rer at - \ Fi Flora a oder allgemeine botanische Zeitung. Unter ' besonderer Mitwirkung der . Herren Herren Beilschmied, Breutel, Buchinger Döll, Gay, Hampe, Hofmeister, Hasskarl, Koch, Lang, v. Martins, Miguel, Müller, Pöch, Preiss, . Schultz, Sendtner, v. Spruner, Steudel, Tomma- “ sini, Traunsteiner, Trautvetter, Wallroth Walter, Wiegmann, Wirtgenua. : und im AÄuftrage ‚der Königl. bayer. botanischen Gesellschaft . zu Regembürg |. herausgegeben von - Dr. David Heinrich Hoppe, Director der Königl. botan. Gesellschaft, mehrerer Aka- demieen und gelehrten Gesellschaften Mitgliede etc. etc. und Dr August Emanuel Fürnrohr, Königl. Lycealprofessor, Secretät der König]. botan, Gesell- schaft und Mitglied mehrerer andern gelehrten Vereine. XXV. Jahrgang. II. Band. Nr. 25 — 48. Beiblatt 1 — 8. Literaturbericht 1— 9. - Regensburg, 1842. Dem scharfsichtigen Erforscher der natürlichen‘ Verwandtschaften ‘des Gewächsreiches Herrn Adrian von Jussieu, Mitglied.des Institutes von Frankreich etc. etc. in Paris, ihrem hochgeschätzten _ Mitgliede, widmet gegenwärtigen Band der Flora - als Zeichen wahrer Hochachtung die . Königl. bayerische botanische Gesellschaft zu Regensburg. Flora Nr. 25. Regensburg, am 7. Juli 1842. I. Original - Aufsätze. Rede zum Linnäusfeste, in Ebenhausen bei München, gehalten 1822, 4. Juni, v. Hofrath Dr. v. Martius., Meine theuren akademischen Freunde! Das in Jahre 1827 gestiftete Fest vereinigt auch heuer wieder zahlreiche Freunde der Natur- wissenschaft, um im Angesicht der erbabenen Al- pen, zwischen den Reizen des erwachten Frühlings, den Meister und Lehrer Linune in fröhlicher Weise zu feiern, und ihn durch die fortdauernde Einwir- kung seines grossen Genius auf unsere Geister zu verherrlichen, Ich heisse Sie, meine Herrn, freundlich will- kommen, und freue mich nın so mehr der Gelegen- heit, einige Worte zu Ihnen sprechen zu können, als es mir dieses Sommersemester nicht vergönnt ist, Ihnen als Lehrer nahe zu treten. Lassen Sie uns auch dieses Jahr einige allge- meine Betrachtungen anstellen, und ihnen sofort da- durch eine unmittelbare Beziehung auf unser Fest geben, dass wir sie in Verbindung setzen mit Linne's Denkweise und geistiger Eigenthümliebkeit! Flora. 1842. 25 Bb 386 Viele von Ihnen, meine Herrn, liegen zur Zeit den allgemeinen, einleitenden Wissenschaften ob, die man in dem philosophischen Cursus zu begrei- fen pflegt, — Sie sind Philosophen, nnd ich nehme mir daher vor, von dem Geiste und der Bedeutung philosophischer Studien zu Ihnen za sprechen, und Sie auf jene Philosophie hinzuweisen, der wir in den Schriften Linne’s begegnen. Junge Philosophen, — Freunde. und Schüler der Weisheit! — fürchten Sie nicht, dass ich Sie in schwere Albstractionen verwickle und Ihnen in einer Umgebung, die nichts als frische Unabhängig- keit, allgemeines Wohlbehagen und Leben atlmet, von wnerquicklichen, todten Begriffen, von hohlen Verstandes-Embryonen rede, denen man vergeblich deu Ode eines jungen, thatkräftigen Daseyns ein- zublasen bemüht ist. ‘ Philosophie ist nicht ein einseitiges Deduciren aus einem willkührlichen und darum unkräftigen Prineipe, — ist nicht eine künstliche Construction formaler und in diesem Formalismus abgestandener Begrifle, — ist nicht ein isolirtes, aus irgend einer Subjectivität — sey es auch die tiefste und ge- waltigste — bervorgehendes System der mensch- lichen FErkenntniss. Philosophie ist vielmehr die freie, unabhängige, allgemeine, das Einzelne or- ganisch verbindende Erkenniniss, sie ist die objec- tivekinheit des Wissens, sie ist die Wahrheit selbst. Der ächte Philosoph sucht die Wahrheit nicht in irgend einem Systeme, er bewegt sich in der gun 387 . edelsten Bestrebung des Geistes, frei von subjecti- ven Lehrmeinungen, unabhängig von der Autorität irgend eines auros dx; er umfasst hiebei, so weit es die Grenzen seines Geistes gestatten, möglichst viel von der unendlichen Vielbeit alles dessen, was erkannt und gewusst werden kann. Diese Vielheit des zu Wissenden strebt er zu harmonisiren so- wohl unter sich, als mit seiner eigenen geistigen Natur. Er schliesst hiebei Alles aus, was jenseits des menschlichen Erkenntnissvermögens liegt, indem er das, was nicht erkannt, was nur geglau bt werden kann, aus der Sphäre der Wissenschaft in die der Religion überträgt, jene Aufgaben dage- gen gänzlich verineidet, die sich bei unbefangenen Nachdenken als solche erweisen, deren Lösung ınenschlicher Kraft versagt bleiben muss. Ich weiss wohl, dass es in jeder Zeit, auch in unserer, an müssigen Köpfen nicht gefehlt hat, die sich mit der Möglichkeit schmeichelten, nachzuwei- sen: wie Gott die Welt geschaflen habe, wie die Materie entstanden sey, in welchem Verhältniss sie sich vom Anfang zur Geisteswelt befunden habe und dergl. mehr. Es sind diess Fragen, bei de- nen der menschliche Geist vor Allem seine Be- schränkung erkennen, von denen er sich daher ab- wenden sollte, Aber innerhalb dieser Schranke ist er frei. Innerhalb der Grenze dessen, was gewusst wer- den kann, hat er nicht zu befahren, von Trugbil- dern irre geführt zu werden, die sich der Verstand, Bb 388 in dämonischem Gelüsten, selbst heraufbeschwöst., Wenn wir uns zu einer solchen Ansicht von der eigentlichen Aufgabe der Philosophie bekennen, wie ich sie eben angedeutet, so wird uns klar, dass es Eine wahre Philosophie gibt, die von allen regen Geistern angestrebt wird, dass sie aber, weit ent- fernt den Typus irgend eines Systems an sich zu tragen, von vorn herein sich des Anspruchs auf Abschluss und Vollendung begibt. Ihr Gegenstand ist so unendlich, als es die Fülle von Thatsachen der Geistes- und Körper- welt ist, welche gewusst werden können. Darum ist der Philosoph berufen zu einem jener Unend- lichkeit proportionalen unendlichen Fortschreiten, zu einer ewigen Näherung hin gegen die göttliche Intelligenz, und darum soll er nie stille stehn, son- dern immer rastlos vorwärts dringen, wie Faustus, jenes wahrste Bild strebsamen Menschengeistes, der von sich sagt: j Werd’ ich beruhigt je mich auf ein Faulbett legen, So sey es gleich um mich gethan. — Werd’ ich zum Augenblicke sagen, Verweile doch! du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, Dann will ich gern zu Grunde gehn. Sie sehen, m. H., dass eine solche Bestimmung von der Natur der philosophischen Forschung Sie in keiner Weise beeinträchtigt. Sie finden viel- mehr vor sich eine unermessliche Bahn geöffnet, auf welcher Sie sich mit der ganzen Summe des 389 durch sinuliehe und innere Erfahrung erworbenen Materials vorwärtsbewegen köunen und sollen. Darum möchte ich Ihnen vor Allem die Er- mahnung zurufen, vecht Viel zu erfahren und zu erlernen, denn aus der Fülle des reichsten Stoffes geht auch die reichste Gliederung, die möglichst vollständige Harmonisirung zu einem individuellen Besitztbume hervor. Je mehr Sie erkannt haben, desto leichter wird es Ihnen, dem Einzelnen die rechte Stelle anzuweisen, desto höher wird die Freude am geistigen Besitz, desto fruebtbringender der Einfluss dessen, was Sie wissen, auf Ihre Ge- sinnung, auflhr Gemüth, auflhren ganzen Menschen. Verzweifeln Sie niemals an der Möglichkeit, al- les einzelne Wissen, das Sie durch Erfahrung und Nachdenken erworben, zu einem organischen, Sie befriedigenden Ganzen zu barmonisiren, Man hört nicht seiten die Behauptung aufstel- len, einem Plato, einem Aristoteles sey es noch möglich gewesen, die Gesammtheit ihres Wis- sens als ein gegliedertes, in sich vollendetes Ganze zu besitzen; — in unsern Tagen aber, wo die Saat der Wissenschaft sich in’s Millionfache ver- mehrt habe, wo die Fluth der 'Thatsachen über den rüstigsten Schwimmer zusammenschlüge, sey es unmöglich, sich zu einer ähnlichen Befriedigung zu erheben. x Diese Annahme ist ganz irvig. Grosse Män- ner der Wissenschaft wussten immer die Gesammt- heit der Hauptergebnisse aller Wissenschaften im 390 Brennspiegel ihres Geistes zu vereinigen, und von da im Lichte ihres Jahrhunderts zurückzuwerfen, Wenn wir selbst in dem Gesammtbilde der gei- stigen Errungenschaft, wie es uns ein Albertus Magnus, ein Leibnitz, "ein Newton, ein Linne darstellen, keine subjective Befriedigung für uns finden, so rührt diess eben daher, weil wir uns schon auf einer andern Höhe befinden, weil wir andere historische Luft athmen, andere Ein- drücke, nicht bloss in der Wissenschaft, sondern überhaupt in allen Lebensverhältnissen empfingen. Wohl dürfen wir daher sagen: der Segen ei- ‚nes organisch umfassenden Wissens oder der Philo- sophie, des lauteren, von Selbstsucht und System freien Strebens nach unendlicher Vervollkommnung der Intelligenz ist in keiner Zeit geriuger gewesen, -—— ja er isteigentlich, wenn wir den grossen Gang des Menschengeschlechts betrachten, fortwährend im Wachsen und Zunehmen. Auch Ihnen, m. H., verheisst die wahre Philo- sophie die herrlichsten Früchte, und diese werden um so reichlicher fallen, je rüstiger Sie sich jetzt beeifern, .die Saat zu streuen. Vieles wäre hier- über zu sagen, und doch habe ich kaum die all- gemeinsten Andeutungen machen können. ‘Nur Ei- nes will ich inKürze hervorheben: das Verhältniss der philosophischen Studien zur allgemeinen deut- schen Zukunft. InIhnen allen, meine akad. Freunde, rollt deut- sches Blut. Lassen Sie mich daher ein patrioti- 391 sches Wort sprechen! Deutschland, das gemein- same Vaterland, das Land des ruhigen, sicheren Fortschrittes in Wissenschaft und im Glaubeu, in fleissigem Bürgerthum, in reiner Gesittung — o, gewiss glauben Sie alle daran! — es hat eine grosse, eine herrliche Zukunft vor sich. Diese Zukunft, voll Einbeit und Klarheit nach Innen, voll Stärke und Thätigkeit nach Aussen, sie ruht vorzugsweise in dem eigenthümlichen Geiste der Wissenschaft, oder, denn diess ist ja dasselbe, — in dem Geiste der Philosophie, wie er jetzt “schon tausend frische Köpfe erhellt, tausend warme Herzen durchglüht. Auch Sie, meine H., sollen an dieser schönen Zukunft Theil nehmen, sie vor- bereiten und ergänzen helfen. Wer sicheren Blickes die Entwickelung der Phi- losophie in Deutsehland aus früheren Jahrhunder- ten bis zur Gegenwart verfolgt, dem muss es klar werden, dass das, was man immer Philosophie ge- nannt haben mochte, Hand in Hand ging mit dem Zeitgeiste. Das geistige Bedürfniss brach stets un- ter der Form eines gewissen Systems hervor, wel- ‘ches eben das Gepräge der Zeit trug, die es er- zeugt hatte, Jetzt aber ist es anders: jetzt ist nieht irgend etwa eine gewisse Philosophie ein Prädieament des Zeitgeistes, sondern vielmehr der Zeitgeist ist Philosophie, ist freies Forschen innerhalb der Grenzen dessen, was der Mensch auf seinem subjectiven Pfade (diesseits der Offen- barung) erwerben mag, 392 Diess ist das grosse Ergebniss der Gegenwart, und Niemand thut unserer Zeit mehr Unrecht, als derjenige, welcher befürchtet, dass sie ganz auf- gehe in industriellen Interessen. Er verwechselt den Leib mit der Seele, den Schatten‘ mit dem Körper, der ibn wirft.. Nein; m. H., unser Jahr- hundert darf sich mit mehr Recht, als das abgelau- fene, ein philosophisches nennen, denn in un- serer Zeit ist dieForschung in allen Zweigen mensch- lichen Wissens so mächtig, die Wirkung geistiger Bewegung so allgemein geworden, dass man Philos. nicht mehr als das Eigenthum irgend einer Schule, einer Kaste oder eines Standes, sendern als Eigen- , tham der denkenden Köpfe überhaupt betrachten darf. Die Gründe, warum es so gekommen, hier an- zuführen, würde nicht am Orte seyn. Lassen Sie wich nur bemerken, dass eine solche philosophische Betrachtungsweise in der Masse des deutschen Vol- kes durch unsere - grossen "Schrifisteller — von Lessing bis @öthe— abgesehen vom Inhalte ihrer Geisteswerke -— ınittelbar selbst vermöge der hohen Entwickelung der Sprache begünstigt und vorbe- reitet worden, — dass Nachsinnen und Denken bei uns Deutschen sich in demselben Verhältniss ausgebreitet haben, als die Kunst gut zu schreiben und gute Verse zu machen. Lassen Sie mich aber ferner auch hervorheben, dass die philos. Schulen selbst auf die Verbreitung einer solehen allgemei- nen lebendigen Philosophie wesentlich eingewirkt haben und dass aus der gegenseitigen Bekämpfung. 393 Entwickelung und Fortbildung gewisser philos. Systeme für die Masse des Volks vor Allem die Ueberzeugung entsprossen ist: nicht die Systeme, sondern die subjective Philosophie eines jeden den- kenden Individuums führe Beruhigung und Befrie- digung mit sich. Seit Leibnitz und Wolf hat die Philosophie in unserm Vaterlande, in dem Lande, das die Schmer- zen der religiösen Emaneipation zuerst auf sich ge- nommen, versucht, vom Katbeder auf die Kanzel überzutreten. Welche Erfolge diess Anstreben in neuester Zeit gehabt habe, istIhuen bekannt. Wäh- rend die philosophischen Schulen sich vergeblich bemühen, jenen Platz als Religions-Lehrer zu be- haupten, hat sich das gesunde Bewusstseyn des Volks davon abgewendet, und gibt mit erhöhter Iubrunst das der Kirche, was der Kirche ist, er- hebt sich aber auf dem Gebiete wissenschaftlicher Forschung über jedes einseitige System zu einer allgemein organischen Ansicht vom Wissen. "So sehen wir in Deutschland neben erhöhter Innigkeit religiöser Ueberzeugungen (unter dem Paniere christ- licher Confessionen) die subjeetiven philosophischen Ansichten immer mehr Geltung Und freie Ausbrei- tung gewinnen. Jede denkende Persönlichkeit er- hebt sich in demselben Verhältniss, als sie die Rechte des Glaubens anerkennt, zu selbsteigener philosophi- scher Ueberzeugung,. *- (Schluss folgt.) 394 H. Notizen zur Zeitgeschichte. Bericht über die sechste Jahresrersammlung des bolan. Vereins am Mittel- und Niederrheine; von dem H. Direetor desselben, Lehrer Wirt- gen in Coblenz. Die sechste Jahresversammlung,- welche auf den 7. Juni festgesetzt worden war, wurde aus mehreren Gründen, und vorzüglich, weil ınan Nach- riehten von Hrn. Dr. Vogel vomNiger erwartete, auf den 28. September d. v.J. verlegt. An diesem Tage fand sie denn auch zu Poppelsdorf bei Bonn statt, und hatte sich einer sehr regen Theil- nahme zu erfreuen; besonders angenehm war die Anwesenheit der beiden werthen Ehrenmitglieder, HH. Prof. Dr. Bischoff aus Heidelberg und Prof. Dr. Treviranus aus Bonn. — Der jährliche Be- richt, welchen der zweite Director vorlegte, gab ein erfreuliches Resultat über die Thätigkeit und die- Fortschritte des Vereins. Die Zahl der von 12 Mitgliedern eingesendeten Pflanzen aus der rheini- schen Flora belief sich auf 1100; das allgemeine Herbarium hatte um 461 Species zugenoinmen, die Früchtesammlung um 75. Mit besonderem Danke erwähnte der Vortr. der reichlichen Einsendungen desHrn. Bogenhard, welcher während der vier Jahre, die er sich im Gebiete der Flora aufgehal- ten, das Herbarium um 731 Spee. aus den Gegen- den von Neuwied, Breisig, Sobernheim und Bingen j bereichert, und viele neue Bürger der Rheinflora entdeckt hat. Die Bibliothek, welche aus Mangel 395 an Mitteln, nur aus Geschenken gebildet werden kann, hatte sich um 30 Werke vermehrt. Die Kasse befand sich in einem befriedigenden Zu- stande, so dass auf den Antrag der Direction der jährliche Beitrag auf einen "Thaler herabgesetzt werden konnte, da der bisherige Beitrag für Man- che zu hoch erschien. — Der Verein hatte im Laufe des Jabres nenn Mitglieder gewonnen; da nun ein Mitglied gestorben und ein anderes frei- willig ausgetreten war, so beläuft sich die Zahl der wirklichen Mitglieder gegenwärtig auf 63. Da „nach den Bestimmungen der dritten und fünften Jabresversammlung ausserhalb der Gränzen der pr. Rbeinprovinz lebende Männer, welche sich um die Botanik und insbesondere um den Verein verdient gemacht, za Ehrenmitgliedern aufgenommen werden, so schlug die Direction die HH. Dr. Bischoff, Prof. in Heidelberg, Dr, Fresenius in Frank- furt a. M., Dr. Fürnrohr, Prof. in Regensburg, Dr. Göppert, Prof. in Breslau, Dr. Hoppe, Prof. in Regensburg, von Stengel, Kanzler und Kilian, Prof, in Mannheim, Dr. Schultz Bip. in Deidesheim, als solche vor, welche auch sofort als solche erklärt wurden. Da der Verein im verf. Jahre zwei seiner Ehrenmitglieder durch den Tod verloren hat, so beläuft sich jetzt die Zahl dersel- ben :auf 91. — Obgleich der erste Director, Hr. Dr. Vogel, bei seinem Abgange nach dem Niger seine Stelle in die Hände des zweiten Directörs zurückgegeben hatte, so schritt der Verein noch 396 zu keiner neuen Wahl, und beauftragte den Letz- teren, die Funetionen des Ersteren mit zu ver- sehen. — Das Manuseript des Prodromus der rheini-" schen. Flora unter Mitwirkung derHü, Bach, Bo- genhard, Fingerhuth, Löhr" und Sehl. meyer, von dem zweiten Director bearbeitet, wurde der Versammlung vorgelegt; da aber, un- geachtet reicher Beiträge, viele Gegenden des Khein- landes noch gar nicht repräsentirt, von vielen ge- meinen Pflanzen noch keine Exemplare vorhanden, und sehr viele dubiöse Angaben noch nicht gelöst waren, so wurde der Druck zwar beschlossen, aber. nur vorläufig als Manusceript für die Mitglieder, und, zur Ersparung an Kosten, so kurz gehalten als möglich. -—— Da durch entferntere Freunde des Vereins schon ansebuliche Beiträge zu einem Her- barium der deutschen Flora eingegangen waren, so wurde die Errichtung eines solchen beschlossen und eine Summe für die Anordnung und Aufstel- lang desselben bestimant. *) — Auf den Antrag des Hrn. Dr. Marquart wurde die Erweiterung des botan. Vereins in einen allgemeinen naturforschen- den für die prenss. Rheinlande beschlossen , wor- auf zu der dadurch nöthig gewordenen Revision %) ls würde dem Vereine höchst angenehm seyn, und mit dem grössten Danke ven demselben anerkanıt wer- den, wenn Botaniker aus den verschiedenen Theilen Deutschlands deu Verein mit Gaben aus ihrer Flora in der Kirichtung eines Herbariums der deutschen Flora unterstüizen wollten. 397 der Statuten eine Commission ernannt wurde. Der Verein hofit durch dieses Institut die naturwissen- schaftliche Erforschung der schönen und reichen Rheinprovinz bedeutend zu beleben und zahlreiche Theilnehmer aus den anderen naturwissenschaft- lichen Fächern zu finden. — Nach der Beendigung j der Geschäftssachen legten zuerst die HH. Dr. Ernsts und Marquart mehrere in diesem Som- mer gefmidene Pflanzen vor, welche entweder ganz neu für die Flora von Bonn, oder wenigstens noch nicht in der näheren Umgebung dieser Stadt ge- funden worden waren. Es waren: Polamogelon densus, Silene Armeria, Aantlium strumarium, Iberis amarn, Chondrilla latifolia und Valerianella eriocarpa, sowie den seltenen, aber in diesem Jahre häufig gefundenen Ranunculus arvensis ». reticulatus. Hr. Dr. Desberger hatte eine Abhandlung „über die wahre Art und Weise die Blüthezeit und Frucht- oder Samenvreife zu bestimmen”, ein- gesandt, welche vorgelegt und den Acten beigefügt worde, Hr. Wirtgen übergab ein Exemplar seiner in diesem Jahre erschienenen „Flora des Regie- rungsbezirks Coblenz”, und sprach über deren Kin- richtung. Sie ist nach Zuccarini's Vorschlag Gn der bot. Ztg. 1835 Nro. 13.) als Anhang oder Zugabe zu Koch’s trefllicher Synopsis der deut- schen und Schweizer Flora, . und, nach Beil- schmid's Anleitung, mit steter Berücksichtigung der pllanzengeographischen Verhältnisse bearbeitet, 398 und bildet, mit Ausnahme des Kr. Wetzlar, zu- gleich die Flora eines jeden einzelnen Landkreises des Regierungsbezirks, sowie der Hauptthäler und Gebirge, Die Zahl der aufgeführten Species, mit Einschluss der Farrn, beläuft sich auf 1418. Da “aber durch ein Versehen drei Species übergangen, und im Laufe dieses Sommers noeh nean. neue Bür- ger für die Flora entdeckt wurden, so steigt ge- genwärtig diese Zahl auf 1430. Uebersehen wur- den: Lychnis Githago Lam., Alnus incana DeÜ. und Care: filiformis L. Die neuen Bürger sind: Trollius europeus L. Wealdwiesen: Daaden (Kr. Altenkirchen, 11, Schumann. Ranunculus nemorosus DeC. Sicher eine gute Species! In Wäldern und Gebüschen in den Kr. Coblenz, 1, St. Gvar, 2, Kreuznach, 3, Mayen, 7. Menge: (V an vielen Stellen einzeln.) Viola suaris M.B. Rheingrafenstein bei Kreuz- nach (3). Bogenhard. Alsine marina M. & K. Gradirhäuser an den 'Salinen bei Kreuznach. IV. Cherophyllum aureumL. Eremitage bei Krenzn,, Bogbd. Trientalis europea L. Feuchte Waldplätze: Kr. Neuwied (10), auf dem Mühlenberg bei Wald- breitbach, Hörder und Wolf. Salsola Kali L. Einzeln am Rochusberge bei Bingen. 1. . Epipogium Gmelini Rich. Wälder: Hochstein bei Obermendig im Kr. Mayen (7). Happ. \ 3% Lilium Martagon L. Wälder: Kr, Adenau (8). Dr. Fublrott. . Auch für die meisten Kreise wurde die Zahl der ihnen angehörigen Species bedeutend vermehrt, und für viele Pflanzen noch zahlreiche Standorte und weit grössere Verbreitungsbezirke bemerkt. Hr. Flöck verlas eine von Hrn. Bogenhard eingesendete Abhandlung „kurze Characteristik der Flora Bingens” Es wurde beschlossen, einen Aus- zug aus dieser interessanten Arbeit in den Jahres- bericht aufzunehmen, obgleich der beschriebene Be- zirk nicht mehr in das Gebiet unserer Flora ge- hört und sich nur an dessen Südgränze anschliesst. Hr. Wirtgen theilt die Resultate seiner Un- tersuchungen der Brombeersträucher mit und ist der Ansicht, dass es jedenfalls noch mehrere an- dere Species, als die von Linne aufgestellten , in unserer Flora geben müsse, Obgleich er nun seine Untersuchungen über diese Gattung noch nicht für beendigt hält, glaubt er doch die Vereinsmitglieder darauf aufmerksam machen zu müssen und bittet um Unterstützung im nächsten Jahre. Bei den Weihe’schen Abtheilungen verbleibend, erkennt er aus den vielfachen, mitunter nicht schwer zu unterscheidenden Formen ]3 Species an, die er in vollständigen Exemplaren vorzeigt. Ein Schreiben von Hrn. Dr. Rossbach aus Trier machte mit" mehreren seltenen Pflanzen be- kannt, welche er in der:Flora von Trier, so wie der Cand. der Pharm. Hr. W. Ley zu Prüm auf- 400 gefunden hatte. Besonders bemerkenswerth waren daraus: Verbascum collinum Schrad. bei Trier, Festuca sylvalica. Vill., Carex Davalliana , Globu- laria vulgaris, Trientalis europea, Vaceinium uligi. nosum, Herminium Monorchis, Cirsium bulbosum, ein Cirsium palustre-bulbosum, sehr ausgezeichnete Form! Thalictrum nigricans Jacg. u. A. bei Prüm. Hr. Eberwein zeigte einige seltenere und weniger bekannte Pflanzen aus der Flora von Bonn vor: Agrimonia odorata, die als die ächte aner- kannt wurde, Orobanche amelhystea auf Eryngium campestre, Allium nigrum, Platanthera chlorantha u. Andere. Hr. Direetor Katzfey vertheilte eine Anzahl von Doubletten aus der Flora von Münstereifel, so wie Er. Wirtgen mehrere seltene Pflanzen, z.B. Festuca heterophylia, Asperugo procumbens u. A. aus der Flora von Coblenz. Die nächste Versammlung, auf welcher beson- ders die Statuten des zu erweiternden Vereins be- sprochen werden sollen, wurde auf den Oster- dienstag, 29. März 1342, zu Cöln anberaumt. Nach einem gemeinschaftlichen Mittagsmahle wurden die übrigen Stunden des Nachmittags, un- ter Leitung des Hrn. Garteninspector Sinning, zur Besichtigung des reichen und interessanten bo- tanischen Gartens’ verwendet. Dem bereits an die Mitglieder des Vereins ver- theilten fünften Jahresberichte, welcher, wie der dritte und vierte, nicht in den Buehhandel kommt, ist der Nekrolog der verstorbenen Ehrenmitglieder, Dr. ©. J. Carstanjen aus Duisburg und Pastor Löh zu Burscheid, beigefügt. Flora Nro. 36. Regensburg, am 14. Juli 1842, Tr I. Original - Aufsätze. Rede zum Linnäusfeste, in Ebenhausen bei Mün- chen, gehalten 1542, 4. Juni; von Hofrath Dr. v. Martius. (Schluss.) Diess ist der Standpunkt, auf welchem die Na- tion nachgerade angelangt ist. Er sichert mehr und ımehr die Freiheit philosopbischer Forschung in- nerhalb der Grenzen der Philosophie, und stellt sich uns als wahrer Fortschritt dar, dessen Rückwir- kung alle Wissensehaften eben so mit erfahren, als sie ihn ihrerseits begünstigten. Dass es nämlich dahin kommen konnte, dazu haben insbesondere die Naturwissenschaften wesent- lich mitgewirkt, vermöge der grossen, ja ungeheu- ven Umwandlungen, welche sie in der letzten Epoche erfuhren, Vor Allem ist es auf diesem Gebiete die Idee von einer vollkommenen Einheit der Natur, aus welcher eine organische, wenn nicht in sich voll- endete, so doch ins Unendliche perfectible Wissen- schaft der Natur hervorgegangen. Flora 1842. 26- se 402 Wir wissen, dass Nichts beziehungslos, — dass keine Kraft ausser der andern, — keine 'Thä. tigkeit unabhängig von andern, keine Materie in todier Sonderung besteht. So sehen und erkennen wir überall Leben. Stoffe und Kräfte, Gestaltloses und Gestaltetes, Typus und dessen Verwandlung, Organisation und organische Handlung, Bewegung und Buhe, Leben und Tod, Bestehendes und Wer- dendes, Mögliches und Wirkliches, Freiheit des Geistigen und Abhängigkeit des Stofflichen erschei- nen "uns immer und überall verschlungen in ein. einziges, unendliches Ganze, in eine ewige Welt- handlung. Aus einer solchen Ansicht leiten wir die Ueberzeuguug ab von der unausgesetzten, un- unterbrochenen Herrschaft des Geistigen über das Körperliche. Darum verherrlicht sich vor unsern Blicken die Gesammtheit aller sinnlichen Erschei- nung zu der Spiegelung aus Einem einzigen ewi- gen Urgrunde, dem wir in’anbetender Bewunde- rung sehnsuchtsvoll die reinsten Strahlen unseres Geistes, die wärmsten Pulsschläge unseres Heyzens zuwenden, als der heiligen Centralsonne ‘Alles des- sen, was .da ist, war und seyn wird. Betrachten. "wir den Zustand der denkenden Geister in unse- rem Vaterlande, so künnen wir leicht finden, dass eine solehe Ansicht sich mehr und mehr zur herrschenden macht. In. der That, es ist insbesondere unter 'den- jenigen, welche sich mit induetiven Wissenschaften beschäftigen, die Ueberzeugung allgemein geworden, 403 dass es in dem bunten Wechsel der Erscheinungen ein Bleibendes, sich selbst Gleiches, Unveränder- liches gebe, -— dass in anscheinend disbarmoni- schen Erscheinungen und Kräften höherer Einklang, freie Ordnung und Regel walten, — dass das scheinbar Feindliche nur ein Polares, das Entge- genstehende ein sehnsüchtig Verwandtes sey, — dass in dem zerstörenden Kampfe scheinbar unver- söhnlicher Naturkräfte ein reicher Frieden schlum- mere, — dass das laute Brausen elementarischer Katastrophen ‚„. wie das unhörbare Spiel 'aus ver- borgenem Dunkel aufsteigender Organisation einem Einzigen Rufe folge, — dass die ganze Schöpfuug aus Einer Hand hervorgegangen, einem ewig un- abänderlichen Gesetze unterworfen sey. Diess Al- les genauer, mehr und mehr im Einzelnen und das Einzelne in seinem Zusammenhange zu erkennen, das ist Philosophie, — das ist die Philosophie un- serer Tage. Soferne bei allen solchen Forschungen die Erkenntniss von der Einsicht in die Prädicamente des Stoffes bedingt wird, kann man sagen, sie haben einen hylologischen Character; aber sehr Un- recht thäte man, wollte man sie darum materialistisch nennen. KeineZeit hat sich gegen diesen dumpfen und blinden Materialismus mehr erklärt, als gerade die unsere, - . Hier sehen Sie also, meine Herren, die grosse, . die göttliche Aufgabe, welche vor dem ewig reg- samen Menschengeiste, welche auch yer Ihnen liegt! -- Gedenken Sie, dass auch Sie berufen, zu der Ce 2 404 annäherungsweisen Lösung dieser unendlichen Auf. gabe beizutragen. Arbeiten Sie auf dem Gebiete der Geisteswelt, das sich zunächst im Geiste des . Menschen, sofort auch in der Seelensphäre der Thiere und Pfanzen zwischen den Grenzmarken der Freiheit und des organischen Lebens ausbrei- tet; — oder arbeiten Sie auf dem Gebiete des Leiblichen, wie es sich in Qualität und Stoffwandel, in Gestaltung und Umgestaltung, in periodischer oder in stetiger Bewegung darstellt, — arbeiten Sie in steter Berücksichtigung des Zusammenhangs im grossen Ganzen: so sind sie Philosophen im allgemeineren und besseren Sinne. Sie bedürfen dazu keiner bestimmten Schule, keines ausgeprägten, in seinen Formen erstarrten Systems. Im Gegentheil: je freier Sie sich davon halten, je unbefangener, je selbstständiger ihre For- schung ist, je mehr Sie vermögen die Vielheit des Gewussten auf allgemeinste Ausdrücke zurückzu- führen, je logischer und je allgemeiner verständlich, von jedem Schul-Chargon freier die Sprache ist, in welcher Sie das von Ihrem Geist bewäiltigte, organisch gemaehte, harmonisirte Material der Intelligenz schil- dern, um so eher dürfen Sie auf den Namen des ächten Philosophen Anspruch machen. Unser gefeierter Meister Linne kann Ihnen in vieler Hinsicht auch bier als Muster dienen. Denn so sehr er, durchweg ein systematisches Genie, vorzugsweise auf eine formale, logische Auffassung, Sonderung und Gliederung des Einzelnen, was ge- 405 wusst werden kann, hinarbeitete, so gewaltig er eine objeetive Ordnung der natärlichen Dinge (Naturalia) in seinen Schriften anstrebte, so weht doch durch dieses ganze Gebäude seines Systems ein höherer Odem, ein pbilosophischer Grundgedanke, nämlich eben der von der Einheit der Natur und von der Solidarität aller geistigen und leiblichen Be ziebungen zu einander. Diese Idee von einem göttlichen Weltorganis- mus hat er in einfachster Weise darin ausge- sprochen, dass er die Welt nicht als ein todtes Aggregat blinder Nothwendigkeiten, sondern als Werk eines allweisen, allgütigen und allgerechten Schöpfers statuirte. \ Lassen wir ihn selbst sprechen : Deum sempiternum immensun: omniscium omni- potentem expergefactus a tergo transeuntem vidi et obstupui. Legi aliquot Ejus vestigia per creata rerum, in quibus omnibus etiam minimis, nt fere nullis, quae vis, quanta sapientia, quaın inextri- eabilis perfectio! Observavi animalia inniti vegetabilibus, vege- tabilia terrestribus, terrestria telluri. Tellurem dein ordine inconcusso volvi eirca solem, a quo vitam mutuatur; solem demum circa axin gyrari cum reliquis astris, systemaque siderum spatio et numero non definiendum, mediante motu in yacuo nihile suspensum ‚teneri ab imcomprehensili ınoveyte' primo, Ente Entium, "eaussa‘ caussarum , custode 406 rectoreque universi, mundani hnjus operis domino et artifice. Vis illad fatum vocare, non errabis, est ex quo suspensa sunt omnia. Vis illud naturam vocare, non errabis, est ex quo nata sunt omnia. Vis illad providentiam vocare, recte dices, est cujas consilio mundus actus suos explicat. Totus est sensus, totlıs visus, tous auditus, totus animae, toftus animi, totus sui. Hujus extera indagare non capit humanae con- jeetura mentis, Numen esse eredi par est, aeter- num, immensum, negque genitum neque creatam. Hoc sine quo nihil est, quod totum hoc fundavit et condidit, quodque oculos nostros et implet et effugit , cogitatione tantum visendum est, in sanc- tiore enim secessu Majestas tanta delituit nee ulli ' dat additum nisi animo, . (Systeıma Naturae, edit. 12ma, 1766. p. 10.) Die Idee eines allgemeinen zureichenden Grundes oder der Causalität war die Grenze seiner philosophischen Ueberzeugungen. Von ibr aus trat er hinüber in das Reich des Glaubens, und sein religiöser Glaube reichte der Wissen- schaft die Hand Dadurch aber kam er in die Lage, jede Lehrmeinung fern zu halten, welche den Charakter. irgend einer philosophischen Schule an sich getragen hätte, Seine - Ueberzeugungen sind am nächsten verwandt mit den Leibnitzi- schen Lehren von einem Gottesstaate; aber man findet in seinen Schriften eben so wenig eine 407 direkte Hinweisung auf dieses System unseres grössten deutschen Philosophen, als auf irgend eines Andern aus früherer oder späterer Zeit. Weder die positiven Sätze des Platonismus, noch die dialektischen Erürterungen des Aristoteles, weder Cartesius, noch Spinoza oder die zu seiner Zeit weit verbreitete empirisch realistische Schule Locke’s, oder Berkley’s und Clarke's Lehrgebände finden sich auf irgend eine Weise in. Linneds Schriften repräsentirt. Allerdings war er schon desshalb nicht ver. anlasst, diese Richtung philosophischer Untersuchung darzustellen, weil er, fast ausschliesslich dem Con- ereten, dem Leiblichen zugewendet, nur eine ob- jeetive Schilderang von allgemeiner Gültigkeit beabsichtigte und die Uebereinstimmung des Wesens (Noumenon) mit der Erscheinung (Phaenomenon) postulirte, das Verhältniss beider zu einander aber, als ein güttliches Mysterium, dem Menschengeiste undurchdringlich verehrte, Daher berührt er nur die Schwelle der Specu- lation, und begnügt sich, zu behaupten, das höchste Vorrecht des Menschen sey das Bewundern nnd Preisen (admiratio et loquela). Während somit Plato das Savuafew den Punkt nennt, wovon die Philosophie ausgehe, gelangt Linne, nachdem er die ganze Kette der Naturwesen durchlaufen und. alle Formen und Erscheinungsweisen der irdischen Schöpfung harmonisch zu gliedern versucht bat, jede Construction vom speculativen Standpunete von 408 sich weisend, wieder zu jener Bewunderung; und sein reines, christliches Gemüth bricht hier, auf das Gebiet der Religion übergehend, in die erha- bensten ‚Worte des Psalmisten aus. Allerdings hat er hiemit noch nicht der gan- zen Wissenschaft Genüge getban, denn nicht bloss die Welt des Leiblichen, auch die des Geistes ge- hört in den Bereich des Wissens. Sie wird aber sicherlich nicht durch Speeulation, sondern nur auf dem Wege der Analogie undInduetion, d. b. durch eine natürliche Methode mehr und mehr aufgehellt und erkannt werden. Mit andern Worten: wir haben auch bier nur Einen Weg, weiter zu kommen und das ist der psychelogisch-induetive, oder wenn man so- sagen will, der naturbistorische. Eine solche Be- handlung der Wissenschaft des Uebersinnlichen ist im Sinne Linnes die einzig wahre, die einzig Mögliche. Er bat sie anerkannt und gewürdiget, daer in seinem Natursysteme den Menschen Homo sapiens nannte und das einzige Wort hinzu- fügte: nosce te ipsum. Dass aber auch unsere Zeit eine solche psycho- logische Methode für die einzig richtige erkenne, dass wir endlich — unbeirrt von dem wirren Ge- schrei der speculativen Philosophen, die sich mehr in subjectiven Lehrmeinungen zur Gewinnung von Popularität als in der Anerkennung des allgemei- nen Wahren zur Annäherung an die Wahrheit ge- fallen, — eine solche nüchterne gesunde Philosophie erlangen werden: das deuten uns vielfache Zeichen 409 der Zeit an. Ja, wir dürfen hoflen, jene Zeit sey nieht mehr ferne, wo sich die Philosophie in die- ser ruhmwürdigen Einfachheit und innern Sicher- heit der ganzen deutschen Nation bemächtigen werde. . Gross und erfolgreich wird eine solche Wen- dung in den Geistern seyn, — sie wird nicht bloss die Wissenschaft von den vielen Schlingen und Banden befreien, worin sie zum 'Fheil noch be- . fangen liegt, — sondern auch auf das Wohlseyn, auf die bürgerliche und politisehe Errstarkung unse- . res herrlichen Vaterlandes den segensreichsten Einfluss üben. Sie wird namentlich auch die reli- giösen Extreme, welche sich in Folge des geistigen Kampfes entwickelt haben, zu versöhnen behülf- lich seyn, und uns Deutsche jener Stufe von Macht und Bedeutung näher führen, zu der ein Volk von soleher geistigen Einergie, von solcher. Tiefe des Glaubens und solcher Liebe zu Gesetz und Ord- nung berufen ist, Ich kann daher nicht umhin, in Linn einen Vorfühler dessen zu erkennen und zu verehren, was sich jetzt auf dem geistigen Gebiete in Deutsch- land vorbereitet. Er hat auch in der Richtung des Wissens, welche sich das Abstracte zum Gegen- stande nimmt, den Pfad angedeutet, welchen der menschliche Geist zu wandeln hat, wenn er ein erwünschtes, befriedigendes Ziel erreichen soll. Lassen Sie daher dem hehren Geist einen fro- 410 hen Ruf der Bewunderung erschallen: hoch lebe Linne, Linne für immer! — 2. Die Vegetation von St. Ivan in Böhmen; von Jos. Poech, Cand. Med. in Wien. ‚ Dieser kleine Ort liegt südwestlich von Prag, in einem engen. sehr romantischen Thale, dessen steile Begrenzungen von sehr hohen Grauwacken- Kalksteinfelsen, die hier am meisten za Tage lie- gen, gebildet werden. Dieser Kalkstein zieht sich, umgeben von Grauwacke und Thonschiefer, als schmale Zunge von Prag aus südwestlich und.endet bald hinter der Stadt Beraun. Er ist es, der hier auf die Gestaltung der Vegetation, daher anf das Bild der ganzen Landschaft mächtigen Einfluss übt; er beginnt am linken Moldauufer bei dem Dorfe Smichow, wo er sich einerseits gegen Motol zieht, anderseits aber läufter, mit seinen schroffen Felsen das Thal von St. Prokop bildend, gegen Kuchei- bad und von da an die Üfer der Beraun. Die Felsen erreichen hier eine ziemliche Höhe, sind meist kahl, weniger mit Erde bedeckt und mit Laubholz bewachsen. In den Felsenritzen gedeihen: Alyssum monlanum L., Anthericum Liliago L., ra- mosum L., Clematis. recla L., Cornus mas L., Die- tamnus albus L., Dracocephalum austriacum L., Hieracium echioides W. Kit., collinum Gochn , vul- yatum Fries; Inula hirtaL., Potentilla einerea Chair, incanescens Opiz, Sempervivum hirtum L., Seseli ylaucum Jacg., Hypomaratırum L., Sesleria cerulea all L. Bei Zibulka anf sonnig niedrigen Felsen, die mit Humus bedeckt sind, fand ich häufig Gagea bohemica R.etSch., beiMotol an Felsen Allium reti- culatum Presi. Bei Kuchelbad sind die Felsen ge- ziert mit Allium fallaz Don, rotundum L., reticu- latum Presi, Alyssum sazalile L., Asperula galiei- des L., Barkhausia rheadifolia M. B., Chrysocoma Linosiris L., Festuca pallens Host, Hieracium col- linum Gochn., setigerum Tausch, Iris bohemica Schm., Laciuca perennis L., Oxytropis pilosa DeC., Teu- crium Botrys L., Chamedıys L., Thalictrum colli- num Wallr., minus L. Die Höhen der Felsen sind bier mit Hainen bedeckt, die aus niedrigem Strauchwerk von Quer- cus Robur, dem hin und wieder 0. pubescens bei- gemischt ist, von Fagus sylvalica , Ligustrum vul- . gare, Cornus mas, Cralegus Oxyacantha, Sorbus lorminalis, Aria und Pinus sylvestris zusammenge- setzt werden, An lichten sonnigen Stellen dieser Haine sammelt man: Allium rolundum L., Avena praiensis L., Ane- mone pratensis L., Carex Michelii Host, Cerinthe minor L., Cytisus biflorus V’Herit,, Erysimum odora- tum Ehrh., Hieracium Nestleri Vill., Keleria mollis Mann, Lithospermum purpureo-.ceruleum L., Poten- tilla alba L., hirta L., rupestris L., Rosa lanceolala Opiz, rubiginosa L., pumila Jacg., Silene nemoralis W. et Kit., nutans L., Trifoliium alpestre &., ru- bens L., Vicia cassubica L., pisiformis L., syl- vatica L. 412 Von Kuchelbad aus zieht sich diese Formation südwestlich, die Felsen liegen nur in den 'Thälern zerstreut zu Tage, erreichen bei der Burg Karl- stein eine grössere Mächtigkeit, ordnen sich in Reihen und ziehen so an den Ufern der Beraun gegen St. Iwan, wo sie das schon genannte Thal bilden. Der ganze Zug wird von 7 — 5 kleinen Thälern durchschnitten, deren Bäche sich südlich abdachen und in die Beraun münden; in ihnen findet man einen schönen. üppigen Graswuchs aber nichts die Vegetation Auszeichnendes. Die Berg- rücken, welche die Thäler scheiden, sind. mit höhe- rem und älterem Laubholz bewachsen., dessen ab- gefallene modernde Blätter das Wachsthum der | Orchideen begünstigen und man sammelt in herr- licher Pracht: Üephalanthera pallens Rich., rubra Rich., Corallorrhiza innata RB, B., Cypripedium Calceolus L., Epipavlis latifolia All., Neotlia Nidus avis Rich., Orchis fusca Jacy., sambucina L.; diese werden begleitet von Aconitum Eycoclonum L., Asa- rum europeum L., Asperula odorata L., Asirantia maojor L., Bupleurum lonyifolium L., Cardamine impatiens L., Digitalis umbigua Murr, Phyteuma spicatum L., Pyrola minor, roiundifolia L., secunda L., Sanieulu europea L. Unter den Bergrücken zeichnet sich beson- “ ders die zwischen Karlstein und Iwan gelegene Welikä hora aus; ihr nördlicher Theil ist mit Laub- holz bewachsen und enthält zwei Lichtschläge, in denen ich Adenophora suavcolens Fischer, Denlaria 413 bulbifera L., Inula salieina, Scorzonera humilis L., Trollius europeus L. sammelte; ihr südlicher Theil ist kahl, wird am Fusse von Felsen umkräizt, auf denen Dracoreplalum austriacum L. mit seinen grossen blauen Blütben prangt. Ausserdem findet man bier: Adonis vernalis L., Arabis auriculata Lam., Campanula bononiensis L., glomerataL., Cre- pis premorsa Tausch, Dietamnus albus L., Helian- themum vineale Sprngl., Hieracium Nestleri Vill., Linum flavum L., Orchis ustulata L., pyramidalis L., Pulsatilla pratensis Mill., paltens Mill., Scorzo- nera purpurea L., Rosa tomentosa L., Veronica prostrala L., dentata Schm., latifolia L., pr@cos L., spicala L. ‚ Auf trockenen gelichteten Stellen um Karlstein findet man Daphne Crneorum L., Dianthus deltoides L., Orobus albus L., Polygala cöomosa Sehk., Cha- meburus L., Stachys germanica L. Auf den Felsen von St. Iwan selbst gedeihen in zahlreicher Menge: Alsine selacea Mert. et Koch, Alyssıum sawatile L., Arabis hirsuta Scop., Arte- misia scoparia W. et Kit, Biscutella levigataL., Cam- panula rotundifolia L., Epipactis atrorubens Hoffm., Polypodium calcareum Sm., Poteniilla rupestris L., Sazifraga Aizoon L., tridactylites L., Seseli glau- cum Jacy., Sempervivum hirtum L., Thalictrum -fe- tidum L. und an etwas feuchten Orten herrliche Polster von Sazifraga cespitosa L. Bei Tettin, wo der Kalkstein sehr feinkörnig wird und als .Marimor bekannt ist, sammelt man Dianthus cesius 414 Sm. und Viola saratilis Sehm. Die Sazifraga hypnoides L., die mehrere Botaniker in dieser Ge- gend angegeben, konnte ich nicht finden. Betrachtet man die aufgezählten Pflanzen, so sieht man leicht, dass der Vegetations- Character ein südlicher ist, denn Allium reticulalum : Presl, Campanula bononiensis L., Dracocephalum austria- cum L., Thalictrum fetidum L., sammelte mein Freund Tappeiner im südlichen Tyrol; Alium fallax Don, Alsine setacea Metk., Arabis auriculata L., hirsuta Scop:, Artemisia scoparia W.K., Adonis vernalis L., Carex Michelii Host; Cephalanihera pallens Rich., rubra Rich., Cypripedium Calceolus L., Cytisus Difleorus Ü’Herit., Daphne Cneorum L., Helianthemum vineale Sprngl., Linum flavum L., Orchis fusca Jacgq., pyramidalis L., ustulata L., Oro- bus albus L., Sempervium hirtum L., Veronica den- tata Sehm, und viele andere sammelte ich nm Wien in grösserer Menge. Nur wenige Pflanzen stam- men aus Osten, wie Adenophora suaveolens Fi- scher, Anemone patens L., Barkhausia- rheadifolia M. B., Hieracium echioides W. Kit, Iris bohemica Schm.? und haben bier, mit Ausnahme der Ane- mone palens L., den westlichsten Punkt ihres Ver- breitungsbezirkes erreicht; die einzige Sazifraga cespitosa L. gehört dem Norden an und fand bei Iwan ihre südlichste Grenze. 1. Botanische Notizen. Carex cespilosa L. und strieta Good. waren von Linne vermengt worden, wie Schkuhr und 415 und englische Botaniker längst eingesehen haben, wesshalb auch Good. die letztere von der erstern abgesondert bestimmte. Gay hat diese Bestimmung im umgekehrten Verhältnisse angenommen, die ©. striela als die Linn. cespitosa bestimmt und diese letztere als C. Goodenoughiü aufgestellt. ’ Das von Schkuhbr unter Dd. Nr. 90. abge- bildete, mit bloss männlichen Aehren versehene, ven ihm als Ü. polyandra bestimmte, nachher rich- tiger als eine Form von seiner C. cespilosa erklärte Riedgras ist ohne Zweifel mit ambigua Mönch ein und dieselbe Form von cewespitosa. Die neuerlichst von Hrn. Spruner ans Athen eingesendete C. acutiformis Sprun. ist ebenfalls mit der ©. c@spilosa nahe verwandt. Die seegrünen Blätter und spitzigeren glumae unterscheiden sie zwar auf den ersten Blick, so wie auch der ganz ver- schiedene Standort: „auf den dürrsten Hügeln von Nauplia”, doch möchten Fruchtexemplare zur Be- stätigaung der Art zu vergleichen seyn. Auch die C. pacifica Drej. e Flora Hafniensi gehört in die Nähe der obigen. Die vorliegenden Exemplare sind genau mit dem Bilde zu verglei- chen, welches Schkuhr unterB, b. Nr. 85. e. ge- - geben hat. I Aufruf. Die farchtbare Katastrophe, von welcher die Stadt Hamburg in. den verhängnissvollen Tagen des 5. bis $. Mai d. J. heimgesucht wurde, hat auch einen unserer botanischen Coilegen, ‚Herrn 416 Physikus Dr. Buek, den fleissigen und umsiechti- en Bearbeiter des Index Candolleanns, schwer he- troffeen. Neben seiner übrigen Habe sind auch die reichhaltigen botanischen Sammlungen desselben, eirı Herbarium von 13,000 Species, das Ergebniss 32jährigen Sammelns, so wie eine Frucht- und Sa- mensammlung,, nahe an 4000 Nammern enthaltend und noch kürzlich den in Braunschweig anwesen- den Botanikern ein Gegenstand der Bewunderung. (vergl. Flora 1842. B. I. p. 114.) eine Beute des verheerenden Elementes geworden, indem er sich aus Mangel an Hülfe und an Transportmitteln, die in der allgemeinen grenzenlosen Verwirrung nicht herbeizuschaffen waren, genöthigt sah, dieselben in dem von den Flammen ergriflenen Hause zurück- zulassen! Da jedoch unser Freund noch nicht den Muth verloren hat, im 47sten Jahre da wieder an- zufangen, wo er im l5ten stand, so glaubt er sich hiebei der beruhigenden Hofinung hingeben zu dür- fen, dass, so wie ganz Deutschland für seine ar- men abgebrannten Mitbürger die freundlichste Theil- nahme zeigt und von allen Seiten so reiche dan- kenswerthe Gaben herbeiströmen, der Noth und dem Elend zu steuern, auch die deutsche botanische Welt sich des’ armen abgebrannten Botanikers freundlich erbarmen und ihm helfen werde, wieder aufzubauen, was er ‚in den Flammen hat müssen aufgehen sehen. Jeder Beitrag an getrockneten Pflanzen, vorzüglich aber an Früchten und Sainen aller Art, würde ihm eine willkoınmene Gabe seyn, und wir zweifeln kaum, dass sich recht viele Freunde veranlasst finden werden, sich durch Mittheilungen aus ihren botanischen Vorräthen ein bleibendes Denkmal in der Erinnerung Ihres unglücklichen Collegen zu stiften. ‘Die Reduction dieses Blattes ‚ist gerne erbötig, die an sie zu diesem Behufe ein- gesandten Paquete in Empfang zu nehmen und von hier aus weiter zu befördern, (Hiezu Beiblatt Nro. 1.) Flora Nro. 37. ® Regensburg, am 21. Juli 1842, nn I. Original- Aufsätze, Ueber die Composite von Eduard Rüppells und Wilhelm Schimper’s abyssinischer und Kolsehys nubischer Reise; von Dr. C. H. Schultz, Bipontinus *), Hospitalarzt zu Dei- desheim in der Rheinpfalz. Aıs DeCandolle nach acht Jahren der an- gestreugtesten Arbeit, welche viel zu seinem Tode heigetragen haben mag, die Compositae in drei Bänden seines Prodromus im Jahre 1838 beendet hatte, gab er in demselben Jahre als zelintes Me- moire pour seryir A l’histoire du regne vegdtal eine *) Um mich von Carl Heinrich Schultz, Beroli- nensis, zu unterscheiden, habe ich ces für nötlig ge- funden, mich nach meiner Geburtsstadt Zweibrücken Carl Heinrich Schultz, Bipontinus, zu nen- nen. Der Verfasser der Flora von Stargard, von wel chem unter andern Alyosotis caespitosa und Salir euspidala aufgestellt sind, heisst Carl Friedrich Schultz und mein Bruder, welcher nım die Flora Gal- liae ct Germaniae exsiccata herausgibt und über Oro- banchen etc. geschrieben hat, Friedrich Wilhelm Schultz. Flora. 1832. 27. Da 418 Statistique dela famille des Composdes heraus. In dieser Statistik ist die vierte Tafel der’ geographi- schen Verbreitung der Compositen gewidmet, nach welcher im Aequinoctialafrika bisher 67 Arten Com- positae bekannt sind. Der bei weiteın grösste Theil hievon gehört dem westlichen Aequinoctialafrika, namentlich Senegambien an, und beinahe nichts war vor Rüppell und Schimper in Abyssinien und vor Kotschy in Nubien bekannt. Durch dieBemühungen dieser kühnen und ge- lehrten Reisenden ist die Zahl der Coimpositae im Aequinoctialafrika um mehr als das Dreifache ge- stiegen. Ich habe nämlich in meiner Sammlung 186 Compositae aus Abyssinien undNubien, welche meist neu sind. Rüppell brachte 61 mit, in Schimper's erster Sendung sind 57, in dessen zwei- ter unübertreffiichen, welche bald zur Vertheilung kommen wird, S6 und in Kotschy’s nubischer Sammlung 29 Compositae. Unter Kotschy’s Nubiern sind sechs Arten, welche auch in Schimper’s zweiter Sendung vor- kommen, nämlich zwei Asteroideen: Pluchea Kot schyii und Blainvillea Prieureana DeC. Diese Blain. villes habe ich in Kotschy’s Pflanzen als Kisen- mannia clandeslina bezeichnet. Ich hielt und halte nämlich noch diese Pflanze für eine Senecionoidee und bringe sie zu den Verbesineen. Zufällig suchte ich bei den Asteroideen unter der subtribus Eclip- teae nach, und fand, dass Blainvillea mit meiner Eisenmannia identisch sey. Bemerken muss ich 419 hier, dass die Eintheilung der Compositae nach der Gestalt und dem Veberzuge der Griffel und den ‚Anhängseln der Antheren oft sehr schwankend ist und nahestehende Gattungen von einander entfernt. Ich bin aut dem Wege, eine veränderte Abtheilung der Compositae nach den Achaenen zu versuchen, in ähnlichem Sinne, wie ich in dem Jahrbuche für praktische Pbarmacie und verwandte Fächer Bd. IV. Heft III. p. 153. u. s. f. (1841), in meinem Sceleton systematis artieulati Cichoriacearum, eine neue Eintheilung dieser Gruppe versucht, und im vierten Hefte desselben Bandes p. 202. u. s. f. in meiner Analysis Cichoriacearum Palatinatus secun- dum systema articulatum in die Praxis eingeführt habe. Ferner zwei Senecionoideen, nämlich: Sclero- carpus africanus Jacg. und meine Hinterhubera Kotschyii, weiche ich vergangenes Jahr im Mai in meinem Garten in einen Scherben ausgesäet, und am 18. Juli schon blühend gesehen habe. Ganz reife Samen meiner netten Hinterhuberu stehen den Botanikern gerne zu Diensten. Endlich findet sich gemeinschaftlich in beiden Sammlungen eine Cynaree, nämlich Dicoma carduoides. Früher bezeichnete ich diese Pflanze als Schaffnera carduoides, indem ich sie für eine Cynaree und namentlich für eine Gorteriee hielt, was auch heute noch meine An- sicht ist. Ein Freund machte mich aufmerksam, dass meine Schaffnera mit Dicoma (Miutisiacen) identisch sey, wovon ieh mich nun auch überzeugt habe. Beiläufig muss ich hier bemerken, dass noch . Dd2 420 eine Menge Gattungen der Compositae am unrech- ten Orte steht, was die Bestimmung sehr erschwert und oft unmöglich macht. So gehört meinen Un- tersuchungen zufolge die Gattung Diplosiermma Hechst, et Steud. in Schimp. it. arab. n.553.DeC. prodr. VH. 75. zu den Cynareen Div. I. Gorterieen und nieht zu den Cichoriaceen, wie diese berühm- ten Männer angegeben haben. Unter Kotschy’s Pilauzen fand ich nämlich eine neue Pflanze, Diplo- stemma acaule, welches mit Diplostemma alalum, auf welches diese Gattung gegründet ist, in den generischen Merkmalen sehr gut übereinstimmt. Die Vergleichung der Merkmale beider Pflanzen führte mich zu dieser Entdeckung. Wenn bei einer durch am obern Ende fünfzähnige Zungenzwilterblü- then so scharf begrenzten Tribus von so be- rühmten Männern Verwechslungen möglich sind, so kann man sich hienach leicht einen Begriff machen, wie viel noch bei andern minder scharf begränz- ten Tribus aufzuräumen seyn wird. Mein Dicoma carduoides wurde zugleich mit meiner Hinterhubera gesät, trieb aber bloss einen Fingerslangen beblät- terten Stengel, welcher, ohne Blütheköpfe zu zei- gen, im Herbste verkümmerte. Hinlerhubera liebt Feuchtigkeit und scheint ein wahres Unkraut zu seyn, eben so wie meine leicht zu kultivirende Kalbfussia Miülieri. Dicoma hingegen liebteinen trocknen und warmen Boden und wird 'beim Re- genwetter krank, Im Treibhaus, was ich nicht habe, mag dieses schöne Pflänzehen eher gedeihen. . 421 Endlich kommt noch die Vernoniacee: Vernonia pauciflora Less. in beiden Sammlungen vor. Diese Pflanze habe ich ebenfalls eultivirt und reifen Sa- men erhalten. Also wären unter Kotschy’s Nubiern 23 Ar- ten, welche sich weder unter Rüppell’s noch un- terSchimper's Abyssiniern befinden, so dass nach diesem Abzuge sich dieZahl der bis jetzt in Abys- sinien gefundenen Compositae nur auf 163 Arten beläuft. In Schimper's beiden Sendungen kommen 10 Compositae zugleich vor, nänlich 5 Asteroideen: Dichrocephala abyssinica, Conysa Schimperi et Hock- sietteri, Pluchea Kotschyii et crassifolia (Laggera), dann 5 Senecionoiden: @uizotia oleifera DeÜ., Co- tula abyssinica, Helichrysum abyssinicum et Hoch- stelteri (Achyrocline) und Gnaphalium Unionis, In Rüppell’s Sammlung sind 30 Arten, die zugleich in Schimper's Sendungen vorkommen und 31, die Schimper bis jetzt noch nicht ge- schickt hat. Eine Aufzählung derselben würde zu weit führen and muss auf eine grössere Arbeit verspart werden, welche ich über die Cumpositae des Aequinoctialafrika’s vorbereite. Noch will ich eine vergleichende Uebersicht der DeCandolle und mir im- Aequinvetialafrika bekannten Compositae vorführen : DeC. kannte 11 Verneniaceen ich 20, » FR 4 Eupatoriaceen „ 2 " 30 Asteroideen » 48 De. kannte 15 Senecionoideen ich 72. 2 » 8 Cynareen Fe 7A PR FR 1 Mutisiacee » 2, 23 PR 3 Cichoriaceen "325. Summa DeC. kannte 67 Compositae ich 186. Aus dieser Vergleichung lässt sich auf den Reichthum der abyssinischen Flor schliessen. Neh- men wir aber an, dass von Rüppell’s Composi- ten erst die Hälfte von Sehimper aufgefunden wurde, so lässt sich nach diesem Maassstabe ver- muthen, dass Schimper uns noch: eben so viel schicken werde, als er bereits geschickt hat, im Falle die Verhältnisse einen längern Aufenthalt gestat- ten sollten. Die Zabl der abyssinischen Gompositae könnte sonach leicht mindestens 300 Arten übersteigen. Die nubische Flora hat viele Anklänge an die senegambische. Die Lactuca tarazacifoliaSchum. pl. guin. p. 380. DeC. prodr. VII. 138. Sonchus tarazacifolius Willd.=—= Sonchus serratus Perr. glaube ich in Microrynchus penlaphylius Hochst! in Kot- schyii it. nubico N. 337 gefunden zu haben, und den Microrynchus octophyllus Hochst! in Kotschyü it. nubico N. 407 in. Brachyramphus goraeensis - DeC. prodr, VIE 117.== Sonchus goraeensis Lam. = Sonchus ciliatus Perr. Letztere Pflanze nenne ich Lactuca goraeensis. Bemerken muss ich hier, dass ieh beide Pflanzen, nicht wissend, dass sie schon beschrieben waren, in einer am lten Septem- ber 1841 an die Redaktion der Linnaea geschick- ten Arbeit zu Lacluca gezogen, und die eine Lac- 423 luca Kotschyii (pentaphylla) die andere Zactuca nu- bica (octophylla) genannt habe. j Bestimmt ist, dass beide Pflanzen zu einer und derselben Gattung gehören! Hochstetter zog sie zu Microrynchus und ich zu Lactuca, Det. zieht die eine zu Zactuca und die andere zu Bra- - chyramphus. Dieser Umstand ist geeignet, die bei: den Gatiungen Microrynchus und Brachyramphus zu verdächtigen, und bestärkt mich in meinem frü- hern Urtheile, welchem zufolge ich in meiner oben angeführten, für die Zinnaea bestimmten Arbeit über Lacluca die Gattong Microrynchus als Subge- nus zu Lactuca gezogen habe. Brachyramphus kann ich ebenfalls nur als Subgenus von Lactuca betrach- ten. DeC. will Brachyramphus von Microrynchus achaeniis non angulalis unterscheiden. Ich finde das nicht. Die Achaenen sind wie bei Lactuca, nur ist der Schnabel kürzer, wie bei Microrynchus, was auch bei Zeeiuca murorum, sayiliala, erysimi- folia u. a. stattfindet. Auch wurden von den 6 von DeC. angeführten Brachyramphis schon 2 Ar- ten von andern Autoren zu Lactuca gezogen, näm- lich Brachyramphus inthybaceusD eC. == Lactuca in- thybacea Jacg.und BrachyramphussonchifoliusDeC., welchen DeC. früher selbst in Wight contrib. p. 26. als Lacluca remotiflora bezeichnet hat. Die noch 4 übrigen Brachyramphen, nämlich Brachyramphus caribaeus, goracensis, oblusus und tarawacoides DeC. prodr. VI. 177. bezeichne ich nun als Lactuca ca- ribaea, goraeensis, oblusa und farawaceides. Se 424 wird durch einen scheinbaren Fehler oft ein Fort- schritt in der Wissenschaft bedingt, denn einen offenbaren Fehler kann ich es nicht nennen, wenn Mochstetter die beiden Pflanzen zu Mieroryn- chus und ich zu Lactuca zieben. Bei den meisten nicht schneidenden Diagnosen in DeC. prodr, ist es zudem, wenigstens bei den grösseren Gattungen, unmöglich, eine Art mit Sicherkeit zu bestimmen. (Schluss folgt.) 2. Observaliones de quibusdam Biynoniaceis suri- namensibus; auctore F. A. Gnil. Miquel, Inter plantas exoticas gravissimis adhuc dubiis vexatas Bignoniace@ non infimum loenm tenent Or- dinis in universum cum propinquis affınitates eximie plurima Botanicorum opera nuper illustratae sunt. Sed diffieilimum negotinm peragendum restat, ge- nerum gquippe nafuralium disquisitio, cui autem imperfecta florum fructuumque cognitio graviter ob- stant. Multum jam fecerunt sed multum etiam per- fieiendum relinquerunt de hoc ordine auetores recen- tiores Alpb. DeCandolle,*) de Martius*N et Fenzl ***), Inprimis attendendum, Bignonie genus, quale nune adhuc, postquam jam phures species in propria genera collecia sunt, exstat, di- versissimas adhuc plantas colligere, imo fere par- *) Revue sommaire de la famille des Bignoniacdes en Bibl. univ, de Geneve 1836 et Nour. Ann. d, sc. nat. XI. Mai. **) Herb. Fl. Brasil. et in Meisner Gener. *#*) Denkschriften der botan. Gesellsch. zu Regensb. Tom. I. et Endlicher Gener. Suppl. I. 5 425 tem dimidiam totius ordinis, qualis a Cl, DeCan- dolle intelligitur, unico hoe genere comprehendi. Sex generis sectiones hie anctor proposuit, quae olim fortasse in distincta genera mutandae erunt. Cum autem nune ob innumera dubia nequaguam eerti limites indicari possunt, multo melius scientiae saluti prospieitur, si (exceptis quibusdam jam bene- cognitis speciebus ad alia genera e Martii aue- toritate velatis) genus intactum servatur et speecie- rum accuratae cognitioni, inprimis floris et fruetus fahriene, opera impenditur, ut ita fundamentum aliquando acquiratur, cui genera naturalia super- strui possent. . Lecta nuper pereximia Fenzlii commenta- tione, Biynoniaceas surinamenses herbarii mei exa- minavi, et paucas observationes scripto mandatas lectoribus trado, quia in ‚ordise adhuc imperfecte cognito quodyis cognitionis augmentum suam laudem merctur.*) Biynonia Juss. ercl, spec. Endl. Gener. et Enchir. 1. B. alliacea Lam. Eneyclop. I. p. 416. Biy- nonie species 14. Aubl. Guian. IL p. 659. Sesn- dens, odoris alliacei, foliis conjugatis elliptieis bre- viter acuminalis, capsula oblonga obtusa subeylin- drica. — Vulgaris in Suriname. *) Conscriptis his, ad me venit quod am. Splitgerber de eodem argumento annotavit in Z’ydschr. v. Nat. Geschied., quibus observationibus me adhuec uti potuisse ketor 426 2. B. incarnata Aubl. Guian. II. p. 645. Tab. 251. et 262. Sarmentosa, foliis inferioribus terna- tis, superioribus binatis, foliolis ovato-oblongis basi obtusis, apice acuminatis, eirrhis elongatis simpliei- bus, floribus paniculatis, calyce campanulato vel brevissime ‘quinque-dentato glabro, corolla incar- nata infundibuliformi glabra. Frutex in Surinamo et Guyana vulgaris, De- _ cembri et Junuario florens. Amieissimus Focke, cni specimina mea debeo, flores albicantes dieit. Anne varietas. — Planta variabilis. Petiolus 2: cent, lougus, pedicelli ejusdem fere longitudinis sed graciliores, ut ille subtetragoni antice canalieulati, Foliola ovata vel ovalia, acuta aut acuminata, ma- jora 14 oentim. longa et 6—6£ lata, saepe sub- inaequalia. Nervi brunuei (in sieco saltem) pro- minentes, 6 nirinque laterales majores. Paniculae rami oppositi deerescentes dichotomi. Calyx 6 ının. longus, eorolla 7 centim. ‚Alia specinina-omnibus partibus minora. 3. B. Hostmanni E. Meyer inNov. Act. Leop. N. C. Tom. XI. p. 779. Scandens, ramis teirägo- nis glabris, foliis conjugatis eirrhosis, foliolis ovato- oblongis oblique cordatis acuminatis glaberrimis, panieula terminali. — B. rariabilis Sieber Hb. Mar- tinie, Suppl. Nro. 77. haud Jacg. Surinami vix rara videtur,. B. incarnat@ Aubl. et B. @quinoctiali E. alfınis, sed inprimis follis basi inaequalibus, subinaequaliter cordatis diversa. Meyeri descriptio in ınea specimina eptime qua- ? 427 drat, exceptis iis quae de foliis aculis, in meo acu- minalis babet. - 4. B. microcalye Mey. Prim. Fl. Esseq. p. 211. varietas acuminala nob. Foliis ternatis con- jugatisque eirrhiferis ovatis basi inaequalibus mem- branaceis acuminatis, floribus racemosis, calyeibus quinquedentatis brevissimis. Ad flumen Surinam m. Sept. florens. 5. B. cherere Aubl. 1. e. Il. p. 644. Tab. 260. B. heterophyllia Willd. spec. Il, p. 296. De hac specie eximie disseruit el, Splitgerber. — A praecedentibus gravioribus characteribus recedit. 6. B. leucoxylon L. Haec species a reliquis longe recedens, ad proprium fere genus locanda. Sed fructus mihiignoti. Flores in apieibus ramorum defo- liatorum in pedunculis brevibus (4 — 5 millim.) in duos pedicellos ejusdem longitudinis et simili tomento brunneo brevie pilis ramosis tectos partitis. Calyx tomentosus campanulatus, 1 centim. longus, marginis dentibus quinque ita dispositis, ut bilabiatus limbus efficiatur. Corolla 7 centim. fere longa, tubo bre- vissino sursum campanulatim sed non ample expan- so, in quinquelobum limbum subbilabiatim finito segmentis oblongis acuminatis. Corolla intüs et estus puberula. Stamina quatuor inelusa, anthera- rum locellis oblongis obtusis leviter curvatis et valde divergentibus. Filamentum quintum abbreviatum. Stylus staminibus brevior, stigmatis lamellis duabus oblongo - rotundatis, — Ureseit in sylvis Surinami. fl. Septembr. x 428 7. B. cchinata Aubl. Pl. Guyan. II. p. 648 Tab. 264 et 263. Pithecoclenium Aubletii Splitg. he, — Capsulae maturae, quae mihi ad manus sumt, longio- res et paullo angustioresac illaab Aubletio pieta. — Ci. Endlicher(Enchirid. p. 347.) secutus, genus Pithecoctenium potius tanquam Bignonie sectionem nune adhne habeo. 8. B. latifolia L. C. Rich. Act. Inst. nat. Par. — Tabebuia -latifolia DeCand. Revue somm. d. Byn. — Delostoma latifelium Splitg. 1. ce. — Species Su- rinami non rara, ad Tabebuiae genus referri neguit, eum fructns structura sit omnino Bignoniearum nee Tecomearum. Nee minus ad Delosioma Don. vefe- renda, quia tum calyeis, tum capsnlae structura, fun habitus longe differant, saltem si hoc genus ita intel- ligendum, ut a cl, Endlicher gener. no, 4122. e Douii seriptis institutam est. — Cautim jtaqne credidi, plantamı hane a Bignonia nondum separare. Zeyheria Mart. Nov. Gen. ei Spec. I. ». 65. Endl. Gen. Nro. 4116. Genus inter Tecomeas- optime a congeneribus diversum, eui verosimiliter "plures plantae ab auctoribus ad Biynoniam aliaque genera relatae species referendae erunt, Zeyheria fluvialilis. (Bignonia fluviatilis Aubt. Pl. Guyan. Tom. II. p. 655. Tab. 267. exceptis fing. 2-5. et descriptione floris. Biynonia ayuatilis E Meyer in Nov. Act. Leop. N. C. Tom. XI. p- 781. seq (DeCand. Mes. Convalia fuviatilis Splitg. Le) — Arbuseuls, foliis quinatis, folio- lis longe petiolulatis oblongis acuminatis basi rotun- 429 datis vel obtusis adultis glabris coriaceis, fleribus corymbosis subterminalibus et alaribus, calyee bila- biato' demum glaberrimo , corolla glaberrima alba, Creseit in Guyana et Surinamo in nmbrosis hu- midis et ad ripas Auminis Surinami, m. Decemb. florens, indigenis Couvali dietumn. Haec species ab Aubletio primo exposita sed cum alia confusa, a CLE. Meyero |. c. acute ex- tricata, ab eo secundum specimina sicca et ab am. Splitgerber autopta fuse descripta est. Com- paratis inter se auctorum deseriptionibus sie haec planta deseribenda: Arbuscula trunco erasso recto brevissimo 3— 4-pedali, diametro 4 -- 6-yollicari, ligno albo fraxineam structuram simulaute, medulla multa densa alba, ramis dichotomis teretibus albi- dis, junioribus compressis puberulis, oculo armato potius albido- puberulis. Folia in apice ramorum opposita quinata. oblunga subinde obovato oblonga, subelliptiea utringue acuminata aut basi (ut in spe- eimine Herb. Aublet.) obtusa rotundata, integer- rima, eorineen, adulta glabra, juniora ad lentem, subtus jmprimis, minute ferrugineo-lepidota, crassa, neryosa, 35 — 6 pollices longa 2 — 2: Iata, lateralia minora (intermedium ex Meyero subscmipedale, duos poll. Jatum, cexteriora subduplo Lbreviora, una tertia parte angustiora),. Petiolus communis quinquepollicaris (subsemipedalis) semiteres, glaber, partiales teretiusculi, eanaliculati, intermedius sub- sesquipollicaris, Iaterales 4 — 5 lineas longi. Flores teriminales, tnm in ipso caule intra ramorum dicho- 430 tomiam alares tum in eorum apicibus faseieulato- eorymbosi. Pedunculi oppositi eonferti semipollica- res puberuli, bractea lineari 2 lineas longa obtusa lepidota ad basin suflulti, binisqne minoribus ipsi instructi. Calyx persistens subpollicaris, lepidoto- exasperatus, dein glaberrimus, oblique affıxus hine curvulus, bilabiatus, lobo inferiore obtuse, rarius acutiuseulo, altero parum longiore acuminato vel breviter apieulato. Corolla alba bipolliearis glaber- rima, limbo quinquelobo expanso , lobis rotundatis eleganter retieulatis. Staminum par longins tubo parum brevius. Filamenta glabra. Antherae gla- brae loculis divaricatissimis obtusis. Ovarium ob- longum. Stylus glaber, longitudine steminnm majo- rum, stigmatis lobis obtusis. Capsula 4- pollicaris glabra einerascens coriacea 'oblonga subteres, acu- minata, basi in pedicellum longe attenuata. Disse- piimentum carnosum, valvis navicularibus contrarium, Semina numerosa dura atra, ala coriacea eroso- dentata albida aucta. HBadieula fere sesquilineam longa. Huic speciei duae aliae perquam affınes magna cum veri specie ad ide genus referendae (ealyx enim irregulariter quinquefidus vel trifidas obstare nequit) sie definiendae : Zeyheria barbata. (Bignonia fluviatilis H. B. K Nov. Gen. II. p. 139. ezel. Syn. Aubl., B. bar- bata E..Meyer I. c. p. 762) Arborescens, foliis quinatis, foliolis lunge petiolatis ovato-oblongis acu- ininatis basi rotundatis glabris, eorymbis subdicho- 431 tomis, corollis pubescentibus, intus ad faueem bar- batis. Zeyheria digitata. (Bignonia Auviatilis Aubl, l. o. quoad flores et fructum, haud folia. B. fluvia- tilis G. F. W. Meyer Prim. Fl. Essequeb. p. 212. B. digitata E. Meyer I. c) Arborescens, foliis subquinatis, foliolis oblongis acuminatis in petiolum brevissimum attennatis glabris, floribus corymbosis, corolla glaberrima. — Fl. Octobr. — Fusior de- scriptio in oper. cit. exstat. IH. Botanische Notizen. Wenn Bridel in seiner Bryol, universa II. p- 120. bei Pogonatum aloides bemerkt: „altius pre- cedente in alpes ascendit, und p. 121. noch weiter erwähnt: „adeo a precedente thecae eylindrieae et vaginulae elongatae forma distinctum ut in clar. Hookeri aegre distingui declarantis sententiam abire non possumus”, so bezieht sich diess alles auf P. nanum nicht aber auf das dubiöüse P, pusillum, welches Bridel zwischen beide eingeschaltet hat. Abermals ein Beweis, dass man lieber die in Rede befindliche Pflanze selbst nennen, als das praece- dente unterschieben soll. Vergl. auch Flora 1840. S,78. IM. Anzeigen Um einem vielseitig geäusserten Wunsche zu entsprechen, hat der Unterzeichnete ein Taschen- -buch der deutschen und Schweizer Flora ausge- arbeitet, dessen Druck bereits im Gange ist. Da das Manuseript beendigt vorliegt, so wird der Druck 432 rasch voranschreiten. Das Taschenbuch ist in dent- scher Sprache abgefasst, um es auch Freunden der . Botanik zugänglich zu machen, welchen die latei- nische Terminvlogie nicht geläufig ist. Zum For- mat wurde klein Octay, in der Form von Spren- gel’s Flora halensis gewählt. Es mussten auch allerdings kleine Lettern genommen werden, allein es wurden doch solche gewählt, welche das Aug nicht angreifen. Das Büchlein umfasst das Florengebiet der Synopsis Florae germanicae et helveticae und ent- hält die Diagnosen der Synopsis, hin und wieder verbessert, sodann die Angabe der Dauer, Blüthe- zeit und Blüthenfarbe, die Standorte aber, zur Er- sparung des Raumes, nur im Allgemeinen, und von | Synonymen nur ein und das andere, welches durch- aus nothwendig schien. Während der Druck voranschreitet; werden die zur Syvopsis nen hinzugekommenen Arten, welche dem Unterzeichneten bis dahin klar gewor- den, eingeschaltet, wenn der Bogen, welcher sie aufzunehmen hat, noch nicht abgedruckt ist, Alle Arten, welehe demselben noch "dunkel oder von ihm noch nicht gehörig untersucht sind, bleiben ausgeschlossen, wie es auch bei Abfassung der Sy- nopsis gehalten wurde. Der Unterzeichnete hofft mit der Ausarbeitung dieses Büchleins, welches die Buchhandlung um einen sebr mässigen Preis liefern wird, den Freun- den der Botanik einen angenehmen Dienst erwie- sen zu haben, Erlangen den 11. Jul, 1842, Koch. F I or. Nro. 28. | Regensburg, am 28. Juli 1842. 1. Original - Aufsätze. Ueber die Composite von Eduard Rüppells und Wilhelm Schimper’s abyssinischer und Kotschy’s nubischer Reise; von Dr. C. H. Schultz, Bipontinus, Hospitalarzt zu Dei- desheim in der Rbeinptalz. (Schluss.) Schim per’s zweite Sendung ist ausserordent- lich gross, Unter den 86 meist neuen Arten habe ' ich 4 neue@enera und einige Subgenera unterschieden: 1. Gutenbergia (Vernoniacea Div. 1. Euverno- niacea subdiv. I. Ethulien) welche auch Rüppell gefunden und deren Beschreibung ich im Mainzer Festalbum des Gutenbergfestes. vom Jahr 1840 nie- dergelegt habe, 2. Wirtgenia, genannt nach meinem Freunde, Hrn. Wirtgen, dem verdienstvollen Verfasser der vor- treflichen „Flora des Regierungsbezirks Koblenz, Koblenz 1841. $°. 238 S.” welche als Muster für ähnliche Arbeiten aufgestellt werden kann. Diese Pflanze gehört nach DeC.’s Ansichten zu den Se- necionoideen (wohl aber eher zu den Asteroideen Flora 18412. 28. Ee 434 in die Nähe der Eclipteen) subtr. II. Heliantheae, in dieNähe der div. III. Coreopsideae, von welchen sie sich, so wie von allen von mir bis jetzt unter- suchten Compositis unterscheidet: callo basilari in alas utrinque, expanso liberas. Dieses Merkmal habe ich ausser unsrer Wirlgenia bloss noch an . der von mir in. Kotschy’s Nubiern aufgestellten Gat- tung Bipterotheea beobachtet und desshalb beide genera in eine neue divisio, welche ich Podoptero- theceae nenne, zusammengestellt. An jeder Achaene beobachtet man nämlich auf beiden Seiten eine anliegende, freie, nur an der Basis mit dem callus basilaris verwachsene und von diesem ausgehende flügelartige Ausbreitung, kleinen paleis nicht unähn- lich sehend, und diese divisio sehr auszeichnend. Dipterothecae character: Capitulum multiflerum, radiatum, ligulis 8 uni- serialibus, neufris, ovatis, multinerviis, retosis, pur- pureo-violaceis ; Roribus disei tnbulosis, 5-dentatis hermepbroditis. Siylus bifidus, ramis puberulis el- liptico-bblongis. Antherae nigricantes: ecaudatae. Invohierum duplex v. potius involucratum fokolis nro. 5. foliis caulinis simillimis, centrum versus deerescentibus, flores excepto intimo superantibus, serie interna S-phyHa, foliolis .constante oblongis. Receptaculum paleatum, paleis oblungis breve acuminatis, exterioribos (no. 8.) complanatis,, inte- rioribus conduplicatis achaenia subinvolventibus. - Achaenia difformia, a. vadii abortiva, exovulata; elongata (3 lineas longa) linearia, eompressa, inferne; . " 435 glabra, superne hirtala, pappo coroniformi munita ciliato, eui in intimjs quandoque accedit arista; b. disci 3 lineas longa, obovato-oblonga, rotundato- compressa, crassa, in utraque facie limeä mediand percursa longitudinali elevatä, quibus achaenium aneipiti subtetragonum evadit. Praeterea achaenia, undique strigis arreetis munita sunt rofis et callo basilari instructa splendente brunneo, lineä trans- versali superfieiali in partes 2 inaequales diviso, a quo in utraque facie foliolum oritur albens, dia- phanum, ovatum, eonsistentiae magnae, Niberum, achaenio triplo longiori adpressum. Pappus aristis compositus est duabus, quibus rarius tertia accedit rudimentaria, !yrae in modum inenrvis, 1 linenm longis, breve hirtis. (Herba’nubiea, annun, erecta, hirta, caule tereti, siın- pliei, ramoso, foliis triplineryüis, subintegris, utrinque attenuatis, ovatis, ramisque longe pedunculatis, nu- dis, pl. monocephalis, oppositis, Horibus purpureo- coernleis. Sp. 1. Dipterotheca Kotschyii C. H., Schulz Bipont: in Kotschyii it. nnbico n, 103, an. 1841.) Wirtgeni& eharacter: Capitulum mutiflorum discoideum, floribus om- nibus tubulosis,, Sdentatis hermaphroditis, Stylus apice in ramos 2 abiens breves ad basin anthera- rum dentium exsertos, arcuate reflexos, pilosulos et truncatos. Antherae basi minutissime dentatae, ni- gricantes. Involuerum }-seriale e foliolis nr. 8. cou- stans, lineari-lanceolatis , strigosis. Beceptaculum Ee2 436 paleatum. Involueri foliola sensim sensimque in paleas franseunt, ita ut extimae apice adhue sint strigosae, majorisque consistentiae, intimae vero ovato-oblongae, seariosae, achenia subinvolventes,” apiee truncato-ciliatae et dente triangulari munitae, Achenia :conformia 2; — 24 lineas longa, ob- ovato-oblonga, aneipiti-compressa, crassa, dense strigosa, maculata, callo basilari instructa splendente, sordide albente, linea transversa superfciali in par- tes 2 inaequales diviso. A eallo basilari utringue foliolum oritar albens, diaphanum, haemisphaericum, consistentiae magnae, liberum, achaenio quadruplo longiori adpressum. Pappus biserialis, series ex- terna ex aristis 2%. eomposita est achaenio tripla brevioribus, interna ‚e paleis 5 triangulari — lanceo- latis, ciliatis, membranam eupuliformem mentienti- bus, aristis duplo brevioribus. (Herba abyssiniea, ©, exrecta, hirta, caule te- reil, simplici, ramoso ‚ trichotomo, ‚foliis oppositis, petiolatis, ovatis, serratis, substrigosis, capitulis longe pedunculatis, floribus flavis.) 3. Schnittspahnia (tvib. Cynarea, subtr. Areto- tidea, div. I. Arctotea). Die einzige Gattung der Arctoteen, welche bis jetzt in Abyssinien und über- haupt auf. der nördlichen Hemisphäre gefunden wurde, da die. andern alle dem südlichen Africa, namentlich dem Cap der guten Hoffnung und nur eine Gattung mit einer Art Neuholland, angehören. Diese Gattung nannte ich zu Ehren des verdienst- vollen Botanikers Herrn @ eorg Schni tts pahn, 437 Inspectors des botanischen Gartens und Cabinets, so wie Lehrers der Botanik, Zoologie und Waaren- kunde bei der höhern Gewerbschule zu Darmstadt, "Verfassers der Flora der phanerogamischen Ge- wächse des Grossberzogthums Hessen, Darmstadt 1839, und andrer schätzbarer botanischer Arbeiten. Von Arctolis Gertn., Cymbonolus H. Cass. und Ve- nidium Less. unterscheidet sich meine Schnittspah- nia durch ungeflügelte Achaenen, von Haplocarpha Less. und Landtia Less., bei welchen der pappus paleaceus, paleis tenerrimis, diapbanis ist, durch einen pappus 'coroniformis rudimentarius, welcher so unbedeutend ist, dass man ihn auf den ersten Blick leicht übersehen kann. Uebrigens sind bei Haplocarpha und Landtia die Achaenen stark be- haart, -und. bei Schnitispahnia unbehaart. Von Arctotheca Wendl. und Cryptostemma R, Br., bei welchen die ligulae neutrae sind, unterscheidet sich Schnittspahnia ligulis foemineis. Uebrigens sind bei Aretotheca die achaenia calva! und bei Crypto- stemma ist der pappus 1-serialis paleaceus scario- sus in der dichten Wolle der Achaenen versteckt. Uryplostemma umfasst zudem jährige und Schnitt- spahnia perennirende Pflanzen. Mit Microstepkium Less. scheint Schnitltspahnia die meiste Verwandt- schaft zu haben. Uebrigens sind bei Microstephium die ligulae neutrae, die achaenia tomentosa und der pappus eoronifornis erenatus, Schnittspahnia hin- gegen hat ligulas foemineas, unbehaarte Achaenen und einen papus eoroniformis rudimentarius denta- 438 tus vel ciliato-laceratus., Unsere Gattung hat zwar ebenfalls, wie Mierostephium, eine kriechende Wur- zel, wenigstens ist diess bei Schnittspahnia Schim- peri der Fall, welche etwa wie die Piloselloiden unserer Gattung, Hieracium kriecht. Mit der von DeCandolle im Prodromys noch aufgeführten Gat.. tung der Arctoteen, nämlich Heterolepis H. Cass. hat Sehnilispahnia gar keine Verwandtschaft, da dieselbe, was schon De, vermuthete, meinen Un- tresnchungen zufolge, zu den Mutisiaceen gehört. Character Schnittspahnie: Capitulum radiatum., floribus radii ‚lingulatis ‚foemineis, disei tübulosis 5-dentatis hermaphroditis. Receptaculum nudum vel alveolatum, alveolorum mar- gine lacerato. Involuerum biseriale squamis sub- aequalibus, inermibus, externis lineari -Ianceolatis magis foliaceis, internas oblongas, obtusas, magis scariosas paulo superantihus. .Achenia exalata, epilosa, turbinata, crassa, ro- tundgto - trigona, glabra vel 7-costata, costis trans. verse rugoso -squamellosis, rugis in series ceirciter no. 8. dispositis. Pappus prima fronte vix perci- piendas, coroniformis, dentato-ciliatus nune erecto- inflexus, nunc reflexus achaenioque adpressus, raro nullus, . (Herbae abyssinicae 27, rhizomate praemorso, fibris numerosis erassisque munito, saltem in Schnitt- spahnia Schimperi repente, foliis rosulatis, petiola- tis, ovato-lanceolatis., erenatis vel runeinato-pinnati- fidis, subtus niveo-tomentosis, supra glabris vel hir- 488 tis, scapis monocephalis , numerasis, foliis breviori- bus vel ea aequantibus, capitulis in S. Rüppellü maturitate achaenierum nutantibas. Species duas in herbario coiservo, ab aliis forsan ut genera distineta vel saltem at subgenera salutatas. 1. Schnittspahnie Rüppellii, foliis longe petio- latis, ovatis, grosse erenatis, subtus, exceptis costa et venis, albo- tomentosis, supra hirtis (scapis folia subaequantibus, capitulis maturitate achaeniorum nutantibus, ächaeniis glabris, pappo brevi erecto vel inflexo superatis coroniformi, dentato, rariusnullo) cr. sp. a. el. Rüppell! et Schimper! dit. abyss, sect. H. n. 619.) in Abyssinia lectam). 2. Schnittspahnia Schimperi, foliis petiolatis ob- longis, runeinato-pinnatifidis, subtus niveo- tomento- sis, supra glabris (scapis foliis mulio brevioribus erpitula subaequantibus, achaeniis costatis trans- verse rugoso-squamellatis, pappo superatis rudimen- tario, eoroniformi, irregulariter eiliato-lacerato, ve. flex achaenioque adpresso, rarius nullo). (v. sp, a cl. Schimper! cit. abyss. Seet. II. no. 587, et 676, in Abyssinia lectam). 4. Dianthoseris, ein neues, mir selbst noch zwei- felhaftes Cichoriaceen-Genus, von welchem ich keine reifen Früchte gesehen, ‚und das ich, da es mir nicht möglich war, die dazu gehörenden Arten in ein schon bekanntes Genus unterzubringen ,_ mehr dem Habitus nach aufgestellt babe. Fresenius beschreibt im Mus. Senckenberg. IH. 77. eine Art‘ 440 dieser Gattung, welche wegen ihrer Aehbnlicheit mit einen Dianthus mir Veranlassung zum Gat- tungsnamen gegeben hat. Diese Gattung steht Son. ehus am nächsten. Die von Fresenius |. c. be- schriebene Art nenne ich Dianthoseris Hüppellüi und die von Schimper it. Abyss. Sect. II. n. 255. mitgetheilte Dianthoseris Schimperi. Letztere ist ausgezeichnet: radice simpliei fusitormi, foliis vnmni- bus radicalibus, rosulatis, subspathulatis, sensim sen- simque in involueri squamas lanceolatas transeunti- bus, capitulo solitariv sessili, specioso. 5. Ich wäre geneigt, die von Schimper it. abyss. Sect. 1. no. 578. mitgetheilte Pflanze zu Chrysanthellum Rich. DeC. prodr. V. 630. zu zie- hen, womit sie vortrefflich übereinstimmt , ausser dass bei nnserer Pflanze die achaenia longitudinali- ter striata, pappo breri cupuliformi subeiliato ver- sehen sind. DeC. sagt auch von Chrysanthellum: berbae parvolae, während Schimper's Pfianze ein und einen halben Fuss hoch ist. Es wäre frei- lich möglich, dass die Autoren den kleinen Pappus "übersehen hätten? Vor der Hand betrachte ich unsere Pflanze als Subgenus von Chrysanthellum und nenne es Microlecane, von pingos, klein, und Astavrs Schüssel, wegen des kleinschüsselförmigen Pappus. Es ist möglich, dass unsere Pflanze, welche ich Uhrysanthellum (Microlecane) abyssinicum nenne, dem Ehrysanihelum senegalense DeC. prodr. V. 631. nahe steht, jedoch würde sie sich unterschei- den: achueniis exterioribus non tuberculatis , omni- 441 bus plus minusve hirtis, coronaque brevi subeciliata munitis. Meiner Gattung Prestinaria, von welcher ieh viele Arten besitze, namentlich meiner Presti- naria bidentoides in Schimper it. abyss. Sect. I. n. 62%. ist unsere Pflanze am nächsten. Mein Freund Al. Braun hat sie dieses Jahr mit Guizotia olei- fera DeC. im Carlsruher Garten cultivirt und mir gütigst mitgetheilt. 6. Von Senecio machte ich noch ein neues ausgezeichnetes Subgenus, welches ich, um die Gat- tungsnamen Solanum und Senecio zu verbinden, Solanecio nannte. Zwei Arten mit knolliger Wur- zel, vielleicht zur Cultur geeignet, ausserdem aus- gezeichnet durch ein sehr verlängertes Nectarium, sehr behaarte Achaenen, 5blüthiges Capitulum etc. gaben mir hieza Veranlassung. ich würde dieses Subgenus zum Genus erhoben haben, wenn nicht bei der formen- und artenreichen Gattung Senecio in jeder Beziehung Uebergänge vorkämen. Aus Abyssinien allein habe ich 21 Arten Senecio vor mir liegen, wovon 3 bei Schimpers erster, 13 bei der zweiten Sendung, und 6 unter Rüp- pell’s Pflanzen vorkommen. Der einzige Senecio nanus kommt in Schimper's zweiter Sendung und bei Rüppel zugleich vor. Aus diesen wenigen Notizen wird man er- sehen, was man von Schimper's Expedition, welche in der Geschichte der Botanik eine grosse Rolle spielen wird, erwarten darf. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umbin, 442 der verehrten Direetion des botanischen Reise. vereins, den hochverdienten Herren Hochstetter und Steudel, welche durch ihren festen Willen and ihre uneigennützige Aufopferung schon ao Gros- ses geleistet haben, sowie den Herren Rüppell und Fresenins,. meinen tiefgefühlten Dank aus- zuspreehen, für die Güte, welche sie hatten, mir die fraglichen Compositae zur Bestimmung anzu. vertrauen. Here Dr. Krauss in Stuttgart hatte die ‚Güte, mir seine am Cap uud Port Natal gemachte reiche, an 300 Arten enthaltende Sammlung von Compositen zu übersenden. Uster denselben habe ieh, namentlich von Natal, viele neue Arten und folgende neue Gattungen unterschieden: Kraussia, HManopappus, Osmitiphylium, Heterorachis. Nüch- stens werde ich die Diagnosen der neuen Gattun- gen und Arten bekannt machen, Zum Sebiusse danke ich allen Freunden, welche mich bei: meinem Studium der Compositae seither nnterstützt haben, und bitte diejenigen, welche mir Sendungen, die ich durch Dupleten dankbar er- kennen werde, machen wollen, die Pakete an die Schwan- und Götz’sche Hofbuchhandlung in Mann- heim (für Dr. Schultz) zu senden, Briefe binge- gen unter meiner obigen Adresse. . Deidesheim, December 1841, 2. Besteisung des Moresch in den julischen Alpen; von Dr, Otto Sendter. Wenn ich aus einer Reihe von Excursionen, 5 443 welche im Sommer 1841 von mir in den julischen Alpen angestellt wurden, gerade die auf den Mo- resch heraushebe und der allgemeinen Kenntniss übergebe, so geschieht es weniger desshalb, weil dieser Berg eine besonders reiche Erndte geliefert, als vielmehr in der Ueberzeugung, dass sich theils durch seine Lage zwischen Kärnthen und dem Kü- stenlande, theils wegen seiner bisherigen gänzlichen Vernachlässigung von Seiten der Botaniker, dieser Punct als vorzüglich interessant erweisen dürfte. Ferner veranlasst mich zu diesen Mittheilungen auch die Absicht, die Aufmerksamkeit der Pflanzensamm- ler, und namentlich. der jüngern, welchen daran liegt, den Reichthum der Alpenflora möglichst voll- ständig selbst in Augenschein zu nehmen und ihren _ Sammlungen zu erwerben, auf einen Gebirgszug zu lenken, dessen nahe Angränzung an die soge- nannten Urgebirge Kärnthens fast alle Repräsen- tanten der Kalkalpenflora diesen an die Seite stellt. Das Wenige, was dem Glimmerschiefer als eigen- thümlich zukommt, kann leicht und ohne grossen Aufenthalt zu verursachen, von dem deutschen Wan- derer auf seiner Durchreise durch Kärnthen mit- genommen werden; namentlich jene PAyteumen, Rhododendron ferrugineum, einige Arlemisiae, Cam- panula barbata, Senecio incanus, Pedicularis @8- plenifolia, Primula minima, Gentiange, Saxifraga bryoides etc., Ranunculus glacialis eic., Trifolium alpinum elic., Poa’disticha etc. etc.; man kann die Standörier der Wulfenia carinthiaca, der Braya 444 alpina berühren und so in einem Zeitraum von wenigen Wochen fast alle Schätze der Alpenwel sich eigen machen, Ich übergehe die Schilderung des gesammten Gebirgszuges der julischen Alpen, welchem der Schauplatz unserer Wanderung angehört, indem ich mir erlanbe, das Interesse des botanischen Publi- eums zum Voraus auf eine Schrift über die Umge- bungen von Flitsch aufınerksaın zu machen, deren Herausgabe in der Absicht des kniserl. österreichi- schen Gubernialrathes und Magistratspräsidenten zu Triest, Herrn Tommasini, liegt, und be- gnlige mich hier bloss auf die.nächste Umgebung _ des Moresch einen Blick zu werfen. Von dem Centralknoten der julischen Alpen, dem Terglou, aus, verlaufen die Seitenthäler und die sie beberrschenden Gebirgskäimme nieht — wie wir in Tyrol sonst gesehen haben — in geraden verticalen, unter sich parallelen Richtungen, son: dern in strahligen, fast spiralig sich einbiegenden Linien. Diese Eigenthümlichkeit lässt sich dann auch in den untergeordneten Gebirgszügen durch- geführt wahrnehmen. Diejenige Abzweigung des Terglou, welche vermittelst des Bichauz und Rasur dem Osebenik als ihrem Haupt- und Stammknoten angehört, gibt in einer Richtung von Ost nach West einer Kette schrofler Höhen von 6000 bis 8009 ihren Anbaltspunct, zu denen der Moresch sich rechnet. Seine Gewässer gehören noch dem de- biete des Isunzo an, welcher auf der jenem abge- 445 wendeten Seite des Os&benikstockes seinen Ursprung gewinnend, nach einem über einen balben Kreis- bogen austragenden Laufe dieselben aufnimmt. Je- doch nur zur Zeit des schmelzenden Schnees wer- den ihm solehe zu Theil; denn den Sommer über trifft der Bergsteiger nur höchst spärlich einen le- benden Born an, welcher aber gleich nach seinem Erscheinen wieder im kluftreichen Gesteine sich verliert. Dieser trockne Character des Moresch steht im Einklange mit der eigenthümlichen Be- schaffenheit des höhlenreichen Kalkes, welcher die vorherrschende Gebirgsart des ganzen julischen Al- penzuges bildet. Der Sammler, der auf diesen Hö- hen einen oder mehrere Tage weilen will, hat sich daher ausser dem nöthigen Speiseproviant auch mit einem Vorrath von. Wasser zu versehen, des- sen Mangel für die Dauer einer längern Exeursion nur unvollkommen durch Schnee ersetzt wird. Der Wassermangel, verbunden mit der Unwirthlichkeit der Gegend, darf den Botaniker nicht abschrecken, ebensowenig das kahle schrofle Aussehen der Fel- senkämme: mit einem erfahrnen Führer und tüch- tigen Steigeisen ist die Besteigung dieser aller ein ganz gefahrloses Unternehmen. Mein Standquartier war in Flitsch (Pless) im Gasthof zum Adler bei Herrn Clauser. Hier, wie in allen bedeutendern Ortschaften an der Fahr: strasse längs des Isonzo, in denen ich längern oder kürzern Aufenthalt gepflogen, habe ich gute Her- berge gefunden, und alle Bequemlichkeit und Ge- 446 -tegenheit zum Trocknen des Papieres ete. Von hier aus unternahm ich alle Excursionen „uf den Hauptstock der julischen Alpen, somit auch die auf den Moresch. Am 3. August trat ich in’ der Morgenfrische, begleitet von dem Führer Andreas Tontschitsch (den ich als erfahrnen und erprobten Mann, der hinreichend deutsch versteht, allen Botanikern hie- mit empfehle) meinen Weg dahin an. Eine Stunde lang ging dieser auf der gut gebauten Fahrstrasse (welche über den Predil das Küstenland mit Kärn. then verbindet) am Fusse des Rombon vorbei durch das weite Isonzothal, bis da, wo sich die genannte Strasse plötzlich in das Thal der Coritenza links und nordwärts einbiegt; und wir stehen mit einem Schlage vor einem neuen nicht geahnten Bilde, dessen malerischen Vordergrund die Strasse auf steiler Wand zwischen Felsen eingesprengf, und hart an ihr die sogenannte Ffitscher-Klause bildet, die Ruine eines festen Schlosses, das, in späterer Zeit erweitert, als Befestigung des Passes diente, , nun aber verfallen eine höchst romantische Ansicht gewährt. Zu den Füssen dieser Burgruine windet sich die Coritensa durch eine enge Kluft, deren Anblick ein schwaches Nervensystem mit einigem Schauer erfällt. Im Tyroler- und bayrischen Ge- birge würde man sie eine Kinmm nennen, der Partnacher gibt sie an Tiefe und Enge nichts nach. Ein fallender Stein von der steinernen Brücke. über welche die Landstrasse geht, berabfallend, 447 braucht, bis er am Grunde der Kluft anschlägt sechs Secunden, dabei ist sie so eng, dass stellen- weise ein Mensch darüber epringen könnte. Während unserer Richtung nach der linke, dem Laufe des Flusses entsprechend aber der rechte ‚Abhang dieser Kluft, den wir zuerst verfolgen, vom Fusse des Rombon’s gebildet wird, erhebt sich andererseits nicht minder steil die Karnizza: der Schlussstein der vom Osebenik über den Moresch sich fortpflanzenden Kette. Von ihrer nördlichen Seite kömmt die Coritenza, die sich hier mit der gleichfalls von der nördlichen Seite des Rombon “herabströmenden Mögenza vereint. Im Hintergrunde gegen Kärnthen und den Predil zu streben die kablen, fast senkrechten Wände der 7000° hohen Jerepza (von. den Kärntlinern . Seckopf genanut) empor. Da ich diesen und den nächst folgenden Weg bereits auf einer frühern Excursion nach dem Grin- touz (S000° hoch) in Gesellschaft des Herrn Prä- sidenten Tommasini zurückgelegt, und die sel- tenen Pflanzen, die er darbietet, gesammelt hätte, besah ich mir bloss mit einigem Wohlgefallen die bekaunten Standörter wieder, und sparte den Raum ' der Botanisirbüchse für die häher gestellten Bür- ger der vornehmeren Alpenwelt. Von der gemelde- ten Brücke herabschauend, erblickt man an den Vorsprüngen der senkrechten Felswände häufig das Geranium macrorhizon, hier unzugänglich auch dem kühnsten Steiger, gleich drüben aber häufig zu 448 Jedermanns Disposition. An den Felswünden, die rückwärts an der Strasse emporstreben, wuchert Seseli glaucum, Peucedanum Chabrei, Dianthus Sternbergü, Rhamnus pumila, Salix incana, Po- tenlilla caulescens. Die Hübe, auf der ich stand, mochte ungefähr 2000° Fuss betragen. (Fortsetzung folgt.) U. Anzeige für Gartenbesitzer. Vente considerable d’une superbe col. lection de plantes exotiques et indigenen, de serre- -ehaude, orangerie et pleine terre, par suite du de- eds de M. Taffin, propridtaire A Douai (Nord). Cette rare collection, une des plus riches du eontinent, fruit de 30 ans de soins et de depenses, sera vendue audit Douai le lundi 8 aoüt 1842, et jours suivants, ä dix heures du matin. La vente commencera par les Orchidene. Les catalogues se distribuent ADouai, en Petu- de de Me. de Bailliencourt, notaire, et chez Me. Miiot, commissaire-priseur, charge de la vente (affranchir). II. Drucktehler inBeibl. zur Flor. 1842. B. 1. pag. 10 lin. 10 statt Ib Iese 4. »„» 38. 17» a na. »„ 39» 2 „ 2 » 3. » 40 „ 19 ist nach Regen einzuschalten nicht. » 42 „ 3 von unten statt 30 lese 23. » %& „ 10 statt 35 1, 28. » 52 „ 13 „ dichterer 1. grünlichter. » 3%» 9%. ı01. ı3 » 90 „ 1 von unten statt 18,19 1. 16,9°. » 92 „ 4statt 15° 1. 14°. ”„ 139 „ 50 1. 15°. » BB » 7515901 1923,6°. - » 7» 19 „ 133°1 123,3°. » 108 „9 „17° 1. 17,69. »„ 111 „ 6 von unten statt 150 ]. 15,3°. » Hi „5 statt 201. 3% ”» mn 2m 215 1. 245 Flora Nro. 29. Regensburg, am 7. August 1842. I. Original- Aufsätze, Besteigung des Moresch in den julischen Alpen; von Dr. Otto Sendtner. (Fortsetzung.) Wir passiren nun die Brücke — gleich drü- ben steht die Ferula rablensis, welche Herr Tom- masini zwei Tage zuvor dort aufgefunden hatte, in zahlreichen schönen Exemplaren — und verlas- sen unmittelbar darauf die Strasse, um rechter Haud auf einem schmälern, jedoch nicht besonders unbeque- men und auch demPferde noch zugänglichen Wege das Thal südlich von der Karnizza, ziemlich paral- lel dem von dieser nach dem Moresch fortlaufen- den Kamme, zu betreten. Diess Thal, nach ein- zelnen zerstreutn Häusern, die in ihm liegen, die Pauschza genannt, bildet gleichsam das Atrium von zwei im Hintergrunde sich präsentirenden engern, aber steiler sich erhebenden parallelen Thälern, de- ren linkes (nördliches) die Valle heisst, das rechte aber zur Alpe Bochouz oder Buchovaz führt. —' Der Weg, den wir verfolgen, geht dem Laufe ei- nes meist trockenen Strombeetes entgegen, sanft Flora. 1842. 29. . Ff 450 bergan über ein mit Steinen besätes, stellenweise grasbewachsenes Terrain. Hier hatte der Heır Präsident die Arenaris laricifolia und das ächte Alyssum yemonense gefunden (zwischen dem Wege und Strombeete wenig über 300 Schritte von der Klause auf grasiger Trift. Auch Aethionema sazatile und Arabis ciliata ‚lässt sich blicken. Die Wegränder werden stellenweise von Rhamnus al- pinus eingefasst; die wahre Coampanula cwespiloss, eine ganz entschiedene Species, zeigt sich noch un- entwickelt. Gemein ist hier, wie überall durch's Küstenland bis über die guarnerischen Inseln, die Gypsophila Sazifraga; auf den Mauerzäunen aber wächst Sedum album und hispanicum , spar- sam in den Ritzen ‚auch Epilobium collinum. Wir sind keine halbe Stunde fortgewandert, so beginnt der Weg etwas steiler sich zu erheben über einen Damm von Felsblöcken, welche von ei- nem gewaltsam verheerenden Ungewitter herabge führt, dam Laufe .des Baches entgegengesetzt wur- den, der sich jedoch nur wenig dadurch genirt zeigt, sondern, ohne sich anzudämmen, ruhig hin- durch sickernd auf der andern Seite wieder zum Vorschein kommt, wo dann allerhand Moose die Steinblöcke in seinem Beete überziehen, deren Be sichtigung ich mir auf eine besondere Exeursion vorbehielt, die heuer jedoch nicht mehr zu Stande kan, sondern aufs Jahr 1842 verschoben ist, wo ich diese Gegend abermals heimzusuchen beab- sichtige. 451 . Hie und da zeigt sich jetzt an den Hecken von Rhamnus alpinus das Verbascum Ihyrsoideum, Scrofularia canina , häufiger Aconitum Lycoctonum und Cynanchum medium, da letztere vom Vieh ver- schont bleiben. Nachdem der Damm überstiegen ist, bietet nun die ebene Fläche des Thales eine merkwür- dige Erscheinung dar. Es ist dasselbe vor einem Jahre durch einen Wolkenbruch völlig verwüstet worden, der ihm aber auch gleichzeitig von den Bergen herab eine neue Schicht guter Dammerde zuführte, welche die Grundlage eines höchst frucht- baren Bodens zu werden den Anschein hat. Schon jetzt entfaltete sich hier eine kräftige Vegetation von Gras und Kräutern, worunter sich manche Al- pengewächse fanden, die sonst. nur auf höhern Punc- ten ihr Vorkommen haben: denn wir stehen noch wenig über 2500. Da hier der Schatten lange weilt cum 7 Uhr Morgens war in dieser Jahres- zeit noch keine Sonne zu sehen und blieb auch, bis ich die Höhe des Stetor erreicht hatte, den ganzen Weg hinter dem gegenüberliegenden Ge- birgskamm), mögen viele dieser Flüchtlinge vielleicht für die Dauer ihren Standort behalten, bis wieder ein neues Hochwasser sie einem andern Schicksale preisgibt. Da standen also Poa —? Papaver al. pinum fl. albo, Phleum pratense und Michelii, Ru- mez obtusifolius, sculatus, arifolius, Polygonum avi- culare (eine merkwürdige Forın mit breit-elliptischen Blättern nebst der gewöhnlichen), Hieracium an- Ff2 452 gustifolium, Galeopsis Tetrahit, pubescens und can. nabina, Arabis hirsuta und alpina, Sixymbrium silvestre, Alchemilla vulgaris, Ranunculus acris, Me. dicayo lupulina, Trifolium campestre. Du wo sich Gries statt des EHumus zeigte war Linaria alpina und Noccaea alpina. Der Weg nach dem Moresch trennt sich nun von dem nach dem Grintouz über die Alpe Bo- chous durch das Thal rechter Hand führenden; nichts desto weniger glaube ich dem Botaniker, der nach uns jenen Berg besteigen will, anrathen zu müssen, sich den Umweg gefallen zu lussen und über die Bochouz zu steigen. Das Thal wird hier sehr eng, schattig und kabl; schon an seinem Ein- gange bei einer Höhe vun höchstens 3000° begrüs- sen ihn ausgedehnte Schneeflächen, die nie ver- schwinden, und die Felsen am Wege sind reich an den schönsten Alpenpflanzen, von denen ich hier nur Arnica Doronicum, Pederota Ageria, Kernera saratilis, Ranunculus Phlhora und Traunfelineri, Trifolium pallescens, Sarifraga tenella, sedoides, Ponz, Molschospermum cieularium auflühren will, Auch der Mineraloge findet auf diesem Wege gute Ausbeute, und im Geschiebe des Flusses Kiesel- schiefer, bald als Jaspis, bald als Iydischen Stein, dessen färbendes Prinzip oft so vorherrscht, dass er davon ganz bröckelig wird. Von der Alpe Bochouz aber, wo man gut thut, zu übernachten, führt ein schöner Weg über die Scheidewand der beiden Thäler, den Pelz, nach 453 der Valle, wo er dann am Fusse des Osebenik, am Vauch und Winewrch vorüber, die schönste Excursion vor sich hat. So- will ich selbst über's Jahr dieselbe arrangiren und vielleicht begegnen wir uns dort. Diessmal nun stieg ich gerade nach der Valle. Ich gelangte zu den letzten Häusern der Pauschza, versah mich an einem Brunnen mit dem nöthigen Wasserbedarf, nahm noch einen. zweiten, jener zu bewandernden Localität kundigen Führer in der Person eines Bauern mit, der als Wildschütze sei- nen Stutzen nicht daheim liess, doch kein Deutsch verstand, und zu Vieren — denn auch mein treuer‘ Pudel darf nicht vergessen werden — verliessen wir nun die cultivirte Welt, um uns von einer neuen, herrlichen, grossartigen aufnehmen zu lassen. Anfangs gings bergan über Gries — da wuchs Cuscula-europea auf Urlica, Aconitum Lye. und Cynanchum medium — dann aber schritten wir sachter durch einen stattlichen Buchenwald. Auf Steinblöcken, die zerstreut umherlagen, zeigte sich Campanula carnica und Sazifraga petrea;, auch Stachys recla kam vor, sonst ein gemeines Ding, aber hier mir merkwürdig, weil es die gewöhn- liche Form war, wie sie bei uns in Bayern vor- kommt; in den wärmern Thälern des küstenländi- schen Gebirges, namentlich von Saaga bis Tolmein, zeigt sie sich sonst immer abweichend, so dass sie ein Bekannter sogar für eine neue Species ansprach. Vergebens forschte ich an den entsprechenden Lo- 454 ealitäten der Buchenstämme nach dem Anacampto- don splachnoides, den ich eine Woche früher am benachbarten Sweniak gefunden hatte. Mit DMioo- sen sieht's auf diesem trockenen Terrain schlecht aus, nur gemeines Zeug: am häufigsten ist Leskea serices mit Früchten, Neckera riliculosa, Leucodon sciuroides. Es ist merkwürdig, dass diess letztere Moos in kältern feuchten Gegenden nicht leicht fructificirt; in den Sudeten sah ich es stets steril, während ich dasselbe auf der Insel Cherso in der Arabia pelrea (der Name zeugt von der Beschaf. fenheit der Gegend), so wie am Monte Ziz an den Stämmen von Quercus pubescens und Cerris mit Früchten überladen antraf. * Um 9 Uhr erreichte ich die Alphütte der Valle. Ich war 3Stnnden von Flitsch entfernt und auf einer Höhe von ungefähr 3500 Es werden hier Ziegen und Schafe gehalten und einige wenige Schweine, die ganz appetitlich aussehen; doch irrt man, wenn man sich hier Milch oder Käse ver- spricht. Bloss sogenanntes Käswasser gibt es und Milch nur auf vorhergegangene Bestellung oder zur Melkzeit, früh Morgens und Abends zwischen 5 und 6 Uhr. Es sind in diesen Hütten, die übri- gens kein gar comfertables Aussehen weder von Innen noch Aussen haben, acht bis zehn Geishal- *) Im Küstenlande ausserdem noch in der Trenta, so wie nach Tommasini um Triest, um München im Hes- selloh er-Wald und im Garten zu Nymphenburg. 455 ter, die sich mit Fabrication des Käses beschäfti- gen, von dem aber nichts abgegeben werden darf, da er Eigenthum der Bauern ist, welche ihr Vieh hier von den Leuten halten (weiden) lassen. 800 bis 1000 Stück Schafe und Ziegen sind gewöhn- lich in einer Alpe. In der Wochein traf ich auch Rindvieh an. Der Käs wird auf folgende einfache Weise bereitet. Die Früh und Abends gemolkene Milch wird sammt der Sahne Abends in einen grossen eisernen Kessel geschüttet, iiber dem Feuer gelinde erwärmt, dann künstlich zum Gerinnen ge- bracht. Die Brocken werden nun mit. den Händen herausgefischt, in einen hölzernen Zuber gebracht und zu einem runden etwas flachgedrückten Ku- chen geformt, der, nachdem mittelst eines hölzer- nen Stäbehens mehrere Löcher an ihm angebracht sind, so lange gedrückt und geknetet wird, bis alles Wasser abgelaufen ist, welches, so wie der flüssige Rückstand (die Molken), Käswasser heisst, und von den Menschen und Vieh genossen, von den Leuten auch als besonders gesund empfohlen wird, mir aber immer Beschwerden und Durchfall verursacht hat. Da wird der Käs nun den Sommer über auf- bewahrt, und im Herbst bis zum andern Jahr gut abgesetzt; vom alten kostet das Pfund 15— 20 kr. €. M. und darüber an Ort und Stelle. Die Leute sind gutartiger Natur, und gewäh- ren dem Kräutermanne gerne einen Raum zum Nachtquartier am Boden ihres Obdachs, wohl auch ein Bret noch zur reinlichen Unterlage; denn der 456 Boden ist nicht gedielt und ziemlich nass und schmutzig. Diessmal aber war ich hier keiner La- bung noch Rast bedürftig, sondern schritt nach kurzem Aufentbalte weiter. Nun geht es steiler bergan, und der Pfad wird schmäler: linker Hand zeigen sich die Felswände des Stetor, an dessen Fusse die Alphütte liegt, der Moresch aber, das Ziel der Wanderung, bleibt unserm Blicke noch lange entzogen. Wer den Moresch nebst seinem Anhang von Unten beschauen will, muss vom Pre- dil oder vonBreth aus sein Auge erheben: da steht ein langer, fast senkrechter zackiger Felsenkamm imponirend über dem Thale der Coritenza, dessen Hintergrund links der Osebenik bildet, welcher, wie- wohl nicht gemessen, sicher nicht unter 8400° hat, während der Moresch, der mitten aus der Kette hervorspringt, sich wenig über 7000° erheben mag. Wer möchte wohl von diesem Standpuncte "aus glau- ben, dass es dem Menschen möglich sey, diese Hö- : hen zu erklimmen! Da mir's jedoch gelungen ist, den Moresch zu ersteigen, und zwar ohne mein Leben auf's Spiel zu setzen, so zweifle ich nicht, dass ich, so Gott will, über’s Jahr auch die nähere Bekanntschaft seiner Genossen mache. Ich gelangte nun in einen schönen, dichtbe- laubten Buchenwald, an ziemlich steiler Lehne, durch den sich der Weg hinaufschlängelte. Von Pha- nerogamen war von der Hütte an, wie überbaupt an allen Weideplätzen, nichts zu finden. An ältern Baunistrünken stand Dicranum longifolium mit Früch- 457 ten, desgleichen Dieranum scoparium, an jüngern Bäumen Orthotrichum stramineum. So angenehm sich's im kühlen Schatten des lieblichen Waldes stieg, so war ich endlich doch froh, sein oberes Ende erreicht zu haben, wo mir statt des Grünen nun desto mehr Stein begegnete. Aber auch hier noch war Alles abgeweidet, und ich eilte daher mit raschen Schritten aufwärts, wo sich mit einem Male das Terrain Änderte. Es fällt mir schwer, ein treues Bild dessen zu geben, was sich hier im Kleinen zeigte, was im Grossen aber derBombon und sein "angehöriges System dem Botaniker darbietet. Ein Labyrinth von Gruben undFelsgruppen möchte ich es nennen: die spaltenreichen Felsenmassen bilden ein zerrissenes, umgewühltes, ganz eigenthümliches Plateau, welches, ein Gebirge für sich im Kleinen, oft wie eine Stadt in Strassen und Quergassen, so in Thäler und Seitenthäler, die aber in der Re- gel blind auslaufen , zerschnitten ist. Wir sind in der Region des Pinus Mughus: die Höhe der Lage und der Schatten in den Klüften, in denen stellen- weise Schnee liegt, ruft eine Vegetation ins Da- seyn, die dem Botaniker willkommene Erndte lie- fert. Es war auch höchste Zeit, denn die Büchse war nach mehr als 4skindigem Marsche noch ganz leer. So wenig ich damals gleich wusste, wornach ich zuerst greifen sollte, so wenig weiss ich, mit welcher Art ich den Anfang meiner Aufzählung machen soll. Gemein sind hier wie überall in den küstenländischen Alpen: Pos alpina; Gentiana pu- . 458 mila, niralis, oblusifolia, Galium silvestre; Festu. ca—?; Silene acaulis, quadrijida, alpestris, Sedum atralum; Mehringia muscosa ; Arenaria polyyonvi. des, Gerardi; Leontodon aureus ; Carex atrala, firma, ferrugineo, tenuis; Bartsia alpina; Juncus Hosti; Cerastium alpinum; Cherleria sedoides; Luzula ni. vea; Agroslis alpina; Achillea Claven® und Ciu- siana; Pedicularis verticillata,; Erigeron alpinum; Sazifraga stellaris, rolundifolia, aizoides, cruslala; Veronica alpina, aphylla; Astrantia minor; Trifo- lium paliescens; Banunculus Phihora, carinlhiacus und Traunfellneri; Aihamanla cretensis; Chrysan- inemum Leucanihemum var.; Phyleuma cordalum ; Valeriana monlana, iripleris und sazatilis; Rhodo- dendron hirsulum und Chamecistus; Sagina pro- cumbens; Myosolis alpesiris; Campanuıla carnica und pusilla (die wunderschöne (. Zoysü, sonst ähu- lichen Localitäten der jul. Alpen nicht fehlend, ver- missie ich hier); Veralrum album; Hieracium ril. losum: Juniperus nana; Viola biflora; Paderola Ageria; Pulsatilla alpina; Calamintha alpina; Poly- gonum viriparum; aber auch andere, suust minder häufige Erscheinungen der Alpenwelt bieten sich dar: Vaecinium uliginosum (sonst in dieser Ge- gend ziemlich selten); Potentilla minima; Sazifraga oppositifolia, tenella; Burseriona, sedoides, andro- sacen, aizoon; Poa fleruosa und cenisia, Saliz ar- buscula; Aronicum lalifolium; Arabis rochinensis; Scabiosa longifolia ; Luzula spicala; Hedysarum ob- scurum; Bolrychium Lunaria; Cerastium slriclum; 459 Jaserpitium peucedanoides. — Wem gelüstet nun nicht meinen Schritten zu folgen! Doch nur Ge- duld, es soll noch besser kommen. Es überraschte mich hier, in einer kesselarti- gen Vertiefung einen kleinen Sumpf zu finden, der einer Quelle sein Daseyn verdankt, welche am Rande derselben entspringt. Da ich in diesem Gebirge dergleichen Localitäten bisher noch vermisst hatte, so war ich sehr gespannt, was diese mir Neues bringe. Die Felsen, die den Sumpf umschränkten, waren mit Moospolstern und Sazifraga sedoides überzogen: im Sumpfe selbst wuchs eine Poa, die ich nicht kenne; Juneus filiformis; Eriophorum ca- pitatum; an den Rändern stand Splachnum serra- tum voller Früchte; desgleichen Dieranum virens, ‚Bariramia fontana, aber nur steril u. fl. 0". Die nähere Besichtigung der Felswände lieferte mitun- ter überraschende Funde aus der Kryptogamen- welt: Timmia megapolitana, Hypnum uncinatum, stellaltum und plicalum; Didymodon capillaceus ; Polytrichum juniperinum; Splachnum Frehlichia- num neben der ihr an Gestalt etwas ähnliehen Mee.. sia minor; Bryum crudum, pallens, pallescens, ca- pillare und pseudotriquelrum; Barlramia ithyphylia und Oederi; Mnium spinosum; Meizyeria furcala; Madotheca platyphylla: Preissia commutala. Den Ort, wo dieser Sumpf befindlich, nennen die Hir- ten Urschitschiee Nur ungern trennte ich mich von ihm, höherem Berufe folgend. Da mich die Führer versicherten, dass sich ein ähnlicher zınd 460 zwar noch grösserer Sumpf mehr unterhalb gegen den Osebenik zu befinde, bestimmte ich den Be. such desselben für den Rückweg. In den folgenden Gruben war der Boden noch mit tiefem Schnee bedeckt , doch die Felsen liefer. ten noch schöne Exemplare von Spiachnum Freh. lichianum. — Endlich verliessen wir das Gruben- system, und der Anblick des Moresch war's, der nun zunächst meine Aufmerksamkeit auf sich zog, Ueber einer Grieslehne erhob er sich mit seinen zackigen Gipfeln in Forin eines abgebrochenen Kegels. Es gehörte einige Geduld dazu, den beschwer- lichen Marsch über die Grieslehne zu vollenden, deren spärliche Vegetation nur stellenweise an so- lidern Punkten sich bemerklich machte, Arenaria multicaulis, Cerastium oralum, Oxylropis monlana, Festuca sp., Poa cenisia; von Moosen Didymodon glaucescens und capillaceus; Meesia minor; Cyno- dontium inclinatum;, Desmalodon latifolius; Anaca- Iypta rubella; Encalypla rhabdocarpa und eine schöne Parmelia wanderten der Reihe nach in meine Büchse. Es mochte J1 Uhr seyn, als ich am Fusse des Moresch stand. Doch wo nun hinauf? Das Auge gewahrte nur Wände. Aber über die Wand stieg der ÜGemsjäger voran mit seinen Holzschuhen, mein guter Andreas folgte, und es war natürlich, dass ich nachstieg; es. giug auch ganz bequem mit den unbewaflneten 461 Sohlen meiner trefllichen Stiefel, dem unnachahm- lichen Meisterwerke eines Jaurer-Künstlers; die Passage war keine 3 Klatter hoch und oben war ein grasiger Absatz, auf dem sichs bequem sitzen liess, um die Eisen anzuschnallen, die nun indieirt waren. Der ganze Moresch besteht aus schräg terassenförmig sich berganziehenden Absätzen, die mit der reichsten Vegetation bewachsen sind, da keine Heerde hieher gelangt, sondern nur die Genise bier ihre bescheidene Atzung sucht. Viel Unge- mach haite mein armer Hund zu befahren, um sei- nem Herrn zu folgen; aber nachdem er lange ge- winselt und sich besonnen hatte, war er mit einem desperaten Anlauf oben. ‚Uebrigens soll diese be- meldete: Passage der einzige Zugang seyn,. durch welehen- der Berg sich ersteigen lässt, was ich je- doch Ursache habe, zu bezweifeln. Die Steigeisen leisten treffliche Dienste: man steht wie eingewurzelt auf den schmalen abschüs- sigen Grasstreifen, und sieht ruhigen Gemüthes die Wände ober sich, die Wände unter sich, wenn auch der Standpunkt nicht breiter seyn sollte, als der Fuss. Schlimmer ist man daran auf kahler Felswand, denn da hilft nichts anderes mehr, als jeder Fussbekleidunf sich zu entäussern, doch in diese Lage kömmt man hier nicht. Kebren wir zur Flora zurück! Weleh’ ein üppiger Reichthum liegt zu unsern Füssen ausge- breitet! Riesige Exemplave von Hieracium villosum, Imperatoria Ostruthium, Heracleum palmatum, Care 462 atrata bieten sich zunächst dar; gleich aber dane. ben Dianthus silrestris in trüglicher Pygmäenform; Ozxytropis cyanea; Alhamanta cretensis; Cineraria alpina; Achilles Clarene; Valeriana monlana; Epi- lobium alpestre,;, Hypericum quadrangulum; Kah- leria crislala;, Geum rivale; Festuca sp.?; Galium pusillum; Phleum alpinum; Gentiana niralis und obtusifolia; — Alles diess auf einem Raume von wenig Schritten. Kaum gehen wir weiter, so er- blicken wir Chamerepes alpina; Sazifraga contro- versa und moschala; Cerastium alpinum, daneben triviale; Dactylis ylomerata und Veronica Cha- medrys. Einige Schritte weiter, se haben wir vor uns: Poa cenisia; Festuca sp.?; Agrostis rupestris und alpina ; Carex capillaris; Sedum alraltum;, Ara- bis alpina wit Alchemilla fissa und Geranium_ sil. ralicum; nicht weit davon in Steinritzen: Silene quadrifida und alpestris, Aspidium fragile; Sawi- fraga teneila; im Grase eine Euphrasia; Helianthe- mum yrandiflorum; Silene inflata; Scabiosa longi- folia und lucida; — dort Epilobium oriyanifolium; bier Gnaphalium Leontopodium. — Immer aufwärts geht's, um eine Kante biegt sich die Terasse — der Standort ist ziemlich luftig — und nun weiter _ einwärts, gerade nach der Höfe zu, wo Phyteuma cordalum und Campanula carnica den Felsen ent- sprossen. -Aber immer üppiger und dichter drängt sich der Pflanzenwuchs: Trifolium pratense uud pallescens; Erigeron alpinum; Parnassia palustris; Rumex Acetosa und sculalus; Nigritella angusti 463 folia; Calamintha alpina ; Chrysanthemi Leucanthemi var.; Anthyllis alpestris; Cherophyllum cicularium; Lotus eorniculatus; Hieracium aureum; Soldanella alpina; Pulsatilla alpina; Trollius europeus; Alee- torolophus major ß. alpestris; Bartsia alpina; Pri- mula elatior; Rosa alpina var.; Lamium maculatum ; Leontodon alpinus; Carduus summanus, Lychnis diurna; Sazrifraga aizoides — Alles wechselt rasch auf einander und Art verdrängt die Art. — (Schluss folgt.) I. Botanische Notizen. Es ist gewiss eine schöne und löbliche Sitte, den Männern, welche sich unmittelbar oder mittel- bar um die Förderung der Botanik Verdienste er- worben haben, in derselben dadurch Ehrendenk- “ male zu errichten, dass man ihre Namen nenent- deekten Pflanzengattungen beilegt. Es ist jedoch nicht zu läugnen, dass, wie überall, so auch hier mancher Missbrauch sich eingeschlichen hat, und dass die Verpflichtungen, welche der Einzelne gegen gewisse Personen zu haben glaubt, nicht selten der ganzen Wissenschaft zugemuthet werden. Schon De- Candolle äusserte (Tiheor. element. p. 233.) seinen Unwillen darüber durch die Worte: mais que le moindre commis d’un ministre ait regu un pareil honneur, e’est ce dont on doit siindigner. Wenn nun aber Hr. Dr. Schnitzlein sen. in Flor. 1842. B. I. Bbl. p. 145. Hru. Dr. C. H, Schultz Bipont. den Wunsch zu erkennen ‚gibt, „dass er nicht so viele nomina propria zu Gattungs- und Arten- Na- 464 men wählen möge, besonders von Männern, welehe in der Botanik auch gar nicht einmal durch eige- nes Studiom bekannt sind, wie Stengel, Klenze u. s. w.”, so glauben wir, dass bier die Bei. spiele sehr übel gewählt sind, indem die Notizen, welche uns über beide Männer, Hrn. Kanzler von Stengel in Mannheim, und Hrn. Kammerdirector Kienze zu Laubach bei Giessen, zugekommen sind, dieselben als eifrige Förderer der Wissenschaft erkennen lassen, insoferne ersterer als Präsident des Mannheimer Vereins für Naturkunde und Director des dasigen botanischen Gartens, letzterer als Be- sitzer eines der grössten Herbarien Deutschlands und besonders eifriger Kryptogamenforscher den segensreichsten Einfluss auf die Verbreitung bota- nischer Kenntnisse in ihrer Umgebung ausüben, und somit allerdings einer Auszeichnung werth wa- ren, die selbstLinne einem in gleicher Kathegorie stehenden Clifford u. a. nicht versagen konnte, 1. Nekroloug. Am 21. April d. J. starb zu Copenhagen Mag. Drejer, der durch mehrere gediegene Arbeiten, besonders über nordische Carices, dann durch seine Flora Hafniensis sich als ein trefflicher Beobachter zu erkennen gegeben hat, und erst vor Kurzem an die Stelle des ihm vorangegangenen Prof. Hor- nemann mit der Fortsetzung der Flora danica betraut worden war. -(Hiezu Beiblatt Nro. 3.3 Flora. Nr. 30. Regensburg, am 14. August 1842, 1. Original - Aufsätze. Ueber das Genus: Neswa; von Oberamtsarzt Dr. Steudel in Esslingen. Das Genus: Nes@ea wurde bekanntlich zuerst inJussieu’sGenera plantarum nach Commerson aufgenommen und es war davon lange Zeit nur eine Art, nämlich N. triflora Humb. Bonpl. bekannt, indem dieses Genus aus Lythrum triflorum Linn. Fi. gebildet wurde. Zu diesem Genus zog nun Kunth (Nova genera et species VI. 191. und Synopsis plantarum aequinoet. IH. 451.) das Lythrum verti- eillatum Linn, als Nesea verticillala und beschreibt die neue Art N. salicifolia. Er fand hierin aber bald Widerspruch; zuerst liess man seine N. ver- tieillata nicht unter diesem Genus stehen. Wal ter hatte diese als unbekanntes Genus unter der Benennung Anonymos aqualica aufgestellt und da auch Gmelin in demselben das Zythrum verticil- latum nicht erkannte, hatte es von diesem den Na- men Decodon aquaticus erhalten. Elliot behielt nun (Sketch. L 543.) den generischen Namen von Gmelin bei, stellte aber den Linne&schen speci- Flora 1842. 30. . Gg x 466 fischen wieder her, und da auch DeCandolle (prodr. TIL. 90.) und Terrey und Graf ıPlora ‚of Norih-America I. 483.) denselben annahmen, so wird diese Art als Deecodon verticillatus IElliot wohl für immer bleiben, indem in der "That diese Pilanze unter Nesea unmöglich ihre Stelle finden kann, da es yon demselben ebenso sehr durch die systematischen Charactere, als durch den ganzen Habitus sich unterscheidet. Aber auch die von Kunth aufgestellte neue Art — N. salieifolia ‚— konnte sich nicht auf der ihr angewiesenen Sıelle erhalten, sondern wurde unter das von Link auf- gestellte Genus Heimia Link et Otto verwiesen, während die vierte Kunth’sche Art: die 3. spe. eiosa von DeCandoelle (prode, TH. p. 94. £) un. ter das von Pohl gegründete Genus Diplusodon zu stehen kam. So war nun das Genus Nes@a wieder nur durch eine, nämlich die ursprüngliche N. wiflora Kunth repräsentirt. Eine zweite Art fügte Presl (Isis 182S Heft IH. p- 273.) hinzu, welcher behauptet, dass das Zythrüm triflorum Sie- ber hrbr. FI Maurit, ed. 1. nr. 174.) nicht die gleichnamige Linne® sche Art, sondern eine neue, N. capitellata Presl sey. Hierin dürfte sich je- doch vielleicht Presl geirrt haben, indem er auf das fälschlich von Linne fl. angegebene Vater- land America zu viel Gewicht gelegt zu haben scheint, während auch die Linnd sche Art nicht hier, sondern auf der Insel St. Moritz vorkommt. So verhielt sich die Sache, als im Jahre 1833 die 467 letzten Lieferungen der Flora Senegambire erschie- nen, in welcher die Verfasser eine nene Charac- terisiik des Genus geben, davon zwei neue Arten aufstellen und eine früher unter Ammannia betind- liche Pflanze (A. dodecandra DeC.) hierher ziehen. Die Durchsicht der Flora Senegambiw, welche bei Bestimmung der abyssinischen und nubischen Pflan- zen manche Aufklärung gab, brachte mir einige Pflänzchen des Bertero’schen Herbars in Krin- nerung, welche mir hierher zu gehören schienen. Der scharfsichtige, wenn gleich in seinen — frei- lieh nur flüchtig auf der Reise ohne gehörige Hülfs- mittel gemachten — Bestimmüngen nicht immer ganz glückliche Bertero hatte diese Pflanzen mit der Bemerkung in sein Herbarium eingetragen: Nese® affıne genus, ctrte Lythrariearum, oder bei einer andern Nes@a videtur genus diversum. Im Ganzen finden sich im Bertero’schen Herbar vier (oder . wenn die unten als Varietät angegebene als Art sich bestättigen sollte, fünf) Arten vor. Ueber- einstinmend mit Bertero’s Ansicht hat Don (Edinb. New pbilos. Journal XIL 112.) ein nenes Genus aus diesen chilesischen Arten gebildet, näm- lich Pleurophora, dessen Charaeteristik Endlicher (Genera nr. 6150.) und Meisner (Genera 117.) wiedergegeben haben. Indessen haben weder diese beiden noch auch Hooker, welcher (in dem Bo- tanie. Magaz. III. 315.) die Diagnosen einiger Ar- ten gibt, die Früchte gesehen, und so lange diese unbekannt sind (auch Bertero bemerkt, dass er £ Ges 2 468 -— wie auch in seinem Nlerbar sich zeigt — keine Frucht-Exempfare gesehen habe), därfte es bei den vielen Achnlichkeiten, welche beide Genera zeigen, gerathener seyn, auch noch das Genus Plenrophora mit Nesea vereinigt zu Jassen, wenn es gleich sehr möglich bleibt, dass die unten angegebenen Ab- theilungen in eben so viele Genera zerfallen müs- sen. Wenn aber auch die künftige Kenntniss der Früchte dieses gebieten sollte, so zeigen duch sämmt- liche unten auf Nes@ea reducirte Arten, bei aller specifischer Verschiedenheit, ausnehmend viele Achn. lichkeiten. So könnten die in capitula versammel- ten Blüthen der ersten Abtheilung eine generische Verschiedenheit von den cehilesischen Arten anzei- gen. Allein die Blüthen selbst niit ihren bracteo- lis sind sich sehr ähnlich, namentlich in Beziehung auf die Insertion der petala, wihrend die bractes involucrantes von jenen durch folia floralia zwischen den Blüthen bei diesen repräsentirt erscheinen. Un- ter den chilesischen Arten selbst könnten wiederum beide Abtheilungen um so mehr generisch verschie- den scheinen, als die eine nur 6 Kelchabsehnitte und flores axillares, die zweite aber 12 Kelchab- schnitte und flores spicatos hat. Es ist aber höchst merkwürdig, dass die zweifarbige Beschaffenheit der Blätter der N. polyandra der ersten Abthei- lung bei der N. recta, und N. syuarrosa der zwei- ten auf dieselbe Art wiederkehrt, und somit das gleiche Genus-auch in der Beschaflenheit der Blät- ter (ihrem Cheiismus) sich manifestirt. 469 Da die Flora Senegambiae nur wenigen Le- sern der Flora zugänglich seyn dürfte, so mögen die Auszüge aus derselben die Zusammenstellung ergänzen. Die Verfasser der Flora Senegambi:e geben von Nesea folgenden Character: Calyx cam- panulatus, basi bracteolatus, lobis S — 12 forma variis et duplicem seriem simulantibus, 4 — 6 intro- flexis latis acutis, totidem (sinubus Auctor.) alter- nis, externe dejeetis () cornuformibus, apice stri- gulosis. Petala 4— 6 loborum couformium basi in- serta, iutraque eorum plicaturam ante florationem nidulantia. Stamina S— 12 tubo calyeino supra basin inserta. Ovarium sessile subglobosum, 4 -Io- eulare; capsula calyce obtecta, apice dehiscens, ob septa evanida unilocularis, placenta centrali crassa, sub 4-alata; semina minuta aptera. Herb:e aquatiese, uliginussve; floribus ternis aut eapitatis, bracteis involuerantibus einctis. Vergleicht man diesen Character mit dem von DeCandolle tprodr. HI 90.) gegebenen, so fällt auf, dass hier ein calyx ebracieolatus angegeben ist, während doch auch in der ursprünglichen Art CN. triflora), wie die Verfasser der Flora Senegamb. ausdrücklich angeben, nicht nur der allgemeine Blüthenstand durch zwei bracieas involuerantes ge- stützt ist, sondern auch die einzelnen Blüthchen selbst ‚mit zwei bracteolis versehen sind. Ohne Zweitel ist das „ebracteolatus’ in DeCandolle durch einen Druckfebler statt bibracteolatus ent- standen. Der Fehler hat sich in Endlicher's 470 und Meisners Werke fortgesetzt. welche ealyx bi- vel ebracteolatus setzen, obgleich Endlicher in den drei Unterabtheilungbu (Decoden und Hei- mia damit vereinigt immer einen bLibracteolatus angibt. Diese bracteoßke sind in der Flora Sene- gambie (t. 70.) deutlich abgebildet. Eine zweite Abweichung findet sich in den Diagnosen in Beziehung auf die Insertion der sta- mina; die Flora Senegamb. sagt: stamina tubo en- lyeis infra medium, Endlicher medio calyeis tubo, Bertero: fundo ealyeis inserta, welches letztere in Beziehung auf die chilesischen Arten richtig ist. Um den generischen Character allen unten’ aufge. zählten Arten anzupassen, würde derselbe auf fol. gende Art auszudrücken seyn, wobei die cursiv gesetzten Worte einer dem Herbarium von Ber- tero beigelegten Schedula entnommen sind: Calyx plicatus campanulalus, basi bi-tri-bracteo- iatus, 6—12 dentatus, dentibus alternis (in 32-den- tatis) minoribus, pelala minuta fere unguicularia limbo calycis inserla, fugacissima, stamina octo — duodecim fundo vel infra medium calyeis insertla; flamenta declinata, stylus unicus, simplex, germen ovale sessile. Fructus (verosimiliter uti supra in diagnosi Florae Senegambiae). Herbae aquaticae, uliginosae, annuae vel suflru- tescentes, floribus vel in eapitula vel spicas aggre- gatis, passim subaxillaribus congestis, foliis Aorali- bus involucrantibus, vel spicas vestientibus. 471 Unter diesen Bestimmungen gehören zu Neseo folgende Arten: a. Floribus subeapitatis, bracteatö-involueratis. 1. N. erecta Guill. Perrot. N. caule herbaceo Erguhg, & basi ramoso, ramis fastigiatis, foliis lipeari- lanceolatis, superne pilis brevibus seabris; bracteis involuerantibus' binis amplis, cordatis, acuminatis, floribus in capitula densa pedunculata congestis. — In sabulosis humidis Senegambiae. ©. Fl. Seneg. I 205. t. 69. 2. N. rudicans Guill, Perrot. N. caule aquatico -} 4 herbaceo, basi prostrato, radicante, ramoso; foliis qyglibus, superioribus aeutis, inferioribus subobtu- sis, utrinque glabris, bracteis involuerantibus saepe 3 amplis, ovato-cordatis, vix acutis, floribus in ca- pitula densa, pedunculata congestis. — In palndo- sis peninsulae Promontorii viridis. ©. Flora Seneg. 1. 306. t. 70. 3. N. triflora Humb. Bonpl. N. caule herba- ceo, glabro, foliis brevissime petiolatis Janeeolato- oblongis, acutis vel obtusis, basi rotundatis, pedun- eulis eluuggtis trifloro-capitatis. ©. In herbidis humidis Ius. Mauritii, ß. Foliis sessilibus basi eordatis. — L. triflerum Sieb. hrb. Maurit. ed. 1. nr. 174. N. capitellata Presl. Isis 1828. Heft III. 274. An? (sec. Pres]) species distincta. (In herbario mauritiano meo a Siebero col-. lecto deest.) _ - . 4. N. Cundollei Guill. Perrot. N. caule. suflru- 472 tescente, erecto, ramoso, ramis adscendentibus, fo- lüis linearibus lanceolatisve, glabris, bractevlis 2 calyce minvribus, flores 1 — 2 eingentibus, stamini- bus 1? — 1. ©. FI. Seneg. 1. 307. Ammannia ‚KJodecandra Del. Memoir. Genev. IE 2. 2» 89. t. 2. prodr. II. p. SO. nl b. Floribas axillaribus nec bracteato-involuera- tis. Pleurophora Don (ex parte). 5. N. polyandra Steud. N. caule procumbente diffuso repetito -trichotomo, ramis tetragonis, foli oppositis, oblongo- lanceolatis, glabris supra liwte- viridibus, infra pallidis, flaxibus in apice ramorum subspitato-congestis, foliis floralibus (non brasteglis) cordatis, bracteolis binis, lanceolato-acuminatissimis, limbp calycis 6- partito, staminibus 12. — In arena mobili seeus flumen Cachapual Chili.@. Nesee affıne genus Bertero hrbr. nr. 459. Pleurophora polyandra Hook. Arn. radice an- nua, caulibus prostratis farcatis folia perpauca ca- duca gerentibus, floribus confertis spicatis, filamen- tis plarimis calyce brevioribus, foliis ovato-oblongis. Botanic. Miscel, IH. 315. Jn Cordilleras Chili le- gerunt Cuming (nr. 216.) et Bridges (nr. 541). Quamvis descriptio Hookeri parum recedat, de synonymo non dubito. Speeimina manca Hoo- kerus ante oculos habuisse videtur. In nostris: radix exilis, annua, caulis ab ima basi ramosus, rami triehotomi, patentes, folia ad ramificationes opposita petiolata, supra laete viridia, infra pallida, ovato - lanceolata. 473 6. N. pusilla Steud. N. caule procumbente ramoso, foliis oppositis lanceolatis, 'obtusis, utrinque pallidis, superioribus ciliatis, acuminatis, floribus axillaribus, limbo calyeis glabri sexfide. ©. In pascuis petrosis calidis collium prope Quillota Chili. Nesea videtur diversum genus Bertero hrbr. nr. 1176. — Pileurophora pusilla Hook. Arn. radice annua, caulibus brevibus simplieibus vel parce ra- mosis; foliis oblongo-elliptieis, basi attenuatis, flori- bus paueis subspieatis, filamentis subsenis calyce brevioribus. — Botan, Miscel. III. 316. ß. minima; caule vix semiuneiali, foliis hirtis, adultis glabris, calyce eolorato. — St. Joaquin Chili. Nes@a? nr. 461. Bertero hrbr. e. Floribus spicatis, involucro vel braetea uni- versali nulloe. Pleurophora Autor. (ex parte). 7%. N. recia Steud. N. caule adseendente, ra- moso vel simpliei, foliis oppositis, lanceolatis, superne viridescentibus, infra rubescentibus, glabris, florali- bus ovatis flore minoribus, bracteisque binis lanceo- latis acuminatis, limbo calyeis glabri 12-partito. ©. Ad flumen Cachapual Chili. Nesew au Cuphee species? Bertero hrbr. nr. 460. Pleurophora pungens Don. caule fruticoso ramosissimo folioso, foliis lineari-lanceoletis, floribus confertis subspica- tis, filamentis 5— 8 calyce longioribus. Cordillera Chili Cuming Gr. 244.) Bridges (nr. 542.) 8. N. squarrosa Steud. N. caule difiuso, ra- mnosissimo, foliis oppositis laneeolatis, supra virides- centibus, infra rufeseentibus, floralibus ovato-Iunceo- 474 latis, acuminatissimis, Slores multo superantibus, squarroso -rellexis. ©. In pascuis Iapidosis calidis Quillota Cbili. Nesea videtur genus diversum Ber- tero hrbr. nr. 1177. Wenn nun Heimia Link et Otto nach End. licher und Meisner auch zu Arvswa gebört, so würden hierher noch zu rechnen seyn: 9..N. salicifolia Kunth. —= Heimiu sulicifolia Link et Otto. Abbild. des Berl. Gart. 63. t. 3% Dec. 1. s9. 10. N. syphilitica. — Heimia syphililica. De Cand.l.ce. 11. N. myriifolia — Heimia myrlifolia. Hort. Berol. Linnaea 1. 347. Lythrum apelalum Spr. Syst. 2. p. 454. DeC. prodr. IH. p. 83. nr. 16. 12. N. Iinariefolia. —= Heimie Tinariwfolie Hort. Louden Hort. brit. p. 479. (nuumen.) Don General -Syst. IE 718. Species exclusae: N. speciosa H.B.est: Diplusodon speciosus DeC. N. verticillata Kunth. est: Decodon verlicille- tus El. " 2. Besteigung des Moresch in den julischen Alpen; von Dr. Otto Sendtner. (Schluss.) Schon vor einigen Schritten (denn jeder Schritt war bier ein Erlebniss> waren wir seltsame fein und doppelt gefiederte Blätter aufgefallen mit recht- winklich abstelenden Fiedertheilchen. Noch ist mei- 475 f nem Geiste das Vergnügen gegenwärtig, welches miv an einer mehr abhängigen Stelle der Anblick zahlreicher Blüthen dieser Pflanze verursachte, die sich nun ohne Weiteres als eine Arlemisia zu er- kennen gab. Da mir die Alpenarten dieser Gat- tung wohl bekannt waren, so konnte ich keinen Augenblick über die Wichtigkeit meines Funds in Zweifel seyn, der sich von allen Alpenformen auf- fallend nuterschied, und nur mit Artemisia laciniata Kit. einige Aehnlichkeit hatte. Sie stand hier in Gesellschaft von Carexr frigida und Hippocrepis co- mosa. Ueberhaupt war mir das Zusammentreffen von Ebenenpflanzen mit den Eigenthümlichkeiten der höheren Alpenregionen nie auffallender als hier, wo sich erstere erst unmittelbar unter dem Gipfel verloren. — Nachdem ich mich von der Artemisia wie von der Carex (die beide hier nur diesen ein- zigen Fleck zum Standorte haben) mit Dubletten versehen hatte, glaubte ich wohl für heute hinrei- chende Ausbeute gewonnen zu haben, allein schon die nächsten Schritte aufwärts brachten wieder neue Sachen ein. Wenn auch Potentilla aurea und xitida, Niyritella angustifolia, Pedieularis ver- licillata, Poa fleeuosa, Senecio Doronicum, Rhodiole rosea, Lusula spicatla und Salie reiusa als alte, selten fehlende, aber nie unwillkommene Bekannte von mir begrüsst werden mussten; so war mir die Erscheinung von Pedicularis reculita, Serofularia Scopolü und, Trifolium badium als neu oder selten im Küstenlande, desto überraschender; ebensowenig 476 darf ein Ranuncvlus und ein Tararıcım mit Still. schweigen übergangen werden, die ihren Namen mir noch vorenthalten. Von Kryptogamen gerellten sich noch zu obisen Funden: Encalypta rhabdocarpu und ciliata; Hypnum eirrhosum, rugosum, pulchel. lum, cupressiforme;, Aulacomnion palustre? Hypnumn incurratum? A. rufescens (dieselbe Form auch im mährischen Gesenke); Leskea incurrala, Anaca. Iypta recureirostris; Barbula lorluosa; Grimmnia ape- earpa”); Syntrichia ruralis und alpina; Desmato. don latifolius; Bryum pseudotriqueirum und palles. eens; Peltidea venosa; (elraria cucullala, niralis und juniperina; Metzyeria pubescens **); Botry- chium Lunaria; Aspidium alpinum. Nun binan! Die letzten höchsten Zinken grüs- sen uns entgegen, und bald sind sie erstiegen — da setze ich mich nun zur Bast einmal nieder und schau ins Land hinaus. Mein Standpunkt ist zwar etwas schmal — denn wie ich so sitze, hängt das eine Bein nach Kärnthen hinab, das andere gegen das Küstenland — aber weich gepolstert. Viel war, was die Ferne anbetrifit , bier nicht zu sehen; denn Wolken umgeben wich zeitweise, aber desto mehr bietet die nächste Umgebung Be- merkenswertbes dar. Ich habe Zeit, ihr ıneine *) Auffallend ist in den julischen Alpen der Mangel an Grimmien und Racomitrien: nicht einmal das Lanugi- nosum kam mir vor, bloss Ä. canescens und von den Grimmien die apocarpa , seltuer die pulvinata. **) Auch an Lebermoosen gebricht es hier. 477 Aufmerksamkeit zu schenken, denn der jagdiustige Führer hat sich nun gleichfalls an eine Excursion gemacht, und stieg mit grösster Seelenruhe über die fast senkrechten Wände nach der Kärnthner- seite hinab. Die Polster, auf denen ich sass, bestanden aus Hypnum splendens und triquetrum, dem erwähnten Aulacomrion und Timmia megapolitana; zwischen drin steckte Sarifraga tenella, aber üppig, wie ich sie noch nie gesehen hatte, im Wuchs der aspera ähnlich, nebst Salir reliculata. Sonst standen noch hier, so wie auf den durch Kämme zusammenbän- genden übrigen Gipfeln in den Ritzen des Gestei- nes: jener fragliche Ranunculus; Potentilla nitida; Sazxifraga syuarrosa, Burseriana, moschala, opposi- tifolia, Aizoon; Aronicum glaciale; Arenaria Gerardi und mulf:caulis; Homogyne alpina; Dianthus sil- restris; Genliana imbricata, pumila, nieälis,; Dryas ectopetala; Myosolis alpestris; das köstliche Eritri- chum nanum: Paederoia Ageria; Carex atrata und capillaris; Viola biflora; Kehleria cristata, Festuca sp.; Cerastium alpinum; Cacalia alpina ; Eriygeron alpinum; von Chrysanthemum Leucanthemum jene dickblättrige Alpenform; Galium pusillum; Gnaphae- lium Leontopodium; Veronica aphylla und saralilis; Salie retusa und serpyllifelia — die extreinsten Formen beider in unmittelbarer Nachbarschaft — Helianthemum elandieum: Oxylropis cyanea; Par- nassia paluslris; Achillea Clavenae; Peirocallis pyre- naica, Draba aizoides ; Silene alpestrisund acaulis; 478 Hieracium aureum; Trollius europaus: Aspidium alpinum; selten auch Saussurea pyymwa. Da man sich auf diesen Gipfeln des ungeeig- neten Terraius wegen nicht sehr schnell von einer Stelle zur andern bewegen konnte, so verstrich mir Einsammlung dieser Pflanzen eine geraume Zeit, während welcher auch derBaner aus der Pauschza seine Expedition, jedoch mit ungleichen Erfolge, vollendete. Es war nun an der Zeit, den Ansprü- chen der Leiblichkeit Genüge zu leisten, die sich nun in einer Weise geltend’ machten, welche dem bis jetzt vorherrschenden botanischen Drange eine Pause auferlegte. Hier also auf Inftigem Quartier fand die Mittagstafel statt, deren Unterlage solides Gestein bildete; an der nöthigen Würze gebrach's nicht, die unserm Speisevorrath, Brod, Käs und Wasser, den Werth der trefflichsten Leckerbissen verlieh. So weit es die Localität zuliess,_ wählte ich zum Herabweg andere noch nicht berührte Stellen, Hjer sammelte ich noch den schönen Juncus Jargqui- ni; Luzula campesiris in abweichender Form: Pri- mula villosa verblüht; Laserpilium peucedanoides: Genliana lulea;, Sazifraga longifolia; Solidayo al- pestris. Schnell gings, nachdem der Fuss des Moresch glücklich wieder erreicht war, über die Grieslehne bergab, und nun durch einen Umweg über einen andern Theil des Grubenplateaus, der indess nichts Neues mehr an Pflanzen darbot, gelangte ich an 479 ıden grüssern Sumpf daselbst, welcher jedoch so kahl abgeweidet war, dass sich ausser einer Calli. iriche (NB. wenigstens 5000° über dem Meere, an sehr kalter Loealität) nichts dem Auge darbot. Der Abend nahte, als wir die Geishütte der Valle erreicht hatten; ich zahlte und entliess den Gemsjäger , übergab die Botanisirbüchse dem An- dreas, und eilte nun leichten Sehrittes und zufrie- denen Gemüthes meiner Flitscher Herberge zu, wo die Anwesenheit des Herrn Präsidenten Tomma- sini, der denselben Abend hieher von einer Ex- eursion nach der Gollewar - Alpe und auf den Hu- diwreh zurückgekehrt war, eine heitere gegensei- tige Relation der Tagsbegebenheiten herbeiführte, H. Botanische Notizen. Als ich die Kotschy’schen Pflanzen zum ersteumale durchsah, fiel mir die grosse Menge Arten auf, die Nubien mit Senegambien gemein hat. Beim Bureblesen der interessanten Zusam- menstellungen, die kürzlich Dr. Schnizlein in den Beiblättern der Flora (p. 129. seqq.) mittheilte, be- merkte ich sogleich, dass das Verzeichniss derjeni- gen Pflanzen, die in den beiden genannten Län- dern zugleich vorkommen, sehr unvollständig ist. Ich bin weit entfernt, etwas Vollständiges geben zu können; bei folgendem Verzeichnisse sind bloss diejenigen Kotschy’schen Pflanzen angegeben, die ich meistens aus Senegambien besitze, öder von deren Vorkommen daselbst ich Kenntniss habe, ich bin aber. überzeugt, dass noch eine bedeutende 480 Zahl der nubischen Pflanzen sich in den noch gros. sentheils unbestimmten Sammlungen Perrottet's, Leprieur's cefr. aus Senegambien beiinden. Elytrophorus articulatus. Cynodon Dactylon. Panieum turgidum. Setaria verticillata. Crypsis schenoides. Oryza saliva. Sorghum saccharatum. Poa eiliaris. Eragrostis megaslachya. Cyperus aristatus. FR sQquarTosus. Tenagocharis alismoides. Berhavia repanda. Gnaphalium niliacum. Ayeratum conyzoides. Francoeuria erispa. Ocimum lanceolatum. Heliotropium supinum. 9 undulatum. » indicum. Ipomea eoptica. FR palmata. » repens. Convolvulus lachnosper- mus. * Strassburg. Batalas pentaphylia. Polygala oblusata. Anticharis arabica, Solanum nigrum. Utrieularia inflexa. » slellaris. Lotus arabicus. Indigofera paueifolia. 9 VISCOSA. 2 anil. Trianthema erystallinum, Aerea lomeniosa. » bdrachiata. Desmochela flavescens. Pongatium indicum. Gisekia pharnaceoides. Bergia suffruticosa. Euphorbia Uhymifolia. Croton lobatus. Phylianthus Niruri. Cardiospermum halicaca- dum. Sida althaeifolia. Abutilon’ asialicum. Waltheria indica. Antichorus depressug. Bu chinger. (Hiezu Literaturber, Nr. 4.) Flora. Nr. 31. Regensburg, am 21. August 1842. ae GEEOERTEEEEN 1. Origin al- Aufsätze, Flora von Spitzbergen, hauptsächlich nach Lind. blom’s Zusammenstellung, mitgetheilt von Dr. C. T. Beilschmied in Ohlau, H.. Acad.-Adjunet Mag. Lindblom in Lund hat in seinen Boianiska Notiser 1840, Nr. 9, ein Verzeichniss aller von verschiedenen Autoren nam- haft gemachten Pflanzen Spitzbergens und Bären- Eilands zusammengeordnet, undzwar nach Phipps's Reise (Uebers.: Bern, 1777), R. Brown zufolge W. Seoresbys Sammlung (R. Br. Verm. bot, Schr.1), Hooker nach Sabine’s Pflanzen (Linn. Transact. XIV. IL), Sommerfelt laut Keil haus Pflanzen von Sp. und Bären -Eiland, und nach J. Vahl’s handschriftliichem Verzeichnisse der von ihm i. d. J. 1838 u. 1839 auf Sp. gesam- melten Pflanzen. *) JeneListe Lindblom’s zählt *) Vgl. über Spitzbergens [76° — 80° n. Br.] Klima und Flora auch E. Meyer’s De plantis labradorie. p: 122, sg. und den schwed. botan. Jahresber. üb. 1833, S. 208. f., das. 5.207, auch über Bären-Eiland [741/2° n. Flora. 1842. 31. Hh 482 — ausser Ranunculus hyperboreus und Rhodiola ro- sea, die nur auf Bären - Eiland gefunden sind — 69 Phanerogamen, nebst mehreren hiezu gehürigen Formen oder dem Vf. nicht ganz sichern Arten, dann 151 Cryptogamen (und 2 Cr., die B.- Kiland voraus hat. *) Noch hatte L. weder Martens’s „spitzber. gische etc. Reisebeschreibung (Hamb , 1675. 4t0)" erlangen können, noch das, was der neuere (, Martens (Dr. Med., Mitglied der nordischen Con- mission Frankreichs) über Sp.s Flora mitgetheilt, Letzteres, nämlich ©. M’s. „Beobachtungen über die Gletscher Spitzbergen’s,. verglichen. mit denen der Schweiz und Norwegens”, steht nun in der Biblioth. univ. de Geneve, T. XXVIIL., Nr. 55. p. 139. gg. u; in’sEnngl. übersetzt im Edinb. N. Philos. Journ. 1840, Oct. -— Jan. 1841, p. 160 — 177. u. tolg. Hefte: Pflanzen auf p. 166. f.: darin sind 57 Phanerogamen als am Bell-Sunde Spitzbergen’s **) Br., 370 41° 6. L. v. Ferro, —— Beeren -Eiland d. Dä- nen, Cherry -Island d. Engl., nach Franz Cherry, der es untersucht hat.] *) Die übrigen 26 Phanerog. und 21 Cryptog., welche ’ Keilhau auf B.-E, gefunden, hat es mit Spitzbergen . gemein. j **) Zur Klimatologie: An dem, in W. (N. W.) liegenden Bell-Sunde stiex die Temperatur zwischen. den 2. Juli u. & Aug, 1838 bis + 8°%,2 C., war nie unter + 0°,2; Mittel: + 30,8 C. An der Magdalenen -Bai war ihr Stand vom 1. bis 12. Aug. 1839 bis + 5°,7, oft aur 0°, Mittel + 2°,97 C. — Unter 78° n. Br. ist dott die mittlere Jahres- Temp. nach W. Scoresby und v, Buch — 3%,4 R. (wo nicht niedriger bis — 7°, 7). 483 gefunden, von der Magdalenen-Bai daselbst 24 auf- gezeichnet. Vergleicht man nun diese mit Lind- blom’s Verzeichnisse, so findet man unter densel- ben nur 5 (oder 6) in letzterem noch nicht be- findliche, während alle übrigen unter jenen 69 bei Lindbl. schon genannt vorkommen. Die Magda- ienen-Bai hat übrigens nur Luzula hyperborea und Poa laza (?) vor dem Bell-Snnde voraus, dieser aber 35 Species vor jener Bai. Ich trage nun L’s. Verzeichniss hier über, mit Einschaltung der Martens’schen Arten; ich ver- sehe dabei, da von allen (nun 74) Phanerogamen Spitzbergen’'s 33 auch auf der arctisch - americani- schen Meiville-Insel #) (zw. 74° u. 75° n. Br.) vor- kommen — als die Hälfte der 67 Phanerogamen, die R. Brown von dieser Insel aufführt —, diese zugleich melvillischen mit einem Sternchen (#: ein zuletzt beigesetztes M. bedeutet, dass auch Mar- tens die Pflanze gefunden, und zwar am Beil- Sunde; M! bed.: M. nur allein (am B.-S); M- bedeutet: Martens ebendas. und zugleich auch an der Magdalenen-Bai; M- bed.: nur an letzterer. Die von Lindblom den Pflanzen einzeln oder mehrzählig beigeschriebenen Buchstaben P,B,H, S, V, welche hier die Gewährsmänner für Spitz- bergen: Phipps, R. Brown, Hooker, Som- *) Ueber die Flora derselben vergl. ausser R. Brown “ins. Verm. b. Schriften, I, auch E, Meyer De phht. 'labrad. p. 174, sgq. " Hh?%' 434 merfelt und Vahl (nicht die Namengeber) be- deuten, liess ich auch dabei stehen, weil Mehrheit derselben zugleich einigermassen auf grössere Hän- figkeit einer Pflanze oder mehrere Standörter der- selben schliessen lässt. Lindblom’s Art, die Varie. täten, auch Synonyme, und die fraglichen Species, numınerlos den benummerten beizustellen, behalte ich bei; nur die benummerten sind als vollgültig gezählt, und so auch nur diese von mir den Fa- milien - Verhältniss - Zahlen, die ich beisetzte, zu Grunde gelegt. Pu4neRosAmaE [74 od. 75 auf Sp. . Dicotyledonee, 56 sp. Ranunculacee, 4 auf Sp. == 1: 185. 1. Ranunculus glacialis. 2. R. sulphureus. PBS V. M’. — R. cuneatus Somf. S, ohne Zweifel eine Form von 9. 3. R. nivalis.* HV.M. 1 pygmeus. HSV. (4b R. hyperboreus. * S. nur Bär.-Eil.) : Papaveracee.. 5. Papaver nudicaule. * BHSV. M«. Crucifere, 11 1:5,3 (od. 15==£ der Ph.). 6. Cardamine pralensis. SV. M. 7. C. bellidifolia.* BH SV. M’. 8. Draba alpina.* BHS V.M.— D.algida Det. S.M. und D. glacialis. S.: vielleicht beide zu Dr. alpina gehörend,. von welcher offenbar eine Var. ist die D. oay- carpa Somf. S. — D. micropelala Hook. ist dem Vf. unbekannt. 9. D. lapponica Det. * 8. D. Wahlenbergiü H. ß. M! 10. D. Martlinsiana J. Gay. M! 11. D. orctica Vahl. jun.V. 12. D. corymbosa. SV. Ob hierher die .D. ob- longata R. Br.? S. M', 13. D. Muricella (D. ni: valis Liljebl,, Lindbl,, non Det). V. M“ 14. D. hirta: HV.,u.ß. hebecarpa: V. 15. Cochlearia offieinalis. SV. M. 16. C. danica. PHV. M‘. 17. C. fenestrata,.* Hier- her gehören ohne Zwei- fel ©. anylica, BS., u. grönlandica, P. 18. Eutrema Edwardsi.* vM 19, Platypetalum purpu- rasc.* V. MM. Caryophyllee 10 (0d. 119) == 1:7,4, darunter 8 god. 9) Alsinee==1:9, 8, (od. 1:8,3). 20. ‚Lychnis apetala.* H 21. Silene acaulis. SV.M’, 22. Spergula saginoides. vV.M 23. Alsine (Aren.) scan- dinav. Spr. M! 24. A. rubella Hk.* HV, M. 25. A. biflora. V. — Zu dieser oder zur vor, ge- hört A. arclica: S. 26. A. stricdaP S. . 27. Arenaria ciliata nor- veg. V. M. 28. Stellaria Edwardsi.* SV. MY. 29. Cerastium alpinum.* PBHSV. M‘. 30. C. vulgalum 8. [Leguminose — fehlen ! 485 Rosac. (Dryadee) 4 = 1:18,7. 31. Dryas octopetala. B HSV, M. 32. Potentilla emarginata. SV. M“ 33. P. pulchella.* VM. Vielleicht geh. hierher die P. KeilhauiSomf.S, 34. P. nivea.* H, Crassulacee. (34b Rhodiola rosea. S: nor a, B.-Eily} Sazifrage@ 11, 1:6,8! 35. Chrysosplenium alter- .nif.* SV. M. 36. Sarifraga opposilif.* PBHSV. M‘. 37. S. caspitosaL. PBH SV. M. 88. S. rivularis. PHSV. M‘. 39. S. cernua.* PBHSV. M. — S. sibirica? 8,, ob Var. von 39? 40. S. stellaris ß. M' und S. stell, var. coMmos# Hartm. (8. foliolosa R. Br., Hook. 9). HSV. M'’. 41.8. hieracifolia. SV.M. 42. 8. nivalis.* BHSV. M“ 43. S. „fegeltaris Sthg. * 2 44. 8. N kreuiwe, “SV.M. 45. Saizooides. V. M. [Umbellifere 0. . Composite 3, nur 3% , 486 46. Erigeron Pulcheltus 8 R. unalaschkensis DeC. V 47. E.alpinus ß. uniflorus Less. M 48. Tarazacum plynate- carpum Vahl j. V. M. Cals „Phywatoe. aza. cuides Vahl s.”). [Campanulacee 0. EFricine. +: 49. Andromeda tetragoma. B. [Gentianee® 0 Rhinanthacea. 75. 50. Pedicularis hirsula. BSV. M, [Borragin., Labiat., Pri- mulae. 0.,- " Polygonem 3, — 25! 51. Polygonum, : vivipa- rum.* HSV. M’. - 32. Oxyria reniformis.* HSV. MM‘. 53. Königie island. P., denn .hierher. gehört -‚wohl die angebl. »Tu- iga aqual.” Empeirew. 54. Empetrumnigrum. V. M. Amentace® 3, = 2%- 55. Salirreticulata. V.M. 56. S, herbacea. PS. 37. S. polaris. BHSV.M’. Monocotyled.18.(19?} == 1:4, 3; Verhältn, ders, zud. Dicotyled. —=1:3,1. Juncee % G ”, cod. N. — penten| gr ) 58. Juncus bigtumis.® S V,M. 59. Luzula hyperborea.* HSV. M.. Hierher ge- hört sicherlich die „L. campestris’: PB., und vielleicht die 159b.?]| L.arcuata: S.M. Cyperacee 2 (3°), — 3%. 60. Eriophorum vapile- tum.” S. 61. Carer lagopina? V. — gehört hierher die angebliche [61 b,] „C. Heleonastes” M!? —- oder die zwei- felhafte nr. 61. zu letz- terer?. Graminee 13, — 1: 5,8! 62. Alopecur sovalus 3) B.muticus Somf.SV.M. 63, Phippsia algida.* P ‚SV.M. _ oo 64. Calamagrostis stricta. ‚8. 65. Holcus (Hierochloa) arctieus Somf. S. 66. Aira alpina. SV. 67. Poa alpina. SV. M'. 68. P. pratensis. SV. 69. P.laxa?rR.Br. Hk ? non W.?] HV. M [et- waP.arctica B. Br. ?*]. — P. abbreviata Biylt. i$ R. Br.?* vgl. Bot. Jahresber. üb. 1538, S. 420.2: V.. | 70, P. angustata R. Br.?* v. 71. Fesluca ovine. V.M. ß. tieipara.* V. 72. F.rubraß. arenaria. sv. M. 73. Duponlia Fischeri R. Br.* M! - 74. Trisetum subspicatuın. V. Den Species - Reich- thume nach stehen bier also oben an die Cruei- fer@e, dann Graminee, Saxifragee (diese 3 ma- chen über die Hälfte al- ler Sp. aus —) und AL sine@e; darauf Ranune., Dryadee;, Salicine, Com- posit@; Junce®, Cypera- ce@; u. Ss. w. Zählt man die Pflan- zen des Dr. Martens, so finden sich unter sei- nen 58 oder 59 spitzber- gischen Phanerogamen: 487 3 Ranunculacee (2); 1 Papaveracea ; 13! Crucifere, —1:4,5; (an der Magdal.-Bai 4 unter 24 Phun., 45) 2 Silenee, _ 6 Alsinee, — 1: 9, 7;, 3 Dryadee, — 25; 11 Sazifrayee, —1: 3,3; (an d. Magad.-B. 6 bis Ta ER ; 3) 2 Composiie, — m 4; Y Eimpetrum; 1 Pedicularis ; 2 Polygonee, — »'5; 2 Salices, — „5; 2 0d. 3 Juncacee; 1 Cyperacea (Carex); 8 .Graminee, == 1:7,3; (au d. Magdal.-Bai 3 = 5 der dort. Phan.). Fast ganz dieselben Ver- hältnisse wie oben. Spitzbergens Flora steht, den Familien-Quotien- ten nach, der der Melville-Insel näher, als der des europäischen Nord - Caps; (über letztere vgl. Bot. Jahresber. üb. 1837, 8.381. u. 424. £)); Spitz- bergen zeigt in der Vegetation selbst noch. mehr. nordischen Character als die Melville - Insel*) im * Obgleich Sp. (irotz « seiner nördlicheren Lage) unter ei- ner wärmera Isotherme und Chthonisotherme liegt, — - so dass in Absicht auf Pflanzen - Aufkommen hier ‘die grössere Nähe der M.-Insel an Landmassen mehr zu gewähren scheint, 'als die Kälte zu nehmen, 488 gänzlichen Fehlen der Leguminose und noch grös- serer Armuth an Composite. — Gramine@ hat Sp. Gin obiger Liste) auch in etwas geringerem Ver- hältnisse (was aber umgekehrt günstig für Sp. spräche, weil höhere Gewächse so viel reichlicher austellen, nach obigem Verzeichniss).*) Sazwifra- ge@ stehen in: beiden Floren gleich; Crueifer@ sind. auf Sp. noch reicher: — (beide um das Nord- Cap ärmer, wo es dagegen Arten der, auf Sp, fehlenden, Umbellifere, Orchidee, Primulacee, Len- tbularie vw. a., und mehr Ericine und Scrofularine als dort, gibt). Caryophyliee machen auf Sp. fast doppelt so grossen Antheil, Ranuneulaces nur et . was grösseren aus als auf der Meiville-Insel. Fast gleiche Verhältnisse auf beiden zeigen Rosacee, Junce@; Cyperace@ sind auf Sp. noch Ärmer, we- gen Mangels ungefrorner Nässe. — Leguminose (2) und 1 Campanula hatM.-Insel voraus, dagegen feh- ien Salices bis auf nur 1 auf M.-Insel. Beiden, Sp. und M.-1., fehlen Umbellif., Borraginee, La- . biete, Gentianee, Primulac., desgl. Rubiacee, Mal. . vacee, Viol. etc. Das Verhältniss der Monoecotyle- donen zu den Diecotyledonen ist — in den bis jetzt aufgefuudenen Spp. — auf Spitzbergen — 1 zu 3,1, auf der Melville-Insel —= 1:2,3. Da indess, auch ausser der M.-Insel, hier und da im hohen Norden (auf Grönland, Island, den Färöern , in Lappland, Kamtschatka) das Verhältniss der Dico- *) Vgl. aber das bald weiter unten, bei Monocotyl., Gesagte. 489 tyledonen gegen die Monocot. kleiner, nur 2,0 bis 2,2 zu I ist, und sie selbst in Scandinavien noch, im Ganzen und in Theilen davon nicht 3 zu 1 er- reichen *) (nur in besondern einzelnen Theilen 3 bis 3,5 zu 1, im Dovrefjeld aber nur 2,6:1), so ist wohl zu glauben, dass die Monocot. Glumacee hauptsächlich desshalb auf Spitzbergen so gering in der Rechnung ausfallen, weil theils die kurzen Besuche der Reisenden nicht in die Blüthezeit man- cher Species getroffen haben, tbeils manche Arten dort sparsamer zur Blüthe gelangen mögen. Theil- weise kann aber dieses scheinbare oder wirkliche relative Wiederabnehmen der Monocot. auf Spitz- bergen auch gleichen Grund mit den Thatsachen haben, die BR. Brown (Verm. bot. Schr. I. 179.) auf die Vermuthang geleitet, dass im höchsten Nor- den die Monocot. überhaupt wieder von Neuem gegen die Dieotyl. ab- oder letztere relativ wieder zunähmen, wie diess auf trocknen Gebirgsgipfeln noch weit stärker wieder derFall ist. Solche Wie- derzunahme der Dicotyledonen dürfte indess doch nur in sehr geringem Maasse oder nur local statt- finden, da in der wohl ziemlich vollständigen Fiora der kältesten untersuchten Gegend, näml, der Mel- *) Vgl. unt. and.: Lindblom in s. Bot. Notiser, 1840, . 8. 106., und Bot. Jahresber. üb. 1836, Tab., wonach sich ergibt: auf der südschwed. Insel Gottland Monoe.: Die. == 1:3, um Gothenburg 1: 2,86, am Skiensfjord bei Porsgrund im südl. Norwegen 1:2,7, um Arendal, noch nüdlicher, 1:3. 490. ville-Insel,, gegen welche die wenigen Pilanzen Ross’s von der Baffins-Bai (7 Muuoe. u. 29, Dieot. s.: R. Br. Verm. b. Schr. L) zu schwaches Zeug- niss geben, das Verhältniss der Monocotyl. immer noch == 1:32,83 ist; vgl. ebendas. und bier inFröbel's und Heer’s „Mittheil. aus d. Gebiete d. theor. Erdk.” 1. 1..10% f.; was ebds. von Grönland ange- führt ist, worauf R. Br. jene Vermuthung haupt- sächlich gegründet hatte, ist seitdem durch Worm; skiold’s reichere Sammlung ‚widerlegt, wonach in Gr. die Monoeot. zu Dieot. — 1:2,0 stehen: (La- brador, wo freilich mit allen Nachträgen von v. Schleehtendal und Dierbach nur 40 Mon. auf 178 Dicot. koumen, — 1:4,45,, ist kaum zu er- wähnen, da die deriigeu Sammler, Missivnäre allein, die Glumaceen wohl amı meisten übersehen haben). R. Brown's Vermuthang widerspricht auch nur scheinbar und theilweise dem Obigen, denn viel-_ leicht findet wirklich nach Uimständen Beides stajt, und:die Menge oder das Verhältniss der Monocat., die bier fast nur Glumaceen sind, bLinge aber von der Beschaflenheit des. Bodens mit der Befruchtung, ob dergelbe nur felsig, oder mehr schwammig , ob einförmig' oder wechselnd, wie gleichfalls haupt- sächlich die Bodenbeschaffenheit die Abnahme der Monocot. auf grössern Gebirgshöhen, die selbst in Lappland auf einzelnen Gipfeln bis zum Verhältniss von nur 1:10 oder zum gänzlichen Erlöschen fort- geht, bedingt. So, wie die Gipfel der Schweiz und Lapplands ete. die Monocot. —bis nur x ha 491 ben, die obere alpine Region :, die subalpine Re- ‘ gion Lapplands siez hat, während ganz Lapp- land sie —= 1:2,15 und das Dayre-Gebirge in der Mitte Norwegens im Ganzen sie — 1:2,6 hat, und so wie die äussersten Gipfel des Riesengebir- ges oberhalb 4500’ bis 4960, Höhe etwa 1:3,6 bis 1:4, (— in der Schweiz nur die untern und mitt- lern Höhen 1:3,7 bis 1:5 —), während die, im Ganzen feuchte, ganze oberste Region der Sude- ten, namentlich des Riesengebirges sie — 1:32,67 hat (nach Wimmer’s Daten), die des schlesisch- mährischen Gesenkes:— 1:2,57 (nachGrabowski, Mser.): so kann eine nordische Gegend oder Insel mit einer ganzen Region mit Wechsel des Bodens, eine andere, kleinere, mit einem Felsgipfel, noch andere mit sumpfigerem Boden vergleichbar seyn, — und dann läge etwanigem neuen relativen Wie- der zunehmen der Dicotyledonen an einzelnen Stel- len der Hudsons- und der Baffins-Bai und aufSpitz- bergen, nicht eben ein besonderes Gesetz, sondern zufällige Localität zum Grunde. Auf die Melville-Insel zurückzukommen, so stehen übrigens auf dieser die Familien der Speeies- Anzahl nach in. folgender Orduung: i Graminee, —-1:4,8, HE == 1:16, 7, Sawifragee, = 1:6,7, Cyperacee, 1:16,7, Crucifere, = 1:7,4, Leguminose, 1:33,5, Caryoph. 1: 13,4 (Alsi- Polyyonee, 1:35,5, “ neae 1:16,7, Juncee, 1:35,5 und 5 Renuneul., —1: 13, 4, Fam. mit nur je 1Sp. (Composite, 1:13,4, j 492 Nun folgen hier, wieder mit den Zeichen der Gewährsmänner, nachLindblom’s genannte Ver- zeichnisse die Cryplogamen Spitzbergens, zu- sammen 151, dazu % nur auf Bären-Eiland gefunden. ÜRYPTOGAMAE, Lycopodiacee. (1.) Lycopodium Selago. SV. Equisetacee, 2. Equiselum arrense ß. SV. und E. reptans. V. — [Filices 0. Musei, 50. Sphagnum acutifolium, V.; Splachnum tasculo. sum, S., ö' urceolatım, SV.; Encalypia rkabdo- carpa, V.; Grimmia apo- carpa, V., & pulrinata, V.; Trichosiomum lanı- ginosum, PBSV., & pilife- rum, V.: Dieranım con- gestum, V., elonyatum V., scoparium S., rirens S., $ purpureum,\V.; Didy- modon ylaucescens, \V.; Tortula muralis, V., & ruralis,SV.; Orthofrichum affine?V.; Aulacomnion turgidum, SV., & palustre, SV.: Paludella sgquarrosa, V.; Mnium affine, V., cus- pidalum S., & margina- tum, S.; Bryum nulans, SV., bimum S., pseudo- triquetrumB., turbinatum V., c@spiticium HSV, & argenteum,V.; Barirumia ühyphylia, V., & fontana, V.: Polytrichum alpinum, HSV., lerigatum 8., juni- perinum V., $' commune P.; Climacium dendroides, BSV.; Plerogonium fik- furme, S.; Hypnum pa- rielinum, S., s[ramineum SV., nitens SV., sarmen- tosum SV., splendens \V., rugosum SV., eupressi- forme SV., cordifolium S., cuspidalum S., monilifor- me V., adunceum PSV., uneinalum\V., rufescens? B.: Andreea alpina, V. Hepatice, 7 auf Sp. Marchantiapolymorpha, SV.; cM. hyalina Somf., S.,nar aufBären-Eiland); Jungermannia trichophyl- la, V., setiformis V., ju- lacea P., concinnala \V., yuinquedentata V., & ci liaris, SV. Lichenes, 62. Usnca sphacelata, BV.; Erernia ochroleuea, SV., $ jubata chalybeiförmis, PBV., Cetraria aculeala, BSV., istandica PSV., ni- ralis PBSV., & cucullata, V.; Peltigeraaphtkosa, S V., eanina PBSV., venosa V., erocea BV.: Parme- lia saszalilis, V., fahlu- nensis S., stygia BV.& 2. tanata SV., recurea Ach. ? B., centrifuga V., brunnea V., hypnorum SV., chry- soleuca b. opaca V, ele- gans SV., murorum B. B V., chlorophana V., mo- Iybdina b. ereulica, V, cer- vina SV., farlarea SV., subfusca SV., badia BV., sophodes V., rentosa \., raria polyfropa S., v. pa- rasitica V., vitellina SV., seruposa V., & Sommer- feltiana Flörk., S.: Ste- veocaulon alpinum, S., de- nudalum S., $° tomenio- sum, PBV.; Cladonia pyaidalta, BS., cornuta P., graeilis SV., grac. vermi- eularis V., fimbdriata V., furcata BS., cornucopioi- des SV., deformis\V., ma- cilenta V., & rangiferina BSV.; Biatora atrorufa ? V., decolorans V., uligi- nosa V., $ icmadophila? P.; Lecidea albo-cerules- cens SV., contigue var. S., afro-alba V., geogra- phica BV., sabuletorum V., parasema V., confluens V.,.& citrinella, V.; Um- bilicaria proboscidea PB 493 'V„ prob. e. arclica SV., ß. eylindrica V., (U. hy- perborea, S. Bären - Ei- land.) U. erosa BS., vei- lereaSV., vell.y. hirsuta, B.: Spher 'ophoron coral- lioides, PBSV.; Verruca- 'ria maura, \V. Alye, 19, meist marine, Fucus vesiculasus, SV.; Laminaria digilata, sV., ophiuraV., esculenta V. ; Halymenia palmata SV., & ramentacea, V.: Spo- rochnus aculealus, V.; Chordaria flagelliformis, V,; Rhodomela dentala, V.; Scilosiphon compres- sus y. Lyngb., S.; Ulca Lactuca? S., & crispa, SV.; Hutchinsia strieta, V.; Conferva Melagenium, V., glomerata ß. marina V., hormoides V.; Zyg- nema bipunctalum, V.; Nostoc commune, V.; Pro- tocoecus nivalis, V. Fungi. Agaricus puniceus, V., laccatus V., ericetorum\V., fastibilis V., Hypnorum V.; Cantharellus lobatus, S.; Lycoperdon Bovista, V.; Spheria punctifor- mis, V., & Sph. herba- rum, S. 494 II. Botanische Notizen. 1. Unter den bemerkenswertheren Pflanzen Kiews nimmt Peplis borysthenica M. Bieb. gewiss nicht den letzten Platz ein. Es wächst diese Pflanze indessen nicht bloss bei Kiew, sondern auch unter. halb Kiew längs «dem Dniepr, ferner in Podolien und (nach Prof, Tschernajew) in der ganzen Gegend zwischen den Flüssen Dniepr und Donez, wie sie denn namentlich um Charkow, ähnlich wie um Kiew, in Gesellschaft der Peplis Porlula und alternifolia häufig vorkommen soll. Es ist daher wohl allerdings vorauszusetzen, dass Peplis borysthe-- nica in russischen Herbarien nicht so gar sehr sel- ten ist, dennoch aber ist eine vollständige Beschrei- bung dieser Pflanze von russischen Botanikern nie gegeben worden, und ezistirt auch keine Abbildung derselben. Dazu kommt noch, dass die in den Wer- ken von DeCandelle, Jundzill, Roemer u. Schultes, Dietrich ete. über genannte Pflanze gegebesen Notizen, abgesehen davon, dass sie zum Theil, höchst unvollständig, ausserdem noch in mehr als einer Hinsieht falsch sind. - In einer der kaiserl. russischen Akademie übergebenen, ausführlichen Be- ' schreibung und Abbildung glaube ich die Natur treu nachgebildet zu haben, und ergibt sich aus ihnen einiges Nene, auf das ich hier in wenigen Worten noch besonders aufmerksam machen will. "Was die Beschreibungen anlangt, welche von der genannten Pflanze bisher gegeben worden, so sind sie dahin zu berichtigen: 1) dass die Blätter 495 ganzrandig sind, aber nicht obsolelissime serrulata (Jundzill Opis. Rost. p. 151); % dass die Kelche zwölfzähnig sind; 3) dass die Blüthenkrone zwar in der Regel fehlt, bisweilen aber auch unvollstän- . dig vorhanden ist; 4) dass sich in jeder Blüthe 6 Staubfäden finden; 5) dass dieKgpsel zweifächerig ist und sich an der Spitze in 4 Zähne öffnet. Was den Ort anlangt, den genannte Pflanze im Systeme einzunehmen hat, so finde ich mich veranlasst, auch in dieser Beziehung von der bis- herigen Meinung der Botaniker abzuweichen, in- dem ich die Peplis borysthenica M. Bieb. weder zu Peplis, noch zu Ammania bringen kann, wel- cher letztern Gatiung DeCandolle dieselbe bei- zählt. Von Peplis ist unsere Pflanze verschieden durch flach- (nicht bis zur Hälfte) gezäbnte Kelche, dureh den ziemlich langen Griffel des Eierstockes (der bei Peplis fast gänzlich fehlt), eridlich durch die in 4 Zähne aufspringende Kapsel, welche bei Peplis unterhalb der Spitze seitlich und unregel- mässig sieh öffnet, wie diess Prof. E. Meyer (Preussens Pflanzengattungen p. 250.) richtig an- gibt. — DeCandolle, welcher, gleich Spren- gel und Schrank, unserer Pflanze einen acht- zähnigen Kelch, 4 Staubfäden und eine Ammania- Kapsel gibt, entfernt sie, zufolge dieser fehlerhaften Beobachtung, aus der Gattung Peplis, und bringt. sie eben desshalb zur Gattung Ammania , worin ibm. Andere folgten. 'Es fallen non zwar, wie ich oben zeigte, diese DeCandoile'schen Gründe 496 weg; indessen dürften sich andere Gründe ange. ben lassen, denen zu Folge unsere Pflanze dennoch zu Ammania gebrachi werden könnte, wie die fla. chen Zähne des glockenförmigen Keichs, der lange Griffel u, s. w. Auch findet man ja in der heuti. gen Gattung Ammania 8 — 14 Kelchzähne, 4 —7 Staubfäden, 1— Stfächerige Kapseln, die entweder in 2—4 Kiappen oder unregelmässig aufspringen (Meisner Gen. pl. p. 117, — Endlich. Gen. pl. p- 1199, — DeC. Prodr. IE p. 77). Wenn man aber mit Recht bereits vor längerer Zeit An- mania peploides von Ammania getrennt hat (DeC. Prodr. IE. p. 76, — Endi, Gen. pi. p. 1299, — Meisn. Gen pl. p. 117), und wenn man noch manche andere fremdartige Bestandtheile dieser Gattung, die ihr heute ein buntes und character. loses Ansehen geben, meiner Ansicht nach, trennen sollte, wie diess von Wight, Arnott, Arduin nnd Anderen versucht worden ist (conf. Steude! Nomenel. bot. Edit. II. p. 76., Meisner Gen. pl, Comm. p. 84, Endl. Gen. pl. p. 1200.): so scheint es mir auch nöthig, die Ammania borysthenica .DeC. von den ächten Ammanien wieder abzusondern, und als eine besondere Gattung anzuerkennen, Diese neue Gattung nenne ich Middendorfia *), und sind die hauptsächlichsten Kennzeichen derselben: ein flach-12-zähniger Kelch, 6 Staubfäden, ein ziem- lich langer Griffel, eine an der Spitze in 4 Zähne sich öffnende, 2-fächerige Kapsel, Die Grundform dieser Gattung ist, wie gesagt, Middendorfia bory- sthenica Trauto. (Peplis s. Ammania borysthenica Autor), und als zweite Art dieser Gattung wage ich anzuführen Middendorfia hamulosa Traute. (Pe- plis ausiralis Gay., P. diflera Salzm.), welche mir indessen nur unvollständig bekannt ist. Kiew. Trautvetter. *) Nach dem Herrn Professor Al, von Middendorff zu Kiew, dem fleissigen Begleiter des Herrn Akade- mikers von Baer auf dessen zweiter nordischen Reise. Flora Nro. 32. Regensburg, am 28. August 1842. 1 Original- Aufsätze. Zur Naturgeschichte des Rhinanthus Alectorolophus der deutschen Floristen; von HofrathDr. Wall- roth in Nordhausen. " Die zur Gattung Rhinanthus L. (Aleetoro- lophus Hall., M. Bieb., Reichenb.) gehörigen Ge- wächs-Arten haben seit ihrer ersten Bekanntschaft bis zur Stunde allerlei Deutungen erfahren. Vor- zugsweise sind’aber diejenigen Arten, welche durch ihr Vorkommen auf Aeckern und durch die haarige Bekleidung des Stengels und des Kelches schon bei den früheren Beobachtern, z. B. bei J,. Bau- hin, Tournefort, Rupp, Haller,Boehmer, Willich, Pollich u. A. nur oberflächlich aufge- fasste Merkmale an die Hand geben, jüngst wie- derum bei den klassischen Vorstehern der Flora Deutschlands in Zweifel und Streitigkeit gerathen, welebe, so viel mir bekannt, entweder bei den Nachfolgern dahin gestellt blieben, oder wenigstens nicht mit wissenschaftlieher Bestimmtheit ausge- glichen worden sind. Veranlassung zu jenen stö- renden Zweideutigkeiten gab unstreitig Reichen- Flora 1842. 32. li 498 bach dadurch, dass er in allen seinen botanischen Schriften unter Alectorolophus hirsulus All. Aus. drücklich auf eine durch ungeflügelie Samen (se. mina exalata) ausgezeichnete Art, nach Tittwann's früheren Beobachtungen, aufmerksam machte und diese in seiner lconographia auf Taf. 733. frisch. weg abbildete. Koch, welcher übrigens in Deutsch. land’s Flora Rhinantkus Alectorolophus Poll. nur als eine vanhhaarige Form des Rhinanthus major Ehrk. annahm, stach zuerst die bei jener Art von Reichenbach erwähnten ungeflügelten Samen auf und erklärte dieselben geradezu als irrigen Zusatz Reichenbach’s im Worte und im Bilde, oder läugnete das Vorkommen ungeflügelter, dem Gat- tungs-Begriffe entgegen strebender Samen, der Na. tur selbst geradezu ab! — Reichenbach nahm diesen allerdings krän- kenden Vorwurf, sich mit dem Auge, im Worte und Bilde geirrt zu haben, empfindlieh auf. Man höre ihn selbst, mit welchem Nachdrucke er sei- nem Alectorolophus hirsutus in Moessler’s Hand. buche der Gewächskunde B. 1. S. 1076. das Wort spricht und an der angeblich Allioni’schen Pflanze „semina ewalata” als wesentliche Merkmale zu ver- theidigen strebt. „Nimmermehr ahnete ich damals, dass der berühmte Verf. von Deutschland’s Flora unter den drei Wundern, oder wie er diess er- klärt, den drei ihm unbekannten Gegenständen der ' deutschen Flora auch die ungeflügelten Samen von Alectorolophus hirsutus All. mit aufzählen und mich 499 — man wundere sich darüber nicht —, eines Irr- tbums, ja einer von meiner Hand gezeichneten (? man vergl. das Zeichen unter der Abbild.) Unwahr- heit zeihen würde, weil ich etwas gezeichnet habe, was er noch nicht gesehen hat! -— Eine solche Derb- beit verdiente wohl eine eben so derbe Antwort, doch gebe ich dafür ein Factum. C. Sprengel, Graf Hotfmansegg, v. Roemer, Tittmann, Hübner, Holl und einige andere junge Botani- ker brachten einen heiteren Tag bei mir zu und Hr. Tittmann machte den Scherz: Sprengel habe bei Bearbeitung seines Systems vergessen, wie er schon im Jahre 1819 in der Regensb. bot. Zeit. diese Pflanze unterschieden, und habe sie dess- halb irrig eingezogen. Spr. nahın diese Notiz sehr dankbar auf und bat mich, ihm meine Exemplare der Pflanze zu zeigen. Wir fanden alle nur un- geflägelte Samen, wie T. vorausgesagt hatte. Spr. schrieb daher in seine cur@ posleriores p. 232.: A. hirsutus All. differt omnino calyeibus hirsulis, maxime vero seminibus solidis haud marginalis. — Dieses ist das Factum, und ich ersuche den be. rübmten Verf. von Deutschland’s Flora, im Fall ihm wieder belieben sollte, eine Entschuldigung von ähn- lichem Werthe gegen mich auszusprechen, mir die böfliche Bitte zu erlauben: vorber der Sache gründ- licher nachzugehen. GegenwärtigerFall dürfte ihn selbst wünschen lassen, er hätte diess auch bier gethan.” Koch, dem doch die Verheissung zu Ohren li2 500 gekommen seyn musste, beharrte demungeachtet noch im J. 1837 auf seiner früheren Behauptung und führte in seiner Synopsis S. 545. zur Erläu. terung des Rhin. Alectorolophus Poll. gar Reichen- bach's Abbildung, jedoch mit dem ausdrücklichen Zusatze: „exclusis seminibus,” au. Koch's erstem Aufrufe stimmte auch Fr.W. Meyer in seiner er- götzlichen Chloris bei, und die Herausgeber des Compendii Flor@ germanice wiederholen: „semina perperam omnino immarginala delineata” zu Rei- chenbach's Aergerniss; Andere dagegen gingen jenem Streite, wie gewohnt, stiefmütterlich aus dem Wege. So viel mir bekannt, blieb das pro & contra der Reichenbach’schen Zusicherung entweder auf sich beruhen, oder Reichenbach unterlag dem vonKoch zuerst angedeuteten und, trotz aller Vorstellungen wiederholten Vorwurfe eines aller- dings nicht zu rechifertigenden Irrihums, Durch einen günstigen Zufall wurde ich längst in den Stand gesetzt, die entgegenstrebenden Behauptun- gen meiner geachteien Freunde zu rechtfertigen, oder darzuthun, dass Beiden Recht und Unrecht vorschwebe, und überhaupt nachzuweisen, dass die Natur einmal diesen und vielleicht anderen Beub- achtern einen Possen auf Rechnung einer auf na- türliche Verwandtschaft begründeten gegenseitigen Aehnlichkeit gespielt und zwei Arten geschaffen habe, welche bei aller äusserer Verähnlichung sich 5ol dennoch durch wesentliche, aber versteckt liegende Merkmale zuverlässig unterscheiden. Rhinanthus Alectorolophus Poll., Koch. (Alec- torolophus hirsulus All., Reichenb,), als die bekann- teste Art, ist besonders in den südlichen Provin- zen Deutschland’s, wie auch stellenweise in Thü- ringen und am Fusse des südlichen Harzes und den angränzenden hannöver’schen und braunschweig’- schen Landestheilen gar sehr verbreitet, welches ich desshalb hier anführe, damit man nicht die vereinzelten Standorte nach Meyer’s und Ham- pe’s eingeschränkten Angaben auffassen möge. Ge- nannte Art ist von dem nicht unähnlichen Rh. me- Jjor Elrh., ausser dem Standorte, durch die zart- haarige Bekleidung der ungefleckten Stengel, der Kelche und der Blumenröhre, blassblau gefärbte Zähne der Oberlippe, etwas grössere, auf beiden Flächen anfänglich durch aufgelockertes, rauh-punk- tirtes Zellengewebe, später nit concentrischen Streif- chen bezeichnete Samen, welche mit einer aus ei- nem ähnlichen Zellengewebe zusammengesetzen, da- her kürzeren, stumpferen, gelblichen Flügelhaut um- geben sind, verschieden, Eben so nahe wie sich jene, früher und spä- ter verwechselten Arten berühren, steht aber eine dritte, dieser vielleieht nicht weniger verähnlichte, welche ich hier zuerst als Rhinanthus buccalis be- kannt mache, früher wohl auch als Alectorolophus inflatus meinen Freunden übergeben habe. Sie wächst ebenfalls, wenn gleich bei uns weit selte- 502 ner unter dem Winter- Getreide Thüringens und des südlichen Harzes, und ist daher nicht allein eine neue Zugabe für die Flora des Harzes und der zu derselben gehörigen Landestheile, sondern auch für dasSystem. Während der Blüthezeit und mit dem Beginne der Fruchtreife wird die Unter- scheidung von Rh. Alectorolophus wegen gegen- seitiger Verähnlichung allerdings erschwert, oder bewährt sich wenigstens als eine Aufgabe des bo- tanischen Blickes; denn die haarige Bekleidung der- selben Theile weicht nur unmerklich ab und die Grösse der Pflanze ist bei beiden Arten, eben so wie die Gestalt der Blätter, allerlei Wechseln un- terworfen. Desto mehr springen dagegen die Un- terschiede mit der beginnenden und beendigten Fruchtreife in die Augen. Dergleichen Exemplare zeichnen sich beim ersten Anblicke, und noch au- genscheinlicher in gegenseitiger Parallele mit Rhin. Alectorolophus, durch eine auflallende, vom zuge- rundeten Grunde bis zur kurz gespaltenen Spitze allmählig, aber durchweg fortgesetzte, gleichsam an aufgeblasene Backen mit geschlossenem Munde er- innernde (z= bucca =—) Aufblähung des Kelches, kürzere und weichere Haarbekleidung desselben und ausserdem durch geglättete, ungeflügelte, nur am angeschwollenen Umfange seitwärts scharf (etwa bis zu einer gewissen, dem Gattungs - Character entsprechenden, kaum bemerklichen Flügel- Andeu- tung hervortretend) und äusserst kurz oder unmerk- lich gerandete Samen aus. Durch die von allen 503 anderen Arten der Gattung abweichende Aufblähung des Kelches gewinnt mein Rhin. buecalis, beson- ders zur Zeit der Fruchtreife, eine eigenthünnliche Tracht, wurde von mie an diesem äusseren Kenn- zeichen auf der Stelle, che ich an die Verschieden- heit der Samen denken konnte, von ferne unter- schieden und späterhin durch die durchweg be- ständige Beschaffenheit der Samen, welche weder an deu Standorten noch in der Cultur irgend eine Veränderung erleidet, gewissenhaft bestätigt. Beide Arten empfehle ich vorläufig wit folgen der Diagnose meinen Freunden, und verspreche die Geschichte der Gattung in meinen „Beiträgen zur Botanik’, und eine naturgetreue Abbildung des. Rhin. buccalis anderwärts mitzutheilen. 1. Rhinanthus Aleciorolophus Poll, caule simpliei superne in ramos floriferos palenlis- simos diviso, foliis oblongo-lanceolatis, calyce e basi oyata leviter tumente in apicem compresso -conti- ventem desinente piloso, nectario integro obtusius- culo, seminum faeiebus convexiuseulis concentrice striatis alaque illis triplo angustiore laxe cellulosa suceinctis. Rhin. Alectorolophus Polt., Koch Syn. Rkin. villosus Pers. Rkin. hirsutus Lam., DeC., Dub. Mimulus Alectorolophus Scop. Alectorolophus grandiflorus f. pubens Wallr. Sched. 504 Alect. hirsutus All., Reichenb. mit Ausschluss der ungeflügelten Samen in den Diagnosen und in der betr. Abbildung. Rhin. Crista galüi y. Linn. sp. pl. 2. Rhinanthus buccalis Wall., caule simpliei superne in ramos floriferes patentes diviso, foliis lanceolato - linearibus, culyce e basi rotundata ad apieem usque aequaliter inflato molliter pubente, nectario emarginato, seminum faciebus convexis po- litis exalatis dorso obtuso tricarinato succinctis, ca- rina intermedia obsolete marginata. j Alectorolophus inflalus Wallr. in briefl. Mitch. Rhin. hirsutus Reichenb. mit Ausschluss der Synonyme und nur in so ferne als er ungeflügelte Samen mit dem Worte und in der Abbildung in Anregung bringt. Spreng. cur. poster. 232. Rhin. Alectorolophus Tittm. in Regensb. bot. Zeit. 1819. S. 661. Durch diese schüne, früher nur angedeutete, bier aber vollständig und ohne Widerrede nachge- wiesene Zugabe zur vaterländischen Flora bin ich zugleich in den Stand gesetzt, als gleichsam von der Natur bevollmächtigter Schiedsrichter zwischen Reichenbach und Koch zu treten und deren gegenseitige Widersprüche etwa folgendergestalt zu Gunsten der Wissenschaft zu schlichten : ‚&. Dem Bergratbe Dr. Tittmann gebührt die Ehre, zuerst auf das Vorkommen flügelloser Samen bei einem Rhinanthus aufmerksam und dem 505 Hofr, Reichenbach nnr das Verdienst, dasselbe aufgefasst und bekannter gemacht zu haben. Dagegen fallen denselben Beobachtern folgende Fehler zur Last: a. die widernatürliche Uebertragung des mit ungeflügelien Samen begabten Rhinanthus auf eine andere Art, welche ohne Ausnahme wirklich ge- flügelte Samen trägt; b. die irrige Verwechslung der beiden, so eben von mir nach unwandelbaren Merkmalen nachge- wiesenen Arten; e. die darauf begründete falsche Würdigung der angeführten Synonyme und endlich: d. die beide Arten gleichsam collectivisch dar- stellende Abbildung in Reichenbach's Iconogra- phie, welche, abgesehen davon, noch andere Män- gel zeigt. — Die Fig. G. H. I. a. a. O. abge- bildeten Samen gehören nämlich zu meiner Rh. bucealis, die ganze übrige Pflanze stellt dagegen den ehrlichen Rh. Alectorolophus Poll. dar, falls Reichenbach nicht einräumen will, alle Theile der Pflanze naturwidrig gezeichnet zu haben. Hat also Reichenbach nicht Recht und Un- recht bei einer und derselben Sache? — B. Gerade ebenso ergeht es unserem Koch in seiner Synopsis: a. derselbe hat Recht, Pollich’s Rhinanthus Alectorolophus mit geflügelien Samen gewürdiget und in jeder Beziehung richtig beschrieben, .b. dagegen Unrecht, das Vorhandenseyn unge- su6 flügelter Samen bei irgend einer Art der Gattung Rhinanihus abgeläugnet oder uuch in dieser Be- ziehung dem Reichenbach einen Irrthum vorge- worfen oder aufgebürdet zu haben. Aehnlichen Schicksalen unterlag der schöne, leider nur oft und sogar noch von Reichenbach verkannte Rhinanthus anyustifolius U. U. Gmel, durch welchen einige Gyps-Vorberge des südlichen Vorharzes geziert werden! Möge übrigens jenes Beispiel darthun, dass unser vaterländischer Boden noch manche Spende dem genau beobachtenden Auge liefern werde, zu- gleich aber als Warnung dienen, ein abspreehen- des Urtheil über gewisse Gewächs-Formen so lange zurückzuhalten, bis die Gegenstände von dem Rich- ter autopüsch verglichen worden sind. Nichts ist störender und für die Wissenschaft verderblicher, als wenn Hänner von Stimme sich Aussprüche über Beobachtungen erlauben, welche denselben nur hypo- ihetisch nicht autoptisch vorliegen, und es sollte überhaupt keiner über eine neue oder zweifelhafte Gewächsart ein entschiedenes Urtheil fällen, bevor er nicht Original- Exemplare gesehen hat. — Sa- pienti sat! — 1. Botanische Notizen. 1. Care thuringiaca W. Wenn auch unsere in Deutschland wachsenden Riedgräser der Varietätenbildung, wie Hoppe gelehrt hat, eben nicht sehr unterworfen sind, so fehlt es doch wicht au Anomalien, denen insbeson- >07 sondere die Geschlechtstheile in Betracht des Sitzes an den Aehren unterworfen sind, und die wohl auch zur Bestimmung von neuen Arten Anlass gegeben haben mögen, wie es mit der Obigen der Fall ist. Von diesem veränderlichen Sitz der Geschlechts- theile bei den Riedgräsern sind duch diejenigen ausgenommen, die in den spieis androgynis vor- kommen, und in welchen die männlichen Blüäthen theils an der Spitze der Aehrehen oder an dem Grunde derselben ihrenSitz haben, wie Ehrhart zuerst in seinen Beiträgen IN. p. 71. gelehrt hat, und worüber Wablenberg inPil. lappon. p. 228. richtig bemerkt: „Methodus illa Carices spienla- tas dividendi ex situ florum masculorum praestan- tissima est ete.”, da sie keinen Veränderungen un- terworfen sind. Vielmehr ist hier die Rede von den spieis sexu distinctis, bei welchen zwar ge- wissermassen männliche und weibliche Aehren für sich bestehen, aber sehr häufig an erstern einige weibliche und an leiztern männliche Blüthen er- scheinen, so dass fast keine Species von dieser Anomalie befreit ist. Dahin gehört nun insbeson- dere auch diejenige Pflanze, welche zur Aufstel- lung einer Ü. thuringiaca Anlass gegeben hat, näm- lich Carex tomentosa Linn. Herr Holzer, Stud. Theol., ein sehr fleissiger Botaniker, brachte uns eine ganze Reihenfolge von Anomalien derselben, die er an einem Wiesengraben bei der Karthause unweit Regensburg gesammelt hatte. Unter diesen gab es nun Individuen, bei welchen die Achren- 508 stiele unmittelbar aus der Wurzel ihren Ursprung nahmen, wie es bei (. yynobasis uormal ist, und wohl aueh bei ©, bicolor vorkommt, die aber hier eben so oft männliche als weibliche und nicht sel- ten androgyne Blüthen trugen, bei welchen die- jenigen, an welchen die weiblichen an der Spitze befindlich waren, eine wahre spiea clavata dar- stellten. Bei andern normalen Pflanzen waren die weiblichen Achren oft mit männlichen Blüthen un- termischt, und wenn letztere an der Spitze der Aehren ihren Sitz hatten, stellten sie genau das Bild dar, welches Schkuhr Tab. Ppp. fig. 155. als €. ihuringiaca gegeben hat, wodurch Koch's Bemerkung in Synops. p. 758. nro, 55. bestätigt, zugleich aber auch Sprengel’s Behauptung: Syst. veg. III. p. S17. nr. 134, dass ©. pilulifera zu obi- ger Bestimmung Anlass gegeben habe, widerlegt wird. 2. Das Alpenthal Grosarl im salzburgischen Ge- birge, an der Gränze von Gastein, hat dem Verf. der ireffliichen Bryologia universa arg mitgespielk. S. 364. im ersten Theil bezeichnet er dasselbe als einen Berg mit mons und p. 381. betrachtet er die Grube Schwarzwand als eine „fossa” statt fodina, Auf der oben ‚genannten pagina bezeichnet er als species obscuriores eine Weissia viridissima und W. zonala, welche letztere auch als solche in der Bryo- logia germ. U.Il. aufgenommen und tab. 35. f. 33. abgebildet is. Wenn Bridel dabei a. a. O. be- merkt: „genus incertum, cum fructus ignoretur” und 509 „bane botanieis stirpium alpinarum indagatoribus accuratius observandam commendamus”, so können wir darauf antworten, dass diese W. zonata nichts anders als die unfruchtbaren Rasen von Mielichho- feria nitida sind, die sich längst als sammtartige Polster ausgezeichnet haben. Auch die obgedachte W. viridissima aus der südlichen Schweiz, wovon es ebenfalls heisst: „fructus non visus” kommt auf der Pasterze nicht selten vor, und ist längst von Prof. Hornschuch in Prachtexemplaren eingesammelt, aber als unbestimmbar, bei Seite gelegt worden. DL Ankündigung. Plan zu einer Verloosung südafrikanischer,, gelrockneier Pflanzen, welehe unter Aufsicht und Leitung des Hamburger naturwissenschaftlichen Vereins, bald nach Vertheilung derLoose, spätestens kommenden Winter, stattfinden soll, und zu deren Theilnahme ich die Herren Botaniker ergebenst einlade. Die Anzahl der Loose beträgt Sechzig, in Reihen- folge von 1 bis 60; ein jedes Loos kostet 6 Lonis- d’or (oder 6 Fr.d’er, — 82 Mark Hamb. Crt.; ==66 Mk. Hamb, Beo., == 33 Rthlr. prseus. Crt). Gleich nach Empfang des Betrages wird das Loos, mit meiner Unterschrift versehen, abgegeben, Die Anzahl der Gewinne beträgt ebenfalls 60, worin 472 Centurien Pflanzen, in einer grossen Veberzahl von Fixemplaren, auf folgende \WVejse vertheilt sind: Ein Gewinn von 85 Centurien, in wenigstens 510 doppelt so vielen (17,000) Exemplaren von ver. schiedenen Standorten, und damit in Beziehung . stehender kleiner Holz- und Samensammlung, so wie einigen Schriften. Zur nähern Beurtheilung dieses Gewinnes sind untenstehende Familien, nebst Anzahl der Genera und Arten {inelus. circa 500 Abarten) angegeben, Sollte Gewinner dieses Loo- ses eine Baarzahlung vorziehen, so erhält derselbe statt der Pflanzen 120 Louisd’or. Der zweite Gewinn entbält 76 Centurien, in mehr als 10,000 Exemplaren, oder, im Falle der erste Gewinn nicht gegen eine Baarzahlung aus- getauscht wird, auf Verlangen, statt der Pflanzen, die Summe von 100 Louisd’or. Die folgenden Gewinne sind 31, 20, 16. 14, 12, 10 und die kleinsten (52 an der Zahl) 4 Cen- turien stark. Die grössern Gewinne enthalten Pflanzen aus allen Familien, oder doch nur mit geringer Aus- nahme, wie sie nachstehend benannt sind; die kkei- nen hingegen sind grösstentheils aus Gruppen sich nahe stehender Familien zusammengesetzt. Die Zeit der Verloosung, so wie später das Resultat derselben, wird in der botanischen Zei- tung, der Flora, bekannt gemacht werden. Borstel bei Hamburg, im August 1842. J. F. Drege. G Indem der unterzeichnete Redacteur alle Herrn Botaniker auf dieses schöne Unternehmen, welches auch für den letzten Treffer und im ungünstigsten 511 Falle eine im Verhältniss des Preises sehr anseln- liche Sammlung seltener und wohlerhaltener Origi- nal-Pflanzen in Aussicht stellt, aufınerksam zu ma- ehen sich erlaubt, ist dexselbe mit Vergnügen er- bötig, frankirte Pränumerationen in Empfang zu nehmen und auf sicherem und billigem Wege nach Hamburg zu befördern, Regensburg. Dr. Fürnrohr. Familia. Gener. Speer, Familia. Gener. Spee. RBanuncenlace Ö 22, Meliaceue 3 FA Anonaceue 2 3. | Ampelideae 1 23. Menispermeae ı 10. | Geraniaceae 5 19. NAymphuaene 1 1. | Balsanin. 1 1. Papuveraceae 1 1. | Oxalideae ı1 120. Fumariaceae 3 10. | Zygophylleae 436. Cruciferae 15 ‘104, | Autaceae 10 133. Resedaceae 1 4. | Ochnaceae 1 3. Capparideae 5 12. Celastrineae- 5 55. Flacourlian. ı 3. Rhamneae 7 69. Violariese 2 5. | Bruniaceae 7 49. Droseraceae 2 9. | Terebinthkae. 7 0. Polygaleae 3 146. | Leguminosae I 615. Frankeniae. 1 3 | Rosacese 8 78 Caryophylieae 6 36. | Combretaceae 2 4. Lineae - 1 9. | Rhizophoreae 1 2. Malvwaceae 8 78. | Onagruriae 5 8 Büttneriae 3 106. | Halorageae 1 1. Tiliaceae 5 12. Lythrarieae 2 2. Olacineae 1 1. | Tamarisein. 1 1. Hiypericineae ı 5 Melastomeae. 1 2. Erythrosyt. 1 1. | Myriaceae 5 7. Malpighiae. i 1. | Cacteae 1 1. Sepindaceae 4 5. | Cucurbitae. 4 36. 512 Familia. Passiflorede 3 Loaseue Samydeae Paronych. Crussulaceae Mesembryanth. Ficvideae Portulaceae Sazifrageae Umbellifer. Araliaceae Loranthae. Bubiaceae Valerian. Dipsaceae Compositae Campanul. Lobetiac. Goodeniac. Ericeae Ebenaceae Myrsineae Sapoteae Jasmineae Oleineae Gentianeae Apocyneae Asclepiad. Convolvulae. Borragineae Solaneae Orobancheae Bignoniae. Sesameae Scrophularin. Acanthac. Labiatae Stilbineae Selagineae Verbenae. Utriceularin. Primulae. Plumbugin. Phytolace. Chenopodieae Amaranthac. Polygoneae <} m m De VoRnonNtoNnupmußnnndn= NurNuouams 4 kun] aBounanurBseiine Gener. Familia. Begoniaveae 1 Laurineae 5 Proteaceae 10 Penaeaceae 1 Thymeleae Santulaceae Euphorbiac. Urticeae Muyriceae Salicineae Coniferae Cycadeae Palmae Restiaceae Cyiineae Musaceae Orchideae Irideae Haemadoraceae Hypo.ideue Amaryllideae Dioscoreae Smilacin. Liliaceae Asphodeleae Melanthiae. Commelin. Junceae Thyphaceae Juncagin. Fiuviates Podostem. Pistiaceae Saurureae Aroideae Piperaceae Cyperaceae 34 Gramineae 87 Filices L. 30 Characeae 1 Musei 3 Hepaticae 12 Lichenes 28 Fungi Algae 43 PCR ER TORE ECHTEN 13 Gener. PO CECH CEO EEE RE TE NE ZEREAEE WERTE HZ Flora Nr. 33. Regensburg, am 7. September 1842, I. Original- Aufsätze, Botanische Aphorismen; von Karl Müller, Phar- maceuten in Detmold. (Hiezu Steintafel 1 — 3.) 17. Entiwicklungsgeschichte der Chelophora iuber- eulosa. (Taf. 3.) Die beiden Geschlechter. Sie sind getrennt von einander und in häuti- gen Kapseln eingeschlossen. - Diese sind immer rund und ihr Inhalt liegt stets in einem gewissen Abstande von der äussern Membran, mehr auf das Innere eoneentrirt. {Viel- leicht in einer schleimigen Masse?) Betrachten wir zuerst die männliche Kapsel, so ist sie im Verhältnisse zur weiblichen die klei- nere, Ihre Farbe ist roth und ihre Pollenkügel- chen sind sehr deutlich entwickelt. Sie ist, so weit ich sie beobachtete, und ich habe wohl ein halbes Hundert derselben besehen, immer seiten- ständig sitzend. (1. 2. 5. 8. 9. 10.) Die weibliche Kapsel dagegen ist immer end- Flora. 1842. 33. Kk 514 ständig, sehr deutlich gestielt. Sie hat einen ziem- lichen Umfang. Anfangs erscheint sie als das auf. geschwollene Endglied eines Ohetophorafadens, hya- lin, mit einigen hyalinen Kügelchen versehen (12), Später erweitert sie sich und nimmt eine vellige Structer an (besonders deutlich bei Fig. 8.) (2. 3. 4. 6.7. 8. 10.). Eine Eigenthümlichkeit der weiblichen Kapsel scheint mir noch zu seyn, dass sie meist an der Oberfläche der kugeligen Gallerte liegt, so dass, drückt man diese. auseinander, die Kapseln eine Dolde bilden, d. h. dass sie in einer kreisfürmigen Ebene liegen. Foeeundationsprocess. Ist die weibliche Kapsel zu einem gewissen Umfange heran gewachsen (Fig. 10j, su nähert sich ihr die männliche, die ihr am nächsten liegt, indem sie sich verlängert (Fig. 9), wächst mit ihr gleichsam zusammen (Fig. 10.) und entleert ihre Pollenkugein, welche in einem hyalinen Schleime liegen, in die weibliche, woselbst die Befruchtung gewiss auch auf dieselbe Art vor sich geht, wie bei höheru Gewächsen, und über welcher noch ein ziemlich bedeutendes Dunkel liegt. Die ganze weibliche Kapsel ist hierauf mit jenen Pollenkugeln angefüllt, wie, man deutlich wahrnimmt. Die männliche Kapsel fällt nach Beendigung dieses Prozesses ab. Die befruchtete Kapsel erhält nun ein immer 515 grüner werdendes Ansehen, und es bilden sich grüne Kügelchen, welehe sich cusammenballen (3.4.). Diese zusammengeballten Haufen zerfallen end- lich in mehrere runde, beutelartige Häufchen, welche sich rings um eine in der Mitte der Kapsel be- findliehe Oeffnung lagern. Ihre Anzahl ist meist fünf. «6. 7. 8.) Ich weiss diese Oeffnung für jetzt nieht an- ders zu deuten, als dass sie durch das Eindringen der männlichen Kapsel entstanden sey. Keimung. » Nachdem nun die so befruchtete Kapsel eine ternere, neue Periode durchläuft, sind die Beutel- chen Gin 6. 7. 8.) gleichsam herangereift, um aufs Neue das Genus fortzupflanzen. Sie enthalten die wahren Samen in Gestalt von Chlorophylikörnern. Sie schwellen nun an, entfärben sich, die weib- liche Kapsel fällt ab vom Chaetophorafaden und nun dringt durch alle Seiten der darch Aufschwel- len der Samen zerplatzten Kapsel ein hyaliner mit jenen hyalin gewordenen Samen angefüllter Schleim herans. Von jedem dieser Samen entwickelt sich bald darauf ein hyaliner Faden durch Kügelchen zu- sammengesetzt, die aus dem Innern des Samens _ dringen. Die ganze keimende Kapsel. hat in dieser wie in den übrigen Perioden ein ringsum strahlenför- miges Ansehen. Sa reift jener Faden bis zu einer gewissen . Kk2 516 Höhe heran, in seinem hyalinen Aussehen ver- harrend. Bald jedoch geht dieses in eine grüne Farbe über und wie finden dann eine sehr zarte Iyaline Röhre, ınit grünen Kügelchen perlschnurförmig an- gefüllt, welche einen Faden bilden. «Fig. 11. 13.) (Nicht immer entwickeln sich diese Rühren gerade, sondern auch wohl in verschiedenen ge. krümmten Gestalten und von verschiedenen Breite- dimensionen.) (Fig. 14.) Später verlängert sich das oberste Kügelchen eines solchen Fadens zu einer wirklich neuen Röhre und diese erscheint nun hellgrüner gefärbt als der untere ‘Theil jenes Fadens, natürlich, da die Farbe ‚gleichsam nur eine Verdünnung ist, hervorgebracht dureh das Ausdehnen des in seinem concentrirten Zustande dunkler gefärbten Kügelchens. Jetzt ist von der Kapsel gar nichts mehr zu ersehen und das Ganze ähnelt einer Rivularia, strahlenförmig in einer schleimigen Kugel liegend, welche schon die künftige, neue, deutlich zu un- terscheidende Chaelophora tuberculosa Hook. ist. Schlussbemerkung. Bis hierher hube ich den Process verfolgen können. Esistsehr wahrscheinlich, dass nun rasch . auch die übrigen Kugeln des Fadens sich so aus- dehnen und zur Röhre werden, dass sie zuletzt sich verästeln, mit Chlorophylikörnern ausfüllen, und so ein Cyclus des Pflanzenlebens vollendet ist, dessen Ende der Anfang eines neuen, welcher mit x 517 Kapselbildung beginnt. Ein wahres Ausdehnen und Zusansmenziehen! —— . 18. Eintwicklungsgeschichle des Juncus supinus. (Taf. 1.) Wenn eine solche gewiss schon mehrfach be- obachtet ist, su "möchten einige Eigenthümlichkeiten es doch wohl eben so gewiss verdienen, hier auf- genommen zu werden, zumal, da die ganze For- schung rein der selbstwirkenden Natur abgelauscht und ‚die Darstellungsweise ihrer Harmonie ange- passt ist. Dieser letztern wegen entschuldige man gütigst die eigenthümliche Sprache, welche wohl Manchem mehr als eine Hymne auf die Natur erscheinen möchte. j * “oo. Eben ist der Schnee der Haide geschmolzen; noch steht das Wasser auf dem winterlichen Bo- den und schon bei den ersten warmen Strahlen der Frühlingssonne tritt die neue Erlösung vom langen Schlafe ein. Kaum beginnt die Oberfläche des Wassers er- wärmt zu werden, da öffnet sich unmerklich die äusserste Spitze der dreiklappigen Kapsel und der oberste, der Sonne zunächst gelegene Same, ent- faltet sich’zum Keime. Wunderbare Harmonie und Einfachheit der Natur! Noch ist das Kind des vergangenen Jab- res nicht selbstständig genug, um als einzelnes In- dividunın seiner Genesis rasch entgegenzueilen, nein ; 518 all’ die Hundert Samen der Kapseln bedürfen noch des Schooses der Mutter, unter deren Aufsicht sie aufleben. Selbst das scheinbare Hinderniss für die ra- schere Genesis, der grüssere Wärmemangel, wird zum Gesetze; denn nur langsam öfter sich die Kapsel, wenig Samen können keimen, die nun an ihrer Basis Wurzelzaserchen entwickeln. Und warum dies? Gleich wie das älteste Kind der menschlichen Familie für den jüngern Bruder, sollen sie, die ersten, die da keimten, die Stütze der nachfolgenden seyn; denn bei erhöh- terem Sonnenreize öffnet sich rascher der mütter. liebe. Schoos (die Kapsel) und in der erstern Wur- zelzaserchen verweben sich die nachkeimenden, um — nicht ein Spielball jedes Hauches zu werden, un nicht aus der Kapsel herauszufallen. Und endlich steht das herrliche Werk eines neu erwachten Lebens vor unsern staunenden, an- dachtsvollen. Blicken! Eine dreiklappige Kapsel, durch deren Spal- ten, überall die zarten Wurzelzasern hervordringen, oben die grünen Stielchen mit ihren braunen NMiütz- chen, den Samenhäuten, den Staubbeuteln einer Blume gleichend! (Fig. 1.) Nach und nach ist der Strahl der Sonne tie- ter. in den noch halberstarrten Boden gedrungen: sein Frost entweicht und so wird dieser einfache Process wieder zum Gesetze: die Erde zu lockern; denn schnell nun dringt das erwärmte Wasser ’ 19 hinein und mit seinem Sinken senkt sich auch der Binsenstengel mit seinen tausend Keimen zur Erde, kein Hinderniss ist ınehr da, kräftig dringt der feine Zaserbüschel hinein in das erwachte, lockere Ird, um — noch in der Kapsel, sich fest zu wurzeln. Die Kapsel verwest; es ist die Aufopferung der Mutter, noch im Tode sorgt sie für die Hin- terbliebenen, indem sie sich ihnen selbst — zur Nahrung darbietet. Die zarten Kinder indess eilen gesellschaftlich, wie sie erzeugt wurden, brüderlich dem gemein- samen Ziele zu, ihrer Syn- und Antithese. Soweit das relativeLeben. Betrachten wir nun das absolute im einzelnen Individuum selbst näher, so erscheint der ungleich (semen- obliquum) ge- forımte Same bei längerer Berührung mit dem Was- ser in einer Gallerte (Fig. 2.) um so seinen zarte- sten Kein, den er zuerst aussendet, gegen den et- waigen, schädlichen Einfluss des Wassers zu schützen. Sich anfangs gerade aus und abgerundet ent- wickelnd (Fig. 5), verdickt sich der an seinem grössten Theile nuch hyaline Keim an seiner äus- sersten Spitze und biegt sich mit seinem zuneh- menden Woachsthume hin und her. Diess rührt wohl bloss, gleich wie das Winden anderer Pflan- zen, von dem verschiedenen Stande der Sonne her, der die zarten Keime folgen. Die Samenhaut platzt gewöhnlich in mehr oder weniger regelmässige Stücke. \ Auch ist sie anfangs hyalin opak, indem ihre 20 Haut noch dünn membranös ist. Das scheint nicht ohne Zweck zu seyn, es ist, als ob diess nöthig wäre, um die Sonneustrahlen leichter zum Keime gelangen zu lassen. — Später wird diese Samen- haut dicker, dunkler, brauner und diess hat wohl abermals seinen guten Grund und zwar den, den innersten Keim 'auf alle Fälle zu schützen, indem sich dieHaut selbst bepanzert, vielleicht gegen den Einfluss des Wassers; denn die Gallerte, in der früher der Same lag, ist nun verschwunden. Auch erscheint in dieser Zeit an der Basis der Samen- haut ein deutlich zelliger, ringförmiger Kreis (7.). Bald darauf erscheint grünes Zellgewebe, das Keimpflänzchen verlängert sich und bildet Wurzel. zasern, deren Bestimmung schon vorhin erwiesen wurde. Die Gefässe entwickeln sich auch bald und zwar immer eben so stumpf an ihrer Basis, wie bei Pilularia (Fig. 4.). Der Keim nimmt gewöhnlich nur die Hälfte des Ranmes der Samenhaut ein, die andere ist mit Albumen (?) angefüllt, mit dem das Pflänzchen vermittelst seiner hyalinen Zellen am Keimkopfe in Berührung steht. (Fig. 4.) Endlich entwickelt sich an diesem ersten Blätt- chen das zweite, welches sein eignes Würzelchen besitzt u. s. w., die übrigen axillär aus den erstern. Die Samenhaut des ersten Keimblättchens bleibt auf diesem so lange sitzen, bis dieses selbst ab- stirbt, indess die andern Blätter rasch sich ent- 521 falten und sehon nach wenig Wochen die neue, junge Pflanze kräftig dasteht. 19. Ueber Gymnosporangium und Podisoma Lk. Es ist der Puccinia Juniperi Pers. wie man- cher andern Pflanze gegangen, welche, in ihrem Wesen verkannt, unter zwei verschiedenen Namen im Systeme aufgeführt wurde. "Jedenfalls aber ist es duch das non plus ultra, was eine Pflanze er- leben kann: zwei Genera in einer Person zu re- präsentiren, welche beide neben einander, für Jahre im Systeme bestehen. Ein solcher Doppelgänger war bisher unsere Puccinia unter den beiden Geschlechsnamen Podi- soma und Gymnosporangium Lk. Doch möge das Kindlein auch fernerhin, wie ehemals, Puceinia Juniperi Pers. heissen, und unter den Exanthemen einen sehr ausgezeichneten Platz einnehmen, Genesis. Ich beobachtete die ganze Erschei- nung zu, Jever in dem Frühjahre 1840, wo nach lang angehaltener Hitze fast anhaltender Regen ein- . trat, auf Juniperus Sabina. ’ Der ganze Strauch war so damit angefüllt, dass Tremelle an Tremelle, oft ungeheuer ange- schwollen, gleichsam ein ganzes Schlachtfeld auf dem schwer heimgesuchten Strauche erschien. Alle Zweige und Blätter, selbst die nächste Umgebung und Erdunterlage, waren durch die gold- gelben Puceinien gelb gefärbt. “ Die Epigenesis dieser exanthematischen Bildung 522 aber war meist der sämmtliche Untergang jener damit behaftetes Strauehtheile; die Blätter wurden blass, gelblich und endlieh verdorrten sie mit ihren Zweigen. Die Veruiehtung wurde nur um so bös- artiger, als der Strauch an einem feuchten, schat- tigen Orte stand. Gewiss eis herrlicher Beweis für die Wahrheit der Unger’schen Theorie hin- sichtlich der Exanthem - Agentien. Suchen wir den Ursprung dieser ganzen Er- scheinung näher auf, so wenden wir uns zur Ba- sis, auf der die Exantheme erschienen. Ks ist die Rinde des Strauches. Durch übermässige Saftzu- strömung bilden sich die grünen Zellen derselben zu Exanthenformen um, nach demselben typoge- netischen Gesetze. das ich in meinem Anlisatze über Confera Orthotrichi gab. Wir baben zuerst eine einfache Exanthem- pustel texanthemangium). Sie springt, an ihren Seiten emporgehoben, elliptiseb. auf. Die Puccinien erscheinen mit langgestreckten Stielen, eine zähe, fleischige Masse bildeud. (Podisoma.) ' Dieselbe erweiebt späterhin, dureh den sich immer mehrenden Säftteandrang, und so sehen wir 8, eine sehr gelatinöse Masse, auf deren Oberfläche meist die guldgelben Exantheme, pulverförmig er- scheinend, zerstreut liegen. Unter dem Mikroskope diese Masse besehen, erscheint nun unter jenen Exantheinen der üppigste Formenwechsel: die Zelle schwillt zuerst zu einer Puceinie an, durch den vermehrten Säfteandrang 523 schwellen die Exantbembilllen selbst immer bedeu- tender an, platzen und entleeren so ihren röthlichen Inhalt in kleinen Kügelchen,, welche selbst wieder zu den wunderlichsten Gestalten anschwellen. Ich habe versucht, auf Taf. 2. die am häufigsten vor- “ gefundenen Formen zu zeichnen und überlasse es dem Botaniker, über eine solche luxuriöse Bildung im Stillen sein Erstaunen auszudrücken. — Hätte diese aber ein sogenannter Stockmycolog (die Be- deutung im freundlichsten Sinne des Wörtes) ge- sehen, ich bin gewiss, dass er diese Anschwellung und Dehnung für Sporidienkeime gehalten haben würde, wie sie mich wirklich anfangs selbst in die- ser Idee so sehr überraschten. Warum dieses Exanthem fleischig und galler- tig? Es ist diess zwar eine wichtige aber auch leichte Frage. Es beweist jene Erscheinung un- widerleglich, dass das Exanthem die umgebildete Zelle ist. In dieser ist, wie bei allen Coniferen, der Juhalt ein harziger, dieser scheint mit dem überflüssigen Nahrungssafte ein Hydrat zu bilden, welches wir als Schleim finden. Nach Verhältniss jenes Saftes kann diess sich bis zum Ausserordent- lichen ausdebnen. — Vielleicht gelingt es mir spä- ter, hievon eine chemische Analyse vorlegen zu können. — j Jedenfalls haben solche krankhafte Umbildun- gen, wie die Monstrosa der höhern Pflanzen, den ungebeuern Werth, dass wir durch sie auf die Zusammensetzung und Natur derjenigen Theile 524 schliessen können, welche selbst diese Umbildun. gen erlitten. 20. Butomus umbellatus. Was ich über diese lüngst bekannte, schüne Pilanze zu sagen habe, bezieht sich nur auf die Anzahl der Kapseln in einer Blüthe. Ich beobachtete im Frühjahre 1841 in Thürin- gen eine reichblühende Dolde mit sechs, sieben und acht Kapseln. Es mochten unter zehu Blüthen ungefähr nur 4 seyn, welche die normalen 6 be- sassen, die übrigen besassen 7 — 8. An den Blumen selbst war keine weitere Ver- schiedenheit zu bemerken, Nur waren die über- zähligen Kapseln im Verhältniss zu 6 schmäler, Das ist eine eonfuse Heragynia. H Correspondenz Ich beschäftige mich jetzt wieder viel mit Oro- banche und beabsichtige mit der Zeit eine Mono- graphie dieser Gattung herauszugeben. Auch die Gattung Hieracium beschäftiget mich sehr und ich ziehe die ceritischen Arten (meist aus Samen) in Töpfen. Die merkwürdigste neue Art darunter scheint mir diejenige zu seyn, welche ich (zuerst 1825 bei München) unter einer Unzahl von H. Pi. iosella und Auricula gefunden und H. Pilosello- Anricula genannt habe. Obgleich ich diesen Na- men schon 1836 (in der Einleitung zur ersten Cen- turie der Flora Gall. et Gerin. eisice. und in Mu- tel’s Flore frangaise) bekannt. gemacht habe, so bin ich doch jetzt der Meinung Koch's, dass diese 525 zusammengesetzten Namen allzu barbarisch klingen (dann ist man auch nicht sicher, ob die Pflanze ein H. Pilosello- Aurieula oder ein H. Auriculo- Piloselia ist) und ich finde mich veranlasst, meine Pflanze anders zu benennen. Am passendsten wäre H. aurieuloides, wenn dieser Name nicht schon von Lang an’ eine andere Art vergeben wäre. Denn die Pflanze hat viele Aehnlichkeit mit H. Auricula. Aber auch mit Pilosella könnte man sie vergleichen, wenn dieses nicht einblüthige Schafte hätte. Ausserdem hat sie Aehnlichkeit mit H. sto- loniflorum W. et K., hat aber immer nur sterile, an der Spitze wurzelnde Stolonen, So ausgezeich- net meine Pflanze auch ist, so hat sie doch kein Merkmal, was nicht. mehr oder weniger auch einer anderen Art zukäme, ich kann sie daher nach kei- nem Merkmale benennen, und nenne sie zu Ehren eines sehr verdienten Naturforschers, eines Freun- des, der der Wissenschaft und mir leider nur zu frühe durch den Tod entrissen worden (desDr, Julius Herrmann Schultes). Hieracium Schultesi. Vergangenen Sommer nabm ich davon einen Stock, den ich eine Stunde von hier unter einer zabliosen Menge von H. Piloselia und H. Auricula gefunden, mit und setzte ihn in einen Topf. Bier brachte er durch Seitentriebe und Stolonen sieben Stöcke hervor, welche schön geblüht haben. Einen davon habe ich aufgelegt und getrocknet und einen an Hrn. Hofvath Koch für den Erlanger Garten 326 gesendet. Die Pflanze gehört zur Abtheilung s. 1. Pilosele £. scapo supra medium diviso oligore. pbalo Frölich bei DeC. Prodr., der Schaft theilt sich aber schon weit unter der Mitte, trägt selten nur zwei, meist drei, auch vier einzeln stehende Blumen, in welche sich jeder Gabelast endet. Der Schaft trägt nur ein einziges Blätt und zwar an der ersten Theilung. Dieses ist lanzett-linienförmig und spitzig. Die Wurzel- und Stolonenblätter sind spathelförmig. Die Randblumen sind auf der Un- terseite mit rothen Streifen versehen, fast wie bei H. Pilosella: die Pflanze theilt sich überhaupt auf eine merkwürdige Weise in die Character dieser Art und des H. Auricula. Eine genauere Be. schreibung werde ich später bekaunt machen. Bitche. Dr. F. W. Schultz. - 11. Botanische Notizen. Seite 67. des laufenden Jahrganges dieser Zeit. sehrift zieht Hr. Prof. Tausch auf die Autorität von Seringe (nicht von DeCandolle, wie es dort heisst}, das Geum inclinatum Schleicher zu Geum pyrenaicum Ramond, welches letztere nach der Bestimmung des Hrn. Pof. Tausch einerlei mit Geum nutans Lamarck ist. Aber dieses @. inclinalum ist ganz genau dieselbe Pflanze, welche Hr. Prof. Tausch @. sudetieum nennt; ich besitze ein Exemplar des @. inclinatum von Schleicher selbst und ein solches des @. sudelicum von Hru. Prof. Tauseh in den Plantis Bohemine selectis. Hr. Seringe hatte in DeCandolle's Pro 527 dromus vol. 1. p. 552 das Geum inelinatum Schlei- cher bei @. pyrenaicum BRamond angeführt und zwar mit eibem !, welches Zeichen in den Sehrif- tenDeCandolle’s binter dem Naınen einer Pflanze, mit Ausschluss aller andern Beziehungen, bedeu- tet, dass der Autor ein Originalexemplar verglichen habe, ein Zeichen, was leider durch anderweitigen Gebrauch seine schöne Bedentung bereits verloren hat. Aus dem eben angeführten Grunde setzte ich nicht den mindesten Zweifel in die Identitit beider Pflanzen. Wem soll man am Ende Vertrauen schen- ken? wohl nar seinen eigenen Augen; allein man bekommt nicht Alles vor seine Augen, und wenn man ehrlich seyn will, so muss man bekennen, dass man auf einmal auch nicht Alles sieht. Jetzt, nachdem ich DeCandolle’s Beschrei- bung in der Flore fraiigaise nachgelesen habe, sehe ich allerdings, dass sich Seringe hinsichtlich des G. purenaicum und inelinalum geirrt hat, und dass ich in Gefolge dieses Irrthums einen Fehler beging. Das weum sudelicum muss jedoch den ältern Na- men Geum inclinatum Schleicher behalten. Ob die- ses einen Bastard, aus Geum monlanum und 6. ri- vale entsprossen, darstellt, lasse ich dahin ge- stellt seyn. i Das verwandte Geum intermedium habe ich schon öfters aus Samen gezogen, dadurch Exem- plare mit grössern und halb so grossen Blüthen erhalten, was in-den verwandten Gattungen Fra- garia und Potentilla eine sehr gewöhnliche Er- 528 scheinung ist, habe aber niemals aus diesen Samen ein Geum rivale oder ein Geum urbanum erhalten. Desswegen sehe ich Geum intermedium für eine Species und nicht für einen Bastard an. Um Er- langen sind die angeblichen Eltern des &. inter- medium sehr gemein, aber auf den vielen Excur- sionen, während neunzehn Jahren, habe ich in die- ser Gegend nicht eineSpur von Geum intermedium finden können. Ich will nicht behaupten, dass Geum pyrenai- cum Ramond zu G. nutans Lamarck, wohin es von Hrn. Prof. Tausch gezogen wird, nicht gehöre, weil ich beide Pflanzen nicht kenne, allein auf- fallend bleibt es doch, dass DeCandolle, wel eber das Herbariun Lamarck’s und den botani- schen Garten in Paris benutzte, die Ramon- dische Art in die Flore frangaise aufnahm, ohne des 6. nulans zu gedenken, von dem übrigens La- 'marck kein Vaterland angibt. " Von Geum pyrenaicum Willdenow ist überall hier nicht die Rede. Erlangen, . Koch. 2. In Bezug auf Gnaphalium pyramidalum in Flora 1839. p. 192, welches von mehreren Botani- kern als eine var. tomentu albo angesehen wird, ist zu bemerken, dass dieseForm ganz gewöhnlich bei Triest in fusshohen pyramidalen Exemplaren vorkomme, und dass G. yermanicum Scop. fi. carn. p- 153. genan diese weissfilzige Form darstelle. (Hiezu Steintafel I. — 11) Flora: Nro. 34. Regensburg, am 14. September 1842. I, Original - Aufsätze, Ueber die deutschen Erdbeeren; von Hofratk Dr. Koch in Erlangen. In dem Jahrgange 1841 dieser Zeitschrift habe ich die Beobachtung des Hrn. Heimbürger an- geführt, dass Fragaria elatior sich von F\ vesca durch Einsenkung der Nüsse in tiefere Grübchen des Fruchtbodens unterscheide. Im Verlaufe des gegenwärtigen Sommers habe ich selbst über ‘beide Pflanzen Beobachtungen angestellt, allein das eben Bemerkte nicht bestätigt gefanden; ich fand bei der einen Art die Grübehen des Fruchtbodens so tief, wie bei der andern, wenigstens keinen auf- fallenden Unterschied hinsichtlich dieser Einsenkung, Allein ich fand bei meinen Untersuchungen andere sehr deutliche Kennzeichen zwischen bei- den Arten. An F‘ elatior sind alle Blüthenstiele ohne Ausnahme mit horizontal abstehenden Haaren besetzt, auch die äussersten, von den mittlern ent- ferntesten; ich fand diess an den vielen lebenden, welche ich verglich, und jetzt wieder an .43'ge- trockneten Exemplaren, die ich in verschiedenen Flora 1842. 34. Li 530 Gegenden um Erlangen eingesammelt und dessfalle jetzt noch einmal verglichen habe. Dann fand ich sehr konstant an denjenigen Exemplaren, deren Fruchtknoten mit dem Blüthenboden verkümmern, bei dem männlich -polygamischen Geschlechte, zur Blüthezeit die Staubgefässe noch einmal so lang als das Köpfchen der Fruchtknoten, und auch bei den fruchttragenden Exemplaren, dem weiblich -polyga: mischen Geschlechte, sind. die Staubgefässe etwas BD länger als an vesca. Durch Hrn. Bach aufmerksam gemacht, habe ich nun auch viele Exemplare der F. vesca hin. sichtlich der Richtung der Haare an den Blüthen- stielen untersucht, und dabei dessen Beobachtung bestätigt gefunden. Es kommt oft vor, dass der erste Blüthenstiel, der aus der untersten Gabel der Verzweigung entspringende, mit weit abstehenden Haaren besetzt ist, was sich auch zuweilen an dem zweiten vorfindet. DerStengel der Fragaria vesca "nämlich ist unter seiner Vertheilung in Blüthen- stiele mit wagerecht abstehenden Haaren besetzt und diese setzen sich oft auf den Blüthenstiel, die erste Verzweigung, fort und zuweilen auch auf den zweiten, aber an den übrigen finden sich 'die Haare jedesmal aufrecht oder angedrückt. Wenn bei einem ein- oder zweiblüthigen Exemplare der Blüthenstiel oder die beiden Blüthenstiele mit wage- recht abstehenden Haaren besetzt sind, so haben wir dieselbe Erscheinung vor uns, aber auch ein ärmliches, unvollständiges Exemplar, weichem die 531 mit angedrückten Haaren besetzten Seitenstiele feh- - len, auf welches man bei Entwerfung von Diagno- sen nicht achten darf, denn sonst wäre es unmög- lich, Diagnosen zu entwerfen. ‚Die Frucht .der Fr. vesca fällt leicht ab, oder lässt sich leicht abneh; men, an F. elatior aber hängt sie fester an, und wenn man sie abnimmt, so bleibt gewöhnlich ein wenig Fleisch von dem Blüthenboden in der Mitte des Kelches sitzen. Die Grösse der Blüthe ist übrigens an F. elatior sehr verschieden, es giht Exemplare, deren Blüthe nicht grösser als an F. vesca ist, und andere von doppelter Grösse. Die Diagnosen beider Arten habe ich nun' anf folgende Weise entworfen. - ' Fragaria vesca.: F. calyce fruetus. paten- PiRR reflexovs , 'staminibus. capitulum ovariorum vix aegnantibus, 'pilis petiolorum ‚eauliumque paten- tissimis, peduneuloram lateralium omniumve ereclis vel: adpressis. : 2. Fragaria elatior. F. calyce fructus patente reflexove, staminibus plantae fertilis capitulum aequantibus, plantae sterilis capitulo duplo longiori- bus, pilis petiolorum caulium pedunculorumque om- vium patentissimis. - Beide Arten haben rein weisse Biumenblätter, an F. collina aber hat das Weisse der Blumenblät- ter-eine schwache Beimischung von einem. Gelh- lichen, "woran man diese Art von Weitem. erkennt. -Zu'den drei benannten Arten kommt nun, nach eine vierte hinzu, die ich jedoch noch nicht lebend Li? x 532 gesehen habe, eine schöne Entdeckung des Herru Kraft, Gärtner in Mühlheim im Breisgau, Ich erhielt von dieser Pflanze durch die Getälligkeit des Hrn. Decan Lang daselbst vier getrocknete Exemplare. Hr. Decan Lang bat sie zu Ehren des Hrn. Prof. Hagenbach, auf dessen Floren. gebiet sie wächst, mit dem Namen Fragaria Ha- genbachiana belegt. AuchHr. Alexander Braun hält dieselbe für eine eigene Art, eitte Ansicht, der ich ebenfalls beistimme; sie wächst auf steinigen Hügeln bei Zunzingen in der Gegend von Mühl heim in Menge und mit keiner andern Art von Erdbeeren untermischt; sie fällt sogleich durch das langgestielte ungepaarte Blättchen auf, ein Merk. mal, welches auch bei kleinen Esemplaren und m- ter allen Grössen gleichbleibt, wie Hr. Decan Lang bemerkt. Auch die Seitenblättchen sind langge- stielt, doch nicht so lang als das mittlere, dessen Stielehen die Länge von 3 — 5 Linien hat. Der Kelch ist wie bei F. collina über die Frucht zu sammengesehlagen, aber die Pflanze hat einen an- dern Habitus und die Behaarung ist nicht so sei- denartig, wie an jener, auch sind die Stanbfäden kürzer und nur so lange als das Köpfchen der Griffel. Ich habe sie definirt: Fragaria Hagenbachiana. F. calyce fructui in- eumbente, staminibus capitulum ovarioram aequan- tibus, pilis petioloram cauliumque patentissimis, pe- dunenlorum lateralium omniumve erectis vel adpres- 533 sis, foliolis- longe petiolalatis, petiolulo intermedio quadrantem fulioli subaequante. Die Frayaria collina ist daneben zu definiren: Frayaria collina. F. ealyce fructui ineumbente, staminibus plantae sterilis capitulo ovariorum duplo longivribus,, pilis petiolorum cauliumque patentissi- mis, peduneulorum Interalium omniumve erectis vel udpressis, foliolis breviter petiolulatis. Da die Franzosen mehr Arten von Erdbeeren unterscheiden als wir Deutsche, so habe ich wegen dieser neuen F! Hagenbachiana die Schriften von . Loiseleur, DeCandolle, die Abhandlung von Seringe in DeC. Prodromus, und Duby’s bo- tanicon gallicum verglichen. Alle diese Schrift- steller haben aber genau genommen bloss Duchesne ausgeschrieben, Aus diesem Grunde habe ich vor- erst die Abhandlung desselben in der Encyelopedie von Lamarck über die Gattung Fragaria von Neuem durchstudirt. Das frühere Werk von Du- chesne kann ich nieht vergleichen, der Aufsatz in der Eneyclopedie enthält aber, wie Lamarck sagt, genau die Uebersicht und die Ergebnisse der Beobachtungen dieses Schriftstellers über die be- fragliche Gattung, . Muchwasslich ist die neue Frayaria Hagen- bachiana. unter denDuchesnischen begriffen, wie ich weiter unten andeuten werde; allein Thuil- lier hat doch noch eine Art aufgestellt, die ich weder bei Duchesne finde, noch irgendwo in - Deutsthland gesehen habe, nämlich F. yrandiflora, 534 welche Loiseleur #. calycina nennt; sie charac- terisirt sich dadurch, dass die Blüthenstiele länger sind als dieStengel, „pedunculis scapo longioribus.” Die cnlyces corolla longiores kommen auclı bei wa- chernden Exemplaren anderer Arten, besonders aber bei Formen mit kleinen Blumenblättern vor. Der Name F. grandiflora zeigt jedoch, dass die Blume nicht klein seyn darf. " Loiseleur hat folgende Arten aufgestellt: 1.'F. vesca, zu welcher er F. collina bringt, die er aber nicht kennt, sondern nach Mappus und DeCandolle aufnimmt. 2. Die oben benannte F.calyina. 3. F. abortiva, wie die F.elatior Ehe, genannt wird. Duby führt nichts weiter an, als was Se- "ringe in DeC. Prodromus niedergeschrieben hat Seringe stellt daselbst folgende Arten auf: 1. F. resca mit neun Varietäten, die auch wohl nichts anderes sind. 2. F. calycina Lois, die obenbe- nannte mir unbekannte, pedunculis scapo longiori- bus. 8. F, eollina Ehrh. mit dem Beisatze: an po- tius varietas F. vesc@?, einBeweis, dass Seringe nicht wusste, was Ehrhart unter seiner F. col- tina versteht. 4. F. Majaufea; ein barbarischer Name, der allerdings französisch ausgesprochen, weniger auffällt; aber ein französisches Substantiv, sogar aus der gemeinen Volkssprache genommen, zu einem lateinischen Adjectiv zu machen, das geht doch über alle Gränzen und Licenzen des Sprach- gebranches. Das folgende Wort Breslingea ist übri.. 535 gens nicht besser, es ist ein lateinisches Adjectiv aus dem deutschen Substantiv Brösling gemacht, Diese F. Majaufea, ein Name, der in einem latei- nischen Buche doch hoffentlich niemals einen. An- sprucheuuf Priorität machen wird, scheint mir mit F. Hayenbachiana einerlei Pflanze zu seyn. 5. F. Breslingea, nach Duchesne unstreitig F. collina Ehrh. 6. F. elatior, die unsrige und wohl auch die F. mayna Thuill., welche Seringe mit einem. Fragezeichen anführt. Die Frageria platanoides Seringe, eine Pflanze foliis pelmatis, ist ein zwei- felhaftes Gewächs, und F\ rirginiana und die fol genden schliesse ich als aussereuropäische Arten hier aus. “ ; Ich gebe nun noch eine Uebersieht der Arten von Duchesne, mit Ausschluss der aussereuropäh schen Er hat keine fesibegränzten Species, SOD- dern führt mit fortlaufenden Nummern Arten und Varietäten auf, ist aber dabei sehr klar. Er tbeilt die Erdbeeren im Allgemeinen in Fraises und in Capnerons. Die Fraises haben viele kleine Ovarien und kurze Staubgefässe, Darunter begreift er 8 Arten und Varietäten, nach meiner Ansicht bloss die F, vesca mit ihren Varietäten und zwar: 1. Fraisier des Alpes, Fragaria semperflorens. *. Frai- sier des bois, die gemeine Walderdbeere. 3. Frai- sier d’Angleterre, Fragaria minor, ein kleine Varie- tät, welche unter Fenster getrieben wird. 4. Frai- sier. fressant, Frayaria hortensis, der Beschreibung nach die durch Kultur vergrösserte Walderdbeere, 4 536 welche in den um Paris gelegenen Orten in gros- ser Masse nicht bloss in Gärten, sondern im freien Felde gebaut wird. 5. Fraisier-buisson , Fragaria effiagellis, die Varietät ohne Ausläufer. 6. Fraisier de Versailles, Fragaria monophylia, die bekannte Varietät mit feblenden Seitenblättchen der Blätter. Aus dem Samen derselben habe ich auch die ge- meine Erdbeere gezogen. 7. Fraisier double, mit gefüllten und Fraisier botryformis mit proliferiren- ‚den Blüthen, Monstrositäten wie 8. Fraisier de Plimouth, Fragaria muricala, an welcher die Ova- rien in Dornen verwandelt sind. Letztere war schon zu Duchesne’s Zeiten ausgegangen, Die weite Abiheilung der Erdbeeren heisst Duchesne Caperons; sie begreift die Arten und Varietäten mit längeren Staubgefässen und grössern und entferntgestellten Ovarien, ovairs gros et rares. Nach meiner Ansicht sind die Ovarien oder viel- mehr die Nüsschen der folgenden Arten nicht grös- ser, sie scheinen es aber zu seyn, weil auf dem Fruchtboden die meisten fehischlagen und desswe- gen klein bleiben, wodurch die wenigern, welche zur Ausbildung gelangen, grösser zu seyn scheinen. Duchesne führt 17 Caperons auf, welche er in drei Rotten (bandes) abtheilt, in Majaufes, Bres- Tinges und Qusimios. Von den Majaufes sagt Duchesne im We- sentlichen: „sie scheinen den Uebergang von den eigentlichen Erdbeeren zu den Breslingen (der Fra- garia collina) zu machen. Die Farbe der Blätter, 537 die Substanz derselben, die Kleinheit der Früchte, das zarte und schmelzende Fleisch und die hoch- rothe Farbe derselben nähern sie den Fraisiers, aber sie schliessen sich (tiennent) an die Breslin- gen an durch ihre langen Ausläufer, durch ihre längern Kelchzipfel und die Eigenschaft, diese auf die Frucht zu legen.” Wegen der kürzern Staub- gefässe und wegen der über die Frucht zusammen- geschlagenen Kelche glaube ich in den Majaufes die Frayaria Hagenbachiana zu erkennen. Du- chesne führt zwei Abarten auf, die Majaufe de Provence, Fragaria bifera, Fragaria bis fructum ferens Casp. Bauh. u. s. w. Sie findet sich am Fusse der Alpen bei der Stadt Bargemon, woher ' sie durch den Prior der Augustiner dieser Stadt im Jahre 1766 nach Trianen geschickt warde, 'mit der Bemerkung, dass sie in der Wildniss im Früh- jahr und Herbst, im Garten aber fast das ganze Jahr hindurch Früchte trage. Die Frucht färbt sich an der Sonne hochroth, aber die von den Kelchzipfeln bedeckten Stellen bleiben bleich und bilden an der Basis der Frucht einen blässern Stern. Duchesne sagt, es schiene, dass diese Erdbeere in der ganzen Provence wachse, desswegen habe er den Volksnamen beibehalten (nous lui avons conservd son nom dans le patois Proveneal). Die zweite Varietät ist die Majaufe de Champagne. Diese findet sich auf Hügeln und im Gehölz um la Ferte:sous Jouarre in der Champagne, sie ist 'klei- 338 ner als die vorige und diese scheint einerlei mit Fragaria Hagenbachiana zu seyn. Die zweite Rotte bilden. die Breslingen, welche über England, Fraukreich, die Schweiz, Deutsch- land und Schweden verbreitet sind, und wovon er eine meist sterile, ferner eine deutsche, eine iranzösische, Breslinge de Long-champ, eine eng- lische und eine schwedische Varietät unterscheidet, Von den Breslingen sagt Duchesne: die Blumen- blätter hätten ein weniger reines Weiss, seyen we- niger regelmässig rund, die Kelchzipfel seyen sehr verlängert, schlössen sich an dieFrucht an, welche fest am Kelche hinge. Diess bezeichnet genau die - F. collina, auch hat Duchesne bei Ger schwedi: . schen Varietät die Fragaria vesca ß, pratensis Linn. sp. pl. angeführt, welche nach Wahlenberg und Fries die F. collina ist. Von der deutschen Va- vrietät sagt er: sie sey ven Hrn. von Haller, wel- cher sie schon in seiner Flora von Jena aufgeführt habe, vach 'Trianen mit dem Namen von Thal, und Camerar,, nämlich alsBrösling, geschickt worden. Die dritte Botte bilden die Caproniers, die Fragaria elalior Khrh. „Diese sind von grösserer Statur als alle vorbergehenden und so gross als die grössten Quoimios (aussereuropäische Arten), der Kelch ist kurz und auf seinen Stiel zurück- gebogen, wie bei den Fraisiers proprement dits. Die Blumenblätter sind reinweiss, sehr regelmässig rund, und die Hälfte der Iudividuen ist zwitterig- weiblich, die andere Hälfte zwitterig-männlich, ein v 339 Umstand, der sich bei der Aussaat mit einer Re- gelmässigkeit zum Erstaunen wiederholt.” Duches- ne weiss nicht mit Gewissheit, wo diese Pflanze wild wächst, findet aber die Angabe Miller's, dass sie in Amerika wachse, sehr unwahrscheinlich. In Deutschland wächst sie sicher wild und ist nicht aus Gärten verschleppt; sie wächst in grosser An- zahl auf den wilden Gebirgen in der Gegend von Muckendorf unter Gesträuch in Gesellschaft von Buphihalmum salicifolium, Thesium montanum, Viola mirabilis, T’hlaspi montanum und andern Gebirgs- pflanzen, an Orten, wo an ein Einwandern nicht gedacht werden kann. Ich besitze ausser den in der Gegend von Erlangen gesammelten in meinem Herbarium noch Exemplare von Hofr. Günther in Schlesien gesammelt, solche von Hrn. Schultz aus den Wäldern binterMünchen, von Hrn. Ange- lis aus den Wäldern bei Admont und von mir selbst in den Wäldern beiZweibrücken gesammelt. Die vonHrn, Heimbürger als Imperial-Erd- beere aus der Anstalt desHrn. Nathusius erhal- tene und als Fragaria Breslingea aufgestellte Pflanze kann wegen dem wagerecht abstebenden Kelche : die Breslinge des Hrn. Duchesne nicht seyn. Diese Imperial-Erdbeere ist mir gänzlich unbekannt. U. Reisebericht. Durch mehrfache Auflorderungen sieht sich der Unterzeichnete veranlasst, einige Worte über seine naturbistorischen Reisen in West- und Süd-West- Australien und insbesondere über den Bestand der 540 von dort nach Hamburg gebrachten naturhistori- schen Sammlungen zur öffentlichen Kunde zu brin- gen. Für eine spätere Zeit muss er es sich vor- behalten, über ein noch so wenig bekanntes und anomales Land in einer eignen Beschreibung des- selben ausführlich zu berichten. West - Australien war zu der Zeit, als der Unterzeichnete Hamburg verliess (1837) noch sehr wenig bekannt, und von den naturhistorischen Schätzen dieses Landes war nur das Wenige nach dem Oontinente von Europa gekommen, was ein günstiger Zufall dahin gelangen liess. Diese Um- ‚stände waren insbesondere die Veranlassung einer Reise eben nach der Westküste jenes grossen Landes. Aın 4, December 1838 langte ich zu Free- mantle an, und da eine umfassende Untersuchung jenes Theiles von Australien in naturhistorischer Rücksicht in meinem Plane lag, so überzeugte ich ınich sehr bald, dass ich mehrere Jahre dazu würde verwenden müssen. Desshalb konnte ich auch erst im Januar 1842 meine Rückreise antreten. Iu der Zwischenzeit bereiste ich dieses Land vom 30sten bis 35° 10° südl. Breite (310 engl. Mei- len) und vom 114° 55° bis 119° 35° östl, Länge von Greenwich (280 engl, Meilen) in allen Rich- tungen. Mer geologische Character West- Australiens ist von den übrigen schon bekannten 'Theilen die- ser grossen Insel wesentlich verschieden. Will 541 man annehmen, dass die eigenthümliche Verthei- lung und Formverschiedenbeit der Pflanzen mit diesen geologischen Verhältnissen in einiger Be. ziehung stehen: so würde es sich schon daraus er- klären, dass meine Sammlungen ungemein reich an eigenthümlichen und neuen Formen sind, Die grösste Mannigfaltigkeit von Pflanzen be- obachtete ich auf ganz sterilem, eisenhaltigen Lehm- boden. des Hochlandes, während die Vegetation auf Alluvialboden sehr einförmig erschien. Das soge- nannte Flachland aber, welches sich vom Meere bis zur Darlings-Bergkette erstreckt, von tertiärer Bildang und aus einem weissen, madreporenhalti- gen Sande bestehend, bietet wiederum nicht ge- “ringe Abwechselung in seinen Gewächsformen. Mit wenigen Ausnahmen ist dieses Land zu agrikultarischen Zwecken nicht wohl zu benutzen; gleichwohl ist die Zahl der Pflanzenarten beträcht- licher, als in irgend einem andern mir bekannten Lande. Characteristisch ist es hier, was ich in Süd-Afriea ebenfalls beobachtete, dass manche Pflan- zenarten nur auf einen einzigen Standort angewie- sen sind, und so gleichsam inselförmig vorkommen, So wie also durch fortschreitende Kultur und an- dere Umstände diese Pflanzenarten ausgerottet wer- den, ist es wahrscheinlich, dass sie auch gänzlich verloren gehen werden. Beiläufig bemerke ich, dass ich mich mit Pflan- zen dieser Art besonders reichlich versehen habe; überhaupt aber, bei dem grossen sich mir darbie- tenden Deberflusse hauptsächlich diejenigen For- men sammelte, welche mir auf dem Continente von Europa entweder noch gar nicht, oder nur unvoll- kommen bekannt zu seyn schienen. Das ganzeInnere des Landes hat ein gedrängt wellenförmiges Ansehen, scheint vulkanischen Ur- sprungs zu seyn, und macht beim ersten Anblick Wrchaus den Eindruck, als bätte die Natur bier 542 ihr Werk unvollendet gelassen. Im Flachlande be. stehen die Wälder aus Bäumen von Casuarinen, Banksia Menziesii und B. Caleyi, auf dem Hoch- lande aus verschiedenen Arten Eucalypten von be. trächtlicher Höhe (140 Fuss). Da diese Wälder sehr licht sind (häufig werden sie auch in bedeu- tenden Strecken von den Eingebornen niederge- brannt), so ist das Land auch sehr-arm an Farrn- - kräutern und Moosen. Von Schwämmen aber sam- melte ich in einem Winter 60 Arten, welche von mir auch sogleich abgebildet und nach dem Leben beschrieben warden. Parasitische Orchideen kom- men in diesem Theile von Australien nicht vor. Mangel an frischem Wasser steht der Urbar- machung des Bodens am meisten entgegen, und macht das Reisen in den Sommermonaten unge- mein beschwerlich, ja es wird dadurch nicht sel- ten unmöglich gemacht, eine Reise fortzusetzen, Es begegnete mir öfters, dass ich in zwei, drei, ja vier Tagen kein geniessbares Wasser antraf, und dadurch in eine Lage versetzt wurde, deren Misslichkeit von selbst einleuchtet. Das Wasser jenes mit beträchtlichen Salzthei- len geschwängerten Landes ist im Allgemeinen von widriger Beschaffenheit und meistens nicht zu ge- niessen. Das der grossen Pfützen im Innern des Landes — denn anders kann ich die s. g. Flüsse nieht wohl bezeichnen — gab im Februar (Som- mermonat) wo die Ausdünstung am stärksten statt- findet, 252 Salz. Desshalb schon sind nur 'die Früblingsmonate (September und Oktober), wo sich zugleich die Vegetation in ihrer ganzen Pracht zeigt, dazu geeignet, Reisen auf grüssere Distanzen zu unternehmen. Was nun die von mir mitgebrachten Samm- lungen betrift, so habe ich: ln 168 Arten von Mineralien, Gebirgsarten und Petrefukten. = 343 Mein Herbarium besteht aus 3 — 4000 Ar- ten in ungefähr 200,000 Exemplaren; dazu eine Sammlnng interessanter Holzarten. Bei jeder Art habe ich den Standort, die Höhe über der Meeres- fläche, die Blüthezeit und was sonst von Interesse seyn dürfte, genau verzeichnet. Von 570. Arten hatte ich Gelegenheit, reife Samen abzunehmen, welche ich so vollkommen frisch hierher gebracht babe, dass schon jetzt viele im hiesigen botani- schen Garten aufgelaufen sind, Von Insekten aus allen Ordnungen habe ich ungefähr 2000 Arten in einer sehr grossen Zahl der Exemplare mitgebracht. Die Zahl der Land-, Süsswasser- und Meer- Konchylien beläuft ‚sich auf 200 Arten. Bei 181 Arten von Vögeln, theilweise mit Eiern und Nestern, welche alle vorzüglich schön erhalten sind, und welche bereits grösstentheils von mir bestimmt wurden, ist auf alles Bedacht ge- nommen, was rücksichtlich der zweekmässigen Auf- stellung notirt zu werden verdiente Auch über dieLebensart derselben, so wie aller andern Thiere, habe ich aufgezeichnet, was ich selbst zu beobach- ten Gelegenheit hatte, oder von den Eingebornen mit Sicherbeit in Erfahrung bringen konnte, Die meisten in diesem Lande vorkommenden Säugethiere gehören zu der Abtheilung der Macro- podideen. Die von mir mitgebrachten bestehen aus 21 Genera und 37 Speeies, von denen 2 — 3 Genera neu sind, und sind mit Embryonen in Wein- geist begleitet. Von 12 Arten der Halmaturen sind 4 — 5 Species selbst nach Gonld’s neuester Be- arbeitung dieser Gruppe unbeschrieben. Aus der Klasse der Fische habe ich. 60 Ar- ten abgebildet und beschrieben, doeh nicht von al- len Arten Exemplare mitbringen können, weil der von mir mitgenommene Spiritns zur Aufbewahrung 544 nieht hinreichte, und derjenige zu schlecht war, . welchen ieh dort hätte bekommen können. Reptilien 60 — 80 Arten. Zoophyten 20 Arten. Crustaceen 16 Genera. Arachnoideen etwa 40 Arten. Dass ich auch das weniger in die Augen Fal- lende nicht vernachlässigt habe, beweist eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Eingeweidewürmern, aus höheren Thierklassen zusammengebracht. Da ich auf grösstmöglichste Vollständigkeit und Schönheit der Exemplare besonders Rücksicht nahm, und um Alles vollkommen gut zu erhalten, meine Sammlungen sämmtlich in mit Blech gefütterte Ki- sten verpackte und in Australien zulöthen liess: so ist auch Alles so vorzüglich gut erhalten hier angekommen, dass wohl selten Exemplare dieser Schönheit von einer so weiten Reise nach Europa sind gebracht worden, und auch alle diejenigen, welche bis jetzt diese Sammlungen in Augenschein nahmen, eben so sehr ihre Freude über die Schön- heit der Exemplare als die Eigenthümliehkeit der Formen an den Tag legten. . Es ist meine Absicht, bald möglichst eine zweite noch grössere Reise in Australien und vom Golf von Carpentaria nach der Kolonie am Schwanen- flusse über Land. zu unternehmen; desshalb werde ich die hierher gebrachten Naturalien, sobald sie im Allgemeinen in Ordnung gebracht sind, Herrn Professor Dr. Lehmann übergeben, und ihm and andern berühmten Naturbistorikern die Beschrei- bung und. Publieation derselben überlassen. . An ihn bitte ich also alle diejenigen sich zu wenden, welche an dieser literarischen Arbeit Theil zu neh- men wünschen. - Hamburg. | L. Preiss. (Hiezu Literaturber, Nr. 5.3 Flora Nr. 35. Regensburg, am 21. September 1842. 1. Original- Aufsätze, Ueber einige deutsche Carex-Arten; vonO.F. Lang aus Verden, dermalen in Erlangen, Der specifische Unterschied von Carex acuta L. und ©. Goodenowii Gay Flora 1840. p. 214. (C. eespitosa Autorum non Linn.) ist wohl durch die Blätter, weiche bei ersterer immer den Halm an Länge übertreffen, bei letzterer immer kürzer sind als der Halm, so wie dadurch, dass (. acula 1. in der Regel mehrere männliche Aehren, C. Gvo- denowii Gay nur in sehr seltenen Fällen mehr als eine männliche Aechre hat, hinreichend bewiesen. Ich habe beide indessen von Neuem untersucht und will meine Beobachtungen darüber mittheilen, Die Wurzel ist bei beiden Arten sprossend, "doch bei (€. Goodenowi Gay auch zugleich rasen- bildend. Der Halm der C. acuta L: erreicht eine ansehnliche Höhe und ist meistens schlanker und nickend, bei ©. Goodenowii habe ich den Halm im- mer sieif aufrecht und nie von der Höhe der €. acuta L. gefunden. Die männlichen Aehren stehen bei ©. acufa meist gehäuft, die weiblichen in der Flora. 1849. 35. Mm 546 Regel mehr entfernt, und die unterste Aehre ist gestielt, oft sehr lang gestielt. Ü. Goodenowii fand ich auch mit mehreren männlichen Aehren, allein diese Form ist selten; kommt sie vor, so stehen die Aehren noch näher zusammengerückt als bei C. acuta. Die weiblichen Aehren sind immer ge- nähert, nur ein Individuum habe ich gefunden, wo die unterste Aehre sehr lang gestielt und weit von den übrigen beiden entfernt war. Die weiblichen Achren selbst sind bei C. acuta (sowie die Pflauze überhaupt in allen Theilen grösser ist) länger und die Früchte stehen entfernter als bei C. Goodenowii, Die weiblichen Aehbren von Ü. Goodenowii sind eylindrisch stumpf, aufrecht und nie hängend. Die Früchte stehen sehr gedrängt, die Spelzen variiren vom Eiförmig-stumpfen bis zum Lanzettlich - zuge- spitzten, ebenso wie bei Ü. acuta. Was nun die Früchte selbst betrifft, so glaube ich darin auch einen Unterschied beider Arten ge- funden zu haben, doch behalte ich mir vor, diese Untersuchung noch weiter zu verfolgen. Die Früchte der €. acuia sind eiförmig und etwas gegen den Schnabel zugespitzt, die der C. Goodenowii aber stumpf. Die Früchte der ©. Goodenowii sind auf der inneren Seite flach, oft sogar etwas ausgehöhlt; auf dem Rücken sind sie convex und vielnervig, mit gegen den Schnabel zu verschwindenden Ner- ven. Die Früchte der €. acuis aber sind etwas aufgeblasen, auf der innern Seite etwas erhaben, auf dem Rücken nervig, zuweilen undentlich nervig. 547 mit auslaufenden Nerven. Es versteht sich, dass diese Beobachtung nur an ganz reifen Früchten und vor dem Pressen wahrzunehmen ist, Nerven- lose Früchte von Ü. acuta habe ich nicht gesehen, alle Exemplare, die ich untersuchte, zeigten Ner- ven, wenn gleich zuweilen etwas undentlich. Aus- serdem sind die Früchte der €. acufa deeidui, die der €. Goodenowii aber persistenstes. Der Schua- bel der Früchte von Ü, acufa ist dem der (. Goo- denowi gleich, aber grösser, wie überhaupt die ganze Frucht grösser ist. C. caspitosaL. (C. strieta Good.) unterscheidet sich von beiden angegebenen Arten durch das Blatt- scheidennetz und die meergrüne Farbe von der €. acula namentlich auf den erstenBlick, Allein in vie- len botanischen Werken findet man, dass (. cespitosa L. (C. sirieta Good.) Aehnlichkeit mitl. Goodenowii Gay haben soll, dieses kann ich nicht begreifen und muss fast glauben, dass da eine ganz andere Art, welche ich unten anführen werde, vorlag. Ü. ces- pitosa L. hat meiner Ansicht:nach die meiste Aehn- lichkeit mit ©. paludosa Good., von welcher sie sich aber durch den Schnabel der Früchte, der stiel- rand und ungetheilt ist, durch die Narben und durch die Wurzel unterscheidet. Ich habe sie nie im Freien beobachten können und aus allen Exem- plaren, die ich sah (Salzburg, Rheinpfalz, Schweiz, ein Exemplar aus Hannover; Göttinger- Exemplare waren ©. paludosa Good,), muss ich schliessen, dass_ Mm 2 548 _ die Wurzel keine Ausläufer treibt, aber sehr dichte Rasen bildet. Um die €. c@spitosa L. (C. strieta Good.) mit der C. Goodenowü und C. acula vergleichen zu können, hatte ich mir von meinem Freunde, Herrn Georg Prenss, Exemplare derselben aus Han- nover schicken lassen. Aber wie gross war mein Erstaunen, als ich diese mit denen, welche ich -un- terdessen durch die Güte des Hrn. Hofraths Koch erhalten hatte, verglich. Die hannöver’schen Exem- plare sahen einer sebr schlanken C. Goodenowü ähnlich, waren aber sogleich durch das Blatischei- dennetz zu unterscheiden. Hr. Hofrath Koch ver- muthete die Identität mit der €. pacifica Drejer and ich fand sie völlig bestätigt; auch stimmten sie bei späterer Vergleichung mit Exemplaren, welche Hr. Hofrath Koch aus Hamburg als Ü. pacifica Drejer erhalten hatte, ganz mit diesen überein. Ich will hier Drejer’s Beschreibung dersel- ben in der Flora excursoria Hafniensis anführen, schlage aber statt des Namens (. pacifica den pas- senderen Namen ©. Drejeri zur Ehre des leider zu früh verstorbenen Entdeckers vor. Carex Drejeri mihi (C. pacifica Drej. flor. Hafa.). Spica mascula lineari elongata, femineis subsessili- bus appropinguatis, fructibus laevibus compressis deciduis, bracteis basi aurieulis 2 amplectentibus (subamplectentibus), foliorum vaginis reticulato-fissis. In paladosis Germanie borealis prope Ham- moniam, Hannoveram. » 549 Die Pflanze hat die grösste Aehnlichkeit mit . C.Goodenowiüi Gay, von welcher sie sich aber durch die Bracteen und dasBlattscheidennetz hinreichend unterscheidet. Von der €. cespitosa L. (Ü. stricta Good.) unterscheidet sie sich durch die mehr gelb- liehgrüne Farbe und dadurch, dass das Blatt- scheidennetz klein (quasi incipiens Drejer) und nur an den unteren Scheiden vorhanden ist. Die Wurzel ist rasenbildend und sprossend. HI. Correspondenz. Durch eine im Herbst v. J. von mir unternommenr Berufsreise nach den westindischen InselnSt. T’ mas, St. Croix und St. Jean, St. Kitts und Antigua wurde die versprochene Fortsetzung des erypto- gamischen Theils der Flora germanica exsiccata, herausgegeben von den Hrn. Hofrath Reichen- bach und Hrn. Fr. Hofmeister in Leipzig ver- zögert, Da die Materialien dazu bereits vorliegen, so soll das Versäumte bald nachgeholt werden. Gern benütze ich einstweilen die Musse, die mir die Seereise bis England gewährt, einen flüchtigen botanischen Bericht von den genannten Inseln zu geben. Da mein Beruf ala Missionär meine Zeit fast ausschliesslich in Anspruch nabm, so blieb für die Botanik wenig Zeit übrig, es wurde indens doch manche Pflanze eingelegt, wobei mir meine Frau eine treue Gehülfin war, und es wird mir ein Vergntigen seyn, botanischen Freanden davon mitzntheilen, so weit eben der Vorrath reicht. Wenn es schon für uns, nach einer sehr stürmischen Bee- 550 reise, ein entzückender Anblick seyn ınusste, als wir so nah an den Inseln St. Kitts, Newis und andern hinfuhren, so dass wir die Palmen sehen konnten, so musste es ein doppelter Genuss seyn, als wir am 18. December im Hafen von Si. Tho- mas die Anker fallen liessen. Die schönen hohen Berge prangten im herrlichsten Grün, die schöne freundliche Stadt lag vor uns auf ihren drei Hü- geln, und an’s Land getreten, war mir jede Blume, jedes Gras neu. So manche standen am Wege als Unkraut, die eine Zierde unserer Gewächshäuser sind, Die schöne Cocos- Palme bildete Allden und das Zuckerrohr vertrat hier die Stelle unserer Kornfelder. Es war Alles so anders als bei uns, und doch auch wieder so ähnlich und ich brauchte lange Zeit, bis ich mich in dem neuen Gebiete orientiren konnte, Die Menge von Blumen und Pflanzen, die ei- nem sogleich entgegen kommen, geben einen unbe. schreiblichen Genuss, es ist als ob die Natur ihr Füllhorn auf einmal ausgeschüttet hätte. So machte es uns z. B. ein besonderes Vergnügen, als wir bei dem ersten kleinen Spatziergang einen dürren Hügel von der schön blühenden Mimosa sensitiva überzogen fanden, die bei jedem Tritt, den wir thaten,. schön und schnell ihre Blätter zusammen- legte. Einen ganz eigenen Eindruck machen die vielen Cactus und Aloös, die überall ausgestreut sind, Sie sind ganz eigentlich in die andern Pflan- 551 zen und Sträucher hinelngeworfen und ich habe nirgends einen vermittelnden Uebergang gefunden, Ein breitblätiriger Caelus mit rothen und gelben Blüthen, dessen Blätter lange Stacheln haben, die sogar durch Stiefel gehen, und die dort Briü- kelbeere genannt wird, wird zu Einfassungen ge- rade wie bei uns die Dornen gebraucht. Von den eckigen Cactus-Arten gibt es solche, die ihre Arme hoch heraufstrecken, so dass sie banmartig werden. Unten wird ihr Stamm gleichsam mit einer Rinde überzogen, die mit Flechten bewachsen ist. Ich glaubte diese Stämme verhärteten sich nach und nach und würden holzartig, nnd war daher nicht wenig überrascht, als mein Messer beim Abschnei- den derselben tief in den weichen Stamm hinein- fuhr. Die Früchte mehrerer Cactus- Arten kann man essen, ihr Geschmack ist aber süsslich und fade. Die Melonen-Cactus nehmen sich sehr schön auf Felsen und Mauern aus, sie sind oft weit grös- ser als einKopf und haben oben eine schöne rothe Blüthe. Die wilde Ananas wird auch vielfach als Schutz- zaun gebraucht, indem sie ihre überaus scharf säge- fürmigen Blätter unzugänglich machen. Auch die bekannte Aloe, Agave, wird häufig auf eine solche Weise verwendet und ich vergesse nie den Ein- druck, den es auf mich ınachte, als ich zum er- stenmal eine Reihe derselben in der Blüthe sah. Doch waren sie mir noch weit lieber, zerstreut auf den Bergen, in ihrem ganz freien Zustand, 552 , Wenn eine Menge in der Blüthe stehen mit ihren brennend gelben Blumen, so ist's, als wenn Feuer- flammen hervorbrächen. Ich konnte mich nicht satt sehen an diesen Königen unter den Blumen, sie haben so etwas Zierliches und dabei doch so Grossartiges. Der Blüthenschaft, an dem sich bei 5000 Blumen befinden, hält unten ohngefähr 4 Zoll im Durebmesser, dieHöhe ist eirca 30 Fuss. Wenn er abgestorben ist, hat er innerlich eine dem fau- ien Holz ähnliche Substanz, die zum Ausfüttern von Insektenkästen treiflich zu brauehen ist. Man zieht sie dem Kork vor, weil sie weicher zu ste- eken ist und doch die Nadeln ebenso gut hält. Das Zuckerrohr ist auf allen westindischen Inseln, die ich gesehen habe, das Hauptproduet und es nimmt die Stelle unserer Kornfelder ein. Ich kam im Decemb, noch gerade recht, um einige Blütben zu sammeln, die später nicht mehr zu haben waren, Kaffee wird fast gar nieht gebaut, ich habe nur in St. Jean ein Kafleegebüsch gesehen. Der gezo- gene Kaflee ist sehr vorzüglich und er gedeiht trefl- lich an steinigen feuchten Stellen, die in Masse wüst liegen, aber die Arbeitskräfte sind hier zu thener, so dass man denKaflfee lieber kanft. Diess ist auch Ursache, dass man von den sonstigen Früchten des Landes weit weniger antrifft, als man erwarten sollte. Die köstliche Ananas gedeiht allenthalben und fordert wenig Mühe, eine Masse Boden, auf dem sie gebaut werden könnte, liegt wüst, aber den- 353 noch ist sie auf den dänischen Inseln nicht häufig und nur in St. Kitis und Antigua haben wir sie in grösserer Menge genossen. Die‘ zu den, Oran- gen gehörenden Früchte sind auf den Inseln St. Thomas undJean nicht anzutreffen, indem sie durch eine Art Krankheit auf diesen Inseln zu Grunde gerichtet wurden, und nicht mehr gedeihen wollen. Ich sah kleine Bäumehen, die mit Mühe gepflanzt waren und verkrüppelt aussahen. In St. Croix sind dagegen diese Früchte sehr gemein. Die Li- monien, welche den Citronen noch vorzuziehen sind, liegen unbenützt unter den Gebüschen, selbst Apfel- sinen, Shadoks, die so gross werden, wie ein Kin- derkopf, sonst aber ganz wie Apfelsinen gebaut sind und nur mehr bitterlich schmecken, sah ich in Menge unter den Bäumen liegen. Cocos- Nüsse werden fast nur von den Negern genossen. Die Europäer scheinen überhaupt wenig aus den Früch- ten des Landes zu machen. Ist man zu Gast ge- laden, so findet man den Tisch mit europäischen Speisen besetzt, Es werden gekochte Pflaumen, eingemachte europäische Früchte und dergl. vor- gesetzt, von den Früchten des Landes bekommt man aber wenig zu sehen, So sucht der Mensch _ überall das, was aus der Ferne kommt. — Noch muss ich die Kohlpalme erwähnen, von der ınan in St, Croix herrliche Alleen trifft. Sie sehen aus wie eine Reihe schöner Säulen mit einer herrlichen Blätterkrone. Der weissgrüne Stamm ist in der Mitte am dieksten und hat oben einen höchst zier- 554 lichen, grlinen Schaft. Ich habe diese Palme nie ohne Freude betrachtet. Leider kann man von diesen, wie so vielen anderen Prachtgewächsen, nur dieErinnerung mitnehmen. Gerade die schön- sten Pflanzen und Blumen lassen sich am wenig- sten einlegen und ich habe viele betrübt aus den Bogen geschüttelt, weil sie trotz aller Mühe ver- dorben waren. - Ich richtete meine Aufmerksamkeit besonders auf die Cryptogamen und fand in der ersten Zeit meine Erwartung nicht befriedigt. Alle Inseln, die ich besuchte, St. Kitts ausgenommen, sind zu tro- cken. Man hat in früheren Zeiten die Wälder ausgehauen und die Berge sind mit nutzlosem Ge- sträuch bewachsen. Die Steine sind allenthalben mit Flechten bedeckt, aber es sind fast ohne Aus- nahme solche, die nicht davon zu trennen sind, dessgleichen auch die Baumstämme. Von Moosen fand ich auf den westindischen Inseln nur eine Barbula an feuchten Steinen, eine Grimmia, cris- pula ähnlich, einen Fissidens, der sehr dem viri- dulus gleicht und eine Bartramia, ohngefähr wie marchica. An Lebermoosen glaube ich einige Ar- ten mehr gefunden zu haben, unter andern einen mir unbekannten Anthoceros. Auch an Farrnkräu- tern fand ich die d. W. Inseln ärmer, als ich es mir dachte, es sind nur ohngefähr 10 Arten, die ich mit aller Mühe auffinden konnte, unter diesen ist ein Acroslichum, wahrscheinlich aureum, durch seine Grösse ausgezeichnet. Es wächst in denLa- 555 gunen korbartig, ähnlich wie Struthiopteris, die fruchtbaren Wedel in der Mitte, ohngefähr 10 bis 12 Fuss hoch. Es überzieht ganze Strecken und bildet ganze Gebüsche. In Antigua wächst es über- all an Bächen und feuchten Stellen, doch nicht halb so gross. Aber in St. Kitts fand ich meine Erwartung auf diesem Gebiet weit übertroflen und ich will es daher versuchen, einige Touren zu beschreiben, die ich dort in der herrlichen Tropen- Natur ge- macht habe. Den 10. Juni. Heute sollte ein hoher Berg, Neu-Braunschweig genannt, bestiegen werden, auf welehem ein sogenannter Teich ist, der die ganze Insel mit Wasser versorgt. Zwei Freunde und einige Neger begleiteten mich. Wir ritten bis zu einer Plantage, Boyds fountane, wo die Reisekleider, das heisst, leichte weisse Jacken und Beinkleider angezogen wurden. Schon da fanden sich im feuchten Gemäuer schöne Farenkräuter, Bald wurde der Weg so steil, dass die Pferde nicht weiter wollten und wir sie auf die Plantage zurück schickten. Die Berge wurden nun ganz schweizerisch, man glimmte anf einem ganz schmalen Gebirgskamm, der auf beiden Sei- ten gewaltig tiefe 'Thäler hatte, in die Höhe. Hier lernte ich erst die eigentliche "Tropen - Natur ken- nen’ und ich traute meinen Augen kaum, als die Riesenfarrnkräuter hervortraten, so gross wie die Palmen, und Arum und Calla ähnliche Pflanzen, 556 so gross wie die Bananen. Die Farrnkräuter wur- den vorherrschend und man wusste kaum, wornach man zuerst langen sollte. Ich hatte einen Neger mit einem Korbe hinter mir, der bald gefüllt wurde. Auch eine schöne Marchantia fand sich auf dem Weg. Der Schweiss lief im eigentlichsten Sinne von der Stirne. Je höher wir aber stiegen , desto kühler und europäischer wurde die Luft und Alles gewann ein nasses Ansehen. Da fingen denn auch die Moose und Jungermannien an und jch hätte jauchzen mögen, als ich nan so manche Bekannte hier in ihrer Heimath traf, die ich nur in Abbil- dungen undHerbarien gesehen hatte. Selbst meine Begleiter wurden hingerissen und meinten, ja wenn man erst so darauf aufmerksam gemacht werde, dann lerne man erst die Schönheiten und Wunder der Natur kennen. Die Baumstämme waren be- deckt mit schmarotzenden Farrnkräutern, unter denen sich einige Arten von Hymenophylium und Trichomanes ganz besonders zierlich ausnahmen. Zwischen ihnen hingen Jungermannien in ‚langen Gairlanden herab, Unsere Neger gingen voran und machten mit ihren Hauern Bahn, bis uns end- lich nichts übrig blieb, als im Bett des Baches unsern Weg zu suchen. In diesem fand ich die Steine nicht so mit Moos überzogen, als diess bei uns der Fall zu seyn pflegt. So kamen wir zum Teich, der offenbar ein mit Wasser gefüllter Kra- ter ist. Die Vegetation hatte aber bereits so den Sieg 557 über das Wasser davon getragen, dass alles mit Sträuchern, Gras, Farrnkräutern und Lycopedien über und über bewachsen ist. Trotz der Warnung meiner Begleiter, versinken zu können, ging ich so weit hinein, als mir die Zeit gestattete, weil ich aus europäischer Erfahrung wusste, dass damit gar keine Gefahr verbunden ist. Das vier Fuss hohe Eycopodium curvatum, das hier häufig ist, nimmt sieh ganz besonders zierlich aus, indem es ganz einem kleinen Fichtenbäumehen gleicht. Die den Teich begränzenden Anhöhen sind allenthalben mit dem palmartigen Farrnkraut und mit der Kohl- palme bewachsen. Wersich hier eine Hütte bauen und dieGegend durchsuchen könnte, würde reiche Schätze finden. Wir verzehrten stehend, da es ‚zum Sitzen zu nass war, ein kleines Mahl von Brod, Schinken und Wein, zu dem die Neger noch einige Koblpalmen umhieben und die Palmenkrone zum Essen zurecht machten. j Es gehörte viel Verläugnung dazu, an so man- chen botanischen Herrlichkeiten vorüber zu gehen, die Zeit drängte aber und die Körbe waren ge- füllt. Auf dem Rückweg musste man vielfach von den steilen Höhen hinabrutschen, so dass die weis- sen Kleider ziemlich gefärbt wurden. Da es schon spät war, als wir aus den Bergen herauskamen, so kamen uns mehrere treue Neger entgegen, weil sie fürchteten, dass uns ein Unglück begegnet seyn möchte. Auf der Plantage Boyds fountane zogen wir uns um, erquickten uns mit Wein und Was- 958 ser, und ritten wohlgemuth nach Hause. Die Frauen schlugen die Hände zusammen, als sie unsere Wäsch- bündel auseinander machten und waren schwer zu überzeugen, dass die Pflanzen weit mehr werth seyen, als alle diese Kleider. Eine noch interessantere Tour machten wir am 15. Juni auf einen gegen 4000 Fuss hohen Berg, Mount miseri genannt. Er soll seinen Na- men daher haben, dass Columbus, als er im Ange- sicht dieses Berges vor St. Kitts vorbei fuhr, auf eine Beule unter seiner Achsel zeigend, ausgerufen haben soll: Mount miseri! Wir ritten Morgens von Bethel ab, so wreit, bis der Berg zu steil wurde und wir die Pferde stehen lassen mussten. Die schon etwas kühlere Luft, die Sträucher und Bäume, die viele Aehn- lichkeit mit den unsrigen haben, versetzten mich recht in die Heimath, nur mit dem Unterschied, dass, wo ich die Hand ausstreckte, etwas für mich Neues in den botanischen Korb kam. Je höher wir stiegen, um so cryptogamischer wurde es. Der Boden und die Baumstämme waren mit Farrnkräu- tern bedeekt und eines davon bildete selber hohe Stämme. Oben am Krater angelangt, lagerten wir uns mit unsern Negern und genossen eine Aus- sieht, wie ich sie noch nie gesehen habe. Vor uns thürmte sich ein Fels kühn empor, der den Aus- brüchen des Vulkans getrotzt und den noch kein menschlicher Fuss bestiegen hat. Er war reich mit Moos bedeckt, zu dem mein Auge sehnsüchtig hin- auf schaute. Zu einiger Entschädigung fand ich an dem Siein, auf welchen ich mich gesetzt hatte, ein sehönes, mir unbekanntes Stereocaulon. Zur Linken blickten wir hinunter in den Krater mit seinen herrlichen, zum Theil senkrechten Felsen- wänden, dessen Rand von dem stolz hinansteigen- den Löwenkopf, den auch nur einzelne Wagehälse bestiegen haben, gekrönt wird. Die Aussicht auf 359 die Insel und auf das blaue Meer war unbeschreib- lich schön, schon an sich und dann auch noch durch das herrliche Colorit, das den Tropenländern eine eigenthümliche Anmuth gibt. Nachdem wir etwas ausgeruht und uns aus unserem Mundvorrath gestärkt hatten, traten wir die steile Wanderung in den Krater an. Wir moch- ten ohngefähr eine Stunde brauchen, bis wir auf seinen Lehm- Boden kamen, der mit Gras bedeckt ist. Nur an den Seiten finden sich noch Hügel, die rauchen und mit Schwefel bedeckt sind, und an denen sich Stellen mit kochendem Wasser be- finden. Wir mussten uns durch ganze Gebüsche von der Mertensia dichotoma hindurcharbeiten, hat- ten aber auch die Freude, neben manchem Ande- ren auch ein sehr niedliches Farrnkraut zu finden, das ich für neu halte, Das Heraufkleitern aus dem Krater war sehr anstrengend und nahm uns wenigstens zwei Stun- den Zeit hinweg. Erst bei dunkler Nacht kamen wir nach Hause, unsere Neger waren reich bela- den mit botanischer Beute, und wir im höchsten Grad befriedigt von den reichen Genüssen, welche uns die Natur gewährt hatte. Diese Exeursion war die Krone meiner Reise und sie wird mir stets in der lieblichsten Erinnerung bleiben. Von St. Kitts fahren wir mit dem Dampfschiff nach Antigua, das in botanischer Hinsicht wieder mehr den dänisch-westindischen Inseln gleichkommt. In St. Johns traten wir auf einem Schiff, das mit Zucker beladen war, unsere Rückreise nach Europa an. Jetzt, indem ich dieses schreibe, sind wir auf dem atlantischen Ocean, wir haben viel Windstille und Mangel an Wasser, was für mich sehr empfind- lich ist, da diess ein unabweisliches Bedürfniss für mich ist, Aber der treue Gott, der bis hierher geholfen, wird uns auch jetzt nicht versehmachten lassen, Er hat ja den Wind in Seiner Hand und kann auch die Fenster des Himmels öffnen und r 560 uns Regen und Wasser geben, Er hat unser Le- ben bewahrt, als die Stürme heulten und die Wel. len tobten, Er hat unsere Gesundheit bewahrt in der Hitze, Er wird uns auch wieder zurückführen zu unsern Kindern und allen Theuren, die wir im Vaterland zurückgelassen haben. Geschrieben im Juli 1841. Fortselizung aus spälerer Zeit. Er hat es gethan und uns glücklich in die Heimath zurückgebracht, so dass wir Seinen Na- men preisen können. Da meine ganze Zeit und Kraft Kirchen und Schulen gewidmet bleiben mussten und die Pflicht allentbalben dem Vergnügen vorangeht, so konnte ich der Botanik nur so viel Zeit zuwenden, als zur . Erholung von meinen Bernfsarbeiten nothwendig war, Dennoch ist die Ausbente nicht ganz gering ausgefallen, da ich, wie schon erwähnt, an meiner guten Frau, der mehr Zeit blieb, eine trene Ge- hülfin hatte, Leider hat mir auch hier meine Zeit noch nicht gestatten wollen, die mitgebrachten Pflanzen zu ordnen und sie liegen noch, wie sie eingepackt wurden. Nur die Farrnkräuter und Lycopodien konnte ich an Dr. Kunze in Leipzig senden, der bereist die Güte hatte, den grösseren Theil derselben zu bestimmen. Es werden gegen 70 Arten und darunter 4 neue seyn. Die Hepa- tice hatte Dr. Gottsche in Altona dieGüte zu un- tersuchen, es sind an 27 Arten, davon sind z neu. Den Haupttheil sammelte ich in St. Kitts auf drei Excursionen, jede von einem Tag. Wie reich müsste das Ergebniss seyn, wenn man auf diesen Bergen Wochen, ja Monate hätte verbringen und sie ordentlich durchsuchen können. Es wird mir ein Vergnügen seyn, in der Folge die Verzeichnisse der gefundenen Pflanzen nach- zubringen. Bertheisdorf bei Herrnhut im Juni 184%, J. Christian Breutel, Flora ER ENGE Nro. 36. i Regensburg, am 28. September 1842. I. Original- Aufsätze, Ueber Kasan's Flora: nach Wirzen.®) Nach Lindblom’s Auszuge in dessen schwedischen Bot, Notiser 1840, S. 207 — 210. mitgetheilt — mit Berührung der Petersburger Flora — von Dr, C, T. Beil- sehmied, Der Theil des Gouvernements Kasan, von welchem diese Schrift handelt, liegt zwisehen 55° 1% und 56° 17° nördl. Br. und 66° 20° und 69° 10° östl, Länge; er wird östlich vom Flusse Wiät- tea, südlich von der Kama, im Westen von der Wolga begränzt; die nördliche Gränze bilden Wäl. der und Moore. Die ganze Gegend ist fast durch- aus eben, mit nur unbedeutenden, kaum mehr als 35 Fuss sich aus dem übrigen Lande hervorheben- den Hügeln, besonders lüngs der Flüsse. Die Wolga hat, da wo dieKasanka sich mit ihr vereinigt, nur 1242 Fuss Höhe üb. d. Meere. Es gibt hier nur *) Dissertatio academiea in geographica plantarum per partem provineie Casanensis distributione illustranda periculum sistens; auct, J. EA, Wirzen. Helsing- fors, 1839. 129. pp. 8. Flora 1842. 30. Nn 562 wenige kleine Seen, aber Flüsschen und Bäche in Menge. Der Boden besteht im Allgemeinen aus Dammerde, mit etwa 40 Proc. Hamus; nächstdem ist Thonboden am gemeinsten, vorzüglich im süd- lichen Theile; Sand nur hin und wieder. Kalk ist am seltensten: er bildet niedrige Züge längs der Wolga und der Kama, und sobald sich ein Hügel aus der Ebene hervorhebt, so besteht er ausKailk; ebenso auch die zerstreut vorkommenden kleinen Steine. Bei jeder Bodenart nennt der Verf. die Pflanzen, die vorzugsweise ihr anzugehören scheinen. Weil jetzt der Einfluss des Bodens verschie. dentlich zur Sprache kommt, *) so nennen wir hier *) [Das neueste Entscheidendere hierüber s. in Professor Grisebach’s „Reise durch Rumelien etc. I, 162, f. 166 —- 170., wonach des Verfs. Beobachtungen bei Enos in Thracien dafür sprechen, „dass mit den schar- fen Gränzen der Bodenarten”, worin die Pflanzen un- mittelbar wurzeln, „auch scharfe Vegetationsgränzen, durch Vorherrschen oder Zurücktreten gewisser Fani- lien und Arten ausgedrückt, zusammenfallen , solche Gegensätze aber den Gesteingränzen fehlen,” Dieses „für die Frage nach den unmittelbaren Einflusse der (unter dem Boden liegenden) geognostischen Formation auf das Vorkommen der Pflanzen negative Resultat” ergab sich dort, indem daselbst die Gränzen verschiedenen Gesteins nicht mit denen der dortigen versch. Bodenarten —, die Pflanzengränzen aber nur mit letzteren zusammenfallen,] [Beiläufig: — Die in demselben für die Pilanzen- geographie wichtigen Werke, I. 356. £. in dem Um- stande, dass im wärmern Theile der nördl. gemässig- 563 die Pflanzen, die nach dem Verf. sich um Kasan als solche des Kalks zeigen; sie sind: Delphinium palmatifidum, Alyssum saxatile, Draba lutea, Lepi- dium latifol., Viola montana, hirta und collina, Cu- cubalus baceifer, Silene Otites, Geranium sanguin,, Genista tinclorie, Medicago lupulina, Trifol. mon- fanum, Astragalus Cicer, Ruhus cesius, Potentill« opaca, Rosa spinosissima und cinnamomea, Libano- tis monlana, Siler trilobum, Asperula cynanchica, Prenanthes ramosissima, Picris hieracioides, Hiera- ten Zone auch unter bedeutend verschiedenen Breiten die Baumgränze dennoch überall im Ganzen ziem- lich gleieh hoch zu treffen schien, zur Sprache ge brachte scheinbare Paradoxie, die aber der Verf, aus der Verschiedenheit der auf den Gebirgen ver- schiedener Breiten die Baumgränze bildenden Baum- „species theilweise erklärt, auch wohl aus Wasser- mangel wegen Schluchtenlosigkeit bei manchen süd- licheren Berggipfeln, — hebt sich anderntheil vollends damit, dass auf den eanarischen Inseln die Pinus ea- nariensis nicht schon (wie früher nach Oertlichkeit angegeben) bei 5900’ Höhe aufhört, was wirklich fast nur gleich wäre der Baumgränzenhöhe in der so sehr viel nördlicheren Schweiz, sondern (nach Webb und Berthelot, His, n. des Il. Can., Abth.: Geogr. bot.) weit höher eyst ihre Gränze hat, indem sie auf Veneriffa an der Südseite von 3000° bis 8000°, an der Nordseite von 4000’ bis 9000° H. reicht, — wornach also jene Gleichheit der Höhe nicht durchgängig stattfindet und die Vermufhung verstärkt wird, dass anderwärts stattfindende relative Niedrigkeit der Baum- gränze neben der Verschiedenheit der Bäume nur locale Ursachen hat. Nn? 564 cium sabaudum,“ Aster Amellus, Inula Pulicaria, Chrysanihemum corymbosum, Cenlaurea panieulala, Cynanchum Vincetoxicum, Genliana Crueiata, G. Amarella var. prat., Omphalodes seorpioides, Cyno- glossum offiein., Tournefortia Arguszia, Echinosper- mum easanense n. sp., Salvia verticillata , Cypripe- dium Calceolus, gutialum und macranthon u. a. Die Wälder bestehen im nördlichen Theile aus Kiefern, Fichten, Birken, Erlen, Eschen, im südlichen. aus Linden, Ulmen, Ahorn, Haselnuss. Das Land ist sehr bebaut und äusserst fruchtbar. — Die Boden- Temperatur varürt zwischen + 6° und + 6°,5 €. — die Mitteliemperatur (der Luft) ist, nach zu Kasan in d. J. 1825 — 1833 viermal täglich angestellten Beobachtungen +2°,29 C.; die der Jahreszeiten: im Winter — 13°, 68, Frühling + 2°, 532, Sommer ++ 17°,60, IHerbst +2°,94. Un- ter jenen 6 Jahren war 1830 das wärmste, 1832 das kälteste; die höchste Wärme traf Nachmittags 3 Uhr, ausser i. J. 1830, wo sie zu Mittage statt- fand. Der Januar war der kälteste Monat, der Juli der wärmste; April — Oct. über dem Ge- frierpunete, Nov. bis März unter demselben; das Aufthauen des Bodens beginnt bei der Frühlings- Tagundnachtgleiche und dauert bis gegen den 25. April; das Laubausschlagen vollendet sich mit dem Mai; die Ernte geschieht im August, die Aussaat Ende Sept; das Laub fällt im October; der Boden gefriert im Nov., die Flüsse etwas später. (Tabel- len geben das Speciellere an.) 565 Die Lage des Gebiets an der Gränze zwischen Sibirien und Europa, und zwischen dem Steppen- lande und Waldgegend, bringt natürlich Mannig- faltigkeit in der Vegetation mit sich. Der Verf. zählt nachstehende Gewächse auf, die nach seiner Meinung aus den Steppen jenseits des südl. Ufers der Kama hinüber gekommen: Corispermum-Arten, Veronica cana, Gladiolus imbricatus, Rumex mari- limus, Silene Otites und procumbens, Amygdalus nana, Spirwa hyperieifolia, Nepeta ueranica, Phlo- mis tuberosa, Cylisus biflorus, Centaurea paniculata, Echinops spherocephalus, Pulmonaria mollis, Evo- Nymus verrucosus, Pedicularis comosa, Alyssum saxa- tile, Serratula coronata, Aster dracunculoides; — folgende aber als ausSibirien herstammend: Iris sibirica, Cephalaria talarica, Plantage mazxima, lichinospermum casanense, Tournefortia Arguzia, Campanula sibirica, Cenolopkium Fischeri, Pleuro- spermum uralense Yuralicum], Silene talarica, Are naria lateriflora, Amelanchier sanyuineum, Arabis pendula, Turritis salsuginosa, Delphinium palmali. filum, Geranium sibir., Hieracium sibir., Cacalia hastata, Inula dysenterica, Cypripedium yullalum und maeranihon. Des Verfs., nach DeCandolle geordnetes, Verzeichniss der von ihm in jener Gegend i. d. J. 1833 — 35 bemerkten Phanerogamen enthält 660 Arten Calle mit Standort- Angabe), Ihre Verthei- lung in Classen und Familien ist folgende : 566 Dicotyledonee 514. (Verhältniss der Mo- nocot. zu d. Dieot. = 1:3,5) Thalamiflere 117, Ranuneulacee 21. [= der Phan.] Nympheace® 2. Fumariace® 2. Crucifere 29. [== 1: 22, 8.1 Violarie S. [a1 Droserace® 3. Caryophyllee 34. [== 1: 19, 41 Moalvacee 3. Hypericine 2. Geraniacee 7. Papaver., Polygal., Li- nee, Tiliac., Acerin., Belsamin. u. Oxalid,, je 1. Calyciflore 225. Bhamnee 2. Leguminose 24. (5, nur] ‘ Rosace@ 33. (5, wie Üp- sala.] Onagrarie 5. Holorrkagee 5. Lythrar., Paronych., Cras- sulac. , Grossulariee, je 2 j Umbellifere 25. [2.1 Caprifoliacee 3. Rubiacee 11. [55-1 Dipsacea 4. Composite 80. s, 25. Campanulacee 10, [7%] Ericine 10. Celastrin., Ceratophyll., Araliac., Valerian.,jel. Corolliflore 106. Gentianee 6. Convolvulae. 4. Borraginee 18. [== 1: 36,61 Solanacem 3. Serofular. Bril. 32. [1: 20, 6.1 Lobiate 30. Ir. Primulacee 9. Ir.) Apocynee, Polemon., Len- übular., je l. Monochlamydee 66. Plantaginee 4. Amaranlacee 2. Chenopodiee 12. [== 37.) Polygonee 14. Igz-l Aristolochie@ 2. == 1: 567 Euphorbiacee 4. Cyperacew 34. {== 1: Amentacee 20. I 3] 19, 4.] Conifer@ 3. Graminee 52. [== 1: Thymel., Santalac., je 1. 12, 7. Monocotyledonee | Alismacee 6. 146. Hydrocharidee 2. Orchidee 15. [= 1 Typhacee 4. Iridee 3. Aroideue 1. Asparage® 6. Potamogetonee 4. Asphodel. Bartl. 6, Lemnacee 3, Juncew 10. [= 7] Wir bemerken hier Annäherung an nordi- schere, lappländische, Verhältnisse bei den Legu- minose (in Armuth ders. — in Nord-Deutschl. ma- ehen sie gegen yz 0d. „5, in Lappl, 5) und Ca- ryophyllie@ (durch Reichtum dieser). Zwischen solchen nördl. Verhältnissen und den unsrigen mit- ten inne stehende behaupten die Ericacee, Euphor- biace@ u. a., — den unsrigen noch nähere Umbel- lifere, Graminee, — den unsrigen gleiche Com- posit®@, Campanulacee, Cyperace@ ete. Reicher als bei uns und im Norden erscheinen Rosacee, Borraginee, Labiale, Chenopodiacee (und ein we- nig die Polygone®, diese wie in Holland); ärmer als bei beiden: Sawifragee, Crassulacer; u. Ss. W. In manchen andern Familien bestehen zwischen Deutschland und Lappland (und Kasan) ohnehin nur geringere Unterschiede (so bei Ranuneulac., Gentianee, Violar. u. a.). 368 Juniperus communis fehlt in der Kasaner Flora gänzlich. Neue Species kommen 2 vor, nämlich ausser obigem Echinospermum casanicum, welches seinen Platz zwischen E. Lappula und E. heteracanthum bat, auch eine Stellaria mollis, die der 8t. uligi- nosa nahe steht, Vergleicht man hiermit die Flora St. Peters- burg’s (60° n. Br.), wie wir sie durch Wein. mann*) kennen, so findet man auch in dieser noch manches aus Sibirien bis dahin (theilweise selbst an Deutschlands Ostgränzen) Reichende, so wie vieles Nordische, während jedocb, bei den dortigen schon bedeutenden T’emperatur-Differenzen der Jah- reszeiten, somit noch heissen Sommern, die Haupt- masse der Vegetation noch aus Gliedern der mit- teleuropäischen Flora besteht. Wir finden in jenem Striche von Ingermanland Galium suaveolens, 6. trifdum, Polemonium häufig, Archangelica offie., Rumex alpinus, Andromeda calyculata, Rubus arc- ticus in Menge, Nymphea pumila, Aconitum Lycoe- tonum, Betula fruticosa und nana, Salir phylici- folia, Arbuscula, grandifolia, myrtilloides; Splach- num luleum und rubrum; — zugleich aber auch *) Euumeratio Stirpium in Agro Petropolitano sponte nas- cenfium secundum systema sexuale Linnaeanum com- posita. Auctore J. A, Weinmann. Petropoli, 1837. 320. pp. 8. — Dieses Verzeichniss enthält auch die Uryptggamen aller Ordnungen, 569 Scirpus radicans, Leersia oryzoides, Dianthus are- narius, Asarum eur., Belonica, Galeoblolon, Ber- teroa incana, Inula dysenierica, Senecio paludosus etc. Von den Pflanzen Petersburgs, die ihr Cen- trum mebr im Osten haben, reichen Sonchus sibiri- cus, Silene tatarica, Andromeda calye. über Finland noch bis an Schwedens Ostküste; andre östliche ete. erreichen Scandinavien gar nicht mehr, so Beck- mannia erueiformis, Pulsatilla patens, Agrimonia pilosa, Conioselinum latarieum 5. Fischeri, desgl. Gentiana Cruciala, Mwyosolis sparsiflora eie. — Manche petersburgische reichen schon in Schwe- den, weil dessen Klima sich dem insularen nähert, nieht ganz so weit nördlich, so Orchis militaris und ustulata, Epipactis rubra, Ulmus effusa (nur auf Oeland), Cnidium venosum, Euphorbia palustris und Esula, Inula Britanica, Thelietrum angustifol., Calamagroslis aculiflora. — Alle Bäume des mitt- lern Schwedens, ausser Sorbus scandica, sind auch in Ingermanland; ferner hat Ing. mit Schweden gemein unt, and.: Pedicularis Sceptrum Carol., Cor- nus suecica, Linn@a, Lobelia Dortmanna, kraut- artige Rubi, 7 Pyrole, Utrieularie, Potentilla nor- vegica, Subularia, Carex microstachya, loliaceu eie., Calamagrostides, Glyceria arundinacea, Viola um- brosa (borealis Wnm.), Veronica marit., Geum hispidum, Lonicera cerulea, Epipoyium, Salixz daph- noides, Genliana Pneumonanthe ete. — Aber die (in Schweden) bis westwärts an die Nordsee rei- chenden mitteleuropäischen: Scirpus cespitosus, 570 Erica Tetralie, Celoglossum (Ovchis) albidum, Nar- hecium, Radiola u. n. a. fehlen um Petersburg, Ausserdem fehlen natürlich um P. im Allgemeinen Gebirgs- und Felsenpflanzen, auch kein Asplenium ist da; aber anch viele der Strandpflanzen fehlen, z. B. Glaux, Triglochin marit.; da sind Seirpus "marit., Salsola Kali, Juneus ballicus, Arenaria pe- »loides und marina, auch Cakile. Sparsam sind auch plantae eampestres und ruderales; während dagegen Sumpf- und Wasserpflanzen, und nächst. dem Waldpflanzen am häufigsten sind. So fehlen Cynoglossum, Marrubium, Ononis, Viola hirta. Von Malva ist nur HM. borealis da, von Draba D. lutea und verna. Unter den (669, hier mehr in älterer Umgrän- zung gefassten) Phanerogamen des petersb. Ver- zeichnisses sind 67 Compositae (nur „; aller Phan,, in nördlicherem Verhältnisse als um Kasan); Cru- cifere 31 (== 1:21,6 zu allen Phan); Umbelli- fere 20 = 1:33,5; von Heracleum nur HA. si. biricum) ; Leguminose 22 (nur Z,!? ärmer als um Kasan, zwar der höhern geogr. Breite entspre- chend, aber um Upsala unter derselben Breite ste- hen sie noch = „5; wegen der mildern Winter 9; Rosace@ Juss. 21 (= 5,); Orchidee 19 (z,! ver- hältnissmässig viel); Cyperace@ 49 (1:13,4! sehr viel, ohngefähr schwed. Verhältn.); Graminee 56 (7, normal für jene Breite); u. s. w. 571 II Botanische Notizen. Es waltet ein wunderliches Schicksal über den Anemonen der Rotte Pulsatilla. Die Anemone mon- lana zog mein verstorbener Freund Gaundin zu Anemone Pulsatilla und Hr. Dr. Facchini, wel- cher das südliche Tyrol in allen Richtungen dureh- reist hat, hält sie nach brieflichen Mittheilungen auch für nichts Anderes; Hr. Reissek dagegen (vergl. S. 88. dieses Jahrganges) zieht sie zu Ane- mone pralensis. Die benannten Aeusserungen die- ser Botaniker beruhen auf einer subjectiven An- sicht, die zu haben, ein jeder berechtigt ist; aus demselben Rechte aber erlaube ich mir auch, meine bisherigen und lange fortgesetzten Beobachtungen über diese drei ebenbenannten Pflanzen hier mit- zutheilen, Die Anemone Pulsatilla, A. pratensis und A. montana kultivire ich seit zwölf Jahren im Garten und habe sie öfters aus Samen gezogen, wobei sie unverändert blieben, breitere und schmälere Blatt- zipfel ausgenommen. Dass die Zucht aus Samen gar oft nichts beweist, hat seine Richtigkeit, aber sie beweist auch sehr vie. Wenn man aus den Samen einer für eine eigene Art angenommenen Pflanze immer wieder Pflanzen erzieht, die vier Wochen später blühen, als die andern, zu welchen man sie zu ziehen sich berechtigt glaubt, wenn diese Pflanzen zärtlicher sind, als jene, und wenn sie ihren eigenen Habitus beibehalten, an dem man sie schon von Weitem erkennt, so hat die Kultur 572 sprechende Thatsachen zu Tage gefördert, die sich in Herbarien niemals finden lassen. Die Kultur der Gewächse hat theils dadurch, dass man in den Stand gesetzt wurde, die Lebensweise des Gewäch- ses zu studiren, was sich an einer grossen Zahl getrockneter Exeinplare nicht finden lässt, theils dadurch, dass man Gelegenheit erhielt, die Charac- tere des Gewächses in allen Lebensperioden des. selben zu ermitteln, was auf einem raschen Flug in die Alpen und in weit entlegene Gegenden un- möglich ist, viele schöne Früchte getragen. *) Die Anemone Pulsatilla blühet früher mit Ane- mone patens; wenn diese beinahe abgeblühet ist, fängt erst die Anemone präfensis an, ihre Blüthen - zu entfalten; und wenn diese beiden schon völlig in Samen getreten sind, entfaltet erst Anemone mon- tana ihre Blüthen, die schon von Weiten mit den beiden erstern nicht verwechselt werden kann, Anemone Pulsatilla und A. pratensis halten hier in unsern den ÖOstwinden ausgesetzten botanischen *) Auch die Zoologen haben von jeher diesen Weg der Zuebt eingeschlagen und schlagen ilm noch täglich ein. Hätte man nicht die jungen Vögel der Linuei schenGattung Falco zu Hause oder in Menagerien erzogen, so würde über diese Vogelfamilie noch dasselb: Dunkel herrschen, was vor 70 od. 80 Jahren darüber lag; und was die Naturgeschiehte der niedrigern Thierklassen durch Zueht aus Larven u. &. w. gewonnen hat, zeigen die unsterblichen Werke von Swammer dam, Reau mur, De Geer und vide andere gehaltvolle Werke der ältern und der nenesten Zeit. j 575 Garten in einer hochgelegenen, ohnehin kältern Ge- gend die strengsten Winter aus; die Anemone mon- fana ist mir oft zuGrunde gegangen und ich hätte sie längst verloren, wenn ich nieht auf einer mit Alpenpflanzen besetzten, von Bäumen geschützten Rabatte, welche im Winter mit Laub und Tannen- wedeln gedeckt wird, einige Stöcke angepflanzt hätte. Pflanzen, welche sich so konstant in ihrer Lebensweise verhalten, sind nach meiner subjec- tiven Ansicht Arten, wenn gleich in Herbarien Formen gefunden werden, die sich der einen oder der andern nähern. , Das Kennzeichen der länglichen oder rund- - lichen Staubkolben habe ich selbst als unbeständig beobachtet, und diese Beobachtung bereits in die- ser Zeitschrift 1841. p. 435. bekannt gemacht. Die Worte in der Diagnose der Anemone montana „pe- talis stellato -patentibus” habe ich jetzt weggestri- chen, weil sie zu vielseitigen Zweifeln Veranlas- sung gegeben haben, und weil dieses Merkmal nicht immer zu beobachten ist. Dass die Pflanze aber in der Mittagssonne zur Zeit ihres kräftigsten Auf- blühens ihre Blumenblätter (Kelchblätter) ausbreitet, fast wie A. sylvestris, das habe ich zu genau be- obachtet, als dass ich mich bier geirrt haben könnte ; auch wurde diese Ausbreitung nicht durch die schwellenden Früchte veranlasst; denn nach kur- zer Zeit nahmen die Blumenblätter wieder ihre glockenförmige Richtung an, und in der Blüthe war von Früchten gar nichts zu bemerken. 574 Die Anemene pratensis besitze ich auch "in ge- trockneten schlesischen Exemplaren und sie mag östlich in unserm Florengebiete weiter südlich ge- ben, als in der Mitte von Deutschland und im We. sten, wo sie mit Sicherheit südlich der geographi- schen Breite, unter welcher der Thüringer Wald liegt, noch nicht gefunden wurde. Böhmische, mährische und österreichische Exemplare habe ich noch nicht gesehen. Von Wien erhielt ich durch die Gefälligkeit des Hrn. Dolliner auf der Türken- schanze gesammelte Exemplare der Anemone Hal. leri, jedoch keine der verwandten Arten. Damit will ich nicht sagen, dass die Anemone pratensis bei Wien nicht wachse; allein Standorte von Pflan- zen, über welche so vieleZweifel erhoben werden, wie über die vorgenannten, werde ich auf blosse Angabe der Schriftsteller nieht aufnehmen; ich bin schon zu oft getäuscht worden! Die Anemone montana wurde, so viel mir be- kannt ist, bisher bloss im österreichischen Littorale, jenseits der Alpen, und im südlichen T'yrol gefun- den. Nach Gaudin wächst sie auch im wärmern Wallis, wo er sie selbst sammelte ; aber die nörd- lichen Standorte, die er bloss auf Aussagen ande- rer Schriftsteller aufnahm, möchten wohl auf einer irrigen Bestimmung beruhen, wenigstens werde ich keinen derselben aufnehmen, ohne ein vollständiges Exemplar von dem Standorte verglichen zu haben, Neuerdings habe ich mehrere von Freunden erhaltene Exemplare der Ancmone Halleri mit frü- 573 her schon besessenen wiederholt verglichen, und mich dabei von Neuem überzeugt, dass Anemone Hackelii als eine blosse Form zu A. Halleri gehört. Von den Exemplaren, welche Hr. Dolliner um Wien gesammelt und mir gefälligst in Mehrzahl mitgetheilt hat, gleichen einige vollkommen den Walliser, einen etwas schwächern Ueberzug abge- rechnet, was von gar keinem Belang ist; und steier- märkische Exemplare stimmen ganz genau mit dem Exemplare der Anemone Halleri Tausch plant. Boh. select. überein. Allerdings ist die Blüthenfarbe der böhmischen Pflanze dunkler, allein das letztere kann doch um so weniger einen specifischen Un- terschied begründen, als Anemone Pulsalilla eben- falls mit dunkel violetter Blüthe vorkommt, was die Anemone Bogenhardiana Reichenbach begründet, welche die Botaniker am Mittelrheine wegen die- ser Färbung der Blüthe für A. montana hielten, die aber sicherlich in jenem Florengebiete nicht wächst. Hr. Bogenhard hatte die Güte, mir diese rheinische Pflanze lebend mitzutheilen, sie ist aber leider, noch ehe sie blühete, wieder zu Grunde gegangen. Ob die böhmische Pflanze, wie Hr. Professor Tausch vermuthet, ein Bastard aus Änemone pra- tensis und Anemone palens ist, darüber will ich nicht urtbeilen, nur muss ich bemerken, dass ich den Bastard ausser der dunklern Blüthenfarbe von Modifteationen der A. Halleri nieht unterschei- den kann. Corydalis pumila habe ich bereits aufgenom- men, vergl. diese Zeitschrift 1841. S. 444. 576 ° . Die Aria Hostii (vergl. diesen Jahrgang S. 9,) hatte ich, als ich die .Aeusserung niederschrieb, dass sie etwa zu Sorbus scandica gehören könne, noch nieht, weder in lebenden noch getroekneien Exemplaren gesehen; allein später erbielt ich durch die Gefälligkeit des Hrn, Prof. Tausch ein ge trocknetes Exemplar, und dieses gehört nach imei. ner Ansicht zu einer sebr filzigen Form von Mes- pilus Chamemespilus L. Erlangen. Dr. Koch. I. Ankündigung. Das „Repertorium botanieum, herausgegeben von Dr. @. W. Walpers”, dessen Ankündigung an Ostern d. J. von mir ausgegeben worden ist, soll nach den Wünschen mehrerer Förderer und Freunde der ‚.amabilis scientia? in monatlichen Heften zu 12 Bogen, im Preise von einem Thaler erscheinen. Statt also den ersten Band zu Michae- lis zu liefern, gebe ich, vom Juli an gerechnet, fünf Hefte in regelmässigen Monatlieferungen aus. Das Bepertoriom enthält bekanntlich alle neuen Pflan- zenarten, die in DeCandolle’s Prodromus nicht aufgeführt sind. Dadurch aber, dass die systema- tische Aufstellung gewählt ist, und alle nöthigen Diagnosen, auch Citate der Abbildungen, geliefert, auch alle bis zum Tage der Herausgabe nenent- deckten Pflanzen aufgenommen sind, unterscheidet sich das Werk von einem Nomenclator. Am Ende jedes Bandes folgt ein Gattungsregister, und jähr- liche Nachträge sichern die Vollständigkeit des Werks. j Bei den Versendungen werden nur die einge- gaugenen Bestellungen berücksichtiget, weil voraus- zusetzen ist, dass jede Buchhandlung, die mit mir "in Verbindung steht und Hofinung auf Absatz hat, Bestellungen machen werde. \ Leipzig im Juli 1942. Fr, Hofmeister. Aliezn Beiblatt Nro, 4.) Flora Nro. 3%. Regensburg, am 7. October 1842. I. Original- Aufsätze. Ueber die Arten von Cyperus, Mariscus und Kyl- lingia, welche in der zweiten Sendung von Pflan- zen aus Abyssinien von dem Reisenden des Ver- eins Hru, W. Schimper enthalten sind; von Oberamtsarzt Dr. Stendel in Esslingen. Man sollte glauben, dass hach der erst vor wenigen Jahren erschienenen Cyperograpbia von Kunth (Stuttgart 1837) die Bestimmung der Pflan- zen aus dieser Familie keinen grossen Schwierig- keiten mehr unterworfen seyn werde. Indessen ist bei ‚allen Verdiensten dieses Werks die sichere Bestimmung der Arten bei Gattungen, welche daran so reich sind, wie Cyperus, keine leichte Sache, besonders da auch die Eintheilung in Gruppen, von welchen nur die zweiHauptabtheilungen: stylo bifido et trifido sich constant zeigen, so sehr vag ist, und beinahe mehr auf dem der Beschreibung kaum fähigen Habitus (diffusi, corymbosi, arenarii, humiles ete.) als auf sichern unwandelbaren Merk- malen beruht, so dass, wenn nicht ein reiches Herbarium und vollständige Literafur zu Gebot Flora. 1812. 37. 00 578 stehen, wodurch die bei den Beschreibungen so oft aufstossenden Zweifel gelöst werden können, die Bestimmung unbekannter Arten eine gefährliche Arbeit erscheint, indem noch heute wahr ist, was Rottboell in seiner Abhandlung .über Cyperus in seinem, besonders für den damaligen Stand der Kunst ausgezeichneten Werke „Deseriptiones et Ico- nes plantarum rariorum, Havnise 1773.” (die Aus- gabe von 1786 ist bloss mit einem neuen Titel und einem Index versehen‘, sonst dieselbe) S. 17 sagt: Laboranti in hac parte Botanices, medicas is op- time adınovere potest manus, qui maxima specierum copia instructus, latissimum bujus in dies increscen- tis generis campum simul perlustrare, comparatione sic proximarum ” maximeque affınium diflerentias veras tradere, nec non deseriptiones et differentias suppeditare valet; et quum sine adjumento ieonum in multis habitu simillimis difficilliime idea plant, noscere eam cupientibus, ingereretur, et czeteroquin commoditati curiosorum atque decori seientie con- Aucat, figura idonea cujusvis speciei gaudere, hane etiam, ubi defieit, exhibere potest. Es würde daher, da dem Verfasser es aller- dings an vielen nöthigen Hülfsmitteln und Verglei- chungs - Momenten fehlte , vielleicht gerathener ge- wesen seyn, die Bestimmungen einem unter günsti- gern Verhältnissen lebenden Botaniker zu überlas- sen. Da es aber für die Besitzer der Sammlon- gen, welche vom Reise-Verein ausgegeben werden, unangenehm ist, Jahre lang auf die Bestimmungen 379 warten zu müssen, da die Bezeichnung der blos- sen Nummern ohne speeifischen Namen nicht sel- ten zu Verwechslungen Anlass gibt, so versuchte ich es, selbst auf die Gefahr hin, manchmal zu ir- ren, und schon früher bekaunte Arten für neue auszugeben, die in der genannten Sammlung be- findlichen Arten zu bestimmen. Sind solche mit Namen und Diagnosen versehen, so sind Berichti- gungen jedenfalls leichter und sicherer zu geben, als bei bloss numerirten Arten, Bei der Ueber- einstimmung der abyssinischen Flora mit der sene- gambischen und ostindischen dürften manche Ar- ten auch in diesen Gegenden gefunden werden, und, da weit noch nieht alle in den Herbarien be- findliche Cyperus- Arten beschrieben sind, sich mit der Zeit Synonyme herausstellen. So zählt Wal- lich in seinem Catalog von nr. 3308 — 3377 und unter 2535. 2536. nicht weniger als 71 Arten auf, von welchen manche als Varietäten bezeichnete sich bereits als Arten erwiesen haben, Js sind aber von diesen durch Nees (in Wight Contri- butions to te Botany ofIndia. London 1834) noch viele nicht bestimmt.) Ebenso sind noch . viele capische, selbst einige ägyptische Arten cz. B. der melanorrhizus und ornithopodioides Delil.) noch *) Wallich sagt in seinem Catalog in der Anmerkung, dass Mr, Prescot die Bearbeitung der indischen _ Cyperaceen, welche im Catalog ohne specifischen Na: ınen aufgezählt sind, übernommen habe, Ist von die- ser Arbeit etwas Öffentlich bekannt geworden ? 002 580 nicht beschrieben. Eine weitere Schwierigkeit lag hie und da in der unvollkommenen Entwicklung der zur Untersuchung vorliegenden Exemplare, wo na- mentlich, wenn sie noch zu jung, oder in der Reife zu weit vorgerückt sind, die Untersuchung der Spaltung des Griffels nicht'selten grosse Schwierigkeit hat; wo- bei glücklicherweise dieBemerkung von Nees (Lin- näa IX. 8. 281.), dass die Theilungszahl des Griffels bei den Üyperaceen standhaft die Form der Frucht be- zeichnet, indem sie bei dreitheiliger, dreiseitig und bei zweitheiliger linsenförmig/ ist, die Entscheidung erleichtert; obgleich die Angaben der Schriftsteller nicht selten von dieser Bemerkung abweichen, wo- von jedoch häufiger unvollkommne Untersuchung als Abweichung von der Regel die Schuld seyn dürfte, Die Bemerkung ist um so wichtiger, als man bei der Untersuchung des stylus die eine Thei- lung nicht selten abgesprungen findet und man ei- nen bifidus vor sich zu haben glaubt; wobei man aber, wenn die Form des achenium zu dem Ge- setze nicht stimmt, bei fortgesetzter Aufmerksam- keit einen entsprechenden siylus findet; wenigstens habe ich niemals umgekehrt bei acheniis compressis einen stylus trifidus gefunden. j Die Zahl der in dieser neuen Sammlung be- befindlichen Arten von Oyperus, Mariscus und Kyl- linyia beträgt 28, von welchen 19 als neu erschei- nen. Die Freunde des Reise-Vereins können hier- aus einigermassen abnehmen, wie viel Interessantes und Neues sie auch bei der zweiten Section der 581 abyssinischen Pflanzen erhalten werden, indem auch in andern Familien ebensovielNeues sich findet und die Zahl der eingesandten Arten über 800 beträgt. Ich lege nunKunth’s Abtheilung zum Grunde. IL. Cyperus. A. Stylus bifidus, achenium lateribus eompressum. 1. C. intermedius Steud. nr, 1267. Prope Dseho- mara 5. Sptbr. ‚1838. €. radice fibrosa, culmo triquetro striato, foliis- que culmum superantibus, linearibus, planis, striatis glabris, umbella subiriradiata, radiis inzequalibus, apice 3 — östachyis, involueri 3phylli foliolis duo- bus umbellam superantibus; spieis alternis confer- tis, ovatis 9 — 15floris, squamis ovatis, obtusis, fulvis, carina viridibus, glaberrimis non nervosis; achenio ovato vix eompresso, punctieulato, fulvo. — Inter C. diandrum Torr. et ©. punetatum Rob. videtar intermedius, 2. C. truncatulus Steud. nr. 821. In stagnis exsiceatis prope Gabdia 19. Sptbr. 1838. C. radice annua, fihrosa; culmis czespitosis, teneris (1 — 2uneialibus) triyueiris, glabris, foliis linearibus eulmum zquantibus; involueri foliolis duobus umbella longioribus; umbella simplici 3—5- radiata; radiis inaequalibus apice subpentastachyis quandoque subramosis; spieis 16 — 20floris, remo- tissimis, patulis; squamis truncatulis, margine albes- centibus, nervo medio viridi ia mucronulum excur- rente, achenio a latere compresso, ovato, tenuissime (sub lente acuta) puncticulato. 82 3. C. relusug Nees. nr. 1199, In stagnis prope Gafta d. 12, Sptbr. Stimmt mit dem (. reiusus Nees in Siebers Herbar. Florae Maurit. sect. U. nr. 7. überein, und ‚ist auch von Kotschy in Cordofan gesammelt. worden. Unsre Pflanze ist nur etwas zärter, zeigt aber keinen weitern wesentlichen Unterschied. Ueb- rigens ist zu bemerken, dass diese Sieber’sche Art nicht der. retusus seyn kann, welchen Nees (Linn. IX. S. 285.) unter der Abtheilung stylo tri- fido ımd den Mariscoideis nur dem Namen nach auftührt. Jedenfalls ist die Sieber’sche Art die ältere und da uns keine Diagnose derselben be. kannt ist, setzen wir sie her: C. glaucus, radice fibrosa, eulmis solitariis vel subeaespitosis (1-2 pedalibus) triquetris, glabris; foliis planis, margine scabris, culmum subaequantibus; involueris 4 —5- pbyllis, longioribus umbella 6 — 12radiata, radiis inaequalibus, apice spicatis, spieis patentibus 20 — 26floris, linearibus, compressis; squamis ovatls, ‘ obtusis, carina viridi, lateribus fulvis, margine sca- xjoso - albidis, achenio compresso, nigro, glabro squama parum breviore, Die abyssinische Pflanze unterscheidet sich von der nubischen bloss dureh längere Blätter des involuerum, 4. ©. distichophyllus Steud. nr. 745. In palu- dibus prope Edoam d. 20. Debr. 1838. C. radice repente, eulmo basi longe prostrate, radicante, ad summum fere foliato , foliis longe va- 583 ginantibus, alternis, erecto-patentibus, angustis, gla- bris, rigidiuseulis, brevibus (3 — 4pollicaribos); involuero diphylio parum longiore umbella simpliei 3 — Sradiata, radiis inaequalibas, apice spicis 3 — 5 ovatis;.squamis ovatis, mutieis, glabris, fer- rugineis, carina dilutiore; achenio ovato compresso minnto, glabro, . B. Stylus bifidus, achenium racheolae parallele compressum. 5. C. elegantulus Steud. nv. 574. In uliginosis prope Demerki 9. Aug. 1838. C. radice fibrosa, fibris validis, eulmo erecto (8 — 10uneiali) triqueto, striato, glabro, basi va- ginis 2 — 3 foliiferis; foliis eulmum subaequanti- bus, rigidiuseulis, planis, apice serrulato-scabris; in- voluero triphylio longiore umbella simpliei, sessili, compacta; radiis eireiter 5 sessilibus; spieis sim- plieibus vel apice partitis, ovatis, eompressis, acu- tiusculis, 6 — 10floris; squamis ovatis, obtusis, glabris, atrosanguineis; carina alboviridescente; acheniis ovatis pallidis, glabris. 6. C. nevrotropis Steud. nr. 765. Ad stagnu prope Gapdia d. 30. Sptbr. 1838. €. radice fibrosa; culmo erecto (8 — 12un- ciali), triquetro, glabro, basi vaginis 2 — 3 felii- feris; foliis eulmum subaequantibus, apice serrulato- scabris; involucro tripbyllo multo longiore umbella 3 — Gradiata; radiis inaequalibus, apice distiche- spicatis; spieis ovatis 5 — Sfloris; spieulis ovatis, obtusis, margine nigro-ferrugineis; carina lata, ner- 584 vosa,"viridi, acheniis ovatis compressiuscnlis, pune- tienlatis. Praecedenti similis species diflert: radieis fibris tennioribus, umbellae radiis fere omnibus pedunen- latis, colore spienlarum, inprimis carina Snervoso- striata. 7. C. nigrieans Steud. ‚ar. 1373. In uliginosis ‘prope Enschadeap d. 31. Jul. 1838. i C. radice valide fibrosa, culmo basi rudimentis foliornm emoriuorum dense obsiio, tenerrime, tri- quetro;- foliis radicalibus subsetaceis, culmum sub- aequantibus, margine scabris, involuero diphylio, superante spienlas 5 — 6 distichas, 8 — 10floras, ovatas; squamis ovatis, obtusis, glabris, fusco-nigris; earina tenui, albescente-viridi, achenio oblongo —., Habitu Schoenum nigrieantem refert. €. Stylus trifidus. a. Aristati. 8. C. assimilis Steud, ur. 1208. et 1252. Ad stagna prope Gapdia d. 19, Septbr. et prope Gafta d. 17. Sptbr. 1838, C. radice fibrosa, caespitosa; eulmo obtuse, tri- queiro, (subpedali) glabro, basi 1 — 2foliato; fo- his anguste linearibus, glabris, eulmum subaequan- tibus; involaero ’tripbylio, majore umbella compo- sita radiis 8 — 12 inaequalibus, apice capitato- spicatis vel umbellulatis, spieis 5 — 9floris; squa- mis ovatis, oblique subreflexo - acuminatis, aureo- fulvis; carina concolore yel pallide viridescente; 585 acheniis triquetris, oblongis, fusco-fulvis, squamis .parum brevioribus. Cypero aureo H. B. videtur affinis. ß. ©. assimilis var. depressa Steud, nr. 1074. Ad margines paludum prope Adoam, et in humidis agris Pos abyssinica eultis d. 12. Nvbr. 1838, 9. Cyperus arislatus Rotlb. nr. 822. In stagnis exsiccatis prope Gapdia. d. 19. Sptbr. 1838, b. Alternifolii. 10. €. derreilema Steud. nr. 659. In regione media montis Silke. 14. Febr. 1840. C. radice valide fibrosa, infra eulmum lignoso- inerassata; culmo exaltato (4 — 5pedali), triquetro; involuero 7 — 10phyllo, foliolis partim longioribus umbella decomposita; 'radiis eireiter 12; umbellulae involuero membranaceo, 4 — 5phyllo; radiis apice iterum umbellatis, vel simplieiter dense spicatis; “ spieulis lanceolato - ovatis, acutiusculis, tenuissime nervosis, sanguineo - ferrugineis, carina dilutiore; achenio triquetro, ovato, albo; stylo elongato “ pro- funde trißdo. , (Schluss folgt.) I. Botanische Notizen. 1. Im Verlaufe des diessjährigen Sommers hatte "ich die Freude, das Erysimum ochroleucum, wel- ches ich aus Samen gezogen habe, den ich der Gefälligkeit des Hrn. F.W. Schultz in Bitsch ver- danke, lebend beobachten zu können. Der Same war am Standorte der Pflanze gesammelt. Diese Pilanze bietet im Leben ein Kennzeichen dar, wel- 586 ches sie auf den ersten Bliek von allen mir be. kannten Arten der Gattung unterscheidet, was aber, so vielich weiss, noch nirgends aufgezeichnet wurde, Die Blumenblätter zeigen, nachdem die Blüthe sich geöffnet hat, ein schönes helles Zitrongelb und be. halten diese liebliche Farbe während eines oder mehrerer Tage, dann aber ändert sich diese Farbe plötzlich, während die Blüthe noch in voller Kraft dasteht, in ein bleiches, in’s Bräunliche spielendes Strohgelb. Die untern Blüthen der Traube sind bleiehstrohgelb, die obern schön zitrongelb, was der Pflanze ein sehr auffallendes Ansehen ertheilt, Für die Herren Vorstände botanischer Institute und die Herrn, welche in ihren Privatgärten zu ihren Studien Pflanzen kultiviren, schreibe ich die Bemerkung nieder, dass sich die Erysima im Win- ter nieht decken lassen. Es war mir gar viel an dem E. ochroleucum gelegen und desswegen wur- den die Stöcke mit mehreren Pflanzen im Spät- herbste mit einigen Tannenwedeln und Laub ge- deckt, glücklicher Weise blieben an beiden Enden der Querreihe einige Stöcke unbedeckt. Die be- .deckten starben sämmtlich, die zur Seite übrig ge- bliebenen aber wucherten desto mehr, Uebrigens hatte ich zur Vorsorge auch die Pflanze im Topfe, Eben so ging mir das bedeckte Erysimum rhelicum grossentheils zu Grunde, doch hatte ich auch da- von einige 'Töpfe voll, die mit andern Pflanzen in einem ausgeleerten Mistbeete trefflich überwinter- ten, Dass die Gräser sich ebenfalls nicht decken 587 lassen und wenn sie bedeckt werden, häufig völlig zu Grunde gehen, habe ich schon seit vielen Jah- ren beobachtet, 2. Im verflossenen Jahre machte ich kleine An- saaten von Festuca Pseudo-myuros und von F\, seiu- roides, von letzterer aus Samen, welche Hr. Apo- theker Sonder in der Nähe von Hamburg gesaun- melt und mir freundschaftlich mitgetheilt hatte, in der Absicht, zu erfahren, svelchen Einfluss die Kultur auf beide Pflanzen, über deren speeifische Verschiedenheit die Botaniker noch nicht einig sind, ausüben würde. Beide stehen jetzt in Samen, die Nebenhalme, die an der Basis der ersten Halme hervorgetriebenen Aeste, aber noch in Blüthe. Beide Pflanzen haben sich nicht im Mindesten verändert. An Festuca Pseudo-myuros steckt an allen Halmen der untere Theil der sehr langen Rispe in der obersten Blaitscheide,, oder derselbe ragt kaum ei- nen Zoll darüber hinaus und die Rispe hängt in einem zierlichen Bogen mit ihrer Spitze auf die Erde hinab, was der Pflanze im Topfe, wo die Rispen nach allen Seiten, wie die Federn eines Federbusches,; überhangen, ein gar gefälliges An- sehen ertheilt. Die Festuca sciuroides steht dagegen mit der viel kürzern Rispe steif aufrecht, die Hal- me sind ohne Ausnahme abwärts weit nackt, we- “ nigstens so weit als die Länge der Rispe beträgt. In der Entfernung von einigen Schritten haben beide Pflanzen ein ganz verschiedenes Ansehen; 588 die F. sciuroides gleicht in dieser Entfernung weit mehr der F, ovina als der F Pseudo-myuros. Dem muss ich noch hinzufügen, dass an F, Pseudo-myuros das eine Oehrchen der Ligula läng- lich und fast so lang ist, als die Breite des Blattes beträgt; an F. sciuroides sind beide Oehreben kurz. Ob diese Kennzeichen aller Orten beständig blei- ben, werden künftige Beobachtungen ermitteln. Von beiden Pflanzen habe ich sogleich wieder kleine Ansaaten veranstaltet, die auch bereits auf. gelaufen sind. Erlangen. Koch. IM. Anzeige über verkäufliche caucasische und volhynische ge- . , trocknete Pflanzen. Mit der Absicht, Syrien und Palästina für Bo- tanik zu bereisen, aus den Caucasus - Gegenden nach Deutschland zurückgekehrt, bewogen mich die Verhältnisse jener Länder und die abmahnen- den Stimmen einsichtsvoller Männer, besonders der verdienten Vorsteher des würtembergischen natur- historischen Reisevereins zu Esslingen, dieses Vor-- haben aufzugeben. Aufgemuntert durch die Zu. sage, die die verehrien Herren Prof, Hochstet- ter undDr. Stendel mir gaben, mich dabei durch ihre Erfahrung und Kenntnisse zu unterstützen, habe ich mich entschlossen, mich hier niederzu- lassen, um von reisenden Botanikern gesammelte Pflanzen für Freunde der Pflanzenkunde und Be- sitzer von Herbarien auszugeben. Die Ausführang s 589 dieses Vorhabens begünstigte die Gelegenheit, die von Hen. Th. Kotschy im vorigen Jahre in Kur- distan, bei Mossul und bei Aleppo gesammelten höchst interessanten Pflanzen zu erwerben, welche jetzt zur Ausgabe vorbereitet werden, und über welche das Nähere bekannt gemacht werden wird, sobald diese Arbeit beendigt ist. Gegenwärtig erlaube ich mir, dem botanischen Publikum folgende Sammlungen caucasischer und volhynischer Pflanzen anzubieten: 1. Plante caucasice. Ed. secunda, compleüor. Pars prior, continens 570 species. Diese Sammlun- gen, von welchen nur 10 vorhanden sind, bestehen aus Arten, die vom Reiseverein in der I. — VI. Lieferung caueasischer Pflanzen von Zeit zu Zeit ausgegeben worden sind, und aus den von mir mitgebrachten Pflanzen der Vll. Lieferung. Preis 70 fl..vhein. oder 150 franz. Francs. 2. Plant® caucasice. Ed. secunda, minus com- pleta. Pars prior, conlinens 400 speeies. Auch von diesen kleinern Sammlungen sind nur zehn Exemplare vorbanden. Sie bestehen aus dein grös- sern Theile der in der Sammlung Nro, 1, enthal- tenen Arten. Preis 48 fl. rhein. oder, 103 franz. Franes. “ ‘Zu diesen beiden Sammlungen. (Nro. 1. und Nro. 2.) werden nach einiger Zeit Nachträge ge- liefert werden. Es ist sorgfältig darauf Bedacht genommen, dass Käufer der später auszugebenden nachträglichen Lieferung nicht dieselbe Art wie- 590 der erhalten. Auch sind die Namen der Pflanzen, wo es nöthig war, berichtigt worden, 3. Plante cascasice. Colleciio VI. continens 55 species. Sie enthält die noch vorhandenen Ar- ten der vom Vereine ausgegebenen Vl. Lieferung, welche nicht alle Besitzer der fünf ersten Liefe- rungen erhalten haben. Preis 65 fl. rhein. oder 14 franz. Frances. 4. Plant@ eaucasic@. Collectio VII. continens 78 species. Sie besteht aus Pflanzen, die vom Ver- ein noch nicht ausgegeben worden sind. Preis 10 fl. rhein. oder 212 franz. Frances, Folgende Pflanzen sind in "allen Sammlungen dieserLieferung enthalten: Alopeeurus Pallasü Trin. — Iris furcata M. B. — 1. Güldenstaedtiana Lep. Asphodelus tauricus M. B. — Orchis spherica M, B. — Statice tatarica L. — Cephalaria cenlauroi. des Coult. ural. — Cephalaria syriaca Schrad. — Senecio macrophyllus M. B. — Cenfaurea Bieber- steinii DeC. — C, deelinata M. B. var. — Ü. leu- eophylia M. B. — C. orientalis L. var, — CÜ. Sca- biosn L. tenuifolia. — Carduus mucrocephalus Desf. — Cirfium arachnoideum M. B. -— C. rhizocepha- lum C. A. Mey. — Chamepeuce echinocephala Det. — Leontodon *caucasicus Fisch. (Apargia M. B.) -— Sonchus uliginosus M. B. — Mulgedium_ pre- nantihoides DeC. — Campanula Sazifraga M. B. — Stachys fiuliculosa M. B. — Marrubium .leo- nuroides Desr. — Thymus Marschallianus W. — Sculellaria commulata Guss. — Onosma stellulatum 591 Kit. — Galium coronatum Sm. glaberr, — Anthris- cus Cerefolium Hoffm. trichosp. — Peonia tenuifolia L. — Nigella feniculacea DeC. — Paparer brac- teatum Lindi. — Draba repens M. B. — Thlaspi latifolium M. B. — Iberis taurica DeC. — Erysi- mum cuspidalum DeC. — Brassica elongala Ehrh. — Spinacia lelrandra Siev. — Cerastium nemorale M. B. — Gypsophila acutifolia Fisch — G@. glo- merata Pail. — Sedum serfidum M. B. — S. spu- rium M. B. — Acer talaricum L. — Euphorbia muricata M. B. — E. procera M. B. — Prunus divaricala Ledeb. — Astragalus macrocephalus W. — Hedysarum argenteum L. — H. ibericum M.B. — Onobrychis pelr@ea Dese. — O. vaginalis C. A. Mey. — 5. Plante volhynice et podolice, collect® a cl. Prof. Besser. Species 32. Preis 3 fl. rhein, oder 6: franz. Franes. Folgende Pflanzen sind in jeder Sammlung ent- halten: Melica allissima L. — Beckmannia eruce- formis Host. — Salie canalieulata Bess. — Sca- biosa reflexa Kluck. — ÜCenlaurea coriacea Kit. — Veronica incana L. — Scutellaria lupulina L. — Myosotis montana Bess. — Anthrisceus elatior Bess, — Dentaria glandulosa Kit. — Erysimum Andr- zeiowscianum Bess. — Rosa Andrzeiowscii Stev. — R. caryophyllacea Bess. — R. frutetorum Bess. R. Ratomsciana Bess. — R. uneinella Bess. — Po- tentilla intermedia L. canescens Bess. — Diejenigen verehrten Freunde der Botanik, 592% . “ . welehe nun von diesen Pflanzen zu erwerben win- schen, sind ersucht, mit Beifügung des Betrages, eine genaue Angabe der verlangten Sammlungen, sowie auch eine Erklärung darüber einsenden zu wollen, ob, im Falle die unter Nro. 1. aufgeführten, aus 570 Arten bestehenden Sammlungen schon ver. griffen wären, Sie die Sammlung Nro. 2. von 400 Arten zu erhalten wünschen. Gefällige Zuschriften beliebe man zu addressiren: „An R. F. Hohenacker in Esslingen bei Stuttgart.” Esslingen im August 1542, R. Fr. Hohenacker. Die unterzeichneten Directoren des Reisevereins empfehlen den Hrn. R.Fr. Hohenacker den ver. ehrten Vereinsmitgliedern, denen derselbe durch die Lieferungen georgisch - caucasischer Pflanzen schon von früher rühmlich bekannt ist, und allen Freunden der Botanik bestens, und sind der Ueber- zeugung, dass die Freunde getrockneter Pflanzen, die sich an ihn wenden werden, sich stets freuen werden, wit ihm in Verbindung getreten zu seyn, Hiebei bleiben aber die Verhältnisse des RBeise- vereins unverändert und gehen wie bisher ihren geregelten Gang fort. Esslingen den 17. August 1842. Ch. F. Hochstetter, Professor. Dr. Steudel, Oberamisarzt, Flora Ne 38. Regensburg, am 14. October 1842, I. Original - Aufsäize. Ueber die Arten von Cyperus, Mariscus und Kyl- lingia, welche in der zweiten Sendung von Pflan: zen aus Abyssinien von dem Reisenden des Ver- eins Hrn. W. Schimper enthellen sind; . von Oberamtsarzt Dr. Steudel in Esslingen. Schluss.) ec. Arenarii, © ee 11. Cyperus rigidifolius Sterd, ar. 991. In prato montano prope Enschadcap d. 29. Jun. C. radice repente, fibris validis; eulmo triqnetro, ereeto (d — 6unciali), glabro, striato; foliis radi- calibus eonfertis, planis, culmo brevioribns, vigidis, apice serrulato - scabris, pungentibus; involuero te- traphylio parum longiore umbella simpliei ;- radiis 4 — 6 brevibus, apice dense ramoso-spientis; spi- eulis 4 — Sfloris, acutis; squanıis sanguineo-fuseis, tenni-nervosis, oyatis, subacutis; carina virdi; ache- nio triqueiro, glabro. : : 12. €. fissus Steud. nr. 992. In pratis mön- tanis disteietus Limensis Gessgessa d. 21. Jun. 1838; C. radice repente, stolonifera, infra culmum Flora 1842. 38. Pp 594 lignoso-inerassata ; Abris teruibus; eulme triquetro ereeto (3 — 5uneiali), glabro; foliis radicalibus, confertis, angustis, planis, apice serrulato - scabris, culmam subaequantibus; involuero triphyllo longiore umbella simplicissima (potius eapitulo dense spi- cato), spieulis 6 — Sfloris, squamis oyatis, 5 — 7. nerviis, ferrugineis; carina viridi; stylo longe ex. serto, profunde trifido, achenio triquetro, oyato, ferrugineo, squamis multo breviore, “13:0, clandestinus Steud. nr. 980. In monti- bus ditionis Simen. :C. radice erassa, repente, stolonifera; -culmo triquetro brevissimo (vix ullo vel 2 — 4 Hineas longo); foliis radicalibus, planis, lanceolatis, patenti- erectis, ad marginem ciliolato - asperis, culmum su- perantibus; involucro triphyllo vix superante um- bellam (vel capitulum) solitarium; spieis confertis ovatis 5 — 7floris; squamis ad marginem ferru- gingis, medio carinaque viridibus, ovatis, acutis; stylis longis profunde trifidis; achenio ovato, ferru- gineo, squamis breviore. d. Corymbosi. .14, C. bulbosus Vahl. var, nr. 1391. Ad latera montium ditionis Schoata d, 12. Jul. 1838. Unter nr,809. der ägyptisch-arabischen Pflan- zen haben wir als zweifelhaft einen von Schim- per bei Dschedda gesammelten Cyperus als bulbo- sus Vahl gegeben, auf welchen dessen Beschrei- hung (Enum. II. 342. R. S. II. 197.) ganz gut passt, Kunth zieht aber den duldosus Vahl. zum rolumn- 595 dus, während Nees in seiner Uebersicht (Linn. IX. p. 284. 255.) beide trennt. Unsre beide Arten unterscheiden sich nur, dass die arabische Art folia linearia und einen bulbus distinetns, die: abyssi- nische aber folia eonvoluto- seiacea (wie sie Vahl angibt) und einen culmus basi bulbosa incrassa- tus hat. e. Exaltati. 15. ©. dives Delil. nr. 913. kam schon : unter nr, 30. in der ersten Section vor. ß. ©. dives var. depauperata; wumbellis minori- bus, radiis rarioribus. nr. 1101, ad rivos in valle Aguar provineiae Modat d. 4. Apl. 1838. ei 16. Cyperus zanthopus Steud. nr. 1021. et 1155. Ad rivos in valle Aguar provineiae Modat et prope Demerki 9. Aug. 1838 et 4. Apl. 1839. C. radice tenui-fibrosa, repente; culmo triquetro 8 — 4pedali), supra basin 3 — A4foliato ;.: foliis culms brevioribus, plauis, margine serrato-scabris, basi eaulem amplectente intense luteis;. involacro polyphyllo; phyllis tribus longissimis, reliquis plus minus aequantibus umbellam compositam, multiradia- tam; radüs apice nmbellulatis; involucello poly- pbyllo, foliolis aequantibus ambeilulam dense- jan; culato-spieatam, spieis ramosis; spieulis linearibas, acutis 6 — Sfloris; squamis ovatis, lineatis,’acu- mine subreflexo, margine membranacee .: brunneoy carina obseure virideseente, achenio wigusir, ob- longo, glabro. ; u Pp2-r.. « 596 “ Mariscus. 17. Mariscus Schimperi Hochst. nr. 578 et 1363. Ad latera montium ditionis Schoata Jul. 1838 et 1839. Ist dieselbe Art, welche schon in der ersten Section unter nr. 78. gegeben wurde. 18. M. plateilema Steud. nr. 585. Ad latera montium prope Schoata d. 6. Aug. 183S, .M. culmo triangulari, glabro tsubpedali), basi vaginis emortuis tecto, valde bulboso - inerassato; foliis linearibus, margine scabriusculis, eulmo bre- vioribus; involueri tetraphylli foliolis basi valde dilatatis, superantibus umbellam dense spicato-capi- tätam; spieis 2 — 3floris, lanceolatis; Squamis ovatis, acuminatis, striatis, viridi- vel fusco - ferru- gineis; achenio triquetro, glabro, subfusco. 19.-Mariscus polyphylius Steud. nr. 1124. Prope Eindeoder in regione inferiore montium d. 25. Jul, 'M. radice fibrosa, .lignoso - inerassata; eulmo triguetro, basin versus vaginato-folioso ; foliis planis, striatis, margine tenuissime serrulato-scabris; in- voltero 5 — 7phyllo longiore umbella 5 — ?ra- diata; radiis sessilibus obsitis a basi spienlis pa- tentibus, linesribus, acutis, subdistichis, bifloris; squamis. ovato-lanceolatis, acutis, margine membra- naceis, flavescentibus, carina viridescente; achenio triangulari, macronulato, Kyllingia. 20. Kyllingia pumila Micha. Prope Adoam in paueis speciminibus lecta. 597 Stimmt vollkommen mit americanischen Exem- ‚plaren dieser Art überein. 21. K. alba Nees. nr. 581. In eollibus prope Enderdet d. 16. Jul. 1838. - 22. K. bulbosa Beaur,? nr. 579. Mit der vor- hergehenden gesammelt. 23. K. nervosa Steud, nr. 1375. Ad montes Kegionis Wadi Schoata, K. radice fibrosa, subbulbosa; eulmis erectis, (4 — 5pollicaribus) , subflexuosis, triquetris, stria- tis; foliis linearibos, acutis, apice remote serrulato- - asperis; involuero triphylio, reflexo longiore capitulo simpliei, ovato-globoso, denso; spieulis oblique ova- tis, unifloris; squamis ovato lanceolatis, acntis, ned- mine patenti-reflexo, pallide flavescentibus, exarato- nervosis, glabris. 24. K. microcephala Steud. nr. 650. Prope Gon Amba 20. Jul. 1840. j . K. radice fibrosa, repente; eulmo erecto tri- quetro, tenerrimo (3 — Auneiali); foliis subseta- ceis, inaequalibus, quandoque eulmum aequantibus, margine vix scabriusculis, involueri foliolis 2 — 8 patentibus, multo longioribus capitulo solitario, ovato- globoso, (vix 2 lineas lato 1; alto); epiculis densis, ovato-lanceolatis, bifloris; squamis ovatis acntius- eulis, albis vel levissime rubescentibus. ! 25. K. eriocauloides Steud. nr. 1195. - In pra- tis sieeioribus prope Gafta d. 15. Sptbr. 1838... K. radice fıbrosa, bulbo minimo; .culmo-erecto, strieto, subtriqueiro (3 — Sunciali); foliis: seia- "498 - eeis culmo brevioribus, margine vix seabriusenlis; involueri foliolis tribus.. reflexis, - infra eapitulum amplo - dilatatis; capitule- semiorbiculato ; spicnlis dense glomeratis, unifloris, squamis ovato.-lanceola- tis, albis, apice longissime (squama ipsa fere duplo longius) acuminatis; acheniis ovatis, oblongis, fusco brunneis, tenuissime- (sub lente valida) punctienlatis, 26. K. bracheilema Steud. nr. 1371. In pratis prope Enschadeap 30. Jul. 1838. " .: K. radiee.repente, Abris validis; ceulmo. ereeto, ‚strieto, subtriquetro (4 -— ‚5unciali); foliis radi- ‚calibus brevissimis (vix uneialihus) angustissimis, planis, margine tenuissime scabris; involucri folio- lis tribus, serrulato-scabris, vix excedentibus capi- tulum ovaio-globosum, simplex; spieis oblique ova- tis, unifloris; squamis oyatis, acujis, nigro-Sangui- neis, tenuissime striatis; stylis longe exsertis. 27. K. chlorotropis Steud. nr. 1377. In regione media lateris montium versus Schoata d. 6. Ang. -K.redice repente, subbulboso-incrassata; eulmo ereeto-aubtriquetro, (2% — 4unciali); foliis eulmum subaegquantibus, angustis, planis, apice serrulato- scabris; involueri foliolis tribus, superantibus um- bellam (plerumque) tricepbalam; capitulo medio subpyramidato longiore lateralibus obovatis; spieis obliquis, lanceolatis, acutis, unifloris ; squamis ovato- lanceolatis, acutis, sangnineo- -förrngineis,, nervosis; carina viridi; stylis yix exsertia,. . 28. K. ‚atrosanguinen. Stoud, . ar. 1269. _Prope Dubomara 5, Spibr. 1838... :. . 5” K. radice repente, stolonifera; eulmo erecto triquetro (6 — Tunciali); foliis angustis, planis, firmulis, eulmum subaequantibus, apice remote ser- rulato - asperis; involucri foliolis 3 — 4 veflexis, longioribus capitulo subpyramidato solitario; spieis obliquis lanceolatis, acutis, bifloris; squamis lanceo- latis, acutis, acumine subreflexo, atrosanguineis, ner- vosis; carina tenuissime subviridi; stylis longe ex- sertis. ° ıı Zusaiz Ueber die von Bertero in Chili und auf der In- sel Juan-Fernandez gesammelten Cyperaceen. In dem Bertero’schen Herbarium fanden sich nur folgende Cyperaceen, und zwar in so wenigen Exemplaren, ‚dass nur an die Besitzer der voll- ständigern Sammlungen einige abgegeben werden konnten, Cyperus. 1. Unter der Abtheilang aristati findet sich der C. arisiatus Rottb. mit der Nummer 213. Bis jetzt ist diese Art nicht in Südameriea, als ein- heimisch angegeben worden. Mit derselben war aber ein zweiter vermischt, welcher völlig ver- schieden ist und unter die Abiheilung humiles ge- hört. Er kommt daher vielleicht in einigen Ber- tero’schen, vom Reise-Verein ausgegebenenS: Samm- lungen unter nr. 213. vor; er ist 2. Cyperus aocaulis Steud. Sub.nr. 218: 6% Li 600 a perus — Bertero hrbr. In pascuis eirca lacum Aculeo Chili. €. acaulis, ceaespitosus, humillimus; radice fibrosa; foliis radicalibus faseieulato - confertis, pla- nis, lanceolatis, striatis, Qunioribus) piloso-siliolatis; involueri: foliolis vix distinctis; capitulis radiealibus ‚Gin nostro.specimine) 4 aggregatis, omnino sessilibas, dense spicatis; ‚spienlis linearibus 6 — 8 remoti- floris; squamis ovatis, acutis, submembranaceis, viridi-albescentibus, carina herbacea viridi; ache- nio triquetro,,, oblongo , squama parum breviore, albo, ‚glabro. . Proximus aeccedit ade. elandestinum supra sub nr. 13. memeoratum, Die folgenden Arten von Cyperus gehören sämmt- lich unter die Abtheilung luzuloidei. 3. Cyperus zanihostachyus Steud. In aquosis et secus fossas Quillota Chili legit Bertero hrbr. nr. 945. C. radice yalida fibrosa, stolonifera ; eulmo tri- ‚quetro, striato,.glabro (subpedali), basi folioso; va- ginis margine scariosis; foliis planis, striatis (2 — 3 lineas latis), margine serrulato-scabris, eulmum par- tim. aequantibus; involuero poly- (7)phylio, folio- lis erectis, partim (4) multo longioribus umbella multi - (Sjradiata; radiis basi ochreis pellucido- scariosis, inaequalibus, partim sessilibus, apice ca- pitato-umbellatis, involucellis scariosis; ‚spieis den- sissime in. capitulum ‚congestis ;. spieulis. oyatis 4 — Sfloris; squamis ovatis, acutis, Iateis, carina viri- y . 601 deseentibus, margine ulbo scariosis; achenio fri- quetro, utrinque acuminato, glabro, albo. 4. Cyperus prionotropis Steud. In sabulosis secus torrentes Taguabagua Chili. Bertero hrbr. nr. 314. C. ceulımo triquetro, striato, glabro (bipedali), basi folioso, vaginis margine membranaceis; foliis planis, glabris, striatis, apiee serrulato-scabris, cul- ıno brevioribus; involuero hexaphylio, superante umbellam 10 radiatam, compaetam ; radiis basi mem- branaceo- ochreatis, inaequalibus, partim sessilibus, apice capitato-umbellatis; spieis plurimis eonfertis, linearibus, 18 — 24floris; squamis ereeto-patenti- bus, ovatis, acutis, viridi-lutescentibus, carina dilu- tiore, apice denticnlata. 5. Cyperus reflexus Vahl, In pascuis herbidis collium Insulae Juan Fernandez et in arenosis hu- midis secus rivulos Quintero Chili. Bertero hrbr. nr, 1451 (sub Cyperus nr. 2.) et nr. 946. Stimmt vollkommen mit der von Vahl (linum, 2. 299.) gegebenen Beschreibung überein, nur ist in unsern Exemplaren das achenium (wohl wegen Jugend) weiss. nr. 1451, ist die einköpfige, 'nr. 946. die vielköpfige Varietät; übrigens sind beide nicht verschieden. 6. Cyperus ochrocephalus Steud, In pascuis aquosis humidisque Insulae Juan Fernandez, Ber- tero brbr. nr. 1450,. (sub Cyperus nr. 1) C. culmo teretiusculo , apice triquetro; fo- his — —; involuero poly- (6)phylio; foliolis re- 602 flexis, innequalibus, longiore umbellam quingnies superante; umbella simpliei; radiis pluribus (7) in- aequalibus, reflexis (uno sessili), apiee umbellato- capitatis; involucello diphyllo submembranaceo, ca- pitulum aequante; spieis dense capitato- compactis; spieulis S — 16floris, linearibus, compressis; squa- mis oyatis, acutiusculis, laxe imbricatis, albo-vires- “:centibus, nervosis; achenio triquetro, albo-viridi. “ Eleocharis. 7. Eleocharis palustris R. Br. In turfosis circa St. Jage Chili. Bertero hrbr. nr. 616, S. Eleocharis maculosa R. Br. In turfosis Runeagna Chili. Bertero hrbr, nr, 615. Seirpus. 9, Scirpus longifolius Hook. In arenosis seeus flumen Quillota Chili. Ber- tero hrbr. nr. 1298, 10. Scirpus glaucus Nees. Ad fossas locis sylvatieis eirca urbem. St. Jago Chili. Bertero (hrbr. sine nr.). 11. Scirpus asper Presl, In dumetis, loeis herbidis, ad fossas et rivulos Quillota Chili. Bertero hrbr. nr. 1300. Isolepis. $ 12. Isolepis heterolepis Steud. ’ Seirpus nı‘ 607. Bertero hrbr. In pascuis peirosis, sterilibus montis la Leona Chili, 1. radice valida; culmis c:espitosis, teretibus, . 603 validis, basi vaginatis; foliis planiuseulis, brevibus; involuero 2 — 3phylio, foliolo altero eulmum con- tinpante, altero subulato, vix superante spicam soli- tariam, ovatam, multifloram; squamis inferioribus obtusis, mueronatis, latere ferrugineis; carina viridj, exarato- 3 — Önervia, in mucronem excurrente; squamis superioribus anguste lanceolatis, aeumina- fis; staminibus 3, antheris linearibus; stylo pro-“ funde trifido; achenio (immaturo) lanceolato, nar- ginato. 13.-Isolepis variegala Sieud. Seirpus nr. 606. 611. 1297. Bertero hrbr. In pascnis rupestri- büs collium Quillota prope „la punta de Cortes” . montis la Leona Chili. . I. radice valida caespitosa; eulmis filiformibus, teretibus, suleatis, glabris, basi vaginatis, (pedali- bus); foliis brevibus (polliearibus), planiusculis; in- voluero diphyllo setaceo, longiore spica solitaria, ovata, multiflora; squamis ovatis, obtusis, mucro- natis; carina viridi, nervosa, lateribus albis, mar- ginibus ferrugineis; stylo trifido; achenio ovato- lanceolato uirinque acuto, Praecedenti satis similis, sed statura tenuiore et notis allatis distineta. 14. Isolepis heterophylia Steud. Seirpus nr. 609. Bertero hrbr. Isolepis brachyplylla Presi? (sed certe non I. pygmaa Kunth.). 1. radice fibrosa alba; culmis gaespitosis, ‚basi rufescentibus, glaucis, striatis (4 — 6pollicaribus), basi vaginatis, vagina truncata, foliola brevi,, inter- ‘604 dum vagina altera radieali cum folio plano, striato, eulmum snubaequante; spica solitaria, subterminali; involuero monophylio, eulmum eontinuante; spienlis ovatis, striatis, latere albo-ferrugineis, carina viridi; stylo trifßido; achenio triquetro, ovato, albo, tenuis- sime puncticulato, / 15. Isolepis erubescens Presl. Seirpus nr. 1299. Bertero hrbr. In arenosis spongiusisque secus torrentes Chili. 16. Isolepis —? Prostat sub nr. 608. Scirpus in sabulosis secus torrentes prope Tagua-tagua Chili leetus sine flore, sed culmis apice ramulis no- vellis et radieulis proliferis, Isolepidi prolifere' R. Br. certe similis, sed omnino distineta. Care. 17. Carex bracteosa Kunze. (Kunth Cyperogr. p- 379.) — Scirpus Caricis? Bertero hrbr. nr. 61%. In pascuis et ad sepes in planitie Rancagua Chili. 18. Carex distenta Kunze. (Kunth I. «.p. 449.) C. distans Bertero hrbr. nr. 890. In pas- cois irriguis planitiei loco dieto „San Pedro” Quil- lota Chili. 19. Carex Berteroniana Steud. — Carex a pen- dula diversa. Bertero hrbr. nr. 1445. In fruti- cetis umbrosis herbidis collium Insulae Juan Fer- nandez, C. culmo erecto, triquetro, glaberrimo; foliis striatis planis, longe vaginatis, margine scabris; spicis masculis quatuor sessilibus, foemineis sex, in- ferioribus longe petiolatis, superioribus sessilibus, 605 omnibus elongatis, graeillimis; stigmatibus 3; frue- tibus oyatis, triquetris, glabris, striatis squama ovata euspidata longioribus, Uncinia. 21. Uncinia trichocarpa E. A. Meyer (Kunth L ec 525) Unecinia phleoides Bertero hıbr. nr, 1374. (non Pers.) In nemoribus umbrosis eollinm Quillota., 1. Correspondenz. (Potentilla hybrida 7) Meine Ansicht über Bastardirung der Pflanzen ist kurz die: dass aus zwei verwandten Pflanzen- species auch zwei verschiedene Bastarde hervor- gehen können, wobei eines der Eltern bald positiv, . bald negativ auftritt, indem von der einen Art Blu- mentheile und Frucht, von der. andern Leib, Form und Veberzug herrührt, — Diese Bastarde mit vor- waltender Individualität der Stammarten (als Halb- bastarde zu bezeichnen) können sich durch Samen fortpflanzen, bis sie nach und nach, oft erst nach 10 — 20 und mehreren Generationen, wieder zu der Avt zurückkehren, welche ihnen die vorwal- tenden Eigenschaften verlieh. Doch gibt es auch Bastarde, bei denen die Infloreseenz der Eltern gänzlich ausgeglichen ist, so dass alle diese Theile des Bastardes nach de- nen der beiden Stammeltern modifieirt erscheinen; dieses sind vollkommene Bastarde,*) die in der *) Zur Bezeichnung eines vollkommnen Bastardes habe ich vorgeschlagen, zwischen den beiden von den Eltern \ 606 Regel keinen vollkommenen Samen bringer, wel. ches mit der Umwandlung der von beiden Eltern gleichmässig abstammenden Fortpflanzungsorgane im Verhältnisse steht, Auch diese vollkommenen Bastarde, von je zwei Staimmarten, können zwei seyn, indem einer der beiden Eltern bald als Va- ter, bald als Mutter auftritt, Dieses vorausgeschickt, komme ich auf eine Pflanze, welche lange Zeit im Systeme als selbst- ständige Art figurirt hat, ich meine die Potentilla splendens Ram, Schon 1836 machte ich die Bemer- kung in meinem Prodromus Flor, Here, pag. 34, dass die Potentilla splendens Ram, gleich sey = Potentilla Frayariastro + — alba, oder mit an- dern Worten, es sey ein Bastard aus Potentilla Frayariastrum Ehrh. und Pot, alba L. hervorgegan- gen, Ich habe lebhaften Widerspruch gefunden, bis vor Kurzem, wo man mehrseitig meiner Mei- nung beigetreten ist. Die Polenlila hybrida Wallr, erklärte schon Reichenbach in seiner Flora exeursoria als X Poltentilla Fragariasiro — alba, doch hat Wall- roth standhaft behauptet, dass seine Pflanze kein Bastard sey, und wenn ich nicht irre, hat er der- selben einen neuen Namen gegeben, um den Glau- hergenommenen TUrivialnamen eine Null (0) einzuschie- ben — so wie die Halbbastarde durch die Zeichen der Polarität (-+ —) leicht verständlich werden. Siehe ILimmaca 1848, 607 ben an Bastardbildung zu verdrängen, Ich gebe zu, dass Hr, Wallroth seine Gründe dafür hatte, oder auch nicht hatte, wir können den Streit in der Kürze beseitigen, wenn wir die Wallroth’schen Synonyme in den Hintergrund treten lassen, Es ist nämlich zu berücksichtigen, dass es auch einen zweiten Bastard von Poteniilla alba und Pot, Fragariastrum gibt, nämlich die Potentilla alba + — Fragariastrum, wobei die Individualität der Pot, Frayariastrum bedeutend hervortritt: derch die Form der Blätter, die bei P, alba + — Fragaria- sirum: folia subrotundo-ovata fere sursum serrata ; bei Pot. Fragariastro -alba: folia oblongo-lanceo- lata apice inciso-serrata sind. Dieser zweite Ba- stard P, albo + — Fragariastrum kommt der Po- tentilla Vaillantü Nestl. aus der Flora Parisiens. gleich, — Um beide Bastarde, die auch im Steigerwalde bei Erfurt zusammen mit den Staminarten vorkom- men, mit dem Namen der ersten lintdecker zu be» zeichnen, würde es gewiss zweckmässig seyn, der Potentilla Vaillantii die Potentilla Ramondii ent. gegen zu setzen, zumal Poleniilla splendens, von Wallich und Candolle für P, lineata Trev. ge- braucht, leicht Missdeutung unterliegt, Das Resultat ist: dass von Potentilla alba L. und Potentilla Frayariastrum Ehrh. zwei Bastarde vorkommen, bei denen einer der beiden Eltern. bald negativ, bald positiv auftritt, uud dass mit- hin das Wallroth’sche Synonym, welches ‚beide D 608 Bastarde umfasst, unverständlich ist, und ausge- schlossen werden muss. Blankenburg a. Harz 1. Sept. 1842. Ernst Hampe. Nachschrift, Ich erlaube mir die Bitte an Selbstsammler und Beobachter der Pflanzen, Sie wollen die Güte haben, und die in Ihren Florengebieten vorkom- menden Pflanzen- Bastarde in instruktiven Exem- ylaren auflegen, nebst den beiden muthinasslichen Ültern, vom gleichen Standorte, mit genauer Be- rücksichtigung der Localität, und mir gefälligst ge- legentliche Mittheilung machen, indem ich den Wunsch hege, eine Enumeratio plantaram hybridarum vorzu- bereiten. — Eine genaue Beschreibung (auch wohl Zeiehnung) der Blüthentheile bei den vollkommenen Bastarden, in Rücksiebt auf die Umwandlung der Fortpflanzungsorgane, so wie Beilage der Früchte von den Halbbastarden, sind sehr erwünscht, und möchten auch zur Genauigkeit und Vollständigkeit nötbig seyn. D. 0. R HT. Ankündigung. -. Folgende botanische Werke sind um nach- stehende Preise zu verkaufen; — sämmtlich schön gebunden : 1. Sammlung schönblübender Gewächse für Blumen- und Gartenfreunde, von Th. Fr. Nees von Esenbeck u. W. Sinning. Düsseldorf 1831, illamfaire nebst Text (Ladenpreis 25 lchsthlr.) == %6 fl. 2. Hortus Canalius auctore Ign. Fr. Tausch. Pragae 1823, illuminirt (Ladenpreis 14 Rchsthlr.) — 54.9 kr. 3. Magazin der ästhetischen Botanik von Rei- chenbach, so weit es herausgekommen. Leipzig 1827 (Ladenpreis 16 Rthir.) — Sf. 24 kr. Aufträge übernimmt und besorgt die Redaetion. R (Hiezu Literaturber, Nr. 6.) Flora Nro. 39. Regensburg, am 21. October 1842. I. Original-- Aufsätze, Ausflug auf den Berg Matajur in Friaul zur Auf- findung des Tritieum biflorum Brignoli; von M. Tommasini in Triest. In dem Fasciculus plantarum rariorum foro- Juliensium hat Prof. Brignoli (pag. 8. Nro. 11.) ein Triticum beschrieben, das er auf dem Berge Matajur, an der Gränze Friauls und Illyriens, ge- funden, und nach einem besonders auffallenden Character T. biflorum genannt hatte. Diese von Brignoli aufgestellte Art erschien den meisten botanischen Schriftstellern späterer Zeit zweifelhaft, denn nur sehr wenige erwähnten ihrer, die übri- gen übergingen sie mit Stillschweigen. Darüber beklagte er sich in dem Commentar zum Fascienlus, den-ich mit seiner Beistimmung in dem Jahrgange 1840 der Flora Nro. 7. bekannt machte. Da jedoch der Entdecker selbst nur ein einziges Exemplar dieser Art gesammelt hatte, welches er als einen Schatz aufbewahrte, und Niemand nach ihm die Pflanze lebend sah, so war dieNothwendigkeit einer abermaligen und verlässlichen Constatirung ihres Flora. 1812. 39. Qq 610 " Vorkommens einlenohtend. Diess war meine Ab. gicht bei Vernahme des Ausfluges, wovon hier die Rede ist; es gesellte sich dazu der Wunsch, die Vegelation jenes bis dahin von mir nicht be- suchten Berges, dessen Lage, Höhe und Ausdeh. nung gleichmässig interessante Resultate hoffen lies- sen, zu erforschen. Ich bestimmte hiezu den be- schränkten Zeitraum eines kurzen Urlaubes yom Awte, in der ersten Hälfte des Augusts, als den Zeitpunkt, in welchem am Zuversichtlichsten ge- hoft werden konnte, dass die Grasart, welcher die Reise galt, in dem wünschenswerthen Zustande der Entwicklung anzutreffen seyn würde. Der Matajur (von den Einwohnern Frianls auch Malajura genannt) gehört jenem Systeme von Bergen an, die sich von dem hohen Alpenstocke des Monte Baba und Canin ober dem Dorfe Saaga irennen, und zuerst in einer von Nordwest nach Südost ziehenden Richtung bis in die Nähe von Woltschach erstrecken, sodann aber beinahe gerade von Norden nach Süden laufen und die westliche Einfassung des Isonzothales bilden. Ueber diese Bergreihe, die zugleich die Wasserscheide zwischen dem Flussgebiete des Isonzo und des zum venetia- nischen -Friaul gehörigen Torreflusses bezeichnet, läuft schon von der Nähe von Canale an die Lan- desgränze zwischen dem lombardisch-venetianischen Königreiche und dem österreichisch-illyrischen Ki. stenlande. — Obgleich ein Hauptglied des erwähn- ten Bergsystems darstellend, erscheint der Matajur 611 isolivrt mitten unter seinen Nachbarn; denn von dem nordwärts zwischen Caporetto und Ternoya gelege- nen Starsky (598°) *#) und dem noch höhernStoule (682°), zu welchem sich vom Starsky ein Berg- rücken in derRichtung gegen Saaga hinzieht, trennt ihn ein querliegender tiefer 'Thaleinschnitt, durch welchen die von Caporetto nach Cividale führende Strasse sich zieht, und dessen Sohle wenig über jener des Isonzothales erhaben ist; gegen Süden wird er durch die muldenföürmige Einsenkung, worin das Dorf Euico liegt, von dem Kegel des Couch Berges (653°) getrennt, welcher das nörd- liehste Ende des bis Woltschach reichenden Ko- lobrath-Kammes bildet. Nach Osten fällt der Ma- tajur ziemlich steil und gleichförmig, ohne bedeu- tende Vorberge, in das Isonzothal ab. Dagegen laufen nach Westen in paralleler Richtung lang- gedehnte Arme von demselben in die Ebene des nördlichen Friauls binaus, Der Matajur weiset grösstentheils dieselbe Kalk- formation vor, die in den meisten unserer Berge vorherrscht; an seinem östlichen Abhange erscheint der Kalk rein von fremdartiger Beimischung, wo- gegen in den an der westlichen Seite bis zu be- “ träehtlicher Höhe angelehnten Vorbergen Schiefer- *) Anm. Diese und alle andern hier vorkommenden Hö- hen - Bestimmungen sind nach den trigonometrischen Messungen des kk. Generalstabs angegeben, und aus Baumgartner’s Höhenmessungen entlehnt, 042 612 und Mergelgebilde erscheinen. Noch auf den höch- sten Jochen an dieser Seite wechsellagert der Schiefer mit dem Kalke und nimmt manchmal aus- gedehnte Räume ein, die sich an den Stellen, wo das Gestein bloss liegt, durch ihre gegen das Weiss. grau des Kalksteins scharf abstechende dunkel. braune Färbung kenntlich machen, stellenweise auch mit Rasenteppichen überzogen den Pflanzenfreund zu sich locken, doch in der Nähe besehen grosse Dürfügkeit an schönen und seltenen Gewächsen zeigen. So arm nun die Vegetation des Schiefer. bodens ist, eben so reich und anziehend erscheint jene des zerklüfteten Kalkgesteins, dessen starre Feisen in ihren zahllosen Spalten und Fugen die Sebätze der Bergflora beherbergen. Nebst der Ar- muth der schieferigen Stellen tritt bei dem Matajar für Botanik der Nachtheil ein, dass er beinahe überall und bis zum Gipfel den weidenden Tbie- ren zugänglich ist, nur einzelne Parthien sind durch die felsigte Beschaffenheit der Gegend hievon aus- genommen, und bilden zugleich die ergiebigsten Fundörter, Da der Matajur nur die Höhe von 864 W. Klafter (5184°) erreicht, so kann die Vegetation des- selben im Durchschmitte auch bloss den Üharacter der Voralpen — oder der untersten Alpenregion haben. Jene der eigentlichen, hierlands auf der Höhe von 900 gegen 1000° beginnenden Alpenre- gion, als deren Hauptrepräsentanten Silene acaulis und vorzüglich die jenen Höhepunet mit beinahe 613 mathematischer Genauigkeit bezeichnende Poten- tilla nitida betrachtet werden können, fehlen ihm gänzlich. Besonders auffallend ist der Mangel an Holz. wuchs, obgleich die ganze Oberfläche des Berges innerhalb der Waldregion befindlich ist, und kaum dessen Gipfel über ihre Gränze hinaus reicht, wäh- rend seine breitgewölbten Koppen und Terrassen hinreichenden Raum zu schönen Waldangen dar- bieten würden. Auf der Höhe des Berges begeg- net man nur selten einigen Sträuchen verkrüppel- ten Wuchses, Alnus viridis, Rhododendron kirsu- tum, Daphne Mexereum, Sorbus Aria; durchaus wird dieZierde der Voralpen — Nadelgehölz — ver- misst, so wie auch die Reviere der Krumm - Holz- kiefer fehlen. Diese Entblössung von Baumwachs verschafft dem Matajur in seinen höhern Gegenden ein kables Aussehen, welches, da wo Kalk vor- herrscht, jenem des Karstes in seinen ödesten Ge- genden gleichkömmt. Und selbst die Buchenwal- dung, die an der östlichen Lehne ober Caporeito bis nahe an den Gipfel reicht, gewährt einen höchst traurigen Anblick, in Folge der häufigen Verwü- stungen durch Menschenhände und weidendes Vieh, die dem Walde den gänzlichen Untergang drohen, wenn es der Forstverwaltung nicht gelingen sollte, dem Frevel auf wirksame Weise Einhalt zu thun, was jedoch bei der Nühe der Gränze, nnd der dadurch den Waldfreviern verschafften Leichtigkeit, 614 sich der Aufsicht und Nachsuchungen zu entziehen, immerhin eine schwer zu lösende Aufgabe bleibt, DemRathe meines geachteten Freundes, des Hrn, Joseph Koller, k. k. Waldinspector in Görz, dem ich sehon manchen nützlichen Fingerzeig und wirksame Unterstützung auf meinen Reisen ins Ge- birg zu verdanken hatte, folgend, wählte ich zur Ersteigung des Matajur den Weg über Luico, wo die Bergkette, wie oben erwähnt wurde, eine Ein- senkung bildet, und von dieser aus den am wenig- sten steilen, für Botanik dem Anscheine nach loh- nendsten Aufgang gewährt. In solcher Absicht versah mich Hr, Koller mit einem Eimpfehlungs- schreiben an den Ortsseelsorger zu Luico, Hrn. KaplanSabladowsky, bei dem übernachtet wer- den sollte, nm die Besteigung in den Morgenstun- den des folgenden Tages auszuführen. Mit Tagesanbruch des 10. August fuhr ich von &üörz ab, hielt in Woltschach Mittagsrast, und traf um 5 Uhr Nachm. im Dorfe Idersko, } Stunde diesseitsa Caporeito ein, wo die Landstrasse ver- lassen und der links nach Luico führende Fuss- steig mit botanischen Gepücke und Trägern einge- schlagen wurde. Gleich ausser des Dorfes beginnt man ziemlich steil bergan zu steigen , abwechselnd über abschüssige Wiesen, durch einzelne angebaute Felder, und stellenweise auch durch lichte Laubge- hölze. Da dieHeuernte hier schon überall vorüber war, so konnte ich nur Weniges finden. Alnus in- cana stellte sich an der Berglehne und an Bach- 615 rändern dem aus Süden kommenden Wanderer als erster Bote der Gebirgstlora dar. In Buchen- beständen kamen bereits subalpine Gewächse vor: Valeriana tripteris, Peucedanum austriacum , Vieia sylvalica, Hieracium glaueum , Scrophularia Secoro- donia, Festuca giganlea, Circza luteliana; hohe Stämme des Cylisus alpinus breiteien ihre. mit schuhlang herunterhängenden Fruchttrauben besetz- ten Zweige aus. Nach ungefähr einer Stunde Weges hatten wir die Einsattelung zwischen dem Matajur rechts, und dem zur linken Hand gelegenen Kegel des Chouck erstiegen. Hier wird durch die von den rings um- her befindlichen Höhen zusammenfliessenden Ge- wässer eine Versumpfung auf Wiesengrund ge- bildet, die einige in unseren Gegenden seltener vorkommende Gewächse ernährt, namentlich &e- ranium palustre, das mir im Küstenlande bisher nir- gends vorgekommen war, Menyanthes trifoliata, Cirsium palustre , sowohl in der gewöhnlichen, als in einer abweichenden Form mit ganzrandigen Blättern, Odontites serotina, Galium palustre, Spi- rea Ulmaria; dieseSumpfwiese dürfte, in früherer Jahreszeit besucht, Manches noch aufzuweisen ha- ben. — Um 7 Uhr Abends erreichte ich das Haus des Hr, Kaplans und fand, ungeachtet er abwe- send war, gastfreundliche Aufnahme; als er selbst später eintrat, begegnete er mir auf sehr zuvor- kommende Weise, und erbot sich mir bei der Be- steigung des Berges am folgenden Morgen Gesell- 616 schaft zu leisten; ein Antrag, der mit Vergnügen angenommen wurde. Nach beiläufigem Anschlage durch das Augen- maass und Vergleich zu den benachbarten Punkten, deren Höhe mit Gewissheit ermittelt ist, dürfte die Ortschaft Luico bei 350° oder 2100’ über das Niveau des Meeres hoch seyn; hiemit stimmt auch der Character der Vegetation der nächsten Umge- bung überein. . “Die Bienenzucht, welcher vorzüglich der Hr, Kaplan Sabladowsky. mit Eifer und Sachkennt- nisg sich widınet, erregte meine Aufmerksamkeit; allerdings mögen die blumenreichen Matten ‘der Um- gegend herrlichen Stoff den emsigen Insekten lie- fern, — So gat auch die Aecker in der Nähe des Dorfes bestellt sind, und so fruchtbar das Erdreich zu seyn scheint, so muss man doch annehmen, dass der Ertrag des Feldbaues zur Ernährung der Ein- wohner nicht hinreiehe; wenigstens vernahm ich, dass hier die Sitte, auf einige Jahre auszuwandern, um in der Fremde Erwerb sich zu verschaffen, unter dem männlichen Geschlechte vorherrscht, aber leider auch mit manchen Nachtheilen, in Bezug aut die Sittlichkeit des Landvolkes, verbunden ist. Ungeachtet schon am frühesten Morgen des 11. Anstalt zum Aufbruche gemacht wurde, konnte man damit erst nach 6 Uhr zu Ende kommen und sich auf den Weg machen; es ging unmittelbar vom Dorfe steil bergauf über Wiesen, dureh Obst- gärten und an einzeln stehenden Bauernwohnungen 617 vorbei,. in deren Nähe Kohlgärten und Felder mit Frdäpfeln in üppigem Wachsthume lagen. Erst nach einer Stunde gelangten wir in die eigentliche Huchgebirgsregion (etvra 550°), deren Flora durch die am Saume der Buchenwaldung hie und da vor- kommende schöne Rosa rubrifolia sich ankün- digte; bald aber verschwand die Waldung, die höbere Gegend nahm das obenbemerkte kahle Aus- sehen an, und stellte nur dürftige Wiesen oder Weiden dar. Von Luieo bis zu diesem Puncte zeichnete’ ich unter vielen andern gemeineren Ar- ten folgende als einigermassen merkwürdig auf: Verbascum thyrsoideum (entspricht in höheren Ge- birgsgegenden dem auf niederen sonnigen Hügeln vorkommenden V. nigrum, scheint aber in der That davon verschieden zu seyn), Polygala amara var. alpestris, Ranunculus aconilifolius, Rumez alpinus, Aconitum cernuum (im Walde), Achillea lanata Spreng., Serophularia nodosa (eine Mittelform, zu S. Scorodonia sich neigend). Nachdem wir durch I: Stunden beständig in der Richtung gegen Nord- west gestiegen waren, gelangten wir auf den ei- gentlichen Bergkamm, in der Höhe von etwa 600°, und zugleich eröffnete sich uns die grossartigste Aussicht über die Niederungen und Ebenen Friauls “ gegen Westen hin. Wir traten an die durch eine niedrige, ohne Mörtel aufgeführte Mauer bezeich- nete Landesgränze, und verliessen sie von nun an nicht mehr; gar oft musste über dieselbe gesetzt werden, um die bald diess- bald jenseits bemerk- 618 baren zierlichen Pflänzchen zu pflücken. Cerastium alpinum und Sazrifraga Pone, in einiger Entfer- nung kaum von einander zu unterscheiden, schmück- ten mit zahlreichen schneeweissen Blumen die Fel- sen; ‘ferner fanden sich da: Hieracium vilosum vor, eriophyllum, Campanula carnica, Veronica frutieulosa, Sazifraga tenella Wulf. (S. arenarioi- des Brign. exloco!) häufig, jedoch verblüht, Sarifr. cruslata in einer kleinen gedrängten Form, der Sax. Aizoon nahe kommend, doch durch Gestalt der Blätter verschieden. Nicht lange nachdem ich diese Gegend betreten hatte, nabım ich diesseits der Gränzinauer, also auf illyrischem Grunde, an ziem- lich mächtigen, gegen Westen gekehrten Felsen hochgewachsene dichte Grasbüsche, die die Fugen der Wände mit frischen Grün belebten, wahr. Als ich zu denselben hinaufgestiegen war, erkannte ich daran ein eben in voller Blüthe befindliches Agro- pyrum — dem A. caninum sehr ähnlich — jedoch beständig mit zweiblüthigen Spelzen versehen; allem Anscheine und dem Standorte uach Brignoli’s - Tritieum biflorum! Als solches bewährte es sich in der ‘That durch den Ausspruch des Entdeckers, dem ich einige der hier gesammelten Exemplare mittheilte, und ihm dadureb, wie er versicherte, grosse Beruhigung hinsichtlich seiner mehrfach be- anstandeten Species verschaffte. Obschon die nähere Beleuchtung der speeifischen Charctere dieses Gra- ses nicht hieher gehört, kann ich nicht umhin zu bemerken, dass nach meinen am Orte des Vorkom- 619 mens gemachten Beobachtungen das Agrop. biflo- rum ganz gewiss perennirend und nicht einjährig ist, mithin der auf die gegentheilige Annahme ge- gründete Character wegfällt. . Der Standort, wor- auf ich es fand, mag an 4000 Höhe haben, es kömmt daselbst in ziemlicher Menge vor: weiter- hin kam es mir nicht mehr zu Gesicht. Nach diesem Funde, wodurch der Hauptzweck der Excursion erreicht war, setzte ich die Wan- derung mit leichterem Muthe fort; auch hatte ich mich mit Agr, biflorum im eigentlichen Sinne des Wortes begrast, und bei 100 Exemplare für meine Freunde und für mich selbst mitgenommen. In derselben Gegend beginnt die obenerwähnte Wechsellagerung von Kalk und Schiefer; der letzte ist besonders am westlichen Abhange gegen vene- tianisch Frianl hinab vorherrschend. In einer Ver- tiefang an dieser Seite befindet sich eine Quelle, Studenza (kaltes Wasser) genannt, die letzte ge- gen die Höhe des Berges; daher versorgte sich hier unsere kleine Caravane reichlich. In den kesselartigen, von schroflen Felswänden umgebenen und von dem weidenden Viehe nicht betretenen Vertiefungen der Kalkregion fand sich, ungeachtet Vieles schon verblüht war, doch noch Manches, als: Erigeron alpinum. Hieracium villo- sum vav. fleauosum W. Kit, Solidago alpestris Wk., Festuca varia Haenke, Hypericum quadran- gulum, Gnaphalium Leontopodium, Luzula nivea Ceigentlich Mittelform zur Z. albida), Polyyonum 620 rieiparum, Saxifraya Hostiiverbl, crustata, Pone, syuarrosa, Viola biflora, Silene alpesiris et quadri- fida, Lychnis diurna, Phyleuma ovalum, Charmelü, Anemone narecissiflora, Atragene alpina, Trollius europeus (die drei letzten verblüht), Campanula rarnica, Thalicirum minus, Poa alpina u. flexuosa (?), Aira cespitosa, Keleria eristata, Aconitum Lycocto- num (Jaequinianum Hostii) et tenuifolium, Pimpi- nella Sawifraga var. alpestris, P. magna fl. roseis, Cherophyllum Villarsü. In der Richtung, welcher wir nach dem Län- gendurebschnitte des Berges von Südost nach Nord- west folgten, zeigten sich die einzelnen Kuppen desselben bis zum Gipfel in Gestalt mässig hoher Terrassen übereinander gestellt. Auf der grünen- den Fläche der ersten dieser Terrassen, die von einer Felswand von 10 bis 15 Klafter Höhe uuter- stützt wird, erschienen von Weitem einzelne grosse Büsche goldgelber Blumen; alsobald wurde die Wand umgangen. und erstiegen; als man aber auf die Höhe der Terrasse gelangt war, zeigte es sich, dass die vermeinten blühenden Pflanzen nichts an- ders als Büsche welkender Blätter des .Molopo- spermum cicularium waren, welches hier zu Hun- derten von Exemplaren stebet. Sullte dieses statt- liche Doldengewächs für irgend eine grosse Her- “ barsunternehmung in Mehrzahl gesammelt werden, so könnte diess wohl nirgends leichter und voll- ständiger als auf dem Matajur und zwar gerade. an der hier bezeichneten Stelle bewerkstelliget wer- " 621 den. Es bliebe freilich immer schwierige Aufgabe, ein hundert Stück oder darüber einzulegen und zu trocknen, da der Umfang jedes Blattes das grösste Papierformat überschreitet, und nebstbei die Einschnitte äusserst zahlreich und fein aus- gehend sind; auch sind Stengel und Blattstiele un- gemein dick und saftig, und selbst wenn sie ge- spalten werden, schwierig zu trocknen; endlich hält es schwer, die Pflanze blühend zu bekommen, da sie bereits im Mai, einer Jahreszeit, in welcher man das hohe Gebirge nicht zu besuchen pflegt, zur Blüthe kommt. Auf dem heiligen Berge bei Görz wurde sie im J. 1541 am 23. Mai schon in vorgerückter Blüthe für mich gesammelt. Am Ma- tajur traf ich sie schon längst verblüht, und die Früchte der Reife nahe an. Als ich unter der vorerwähnien, gegen Süd- ost zugekehrten Felswand hinging, um einen be- qguemen Aufgang zu der Terrasse zu suchen, traf ich mehrere Exemplare von Senecio Cacaliaster an; ein sehr willkommener Fund, da ich die über- haupt nicht häufig vorkommende Pflanze bisher im Bereiche der eigentlichen küstenländischen Flora nicht gesehen hatte Nur am nördlichen Abhange der Czernaperst gegen die Wochein zu fand ich ' sie im J. 1840 ziemlich häufig ; jener Standort ge- hört aber der Flora Krains an. (Schluss folgt.) 622 -9, Ueber Sazifraga planifolia, Saxifraga Seguieri und eine verwandte Art; von Hofr, Koch in Erlangen, ’ Durch die Gefälligkeit des Urn. Doctor Fac- chini in Vigo erhielt ich vor längerer Zeit eine Anzahl von Exemplaren einer kleinen Sazifragg aus den Alpen Südtyrols, die ich jetzt erst genau untersuchen konnte. Bei dieser Untersuchung er- gab sich, dass diese Exemplare derjenigen Pflanze angehöreu, welche ich in meiner Synopsis als Varie- tät alropurpurea unter Sazifraga planifolia brachte, Ich besass damals nur Ein kleines Exemplar mit 80 kurzen Stengeln, dass die Blüthen einzeln auf den Blätterbüscheln zu sitzen schienen; Hr. Dr, ©. W. Schultz hatte dasselbe auf dem Joche der Seiseralpe gesammelt, Mit diesem kleinen Exem- plare war nicht viel anzufangen. Als ich jedoch eine grössere Anzahl von Exemplaren vor mir hatte und darunter eines mit 15 und 2 Zoll langen Sten- geln, da konnte ich deutlich sehen, dass die Pflanze eine eigene Art bildet, welche ungefähr zwischen Savifraga planifolia und Sazifraga Seguieri in der Mitte steht; ich belegte sie hierauf mit dem Na- men des Mannes, dem die Flora von Südtyrol so viele Aufklärung verdankt und dessen unermüd- liches Streben noch fortwährend Neues uuf diesem Florengebiet entdeckt. Diese Sazxifraga Facchinü uuterscheidet sich von 8. planifolia durch Folgen- des: ihre Blumenblätter sind länglich - keilförmig, laufen allmählig von der Spitze nach der Basis 623 sehmäler zu und sind so breit, wie ein Kelchzipfel und nur ein wenig länger als der Kelch; die ab- gestorbenen Blätter der Stämmchen sind ebenfalls anfänglich braun nnd werden dann erst an der Spitze, und dann überall weisslich, und nun zei- gen sich unter den abgestorbenen dreineryigen Blättern auch breitere fünfnervige; an S. planifolia sind die Blumenblätter oval, an der Basis abge- rundet und daselbst fast so breit als am vorderen Ende, sie sind noch einmal so breit als ein Kelch- zipfel und noch einmal so lang als der Kelch. An beiden Arten ist der blühende Stengel von unten an gleichförmig mit Blättern besetzt. Die Farbe der Blumenblätter der Sazifraga Facchinii ist trüb- roth, wenigstens an der getrockneten Pflanze: an S. planifolia weiss oder ein wenig in das Gelbliche spielend, was jedoch abändern mag. Von Sazwi- fraga Seguieri unterscheidet sich die S, Facchinü durch Folgendes: der Stengel ist gleichförmig mit Blättern besetzt, die Blätter der Stämmechen laufen nach der Basis allmähliger zu, es lässt sich kein eigentlicher Blattstiel unterscheiden; die Blumen- blätter sind ausgerandet. An Sawifraga Seguieri ist der Stengel unterwärts nackt und. trägt nur oben ein Blatt oder deren zwei, und die Blätter der Stämmehen sind an ihrer Basis in einen zwar breiten, aber deutlichen Blattstiel zusammengezogen, der meistens noch einmal so lang ist als das Blatt selbst. Die benannten drei Arten. sind nah anf fol- gende Weise in meine Synopsis einzutragen. .624 1. S. planifolia Lapeyr., caudiculis dense folia- tis, foliis imbricatis laneeolatis rotundato - obtusis muticis basi attenuatis omnibus indivisis emortuis trinerviis apice cinereis, caule a basi zequaliter foliato 1 — 5floro, petalis ovalibus basi rotundatis quam calyeis laciniae duplo longioribus latiori- busque. 9%. S. Facchinii Koch., eaudieulis dense foulia- tis, foliis imbrieatis lanceolatis rotundato - obtusis muticis basi attennatis omnibus indivisis emortuis apice totisve einereis tri- quinquenerviis, caule a basi zequaliter foliato 1 — 3flero, petalis oblongo- cuneatis emarginatis basin versus aitenuatis calyce paulo longioribus latitudine laeinias ealyeis zequan- tibus. 2%. In summis alpiun jugis Tyrolis austra- lis; auf dem Joche der Seiseralpe, auf dem böch- sten Joche des Rosengartens östlich dem Schle- bern gegenüber, Faechini; ferner gesanmelt vom Priester Paterno aufMontalon in Valsugana. 3. S. Seguieri Sprengel., foliis radiealibus ezes- pitose aggregatis petiolatis spathulato-lanceolatis in petiolum attenuatis obtusis integerimis- bierenat'sye emoriuis fuseis 5 — 7nerviis, caule nudo vel apice 1 — Molio subunifloro, petalis oblongis obtusis in- tegris basin versus attenuatis longitudine et latitu- dine lacinias calyeis zequantibus. L Anzeige In der unterzeichneten Buchhandlung ist so eben das von der kaiserl. Akademie der Naturforscher edirte wichtige Werk erschienen: Die Cyclose des Lebenssaftes in den Pflanzen, von Dr. C. H, Schulte, Professor an der Universität in Berlin, Mit 33 Steindrucktafeln, 4. Preis 10 Thlr. Bonn, E, Webers Buchhandlung. Flora Nro. 40. Regensburg, am 28, October 1842. 1 Original- Aufsätze. Ausflug auf den Berg Matajur in Friaul zur Auf- finduny des Triticum biflorum Brignoli; von M. Tommasini in Triest. (Schluss.) Von dem Standorte des Molopospermum an bis gegen den Gipfel hin hatten der Boden und die Vegetation einen durchaus einförmigen Character; es zeigte sich beinahe nichts Neues, und die Zahl der interessanten Gewächse nahm eher ab als zu, in Folge.des bemerkten stellenweisen Eintretens des Schiefergesteins. Doch erfreute mich noch ein unerwarteter Fund an Athamanta Golaka Hacguet, wovon aus einer kleinen kesselartigen Vertiefung, schon hoch oben und nahe am Gipfel, etliche sehr schöne Exemplare eingebracht wurden. "Ich habe absichtlich die von dem ersten Ent- decker der Pflanze ertheilte Benennung — obschon sie längst aus dem Systeme verbannt wurde — gewählt, weil sie einestheils allgemein als dies® Pflanze bezeichnend bekannt ist, andererseits aber seither so viele’verschiedene Benennungen für die- Flora 1842. 40. Rr 626 selbe aufgekommen sind, dass man mit der Wahl wirklich in Verlegenheit könmt. — Wenn, wie nach dem Urtbeile vollgültiger Riehter angenommen werden muss, die Pflanze eine eigene Gattung un. ter den Umbelliteren repräsentirt, möchte ich für sie den Namen des um die Flora der illyrischen Länder hochverdienten Hacquet’s reelamiren, und sie Hacyuetia benennen, dagegen der ehemaligen Astrantia Epipactis L. die Sprengel’sche Benen- nung Dondia belassen. Auf diese Weise würde, jenem Manne, der mit unermüdlichem Eifer diese Gegenden durch- suchte, und ihre Naturschätze sammelte und stu- dierte, durch eine dem Lande ganz eigenthümliche, von ihm zuerst entdeckte, beschriebene und tref- lich abgebildete Pflanze das passendste Denkmal gesetzt. Da übrigens diese Dolde nicht allein auf den Golak’s, sondern auch auf andern Bergen des Küstenlandes und Krains vorkömint, #) so könnte der specielle Name illyrica ganz besonders für sie passend seyn. j Indem wir uns beinahe immer an die Gränz- *7) Anmerk, Ich sellist habe sie gesammelt 1) auf dem Velki Golak, 2) auf dem zu demselben Systeme von Dergen gehörigen Stodor, 5 Stunden von Ternova, 3) am Matajur, 4) auf Wiesen am westlichen Abhange des Javornigg bei Adelsberg, wo sie recht eigentlich zu Hause zu seyn scheint, Prof. Hla d nik gibt in sei- nem Cataloge der Pflanzen Krains.noch andere Stand- orte an, ' 627 mauer hielten, und hiebei oft über Weideplätze auf Schiefer, wo Schafe und Pferde die sprossen- den Gräser und Kräuter eifrigst zu vertilgen be- müht waren und uns keine Nachlese liessen, wan- derten, erreichten wir sanft aufsteigend und ohne Beschwerde das auf dem Gipfel aufgestellte trigono- metrische Zeichen um 9% Uhr, also etwas über drei Stunden nach dem wir von Luico aufgebro- chen waren. Der Gipfel selbst hat durchaus keine starke Neigung, Ungeachtet eines aus Südost ziehenden Win- des (Seirocco), der sich auf dieser Höhe ziemlich fühlen liess, verweilten wir daselbst durch längere Zeit im Genusse der überaus schönen Aussicht, die leider jedoch streckenweise durch das won eben jenem Winde herangetriebene Gewölke ge- trübt wurde. So war das hohe Haupt des nach- barlichen Kren im Osten dicht verschleiert, eben s0 blieben Terglou, Manhart und sämmtliche höhere Gipfel der nordöstlichen Alpenketie unsichtbar ; auch die Thallläche von Caporetto war mit einem dichten Nebeltuche überdeckt, so dass nur die mitt- leren Berg-Regionen zwischen der untersten und der obern Nebelschiehte sichtbar waren. Allein über die Ebene Friauls und gegen die See hin konnte das Auge in unbegränzter Entfernung schwei- fen, und sich am Anblicke der unabsehbaren grü- nen Fläche, aus welcher zahllose Ortschaften her- vortauehten, weiden. An einem wolkenfreien Tage und unter günstiger Beleuchtung müsste die Aus- Rr2 628 sicht von diesem Gipfel aus entzückend seyn, und selbst jene vom Kren aus übertreflen, weil diesem eben durch den vorliegenden Matajur ein grosser Theil der Niederung Friauis verdeckt wird, die hier offen vor dem Betrachter liegt. Um so lieber beschäftigte man sich mit den entfernten Gegenständen, als jene der unmittelba- ren Nähe durchaus kein Interesse darboten, Ich erinnere mich keines Berges von gleicher und selbst bedeutend geringerer Höhe, dessen Gipfel an schö- nen und seltenen Pflanzen so arm wäre, Hart an der Triangulirungs- Pyramide fand ich eine ver- kümmerte Fragaria vesca und nahm sie zum An- denken mit. Nebstdem bildeten Salix Jacguiniana, retusa, Achilles Clavene, : Betonica Alopecuros, Pinguieula alpina, Alchemilla alpina und vulgaris var., Lycopodium lelveticum, Parnassia palustris, Cetraria islandiea, Polygonum viviparum, Tofjeldia calyeulala, Pedicularis Jacguinii (hievon fand ich nur 1 Exemplar) die gesammte dürftige Flora des Gipfels und seiner nächsten Umgebung, noch dazu in wenigen und meist verkrüppelten Exemplaren. . Von Gesträuchen kam Daphne Mezereum noch zu höchst vor. Etwas unter dem Gipfel gegen Nordosten be- findet sich eine Wand von Kalkfelsen, die einer der vorerwähnten Terrassen zur Stütze dient; au dieser kam wieder etwasBesseres und bisher nicht Bemerktes, in Ganzen jedoch auch nicht sonder- lich Seltenes vor, als: Valeriana sawatilis, Rhodiola 629 roses, Primula Auricula, Bellidiastrum Michelii, Pe«derota Ageria, in welcher der vomProf. Bri gn. unterschiedenen Formen konnte ich nicht’ angeben, da die aus der Corolle, namentlich ihrer Galen ent- lehnten Charactere bei- dem verblühten Zustande der Pflanze nicht mehr wahrnehmbar waren. Auch fanden sich da Hieracium villosum inMenge, Achil- lea Claven®, Silene alpesiris, Sazifrags Host, crustala, Pone, Aizoides und verschiedene andere der obenbenannten. Nachdem wir uns gebührendermassen auf der Höhe des Berges mit einem durch die Mühe des Ganges und die Bergluft köstlich gewürzten Früh- stücke gestärkt und ausgeruht hatten, trennte ich mich um 11. Uhr von meinem gefälligen Begleiter, Hrn. Kaplan Sabladowsky, der den Rückweg in seine Pfarre einschlug, während ich mich über die östliche Lehne nach Caporetto wendete, wohin mich der weitere Zweck meiner Reise rief. Es wurde mir wahrscheinlich , dass der west- liche Abhang gegen das etwa eine halbe Stunde unter dem Gipfel liegende Dorf, Monte Maggiore genannt, hinab, reichere Ausbeute für Botanik lie- fern müsse; denn es sind an jener Seite hohe Fels- wände und Abstürze. zu bemerken, die bekannter- massen die besten Fundörter abgeben. Au der Ost- seite ist der oberste Abhang zwar weniger steil als gegen Westen zu, doch immer mehr als da, wo ich heraufgekommen war. In geringer Ent- fernung vom Gipfel betritt man den Buchenwald; 630 in dem dazwischen gelegenen Raume konnte ich ausser den beiden obenerwähnten Aconiten, die durch die Schärfe des Giftes, welches sie enihal- ten, gegen die Gefrässigkeit weidender 'Thiere ge- schützt sind, beinahe nichts finden. Gleich im Be- ginne der Waldvegion kamen wir zu einer sehr tiefen Höhle, worin Schnee und Eis durch das ganze Jahr sich erhalten, und die daher den für solche natürliche Eisbehälter generischen Namen Ledina führt. Am Rande derselben fand sich die bereits erwähnte Mittelform von Luzula albida und nivea, Geum rivale, Salis grandifolia, ferner sah ich im Walde Cirsium Erisithales, Veronica urlice- Tolia, Prenanthes purpurea, Dentaria digitata, die letzte schon längst verblüht. An lichten Stellen des Gehölzes war Cynanchum medium, caule elon- gato snperne subvolubili, eben so häufig wie an allen ähnlichen Plätzen dieser Gebirgsgegenden. Wir hatten über dritthalb Stunden hinabzu- steigen, bis wir, von der Schwüle des Tages ab- gemattet, das hart am Fusse des Berges liegende ‚Dörfchen Syigne erreichten, wo uns eine (Quelle ireffllichen Wassers Labung verschaffte. Eine kleine Viertelstunde von diesem Dorfe liegt der Markt Kar- freyt (Caporetto), wo wir um 2% Uhr Nachm. ein- langten und die Exenrsion beschlossen wurde. Obschon das Ergebniss eines einzigen Besuches nicht hinreichend seyn kann, um vollständige Kennt- niss von der Vegetation eines so ausgedehnten Ber- ges zu verschaffen, zumal die Jahreszeit, in wel- 631 eher ich dahin kam, schon weit vorgerückt war, glaube ich doch dureh die gemachten Beobachtun- gen zu dem Sehlusse berechtiget zu seyn, dass die Flora des Matajur im Vergleiche zu jenen der he- nachbarten auf gleiche Höhe reichenden Berge der Tolmeiner und Flitscher Gegend nur mittelmässig reich sey und wenig Eigenthümliches aufzuweisen habe. Als solehes erscheint zuvörderst Agropyrum biflorum, das sich ohne Zweifel als eigene Art bewäh- ren wird: nächst diesem dürften Senerio Cacalinster, Athamanta Golaka, Molopospermum Cicutaria, so wie die Sawifrage tenella und Pone, die kaum an- derswo mit grösserer Leichtigkeit in Menge bei- sammen zu haben seyn werden, den Pflanzenlieb- haber hieher einläden, und eine Excursion auf den Matajur immerhin empfeblenswerth und lohnend machen. nn Der vorstehende, schon vor längerer Zeit ver- fasste Bericht blieb in Erwartung einer vom Prof. Brignoli versprocheuen Abbildung des Ayr. bi. florum und seiner Bemerkungen über dasselbe zu- rück.*) Mittlerweile bestieg Dr. Otto Sendtner aus München gelegenheitlich der für mich in deu Hoch- *) Wir haben die uns von dem Herrn Verfasser gütigst mitgetheilten Exemplare dieser Pilanze Herın Sturm in Nürnberg zugesendet, uud denselben veranlasst, eine Abbildung derselben in einem der nächsten Hefte seiner Flora zu liefern, Die Redactiom 632 gebirgen des Görzer Kreises im Sommer 1841 vor- genommenen Reisen, auch den Matajur und zwar am 17. Juli. Hiebei besuchte er meiner Anleitung nach auch zum Theile die Nordwest- und Nord- seite des Berges. Ausser den meisten von mir ge- fundenen und oben angegebenen Arten, namentlich des Agrop. biflerum, das er in grosser Anzahl.von Exemplaren einbrachte, und dadurch dessen Ab- _ gabe an die Flora exsiccata germ. möglich machte, lieferte dieser zweite Besuch wichtige Zusätze zur Flora des Berges, vorzüglich an Cryptogamen, wie sich aus der nachstehenden Aufzählung ergibt. Die Krone darunter ist die herrliche Saussurea disco- tor, die Dr. Sendtner an Felsen der nördlichen Wand fand und mit Lebensgefahr sammelte. Er ging von Caporetio gegen Luico zu und von da zu der Quelle, dann an der rückwärtigen (venetia- nischen) Seite zu dem Gipfel, von da hinab nach den Felsen an der Nordseite, und herüber nach der Quelle gegen Caporeito, wo er Abends wieder eintraf. Auf solche Weise umging er den Berg vollkommen (die in dem nachfolgenden Verzeich- nisse mit * bezeichneten Arten kamen mir auf der ersten Exeursion nicht vor). I. Parthie: vom Thale bis auf die Höhe des Berges. Allium carinatum. Achillea lanala Spr. Calamagrostis sylvalica. | Thalictrum angustifolium Orobanche caryophyllacea | Trifolium pratense. Stenaclis annuya, Galium aristatum. Galium syleestre. — palustre. Buphthalmum Salicifo- lium. Geum rivale. Malva Alcea. Andropogon Gryllus. Veronica urlicefolia. Epilobium pubescens. Lathyrus sylvestris. Salie grandifolie. Dianthusmonspessulanus. Trifolium montanum. Hypericum hirsutum. monlanum. Festuca gigantea., " Luzula nivea. Agrostis vulgaris. * Huphorbia carniolica, verbl. Orobanche carniolica. Phleum pratense. Calluna vulgaris. Tanaretum vulgare. Sazifraga Pone. — , tenella, Cerastium alpinum. Campanula carnica. * Agroslis rupestris. Parnassia palustris. \ 633 * Epilobium collinum. Pimpinella dissecta fImbr. Orchis maculata. * Spergula saginoides. Solidago alpestris. Calamagrostis varia. Gnaphalium Leontopo- dium. Poa alpina vivip. Arnica monlana. Lonicera alpigena. Silene quadrifida, — alpestris. Gentiana oblusifolia. Silene livida. Achillea Clavene. Valeriana tripteris. Trifolium repens. Orobus vernus el var. angustifolia. Epilobium montanum. Alchemilla culgaris. Scolopendrium officina- rum. Erigeron alpinus. Poa nemoralis (von mir als P. flezuosa ange- geben). Agropyrum biflorum. Aspidium fragile. 634 Sazifraga cruslata. Ceraslium ovalum. Thymus Serpyllum. * Neckera crispa, * Dicranum Scoparium. + _. eongestum. * Anacalypta rubella. %* Didymodon capillaceus * Marchantia crispa. * Mnium serratum. * Bartramia Halleri. * _— Oederi, * — crispa. Jungermannia pubescens. Il. Parthbie: oberste Region. Veronica fruticulosa. Spirea Aruncus. Juncus Hostiü. * Carez capillaris. — diyilata. Hieracium murorum var. Alragene alpina, * Homogyne alpina. Myrrlis odorala. Phyteuma nigrum. Nigritella globosa. KRhododendron hirsutum. Pederota Ayeria. * Cares tenuis Host. * — pallescens. Gentiana utrieulosa. Polygonum viriparum. Genista linctoria, Lilium Martagon. Erigeron alpinus. Rosa alpina. Thalictrum aquilegifo- lium. Saliz Jacquiniana. Doronicum austrjacum. Phyteuma ovatum. Arabis alpina. Keleria_cristata. Festuca varia. Molopospermum Ciculariu (verbl) Hieracium_ villosum, Dentaria digitata (verbl.). Rumez Acetosa. * Milium effusum. Chaerophyllum maculalum Agropyrum biflorum (zum zweitenmale). Angelica sylvestris. * Nigritella angüstifolia. * Epilobium origanifolium *= — alpestre, Ranunculus aconitlifolius. | 635 * (Cares sempervirens * Ranunculus Traun-\ Schk. felineri. Alchemilla fissa. * Anemone alpina z Pyreihrum corymbosum. " verbl. (2 Sambucus racemosa. pen narcissiflo- 3 Ranunculus repens. ra verbl. Scabiosa arvensis. * Hedysarum obscurum) Myosotis alpestris. Bartsia alpina. Hypericum quadranyulum | Valeriana sasalilis. Aconitum .variegatum. Rhodiola rosea. Rubus sazatilis mit einer | Geranium sylvaticum. Orobanche.? — Alnus viridis. Alchemilla alpina. \ Senecio abrotanifolius. Aspidium rigidum. * _. rupestris. Astrantia- minor. * Hypnum Halleri. Lycopodium helveticum * Meesia alpina. Pedieularis Jaequini. E * Bryum. ? — . Saliz retusa et Jacqu.(® | * Polytrichum commune. Rhododendron Cha- | * Dieranum glaucum. meecistus. * _ pellueidum. Sazifraga aizoides et = 0 —_ 2 — cruslala. } * Sphagnum aculifolium. Saussurea discolor. | * Leskea rufescens. Viola biflora. * Hypnum unoinalum.) ; Pimpinella alpestris. %#| * Anacalypta rubella. | = Thalictrum minus. * Syntrichia subu- (3 * Saliv Arbuscula. | lata. J e "a}[oSpIoN 636 I. Correspondenz. (Auszug aus einem Schreiben des Hrn. Wiln. v. Spruner an Herrn Mag. Präses Tommasini aus Athen den 28. Juli 1842.) Ich bin von meinem fünfwöchentlichen botani- schen Ausfluge gesund, und mit der gemachten bo- tanischen Ausbeute höchst zufrieden, am 5% Juli wieder hier eingetroffen. Nach einem Ttägigen Ritte, auf welchem der Kytheron und der Oeta überschritten wurden, langte ich endlich in dem bereits 4000° hoch am Velugo (Thymphrystos) ge- legenen Städtchen Carpenitzi an, über welchem sich vorgenannter höchster und nördlichster Gipfel des griechischen Rumeliens noch um weitere 3000‘ erhebt, Der Berg gehört, so wie dieser ganze Zweig der hohen Rinduskette, der Kalkformation an, zeigt aber auf seinen Höhen gleich den Urge- birgen runde, wellenförmige, ganz mit Rasen be- deckte Kuppen, nur an seiner nordöstlichen Seite fällt er steil und schroff ab; seine Nachbarn, die sich in einem Bogen von 30 Stunden von Nord nach Osten hinziehen, sind die Chelidona 5500°, der Paleogouta 6200°, der Bardussi 6500, und der südöstlichste hohe Berg dieser schönen Kette ist der Parnassos (Lyacura) 6250 — So wie man bei dem kleinen Dorfe Ajo Janni, das vom Oeta und Othrys gebildete Thale des Sperchius verlässt, zeigt sich plötzlich eine ungemein reizende Alpen- landschaft; überall ist der Fuss der Berge bis zu 3000° mit den herrlichsten dichten: Laubwäldern, 637 meist Quercus pubescens bedeckt, welche endlich in obiger Höbe diehtem Tannenwalde Platz ma- chen; hier fand ich wieder die lange nicht mehr gesehenen Wiesen, rauschende Bäche, und alle Herrlichkeiten eines nördlichen Gebirgslandes. Zu meiner grossen Verwunderung fand ich in der un- teren Tannenregion an feuchten Stellen eine Menge deutscher Orchideen in der herrlichsten Blüthe, als 0. maculala, mascula, latifolia, Epipactis latifolia, ensifolia und sogar einige Exemplare von Cypripe- dium Calceolus. Auf der Höhe von Dervent Car- penitzi, wo eine Kaserne steht, und eine Abtheilung von griechischen Gränziruppen sich befindet, senkt sich der Weg etwas gegen Carpenitzi, hier fand ich ein Cynanchum, welches ich im ersten Augen- blicke für C. nigrum hielt, nun aber, nachdem ich die Exemplare meines Herbars damit verglichen habe, mir sehr davon abzuweichen scheint; häufig wuchs ferner in dieser Region Nepela violacea, Plantago serpentina Lam., Helleborus orienlalis (längst verblüht), Corydalis cava et solida dicht neben ein- ander, Cerastium manticum , Hypericum olympicum, Arenaria nodosa Bory u. s. w. — Carpenitzi liegt in der oberen Tannenregion und nur wenige Schritte ober dem Städtchen begegnet man schon der herr- lichen Morina persica, der Daphne oleoides, dem Marrubium eireinnatum, mehreren diekköpfigen Car- duaceen u. s. w.; verlässt man. endlich die Tannen- region in einer Höhe von circa 5500’, so finden sich Astrayalus plumosus W., Pseudo-Tragacaniha 638 Pall. und aristalus Herit., die zierliche, dichte Pol ster bildende Statice ulicina W., Linaria origani. folia, rubrifolia Cand., Scutellaria orientalis, Side- ritis syriaca, Asperula nitida Sm., eine schneeweisse Ackillea, die ich einstweilen A. nirea nenne u. s. w, Auf dem Gipfel selbst nun, welcher, wie ich sehon oben sagte, eine runde grüne Kuppe bildet, Pru- nus prostrata Labill., ein wunderschöner Strauch, eine Campanula, die ich für neu halte und ©. Bois. sieri nenne; eben so ein dichte silberhaarig - kopf- förmige Polster bildendes Trifolium mit rosenrothen Blüthen, Trifolium Ottonis mihi, ein einer Anemone täusehend ähnlich sehendes Geranium, G. anemo- noides mihi, Pimpinella tenuis Sieber,? Pedieularis Portenschlagü u. s. w. Nachdem ich nun 10 Tage hindurch aufs Eif rigste mich mit dem Einsammeln und Trocknen der genannten und noch vieler anderer ungenann- ten Pflanzen beschäftiget hatte, verliess ich Carpe- nitzi, um auch dem südliehsten Berge der hoben griechischen Rinduskette, dem vielbesungenen Par- nassos einenBesuch abzustatten. Nach einem aber- maligen Ritte von 4 Tagen erreichte ich das Dorf Arachowa,- welches in ohngefähr 20007 Höhe auf dem Berge liegt. Ich fand hier bei einfachen trefl- lichen Menschen die freundlichste Aufnahme und verweilte hier abermals acht Tage, während wel- cher ich drei Excursionen auf den Berg machte, und den Gipfel zweimal bestieg, Reiche Beute machte ich auf diesem sehr zerklüfteten Kalkye- . 639 birge. Schon um das Dorf herum überzieht Pre- rocephalus plumosus Spr. (Scabiosa parnassiana L.) alle Felsen, aber auch noch eine andere Sca- biosa mit blutrothen Blüthen und fast haarförmig getheiltenBlättern, Scab. ienuis mihi, fand ich hier ; eben so eine Digitatis an lanata?, (Queria hispa- nica, einen zinnoberrothen Dianihus u. s. w. Die höhern Regionen endlich und der Gipfel gaben mir eine Menge der seltensten Algenpflanzen; hier wächst Saxifraga sancta Griesebach, Sazxif, Friderici Au- gusti Biasoletto, die zarte, goldgelbblühende Sar. orientalis, Sax, controversa und Aizoon, Achilles umbellata Sm. und Ach. holosericea Sibthp. mit gel- ben Blüthen zieren die fast unzugänglichen Felsen, Ranuneulus Thora var. lanuginosus, Potentilla spe- ciosa W., Arenaria Arduini u. s. w. Ungern ver- liess ich diesen Berg, denn ich bin überzeugt, dass ich bei. einem nur um 14 Tage verlängerten Auf- enthalte meine Beute würde verdoppelt haben, al- lein mein Urlaub war abgelaufen, und ich kam da- her auf dem kürzesten Wege, nach einem ange- strengten Ritte von 3 Tagen, wieder nach Athen. Die in diesem Berichte genannten, von mir für neu gehaltenen Pflanzen, werden zur genauen Prü- fung nach Genf zu Boissier wandern, und dann später in der botanischen Zeitung ausführlich be- schrieben werden. II. Botanische Notizen. Bei einer Untersuchung, welche ich im verflosse- nen Frühling an den in unserm botanischen Gar- 640 ten befindliehen Stöcken von Thalicrum flavum (Thalietrum nigricans Jacg.) vornahm, fand ich, auch nachdem ich alle hatte ausgraben lassen, keine Wurzelläufer, was mir allerdings sehr auffiel, weil mir immer noch gegenwärtig war, dass ich der. gleichen an unsern Pflanzen früher beobachtet hatte, Ich erklärte mir jedoch diese Erscheinung dadurch, dass die sämmtlichen Thalicira im Jahre vorher versetzt worden waren, und begreiflich ohne Wur. zelläufer; und dass die mit solchen versehenen derglei- chen in dem sehr trockenen Frühling noch nicht hatten treiben können, allein Thalietrum simple: hatte sie schon wirklich. Ich nahm desswegen zwei Stöcke von Thalicirum flacum und verpflanzte sie an den Rand eines mit Wasser angefüllten Grabens des künstlichen kleinen Teiches unseres Gartens, in welchen das überflüssige Wasser der Springbrun- nen abfliesst, demnach an einer dem natürlichen Standorte angemessenern Stelle. Hjer wachsen die Stöcke freudig, und jetzt Ende Augusts haben sie fusslange Wurzelläufer mit einer jungen Pflanze an der Spitze getrieben. Es mag desswegen wohl seyn, dass die Pflanze an einem troeknen Stand- orte hin und wieder keine Wurzelläufer. treibt ; an einem feuchten aber treibt sie deren ganz sicher und zwar von einer beträchtlichen Länge. Erlangen. Koch. (Hiezu Beiblatt Nro. 5.) ® Flora Nro. 41. Regensburg, am 7. November 1842. I. Original - Aufsätze. Eleocharidis atropurpure®, plante tropice , historia synonymis novis locoque natali novo, Europwo, aucta; auctore J. Gayo, Parisino. Eleocharis atropurpurea Kunth. E. humilis, annua, caespitosa, glaberrima; eul- mis setaceis, aphyllis, basi vaginatis; spicis ovatis; floseulis monandris Ciriandros Kunthius iu speci- minibus solis Walliehianis vidit); squamis tetra- stich® imbrieatis, oblongis, obtusis, mutieis, e fusco purpurascentibus, carinä viridi; stylo profund2 bifido: achaenio bieenvexo, oboroideo, nigro, laevissimo, lueido, basi styli persistente diseiforıni parvä coro- nat; setis bypogyvis 4, achaenio brevieribus, albi- dis, margine vix scabris, Scirpus atropurpureus. Retz Obs. fasc. 5. (1789) p- 14., Nro. 19. (eui ex auetore flores monandri et semen atrum setis nonnullis niveis basi eireumda- tum). — Willd, Spee. 1. (1805) p. 294. -—- Pers. Synops. (1805) p- 66., Nro. 19. — Roxb.? Fl. Ind. 1. (1820) p. 221. (dubia planta quam inter Flora. 1842. 41. Ss 642 Seirpos foliaios auctor enumerat, fort& tamen falso et quia eulmos steriles pro foliis veris habuit). Eleocharis afropurpurea. BRunth Enum. 3L (1837) p- 151. (cum desceriptione optimä). j Seirpus Lereschü. Thom.! Cat. pl. Suiss. (1837) p. 44. — Reut. Cat. pl. Geney. suppl. (1841) p. 40. Eleocharis Lereschü. Shuttlewerth in Florä od. Bot. Zeit. 1837, L p. 241 — 244. (ubi setae hypogynae 5 — 7 numerantur. quae nobis seımper quaternae oecurrerunt). — Reichenb,! Fl, Germ. exsiecc. Nro. 1611. (ann. 1840). Habitat in Indiae orientalis humidiuseulis (Kö. nig ex Retz, Roxb.); in Afrieä oceidentali ad flumen Senegal, locis exundante fumine nuper sub- mersis, nüne verd aquarum recessu nudatis et ma- didis, Januario florens (Roger!); in Europä me- diä, littore seilicet laclıs Lemani arenoso, prope Lausannam, inter les Pierrettes et St. Sulpice, maxi eopiä (Leresche! ann. 1830,3.Muret! Thomas! nosque ipst! ann. 1838), etiam ad ostium fluvioli ia Venoge, sed pareiüs (ex ore cl, Muret), Augusto labente initium florendi faciens, Septembri perfeeta, Octobri ineunte evanida. — Deseriptio & speeimi- nibus centenis Flelvetieis, quibus Senegalensia, quae nobis adsunt, similia sunt ut.ovum ovo, Planta humills, eaespitosa, annua, glaberrima. Radix fibrosa, fibris eapillaribus, uneiam vix longis. Culmi ex und radice plarimi, ereeti, 1 — 27-rariüs 4 une, longi, setacei, teretiusculi, striati, aphylii, vaginis % sanguineis basi eineti, caeterüäm lange ° 643 nudi, interiores, serius evoluti, breviores. Spicae terminales, solitariae, ovoideae, parvae, lineam unam longae, vix ultra, 16 — 20forae. Squamae deci- duae, tetrastiche imbricatae, oblongae, obtusae, mu- ticae, unineryiae, carinafae, sanguineae vel atro- purpureae, earinä viridi, apice ex margine saepe demum membranaceo -albidae, sula inferior vacna, veliquae omnes fertiles. Stamen semper unicum, filamento squamam vix superante, violaceo, deciduo, antherä flavä, parvä, lineari-lanceolatä, mntieä, Sty- lus ovarii profund& bifidus. Achaenium longitudine squamae saltem dimidiae, bicouvexum, obovatum, angulis lateralibus obtusis, Iaevissimum, atram, Inei- dum, basi styli persistente tubereulatum , tubereulo complanato, disciformi, parvo, non aut vix ınargi- nato, in stipitem brevissimum inferne coarctato, quo stipite, veluti istbıno exiguo, tuberculum cum achae- nio summo cobaeret. Setae hypogynae semper 4, achaenii basi adhaerentes ibique persistentes (non deciduae), achaenio breviores vel achaenium sub- aequantes, tenues, albidae, margine retrorsium scabrae, sed obscuriüs, 2 anticue, 2 laterales vel postieae, ß. vymnocarpa, setis hypogynis plane nullis, Secirpus alropurpureus. Vahl num, I. (1806) p- 249. (setis hypogynis plantaın carere adnotat anctor, in eujus speciminibus Kunthius tamen setas 4 observasse deelarat). — Spreng. Syst. Veg. 1. 11825) p. 206, Ss 2 644 Isolepis atropurpurea.. Roem. et Schult, Syst. Veg. I. (1817) p. 106., Mant. (1824) p. 61, Eleogiton alropurpurea. Dietr. Speec. pl. (18339 p. 9%. . Eleogenus atropurpureus. Nees ab Esenb, in Wight Contrib. to the Bot. of Ind. (1834) p- 113. — Ejusd. in Linnaeä IX. (1835) p. 294. Eleocharis monandra. Hochst.! in Kotschyi pl. Nub, exsice. Nro. 129. (ann. 1841). Habitat in Indiä orientali (Koenig ex Vahl, Wight ex Nees.), et in Nubiä Cordofanä juxtä wmontem Arasch-Cool, lat. ber, eire, 15°, loeis’ lime.. sis, die Octobr. 6. flori- et fructifera (Kotschy)), Typo suprä deseripto, praeter setas hypogynas suppressas, omnibus numeris simillima planta (Kot- sehyana, quam solam vidimus) , et similiter monan- dra, Stamina in speeiminibus herbarii Vahliani #n- terdüm gemina vidit Kunthius. Obs. 1. Nostrae proxima omnium, Eleocharis vapitata R. Br., diflert staturä multo altiore (spi- thamaeä et ulträ), culmis altero tanto crassioribus, squamis elliptieis, obtusissimis, pallidis et plerumque virentibus non fuseis, achaenji tubereulo majore, membranaceo - marginato saep&que acut® umbonato non deplanato, setis denique hypogynis 6 non 4, achaenio lougioribus non brevieribus, fuseis non albidis, distincte retrorsüm scabris. Variat, ut no- stra, setis hypogynis abortivis et rudimentalibus, ve] .etiam plane inconspienis, cujus modi fuerunt plantae & nobis exploratae duae, Babiensis altera 645 (& Salzmanno sub nomine Seirpi capilati communi- vata), altera Senegalensis.*) De numera staminum ego quidem incertus sum, qui.nune 3, nune 2 aut unieum vidisse mihi videor. Longils A nosträ Eleocharis nigrescens Kunth (Seirpus nigrescens Salzm.! exsice., Scirpidium nigrescens Nees ab Esenb. in- Linn. IX. p. 298, Cyp. Brasil, p. 98.), planta Bahiensis, distat, sta- turä pusillä, quamvis, et tenuitafe partium atque squamaraın colore, habitu etiam toto, simillima, Differt enim vaginis non aphyllis, sed in folia bre- via, 2 — 1 lin. longa, abeuntibus, stigmatibus 3, achaenio triangulari, Inteo-vrente, et tuberculo co- nico nun deplanato, Stamen in nostris specimini- bus unicum, setae hyp6sgynae pland nullae, Obs, 2, Ut plantas alias multas agqnaticas, sic et Üyperaceas plures non iisdem, quibus quae solo sicco gaudent, caloris et frigoris conditionibus esse adstrictas, saep&que ab austro in septentrionem lon-. gissim& procurrere, et vice versä, docet Seirpi par- vuli R. S. a Mansfeldiä! in Italiam superiorem! et *) Similem apıd nostratem quoque El. acicularem oc- eurrere variationem, ex auctorum dissensu conjicimus, quorum plurimi getas plantae hypogynas prorsüs dene- gant, nonnulli aufem (Mert. et Koch Deutschl, Fl, C. A. Meg. in Ledeb. Fl, Alt, Kunth Enum,) & vel 4 — 4 adseribunt. Nobis planta (Parisina, Helvetica, Thuringiaca, Forojuliensis), saep& saepiüs explorate, ut plarimis auctoribus, setis semper plane destitute vide- bater, 646 Sardiniam! ipsumgque caput Bounae spei (teste Spren- gelio) migratio. Docent Cyperus mueronalus, glo- bosus, polystachyus, difformis et rolundus, ex zonis tropieis in Italiam progressi, ibique jus eivitatis plenum adepti. Dovet et Fimbristylis sqnarrasa Vahl (Pogonostylis squarrosus Bertol. FI, Ital. I, p. 313), planta Indica et Brasiliensis, in Etruria olim A Michelio, nuperrime A P. Savie in palude Blentinae agri Lucensis inventa, a quo illam acce. pimus. Docet, et luculentiüs, hie descripta, Eleo.- charis atropurpurea, Indiae orientalis et Afıicae tropicae quae quamvis filia, atque Ttalis hucusque ignota, superato Alpium juge, coloniam in Europä interiore adLemanum lacum constituit, ibique laet& viget et pullulat, ubi aliae nulli plantae tropieae conditiones yitae hyemalis relietae sunt! de quä re nostrorum ipsorum neulorum festimonium 'afferimus, Mirum hoc solum videbitur, quod per oras amplis- simi lachs Lemani sollieit& quaesita, plantala, bo- tanophilis helveticis uno loco alteroque vieino quo- tannis frequentissime, alibi autem post elapsum de- eennium nusquäm adhne occeurrerit, 1. Gesellschafts-Angelegenheiten, Der 18. Oktober 1842 war, wie für die ge- sammte Einwohnerschaft Regensburgs, so auch für die k, .botanische Gesellschaft ein höchst denkwür- diger Tag, indem ihr bei der Anwesenheit Ihrer Königlieben Majestäten von Bayern und des Aller- höchsten ‚Hofes in unserer Stadt die hohe Ehre zu Theil wurde, den Huldigungen,, welche bei dieser 647 Gelegesheit alle: Slände dem allgeliebten Königs- hause -darzubringen sich beeiferten,- ihre eigenen unmittelbar anzureihen, Die Gesellschaft glaubte nämlich, in die lauten Aeusserungen allgemeiner Freude über dieses beglückendeEreigniss auf keine ihr würdigere Weise einstimmen zu können, als indem sie sich anheischig machte, mit den Festen, welebe die feierliche Eröffnung*der Walhalla und die Grundsteinlegung der Befreiungshalle herbei- fährten, auch eine allgemeine Pflanzen- und Früchte- Ausstellung in Verbindung zu bringen, und hatte sodann die Ehre, letztere mit einem wohlwollen- den Besuche der Allerhöchsten Herrschaften be- glückt zu sehen, Die Geselischaft konnte, als sie zu diesem Un- ternebimen durch öffentliches Ausschreiben Veran- lassung gab, sich keineswegs die vielen Schwierig- keiten verhehlen, die demselben sich gleich von vorne herein entgegenstellen mussten, Abgesehen von der an und für sich ungünstigen Jahreszeit, in welcher diese Ausstellung stattfinden sollte, war überhaupt die ausserordentliche Dürre des verflos- senen Sommers von sehr ungünstigem Einflusse auf die Blüthen und Früchte des Herbstes gewesen, und der grösste Theil dessen, was die spät erst eingetretenen Regen noch zur Entwicklung gebracht und dann wieder die frühzeitigen Herbstfröste ver- schont hatten, musste auf andere Weise den Fe- sten dienen, zu welchen sich die Stadt und die “ benachbarten Ortschaften gleich einer jungen Braut 648 schmückten. Aber ergriffen von, dem Gedanken, Ihren Königlichen Majestäten, so wie dem erlauch- ten Protektor die Früchte ihrer Bestrebungen auf dein Felde der praktischen Botanik unmittelbar dar- legen zu können; ermuntert durch die gütige Zu- sicherung aller möglichen Unterstützung von Seite der städtischen Behörde, welche zu diesem Behufe den altehrwürdigen Reichssaal des Rathhauses als Lokale für die Ausstellung einräumte und die Be- streiftung der unvermeidlichen Kosten zu übernek- ınen sich bereit erklärte, so wie vertranend auf das gefällige Zusammenwirken aller hiesigen und be- nachbarten Gartenbesitzer, liess sie sich durch kei- nes der berührten Hindernisse abschrecken, ihren Entschluss zur Ausführung zu bringen. Es würde jedoch selbst unter günstigeren Ver- hältnissen immerhin eine schwierige Aufgabe ge- blieben seyn, die sehr ansehnliche Räumlichkeit des alten Reichssaales mit den Erzeugnissen der Flora und Pomoua würdig auszuschmücken, wenn nicht der hiesige Verein zur Beförderung der Seiden- »ucht und die Actionäre der biesigen Runkelrüben- zuckerfabrik sich der botanischen Gesellschaft an- geschlossen hätten, um ihrer Seits auch die Früchte gewerblicher Thätigkeit, welche im Schatten des Mauibeerbaumes reifen, so wie der Runkelrübe ent- spriessen, hier gleichzeitig zur Ausstellung zu brin- gen. Beide letztere Actiengesellschaften ordneten ihre Erzeugnisse auf zwei langen Tafeln im Vor- dergrunde des Saales und zwar in der Art, dass 649 die eine Tafel’ zur linken Hand die Materialien und Produkte der Zuckerfabrikation nach Schützen- bach’s Methode von der frischen Rünkelrübe bis zu zwei kolossalen Kronen von Kandis anschaulich darlegte, während die andere Tafel zur Rechten, in der Nähe eines Haines von Maulbeerbäumen, auf gleiche Weise in gefälliger Anordnung den be. reits erreichten hoben Standpunkt der inländischen Seidenzucht und Seidenweberei versinnlichte. Hier- an schlossen sich nun in 2 Reihen sechs andere Tafeln an, auf welchen die unten näher bezeichneten Früchte, untermischt mit geschmackvoll angeordne- ten Fruchtkörbehen ,- Blumenbouqueten und Grup- ‚pen kleinerer Cacteen, ausgestellt waren, Im Hin- tergrunde oberhalb des alten Kaiserstubles gewabrte man innerhalb eines von grünem Reiserwerk ge- bildeten gothischen Bogens die von Blumenkränzen umgebenen Namenszüge Ihrer Königl. Majestäten und Ihrer Königl. Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin, während zu beiden Seiten Ges Thrones und an den Seitenwänden freudig grü- nende Gruppen von Ziergewächsen verschiedener Zonen, nieht selten noch gehoben durch mannig- faltig gefärbte Blüthen, sich auschmiegten, und eine kleine runde Gruppe vor den Stufen des Thrones die noch vorhandenen schönstblühenden Gewächse vereinigte, Den Raum längs der Feusterreihe nah- men Bänke ein, auf welchen riesige Exemplare ver- schiedenartiger Kürbisse, Melonen, Ananas, Runkel- rüben und verschiedene neuere oder sanst ausge- zeichnete Gemüsarten dem Anblieke sich darboten, Es war am 18. Oktober Morgens 11 Uhr, als der immer näher kommende Jubelruf der auf den Strassen wogenden Menuschenmenge die Ankunft der Allerhöchsten Herrschäften am Portale des al. ten Rathhauses ankündigte. Bier wurden Ihre Königl. Majestäten von- dem Bürgermeister Freiherrn von Tbon-Dittmer an der Spitze des Magistra- tes und der Gemeindebevollmächtigten allerehrfurchts! vollst begrüsst, und Allerhöchstdenselben, so wie Ihren Königl. Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin von einem Kreise hiesiger Jung- trauen Festgedichte überreicht. Die Vorstände und eine Deputation der botanischen Gesellschaft so wie des Seidenbauvereines erwarteten Allerhöchstdie- selben am Eingang in den Reichssaal, und hatten alsbald die Ehre, Ihren Königl. Majestäten, so wie 1. KK. HH. dem Kronprinzen und der Kronprin- zessin, der Frau Erbgrossherzogin von Hessen- Darınstadt, den Prinzen Luitpold und Karl von Bayern, dem Prinzen und der Prinzessin Wilhelm von Preussen und dem Herzog Max in Bayern, die Gegenstände der Ausstellung darzulegen. Se. Maje- stät der König geruhten, denselben Ihre besondere Aufinerksamkeit zu widmen, und sich von der Güte mehrerer Früchte Allerböchstselbst zu überzeugen, wobei Sie wiederholt gegen die Anwesenden äus- serten, dass diese Früchte viel vortrefflieherer Art seyen, alle jene, welche die früher in diesen Räu- 651 men abgehaltenen ‚Verhandlungen des Reichstags, hesonders in der letzteren Zeit, erzielt hätten.- Auch Se. Königl. Hoheit, der erlauchte Protektor der Gesellschaft, drückten derselben Ihre besandere Zufriedenheit aus und versieberten sie auch für die Folge Höchstihres kräftigsten Schutzes. Nachdem noch die Bitte der Gesellschaft, einige Mooskörb- chen mit Früchten der Königl. Tafel anbieten zu dürfen, Allerhuldrollst gerebmigt worden war, und die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften bei- nahe eine Stunde in dem Kreise der Gesellschaft verweilt hatten, schieden Allerhöchstdieselben mit den wiederholten Versicherungen gnädigsten Wohl. gefallens und hinterliessen so in dem Herzen aller Anwesenden die Erinnerung an eine Stunde, wie sie die botanische Gesellschaft seit. ihrem 52jähri- gen Bestande in ihren Annalen noch nicht aufzu- weisen hatte, Die Ausstellung, welche, nachdem die Aller- höchsten Herrschaften dieselbe besichtigt batten, noch während des 18, 19. und 29, Oktobers dem allgemeinen Besuche geöffnet blieb, bot im Ganzen nicht jenes reiche Bild dar, welches die im Herbste des vorigen Jahres 4 Wochen früher veranstaltete gewährt hatte, Die vorhandenen schönen und zahl- reichen Exemplare von Baumfrüchten gehörten den- selben, aber bei weitem nicht so vielen Sorten wie damals an; eine Hauptzierde der vorjährigen Aus- stellung, die Blüten der Dahlien, hatten: wenige Tage vorher eingetretene Reife unerbittlich geknickt. 652 Dagegen fehlie es diessmal auch nicht an mehreren interessanten Gegenständen, die vergangenes Jahr gänzlich vermisst wurden, ‚und nicht minder hatten sich für einzelne Fruchtarten zahlreiehere und schö- ‘nere Exemplare als damals eingefunden. Nachste. hender Bericht möge diess näber darthun. Von Konollenfrüchten war ein Sortiment von 46 Kartuflelspielarten, auf dem ökonomischen Onar- “tiere des botanischen Gartens gezogen, eine neue Erscheinung. Die botanische Gesellschaft hatte die Mutterkuollen, aus welchen dieselben im Laufe des egenwärtigen Sommers erzielt wurden, von dem Vorstände der Jandwirthschaftlichen Centralseliule in Schleissheim, Hrn,Dr. Krans, so wie von dem leider zu früh verlebten Hrn. Oberpostrath Baron v. Clement in Frankfurt am Main gütigst witge- theilt erhalten. Sie beabsichtigt nunmehr, einzelue Individuen derselben an hiesige Oekonomen abzu- geben, um damit Versuche anstellen zu lassen, in wiefern den besseren und ergiebigeren unter ihnen der Boden und das Klima unserer Gegend zusagen dürften. Zu diesem Behufe geben wir hier das Ver- yeichniss derselben : D) Adelholzer Kartoffel. 2) Kleine Maus.K, 3) Allerfrüheste blaue K,. 4) Peruvianische grösste K. 5) Schwarz-marmorirte Neger.K. 6) Rothblau- marmorirte K, 7) Rothe Horn-K, S) Runde blan- marmörirte K. 9) Englische Vieh-K. 10) Lärchen- K. 11) Tannenzapfen-K. 12) Tiefaugige späte blaue K, 13) Wucherfelder K. 14) Spanische späte K. 15) HellrothePfälzer K. 16) Englisehe Nieren- K. 17) Sammt-K. 19) Brasilianische K. 19) Weisse Herz-K. 20) Frübeste englische Trieb-K. 21) Preis von Holland. 22) Zucker-K. 23) Aechte kleine See- länder K. 24) Gelbe Jakobs-K. 25) Spanische K. 26) Holländer Winter-K.. 27) Lange Nieren-K. 28) 653 Gute Wald-K, 29) Schwarze Horn-K. 36) Preis von Westerwald. 31) Grösste Rohan-K. 32) Früheste gelbe peruvianische K. 33) Besste Speise-K. 34) Falsche Aracatscha. 35) Bisquit-K. 36) Pommersche K. 37) Gelbe Potarten-K. 38) Mandel K. 39) Spa- nische späte K. 40) Erdbeer-K. 41) Kleine schot- tische K. 42) Weisse K. 43) Weisse englische K, 44) Zwitter-K, 45) Wilde K. 46) Vierländer K, Es möge hier nicht unerwähnt bleiben, dass dieKrankheiten der Kartoffeln, welche in der nene- sten Zeit so vielfach Gegenstand wissenschaftlieher Erörterungen geworden sind, bisher in unserer Um- egend sich noch nicht gezeigt haben. was um so mehr zu Kulturversuchen mit mehreren Sorten dersel- ben ermuntern dürfte, . Ausser den Kartoffeln waren die Knollenfrüchte noch durch schlesische Zuckerrüben von ausserge- wöhnlicher Grösse, gezogen von Hrn. Bierbrauer Schmidt, durch vorzüglich schöne rothe Runkel- üben, verschiedene Sorten weisser und gelber Rüben von Hrn. Teufel u s. w. vertreten. Die Familie der Kürbisse erfreute sich zahl- reicher und zum "Theil sehr gewichtiger Repräsen- tanten und ®erregte dadurch allgemeine Aufmerk- samkeit. Durch bedeutende Grösse und Schwere zeichneten sich insbesondere die Melonenkürbisse des Herrn Grafen von Seinsheim in Sünching, terner die der Herren Wagner, Aichner ,Oster- meyer u. Geiger aus. Von ausserordentlicher Länge erschienen Herkuleskeulen von Hrn. Geiger “u. Östermeyer, während die von denselben ge- lieferten melonenartigen und eigentlichen Türken- bunde durch Schönheit der Form und Farbe be- sonders ansprachen, Eine niedliche Gruppe klei- nerer Warzenkürbisse von verschiedenen Farben und mit glatter, gestreifter und warziger Oberfläche gewährte insoferne Interesse, als diese verschiede- nen Formen von Hrn, Bürgermeister Eser in Stadt- ambof aus den Samen einer und derselben Pflanze 654 gezogen worden waren. Ausserdem hatten Hr, Östermeyer einen ächten Flaschen - Kürbis, Hr, Graf v Seinsheim, so wie Hr, Teufel Canta- lupe-Melonen und Hr, Geh, Rth. v, Müller Apfel- Melonen (Cucumis Dudaiın) geliefert. Unter den Birnen, welche grösstentheils der katholische Waisenhausgarten, in 22 Sorten, danı aber auch die Herren Teufel, Eser, Graf vou Seinsheim, Senestrey, v,. Müller, v. Lie- bel geliefert hatten, bemerkte man mit Vergnügen die edieren Wintersorten,, namentlich Beurre gris, St. Germaine panache, Virgouleuse, daun das hier sehon in mehreren Gärten vorkommende Preseut de Naples in pfundschweren Exemplaren u. v, a. Hr. Eser hatie eine unbenaunte Birne dargebracht, die man ihrer Form nach unbedenklich für einen Apfel gehalten haben würde, wenn nieht die dar- an noch befindlichen Blätter das Gegentheil besagt hätten. Uebrigens hatte der Baum, von dem diese sonderbare Birne genommen wurde, ausserdem ganz normal gebildete Früchte. Aepfel von vorzüglicher Schönheit, in 36 Sor- „ten, worunter anch eine grosse englische Renette von 1 Pfd. 4 Loth Gewicht, hatte gleichfalls der katholische Waisenhausgarten geliefert. Nebst die- sen zeichneten sieh vorzüglich die der Herren Friedl sen, (16 Sorten), Buchhändler Daisenberger, Kuf- nermeister Schmidt, v. Liebel, Riegel ete. aus. Wohlerhaltene Aepfel vom vergangenen Jahre 1841 hattenoch Mad.Schumacher geliefert. Die2 Tafeln, auf welchen diese Aepfel ausgestellt waren, schmück- ten 3 von Hrn. Geiger und I vonHrn. Daisen- berger geschmackvoll arrangirte Fruchtkörbehen, während die von Hrn, Geb. Rath v, Müller dar- gelehnten reichbeladenen Zwerg - Apfelbäumchen, worunter einer zum zweitenmale in diesem Jahre seine Blüthen entfaltete, in die grüne Landschaft der . Umgebung eine angenehme Abwechslung braehten. Von Weintrauben waren zum Theil, sehr 6353 prachtvolle Exemplare der edleren. bu sonders der blauen Sorten aus den Gärten der Herru Baron von Oberkirch, v. Liebel, Fürnrohr sen. und Frfv. v. Franken aufgelegt. Den bisher angeführten gewöhnlicheren Frucht- arten reihten sich noch folgende an: Pfirsiche (Ve- nusbrust) von Hrn. Gr. v.Seinsheim. Geh. Rath v. Müller (aus Samen gezogen) und Friedl sen., Krachmandeln von Hrn. Geh. Rath v. Müller, Feigen von demselben und Hın.Rehbach, Weich- selu von Frhrn. v. Boutville, Allerheiligenkirschen von Hrn. Geh. Rath v. Müller, Kermesbeeren (Phytolaeca deeandra) von Hrn. Oberjustierath v. Liebel, mehrere Sorten.spanischen Pteilers aus grie- ehischen Samen von Hrn. Dr. Schuch und v. Lie- bel, Eiertrüchte (Solanum Melongena) von Letzte- rem, Ananas son Hrn. Grafen von Seinsheim. You Cerealien saben wir verschiedene Spielarten son Mays aus dein botanischen Garten und von Hrn. Hamminger, ferner in dem Grifl. v. Ler- ehenfeld’sshen Garten zu Köfering von Hrn. Gärtner Kolb gezugene Zucker. Moorbirse (Sorghum saceharatum) und vonHrm. Hamminger mit schr günstigem Erfolg angebaute Jerusalemsgerste (Hor- deum coelexte) mit 24 Trieben sus einem Korn. Unter den Gemüsarten zeichneten sich dureh Schönheit oder Neuheit besonders aus: Winter- Weisskraut von Hrn. Bierbrauer Schmidt u. Frau Kaufmann Schumacher, Kohlrabi und grüner Winterkobl vonHrn. Hamıminger. violetter Broc- coli, lappländischer Blätterkohl, Plumage - Kohl, kleiner Schwarzkohl, hobes Zuckerhutkraut, But- terkrraut und artischockenblätiriger Wirsing aus dem Gräfl. v. Lerehenfeld’schen Garten zu Köfering, veuseeländischer Spinat (Tetragonin expans£) von Hrn. Geh. Rath v. Müller, artischockenblättriger Kohlrabi aus "dem botanischen Garten u. 8. w. Die Gruppen lebender Gemächse, welche die- sen Friichten und Gemüsen als Rahmen dienten, 656 konnten bei der’ weit vorgesehritienen Jahreszeit nicht viel Besonderes mehr darbieten, und waren auch nur darauf berechnet, dem Auge einen ange- nebmen Totaleindrueck zu gewähren, nicht aber besondere Seltenheiten vorzuführen. Zu den von dem botanischen Garten abgegebenen Dekorations- flanzen hatten Frau Gräfin v. Lerchenfeld in Köfering, Hr. Bürgermeister Baron v. Thon- Dittimer, Hr. OÖstermeyer, Hr. Teufel, Hr, x. Liebel, Hr. Hamminger, Mad. Trexel u. a. zum Theil sehr namhafte Beiträge geliefert: einzelne blühende Ziergewächse hatten Hr. Graf x. Cetto in Eglofsheim, Frau v. Gemeiner und. Hr. Geb. Rath v. Müller dargelehnt. Die Anordnung des Ganzen war von dem botanischen Gärtner Hrn. Lucas ausgeführt worden. Stellen wir nun am Schlusse dieses Berichtes noch einen Vergleich mit dem über die vorjährige Ausstellung an, so vermissen wir zwar ungerne in dem gegenwärtigen die Namen einiger ausge- zeichneter Pflanzenzüchter, welche damals vorzüg- lieh zum Gelingen des ersten Versuches beitrugen, diessmal aber über ihre Pfllanzenschätze bereits an- derweitig verfügt hatten; aber wir begegnen mit Vergnügen auch neben vielen uns werthen Bekann- ten einer nicht geringen Anzahl neuer Theilnehmer, wodurch zum Theil auch manche früher oflenge- lassene Lücke diessmal ausgefüllt werden konnte, Wir sehen ferner in der verhältnissmässig grösseren Anzahl der Bejiragenden eine erhöhte Tbeilnahme an den Festen der Flora und Pomona, wie es ur-- sprünglich in den Absichten der Gesellschaft lag, die, indem sie den: höheren Willen ihres erlauchten Protektors folgend, zu diesen Ausstellungen den Impuls gab, einen früher hier nicht gekannten Ver- einigungspunkt für alle Bestrebungen im Gebiete der praktischen Botanik schaflen wollte und dieser schönen Aufgabe auch ferner ihre bessten Kräfte zuzuwenden gedenkt. (Biezu Beibl. N. 6.) ” Flora Nr. 42. Regensburg, am 14. November 1842. 1. Original - Aufsätze, Ansichten über das Trocknen der Pflanzen und über die angeblichen Nachtheile des starken Pressens; von Apotheker Jos. Traunsteiner zu Kiiz- bühel. Eine Sammlung getrockneter Pflanzen, ein Herbarium, ist wohl heut zu Tage das erste und wichtigste Hülfsmittel eines Botanikers, SchonLinne gab diesem den Vorzug vor Abbildungen, und um den Ausspruch des grossen Mannes richtig zu fin- den, braucht“ man nur Abbildungen artenreicher Gattungen mit gut getrockneten Exemplaren zu ver- gleiehen. — Im Bilde lässt sich manches nicht so anschaulich machen, und der Aukauf guter Abbil- dungen erfordert auch immer noch eine den mei- sten Pflanzenfreunden unerscehwingliche Auslage, Ein Herbar bingegen schaflt sich jeder leicht an, der nur die kleine Mühe nieht scheuet, die Pflan- zen seiner Gegend, deren Kenntniss ohnediess die Grundlage alles botanischen Wissens seyn soll, auf- zusuchen. Durch Austausch der nicht überall ge- meinen unter diesen gegen die anderer Gegenden, Flora 1842. 42. Tt 658 wird sich in wenig Jahren und fast ohne Kosten eine schöne Sammlung bilden. Ein Herbar gewährt ausser dem wissenschaft. lichen Nutzen noch den Vortheil angenehmer Er- innerung an alle auf botanischen Ausflügen und Wanderschaften besuchten Orte; und ist das besste Stammbuch — ein Gedenke mein! für alle lieben botanischen Freunde und an manchen im Fache der Pflanzenkunde hoch gefeierten Namen. Durch Veryollkommnung des Pflanzentrocknens in nenerer Zeit stellt.sich auch jetzt eine Samm- lang gut getrockneter Pflanzen dem Auge fast eben so gefällig dar, wie ein Bilderwerk; und hierin errang Hr. Prof. Hoppe wohl den ersten Preis! Durch sein Beispiel im Pflanzentrocknen, das von seinen Freunden nachgeahmt wurde, hat er viel- leicht allein der Botanik mehr Verehrer zugeführt, als andere durch bändereiche Lehrbücher, Alle ältern botanischen Freunde Hoppe’s und durch diese das ganze südliche Deutschland zeich- neten sich nun schon lange in der Kunst Pflanzen zu trocknen aus, während das nördliche, mit weni- gen rühmlichen Ausnahmen, worunter ich- beson- ders einige Berliner Botaniker zählen muss, hierin noch weit zurück stand und noch steht? — Den Eifer der Pflanzenfreunde, einander nur vollständige und schön präparirte Exemplare mit- zutbeilen, scheint aber jetzt eine Stimme gelähmt zu haben, die das zum schönen Trocknen noth- wendige ‘starke Pressen. für die wissenschaftlich x 659 Benützung des Herbars nachtheilig fand. Diese Meinung scheint vielen Anklang gefunden zu haben, und besonders jenen trägen Pflanzensammlern eine willkommene Entschuldigung zu seyn, die ihre Pflan- zen etwa in der Rocktasche nach Hause bringen, und dort, zwischen ein paar Blätter Papier gewor- fen, sich selbst überlassen; dann aber solches, wahr- lich als Viehfutter zu schlecht getrocknetes Heu, als botanische Schaustücke in alle Welt herumsen- den. — Solches Material muss wohl jedem. die Lust zu einer Pflanzensammlung verleiden, denn es gleicht den lieblichen Kindern Florens wohl nicht mehr als etwa ägyptische Mumien den lebenden Meister- stücken der Schöpfung. Dass ich eben meine Schil- derung nicht sehr übertrieben habe, wird man sich überzeugen, wenn man die Beiträge einiger solcher Herren — mit unter sogar bekannter Botaniker aus dem nordwestlichen Deutschland — beim Tausch- vereine betrachtet. Ich glaube daher, nur der gu- ten Sache zu dienen, wenn ich gegen jene Ansicht und für das starke Pressen der Pflanzen in die Schranken trete. Ich lasse es vorerst gelten, dass ungepresste Pflanzen, besonders Früchte, besser zum zerglie- dern dienen, allein welches ist den eigentlich der Hauptzweck der Herbarien? — und sollte man, wenn man nicht alle Anforderungen vereinen kann, nur den Vortheil jener wenigen, die getrocknete Pflanzen statt lebender zum Zergliedern brauchen, allein berücksichtigen —? Ich glaube nicht. — Zu Tt2 660 diesem Gebrauche dienen karpologische Sammlun- gen und Pflanzentheile in Weingeist aufbewahrt; nnd die Schriftsteller sollen wenigstens Familien und Gattungen in der lebenden Natur studiren, und nach dieser beschreiben. Wenn das Herba- rium die Pflanzen dem Auge so wie im Leben darstellt, wenn man die Unterschiede der Arten gut wie an einem Bilde wahrnimmt, und wenn kein wesentlicher Theil zur Bestimmung mangelt; so halte ich es seinem Zwecke und jeder billigen Anforderung entsprechend. Ein solches erhält man aber nur durch vorsichtiges Trocknen und geeig- net stärkes Pressen. Schlecht oder gar nicht ge- presste Pflanzen sind in allen ihren Theilen so zu- sammengeschrumpft,, dass sie nie mehr ein richti- ges Bild der lebenden Pflanze gewähren, gewiss aber oft falsche Angaben und schlecht begründete Species in die Beschreibungen brachten, Ich er- innere nur an Phyfeuma pauciflorum, das man an der besser getrockneten Pflanze gar nicht mehr er- kannte, und Phyleuma globulariaefolium nannte — und an viele Gräser, deren ungepresste Blätter rund erscheinen, obgleich sie im Leben flach waren. Einzelne Theile ungepresster Pflanzen verändern aber auch beim Trocknen ihre natürliche Lage, und Blätter, Blatt- und Blüthenstiele werden oft . so zerbrechlich und abfällig, dass hiedurch die Exemplare ganz unansehnlich werden. Endlich neh- men schlecht gepresste Pflanzen viel mehr Raum ein; bilden doppelt und mehrfach so dicke Fas- 661 eikel, und sind, der vielen Zwischenräume halber, vor Zerstörungen durch Insekten gar nieh zu ver- wahren, Bei dem Wanderer in fernen Ländern “muss man allerdings billige. Rücksiehten haben; aber von jenem, der Pflanzen in der Umgegend sei- nes Wohnbezirks sammelt und bequem in der Stabe trocknet, sollte man wohl nur vollständige Exem- plare erwarten. — Zudem ist ja das Pflanzentrock- nen gar keine Kunst! es erfordert nur einigen Fleiss. Auch ich weiss hierin nichts Neues zu leh- ven; und wenn ich hier noch das beifüge, was mir eigene Erfahrung als das besste erwiesen, so geschieht es nur, weil ich glaube, dass es manch- mal gut sey, auch Allbekanntes wieder in Erinne- rung zu bringen. Zuerst also u über das Sammeln der Pflanzen. Wer auf botanischen Exeursionen gleich die nächsten Exemplare, so ihm begegnen, zu sich steckt, unbekümmert um ihre Beschaffenheit; oder: nur einzelne Zweige und Halme abreisst — der hat auf eine brauchbare Pfilanzensammlung schon Verzicht geleistet. Wenige nur einzeln und sparsam vor- kommende Arten ausgenommen, hat man von den zu sammelnden Pflanzen meist grosse Auswahl und sollte daher nur möglichst vollständig entwickelte und unbeschädigte Exemplare zu erhalten suchen, und die krautartigen mit der Wurzel ausnehmen; wozu ich ein starkes Messer mit diekem Rücken, das man in einer Scheide mitnimmt, am bequem- sten finde. Bei Pflanzen, deren Blumenkrone leicht N 662 abfällt, wähle man solche Exemplare, woran noch unaufgeschlossene Blumen sind, diese behalten auch die Farbe am bessten. Auch darauf muss man Rücksicht nehmen, dass manche Blumen nur Vor- mittags offen sind, und einige von diesen sich zu Hause, nicht mehr öffnen wollen. Viele Botaniker legen daher alle Pflanzen gleich an Ort und Sielle in eine mitgenommene Botanisir-Mappe ein, Diess taugt jedoch darum nichts, weil man da weder Zeit noch Bequemlichkeit hat es ordentlich zu than, und weil durch das nöthige Papier nur das mit- zunehmende Gepäcke vermehrt wird, Die Pflanzen müssen im frischen Zustande, nach Hause gebracht werden, denn was einmal welk ist, lässt sich schwer und selten mehr gut auflegen. Hiezu ist eine blecherne, wie immer gestaltete, nur fest schliessende Botanisir-Büchse wohl das besste und selbst durch Taschen von lakirtem Leder nicht zu ersetzen. Wird die Büchse von den zu sam- melnden Pflanzen ziemlich angefiüllt, so brauchen sie keine Befeuchtung, ganz fest gestopft, ist es so- gar besser, wenn sie trocken eingesammelt wur- den; sind. aber nur wenige in der Büchse, so müs- sen sie, wenn sie anderst nicht feucht eingesam- melt worden, wohl etwas mit Wasser besprengt werden; oder man legt — was ich für besser fand — einen feuchten Schwamm oder angefeuchtetes Moos in die Büchse; oder füllt den leeren Raum mit Gras oder einer saftigen Pflanze aus.: Zu Hause soll man die Büchse so legen, dass: die Blumen gegen 663 das Licht sehen, weil sich bei manchen Pflanzen sonst die Stengel in der Büchse kriümmen. Einlegen der Pflanzen. Wenn gleich die Pflanzen in der Blechbüchse ein oder zwei Tage frisch bleiben, so ist es doch gut, sie möglichst bald einzulegen. Man legt die Pflanzen zwischen einen Bogen oder zwei Blätter Druckpapier und gebraucht als Zwischenlage ge- wöhnlich Faseikel von grauem Flusspapier, aber auch als Zwischenlage ist bei zarten Pflanzen Druck- Makulatar — z. B. alte Zeitungen — besser, und einige Buch geleimtes oder Schreibpapier darunter ersetzt meist die sonst nöthigen Brettchen, und nimmt beim Wärmen mehr Wärmestoff auf und theilt ihn dem andern Papiere mit. Man soll ja nicht Papier sparen, denn nur Mangel an dazwi- schengelegtem Papier ist meist Schuld, wenn Pflan- zen bei starkem Pressen leiden, Nur bei Gräsern und trocknen Gewächsen genügt es, einen Faseikel von Z Buch Papier dazwischen zu legen, bei allen übrigen müssen zwei und mehrere solche Fascikel dazwischen kommen. — Man reinigt die Pflanzen zuerst von alten verdorbenen Blatiresten und die Wurzeln von anhängender Erde, wozu bei man- chen, z. B. rasenbildenden Gräsern, Waschen nö- thig ist und man auch einen Kamm empfohlen hat, ich aber immer eine steife Bürste als das besste finde. Dicke Wurzelu und Stengelu müssen gespal- ten werden, sie verunstalten sonst jede Sammlung. 664 Ich habe manches von andern erhaltene, sonst voll- ständige Exemplar weggeworfen, weil ich mein Her- bar nicht‘ zu einer Holzsammlung machen wollte, Wurzeln von fleischiger, nicht holziger Textur trock. nen’ sich indessen vollkommen gut, ohne dass man sie zu spalten braucht. Bei den Orchideen mit knolligen Wurzeln, die bekanntlich gleich den Li. liaceen, Crassuleen und andern Fettpflanzen und den Zweigen der Tannen gebrüht werden müssen, hält man die Wurzel etwas länger, den Stengel mit den Blättern aber nur einen Augenblick, die Blamen gar nicht in das ganz kochende Wasser, Durch zu langes Hineinhalten verliert die Pflanze an Chlorophyll und trocknet sich blass. Durch ein heisses Bügeleisen dasselbe zu bewirken, wie durch das kochende Wasser, hat mir nie gut gelingen wollen. Bei Orchideen mit faserigen Wurzeln ist das Brühen schon nicht mehr nothwendig, sie trock- nen schon ohne dieses besser. Aus Pflanzen, die ganz dicht mit Blättern und Blumen. besetzt sind, wie z. B. Campanula ihyrsoidea kann man ohne Naehtheil zwei Exemplare machen, indem man die ganze Pflanze mitten entzweispaltet. Bei dem Ausbreiten der Pflanze auf das Pa- pier kommt alles darauf an, dass diess in möglichst natürlieher Richtung geschehe, und die Pflanze ge- trocknet so :erscheine, wie sie lebend, von oben gesehen, sich dem Auge darstellt, Meine eigenen Pflanzen sind leider oft in ‚dieser Beziehung schlecht eingelegt; denn selten habe ich selbst Zeit dazu; 665 und uneingeweihte Hände verunstalten oft durch eine einzige unnatürliche Biegung das besste Exem- plar; bier kann man oft das theilweise Einlegen dadurch vermeiden, dass man den Stengel einkniekt und ein oder mehremali gegen die untere Bogen- Ecke zurückführt, nur darf man geradstengliche Pflanzen, und besonders Grashalme nieht bogen- förmig krümmen. Um sehr elastische Stengel in der eingeknick- ten Lage zu erhalten, dienen Stecknadeln, die man nach dem Trocknen wieder herausnimmt. Zum Ausbreiten zarter Theile beim Einlegen, aber auch zu jedem Hin- und Herlegen trockner Pflanzen ist ein Klupzängelchen, wie die Uhrmacher gebran- chen — eine Pingeite — höchst bequem, und fast gar nicht zu entbehren. Dass man den Raum, den das Blatt Papier gewährt, möglichst benütze, die einzulegende Pflanze nicht mehr als nüthig ver- kleinere, dabei aber doch das Uebereinanderlegen der Pflanzentheile möglichst vermeiden soll, brauche ich wohl nicht erst zu erwähnen. — Hiebei wird man die Vortheile eines jetzt üblich gewordenen grössern Formats schätzen lernen ; allein wenn einst die Herbarien in zu kleinem Formate angelegt wur- den, so ist ınan jetzt schon in das entgegengesetzte Extrem verfallen — und erhält häufig wahre Rie- sen-Exemplare zugesendet, mit denen man nicht weiss, was man anfangen soll, da sie sich in keine gewöhnliche Sammlung hineinzwängen lassen. — Es ist sehr unangenehm, und befördert nur das 666 „Eindringen von Staub und Insekten, wenn aus den Herbarien-Faseikeln die Pflanzen herausstehen ; da nun überdiess, schon aus Mangel an Raum, wohl wenige ihr Herbar in su grossem Formate anlegen können, wie etwa ein öffentliches Museum, so sollte man schon beim Einlegen es sich zum Gesetze ma- chen, den Maassstab eines halben Kanzlei - Papier- Bogens nicht zu überschreiten, Ich gebrauche übrigens durchaus die meines Wissens von Hoppe zuerst befolgte Methode: die ausgebreiteten Pflanzentheile beim Einlegen mit Stückchen Papier zu bedecken und mit Bleiplätt- chen, grossen Kupfermünzen o. d, g. zu beschwe- ren, welche Beschwerung erst bei Bedeckung des eingelegten Bogens mit dem Papierfascikel behut- san entfernt wird. Auch zwischen alle über ein- ander zu liegen kommende Pflanzentheile schiebt man Papierchen, und hat dazu grosse und kleine, auch mehrere in der Mitte mit einen runden Aus- schnitt zur Unterstützung der Blumen vorräthig. Mebrere meiner botanischen Freunde gebrauchen zwar weder Papierchen noch Schwerstücke und legen doch ihre Pflanzen schön ein — allein da gehört eine sehr kunstgeübte Hand dazu, und man ‚wird doch immer einige aufeinander liegende Theile saftig gedrückt und unansehnlich geworden finden. Die Methode mit den Papierchen ist die leichteste und besste. Das Trocknen der Pflanzen. ‚Je schneller Pflanzen getrocknet werden, um 607 so mehr behalten sie Ihr natürliches Kolorit und Ansehen, Gute Pressen und viel trocknes und er- wärmtes Papier sind zwar hiebei die Hauptsache; allein der Grad des Pressens, und ob gleich stark oder anfangs schwach gepresst werden soll, lässt sich nur durch längere Uebung und Bekanntschaft mit den einzulegenden Pflanzen erlernen. Alle sehr troeknen Pflanzen, z. B. die meisten Gräser, muss man gleich Anfangs ziemlich stark pressen. Selbst bei solehen mit weichen, aber rauh anzufühlenden Blättern, wie z. B. Cacalia, Petasites u. d. g. kann man nach Hrn. Prof. Hoppe’s ganz richtiger Be- merkung nur dadurch das Missfärbigwerden beim Trocknen verhindern, dass man durch starkes Pres- sen die Lebensthätigkeit möglichst bald aufhebt. Auch manche andere sonst gewöhnlich schwarz werdende Pflanzen, lassen sich durch allmähliges, aber bald zum Starken übergehendes Pressen, in ihrer natürlichen Farbe erhalten, Die Mehrzahl der Pflanzen aber würde man, sogleich der starken Presse übergeben, ganz verderben, und besonders snftige, glattblätterige Gewächse leiden hiedureb sehr! Hier muss man die Schrauben der Presse nur all- mählig und nie stark auf einmal anziehen, diess, ist eine Hauptsache. — Bei holzigen Gewächsen “ muss die Wirkung der Presse durch zwischen die Fascikel gelegte Brettehen verstärkt werden. Durch geeignetes Regieren der Presse — dass man hiezu . wenigstens zwei braucht, ersieht man wohl — und wenn man dasPapier nicht spart, lassen sich selbst 668 saftige Früchte ziemlich gut trocknen, wem man diese nicht lieber abgesondert anfangs bloss be. schweren will. Viele trocknen auch Pflanzen bloss durch starkes Beschweren, allein es ist unbequem, und wenn mebrere Fascikel übereinander liegen, reicht keine Beschwerung mehr hin. Um das Trocknen zu befördern, müssen die feucht gewordenen Zwischenlagen mit trocknen und am bessten warmen verwechselt werden, und es ist wichtig, dass dieses anfangs, wo die Pflanze am meisten Feuchtigkeit abgibt und die Lebens- kraft möglichst schnell aufgehoben werden soll — bald — wenigstens nach 12 Stunden, wenn nicht früher, geschehe. Die meisten Pflanzen brauchen dann, wenn man zum Wechseln ganz trocknes und warınes Papier nimmt, nur zweimal, Gräser meist nur einmal umgelegt zu werden, und sind in 3 Ta- gen trocken. Einige — aber wenige! brauchen indessen freilich fast so viele Wochen. Dass die Pilanze trocken sey, erkennt man: wenn sie sich nieht mehr biegt und selbst an den saftigsten Theilen nicht mehr kalt anfühlt, Jetzt erst nimmt man sie heraus, entfernt die Papierchen und be- wahrt sie unter einigem Drucke auf. Ehe die Pflanze trocken, wird sie von dem Bogen, auf dem sie eingelegt worden, nie entfernt; höchstens wird beim Umlegen das daraufliegende Blatt weggenommen. Einige pflegen zwar beim ersten Umlegen auch die Pflanzen selbst auf ein anderes Blatt zu legen, und den. hiebei sichtbar EN 669 werdenden Mängeln des Einlegens noch abzuhelfen, es ist diess aber zeitraubend, und wegen fast un- vermeidlicher Zusammenrollung weicher Pflanzen- ‚theile nicht zu rathen, Um das feuchte Papier wieder zu trocknen, gibt es mehrerlei Methoden, und sogar Trocknungs- Apparate. Am einfachsten bewirkt man es auf fol- . gende Arten: — Man legt die feuchten Faseikel dachziegelförmig an die Sonne oder ebenso an und über den Stuben- oder einen andern geheirten Ofen — oder man sendet es zum Trocknen zu einemBäcker, Es kommt beim Umlegen mehr dar- auf an, dass das neue Papier vollkommen trocken, als dass es warm sey. Aufbewahrung der Pflanzen. Ich will hier nicht die verschiedenen Einrich- tungen der Herbarien, die jeder nach seiner Be- quemlichkeit anordnet, aufzählen. Die gewöhnlichste und einfachste Aufbewahrungsart ist in Faseikeln zwischen zwei Deckeln von Pappe. Mehr Raum fordern, aber aueh mehr Schutz und Bequemlich- keit gewähren hölzerne mit Oelfarbe aungestri- chene Kapseln oder Kistehen von Holz mit oben und Zur Seite sich öffnenden Deckeln oder Thür- chen. Auch ganz frei ohne Band und Beschwe- rung sah ich Pflanzensammlungen in grosses Pa- pier in Kisten eingelegt. Zum Schlusse bemerke ich, dass in grauem Flusspapier, das aus Wolle besteht und ein schlech- ter Wärmeleiter ist, Pflanzen zwar viel längere 670 Jahre ihre natürlichen Farben behalten, allein. in solchen auch viel mehr durch Insekten leiden, Ge. gen das Eindringen von Insekten in die Kästen, worin Pflanzen aufbewahrt werden, ist das besste: durch ein offen hineingestelltes Gläschen, oder da- mit getränkten Schwamm, den Geruch von Ter- penthin -, Tannen- oder Rosamarin-Oel zu verbrei- ten; und erhält man bereits von Insekten ange- griflene Pflanzen, so kann man der weitern Zer- störung vorbauen, wenn man sie mittelst eines Pinsels mit einer Auflösung von 8 bis 10 Gran ätzenden Quecksilbersublimats in einer Unze star. ken Weingeistes bestreicht, Möge wenigstens Einiges des hier über Pflan- zentroeknen Gesagten von angehenden Sammlern berücksichtigt werden. 1. Botanische Notizen. Bridel eitirt bei Hypnum undulatum (Bryol. II. pag. 398.) Funcks erypt. Gew. des Fichtelgeb. 3: Heft Nr. 65, Aber F, liefert hier H. uncinatum. Desgleichen ist bei Dieranum gracilescens Bıyol. l.c. p. 441. statt Funck’s fasc, erypt. XXXVH. zu lesen XXVIL; und p. 174. Grimmia "eribrosa Funck fasc, erypt. XI. Heft, lies IX. Heft. Ferner citirt Brid. 1. e. 1. p. 202. bei Drypiodon ovatus (Dieranum ovale Hedw, spee. muse.) Funck’s fasc, erypt. 2. Heft Nr. 39. aber diese Pflanze stellt so- wohl nach Text als Individuum das Trichostomum lanuginosum nor: Unbegreiflich ist nun aber, wie . Funck selbst im 19; Heft, wo er unter Nr. 387. 671 das lichte Dieranum ovale liefert, im Text beige- fügt hat: „Im 2, Heft sey Nr. 39, Grimmia ovata” Auch in Bryol. gern. II. 1. pag. 151. wird diese Nr. 39. als Gr. ovata eitirt.! WM. Rechtfertigung. Ich sehe mich durch die in der Flora (Jahrg. 1841 p. 544.) enthaltenen Aeusserungen des Hrn. Dr. F. W. Schultz veranlasst, zur Stener der Wahrheit hiemit die Erklärung abzugeben, dass Hr. Schultz vor unsrer im J. 1839 unternomme- nen Reise auf das Hoheneck, Hrn, Prof. Döll und mir allerdings die Marschroute dahin, namentlich mit Bezug auf die Nachtquartiere, angab, dass er uns eine Karte jener Gegend mitgab und die dort so häufige Viola grandiflora und Anemone alpina als interessante Hoheneckspflanzen bezeichnete, Auf Juncus nigritelus kam die Rede dadurch, dass Hr. Schultz den Juncus uliginosus von einer Ex- eursion eben als J. nigritellus mitgebracht hatte, und von Hrn. Döll über seinen Irrthum belehrt wurde. Dabei empfahl uns dennHr. Schultz aufs Angelegentlichste, in der Gegend vonPfalzburg auf Juncus nigritellus, der sich vielleicht dort vorfinden könnte, zu achten und im günstigen Falle doch ja eine Centurie für ihn mitzunehmen. Von einem Standorte auf dem Hoheneck oder in dessen Umgebungen war mit keiner Sylbe die Rede, und ich bin moralisch überzeugt, dass Hr, Schultz, wenn er einen solchen gewusst hätte, bei seinem Eifer für seine Centurien es nicht ver- 672 säumt haben würde, uns denselben, zum Behufe der Einsammlung für ihn, anzugeben. Mannheim den 11. October 1842, Fried. Sauerbeck, stud. jur. Durch vorstehende, mir von freien Stücken angebotene Erklärung sehe ich mich jeder weite. ren unangenehmen Beleuchtung der von Hrn, Dr, F. W. Schultz mit den Worten „Sunm cuique" am angeführten Orte eingeleiteten Bemerkungen gerne überhoben. Ohne diese ehrenhafte Für. sprache eines Zeugen wäre ich zum Erstenmale in die unergnickliche Lage gekommen, den Män- nern, welehe mich nicht persönlich kennen, meine strenge Wahrheitsliebe noch beweisen zu müssen, Irgend eine Erwiederung war ich meiner Ehre schuldig, Hätte es sich nur um die wohlfeile Glorie der Priorität eines Fundes gehandelt, so würde ich geschwiegen haben. Mannheim 11. October 1842. Döltl. WW. Anzeige ; Visiani, Robertus de, Flora dalmatica sive Enumeratio stirpiam vascularium hactenus in Dalmatia lectarum et sibi observatarum. Tom. I. cum tabulis aeneis XXV. Color. fl. 10. — nigra fl. 6.— Wallroth, Dr. F. W., Beiträge zur Bo- tanik. ir Band is Heft mit zwei colorirten Ku- piertafeln fl. 1. 15 kr, sind so eben in meinem Verlage erschienen. Leipzig im August 1842, Friedrich Hofmeister. (Hiezu Beiblatt Nro. 7.) Flora Nro. 43. Regensburg, am 21. November 1842. I. Original- Aufsätze. Protokolle der botanischen Section der zwanzigsten Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Mainz; von dem Sekretär der Section Fr. Hofmeister in Leipzig. As gegenwärtig haben sich aufgeschrieben: 7) Doctor Wappnitz, Regimentsarzt in Mainz. Treviranus, Professor von Bonn. ü 6. W. Bischoff, Professor von Heidelberg. Perleb, Professor von Freiburg. Hofrath Dr. von Martius von München, Doctor 6, Fresenius von Frankfurt a. M, Kammerratı Karl Waitz von Altenburg, Doctor Alexander Braun, Professor von "Carlsruhe. Wirschnitt, Domcapitular von Speier, Döll, Professor von Mannheim. Ph. Wirtgen, Lehrer von Coblenz. Fr. Hofmeister, Buchhändler von Leipzig. Doctor F. Krauss aus Stuttgart. Alefeld, Stud. med. aus Heidelberg, Flora. 1842. 43. Uu 674 M. Bach, Lehrer von Boppard. W. Neubert aus Tübingen. F. Schübler, Pädagogiallehrer von Weilburg. Doctor €. H. Schultz Bipont. aus Deidesheim. W. Klenze, Kammerdirector von Laubach, C. Soldan, Lehrer am Seminar zu Friedberg, Doctor Kirchner aus Bamberg. » Doctor Itzstein aus Mainz. F. L. Schlippe, Apotheker in Mainz. Amann, Apotheker von Runkel. M. J. Löhr, Apotheker von Trier. A. Fischer von Waldheim, Professor von Moskau. Z. Vechsner, königl. Docent von Aschaflen- burg, W eismann, Apotheker von Stuttgart. Staatsrath Ledebour aus Heidelberg. Cassebeer, Apotheker aus Gellnhausen. G. Roeder, Apotheker aus Frankenthal, Doetor Müller aus Emmerich. C. Noellner aus Darmstadt. Doctor Kurr aus Stuttgart. Doctor Rückeisen aus Mainz. T. Wolz, Hofgärtner aus Bieberich. G. A. Frölich, Apotheker in Mainz, Inspector Schnittspahn aus Darmstadt. Montag den 19. Sept, 1842. Nachdem die 23 Anwesenden ihre Namen auf- gereichnet hatten, wurde zur Wahl eines Direc- tors geschritten. Die Stimmen vereinigten sich da- 673 bin, die beiden der Wissenschaft als Zierden vor- leuchtenden Herren, Hofrath von Martius aus München und Professor Treviranns aus Bonn, als alternirende Präsidenten zu erwählen. Beide Herren erklärten ihre Bereitwilligkeit. Die Wahl eines Sekretärs fiel auf Fr. Hofmeister aus Leipzig. Die Tagesstunden van 8 bis 10 Uhr sind zu den täglichen Versammlungen bestimmt worden. Um ein Uhr wurde diese vorbereitende Versamm- lung beschlossen, Dienstag am 20. Sept. Herr Prof. Treyiranus eröffnet die Sitzung, seinen Standpunet andeutend. Er macht die An- wesenden auf Anmeldung und Dauer des Vorzu- tragenden aufmerksam. Besonders empfiehlt er, dass man sich auf dem Felde der Erfahrung halte. Herr Professor Döll von Mannheim spricht über die Verwandtschaft mehrerer phanerogami- schen Familien, Wenn ich mir erlaube, der verehrten Ver- sammlung einige Andeutungen über die nähere Ver- wandischaft einiger bisher mehr oder weniger ge- sonderten” Pfianzenfamilien vorzulegen, so gebe ich ' damit zugleich eine Skizze aus einem Kapitel meiner demnächst erscheinenden Rheinflora , welche ich wegen Druckverzögerungen leider noch nicht, wie ich gewünscht hatte, vorlegen kann. Meine An- deutungen sollen sich auf die Familie der Scrofu- larinen beschränken, zu welchen ich nach..dem Vorgange mehrerer Autoren auch die Orobancheen Un2 686 „ziehe, wovon ich aber, in Folge der Belehrungen meines Freundes Braun, Bentham’s Salpiylos. sideen ausschliesse. Unter diesen Scrofularinen begreifen wir be. kanntlich Pflanzen mit unterständigem , meist fünf spaltigem Kelche, unterständiger, meist unregelmäs- siger, 2lippiger Blumenkrone, mit 5 mit, den Saum- lappen der Blumenkrone abwechselnden Staubge. fässen, wovon in. der Regel das hintere verküm- mert, mit Staubbeutelfächern, welehe meist, wenig- stens zur Zeit der Verstäubung, aus einander wei- chen und off nur mit ihren Enden sich berühren und eine gerade Linie bilden. Die 2 Fruchtblätter dieser Pflanzen stehen nach hinten und vorn. Die Lippenbildang der Corolle ist bald mehr, bald minder deutlich ausgesprochen. In geringem Grade ist diess der Fall bei der Gattung Veronica, wo ausser dem hinteren Staubgefäss auch noch die beiden vorderen fehlschlagen. Hier finden wir einen vierlappigen Biumensaum, dessen 3 vordere‘ Lappen als Unterlippe gelten müssen, und dessen hin- terer Lappen als die beiden verschmolzenen Lap- “pen der Oberlippe zu betrachten ist. Es nöthigt uns dazu der bei der Abtheilung Teucrium vor- handene fünfte Kelchzahn, welcher uns, gleich der seltenen Ausrandung der Oberlippe, belehrt, dass wir bei dieser ganzen Gattung im Urtypus die- selbe Alternation der Kelch- und Corollentheile zu denken haben, welche sich bei Verbascum ganz deutlich ausspricht. - 677 Die Gattung Veronica bildet mir den Ueber- gang zu den Plantagineen. Hier stehen nämlich die 4 Kelchtheile oder Kelchzipfel, gerade ‚wie bei den meisten Arten von Veronica, sämmtlich schief nach hinten und vorn, nicht, wie sonst bei 4theili- gem Kelche, theils in der Mediane, theils seitlich und senkrecht dazu. Wir müssen also auch bier den hinteren Kelchzahn ergänzen, und daun die 3 vorderen Lappen der Corolle als Unterlippe, den hinteren aber als eine eigentlich aus 2 Lappen be- stehende Oberlippe betrachten, So stellt sich also dieselbe Alternation der Kelch- und Corollentheile heraus, welche sich bei den Scrofularinen vorfindet. Auch in Hinsicht der Knospung der Saumlappen findet sich eine Uebereinstimmung. Dieselben de- cken sich nämlich auch bei den Planiagineen, aber allerdings weniger als bei den Serofwarinen. Die Staubgefässe der Plantagineen sind bei der Knos- pung eingebogen, wie bei vielen Scrofularinen und wohl bei allen Labiaten. Die Fruchtblätter stehen, wie bei jenen, nach hinten und vorn. Die Eier sind, wie bei sehr vielen Scrofwlarinen, doppel- wendig. Dass die Verbenaceen mit den Serofularinen nahe verwandt sind, ist allgemein anerkannt. Wir verweilen daher nicht bei ihnen und benützen sie . als willkommenen Uebergang zu den Labiaten, welche wir ebenfalls den Scerofularinen anreihen. Sie haben, wie diese, meist ungetheilte, bei der Knospung klappige Blätter, einen fünfspaltigen un- 678 terständigen, zuweilen zweilippigen Kelch, eineLip- penblume, deren Saumlappen sich bei der Knospung decken und mit den Kelchzipfeln abwechseln, wie mit ‘den Staubgefässen, von welchen der hintere immer und zuweilen auch die vorderen fehlschlagen. Die Staubgefässe sind weit öfter wie bei jenen bei der Kuöspang eingebogen, und auch die Staubben- telfächer: weichen hier oft auseinander und fliessen häufiger als bei den Scrofularinen mit einander zusammen, Die Fruchtblätter stehen, wie dort, vorn und hinten, Dass die Frucht viertheilig ist, kann uns, wenn wir an die verschiedenartigen Bil- dungen der nahe verwandten Asperifolien denken, gewiss kein Anlass zu einer wesentlicheren Schei- dung werden. Das Ei der Zabiaten ist grundstän- dig und umgewendet, welcher Fall auch bei den Serofularinen in selteneren Fällen vorkommt. Als einsamige Gruppe bringe ich mit den be- reits besprochenen Ordnungen, nach Reichen- bach’s Vorgange, die Globularieen in Verbindung. Die Blumenkrone ist undentlich - zweilippig, die Saumlappen decken sich bei der Knospung, das hintere Staubgefäss schlägt fehl. ‚Die Staubbeutel- füächer der vier übrigen fliessen in einander, und die zwei Fruchtblätter stehen nach vorn und hinten, Die sechste und letzte Pflanzengruppe, welche ich als einejige Form mit den Scrofularinen ver- einige, sind die ‚Dipsaceen. Sie‘ werden gewöhn- lich, wobl wegen des Blüthenstandes, neben die _ Synanthereen oder Compositen gestellt, unterschei- 679 den sich aber von denselben nicht nur durch die freien Staubgefässe, sondern auch durch die Knospang der Corollenlappen, welche bei ihnen sich decken, während sie bei den Synanthereen ohne Ausnahme in der Knospe klappig sind. Auch hinsichtlich der Anheftung des Eies findet sich der Unterschied, dass die Synanthereen ein grundständiges, umge- wendetes Ei haben, dessen Würzelchen also nach unten gerichtet ist, während bei den Dipsaceen der Samenstiel mehr oder weniger mit der innern Frucht- haut verwächst, sich bis zur Spitze der Frucht erhebt und dann erst am umgewendeten hinabläuft, folglich das Würzelchen des‘ Keimlings nach oben gerichtet is. Da nun die unvollkommene Ver- wachsung des Samenstieles mit dem Endocarpium „wohl von geringerem Belange ist, so dürfte dieser Fall der Verbindung des Eies mit der Frucht dem Vorkommen eines hängenden Bamens, wie bei Glo- bularia, so ziemlich gleich zu achten seyn. Die Stellangs- und Knospungsverhältnisse sind an Blatt und Blüthe dieselben wie bei den Serofularinen. Auch schlägt das hintere Staubgefäss fehl, die Blü- then neigen sich mehr oder weniger zur Lippen- bildung und die Oberlippe hat bald zwei geson- derte Lappen, bald ist sie durch Verschmelzung einlappig. Der oberständige Kelchsaum ist gewiss von keinem Belange. Eines erinnert jedoch an eine Gruppe der Sy- nanthereen; ich meine den äusseren Kelch der Dipsaceen, welchen ich fast mit den Hüllchen der 680 einzelnen Blüthen von Echinops, die jedoch viel. leicht einblüthige Köpfchen sind, vergleichen möchte, Sollte übrigens diese Vergleichung begründet seyn, so kann sie uns dennoch nicht zur Einverleibung mit den Synanthereen bestimmen, da ja auch ähn- liche Erscheinungen, wie z.B. die in Köpfchen zu- sammengedrängten Blüthen, bei verschiedenen Pflan- zengrappen vorkommen. Wenn ich nun das Resultat dieser kurzen An- deutungen zusammenfasse, so besteht diess darin, - dass ich den Begriff der Persenaten erweitere und dieses Wort zur Bezeichnung einer Klasse gebrauche, in welcher die Plantagineen, Scrofularinen, Verbe- naceen, Labiaten, Globularieen und Dipsaceen als Ordnungen begriffen sind. Von dieser so erweiterten Klasse der Perso- naten unterscheiden sich die Primulaceen auf das Entschiedenste durch ursprünglich mittelständige Samenleisten, so wie durch das Fehlschlagen eines Cyclus zwischen der Corolle und den Staubgefäs- sen, welcher bei Soldanella und Samolus angedeu- tet ist. Die Staubgefüsse fallen hier vor die Saum- lappen der Blumenkrone und die Fruchtblätter gleich- wohl vor den Kelch, Letzteres ist sehon durch die kleinen Eindrücke bei Glaus und Androsace wahrscheinlich und durch günstige Vergrünungen (Chlorose) bereits gewiss geworden. Als lippenblüthige Seitenfamilie der Primula- ceen betrachte ich, wegen .der ursprünglieh mit- telständigen Samenleiste, die Lentibularien , deren 681 oligomerischer Fruchtknoten nur aus zwei Frucht- blättern besteht, und als eineiige Gruppe verbinde ich mit jenen, wegen des fehlenden Cyelus in der Blume und wegen des mittelständigen Samenstieles die Plumbagineen, weiche mithin in derserweiter- ten Klasse der Primulaceen eine ähnliche Stellung einnehmen, wie die Globularieen in der erweiter- ten Klasse der Personaten. Herr Professor Braun’macht die Bemerkung, dass ihm der Vorkeleh der Dipsaceen gar kein hinderndes Moment der Vereinigung mit den von Prof. Döll erwähnten Familien dünke. Jenen Vor- kelch sehe er als eine zweiblättrige Bractea an, Man solle nur an die Monstrositäten bei den Kel- ehen mancher Scabiosen denken. Herr Doctor Fresenius aus Frankfurt spricht über die Ranken der Cucurbitaceen. Man konnte sich bisher über die morphologische Bedeutung dieser Banken nicht einigen. Einige der vorzüglichsten Botaniker haben davon verschiedene, zuweilen wi- dersprechende Ansichten aufgestellt. St. Hilaire hält sie für Nebenblätter, Seringe sagt, die Raı- ken seyen keine stipulae, sondern eher folia gemi- nata. DeCandolle sagt, sie sässen nur an einer Seite als Nebenblätterr Mohl sieht sie für eine Metamorphose des Astes an. Bartling hält sie gleichfalls nicht für stipulae, lässt aber die Sache unentschieden. DeCandolle jun, hält die Ran- ken für. umgewandelte Blätter. Treviranns ist nicht der Ansicht St. Hilaire’s, sondern hält sie 682 für einen metamorphosirten Ast. Röper hält sie für übereinstimmend mit den Gabeln des Wein- stockes. Der Vortragende glaubt zweierlei Arten vonRanken annehmen zu müssen. Einmal nur aus- nahmsweise Ranken in den Blattwinkeln, wie bei Passiflora, die den Blüthenstiel vertreten. Andern- theils seitliche Ranken an der Basis der Blätter, Bei genauer Ansicht wird man bemerken, dass die Aeste nicht gerade zwischen Blatt und Ranke ent- ‚springen, sondern in dem Blattwinkel. Die Ranke kann sonach eine stipula seyn. Missbildungen sol- len uns den Gegenstand klar machen, Bei einer Bryonia dieica, kürzlich eingesammelt, zeigt die Ranke an ihrem obern Theile eine blattartige Bil- dung. Die vorgelegten Exemplare sollen beweisen, dass die Ranke in einen Blüthenstiel ausgehen kann. Herr Professor Braun macht den Einwurf, dass sich in der Achsel ein Zweiglein zeige, sonach kein Blüthenstiel vorbanden sey. Der Vortragende erkennt die Wichtigkeit der Bemerkung. Die Pas- siflora cerulea zeigt nach ihm.offenbar, wie die stipula in eine Ranke übergeht. Dagegen glaubt Prof.Braun nachweisen zu können, dass die zwei Banken der Cucurbitaceen nur Vorblätter seyen, Unter Vorblättern (das Wort Bractea vermeidend) versteht er diejenigen zwei Blätter an der Basis der Zweige, die nicht in die übrige Ordnung der Blätter gehören. Es werden vonMehreren der An- wesenden, die sich in die Discussion gemischt hat- ten, analoge Beispiele angeführt. 683 Herr Doctor Schultz von Deidesheim spricht über Bastarde der Compositae, Zur Grundlage sei- nes Vortrages legt er eine Anzahl von Hieracien auf, deren Anfangs. und Endglieder bestimmte Ar- ten sind, deren Mittelglieder jedoch sichtbar nur vermittelnde Bastardübergangsformen sind. In den Arbeiten der bessten Floristen finden sich bei die- sem Pflanzengenus die auffallendsten Widersprüche. Jeder nene Bearbeiter wirft die Arbeiten seines Vorgängers wieder über den Haufen. Dem Doetor Schultz scheinen H. Pilosella L. und H. cymo- sum L. die beiden Endglieder; das erstere in sei- ner einblüthigen Form, letzteres auf einem gemein- schaftlichen Stengel viele kleine, gleichfärbige Blüth- "chen tragend. Es treten zuweilen tubulose Blüth- chen auf, was aber bei sämmtlichen Cichoriaceen der Fall seyn kann, Die vorgelegten Hieracien sind von der zweiten oder Herbstgeneration eingesam- melt. Die erwähnten Mittelglieder zerfallen in zwei Gruppen und sind, wie erwähnt, sämmtlich Ba- starde, Auffallend bleibt es, dass alle alten Auto- ren sämmtlich über die fornicirten Arten ein gänz- liches Stillschweigen beobachten. Bastarde geben keine dauernden Formen, es sind nur Vebergänge, aber überladen mit Namen von den verschiedenen Antoren, je nachdem die Vebergangsformen an den Gränzen von H. Pilosella oder von H. cymosum standen. Alle Achenen der Bastarde sind frucht- bar und die Art, wie das möglich und sogar leicht sey, wird nachgewiesen. Der Zweck des Vortra- 684 ges ist, die Anwesenden zur Forschung anzuspor. nen. Es können leicht ganze Reihen vun Species aufgestellt werden, die von der Masse neuer Tausch’- scher Arten wenig übrig lassen. DieFornication bei H. Pilosella zeigt geringere Behaarung der Blätter. Vielleicht hatte dieNatur ursprünglich nur die bei- den Endpunete der vorliegenden Formen geschaf. fen. H. florentinum All. ist eine glareuse Form von H. cymosumL. DerBruder des Doctor S chultz hat zuerst in seiner Flora Galliae et Germaniae ex- siecata N. 36. Cent. I die Hieracien auf diese Variabilität hin beobachtet und öflentlich darauf aufınerksam gemacht. Herr Wirtgen von Üoblenz erwähnt einer Fornieation von H. Pelliserianum, die äusserst merk- würdig ist und in warmen feuchten Frühlingen mit Doppelschaften vorkommt, gleichsam zusammnenge- löthete Schafte, Herr Professor Braun von Carlsruhe legt ei- nige fossile Blätterabdrücke vor, welche von Herrn Prof. Dr. Gergens beiBodenheim oberhalb Mainz in eineın tertiären, der Molasse ähnlichen Sandstein, gefunden wurden. Das Mainzer Becken lieferte bisher wenig Ausbeute. Es wird sich die Frage beantworten lassen, welche Aehnlichkeit diese neu- aufgefundenen Blätterabdrücke mit denen in der Molasse und in dem Oehninger Schiefer vorkom- menden haben,. Die vorgelegten zeigen sich der Castanie ähnlich (Castanea vesca), sollen sich jedoch durch grössere Verschmälerung des: Blattstiels und 685 mehr lederartige Substanz unterscheiden. Andere Abdrücke ähneln denBlättern von Rhamnus u. s, w, Der Präsident verliest ein Schreiben des Hrn. Dr. K. Fr. Schimper aus Zweibrücken vom 18, Sept. Dasselbe ist mit einer lichenologischen Merk- würdigkeit begleitet, nämlich der Sticta fuliginosa mit reichlicher Fruchtbildung, die er nebst gleich- falls beigefügter Weissia eylindrica Bruch. in Carls- thale bei Trippstadt gefunden im September 1841. Die Exemplare sind fürHerrn Schaerer in Strass- borg bestimmt, dem sie auch durch einen der An- wesenden nach desaen Zusicherung überbracht wer- den sollen. Begleitet war das Schreiben mit einer gedruckten Erklärung in mehreren Exemplaren, be- treffend Schimper’s Streitsache mit dem Profes- sor Agassiz. Herr Hofreth v. Martius spricht über die Krankheiten der Kartoffein, Ein schwieriger Ge- genstand, der sowohl wegen seiner practischen Wichtigkeit al« wegen theoretischer Resultate von recht Vielen genau studirt werden sollte. Das We- sentlichste hat der Redner in seiner Schrift „die Kartoffelkrankbeiten der letzten Jahre” erörtert, welche bei dieser Gelegenheit vorgelegt wurde. Man kann verschiedeneKrankheiten annehmen, von denen gegenwärtig besonders zwei: die Trocken- fäule und die Räude, von sich reden machten. Die Trockenfäule erscheint zuerst als eine Epidermal- krankheit, indem die Oberhaut rissig nnd mit Stoss- flecken versehen ist, später zeigen sich kleine weisse 686 Puncte. Das sind Anfänge von Pilzmutter, die sich nach und nach zu Pilzpolstern entwickeln. Unter dem Mikroskop sieht man sie auf den Stärkmehl- körnern, Schwielen, Warzen, Binden in verschie- dener Form entwickeln: die Anfänge des Pilzes, Ins Wasser getaucht, wachsen sie in Fäden aus, wie sich Ähnliche an Pilzen zeigen. Noch hat die Kartoffel in diesem ersten Stadio keine Schimmel- "bildung, später aber bekommt sie Risse und der Schimmel bricht nach der Oberfläche aus. Sie wird za einem trüffelartigen Körper mit kleinen kreideiweissen Knoten auf der Oberfläche; welche nichts anders sind, als diebt zusammengedrängte Pilzfäden. Die Härte, welche eintritt, ist. beson- ders auffallend. Mancher Erdapfel widersteht dann Hammerschlägen. Die Kartoffel wird durch Ab- sieden nicht weich, selbst in den Dämpfen der Branntweinbrennereien. Unter dem Einfluss des Pilzes gestaltet sich die Kartoffel gleichsam zur Trüflel um. Röper berichtete an die Meklenbur- ger Gesellschaft, dass sich in solchem Zustande hellgeibe Fäden an der Kartoffel zeigen. Der Vor- tragende fand dasselbe und legte lebende Proben vor. Die andere Krankheit ist die Rüude. Sie zeigt sich gewöhnlich an der Oberfläche. Unter derselben findet sich eine Schicht kleiner Körner, die nesterförmig liegen und beim Aufbrechen ein braunes Pulver umberstreuen. Diese Krankheit scheint wenigeransteckend, als die vorher erwähnte. In beiden Krankheiten kommen die sonderbarsten 687 sich widersprechenden Erscheinungen vor. Was hier der Verbreitung steuerte, förderte sie anderwävts, Es eutspinnt sich Discussion, Prof, Braun scebiebt die Ursache der Krankheit und der Ver- breitung auf die Zerstückelung beim Knollenlegen. Hofrath v. Martius ist überzeugt, dass ein längst existirender Pilz endlich auf den fetten Boden der Kartoffeln gelangt sey, auf dem er unter Begünsti- gung der Erhitzung von massig aufgeschütteten Kartoffeln sich hier in grosser Extension entwickelte. In’ dieser grossartigen Verbreitung sey man sei- ner erst jetzt gewahr worden. Hr. Wirtgen glaubt, dass der Mangel an Knol- lenwechsel die Begünstigung der Krankheitsverbrei- tung sey und die wiederholte Anzucht aus dem Samen der Krankheit vorzüglich entgegenwirken würde. Man dürfe auf derselben Stelle nicht mehrjährig aus demselben Produet bauen, Dabei erzählt er zugleich, wie die Verbreitung der Krankheit vom Wester- walde aus am Rhein erfolgt sey, mit genauer Da- tenangabe. Im Jahre 1830 zeigten sich auf basal- tischem mit lehmigem Thon bedecktem Boden des hohen Westerwaldes die ersten Spuren, Die Ver. breitung war strahlend nach Westen gerichtet, Die Eifel blieb am längsten verschont. Im laufen- den Jahre glaubte man irrigerweise die Krankheit sey verschwunden. Die Krankheitserscheinungen treten bald nach dem Setzen ein und scheinen von der Tageszeit abhängig, in der man die Knolien ‚ In die Erde legt, oder is der man sie in Stücke 688 zerschnitt. Die Bemerkungen einiger der Anwe. senden lassen noch als bedeutend hervortreten, dass die Pilzbildung sich vorzüglich begünstigt zeigt, wenn die Exidermis verletzt wurde. Man hat vie. lerlei versucht, den Krankheiten Einhalt zu thun, Der Erfolg war abwechselnd günstig und ungün- stig. Reinliche Behandlung, trocknes Aufbewahren ohne Druck ist zweifelsohne allemal zu empfehlen, Mag nun die warme Feuchtigkeit die Pilzbildung fördern, mag die Art der Aufbewahrung Gelegen- heit zur Infeetion geben, das Uebel bleibt gleich gross, und scheint ihm zu begegnen auf rationelle Weise, sehr schwer. Der Sekretär wird morgen mittheilen, was Hofrath Wallroth in dessen Bei- trägen zur Botanik, erstes Heft, darüber bemerkt. Hofrath von Martius äussert, die Lehre von der Generativ aquivoca erlange bei dieser Gelegenheit eine neue Beleuchtung und weitere Ausführung. Wie diese ungeheuere Verbreitung der Krankheit durch alle Gauen Deutschlands eintreten konnte, erklärt er sich ganz auf dieselbe Weise, wie die Vaceination bei den Menschen verbreitet wird. Die äusseren Zellen einer Kartoffel werden brandig, vergiften die nächsten Zellen und so fart. Die Stofe erleiden durch die Krankheit eine wesent- liche Veränderung ; das Albumen verliert sich; das Wasser verschwindet zu mehr als der Hälfte oder wird vom Pilz gebunden; Faserstofl verändert sich wahrscheinlich in Gummi oder Fungin. Die ausser- ordentliche Elastieität des Myceliums bedingt die schnelle Verbreitung der Krankheit über ganze Landstriche. (Fortsetzung folgt.) i (Hiezu Beiblatt Nro. 8.) Flora. mv Nro. 44. Regensburg, am 28. November 1842, I. Original - Aufsätze, Protokolle der botanischen Seclion der zwanzigsten Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Mainz; von dem Sekretär der Section Fr. Hofmeister in Leipzig. (Fortsetzung.) Die Meinung, dass die Krankheit nur von dev zu früh gemachten Ernte herrühre, findet ehdlich auch ihren Vertreter. Herr Apotheker Amain von Runkel ist dagegen, dass dieKnolle unreif aus der Erde genommen werde. Er erzählt, wie er in seiner Wirtbschaft den Kartoffelbau behandelt. Er erntet nie früher als bis alles Kraut völlig ver- trocknet ist, er schüttet die geernteten Knollen auf grossen Wurden in dünnen Schichten auf. Dafür hat er stets gesunde, wohlschmeckende Kartofleln. Schliesslich erwähnt Hofr. von Martius, wie die Indianer in dem Stammland der Kartoffel die Pflanze behandeln. Die älteste ihm bekannte Notiz tiber die Kartoflel findet sich in Gareilasso’s Conimen- tarios reales, Zu Flora. 1812. AA. Xx 690 v. Mittwoch den 21. Sept, » Herr Hofrath von Martius eröffnete als Prä. sident die Sitzung, indem er die Protoeolle der vorigen Sitzung vorlesen liess. Einige. Berichtigun- gen wurden auf der Stelle angebracht, dann das Visum des Herrn Prof. Treviranus unter die Protocolle gebracht, um sie Herrn Pfarrer Schmitt für das Tageblatt mittheilen zu können, Herr Obermedieinalrath Dr. Jäger legt einen 'wattenwebenden parasitischen Pilz vor. Er hatte schon früher mehrfache Beobachtungen über die Schimmelbildung auf einigen Pflanzen gemacht, Der vorgelegte, der Byssus inembranacea ähnlich, ist aus einem Pflaumenbaume gleich nach dem Fällen ‚entnommen. Die Form scheiut Interesse zu ge- währen. Er zeigt bloss dünne Fäden, Herr Dr. Jäger fordert zu weiterer Untersuchung auf. Hevr Prof. Treviranus findet wünschenswerth, dass das Holz, worin sich Pilze bilden, mikroskopisch untersucht werde. Offenbar wird es leichter und verliert seinen. Harzgehalt.: Hofr. v. Martius be- merkt, dass. der parasitische Pilz eine chemische Veränderung desHolzes bewirkt. Es gehen mehrere ‚Stofle in den Pilz über. _ . Hr. Dr. Krauss aus Stuttgart sprieht über einige essbare Früchte. des Natallandes, die er beiseinem Auf- enthalt im östlichen Afrika 1839 and 1840. sammelte, Dass Strychnosarten essbar seyen, klingt fast wunder- lich. Es ist aber gleichwohl mit einigen Arten dieser Gattung der Fall. Eine St. spinosa Lam. findet sich 691. um die Natalbai an der sandigen Küste. Nach: Sprengel ist sie in Madagascar einheimisch. Ein kleiner Baum von 10 bis 12 Fuss Höhe mit vielen Dornen. Die Früchte erlangen die Grösse einer Faust, sind von urangegelber Farbe, .Die Pulpa hat einen äusserst angenehmen, aprieosenähnlichen Geschmack. Unreif genossen erregen die Früchte Brechen und heftige Leibschmerzen. Die volle Reife ist an mehreren Merkmalen leicht zu erkennen, Die Kaflern essen 6 bis 10 Früchte auf eine Siz- zung nebst deren unzerbissenen giftigen Samen, ganz ohne üble Folgen. Von einer andern unbe- nannten Sfryehnos - Art. kann Dr. Krauss nur Früchte, aber keine weitern Pflanzentheile vorlegen. Die Art bildet grosse Bäume der Urwälder mit ge- niessbaren Früchten, kleiner als die erste Art, Die harte Schale der kugelrunden Frucht wird von den Kaffern als Tabatiere benutzt. Die dritte Art. Strychnos oblongifolia Hochst., ist nicht essbar, auch im Bau und in den Blättern von den übri- gen. Arten ganz abweichend. Sie ist nur ein- bis zweisamig. Der kleine Strauch hält sich in den Dünen auf und bringt kleine gelbe Früchte. Die Diagnose dieser und der folgenden Pflanzen von Hochstetter werden mitgetheilt. Eine weitere essbare Frucht aus der Familie der Myrtacsen ist Sizygium cordatum Hochst. Sie unterscheidet sich von der ähnlicheg Jambosa da durch, dass die Blumenblätter sich nich£ trennen, sondern in Ferm einer Mütze herabfallen. Schöner ix 2 092 Baum von 30 bis 40 Fuss Höhe, kommt in der Na- talbai vor. DieFrüchte bläulich runde Beerenstein- frucht, von angenehm säuerlich-süssem und adstrin- girendem Geschmack. Blübt im Oct. und Novbr,, Früchte reifen im Mai und Juni. Aus der Familie der Rubiaceen zeigt sich Van- quiera tomentosa Hochst., wird wilder Apfel oder Mispel genannt. Die sehr wohlschmeckende Frucht reift im Juni. Die Grösse der Frucht gleicht un- sern Waldäpfeln. Findet sich häufig als Strauch an den Waldrändern. Die Früchte werden zur Brauntweinbereitung benutzt. Die Species ist neu, Ferner die Frucht von Mimusops revoluta Hochst. Eine neue Species, welche Meyer wahr- scheinlich als Mimusops cafra ausgegeben hat. Gros. ser Baum an der Küste Natals, die Früchte haben angenehm säuerlichen Geschmack, Endlich aus der Familie der Apocyneen eine Arduine grandiflora. Sie zeichnet sich durch viele Samen aus, da andere bekannte Arten deren ge- wöhnlich nur 6 bis S haben. Diese Frucht hat einen Milchsaft, der später zu kautschukartiger Masse eintrocknet. Die Früchte schmecken sehr angenehm und werden zur Brahntweinbereitung be- nützt. Der Geruch der blühenden Pflanze gleicht dem der Gardenia florida. Meyer hat diese Ar- duine bereits beschrieben. Hofr,. v. Martius bemerkt, dass in Minas auch eine Species von Sirychnos mit essbaren Früchten vorkommt. \ Herr Professor Braun ‚spricht über Wucehs- 693 verhältnisse der Pflanzen in ihrer Anwendung auf Unterscheidung und Gruppirung der Species, Ei- nige gemeine und allbekannte Pflanzen geben ihm Gelegenheit‘, bei deren Vorlegung Manches zu zei- gen, was noch neu ist. Man hat in den letzten Zeiten viel in Physiologie der Pflanzen gearbeitet nnd bei Benutzung der verbesserten Mikroskope viele Fortschritte gemacht. Es bleibt indessen noch Manches übrig, das mit blossen Augen bemerkt werden kann. Der Habitus, die Tracht der Pflan- zen wird gewöhnlich als dasjenige definirt, was sich nicht weiter beschreiben lässt... Damit der Ge- genstand eine specielle Anwendung habe, bemerkt der Vortragende, dass man mittelst genauer ratio- neller Feststellung des Habitus, manche bisher ver- wechselte Pflanze deutlich unterscheiden wird und an dem gehörigen Ort in der Gruppe unterbringen. Wir haben z. B. in der Gattung Viola so manche unnatürliche Trennung vornehmen sehen, die leicht vermieden werden konnte, wenn man sich der Ent- wieklungsmomentg deutlich bewusst wäre. Gewisse Formen werden von Einigen unter die Varietäten gestellt, die bei Andern eigene Arten sind. Koch suchte sich mit zwei Gruppen bei Viola zu helfen, nachdem unterirdische Stolonen vorhanden sind oder nicht, Nach ganz andern Merkmalen wird Prof. Braun auch zwei Gruppen der Viola-Gattung nach- weisen. Bei den Potentillen widerbolt sich die- selbe Erscheinung. Verschiedene Varietäten fallen nach seiner Anordnung ganz andern Gruppen zu, 691 Uın ‘diese Verhältnisse deutlich zu machen, erklärt ‚er die Modifieationen des Wuchses durch Beispiele an der Tafel gezeichnet. Es gibt einfache Pflanzen, ganz ohne Zweige, sie haben nur eine Blüthe an der Spitze des Haupttriebes. Wenn auch seit- wärts von der Basis uns Zweige erscheinen, so stellt jeder solcher Zweig wieder ein Ganzes vor, Dagegen gibt es andere Pflanzen, die Zweige ha- ben müssen, um zum Ziel ihrer Bildung zu gelan- gen. Diese Zweige sind ein wesentlicher Theil der Pflanze. Die erst erwähnten einfachen Pflan- zen nennt der Vortragende einaxig, andere zwei- oder nach Befinden drei-, vier- bis fünfaxige. An ‚der Veronica hederefolia zeigt sich die Zweiaxig- keit wesentlich, sie gelangt anders nicht zur Voll endung. Ein Laufzweig ist nicht wesentlich , son- dern als eine zweite Pflanze zu betrachten. Es zeigen sich sonach wesentliche und unvwesenliche Zweige. Die deutliche Auseinandersetzung wird mittelst vieler gezeichneten Beispiele an der Tafel bewirkt. Man hat bei jeder Pflanze zu bestimmen, wie vielaxig siesey. Ein Moment, was bisher noch nicht ausgesprochen wurde. Die Veronica Cha- medrys treibt nicht aus der ersten Axe die Blüthen- stiele, sondern sie treibt eine zweite Axe, an der sich die Deckblätter befinden. Erst in einer drit- ten Axe erreicht sie die Blüthen. Der Gipfel der. Pflanze trägt erst die Inflorescenz. Alle Arten der Gattung Veronica lassen sich unter die zweiasigen oder dreiaxigen unterbringen. Wie erwähnt, kann 695 die Zahl der wesentlichen Axen bis zur Fünfheit steigen. Bei Trifolium haben wir auch keine ein- axigen Blütben, mindestens sind sie zweiaxig, wie 4. B. bei Tr. angustifolium. Oder dreiaxig wie bei Trif. procumbens, fliforme, arvense. Bei Trif. montanum steigt die Infloresenz gar bis zum vier- axigen,. denn wir finden eine perennirende Haupt- vosette, aus deren Achseln Zweige hervorkommen, welche selber. nur. gestielte Laubblätter tragen. Aus den: Achseln der kürzer gestielten obern Laubblät- ter kommt die Inflorescenz,. nieht unmittelbar, son- dern aus den seitlich stehenden Rlüthenschuppen. Als seltenes Beispiel einer Jünffacben Axe wird ' die Carex sirigosa angegeben. Es findet sieh eine perennirende Rosette: als erste Axe,. aufschiessende Hauptzweige als zweite, Seitentrieb mit männlicher Blüthe als dritte, Schläuche in den Achseln der Deckblätter als vierte, ein darin stehender seitlicher Frachtknoten als fünfte Axe, Bis zur Vollendung der weiblichen Bläthe und Frucht muss nothwen- dig vorgegangen werden in der Betrachtung, Zu den Veilchen übergehend, schickt der Vor- tragende die Bemerkung voraus, dass unregelmäs- sige Blüthen gar nicht einaxig vorkommen können, sondern mindestens zweiaxig seyn müssen. Einige, wie Viola odorala, hirla, sind zweiaxig mit ver. kürzter Hauptaxe. Andere, wie Viola eanina, pra- . iensis, stagnina, elatior sind zweiaxig, mit verlän- gerter Hauptaxe. Nach dieser Auffassung kann wan nit Sicherheit Unterarten einer Ianptart ver- 696 binden. Die Viole silvestris, Riviniana, arenaria ete. sind dreiaxig. Es zeigt sich eine perennirende Laub- rosette als erste in der Mitte, aus deren Achseln aufsteigende laubtragende Zweige als zweite, aus diesen aber die Blüthenstiele als dritte Axe, Ne. ben der Zeichnung der dreiaxigen Veilchen, wird Viola canina in ihrem zweiaxigen Verhalten gestellt. Das Genus Potentilla ist in der aufgefassten Be. ziehung besonders interessant. Koch hat bei P. snulticeps sehon darauf hingedeutet. P. verna und alle deren eigentliche Verwandte, selbst bis zu P. pensylvanica, sind zweiaxig. P.recta dagegen trägt eine einfache Gipfelblüthe und ist demnach einaxig. P. rupesiris, argentea und alle anschliessenden For- men sind gleichfalls einaxig. P. formosa mit einer Lanbrosette in der Mitte, niebt minder P., inter- media, astracanica sind sämmtlich zweiaxig. Sib- baldia macht sich sehr interessant als zweiaxig. Auch Tormentills recta gehört zu den zweiaxigen, obgleich sie später in der ersten Axe kein Laub mehr macht, sondern nur unterirdische Schuppen- blätter. , Der Präsident dankt Herrn Prof. Braun für den interessanten, lichtyollen und der Wissenschaft erspriesslichen Vortrag. Anfügend, dass Jungius der Erste gewesen sey, der diese Verhältnisse der Pflanzenentwicklung in seinen Schriften beachtete. Der Gegenstand ist aber seit 100 Jabren liegen geblieben, Here Dr. €. H. Schultz gibt einen Vortrag 697 über Bastardbildungen der Gattung Cirsium. Ba- starde sind bei Cirsium längst ausser Zweifel. Im vorigen Jahre fand Herr Löhr von Trier einen Bastard, der aus (. iuberosum All. und C. palustre L. hervorgegangen ist. Er sendete die Pflanze an Koch, der sie als neu erkannte und Löhr nannte sie €. Kochianum. Doetor Schultz suchte auch den Bastard auf, fand ihn in Menge, jedoch mit kleinen Abänderungen in den Grüssenverbältnissen, welche hier anzugeben zu sehr in's Detail gehen würde, und ohne Selbstanschauung der Pflanzen nicht einmal verständlich wäre. Die letzterwähnte Pflanze bielt Koch für den von Schiede. aufgestellten Cnicus pulstri-tuberosus, Löhr aber verglich früher sie mit Cirsium semidecurrens Richt. Nun gibt aber Richter in der Flora von Leipzig genau dieselbe Pflanze als aus C. tuberoso — palustre entstanden an und nennt sie Ü, semidecurrens. Reichenbach nahm sie als solche in dieFlora exeursaria auf. Ihm also gebührt die Priorität und Koch hat sich in die- sem Falle geirrt. Die Pflanze müsste C. semide- eurrens Richter heissen. Auf den Wunsch des Präsidenten lässt Herr Dr. Schultz die aufgeleg- ten Pflanzen geöffnet liegen, um beim Schluss der Sitzung sie denjenigen zu explieiren, die dafür be- sonderes Interesse zeigen. Er ist ebenfalls erbötig, zwei Centurien der von seinem Bruder zum Ver- kauf ausgegebenen getrockneten Pflanzen der Flora Galliae et Germaniae sehen zu lassen, Der Präsident verliest ein Schreiben des Ber- 698 liner Professors C. H. Schultz vom 1. Sept.. an den Vorstand der allgemeinen Versammlung gerich- tet und begleitet mit der, aus den Schriften der Leopoldinisch-Carolinischen Academie besonders ab- gedruckten Abhandlung „die. Cyclose des Lebens- saftes in den Pflanzen” 1841, so wie mit vier trock- nen Präparaten in Glasflaschen. Der Brief enthält ergänzende Beobachtungen zu den Untersuchungen über die Stoffmetamorphosen bei der Umbildung des Hulzsaftes in Lebenssaft der Pflanzen. In der Schrift „die Cyelose etc.” suchte der Briefsteller darzuthun, dass in den Holzsäften der Pflanzen aus den eingesangten Nahrungsstoffen sich zuerst Guwmi bildet, das aber mehr Aehnlichkeit mit dem Stärk- gummi, als mit dem arabischen hat, Dasselbe ver- wandelt sich später zuerst in Traubenzucker und bei vielen Pflanzen in krystallisirten Rohrzucker. Wo später viel Zucker in dem Holzsaft sich findet, wie bei den Ahornbäumen, ist dieser ursprünglich immer aus dem Gummi (von Schultz Saftgummi genannt) entstanden, Das ist das Ergebniss viel- facher Analysen der Holzsäfte, zu verschiedenen Zeiten vorgenommen. Es ergab sieh dabei: 1) Dass in vielen Pflanzen, z. B. Weinstock, Ro- sen, der Holzsaft nur selten und nur unmerk- liche Mengen von Zucker zeigt, auf der Stufe der Gummibildung stehen bleibt, während die Säuren sich in merklichen Quantitäten vor- finden, j 2) Dass bei andern Pflanzen, wie Birken mid % ” 699 Weissbuchen, sich zwar viel Zucker bildet, aber nur Traubenzucker, niemals Rohrzucker, der beim Einkochen syrupartig wird, aber nie- mals krystallisirt. 3) Dass aber der: Holzsaft anderer Pflanzen, wie Ahbornarten, Palmen, wirklichen Rohrzucker bilde. In der Cyelose wurde ferner aus Beobachtun- gen gezeigt, dass in den Pflanzen, die wirklichen Rohrzucker führen, ursprünglich der Gummigehalt sehr gross und der Zuckergehalt gering sey, dass aber später dieses Verbältniss sich geradezu um- kehre. Als Beweis wird die Analyse des Holz- saftes von Acer plalanoides uud von Acer Pseudo- plalanus gegeben, in zwei verschiedenen Monaten den Bäumen entnommen. Im günstigsten Falle fan- den sich in Acer platanoides bei 165 Gummi, 303 Traubenzucker und 473 Rohrzucker. Beim Ab- dampfen kann leicht der Traubenzuckergehalt auf Kosten des Rohrzuckers vermehrt werden, es bräunt sich die Masse leicht und ist grösste Vorsicht noth- wendig. Die Beobachtungen, welche Professor Schultz neuerlich anstellte, bestätigen die Zuckerbildung aus dem ursprünglich vorhandenem Gummi, Dieser Gummi unterscheidet sich auch vom Stärkgummi, mit dem es sonst viel Aehnlichkeit bat, löst sich im Wasser, woraus die Neigung zur Stofliwetamor- pbose vom Autor gefolgert wird. 700 Der Brief des Prof. Schultz wird zu den Acten der allgemeinen Versammlung zurückgegeben. Es liegen die Listen der Bibliothek und der Ilerbarien des Dr. Fröhlich in Elwangen in meh- reren Exemplaren geschrieben vor und die Gesell- schaft ist eingeladen, sich » beim Verkauf zu be- theiligen. ‚Br. Fried. Hofmeister hat vier neue Werke herausgegeben, die er der Beachtung der Anwe- senden empfiehlt. Visiani flora dalmatica Vol, I, mit 25 col. Kupfertafel. Reichenbach Icones florae germanicae Tab. CCIX. — CCLXX, (Caryo- phyllaceae) Color. Beiträge zur Botanik von Wall- roth ir Bd. 1s Heft mit 2 color. Kupfertafeln. Re- pertorium botanices systematicae auciore W. 6. Walpers. Pars prima, Am Schluss der Sitzung verschenkt Herr Löhr von Trier eine grosse Anzahl gut aufgetrockneter Pflanzen, die in der Nähe seines Wohnortes wild wachsen, gleichwohl zum Theil als Seltenheiten in der Flora Deutschlands zu beachten sind. Dieser Vortrag findet unter allen bisherigen den meisten Anklang. . Donnerstag .den 22. Sept. Unter Vorsitz des Herrn Professor Trevira- nus. Nach Verlesung des Protocolls voriger Siz- zung hält Herr Dr. Cassebeer einen Vortrag über Laubmoose, mit Vorzeigung gut aufgetrockneter Exemplare, Man hat die Vermuthung ausgespro- chen, dass die verschiedenen Arten der Gatiung ! ou Sphagnum auf eine einzige Art sich zurückführen Inssen würden, Er hält das für eine Unmöglich- keit. Bei seinem Wohnorte (Biber bei Gelnhausen), wo die Sphagnen seit Jahrhunderten im reinen, natürlichen Wuchs vorkommen, zeigten sich im lebenden Zustande so grosse und so eonstante Ver- schiedenheiten, dass dieselben nothwendig gute Ar- ten begründen müssten, wenn das nicht von den namhaftesten Autoren bereits festgestellt und allge- mein angenonimen wäre. Legt man z.B. dasEhr- hart'sche Sph. capillifolium neben dessen Sph. aculifelium, so zeigt sich die wesentliche Verschie- denheit schon im äussern Habitns, Die fernere Be- trachtung der zahlreichen interessanten Forınen diente nur das eben Ausgesprochene ru bestätigen. Prof, Treviranns hält einen Vortrag über die Entwicklung der Früchte und Samen der Mi- stel (Viscum album L.). Dieser Vorgang ist von Meyen, Korthals, Schleiden, Griffiths be- obachtet und mit minder oder mehr Glück erklärt worden, aın vollständigsten und glücklichsten aber von Deeaisne, Was der Vortragende darüber beobachtet, stimmt grösstentheils mit den Angaben und Ansichten des Letztgenannten überein, weicht jedoch in einigen nicht unwesentlichen Stücken da- von ab. Durchschneidet man eine unbefruchtete ‚Früchtanlage nach der Länge, so sieht man die Mitte derselben einen verlängert kegelförmigen, farbelosen Körper einnehmen, dessen varragende stumpfe Spitze nur von den zusammenstossenden z 702 “ Kelchlappen bedeckt, im Uebrigen aber frei ist, Diese, die um die Zeit der Befruchtung einen Saft aussondert, wird von Meyen und Schleiden für die Spitze des Nucleus, so wie der kegelförmige Körper für einen nackten, d. i. von keinen Eihän- ten umgebenen, Nucleus genommen. Deecaisne hingegen erklärt ihn für die Fruchtanlage, und.dass dieses die richtige Ansicht sey, erhellet theils dar- aus, dass die eigenthümliche Substanz dieses Kör- pers, mehr und mehr sich vergrössernd, endlieh die Beere bildet, .theils aus einem, nur von Griffiths wahrgenomimenen, deutlichen Canale, der von der stumpfen Spitze (der Narbe) ins Innere des Kör- pers, führt, was von einem Nueleus nicht gelten kann, Die Mitte dieses Körpers nimmt eine läng- liche Höhle ein, deren Wände von einer Schicht eines dichten, an Chorophyll reichen Zeilgewebes gebildet werden; Deeaisne nennt dasselbe das innere Blatt der Fruchtsubstanz: allein dass dieses’ die Eihaut, die hier einfach ist, selber sey,. ergibt ‚sich daraus, weil diese Zellensubstanz ganz von der der Frucht verschieden gebildet und gefäss- reich ist, weil ohne sie, der Kern nackend seyn würde, und weil sie die Haut selber ist, welche den reifen Samen bekleidet. In der Höhle dieses Bies findet man, wo nicht schon vor der Befruch- tung, doch bald nach ihr, einen oder mehrere kol- benförmige, durchsichtige, zellige Körper, die mit dem untern Ende im Grunde der Eihöhle ansitzen. Es sind nachMeyen Embryosäcke, nach Decaisne = 03 aber Eier, wiewohl er gesteht‘, dass sie mehr mit jenen, als mit diesen Aehnlichkeit haben, Es ver- vielfältigt nämlich nach Decaisne sieh das Zell- gewebe, woraus sie bestehen, und dieses sey dann der Anfang des Eiweisskörpers, worin der Eımhryo sich bildet. Allein, wenn ich recht beobachtet habe, so entsteht innerhalb eines der kolbigen Körper, und zwar in dessen oberstem Theile, das Eiweiss, zuerst als ein kugliges Körperchen, das aber nach und nach wächst, und dann entweder einfach bleibt, oder sich in zwei Schenkel theilt, deren Trennung sich später wieder auslösch, Decaisne.nimmt im letzten Falle eine Verwachsung von zwei Eiern an, eine Ansicht, die mit Recht Widerspruch ge- fanden bat, und der Begründung ermangelt. Wenn der Same sich der Reife nähert, sieht man häufig zwei Embryonen darin, die mit dem Wurzelende rechtwinklig aus einander gehen, mit dem Cotyle- dunenende aber sich berühren oder völlig bis zur Ununterscheidbarkeit verwachsen sind. Decaisne hält den Zustand der Verwachsung für einen frübe- ren, den der Trennung aber für den der Reife: ‚allein die Wahrheit ist, dass, wo zwei Embryonen in Einem Samen: vorkommen, jeder für sich in dem nämlichen Eiweisskörper entsteht, und sich in cen- , tripesaler Richtung, wie ‘gewöhnlich, verlängert, mit zwei getrennten Cotyledonen der centralen Ex- tremität. : Hier aber verwachsen sowohl beide Em- bryonen, als ihre Cotyledonen gegen die Reife un- ter einander aufs vollkommenste nnd. selbst dus ;04 Keimen bewirkt hier keine Trennung, sondern durch Entwieklung der Knospe wird die durch Verwach- sung gebildete Substanz ganz und ungetheilt abge. stossen, so dass die beiden Knospenblätter nun frei _ ‚werden. Die nämliche Verwachsung betrifit bei einfachem Embryo nur die beiden Cotyledonen, so dass also die Mistel acotyledonisch oder monocoty- ledonisch und bei doppeltem Embryo dieser am Cotyledonarende dennoch einfach ist. (Fortsetzung folgt.) 1. - Botanische Notizen. Wegen des Standortes des Ornitkogalum pu- sillum (man vergl. p. 304. des 1. Bandes 1842 die- ser Zeitschrift) muss ich bemerken, dass ich durch die Gefälligkeit des Hrn, Prof. Kosteletzky ein in Böhmen gesammeltes Exemplar des O. pusillum besitze, weiches genau die in Reichenbach’s leonen unter diesem Namen abgebildete Pflanze ist. Auch He. Prof. Tausch sagt, B. XII p. 400. die- ser Zeitschrift, dass Schmidt's Pflanze, die Hr. Prof Tausch bulbo solitario definirt, um Prag gesammelt sey. Ich möchte desswegen, ungeach- tet dem Florenschreiber Pohl die ächte Pflanze unbekannt blieb, dennoch an dem Standorte „Böh- men” nicht zweifeln. . Erlangen. Koch. NHL. Ankündigung. Von den Verhandlungen des Vereins zur Be- förderung des Gartenbaues in den k. preuss, Staa- ten ist erschienen, die 33ste Lieferung, gr. 4., in ' farbigem Uimschlage geheftet, mit 3 Abbildungen, im Selbstverlage des Vereins. Preis 2 Riblr., zu haben durch die Nieolaische Buchhandlung und durch den Secretär des Vereins, Kriegs-Rath Hey- nich, in Berlin. Flora Nro. 45. Regensburg, am 7. December 1942, I. Original - Aufsätze, Protokolle der botanischen Section der zwanzägsten Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Mainz; von dem Sekretär der Section Fr, Hofmeister in Leipzig. , (Fortsetzung) Herr Prof, Fischer von Waldheim I. stellt sein pankratisches Mikroskop auf. Er nennt dieses kleine, nach seiner Angabe von Georg Oberhäu- | ser in Paris angefertigte Instrument Seetionsmikros- kop, weil es zu anatomischem Gebrauch vorzüglich verwendbar ist, ‚Die Gränzen der Pankratisirung {wenn dieses neue Wort erlaubt ist) liegen zwi- schen zweimaliger Linearvergrösserung und der 150maligen. - Es lässt sich das Instrument zu allen zwischen diesen Gränzen liegenden Vergrösserungen ohne alle Veränderung des Objectivs oder des Deu- lars gebrauchen, bloss durch die Handhabung zweier Schrauben. Diess ist, der Unterschied von allen gebräuchlichen Mikroskopen. Der Einwurf, dass die Verficallage zu Beobachtungen unpassend sey, erledigt sieh dadurch, dass die Kleinheit des In- Flora 1842. 45. Yy 706 strumentes dem Beobachter erlaubt, in bequemer Bage dabei zu sitzen. Er hat ein besonders con- struirtes Ocular angebracht und die Collectivlinse wird ersetzt durch ein rechtwinklig angebrachtes Glas. Dabei werden zwei Lichtzerstreuungsflächen erspart. Das Object zeigt sich in richtiger gerader Lage, nicht verkehrt, Ein grösseres, auf gleiche Art construirtes Instrument würde bei einigen klei- nen Veränderungen des Oculare leicht zu 900mali- ger Vergrösserung zu bringen seyn. Die Herren Oberhäuser und Ühevalier haben dem Prof, Fischer ihre weitere Mithülfe bereitwillig zuge- sagt. Da schon das kleine Instrument bei allen da- mit vorgenommenen Proben seine Schuldigkeit voll- kommen leistet, so steht zu hoffen, dass diese neue, wiehtige Erfindung bald allgemeine Verbreitung er- halte und den Quälereien ein Ende mache, die der Beobachter 'bisher zu ertragen hatte, Herr Nöliner aus’ "Darmstadt hat in seinem Zimmer ein Treibhaus für Laubmoose "angelegt, so eompendiös, dass man es auf jeden Tisch stellen kann. Dieser Apparat erlaubt ihm, beliebige Moose zu erziehen und mit Bequemlichkeit in allen Sta- dien des Wachsthums zu beobachten. Das Was- ser, dessen er sich zur Unterhaltung der Moos- pflanzen bedient, ist kohlenstoflhaltiges Regenwas- ser. Die Erziehung unter farbigen Gläsern hat ihm überraschende Resultate geliefert. Unter grünem Glas gedeihen die Moose am bessten; so wie ana- log im Freien, im tiefen Grün der Wänden, . die 707 Moose am üppigsten wuchern. . Die Natur verwen- det auch die Lichtstrahlen verschieden und der Versuch von Nachahmung ist auf das Gedeihen „der Moose von grösster Wichtigkeit. Versuche auf den Einfluss des Sauerstoffes gaben neue und befriedi- gende Resultate. Herr Nöller hat die allmählige Ausbildung einiger Moose mikroskopisch untersucht, den verschiedenen Stadien Zeiehnungen entnommen, die er auf grossen Tafeln zusammenstellte mit der natürlichen Pflanze. Eine dankenswerthe Arbeit, die beim Herumgeben mit Beifall anerkannt wird, Er zeichnet noch. den Verlauf der Entwicklung. von Fissidens julianus zu grösserer Deutlichkeit an die Tafel. Endlich spriehter auch von denMissgriften, weiche das Verfahren der Moostreiberei missglücken lassen. Ferner legt er eine Zeichnung von Schisto- siega vor, einer Pflanze, welche bekanntlich im Dunkeln leuchtet, obgleich sie selbst beim Wachs- - tbum das Licht nicht sucht. Er zeigt, dass das Leuchten von hellen, durchsichtigen, runden, was- sergefüllten Bläschen herrührt. Die kleinen Kugeln refleetiren dasLicht gegenseitig, ohngefähr wie die Glaskugeln der Schuhmacher. . Herr Dr. Schultz Bipont. aus Deidesheim theilt der Seetion eineldee mit, von der er wünscht, dass sie dereinst, er hofft bald, ins Leben treten möge, :Er rühmt die Unterstützungen, welche er bei der beabsichtigenden Herausgabe einer Mano- graphie der Cichoriaceen fast überall, in bereitwil- liger Mittbeilung von Materialien, gefunden habe. Yy2 708 Einer Ausnahme vornehmer Zurücksetzung walle er dabei kaum gedenken, da sie vereinzelt stehe, Aber das aufgehäufte Material in allen Classen und Familien der Pflanzen, was der Bearbeitung harre, und die grossen Erleichterungen des Verkehrs, las- sen ihm den längst gehegten, allseitig erwogenen Wunsch aussprechen, dass in Vereinigung mehre. rer befähigter Botaniker eine Species plantarım erscheine, angemessen dem Standpunete unserer Zeit. Linne zählte bei seiner ersten Ausgabe der Sp. plant. nur 5800 Pflanzenspecies auf. In der zweiten Ausgabe schon fast 10,000. Steudel brachte in der ersten Auflage seines Nomenclators 50,000 Species, in der zweiten Ansgabe schon 79,000. Nimmt man die Zahl der Cryptogamen zu 21,000 an, so ergibt sich mit jenen Phanerogamen zusammengenommen der Ertrag von 100,000 Species. ‚Alle bisherigen Versuche zur Herausgabe von Sp. plant, von Einzelnen unternommen, kann man als gescheitert betrachten. Willdenow ist nur beinahe zu Ende gekommen und steht der gegen- wärtigen Zeit, in allen Beziehungen, zu weit zu- rück. K. Sprengel hat. viel zu eilig gearbeitet, die Kritik bricht den Stab über sein Werk. Rö- meret Schultes, DeC@andolle und mehrere‘ Andere sind gestorben, ehe sie die angefangenen Sp. plant. vollenden konnten. Die Arbeit geht weit über die Kräfte Einzelner. So wie sich der Stoff seit Linne verzehnfachte, so müssten auch minde- stens 10 tüchtige Männer gleichzeitig anfassen und 709 jahrelang mit allen Kräften arbeiten, um eine kri- tisch gesichtete, zuverlässige, der Gegenwart ange- messene Spec. plant. auszuarbeiten. In der Bear- beitung nach Art Linn€s würde mit 20 starken Octav-Bänden auszukommen seyn. Dr. Schultz legt seine, bloss anregende Idee, als Samenkorn in der botan. Section nieder. Freitag den 23. Sept., unter dem Präsidio des “ Hofrath von Martius, Nach Vorlesung des Protocolles der vorigen Sitzung findet sich der Herr Präsident bewogen, zu erklären, dass der Vorschlag des Herru Doctor Schultz von gestern, die Heransgabe der Species ‚ plantarum betreffend, gegenwärtig, in einer Periode der Gährang und des Ueberganges, schwerlich zur Ausführung gelangen werde, Eher möchte eine Ver- einbarung zu dem Austausch kleiner Schriften zu Stande kommen, dieselbe sey wünschenswerth. Es sey unbeschreiblich, welehe Massen von Arbeiten, die dem deutschen Botaniker von Wichtigkeit seyn müssten, unbekannt bleiben, weil das Medium der- Verbreitung an die gehörigen Stellen fehlt. Er zählte kürzlich in Paris über 500 dergleichen klei- ner Schriften zusammen, die ihm fast sämmtlich neu waren, wenigstens in Deutschland unbekannt blieben. Eben so ist in neuerer Zeit in Italien die botanische Literatur mit einer grossen Anzahl klei- ner Abhandlungen bereichert worden, die von den dortigen sehr thätigen Botanikern bearbeitet wor- den sind. Es möchte sich eine Auzahl von botani- 710. schen Schriftstellern vereinigen, um unter Vermitt- lung der botan. Gesellschaft in Regensburg ihre kleinen Schriften, so wie einzelne Abdrücke ihrer Aufsätze aus Sammelwerken sich gegenseitig mit- zutheilen. Nichtschriftsteller, die von der Anstalt profitiren wollen, würden eine mässige Geldsumme einschliessen, um die Transportkosten und andere Spesen damit bestreiten zu können. Wer von den Anwesenden Lust hat, beizutreten, wird ersucht, seinen Namen unter eine Subseriptionsliste zu setzen, welche sofort in Umlauf gebracht wird. Später wird in der botanischen Zeitung zu Unterzeichnun- gen aufgefordert werden, Einstweilen wird der Secretär der Section hier und später in Leipzig Anmeldungen annehmen und an den Hofrath von Martius befördern. Dieser wird in der nächsten Versammlung der botan. Gesellschaft zu Regens- burg darüber Vortrag machen, und die Einrichtung der Schriftentauschanstalt reguliren. Die Regens- burger &esellschaft möchte wohl gern noch andere hebenszeichen geben, als die Zeitung Flora. Es wäre gewiss erwünscht, wenn zuweilen ein Band botanischer Schriften erschiene, es fehlen aber der Gesellschaft dazu die Geldmittel, was sich die deutschen Botaniker gesagt seyn lassen möchten. Die Schriftentausch - Vereinigung wird zu Stande kommen, ‚es haben anf der Stelle eine Anzahl Theil- nehmer unterzeichnet. Auf 50 Mitglieder ist wahr- scheinlich zu zählen. Die gelehrten Gesellschaften- des Auslandes würden zum Theil gern beitreten. zı Nur diejenigen Institute, welche ihre Sammelwerke nor im Ganzen verkaufen, würden sich zurückhal- ten. ‘Wenn aber auch, im besehränktesten Falle, nur alle academischen Dissertationen des Auslandes eingingen, so könne man sich schon für zufrieden- gestellt erklären, Herr Seminarlehrer Soldan aus Friedberg legt Proben der von ihm herauszugebenden Abbilden- gen der Giftpflanzen Deutschlands vor. Er bittet um das Urtheil der Versammlung. Zu Motivirung seines Unternehmens führt er an, dass die Jugend Deutschlands mit den Giftpflanzen bekannt gemacht werde, sey unbestritten. eine Sache der Nothwen- digkeit. Es sollte: das. freilich mit lebenden Pflan- zen geschehen, da solche aber nur frisch ihren Zweck erfüllen, und selbst gutgetrocknete Pflanzen nicht erkarint werden, weil sie sich für den Laien ins Undeutliehe verlieren, so hat er sich entschlos- sen, eine Collection gutgezeichneter und natürlich ansgemalter Giftpflanzen herauszugeben, Es ist zwar schon manches ähnliche Werk vorhanden, aber theils im verkleinerten Maassstabe, was Kindern die Sache nicht deutlich macht, theils zu weit- schichtig und theils ungenau, Er hat 24 Pflanzen in natürlicher Grösse in Stein graviren, auf Folio- blättern abdrucken und’ eoloriren ‚lassen, die er nun, mit einigen Bogen Text begleitet, nächstens herauszugeben denkt. Die vorgelegten Muster fin- den alle Anerkennung. Herr Soldan wird aber auf eine gefährliche Concurrenz aufmerksam ge- 712 macht, indem die bayerische Regierung durch Herrn Professor Zucecarini die deutschen Giftpflanzen in Abbildungen mit Beschreibung bearbeiten lässt und dieselben eolorirt in Heften ä 36 kr. heraus- geben wird, auch in den Schulen einführen. lassen will. Herrn Soldan wird daher gerathen, sein Unternehmen möglichst wohlfeil einzurichten, neben- bei’ den Abbildungen noch einige Analysen bei- zufügen, Herr Oberlehreer Wirtgen erwähnt bei die- ser Gelegenheit eines Giftpflanzen-Herbariums, wel ches er nächstens herauszugeben veranlasst worden sey. Derselbe spricht ferner über Rubus-Arten aus der Rheingegend. Zwar kann er noch nicht ganz genügende Mittheilungen machen, Es bedarf noch jahrelanger Studien, ehe er glauben darf, damit ganz imReinen zu seyn. Indessen will ’er die bis- her gewonnenen Erfahrungen vorlegen und mit ge- trockneten Exemplaren belegen. Es sey das minde- stens ein Schritt der Annäherung, der ihm, neben- bei bemerkt, Schweiss und Blut koste, Ein Ru- bus frulicosus ist, nach der Ansicht Mehrerer, nicht mehr anzunehmen, da_so vielerlei Formen unter diesen Namen vorkommen, die offenbar gute Arten abgeben. Die Ansichten Weihe's, in der Mono- graphie der deutschen Rubus-Arten (herausgegeben von Weihe und Nees von Esenbeck) herısch- ten bei ihm so lange vor, bis er bemerkte, dass die Bekleidung des Stengels nieht überall konstant sey. Im Laufe dieses Jahres wurde er nun noch 713 besonders unterstützt durch die sehätzbare Mdno- ' graphie von Arrhenius, mit welcher er schon früher im Allgemeinen übereingestimmt habe. Er legt mit demselben nun auf die Form und Beweh-: rung des Stammes den meisten Werth, weil ibm diese als constante Merkmale erschienen sind. Die von ihm bestimmt unterschiedenen Species, aus den Rheinlanden gesammelt, sind folgende: 1) Rubus fruticosus L., welchen auch Wim-. mer und Arrhen, annehmen, und der den R.. fastigiatus &° plicatus Wh. & N. enthält, blüht schon im Mai häufig in Wäldern, Reichthum an Blütben, . so wie ein ebensträussiger Blüthenstand und der ganz kahle Stengel. machen die Art kenntlich, 9) R. thyrsoideus Wimm. WKinfacher, verlän-. gerter Blüthenstand, sichelföürmig rückwärts ge- krümmte Stacheln und kahler Stengel; er umfasst noch den R. candicans Wh. 3) R. tomentiosus Borkh. Am Stengel zeigen sich, jedoch nur selten, einige schwache Härchen. Die Blättchen sind beiderseits weissflzig und nach dem Stiel zu keilförmig verschmälert. R. candicans ist nicht zu verwechseln, da er sichelföürmige Sta- cheln hat, AR. dumelorum var. lomeniosus auch nicht, da ihm an der Basis abgerundete Blätter eigen sind. 4) R. sazatilis L. ist allgemein bekannt, 5) R. Sprengeüi W. & N. hat durchaus drei- zählige Blätter, lange über den Boden hin schwei- 714 fende Stengel, grosse herzförmige Blättchen, weit. schweifige sparrige Rispe, rosenrothe Blüthen, 6) R. vulgaris Weihe, mit grossrispigem Blü. ihenstand, ganz geraden Stacheln und behaartem, selten etwas drüsigem Stengel. Es kommen mehrere Formen vor, als R. discolor, wo die Haare ziem- lich verschwinden, nur Seidenhaare vorkommen, die dem Stengel ein silberglänzendes Ansehen ge- ben. R. pubescens Weihe mit mehr behaartem Sten- gel, behaarten Stacheln und weissen Blüthen ge- hört hieher. Alle Formen des R. vulgaris haben nie randen, sondern fünfkantigen Stengel. 7) R. kirsutus Wirtg. zeichnet sich durch dichte, fast villose Behaarung des runden Stengels aus, Zeigt zuweilen kleine Drüsen. Die Blüthen sind die grössten unter allen Rubus- Arten, deren Farbe rosenroth, 8) R. communis Wirtg., mit zurückgeschlage- nen Kelchen und vieldrüsigem, stachelborsiigem und stacheligem Stengel. Yy.R. hirtus W. $K. hat randenStengel und stets bis zur Fruchtreife angedrückte Kelchblätt- chen. Vorkommen bis jetzt nur auf den Gebirgs- haiden der Eifel. ”. 10) R. Beilardi Wh. & N. Der Stengel ist graubereift, niederliegend, stark mit Drüsen, Haa- ren, Borsten und Stacheln besetzt, Blätter drei- zählig, Blätteben sehr gross; Rispe sehr ästig und ausgebreitet, Blumenblätter schmal, 11) R. dumetorum Wh. & N. Dex Sengel grau- 715 bereift, aufsteigend, Blätter drei- und fünfzählig, die Seitenblättchen stets ungestielt, wie bei den Blättchen der Athamant« Libanotis u. a. Dolden stets ein liegendes Kreuz bildend, Rispe arm- blütbig. 12) R. c@sius L. Stengel und Früchte be- reif. Blätter dreizählig. 13) R. Ideus L. allgemein bekannt. Noch legt Herr Wirtgen den von ihm im Auftrage und unter Mitwirkung des botan. Vereins am Mittel- und Niederrhein eben erst herausgege- benen „Prodromus der Flora der preussischen Rhein- lande, erste Abth. Phanerogamen” vor. Derselbe zählt 1523 Arten auf und ist in einigen Familien sehr reich. Es finden sich 195. Gramineen und Cyperoideen, 153 Composite, 90 Papilionacee, 89 Cruciferen u. s. w. darin. Das Werkchen ist nur in einer kleinen Anzahl gedruckt für die Mitglieder des Vereins. Eine Parthie der Auflage ist bei Henry $ Cohen zum Verkauf niedergelegt. Der botan. Verein hat sich übrigens in einen grüssern wissenschaftlichen Cirkel, den naturhistor. Verein für die pr. Rheinlande erweitert. Der Präsident verliest einen Brief des Herrn deCaumont aus Strassburg, gegenwärtig in Mainz, gerichtet an den Präsidenten der botanischen See- tion. Derselbe enthält eine Einladung an dieHerrn Botaniker zu Lieferung von Beiträgen zu der gros- sen agronomischen Karte für die Statistik der Agri- eultur, welche in Frankreich auf Kosten der Re- 716 gierung heransgegeben werden wird, Die Karte soll der bereits erschienenen grossen geologischen Karte vonFrankreich an die Seite gestellt werden, YWerr Dr, Schultz wird den Antrag bei der Ver- einsversammlung in Dürkheim vortragen. Eine Ueber. setzung des Briefes wird vom Sekretär den aus- führlichen Protocollen beigefügt, zur Benutzung bei Herausgabe der Denkschrift über die gegenwärtige zwänzigste Versammlung. deutscher Naturforscher, Herr Löhr von Trier trägt eine Berichtigung einer. Angabe des Herrn Dr. Schultz vor; die im gestrigen Vortrage über Bastarde der Gattung Cir- sium eingeschliehen sey. Er kann nicht zugeben, dass sein im vorigen Jahre aufgestelltes C. Kochia- num von Dr. Schultz als identisch mit C. semide- currens Richter erklärt werde, von dem Schultz Exemplare von Deidesheim vorlegte, um seine An- sicht zu bestätigen. Dr.Schultz scheint zu dieser Ansicht gekommen zu seyn, weil Hofr, Reichen- bach in der Flora exeursoria bei C. semidecurrens mit ? Aybrida proles C. palusire - tuberosum, aber Cnicus parviflosus Heller eitirt und im Mössler irrthümlich die Pflanze zwischen palustre und tu- berosum stellt... Heller (Flora Würzb.) sagt, die Blättef seyen. an der:Basis verwachsen, was bei meiner Pflanze durchaus nicht stattfindet. Die Blu- men seyen von der Grösse derer von Serratula tinc- toria, welches ebenfalls mit meiner Pflanze nicht zusammentrifft. Endlich führt Petermann in Fl. Lips. 598. €. semidecurrens auf, stellt die Pflanze 717 aber nicht inter palustre-tuberosum, sondern inter palustre-arvense. Dabei ceitirt er ' ebenfalls Cnicus parviflorus Heller, eine von Cirsium Kochianum sehr verschiedene Pflanze, Hierauf spricht Herr Löhr über die Flora von Trier. In geologischer und meteorologischer Be- ziehung sich zu verbreiten, versagt er sich, weil er richtig beinerkt, dass die Section noch mancher- lei schätzbare Arbeiten vor sich hat, Er beschränkt sich auf Aufzählung des Reichthums dieser Flora, führt an, dass 500 Gattungen mit 1300 Arten seine Localflora fast so stark als die ganze preuss. Rhein- flora erscheinen lassen, und zählt eine bedeutende Anzahl von Arten namentlich auf, welche: der Trier- schen Flora ganz allein angehören. Herr Forstrath Hartig in Braunschweig hat der Gesellschaft das vierte Heft seines Lehrbuchs der Pflanzenkunde zugesendet: und daraus wie- derum denEinzelnabdruck einiger Kupfertafeln ‚und deren Erklärung in einer Anzahl Exemplaren zum Vertheilen, Beigelegt ist eine Tafel mit mikros- . kopisehen Daguerreotypen in hundertmaliger Linear- vergrösserung, darstellend. Längs- und Querschnitte verschiedener Holzpflanzen, Markzellen, Oberhaut, Griffelhaare von krautartigen Pflanzen. Beigelegt sind ferner Pflanzentheile zwischen Glastafeln, als Belege seiner in Manuscript gesendeten Abhandlung über das Epidermoidalsystem der. Gewächse, Bei- träge zur Anatomie und Physiologie der Holzpflan- - 718 zen, Die ' angemeldeten phytotomischen Wachs- präparate sind nicht vorhanden. Herrn Dr. Hartig’s Beweisführung der Ge- schlossenheit der Spalten des Porenchym’s wird vor- läufig gelesen und soll in der morgenden Sitzung mitHülfe eines Mikroskops, welchesHerr Schlippe herzuleihen die Güte haben wird, an seinen Prä- paraten verglichen werden. Dessen Erklärung der Befruchtung von Campanula Medium mittelst Grifel- haaren, an denen die Polienkörner eingestülpt wer- den, veranlasst Herrn Prof. Treviranus seine längst bekanntgemachte Ansicht der Befruchtung der Campanulaceen mitzutheilen. Der Herr Präsi- dent erinnert an die von Smith aufgefundene und von Rob. Brown bekannt gemachte Entdeckung, dass eine Celebogyne im Garten von Kew seit zwei Jahren regelmässig reife Samen trägt und keine Spur von männlichen Befruchtungsorganen zeigen soll. Herr Prof, Treviranus berichtigt die An- gabe jedoch dabin, dass er die Pflanze (vermuthlich) in Wien lebend gesehen, auch erfahren habe, dass sich doch Spuren besonderer Organe vorfinden sol- len, und dass R. Brown seinen Bericht eigentlich nur dahin gestellt habe, es hätten sich bis jelzt keine Betruchtungstbeile entdecken lassen. Der Gegenstand muss die Aufmerksamkeit der Botaniker jedenfalls in Anspruch nehmen. Es ist, als noch nicht ganz aufgeklärt, das Weitere zu erwarten. Herr Kammerrath Waitz aus Altenburg er- zählt von eiuer Monstrosität auf Salie alba, die in 719 seinem Garten an einem Zweige vorgekommen sey und das Ansehen- eines starken Conglomerats von Kätzchen und Schuppen gehabt habe. Herr Prof. Braun erwiedert, dass dergleichen Auftreibungen häufig vorkommen und auf verschiedenen Weiden- arten. Sie entstehen vom Stich einer Gallwespe, deren Gestalt er beschreibt, und bestehen aus ris- penartig verbreiteten Knospen, Professor Braun theilte Bemerkungen mit über drei Pflanzen, die durch ihre beschränkte geogra- phische Verbreitung merkwürdig sind: 1) Marsilea Fabri Dunal, bloss an 3 sehr beschränkten Stellen beiAgde vorkommend, welche sämmitlieh basaltische Erhebungen sind. Dieses Vorkommen auf valcani- schem Boden macht die schon früher ausgesprochene Vermuthung, dass Marsilea Fabri mit der bei Nea- pel gefundenen Mars. pubescens Tenore identisch sey, noch wahrscheinlicher. 2) Bellevalia australis Delile, in einigen halbsalzigen Teichen bei Mont- pellier. 3) Chara alopecuroidea Del. (Ch. Pouzolsi Gay), von Pouzols auf Corsica; von Delile bei ‚ Montpellier gefunden, wo sie stets in Gesellschaft der Bellevalia' ausiralis vorkommt. Die genannten Pflanzen wurden in von Dr. Wunderly kürzlich gesammelten Exemplaren vorgezeigt und bei der Marsilea Fabri. noch: insbesondere auf. den Bau und das Aufspringen der Frueht, die Art. der Aussaat der Sporen und 'die früher übersehene Dichotomie der Mittelrippe der Frucht aufmerksam gemacht. Ferner wurde von Prof. Braun vorgezeigt: % 720 Lathyrus heterophyllus, als Beitrag zur badischen Fiora, von Kaplan Brunner zu Mundelfingen bei Donaueschingen aufgefunden. ‘ Herr Dr. Schultz bringt auch ein Beispiel ei- nes isolirten Pflanzenstandortes. Auf einem ganz kleinen Raume bei Ellerstädt kommt das Hypecoum pendulum, eine niedliche Papaveracee mit gelben Blumen, in Unzahl. vor. Die Banern sicheln sie aus, da deren Genuss den Kühen die Milch weg- bleiben lässt. Herr Prof, Braun spricht weiter und ver- breitet sich über die Morphose der Gattung Mar- ‚silea und das Aufspringen von deren Früchten, Letztere erhalten ein völlig verändertes Ansehen, ‚wie er. aneinigen der vielen Zeichnungen von einer Anzahl Arten zur Anschauung bringt. Die &allerte bildet eine Naht oder Mittelrippe. Die Reihe der Sporangien ist von einem Indusium umgeben. Die Masse .guillt im Wasser auf und es reissen sich alle Fächer los. ‚Die Berippung der Marsileen-Frucht ist eigentlich diehotomisch, Herr Prof. Braun be- sitzt allein 16 Arten der Marsilea von der Süd- spitze Afrika’s, welche der Reisende Dröge fast sämmtlich unter einem Namen ausgab. (Schlass folgt.) U. Anzeige Von Reichenbach’s Icones Florae germanicae sind neuerdings Cent. VI. DeC. 1 — 4., die Fort- setzung der Caryophyllacee mit den Cerasiie@ und Dianihe@ enthaltend, erschienen, (Hiezu Literaturber, Nr. 7.) Flora. Nro. 46. [2 Regensburg, am 14. December 1842, 1. Original- Aufsätze, Protokolle der botanischen Section der zwanzigsten Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Mainz; von dem Sekretär der Section Fr. Hofmeister in Leipzig. (Schluss.} Herr Doctor ‚Mauz inEsslingen (eorrespond. Mitgl. der .botan, Gesellsch. in Regensburg und des landwirtbschaftl. Vereins 'in Würtemberg, Besitzer der Ehrenmedaille des landwirthschaftl. Vereins in Würtemberg und der königl. Kriegsdenkmünze) sendet der botan. Section vier Abhandlungen in Manuscript ein. 1, Ueber den Prozess der Keimung bei ‚den Pflanzen, 2. Versuch, die Pflanzen nach Form nnd Or- ganisation ihrer Blätter zu demonstriren und ein- zutheilen. 3. Ueber die Wirkung des Vogeldüngers Guano. ı . % Ueber die Frage: Warum erfrieren ‚die Ge- treidearten nicht? Wenn die Vorträge der morgenden Sitzung Flora. 1842. 46. 2a 722 Zeit übrig lassen, soll das Verlesen dieser Abhund- lungen vorgenommen werden. Herr Apotheker Leube sendet eine Anzahl Exemplare von Hydrurus erystallophorus zur Ver- theilang ein, die dankbar entgegengenommen werden, Eine Subseription, als Einladung zu einer freien Dampfechiflahrt für nächsten Sonntag den 25, Sept. nachBingen und zurück, liegt der Section vor und findet Unterschriften. Schluss der Sitzung halb 12. Uhr. ’ Sonnabend den 24. Sept. “ Merr Prof, Treviranus lässt die Protocolie ‚der letzten Versammlung vorlesen und kündigt an, dass die heutige Sitzung die letzte seyn müsse, da morgen, zum Sonntag, die Fahrt nach Bingen be- vorstehe und den Montag alle Beamte der Section abgereist seyn werden. " Der Sekretär macht bekannt, dass der Hofgärt- ner Wolz in Biberich, in specieller Anordnung seiner Durehlaucht des Herzogs von Nassau, den Herren Botanikern den herzogl. Garten zu zeigen sich bereit erkläre. Zu jeder Tageszeit sey er da- zu bereit. Ferner, dass Herr Dr. Wappnitz von hier sich erbiete zum Herumführen durch die Gär- ten der Stadt Mainz, wo man gute Glashausge- wächse und schöne Rabattenpflanzen im Freien an- treffen werde, Er erbittet sich den Besuch in sei- nem eigenen Garten, heute Nachmittags 3 Uhr. Herr Prof. Döll von. Mannheim sprieht über Abgränzung der Familie der Cupulifer@. Ich be- 723 ginne mit derjenigen Abtheilang der hieher ge- börigen Pflanzen, welche in den letzten Jahren von Endlicher von den Cupuliferen gesondert “ worden sind, nämlich mit den Juglandeen. Die rüne Schale unserer gemeinen Wallnuss besteht aus 7 Blattgebilden, aus einem Deckblatte, welches fast bis zur Spitze der Frucht anwächst, aus zwei seitlichen Vorblättern und aus vier Kelchblättern, welche sämmtlich wie die Vorblätter bis zur Spitze reichen. Die Kelchtheile werden von Endlicher irri- gerweise für die fehlenden Blumenblätter gehalten. In der grünen Schale, der sogen. Leiffe, befindet sich der Fruchtknoten, dessen zwei Fruchtbläiter nach vorn und binten stehen, wie schen aus den vorn und hintenstehenden Narben ersichtlich ist, Bei der Reife springen sie durch Mitteltheilnng auf. Der Keimling ist grundständig und ungestielt. Die Cotyledonen entsprechen den Klappen, ihre Tren- nungsfläche ist daher der Aufspringlinie zugewen- det. Betrachten wir zur Vergleichung die Frucht- bildung von Carpinus. Hier finden wir, im Win- kel des oft abfallenden Deckblaties des Blüthen- standes, eine Mittelaxe, welche zwei, rechts und links vom Deckblatt stehende Vorblätter hat, deren Mitteltrieb verkümmert. Aus dem Winkel eines jeden der erwähnten Deckblätter : entspringt eine ıit dem Kelche verwachsene Frucht, welcher zwei Deckblätter vorangehen , die mit jenem, in’ dessen Winkel sie entspringen, oft verwachsen und eine 122 724 voıw Kelehe getrennte, offene, abstehende, dreilap- pige Capula bilden. Diese blattartige Cupula ent. spricht den drei äusseren, angewachsenen Blattge. bilden von Juylans. . Die blattartige Bildung der Deck- und Vor. blätter von Carpinus hindert uns nicht, obige Ana. logien zum Beweise der Verwandtschaft mit Jug- "lans zu benützen, da uns die Gattung Corylus einen willkomwmenen Uebergang darbietet, wo die- selben Deck- und Vorblätter vorhanden, aber zu einer gemeinschaftlichen, fast bis zur Spitze rei- ehenden und am Grunde mit dem Kelche verwach- senden Hülle verbunden sind. Bei einer dritten Abtheilung der Cupuliferen finden sich dieselben Deck- und Vorblätter, aber ausserdem noch eine aus sehr zahlreichen ver- wachsenen Blättchen gebildete Hülle. Dahin ge- hören die Gattungen Quercus, Caslanca, Fagus, bei welchen keine Verwachsung der Cupula mit dem Kelche stattfindet, und welche mehrere zwei- eiige Fruchtknotenfächer haben, wovon sich jedoch im Ganzen nur eines oder höchstens zwei ausbilden. Diese Andeutungen mögen mich vorläufig recht- fertigen, wenn ich meine Classe der Cupuliferen in folgende neue Ordnungen eintheile: 1. Juglandeen mit einfächerigen, eineiigen Fruchtknoten und aufrecbtem, ungestielten Bi, über- diess mit spivaligstehenden, gefiederten, nebenblatt- losen Blättern und einer aus einem Deckblatt, 725 zwei Vorblättern und vier Kelchblättern gebildeten Schale. 2. Carpineen mit zweifächerigen Fruchtknoten, eineiigen Fächern, hängendem , umgewendeten Ei, einfachen, mit Nebenblättern versehenen Blättern und einer mehr oder weniger vom Kelche geson- derten, aus einem Deckblatt und zwei Vorblättern gebildeten Hülle. Hiehey“ gehört von unsern Gat- tungen Carpinus und Corylus. 3. Fagineen mit mehrfächerigen Fruchtknoten, zweieiigen Fächern, hängenden, umgewendeten Eiern, einfachen, mit Nebenblättiern versehenen Blättern und einer , grösstentheils aus einer Menge spiralig stehender, verwachsener Biättchen gebildeten Hülle. Hieher von unsern Gattungen Quercus, Caslanea und Fagus. Herr Prof. Treviranus verliest das Schrei- ben vom Herrn Forstrath Hartig in Braunschweig vom 19. Septeinb. an den Herrn Medicinalrath Dr. Grösser gerichtet, womit der Schreiber die in voriger Sitzung erwähnten Gegenstände begleitet. Vier nach seiner Anleitung vom Inspector Heine- mann gefertigte Wachspräparate phytomatischer Gegenstände kamen leider erst heute der Section mit dem Briefe zu. Nachdem nun auch durch die Güte des Herrn Schlippe einMikroskop herbeigeschafft worden war, schritt Herr Prof, Treviranus zur Erläuterung des Systems des Forstrath Dr. Har- tig über Epidermisbildung. Er erwähnte alsdann der scharfsinnigen Untersuchungen, welche von ver- 726 schiedenen Gelehrten wieBrongniart, Mohl und Andern über die Spaltöffuungen an der Oberhaut der Gewächse seit längerer Zeit angestellt und be. kannt gemacht worden sind, die auch allgemein angenommen wurden, als auf zuverlässige Beobach- tongen gegründet. Dem allen entgegen behauptet nun Hartig, dass die von allen Andern angenommenen Spalt- öfinungen keine wirklichen Oefluungen, sondern ge- schlossene Punkte seyen, und dass die äussersten Zellen der Pflanzen mit einer einfachen nicht zel. ligen Oberhaut überzogen seyen. Die Beweise, welche er dafür beibringt, sind Pflanzentheilen ent- nommen, die vorher gekocht oder macerirt, der Fäulniss preisgegeben, oder mit starken Säuren be- handelt wurden, also in der Textur zerstört, Ob nach dieser neuen heroischen Methode Beobachtun- gen zulässig seyen? Ob diese Beobachtungen de- nen an lebenden Organismen angestellten gleich zu achten? Ob abgekochte Pflanzentheile über- hanpt noch zu Untersuchungen tauglich sind? Die Beantwortung dieser Fragen muss der Beurtheilung der anwesenden Herren überlassen bleiben, so wie ob durch Hartig'’s Methode die Continuität der Caticula zuzugestehen sey und Brongniart’s, so wie vieler Andern treffliche, allgemein anerkannte Beobachtungen zu verwerfen. Die Sectionen der Versammlungen dentscher Naturforscher erlangen nicht die bequeme Ruhe, um Beobachtungen einer so genauen Nachprüfung zu unterwerfen, als nötbig 727 seyn würde, um mit Ueberzeugung ein Urtheil ab- zugeben; vorzüglich in mikroskopischen Untersu- chungen. Das vorhandene Instrument ist jedesmal der Menge der Beobachter unbekannt, Keiner will den Andern lange warten lassen. Sa worden Har- tig’s Pflanzenpräparate, zwischen zwei Glastafeln befindlich, zwar unter das Sehfeld. des Mikroskops gebracht, aber das Bild war nicht im Stande, dem Beschauenden die Ueberzeugung von dem zu ver- schaffen, was Hartig behauptet: „jeden Zweifel zu beseitigen” wie er in der Abhandlung sagt. Ein zweiter Theil der Hartig’schen Zusen- dungen betrifft die daguerreotypirien Bilder auf jodirten Silberplatten unter Glaamedaillons. Es wird das Verfahren ihrer Anfertigung von Prof. Tre- viranus erklärt. Zwar ist Herr Forsirasth Dr. Hartig wahrscheinlich nicht der Erste, der zu Gunsten der Pflanzenphysiologie dergleichen Licht- bilder hevstellte. Herr Professor Göppert inBres- lau hat früher Versuche dieser Art gemacht und darüber öffentlich berichtet. Die Hartig’schen Bilder. haben eine hundertmalige Linearvergrüsse- rung, ihre Schärfe und Klarheit ist höchst lobens- werth. Er selbst sagt darüber, die zartesten Tüpfel der Zellgewebe, die Spiralfasern, die feinsten Mark-. strahlporen, die Trichterporen in den Holzfasern der Nadelhölzer mit ihren Ringen und Löchern sind im Bilde vollkommen klar und getreu, selbst in den perspectiven Verhältnissen wiedergegeben. Der dritte Theil der Zusendungen umfasst die 728 pbytotomischen Wachspräparate, nämlich parenchy- matisches Zellgewebe in verschiedenen Graden der Compression bis zum Verschwinden der Intercellu- larräume. 'Epidermoidalsystem in einem Theil vom Blatte der Alo& variegata mit Hinzufügung der In- tercellulargefässe aus Narcissus Jonquilla. Endlich ein Stückchen Holz von Pinus silrestris. Die. in riesenmässiger Vergrösserung äusserst sauber und scharf dargestellten Gegenstände fanden allgemein den verdienten Beifall und Bewunderung. Die grosse Mühe und der Eifer, welche Herr Forst- raihı Dr. Hartig anf die Zusendungen verwendet hat, so wie sein aufopferndes Streben für die Wis- senschaft verdienen den lebhaftesten Dank der Sec- tion, wie nicht weniger das werthvolle Geschenk des Heftes mit Kupfern und deren Erklärung zur ' Erläuterung seines Epidermoidalsystems der Pflan- zen, an diejenigen Mitglieder, weiche sich mit Pflan- zenphysiologie beschäftigen, den Dank der Einzel- nen. Der Sekretär empfängt den Auftrag, dieses schriftlich im Namen der Section dem Einsender auszudrücken. Der Präsident vertheilt einige Exemplare eines Pflanzenverzeichnisses der kaiserl. naturforschenden Gesellschaft in Moskau von 1840. Die Pflanzen sind in der Region des Altai eingelegt. Wer. mit ‚der Gesellschaft in Tauschverbindung treten will, möge sich direet an dieselbe wenden, durch den russischen Gesandten seines Aufenthaltlandes. Herr Apotheker Mettenheimer empfing aus | 729 Columbia eine Frucht zugesendet, um sie aufChinin- gehalt zu prüfen. Die chemische Prüfung zeigte aber aufStrychnin, Er wünscht zu erfahren, wel- chem Genus diese Frucht angehört, welche er im Ganzen, so wie die zwei in einer gleiehen Frucht gefundenen Samen vorlegt. Die Abwesenheit des Hofratb v. Martius, der Hoffnung gegeben hatte, heute Herrn Baron von Hügel aus Wien einzu- führen, liess bedauern, die Frage unbeantwortet lassen zu müssen, Die Herren Professoren Tre- viranus und A. Braun halten sie für eine- Strychnos. Herr Professor Braun legt die neuesten Lie- ferangen XHL A XV. der von Bruch & Schim- per herausgegebenen Bryologie vor, und macht auf eine Zellenwucherung der Gattung Barbula auf- merksaın. Das Peristom bei den Arten der Gat- tung ist links gedreht. Nur eine neue Art, Bar- . bula anomala, dev Abweichung von der Regel we- gen so genannt, istrechts gedreht. Diese Anomalie ist übrigens keine zu grosse Seltenheit. Es gibt unter mehreren Pflanzen Gattungen mit gedrehten _ Stengeln beiderlei Bildung. Ferner spricht derselbe über Symmetrie in der Pilanzenbildung. Es gibt Bildungen von Kelchen und Corollen, die nur durch eine Längslinie in zwei umgekehrt gleich gebildete Theile geschieden wer- den. Diese nennt er die zygomorphe Bildung. An- dere aber, wo mehrere Linien angewendet wer- den müssen, um eine symmetrische Theilung zu be- 730 wirken, nennt er die strablige Bildung und sie geht durch die meisten Pflanzenbildungen. Von der ersten, der zygomorphen Bildung, zeichnet er ei- nige Typen an der Tafel auf. Es ist interessant, die Abweichungen zu verfolgen , und dann wieder die allgemeine Harmonie aufzusuchen. Aus den Blattbildungen einiger Genera definirt er die schein- bar unsymmetrische Bildung und beweist, wie diese wieder sich der Harmonie der gleichen Symmetrie zuletzt unterordnet. Der vordere Rand der Blät- ter einiger Pflanzen, z. B. der Ulme, tritt weiter hervor als der hintere. Bei Hamamelis ist es ge- rade umgekehrt. Die breite Seite der ungleichen Blattstellung findet sich immer auf dem kurzen Wege der Spirale. Bei den Curollen ungleicher Bildung ist die breite Seite immer nach Innen ge- richtet. Die flores irregulares zeigen allemal die zygomorphe Symmetrie, nie die strahlige, In der Regel theilt hier eine Linie zwischen der Axe und dem Tragblatt die Blüthe in zwei gleiche Theile. Ein anderes Gesetz der zygomorphen Bildung ist bei unsern Corydalis - Arten vorbanden, wo wir zwei kleine Kelehblätter, zwei untere Blumenblät- ter, wovon eines mit einem Sack oder Sporn ver- sehen ist, und zwei obere Blumenblätter finden. Diese lässt sich nicht durch eine Axenlinie, sondern nur darch' eine schiefe Linie in zwei gleiche Hält- ten theilen. Eben so muss Gladiolus durch eine schiefe Linie getheilt werden, wie sich aus dem aufgezeichneten Schema der Blume ergibt. Die Nu- 731 tirung der Blumen ist von Einwirkung auf ihr sym- metrisches Verhalten. Auch bei Pflanzen mit wickel- artigen Blüthenständen wiederholt sich die Theilung durch eine schiefe Linie. Bei dieser Gelegenbeit ist es am Orte, -einen Hauptunterschied der Sola- neen von den Scrophularineen anzugeben. Die Blüthe der Nicotiana zeigt fünf ungleiche Staub- gefässe. Das eine kürzere steht in der Nähe des ' untern Kelchblattes und die Theilungslinie muss durch dieses verkümmernde Sfaubgefüss gezogen werden. Wegen der Nutation kömmt das verkünm- mernde Staubgefäss nach unten, da es bei den Scerophularineen nach oben gerichtet ist. Anch die Fruchtblätter der Solanaceen fallen in die schiefe symmetrische Theilungslinie. Die ganzen Gattungen Salpiglossis, Petunia und so weiter, welche Bent- ham unter die Personaten setzte, müssen nach den angegebenen symmetrischen Theilungslinien unter die Solanaceen eingereiht werden. Herr Inspeetor Schnitispahn aus Darmstadt legt die Früchte zweier Eichenarten, die er aus Mexico ohne Bestimmungen erhalten hat, in mehre- ren Exemplaren vor. Vergebens sachte er inHunm- bold's & Bonpland’s Werke die Beschreibung der beiden. Arten. Die Früchte haben ein impo- santes Ansehen, sind mit harter äusserer Schale und. lockerem Kern versehen. Sie scheinen mit der Gruppe von Q. rubra am nächsten verwandt. Die amerikanischen Eichen zerfallen in zwei grosse Gruppen, in solche von zweijähriger Fruchtreife 132 und in solche mit einjähriger. Auch die europäi- schen spitzfrüchtigen Arten haben zweijährige Frucht- reife, Herr Schnittspahn bat keine Versuche auf Keimung der empfangenen Früchte angestellt, Dagegen hat er eine Anzahl Pinus-Pflänzchen aus amerikanischen Samen gezogen, Er beschreibt die jungen Pflanzen. Um ein Viertel vor 11 Uhr schliesst Professor Treviranns die diessjährigen Sitzungen mit Dank für das Zutrauen, welches die Herren Collegen den Beamten gezollt haben. Herr Schlippe entledigt sich des Auftrages von den Geschäftsführern der Versammlung, für die bereitwillige Uebernabme der Sections- Aemter zu danken. N. Correspondenz. 1. Sie erhalten hiebei monströse Befruchtungs- werkzeuge einer Frifillaria imperialis, welche, ohne ihren Standort verändert zu haben, an welchen sie mehrer® Frühlinge normal geblühet hat, in dem verfossenen Frühlinge missgestaltet blühete. Dieselbe hatte diesen Frühling nur drei Blu- men, die ganz vereinzelt standen, von denen die grösste einen halben Zoll, die beiden andern aber nur & Zoll gross waren. Die grössere Blume war verhältuissmässig normal gebildet, doch fehlte ihr die Honiggrube, aber die beiden kleineren Blumen besassen freilich 6 Staubfäden, doch waren diese von ungleicher Länge, und die Staubbeutel welk und ohne Pollen, aber so, wie die äussersten Spitzen 733 der Blume und das fast unscheinbare, nicht aus- gebildete Pistill, mit einem weissen Filze bekleidet. Noch merkwürdiger scheint mir eine totale Verwachsung sämtlicher Fiederblättchen,, welche ich an einer Galeya orientalis beobachtet und weil das Exemplar zum Verschicken zu gross ist, für mein Herbarium eingelegt habe. . An einem über zwei Fuss langen Stengel, wel- cher unter einer Menge von Stengeln der Galega orientalis aufgeschossen war, bemerkte ich drei, in der Entfernung von 3£ Zoll abwechselnd von ein- ander stehende Blätter von 37 Zoll Länge und 2; Zoll Breite, fast herzförmig eirund, stumpf zu- gespitzt, stark geadert,*) und den Blättern des Phaseolus vulgaris sehr ähnlich. Aus dem Winkel des obersten und zweiten dieser Blätter entwickelte sich ein neuer Stengel, welcher normal gefiederte Blätter, gleich den andern Stengem trug. Die Ursache beider Missbildungen weiss ich nicht anzugeben, da beide Pflanzen sich in voll- kommen normalem Zustande befinden, und ihren *) Moquin-Tandon gibt den Verlauf der Rippen eines vollständig verwaehsenen Blattes als einen zuverläs- sigen Leitfaden zur Beurtheilung der Zahl der ver- wachsenen Fiederblätter au, und behauptet, dass dann die Blattfläche des verwachsenen Blattes von so viel Rippen durchzogen sey, als die Zahl der Fiederblätter beirage. Diese drei Blätter besitzen aber nur Eine’ Mittelrippe und zahlreiche und verzweigte. Adern. Oder sind diese Blätter wohl keine verwachsene Fiedern? 734 Standort seit mehreren Jahren auf keine Weise verändert haben. Die Verkümmerung der Blüthen- theile der Fritillaria möchte denn einem schnellen Wechsel der Temperatur in dem Zeitpuncte, da sich die Blüthe hat entwickeln wollen, und die Verwachsung der Fiederblätter der Galega einer starken Beschattung des Stengels durch die Menge der daneben aufgeschossenen Stengel, z zugeschrie- ben werden, da bei Gleditschia triacanthos auch die stärker beschatteten Fiederblättehen öfter zu: sammen gewachsen gefunden werden, Braunschweig. Wiegmann. 2. Vor ein paarJahren erhielt ich dureh den Samentausch der botanischen Gärten -den Samen eines Veilchens, Viola amena überschrieben. Die Pflanze lief auf und lieferte Stöcke, *) ganz von dem Ansehen der Viola odorata. Als sie im Jahre darauf hblüheten, erhielt ich wirklich die Viola odo- rata, aber darunter auch eine schöne Varietät, an *) Es scheint mir, als wenn das in den westlichen Pro- vinzen Deutschlands gebräuchliche Wort Stock (der pied der Franzosen) zur Bezeichnung eines Exemplares . einer lebenden Pflanze, wofür man auch schon das Wort Individuum, wiewohl weniger passend gebraucht hat, nicht allgemin verständlich sey. In der Zusam- mensetzung mit einer gewissen Pflanzenart, Nelkenstock, Resenstock, ist der Ausdruck sehr gebräuchlich, auch der Name Blumenstock ist ziemlich allgemein im Ge- brauche; ein anderes Wort für diesen Begrif ist mir ‘nicht bekannt, 733 welcher das unpaarige Blumenblatt von der Basis bis zur Mitte weiss und anf dem weissen Felde mit dunkelvioletten Streifen bemalt ist. Uebrigens ist die Blüthe sattviolett, wie an Viola odorata, doch spielt das Violette ein wenig mehr ins Bläuliche. Es ist diese schöne Varietät die Viola odorata va- vietas Stereni Besser catal. hort, eremenie. 1811. suppl. IL p. 17. M. Bieberst. Flor. taur.' eauc. 3. p. 163., welche von Steudel in der neuen Aus- gabe des Nomenclators zu V. suavis gesetzt wird; an V. suavis aber sind die Blumen noch einmal so gross und lila oder bleichviolett, die übrigen . Unterschiede von F. odorata, mit welcher ausser ‚der Blumenfarbe die varietas Sıeveni ganz genau übereinstimmt, habe ich in dieser Zeitsehrift 1841. p- 473. angegeben. Diese Varietät glaube ich vor langer Zeit in den Donaugegenden auf einer flüch- tigen Durchreise gesehen zu haben, man war aber damals der Ueberzeugung, dass in Deutschland aus- ser Viola hirla und odorata keine andere ähnliche Species vorkäme und achtete desswegen wenig auf die Verwandten dieser Arten. Die an der Donau wohnenden Botaniker werden vielleicht: bei nähe- rem Nachforschen im nächsten Frühling diese schöne Varietät auffinden können. Im Verlaufe des jetzigen Sommers richtete ich auf den Exeursionen, welche ich jeden Samstag von Amts wegen mit meinen Zuhörern unternehrhe, mein Augenmerk vorzüglich auf Anthemis arvensis, um eine davon verschiedene Anthemis agrestis Wallr. 736 zu finden. Das Ergebniss‘ dieser Beobachtungen war folgendes. An kräftigen Exemplaren der An. themis arvensis haben die an den Hauptästen der Pflanze befindlichen Blüthenköpfchen lauter Ache- nien, die an ihrem abgestutzten E»de einen ge- schwollenen gekerbten Ring tragen, welcher die Vertiefung umgibt, in der dieBlume sass. An den später aufblühenden Köpfchen der Seitenäste aber tritt an den in dem Mittelfelde der Köpfchen be. findlichen Achenien dieser Ring nicht hervor, son- dern das abgestutzte Ende bleibt schüsselförmig vertieft und ist mit einem geschärfien Rande um- geben. An schwächer und weniger ausgebildeten _ Exemplaren findet man mehr dergleichen Achenien mit vertieftem Ende, aber die an der Peripherie des Köpfchens befindlichen haben immer an ihrem Ende den hervorgequollenen gekerbten Ring. Eixem- lare mit lauter am Ende schüsSelförmig vertieften Achenien gibt es allerdings auch, aber es sind die- jenigen, an welchen erst einige Köpfchen ganz auf. geblühet sind, denn während der eigentlichen Blüthe-. zeit fehlt noch der benannteRing. Vergleicht man _ ein daneben stehendes weiter entwickeltes Exem- lar, so wird man das hier eben Gesagte auf der telle‘ bestätigt finden. Ich sehe desswegen die Anthemis arvensis und A. ayrestis als Entwicklungs- zustlände einer und derselben Art an. Die Anthe- mis agrestis ist die mit ausgebildeten Acbenien ver- sehene A. arvensis. Die Stärke des Stengels, der Ueberzug und die Breite der Blättchen ‘sind sehr variabel. - Die Strahlenblüthen sind am Ende ge- wöhnlich mit drei Kerben versehen, sie erscheinen aber auch ausgerandet, wenn die mittlere Kerbe kurz ist. De Koch. Flora Nro. 49. Regensburg, am 21. December 1842. I. Original- Aufsätze. Bemerkungen über die Lebensweise einiger deulschen Pflanzen; von Fried. Walter, Obergärtner der Gräfl. von lizenplitz-Friedland’schen Güter in CUnnersdorf bei Wrietzen., (Hiezu Tab. IV.) . I. Vor vielen Jahren äusserte ich den Wunsch gegen die hiesigen herrschaftl. Fischer, mich, wenn ihnen gelegentlich die Wasser-Nuss (Trapa natans) vorkommen sollte, daven Zu benachrichtigen, indem ich solche gerne im lebenden Zustande beobachten möchte. Der älteste Fischer versicherte, die Pflanze zu kennen, da solche an seinem Geburtsorte sehr häufig gewesen, und die Nüsse zum Verkaufe ge- sammelt worden seyen, in hiesiger Gegend hätte er solche zwar noch nieht bemerkt, es könnte aber seyn, dass solche sparsam vorkäme, da ich ihm sagte, dass solche früher, wo das Oderbruch noch weniger in Cultur gewesen, in hiesiger Gegend ge- funden worden sey. Der alteFischer ist lange zur Ruhe; ich unterliess aber nicht, seinen Nachfolgern meinen Wunsch zu wiederholen. Flora 1842. 47. j Aaa 738 In den ersten Monaten des vorigen Jahres 1841 brachte mir der Aufseher über die hiesigen herr. schaftlichen Fischereien eine Knolle von sehr schö. ner Form, dergleichen mehrere bei der Eis-Fischerei vorgekommen wären, und bemerkte, dass dieses wohl die Wassernüsse wären, wovon ich oft ge- sprochen hätte; diese waren es nun freilich nicht, aber was es für eine Knolle war, wusste ich auch nicht. Der Verwalter bemerkte zugleich, dass diese Knollen sehr häufig in der Tiefe des Strombettes im Schlamm vorkämen; ich ersuchte denselben, ge- legentlich auf das Wachsthum dieser Knolle einige Aufmerksamkeit zu haben, auch solches den Fi- sehern besstens zu empfehlen. Die erhaltene Knolle setzte ich in ein Bierglas, worin ich unten etwas Erde that, dann das Glas voll Wasser füllte und in einer frostfreien Kammer an ein Fenster nach der Morgenseite stellte. An- fangs April fing die Spitze der Knolle an sich za verlängern, ohne dass ich bemerken konnte, dass die Knolle an ihrer Basis Wurzeln trieb; bei mehr Verlängerung der Spitze neigte sich diese gegen das Licht, erhielt dadurch ein Vebergewicht, legte sich zur Seite gegen das Glas und hob die Knolle aus der wenigen im Glase befindlichen Erde, so dass sie auf derselben lag; ich pflanzte dieselbe wieder in die Erde, hatte aber nach einigen Ta- gen dieselbe Erscheinung, welches sich. dadurch erklären liess, dass durchaus an der Basis der Kuoile keine Spur von Wurzelbildung zu bemer- . ı 739 ken war; es schien also‘, dass aller Saft nur nach Oben strebte, und so das Gleichgewicht aufgehoben wurde. Ich pflanzte nun meine Knolle in einen Blumentopf. von 6 Höhe und Weite, so dass die Spitze des Triebes, welcher bereits viermal länger - wie die Knolle war, nur eben aus der Erde her- vorragte, setzte diesen kleinen Topf in einen viel grösseren, verstopfte die Abzugslöcher des grossen Topfes, füllte solchen voll Wasser und setzte den- selben in das Conservatorium. Die Spitze der Knolle verlängerte. sich noch etwas, und trieb nach eini- ger Zeit einen Kranz von Wurzeln und zugleich einen ähnlichen Kranz langer grasartiger Blätter, welche sich nach allen Seiten schlaff hängend aus- breiteten, Unter den hier vorkommenden Gräsern, welche am Wasser wachsen, wollte keine Art. sich meiner Pflanze anpassen lassen, Sparganium natans glaubte ich wäre die einzige mögliche Pflanze, die sich bier ausbilden könnte, Ende April sandte mir der Fischer, welcher die hiesige Strom-Fischerei besorgt, drei Knollen, woran sich die Spitze bis über 6° verlängert hatte, und die oben an der Spitze einen reichen Wurzelkranz und einen eben solchen Blätterkranz von langen grasarti- gen Blättern hatten, gleich den meinigen im Topfe ; an der- Knolle zeigte sich keine Spur von Wurzel- bildung, sie scheint also, wenn sich die neue Pflanze völlig ausgebildet hat, vergänglich zu seyn. Die eine dieser Pflanzen war beim Transport beschä- diget, die beiden anderen setzte ich in einen gros- Aaa? 740 sen Blumentopf und versenkte denselben im Gar. tenteich, beschützte solchen durch Dornsträucher, damit die Enten nicht dazu kommen und die Pflan- zen beschädigen konnten. Später trieben meine Pflanzen einige spatel. förmige Blätter mit langen Stielen, worauf wieder noch viel breitere, bis fast herzförmige Blätter folg- ten; diese Blätter hatten eine mehr aufrechte Stel. lung und viel Aehnlichkeit mit den Blättern von Alisma Plantago. Hierauf erschienen nun steif auf- rechtstehende eckige Blatistiele und brachten pfeil- förmige Blätter hervor, welehe mir bewiesen, dass die Knollen der ‚Sagittaria sagittifolia angehörten, Anfangs Juli, wo ich Geschäfte in der Nähe der Wohnung des Fischers hatte, zeigte ich dem- selben an, dass aus denKnollen, welche er mir ge- schickt, Sagittaria sagitlifolia hervorgewachsen sey, welche bei seiner Wohnung am Ufer reichlich, selbst bis aufs Troekne stand, und eben anfing, ihre schönen Blütben zu entfalten; er wollte mir diess nicht zugeben, holte gleich einen Spaten und grub mehrere Pflanzen aus, es war aber keineSpur von einer Knolle zu finden; er blieb bei seiner Mei- nung, dass die Knollen nur in der Tiefe des Stro- mes wären und die langen Grasblätter hervor bräch- ten, welche jährlich zwei- auch dreimal abgemähet werden müssen, damit das Wasser seinen Lauf be- hielte,. Er wollte mir non mit seinem Ruder aus der Tiefe des Stromes Pflanzen mit den Grasblät- tern hervor holen, welches auch glücklich von stat- 741 ten ging, aber von einer Knolle war keine Spur zu finden. Dieses lange Gras auf dem Grunde des Strom- bettes, wovon der Strom alljährlich auf höhere Ver- ordnung mit vielen Kosten mehreremale geräumt werden ınuss, ist mir seit vielen Jahren eine frag- liche Pflanze geblieben. Im Jahre 1813, wo ich mit Hrn. von Chamisso die hiesige Gegend, vor- züglich in Hinsicht der Wasserpflanzen, dureh- forschte, und häufige Excursionen zu Wasser machte, gaben wir uns viel Mühe, zu erforschen, was die- ses für eine Pflanze seyn möchte, konnten aber nicht dahinter kommen. Um einen Namen dafür zu haben, nannte ich solche Vallisneria, womit die Blätter einige Aehnlichkeit verriethen; Hr. v, Cha- misso in seiner 'gutmüthigen Laune nannte dieses _ Gras nun scherzweise YVallisneria Walteriana und so gab dieses unbekannte Gras Veranlassung zu wancher verguügten Stunde bei unseren Reisen zu Wasser. Jetzt bin ich nun überzeugt, dass dieses Gras der’ Sagittaria sagiliifolia angehöre, und be- daure, dass ich diese Entdeckung nicht früher machte, um solche meinem sel. Freunde mittheilen zu können; gewiss würde ihm diese Entdeckung eine eben so heitere Stunde, wie ihm mein unerwarte- ter Besuch wenige Monate vor seinem Hinübergang machte, gewesen seyn. Sanft fuhe djeses edlen Mannes Asche! Im August v. J., wo die Sayillaria sayilifolie im Verblühen war, hatte ich wieder Gelegenheit, 742 mehrere Pflanzen in einem nur wenig fliessendes - Wasser haltenden Graben vorsichtig ausgraben zu lassen, um die Bildung der Knollen zu erforschen; ich fand ein reiches Wurzelverinögen und den An- fang mehrerer 4 — 6“ langen Sprossen unter der Erde, von der Stärke einer Schreibfeder; meine Geschäfte und vorzüglich mein Alter verhinderten mich, spätere Forschungen in Hinsicht der Knollen- Bildung zu machen, ich vermutbe aber, dass solche an der Spitze der Ranken oder Sprossen sich aus- bilden dürften, und auf diese Weise die neue Pflanze fürs folgende Jahr sich erzeuget. Da ich nun wusste, dass die Knollen der Sagiltaria sagittifolia ange- hörten, so war die Pflanze, welche ich im Topfe im Conservatorium hatte, wohl etwas vernachläs- siget, im Herbst v. Jahrs völlig abgestorben; ich fand beim Ausstossen der Erde keine Spur von der alten Pflanze, wohl aber fünf kleine Knollen von der Grösse einer Haselnuss, und um vieles kleiner wie die, welche ich vom natürlichen Standorte aus dem Strom erhalten, welche fastDaumensstärke hatten. Ueber die Sagitlaria sagittifolia habe ich ältere und neuere Schriftsteller nachgeschlagen, aber bei ‚ keinem eine genügende Nachweisung gefunden, über die Art und ‚Weise wie sich diese Pflanze durch die Knollen fortpflanzt. Die Sagittaria, welche nach Osbeck die Chineser bauen, und die eine Knolle von der Grösse einer geballten Faust bat, ist wohl eine andere Spec. und von der $. sagilti- " folia verschiedene Pflanze? Hingegen die geschwänz-- 743 ten Knollen der gemeinen Sagitlaria, wovon Pal- las in den Sammlungen histor. Nachrichten über die mongolischen Völkerschaften, Ir Theil S. 130. sagt, dass die Kalmücken solche gekocht und roh geniessen und keine andere Speise mitnehmen, wenn sie im Frühling auf die Schwanenjagd ausgehen, ist wohl mit unserer S. sagittifolia ein und dieselbe Pflanze. Schkuhr in seinem Handbuche bemerkt bei dieser Pflanze die grasartigen Blätter, die Knol- len sind. ihm aber unbekannt geblieben. Crome in seinem Handbuch der Naturgeschichte für Land- wirthe 2r Theil, Ir Band. Seit. 441. erwähnt eben- falls der grasartigen Blätter, und dass in Japan und Uhina diese Pflanze der Knollen wegen angebauet werde, kannte aber die Knollen nicht. Friebe in seiner ökonomisch-teehnischen Flora für Liefland, Ehstland und Kurland, Riga 1805, bemerkt bei Sayittaria sayillifolia S. 237. ebenfalls die grasarti- gen Blätter unter dem Wasser und sagt: „Die Hauptwurzeln treiben sehr viele Neben- knollen, welche als ein gutes Gemüse genossen werden können, und die wohlschmeckender und gesunder als Kartoffeln sind. Sie verdienen in ei- gens dazu angelegten Gräben angebauet, verviel- fältigt und als Wemüse benutzt zu werden.” Einem Freunde in der hiesigen Gegend, dem Schullehrer Hr. Scehäde zu Alt-Retz im Mittel- Oderbruch, welcher sich in seinen Mussestunden eif- rig mit der märkischen Flora beschäftiget, theilte ich die Entdeckung der Knollen mit; die Knollen, 744 und dass solche der 8. sagittifolia angehörten, war ihm bekannt; aber die Art des Wachsthums dieser Pflanze aus der Knolle mit so verschiedenartigen Blättern, war ihm etwas ganz Neues, In Hinsicht der Knollen bemerkte derselbe, dass ihm die älte- sten Leute in seinem Wohnorte erzählt, dass ihre Voreltern, ehe das Oderbruch urbar gemacht war, mit diesen Knollen, welche in damaliger Zeit sehr häufig vorhanden gewesen, die Schweine gefüttert hätten, diese Knollen hätten daher den Namen Bruch- Eicheln, Wie sich die neue Kuolle erzeuget, war auch ihm unbekannt. . Ob nun meine Vermuthung, dass sich die neue Knolle an der Spitze der Ranken, welche gegen den Herbst aus dem Wurzelstock hervorkommen, ausbildet, die richtige sey, wäre noch zu unter- suchen; ebenso ob die alte Pflanze dann jedes Jahr abstirbt. Auch das Keimen der Samen dürfte für den Physiologen noch manches‘ Interessante darbie- ten. Meine Geschäfte und herannahendes Alter er- lauben mir vielleicht nicht, diese Sache weiter zu ‘verfolgen, daher erlaube ich mir, diese unbedeu- tende Bemerkung über eine allgemein verbreitete Pflanze mitzutheilen, Schliesslich bemerke ich noch, dass ich eine von den im Topf gewonnenen Knollen, nachdem ich die äussere Haut abgenommen, roh gegessen und . sehr wohlschmeckend befunden habe ; unter der Hand ‚eines Küchen-Künstlers dürften diese Knollen von "der Sagitiaria sagittifolia gewiss ein feines Gemüse N u ee 745 “ für die Tafel liefern; zumal im Frühjabr, wo an frischen Gartenfrüchten Mangel ist, indem ich glaube, dass sich diese Knollen auf eben so verschiedene Art, wie die Kartoffeln, für die Tafel zubereiten lassen, und eine feinere Schüssel: als diese abge- ben, da schon der rohe Genuss nichts Unangeneh- mes hat. Für die, Strom -Fischereien, wo diese Pflanze bäufig vorkommt und lästig erscheint, dürfte der Knollen- Gewinn als Nebennutzung zu beach- ten seyn. Hiebei eine Zeichnung über das Keimen der Knollen von Sagittaria sagittifolia. 9) *) Wir erlauben uns in obiger Beziehung auf eine Stelle in Spenner’s trefflicher Flora friburgensis hinzuwei- sen, die dem Verfasser nnbekannt geblieben zu seyn scheint und die Bestätigung seiner Beobachtungen, so wie auch zum Theil eine Erklärung der Entstehungs- weise der Knollen von Sagittaria sagittifolia ent- hält. Es heisst nämlich daselbst, Band. IL. p. 1058.: „Memorabilis hujus plantae (s. S. sagittaefol.) varietas hine inde freqguenter oceurrit h.terophylia et minor, ta- men sensim in formam vulgatiorem transiens, quam hie -paucis deseribamus. Folia ima submersa tota Jinearia sunt et pellucida, neque laminam neque petiolum di- stinetum ostendunt. Inter haec passim alia deprehen- duntur lamina incompleta ovali v. oblonga, imo hastata, obtusa, viridi, eoriacea, nee pellucida instructa. Sequun- tur folia petiolo distineto, sed infirmo sustentafa, natan- tia, laminae circumscriptione ovali, oblusissima , lobis obtusis, parallelis, fere convergentibus, neque folia for- mae vulgaris ubique desiderantur, Scapus humilior 1. Eine andere Erscheinung in der Lebensweise deutscher Pflanzen, ist mir vor mehreren Jahren vorgekommen, ich babe aber noch nicht die Gele- genheit gehabt, solche weiter zu verfolgen, und er- laube mir daher, das Wenige, was ich bemerkte, hier mitzutheilen, indem solches für die ‚Leser der Flora einiges Interesse haben dürfte. Auf einer Geschäftsreise im ersten Frühjahr fand ich zufällig am Rande des grossen Tornow- See’s bei Pritzhagen (das Jahr und den 'Tag habe ieh nicht notirt, das Eis war aber noch nicht ganz vom See), an der Stelle, wo, wie man mir sagte, das Netz bei der Bis-Fischerei herausgezugen wurde, mehrere runde grüne Kugeln, so viel ich mich er- innere von der Grösse einer Haselnuss, auch etwas grössere und kleinere. Diese grünen Kugeln schie- nen einer Wasserpflauze, welche sich fest.zusam- nen gerollt hatte. und im Winterschlaf begriften war, anzugehören; ich versuchte mehrere ausein- anderzuwickeln, welches aber nicht gelingen wollte; esse solet, paucioribus flörum verticillis donatus, sed et majora et ınaxima speeinina Iujus varietatis vidinus, cujus evolufio et a loco et polissinum ab ayuarum alti- tudine majore pendet. In hane plantamı inyuirentes saepius stoloues albos vaginis vestitos, apice incrassa- tos et bulbiferos, bulbo medulla farinosa repleto reperi- mus; quae etiam fere in omnibus $. sagitt@folie vul- garis speciminibus inveniuntur, Die Redaction. % 747 L} alles war so fest aneinander wie geleimt, ich konnte daher nur am Aeusseren feine grüne Blättehen be- merken. Meine Vermuthung war, dass diese Ku- geln vielleicht einem Ranuneulus oder Myriophylium angehören dürften, welche auf diese Weise ihren Winterschlaf hielten, und sich in der Folge wieder bis zur Oberfläche des Wassers erhöben. Einige von diesen Kugeln nahm ich mit, stellte solche in einem Zuckerglase mit Wasser ins warme Gewächs- haus, diese entwickelten sich aber nicht, sondern gingen nach einiger Zeit in Fäulniss über, ver-_ muthlich weil sie wurzelles waren, auch mochte die Temperatur wohl nicht die passende seyn. Jetzt, wo mir Trapa nalans wieder in Erin- nerung kommt, die ich noch nicht lebend zu be- obachten @elegenheit hatte, scheint es mir auch möglich, dass diese grünen Kugeln der Trapa na- tans angehören könnten; so viel ich mich erinnere, hatten die grünen Blättehen der Kugeln grosse Aehnlichkeit mit den Wurzelblättern dieser Pflanze, wie Schkuhr solche abgebildet. Es scheint mir möglich, dass die Samen im Herbst noch keimen und eine reiche Krone von den feinen Wurzel- blättern hervor bringen, welche sich zum Winter- schlaf zu festen Kugeln zusammenrollien, um sich im folgenden Frühjahr zum neuen Leben wieder zu entfalten, was wegen der bedeutenden Tiefe: die- ses kleinen See's viel Wahrscheinlichkeit hat; die Pflanze könnte dann im tiefen Wasser auch wohl als zweijährig angesprochen werden? Ob Trapa 748 natans in diesem See vorkommt, ist ınir unbekannt, indem ich nie Gelegenheit hatte, denselben in Hin- sicht seines Reichthums an Pflanzen weiter als am Kande zu untersuchen. " Für viele Leser der Flora sind diese wenige Bemerkungen vielleicht ganz gewöhnliche und be- kannteErscheinungen ; dürften aber auch für manche von einigem Interesse seyn, und eine Belehrung über diesen fraglichen Gegenstand würde mich sehr erfreuen. 2. Carex Persoonii Sieber, eine gute Art, vonO.F, Lang aus Verden. Herr Professor Hoppe hat in Sturm’s Flora germanica eine Carex Gebhardi Schk. abgebildet und beschrieben, welche von einigen Botanikern zu Carex canescens L. als Varietät gezogen wird, von andern wieder als eigene Art aufgestellt und von noch andern als .zu (. elongata gehörig be- trachtet wird. Schkuhr hat seine Carex Gebhardi Tab. Hhhh f. 192. abgebildet und sagt selbst in 2ten Hefte seiner Riedgräser, dass dieselbe kaum von C. elon- gata zu unterscheiden sey. Betrachtet man diese Abbildung näher und vergleicht sie mit der Be- schreibung, wo es unter andern heisst: tructibus oblongis attenuatis nervosis, so fällt es bald in die Augen, dass diess nicht auf die von Hoppe ab- gebildete C. Gebhardi passt und nur auf C. elon-- yala passen kann. Dieses hat sich denn auch be- 749 stätigt, da Thomas ein Exemplar an den Herrn Hofrath Koch gesandt hat, was ganz mit der Schkuhr’schen Abbildung übereinstimmt, d. h. ein Exemplar von C. elongata spieulis minoribus, dessen in Koch’s Synops. p. 753. Erwähnung ge-. schehen und von dessen Richtigkeit ich mich selbst überzeugt habe. — Nun setzt Hoppe aber in Sturm’s Flora die Beschreibung der Schkuhr'- schen €. Gebhardi zu der von ihm abgebildeten C. Gebhardi, wozu dieselbe gar nicht passt, da sie nicht die geringste Aehnlichkeit mit C. elongata hat. Indessen mag Hoppe diess wohl später selbst ein- gesehen haben, da ich Exemplare von ihm selbst gesammelt gesehen habe, wobei der Name (. Geb- hardi Hoppe geschrieben war; wie Koch diess auch schon in der Synops. p. 754. unter Ü. canes- cens ß. brunnescens angegeben hat. Vergleicht man nun die weitere Beschreibung der C.. Gebhardi Hoppe näher mit der von Ü. canescens L, in Sturm’s Flora, so findet sich auch nicht ein einziger Un- terschied, der die erste vor der andern auszeich- net, als die dunklere Färbung der Aehreben, Die Länge der Blätter variirt, ebenso ist die Schärfe der Halme, wenn auch oft nicht fühlbar, durch das Glas mehr oder. weniger sichtbar, so dass ich ‚auf diese Unterschiede nichts geben kann. Am Ende der Beschreibung sagt Hoppe noch „eine bestimmt eigene Art, die genau in der Mitte zwischen 6. eanescens und elongata steht”; eine Ansicht, welche ich gar nicht theilen kann. Uebrigens ist_die Ab- « 750 bildung der Fracht, worin ich den specifischen Un- terschied von €. canescens fand, auch gar nicht richtig, wie sich später zeigen wird. In derFlora 1842 p. 95. wird angegeben, dass . die &. @ebhardi Hoppe auch von Sauter als ächta Species anerkannt worden, aber nicht bemerkt, wodurch sie sich denn von Ü. canescens unter- scheide. Gaudin beschreibt sie in seiner Agrostologia “helvetica p. 111. als C. curta Good. (eanescens L.) ß. brunnescens Pers.; varietas tota tenuior und in der Fiora helvetica Vol, VI. p. 57. als €. curta ß. drunnescens. Er setzt dann p. 58. I. c. hinzu, dass er sich nicht habe überzeugen können, dass. Geb- hardi Hoppe von C. canescens L. verschieden sey; gibt aber p. 57. an: spiculis rotundioribus minori- bus, paleis apice coloratis, fructu paulo distinetius serrulato, was ich auch völlig bestätigt fand. Persoon sagt in seiner Synops. plant. P, I. p. 539. n. 71, €. curta ß.brunnescens, tota tenuieor, 'spieulis rotundato-ovatis magis approximatis brun- neo-griseis, squamis nitidis ovatis und dann setzt er noch hinzu: species distincta ? Wahlenberg sagt in seiner Flora lapponica p- 232. (. canescens ß. alpicola, spieulis superiori- bus aggregatis, capsulis patentibus acutis acutangu- lis. Dann gibt er noch dep Unterschied von €. canescens (mit welcher er sie sehr richtig vergleicht) „spieula terminalis sine basi elongata” und bei €. canescens „spieula terminalis basi elongata”, trotz 731 dem führt er aber die Schkuhr’sche Abbildung und Beschreibung als Synonyma an. — Dasselbe findet sich in Wahlenberg’s Flora suecica p. 595. . Sieber stellt sie endlich in seinem Herb. flor. Austr. n. 282, als Carex Persoonii auf, schreibt noch " hinzu „differt a Carice curta”, aber nicht wodurch. Aus dem Gesagten gebt hervor, dass wohl die specifische Verschiedenheit der Carex Persooni Sie- ber (als der ältere Name) von der Ü. canescens L. gefühlt ist, aber der eigentliche Unterscheidungs- charakter nicht richtig erkannt ist. Ich habe durch die Güte des Herrn Hofraih Koch Exemplare von mehr denn 10 verschiedenen Standorten zur Un- tersuchung vor mir liegen und bei allen findet sich dasselbe Kennzeichen, wodurch ich die C. Persoonii Sieb. sogleich von der C. canescens L. unterschei- den kann. Dieses Kennzeichen fand ich an dem Schnabel der Frucht, der auf dem Rücken der ganzen Länge nach gespalten ist, bei (. canescens findet sich aber nur eine Andeufung von Spaltung an der Spitze des Schnabels. Ich stelle die Diag- nosen beider Seggen wie folgt: Carex canescens L. sp. 1383. Spiea composita, spieulis 5 — 6 ovato-oblongis remotiuseulis, inferne masculis, terminali basi elongata, stigmatibus 2, feuetibus ovatis striatis compressis dorso convexius- eulis in rostrum breve subintegrum margine sca- briusculum sensiın acuminatis gluma albida longiori- bus, nuce versus apicem paululum attenuata, rhizo- mate fibroso caespitoso et subrepente (secundum Gaudin fl. heiv. Tom. VI. p. 58). Die Halme sind mehr oder weniger scharf, ebenso wie die Blätter; das Rhizom soll fast krie. chend seyn, was ich noch nicht gesehen habe, übri. gens soll es nach Gaudin auch ebenso bei €, Persooniü seyn. Carex Persoonii Sieber Herb. fl. Austr, n, 252, Spiea composita, spieulis 3 — $, superioribus 2, aggregatis, inferioribus remotis, omnibus ovatis in- ferne masenlis, terminali sine basi elongata, stigma- tibus 2, feuctibus ovatis striatis Compressis dorso conveziuseulis in rostrum breve acutiusculum antice per totaın longitudinem fissum, margine serrulato- scabrum acuminatis, gluma subspadiceo-grisea lon- gioribus, nuce versus basin paululum attenuata, rhizomate fibroso - caespitoso et subrepente (secun- dam Gaudin I. c.). Die braunen Bälge und die kleineren rund- lichen wiewohl in der Regel häufigeren, Aehrehen machen diese Art, sowie die unteren Blattscheiden, welche bräunlich, bei C. caneseens aber immer fast weiss sind, auf den ersten Blick erkennbar. Die Aehrchen stehen an der Spitze gehäufter und das unterste Aehrchen ist in der Regel mit einem län- geren Deckblatte gestützt, als bei C. canescens; die Blätter zeigen keinen Unterschied. Der Schnabel der Früchte ist bei ©. Persoonii deutlicher (wie schon Gaudin bemerkt), mit längeren Zähnen scharf, als bei (. eanescens. Exemplare aus Schweden, Kärnthen, Tyrol und der Schweiz stimmen ganz in den angegebenen Un- terschieden überein. . \ (Hiezu Tab. IV. u, Litb. Nro. S.) Flora Nro. 48. Regensburg, am 28. December 1842. L Original- Aufsätze, Nachtrag zu dem in der Flora 1842 Nro. 42. be- findlichen Aufsatze über das Trocknen der Pflan- zen von Herrn Apotheker Traunsteiner; von Dr. Hoppe. Nicht leicht hat mich ein Aufsatz beifiliger angesprochen als der oben erwähnte von Herrn Apotheker Traunsteiner in Kitzbühl, indem er mir um so mehr ganz aus der Seele geschrieben, und als ein Wort zu seiner Zeit zu betrachten ist, da er ganz die Methode darstellt, die ich seit Jah- ren nit immer steigendem Erfolge angewendet habe. Längst schen hatte ich desshalb den Vorsatz, meine bewährte Methode vollständig erörtert dem Drucke zu übergeben ‚ wie ich solches, wenn ich nieht sehr irre, bereits früher unter dem Titel: „das botanische Laboratorium, ‚oder die Kunst, Pflan- zen für Herbarien zu präpariren”, angekündigt habe. Da ich indessen noch immer nicht Zeit ge- nag fand, diesen Vorsatz auszuführen, und es schwer- lich jetzt noch, im vorgerückten Alter, geschehen wird, was. nun auch in obiger Hinsicht weniger Flora, 1842. 48. Bbb 734 zweckmässig zu seyn scheint; so sehe ich mich um so mehr veranlasst, einen kurzen Nachtrag zu ge- .ben, den, wie es scheint, Hr, Traunsteiner selbst nicht hinlänglich erörtert hat. Er betriflt das Anfeuchten der gesammelten, noch in der Büchse befindlichen Pflanzen. — Als in frühern Zeiten, die Methode Pflanzen einzulegen, noch in der Kindheit lag, und nur von unerfahrnen Studenten in einigen academischen Dissertationen oberfläch- lich bekannt gemacht war, wurden die Pflanzen bloss in Papier gelegt, kaum mässig beschwert, und dann etwa in Verlauf von acht Tagen, als fürs Herbariam hinlänglich präparirt und branch- bar, wieder herausgenommen. Unter solchen Umständen konnte es nicht feh- len, dass solche Pflanzen, wenn sie im nassen Zu- stande eingelegt wurden, eher der Fäulniss anheim fielen, als im getrockneten Zustande zu erscheinen. Desshalb erschien dazumal eine Regel: Pflanzen dürfen durchaus nicht im nassen Zustande einge- legt werden, da hiedurch ihre Fäulniss befördert wird. Diese, damals goldene, jetzt völlig nichtige Regel, hat sich, wie vieles aus dem Altertbume, durch mündliche Ueberlieferung erhalten bis auf ‚den heutigen Tag,-und selbst Hr.. Traunsteiner scheint biebei noch bedächtlicher zu Werke zu gehen, als es wirklich nothwendig ist. Obwobl nun manchmal schon früh Morgens botanisirt wird und die Pflanzen nach Ehrhart's Vorgauge eingesammelt werden, „wenn sie noch ‘ 755 yom Than des Himmels triefen”,, so kanıı es doch nicht fehlen, dass solche, den ganzen Tag in der Büchse umhergetragen und den Sonnenstrahlen aus- gesetzt, ihre Feuchtigkeit verlieren und etwas welk werden, was beim Einlegen nicht wenig Unbequem- lichkeit mit sich führt, wesswegen man auch vorge- schlagen hat, die Blechbüchse auf Exeursionen im- mer an die Schattenseite za hängen. Unter allen diesen Verhältnissen, sie mögen sich nun gestalten wie sie wollen, dürfte durch meine Methode Alles in Allem beseitigt werden; es ist folgende: Abends, von einer botanischen Excursion zu- rückgekommen, werden meine in der freilich nicht gar kleinen Botanisirbüchse befindlichen. Pflanzen mindestens mit einer halben Maass frischem Wasser angespritzt, und zuletzt das auf dem Boden ange- sammelte Wasser zwar wieder 'herausgegussen, es könnte aber auch unbedingt in der Büchse ver- bleiben, indem es, wenn auch zolihoch ange- sammelt, den Pflanzen eher zuträglich als nach- theilig dadurch geworden ist, dass durch die Aus- dünstang stets eine feuchte Atmosphäre in der Büchse bewirkt und die Lebendigkeit der Pflanzen erhalten wird. Indem nun aber auch durch diese Lebendigkeit die Pflanzen selbst, wie in einem Treibhause, sich des Fortwachsens bestreben und das Licht suchen, so erfordert es die Nothwendig- keit, dass, da ohnehin beim Botanisiren die Pflan- zen so in die Büchse gelegt werden, dass die Spitzen derselben alle nach einer Seite sich be- Bbb2 756 finden, nun auch die Büchse so gestellt wird, dass jene Spitzen alle nach der Höhe gekehrt sind, in- dem hiedurch das Uıinbiegen der Pflanzen oder das Krummwerden ihrer Spitzen verbindert wird. Wenn unter diesen Umständen am andern Morgen die Büchse geöffnet wird, und man zum Einlegen schreitet, wird man die Pflauzen in ihrer ganzen Frische und der Elastieität aller ihrer Theile so vorfinden, dass das Einlegen derselben nun recht eon amore bewerkstelligt werden kann. Und soll. ten wirklich einige Pflanzen mit trepfbarer Flüssig- keit behaftet seyn, was jedoch nur selten der Fall ist, so kann solebes durch Schwingen, mit steifem Arm augenblicklich beseitigt werden. Da nun die Pflanzen am andern Tage „aus dem etwa feucht gewordenem Papiere herausgenommen und diese mit troekenen Papierlagen gewechselt werden, so ist ersichtlich, dass die Nässe nicht den geringsten Nachtheil mit sich führe, und auf die Pflanzen aus- üben kann, wie denn auf solche Weise auch alle ' sonst schwarz werdenden Pflauzen, als z. B. einige Arten von Veronica, Pedicularis, Tozzia alpina und viele andere, ihr völlig grünes Kleid, wie im triächen Zustande, so auch kunstmässig getrocknet beibehalten, wie davon Tausende aus meiner Hand hervorgegangen sind. Ich wünsche recht sehr, dass diese Methode des Anfeuchtens, ohne Vorurtheil aufgenommen, minde- stens von Anfängern. befolgt werden möchte, weil ich überzeugt bin, mir dadurch ihren Beifall er- — 77 worben zu haben. Ich kann nieht schliessen, ohne zum Nutzen gedachter Anfänger noch beizufügen, dass es als sehr zweekmässig zu erachten - ist, wenn kleine, etwa nur fingerlange Pflanzen, gleich beim Ausgraben, in nasses Papier gewickelt in die Büchse gelegt werden. Dass übrigens alle Pflan- zen oline Unterschied vor dem Einlegen in die Büchse von aller anhängender Erde befreit und wo möglich abgewaschen werden müssen, dürfte sich von selbst verstehen. nl. Gesellschafts-Angelegenheiten. Die k. botanische Gesellschaft hält es bei dem bevorstehenden Jahresschlusse für ihre Pflicht, 'eine kurze Uebersicht der Ereignissee und Veränderun- geu, welche sich im Laufe des gegenwärtigen Jah- res bei ihr ergeben haben, mitzutheilen und mit innigstem Danke der vielen Bereicherungen zu ge- denken, deren ihre Attribute sich während dieses Zeitraumes zu erfreuen hatten, Wir haben bereits in einem der vorhergehen- den Blätter der ehrenden Auszeichnung gedacht, " welebe der Gesellschaft während der Anwesenheit des Allerhöchsten Hofes von München in unserer Stadt durch den Besuch der von ihr veranstalteten allgemeinen Pflanzen- und Früchte- Ausstellung zu Theil wurde. Diesem für sie so erfreulichen Er- eignisse war einige Monate früher ein anderes vor- - ausgegangen, indem sie am 3. Mai d. J. von Sr. Excell, dem Herrn Feidmarschalllieutenant Freiherrn 798 v. Welden in Grätz die Nachricht erhielt, dass derselbe sich grossmüthigst bewogen gefunden habe, sein reichhaltiges Herbarium nebst allen botanischen “Büehern seiner Bibliothek als eine donatio inter vivos der Gesellschaft abzutreten. Dieses huldvolle Geschenk, dessen Benützung der Herr Donator hei Lebzeiten sich noch vorbehalten hat, wird ein- stens gesondert, als Museum Weldenianum, in den Räumen des Gesellschaftslokales aufgestellt . werden und daselbst für ewige Zeiten den erha- benen Sinn seines Gebers beurkunden, Durch den Tod verlor die Gesellschaft in diesem Jahre zwei Ehrenmitglieder, Herrn Ober- landesgerichts - Präsidenten v. Schlechtendal in Paderborn und Hrn. Hofrath Hari in Erlangen, dann vier correspondirende Mitglieder: Hrn. Hof- rath Dr. Brandes in Salzuffeln, Hrn, Dr. Dre- jer in Copenhagen, Hrn. Apoth. Grabowski in Breslau und Hrn. Dr. Vogel in Afrika. Dagegen “fanden folgende neue Aufnahmen statt: A. Zu Ehrenmitgliedern: ) Hr. Baron Benjamin Delessert zu Paris. 2) Se. DBurchlauchtHr, Fürst Paul Esterhazzy v.Galantha, k. k.österreich. Geheimer Rath, ausserordentlicher Botschafter ete. in Wien. :8) Se. Excell. Hr. Caspar Bonifaz v. Urban, Erzbischof v. Bamberg. B. Zu correspondirenden Mitgliedern: 1) Hr. Albrecht Bracht, k. k. österreich. Hauptmann in Mailand. 2 Hr, Alphonse de Brebisson in Falaise. 3) Hr. Graf v. Jaubert in Paris. 4) 5 6) 759 Hr, Kellner v. Köllenstein, k. k. öster- reich. Hauptmann in Verona. Hr. Joseph Pöch, Dr, Med. in Wien. Hr. Siegfried Keissek, Dr. Med., Ad- junkt am k. k. Naturalienkabinet zu Wien. Hr. Dr. Paul Ludwig Röntgen in Chri- stiansfeld in Schleswig- Holstein. - Hr. N. F. Soyer- Willemet in Nancy. Hr. E. Scheele, Pastor in Heersum in Han- nover. Hr. F. L. Splitgerber in Amsterdam. Hr. E. Tuckerman jun, in Boston. € Zu ordentlichen Mitgliedern. Hr. Dr. Kraus, Director der k. b. landwirth- schaftlichen Centralschule in Schleissheim. Hr. Alois Moser, Landarzt in Reichenhall. Hr. F. L, Strehler, Lehrer an der Land- wirthschafts- und Gewerbsschule in Ingolstadt. Hr. Michael Trost, Cooperator in Gerolds. hausen. " . Die Bibliothek erhielt nachstehende Schriften, theils von den Hrn. Verfassern, theils von den Herausgebern und Verlegern als Geschenk: 1) 4) E. Berger, Catalogus Herbarii oder voll- ständige Aufzählung der phanerogamischen und eryptogamischen Gewächse Deutschlands, I. Theil. Würzburg, 1841. . Dr. Zierl, allgemeine Pflanzenzucht als erste Abtheilung der Eneyklopädie des Landbaues. Zweite Auflage. München, 1840, J. Sturm, Deutschlands Flora in Abbildun- gen nach der Natur mit Beschreibungen. I. Abtheil, 71 — 86. Heft. Nürnberg, 1836 — 1842.- Kongl. Vetenseaps - Academiens Handlingar, för aor 1839. Stockhbolu 1841. 3) Aorsberättelse om Pramstegen i Fysik och Kemi afgifven den 13. Mars 1839; a 3. Ber- zelius. Stockholm 1840. 760 0) 2 8 [2 Aorsberättelse om Teehnologiens Framsteg, Afgifven den 31. Mars 1839; af @. C. Pasch, Stockholm, 1841, Dr. C. H. Schultz, Analysis Ciehoriacesrum Palatinatus secundum systema articulatum. Lan- dau, 1840. Jd., Sceleton systematis artieulati Cichoria- cearum, Landau. 1841. Dr. C. Riegel, Untersuchung der Radix Lapathi. Landau, 1841. Statuten des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes. Nordhausen, 1841. Bericht des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes für das Jahr 1840/41. J. J. Schmitz et E. Regel, Flora Bonnensis. Praemissa est L. C. Treviranı Comparatio Florae Wratislaviensis et Bonnensis. Bonnae 1841. Verzeichniss der 10: Ausstellung der k. k. Gartenbaugesellschaft im September 1841. Wien, Annals of ‚the Lyceum of natural history of New-York. Vol. 1 — IV, 1824 — 1837, Schrenk, Enumeratio plantarum noyarum. ' Petropoli, 1841. Unger, über den Bau und das Wachsihum des Dicotyledonen-Stammes. St. Petersburg 1841. Ders., weitere Beobachtungen über die Samen- thiere der Pflanzen. Ders., mikroskopische Beobachtungen. Recueil des actes de la sdance publigue de PAcad. imper. des sciences de St. Petersbourg, tenu le 29. Demb. 1840. St. Petersbourg. 1841. Me&moires de l’Academie imper. des sciences de St. Petersbourg. Tome IH. 5 et 6 livrais. Tome IV. 1. et 2. livr. 1840. 3. et 4. live. 5. livv. 1841. Tome VI. 3. et 4. livr. 1841. Address a tbe anniversary meeting of tbe royal geographical society 24. May. 1841. By. 6. B. Greenough. London, 4841. Strehler, Uebersicht der um Ingolstadt 29) 30) 76L. wildwachsenden phanerogamischen Pflanzen, Ingolstadt, 1841. . G. A. Pritzel, Anemonarum revisio. Aceed. tab. VI. Lipsiae 1842, Fünfter Jahresbericht des bafanischen Vereins am Mittel- und Niederrhein. Coblenz, 1841. Wirtgen, Flora des Regierungsbezirks Cob- lenz. Coblenz, 1841. 3. B. Müller, botanisch - prosodisches Wör- terbuch nebst einer Characteristik der wieh- tigsten natürlichen Familien. 1. u. 2. Lieferung. Brilon und Paderborn, 1840, 41. Bericht über die k. b. landwirthschaftlieche Centralschule zu Schleissheim im Jahr 1841. . Landshut, 1841, W.P. Schimper et A. Mougeot, Mons- grapbie des_plantes fossiles du gres bigarıre de la chaine des Vosges. I. partie. Coniferes et Cycadees, 11, part Monocotyledondes et Acotyledundes. Strassbourg et Paris. 1841. Bulletin de la societe iniper, des naturalistes de Moscou. Annde 1840. Nr. 1 — IV, Aunde 1841. Nr. I. IT IV. Annde 1842.1. NH. Moscon. Mittheilungen der Flora oder der Gesellschaft tie Botanik und Gartenbau in Dresden. 1, Hett. Dresden und Leipzig, 1841. Dv. &. Kunze, die Farrnkräuter in kolorir- ten Abbildungen naturgetreu erläutert und br- ‚schrieben. 1. Band. 4. Liefer. Leipzig, 1841, Ders., Supplemente zu Schkuhr's Carices, 2. Liefer. Leipzig, 1841. Abhandlungen der naturforschenden Gesell. schaft zu Görlitz. HI. Band. 1. Heft. Görlitz, 1841. Verhandlungen -des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. preussischen Staaten. 32. u. 33. Liefer. Berlin, 1841. 42. Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Garten- und Feldbaues in Frankfurt am Main. H. Band. 1. Heft. Frankf. am Main, 1841. Dr. F. Holl u. 6. Heynhold, Flora von Sachsen. I. Band. Dresden, 1841, 42. A. Bertelonii, Flora italica Tom. IV, Fase. V. (Gesch. d.Hrn. Tommasini in Triest.) Jaubertg Spach, Illustrationes plantaruın orientalium. 1. et 11. Live, Paris, 1842, . Petermann, Taschenbuch der Botanik. Leip- zig, 1842. Hofmann Edler von Hofmannsthal, die Caruba di Giudea gegen Brustkrankheiten naturbistorisch und medieinisch bearbeitet, Wien 1842, Ders., das innere Leben der Prager Irren- “ Heilanstalt. 1842. ld., Genius morborum epidemicus anne 1842 Vindobonae observatus. Vindob. 1833. Röntgen, Commentarius in Dodonaei stirpium pemptades. Wirceb. 1842. Guepin, sopplement ä la Flore de Nlaine et Loire. Angers 1842. v. Münster, über die Fucoideen des Kupfer- schiefers u. einige neue noch wenig bekannte fossile Pflanzen. Reichenbach, Icones Florae Germanicae Centur. V. (Geschenk Sr. Majest. des Königs Friedr. Aug. v. Sachsen.) Dr. B. Biasoletto, Vinggio di S. M. Fe- derico Augusto Re di Sassonia per Istria, Dal- matia e Montenegro. 'Trieste, 1841. J. F. Langmann, Flora der beiden Gross herzogthümer Mecklenburg. Neustrelitz, 1841. G. Meneghini, Alghe italiane e_dalmätiche. Fasc. I, et II. Padova, 1842. Dr. G. Liegel, Anweisung mit welchen Sorten verschiedene Obstbaum-Änlagen besetzt werden sollen. 2. Auflage. Salzburg , 1642. H.C.v. Hall, Beschrijving van de vorming en ontwikkeling der Zaden van Crinum ca- pense Herb. 68) 69) 763 ld., Nienwe Bijdragen tot de Neederlandsche Flora. Eerste Stuk. F.L.Splitgerber, Observationes de Bignonia- ceis surinamesnsibus. Id,, Enumeratio Filicum et Lyeopodiacearum,, quas in Surinamo legit. Leiden, 1840. d., de plantis novis surinamensibus. Id, observationes de Voyria. Dr. F. T. Kützing, über die Polypiers cal- eiferes des Lamouroux. Nordhausen, 1841. Ch. Morren, Memoire sur la formation de Pindigo dans les feuilles du Polygonum tine- torium. Bruxelles, 1830. Id., Recherches sur le mouvement et l’anatomie du Stylidium graminifolium. Bruxelles, 1838. Id., Recherches physielogiques sur les Hydro- pbytes de la Belgique. Bruxelles, 1838. JohannKeppler, kaiserlicher Mathematiker. Denksehrift des historischen Vereins der Ober- pfalz u. von Regensburg. Regensburg, 1842. E: R.a. Trautvetter, de Sameraria et Isa- tide generibus commentatio. 1841. Dr. M. J. Schleiden u. Dr. J. R. Th. Vo- . gel, über das Albumen, ihsbesondere der Le- guiminosen, Dr. M. I. Schleiden, Beiträge zur Anatomie der Cacteen. St. Petersburg, C. Linnaei, Musa Cliffortiana florens Harte- campi. Lugduni Batavorum, 1736. (Gesch. des Hrn. 5. B. Müller in Medebach,) j Seidel, meteorologische Beobachtungen zu Bodenbach bei Tetschen in Böhmen im Jahr 1841. Prag, 1842. L. C. Treviranus, über die Gattung ‚Lin- dernia nebst einigen Betrachtungen über, die Lippenblumen. . P. Portal, sul’ Ernie osservazioni, Na- poli, 1842. Bericht über die erste Versammlung des natur- wissenschaftlichen Vereins für Thüringen. 1842. 764 70) 223) 72) sn 6. W. Bischoff, Handbuch der botanischen Terminologie. 11. Hälfte, 4. u. 5. Abtheilung, Nürnberg, 1842. “ H. F. Soyer-Willemet, Observations sur quelques plantes de France. suivies du cata- logue des plantes vasculaires des environs de Naney. Nancy, 1828. ld., Extrait du preeis des travaux de fa so. eietE voyale des seiences, lettres et arts de Naney. 1832. Id., Euphrasia offieinalis et esp&ces voisines, Erica vagans et multiflora. Naney, 1835. ld., Gnaphalium negleetum , nouv. esp&ve du groupe des Filagindes, avee des observations sur les autres esp&ces frangaises de ce groupe. Nancy , 1836. Id., pröcis des travaux de la socidt& ceutrale Wagrieulture de Naney. Naney, 1837. ld., sur le Cerastium manticum et quelques especes de ce genre. Erodium ehium et lacinia- tun avec des notes sur queliues especes de ce genre. Nancy, 1839. L. v. Heufler, die Ursachen des Pflanzen- reichthums in Tirol. Innsbruck, 1842, J. E. Wikström, Stockholin’s Flora. Stock- holm , 1840. J.W. Meigen, Deutschlands Flora. Il. Band, Essen, 1842. Dr. A. FE Wiegmann und L. Polstorff, über die anorganischen Bestandtheile der Pflan- zen. Eine gekrönte Preisschrift. Braun- schweig, 1842. Ch. Naudin, Thöse pour le doctorat es sciences naturelles. Etudes sur la vegetation des Solandes, la disposition de leurs feuilles et leurs inflorescences. Paris, 1842. Resume des observations meteorologiques, par M. Duprez, et de la floraison des plantes, par M. varı Donkelaer, 1841. s3) 765 Ou etel et, Instructions pour Vobservation des pheuomenes periodiques, 54) Spring, phenomenes periodiques du regne 55) 95) 96) vegetal. Schwann, Instruetions pour Pobseryation des phenomönes periodiques de ’homme, A. Spring, Monographie de la famille des Lyeopodiacees. I, part. 1841. Godron, Essai sur les Renonenles A fruiis vides transversalement. Naney, 1840. . Id., queiques observations sur la famille des Alsinees, Nancy, 1842, T. Kirschleger, Notices sur «uelques faits de Teratologie vegetale. Erster und zweiter Jahresbericht des Garten- ' bau - Vereins in Mainz. Mainz, 1541, 42, Proceedings of ihe Academy of natural Seien- ces of Philadelphia. Vol. 1. 1842. Dr. C. Fr. Ph. v. Martius, die Kartoffel- Kpidemie der letzten Jahre. München, 1842. Dr. C. F., A. Ledebour, Flora rossica. Fasc. 11. Stuttgartiae, 1842. Dr. A. Schnizlein, über Corter Culilawan und Folia Malabathri. Nach Blume über- setzt. München 1842. Verhandlungen der k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien im Jahre 1841. Uebersieht der Arbeiten und Veränderungen der schlessischen Gesellschaft für vaterländische Kultur iin Jahr 1841, Breslau, 1842, "Das Herbarium der Gesellschaft bereicherten Hr, ger Dr, Metsch in Suhl mit Pflanzen vom Thürin- Walde, Hr. Apotheker Nickl&s in Benfeld im Depart. Niederrhein mit Pflanzen der dortigen Gegend, Hr. Dr. Rabenhorst in Dresden mit mehreren phanerogamischen und eryptogamischen Gewächsen der Lausitzer Fiore, Hr. Militärapo- 766 ‘ theker v. Spruner in Athen mit 224 Species grie. chischer Pflanzen, Ar. Lebrer Wirtgen in Cob. lenz mit rheinischen Pflanzen, Hr. Oberarzt P., Wierzbicki in Orawieza mit einer Centurie ba- natischer Pflanzen, Hr. Dr. Pöch in Wien mit auserlesenen Gewächsen aus Bühmen, Schlesien und der Gegend von Wien, Tr. Apotheker Gra. bowski in Breslau mit einer Formenreihe des Cylisus capitatus aus Schlesien, Hr. Prof. Dr. Ein- sele in Landshut mit Pflanzen aus der Gegend von Werdenfels, Frau Apotheker Jos. Kablik in Hohenelbe mit Pflanzen aus dem Riesengebirge, Hr. Prof. Dr. Maly in Grätz mit seltenen Ge- wächsen aus Steyermark, Hr. Tuckerman jun, mit Pflanzen aus Neuengland, Hr. Kellner von Köllenstein in Verona mit italienischen Gewäch- sen, Hr.Pharmaceut C. Müller mit Pflanzen aus der Gegend von Jever, Hr. Pastor Scheele in Heer- sum mit seltenen hanoveranischen Gewächsen und Hr. Riehl in St. Louis mit einer zweiten Centurie Pflanzen aus dem Missourigebiete, Der botanische Garten erhielt durch die Muni- fieenz des nunmehr leider verstorbenen Hrn. Ober-, postraths Baron v. Clement in Frankfurt am .Main sehr werthvolle Sendungen von lebender Ge- wächsen, Zwiebelu, Knollen und Sämereien, dann über 40 Kartoffelsorten und eine bedeutende An- zahl ökonomischer Samen von dem Vorstande der ’landwirthschaftlichen Centralschule in Schleissbeim, Hrn. Dr. Kraus, ferner 5 Sendungen lebender Ge- wächse aus den Gebirgen von Reichenhall durch ® 7167 Hrn. Landarzt Moser daselbst, 32 Stück Obst- zwergbäume von Hr. Inpesctor Geiger dahier, Knollen von Acoriten von Hrn. Sch onger in Ingol- stadt, ausserdem noch Sämereien aus den botanischen Gärten in Berlin, Breslau, Carlsrahe, Darmstadt, Erfurt, Erlangen, Freiburg im Br., Heidelberg, Kiel, Laibach, Leipzig, Marburg, München, St, Petersburg und Würzburg. An diese, so wie an 47 beitragende Mitglieder, welche sich mit 56 Aktien betheiligt hatten, konnten Gewächse und Sämereien aus dem Garten der Gesellschaft ab- gegeben werden, Schriftliche wissenschaftliche Mittheilungen wur- den in den zwölf stattgefundenen, monatlichen Sitzungen im Ganzen 50 zur Vorlage gebracht und diese grösstentheils schon in den gegenwärtigen Blättern der Oeffentlichkeit übergeben. Wir schliessen diesen Bericht, indem wir ebenso den zahlreichen Aeusserungen wohlwollender Theil- nahme, von welchen derselbe Zeugniss ablegt, den innigsten Dank zollen, als uns auch der Hoffnung hingeben , dass ein ähnlicher reger Verkehr unserer Gesellschaft auch ferner die Mittel darbieten werde, an der Entwicklung und den Fortschritten der Wissenschaft wie bisher thätigen Antheil zu nehmen. IM. Berichtigung. Zweite Berichtigung wegen Carez Persoonii Sieb. (Vergl. Flora 1837. I. pag. 367.) . In der vorhergehenden Nro. der Flora pag. 748 befindet sich ein Aufsatz über C. Persoonii von 768 Hrn, Stud. Lang zu-Erlangen, der alle Berück. sichtigung verdient, indem dadurch nicht nur aufs Neue die Selbstständigkeit dieser Art bewiesen wird, sondern auch, was sehr wichtig ist, die charakteri- stiischen Kennzeichen angegeben sind. Daraus dass ich obige Pflanze jetzt mit der Etiquette C. Geb: hardi Hoppe verschicke, hat Hr. Lang auch ge- schlossen, dass ich von meiner ehemaligen Ansicht, ‚As sey meine Pflanze von der Schkuhrischen glei- ches Nameus niebt verschieden, zurückgekommen sey. Diess erbellet aber noch deutlicher aus der Berichtigung in Flora 1837 p. 367, die ich daselbst Wegen dieser Pflanze ausgesprochen habe. Daselbst wird aueh zu ersehen seyn, wie ich bemerkte, dass bei Sturm (50. Heft) „die deutschen und lateini- schen Diagnosen, als dem Werke gemäss, aus Willdenow entlehnt, gänzlich zu streichen seyen, der Wohnort aber, die Beschreibung*) und Bemerkung bleiben.” Man wird ferner finden, dass dort eine abermalige Auseinandersetzung dieser Art in Vergleichung mit C. canescens Linn. befind- lich ist, dass Data angegeben sind, die nur an der frischen Pflanze an Ort und Stelle ausgemittelt wer- den können, und dass schon dort der Name Carex Persoonii Sieb. geltend gemacht worden ist. Der Hoppe *) So viel ich weiss, hat Schkuhr nirgends eine Be- schreibung von seiner Pflanze gegeben. cHiezu Literaturber,. Nr. 9.) Beiblätter zur . m. Flora oder allgem. botan. Zeitif® 1842. Zweiter Band. wa EN po. Waaamer N ar _ Plantarum genera et species novae aut reforma tae javenses.. Auctore J. K. Hasskarl. ı. Polypodium secundum Hsskl. — Fronde bipinnatifida, pinnis lanceolatis alternis oppositisve pinnatifidis, summis serrato-dentatis, laciniis lato-ay; 2," ceolatis obtusis subfaleatis integerrimis aut repando- erenulatis venis retieulatis, soris sparsis maxime co- piosis magnis. — Aff. P. splendido KIf. —- Apices frondium olus habentur jueundum. Nom. mal. Pakulecat. rn; 2. Oryza sativa L. — Formae innumerae hu-C“Y jus speciei ab incolis distinguuntur, sed in horta culta® haud constantes videntur; signa a praesenlia aut defeetu aristarum earumque colore sumta vie BE transiunt & ne varietates quidem constituere possunt. — ı 2 Praeprimis ab incolis distinguuntur: 1) Paddie mal, N areh sund. 2) Tjereh et 3) Ketan. —u 3. Zra Mays L. Varietates haecce in horto coluntur: a) mawima mihi. Djagong temungung; ) pallida mihi. Djageng gedeh; y) rubra mihi, Djagong pananga; 5) minor mihi. Djagong djupak gedeh; ©) minima mihi. Djageng djupak leudik; &) hawarah mihi. Djageng hawarah. BR 7° j%. Coiw Laeryma L. £. minor mihi. — Om. nibus partibus minoribus foliisque angustioribus & culmis magis ramosis distineta; — forsan e Japonia introdue 7 u De 41 5.’ Sericura elegans mihi. — Genus novum ef. Endl. Gen. 817. Culamagrostis Adans. Spi- eulae hujus (817) pilis longissimis, glumae 2 inae- quales flore multe minores paleae longe acutatze mu- ticae. — Habitus .817. sed spica simplex solitaria. Nom. sundaie. Boros kehbot. Nomen lat. derivatım a verbis Iygrxös, oüp. Al 6. Xerochloa latifolia mihi. — Caulis erectus, inter sepes subscandens, ramosissimus, foliis sub- petiolatis lineari-lanceolafis atrinque attenuatis apice > A setaceis scaberrimis, vaginis ad oram pilosis, pani- "a cula subcontraeta spieis involueratis spieas paueas “gerenfibus patentibus: Endl. gen. 929 etc. plane congruens, habitus autem alienus paleague inferior aristata! — Nom. sund. Djukut seserehan. yet. Saccharum offieinarum L. a. commune R. & S. Colitar colmis plus minus luteis (Tebu d- 8 rottang mal. s. T. hoy sund., T. konning kras m, s. konning amoh s. T. lieliu s. T. apu;) rubro-stria- tis (T. surat mal. s. T. japara s.) & rubris imoque rubroviolaceis (T. meerha m. s. T. bürrüm s., T. hetam m. s. T. hietüng s.) quoad partes genitales & vegetationis haud sufficienter distinguendum. — Var. 8. violaceum Pers. nomen malaicum gerit T. assep 8. assrap s. asrep. 8. Saccharum edule mihi. — Culmo erecto Gm tenui ramoso, foliis supra minutissime hirtis subtus tomentosis, vaginis summis eomplanatis inflatis, ra- mis apice atfenuatis, inflorescentia (an semper?) abortu inter vaginas superiores remanente haud evo- luta & ad olus aestumatum adhibita. — Syn. Ova piscium Emph. amb. V. p. 191. t. AR Nom. mal Z5° Tebu trubu i. e. Saecharum quod gerit ova piscium. Cultara similis ae 8. offieinarum. l 9. Erianthus ylaucus mihi. -— Panicula con- tracta, flosculo altero subsessili altero pedicellato, lanugine brevioribus, valva inferiore lineari aristata, arista tortili, foliis distichis linearibus earinatis, mar- gine serrulato scabris, vaginis ore pilosis, eaule pro- eumbente compresso (4 — 5 ped. long. foliis 2 — 3 ped. longis.) ef. Sprg. 8. veg. 1. 282”* 17. Nom. sund. Jelat tjei — Seirpus aquaticus. , Ar Gr Peak 10. Fuirena duinguangularis u fr: Imo quinquangulari foliisque glabris, umbellis axillaribus terminalibusque compositis & deeompositis, spieulis ı 6 4 glomerato-capitatis. — Af. F. umbellatae Rttb. Dir, U. 356. — Wawaliengian Sundarum. 11. Commelina (Aneilema) pubinervis mihi. — Caule repente foliis amplexicaulibus oblongo-s. ovato-lanceolatis supra pilosiuseulis aut glabris sub- tus 7 — 9 nerviis in nervis pilis longis patentibus puberis, vaginis hirsufis oreque eiliatis, pedunculis oliganthis terminalibus glabris, braetea sub flore „singulo ovata, subcordafa, decidua; floribus ante anthesin- eernuis. Nom. sund. BRumput gehwohr. 12. Pontederia linearis mihi. — Foliis bre. viter pefiolatis linearibus, umbellis paucifloris erectis. Nom. sund. Etjeng lümbaut. 13. Dracaena ferrea L. «. rubens mihi, fo- liis supra viridibus subtus & petiolis rubentibus; -- £. atrosanguinea mihi, foliis utrinque atrosangui- neis supra secus nervum medium vix viridiuseulis. 14. Smilaxr glycyphylla Sm. (S. leucophylla "Bl. €. heterophylla Bl. En. 19.) R.Br. Prdr. I. 149. Rmp.h. amb, V. 438. Nom. sund. Tjannar bokkor lalakki (lalakki = mas). 15. Smilav _latifolia RBr. Prdr. 1. 149. 4. Foliis ovatis s. subrotundo-ovatis 3 — 5 nerviis basi sabeordatis aut obfusis, apice breviter recurvato- acuminatis glabris, supra lucidis, petiolis eirrhiferis. AP %; „sung, , igpnar, ‚mienjak (mienjak — eleum.) 6. Dioscoreu pentaphylia L. 8. mollis mihi. Foliis utringne molliter puberulis supra lucidis, fo- liolis 5 rarins 4-—3. Nom. sund. Noy sawut. 6) 17. Dioscoreu filiformis Bl. En. 22. an D. polygonoides H. B. K.* Nom. sund. Noy !juruk, 18. Agave Rumphü mihi. Acaulis, wiis hi- neari-Janceolatis canaliculatis acuminatis, spinis mar- ginalibus nigris rigidis sursum arcuatis, seapo ra- moso dein viviparo, staminibus corollam longe super- antibus, corollae limbo revoluto. Cf.Sprg. S. V. I. 79.1717. Wild. Sp. pl. IL 193. Sehlt. VL 727. Rmph. amb...V...273.-6.94...Nom. sund. Nan- nas sabrang == Bromelia transmarina. 19. Bolbophyllum uniflorum mihi. Syn. Ephip- piim uniflorum Bl. Bijdr. 309, 20. Bolbophyllum elongatum mihi. Syn. Ephip- pium BI. Bijdr. 309. Cirrhopetalum® Lind. Orch. 232. 21. Eria abbreviata Lindl. .p. anceps mihi. Bulbis cauliformibus aneipiti-complanatis, foliis latio- ribus. Nom, mal. & sund. Angrek, quod toti fa- miliae tribuendum. 22. Phajus indigoferus mihi Caulescens, foliolis perigonii patenti-conniventibus obtusiusculis, labello infus biearinato subtrilobe, lobe medio emar- ginato, columna subnuda. Omnes partes Iaesae hu- jus et-Ph. flavi Lindl. ac Ph. Blumei Lindl. colore indieo tinguntar. 23. Chelonanthera speciosa Bl. Bijdr. 384. Syn. Coelogyne Lindl. Orch. 40. Endl. Gen. B. 47, An tota sectio secunda hue revocanda. Citatum apud End}. Gen. 1436, mutandum „excl. Sect. 3.“ 6 24. Pteroceras radicans mihi. Genus no- vum elss. divi van Hasselt in Mas, & Te. Char. gen. Perigonium connivens ecalcaratum, foliola ex- teriora libera interioribus obovatis subaequalia, la- bellum horizontale, perigonium vix apice superans unguiculatum, limbo convexo eonniventi, apice re- eurvo obtuso, basi alis binis erectis linearibus, eo- lumnam ampleetentibus; anthera apiee cucullato co- lumnae inelusa; massae pollinis 4 caudicula nulla. — C£. Lindl. Gen. & Sp. Orch. p. 195. Cryptarrhena (Endl. Gen. 1458) cui maxime affinis videtur genus & ibidem p. 160. Anguloa. — Diagn. spec. Cau- lescens, radicibus aöreis maximis foliis ovate-oblongis ohlongisve apice inaequalibus; inflorescentia elonga- to-racemosa. 25. Rhynchosiylis species reservandae nee Saccolabio adjungendae, ef. Lindl. 'Orch. 220. Endl. Gen. 1480. 26. Nephranthera mihi. Syn. Aörides Bl. Bijdr. 366. nee Lour., Renanthera Lour. Endl. Gen. 1473. Lindl. Orch. 217. Clss. Lindley eum- que sequens clss. Endlicher genus hocce synony- mum habet Renaniherae Lour. eique Arachnan- then Bl. adjunxit. Utrumgue genus autem satis est distinetum: prius labelli lobo medio minimo nee car- noso, anthera incompleta biloculata, massis pollinis ope fili elastici unius apice bifidi pedicello communi affiiis, — posterius labelli lobo medio carnoso intas eristato ad apicem appendice dentifermi conico 7 aueto, anthera biloculata & filis elasticis binis. No- men Loureanum false gonfgrmatum, mutayi & de- rivatum est a verhbis vebads ren ne * “ ww 27. Appendicula® alba Bl. Bijdr. 299. Lindi, Orch. 228. sed pollinia haud stipite suffulta reperi, inde Eriae spec.? ef,_B1. Tab, Orch,. Nxo. 40. 28. Calanthe veratrifolia RBr. . Üiladme“ Flores pariter ac Phaji speeierum laesi colore indico tinguntur, cf. Cl. Marquart Bemerkungen über das Vorkommen des Indigo bei den Orchideen in Buchn. Repertor. 1836. 29. Glomera Bl. Bijdr. 372. Endl. Gen. 1504, an ab Appendiculae sectione secunda sat diversum genus ? 30. Ohnna ülchta mihi. Foliis Iato-lanceolatis marginatis, labio superiore corollae limbi interloris bipartitis, Jaciniis oblongo-spathulatis subintegris , labio inferiore dextrorsum declinato spiraliter torto apice obliquo, stylo lineari. Nom. mal. Sabbeh. — Adsunt dein species binae sub C. indiea BI. En. 35 con- fusae, altera C. coeeinea Ait. Dir. 1.9. Nom. mal. Sabbeh meerha (C. rubra), altera C. flavescens Lk. Dir. 1. 10. Nom. mal. Sabbeh kuning (C. Iutea). 31. Musae paradisiacae L. varietates circiter 40 coluntur in horto nosiro hotanieo. 32, Typhonium? discolor mihi. Acaule, hu- mile, foliis subpeltatis acuminatis, lobis baseos diva- ricatis acutiusculis supra atroviridibus, juxta nervos 8 = einereis subtus violaceis utrinque lucidis; floribas?? ' — Nom, mal. Putjuk gulang, a AmofRophallus vartabili? Bi. ß. imma- ceulatus mihi. Petiolis & pedunculis immaculatis pallide viridibus, spatha alba. (Varietas_ haecce et eultura ergtat\, Nom. Br Kembang bakkeli putie, BR. 2:« Colocasia indica nihi (Arum indieum Rmph. amb. V. 308. t, 106.) Caulescens, foliis cor- dato-sagittatis mueronatis giganteis, lobis baseos ob- tusis, spatha spadicem subaequante. — Caules ceras- siusculi cocti auf einere assati edunter. — P£. afro- viridis mihi (Arı indici secunda spec. Rmph. amh, V. 308. Nom. sund. Senteeh hudjoh (viridis). y. pal- lida mihi (Ari indiei tertia species Rmph. I. ce.) einem; Wiid. Sp. pl. IV. 484.) Nomen malaieum Tallus s. Tallas. Varietates sequentes distinguuntur: o. pal- lida mihi, T. kiempot s. T. bollang; petiolis pallide viridibus apice rubentibus; $. minor mihi, T. bung- bulan; teta minor; y. atroviridis mihi, T. heedjoh; petiolis atroviridibus; &. rubrinervis mihi, T. romah: petiolis viridibus apice atrosanguineis, nervo medio & loborum rubentibus; £. seripta mihi, T. surat s. T. ketan; petiolis atroviridi-striatis, pedunculis ru- *bentibus viridistriatis. £. alrosanguinea mihi, T. banteng; petiolis basi afrosanguineis, superius atro- viridibus, striis tenuissimis atrosanguineis, ad apicem . 9 ® .% n.. one RN or supra afrosanguineis, nervo medio & loborum -san-* guineis. 4. lurida mihi, T. kukuk; petiolis basi lu- rido-atroviridibus supra violaceo-virescentibus. Tubera narun vari ejaum ji in yoris ya: ur gaeı issime.. und locasia ı odorat IST Enke Viridis mihi Arum Tineatum Par Cat N I ESL. Nom. mal. Bira.“. boddas Calbus)‘ ra ? Bira burrum (ruber). Var. £. eadem est planta quam ob ingentem caloris augmentationem ad partes genitales olim accuratius examinavi, (vid, Verhandel. van het Bat. Genootsch. van Kunsten & Wetensch). Eandem observa- tionem postea saepius affirmatam vidi & Bataviae %& in horto botanico Bogoriensi in varietate utra- que pariter etiam -horis matutinis. Spadix in summa caloris augmentafione abscissus hanc reti- rin er. at j" nuit vix diminuto '& dein decrescenti gradu per AB. horas antimeridianas; meridie nulla adfuit augmen- tatio, quae autem in eodem spadice abscisso in museo meo reservato postero die heris matutinisfad; partes genitales femineas etsi diminuto gradu rediit. Hanc observationem singularem in varüis aliis quoque Aroideis feci uti in ÄAmorphophallo campanulato BI., Colocasia macrorrhiza Sch., Colocasia indica mihi, C. humili mihi, Caladio giganteo Bl., Ho- mulonemate albo mihi et rubro mihi, nunguam autem hueusque in Colocasia vera Rmph. reperire potui. Admonendum adhuc remanet, tempus summae caloris augmentationis in Caladio giganteo Bl. saepe vespertino tempore adesse. 7 27? 10 027277 Dein macrorhiza Schtt. Nom. mal, Kareoh. Appendix spadicis hujus (& specierum bi- narum antecedentium) est acuminata; stigmata 3—4. by, gona sub er 4lobata, „Bacca 2 _ 4sperma, se- mine albumine crasso farinaceo, embryo Culadii, za204u 38. Colocasia? humilis mihi (Arisarum eseu- ® "Jentum Rmph. amb. V.'p. 321. t.”111. 1.) Nom. sund. Tjariwa gedeh (magnus). An Colocasine spe- cies? Spadieis appendix abbreviata incrassato-clavata, spathae pars superior convoluta nec eueullata, organa rudimentaria capitata singula ovariis ovoideis inter- mixta. — Varietas &. minor mihi differt a specie partibus multo minoribus foliis non semper cordato- ovatis sed hinc inde hastato-oblongis acuminatis in lamina medja, saepg einereg,m ulatis, u 211139. Aglaonema? pygmaeum mihi. Humilis, folis oblongo-lanceolatis protuberanti-venosis, spatha minuta. Nom. sund. Tjariwu peutjang s. T. aijer (aqua). _„Uukt40. Homalonema album mihi. Caulescens, fo- lis cordato-ovatis mucronatis atroviridibus lobis ba- seos parallelis, petiolis viridibus, spatha spadice vix breviore mucronata viridi-alba margine alba. — Ab Aglaonemate Schit. Endl. Gen. 1694 Bl. Rmph. I. 150 differt antheris 3 — 4 connatis 3 — 4an- gularibus, ovariis organis rudimentariis filiformibus capitatis intermixtis 3 — Aloculatis, ovulis plurimis, baccis subuniloculatis polyspermis, seminibus minutis. Nom. sund. Tjariang boddas (albus.). Syn. Dracun- 11 € atk 41. Homalonema rubrum mihi. Caulescens humilior,, foliis cordato-ovatis breviter acuminatis, lo- bis baseos divaricatis subtus & petiolis, peduneulis, spatha ovariisque rubris, spatha spadice vix brei mucronafa. Nom. sund, Tjariang burrum (ruber). Syn. Dracunculus amboinieus ruber Rımph. amb. v. 323. Aeneon 4 Ä 0, Rhaphi rn Gen noypa d distinetum: a Calla L. filamentis complanatis, an / kıaud didymis, ovariiloculisuniovulatis, stigmatelineari; — a Monstera Adns. ovarlis uniloeulatis uniovulatis & stigmate lineari; — a Sceindapso Schtt. anthera- rum loeulis oppositis, filamentis linearibus complana- tis & ab utroque genere posteriore spatha pi persistenfe marcescente. (Cf. Endl. Gen. 1698 & 1699.) Syn. Pothos pertusa Rxb. Ind. I. 458. Nom. sund. Lolloh keboh (buffalus). — Nomen genpricum a verbis g&dıe 8 Dop& ob ingentem rha- phidum quantitatem in fruetibus. 43. Scindapsus officinalis Schit.»(Pothos offi- einalis Rxb. Ind. L. 452.3 Ad Charaet. genericum (ef. Endl. Gen. 1699) addenda haecce: Spadix | promiscue ubique tectus pistillis staminibusque if —&. cumpositis. Baccae epicarpii verlicem eircumseissum abjieientes. Diagn. specifica. Foliis ovatis s. ovato- oblongis breviter acuminatis basi subcordatis, petiolis primo vaginantibus dein dilatatis, explanatis. Nom. sund. Lolioh monjet (simia). x 44. Seindapsus pielus mihi. Foliis STIR Tee [2 pn 1% ı E Apr ceolatis obliquis acutis basi cordatis, supra maculis glaueis pietis, petiolis primo vaginantibus dein cem- plicatis. Nom. sund. idem. 185. Scindapsus lingulatus mihi. Foliis obli. quis ovato-oblongis acuminatis basi cordatis serican- tibus, petiolis chen) lingula maxima oblonga Ne tacullata tif REEL idem. \ [646 46. 8. Glgustt vlius mihi. (Calla sylvestris Cat. 62.) Foliis oblonge-lanceolatis acuminatis has inaequalibus subcordatis, petiolis primo vaginan- tibus, e marginibus dein emareidis deeiduis semite- retibus. Nom. sund. Lolleh. 147. Typha angustifolia RBr. Prär. 1. 194. An forsan T. elatior Boenn. Echb. fl. exe. Germ. p- 11.42. Folia basi sunt canaliculata versus apicem planiusceula 0,3 — 0,4 pl. angl. lata, 7 — 8 ped. . Jonga, spica mascula a feminea saepe ultra pollicem istineta aut _feminea plane deficiens. — Nom. sund. Aranatenichh s. Asiwung radja mantri. In palu- be dibus prope Tjipannar ad pedem montis Gedeh altitud. 3500 ped. singulis locis abundans. — _Ielıs. Pandanus furcatus Rxb. Sprg. S. V. II. 898. 16. (P. horridus Rwdt.) (Rheed. I. t. 8.) Caudice arboreo aut frutieoso ramoso, ramis furcatis crassis, foliis elongato-lanceolatis margine carinaque aculeato-serrulatis, aculeis albescenti-virentihus carinae a basi ad medium retrorsis, margine revolutis sub- Tas glaucescentibus, spadice fructifero nutante, fructu -— | i 13 oblongo, drupis obconicis apice depressis spina bi- fida coronatis. Nom. mal. Tjangkuang. | 4. Pangguug, ‚warteosus Rmph. amb. IV. 154, Sprg. S. 'V. II 897. Foliis autem handkli-«r iearibus sed elongatis (9 ped. long. & 2. pll. lat.) Nom. sund, Narassas gedeh (magnus). 50. Pandanus humilis Rmph. amb.' w. 143. t. 76. Sprg. S. V. III. 898. Sprengelii diag- be nosis quoad folia mutanda: foliis angustis subulato- acumimatis marginibus, carina, & su erficie ad apicem folii spinulosis, Pdlis "slbescon iBus, 5, ara .- seos refrorsis. Nom. sund. Harassas leutik s. RR but s. sereng seng. al, Mr 51. Pandanus inermis Rwdt. Bl. Cat. 111. Foliis elongatis lineari-laneeolatis carinatis longiter: subulatis integerrimis glaberrimis viridibus. Nom. sund. Pudak. —- Flores odoratissimi. 52. Pandanus latifolius Bmph. amb. IV. ur 139. 1.78. cP. odoratissimus Bl. Cat. 111, Caudice y ramoso, foliis spiraliter dispositis elongato-lanceolatis acuminatis Snerviis, ad medium carinatis & eanalieu- latis versus apicem margine & nervo medio serrulato- spinulosis glaberrimis supra lueidis subtus glaucescen- tibus. Nom. mal. & sund. Pandan rampeh. Folia recentia in lora tenuissima coneisa odorem suavissi- mum reddunt & in foris quofidie unacum Horibus fragrantibus venduntur 583. Pandanus samak mihi. Foliis angpyfs $ elongatis acute carinatis viridibus subulatis margine 14 earinaque aculeis tenuihus albescentibus antrorsis,, ca- N "° ad medium retrersis. Nom. sund. Pandan sa- mak s. P. tikker. Aleaby Day, #32 Pundanus? leuganthus ınifli. Foliis lineari- lanceolatis acuminatis acute carinatis glaueis aculea- tissimis, aculeis basi albis apice rubenti validis, mar. ginis & carinae parfis superioris anfrorsis, carinae s partis inferioris ultra medium retrorsis. — An generi D . * E} sequenti subscribenda species ? flores fructusque non- —mlhr er dum yidi Pandan laut kitji el ınarinus minor). arglaftia 1a eh 7 Mehl. — Genus no- vum Pandanum inter et Freycinetiam intermedium, ef. Endl. Gen.'1711. ek 421%. Drupae fibrosae ex ovariis 3 — 5 Crarius pluribus) connatis, compresso- pyramidalibus basi arcte sibi adpressis dein deciduis, loculis monospermis, semina Freyeinetiae. — Dixi in honorem elss. Drs. Clamor Marquart, de phy- tophysiologia chemica et inprimis de florum coloris natura optime meriti. Diagn. spec. Arborescens, caudice basi radieibus erassis aöreis suffulto dicho- tomo, feliis spiraliter dispositis lanceolate - oblongis- acuminafissimis subtus glaucis margine carinaque minute serrulato-aculeatis ruhris, fruetibus pendulis solitariis glohosis (seu potius drupis supra recepta- taculum globosum fibrosum solitarium pendulum aggregatis - fructum globesum fingentibus). Nom. .sund. Pandan laut besaar (Pandanus marinus magnus.) I, Yale. Areca Catechuw L. cf. Bl. Rinph. U. t. 3 102. A. et B., cujus delineatio plane quadrat, so- 15 iammodo albumen recenti statu solidum nee cavum Br 2 masculi candidi odoratissimi. — N Bart Kr 57." ram Yenalts Bl. Bmph.l. £, 85. Endl. I Gen. 1131. Ovarium saepe triloeulatum reperifur et ovula in sectione verticali haud semilunaria ad- pero utrj IX) e acuta. ehe sund. Kihura,__ ippelt nn. Ge ago N vum als Zippelii. in enumeratione plantarum no- vae Guineae indicatum: „Palma 'Caryotae affınis, bacca monosperma.“ (Ef. Macklot Verslag_ete. Tijdschr. Nat. Wit. Amsterd- va Direr .. ryota L. (Endl. Gen. 1733.) filamentis rer basi liberis, antheris linearibus, bacca monosperma, semine globoso; ab Orania Bl. (1. 1. supr. cit.) praeprimis bacea globosa uniloculata monosperma et albumine ruminato. — Diagn. spec. Caudices arbo- rescentes plures aggregati, foliis bipinnatifidis, laeinlis basi cuneatis apice oblique eroso-dentatis sub 2—-3-" lobis, laciniis saepe longissime acuminatis glabris viridibus. Nom. sund. er SEE, 4 4 59. zylon hermaphroditum mıhi (Sagus "% laevis Rınph. amb. I. p. 76. 4. — A Metroxylo Ritb. (Endl. Gen. 1742.) differt solummodo flori- bus omnibus .hermaphroditis et albumine aequabili, embryone suprabasilari cylindrico, ovario triloculato, loeulis uniovulatis, — ‚A. Sago laevi Rmph. (amb. Ip. 76. 4. et quoad "inflorese. p. 73 et74.) solam- modo spinis tenuibus inflorescentiae deficientibus, Erge; „ tus depresso-globosi, stylis connatis persistentibus mu- " 16 cronati. Pinnae supra carinatae, versus dorsum «‚complieatae,, apice in subulam firmam longam atte- Rueaheer; > nuatae, in carina supra medium minutissime aculeatae, — Haeece species hoc loco vulgatissima, dum Sa. gus genuina Rmph. rara tantum oceurrit. Nom. sund. Kirey ee i . Sagus genuind Kmp t..17. Syn. Sagus Rumphii Wild. Sp. pl. IV. 404. \a Metroylon Sagus Koen. Nom. sund. Kirey keboht joet- joek s. K. karbau beyduri mal. Be buffalina spinosa.). x F ee Temph, U : 90. quoad folia tantum huc pertinet, nam floris ac fructus analysis pariter ac habitus totius deli. neatio (. ce. t. 90.) alius sunt speciei, cujus delinea- tionem et diagnosin a divo van Hasselt curatas ante veulos habeo et quibuseum praesertim analysis ad unguem conformis es. — Verba Hasseltii autographa sunt: „Uaudex erectus (50 — 60 ped.) laevis 'vix cicatrisatus, feliis subrofundis subpinnate- almatis, Spi ‘geutissimi etiolis spinis fortibus Interaliter N Re een z aufs delinatio plane diagnesin quadrat, div. van Hasselt Cory- . phuenam Gaerineri dixit et sub nomine sundaico mense Julio ad Tjikoi jas et Tjilakatan provineiae Bantam florentem fructusque gerentem reperit; — liceat mihi distinetissimam hane Suribi speciem no- mine Hasseltii adornare ht; us Hasseltii mihi. — [y162. Cocos nueifera L. a. viridis mihi, Klappa heedjoh. £. pumila mihi, Klappa poejoe: y. ru- 17 Beiblätter 1842. II. Nro. 2. bescens mihi, Klappa burrum;, Var. «a & £& rhachi frondis & pericarpie viridi gaudent, quae in y, ru- hescentes reperiuntur. 8. omnibus partibus pygmaea est. Variefates ‚plarimae ab incolis laudantur. 63. Piper avene mihi. Syn. Piper subrotun- dum BI. En. 76. nee Haw., quod longe diversum. 64. Sponia lucida mihi. Ramulis glabriusculis verrueulosis, foliis irinerviis ovato-oblongis longe acuminatis denfato-serratis basi subinaequalibus utrin- que glabris viridibus supra lucidis subtus albidis. — Nom. sund. Kitamiejang. 65. Ficus obtusa mihi. Foliis ovatis obtusis plus minus eordatis supra lucidis scaberrimis subtus ramnlisque velutinis, receptaculis cerasiformibus pe- dieellatis geminis depressis umbonatis velutinis; caule fruticoso. scandente. Nom, sund. Ampelas aroy, i. e. Ficus politoria scandens. 66. Ficus erenulata mihi. Folis oblongis aut oblongo -lanceolatis acuminatis basi acufis aut obtusiusculis erenulato-serratis utringue glaberrimis reticulato-venosis, receptaculis?, caule fruticoso ra- dicante. An F. montana Brm. nee Bl. N. s. Kiara. 67. Ficus elegans mihi. Arbor humilis de- pressa foliis cordato-ovatis, plerumque integris rarissime 3—5lobatis, lobis acutis repando-dentatis subtus niveo- tomentosis supra glabriusculis, receptaculis maximis subsessilibus depresso - globosis geminatis. — In di- 3 18 versis locis diversas vidi arbores foliis indivisis tan. tummodo praeditas; unica tantum vix 5— 6 pei. alta proles arboris hortepsis ostendit folia 3 — sub 5. loba. Nom. sund. Hamberang boddas (aibus). 68. Ficus fulva Rwdt. 8. rubrinervis mihi. »Foliis nervis subtus rubentibus, receptaculis minori- bus ef. Bl Bijdr. 478. — Nom. sund. Süghan s, Hamberang badak (Bhinoceros). 69. Artocarpus laeris mihi. (Soccus lanosus Rmph. amh. ]..110. t. 32.) Foliis (minoribus) pin- nalifido - incisis utringue glaberrimis nervis subtus scabriusculis laciniis oblongo-lanceolatis acuminatis, amentis masculis cylindraceis cernuis, femineis ovoi- deis; — tstipulis glabris, fructibus saepe sterilibus). Nom. sund. Sukkun. 70: Artocarpus ineisa L. (Soceus granosus Rmph. amb. 1. 112. t. 35) Nom. sund. Klüwie. Species ab antecedente sat diversa. 71. Urtica glaberrima BI. ß.lanceolata mihi, U. elongata Bl. et U. angustata Bl. ab Urticeis horti nostri ad Urticus veras sunt ducendae; se- quentes autem, quas floribus maseulis tantum reperi, certissime ad genus aliud sunt removendae: U.? ar- dens Bl., ovalifolia BI., stimulans Thnb. et si- nuata Bl. Priores nomine sundaieo Pochpochan gaudent, hae nomine Pulew.. - 72. Elatostema Frsi. b. Elatostema Frst. Endl. Gen. 1880. Huc pertinent Procris species Bl. sequentes: E. strigosum, gracile, laevigatum, 19 ‚ sinuatum, sesguifolium, membranaceum et rosa.) . tun. Nomen genericum saepe false seriptum (& Endl. ‚1 ec.) Elatostemma pro Elatostema derivatumggh u.» EARTOG, Su w73. Ad Boehmeriam Jeg. Endl. Gen. 1884. pertinent Urtieae sequentes Blumeanae: pilogdßk.-,; R cula, sylvalica, rubescens, sanguinea, incana, cinerascens, candidissima, dichotoma, angustata, repanda, scabra, palmata, candicans. 74. Parietariae Trnf. e. Pouzolziae 6 Endl. Gen. 1885 sequentes Urticae Blumek EL “ _ adnumerandae sunt: glomerata, hirta, strigosa,; triandra; speciem ulteriorem Parietariam lucidam nominavi ob flores tetrandros rarius tantum triandros. 75. "Antidesma bicolor mihi. Ramis glabegpi,, \ mis subtetragonis, foliis brevi-Petiolatis oblongo-länceeoe latis acuminatlis basi attenuatfis nrinufe erenato-serratis supra lueidis viridibus subtus sanguineis utrinque glaberrimis; stipulis linesri-lanceolatis; spieis florum maseulorum ad apicem ramulorum azillaribus, flo- ribus triandgis, (wat un N WS Kam. 76. Alternanthera strigosa mihi. Capitulis EF"; longe peduneulatis, perigoniis pilosis, foliolis lineari- lanceolatis utrieulo duplo longioribus, foliis oppositis ovato- 8. oblongo-lanceolatis acuminatis integerrimis utrinque & ramis ramulisque strigosis, caule, erecto herbaceo, ramis divaricalis teretibus. Nom. sund. Tengtang gula. DE 20 “ ARZT. Alternanthera denticulata RBr. ß. bifaria mihi, Syn. A. dentieulata Bl. Bijdr. 546. 48 944678. Achyranthes aspera Wild. (Auris canina mas (Rmph. amb. VI..25. t. 1%. 1.fa Willdenovio divo huc ducta ad A. bidentatam Bl. pertinet) WAR, 279. Amaranthus spinosus L. «. rubricaulis mihi (Blitum spinosum Rmph. amb. V. 234. t. 83. 1.) £. viridicaulis mihi differt praeter ramos virides omnibus partibus robustioribus foliisque majoribus. Nom. sund. Bajam tjutjuk (spina). „dr BR 0. Celosia cristata L. a. humilis mihi Syn. - Amaranthus japonicus Rınph. amb. V. 236. £..exal- tata ımihö. Syn. Amaranthus vulgaris Emph. amb. V. 236._1,.84. — Nom. sund. Jamver hajam, ver- batim Crista gallina. re PR AN ‚t81. Echinocaulos „perfoliatus Meisn. mihi. y (Polygonum perfoliat L. Wild. BLJ — Echino- caulos Meisn. (a EX vos & xuvAödd) Endl. Gen. 1986. d. satis a Polygone,. L. diversum format ge- nus, jam anteguam opus citatum videram a me dietum notisque hisce distinetum fuit. “ ;Bprigoniam zig. coloratum, gquingnapartium imbrica- "= tum dein carnosum eyaneum, stamina 8, stylus 3- fidus, stigmafa capitata, achaenium subglobosum, emhryi cotyledones accumbentes. — Nom. sund. Gammat utang (silva) s. &. gunnung (mons). 82. Seiadicarpus Brongniartii mihi (Brong- niartia coriacea Bl. Bijdr. 435. Nomen generi- cum Bilumeanum prioritatis eausa fuit mutaudum 1 (Brongniartia Kth. 1823 condita!) Nomen sun- daicum „Kibara“ a clss. Endlicher propositum & aliis arboribus eommune, hane ob causam; ade» bene adoptandum erit, Nomen a me propositum a verbis arıcdıov & KEgos est derivatum, sig- nificans umbellulam fructuum ob singularem fructuum dispositionem. BR 4 PT 83. Cinnamomum zeylanicum Breyn. Colun- IE 4 tur in horto septem variae arbores hujus speciei, / quoad qualitatem aromatigam, cprticis solummodo 2 gut eh videtur) diversae, partiım ad variet. ao. commilndy . Pr partim ad $. subcordatum spectantes, quarum auf. ferentiae e nominibus sunt cognoscendae, cf. Kaneel- kultur van Botter in Tijdschr. Nederl. Ind. II 116 &e. &e. t. 1. & 2.;ubi varietates haecce quoad folia distinguuntur, quae maxime sunt variabilia, ita ut omnium karum variefatum folia reperire possimus in eadem arbore. Cf. de nominibus diversis & ar- borum qualitate diversa Bohn Warenlager ed. Norr- mann. Tom. II. Hmb. 1830. pag. 1230. — Note: mal. Kaju manies, sund. Kiamis ji. e. lignum dulce. 84. Tetranthera“amara Nees. Syn. Tetran-hyi“ thera amara Nees. et T. fruticosa Nees. Rami luxu-- riosi descriptionem X, frulicosue Nges, bang. 551, „‚:; . Na Por reliqui diagnosin 7. amarae Nees. Laur. 543. quaf sex drant. Nom. sund. Huru hiries. x 85. Teiranthera elliptica Nees p. sunguillik, co, mihi. YFeliis junioribus (atro-) sanguineis, adultiori- bus paulo minoribus, nervis s btus magis rominen-. P 5% PIE EHEN Er ul. LLLIGET 22 tibus, venis transverse fenestratis. Nom. sund. Huru madong. j yon 5Woge. Tetranthera Tucida mihi. — Perianthio 6 — 4fido, umbellulis axillaribus lateralibusque racemosis, racemis 4 — $9floris aut paniculatis multifloris, petiolo multo longioribus, foliis oblongis Ir le al obtusis aut obfuse acuminatis glabris supra en =plucidis subtus glaueis, filamentis omnibus villosis. — . "Affinitas maxima 7. Panamanjae Hmlt. Nees Laur. 561. — Nom. sund. Huru u heedjo, (Laurus viridis), Rd. ur, 87. Plantayo Pallens m mihi. Acaulis foliis 2 ”; — (sub 7 —)nerviis oblongo - lanceolatis utringue attenuatis hirsutiuseulis in nervis subtus pubescenti- subdentieulatis, petiolis angulatis rabentibus (aut ru- bris), pedunculis teretibus hirtis apice strigoso-pube- rulis, spiea eylindriea, floribus imbrieatis, bracteis ealyce brevioribus. — Nom. mal. Kiurat s. Kuping mienjangan. (Lignum venosum s. Auris cervina). Nom. sund. Tjülie. ont 88. Plantago ineisa mihi. — Foliis 5 — 7- nerviis oblongo-lanceolatis acutis basi, attenuatis supra ......basin inciso-dentatis, dein repandis ad apicem inte- U gerrimis, gleberrimis, pedunculis?. Nom. mal. & sund. cum priori. 2. . a ggl a, Balsamifer ifo Less. (Blumea bal- ET nifera DC. Prdr. V. 447. 84. Conyza Bl. Bijdr. 895.) Eee, 90. Wollastonia urticaefolia mihi. (W edelia -urticaefolia DE. y. scaberrima DE. Prdr. V. 540. 10. 91. Artemisia affinis mihi. —, Suffruticosa r u) al Cases Ostaefets SL 23 erecta, ramis teretibus suleatis subincanis, foliis in- ferioribus . . ., caulinis sessilibus supra basin irre- gulariter trifidis aut bifidis, laciniis linearibus, su- periorikus & rameis simplieibus linearibus acutius- eulis supra glabris subfus..ingang-tgmentosis, capitulis racemoso-paniculatis glabris subovatis, squamulis > terioribus foliaceis interioribus membranaceis; — afl. 4A. lavendulaefoliae DC. Prär. V1. 110.94. (et 95.) Nom. sund. Djukut lokot mata. ph, 92. Myriogyne latifolia mihi. Syn. Cotula Bl. +N Bijdr. 918. Dichrocephala DC. Prdr. V. 372. 3.) Species haee et M. minuta Soribus marginalibus multi - a seyiatis iatig pygeditae su sunf, BT Le 93. TE Bernomia?) 2 zeylunica mihi. (Lobelia ar Bl. Bijdr. 727.) An hajus ge- neris et subgeneris?,.differt nostra: calyeis tubo ob- longo decemsulcato (ef. Endl. Gen. 3065.) Jaeiniis limbi subulatis denticulatis, anthera unica inferiore vix setigera, placentis ovalibus, stigmate dein exserto Lobelige (Eindl. Gen. 3058). Barca (pur- purea) oblonga obsolete sulcato- decagona, timbo eon- niventi cor; ee — ag ee 29 dr 94,, 1 raß alla (Bernoni montang mil, ‚(Lobelia montana Rwdt. Bl. Bijdr. 727) — Calyeis tuho suj& > gleboso, corollae laciniis apice omnibus eonnatis infra apicem separatis; laciniis binis superioribus linearibirs‘ , longioribus, hbacca N limbo patenti en- lyeis Bar; 7 ne Ih Doss, din 94 ephitidi nl mihi. Fratöx gla- 24 berrimus, foliis oblongo-lanceolatis euspidatis, cymis axillaribus diehotomis folie brevioribus paucifloris, calyeis limbo 3 — Apartito. — Af. M. Taevigatae DC. Prdr. IV. 453. 10. CLasianthus Bl. Bijdr. 998.) Nom. sund. Kit jenkeh, ZIER Än Voß 9 der mihi. Folüs breviter olatis ovatis s. ovato-elliptieis acutis, stipulis basi connatis apice falcato-subulatis, racemulis 5 — 7floris. . Quoad Gen. cf. Endl. Gen. 3216. Char. Gen. paneis mutandus: Calyx tubo „turbinato s. hemisphae- rico, .. . Corolla tubo "eampanulato subureeolate, intus pilis fareto, limbi 5fidi s. 5partiti laciniis patulis | s. reflexo- -appressis . . . Antherae erectae sagittatae “ introrsae . . Oral 5loculafum, apice liberum, disco glanduloso tectum; ovula in loculis solitaria; — stylus basi aut medio tumidus, glaber aut hispi- dus; stigma ovatum auf cylindrieum; ... Drupa Spyrena glohosa laevissima apice dentium calycis rudimentis coronata, pyrenae ereciae distinetae lig- nosae; embryum in albumine carnoso axile crassum, “ radicula subglobosa, cotyledones crassae obovatae. — an. 97. Pe variabilis mihi. ‚P, ‚glomerulata, mierocarpa_et I DE. Prar. IV. 399, u rer ? don anthus zampamulatus niit (Hoya emule Bl. Bijdr. 1064.) SAY 99. Coleus macrophyllus Bnth. A. concolor mihi, differt a specie (Pleetranthus BI. Bijdr. 835) foljis ‚ggneoloribus, yix acutis, Nom. iu. d- Djewer NE Kto gedeh. ur 25 men lr993, N) 100. Coleus carnosus mihi. — Caule folfis- que carnosis“ crassis supra hirtis subtus puberulis concavis ovafis vix acutis aut spathulatis obtusis basi attenuatis repando-dentatis subtus reticulatis; floribus generis. Nom. sund. Surawong. %. 101. Dysophylia (Bl. Endi. Gen. 3587) a Pogenostemate (Pogostemon Dsf. En dl. Gen. 3586 a Fury, TOYWVOg5 et SÜLLH TO, nec SU) haud diversum praebet genus; differentia enim in corollae limbo subaequali, aut subbilabiate posita haud sufficit; corollae vix apertae limbum videmus subaequalem lobo superiore integerrimo, infimo sub- patente, ut limbus subcampanulatus appareat, dein defloratae limbus fit subbilabiatus torsione loborum lateraljum, qui nune lobo inferiori sunt oppositi cum antea inter se oppositi fuerint indeque labium' supe“'* riorem trifidum, inferiorem indivisum forınare adjuvant. 102. Rabdosia javanica mihi (Elsholtzia nn Bijdr. 825. Sect. I. nec Wild. End). Gen. 3588). Surawung ‚longhit, ,) 103. Ken, graveolens: LAHR ( RN gen Bl. nec Herit.) Nom. sund. Babadotton. Char, gen. Calyx tubulosus 1Önervius, ödentatus, dentibus subulatis ‚i:fauce villis elausa, dein auctus subbila- biatus, dentibus reflexis, tribus superis, binis inferis. Corolla tubo calycem subaequante subbilabiata, Ia- bio superiore erecto plano bifido obcordato, inferior trifido patenti,;x lobo medio minori supra basin gib- boso convexo, elateribus cucullato-compressis apice 26 A. .: % . “x Ay 1 v. N . eräarginato, elastice resiliente. Stamina 4 subinclusa ; antherarum loculi lineares divaricati dorso barbati. Bysteropogon Herit. (Eudl. Gen. 3604) differt: corollae tube ineluse, labii inferioris lobis omnibus planis integris, calyce aequali, antherarum loculis parallelis, floribus eymosis s. dense spicatis. — Dixi in honorem clar. Dr. Schauer, horti bot. Wratisla- viensis Hortulani nee non variorum operum hotani- eörum autoris satis noti. 104. Leucas chinensis RBr. £. obliganthos mihi. Yolis calyeibusque in nervis et margine pu- bescentibus, verticillis bifloris (aut floribus axillarihas solitarüis oppositi). An Phlomis chinensis Bl. Bijdr. 829. Synonyma eum Leucas chinensis RBr. Prdr. annon potius cum: Leucas urticaefolia RBr.? ” 44./: 105. Vitex trifolia L. Bi. Bijdr. 812. Wlid. Sp. II. 392. Folia saepe simplicia!! Nom. sund. et sel Lagondie s. Lagundie. ve 7 FIOB, Gumira domestica Rmph. amb, Il. p- & . t, 133. Genus nov. Char. Calyx eyathimorphus Mohsole dentatus nune bilabiatuß® rsistens. Corolla p infundibuliformi-hypocraterimorpka, limbo patenti 4- partito. Stamina 4 exserta subaequalia; antherae“ biloculatae subrdtundae; stylus Aliformis stigmate bifido. — Differt a Premna, quacum confusum fuit genus hocce, floribus tetrameris et praesertim co- rolla regulari et staminibus subaequalibus; — a Cal- liwarpa calyce subdentata, corolla haud campanulata, stigmate bifido, — ab Aegiphila praeipue style bifido: 37 — ef. Endl. Gen. 3701. 3712. 3713. RBr. Prär. 1. 368 et 369.. Sprg. Gen. pl. 2361. 392. 393. Lam. ill. t. 543. 69.70. Roem. et Schlt. S.V.x „ II. 420. 426. — Nom. Kitai s. Kisigung i. j Lignum excrementarium. Huc et perfinet Premna foetida Rwdt. Bl. Bijdr. 815. P. parasitica Bl. Bijdr. 816. 107. Clerodendron _Siphonanthus RBr. Da, angustifolium mihi. Syn.: 'Siphonantkus” angysti-. —. folia Wild. Sp.I. 606. Clerodendron fortunatum Bl. Bijdr. 807. necL. Nom. sund. Kembang bugang. 108. Zeumnefontia Aetrandra "Be -Sr glabra ker; mihi. YFoliis utringue glabris subtus reticulatis, rolla campanulato-tubulosa subtetragena. Nom. sund. a “ Kembang io 109. Wl Sphaer ocarpa ra riesen 6 mihi = Lindernia RBr. Prär. I. 296. nee" A1L“ "+ Sprg. Gen. 2388., cujus char. gener. differt az ciniis calyeinis elongatis, corolla calyce mineri, cap- sula oblonga uniloeulata; — Tittmannia Rehb, Sprg. Gen. 2416. differt corollae labio superiore obtusis- simo abbreviato integro; — Herpestis L. ibid. 2415. ealyce inaggpali bractento; _ =, Linn hila 1. ce. 2417. talyce tubuloso; — “Morgania corolla genti, ealyce bibracteato. — Hue pertinent Linder- niae Nov. Hollandiae, Tiltmannia monticola Sprg. S.V. II. 800 et forsan Tittm. grandiflora, — dein ‘species haeece cum sequenti. — Dixi ad cele- brandum nomen viri praeclarissimi doctissimique Pro- 28 fessoris de Vriese, Amstelodamensis horti hotanici praefecti. — Diagn. spec. Caule erecto dichotomo, foliis infimis oblongis s. oblongo-spathulatis, superio- ribus distantibus, minoribus ovatis, summis minutis integerrimis; floribus axillaribus inferioribus sessili- bus superioribus pedunculatis tubo corollae calyce duplo rn — 21. Nom. sund. Gunda lödik war f" (Sphenoclea ) ara EM guoN vr iesea nervosa mihi. Caule erecto tri- ehotomo, foliis oppositis subamplexicaulibus 3 — 5- nervüs obovatis s. ovalibus, summis oblongis subin- IN Be „tegerrimis- „giäberrimis crassiusculis; ‘pedunculis axilla- ’ Ka eibus solitariis folia vix superantibus erectis; affin. “N Tittmanniae grandiflerae Sprg. S. V. II. 801. 7. .., „ Nom. sund. ‚Divkut bulu mata Köjüp, h boddas (Herba Sn - inutilis eiliae oculi cancris albae). n Tertrtitı: Apolepsis dispar mihi. mihi.’ R aule herbaceo ya a 4 suffruticoso erecto artieulato Iato nodoso; foliis oppo- sitis inaequalibus, altero quadruplo minore, elliptieis ufrinque acuminatis margine crispafo-serratis, supra asperis subtus glabris viridibus; inflorescentia spicato- . paniculata axillari, spieis subtetragono-ovatis bracteo- sis. — Quggd Gen. ef. Bl. Bidr. ILL, u ı Ya een a En. novum differt hoece a Spathodea, cui maxime affine, . ealyce haud spathaceo, corolla personata nee infun- dibuliformi, capsula recta quadrangulari nee tereti- uscula (Bl. Bijdr. 761. RBr. I. 327.) seminibus haud tranverse imbricatis (Sprg. Gen. 2470). Quoad 29 corolam ad Eceremocarpum inclinat. — Nom. . Kilangier, . sund i ynafin BER £spher) % 113.7 Lysionotus Purpurascens mihi. Syn. L. albidus BI. Cat. 81. Bijdr. 765. Nomen hocce ineaufe ereatum, folia subtus in nervo atropurpurea et praeterea purpureo-m culata!! . [nn 114. Calon I miht. Foliis 7 sub 7-lobis rarius 5 — 3lobis aut rarissime integris angulatis; pedunculis 1 — 3floris, sepalis inaequa- libas obtusis haud aristatis, capsula loculis 2spermis seminibus tomentosis margine eiliatis; — differt a C. specioso et Ü. longifloro seminibus tomentosis ciliatis; a ©. trichospermo foliis plerumque 7 — 5- lobis sepalis omnibus exaristatis ovariique loculis 2-(nee 3 — 4-) ovulatis. — ‚115. Ipomoga Batatas Poir. et I. paniculata I RBr. utraque a elss. Chois. ad gen. novum "Ba- tatas ducta, quod ovario triloculato distinguendum esset, ovario biloculato loculis biovulatis gaudent. 116. Maesa mollissima Hsskl. (Baeobotrys mellis Bl. Rijdr. 865 et Baeobotrys mollissima Bi. Bijdr. 866). Foliis elliptico-oblongis acutis s. acuminatis subintegerrimis aut repando-subdentatis supra sericeo- pubescentibus subtus ramulisque mollissimis, raee- mulis simplieibus aut compositis axillaribus, bacca albido- -hyalina striata. ar 117. Primula® Imperial is_Junghuhn. Foliis“ + (magnis) oblongo-spathulatis , verticillig St disfane;,, .. ni tibus 12 — 20floris. — Generice “dißert: calyce r Ku - h 30 campanulato quinquefido, eapsula globosa Svalvi nee apice dentata, trophospermio globoso nec eylindrieo aut oblougo. _ Genus nuvum mihi inter Primu. lam et Hotloniam collecandum videtur, summi Pangerangoh eacuminis in locis udosis deceus! — , 118. Eee eitrina mihi. (Vireya javanica Bl. var. ? "Bijdr. 855 "Yota minor, foliis (par- vis) oblongis subtus punctatis, floribus terminalibus binis aut subsolitariis, corella eitrina campanulata subcernua; staminibus 5 filumentis deeclinatis limbi basin attingentibus, antheris oblongis eomplanatis aurantiaeis apice biporosis, polline in filamenta ad- glutinato, ovario eblongo, stylo subflexuoso subela- vato, stigmate depresso. — Reperi ad Rawa (pa- ludes) Tjiburrum (aqua rubra) montis Gedeh alti- „ring 5000’ supr, ZT ad. In Rßehgar: aa 119. Pofuditen 7 Javanica mithi. (Itea javanica Bl. Bijdr. 862.) Genus ab Iten L. DE. Prär. IV. 6. sat diversum calyce, iusertione petalorum, stylo et stigmate; Ericeis Brti. magnopere accedit sed ovario et fructo biloculato alienum; a Sarifragaceis autem ob insertionem petalorum et staminum remo- vendum. .. 120. Aralia lucida mihi. (A. nudicaulis BL Bijdr. 872. nec L.) (DC. Prdr. IV. 257.) ee .Heptoneurum ee mihi. (Aralia Bl. ijdr. N ‚Paratropia Be v. 266, Da Zen epfoneurum tomentosun mihi (Sciado- Ba Bi Bijdr. 877. DC. Prär. ve: 260.) Lei Mans Ans ne FR TE [. 123. Heptoneurum. tomentosum milk ß. fa: rinosum mihi (Seiadophyllum farinosum Bl. Bijdr. 875. DC. Prdg, Iv, 260.) Try hrs 124. Hleploneurum pergamaceum mihi (Aralia 7 Bl, Bijdr. 873, Paratropia DC. Prdr. IV. 26 Ian. RER taste ae ih. a 8733. Paratropia DE. Prär. IV, 265. 126. Berberis zant lan nei: " summi montis Pangerangoh indigena. 1277 nn nuchi. 9 Carpellis mono. 4 spermis pedicellatis, foliis glaberrimis subtus glau- A eis, caule arboreo. Nom. "Sind. Kaju tinjang yayın 128. Artabotrys intermedius mil Filing oblongis aut elliptieis acyminatis, petalis viridibus "2 ovato-lanceolatis, externis paulo latioribus. — Speeies intermedia inter A. kamalum ei A. odoratissimum Bl. Fi. Jav. Anon. p. 61 et 59, ob floris fructus- que fornam autem sejungenda; forsan Anona hera- petala Wild, Sp. U, 260? "ab "Uraria uncdt Lour. pariter diversa videtur ef. deseript. hujus in = { £ DE. Syst. Veg. I. 491. 14. PAY 129. Aromadendron elegans Bl. Fl. Jar. i Magnol. 26.1.7 et 8 — Rami aufem penduli, pedunentli; paul erecti sed penduli, flores aperti BRIR,R 05 Ahr P} Fk s ’ haud coelum ’sed' solum speetahtes! — 7 AG: 130. Polygala® venenosum Jss. Catle frie- A tieoso, foliis oblongis aut elliptico-oblongis acuminatja& basi in petiolum attenuatis (maximis) racemis latera- libus pendulis demum longissimis, carina apice cal- Ha To 3%. BE KTSU BERREgE " joso-cristata, capsula compressa sulcata (viridi) alata marginata; ınargine eanaliculato (violaceo) ohcordata, ,crA genere,segernendae spegieg haeecg cum sequente, ‘ utraque gaudet sepalis petalisque deciduis, seminibus . - . . . ti E “ _ . . glabrig,, arillg aurantigco bipar ÜtoFgnigg groso denti- wie oulato eyathimorpho conniventi earuneulatis, pendulis, in ®e: erectis longi i i uch" geapsula ‚Pperta ergetis, } ug ter persistentibus, embryo exalbuminato, cotyiedonibus crassis hemi- „sphaericis, age yersus hlym spesgate parva, AT perispermio . succöso lurido, mesospermio crustaceo r = nigro, endos se io tenui Fu co. — we ER TE nen. Caule frutieoso, fo- lüis Petiblatis oblongo-lanceolatis utrinque attenwatis (mediocribus), racemis lateralibus pendulis graeilibus, carina apice calloso-eristata, eapsula compressinscula sulcata haud marginata obeordata (violacea), — Priore specie ommihus partibus gracilior; generice cum riore cpnvenit! — fi u, wir An 2 f£} ? Seturidaca inaphendieulata miht. Fru- 2, .. , ticosa scandens foliis subdistichis oblongis basi haud a \eßdatis, panicula,, fructus ala inappendieulata. Nom. " sund. Kindog. 133. Nasturtium indieum DC. £. spathula- tum mihi N, indieum Bl Bijdr. UHR . PP ern v * 50 x yet u ns partitis, laciniis muricato-serratis. u %. 135. Momordica Charantia L. Ab hac specie (un) incolae varietates 6 — 8 distinguunt, quas botanice istinguere nequeo! — Nom. sund. Aroy. papassan. ı 33 Beiblätter 1842. II. Nro. 3 136. Garcinia Cambogie Desrouss. DC. Prär. 1.561. Rheed. 1.24. — Fructus saepissime steriles. Nom. mal. Assam zeylon i. e. Tamarindus einga- lensis; Gohrke Nom. eingal.; fructus rarissimi cupide in cibis acidis adhibentar. u 137. Discostigma rostratum mihi. Foliis ob- H longis s. oblongo-lanceolatis rostratis glaberrimis in- tegerrimis , racemis lateralibus rarius axillaribus ab- brevialis. — Quoad Gen. nov.: Fores dioiei 9. . .2 Calyx 4sepalus, sepalis alternis minorihus; eorolla tetrapetala deeidua; rudimenta staminea 0; ”* ovarium ovatum biloculatum , loculis uniovulatis, spp. dus 0, stigma discoideo-peltatum integerrimum. Fret.? (semper flores steriles reperiuntur.) An Gareinieis (DC. Prär. I. 560) an Cellophylleis cd. e. 561.) adjungendum ? — Nom. sund. Kaju pürries. 138. Glinus loteides L. DC. 2 1il. 455. Rt In loeis ‚steri ARDTERS taviag. 139. Hy a yWıs su mer SUs ae ae Gen. nov.: Dieiei llores .. ., 2 basi vaginati, ealyce ovario adnato supra filiformi pbuloso kmbo . oe, Spartito, laciniis oblongis acutiusculis; petala 3 ea- Iyeis fauei inserta, ejus, laciniis alterna eisque angu- stiora ohovato - cuneafa persistentia tenerrima. Oggy, ., rium eylindrieum. uniloeulatum 6-—Sovulatum , calyei adnatum , stylo tenuissimo filiformi, stigmalibus 3 — 4 erassiuseulis ad faueem sessilibus subcenico-trigenis 63 3 34 “uno latere convexis, reliquis subcompressis. Fructus vaginafus capsularis uniloeulatus 6 — 8 spermus, se- minibus superpositis oblongis. — Genus Proserpi. nacum inter & Hyriophyllum collocandum, nomen a verbis ÜRg & rovduAog (aqua-verticillus) de- rivatum. Caulis fluiftans ramosissimus foliis 5 —7 „verticillatis patentibus apice densis lineari-oblongis % mueronulatis serrulatis. Flores solitarii axillares ses- siles basi vaginati; calyeis tubo fragillimo graeillimo- que longe exserto, hyalino. — In stagnantibus prope & intra hortum Tjipannas copiose. An Ceratophyl- Tım demersum Bl. (Cat. 104.°) Nom. sund. Etjeng. "Eryy. 4 Left. Lawsonia alba Lam. a. flavescens mihi, petalis post anthesin pallide sulfureis aut flavescen- tibus & £. miniata mihi, petalis. post anthesin & jam vix apertis miniatis. An forsan L. coceinea ,„s u gm. sed foliorum forma contradieens. Nom. sund. 2 patjar tina. tan Stats Adanben, Halya Ham. ‚CLagerstsoemia egi xb.) Genus Adambea Lam. restituendum ob calyeis sinus dentatos nec vacuos, intermeiium Lagerstroemigm inter & Lafoensiam, pari modo ad prius relatum ac Diplodon ad Heimiam. Nom. sund. Bungur. gr dtp 142. Poivrea coccinea DC. Prär. IU. 18. No- men sperificum reelius: punicea esset, eerolla enim nee coreinea. nec purpurea est (Combretum purpu- reum Bi. Rijdr, 640) sed punicea. Ce re FT re. 143. Cacoucia lucida mihi. (Cacoueia trifo- “ “ tiata DC. Prir. II. 22. Combretum Iucidum BL d Bijdr. 641.) Folia saepius opposita quam trifoliata‘, ... reperiuntur ! 144. Bucida nitida mihi. (Bueida, Buceras Bl. Bijdr. 644. nec Linn.) Puh Bomet, 145.. Psidium Guajuvae Raddi o. pomiforum key Raddi (P. pomiferum L. Bl. Bijdr. 1095. DC. Prär. . 11. 234. Rmph. „gunb. I. 48) — AR. pyriferum Rdd. (P. pyriferum "L. DE. Prär. II. 233. Rmph. amb. I. t. 47.) Utraque varietas in fruticetis humi- lioribüs quasi spontanea. Nom. sund. Jambu klutuk, Nom. mal. Jambu bidjie bidjie i. e. Jambosg semi- nibus pluribus. 146. Rhodomyrtus tomentosa mihi. (Myrtus pe Bl. Bijdr. 1051. DC. Prär. III. 240.) Quoad Gen. #7} e£ DC. Prir. II. 238. Calyeis tubus turbinatus basi bibracteatus, limbus 5-rarius Gpartitus, petala5, stamina libera, bacca 6—8loculata subglobosa, caly- -, eis limbo eoronata, semina matura in loculo quoque © superposita erustacea depressa angulato - subro- tunda; embryum eurvatum, cotyledonibus semieylin;, drieis brevissimis, radieula cotyledonibus duplo lon- giore. — Frulices foliis oppositis ternisve 3pliner- viis, ramulis floribundis 1 — 2 floris axillaribus, flo- tibus roseis. — Nom. sund. Harendong sabrang i. e. Melastoma transımarinum. 147. Jambosa acuminatissima mihi. Syzy-Ayfnı gium acuminatissimum DC. Prär. TIL 261. Myrtus “ 3 Ye EN ‚vor B Pu) N -: .n We v.’ en acuminatissima Bl. Bijdr. 1088.) Nom. sund. Kise- mut ji. e. Lignum formicarum. um APrGy14E, Jambosa cerasiformis mihi. (Eugenia? eerasiformis DE. Prär. IM. 274. Myrtus cerasi- formis Bl. Bijdr. 10883 Nom. sund. Kitembaga ie, “Yignumı euprinum, Re 1424149, Cerocarpus aquous mihi. (Jambosa aguea v* Ewpb. amb. 1. 126. t. 38. 2. Myrtus javanica Bl. Bijdr. 1084. nee Sprg.) Quoad Gen. nov. eh, DE. Prdr. III. 286. Calycis tubus basi attenuatus supra subglobosus; fructus quoad formam Jambosae sed 5—6spermus, seminibus 3gonis, cotyledonibus vix eonferruminatis, radicula in extremitate seminis infe- „ riore haud intra cotyledones latente sed exacte pro- Sn minula eylindrica obtusiuseula‘, superiore parte plane ER jihera aut cotyledonibus inelusa. — Genus interme- dium Jossiniam inter et Jumbosasn; women a vocibus Kugös (cera) & xuomös (fruetus) derivatum ob sin- - gularem pulchritudinem fructuum, quasi artis opere e cera formati essent. —. Nom. mal. Jambu aijer i. e. Jambosa aquea. lanttr150. Barringtonia mucrocarpa mihi. Quoad Gen. cf. Grin. frei. II. 98.& Bl. apud DC. Prer. 2. 289, qui suadent Barringtoniae et Stravalü conjunelionem, etsi ulterior (Bijdragen 1096) hane peregerit, tamen in litteris ad elss. De Candolle hae de re dubius remansit. Species autem nova > = nostra calyeis tubum fructusque formam Stravadii, calyeis limbum Barringtoniae & Stravadii, dva- 37 sium Barringtoniae praebet Quoad spec. Folis eu- neato-oblongis acuminatis obsolete crenato -serratis, racemo simpliei pendulo, drupa? tetragona oblonga utrinque attenuata. — Nom, sund. Songgom. — Ar- bor alta. 151. Grewia affinis mihi. (Grewia panieulata Bl. Bijdr. 115. nec Rxb. DC. Prär. 1. 510. 152: Aceratium Ganitrie mihi. (Elaeocarpus angustifolius BI. Bijdr. 120. Sprg. S. V. IV. 2. 189, Rınph. amb. 111. t. 101) Nom. sund. Ganitrie, no- men false a elss. Blume Elueecarpo lanceolato praeditum , eui Ambiet nomen est. Ad hoc genus Aceratiim DU. Prär. I. 519. dein’ pertinent species Blumeanae sequentes Klucocarpi: E. resinosus, E. serratus, E. floribundus, & E. longifolius. 153. Sterculiae plurimae Blumeanae ad Southwelliam Sulisb. reducendae, imo 8. cordata, S. ‚subpeltuta, as. Yurkighis Ait. nee L. (South- wellia nobilis Sisb.) 8. coccinea, 8. Iunceolata, 8. rubiginosa, 8. grandiflora. — Genus hocce (Southwellia) quoad fiores Heritieram quoad fructus Sterculiam refert. — Polygama. Calyx 3 — 6 fidus. 7 Stamina filamentis in eolummam antheras in ca- pitulum connatas gerentem connatis. $ Stamina 10—15, flamentis subnullis, antheris ad basin ovarii gynopo- dio insidentikus. Ovarium gynopodio suffultum e car- pellis 3 — 5aarete connatis 3 — 5loculatum, ovulis biseriälie” *angulo interne adnatis; stylus simplex, stigma capitatum 3 — 5lobum. Fructus carpellis ‘ “n Serial ar, 383 follieularibus sejunetis divorieatis, 3—5 partitus; car. pella 2 — 5sperma corlacea sutura superiore semini- fera dehiscentia; semina arillata, albumen peripheri- cum 2-partitum , eotyledones cerassae carnosae ad margines tenues inter albumen prominulas huie ad- natae, medio erassiores hasi cordatae; radienla glo- bosa vix inter lobos cotyledonum prominula, gem- mula conica minuta. 154. Guazuma tomentosa Kth. ß. Cumanen- sis Kih. DE. Prär. 1. 485. (G. tomentosa BI, Bijdr. 85.) Nom. sund. Djatti hollanda i. e. Tectonia e Bel- ia missa. | ‚ i 159. Shhaeroma trifloram mi len Gen. cf. Schleht. Linn. XL.552. — Foliis cordato-eva- tis acutis dentato-serrafis ramisque tomentosis subtus ineanis, pedunculis axillaribus 3-rarius 5-feris, — Suffrutex humilis. —_ PIERRE P/TE Ri 156. Malacha diversifolia mihi. (Malacha a auAdıyy inde haud Malachra!) Foliis cordatis 5lobis aut integris subhastato-oblongis, capitulis bre- viter pedunculatis & pentaphyllis, foliolis ovatis acut's, fleribus lateraliter bracteatis, braeteis lineari- - bus, in centro capituli saepe abortivis, caule foliis® que hirsutissimis, corolla rosea. — Nom. sund. Ka- woroh. — (Pari modo nomen genericum Anoda Anodia erit seribendum a voce ’Avodix invia nee avodos 6, Y via adscendens). w27157. Hibiscus Vricseanus mihi. a foliis.longe petiolatis septemlobis acutis serratis, sub- “ra 1% % 3 % [2 2 tus stellato-hispidis, racemis terminalibus; involuoro 2 calycem spathaceum haud aeguante, petalis maximis. — Nom. sund. Kawohroh gedeh (magnus). 158. Cissus Blumeana mihi (Ampelopsis in- diea Bl. Bijdr. 193.) Ciss. Sprengel ad Vitem reduxit Ampelopsides; majori autem jure Cisso adjungendae erint; repertis enim in eadem inflores- centia floribus teframeris ac pentameris, qui priores eopiosi in Ampelopside indica adsunt, neseio quo- modo genus ufrumgue sit distinguendum. Nom. sund. Bungburutu. — ’ 159. Cissus Landük mihö (Ampelopsis hetero- Pr}: phylla Bl. Bijdr. 194.) Nom. sund.: Aroy Landük, 160. Cipadessa fruticosa Bl. Nomen. sund. Kupa dessa, Nom. genericum infortunate formatum, nam nomen sundaicum haud Ki- (lignum) padessa sed Kupa dessa nuncupatur, nomen & Myrtaceis nonnullis commune! — 161. Cupania diplopelala mihi (Dimereza eu- panioides mihi mer.) Petalis 5 basi processu bifido erispato ineisule instructis, staminibus S, foliolis ob- longo-lanceolatis. — Nom. sund. Kihooi, quod no- men & ©. Lessertienae Cmbss. commune. dmyimn nam n . 162. Melicoceus umoenus mihi. Foliolis 10—12- jugis infimis auriculifermibus reliquis ovato - eblongis K, integerrimis, glaberrimis, panicula terminali, fructi- bus 2 — 3 spermis, Quoad Gen. ef. DE. Prar. 1. 611.. Nom. sund, Ki-angier. .. . 40 163. Nephelium lappaceum L. Varietates 10 — 12 ab incolis laudantur, botanive haud distinguendae & inter se transeuntes, forsan hybridae hujus spe- eiei & N. glabri Cmbs. Nom. mal. & sund. Ran- butan atjeh, R. bulu (pilosa) & Pulassan. — 1164. Braddicja Bks. Bril. Ord. 371. Sprg. Gen. 2599. nomine antiquiori Glochidion Forst. Gen. 113 & 114. Nro. 57. Bl. Bijdr. 583.) prae- ferendum, dquia antherae saepius haud cuspidatae reperiunfur. 165. Agynaia maultiflora mihi. Frutieosa (aut suffruticosa) ramulis pinnaeformibus 4-angulatis,, foliis ovato-oblongis acuminatis basi cordatis, peduneulis & floris, floribus & 2 intermixtis. -— Nom. sund. Marehmeh lümbut. — 166. Arcurites Vernieia mihi (Elaeococeus Vernicia Jss. Sprg. S. V. IH. 534. E. cordatus Bl. Bijdr. 618. nec Juss. Bl.) Quoad Gen. Aleuri- tes Forst. Gen. 56. (Aleurites & Blaeococcus Bl. Bijdr,. 619 & 618). i 187. Rottlera Rırb. mihi (RotileraRxb., Adisca Bl. & Mappa Iss. BIJ — Rottlera et Mappa con- jungendae sunt ob calyeis divisionem inconstantem antherarumgne loculgs in plurimis haud diversos; — minoris adhue momenti sunt signa distinetionis inter Rottleram Rıb. et Adiscam Bl. , ipse enim autor celeberrimus inter Roitleras unam meonoicam enu- merat et praeterea flores monoici et dioici genera distinguere nequeunt praeprimis apud Euphorbiaceas- 41 R. glauca mihi $. dentieulata mihi (Mappa denti- culata BI. Bijdr. 625.) Nom. sund. Marra boddas (alba). 168. Kkottlera javanica mihi (Mappa javanica Bl. Bijdr. 625.) Foliüis ovato-oblongis subtus minute punetatis glabris in venis tenuiter fulvo-tomentosis basi biglandulosis. Nom. sund. Perempeng. 169. Kottlera affinis mihi (sp. nov.). Foliis ovato-oblongis subtus minute punetatis stellato-tomen- tosis glaueis, venis depressis retieulatis, — Nom. sund. Binong pötjang. » a 170. Rottlera glaberrima mihi (sp. noy.). 3 Fapchhe liis aiternis aut suboppositis elliptieo- oPlongis acumi- natis glaberrimis, — ne +’ 171. Pterococcus gt Ylaberrimus mil (Bıaph. amb. I. t. 79. 2.) Quoad Gen. nov. Euphorbiac.: Flores monoiei racemosi, flos infimus 2. Calyx tetra- sepalus. Stamina receptaculo globoso inserta 8 ferti- lia, 4 sterilia subglanduliformia eberhia peripherica. Stylus brevissimus subgloboso-tetragonus, stigma 4- radiatum. Capsula 4cocca depressa, coceis alato- corniculatis bivalvibus monospermis. — Ouoad Spee. (Pluckenetia cornieulata Wild.sp. IV. 515. Sajor vo- lubilis fructibus corniculatis Rmph. amb. I. 194. t. 79. 23 Volubilis seandens, foliis ovate- -oblongis ro- . [1 siratis basi exciso-cordatis bistipellatis et biglandulo-. sis 5-nerviis dentato-serratis glaberrimis, racemis axil- laribus. -— Nom. sund. Aroy tanglang angien. 172. Gouania leptostachya DC. Prir. II. 40. (6. tiliaefolia Bl. Bijdr. 1152.) Nom. sund. Sowaghi. 42 173. Turpinia? sphaerocarpa mihi. Arhor excelsa foliis impari-pinnatis 2 — 3-jugis, glaberri- fa mis foliolis petiolulatis coriaceis ovatis s. ovato-ellip- tieis acutis basi rotundatis, serrulatis, panicula ter- minali, floribus parvis albidis fragrantibus. — Genus forsan novum format Staphyleam inter et Turpi- "42 niam collocandum; floribus prioris stylo frucfuque zit posterioris. — Calyx 5sepalus coleratus, sepalis petalisque praefloratione imbricatis. Corolla 5-petala eampanulato-eonnivens. Stamina 5 cum petalis disei ErR hypogyni margivi exteriori inserta iisque alterna. 2 m '* Ovarium 3 loculatum, loeulis 2 — @ oyulatis, stylus subtridymus, stigma peltatum. Bacea cortieata dru- pacea seminibus exarillatis hasi truncatis osseis pleramque in loculis solitariis aut binis. — Nom, sund. Ki-bandjet CLignum suinum) s. Ki-tjehai. — 174. Papeda Rumphi mihi (Lefhon papeda Rmph. amb. II. 104. t. 27.) — Gen. nov. a Citro differt: Calyce plauö” Adentato, petalis 4, staminibus 24, filamentis omnibus liberis! — Petiolis maximis alatis, foliis ovalis obfusis crenatis diaphano-puncta- tis, floribus racemosis ;terminalibus, fruetibus sub- globosis, corlice crasso verrucoso, pulpa viridi amara acidissima. Petala extus lurido-rosea, flores inter minores. Nom, sund. Djeruk purrut. 175. Citrus ovata mihi. Petiolis subnudis, foliis ovatis acutinsculis crenato -serratis; „floribus subeorymbosis 30andris, corymbo terminali pauei- doro, fructibus suboviformibus umbonatis, cortice 43 erassiusculo flavescenti-viridi, pulpa pallida, succo acido. Petala utringue alba. — Nom. sund. Djeruk tanjung burrah. 176. Cirus amara mihi. Petiolis subnudis, foliis (majusculis) elliptieis aut ovato-oblongis obtusis nune refusis grosse serrato-crenatis, floribus ... .., fructibus globosis aureis, cortice tenui, pulpa flaves- centi-viridi, succo amaro-acido. — Nom. sund. Dje- ruk bos. 177. Citrus Limonellus mihi a. oxycarpus mihi & $. amblycarpus mihi. -—— (Limonellus Rmph. amb. II. 107. t. 29.) Subinermis, petiolis subalatis, foliis ovafis s. ovato-oblongis obtusis crenatis, Sloribus subsolitarlis (14-) 20andris, fructibus globosis, cor- tiee tenui glabro adhaerente flavo, pulpa jucunde acidissima. Fol. flores & fructus inter minores; & frnetibus umbone acuto foliis acutioribus, petiolis subalatis. Nom. sund. Djeruk niebies, s. Dj. tiebies; £ fructibus umbilico depresso, folils ebtusioribus, petiolis subnudis. Nom, sund. Djeruk liemoh. — 178. Citrus nobilis Lour. a. chrysocarpus mihi, £. melanocarpus mihi, y. microcarpus mihi. Petiolis subnudis aut suhalatis, foliis ovato- oblongis aut elliptieis obfusiuseulis serrato-crenafis, floribus 20-andris, fructibus depresso-globosis, cor- tice crassissimo solubili, pulpa aurea, succo copio- sissimo suavissimo foeta. — a. Foliis basi angustatis apice obtusiusculis vix emarginafis, petiolis plerum- que subnudis, cortice fruefuum viridi-aureo. Nom. 44 sund. Djeruk djoblok. — £. Foliis basi obtusis apice obtusiuseulis saepe bifidis aut emarginatis, fructu ma- turo afroviridi Nom. sund. Djeruk hietung (uigra) ete, — 7.Foliis basi acutis, apiee aculis, obtusis aut ro- tundatis, petiolis subnudis, fructus maturi dimidio minores, cortice viridi-flavescenti. — Nom. sund. Dje- ruk djepan kitjel (Citrus japoniea minor.) ,.179, Citrus pyriformis mihl. Petiolis suba- latis aut alatis, foliis :elliptieis aut ovato-elliptieis utringue acutis aut obtusiuseulis repando -erenatis, floribus 34—30-andris fructibus pyriformibus (s. ob- verse oviformibus basi attenuatis) eortice rugose eras- siusculo, pulpa eitrina suavissima, — Petala utringue alba, rami spinis magnis aut minutis praediti. Nom. sund. Djeruk panjang (Ütr. longa.) 180. Citrus maeracantha mihi. Petiolis ob- cordatis, foliis ovalibus ovatisve apice rotundatis aut acutiusculis erenulatis petiolos plus sexies superan- üibus, axillis omnibus spina longissima tereti (2 poll.) örmatis, floribus ..... ., fructibus globosis magnis citrinis, corfice erassiuseulo, pulpa pallida, succo sua- vissimo eopioso dulei. Nom. sund. Djeruk bedurie. (Citr. spinosa.) 181. Citrus grandis mihi «a. sphaerocarpos mihi & ß. oblonga mihi. Petiolis linearibus bre- vibus, foliis maximis ovalibus uiringue acutiusculis aut refusis erenafis, floribus ... . . fruetibus (a) grandibus globosis aureis, corlice crasse, pulpa vi- ridi-flavescenti, succo acido, seminihus roseis; — 45 ß. fructibus oblongis styli rudimento acuto umbonatis. „Nom, sund. Djeruk assam (Citr. acida) 182. Sorindeja glaberrima mihi. Foliolis sub- oppositis 2 — Sjugis glaberrimis undulatis, panicula axillari aut laterali, ramis patentissimis, floribus . binis ternisve rarius solitariis. — Nom. sund. Ki- hoei (vid. Cupania). . 183. Erythrostigma diversifolia mihi. Quoad Gen. nov. (Cassuviearum): Calyx 5partitus liber, Ia- cinjis persistentibus. Petala 5 linearia post anthesin, eontorta dein decidua. Stamina 5, filamenta ima hasi connafa eapillaria, antherae minutae subglobosae,, Ovarium brevistipitatum uniloceulatum, uniovulatum, stylus longus, filiformis); stigma subcapitatum; bacca corticata nephroidea, carpopodio suffulta, intus endocar- pio charfaceo vestita. Semen lateraliter afixum,. in arillo al marginem lobato crasso carnose aurantiaco extremitate inferiore teetum, uephroideum; embryum exalbuminosum , cotyledonibus crassissimis, radieulain seminis exfremitate superiore crassabrevi a cotyledoni- bus inclusa, gemmula crassiuscula, foliolis indistinetis. — Arbor in omnibus partibus vegetis rubro-punctata, felia impari-pinnata 2 — Sjuga, foliolis ovalibus auf ovato-oblongis imoque elliptieis cum rhachi glaberrimis “supra lucidis nervosis, panicula ramosissina. — Nom. sundaic. Kihaujier. — 184. Rhus succedanea L. ß. discoler mihi. Foliolis subulafe-acuminatis subtus glaucis opacis (nec coneoloribus Bl. Bijdr. 1164. DE. Prär. HI. 68.) 46 4 —7 jugis (foliolis singulis quametsi raro hine inde ineisuris plus minus profundis praeditis), panieulis , brevibus terminalibus fastigiatis, fruetibus & latere compressis transverse ovalibus. — Nune arbor plerum- que frutex. 185. Spondias? Wirtgenii mihi (Wirtgenia octandra Jungh. it) Protium, ewi css. Blume pariter ac meipse primo visu affine diximus genus, differt fleribus dielinis ovario 3° loculate, loculis 2- ovulatis, stylo solitario simplici, stigmate simpliei, praefloratione valvata; Bursera (quam a Protio vix _ diversam habet DC.) a nostra differt praefloratione valvata, ovario 3loculate, loculis Zovulatis; Spon- dius, eui elss. Junghuhnius in litt, affine Jaudat, vix aut ne vix quidem differre videtur, ni fruetibus differat, qui frustra hucusgte sunt quaesiti. — Species binas elss. Junghuhnius in horto florentes reperit, (etsi miki una tantum provenerif) quarum priorem sub nomine Wirtgenige octandrae numero florum quaternario, spieis simplicibus aggregatis, florum alabastro oblongo, posteriorem sub nomine Wirt- eniae decandrae numero florum quinario, spieis paniculatis, alabastro gleboso distinzit. In prieri specie tamen flores & quaternarii & quinarii reperiun- tur, qua re distinetie haeece haud sufficit & quoad posteriorem speeiem mihi verisimillimum est, elss.. Junghuhnium :Poupartiae speciem hortensem pro Wirtgenia sua sumpsisse. — Nom. mal. Guma guma, sund. Kajı djarang. 47 186. Raphiolepis indica Lindl. DC. Prar. IL. +2 330. 1. (Mespilus spiralis Bl. Bijdr. 1102.) 187. Raphiolepis Sieboldii mihi (Mespilus Sieboldii Bl. Bijdr. 1102.) 188. Rubus glabriusculus mihi. Foliis corMie datis acuminatis integris serrato-dentatis in nervisfA% utringue puberulis, aculeis sparsis retrorsis, stipulis pinnatifili®, per. . . Nom. sundı Noröügn, badak (Ryubus Rhinocerotis.) > Dis en a ee Pens 189. Cyelandrophora glaberrima mihi. Quoad er Gen. nov. (Chrysobalanearum) cf. Thelyram Juss. (DE. Prar. IL 527.) cui magnepere affine & a qua differt: petalis 4 IT Eeihinibus @ fertifihps basi in annulun connatis, antheris ineumft , a drupa putamini adnata fibrosa (nee intus villosa); — altera parte autem Couepiae Aubl. (DC. 1. c. 526.) magis affine, eui e figura Aubletii forsan pariter ac in nostra ealyeis tubus peduncule est adnatus? staminaque basi in annulum connata? Sprg. Gen. 2704. Ada.) a qua autem corollWrkittala EN gut" difert. Nomen a verbis KURAoe Ceirculus, 1 iQ, EYdROG, vir & Dogsw ferre) — Arbor vattı® foliis alternis ovatis s. ovato-oblongis breviter acumi- natis basi suhcordatis integerrimis glaberrimis lueidis. Inflorescentia axillaris racemoso -corymbosa. Nom. sund. Kisokka. 190. Sophora glabra mihi. Frutex foliolis 15 ovato-oblongis glabris supra lueidis sabtus glau- ® 1 48 cescentibus, racemo terminali, leguminibus peduneu- latis moniliformibus 2 — Onodosis subsericeis. — 191. Clitoria oblonga mihi. (Clitoria virgi- niana L. £. elliptica DC. Pridr. U. 233.) Folielis ovato-oblongis aut elliptieis scabriusculis; fiores cae- rulei, semina maculata. In horto Bogoriensi & Tji- .pannas colitur, utrum planta javanica an japonica est incerhfin, sn Art lege: Neurocarpus relusus” mihi. Frutescens Kite SHehus DT 3 tpfotrotatis.fpliokiseiwblongiknut ovato- Pr yh « & petiolis hamuloso-strigesis, pinnis subsessilibus MM; us‘ oblongis emarginatis aut reiusis subcoriaceis supra glabris subtus glaucis, pedunculo axillari solitario subracemoso a Kakatjangan. a Uraria Hanearıs“ mhi. Annua; ramis linearibus, margine suhrepandis, supra ad nervum medium pallide maculatis, subtus reticnlatis in reti- eulatione pubenti-strigosis, raceıno fructigero elongato- eylindrico hirto, calycis Taciniis setaceis hirsutissimis, de glahris. ey 19L. Todariocalyx mihi. Gen. nov. 4, Desmo- dio cef. DC. Prir. II. 325, eujus char. genericus est reformandus aut quod in genera diversa est se- jungendum) differt calyeis structura & carina alis adglutinatis longiere. — Char. gen. Braetea 2flora. Calyx minutus campanulatus subbilabiatus 5-dentatus. Corolla papilionacea, vexillo subrotundo complicate, earina obtusa ad medium utrinque' calearata, bipode elastice resiliente, alis carinae adglatinatis ejus cal- 49 Beiblätter 1842. I. Nro. A. caribus insidentibus eoque_ı minoribus. Caet. Des- modii. — Hue pertinen®C gyrans, C. capitatus, #7 "conicus ,W. gyroides mihi. An omnia iR we lobia DC. hujus loei? 195. Desmodiun een er in Ri | 336. Habitus caulis & foliorum est Flemmingiae, 2. fruetus 1 — 2artieulati, articulis a oh AR - De ni" SELVA Su esmodinm?! Boden um an Ehe Prär. 1,3 336. Folie ovato- s. oblongo -subrhombeis acutis aut acuminafis sublueidis; calyx 5fidus (nee 2lob. cf. DC. Prdr. II. 325) alae carina ‚hreviores; leguufug.., ; artieulis 2 — 3 elongatis oblongis utringue attenua- tis altero margine subrecto, infimo articulo stipitato. R Nom. yigg ostong Kudiagg, Ger a der Der Iny. ir, 197 a Te ar u (Hhynchosia N biflora DC. Prdr. 11.387.) Nom. 'sund. Kaffang mon- jet i. e. faba simiarpm, 198. Phaseolus | Iunatus D. abi near longepedunculatus mihi, y. lilacinus mihi. a. Ra- cemo folio breviore (2 — 2'/, pll. long.), vexillo vi- ridi, alis & carina prime albis, dein gilvis, legu- mine apice mueronato, seminibus gilvis medio ferru- gineis. Nom. sund. Katjang rowai besaar (magnus); ß. racemo folio saepe longiore (5 — 6 poll. long.) legumine vix magis curvato, seminibus ...... Nom. Zu sund. Katjang rowai kitjiel (parvas) 8. Katjang 4 : 3 In, m. { Iea 50 gina; — y. racemo folio breviore, vexillo intus sordide violaceo, alis violaceis, marcescendo gilvis, leguminis nıuerone obtusiore, seminibus albidis dein gilvis purpureo- -maculatis. Wom. sund. Katjang moas is (fala aurea,) % ’ wer\o9; „Bhasgolus Banden Savi ß. Tonge- mc mi ; pe Ms folio plus duplo Ion- P&p gioribus. Nom. sund. Katjang monjet (faba simiarum). WR 13200. Phaseolus_chr. ysanthos Savi ß. hirtus | 2 i. Histus ijs salgebeo-s o-oyatis_acuminatis plus inus acufe (nec , trilo is (laterälibus bi-) nunc repandis. Nom. sund. Katjang utjieng löwüng (faba felis sylvestris). W wur 201. Dolichoskscabrinsculus mihi. Volubilis, ramulis subtomentosis, foliolis oblongo-lanceolatis acu- ® ns minatis supra scahriusculis subtus glabris, peduneulis 441 Re AMprin aPgtiglo, Igusiozibus, fo folio io breyioribus, le- guminibus linearibus longe suhulatıs 32% iuseulis: ef. D. spWius DC. Prär. 11. 397. 3. eui maxime . ne Non, nn idem cum, prjori. ve Wr Roe. ” ic OS SIREmSIS sin ..o. ater mihi B.ru- s en mihi,' y. elongatus mihi, $. maculatus “ mihi. a. Pedunculis 3 — 5floris, leguminibus 8—10 pll. longis, 15 —17-spermis immaturis sanguineis maturis Jurido-sanguineis, seminibus atro - sanguineis hilo albo. — Nom. sund. Katjang turrus hietung £niger). — £. differt: leguninibus. viridi-albescen- “ tibus dein suhroseis, seminibus immaturis incarnatis rabiginosis subrufis circa hilum album subnigrescen- 51 tibus; nom. mal. Katjang gadjie (faba serra) s’ s'k.a,, r turrus; — y. differt: peduneulis nune plarifloris 6— 9, leguminibus elongatis 14 — 18 pli. long. 18 — 20 spermis albidis 'Subroseis, seminibus incar- nato- „rubigindsis punctulatis (nec maculatis) circa bi- * lum album hepatieis; nom. sund. ‚Katjang büdjiet | hajam (faba vulva gallina); —_ % differt a ß. semi-. , nibus immaturis incarnafis, hepatico-maculatis, ma- turis rufis badio- wagulatis,, guaculis versus basin se- minis confluentibus; nom. "sund, Katjang büdjietähß >... jam pendek Chrevis). x 203. Lablab vulgaris Savi d. mierocarpus mihi. Differt a y. (DE. Prär. II. 401.) foliolis 40, thomboideo.ovatis acuminatis aut cuspidatis, legumi- nibus 1 — 15 pll. long. ‚0,5 — 0,6 pll. lat. an sund. Katjang kembays kara. EL FEWE 204 Fl see mollis meh A Pr uicho gl hirsuto T’hnb. (ef. DC. Prär. II. 397. Wild. Sp. II. 1043) differt: foliolis lateralibus vix bilobis, in- termedio vix minoribus pedunculis © e ramulis ab- breviatis inerassatis , fleribus albido-viridiusculis vexillo. intus & alis supra lilacinis, legumine lineari pilis adpressis rufescentibus. Nom. sund. Katjang monjet (faba simiarum). 205. Psophocarpus longepedunculatus mihi. Kl Foliolis rhombeo-subrotundis aut lato-ovatis subcon- / k coloribus, pedunculo elongato, bracteis calycem ae- d quantibus, legumine 2 — 3pollicari dein uniloculato ; — corolla lilacina;: — nom. sund. Djaat monjet. — 4* 5% j6hl*206. Psophocarpus tetragonolobus DC. «. ma- erocarpus mihi, 8. dequalis mihi, y. micropterus mihi; a. legumine compresso latissimo (cum alis fere 2 poll. lato) alis 0,5 poll. latis repando-serratis, se- minibus albis; ß. legumine haud compresso (cum alisg fere 1— 1,5 pll. lat.) alis 0,5 pll. latis, seminibus albis s. fulvis. y. legumine plus minus compresso (cum alis fere 0,75 — 1,0 pll. lat.) alis vix 0,25 pll. lat., seminibus albis_s. fulvis, Nom. sund. Djaat. ylanı 1207. Mucuna ' v ma ih. Floribus race- „mosis bracteis Subnullis ; legAminibus “densissime ve- atinis subtereti-oblongis apice curvatis vix sex (sub-I) [N loculatis, foliolis ovatis muerenulatis utringue pilis minufissimis adpressis sparsis. — Annua, scandens. Nom. sund. Kwas boddas (alba). . Anzo} 1208, Kraih: obus Jittoralis Hrt. Bog. — Quoad gen. dev. a Le “ter & En- vü despermum Bl. ponendum. — Calyx campanulatus bilabiatus, labio superiore produetiore utroque subin- tegro, subcoloratus. Corolla exserta; vexillum sub- rotundum subpatens: carina ultra medium fissa, Sta- mina 10 diadelpha, filamento unieo libere; antherae subrofundae acutae, supra basin affızae. Ovarium biovulatum, stylus compressus adscendens; legumen oh vix stipitatum indehiscens compresso-planum falciforme „ist var aequilatum monospermum, , Semen exalbuminosum \ transverse obovatum (vix nephroideum) radicula mi- nima vix curvata, cotyledones carnosae peltatae. — Frutex alte scandens. Nom. sund. Aroy munding jallo. 2 53 Dumıe, ah yetnere Ara ° Fhnteg (uff 209. Dalbergia acuminata mihi. Foliolis 3 — 5 / oblongis acuminatis ‚glaberrimis n racemig folio brevio- ribus. Nom. zund: Ary kitöngeret. PB di - 210. Dalbergia rostrata naht, Foliolis 5 (ra- * rissime 7) ovatis s. ovato-subrotundis rostratis gla- berrimis, racemis ..... Nom. sund. Tuwa gatel (stimulans, urticans). 211. Dalbergia en vor 7 oppositis euneato-oblongis acuminatis in nervis subtus eum petiolis ramisgugstoybacigo-pubggregtibus DR bus glauc ü jacemis, „=: 2: a Tuwa I$ur* ei 212, Danbyıa purpurea Jacdt. Bl. Cat. ep Ramis purpureis, foliolis X — 9 elliptieo-oblongis acu- minatis subtus minute puberulis, racemis..... Nom. sund. Tuwa jeneh jeno. v « Ile 213. Cuesulpinia ferox mihi. Foliolis ovali- oblongis obtusis, rhachi communi aculeata, secundaria inermi, racemo terminal" -elongato ‘erecto‘ basi ar- mato, stylo germen longitudine superaute, legumifie .. oblongo-ovate glahre, stylo persistente acuminato 6 — Sspermo. Sectioni „Sapania“ DC. Prar. 1. 182. adseribenda species. Nom. sund. Setjang lümbut. ern HB te 214. Cassia Reinwardti Hıt. Bog. Foliolis 3— 4jugis, infimis subrotundo-obliquis apice obtuso emarginatis , terminalibus oblique obovatis apice ob- . . rn P}} nd) . vr. .. “ tusiuseulo nune mtieronufato subtus subgla eescenfiAt,- bus, tomento tenuissimo, glandula globosa inter par infimum, racemo cymoso axillari. leguminibus sub- 54 ee S ut PR ea:ten f torosis flexuosis puberulis dein nitidissimis. Frutex pulcherrimug,,,, Noms sund. Et badak. 76} Mu. 215. Bauhinta r tastrata ni ‚Arbor vasta ollis basi cordatis in nervis Getlolis Yamulis pedi- cellis & calyeibus plus minus rufo-puberalis aut to- mentosis supra glabris, foliolis ultra medium coalitis . late ovatis apiee, r tundatis subdivergentibus , calyeis gain regularifet 5- flo, ainibis® laßrentis in €0- ronulam 10-denticulatam eonnatis, antheris plurimis bortiyis minufigsii kn. Nom. sund. Kandajakan. ANA. Se Hri. Bog. Arber k ae foliis bipinnat eothunioton Rt innatie) pin- nulis 5— 4 (rarius 5)jugis ovali- s. ovato-oblongis obtusis glaberrimis glandulis in rhachide 1—3 maxi- mis & inter pinnulas summas minimis, peduneulis ... umbelliferis axlartbis®pankeulatim ad ramorum api- e ces dispositis; floribus albidis. Aff. Ingae sequenti w &ech DG, Prey, ER nt 0. ‚Nom. sund. Kitokkeh, 217. 1 rbonica mihi. Arbor pinnis 2 — 3jugis, pinnulis (2-) 4— Sjugis ovalibus sub- obovatis obfusis mucronulatis glabris opacis reticula- tis, glandula, ad basin petioli maxima oblenga & ad „par infimum rotumdas inter para extrema bina pin- nularım minufissimis; petiolis ramisque glabris; floribus . . . . - Sub nomine Bois noir de Bourbon ab hac Frissn. men. eu 73 PER Ai Fon ve tr gal 'ciformis mihr. Arbor alta pinnis Yjugis, pinnulid 15 — 17jugis, infimis rhom- beo-ovatis acutiusculis, superioribus rhombeo-suhfalei- 55 formibus, summis oblongis faleiformibus acuminatis superne glabris nitidis, glandula stipitatis inter pin- nas fere omnes pinnulasque summas, panicula_ ter- minali; affin. Z. trapezifoliae' DC. Prär. II. 441. 95. Nom. sund. Kiharuman s, Kiyoik. 219. Parkia speciosa A, Arbor nR elegans inermis , pinnis 15 — 1Sjugis, pinnulis 208% 30-jugis lineari-oblongis glaberrimis petiolis velufino- ,, pubescentibus , glandula vix conspieua oblonga hau” elevata, spieis longepeduncnlatis oblongo - pyriformi- bus, floribus densissimis bracteolatis, leguminibus 14—16 spermis longe stipitatis (earpopodio 2,5—4,0 poll. longo}. — Nom, mal. ar Nom. sund. Pü- doi,; nom. beig. faba foetida. 220. Parkia gran ndis min abe (P. biglobosa Hr y Bog.) Arbor alta elegans inermis, pinnis 20 — 30- jugis, pinmulis 30 — 50jugis linearibus acutiusculis eiliolatis , petiolis velutino- pubescentibus, basi glan- dula grandi depressa notatis, spieis longepeduncu- latis oblongo-pyriformibus, floribus densissimis brac- teolatis, leguminibus longius stipitatis (earpöpodio 5 poll. longo) 13 — 1öspermis. ef. DC. Prdr. 1. 442. 108. — Nom. sund. Pündoi. Byte dm 221. Beloanthera oppositifolia mihi. Quoad Gen. nov. Calyx 5partitus persistens. Corolla penta- petala inclusa, petala integra. Stamina 5 petalis al- terna, filamentis brevibus filiformibus, antheris sagit- tatis. Ovarium oblongum stylis 2: deflexis. Capsula bivalvis ? trophospermio centrali polyspermo. — Quoad x 56 flores Cerastio affine genus sed ob folia alterna Caryophylleis alienum. — Quoad spec. Caule berbaceo procumbente radi. cante, foliis alternis subsessilibus calyce glanduloso Wer pilosis, petalis oxalis albidis ,, stigmatibus violaceis. ig „Nom. sund. Gaga poessang. GH Rer 222. Rheitrophyllium subverticillatum mihi. Ah, Quoad Gen: novum, maxime Alstoniae affıne, ha- ita tamen pariter ac seminibus diversum. Nomen a beeIgov ». beitaov & DvAAoy Ceanalis, folium) — Calyx 5partitus laciniis subulatis. Corolla infundibu- liformis, limbo brevi contorto esquamate, laciniis inaeguilateris. Stamina 5 filamentis brevibus corollae .__jsubo adnatis vig. gnieg. dihers „, antheris 5 oblongis X 6. basi emarginatis apice obtusis ereetis liberis 2locu- latis. Ovarium biloculatum stylo subnullo, stigmate subincrassato. Follieuli connafi inde 2loculati elon- gati filiformes longe acuminati carpopodio longo suf- fulti. Semina oblonga in extremitate utraque filo longissimo tennissimo praedita, nee comosa! — Fo- (dis oppositis aut sub 4-ternis lineari-oblongis supra canaliculato-convolutis glabris, floribus viridiusenlis nu Uinptis axillaribus brevi-peduneulatis, fruetibus pe- dunculatis & intra calycem persistentem stipitatis. Frutex parasiticus. Nom. sund. Angrek. Bogor 21. Aug. 1840. 1. K. Hasskarl, Hortulanus adsist. horti bot. javaniei. Leguminosarum quarundam javensium descriptio- nes novae aut emendatae. Auctore J. K.Hasskarl. 1. Crotalaria laburnifolia L: Nom. sund.Mugf Kakatjangan. — Quoad Gen. ef. Wild. Sp. pl. 11.348 972. 1343. Pers. Syn, II, 233. 1688. Spre. Gen. 2850. DE. Pa ra Quoad res} Rheed. _hrt. Malab. IX. t, 27. Brio. Thes. zeyl. p. 82. 83. t. 37, quoad folioleoram fornam melius quadrat; Wild. Sp. pl. III. 982. 26. Pers. Syn. Il. 284. 31. Sprg. 8. V. III. 210. 64. DC. Prir. I. 130. 73. — Quoad colerem corollae vid. Brm. 1. e. u & DE. 1. e. sed vexillum intus eitrinum extus san- guineum nervoso-striatum, alae vexille dimidio bre- viores eitrinae sfrüs sanguineis, carina longe acu- minata in nervo medio vinea caeterum ab apice .* alropurpurea versus basin sordide dilutior. — Brac- teae lineares vshn es. 2. Clitorie ie Tor Cueruleo Krl et atrocaeruleo. Noin. sund. Kembang telang bod- rg das et bulauw. — Quoad Gen. ef. Wild. Sp. pl. II. 1068. 1352. Pers. Syn. II. 302. 171 iM. t. 609. Sprg. Gen. 2885. DE. Prdr. 11.233. — Quoad spee. cf. Wild. & Pers. IL c.c. Sprg. S. V. III. 256. 10. Rınph. amb. V..p.56,t. 31. icon. bon. Brm. Thes. zeyl. p. 100. ad fin. & 101. (Rheed. Hrt. malab. VII. t. 38. differt foliis septenis obovatis; Commel. Hrt. Amst. I. p. 47: 1.24. differt foliis acu- tis acuminatisve (floreque 'pleno),DE. Prädr. I. 233. Forsk. flor. aeg: arab. p. 135. 18. — Descriptio- (\ > nes vide 11. c.c. Legumen immaturum hispidum, ve- xillum plicatum cum alis in priore varietate plane [} st album in secunda autem & partim in tertia sed Rarfortius ad margines est caeruleo-coloratum. — An Rheedii ae Commelini Pe bajus ciei? — Les$l. Neurocarpus relusäs mihrt. Nom. sund. Kakatjangan. — Quoud Gen. ef. DC. Prär. 11. 235. Carina bipus, apice fantum connata! Legumina juniora isthmis cellulosis subcarnosis intercepta. — Quoad spec. Frutescens, erectus, foliis trifoliolatis, foliolis oblongis aut obovato-oblongis emarginatis aut, retusis subcoriaceis supra glabris subtus glaucis & pedunculo ramisque adpresse pilosis, petiolo commwi subnulle; pedunculo axillari solitario subracemoso sub 3-flero, floribus amplis albis dein lilacinis bre- vissime pedicellatis; staminibus diadelphis; legumi- nibus polligaribus & ultra glabrisQ — wA 4. Te Kandıdu DE. — Inseras hoc y loco descriptionem impressam in Tijdschr. Nat. Wet. Amst. 1839. Dec. prima Nre. 9. 1819” Sesbania cochinchinensis DE. Nom. sund. nr Tjatjandie. — Quoad Gen. ef. DC. Prär. II. 264. - — Quoad spec. ef. DE. Prär. II. 266. 17. & 265. 13. (S. gracilis) cuj magnopere affinis videtur, sed pinnae 9 — 12 (nee 15.) jugae! oblongo -lineares. Fruticosa, rami teretes foliaque glabri, rhachis 2 — 2,5 pll. long., pinnae 0,4 — 0,9 pl. long. 0,2 pll. lat., oblonge-lineares; pedunculi 2 — 3flori, nuue subracemosi paueiflori nune in apice ramorum sub- ‘ 59: paniculati 0,9 — 1,0 pll. long. graciles filiformes erecti; pedicelli 0,3 pll. long. Calyx subcampanulatus brevis 5-dentatus; carina bipus pallide flava, alae' oblongae obtusae aurantiacae, vexillum subrotundum unguiculatum bieristatum Cbilamellatum) apice emar- ginatum intus aurantiacum 0,7 pl. lat. extus pallidius stris punctisque atrosanguineis densis maculatum; legumen erectum teretiusenlum subeompressum, sub- torulosum 6 — 8 pll. long. 0,15 — 0,2 pll. lat., stylo persistente plus minus longo apiculatum bivalve intus sepfatum; seminibus subeylindrieis in localis soli- tarlis, utringue obiuse-truncatis glaberrimis nitidis j hepatieis. 3 6. Agati grandiflora Dsv. fl. albo et pu- niceo. Nom. sund, Furk hold, et bürrüm. ij‘ Quoad Gen. cf. DC. Prär. Il. 266. sed. carina +et- «Pen stylus haud rectinseuli, sed falcato eurvati; stamina tar filamentis (et libero et connatis) basi primum horizon- talibus dein curvato-adscendentibus, dein horizontalibus ' et tum descendenti-horizontalibus apiceque adscendenti- curvatis subfaleatis. Legumen dehiscens. — Quoad spee. cf. Rheed. Hrt. Mal. I. t. 51. ed. Hill.1. p. 95. 1.51. sub Aeschynomene. Coronilla grandiflora Wild. Sp. pl. III. 1145. Sesbana grandiflora Poir. Sprg. S. V. IH. 272. Deseriptionem vid. Rheed. ed. Hill. l. c. sed pinnae oblongae pollicem vix excedentes apice hine emarginatae. Flores albidi colorem haud mu- tant, punicei dein purpurei fiunt. Filamenta apice tennissime subulata antheris paulo supra basin affıxis er “ 60 oblongis acutis versatilibus croceis. — Legumina tetragona. lateribus binis angustis, binis alternis la- tioribus 3,5 — 4,0 pil. latis, 18 poll. longa, stipite 2,5 — 3,0pollicari suffulta, pseudo - multiloeulata; semina fulva 2 Hin. longa. — vid. Rmph. amb. I. 188. t. 76. — BRumphius divus semina haud facile germinantia dicit; in horto nostro plantulae sponta- neae saepissime ad radiees arborum e semine pro- veniunt; folia cotyledoneae brevi - petiolata oblonga pinnis simillima exstipulata, dein folium provenit tertiunt obovatuın latius paulle longius petiolatum " . eum petiolo artieulatum ad basin petioli bistipulatum, caetera folia jam complete pinnata, primum et se- cundum cum impari, dein reliqua abrupte pinnata. dhin, «®. 7. AeschmomengfÜffusa Wild. © Nom. sund, Y 1 Gaga busan. — Qivad Gen. ef. DE. Prär. II. 320. Calyx basi bibracteatus, labia haud fissa sed dentata, stamina in tubum infra fissum connata; legumen in articulos secedens. — Quoad spec. cf. Wild. Sp. pl. III. 1164. 8. DC. Prdr. IH 321. 12. Sprg. S. v. II. 322. 20. E diagnosi DeCandollei nulla "fere differentia apparet. — Sprengelii diagnosis et “ Willdenovü 11. ee. folia in posteriore laudant acu- minata in priere autem obtusa sed ad A. pumilam eitant Rheedü Hrt. Mal. IX. t. 21. ubi folia vix acuta minime acuminata! — Nostra cum deseriptione Willdenovii plane quadrat exceptis pedunculis, uni- floris laudatis, sed in nostra 2 — 3-floris repertis: bi | foliolorum paria adsunt eireiter 20, artieuli legumi- vum 6-7. a A 8. Aeschynomene subviscosa DC. © Nom. . sund. Gagabusan. — Quoad Gen. plane cum priore congruit. — Quoad spec. ef. DC. Prär. 11. 311. 13. Sprg. S. V. II, 322. 13. — Herba palustris 5—6 , ped. alta; feliola lineari-oblonga minuta & juga abs- que impari, peduneuli 2 — 3-flori, stipulae semi- sagittatae acuminatae. T'ota planta glandulosa, glan- dulis sessilibus viridibus aut sanguineis minutis pili- feris, pilis serie fpreksis - oblfaniae A) apics\, guttula hyalina viscosa praeditis; artieuli Ioguninuid qRpR linea media verrugoso-gbegeulati. . 9. Uraria Rnearis miht. DO Nom. sund. Dun dut utjieng, (Podex felina) — Quoud Gen. ef. DE. S% Prär. IL. 324. — Sprg. S. V. U. 205. ad Onohry, 9 chidem duxit, quaeum minime affinis cf. DC. Prär. 1.344. — Sprg. Gen. ad Louream Neck. (DC. Prär. H. 323), a qua calyeis laeinüis fructiferis haud in- flatis satis differt. — Hedysarum ef. DC. Predr. N. 340. — Quogd spec. Urariae comosae (DC. Prär. 11.324. 2. win Pri*h. 1219. Sprg. S. Yalh N 205. ef. Brm. Ind. 169. t. 56.) magnopere aflinis Pi forsan hujus varietas. Caulis ©, ramis teretibus et m petiolis hamuloso -strigosis erectis viridibus, foliis % “alternis impari-pinnatis, petiolo terefi supra canali- culato basi stipulis ovato-subulatis striatis ad pinna- run basin stipellis setaceis minutis, pinnis subsessi-, libus 7 linearibus peliolum 3 — 5,5 pll. long. aequan- 5 62 " s *.o “u. B ‚ tibus aut superanfibus 3 — 7 poll. longis basi rotun- v ge BR ıpueronatis, margine subre- andis supra ad nervum medium pallide maculatis Dr subtus pallidioribus subglaneis retieulatis in retien- Ku latione pubescenti-strigosis; racemo fructigero elon- gato 4— 5 poll. lougo cylindrieo hirto, pedicellis binis basi patentibus apice inflexis 3 —5 lin. longis, bracteis omnibus deciduis; calyeis fructigeri lacinüs . setaceis hirsufissimis, tribus reflexis, binis erectis; legumine ex ar juli 5 5, glabro zen den, 0. Uodariocalyz gyrans miht. D — Quoad MY Ten. cf. sp. novae et reformatae Nro. 194. Quoad zaspee. ef. Wild. Sp. UP EAEH] 38. Sprg. 8. V. Aa 312. 12. Sprg. Gen. 2921. DC. Prär. IL 326. 8. »%, An £. varietas vera? nostra specimina ad basin fo- >F “ liolum terminale tanftum, ad apicem ramulorum fo- liola bina minora cum terminali habent. Deseript. Wild. 1. e.1186. Color corollae gilvus dein eroceus, e margine caeruleo-virescens, carina dein elastice re- flexa. — Bractea singula ovata concava alahastra bina involvens, dein aperta decidua. 5. Av! CodariocalyaLamens Re Yh. Quoad pe Gen. vid. Nro. 10. — @uoad spec. Herba frutes- A cens 8-— Iped. alta ramosissima, foliola lateralia saepe deficientia, magnitudine tertiae aut quartae partis folioli terminalis 1,5 — 2,5 poll. longi, 1—1,5 pl. lati apiee rotundato mueronulato. Racemi plerum- ‚que ad apices ramulorum foliatorum terminales rarius "4 axillares et tum post anthesin pseudopaniculas for- mantes delapsis FA ante anthesin Emun "el, bastrum conicum bracteis concavis ovatis acutis im- r 4 brieantibus bifloris dense tectum, dein sensim a hasi flores proferens bracteis deeiduis; ceorolla violacea (dein azurea) aut lilacina aut albida; fructus dein secundi hirti, artieulis 6 — 8 membranaceis fere qua- dratis latere inferiore tantum convexi & dehiscentes; semina nephroidea, strophiolo membranaceo calyeu- lato, laevia livida siriis teneris atris brunneisve lon- A) e* Plßes. s ü 12. En Turok Ir e Ken 2. — Fe Gen. ef. DE. Prdr. I1., 325. ex fructu ad Sect. II.” @. 327) ex iuflorescentia ad Sect. I. referenda spe? dies. — Quoad spec. Planta nostra plane cum de- scripfione et diagnosi Hedysari australis Wlid. Sp. pl. 1183. 31. congruit; — sed Desmodium australe DE. Prär. II. 326. 2., etsi eadem citata sunt lau- data, atiamen diagnosin novam habet, magnopere a Willdenovii diserepautem; differt enim caule tereti glabro ramulis puhbescentibus (teretibus?) eliolis subtus pube minima canescentibus dein leguminibus glabratis. — Sprg. S. V. III. 316. 69. Hedysaro umbellato adnumerat, cui foliorum forma praeprimis alienum ; — foliola (medium) 2 — 3,5 poll. long. 0,75 — 1,25 pll. lata oblonga aut obovato- oblonga: aut elliptica acuta, caet. vid. Wild. 1. e. Flores ca- pitato-umbellati albi, fructus? meoniliformes hie, 4) 2 — 4 articulgfi. . [% 64 rer 9ıs. Desmodium triqueirum DC. 4 Nom. sund. pr Küangkorung. — Quoad Gen. ef. DC. Prär. IL, 325. — Quoad spec. ef. ibid. 326. Wild. Sp. pl. It. 1176. 15. Brm. Ind. 165. t. 52. 2. Exeluden- dum est Burmanni ceitatum: Thes. Zeyl. p. 176. t. 81." Emph. ‚amb. ‚vı. 146. Phaseolus montanus sextus (nee septimus Brm. Ind. Le) — Diagnosis DeC. paulo est mutanda: Folia sunt eblonge-lanceo. lata, petiolo alato saepe plus decuplo majora; ef. Rmpb. }. e. R nr ee RR Non sund. Pottong Koedjang. — Quoad Gen. ef. DE. Prär. II. 325., carina autem alis longior!! iisque P,inata! — Quoad spec. ef. DC. Prär. 1. 337. 11. Brm. Thes. Zeyl. 113. t. 49. 2. figura quoad habi- tum, folia et flores optima, fructus minus accurati. — Descriptionem vid, ibid. Differt nostra caule ra- misgue viridibus neo purpurascentibus. — Brin. Ind. 164. — Citatum_Rumpbä apud Brm. et Wild. Sp. pl. II. 1175. 11. huc pertinere non potest. Inter Phaseoli mentani species oeto quinta forsan hue hi !% pertinere posset, quam Crotalariam montanam Rumpbius nuncupatur. Iconem aufem huc minime pertinere absyue dubio est et forma foliorum et fructus con- tradieunt...— Pers. Syn. 11. 319. 12. Sprg. 8. V. 1. 317. 74. Folia 2,5 — 3,0 pll. longa, 1,5—2,0 pll. lata; panicula spicata ultrapedalis. — Le ah 9ı5. Desmodium‘ latifolium DC. 4 Nom. sund. Pottong Koedjang. — Quoad en. ef. DE. - 65 Beiblätter 1842. I. Nro.5 Prär. II. 325. sed calyx minutus campanulatus 5- dentatus subbilabiatus, labium superius bidentatum,, inferius sub3fidum,, carina alis longior iisque ad me- dium- adnata dein a basi ad apicem partit.. — Quoad spec. cf. DE" Par. TI. 328. 23. Sprg@ig,r v. 11. 317. 71. Suffrutex humilis 4 — 5pedalis:” ‘ . fol. 2 — 3 poll. longa, 1,5 — 2,25 pll. lat. apiee ro_ * % tundata aut acutiuscula. Racemi densi w flori spi- cati; corolla purpurea ‚alis‘ intensioribus; legümina erecta sibimet adpressa 5 — Tarticulata hirsuta glu- tinosa. — 16. Desmodium Aparinck DC. 2. Nom. sund, / [ip Potong kudjang. — Quoad Gen. cf. DE. Prür. 1. 325. et Sect. DI. p. 327. — Vexillum carina brevius, alis carinam subaequantibus nec agglutinatis. — Quoad spec. ef. DC. Prär. II. 330. 47. Sprg. S. V. III. 318. 28.9 — Caulis hasi suffruticosus “erectus, ramis teretibus artieulatis ad articulationem sanguineis eaeterum® viridibus” im petiolik' ohoBdsum-.. que superficie superiore et inflorescentia pilis unei- .} KW natis aspero-hirtis; stipulae persistentes subamplexi- eaules e basi dilatata Ilanceolatae striatae dein re- flexae; petiolus 2 — 3 poll. stipellis lineari-subulatis; foliola 3, intermedio majore, subtus glaucescentia in nervis venisque adpresse pubescentia ovato-auf subrhombeo-oblonga acutiuscala aut saepe refusa hine margine repando-crenata; racemi ad apieem 5) ar 66 ramorum ramulorumgue terminales elongati paniculam laxam foliatam simulantes aut ima basi panieulati,; pedicelli bini gracillimi patentes, flores minuti teneri violacei vexillo deeiduo; articuli leguminum 6 —8 orbiculati lentiformes pariter pilis minutis uneinalis tecfi eticulati margine aculj GR 7. . Dicerma eleg gans HC.2h. Nom. sund. Ha. + 2 "Tapaän. — Quoad Gen. ef. DE. Prär. II. 339. — Quoad. sper. ef. ib. 2. — Foliola floralia orbieulato. ovata. — AD. pulchello differt (ef. deseript. Brm, Thes. Zeyl. 116. t. 52.). 'Tota molliter tomentosa. subvillosa cana; foliolum superius lateralibus triplo . majus lato- oratum- KRbreeegubrotunda omnia er „oblusa supra glahriuscula pallide viridia, subtus cana “=. subserieeo-fomentosa, floralia pilosiuscula concava (nec undulata nee scabra); flores aggregati 2 — 9, pedicellis filiformibus tenuissimis, legumina 2, raruis biartieulata.. — An forsan Plukn. Amath. 161. t. 5. et Phyt. t. 433. f. 7. cef. Brm. 1. ce.) hujus loc; Burgangius jam a sua diver habet speciem. — ) Ben nick? De. 25. Nom. sund. got Hahapaän. — Quoad Gen. cf: DC. Prär. II. 339. {7 — Quoad ;spec. ef. DC. 1. "ec. Wild. Sp. pl. I. 1179. 20. Brm. Thes. Zeyl. 116. t. 52. Brm. Ind. 165. Deseriptionem optimam Burm. 1. e. Zeyl. vid. nec rami nec folia aufem scabri sed velutini, pariter legumina 3 — 4 inter bracteas bine, — quae a Brm. l. c. semper bina laudantur; reperiuntur quogue etsi rarissime legumina tri- plerumgue antem biarticulata. er nuee 6 Ihe rreberle AM Arial] 19. Kennedia velutina mihi. 2. Nom. $und. Katjang monjet. — Quoad. Gen. ef. DC. Prär. II. 383. Differt nostra a Rhynehosia, cui DC. adjunxit speciem hancce, calyce Afido, labio superiore biden- tato, corolla ealyce majore, Teruminibus isthmis rec- tis 5spermis. — @unad spec. ef. DC. Prädr. UI. 387.37. Caulis humilis subscandens vulubilis, foliola eneryia 1 — 1,5 poll. longa, 0,75 pli. lata, racemi 1—3— 4 flori plerumgue Viflori; legumina oblonga {nec ovata) fere pollicaria isthmis intercepta, 5sperma. 20. Rhynchosia viscosa DC. £. mollis mihi. A.kyl Nom. sund. Katjang bulu aroy. — Quoad Gen. ef. DC. Prdr. TI. 384, — Q@uoad spec. ef. DE. Prdr. 11.387. — Differt nostra a specie foliolis utrinque molliter pubescentibus, leguminibus (uti tga - fere planta) glanduloso-pilosis. — Foliola 1,550“ pl. long. et lat., petiolus communis ejusdem longi- ' j' tudinis, racemi 1,0 — 1,5 pll. longi; flores aurei @, legumina nigrescentia polliearia, semina subgloboso- nephroidea badia glahra. 21. Phaseolus Tunatus L. ©. Nom. sung Inpfr Katjang rowai maas. — Quoad Gen. ef. DE. Prär. % 1. 390. — Quoad spec. ef. DC. Prär. 11. 395. 36. Wild.Sp. IH. 1031. deseript. — Rami juniores au- tem petioli et inflorescentia puberuli; — foliola pring, membranacea dein subcoriacea subtus in venarum ”*? retieulatione puberula 2 — 3 pll. longa 1,75 — 2 pll. { lata, petiole 3 pollie, Iutlorescentia foliis brevior 2 — 2,5 pll. long. , flores aut bini aut in-rac&mulos ‚5* Du: - De . RT EEE N ren Due N ahbreviato-parvos 3 — 5flori dispositi; calyx pube- rulus bracteolis minutissimis lateralibus ovatis acutis, Vexillum viride subrotundum concavum apice inflexum, alae & carina primo albae dein gilvae; legumen 2 — 3spermum 2 — 3 pll. longum, 0,4 — 0,6 pll. lat. apice mueronatum; semina compressa margine ovata ;gilva medio ferruginea lueida. — £. Tonge- pedunculatus mihi (Nom. sund, Katjang ginja) differt racemo folio saepe longiore 5 — 7 pil. long.; legumine vix magis curvato, seminibus .. — y. Ü 7, lacinus mihi (Nom. sund. Katjang maas.) a sper, ‘ differt alis lilacinis (marcescendo gilvis) vexillo intus sordide violaceo, leguminis muerone obtusiore, se- minibus albidis dein gilvis purpureo-maeulatis. LegFg2. Phaseolus teilobus Rth. ©. Nom. sund. ff Katjang monjet. — Quoad gen. ef. DE. Prär. 4.390 & 396. — Calyx Dolichi, corolla'Phaseoli, legumen Sect. III. Dolichi DC. 1. c. 400. — Quoad spec. ef. DE. 1. c. 394. 38. & Wild. Sp. TIL 1156. 6. cf. ‚x. Br. Ind. 160. t. 50. 1. Caulis subscandens, ramis _ nec glabris sed retrorsum scabris, peduneulis 2 — 3 — % n &floris, plurimis plerumgue‘ abortivis; — tota planta adpresse & minute pilosa, flores lurido-fla- vescentes. „ee. Phaseolus atropurpureus DC. ©. Nom. sund. Katjang njong. — Quoad Gen. cf. Nro. 22. — Quoad, spec. cf. DC. Prär. TI. 395. — Petiolus communis 1,0 — 1,5 poll., foliola suhtus sericea, 1a- teralia vix biloba; terminali ovafo-, s. oblongo-lan- 69 ceolato 2 pl. long., 1 pll. lato vix minora; pedun- euli pedem plerumque longe excedentes & flori, flores bini subspicati distantes; legumen divaricatum 4 pl. long. adpresse subsericeo-pilosum. — Semina ne- ‘ phroidea utrinqgue subiruncata einerascentia nigro- maculata minuta. —, ei 24. Phaseolus Hernandesü Savi ß. Iongepe ni dunculatus mihi. & Nom. sund. Katjang monje er — Quoad Gen. ef. Nro. 22. — Quoad spec. ef. DE. Prär. Il. 395. 47. Disgnosis quoad caulem foliaque plane quadrat, pedunculi autem foliis plus duplo sunt longiora; legumina primo erecta dein subpatentia 2 — 4 ad basin racemi brevissimi apice sterilis, forma vid.”Gen.:-——- Rami volubiles retror- sum fusco-pilosi , stipulä&suhpeltatae ovato-oblongae _ acutae ciliolatae. Petioli 3 — 3,5 poll. teretes pariter ac rami feliaque hispidi, stipelli lineari-subulati , fo- liola lateralia inaequalia hinec semibilobo - angulata, terminale subrhombeo-ovatum hinc subtrilebo - repan- dum, peduneuli flexuosi 10 poll. long. Corolla citriua, vexillum in medio macula aurantiaca notatum. Le- gumina teretia 2,25 pll. long. brunnea pilis rufis sub- patentibus densis; semina 5 — 11 badia truncata. — u. 25. Phaseolus chrysanihos Savi £ß. hirtus Yopi mihi. Nom. sund. Katjang utjieng. — Quoad Gen. 0,7 ef. DC. Prär. II. 390. Calyx bibracteatus. Sect. IH. p. 394. — Quoad spec. et variei. cf. DO. L c. 395. 48. Hirtus flexuosus, foliola plerumque rhom- beo-dvata acuminata nune plus minus acute (nec pro- vd 70 -funde-) tri- (lateralia bi-)loba aut repanda, pedun- culi spicati, flores gemini, braeteolae ealyce longiores subulatae (bractea lineari-lanceolata ad basin & inter pedicellos gemines & angustiore altera ad basin pe- dicelli singuli, utraque Fo Corolla aures, ‚vexillum 7 6. Phaseolus . © Nom. sund. Kat. jung bulu. — Quoad Gen. £. DE. Prär. 390. — Quoad spec. cf. DC. 1. e. Rmph. amb. V. 149. — Caule erecto retrorsum villoso- hirsuto; Toliolis oblongis S. oblongo-elliptieis aut ovato-oblongis obtusis auf acı- tis ufringue praeprimis subtus molliter hirsutis, pe- dunculis bifloris abbreviatis, leguminibus oblongis dispermis subfalcatis acytis Fufo-hirsutis. — Fa 27. Flemmingia ®R:cb. 15. Nom. sund. Pottong. — Quvad Gen. ef. DC. Prär. II. 351. Sprg. Gen. 2809. — Sed jure jam DC. admonet, genus hocce ad Phaseoleas esse referendum ob legu- men haud artieulatum seminaque sphaerieca. — Quoad spec. ef. DC. Prär. I. 351. 3. Sprg. S. V. IIL 194. 2. Herba frutescens ramis teretibus, junioribus angulatis snbirigenis cum stipulis petiolis foliorumque nervis subtus pariter ac tota inflorescentia aureo-ad- ya presse villosis nitidissimis erassis; stipulis binis ob- 0 longo-lanceolatis acuminatissimis 2,5 — 3,0 pll. lon- gis 0,5 pil. lat. deeiduis; petiolis suhtrigeno -angu- latis 2 — 3 pli. longis, foliolis ternis breviter petio- Iulatis, lateralibus subinaequi - lateris sub3-nervis, terminali aequilatero 3nervio -ovato- s. oblongo-lan- Kö ceolato, supra pilis- minutis distantibus albidis tectis utringue minutissime rubro - punctatis, 7 — 9 poll. long. 35—4 pll. latis; inflorescentia axillari racemosa congesta (s. pofius a hasi ramosa) bracteis ovato- lanceolatis acuminatis deeiduis, floribus in rhachide angulata singulis subsessilibus patentibus; calyeis laciniis subulato-acuminatis binis/superioribus cogma- tis apice tantum liberis, pariter ac bracteis, rhachide & pedicellis sericeo-aureis nitidissimis; vexillo pa- tenti viridi e macula purpurea basali purpureo-venoso- striate obovato; alis roseis s. laete purpureis vexillo dimidio brevioribus supra unguem carinae adgluti- natis spathulafis, carina sordid® viridi-sanguinea basi ad medium fere bipartfita (bipus) genitalia fo- venti; staminibus diadelphis; ovario sessili ovato sericeo; stylo longo capillari stigmate ciliolato; le- gumine oblonge sericeo dein glabro apice rudimento styli mucronato 4 — 5 lin. longo, hasi calyce eincto, dispermo , bivalvi, uniloeulato; seminibus sphaerieis, cotyledonibus hemisphaerieis radieula paulo curvata prominula, gemmula canaliculo longo eurvato diphylia, inter cotyledones occulta. — 28. Flemmingia strobiliferg Ad, 25. ar sund. Hahupaan. — Quoad Gen. ff Nro. Shlkee, Quoad spec. ef. DC. Prdr. U. 351. 7. Sprg. S. V. Y II. 194. 1. Hedysarum strobiliferum Wild. Sp. pl. II. 1176. 16. Brm.. fl. Ind. p. 165. Brm. Thes. Zeyl. p. 54. — Zornia strobilifera Pers. Syn. 319. — Flores Brm. (I. c. Zeyl.) purpureos laudat, mihi + ” .$ r gl äh 12 sunt viridi-flavescentes minuti; foliola 2 — 5 pll. long. 1,5 — 3,0 pll. lat. mollia subtus minute rubre- punctulata ovafa aut ovato-oblonga obtusa aut acu- tiuscula rarissime acuminafa, basi rotundata aut cor- data; racemi strobilacei 3 — 5 poll. long., hracieae- dein marcescentes porsistentes, - Habitus Dieermatis! “29. Dolichos‘ scabriusceulus mihi. ©. Nom. sund. Kaljang utjieng buwang. — Quoad Gen, ef. DC. Prädr, II. 396. — Quoad spec. cf. ibid. 397. 3. D. spurius, eui maxime affinis videfur. — Caule volubili ramulis subtomentosis, foliolis oblongo- Janceolatis acuminatis supra scabriusculis subtus glab- ris, pedunculis 1 — 2floris petiolo longioribus, folio brevioribus, leguminibus linearibus longiter subulatis glabriusculis. — Racemuli fliformes, foliola 1,5— 2,0 pl. long., [0,75 — 1,0 pl. lata, petiol. communis 0,75 — 1,0 pll. long., peliolulus folioli terminalis 0,5 pll. long. Calyeis laciniae subulatae, bracteolae ovatae calyei adpressae. — Corolla magna purpureo- violacea, vexillum extus viridiuscalum puberulum intus subeallosum. Legumen septis interceptum (im- maturam) atrosanguineum 3 pll. long. patens sub- ‚HR erectum. 1P Yan) Doldhos sinensis 1. a. ater mihi. Nom. sund. Katjang turrus hietüng. — Quoad Gen. ef. DC. Prär. II. 396. Calyx jam in alabastro limbo 5partito praeditus; in anthesi pariter Sfidus ac quin- quedentatus (in eodem ramo) bibraeteatus; antherae oblongae; stylus supra (intus nec subtus) barbatus; 73 legumina 1loculata, isthmis dein evanidis; semina oblonga. — Auoad spec. ef. DE. Prär. II. 400. 36. — Caule glabriusculo ramulis junioribus saepe re- trorsum scabriusculis; pedunculis 3 — 5floris ante & in anthesi foliis brevioribus aut eadem subaequan- tibus, in fructo hinc folia superantibus, — petiohgsä\ alato- canalieulatis 1,5 — 8,0 pll. longis, stipulis pel- tato-adnatis ovato-lanceolatis acutis, basi oblongo producto; stipellis ovatis acutis, acutiusculis aut ob- tusis imoque rofundatis, intermedio regulari trinervi, Iateralibus inaequilateris binerviis aut subtriplinerviis 3— 6 poll. longis 1,5 — 4,75°pll. latis; pedunculis frucfigeris 4,5 — 12,0 pll. longis, vexillo carinae ad- presso extus ochraceo intus Aurido lilacino ad callos eitrino-maculato; alis longitudine fere vexilli & carinae 0,75 — 1,0 pll. long. obovatis Hilacinis 0,5 pll. Jatis basi angulato-angustatis, carina bipode semiorbiculata alba supra marginibus subeonglutinatis; leguminibus pendulis 1 — 2 sub apice;pedunculi 10 pll. longi, 15 — 17spermis tereti- compressiusculis subtorulosis apice rostro unguiformi crasso subtus depresso, 6 — 7 pll. long., immaturis sanguineis, maturis lurido- sanguineis laevibus lucidis ; seminibus oblongo-nephroi- deis atrosanguineis Jucidis hilo albo 4 — 6 lin. long. — cf. Rmph. amb, V..%. ‚2.373. Jiffert auteın deseriptio Rumphii foliis longtoribus & angustioribus quam in aliis Phaseoli is (dum nogter " folia, hahes inter vos JA wart latissima) basi biautieulafis (deser. ı nec ico) "rer, ER retroflexo alisque purpureis, leguminibus viridi-al- 74 bescentibus seminibus rufis dein ico stipularum forma & leguminum rostro deficiente. — An affinior spec. D. tranquebarico Jeq., DC. Prär. TI. 400. 36.? an D. hastato Lour. DC. Prdr. H. 398. 19,? an D. lignoso L. DC. Prar. II. 397. 1.? BA: »1- 31. Lablab vulgaris Savi y. albiflorus DC. (a . Nom. sund. Katjang djeriegie. — Quoad Gen. ef. DC. Prdr. II. 401. — Stylus intus (supra) bar- batus, legumen immaturum isthmis intereeptum, ma- turum isthmis destitutum. — @Quoad spec. ef. DE l. e. 1. 2. sed ©. nee #h. Wild. Sp. pl. TIL. 1038. 2. — Legumina in nostro subreeta immatura in su- turis muricata, muricibus in maturis evanescentihus, 2,5 — 3,0 pll. long., 0,6 — 0,75. pli. lat. pericarpio difficile detraetili! glandula basilari fere semicireulari nee hemisphaeriea, alba sulcata. Semina livido-he- patica 0,5 pll. long. 0,3 lat., 0,1 — 0,15 pll. erassa; corolla alba; caulis viridis retrorsum scabriusculus; foliola subrhomboideo-acuminata in nervis puberula 2,5 — 4,5 pil. long. 1,75 — 4,0 pll. lat., lateralia inaequilatera omnia trinervia;- stipellae patentes apice reflexae; pedunceulus axillaris 18 — 4 pll. longus fo- kio praeditus (aut potius ramus floriferus axillaris uni- foliatus , pedunculo terminali 14 pll., gemma axillari abortiva) fleres pseudo-semi- vertieillati 5 in ramulo abortivo globoso incrassate Iaevissimo insidentes; bracteglae, sinus calyeis ineisuras attingentes. A nee mollis mehi. 4. Nom. sund. Katjang monjet. — Quoad Gen. ef. DE. Prär. U. 75 402. — Quoad spec. An Dolichos hirsutus Thnb.? DC. Prär. U. 397. Wild. Sp. III. 1043. — Differt a descriptione Thuhbergii 1. e. foliolis lateralibus saepe vix bilobis intermedio vix minoribus 2,5 — 4 pll. long. & lat. petiolo communi 2,5 — 4 pll. longo; racemo 8-— 14 pll. longo, pedunculis & e ramulis abhreviatis inerassafis ortis, fleribus albido- viridius- culis, vexillo intus & alis supra lilaeinis; legumine lineari 2,5 — 3,0 pll. longo 0,1 pil. lat, nigrescenti, pilis adpresis rufescentibus, apice styli rudimento _mueronato. — 33. Psophocarpus longepeduneulatus mihi.hıydes 4 Nom. sund. Djaät monjet. — Quoad Gen. cf. u. DE. Prdr. II. 403. Sprg. Gen. 2879. S.V. ec. p. 280. Calli vexilli eylindriet sunt minuti & unguis margines inflexi canaliculam cylindricam fere for- “ mant. Carina dipus ad medium fere disereta; 117. « 7798 vor bibracteatus; stigma penicillato-pilosum. — Quoad & f spee. cf. Rmph, amb. V. 374. t. 133. P. tetragono- Tobus DC. Prär. II. 403. 1. Dolichos tetragenolobus Wild, Sp. pl. III. 1040. 11., a quo differt nostra: radice tuberosa crassa napiformi, foliolis rhombeo- subrotundis aut lato-ovatis coneoloribus petiolo lon- giore; floribus in pedunculo folia duplo superanti racemosis minoribus pluribus, bracteis calycem ae- quantibus legumine dein multo breviore (plus triplo) minus alato 5— 7sperino.: — Nadix fuberesa crassa napiformis; ceaulis velubilis herbaceus, ramis tereti- bus tortis glabriusculis ; folia petiolo 3 — 5 pollicari ; 76 pinnato-ternata basi stipulis semisagittatis linearibus, ‚ foliola subrhombeo aut ime subrotundo-ovata, hre- viter acuminata ufringue glabra subtus vix glauces. centia 2 — 3,2 pll. lat. & longa; racemi axillares, longissime peduneulati &flori pedem exeedentes; flores bini bractea brevi ovata decidua sufulti bre. vissime pedicellati; calyx in alabastro bracteis binis ovatis acutis bullatis deciduis plane inelusus subhi- lahiatus labio superiore emarginato inferiore suhtri- lobo. lobis lateralibus obsoletis intermedio productiori lineari - lanceolato;_ corolla” lilaeina ; stamina seni- .. diadelpha, stamine deeimo?ad medium reliquis ad- nato; legumen 2 — Spollicare immaturum isthnis erassis spongiosis interceptum, maturum unilocula- tum bivalve; semina teretia ufringue obtuse truncata brunnea, hilo vix pallidiore. — de inßt- Psophocarpus Tetragonolobus DU. ©. Nom. sund. Djaat y. D. püdoi. — Quoad Gen.:c. DC. Prdr. II. 403. & Nro. 33. sed calli baseos vexilli erassi, stamina monadelpha. — Quoad spec. ef DC. Prär. II. 403. Rmph. amb, .V..974. sel figara mala quoad magnitudinem foliorum & fruetuum; — Diagn. Foliola ovata aut ovato-oblonga acuminata subtus glauca, hbracteae calyce mineres, legumina pedalia immatura 13 — 17sperma; corolla albida. — Foliola quoad aetatem magnitudine variabilia sed semper formam tenent; quoad fructus tres obveniunt variefates: a. macrocarpus miht, leg. haud compresso latissimo (cum alis fere 2 pl. lato) alis 0,5 pll. 77 repando-serratis, sem. albis; 8 aequalis mihi, leg. haud eompresso latissimo (cum alis fere 1 — 15 pl. lat), alis 0,5 pll. serratis, sem. albo & fulvo; y. micropterus mihi,, leg. plus minus compresso (cum alis fere 0,75 — 1,0 pll. lat.) alis vix 0,25 pll. ser- ralis, sem. prioris. . Lr 35. Mucuna Fre ©. Nom. and a Kwas boddas. — Quoad Gen. cf. DC. Prär. II. 404. Carina apice bifida, filamenta apice libera al- terna Aliformia antheras oblongas, alterna clavata antheras ovatas gerentia; stylus filiformis. longus hir- sutus; stigma obsoletum. — Quoad spec. Legumina lamellis transversis fere destituta! — Racemis ab- breviatis 6 — 9floris aut elongatis »floris, flo- ribus subsessilibus ternis, bracteis subnullis, legu- minibus 3 — 4,5 poll. long. 0,5 pll. crassis den- sissime velutinis subtereti-oblongis apice curvatis 6- loeulatis, seminikus compressis; — feliolis (latere- libus oblique-) ovatis muceronulatis utringue pilis adpressis minulissimis sparsis (in janioribus & calyce sericeis); corella alba. Caulis velabilis ©), petioli pedales, stipellae subulatae. -— Spec. intermedia M. mitem inter & mollem DC. Prar. 11. 405. " 36._Erythrina Tithosperma Bl. h. Nom. sund. Dedap MHendong. — Quoad Gen. ef. DC. Prädr. II. Sprg. Gen. 2856. Wild. Sp. pl. 1II. 912. — @uaad spec. Nullo loco hane speciem descriplam vidi, in horto nostro autem hoc nomine erat conservata & cum ad aliam speciem plane reducere nequeam, no- 78 vam elss. Blumei (Cat. 92.) habeho. — Ast maxime adfinis est E. secundiflorae Brot. a qua secundum diagnosin Sprg. S. V. II. 243. haud distinguenda nostra, seeundum diagnosin De Candollei Prir. H. 412. solummodo petalis (4) calyce brevioribus „. glistinguenda est, Cortex albescenti-viridis, aculeis 'nigris reclis; fohlola ovale. MArltomboidea acuminata hine subtrileba brevi-petiolata, ad basin petiolorum glandulae hemisphaerieae lateraliter affixae subre- flexae; stipulae ad basin petioli communis semi- pollicares lineari-lanceolatae reflexae falcatae cum ramorum apieibus, foliis junioribus, inflorescentia inevoluta & fructibus fulvo.tomentosae deeiduae; inflorescentia racemosa, flores spiraliter dispositi, peduneuli aufem omnes ad unum latus flexi patfen- üsshni 0,5 — 0,4 pli. long.; calyx ante anthesin tubulosus basi paulo erassior apice truncatus obsolete denticulatus tomentosus, dein glaberrimus basi cam- panulatus limbo spathaceo supra fisso 0,9 pil. longo marcescenfi persistenti ; corolla splendidissima coc- . einea, vexillo 3pollic. oblongo - ovato acnto hasi attenuato pollicem late horizontali subadsendente, petalis 4 reliquis intensius coloratis calyce tertia parte brevioribus conniventibus verticalibus; stamina 10 diadelpha, filamento supremo sublibero‘, „omnibus oblique descendentibus, apice adscendentibus apice adscendenti-horizontalibus pariter coceineis, antheris versatilibus lineari - oblongis; ovariam 100valatum longepedicellatum tomentosum; stylus filamenta su- 79 perans, stigma obtusum; legumen ad 8 poll. long. torulosum afrosanguineo - viridiuseulum 1 — 5sper- mum; semina oblonga sanguineo-punicea; cotyledones | crassae, radieula inflexa. 37. Spatholobus littoralis Hrt. Bog. h. Nom. ig: Cs sund. Aroymunding jullu. — Quoad Gen. ef. Diagn.20% I nov. meae Nro. 208. — Quoad. spec. Caulis fruti- cosus arbores summos scandenti-adscendens, ramis ramulisque teretibus, stipulis lanceolatis acutis parvis 0,1 — 0,2 poll. long. erectis deciduis; folia pinnata ijuga cum impari aut pare infimo abortivo simplicia; petiolus ad par infgum, | (etsi N adgst nggee) sti- pellatus, pariter & ad foliolum impar; pinnae ‚bres, „,) viter petiolulatae oblongo-lanceolatae ntrinque acutae In aut apice acuminafae imoque acuminafissimae, junlo- res minufissime strigulosae, adultiores glaberrimae sublucidae coriaceae 3 — 6,5 poll. long. 1 — 2,25 poll. latae; cirrhi nulli; racemi axillares plerumque bini altero majore; peduneuli infimi breves ramosi triflori, superieres simplices auf biflori, ad ramifi- cationem bracteolati; flores parvi; calyx albido- tlavescens 0,2 — 0,3 poll. longus.; corolla rosea ealycee 2 — 3plo major; alae carinam aequantes, vexillam majus; legumen 4 — 5 pll. longum 1 pell. latum. Turtledn Pa ENT 38. "Galberga? rostrala a h. Nom. sund. Tuva gatel. Fr rad „Gen, ‚Sppeigg, ha haecce cum binis sequentibus rarissime flores proferünt, ind& by +... k habitum tantum ad genus relatae. — Quad spec. s0 ef. DC. Prar. II. 416. 2. &417. 14. Diagn. Folio- lis 5 (rarissime 7) ovatis s. ovato-suhrotundis rostra- tis glaberrimis. A Dalbergia heterophylia Wild. Sp. pl. II. 901. 2. differt plerumque foliolis rostratis 2. gahmunguam ternis sed rarissine 7nis. Rami scanden- «&e.ites juniores glaberrimi lucidi atrovirides, seniores fulvo-einnamomei tuberculis conicis densis obsiti; petioli glaberrimi basi inerassati teretes 5,5 — 10 poll. longi; foliola accrescentia, inferiora subrotundo- ovata summa elliptieo-ovata basi rotundata apice acu- minata s. plerumque rostratat4 — 7,5 pll. long. 2 — 4 poll. lat, utringue slaberrima cpriacea. — pe EDMSDER TURNFORE mild. 3. Nom ” sund. Tuwa lalür. — Quoad spec. ef. DE. Prär. I. 416. 4. & 417. 5. — Diagn. Foliolis' 7 opposi- tis cuneato-oblongis acuminatis in nervis subtus cum petiolis ramisque bombacino - pubescentibus, suhtus glaueis. — Rami scandentes juniores senioresque pubescentes mollissimi , stipulae ovato-lanceolatae ima basi connatae ereetae adpressae 0,2 poll. longae marcescentes persistentes; petioli 3,5 — 6,5 pll. longi basi inerassati subteretes supra canalieulati mol- liter pilis bombacinis pubescentes; foliola accrescen- tia 2,5 —- 6,5 poll. longa, 1 — 2,2 pll. lata, acu- “ ‚mige abtusiusculg „gasi rotundata supra. viridia opaca subtus glauca in’nervis pubescentia, in ramificatione reticulata „venarum tenujssim „serice j v . 5 [ v2 IkE BZ re purpured Br: Nom. sund. Tuwa jenoh. —: Quoad spec. ef. DE. Prär. Il. si Beiblätter 1842. I. Nro. 6 416. 4. & 417. 5. Diagn. Foliolis 7 — 9 oppositis oblongo-ovatis acuminalis subtus minufissime puberis ramis junioribus petiolisque tomentosis. — Rami scan- dentes, juniores eum petiolis gemmisque pilis aureo- splendentibus tecti seniores violaceo - atro -purpurei, dein longitudinaliter rimosi, petioli 4 — 9,5 poll. longi basi inerassati a latere compressi, inde supra canaliculati subtus votundati, Foliola aceresceniia breviter pefiolulata 2,5 — 9,5 poll. longa, 1 -—- 4 poll. lata supra sublucida, subtus subglaucescentia, pilis minufissimis aureis adpressis; gemmae splendidis- simae. — 41. Pterocurpus indieus Wild. 4. Nom. mal. in & sund. Angsanna. — Quoad Gen. cf. DC. Prär. Wi. il. 418. Lam. II. t. 602. f. 1. 2. 4. Sprg. Gen. 2795. Wild. Sp. pl. II. 904. — Quoad spec. cf. Wild. 1. ec, Comm. hrt. Amst. 1. p. 213. descriptio fo- liorum: & fructuum optima, t. 109 delineatio fructus Ruyschii _optima; — Rmph. amb. II. 205. t. 70. deseriptio optima & floris! — Valentyn. 11.215. — Sprg. S.V. II. 192. DC. Prar. II. 419. — Wild. l. e. stipulas nullas laudat, quae lanceolatae acu- minatae deciduae sunt, — 42. Arachis hypogaea L. a. caule hirsuto. un Nom. mal. Kaljang tanna. (faba terrestris). — ‘ Quoad Gen. ef. Wild. Sp. TU. 1021. Sprg. Sr . 2822, praeprimis autem DE. Prir. II. 474. & Lam. Ael.zi 6 52 IH, t. 615., ceujus characteri addenda sunt haecce: flores fertiles pariter ac steriles aöre floridi, post anthesin autem corolla cum calyce ejusque tubi parte superiore marcescit; gynopodium exereseit ad apicem fere tubi calyeis parte inferiere villosissima albida einetum, apice ftantum tubi calycis parte reliqua emarcida teetum dein hoc deciduo nudum acutum atrosanguineum; hoc statu ovarium a carpopodio vix distinguendum nisi sectione, eujus ope ovulum mi- nutum aut 2 — 3 ad apicem ipsum videri licet; car- popodium hoc modo ad longitudinem 2 — 3,5 pollicum progressum ad medium hirsuftum, ad apicem dein glabrum sanguineum terram petit & longitudinem 3 — 6pollicum attingit, pars subterranea nune al- -», Dbeseit, sed apex immutatus colorem intensiorem re- tinet, dein ipse apex intumescit, prime est ovifor- mis vix 0,2 pll. longus apice sanguineo, caeterum sordide albescens & sectione ovula bene distinguenda praebet; nune ovarium subterraneum hocce sensim sensimgue accrescit formamque deseriptam DE. 1. c. adipiseitur. — Quoad spec. ef. Piso. Hist. nat. & med. p. 256. cum icone bona. Rmph. amb. Y. 426. t. 156. £. 2. ico quoad fructus mala; Wild. Sp pl. m. 1621.77. Pers. Syn. I. 293. 1696. 1. Sprg. os -S. V, 111. 190. 2506. DC. Prär. I. 4741. 1. Cau- Po hirsutissimus, calyx ad basin bracteis tribus su- U hulatis basi in tubum connatis 'suffultus. — 43. Moringa pterygosperma Grtn. 4. Nom. sund. Kellor. — Quoad. Gen. ef. DE. Prär. II. 478. 83 sed calycis sepala petaloidea basi in eupulam ob- conicam connata, petala 4 superiora adscendenti- erecta, Sto (carina) subhorizontali concavo; ovarium 1loceulatum, gynopodio suffultum, ovulis nitidis par- vis ovoideis (nee alatis); semina subglohoso - trigona pendula, valvis (nec ceufro, quod deest) affıxa, — Quoad spec. ef. DC. Prär. II, 478. 1. & Rmph. “ amb. I. 184. t. 74&75. ubi deseriptio bona. Folia supradecomposifa, rhachis primaria 9 — 14 Pu longa, secundaria 3 — 5 pll. longa, ternaria 1 — 2 pli. long, quaternaria 0,5 — 1,0 pll. longa, petioluli 015 pll., pinnulae 0,4 — 0,8 pll. longae, 0,25 — 0,5 pll. latae subrotundae ovales, ovali-oblongae aut obovato - oblongae; paniculae erectae wflorae axil- lares aut terminales (nec dependentes Papayae flo- res c* simulantes!); sepala patentia dein reflexa candida oblonga acufa; quoad petala cf. spra cum deseript. Rmpkii,); stamina 10 alterna 5 fertilie, quorum bina superiora minor, alterna 5 sterilia, filamentis ineurvis alt adscendentibus basi incrassa- is villosis; ovarium (vid. supra) villesum stylo ar- cuato antheras haud excedenti, stigmate punctiformi; legumen 8 — 10 pil,, trigeno-teres sulcatum; se- men (vid. supra) cum alis tenuissimis 0,9 pil. altis, 0,6 pl. latis, testa erustacea, nucleus 0,35 pll. di- am. subglobosus. — Kurs Ak Ang 00 2% 44. Caesalpinia Aa mihi. h. Nom, sund. Setjang lümbut. Caulis fruticosus alte scandens aculeatuos, ramis teretibus erassis, {ubo mednllari HF 84 valido impleto, rore pubescenti glauco obtectis aculeatissimis, aculeis rectis subinfiexis validis; fo- lis maximis bipinnatis 8 - 10 - 12jugis rhachide communi ad 20 pl. longa rubenti glahra; pagina in- feriore aculeis reflexis hamatis, superiore ad pinnas aeuleis rectis aut inflexis obsita, pinnis rhachide se. eundaria 2 — 3poll. inermi tereti graeili 8 — 13ju- gis pinnulis ovali-oblongis obtusis; inflorescentia ra- cemosa terminali centripetali elougata 10 — 13 pl. Tonga erecta basi armata, peduneulis hreviter brac- teolatis, ereeto- patentibus pollicaribus teretibus pu- berulis eum artienlatione rhachidi insertis inermibus; floribus cum pedunculis artienlatis, ad articulum geniculatis nutantibus ; calyce tubo hasi attenuato dein eupulam persistentem formante, limbo laeiniis 5 inaequalibus glabris petaleideis lutescentibus de- eiduis, in praefloratione cum petalis imbrieatis in- fima majori subfornicata, caeteris ovato-oblongis; petalis 5 inaequalibus unguiculatis 4 subrotundo-cu- neatis, superiore minore medio complicato, apice vexillum quasi minutum referente, in anthesi plus minus patentibus sulfureis; staminibus 10 fertilibus, pistillum arete cingentibus, cealyeis fundo inserlis ei- que appressis, filamentis basi dilatatis apice rubente subulatis ad apicem fere lanatis; antheris ovato-ob- »y,.glongis, loculis hasi.distantibus, supra hasin dorso gan tanlt Ka ET E % ‚> aflixis erectis, et > tongitudinali dehiscenti- bus; ovario ovato oblonge complanate viridi, glauco- tomentoso; style ovario longiore, pollicem vix longo, 85 stigmate infundibuliformi; fructu legumine" oblongo- ovato compresse glabro lignoso 2 — 3 poll. longo yix pollicem lato, stylo persistente subulato, 6 — 8- spermo sutura superiore recta dehiscente, inferiore convexa curvata dissolubili, valvis dein dehiscenfibus; seminibus oviformibus glaberrimis, suturae superiori alfixis, dissepementis transversalibus nullis inter se sejunetis; tunieis seminalibus inter se arcte junetis, exteriore castaneo-brunneo-marmorata, media (testa) crassissima, nueleo exalbuminoso; embryo s NER implente, eotyledonibus binis maximis extus ‚croceis, -otk intus flavicantibus; radieula recta vix basi prominula coniea obtusiuseule albido-flavescenti, gemmula ad 3 lin. Jonga, coniea basi erassiuscula in eanaliculis medianis cotyledonum recepfa, foliolis alternis petio- Inlatis, lamina dentata complicata. — Cf. Lam: Il. t. 333. 335. DC. Prädr. 11: 481, 482. 483: ‚Rlieed. malab. VI. t. 2. 8. Sprg. S. V.-IE 344. -— :Blante haeeee „Sappania DE.“ section generis „Uaesalpinia Plum.“ adjungenda & hoc loco (PÜ. 1, c. 482.) so- Iummodo eum tribus speciebus prigribus hujus I TS FIR tionis comparari potest ob pinnas. @ jugas. €. Sap-. pan L. differt foliolis inaequilateris oblique ovali- oblongis apice emarginatis, petiolis ramulisgue iner- mibus, stylo brevi; — C. digyna Ritl. differt fo- liolis oblongo-Iinearibus, floribus saepe digynis, legu- minibus 1 — 2, mucrone subincurvo, pedicellis Jongis- simis. — 'C. mimosoides Lam. dein racemis hispidis, leguminibus oligospermis lanatis (lanuginosis). Ul- % 86 timae igitur maxime affınis videtur. . Citata utraque icon (Rheed, mal. VI. 8. Lam. ill. t. 335. 2.) haud plane convenit. Rheedii icon refert flores axillares . aut extra-axillares solitarios, quoad parties florales haud distinguenda, — Lamarkii contra racemum hispidum; filamenta filiformia patentia vix pilosa, fructum non habet, cum utraque igitur planta nostra haud conjungi potest, quae e seminibus eapensibus | orta dieitur. — „AN 35. Caesulpinia Sappan L. th. Nom. sund. „1. Seljäng. — Quoad Gen. ef. DC. Prädr. II. 481. & Lam. II. t. 335. — Quoad spec. ef. DE. 1. c. 482. 6. eum ceitatis. — Mutanda in diagnosi haecce: Aculeata, pinnis 10 — 13jugis, pinnulis 7 — 18- jugis. — Emph. amb. IV. 536. t. 21. ubi reperias desceripfionem bonam. Foliorum rhachis 12 — 16 pll. long: , pinnarum 3.—- 6 pll. long.; pinnulae 0,5 — 0,65 pll, longae, 0,25 — 0,3 pll. lat. — Legum. 3 pll. long; 1,35 — 1,5 pll. lat., sem. 0,8 long., 0,4 lat. 0,25 crass. u ‚(s.46446. Parkinsonia aculeata L. h. Nom. sund. Tjampacca mulia. -— @Quoad Gen. cf. DC. Prdr. 1. 485. — Quoad spee.- ef. DC. 1. e. 486. Lam. M. 1.-336. Frutex humilis gracillimus, foliis bipin- natis - (nec pinnatis!!) petiolo communi abbreviate, pinnis 1 — 2jugis. terminali abortiva in spinam mutata, stipulis parvis in spinas mutatis, pinnulis in rhachide aneipite 40 — 60jugis subsessilibus subop- positis obovatis mucronulatis. — Khachis. pinnarum 87 6,0 — 9,5 pll, longa, 0,1 pll. lata, pinnulae cum petiolulo 0,1 — 0,2 pll. long., 0,05 — 0,1 pli.lat., rhachides dein deciduae, En communis cum spina remanet. — 47. en Beh Asock 35 ». A ung bang dedesh. — Quoad Gen. ef. DC. Prir. II. 487. — Quoad spec. ef. DC. 1.c. Wild. Sp. pl. II. 287. Sprg. S. V. II. 167. Jonesia pinnata Wild. Ive,,.. - quam DC. J. Asocae synoymam habet, ob folia im" ; pari-pinnafa (ef. Wild. 1. ce. deser. Rxb.) est sejun- genda a J Asoca Bxh., cui Syu. Naraca arborea Brm: Ind. 85. t. 25. 2. Arbor humilis dense ra- mosa, ramis cerassis terretibus verrucosis; folia al- terna, abrupte pinnata 5 — Gjuga, pinnae oblongae utringue acufae aut acuminatae rigidae supra nitidae utringue glaberrimae integerrimse 3 — 9 poll. long. 1— 2325 pll. latse par infmum ad basin rhacheos 6— 9 pll. longae; inflorescentia terminalis racemoso- corymbosa dichotoma, pedicelli brevissimi braeteola minuta suffulti; ealyx diplyllus coloratus connivens aurantiacus; corolla hypocraterimorpha prime auran- tiaca dein eoceinea tubo longo cylindrico, limbo qua- dripartito,, lobis obovatis, fauce elausa annulo calloso, stamina & pistillum vid. DC. 1. ec. char. gen. — Legumina 2,5 — 4,0 pll. longa, 1,0 — 1,5 pll. lata, 1,0° pll. fere erassa compresso-teretia suturis callosis secedentibus & dehiscentibus, 1 —- 4 sperma; semina maxima irregularia, in monospermis oblonga utrinque obtusiuscula, in ö'spermis semina omnia 88 simul sumta eandeım praebent formam & singulae partes quasi videntur abscissae, it ut semina me- diana eylindrica utrinque oblique truncata reperiantur; „4.7 membranae semirales secedentes elımetacaae; embryum exalbuminosum, cotyledones semen implentes erassis- simae corneae valvis lesuminis parallelae eaudicu- lum & radieulam omnino versus basin ineludentes, A Bsh4S, Tanarindus indiea. L. . New. mal & sund. Gr" Assam s. A. djawa. — @uoud. Gen. ef. Sprg. Gen. 1762. Grtn. fret. II. 310. DE. Prer. II. 488; Nees j. & Eberm. Ph. Bot. IH. 213. Wild. Sp. pl. 11. 577. Lam. U. t. 25., qui autores bini ulteriores primus diagnosin characteristicam, alter iconem inter omnes oplimam dederunt. — Sprengelius calycem bilabiatum laudat, est autem calyx potius eruciatus CRinph. amb. 1. 91.3; quoad sepalum inferius, quod DC. I. e. e binis compositum aflirmat, nil mihi ob- venit, quod hanc opinionem affirmaret, nam sepala paulo latiora bina (superius & inferius) habent utrum- que nervos binos. Petala tria non (ut DC. et Nees dixerunt et Lam. delineavit) sepalis sunt alterna sed petalım medium minus cucullatum sepalo superiori ‚est oppositum, petala lateralia inter sepalum superius et lateralia. Stamina plane correspondent delinea- tioni Lamarkii 1. c., rudimentis staminum 2 tantum setiformibus! — Quoad spec. cf. Rheed. Mal. 1. t. 23. (edit. Hill. L p. 39. 1.23.) Rınph. amb. ‚u._90. 1.23. Wild. Sp. pl. IL. 577. Lam. II. 25. Spre. 8. V. IM. 158. Grin. I. c. 310. DC. Prdr. II. 488. 489. 89 . .# ui Nees et Eb. I. c. II. 213. Descriptionem vide” apul Nees, Rınph., Rheed,, I. l. c. ce. Quoad fruc- tum ck. Grin. 1. c. sed fruetas compressus (haud leviter-), embryi eotyledones eorneze basi eordatae, plumula tetraphylia, radieula apiee eonieo acutiuscula. — Jure monet divus Nees j. I. c. 213 et 214 frue- tus longitudinem haud bonum dare characterem ad distinguendas (varietates) T. orientalis et '"T. ocei- dentalis, majori moisenfi esse formam fructus an bie sit compressa an teres. Nobis binae sunt ar- bores, altera vulgaris, cujus fructus plane quadrant icorem Lamarkü DM. t. 25. g. (semina autem in fig. 4. haud bene sunt evoluta, nostra habeo dia- metro semipollicari) altera rarier, cujus fructus sub- teretes ad 8 poll. longitudinem, atlngunt, . Er KA 49. Cassia Fistula a) .h. Nonf® sund, Tunggulie. wu AMliadrdr. II. 490. Sprg. S.V.11.334. Wild. Sp. IE 518. cum citat., a udn. bus onmnibus satis differt. Rhachis foliorum 6,0 — 7,5 pll. long. pinnae petiolo 0,3 pll. louge alternae auf suboppositae ovatae s. ovato-subrotundae obtusae vix acutiuseulae saepe retusae hasi acutae 4 — 5 pll. long., 3,0 — 3,5 PIL.; Tat. glaheggimae subeoriaceae R 3 — 5jugae, racemi laterales bint ternive rhachktg tes 6 — 12 poll. longa, laxi ebracteafi, peduneuli 2 poll. longi patentissimi; petala maxima 1 poll. long. 0,7-pll. lata eitrino-aurantiaca; legumen (ef. Grin. fret. II. 313.) 21,5 pll. long. 0,5 — 0,9 pllmerassa suleis haud elevatis notata loeulis seminibusque son, e Beten 4 u marzhelı Mh ce a 50. Cussia 4 javanica L. 4. Nom. sund, Bung- MR bung dallang. — Quoad Gen. ef. DC. Prür. U. 489. — Quoad spec. ef. DC. 1. e. 490. 8. Wild. Sp. pl. II. 527 Can C. Roxburghü DC. eadem!?) Foliola enim in nostra haud reperiuntur ovata ob- tusa, sed ovali-oblonga obtusa subemarginata inaegqui- latera glabra, caulis et petioli imoque nervi medü sunf subvelutini; — ef. Rmph. amb. II. 90. t. 22. es Bl. Rmph. I. t. 38. — Rhachis 12—15 pl. long, pinnae 0,8--2,0 pli. long., 0,6—0,5 pil. lat. — Fret. vid. Grin. fret. IE. pag. 313. (nec. I. 318 DC.) Legum. 21 — 28 poll. long. 0,7 pil. crass., pulpa in peripheria viridis caeterum albido - flavescens (nee rubicunda.) Loculamenta et semina SO — 105; se- mina altero latere plus minus convexa, altero pla- or AA Kr repressa notata fulvo-badia, albumen cartilagineug_ (nee nosum!) het: ‚#51. Cassin Beta ae rt. Bog. h. Nom. sund. Kateppeng baduk cf. Tydsch. nat. Wet. de Vriese et v. d. Hoeven 1838. Plant. rar. hrt. Bog. Dee. J. 10. sed lege lin. 10 ultimis pro ultimus, et lin. 15 infra pro intra, lin. 16 post luteis pone; pro, lin. 20 post pedicellis, del DELLY 5 | 52. Cassia” Aue: h. Nom. sund. Ka- teppeng. — @Quoad gen. cf. DC. Prär. II. 489. Sect. I. p. 490. — Quoad spee. ef. DC. Prär. I. 491. 26. — Planta nostra in horto sub nomine C_axci- dentalis culta plane congruit cum diagnosi Linnaei Erz Brm. Ind. 69. Wild. Sp. pl. II. 518. 16. Sed 91 distinetissima est leguminibus (in statu juvenili com- pressis, ovulis horizentalibus) complanato - subtereti- bus seminibus compressis horizontalibus (nee verti- ealibus!) — C. coromandeliana solummode folio- lorum numero differre videtur (ef. DU. 1. ce. 492. 30). — A deseriptiene €. oceidentalis (Wild. 1. ce.) differt nostra caule elatiore nune 6 ped. alto, ramis tere- tibus vix suleatis; foliolis 4 — 6 parium; inflores- centia ayllari. ap, alpin, zami, defectu foliorum terminali TacemoNa. pedunculis 2 — 3 floris- abhre-, viatis, pedicellis semipollicaribus et vix ultra, paten- tibus (ef. DC. 1. c. 497. 92.) legum. vid. supr. — Mihi verisimile est, ut citatum Burmanni (Ind. 96.) ad Cassiam torasam nec ad C. oceidentalem pertineat. "be, , 53. Cassia alata L. £. Rumphiana DO. Merl #4. Nom. sund. Kateppeng badak s. Kimazilla. Quoud Gen. ef. DU. Prär. II. 489 et 492. IM. Quouad spec. et variet ef. DC. 1. c. 492. 32, ubi false racemi breves paueiflori laudantur, dum Rum- pbius amb. VII. p. 35. Cicon t. 18 quoad inflorese. mala) pedunculum ultra ulnam longum et ultra me- dium floribus ornatum laudat!!! — Descriptio Rum- phii 1. c. optima. — Rhachis foliorum in ramo flo- renti! 12 — 16. poll.-long., pinnae 1,5 — 5 pll. long., 0,85 — 3,0 pll. lat.; pinna impar deest; pe- duneulus flerifer 12 — 18 pll fructifer 30 — 36 pll. long. erectus teres et hie ultra 100 — 140 ei- eatrices florum delapsorum gerens! — Florum ala- bastra ante anthesin hracteis laetissime ochraceo-co- 2 92 loratis extus minulissime puberulis oblengis concavis obtusis, pollicem et ultra longis, 0,7 pil. latis, im- brieatim obteeta; calycis limbus dein reflexus 5par- titus, "laeinia superior major eodem ac bractearum colore, membranacea; petala aurea concaya suhcon- niventia dichotome nervosa 0,8 pl. longa 0, 6 pl. lata; antherae binae crassissimae. — Semina ok. cordato- subtriangularia gnplanata laevissime heri- zontalia. — ae, Kyemd Se PROE je der, dr, ghr 054. Cassiw’sulfuren DC. %. Nom. sund. Ka- (-' beppeng badak. Quoad Gen. ef. DC. Prir. II. 489. et 493. Sect. V., nescio quo jure Sprengelius CS. V. II. 334.) hanc Cassiis seminibus pulposis, . „üutheris birimosis adnumerare potuerit!? — Q@üuoad nr sper. ch. Sp. l. c. 495, diagnosis Sprg. haud suf- t Pad ficiess, optima est DC. 1. c. ubi et patria accura- tior videtur. — Frutex arborescens, ramis_ tere- tibus ceinereo - nigrescentibus junioribus obsolete an- gulatis viridibus subpuberulis, stipulis 0,5 — 0,6 pll. long. linearibus fsleatis erectis; foliis pari-aceres- centi-pinnatis, 6jugis, pinnis brevi-pefiolulatis ovali- oblongis aut ovalibus utringue glabris subtus glaueis basi subinaequalibus apice acutis aut obsolete emar- ginatis, 2—4 pll. long. 1,2 — 2,3 pll. lat., ad paria tria infima glandulis eylindricis apice obtusis demum brunneis, ad apicem rhachidis (=. petioli communis) 4,5 — 6,0 pll. longae mucrone obsoleto; inflores- centia racemosa axillaris pedunculis petiolo. communi minoribus 3—4 pll. long. subereetis, pedicellis 1.0 93 —1,3 pll. longis suleatis patentibus ad basin glan- dulis binis lateralibus eum bractea evato- lanceolata viridi minuta deeidaa; calyx pentasepalus, sepalis 2 externis minimis, 3 internis maximis omuibus ovatis concavis viridi-Iufescentibus patentibus, persistentibus; corolla pentapetala petalis ovatis aut ovato - oblon- gis sulfureis, 2 inferioribus navieulari-concavis, sta- winibus 10, 5 petala, 5 sepala alternantibus, 2 petalum inferius sinistrum alternanti et opposito longieribus patentibus, religuis erectis conniventibus, filamentis brevibus, basi incrassatis{apice attenuatis, antheris ereciis terminalibus oblongis immohilibus strietis bi- loeulatis, loeulis conjunctis, apice poro dehiscentibus; pistillo unico, ovario gynopodio, declinato suffulto curvato compresse lineari, stylo curvato adscendente .compresso sfigmate minuto introrso; fructibus 'earpo- podio 0,5 pll. Ionge suflultis pendulis, leguminibus septatis 5— 7 pli. longis 4—5 lin. latis, primo viri- dibus glabris dein nigrescentibus marcescentibus fra- gilibus ®valvibus; seminibus glabris epulposis ob- longis 0,25 pll. long., 0,15 pil. latis compressis. — 55. Cassia timoriensis DC. h. Nom. sund.A% Hariengien. Quoad Gen. ef. DC. Prär. II. Rn, 493. Sete, V. — Guoad sp. ef. 1. ce. 499, 124. — Arbor alta ramis teretibus, ramulis subangulatisyeum inflorescentia petiolisgue puberälis; stipulae e bast!.y, dilatata semisagittata falcato -acuminatae; pefiolus 7—12 pl. longus basi tumidus eglandulosus supra interrupte canaliculatus; pinnarum paria 12 — 17, 94 pinnae ovali-oblongae oblongaeve breviter petiolatae, oppositae 1— 2,2 pll. long. 0,5 — 0,7 pll. latae ob- tusae apice setoso-muricalae supra glabrae Juniores pilis minutissimis ‚adpressis atrevirides subtus glau- cescentes minute adpresseque pubescentes. Tnflo- rescentia ad apicem ramorum racemosa et dein foliis defiecientibus racemoso-paniculata, racemi folio dimi- dio breviores &flori, peduneuli 1—1,5 pll. long, in alabastro penduli, in anthesi erecto-patentes, in fructu patentes; sepala 5 obtusa inaequalia, 3 mi- nuta abortiva superiora, 4 mediocria intermedia, 2 inferiora antheris longioribus et deeimo infimo inter- mediis aequante; filamenta fertilium aequalia erassa, antherae 1lavo-fuscae apice subincurvae biporosae. Ovarium laevissimum planum lineare apice stylo eur- vato falcato coronatum. Legumen immaturum lineari- oblongum viride marginibus sanguimeis 10 — 15sper- mum apice rostratum, dein totum atrosanguineum, maturum badium bivalve valvis longe. persistenti- bus intus costis (istımorum rudimentis) elevatis no- tatis membranaceis; semina complanata pyriformia, „* funieulo umbilicali -flexuoso longe insidentia splen- a dentia impressione oblonga pallidiore longitudinali notata. — RR A B6. Cynometrg caulifiora L. bh. Nom. mal. N amnam, sund. Bukki andjieng! Quoad Gen. ef, DC. Prär. 11. 509. Sprg. Gen. 1786. Wlid. Sp. pl. 1. 193. S20 et 539.’ Lam. Il. t. 331. Antherae supra medium affixae basi ad inserfionem bipartitae 95 ineumbentes extrorsi apice nutante; fructus saepe apice dehiscens una cum embryo, inde formam prae- bet, a qua derivatum est nomen sundaicum et lati- num, false a Wild. germanice translatum. — Quoad spec. ef. Sprg. S. V. I. 327. Wild. Sp. IL 589. Lam. 1. c. Rmph. amb. I. t. 62. p. 163, ubi de- seriptio optima; addenda tantum haeece: Folia re- centia lateritia imoque rosea, dein supra afro., sub- tus pallide viridia, coriacea glaberrima apice emar- ginata aut hinchinde bifide 2-4 pH; lorrg.”0,5 — 15 pl. lat. — Quoad flores ef. Gareini deseript. \ Rınph. amb. I. pag. 165, quoad fructus ejusdem de- script. 1. c. 166. Embryum magnum inelusum radi- cula conica reeta versus hilum speetans; cotyledo- nes crassissimae maximae pelfatae, gemmula magna reeia coniea. — Binae adesse videntur varietates solummodo inflorescentia ut videntur distinguendae, altera floribus omnibus subsessilibus (magis rubris) pelvem quasi formantibus, fructibus minus rugoso-im- pressis minoribus — a. subsessilis mihi,; — altera pedunculis elongatis pollicem saepe superantibus (loribus magis albidis) fructu magis rugoso foveo- lato; — ß. elongata mihi. = 57. Hymenaca verrucosa Grin. 4. Nom. sund.f4F Kisapie bener s Kaju patehah. — Quoad gen, Pr DC. Prdr. I. 511. — Calycis tullo brevissimo, pe- tala (an semper) 3 unguiculata, medio Iatiore, lamina subrotunda margine inflexa inde concava nec glan- dulosa, stamina filamentis e basi/crassiusceula sensim 96 in subulam attenuatis (nee medio inflatis!). Legu- nen monospermum (ef. Grtu. fret. 11. 306.) — Sprg. Gen. 1812 petala vblonga sessilia laudat sed in- aequalia, legumen 1spernum, quod Lam. I, t. 330 trispermum delineavit, qui petala haud vidit; stylus autem haud ita elorgatus in nostra est ae in icone litt, b. est delineatus. — Qxoa«d spee. ef. DC. Prär. IL 511. 4. Wild. Sp. pl. H. 513. 3. Grin, fret. 1 c. sed pulpa recens earnosa ER semen obtegens, — Caet. ei Ep Barden Sek, Aa Lefı hinia Pe anihz. 4. Nom, sund, Kandajakan. — Quoad Gen. ef. DC. Prdr. I. 512. — Calyx in nostra regulariter Sfidus, petala ealycem vix superanfia, siylus erassus, stigma pla- num subbilobum, margine revoluto; legumen septa- tum. — @uoad spec. loc. inter B. latifoliam et B. eandidam Sect. I. DC. I. ec. 515, a priori (evi magnopere aflınis) differt foliolis apice rotundatis, petalis obovato-cuneatis; — specimeu Madrense for- san hujus loei? ob calyces pedicellos et ovaris pu- bentes. Bami subereeti rimosi foliis magnitudine di- versissima basi cordatis in neryis petiolis ramulis, - pedicellis et calyeibus plus minus rufepuberulis aut tomentosis supra glahris, foliolis ultra medium coa- iitis late ovatis 3 — Anerviis apice rotundatis di- vergentibus 1,2— 3,5 pll. long. 1,0— 2,3 pil. latis; ealyce limbo regulariter 5fido, tubo cum tubo stami- nifero connato; petalis inter tubum et limbum caly- eis huie insertis obovato-cuneatis albidis subundulatis 97 Beiblätter 1842. II. Nro. 7. calycem vix superantibus; staminikus plerumgue ste- rilibus, filamentis omnibus in coronulam 10dentieu- lataım eiliato-villosam connatis; antheris plerumgue abortivis minutissimis in apice eujusvig | denticuli;__ ovario oblougo-Jineari eompresso sericeo & ovulatfatz.. legumine crasso coriaceo nervoso-retieulato elongäto-""" \ oblonge ufringue acuto 8—11 pll. Iong. 0,9 pll. lat. dein badio, immaturo spongioso imtus viridi multilo- culate; isthmatibus 0,5 pll. latis; seminibus..laevis- simis lucidis stramineis ; embryo albuminoso, albumine diaphano subhyalino bipartibili eoriaca; cotyledoni- bus ovallbuj 59. Bauhinia variegata on Nom, -sund. Talie Kandjo burrum. — Quoad Gen. ef. Ni. :57. — Quoad spec. ef. DC. Prär. 3. 514 Sprg: 8. V. HU. 333. — Arbor mediecris-.jsücherrima follis. basi cordatis subreniformibus glaucescentibus (caet. vid. DC.) fleribus subracemosis terminalibus (nec- axilla- ribus Sprg.); calyce tube elongato extus auleato torte, Jimbo lateraliter. fisso; petalis calyeis- fauci insertis magnis roseo-purpureis superiore subsolitario ovato-spathulato apice acuto, duobus lateralibus- latio- rihus, duobus Inferioribus subrotundis basi unguicu- late -attenuatis media parte carmesina et purpuren basi albida: staminibus 5 fertiiibus peiala alterman- tibas, filamentis 5 sterilibus subuliformibus- minutis petalis oppositis; una cum fertilibus tube eniyeino 7 98 sub2pollicari adnatis crassissimoe, a fauce liberis, fertilibus arcuatis; gynopodio longissimo 2-—-3polli- ceari latere superiore petalo superiori epposito tuho calyeino adnato creterum libero; ovario oblongo arcuato compresso lateribus sulcatis puberulo in sty- lum elle stigmate peltato plano puberulo. dußhrn 2 60.“Bauhinia corymbosa R:ırb. 4. Nom. sund. ZR #oy kupokupo. — Quoad Gen. et sec. cf. DC. Prär. 512 et 517. — Quoad sp. ef. I. e. 517. — An B. hirsuta Rwdt. Bl. Cat. 68.?° Frutex alte scandens, ramis senioribus teretiusculis glabriusculis junioribus subtetragonis ad angulos cum petiolis, eirhorum pagina superiore foliorumgue nervis ceu- preotomentosig, ‚in lateribus. lasie viridibus et al. bido - verrucoso - punctatis; eirchis axillaribus rigidis patentibus supra cupreo-nitentibus subtus subglab- ris viridiusculis apice longiter acuminafis, spira- liter intortis; foliis petiolo tereti utrinque incrassate basi profunde cordatis, folielis semiovalibus obtusis parallelis ad medium et paulo supra connatis 3—5- nervüs, nervis supra paulo tomentosis, subtus cum ramificationibus minimis subvillesis, supra viridibus Ineidis. subtus rufa-. autcupreo-villosis, 3,0 — 7,0 pll. long. 2,0— 4,0 pil. latis; inflorescentia termi- nali corymboso-racemosa ;{rhachide pariter cupreo-to- mentosa; bracteis ovato-lanceolatis acutis patentibus minutis cadueis extus tomentosis intus (supra) gla- briuseulis; peduneulis 1,5 —1,7 pl. longis paten- tibus suhtetragenis cum calyce viridibus; minutissime 99 (neo cupreo-)} tomentosis; calyce tubo striato süh. eylindrico limbo in alabastro oviformi valvato dein spathaceo bipartito; altera lacinia 1-, altera 2sufu- rata, reflexo, laciniis calycinis primordialibus dein basi sejunetis; petalis albidis ungue viridiusculo erecto obovatis margine subundulatis patentibus distautibus, cum ungue pollicem fere longis, bi- nis latioribus 0,5 poll. fere latis, extus sericeis, supra glabris; staminibus una cum petalis calyeis fauci insertis tribus majoribus fertilibus, petala haud adaequantibus et binis minutis castratis subuliformi- bus, caeteris abortivis; filamentis fertilium basi crassis viridiusculis apice subulatis; antheris magnis FRE ee re coceineis supra medium dorsum affıxis basi hifidis, primo erectis dein pendulis ovato-oblongis, margine rima duplic dehiscentibus, polline aurantiaco; ova- tio stipitato, stipite calyeis fuho adhaerenti, ovato- oblonge nitenti cupreo-villose apice oblique attenuato in stylum filiformem viridenı, stigmate capitate viridi viseoso antheras atfingente; legumine oblongo aut oblongo-lanceolato complanato basi breviter attenuato- stipitato apice mueronato 5,0,—7,0 pll. long. 1,75— 2,25 pll. lato extus densissime cupreo-iomentoso sub- lignoso 3 — Aspermo; seminibus margine superiori affixis lenticularibus glaberrimis (in haud plane ma- turis albumine crasso subcoriaceo); embryo com- ZUR &' planato, eotyledonibus maximis viridibus Snervilis, ra- - dieula breyi erassa versus hilum spectante vix cur- vata! — rl 100 Verden | ya? 2 61. Bauhinia eucullata Desv. h. Nom. sund. . Kikupokupo. — Quoad Gen. ef. DC. Prär. II. 512, Seet. II. Pauletia, (p. 513). — Quoud Sp. cf. ec. 514. 26. Folia basi rotundata aut subemarginata, foliola infra medium connata ovata obtusa A4nervia subtus in nervis eorumque ramificationibus tomentosa —pil. long., 2—2,25 pll. lata; flores axillares autter- minales aut (pseudo-) oppositifolii racemosi, racemus 2—10flores erectus bracteis lineari-subulatis; calyx basi ad medium longitudinaliter rumpens cucnllato- persistens; petala candida patentia ovalia; stamina emnia fertilia. — leS gr 62. Bauhinia tomentosa. $. Nom. sund. Talie + kandjoh. — Quoad Gen. ef. DC. Prädr. II. 512, — ‚'@r., « Quoad spec. cf. DC. 1. e. 514. 27. Wild. Sp. pl. I. 511. 12. Descriptionem vid. Brmanni 'Th. Zeyl. 45. t. 18. Folia nostra si ponas supra delineationem citatam Brm,, hane plane quadrant. — Frutex pa- tenti-ramosus ramis juvenilibus subangulatis tomen- tosis nune viridibus, nune rubris, senioribus teretibus subflexuosis glabris viridibus dein brunneo- corticatis; foliis alternis petiolatis, petiolis subfriquefris biar- ‚tieulatis tomentosis, subpeltatis bilobis lobis ovatis “*, obtusis Anerviis, lacinula tertia minima rudimentaria acuminata in angulo (ultra medium folii) loborum, basi rotundatis subcordatis, integerrimis subtus glau- eescenti- (nes albescenti-) pubescentibus; stipulis subulatis ramo adpressis deciduis; peduneulis 1— : $floris oppositifoliis brevibus; fleribus tribracteatis 101 (folio bracteali cum stipulis) bracteis subulatis; als- bastris conieis et floribus nutantibus; calyce mono- ‚sepalo (in alabastro subulato apice Sdentato, dein) *. »» uno latere rumpente laciniis 5 apiee connatis basi 4 dein liberis reflexis et inde ealyce toto cucullato persistente; eorolla 5petala, petalis fauci wrceoli calyeis insertis obovatis concavis pallide sulfureis Haccidis convolutis (nee uti Bm. ie. patentibus) mag- nis tenuissimis; staminibus 10 fertilibus, filamentis albis basi in tubum connatis fauei ealyeino insiden- tibus, in aequilongis, 5 longieribus; apice subaliformi- bus; antheris ereetis introrsis supra basin dorse affıxis biloculatis, loculis longitadinaliter rima de- hiscentibus; pistillo gynopodio filiformi e fundo ca- lyeis orto, ovariv compresse lineari tomentoso, stylo crasso flexuoso viridi 1,3 pll. longo, stigmate peliato eapitato papillato; legumine gynopodio suffulto basi attenuato eompresso supra bicarinato apice acuminato dein glabro primo tomentosoe, 3—-5 pll. long. septato, dein. septis evanidis, 8— 9sperine; seminibus albu- minesis (endopleura tumida ne albumine cornco eotyledopgs_ crassitie gupfranie \ Meet, 0 Asyıle 636 Bar. purpurea "Nom. Aa Aroy kupokupo. — Quoad Gen. ef. DC. Prär. IL, 512 et 515. IH. Stamina sterilia 0. — Quoad Sp. ef. DE. 1. e. 515. 34. Wild. Sp. pl. IL 511 cum : eitatis — sed: foliis subtus velutinis juniortbus' in nervis et calyce extus purpureo-tomentosis, fololis 5—$nervüs vix ultra medium connatis, petalis cris- 102 pato-marginatis (coceineis margine flavescentibus dein Purpureis,, ano in medio Sn longiore! — Ra 64" Ihga umbellata Wild. h. Nom. sund. Pi- lang. — Quoad Gen. ef. DC. Prar. IL. — Quoad spec. ef. DC. 1. e. 439. 75 sed foliola 6- (nee 8 10) juga. — Arborea ramosissima ramis patentibus geniculatis spinosis, spinis firmis lignosis reefis 0,5 — 1,0 pli. long., — foliis conjugato-pinnatis, petiolo 1 poll. longo, apice ad pinnas glandula rosea depressa, pinnis rhachide Spollicari inter pinnulas glandulosa, pinnulis 6-jugis infimis ovato-oblongis mediis oblengis summis ovato-oblongis adultis glaber. rimis supra lucidis 1 — 1,6 pll. long. 0,5 — 1,0 pll. lat. obtusis subinaequilateris; floribus in pedun- eulis 3 — 1,6 pll. longis, subracemoso - aggregatis axillaribos, lateralibus aut terminalibus umbellatis 15 — 20, pedicellis 0,2 pll. long. filiformibus; ca- Iyce eylindrico 5-dentato; corolla longe exserta fla- vescenti-tubulosa 5-fida; staminihus wo, filamentis in tubum connatis medium haud attingentibus , capilla- ribus, albis 0,6 pll. long., antheris incumbentibus bi- up loeulatis lt. N _, naRDe Ey? Geil; D Ark Bög. 5. Nom. sund, Kitokkeh. — Quoad Gen. ef. DE. Prär. I. — Quoad spec. Arhorea, foliis bipinnatis (summis con- jugato-pinnatis) pinnulis 3 — 4 - (rarius 5-) jugis ovali aut obovato-oblongis obtusis glaberrimis, glandula in rhachide 1 — 3 maxima et inter pinnulas summas minimis, pedunculis umbelliferis axillaribus panicu- 103 latim ad rami apicem dispositis; floribus albis. — Arbor medioeris cortice albescenti- cinereo, ramulis glaberrimis viridibus; rhachide 1 — 4 pll. longa nunc glandulis destitua nune glandulis 1 —- 3 de- pressis erassis praedita, rhachide secundaria 1 — 3 pll. long. glandulis saepe inter paria summa prae- dita, pinnulis 0,5 — 1,6 pl. long, 0,4 — 1,0 pl. lat.; corolla „Anfundibulifgrmi flayescenti „glamentis pallide Havescentihus fere longis riet % fl rr En 6 Mebnnupjpdadn lad Sr Ye te 17 "Ta: sont. injing, — @uoad Gen. r DC. Prär. IL 432. Stamina. 18 ima basi tantum monadelpha. — Quoad spec. Arbor vasta ramis erecto-patentibus se- nioribus glabris subgeniculatis, junioribus teretibus pubescentibus einerascenti-viridibus verruculis. © mi- nutis albescentibus vix elevatis; :-foliis bipinnatis, rhachide puberula basi incrassata et supra basin sub- terefi, versus apicem subfrigena, supra basin et inter pinnarum paria 3 (— 2) suprema glandula erassa- oblonga sessili, pinnis 11 — 18 jugis opposi- tis, rhachide secundaria compressa puberula, pinnu- lis 15 — Adjugis dimidiato-oblongis acutiusculis , nervo medio fere ad marginem superiorem, supra atroviri- dibus pilosiuseulis margine ciliatis subtus glaucescen- tibus dense adpresse puberulis ; stipulis obliquis erec- tis laneeolatis acuminatis utrinque puberulis deeideis; inflerescentia in ramis axillaribus foliaceis, ad. api- cem aphyllis capitulata, capitulis peduneulatis, pe- — rY TREUEN NE Rue DE. Prir. k 14 - dunculis solitariis binis ternisve, 1 -- 2cephalis, bractea stipulariformi deeidua, capitulis 20 — 40- floris, petalis in corollam infundibuliformem connatis, staminibus basi albidis apice viridi-lutescentibus (uti stipulae et bractene et culyces); fructus?? — No- men infortunate creatum ni fructus aut semina colo- rem purpurascentem praebeant; mibi nomen mutan- dum. videgur in In a dimidjata mi: br. sh. 67. Inga faleiformis mihi”h. Nom, sund. Ki. 2. — Qioad spec. ck. 1. trapezifeliam'‘ DC. 1. c. 441. 95., cui nostra maxime est affınis. — Diagn. Pinnis 9jugis, pinnulis 15 — 17jugis, infimis rhombeo- ovatis acutiuscalis, superioribus rhombes- subfaleiformibus acutis, summis oblongis. faleiformi- bus acuminatis, supra glabris nitidis, glandulis sti- pitatis inter pinnas fere omnes pinnulasque summas, "panicula terminali. Descr. Arbor alta ramis erassis e peliolis decurrentibus multangulatis cum rhachide communi et partiali, peduneulisgue minute tomen- tosis;; rhachide foliorum basi incrassata, parte in- feriore tetragena, superiore frigona 12 — 14 pll. long. supra basin glandula naviculari magna praelita, inter rhachides partiales fere omnes glandulis parvis stipitatis binis, rhachide partiali irigona 4 — 6 pl. long. pinnularum juga 4 summa glandulis stipitatis park modo praedita; pinnulis petioli loco nodo to- mentose subgloboso suflultis subtus pilie: adpressis pubescentibus subglaucescentibus inaequilateris, altero 105 latere attenuatis, altero productis a medio curvatis et inde formam singularem supra memoratam prae- bentibus 0,6 — 1,5 pil. long., 0,3 — 0,4 pll. latis; panieula divaricata terminali ramis infimis plus pe- dalibus multifloris , Aoribus in ramificationibus ulti- mis subumbellatis brevi-pedicellatis; calyce brevi obsolete Sdentato suburceolate; corella infundihuli- formi Stida, Iaciniis oblongis acutis extus sericeis; staminibus filamentis ima basi commatis longe exsertis capillaribus albidis, evario gynopodio suffulto. 68. Parkia speciosa B 4. Nom. sund. Püdoi s. Peteh. — Quoud Gen. ef. Sprg. Gen. 2672. — @uoad spec. cf. Diagn. nev. meas Nro, 219. A sequente differt: Rhachide 9 — 10 pll. long. pianulis 0,4 pll. long. 0,15 pll. latis, apice mucre- nulatis, cilüs 0, glandula petioli depressa vix ele- vata, peduneulis 5 — 12 pll. long. Cerectis?); legü- minibus e capitulo unico 10 — 15, gynopodio s. . pofius carpopodio 2,5 — 4,5 pll. longo (in immatu- ris), erassis coriaceis 15 — 18 pil. long. 2,3 — 2,5 pll. latis marginibus .0,25 erassis, seminibus protu- berantibus 12 — 18 eompressis ovali-ohlongis 1,3 pl. long, 0,9 pl. lat., 0,5 pll. erassis immaturis membrana alba crassa coriacea intus costafa estug, laevissima ; cotyledonibus erassis viridibus extus (e ner- vis membranae) canalieulatis; radieula inclusa ovata acuta,. cauliculo eonico, gemmulae folielo externo er Bjago- wu A Ay 69. Purkia re %. Nom. sund. Pün- Ay 106 doi. — Quoad Gen. cf. Sprg. Gen. 2672. — Quoad spec. cf. Diagn. nov. meas Nro. 220. et DE, Prär. II. 442. 108 a qua sat differt. — Rhachide subtetragona 8 — 13 pli. longa, pinnis 1,0 -— 3,4 pll. longis, pinnulis 0,1 — 0,2 pll. longis, 0,075 pil. lat. supra attoviridibus nitidis subtus pallidioribus margine tenuissime ciliolatis; glundula 0,2 — 0,3 pll. longa, 0,1 pli. lata;';pedunculis 4,5 — 16 pl, long. in apice rami subracemosis erectis dein nutan- „Abus et pendulis; alabastris spicarum pyriformium Er aureo-nitidis sericeis 2,5 pll. long., basi 0,9 pli. Ia- tis apice 1,8 pil. latis (in anthesi latitudo magno- pere inerescit”); flore singula bractea cuneiformi apice concava sericea suffulto; calyeis Jimho 5fido, laeiniis subrotundis aureis marginibus ealycem paulo superantibus; staminibus 10, filamentis ad corollae limbum in tubum connatis supra liberis longe exser- tis, antheris supra basin affıxis linearibus suberectis biloculatis flavis. — Legumina a prieri differunt: carpopodio 5 poll. longe, 1,3 — 1,7 pli. lato, se- minibus minus protuberantibus 13 — 15 ovali- oblon- gis, marginibus acutis, 0,9 pil. longis 0,6 pll. lat, 0,35 pll. crassis. hie, heshle 70, Adenanthera Pavonina L. 4. Nom. sund, Fr Saga Kaju. — Quoad Gen. ef. DC. Prär. II. 446. sed legumen maturum unilocnlatum inter semina con- strietum et ad semina torulosum bivalve. — Quoad spec. FR sah DC. Prär. II. 446. et Rnph, amb. 11. 173. t. 109. 6% sed foliorum rhachis 8 — 15 pll. long., pinnarum 107 rhachis 3,5 — 6,5 pll. long., pinnulae 1,0 — 2,0 pll. longae, 0,4 —.1,0 pil. lata 71. Acacia Bee DR ’g nd]. Nom. sund. Nagussurie. — Quoad Gen. DC. Prird, 11. 424.) Mimoseis embryi' reeti gemmulam 'conspi- cuam negat! — vid. infr. A. Mimosa cl. c. 425.) differt staminibus oo, legumine haud eompresso-plano, stipulis spinosis floribusque luteis; — ab Acaeia dif- ferre videtur solummeodo legumine immaturo dissepi- mentis (in mafuro dein evanidis) praedito. — Quoad spec. DC. Prdr. I1.,461. 133. £. maximam ostendit affinitatem cum planta nostra, praesertim, si ramuli angulati DeCandollei pro ramulis flexuosis sint sumendi. Citata etiam Brm. (fl. Ind. 224., Thes. zeyl. 3.) hane comparationem permitfunt. Magna quoque adest affinitas ad A. pedunculatam Wild. et A. arabicam. Sprengelius nullam aliam differentiam inter hafte duas. species ostendit, ac rames glabros in priori @. V. III. 144.) ineano-pubeseentes in altera (I. e. 145.), pedunculos geminos folia subaequantes in priore, pedunculos subquaternos verticillatos in altera; re- liqua congruunt. Eisi planta nostra ramulos juniores tanftum pubeseentes ostendit e florum dispositione ad A. arabicam sit referenda nisi fructus forma contra- diceret. Willdenovius (Sp. pl. pl. IV. 1084. 1085.) exactiorem dedit descriptionem, a qua nullas alias differentias eligere possum ac jam supra läudatas et capitulorum magnitudinem, majorem in A. arabica et hoc loco solummeodo legumen haud. tomentosum. 108 moniliforme sed glabrum continuum laeve huie con- „‚Junetioni | opponit. — DeCandolle dein dl. c. 462.) RG » A. pedunculatam habet varietatem „Farnesianae‘, quam % wet solummndo legumine tereti a A. urabica distinguit, ceui legumen moniliforme et rami magis Pubescenten, Inde mihi verisimile est A. pedunculatam Wlid. cum nostra esse congruentem. — Üaule fruticoso tereti flexuoso badie, ramis junioribus cum petiolis pedun- eulisque pubescentibus; stipulis in spinas mutatis, subinferas reetas 0.25 pll. long. patentes subulatas hasi albidas, apiee spadiceas; foliis alternis bipin- natis 6jugis, petiolo communi infra par infmum breviter glanduloso; ramulorum 2 — 3jugis; pinnis oppositis nune alternis pinnulis multijugis (16 — 20) oblongis subsessilibus, glabris, apice rotundatis, mu- eronulatis; inflorescentia ramulo abhreviato abortivo aiları 1 — Acapitulato, capitulis (reliquis cen- tralibus abortivis) pedunculatis globosis (magnitudine Uvae erispae minoris) multifleris nudis luteis; pedan- eulis foliis minoribes. apiee glohosis solidis eicafri- satis; bracteis minutis paleaceis eoneavis, ovatis, te- nuissime longiterque stipitalis; floribus sessilibus; ealyeibus liberis urceolatis truncatis sbsolete 5den- tatis albis; corolla tubulosa infundibuliformi apice 5- rarius 6-dentata, dentibus viridiuseulis; staminibus @, filamentis liberis hypogynis capillarihus erectis peni- eillato -aggregatis, suhinaequalibus lateis, antheris minutis subglobosis incumbentibus biloculatis,, loculis- -rima longitudinali dehiscentibus , pistille libero unico, 109 ovario subeylindrico substipitato, stylo. albescenti fili- formi ereeto versus apicem subuliformi, stigmate punctiformi; fructibus singulis aut binis leguminosis laevibus teretibus subfaleatis, faleatis aut hamatis, basi angustato-contractis, apice plus minusve acutis acuminatisve, immaturis 10 — 15 loculis septis irans- versalibus, maturis dissepimentis evanidis unilocu- latis bivalvibus 10 — 1öspermis; seminibus ovifer- mibus plus minugve compressiuscalis, testa lignosa, embryo recto, cotyledonibus 2 ovatis obtusis erassis, eauliculo eylindrico reetg crasso obtuse eonico, gemma plurifoliolat, N plieatis igdiyigis, 7 2, y2%7/ 72. oratssemd ld. rl Nom. sund. zu Kihiang. — Quoad Gen. ef. DC. Prär. II. 448. & p. 466. IV.$. 2. Legumen maturatum bivalve unilocu- latum semin obvoluta. — @uoad spee. ef. DC. 1. ce. 466. 186. Sp. pl. IV. 1063. 1064., — ubi deseriptio, a qua differt nostra: pinnulis supra saepe pilis canis minu- tissimis adpressis tectis, pari infimo etsi minori ta- men hbaud minutissimo. Rhachis foli 8 — 9 pli. long. pinnarum 2,5 — 6,0 pll. long., pinnulae 0,5 — 1,0 pl. long. 0,4 — 0,6 pil. lat. Legumina ru- bentia ad semina hemisphaerico-protuberantia 10 — 12 sperma, 6 — 7 pll. long., 0,6 — 0,7 pil. Iat., semina ovata lenticularia compressa glaberrima, fla- vo-fusca 0,2 pil. long. 0,15 pll. lata. — Inga Kihian sulga\nec farina nee me a GER Fi a; | € Hrt. Bog. g; mans en chH 73. Acacia leucocephala Lk. (nec Bert.) $. 110 Nom. sund. Kumalantienga s. Peteh Zeylon. — Quoad Gen. ef. DE. Prdr. II, 448. — @Quoad spec, DE. 1. e. 467. 193. — An eitatum Lamarkii hujus loei ef. Sprg. 8. V. 111. 139. 89. cum diagnosi planta nostra bene convenit. Ab Acacia glauca wild. Sp. pl. IV. 1075. differt et corolla pentape- tala! — Glandula depressa sub pari infimo pinnu- larım saepe deficiente; pinnae 2 — 6, plerumque 4 — 5; petala viridiuseula; stamina 10, antheris hirsutis; legumina longe stipitata 15 — 21sperma eum carpopodio 4 — 5 pll. long 0,7 — 0,8 pli. ato. — Ab,A, frondosa Wild. (sub quo nomine re- eher in. a pfanulis” REG Pubescen- tibus eiliatis, spieis solitariis. Appendi.r quarundam LT de %. Crotalaria philcherrima Rzb. ©b. Nom. \ R | sund. Kakatjangan. — Quoad Gen. ef. DC. Prir. H. 124. — Quoad spec. ef. DC. Prär. II. 125; sectioni alteri autem est adnumeranda spec. et po- tius quidem ut videtur Sect. V. l. ce. p. 129. ob ca- Iyeis lobos binos alaeformes tum autem „calyx his- pidissimus‘ est omittendus; flores dein sunt racemosi subpaniculati ad apicem caulis axillares et terminales. Folia obovato-cuneafa aut cuneato-lanceolata acuta aut obtusa utringue sericeo-pubescentia subtus cana; stipulae setaceae deciduae; caulis herbaceus (an Ey semper ?) ramigug @dpressepnhescanigs jexetes; brac- * „tea ad basin pedunculi ovata acuta foliacea viridis, 111 binae ad basin calyeis, laeiniis ealyeinis multo mi- nores foliaceae et calyx pallescenti-virides (sel non plane !coloratae!); calyeis 5partiti laciniae superio- res maximae ovaiae, infima carinata lineari - lancco- lata in anthesi patentes post anthesin conniventes et legumen oblongum sericeum dispermum oecultantes; corolla magpa flava; carina ultra "Abe dipus, — 75. Me andseia subterranea *Hrt. "Bog. Oh Nom. mal. Katjang manilla. — Quoad Gen. Calyx urceolatus subquinguedentatus; vexillum subrotundum alis carinaque paulo majus, basi bicalloesum, carina dipus, stamina CY.). diadelpha, stylus curvatus apice pilosus, stigma subcapitatum, ‚Jegumen indehiscens “i 4 fragile 1 — 2spermem. — duoad spec. ef. No. Ar, — Diagn. Radice perpendiculari, caule prostrato, ramis geniculatis radicantibus repentibus, foliis tri- foliolatis, foliolis ovali-oblongis obtusis, floribus in peduneulo axillari brevi geminis flavis, legumine subterraneo ovato .s. ovato-globoso. — Rami procum- bentes nune radieantes e caule vix elato horizonfa- liter erumpentes purpurascentes puberuli; petioli erecti 4 — 8 poll. longi triangulares glahri, foliola inferiora subsessilia, terminali pedicello 0,5 — 1,0 pll. lougo, ovalia aut ovali-oblonga 1,5 — 3 pll. long. 0,1 — 1,5 pll. lata glaberrima integerrima apice subretusa; peduneulus axillaris 0,5 — 0,7 poll. longus flexuosus puberus biflorus; flores pedicello ix 0,3 — 0,4 pll. Tongo Fly niit iher; corollg, .,. ealycem longe excedens flava, vexillum subrotundum . 112% 0,3 pl. long. et latum plerumque a latere compres- sum earinae oblique adpresse ineumbens; alae ob- longo-cuneatae obtusae horizontales. — Flore delapso pedunculus elongatus ad 1,5 poll. longitudinem , ter- ramgue ingreditur, florem delapsum oceultans; ova- rium nunc (subterraneum) successive accrescit, primo est flavescenfizalbidum et ovoideum linea circulari Nachlongitudinah nofktum. Legumen si fere "fa maturi- i ) taten est progressum, herba moritur et legumina libera subtus in terra remanent tum maturitatem ne- cessariam adipiscuntur et quidem fiunt fragilia. inde- hiscentia et continent semina bina aut singula sub- globosa flavesceptia, paule maculata. it 76. Cassiahumalis Collad ©. d. Nom. sund. ‚4 Kateppeng. Tümbut. — Quoad Gen. ef. DC. Priär. II. 489. — @uoad spec. cf. DU. Prdr. I. 493. 46. Wild. Sp. pl. I. 515. 6. £. Sprg. S. V. I. 339. 71. — Caulis ereetus ) — & — h. ramosissimus ‚4 — 6 ped. altus ramis subteretibus scabriusculis, N nn folüis alternis folielis subtus et petiolo adpresso-pi- losiusculis ; glandula oblonga lutescens inter par in- fimum, stipulae lineares subfalcatae ciliatae acumi- netae. Pedunculi axillares bini aut solitarii, sepala concava earinata acutiuscula ciliata longe persistentia. Ovarium falcate-lineare; legumen elongatum lineare recurvum marginibus prominentibus a latere canali- ‚eulatis Ser ad 6 pl. longi Seil. 77. esmantRus "cal sc, — Nom. sund. Pilang. — Quoad Gen. cf. DC. Prär. 11. | | \ = Beiblätter 1842. I. Nro. 8. | 443. et 445. III. plane congruens, — @Quoad spec. ef. DE. 1. c. 445. 16. Arber excelsa ramis divari- eatissimis spinosissimis flexuosis glabris albescentibus, ramulis junioribus puberulis sanguinolentis ; spinis (ramulis axillaribus plus minus abortivis) saepe binis ‚ altera minore, altera elongata foliata et saepe flori- bus praedita; stipulis binis ad folium singulum e basi lata subulatis apice subreflexis; foliis bipinnatis, pinnis .(3-) Gjugis, pinnulis (15-) 20 jugis rhachide primaria subtetragena puberula, pollicem vix super- ante, secundaria pollicem haud aftingente puberula subtrigona,, pinnulis oblongo-linearibus acutis ciliatis, glandula substipitata inter pinnarum jugum infimum etminore altera saepe inter par summum; spieis axil- laribus patentibus pedicellatis apice nutantibus in an- thesi basi inerassatis, folio longioribus, pedunculo 1,3 pll. long. puberulo sanguineo, spiea 1,5 — 1,6 pl. long. , floribus dimidiae spieae inferioris sterilibus, corolla gamopetala irregulariter 3 — Afıda auf par- tita parva; filamentis 10 elongato-linearibus flexuosis persieinis; floribus apicis spicae fertilibus eitrinis, eorolla subeampanulata semi-5fida, filamentis exsertis citrinis, antheris biloculatis, loculis rima dehiscen- tibus longitudinali apice glandula subpedicellata citrina dein aurantiaca praeditis; ovario lineari-oblongo vil- loso, stylp elongato flexuoso longe exserto, stigmate 8 4a [2 vix incrassato truncato; leguminibus linearibus elon- gatis eochleato-contortis glabris ad semina protuberan- tibus. — Desm. einereus Wild. Sp. pl. 1048. differt pinnis 6 — 10 jugis, pinnulis @ jugis (Wild), 12 — 15 jugis DC. dl. c. 18) spinis minoribus? spieis basi attenuatis CWlid.) folio breviorikus (DC). — Brm. Thes, Zeyl. 3 t. 2. differt habitu, ramis multo minus spinosis, pinnis 12 — 17jugis, deseriptio autem nostram fere quadrat. Ueber die mit Trifolium verwandten Pflanzen- gaitungen, vom Prof. E.R. von Trautvetter zu Kiew. Schon bei einer andern Gelegenheit habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass diejenige Abthei- lung der Leguminosen, welche mit dem Namen der Trifolieae bezeichnet wird, in zwei Gruppen zer- ‚fällt, welche ich im Allgemeinen charakterisiren möchte, wie folgt: 1) Trifolieue genuinae: carina recta vel parum eurvafa, obtusiuscula; sfamina superne non di- latata; folia vel mere trifoliata, vel petiolo communi supra par foliolorum oppositorum elon- gato trifoliolato-pinnata, semper stipulata. 2) Loteue genuinae: carina plerumque genieulatd- inflexa, in rostrum attenuata; filamenta alterna dilatata; folia vel mere trifoliata et stipulata, .115 vel stipulis in foliela mutatis exstipulata, pin- nata pinnulis subquinis, ‚ Dieser Eintheilung zu Folge gehören zu den Trifolieue genuinae die Gattungen Trifolium, Me- lilotus, Pocockia, Medicago und Trigonella. In den Blüthenorganen zeigen die Pflanzen dieser Ab- theilung nur sehr geringe Unterschiede, — desto mehr aber in den Früchten. Es ist indessen höchst schwierig, die grosse Masse von Verschiedenheiten, welche die Früchte der genannten Pflanzen darbie- ten, in gewisse, deutlich gesonderte Hauptabthei- lungen zu bringen, da selbst die von einander schein- bar sehr entfernten Formen durch Mittelformen ver- bunden werden. Um die Uebersicht der zahlreichen Arten der Trifoliene genuinae zu erleichtern, scheint es nichtsdestoweniger nöthig, dieselben in einige Galtungen zu sondern. Man hat diess, wie aus Obigem hervorgeht, auch gethan, und sie in fünf Gattungen geschieden; es sind aber die für diese Gat- tunge bisher aufgestellten Charaktere grossen Theils unwesentlich und der Natur dieser Abtheilung der Leguminosen nicht entsprechend. Diess beweist schon der Umstand, dass es Pflanzen gibt, die von ver- schiedenen ausgezeichneten Botanikern zu verschie- denen der erwähnten Gattungen gebracht worden sind. So ist Melilotus glomerata Fisch. erst zu Melilotus, dann zu Medicago und endlich von fran- zösischen Botanikern zu Trigonella ‚gebracht wor- den; — so ist Trigonella coerulea Ser, bald als 8: 116 Melilotus, bald als Trifolium, bald als Trigonella beschrieben worden. Dergleichen Beispiele gibt es in den erwähnten Gattungen noch viele, und es. würde noch mehr geben, folgten die Botaniker nicht gerne blindlings ihren Vorgängern, besonders in so schwierigen Gnttungen. Der Beispiele, dass zu irgend einer der oben genannten Gattungen gebrachte Pflanzen den fürfdiese Gattungen?gegebenen Cha- rakteren nicht entsprechen, sind jeden Falls unzäh- lige. Da ich nun neulich, bei Gelegenheit der Be- stimmung der Pflanzen des Kiewschen botanischen Gartens, wieder auf das Schwankende der Gattungs- charaktere in der Abtheilung der Trifolieae auf. merksam wurde, so machte ich den Versuch einer Aenderung der Gattungscharaktere dieser Abthei- lung, und gebe mir jetzt die Ehre, die von mir vor- genommenen Aenderungen"nachstehend in der Kürze vorzulegen, indem ich mir vorbehalte,, nächstens über eben diesen Gegenstand eine ausführliche Arbeit mitzutheilen, deren Ausarbeitung mein “ Vorgänger im Amte, Herr Staatsrath Besser, freundschaftlich durch Mittheilung der betreffenden Pflanzen seines Herbariums unterstützte. Ich gehe nun erst die erwähnten Gattungen und deren heutige Charaktere durch, um die Män- gel dieser genauer nachzuweisen. 1) Trifolium. Diese Gattung ist die einzige, welche ‚bisher mit Gewissheit zu erkennen war, da die wenigsamigen, im Kelch verborgenen, höchst 117 ‚selten über denselben vorragenden und dann von der stehenbleibenden Blumenkrone eingeschlessenen Früchte ein brauchbares Kennzeichen liefern, das für diese Gattung schon lange in Anwendung ge- bracht worden. Ich habe diese Gattung daher un- angetastet gelassen. 2) Melilotus. Diese Gattung, von Linne ur- sprünglich mit Trifolium vereinigt, wurde bisher durch ihre Früchte charakterisirt. Diese sollten — wie bei Trifolium — ein - ‚bis zweisamig seyn, aber aus dem Kelche heraustreteud und unbedeeckt‘ Dabei verlangte man stillschweigend — und Koch endlich ausdrücklich —, dass die Früchte nicht ge- krümmt seyen. Hiegegen wäre Nichts einzuwenden als 1) das, dass zwischen gekrümmten und. geraden Früchten bei den Trifoliene keine Grenze ist; und 2) das, dass man einer Seits mehrere Pflanzen, wie Trigonella coeruleu &e., zu anderen Gattungen brachte, während diese Pflanzen, dem bisherigen Charakter der Gattung Melilotus zu Folge, wahre Melilotus-Arten waren, — audrer Seits aber Meli- lotus sulcata Desf. für eine Melilotus nahm, wäh- rend ihre Früchte gekrümmt sind. 3) Trigonella. Diese Gattung scheint mir eine der unglücklichsten hinsichtlich ihrer bisher ange- nommenen Grenzen za seyn. Linne& charakterisirte sie kurzweg durch eine scheinbar dreiblättrige Krone, indem die alae und das vexillum von gleicher Länge, die carina aber sehr kurz seyn sollte. Heute nun 118 haben wir schon eine Menge Trigonellen,, an denen die carina um Nichts kürzer als die alae, ja sogar länger ist. Ich führe als Beispiel Trigonella calli- veras Fisch. auf, an deren Trigonellen-Natur noch Niemand zweifelie. Man nahm daher bald die Frucht zu Hülfe, und sagte, Trigonella habe mehrsamige Hülsen, Diess ist aber auch bei Medicago der Fall, welche zwar gekrümmte Früchte haben soll, aber diese auch nicht allein hat, da die Früchte bei den meisten heutigen Trigonellen gekrümmt sind, So entstanden bei Koch neue Zweifel, die er dadurch zu beseitigen 'sucht, dass er hinzufügt, bei Trigo- nella sey das ovarium in der Jugend bis zum sty- ins gerade, bei Medicago aber gekrümmt. Dann aher sehe ich nicht ein, warum nicht auch Medicago falcata L. und viele andere heutige Medicago-Arten Trigonellen sind, denn bei Medicago falcata und vielen andern ist das ovarium schnurgerade. Rei- chenbach nemnt bei Trigonella das legumen „rostra- tum,“ doch bringt er Trigonella monspeliaca und andere Arten zu Trigonella, obschen deren legumen kein rostrum hat, und Trigonella coerulea zu Me- Iilostus, obschen sie ein rostrum hat. So ist denn die heutige Gattung Trigonella eine Art Nothgattung, eine Gattung, in die man Alles wirft, was aus der einen oder andern Rücksicht weder recht zu Meli- lotus noch zu Medicago passen will, woher denn zwischen den heutigen Trigonellen auch nicht in einer einzigen Beziehung Vebereinstimmung zu finden ist. 119 4) Medicago. Die Gattung Medicago charak- terisitt Linne& durch ein schneckenförmig gewun- denes legumen, und durch eine carina, die sich zu- rückschlägt, und von den Staubfäden und dem vexil- lum entfernt. Letzteres beobachtet man aber auch an vielen Trigonellen; — ausserdem ist die Frucht auch nicht immer schneckenförmig gewunden, z. B. bei Medicago faleata und mehreren andern, wäh- rend die Früchte auch bei den meisten Trigonellen mehr oder weniger gekrümmt sind. Wir haben ge- sehen, wie sich Koch hiebei zu helfen gedachte, haben aber zugleich das Unzulängliche des Koch'- schen Auskunftsmittels nachgewiesen. Reichen- bach nennt die Hülse von Medieago noch vielsamig, bringt aber doch Arten mit einsamigen leguminibus, wie Medicago lupulina, zu Mediecage. Einige Au- toren brachten sogar wahre Loteae zu Medicago, wie Medicago cireinnata L. und nummularia DeC. (Lotus cireinnatus nob. und L. Candollei nob.) 5) Pocockia. Diese Gattung ist von Seringe für Melilotus cretica gebildet worden, und wird von ihm durch ein geflügeltes legumen charakterisirt. Da er indessen nicht hinzufügt, dass das legumen nicht gekrümmt seyn soll, so hätte er auch Medicago eireinnata und Medicago radiata hieher ziehen müssen. . Indem ich nun gerne zugebe, dass es nicht die Schuld der Botaniker ist, wenn sie eine Gruppe, deren Hauptformen nicht sonderlich verschieden von 120 einander und ausserdem durch unzählige Mittelfer. men mit einander verbunden sind, nicht in sehr scharf begrenzte Gattungen zu trennen vermögen, — wenn ich zugebe, dass die grosse Zahl der zu den wahren Trifolieae gehörenden Arten es dessenum- geachtet höchst nöthig erscheinen lässt, dass man diese Abtheilung in mehrere Gattungen sondere: so scheint es mir dennoch andrer Seits nicht unbillig, wenn man verlangt, dass die Gattungen einiger- massen erkennbar seyen, — wenn man vor allen Dingen verlangt, dass nicht Pflanzen zu einer Gat- tung gebracht werden, die dem für diese Gattung gegebenen Charakter geradezu widersprechen. Diesen beiden unerlässlichen Anforderungeu glaube ich für die Trifolieae durch eine theilweise Veränderung in derjenigen Anordnung, welche gegenwärtig für die- selben in Gebrauch ist, ein Genüge thun zu können. Sollte mir diess in dem nun folgenden Versuche aber auch nicht gelungen seyn, so wird es doch wenigstens Andere veranlassen, denselben Gegen- stand nochmals zu bearbeiten, um glücklichere Re- sultate zu erzielen. Indem ich nun meine Anord- nung der Trrifolieae genuinae in möglichster Kürze gebe, werde ich, wo hie. und da Anführung von Arten mir nöthig scheint, mich darauf beschränken, diejenigen Arten zu citiren, welche ich selbst habe untersuchen können. Trifolieue genuinae. (Deren Charakter siehe oben.) 121 1. Trifolium. Legumen oligo- 1 — 4)spermum, ealyce inclusum vel rarius corolla persistente tectum. 2. Melilotus. Legumen oligo- (1 — 2) spermum, exsertum, nudum, exalatum, saepissime erostratum, rarissime styli decidui basi ima persistente coronatum. 1. Leguming recta, nervis reticulatim anastomosan- tibus irregulariter lacunoso-rugosa: M. vulgaris W- (M. alba Thuill., leueantha Koch., melanosperma Bess. , srieta Hort., gigantea Hort., angulata Hort., rugulosa Hort.), su@veolens Ledb., dentata W. (M. Kochiana Hayne, olympica Hort.), parvi- flora Desf. (Bonplandi Hort., Baumetti Hort., diffusa Trev.), arvensis Wallr. (Petitpierreana Hayne, Kochiana DeC., difiusa Koch, pallida Bess., flava nonnull, autor.), offieinalis W. (M. palustris Kit.; macrorrhize Pers.) ruthenica MB. (M. integerrima Stev., laxa Stev.), gra- cilis DeC. (CM. neapolitans Ten. sec. Ser, glebulosa Stev., parviflora Stev., glaucescens &od.), italica Lam. (M. rotundifolia Ten. sec. Ser,). I. Legumina reeta, nervis transversalibus parallele rugesa: M. taurica Ser. (M. Besseriana Ser., ‚imbricata Bess., plieata Stev.), messanensis Desf. glomerata Fisch. (M. brachyloba Fisch., Medicago brachycarpa Fisch., Trigonella glome- rata H. Par.) 122 IN. Legumina falcata: M. sulcata Desf. CM. mauri- tanicas W., longifolia Ten. sec Ser.), Iupulina Trautv. (Medicago lupulina L., Medicago Will. denowii Bönningh.) — Vebrigens dürfte es viel- leicht nicht übel seyn, die Gattung Melilotus nur als eine Unterabtheilung der Gattung Medicago zu betrachten, denn die Zahl der Samen oder die Länge der Frucht gibt keine gar zu he, stimmte Grenzen. 3. Pocockia. Legumen oligo - Gl — 2) spermum, exsertum, nudum, ala membranacea einetum: P. cretica Ser,, P. radiata Trautv. (Medicago radiata L.) 4. Medicago. Legumen poly- &— ©) spermum, exserium, nu- dum, exalatum, saepissime erostratum, rarissime styli deeidui basi ima persistente coronafum, — Aus dieser Gattung ist demnach auszuschliessen M. eireinnata L. (Lotus eireinnatus Trautv.), nummularia DeÜ. (Lotus Candollei Trautv.), radiata L. (Pocockia radiata Trautv.), brachy- carpa Fisch. (Melilotus brachycarpa Fisch.), lu- pulina L. (Melilotus lupulina Trautv.). Die übrigen Arten bringe ich in folgende Abtheilungen: 1. Perennes: M. platycarpa "Trautv. (Trigonella L), ruthenica Trautv. (Trigonella L.) hybrida Trautv. (Trigonella Pourr.), arborea L., fal- cata L., sativa L., marina L., rupestris MB.cetg. 123 IL. Annuae leguminibus rectis vel faleatis nee mere cochleatis: A) Inflorescentia pedunculata, a) leguminibus deflexis: M. pungens Trautv- ‚(Trigonella littoralis Guss). corniculata Trautv CTrigonella L.), hamosa Trautv. (Trigenella L.). b) leguminibus horizentalibus vel erectis, sae- pius conniventibus: M. ornithopodioides Trautv (Trigonella DeC.), Fischeriana Trautv. (Trigo- nella Ser.), astroides Trautv. (Trigonella F. et Mey.), tenuis Trautv. (Trigonella Fisch,), cor- nivens Trautv. (Trigonella siriata L., Trigonella cancellata Desf.) B)} Inflorescentia sessili. a) leguminibus deflexis, apiee arcuato-adscen- dentibus: M. monspeliaca Trautv. (Trigonella monsp. L., Trigonella elatior Sibth. et Sm.), pu- gionata Trrautv. (Trigonella spinosa L.), stellata Trautv. (Trigonella stellata Forsk., Trig. miero- carpa Fres., elongata Hort., aegyptiaca Hort.). b) leguminibus ereeto-patulis, saepius conniven- tibus: M. arcuata Trautv. (Trigonella Ü. A Mey.), polycerata Sauv. (Trigonella L.), fiss® Trautv. (Trigonella pinnatifida Cav.), monantha Trautv. (Trigonella C. A. Mey.), 'psilocarpa Trautv. Cannua; foliolis obovatis, integris, antice serrulatis, glabris; stipulis lineari-subulatis; le- guminibus longissimis , angusto-linearibus, falcatis, puhescentibus,, axillaribus, subsessilibus, erecto- 124 patentibus. — Ab affıni Wledic. monantha Trauty. differt foliolis omnibus omnino integris.) AI. Annuae, leguminibus cochleatis, di-polyeyelis: hue fere tota sectio IIT.FSpirocarpos Ser. 5. Trigonella. \ Legumen exsertum, nudum, exalatum , longe rostra- tum, stylo persistente, demum inerassato, — Aus dieser Gattung sind demnach alle Arten auszuschliessen, die keinen stehenbleibenden, zu einem Sehnabel erhärtenden Griffel haben. Die übrigen mir gut bekannten Arten ordne ich wie folgt: 1. Inflorescentia pedunculata, multiflora, legumina erecto-patula: Trigonella eoerulea Ser. (Tr. Bes- seriana Ser. et Melilotus connata Bernh. sunt merae varietates), azurea C. A. Mey. I. Inflorescentia peduneulata, multiflora; legumina deflexa: T’r. calliceras Fisch. (oxyrhymba Fisch.), spicata Sibth. et Sm. (Tr. uneinata Ser.). "III. Inflorescentia sessili, 1 — 2flora: Tr. gladiata Siev. (prostrata DeC.), Foenum graecum L. ‚ensifera Trautv. (annuae; foliolis lineari-oblon- gis, subtruncatis, antice serrulatis; leguminibus villoso ‚pubescentibus, eireiter 15-spermis, lineari- elongatis, rostrum ter superantibus, solitariis ge- minisve, erecto-patulis, vix falcatis, sessilibus. — Trig. gladiata Stev. differt leguminibus ob- longis, latitudine sexies (nee 15-ies) longiori- 125 bus, 6 — Sspermis, rostrum vix bis superanti- bus; —- magis affinis Trig. Foenum graecum L. differt foliis duplo latioribus, obovatis, legumini- bus semper glabris). Bemerkungen über einige Carices. Das bei den Caricibus spieulis androgynis vorhandene Kennzeichen, nach welchem die Ge- schlechtstheile einen verschiedenen Sitz in denselben behaupten und bald die männlichen Blüthen die Spitze derselben einnehmen, während die weiblichen an der Basis sitzen, bei andern Arten aber der umge- kehrte Fall stattfindet, ist zuerst von Ehrhart in seinen Beiträgen, II. pag. 71., beachtet, und an den ihm bekannten Arten nachgewiesen worden. Dieses schöne Kennzeichen, wie es Ehrhart selbst nennt, ist späterhin auch von unsern meisten Auto- ren gewürdigt und in Anwendung gebracht worden, während es von andern Sshriftstellern ganz aus der Acht gelassen wurde. Schon Schkuhr lieferte in seiner Caricologie Tab. Dd. nro. 22.? b. die Ab- bildung einer Curex-Art, von welcher nicht bekannt isi, woher oder von wem er solche erhalten, die er unbegreiflicher Weise mit Carex muricata, obwohl feagweise, in Verbindung zu bringen sucht, von welcher sie toto coelo verschieden ist. Näher kommt er der Sache auf die Spur mit der Bemerkung: „diese Pflanze hätte nach dem äusserlichen Ansehen mit 126 der €. awillaris einige Aehnlichkeit, wenn jene Aehrchen nicht an der Grundfläche männlich wären“, während bei der fraglichen Pflanze die männlichen Blüthen an der Spitze aller Aehrchen sitzen. Des- sen ungeachtet ist sie von Reichenbach, wel- eher dieses Unterscheidungszeichen nicht beachtet, in Flor. exe. p. 59. unbedenklich zu C. azilla- ris gezogen worden, wohin sie eben wegen des Sitzes der Blüthen nicht gehören kann. Die franzö- sischen Botaniker sind einer andern Meinung zuge- than und haben jene Art (Lamark in Eneycl. IIE. p. 384. DeC..in Flor. gallica III. p. 106.) unter dem Namen _C. virens als neu aufgestellt, wobei sie sich doch auch von der Schkuhr’schen Meinung lei- ten lassen, dass es wohi eine Varietät von C. mu- ricala seyn könnte. Ich kann die eben erwähnten Werke nicht nachschlagen, zweifle aber nach Be- rücksichtigung andrer Autoren nicht, dass sich die Sache so verhalte. Eine völlige Ueberzeugung gibt davon die vorliegende Synopsis pl. in Flor. gallie. deseript. vonDeCandolle,in welcher p. 139 u. 140. Carex muricata und C. virens unmittelbar neben einander gestellt und ganz und gar mit einer und derselben Diagnose mit dem alleinigen Unterschied versehen sind, dass bei Ü. virens noch „bractea in- fera foliacea, culmum superante‘“ angehängt ist. Da indessen diese Carex virens von ihren Verf. selbst nicht recht gekannt, und fragweise als Var. von C. muricata betrachtet wird, Kunth aber sie geradezu 127 zu Carex vulpina zieht, und unsere deutschen Au- toren bald diese, bald jene Art dafür ansprechen, auch selbst die C. virens Thuill. wieder eine andere Art ist, so dürfte jeuer Name unbedenklich ganz ausgemerzt werden. Zufälligerweise kann dieses mit desto grösserer. Sicherheit geschehen, als schon ein andrer bewährter Name vorliegt: Carer Boen- ninghausiana Weihe. Vergleicht man die Beschrei- bung, welche Weihe in der bot. Zig. 1826. I. p. 743. gegeben hat, mit der Abbildung von Schkuhr Tab. Dd. nr, 22.?b., so wird man finden, dass Alles von Wort zu Wort zutrifft, und diese Be- stimmung im geringsten nicht bezweifelt werden kann, Wenn weiters noch zu bemerken ist, dass in der Flora hanover. die C. Boenninghausiana als eine magere Varietät von C. azillaris aufgestellt ist, so würde ich längst damit einverstanden seyn, wenn nicht die Aehrchen an der Spitze männlich wären. Zwar gibt Koch sie in der Synops. an der Basis an, aber ungewiss, indem er diesen Sitz noch zu genauer Untersuchung anempfiehlt, aber Schkuhr's Abbildung zeigt nur zu deutlich männliche Blüthen an der Spitze der Aehrchen, und in der Beschrei- bung, die Weihe nach frischen Exemplaren in der Flora 1826. II. p. 744. gegeben, steht ausdrücklich: „alle Aehrchen sind an der Spitze männlich.“ Kann nun dargethan werden, dass diese Angaben unrich- tig sind, oder auch, dass gerade diese Pflanze 123 in diesem Stücke varire, so müsste allerdings neben €. virens auch noch diese gestrichen werden. Carex spicata Schkhr. Als Nachtrag zu den bisherigen Commentarien über diese Pflanze könnte noch die Frage aufgestellt werden, woher man es wisse, dass sie mit „‚fructibus ovato-oblongis“ ver- sehen sey, da, ausser der Schkhr. Abbildung und Beschreibung, darüber nichts vorliegt. Diess aber dürfte der einzige Unterschied zwischen dieser und der €. obtusata seyn, die nach vorliegenden Exem- plaren sonst in nichts unterschieden ist. Wollte und könnte man weiters noch annehmen, dass das von Kohl an Schkuhr geschickte Exemplar nicht von Wohlleben, sondern von R. Hedwig ab- stamme, was nicht unmöglich ist, so würde sich der Wohnort bloss auf Leipzig beschränken, und die Hallische Pflanze sich durchaus auf die be- kannte Varietät der C. Davalliana beziehen, um so mehr, als diese zu Wohlleben’s Zeiten eben- falls noch unbekannt war, und dieser die Zahl der Narben leicht aus der Acht gelassen haben kann. ‚, Die Anfrage von Schkuhr (vergl. dessen Be- schreibung der Riedgräser, p. 105 und 107. Nach- trag 8.7.) ob Carex limosa Scop. zu Ü. ustulata gehöre, ist mit Nein zu beantworten. Sie ist viel- mehr mit Ü. fuliginosa Sternb. et Hoppe (non Schkuhr, guae C. frigida All.) völlig einerlei. Regensburg. Do H r. Hoppe. | 49 Literaturbericht Nro. 4. 1849. racemis ebraeteatis, calycum pilis inferioribus unci- natis, florikus eoeruleis. Species mihi nofae: Str. sparsiflerum. (Myosotis Mikan.) 2. Str. propin- quem (Myos. F. et M.) Nro. 11. beginnt mit einem in italienischer Sprache abgefassten Berichte über die Arbeiten der botanischen Section bei der Versammlung der Na- turforscher zu Pisa von B. Biasoletto, wovon wir hier um so mehr Umgang nehmen zu können glauben, als ein deutscher Auszug sämmtlicher bei diesem gelehrten Vereine abgefassten Protokolle be- reits in Oken’s Isis 1841. Heft Vil. u. VIN. mit- getheilt wurde. Ausserdem finden wir hier einen Nekrolog von dem Professor emeritus J. A. Dwi- goubsky, der am 30. December 1839 im 68sten Lebensjahre zu Kachyra starb, nachdem er vom Jahr 1808 bis‘ 1818 an der Universität Moskau nach einander die Professuren der Technologie, Physik und Botanik bekleidet hatte. Für diese Lehrfächer hatte er sich durch auf Kosten des Staates unter- nommene Reisen nach Paris, Göttingen und Wien und durch den Besuch der Vorlesungen eines Blumen- bach, Feurcroy und anderer Koryphäen der Wis- senschaft vorbereitet, und jede derselben, so wie nicht minder die Zoologie, Anatomie und Mediein, wurde von ihm durch Schriften gefördert, deren er im Ganzen 37 verfasste und die ihn zwar nicht ala 4 N 50 einen selhstschaffenden Gelehrten , wohl aber als einen fleissigen und wohlunterrichteten Compilator erschei. nen lassen. Unter seinen Werken über Botanik sind vorzüglich bemerkenswerth: 1) Elemens de Bo- tanique. Moscou 1805. 12. 2) Elemens de Y’Histoire naturelle des vegetaux. Tome I. Moscou 1805. Se. conde edition 1811. 8. 3) Flora von Moskau, oder Beschreibung der Pflanzen, welche in dem Gouver- nement von Moskau wild wachsen. 1828. 12. (in russischer Sprache). 4) Leichtes Mittel, die Pflan- zen, welche um Moskau wild wachsen, kenhen zu lernen. 1827. 8. (gleichfalls in russischer Sprache.) Zweite Auflage 1838. 5) Figures des plantes, sur- tout de celles qui croissent en Russie, usit&es en Medeeine, et de celles qui leur ressemblent au pre- mier aspect et que P’on prend souvent pour elles, mais qui n’ont aucune propriet& medicale. Tom. 1. et TI. 1823 — 1829. 4. Ausserdem erschien von ihn auch eine russische Uebersetzung von Lind- ley’s Schilderung der Botanik in ihrem gegenwär- tigen Zustande. In Nro. IV. enthält der von Fischer von Waldheim verfasste Nachtrag zu des Herrn Major von Qualen’s geognostischen Beiträgen zur Kennt- niss des westlichen Urals ein ansehnliches Verzeich- niss ‚neuerdings daselbst aufgefundener fossiler Pflan- zen, worunter mehrere neue Arten, namentlich: Sigillaria sulcata, caule costato, costis parallelis contiguis, mammillis rhomhoidalibus, cicatrieibus. dis- 51 coideis oblique adscendentibus. — Bockschia dila- tata, fronde flabelliformi subquadrata? basi dilatata, apice fruncata. — Pachypteris petiolata, fronde pinnafa, pinnulis petielatis inaequalibus, inferioribus sublobatis, superioribus. lanceolatis, nervo medio erasso, nervulis obliteratis. — Neuropteris salici- folia, folis pinnatis, pinnulis approximatis oblongis, acuminatis, basi angustis, nervo medio valde notato, nervulis tenuissimis apice dichotomis, e nervo medio nascentibus, areuatis, — Adiantites inaequalis, fronde lobata, lobis inaequalibus basilibus triphyllis, terminalibus pentaphyllis. — Adiantites Strogonovii, stipite, canaliculato, fronde pinnata, pinnulis alternis inaequalibus nervo medio distineto, nervulis erebris distinetis distantibus, apice dichotomis. Veber die neuesten Hefte dieser interessanten Zeitschrift, welche gleichfalls mehrere wichtige bo- tanische Aufsätze bringen, werden wir demnächst weiter zu berichten nicht versäumen. Lipsiae apud Fr. Hofmeister, 1841: Iconogra- phia botanica Centuria XV. Icones florae ger- manicae, sive collectio compendiosa imaginum cha- racteristiearam omnium generum atque specierum quas in flora sua germanica recensuit Ludov. Reichenbach. Centuria quinta, Decas 1—10, Tab. CXXIX — CCXXX. und einzelne Text- blätter in gr. 4. Fortsetzung von Literaturbericht 1840. p. 181. . 4* 5% ‚Diese 5te Centurie der Icones florae german, oder die iäte der Iconographia enthält gleichförmig mit des Verf. Fl. germ. exeurs. die Nro. 4746. (Cal. litriche} — 4975. (Cerastium) mit den Familien der Rutaceen, Sapindaceen, Malvaceen, Gerania- ceen, Oxalideen, und einen Theil der Caryophylia- ceen, in mehr als 230 Abbildungen. Zuvörderst finden wir die 5 Arten der Gattung Callitriche , nämlich C. verna L., stagnalis Scop., platycarpa Kütz., humulata Kütz. (die autumnalis der Fi. germ.) dann die ächte C. autumnalis Linn. mit ihren einzelnen Varietäfen so genau dargestellt, dass man sich sehr leicht die ganze Bildungsart der Gattung versinnlichen kann, wenn es schwer seyn sollte, sie überall in der Natur betrachten zu können. Der Glanzpunkt dieser Centurie ist indessen die aus- nehmend schön dargestellte Gattung Euphorbia, die schon an und für sich als eine der interessante- sten im Pflanzenreiche dasteht, hier aber durch die sweckmässige Zusammenstellung der verwandten Ar- ten in sehr kenntlichen Bildern nicht nur des Be- schauers Auge ergötzt, sondern auch, mit Zuzie- hung und Vergleichung der Fl. excursoria, der Abhandlung Böper’s und den Commentationen Brunner’s in der bot. Zeif., endlich des eigenen Herbariums dem Kenner die vellkommenste Befrie- digung und Belehrung gewähren wird. Einen deut- lichen Fingerzeig hierüber geben unter andern die beiden nebeneinander stehenden Bilder der E. Cha- " 33 racias und veneta, die, obgleich himmelweit von einan- der verschieden , doch dem erfahrnen Wulfen so identisch erschienen, dass er sogar einzelne Phrasen aus der Beschreibung der ersten in die der seinigen aufnabm. Nicht minder dürften die auf Tab. 133, neben einander gestellten E. mivrantha Steph., platyphyllcs L. und stricta Sim., über welche theil- weise Hochstetter schon in der bot. Zeitung von 1835 commenfirt hat, ihre Unterschiede deutlich vor Augen legen, wobei wir nur bemerken wollen, dass Willdenow, der dieStephanische Pflanze aufführt, das Vaterland derselben nach Persien ver- setzt, wodurch wohl die bisherigen Zweifel über dieselbe hervorgerufen wurden. Die unter Nreo. 4759., der Flora excurs. gemäss, abgebildete E. s0- lisegua. Rivin. mag füglich diesen bezeichnenden Namen behalten, obwohl wir nicht zweifeln, dass sie zugleich die ächte E. duleis L. sey, die Smith, der in Felge des Linn. Herbarinm’s schon mehr falsche Waare zu Markte gebracht hat, in der E. verrucosa finden will. Uns möchte bedünken, als ob schon der Name im Stande sey, die Zweifel zu beseiti- gen, da die E. solisegua (—duleis L.) völlig geschmack- los ist, während jene verrucosa die Schärfe aller andern besitzt. Der E. angulata können wir als Wohn- ort das österreichische Littorale hinzufügen, welches füglich als das Land der Euphorbien anerkannt wer- den mag. E. pilosa nimmt nach der Fl. excursoria die E. villosa Willd., ilyrica Lam. und procera 54 M. B. als Var. auf, die auch hier theilweise nach ihren Früchten abgebildet sind, wogegen bei Koch die E. procera als die Hauptart angenommen ist, die Pflanze von Klagenfurt dagegen von Brunner geradezu als E. palustris erklärt wird, die bekannt- lich nichts Haariges an sich hat. Von E, falcata hätten sich auch wohl einige Varietäten, besonders den Blättern nach, darstellen lassen. Die aus Dal- maltien erhaltene E. guncea erklärt Herr Reichen- bach jetzt für E. terraeina, daher ein Standort für die Fl. excursoria neuerdings aufzusuchen seyn dürfte. Die in der Fl. germ. exsice. unter Nro. 1295. ausgegebene, von N o& bei Fiume gesammelte E. cos- einosperma Reich. wird hier als mit FR. ragusana ‘gleichbedeutend angegeben. E. serotina Host in Fl. exeurs. Nro. 4785. ist nicht abgebildet, weil unser Verf. keine Exemplare erhalten; es erleidet ‘aber auch keinen Zweifel, dass sie der E. nicaeen- sis angehört. Unter 4786. b. wird eine neue Art, die E. Baselices Tenore nachgetragen, nachdem sie von Dr. Facchini in der Provinz von Belluno aufgefunden worden. Ihre Diagnose lautet: umbella 5 — 7radiata, dichotoma, involucellis cordato-semior- bienlaribus, foliis inferioribus obovatis, superioribus ampleetentibus, subrotunde- ovatis, apiculatis, glan- dulis Iunato-bicornibus, capsulis seminibusque laevi- bus. Sie zeichnet sich vor andern durch sehr kurze und breite Blätter aus: Bei E. Esula wird E. ra- cemosa Tausch 'als Varietät angegeben. 55 Es folgen nun die in der Fl. excurs, enthaltenen Nro. 4801 bis 4874. mit Ausnahme des Ricinus communis. Bei Dictamnus Frazinella Pers. (wir wundern uns, dass man diesen usurpirien Namen dem ehrwürdigen Linn&'schen in hotanieis atque pharmaceutieis satis cognitum vorgezogen) wird auch der D. obtusiflorus dargestellt und von dem Verf. und Facchini die Meinung der Nichtverschiedenheit beider Pflanzen beigefügt. Es scheint aber, dass die Verschiedenheit eber in den Blättern, als in den Blu- men zu suchen seyn dürfte. Die unter Nro. 4842, untergebrachte Malva Alcea tenuifolia wir hier als eigene Art mit der Benennung Malva ercisa und der Diagnose: caule gracili fasciculato-hispido, foliis infimis rubrotundis 5 — 7-fidis, caulinisque lanceolato- ‘et lineari-parfitis ineiso-dentatis, petalis profunde exeisis, carpidiis reniformi-depressis laevibus glabris, aufgestellt. Sie soll hie und da an Mauern, Däm- men, in Weinbergen vorkommen, und verdient he- achtet zu werden. —- Unter 4844 b, wird der Halva Moreni Pollin. die M. fastigiata Cav. mit der Bemerkung nachgetragen, dass sie von M. Moreniü Pollin. und von M. Bismalva Bernh., die auch beide abgebildet sind, verschieden sey. Unter 4847b. wird eine Althaca multiflora Reichb. nachgetra- gen, die aber in dem Florengebiet noch nicht aufge- funden worden. . Die Gattung Erodium wird von dem'Verfasser wie auch 4816. Aplophyllum durch das vorgesetzte 56. H richtiger Herodium und Haplophyllum benannt, da die französischen Schriftsteller das H nicht aus- zusprechen pflegen. Mit 4871 beginnt die Gattung Geranium und da sie mit 4894 schliesst, so sind nicht weniger als 23 Arten abgebildet, bei welchen manche Belehrung sich ergeben wird, wenn man sie mit den Herbarien zu vergleichen im Stande ist, Unter 4871b. wird das @. peerpereum Vill. nach- getragen, welches Se. Majestät der König von Sachsen bei Duare in Dalmatien aufgefunden hat. Es erscheint in allen Theilen kleiner als @. Roher. tianum und zeichnet sich besonders durch aufge- blasene, sehr zottige Kelche aus. Bei Ovalis Ace- tosella findet sich eine var. lilacira aus Westphalen. Mit den Caryopkyllaceen beginnt der Verfasser eine andere Folgenreihe, als die bisher in der Flora excurs. befolgte, so dass auf Tab. CC. statt mit Nro. 4899. zuvörderst mit 4955. Sagina bryoides Froel. angefangen, und bis 4965. Spergella nodosa fortgefahren wird, Unter 49635. findet sich eine Spergella macrocarpa Reich. nachgetragen, mit der Diagnose: glabra, foliis iinearibus, peduneulis longissimis post anthesin nutantibus, petalis sepalis- que rotundatis subaequalibus capsula dimidio brevio- ribus: mit dem Citate Spergula saginoides Pollin. Flora. Veron. II. t. 1. fig. 2. und mit dem Zusatze, dass sie von Dr. Facchini an vielen Orten in den Voralpen und Alpen des südlichen Tyrols an wenig betretenen Wegen gefunden worden sey. 97 Nun tritt mit 4899 Buffonia ienuifolia in die bisher unterbrochene Reihenfolge wieder ein, über- springt abermals Mochringia muscosa und Holo- -steum umbellatum, um mit 4902 zu der Siebera cherlerioides und Cherleria sedoides überzugehen, dann aber weiters die Gattung Sabulina von Nro, 4916 bis 4922 folgen zu lassen. 4919 wird als Minuartia fastigiata aufgeführt und unter b. die bisherige Arenaria fasciculeta Gouun. als Minuar- tia [aseienlaie eingeschaltet. Hierauf die Nro. 4923 auch als A. rostrate. üs folgt die Gattung Trypüane Fenzl., nüm- lich 4927 T. caespitosa und 4929 T. verna. 4928 T. Gerardi mit dem Zusatze unter b. T. Facchinii, foliis basi angustatis linearibus obtusis patentissinis asillaribus fascieulaftis, floribus subeymosis, petalis ovato-rotundatis eapsulaque vix exserfa, Endlich 4930 T. recarva, Hier wird Facchkinia leichb. mit folgendem Character eingeschaltet: Calyx aequalis basi non induratus , parfitiones quinquenerviac, acuminatae. Petala breve unguleulata ovata, Stamina 10, al- terna basi dilatata. Capsula pseudooperculata, val- vae dehiscentes truncatae. Semina squamosa cerista. Die Species unter 4940 ist F. luneeolatu. Hier- auf folgt die Gattung Alsinanthe Fenz!. mit Nro. 4935. A. striefa und 4939. A. biflera. Die Nro. 4925 und 4926. begreifen die Reichb. Gat- tung Veumeyera als N. austriaca und N. Villarsü, 58 “ dann nachträglich N. filicaulis Welw. in sich. Der Gattungscharacter der. Veumeyera ist: Calyx aequalis oblongus, partitiones trinerviae acutissimae. Petala obovata cuneata emarginata. Capsula trifida: laeiniis obtusis. Semina puncfato-seabra.. — Wierzbickia Rchb. Calyx oblongo-eylindricus, partitiones triner- viae obtusae. Petala obovato-cuneata lamina magis patente. Capsula oblongo-cylindriea, apice trifida truneata. Semina granulata. Hieher die Nro.4931 — 33. W. macrocarpa, siriata und laricifolia. Eingeschaltet findet sich hier 3670. Honckenia pep- Ioides. Weiters folgt die Gattung Moehringia, als 4900. M. muscosa, 4936. M. Ponae mit dem Nachtrag b. M. sedifolia Balb. Willd, folis et floribus quaternariis dimidio minoribus. 4947. M. vil. losa mit dem bekannten Nachtrag M. heterophyllu Dollin. 4937. M. polygonoides mit dem Zusatz h. obtusa All. (Sabulina obtusa Rehb. Fl. germ. exs. Nro. 1792.) 4938 M. sphagnoides. 4943. M. tri- nervia. Mit 4941 beginnt die Gattung Arenaria Gserpyllifolia. 4942 A. ciliata. 4944 A. pendula, 4949 A. biflora. 4945 A. gracilis. 4946 A. grandiflora. 4951 A. montana 4948 A. thesiifolia) — VUhuter 4952. steht Plinthine aggregata und als b. P. te- traquetra. — Pettera Rehb. Char. Calyx ovato- cylindrieus, partitiones plurinerviae acuminatae. Pe- tala obovato-cuneata plana. Capsula ovata, ultra medium tripartita, valvulis ‚rotundatis bifidis, basi demum eircumseissa, semina granulata. Die Species 59 ist 4934. P, graminifolia. — Eremogone Fenzl. Char. Calyx erassiusculus margine scariosus basi co- nica indurata connafus. Petala ebovato-cuneata emar- ginata. Capsula ovato-globosa apice bifido-trivalvis, demum aequaliter sexvalvis, semina granulata. Hier- her 4924. Eremogone procera. 4901. Holosteum umbellatum mit 8. Heuffelii in fl. germ. exs. 2092. 4914. Dichodon anomalum und 4915 D. cerastoides. Mit 4904. erscheint die Gattung Stellaria in ‚gewöhnlicher Reihenfolge bis zur St. Sazifraga unter 4912. Eingeschaltet ist nach 9406. Stellaria Reichenbachii Wierzb., decandra, caule flaceido dichotomo tetragono” pedunculisque divaricatis seria- tim pilosulis, foliis ovato-lanceolatis acuminatis eilia- tis, ealyeibus pilesis corolla dimidia brevioribus, pe- talis angusiissime bipartitis, capsula exserta oblonga, seıminibus complanatis margine rugulosis. An Wald- bächen zwischen Priger und Neu-Burloven, mit Doronicum Matthioli und Carex brizoides. Eine Abbildung konnte nicht mehr geliefert werden, da die Tafeln schon gestochen waren. Dann unter 4910b. Stellaria spathulata Bchb.: glaucescens, foliis ovali- spaihulatis lanceolatisque, basi cuneatis. An Quellen bei Jamnitz in Mähren, von Welwitsch entdeckt. Nun folgt ein Rückblick auf die Flora exe. p. 567. mit Nro. 3667 — 3669 und den Arten Lar- brea crassifolia, bracteata und uliginosa. Hierauf geht es zur p. 793. und zur Nro. 4953. Moenchia erecta und 4954. Esmarchia cerastoides. — Pen- 60 x taple: Reichb. YFlos quinarius. Sepala late mem- branacea. Petala emarginata. Styli elongati Supra opereulum demum simul soluti. Capsula apice de- cemfida, dentes fruneafi subemarginafi, marginibus extrorsum revolutfi. SeminaTanguloso ‚seabra. Nro, 4966. Pentaple mantica. Endlich tritt die Gattung Cerustium wit 4968. Ü, semidecandrum bis 4973, C. sylvaticum in die Reihe, wovon die Fortsetzung in der nächsten Ceuturie erscheinen wird. Paris, & la lihrairie’eneyeloped. de Reret, Fevrier 1842: Illustrationes pluntarum orientalium ou choix des plantes nouvelles ow peu con- nues de V’Asie oceidentale, par M. Ile comte Jaubert, membre de la chambre des deputes, et M. Ed. Spach, aide- naturaliste au Museum hist. uafur. de Paris. Ouvrage accompagnde d’une Carte geographique nouvelle, en 4 feuilles, par M. le Colonel Lapie, contenant les princi- paux ifineraires des voyageurs botanistes, depuis le 16. siecle jusqu’ä nos jours. Premiere livrai- son. VII. u. 24 S. Text u. 10 Kupfertafeln. So wie der Orient, als die Wiege des Men- schengeschlechtes, von jeher im hohen Grade die Aufmerksamkeit der europäischen_Gelehrten erregt hat, so hat es ‚auch, so weitldie Geschichte der Wissenschaft reicht, nie an Botanikern gefehlt, die mit besonderer Vorliebe die Pflanzenschätze dessel- 61 ben ausbeufefen und in ihren Werken näher be- leuchteten. Der Theil unsererer botanischen Litera- tur, welcher der Flora des Morgenlandes gewidmet ist, zeichnet sich ebenso sehr durch Reichhaltigkeit als durch den Glanz der Namen von Männern aus, welche sich um die Erforschung derselben verdient mach- ten, und man sollte kaum glauben, dass denjenigen, welche in die Fussstapfen derselben treten, etwas Anderes aufbehalten geblieben sey, als die Angaben ihrer Vorgänger zu bestätigen und hin und wieder noch eine spärliche Nachlese zu halten. Die Er- fahrung lehrt jedoch das Gegentheil, indem jeder, der sich nach jggen klassischen Gegenden hinge- _ zogen fühlt, und mit botanischem Späherblicke ihren Vegetationsschätzen nachforscht, mit einem Reich- thume neuer Entdeckungen und Erfahrungen zurück- kehrt, die nicht bless einer dürfligen Aehrenlese, sondern einer neuen reichen Eirnie zu vergleichen sind. Diess war auch der Fall bei dem Unterneh- mer des vorliegenden Werkes, dem Grafen von Jaubert, der, nachdem er von Jugend auf mit dem grössten Eifer dem Studium der Pflanzenkunde obgelegen und den grösseren Theil des südlichen Europa's botanisch durchforscht hatte, im Frühlinge 1839 in Gesellschaft des berühmten Archäologen Texier eine botanische Reise nach Kleinasien unternahm, die in Kurzem so interessante Resultate lieferte, dass durch ihre Veröffentlichung der Wis- senschaft ein Dienst geleistet werden konnte. In 62 dem Grade aber, als der Verf. sich für diese Ar. beit durch das Studium der reichen Herbarien yon Tournefort, Delessert, Aucher Eloy u.a, vorzubereiten suchte, reifte mit der Erweiterung seines Gesichtskreises in ihm auch der Entschluss, seine Mittheilungen nicht bloss auf die von ihm selbst gesammelten Pflanzen zu beschränken, sondern überhaupt auf alle neue oder weniger bekannte Ar- ten des Orientes auszudehnen und so gleichsam ein Repertorium zu gründen, in welchem nach und nach alle Neuigkeiten der orientalischen Flora durch Be- schreibungen und Abbildungen ihre Erläuterung finden sollen. Da das Materiale zu eingm solchen Werke schon in reichlichem Maasse vorliegt und sich von Tag zu Tag auch noch mehrt, so wird es lediglich von der Theilnahme des botanischen Publikums ab- hängen, diesem Plane eine grössere oder geringere Ausdehnung zu geben. Der Unternehmer hielt es, in bescheidener Würdigung seiner eigenen Kräfte gegenüber einem so grossartigen und ausgedehnten: Unternehmen, für zweckmässig, sich einen Mitar- beiter beizugesellen, und hatte die Freude, den durch ähnliche Arbeiten bereits rühmlichst bekannten Ed. Spach hiezu bereit zu finden. Das Gebiet, über dessen Pflanzenschätze sich diese Illustrationes ausdehnen , begreift ganz Kleinasien, Armenien, Geargien bis zu den Gipfeln der Kette des Caucasus, einen Theil von Persien bis zu den grossen Sal- steppen und der Küste ‚von Beludschistan,, endlich 63 Mascat und das steinige Arabien bis zu der Land- enge von Suez; ausgeschlossen sind die Provinzen Hedjas und Yemen, über welche Decaisne eine besondere Arbeit hegonnen hat. Eine genaue, in 4 Blättern erscheinende Specialkarte wird dieses Gebiet in seinen Lokalitäten der Verständigung näher rücken, und zugleich die Reiserouten angeben, die von den bisherigen botanischen Wanderern einge- schlagen worden sind. Es liegt in der Natur der Sache, dass die in diesem Werke beleuchteten Pflanzen ohne syste- matische Ordnung vorgeführt werden, da die Her- ausgeber nicht eine Flora des westlichen Asiens, sondern nur Beiträge zu derselben zu geben beab- sichtigen. Die Tab. 1. bringt uns in der Texiera glastifolia Jaub. et Spach. eine neue, aus Pelta- ria glastifolia DC. gebildete Gattung der Cruci- feren, die durch die besondere Bildung ihrer Frucht von allen ihren Familiengenossen abweicht. Diese ist nämlich eine treckne, bei der Reife abfallende Steinfrucht, ohne irgend eine Spur von Flügeln oder kammartigen Anhängseln an der Oberfläche, mit einem häutigen, leicht trennbaren Epicarpium und einem dicken, schwammigen Fleische, das einen beinharten, mit 4 bis 6 bedornten Kämmen ver- sehenen Steinkern einschliesst. Diese klappenlose Frucht und die Cotyledones semiconduplicatae würden der neuen Gattung eine Stelle bei der kleinen De Candoile’schen Gruppe der Zilleen anweisen; aber 1 64 ihre übrige Bildung zeigt eine weit nähere Ver. wandtschaft zu gewissen Isatideen, namentlich Tau. scheria, Sumeraria, Telrepterygium und der neuen Gattung Boreava, die ebenfalls beide vo;, DeCandolle nur für seine Zillen in Anspruch genommenen Charactere darbieten. Die einzige be- kannte Art wächst um Halep. In dieselbe Ver. wandtschaft gehört die auf Tab. 2. abgebildete Bo. reava orientalis, die sich besonders durch ihre kugelige, viereckige, mit dem bleibenden Griffel zu- gespitzte, höckerige, an den 4 Kanten geflügelte Nuss auszeichnet, und dem Verfasser der Flore du centre üela France, Boreau in Angers, gewidmet ist. Sie kommt in Phrygien und im südlichen Ar- menien vor. — Tab.3. zeigt uns ein Fruchtexemplar einer dritten neuen Urueiferen- Gattung, welche die Verf. Syrenopsis stylosa nennen und die auf dem bithynischen Olyınpe gefunden wurde. Ihre sehr ver- kürzten Schoten nähern sie gewissen Gattungen der Sisymbrieen. namentlich Syreria, Smelowskia, Braya und Taphrospermum, von welchen sie je- doch durch die ovale oder längliche, zweischneidige Schote mit einnervigen Klappen, den bleibenden fa- denförmigen Griffel, die wenigen, einreihigen Sa- men und der Scheidewand parallele Cotyledonen abweicht. Im Habitus und in der Form der Blät- ter steht sie den Conringien und der Turritis glabra am nächsten, mit denen sie jedoch bezüglich der , Schote keine Aehnlichkeit besitzt. -- Tab. 4. Silene 65 Literaturbericht Nro. 5. 1842. echinata Otth. in DC. prodr. von Geyra in Carien, nach Reichenb. Flor. exeurs. auch in Calahrien. Sie kommt schon in Vaillant's Herbarium unter den Benennungen: „Lychnis orientalis, angustifolia, ealyce striato et rugoso, She£r.“ und „Lychnis orien- talis, flore albente, bifido, calyeibus pulehre rugosis‘ var. — Tab. V. Tunica brachypetala Jaub. et Spach. von Geyra in Carien, auch in Cappadocien und im südlichen Persien. Die Aufstellung dieser neuen, mit T. pachygona F. et M. und T. com- pressa F. et M. verwandten Art, giht dem Verf. nicht nur Gelegenheit, die Angabe Fenzl’s, welcher der Gattung Tunica, die dieser nur als ein Sub- genus von Dienthus betrachtet wissen will, einen embryo excentrieus radieula vaga zuschreibt, in einen embryo axilis radieula elongata infera zu berichtigen, sondern auch Veranlassung, die Gattung Tunica, wie sie von Fischer und Meyer in dem Ind. sem. hort. Petropol. 1837. p. 48. revidirt wurde, in folgende.Rotten einzutheilen: Subgen. 1. Pachy- pleura Jaub. et Spach. Flores solitarii, louge pe- dieellati. Calyx ehracteelatus, 15-costatus: costis erassis, elevatis, ternalim quasi in cosiam unicam approximatis, apieeque in aristam v. mucronem se- palum terminantem conflwentibus. Petala integerrima, sppendieulata. Capsula infra medium membranacea, snbeorrugata, superne chartacea. Semina laevia v. 3 66 puncticulata, lenticularia, ecarinata, ala chartacez - ovali eineta; umbilicus supra-centralis. Hieher 7, bra. chypetala J. et Sp., T. compressa F. et M., und T- pachygona F. et M. — Subgen. 2. Leptopleura J. et Sp. Flores solitarii, vel subsolitari. Calyx ebracteolatus, 5-costafus, costis tenuibus. Petala infegerrima, exappendieulata. Capsula ex toto char. tacea. Semina cymbaeformia, rugosa, aptera, nigra, media facie carinata, umbilico centrali. Hieher 7, striecta F. et M. — Subgen. 3. Imperatia Mönch. (Tunica Mrt, et Koch. Dianthi subgen. 'Tunica Fenzl.) Fiores solitarü v. fasciculato-congesti, involucrati. Calyx 5-costatus, costis nerviformibus. Petala ap- pendieulata, emarginata. Capsula ex toto chartacea, Semina rugosa, cymbaeformia, aptera, nigra, media facie carinata, umbilieo centrali. Hiezu T. Sari- fraga Scop. und die benachbarten Arten. — Tab. 6. Dichoglottis tubulosa J. et Sp. aus Lydien, Phry- gien und Carien. Die Verf. heben hier die Cha- raktere hervor, durch welche die Gattung Dicho- glottis von Gypsophila, zu der sie von Fenzl als Unterabtheilung gebracht wurde, abweicht. Dicho- glottis unterscheidet sich nämlich durch deekblatt- lose, einzelne, fast über die ganze Pflanze zerstreute, haarförmige, verlängerte, nach dem Blühen abwärts ‘ gerichtete Blüthenstiele, eine verlängerte, halb-4klap- pige Kapsel, eine fadenförmige, fast die ganze Länge des Faches einnehmende Placenta, an welcher die Samen in 4 Reihen angeheftet sind, endlich durch 7 rundliche, mit dem Ende des Würzelchens gesehnä- beite, runzliche Samen mit einem unvollkommen ringförmigen Einbrye. Bei den wahren Gypsophilen stehen die Blüthen in Afterdolden oder 2 — 3-gabe- ligen Rispen, deren Aeste am Grunde der Gabel- spaltung mit einem Paar vertrockneter Deckblätter versehen und deren Blüthenstiele jederzeit gerade sind; ihre Kapsel ist kugelig, bis zum Grunde ‚ 4klappig, mit einer sehr kurzen Placenfa, und nest- fürmig eingebetteten Samenstielen; die Samen end- lich erscheinen nierenförmig , nicht geschnäbelt,, höcke- rig, mit einem vollkommen ringförmigen Embryo. Saponaria porrigens L., welche Fenzl mit Un- recht zu Dichoglottis zieht, und Mönch schon unter dem Namen Hagenia als besondere Gattung trennte, unterscheidet sieh durch einen fast ganz kraufartigen, rippenlosen Kelch, bestimmt und sehr lang benagelte Blumenblätter, ein kaum gestieltes Ovarium, eine bis zur Mitte Aklappige Frucht, an- sehnliche, nierenförmige, stark runzelige, kaum ge- schnäbelte Samen mit einem vollkommen ringförmigen Embryo. Zu Dichoglottis gehört auch Gypsophila muralis L., von welcher D. linearifoliu F. et M., für die die Gattung Dichogloitis errichtet wurde, nicht speeifisch verschieden zu seyn scheint. — Tabh.7. Sedum cariense J. et Sp. von Geyra in Carien, aus der Verwaudtschaft von S. oppositifolium, spu- rium und ibericum. — Tab. 8. Jaubertia Aucheri Guillem. hei Mascat in Arabien und in der persischen „s* 68 Provinz Laristan. Die Beschreibung dieser neuen, ansgezeichneten, zunächst mit Gaillonia A. Rich. und Crocyllis E. Meyer. verwandten Gattung der Rubiaceen war die letzte Arbeit des der Wissen. schaft und seinen Freunden zu früh entrissenen Guillemin. — Tab. 9. Valeriuna ulliarigefolia Vahl. Eine darch C. A. Meyer, Hohenacker und Kotschy in den europäischen Sammlungen verbreitete Pflanze, die bisher noch immer einer Abbildung ermangelte. Die Verf, bemerken dabei, dass es unrichtig sey, die Frucht der Valerianen durch Fehlschlagung einfücherig und einsamig zu nennen, indem das Ovarium beständig und gleich vom Anfang an nur ein einziges Eichen darbiete. — Tab. 10. et 11. Acroptilon Picris J. et Sp. Hierunter vereinigen die Verfasser A. .Picris DC. und A.repens DC. und geben einen vielfach berich- tigten Character dieser, von Cassini aufgestellten Gattung, welche von allen bekannten Cynarocephalen durch die vollkommen kahlen Narben und die horo- artige, dicke, äussere Samenhülle, von den Cardui- neen aber, zu welchen sie die meiste Verwandtschaft besitzt, dureh kahle Staubfäden abweicht. — Wir glauben durch das Gesagte hinlänglich den Werth eines Werkes bezeichnet zu haben, dessen Forisetzungen gewiss jeder Botaniker mit uns als einen neuen Gewinn für die Wissenschaft sehnlichst erwarten wird. . 69 Lipsiae in commissis apud Leopoldum Voss 1842: Anemonarum Revisio auctore G. A. Pritzel. Accedunt 'Tabulae sex. 142 pag. in 8. m Die Anemonen, eben so zierliche als ansehn- liche und daher leicht unterscheidbare Gewächse, sind gleichwohl von den Autoren in ihrer systema- tischen Anordnung noch nicht übereinstimmend be- handelt worden, wozu auch die Neigung vieler Ar- ten, Bastarde zu erzeugen, nicht wenig beigetragen haben mag, wesswegen eine erneuerie Revision nicht unzweckmässig erscheint. Wir freuen. uns in der vorliegenden eine sehr gelungene Ausführung derselben zu finden, und zweifeln nieht, dass sie das botasische Publikum eben so sehr mit Theilnahme aufnehmen werde, als wir sie mit Befriedigung und Belehrung durch- gesehen haben. Der Verf. entwirft zuerst den vollständigen Character der Gattung Anemone, womit er-aurh nach DeCandolle Pulsatills und Hepatica ver- einigt, ‚und spricht dann über die Arzueikräfte::und geographische Verbreitung derselben. . Es ergibt sich daraus folgende interessante Zusammenstellung, in welcher die erste Reihe die Zahl der Species im Allgemeinen, die zweite aber die der jedem Erdtheile eigenthümlich zukommenden Arten angibt. Europa... 20. — 3: Asien ne. 44. — 29. 70 Amerika. . . 236. — 16. (Nord-Amerika 16. Süd-Amerika 10.) Afrika»... 5. — 5 Neuholland . . 1. — 1. Ein Verzeichniss der Herbarien, von welchen der Verfasser Einsicht nehmen konnte, lässt uns das reiche Materiale erkennen, das ihm bei der Be- arheitung seines Werkes zu Gebate stand. Die 73 Arten der Gattung sind nach De Can- dolle in 7 Sectionen vertheilt. Die 1ste Sectio, Pulsatilla, (Campanaria Endl. Eu-Pulsatilla Ledebour) enthält 17 Arten, unter denen Anemone vernalis oben ansteht, und bei welcher wir ein für allemal bemerken, dass sie, wie alle anderen, zuvörderst mit einer neuen voll- "ständigen Diagnose, dann mit Citaten aller beach- tenswerthen Schriftsteller, einer ausführlichen Be- schreibung,, vollständiger Angabe der disfributio geo- graphica,: Hinweisung auf Abbildungen und Herba- rien, Angabe der Blüthezeit, Mittheilung von Pro- viezialnamen und mehreren zweckmässigen Bemer- kungen versehen sey. . Bastarde von dieser Art sind: Pulsatilla vul gari-vernalis, P. intermedia Lasch, P. vernali- pratensis Lasch. Als merkwürdig müssen wir in Erinnerung bringen, dass diese Art sowohl im flachen Lande, als auch in den höchsten Alpen vorkommt, wie sie denn vom Baron v. Welden beim Hospi- | | 71 tium vom St. Bernhard in einer Meereshöhe von - 8000’ und zwar am 24. Mai schon blühend ange- troffen wurde. Aus letzterer Angabe mag auch hervorgehen, dass sie als erste Frühlingspflanze in den Alpen zwar noch im Mai blühend gefunden wird, was aber schwerlich im Juni, noch weniger im Juli der Fall seyn dürfte. Zu dem tyrolischen Provinziel- namen „Eselsglocken‘‘ mag auch noch der kärnthneri- sche „Gänserle“ hinzugefügt werden, wozu die gelb- liche Pubescenz der Hüllen und Blumen Gelegenheit gegeben haben mag. Bei der 2ten Art, der A. Hal. leri All., sind folgende Abtheilungen: ao. villosissima als die Haller’sche Hauptform aus der Schweiz, dann £. bohemica, wozu A, Halleri aus Böhmen, dann die A. Hackeliöi Pohl gezogen wird, ferner y. auricoma, die auf der Freimannsheide bei München und der Türkenschanze bei Wien vorkommt, dem Verf. selbst aber noch zweifelhaft zu seyn scheint; endlich 3. siyriaca, die von Baron v. Welden, Dr. Maly und andern neuerlichst in Steyermark aufgefunden , und als A. Hackelii bestimmt wurde. Der Verf. hat über alle diese Gegenstände ausführ- lich commentirt und sie zu erläutern gesucht, wobei wir ihm mit Aufmerksamkeit gefolgt sind, und seine Ansichten theilen. Nur bei der vierten Obs., nach welcher A. patens in Sturm Fl. 46. Heft als A, Pulsatilla angesprochen wird, möchten wir die Meinung aufstellen, dass die Figuren der Blumen a. und £. ganz richtig seyen, dass aber die Blätter 72 einer andern Pflanze, wahrscheinlich der A. Pulsatilla angehören. Die 3te Art A. cernua Thunbg. aus Japan ist bei Zucc. und Siebold Fler. Japon. Tab. 4. abgebildet. — 4. A. patens L., davon werden folgende hybride Formen und Varietäten aufgestellt: 1. patenti-pratensis Lasch, 2. sub- intermedia Lasch, 3. var. flaccida, 4. multifida, et 5. elongata, grösstentheils in Blättern abweichend, dann wird aber auch noch der sehr verschiedenen Blumenfarbe erwähnt. Die 5te Art ist A. flaves- cens Zuce., (eonf. Flora 1826. p. 371.) aus Sibirien. — 6. A. Pulsatilla L. Die bekannte sogenannte Oster- “ blume oder Küchenschelle, die nach dem Verfasser ausserordentlich in der Blumenfarbe und den Blätterab- schnitten abändert, wie solches bereits von Candolle bemerkt worden, wovon jedoch in unserer Gegend wenig beobachtet wird, ausser einer var. laciniata, an welcher die Blumenblätter mehr oder weniger zerschnitten sind, wie sie der Verf. auch bei nach- folgender Art der 7. A. Bogenhardiana Rehb. an- gibt, mit Vergleichungen von Flora 1837 p. 251. und 1840 p. 74. und mit Zuziehung-von A. tenui- folia Schleich. Diese wächst vorzüglich in Rhein- Preussen, auf Hügeln am Rhein und an der Nabe, scheint aber auch in der Schweiz vorzukommen. In Frankreich ist sie gemein, und wird als A. Pul- satilla angesehen, von welcher sie wesentlich, und unter andern dadurch verschieden ist, dass Blätter und Blüthen zugleich erscheinen. Sehr schöne Ab- 23 bildungen finden sich in Reichenbach’s Icones Fl.-germ. Cent. 4. 8. A. montana Hpp. Vorzüg- lich in südlichen Gegenden , Tyrol, Triest, und in dem angrenzenden Italien einheimisch, und bei Reichen- bach und Sturm abgebildet. Sie ist bisher viel- fältig verwechselt und theils für A. Pulsatilla oder auch für pratensis gehalten worden. Bei der 9ten Art. der Anemone pratensis Linn., finden sich als formae hybridae, varietates, vel formae nachstehende: 1. P. affinis Lasch, 2. var. cylindriflora, häufig in Norddeutschland, 3. var. patula, die besonders in Böhmen einheimiseh ist, 4. var. intermedia mit dem Syn: A. intermedia Schultes, wovon in den Reichenb. Icones eine Abbildung vorhanden ist. Diese Form bedürfte wohl noch genauerer Unter- suchungen über ihre eigentliche Stellung im Systeme. Endlich die Ste var. chlorantha, diejenige nämlich, welche Dr. Richter bereits vor zehn Jahren bei- Boizenburg entdeckte und bekannt machte, ‚worüber auch Flora 1832 p. 535. nachzusehen ist. Die ‘A. pratensis findet sich bekanntermassen vorzüglich im nördlichen Deutschland, kommt aber nach unserm Verf. auch in südlichen Gegenden, in Mähren, Oester- reich, Ungarn vor. Wir würden die letztern An- gaben fast bezweifeln, und eine Verwechselung mit A. montana vermuthen, wenn nicht die Störk’sche Abbildung, die der Verf. für gelungen erklärt, den Gegenbeweis lieferte. Uebrigens sind die Aehn- lichkeiten mehrerer Arten nicht zu verkennen, wie 14 74 sich schon mehrere Schriftsteller darüber geäussert haben. — Anemone albana Stev. vom Caucasus, dem Altsi und Baikal, wo sie mit weissen, gelben und blauen Blumen vorkommt, dann A. Bungeana C. A. Meyer, aus Sibirien, A. Wallichiana Royle aus den Himalaya-Gebirgen, A. dahurica Fisch. und A. chinensis Bunge machen den Beschluss dieser Section. Die 2te Section, Preonanthus, begreift die A. alpina L. in sich, wozu A. grandiflora Hoppe, apiifolia et Burseriana Scop. als Synonyme, und « die var. sulphurea, die P. lutea C. Bauh. Wul- _ fen et alior. gezogen werden. Ohne Zweifel eine der am meisten verbreiteten Arten, wesswegen auch mancherlei Abweichungen vom Normaltypus und viele Verschiedenheiten je nach dem Boden und der Unter- lage nachgewiesen sind. Unsere Erfahrung ergibt, dass die wahre A. alpina dem Urgebirge eigen sey, die A. grandiflora aber auf Kalk und Granit zu- gleich vorkomme. : Die 3te Seetion, Pulsatilloides DÜ., enthält ‘A. capensis Lam., A. tenuifolia DC. und A. al- ehemillaefolia E. Meyer, die sämmtlich auf dem Cap zu Hause sind. Beet. 4. Anemonanthea DC. 19. A. coronaria L., 20. A. fulgens Gay, 21. A. hortensis L., 22. A. palmata, sind meistens als Zierblumen in mancherlei Formen durch Cultur in unsern Gärten bekannt und in wärmeren Regionen einheimisch; 75 nur allein die A. hortersis (A. stellata Lam.) aus Istrien und Dalmatien kann der vaterländischen Flora zugezählt werden. Es folgen A. decapetala L. aus dem mittägigen Amerika, Peru, Chili und Brasilien, 4A. sphenopylla Kz. Pöpp. als ein Ergebniss der Reise Pöppig’s nach Chile, A. caroliniana Walt. aus Nordamerika, A. Berlandierü n. sp., die von Berlandier in Texas entdeckt wurde und hier abgebildet ist, A. triternata Vahl aus Monte-Video, Brasilien, Peru, A. formosa Spreng. aus Asien, A. biflora DC» aus dem Oriente, A. parviflora Michaux, im nördlichen Amerika, Asien. A. bal densis L. die bekannte, niedliche in unsern Urge- birgen sehr verbreitete Art, deren Blumenblätter auf der äussern Seite gewöhnlich röthlich angelaufen sind, was bei der ähnlichen A. alpina bläulich er- scheint. Es folgt A. sylvestris L., die hie und da auch in Deutshland ziemlich verbreitet ist, aber nie auf Alpen vorkommt. A. alba Juss. ist die kleinere Varietät dieser Art. A. apennina, davon die var. parvula DC. dem Verfasser eine eigene Art zu seyn scheint. Diese in den Apenninen zuerst ent- deckte, aber auch im übrigen Italien vorkommende Art findet sich in unsern Gebirgen nicht vor, wohl aber soll sie sogar in Belgien einheimisch seyn. A. crassifolia Hook., aus Van Diemensland, A. si- birica L., Sibirien, A. deltoidea Hook., von Doug- las in Columbien entdeckt. A. Richardseni Hook. aus dem nördlichen Asien und Amerika, Sibirien, 76 Grönland. A. trifolia L.; bekanntlich in den süd- lichen Gegenden unseres Vaterlaudes verbreitet, und hie und da (Kirschbaumer Alpe) ins Gebirge hinauf- steigend. Die von Dr. Graf in Flora 1837. p. 660. angegebene sogenannte Vebergangsform ist auch von unserem Verf. heobachtet und als solche bestä- tigt worden. A. minima DC. aus Virginien wird als ganz kleine Varietät bald von A. trifolia, bald von A. nemorosa betrachtet. A. umbrosa C. A. Meyer aus Sibirien. A. nemorosa L. Hinläng- lich bekannt und sehr verbreitet «durch ganz Eu- ‚ropa, Asien, Amerika. Von den mancherlei For- men, die diese gemeine Art darbietet, macht der Verf. folgende bemerkbar. 1. rubra. Wir finden diese vorzüglich in subalpinen Gegenden. 2. coeru- let, von Zeyher am Rhein aufgefunden. 3. sul- phurea (A. nemorosa fiava Peter. fi. lips. p. 407.) 4. biflora, 5. parviflera, 6. hirsuta, 7. semiplena mit 9 — 13 sepalis, aus Schlesien. Als eine me- tamorphosis insignis führt der Verf. die von Nees v. Esenbeck in Isis 1818. p. 1003. und die im Mus. -Senek. vel. II. p. 37. beschriebene an. — A. altaica Fisch. vom Altai, zwar mit obiger ver- wandt, "doch: sehr verschieden. A. isopyroides Juss. : Vaterland unbekannt und selbst die Art'zwei- “ felhaft. Auch’ diese ähnelt- unserer nemorosa. A. Fischeriana DC. aus Sibirien. A, ranunculoides L. bekannt genug und sehr verbreitet, nach Wahlenbg. bis zu 4000’ hinaufsteigend. Der Verf. bemerkt, 7. dass ‘eine einblüthige Form sehr selten sey, und wenn sie erscheine, es auf Abortus des zweiten Blüthenstengels beruhe, Wegen einigen andern Monstrositäten wird auf Mus. Senck. I. 8.41. und Isis 1819. p. 1035. hingewiesen. A. coerulea DC. aus Sibirien. Verwandt mit unserer nemorosa et ranunculoides. A. uralensis,am Ural von Fischer aufgefunden. A. reflexa Steph. aus Sibirien. A. an- tucensis Kz. Pöpp. Von Pöppig in Chili ge- sammelt. A. Wightians Heck. Von der Insel Ceylon und den Bergen von Neelgherries. A. dis- color Royle auh den Gebirgen Jes Himalaya. A. Sellovii n. sp. Von Sellow in Brasilien gesammelt und vom Verf. nach Exemplaren im Berliner Her- bar bestimmt ‚und beschrieben. Die Sectio 5. Anemonospermos zählt lauter ausser Europa wachsende Arten auf, davon wir nur diejenigen namhaft machen, die in DC. Syst. et Prodr. noch nicht abgehandelt worden, als: A. cy- lindrica Gray aus Nordamerika. A. barbulata Turecz. ia Bull. de la Soc. de Mose. 1837, p. 149. aus China. A. elongata Don. in Prodr. Fi. Nepal. p. 194. Von Wallich in Nepal gesammelt, A. aequinoctialis Poepp. Frag. Syn. p. 27. aus Peru. A. obtusiloba Don. in Prodr. Fl. Nepal. p. 19. Ebenfalls von‘ Wallich in Neapel gesammelt. A. villosa Royle und A. tetrasepala Royle, beide aus den Himalayagebirgen und in den Ilustr. of the 78 Botan. of the Himal. Mount. Vol. 1. fase. 2. p.52 — 53. beschrieben. Sectio VI. Homalocarpos enthält unsere A,nar. cissiflora, die durch Europa, Asien und Amerika verbreitet ist, in Deutschland in eine Höhe von 4000’ — 7000’ hinansteigt und vorzüglich den Kalkalpen angehört. Die A. umbellata Willd. und mit ihr die fasciculata Vahl wird hieher gezogen. — A. baicalensis Turez. Catal. baic. Nr. 22. Ledeb. fi, rose. ]. p. 17. ist in Sibirien zu Hause. A. polyan- thes Don. in prod. fl. Nepal. p. 194. ist von Wal. lich in Nepal ge:ammelt. Endlich A. hepaficae- folia Hook. Icon. pl. vol. I. t. 1. ist im mittägigen Amerika zu Hause. Die VII. Sectio Hepatica Spreng. enthält die A. Hepatica, die in Europa wie in Amerika ge- mein ist, und bei uns bis zu 5000’ Seehöhe hinauf- steigt, wo sie vorzüglich Kalkgegenden bewohnt. Einige Anemones non satis nolae, so wie andere incertae sedis et quoad genus dubia, dann solche, die jetzt andern Gattungen angehören , machen mit dem vollständigen Index specierum et synon. den Beschluss dieses lehrreichen Werkes, in welchem vorzüglich die distributio geographica der einzelnen. -Species ausführlicher als in irgend einem andern Werke behandelt worden ist. Die Abildungen beziehen sich Tab. }. auf A. . Halleri bohemica, und Tab. 2 — 3. auf Blätter- formen von derselben und von A. Pulsatilla, pru- 79 tensis und patens. Tab. 5. zeigt A. chinensis und Tab. 6. stellt die neue A. Berlandieri' dar. Glogaviae sumtibus Prausnitzianis, 1841: Florae Afrieae australioris illustrationes monogra- phicae. Seripsit C. & Nees ab Esenbeck, Ac. Caes. L. C. naturae curiosorum Praeses, Professor Vratislaviensis. I. Gramineae. XX. et 490. pag. in gr. 8. In dem Maasse, als durch den Unternehmungs- geist und den beharrlichen Fleiss wackerer Reisen- der die botanischen Schätze fremder Welttheile den europäischen Herbarien zufliessen, "gewinnen auch die Gelehrten, welche Verhältnisse und Pflichten in der Heimath zurückhalten, allmählich Gelegenheit, die Ergebnisse dieser Reisen mit der dem Sammler selbst. nicht immer zu Gebote stehenden Musse zu studiren und durch genaue Erläuterungen zum Ge- meingute der Wissenschaft zu erheben. Von vielen aussereuropäischen Ländern hat sich in dieser Be- ziebung ein so reiches Materiale angesammelt, dass allerdings schon jetzt der Versuch gewagt werden kann, die neueren Erfahrungen an die älteren Be- obachtungen der Vorgänger zu knüpfen und diesel. ben zu Vegetationsgemälden, wie sie eine Flora bieten soll, zu vereinigen, Zu diesen reich ausge- beuteten Florengebieten gehört unter andern auch das südliche Afrika, vom Vorgebirge der guten Hoff- s0 nung an gegen den Aequator bis zum 28sten Grad der Breite, eine Länderstrecke, welche seit dem Erscheinen von Thunberg’s Flora capensis vor. züglich durch Drege, Eeklon und Zeyher mit ebenso vielem Eifer als günstigem Erfolge durch- forscht wurde, und deren vegetabilische Schätze seitdem der Gegenstand mehrerer kleineren, iheils von den Sammlern selbst, theils von E. Meyer, v.Schlechtendal u.a. herausgegebenen Schriften, keineswegs aber einer umfassenderen Arbeit ge-. worden sind, wie sie der Verf. durch gegenwärtiges Werk zu liefern beabsichtigt. Diese soll nicht nur die Flora des bezeichneten Theiles von Südafrika vollständig, so weit sie bis jetzt bekannt ist, vorführen, sondern auch durch ausführliche Beschreibungen und Erläuterungen Jenen, die entfernt von andern literarischen Hülfsmitteln, an Ort und Stelle dieselben Forschungen anstellen und fortsetzen wollen, den liangel einer nur schwie- rig und wit grossen Kosten herbeizuschaffenden Bi. bliothek ersetzen. Der Verf. liefert uns im vorlie- genden Bande zwar nur die Familie der Gräser auf diese Weise bearbeitet, gibt uns aber auch das Versprechen, demselben bald einen zweiten mit den Familien der Cyperaceen, Restiaceen und Juncaceen nachfolgen zu lassen, und eröffnet somit die ange- nehme Aussicht, nach und nach durch ihn alle Fa- milien der capischen Flora in ähnlichen monographi- schen Bearbeitungen erläutert zu erhalten. sı Literaturbericht Nro. 6. 1842. Als Einleitung ist diesem Bande eine Abhand- lung über die phytegraphische Eintheilung des ab- gehandelten Florengehietes, so wie über die Höhen der Orte über dem Meere vorausgeschickt. Sie stellt einen gedrängten Auszug aus der bekannten Arbeit E. Meyer’s über denselben Gegenstand dar und ist vorzüglich zur näheren Verständigung der dem vorliegenden Werke beigegebenen phytographischen Tabellen bestimmt. Dann folgen die Gattungen der Gräser mit ausführlichen natürlichen Characteren, und unter jeder derselben sogleich die dazu gehö- rigen Species jmit durchaus neuen, schneidenden Diagnosen, Synonymen, Stand- und Fundorten und ‘kurzen Erläuterungen. Um einen Begriff von dem Reichthum dieser Flora zu geben, begnügen wir uns, die Anzahl der Arten jeder abgehandelten Gat- tung anzugeben, und die neuen darunter namentlich aufzuführen. I. Gramineae heteroelinae. Der gemeinschaft- liche Character für diese Hauptabtheilung der Gräser wird folgendermassen festgestellt: Spieulae non nisi in dioieis uniflorae, religuis biflorae, altero flosculo neutro aut masculo uni- aut hivalvi inferiori, altero aut femineo, aut hermaphrodito, nunguam non bivalvi superiori. 'Trib. I. Phalurideae. Phalaris L. 2 Sp. neu: P. caesia. — Hierochloa Gmel., womit der Verf, auch Atavia RBr. als subgenus vereinigt, 6 s2 3 Sp., Ecklonii, 'Tongo und Dregii. — Holcus L. 1Sp. H. setiger. — Trib. IL Paniceae. Paspahıs Flügg. 1 Sp. — Tricholaena Schrad. 4 Sp. T. tonsa, rosea, capensis, arenaria.. — Panicum L. Ceinschliesslich Digitaria und Echinochloa) 47 Sp. P. monodactylum, phaeocarpum, diagonale, diversi- nerve, Zeyheri, argyrograptum, Meyerianum , meso- comum, Dregeanum, Ecklonii, laticomum, hyme- niochilum, Lindenbergianum, nigrirostre, dann auch P. regulare aus Guinea. Als europäische Bekannte treffen wir P. verticillatum, glaucum und Crus galli. — Oplismenus RBr. 1 Sp. — Bluffia N. ab E. 1 Sp. — Stenotaphrum Trin. 1 Sp. — Ehynche- Iythrum N. ab E. 1 Sp. R. Dregeanum. — Gym- nothrix RBr. 4 Sp. G. uniseta, sphacelata. — Pen- nisetum RBr. 1 Sp. — Penicillaria Willd. 1 Sp. — Tragus Hall. % Sp., worunier auch der euro- päische T. racemosus. — Antephora Schreb. 1 Sp. A. pubescens. — Trib. III. Tristeginae. Arundi- nella Rudd. 2 Sp. A. rigida et Ecklonii. — Trih. IV. Sacchareue, Sorghum Pers. 4 Sp. S. Usorum. — Imperata Cyr. 2 Sp. — Eulalia Knth. 1 Sp. — Erianihus Mich. 3 Sp. E. Sorghum, Ecklonü und ceapensis. — Elionurus Knth. 2 Sp. E. thymio- dorus et argenteus. — Spodiopogon Tr. 1 Sp. ar- euatus. — Lipeocereis Tr. 1 Sp. — Trachypogon Tr. 1Sp. — Heteropogon Pers. 3 Sp. H. filifolius, truncatus. — Andropogon L. 13 Sp. A. eucomus, amplectens, appendiculatus, ceresiaeformis, Dregea- 883 nus, bicolor, lepidus, intonsus, nardoides. — An- thistiria 3 Sp. A.argentes. — Monerma PB., die auch im südlichen Europa vorkommende M. suhulata, — Lodicularia PB. 1 Sp. U. Gramineae homoclinae. Spieulae eonformes, floseulo uno vel pluribus hermaphroditis, aut ubieun- que accedunt floseuli steriles et imperfecti vel radi- mentales, his semper snperioribus. Trib, V. Phleo:- deae. Chondrolaenes N. ab E. 1 Sp. Ch. phala- roides mit dem Synonym Phalaris dentata Linn. — Fingerhuthia N. ab E. 2 Sp. F. viliata, sesleriae- formis. — Perotis Ait. 1 Sp. 'Frib. VI. Agrosti- dene. Polypogon Desf. P. strietus und der südeuro- päische P. monspeliensis. — Podosaemum Link. 2 Sp., P. angustum et laclmanthum, — Colpodium Trin. 3 Sp. €. pusillum. — Ayrostis PB. 1 Sp. — Sporobolus RBr. 11 Sp. S. Matrella, albicans, fimbriatus, discosporus, ceutrifugus, ioclados. — Calamagrostis Adans. Unsere deutsche C. epigeios Kuth. — Trib. VH. Stipeae. Lasiugrostis Lk. 2 Sp. St. parvula. — Stipagrostis N. ub E. 3 Sp. St. Dregeana, geninifolia. — Arthratherum PB. 10 Sp. A. vestitum, Zeyheri, Schimperi, lutescens. obtusum, subacaule, brevifoliam, namaquense. — Chaetaria PB. 5 Sp. Ch. curvata, bipartita, Fors. kolii. — Trib. VIIL Oryzeue. Jıcersia Sw. 1 Sp. — Maltebrunia Knth. 1 Sp. M. prehensilis. — Oryza L. ı Sp., die gewöhnliche O. sativa, aber nur kultivirt. — Ehrharta Thunb. 24 Sp.. E. vari- . 6* s4 cosa, ovata, undulata, stricta, barbinodis, Micre- Iaena, dura, triandra, pusilla, panieiformis, rupestris setacea. — Trib. IX. Pappophoreae. Enneapogon Desv.2 Sp. — Trib. X. Chlorideae. Ctenium Panz. ° 1 Sp. C. coneionum. — Harpechloa Knih. 1 Sp. — Chloris Sw. 2 Sp. — Cynodon Rich. 4 Sp. C. incompletus, auch der deutsche €. Dactylon. — Microchloa RBr. 1 Sp. M. Caffra — Eustachys Desv. 1 Sp. — Dactyloctenium Wild. 1 Sp. — Eleusine Gärtn. 2 Sp. — Leptochloa PB. 1 Sp. L. grandiglumis. — Diplachne PB. 8 Sp. D.livida, Eleusine, capensis, andropogonoides, nana. — Spar- tina Schreb. 1 Sp. S. eapensis. — Trib. XL Are- neae. Anisopogon 1 Sp. A. capensis. — Tristachya N. ab E. 2 Sp. T. simplex. — Triraphis EBr. 1 Sp. T. capensis. — Aira L. Nur unsere deutsche A. caryophyllea. — Eriachne RBr. 7 Sp. E. Eck- lonii, tubereulata, pallida, ampla, mierophylla, Steu- deli. — Danthonia DeC. 53 Sp. D. mutiea, hir- _ sufa, porosa, airoides, patula, cyatophora, scahra, densifolia, filiformis, elegans, Buekeana, propingua, mierantha, rupestris, barbata, angustifolia, viseidula, eriostoma, longiglumis, speciosa, heptamera, eirrhu- losa, crispa, Lima, angulata, nutans, collinita, tri- ehotoma, denudata, pumila, tenella, setosa, holei- formis, glauca, eurva, rufa, decora, eineta, papposa, disticha. — Trichopterge N. ab E. 1 Sp. T. Dre- geana. — Chaetobromus N. ab E. 5 Sp. Ch. fas- eicularis, intereeptus , Dregeanus. — Trisetum Pers. 85 6 Sp. T. barbatum, imberbe, longifolium , Steudelii; hirtum,. — Avena L. 4 Sp., nämlich die bekannten A. sativa, orientalis, fatua und hirsuta. — Trib,. XIEL Arundineae. Phragmites Trin. 3 Sp. P. capensis, nudus und unser gewöhnlicher P. communis. — Donax PBv, 1 Spee. nämlich unser europäischer D. arun- dinaceus. — Trib. XIV. Triticeae. Hordeum L. 3 Sp., worunfer auch H. murinum und coeleste. — Lolium temulentum L. — Tritieum L. eompactum Host. und junceum PB. — Trib. XV. Festuceae. Brizopyrum Link. 4 Sp. P. alternans, acutiflorum. — Tetrachne N. ab E., neue Gattung für Poa glomerata Thunb., welche nun T. Dregei genannt wird. — Poa L.3 Sp. Als alte Bekannte finden wir hier P. annua und bulbesa mit der Var. vivi- para; neu ist P. binata. — Scelerochloa PB. 2 Sp. nämlich die europäische S. arenaria N. ab E. (Gly- ceria distans Wahlenb.) und die neue S. angusta, — Eragrostis PB. 29 Sp. E. procumbens, scle- rantha, plana, planieulmis, gummiflwa, Horneman- niana, subulata, porosa, Lehmanniana, capillifolia, lomomalla, bicolor, Namaquensis, brizantha, Lap- pula; auch die europäische E. megastachya, — Brizu L. 3 Sp., darunter B. virens und B. maxima. — Melica N. ab E. 3 Sp. M. ovalis. — Schismus PB. A Sp. S. ovalis, brevifolius, scaberrimus. — Airochloa Lk. 2 Sp. — Koeleria Lk. nur die eu. ropäische K. phleoides. — Daetylis L. 1 Sp. D- paueinervis. — Lusiochloa Knth. 7 Sp. L. obtusi- 36 folia, ovata, utrieulosa. — ÜUrochlaena N. ab E. U. pusilla. — Cynosurus PB. 1 Sp. — Vaulpia Gm. 2 Sp., darunter die deutsche V. bromeides. — Festuca L. 3 Sp. F. caprina, eostata. — Cera- tochloa PB. 1 Sp. — Bromus L. 6 Sp. B, lep, toclados, speciosus, auch die bekannten B. arvensis und erectus. — Brachypodium PB. 2 Sp. B. flexum, — Trachynia Lk. 1 Sp., die bekannte Festuca distachyos Schrad. — Trib. XVU. Bambuseae. Bambusa Schreb. 1 Sp. — Nastus Juss. 1 Sp. N. tessellata. Es entziffert sich hieraus eine Summe von 359 südafrikanischen Gräsern, worunter weit über die Hälfte (195) nen und hier zuerst beschrieben sind, und woven nur 31 auch in Europa vorkommen. Die beigegehenen 4 phytographischen Tabellen sind, mit Ausnahme der 4ten, von Drege her- stammenden, von Beilschmied mit gewohnter Genauigkeit ausgearbeitet und umfassen I. die Ver- theilung der südafrikanischen Gräser in den von Drege aufgestellten Regionen und Distrikten; 11. die Verhältnisszahlen derselben unter sich; III. ihre Ver- theilung auf den verschiedenen Höhen, und IV. einen Blüthenkalender derselben. \ Dem Vernehmen näch dürfen wir demnächst einem zweiten Bande dieses trefflichen Werkes, welches die südafricanischen Cyperaceen,, Juncaceen und Restiaceen enthalten soll, entgegensehen. Era 87 Quelgues observations sur la famille des Alsi- nees, par le Dr. Godron. Nancy 1849. 22 pag. 8. i Der durch seine Arbeit über die Wasser -Ra- nunkeln dem botanischen Publikum bekannte Pro- fessor an der medieinischen Secundär-Schule zu Naney, Dr. &odron, übergibt hier, als Auszug aus den Me&meires der naturforschenden Gesell schaft dieser Stadt eine recht interessante Arbeit über einige Alsineen; dass er bei näherer Fest- stellung einiger Genera das Rechte getroffen, wird wohl Niemand in Absprache bringen. Folgender Auszug aus’ seiner Arbeit mag zum Belege dieser Behauptung dienen. _ Das Bestreben der Naturforscher muss darauf hinausgehen, Einfachheit in die Classificationen zu bringen; die zu einem Genus vereinigten Species müssen schon äusserlich einen gewissen Grad von Verwandtschaft anzeigen, wenn eine wahrhaft na- türliche Eintheilung erzweckt werden soll. Wendet man diese Grundsätze auf die in neuerer Zeit mannigfach bearbeiteten Alsineen an, se wird man erkennen, dass, was eine schärfere Trennung der Gattungen betrift, sie noch Manches zu wünschen übrig lassen. Wenn es nach der Linneischen Eintheilung nicht unschwer ist, die verschiedenen Pflanzen der Familie in ihren. Gattungen unterzubringen, se ist auf der andern: Seite nicht zu läugnen, dass die 838 Linneischen Genera nichts weniger als natürlich sind, weil die Zahl der Blüthentheile mannigfachen Abänderungen unterliegt, die genau berücksichtigt zu werden verdienen. Erst Wahlenberg fing an, einiges Licht in das Dunkel zu bringen; in neuerer Zeit haben besonders die Arbeiten der Deutschen, eines Fenzl, Koch, Reichenbach, Bartling, Meisner sich vielfach mit den Alsineen beschäf- tigt: aber die divergentesten Ansichten sind dabei zu Tage gekommen; man ist so weit gegangen, dass man nicht einmal mehr darüber einig ist, wel- che Genera, welche Species zu den Alsineen ge- zählt werden sollen, so dass man die Portulaceen und Paronychien auf Unkosten der Alsineen be- reichert hat. Der Hauptpunkt des Streites hierüber beruht auf der Insertion der Staubfäden: während die Einen die Jussiew’sche hypogynisehe Einfügung derselben annehmen, wollen Andere, dass dieselbe perigynisch sey. Diesen Punkt suchte der Ver- fasser daher vor Allem zu erledigen und er that es so viel als möglich an frischen Pflanzen. Im Jahre 1816 kündigte A. de St. Hilaire an, Pollich’s Stellaria aquatica habe perigynische Staubfäden und gründete vorzüglich hierauf sein Genus Larbrea. 1824 nahm Gay denselben Bau bei Cherleria an; Reichenbach und Meisner zogen eben dahin die mit Nebenblättchen versehenen ‚Arenarien und Spergulen, Stellaria crassifolia und Honckenya peploides. 39 Reichenbach führte. diese Ansicht eonsequent durch, indem er diese Pflanzen von den Thalami- floren weg zu den Portulaceen zog. Dadurch wurde Larbrea aguatica, die lange war mit St. gramineg ünd glauca in eine Species vereinigt wor- den, nicht nur in ein anderes Genus, in eine an- dere Familie, sondern sogar in eine andere Classe . untergebracht, eine bisher beispiellose 'Thatsache. Meisner, der die perigynische Einfügung bei den- selben Arten wie Reichenbach annahm, suchte dem angedeuteten Vebelstande dadurch zu entgehen, dass er Cherleria, Honckenya und Larbrea bei den Alsineen stehen liess. Sollte dieser Schriftsteller allein durch das Vorhandenseyn der Stipulen sich veranlasst gesehen haben, die mit diesen Organen versehenen Arenarien und Spergulen bei deu Paronynichieen unterzubringen ? Hier bemerken wir aber mit Koch (syn. p. 109), dass die Nebenblätter allein keinen Gattungscharakter ausinachen können, weil in sehr natürlichen Gattungen, z. B. bei Helianthemum sti- pulirte und stipulenlose Arten vorkommen. Gehen wir aber in eine nähere Untersuchung der Insertionsfrage ein, so finden wir, dass, wenn obgenaunfe Gattungen perigynische Staubgefässe hätten, der Kelch einblätterig und die Staubfäden an ihrer Basis mit demselben verwachsen seyn müssten; nun ist diess aber zuverlässig nicht der Fall. Eine nähere Untersuchung der verschiedenen Pflanzen zeigt uns, dass die Einfügung bei den- 90 selben gerade wie bei den übrigen Alsineen, d. h. hypogynisch ist. Es ist aber leicht zu ermitteln, was zu der ir. rigen Ansicht, die Alsineen seyen zum Theil peri- gynisch, Anlass gegeben hat: die Staubfäden sind nämlich bei allen Alsineen an ihrer Basis in einen kleinen drüsigen Ring vereinigt; bei Larbrea aqua- tica ist das Receptaculum stark verbreitert und in einen Trichter vertieft, in dessen Grund das Ova- rium; der drüsige Ring der ; Staubfäden sitzt am Rande dieses Receptakels, so dass eine beträcht- liche Entfernung zwischen dem Einfügungspunkte der Staubfäden und demjenigen des Ovariums exi- stirt. Auf ganz ähnliche Weise sind die Staubge- fässe eingefügt bei den mit Stipulen versehenen Are- narien und Spergulen, wie bei Cherleria und Hon- ckenya. Bei den übrigen Alsineen hingegen umgibt der drüsige Ring der Staubgefüsse unmittelbar den Punkt, durch welchen das Ovarium auf dem Frucht- boden festsitzt. Dieser Unterschied ist sehr kon- stant; er ist wichtig als Gattungscharakter, und scheint uns bei der Festsetzung der Gattungen, welche die Alsineen bilden, höchst berücksich- 'tigungswerth. Hier einige Bemerkungen über ge- wisse Gattungen der "Alsineen-Familie. Sagina. Dieses Genus hat die meisten Ver- änderungen erlitten in Folge der Unsicherheit, wel- ehe über die Gattungscharaktere herrschte, In sei- nen Species hatte Linne dasselbe aus 8. pro- | 9 cumbens und erecta gebildet; apetala kam in der Mantissa dazu, später wurden S. maritima Don. und muscoides Fröl. beigefügt. Ehrhart trennte da- von S. erecta und bildete daraus Moenchia. Presl und Fenzi haben in neuerer Zeit zu den Saginen die stipellosen Spergulen gezogen, eine Verän- derung, der Koch nicht beistimmte, die er aber in der Flora 1841 p. 503 doch billigt. Allein die Spergulen mit und ohne Stipulen bieten, ausser die- sen. Organen, noch andere Unterschiede dar: bei den letztern sind nämlich die Staubgefüsse auf den Rand des verbreiterten Fruchtbodens eingefügt, was mit Unrecht sie als perigynisch hatte ansehen machen , während bei den ersteren ( Spergella Reichb.) der drüsige Ring sich unmittelbar unter das Ovarium anlegt; dieser Umstand, so wie der ganz verschiedene Habitus der beiden Abtheilungen von Spergula, veranlasst uns, sie in zwei verschiedenen Gattungen unterzubringen. Auf der andern Seite sind die stipulenlosen Spergulen den Saginen so ähnlich, dass es oft schwer hält, anf den ersten Blick zu entscheiden, wohin eine Pflanze gehört und dass die meisten stipulenlosen Spergulen den Namen Saginoides er- halten hatten. Bei beiden sind die Blätter fleischig, mehr oder weniger zugespitzt &e.; die Sepalen bieten ebenfalls denselben Bau dar, die Einfügung der Staubgefässe ist dieselbe, so wie die Kapseln und die Samen. Zwar haben die Saginen 4, die 92 Spergulen 5 Blüthentheile, was aber, bei der Wan- delbarkeit dieser Organe bei den Alsineen, von ge- ringerem Werthe seyn mag: bei einigen Eixempla- ren von Sagina apetula und procumbens, so wie ‚bei allen andern Alsineen, haben wir allerlei Ab- änderungen in der Zahl dieser Theile beobachtet; wir sahen viertheilige Spergula subulata und fol. gern daraus, dass die Saginen von den stipellosen Spergulen nicht generisch getrennt werden können; nach diesen Grundsätzen würde der Charakter der Saginen folgender seyn: Capsula subglobosa, in 4 — 5 partitiones profunde divisa; columella brevi, funiculos umbilicales graciles gerente; seminihus re- niformibus nitidiuseulis, tenuissime reticulatis; stylis numero valvarım capsulae aequalibus; staminibus sub ovarii basin proxime inserfis; petalis integris; sepalis ovatis, concavis, enerviis vel subernervüs. — Foliis exstipulatis; pedunculis non refractis, — Se- quitur specierum europaearum enumeratio: Sagina procumbens L. Linnaei Presl (Spergula saginoides L.) Spergella Fenzl (Spergula subulata L.) apetala L. maritima Don. muscoides Fröl. glabra Fenzl (Spergula glabra Will.) nodosa Fenzi (Spergula nodosa L.) Bemerkung. Wir haben Sayina ciliata Fries nicht aufgezählt, weil sie nach unserer Ansicht eine 95 Sagina apetala mit etwas verändertem Kelche ist. Die Kelchblätter nämlich sind nicht mehr stumpf, sondern verlängern und verdünnen sich an der Spitze, die einwäris gebogen und mit einer Stachelspitze versehen ist; diese Form findet sich häufig bei uns und stimmt genau mit den Friesschen Original- Exemplaren im Mayerschen Herbarium überein. Ich sah mehrere Uebergänge der einen Pflanze in die andere, unter andern eine S. apefala, deren zwei äussere Sepalen die Form der $. ciliata darboten, während die zwei inneren stumpf waren. Nach ınorphologischer Ansicht sind 'die Sepalen veränderte Blätter; nun sind die Blätter von S. apelula, wie von allen Saginen, stachelspitzig und es kann daher nicht auffallend seyn, wenn bei 8. ciliata die Sepalen zur Normalstruktur der Blätter zurückkehren. Dieselbe Abänderung bemerkte ich übrigens bei Sagina pro- cumbens, Spergula subulata und saginoides. Spergula. Cambessedes, Bartling, Wahlenberg und Meisner haben die mit Sti- pulen versehenen Spergulen und Alsinen vereinigt, bloss Koch theilt diese Ansicht nicht. Schon Per- soon trennte die stipulirten Alsinen von den ex- stipulirten, und nannte die ersten Spergalaria, eine Ansicht, der Reichenbach beipflichtete. Die Ver- einigung dieser Pflanzen mit den stipulirten Sper- gulen ist aber eben so natürlich: bei allen sind die Blätter gegenständig und nicht, wie bei Spergula arvensis und penfundra, wirtelig, wie eine ober- 94 flächliche Untersuchung es annehmen machte; auch die Inflorescenz beider Gruppen ist identisch, so wie der Bau der Blüthentheile. So ist das neue Genus Spergula, nach Entfernung der Spergell« und Hin. zuziehung der Spergularia viel naturgemässer als Linnes Speryula und wird auf folgende Weise zu characterisiren seyn: Capsula subglobosa, in 3-4-5-6 j partitiones profunde divisa; columelia sat magna spon- giosa; funieulis umbiliealibus tubereula sphaerieca men- tientibus, seminibus muricatis rel laevikus, alato- marginatis vel immarginafis; stylis numero valvarum capsulae aegualibus; staminibus ad marginem tori dilatati adfixis et ab ovarii insertione recedentibus; petalis integris; sepalis ovalibus, eoncavis, obtusis, enerviis. — Foliis stipalatis; pedunculis post anthesin refractis. — Sequitur speeierum enumeratio: Spergula arvensis L. pentandra L. segetalis nob. (Alsine segetalis L.) rubra nob. (Spergula purpurea Bauh. Alsine rubra Whlbg.) maererrhiza nob. (Arenaria macrorrhiza Leis.) marina Bartl. (Alsine marina M. et K, media Bartl. (Arenaria marginata DC.) Bemerkung. Drei verschiedene Pflanzen unsrer Sp.marina, macrorrkiza und media haben denselben Namen, Arenaria marina, oft erhalten und sind oft mit einander verwechselt worden. Die erste, 95 welche viele Schriftsteller als Abart der Alsine rubra betrachtet haben, ist von derselben sehr ver- schieden, wie aus Koch’s trefflicher Beschreibung in D. Fl. hervorgeht. Arenaria marginata DC. hat mit voriger Art manche Aehnlichkeit, ist aber viel grösser in allen Theilen und alle Samen sind mit einem häutigen Rande umgeben. Arenaria macror- rhiza Lois. endlich hat den Habitus der drenaria marginala, die tuberkulösen, raudlosen Samen der Al- sine rubra, unterscheidet sich aber von beiden durch ihre lange, dieke, knollige, braune und ausdauernde Wurzel, Sie findet sich nicht nur in Corsica, wo sie Requien entdeckte, sondern auch in Sardinien und längs des Kanals. Lurbrea. Dieses, aus Stellaria gebildete Ge- nas hatte lange Zeit bloss eine Art, L. aquatica St. Il. Reichenbach vereinigte damit Stellaria cerassifolia. Es. ist aber bei Untersuchung der übrigen Stellarien auffallend, dass St. Hilaire und Reichenbach nicht weiter gingen; denn St. gra- minea und glauca gehören ebenfalls dahin, nur ist die Vertiefung des Fruchtbodens weniger stark; noch geringer zeigt sie sich bei Stellaria media, aber bei allen diesen Pflanzen sind die Stauhfäden in einer namhaften Entfernung vom Ovarium eingefügt, was bei St. nemorum und Holosteu nicht der Fall ist Dieses Kennzeichen, das Sagina so bestimmt von Spergula trenut, ist nicht weniger bedeutungsvoll bei Larbrea und Stellaria; St. graminea, glauca 96 und ınedia haben übrigens noch andere Annäherungs- punkte mit Larbrea aquatica und crassifolia, der Fruchtstiel derselben ist ebenfalls oben verbreitert, eben so zeigen die übrigen Blüthentheile denselben Bau und Larbrea wird so auf folgende Weise cha- racterisirt werden können: Capsula oblonga, basi aftenuata,, saepius in 6 partitiones divisa; columella brevi, funieulos umbilicales graciles longioresque gerente; seminibus reniformibus rugosis; valvulis eapsulae stylerum numero duplis: staminibus ad marginem tori dilatati adfıxis & ab ovarii insertione recedentibus; petalis bifidis; sepalis lanceolatis. Se- quitur specierum enumeralio: Larbrea media nob. (Alsine media L.) erassifolia Rehb. graminea nob. (Stellaria graminea L.) glauca nob. (Stellaria glauca L.) aquatica St. Bil Stellaria. Ausser Stellaria graminco, glauca und media muss auch St. viscida Bieb. von den Stellarien entfernt und zu Cerastium gezogen wer- den, wohin Waldstein und Kitaibel sie als C. ancmalum wniergebracht hatten. Wir gründen unsere Ansicht auf den geringen Werth der Zahl der Klappen an der Kapsel: mehrere Cerastien zei- gen bekanntlich eine grosse Veränderlichkeit in die- sem Punkte. Stellaria viscid« zeigt den Kapselbau der ächten Steliarien durchaus nicht und hat über- diess ganz den Habitus der übrigen Cerastien. Linne's | 9 Literaturbericht Nro. 7. 1842. Cerastium aquatieum hingegen steht den Stellarien, besonders der Si. nemorum sehr nahe. Musste man aber, mit Fries, das Genus Malachium daraus machen? Wir glauben nein. Persoon hatte daraus seine Stellaria aquatica gebildet, mit der Bemer- kung: Stellariae nemorum nimis affınis, ut genere disjungi possit. Gaudin pflichtete dieser Ansicht bei, um aber einer Verwechslung mit Siellaria aque- tica Poll. CLarbrea St. Hil) verzubeugen, naunte er sie Stellaria pentagyna. Malachium wurde auf die 5 styli besonders gegründet; wir besitzen aber eine Stellaria nemorum mit 4 Griffela, welches beweist, dass auch hier die Zahl der Blüthentheile veränder- lieh ist; die Verschiedenheit bei der Theilung der Kapsel fanden wir nichts weniger als beständig und die ungleiche Zertheilung der Klappen kommt auch bei Stelfaria nemorum vor und wir nehmen daheı an, dass, mit Persoon und Gaudin, Malachium zu Stellaria, unter folgendem Character vereinigt werden müssen: Capsula subglobosa, basi rotundata, in 6 — 8 partitionibus aequaliter vel inaequaliter divisa, eolumella elongata spongiosa; funiculis um- biliealibus tubercula sphaerica mentientibus; semi- nibus reniformibus, tubereulatis; valvulis capsulae stylorum numero duplis; staminibus sub ovarli basin proxime insertis: petalis bifidis: sepalis lanceolatis. 7 98 Stellaria pentagyna Gaud. (Cerastium aqua- ticum L.) nemorum L, Holostea L. Malachium. Diese Gattung muss gestrichen werden. So wie Mal. aguatieum sich leicht mit Stellaria verbinden lässt, ehen so ist Halachium manticum Rchb. eine Moenchia. Die letzte Pflanze ist der Moenchia erecta und oclandra so nahe, dass Grenier alle drei als Abarten einer Pflanze betrachtet. Doch müssen wir MH. manticum als eigene Art beibehalten, wegen der verschiedenen Gestalt der Blumenblätter, wegen des aufrechten Griffels, der bei der Authese zweimal länger ist, als das Ovarium, (und nicht zurückgebogen und kürzer als dasselbe) endlich wegen der viel breiter scariösen Bracteen. Unsere Pflanse muss also künf- tighin Moenchia mantica Bartl. heissen. B. Extrait des Memoires ei Compts rendus de la societe d’emulation du Doubs, pour Decembre 1841, par Ch. Grepier. 8 pag. 8vo. avec une planche lithogr. Besangon 1841. Der fleissige Erforscher französischer Pflanzen, Prof. Grenier in Besancon, theilt ia dieser kleinen Arbeit seine Ansichten über die französischen Are- narien mit. die noch in keiner französischen Flora 99 nach den von Wahlenberg, Fenzl und Koch angenommenen Grundsätzen aufgezählt wurden. Seine Untersuchungen betrafen besonders Linne’s Are- naria larieifolia und striata; er bemerkt, dass bei Ermittlung der Linnaeischen Arten die von dem Vater der Botanik gegebenen Diagnosen mehr berücksichtigt werden müssen, als die von demselben angeführten Synonyme, welche oft unrichtig sind. So z. B. unterliegt es keinem Zweifel, dass Linne's Arenaria sawatilis ia Thuillier's A. sefucea zu suchen ist, während das Synonym von Magnel und Sauvage wahrscheinlich zu A. mucronata Gouan. und dasjenige Barrelier’s vielleicht zu A. tenuifolia L. zu ziehen ist. Er schlügt desshalb vor, diese Pflanze als Alsine sarutilis beizube- halten. Noch verwickelter war bisher A. laricifolia und striata L.; während Einige darin 2 oder 3 verschiedene Pflanzen sahen, zogen sie Andere in eine Art zu- sammen. Nachdem &renier die Charaktere Linne’s einer sorgfältigen Prüfung unterworfen hat, gibt er für dieselben folgende Charaktere an, die er durch eine sorgfältige Abbildung beider Arten erläutert: ich bemerke noch, dass ich beide Arten in meinem Herbar - untersuchte und die auf den Kelch und besonders auf die Kapsel und die Samen gegründeten Merk- male ganz bestätigt fand. Alsine striata Gr. Caulibus apice ‘dense pu_ ri 100 berulis, pilis brevibus; calyce eylindrieo, obtuse, phyl- lis valide trinervibus, Janceolato-obtusis, eglandulosis; petalis obovato-euneatis, angustatis; capsula ealycem vix excedente; seminibus parvulis, margine et facie rugosis. Die Pflanze erhält folgende Synonyme: Arenaria striata L. sp. A.laricifolia Vill. Dauph. t. 47. Willd. Lois. Gaud. A. laricifolia « DC. fl. fr. Duby. Koch. Alsine laricifolia Gr. Caulibus apice dense tomentoso-pubescentibus, viscoso-glanduliferis; ealyce ovato, phyllis trinervibus glanduliferis; petalis obova- tis, latioribus; capsula calycem duplum longa, ampla; seminibus magnis, facie tuberculatis, margine verru- coso-muricatis, et inde corona ceristafa einefis. Are- naria laricifolia L. sp. A. Iiniflora L. syst. Willd. Mutel. Gaud. A. Taricifolia £. DC. fl. fr. Duby. Koch. Aren. striata Vill. Dauph. t. 47. Sabulina macrocarpa Kit. Reichb. Der Verfasser setzt ferner die Kennzeichen der drei folgenden Arenarien so auseinander: Arenaria conimbricensis Brot.? Gay! Cau- libus, foliis calyeibusque vix puberulis; sepalis 3—5- nerviis, subglabris, acutis, corolla duplo brevioribus; seminibus tuberculatis, tuberculis vix prominulis. © A. hispida L. Caulibus, foliis calyeibusque dense hispidis, pilis patulis; sepalis 3 — 5 nervüis acutis, corollam subaequantibus; seminibus tubereu- lato-hispidis, tuberculis elongato-subspinulosis. 2. A. modesta Leon Dufour, caulihus apice vis- 101 cosis, folis calyeibusque dense puberulis; sepalis enerviis, aculis, mucronafis, corollam subaequan- tibus; seminibus minoribus, tuberculatis, tuberculis “vix prominulis ©. Grenier entdecktebei dem Dorfe Coulebrousse, zwischen Digne und Seyne, als neu für die franzö- sische Flora die Arenaria bavarica L., Moehringia Ponae Fenzl. Weun er aber vorschlägt, diese Pflanze als Moehringia bavarica ins System aufzunehmen, so kann Referent ihm nicht beipflichten, da, wie be- kannt, diese Pflanze weder in Bayern noch üher- haupt am nördlichen Abhange der Alpen vorkomaıt; Fenz] scheint daher mit Recht der Pflanze einen andern Namen gegeben zu haben, da der Linnae’- sche dem Vaterlande derselben durchaus nicht ent- spricht. B. Dresden, Verlag von Justus Naumann, 1842: Flora von Sachsen. Beschreibung der im Kö- nigreiche Sachsen, dem Herzogthume Sachsen preussischen Antheils, den Grossherzoglich und Herzoglich Sächsischen Landen Ernestinischer Linie, den Herzoglich Anhaltischen, Yürstlieh Schwarzburgischen und Yürstlich Reussischen Landen wildwachsenden und allgemein augebauten Pflanzen, mit besonderer Berücksichtigung ihrer Anwendung in der Pharmaeie, Technologie und Oekonomie &e. bearbeitet von Dr. Friedrich 102 Holl, Mitvorstande des pharmaceutischen Insti- tutes in Dresden, mehrerer gelehrten Gesellschaf. ten Mitgliede &c. und Gustav Heynhold, Ver- fasser des Nomenelator botanicus hortensis &e, Erster Band. — Auch unter dem Titel: Flora von Suchsen. Erster Band: Phanerogamie von Gustav Heynhold. Erste und zweite Ab- theilung. 862 S. in 8. ‚Während fast alle grösseren Bezirke des deut- schen Vaterlandes aus früherer oder neuerer Zeit mehr oder weniger vollständige Floren aufzuweisen haben, musste bisher das von der Natur so reich gesegnete Sachsen, in welchem seit den Zeiten eines Ruppius, Böhmer, Leysser u. a. der Sim für das Studium der Pflanzenkunde auf dem Throne wie in allen Ständen kräftige Wurzeln gefasst, und schon so reichliche Früchte für die Wissenschaft gebracht hat, ein Werk entbehren, welches, die in vielen älteren und neueren Specialfloren zerstreuten Angaben über die vegetabilischen Schätze dieses Landes in dem Brennpunkte der neueren, geläuter- ten Systematik sammelnd, ebenso zu einem Bedürf- nisse für die Anfänger wie für die Eingeweihten geworden war. Mancherlei Umstände scheinen bisher der Hebung dieses Bedürfnisses hemmend entgegen- getreten zu seyn, wie wir denn schon in dem Jahrg. 1822 der Flora Bd. I. S. 291. von anderer ehren- wertber Hand eine Flora Saxoniae superioris mox edenda angekündigt lesen, deren Erscheinen jedoch 103 vergebens entgegengesehen wurde. Auch die Verf. der gegenwärtigen hatten schon im Jahre 1834 den Plan zu derselben gefasst und sich dahin vereinigt, dass der Eine (Heynhold) die Phanerogamen, der Andere (Holl) die Kryptogamen zu bearbeiten über- nehmen wolle, als dem Ersteren der Auftrag wurde, an der Bearbeitung der dritten Auflage von Fi- cinus Dresdener Flora theilzunehmen, und sich dadurch veranlasst sah. von dem früher schon vor- bereiteten Werke eine Zeitlang wieder abzustehen. Dieses durch die Verhältnisse herbeigeführte, fast buchstäblich wahr ‘gewordene nonum prematur in annum hat jedoch auf die Gründlichkeit und Voll- ständigkeit des Werkes selbst keinen ungünstigen Ein- fluss ausgeübt, denn in dem Maasse, als die Ver- fasser selbst während dieser Zeit ihre Materialien mehr und mehr anhäufen konnten, erweiterte sich auch das Gebiet der auf ihren, Zweck bezüglichen - Literatur, und so wurde es ihnen möglich, grosse Lücken, welche sie früher in ihrer Flora leer zu lassen genöthigt gewesen wären, jetzt schon auszu- füllen, und manche Zweifel, die sie früher zu lösen nicht vermocht hätten, jetzt schon aufzuklären. — Das Gebiet, welches die Verf. für ihre Flora abgegränzt haben, begreift, wie der Titel angibt, den ganzen ehemaligen obersächsischen Kreis, und bildet inso- ferne auch ein abgerundetes Ganze, als gegen We- sten der-Harz, gegen Süden der Thüringer- und Frankenwald, gegen Südost das Erzgebirge und die 104 südliche Lausitz mit ihrem Gränzgebirge, gegen Osten endlich der Queisfluss, eine Strecke des Bobers und der Oder seine natürlichen Gränzen darstellen. In einem soweit ausgedehnten Gebiete fehlt es natürlich auch nieht an Standorten der mannigfaltigsten Art, welche die für sie charakteristischen Pflanzen aufzuweisen haben, und so wurde es den Verf. möglich, die an- sehnliche Zahl von 1622 phanerogamischen Pflanzen- species in 565 Gattungen aus ihrem Gebiete aufzu- zählen. Dass der Verf. der vorliegenden phanero- gamischen Abtheilung den Begriif der Species in einem weniger beschränkten Sinne als andere Schrift- stelier zu nehmen geneigt ist, wollen wir keines- wegs missbilligend berühren, indem es unserer An- sicht nach weit besser ist, die constanten Formen einer Specialflora mit der Würde, einer Species be- kleidet in derselben aufzunehmen und so der ferne. ren Beobachtung in loco zu übergeben, als sie nach Beobachtungen, die anderwärts darüber angestellt wurden, oder nach gewissen, a priori aufgestellten Grundsätzen in den grossen Haufen jener Unter- arten, Varietäten und Modifieationen zu werfen, in welchem sie in der Regel für die fernere Beoh- achtung verloren gehen. Es kommt hiebei nur darauf an, die gefährliche Klippe der unnöthbigen Species- vermehrungssucht (aliis Speeifexerei), welche zuletzt in jedem Individuum eine besondern Art zu erblicken wähnt, und sich dann selbstgefällig mit dem’ Reich. thume ihrer neuen Entdeckungen brüstet, glücklich 105 zu umschiffen, und wir können in dieser Beziehung dem Verf. rühmend nachsagen, dass er sich von dieser Klippe möglichst fern zu halten gewusst hat. Selbst die neuerdings von Wallroth in der Linnäa aufgestellten Arten werden von ihm ohne fortlaufende Zahl und mit Vorsetzung eines }, welches eine un- gewisse Art bezeichnet, aufgenommen. Uebrigens hatte der Verf. bei der Bearbeitung seines Werkes weniger das Bedürfniss des Gelehrten vom Fache, für welchen eine Aufzählung der vorhandenen Pflan- zen mit Angabe der Standorte, der einschlägigen Literatur und eingeflochtenen eigenthümlichen Be- obachtungen genügt hätte, als vielmehr das der An- fänger im Auge, denen die Mögliehkeit werden sollte, die von ihnen aufgefundenen Pflanzen leicht und ohne Beihülfe eines kostspieligen sonstigen Bücher- apparates zu bestimmen. Aus diesem Grunde wur- deu auch die Linn &’schen Klassen als Eintheilungs- prineip beibehalten, die Diagnosen und Beschreibun- gen in deutscher Sprache ausgeführt und, soweit es der Raum gestattete, gemeinnützige Bemerkungen über die Verwendung mancher Pflanzenarten in der Pharmacie, Technologie und Oekonomie &c. Ke. beigefügt. Die im Ganzen spärlichen Citate er- strecken sich auf die wichtigsten Synonyme und auf einige gute Abbildungen bei deutschen Schriftstellern, namentlich Schkuhr, Hayne, Reichenbach, Sturm, Nees v. Esenbeck u. a Wir würden es indessen nicht minder als eine angenehme Zugabe 106 betrachtet haben, wenn der Verf., von dem beson- deren Bedürfnisse des Anfängers etwas absehend, auch dem historischen Momente einige Geltung ein- geräumt und bei jeder Pflanze die Werke seiner Vorgänger, die über die Pflanzen desselben Gebie- tes geschrieben haben, und aus denen er zum Theil auch seine Angaben schöpfte, namentlich aufgeführt hätte. Dadurch würde z. B. die Möglichkeit gege- ben worden seyn, hei grösseren systematischen Werken durch eine einfache Hinweisung auf die Flora des Verf. die gesammte Literatur ihres Ge- bietes zu erschöpfen. Da der Verf. seinem Werke eine besonders gedruckte Clavis generum zur leich- tern Uebersicht der Gattungen nachfolgen lassen will, und in derselben auch die während des Dru- ckes der vorliegenden Abtheilung neu hinzugekom- menen Erfahrungen und Entdeckungen nachzufragen beabsichtigt, so könnte vielleicht hiebei auch auf dieses literarische Bedürfniss Rücksicht genommen werden. Uebrigens ist das Buch auf sauberem Pa- pier reinlich und compendiös gedruckt, und wird ge- wiss nicht verfehlen, dem Wunsche der Verf., dass es eine günstige Aufnahme finden und ferner dazu beitragen möge, der amabilis seientia Jünger zuzu- führen“, zu entsprechen. Wir sehen daher auch der zweiten, kryptogamischen Abtheilung mit vie- lem Vergnügen entgegen. 107 Nürnberg, 1842, beiJohann Leonhard Schrag: Handbuch der botanischen Terminologie und Systemkunde von Dr. Gottlieb Wilhelm Bischoff. Zweite Hälfte. Vierte und fünfte Abtheilung. Mit Bogen 62 bis 100, Seite 741 bis 1047 des Textes, und Nro. 59 bis 77 der Tafeln sammt Erklärung. 4. Je längere Zeit die Abnehmer der früheren Ab- theilungen dieses verdienstvolleu Werkes auf die Fortsetzung desselben warten mussten, und je mehr sich unterdessen die literarische Thätigkeit des Herrn Verfassers auf andere Weise zu erkennen gab, desto mehr mussten sich auch die Besorgnisse steigern, dieses an Ausführlichkeit und Gründlichkeit bisher unerreichte Werk gerade an dem Punkte abgebrochen zu sehen, wo durch dasselbe dem so schwierigen Studium der Flechten, Algen und Pilze eine neue Leuchte aufzugehen versprach. Mit um so grösserer Freude ersehen wir aus den vorliegenden, in kurzer Zeit sich gefolgten neuesten Lieferungen, dass diese Besorgnisse unbegründet waren, und dass wir da- mit vorläufig die Terminologie als abgeschlossen be- trachten können, so wie uns nicht minder in an- genehme Aussicht gestellt wird, die Systemkunde, “welche nehst dem Register eine besondere Ablhei- lung und den Schluss des ganzen Werkes bilden soll, bis Ostern 1843 zu erhalten. Wir können nicht umhin, dem Verf. für das so weit gediehene 108 Werk im Namen der Wissenschaft und ihrer Jün- ger den wärnsten Dank auszudrücken, und wissen nicht, ob wir mehr der seltenen Umsicht, womit er das reiche Gebiet der Pflanzenfornen zu bewältigen gewusst hat, oder der eigenthümlichen Klarheit und Deutlichkeit, womit er die Bedeutung der Kunst- ausdrücke zu schildern versteht, oder der Genauig- keit und Treue, die uns in seinen Zeichnungen ent- gegentritt, unsere besondere Anerkennung ausspre- then sollen. Wenn sich somit in dem Verf. alle Eigenschaften vereinigt fanden, welche erforderlich waren, um das von Linne begründete Gebäude einer wissenschaftlichen Terminologie nach den seitdem hinzugekommenen Erfahrungen in dem Style des gegenwärtigen Jahrhunderts herzustellen, so unter- liegt es wohl keinem Zweifel, dass sein Werk nicht , nur die Anfänger der Wissenschaft für ein gründ- liches Studium derselben vorbereiten, sondern auch jedem untersuchenden und beschreibenden Botaniker ein unentbehrliches Hülfsmittel gewähren werde, um einerseits sich über weniger geläufige Ausdrücke Raths zu erholen, andererseits aber für weniger allgemeine und verwickelte Formen die richtigen und wissenschaftlich adoptirten Ausdrücke finden zu lassen. Wie viele Anhänger der Pflanzenkunde haben sich nicht z. B. durch die Menge der von “Wallroth — ob mit Recht oder Unrecht ist bier der Ort nieht zu untersuchen — in die Lichenologie eingeführten neuen Kunstausdrücke abschrecken las- 109 sen, die so niedliche Familie der Flechten nach den scharfsichtigen Schilderungen, welche dieser ver- diente Lichenologe in dem von ihm bearbeiteten kryptogamischen Theile des Compend. Flor. German. et Helvet. von ihren Arten gab, zu studiren; die klaren Erläuterungen, welche wir im vorliegenden Werke über diese Kunstausdrücke niedergelegt fin- den, und die frefflichen Abbildungen, von denen dieselben begleitet sind, benehmen dem bisher für so schwierig gehaltenen Studium der Flechtenkunde seine schroffe Aussenseite und werden ihm gewiss neue Anhänger zuführen. Dasselbe steht bezüglich der Algen und Pilze zu erwarten, die noch in keinem anderen früheren Werke so umfassend und, man darf wohl sagen, so erschöpfend in NHinsicht auf die bei ihnen bisher beobachteten Ausseren und inneren Ge- staltverhältnisse abgebandelt worden sind, wie hier. Die Figuren, deren das Werk auf 77 Tafeln im Gan- zen 3911 darbietet, sind sämtlich von dem Verf. wit der von ihm gewohnten Genauigkeit und Schärfe gezeichnet und von Prestele mit weiser Benützung des Raumes, ohne dabei der Deutlichkeit Kintrag zu thun, auf Stein gravirt, Die besonders ange- druckten Erläuterungen dieser Figuren gewähren bei gegenseitiger Vergleichung schen an und für sich höchst lehrreiche Unterhaltung, und das demnächst erscheinende ausführliche Register wird einen wür- digen Sehlussstein des Ganzen bilden und den G& brauch des Werkes ungemein erleichtern. 110 Breslau, 1842, gedruckt bei Grass, Barth & Comp.: Uebersicht der Arbeiten und Verän- derungen der schlesischen Gesellschaft für va- terländische Kultur im Jahre 1841. Zur Kennt- nissnahme !für sämmtliche einheimische und aus- wärtige wirkliche Herrn Mitglieder der genann- ten Gesellschaft. 188 S. in 8. Die schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur fährt in genannter Uebersicht fort, von ihrer vielseitig verzweigten rühmlichen Thätigkeit Rechen- schaft abzulegen. Wir entnehmen dem darin ent- haltenen, von dem Secretär Grabowski abgefass- ten Berichte über die Versammlungen der hotani- schen Section folgende Notizen von allgemeinerem Interesse. In der Versammlung am 11. Februar legte Herr Prof. Wimmer eine von Hrn. Apotheker Fincke in der Gegend von Krappitz gefundene Monstrositas von Galeopsis Tetrahit vor. An dem Exemplare befand sich nur eine einzige Blüthe mit einer sehr veränderten Blume. Die Röhre derselben war sehr verengert, fast fadenförmig und ragte weit über den Kelch hervor, oben erweiterte sie sich in einen bei- nahe trichterförmigen, in fast gleichgrosse, am Rande unregelmässig gezähnelte Abschnitte getheilten Saum. Offenbar ward hiedurch eine Rückkehr zur regel- mässigen Gestalt ausgesprochen. Hr. Prof. Dr. Göppert sprach in dieser Ver- sammlung über die doppelte Beschaffenheit der Sa- 111 men bei einigen Lycopodien, und insbesondere hei denen von Lycopodium denticulatum, welches be- kannflich nierenförnige, mit feinem Staub erfüllte und vierknöpfige grössere Sporen enthaltende Kap- seln besitzt. Beide Arten von Sporen sahen bereits Brotero und Salisbury (Transact. of the Litn. soc. Vol. XI. p. II. t. 19.) keimen, was jedoch von 6. W. Bischeff (Krypt. Gew. 2. Lief. S. 111.) in Zweifel gezogen wurde, da die gelieferten Ab- bildungen eine zu grosse Uebereinsiimmung mit einer keimenden dikotyledenischen Pflanze zeigten, Göppert bemerkte im November 1840 auf einem in der Nähe von Z. denticulatum stehenden Blu- mentopfe in dem warmen Hause des Breslauer bo- tanischen Gartens keimende Pfläuzchen, die bei nä- herer Untersuchung und in ihrer weitern Ent- wicklung sich als Z. dentieulatum zu erkennen gaben. Sie zeigten eine doppelte Beschaffenheit. Die einen, welche sich aus dem zarten pulverfür- migen Samen entwickelt hatten, waren von !/” Grösse, und schon von dem Würzelchen an mit abwechselnden Bilätichen dicht begeizt , theilten sich aber auf die den Lycopodien eigenthümliche gabelige Weise, erst nachdem sie bis zu 3—4” Länge herangewachsen waren. Die andern weichen in ihrem Aeussern von diesen auffallend ab, und schienen die grösste Aehnlichkeit mit einer keimen- den dikotyledonen Pflanze zu besitzen. Die äussere Hülle der Spore war an dem Punkte, von welchem 112 sich das 3-47 lange Würzelchen nach unten er- streckte, noch vorhanden, so dass über die Ent. wicklaung aus derselben kein Zweifel übrig bleiben konnte, und von jener Hülle setzte sich ein 3-3” langer, völlig nackter, über die Oberfläche der Erde hervorragender Stiel fort, der oberhalb die ersten Blättchen trug, die aber nicht, wie Samenblätter der Dikotyledonen, einander gegenüber, sondern ah- wechselnd standen, wie man freilich erst bei ge- nauer Betrachtung zu erkennen vermochte, Ober- halb dieser Blättchen theilte sich die Achse in zwei Aeste von gieicher Entwicklung, so dass also die Dichotomie sogieich begann, während sie bei jenen. erst nach Entwicklung von S—10 Blattwirbeln zum Vorschein kam. #Debrigens waren bei dieser die Blüthen auch I—2mal grösser als bei jener. Durch diese Beobachtungen wird demnach ebenso die ge- genständige Stellung der Blättchen, wie sie die Ab- bildungen Fig. 2, 4 und 5 von Salisbury dar. stellen, widerlegt, als auch ausser Zweifel gesetzt, dass wirklich beide, in jenem Lycopodium vorhan- denen samenähnlichen Gebilde als der Entwicklung fähige Sporen zu betrachten sind. In der Versammlung am 18. März legte Hr. Prof. Wimmer einige monströse Weidenblüthen vor, und machte hiebei vorzüglich auf eine bei Lissa gefundene Salix aurita aufmerksam, an welcher die Staubgefässe sich oben in 2 oder 3 Aeste theil- ten, an deren Spitze entweder ein Antherensack, 113 Literaturbericht Nro. 8. 1842. oder ein dergleichen auf einer Seite in ein mond- föormig gekrümmtes, mit grauem Seidenhaar über- zogenes kleines Germen übergehend, aufsass. Aus- serdem bestanden die Kätzchen aus unregelmässig durch einander gestellten Staubgefäss- und Stempel- Blüthen. In der Versammlung am 1. April theilte Hr. Grabowski seine Ansicht über Cytisus supinus L., C. prostratus Scop. und €. bisflorens Host. mit, wonach er Ü. supinus für eine liegende Form des C. capitatus, die beiden andern aber, und viel. leicht auch €. hirsutus L., für verkrüppelte Pflan- zen des C. capitatus hält, die durch Verstümmelung in der vollständigen Ausbildung der Aeste gehindert wurden, an denen aber doch die kopfförmige Stel- Inng der Blüfhen, ob nun seitenständig, wie bei C. prostratus und bisflorens, oder traubenförmig, wie bei €. härsutus, nicht zu verkennen ist. C. bisflorens hält Grabowski für einen C. prostra- tus, dessen heurige Triebe endständig- kopfförmig blühen, und belegte seine Ansicht mit Exemplaren. In der Versammlung am 8. Juli sprach Hr. Dr. Matzek über Kirschen, die za 2, 3 und 4 auf einem Fruchtstiele standen. Bekanntlich ist es ein characteristisches Merkmal der Drupaceen oder Amyg- daleen, dass ihre Blüthen ein freies, einzelnes, ein 8 114 faches und einfächeriges Ovarium oder Karpell mit endständigem Griffel und nierenförmiger Narbe he- sitzen, wodurch sie sich von den nahe verwandten Rosaceen, Pomaceen u. s. w. unterscheiden. Die von Hrn. Dr. Matzek schon früher gehegte Ver- muthung, dass der Grund dieser Mouogyuie vielleicht in einer Verwachsung oder in dem Fehlschlagen mehrerer Karpellen liegen dürfte, scheint durch neuere Beobachtungen desselben einigen Halt zu gewinnen, indem er bei der Untersuchung von gefüllten Kir- schenblüthen aus der Promenade von Breslau in jeder Blume statt des Stempels 2 ganz deutliche grüne Blätter fand, die nichts anders seyn konnten, als der in seine beiden Fruchtblätter aufgelöste Stempel, die sich ebenso so zu Kelchblüttern, wie die Staubge- fässe zu Blumenblättern anamorphosirt hatten. Fer- ners erhielt derselbe eine Tüte Vogelkirschen, unter denen mehrere 4 Früchte auf einem einfachen, in durchaus nichts verschiedenem Fruchtstiele hatten, - und, wie man es an dem Ringe am Grunde dersel- ben erkennen konnte, aus Blüthen wit 4 Frucht. knoten hervorgegangen waren. Auf einigen Stielen sassen nur 3, und an sehr vielen 2 Kirschen bei- ‚ sammen, die alle ganz vollständig ausgebildet und jede mit einer Griffelnarbe an der Spitze versehen waren und durchaus nichts mit ähnlichen Zwillingen der Gattung Lonicera gemein hatten, die bekannt- lich aus 2 Blüthen hervorgehen und nicht, wie diese, aus einer. j j 115 In der Versammlung am 14. October legte Hr. Prof. Wimmer eine vollständige Reihe der in die- sem Jahre von ihm und Hrn. Pharmaceut Krause gefundenen und näher beobachteten Weiden-Bastarde vor. Die hauptsächlichsten derselben waren: 1) Sa- lix aurito-repens fen. — 8, ambigua Ehrh. und S. plicata Fries!, zuerst bei Lissa, dann bei Lilien- thal in einer Reihe von Formen, die theils der 8, aurita, theils der S. repens näher stehen, beob- achtet. Stigmata connivenia! — 2) 8. aurito- repens mas. Bine dnrch starke, grau-seidenhaarige Bekleidung der Blätter ausgezeichnete Form von Karlowitz; eine andere mit fem. übereinstimmende von Lilienthal. — 3) 8. einereo -repens fem. Bei Karlowitz, etwa 4 Sträucher auf einem Raume von 12 DV. Stigmata divergentia! — 4) 8. cinereo- repens mas. Strauch bei Lilienthal. — 5) 8. pur- pureo-repens fem., bei Hennigsdorf Trebn. Kreises, bei Sadewitz unweit Oels und bei Koberritz bei Breslau. Wird beim ersten Anblicke von der be- nachbarten S. purpurea durch die seilenartige Be- haarung, zumal der Unterseite der Blätter, von der S. repens durch die etwas ins Seegrüne hinziehende Farbe, einen schwach-fettigen Glanz und die Gestalt der Blätter, welche meist ungleiche Seitenränder haben, unterschieden. — 6) S. aurito-myrtilloides — 8. finmarchieca Willd., von den Herren Gra- bowski und Fincke beiKönigshuld in Oberschle- sien beobachtet. -— Der Vortragende suchte auch s* 116 zu beweisen, dass die S, hippophadfolia Thuill. der schlesischen Flora richtiger 8. undulata Ehrh. genannt werden müsse, da sie sich von dieser Art nicht trennen lasse. Hr. Prof. Dr. Göppert theilte in der Ver. sammlung am 5. November eine Beobachtung über das überaus schnelle Wachsthum des Blüthenstieles der weiblichen Blüthe der Vallisneria spiralis mit. Der Vortragende kultivirte diese interessante Pflanze in einem Napfe, der sich in einer mit Wasser er- füllten Glasglocke befand. Anfangs August 1841 entwiekelte sich eine weibliche Blüthe derselben, deren Stiel am 4. August 3 Par. Zoll lang war. Am 6. Aug. um 8 Uhr Morgens, um welche Zeit immer gemessen wurde, hatte er die Länge von 81/,", am 8. schon 18, am 9. 22, am 10. 27 und am ll. _ 30” erreicht, war also innerhalb 7 Tagen 27’ in die Länge gewachsen. Nun öffnete sich die Blüthe. Der Stiel zeigte aber noch keine Neigung, sich ‚spiralförmig zu rollen, was erst am 22. desselben Monats eintrat. Am 30. fiel die Blüthe ab, und leider entwickelten sich keine neuen Blüthen mehr, um diese Beobachtungen in den einzelnen Tages- zeiten zu wiederholen, was sich jedech Hr. Prof. &. im künftigen Jahre vorbehält. Derselbe legte Durchschnitte von Cissampelos Pareira, Bauhinia racemosa und Drymis Win- teri vor, und sprach über die Struktur derselben, - insbesondere über die der letzteren, welche in man- 117 cher Beziehung eine Aehnlichkeit mit der Struktur des Stammes der Coniferen zeigt. Bei genauerer Untersuchung zeigte es sich aber, dass die angeb- liche Uebereinstimmung der Drymis- und der mit dieser verwandten Tasmannia-Arten mit den Coni- feren gadg und gar nicht stattfindet und sich nur auf eine allerdings merkwürdige Aehnlichkeit, rück- sichtlich der ziemlich gleichförmigen Zusammensetzung des Holzkörpers aus porösen Prosenchymzellen, be- schränkt, in dieser selbst aber, der abweichenden Form der Markstrahlen gar nicht zu gedenken, sich auch noch so viele Unterschiede darbieten, dass eine Verwechselung derselben mit den Coniferen nicht stattfinden kann, Am 25. November gab Hr. Prof. Wimmer eine Uebersicht der bisher in Schlesien von ihm beobachteten und mit Sicherheit erkannten Algen- Arten (mit Ausschluss der Diatomaceen) nebst An- gabe der Fundorte und erläuternden Bemerkungen. Es sind 8 Arten Conferva, A Conjugata, 1 Bol. bochaete, ı Hydrodictyon, 3 Oscillatoria, 1 Lyng- bya, 1 Scytonema, 2 Chaetophora, 1 Linckia, ı Nostoe, 1 Batrachospermum, 2 Draparnaldia, 2 Ulva, 1 Vaucheria mit 5 Varietäten. Hr. Prof. Dr. Göppert sprach über die freie | Bewegung der Sporen von Nemaspora incarnata ' Pers.; eine Beobachtung, die sich an ähnliche, frü- er schon beschriebene Erscheinungen bei einigen lcen. Flechten (Limboria strieta) und Pilzen (Mu- 118 cor Mucedo) anreiht. Am 1. October brachte der Berichterstatier die Fäden der Nemaspora incar- nata Pers., die in seiner Stube auf in Wasser stehenden Weidenzweigen gewachsen war, in’s Was- ser, worauf sich alsbald die gallertartige, die Sporen wahrscheinlich umhüllende und die Form des Pilzes bildende Substanz auflöste, und die ausserordentlich kleinen, länglichen, an beiden Enden zugespitzten, ziemlich durchsichtigen, weisslichen Sporen frei wur- den, zu deren genügender Betrachtung man jedoch eine starke Vergrösserung, 250 L. Durchmesser, an- wenden muss. Zu seinem nicht geringen Erstaunen sah er diese Sporen sich lebhaft bewegen, und zwar nicht bloss in horizontaler, sondern auch in vertika- ler Richtung rotiren. Er schloss alsbald eine Menge auf die eben bezeichnete Weise in Wasser ein und sah noch am 8. November die Bewegung mit der- selben Lebendigkeit vor sich gehen: ja als er im Jahre 1822 gesammelte Exemplare dieser Pflanze in Wasser einweichte, bewegten sich die Sporen derselben ebenfalls noch, ohschon mit viel geringerer Intensität. Bei dieser Gelegenheit erwähnt Hr. Prof. Dr. Göppert auch, dass ihm im December 1840 von Hrn. Cand. phil. Oschatz im Wasser einge- schlossene Sporen von Phallus impudicus gezeigt worden seyen, die um diese Zeit, acht Wochen, nachdem sie der Pflanze entnommen waren, noch eine zwar langsame, aber noch’ deutlich bemerkbare, rotirende Bewegung zeigten, und noch ein Jahr 119 nachher dasselbe bemerken liessen. Hr. Prof. G. nimmt als wahrscheinlich an, dass dieses merkwür- dige Phänomen unter den Pilzen sehr verbreitet sey und jedenfalls als eine Lebenserscheinung angesehen werden könne, indem es nicht wohl einleuchte, welche äussere Ursache sie hervorrufen sollte. Ausserdem enthält dieser Bericht mehrere klei- nere,. hier übergangene Mittheilungen, welche von ‘dem Eifer der schlesischen Botaniker, ihre Flora gründlich zu erforschen und das Herbarium der Ge- "sellschaft zu bereichern, rühmliches Zeugniss ablegen. Eine hier gleichfalls niedergelegte Pseudo - Beobach- tung über den Uebergang des Korns in Trespe wurde von der Gesellschaft selbst als eine schon im Alter- thume dagewesene und von den Agrikulturisten oft wieder aufgewärmte Fabel bezeichnet. Dresden und Leipzig in der Arneldischen Buch- handlung 1842: FloraSaxonica, die Flora von Sachsen, ein botanisches Exeursionsbuch für das Königreich Sachsen, das Grossherzogthum Sachsen - Weimar - Eisenach, die Herzogthümer Sachsen - Altenburg, Sachsen - Coburg- Gotha und Sachsen - Meiningen, die Fürstlich Schwarzburgi- schen und Beussischen Lande, die Herzogthümer Aunhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg und Anhalt-Kö- then, die Provinz Sachsen und die preussische Lausitz. Nebst Schlüssel zum erleichterten Be- 120 stimmen der Gattungen nach Linn&’s Sexual- system und deutschem und lateinischem Register, Herausgegeben von H. @. L. Reicheubach, K. Sächs. Hofrath und Ritter des K, Sächs. Or- dens für Verdienst und Treue u. s. w. Auch mit dem Titel: des deutschen Botanikers zweiter Band. 460 8. in 8. Wir haben den Titel dieser Flora um so mehr voll- ständig mitgetheilt, als daraus der Distrikt derselben er- hellet, welchen der Verf. in derFlora, wie das Allge- meine derselben, nieht weiter erörtert, indem er sich dieserhalb auf die nächstens im Drucke erscheinende Gäa von Sachsen beruft. Dem Titel folgt die Widmung an Seine Majestät Friedrich August, König von Sachsen, den erhabenen Kenner der Natur, der, wie uns das Vorwort belehrt, auf das Werk selbst einen unmittelbaren Einfluss übte, da Allerhöchstderselbe die Gnade hatte, den Verf. bei der Angabe der Standorte mit Seinen allerhöchsteigenen Erfahrungen zu unterstützen. Wir ersehen ferner aus dem Vor- worte, dass diese Flora schon seit mehreren Jahren vorbereitet war, und dass nur der Wunsch, die be- reits vorhandene Lokalflora noch möglichst benutzen zu lassen, die Verlagshandlung zu keiner Beeilung des Druckes begtimmt habe, bis in der neuesten Zeit ein Umstand eingetreten sey, der eine längere Ver- zögerung desselben, wodurch übrigens nur eine grös- sere Vollendung des Manuseriptes möglich geworden war, unthunlich erscheinen liess. Der Verf. hatte 121 bei der Ausarbeitung seiner Flora vorzüglich den Zweck im Auge, das Aufsuchen und Bestimmen der in derselben vorkommenden Pflanzen so viel als möglich zu erleichtern, und sehickt zu diesem Behufe einen Schlüssel zum erleichterten Be- stimmen der Gattung nach Linnee’s (Lin nes?) Sexualsystem voraus, der sich von andern ähnlichen analytischen Methoden dadurch unterschei- det, dass derselbe nicht auf einzelne Charactere der Gattungen allein basirt ist, sondern immer mehrere, zum Theil selbst auf die Vegetationsorgane bezüg- liche Merkmale in Betracht zieht und jede abwei- chende Gattung, ja sogar jede abweichende Art an allen Orten aufführt, an denen der Anfänger sie suchen dürfte. Hat der Untersuchende die Gattung gefunden, zu welcher seine Pflanze gehört, so wird er durch die beigesetzte Nummer auf die Stelle hin verwiesen, wo sie gemäss der natürlichen Anord- nung des ganzen Pflanzenreiches zu stehen kommt und wo derselben eine ausführlichere Erläuterung gewidmet ist. Die Anordnung, welcher der Verf. gefolgt ist, beruht auf den einfachen und aus der Natur der Pflanze selbst abgeleiteten Grundsätzen, die derselbe schon an mehreren andern Orten, na- mentlich auch in seinem kürzlich erschienenen Her- „barienbuche geltend zu machen gesucht hat. Was die Aufzählung und Behandlungsweise der Arten anbelangt, so konnte leicht vorauszusehen seyn, dass der Verf. die von Andern vorgeschlagene 122 Methode, Koch’s Synopsis bei Provinzialfloren zum Grunde zu legen, nicht befolgen würde. Es finden sich daher bei jeder Art Diagnosen, die nicht, wie gewöhnlich, im Ablativ, sondern im Nominativ aus- geführt sind. Wir finden diess nicht unzweckmäs- sig, zumal grösstentheils dabei eine genaue syste- matische Reihenfolge der Theile eingehalten wird und bei jeder Art auf die nächstverwandten die ge- hörige Rücksicht genommen ist. Dass diesem nun noch Wohnorte, Blüthezeit und Dauer hinzugefügt worden, versteht sich von selbst, wobei namentlich die Wohnorte vollständig erörtert sind, so dass die Angabe zuvörderst nicht nur die allgemeine Lage, Bodenart u. s. w. betrifft, sondern solche auch speciell nach den verschiedenen Landestheilen geordnet sind, mit Beifügung der Namen der Finder. Hiebei hat sich vorzüglich ein Sohn des Verfs., Gustav Rei- chenbach, verdient gemacht und auch weiters bei Aufsuchung der Pflanzen in entlegenen Gegenden, mit dem treuen Gefährten Papperitz, die Vervoll- ständigung der Flora sehr gefördert, sogar eine neue Art, wie weiter unten folgen wird, aufgefunden und bestimmt. Höchst zweckmässig ist übrigens noch überall eine, wenn nicht mehrere, Abbildungen eitirt worden, undDank dem Fleisse unserer Jconographen, dass diess bei jeder Pflanze geschehen konnte. Dem Plane des Verf. gemäss sollte sein „Ex- eursionsbuch” so compendiös als möglich erscheinen und daher die Bogenzahl eher vermindert als ver- 123 mehrt werden, wesswegen auch die „gelehrtthuende Synonymik” u. a. weggeblieben ist. Wenn wir nun auch dieses gut heissen, so müssen wir doch be- dauern, dass diese Regel zu streng befolgt ist und die ehrenwerthen Linneischen Namen fast ganz aus der Acht gelassen sind, so dass sogar, wenn eine andere Gattung erforderlich wurde, den beibehalte- nen Trivialnamen das übliche und so bedeutungsvolle L. verweigert ist. Ref. hat selbst viele Mühe ge- habt, in dieser oder jener aufgezählten Pflanze die Linpeische wieder zu finden. Weiters wird zu bemerken seyn, dass der Verf. ausser den eigentlichen in Sachsen wildwachsenden Pflanzen, auch noch die Garten- und allgemein an- gebaute Pflanzen mitaufgeführt hat, die jedoch durch einen vorgeseizten * ausgezeichnet sind. Obwohl uns nun nicht unbekannt ist, dass dieses Verfahren die Billigung mehrerer Botaniker für sich hat, und auch vielfältig ausgeführt worden ist, se können wir doch hiemit nicht übereinstimmen, indem dasselbe, wie schon ein anderer Rec. irgendwo ausgesprochen, kein Maass und kein Ziel hat, sondern einer be- ständigen Veränderung unterworfen ist. Auch der Verf. scheint diesen Ausspruch nicht verkannt zu haben, indem er an einigen Stellen diese Unberufe- nen in Reihe und Glied stellt, an andern Orten aber ihrer nur in Noten gedacht hat. So z. B. stehen Lupinus albus, hirsutus und luteus am gehörigen Orte und unter der betreffen- 124 den Nro., während z. B. auf pag. 328. bei Aufzäh- lung der Gattung Fragaria nur bloss angemerkt ist, dass in Gärten auch häufig Pr. virginiana, Fr. grandiflora und Pr. chiloönsis angebauet werden. Auch 8. 442. ist bei Dianthus der „bekannten cul- tivirten D. barbatus, plumarius und Caryophyllus” nur in einer Note Erwähnung geschehen. Nach diesen allgemeinen Betrachtungen mag es uns erlaubt seyn, noch einige Einzelnheiten in Au- genschein zu nehmen. Unter Arum maculatum ist die ungefleckte Form, jedoch mit der Bemerkung aufgeführt, dass es im Plauischen Grunde auch gelleekt vorkomme, woraus erhellet, dass der Verf. sein ehe- maliges A. immaculatum hat fallen lassen. Bei Nuphar luteum, so wie bei Nymphaea alba sind einige Formen zur näheren Beobachtung empfohlen, so dass vermuthlich ausser Nuphar Spennerianum ' und Nymphaea biradiata noch andere Arten vor- handen seyn dürften. Bei der gelegentlich erwähn- ten N. sericea L. muss allerdings dasL. als Lang gelesen werden, obwohl dasselbe sonst bestimmt dem Linne angehört. Unter Poa angustifolia L. versteht bekanntlich der Verf. auch P. fertilis Host., effusa Kit. und palustris Roth., von welchen in seiner Agrost. T. 87. treffliche Figuren dargestellt sind. Neben Koe- leria cristata und glauca ist auch die K. pyra- midata LaM. als Art aufgenommen. Wir haben allerdings diese schon öfter unter der cristata be- 125 merkt, aber auf ihre Unterscheidungszeichen noch nicht geachtet, was künftighin geschehen, und auch andern empfohlen wird. Eine sehr ausgebreitete, lappigzertheilte, strohgelbe Rispe macht sie beim er- sten Anblicke kenntlich. Unter den Vigneen findet sich zuerst als ein Beitrag zur Flora germanica die.V. repens Bell., welche von Petermann bei Konnewitz gefunden und als V. disticha floribunda bezeichnet war. Mit nicht geringem Vergnügen finden wir auch hier, was schon früher als Vermuthung in der bot. Zeit. ausgesprochen wurde, Vignea paeifica Drej. aufge- führt, die ebenfalls schon von Petermann als V. homalocarpa bestimmt war. Wir möchten in die- ser Hinsicht den Wunsch aussprechen, dass der von Lang vorgeschlagene Name Vignea oder Carex Drejeri geltend gemacht werde. Eine andere, eben- falls zu V. caespitosa sich hinneigende Form wird als V. neglecta Petermann, und bei Altnaundorf wachsend, angegeben. Auf die neuerlichst von Gay gemachte Bemerkung, dass die wahre Carex caespi- tosa Linn. in der €. strieta Good. zu suchen sey, ist vom Verf. keine Rücksicht genommen worden. Die, Gattung Schelhammeria Mönch. ist hier zwi- schen Vignea und Carex eingeschaltet, mit der, wie es uns dünkt, ganz richtigen Bemerkung: „Eine der allernatürlichsten Gattungen im ganzen Pflanzen- reiche.” Zu Ü. tomentosa L. wird C. Grasman- niana -Rabenh. zurückgeführt. Uns wundert, dass 126 hiebei oder bei C. pilulifera der C. thuringiaca . Willd. keiner Erwähnung geschehen. Im Ganzen sind 27 Arten von Vignea und von Carer nicht weniger als 32 Arten aufgezählt. — Schoenus nigri- cans und ferrugineus sind hier wieder beisammen unter ihrer alten Gatiung aufgezählt worden, dage- genCyperus flavescens und fuscus getrennt geblie. ben sind, indem ersterer als Pyereus geltend gemacht wird, während letzerer seinen älteren Gattungsnamen behauptet. Beide Gattungen unterscheiden sich kaum anders als Vignea und Carer. Dasselbe ist der Fall bei Heleogiton Tabernaemontani in der Tren- nung vom nahen Verwandten, dem Seirpus lacustris. Beim Blysmus rufus ist vom Seirpus bifolius W., der hieher zu gehören scheint, keine Erwähnung geschehen. Unter den Zuzulis ist neben L. cuampestris und multiflorus auch L. sudetica W. als Art vor. gestellt. Juncus articulatus Linn. ist beibehalten und erhielt den J. lamprocarpus als Synonymum. Bei Streplopus amplexicuulis wird unter audern auch auf die Farbe der Beeren Rücksicht genom- men, was aber auch bei den Arten von Convallaria zweckmässig gewesen wäre. Unter Gagea wird neben der stenopetala auch die vom Verf. schon früher bestimmte @. Schreberi verze.chnet, und wie: in der Flora exeurs. characterisirtt. Wir haben diese Pflanze auch in unserer Gegend auf niedrigem frucht- barem Ackerboden angetroffen, während die ächte » 127 stenopetala beiuns in bergigen Gegenden auf Lehm- boden vorkommt, aber noch nicht Gelegenheit ge- haht, sie näher zu untersuchen. Bei @. stenopetala vermissen wir hier ungerne die Citation von Sturm’s Ornith. luteum, da sie diese genau vorstellt und zur Vergleichung dienen kann. Dasselbe gilt von der in der frühern botan. Zeit. (ör Jahrg. 1806.) als O. Sternbergii vorgestellten G. minima, und der im 7ten Jahrg. als ©. Persoonü befindlichen @. lutea, die nicht nur von Sturm’s Meisterhand trefflich ausgeführt sind, sondern wodurch auch die Synonymie berichtigt werden konnte. “Die Orchideen sind grösstentheils, wie jetzt ge- wöhnlich, nach R. Brown und Richard cassifi- eirt, doch sind einige neue Gattungen hinzugekom- men, nämlich Traunsteinera Rehb.: „Alle Ab. schnitte des Kelchsaums nebst den Blättern 2er Reihe ausgebreitet; Blüthe verkehrt, halb bis ganz umgedreht, Lippe 3lappig, gespornt, Pruchikno. ten gedreht.” Säule wie bei Orchis, Wurzel 2knol- lig. Orchis globosa L. ist das Synonymum. Wir wünschen recht sehr, dass sich diese Gattung be- währen möge. Peristylus (Blume) viridis ist das ehemalige Satyrium viride Linn., so wie das 8. albi- dum dieses Schriftstellers nun als Leucorchis (Coelo- glossum alior.) (Ern. Meyer) albidu erscheint. Un- ter Nro. 403. findet sich eine neue Platanthera Wan- kelüü vonG&. Reichenbach aufgestellt, deren Diag- nose folgendermassen gesetzt ist: „Antherenfächer 128 ungleichlaufend, an der Spütze genähert, unten weit auseinander stehend, streng gerade; auf mit- telbreiter Säule. Sporn doppelt so lung als Fruchtknoten, unten zusammengedrückt, Abschnitt des Kelehsaums an der Basis eirund, nach der Spitze zu allmählig verlängert, stumpf.” Blüthen ganz weiss, Lippen un Sporn dunkel ölgrün; Blü- then fast übelriechend. Sie kommt oft an gleichen Orten mit P.’bifolia vor, und fand sich in vielen Exemplaren immer gleichförmig, Wallroth's neueste Abhandinng über „Naturgeschichte der Or- chis bifolia L.” dürfte hiebei zu vergleichen seyn. Das Equisetum pratense Ehrh. ist nun auch im Gebiete dieser Flora aufgefunden worden. Es hätte unserm Bedünken und der systematischen Ord- nung nach seinen Platz zwischen E. arvense und sylvaticum erhalten sollen. Ven der Gattung Salör sind 24 Arten aufge- führt, wobei sich auch S. rosmarinifolia vorlindet. Die Gattung Scabios« ist in ihrer Reinheit erhalten und sind Asterocephalus und Suecisa nur als Abthei- lungen benützt. Bei Linnaea borealis Gron., welche als Seltenheit sich auch in der sächsischen Flora vorfindet, müssen wir wiederholt bemerken, dass zwar die Gattung von Gronow gebildet worden sey, der später erst gebildete Trivialname aber von Linn selbst abstanme, also Linnaes (Gron.) borealis Linn. Unter den Synanthereae finden wir zuvörderst 135 Anzeigen. 1,) Da von der in der botan. Zeitung 1842 1. Intellbl. p. 32%. angekündigten Flora bavarica exsic- cata bereits 3 Centurien an die Tbeilnehmer ver- sendet sind, und noch einige andere beitreten kön- nen, so wird solches hiemit zugleich mit dem Zu- satze bekannt »gemacht, dass, da die obgedachten 3 Centurien meistens Pflanzen der ebenen Gegen- den Bayerns enthalten, die folgenden nächsten Herbst erscheinenden Fortsetzungen zugleich auch mit Vorgebirgs- und Alpenpflanzen geziert seyn werden. Bestellungen sind fortwährend bei der Redaction zu machen. 2.) Bekanntlich ist es eine der Hauptaufgaben der botanischen Gesellschaft in Edinburgh, durch einen Pflanzenaustausch das Studium der Botanik zu er- leichtern. Diejenigen Herrn also, welche gegen deutsche und andere Pflanzen brittische, besonders aber aus den Hochgebirgen Schottlands austauschen wollen, werden höflichst ersucht, wenigstens 500 Exemplare gut getrockneter vollständiger Pflanzen mit einem auf dem Umschlag versehenen Inhalts- verzeichniss an mich franco einzusenden, wo dann eine gleiche Anzahl brittischer Pflanzen ausgetauscht werden. Die direkte Verbindung zwischen Emme- rieh und London durch die Dampfschifltahrt macht es mir möglich, Alles rasch nach Grossbrittanien zu befördern und von daher wiederum Sendungen rasch zu erhalten. Emmerich am Rhein, im November 1542. Dr. Müller, Sekretär der botanischen @&e- sellschaft in Edinburgh für die Rheinprovinz, Holland und Belgien. 136 3) Von Hrn. Riehl in St.Lonis ist eine zweite Centurie getrockneter Pflanzen aus dem Missouri- staate angekommen und zu dem Preise von 20 französischen Franken bei Hrn. D. Bu chinger in Strassburg, Apotheker F. E. Kampmann in Colmar und Dr. Mühlenbeck in Mühlhausen zu erhalten, Bestellungen übernimmt und befördert die Redaction der Flora. v 4) Dr. Schultz in Bitehe zeigt den Abneh- mern seiner Flora Germaniae et Galliae exsiccata biemit an, dass allerlei häusliches Missgeschiek ihn verhinderte, die 5te und 6te Centnrie derselben im Laufe dieses Sommers anzufertigen, dass er aber suchen werde, dieselben itn Laufe dieses Win- ters zu expediren. 5.) Von der Flora germanica exsiccata cur I. Reichenbach ist durch Friedrich Hofmei- ster in Leipzig die 22te Centurie an die Abneh- mer versendet worden. Berichtigungenm, Bei den in der Flora Nro. 48. aufgeführten neuaufgenommenen Mitgliedern der k. botanischen Gesellschaft ist unter den Correspondenten Herr Friedr. Ad, Haage, Kunstgärtner in Erfurt, nach- zuiragen, so wie unter den Beiträgen, deren. sich der botanische Garten zu erfreuen hatte, auch zweier Sendungen frischer schönblühender Gewächse von demselben dankbarst zu gedenken. In der Abhandlung des Hrn. Dr, C.H, Schultz über die Compositae von Ed.Rüppell’s und Wil- heimSchimp er’s abyssinischer Reise sind sämmt- liche eitirte Nummern der zweiten Lieferung von Schimper’s abyssinischen Pflanzen um die Zahl 500 zu erhöhen. : Druckfehler... Im Litber. pag. 134 Zeile 13 v. u. mt anstatt zu ‚halten, gehalten zu lesen. Inhalts - Verzeichniss. L Abhandlungen. Beilschmied, Flora von Spitzbergen. 4St, Beilschwied, über Kasans Flora. 561. Gay, BEleocharidis atropurpureae plantae tropieae historia synonymis novis locoque natali novo Europaeo aucta. 641. Hasskarl, Leguminosarum quarundam javensium deseriptio. Bbl. 57. Hasskarl, Plantarum genera et species novas aut reformatae Javenses. Bbl. 1. seq. Hofmeister's Protocolle der botan, Section der 20sten Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte, 675, 639, 706, 721. Hoppe, Bemerkungen über einige Carices. Litbt. 123, Hoppe, Nachtrag zu dem Aufsatze über das Trock- nen der Pflanzen. 755. Koch, über die deutschen lirdbeeren, 529. Koch, über Saxilraga planifolia, S, Seguieri und eine verwandte Art. 62. Lang, über einige deutsche Carexarten. 545. Lang, über Catrex Persoonii Sieb. 748. v. Martins, Rede zum Linnäusfeste in Kibenhausen - bei München. 385, 401. . Miquel, Öhservationes de quibusdam Bignoniaceis surinamensibus. 424. Müller, botanische Aphorismen über die Entwicklung der Cbaetophora tubereulosa. 513. Müller, Entwieklungsgeschichte des Juncus supi- nus. 917. 138 - Müller, über Gymnosporangium und Podisoma Link, 521. Müller, über Butomus umbellatus. 524. Poech, die Vegetation von St. Iwan in Böhmen. 410, Sendtner, Besteigung des Moresch in den Julischen Alpen. 442, 449, 474. €. H. Schultz, über die. Compositae von Eduard Rüppell’s und Wilhelm Schimper’s abyssinischer u Kotschy's nubiseher Reise. 417, 433, Steudel, über die von Bertero in Chili und auf der Insel Juan-Fernandez gesammelten Cypera- ceen. 399. ’ Steudel, über die Arten von Cyperus, Mariscus u. j Kyllingia aus Abyssinier, welche in Schimper’s ter Sendung enthalten sind. 577, 593. Steudel, über das Genus Nesaea. 599. Tommasini, Ausflug auf den Berg Matajur in Friaul zur Aufsuchnng des Tritieum biflorum Briguoli. 610, 625. Traunsteiner, Ansichten über das Trocknen der Pflanzen und die angeblichen Nachtheile des starken Pressens. 657. Trautvetter, über die mit Trifoliun verwandten "Pflanzengattungen. Bbl. 114. Wallroth, zur Naturgeschichte des Rhinanthus. Alectorolophus. 497. Walter, über die Lebensweise von Sagittaria sa- gittifolia. 737. MW. Ankündigungen und Anzeigen. Ankündigung von verkäuflichen Büchern. 608. Drege, Plan zu einer Verloosung getrockneter süd-afrikanischer Pflanzen. 509. Anzeige von Hofweister’s Verlag botan. Bücher. 672. Hofmeister, über Walpers Repertorium botani- cum. 576. , Hohenacker’s Verkaufs- Anzeige von kaukasischen u. volbynischen Pflanzen, 588. 139 Koch, Tasehenbuch der deutschen und schweizeri- schen Flora. 431. - Taffın, Anzeige für Gartenhesitzer. Verte consi- derable d’une superbe collection des plantes. cetr. 448, ° HM. Aufrus Aufruf an Botaniker, die durch den Brand in Ham- burg zu Grunde gegangenen Sammlungen des Dr. Buek zu ergänzen. 415. WW. Berichtigungen, Hoppe, zweite Berichtigung über Carex Persoonii, 769, V, CGorrespondenz. Breutel, über seine Reise nach den westindischen Iaseln, 649, . j Hampe, über Potentilla hybrida. 606, Koch, über Viola amoena. und Anihemis agre- stis, 734, “ Sehultz, über Orobanehe und Hieracien, 524, Wiegmann, über monströse Bildungen der Fritil- laria imperialis u, Galega orientalis, 732, VL Gesellschaftsangelegenheiten, Ueber die Ausstellung einer Blüthen- und Früchte- sammlung bei der Anwesenheit Sr, Majestät des Königs, 646, Verhandlungen der botan, Gesellschaft und Verzeich- niss der Beiträge zu ihren Attributen im Jahr 1842, 759, . v. Welden, grossmüthiges Vermäehtniss seiner botan. Sammlungen an die botan. Gesellschaft, 751. NU, Literatur, Novorum actorum Academiae Caesarene Leopol- . dino -Carolinae naturae curiosorum voluminis "Auodevicesimi supplementum primum cetr. cetr, Litb, Bischof, Handbuch der botau, Terminologie und. Systemkunde. Litb. 107. a 140 Bulletin de la societ& imperiale des Naturalistes de Moscon. Litb. 39,. Fischer, Notice sur quelques plantes fossiles de la Russie, Litb, 43, Godron, quelques Obseryations sur la famille des Alsinees, Litb, 87, Grenier, Extrait des memoires et compts rendus de la societ€ d’emulation du Doubs, pour De- cembre 1841, Litbl, 98, a Holl et Heynhold, Flora von Sachsen, Litb, 101, Jaubert et Spach, Illustrationes plantarum orien- talium ou choix des plantes nouvelles ou peut connues de lV’Asie oceidentale, Litb. 60, Kunze, Supplemente der Riedgräser zu Schkahr’s Monographie in Abbildungen u, Beschreiban- gen, Litb. 33, Nees ab Esenbeck, Florae Africae australioris illustrationes monograplicae, Litb, 79, Pritzel, Anemonaram Revisio, Litb, 69, Reichenbach, Flora saxonica, Litb, 110, Reichenbach, Jconographia botanica Centuria V, Lieb, 51, ' Sailer’s Flora von Oberöstreich, Litb, 12, Stupper, medißisch-pharmacentische Botanik, Litb. 32, Turezaninow, Observations sur quelques genres et especes de la famille des Borraginees, Litb, 44, Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur im Jahr 1841. Litb, 310, VIN, Notizen, botanische, Anon, über Carex caespitosa L u. C, strieta Good, acutiformis Sprun. u, paeifien Drej, 414, 415, Anon, über Carex thuringinea, 506, Anon. über Pflanzengattungen nach Männer- namen, 463, An, über Hypnum undulatum, 670. An, über Pogonata, 431, " 41 Buchinger , über Pflanzen, die Nubien mit Sene. gambien gemein hat, 479, Koch, über Erysimam ochroleucum, 585, Festuca pseudo myurus u, sciuroides, 587, . Koch, über einige Arten der Gattung Geum, 526, Koch, über Ornithogalum pusillum, Schm 704, Koch, über die Arten der Gattung Pulsatilla, 571. Koch, . über Thalietrum Aavum. 639, Trautvetter, über Peplis borysthenica, 494, IX, Notizen zur Zeitgeschichte, Wirtgen, Bericht über die sechste Jahresversamm- lung des botan, Vereins am Mittel- und Nie- derrheine, 394, X, Rechtfertigung, Dölt gegen Schultz über Juneus nigritellus, 971. XL, Reiseberichte, Preiss, naturhistorische Reisen in Australien, 339, v, Spruner, Bericht über eine botanische Reise in Griechenland, 636. j XL Todesfälle Brandes, 755. Drejer, 12, Grabowski, 758, X. Vorträge A, Braun, über fossile Blätterabdrücke, 654, A, Braun, Bemerkungen über Marsilea Fabri, Belle- vallia australis, und Chara alopecureides 719. A, Braun, über Symmetrie in der Pflanzenbildung 729, A, Braun, über Wuchsverhältnisse der Pflanzen in ihrer Anwendung aufUnterscheidung und Grup- pirung der Species 692, seq, Dölt, über die Familie der Cupuliferae 722. Däll, über die Verwandtschaft mehrerer phaneroga- mischer Familien besonders der Serofularinen 675. 142 Fresenius, über die Ranken der Cucurbitaceen. 681, Hartig, über Epidermisbildung, 725. Krauss, über essbare Früchte des Natallandes, 690, Löhr, Berichtigung über Cirsium - Bastarde. 716, Martius, über die Kartoffel-Krankheiten, 685, Schultz, über Bastarde der Compositae, 683, 697, C, H, Schultz, über dieCyklose des Lebenssaftes in den Pflanzen, 698, " C, H, Schultz, über die Herausgabe einer Species plantarum, 707. Soldan, übe» Giftpflanzen, 711. Treviranus, über die Entwicklung der Früchte u. Samen der Mistel, 701, Wirtgen, über Rubusarten, 712, XIV, Verzeichnisse, Verzeichniss der bei der Mainzer Versammlung der Naturforscher anwesenden Botaniker, 673, XV. Verzeichniss der Schriftsteller. Beilschmied 481, 561. Al. Braun 684, 692, 719, 729. Breutel 549. Buchinger 479. BDöll 671, 675, 722. Fresenius 6851. Gay 641. 6. Hampe, Hartig 725. HasskarlBbl. 7 — 114. Hofmeister 673. Hoppe 755, 769. Bbi. 195. Koch 526, 539, 571, 585, 622, 639, 704, 734. Krauss 690. Lang 545, 748. Löhr 716. v. Mar- tius 385, 401, 685. Miquel 424. Müller 513, 517. Poech 410. Preiss 539. Schultz 417, 433, 524, 683, 697 — 698. Sendiner 449. 449, 477. Soldan 711. : v. Spruner 636. Sten- del 466, 577, 593, 599. Tommasini 609, 625 Traunsteiner 657. Trautvetter 494, Litb. 114. Treviranus 701. Wallcoth 497. Walter 737, Wiegmann 732. Wirtgen 394, 712. 143 XVI Verzeichniss der vorzüglichsten Pflanzen. j Anemone montana, pritensis et Pulsatilla 571. An- theinis agrestis 735. Aria Hostii 576, Balanophoreae Litb, 9, Bellevallia australis 719, Bignoniaceae 424, seq: Butomus umbellatus 524, Carex acutiformis 415, C, Berteroniana 604, eaes- pitosa 414, 547, Drejeri 548, pacifica 415, Per- soonü 748 spicata Litb, 123, strieta 414. tburin- giaca 506, Carices 545, 604, Litb, 34. 125, Chaetophora tuberculosa 513, Chara alopecu- roides 719, Cyperus 577, acaulis 599, assimi- lis S4, bulbasus et elandestinus 594, derreilema 84, distichophylia82. elegantulus 83, fissus 593, * ‚intermedius 581, nevrotropis 83, nigricaus 84, ochrocephalus et prionotropis 601, retusus 582, rigidifolius 593, truncatulus 581, xanthopus 595t xanthostachyus 600, Dianthoseris 439, Dipterotheern 434, Eleocharides 60%, atropurpurea 641, Lereschii 642, Erysimum ochroleueum 585. Festuea pseudo-myurus et seiurvides 587. Fragariae germanicae 531, Fritillaria imperialis 732, Galega orientalis 733, Geum 526, Gnaphalium pyra- midale 528, Gymnosporangiuih 521. Hieracium Schultesii 525, Hypnum undulatum 670, Isolepis erubescens 604, heterolepis, 602, hetero- phylius et variegatus 603, Juneussupinus 517, Kamptzia albens Litb, 2, Kylliegia 577, atrosan- guinea et chlurotropis 598, mierocephala et nervosa 597, pumila 596, Lichenes Litb, 3, Mariseus 577, bracheilema . et eriocauloides 597, plateifema et polyphylla et Schimperi 596, Marsilea Fabri 619, Medieagines Litb, 119, 122, Melvcacti Litb, 3. Melilotus Lieb, 117, 121, Middendorfia borysthenica 496. 4 144 ” Nesnea 465, N, Candollei et ereeta 472, polyandra 472, pusilla 475, vadicans 471, recta et squar- vosa 473, triflova 471, Odontoeyelus Litb, 40. Ornithogalum pusillum 704, Peplis borysthenica 494,. Platanthera Wankelii "Litb, 127, Podisoma 521, Pocokia Litb, 119, 122, Pogonata 431. Rhinanthus Aleetorolophus 497, 503, buccalis 504, Rubi 712, Sagittaria 737, Saxifraga Facchinii, planifolia et Seguieri 624, Schnittspahnia 436, Seirpus atropurpureus. 642, Seukinia diluta Lib. 52, Sphagna 701, Steenhammera Litb, 44, Stellera quadripetala Litb, 42%, Stieta fuliginosa 685. Thalietrum flavum 639, Trauusteinera globosa Litb, 127, Trifolium Litb, 114, Trigonella Lieb, 117, 124. Triticam biflorum 610, Viola amoena 734, Viseum album 701, Weissia viridis et zonata 508, Wirtgenia 433, 435, Zeyheriae 428 seq. XVII. Verzeichniss der in den Beiblät- tern enthaltenen Javanischen Pflanzen, Arcaciae et A. Burmanniana Bblt, 107 — 109, Acera- tium Ganitrig Bblt, 37, Adambea glabra 34, Aeschynomene diffusa 60, subviscosa 61. Agati grandiflora 59, Agave Rumphii 5, Aglaonema pygwaeam 10. Agynaia multiflora et Aleurites Vernicia 40, Alterpanthera strigosa et Antides- ma bicolor 19, Apolepsis dispar 28, Arachis hypogaea S1, Artabotrys intermedia 31, Artemi- sia aflinis 22, Artocarpus laevis 18, Azalea eitrina 30, Barringtonia macrocarpa 36, Bauhiniae 96 — 101. B. castrata 54, 96. Beloanthera oppositifolia 55. Bolbophyllum elongatum et uniflorum 5. Cacoueia lucida 35. Caesalpinia ferox sq, 38, Ca- Yauthe veratrifolia 7. Calonyction diversifolium IEBIOREENENEND” VOREREEE PRRBERE 145 29, Canna pulehra 7. Cassiae 90, seq. Cassin humilis 112, C. Reinwardti 53, Cerocarpus aquens 36, Chelonanthera speeiosa 5. Cinna- momum Zeilanicum 21. Cissus Blumeana 39, Citrus var. spee, 42, seq. Clitoria oblonga 48, C. Ternntea 87. Codariocalyx nov, gen, 48, C. gyrans etC, conieus 62, Coleus earnosus 95, Colocasiae 8— 10, Commelina pubinervis 4. Crotalaria laburnifoliea 57. pulcherrima 110, Cupania diplopetala. Cyelandrophora glaberrima 47. Cynometra eauliflora 94, Dalbergiae 53, 79, SO. Desmanthus eallistachys 112, Desinodia 63, 65, Dicerma elegans et pulchella 66. Dioscorea pentaphylla 4, Discostigma ro- stratum 33, Dolichos 72, sceabriuseulus 50, Dondisia foetida 25. Prymophlaeus Zippelii 15. Elatostema 18, Erythrostigma. diversifolia 45. Ery- thrina lithosperma 77. Ficus var, sp, 17, Flemmingia eonyesta 70, stro- bilifera 71. Foandseia subterranea’i1l. Fucrena quinquangularis, 9. Gareinia Cambogia 33. Gumira domestica 26, Heptoneura 31, Hibiscus Vrieseanus 38, Homalonema album 10, rnbrum 11, Hydrospondylus sub- mersus 33. Hymenaea verrucosa 9. Jambosa acuminatissima 35, Ingae 54, 102, seq. Jonesia Asuka 87, Kennedia velutina 67, Lablab vulgaris 74, Lawsenia alba 34. Leucas chi- nensis 26- Lysionotus purpurascens 29. Malacha diversifolia 35, Marquartia globosa 14, Melicoecus amoenus 39, Mephilida lanceolata 23, Metroxylon hermapbroditum 15. Moringa pterygosperma S2, Mucuna velutina sp. 77. Myriogyne latifolia 23, 'Nephelium lappaceum 40. Nephranthera 6. Neuro- carpus retusus 48, 58. Oryza sativa 1. 146 Pachyrrhizus mollis 51. 74, Pandani 12, 13. Pa- peda Rumphii 42. Parkiae 55, 105. Parkin- sonia aculeata 86. Phaseoli 49, 67, 70. Phajus indigoferus 5. Plantago ineisa et rubens 29, Piper avene 17. Poivrea coceinea 34. Polypo- dium secundum 1. Pontederia linearis 4. Poly- gala venenosa 31, pulehra 32. Psenditea Ja- vanica 30. Psidium Guajave 35. Psophocarpus longepedunculatus et tetragonolobus 51, 15, 76. Pterococeus glaberrimus 41. Pteroceras va- dicans 56. - Rhaphidopbora lacera 11. Rbeitrophyllum subverti- eillatum 55. Rhodomyrtus tomentosus 35. Rhus succedanea 45. Rhynchosia viscosa 67. Rottlerae 40. Bubus glabriusculus 47. Saccbaram edule 3. Saribus rotundifolius 16. Schaueria graveolens 25. Seiadiearpus Breng- niartii 20. Seindapsi 11, 12. Securidaca inap- pendieulata 32. Sericura elegans 2. Sesbania cochinchinensis 58. Smilax glyeiphyllos et lati- folia 4. Sophora glabra 47. Sorindeja glaber- rima 45, Southwellia 37, Spatholobus littoralis 52, 79. Sphaeroma triflorum 38. Spondias Wirtgenii 46. Tamarindus indica 88, Tetrantherae 21. Turpinia , sphaerocarpa 42. 'Typha angustifolia 21. Ty- Thonium diseolor 7. .Uraria linearis 61, Urtiea glaberrima 18. Vriesea nervosa et sphaerocarpa 27. Xerochloa Iatifolia 2. Zea Mays 2. “