. 164., da:er sie bei seiner. G. dryophila bald ausschließst, bald wieder zitiert, (Cfr. Addend, ad Synops. Lich. 337.) Hoffmanns Patellaria ist . eigne Species, und stellt, wie schon Meyer be- merkte, im: unentwickelten Zustande Porina glome- rata Ach. dar; mehr ausgebildet ist’es aber. auch seine Urceolaria verrucosa, und aller Wahrschein- lichkeit nach auch Ure. Panyrga, ob er sich. \ gleich dagegen verwahrt. Ln ! ‚Lecanora albescens Fik. in Lit; Biora albescers Hffm. Flor. germ. 165.) ist synonym-mit Jıecanora' Flotoviana Spr. N. E. I. 221. und wahr. scheinlich zu Lecanror« subfusca gehörig. Hru- stenlose Formen können von Lecanora dispersa Eik: schwer unterschieden werden... Lr. Lecanora eaecula Ach. fällt, wie der Verf. schon selbst vermuthete, mit Lecan. variabilis A. zusammen. Schaerer zieht jene zu Ure. cine rea Lr. "Lecanora cenisia doch. ist nach Schlei- chex’schen Exemplaren eine Form der Parm. glau- coma Ach. Meth. 160. wie_sie auf dem Fichtelge- . bir eben nicht, ‚selten vorkommt, Lr. Lee anora.effusa Ach. gehört. zu seiner “ Lecid,: erysibe. Methr. Lich: @. Lr. 65% Lecanora Hageni Ach. Flik. D. L. 106. 107. von Meyer als niedere Form der ‘Parm stellaris angesehen, nähert sich in seinen zahlrei. chen Abänderungen bald der Lecan. dispersa Fik D. L: 45. bald der Lecid. eyrtella Fik. D. L. 162.;. und diese wieder der L. pellucida v. hyalinella Fik, D. L. 102. ja. selbst der Lecan, sophodes A. Es wird schwer halten, bei diesen kleinen: so: höchst polymorphen Gewächsen Verähnlichungen- von wirklichen Uebergängen zu unterscheiden, und überhaupt sie mit’Sicherheit auf ihre Stamm- arten zurückzuführen. Cfr: Sommf. 'Suppl. Flor, Lapp. 06. 164. et Parmelia eycloselis 4. unten. _ Lecanoraleucolepis Ach. und dessen L mniaroea Synops. p. 330. sind eine und dieselbe Flechte, die sich bei Heiligenblut. in Ober - Bär, then ziemlich häufig. findet. Lr. DLecanora microphlla in Fk. orypt. 1506. ist Lecid. mierophylia var. iptophalia Ach. Synops Lr. Lecanora tartarea Ach. in Rchb. et Schb, es, 63. ist übereinstimmend mit Fk. erypt. | 10. Mg. et Nst; crypt, 69. ünd unseres Wissens die wahre. Nur die wegen der (von Rchb's gelie- ferten Ex.) zuweilen ‚ausgefallenen Schlauchschieht blasser aussehenden Keimfrüchte können Wall- rotb (Natgsch. d. Flechten I. 556.) ziı der Acus- serung veränlafst haben, dals solche zu In parello 4 gehörten. Lecan Turneri Ach. kann: als Va- i yietät wohl zu:obiger, doch: nicht zu Liscan sub- 635 fusouw Ach, gebracht ‚worden, eCfr. "Walln U, e..: I. 503) : , ‚Leeidea aeneofüsca Fik, erusta tenuf sub- gelatinosa prasina, apotheciis sessilibus carnosis he- misphaericis immarginatis rufis .Flk, in litt. ‚Auf Lehmboden im Riesengebirge. (Mosig.) Lr u ' Sie ist nach Meyer eine auf niederer Eni- wiekelungsstufe stehende Patellaria, (Biatora Fr.) Ueber diese Gattung, verglichen mit Leeidea Fr. theilte mir Schaerer vor einiger Zeit seine An- sichten mit, die er mir vergönne hier zur Spra- ebe’zu bringen. Er sagt: „Alles was über die, „Charaktere beider Gattungen gesthrieben ist, „gefällt mir, so länge ich es nur lese. 'Bei der „Untersuchung der Apothecien verhält sich die, „Sache aber anders. Das Sporotamium carbona- „ceum ist bei kleinen Lecideenfrüchten sehr „schwer zu entdecken, und auch bei manchen „gröfseren, wie. bei L. amylaces Ach. wo das’ „ganze Innere der Apothecien ohne andersfarbige „, Zwischenschicht schwarz, oder bei L. elata Schaer. „die unter der Lamina' völlig weils ist, vermisse „ich es durchaus. Das Apothecium der L. san- „guiriaria ist in dieser Hinsicht völlig unbestän- »dig. Meyer sagt in Entw, d, Flechten p. 30.: „,; man bemerke bei dessen Vertikalschnitt einen n»» Vierfachen Farbenwechsel: zu oberst die schwar- „ze Farbe der sterilen (2) Schlauchspitzen, dann un die.hellere grüngraue Farbe des übrigen Theils: ».nder-Schlauchschicht; ‚darauf. den zinnoberrothen B 656 , w „Rärbestoff, („der bei vollkommneren Erompla:, „ren auch den Thallus angehört ‘‘ [sehr wahr!) „„und.zu unterst die:weilse Lagermalse.‘ ** „‚Diels „finde ich bei vielen Apothecien dieser Am auch „so; aber an den nämlichen Exemplaren finde „ich auch solche Apothecien wo die grüngraue „Chornige) Schicht von der blutrothen durch eine „weifse Schicht geschieden ist, und ferner solche, „wo. die rothe Schicht eine schwarze Unterlage „hat, wie in.der sehr guten Abbildung der E. Bot, „,& 153. auch nachgewiesen wird. Ist nun Lichen „sanguinarius Linn: eine Lecidea oder Biatora? „Kurz, se schön mir der Charakter eines eignen „Keimbodens auf dem Papier gezeichnet und: har „schrieben vorkommt, so: wenig kann ich mich „bis jetzt von'seiner Zuverläfsigkeit überzeugen, „auch aus jener. Trennung keinen. Vortheil für „die Wissenschaft versprechen. *“ In meiner Änt« wort diese Einwürfe zugebend, suchte ich die Gattung Patellaria dadurch zu vertheidigen, dafs aus der Beschaffenheit unvollkommner Flechten- formen und ihrer Keimfrüchte keine Gründe: für die Unstatthaftigkeit einer Gattung hergenommen wenden dürften, indem man nur verlangen könne, den Gattungscharakter in den Normalformen det Stammarten, und nicht in Monstrositäten oder Ver« kümmerungen deutlich ausgesprochen zu finden, Manche Patellarien seien unvollkommene Parme- lien, andere wieder dergleichen Lecideen, Wolle man nun rückwärts schlielsen, und, alle, Stamm- \ , 65T N ‚arten, deren niedere Formen -einerlei’ Gattungs- merkmale an sich tragen, generisch verbinden, .ö9 würde daraus folgen, dafs auch Parmelia.und Le- eideaFr. in Eine Gattung, gebracht werden mülsten. u Trotz dieser Gegengründe sehe. ich mich durch ‚spätere Beobachtungen an Lecid, parasema, L. immersa;, I. ‚sabuletorum u, a. m. veranlafst den Charakter der Patellaria Meyer,‘ mit Schaerer für sehr unbeständig, . oft zu mikroskopisch , und daher verwerflich anzusehen. Eine andere Frage ist es, ob es dem menschlichen Scharfsinn je ge- lingen werde, streng gesonderte Gruppen be- zeichnende . Charaktere für- die‘ Gattungen : ‚aufzu- stellen, da diese oft ‚genug noch für die Arten fehlen, *) *) Wir pflichten den HH. Vffen, vollkommen bei und ha- ben auch bereits in den kürzlich erschierienen Icon, sel, plant. eryptog. bras. des. Hm. iv. Martius die Gat- tung Biatora, Fr, oder Patellaria Meyer mit Lecidea. vereinigt, ‚und diefs vorzüglich aus dem in denselben .Ab- bildungen erläuterten Grunde, dals die: hellen Frucht- scheiben der Lecideen, selbst die der Parmelien, eben sowahl wie die schwarzen, eine hornartige Unterlage, hypothecium oder sporotamium, unter der Schlauch- schicht haben, nur dafs sie in jenen schwieriger zu ex- kennen ist. Die Verschiedenheit der Substanz, die.Hr. Meyer bei den schwarzen Früchten durch kohlenartig “bezeichnet, liegt einzig in der Natur des’ Färbstoffes, “und so bliebe denn letzterer als einziger, aber bei den Flechten nicht minder'wie bei andern Pflaizen ‚wandel- barer. Unterschied der beiden Gattungen übrig, - Auf demselben schwachen Grunde berubt Wahlenberg’s Eiutheilung ‘der Flechten in ‚komothalamos | und Äeiero- ‚thalamos, .; u E, Leöidea ambiguu Ach. ist nach Flörke eine verkümerte Lecanora aira 4. Lr. Lecidea amylacea Ach. und L. epipolia Fik, sehe ich als die beiden Stammarten einer: | i | Legion mehrentheils weifskrustiger Lecideen mit bläulich bereiften oft accessorisch gerandeten Früchten an. Nach Acharius letzten Mitthei. lungen an Schärer ist seine L. amylacea eine ‚staubigkrustige Form’ der Lecidea albocoerules. cens, *) ‚mithin eine Abänderung &, welche bei den Lichenen; z. B. bet‘ 'Parm. haematomma u..4. m, keine seltene Erscheinung ist. Ich schlage von nach Wahlenbergs Beispiel den Namen L. amy- lacea für obige Species beizubehalten, weil die von den Hrustenfarben hergenommenen Namen möglichs vermieden werden mülsen. Abarten der L. amylacea dch. sind: ı) L. albocoerulescens Fik. und deren im Berl, Mag, beschriebene Formen, (wohin auch L. hydrophila Fr. Vet. de. H. 1822 p- 256. nach dessen Exemplar zu rechnen br) 2) L. flavicunda Ach, d. i. L. Novocserulesens ik in it. 1816. ‚Bot, Z. 1825, p. 325., (und L,hy- '*) Hr. Schärör trennt jedoch beide Flechten in ‘dem j neuesten Hefte seines spieilegüi, iudem er die erstere Flechte zu seiner Lecidea calcaria {Parm. eale. ‚Fike:) rechnet, welche unser Verf, mit Lecidea epipolra (vgl. unten) vereinigt, Wir bemerken diefs nur, um: den Leser auf dieses Heft von Hrn. Schärer: aufmerksam zu machen, das Hr: v. Flotow wohl hei obigen Be-. merkungen noch nicht ver gleichen konute; 2% . 639 drophila v. oxydata Fr. Ms deren Lager sammt den Früchten von Eisenoxyd gefärbt ist. Lr.) L. silacea der Sudeten, wahrscheinlich Paiellaria si- lacea Hoffm. gehört theilweise.auch zu L. flavi- eunda, anderntheils villeicht zu L. platycarpa, na- mentlich die auf dem Mährischen Schneeberge gemeine Form, und stimmt mit einem Exemplar - der L. flavocoerulescens Ach. aus Fries Händen, durch Schubert mir mitgetheilt, überein. | Lecidea basaltigena Flik. Ms. Dahin ge- gehört L. Dilleniana Bot. Z. 1825. P- 346. vom Zobtenberge, Lecidea caesioalir«, Schaer.! im .Natw. Anz. und L. arctica Somf.! ‚Suppl. Lapp. p. 156. exs. Norv: 49. mit dem Synonym Lecid. zabuleto- rum ß. geochroa Wahlb. Lapp. sind ein und das. selbe Gewächs, welches auch im Riesengebirge an verschiedenen Orten, z. B. am kleinen Teich (Bot. Z. 1825. p. 338.) in den Schneegruben, an den Dreisteinen u. s. f.- auf kleinen Moosrasen von Jungermannia Julacea, Andreaea ‚alpina etc, am’ Felsen sich vorfindet. Lecidea carnosa Som. Suppl. Lapp. 174, Lichen garnosus Diks. fasc. 2. p. 21. 8.6.7. Le canora muscorum Ach. Syn. 103. Biatora musco* rum Fr. exs. 44. ist einerlei mit Zichen muscige- nus Wahlb. Lapp. et Flor, Suec, p. 813. ‚Letztere ist daher: bei Parrhelia museigena. Ach. Syn. 212. zu streichen. Mosig's gleichnamige auf A cha- ‚rius Autorität benannte Pilanze stammt von’ P, ‘640 ‚pulver ulenta Ach. und wächst sowohl an bemoes.- : ten Felsen und mit Kalk überkleideten Mauern hei Hirschberg, . als. auch bei Kröllwitz an .der ' Saale, (Cfr. Spr; N. E. I. 230.) (Fortsetzung folgt) I, Bemerkung über Aira uliginosa Weihe, Was in der botan. Ztg. ı824. S. 222. von ‚Ara uliginosa Weihe vermutbet wurde, dafs diese im Hannöverischen und in Westphalen neuerlichst. ‚entdeckte seltene Grasart nun wahrscheinlich bald “an mehrern Orten würde aufgefunden werden, hat sich genau bestätigt, indem sie von Fries in ‚Schweden, von Raddi in Italien beobachtet wor- ‚den. . Unrichtig ist dagegen was a. a. O. muth- ‚malslich angegeben ist, dals sie mit ira paludosa ‚Rih. identisch seyn könnte. Die letztere Pilan- ze: ist von. Aira caespitos« nicht verschieden, und durch: ihre.breiten gefurchten Blätter so sehr aus- gezeichnet, dals diese von allen andern Grasblät- tern dadurch augenblicklich unterschieden werden ' können. Selbst die Alpenvarietät, die Schleicher als Aira alpina ausgiebt, behält diese ‚gefurchten Blätter, obwohl sie. etwas schmäler sind; bei, die der ira uliginosa. gänzlich fehlen, und so schmal, sind dafs sie kaum als. flach erscheinen, Danksagun 8. Ich sebe mich veranlafst, der mediziniseh- bor , tanischen Gesellschaft zu London für meine am 16, März 1. J. statigefundene Ernennung zum corre- spondirenden Mitgliede hiemit öffentlich meinen Dank abzustatten. Dr. Eschweiler: a Flora oder ; Botanische Zeitung. Nro. Au. Bogensbürg, am 7. Nov. 1828. l. Correspondenz 1. Schreiber an Hrn. Gartendireetor, Legations- Rath Felix zu Regensburg von Dr. Hoppe, dd. Salzburg in Sept, 1828, B.o Vehersendung einer ‚Kiste mit frischen Gewächsen ' aus den Gebirgen für unseren Gar- ten, mufs ich zuvörderst recht sehr bedauern, dafs’ die Anzahl derselben nicht grösser ausgefal- len ist, da das ewige Regenwetter jede Excursion erschwert hat. Ich hoffe dagegen eine gröfsere Anzahl von Sämereien mitzubringen. Die Botaniker, welche im diefsjährigen Som- mer zum erstenmale die Alpen bereisen, möchten kaum Gelegenheit haben, den Charakter der Hoch- gebirgsvegetation, in allen Umrissen, kennen zu lernen, noch weniger, bedeutende Sammlungen zu machen, wenn sie nicht insbesondere auf Gräser ‘ und Cryptogamen Rücksicht nehmen, Die höchst ungünstige. Witterung, da während den Sommer- monaten, bei allem Mangel an Wärme und Sonnen- schein, Riegen, Frost ‚und Schnee an der Tags- 55 ELTA N soränung waren, hielt alle Vegetation so sehr zu- | züeh, dals seltene Gewächse gar nicht zum Yor- :sehein kamen, gemeinere aber nur kümmerlich blü. beten, und immer durch neuen Schnee wieder verdarben, dagegen aber alle Arten von Gräser - ausserordentlich wucherten, dergestalt, dafs z.B. die Leiter am Glochnergebirge als ein ausgezeich- neter und fast ausschliefslicher Sammelplatz von - ‚denselben erschien, und die hier ‚desto ungestör- ter. gediehen, .als die ‚felsigte Beschaffenheit des Bodens: ihren Nachstkum begünstigte, auch an vielen Stellen gar nicht gemähet werden. kann. Hier wucherten Avena brevifolia, pubescens, vers- color und flexuose, Festuca pulchella, rubra, ni- grescens, spadicea und rhaetica, Phleum alpinum und ‚Michel, Poa alpina und .die sogenannten Alpen Yarietäten :von P. nemoralis. Hier in der Leiter (nicht in alpibus Leonit- nis,) ist der ursprüngliche Standort der „dvena bre: _ . vifolia, wo sie Andreas Ortner *) an dem, der. nun fast zusammengefallenen Ochsenhütte gegen- über liegenden Felsen, der zur Blüthezeit. ganz. roth davon ‚erscheint, und wo auch Sieber seine Exemplare aufnahm, sammelte. Damals waren in einem trockenen Sommer die Exemplare kaum- f l *) Er war der Führer der zeinenden Botaniker zu, Lienz in Tyrol und Lieferant von Alpenpflanzen für die 'bo- tänischen Gärten des Erzherzogs Johann und“ Dr, Host zu Wien. Er ist diesen Sommer, dast er Jahre alt, gestorben. : i .. 643 fingerlang und: dig .Blüthen kürzer. als ‚der: :Helch, welches Hrn. ‚Loiharzt Host veranlafste; Hi6..vom A, distichopliylla, mit. der sie’ identisch isty.2u trep- | nen,:indem er: zugleich..die: Ay argebirg, als .disti- chophylia ansah:. » Heuer‘ wurde hier diels: Gras, wie 'anch-im Nafsfelde in: der 'Fleufs, _we. es. .hän- fig ‚wächst, einen ganzen Schuh’ lang, und: zeigte nun: grolse. Aehnlichkeit mit dpens alpastris. Host, die auf der: Hirschbaumeralpe . bei.’Lienz, vor- kommt, - von der sie.aber durch den zwischen den Blüthen stehenden Haarbüschel, wie Hoch. ange. geben. hat., - augenblicklich. unterschieden ‚werden kann.‘ Auch die pubeseentia vaginarum bei 4..al- pessris kann als. ein solches angenfälliges : Unter-. scheidungszeichen angesehen. werden, In. der That wäre. es:sehr zu wünschen, dafs die Botani- ker bei nahe verwandten Gewächsen auf ein ein- ziges solches augenfälliges, wenn auch eben nicht systematisches,’Unterscheidungszeichen. ‚mehr Rück- sicht nehmen. möchten, ‚wie. denn nach. Schr.a- der’s und S:cchultes’s Diagnosen, die eben. gem nannte Pflanze ‘nur durch faserige Wurzel von ‚4. ‚flavescehs verschieden. seyn soll. Als wesent. liche Verschiedenheiten können. sie indessen wohl nicht angesehen werden, indem z. B. Lvene pur bescens , ‚die hier 2 Schul: hock wird, und deren Blätter 3“ ‚breit sind, immer völlig glatt erscheint, und Festuca. pulchella, die ihre ‚wirkliche Niedlich- keit erst durchs Trocknen erhält, immer faserig- te Wurzeln hat; -Die verschiedenen Formen von Ss 2 Hl . Poa’alpina und P. nemoralis sind ein besonderer Gegenstand meiner Aufmerksamkeit geworden, und ich: hoffe sie sämmtlich, zugleich mit, der sehr aus- "gezeichneten Festuca rhaetica, in den ersten Deca- den: der dritten Centurie meiner -Gräserausgabe, ‘Hefern zu können: Diese F.' rhaelica ist, wie R, 'spadicea, durch die untern Blattscheiden, die völ- lig strohartig sind, sehr ausgezeichnet; so lälst sich auch F. nigrescens durch ihren strohfarbenen "Halm schon von weitem erkennen. Auch Elyna ‚spicata und Carex rupestris sind Einwohner der Leiter; erstere kommt aber noch weit häufiger auf der Margaritzen, letztere auf dem Käsboden und in der Gamsgrube vor. Aber diese Carız ‚scheint hier nicht recht in ihrem wahren Elemen- ıe zu seyn, denn die Aechren sind immer, ich: weils‘ "noch. nicht, ob durch Witterung :oder In- sekten, verderben; ein’ 'einzigesmal glaube ich in ‘ein und derselben Aehre a und 3 Narben gese- hen zu haben, was sich künftig gewisser ergeben muls. Diefs seltene Gras wurde hier bisher von allen Botanikern übersehen, weil es fast ganz in “den Rasen der Elyna spicata versteckt ist und nur durch den ‚meergrünen ‚dreikantigen Hal durchscheint. i Von Braya alpina fanden sich in diesem Jah- ve mehrere Stücke, die ganz mit gelben Körner %edeckt waren, die das Ansehen von Saamen hat- ten, aber unter der Lupe als Insekteneyer erkannt wurden, aus denen sich an mehrern in Töpfe En versetzten. Pflanzen,. braune, gelbgepfleckte Bau. pen entwickelten, die ohne Zweifel ein noch un- bekanntes Insect liefern werden. Die, Gattung. Primula scheint, bei. den noch herrschenden. verschiedenen ‚Meinungen und‘ An« sichten der Botaniker, in Ansehung yon Specieg, und Varietäten, bestimmt. zu. seyn, ein Veber- gewicht in die Wagschale der letztern zu. legen, Dals Lin.ne Primula offieinalis, elatior-und acaulis für blofse Varietäten ansah, ist bekannt; auch will. man Stengel der beiden letztern, auf einer und. derselben Pflanze gesehen haben. Dafs alle Arten dieser-Gattung, die longifler« ausgenommen ‚mit heryorragenden und eingeschlossenen Geschlechta-. . theilen. variiren und defswegen keine Primula; brevistyla als Art, statt finden könne, ist in neu-. ern Zeiten bewährt worden. Nicht minder sind die vielfältigen Varietäten in unsern. Gärten von Pr. elaior und duriculz. be. "kannt. ' Die Pr.. Columnde- und Perreiniana wen. den zu elatior gezogen. Primula calycins, Glusia- na und integrifolia, dürften auch kaum. mehr als. 2 Arten ausmachen, Die Pr. verusta Host än- dert so vielfältig ab, dafs man leicht in Versuchung kommen könnte, 3 bis 4 Arten daraus zu machen, Primula marginaia und erenats möchten wohl zu. . Pr. ‚duricula: gehören, Primula- ‚Flörkeana ist: eine Mittelpflanze zwischen Pr. minima und gli- tinosa, dergeställt, dafs es. Individuen giebt, die... bald der erstern,. bald der letzten gleichen.. Don - 64, 646 seharfsichtige Rudiolphi hat"im. vorigen Jahre auf. den grasigten Anhöhen am 'Kalserthörl, :wo heuer keine einzige Pflanze zum Vorschein kam, | ‘ mehrere ‚solcher. zweideutiger Individuen: gesam- | melt, darüber er noch nähere Nachrichten erthei. len wird. Die Krone von allen diesen Ansichten wid. Beweisen "wäre eine Mittheilung des Herm Waizner in Salzburg, wenn sie sich durch weitere. Erfahrung "bestätigen 'sollte. Er erhielt dürch.' Hın. Bergrath Mielichhofer mehrere frische: Eixemplage: von :Primula longiflora aus der Gastein, versetzte solche auf seine Alpenparthie, und siehe da, im folgenden Jahre erwiels die grös- sere Hälfte davon, sich als Pr. farinosa..: Aber diese-Geschichte mufs durch: weitere Mitthe eilun; gen bestätigt. werden, ehe. man-därauf bauen kann, sintemal beide Pilanzen im Gebirge ‚untereinander wachsen. BEE Ze a Die Anlagen von Alpenparthien mehren sich zu Salzburg mit jedem Jahre, Mehrere Garten- besiter, selbst Damen, . Wirthe u. a- legen der gleichen in und ausser ‚der. Stadt an, auch wenn sie eben nicht Botaniker sind. Die neueste be- findet sich. jetzt unter .der Pflege des sehr ge- sehickten ‚und auf-Reisen ‚gebildeten botanischen ‚Gäriners, Hrn, Rosenegger (Sohn des berühm- ten: Besitzers von röniischen. Alterthümern ,. die kein Fremder um so wehiger unbeschen lassen durf, als sie in.einem Lokale aufbewahrt ‘warden, das an einer der schönsten Paxthien in .den:Um- D 647 gebungen $alzburgs gelegen. ist (Vergl, Hacker. Wegweiser in der Stadt Salzburg und der Umge- bung 8. 34:) nämlich am- Bürgelstein. Bei diesem. sichtbaren Eifer für Anlagen solcher. botanischen | ‚Alpenparthien*) kann ein im Mai oder Juni: (denn. um diese Zeit blühen hier schon alle Alpenpflan- ° zen) hieher- reisender Botaniker leicht an. hun- ‚dert Alpenpflanzen in Blüthe sehen, ohne einen. Berg bestiegen zu haben. Ja er findet selbst Ge- legenheit sich einen Begriff von der Vegetation. einzelner Gebirgsgegenden zu machen, da die ob- gedachte Anlage im Rosenegger Garten, durok- Besorgung des Hrn, Bergrath Mielichh ofen, Al- penpflanzen aus. den Gasteinergebirgen enthält,. jene im Mirabell Garten, unter der Pflege des Hr. Rudolph Hinterhuber, gröfstentheils mit den: Gewächsen des Untersbergs prangt; die des Hım.. *) Ich- erinnere mich irgendwo. von- einem- Schriftsteller: der die Anlagen von. sölchen hotanischen Alpenparthien. nicht. liebt, gelesen zu haben,. dals sie immer noch eine unbedeutende. Erhabenheit gegen- die Höhe der Gebirge ausmachten. Aber nicht ihre Höhe, sondern die lo- ckere, inwendig fast hohle, mit Alponerde durchstreuete Zusammenfügung von Tuffsteinen, in welchen sich die Wurzeln der. Pilanzen ausbreiten und die Wässer. ab- Yaufen können, macht das. Wesen derselben ans, -. Die einzige-Unbequemlichkeit besteht. darin, dafs auch hiew die gemeinen. Pilanzen, besonders. Gräser vorzüglich. wuchern, und ‘wenn man sie nicht "bei "Zeiten auszur solten: sucht, was immer mit Schwierigkeit verbundin- ° ist, dem seltenern den Untergang, drohen: Be \ GB’ Waizners und Bernhold’s aber vorzüglich, mit Pflanzen aus: den Berchtesgadner Gebirgen’ besetzt sind, Ich war recht sehr überrascht, in der Letatern mehrere Exemplare von .Draba (Pie- rocallis) pyrenaica (vom Breitgebirge) anzutreffen, die.-so sehr wucherten, als es nur immer bei ei. ner wuchernden Sazifraga der Fall seyn kann, so. dals sie gegen die wildwachsende Pflanze ganz unkenntlich erschienen. Auch Hr, v. Braune nimmt an den Anlagen ion Roseneggerischen Garten thätigen Antheil und versieht sie, bei Gelegenheit seiner, zum Be- hufe der neu herauszugebenden Flora, da die alte - im Brande von Salzburg völlig vernichtet worden, jährlich zu machenden Alpenreisen, mit neuem Zu-' wachs. Neuerlichst entdeckte derselbe in der Jo- sephsaue die schöne Viola albiflora Besser, die aus- ser den weilsen Blumen auch etwas rauhere *) und mehr nierenförmigere Blätter hat. In. dieser. Gestalt nähert sie sich meiner Yiola umbrosa recht sehr, die jedoch ohne alle Ranken ist. Wir werden nun über diese letztere, die schon immer in den Umgebungen Heiligenbluts im April, wo sie reisenden Botanikern noch unzugänglich. ist,. blüher, bald nähere Aufschlüsse erhalten, da ein jetzt im Möllthale wohnender Botaniker und Schü- ler von Hrn. Prof. von Vest in Gräz, Hr. von Blumfeld, sie im nächsten Frühlinge , näher *) Unsere. Botaniker schreiben. aschhaanig ; sollte es mieht vielmehr raulıhaarig heilsen ? Ü i i | | \ | | ; ’ 049. untersuchen und beschreiben wird. Einen wei- tern Fund hat Hr, v. Braune an Mespilus_to- mentosa: gemacht, die früher von.Hrn. v. Mie- lichhofer im Gebirge entdeckt, nun. von ihm. in dem Wäldchen an der Moosstrafse :vor Glaneck. gesammelt wurde. Nicht minder fand er auch am Fulse des Gaisberges, in Gesellschaft von Geum rivale ‘flore pleno, das schöne Geum inier- medium, welches Hr. von Aman schon früher bei Thalgau, wo auch Soldanella montana häufig, seltener Primula Clusiana, vorkommt, entdeckt hatte, Die Krone von allen diesen interessanten Nachträgen zur Salzburgischen Flora endlich, ist die erst kürzlich in der botanischen Zeitung 1828, S.. 268. von Hrn, Dr. Presl als. neue Pflanze beschriebene Gentiana exisa, welche Hr. v. Braune in diesem Sommer, auf dem hohen Langeck, ober der Hütte der Hainreichalpe,' unter dem Hunds. stein, in der Urselau bei Saalfelden, in Menge, wie- wohl verblühet,. gefunden hat, , Diese Pflanze ist sehr. merkwürdig; mit dem ganzen Bau der Gentiana acaulis begabt und nur. in den Blättern sehr wenig abweichend, sind die spontonförmigen Kelchabschnitte mit ihren stumpfen Zwischenlagen das einzige Unterscheidungszeichen. Solche Ent- deckungen sind immer höchst merkwürdig, .da sie am allerersten geeignet seyn dürften, "die Fragen zu’beantworten; was sind wesentliche Unterschei- äungszeichen?. was sind wahre Arten, und wie, ermitteln wir- eigentliche Urarten ? 650 ‘Auf einem botanischen Spaziergange bei Ober- ' hofen,-in Begleitung des Hirn, Hauptmann v. Aman und Hrn. Pfarrer Seitz, zeigte mir Tıetzterer eine daselbst häufig auf Kornfeldern wachsende völlig in Saamen stehende Pflanze, die er Thlapsi allieceum nannte. Ich würde über diese Angabe sehr erfreuet gewesen seyn, da ich aus den rei. ° fen Saamen eine Pflanze hätte erziehen können, die mir bisher noch nicht vorgekommen war, wenn, ich- bei. solchen Angaben nicht immer der ungläubige Thomas wäre. Meinen Einwurf, ob. es nicht vielleicht Th. arvense sey, das gewisser. maafsen auch den Knoblauchs Geruch habe, be- ' gegnete Hr. Pfarrer mit der verschiedenen Figur des Schötchens, worinn er ganz Recht hatte. In- dessen zeigte sich doch, bei Vergleichung der Angabe der Saamen in Bluff und Fingerhut, dafs die Pflanze nicht Th. alliaceum sondern per- Foliatum sey. Diese Unterscheidung nach bloßen . Saamen giebt einen Fingerzeig, dafs man in ‚den Diagnosen mehr auf diesen Pflanzentheil Rück- sicht nehmen soll, als es bisher gescheben ; auch“ geht gelegenheitlich daraus die Wichtigkeit einer Saamiensammlung hervor, die: besonders in’ Hin, Pfarrer Seitz Kabinette auf mehrere tausend Ar- ten herangewachsen ist. Aber ist Th. alliaceuns wirklich ein deutsches Gewächs? B. wid F. ges. ben Oesterreich, Schlesien und Dresden als Wohn- ort an.: Dafs sie bei Dresden vorkomme, ist Ir- gendwo von Rieichenbach "widerspfücheh- wor- 051 den, . Auch würde. dieser diese seltene Pflanze in Sturms Heften längst abgebildet haben, ‚wenn, sie dort wüchse; dafs sie. in Schlesien zu Hause sey, wird darum zweifelhaft; weil. sie in Günthers Enumer. pl: Siles. nicht verzeichnet ist. ‚Taeguins icon. rar. habe ich nieht , ‚aber ‚ich zweifele :dafs Jacquin: eine in seine Flora austriaca gehörige Pflanze in. jene Jcones aufgenommen haben würde, Wir- erhalten jetzt eine Flora- Deutschlands nach der andern, und so dürfen wir hoffen, dafs ‘auch die WVohnörter seltener Pflanzen nach und nach bestimmter und genauer angegeben werden. Für reisende Botaniker kann ohne Zweifel.:nichts wichtiger seyn, als dieses, sintemal ihre Exkur- sionen dadurch weit reichhaltiger. ausfallen müs- sen, und grössern Genufs gewähren. Bei Hrn. Prof, Hinterbhuber findet man eine, für einen Privatmann, reichhaltige botani- sche Bibliothek, der es sogar. an köstbaren Ku- pferwerken nicht fehlt, unter welchen sich auch die. Trattinnickischen, dann die 'neuesten Neesischen Ausgaben von Medizinal- und Zier- gewächsen befinden. Auch der Hr. Prälat von St. Peter macht sich je länger je mehr mit Ver- mehrung der naturhistorischen Bibliothek und mit Anlezungen von Herbarien, um Botanik verdient. Hosts. Ausgabe der österreichischen Gräser befindet. sich. in. der Büchersammlung de RK Lyceums, und diefs Alles trägt sehr vieles dazu bei, :dem. fremden Botaniker den Aufenthalt in 652° ., Salzburg immer angenehmer und lehrreicher. zu machen, “ Hr. Dr. Sauter hat Salzburg verlaßsen und ist gegenwärtig Landgerichtsarzt' in Kitzbühel. Hr. Mich! hat das schöne Vikartat Eschenau, zwischen -Lend und Taxenbach an der Salzache, bezogen,, wo ich:ein paar vergnügte Tage mit ihm verlebte und in seiner angenehmen Gesellschaft die dortige pllanzenreiche, äusserstromantische Gegend, durch- . wanderte. . Mein ehmaliger Reisegefährte Ferdi- wand. Hauser ist als Apotheker in Villach eta-- blivt, und da Botaniker an erneuerten VWVohnorten. auch neuerdings wieder mit Lust und Liebe der Botanik obliegen, so dürfen wir uns schon yor- hinein über ihre Bemerkungen vom HRaisergebirg in ‘Tyrol, von den Gletschern der Dileten und der Villacheralpe in Kärnthen erfreuen. — Aber ich kann Salzburg nicht verlassen, ohne Ihnen noch zwei, für Botaniker wichtige Ereignifse, mit- zutheilen. Ihre Majestät die Erzherzogin von Parma und Piazenza, Marie Luise, hat Hrn. v. Braune beauftragt, Ihr, im botanischen Garten zu Parma angelegtes Herbarium alljährlich. mit einer Anzahl getrockneter Alpenpflanzen zu ver- mehren, und Se. Majestät unser allergnädigster Hönig haben ganz neuerlichst, in einem unter dem .ı2ten dieses von Berchtesgaden an die königb Akademie der. Wissenschaften zu München erlas- senen Rescripte, den Betrag von 300 fl. jährlich,. zur Vermehrung..des Herkariums derselben an- . 653 gewiesen, zu welchem Entschlufse Se. Majestät ohne Zweifel durch die Ansicht so vieler schönen Alpenpflanzen bewogen wurden, die Ihnen in den Gebirgen von Berchtesgaden, ‘in. welchen Sie öf- ters lustwandelten,. vorgekommen seyn mögen. ‚Wahrlich solche Ereignisse. und Beispiele -wissen- schaftlichen Sinnes regierender Monarchen sind vorzüglich :geeignet, auch. dann noch den frohen Muth eines Botanikers von neuem zu erheben, wenn ihn selbst des Alters Last zu bengen be- ginnen. sollte. (Beschlufs folgt.) MH. : Zinnea borealis Linnei. Als ich -erst; neuerlicht Gelegenheit hatte Lin- nae i flora lapponica meiner Bibliothek - einzuver- leiben,. säumte ich nicht, nachzusehen , ob etwa in derselben eine nähere Nachricht wegen der er- sten Benennung der Linnea borealis durch Gro- novius enthalten sey, indem ich mich erinnerte ‚dafs es einmal hierüber zw Discussionen gekom- . men war. (Flora 1823. IL 560.) und \hatte .das Vergnügen meine Erwartung ‘bestätigt zu ‘sehen. ‚In jenem Buche, welches 17387 zu Amsterdam ge- druckt ist, sind die Pflanzen zwar schon nach dem Sexualsystem, aber blofs mit Gattungsnamen und kurzen Charakteren der Arten, ‚ohne, Trivial- namen, ‚aufgeführt. “In der aten Ordnung der ı4ten Klasse kommt p: 260. nach Limosella, die Linnaea auf folgende Weise verzeichnet, vor: . »250. Planta nösira "Tab. XI. Re. Ip, “. "Hierauf folgen die zur Linnasa gehörigen 65% | ‘Synonyme, von Bauhin, Scheuchzer, Rud. beck, Tournefort ws, w. nach welchen die Pflanze früher als Campanula serpillifolia, theils als Nummularia aufgeführt wurde. Nach weite. ver Angabe der Standorte, woraus unter andern erhellet, dafs in den Gebirgswaldungen von Lapp- : land und Finnmark nichts gemeiner sey, als diese Pflanze, ' heifst es ausdrücklich: „Charaoterem hujus generis dedit clariss, Botanicus D. D. Gro- novius in Charasteribus nostris generiois $. 323, ab omni parte perfectum, (qui..eandem: ex . ‚ alpibus Italieis habuit) cum ista’Buxbaumii de- scriptio minus quadret.““ Eindlich folgt die Be- schreibung und andere kurze Notizen... Auf..der -eitirten Tafel ist die Pflanze sehr schön abgehil- det, mit der Beifügung : Linnaea floribus: gemi- natis Grongvii. Hieraus erbellet. also. hinläng- lich, (was in den citirten ‚gener. plant.: $.:628. noch weiter ausgeführt seyn mag,) dafs die ‘Lin- naea von Dr. Gronovius bestimmt . worden, und dafs dessen Name zur Gattung Zinngea zu setzen sey. Da jedoch erst späterhin .die nomina ‚planterum trivialia von Linng eingeführt sind, so ist auch ‘ohne "allen: Zweifel der ‚Triyialname: „ borealis*--Xon- Linn& selbst gegeben worden, und sonach kann ohne Bedenken die Zinnuea L6-' realis mit Z. bezeichnet werden, ohne dafs: defs- wegen der Autor in Verdacht kommie, als. babe er sich dieses Denkmal: selbst: gesetzt, da- die nachstehende Autorität sich immer auf die Species, nie auf die Gattung bezieht. - onen 655 Eine weitere Bestätigung des obigen findet sieh noch in Zinnaei Critica botänicp. CLugd. Batav. ı937.) In diesem Buche wird bekanntlich. auch jene Weise gewürdigt, nach welcher nian ' den Pflanzengattungen Namen von Botanikern bei- legt, die zugleich Eigenschaften der letztern durch Gestalt, Bau oder andere Attribute sinnbildlich bezeichnen sollen. Ein ‚Beispiel hievon. Ändet sich in der Flora 1828. 8, 157. von Rudbeckie, und nachdem Linnd mehrere Beispiele aufge- führt hat, sagt er endlich p. 80. „Zinnaeam dixit cel Gronovius plantam lapponicam, depressam, vilem, neglectam,, brevi tempore florentem,. a con- simili ‚suo- 'Linnaeo.® Wir können aber hier der Bescheidenheit des unsterhlichen Mannes füg- lich entgegen setzen, dals keine Pflanze würdiger sey, seinen Namen zu tragen, als diese, die eben so merkwürdig und einzig in ihrer Gattung, als in ihrer Art ist, die dem. Zeichner von. Blumen- houquetten, als rankende Pflanze, zu 'Gairlanden dient, und die, trotz ihrer ‚Länge. won ık Schu- hen (Linn. flor. lapp. p. 208.) augenblicklich er- kannt wird, wenn ihr Bildnifs auf Pettschaften ausgedrückt ist. — So deutet ihr erster Fundort im Norden uns sein Vaterland — ihre Verbrei- tung über fast alle Länder Europa’ s, den, Einflufs, den der. edle Weise durch Worte, und Schriften auf unsre Sientia amabilis gewann — sie ist sem- pervirens, wie sein Ruhm unvergänglich — durch ihre Blumen, der Glocke. ‚gleich, verkündet sie der Welt den Namen jenes grofsen Mannes, der Licht 0 G ‘ ’ 656 ‚über das Chaos der Naturgeschichte verbreitete — , ihre Doppelblüthen endlich, die sich eine nach “der andern entwickein, dürften wohl sinnbildlich auf Vater und Sohn: hindenten. Doch, wir über: - lassen Billig die weitere Ausführung hierüber ei-. nem poetischen Geiste. II. Festuca heterophylla . In Jacquins "Celleetaneen Vol. II. p. 95. be ‚schreibt Haenke seine Festuca heterophylla sehr genau als eine wahre Alpenpflanze, die er in der. Saugrube auf der Spitze des österreichischen Schneeberges in Gesellschaft von Papaver alpinum und Linaria alpina an sandicht - steinigten Orten gesammelt hat, weswegen sie auch Willdenow in alpibus austriacis angiebt. Diese Pflanze scheint bis zur Stunde yon allen Botanikern verkannt wor- den zu seyn, da sie sie theils zu Festuca ovina, und rubra, ıheils zu F. nemorum Leysseri brächten. Zu der letztern Art scheint sie am allerwenigsien« zu gehören, da diefs eine Waldpflanze ist, die. auf lockern Boden wächst. Auch giebt Leysser von ihr eine Diagnose mit radice repente, ‚folis ra» diealibus scabriuseulis:, culmeis longissimis, dievölig . . mit dem in’WViderspruch steht, was Haenke-voh. seiner Pflanze bemerkt, nämlich ; fibrae radieis inumerae, folia.radicalia utringue et marginibus glaberrima a A — 7 uncias longa: caulina mul . latiora sed breviara.. Sie scheint uns diejenige - Pflanze zu seyn welche neuere Botaniker als Fe siuca nigrescens Lam. beschreiben, die dann -aller- dings mit F. ovina und zubra näher verwandt it, | ‚als mit heierophylla. N \ Flora oder Botanische Zeitung, Nro. 42. Regensburg, am ak. Nov. 1828. 2 uni Hl iin Yin I Beyträge zur „Anatomie, Physiologie und Organo- graphie der Gewächse; von Hm. Dr. M. Bald. Kittel in München, ö D. mir meine eigentlichen Berufsgeschäfte als Lehrer der Philosophie die genauere Bear-. beitung des Materials der in Musenstunden und auf Spaziergängen von mir gemachten Beobach- tungen, Untersuchungen und Betrachtungen über hotanische Gegenstände nicht gestatten, ich aber ‘doch diese Dinge, sey es nun durch Erneuerung von Beohächtungen, sey es durch Widerlegung ' oder Anregung. zu weiteren Untersuchungen zu führen für die Wissenschaft nicht unförderlich halte, so erlaube ich mir diese meine Bemerkun- .gen, so wie ich sie machte, aphoristisch von Zeit zu Zeit mitzutheilen. Aus der Naturbeobachtung und aus den Naturwissenschaften ziehe ich stets. neuen Stoff zu ächt philosophischen Betrachtun. gen, und in der Naturanschauung erholt sich der denkende Geist auf erquickliche und nicht frucht- lose Weise- Tt 655° I. Bekanntlich hat Du Petit- Thonars eine von allen andern sich auszeichnende Theorie über das Wachsen der Bäume im Durchmesser bekanit gemacht. Diese Theorie gründet sich auf die | Idee, dafs jede Knospe für sich ihr eigenes Le. ben habe, und dafs somit -jede Pflanze, welche viele Knospen besitze, eine aus eben diesen be- — sonderen Pflanzen zusammengesetzte Pflanze sey; | dafs jede Knospe als besondere Pflanze auf ih. vem Grunde Wurzeln, welche dem Stamme ent- lang herablaufend anfangs nur als Holzfasern auf- treten, ferner ihren eigenen Stengel, ihre Blätter und Blüthen entwickle. Jede Knospe ist ihm ein "keimender Embryo, nur mit dem Unterschiede, dafs die auf einer anderen Pflanze sich entwi-- ckelnde Knospe ihm ein festsitzender Embryo- ist, während die im Saamenkorne verborgene, als mit diesem sich von der Mutterpflanze losreifsendf den Namen freyer Embryo erhält. Diese Theorie ist so scharfsinnig und Gonsequent durchgeführt, es sprechen so viele Tatsachen für sie, dafs wir im Voraus überzeugt sind, sie werde allgemeinen Eingang finden; und schon zählt sie, wenigstens in Deutschland, viele Anhänger. In Frankreich ist dieses weniger der Fall, denn dort hängt die Meinung über rein theoretische“ ‚Gegenstände noch zu sehr von ‘dem Einflufse der gelehrten Gewalthaber ab; man huldigt dort häufig einer \ Theorie blofs defswegen, weil ihr Autor ein Mann von Einflufs ist.. Du Petit - Thowärs ist {res niger Gelehrter von Profession,.als Naturforscher aus Liebe zur Wissenschäft, und: dabei,. was heui: zu Tage so selten ist,' keineswegs ruhmsüchtig und eitel. Eine Reihe von Abhandlungen, meist über botanische Gegenstände‘, die er äuf seine. Kosten‘ drucken liefs,..sind nicht einmal von. ihm unter das Publikum gebracht worden, obgleich sie von dem gröfsten Interesse für den Naturforscher sind, und insbesondere die nähere Entwicklung dieser scharfsinnigen Theorie enthalten, zu deren Be- gründung eine Menge von Thatsächen angefüln sind. ae: 2 . Du Petit- Thouars. mufe. ‚schon . um :defs«- willen unsere Meinung für sich .haben, weil em der Autor der Theorie der Blattmretamorphose ist, an deren Wahrheit wohl niemand mehr zweifelt. „Die Thatsachen, welche der Autor zur Be- stättigung ‚seiner Theorie. von- dem WVachsthume der Pilanzen in dem Durchmesser anführt;, sind. theils von der Art, dafs sie, keiner Bestättigung: bedürfen, da sie durch allgemeine Erfahrung ihren‘ Beweis in sich tragen, theils aber sind sie auch von der Art, dals je mittels einer fernern Bestättigung. durch wiederholte Beobachtung und Hinzufügung neuer Thatsachen erst ihr volles Gewicht erhal-. ten. Zur erstern Art gehört z. B..seine Erklärung jenes WVulstes an Holzgewächsen, welcher auf die. Zirkelbinde 'oder auf den Zirkelschnitt in die Rin- denlagen folgt; denn obgleich, diese Erscheinung Tt2: co such ‘von Mirbel erklärt worden ist, so hat doch jene von Du. Petit-Thouars das meiste für.sich; denn die.von Hales-gemachte und von . Duhamel bestättigte Beobachtung: dafs nur. über jenen Rindenringen der Wulst entstehet,- über welchen sich Knospen befinden, lälst sich durch keine andere Theorie, als. durch die von Du Petit- Thouars erklären; und diese Er... fahrung spricht. zugleich gegen Mirbel’s Theorie,. Veberhaiipt hat Du ‚Petit - Thuars alle Ein-. würfe, die man gegen seine Theorie gemacht hat, gründlich widerlegt. *) Wir glauben, der Wissenschaft, wenn auch- nur einen kleinen Dienst zu leisten, wenn wir auf einige, zum Theil bekannte Erscheinungen aufmerksam machen, und die Zahl der Beobach-: tungen vermehren, deren T'hatsachen jener T’heo-- zie als Belege dienen hönnen. Du Petit - Thuars behauptet, dafs yon’ dem Grunde jeder Hnospe, so wie sie als «in. festsitzender Embryo unter den gehörigen Ein-. flüfsen ihre Blätter entwickle, zugleich auch ihre Wurzelfasern (das Keimwürzelchen) abwärts schi- cke, diese in dem Camhium ihre Nahrung fin-' den, in demselben, wie das Würzelchen der freyen Eimbryonen in der Erde, so in jenem abwärts stei- gen, und demnach den Umfang des Baumes oder ") Man sehe-Richard Grundrißs der Botanik nach- der neusten Ausgabe übersetzt, Nürnberg 1828..p. 87..ettr: „ 664 der Pflanze vergrößsern Zu dieser Behauptung: führt der Autor mehrere Thatsachen als Belege ‚an. Unter andern: beruft: er sich auf die Erschei« ‚nungen, welehe man ‚bei dem Pfropfen der Bäu- me, und besonders bei dem sogenannten Öculiren beobachtet. Du Petit- Thuars ist im Besitze . einer Robinia Pseudoacacia, auf welche ein Reis. von Robin. hispida. gepfropft. worden war. Der Wildling is® abgestörben, allein. das Edelreie dennoch fortgewachsen, und bildet um dem Ast auf bedeutende Länge durch das Fortlaufen- sei. ner Fasern. einen maserigen Veberzug; man. sieht deutlich.die Fasern von der Basis. des Edelreise»: ausgehen und sich: auf den "Wäldling verbreiten. Dieser Fall ist gar nichts seltenes, Tech. habe . viele Stämme von. Obstbäumen untersucht, welche vor dreifsig bis achtzig Jahren gepfropft worden. waren; je älter diese Stämme. waren, je näher das: Pfropfreis. an der Wurzel’des Wildlings auf- gesetzt: wurde, desto deutlicher war. die. Erschei« nung: des Uebergangs und Herabsteigens. von:Holr- fasern auf und in den Wildling, Man frage nur ‘die Obstgärtner; diesen Eeuten ist die Sache schon. längst bekannt ; nach: ihrem Ausdrucke wächst ‘das Pfropfreis in: den Wildling- hinein, Doch schönere Beispiele und Belege zur Recht. fertigung: seiner Behauptung hätte Du, Petit... Thuwars. nicht finden’ können, als die von Link in seinen Grundlehren- der Anatomie und Physiolo- "gie. der Pflehzen $. 9: schon im. Jahre. 1807 ange» N 662 ‚Kührten. sind, indam, er dort sagt: „Ich habe ge. agu., gesehen, wie..die. Gefälse aus dem Pfrofreise Sorbus hybrida- in den Stamm von Sorbus aucupa- zig übergiengen. , An einem. andern, schon vor . mehreren Jahren gepfropften Zweige war das äussere Holz. verwelkt; das Holz des Pfropfreises aber sehr verlängert und vermehrt, und erst weit unten geschah ‚die Verbindung zwischen Stamm und Pfropfreis. Es wächst also bey dem Pfropfen das Reis gleichsam in_den Stamm hinein. * ... Jeng:Stämme, die ich selbst untersucht. habe, zeigten zum Theile :verschiedene- Färbung der Holzfasern, und ich konnte daher um so deut- licher beide Pflanzen ‚unterscheiden. In einem Falle, ‚wo das Eidelreis ganz nahe. (in einer. Ent- fernung ‚von. 4 Zoll): an der Wurzel anf den ab- geschnittenen. Stamm :des Wildlings,' und zwar in den Spalt. gepropft.: worden. war, ; stiegen. die Holzfasern des ‚erstern in. dem Spalte hinab, hat- ten ihn ini Verlaufe der Jahre ‚auseinander ge: trieben und so ..den. ursprünglichen Stamm. des Wildlings in zwey Hälften getheilt, welche rechts und links sawohl-.durch den Bau des: Holzes als der..RBinde noch. denslich zu. erkennen. waren, Zwischen diesen beiden Theilen ‚stiegen die Holz fasern des Edelreises..Ces war Pyre gris) bis in den ‘Boden hinab.;und bildeten dort. die Haupt- wurzel; der Baum mochte ‚shugefähr 50 Jahre alt seyn; ‚des ‘Wildlings ‚Art konnte : ich nicht mehr erkennen; "unterdessen: wären. diese beiden . D 665 ‚Theile ‘doch nicht abgestorben. Da in der Nähe meiner Heimath (Main und Rhein) das Propfen in den Spalt. das gebräuchlichere ist, se war es mir leicht, bei der ausgebreiteten Obsikultur eine Menge zu Nutzholz verwendeter, gepropfter Obst. baumstämme zu untersuchen. Es ist zwar wahr, dafs nicht immer das Propfreis bis zur Wurzel dringt, und diefs um so weniger, je weiter der Punkt entfernt ist, wo es eingefalzt wird; unter- dessen habe ich doch immer &efunden, dafs das ‚Pfropfreis, in den Spalt sich verlängernd, hinab- wuchs, und diesen in der Regel so vergröfserte,, dafs derselbe wenigstens um das Zweifache tiefer drang, als. er ursprünglich angelegt” "worden seyn ‚ konnte; häufig gieng diefs selbst noch weiten Man unterschied deutlich das Ende der absteigen. den Holzfasern des Edelreises von den sie um. gebenden oder berührenden aufsteigenden Faser des - Wildlings; indem sich beide an der Berüh- rungsfläche kräuselten, verdichteten 'und eine Art aus verworrenen Gefäfsen bestehenden Maser bil. deten. Diese Unterseheidung war besonders an dem weiteren Theile des Spaltes deutlich; dage- gen drangen die 'Gefälse des Rdelreises in der Tiefe des Winkels des Spaltes schon mehr in das Holz des Wildlings. Dafs nicht immer die Pflanze zu ihrer Erhaltung förmlich Wurzeln nöthig hat, beweisen eine Menges von Pflauzen, welche als-Schmarotzer auf Kosten des Saftes derjenigen Pflanzen leben, auf denen sie festsitzen, 6 Dahin gehört die Mistel (Piseum album) welche . _ keine Spur von Wurzeln zeigt, sondern mit ihrem Wurzelende blofs in dem Baste derjenigen Pflan- zen mittelst eines kleinen tellerförmigen Masers sitzt, auf welcher sie lebt. Die Orobanchen ge- hören ebenfalls zu dieser Zahl; und in den Tro« “penländern mag. man -noch. viele Belege hiezu . finden, Aus der Summe meiner Beobachtungen scheint, mir das Hesultat hervorzugehen: dafs allerdings ° jede. Knospe; und somit ‚auch die entwickelte Knospe, das Reis, als lebend eine "Tendenz. hat, Wurzeln zu schlagen. . Wird das Reis auf ein verwandtes lebendes Gewächs in der Art verpflanzt, dafs die lebendigen Theile sich berühren, so bil- det das Pfropfreis Wurzelfasern, welche aber in dem befreundeten, saftreichen Schoofse nicht nöthig haben, förmliche Wurzeln zu bilden, sondern.mit ihren Gefäfsen sich blofs an die Gefälse des Wild- lings anlegend, an diesem ihre Nahrung saugen, Erreichen aber diese absteigenden Fasern den Bo- , den so ‚bilden sie sich in wahre Wurzeln um. Pflanzt man das Reis, besonders von saftxei- _ chen Holzgewächsen ‘in einen geeigneten Boden, so schlägt es bekanntlich Wurzeln, Es ist zwar. wahr, dafs diese grofsentheils aus den Blattwin- keln und von den unentwickelten Knospen her- kommen; allein eben so wahr ist!es, dals sie auch aus den durch Anschnitt verwundeten , Thei«- len kommen, wie man sich durch Versuche. leicht 665 überzeugen kann. Bei den Pflanzen, welche Gelenke oder Knoten besitzen, kommen aus die. sen Knoten, wenn das Reis in die Erde ge- pflanzt wird, die meisten VVurzeln ‚hervor. Mit Recht betrachtet man. jedes Stück. des Stengels von Knoten zu Knoten als eine eigene Pflanze, so dafs jedesmal der.Enoten als das Wurzelende und das über ihm stehende Rohr als der Stengel betrachtet werden kann, welcher über sich jedes- mal eine neue Pflanze bildet und trägt. In der That hören bei mehreren Pflanzen ein grofser Theil der Gefäfse sich biegend auf, und deuten. so .die ‚ursprüngliche Trennung der Pflanzen an, Jene.Fasern, welche sich nach unten- fortsetzen, sind als WWurzelfasern dieser Hnotenpflanze, an« zusehen. Für diese Ansicht sprechen eine Menge von Erscheinungen. Was sind die sogenannten Lnftwurzeln anders, als solche von den Theil- pflanzen aus der Hauptpflanze sich losreifsende und dem Boden direct zustrebende Wurzeln ? Und was noch merkwürdiger ist,. diese Wurzeln verhalten sich in ihrer Entwickelung gerade so, wie das sich entwickelnde Würzelchen der freien Embryonen, d, b. sie nehmen im Durchmesser nicht eher zu, als bis sie sich tief genug in die Erde, gesenkt haben; mehrere Arten von Fieus, das Sempervivum arboreum, die Clusia rosea, ja sogar der Mais und die gemeine Kartoffel lie. ‘fern zuweilen Beyspiele nnd Beweise hiezu, Nan darf nur den Stengel, einer "Kartoffelpflanze . in aut ß % 666 | nicht zu -grofser Entfernung von der Wurzel un- ' terbinden, um über der Ligatur von dem Grunde der in: den Blattwinkeln schlafenden und festsitzen: den Embryonen Wurzeln hervorbrechen und der Erde zueilen, viele Pflanzenarten darf man nur auf. die. Oberfläche eines nicht zu trockenen Bo: dens horizontal niedergestreckt erhalten, um aus ihrer untern Fläche diese -Pflanze wurzeln zu se- hen; In dem Gewächshause des bolanischen Gar: tens zu München befindet sich ein starker Stamm von..Ficus elastied, aus dessen Seiten beträchtliche Luftwurzeln von Männshöhe herabsteigen, wäh- rend doch auch tiefer noch Seitentriebe und neue Knospen hervorbrechen und aufwärtssteigen. Die- se Erscheinung karin schlechterdings nicht ohne die Annähme der Theorie-von Du Petit- Thou ars erklärt werden. Mehrere Arten von der Familie der Gräser und Cyperaceen, aus der Familie der -Irideen, der Lycopodiaceen, der Farn u. s. w. mit soge- nannt kriechender Wurzel, eigentlich ‚aber unter- irdischem Stengel, wurzeln iu der 'That von Sten- gelknoten zu Stengellinoten, indem ein Theil des aus den Blättern zurückfliefsenden Cambiums an dem zunächst unten liegenden: Knoten gegen die Erde zu hervorbricht, und die Wurzel der Theil-, pflanze bildet. Die Bulbili vieler Liliaceen sind’ nichts anders als schlafende Knospen "dieser -Ge- wächse: ° Die sogenannten-Ausläufer (Stolones) sind wohl nichts" anderes, als Zweige mit gipfelständi- a | :667 ger Hnospe, die; wenn sie die feuchte Erde be- . rührt, ihre Wurzeln unmittelbar in den Boden treibt, wenn sie aber auf einer nakten ünd kah- len Stelle aufsitzt, sich als Zweig fortentwickelt und so mit der Hauptpflanze ununterbrochen zu- sammenhängt. Man 'könnte das’ Glied’ Zwischen der Häuptpflanze und dei" Knospe eines Ausläu- . fers der Fragariaceen, ‘als einen Cotyledon, oder, ” wenn man lieber will, als die erste Heimwürzel. betrachten, welche so lange für die Ernährung des Keimes’' sorgt, bis derselbe die sekundären Wurzeln entwickelt hat, und nun sich selbst zu nähren im Stande ist; denn ‘bekanntlich „sterben diese Verbindungsglieder zwischen‘ dem Mutier- stamme und der Knospe des Ausläufers, gerade so, ‘wie die Keimwurzel und die Keimblätter, so- bald das junge Gewächs neue Wurzeln geschla- gen und wahre Blätter getrieben hat, allmählig ab. Als ein schönes Beispiel für die besprochene Theorie mag noch folgende Beobaöhtung gelten, Bekanntlich sind die Weidenbäume "häufig dem Holzfrafse unterworfen, welcher oft so stark um sich .greift, dafs er den’ Stamm bis auf die der Verwesung mehr widerstehende Rindenschich- ten aushöhlt, und so die Communication zwischen der Baumkrone und den Wurzeln völlig aufhebt: Ich "hatte 'schon oftmals bemerkt, dafs solche Weidenbäume, nichts destoweniger eben so frisch grünten, als wenh ihr Stamm völlig gesund wäre. In dem Zweifel über die Möglichkeit der Ernäh- 668 vung. bernhigte ich mich einstweilen durch die bei ‚kannte Annahme, dafs an einem Punkte des Stam-' “mes die Holzfasern noch grün seyen, und mit _ dem aufsteigenden Safte den Durchgang gestatte- ten. Allein zu meinem Erstaunen fand ich nach ‚heftigen Stürmen mehrmals Weidenbäume umge- . rissen, bei welchen alle dem aufsteigenden Safte ’ dienenden Holzfasern abgestorben waren, und die Zweige dennoch zu grünen fortgefahren hatten., Hier war also jene Annahme nicht gültig. Selbst auf den Boden hingestreckt lebten, diese Bäume | noch ungestört fort. Ich war nun bemüht, die Ursache dieses Fortlebens einos Baumes ohne ' Wurzel näher zu erforschen. Es blieb nichts übrig, als anzunehmen, dafs die Weide, wie viele Pflanzen, welche in dürrem, heifsen Sande leben, ihre Nahrung aus der atmosphärischen Luft ein saugen; was im Allgemeinen, jedoch nicht aus« schliefslich gelten kann, Der Zufall belehrte. mich aber noch von einer atdern Art der Ernährung; ich fand nämlich in hiesiger Gegend einen Wei- derbaum (Salix alba) von ziemlicher Gröfse und bedeutendem Alter, welcher auf der Westseite auf vier Fufs. des Stammes von dem Boden her- auf der Rinde beraubt, und im Innern total vom Holzfrafse durchnagt war, so dafs ich mit ei- nem Messer durch dieses halb in Erde verwan- u delte Holz in die entgegengesetzte stehen geblie- bene Rindenschichte gelangte, und dieselbe mit : Leichtigkeit durchbohrte, ohne dafs ich in.der "gebildeten Ocffaung auch nur eins Spur von 669 frischem Holze entdecken konnte; die Rinde zeigte bei der Untersuchung an manchen Stel. len. eine Dicke von zwei Zoll. Wie sehr er- staunte ich aber, als ich aus der Höhle des Stammes die lockere Holzerde, welche‘ noch in derbe. Fasern eingeschlossen, einen Theil der ehemaligen. Holzschichten einnahm , entfernte, und in dieser Erde Wurzeln fand. Anfangs hielt ich diese ziemlich starken, strickartigen Verlängerungen für eine Rhizomorpha; allein bei näherer Verfolgung reichten sie von der Höhe des noch lebenden Stammes, sich in der verwe- senden Holzerde verbreitend, bis in den Boden: - und zeigten auf der Durchschnittsfläche die deut. liche Holzstruktur ; -so dafs es’ ausser Zweifel war, dafs der noch lebende blos von der Rinde getragene Stamm in das todte Holz neue Wurzeln schickte, und so sein Leben natürlich forterhielt, Später fand ich bei einiger Aufmerksamkeit auf hohle. Bäume. diese. Erscheinungen nicht nur an Weiden- sondern auch an Eichen- und Rastanien- ‘ bäumen wieder. Und es fand sich bei näherer , Verfolgung der Wurgeln, dafs sie alle auf den verschiedenen Punkten, wo die Aeste der Krone - ' mit dem Stamme zusammen hingen, entsprangen, so dals hier ein deutliches Herabsteigen der Holz- fasern aus den Aesten statt fand.und angenommen werden. mufs. Man könnte diese Wurzelbildung, : mit. jener der. Luftwurzeln vergleichen, jedoch wird .diese Ansicht. durch den Umstand modifieirt, dafs die neu entwickelten Wurzeln sogleich in die 670. nach. Feuchtigkeit begierige Holzerde eindrangen; und demnach diese Bildung leicht begreiflich wird. Auf jeden Fall unterstützt diese Beobachtung die Ansicht Du Petit Thouars, nach welcher jede Hnospe ihre Wurzeln abwärts: schickt, letztere mögen nun sals wahre VWVurzeln, oder als in einen grofsen Bündel (den Stengel) vereinigte Holzfa- sern erscheinen. Ein anderer diese Theorie unterstützender Grund ist die häufig und leicht zu beobachtende Thatsache, dafs sich die. Wurzeln nur auf Kosten des elaborirten : Saftes bilden. Die Versuche, welche Knight und Dutrochet mit der Kar. toffel machten, ‚geben directe Beweise dafür ab, Die Versuche mit dem Ringwulst, der durch Li. gäturen ‚odgr. durch ringförmige Einschnitte und Rindenentfernungen bewirkt. wird, führen wir als bekannt an; sie lafsen’sich zwar auch auf andete- Weise erklären, aber bei weitem nicht so voll- kommen und einleuchtend, wie durch die Theerie von Du Petit- Thouars. (Beschlufs folgt.) U, Zusatz zu meinen Bemerkungen über Iris . florentina. “: ‚In meinem Aufsatze dieser Zeitschrift Nr. 18. bemerkte ich wohl, dafs die yon Redoute Liliaddes 1. & 23. abgebildete Iris florentina von der mei- nigen verschieden sey. Da ich nun Gelegenheit hatte dieses Frühjahr diese Art im k.’ k, botani- schen Garten in Wien: zu beobachten, und. mit der I. hortensis ß. alba zu vergleichen, und sie für eine eigenthümliche "Axt anscheni ziuls, zu \ nn “ 6 welcher Linne’s Diagnose von I. florentina voll- kommen palst, so bin ich gezwungen meine frühere Ansicht zurückzunehmen, und meinen Aufsatz dahin abzuändern, dafs die von mir daselbst aufgestellte. T. florertina & und ß. mit gegebener Synonymie als I. pallida Lam: im Systeme’ zu belafsen, und dafs y. ‚mit Synonymie als I. florentina L. zu be- trachten sey, obwöhl Besler’s Beschreibung mehr für die I. pallida, als die I. florentina spricht. Diese letztere bisher äusserst seltene Pflanze kann folgende Diagnose erhalten: I. florentina: barbata, scapo paucifloro foliis altiore, (floribus sessilibus,: confertis, spatha mar- cescente, suprema 2-flora, perigonii laciniis ob. longis.subintegerrimis una cum stigmatibüs con- coloribus, tubo germine longiore, Diese Art hat das eigethümliche in der Be. wurzelung, dafs ihre Hnollen weit auseinander laufen, und ihre Blätterbüschel weit von einander. entfernt sind; auch sollen: die Wurzeln gegen die Kälte sehr empfindlich seyn. Der Enolien ist ı schwach walzenförmig, aber hart: weils und wohl- riechend wie bei der I. pallida. Der Schaft ist schuhlang, gewöhnlich 3 - blüthig. Die Blumen- scheide ist bauchig, am Grunde krautartig grün, am Rande vertrocknet schmutzig, und während der Blüthezeit ganz vertrocknend.‘ Die Blumenab- schnitte sind gleichfärbig schneeweils, vollkom- men länglich, ‘am Grunde gelbgestreift, mit gel- bem Barte. Die Narbe ist schneeweils und. ziem- lich aufrecht: Der Fruchtknoten ist gestreift und "672 aufsitzend. Obwohl die - Wurzel dieser Art in der Consistenz, Farbe und Geruch der verkäufli. chen Veilchenwurz vollkommen ähnlich ist; so ist sie doch viel schwächer, und weniger dickknotig, was mich zu glauben 'berechtiget, dafs vorzüglich nur die 7. pallida die Veilchenwurz liefere. In : der Diagnose der I. horiensis setze man statt la- ' ciniis perigonii oblongis — oblongo - spathulatis, Prag Tausch. IM. Correspondenz. „Im Vorbeigehen erwähne. ich nachträglich zu „meinen frühern Notizen über Tremella Nostoe „in der botan, Zeitung, dafs ich diese Substanz „seitdens ununterbrochen vom ersten Frühling bis „in den späten Herbst an den bezeichneten und „noch einigen andern Stellen auf Moose fest an- , „geheftet gefunden,’ und je nach Beschaffenheit . „der Witterung bald vertrocknet, bald üppig grü- „nend gesehen habe, Im spätem Herbste ver- „welket sie und wird zähe gallertig, wobei sie „sich in’s Sohmutzig-Braungelbe bis zum Aufsitz- „punkte verfärbt. Im Frühlinge treibt sie von, „diesem Punkt aus kleine, allmählig sich ver- „mehrende und vergröfsernde Bläschen hervor. „Durch welche Mittel sie sich an andern Stellen 5 „verpflanzet, habe ich noch nicht erforschen kön- „nen. Ihre vegetabilische Natur ist also vollkom- „men Constatirt. Täuschung konnte dabei nicht „eintreten, da ich die Beobachtungen oft und bald „genug hintereinander widerholte,‘ Amberg, . .. . v. Voith. Flora u ut .“ oder Botanische Zeitung. Nro, 48. Regensburg, amı 21. Nor. 1838, | B ver. B e I. Lichenolögische Bemerkungen ; ‘von dem Herrn Rittmeister von Flotow in Hirschberg. CFortsetzung.) Leiden contigua. Flk., Ms... Verrucaria contigua Hoffm. Flor. germ.: 184. (teste"FIk.!). Le- cidea:Kochiana Hepp.! Lich. Würzb. p: 61. Z, ri- vulosa Mg. et Nsil. Crypt. 549. betrachtete ich frü- her als eine von Z. rivulosa A, verschiedene Art, doch hat das häufige Vorkommen beider im bie- sigen Gebirge mich jetzt zur vollkommnen Ueber- zeugung ihrer spezifischen Verwandtschaft geführt, Als Hauptform ist wohl L. contigua Fik. an- zunehmen, die durch ein vollständiges, oft einige Linien diokes, warzig- oder flach und eckig- ge- feldertes und mit einer reichen gonimischen HKör- nerschicht begabtes Lager versehen ist, Die Farbe desselben ändert vam hellaschgrauen bis in’s dunkel rehbräune ab. "Bei Individuen, deren ‚ Lagerwarzen noch regelmäfsig in einer Ebene lie- gen, verschwinden beim Anfeuchten die Risse, duxch welche. sie - ‚im trocknen Zustande getrennt Uu 67% sind, und anf solche pafst die alte Hoffmann. sche Benennung eben so gut, als die Acharius‘. ‘sche wieder anderen Formen entspricht, deren dürftigere Kruste das schwarzbraune Bildungslager in schmalen. Streifen durchblicken läfst, oder wo mehrere. gleichzeitig angeflogene Individuen im Fortwachsen einander berührend, sich drängten, _ Die Keimfrüchte der L. contigua liegen auf den: Lagerwarzen dicht auf, oder zwischen den- selben eingesenkt, sind selten rund, vielmehr meist eckig; haben gewöhnlich eine feinrunzliche (chagrinartige) tiefbraune im Alter schwärzliche Scheibe, ind einen feinen bald verschwindenden. eigenen Band. Jüngere Keimfrüchte sind: inwen- dig gleichfarbig, ältere blasser unrein weils, in’s bräunliche oder 1leischfarbne schimmernd. ‚» "In ‚Lokalitäten, ‘wo das Lager der Z, conligus sich. nicht gehörig entwickeln kann, vorzugsweise auf Sandstein, bröckeligem Granit u. s. w. bildet sich diese Flechte als L. rivulosa „dch, aus. Leiz- tere entsteht aber auch aus IL. contigua selbst, ‚ went deren Patellen sich über das Lager erho- ben,. wo sie nun-frei nach allen Richtungen sich ausdehnen können, daher auch gröfser und regel- . mäfsiger. werden, als bei L. contigua, Auch die &. rivulosa. kommt in. mancherlei Formen vor. ‘Zwei derselben scheinen mir be- merkenswerthi. . . L. configua var. rivulosa a. pruinata ”, disco palellarum gaesio -pruinosö; und’ b. aggregatd * disco aggregato-prolifero, patellülis urceolälis. r 675 "Ganz älte krustenlose Individuen bekommen am Ende schwarze gewölbte Patellen, und wer- den dadurch der. I platycarpa v. steriza ‚etwas verähnlicht. » An L. contigum. schliefst sich L. panueola Ach. Univ. 201. Biatora — Fr: Vet, de. H. 192% p- 269. Sommf.! Crypt. Norv. 51. an, die freilich auf den ersten Blick durch die kleineren zer. streuteren, flachen oder gewölbten, nakten oder bereiften Lagerwarzen, wie auch kleinere regel- mälsige Patellen, welche in der Jugend hellbraun mit blasserem Rande, später alle Farben-Nüanzen bis ins tiefste Braun und Schwärzliche durchlau« fen, und innen standhaft weils sind, ausgezeich« niet erscheint, indefs mittelst unverkennbarer Ue- bergänge sich als Abart erweist, die in der Kruste dürftiger, in den Heimfrüchten aber regelmäfsiger als die Stammart ausgebildet ist. Ich habe sie auf dem Hertelberge nahe bei Hirschberg, auf : dem Schreiberhauer’ Hochstein, am Hatzenschlofs, den Dreisteinen, und früher am Aupenabhange im Riesengebirge als Lecidea pelidna Schaer! im Natw. Anz., eingesammelt, die eine L. panaeol« mit fast fehlender Hruste und dunkelbraunen Pa- tellen ist. 'Eine dieser Mittelformen vom Hertelberge, die ich als Z. coztigua f. alutacea* bezeich- nen will, entsteht aus Z, cöntigua, wenn die Kru+ stenfelder ‘etwas anschwellen, und ihre Oberfläche mit kleinen Warzen dicht: bedeckt wird, die in Uu2 Pe 676 feine Wurzeln zusammenfliefsen : die Furchen zwischen denselben sind gebräunt, die Erhaben- heiten dagegen in’s Weifse ausgeblichen, fast be. reift, Auf so veränderten Lagerwarzen bildeten sich allemal die Patellen der L. panaeola, . aus, während oft die andere Hälfte der Areole. im Normalzustande verblieben die Früchtform der Z contigua hervorbrachte. Eine dritte Abart, L. contigua var. er. seoatra,* nur dem Hochgebirge eigen, sammelte ich 1824. im Aupengrunde, an den .Grubenrändern, und versandte sie unter obigem Namen als eigne Species. Sie hat dunkelgraue geschwollene fein- zunzelige und gefaltete oder warzig - geballte Arco- len, und sitzende zerstreute oder zusammenflies- sende unförmlich geballte schwarze Keimfrüchte, die innen weils sind. Alle Aehnlichkeit mit Z. conligua ist hier verschwunden, und nur an der Menge. von Individuen, die ich’in der . kleinen :! Schneegrube beobachtete, lielsen sich die Ueber- günge in die früher am Hochstein- eben so sorg- Alig verfolgte L. panaeola wahrnehmen. Mit L. cohtigua var, griseoatra, und selbst schor‘. mit L. contigua f. aluiacez. steht wieder Lecid. conglomerata ‚Ach. in specifischer Ver- hindung. Letztere ist, zwar auf den Sudeten ziem- lich selten, doch habe ich am Reifträger.und dem Mittagsstein einige vollständige mit der gleichna« migen Schweizerpflanze übereinstimmende Exem- plare gefunden, .. Sie‘ entsteht. durch .‚regelloses 677 Fortwuchern des zur Warzenbildung inelinwenden Lagers, das sich in der nebeligen Gebirgsatmos. phäre zu dicken Massen aufpolstert, auf welchem nun die Patellen gewöhnlich nicht zur normalen Ausbildung gelangen, sondern nur in Congloms- raten abortirender Keimfrüchte hervorbrechen, Das Lager der Z. conglomerata ändert in Farbe und Gestalt. auf mannigfaltige Weise ab; zuwei- len haben‘ die Warzen desselben im Mittelraum seichte Vertiefungen oder Eindrücke von blei« grauer Farbe, die mit faltigen und knotigen weils- lich gerandeten Erhabenheiten umgeben sind : eine Erscheinung welche an das "Ansehen der: die Stiele von Stereocaulon, denudatum FIR. bekleiden- den Hörnchen erinnert. Auch ist dasselbe nicht selten mit den sogenannten Tuberkeln besetzt, de- ren Acharius und Sommerfelt hei L. panaeo- la. gedenken, die auf meinem Exemplar der letz= teren in. Somf. Crypt, Norv. 51. statt der Keim- früchte vorhanden sind, doch auch eben so oft in derselben Form bei L. contigua «. vorkommen, und als einen Beweis mehr für die oben ausge- sprochenen Behauptungen gelten. können. Noch ist zu bemerken, dafs L. contigua Eini- gen für L. [umosa var. Mosigii gilt, unter welcher Benennung ich sie aus dem westlichen Deutsch- land und der Schweiz erhalten habe. *) "Wir glauben zur-endlichen Verständigung über obige Art durch die Bemerkung beizutragen, dala auch nach 678 TLecidea decolorans Flik. Davon wächst eine dunkle Form, mit körnig- warziger schmu- tzig olivengrün- grauer Kruste und geschwärzten. Patellen, die ich als var. olivacea * versandte, häufig an Lattenzäunen in den Waldungen der, Neumark, auch auf naktem Kieferholz bei Hirsch- aerB: Dasselbe Gewächs ist Bialora Slezuosa Fri! s. 221, Lecidea demissa Spr. flor. hal. ist Cena myce caespilicia A. -Lr. . Lecidea epipolia. Fik. Sie kann von L corticola Ach. nicht geschieden werden, welches Z. epipolia 9. trabicola Fik. Ms. (v. trabinella * in Rehb. et Schb, exs. 80.) hinreichend beweilt, ‚des Verf; trefflicher Zusammenstellung der Synonyms dennoch « eine Gränzscheide zwischen derselben Art und “der obigen Deeiden amylacea ader albo-coerulescensFike, | so auch der nachfolgenden Z, fumosa oder fusco-atra Ach, und ihren Synomynen nicht wohl aufzufinden isy, ‚indem die Beobachtung der äussern Formen jn der Na- „. "ur ebensowohl als die mikroskopische Untersuchubg “ erweisen, ' dafs namentlich die i innere mehr oder weni- . ger dunkele Färbung der Apothecien vom Alter und an- - deren Umständen abhängig ist. Was diese unsre Ansicht noch ‚bestätigt, ist, dafs Hr. Schaerer und Hr, Frica in ihren neuesten Heften abige Synonyme wieder andeis geordnet haben und namentlich Hr, Fries in seinem ıöten Hefte sowohl die Decidea flavicunda Ach. als seine. &igene L. Aydrophila, welche beide von Hrn, v. Flo- tow. und Hrn. Schaerer zur L. albo- caerulescens gerechnet worden,. vielmehr zu Z, kontigu@ hinüber“ zicht, E. 079 Eben so ist L. margaritucea Somf: Lapp. 148. wie der Verf. sehr richtig angiebt, eine Z. corticola 4. auf Stein, obschon die Form Crypf. Norv. 50. als ein Erzeugnifs der nordischen Alpen etwas von . unsern deutschen Formen abweicht. (L. lithyrga Ach. Syn. 25. und L. speirea Ach. Syn. 31. Fk. erypt. 681. gehören gleichfalls hieher. Lr.) Latz« tere vermittelt ‚den Vebergang in die var. calca- rea Flk, Parm efia calcarea Fik. im Berl, Mag. 1810; p- 126. (mit Ausschluls der Parm. ainylacea Ach. Meth.) Patellaria calcarea Hoffm. Plant. Lich. 56. f- 2, L. margaritacea F. 4. Jahrb. d. Gwk. 1.8. p. 200. Endlich ist‘ Lichen intermedius Schrad, (lu epipolia' y. intermedia FIk. Ms.!) eine äusgo- "zeichnete Abart dieser Species, w wohin Lecanora epigea Ach. == Leid, candicans Schaer,! im Natw. Anz. (und Lecides glebosa Ach. Ir.) zu rechnen «sind. An die var. calcarez und intermedie Fik. 'sehliefst sich eine schöne Form mit am Umfangs figurirtem ‚Lager ant. Lecanora Nro. ı. Jahrb. der Gwk. I. 3. p. x29., die ich später L. speciosa nen- nen wollte, und unter diesem Namen versandte. ‘Laurer versichert, sie an Halkfelsen der süd- deutschen Alpen auch öfters gesehen zu haben. "Höchst selten findet man Annäherungen on .die-. ‘selbe auf glatter Espenrinde, wovon ein einzelnes "Schlesisches Exemplar Wimmer mir mitgetheilt ‚hat... Sie ist als die vollkommenste Ausbildung der L. epipolia zu betrachten, und es frägt sich, ob man diese Species nicht richtiger zu den. Par- 680 melien’ als P. calearäu Fik: ‚bringe‘, ‚wohin geord- net-zu werden, sie.mit‘P. teicholyta HM allr. glei- “che: Ansprüche hat: ı ' Leeidea flävovirescens Turn. (Trachy- lia Fr. Vet. Ac. H. 1822. p 252.) ist, wie ich‘ diesen Sommer beobachtete, von L. eitrinella: deh, nicht specifisch verschieden, welches auch Somf. Suppl. Lapp. 155. bestätigt. *) Lecides foveolaris Somf. Suppl. Läpp. 471. Dahin rechne ich meine in der bot. Z. 1825, p:" 837. frageweise als Gyalecta epulotica aufge- führte Flechte, die der Form nach‘ völlig mit Gyalecta odora Ach. Schaer.! exs. 136. überein- stimmt, such wohl mit G. suaveolens Fr. Syst. Vz. 285., der treffenden Beschreibung nach, eis. nerlei seyn wird, Lecidea fuliginea- Ach.. Biatora = Fr 2:97. an alten Bretterwänden: in VWValdungen der Neumark ‚nicht selten, häufiger noch auf. ab- . gestorbenem Sumpfmoos in den Sudeten. Mey- er’s Meinung, dals sie von L. uliginosa Ach. spe- . cifisch‘ nicht zu: trennen sey (Eniw. d. ‚Flechten 47.) finde'ich' gegründet, und möchte Biat. botryo- sa Fr. ex5. 210. für eine Mittelform zwischen bei- den ansehen, (Unter dem Namen L. Juliginea. ver« N) Auch Hr, Fries spricht bei Nro. 214. seiner Samm« lung diese Identität selbst in- Bezug auf seine oben be- z0gene Trachylia aus, . nn Be 681 theilte und bestimmte Achariüs._ öfters auch dürf- tige Formen: der Leeid. microphylia.. Lr.).. Lecidea fumosa Ach. So sehr ‚ich: an- fangs gegen Meyer’s Meinung gestimmt, dafs L cechumena und L. confluens Abkömmlinge dieser Species seyen, so vollkommen bin ich gegenwär- tig von der Richtigkeit derselben, und. selbst da- von überzeugt, .dals die Polymorphie. dieser .Spe- cies noch viel weiter um sich greife. un Aus der verblichenen .L. confluens und ihrer var. ochromela entsteht die ächte L. lapieida Ach. (von den mehrsten Autoren für /err. contigus Hoffm. angesehen) nach genuinen Schweizerexem- plaren, die der Verf. ‚als solche bestimmt hatte. Durch eine ähnliche Metamorphose bildet. ‘sich, L. tessellata Flk, D. L. 64. aus. L. fumosa Ach: zwi- schen welchen noch mehrere andere Formen lie- gen,. denen einzeln betrachtet nach den früher herrschenden: Ansichten das Artenrecht hätte ein- geräumt werden müfsen. ‚Von L. fumosa selbst (wohin auch die sehr ausgezeichnete L. testudi- nea Schaer. .) giebt es. wieder eine Menge sehr täuschender Abänderungen, von denen ich vorläu- üig nur Eine als L. fumosa f. nigrella* be. zeichnen will: ihr Bildungslager ist in schwarze späterhin sich verhärtende Flocken aufgelöst, und dadurch gleichsam erschöpft, Lagerwarzen anzu» setzen; die HKeimfrüchte kommen spärlich zum Vorschein, sind schwarz und bleiben klein, feh- ‘len auch oft ganz. Wenn statt ihrer randlose 682 "Pıtellen der Lecanora coarctata Ach. parasitisch sich eingefunden haben, so entsteht diejenige Mo- dification, die mir-Mosig als ächte Lecidea an- tkracina Ach. mitgetheilt hat. — (Eine. hellere Form der L. fumosa nannte Ach. L. carphine Synops. p, 23. Ur.) “ Lecidea. gelatinose Flk. Berl. Mag, 1809. » 201. ist auch Lecanora incolorata Flik. 1. c. P_ 200. und Collema coenosum Ach. Synops. 308. Lr. ‚Von Lecanora sophodes Mosig (Siehe unten hei Parm: obscura) besitze ich ein Exemplar, das 'sich zufällig auf benachbarte kleine Moose aus- "gebreitet und nun den Habitus der Lecanör& in- eolorata angenommen hatte. Ob diels auf die Er- ‘mittelung der Stammart führen werde, welcher letztere zugehören dürfte, mülsen fernere. Be- "obachtungen lehren. Lecidea geographica FIk. Ms. _ Lühen geogrophicus Linn. Ach. Prod. Lecidea alrovirans „Ach. Syn, 21. Dahin var. 1. alpicole dch., var. 2. Lecanora Flik. D. L. 63., var. 3. owydata® ‚(Lecid. melanophaea Fr. Vet. de, H. 1822: p- 259 zufolge Meyer's Entw. d. Flechten p. 70.*) Die ‘Form, welche ich dafür’ nehme, ist übereinstim- mend mit Urceolaria Ocderi Schaor.! spe I. P | 9 Lich. 023. 123, n Hr. Fries widerspricht in dem negesten Hofe seiner Sched, .Crit, Nxo, 386. ausdrücklich. dieser von, Hıo. Meyer nur zweifelhaft aufgestellten Reduction Seiner L. melanophaca, . “ 5 [4 685 ‚Diesen glaube ich eine bisher.noch überse- hene Varietät, var. 4. nigrita * hinzufügen zu können, die der L. coracina Ach, und der Ureeol. einerea v. atrocinere@ Schaer. exs. 129. ähnlich, mit, beiden auf dem Riesengebirge von mir eingesam- melt' wurde. Sie unterscheidet sich indefs' durch flachere grauschwärzliche Areolen mit gewöhnlich fein» .chagrinartiger Oberfläche, und durch unter- mischte eckige Patellen, deren Scheibe mehren- theils netzförmig- ungleich ist. Ich möchte ihre Verwandtschaft mit L. geographiea nicht allein daraus, dafs es Individuen der letzteren mit eben so ‘gebildeten Keimfrüchten giebt, sondern auch aus der Beschaffenheit anderer Exemplare folgern, ‚deren ‚Areolen stellenweis aus dem Zitronengel- ben ins Graue und Schwärzliche sich verfärben, mufs mir aber vorbehalten, noch genauere Unter- suchungen hierüber anzustellen. *) "9% Da der York, obige var. nigrita nur zweifelhaft abık- stellt, so glauben wir solche hier unsern Beobachtun- gen zu Folge um so mehr bestätigen zu mülsen, alö wir aus derselben Varietät und andern Urastaltungen des in seiner langen Lebensdauer höchst polymorphen : . Lichen geographicus noch die Reduction vieler anderer Arten herleiten zu mülsen glauben ; namentlich der “ beiden erwähnten nach dem Verf.’ jeuer var. nıgritq ähnlich sehenden Flechten % Urceolaria cinerea v. afro= einerea und Verrucaria coracina Hoffm., obgleich letz „were von’ unserm Verf. übereinstimmend mit Frics (ex, Nro. 382) 'zur Zeeidea atro-alba gezogen wird (Vgl. unten Z. petraeo). Die Gründe dafür | an ‚einem andern Orc, - „cc 7 “ Lieeidea immersa. Ach.. Davon ist L. caesia Ach. nach Ex. aus. des Autors Hand, eine bejahrte . dickkrustige Form, :nach andern vollständigen Ex, die ich Fries verdanke, auch L. lapicida v. eya- nea, Ach.‚— L. lapieida v. monticola Ach. ist eine - minder roth gefärbte L. daphoena Ach. mithin auch L. immersa Ach, L. delibuta Ach. mit gelb- licher Kruste gehört ebenfalls hieher. Lr. — , Sommerfelt zieht zu seiner Z. daphoena Y. ro: '‚rida im Suppl. Flor. Zapp. 145. ausser den obi- gen Formen cyanea und monticole, mit ‚Unrecht L. fumosa b. Mosigä Ach. Syn. 12., die nach ei- nem Flörke'schen. Ex. eine verblichene der Z. lapieida schon nahe stehende Z. fumosa ist. Doch scheint dieser Irrthum durch eine von Acharius, selbst verschuldete Verwechslung entstanden; zu seyn, Lecidea pantostiote Ach. et Lecanora lainea Ach. Mosig.! Bot. Z. ı8a5. p. 325. ‚kön- nen wir nur als ausgezeichnete alpinische Form der Parmelia multipuneta Spr. (Ure, cinerea Ach.) betrachten. "Sommerfelt hält Z. pantostieta &. für :L. tessellata Elk., 8, polyblasta für L. lite phila Ach., .Y. spilota für L. daphoena, und d. viri- dana für Ure. einerea. Ach, = Lr ‚pantosticta Hepp, Lich. Würz. 57. ist ‚eine unentwickelte Lecid, sulphures dech. — Unter Zecanora lainea mag Acharius eben | so Verschi edenartiges ver- einigt haben, da Meyer und Schärer sie zu Parm, subfusca zurückführen, mit, welcher ‚auch‘ v 685* die. von Hochs t ätter erhaltene L. lainea‘ ver-' wandt ist, .. , „ Lecidea parasema Ach: Dahin: ‚gehören nach meinen gegenwärtigen Ueberzengungen so. wobl.Z. elneochroma, . als: Z. enteröleuca’ Ach: wie Meyer und Wallroth..diefs bereits. behauptet: haben. *)' Z. tersa Ach. : rechnete Flörke 'schon vorlängst als. Alpenform‘ dazu. In Gebirgsgegen- den hält es nicht schwer, auch VUebergänge zwi- schen Z. elaeochroma und ern. maculiformis:Hoffrn. (Lecanöra symmicta Ach. Syn. 340. p. p.) aufzu- finden, ja ich besitze sogar braunfrüchtige Indi- viduen, die an. L. elaeochroma ‚sich. anreihen, und früher ‘zu. der. aus mehreren 'Arten,: vorzüglich. wohl aus den. niederen‘: Formen von Parm.- sub= fusca, Leeid. vernalis, vielleicht auch ‚Parm. stel: laris zusammengesetzten Lecid, cyriella dch! Meth. gerechnet wurden. (Fortsetzung folgt.) - 2. Correspondenz } x Seit Jahr und‘ Tag bin ich mit:. denjeni- gsn Laubmoosen beschäftigt, welche ich ‘in den letztern Zeiten äuf meinen Reisen nach den Al- pen von Salzburg, Härnthen und Tyrol gesam- melt habe. Es erforderte wahrlich nicht we- nig Zeit, Mühe und Geduld, die vollen Kisten von Moosen, welche bei der Einsammlung 'nur wenig untersucht werden konnten, in Ordnung "zu v bringen, und. zu bestimmen, so dafs man dabei ö or . “ D) “ *) So viel uns bekannt, ist bisher die Identität von,Z. elaeöchroma Ach, und enteroleuca Ach. nur von Fries (Vet. Acad. Händl. «832. p. 261.) aufgestellt worden. E. 686. ‚leicht mifsmuthig werden könnte, wenn ein. sol» ches Geschäft nicht Lieblingssache wäre und zu. gleich vielfältig an die mannichfaltigen Excursios nen in 'den. erhabenen Schnee- und Kisgegen. den auf eine höchst angenehme’ Weise erinner« te...» Manche ‚Seltenheiten und selbst einige Neuigkeiten, die sich dabei ergeben haben, er. höheten noch den Werth dieser Genüsse, die wohl nur ‘von reisenden -Botanikern gehörig 80 würdigt. werden können. ( \ ‘Ich. bin durch: diese‘ ‚Untersuchung in ‚den Stand gesetzt worden, eine weitere. Anfertigung meines Moostaschenherbariums vorzunehmen und mehrere Exemplare desselben zu vollenden, die nun weit reicher ausgefallen sind, als es vor acht Jahren der Fall seyn konnte. Jedes Exemplar,. bei: welchen ich gleichwohl den bisherigen Preis von 4.Ducaten nicht erhöhe, enthält nicht weni- ger als 390 Species von Laubmoosen, und zwar, nach nachstehender Uebersicht von Phascum ı6 Arten, | Weissia 2ı Arten Voitia 1 Grimmia 18 — ‚Sphagnum 9 =... | Pterogonium 5 | ‚Gymnostomum ı6 ==. | Trematodon ı — ° Anoectangium 6 . ., ‘| Cynodontium 4 — Schistostega x = : : IDidymodon 3 — Tetraphis 3 — Hookeria‘'ı — Andres a . ,., !Barbula 12 Systylium ı — ‚: | Tortula 3 - Splachnum 47 ‚Cinclidotus ı — Encalypta 6 m Trichostomum: 8 | 687 Dicranum 30 Arten, : r Timmia 2 Arten. Leucodon ı Gymnocephalus 2 Amphidium 2 — Cinclidium ı = - Fissidens 6 — Bryum 20 — Orthotrichum 3 — 1|Mniumık - Bartramia 7 = °. | Climaciumı— Diphyscium .ı Necken5 — . _ .; Buxbaumia 2. ‚| Anacamptodon ı — ..\; Webera 5 I-Leskea ı2 — Pohlia 6 — Hypnum 78 — Funaria 2 — Fontinalis 2 — Diplocomium 2 — Polytrichum ı8 — Meesia 5 — Für die Besitzer der früherhin von .mir ‚an. gefertigten Exemplare dieses Moostaschenherba- ‘viums habe ich noch nachstehende Arten nahm.“ haft machen wollen, die seit jener Zeit von mir im Fichtelgebirg aufgefunden wurden, und die defshalb als ‚Auländische mit einem Kreuz zu be« zeichnen sind : nt N Phascum.nitidum, Sphagnum. eontortum, Gym- nostomum pülvinatum, sphaericum, fasciculare, tenue, Weissia, trichodes, denticulata, Grimmia . eribrosa, Pterogonium repens, Didymodon obscu- tus, Trichostomum pusillum, tophaceum, -Fissi- dens incurvus, Bartramia marchica, Webera ma- crocarpa, Pohlia minor, Diplocomium hexastichon, Bryum annotinum, Mnium Duvalii, Hypnum al- gierianum, Polytrichum angustätum. Gefrees bei Bayreuth. BE ' Apotheker Funck. 688 Sn Berichtigung: "Unter’den Gymnostomis, an deren’ spezifische Verschiedenheit" nöch "zu zweifeln” seyn’ möchte, setzt die Enumeratio von Steud. und Höchst, auch G, globosum‘ et confertum' Hornsch. Hiebei möchte män’ wohl die Frage aufwerfen : wenn ‚Moose, die, von dem Herausgeber der eryptog. Gew. ‘des Fichtelgebirgs «und des systern. Moos. taschenbuchs entdeckt und als neu erkannt, von dem Verf: der Bryolog.'germ. als solche bestätigt und mit vollständigen Diagnosen, die ihre Unter- schiede genau begründen (Flora 1825: 8. 79.), öfr fentlich bekannt gemacht sind, nicht anerkannt “werden wollen, mit welchen andern neuen Moos- arten es dann der Fall seyn soll? Zugleich müssen wir -um "Ierthum zu vermeiden, anmerken, dafs das'in"der gedachten Enuinerat, p- 172. Note, an- gegebene Zell nicht in 'Tyrol, sondern in Salz-. burg,’ also in einem ganz verschiedenen Thale liege, , und Hornschuch ja ausdrücklich sagt, „beiZell am See im Pinzgau.“ Umgekehrt ist bei dem an-. dern Moose der Wohnort ebenfalls unrichtig, in ‘ den Salzburger- statt Tyröleralpen angegeben. . N ES u Sn Zur Vermeidung ‘von 'Collisionen zeigen wir hiemit: ab, dals in dem unter dar ‚Presse befindlichen :aten Hefte der botanischen Literaturblätter ‚unter andern eine von Hın. Beilschmied verfalste Üebersetzung der woch nicht in den Buchhandel gekommienen, . ‘jedoch bereits: in. melireren . ‚öffentlichen Blättern ‚erwähnten, Abhandlung ‚von-Rob. Brown über die mit selbstständiger Bewegung begabten Molcküle der Naturkörper — enthalten seyn wird. "Die Redaction. oder Botanische Zeitung: Nro. ‚A4« Regensburg,, am. 28. Nor. 1820 L Lichenölogische Bemerkungen ; 5; ;von dem Herrn Rittmeister von Floto w in Hirschberg. (Fortsetzung) Üieeidea petraea Ach. "Die große Aehn- lichkeit. in der Fruchtform bei dieser und L atroalba . Ach. Wahlb. erregte. schon. seit einiger ' Zeit in mir die Vermuthung ihrer gegenseitigen Verwandtschaft, die ich nun auch an meinen Vor. räthen der Z. pefrae« von Schieferfelsen der Rihein- und Moselgegend bestätigt gefunden habe: ich besitze von dorther nicht allein ein Exemplar, welches im Mittelraum® die ‚areolirte Kruste der L: altroalba, und, gegen den ‚Umfang, hin die zer- ‚Nossene geebnete ‘der Z.. peiraca hat, sondern auch andere Formen mit graubräunlicher etwas rissiger Kruste, die mit. gleichem Recht zu Z, pelraeu sowohl als zu Z. atroalba gezogen wer- den können. Ich habe diese Beobachtung an Grünsteinschiefer bei Berbisdorf in. hiesiger Ge- gend wiederholt und bin dadurch über diesen, Gegenstand ‚zur völligen Ueberzeugung gelangt, Xx m N 690 “ - Zur Vermeidung des die Hrustenfarbe bezeich. "nenden Namens schlage ich den Beibehalt des Wulf en’schen für!diese vielförmige Species von ‘yon der, mir folgende Varietäten und Formen be. - kannt sind: 4. L, petraea @. fuscoatra* .d.i. Lec- dea fuscoatra Fik. Lichen altroalbus Linn. Lecid, atroalba Ach. Wahlb. (teste FIk.!),— L. fuscoatra “Ach. ist nach Flörke eine dunkelkrustige Abän- derung: der L.:fumosa, die Flk. als Z. fumosä v. deuste Mon, Lecid.. inedit.: aufführt. — Unserem trefflichen Flörke verdanke ich die Bekannt- schaft nachstehender ausgezeichneter Formen : A. subiculosa Fik. das schwarze Bildungslager. | vorherrschend , nur spärlich mit. zerstreuten bräunlichen Areolen versehen. B. violacea Fik Äreolen gehäuft, klein, violettgrau, Früchte unter- mischt. C. ‚grandis Flik. Areolen grofs; ge schwollen, bräunlich grau oder heller, Früchte untermischt. ' var. 2. intumescens Fk. Areolen geschwol- len,. warzig, braun; Früchte zwischen und auf ‚den Warzen sitzend,. mehrentheils concav, Klein, T. badioatra Fih Ms: Spr. N: Ex IT; gt. ist ihr sehr ähnlich: und dürfte: in dieselb& übergehen. var. 3 obscurata Schaer. (Lecidea obscu- rata Schaer.! im Natw. Anz)*) Lager- schorfartig, ' uneben, feinrissig, ohne bestimmte Areolen und *) Schärer, spieilegium, pP. 130. Lich..ers. 480. EB 691 Warzen,. rehbraun, später in’s aschgraue abän- dernd; Früchte sitzend, ziemlich grofs, Scheibe lach, im Centro zuweilen mit einer. Papille ver- sehen, Rand geschwollen, unregelmälsig. — Eine alpinische Form, deren Zusammenhang mit 'Z. Juscoatra Flik. durch ihr. Verhalten auf dem Rie. sengebirge, mir völlig klar geworden. Be var. 4. cöracina Ach, (Lecid, coratina Ach.) Mosig! Sie ist mit Vorsicht von Ure, ‚einerea Y.. atrocinere& Schaer, exs. 129. zu unterscheiden. var, 5. viridiatra * (Zecid, viridiatra_Fik.! Ms. L. ‚atrovirens Y. viridiatra, FIk, D. L. he Lief. pP 4 "Lichen . viridiater Malf. ) ‚Diese lang‘ verkannte,. durch den scharfsinnigen, Flörke der Vergessenheit entrissene Form hat mit Z. geo- graphica nichts als die Farbe gemein, und geht nach meinen Beobachtungen in hiesiger Gegend, wo sie sehr häufig ist, in Z,. „[uscoatra Fik, über, var. 6. ocell ata% (Lecidea ocellata FIk. Ms-) eine der Zecanora iniricata Ach. sehr verähnlichte Form mit bleichgelber Kruste; auf deren Areolen | gewöhnlich in der Mitte eine einzelne "Patelle eingesenkt ist, wodurch diese Abart, wie Z. geo- graäphica var. Lecanora Fik. ein parmelienartiges "Ansehen erhält, Im Hirschberger Thal- ist. mir "bisher. ur eine kleine Form derselben vorge-. kommen, die auch mit.grauer Kruste abändert (Zecid. tenella * in litt) und mittelst letzterer in L. fuscoatra FIR, übergeht. — Lichen verruculo- Xx2 3 692 sus E. Bot, dürfte nach Meyer Entw. der Flech- ten p- 98. dasselbe Gewächs seyn. var. 9. lactea * (Leeid, lactea Flk. Ms. Biac. dora intricata „dch. Ms. teste Schaer.!) eine alpihi- sche: Form mit bläulich - oder milch - weifsen ir Areolen, der Zecid. tessellata. Flk. ähnlich, doch. durch die Art des Hervorbrechens der Heim- £rüchte ausgezeichnet, :die gewöhnlich etwas La- gersubstanz : in die Höhe nehmen, "welche am in- nern Rande derselben ‚In Gestalt eines feinen zu. weilen zart, gekerbten ringförmigen Streifens han- gen bleibt, beim weitern’ Fortwachsen aber ver- schwindet. Die Scheibe wird dann flach, und ist matt bereift, der Rand bleibt stumpf, und die.- ‘. ganze Frucht hat den Habitus, der die von L. fuscoatra Flk, oder Z: peiraca Ach, auf den er: sten Blick 'characterisirt. Die innere Substanz ‚der Keimfrüchte ist bei Schärer’s Probe- Exom- _ plar, und den in der Melzergruhe “unterhalb der ‚Schneekoppe gefundenen, weils, bei.andern am ‚grofsen Teich im Riesengebirge gesammelten aber ‚schwärzlich, mit. einer. 'hornicht- &Srateni ebenen Schicht versehen. | Im. Gebirge läfst‘ sich. ihre Verwandtschaft mit. solohen Formen der. -Z. eru: stulata. Flk, die ein vollständiges areolirtes Lager haben,, verfolgen. Sie mag häufig mit Z. lapieida Ach.: verwechselt worden seyn, die eine analoge ‚ Bildungsform von Z. fumosa Ach, ist. | ver. 8 orustulata * (Z, erustulata, Fik,.D. L. Ste Lief, p. 9%, Zu parassma, Yı orustulata Ach.) ! - 693: Die vollkommen ausgebildete Flechte hat eiw: schwarzes Bildungslager, welches mehr oder min- der mit weilsen warzenförmigen oder verflachten Areolen bedeckt ist, zwischen denen die'schwär- zen. flachen gerandeten, : später gewölbten,' in- nen mit einer. obern weißslich grauen Schicht versehenen: oft ‘auch gleichfarbigen Patellen her- vorbrechen. . Zuweilen sind die Areolen einander: so genähert, ‘dafs das Lager im ‘feuchten Zustande zusammenhangend erscheint. Solche Exemplare habe ich oberhalb Brückenberg im Hinaufsteigen nach dem grolsen Teich im Riesengebirge einge-. sammelt, ° Tiefer‘gegen die Ebene hinab’ bleibt das Lager. unvollkommner, oder löst sich. in eine”. lepiöse Masse :auf, und stellt dann die Form dar,’ die gewöhnlich für Z. erustulata Flik, genommen wird: ..Diese erhielt ich eben so als Z. peiraes var. von. H-ochstetter; der die Verwandtschaft beider in: seiner Gegend gleichfalls beobachtet‘ hat. — "" Färben sich dieLagerwarzen dunkler, und behalten .die Heimfrüchte einen stumpferen Rand,..so entstehen. evidente Mittelfermen zwi-: schen Z. erustulata und Z. ‚fuscoatra Flik, Eine sehr verfängliche Form dieser. Abart. ist Z. crustulata van vwerruculosa Flik. Ms deren gemeinsames Vorkommen und ‚Durchein-: anderwachsen mit Z, sabuleiorum in hiesiger (Ge-- gend ‚mich fast verleitet hätte, beide für.ver- wandt zu halten ;.doch bleiben das schwarze Bil-! dungslager und die mit. .breiterer Basis an dem- 69% ‚selben angewachsenen Laagerwarzen der ersteren, "so. wie die glänzenderen gekerbten Körnchen des Lagers bei der zweiten, deren Früchte zuweilen auch einigen Glanz haben, Merkmale, an denen man verähnlichte Formen dieser Arten mit Sicher-, heit unterscheiden kann. Bu . Eine zweite Form ist Z. erustulata v. com. centrica Fik, Ms., die gleich der Z. petraca Ach, concentrich geordnete Keimfrüchte hat, und da- durch schon auf ihre Verwandtschaft .mit dersel-- ben hindeutet. (Z. Iygaea. d. insolat& ‚Ach. ist eine. jüngere Z. erustulata. Flik.) Lr. var. 9. concentrica (Lichern concentrieus Dav, L. petraea Ach.) Sie kommt bekanntlich: eben so oft mit excentrisch gelagerten Patellen vor, welshalb der. Name noch zu ändern ist, Dies ser ist eine andere von. Z. fumosa abstammende, und den Uebergang zwischen ihr und Z. tessellat«‘ Fik. vermittelnde Form ungemein verähnlicht, die an Schiefer und Sandstein im westlichen Deutsch- land, auch in Thüringen,: besonders häufig und i nicht selten mit der Z. pefraea untermischt wächst, indefs durch die sehr. verdünnten feinrandigen meist :bläulich bereiften etwas ‚eckigen Pätellen, gewöhnlich auch noch. durch die Ueberbleibsel nicht völlig aufgelöster Lagerschuppen sich kin reichend .charakterisirt, ' Beide, die Z, erustulafe und L. concenirica. kommen ‚auch zuweilen mit.rostfarbenem Lager vor, eine Erscheinung, die.meines Bedünkens in ? . 695 einer andern Metamorphose. ihreä Grund‘ hat, als die ochergelba oder fast mennigrothö Farbe der folgenden Yarietät. . var. 10, oxydate® (L.: Oederi Fr Ya dc. H. 1822. p. 259. Aöh. ps pi Mosig.!). Auf dem Schreiberhauer Schwarzenberg am Fufs ‚des Rie- sengebirges, an Eisenstein und. eisenhaltigem Quarz (Schwefelkies- Gangart) ist diese -Abart mit den Uebergängen in L. fuscoatra Flk. nicht selten, Die Scheibe der Keimfrüchte ist oft dichtfaltig gerubzelt. *) var, ı1. chloromela * Lager pulverig grün. Keimfrüchte sitzend, rnit stumpfem: Bande. — Die Lagerwarzen der ursprünglichen L. fuscoatra Flik. sind hier völlig aufgelöst, und ihre blofsgelegte . grüne Körnerschicht überdeckt das Bildungslager. Sie bleicht in’s Gelblichgrüne aus. Solche Exem- plare erhielt ich aus Würtemberg von Hochstet- ter, ünd verfolgte ihre Uebergänge in die Stamm. art in den hiesigen Fichtengebüschen an schattig liegenden Steinen. a Meine Sammlung enthält'noch mehrere aus- gezeichnete Formen, welche den heiden poly- morphbesten Lecideen, nämlich der L. peiraea und L. fumosa angehören, deren Bezeichnung ich mir für die Folge vorbehalte. z 2 beeidea platycarpa_ Ach. Hiovon sind: 7 % N Fries stellt num aueh selbst [exs. de.) deine 2. Dederi-als E, atroalba v; ogdata auf. . Eu 4 1 K ww 696 nach Flörke! DZ, premnea Ach, Fr. exs. 16. und L sieriza * Bot. Z. 1825, p. 342: Abänderungen. Letztere mit grofsen flachen endlich gewölbten Patellen und verarmter Kruste ist Z. platycarpa selbst, sie. schien. mir inde[s bedeutend von ei- . nem italienischen durch Flörke als die ächte 1“ platycarpa bestimmten: Ex, verschieden, welches ich vor mehreren Jahren zu vergleichen Gelegen- heit. hatte, : S ..- Nach den gegenwärtig in der Lichenologie herrschenden Ansichten "halte ich L. platycarpa für eine gemischte Species, die zum Theil aus L. pelraea var.f erustulata *, aus L. amylacea Ach, Wahlb. Flor. Suec, (L. albo-coerulescens Fik.) und aus L. fumosa Ach. entstehen kann. . Von allen drei genannten Arten habe ich, fast krustenlose grofsfrüchtige einander verähnlichte Formen ein- gesammelt, auch: eine dergleichen von L. fumose - stammende durch Schärer aus der Schweiz er- halten, die. diesem Z. platycarpa nicht minder - verdächtig gemacht. Wahlenberg hat L. pl Aycarpa in der Flor; Suec. als Species ebenfalls eingehen lafsen, obschon sie nach Fries Vei.Ade H. 1822, p. 259., und die. Varietät steriza nach “ch. Lich. Univ. 17. daselbst zu "Hause sind. Schade dafs Wahlenber g in. seiner treffli- chen Flor. Suec., die Neugierde des Publikums nur halb befriedigt hat: man sieht zwar daraus, dafs er ganze Centurien Acharius "scher Species nicht als solche angrkennt;. doch hätte, man, diese son als Synonyme beibehalten gesehen, und von ihm gelernt, welchen Stammarten. sie angehören, u Lecidea sabuletorum Flik. (L. muscorum ahlb. Suec.) von Fries 6x5. 213. als R „aufge: führt, ist die Stammart selbst;, verglichen mit. den von Flörke auf dem Harz ‚gesammelten. Exem- - plaren. Z. coniops Flik, (wohl kaum des Acha- rius) ist, Z. sabuleiorum auf Stein, wohin die Unterarten euphorea und subv. lignaria Flk. (L. lignoria Ach.), welche letztere nach Fries mit seiner L. milliaria zusammenfällt: alle diese sind mithin. nur durch den Ort ihres Vorkom- mens bedingte Formen einer und derselben Spe- ‚cies. Zu Z. sabuletorum. ß, syneomista Flk. ge- hört. auch Zeeid, tenagea Ach, und höchstwahr- scheinlich auch dessen ZL. limosa, #) Lr. L. sabuletorum v. pilularis Fik. in litt, 1816. Verr, pilularis Hoffm. Flor. germ. 193. auf Pinus Picea im Harz und Juniperus. comm. in ‘'Thü- ringen vorkommend, ist eine durch das Zerflies- sen der Lagerkörnchen und durch gewölbte Früch. te ausgezeichnete Abart. L. sabuletorum v. viridans* crusta te- nuissime granulacea viridi demum pallescente, 4po-. iheciis minutis planis tenue marginatis nigricanti- bus; humectatis disco hyalino, Sie wächst an feucht liegenden Steinen nahe der Erde auf Wiesen bei j “ Wie hinsichtlich. der. letztern Art. auch Hr, Fries Ei a O. bemerkt, der jedoch die erstere, I. Zenagea, zu L. fusco-lutea rechnet, (exs«,223.) | BE. ee 698 Landsberg a: d. W., auch im Boberthal bei Hirsch- berg und verhält‘sich zu L. sabuletorum, wie I. elaeochroma tzu L. parasemu. Beim Anfeuchten bleibt der Rand der Früchte unverändert schwarz, die Scheibe wird bleifarben durchsichtig. Auch L. milliaria Fr. macht Formen mit ähnlich be.. schaffenen doch gewölbten randlosen Früchten. L. sabuletorum in Moug. et Nestl. erypt. 548, ist Decidea fuscolute@ var. sanguineoatra Fik, ‚ Lecidea. spectabilis Flik, in Schrad, N Journ. a1, p. 54. (1809. ?). DeCand. und Fries nennen sie L. arrhe- niaca; letzterer legt ihr (Syst. Orb. Yeg. p. 286) einen thallus subtestaceus bei, der jedoch nur'im Herbario veralteten Exemplaren eigen ist; bei fri- schen Individuen hat derselbe eine durch Beimi- ‚schung von etwas $rünlichgrauem getrübte blaßs- gelbe Farbe, ähnlich, nur matter als ‘jener von Parm, ventosa Ach, Meth. 166. Im Riesengebirge kommt obige Flechte in’ verschiedenen Formen vor, von denen ich vorläufig i) var. laevigata *: areolis depressis lacvigatii patellis sübimmersis planis, . und 2) var. intumes cens *: areolis. verrucosis kumidis cinerea - - pallidi, demum albo- einerascentibus, patellis immiztis eon- vexis, — anführe. Letztere bleicht in der Kruste oft sehr aus, und wird dadurch manchen Formen, die von L. fumosa abstammen, verähnlicht, ° Ir der Schweiz kommt die L, ‚speetabilis ‚mit, ge schwärzten glänzenden Areolen vor ch. ‚arineniact 699 v. nigrita Schaer, Ms.) .die in diesem Extrem der. L. fumösa var. cechumena abermals ähnlich sind, Ich behalte. mir vor, dieser Species künftig näher! nachzuspüren, um über‘jene Andeutungen an eine Verwandtschaft mit: 2. Jumosa näheren Aufschlufs zu erhalten, : Lecidea vernalis Ach. Zu dieser Species werden von Meyer: wohl mit Recht Lecidea sphae- roides Schaer. Somf. L Resinde Fr.! L. luteola Ach. und die in diese übergehende L, rosella Ach, Meth,, so wie L. pineti Ach. gezogen. Sehr treffend finde ich Sommerfelt’s Be- merkung hei’ L, sphaer oides b, sobscurata ‚Suppl: Flor. Lapp. 165., dafs eine’von den Schriftstellern für L. fuscolutex v.sanguineoatra FIk. genommen® Flechte, zu ihr gehöre. Aehnliche Formen der Stammart, die ich als L. vernalis var. obscew: rata * bezeichnen will, übereinstimmend mit L. fuscolutex v. sanguineoatra. Fr. exs. 225. 4. und - der gleichnamigen nach Hepp aus der Würzbur- ger Gegend erhalten, sind in den Schlesischen Gebirgswäldern an den Seiten der Fufswege ge- mein: ihre Kruste ist im frischen Zustande einem gesättigt- grünen matten Firnilsüberzuge ähnlich, selten mit Warzen oder Körnchen versehen. Die Keimfrüchte sind anfangs flach, gerandet ‚ hells braun, im Alter dunkler, gewölbt; beide Frucht; formen: finden sich. gewöhnlich auf einem und demselben Exemplar. ’ . Wenn’ die grüne. Hörnenschicht der var ‚ob: 700: scurata ihrer. hautartigen Ueberbettung entbehrt, und als feinkörnige:gesättigt - grüne. Flocken ihr. Substrat nur zart bedeckt, was besonders auf - nakter vegetabilischer Erde der Fall ist, so blei- ben. die Früchte kleiner, blasser, erhalten. das An- , ‚sehen einer Acharius’schen Gyalecta; und glei- . ‚ehen. völlig. dem Exemplar von: Micarea prasina Pr,. welches Laurer. von dem. Verf.. .erhalten, . oder geben:auch in Lecidea pineti über. u Endlich entsteht aus der L. vernalis v, obscu- Tata noch Lecides viridescens. Ach. wie ich diefs in den- Gebirgswäldern. um.den Zackenfall zu be- obachten Gelegenheit hatte. : ‚Auf. Fichten - und. Tannenrinde: findet sich die obscurata ebenfalls. Dort ist ihre Kruste dunkler grün, minder eben, vielmehr mit kleinen; unter .der -hautartigen Rindenschicht, liegenden Warzen versehen; die Früchte stimmen aber mit der auf Moosrasen' wachsenden Form überein, Bei alten Individuen verschwindet oft die Kruste, oder bleicht in’s Weilse aus, und die Patellen wer- den schwarz. Solche Exemplare mögen oft für L. carneola v. arceutina..angesehen worden seyi- L. carneola Ach.. ‚gehört theilweise auch zu L. vernalis, insofern Acharius die 1. Resinae Fr. an Mosig dafür bestimmt hat; anderntheils stammt. sie von Lecanora rubra Ach. ab, und diels ist. namentlich .mit L. carneola var, cornea Ach. Univ, 194. der Fall: eine Behauptung die ich durch treffliche Uebergangsformen zwischen: bei- "01 den, 'von alten Eichen im Schildberger. Stein. ‘“ busch bei Soldin in der Neumark aufgenommen, belegen kann. Lecidea viridescens in Rechb. et Sch, ex, 101. ist weder diese noch überhaupt eine Decidea, sondern, wie. die etwas- beschädigten Exemplare vermuthen lafsen, ‚Lecanora‘coaretata. Ach. auf Erde ‚gewachsen. __ . ‚Leeidea Wällrothii FIR Ms. Spreli N, E. II; .96. ist allerdings i im Lager sehr ausgezeich- net;. doch habe ich von L. icmadophila dch. im Riesengebirge kürzlich Individuen gefunden, die im. Verhalten, der Heimfrüchte, ‚was ihre: Gröfse, Gestalt, innere Beschaffenheit-und bleigraue:, Ent. färbung‘ anlangt, völlig: mit. jener “übereinsimmen. Selbst ‘das Lager :dieser L. iemadöphila war wit warzenähnlichen Körnern zerstreut besetzt, wel- che beim Ausfallen Grübchen hinterliefsen. Wenn diese Wahrnehmung auch noch nicht ‚als Beweis für das 'Zusaimmengehören "beider . Arten‘ ‚gelten kann, so 'wollte’ich. sie. doch nicht vorenthalten. Lepraria cinereö- sulphürea FIR, 'Rchl, et Schb. exs. 95. ist die sterile Kruste mehrerer anderer Flechtenarten, vorzugsweise der Leca- nora lutescens FIk, und einer wenig abweichenden von Lecidea decolorans; die Flörke fr üher L. dei oolerans var: phloiophila nannte. ' Ln oo , - Opegrapha diaphora in Mg. et Nsl, erypt, 468. ist die. Pflanze nicht, welche Acha- rius mit ‘diesem Namen bezeichnete, sondern ge- hört noch’ zu 0, motha du Ach, 702 .ı. Opegrapha herpetica in Mg. et Nitl.. ‚erypt, 555. und Fr. exs. 191. ist nicht die eigent. liche O. herpetica Ach. Fik. D. L. 8., sondern (Q, suboeellata var. fraxinea Fik. D. Z. 190. Bringt „aber Wallroth beide wieder zu Einer Species, ‚so wird er wenig Widerspruch finden. Opegrapka:lithyrga Bot.Z. 1825. p. 348. fragweise so genannt, ist Graphis macularis Ehrh, ‚Meyer auf Stein. Opegrapha 'ochracea Hepp. Lich. Würzb. p- 76. ist" eins mit Spiloma elegans Ach. in: Mg. et: Nstl. erypt. 470. 'Arthonia ochracea Duf. et Co niangium ochraceum ‘Fr, Syst. Orb, Veg. 'p. 288 ‚Sie fällt mit Arthonia astroidea v. radiata Ach zusammen, wie ich schon an Buchen bei St, Mi- ‚chiel.in Frankreich beobachtete, und im hiesigen ‚Boberthal an Pinus Picea bestätigt fand, ist also ‚wie; ‚diese nur unentwickelte Form von’ Gropi eurvula Ehrh, Spr.:(G. varia M) : ’ OÖpegrapha phaea Ach. Flik. D. L. am, Fr. exs. 188. mit. der.var.. brunnea Ach. in Rehlı. ‚er Schb. exs. 58. rechne. ich jetzt mit Schärer ‚und Andern zu Graphis eurvula Ehr. Spr. .. Opegrapha, rubella in Mg. et Nestl, erypl 628. ist eine rothkrustige Form der O. atra Pe ers >= Graphis macularis Ehrh, Opegraphasulcata Pers. in n Mg. ul rypt. 360. dürfte schwerlich von ‚Graphis seripis % möcrocarpa Ach. zu trennen seyn.‘ ‚Farmelia aleurites in Mg. et Nestl wor AO. ist P. ambigua: 4, \ ‚205 Parmelia brunnea Ach. Meih. 186. Da- hin werden von Wahlenb. in der Flor. ‚Suec p: 814, P. lepidora Ach. Meih, 185. (Lecanora hypnorum Flik. D. L. 150) und von Sommf. im Suppl. Flor. Lapp. 105,, Zecanora coronata Pk, D. L. 151. als Varietäten gezogen, Letztere‘bringt jedoch Waällr, Natgsch. d, Flechten I. 572. zu Lecid. mierophylla Ach. *) Parmelia vceratophylla Wallr. Natgsch. d. Flechten, II. 155. als Inbegriff, von P. encausta Ach, P. physodes A. et P. diatrypa 4 ist eine natür- liche Species, zu der noch mehr gehört, als Wallr. l. c, angegeben, Vorzugsweise ist: Borrera fur- Juracea Ach: hieber zu rechnen, die in der Ebene aus P, physodes, im Gebirge aus P. encausta ent- steht, wo beiderlei Formen eben so oft in einan- der übergehen, als P. encausta und physodes selbst. Ferner rechne ich noch zn dieser Species P. hy- peropta Sch. nach. Schweizer Exemplaren, die ich neuerdings durch Schärer's Güte sehr vollstän- dig erhalten, und mit denen vom Riesengebirge (Bot. Z. 1825. p. 324.) übereinstimmend gefun- den habe: sie geht einerseits in P. physodes oder P, encausta, andererseits aber offenbar in P. am. bigua 4. über, ist mithin dieselbe Modification, ' *%) Wema der Hr. Verf, mit obigem andeuten will, dafs alle genannten Formen zu-einer Art gehören‘, so wird “wohl, niemand das. Gegentheil beweisen. können, 59 scharfsinnig auch Hr, Fries die Arten Zecidea tripto- phylla (exs, Nr. 45,) microphylla (Nr. 158.) und Lecanora Ayprorum (Nr. 154.) zu unterscheiden gesucht hat, EB. 704 ‚die auch Wahlenberg schon beobachtete, und‘ :als Liehen ambiguus ß. albescens Ilor. Suec. p. 818" ‚aufführt., Meyer zieht P. hyperopta zu P. aleu- ‚rites. 4, „.doch ist es immerhin möglich, dafs Acha: \ rius ähnliche Abänderungen der letzteren auch für ‚jene ausgegeben habe, obschon P. Ryrperopta ‚zuweilen dicht mit Soredien bedeckt vorkommt, so dafs von dem glänzendglatten Thallus, der sie von P. aleurites immer unterscheidet, wenig zu : ‚sehen .bleibt, und die Aechnlichkeit mit dieser sehr ‚große. wird. 0.000... Fortsetzung fol). are M. Roth's Jubiläum. . „Hr Landphysicus Dr, A. W. Roth in Nege- . 'sack, der Nestor der deutschen Floristen, feyerte am ı7. September sein 5ojähriges Doctorjubiläum: Die Universität Erlangen übersandte ihm zu dieser . Feyer ein /erneuetes Doctordiplom, und. die weät- phälische Gesellschaft für -vaterländische Kultur, so wie das Museum zu Bremen, Ehrendiplowe,, Der Sehat' von Bremen übersandte dem Jubilar ein Geschenk an Ehrenwein. Der Herzog von Oldenburg, in dessen Landen Dr. Roth geboren “ist, hatte demselben das Prachtwerk der ‚Herren von Spix und von Martius über die Naturge- schichte Brasiliens übersandt, ‘und die Regierung von ‚Hannover ihm. ein schmeichelhaftes Belo- bungsschreiben ausfertigen, lafsen. Aus Bremen und Vegesack erhielt der Jubilar ausserdem einen schönen Pokal, eine goldene Dose und ein kost- * hares Silbergeschirr. N “ Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 45.. Regensburg, am 7. Dec. 1828... —— mn Z- ru I. Beyträge zur Anatomie, Physiologie und Organo- graphie der Gewächse; von Hın, Dr. M, Bald, . Kittel in München. (Beschlußs, ) | Dia ‚die Wurzeln von oben hevab, also von. : der Knospe aus sich entwickeln, sollte kaum hier a erwähnt werden, unterstützte diese Thatsache nicht eben die genannte Theorie, und liefse sich eben diefe Thatsache nicht wiederum von einem allge- meineren Gesetze der Natur ableiten, so dafs die Stammbildung oder Stengelbildung nur als eine Folge jenes allgemeinen Gesetzes nothwendig sich ergäbe. „Die unorganischen Körper wachsen und vergröfsern sich durch Zusätze und Accry- : stallisation von Aussen; die organischen dagegen von Innen durch Aufnahme und vorgängige Assi- milation und Organisirung der aufgenommenen unorganischen Substanzen.“ -—— Bei den 'Thieren ist offenbar, so weit unser Auge reicht, die Um-_ wandlung des Chylus in den Lungen zu arteriel« - lem Biute die letzte Stufe der Assimilation, und Yy 0; nur das in den Respirationsorganen geläuterte Blut ist fähig, nicht so wohl die besonderen Or- gane, eines Thieres zu erhalten und zu beleben, sondern auch ihr Wachsthum und ihre Vergrös- serung zu verwirklichen. Dasselbe findet bei den Pflanzen bekanntlich in der Art statt, dafs nur | ‚der in den Blättern und grünen Theilen verän., derte rohe Pflanzensaft zur Erhaltung und Ver- gröfserung der Pflanze geeignet ist. Alle Thä-- tigkeit der Pflanze läuft darauf hinaus. — WVie: ist, es nun möglich zu behaupten, die Pflanze wachse _ von Unten herauf? Ist es nicht offenbar, dafs die Pflanze von Innen heraus, das heifst von oben, von den Blättern herab wächst, und nur dadurch im Ganzen sich nach Oben verlängert ? Man erwäge noch folgende zwei längst be- ' kannte und täglich vor unseren Augen vor sich gehende Thatsachen, um die Wahrheit der Sache immer klärer und einleuchtender zu finden. Wo-. durch bildet sich im Heime des Saamens das Stengelchen und Würzelchen? Will man nicht offenbar die Wahrheit mit Fülsen treten, so muls "han sagen: „Durch den absteigenden Saft und auf Kosten der Saamenlappen, “ Die Saamenlap- , Pen vertreten hier die Stelle der Blätter, nicht aur für die erste Bildung des absteigenden Sten- gelehens und Würzelchens *) durch die Micihei« — \ * Denn beide sind in dem Embryo aux erst noch, der Möglickkeit nach vorkanden, 7 lung des in ihnen enthaltenen‘ schon elaborirten Saftes, sondern auch in der.nächsten Folge durch ihre die Blattfunction vertretende Thätigkeit selbst, Da nun aber die vollkommenste Analogie zwi. schen den freyen Keimknospen -und den fixen statt findet, warum sollte ‚nicht auch ihre Fortbile dung dieselbe seyn? — Der sich entwickelnde Embryo ‘zeigt das Leben der Pflanze üherhaupt im Kleinen; und ist diefs der Fall, so schickt jede fixe Blattknospe ihre Fasern abwärts bis zur Wurzel, ja sie ruft vielmehr die ibr entsprechen« den Wurzeln durch Verlängerung der, Fasern her+ vor. „Jede Knospe (freye oder_Kixoy. bildet sich selbst ihre Wurzeln von oben herab, * "Bei der fixen Knospe findet jedoch‘.der Unterschied statt, dafs sie vorerst statt der Wurzel- nur Stengel- fasern treibt, die sich aber endlich bis zur Wür- zel fortsetzen. . ' Das Steckreis schlägt nur darum an, weil &3 seine Fasern von den Blättern abwärts verlängert und auf Kosten des elaborirten Saftes Wurzeln bildet. Man hatte lange Zeit geglaubt, nur die schlafenden Knospen in den Blattwinkeln des Steokreises könnten sich zu Wurzeln bilden; .die "Erfahrung hat aber gezeigt, und man kann sick “leicht durch Versuche davon überzeugen, däfs die Wurzeln auf Allen unter Erde befindlichen Punk- ten hervorkommen. Dafs übrigens jene Stellen . leichter wurzeln, ‚wo ein Stengelabsatz oder Hno« ten ist, erklärt sich einfach durch den Gefäfsknäuly Yy2 u Ken im welchem hier sich mehrere herabsteigende Ge.. fäfse endigen, und in. welchem sich der abstei. gende Saft leichter anhäuft und so zur Wurzel. bildung verwendet werden kann, während in den zwischen den. Knoten befindlichen Abschnittsflä- . chen, der Saft leicht verloren gehet. — Bei den Steckreisern, welche nach ihrer Ent. fernung von der Mutterpflanze gleichsam als frey ‘gewordene Knospen, das heist, als Embryonen’ betrachtet. werden können, , versehen die der Ab. schnittsfläche zunächst stehenden Blätter den Dienst der Saamenlappen; sie schicken ihren eignen Le- benssaft nach den untersten Punkten, und sterben in dem Maafse auch ab, und zwar von der Blatt«. spitze an bis zum Befestigungspunkte. Diesen Dienst versehen 'alle Blätter von dem untersten an aufwärts, und diese geben nach der Reihe ihre Existenz auf, so lang als noch die VWYurzeln nicht \ hinreichend ausgebildet sind. Auch darin stim- ' men die freyen und fixen Knospen (das Steckreis) mit einander überein. Jene Steckreiser, bei wel- chen der Saftumlauf leichter geschieht, sind selbst in Stande, sich in jener Periode, in welcher.die Blätter nöch unentwickelt in ihren Knospen schla- fen, mittelst des unter ihrer Rinde ersparten 'ela- borirten Saftes zu erhalten und zu bewurzeln.— . Jedes organische Wesen, welches in sich ein Ganzes ausmacht, und, alle jene Organe und Mit- tel besitzt, um sich als solches erhalten und fort- leben zu können, mufs für ein Individuum ange- 709 sehen werden; darüber ist wohl kein Zweifel, Je= des Thierchen, das in sich Nahrung aufnimmt, und mittelst desselben sich vergrössert. und erhält, ist ein Individuum. . Jeder Ast eines 'hundertarmigen, Polypen ist ein eignes selbstständiges Fhier; denn vom Stamme getrennt, lebt es nicht nur fort, sondern bildet selbst wiederum.durch Prolification ‘einen astreichen Stamm, welcher durch seine Ver: zweigungen. sich fort erhält und selbst mit: ihnen £ortwächst, ohne unmittelbar selbst Nahrung auf- zunehmen. Ist diefs nicht auch ber jeder ästigen Pflanze der Fall? Man darf jeden Polypen erst abschneiden, und er wird für sich: unter ‚günsti- gen. Umständen fortleben ; ‘gilt diefs nicht auch, von den. Zweigen der Gesträuche und Bäume? — So wie also ein verzweigter Polype als ein gleich. sam aus Theilthieren zusammengesetztes Thier- erscheint, so bildet jede verzweigte Pilanze eine- aus YTheilpflanzen zusammengesetzte. Pflanze, — Jeder Zweig, jede Hnospe, jeder Keim.’ bildet für sich eine Theilpflanze, welche zur Erhaltung der ganzen Pflanze beiträgt, möglicher Weise jedoch- auch für sich fortzuleben im Stande ist. Ander- seits lebt zwar der Hauptstamm auf Kosten der. Yheilpilanzen fort, allein er kann nach der Ent. fernunpg der Theilpflanzen- unter günstigen Um.. ständen wieder als. besondere nicht zusammenge-. setzte Pflanze auftreten, die ‚jedoch stets die Ten-: denz zur Zusammensetzung in sich führt. Das« selbe gilt nun auch: für jeden Zweigtheil, das. 230 heifst, für alle: Interstitien zwischen zwei Hinospen . eines. Zweiges. Aus dieser Darstellung ergiebt sich von selbst, dafs wir eigentlich nicht meynen, was man doch. go häufig dieser Theorie unterschab, als stiegen die Holzfasern von den Enospen auf einmal und materiell sichtbar‘ geradezu von dem Gipfel eines Baumes herab bis zum Puncte, wo sie als Wur- Zeln: aus dem Stengel hervorbrechen, sondern aus dem in den Blättern verarheiteten, und in dem Zwischenraume- zwischen Bast und Splint, und in den Markstreifen abgesetzten mit den Knospen (die sich bei uns im August und September bil-. den) in directer Verbindung stehenden Cambium . entwickeln sich von der Hnospe an, im nächsten Frühjabre, zu gleicher Zeit, an allen Puncten des Stengels bis in die Wurzeln, die Holzfasern, und diels einzig durch die besondere Lebensthätig- keit der bezüglichen Knospe, weiche in der Erde zu wurzeln strebt, — Wie konnte Du Petit- Thouars je nur einfallen, zu behaupten, ’die. Holzfasern stiegen materiell herab; dann mülste man ihm ‚alle Beobachtung der Natur abläugnen;, denn betrachtet man die Bildung der Wurzeln und. verfolgt sie van ihren kleinsten Anfängen an, SO siehet man ein halbkugelförmiges ‚mit Cambium erfülltes Bläschen, dessen :Oberhaut selbst nur erhärtetes Cambium ist, hervorkommen, und sich hegelförmig. allmählig verlängern, Anfangs ist dieser hleine Kegel ganz durchsichtig, und von ıı hellem, kaum, gefärbtem. Eambiom erfüllt; bald. aber, nachdem die Verlängerung schon bedeuten- der geworden ist, gewahrt man. in der Nähe des. Ursprunges ein Hörnigwerden im Inneren des Ke- gels und insbesondere gegen den Mittelpunkt .zw, ' welches endlich eine deutliche Längenfaserbildung durch Jifferente Färbung zeigt, so dafs in, dem- freygewordenen Cambiurm die Fasern sich selbst durch Reihung von Pilanzenblutkörnern von eben, aber nicht räumlich, sondern successiv nach dem Alter der Wurzeltheile, bilden, und gleichsam in ihm selbst wiederum wurzeln. Diese Holzfasern,.' welche.denn doch selbst wiederum nichts anders. ‚sind, als Saftgefälse für die aufsteigende Lymphe, stehen mit den schon vorkandenen Holzfasern der Pflanze in Verbindung, oder erscheinen dem Auge- als Verlängerung, derselben. So bilden: sich auch - bei den Thieren in den regenerirenden heilen. ‚Gefäfse, welche durch das. einfache Gesetz der Organisation wiederum mit den bestehenden Ge- fälsen dex. benachbarten Theile in Verbindung treten. Man hat versucht, die Erscheinung, dafs die Wurzeln derjenigen Bäume, welche an dem Rande von Wäldern stehen, die gröfsten und längstem NVurzeln nach aussen 'schicken, von dem: besseren. Boden,. welehen die VVurzeln suchten, herzuleiten. Diefs kann allerdings die Ursache einer solchen. Erscheinung, in jenen Fällen.werden, wo der be- ‚„nachbaxte nicht von ‚Bäumen. bewachsene Boden TR besser ist, als jener des Waldes selbst. Allein die Erscheinung findet selbst dann auch statt, wenn der äussere Boden schlechter ist, wie man diefs an jenen Orten leicht beobachten kann, wo .die "Waldungen auf blofsem verwitterten . Sand- steine stehen, denn dort ist die Laub- und Holz- erde: des Waldes weit besser, und dennoch. findet man. dasselbe Verhältnifs der Wurzeln, Bier mufs.also die berührte Erklärungsweise als un. :stätthaft erscheinen, Allein man erhebe sein Auge "und sehe auf: die Zweige, Aeste und die Form des Stammes, und man, wird den Zusammenhang von Ursache und Wirkung bald finden. — Die freyere Entwicklung der Hinospen, Aeste und Zwei- ge, welche nach dieser Seite hin mehr Luft und Licht findet, ist es, welche zuerst die ungleiche Dicke des Stammes und sodann die der Wurzeln bedingt. An dem Rande von Buchwäldern kann man diese Beobachtung sehr häufig machen, be- sonders, wenn diese Waldgränze nach Süden hin liegt, denn nach Norden hin findet diese beson- dere und einseitige Entwicklung wegen des grös- seren Mangels an Licht (dem Belebungsorgane . der Knospen) weniger bedeutend statt. Man fin- det unter den bezeichneten Umständen oft den . Stamm auf der Südseite bedeutend dicker und von den, von Aesten herabsteigenden, Holzfasern gleichsam gerieft und gefurcht, ein Umstand der . neuerdings für diese scharfsinnige Theorie auf augenscheinliche Art spricht, und welcher bisher 215 völlig übersehen worden zu seyn scheint. Der Stengel ist nicht‘ eine Production der Wurzel, sondern, Stengel und Wurzel eine Folge der Eint- wicklung der Knospen. Die Frage ist nun noch, wo 0 entwickeln sich an der Pflänze in der Regel die Knospen, und wo die Wurzeln? In der Regel und dem allge- meinen Grundgesetze der Vegetation gemäls ent« wickeln sich die Knospen an dem Gipfel jeder Theilpflanze durch Uebersteigen von Cambium, welches aus dem Gefälsquirl der Theilpflanze an Luft und Licht hervortretend, auch sich organi- sirt und‘ sogleich selbst sich als Theilpflanze zu ‚entwickeln strebt, Damit eine Einospe zum’ „Vor- schein komme, ist’ demnach stets ‚nothwendig, dafs ein Ueberflufs vor Cambium in der Theilpflanze von Knoten zu Knoten statt finde und dieser Theil .‚strotze; so lehrt es denn auch die Erfahrung im Frübjahre und im Herbste. Die Knospe kommt aber nur an dem Gipfel der bestehenden und le- benden Theilpflanze hervor; weil ı) die Fülle des Cambiums an diesem Ende als dem zartern und in seinem Gefäfsnetze noch weniger verhär- teten Theile leichter hervordringt, und weil 2) das unläugbarste Gesetz für die Pflanzenwelt darin bestehet, dafs sich dieselbe mit ihrem Blatte und Haupte dem Eichte als ihrem Belebungsquelle zuwendan, Denn die Pflanze, des erwärmenden: Nervensystems entbehrend, mufs ihre belebende Wärme von der .Sonne empfangen, Bei jenen a) ih Pflanzen, welche ein- oder zweijährig sind, .und die-meistens nur eine einzige Pflanze bilden, bei jenen. gilt nur das Entwicklungsgesetz aus den freyen Knospen (Saamenkörnern). : Die Rede ist demnach bier nur von den ausdauernden und ins. besondere von den Holzgewächsen. Da nach dem Vorausgeschickten alle übereinander entwickelten Knospen als Theilpflanzen der einen Hauptpflanze anzusehen sind, so folgt, dafs sie sich wechselsei- tig nähren, und, dafs die äusserste Theilpflanze auch. der vegetabilische Lebensgipfel aller ist; daraus leuchtet nun von selbst ein, dafs das Haupt- wachsthum der Pflanze an dem Gipfel statt fin- den mülse, Diefs wird aber noch viel deutlicher, wenn wir natürlich bemerken, dafs der strotzende Saft jeder 'Theilpflanze: sich in die nächsthöhern ‚erhebt;: und also erst die letzte eine neue Hnospe treibt. Allein diese reicht gewöhnlich nicht hin, allen Vorrath des Ueberflusses zu verwenden; da- ‚her von dem Gipfel an abwärts in abnehmender ‚Gewalt und Stärke von den Gipfeln jeder. Theil- »pfllanze ebenfalls Knospen erscheinen, und zwar so Niele, bis. der Ueberflufs an Cambium in: ‚der Knospenbildung und Fortentwicklung in’s Gleich- ‚gewicht gekommen is, Van den sich ‚nun. ent- - wiekelndon Knospen hat in der Regel aus den. ngeführten Gründen die Gipfelknospe die. meiste Energie, sie wird also. aueh die stärkste und - gröfste 'Theilpflanze, die zu Theilpflanzen dersel- _ : hen Stärke Mutter wird. _Daraus erklärt sieb.ume 215 die Art des "Wachsthums der ausdauernden Ge- ' wächse in die Länge und in die, Zweige. Es können sich übrigens an dem Gipfel jeder Theil. pflanze sehr starke Hnospen entwickeln, wenn die angegebenen Grundbedingnifse. für die stärkere Entwicklung der Terminalknospe fehlen; wie wenn Krankheit die oberste Theilpflanze verdirbt, durch Gewalt oder durch Kunst und absichtlich an einer Stelle die‘ Ansammlung des Cambiums bewirkt wird. Doch diese Abweichungen schwächen kei- neswegs das Grundgesetz, Entwickeln sich die Knospen an dem Gipfel jeder Theilpflanze, so mülseh die Wurzeln an. dem unteren Fasergairl der letzteren heryorkom- men. Dies sehen wir in der That bei dem Steck. reise, wir sehen es bei der Entstehung der Luft- wurzeln und überhaupt bei jeder WVurzelbildung, So wie aber an der obersten Theilpflanze die Hauptknospenentwicklung statt findet, so setzt sich auch von Anfang die- ‘Hauptwurzelbildung an deni unteren Ende der untersten Theilpflanze fort. Nur in seltenen Fällen brechen die absteigenden Holzfasern des Stengels an dem unteren Theile einer Theilpflanze hervor, und zeigen sich dann in ihrer wahren Gestalt als VWVurzelfasern, wäh= rend aus dem Gipfel der unter ihrem Ausgangs- puncte liegenden Theilpflanze sich eine Knospe in ihrem eigenthümlichen Streben lichtwärts er. ‚hebt, wie ich diefs- von Ficus elastica bemerkt habe, Die meisten Pflanzen richten sich jedoch 716 nach dem’allgemeinen Gesetze der Unterordnung. der Theilpflanzen unter die Gesammtpflanze, und - erstere zeigen sich nur in seltenen Fällen .oderi gezwungen in ihrer eigenthümlichen Kraft, wie , ich diefs an. vielen Beispielen gezeigt habe, — Diese Beobachtungen, Bemerkungen und Er. örterungen sollen, so ist es mein Wunsch, die Aufmerksamkeit und das Nachdenken der deut“ schen Botaniker über diesen interessanten Ge- ‚genstand nur anregen; ich bin ‘überzeugt, dafs . sich sodann noch eine Menge näherer Beweis- .gründe für diese Theorie durch den Scharfsinn, den Fleifs und die ausdauernde Beobachtungsgaho der Deutschen finden werden. .. Nur noch einen Einwurf, den ich mir selbst - mache, erlaube man mir zu beantworten, und diefs mebr um der Eigenthümlichkeit des Versu- ches willen, als. aus Sucht durch Spiegelfechtexey Aufsehen erregen zu wollen. . ' ‘ Ich hatte mir nach der bekannten Art frücht« bare Traubenstöcke durch Durchziehen der Rebe durch einen Topf mit Erde erzogen. Ich war neugierig zu sehen, ob wohl auch die Pflanze fort« leben werde, wenn ich umgekehrt verfahren: wür- de, Ich zog daher im Frühjahr eine mit Trag- augen verschene Weinrebe so durch. den Topf: dafs drei ziemlich kräftige Trragknospen darunter _ \ hervorstanden, und die übrige Rebe, den Topf mit ehenfalls drei, ‚Knospen! überragie. Der Topf 717 wurde mit Erde gefüllt, :und gehörig gepflegt. Im Herbst befanden sich ’ober- und unterhalb des Topfes mehrere Trauben; meine Rebe wär ‚sehr kräftig und hatte reichlich gewurzelt.. Ich. schnitt nun den obern Theil hart ober der Erde ab, und löste den untern vom Mutterstock, um zu sehen, ' ob die Nahrung auch von oben ‚herabsteigen wer- de,. um die Pflanze zu ernähren. Es geschah wirklich das Letztere, und im nächsten Frühjahre grünte diese sonderbare Rebe von neuem. — Es ist kaum nöthig, diese Erscheinung zu erklären, "um aus der Erklärung die Nichtigkeit eines Ein- wurfes gegen 'okige Theorie von selbst folgen zu lafsen; daher kurz. Der Pflanzensaft steigt nicht blols aufwärts, sondern überall hin, wo ein leben- der Pflanzentheil sich noch vorfindet und in Ver- bindung mit der Hauptpflanze steht. Der rohe Saft steigt in diesem Falle in den VVurzeln durch die einfachen Röhren oder Lymphgefäfse auf bis zun Wurzelstocke,. dort kann er nicht ferner auf. wärts, also geht er abwärts bis zu den Seitentrie- ben, wo er wieder aufwärts steigt und in den Blättern verarbeitet, als Cambium zwischen Bast und Schlint anfangs herab und dann am Haupt- stamme wieder hinauf, und endlich zu den Waur- ° zeln. selbst hinabsteigt; und so macht der. Saft "nur einen scheinbar ungewöhnlichen Weg, wäh- rend er in der That nur wie immer d, b. in den- » selben, Gefälsarten und zu derselben Bestimmung, läuft, . 718 I. Correspondenz In der Hoffnung dafs Sie von Ihrer diesjäh. xigen botanischen Reise glücklich zurückgekehrt sind, bin ich so frey, Ihnen den ersten Theil des Verzeichnisses von denjenigen Laubmoosen; für die Flora, zu übersenden, die mir auf meinen bo- tanischen Reisen zu Theil geworden sind. : Von den neuen Arten habe ich eine Beschreibung bei. gefügt, und die dazu gehörigen Abbildungen, ‚die Ur. Apotheker Bruch in Zweibrücken gefälligst hat verfertigen"lafsen, werden Sie bereits durch denselben erhalten haben. Der te Theil dieses Verzeichnisses, die Ausbeute meiner neuesten Reise enthaltend, wird wahrscheinlich noch be- trächtlicher ausfallen, und ich zähle unter den vielen jetzt noch nicht genau erforschten und un- tersuchten Arten, doch schon einige wahrschein- lich neue, die ich dann ebenfalls in Abbildungen beifügen werde. Ihren Wunsch, Exemplare von denjenigen Pflanzen zu besitzen, die ich in Istrien als neue Beiträge zur Flora von Deutschland zuerst aufge funden habe, kann ich sehr leicht befriedigen, da es nur wenige Arten sind, nämlich Plantago pi losa, Bartsia latifolia, Antirrhinum chalepense, wel- ches auch auf Veglia vorkommt, Picia narbonensi, die noch in der Enumer. fehlt, und Carex Link Alles übrige was ich in Istrien sammelte und.in St. und -Hochst. Enumeratio eingerücht ist; war schon früher von Graf Sternberg und Dr. Bia- b \ 211g — soletto, welcher die Güte hatte mich überall in jene wilden Gegenden zu begleiten, wofür ich demselben meinen verbindlichsten Dank öffentlich abstatte, aufgefunden worden, was aber die Herren Herausgeber der Enumeratio nicht wissen konn- ten, indem darüber nichts bekannt geworden, wel- ches auch Ursache war, dafs bei vielen schon frü- her entdeckten Pflanzen mein Name als Auffinder angegeben wurde. Jetzt bin ich sehr damit beschäftigt, die neuer- lichst aus Sardinien mitgebrachte Ausbeute zur Vertheilung an unsre ‚Ben. Actionärs in Ordnung zu bringen. Sie, besteht, nach einem beiläufigen Ueberschlag,. aus 20,000 Pflanzenexemplaren, etwa s5o Arten in Sämereien, einer Partie Laubmoose, worunter sich unter vielen andern Seltenheiten auch Phascum crassinervium, Ph. carniolicum und Ceraiodon chloropus Brid, die wohl nur in.den Sammlungen weniger Bryologen vorkommen dürf- . ten, befinden, endlich noch’ einer Menge Insekten. Ausser diesen von mir für den Verein gesam. melten Naturproducten, werden von Norwegen, nach Briefen der Reisenden, gegen 20,000 Pflanzen- exemplare erwartet, die nebst bereits in 3 Kisten eingegangenen Mineralien ebenfalls ausgetheilt werden. ö Die Expedition des nächsten Jahrs wird nach. den Pyrenaeen statt finden, wozu bereits 2 Junge: Pharmaceuten: aüsersehen sind. - Für anderweitige Rechnungen, die mit unserm 720 Verein i in keine nähere Verbindungen stehen, Sind hier noch Sämereien und Zwiebeln vom Vorgebirg der guten Hofnung eingegangen. Von den ver. "* käuflichen Sämereien vom Cap werden 5 Prisen . zu ı fl. abgegeben, und von den Zwiebelgewäch- sen sind noch einige zu nachstehenden Preisen zu haben: Brunswigia Josephinae 15 fl. Br. multiflora 5 fl: Br. albiflora 2 fl. Br. toxicaria 5 fl. Br. falcata ıfl, a4 kr. Br. ciliaris 5 fl. Amaryllis blanda 5. Am. Purpurea 2 zfl. A. longifolia ı f. ah kr, A. sarniensis ı fl. 24 kr. Hoaemanthus coceineus 2 il. 24.kr, H, albiflorus afl. Ornithogalum aliis- simum ı fl. 24 kr. O. aureum ı fl, ı2 kr. — AB: O. eiliatum ı fl. ı2kr. — 4fl. O. lacteum ı fl. 24er. — 4fl. Cyptanihus angustifolius ı fl. ı2 Ir, Pelargonium astragalifolium ı dl. ı2.kr. Antholyza praealta, Rubiana 2 Arten. Gladiolus hirsutus. Gl. inflatus, Ixia candida. T. Iutea. 1. pulcherrima. IL viridiflora. Nerina angüstifolia. Tritonia fenestraia. Waisonia 2 Arten, zu sehr billigen Preisen. Sehr oft habe ich gewünscht, Sie, verehrten ' Freund, in meiner Gesellschaft zu sehen, damit Sie Gelegenheit gehabt hätten, auch die herrliche Süd-Flora an Ort und Stelle kennen zu lernen. Da diefs leider 'nicht seyn konnte, so werde ich. Ihnen einmal eine Excursionsbeschreibung von. Sardinien für die bot. Zeitung mittheilen, damit Sie sich. doch eine Vorstellung von der interessanten und reichhaltigen Flora der Insel Sardinien machen . können, + Leben Sie his dahin wohl. . „Eslingen. _ Franz August Müller. , Flora oder Botanische y4 eitung Nro, 46. Regensburg, am 14. Dec, 1828, I. Lichenologische Bemerkungen ; von dem Herın - Rittmeister von Flotow in Hirschberg, (Fortsetzung.) Parmetia, ‚einereo - rufescens dch. Univ. in dddend. 671. synops. 141. (sub Urceola- ria) Lichen einereo- rufus Wahlb. Lapp. 40%. Unter dieser Benennung werden von den "Schriftstellern 8 — 4 verschiedene Formen ver-' standen, Meyer zieht die genannte Flechte zu P. eir- einata Ach. Meth. 189, meint also eine Form: der. selben ‘ohne Ambitus, wie mir dergleichen an Kalkfelsen- ‚bei St, Mihiel | in Frankreich vorge. kommen ist, #) *), Hr. Meyer rechnet (Entw. dı Flechten Sı bo.) zu 2. circinata nicht Urceolaria cinereorufescens Ach., wovon wir im ganzen Werke keine Erwähnung finden, son- dern Decanor& alpestris Ach., deren Identität mit je- ner Ureeolariä unser Verf. selbst im folgenden bezwei- felt; auch wird diese Lesanora von Fries (vw, ado.) zur Li-subfusca. gezählt u 22 722 Fee] Flörke erklärt eine andere Form für Wah- lenberg’ s Flechte, die in den Neumärkischen Wäldern und bei Hirschberg sowohl in troclnen sonnigen Lagen, als an feuchten Orten im Bober. tbal auf Granitblöcken vorkommt, und durch Mit- telstufen mit Urceol! gibbosa Ach, d. i. Parm. seru- posı var. gibbosa zusammenfällt, Ich will sie vor- läufig als P. scruposa var. einereo-rufa * bezeich- nen: sie hat warzig geschwollene hellgrau bereif- te. lederrunzlige. (chagrinartige) Areolen auf weilslichem Bildungslager, und gedrängt aus je- nen hervorbrechende, defshalb oft ineinanderflies- sende und gelappt erscheinende Scutellen mit fla- cher rauher bräunlicher Scheibe, die angefeuch- tet heller fast durchscheinend wird, und stum:. pfem Lagerrande. .Schärer bat eine dritte Form in den Lich. helv. exs. 130. als Urceolaria ‚einereorufescens Ach: ausgegeben, welche mit dem, was Flörke für Lecanora alpestris.dch. (Vgl. bot. Z. 1845. p. 327.) mir bestimmte, einerlei ist, und in ihren verschie- denen Entwickelungsstufen einen: gewissen. Paral- lelismus mit den Formen der Parm. .multipunete. Spr. (Ure. cinerea) zeigt. Ob hievon Lecanore alpestris Ach. Syn. 152. Somf. Suppl. Lapp. 97. : mit Sicherheit unterschieden werden könne, wag® ich nicht zu behaupten, möchte es aber fast be- . zweifeln, da auch hiesige Exemplare oft mit röth- lichgrauem Lager. (crusta roseogrisea Smf.) Vvor- kommen, obschon dies nie zusammenhangend wie 223 bei der nördischen'L. alpestris, sondern stets areo- lirt ist. Obige Flechte ist im ‚schlesischen Ge: birge, z. B. am Aupaabhange, in der Kleirien Schneegrube, selbst auch an Steinmauern, welche die Aecker und Triften- des Gebirgsdorfes Schrei. berhau einhegen, nicht selten anzutreffen, und wird dort häufig von Eisen roth gefärbt, -Eine solche ist meine U. Acharit (Bot, Z. 1825. p. 337,) übereinstimmend mit Fries Exemplar an Lau- rer, so wie die vermeintliche U. diamarta ]. ce. die zur var. cyrtaspis Ach. Synops. gehört. Ich würde vorschlagen, für die bier bezeichnete Art den Namen ‚Parmelia Acharit beizubehalten,;- der doch einmal einer Form derselben bestimiit' ge wesen, um so mehr als der Name P. einereorufes- cers geändert werden muls, weil er nur theilweise auf diese Species pafst. . Endlich kann noch eine 4te Form auf die Acharius’sche Diagnose bezogen werden, die ich bei WVohlau von Granitblöcken, auch bei Se- dan in Frankreich aufgenommen, für einen Ab- kömmling der Parm. multipuncta Spr. ansehen möchte, welche, wie Somf. Suppl. Lapp. sehr rich- tig bemerkt, im feuchten Zustande auch mit bräun- licher, bei jungen Individuen selbst mit blafsbtau- ner Scheibe vorkömmt. *) *) Diese letzteye Zurückführung der -Urceolarıa cinereo- rufescens Ach. auf dessen Urc, eineres (Parmeli ainul- tipuncta Spr.) simmt mit Fries Bestimmung im nieue- steu ‚noch nicht pubhlicirten ‘Hefte: (exs. 366 -- 368.) LzR 2 Parmelia Clementiana Ach. Syn. 201. -scheint nach meinen Exemplaren aus Frankreich (Jahrb, d. Gwk. I. 3. 151.) in demselben Ver. hältnils zu P. speciosa Ach. zu steben, wie P. c0- noplea Ach. zu P. rubiginosa Ach., oder P. pityrea 4. zu P. pulverulenta Ach. Parmelia conspersa Ach. Die grölseren nackten Formen dieser Species, wie sie an halb- sonnigen bemoosten Felsen auf waldigen Hügeln bei Hirschberg vorkommen, gehen nach meinen Beobachtungen in ‚P. caperata über: weder die Farbe, Grölse, noch die Form der Lacinien, oder die Runzeln des Laubes, die später in Keimpul- ver ausbrechen, geben constante Unterschiede. zwischen beiden. — Von P. conspersa Y, sieno, phylla habe ich wieder kleinere Formen gefun- den, deren schmale gesonderte und vielspaltige Lacinien mit halbkugelichten Soredien bedeckt sind. Wenn man diese weiter verfolgt, so findet man Individuen mit convexen Laubabschnitten, die den Uebergang zu P. recurva Ach. vermitteln. (P. recurva Ach. Rchb, et Schb, exs. 88. wurde . nicht, wie dort angeführt,‘ bei Salzburg, wo sie nicht wächst, sondern bei Weissenstadt im Fichtel= gebirge gesammelt. Lr.) Von letzterer ist P ee tee ‚überein, wo ausser oben erwähnter U. gibbosa (zum Theil), diamarta und Acharii, cum ß. eyrtaspi noch viele andere Arten eben dahin gerechnet sind, wie wit in dem nächsten Hefte der botan. Liter, Blätter auf“ . ‚Zührlicher berichten werden, Bu. “ 725 aquila der Sudeten, die Acharius nach Mosig- schen Exemplaren selbst so bestimmte, eine ge- schwärzte Form. Ein ganz anderes Gewächs ist ‚die nordische P. ayuila Fr. exs. 208. die unseres Wissens in Deutschland noeh nieht gefunden worden. Parmelia Ehrhartiana * (Lecanora —i Smf.“ S. Lapp. 82.). Es leidet keinen Zweifel mehr, dafs Leeidex: Ehrhartiona &. 4ch. Fik. D. L. 24. aus parasitischen Scutellen des Eichen po- Iytropus Ehrh. auf Limboria corrugata Ach. Vet, Ae. H. 1815. p. 259. (Cliostomum Fr. exs. 254. Thrombium graniforme Wallr. Naig. d: Flechten ZI. 409.) angeflogen, bestehe. Eben so wenig kann die specifische Verwandtschaft der Lecanor« intricate 4. mit P. Elrhartiana, die Meyer sehon behauptet, noch geläugnet werden, wiewohl „neuerdings Somf. im Sppl. Flor; Lapp. 82; beide als verschiedene Arten aufrecht zu balten gesucht hat. Aus ansehnlichen Vorräthen von dieser Spe- cies, zu der auch, wie Fries schon bemerkt, Le- canora livide Ach. gehört, habe ich vergebens mich bemüht, beide als in sich begränzte Arten herauszufinden, vielmehr wahrgenommen, dafs jede sowohl mit körniggefelderter glänzender, als mit zerstückelt gefelderter runzliger und glanzloser Kruste vorkomme, und dafs auf jeder . dieser Lagerformen die Keimfrüchte bald in’s: fleischfarbne und bräunliche, bald in’s grün schwärsliche abändern. Die Schweizerexemplars 126 vom Grimsel, Pilatus und Bernhard, die ich Schä. r6r’s Güte verdanke,, haben sämmtlich eine glän. zende Kruste, und glänzende in’s fleischfarbne yariirende Heimfrüchte,. die aber eben so oft auch in’s bleifarben- grünliche und schwärzliche sich verdunkeln. Vom Reifträger hiesigen Gebirges besitze ich dagegen Exemplare mit zerstückelt gefelderter glanzloser »unzliger Kruste und in’s lleischfarbne abändernden Scutellen. Hieraus er- giebt sich, dafs die,Merkmale, welche nach Som. erf elt die Lecanora Ehrhartian« charakterisi- ren sollen, in unseren Gegenden auch bei seiner L. mutabilis (L. iniricata Fr. exs. 101.) anzutrek- fen sind, und umgekehrt, die der L. mutabilis bei L. Ehrhartiana. i ‚Hier will ich einer Form dieser Species er. wähnen, die zwar nur einem krankhaften Zustan- de ihre Erscheinung verdankt, doch täuschend genug ist. Ich nenne sie P. Ehrhartiana f. ustulata® crusta eorassiuscula laevigata subeonti- gua siccicale rimis serpentinis areolata pallide-sul- phurea. opaca, maeulis striaeformibus I. punctiformi- bus nigris pieta; seutellis sessilibus eonvexisgue CAT“ neopallidis, demum aterrimis. An Felsen des Reif. trägers und Schreiberhauer Hochsteins im Rie- sengebirge. " Parmelia haematomma Ach. Mein. Suppl . Wenn man junge Anflüge derselben auf Quarz Beokachen so überzeugt man sich leicht; dafs Kries mit Recht Lepraria leiphaema ‚Ach, (Fr UaT axs. 200.) hieher gebracht babe, _ Üeber letztere sind die Schriftsteller noch verschiedener Mei- zung: Wallroth bringt sie, (Natgesch. d. Flach. - ten I. 528.) zu seiner Phlyctis velata (Leciden bis formis Fk, D. L. 122.) Sommerfelt im Suppl. Flor. Lapp. p. 86. zu ‚Lecanora lutescons Ach. ' Syn. 168. j Parmelia lanuginosa Ach. Fr. exs. 74. Mg. et Nstl. erypt. 446. sehen wir mit Wallroth ' für eine Abänderung der Lepraria incana deh.. Meth. 4. et duot, germ. Fk. erypt. 378. Mg. et Nstl. erypi. 472. d. i. L. aeruginosa E. Bot. Schaer.! (Bot. Z. 1825. p. 848.) an, Nach Somf. Suppl. Flor. Eapp. 164. haben Lecidew und Lepraria. in- - can« Ach. specifisch nichts mit einander gemein. Parmelia murorum Ach. Meth. Ausser Lecanora callopisma, L. eirrochroa, L. miniale, einigen Formen der L, citrina und E. vitelline, gehören auch noch Lecidea aurea, L. eryihrella und L. ochracea Schaer. im Natw. Anz., erstere als eine aus L. callopisma entstandene schuppige Form, und P. murorum var. depressa Flik. eine der L. lobulata Fik. verähnlichte und an Z. erythrella zunächst sich anschliefsende Abänderung, hieher, Mit der v, depressa ist Z. lobulata Spr. N. E. I. 219. synonym: wenn das bei dieser an den Kröll. witzer Porphyrfelsen beobachtete schwarze Bil- dungslager allen niederen Entwickelungsformen ‚der P. murorum eigen wäre, ‚so dürfte darin ein. ‘Merkmal aufgefunden seyn, diese leichter von de. 128 nen der P. parietina zugehörigen zu unterschei. den. Ferner rechne’ich ZL. salicina v. rubescens Ach. gewöhnlich krustenlos und der Zecid. Iuteo- alba Ach. analog, zur P, murorum. Parmelia obseura Meyer, Wallr. Beide Autoren haben bereits eine Menge hieher gehö- xiger Abänderungen angegeben, zu denen noch P. adglutinata Flk. in Mg. et Nstl. erypt. 545 ‚Lecan. lepraeformis Flik. D. L, 68. Parm. ‚melanix mon et elaeina Spr. N. E. I. 227. 228. zu rechnen sind. Unter allen ist unstreitig Borrera ciliaris A, die auffallendste. . Verfolgt man,die P. eycloselis jedoch an Alleebäumen der hiesigen Gebirgsstras« sen, so findet man besonders an Espen zuweilen , 3— 4 Zoll im Durchmesser haltende Individuen; deren convexe Lacinien an den kappenförmig zu- rückgerollten und aufsteigenden Enden auf der '- Unterseite weißslich werden, wo denn auch die Hafter sich wimperartig verlängern. Solche Exem- plare sind freylich selten, doch mus man bei ih- rem Anblick die Möglichkeit zugeben, dafs sie sich noch evidenter als Borrera ciliaris ausbilden können. Eine andere Borrerenform der P. ab- scura in der äussern Gestalt mit P. ienella, in der Farbe des Thallus und der Keimkörner "ber mit jener übereinstimmend, habe ich an Obst“ bäumen bei Oppeln in Oberschlesien ‚gefunden... Als niedere Entwickelungsformen der P.. ob» scura sehen wir mit Wallroth vorzugsweise die verschiedeneg ‘Abänderungen der Zeganora se » 129 phodes: Ach. Fr. exs. 252. an, die mittelst der in den norddeutssehen Eichenwäldern so „gemeinen L. sophodes drymea (d. i. Parm. perielea "Hepp. » Lich. /Pürzb. 45.) mit Zecan. exigua Fr. exs. 100. Rehb. et Schb. exs. 85. specifisch zusammenhängt. Laublose Formen der Lecan. nigricans FIk. deu- teten uns ihre Verwandchaft mit Z. exigua an, auch findet man bei letzterer zuweilen die Lager. warzen in, Blättchen ausgewachsen, wie Z. nigri- cans sie hat. Mit Z. exigua scheint mir ferner Lecan. varia b. carnea Fr. exs. 46. B. als ochro- matische Förm in Verbindung zu stehen, da ihr Lager ähnliche Erscheinungen darbietet, und über- haupt in Gestalt und der oft gesättigt grünen Farbe mehr Uebereinstimmendes mit dieser und EZ. sophodes, als mit Parm. subfusca v. apochroea Meyer hat, die überdies gewöhnlich grofsfrüchti- ger ist; doch kann ich diese Meinung noch nicht verbürgen, und mufs mir vorbehalten, wiederholte Beobachtungen über beide Flechten anzustellen, Lecanora cassiella Flik. Ms. Spr. N. E. II. 07. stammt auch von P. obscura M.: ich habe an Bretterzäunen in der Neumark und an alten Wei- den in Thüringen Uebergänge in Lecan. lepraefor- mis beobachtet. Sie kommt bei Hirschberg eben- . falls, auf bröckeligem Granit vor, nähert sich an "diesem Standort aber wieder mehr der Z. exigua. An Sandsteinfelsen bei Nebra in Thüringen wird die Z. caesiella sehr grofsfrüchtig, und flüchtig betrachtet der Zecan, aira dch. ähnlich, unter- 730 scheidet sich indefs leicht von dieser durch’ in. nen weilse Keimfrüchte. Lecanora sophodes dch. ist übrigens eine ge. mischte Species, denn ich erhielt als solche auch ein authentisches Exemplar von Mosig, fand die. selbe Individualität später eben so an Pinus Abies um den kleinen Teich imRiesengebirge, erkannte dort ihre Verwandtschaft mit anderen Exempla- ren, die der Z. eyriella Flk. ähnlich waren, und a. a. O. in ochromatische Formen (Ferr. maeuli: formis Hffm.) übergiengen. Noch wage ich nicht zu entscheiden, welcher Stammart sie eigentlich angehöre. Eben so ist P. sophodes Hepp. Lich. Würzb. nach den erhaltenen Exemplaren theils Z eyriella Fik. theils Z. Hageni Ach. . Ob ZLecanora: periclea &. (Lichen abietinus Ehrh. erypt. 166.) auch zu P. obscura gerechnet werden mülse, will ich nicht entscheiden, doch ist wohl anzunehmen, dafs sie keine Stammart sey« ' Rothkrustige Abänderungen derselben sind Z. do- losa (Wahlb.?) Fr. exs. 66. (efr. Somf., $. Flor. Lopp. 151.) und etwas weiter ausgebildet Lecan. Flörkei * in Rehb, et Schb. ext. 62.— Alle diese sind durch eine mattschwarze rauhe, innen meist schwarze Scheibe der Heimfrüchte von Z. sophe- des. und L. exigua verschieden, doch. ist das letz- tere Merkmal bei 2. Flörkei nicht constant, de- u ren Sehlauchschicht, oberhalb oft weifslich oder : hellgrau abändert. Parmelie eliyaoea Ach, So ‚sehr. diese 251 und P..corrugata Ach. in ihren Extremen von- einander abweichen, so finden sich doch auch‘ Formen, besonders im Norden von Deutschland an Birkenstämmen, von denen es schwer zu be stimmen wird, ob sie zu dieser oder jener Art gehören. Lr. Parmelia parietina Ach, Wenn man frü- her dubiöse Formen der Zecan. candelarie, L. polycarpa, L, lobulata, Lecid, luieoalbz u. a. m. fand, suchte man in dem zufälligen In. und Bei- einanderwachsen verschiedener dieser Abänderun- gen einigen Trost, mufste sich jedoch mit Un- ‚ muth gestehen, dafs man in Bestimmung der ge- meinsten, unserer Beobachtung sich täglich auf. dringenden Arten ungewils sey, und in Irrthü- mer verfiel. — So ist streng genommen meine - Lecan. eitrina in Rchb. und Schb. exs. 102. nicht immer die Achariius’sche, sondern mehrentheils eine 'Mittelform zwischen Leeid, Iuteoalba. Lecan,' cerina und L. vetellina; ferner Lecanora cerina in Mg. und N. erypt. 460. nicht der eigentliche Lichen cerinus Hedw. sondern eine dunkler ge- färbte Lecidea luteoalba Ach. Dem scharfsinnigen Meyer verdanken wir über die Formen dieser Species die vollständigste Aufklärung. _- Wenn man üppig gewachsene hochgepolsterte Exemplare der Lecanora polycarps durchschnei- det, so bemerkt man an den etwas gestielten Keimbehältern, eine auffallende Aehnlichkeit mit jenen von Borrera chrysophihelma var, denudata 752 . Ach., wie ich sie in Frankreich gesammelt habe, So viel Widerspruch ‚die Ansicht, dals B. chry- sophthalma Ach. nur als Borrerenform von P. pa- rietina zu betrachten sey, aueh vor der Hand noch finden möchte, so kann ich sie doch nicht uner- wähnt lafsen, um Flechtenfreunde, in deren Be- zeich erstere häufig vorkommt, zu weiteren Nach- forschungen hierüber aufzufordern, *) Parmelia pelobotrya Hepp. Lich. Würzb, p. 13. ist eine dunkelgraue etwas flachfelderige Form der P. scruposa v. gibbosa Meyer. (Ure. zib- bosa A.) Das erhaltene Exemplar war jedoch nicht: auf Kalk wie I. c, bemerkt, sondern auf feinkör- nigem Sandstein gewachsen, und P, pelobotrya bezeichnet. Parmelia prunastri Ach. Meth. Dahin zieht Wallroth mit Recht Evern. divaricata Ach. — E. divaric. forma arenaria Fr. in lit, ist eine treffliche Mittelform zwischen beiden. Parmelia pulverulenta Ach. macht wie die meisten weit verbreiteten und gemeinen Flech- ‚ten, je nachdem sie auf Holz, Stein oder Moos, an schattigen oder sonnigen, trochnen oder feuch- ten Orten vorkömmt, je nach Alter und Entwi- ckelung oft die verschiedensten, kaum wieder zu erkennenden Formen und Gestalten, und verlei- tete daher auch Acharius, sie in seinen Schrif- - *) Man vergleiche darüber unsere Bemerkungen in Mar- tius, Prodromus florae brasiliensis, En 77 ten öfter und unter mehreren Namen aufzuführen, ‚ Ausser den von Meyer, Wallroth.und Fries schon dahin gezogenen ?, venusta,. P, Porea und 2, farrea gehört noch ferner hieher; 2% musei- gena Ach. (excl, Syn. Wahlb) (von breitlappiger unten dick- und’ schwarzfilziger, bis zur feinge- schlitzten unten fast nackten Borreren-Form varii- rend, z. B. auf Serpentinfelsen bei Heiligenblut in Oberkärntben); und P. hispidula Ach. *) nach. Schleicher’schen Exemplaren. Die ihr in Ach, Synops. zünächst stehende 7. setosa wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch hieher zu bringen seyn. Lr. Parmelia saxatilis in Moug, et Nestl. erypt. 319. ist nicht die eigentliche des Acharius, sondern dessen P. omphalodes var. panniformis : die verbindende Form zwischen beiden. Von dieser Species finden wir auch P. Borreri nach den in Mg. et N. erypt. 634. ausgetheilten und anderweitig uns zugekommenen Exemplaren nicht hinreichend verschieden. Die Soredien, welche die P. Borreri charakterisiren sollen, finden sich nicht minder häufig auch bei der gemeinen P. sa- xatilis, deren Unterseite zwar seltener als P. pul- verulenta, aber doch auch zuweilen in’s Hellbraune abändert, wie im Hirschberger Thal gesammelte Individuen uns überzeugen. \#) Auch Hr. Wallroth (Naturgeschichte II, 8. 265.) stimmt damit überein. . 5 754 Parmelia seruposa Meyer. Durch die’ Auflösung des Lagers der an schattigen Felsen gewachsenen P. seruposa var. gypsacea Somf, Suppl. Flor. Lapp. 100. (sub Lecanora) entsteht ‚eine Lecidea mit pulverigem oft sehr dick gepol- sterten Lager, und bläulich bereiften randlosen Patellen, und wenn auch diese in Staub zerfallen, eine spilomatische Form mit braunen Keimhäuf. chen. Letztere ist Spiloma umbrinum * Bot. Z, 1825. p. 322. jene aber Lecid, leprosa Schaer!”im Natw. Anz. —. -Wuchert das pulverige Lager; ohne Frucht anzusetzen, fort, so stellt es eine‘ Lepraria dar, die spezifisch verschieden yon Li chlorina. var. latebrarum Fk. sich von dieser kaum . anders als durch grölsere, spärlicher mit Faser, zellen untermischte Kügelchen unterscheiden läfst, An sehr schattigen Stellen entsteht durch Längen- wachsthum dieser Kügelchen ein zartes sehr hin- - fälliges Isidium. — An freier liegenden Steinen und Felsen, die oft mit P, scruposa v. gibbosa M, ganz überzogen sind, und wo diese über Moos. rasen sich verbreitend, als P. seruposa .v. parasi; tica Somf: 1. c. (Gyalecta bryophila Rehb. gms) auftritt, findet zuweilen eine ähnliche Umbildung dieser Flechte in die bezeichnete Leprarienform statt: in solchen Lagen sind die Bügelchen fast. nackt, und verändern ihre Farbe aus dem, Hecht- _ grauen in's Weilse. Solche Individuen habe ich bot. Z. 1825, p. 325, frageweise Zepraria ‚eacsit Ach, genannt, +; 735 Von Ure, scruposa in Moug. und Nestl. erypf. 169. sind unter den 3 in unserem Hefte einge- tragenen Exemplaren zwei Porina perius@ A. auf Stein, und das 8te Ure. scruposa Ach. ’ Parmelia sguamulosa Spr. (Lecanora cervina Ach.) Sehr treffend wird von Somf. Suppl. Lapp. 106. ‚Lecanora glaucocarpa Ach. za dieser Species gezogen, der ausser den |. ec. genannten noch Endocarpon sinopicum Ach. Wahlb. angehört, wie dies Meyer bereits hemerkt. Uebergangs- formen zwischen L. cervina und L. glaucocarp« habe ich bei Wetzlar an Marmorkalk gefunden, auch aus. Mähren, Würtemberg: und vom Rhön. Gebirge, letztere unter dem Namen Lecan. rubri: eosa var. — erhalten. " P. milvina Hepp. Lich, Würzb. p. 45. (auch “ Achar.?) *) ist nur Zecan. cervina Ach. Parmelia stellaris Ach. in Rech, und ‚Schb, exs.. 86. ist zum Theil ?. aipoli« A., zum Theil Borrera tenella ®, Ileptalea 4. . Eben so findet man beide zuletzt genannte Flechten in Mg. und N. erypt. 163, als Imbricaria_ stellaris Cand. ausgegeben. Die Herausgeber bestätigen dadurch Meyer’s und Wallroth’s Beobachtun- gen, dals diese Lichenen nur Einer Species an- '*) Lecanora milvina Ach. (Lichen — Wahlbg.) wird vom Hın. Fries (exs, 869.) nach. Ansicht der Wah- leuberg”schen Originalexemplare als Varietät von Lecanora badia aufgestellt, Lecanora cervina jedoch von letzterer als bestimmt vexschioden erklänt,” E. \ 4 156 gehören. Von derselben wird sich kaum noch , caesia specifisch trennen lafsen, da an Steinen in feuchten Lagen z, B. im Boberthal bei Hirsch- ' berg nicht selten Mittelformen anzutreffen sind, In Steudel und Hochstetter Enum. p. 201: wird die Verbindung beider auf Meyer’s Auto. rität angegeben, wir finden jedoch in dessen Entw. d. Flechten keine Stelle, die hierauf heu zogen werden könnte. *) - Auffallend erscheint uns, dals Wahlenberg in der Flor. Suec. p.,816. auch Zarm. pulverulen- ta A. mit_P. 'stellaris verbindet, welches sogar, wenn man 2. stellaris in Fr. exs. 207. B. aufmerk- sam betrachtet — einige Wahrscheinlichkeit für sich hat: denn die dort gelieferte Form steht der "pP. pulverulenta v. angustata Ach. gar sehr' nahe, und’doch muls man zugeben, dals ‚sie zu P. stel- löris gehöre! Zu welchen Resultaten wird . die Verfolgung der Uebergangsformen noch führen?! (Beschlufs folgt.) IL. Carex vaginata Tausch. In Folge einer Anzeige des Hrn. Apotheker Hornung zu Aschersleben ist die bisher nur im Riesengebirge entdeckte Carex vaginata Tausch nun auch auf dem Brocken gefunden worden. *) Da in der Enumeratio zur Parmelia caesia nur frage» weise: P, stellaris var.? Meyer, hinzugefügt ist, 50 ‚har ben die Verfasser damit wohl auf Meyer’s Bemen kung (Entwick. S. 228.) hindeuten wollen, dals die ge” wöhnlich aus P, stellaris entstehende ‚Berrera tenella‘ E sich auch aus P. cassia ß. dubia, bilde. ’ Flora oder . Botanische Zeitung Nro, Lv Regensburg, am 21. Dec, 1828. I. Lichenologische Bemerkungen ; von dem Herrn Rittmeister von Flotow in Hirschberg, (Beschluls.) ı Parmelia subfusca Ach. Meih, Hieher gehören. ausser‘ den bereits heraugezogenen For- men noch. Lecnnora trapelia Ach.; (ferner Leeiden, später Lecanora argena Flik, die mit Hoffmann’s Ferrucaria farinose Deutschl. Flor. 171. eins ist, und Parm. intumescens Rebent. Neom. teste Flk.!— Ur.) . ’ ‚Neuerdings verbindet Fries auch. Lecanora albella A. (Ver. pallida Fr! erypt. 260.) mit die- ser Species, dem wir nach ihrem Verhalten in Gebirgsgegenden nicht geradezu widerstreiten mö- gen. In die letztere geht die so ausgezeichnet scheinende Parm. distans Mart. Erl. offenbar über, was ich verflossenen Sommer in den Gebirgswäl- dern um die Melzergrube, und unterhalb der klei- nen Schneegrube zu beobachten Gelegenheit fand, — ‘Von sehr alten Individuen .der L. albella wie sie an. Bretterzäunen in der Neumark und Vor- pommern zu finden ist, vermögen wir Leoidea 758 subearnea A. nach zwei, von uns gesehenen und "übereinstimmenden Exemplaren, wovon wir das eine aus Swartzens Sammlung, das andere durch, Sprengel's Güte, aus dem Erzgebirge, erhal. ten, nicht zu unterscheiden, Parmelia *) teicholyta Wallr. Zu den zahlreichen Synonymen die Wallrotb und Meyer dieser Species einverleibt haben, gehört auch“ noch Lecanora coaretata Ach, als eine Form, die zunächst sich an L. cassiorufa ‚dch. nach Sählei- cher’schen und Fries’schen Exemplaren an- ‘schliefst. Von jener giebt es mehrere auffallende.. Abweichungen, z, B. eine Variolarienform {P. neglecta Fk, in litt,) mit weifser in's blafsröthliche schimmernder Kruste und gleichfarbigen Sore« dien; eine Verrucarienform mit sehr dünner grü« ner staubiger Kruste und kleinen schwärzlichen verkümmerten Keimfrüchten, die anfangs, wie die Apothecien einer Yerrucaria, geschlossen, später *) Hr. Wallroth nennt die Flechte Patellaria_teicho- Iyta, welchen Namen wir wohl mit Decidea ferrugines vertauschen würden; — aber zu Parmelia hat diesel- be bisher ausser den verhältnifsmäßsig wenigen Formen der Acharius’schen Lecenoren, noch niemand 8t- rechnet. Sollte demnach obiges nur Irrthum, oder durch die Herbeiziehung der Lecanora cwarciata Yel- anlalst seyn?— Letztere wird von: Hın, Fries noch in seinem neuesten Hefte (ews.362.) in Verbindung ; mit der oben von Hro? v. Flotow zur L. subfusca: gern genen 'L. trapelia ala eigne Art verteidigt, "Er 759 eine etwas Lklaffende Mündung haben: sollte dies vielleicht Y. trachona 4. seyn? ‚Aus den zuwei- ‚len daraus sich entwickelnden Scutellen der 2. eoarciata ergiebt sich ihre Abstammung. Oft sind diese verkümmerten Heimfrüchte auch mit weis- ser Lagersubstanz dünn überzogen, und häben dann das Ansehen einer Pyrenula leucocephala Ach, Cjr. P. elacista Ach. Meth, 159. Von P. rubricosa Ach. aus den Gegenden von Würzburg und Efslingen, d. i. einer P. ieicholyia ohne figurirtes Lager ist P. rubricosa Ach. (teste Mosig!) der Sudeten specifisch verschieden: letz. tere betrachte ich als eine P, subfusca mit etwas blafsgelblichem Lager, a Peltidea canina Wahlb. Suet. p. 84. Der Verfasser zieht dahin: %&, P. malacea Ach. Syn. 240, (Flk, D. L. 137.) ‚wobei P. canina d. inflexa. 4. als Form angemerkt wird. un ß. albescens PPhlb. Fr. exs, 111. P* leucor- rhiza Filk, D. L. 153. y. rufescens Hoffm. Fr. exs. 110. P. ulorrhiza Flik. D. L. ı51. P. polydactyla ch. Syn 2A0, (Flik. D. L. 175.) Es ist nicht zu läugnen, dafs in Gebirgege- genden Individuen vorkommen, die sowohl zwi- schen P, malacea Ach. und P. ulorrhiza Fik,, als zwischen dieser und P. polydactyla 4, das, Mittel Aaa? 0, ‘ halten, und streng genommen die Artverschieden. 'heit aller dieser Formen aufheben. In der Ebene . fand ich dergleichen nie, weshalb ich auch früher P. malacea und P. polydactyla als ausgezeichnete Arten vertheidigte. Letztere darf aber mit der var. rufescens nicht zusammen geworfen werden, und ist mindestens als eine deutlich charakteri- sirte Varietät, wenn nicht als Halbart zu betrach... ten, von welcher die var. hymenina Fik, D. L. 192, eine bemerkenswerthe Form ist. Der Güte des. Professor Nestler verdanke ich die Bekanntschaft einer zwergartigen Form dieser Species, P. canina var, pygmaea *, die DeGand. nach des Mittheilers Versicherung un- zer P. spuria Fl, Frang. versteht. Sie wird nicht grölser als P. venosa, hat einen keil- und fächer- förmigen Thallus, dessen Aussenseiten wie bei P. Teucorrhizu beschaffen sind. Die kleinsten Indi- viduen tragen ziemlich breite später am Bande, zurückgerollte Keimfrüchte. Bei Landsberg a. d. W. fand ich an nakten lehmig- sandigen Erdwänden einer Schanze einige dürftige Exemplare dieser zierlichen Flechte: bei Strafskurg ist sie N Nestler ziemlich gemein, Peltidea saccata dch. Meth. Als eine aus- gezeichnete, der Lecan. hypnorum Ach. ähnlich gebildete, Varietät derselben. betrachtet Wahlb. in . Flor. Suec. p. 340 Lecanora Sommerfeltii Fik, Ms, später Somimerfeltia arciica Fk. und von:dem Ent- decker Lecanöra limbata Suppl, Flor. Lappı P- 241 . "105. &ZII, genannt. Mit Schärer theilen wir die Ansicht, dals Endocarpon viride Ach. Fr. exs, 36. gleichfalls dieser Species angehöre, obschon schwer zu begreifen ist, auf welche Art diese Form in die Sümpfe der Neumärkischen Kiefer. wälder gerathen könne, wo die Stammart gänzlich fehlt. Sommerfelt (Suppl. Flor; Lapp. 137). glaubt an eine, Abstammung des E, viride von. Ce- nomyce digitata, was immerhin auch möglich ist. Porina leucostoma Hepp.. Lich. Würzb. p. 03. ist eine Modification der ?. lejoplaca A. die. wieder mit P. periusa zusammenfäll, Zu den Variolarienformen der letzteren gehört auch 9. Flotoviona Fir, in Liti.. Rehb. exs. 34., durch ihre schwärzlichen konischen abgestutzten Lagerwär- zen von den übrigen sehr abweichend. ‚Pyrenula mierociba Ach, ist nach einem. ächten Exemplar von Mosig, dem Entdecker die- "sex ‚Pflanze, mit Endocarpon. iephroides Ach. ein- und dasselbe Gewächs. Lr, — Von letzterem ist E. tephr. ß- ‚polythecium Rehb, et Schb, exs, 6. (non Ach.) äurchaus verschieden: vielleicht gehört es zu D, eircinaia Pers., was sich jedoch nur am, loco. natali. mit Sicherheit ermitteln läfst. Spilama fuliginosum Turn. Schaer.! ist.mit Trachylia melaleuca Fr. exs. 23. einerlei, und scheint eine unvollkommene ;Arih. pruinosa Ach. Lr. Spiloma tuberculosum in Schaer. Lich. exs. 5. ist eine sterile verkümmerte Lecid, cancs- cens Ach. Lx ıhR i -.. $piloma wersicolor Kunze in Rchb. und | Schb. 20. ist synonym mit Sp. auratum E. Bol, Schaer.! Natw. Anz. und Sp. tricolor Ach. 'Spiloma Vitiligo Ach. Mg. et N. au, sind Anflüge von Lecidea decolorans Flk.— Lr. ' Spiloma zanthostigma Hepp. Lich. Würzb, pP. 100. ist dieselbe Flechte, welche Schärer Spiloma viridans (Rehb. et Schb. exs. 76.) und Flörke in früherer Zeit Variolaria aurea genannt, Das wahre Sp. xanthostigma Ach. stammt von Z, parasema A. ab, Lr.*) *) Wir können hier die Bemerkung nicht übergehen, da Hr. Fries (ews. +60.) Spiloma xanthostigma A. von Lecanora vitellina, also wohl von P. parietina ablei- \ tet, somit die beiden gemeinsten und dennoch am \ U schärfsten voneinander zu trennenden Flechten dasselbe „Afterzeugnifs hervorbringen sollen: dafs ferner das da- mit. von Hepp verwechselte Spiloma viridans Schaer. nach den Exemplaren des Hrn. v. Flotow diem der Sammlung von Reich, und Schub. Nro. 76, und noch, neuerlichst in'Funk’s letziem Hefte, Nro, 699, ausge» theilt wurden, nichis als die eysten grünen Anflüge der Vegetation sind, wie sie bereits unter verschiedenen al- ten. und neuen Gattungsnamen den Kreis der Algen, Flechten nnd Pilze durchwandert haben, und zuletzt von Hrn. Wallroth (Naturgesch. d. ‚Flecht. I. 315.) als holo- chlorogonimische Fehlgeburten verschiedener Flechtenarten bezeichnet werden, Dies sind, glauben wir, neue Beweise zu der von uns wohl zuerst aufge- stellten Behauptung, dafs keine einzige Art von ‚Spiloma Ach. (welches Hr. Meyer noch später als Coniocarpon wenigst nicht ganz aufgeben will) sich specifisch fest- stellen lalsc, in sa fern sie nicht zu den Pilzen oder au \ ThE Stereocaulon condensatum Hoffm. (5% pileatum Ach. Fik, D. L, 38.) Auffallend war es mir zu beobachten, dafs diese Flechte auf kiesi- gen mit Haidekraut bewachsenen Hügeln bei Hirschberg stets mit Cenomyce Papillaria Ach. untermischt vorkommt, und ich glaubte selbst zu bemerken, dafs die Körnchen, welche die Stiele des ‚Siereocaulon bekleiden, durch Aufblähung zu den Papillen erwachsen, aus denen die sterile C, Papillaria gewöhnlich besteht; ferner dafs selbst mehr erwachsene und fruchttragende Träger der Conioloma Fike gehöre. Die dabei herrschende Ver- wirrung ist um, so grölser, als häufig selbst in verschie- ‘denen Exemplaren derselben käuflichen Sammlungen: uu- ter demselben Namen verschiedene Gebille ausgegeben. werden, wir wir schon oben bei Arthonia lurida A; an- gedeutet haben; die Synonyme der letztern, wie sie unser Vfr, dort zusammenstellt, geben einen neuen Beweis da- von, da wenigstens in unsern Exemplaren Coniangium vulgare &: paradorum.Fr. exs. #:, ein unbezweifeltes Scle- rotium, Schärex’s' drthonia lurida wohl dasselbe, die Verrucaria gemmata im Rohb. etS ch, aber eine nur wenig verbildete Lecidea dryina ist. -Hier kann aber nut die mikroskopische Untersuchung entscheiden, ohne welche der Beobachter stets im Dunkeln tappt; ım- mer aber wäre es besser, man legte solche unvollkom- menen Gebilden gar keine systematischen Namen bei, da letztere weit entferat das wechselseitige Verständ- nils zu erleichtern, nur eine stete Quelle von Trrthü- mern und Verwechselungen sind uud dabei noch häufig die Schwierigkeiten der Charakterisitung und Tren- ‘aung der’ üntern Familien, selbst des organischen Reiche- bedeutend vermehren. E. hl j u C. Bapillarie hin und wieder mit den Körnchen des Stereocaulon bekleidet waren. Ich mufs mir vorbehalten, hierüber noch öfter wiederholte Be. obachtungen anzustellen, um zu erforschen, ob diese Erscheinungen blofs durch zufälliges Durch- ‘einanderwachsen bedingt sind, oder ob sie eine Verwandtschaft beider andeuten. *) Usnea polymorpha Wallr. Natgsch, d. Flech- ten II. 243. 318. 378. Der Verfasser verdient "völligen Beifall, dafs er die Acharius’schen Aa. maliner mit Usnea vereinigt, und von der zum Uebermaafs ausgedehnten Parmelia trennt, Un- ter obiger Benennung versteht derselbe Ramalina - Jrexinea, R. fastigiate, R, calycaris, R. ferinacea, R. pollinaria, R, polymorpha, dlectoria jubata Ach, Ich war mit ihm schon früher in Betreff der fünf erstgenannten einverstanden, und habe die Ver- wandtschaft der letzteren mit R. farinacea f. gra- *% Wir glauben hier wieder anf die Verschiedenheit der als Cenomyce papillaria cursirenden Exemplare aufmerk- sam machen zu müfsen: was Hr. Fries (exsı 288), als solche ausgegeben, ist doch eine wohlgebildste Cla- D . R FR .donia ; eine davon sebr verschiedene Form, welche wir - bis dahin für obige Art hielten, finden wir mit Dufou- rea madreporiformis Ach. nach Original -, Exemplaren übereinstimmend. Von dieser könnte eher des ‚Vrfs bemerkte Verwandlung gelten, obgleich die’ innere "Höhlung nicht dafür spricht ; ausserdein haben die kleinen Fruchtköpfchen Aehnlichkeit mit jenen von Cenomyoe retipora, und wir glauben daher diese beiden für. jetzt noch zur Gattung Siphula Fr. (Dufourea Ach.) rech- ‚nen zu können, worüber wir in Martius ‚Prodr. Jr brasil, ausführlicher gesprochen haben, E 745 eilenta kürzlich nach seinen Andeutungen erkannt; R. polymorpha 4. bleibt mir vor der Hand noch etwas räthselhaft, doch muls ich gleichfalls ein- gestehen, nur die von Flörke D. L. 40. gelie- ferten Formen, wozu auch f. sirepsilis Ach. ge- hört, mit einiger Sicherheit unterscheiden zu kön: nen, mit den übrigen Acharius’schen Abände- zungen hinsichtlich ihrer Sonderung von .B; polli- naria, aber in Verlegenheit zu gerathen. Die Ansichten der Sehriftsteller über R. fa- stigiata, R. fraxinea, R. calycaris, R, farinacea sind eben so abweichend von einander, als das Verhalten dieser Species. selbst in verschiedenen Gegenden es ist. Fries verbindet R, fastigiate mit R. fraxinea, will hingegen L. calycaris Lich. exs. Suec. 72. davon getrennt wissen,*) Mg. und *) Hr. Fries hat später (exs. 263,) erklärt, dafs alle eu- ropäischen Ramaliner allerdings ineinander übergehen, und in'so weit unter ciner . Art zusamınenzufassen seyen, als Ramalina unserm frühern Vorschlage zufolge mit Zvernia vereinigt würde. Fügt man hiezu noch Alectoria und Usnea Ach., 50 hat man ungefähr obige Usnea Wallr., welche indessen einerseits nach den vielen Reductionen noch immer sehr wenige Arten um- fassen und daher Parmelıa nur um cin geringes wer kleinern wird, andererseits nur durch die Beschaffen- heit des Lagers, wie wir solche in unserm Versuche . eines Flechtensystems angedeutet haben, von Parmelıaz unterschieden werden kann. Gegen diese Unterschei- dung hat man aber mit Recht Einsprüche gethan, und der .Vfr, scheint diese in seiner obigen Beobachtung: des Zusammenhanges zwischen P. parielina und Borrers 146, N. geben in ihren St, erypt, 452. vier Exemplare als R. fastigiata b. calycaris aus, wovon 2 mit Fı,_ exs. 72. übereinstimmen, das öte den Uebergang in R. fasligiata, das 4te den in R. farinacea vers - mittelt, da es Soredien hat. Wahlenberg trennt in der Flor. Suec. p. 829. R, fraxines wozu ß, . pollinaria, von R, calycaris zwar auch, rechnet aber R. fastigiata der Beschreibung nach zu letä . terer. Sommerfelt zieht im Suppl. Flor. Lapp. . ‚i15. R.calycaris Fr, exs. 72. zu R. farinacea Ach Alle haben theilweise Recht, und bestätigen durch ihre Angaben, dafs unter den genannten Formen keine feste Gränzen existiren. In den Rhein- und Mosel- Gegenden sind Debergänge aus R. Jraxinea in R. fastigiata und R; calycaris keine Seltenheit; in den Schlesischen Gebirgswäldern dagegen die aus R. farinacea in R. calycaris häufiger Mehr Widerspruch dürfte eine Beobachtung erregen, die sich mir im verflossenen Frühjahr auf- gedrungen. Eine überhangende Felswand im Hirschberger Thal war mit’ R. pollinaria dicht'be- wachsen; die Keimkörner derselben hatten sieh unterhalb am Felsen reichlich angesetzt, dabet. auch auf die darunter an der Erde befindlichen h N: chrysophthalma anzuerkennen, während doch eben diese letztere Art von Hrn. Wallroth als Usnea chirysopl- “thalma aufgestellt und: mit mehreren stielvunden Por men, wie Usnea capensis u, s. w., specifisch vereinigt wird, Wie soll nun diese‘ Winea, weiche - oben in Schutz genammen wird, 'characterisiit werden? - E. TAT abgestorbenen Gesträuche von: Erica vulgaris aus- gestreut, und auf beiden Unterlagen als Lecidea orosthea Ach. sich ausgebildet, aus welcher sich ebenfalls hie und da die R. pollinuria entwickelte, Jene L. orosthea hatte sowohl. am Felsen als am Haidegestrüpp Heimfrüchte angesetzt. Ich will hiemit nun nicht behaupten, dafs alles, was man bisher zu Li orosihea zählte, von R. pollinaria stamme, habe aber durch später wiederholte Be- obachtungen an verschiedenen anderen Stellen die Ueberzeugung erlangt, dafs die Sämlinge der R. pollinaria als Krustenflechte sich entwickeln kön- nen, und’als solche der L.. orösthes ähnlich sind. Da mir aus andern auffallenden Böispielen klar geworden, dafs L. orosthea andererseits in L. sul- phurea, diese in L. glaucoma, und Lecunora Swar- izii übergehe, so mufs ich annehmen, L. orosthea sey eine gemischte Species, die theils von R, pollinaria, theils von P. sordida Wallr., dem Inbe- griff der vorgenannten Formen, abstamme. Wie P. sordida var. orosthea und Usnea’ polyınorpha var.. orosthes von einander sich unterscheiden lafsen, vermag ich nicht anzugeben, und halte dies auch, für eben so schwer, als die Unterscheidung un- vollkommner Individuen verschiedener Arten selbst bei den Phanerogamen, z.B. den Gräsern, Brom- beeren, Weiden, Hieracien u. s. w. es ist. Ana- loge Beispiele von solchen Verähnlichungen giebt es mehrere, und es darf nur an die niederen Formen von Parm. parielins und P. murerum, 248 an L. geographica und L. peiraes var, viridieira* erinnert werden, Ferrucaria farrea Hepp. Lich. Mürzb, p. 34. ist.eine Verkümmerung von Lecidea epipo- lia var. farinosa Flik, Ms. (L. corticola v. farinose Fik. D.L. 41.) Dieselbe Flechte findet sich auch in Fries exs. 193. unter Pyrenothea farrea ausgege- ben, wobei noch ein Exemplar der Lecidea bifor- mis Flik. eingeklebt ist. Ir. 'Verrucaria hiascens Hepp. Lich. Würzb, u p- 08. == Fyrenula hiascens Ach, ist nur Modifica- tion der Yerr. Schraderi 4. — Lr. Verrucaria muralis Wahlb. Flor. Sueo. p: 871. Der Verf. verbindet damit P. Schraderi und P. lithina Ach.— Weallroth führt die W, Schraderi bei seiner 7. mutabilis »uf, in welcher "ausserdem noch F. plumbea und Y. Idevate Ach., P. coerulea et F. caleiseda Card, vereinigt sind, Alle diese Uebergänge habe ich zu beobachten nicht Gelegenheit gehabt, kann aber bestätigen, dals Y. Schroderi et P. laevata Ach, mit einander verwandt seyen, und zu 7. muralis noch P. epi- polaea Ach, als deren Abkömmling hinzufügen. *) *) Hier müsseu wir noch den Wunsch äussern, dafs der Vir. über Meyer’s Bestimmung Auskunft gebe, wor“ nach seine (des YVfrs) Pyrenula? Nro +. (Jahrb. der. Gewächskunde 3tes Heft. S. 12%. Nrb. 43,) oder Ver- rusaria Titanophila Spr. eine’ van Braunsteinoxid 8°, führte Yerrucaria muralis ist; — und dann zum Schlus- se den Hın. Vıf, ersucken, in diesen wenigen Bema- Th) Nachschrift. Kurz vor Absendung dieser Blätter erhielt ich aus Leipzig ein vollständiges Exemplar’ von Fries Lich. Suec. exs. Fasc. I— IX, Nr. 1 — 270, cum Schedulis eritieis. Erstere hatte ich zwar mit Ausnahme von Fasc, P. FI Nr. 121 — 180. suc- cessive gesehen, doch zum Vergleichen nicht mehr beisammen. _ Von den Schedulis waren mir‘ nur die zu Fasc, I — III, und dasjenige bekannt, was in der bot. Zeit. 1827. p. 529. ff. darüber mitge- theilt worden. Mit Vergnügen habe ich in den letz- ten Blättern die Bestätigung verschiedener oben ausgesprochener Ansichten, besönders der über die Cenomycer gelesen, und mich immer mehr von. der Nothwendigkeit überzeugt, dafs bei den Flechten constante Varietäten als Halbarten bei- behalten werden müfsen, wenn wir nicht am Ende kungen, welche wir beim Dürchlesen "des Textes nur zur Bestätigung und Erläuterung, nicht als Einwürfe (weiche bei dem gegenwärtigen Zustande der Flech- tenkunde leicht seyn würden) hinzufügten, nur un- sere Ueberzeugung von der Gründlichkeit und Wichtig- keit der Abhandlung zu sehen, welche wir zu unserm Bedauern erst lange nach dem untenstehendem Datum. kurz vor Beginn des Druckes erhielten, Wenn wir ‚übrigens in obigen Bemerkungen einiges Gewicht auf die Berichtigung von Autoritäten legten, so glaubten wir uns eben durch die häufigen Verwechselungen in * dieser Familie dazu veranlaßst, wobei just die Autorität in vielen Fällen Aufschluls giebt; solche Berichtigungen aber sind die Sache des Journalisten, Ex 750 dahin gerathen wollen, die ganze Flechtenfanilie ‘auf Eine Gattung, und die ehemaligen Gattungen auf etwa doppelt so viele Arten zu reduciren, Zu dem von Fries angeführten Beispiel, dafs er Uebergänge aus Lecanora parella A. in Z. subfusca‘ A beobachtet habe, könnte ich noch einige andere hinzufügen, die mir zu paradox erschienen, als dals ich früher sie geeignet hielt, dieselben öffent. lich zur Sprache zu bringen, die ich jetzt aber. blofs zur Bestätigung des obigen Satzes anführe, So kenne. ich z. B, Ännäherungen von Zecanora‘ ‚Swartzü und L. badia 4, an L. subfusca, von Urc. gibbosa Ach. sowohl an U. seruposa als auch an U. cinerea und U, contorta Flk.; habe Exemplare der U, eineres von dem Habitus der Zecanora sub- ' ‚Fusca, andere die ich nicht weils, ob sie zu O, eine- rea oder zu U. cinereo- rufescens Schaer. zu zählen sind; wieder andere von Parm, saxatilis, die zu Cetraria glauca sich hinneigen; von (. glauca, die in nichts als in der Farbe von Parm, cape- rata unterschieden sind; oder Formen der Parm. " Ehrhartiana’v. iniricata, die das Ansehen haben,‘ als wären sie nur ochromatische Abänderungen der Lecidea panaeola Ach. da beide oft dermafsen un-- ter einander wachsen, und in der Gestalt so über- einstimmen, dafs nur die Farbe den alleinigen Unterschied abgiebt, Jede Gegend bietet in die- ser Hinsicht Eigenthümliches dar: Erscheinungen die in.Schweden sich häufig wiederholen, sind in der Schweiz vielleicht selten oder, gar nicht "751 anzutreffen ;' was man dort daraus folgerte, wird hier zweifelhaft, Um nun das Choas, welches Acharius bei sa manchen unläugbaren Verdien- sten um die Flechtenkunde, in dieselbe gebracht bat, nicht auf entgegengesetztem Wege noch zu vergröfsern, möchte ein künstliches Flechten- system so lange Bedürfnifs bleiben, als die Wahr. heit aus allen widersprechenden Angaben der Schriftsteller noch nicht ans Licht gefördert worden, Damit die Gränzen dieses Aufsatzes nicht noch weiter ausgedehnt werden, behalte ich mir vor, meine Ansichten über einzelne Arten in Fries Lich. exs.. Fase. Pr. Pl. künftig mitzutheilen, und erwähne nur, dals Lecanora subcarnea Fr. exs. 159. sonder Zweifel eine alpinische Form der Z. glaucoma ist, die ähnlich auch in den Sudeten vorkömmt. Hirschberg im December 1827. MW. Correspondenz Ende Juni sind wir von unserer interessanten Reise glücklich zurüchgekommen, mit botan. Schä- tzen und Erinnerungen aller Art beladen, darüber ich baldmöglichst etwas für die Flora aufsetzen werde. — In Spalatro lernte ich Hın, Petter, einen unermüdeten Sammler kennen, wobei er sich keine. Mühe und keinen Schweils verdrielsen läfst. Ich machte 2 Excursionen mit ihm, und als wir auf den Rückweg unsere Reise durch Croa- tien antraten, begleitete‘ er uns bie Verlica,. etwa 252 a Tagreisen von Spalatro. — In Ragusa sah ich Hrn. Neumeier, welchen ich vor 8 Jahren in Wien kannte. Dieser Mann verdient gewils be. sondere Beachtung. Nicht bald würde jemand besser als er taugen um mit billiger Unterstü- ‚tzung naturhistorische Reisen zu machen, Seine ‚Beharrliebkeit, sein Eigensinn selbst, und. seine Kenntnifs mehrerer Sprachen, würden ihn sehr zu statten kommen. Er hat viel schönes. ge- sammelt. Es wäre sehr zu wünschen, dafs er mit ‚Berlin, München und Efslingen in Verbindung ge- bracht werden könnte; ersteres wegen Absatz seiner Insecten und Amphibien; letzteres wegen Reisen die er machen könnte. In Hagusa ist er allgemein als ein sehr braver Mann geschätzt. Visiani sammelt fleilsig fort und hat viel neues und seltenes gefunden, was er nächstens publie machen wird. Auch die HH, v. Hildenbrand ‚und Biasoletto sind noch immer die. thätigen und gefälligen Botaniker in Triest. Auf der bo- tanischen Herberge al Boschetto wohnte diesmal Hr. Heinold aus Berlin, Alle Botaniker so ich unterwegs traf, theil- ten mir freigebig mit; ich sammelte auch so viel ich konnte, ‘so dafs ich wohl 4 bis 5000 Exem- plare mitbringe, worunter viel seltenes und man- cherley Dubiöses, darüber ich Künftig mehrere Mittheilungen zu. machen gedenke, Treviso, u Fr. Me yen Flora oder | Botanische Zeitung. Nro. 48. Regensburg, am 28, Dec. 1828, ut u Zus ‘1. V. Sieholds Nachrichten aus Japan. *) Wi theilen hier aus einem Schreiben un- sers Freundes, der schon seit fünf Jahren das . entlegne Japan unter den günstigsten Verhältnis- sen durchforscht, dasjenige mit, was derselbe über seine Leistungen auf dem Gebiet der Natur= kunde berichtet. -Man wird daraus mit Vergnü- ‚gen ersehen, welchen wichtigen Gewinn die Wis- senschaft von dem Fleifs und der umfassenden Thätigkeit dieses Gelehrten sich versprechen darf, und den weisen Veranstaltungen der Niederländi« 9 Wir freuen uns, zu den hier mitgetheilten Nachrich- ten noch andere gleichzeitig von München erhaltene binzufügen zu können, nach welchen Hr. Siebold eine reiche Sammlung japanischer Garten- und Feld- früchtesaamen von 85 verschiedenen Arten dem Hrn. Professor Döllin!ger übersandt, Letzterer. aber solche dem botanischen Garten der Academie zum Geschenke gemacht hat. Betrachtet man die uns noch "wenig bekannte Kultur und Wissenschaft so wie den vor allen Völkern der Erde so’ hoch vervollkommne- ten Landbau der Chinesen und Japaner, endlich die Achnlichkeit des dortigen Klimates mit dem Unseri- Bbh 75h i schen Regierung Dank zollen, durch welche uns der ferne Osten so vielseitig aufgeklärt wird. Indem wir dieses erwägen, und dem Geist ächter Wissenschaftlichkeit und Humanität huldigen, den dieser Staat durch die glänzendste Unterstützung guter Natunforscher in fernen Welttheilen an den Tag legt, können wır es nur für ein Mifsverständ- nils halten, wenn Einige behaupten wollen, die- sen Reisenden sey, was die vorläufige Mittheilung ihrer Entdeckungen anbelangt, die strengste Be- schrärikung auf den heimischen Boden auferlegt, wodurch sie denn gezwungen seyen, Alles bis zu ihrer Rückkehr zu verschieben und zusammen. zu häufen. Wie es sich von selbst versteht, dafs große und vollständige Werke mit Erfolg nur in Eu- ropa verfafst werden können, dafs also die Mate- xialien zu denselben, die ohnehin dem beauftra- genden Staat angehören, nicht verschleudert wer- den dürfen, so scheint es dagegen dem Leben k:2 . glücklichern Gegenstand seiner Forschungen hätte er- greifen können, als den Landbau, und man kann sich nieht erwehren, die glänzendsten Erwartungen davon auch zum unmittelbaren Vortheil der menschlichen Ge- sellschaft zu hegen. Nur wäre zu wünschen, Hr. Sier, -bold irete auch mit südeuropäischen Gärten in Ver- bindung, wo manches, was unter unserm Himmel ent- weder gar nicht oder nur unter Vermittelung eines . minder verschiedenen gedeiht, empfänglichern Boden fin- 5 den wird, .: u gen, so muls man gestehen, dafs Hr. Siebold keinen, 753 der. Wissenschaft geradezu verderblich, den Rei- senden so lange fern vom Publikum zu halten, bis er mit ganzen Schiffsladungen von Naturalien (die zur See wohl gar noch Schiffbruch leiden können) in den Hafen einläuft und nun, aus dem Leben plötzlich in die Stube versetzt, vor "sei- nen gesammelten Schätzen in unabsehbarer Schrift. stellerey erstarrt. Wie vieles erscheint dann, neben so vielem Bedeutenderen, unbedeutend, das der Augenblick der Beobachtung mit Interesse begabte, und das, so frisch aus dem Leben her- aus unter die Menschen gebracht, erfreut und vielfältig belehrt haben würde. Das. bleibt nun liegen, wird kurz :berührt, oder in einen Quar- ‚tanten oder Folianten zusammt vielem Andern begraben. Wer selbst in reichen Sammlungen, uüngeheuern Herbarien u. s. w. zu forschen ver- sucht hat, wird sich bewulst geworden seyn, dafs .die Art und der Geist der Arbeit hier ganz-ver- schieden sind von der‘ Behanälungsweise eines isolirten Gegenstandes, der uns gerade in einem Zeitpunet ‘vorliegt, wo wir nicht an einer an« dern: Aufgabe im Grofsen und Ganzen arbeiten, Bei Reisen in ferne Welttheile, unter andern Cli. maten, im Umgang mit fremden Völkern von ganz verschiedener Cultur, drückt sich auch der Dar- stellung das Colorit jener Umgebung auf, der Blick ist fveyer für Vieles, weil man’ nicht durch Lesen und Horchen auf Andre geängstet wird, — kurz!, wenn wir dieser Betrachtung nachhängen, Bbb2 156 ‚scheint es. uns, als solle man seine Reisenden eher ermuntern, als abhalten, sich nach Möglichkeit durch einzelne Mittheilungen im lebendigen Ver- kehr mit aller Welt zu erhalten, um die Adver- sarien zu ihren gröfsern Werken dereinst nach der Heimkehr: zum Theil von der heimischen Literatur voll frischer Erinnerungen aus dem £ernern Aufenthalt wieder an sich zu nehmen. C. H. Nees v. Esenbeck, u Dezima den 20. Dec, 1827. onen. Die in meiner Briefen vom Herb. ste 1825 eingeschlofsene Abhandlung über den Zustand der Botanik auf Japan nebst einer Mono- graphie des Geschlechts Hydrangea und einigen Proben Japanischer Literatur werden Sie, ‚nebst mehreren andern Nachrichten und Briefen, eini- gen Exemplaren meiner Dissertation de Historiae naturalis in Japonia Statu ete. richtig empfangen haben. Eben so werden Sie in den Yerhande- lingen van het Bataviaasch Genooischap mein Epi- tome Linguae Japonicae und einige andere Arbei- _ ten, die Ihnen wenigstens sagen werden, dafs ich. einen guten Willen habe, etwas von hier aus ‚zu leisten, gelesen, und unser verdienstvoller Freund Dr. Blume, der, wie ich höre, glücklich in Eu- ropa mit seinen trefflichen Sammlungen ange» kommen ist, wird Ihnen auch manches von mir mitgetheilt haben; auch hoffe ich, dafs mehrere ‚ von hier aus nach Batavia gesendete lebende Ge- - . . 257 'wächse, unter den Auspicien des Hrn. Dr. Blume glücklich in Europa angelangt, Ihnen einen kleinen Beweis meiner Bemühungen für die Bötanik werden gegeben haben. — Sollten’ Sie die Abhandlung „über den Zustand der Botanik auf Japan etc.“ *) noch nicht erhalten haben, so wenden Sie sich gefälligst direct an Hrn. Baron van der Capellen, Es kam wieder zu der Monographie von Hy- drangea eine neue Species hinzu, nämlich die Hydr. hirta, die ich in den Gebirgen von Nippon euf der Reise nach dem kaiserlichen Hofe gefun- den, und die uns Thunberg als Fiburnum hir- tum bereits in seiner Flora Jap. beschrieben hart. Die Thunberg’sche Beschreibung ist gut und kann einstweilen als Diagnose dienen. — Ich habe eine gute Abbildung davon besorgt. Theuerster Freund! Ich habe Ihnen so vie- les zu sagen, dafs ich wirklich nicht recht weils, womit ich beginnen soll, Doch— es gelte zu- erst unsrer Botanik! Aus der beigefügten Abhandlung „Synopsis plantarum oeconomicarum per universum regnum Japonicum ete.‘“ werden Sie ersehen, dafs ich mich ernstlich während meines vier und ein halb- jährigen Aufenthaltes auf Japan mit dieser Wis- senschaft beschäftiget habe. Wie Sie sehen, ist *) Diese interessante Abhandlung wird, in Verbindung der Monographie der Japänischeu Arten von Hydran- ger, in den Verhandlungen der Akademie der Natur- -forseher erscheinen, Nv.E we 258 diese Abhandlung nicht für den Druck bestimmt -und’ ste soll blofs als ein Beweis von der Art und Weise dienen, wie ich dieses Fach zukünftig zu bearbeiten gedenke. *) « Ugbrigens sieht es mit-unserer Flora yon Japan sehr günstig aus. _*) Diese fleifsige Arbeit, welche der Hr. Verfasser bloß deshalb nicht bekannt gemacht wifsen will, weil’er sie ‘ noch nicht reif und vollständig genug glaubt, enthält, nach dem natürlichen System, in der Folge der Fami- ‚ lie, wie sie in Sprengels Anleitung etc, aufgestellt sind, 447 Pflanzen - Arten, zum Theil mit einer gros- - “ sen. Menge von Abarten, aus alle Zweigen des Land- baus, die eultivirten Arzneypflanzen mit eingeschlossen. Die Arten sind, ausser dem systematischen Namen, mit dem Japan’schen bezeichnet, und jede Abart hat ihren japan’schen Namen ebenfalls zur Seite, Darauf folgt die Angabe des Culturstandes, (ob die Pflanze dem: -Garten oder Feldhau u. s. w. angehöre,) und endlich die Art der Benutzung, In Klammern beigefügte Buch-, staben bezeichnen, ausser dem Autor, nach welchem die systematische Bestimmung gemacht ist, auch ‚noch: ob der Verfasser selbst sie lebend oder trocken gesehen, - ob er sie auf das Zeugnils japan’scher Botaniker aufge- nommen, oder in seinem botanischen Garten auf Di .' zima cultivirt hat. Ein * zeigt an, dals er eine Abbil- “ dung besitze. Ziveifelhafte Arten oder Abarten, dos- gleichen alle Akotyledonen, sind blofs mit den einhei- mischen Namen aufgeführt. Einige Arten ‚werden als neu näher charakterisirt, Eine grofse Tabelle, auf wel- ‚che die ökonomischen Pflanzen nach dem. Gebrauch geordnet und mit ihren japanischen ‚und chinesischen Namen in den Charakteren beider Sprachen bezeichnet, stad, macht eine auch für den Sprachforscher tehr- reiche Zugabe wu dem Texte. Nv.E K4:)7) # Ihren guten Rath, nur so viel wie möglich zu sammlen, habe ich zeither treu befolgt, und ich denke bei 2000 Species in mehr als sechstau- send Exemplaren zusammengebracht zu haben, Auch ist Ihre Muthmafsung, dafs unser guter al. ter Thunberg *) zu häufig die europäischen Formen erkennen will, nur zu gegründet, Die Flora von Japan wird eine auffallenda Verände- rung erleiden, wodurch die Wissenschaft sich Ge- winn versprechen darf, da eine Menge Gewächse aus Siberien, China und hauptsächlich auch aus Nordamerika, welche früher oder später beschrie- ben sind, als Synonyme mit den Thunberg'- schen japan’schen Gewächsen erscheinen werden; hier. nur einige Beweise: 7 aleriana,villosa Th. ist .eine Pafrinia; Ilex Japonica Th. eine Mahonia; Sambueus Japonica Th. ist, Siaphylaea helerophylia Mich.; Lindera umlbellata ist ein Sassafras; (da ich bei sechs Species hier gefunden, habe ich Sassafras als ein Genus aufgestellt) Rojania hexa- phylia Th: ist eine Anona.; die Thunberg’schen Hedysara sind Lespedezien und Aeschinomenen etc. Und so könnte ich noch eine lange Reihe auf- - *) Von diesem Nestor unsrer Wissenschaft habe ich Briefe ‚erhalten, datirt Upsala den ı2. Juli 1825,‘ worin er mir . allen früher erbetenen Aufschluß, und viele andre er- theilt, — „den Brief auch geschlofsen hat, — aber, wie mir den Umschlag mit schwarzem Lacke verkündet — . gestorben zu seyn scheint ? \ Anm, des Hra. Verf, jb Fr t 760 Y zählen. — Unbegreiflich ist es mir, dafs Thun- berg die Flora sibirica von Gmelin nicht be- nutzte, worin ich viele Thunberg’sche japan‘ : sche Pflanzen zu erkennen glaube. Wir werden, wenn mich die Vorsehung noch einige Jahre er. hält, hierüber noch interessante Unterhaltun- gen haben können, die ich hier nur in Schat- tenrissen andeuten kann. Die japan’schen Gräser, Moose, Flechten und Farren habe ich reichlich gesammelt; mit Pilzen und Schwämmen, ‘womit Japan übersäet ist, geht es nur mühesam; doch habe ich viele getrocknet und in Arak bewahrt, - Algen sammle ich jetzt. Abgebildet sind bis jetzt etwa 430 der merkwürdigsten Gewächse, — wo- bei ich sorgfältig auf die Analysen der Blumen und Früchten achtete. Nicht zu vergelsen : ich babe auch etwa einhundert getrocknete Gewäch- se aus Jezo und Krafto (den zwei grofsen Inseln im Norden von Japan,) erhalten. Ich kann hier unmöglich unberührt lafsen, auf welche Weise mich viele japan'sche Botani- ker unterstützen. Alles, was ich früher hierüber - gesagt (Abhandl. über d. Z. d, B.) ist viel zu wenig. Zwei kaiserliche Leibärzte, Katsuraga wa Hoker und Wordagawa Joan, und zwei Bo- taniker in der Landschaft Owari, Namens 'Tto KReiske und Misutaki S’keroh’, beschäftigen. sich mit dieser Wissenschaft ganz im europäi- schen Sinne, und ich habe mit diesen gelehrten Männern Verbindungen Zur Bearbeitung der Flora nz 261 ‚von Japan für alle Zukunft angeknüpft, und unter. stütze diese wifsbegierigen Leute mit aller lite- rarischen Hülfe. Ihre Herbarien, die sie mir zum Geschenke gegeben haben, enthalten einige Hundert früher auf Japan unbekannter Gewächse, und ihre Abbildungen, häufig wit Analysen der Blumen, sind sehr instructiv. Aus der Tabelle über den Gebrauch der ökonomischen Gewächse werden Sie ersehen, dals man hier auf Japan, was oberflächliche Kenntnifs der Gewächse be- trifft, ich möchte sagen — so weit als in Europa ist— und ich habe noch kein Pflänzchen, dafs nicht einer meiner erwähnten Freunde bereits gekannt hätte, gefunden. Ito Keiske befindet sich jetzt bei mir, absichtlich nach Wagasaki ge: kommen, um mit mir die ganze Flora von Japan durchzugehen und die richtigen japan'schen und chinesischen Namen beizufügen. — Seiner münd. lichen Mittheilung hahe ich viele Nachrichten über die geographische Verbreitung und den etwaigen Gebrauch der Pflanzen zu .danken, Andere meiner japan’schen Schüler beschäfti. gen sich mit einer Materies pharmaceutica und mit chronologischen Untersuchungen über die ‘ Einführung ökonomischer und medicinal- Gewäch- se in Japan. — „Auch mit ‘der Zoologie sieht es gut aus, Die japan’schen Säugthiere glaube ich gröfstentheils zusammengebracht zu haben; Vögel ebenfalls; —' Fische habe ich sehr viele, wie auch Crustaceen 76% | gesammelt, eben so Insekten, und die meisten Am- phibien, unter welchen sich die Salamandra gl- ganlea befindet; zusammen mehr als 3000 Exem- plare. — Die Mineralien - Sammlung, womit sich mein Assistent, der Hr Dr. phil. Burger be- schäftigte, ist äusserst vollständig. Wir haben die merkwürdigsten Mineralwasser analysirt und' die jahrelangen meteorologischen Beob ıchtungen (des Barometers, Thermometers und Hygrome- ters) werden einen interessanten Beitrag zur ' Physik liefern. — Ich lalse gegenwärtig eine In- elinations - Nadel verfertigen, — habe selbst ein’ selır gutes Höhenbarometer gemacht, womit be- reits mehrere hohe Berge von Japan durch meine Schüler, die ich gründlich mit dem Messen der Berge auf diese Weise. bekannt gemacht habe, gemessen sind. — Eben ist wieder eine Expe- dition ausgerüstet,.um den berühmten Fusiberg, der blofs im Monate Juli, wo der Schnee schmilzt,. zugänglich ist, zu messen. Nach Angabe der Ja- paner ist dieser Berg 4982 Meter hoch. Mein Barometer wird es uns in Kurzem bestätigen. . ; " Meine ethnographischen Arbeiten stehen mit meinen naturkistorischen in ziemlichem Eben- maafse, mögen aber, da.in diesem Fache mir ein so weites Feld sich geöffnet hat, zu ihrer Zeit dieselben wohl weit übertreffen, " Ich sende Ih- nen hier eine Arbeit von mir, die Ihnen eine Uebersicht meiner Bemühungen in diesem Fache geben wird, N 263 II. Ueber Trinius Species graminum. Der Verfasser der, mir sehr spät. zu Gesicht gekommenen, Critik des ersten Heftes meiner Spe- eies graminum in der Flora 1827. 1. p. 236. hat über dasselbe ein leider! sehr richtiges Urtheil gefällt. — Je offener ich dies eingestehe, desto eher darf mir, vor dessen Augen jetzt bereits vierzehn Hefte dieser Monographie liegen, ver- gönnt seyn, etwas über die Folgerungen beizu- bringen,’ die der Beurtheiler aus dem Einen, er- sıen Hefte das er sahe, für den Werth und den Fortgang der ganzen Unternehmung zieht; und das soll mit gleicher Wahrheisliebe &eschehen. Der Zustand unsrer Lithographie in Bezug auf feinere Kreidezeichnungen, war zur Zeit des An: fangs dieser Unternehmung hier in Petersburg noch in grofser Unvollkommenheit. So ungenügend das erste Heft und die nächstfolgenden ausgefallen; so sind dennoch hunderte ja tausende voh noch mifslungeneren Blättern, zu grofsem Nachtheil des Unternehmers, cassirt worden. Zumal war keine Gleichheit in den Abdrücken zu erlangen; wels- halb sich unter den ausgegebenen Exemplaren viele befinden mögen, wo die Abdrücke ganz be- sonders jenes Verwischte, Pubescirende tragen, - über das der Beurtheiler mit so vielem Grunde Beschwerde führt. — Gegenwärtig hat sich der Zustand ünsrer Lithographie 'so bedeutend ver- bessert, dafs ich von den letzten Heften die er- schienen und nun das Muster aller folgenden sind, \ 264 dreist behaupten darf: die Abbildungen lafsen kaum, die Allermeisten nichts mehr zu wünschen übrig. Umrifs und Ausführung sowohl der Pflan. ze selbst als der späterhin in weit gröfserem Maasstabe gezeichneten Analysen, sind bis in das Geringste deutlich, bestimmt, scharf, ohne hart zu seyn, Die Bilder dürfen eben so treffend und wahr, als gefällig für das: Auge genannt werden, Dies ist nicht mein, sondern das Urtheil strenger ‚Meister und competenter Richter, Mehr als die Häufer der ‚Species graminum selbst für die Voll- kommenheit’meiner Arbeit interessirt, fügte ich bereits dem sechsten Hefte eine Anzeige bei, in welcher ich mich anheischig machte, alle mifsra- thenen früheren Blätter nach und nach unentgelt- lich durch bessere zu ersetzen; und da ich die Erfüllung dieser Zusage bis auf jedes nur im 'ge- singsten tadelnswerthe Blatt aller bis jetzt erschie- menen Hefte ausdehnen werde; so wird das Publi- . kum, wenn es mir etwas Zeit gönnt, bald nicht mehr über verwischte Bilder und undeutliche Analysen zu klagen haben, Jedoch mufs ich, so. äusserst unzufrieden ich selbst mit den ersten Heften bin, namentlich die Panicula der auf Taf, 8. abgebildeten Rhaphis, wofern der Beurtheiler nicht gerade an einen allzuundenutlichen ‚Abdruck \ gekommen ist, in besondern Schutz nehmen, Sie stellt jenes unansehnliche, steiffe und sonderbare. Gras auf das treffendste im Gesammitbilde seiner Inflorescenz dar; und bei einer Rispe, die aus er 765 “oo en . so zarten kaum an der Originalpflanze deutlich zu entwirrenden Blümchen zusammengesetzt ist, kann doch in der- That nur der Gesammteindruck „verlangt werden, indefs eine genaue Analyse das übrige besagt. (Diese Zeichnung wird in einem der nächsten Hefte noch einmal, als Beilage, er- scheinen, so wie Hordeum secalinum und Agrostis pallida. bereits zum zweitenmale erschienen sind,). 'So wäre denn die Hauptsache, der Werth der Abbildungen, besorgt. Den Text anlangend, so glaube ich mich über dessen Zweck und Ein. richtung in der Einleitung zu meiner Diss. de Gram. uni- et sesquifloris hinlänglich erklärt zu haben. Abbildung und Beschreibung sollen die Pflanze so kenntlich machen als es möglich ist; der Name ist überall nur gleichsam provisorisch, denn wir sollen erst eine ÄAgrostographie begrün- den; und für die nöthige Synonymie ist in den wenigen aber hinreichenden Citaten gesorgt, ohne Wieder- und Wieder- Abdruck des schon hun- dertmal gedruckten. In den Dissertationen ist die Synonymie der Hauptcodices berichtigt; diese sind in jedermanns Händen; auf jedem Textblatte der ‚Species graminum aber ist auf die Dissertationen oder auf einen Hauptcodex verwiesen; wozu also weiterer Raumverderb ? ze ; Zuletzt denn noch ein Wort über Ausdeh- nung und- Preis des Werkes. Niemand beklagt sich und hat’ ein Recht sich zu beklagen über den langsamen Fortgang der Flora danica, die vor 65 166 Jahren, oder über das nochunbeendetseyn der Sturm’schen Flora Deutschlands, die vor ı7- Jahren angefangen wurde. Solche Werke gehö- ren nicht dem ungeduldigen Bedarf des Augen- blicks, sondern der langsam reiffenden Wissen- schaft an. Aber einer Monographie, die dasselbe und vielleicht mit noch höherem Rechte von sich _ sagen darf, der Monographie einer der gröfsten und schwierigsten Familien, deren regelmäfsiger, rascher Fortgang und deren bestimmte Beendi- gung garanlirt ist, macht man einen Vorwurf dar- aus, dafs sie für ı800 Species vielleicht funfzehn Jahre Zeit nöthig haben werde — ich gestehe, dieser Vorwurf hat mich befremdet! Und wem ich nun, der ich in Wahrheit kaum im ‚Stande bin monatlich ein Heft zu vollenden, die ganze Masse wirklich binnen einem oder ein paar ‘Jah. ren fertig stellen. könnte, hätte nicht dann erst der Beurtheiler rechten Grund zu fragen, woher ein Botaniker so viel Geld nehmen soll, um eine solche Ausgabe auf einmal zu machen ? Es liegt aber in dem Verkehr der Buchhänd- ler.unter sich, dafs ein Heft, das hier in Pelers- , burg 4 Rubel B. A. oder etwa 2 Gulden kostet, im Auslande mit ı Rthir, 20 gr. oder gar mit 5_ Gulden bezahlt werden mufs; ein Uebel, an wel- chem das Werk selbst unschuldig ist. Wer mir den Auftrag geben und mir nur den Weg des Transports anzeigen will, dem bin mit Vergnü- gen erbötig, Exemplare zu dem hiesigen, gewils ‚267 sehr billigen, Preise zu besorgen. Gesetzt aber auch, diese grofse, alle bekannte Gräser umfas- sende und wahrscheinlich doch. nicht sobald durch eine bessere verdrängte Monographie, wäre bei ihrer Beendigung nach funfzehn Jahren wirk- lich .auf 300- Thaler, das heifst also nur um einige Thaler billiger als Host’s Gramina austriaca zu stehn gekommen; sa ist nach funfzehn Jahren die jährliche allmähliche Ausgabe von-20. Thalern (oder wenn man es zu machen weils, von 25, Gulden) längst für ein Werk vergessen, dafs, nach Eifer und Wunsch seines Autors, diesen Zeit- ‘raum überleben, ja, wie er kühnlich hofft, sei. nen Werth für die Wissenschaft in Zukunft erst recht bethätigen soll. *) St, Petersburg im December 1828, D. Trinius. (Adr. im Jusupofschen Hause an der Abuchofschen Brücke.) *) Es war uns sehr angenehm, noch 'mit dem Schlufse des Jahres diese so eben erhaltene Berichtigung einer frü- hern Note in diesen Blätern bekanrit ınachen zu kön« nen und ‚zugleich den erfreulichen Fortgang eines so schwierig durchzuführenden und dennoch so große Er- wartungen erregenden Unternehmens zu erfahren. Wir finden das vor uns liegende Exemplar des, ısten Heftes der Species graminum hinter ähnlichen Arbeiten nicht so bedeutend zurücksiehend, und können daher das Ur- : iheil des frühern Referenten in der Flora nur in so weit unterschreiben, als derselbe den Mangel an schar- .fer"Umgränzung der Abbildungen im Allgemeinen der Anwendung des Steindruckes zuschreibt (wobei solche nie völlig zu erlangen ist) und den Steinschnitt für vor- züglicher erklärt; letzterer aber ist auch fast doppelt: so theuer.. Wir werden übrigens nicht ermangeln, die fernern Hefte, sobala sie uns zu Gesichte kommen, in den botanisehen .Literaturblättern ausführlich anzuzei- gen und zu würdigen. .E. 168 ÜL Correspondenz Zur grofsen Freude, auch unserer Gesellschaft, findet jetzt die Botanik in unserer Stadt wieder mehr Freunde als sonst, Nicht allein, dafs mehrere junge Leute sich an unsern würdigen Waiz anschlies. sen’und von ihm lernen, sondern auch giebt es mehrere Bürger dieser Stadt, die in kleinern oder größsern Gewächshäusern an ihren Wohnungen eine Menge exotischer schönblühender Gewächse selbst ziehen. Die schönen Arten der Erica pran- gen an mehrern Fenstern, eben so die schönen Arten Begonia, Rhododendron (von dem kürzlich catesbyanum ganz herrlich blühte), Cacius u. dgl. Die Hortensien und Lobelien sind fast ganz aus der Mode gekommen, da sie zu gemein worden waren. Es ist diefs nicht allein ein Zeichen einer lobenswerthen Richtung des Geistes, sondern auch des zunehmenden Gesckmacks. Unsere Flor hat wohl auch einiges nicht ganz uninteressante, wOr« unter vielleicht Trapa, Hottonia, mehrere Arten von Potamogeton, Trientalis, Pyrola in m. Arten u. dgl. gehören mögen, sie scheint mir aber im Ganzen doch nicht erstaunlich reich zu seyn, wenn man sie nicht bis in die Gegend von Jena ausdeh- nen will. Indessen ist alles sehr üppig, was wir dem ausgezeichnet guten Boden zu verdanken ha- ‚ben. Wüfste ich dafs eine gesammelte Flor hie- siger Gegend Ihrer Gesellschaft interessant wäre so hoffte ich Gelegenheit zu finden, Ihnen damit dienen zu können, Altenburg, G. F; ‚W inkler. zur Flora oder Ergänzungsblätter , | “ ‚ botanischen Zeitung 1828. | Zweiter Band. Deutsche Literatum dJoannes Hedwig, Med. Doct. ac Prof. Botan. in Acad. Lips. etc, Species musceorum frondosorum descriptae et tabulis aeneis coloratisillustratae,. Opus posthumum. Supplementum secundum seripftum a Friderico Schwägrichen, Med, Phil. et Chir. Doct. Histor. natur. et Botan. Proß, et facult, med. Assess, in Acad. Lips. etc. Läp- siae, sumtu Joannis Ambrosii Barth. 4 Vol. I. Seetio posterior. p- 867 — 179. Tab CXXVIl— CL. 1824. — Vol il. Sectio prior. pag- 1 79 » "Tab. CLI — CRXXV. 1825° — Sectio secunda ps’ 8ı — 210, Tab. CLXXVI — CC. 1837. De Verfasser fährt in diesem wahrhaft klassischen Werke, dessen innere Einrichtung hiulänglich be- , kannt ist, fort, die neuen Entdeckungen im Gebiete der Mooskunde zu den Werken Hedwigs nachzu-, iragen. Treue Naturbeobachtung, tiefer, gründlichen, Scharfblick und nüchterneBeurtheilungsgabe treten uns ‚allenthalben in diesen Supplementen entgegen, über-, all weht — um mit Einem \Vorte Alles zu sagen —, .Hedwig's Geist, an dessen unsterblichen Namen, Erplazungsbl, Nro, L 1 2 der von Schwägrichen längst unzerirennlich ge knüpft iste Wir erfüllen daher mit Freuden den Wunsch der Redaction , ‚einen kurzen Bericht über die seit der letzen Recension der ersten Abthei, lung des ersten Bandes (in Flora 1825. B. a. Ergän-' zngsblit. p- ı- etc.) erschienenen Fortsetzungen die” _ ses Werkes niederzulegen, müssen aber unsere Le- ser bitten, in dem Nachsthehenden weniger eine ausführliche Kritik, als eine Erzählung dessen, was wir aus dem Buche gelernt haben, und welche An- sichten und Ideen dasselbe in uns erregt und zurück- _ gelassen hat, zu erwarten, Die 1834 erschienene zweite Abtheilung des ersten Bandes des zweiten Supplementes von Tab. CXXVI — CL. beginnt mit Foitia hyperborea, ei-. ner sehr ausgezeichneten Species, die von Sabine auf der Melville Insel gesammelt und von. Grerille und Arnott zuerst beschrieben wurde. Sie charac- terisirt sich vorzüglich durch die breit eyfürmigen, - kurz zugespitzten Blätter, so wie durch die mit.&. vorspringenden Längsrippen versehene Kapsel. - Die Angabe Greville’s und Arnott's, dafs die Samen dieses Mooses gelappt seyen, wird von dem Verk als optische Täuschung nachgewiesen, — Bruchia. Diese neue Gattung aus der Familie der Phascoiden, die an einen jedem Moosforscher befreundeten Namen . erinnert, wird folgendermafsen eharacterisirt: Cap- sula clausa; apophysi instructa. Flores masculi ter- minales , gemmiformes. Calyptra subulafo-campant- . ’ | 3 lata , basi multiida. Die: eihzige Species, D. vor gesiaca, wurde von Mugeotund Nestler auf mit Kuhmist beworfenen Boden am schneeigen Abhange des Berges Hohneck in den Vogesen entdeckt, und in ihren Stirp. crypt, als Foilia vogesiaca ausgege- ben, späterhio aber von ihnen als eine eigne Gat- tung erkannt, und diese dem Andenken des Hrn. Apo-» iheker Bruch inZweibrücken gewidmet. Sie bildet ein herrliches Miitelglied zwischen Phascum und Foi- tia; ersterem schliefst sie sich im Habitus und der Ge- stalt des Scheidchens, letzerem aber in derder Blü- ihen an, von beiden aber weicht sie durch die Hau- be und die apophysirte Kapsel ab. ‚ Vebrigers dürfte ‚auch das Phascum flexuosum. Miühlenb. mit vieler Wahrscheinlichkeit zu dieser Gattung gezogen wer- den. — Glyphocarpa. Ebenfalls eine neue, von dem scharfsichtigen Robert Brown zuerst errich- tete, dann von Hooker bestritiene und mit Gym. nostomum vereinigte, bier aber wieder in ihre an- gebohraen Rechte eingesetzte Gattung. Ihr wesent- licher Character: ‚ Peristomium nullum, Flos mas- eulus terminalis, capituliformis. Gapsula subglobosa striala, deutet darauf hin, dafs sie in der Familie der Bartramioideen die nämliche Stufe bezeichne, . welche Gymnostomum bei den Weissien oder Schis. ‚dium bei den Grimmien einnimmt. Sie erhält als Species ı) G. guadraia (Bartramia und Gymnastox num quadratum Hook.) und 3) G, eapensis.mit den "Syaonymen Gymnostemum capenseH 0 oksund. Bar Bi r 4 'tramia sericea Hornsch. Beide sich sehr nahe ver "wandte Species sind Bewohner der südlichen Küste | ‘von Africa, und werden bier vortrefllich beschrie- ben und abgebildet. Die gezähnte, weifse, ringför« ‚mige Membran am Rande der Kapselmündung, die "Hooker’n aufdie Vermuthung führte, dafs im jün- gern Zustande queer über die ganze Mündung eine ‘Membran gegangen wäre, und die der Verf. hier als eine Fortsetzung der innern Kapselhaut, wodurch, "diese an die Äufsere angeheftet werde, betrachtet, scheint ‘uns nichts anders als ein Rückbleibsel des Säulchens zu seyn, das nach der Analogie mehrerer anderer naktmündigen Moose in der Jugend die ganze Kapselmündung verschliefst, und erst beim Vertrocknen der Kapsel sich unregelmäfsig vom. 'Rande’losreifst, und in den Grund derselben hinab- sinkt. — Calymperes. ‘Der Verf. bemerkt, dafs er trotz Hooker’s Bemerkungen seinen früher von dieser Gattung 'entworfenen Character nicht verän- dern könne. Aber wir können nicht umhin, voll- kommen Hooker'n beyzupflichten, wenn er die „Flo res maseuli phyllogeni“ die Schwägrichen dieser Gattung beilegt, für ein anderes Gebilde hält; wir betrachten dieses aber eben so wenig, wie die vom Hooker damit verglichene, sogenannte Conferua ‘Orthotrichi als eine parasifische Pflanze, sondern er blicken in ihm vielmehr die erste Anlage zu Wür- keln ,' die bei günstigen Verhältnissen in den Boden driögt, sich ehr in, die Länge dehnt, und'nun erst 5 die wahre Gestalt und Function der. Wurzelzasern annimmt. Die hier beschriebene neue Species, C moluccense, scheint uns von C. Palisoti et Afzelii nicht wesentlich verschieden. — Peirodontium. Die- se neue Gattung, welche für Tetraphis ovata, repan- da und Brawniana errichtet wird, erhält folgenden Character: Peristomium simplex; dentibus 4 frian- gularibus. Flores dioeci, gemmiformes, Calyptra ‚plicata. Die Gründe, warum wir weder diese Gat- tung, noch die T. ovata als eigne Species gelten lassen können, haben wir bereits an einem andern Orte (Florr 1837. B. II. Beil. ı. p.. 40.) auseinander- geselät, worauf wir hier verweisen. Hier wollen wir nur noch die Bemerkung anfügen, dafs "weder bei der einen noch der andern dieser Tetraphis-Ar- ten die Blüthen wahrhaft zweihäusig sind, denn die ‚Stämmchen, an deren Gipfel sie bey T. pellucida sitzen, enispringen aus den fructificirenden, und ebenso hängen die männlichen Knospen von T. Brow. niana und T. repanda am Grunde mit den fruchtra- genden Stämmehen zusammen, — Splachnum octoble. ‚pharum. Dies ist eine sehr merkwürdige Species, wel- che Brow.nanden Stämmen abgestorbener Bäume auf “der Insel Van Diemen entdeckte, und die von allen übrigen Splachnen durch 8 einfache, nicht. deutlich gerippte Zähne abweicht, demohnerachtet aber auch kein Orthodon ist, da sie in der Gestalt der Haube mit den Splachnen übereinkommt. — Conostomum aus trale Swartz. Hiermit wird Bariramia pentastich@ 6 "‚Brid. und Bartramia Menziesü Turn, et Hook. ver. "bunden. — Syrrhopodon. Peristomium simplex, "breve, dentibus ı6 intus adnatis, conniventibus. Fio- . "res masculi foliigeni, raro axillares, Calypira laevis "subcampanulata, latere fissa, quibusdam longa. Ei- "ne sehr natürliche Gatlung, auf die wir weiter un- ten wieder zurückkommen werden, Die hier aufge- "zählten Species sind folgende: 1), Gardneri;' hier wird bemerkt, dafs Hooker's Calymperes Gard- 'neri- wahrscheinlich ein Gemisch von Pflanzen dieser :Species und von 8. Tayloriist, 2) S. albovaginatus. 3) S, ciliatus mit dem Synonym Heissia ciliaia “Hook. 4) 8. Taylori, 5) S. involutus und 6) % "incompletus. — Die darauf folgende Sichtung der "von Hooker und andern unter Leucodon ‚zusam- 'mengeworfener Pflanzen ist um so interessanter, da die unvollständigen englischen Abbildungen und die noch. oberflächlicheren Beschreibungen derselben, darüber kein klares Licht zu geben vermochten, "Das Ergebnifs der Untersuchungen des Verf. ist nun. "folgendes: beucodon. Peristomium simplex, mem- branaceum: dentibus ı6 perforatis, basi connalis: "Flores axillares gemmiformes. Hiezu kommen .aufset ‚ L, seiuriodes uad L. morensis auch L. tomentosus: ' ‘Hook, und L. lagurus Hook.; beide letzere sind hier äbgebildet, 2) Sclerodontium: Peristomium simplen, eoriaceum dentibus ı6 pertusis, basi’ab invicem di« 'Stinetid, Flores gemmiformes axillares Nur eine Species: 8, pallidum (Leucodon pallidus Hook.) 7 3) Dienemum. Peristomium simplex, coriaceum, dentibus ı6 rigidis; basi connatis, bipartitis. Flores gemmiformes, axillares. Calyptra eampanulata. ' Da- zu kommen Leucodon calycinus Hook, und L. rugo- sus Hook., ersterer ist abgehildet. 4) Astrodontium, Peristomium spongiosum , albidum, duplex: exter- | num dentibus madore reflexis. Flores dioeci, gem- miformes!, axillares. Hieher gehört Leucodon cana. riensis Schwägr, von. welchem Hedwigia Schmidtii ein Synonym ist. — Brachymenium Hook. Eine neue Galtung aus der Familie der Bryoideen, die sich vorzüglich dadurch auszeichnet, dafs das innere Peristom ursprünglich aus einer am Grunde freien, oben aber an diei innere Seite der äußsern Zähne an- gewachsenen, und diese dadurch zu einen Kegel ver- einigenden Membran besteht, die aber durch die Neigung der Zähne sich aufzurichten und zurückzu- ‚rollen, an ihrem obern Theile zerreisst, und nun nichts als einige Fältchen, die den gekielten zwei- schenkeligen Zähnen mancher Leskeen ähneln, zurück- lässt, Sie tritt daher am nächsten zu der Gatiung 'Ptychostomum, die jedoch darin abweicht, dafs .es hier nie zu einer Trennung der äufsern Zähne von der sie verbindenden Haut kommt, sondern letzere "immer i in einzelnen Stücken an der ersten hängen bleibt, Die zwei bis jetzt bekannfen Brachymenien, B. nepalense und B. bryoides, besitzen breite, ge- spitzte und gerandete Blätter, und eine aufrechte Kapsel; ihre Heimath sind die Wäldervon Nepal — "8 Nicht minder merkwürdig ist die nun folgende Gats tung Leptotheca mit dem Character: Peristomium . duplex, ı6 dentatum, endostomum tenerrimum: in« ternum inter dentes ceiliis cuspidiformibus hrevissi- mis. KFlos terminalis hermaphroditus, und ihrer Species L. Gaudichaudi aus Neu Wales. Der ganze Habitus, der Bau des Blattzellennetzes und der Zäh« . ne scheinen darauf binzudeuten, dafs sie mit Paly- della und Meesia eine eigene Familie bilden müsse Zygoden Hook, (Amphidium Nees.) Diese von Or- tlotriehum nur dureh die halbirte Haube verschiedene’ Gattung wird mit ihren beiden schon früher durch die Engländer'bekanntgewordenen Species, 2, c0RO ides und Z obfusifolius in vollständigen Abbildun- gen nachgetragen. — Ihr schliesst sich eine anders, noch merkwürdigere Gattung — Codonoblepharum _ an, deren Character folgendermafsen festgesetzt wird: Peristomium duplex: dentibus ı6. extefnis per paria- approximatis, reflexis, internis arcuatis, erectis, api- ce conniventibüs. Flores dioeci, terminales, capiiy- | liformes. Calyptra dimidiata- Die einzige Species © Menziesii wächst in Neuseeland an der Rinde der. Bäume: — Orthotrichum ‚americanum und O. Hut- chinsiae. Dafs die erstere hier abgebildete,Pflanze das wahre O Hutchinsiae Hook., das letzere aber eine ganz neue, bisher nach nicht bekannte Species sey, haben wir bereits an einem andern Orte (El. 1837. B. 2. Beil. 1. p. 4a. ) ausgesprochen, bier wol- len wir nur, mit der wie derholten Erinnerung daran & den Wunsch verbinden, dafs für letzere der Name O. Schwägrichenii gewählt werden möge. — Ma- cromitrium longipes (Orthotrichum longipes.Hook,). Der Verf. bemerkt hiebey, dafs es ihm endlich. ge- lungen sey, die männlichen Blüthen von Macromi- trium bey dieser Species zu entdecken. Sie finden sich nämlich an deın Gipfel eines verdünnten Aecst- chens, und sind ohnerachtet der grofsen weiblichen Blüthen nur-sehr klein. In der Einfügung kommen sie ganz mit den weiblichen überein. — Schlothei- mia rugifolia. (Ortotrichum rugifolium Hook.). aus Brasilien von Ghamisso eingesandt. — Leskea eri- coides Hook. Eine sehr merkwürdige Species, ‘die in ihrem ganzen Habitus an Leucodon erinnert, und nur durch das Peristom davon abweicht. — Neckera abietina Hook. Die mützenförmige Haube und die am Grunde durch eine Haut verbundenen Zähne des innern Peristoms bringen diese Species zu der von Pa- lisot de Beauvois errichteten, und von uns (Vergl. a a, O. p. 81.) mit verbesserten Characteren wie- derhergestellten Gattung ‚Pilotrichum. — Dagegen ist die darauf folgende Neckera flavescens Hook. Bnsern an demselben Orte ‚mitgetheilten Grundsätzen zufolge ein Haptymenium,. — Hypnum Blando- wii Weh. et Mahr. — Hypnum conferva, Wa- zum ist der ältere Name H, confervoides Brid. nicht heibehalten ?— Aypnum lanifolium (Leskea lanj« folia Hook. ) die kurzen, kaum die halbe Länge der Zähne erreichenden Wimpern, die auch bei, ei- jo . nigen Leskeen zuweilen vorkommen, und daher mehr als abnorme Bildung zu betrachten seyn dürf- ten, lassen uns vermuthen, dafs Hooker’s Bestim. mung dieser Pflanze als eine Leskea dennoch die richtigere sey. Bei den ächten Hypnen sind diese "Wimpern immer mit den Zähnen von gleicher Län- 22 und daher auch unter sich gleich. Hypnum re- flexum, Stark. — Hypnum tenellum Dicks. Die- ser Name wird als der ältere für H. algirianum wie- der hergestelle — Hypnum stellatum Schreb. — ‚M.’fragile Brig. H, faleatum Brid. — H. rep- üleBrid. — reeurvans Rich. — Die Gattung Spi« ridens Nees ab Esenb. mit dem verbesserten Cha- zacter: Peristomium duplex, dentibus 16: lanceolator linearibus: externis apice tontilibus: internis mem- brana basilari- connexis quibusdam apice conjundtis, Flores axilläres, ‘und ihre Species $, Reinwardii ist unsern Lesern bereits aus der Act. acad. Vol. XT., 30 wie aus der Anzeige derselben in Fl. 1824. p-401. be E kannt Die am ersteren Orte geäusserte Vermuthung, ‚dafs des’Vert. Bartramia gigantea mit diesem Moose 'einerlei sey, wird hier für unrichtig erklärt. —P oly- . trichum gracile Menzies. (P. longisetum Swartz. I. Lyellia, Der: Verf, sucht zu beweisen; dafs die » horizontale Membran, welche. die Kapselmündung bei dieser merkwürdigen Moosgattung schliesst, nichts‘ anders als eine Fortsetzung der äussern Kap- selwänd sey, indem sie die nämliche lederartige ‘Beschaffenheit besitze wie diese, und dafs .sie. sich IL “von dem Peristom der übrigen Polytrichoideen nur dadurch unterscheide, dafs sie nichf in Zähne ge- spalten sey. Dieses horizontale, ungespaltene Perl stom sey in der Mitte in ein ziemlich ‚weites Loch ausgeschnitten, welches, nach Art der übrigen Polytrichen durch eine dunkler gefärbte Membran, oder ein sogenanntes Epiphragma geschlofsen wäre Letzeres hänge, je leichter es sich aus dem Centrum ‚der scheibenfürmigen Membran loszuschaffen vermö- ge, um so fester mit der Spitze des Säulchens zu= sammen, so dafs es, einmal aus der Verbindung mit dem peristomähnlichen Gebilde gebracht, ‚nicht ab» fällt, wie das Epiphragma der übrigen Polytrichen, sondern‘ mit dem Säulchen verwachsen bleibt, und bei eintretender Trocknifs zugleich mit dieser in den Grund der Kapsel hinabtritt, und dadurch den $a- nen einen Ausweg eröffaet, beim Zutritt von hin länglicher Feuchtigkeit aber sich wieder zugleich mit dem Säulchen emporhebt, und nun das Loch, dessen Raum es vorher schon ausfüllte, aufs ‚neue verschliefst. Ebenso zeigt der’Verf. bei der darauf folgenden Dawsonia, dafs das Peristom dieser merk«- würdigen Moosgattung nicht auf den Rand der Kap« selmündung, sondern auf eine ringförmige Anschwel« « Jung der innerna Wand unterhalb dem Kapselmunde aufgesetzt sey, und dafs sich auch an der Columells ‚ eine ähnliche ringförmige Anschwellung naöhweisem lafse, die bei letzerer aus 'einer doppelten Zellen- ‚schichte bestehe, die, am Grunde verwachsen , bald 12 auseinander trefen, und von denen dann die in- : nere sich in pfriemige, kaum sichtbare Zähnchen, die äufsere aber in eine zahllose Menge linienförmi- ger Haare sich auflüse. Dafs diese Fortsätze, sa wie ‚ die ihnen ganz gleichkommenden der äufsern Kap- selwand, wirklich nichts anders als blofse Haare sind, beweist der Verf, damit, dafs sie am Grunde flach sind, sich dann rinnenförmig zusammenlegen, und endlich mit den Rändern ganz in einen walazi- ‚gen Kanal verwachsen. Innerhalb dieser Gebilde | ‚erhebt sich nun das Säulchen, in’der Jugend kegel- förmig sich zuspitzend, im Alter fadenförmig bis in ‚den Deckel, woselbst es noch eine knotenförmige Änschwellung. bildet, und, danq ganz in demselben verschwindet. Diese Fortsetzung des Säulchens be- trachtet der Verf. als ein Analogon des Epiphragma., ‚Auch ‚machen ihm einige unregelmälsige Fetzcheg. an demselben wahrscheinlich, dafs in der Jugend ‚zwischen ihm und der innern Kapselwand, die wie- der dicht mit der äufsern verwachsen ist, ein. Zu - Sammenhang Statt finde. Aus allen diesen. Beobach- Zungen ergeben sich nun noch. dem Verf. für die gesammte Familie der Polytrichoiden folgende ver- gleichende Resultate: ı) Die Zähne des. Peristoms, ‚welche hei Polytrichum aus mehreren Reihen schma- der Zellen bestehen, gehen bey Dewsonia in sehr . Jange,. ‚linienförmige Abschaitte über, und. verwach- = sen bei Lyellia in eine lederurtige, duschstöchene. i S£heibe. 2) Die Spitze der Innnerhaut wird bei Por. 15 Iytrichum von einem kaum merklichen, dunkler ge färbtem Bande begrenzt, dieser Rand wird dicker und breiter bey Lyellia ‚oder richtet sich auf und: spaltet sich in Fetzen bei Dawsonia, . 3) Das Epi- phragma ist eine sehr zarte und flache Membran, welche bei Polytrichum die Spitzen der Zähne des Peristoms sammelt, bei P, laevigatum sich bereits 'aus der Mitte in ein kleines und stumpfes Stachelspitz- chen fortsetzt, bei Dawsonia aber in einen langen, fadenfürmigen, an der Spitze mit einem dunkelbrau- nen Knoten begränzten Fortsatz ausdehnt, während es bei Lyellia eine die Oeffnung des Peristoms aus- füllende, braune, lederärtige Scheibe bildet. 4) Die- ses Epiphragma ist bei Polytrichum. an die Zähne :des Peristoms, bei Lyelli@ an die Spitze der Colu- 'mella, und bei Dawsonta an die Spitze des Deckels angewach3en. 5) Das Ausfallen der Samen wird bei Polytrichum durch das Abfallen des Epiphragma, bei Lyellia durch das Abwärtsziehen desselben, und bei Dawsonia durch das Emporreifsen defselben, ver- mittelst des Deckels herbeigeführt, — So: schurfsin- nig auch diese Bemerkungen sind, so vermögen wir doch nicht, uns der theoretischen Seite derselben 'anzuschliefsen, da wir durch Bruch’s genaue Be- obachtungen, deren Augenzeuge zu seyn wir'das ‘ Glück hatten, belehrt worden:sind, ‘dafs jenes so- genannte Epiphragma der Polytrichen keineswegs . in’ eigner,- für sich bestehender Theil der Mooskap= ‚sel, wie. zuan :bisher glaubte, sondern. aux: das: nack dem Zusammenschwinden und Abfallen des unter Theiles zurückbleibende , obere Ende des Säulchens st. In der jungen, noch mit dem Deckel versehe- inen Polytrichumskapsel bildet dieses nämlich eiven “ runzlichen, soliden Cylinder, der den ganzen Kap- selmund ausfällt, sich daselbst kopfförmig wöülbt und zugleich mit den Äufserst kleinen Zähnen die geringe Wölbung des Deckels ausfüllt. Sobald die- ser.abgeworfen ist, schwindet das Säulchen;, wie, hei allen. andern. Moosen zusammen, und fällt in den. Grund: der Kapsel hinab, dieses erfolgt hier aber nur theilweise, indem das obere Ende mecha- nisch von den einwärts gerichteten, knorpeligen und daher unbeweglichen Zähnchen festgehalten wird, dafs nur der untere mit letzeren nicht in Berührung stehende Theil loszureifsen und in den Grund “der Kapsel zu sinken vermag, während der obere nun- mehr zu einer dünnen Scheibe, dem sogenannten Epiphragma, vertrocknet, und als solches erst dann. abfällt, weon es durch anhaltende Feuchtigkeit gänz-. lich. aufgelöst'ist. Den nämlichen Bau des Deckels, so wie:des Säulchens finden wir auch bei Lyellia, da aber hier die Kapselwand sich nicht in. nach if-\ nen gerichtete Zähne spaltet, sondern vielmehr mit dem scheibenförmigen Ende ‘des Säulchens in hori- zontaler Linie steht, so findet letzeres in. seiner durch abwechselnde Trockne und Feuchtigkeit be= Bu; - Wingten. Verkürzung oder Verlängerung keinen Wi-' derstand, und es kommt daher. auch:nicht zur Tren- ı8 nung in einem: zu Boden fallenden und einem, oben an der Mündung hängenbleibenden Theil. Bei Dam. sonia dagegen verstattet der inwendig hohle Deckel dieses Mooses sowohl den die Stelle des Peristoms. vertretenden Haaren, als auch dem Ende des Säul. chens, sich gleichmässig in demselben auszubreiten, letzteres bildet daher, wie bey den meisten, wo. nicht allen hohldeckeligen Moosen, oben ein Köpf chen, das mit dem Zeilgewölbe des Deckels zusam« menfliefst und verwächst, und deswegen auch zu» gleich mit diesem abfällt. Wie nun bei diesen Um“ ständen die Entleerung der ‚Samen erfolgt, erhellt: aus dem Gesagten von selbst, so wie überhaupt alle ‚ Erscheinungen, die uns die Polytrichen darbieten, auf diese Art weit einfacher und genügender erklärt, werden. Uebrigens möchten wir die Dawsonia weit lieber in die Familie der Buxbaumien bringen, denn : die Äufsere Form der Kapsel, des Säulchens, des Deckels, so wie der Mündungsbesatzung steht mit den der Polytrichen in eben so grofsem Mifsverhält- nifs, als sie auf der andern Seite an Buxbaumia, besonders B. aphylla erinnern, Damit schliesst sich diese Abtheilung und mit ihr .der erste Band des aten Supplementes, Die er. ' ste Hälfte des zweiten Bandes erschien im, Jahre 1826; sie geht von Tab. CGLI — LLXXV. und fängt, mit einer schätzbaren Darstellung mehrerer Polytri« chen an. In der Einleitung zu dieser Gattung sagt der Verf, dafs die Blätter meistens mit vielen Fal- v 15 :* ten oder Lamellen besetzt sind, die aus dem Near .ven entspringen, und mit demselben parallel und‘ von gleicher Länge sind; eine Beobachtung, die wir dahin berichtigen müssen, dafs sich ein solches Ent» springen von Lamellen aus einem wahren Nerven nur bei den Catharinäen nachweisen lasse, wäh« rend bei den übrigen, wahren Polytrichen kein ei« gentlicher Blattaerve, sondern statt defsen ein breis . ter, duakler, aus dichtergedrängten Zellen bestehen der; Streifen vorhanden ist, der gleich der ganzen _ ‚übrigen Fläche des Blattes mit solchen Lamellen ‚bekleidet ist, die sich leicht mit einem Mefserchen wegschaben, und dann den Bau der eigentlichen: Blattfläche seben lassen. Ferner bemerkt der Verf, dafs das Säulchen in der Regel aus ebensoviel fiU-7 . gelförmigen Falten bestehe, als die Kapsel Ecken . zeige, und dafs selbst da, wo die Kapsel stielrund ist (bei den Bridel'schen Pogonaten), diese Fal- ten (an der Zahl 4 — 6) da seyen, Diese Falten gehen nach dem Verf: von der Mittelachse der Kap- sel, aus der das Sporangidium entspriegt, aus, leiz« teres schlägt sich nämlich an der Spitze der Achse _ zurück, und bildet diese Falten oder das gefältele Säulchen, am Grunde aber steigt. es wieder in die, - Höhe, und: bildet die äufsere Wand des Samensa- 6kes, der an der Spitze an die Kapselmündung an“ geheftet ist,; — auf gleiche Weise werden auch die innern Theile der Kapsel bei den übrigen Mooseny nur weniger ‘deutlich , gebildet. Diese Ansicht über den | . 17 den Ursprung des Säulchens können wir uns indes- sen nicht aneignen, denn verfolgen wir den Lauf des Fruchtstiels da, wo dieser sich in die Kapsel erweitert, so schen wir zuerst die äufsere Schichte- “ deiselben sich in die Apophysis und die äufsere Kap- selwand erweitern, dann weiter oben die zweite Schichte zuerst zum Spörangidium sich entfallen, und durch dieses nun den innersten Strang des Frucht» stiels als Säulchen in den Deckel fortlaufen. Die Mooskapsel mit ihrer äufseren Wand, dem Spo- raugidium und dem Säulchen ist daher nichts anders, ‚als der auf verschiednen Stufen in seine.Schichten enthüllte, upd mit dieser Entfaltung die. Function. der Frucht übernebmende Fruchtstiel. —'Mit Recht verwirft der Verf. auch die Annahme der Engläd- der, dafs die haarige Mütze von Polyirichum aus einer doppelten Haut bestehe, indem jene Haare un- ter sich nicht zusammenhängen,. und die Membran, auf welcher sie wachsen, sich nicht spaltet; wir möchten auch noch hinzufügen, weil die Griffel ganz nakt sind, und diese Haare erst später aus der eigentlichen Calyptra herauswachsen. — Folgende Species werden nunmehr abgebildet und. beschrieben: ı) Polytrichum dendroides, Eine rie- senmäfsike auf der Magellanischen Meeresenge und in Neuseeland heimische Species, deren Früchte jedoch bis jetzt noch nicht entdeckt sind, — 2) P. elatum. \ 2 Pal, Beauv, Sehr nahe verwandt mit. yuccaejolium, ‚60 dafs selbst die gegenwärtige Beschreibung: und Rigänzungesbl, Nro, IL. 2 18 Abbildung uns noch zweifelhaft lafsen, ob sie wirk- lich mit Recht davon getrennt werden darf — 3) P. longisetum Hook. (nicht zu verwechseln mit P. Ion- 'gisetum Swartz, welches Synonym ist mit P. gracile Menz.) zeichnet sich vor allen andern Poly- trichen durch den Mangel der Apophysis bei einer _ wahrhaft viereckigen Kapsel aus, und bildet sonach - “den schönsten Uebergang von den wahren Polyfri- chen zu den Röhlingischen Pogonaten. — 4) P. apprefsum Schwägr., das nicht mit Bridel's Pflanze gleichen Namens verwechselt werden darf, und von letzerem in der Bryol. univ. P. antillarum genannt wird, hat zwar in den fast horizontal abstehenden Blättera und dem langen kegelförmigen Deckel et- was Eigenthümliches, scheint uns aber demohner« achtet nicht hinreichend verschieden von P: juniperi- num. — 5) P. piliferum Schreb. Hier haben wir zu bemerken, dafs wir die ‚, Paraphyses Horis mas- euli Piliformi clavatae,, apice compreisae“ keines- wegs als solche gelten lafsen können; sie scheinen ., uns vielmehr die in der Form etwas veränderten, den Antheren zunächst stehenden Hüllbläiter zu seyn indem die wahren Paraphysen, die sich zügleich ne- ben diesen vorfinden, und der Verf, übersehen zu, haben scheint, die nämliche fadenförmige Gestalt, wie die hier auch dargestelten in der weiblichen Blüthe besitzen. Uebrigens stimmen wir dem Verf. vollkommen bei, wenn er P. Hoppüi Hornsch. nur, als eine gröfsere Alpenform dieser Pflanze betrach- | a | ig tet. — 6) P. hyperboreum R, Brown, ist zunächst mit dem vorhergehenden verwandt, aber durch den. verlängerten, und an der Spitze büschlig - ästigen. j Stengel verschieden. — 7) P. remotifolium Pal, Beauv. das durch den schmächtigeren Habitus, so . wie die entfetnter gestellten, am Grunde stärker um« scheidenden Blätter von P. commune etwas ab- weicht, möchten weitere Nachforschungen viel- leicht doch nur als Varietät von diesem herausstel- len. — 8) P. microstomum Rob, Brown steht dem P. urnigerum am nächsten, unterscheidet sich aber durch, den in allen Theilen gröfsera Habitus, die, doppelte Zahl der Zähne, und die ungleiche, oft ge- krümmte oder überhängende Kapsel. — g)P. denta- tum Menz. ist gleichfalls mit Pol, urnigerum ver- wandt, aber vorzüglich durch die langen, groben Sägezähne der Blätter davon verschieden. — ı0) P, subulatum Menz. möchte vielleicht kaum von P. aluides zu trennen seyn; denn derin allen Theiten kleinere, zärtere Habitus kann vom Standorte her- ‚rühren, die Haube, die hier pfriemig, dort kegelig seyn soll,. zeigt diese Gestalt, wie aus der Abbil- ‚ dung hervorgeht, doch nur im jugendlichen, noch nicht ausgebildetem Zustande der Kapsel, wie diefs auch bei allen übrigen ‚Polyfrichen der Fall ist, und die Gestalt des Deckels, der hier lang uad kegelför- mig angegeben wird, liefert in der Regel so unbe- ständige Merkmale, dafs diefe kaum jemals für den ‚ Specifischen' Character den Aufschlag geben können. 50 11) BP, pensilvanicum ist eine ausgezeichnete, schon, Hedwig bekannte Species, die aber wie Bridel bemerkt, schon vor diesem von Palisot de Beau- vois als P, drevicaule aufgestellt wurde, und da- her diesen, auch pafsenderen Namen hätte behal- ten sollen. — ı2) P. brachyphyllum Rich, ähnelt zwar im äufsern Ansehen kleineren Exemplaren von P. aloides, unterscheidet sich aber von diesem, so wie von allen wahren Polytrichen durch das glatte (nicht gefaltete) Sporangidium und Säulchen — 13) P, tenuirostre Hook., . defsen Haube von dem u Verf. nunmehr auch entdeckt wurde, bereichert, ®vic schon Hooker aus dem übrigen Habitus ver- muthete, die Ehrhartische Gattung Cathari- nez mit einer sehr schünen Species. — 14) P, lae- vigatum Wahlenb. ist gleichfalls der Haube und dem :Blattnerven zufolge eine Caiharinea, Das von dem Verf. erwähnte, mit einem Mittelstielchen verschene Epiphragma, scheint unsrer oben vorge tragenen Ansicht zufolge in dem langgeschnäbelten. Deckelchen seinen Grund zu haben; in den Streifen der langen Zähne können wir aber kaum die An- deutung zu den schmalen Fortsätzen bei Dawsonia erblicken, denn lertere scheinen uns nichts weni- ger, als blofs in Haare zerschlitzte Zähne zu seyn,. wenn wir auch zur Zeit keine andere Ansicht da- rüber aufzustellen vermögen. Uns ist vielmehr da” bei eingefallen, ob das unregelmäfsige Peristom; das aus *iner in mehrere ungleich lange und. un- ! v I r 'gleichweit entfernte Abschnitte gespaltenen Haut be- steht, für die Familie der Polytrichoideen nicht ohn- gefähr die näwliche Bildungsstufe bezeichne, auf welcher Bridel’s Gattung Plaubelia bey der Ab- theilung der Trichostomoideen steht ? — nn Mnium giganteum Hook. aus Nepaul, das dieser Reihe der Polytrichen folgt, scheint uns zur. eine in allen Theilen gröfsere Varietät von Bryum roseum ‚Schreb, (Moium roseum Hedw.) zu seyn. — Mnium umbraculum Hook. dürfte wegen der nahen Ver- wandischaft mit dem vorhergehenden, so wie dem aus Raulen bestehendem Zellennetze der Blätter und den fadenförmigen. (nicht wie bei Mnium. keulförmigen) Päraphysen, ‚gleich den vorhergehenden, der Gattung Bryum angereiht werden. — Mnium heterophyl- lum Hook aus Nepal scheint uns viel zu wenig triltige Charsctere darzubieten, als dafs es mit Becht von Mn, serratum getrennt werden dürfte, und. eben so wenig möchte ein längerer Stengel, wie ihn das darauffolgende M. Iycopodioides Hook, Beigt, hinreichen, auch dieses davon als eigne Spe= cies zu sondern. Auf den ersten Blick müchte man wohl in dem Bau des Blattzellennetzes einigen Un- terschied bemerken, dieser kann aber auch von ver- schiednen Alterszuständen des Blattes herrühren. Der Deckel, der dort convex, hier geschnäbelt erscheint, ist, wie wir schon oben ‚bemerkten, für die Cha-. racierisirung der Species von keinem Belang. — Bry- um Bartramia (warum nicht B. bartramioides Hook,) [ren SEN ATEL DT 22 gehört gewifs zu den interefsantesten Moosen, diein neueren Zeiten entdeckt wurden. Es liefert einen deutlichen Beweis, wie wenig der Bau des Peristoms für sich allein hinreiche, natürliche Gattungen zu bilden, und bestätigt, was schen Linne erkannte und“der geistreiche Agardh neuerdings in Anre- gung brachte, dafs bei einer wahrhaft natürlichen Anreihung der Pflanzen zuerst die in ihrem ganzen Habitus verwandten zusammengestellt, und dann erst nach dem Character sowohl der ganzen Fami- lie, als der einzelnen zu ihr gehörigen Gallungen gefragt werden mülse. Ist dieses aber einmal an- genommen, so werden wir auch gar keine Wider rede finden, weon wir Bridel’s Ansicht, dafs diese ' Pflanze in der Familie der Bartramioideen eine Gat« tung bilden: müfse, theilen.— Paludella squarrosa, " Der Verf. vergleicht diese Gattung mit Leskea; wir möchten sie aber, was den Bau des Peristoms an- betrifft, cher mit Pohlia zusammenhalten, von wel- cher sie sich aber aufser dem Bau des, Blattzellen» ‚ metze und dem ganzen Habitus, der sie mehr ‘den ° Mesien anschliefst, durch die zweihäusigen, schei- benförmigen, männlichen Blüthen und die keulför-. migen Paraphysen unterscheidet. — Bartramia ge ganten Hook., bekanntlich von Nees für Syno-, aym mit Spiridens Reinwardti gehalten, wird dureh die Darstellung fructificirender Exemplaren als hin- länglich verschieden nachgewiesen. — Hookeria 'Sm. Vater’ diesem ‚Namen begreilt der- Verk a nünmeRR . nn a 27 nach dem Vorbilde der, Enpländer, die Bridel’schen Pterigophylien, und nimmt daher auch, seine frü« here, unter diesem Namen aufgestellte Gattung, jetzt Taxloria Hook., wieder zurück, Dargestellt sind:.ı) FH. quadrifaria Smith. 2) H. Langsdorfi Hook. 3) H, acutifolia.Hook, 4) H, laete- virens Hook, und 5) H. radieulosa Hook.; alle ausländi- sche und ausgezeichnete Species. — Neckera com- posita Hedw. wird vorzüglich abgebildet, um die Identität der Neckera affinis Hook., mit ihr nach- zuweisen. Die mützenförmige Haube, und die am Grunde freien, durch keine vortretende Membran verbundnen, zwischen die. äufsern Zähne gestellten "Wimpern weisen.ihr, so wie einigen andern aus- ländischen Species eine eigne Gattung au, die sich zu unsrer Gattung Pilotrichum (vergl. Flor. 1837. . B. 2. Beil. ı. pag 81.) ebenso verhält, wie Hapty- j menium zu Neckera, und für dieder Mohrische Name Cryphoea, dem die Robert Brown’sche Cryphia keinen Eintrag thut, beibehalten werden kann. Ihren ©haracter setzen wir folgendermafsen fest« Cryphoea, Capsula lateralis. Peristomium du- _ plex, exterius dentibus ı6 ereclis: interius ciliis to- tidem, dentibus interpositis, basi liberis. Calypira mitraeformis, — Nechera imbricata Schw. (Hyp- num imbricatum Hedw.) ist, wenn sich die Han” be als mützenförmig erweist, ein "Pilotrichum, Zu dieser Gattung gehört auch ohne Zweifel die darauffol- gende Neckera patula (Hypnum patulum Swartz)— 24 i Leikea trickomanoides Hook. Leider waren auch die Exemplare des Verf. zu beschädigt, als dafs sie die Bildung des Peristoms, das etwas Eigenthümli-. ches zu -besifzen scheint, zu erklären vermöehten. — Leskea maritima Hook, — Schlotheimia, Wir freuen uns, dafs der Verf. diese in ihremHabitus so’ natürliche Gattung, so wieauch Macromitrium, durch gründliche Charactere gegen die Anfechtungen 'der Engländer, die beide Gattungen mit Orthotrichum. zusammenwerfen, sicher zu stellen sucht. Der Cha- rackter von Schlotheimia beruht nach ihm da rauf, dafs das innere Peristom aus einer kegelför- migen, und unregelmäfsig in fadenförmige Abschnitte zerreifsenden Membran besteht, und daß die- 18 äufsern, festgepaarten Zähne sich spiralig zurüickrol- len, während Macromitrium zwar gesonderte, aber angeschwollene und rohe Zähne besitzt, die ihren Ursprung aus der innern Kapselwand nebmen, und nach innen zusammenneigen. Dafs es auch.Schlot- heimien und Macromitrien ohne Peristom gäbe, sey nicht mehr zu verwundern, als dafs Ortotrichen oh- ne inneres Peristom vorhanden sind, und man müs- se in dieser Besiehung zu der alten Linneischen Rex gel zurückkehren: Genus facit characterem, neque character genus, Der Verf. äufsert sich hierauf gegen die Meinung der Engländer, welche das von ihm sogenannte Epiphragma fir den obern Theil des Säulchens ansehen, es könne dieses eben so wenig ' seya, als man den Deckel eine Fortsefzung der Kap - ' . - 25 sel nennen dürfte. Er- weist dann auf Dawsonie: ‚und Polyirichum laevigatum, und empfiehlt der: Gegenparthei zu untersuchen, ob jenes Epiphragma: auch bei der reifen Frucht mit dem S$Säulchen zu- sammengewachsen sey. Demungeachtet können wir uns uicht entschliefsen,, unsre oben bei Dawsonie ausgesprochne Ansicht zu verlafsen, und glauben zu- unsrer Rechtferligung bier noch folgendes erinnern’ zu müßsen: Ehe es möglich wird, neue, im Laufe- des pfläuzlichen Lebens auftretende, vorher nicht vorhandene Theile von einem richtigen Standpunkte aus zu deuten, mufs immer zuvor die Frage erörtert werden, auf welche Art diese entstanden sind. Ein‘ neuer Pflanzentheil aber entsteht entweder dann, sobald die Function eines früher vorbandenen Thei- les der Pflanze aufhört, und dieser nun in mehrere‘ andere sich trennt oder auflöst, oder ex wird her«- yorgerufen dadurch, dafs ebenfalls ein schon be« stehender sich zu einer höhern Verrichtung anschickt,. und somit eine verschiedene, dieser entsprechende Bildung annimmt. Ersteres ist blofs eine Verände=- zung, letzeres aber eine Entwicklung, eine Meta- ‚ morphose des früher vorhandenen Pflanzentheils. Sos-, bald der Pruchtstiel die Function der Frucht über«-° nimmt, so gestaltet er sich zu eigenthümlichen, sei« - ner nunmehrigen Bestimmung entsprechenden Gebil« den, und erscheint uns nunmehr als Mooskapsek, - Diese hat zum Zwecke, die in ihr befindlichen Sa«- ca zu ernähren-und auszubilden, Sobald diese reif —— 0 26 OR] sind, und also der Zweck der Kapsel erfüllt ist, so. zerfällt sie, und ihr oberer Theil löst sich als De- ckel ab. Dieses ist daher eben so wenig ein eigner, von der Mooskapsel verschiedener Theil, als es die Klappen irgend einer andern Kapselfrucht sind. Das, nämliche gilt auch vom Säulchen. In der jungen Kapsel füllt es beinahe den ganzen innern Raum‘ aus, und scheint vorzüglich die zur Ernährung des Samens erforderlichen Stoffe zu liefern, so wie dar durch, dafs es bis in das Deckelchen hinaufläuft* die. Verbindung zwischen dem untern und obern Theil der Kapsel herzustellen. In dem Grade, wie gie Samen sich mehr und mehr ausbilden, nimmt auch das Säulchen an seinem Umfang ab, und es‘ verschwindet am Ende beinahe ganz, sobald die „ Samen keiner Nahrung mehr bedürfen, und die Trennung des untern und obern Theils der Kapsel, unbeschadet den Absichten der Natur, erfolgen kann. ‘ Nur da, wo die Trennungslinie zwischen Deckel, und Kapsel ist, bleibt bei vielen naktmündigen Moor sen das Säulchen so fest an den Rändern der Kap- | selwand hängen, dafs der dort befindliche Theil nur | schwierig, oft auch gar nicht sich davon löst, wäh- xend der unter demselben befindliche zusammem | schwindet, sich losreifst, und in. den Kapselboden | hinabfällt. Auf diese Art erklärt sich der ringför- mige Mundrand vieler Gymnostomen: z. B. ©. ruli“ lans, Oedipodium Griffithianum etc. auf diese Art #as in der, Mitte durchlöcherte Epiphragma von Ay- 27 menostomum, und so endlich auch die unverletzte Membran der Polytrichen. Der Umstand, dafs in der reifen Kapsel kein Zusammenhang zwischen Säul- chen und Epiphragma nachgewiesen werden könne, womit Schwägrichen uns zu widerlegen glaubt, : beweist nur, dafs im Zustande der Reife, also dann, wann das Säulchen bereits seine Bestimmung ‚erfüllt hat, dieser Zusammenhang nicht mehr statt. finde, keineswegs aber, dafs letzeres nicht aus erstere als Folge seiner Auflösung hervorgegangen sey. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen folgen nun nachstehende, fast durchaus neue, und grofsen- theils in Brasilien einheimische Species: 1) Schlox. theimia nitida. a) 8. Browniü, 5) $. brachyrhyn: cha. A) $. Ottonis, 5) S. trichomitria. — Von der Gattung Macromitrium sind abgebildet und beschrie- ben: ı) M. apieulatum, 2) M. mueronifolium, 3) M prorepens. 4) M. filiforme, 5) IM. piliferum, 6) M. Mooreroftii. 7) M. Reinwardti. 6) M, Ri« chardi, — Dienemon rugosum, Die vortreflliche Abbildung dieses Mooses, so wie die in dem vori- gen Hefte gelieferte von D. calycinum belehrt uns, dafs die gegenwärtige Gatiung nicht nur in der Form der Haube sich auszeichne, sondern auch in den mit knotigen Querrippen versehenen Zähnen, die bei keinem andern Leucodon sich vorfinden, einen Haupt« unterschied besitze, der wohl verdiente, in den Cha- racter der Gattung aufgenommen zu werden. —.Die darauf folgende neue Gattung Zolinodontium, die Pen DET DIBerE) 23 | | den Character: Peristomium duplex: externum den- tibus ı6, patentibus; internum membrana in dentes ı6 erectos fissa.: Flores axillares , hermaphroditi. Calyptra campanulata, erhält, ist ein herrlicher Bei- - trag für die Abtheilung der Neckeren, und schliefst sich zunächst Daltonia und Anacamptodon an, Die einzigeSpecies A. adscendens wurde von Reinwardt auf Java entdeckt. — Den Schlufs dieser Abtheilung machen. Gymnostomum ‘Barbula und G, Tortula. : Beide ‚sehr merkwürdige Moose wurden von Dr. Pöppig auf der Insel Cuba entdeckt, und. gehören dem ganzen Habitus nach zu Barbula, während sie das nakte Peristom zu Gymnostomum bringt. Sollte nicht die oben erwähnte Linndische Regel „genus facit eharacterem, neque character genus“ auch hier ihre Auwendung finden, und überhaupt die.ganze- Hedwig'sche Gattung Gymnostomum mit der Zeit; wenn derinnere Bau der Moose mehr bekannt ist, aufgelöst, und unter die iibrigen Moos- Reihen ver-. theilt werden müfsen® Die zweite Abtheilung dieses Bandes, die von Tab, 176 — 200 ‘geht, und: womit sich dieses zweite Supplement schliefst, erschien. im: verflofsnen Jahre. Die darin mitgetheilten Species sind folgende : 'Gym- ostomum involuinm Hook, aus Nepal, Auch diese . Pflanze mufs in einem. natürlichen System den. Bar- bulen angereiht werden. — Gymnostomum, obtusi- Jelium, von der Melville Insel, steht dem @. irun- cAlum am nächsten, unterscheidet sich aber von “ 29 demselben durch die abgerundet‘ siumpfen Blälter, den unter der Spitze verschwindenden Nerven, und den mit dem Säulchen verwachsen bleibenden’ De- ckel — Gymnostomum euchloron,'von der Insel Martinique, ist eine sehr ausgezeichnete, neue Spe- cies, die dem darauffolgenden :Gymnostomum vı- ridifsimum noch am nächsten kommt. Aus der äus- serst genauen Darstellung des letzern geht hervor, dafs dieses merkwürdige Moos wirklich kein Peri- stom besitze. Demungeachtet können wir uns nicht entschliefsen, von Bride!i's Ansicht, dafs dieses Moos zur Gattung Zygodon. ‚gehöre, abzugehen; denn dahin. bringt es nicht, zur der ganze Habitus und der Standort an Bäumen ; ‚ sondern auch der für den Character natürlicher Gattungen so wichtige Zel- lenbau, so wie Stand und Form der Blüthen. Ueb. Tigens scheint dieses Moos nicht gar so selten, und Bisher blofs übersehen worden zu seyn; bei Zwei- brücken wenigstens ist es an ‚alten Buchen und Eichen sehr gemein, kommt aber daselbst nie zur “-Frucht, weil Alles nur weibliche Individuen sind, und liefert sonach, gleich Orthotrichum Lyellit, das ebenfalls nur in Wäldern, wo männliche und weib- liche Pflanzen zugleich vorkommen, zur ıFrucht ge= langt, und mehreren anderen, einen schönen Beweis für Hedwig’s Theorie von der Sexualität der Moose. — Splachnum longieollum Dicks,, von Hooker und Bridelazu Ö, tenue gebracht, wird nach dem Vorbilde Rob. Brown’s wieder als eig« 30 . Büschel äufserst zarter Härchen. besetzte Kapsel, ne Species hergestellt, die aber keineswegs in Schott- land, woher sie Dickson erhalten haben will, sondern auf dem Vorgebirg der guten Hoffuung und der westlichen Küste von Nordamerika zu Hause ist, Sollte es sich bestätigen, dafs, wie Rob. Browu. berichtet, die sechszehn Zähne gleichweit voneinan- der entfernt und aufrecht stehen, so möchte es wohl der Bridelschen Gattung Eremodon anzuschlies- sen seyn. — Splachnum adamsianum Hornsch, ist ..anstreitig eins. der interefsantesten Moose aus dieser Familie. Die geschlofsne, an. der Spitze mit einem das nach der gewaltsamen Trennung des 'obern Thei- les derselben zum Vorschein kommende, in diese: eingesenkte und innerhalb derselben angewachsene Peristom, das aus ı6 sehr kleinen, paarweise- ge- näherten, lanzettlichen, stumpfen, zusammenneigen- den, und am Grunde durch eine sehr zarte Haut verbundenen Zähnen besteht, so wie das nicht mit ; dem obern Theil der Kapsel verwachsen bleibende Säulchen, erinnern zugleich an die Charactere voR Phascum, Systylium und Splachnum, und bestär- ken uns in der Vermuthung, dafs diese Pflanze in der Familie der Splachnoideen .eine eigne Gättung bilden müfse, für die der Name Cryptodon, den ihr Rob. Brown anfangs beilegen wollte, bernach aber mit der Benennung Splachnum paradozum i vertauschte, vollkommen pafsend ist. Die-Blüthen sind. übrigens nach der Bemerkung des Verf nicht. zweihäusig, wie Bridel anpiebt,, sondern einhäu- sig, und der Standort „in caucaso,“ defsen Horn. schuch erwähnt, scheint auf Sibirien zurückzüfük- ren zu seyn. Uebrigens hätten wir recht sehr ‚ge- wüncht, dafs der Verf. die Haarbüschel an der Spitze der Kapsel etwas mehr vergröfsert, und Sonach dent. licher dargestellt hätte, um so mehr, da unsers, Wis- sens bei keinem andern bis jetzt bekannten Moose etwas Aehnliches beobachtet wurde. — Weifsia li nearifolia Hornsch. Eine sehr ausgezeichnete Spe- cies aus Java. — Feifsia exigua aus Brasilien, die der Verf. mit #7. pusilla vergleicht, besitzt der Ab- bildung zufolge’ ganz den derben Bau der Zähne und die Gestalt der Blüthen, wie ihn die zur Bridel”. schen Gattung Oreas gehörigen Species zeigen, und dürfte daher wohl diesen angereiht werden. — Syrr- hopodon. Diese vor 3 Jahren von Schwägrichen „errichtete Gattung hat seit dieser Zeit schon man- cherlei Schicksale erlebt. Walker Arnott, wel. cher die. den Kapselmund von Calymperes schlies- sende Membran für ein ungetheiltes Peristom hält, und Syrrhopodon nur darin abweichend glaubt, dafs hier diese Membran in kurze Zähne zerschlitze, vereinigte sie mit Calymperes. Hooker und Gre "ville dagegen erkännten ihre Selbstständigkeit, lie- ‚ferten in dem 8ten Bande des Edinburger Journals‘ eine treffliche Monographie derselben, nnd berei- “ cherten sie mit 4 neuen Species. Bridel in sei- ‚ner Bryol. univ. übersah leztere Monographie, trennte 5% den. Syrrhopodon .ciliatus wegen der feinborstigen Haube als eigne Gattung unter dem Namen Trachy- mitrium , brachte dafür das Plerogonium ambigu. um Hook, zu den Syrrhopodonten, und belegte dann “ diese von ihm so modificirte Gattung mit dem Na- men Üleisiostoma. Schwägrichen erklärt sich Yier gegen diese Neuerungen Bridels, und liefert hier eine vollständige Aufzählung der bis jezi be- ‚kannten Species, deren Zahl sich auf nicht weniger ‚„ls.ı7 beläuft, Alle kommen aufser dem Gattungs- ‚character vorzüglich darin überein, dafs sie schmale Blätter besitzen, deren Grundzellen um das vierfa- che gröfser als die andern sind, bei einigen Species sich auch noch weiter hinauf fortsetzen, während bei noch andern der ganze Umfang des Blattes aus ‚solchen weiten Zellenmaschen besteht, so dafs .die- se den Blättern des, Dieranum glaucum ähneln, Die Corpuscula an der Spitze der Blätter einiger Spe- cies können wir eben so wenig, wie die von Car Iymperes für etwas anders, als für unausgebildete ‘Wurzelfasern halten. Ihre Heimath sind die. wär meren Gegenden der alten und neuen Welt, wo sie gesellschaftlich auf Hölzern, Felsen und dem Erdboden wachsen. Unsers Bedünkens mufs diese Gattung in einer natürlichen Anreihung der Moose rugleich mit Calymperes eine eigne Familie bilden, die in der Mitte zwischen den Splachnoideen und den Zygodonten zu stehen kommt, und sich durch . deztere in die Orthotrichoideen fortsetzte Die bis jezt 35; jeiıt bekannten: Species, von "denen die mit einem. Sternchen bezeichneten hier abgebildet‘ wörden ‚sind folgende ::I. Foliis ex parte viridibus;. basi limpis dis. 1) Syrrhonodon ‚faseiculatus ‚Hook, et Grew,. 3) 8. rigidus. Hook. :et Grey. 3) $, elavatus Schw. . ”,) 8. semicompletus. Schw, ‚5) ., Reinwardtt Hornsch. #6) S. ‚prolifer Schw, 7) 8. ‚albovaginas, tus, 8) 5. Gardneri Schw. 9) S. ‚Taylori Schw. 10). $. spiculosus, Hook. et Grev, — If. Foliis rufescen- Übus, glaucis aut albis. 11) 8. rufescens Hook. eb Grev. 15) 8. involutus Schw, * 13) $. rigescens Schw. * ı4) S. glaucus Schw (Didymodon sphagnifolis us? Arnoit.) #15) 8. dandidis Schw. * 16) S, obtus sus Schi, (Weifsia obtusa Bridi' Didymodon’splach=- aifolins Hook.) = Iik. Foliis eifalis 17) 5, eiliaius: Schw. — Didymodon flewifolius Hook, et Tayl.- Die ı6 gleichlangen, hin und wieder durchstoch= hen, unterhalb der Kapselmündung angehefteten,, Zähne, die hier zum erstenmale abgebildet sind,, haben uns belehrt, dafs diese schöne Pflanze weder. bey Didymodon noch bei Trichostomum am rech=, ten Platze stehe, sondern wahrscheinlich zur Gats tung Cynodontium gehöre. Das nämliche ist auch der Fall bei der darauf folgenden Species, die auf der Kupfertafel D.compre/sus, im Texte. aber richtia, ser D. distichus genannt, und zu welchem Pterogo= hium longirostre Brid. fragweise als, Synonym gei kogen wird —. Trichostomum exasperätum Nees eb Blume. Eine sehr ausgezeichnete Species, die aber Wegen der calyptra campanulata und den ı6 nur: biä Frekumunge Nro, IM, 3 34: etwas. unter ‘die. Mitte gespaltenen, am Grunde durch keine vortretende Membran verbundnen Zäh- nen, weder ein Trichostomum noch, wie Bridel meint, ein Campylopus seyn kann, sondern. weit wahrscheinlicher der Gattung Dryptodon angehört, Dieranum comosum, eine neue Species aus Java Dieranum Slexifolium Hornsch, (nicht Hook., wel« ches zur Barbula tortuosa gehört, ) ebenfalls aus Ja» va. -— D, Blumü Nees ab Esenb. Die auffallende Form. der Haube, die uns mehr mützenförmig. zu seyn.-scheint, und die tief gespaltenen Zähne des Peristoms machen eine weitere Untersuchung die- ses wahrhaft schönen Mooses sehr wünschenswerth« Den darauf folgenden Dieranen aus der Rotte, zu welcher D, glaucum gehört, schickt der Verf die Bemerkung voraus, dafs Bridel Unrecht habe, wenz er in der Bryol. univ. ı. pag. 308, den Blättern der- selben eine doppelte Zellenlage zuschreibt ; diese Täuschung rühre daher, weil wegen der durchsich- tigen und aufgetriebenen Art der Zellen der obere und untere Theil jeder einzelnen besonders gesehen. ‚ werde, wie bei den Sphagnen. Dagegen müs sen wir indefsen einwenden, dafs man nur einen Queerdurchschuitt unter dem Microscop zu’ betrach“ ten braucht, um sich zu überzeugen, dafs es sich hier, wenigstens in den Blättern von D, glaucumj, —- die der andern konnten wir noch nicht unter- suchen — wirklich von einer doppelten Zellenlage handle, und daher Bridels Beobachtung richligser. iS Fülgende Speeies aus dieser Rötfe sind hieb äbgebil! det: Dieranum candidum Brid, aus Neuholland, mit diner var. & minor ünd ß. major. —D. sanctum Nees ab Esenb. von den heiligen Grabmälern auf der Insel Java — D, albicans aus Brasilien. — Orthodontium, eine neue Gattung mit dem Chari Peristomium duplex ereetum, dentibus 16: interiöri- bus ‚hasi‘ connätis ereetis, Flores’ masculi terminalek. Der Verf: vergleicht die eine'Species mit Weilsia, die “andere mit Splachnum, ihr eigentlicher Platz in eis hem natürlichen System ist uns zur Zeit noch zwei- felhaft, auf keinen Fall dürfte sie zu weit von den Bryoideen“ ‘entfernt gehalten werden, obschon der für die Chäräcteristik natürlicher Familien so wiche‘ tige Bau der Zähne, die hier aus Mangel der knoti- gen Querrippen immer gerade und aufrecht stehen, während sie bey den wahren Bryoideen durch den Besitz dieser Querrippen äufserst beweglich sind 5 ‚auf etwas ganz Eigenthümliches deutet. Von den beiden hier aufgeführten und abgebildeten Species ist O. julaceum in Brasilien, und O, lineare am “ Vorgebirg der guten Hoffnung zu Hause. — Macro. 'thitriam, Mit Recht verwirft der Verf. die von Bridel bewerkstelligte Spaltung dieser Gattung in Maeromitrion und Lejotheca, weil die gefurchie _ üder glatte Kapsel nicht nur einen geringfügigen, sondern auch unbeständigen Character liefert. Un=' ter den aufgezählten 56 hieher gehörigen Speeies sind folgende neu und äbgehildet: M, mauritianum, e) 36: | von.der Moritzinsel. = M, ureeolatum (Orthotzls chum Hook.) von St, Helena, — MM. fuscescens, von. den, Marieninseln. — MM, macrostomum aus Brasilien. — M. nepalense (Orthotr, Hook et Grev.) aus Nepal. — M. hemitrichodes aus Neuholland. — M. didymodon aus Brasilien. — M. subiile von der Insel Otaheite. —_ M. Iycopodioides aus dem süd«- lichen Africa. — IM. tenue vom Cap der guten Hoff-. nung. — Schlotheimia. Auch von dieser Gattung liefert der Verf. nachträglich eine vollständige Ve« bersicht ; die Zahl der ihr angehörenden Species beirägt 16. — Pohlia iurbinata zeigt die gröfste Aechnlichkeit mit P. latifolii Bruch., von der sie sich jedoch durch die mehr aufrechte Kapsel und die zweihäusigen Blüthen specifisch unterscheidet. _ Acidodontium, Unter diesem Namen erhebt der Verf. das Bryum megalocarpon Kunth, das auch bereits von Bridel als Megalangium von. Bryum gesondert wurde, zur eignen Gattung. Diese schliefst sich im ganzen Habitus zunächst den breitblättrigen ' Pohlien (den Cladodien Bridel’s) an, unterscheidet sich aber dadurch, dafs sowohl die äufsern als in« nern Zähne aus einer Membran entspringen, dafs die angeschwollnen Zähne des äufsern Peristoms sich oben plötzlich in. eine pfriemige Spitze verschmälern, welche sich im feuchten Zustande zwischen die des innern einschlägt, und dafs endlich die. breiten Ab- schnitte des innern Peristoms sehr nahe aneinander gerückt, in der Mitte nach Art der Bryen durch- 1 [nn as 37 brochen, tnd öben fleichfälls int einer pfriömigen Spitze "begräazt sind.‘ Bridel’s Angabe, dafs zwis scheh den Schenkeln der innern Zähne sich Wim-. pern vorfinden, wird für ünrichtig erklärt. = Bry=@ um Auberti, So nennt der Verf. das’ früher von ihm zu Mniunm gebrachte Moos, und wir können nicht anders „ als ihm’ hierin beipflichten. — Bryum julaceum, "Wenn &s erläubt ist, nach dem Habitus und der Abbildung und Beschreibung des Peristoms, welche die Wimpern zwischen den Fortsätzen des ännern Peristoms unbewehrt darstellt, und die Zäh- ne des äufsern Peristoms „inflexi’" nennt, einen Schlufßs zu wagen, so möchten wir diese Species lieber zur Gattung Webera bringen, und sie dort zu» nächst an /P. annolina (Mnium annotinum L) anı reihen. Uebrigens möchten wir noch daran zwei- feln, ob Schrader's Br. julaceum wirklich etwas Anders, als eine gröfsere, schlankere Form von Br, ergenieum sey, und ob auch das hier als Br, jula- . eeum dargestellte Moos der teutschen Flora ange- höre. — Mnium oyclophyllum ist sin interessanter Beitrag zur vaterländischen Flora, den wir unserm "unermüdeten Funck verdanken, WYir freuen uns, dem Standorte „ad piseinas exsiceatas in solo areno« so ad pedem montis piniferi *, auch die Gegend von Zweibrücken beifügen zu können, um so mehr, da wir dadurch belehrt worden sind, dafs dieses Moos unsern Grundsätzen gemäfs 'ein wahres Bryum und wwar mit Bryum tortifolium Brid, Bryol, univ. 38 v. ı, P, 844, einerley sey«, Uebrigens bedauern wir, noch keine männlichen Blüthen gesehen .zu haben, um uns von der Richtigkeit der hier als keulför, mig abgebildeten Paraphysen zu überzeugen; es wür. de diefs, wenn es sich bestättigte, eine merkwürdige Ausnahme van der Regel seyn, indem alle wahren Bryen fadenförmige ‚Paraphysen, besitzen. — Neckera Beyrlehü, eine sehr ausgezeichnete Species aus Bra» silien, scheint uns zur Gattung Haptymenium zu _ gehören. — Dagegen möchten wir der Neckera te- nella , wenn ihre. Mütze, wie es kaum zu zweifeln ist, sich als mützenförmig erweist, die Gattung Ery- phaca anweisen. — Leskea ambigua aus Brasilien gehört zu den wenigen Species dieser Gattung, bei denen die innern Zähne durchbrochen sind, und wa'sie hin und wieder zwischen letzeren, gleichwie manchmal auch bei den breitblättrigen Pohlien ein- zelne Fältchen zeigen, die demungeachtet durch ihre Kürze und Unregelmäfsigkeit keineswegs mit den Ci- lien der Hypnen und der Weberen verwechselt werden können, — Hypnum vesiculare von Ja- maiga, — Fl. macrocarpon Hornsch. von Java — A. remotifolium, Aus dem westlichen Amerika, — H. leptocarpon von der Insel „Java. ; Mit einer Nachschrift, worin der Verf, sich über den bisher bei diesem Werke befolgten Plan recht- fertigt, und die Fortsetzung defselben unter einer . ‚ efwas veränderten: und:bequemern Form verspricht, "worin wir- vorläufig benachrichtigt. werden, ‚daß, D r ' D . 29. Archidium Brid.' wirklich.’ eine Väginula besitze, und Hollia myrmeeosa .Sieb, nichts anders als Dic- nemon calycinus sey, so wie mit einem vollständigen Register über alle in den Hedwigischen Werken und Supplementen befindlichen Moosarten schliefst sich dieses zweite Supplement. — Ueberflüfsig wäre es, die Gefühle zu schildern, mit denen wir und alle Freun- de der Mooskunde von dem Verfaßser und 'seinem klafsischen Werke Abschied nehmen ; nur den Wunsch können wir nicht unterdrücken, dafs Er durch die Mittheilung des dritten Supplements*) uns recht bald Gelegenheit geben möge, ihm aufs neue unsre Huldigung und unsern Dank darzubringen. Geschrieben im Februar 1828, na: 02. Fürnrohr, De Houttuynia atque Saurureis di/seruit Ernes- tus H. F. Meyer, Med, Doct. in Reg. literar, univ. Albertina Botan. Profefs. extraord. horti- que botan. Direct. Acad. Caes. Carol. Leop. So- 'ciet. botan. Ratisbon. Ber. natural: calendar. Mar- burgens. Phys. Deconom. Regiomont. Hortulan, Berlin. adsceriptus. Regiomonti prostat apud Aug, Guil. Unger. 1827. 8. 62.8. u. eine Kupfertafel, - _ Wir freuen uns eine Schrift anzeigen zu können, ”) Wir können mit Vergnügen die Nachricht er- -theilen, dafs von diesem dritten Supplemente gegenwärtig schon das 'erste Volumen mit Sect, 1. IL Tab: CCI — CCL. erschienen sey, und . dafs die vollständige Anzeige: davof'aus der ge- ‚ wandten Feder unsers Freundes Fürnrohr bald möglichst nachgeliefert werde. Y : Dr, Hoppe die, wenn auch:der Titel bescheiden nur Eine Gats tüng und Eine Familie als Gegenstand der Untersu. ehüng nennt, doch einen so reichen Schatz mam nichfaltiger und wichtiger Betrachtungen über das gesammte Reich der Pflanzen darbietet, dafs sie mit Recht zu den interefsantesten Erscheinungen unsrer Litteratur gerechnet werden kann. Wir hoffen da- her auch Nachsicht zy finden, wenn wir durch die Darlegung ihres Inhalts die Aufmerksamkeit unsren Leser auf einige Zeit für sie in Anspruch nehmen, uud hoffen dadurch.zugleieh der-Tendenz dieses Blat- tes zu entsprechen, das sich bisher immer .als ein, treuer Wegweiser auf dem täglich sich erweiternden Felde der Wissenschaft zu erkennen gegeben hat, .. Die verschiednen, sich widersprechenden Ans sichten. der Botaniker über den Bau und, die, Stel lung. der Hoytluynia cordat« Thunb, ‚sowohl im künstlichen als natürlichen System, bewogen den Verf, diese Pflanze. nochmals: einer genauen Prü- fung zu unterwerfen, wozu ihm die vielen und.blü- henden Exemplare des Königsberger Gartens die schönste Gelegenheit darboten. Aus der nach die« ser "entworfenen und hier vorausgeschickten, aus« führliohen ‚Beschreibung geht hervor,. dafs sie we. der in der Polyandria Polygynia, noch in der Gy- nandria, ‚noch in. der Heptandria, wohin ‚sie abwech- selnd. von. Thunberg, Schreber, Lamarck und Willde ehow verpflanzt” wurde, am rechten Plätze stehe,.- "Sondern diesen in der Triandria Tri 4r gyola finden 'müifse, -Dahin. setzt.auch bereits Loum. zeiro seine Polypora. cochinchinensis, ‚die, wie der Verf. zu beweisen sucht, nicht einmal eine zweite Species von Houttuynia „ wie Poiret glaubte, . sondern ‚mit H. cordata .ein und dieselbe Pflanze ‘ist, Schwieriger zu beantworten ist die Frage, wel- - cher natürlichen Ordnung ,.ja sogar welcher natün- lichen Klafse. sie beigezäblt.. werden müfse, da bis- her weder das Verhalten, des. Embryo’s beobachtet wurde, noch die innere.Structur des Stempels und der Habitus darüber sichern Aufschlufs zu geben vermögen. Jufsieu brachte sie zu den „Aroideen, wiewohl nicht ohne zu fragen, ob sie vielleicht den Najaden verwandt sey: dagegen streiten aber, wenn anan ‘auch das ganze übrige Verhalten nicht in An« schlag bringen will, sehon allein die Stamina peri«- gyna der Houttuynia, und durchsuchen wir nun die 3te.und 6te Klafse des Jufsieu’schen Systemes, denen. letzferer Character zukommt, so finden. wir '“ guch keine einzige Ordnung; van der diese Gattung nicht bedeutend abwiche,. Zwar scheint in den. abwechselnden, gestielten, herzförmigen und ganz randigen Blättern, in den angehängten Stipulen, den ährigen Blüthen,. der in den Staubgefälsen und Ova- rien waltenden Dreizahl, so wie in dem röthlichen Saft und der Schärfe der ganzen Pflanze sich einige Aehnlichkeit mit. mehreren Polygoneen ergeben zu wollen,., aber das .corallenartige Involuerum der Hoytiyynia, der Mangel einer eigentlichen Blüthen« 42 külle,' die Zahl’ der‘ Eiersiöcke und der Eierchen;, und die zahlreichen, aufsteigenden Samen, — anderer Merkmale nicht zu 'gedenken, — schwächen: diese Verwandtschaft so, ‘dafs kaum die Erinnerung an sie übrig- bleibt. Um so näher schliefst sich unsre Gat. tung zwei andern, Saururus und Piper an, in de nen bereits Richard der Vater den Typus zweier Familien erkannte, ohne jedoch eine genauere Char Tacteristik, für die er indefsen durch seine genauen Analysen sehr viel vorarbeitete, davon zu entwerfen, ‘Diese: übernimmt nun der Verf., indem er zuvön derst die Charactere der Piperaceen auseinander« setzt, und hier nachweist, wie diese in dem mit ej- nem Eiweifskörper versehenen Samen, dem von der Keimgrube entfernten Embryo, der vorwaltenden Dreizahl, den perigynischen mit den Fruchtknoten: zusammenhängenden Staubgefäfsen, den angewachse-: nen Antheren, dem sehr einfachen Pollen, den, an« statt der Blüthenhülle mit einem ‘Deekblätte ver sehenen, an einer verdickten Spindel sitzenden Blü- then, den der Form und der Nervenverästelung nach oft sehr ähnlichen Blättern, und endlich der innern- Structur des Stempels, so wie der Beschaffenheit der Säfte zwar- sehr vieles mit. Houtluynia gemein ha- ben, aber doch durch die jederzeit einfächerige und einsamige, mit einer fleischigen Hülle umgebene Frucht, die entweder deutlich hinterwärts gerich- teten, oder auf beiden Seiten vollkommen gleichför- wigen Antheren, und. die entgegeügesetzten, nie 43 mals mit Blatfansäfzen versehenen ‚Blätter bedeutend abweichen. Weit befreundeter treten uns dagegen, die Gattungen Saururus und Aponogeton,. beide, von Richard als Repräsentanten seiner Familie. “der Saurureen erklärt, entgegen, und der Verf, bemüht sich, durch genaue Beschreibungen - von; Saururus cernuus L., von Aponogeton distachyos- Thunb, u, A. angustifolius dit, diese Verwandt«, schaft, und vorzüglich ihre Vermittlung durch Apo-. nogeton näher nachzuweisen. Die corollenartig gefärbte Hülle der Houttuynia, die bey Saururus. gänzlich fehlt, wird bei den 4Jponogetonen sowohl eine allgemeine als eine besondere. Die. Staubfä, den, welche. bei den sitzenden Blüthen.der Houtr. tuynia deutlich perigynisch, bei den gestielten von, Saururus aber hypogynisch sind, zeigen sich bei den. auf ungewöhnliche Art dem Fruchtboden einge- drückten Aponogetonen, obwohl scheinbar, hypogy« nisch, doch wahrhaft perigynisch. Die Antheren der Aponogetonen und der Houtiuynia richten sich deutlich vorwärts, die von Saururus sind noch zweifelhaft. Die Fruchtknoten, welche bey Sauru- rus fast ganz auseinander treten, hängen bei den, Aponogetonen, wie bei der Houtiuynia am Grun-, ‘de unterhalb dem Fruchtboden zusammen. Die be} Saururus einsamigen Carpellen zeigen sich bei bei- ‚den andern Gattungen, ausgenommen bei Aponoges, ton monostachyos Linn» fil., der wegen den ein« samigen Früchten, der einfachen Achre.und den hinfälligen Spatha ,' mit Recht bereits von Lourrei: 26 'als’eigene Gättung, Späthium, gesondert wurde, tielsamig. Ja es bleibt sogar kaum ein anderer wich» liger Unterschied: zwischen Houttuynia und den währen dponogetönen als ‘die bei der einen deut- lich erkennbare, 'bei den andern aber gleichsam ver larite Perigynie der Staubfäden, wodurch letztere sich den Weg zu den hypogynischen Staubfäden von Sayrurus bahnt, und: wahrscheinlich auch die Rich- tung des Embryo’s, der nach Richards Aeufserun-: gen bei letzteren aufrecht, bei ersterm’dagegen um. gekehrt ist. Die bis jetzt bekannten Saurureen kom-, men alsdann so zu stehen, dafs Houttuynia die Reihe eröffnet, Saururusund Spathium nachfolgen, und Aponogeton dieselbe beschliefst. "Äber schon oben hatten wir erwähnt, dafs Houf- tuynia und somit auch die Familie der Saurureen in.sehr vielen Puncten mit den Piperaceen überein- kommen; und es handelt sich nunmehr um die Fra- ge, ob die angegebenen Unterschiede, welche sich nur auf die Richtung der Antheren, die Zahl der Cärpellen, und die Stellung der Blätter: beschränken, auch wirklich: hinreichen, beide sich sonst so nahe verwandte Familien von einander zu trennen? Der Verf. löst diese Frage auf folgende Art. "Welches Gewicht auf die Richtung der Antheren gu legen sey, kann erst dann erkannt werden, wenn wir darüber uns vereinigt haben, wodurch diese werschiedge Richtung derselben ’bedingt wird, Wenn 45 “au gleich -die ausgezeichnetsten . Botaniker darin: übereinstimmen, dafs das sogenannte Staubgefäfs.ein. verändertes Blatt sey, defsen Stiel,zum Träger, und defsen Fläche zum Stauhbeutel geworden ist, so sind doch die Ansichten, auf.welche Art die Umbildung der Blattfläche in den Staubbeutel erfolgt, getheilt, indem, die Einen, letzteren durch das Zusammenrols len der erstern gegen den Mittelnerven hin, die An- dern aber durch, eine Anschwellung des Parenchyums und Verwandlung der Zellen in Pollen entstehen lafsen. Diejenigen, welche der erstern Ansicht hul- digen, betrachten die Anthera .postica ‚durch das. Einwärtsrollen der Blatifläche.und dagegen die Anth« antica durch das Zurückrollen derselben entstanden,- _ und erheben somit die verschiedene Richtung -der . Antheren zu einem Character von der gröfßsten Wich* tigkeit. Die andern dagegen suchen den Grund. dieser Verschiedenheit in einer, den convexen, fla- chen und concaven Blättern analogen, verschiednen Krümmung der angeschwollnen Blatifläche, und le». ‘gen daher auf den der Antheren-Richtung entnom« ienen Character nur ein sehr geringes Gewicht. Der Verk,.dem Vorbilde Rob. Brown’s und Rö pext’s folgend, erklärt sich für die letztere Ansicht,- und unterstützt sie mit neuen, scharfsinnigen 'Grün- den. Schon der Umstand, dafs die in der Blüthe den letzten Wirhel bildenden Fruchtknoten dem. innern geschlofsnen Kern, die aufserhalb denselber liegenden Staubgefäfse aber den äufsero Blättern, '&iner Knöspe Vergleiehbar sind, und dafs die En! Faltung einer Knospe nur dadurch möglich wird;. dafs dureh allmähliges Anschwellen ihres Kernes die äufsern, vorher gleichsam um sie zusammengeroll- ten Blätter verflacht und zurückgedrängt werden; deutet ’daraüf hin, dafs hiervon einer Zusammehrol® lung des Blaites, wie sie in den Fruchtknoten gege- ben ist, nicht die Rede seyn könne, und erwägen wir ‘dann nöch, dafs die Pollenkörner frei im It: nern ‚der Anthere liegen, und nicht wie die Bier: chen im Fruchikhoten ‚durch Samenstränge mit der umgebenden Wand zusammenhäogen; dals ferner die Antherei der meisten Pflanzen weder währhaft vorwärts noch rückwärts gerichtet genannt werden | können, sondern zwischen beiden Stellungen das Mittel halten, und endlich, dafs aulser dem die bei* den Anihberen - Säcke sondernden Mittelstielchen auch noch in jedem einzelnen dieser Säcke eine Scheidewand vorhanden ist, die beide nichts anders, als ihres Parenchyms entblöfßste und züsaintmenge- schwundene Mittel- und Seitennerven des Blattes sind, welche in den Fruchtknoten gesondert hervor- treten und die Samenstränge bilden: so wird kaum noch ein Zweifel übrig bleiben, dafs letzere Theorie die richtigere sey. Zwar gesteht der Verk, dafs sich die nur aus einem Sacke bestehenden Staubbeutel leichter auf erstere Art erklären lafsen, indefsen fin: detsich das Beispiel einer Anthera monotheca so sel* fen, dafs män diese immer aufein abnormes Verschwät- A den der Mittelwand zurückführen katin. Nur in ei- ner einzigen Familie, nämlich:in der der Moose; tritf unsers Wilsens eine nur aus einem Sacke hestchen: de, auch inwendig ungetheilte Anthere als normales. Gebilde auf, hier ist sie aber um so leichter zu er- klären, da in den Blättern dieser Familie hur ein Aggregat von Zellen und noch kein eigentliches Blatt- gerüste vorhanden. und selbst der sogenannte. Nerve derselben nichts als eine, erst oberhalb der Basis . beginnende, von beiden Seiten dicht zusammenge- drängte Zellenmafse ist. *) -#) Der Umstand, dafs die, Antheren ihrer Stellung zufolge ausgebreitete Blattllächen seyn mü/sen, schliefst, wie der Verf. in einer Note bemerkt, “noch nicht die Möglichkeit aus, dafs auch die geschlofsuen Fruchtknoten (als der innere Knos- penkern ) sich auf ähnliche Art öffaen und bil« den können; besonders da letztere oft so zahl- reich vorhanden sind, dafs sie nicht mehr in einem Kreis, sondern in einer Schraube stehen, Er betrachtet demzufolge den Wedel der Farrn- + kräuter als ein ausgebreitetes Ovarium, und die “ sogenannten Kapseln derselben als wahre, meh- rere Embryonen enthaltende Samen, und ver- spricht diese Ansicht in einer eiguen Abhand- ' Aung weiter zu entwickeln. Wir müfsen ge- stehen, dafs uns diese Ansicht freudig über- rascht hat, nnd können uns nicht enthalten, hier eine andere über die Mooskapsel anzuknüp- i -fen, da sie zunächst durch die Ideen des Verf in uns geweckt wurde. Unsre oben vorgetrage- ne Erklärung der Einfächerigkeit und Unge- theiltheit der Moos-Anthere giebt nämlich auch. jener Hypothese, welche die im Innern der ‚Moosbüchse freiliegenden Samen durch unsicht- bare Queerfortsätze an das Mittelsäulchen beu .: $g:wie aber der dufidie Aniheren-Richtunig ges gründete Unterschied der Saurureen und Piperaceen festigen läfst, &inen gewaltigen Stofßs, und zwingt tins eine andere Entstehungsweise der Moos-Sä- | men, die wo möglich das Reieh des Unsichtba= ren unberthrt läfst, auszusinnen. Sonach be= irachten wir den Früchtknoten des Möoses als eine Knöspe, die aus drei ümeinander geroil: ten und unter sich mehr oder minder verwachses “ hen. Blättern besteht. Das äufserste dieser Blät= ter ist nur ganz locker um. die übrigen kewis, ckelt, sö dals es bei der Verlängerung der üb: rigen zum Fruchtstiel vom Fruchtboden los= reilst, nun von der Pflanze keine Nahrung mehr. empfängt, und ‘als dünnhäutige Haube oben hangen bleibt.- Dagegen zieht das zweite zusam= zaengerollte Blatt fortwährend Nahrung aus dem Stengel, verlängert und verdickt sich, und er- weitert sich oben zur äufsern Kapselwand. .Die- selbe Zunahme an Maßse findet auch in dem dritten zusammengerollien Blatte Statt, wie denu auch die noch ganz junge Moosfrucht: beim Längsdurchschnitte eine ganz gleichförmigs Be» schaffenheit zeigt. Auf einmal tritt aber nun in= nerhalb den beiden Zellenwänden, welehe die obere und untere Fläche: des 3ten Blattes bil» den, eine merkwürdige Veränderung ein. Die . Zellen lösen sich auf, das darin enthaltene Pä- Tenchym drängt sich an einzelnen Stellen mehr und mehr zusammen, verdichtet sich, und bil- det so die Samen, dadurch entsteht aber.ein leerer Raum, der durch zwei dünne, ‚vorher nicht unterscheidbare Scheidewände, die Colu- mella und das Sporangidium — eingeschlofsen wird, Die Erzeugung des Moossamens ist da- her. der des Pollens ganz analog, ‚und unter- scheidet sich von der: letzern nur dadurch, dafs diese in einer ausgebreiteten und freien, jene ‚“ aber in einer zusammengerollien ‘und. ginge- schlofsenen Blattläche vor sich geht, 49 durch die Annahme der vorstehenden Theorie sei- nen Werth verliert, so leidet auch der zweite Cha- racter, dafs bei den Saurureen mehrere, bei den Pi- peraceen dagegen nur einzelne Carpellen vorhanden sind, aufser seiner Geringfähigkeit auch noch eine Einschränkung dadurch, dafs auch der Fruchtknoten einiger Piperaceen zuweilen mit mehreren Narben besetzt ist;’und somit mehrere Fruchtknoten ändeu- tet, wenn gleich diese bis jetzt noch Niemand nach- gewiesen hat. Dagegen ist der Unterschied, den die abwech« selnden Blätter darbieten, von der gröfsten Wichtig- keit. Zwar- finden sich auch in mehreren Familien und ‘Gattungen, ja selbst, wie bei einigen Epilo- bien, an ein und derselben Pflanze entgegengesetzte und abwechseinde Blätter; bei genauerer Untersu- chung findet mun aber, dafs diese am Grunde jeder- zeitsentgegengesetzt sind, so dafs je zwei einen Kno-_ ten umfafsen, und jedes einzelne aus dem halben. Umkreise des Stengels seine Gefäfsbündel zieht, und erst weiter oben und nach Verschmelzung der Kno- ten mit den Internodien werden sie allmählig ab- wechselnd, Eine ganz andere Sache ist es aber da, ‚wo bei am ganzen Stengel deutlich vorhandner Tren- mung der Knoten von den Internodien än ‚jedem Knoten nur ein Blatt steht, und seine: Gefälsbündel aus dem ganzen Umkreise des Stengels aufnimmt;- es ist:diefs ein 60 wichtiger Character, dafs in ‚kei- ‚men bis jetzt bekannten Pflanzenfamilie auf. diese Art . Ergänzungsbl, Nro, IV. 4 le) abwechselnd gestellte Blätter mit enlgegengesetzten zugleich vorkonımen, und alle Charactere, die in seiner Begleitung auftreten, wenn sie auch an sich. von geringeren Belange wären, erst durch ihn ihre Sandtion erhalten. Daher mögen denn auch die Saurureen, durch letztern Character vorzüglich ge- schützt, von den Piperaceen getrennt bleiben. . | Es fragt sich 'nun, an welche Stelle die Sauru- reen im Systeme zu stehen kommen müfsen. Dafs sie sich zunächst den Piperaceen auschliefsen, un- terliegt'wohl keinem Zweifel, aber wohin mit die- sen? Es ist diefs um so schwieriger zu beantwor- ten, da die Schriftsteller über die wahre Natur des Embryo’s bei den Piperaceen noch die widerspre- chendsten Ansichten hegen. Der Verf. geht die letz- tern durch, und’sucht vorzüglich zu beweisen ,„ dafs. ebenso Brifseau-Mirbel sich irrt, wenn er nur die eingeschlofsne Knospe für den wahren Embryo. hält, und den ihn einschliefßenden Theil, den er . für eine Art Mantel ansieht, aufser aller Verbindung mit letzterm gesetzt glaubt, als Richard d. V, sich iäuschte, wenn er nur diese Hülle als den wahren Embryo betrachtete, Nach des Verf. Beobachtungen: hängen beide in der Jugend zusammen, und die äus- .sere Hülle zerplatzte, sobald die Knospe mit zwei 'entgegengesetzten Blättern zu keimen beginnt. Dem- ungeachtet handelt es sich noch um die Frage, ob Dicotyledoneität der Piperaceen dadurch aufser Zweifel gesetzt sey, indem bei keiner andern Dicoty- 5 ledonen-Pflanze eine ähnliche Embryonen-Hülle vom handen ist, und die Gegtier einwerfen werden, dafs “ jene Blätter keine Samenblätter sind, und die wah- 2 ren Cotyledonen weder die Gestalt anderer Blätter annehmen, noch jemals aus der Erde bervorkom- men. Der-Verf. setzt jedoch diesen Einwürfen fol- gende Gründe entgegen. Die ersten Blätter einer Pflanze, sie mögen ein« zeln, gegenüber oder wirbelig stehen, umfafsen je« derzeit am Grunde den ganzen Stengel, so dafs das einzelne den ganzen Gefäfsring in sich aufnimmt, während die entgegengesetzten oder wirbeligen sich gleichmäßig in denselben vertheilen. Letztere las- sen sich daher immer als Theile einer ursprüngli- chen Einheit nachweisen, und da sich die einzelnen wie auch oft die entgegengesetzten Blätter am Grun- de in eine Scheide verlaufen, so kann der Grund ‚dieser verschiednen Blattstellung an den einzelnen - Knoten der Pflanzen entweder in einseitiger oder beiderseitiger oder auch strahlenförmiger Spaltung der ursprünglich ganzen Scheide gesucht werden. :Gehen wir nun von der verschiednen Stellung der Blätter an den einzelnen Knoten über, zu der in den. durch die Internodien verketteten Reiben den Knoten oder der ganzen Steugeln, so läfst sich diese auf drei Gattungen zurückführen. Eutweder wie- derholt sich nämlich die am ersten Knoten gegebne. ein- zwei- oder mehrseitige Spaltung der Blattschei« de allen darauf folgenden Knoten ‚„ und bringt so, 4 52 da die Gefäfsbündel immer wieder auf einer an- dern Seite als bei dem vorhergehenden Kuoten in: das Blatt übergehen, 'die spiralige Blätter. Stellung der Monocotyledonen, und die kreuzweise der Dico- tyledonen hervor. Oder die ursprüngliche Zahl der Blätter nimmt bei den darauf folgenden Knoten ent- weder durch neu entstandene Spaltungen der Blatt- scheide oder der einzelnen Blätter zu, oder durch Verwachsung vorher getrennter Theile ab. Hierin läfsen sich jedoch folgende 'Gesetze nachweisen: ı) Da die Einheit oder ‚die einfache Zweizahl nicht eher vermindert werden kann, als his sie vorher ver« "mehrt worden ist, so findet man in den untern Kno- ien des Stengels die Theile nur äufserst selten ver- einigt, sondern ihre Zahl wächst allmählig immer mehr an, und nimmt dann gegen den Gipfel zu wie- der nach und nach ab. 2) Da die kräftigsten Ge- fäfsbündel immer die Mitte des Blattes einnehmen,’ so sind in zwei gleiche Theile gespaltne Blätter äus- serst selten, und nur die dem Mittelnerven zur Seite gelegenen können in die Bildung eines neuen Blat- tes eingehen, 3) Den Gesetzen des Ebenmafses zu- folge entsteht aber, wenn diese Sonderung der Sei- iennerven einmal gegeben ist, nicht blofs auf einer, söndern zu beiden Seiten des Hauptblattes ein neues - Nebenblatt. — Endlich entsteht auch eine andere. Stellung in den Blättern datturch, dafs sie entweder durch das Verschieben und Verschmelzen der Kno- ten mit den Internodien aus ihrer ursprünglichen. Lage zerstreut, oder durch das Zusammendrängen mehrerer Knoten, wie z.B. in der Blüthe, an irgend “ einem Platze häufiger angesammelt werden. Hieraus lafsen sich nach dem Verf: alle concentrischen und excentrischen Bildungen von den Cotyledonen bis zur Blüthe und Frucht, die verschiedene und doch so beständige Zahl der Theile und fast der ganze Habitus, so wie jeder ‚natürliche Character der Pflanzen erklären. Hier kommt es ihm indefsen nur darauf an, zu beweisen, dafs wenn, wie bei den Monocotyledonen nur ein einziges Blatt den ersten Knoten umfafst, in den darauf folgenden sich diese Einheit .etweder immer. wiederhohlen, oder durch die nach oben erwähnte 'Gesetze erfolgende. sym- metrische Spaltung in eine Deeiheit verwandeln mufs. Die Piperaceen keimen mit zwei Blättern, an den darauf folgenden Knoten stehen sie gleich“ falls zu zweien entgegengesetzt, weites oben -yerdop- pelt sich die Zweizahl in vier, und endlich wird durch die Auflösung der Knoten und dadurch erfol» gende Zerstreuung der Blätter diese Zahl nicht ver- mindert, sondern verlarvt. Diefs spricht laut und vernehmlich dafür, dafs die Piperaceen nicht zu den Monogotyledonen, sondern zu den Dicotyledo» nen gerechnet werden mülsen, ; Diels bestätigt auch der Bau des Holzes hei Jen baumartigen Pfefferarten. Der Verf konnte. bei. dem Queerdurchschnitt des Stengels von ‚Piper unguieu- “datum nicht nur:deutlich eine Äufsere Rindenschichte, H 64 Holzlagen und Mark unterscheiden,’ sondern auch die sogenannten Markstralen genau mit den Reihen der das Holz bildenden Gefäfsbündel abwechseln sehen. Nur das Mark bot ihm eine ganz eigenthüm- liche Erscheinung dar, indem dieses innerhalb sei- nem Zellgewebe und in ziemlicher Entfernung vom Holze mehrere Gefäfsbündel, und zwar ünten an der "Wurzel 4—— 5, in der Mitte des Stengels gemeinig.- lich 8, dann wieder 4, und zuletzt 3 dergleichen zeigte. Da aber bereits Mirbel,. einer ähnlichen Erscheinung bei dem Holse mehrerer Nyotagineen und Umbellaten gedenkt, die auch des Verf. Un- tersuchungen zum Theil bestätigten, so glaubt er dadurch den dicotyledonischen Üharaster dieser Pflanzen nicht angefochten, sondern im Gegentheil bestätigt, denu dieser dicotyledonische Character spräche sich unter andern auch vorzüglich darin - aus, dafs die beiden in den Monocotyledonen noch ungesondert auftretenden anatomischen Systeme bei den Dicotyledonen anfangen, einen Gegensatz unter sich zu bilden, der in diesem Falle selhst im Mar- ke sich noch einmal wiederholt, Aus diesem Grun- de kann der Verf. auch nicht der Meinung Kunth’s beitreten, der auf die Verschiedenheit, welche der Bau des Holzes bei den Monocotyledonen und Di- - cotyledonen darbietet, keinen 'Wertk legt. ‚Denn | wenn auch die Holzringe allein, welche ohnedießs nur bei den Bäumen und Sträuchern der gemäßsig- ten und kalten Zone vorkomnien, oft verschwinden, 55 so ist doch die Gegenwart der Markstralen. ein un- wandelbarer, den Dicotyledonen niemals fehlender ‘ Character, der darin seinen tiefern‘Grund hät, dafs die Gefäfsbündel, welche zerstreut und abwechselnd die Zellenmafse des Monocotyledonen Stengels durch- ziehen, sich im Stamme der Dicotyledonen in re- gelmäfsige, gerade und vom Centrum näch der Peri» pherie ziehende Reihen stellen, die jedesmal einen bald breitern bald schmälern Theil der Zellenmaßse zwischen sich aufnehmen, und so jenes strahlenför- wige, die Rinde mit dem Marke in Verbindung setzende Gebilde erzeugen, das unter dem Namen der Markstralen bekanit ist. Noch durchgeht der Verf. die Verwandtschaf- ten, welche die Piperaceen, und die ihnen zunächst stehenden Saurureen mit andern Pflanzenfauilien, sowohl der Mono- als Dicotyledonen zeigen. Von den erstern werden die „droideen und Typhaceen, von den letztern aber die Artocarpeen, Chloran- iheen, Polygonsen und Nymphäaceen damit ver- glichen. Die Chlorantheen werden mit einem volls ständigen Character versehen, und den Nymphäo- ceen die Bemerkung angefügt, dafs sie wahrschein- lich richtiger bei den Monocotyledonen stehen, und Brifseau-Mirbel uinsonst den anatomischen Bau des Rhizom als Beweis für die Dicotyledoneität der- * selben aufführe. Dean abgesehen davon, dafs das Rhizom als ein unter der Erde befindlicher,’ und - daher kaum dem Einflufse der Temperatur und Luft 56 Preis gegekneg Theil mit dem sich unter diesen Ein- Nülsen- bildenden Stengel nicht wohl verglichen wer- den kann; so zeigt sich jener strahlige Kreis der Ge- fäfsbündel nach der Beobachtung des Verf, auch in allen etwas diekern Wurzeln, sawohl der Mono- als Dieaotyledonen, unter erstern namentlich bei Bu- tomus, Sagittaria, Calamus, Vanilla, Jris u. s, w. Hier schiebt der Verf, auch folgende Bemerkung über das Mark der Wurzeln ein. Durchschneidet man das äufserste Ende der zartesten Würzelchen, so bemerkt man in der Mitte immer einen Büschel fasriger Zellen , die entweder von keinen, oder nur wenigen und kleinen Drofseln *) durchsetzt werden. Je weiter von der Spitze, desio lockerer wird die- ser mittlere Zellenbüschel, desto deutlicher geschie- den, zahlreicher und sichtlicher in einen Kreis ge- stellt die Drofseln, bis allmählig der anfangs dünne Bündel der letztern durch das dazwischen tretende lockere Zellgewebe so weit aus einander getrieben wird, dafs jetzt kaum noch an der Gegenwart ei- nes Markes zu zweifeln ist. Endlich lösen sich die, oft, wie der Queerdurchschnitt, 2. B. der Nym- phae zeigt, strahlig gestellten Drofßseln einzeln wie- der in einzelne, denen des Stengels äulfserst ähnli- ehe Drofselbüschel auf, und daun kann das Mark » Wir wählen diesen Namen zur " Bezeichnung der sogenannten Spiralgefäfse aus demselben Grunde, weswegen der Verf. den Namen tra- . cheae dem der Vasa spiralia. yorzieht« ., i 57 nicht mehr geläugnet werden. Dafs auch 'bei den den Stengel durchlaufenden Bündeln die nämliche Entstehungsweise, nämlich durch das Auseinander- treten eines einzigen primitiven Bündels in mehrere abermals getheilte, Statt ude, ist nicht nur ‚sehr wahrscheinlich, sondern wir. auch durch Dutro- chet’s Beobachtungen über die Vermehrung der Gefäfsbündel- in den Stengel, durch allmähliges Hi- neindrängen neuer Marklagen, in die einzelnen Bün- del (vid, mem, du Mus. d’bist. vat. vol. VIL p. 379.) zum Theil bestätigt, Indefsen gesteht der Verf, dafs es ihm noch nie gelungen sey, an den Extremitäten irgend einer Pflanze, nur Einen, alles Mark auschlies= senden Drofselbündel zu finden, und erblickt eben darin einen Hauptunterschied des aufsteigenden Stos ckes von dem absteigenden, da selbst der letztere, sobald sich einmal Mark in ihm erzeugt hat, eine der frühern entgegengesetzte Natur annimmt, die sich dadurch zu erkennen gieht, dafs das Wachsen nach unten aufhört, und bei den günstigen Umstän- den, selbst ein Hervortreten an die Luft, und da+ durch eine gänzliche Umwandlung defselben im wahres Holz möglich: wird. Wir können nicht von dem Hrn. Verf. scheis den, oline ihm unsern herzlichsten Dank für die genufsvollen Stunden zu bringen, die uns das Stus _ - dium seiner geistreichen Schrift bereitet hat, Möge - . erin der Treue, mit der wir ihren Inhalt hier.an« ‚zuzeigen. ‚suchten, die hohe Achtung nicht verken- 58 nen, die wir seinem Verdienste zollen, und möge - ‚er doch. noch recht oft die Fülle seines philosophi- schen Scharfblicks und das reiche Maafs seiner auf treue Beobachtungen gestützten Erfahrungen in ähn- liche Schrilten ergiefßsen | Fürnrohr. ‚Ansichten der Pflanzen - Geographie des Herrn Alexander von Humboldt, im Auszuge herausgegeben von Dr Stirb ea ı2. Berlin 1827, bey C. H. Nortmann. Viele unserer Leser werden wohl eben so wenig, wie wir begreifen, wie man auf die Idee gerathen kann, Humboldt’s Ansichten der Pflanzen-Geogra- phie im Auszuge zu geben, da gerade im Gegen- iheile.su wünschen wäre, dafs Hr. v., Humboldt seinen Schriften hierüber mehr Umfang gegeben hät- te, was er aber wahrscheinlich aus dem Grunde nicht wollte, weil er uicht konnte, Jeder nur ef- was gebildete Mensch weifs, dafs der schönste und fruchtbarste Theil Europens, die sogenannte euro-. päische Türkey, das nördlichste europäische Rufs- ‘land, Island, Irland, und ungeachtet der Bemühun- gen des so schändlich mifshandelten Lagasca, selbst Spanien noch, in botanischer Hinsicht beynahe eine Terra incogaita ist. Von Asien, Africa, Amerika und Neu-Holland ist kaum der tausendste Theil bo- tanisch genau (so ohngefähr, wie die Flora Berlins‘ durch Schlechtendal es wurde), bekannt. Wie. 59 kann man daher jetzt schon an eine gründliche Geo- .' graphia botaniea denken? Wir hören in neuerer Zeit 50 viel von der Flora der Tropenländer‘oder der A&- „ quinoctial-Gegenden sprechen, und kennen gerade denjenigen WVeltiheil, defsen gröfster Theil zwischen den 'Wendekreisen liegt, Afzica, in diesen Gegen- den fast gar nicht» Recensenten scheint, dafs wenu die Botanik nirgendwo mehr Förderung als in **® findet, man erst nach vielen Jahrhunderten anfangen kann an eine Geographia botanica zu denken, Bis’ dahin dürften aber vielleicht durch die immer mehr fortschreitende Cultur eben so viele durch Jahrtau- sende bereits bestandene Gattungen und Arten von Pilunzen ausgetilgt worden seyn, als während dieser Zeit neue entdeckt wurden; findet man doch jetzt in Neuhbolland schon manche Pflanze nicht mehr, die vor 50—4o Jahren noch undurchdringliche Gestrüp« pe bildeten, und Rreunde der Natur waren bereits ' gezwungen, neuholländische Gewächse aus den Gär« ten England’s wieder nach Neuholland aurück komr ‚men zu lafsen. Die Aufgaben unserer heutigen Bota- “ niker sind Floren und Monographien; aus diesen wird sich daun, wenn sie gearbeitet sind, wie sie seyn sollten, einst eine Geographia hotanica, wie \ . Sie sayn sollte, abstrahiren lalsen. Reisen gewähren | daher bey der'gröfsten Thätigkeit und Genauigkeit nie den Vortheil, den ein längerer Aufenthalt eines ' Botanikers an einem Orte für die Wissenschaft hafe Es wäre zu wünschen, dafs man statt der vielem & {bo Reisenden, die man jährlich in die Welt schickt, botanische Statiouen in solchen unbekannten Län- dern errichtete, die nicht eher verlafsen werden dürften, als bis der ganze, nach Länge und Breite- bestimmte Terrain abgegrast ist. Ueber das Verdienst dieses Auszuges können 'wir uns kurz fafsen; er ist leider reine Maculatur, wofür der Verfaßser vielleicht nicht kann; aufjeden Fall. mufs der Corrector der Horazianische Corrector , Gestius gewesen seyn. Als Beweis, wie hier Sinn, Pflanzen. Auctors-und Ortsnamen entstellt sind, Fol- gendes: S 18. heifst es: „In den folgenden Jahr- tausenden hat das länderscheidende, aber für Schiff- fahrt, gegenseitigen Verkehr und intelleetuelle Kul- tur des Menschengeschlechts so wichtige Mittel mehr“ (statt Mittelmeer,) „diese Einwanderung unmöglich gemacht, und die südeuropäische Vegetation kon- trastirt defshalb mit der von Niederägypten und den nordatlantischen Küsten. Nicht so ist der Pflanzen« vertheilung zwischen Canada und .der mexicanischen Landenge.“ $. 87 auf 68: „die (durch angeerbte Menschheit? ) ungefiederten neuholläßdischen Mi mosen.** $. 92: „aber Al. Cadamusto erwähnt schon des hohen Atlas dieser Bäume“ (nehmlich der Adan- "sonia.) $. 13 kömmen Lychnis divica, Polygonum “ Biscorta, Glavaria, Anacordium vor; $, 14, Fuscus 'nalans, Vaccinius, Cypercus; 5, ı5. Melassonna; 9 '16. eine Weinmuthskiefer; $. 2ı. ein Meium seipyl- Wolimm; S. 22, Paporophorum; $. 26, Wesembryan- br. themum; $. 29, Dieranorum Scopariöm ; $. 47; ein Tur-. dus vissicorus; .S 51. eine Pfade (AgrostemmaGithago) S. 69. Carisa Papaya und Carica Posoposa; 5. 82. Ho« konia (statt Heliconia ); $. 84, Triartea; $. 85: Le roxylon, yuoca; S. 87. Culcasia sandeus; $. 89. Se. vilenia Mahagony; $. 91: Mimosa Careu; $. 92. Acas cia Jubirissin; $. 99: Challophyllum. S$. 2, finden wir Samred (statt Ramond) S. 29, 32 ete. Schwarz; $. 92, Forschkael. 5 91. stehen Ufer des Teneser. $. 93. Capwerdische Inseln. S$. 38. etc. lesen wir Conchyologei. Die deutsche Orthographie und der Styl selbst sind ebenso schlecht ; so.üinden wir durch- gehend Troppenländer, -Sonnenstralen , umränkte. Feigenbäume, Absortion, Anwohner, Rükken, In- terwallen etc. ete. Zu bedauern ist übrigens auch noch, dafs Leser, die diesen Auszug in die Hände bekommen, und welche Hrn. vs, Humboldt's Wer, ke nicht im Originale kennen, nicht wissen wer den, was Hn.v. Humboldt und was Hn, Dr. Stir- bes angehört. (Eingesandt.) ’ ‚Cryptogamische Gewächse, besonders des Fichtel- gebirg’s. Gesammelt von H. Chr. Funck. 34stes Heft. Leipz. bey Barth 1828. . Mit diesem 34sten Hefte liefert der unermildete Verf. nun schon die bedeutende Anzahl von 900. “ eryptogamischen Gewächsen in sehr instructiven Ex- emplaren, wodurch diese Sammlung besonders durch, - Mittheilung neuer und seltener Arten, je länger je BEE u os 62 interefsanter, und sonach dem Botaniker unentbehr. ‚lich wird. Der Inhalt des gegenwärtigen Heftes ist folgender: . Struthtopteris germanica Sw. Iso&tes setacea ‚Delile. Die Veeschiedenheit dieser Pflanze von IL. lacustris ist bereits in der Flora 1827. S. 552. ange- geben, und die Botaniker werden sich freuen, hier. vollständige Exemplare aus der Gegend von Mont- pellier zu. erhalten. MWeijsia serrulate Funck; von. dem ‚Verf. auf dem Mattreyer Tauern im Jahre 1823 entdeckt. Sie ist am nächsten der FP. denticulata verwandt, aber durch Blätter und Peristom hinläng- lich verschieden. Barbula Hornschuchiana Schultz. von Hrn. Bruch bei Zweibrücken gesammelt, Bar- bula Funckiana Sch, von Felsen aus den Salzbur- geralpen. Desmatodon glacialis Funck; ‚abermals eine höchst interefsante Entdeckung Funck’s an Felsen des Salern Gletschers im südl. Tyrol. ZYg0* don conoideus Hook. Von Hrn. Apotheker Sehl- meyer im Ducterather Walde bei Cöln an 'alten, Baumstämmen gesammelt. Die Abbildung dieses sel- tenen Mooses findet sich in Sturm’s ı7ten Hefte sei- ner Cryptogamae germanicae, unter dem Nahmen 'Amphidium pulvinatum Nees ab Esenb. Pleuridi- um alternifolium Brid.; auf Aekern bei Zweibrü- cken von Hrn, Apotheker Bruch gesammelt, — Es ist doch für die Bryologie höchst interefsant, wenn. die Finder ihre neue Entdeckungen in öffentlichen. Sammlungen mittheilen; Andere vollständige Ber ein sehr verdienstliches Geschäft daraus machen, alles neue in getreuen Abbildungen darzustellen! — Li ‚china confinis dghd,, aus Schweden. Sporochnus aculeatus Agd,, von Hro, Rudolphi an der Ost- see gesammelt. Sphaerococeus corneus Agd.; aus dem ‚mittelländischen Meere. Sph. purpurascens Agh,, und Ulva compre/sa L., beide von Hrn. Adv. Jürgens an der Nordsee gesammelt. — Auch‘ die Algologie erfreuet sich ‘ihrer Verehrer, und‘ macht: besonders in unsren Tagen, wie in physiologischer, so insbesondere in systematischer Hinsicht grofse Fort- schritte, Möchte'es doch unserm Funck, wenn des Alters Last. die Besteigung der Hochgebirge verbietet, gefallen, einmal seine botanischen Reisen nach Carlsr | bad, Nizza, Triest, zu richten! — Spilorma viridans Schaer; vonHrn. Rittmeister von Flotow an alten Eichen in der Neumark gesammelt, Porine pertusa “char, Lecanora saxicola Ach, L. brunnea Ach, Lepraria flava Ach, Sehr instructive Exemplare von "intereßsanten Flechten. Selerotium Semen Tode, auf abgestorbenen Blättern der Zitterpapel, endlich Puc- cinia Bistortae De C. auf den Blättern der Bistorta, Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Na- tur, mit Beschreibungen ; von Jacob Sturm, Erst. Abthl. (Phanerogamae) 5ıstes Heft, Nürn- _ berg ı838° bei dem Verf. ı6 Blättter Text und « eben so viele illum. Kupfert: in ı2. „Hr Sturm liefert in diesent Hefte nach Vorla- {} ” ‚63 ‚ schreibungen ausarbeiten, und noch: Andere sich 6% gen ats. dem Ho ppe’schen Herbarium in seiner ge- wohnten treflichen Mänier an Zeichnung, Stich und Colorit, lauter Alpenpflanzen, nemlich: Plantago alpina; gewils eine seltene Pflanze Deutschlands; . denn dafs sie in Schlesien wachse, findet sich in den neuen Floren dieses Landes nicht bestäligt. Al- chemilla alpina. Campanula alpina; eine sehr schöne Abbildung! Rhamnus alpina; Thlaspı al. pinum; aus Versehen hat diese Pflanze der ı5ten Clafse ihre Stelle zwischen 2 Pentandristen erhal- ten. Ribes alpinum; Armenia alpina. Arbutus “ alpina. Dianthus alpinus, Diese Abbildung zeigt deutlich die Verschiedenheit von der früher gelie- ferten, die D. glacielis ist. Lychnis alpina,, “Anemome alpina. Thalietrum alpinum, Thymus alpınus. Stachys alpina. Scorzonera alpina,. Diese letztere Pflanze ist eine ausgezeichnete... neue Art, und eben so sehr von Se, humilis Linn, als von defsen angustifolia (Sc. austriaca Willd. Sc. humilis Jacg) verschieden, und insbesondere Jurch den faserlosen Wurzelkopf und die ‚sehr schmalen ganz glatten Blätter, wie durch den alpi- nischen Standort sehr ausgezeichnet. Weit eher könnte sie mit Se, grandiflora Lapeyr. verglichen werden. I Möchte Hr. Sturm uns noch ferner mit solchen Seltenheiten erfreuen. 05 Verzeichnifs der, seit Ende September eingegangenen Beiträge. Für die Bibliothek: Reliquiae Haenkeanae, seu Descriptiones et Icones plantarum quas in America meridionali et boreali, in insulis Philippinis et Marianis collegit Thaddeus Haenke. Cura. Musei Bohemici. Fascic. tertius, cum tabul. XI. aeri ineisis, Pragae apud Calve 1828. folio. . Össervazioni sulle Gessaje del territorio sini- gagliese ete. da Vito Procacent Ricci. Roma 1828. Beide Geschenke des Hrn, Grafen v. Sternberg. Johannes Becker’s Flora der Gegend um Frank- fur a. M. Zweite,Abihl: Cryptogamie. 1828. - Ueber .die Bastarderzeugung im Pflanzenrei- che; eine von der königl. Akademie der Wissen. schaften zu Berlin gekrönte Preisschrift von Dr. A. F. Wiegmann. Braunschweig ı828. Dr. Gottl. Wilh. Bischoff, die kryptoga- mischen Gewächse, mit besonderer Berücksichti- gung der Flora Deutschlands und der Schweiz, organographisch, phytonomisch und systematisch bearbeitet. Zweite Lieferung, Hhizokarpen und Lycopodeen mit 3 Kupfer - und 4 lithographirten Tafeln. Nürnb. 1828. bei J. L. Schrag. ; = De Salicibus europaeis commentatio. Auetore .&D.J Koch. Erlangae 1828. Bulletin universel, Mai — Juli 1828. Tentamen Florulae lichenum Eiffliacae. ‚auct, C. A. Fingerhuth, Dr. Norimb, 1829. Vollständige Sammlung offieineller Pflanzen, von Fr. Nees y. Esenbeck etc. ıöte Liefe- ‚zung. Düsseldorf 1828. fol. mit 30 Tafeln. . "Plantae bannatus rariores etc. augt. Koghel. Pesatini 1828, Accedunt tab. 42, fol. Kırgänzungshbl. Nre, V. 3 66 Sturms Deutschl, Flora; erste Abtheilung 50 —— 5ı Heft; 3te Abth. ötes Eleft. Stirpes Agri Flemsionensis, observationibus Allustrate. Ab El. Fries. Lund, 1825 --26. No. vae Schedulae criticae de Lichenibus suecanis, Auet, E. M. Fries. Lund. 1836. et continuatio 3827, Novitiae Fl. suecicae. Edit. altera. Auct, El!’ Fries. Lond. Gothorum 1828, Cryptogamische Gewächse des Fichtelgebirgs von H, Chr. Funck, 34stes Heft. Für den botanischen Garten. Eine Sendung von seltenen neuholländischen Gewächsen von Hrn. Baron v. Hügel aus Wien, durch die gütige Besorgung unsers Hrn. Präsi- denten Grafen von Bray daselbst. Eine dergleichen Sendung aus botanischen Gärten in Prag, durch die gefällige Verwendung unsers Hrn. Gartendirectors, Legations - Rath Fe- Yix während seiner Anwesenheit daselbst. Eine dergleichen Sendung aus dem bötani- schen Garten zu Greifswalde, durch gefällige Be- sorgung des Universitäts - Gärtners Hrn. Lang- guth daselbst. . Eine Sammlung von ungefähr 200 frischen Sämereien aus Prager Gärten, von dem Garten- director, Hrn. Legations- Rath Felix. Eine ähnliche Sammlung aus Sardinien, von Hrn. Müller. BE Eine Anzahl Sämereien von Bastardpflanzen, von Hrn. Dr. und Apotheker Wiegmann ın Braunschweig. et Eine Sendung Sämereien von sehr seltenen Krainer Pflanzen, von Hrn. Gartendirektor und Professor Hladnik in Laibach ; die wir der Gemeinnützlichkeit und weitern Verbreitung hal» ber mit miehrern andern botanischen Gärten. ge- theilt haben, EEE Für das. Herbariiwm. Eine Sammlung von 40 Arten sehr interes. santer Algen aus dem adriatischen Meere; von. Hrn Anton Ruchinger aus Venedig. Eine Sendung von seltenen Krainischen Pflan- zen *) durch die HH. Directer und Prof, Hlad« nik und Dr. und Apotheker Graf aus Laibach. Einige, durch künstliche Bestäubung hervor- gebrachte Bastardpflanzen von Yerbascum ; von Hrn. Dr. und Apotheker Wigmann in Braun- schweig.. Desgleichen eine ähnliche Sendung von Nico- tianen - Bastarden ; von Hrn. Dr, Gärtner in Calw. Für die Flora "Einige Bemerkungen über Hrn. Dr. Meyan'z kritische Beiträge zum Studium. der Sülswasser- algen; von Hrn. Prof. Agardh. in Lund. “ Dr. J. Meyen. VÜeber das. Herauswachsen parasitischer Gewächse aus den Wurzeln anderer Pilanzen. Erstes Verzeichnifs sardinischer Laubmoose,, wie auch derjenigen welche von meinem Freunde. Fleischer bei Smyrma aufgefunden worden sind; nebst Beschreibung und Abbildung einiger neuen Arten; von F. A. Müller in Elslingen (Mit 8 abgebildeten neuen Laubmoosen), Inhalt des ersten Hefts vom aten Bande von Pohl’s Plantarum Brasiliae Icones et Descriptiones hactenus inoditse. , Prof. Dr. Tausch, botanische Abhandlungen und Bemerkungen. *) Uchey einige diesen sehr interessanten Pflanzen, unter welchen sich mehrere neue Hostische Arten, dann auch Gentiana exeisa Presl, hefinden, werde ich demnächst in. der Flora weitern Bericht erstatten. 5% Dr. Hoppe. 68 . Noch ein Wort über Barbula obtusifolia und Bryum erythrocarpon, nebst einigen andern bryo- logischen Bemerkungen; von Hrn. Fürnrohr in Zweibrücken. Ueber einige Pflanzenarten; von Hrn. Prof. Dr. v. Vest in Grätz. Weldenia, eine neue Pflanzengattung ; auf- gestellt von Hrn. Dr. J. H. Schultes in Landshut. Einige Bemerkungen zuSteudel's und Hoch- stetter's Enum. plantarum Germ. Helvetiaeque indigenarum ; von Hrn. Dr. Trachsel in Rügisberg. Literaturberichte über Göpper!’s Commentatio de acidi hydrocyanici vi in plantis; Biluff’s Entwi- ckelungs - Gombination organischer Wesen; Gaw- dini Flora helvetica Tom. I. Sturms Deutschl, Flora 3te Abthl. 5tes Heft, die Pilze von Dr. F, W. V. Rostkovius in Stettin, 6tes Heft, die Pilze, bearbeitet von A. J. Corda in Prag; Mohl über die Schlingpflanzen. Correspondenznachrichten von den HH.Freyer zu Istria, Fürnrohr in Zweibrücken, Prof. Jä- ger in Stuttgardt, Dr. Pohl in Wien, Ruchin- ger in Venedig. : (Die schon früher angezeigten Aufsätze von HH. Dr. Unger, Löhr, August Mayer u. & werden demnächst abgedruckt, und die bei ge- genwärtigem Band fehlenden Abbildungen, im näch- sten doppelt ersetzt werden.) Fernerer Beitrag für den in Nro, 46. der Flora 1828 bezeichneten edien Zweck „Von Hrn. Dr. und Prof. Kunze in Leipzig nachträglich 6 fl, 56 kr. i , Druckfehler Ergänzungsbl, 5. 5ı Z. 11 v. u, statt dentatum 1, denndatum.. — nn 54 = 12 = - -— Linveana 1. Linneanae. — menu nn no binelhuie 7 - 61 - 11-0 'exactis 1. erectis., en - 77-5. - 0 — aculum l auctum, 69 Inhaltsverzeichniß® I, Ankündigungen, Anzeigen, Barth in Leipzig botanische Verlagsartikel. Beil, 6, Gerhard, Anerbieten für Botaniker. Beil. 2, . Gerhard, fünftes Supplement zu den Verzeichnis. sen getrockneter Pflanzen. Beil. 4. Lang Aufforderung an Botaniker. Beil. 5. Sämereien Sardinischer Pflanzen. Beil, ı6, Sieber Uebersicht seiner verkäuflichen Herbarien. Beil. ı. Steudel und Hochstetter Nachricht an die Nitglio- der des botanischen Reiserereins. Beil. Weber in Bonn Verlag yon Jussieu’s und Do- Candolle's natürliche PHanzensysteme. Bl. 10, I Aufsätze Dierbach Bemerkungen über das Vaterland des. Acorus Calamus. 546. Flotow lichenologische Bemerkungen. 598. 635. 673. 6809. a1. 737. Funck Wanderung nach dem Wurniserjoch. 438. Kittel ‚Beiträge zur Anatomie, Physiologie und: Organographie der Gewächse. 657. 705. Nees v, Esenbeck’s Nachrichten von Siebold aus Japan, 753. Schultz Bemerkungen über Schäfer. Trierische Flora. 587. Schübler nachträgliche Bemerkungen über den Hydrurus erystallophorus. 57. Sternberg Grf., neue Pflanzenspecies Anthericum comosum. 609. Tausch, ‘über die zweifelhaften Pflanzen der Flora bohemica Schmith’s. 417 460. Tausch, Diagnoses plantarum minus cognitarum & ilora sibirica Gmmelini, Br. 10 Tausch, Diagnoses nonnullarum Solidaginis et He- lianthi specierum. 497. Tausch Zusätze zu meinen Bemerkungen über Iris florentina. 670. Trachsel-Ergebnifs zweyer botan, Excursionen in die Schweizer- Alpen, mit Bemerkungen. 476, Trinius über seine Species graminum. 763. UM. Bemerkungen Ueber Aira uliginosa. 640 Veber Arabis und Arabida. 524. ‘Ueber die Zahl der Narben bei Cariees. 543. ' Ueber Draba Aizoon und Aizoides. 544. Veber Polygala amarella Cranz, 618. VW. Berichtigungen Berichtigung einiger Angaben in der Flora Nro. ı7. 416 Ueber Gymnostomumi globosum et confertum. 688. Y. Botaniker, reisende. Bertoloni 573. Braun, Dölitsch et Kraetz 5'735. Lang et v. Martens 573. Sauber, Schimper, Schmidt, Schultz. 574. ' VL Correspondenz. Agardh, über die Bildung von Crystallen in Al- gen. 583. = Funck, über Moose überhaupt, und über das Moos- taschenherbarium insbesondere. 685. Gärmer Resultate über einige Bastardpflanzen. 5 C} “ B Göppert, über die Einwirkung narkotischer Gifte - auf Pflanzen, 431. .. Hinterhuber, über einige seltene Pflanzen ‘der Salzburger Gebirge. 396. Hoppe, über einige Alpenpflanzen, und über Bo- aniker und botanische Anstalten in Salzburg. - AU Y. Martens, über Cerinthe alpina und einige an- dere Arten dieser Gattung, und Salicornia macrostachya, 569. ” 21 v. Martens, über einige veietianische Pflanzen. 507. Fr. Mayer, Notizen auf einer ‘Reise nach Dalma- tien. 751. Meyen in Berlin, über die porösen Gefälse der Pineaceen und anderen Zellengebilde der Pflan- zen. '4ly. nn Müller, über einige zum Würtembergischen Reise- verein gehörigen Gegenstände, 718. v. Voith,.über Trremella Nostoc. 672. Ueber WWallroihi Historia succinta generis Rosae. 23. v. Welden, über die Leistungen der Botaniker in Wien. 446. Winkler, über hotanische Anstalten in Altenburg, "VW. Ehrenbezeugungen Eschweiler. 640. Fr, Meyer, Hoppe. 619., YIL Literatur, deutsche, Funck eryptogamische Gewächse des Fichtelge- birgs. 34 H. Erg. 61. o on Joan. Hedwig Species muscor. frondosorum ete, Opus postbumum. Supplementum secundum scriptum a Frid. Schwägrichen Erg. Bl. p. ı. Hostii Flora austriaca. Volum. primum. 513. Lachmanni Flora Brunsvicensis, erster Theil. 561. v. Martins Reise in Brasilien cte. zweiter Theil. 385 et A4Q. A. F. T. C, Meyer Supplemente zur Biologie deg Blutes und des Pflanzensaftes. 401. 465. E, H. F, Meyer, de Houttuynia atque Saurureis, Ergl. 39. Mössler Gemeinnütziges Handbuch der Gewächs- kunde. Neue Ausgabe von Reichenbach. Ex ster Band. 529. \ Nolte Novitiae Florae Holsatiae, 610, Opiz, Naturalien. Tausch, 493. (Zu Reliquiae Haenkeanae seu Desceriptiones et Icones plantarum quas in America meridionali et bo- reali, in insulis Philippinis et Marianis colle- git Th. Haenke, 433. . Stirbes Ansichten der Pflanzengeographie des H, A. v. Humboldt. Ergbl. 58, Sturm Deutschl, Flora ıste Abtheilung. 5ı. Heft, Ergb. 63. “ IX. Nekrofloge. Gr. v. Bray, über den Tod meines unvergelsli- eben Freundes Duval. 6ıg. Gebhardt. 495. James Eduard Smith. 56o. X. Notizen, botanische. Carex vaginata Tauschii. 736. Festuca heterophylia als identisch mit F. nigres- cens 656. Hoppe, über Linnea borealis Linn. 653. Fr. Mayer Beiträge zur Pflanzensynonymie. 608. Darstellung der zten Pflanzenausstellung in Wien im Mai 1828. 574. Roth’'s Jubiläum. 704. XI. Verzeichnifs eingegangener Beiträge. Yerzeichnils der bei der botanischen Gesellschaft ° eingegangenen Beiträge. 575. Ergbl. 75. XI Verzeichnils der Schriftsteller. - Agardh 582. Dierbach 546. Flotow 593, 625, 673, 689, 721, 737. Funck 488, 685. Ergbl. 61. Fürnrohr Firgbl. 30, 58. Gärtner 236. Göppert 481. Haenke 433. Hinterhuber 396. . . Hoppe 641,653. Host 5ı3. Kittel 657, 705. Lachmann 561. v. Martens 507, 569. Vv. Martius 385, 449g. A. F. T. C. Mayer Bon, 465. ‚Fr. Mayer 608, 751, EHE. Meyer Ergbl. 89, 3. Meyen 447. Mössler 529. Mül- ‚ler yı8. Neos v. Esenbeck 753. Nolte 61%, Opiz 494. Reichenbach 529. ‘Schultz 587. Schübler 577. Schwägrichen Ergbl.. 1, Sie- bold 753. v. Sternberg 609. Stirbes Ergbl. 58. Sturm Ergbl. 63. Tausch 418, 460, 48ı, 497, 610. Trachsel 476. Trinius 761. vw Voith 772. WVallroth 525, v. Welden 446. Winkler 768. XUL Verzeichnifs der vorzüglichsten Pflanzen - Namen. Acacia adstringens 394. Aclisia sorzogonensis 441, Acorus Calamus 546.. Actinodontium Ergbl, 27. Aira uliginosa 640. Allia 437, 438. Al. strömeria albiflora 434. A. Curtisiana, Feuil- lea et spathulata 435. Amaryllideae 433, An- thericum comosum 609. Arabides 542. Ar- ‚thonia! lurida 597. _A. spectabilis 598. Aster angustissimus 487. A. Gmelini.486. A. sibi- ricus 487 _ Astrodontium Ergbl. 9. Atha- manta ramosissima 522. Avena strictaöıg. Bartramia gigantea Ergbl. a2. Biatora inundata 598. Brachymenium Ergbl. 7. Bruchia vo- gesiana Ergbl, 3. Bryum Egbl. 21. B. Au- berti Egbl 37. Bursera leptophloeos 393. - Caladium heterophyllum 445. Calicium adspersum | 598. atomarium 600. brunneolum 6oı.: ela- | " viculare, melanophocum et pallidum 6bo2. phy- | | I nn u | nt | sarellum, quereinum et salicinum 6o3 ste. moneum;,. subtile et tympanellum 604. variolo- sum 605, Calymperes moluccense Ergbi 5, ‘ Gampanulae 425. Capparis Yco 452. Carda- . mine hirsuta et sylvatica 616. Carices 543. | C. vaginata 736. Cassia cathartica 393. Ce- nomyce carneopallida 605. coniocraea, deli- i cata, rangiferina, stellata, subulata et symphy- ' “ carpa 607. pyxidata 627. Gentaurea integri- folia 485. ceratophylla 617. Cerinthe alpina 569. “Ceiraria cucullata et sepincola 630. Cir- .ceae 587. Cirsium Gmelini 492, laevigatum et serratuloides 483. Cochleariae 615. Co- 74 .: donoblepharum E. 8, Collema museieola et - tenax 630. Gommelina auriculata A4ı. de. cumbens 440. mexicaua 441. Coniocybe ni. gricans 630.. 'Copaiferae 393. Cornicularia arenaria 631. Crinum gracile 434. Cucumis . macrocarpos 388. Cucurbita ceratoceras 388, Dianthus littoralis 524. Dichorisandra inaequalis, :. mexicana et oyalifolia 442. Dienemum Ergb, 7, 27. Didymodones Ergb. 33. Dioscorea | amaranthoides 439, arHolia, decorticans et Haenkeana 440. hastata et sapindoides 439. Dorstenia opifera 456. Draba Aizoides et - Aizoon 544. Echinops latifolius 436. Echites longiflora 389. Echium violaceum 426. Epilobium alpinum 461. mutans 460 — 461. ZEuphorbia phos-. “ phorea 453. x \ Festuca canescens zı9. heterophylla 656. Ferra- via calbartica et purgans 39a. üenlianse 422 — 424. Geoffroya spinulosa et vermifuga 447. Glyphocarpa capensis et, qua- drata Ergbl. 3. Gramina 463. Graphis pul- verplenta 632. rupestris 631, Gyalecta bryo- phila 632. Gymnostomum Barbula Egbl. 28 confertum 688. Euchoron Egbl. 29. globo- sum: 688. involutum, obtusifolium et Tortula- Egbl. 28. Heliantbus altissimus 502. divaricattus 5o4. gigan- teus 501. pubescens 503. serotinus 504. tra- cheliifolius et tuberosus 506, Helleborine succulenta 422. Herreria salsaparilla. 391. Hippion aestivum et vernsum 422. Hippiones he2 — 523. Hookeriae Egbl. 23. -Houttuynia Egbl. 39. Hydrurus cristallophorus 577. FHyos- eyamus bohemicus 427. Hypna Egbl. 38. Jatropha opifera 393. Ipomaea operculata 392. Iris florentina 670. Juncus compressus. 44% Dombeianus 443. graminifolius 444. patens 443. pygmeus 6:5. repens 614. Xiphioides 444: 75 Lecanora albestens, caecula, cenisia et effusa 633. ‚Hageni, leucolepis, mierophylla ettartarea 634. Lecidea aeneofusca 645. 'ambigua et amyla- cea 638. basaltigena, caesioatra et carnosa 939. contigua 673. decolorans, demissa et epipolia 678. favovirens, foveolaris et fuli- ginea- 690. fumosa 681. gelatinosa et geo- graphica 682. immersa et pantostieta 684. parasema 685. petraea 689. sabuletorum 697. spectabilis 698. vernalis 699. viridescens et Wallrotbii 701. Leptotheca Ergbl. 8. Le- praria cinereosulphurea 701. Leskcae :Egbl. 23. 88. -Ligusticum carniolicum 525. Lilium quädrifoliatum "436. Linnea borealis 653. Yisianthus ampliäsimus et pendulus 390. Lu- zula comosa 445. Forsteri 615. melanocar- "Da 446. . -Macromitria Ergbl. 27 — 36. Malococephalus al- taicus 481. pinnatifidus 482. Mnia Egbl. aı et 37. Molinia littoralis sı9, Momordica pur- gans 391. Monochoria 437. Musci frondosi Ergbl. 1. seq. Myosotis alpestris 426. de- cumbens 520. Myristica officinalis 388. Myr- tus dysenterica 490. Neckerae Ergbl. a3 et 38 Ocymum incanescens 457. ÜOpegrapha diaphora 702. ÖOrchides 421. Ornithogala 430. Palicurea aurata 390. diuretica 3g0. löngifolia et noxia 389. offieinalis, sonans et strepens ‘390. Paludella squarrosa Ergbl. 22. Parme- lia "aleurites 702. brunnea et ceratophylla 703, cinereorufescens 721. herpetica, .lithyr- ga, ochracea, phaea, rubella et. suloata 702. Parmieliae Erehl. y21. Passiflora 391. Pau- linia pinnata 389. Peltideae 739. Petvodon- tium Egb! 5. Phaläangium ramosissimum '486. Phleum stoloniferum 518. Phyteumata .426, Pimpinella alpina 523. Piperaceae Ergb. 50. Plumeria drastiva 592, Poa pumila 519. Po- 76 iygala Amarella 618. Polygonum antihaemor- xhoidale 349. Polytricha Egbl. ı7. TPorina leucostoma 741. Pourretia inermis 435, tu- berculata 451. Primula venusta 421. .Pulmo- naria media 521. Pyrenula microciba 741. Rhodothamnus Chamaeeistus 541. Salicornia macrostachya 469. Satyria 421. Sau- ‘ zurea Egbl. 39. Saussurea amara et centau- . roides 484. Scabiosa bohemica 429. Hladni- kiana et humilis 520. Schlotheimiae Egb. 27. Scirpus multicaulis 613. Sclerodontium Egb. 6. Sebipira major 457. Senecio lividus 617. ‚Serratula marginata et Gmelini 484. Sima- . rouba versicolor 389. . Smilax bracteata et Inzonehsis 438. :subineımis et tuberculata 439. Solidago ärcuata 498. eanadensis 499. 'minuta 500. pilosa 497. praecox 499. Tour- neforti 500. Sphaerotele peruriana 433. Spi- lomae 741. Spiridens Egbl. 10. Splachnum Adamsianum Egbl. 80. longicolle Egbl. 29. octoblepharum Egbl. 5. Stereocaulon 743. Styrax aureüm et reticularum 385. Symphy- 3um behemicum 426. Syrrhopodon ‚Ergbl. 6. 31. 33. Tillandsia azurea 435. humilis, narthecioides, pa- leacea et Triglochinoides 436. Tradescantia zufa 441 — 442. Tremella Nostoc 672. Tri- chilia cathartica 392. Trichostomum. exaspe- vaınm Egbl. 33. Turnera opifera 395. Usnea polymorpha 744. Valeriana 4a2. repens 418. Verbascum 427 et 522. Veronica Aıg et 420. elata 516. ‘Hostii et nitens 517. peregrina 612. Verrucariae 748. Viola nitens 521: Violae 427 — A2g, Vis- mia micrantha 395. . j Weissia exigua et linearifolia Egbl, 31. @iayphus Jonzairo 451. -- REEL en Beilage Ä 1. zur Flora oder. \ ; botanischen Zeitung 1828. Zweiter Band. "In dieser Beilage werden Pflanzenverzeichnifse, Anzeigen, Ankündigungen u s. w« botanischen In- halts, gegen.die gewöhnlichen Finrückungsgebühren aufgenommen. Uebersicht der verkäuflichen Herbarien von Dre Sieber. (Wien. Josephsstadt N. 45.) . Species Rtbl Flora. novae_ Hollandiae a0 200 j Supplementum e- Tr Flora capensis . . 10 i —_— WM. 112 46% Tl 100 ‚16. Flora mauritiana I. 194 Bu 1 Fe _ kun) IL 100 .ı6 ( | Flora senegalensis . 50 8 Zn -—- martinicensis I, ı50 ah Ma. —— Trinitel, « 100 12. _ — I “ 120 Kie Filices I. Fe . Bo 16 — I . Bo’ 36 Agrvostotheca » « 120 ı6 Flora eretica '.: » . 220 4320 — ’negyptiaca .. ‚..ı150 ad Flora austriaca I. » ‚800, 20. I Ze Zu | 260 20 Flora corsica « 370 30. Cryptogama exotica « 60 I: a. ae Wer ‚sich blos einen Theil jedes dieser Herba: rien anzuschaffen gedenkt, dem können die Centu- rien davon sehr billig angerechnet werden; und zwar ym den ;äußserst, ‚billigen Preifs von ı0 Thl. ode® 15 fl. CMz.; jedoch werden unter 4 Cent. nicht ver- abfolgt oder Bestellung angenommen, da für Brief- porto, Versendungsgebühr, Emballage, Mauth etc, ‚gewöhnlich gar nichts angerechnet wirda Wünscht jemand daher 2 — 500° neuholl. 150 — 200 kapische dann jene. von Mauritius, Martinique, Senegal; Trinite: die Farrenkräuter und Gräser, so beliebe e# ‚blos die Zahi der Centurien uud ‚die Namen der Flo« ren aizugeben, | worauf sogleich die enisprechenden Pakete der bereits völlig geordneten Vorräthe her: ausgehoben und versendet werden. Da alle Gewäch- se numerirt, in eigenen Paketen sich befinden und daher nicht erst ausgesucht ‘werden, noch werde können, sondern schon bereit liegen, so..findet kei ne eigene Auswahl statt, Bey Bestellüngen be- liebe man, wo möglich, bereits die Summe in An- weisungen, Wechseln, oder auch baar mit dem Post: wagen einzusenden, weil dann die Transporte um so ‚günstiger berücksichtigt werden können» . Wien den 3, November 18284 P ortheilhaftes Anerbieten für Botaniker. Der Vorrath meiner getrockneten Pflänzen-Doub- letten belauft sich auf 1300 verschiedener Arten Die meisten derselbeü sind in Mehrzahl vorhanden Diese, in vollständigen und instruktiven Exeripla- "fen bestehenden, aus meiner zeitber mitgetheilten 3 Listen häher „zu erschEnden, meist, seltenen Pflanzen, wurden zum Theil an ihreh, ‚wirklichen Standorten gesammelt, zum Theil im "Garten gezogen; ünd jedes Exemplär ist mit eine? Etikeite begleitet; worauf der richtig bestimmte systematische Name sammt Autor und Füädort:bemerkt Sind. Um den Vorrath schheil zu räumen, erbiete ich mich denjenigen Freunden der Pilauzenkunde;. wel- ‚che mif ihre Aufträge geben ünd deren Beträge por- ‚tofrey zusenden wolleü, folgende höchst niedrige Preise zu stellen : für 1300 verschiedene Spevies 32 Thal. preuis, Cours 1200 nn nl al. ae Dar se = 110 04 2.2: 6 er ET - 1000 | Pa ». 19 ; Dre ou — 000 » ..% 18 “ . » — 8o& ‚ D » 19 0 . . = 700 } . . ı6 . ‘ . — 600 0 p i3 De Sr 500. 0 03... a 3 _— 400 >» . » 5 » Fe — 300 er Be 7 i u 0. — 300 u u ya % — 300 | B u.a a: a. . Bei diesen Preisen’ kann jedoch der Besteller nicht die Artelı vorschreiben; sondern mußte Aus- ‘wahl deiselben mir überlafsen:“ ‚Derjenigelauer die größte Quantität nimint; hat den grölsten Wörtheil, weil er bey den minder seltenen zugleich die sel- ensten erhält; Bestellühgen nach h eiger Auswahl 4 ne wir werden nur zu dem zeitherigen Preise von ‚A Tha- ier ı pr. 'Centurie effektuirt, Leipnig, im November 1828. Wilhelm Gerhatd, r. H, 5 Legationsrath, ‚Fünftes Supplement zu dem Verzeichnifse getrock- "m ı neter Pflanzen von Wı Gerhard, H.S, Le- =" gationsrath. Leipzig. (Preifs 4 Tbaler preufs. Courant pr. 100 Stk.) 1828 — 1829. Acäcia alata.-’ ÄAcalypha caroliniana, Adenandra alba, ‚Ancistrocarpus maypuren- sis. Agathosmä acuminafa, Aira pulchella. Allium obliquum. Alternanthera echinata , sefsilis, Anchusa latifolia, lepto- phylia, paniculata, Andropogon Erianthus, Artemisia multiflora. _ ‚Anthpastachya coarctata, 2 „Astrapalus SESAMEUS,. _ Biscuteila Iyrata,, Bromus stenophyllus, ‚Bunias: cristata, u nn Bupleurum glaucum.- u Erysimum leptophyllum, “] Campanula Lorii. Cenchrus laevigatus, "Cerastium inflatum. Chloris dolichostachya. ° Crataegus glandulosa, Crücianella latifolia. | Cyperus Iria, Paramatta, Cytisus purpureus. Digitaria denudata, seti« gera, undulata. Diosma longifolia. Eragrostis ägypliaca, cili- aris, mexicäna, " , Erica baccans, exerta, ras .. mosa, tubiflora. Euphorbia pubescens, Evolvolus. alsinoides, Bilago galliga,.. Rragaria elatiom Georgia bipinnata, Gnaphalium cephaloide- um. Gnidia simplex. Gomphrena decumbens. Gypsophila scabra. Helianthemum mutahile. Hyoscyamus aureus. Inula aspera. Xleinia suffruticosa« Köleria laxa. Lagoseris cernua, Leptochloa Kiliformis, Leucas martinicensiß, Leyfsera ciliata. Linaria agutiloba, macro- ura, pyrenaica, Malva americana, Manulea aequipetala. Mariscus umbellatus. Melilotus suäveolens, Melittis grandiflora. Oenotbera micrantha, pu- , :mila, Fr Ornithopus scorpioides,. Paronychia brasiliana.. Päspalum platense, Plantago crafsa.. Plumbago micrantha. Poa Purschi, 0. Polygonum Donnianum, herniarioides, Tihamnus alpinus, Ribes aureum, ‚Rumex sanguineus, tau- "ricus, reticulatus, Scutellaria alpina, Schizanthus pinnafus, Tamus Elephantipes, Thymus Teneriffae, Triticum dasyanthum. Urtica ästuans, cannabi- na, membranaeda | Veronica multifida.. ö “ Auffoderung an alle Botaniker und botanischen Freunde, Culiivateurs und Pflanzensammler! Seit Jahren habe ich meine Sammlung von Farrn auf alle mögliche Weise zu bereichern und: zu ver- vollkommnen gesucht, est ist mir auch gelungen, dieselbe bedeutend zu vermehren, jedoch von der Vollständigkeit noch zu weit entfernt, ,. ‚habe ich “ für gut erachfet, alle Pflanzenforscher aller Orte an- durch öffentlich aufzufordern, mir gegen "ungarische, oder. ruthenische Pilanzen- (oder andere Naturpro- dukte, die ich zu liefern im Stande bin) oder in Kauf, 'Farro aller. Welttheile wildwachsend oder eultivirt jedoch instructiv zu überlafsen. Jene, wel- che Beyträge zu liefern geneigt v wären, bitte ihre Briefe ı zu senden an Adolph Franz Lang, . (Salvators-Apotheke Kerepeser- Be ‚Strafse No. 7 1 in u Pest.) Botanische Werke, welche bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig erschienen uud durch, alle Buchhand-. lungen zu beziehen sind: f Bridel. Brideri,S.E a, Bryologia universa novis- sima, seu ‚historia et descriptio generum et speci- erumque muscorum frondosorum omnium hucus- „que cogaitorum. Cum Synonimia ex auctoribus probatißsimis. Cum tab. XIIL. aeneis. a Vol. 8 ma). "eharta i impr- 10 Rithir., charta melior. velina ı1 Rithlr., charta script. ı2 Rühlr., 'charta velina helv. ı4 Riblr. ö 5. Ein Werk, für defsen ausgezeichneten Werth schon der Name des der gelehrten Welt und ins- besondere dem botanischen Publikum rühmlichst be- kannten Herrn. Verfafsers Bürgschaft leistet, hat so eben‘ die Prefse verlafsen, und wird den Freunden der Botanik hiemit: ‚übergeben. Der’ überaus großse Reichthum der Stoffe ist Ursache, dafs. der "würdi- ge Verf sich genöfhigt sah, den früher‘ auf circa 6b 7 Bogen‘ berechneten Umfang dieser’ Frucht seiner,- eis ne lange Reihe von Jahren’ mit rastlosem Eifer und warmer Liebe für die Sache gepflogenen Arbeit um reichlich zwey Drittheile mehr zu erweitern. Es. hat dadurch dieses Werk. unbedingt den Vorzug ‚höchst möglicher Vollständigkeit vor allen bis jetzt erschie- neuen Ähnlichen Werken des In- und Auslandes, und können sowohl die eigneu Untersuchungen, als auch ‚die fleifsigste Benutzung aller literarischen Hülfsmit- tel nicht. anders als höchst verdienstlich, anerkannt werden. Das auf das Sorgfältigste bearbeitetete Re- gister erleichtert den Gebrauch ungemein, und die sauber ausgeführten, ‘zum Theil eolorirten sy- nopti sch geordneten Kupfertafeln gereichen demselben zur wahren Zierde. — — methodus nova muscorum, ad nafurae nor- mam melius instituta et muscologiae recentiorum accomadata. 4. maj. 2 Rthlr. Hedwigii, J., species muscorum frondosorum de- scriptae ettabulis aeneis LXXVIL, coloratis illus- tratae. Opus posthumum editum a F, Schwägri- chen. 4 cart. charta script. 18 Rthle,, eharta ver lina 24 Rthir, —- — Supplementum I. Sectio ı. Tab, den. color C. illustr. :(Tabb, 1. 2. 3, 3.%— 100) 4. cart. char- ta script. 28 Rthlr., charta velina 37 Rihlr. 8 Gr. ‘m — Supplementum IL Vol. 1.Sectio.3. 2: Vol. IL, Sectio ı. 3. Tab..aen. color. C. illustr. (Tab. .101 200. ) 4. cartı charta seript, 34 Rthlv,, charta ‚ Velina 3a Rthlr, u ‚Suppleinentum I. Vo I. Sectio Ih ob. : aem» color, L. illustr. (Tab. 201-250.) 4..cart. char- ta script, ı2 Rthlr., charta velina. ı6 Rthir. Hedwig’s species muscorum frondosorum de- “scriptae et tabulis aen. coloratis illustratae, opus ‘posthumum ı822 etc. gab eine vollständige viel Neues enthaltende Darstellung’aller von Hedwig anerkannten Arten der Laubmoose, einer Familie höchst eigenthümlich gebildeter Pflanzen. Der Herausgeber dieses Werkes lieferte in dem ıten Supplemente auf ı00 Tafeln Abbildungen nach Hedwig’s Tode entweder erst bekannt gewor- 'dener, oder doch genauer bestimmter Arten zugleich mit einer vollständigen Recapitulation der von Hed- wig abgebildeten mit neuentworfener Definition; im 2n Supplemente bemühte er sich aus dem aus- serordentlich angewachsenen Schatze neuer Entdec- kungen das Wichtigste aüszuheben, besonders her- vorstehende Gestälten und die neuen Genera mit vollständiger Characteristik aufzustellen und nach den feinsten. Untersuchungen alle wichtigen Organe jeder Art genauer zu beschreiben und abzubilden, als ‘es früher geschehen konnte, wozu ihm die Benutzung der Sammlungen der berühmtesten Naturforscher in Deutschland,Grofsbritannien,Frankreich und Holland, die ihm mit nicht genug zu 'prei- sender Liberalität oft die besten: ihrer ‚Exemplaren ‚zur Untersuchuug selbst auswählen liefsen oder sand- - ten, so wie Mittheilungen aus dem Auslande in den Stand setzten. Gleicher Schritt ist auch'in der be- „xeits erschienenen ın und an Section des 3 u Sup- ‚Plementes (Tab. 20: —- 250) gehalten. worden, den | .g bald .die 3e Section (Tabb. 25: — 175) und die weitern in- angemefsenen Zwischenräumen. folgen werden. Dankbar für die dauernde günstige Anfnahme, die dieses Hauptwerk der deutschen botanischen Literatur sich bis jetzt zu erfreuen hatte, wird der Verfafser, der alles, was ihm möglich, geihan haf, um zweckmäfsige Darstellungen zu geben, wie der Verleger in Beziehung auf die äufsere Aufstattung, soweit es irgend die nicht zu verkennende Schwie- rigkeit der Ausführung bei verhältnifsmäfsig sehr geringem Preise nur zuläfst, unabläfsig bestrebt seyn, demselben seinen. eläfsisch ‚wilsenschaft lichen Werth wie sein sorgfältiges und anständiges Aeufsere zu erhalten, letzterer aber neu einfretenden Abnehmern mit der gröfst- möglichsten Billigkeit entgegen kommen. — — theoria generationig et fructikcationis plan- tarum eryptogamicarum Linnaei. Cum tab, aenı ‚LI. color. 4 maj. 2o Rthlr. N -- — disquisitio botanico-med. Tremellae Nostoch, cui accedit Trem. palmatae deseriptio, cum tab. I« aen. 4: maj' ı5 Gr. Heyne, FE. A,, Pilanzenkalender oder Versuch, ei- ner Anweisung, welche Pflanzen man in jedem . Monat in ihrer Blüthe und an welchem Standorte finden könne. ıs und as Heft. 8. ı Rthir. 12 Gm Lehmann, Dr. J. G. C., monographia generis prix mularum. Cum tab. aen. IX. 4 maj. charta script. ‚4 Rthlr., charta velina 5 Rihlr. 6Gr. _. :Schriften der naturforschend, Gesellschaft m Leiprig 10 * gr Bd. mit 7 Kupfert. und Steindrücken. gu 4 Rühle. 15. Gr. Schwägrichen, Dr. F., Historiae muscorum he- paticorum prodromus. 8 maj. brosch. Bei Eduard Weber in Bonn ist so eben er-« ‚schienen, und in allen Buchhandlungen zu haben: Jufsiews und De Candolle’s natürliche Pflan- , zen-Systeme, nach ihren Grundsätzen entwickelt und mit den Pflanzen-Familien von Agardh, Batch und Linne&, so wie mitdem Linne’schen Sexualsystem verglichen. Für Vorlesungen und zum Selbstunterricht, von Carl Fuhlrott. Mit einer Vorrede von Dr. C. G. Nees von Esen- beck. Mit vollständigen Register und einer gros- sen tabellarischen Uebersicht. gr. 8. Preis ı Thlr 12 gr Nachricht an die verehrlichen Mitglieder des bo. tanischen Reisevereins und an Solche, ı welche demselben vielleisht noch beizutreten wün- schen ‚dürften. Vor allen Dingen theilen wir den Mitgliedern Wnd Freunden des Reisevereins die frobe Kunde mit, dafs sowohl der schon zu Anfang des Jahrs "1827 nach Sardinien abgegangene Reisende, Herr Mül ler, als auch die beiden im April dieses Jahrs nach Norwegen vom Verein ausgesandsen Reisenden die Herren Kurr und d Hühner, nächdem sie die Na- os Mn a ır Schätze der Flora, mit dem ‚besten Erfolg eingesam- melt hatten, glücklich und wohlbehalten zurückge- kehrt sind. Das, was Herr Müller im vorigen Jahr. in Sardinien sammelte, befindet sich längst in den Händen der Theilnehmer, und wir dürfen die Ver- sicherung geben, dafs dasjenige, was in diesem Jahre von ihm gesammelt wurde, wenigstens ebenso reich- haltig und interefsant ist, und zwar meist solche Arten umfaßt, welche er im vorigen Jahr gar nicht oder doch nur in so geringer Zahl gesammelt hatte, dafs die wenigsten Mitglieder davon erhalten konn; ten. Die Exemplare sind vorzüglich schön getrock- net, und wir sind gegenwärtig damit beschäftigt, die noch zweifelhaften Arten zu bestimmen. Vorläufig bemerken wir folgende Arten: Iris foelidifsima, scorpioides Desf. — Crocus minimus Red. — Avena parvifllora Desf. — Bromus sabulosus Gu/s. (sardous Spr.), ligustieus All — Milium vernale M.B. — Triticum maritimum, unioloides dit, — Echium Pus- tulatum Sibth.— Lithospermum minimum Moris. — Anagallis collina Schousb, — Convolvolus pentape- taloides, siculus — Asclepias fruticosa, — Illecebrum echinatum Bir. — Salsola microphylla Cav. — Bul- bine planifolia — Triglochin Barrelieri. — Paßserina, hirsuta. — Daphne Tartonraira — Lychnis corsieä Lois, — Helianthemum Tuberaria Mill, — Poeoniä Rufsi Bid. — Anemone hortensis, palmata. — Rai nunculus ophioglofsifolius ill. — Marrubium Alys- son. — Celsia eretica. — Linaria cirrhosa, triphylla, parviflora Desfi = Scerophularia xivularis Moris. — Iberis integerrima Moris, — Sucesvia balearica Med. 12 Brafsica sabularia Bro. — Genista corsica De., ephe- droides De., microphylla Moris. — Astragalus epi- glottis, sesameus, — Vicia biflora Desf., hirta Balb, — Bellium crafsifolium Maris, — Centaurea nopifo- lia. — Erigeron Dalechampii, siculum. — Senecia eraßsifoliys /Vild., delphinifolius Yahl, foenicula- ceus Ter. — Orghis papilionacea, Robertiana Lois, _ saccata Ten. »— Ophrys eiliata Biv., fusca Link, lu» tea Cav., tabanifera Mild. — Ambrosinia Balsii — Urtica quadridendata Moris. — Chamaerops humi- his. -— Isoötes setacea Bose. — Ophiaglofsum lusita- nicum —— Scolopendrium Hemionitis Cav. — Asple- nium obovatum Fiv. — Gymnogramme leptaphylia Desv, u. s. w. Die Sardinischen Moose, deren wieder eine gros» se Anzahl von Herrn Müller gesammelt wurde, wer- den gegenwärtig von Herrn Apotheker Bruch in . Zweibrücken unsersucht und bestimmte Ohne Zweifel sind wieder wie voriges Jahr, verschiedene neue Ar- ten darunter. *) oo. Die botanische Ausbeute der nordischen Reise liegt zwar noch nicht vor unsern Augen (denn nur die früher abgesandten Kisten mit Mineralien sind bis jetzt _ hier angekommen), aber wir hoffen, dafs noch vor. Ende des Jahres Alles glücklich angelangt seyn werde, und dem Berichte der Reisenden zufolge sind 30,000 Exemplare zur Hälfie Phänogamen, zur Hälfte Crypto- gamen eingesammelt. Da die Reisenden in Norwegen überall die freundlichste Aufnahme fanden, und von ‘:#%) Laut so eben eingelaufenen Briefen des Herrn Apotheker Bruch ist dieses wirklich. der Fall 23. den dortigen. ehrenwerihen, Betähikern ‚mit dem bes. ten Rathe unterstützt wurden, so gelang, es ‚ihnen, ei- nen sehr groisen Theil der Seltenheiten der nordischen Flor in Menge für den Verein zu "erbeuten. Sie bo- tanisirten. hauptsächlich i im Dovreheld: #Gebirge, wo sie auch den höchsten Berg Norwegens, den Snee- haettan, bestiegen, dersich mehr als 7000 Fufs über die Meerestläche und 3000 Fnfs über die dortige Schnee- gränze erhebt. Ihren Berichten zufolge haben sie mar mentlich folgende Pflanzen in Menge eingezammelts: Koenigia islandica — Pulmonaria maritima — Campanula unillora — Diapensia lapponioa - _ Juncus arctieus, castaneus _ Luzula arcuatz, parviflora — Andromeda coerulea, hypnoides _ Saxifraga cernua, nivalis, rivularis,, strieta — Lychnis apetala — Ranunculus hyperboreus, ni« valis, pygmaeus — Papaver nudicaule — Pedis cularis lapponica — Draba alpiaa, hirta, nermo« "Talis, ineana — Astragalus oroboides — Phaca lapponica — Arfemisia norwegiea — Tusilago Fri- gida — Salix lanata, livida, polaris — Carex pul« ia, loliacen, maritima, norwegica, aquatilis, al pina — incuryva — globularis u. s. w., mehrere seltne Gräser, und von Cryptogamen eine Menge ausgezeichneter Arten z. B. Conostomum boreale — Andreae nivalis — Trichostomum marititnuim, Maiun turzidum (feuctiferum) — Cinelidium Sys gium — Orihotrichum subrepens Sommf, u. =. .w.\ vorzüglich schöne nordische Flechten, und un ter diesen, wie auch unter den Moosen, wahre 'scheinlich verschiedene neue Arte, a 14 Da zürvollständigen Deckung der Kosteh der Sar- dinischen und Norwegischen Reise noch Actien offen erhalten wurden, so bemerken wir, dafs man sich in portöfreien Briefen unter baarer Eiosendung des Beträgs der gewünschten Zahl von Aclien noch an üns wenden kann, wobei zugleich eine Erklärung darüber erwartet wird, ob der Einsender für seine Aclien nur Phänogamen oder Cryptoganen, nur Sardlinische oder hur Norwegische Pflänzen zu er- halten wünscht, oder ob ihm beiderlei Arten von Pflänzen angenehm sind, und auf welchem Wege ihm die Sendüng zügefertigt werden solle. . Für eine einfäche Actie zu ı5 fl. rhein. werden 250 — 280 Arten der genannten Pflanzen in wohlgetrock- netein Exeinplare zugesichert, Den Liebhäbern aufsereuröpäischer Pfinrizen zei- gen wir an, dafs der Verein durch seine Verbin- dungizn i in der Cap-Stadt auch Südafrikanische Pflan- zen. sammeln zu lafsen bemüht war, und sich be- reits im Besitze einer grofsen Anzahl von Exempla- Ten befindet, welche über 1000 verschiedene, Arten ' von Wlappllanzen umfafst: Wer Aclien auf solche zu jiehnl en wünscht, erhält für die einfache Actie (also für i5 fl. ch.) 200 Exemplare in ebenso vielen Arten. dedöch werden auch gänze Herbarien zu 806 ver- Schieıdenen Aiten, verhältnilsmäfsig noch "billiger, hämliieh zu 55 fl, rheinisch überlassen. Um einen Begrl: ff von der Reichhaltigkeit ünd dem Werthe der Bam lung dieser Cap-Pilanzen zu geben, f führen wit Beisp ielsweise an, dafs unter jenen iooo verschig- dendn Arten, weiche zum Theil i in 56 = ioo fa 15 ehen Exemplaren vorräthig sind, sich Nachstehen- des befindet: 2i Generä von Gräsern. in 7a Arten; 8 Generä von Cyperaceen mit ‚56 Arten; 35 Arten. Re- stio; a3 Farren; von Coronarien 36 Gehera. mit . mehr als 100 Arten; 8 Generä voii Proteen mit 26 Arten, worunter die prachtvollen: Leu: , codendron argenteum;.. Protea melliferä,. Lepis docarpodendrum u. s w.} 50 Ericae; 28 Gna- phalia} ı6 Elichrysa; ı0 Asteres; ı4 Arten vod Oxalis; a0 Gerania; 30 Aspalathus; 10 Psora: leae; 8 Indigofercae; 9 Arten von Gnidia; 6 von Diosma; 4 von Drosera; iı von Hydrocos tyle; ı6 von Thesium}:ıd von Muralta} 6 von Polygala; 6 Arten von Bhus — u. s wı; In dem bevorstehenden Jahre 1829 haben. wie eine Reise nach den Pyrenäen beschlofsen. . Der da- hin bestimmte, mit sehr guten botanischen Kennt- nißsen ausgerüstele Reisende hat bereits von.einent der ertsen französischen Botaniker, der die Pyre- # näen aus eigener Bereisüng genau kennt, die freund- liche Zusicherung erhalten, ihn durch gänz speciella Nachweisung. der reichsten ‚Fundörter unterstüizen zu wollen; so dafs der Verein die gegründete Haft: . nung hegen darf, durch diese Reise in den Besitä des gröfsten Theils der Eigenthümlichkeiten und Seltenheiten der Pyrenäischen ‚Flo® zu kommei, la: iwischen müfsen wir die verehrten Mitglieder er= suchen , .ihre Actien - Beiträge für diese Heise id inöglichster Bälde an üns. oder an die Centralsiellt des-ländwirtlischäftlichen Veteins in Stuttgart gefäl: 16 ligst zu übersenden, damit die zur Ausführung der Reise nöthige Summe zur rechter Zeit bereit liege» Gestatiet es die Menge der eingehenden Beiträge, 30 werden entweder zwei Reisende nach den Pyre- näen abgehen, oder es wird eine zweite Reise, vielleicht in das Banat, veränstaltet werden. Auch diejenigen, welche im Jahr ı829 Cap - Pflanzen zu erhalten wünschen, werden gebeten: uns hald mit ihren Aufträgen. zu beehren und den Betrag der Actien, die sie nehmen wollen, ihren Briefen bei- kuschlieisen. De "Eislingen den ı6. Dechr, 1828. DEE "Prof, Hochstetter ' Dr. Steudel, Sämereien sardinischer Pflanzen, Eine von Hrn. Müller'der botanischen Gesell- Schaft zu Regensburg überschickte Sammlung: von mehr als 200 frischen Sämereien sardinischer Pllan- zen, ist der Beachtung sämmtlicher Direcforen von botanischen Gärten würdig, indem sie neben meh- reren unhestimmten Arten, sehr viele seltene und auch ein und andere neue, enthält. Da nicht zu zweifeln ist, dafs Herr Müller größeren Vor- zath davon besitze, und geneigt seyn dürfte, sie für billige Vergütung abzugeben, so wird Unter- keichneter sehr gerne Bestellungen übernehmen, im Fall man nicht Gelegenheit hätte sich unmittelbar an demselben selbst zu wenden. - i “ Dr. Hoppe , Literaturblätter für reine und unkewandte Botanik, herausgegeben von der kön, Bot, Gesellschaft. ‚in Regensburg. 2tes Heft, Ist an alle Buchhandlungen versendet,