oder ! allgemeine botanische Zeitung, herausgegeben 'von der königl. bayer. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. Neue Reihe VEIRE. Jahrgang, oder der ganzen Reihe XXXIH. Jahrgang. Nro. 1-48. Tafel I-VIn 8 Bogen besondere Beilage. Mit Original-Beiträgen von Brittinger, Burkhardt, Cohn, Fürnrohr, Georges, Hartman, Hoch- stetter, Hoffmann, Itzigsohn, H. Koch, Lehmann, Link, v. Mar- tius, Pluskai, Rabenhorst, Regel, Sauter, Schenk, Schnizlein, C. H. Schultz Bip., F. Schultz, Sendtner, Steudel, Strauss, Thurmann, Wirtgen und Wydler. ‘ u nr Redigirt ie. von Dr. A. E. Fürnrohr, k. Prof. am Lyceum und Director der k. botan. Gesellschaft zu Regensburg, der kais. Leopold. Carol. Akademie der Naturforscher u. m. a. gel. Vereine Mitglied. UL UL Regensburg, 1850. Bei der Redaction. Haupt-Commissionäre: Riegel et Wiessner in Nürnberg. — Fr. Hof. meister in Leipzig. -- C. Schaumburg et Comp. in Wien. — Fr, Pustet und 6. J, Manz in Regenshurg. oder allgemeine botanische Zeitung, herausgegeben von der königl. bayer. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. Neue Reihe vie. Jahrgang. 3% Band. oder der ganzen Reihe XXXIH. Jahrg. I. Band. Nro. 1-24. Steintafel I. Mit Original-Beiträgen von Brittiuger, Hartman, Hochstetter,Horn, H.Koch, Link, v.Martius, Rabenhorst, Regel, Sauter, Schenk, Schnizleiu, F.Schultz, Sendt- wer, Steudel, Wirigen und Wydler. - De |, n “ al, BOT Redigirt 1583: von Dr. A. E. Fürnrohr, k. Prof. anı Eyceum und Director der k. botan. Gesellschaft zu Regensburg, der kais. Leopold. Carol, Akademie der Naturforscher u. m. a, gel. Vereine Mitglied. Regensburg, 1850. Bei der Redaction. Haupt-Commissionäre: Riegel et Wiessner in Nürnberg. — Fr. Hof- meister in Leipzig. — C. Schaumburg et Comp. in Wien. - Fr. Pustet und G. J. Manz in Regensburg, FLORA. 1 Regensburg. 7. Januar. 1850: Inhalt: orıcıNAL- ABHANDLUNG. v. Martius, die botanische Erfor-- schung Bayerns. — ANZEIGE, Schmidt, der angehende Botaniker. “Die. botanische Erforschung des Königreichs Bayern*) ist eine 80 grosse and vielseitige Aufgabe, dass sie zahlreiche und" . ‚vieljährige Arbeiten nicht blos der Akademiker, sondern möglichst vieler in Bayern wohnender Botaniker und Freunde der Wissen- schaft bedingt. Gründliche und für die Wissenschaft wie für das Leben fruchtbringende Erfolge können überdiess nur dann erreicht werden, wenn die Tbätigkeit von Physikern,. Geognosten und Land- und Forstwirtben mit jener der Betaniker Händ in Hand geht und dieser solehe Thatsachen liefert, durch welche die Bedingungen dor Vegetation im Ganzen und im Einzelnen genauer. erkannt und er: läutert werden. Gegenüber einer so ausgedehnten und vielgliederigen Arbeit ist es angemessen, den Gegenstand, die Ausdehnung und die Richtung der phytogeographischen Untersuchung genauer zu be- stimmen und die Mittel zur Erreichung des Zweckes zu bezeichnen. I. Inhalt der bayerischen Flora. Erstes Erforderniss ist, den Inhalt der bayer. Flora, d. h. alle Pflanzenarten, welche innerhalb der Gränzen des Königreichs ver- kommen, genau zu kennen. Obgleich eine beträchtliche Zahl von Speeialfloren aus älterer und neuerer Zeit vorhanden sind, ınuss dennoch aueh diese Erhe- *r Nachstehendes Programm ist zunächst veranlasst durch einen von Seiner ; Majestät dem Könige von Bayern der k. Akademie der Wissenschaften zu - ° München gegebenen Auftrag, wonach derselben die naturwissenschaftliche Erforschung des Königreichs zur Anfgabe gestellt wird. Zu diesem Be- hufe hat die k. Akademie ihre Mitglieder, die Conservatoren der wissen- _ schaftlichen Sammlungen des Staates, Lamont mit dem meteorologisch- “ magnetischen, Steinheil (und nach dessen Abgang Olım) mit dem hy- drodyuamischen, Sehafhäutl'mit dem mineralogisch- Beoßuostinchen, 1 v s Martius (beziehungsweise den Adjuneten der botanischen Anstalt, : DW, Sendtnep) mit dem botanischen, und Wagner mit dem soologfäih- palkontogischen Theile dieser Forschungen vorzugsweise betraut, Flora 1850. 1, 6 bung der in Bayern vorkommenden Gewächse, in einer grösseren Vollständigkeit und mit derjenigen kritischen Genauigkeit unternom- men werden, welche dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissen- schaft entspricht. Einige Gegenden des Königreichs diesseits des Rheines, wie z. B. der bayerische Wald und ein angränzender Theil von Oberpfalz, von Ober- und von Niederbayern ist in neuester Zeit: noch gar nicht untersucht worden. Manche Angaben in der bayer. Fiora des verdienstvollen v. Schrank verlangen weitere Prüfung, wenn schon dieses Werk für das Gebiet des ehemaligen Reichskreises. Bayern allerdings als Fundamentalwerk betrachtet werden darf. In einem viel höhern Grade gilt diess von den Ältern Specialfloren, deren Verfasser noch nicht mit der gegenwärtig nöthigen Kritik zu Werke gegangen sind. Die neuere Zeit hat allerdings in den vor- züglichen Schriften von Koch, Kittel und Reichenbach, welche die Fiora des gesammten Deutschlands behandein, ferner in der Flora des Königreichs Bayern von Schnizlein, in Fürnrohr's Topographie von Regensburg, in der Schilderung der Vegetation in dem Gebiete der Wörnitz und Altmühl von Schnizlein und Frick. hinger, in der Flora von Rheinbayern von Schultz und in jener von Würzburg von Schenk, sowie jn mehreren anderen Speeial- floren, die Summe von kritisch bestimmten und nach ihren Stand- orten erhobenen Pflanzeparten wesentlich vermehrt, und es köhnen diese Schriften bei einer nenen Zusammenstellung von Bayerns Ge- sammiflora füglich zu Grunde gelegt werden; dennoch bleibt hier noch Manches zu thun übrig. Denn sowohl die Kritik der Arten und Varietäten, als die Angaben vom Vorkommen seltner Gewächse in Bayern sind keineswegs erschöpft. Als die geeignetsten Mittel zur weiteren Vervollständigung des Materials betrachten wir 1) Reisen, welche von den mit der Erforschung des Landes zunächst betrauten Botanikern in die noch wenig untersuchten ‚Ge- bietstheile ausgeführt werden. 2) Mittheilungen von allen Freunden der Wissenschaft , welche sich mit der Erforschung der vaterländischen Flora beschäftigen. An diese, insbesondere aber an die im Königreiche thätigen natarwis- senschaftlichen Vereine und Gesellschaften, ergeht hiemit die Einla- dung, die Vervollständigung der bayerisehen Flora durch Einsendung von Listen oder von getrockneten Exemplaren der, in den einzelnen Gebietstheilen anfgefundenen und beobachteten Pflanzenarten gefäl- Nigst zu unterstützen. Die Akademie hat es für unentbehrlich erachtet, ein besonderen Her- BERERPFURIEDE" 3 barium boicum anzulegen, welches jeden Bürger der bayerischen Flora, und zwar aus zahlreichen, wohl constatirten Fundorten und in den ver- schiedensten Vorkommensweisen enthalten soll. Beiträge zn dieser vaterländischen Sammlung werden demnach willkommen sein und alle jene Freunde der Wissenschaft, die sich bei ihrer Vermehrung betheiligen, werden durch das botanische Conservatorium weitere Mittheilungen empfangen, welche die methodische Gleichförmigkeit in der Herstellung derjenigen Thatsachen bezwecken, als deren ge- meinsamer und amtlicher Depositär das Herbarium boicum dienen soll. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Herbarien, welche von den jetzt lebenden Botanikern hergestellt worden oder aus den Hän- den früherer Sammler auf sie übergegangen sind, zahlreiche und wichtige Data zur Bereicherung von Bayerns Flora enthalten. Solche, grossentheils in Privatbesitz befindliche Quellen für die Vervollstän- digung und Berichtigung des bayerischen Pflanzenschatzes können aber nicht von der Akademie selbst benützt werden. Demgemäss hat es die Commissioh fördersam erachtet, dass ein allgemeines Verzeichniss der Pflanzen der deutschen Flora an alle diejenigen Freonde der Botanik ausgegeben werde, welche sich in “ literarischer Theilnahme für die Vermehrung und kritische Berichti- gung der bayrischen Flora zu verwenden gedenken. Sie benbsich- tigt hiebei vorzugsweise im Laufe der Zeit aus-jedem Landgerichts- bezirke des Königreichs wenigstens eine, und wo möglich mehrere solche Listen zurück zu erhalten, nachdem in ihnen alle Pflanzen- arten angestrichen worden, welche sich als in diesen Bezirken vor- kommend erwiesen haben. Die Angabe von merkwürdigen, kriti- schen oder zweifelhaften Gewächsen und Varietäten und von beach- tenswerthen Standörtern 'kann sofort für weitere Erhebungen und, Forschungen als Fingerzeig dienen. Die Akademie trägt die Kosten einer derartigen Correspondenz. Eine endliche Zusammenstellung und Vergleichung aller dieser Listen wird als ein schätzbares Mate- rial zur Darstellung des Gesammtinhaltes der Flora bavarica dienen. 11. Verbreitungsbezirke der Pflanzen der bayerischen Flora. Aber auch über diesen ersten und gleichsam fundamentalen Zweck hinaus werden die eben angedeuteten Erhebungen von den ‚einzelnen Standorten vielseitigen Nutzen gewähren. Aus der kar- tographischen Einzeichnung der einzelnen Arten, gemäss der Stand- ortangaben, kann zunächst ein Bild von dem Areal hergestellt werden, welches jede gegebene Pflanse innerbalb der Gränsen des 1 ’ Pr Ä 4 ‘Königreiches einnimmt. Die Untersuchung dieser Areale und. ihrer gegenseitigen Beziehungen hat, vermöge der geographischen Lage von Bayern in der Mitte und an der westlichen Gränze von Süd- | deutschland, ein ganz besonderes Interesse. Eine grosse Menge von Pflanzen der bayerischen Flora ist Deutsch- land überhaupt gemeinsam, und erstreckt ihre Verbreitungsgränzen nach Osten und Westen darüber hinaus. Andere Arten aber, die der Flora des westlichen Europa’s angehören, finden in Bayern ihre östliche, und hinwiederum solche, die vorwaltend osteuropäisch sind, finden hier ihre westliche Begränzung. Gleiches Verhältniss auch wird sich rücksichtlich mancher von denjenigen Gewächsen nach- weisen lassen, welche im Norden verbreitet, hier ihre Südgränze haben, sowie jener, welche aus dem Alpengebirge nach Bayern. her- absteigend hier südlich oder nördlich der Donau ihre nördliche Ver- breitungsgränze erreichen. Ist über diese Gränzen. oder Vegetationslinien gewisser Pflan- zen ein sicheres Resultat begründet, sind Ausdehnung und Richtung (Mächtigkeit und Strich) ihres Areals bekannt, so kann eine Anzahl charakteristischer Gewächse, deren Vegetationslinien zusammenfal- len, für die Charakteristik gewisser Vegetations- Gruppen benützt werden. Der Verfoig der Arealsgränzen aber in die benachbarten Länder wird dem Pflanzengeogrgphen gestatten, sich zu noch allge- meineren Ansichten von der Gesetzmässigkeit in. der Verbreitung der Gewächse durch Mitteleuropa zu erheben. Er wird denjenigen Bedingungen nachspüren können, von welchen ihr Vorkommen zu- nächst abhängt. , Von einer verhältnissmässig geringen Zahl von Pflanzenarten ist innerhalb der Gränzen des Königreichs nur ein ringsum begränz- tes isolirtes Vorkommen bekannt. Die Untersuchung dieser Arten dürfte ganz vorzüglich frachtbringend sein; denn entweder ergiebt deren Fortsetzung, dass das isolirte Vorkommen nur ein scheinbares war,.und dass die Art, wenn gleich selten, dennoch in einem aus- gedehnteren Striche wächst, — oder die in der That beschränkten . oder von einander getrennt liegenden Standörter lassen in ihrem geographischen, klimatischen und geognostischen Character gemein- same Bedingungen erkennen, woran die Pflanzenart mit ausschliess- licher Gesetzmässigkeit gebunden ist. II. Vertheilungsweise der Pflanzen. Eine dritte Aufgabe, die sich der Phytograph von Bayern stel- len muss, bezieht sich auf die Vertheilungsweise, welche die Pflan- zen innerhalb ihres Areals befolgen. 5 . N Von diesem Gesichtspunkte aus ist zumächst die Eigenschaft des Standortes selbst zu berücksichtigen, also: ob die Pflanze im oder am Wasser, oder auf dem Lande wachse, ob sie in Quellen, “ Bächen, Flüssen, Teichen Seen oder an deren Ufern, — ob sie auf ganz ursprünglichen Standorten erscheine, oder auf einem von der Cultar ‚bereits berührtem Boden, — ob sie Acker-, Feld-, Wiesen-, Wald-Pflanze zei u. s. w. Nächstdem aber kann die Vertheilungsweise für jede einzelne Art an sich oder im Gegenhalte zu andern, mit welchen sie ge-. meinsam vorkommt, ermittelt werden. Hierher also zunächst die Untersuchung, ob die Gewächsart vereinzelt (sporadisch), ob sie in Haufen oder Gruppen, ob sie endlich zu grösseren Massen vereinigt {gesellig) vorkomme, Es unterliegt keinem Zweifel, dass man in dem Verbreitungs- bezirke einer jeden Pflauzenart eine Region unterscheiden kann, wo sie am häufigsten wächst, wo sie also ihrerseits das’ möglichst grösste Contingent zu der Gesammtzahl der Vegetation stellt, and von wo aus sie'gegen ihre Gränzen hin sowohl in der Zahl als in der Fälle ihrer organischen Eutwicklung abnimmt. In Ländern, deren Vegetation durch die Einwirkung menschlicher Cultar. noch wenig oder gar nicht verändert worden ist, tritt dieses Verhältniss oft in einer höchst überraschenden Weise hervor. Dort wird der Naturforscher zur Annahme von Hauptmeridianen oder Hauptparalle. len gewisser Pflanzenarten und Gattungen genöthigt. Aehnliche Be- merkungen, wenn gleich in kleinerem Maassstabe, werden sich aber auch in Ländern machen lassen, die, wie Deutschland, einer tau- sendjährigen Caltur unterworfen gewesen sind, und sie sind dem. Pflanzengeographen besonders vom praktischen Standpunkte aus zu empfehlen. Zumal manche Wald- und Wiesengewächse dürften hie und da durch ein dichter zusammengedrängtes Vorkommen oder durch eine Geselligkeit, die andere Pflanzen vollkommen ausschliesst, dem praktischen Land- und Forstwirthe, unter gleichmässiger Be- rücksichtigung der klimatischen und der Bodenverhältnisse, allerlei ‚ Winke ertheilen, die der Beherzigung würdig sind, Solche Nach- richten über die statistischen Verhältnisse mancher Pflanzenarten, welche vorzüglich bei der Beschreibung der Vegetation innerhalb engerer Gebietsgränzen aufgenommen werden können, sollen dank- :barst aufgenommen werden. Eine andere Seite bietet sich an der Vertheilungsweise des einzelnen &ewächse dar, wenn man zugleich auf jene Pflanzen Rücksicht nimmt, in derem Gesellschaft und bisweilen unter deren x 6 B . f “ Sehutz sie vorkommen. Das Mittelalter hat manche derjenigen Erscheinungen, von welchen es sich bier handelt, als Antipa- thie uod Sympathie aufgefasst, und wenn schon man sich gegen- wärtig von einer solchen Auffassung billig entfernt hält, so bie- ten doch das Beisammen-Vorkommen und das gegenseitige Ausschlies- sen gewisser Pflanzen mancherlei Gesichtspunkte dar, die der Phy- tograph im Interesse der Lehre von den Bedingungen des Bodens und des Klima’s, und von jener der Ausscheidungen nicht gänzlich abweisen darf; ja es ist denkbar, dass aus fortgesetzten Untersu- chungen auf diesem Gebiete sogar praktisch nutzbare Sätze abgelei-. tet werden könnten. Aus der Vereinigang mehrerer Pflanzenarten zu der einer Ge- gend zukommenden Pflanzendecke geht der allgemeine physiogno- mische Charakter dieser Gegend vorzugsweise hervor. Die Schilderung desselben wird sich auf die Eigenthümlichkei- ten im Wachsthume und in der Entwicklung und Entwicklungszeit der Organe mit zu erstrecken haben. Somit reihen sich hier für jedes einzelne enger gefasste Gebiet, z. B. für jedes Landgericht, genaue Bestimmungen von der Ausdehnung, dem Striche und der gegenseitigen Begränzung der einzelnen Vegetationsformen, d. h. der Flur-, Feld- und Waldvegetation an. Kartographische Darstellungen dieser Verachiedenheiten in, den einzelnen: Landgerichtsbezirken, denen die Uebersichtsblätter der Steuerkatasterpläne oder einzelne Blätter der topographischen' Karte des Königreichs zu Grunde gelegt werden können, werden den Zwecken der Wissenschaft um so mehr dienen, je schärfer und gründlicher hiebei die Resultate der Land- und forstwirthschaftlichen Statistik verfolgt und eingezeichnet wer- den. Solche Beobachter, welche ihre Thätigkeit diesen Rücksichten zuwenden wollen, werden durch. die Akademie mit den nöthigen Blättern zur beliebigen Einzeichnung versehen werden. Rücksicht- lich der forstwirtbschaftlichen Ergebnisse muss eine weitere Aus- führung derjenigen Darstellungen gewünscht werden, welche bereits durch das k. Ministerial.Forstbureau mit so viel Fleiss erhoben und _ in dem Werke ‚die Forstverwaltung Bayerns‘, München 1844, be- kaunt gemacht worden sind. Mehr noch als die Verbreitungsweise der Forstbäume ist jene der laudwirthschaftlichen Gewächse das Resultat ienschlicher In- dustrie. Sonach greift die pflanzenzeographische Schilderung von Art und Weise, in welcher die Culturpflanzen vertheilt, respective ange- baut sind, und jene von der Culturmethode und dem Erträgniss aus dem Gebiete der Pflanzenstatistik in jenes der landwirthschaftlichen ' 7 Statistik hinüber, Die Commission begränzt übrigens in keiner Weise diejenigen Mittheilungen, welche etwa hierüber gemacht wer- den sollen. Nicht sowohl für naturwissenschaftliche oder für praktische Zwecke wird hier auch noch auf eine Rücksicht ganz besonderer Art hingewiesen. Man bemerkt nämlich, dass in verschiedenen Ge- genden von Deutschland von den Landleuten in Kirchhöfen, in Haus-, Baum- und Wurzgärten verschiedenartige Pflanzen zur Zierde, zu häuslichem Gebrauche oder als Bienenpflanzen angebaut zu werden pflegen, und dass sich manche von diesen Gewächsen in Folge des langen Anbaues festgesiedelt haben. Die Wahl dieser verschiede- nen Zier- und Nutzpflanzn scheint theilweise traditionell zu sein und mit uralten Gewohnheiten der verschiedenen deutschen Völkerstimme zusammenzuhängen. Die Beachtung dieser Verschiedenheiten wird insbesondere empfohlen, da sie nicht ungeeignet scheint, einiges Licht auf die Sittengeschichte der einzelnen Volksstämme und Pro- vinzen zu werfen, während andererseits sich hieraus auch einige Thatsachen für die Geschichte von der Acclimatisation eingebrachter Gewächse oder von der Aufnahme in die Caltar ursprünglicher ein- heimischer ableiten lassen dürfte. Wir erinnern in dieser Beziehung an den Calmus, den Hopfen, den s. g. Brodsamen und an die ver- schiedenen Zierblumen,, welche von den Landleuten auf die Gräber ihrer Verstorbenen gepflanzt zu werden pflegen. Hierher gehören ferner auch die verschiedenen Arten von würzigen Samen, welche auf die in gewissen Provinzen von Deutschland verschiedenartig zu- bereiteten Bäckereien verwendet werden, die Benützung mancherlei wilder Salat- und Gemüse- Arten, die sogar mit provinziellen Ver- schiedenheiten auf den Markt gebracht werden u. s. w. IV. Beachtung der Formverschiedenheiten beiden Gewächsen. Wir haben in dem Bisherigen lediglich die Gegenwart der Pflanzen innerhalb der Gränzen von Bayern, dasAreal, in welchem sie vorkommen und die Art der Vertheilung innerhalb dieses Areals besprochen. Für den systematischen Botaniker hat aber auch die Frage Bedeutung: Erleidet irgend eine gegebene Pflanzenart innerhalb ihrer Verbreitungsgränzen gewisse organische Veränderun- . gen (Affectionen), die sich in ihrer äussern Form kund geben ? worin. beruhen diese Abweichungen von der herrschenden (typischen) . 6e- stalt? und lässt sich eine Beziehung zwischen diesen und den kli- mstischen,; geographischen und geoguostischen Facteren nachweisen, 8 \ - denen die Pflanze überhaupt unterthan und ‚von denen sie abbän- gig ist? Dass das, was der systemalische Botaniker Varietät zu nennen - pflegt, zumal durch die Natur des Standortes, durch den chemischen und physikalischen Charakter des Bodens, durch die Wärme, die :Bewegung und die Natur der aufgelösten Stoffe der. Gewässer, durch äte Erhebung über dem Meere, die Exposition nach den Weltgegen- den, die Insolation oder Beschattung u. s. w. hervorgebracht werde, ‘darüber berrscht im Allgemeinen kein Zweifel. Jedoch sind wir noch 'weit entfernt von einer. sicheren und erfahrungsmässig-begründe- ten Einsicht in das Wesen der Variation der Formen, resp. in die otsachlichen Momente. So ist unter andern noch nicht erhoben, in ‘wie weit wir berechtigt sind, gewisse Abweichungen in den Formen als nördliche, südliche, östliche oder westliche zu bezeichnen. Aus diesem Grunde legt die Commission einen besondern Werth auf die Beischaffung möglichst vollständiger Suiten von Varietäten, unter specieller Angabe der örtlichen und allgemeinen Vegetationsfactoren, von welchen die Entstehung derselben etwa abhängen könnte. In manchen Fällen darf man sich von derartigen Untersuchungen auch wesentliche Vortheile für die Systematik, resp. die Feststellung es- sentieller Charaktere versprechen. Eine andere Reihe von Erscheinungen, welche ebenfalls von diesem Gesichtspunkte aus weiter ergründet werden dürften, bezieht sich auf gewisse Verschiedenheiten in der Holsbildung und in der Verästlung von Bäumen und Sträuchern. Hierher zumal die Verschie- denheit in der Grösse und Dichtheit der Jahrringe des Holzes, bei welcher zunächst die Erhebung des Standortes über dem Meere, die Bodenart, die mittlere Wärme des Jahres und der Sommermonate, die Insolation und die Länge der jährlichen Vegetationsperiode er- wogen werden muss. Hieher gehört ferner auch das Phänomen der Spanrückigkeit bei manchen Holzarten, dessen organische Ursachen noch nicht genügend aufgehellt sind. j 'V. Bedingungen des Vorkommens. Zugleich mit den eben aufgeführten, die Vegetation abändernden Thatsachen verdienen aber auch undere erhoben zu werden. Diese Bedingungen der Vegetation gibt das Klima des Standortes und resp. des Verbreitungsbezirkes, sofern es zunächst von der Breite, von der Erhebung üher dem Meere, von der Entfernung des Ortes vom Meere oder von anderen grösseren Wassermassen abhängt und fer- - .ner die chemische und physische Beschaffenheit des Bodens und sei- ner r Gewässer. Bei dieser Untersuchung ist also der Botaniker zu- 9 nächst auf die Resultate angewiesen, welche der Physiker und der Geognost aus ihren meteorologischen, geodätischen und geognosti- schen Beobachtungen ableiten. Erst wenn die Thatsachen auf die- sem Gebiete festgestellt sind, so dass sie eine Vergleichung zulas- sen mit den rein botanischen Thatsachen über das Vorkommen , ist ‚es möglich, von Gesetzen in der Verbreitung und Vertheilungs- weise der Pflanzen zu sprechen. A. Klima, . Was nun die klimatischen Beziehungen zum Pflanzenreiche be- wit, sp treten hiebei zwei Gesichtspunkte hervor, je nachdem man ausschliesslich das Vorkommen (und etwa die damit zusammenhän- . genden Formveränderangen), oder auch die Verschiedenheiten in der ‚zeitlichen Entwicklung der Gewächse (die periodischen Phäno- mene) in ihrem ursachlichen Zusammenhange mit dem Klima auf- - fassen will. Hiezu bedarf der Botaniker für möglichst viele und zumal für die bezeichnendsten und bedeutsamsten Orte des von ihm zu unter- suchenden Gebietes aus dem Bereiche der Meteorologie zunächst : Thatsachen über die Wärme, und zwar 1) die mittlere Temperatur des Jahres, 2) die mittlere Temperatur der Monate, 3) die Maxima und Minima des Jahres und der Monate (Tem- peratur-Extreme.), 4) den mittleren Gang der Wärme, Zu- und Abnahme. In Absicht auf die Feuchtigkeit der Luft bedarf es 5) Angabe von der jährlichen Regenmenge, 6) von der Zeit und Tiefe der Schneeschichte, “ 7) Angaben über das Verhältniss der im Luftkreis befindlichen Wasserdünste und deren Spannkraft, und 8) über die durch die Sonnenstrahlen hervorgebrachte Erwärmung. Es ist durch die Erfahrung zur Evidenz gebracht, dass die mitt- lere Temperatur des Jahres keineswegs der einzige Factor für die Vegetation eines gegebenen Ortes sei, wenn schon sie eines der Fundamentalverhältnisse bezeichnet. Vielmehr darf sich der Pflan- zen-Geograph und Pflanzen- Physiolog einer Berufung auf den Gang der Temperatur von Tag zu Tag und von Monat za Monat und auf die erreichten Extreme nicht entschlagen, Sofern aber die Verfol- gung und Aufzeichnung der Wöärmeverhältnisse in dieser Ausdehnung. nur von Wenigen erwartet werden kann, liegt es im Interesse mn- serer Aufgabe, die Methode der -Beabachtung: für die Theilnchner ‚an diesen Arbeiten möglichgt. zu. ‚erleichterm Bm ui? 10 . Die Commission wünscht demnach wenigstens "Beobachtangs- reihen der tüglichen Maxima und Minima zu erhalten. An jene Mitarbeiter, welche sich Jiesen Beobachtungen unterziehen wollen, werden Maximal: und Minimal-Thermometer verabfolgt werden. Sind einpal die erwähnten Thatsachen für mehrere der bedeut- samsten Oertlichkeiten. des Königreiches hergestellt, so vermag der Botaniker das Vorkommen gegebener Pflanzen auf seine wesentlich- sten meteorologischen Bedingungen zurückzuführen und die Gesetz- mässigkeit in der Ausdehnung ihres Areals und in der Richtung ihrer Gränzen (Vegetationslinien), nachzuweisen. Bayern diesseits des Rheins gewährt vermöge seiner geographischen Lage und sei- ner so verschiedenartigen Bodenerhebung Gelegenheit, Untersuchun- gen anzustellen, die geeignet sind, das Verhältniss zwischen den Werthen der Wärme und den Verbreitungsgränzen weiter aufzuklä- ren und endlich festzustellen. Erwünscht wird in dieser Beziehung die Prüfung der folgenden von Grisebach (über die Vegetations- linien des nordwestlichen Deutschlands, Göttingen 1847. S. 32) auf gestellten Sätze sein: 1) Nördliche Vegetationslinien sind durch Minderung der sola- ren Wärme bedingt; ‚2) südliche hängen von der Verkürzung der Tageslänge ab; ‚ 3) südöstliche, östliche und nordöstliche Vegetationslinien sind die Wirkung zunehmender Winterkälte; 4) südwestliche und nordwestliche Vegetationslinien begränzen die östlichen Areale; und zwar sind die südwestlichen Gränzen sel- tener und hängen von der Verlängerung der Vegetationszeit ab; die nordwestlichen Gränzen sind allgemeiner und werden durch die Ab- nahme der Sonnenwärme bedingt: Bei diesen Untersuchungen, welche sicherlich nicht ohne wich- tige allgemeine Resultate bleiben werden, dürfen die Winde, welche auf den hygroskopischen Charakter des Luftkreises und anf die Wärmeausstrahlung des Bodens influenziren, sowie die übrigen Wit- terungsverhältnisse, als der hellen und trüben, der Regen- und Schneetage, der Gewitter, u. s. w. nicht unbeachtet bleiben. Sobald eine hinreichende Summe genauer Beobachtungen über den Standort bedeutsamer Gewächse und über die erwähnten meteo- rologischen Verhältnisse gegeben ist, wird es dem Pflanzengeogra- phen von Bayern möglich, beiderlei Verhältnisse ‘kartographisch zu verzeichnen, die Verbreitungslinien der Areale mit den Isothermen, Isotheren und den Linien gleicher Temperaturextreme zu vergleichen. Auf diese Weise wird endlich der gesetzmässige Einfluss des Klima’s 2 7 11 auf die Verbreitung gegebener Pflanzenarten erkannt werden können, und es werden sich bestimmte Pfanzenzonen unterscheiden lassen, Zur Erleichterung dieser Aufgabe wird die Akademie der Wis- "senschaften an alle Freunde der Botanik in Bayern, welche hiebei mitwirken wollen, die Uebersichtskarten der k. Steuerkataster-Com- mission vertheilen, damit die erwähnten beiderseitigen Thatsachen mit möglichster Genauigkeit eingezeichnet werden können. Wenn die bisher angedeuteten Gesichtspunkte für die Beobach- . tung meteorologischer Verhältnisse. sich vorzugsweise auf die Thä- 'tigkeit des Pflanzengeographen im strengeren Sinne beziehen, sofern sie die meteorologischen Werthe für die Topik (die Stand- orte) und für die Statistik (die Zahl) der Pflanzenarten und Indivi- duen zu ermitteln suchen, so muss sich andererseits der Kreis dieser Forschungen mehr ausdehnen, wenn sie dem Pflanzenphysiolo- gen dienen sollen, um die Gesetze in der Periodicität des Pflanzenlebens für gegebene Orte festzustellen. Die Commission glaubt, dass es fördersam sei, wenn diese Be- obachtungen über die periodischen Erscheinungen im Gewächsreiche "ganz getrennt von den eigentlichen pflanzengeographischen ‚Unter- suchungen gehalten werden. Diejenigen Botaniker, welche es sich vorzugsweise angelegen sein lassen, den Inhalt der bayerischen Flora und die Verbreitung der einzelnen Pflanzenarten zu unter- suchen, haben zwar Gelegenheit über manche der hier einschlagen- den Erscheinungen Beobachtungen anzustellen und namentlich sind sie im Falle, genaue Angaben über die Länge der Vegetationszeit gegebener (zumal Cultur-) Pflauzen innerhalb ihrer Bezirke mitzu- theilen ; inzwischen ist nicht zu verkennen, dass die Beobachtungen ,‚ über die Periodicität des Gewächsreiches vielmehr von solchen Per- sonen angestellt werden können, welche sich vermöge ihrer übrigen Lebensverhältnisse auf einen engeren Kreis beschränkt sehen Ueber- diess werden solche Beobachtungen nur dann wissenschaftliche Re- sultate liefern, wenn sie Jahr für.Jahr an denselben, vorbestimmten Pflanzenarten und für jeden Ort, wo möglich, auch an denselben In- dividuen, mit Berücksichtigung von deren Alter, sowie endlich fort- während nach derselben Methode angestellt werden. Es ‚scheint demnach zweckmässig, dass alle Beobachter in Bayern, „ welche sich dieser Arbeit über die periodischen Phänomene unter- ziehen wollen, sie mit Rücksicht auf diejenige Methode ausführen, _ welche nach dem Vorgange der HH. Quetelet; in Brüssel und K. Fritsch in Prag. angenommen worden. ist. Rücksicbtlich.; dieser Untersuchungen , welche im.k. botanischen Garten zu. ‚München be- % ‚92 \ reits seit mehreren Jahren. nach der. von ersterem der genzunten Gelehrten veröffentlichten Vorschrift geführt werden, ist das Conser- vatorium des botanischen Gartens bereit, sich mit allen jenen ge- nauer zu verständigen, welche sich an dieser Arbeit betheiligen wollen. Ein besenderes Programm wird sich über die geeignetste Methode der Beobachtung und der Aufzeichnung des Weiteren ver- breiten: B. Die Erhebung der Orte über das Meer ist von so wesentlichem Einfluss auf die klimatischen Verhältnisse : und dadurch auf die Vegetation, dass sie vollkommenste Berücksich- tigung des Pflanzengeographen erheischt. Man wünscht demnach, dass die Pflanzen irgend einer Gegend mit genauer Angabe der Höhen in und bis zu welchen sie erschei- nen, in die Listen aufgenommen werden möchten. Dergleichen An- gaben bieten zwar von allen und jeden Pflanzenarten ein wissen- schaftliches Interesse dar, sind jedoch vorzugsweise wichtig von solchen Gewächsen, die in irgend einer Gegend den Vegetations- charakter im Allgemeinen (physiognomisch), oder vermöge ihrer Sel- tenheit specifisch (botanisch) bestimmen helfen. Desshalb kann nicht genug empfohlen werden, die Höhengränze der Bäume und Ge- sträuche, welche das Gebirg mit niedrigeren Gegenden gemein hat, und die obere und untere Gränzg (die Breite der Erhebungszone), der eigentlichen Berg- und Alpengewächse zu erforschen. Wo sich das Gebirg bis über die Baumgränze oder bis zur Schnee- gränze erhebt, erhalten solche Bestimmungen noch grössere Be- deutsamkeit. Es ist hiebei auch dem Umstande die geeignete Be- rücksichtigung ru geben, dass manche Oertlichkeiten vermöge der Richtung und Böschung des Gehänges, der Bewässerung, des Schutzes vor Winden und der eigenthümlichen Beschaffenheit des Bodens oder vermöge anderer noch nicht genugsam erkannter Factoren, Ab- _ weichungen in der Höhenverbreitung darbieten, welche namentlich in Bayern die gründlichste Aufmerksamkeit des Phytographen ver- dienen. Ein Land, welches sich in .grösster Mannigfaltigkeit des Niveaus von den Hochalpen bis zu der geringen Erhebung von eini- gen hundert Fuss über das Meer. abdacht, und dessen südliche Pro- vinzen das Widerlager gegen den breiten Gebirgsgürtel der Alpen- kette bilden, schliesst eine Menge Probleme ein, rücksichtlich der Pflanzenverbreitung am südlichen. und nördlichen Alpenhange, deren - Lösang theilweise nur aus der umsichfigsten Erforschung der Höhen- gränzen hervorgehen kann. Uebrigens wird es auch für die Pflan- zengeographie gewinnreich sein, wenn die bayerischen Botaniker 13 die obersten Höhengränzen bestimmen, bis za welchen gemeige und insbesondere der tiefsten 'Thalsohle oder der Bergregion angehörige Gewächse hinansteigen. Von geselligen Bäumen und Sträuchern, welche bisweilen regel- mässige und leicht erkennbare Zonen an den Gebirgsflanken bilden, sind die obere und untere Höhengränze unter besonderer Berück- sichtigung der Weltrichtung und der Böschung zu ermitteln, und zwar längs des gesammten Gebirgszuges. An diese Untersuchung können füglich jene über die Verbrei- tung der eigentlichen Alpengewächse thalabwärts in das bayerisch- schwäbische Hochplateau angeknüpft werden. Es gibt Alpenpflanzen, die nur als Flüchtlinge herabkommen und keine ständigen Wohn- plätze ausser dem Alpengebiete nehmen, und andere, welche An- siedler an den Flüssen oder auf den Torfmooren geworden, hier feste Wohnplätze genommen haben, wo sie sich ebenso fortpflanzen, wie in entsprechenden Landschaften des nördlichen Deutschlands. Untersuchungen über diese Gewächse und ihre Lebensverhältnisse verheissen mancherlei Aufklärungen über die noch so problemati- schen Lehren von dem ursprünglichen Vaterlande und der primiti- _ ven Auswanderung der :Gewächse, Die verschiedenen Hypothesen, welche über diese Umstände aufgestellt worden sind, können nur durch directe Erfahrungen festgestellt oder widerlegt werden. C. Der Boden. Es bedarf keiner ausführlichen Erörterung, dass neben den an- geführten Verhältnissen vorzüglich auch der Boden in seiner phy- sikalischen wie chemisch - geognostischen Beziehung zur Vegetation eine möglichst sorgfältige Erforschung erfahren müsse. Die Bodenwärme insbesondere verdient, unter geeigneter Rücksicht auf die Farbe, den Wassergehalt, Aggregationszustand, die specifische Wärme der Steinart und die Erdmengung, eine ge- naue Erforschung. Sie ist ein Moment der Vegetation, dessen Ein- fluss noch nicht hinreiehend gewürdigt worden ist. Zahlreiche Er- - scheinungen in der V.rtheilungsweise mancher Gewächse, z. B. auf unsern bayerischen Mösern und auf dem Erdreiche von verschieden- artiger geognostischer Unterlage stehen augenfällig unter dem direc- ten Einflusse dieser unterirdischen Wärme. Darum sind zunächst“ zahlreiche ,und regelmässig fortgesetzte Beobachtungen von Quellen- Temperaturen za empfehlen. Zur Vereinfachung des Geschäftes wünscht man, dass dafür solche Quellen ausgewählt werden, von denen bereits bekannt geworden, das. sie s nur geringem Tomperstar- 14 wechsel unterworfen sind. Diese Beobachtungen werden um so verdienstlicher sein, jemehr sich" der Beobachter gleichzeitig auf die Untersuchung der 'geognostischen Formation einlässt, aus weleher die Quelle entspringt. Aber nicht blos von diesem Gesichtspünkte aus dient die geognostisch mineralogische Untersuchung zur Vervoll- ständigang der Pflanzengeographie des Vaterlandes. Nächst den meteorologischen Erhebungen sind auch jene ein unbedingtes Bedürfniss und der Geognost und Phytograph können nur Hand in Hand zum Ziele gelangen. Die Abhängigkeit zahlreicher Gewächse von der chemischen Constitution des Bodens wird durch zahlreiche Erfahrungen von Tag zu Tag evidenter. Nicht ohne Grund hat man die Begriffe u von bodenstätten, bodenschwanken, kalk-, kiesel-, thon- stätten etc. Pflanzenarten in die Pflanzeugeographie eingeführt, und es ist nun eine der fruchtreichsten Aufgaben der Wissenschaft, die Beziehungen der einzelnen Gewächsarten zu der chemischen Constitution des Bo- dens genau zu ermitteln. Diese aber beruht vorzugsweise auf dem geognostischen Charakter einer Gegend, weil die obere Bodenschichte ihre zusammensetzenden Bestandtheile zumeist aus der Unterlage erhält. Es ist übrigens nicht die geognostische Formation als solche, sondern der chemische Gehalt und die Zusammensetzung ihrer Ge- steinarten,, ‘wovon das Vorkommen gewisser Pflanzenarten abhängt. Demgemäss kann eine kalkliebende Pflanze auf Sandsteinformation ‘vorkommen, ohne dass hier eine Ausnahme von der gesetzmässigen Gebundenheit an gewisse chemische Stoffe statt hätte. Aus diesem Grunde ist die Angabe, dass eine in einem gegebenen Gebiet beob- achtete Pflanze hier kalk- oder kieselstät u. s. w., sei nicht durch den allgemeinen Formationscharakter, sondern durch die genauere chemische Untersuchung dep Bodens oder der geognostischen Unter- lage zu begründen. Im Interesse einer gründlichen Forschung dürfte dieser Punkt vorzüglich Empfehlung verdienen, und in Fällen, wo die Beantwortung der Frage von der chemischen Zusummensetzung des Bodens sich besonders fruchibringend erweisen sollte, muss ge- sorgt werden, dass die chemische Untersuchung vorgenommen oder die geeigneten Hilfsmittel dazu verabfolgen werden. Neuere Erfahrungen sprechen dafür, dass nicht blos die Steiuflechten in strenger Abhängig-- keit von der chemischen Zusammensetzung (und dem Aggregations-.: stande) der Steinarten vorkommen, sondern auch Moose und andere, bis jetzt noch nicht hierauf untersuchte kryptogamische Gevrächse. Sollten sich einzelne Beobachter geneigt finden, diesem interes- santen Theile der Untersuchung besondere Aufmerksamkeit zu wid- . : 15 men, so könnten ihnen durch Mittheilung der Listen, welche von den verschiedenen Botanikern über Pflanzen je nach ihrer Abhängigkeit von der chemischen Constitution entworfen worden sind, speciellere Fingerzeige für die Richtung ihrer Forschungen gegeben werden. Das Königreich Bayern jenseits des Rheins bietet eine grosse Mannigfaltigkeit geognostischer Bildungen dar, und dieselben liegen oft in unbeträchtlicher Entfernung von einander, was eine Vermen- gung zahlreicher chemischer Elemente‘ in der pflanzentragenden Bodendecke zur,Folge haben muss. An solchen Orten, wo verschie-: ‚denartige Formationen zusammenstossen, erscheint die sorgsamste Prüfung vor dem Ausspruch, dass eine gegebene Pflanze dieser oder jener Gesteinart zugehöre, doppelt nothwendig., Im Allgemeinen aber glauben wir, dass in dem Königreiche Bayern diesseits des Rheins fünf geognostisch-botanische Hauptgebiete unterschieden wer- den dürften, deren Eigenthümlichkeit nicht blos von dem vorberr- sehenden geognostischen Formationen, sondern auch von der Erhebung des Landes über das Meer, von dem Lauf der Flüsse, der Richtung der Thäler und Gehänge und von dem allgemeinen Charakter des Klima’s abhängt. . 1. Gebiet der Hochalpen, vom Bodensee bis an den Inn und die Salza, und von den die Grenze bildenden Wasserscheiden bis an die Donau. u. 2. Das vorzugsweise aus Urgebirgen bestehende Gebiet des bayerischen Waldes und des Fichtelgebirges. 3. Der schwäbisch-fränkische Jura in seinen drei Hauptgliederu des Lias (schwarzen), des Oolith (braunen) und des weissen Jurakalkes. 4. Der Keuper-Sandstein in Schwaben und Franken. 5. Die Rhön, der Spessart und die benachbarten Gegenden, wo Trappgesteine, bunter Sandstein, Muschelkalk und Urgebirge in beträchtlicher Mannigfaltigkeit nahe einander liegen. Die Alluvialflächen, welche die Thalsohlen in diesen Gebieten nicht selten in grosser Ausdehnung bedecken, müssen füglich als untergeordnete Theile des geognostisch - phytographischen Gebietes betrachtet werden, in welchem sie liegen, Sobald die geognosti- schen Untersuchungen des Landes so weit fortgeschritten sind, dass sie kartographisch niedergelegt werden können, sollen solche geog- nostische Specialkarten an die betreffenden Botaniker vertheilt wer. den, sowohl um diesen zu Anhaltepunkten für ihre Forschungen zu dienen, als um durch sie selbst Berichtigungen and Erweiterungen im Einzelnen zu erfahren. u Eine genaue Einsicht in die geognostischen Verhältnisse und in die Beziehung derselben auf die Vegetation, sofern gewisse minera- lische Substanzen aus dem Boden in die Gewächse übergehen, wird übrigens ausser diesen Resultaten für die Lehre von der Ernährung aueh noch andere ergeben, die hinwiederum der Pflauzengeographie selbst zu Gute komm:n. Sind nämlich die bereits oben augedente- ‘ten Vegetationslinien von gewissen charakteristischen Pflanzen er- 16 hoben, sind die Ausdehnung und die Richtung der zusammenfallenden Pflanzen - Areale bestimmt und gewisse Summen von Pflanzenarten ° als nach ihren Vorkommen zusammengehörend nachgewiesen und gruppirt, so ist sofort auch die Möglichkeit gegeben, diese Vegeta- tionsgruppen in ihrem ursprünglichen Verhältniss zu der geognosti- schen Formation zu erkennen, Dann wird der Pfanzengeograph aus der gleichmässigen Berücksichtigung aller dieser Bezüge sich zu all- gemeineren Gesetzen über den Zusammenhang gewisser Pflanzen- massen mit ihren geologischen Formationen erheben und Blicke in die ursprüngliche Geschichte der Pflanzenarten wagen dürfen. Die Lehre von der Art und Weise, wie sich gewisse Areale mit Pflan- zen bedeckt haben, nach welchen Gesetzen hier Wanderungen statt- gefunden und überhaupt der gegenwärtige Stand der Vegetation her- beigeführt worden ist, wird dann über die verschiedenen Hypothesen hinaus, welche von den Botanikern zur Zeit angenommen werden, eine gewisse inductive Sicherheit erhalten können. (Schluss folgt) Anzeige In allen Buchhandlungen ist zu haben: Schmidt, J. A. F, der angehende Botaniker, oder kurze, leichtfassliche-Anleitung, die Pflauzen kennen und bestimmen zu lernen. Eine gedrängte Vebersicht der botanischen Grundsätze und Terminologie, der Pflanzenanatomie und Physiologie und: der künstlichen und natürlichen Pflanzensysteme von Linne, Jussieu und Reichenbach, nebst einer analytischen Me- : ihode, die Pflanzengattungen zu bestimmen und einer Anweisung zum Anlegen eines Herbariums. Für die reifere Jugend über- haupt und für angehende Medieiner, Pharmaceuten, Forstmänner, Oekonomen, Gärtner und Techniker insbesondere. Vierte verb. u. verm. Aufl. Mit 36 lith. Tafeln u. dem Porträt Linnes. 12. In elegant. Umschlag geheftet. 1'/; Rthir. od. 2 fl. 24 kr. rhein. od. 2 fl. Conv.-M. . j Mehr als ein Datzend ganz überaus rühm!. Recensionen in den Literaturzeitungen und botan. Journalen, ferner die Einführung in ' viele Lehranstalten (z. B. bei dem Realgymnasium zu Gotha u.a. m.), - — besonders aber der schnelle Absatz ven drei starken Auflagen empfehlen dieses treffiiche Werkehen selbstredend. Nur dürfen wir - nicht unerwähnt lassen, dass der verdiente Hr, Verf. Alles aufgebo- ten hat, durch sorgfältige Nachtröäge, Vermehrungen und Verbesse- rungen den Werth desselben in dieser neuen Auflage: zu erhöhen, wobei er auch die neugewonaenen Ansichten eines Schleiden, Endlicher u. A. über den Bau und das Leben der Pflanzen sorg- fältig berücksichtigt hat. Diese neue Auflage unterscheidet sich von der früheren auch noch ganz hesonders durch ein sehr freundliches Aeussere, namentlich dureh ihre schöne Ausstattung in Druck und Papier. Die 36 Tafeln sind diessmal vorzüglich sauber und schön- lithographirt. Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr in Regensburg, NLORA | Regensburg. 14. Januar. 1850. Inhalt? onısınaL- AnHANDLUNg, v. Martius, die botanische Krfor- schung Bayerns. (Schluss,) — Literatur. Wolff, das Keimen, Wachsthum und die Ernährung der Pflanzen. Sturm, Deutschlands Flora in Abbildungen, — KLEINERE MITTHEILUNGEN. Henfrey, "üher den Bau des Stengels und der Wurzeln der Orobauchen. — PrEIsAuFrcABEB der k, preuss. Akademie der Wis- senschaften. — anzkıcen. Namen zu Blanchet’s brasilian. Pflanzen. Bücher von Müller, Petermann, Meyer und Mettenius. Samen-Offerte von Mette in Quedlinburg. ö Die botanische Erforschung des Königreichs Bayern. 8Schlusa) VI. Art der Erforschung nach Gebietstheilen. "Die botanische Untersuchung solcher Länder, deren Vegetation ach. keine oder keine tief eingreifenden Veränderangeh durch mensch. liche Cultur erfahren hat, weisen darauf hin, dass ihre verschie- denen Floren in den wesentlichsten Merkmalen, d. h. in dem In- halte, in der Zahl und in dem physiognomischen Charakter ihrer Pflanzenarten, vorzüglich durch Wasserscheiden begränzt werden, also jede Flora als der vegetabilische Lebensausdruck einer mulden- oder beckenartig gestalteten Region der Erdoberfläche za betrachten sei. Von diesem Gesichtspunkte aus würde sich die pflanzengeogra- phische Untersuchung von Bayern nach den drei Hauptflüssen in drei Gebiete, in das der Donau, des Mains und des Rheins abtheilen lassen. Vieles jedoch spricht gegen eine derartige Abtheilung und lässt vielmehr jene 'nach den vorherrschenden Gebirgsformatienen als für die Zwecke des Unternehmens geeigneter erkennen. Bies- seits des Rheins dürften demnach vier phytographische Gebiete sa unterscheiden sein : 2) das südliche, vom Nordabhange der Alpen bis zur Donau, zwischen den Gränzflüssen Iller, Salzach und Inn; u 3) das Centralgebiet, nördlich von der Donau, zwischen der Wörnitz und Naab, zunächst den schwäbisch-bayerisehen Jura und. den Keuper umfassend; 2 3) das nordöstliche und östliche Gebiet, den bayerischen wald, das Fichtelgebirg und die Gegenden östlich der Naab begreifend; Flora 1850. 2. 18 nn 4) das nordwestliche und nördliche Gebiet, welchen die grösste _ geognostische Mannigfaltigkeit enthält, sofern bunter Sandstein, Mu- schelkalk, mancherlei Trappgebilde und neuere Formationen hier im . Rhön- oder Spessartgebirge vorkommen. ' 5) die Rheinpfalz, als ein isolirtes Gebiet, wird zunächst unter Berücksichtigung der Vogesen- und der Rheinflächen-Vegetation eine selbstständige Behandlung erfordern. Uebrigens wird es von dem Ermessen derjenigen Botaniker, die sich an dieser vaterländischen Arbeit zu betheiligen gedenken, ab- hängen, ob sie irgend ein engeres Gebiet, sei es nach politischen, geographischen oder geognostischen Gränzen angenommen, ihrer Unter- suchung unterwerfen wollen. Wir bezeichnen als solche kleinere Gebietstheile, welche vermöge ihrer Naturbeschaffenheit eine schär- fere Begränzung zulassen, und andererseits eben desshalb fruchtba- rere Resultate zu gewähren versprechen, als blos nach politischen Gränzen bemessene Landestheile: die einzelnen Hauptithäler des Königreichs im Norden der Alpen, das Hauptthäl der Donau zwischen Donauwörth und Vohburg, zwischen Vohburg und Straubing, dess- gleichen zwischen Straubing und Passau; ferner einzelne Gebiets- theile, die zur Formation des fränkischen oder des schwäbischen Jura oder des Keupersandsteins gehören, — das noch so wenig unter- suchte Gebiet zwischen dem Regen und der Waldnaab, das Fichtel- gebirg, den Frankenwald, den Steigerwald, Spessart und das Rhön- gebirg. Je naturgemässer die Gränzen, die ein Botaniker für das von ihm zu untersuchende Gebiet annehmen wird, desto sicherere Re- sultate lassen sich erwarten. In Beziehung auf verschiedenartige geognostische Formationen dürfte es besonders fruchtbriggend sein, wenn der Botaniker es unternimmt, sie an ihren Gränzen ebenso zu verfolgen, wie diess der Geognost zu thun pflegt, um die charakte- ristischen oder eigenthümlichen Gewächse der einzelnen Formationen genau kennen zu lernen. Uebrigens werden aber auch solche Un- tersuchungen , welche sich directe innerhalb gegebener politischer Gränzen, z.B. einzelner Landgerichtsbezirke, bewegen, gerade . dadurch ein besonderes Interesse in Anspruch nehmen, sofern die Beobachtungen , öfter wiederholt, grössere Vollständigkeit und 6e- nauigkeit gestatten, und zum B. die Fundorte aller merkwürdigen Arten erschöpfend erhoben und in die Uebersichtskarten des königl.- Steuerkatasters eingezeichnet werden können, f 19 VI. Die praktische Nützlichkeit ptlanzen- geographischer Forschungen bedarf wohl hier nicht ausführlich entwickelt zu werden. Doch fügen wir einige hierauf bezügliche Betrachtungen um so lieber bei, als sie jene: Ueberzeugungen eines der ausgezeichnetsten- Lehrer der Nationalökonomie und Landwirthschaft, Hrn. 6. R. Rau, ent- halten, welche derselbe mitzutheilen die Güte gehabt hat. Ein einzelnes Land wird hauptsächlich Vortheil von den Winken zie- hen können, die die Pfanzengeographie für die bessere Benutzung des Bodens ertheilt. Und es kommt hier sowohl die Kenntniss von der Verbreitung der angebauten Pflanzen, als von dem Vorkommen der wildwachsenden in Betracht. Wo eine Pflanze vielfältig und fort- dauernd im Felde, im Garten etc. angetroffen wird, -oder wo sie häufig von selbst zum Vorschein kommt, da müssen die natürlichen Bedingungen ihres @edeihens gegeben sein und man darf vermuthen, dass auch andere Gewächse, die ähnliche Bedingungen haben und vielleicht einträglicher sind, eingeführt werden können. So mag z. B. die Hirse auf die Möglichkeit hindeuten, guten Tabak zu bauen. Jener Bedingungen sind jedoch mehrere und man muss ihre Ge- sammtheit auffassen. Sie liegen theils im Klima, theils im Boden und der eine Umstand ergänzt bisweilen den andern, wie z. B, die Trockenheit des Klima’s oder die Lockerheit der Oberschicht: des Bodens durch einen feuchten Untergrund unschädlich gemacht wird. Was den Boden betrifft, so hat man neuerlich mehr und mehr Ge- wicht. auf die löslichen Mineralstoffe zu legen gelernt, deren Einfluss auf die Zusammensetzung der Pflanzen durch Aschenzerlegungen sich nachweisen lässt, wenn auch die verschiedenen Ergebnisse der Analyse einer und derselben Pflanze anzeigen, dass man hierin etwas vorsichtig sein muss. Wir wissen, dass die Halmfrüchte viel Kie- sel- und Phosphorsäure, die Schmetterlingsblüthigen, der Hanf, der Tabak viel Kalkerde, Runkelrüben und Kartoffeln viel Kali aus -dem Boden ziehen, während Klee, Bohnen und Wicken von beiden letzt- genannten Stoffen ungefähr gleichviel erfordern, nämlich nach dem ‚Bedarf der Ernte von einem Morgen: Auch bei den wildwachsen- den Pflanzen ist diess Bedürfniss gewisser Bodenbestandtheile zum Theile erforscht, namentlich bei Kalk- und Sandpflanzen. Die Schriften über Bodenkunde, namentlich von Hundesha- gen und Sprengel, von Unger, Hruschauer u. A., enthaiten wichtige Beiträge zur Kenntniss dieser bodenstäten oder bodenhel- den Gewächse; doch ist auch noch gar vieles unbekannt, wie man denn auch auf die mit dem Auge nicht erkennbaren Bestandtheile 2r 80 . x die oft nur !/,—1 Procent ausmachen und nichts desto weniger zur Ernährang wesentlich beitragen, bisher noch zu wenig geachtet hat. ' Es gibt 2. B. Gewächse, die am liebsten in neuem Verwitterungs- boden vorkommen; von andern wird beobachtet, dass sie sich immer in der Nähe menschlicher Wohnungen ansiedeln und ihm bei seinem Zuge in Einöden gleichsam nachfolgen. Sollte man nicht vorläufig vermuthen,, dass die Ursache hiervon in der grösseren Menge von kohlensaurem Kali oder anderen leicht löslichen Salzen, mitunter auch . Ammoniak, liegt, die der Regen mit der Zeit auswäscht und seit- wärts oder in die Tiefe spült,, oder die sich gasförmig in die Nach- barschaft verbreiten? Die weitere Erforschung dieses Zusammen- hanges der Pflanzenwelt mit der Bodenmischung ist gewiss eine sehr anziehende und fruchtbare Aufgabe. Fehlen auch dem Botani- ker hiezu noch häufige Bodenanalysen, so kann er sich durch den Anblick der Bodenarten oder durch. das Zurückgehen auf die in demselben Stromgebiete weiter anfwärts liegenden Gesteine, von denen zertrümmerte Bestandtheile herbeigeschwemmt werden konn- ten, einigermassen helfen. Dass übrigens Schlüsse dieser Art, ohne directe Beobachtung, nur mit grosser Vorsicht gezogen werden kön- ' nen, braucht hier nicht weiter bemerkt zu werden. Vorzüglich nützlich ist die Beobachtung der Wiesengewächse, welche 'ein sicheres Zeichen sind, ob stockende Feuchtigkeit, freie Mumussäure, Torf etc. vorhanden sind, oder ob dagegen die Wiese zu trocken ist. Selbst die mittleren Abstufungen der Feuchtigkeit zwischen beiden Extremen lassen sich aus dem Vorherrschen der einen oder andern Pflanzenart bisweilen erkennen. Der Phytograpk wird aus dem Anblick leicht beurtheilen, ob Entwässerung und Um- brach, oder Aufführung neuer Mineralstoffe, oder Umbau zur Bewäs- .serung mehr zu empfehlen sei, wenn ibm nur der landwirthschaft- liche Werth der anwesenden Pflanzen bekannt ist. “Sieht er Erio- phorum, Galium uliginosum ete., so wird er eine Unterlage |von Torf vermuthen, wie die Equiseta in Feld und Wiese auf Nässe in einer tiefen Erdschicht hindeuten. , Wenn aber der gute Stand einer Pflanze an einer gewissen Stelle auf eine gewisse Temperatur und Bodenart hinweiset, so kann dagegen aus ihrem Nichtvorkommen wenig gefolgert wer- den. In der Verbreitung der “wildwachsenden Pflanzen sind ohne Zweifel auch zufällige Ursachen thätig. Wer wollte behaupten, dass ein Gewächs da, wo. sich alle. Vorbedingungen seines Gedeihens finden, auch wirklich erscheinen müsse? Schon die Menge. und. Beschaffenheit des Samens hat hierauf Einfluss, Während viele y}i Compositen u, a. Pflanzen durch Fortwehen vom Winde sich mas- senhaft von Ort zu Ort fortpflanzen, halten sich andere immer nur auf einem engen Raume. Wie die Menschen, lieben die Gewächse bald grosse, bald kleine Gesellschaft. Es ist unmöglich, zu sagen, warum ein einzelnes sich an einem Standorte nicht vorfindet, wo es wohl wachsen könnte. Eher darf man aus den mittelst vielfachen Beobachtungen gewonnenen senkrechten Vegetationsgränzen einer Pflanze den Schluss ziehen, dass diese über und unterhalb derselben nicht gut vorkomme. Bei den Baupflanzen zeigt sich nicht weniger der Einfluss äus- serer Umstände. Schon Alph.DeCandolle hat darauf aufmerksam gemacht, dass der Landwirth sich im Anbau einer gewissen Pflanze nicht blos durch die Möglichkeit des Fortkommens, sondern durch. den reichlichen und sicheren Ertrag und den vortheilhaften Absatz bestimmen lässt. Noch weit von ihrer natürlichen Gränze vertauscht er sie mit einer andern, wenn ihm die Berechnung dabei einen grössern Gewinn in Aussicht stellt. Hiezu kommt die Macht der Gewohnheit, die Abneigung vor einem Wechsel. Der Spelz (Din-. ke)) geht z. B. nicht über die Mitte von Deutschland nach Norden zu, obgleich er überall gebaut werden kann, wo der Weizen gut gedeiht. Der Mangel der Schälvorrichtung in der Mühle ist das Hinderniss seines Vordringens, welches sonst bei seinem minder häußgen Missrathen wohl zu erwarten wäre. Der Mais ist in man- ehen Gegenden darum nicht einheimisch, weil man ihn nicht zu menschlicher Nahrung anwenden mag und die Geflügelzucht geringe Ausdehnung hat. Nur dann, wenn man an. dem regen Gewerbseifer des J,andmannes und seiner Bekanntschaft mit vielen Gewächsen nicht zweifeln kann, lässt sich wenigstens annehmen, dass die Cul- turgränze auf verständiger Ueberlegung beruhe. So wird sich aus dem Verschwinden des Tabaks, der Rebe und der Stoppelfrüchte an der Gränze einer Gegend, wo diese häufig gebaut werden, aller-" dings auf eine 'Temperaturverschiedenheit sehliessen lassen, auch das Aufhören der Luzerne wird, entweder hieraus oder aus einer schlechteren Beschaffenheit des Untergrundes abzuleiten sein, wie z. B. wahrscheinlich aus der letztern Ursache der Luzernenbau in Belgien nicht gut gelingt. j Das Bereisen eines Landes durch einen Phytographen als sol- chen erscheint demnach allerdings nicht blos für die Wissenschafts sondern auch für den Gewerbfleiss vortheilhaft, um auf die Einfüh- - rang mancher neuen Nutzpflanze oder auf die-Verdrängung schäd- + licher ‘oder wenig vortbeilhafter Gewächse aufmerksam zumachen, ” \ Die Vortheile mögen sich aber vielleicht verzehnfachen, wenn | der reisende Botaniker, der ohnehin schon in der Geognosie bewan- dert sein muss, auch zugleich Kenner der Landwirthschaft ist. In jedem Lande, auch in dem bestangebauten, ist noch viel zu thun übrig, um jedem Theile der Oberfläche den höchsten Ertrag abzugewinnen. Manche Verbesserungen. lassen sich in grossem Maassstabe in einer ganzen Landschaft ausführen und vermögen da- her eine bedeutende Vermehrung des Volkseinkommens (Gütererzeug- . nisges) hervorzubringen. Dass sie noch nicht vollführt worden sind, rührt zwar oft vom Mangel an Kapital und anderen Hindernissen, oft jedoch auch von der Unwissenheit und geistigen Trägheit der Grundeigenthümer her, und insofern kann durch Belehrung und An- regung geholfen werden. Musterhafte Wirthschaften richten durch anschauliches Beispiel am meisten aus, in zweiter Linie steht die Einwirkung von Sachkundigen, die sich durch längere Bekanntschaft das Vertrauen der Landbewohner erworben haben und dieselben mit Benützung ihrer Individualität zu leiten wissen. Dem Reisenden steht allerdings Manches im Wege. Er kommt und geht wieder; man hat keine Beweise von der Richtigkeit seiner Vorschläge; er wird hie und da auf unüberwindliches Misstrauen stossen und oft “ keine bleibende Spur seines Aufenthaltes zurücklassen. Diese Schwie- rigkeit könnte übrigens mit dem Beistande der landwirthschaftlichen Orts- und Bezirksvereine sehr vermindert werden, wenn diese sich die Wahrnehmungen und Entwürfe des Reisenden aneignen und die Verwirklichung der letziern zu befördern suchen, vorausgesetzt, dass sie sich von deren Güte überzeugt halten. Der bekannte Nebbien hat sich in der Kunst, Landgüter nach bessern Grundsätzen einzu- richten, eine Virtuesität erworben und dieselbe auf vielen Punkten des nordöstlichen Europa’s erprobt. In ähnlicher Weise könnte durch einen wandernden Sachkenner dem langsamen Fortschreiten vorge- griffen und eine rasche Steigerung des Bodenertrages bewirkt wer- den. Hiebei ist freilich die Persönlichkeit des Beauftragten für den Erfolg des Unternehmens sehr entscheidend. Dass ihm ausgebreite- ‘ tes Wissen und Scharfsinn zu Gebote stehen müssen, versteht sich von selbst, aber er muss auch die Gabe besitzen, den Kopf und das Herz der Landleute zu gewinnen und sie dahin bringen, lass sie in ihn nicht den unpraktischen Stubengelehrten, sondern den wohl- meinenden Kenner ihres Gewerbes sehen. Ohne Zweifel ist der - Wirkungskreis eines solchen reisenden Naturforschers und Landwir- thes ein sehr ausgedehnter und wohlthätiger. Betrachten wir z. B. die Urbarmachung und die Grundverbesserungen. ‘Noch ist vieles 25 "Land unbenutzt, welches mit gehöriger Kunsthülfe Ertrag gebend werden könnte. Sümpfe können trocken gelegt, Quellen abgefangen, feuchte Niederungen durch Aufschwemmen von Erde nach Lünebur- - ger Art in gute Wasserwiesen verwandelt werden, kalle Bergab- hänge lassen sich zu Wald anlegen. An vielen Stellen liegt eine zur Verbesserung der Krume taugliche Erdschicht wenige Fuss tief, so dass sie mit mässigem Aufwande heraufgebracht werden kann. .Die Bergaufschwemmungen, Colmate di monte in Toscana, sind ein besonders kühnes Unternehmen, ein Eingreifen des Menschen in die ganze Gestaltung der Oberfläche, wozu sich wahrscheinlich auch in Deutschland manche Gelegenheit auffinden liesse. — Der Wiesen- bau ist noch überaus mangelhaft. Man trifft allerwärts Wiesen, die weit besser taugen zum Ackerbaue, und nur zufällig, etwa wegen Mangels an Zugkraft, bei dem ersten Anbau einer Gegend nicht un- ter den Pflug gebracht wurden, was dann ohne allen Grund die spätern Geschlechter beibehalten haben. Dagegen sind auch viele fliessende Gewässer noch nicht zur Befeuchtung des Landes ange- wendet und könnten trockene Flächen zu guten Wiesen umgestal- ten. Weideplätse können entwässert, in Abtheilungen zerlegt und mit schattenden Bäumen besetzt werden. — Die Gemeindeflaren lassen sich durch Arrondirung, Regulirung der Feldwege, Gerade- leitung der Bäche etc. für alle Theilnehmer werthvoller machen. Was kann nicht durch bessere Behandlung des Mistes, Anwendung der Erdstreu und anderer Düngermittel, Kartoffelbau zwischen den Reihen gesäeter oder gepflanzter Holzgewächse in den ersten Jah- ren, Einführung des Obstbaues mit guter Auswahl der Sorten nach Klima und Gebrauchszwecken, Vermehrung des Futterbaues auf dem Felde vermittelst einer bessern Fruchtfolge u. s. w. geschehen. Diess sind für den Kundigen lauter bekannte Dinge, aber die Erfahrung zeigt, dass man sie noch viel zu wenig beobachtet und in Ausfüh- rang gebracht hat. Gewiss verlohnt es sich der Mübe, durch den beobachtenden Pflanzengeographen , welcher hier wie ein landwirth- schaftlicher Missionär zu wirken berufen ist, den Eifer der Landbe- wohner za erwecken und ihren Gesichtskreis zu erweitern. Ver- besserungen zum Vortheile der Einzelnen können nicht erzwungen werden. So weit aber der Staat als Eigenthümer betheiligt ist, wird es möglich, Vorschläge, die von der wohlmeinenden Einsicht des Botanikers ausgehen, von Staatswegen durchzuführen. Wenn, wie nicht zu zweifeln, die hier angedeuteten praktischen Vortheile ebenfalls dazu dienen mögen, für die pflanzengeographische Eforschung des Königreichs anzuregen, so darf man sich wohl der < 4 Hoffnung bingeben, dass auch einsichtsvolle Landwirthe an der ia Angriff genommenen Arheit sieh betheiligen werden. . ‚Für die Pflanzengeograpbie selbst glaubt der Unterzeich- nete die Aufgabe in dem Voranstehenden mit hinreichender Präcision gestellt zu haben. Bei der Ausführung derselben zählt man nun auf den wissensehaftlichen und patriofischen Eifer der dafür za gewinnenden Mit- arbeiter, Diesen wird, ihrem Wunsche gemäss, bei direeter Com- munication mit der Akademie oder dem botanischen Conservatorium, jede. weitere Eröffnung gerne gemacht werden, welche zar "genaue- . zen Feststellung der einzuschlagenden Methode oder zur Erreiebung anderer zweckdienlicher Mittel beitragen kann. München. ‚Pr. v. Martius Literatur. Das Keimen, Wachsthum und die Ernährung der Pflanzen. Ein populärer Vortrag gehalten vor den Mitgliedern des landwirthschafllichen Vereins zu Klix am 25. und 31. Januar 1849 von Dr. Emil Wolff. Bautzen, 1849. Weller. 58. S. in 8. - Bei den nahen Beziehungen, in welche Chemie, Botanik und Landwirtbschaft in neuerer Zeit zu einander getreten sind, und nach- dem man einmal einsehen gelernt hat, dass nur aus dem glücklichen Vereine der Theorie wit der Praxis und umgekehrt Heil für die Wis- senschaft wie für das Leben zu erwarten steht, ist es gewiss sehr erfrenlich und rühmenswerth , wenn Männer, die von den Grund- wahrheiten ihrer Wissenschaft durchdrungen sind, sich dazu herbei- lassen, letztere dem grösseren Kreise der Praktiker gemeinfasslich darzustellen und diese dadurch auch für die Wissenschaft za gewin- nen. Es ist diess keineswegs eine so leichte Aufgabe, da .man häu- fig dabei Gefahr läuft, entweder nur halb verstanden zu werden, eder die Deutlichkeit auf Kosten der Gründlichkeit zu erkaufen, wo- durch dann für den einen oder den andern Theil kein wesentlicher Nutzen, ja vielmehr Nachtheil erwächst. Dem Verfasser des vorlie- genden Werkes ist es nach unserer Ansicht gelungen, beide Klippen glücklich zu umschiffen, und seine ursprünglich einem kleinen Kreise mündlich vorgetragenen Belehrungen über die chemischen Erschei-, nungen in dem Lebensprocesse der Pflanzen werden. nicht verfehlen, 25 auch in dieser Form bei einem grössern Publicum ihren Zweck zu erreichen. Die Fragen, deren Beantwortung sich der Verfasser zur Aufgabe gestellt hat, lauten: Aus welchen Bestandtheilen, aus wel- chen .eigenthümlichen Stoffen ist die lebende wachsende Pflanze im reifen oder im unreifen Zustande zusammengesetzt? Woher ‚wird das Material zur Vergrösserung oder zum Wachsthum der Pflanze genommen? Welche Quellen bietet die Natur dar, aus denen die einfachen Bestandtheile, die wir in der lebenden Pflanze vorfinden, genommen werden können? In welcher Form werden diese Be- standtheile von Aussen her der Pflanze dargereicht? Welches sind überhaupt die Nahrangsmittel, von denen die Pflanze lebt, welche sie in sich aufnehmen muss, um hinsichtlich ihrer Grösse und Stärke das von der Natur ihr vorgesteckte normale Ziel zu erreichen ? Wie und auf welche Weise werden diese Nahrungsmittel von der Pflanze aufgenommen, aus welchen Ursachen werden sie in derselben zurück- gehalten, und welche Veränderungen erleiden sie, um die Form an- zunehmen, welche in der lebenden Pflanze vorhanden ist? — Der Verfasser hat, um diese Fragen zu beantworten, mit vieler Umsicht Alles zusammengestellt, was durch die neueren Forschungen von Liebig, Boussingault. u. A, hierüber bekannt geworden ist, und zwar in einer wohlgeordneten Folge und einer populären Sprache, die jedem Laien, der wirklich Belehrung sucht, verständ- lich sein wird. Da diese wichtigen Probleme der Wissenschaft ge- wöhnlich nur in den ihr speciell gewidmeten Lehrbüchern zur Sprache gebracht werden und die Behandinung derselben in diesen mannig- fache Vorkenntnisse voraussetzt, die dem Praktiker in der Regel nicht zugemuthet werden können, so entspricht das vorliegende Werkchen gewissermassen einem Bedürfnisse der Zeit, und kann als gelungen bestens empfohlen werden. F. Dr. Jakob Sturm’s Deutschlands Flora in Abbil- dungen nach der Natur mit Beschreibungen. Fortgesetzt von Johann Wilhelm Sturm, A.M., meh- rerer naturhistorischen Gesellschaften Mitgliede. I. Ab- theilung. 93. und 94. Heft. Nürnberg, 1849. Gedruckt auf Kosten des Herausgebers. Mit Vergnügen sehen wir das Werk des trefflichen Sturm, das neben Schkuhr lange Zeit das einzige brauchbare Bilderwerk 26 über deutsche Pflanzen war, durch seinen würdigen Sohn, der schon. in den letzten Jahren deni Vater dabei hülfreiche Hand leistete, fort- gesetzt. Der Inhalt des vorliegenden Doppelheftes zeigt dieselbe _ naturgetreue Darstellung , die den Griffel des Vaters so berühmt gemacht hat, ja wir finden durch zahlreiche auf den einzelnen Tafeln gegebene Analysen der Blüthen- und Fruchttheile die Anfor- .. . derungen der Wissenschaft noch in höherem Grade als früher berück- sichtigt. Auch der von dem Herausgeber selbst bearbeitete Text ist zum Theil ausführlicher geworden, und erstreckt sich nicht blos auf Diagnose, Fundort, Blüthezeit und Beschreibung der abgebildeten Pflanze, sondern fügt auch gelegentlich über den Nutzen derselben zweckmässige Bemerkungen bei. Dass unter den hier aufgeführten Arten auch einige gemeinere Pflansen vorkommen, kann dem Werke, ‚das darch Ausfüllung früherer Lücken allmäblig, wenn auch nur in einzelnen Theilen, zum Abschlusse gelangt, nicht zum Vorwurfe ge- reichen; ja es wird eben dadurch Anfängern und Liebhabern, die daraus Pflanzen kennen lernen wollen, nnr um so grössere Befriedigung gewähren. Heft 93 enthält: 1. Lonicera Xylosteum L. 2. Pul- monaria officinalis L. 3. Pyrola rotundifolia L. 4. P. umbellatg L. Die Blätter dieser Pflanze und der verwandten Chimophila ma- culata Pursh. werden in Nordamerica als ein diuretisches Mittel {als Decoet 4 Dr. auf 1 Pfd. Wasser) geschätzt, welches die Bären- traube noch übertreffen soll. 5. Torilis helvetica Gmel. 6. Sta- phylea pinnala L. 7. Lilium Martagon L. 8. Eindymion nulans Dumort. 9. Muscari comosum Mill: 10. Allium oleraceum L. 11. A. carinatum L. 12. Berberis vulgaris L.— Heft 94: 1. Holo- steum umbellatum L. 2. Andromeda polifolia L. 3. Erinus al-, pinus L. 4. Orobanche Galii Duby. 5. 0. rubens Wallroth. 6. Laihraea squamaria L. 7. Erysimum orientale RBr. Bei Nürn- berg auch auf Keupersand. 8. Corydalis solida Smith. 9. Bellis perennis L. 10. Orchis Morio L. 11. Gymnadenia conopsea RBr. 12, Euphorbia exigua L. Hier hätten wir gerne auch einzelne Blättchen der Varietäten 8. und y. dargestellt gesehen. F. Kleinere Mittheilungen Ueber den Bau des Stengels und der Wurzel der Orobanchen hat A. Henfrey in den „Annals and Magazine of natural bistory‘‘ 1849, Nro. 13. interessante Mittheilungen gemacht. Der Stengel von Orobanche Rapum und minor zeigt im Querschnitt 27 ein aus länglich cylindrischen Zellen bestehendes Mark, das ganz allmählig in den Holzring übergeht. Markstrablen sind nicht vor- handen. Der im Vergleich zum Mark und zur Rinde nur schwache Holzring enthält Spiralgefässe, deren Spirale bald sehr genähert, bald in weiten Abständen gewunden ist und sich nicht abrolien lässt ; die Spiralzelle selbst ist cylindrisch, beide Enden sind conisch zugespitzt. Das Holz geht ganz allmählig in's Rindenparenchym, dessen Zellen den Markzellen gleichen, über; die Zellen der Epider- mis haben die Form verlängerter Prismen. Spaltöffnungen sind nicht häufig; in der Oberhaut von Orobanche Rapum suchte der Verfasser vergebens nach ihnen, die Zellen derselben waren mit einem brau- nen Harzsecret erfüllt; hei O. minor war das Secret in geringerem. Maasse vorhanden; hie und da zeigten sich Spaltöffnungen. Beide . Arten besitzen knopfartig angeschwollene Drüsenhaare, die aus drei oder vier Zellen, welche nach oben immer enger werden, bestehen und einen kugeligen, aus einer bis drei Zellen bestehenden, mit har- zigen Stoffen erfüllten Körper tragen. Der ausgewachsene Stamm bildet an seiner Basis eine Anschwellung, weiche der Verfasser als wahre Knolle (tuber) betrachtet, Diese Anschwellung zeigt ein cen- trales Parenchym; die den Holzring bildenden Gefässbündel liegen an der Peripherie unregelmässig zwischen das Rindenparenchym ge- bettet. Statt der Spiralgefüsse besitzt diese Anschwellung in den Gefässbündeln nur langgestreckte, netzförmig verdickte Zellen, deren horizontale Scheidewände nicht wie bei den Gefässen resorbirt sind. Der Stamm wie der obere Theil der Anschwellung sind mit Schup: pen, welche aus Zellgewebe bestehen und vom Holzkörper Gefüsse empfangen, besetzt. Die Wurzel zeigt auf dem Querschnitte eine centrale Gefässregion, die aus vier mit einander ein Kreuz bilden- den Bündeln zusammengesetzt ist; die Holzzellen, welche den Rest der Bündel ausmachen, sind in eine, in ihrem Umkreis scharf be- gränzte Masse gebettet, welche vom Rindengewebe umschlossen wird.° Die Gefässe’der Wurzel entspringen aus der Stengelanschwel- lung, auch sie sind netzförmig verdickt; die Rindenschicht der Wur- zel verläuft in die Rinde der Stengelanschwellung. Die letztere bil- det unterirdische Knospen; der Verfasser sah Pflanzen, die noch mit dem Ueberreste der Knolle des vergangenen Jahres zusammen- hingen und andere, die zur Blüthezeit aus der Basis der Anschwel- lung Knospen entwickelten. Die letzteren schienen nicht achselstän- dig zu sein, sie traten vielmehr unterhalb der letzten Schuppen des Stengels hervor; der: Verfasser hielt es jedoch für wahrscheialich, dass die Schuppen, aus deren Achsel sie hervortraten, bereits abge- N 28 fallen waren. Das Vorkommen hesonderer Wurzeln scheint dem Verfasser das zur Ernährung der Pflanze Nichtzureichende derjenigen Wurzeln, welche den Parasiten mit einer andern Pflanze verbinden, zu ‘beweisen; ein mehrere Fuss hoher und ?/.‘ dicker Orobanche- . stengel ist oftmals nur an eine kaum '/,” dicke Wurzel befestigt, auch die besonderen Wurzeln sind nur sparsam vorhanden ; der Ver- fasser glaubt desshalb, dass auch die Stengelanschwellung als Ab- sorptionsorgan fungire. Die saftige Beschaffenheit des Zellgewebs und das den Wurzeln entsprechende Epithelium dieser Anschwellung,; - welches an der Luft leicht trocken wird, unterstützen seine Ansicht; er glaubt, dass diese Knolle, den Luftwurzeln einiger Orchideen analog, atmosphärische Nahrung aufnehme. Der Parasitismus der Orobanchen wird durch diese Annahme nicht beeinträchtigt, wohl aber die Assimilation der Nabrung, wie die Bildung der Stärke und ‘anderer kohlenstoffreicher Stoffe in blatt- und chlorophylilosen Pflan- zen aufgeklärt; der. Verfasser will seine Hypothese hier nicht wei- ter durchführen , bemerkt jedoch, dass er die Assimilafion als einen von der Respiration getrennten und von ihr unabhängigen Process betrachte. Nur bei wenigen Exemplaren gelang es dem Verf., die Verbindung der Wurzeln mit den Pflanzen, auf denen sie schmaro- izen, aufzufinden; bisweilen fand er eine Gruppe von .2 oder 3 grossen Exemplaren unter einander und gleichfalls mit einer bereits vergangenen, wahrscheinlich vorjährigen Knolle verbunden, ohne dass ‚sie mit einer sie ernährenden Pflanze zusammenzuhängen schie- nen. Dieses Verbältniss bedarf jedoch einer näheren Untersuchung; es scheint darnach, als wenn der Keimling zu seinem Gedeihen_ einer ihn nährenden Pflanze bedürfe, während die aus den Knospen der Stengelanschwellung hervorgegangenen Exemplare sich unab- häugig entwickeln, gerade. so, wie es bei den beblätterten Rhinan- thaceen der Fall ist. Nur bei Orobanche minor gelang es dem Verf., die Art, wie die Wurzel des Schmarstzers mit der Wurzel der ihn nährenden Pflanze in Verbindung tritt, nachzuweisen; die Wurzel eines Trifolium lag bier im Innern der Stengelanschwel- lung; ihre Gefässbündel waren aus einander getreten, um sich in die Substanz des Schmarotzers zu verlieren. Bei einem Exemplare war die Kuolle so, gewachsen: dass die um selbige gewundene Trifolium- Wurzel in einer Vertiefung der Knolle zu liegen kam; eine orga- ‘nische Verbindung fand immer nur am Ende der Wurzel im Innern der Knolle statt. Eine Entwicklangsgeschichte der Frachtknoten bestätigte R. Brown’s Ansicht über dieses Organ; die jungen Fruchtblätter stehen nach dem Verf. vorn und hinten, nicht aber 29 seitlich; ein Querschnitt durch den entwickelten Staubweg zeigt gleichfalls 2, vorn und hinten angeordnete Gefässbündel; jeder Lap- pen der Narbe gehört demnach zur Hälfte jedem Frachtblatte an. Somit wäre die angebliche Verwandtschaft der Orobanchen mit den “ Gentianeen widerlegt, dagegen die wirkliche Verwandtschaft mit den Serophularineen bekräftigt. (Schleiden und Froriep, Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde Bd. X. Nro. 15.) ‘ Preisaufgabe. Die physikalisch-mathematische Classe der königl. preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin wünscht: „Eine Untersuchung desTorfs mit besonderer Rück- „sicht auf die Anwendung desselben und seiner „Asche als Düngungsmittel.‘“ . Sie verlangt eine chemische und anatomische Untersuchung einer gewöhnlichen Torfpflanze (Sphagnum acutifolium, obtusifolium) in frischem Zustande, in Torf umgeändert, und in so vielen Zwischen- zuständen, als zur Aufklärung dieser Umänderung nöthig ist; die chemische muss sich sowohl auf die Zellwände und den Inbalt der- selben, so weit diess ausführbar ist, als auf die Asche beziehen. Kleine, abgeschlossene Torfmoore, welche in der Nähe von Berlin häufig vorkommen, die in rascher Fortbildung sich befinden , haupt- sächlich aus Sphagnum bestehen, und deren Wasser gleichfalls un- tersucht werden müsste, sowie ein Hochmoor, wie z. B. das zwischen Oldenburg und Leer, würden die besten Materialien zu einer solchen Untersuchung liefern. Besonders verdient der Torf der Moore von Linum seiner Güte und seines grossen Verbrauchs wegen berück- sichtigt' zu werden. Zugleich würde es der Akademie sehr wün- schenswerth sein, wenn auf ähnliche Weise, wie von Sphagnum, die Untersuchung einer andern, von Sphagnum in der Zusammen- setzung und im Bau wesentlich verschiedenen Pflanze, welche ‚auf den Mooren wächst und deren Zersetzungsproducte gewöhnlich einen bedeutenden Theil des Torfs ausmachen, z. B. von einer Heideart, Erica Tetraliz, angestellt würde. Aus diesen Untersuchungen wird der Bewerber auf die Anwendong des Torfs und seiner Asche, so- wie der Asche der Heidearten als Düngungsmittel, Folgerungen machen, die bisherigen Erfahrungen beurtheilen, und danäch neue Versuche auf eine wissenschaftliche Weise anstellen können. on Die ausschliessende Frist für die Einsendung der Beautwortangen. dieser Aufgabe, welche nach der Wahl der Bewerber in deulscher, lateinischer oder französischer Sprache abgefasst sein können, Int der}. . März 1852. Jede Bewerbungsschrift ist mit einem Motto zu ver- sehen und dieses auf dem Aeussern des versiegelten Zettels, wel- cher den Namen des Verfassers enthält, zu wiederholen. “ Die Entscheidung über die Zuerkennung des Preises von 100 Dukaten geschieht in der öffentlichen Sitzung am Leibnitz’schen Jah- restage im Monate Juli des Jahres 1852. Anzeigen Namen bisher unbestimmt gebliebener brasilischer von Herrn Blanchet gesammelter Pflanzen., . Von Hrn. Prof. Hochstetter mitgetheilt: 3403. Ayris caespi- ticia. 3567. Echinolaena Moricandiana Hochst. v. sp. 3743. Di- chromena foliosa Hochst. n. sp. D. eiliatae aflınis. 3744. Fim- bristylis autumnalis R. et Sch. Von Hro. Dr. €. H. Schultz Bip. mitgetheilt : 3697. Vernonia subverlicillata (ob folia) C. H. Schultz Bip. n. sp. 3696. V. scor- pioides Pers. 3690. V. (Gymnanthemum) caducissimum (ob pap- pum) C. H. Sch. B. n. sp. 3321. V. desertorum Mart. Obs. Eadem planta a. cl. Gardner 3250 in Brasil. prov. Goyaz leeta. 3396. Lychnophora Blanchetii C. H. Sch. B. n. sp. aff. L. rosmarinifoliae Mart. et phylicifoliae DC. 3238. Eupatorium cylindrocephalu C. H..Sch. B. in Claussen pl. Brasil. n.673. — 3249. E. pavoniae- folium C. H. Sch. B. n. sp. 3698. E. Blanchetü C.H. Sch B. n. sp. 3721. E. retifolium C. H. Sch. B. in Martii herk. Brasil. 777. ms. 3316. Erigeron Blanchetii C. H. Sch. B. n. sp. 3365. Aploe- pappus Blanchetii C. HR, Sch. B. n. sp. 3694. Baccharis serrulala Pers. 3487. B.,sp. ($. 1. Trinervate DC.) 3693. B. sp. ($.2. Cunei- folie DC.) 3453. B. zerophila Mart. 3720. B. sp. ($. 4. Oblongi- folie DC.) 3699. Verbesina Blanchetii C. H. Sch. B. n. sp. af, V. sordescenti DC. et V. glabratae Hook. 2345. Seris discoidea Less. 3251. Moquinia polymorpha Less. DC. £. elaeagnifolia ‚Less. 3288. M. p. y. obtusifolia Less. 3429. Proustia Blan- chetii ©. H. -Sch. B. n. sp. Von Herrn Dr. Steudel mitgetheilt: 2609. Lasiandra adpressa Steud. 2622. L. ovalo-cordata Steud. 2623. Miconia glabrifolia. Steud. 3261. M. argyrophylla DC. 3725. Cremanium ligustroides DC.? 3955. Diplochila rufipila Steud. Von Hrn. Prof. Bernhardi mitgetheilt: 3423. Pithecolobium - dumosum Benth. inerme. 3685. P. foliolosum Benth. 3681. En- terolobium Blancheli Benth. 3680. Inga coruscans H.B.K. 3375. Prosopeos (Algarobie) ap. indeser. Pr. Blanchetii dicenda. 3684. Piptadeniae sp. forte indeser. 3295. Piptadenia? 3679 et 3687. Mimosae sp. forte nondum deseripte. 3772. Acacia monacantha W. 3315. Calliandra sessilis vel spec. aflınis. 3669. Caesalpinia glab- rata H. B. K.? 3667. Cassia angulata Vogel. 3668. C. adeno- poda Mig. 3666. C. barbata N. ab E. 3553. C. exceisaSchrad. 8091. Copaifera Langsdorffii Desf. 3957. Andira? : 31 Von Hrn. Prof. Miqu£i mitgetheilt: 1676. Zizyphus havanen- sis H. B. K. 2015. Gowania Blanchetiana Miq. 2575. Loranthus marginalus Lam. 2674. Galphimis brasiliensis Juss. var. pube- scens. 2780. Myrsinea. 2844. Heleropterys campestris Juss. 2960. Echites (Orthocaulon) probab. n. sp. pr. E. Cururu Mart. 2961. Nectandra acutangula Mig. 3090. Esendeckia mollis Mig. 3119. Casearia Blancheliana Miqg. 3231. Melochia densifloraMig. 3239. Weigeltia Bianchetii A. DC. 3261. Comdreium elegans Camb. 3282. Coffea? floribunda Mig. 3294. Sabicea eriantha DC. 3302. Jonidium commune Hil.? 3311. Psychotria? 3312. Loramhus sy- .ringaefolius Mart. 3325. Sisyrinchium alatum Hook. 3326. Oc- -tavia?? 3335. Gomphrena jubata Mogq. Taud. DC. Pr. XIII. 3344. Maranta Casupo Jacqn. 3346. Croton. 3351. Erythronylon su- . berosumHil, 3353. Rubiacea. 3357. Psychotria? 3358. Diospyros. 3369. Myrcia puberuls Camb. 3405. Cephaloschoenus globosus N. ab E. 3407. Anotis Salzmanni DC.Pr. 3430. Casearia verisim. n. sp. 3436. Croton. 3455. Amphilochia marginata Migq. 3501. Euphorbia. 3562. Casearia, an parviflora Camb.? 3564. Myrsine Rapanea RBr. forma fol. major. acutiorib. 3566. Persea aurala Mig. 3570. Humirium montanum Adr. Juss. 3572. Eryihrozylon macrochaetum Mig. 3585. Myrcia detırgens Mig. 3586. M. sil- valica DC. 3587. B. M.rubellaCamb. ß. 3590. Schmidelia semi- dentata Mig. 3594. Alchornea parvifolia Mig. 3599. Sponia mi- erantha Decsn. 3600. Manellia grandifiora Mig. 3604. Psychotria bahiensis DE. 3616. CupheaspicataCav. 3617. C. ericoidesÖmb. var. 3626. Heteropterys rubiginosa Ads. Juss. 3627. Byrsonima Blanchetianum Migq. 3628. Thryallis longifolia Mart. 3662. Pa- vonia Blanchetiana Mig. . 3663. Melochia nilidula Hil.? 3664. Waltheria communis Hil.? 3676. Cassia exsudans Benth. var. 3717. et 3719. Croton. 3727. Eugenia cerasifloraMig. 3728. Myr- cia reliculoss Mig. 3749. Triumfetta althaeoides Lam. forma tri- loba. 3750. Turnera Duarteana Camb. 3751. Declieuria forsan _ n. sp. 3950. Bougainvillea glabra Chois. DC. Pr. 3963. Tecoma eximia Mig. 3970. Caryocar barbinerve Mig. 3973, Anacardium occidentale L. 3977. Neclandra (Porostema) n. sp. prope cuspida- tam N. ab E. . Anmerk. Von diesen Pflanzen sind noch 2 Sammlangen von je 700 Arten vorhanden, die zu 98 fl. rb. abgegeben werden. R. F. Hohenacker, in Esslingen bei Stuttgart. Bei A. F örstner in Berlin erschien soeben und ist in allen Buchhandlungen vorräthig: Synopsis _ muscorum frondosorum omnium hucusgue cognitorum. Auctore Dr. Carolo Müller. 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Heinrich Metie, Kunst- und Handelsgärtner in Quedlindurg in Preussen, : . “ FW nn FAR 63 FAHRER a Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg, % FLORA. 8 Regensburg. 21. Januar. 1850. Inhalt: Lirerartur. Gardner, Observations on the structure and af- finities of the plants belonging to the natural order Podostemaceae. Beoissier,. Diagnoses lantarum orientalium. — KLEINERE MITTHBILUNGEN. Cagnat,, Bla über die ttstellung, die Gestalt der Pfianzenachse und des Markes. — ıvr- avur an Botaniker. Literatur Observations on the structure and affinities of the’ plants belonging to the natural orderPo- dostemaceae. By George Gardner, F. L. S, ‚. Superintendent Royal Botanic Gardens, Ceylon. . (From the Journal of Natural History of Vol. VI. Nro. XXVI. page 165— 189.) Die Entdeckung einiger neuen Arten der merkwürdigen tropi- schen Familie der Podostemaceae in Ostindien, von woher bis zum Jahre 1828 keine einzige und bis 1845 nur 2 Arten derselben be- kannt waren, gibt dem Verfasser Gelegenheit, einige Beobachtungen _ über den Habitus und die Structur der zu dieser Familie gehörigen Pflanzen, über die Charactere der Gattungen und die Beziehungen za andern Gewächsgrappen mitzutheilen. Wir entnehmen ans die- ser lebrreichen Darstellung Folgendes: Alle Podostemaceae sind Wassergewächse und kommen zumeist an Velsen und Steinen in schnelifliessenden Gewässern und Wasser- fällen. vor. Die meisten sind einjährig und entwickeln ihre Blüthen nur in der trocknen Jahreszeit bei niedrigem Wasserstande, indem ihre ‚Scheide so lange geschlossen bleibt, bis sie mit der Luft in Berührung kommt. Demnach findet man an demselben schiefen Felsenstücke, und wenige Zolle von einander, Polster dieser Pflan- zen, die bereits alle Processe der Vegetation und Fructification durch- gemacht haben, vertrocknet und eingeschrumpft, so dass kaum eine Spur von ihnen bleibt, an der Seite von andern, die in der Ausbil- dung der Samen begriffen sind. Diesen folgen solche, deren Blüthen eben hervorbrechen , während tiefer unten im Wasser andere sich Flora 1850.18, 8 Ä 34 anschicken, ihnen nachzufelgen, mebald die Gewässer etwas mehr noch gefallen sind. Die Samen, welche befeuchtet ein schleimiges Häutchen haben, sind während der trockenen Jahreszeit über die Ueberreste der Pflanzen, von welehen sie erzeugt wurden, ausge- streut und bleiben hier liegen, bis sie von den ersten Regen befeuch- tet werden, wo sie sich dann fest an die Stelle, auf welche sie ge- fallen sind, anhängen und solchergestalt gegen das Fortschwemmen durch die Fluthen der Regenzeit geschützt werden. Die Vegetation ‚dauert, während sie untergetaucht sind, ununterbrochen fort und bei der nächsten trockenen Jahreszeit sind die Pflanzen bereit, alle Entwicklungsstufen ihrer Eltern durchzumachen. Die Natur der Stengel, Aeste und Blätter dieser Pflanzen ist sehr merkwürdig, sowohl in Hinsicht der Mannigfaltigkeit der For- “ men, als auch des organischen Baues. Sie bestehen meist ganz aus einer homogenen Masse von Zeilgewebe, und gleichen im dieser Hin- sicht den Algen und andern niedrigen Typen des Pflanzenreichs, Gleich andern untergetauchten Pflanzen entbehren sie auch der Spalt- öffnungen. \ Ueber die Begränzung der Gattungen dieser Familie walten in -" den systematischen Werken sehr verschiedene Ansichten. Die von Endlicher aufgestellte Gattung Mourera begreift eine sehr hete- rogene Masse von Arten und ihre 3 Sectionen bilden, mach des Ver- fassers Ansicht, drei sowohl im Habitus wie in der Beschaffenheit der Blüthen sehr verschiedene Gattungstypen. Die letzte Section, Mourera, für welche allein diese Gattung erhalten werden sollte, ist darch die ährenförmigen, vielmännigen Blüthen ausgezeichnet; Ma- rathrum Humb. et Bonpl., welche die zweite Section bildet, ist darch den Habitus und die bestimmte Anzahl der Staubgefüsse cha- rakterisirt; Neolacis Chamisso, die erste Section, steht ik viel näherer Beziehung zu Podostemon, als .zu jeder der andern beiden Sectionen. Endlicher schreibt Mourera ein Perigon, bestehend aus „Squamuls dus collaterales, velplares indefinitse, vertieillatse‘‘, die mit den Staubgefässen alterniren sollen, zu. Nach den Blüthen . eines bisher unbeschriebenen Marathrum aus Brasilien *, und dem, was bei Podostemon vorkommt, zu schliessen, scheinen diese Schup- *) Marathrum lacunosum Gardn., frondibus depressis suborbicularibus irre-. gulariter lobatis sinuatisque, floribus e fossa horizontali ad partem superio- ren frondium exsertis solitariis, spatha tubulosa irregulariter 4—5-lobata, staminibus 8, filamentis alternis antheriferis alternis sterilibus. — An Gra- nitfelsen im Bette des Rio Paquequar Grande, bei Canta Gallo, in derPwe“ vinz von Rio Janeiro, in Brasilien. April, 1841. ee pP 35 pen aber demselben Wirtel wie die Staubgefässe anzugehören. Ganz ‘ohne Grund änderte Schreber in seiner Ausgabe der Linn&’schen " &enera plantaram den Aublet'schen Namen Mourera in Bacis um; ein Beispiel, das fernerhin nicht mehr befolgt werden darf. I» dem 6. Bande der Verhandlungen der Akademie zu St. Petersburg hat Bongard einige brasilianische Arten unter dem Namen Lacis beschrieben, welche nach Lindley alle zu Mourera gehören, mit Aysnabme einer Species (L. monadelpha), für die Lindley den Na- men Lacis beizubehalten vorgeschlagen hat, und welche sich von Mourera durch einbrüderige Staubgefässe unterscheidet. Podost«mon ist vor allen andern Gattungen durch die 4 einsei- tigen Staubfäden ausgezeichnet. Die beiden äusseren derselben sind unfrachtbar und wurden fälschlich von Endlicher u. A. für Ab- schnitte eines Perigons gehalten; die zwei ‚mittleren sind fast bis zur Spitze . vereinigt, und jede Ziuke trügt einen zweifächerigen : Staubbeutel. In dem ersten Supplement zu seinen Genera planta- ram hat Endlicher ohne zureichende Gründe für die zwei von: Griffifh beschriebenen ostindischen Arten von Podostemon; die neue Gasteng Hyudrobryum errichtet. Der einzige Unterschied soll in der Beschaffenheit der Blüthenscheide liegen, welche bei Hydrobryum unregelmässig bersten, bei Podostcmon aber zweiblättrig sein soll. Gesetzt dieser Unterschied bestünde wirklich, wie es nicht der Fall ist, so würde er doch lange nicht zur Begründung einer Gattungs- verschiedenheit hinreichen. Eine ansehnliche Reihe von Exemplaren einer Originalspecies von Podostemon (P. ceratophylium) in des Verf. Herbarium, von Beyrich in Nordamerica gesammelt, zeigt be- züglich der Beschaffenheit des fraglichen Organs ganz dasselbe, was bei den indischen Arten zu finden ist. Die Blüthenscheide ist glait und berstet an der Spitze unregelmässig in 3 oder 4 stumpfe Lap- pen. Auch in dem Bau der Staubgefässe, der Kapsel und der Samen stimmt diese Pflanze in jeder Beziehung mit den indischen Arten überein und beweist die Richtigkeit der ursprünglichen An- sichten von Brown und Griffith. Der Pollen von Podostemon neigt eine merkwürdige Eigenthümlichkeit, indem er von länglicher Gestalt und in der Mitte wie ein Stundenglas eingeschnürt ist. Griffith bemerkte diesen Charakter zuerst bei seinen zwei Arten, der Verfasser auch bei seinen 7 neuen, und bei der einen aus Nord- america, aber er kbimmt nicht bei den Arten von Marathrum und . Tristicha vor.. Mniopsis Mart. ist nahe verwandt mit Podostemon ud vor- aüglich ausgezeichnet durch den eigentbümlichen Habitus, einen Zahn 8’ 36 in der Gabel der vereinigten Staubfäden, der wahrscheinlich das Rudiment eines fünften Staubfadens ist, und durch die glatte, nicht gerippte, Kapsel. Tristicha Thouars, eine moosförmige Gattung, ist vielleicht die interessanteste der ganzen Gruppe, insoferne die vollkommene Struetur der Blüthen zu wichtigen Schlüssen bezüglich der natür- “ ichen Verwandtschaften dieser Gruppe leitet. Sie ist gut charakte- risirt durch ein wahres Perigon aus 3 dachziegelartigen Segmenten, 1—3 Staubgefässe, welche alle fertil sind, und einen ı dreifächerigen Fruchtknoten, Die 2 noch übrigen Gattungen Hydrostachys und Halophila Thouars sind auf Madagascar, Red Sea und den Ladronen-Inseln einheimisch und besitzen gegenständige, mit Nebenblättern (?) ver- sehene Blätter, und in Plantagoähnlichen Aehren stehende Blüthen, deren Structur nicht so gut wie die der andern Gattungen be- kannt ist. Ueber die Verwandtschaft dieser Pflanzen finden sich bei den botanischen Schiftstellern nur wenig genügende Anzeigen. Kuntb, Richard, Martius, Bartling, Arnott und Bongard reihten sie unter die Menocotyledonen, obschon gerade Bongard zuerst nachwies, dass ihr Embryo wahrhaft dicotyledonisch sei. Diese Thatsache wurde von Griffith bestätigt und auch der Verf. hat- sich von der Wahrheit derselben bei 2 brasilianischen und 4 indi- schen Arten überzeugt. Die Samen sind eiweisslos und das Wür- zeleben ist nach unten gekehrt und gegen den Nabel gerichtet. Mar- tius betrachtet die Podostemaceae, von der einfachen Natur. ihrer Voegetationsorgane, dem Charakter ihrer Blüthenscheide und dem plötz- lichen Hervorkommen des Blüthenstiels zur Zeit der Blüthe geleitet, als ein Uebergangsglied von den Najades zu den Juncagineae, an die Araceae gränzend, und gleichsanı als eine Art nebler Analogie der Hepaticae unter den Monoeotyledonen. Griffith hält Podo- - stemon mit den Pistiaceae näher als mit jeder andern Ordnung ver- wandt. Lindley zählte sie zuerst den Dicotyledonen bei und wies ihnen im natürlichen System eine höhere Stellung an, indem er sie . in die Gruppe der Achlamydeae seiner Unterclasse Incompleiae, zu- gleich mit den Piperaceae und Monimiaceae versetzte. Er unterliess nicht dabei zu bemerken, dass, wenn die Gattung Philocrene Bong. (Tristicha Thou.) ein entschiedenes Perianthium besitze, diese Stufe ' für sie vielleicht noch zu niedrig sei und ihnen vielmehr ein Platz in der Gruppe der Rectembryones, neben Lacistemacene. gebühre. Keine der bisher vorgetragenen Meinungen berührt jedoch die von “,. dem Verf. zuerst aufgedeckte grosse Aehnlichkeit zwischen den Po- . dostemaceae und Nepenthes. Bei beiden finden wir, wenn Tristicha “ als der Typus der Podostemaceae angenommen wird, ein entschie- denes Perigon mit dachziegelartiger Knospenlage. Allerdings sind bei Nepenihes die Staubgefässe in eine Säule verwachsen, aber es ist zu erinnern, dass die Blüthen eingeschlechtig sind, und dass bei der nahe verwandten Familie der Aristolochiaceae die Staubfäden . gewöhnlich frei erscheinen, nicht minder darf übersehen werden, dass bei Lacis unter den Podostemaceae einbrüderige Staubgefässe ‚auftreten. Indessen würde diess auch kaum einen wesentlichen Un- terschied begründen, da wir unter den Euphorbiaceae dieselbe Man- nigfaltigkeit in der Verschmelzung und Trennung dieser Organe fin- den. Bei den Podostemaceae und Nepenthes treffen wir einen oberständigen, mehrfächerigen Fruchtknoten, mit zahlreichen, aufstei- ‚genden, an die Scheidewände angehefteten Eierchen, keinen Griffel, und Narben in gleicher Anzahl mit den Fächern des Fruchtknotens. Beide besitzen eine Kapselfrucht, aber bei den einen öffnet sich die- selbe fachspaltend, bei der andern wandspaltig. Beide haben zahl- reiche, aufsteigende und dachziegelartige Samen. Bei beiden ist die Samenschale häutig, aber. Nepenthes hat einen von Eiweiss umge- benen, die Podostemacene einen eiweisslosen Embryo. Letzterer ist bei beiden dicotyledonisch, geradläufig, mit einem dem Nabel zugekehrten Würzelchen. Nach dieser Zusammenstellung unterschei- den sich die Podostemaceae von den Nepenthaceae hauptsächlich durch die Abwesenheit des Eiweisses und die verschiedene Verbin- dung der Staubgefässe, und bilden sonach die eiweisslose Gruppe von Lindley’s zweiter Reihe der Homogenae. Auch mit den Aristolochiaceae kommen die Podostemaceae in einigen Punkten überein, was indessen bei der nahen Beziehung, in welcher erstere zu den Nepenthaceae stehen, nicht anders zu erwarten ist. ’ Lind- ley hat auch auf eine Aehnlichkeit zwischen den Podostemaceae und Lacistemaceae angespielt; eine Aehnlichkeit, die zwar ehne Zweifel gross, aber doch nicht so bedeutend wie die eben berührte ist. Bei den Zacistemaceae sind dieBlüthen in rispenähnliche Aeh- ren gestellt und jede Blüthe ist von einem ansehnlichen Deckblatte gestützt. Bei den höheren Formen der Podostemaceae finden wir eine ziemlich ähnliche Stellung der Blüthen, von welchen jede aus dem Repräsentanten des Deckblattes, einer Scheide, hervorragt. Bei beiden ist ein Kelch, aber keine Blume vorhanden. Bei beiden sind die Stqubgefässe hypogyn und einseitig, jedoch nicht immer bei den Podostemaceae; die Frucht ist bei beiden eine 2- oder 3-fächerige y - Kapsel, Dagegen weichen aber die Lacislemaceae wieder durch die wandständigen Placenten, in bestimmter Anzahl vorhandene eiweiss- 'haltige Samen und einen umgekehrten Embryo von den Podostema- ceae ab, bei welchen die Placenten an den Scheidewänden befestigt, die Samen zahlreich und eiweisslos sind und der Embryo ein dem Nabel zugekehrtes Würzelchen hat. Diesen allgemeinen Betrachtungen lässt ‘der Verfasser nun den Charakter der Familie und der Gattungen, dann dieDisgnosen und Be- schreibungen sämmtlicher ostindischer Arten folgen. Wir geben er- stere ‚hier vollständig wieder und beschränken uns bei den Arten anf die Diagnosen und Standorte. . Podostemaceae Lind. Perigonium nallum vel triphyllum , foliolis distinetis, concavius- eulis, membranaceis, imbrieatis, Stamen unicum, duo vel indefinita, hypogyna; filamenta libera, vel basi inter.se cohrerentia, rarius in tubum eoalita, compressa, acuta, nonnulla sspius ananthera: antberse . introrsse, biloculares, ovate vel oblongz, loculis oppesitis, eontiguis vel connectivo interposito sejunctis, szepius disparibus, longitndinali- ter dehiscentibus. Pollinis granula globosa, vel interdum eblowga ad medium constrieta. Ovarium liberum, globosum vel ellipticum, | 2-—8-loeulare, placentis e loculorum angulo centrali late tumentibus. Ovala plurima, adscendentia, orthotropa. Stylus subnullus: stigmata 2--3, integra vel bifida, decidua. Capsula costata; 2——-S-Iocularis, septicide dehiscens, 2— 3-valvis, valvis placentas in columnulam per- sistentem coalitis nutantibus, zequalibus. Semina plurima, minima, in placentee foveolis erecta, imbricata: testa crassa, cellulosa, muci- Jaginosa, integumento interiore membrasaceo , branneo. Albumen nullum. Embryo dicotyledoneus, orthotropus, albus, cellulosus: co- tyledonibus daabus, plano-convexiusculis: radicula brevissima, umbi- lico proxima, infera. — Herb» aquatice , submersse, plerumque an- nue. Folia alterna, fasciculata vel approximata et imbricata, in canle ramisque decurrentia et cum eo colliquescentia, tenerrima, in- tegerrima vel laciniata, laciniis plerumque capillaribus, stomatibus destituta. Stipule nulle. Flores parvuli, hermaphroditi, vel abortu unisexuales, axillares vel terminales, solitarii vel aggregati, distiche spicati vel subracemosi. Spatha tubuloso-clavata, irregulariter rupta vel sab-di-triphylia, florem solitarium primum subsessilem includens, deinde flore in stipite plus minus longe elevato, pedicelli hasin va- ginans. * 39 1. Tristicha Thouare. Dufourea Bory in Willd. sp. pl. Philocrene Bong. Spatha membranaces, diphylla vel carnoso-conica ad apicem aperta. Flos pedicellatus. Perigonii foliola 3, membranacea, con- cava, subimbrieata, persistentia. Stamina 1—3, hypogyna, foliolis perigonii alterna: filamenta libera, fliformia, indivisa: antherse ter- minales, ellipticse vel oblongo-lineares, biloculares. Ovarium 3-loeu- iare. Stigmata 3, subulata, indivisa. Capsula costata, 3-locularis, 3-valvis, valvis a placenta centrali trigona , membranaceo-alata solu- tis. Semina plurima, minima, imbricata, oblonga, obtusa: testa mem- bramaces, braunen. — Herbule annu®, habitu muscorum vel Hepa- ticarum quorundam, inter tropicos toties mundi in rivulis submerss. Caule diehotomo-ramoso vel depresse suborbiculari. Foliis plurifa- riam imbricatis vel fasciculatis, semiorbieularibus vel linearibus, in- tegerrimis vel minute denticulatis. Floribus fasciculatis. 1. Tristicha zeylanica Gardn., frondibus suborbicularibus hori- zontalibus irregulariter lobatis, foliis fasciculatis parvis linearibus . obtusis, floribus e parte superiore frondium exsertis, spatha caraosa ‚conion ‚echinata. »apice aperta, capsola 9-costata. An glatten Eneissfelsen im Beite. des "Mahawelle Ganga unter- halb Peradenia auf Ceylon. Bl. im März. In einer Anmerkung beschreibt der Verfasser auch eine neue brasilianische Art: T. bryoides Gardn., caule erecto ramoso, foliis imbricatis ellipticis vel elliptico-ovatis obtusis, pedicellis axillarihus, spatha profunde bipartita lobis orbicularibus, capsula 9-costata. — An Gneissfelsen und kleinen Steinen im Bette des Rio Salgado, bei keö, Provinz Cearä, in Brasilien. Blüht und fruetifieirt im September. Podostemon Rich. Fu Lacis Mart. Dicraeia Thouars. ?Neolacis Cham. Hy- drobryum Endl. ‚Spatha tubuloso-elavata, apice irregulariter rupta, basi bractenta. Flos pedicellatus. Perigonium nullam. Stamina 4, unilateralia ; fila- menta lateralia plano-setacea, abortientia, intermedia fere ad äpicem .eoalita, fertilia: anthere ovate, basi affıze, Ülloculares. Pollinis eranula eblonga, medio constricta. Ovarium biloculare. Stigma ses- sile, bilobum, lobis plerumgue insequalibus. Capsula costata, bilogp- laris, bivalvis, valvis sequalibus, dissepimento placentifero libero alato-marginato parallelis. Semina plurima, minima, ereeta, imbri- eala: festa crassa. — Herbule annus (an semper?), habitu Fuco- - rum vel Hepeticarum quorundam, in rivulis submersze inter fropicos x 40 totius fere mundi. Foliis aut »ullis aut paucis, rariter fasciculstis, linesribus, parvis, integris. Floribus solitarlis vel congestis. 1. P. Griffitkii Wall, frondibus orbicularibus depressis, flori- bus e parte superiore frondium exsertis, squamis 6, distichis imbri- catis oblongis, spatba bilobata, capsula 12—13-costata. An Felsen in den Strombetten in Assam. 2, P. oliraceum Gardn., frondibus deeumbentibns suborbieula- ribus lobatis olivaceis, floribus e parte superiore- frondium exsertie, squamis A distichis imbricatis obtusis, spatha longitudinaliter .dehis- cente glabriuscula, 8-.costata. E An Gneissfelsen in dem Bette des Massnawatte bei Holnicut in dem District Ambegamoa, in dem Mahawelle Ganga unterhalb Pera- denia und oberhalb dem Wasserfall zu Rambodde, auf Ceylon. Bi. im Febrüar und März. u . 3. P. griseum Gardn., frondibus decumbentibus suborbiculari- bus lobatis undulatis griseis, floribus e parte superiore frondiam ex- sertis, squamis 6, distichis imbricatis obtusis, spatha sub-bivalrata scahra, capsula 8 costata. An Felsen im Bette des Flusses Pycarrah, in den Neilgherry Gebirgen auf der indischen Halbinsel. Bi. im Februar. 4. P. Wallichi RBr., frondibus flabelliformibus irregulariter lobato-ramosis, floribus e parte superiore frondium exsertis submar- ginalibus, squamis 5—7 distichis imbricatis ovatis subangulatis ob- tusis, spatha irregulariter lobata glabra, capsula 8-costata, Gebirge von Syihet, Wasserfall von Churrapunje bei Moosmai und Mamioos in Assam. Bl. im October. 5. P. subulatum Gardn., frondibus rigidis erectis teretibus di- chotomo-ramesis, ramis dense floriferis, Moribus distichis, squamis solitariis valde elongatis subulatis coriaceis, spatha 3—4-lobata scabra, capsula S8-costata. An Steinen im Bette des Mahawelle Ganga, bei Holnieut, i Distriet von Ambegamoa, auf Ceylon. Bl. im Februar. 6. P dicholomum Gardn., frondibus linearibus complanstis di- chotomo-ramosis, ramis versus apicem attenuatis, floribus marginali- bus, squamis paucis oblongo - lanceolatis longe acuminatis, spaiha 2—3-lobata glabra, capsula S-costata. / An Felsen im Betie des Pycarrah Flusses in den Neilgherries, “ Bi.'im Februar. 7. P. Wightii Gardn., frondibus linearibus complanatis flexuo- 'sis ad basin ramosis, floribus marginalibus, squamis numeresis seta- t ’ u. ceis valde elongatis, spatha irregulariter lobata glabra, sapsula 8- eostata. An Felsen im Bette des Pycarrah-Flusses in den Neilgherries, . Bl im Februar. 8. P. rigidum Gardn., frondibus linearibus complanatis versus -basin ramosis, floribus marginalibns, squamis paucis distichis imbri- catis: ovatis vel ovato-oblongis obtusis, spatha irregulariter lobata glabra, capsula 8-costata, An Felsen im Beite des Pycarrah-Flusses, Neilgherries. Bl. im Februar,. . 9. P. elongatum Gardn., frondibus eylindrico capillaribus valde elongatis parce ramosis, folüs fascieulatis complanatis setaceis, flo- ribus marginalibus, spatha irregulariter lobata glabra, capsula 8- costata. An Felsen im Bette des Massnawatte bei Holnicut in dem Di- striet Ambegamos, und in Wasserfällen des Mahawelle Ganga unter- halb Poradenin,, suf Geylon. Bl. im Februar und März. F. a "Diagnoses plantarum orientalium novarum, Nro. 8S—11. Auctore E. Boissier, Soc. phys. Genev. So- dali. Parisiis, typis Marci Ducloux et Cons. 1849. 8. . Die ‚vorliegenden neuesten Lieferungen dieses für die syste- matische Botanik höchst wichtigen Werkes bringen eine solche reiche Lese neuer orientalischer Pflanzen, dass es weit die Gränzen des uns in diesen Blättern angewiesenen Raumes überschreiten würde, wenn wir auch nur die Namen derselben hier verzeichnen wollten. Wir müssen uns daher darauf beschränken, eine summa- rische Uebersicht des Inbaltes nach Familien zu geben, und die Charaktere der neuen Gattungen auszuziehen. : Die Ranunculaceae enthalten 18 neue Arten aus den Gattungen Anemone, Adonis, 'Ranunculus, Isopyrum, Nigella, Delphinium. Pa- paveraceae:.2 Arten von Papaver. Fumariaceae 8 Arten aus den Gat- ‚tungen Corydalis, Ceratocapnos und Fumaria. Unter den Cruciferae finden wir Arten von Maithiola, Moreitia, Nasturtium, Cardamine, Piero- neurum, Arabis, Hesperis, Parlatoria, Erysimuin, Coringia, Mori- "candia, "Brassica, Koniga, Petrocallis, Draba, Buchingero, Ricplia, Savignya, Farselia, Aubrietia, Alyssum, Didymophysa,; Corpocerws, 'Thlaspi, Sabolewskia, Brossardie, Eunamia, Aethionema; Lepidium, ' Enarthrocarpus, Rophanus, Hussonie,..Erucarie, Schimpera, Isatis’ ünd Boreava, im Eanzen 60 Arten. Die neuen Gattungen werden auf folgende Weise characterisirt: BuchingeraBoiss. etHohen. . Calyx basi zegualis. Petala oblongo-spathulata integra. Btamins erecta edentula. Silicula planissima orbieularis transverse latior stylo apleuläita bilocnlatis disperma. Septum tenuissimum. Faniculi brevissiihi &x apice loculi penduli. Semina pendula eompressissima “angliste märginata. Cotyledones plan. , Radieula Accumbens. -- Herba Persica annua tenera tota pilis ramosis scabrida, fäcie Aspe- 'sıgihis flöribus axillaribus minimis, silichla glüchtäiate - pllosa. Ge-‘ nus cl. Prof. Buchinger Argentor. dicatam pPrope Ciypeolam et “Peltariani collocandum, ab eis silicula non Indehiscenti septäta di- versum, ab Aly-so valvis planissimis filamentisque edentalis, a Far- #etia dehique calyce basi zequali, loculis monospermis et Rb onmibus floribus axillaribus habituque discedens, — CarpocerasBoiss.:Calyı basi equalis, Petala integta #göhlia. Stalina lihera eientula. Gländule minutissime bins ad basin staminum minoram. Silieula a: latere compressa a basi ad apicem dilatata obverse trlengularis apice sinu lato lunulato bicornuta stylo apieulata. Valvule derso . acute navienlares apterae. Loculi bi-pluriovulati. Semina oblonga "pünctulata vel sulculosa pendula. Funicali basi dilatati. Aadieula fröpe . 63. Climacosphenia Ehrenb, Fam. XJI. Striatelleae Kr 64. Striatella Kg. 1. _ 65. Tesselia Ehrenb. 1. 66. Hyalosira Kg. 4. 67. Pleurodesmium Kg. 1. 68. Rhabdonema Kg. 3. Ord. II. Stomaticae Kg. Fam. XIII. Tabellarieae Kg. 69. Stylobiblium Ehrenb. 3. 70. Biblarium Ehrenb. 12. — . \ 1) Colletonema Brebiss. in litt. Phy- coma filiforme ex naviculis seriatis connatis et muco gelineo amorpho involutis compositum, tubo exteriori gelineo nullo. (Omnes species in ‚aqua dulci crescunt.) 71. Tetracyclus Ralfs. 1 72. Tabellaria Ehreub. 8. 73. Terpsinoe Ehrenb. 1. 74. Anaulus Ehrenb. 1. 75. Grrammatophora Ehrenb. 13. Trib. III. Diatemene areolatae Kg. Ord. I. Disciformes Kg. Fam. XIV. Coscinodisceae Kia. 76. Coseinodiscus Ehrenb. 41. 77. Systephania Ehrenb. 3. 78. Actinoeyclus Ehrenb. 34. 79. Asterolampra Ehrenb. 80. Odontodiseus Ebrenb. 3. Sı. Asterompbalus Ehrenb. 7. 82. Halionyx Ehrenb. 2. 83. Actinoptychus Ehrenb. 16. 84. Symbolophora Ehrenb, 6. 85. Heliopelta Ehrenb. 4. 86. Omphalopelta Ehrenb. 4. Fam. XV. Anguliferae Kg. 87. Lithodesmium Ehrenb. 1. 88. Amphitetras Ehrenb. 3. 89. Aınphipentas Ehrenb. 2. Ord. Il. AppendiculataeKg Fam. XVI. Eupodisceae Kg. 90. Eupodiscus Ehrenb. 8. Fam. XVI1. Biddulphieae Kg. 91. Isthmia Ag. 3. 92. Odontella Ag. 12. 93. Biddulphia Gray. 7. 94. Chaetoceras Ehrenb. 5. 95. Hemianlus Ehrenb. 2. 96. Zygoceros Ehrenb. 5. Fam. X VIII. Angulatae Kg. 97. Trieeratinm Ehbrenb. 14. (?) 98. Syndendrium Ehrenb. J Fam. XIX. Actinisceae. 99. Actiniscus Ehrenb. 7. 100. Mesosena Ehrenb; 9. 101. Dietyocha Ehrenb. 34. Subelass. Il. Malacophyceae Kg. Trih. I. Eymnospermene Kg. Ord.l.EremospermeaeRg. Subord. 1, Mycophyceaekg. Fam. XX. Cryptococceae Kg. 102. Cryptococeus Kg. 14. 103. Ulrina Kg. 4. 104. Spbäeretilus Kg. 5. Fam. XXI. Leptomiteae Kg. 105. Hygrocroeis Ag. 50. 106. Siroeraeis Kg. 2. _ 107. Leptomitus Ag. 30. 108. Mycothamnion Kg. 3. 109. Erebonema Römer 2. 110. Chamaenema Kg. 1. 111. Nematococeus Kg. 1. 112. Chionyphe Tiedem. 3. Fam. XX1l. .. . Seprolegnieae Kg. _ : 113. Saprolegnia Nees ab Esenb. 8. 114. Mycocoelium Kg. 1. Fam. XXI. Phaeonemeae Kg. Stereonema Kg. 6. Phaeonema Kg. 3. Phaeosipkonia Kg. 2) 1. Subord. II, Chamaephyceae Kg. Fam. XXIV. Desmidieae. 118. Trochiscia Kg. 4. 119. Tetraedron Kg. 1. 120. Pithiseus Kg. 1. 121. Closterium Nitzseh. 27. 122. Stauroceras Kg. 3. 123. Penium Brebiss.3) 20. 2) Phaeosiphonia Kg. Trichgma arti- . eulatum; articuli cellulis secundariis internis elongatis pluribus, paral- leliter et transverse ordinatıs _in- struchi, — Ph. Biasolettiana Kg. (Hutchimsia technigenita Biasol.) 3) Penium Brebiss. Phycoma_ clo- 115. 116. 117. steroides, liberum, fusiferme aut bacillare; cylindricum, rectum, api- cibus non corautis, Spermangium 69 124. Polysolenia Ehrenb. 1. ?Mierotheca Ehrenb. 1. . Polyedrum Nägel, 3 Micrasterias Ag. 9. Euastrum Ehrenb. 18, Cosmarium Corda. 18. Arthrodesmus Ehrenb. 5, Xanthidium Ehrenb. 7. Zygosanthium Ehrenb. 2. Phycastrum Kg. 30. . Asteroxantbium Kg.) 7. Stephanoxanthinm Kg.5) 4, Scenodesmus Megen. 6. Grammatonema Ag. 1. Hyalotheca Ehrenb. 3. 138. Bambusina Kg. 1. 139. Istlımosira Kg. 5. 140. Spondylosium Breb. in litt.) 2. 141. Didymoprium Kg. 1. 142. Desmidium Ag. 4. 143. Eucampia Ehrenb. 1. 144. Geminella Furp.-1. 145. Pediastrum Meyen. 12. (?) 146. Monactinus Corda. 3, 147. Staurogenia Kg.”?) 1. 125. 126. 127. 128. 129, 130. 131. 134, 133. 134. 135. 136. 137. interstitiale qnadrangulum sperma- tium unicum globosum fovens, a. Tetmemorus Ralfs. b. Penium Breb. c. Docidium Breb. Clo- sterii spec. Auctor, 4) Asterozanthium Kg. Phycoma* structurae et formae Phycastri, sed lobi primarii processibus ramiformi- bus tubulosis armati. 5) Stephanowanthium Breb. Phy- coma structura et habitu: Phycastri et Asteroxanthii, sed apertura (in lateribus secundariis) apiculis aut processibus longioribus eoronata. 6) Spondylosium Breb. in litt. Phy- coma compressum cateniforme,- ex articnlis geminatis (aut dimidiatis, bilobis) maxime compressis arcte _ conjunetis constitutum. Vagina nulla. 7) — Crucigenia quadrata Morr.' Mi- crasterias Urueigenia Kg. synept. Diatom. ne Br To 148. Sphaerastrom Meyen. 5. 185. Sirocoleum Kg. 1. 149. Sorastrum Kg. 2. 186. Symphyothrix Kg. 3. 150. Coelastram Näg. 2. 187. Chtunoblastus Kg. 12. 151. Rhaphidium Kg. 4. Fum. XXVII. 152. Oocardium Näg. 1. Leptothricheae Kg. FPum. XXV. Palmelleae. 188. Leptothrix Kg. 37. - 4 153. Protococcus Ag. 57. 189. Hypheotbris Kg. 4. ii 154. Urococeus Hassall. 4. 190. Asterothrix Kg. 1. ö 153. Microhaloa Kg. 7. 191. Symploca Kg. 17. ; 155b. Schizochlamys A. Braun. 1. 192. Dasygloea Thwait. inlitt.®) 1. 156. Botryocystis Kg. 2. 193. Entothrix Kg. 1. i 157, Apiocystis Nägel. 1. 194. Inactis Kg. 3. 158. Characium Al. Braun. 3. Fam. XXIX. Lyngbyeae Kg. 159. Microcystis Kg. A. - 195. Siphoderma Kg. 4. 160. Anacystis Menegh. 3. - 196. Amphithrix Kg. 10. 161. Coeloeystis Näg. 1. 197. Leibleinia Eudi 26, 162. Pölyeystis Kg. 3. 198. Lyngbya Ag. 42. 163. Botrydina Breb. 1. 199. Biennothrix. Kg. 1. 164. Exogocceus Näg. 1. 165. Polycoceus Kg. 1. 165b. Botryococeus Kg. 1. 166. Palmella Lyngb. 26. 167. Coecochloris Spreng. 4. 168. Gloeoeapsa Kg. 51. 169. Entophysalis Kg. 1. 170. Tetraspora Link. 16. 206. Nodularia Mertens. 2. Im. Palmogloea Kg. 15. 2307. Nostoe Vauch. 39. 2 muchodietyon Kg. 1. 208. Hormosiphon Kg. 8. . Trichoeystis Kg. 1. Fam. XXXI Scytonemeae Kg. Fam. XXVI. Hydrococceae. 209. Drilosiphon Kg. 2 174. Palmopbyliam Kg. 1. 210. Seytonema Ag. 47. e Ayhrococeus Ko. 2. 211. Arthronema Hassall. 1. ‚ Rydrurus Ag. 10. 212. Arthrosiphon Kg. 2.- 177. Gomphosphaeria Kg. 1. 213. Calothrix Ag. 10. 2 Halmodieiyon Ko. 5. 214. Tolypothrix Kg. 16. . Falmodaetylon Näg. 1. — gj4p, Hapalosiphon Näg. 1 Gen. dub.: Gloiodietyon Ag. 1. 915 Sirosiphon Kg 1. ‚Sabord. un, 216. Stigonema Ag. 7. Tiloblasteae Kg. 217. Sclerothrix Kg. 1. u nällar VE K 218. Schizothrix Kg. 7. . - Öscillarieae Kg. . Schizodi 180. Spirulina Link. 11. & 219. Schizodietyon Kg. 1. Fam. XXX. Nostoceae Kg. 200. Limnochlide Kg. 1. 201. Triehodermium Ehrenb. 2. 202. Anabaena Bory. 18. 203. Sphaerozyga Ag. 15. 204. Cylindrospermum Kg. 20. 205. Spermosira Kg. 3. 181. Opbiothrix Näg. 1. 8) Dasygloea Thwait Trichomata. 182. Oseillaria Bose, 60. eramosa vaginata. Vaginae in Sirk 183. Phormidium Kg. 43 tum gelatinosum amorphum coalitae, 184. Hydrocol K . gelatinosae, apice liberae. — D- . Hydrocoleum Kg. 7. amorpha Berk. = ne 220. Dietyonema Ag. 1. 221. Symphyosiphon Kg. 17. Fam. XXXL Mastichothricheae Kg. 222. Merizomyria Pollin. 6. "223. Mastichothrix Kg. 2. 224. Mastichonema Schwabe. 7. 225. Schizosiphon Kg. 33. 226. Geoeyelus Kg. 1. Fam. XX XII. Rivularieae Kg. 227. Physactis Kg. 13. 228. Heteractis Kg. 2. 229. Ainactis Kg. 2. 230. Limuactis Kg. 5. 231. Rivularia Roth, 17. 232. Dasyactis Kg. 8. 233. Euactis Kg. 23. ‚234. Inomeria Kg. 4. 235. Capsosira Kg.) 1. ‚Genera oebscura: Diplotrichia J. | 1. j Anhaltia Schwab. 1. B. Confervinae Kg. Fam. XANXIV. Ulothricheue Kg. 256. Hormospora Brebiss. 2, 237. Vlothrix Kg. 44. 238. Schizogonium Kg. 8. 239. Microthamnion Nägel. 1. 240. Stigeoclonium Kg. 24. 241. Draparnaldia Ag. 9. 242. Goniotrichum Kg. 2. 243. Bangia Lyngb. 18. 244. Schizomeris Kg. 1. Fan. XXXV, Sphaeropleaceae Kg. 245. Sphaeroplea Ag. 4. Fam. XXX VI. Conferveae Kg. 246. Gloeotila Kg. 10. 217. Allogonium Kg. 1. 9) CapsosiraKg. Phycoma ex tricho- matibus rigidis verticalibus paral- lelis, fastigiatis, nodosis constitn- tum. Trichumata ex vesiculis mono- gonimieis (Gloeocapsis similibus) seriatis formata. — (Rivulares). €. Brebissonü Kg. 1 248. Oedogoninin Link. 58. 249. Conferva Link. 26. (?) 250. Psichohormium Kg. 7. 251. Cymatonema Kg.'P) 1. 252. Chaetomorpha Kg. 45. 253. Hormotrichum Kg. 15. 254. Rlizoclonium Kg. 25. 255. Cladophora Kg. 210. 256. Crenacantha Kg. 1. 257. Bulbochaete Ach. 2. 258. Periplegmatium Kg. 5. 259. Gongrosira Kg. 5. 260. Berposteiron Näg. 1. 261. Pbyllactidiam Kg. 3. 2362. Coleochaete Brebiss. 2. 263. Pilinia Kg. 1. 264. Fischeria Schwab. 1. 265. Chroolepus Ag. 16. 266. Bulbotrichia Kg."!) 1. 267. Chantransia Desv. 13. 268. Chlorotylium Kg. 3. 269. Campsopogon Montagn. 4. Fam. XXXVI. Zygnemaceae Kg. Mougeotia Ag. 10. Sirogorium Kg. 4. Mesocarpus Hassall. 8. Staurospermum Rg. 10. Spirogyra Link. 56. . 275. Rhynchonema Kg.'?) 15. 10) Cymatonema Kg. Trichoma arti- culatum eramosum, confervaceum, - ex cellulis teretibus, “ uhdulatim constrictis compositum. Substantia gonimica in globulos longitudinali- ter seriatos collapsa. — (In agna dulei). €. confervaceum Kg. 11) Bulbotrickia Kg. Trichomata ob- solete articulata, cartilaginea , ap- positione ramosa, ramis basi bul- - bosis. — (Aöricolae.) B. peruana Kg. j 12) Rhynchonema Kg. Trichomata in statu fructifero ad genicula angu- latim flexuosa; flexura externa ın rostellum breve mammillaeforme bifidum producta. . Cellulae steriles eylindricae, fertiles saepias ventri- cosae. Substänfia gonihica in fas- 270. 71. 272. 273. 274. 72 276. Zygnema Ag. 11. 277. Zygogonium Kg. 22. 278. Thwaitesia Mont: 1. Fam. XXXVIII Hydrodictyeae Kg. 279. Hydrodietyon Roth. 1. Fam. XXXIX. Ectocarpeue Kg. 280. Ectocarpus Lyugb. 74. 281, ‚Cortienlaria Kg. 6. 282. Spongonema Kg.1%) 3. 283. Tilopteris Kg. 1. 284. Halopteris Kg. 2. - 285. Sphacelaria Lyugb. 26. 286. Stypocaulon Kg. 9. 237. Chaetopteris Kg. 2. 288. Cladostephus Ag. 9. 289. Myriotrichia Harv. 2. 290. Desmetrichun Kg. 4. Subord. IV. Dermatoblasteae Kg. Fam. XL. Protodermaceae Kg. 291. Protoderma Kg. 1. 292. Inoderma Kg. 2. Fam. XLI. Ulvaceue Kg. 293. Merismopoedia Meyen. 9. 294. Prasiola Ag. 12, 295. Ulva Linn. 12. Fam. XL1I. Enteromorpheae Reg. 296. Phycoseris Kg. 21. 297. Enteromorpha Link. 24. 298. Physodictyon Kg." 1. cias spirales ordinata, demum in spermatia, perispermo proprio hya- lino eineta, collapsa. — (In stag- nis,) Zygnemat. spec. Auctor. 13) Spongonema Kg. Trichomata ectocarpoklea in phycoma plus minusve distinctum spongiosum implicata. Spermatia et spermatoi- dia ut in Ectocarpo. — (Marinae). — Eetocarpi spec. auct. 14) Physodietyon Kg. Phycoma (mi- nutulum) viride globoso-vesicatum, e membranula reticulatim cellulosa formatum. — Ph. graniforme Kg. Fum. XLII. Diptostromieue Kg. Dipfostromium Kg. 2. Phycolapathum Kg. 7. Eam. XLIV. Dictyosiphoneae Kg. Chlorosiphon Kg. ?. Stietyosiphon Ka. 1. Dietyosipben Grev. 5. Subord. V. Coeloblasteae Kg. Pam. XLV. ' Vaucherieae Kg. 304. Botrydium Wallr. 3. 305. Vancheria DC. 30, 306. Sciadium A. Braun. in litt. 5) 1. 307. Bryopsis Menegh. 25. 308. Rhipidosiphon Mont, 1. Fam. XLVI. Caulerpeae Mont. 309. Herpochaeta Mont. 1. 310. Trieladia Desne. 1. 311. Phylierpa Kg. 3. 312. Caulerpa Lamour. 12. 313. Chauvinia Bory. 24. -Fam. XLVII. Codivae Kg. 314. Codium Ag. 6. 315. Udotea Lamour. 8. 316. Avrainvillea Dene. 1. 317. Halimeda Lamour. 13. 318. Corallocepbalus Kg. 8. 319. Rbipocephalus Kg. 2. 320. Espera Dene. 1. ; Fam. XLXIII. Valonieae Kg. 321. Valonia Ginuan. 10. 322. Ascothamnion Kg. 2. 323. Dasyeladus Ag. 2. 324, Neomeris Lamour. 1. 325. Chamaedoris Mont. 1. 326. Acrocladus Nägel. 1. 327. Polyphysa Lamour. 1. 328. Acetabularia Lamour. 3. 329. Cymwopolia Lamouvr. 3. 15) Sciadium Al.Braun in litt. Goe- loma cylindricum’ hasi affıxum, de- mum apice in ramos terminales umbellates proliferum. — 8. Ar- buscula A. Br, 299. 300. 301. 302. 303. Fam. XLIX. Anadyomencae Kg. 330. Anadyomene Lamour. 3. 331. Mierodietyon Dene. 2. Gen. obseur.: Talarodietyon Endl.l. Fam. L. Dictyosphaerieue Kg. 332. Dietyospharria Dene. 1. Fam. LI. Charuceae Rich. 333. Nitella Ag. 26. 334. Chara Ag. 39. Ordo II. Cryptospermeae Kg. Fam. LII. Lemanieae Kg. 25 335. Lemania Bory. 9. 336. Thermocoelium Kg. ]. 337. Galaxaura Lamoor. 14. 338. Actinotrichia Decne. 1. -Fam. LII. Chaetophoreae Kg. Chaetophora Schrank. 9. Crueria Fries. 1. Actinococeus Kg. 1. Thorea Bory. 4. Fam. LIV. LBatrachospermeae Kg. 343. Batrachospermum Roth. 7. Fam. LV. Liagoreae Kg. 344. Liagora Lamour. 14. Fam. LVI. Mesogloeaceae. 345. Myriactis Kg. 1. 346. Myrionema. Grev. 5. 347. Elachista Duby. 1. 348. Phycopbila Kg. 14. 349. Corynophlaea Kg. 2. 350. Leathesia Gray. 3. 351. Ralfsia Berk. 2. 352. Trichogloea Kg. 1. 353. Mesogloea Ag. ”. 354. Chord.ria Ag. 4. 355. Seytothamnus Hook. et Harv.t. 356. Cladosiphon Kg. 3.. Ordo III. Pycnospermeae Kg. Fam. LVIl. Chordeae Ko 357. Chorda Stackh. 5. - 339. 340. ‚Bat. 342. \ 3 . Spermatochnus Kg. 11. . Halorhiza Kae. 1. Fan. LVINM. Encoeliacrae Kg. . Eneoelium Ag. 11, . Striaria Grev. 2. Fam. LIX. Dictyvteae Lamonr, . Dietyota Lamour. 40. 363. Cutleria Grev. 8. 364. Stoechospermum Kg. 1. 365. Spatoglossum Kg. 8 366. Haloglossum Kg. 1. 367. Halyseris Targ. 10. 368. Stypopodium Kg. 6. 369. Phycopteris Kg. 2. 370. Zonaria Ag. 6. . Aglaozonia Zavard, 2. . Soranthera Post. et Rupr. 1. . Phyllitis Kg. 5. Fum. LX. Sporochneae Kg. 374, Clatothele Hook. fil. et Harv. 2. 375. Sporochnus Ag. 4. 376. Chnoospora J. -Ag. 2. 377. Carpomitra Kg. 5. 378. Desmarestia Lamour. 13, . 379. Arthroeladia Duby. 2 Fam. LX1, Laminarieae Bory.: . Phloeorrhiza Kg. 1. . Laminaria Lamour. 21. . Hafgygia Kg. 2 . Haligenia Bene. 2. . Capea Mont. 4. . Alaria Grev. 4. . Costaria Grev. 1. . Agarum Grev. 3. 388. Thalassiophyllum Post. et Rupr. 1. 389. Lessonia Bory. 5. 390. Macroeystis Ag. 7. . 391. Nereocystis Post. et, Rapr- 1. 392. Pinnaria Endl. et Diem. 1 74 Trib. IE. Angiospermenae Kg. Fam. LXII. Fuceae Kg. 393. Sphlachnidium Grev. 1. 394. Durvillaea Bory. 3. 395. Hormosira Endl. 4. 396. Keklonia Hornem. 1. 897. Sarcoplıycus Kg. 1. 398. Himantbalia Lyngb. 3, 399. Myrioderma Dene, 4. 400. Fucus L. 10. 401. Carpoglossum Kg. 2. 402. Ozathallia Dene. 3. - 405. Pbyllospora Ag. 3. 404. Sceytothalia Grev. 3. 405. Contarinia Endl. et Dies. 1. Fam. LXIII. Cystosirege Kg. 406, 'Treptacantha Kg. 4. ‘407. Halerica Kg. 9. 408. Phyllacantha Kg. 14. 409. Cystosira Ag. 21. 410. Sirophysalis Kg. 9. 411. Horwophysa Kg. 1. 412. Halidrys Lyngb. 2. 413. Pycnophycus Kg. 1. 414. Carpodesmia Grev. 1. Fam. LXIV. Surgasseae Kg. 415. Autbophyeus Kg.’ 1. 416. Platylobium Kg.17) 2. 417. Pterocaulon Kg. 3. 418. Sargassum Ag. 103. 16) Anthophycus Kg. Caulis compla- natus nervo medio percursns di- stincte ramosus. Rami foliiferi. Car- poclonia {s. rami fructiferi) pul- cherrime paniculata filiformia te- nera, carpomata ovata minuta ge- rentia, Aörocystae foliiferae. — A. longifolius Kg. (Sargass. longif. Ag.) 17) Piatylobium Kg. Caulis compla- natus flexuosus pinnatim ramosus, foliatus. Carpomata siliquaeformia (magna) compressa distiche (im carpoclonio axillari elongato sim- plici) disposita. A&rocystae in basi foliorum simplices. — 1. P. Mer- tensü (Fucus Platylobium Mert ). 2 P.ensifoltum (Cystostira ensif. . Ag.). 441. 419. 420. 421. 422.. 423. 424. 425. 426. 427. Turbinaria Bory. 4. Carpacanthus Kg. 39. Stichophora Kg. 2. Blossevillea Dene. 20. Spongocarpas Kg. 5. Halochloa Kg. 13. Myagropsis Kg. 4. Coccophora Grev. 2. Castraltia A. Rich. 1. 428. Carpophyllum Grev. 2. - 429. Marginaria, A. Rich. 4.. Class. 1]. HeterocarpeaeKg. Trib. I. Paracarpenae Kg. Ord. I. Trichoblasteae Kg. Fum. LXV. Callithamniese Kg. 430. Callithamnion Lyngb. 90. 430b. Leptothamnion Kg. 1. 430e. Seirospora Harv. 8. 431. Phlebothamniou Kg. 41. ‚ 432. Griffithsia Ag. 22. 433. Halydietyon Zanard. 1. 434. Halurus Kg. 3. 435. Ballia Harv. 4. 436. Wrangelia Ag, 8. 437. Spyridia Harv. 22. 438. Carpothamnion Kg. 3. 439. Ptilota Ag. 6. 440. Rhodocallis Kg. 3. Euptilota Kg. 4. Hanowia Sender. 1. Haloplegma Mont. 3. Dietyurus Bory. 2. Thuretia Dene. 1. Dasypbila Sond. 1. 447. Ptioleladia Send. 1. 448. Spongotrichum Kg. 1. - Fam. LX VI. Ceramieae Kg. 449. Hormoceras Kg. 29. ° 450. Gongroceras Kg. 16. 451. Trichoeeras Kg.'9) 3. 18) Trickoceras Kg. Trichemata ad . genicula zenata. Zonae cellulosa®, pilis Aexilibus tenerrimis flaceidis. hyalinis vestitae. Tetrachocarpi#. immersa, en 442. 443. 444. 445. 446. - 422. 453. 454. 455. 456. 457. Echinoeeras Kg. 18. Celleceras Kg. 9) 1. Acanthoceras Kg. 7. Ceramium Adans. 18. Centroceras Kg. 8, Microcladia Grev. 1. 458. Pteroceras Kg.?°) 2. 459. Carpoblepharis Kg. 2. Ordo 11. Epiblasteae Kg. Fam. LXVII. Porphyreae. 460. Porphyra Ag. 16. 461. Peyssonelia Dene. 7. 462. Hildenbrandtia Nardo. 3. Fam. LXV1ll. Spongiteae Kg. 33. Hapalidium Kg. 2. Pneophyllum Kg. 1. . Melobesia Lamour. 7. Mastophora Dene. 9. Spongites Kg. 14. . Fam. LXIX. Corüllineae Kg. 468. Amphiroa Lamour. 47. 469. Corallina Tournef. 38. 470. Jania Lamour. 18. Ordol1I. PariblasteaeKg. Fam. LXX. Gymnophlaeaceae Kg. 471. Gymnopblaea Kg. 6. 472. Nemalion Targ. Tozz. 9. 473. Gloiosiphonia Carm. 1. 474. Naccaria Endl. 2. Fam. LXXI. Halymenieue. 475. Ginnauia Mont. 5. 476. Halymenia Ag. 21. 463. 464. 465. 466. ‚67. 19) Celleceras Kg. Trichoma ut in Hormocerate; tetrachocarpia in tumoribus propriis lateralibus glo- bosis aut subglobosis sessilibus. — €. monile Kg. (Ceramium Hook.). %) Pteroceras Kg. Trichoma ubique eorticatum,, multoties et alterne pimatum. Pinnulae fructiferae. Tetrachocarpia in apicibug piunel- larum, exserta! Cystocarpia prope apiees pinnarum laterales involu- crata, i . 496. ch) Dumontia Lamour. 16. Halarachnion Kg. 11. Schimmelimannia Schoush. 1. Mychodea Hook. et Harv. 2. 481. Rhabdonia Hook. fil.. 2. 482. Catenella Grev. 2. Fum. LXXII. Gigartineae 483. Iridaea Bory. St. Vine. 36. 484. Chondrodictyen Kae. 1. 485. Gratelonpia Ag. 16. 486. Mastocarpus Kg. 14. 487. Chondrus Lamonr. 26., 488. Sarcothalia Kg.” 1. 489. Chondroclonium Kg. 9. 490. Glereclalia J. Ag. 1. 491. Euhymenia Kg. 15. 492. Neurorcaulon Zanard. 3. 493. Callophyllis Kg. 15. 494. Sareophyllis Kg. 1. 495. Solieria J. Ag. I. Furcellaria Lamour. 2. Gigartina Lamour. 17. Chondrococeus Kg. 3. Hydropustia Mont. 1. Fam. LXXIIL. Caularuntheae. Caulacanthus Kg. 3. Acauthabelus Kg. 1. Gloeopeltis J. Ag. }. Fam. LXXIV. Riynchovocceae, Rhynehoeoceus Kg. 3. Calliblepharis Kg. 4. Fam. LXXV. Cystoclonieae Kg. 30. ‘Cystorlonium Kg. 7. 477. 478. 479. 480. 497. 498. 499. 500. 501. 502. 503. 504. 505. 21) SarcothaliuKg. Piycoma gelati- nosum (pinnato-ramosum), struc- turae perenchymaticae, Tetracho- earpia quadrigenina in glomerulum aggregata, glomerulis semiimmer- sis, numerosis superficiem papillo- sam formantibus et totum phycoma occupantibus. Cystocarpia ignota. — 8. Burmanni Kg. (Spbsero- coccus Ag.) \ i 7 76 506 . Dasyphlaea Mont, 2. 507. Hypnea Lamour. 21. Fam. LXXVI. Gelidieae Kg. 508, Acrocarpus Kg. 7. 509 530 . Echinocaulon Kg. 2. . Gelidinm Lamour. 28. 511. Polyeladia Mont. 1. 512 . Thysänoeladia Endl. 1. 513. Enetenodus Kg. 3. 514 515 . Delisea Lamour. 4. . Chondrodon Kg. 1. 516. Phacelocarpus End), et Dies.1. 517. 518. 519. 520. 521 522. 523 524 525. 526. 377. 528, 529. 530. 531 532, 533. 534. 535. 22) Fam. LXXV]I. Sphaerococceae Kg. Sphaerocoecus Ag. 63. Melanthalia Mont. 2. Trematocarpus Kg. 3. Corallopsis Grev. 1. . Acropeltis Mont. 1. Rhodophyllis Kg. 4. . Fauchea Mont. 1. . Epymenia Kg.) 2. Fam. LXXV11. Tylocarpeae Kg: 19. Gymnogongrus Mart. 7. Oncotylus Kg. 3. Pachycarpus Kg. 1. Phyliotylus Kg. 2. Coceptylus Kg. 1. Phyliophora Grev. 4. . Acanthotylus Kg. 1. Fam. LXXIX. Chaetangieae Kg. Chaetangium Kg. 3. Notbogenia Mont. 2, Thamnoclonium Kg. 4. Porphyroglossum Kg. 1. Epymenia Kg. Phycoma folia- ceum e laminae disco proliferum. Prolificationes foliaceae fructiferae. Cystocarpia ut in Sphaerococeo (Rhodomenia). Tetrachocarpia in earpocloniis foliaceis solitarie spar- sa et inter cellulus corticales ni- Aulantia, cruciatim quadripartita, oblonga. Structura Sphaerococco- rum. 536 537 5344. 345. 546. 547. 548. 549. 550. 551. 552. 553. 554. 555. 956. 557. 558. 23) . Ptilophora Kg.) 1. . Apophlaea Harr. 1. Trib. IE. . Choristocarpene Kg. Ord. IV. Azonoblasteae Kg. Fum. LXXX. Dasyeae Kg. 538. 539. 540. 541. 942. 343. Dasya Ag. 10. Lophoibalia Harv. 1. Eupogonium Kg. 15. Trichotbamnion Kg. 7. Eupopogon Kg. 3. Asparagopsis Mont. 1. Fam. LXXX1. Polysiphonieae Kg. Polysiphonia Grev. 250. Bostrychia Mont. 9., Halopithys Kg. 2. Digenea Ehrh. 1. Trigenea Sond. 1. Bryothamnion Kg. 5. Bonnemaisonia Ag. 3. Alsidium Ag. 5. Fam. LXXXII. - Rytiphlaeaceae Kg. Rytiphlaea Ag. 13. Kützingia Sond. 1. Odonthalia Lyngb. 4. Spirhymenia Dene. 1. Dietyomenia Grev. 5. Epineuron Harv. 6. Lenormandia Sond. 2. Ptilophora Ktz. Phycoma carlı- lagimenm planum costatam pinn® tum coccineum ad costam et mar- ginem ramellulis squamaeformibus (fructiferis?} setisque hyalinis TI- gidis mieroscopieis acutis obduc- tum. Structura intus fibrosa, fibrae continuae hyalinae tenuissimae, mM&- dullares longitudinaliter et Aexuos® implicatae, subcorticales maxim® intricatae; stratum corticale coC eineo-Toseum e cellulis monogonl- mieis rotundis minutis densissime connatis et verticaliter ordinai® compositum. Fructus ignoti.. Fam. LXXXI1L Chondrieae Kg. -559. Lophura Kg. 13. 560. Carpocaulen Kg. 2. 561. Laurencia Lamour. 47. 562. Acanthophora Lamour. 5. Ordo V.CoeloblasteaeKg. Fam. LXXXIV. Chondrosipheae Kg. 563. Chondrothamnion Kg. 6. 564: Chondrosiphon Kg. 5. Fam. LXXXV. Champieae Kg. 565. Champia Lamoar. 5. 566. Lomentaria Lyngb. 567. Gastroclonium Kg. 10. Ordo VI. Platynoblasteae Kg. Fam. LXXXV1. Delesserieae Kg. 82. 568. Aglaophylium Mont. 10. 569. Schizoglossum Kg. 2. 570. Cryptopleura Kg, 17. 571. Hymenena Grev. 3. 572. Inochorion Kg. 2. 573. Stenogramma Harv. 2. 574. Stietophyllum Kg. 1. 575. Phycodrys Kg. 1. 576. Pollexfenia Harv. 3. 577. Hypoglossum Kg. 17. 578. Rhizophyllis Kg. 1. . 379. Delesseria Kg. 3. 380. Epiglossum Kg.) 1. 24) Epiglossum Kg. Phycoma folia- ceum nervo medio simplici percur- sum, corticatum, e nervo proli- ferum, prolificationibus conformi- Ein Register der Gattungen 27 « Polyphacum Ag. 1. . Cladymenia Harv. 2. . Heterocladia Dene. 1. . Sarcomenia Sond. 1. 5. Botryocarpa Grev. 2. . Neuroglossum Kg. 1. . Botryoglossum Ky.?5) 2. Fan. LXXXVII Amansieae Kg. . Polyzonia Subr. 3. . Leveillea Dene. 5. . Amansia Lamour. 4. Fam. LXXXV. Plocamieae Kg. 23. . Plocamium Lamour. 19, . Thamnocarpus Kg. 3. . Thamuophora Ag. 1. Fum. LXXXIX. Claudieae Ka. 2. . Claudea Lamour. 1, . Martensia Hering. 1.. bus, lamina utraque pagina obsessa’ carpocloniis minutis ‚foliaceis sub- sessilibus numerosis. Structura “ parenchymatiea, cellulis interiori- 25) bus magnis inanibus, corticalibus minoribus, in carpoclonüs trans- versim ordinatis. — Huc Poly- ' phacum Smithüllook. etHarv. Phycoma stipitatum planum ramo- sun, sursum foliaceum, coriaceum, inferne simplieiter nervatum. Te- trachocarpia globosa quadrigemina in carpoclonüs foliaceis minoribus- ecostatis breviter petiolatis fascı- culatis axillaribus marginalibusve. Cystocarpia ignota. Structura pa- renchymatica, cellulis ordinatis. — Huc Fucus platycarpus Turn. et Delesseria lobata Lamour. und Synonyme erleichtert den Ge- brauch des auch von dem Verleger anständig ausgestatteten Werkes. F. , Kleinere Mittheilungen. Ueber die Grannen der Nepaulgerste (Hordeum coe- . leste var. trifurcatum et aegiceras) hat Prof. Henslow in dem London Journal of Botany 1849, Nro. 2. interessante, im Garten zu ‚Kew angestellte Beobachtungen mitgetheilt. Schon nach der Blüthen- Anordnung der aüs Indien gekommenen Aehren hielt der Verf, die mionströse Ausbildung der Grannen für die Folge einer Entwicklung ‚der drei einzelblüthigen für diese Gattung charakteristischen Aehr- 78 chen auf diesen Grannen; die Entwicklungsgeschichte des Aehrchens bestätigte seine Vermuthung. Der Verf. hebt für die Ausbildung des Aehrchens drei Modi- fieationen, wie selbige an den drei Blüthen eines Aehrchens vorkom- men, als besonders charakteristisch hervor. In dem einen Falle war die Granne der mittelsten Blüthe sehr entwickelt, während sie den beiden seitlichen gänzlich fehlte; im zweiten Falle war die Graune der Mittelblütbe nur wenig verlängert, hätte dagegen zwei seitliche Ausbreitungen gebildet; die Granne der einen seitlichen Blüthe war sehr abgekürzt, aber ohne Seitenausbreitungen, beim dritten Bläth- chen war die Granne pfeilförmig entwickelt. Eine derartige Aus-, bildung wird bei Hordeum trifurcatum besonders häufig beobachtet. In einem dritten Falle waren die seitlichen Ausbreituugen der Granne, vom Verf. Flügel genannt, beim Mittelblüthehen als lange grannen- artige Fortsätze verlängert; ihre Spitzen waren nach voru gebogen, während ihre Ränder sich kappenartig vereinigt hatten; die wahre Graune fehlte. Die Achrehen der Gerste am Himalaya sind, nach - Royle’s Abbildungen, immer in dieser Weise entwickelt; sie ent- sprechen der Untervarietät Hordeum aegiceras. Kines der Seiten- blüthen war völlig fehlgeschlagen, nur die Flügel waren theilweise entwickelt; «beim dritten Blüthchen war die Graune an ihrer Basis gebogen, die Spitze hatte spelzenartige Schuppen entwickelt. Alle diese und noch viele andere Modificationen der Granne liessen sich durch Veränderungen im Entwieklungsgauge, in Folge von Adventivknospen an der Achse der Granne, erklären. Das erste Auftreten wie der unentwickeltste Zustand einer solchen Knospe zeigte sich als drüsige Masse, aus Zellen bestehend, an der Mittel- rippe der Achse‘ der Graune, da wo sich letztere biegt. Die Spitze der Knospe ist bier meistens der Granue zugewandt; zwischen der letzteren und der Granne liegt eine dicke rudimentäre Schuppe, mit der das Zellgewebe der Knospe in Verbindung steht; diese Schuppe bezeichnete der Verf. als Basilarblatt. Das letztere, wie die Kuospe selbst, ist mit Haaren bekleidet. In anderen Fällen war die Kno-. spenanlage zu einer cylindrischen, von der Granune fast rechtwiuklich _ abstehenden Säule geworden; selbige zeigte nirgend Andeutung zu ° ‚künftigen Blüthenorganen; sie bestand, aus chlorophyllreichem Zell- gewebe; das Basilarblatt war hier nur durch einige Haare unterhalb des Ursprungs der Knospe angedeutet. . Die ferneren Veränderungen richteten sich nach dem Grade der Entwicklung der Adventivknospe und deren Neigung zur Grannen- achse; jemehr sich die Knospe entwickelte, um so unvollständiger ward die Granne ausgebildet. Da, wo sich statt der eigentlichen Granne zwei seitliche Verlängerungen (Flügel) entwickelten, schien - . der Einfluss der Knospe, deren Basilarblatt sich der eigentlichen Granne in entgegengesetzter Richtung entwickelte, am grössten zu sein; selbst die, Behaarung erfuhr diesen Einfluss. : Selbst die er- wähnten Flügel waren bisweilen ıwehr oder weniger verwachsen, sie krümmten sich daun nach einwärts und bildeten über der jungen “9 Knospe eine Art Kappe. Mit dem Wachsthume der Granne rückte in vielen Fällen auch die Knospe höher, entfernte sich somit von ihrem Basilarblatte; eine Rinne bezeichnete in diesem Falle den Weg ihres Fortrückens. Die Behaarung des Rückens der Granne richtet normal ihre Spitze nach oben; in allen Fällen wo die Adentivknospe eine höhere Entwicklung erreichte, wendeten sich diese Haare, von der Basis der Knospe bis zur Basis der Granne, nach abwärts: der Verf. sieht hierin einen deutlichen Beweis des innigen Zusammen- hanges und gemeinsamen Lebens beider Organe. Schon in einem solchen Falle zeigte die Knospe deutliche Rudimente von Blüthen und Organen, man erkannte die Anlage der Hüllblätter, wie der -Antheren und des Fruchtkuotens. Die Hüllblätter waren oftmsls so weit entwickelt, dass sie den normalen Kelch- und Kronspelzen gleichen. Die Antheren hatten, in dem entwickeltsten Falle, den der Verf. beobachtete, zwar Pollen gebildet, dem letzteren fehlte jedoch der körnige Inhalt. Einige Staubfäden waren frei, andere mit ihrem Filamente verwachsen. Bisweilen entsprangen die freien Staubfaden- rudimente einer zarten Membran, der Verf. hält letztere für die ver- wachsenen Spelzen. Die Antheren, wie das PistlHl der Adventiv- knospen, zeigten verschiedene Formen. Wo die Adventivknospe sich überwiegend entwickelt hatte, wa- ren die seitlichen Ausbreitungen {die Flügel) meistens als lange seit. liche Grannen ausgebildet; während derjenige Theil, welcher die nsrimale. Granne bilden müsste, häutig entwickelt als Mützchen die Adventivknospe verhüllte. Unter den verschiedenartigsten Modifica- tionen, wo bald die Granne, bald die Knospe das Uebergewicht der Entwicklung erhielt, hebt der Verf, als besonders merkwürdig, Fälle hervor, wo sich das von der Grannenspitze gebildete Mützchen nicht einwärts, sondern auswärts wandte, überhaupt die Rückseite der Granne mehr wie die Innenseite entwickelt schien. In diesen Fällen war an der Innenseite kaum eine Spur der Adventivkuospe zu fin- den, wogegen :der Rücken ein deutliches Wärzchen, das Rudiment derselben, zeigte; die Mittelrippe‘ der Granne war alsdann sehr ver- diekt, die Behaarung derselben nach abwärts gerichtet. Auch am Rande der Granne sah der Verf, ein Mal die Anlage einer Adven- tivknospe hervortreten; er glanbt demnach, dass, obschon im allge- meinen nur die Innenseite eine solche hervorschickt, sich dennoch rund um die Granne Knospen entwickeln können; wo mehr als eine solche Kuospenanlage hervortritt, bleibt wenigstens eine derselben durchaus rudimentär; noch häufiger bleiben beide zurück. Schon Raspail bemerkte, wie aus den Mittelnerven sowohl der oberen als unteren palea sich eine Biüthenachse entwiekeln könne; er glaubt desshalb eine palea mit ungradaähligen Nerven als blatt- artige Ausbreitung einer entwicklungsfäbigen Achse betrachten za müssen; der Verf. dagegen glaubt, dass jeder Nerv zur Bildung ei- ner Knospe fähig ist; er fand Beispiele, wo eine solche „sowohl aus dem Mittelnerven als dem Seitennerven der palea hervortrat; in ei- nem Falle theilte sich der Mittelnerv der Gerstengraune in zwei s0 Arme; die Spitze jedes dieser Arme trug eine Knospe, während sich nur an, einer Seite eine seitliche Ausbreitung, ein Flügel, ent- wickelte. In einer Seitenblüthe unserer Gerstenart hatte sich, da der Mittelnerv fehlte, um einen der Seitennerven die Granne ent- wickelt; der Verf. glaubt, dass hier Seitennerv und Mittelnerv ver: einigt waren und nur das sie trennende Parenchym fehlte. Aus letztern Beobachtungen glaubt der Verf. die unregelmässige Blüthenentwicklang durch eine abnorme Entwicklung der zur Blüthen- achse gehörigen Gefässbündel erklären zu können; wo eine mehr als normale Theilung der Gefässbündel eines Blüthenwirtels erfolgt, wird nach ihm die Zahl der Organe dieses Wirtels vermehrt; wo die nermale Theilung nur theilweise erfolgt, wird selbige vermindert werden ; in beiden Fällen wird die Regelmässigkeit der Blüthe zer- stört werden. (Schleid, u, Froriep, Notizen X. Nro 7.) Drei neue Curices und eine neue Art von Rhyncho- spora, sämmtlich aus Nordamerica, werden von John Carey auf folgende Weise characterisirt: E Care Grayii; spiea mascula solitaria pedunculata; spieis foe- mineis 2 glabosis densi- (25-30-)floris exserte pedunculatis; stigmati- bus 3, perigyniis deflexo- patentibus ovatis ventricosis. multi nervosis rostratis ore bifidis sguamam ovatam hyalioam mucronatam triplo su- perantibus. — Ü. intumescens var. ß. globularis Asa Gray. Hab. ad ripas flumioum „Mohawk‘ et „Wood-creek“, Nov. Ebor. occident. Carex platyphylla: spieis 4; masceula 1.erecta gracili pedun- eulata; foemineis 3 erectis Ailiformibus laxe 3—-4-floris ineluse pe- duneulatis, suprema masculae approximata, caeteris remotis foliose- bracteatis; bracteis spieas paulo superantibus; stigmalibus 3; perl- gyniis triguetris ovalibus striatis brevissime rostellatis squamamı ovalam hyalinam acutam vel mucrovatum subaequantibus; ore obliquo integre. — Hab. in declivibus umbrosis, Nov. Angl. et Nov. Ebor. Billet mit C. plantaginea Lam. uud C. Careyana Dew. eine gut charak- terisirte Subsectio (Plantagineae). Carex sjchnocephala : spieis androgynis inferne mascalis crebris arcte capitato-aggregatis folioso-bracteatis; stigmatibus 2; perigyulis compreseis a basi ovato-lanceolata abrupte contracta subsessili longe seusimque rostratis apice bifidis margine scabris squamam hyalinam lanceolatam abrupte mucronatam paulo superantibus. — C. eyperoides Dew. non L. — Hab. in Nov. Ebor. Comitat. „Jefferson“. . Rhynchospora Knieskernii: culmo trigono gracili; spieis nume- rosis in glomerulis 4—6 distantibus aggregatis; nuce Iaevi obovala substipitata-setas 6 retrorsum hispidas aequante tuberculo triangulari subduplo longiore. — Hab. in. pinetis Nov.- Caesar. Nähert sich a@ meisten der R. capillacea Torr. (Ameri i Arte II See Vol lvo ( ‚merican Journ. of Sciene. & "| Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr'in Regensburg. . FLORA. NM 6. Megensburg. 14. Februar. . 1850. Inhalt: oricınaL-ABHANDLUNG. Wirtgen, Ergebnisse botanischer Excorsionen in der Gegend von Coblenz im Sommer 1849. — norızen. Hoo- ker’s Reise. Hagenbach’s Herbarium. Alphonse DeCandolle und die Zustände in Genf. Steud.el’s Synopsis plantarum. Beiträge zur deutschen Flora. — anzeiıGeN von Büchern. Verkauf von Gartensehriften. Ergebnisse botanischer Excursionen in der Gegend von Cob- lenz im Sommer 1849. Von Philipp Wirtgen. (Mereurialis annuaL. Zwei, wahrscheinlich neue, Species aus den Gattungen Sedum und Carer. Verbascum mosellanum m., eine neue hybride Art Ueber die Gattung Mentha.) Die Flora ven Coblenz ist durch die grosse Mannigfaltigkeit des Bodens und der, Lage se reich an Pflansen, dass nicht leicht ein Sommer vorübergeht, welcher nicht Veranlassung zu interessanten Beobachtungen gibt. Es ergibt sich auch hier, wie es bereits in anderen Gegenden der Fall war, dass bei längerer Untersuchung sich die Zahl der neuen Beobachtungen bedeutend vermehrt. Ein Umstand, welcher nur dazu beitragen kann, den Eifer in der Unter- suchung beschränkter, wenn auch schon genau bekannter Räume, zu erhöhen. Der Sommer 1848 hatte mich an botanischen Freuden sehr arm gelassen, da theils traurige Erlebnisse, theils die Bestimmang der von meinen Söhnen massenhaft nach Hause gebrachten Käfer mich vom eifrigen Botanisiren zurückhielten. Desto besser wurden im verflossenen Jahre die freien Tage zu Excursionen und Untersuchun- gen benutzt und wohl auch belohnt. Mercurialis annua L. Eine der ersten Arbeiten war die ge- naue Beobachtung der Mercurialis annua L., einer der gemeinsten Pflanzen am Rheine, wo sie in Gärten, auf Feldern, Schutthaufen a. dgl. in unendlicher Menge wächst, vom Mai bis zu den stärkeren Decemberfrösten kräftig vegetirt und reichliche Früchte trägt. Eine sehr auffallende Form dieser Pflanze fand ich im Herbst 1848 im Abrthale auf Schutt. Sie hatte viele aufrecht abstehende, verlän- gerte, armblätterige Aeste und die Blätter waren lanzett-keiförmig, mit wenigen groben Kerbzähnen. Da mir die Pinnse auflel und Flora 1850. 6. s 82 ich bei ihrem Anblicke an die Mercurialis ambigua L.. fil. dachte, welche im wes:lichen Deutschland angegeben wird, so nahm ich mir vor, sie im Garten za prüfen. Eine Portion Samen, welche ich mitnahm, säete ich am 1. Mai aus, und die Pflanzen traten am 10. Juni in Blüthe. Es ging aher nicht allein die auffallende lan- zettblättrige Form daraus hervor, sondern auch die andern Formen, welche, wie ich nan bei genauerer Betrachtung bemerkte, in unse- rer Gegend, ja selbst alle in meinem kleinen Gärtchen, gar nicht selten waren. Folgende Formen waren zu unterscheiden: a) cordata : Blätter herz-eiförmig, gesägt;. b) ovata: Blätter eiförmig, gesägt; e) lanceolata: Blätter lanzettförmig mit ei- oder fast herzförmi- ger Basis, gesägt; d) cuneato-lanceolala: Blätter lanzett-eiförmig mit keilförmiger Basis, grob gekerbt. Die Formen erschienen aber nicht in sich abgeschlossen, sondern es fanden sich dazwischen wieder die verschiedenartigsten Ueber- gänge, die nahestehenden Formen oft auf einer Pflanze. Die :End- glieder jedoch sehen verschiedenartig genug aus. Sedum.n. sp.? Zu den pflanzenreichsten Punkten von Coblenz gehören die Escherfelder Wiesen, welche 1'/, Stunden süd- östlich von Coblenz auf den Lahnbergen zwischen Ems und Nieder- Lahnstein, in ce. 650° a, H. liegen und zur Gemeinde Horchheim gehören; sie haben zum Theil torfig.sumpfigen, zum Theil trocknen, etwas kalkhaltigen Lössboden, und sind auf 3 Seiten von Laubwäl- dern umgeben. Die schönen Orchideen : Orchis coriophora, ustulala, anguslifolis, mascula, Mori», latifolia, maculata, Gymnadenia cu- nopsea, Habenaria viridis, Listera ovata wachsen hier neben Crepis paludosa, Eriophorum angustifolium und unter verschiedenen Cari- ces. Auf dieser Wiese hatte ich schon ver vielen Jahren zwischen dem Grase ein Sedum bemerkt, das zur Gruppe des $. reflerum gehört; weil aber die Pflanze zur Blütliezeit der Orchideen niemals, hinreichend entwickelt war und die Kelchlappen sich nicht so ent- schieden abgerundet zeigten, als es die Diagnose von 'S. elvgans Lej. verlangt, so hatte ich die Pflanze für eine durch den Standort hervorgebrachte Form von S. reflerum betrachtet. In diesem Som- mer fiel mir aber, als ich diese Pflanze in weiterer Entwicklung “fand, so Manches auf, dass ich nicht umhin konnte, ‚sie genauer su untersuchen. Zu meiner grossen Freude konnte ich, wenn auch, noch einige kleine Zweifel blieben, sie für 8 8. eleguns be). erklk- 83 ren. Ich sendete sogleich eine Menge frischer Exemplare in voller Blüthe an den nun verewigten Hofrath Koch in Erlangen, ihm die Entdeckung mittheilend und wegen obwaltendem Zweifel um sein gründliches Urtheil bittend. Der verehrte Mann, dessen Andenken mir immer gesegnet sein wird, da ich seiner freundlichen und gründ- lichen Belehrung so Vieles verdanke, sendete mir nicht allein eise Reihe Auszüge über die betreffende Gruppe aus den ihm zu Gebote stehenden selteneren Werken, sondern auch lebende Exemplare von Sedum elegans Lej. und S. Forsterianum Sm., die der Garten zu Erlangen aus dem Göttinger botanischen Garten besitzt. Meine Pflanze bestimmte er, jedoch mit einem ?, für das letztere, wel- ches er doch für die Flora Deutschlands anerkennen müsse. Sie sieht freilich unter den mir nun bekannt gewordenen Sedum.-Arten dem S. Forsterianum allerdings sehr ähnlich; Hr. Koch hatte aber einen Umstand übersehen, nach welchem meine Pflanze auch die "bezeichnete nicht sein kann, nämlich die an der Basis spitz ge- spornten Blätter, die bei dem gesendeten Sedum Forsterianum ebenso stumpf. gespornt. sind, als bei allen übrigen Arten der Gruppe. Ueber. ein anderes sehr. auffallendes Merkmal, ®den vollkommen deckblatilosen Blüthenstand, hatte er auch nichts bemerkt. Sollte nun bei der weiteren Untersuchung in dem bevorstehenden Sommer der deckblattlose Blüthenstand constant bleiben, sich dage. gen, wie wohl anzunehmen ist, S. Forsterianum mit Deckblättern zeigen, da nirgends von diesem Mangel etwas angegeben wird, .s0 würde meine Pflanze sicher als eine neue, sehr ausgezeichnete Ärt anzusehen sein, die ich als S. aureum bezeichnen würde. ‚Indem ich eine kurze Beschreibung dieser Pflanze folgen lasse, bitte ich alle Botaniker, welche ähnliche Locale in ihrer Nähe haben, ihre Aufmerksamkeit auf diese so interessante Pflanze zu richten und mir, wo möglich, gütige Mittheilung darüber zu. machen. Sedum n. sp.? Stämmchen kurz, abgestumpft, umgekehrt- kegelförmig, mit oben anliegenden, unten, abstehenden Blättera; Blätter beiderseits flach, unten wenig convex, spitz begrannt, am Stengel ganz anliegend, meist purpurroth, sonst lebhaft grün, mit stark gelöstem zugespitzten Sporn an der Basis; Blüthenstand deckblattlos, höchst selten an den untersten Blüthen das Rudiment eines Deckblattes. Kelchlappen eiförmig, ziemlich stumpf, in der Knospe bedeutend kürzer als das halbe Biumenblatt. Blumen- blätter länglich-eiförmig, goldgelb, etwas weklriechend {vauille- artig). Früuchttragende Aeste knäulförmig susammengesogen. 54 Mit S. reflezum L. ist unsere Pflanze gar nicht zu verwech- sein. Von S. «ieyans unterscheidet sie sieh auch durch die Stämm- chen, welche bei diesem vollkommen kugelförmig, und nicht, wie es in den Diagnosen der Synopsis und des Taschenbuchs heisst, und wie es sich bei meiner Pflanze, wie bei S. Forsterianum vorfindet, verkehrt-kegelförmig sid. Die Blüthezeit, welche im verflossenen Sommer vom 24. Juni bis zum 10. Juli dauerte, wird in dem be- vorstehenden Sommer wohl ein bestimmtes Resultat liefern *). " "Carer n. sp.? Um die hochgelegenen Waldwiesen der pflan- zenreichen Montabaurer Höhe auf mein Sedum za untersuchen, machte ich am 29. Juni, begleitet von meinen eifrigen botanischen Freunden, Hrn. Regierungsrath Zeiler u. Hrn. Pharmaceut Löschke, jetzt in Leipzig, eine Excursion nach diesem 3 Stunden von hier entfernten, 1600’ hohen Bergrücken. Leider musste ich bemerken, dass die seit einigen Jahren angefangenen Entwässerungen bereits manche schöne Sumpfpflanze vernichtet hatten. Interessant war mir das Auffinden der Platanthera Wankelii Reichb. fil., welche ich bisher für eine Form der Pi. chlorantha Cust. gehalten hatte, die aber Hr. Löschke sogleich für die genannte Pflanze erkannte, da er sie früher im Erzgebirge auch an ganz ähnlichen Localen beob- achtet hatte. Sie stimmt genau mit der in der Flora Sazonica stehenden Diagnose. Es wird mir aber doch schwer, mich von der Festigkeit dieser Species zu überzeugen, obgleich sie wirklich als ein ausgezeichnetes Mittelglied der Pi. bifolia und chlotantha er- scheint. Sie ist über die ganze Höhe zerstreut, steht aber überall nar einzeln. — Auf einer Torfhaide, umgeben vun ausgebreiteten Sphagnum-Rasen, fanden sich ansehnliche Stöcke von Ü. distans und einer anderen Carez, welche ich für eine der vielen Formen der C. vulgaris hielt und desshalb nur in einigen Exemplaren wit- nahm. Die genauere Untersuchung zu Hause ergab aber, dass sie in den mir zu Gebote stehenden Werken, namentlich in den deut- . schen Floren, nicht beschrieben war. Die neueren Fries’schen Arbeiten kenne ich nur erst durch karze Mittheilungen aus zweiter Hand und möchte daher über meine Pflanze kein bestimmtes Urthefl *) Ich habe eine grössere Auzahl Exemplare dieses Sedum in mein Gärtehen gepflanzt, da sie auch eine wahre Zierpflanze ist, von welchen ich 32 botanische Gärten gern abgebe, sowie auch Exemplare von Scrophularie Neesit, die ebeufalls freudig gedeiht. Kostenfreie Zusendung einiger Knollen oder Zwiebeln von Irideen, Amaryllideen oder Liliaceen aus dem »idöntlichen Deutschland würden mir, als Asquiralent, sehr aı sein, Zi We abgeben, bevor Ich jene verglichen habe. Vielleicht kann ich sie gelegentlich an Hrn. Fries selbst besorgen. Die Beschreibung die- ser Carez und die Unterscheidung von den Verwandten folgt hier Die Pflanze gehört in die Abtheilung der Carices distigmatioae hete- rostachyae und zwar in die Unterabtheilung: fascieulis follorum ad basin culmi, foliorum et bractearum margine siccitate sursum con- volato vel plano, und steht also bei ©. aquatilis Wahlenherg et uulgaris Fr. Sie treibt grosse lockere Rasen mit kriechendem Rhi- zome und frachttragenden und sterilen Wurzelköpfen. Die untersten Blattscheiden sind blattlos ohne Adernetz; die Blätter sind flach, sehr schmal und verlängert, so dass sie öfters so lang als der Halm werden oder diesen nech überragen. Der Halm wird 12—16 Zoll hoch, ist scharfkantig, stark gestreift und rückwärts scharf; er trägt kurze genähette Aehren, 3, seiten 4 weibliche und 1 männliche; die unterste Aehre ist ziemlich lang gestielt, der Stie 4—6 Zoll lang, steif; die zweite Aehre steht auf einem 2—3'’ langen Stiele, die dritte ist fast sitzend. Das unterste Deckblatt ist so lang als der Halm, nicht scheidig, kurz geöhrelt Die Schuppen sind ei-lanzett- förmig, spitz, häutig berandet; die Fracht ist eiförmig, fein punktirt, nervenlos ung höckerig. Sie unterscheidet sich daher von der C. vulgaris Fr. durch die zahlreichen, nicht blättertragenden Scheiden, die flachen Blätter, die eiförmige, fein punktirte, nerven- lose und höckerige Frucht, sowie durch die weissrandigen Schup- pen. Von der C. aquatiis Wahlenb. unterscheiden sie der acharf- kantige Halm, die blattlosen Scheiden, die eiförmige Frueht und die Schuppen. Die weitere Vergleichung wird lehren, was aus dieser Pflanze zu machen sei. Ueber Verbascum. — Es gibt wohl wenige Pflanzengaltuugen im Gebiete der deutschen Flora, welche so reichen Stoff zu Beob- achtungen darbieten, als die Gattung Verbascum L. Es gibt aber auch wenige Gattungen, welche se consequent alle Formen der Bastarderzeugung produciren, als sie. Wie nun aber die achlesische Flora den grossen Reichthum an hybriden Salices, die Flora des südwestlichen Deutschlands und der Schweiz die grosse Menge hy- brider Cirsien ‚besitzt, so ist die Fiera von Cobienz reich an hybri- den Verbasken. Vorzüglich ist es die gesgraphische Lage unserer Gegend, welche diese grosse Mannigfaltigkeit hervorruft, und es ist mir bis jetzt noch keine Gegend Deutschlands bekannt gewerdes, welche eine so grosse Zabl von ächten und hybriden Verbauken er- zeugt. Diese Päanzen lieben und suchen warme und wwockne La- ‚gen, wesshalb- sie sich in den so warmen und gegen den Einflass rauber Winde geschützten Thälern der Mosel und der Lahn, an deren hohen Ufern und sonnigen Wegrändern so reichlich vermeh- ren, sowie dieses auch, jedoch in geringerem Maasse, auf dem sehr warmen Bimssteinboden des Nettethals geschieht. Da wo die Lage weniger sonnig und geschützt ist, reducirt sich die Zahl unserer Verbasken immer auf 4 Arten: V. Thapsus L.,. V. Schraderi Mey., V: Moenchii Schultz und V. niyrum L. Das erstere verschwin- det übrigens auch schon fast immer mit der Gräuze des Weinstocks und des Wallnussbaumes bei 800—1000° a. H. Die hybride Paa- rang der Verbasken scheint nun vorzüglich der Wäre zu bedür- fen; denn die hybriden Formen finden sich ausschliesslich nur auf der Sohle der Thäler, and daselbst fast immer nur da, wo sie enge sind. Die Erweiterungen der Thäler sind nicht reich daran und da- her bietet das Rheinthal auch nur eine geringere Anzahl ächter Ar- ten und hybrider Formen. Ein merkwürdiges Beispiel bietet in dieser Beziehung das anmuthige und pflanzenreiche Thai von Bert- -rich dar, welches sich in der Mitte zwischen Coblenz und. Trier in südlicher Richtung in das Moselthal öffnet. Von seiner Mündung. bis zu dem Badeorte Bertrich, eine Meile aufwärts, zieren die zahl- reichen Arten des Moselthales die Wegränder und es ist dies in un- serer Flora sogar der einzige Punkt, wo V. Schottianum Schr. und V. Schiedeanum Koch zusammen vorkommen; freilich nicht gesell- schaftlich, denn die Bastarde der Wollkräuter scheinen keine. Freunde der Gesellschaft zu sein, vielleicht weil sie nicht se tief in der Wolle ‚stecken, als viele ihrer Stammeltern. Oberhalb Bertrich aber macht das Thal eine Wendung, seine warme Exposition hat ein Ende und es zeigen sich nur die 4 gemeinen Arten, wobei V. Thapsus L. (V. Thapsiforme Schrad.) selten. Ferner verlangen unsere Verbasken, wenn ihre Bastarde gut gedeihen sollen, in der Blüthezeit warme und trockene Witterung. Die Sommer von 1846, 47 und 48 hatten alle Anfangs Juli die er- forderliche Eigenschaft, wesshalb die Hybriden in den 3 letzten Jahren in immer gesteigerter Anzahl vorkamen. Reicher als den Sommer des verflossenen Jahres habe ich noch keinen gefunden, seit ich botanisire, und es ist daher wehl nicht zu verwundern, wenn ich den grössten Theil der mir so sparsam zugemessenen freien Zeit in den Tbälern der Mosel und Lahn zubrachte. — Zu‘ nächst ist es mir klar geworden, dass der Unterschied zwischen P- Lychnitis und album (Moenchii Schultz) wirklich ein constanter sei: und es sich genau in der Natur so findet, wie es bereits verschie- 87 ‚dentlich, so namentlich von Hrn. Kittel, angegeben ist: V. Lych- nitis L. hat, ausser den gelben Blüthen, stets ei-lanzettförmige mit verschmälerter Basis sitzende Blätter. V. Moenchiü- Schultz hat breit-eiförmige meist mit herzförmiger Basis sitzende Blätter. Aber nicht alle Exemplare des V. album haben weisse Blüthen; es kom- men auch gelbblühende vor; dagegen habe ich das ächte v. ‚Zyeh- ‚ nitis nie mit weissen Blüthen gefunden. Sehr bemerkenswerth ist es, dass in der Gattung Verbascum die Bastarde immer in 2 verschiedenen Formen auftreten, je nach- ‘dem die eine oder die andere Art der Stammeltern einen grösseren Einflass auf die Erzeugung des Bastards äusserte, oder je nachdem die eine oder die andere Art Vater- oder Mutterstelle vertrat. Der aus a und b entstandene Bastard ist nicht geradezu a b zu nennen, sondern es ist entweder ein a b oder b a. Ich habe diess bereits in dem Jahrbuche des Vereins für Naturkunde im Herzogthum ' Nas- sau Heft 3. S. 174 u. f., wo ich die neue hybride Art, V. Thomaea. num m., beschrieb, angedeutet. Ich hatte damals aber noch nicht die Erfahrung gemacht, dass diese Erscheinung bei allen Arten vor- kommt; sonst würde ich noch Anstand genommen haben, sie mit einem besonderen Namen zu belegen, obgleich es nicht zu verken- nen ist, dass diese Pflanze, ein Thapso-nigrum, von der andern Form niyro Thapsus durchaus verschieden ist; es versteht sich die- ses bei so weit entfernten Species wohl von selbst; während die beiden Bastarde verwandterer Arten, wie z. B. von floccosum nd Lychnilis—pulverulentum kaum von einander zu unterscheiden sein werden. Ob diese verschiedenen Bastarde durchgängig durch be- stimmte Namen zu bezeichnen sind, oder ab sie nur bei sehr ent- fernten Formen angewendet werden sollen, oder eb endlich der- bis- herige Name beibehalten werden soll und die beiderseitigen Formen auf andere Weise zu bezeichnen sind, darüber habe ich mit mir noch nicht einig werden können. Im ersteren Falle müssten von den bis jetzt beobachteten Bastarden noch Zychnitide - Thapsus, Lychnitide-Thapsiforme, floccoso-nigrum und Lychnitide-nigrum, so- wie die eine Form meines neuen V. mosell num mit besonderen einfachen Namen bezeichnet werden Im zweiten Falle müsste der von Koch eingeführte Name des P. noihum, welches kein Thapsiforme-floccosum , sondern ein nigro-Thapsiforme , gestrichen werden, sowie im dritten Falle auch mein V. Thomaeanum wie- der eingezogen werden müsste, Verbascum mosellanum m. Ich habe eben gesagt, dass ‘das P. nolhum K. kein Thapsiformi- firccosum, sondern. ein nigro- Thop- ‘ siforme nei, der Beweis liegt nicht fern. Wäre es das erstere, so dürfte es, wie es H. Koch beschreibt, keine purpurwolligen, sendern, wie beide Stammeltern, weisswollige Staubfäden haben. Dass es ein nigro- Thapsiforme sei, liegt dagegen sehr nahe, wenn man die lebenden Pflansen und die Diaguosen von V. nothum und V. adulterinum K. vergleicht.” Der Hauptunterschied beider beruht darin, dass das erstere einen gelblichgrauen Filz und einen. runden Stengel hat, also dem V. Thapsiforme näher steht, während das andere nur einen leichten graulichen Filz und einen scharfkan- tigen Stengel besitzt und daher eine grössere Verwandtschaft zu ‚nigrum zeigt; die übrigen Kennzeichen sind von beiden Arten ge- meinschaftlich.” Es war demnach das V. Thapsiformi - floccosum noch nicht bekannt, welches ich nun im verwichenen Sommer bei Hatzenport an der Mosel*), 5 Stunden oberhalb Coblenz, in bei- den Formen gefunden und V. mosellanum genannt babe. Die eine Form, floccoso - Thapsiforme, stand auf der Futtermauer des "Lein- pfades unterhalb Hatzenport. Der Hauptstamm war nicht mehr vorhanden, doch fanden sich mehrere vollkommen ausgebildete, von der Basis des Hauptstammes ausgehende Seitenstämme vor; die Wourzelblätter waren grösstentheils vertrocknet. Diese Stengel waren bis 2° hoch und stielrund, nach oben hin unter der Traube ästig, überall, besonders im Blüthenstande, mit einem flockigen Filze be- streut. Die untersten Blätter waren in den Blattstiel verschmälert, die unteren Stengelblätter ungestielt, die mittleren wenig- und un- gleich-, auf der einen Seite 6, auf der andern 4’ weit herablaufend. Die Form der Blätter wie bei Thopsiforme, genauer wie bei. dem ächten F. phiomoides, welches jedoch nicht als ächte Species anzu- sehen ist, dabei aber mit einem flockigen, jedoch etwas schwäche- rem Filze bestreut, als bei V. floccosum. Die Blüthentraube war *) Nier drängen sich fast alle Verbasken unserer Flora in einem geringen Raum zusammen. Eine Excursion, welche man zu Anfang des Juli in diese reizende Gegend macht, liefert V. Thapsus, phlomoides, cuspida- inm, adulierinum, floceosum, pulverulentum, mosellanum, Sckottia- num, Thomaeanum, Moenchi, Lychnitis und nigrum; von vielen an- dern Seltenheiten erwähnen wir nur Scrophularia Balbisi, Epilobium lanceolatum, Hieracium Nestleriu. Peleterianum, Andropogon Ischae- mum, Cynodon Dactylun, Bromus patulus, Potentilla collina u.3.#. Mit Hilfe des Dampfbootes bedarf man dazu nur eines Tages. Eine Ex: cursion an die Lahn um dieselbe Zeit, welche man in einem halben Tag®- abmacht, liefert an Verbasken: Thapsus, Schraderi, phlomoides, spu rium, ramigerum, nothum, ‚adulterinum, collinum, Lychnitis, Moes- chü, Schiedeanum, Thomaeanum und nigrum, und dort, wie hier, die meisten in verschiedenen Formen, 1’ lang, die Biüthenbüschel waren 5—9-blüthig, eiwas entfernt und stark beblättert und weiter nach eben mit immer kürzeren blüthen- “ ständigen Blättern hesetzt, überall von flockigem Fılse amgeben; das Blüthenstielchen war so lang oder etwas länger als der Kelch. Die Blumenkrone von mittlerer Grösse, S—9' im Durchmesser, eitrongelb. Die Staubfäden waren weisswollig; die beiden längeren an der Basis und unter den Staubbeuteln kahl, 2——2'/,mal so lang als die queraufsitzende, nicht herablaufende Anthere. Eine Stunde später fand ich am Moselufer oberhalb Hatzenport mehrere Exemplare einer Pflanze, welche im Habitus zwar manchen Unterschied zeigten, unmöglich aber von den kurz vorher beobach- teten und eben beschriebenen Exemplaren bedeutend verschieden sein konnten, Die Pflanzen waren vollkommen ausgebildet und der Hauptstengel, welcher 4—4’/,' hoch, aufrecht und schlank, wie bei :V. floccosum, war vorhanden. Die Traube war rispig mit aufrecht abstehenden Aesten, die Endtraube sehr verlängert. Die Blätter länglich, etwas herablaufend und mit fleckigem Filze bestreut, wie bei V. flaccosum; die Blüthe eitronengelb, klein, 5—6° im Darch- "messer. Die Pflanze steht also dem floccosum weit näher, als die vorbin beschriebene und ist als ein T’hapsiforme - flnccosum anzu- sehen. Vergleichen wir beide Pflanzen mit einander, so finden wir bei aller Verschiedenheit eine grosse Uebereinstimmung in allen ihren Theilen, so dass sie von einer gemeinschaftlichen Herkunft zeugen und zwar können sie nur von Thapsiforme und floccosum abstammen. Die Diagnose, welche beide Formen umschliesst und sie zagleich von den Stammeltern unterscheidet, ist folgende: V. mosellanum m, Blätter kurz- bis halb herablaufend, Blumen- krone gelb, alle Staubfäden weisswollig, an der Basis und unter der- nicht herablaufenden Anthere kahl;. Traube rispig; ganze Pflanze dünnfilzig und weissflockig._ a.*) Fioccoso - Thapsiforme. Blätter gekerbt, filzig und wie der Stengel und die Kelche mit abfälligem, flockigem Filze bedeckt, kurz herablaufend,; Blüthentraube an der Basis ästig; Büschel 5—9- blüthig, Blüthenstielchen so lang als der Kelch; Staubfäden weiss- wellig, die 2 längeren nur in der Mitte wollig, 2 - 2!/,mal so lang als die nicht herahlaufende Anthere. Diese Form unterscheidet sich von V. Thapsiforme nur durch die kurz herablaufenden, fleckig- filzigen Blätter, die längeren Staubfäden und die nicht herablaufen- *) Genau genommen kann diese Bezeichnung nicht gut gebraucht werden, da keine der beiden Formen als Stammiforn anzusshen ist. .. - © den Antheren; von V. firecosum durch die herablaufenden Blätter, den schwächeren Filz und die grössere Blumenkrone. ß- Thapsiformi- floccosum. : Blätter dicht filzig, mit weissen abfälligen Flocken. Die wurzelständigen Blätter länglich, in den Blattstiel verschmälert, die übrigen kurz-, fast halbherablaufend, schwach gekerbt, die obersten lang zugespitzt; Stengel fast stiel- ‚rund, sehr schwach kantig; Traube rispig, die Endtraube verlängert, ‘ mit aufrecht abstehenden, Aesten; Staubfäden weiss- wollig, die 2 ‚längeren nur in der Mitte; Staubbeutel nicht herablaufend. So ähnlich diese Pflanze‘ dem V. floccosum ist, so unterscheidet sie sich döch durch den viel robusteren Stamm, die halb herablau- fenden Blätter und die aufrecht abstehenden Aeste. Der Unterschied ‚beider Formen beruht nur in der verschiedenen Grösse der Biumen- krone, in dem mehr oder weniger starken Filze und dem mehr oder weniger stielrunden Stengel. Zuletzt ist noch zu benierken, dass unsere Pflanze den ächten Formen von V. pllemoides ähnlicher ist, als dem V. Thapsiforme Schrad., und dieses daher richtiger zu den Stammeltern gezählt werden müsste. Da aber das V. phlomoi- des als eine sehr unbestimmte Form erscheint, da es sich sogar schon mit oberen sitzenden, mittleren halb- und unteren ganz her- ablaufenden Blättern gezeigt hat, auch die Form der Anthere durch- aus nicht constant bleibt, so kann ich das V. phlomoides nicht als gute Art ansehen, nicht ‘einmal als Bastard, da sich Exemplare fin- den, die oben phlomoides und unten T’hapsus sind. Bei einem Bastarde müssten doch die heiderseitigen Eigenschaften eher ver- einigt, als dem Raume nach getrennt sein. Ebenso finden sich Exemplare von Thopsus vor, die kaum von V. phlomoides zu un terscheiden sind. : Ich habe übrigens meine Untersuchungen über diese Pflanze noch nicht geschlossen und: möchte daher noch nicht ganz entschieden der bisherigen Ansicht widersprechen, da Bastarde so nahe verwandter Pflanzen ungemeine Aehnlichkeit besitzen müssen. Ueber Mentha. Ich habe mich früher in jedem Jahre mit dem Studium der Gattung Mentha und ihrer zahlreichen Formen beschäf- tigt, und die Monographien, welche ich erhalten konnte, durchgear- beitet und mit der Natur verglichen. Die kleinen Waldbäche und die Flussufer. sowie die sumpfigen Orte unserer Gegend, besonders aber das Nettethal lieferten unendlichen Stoff zu diesen Studien. Ich hahe so die meisten Schreber’schen, Host’schen, Lejeune- schen und O piz’schen Arten, sowie die vieler anderer Autoren auf- gefunden, kam aber zuletzt zu dem Ziele, das mir schon der ‚selige 91 Koch bezeichnet hatte; ich bedauerte die Zeit, welche ich darauf verwendet. Aber te konnte ich mich entschliessen, selbst die alten Linne’schen Species noch zu reduciren; eine geringere Zahl nis 12 Arten anzuerkennen, habe ich meine Augen nie zwingeu können. Es waren diess: M. rotundifolia L., sylvestris L., velulina Lej., gralissima Wigg., virilis L., piperita L., nepetoides Lej., hirta Willd., ayuatica Sm., saliva L., gentilis Sm., arvensis L. In dem verflossenen Jahre nahm ich mir vor, die Arten, von welchen 6--7 die allgemeine Anerkennung fehlt, noch einmal genau und ohne Vor- urtheil zu prüfen, ihre Standorte zu untersuchen und genaue Be schreibungen von allen zu entwerfen. Sehr -bald fiel es mir auf, dass ganz verschiedene Formen und Arten auf demselben Standorte truppweise beisammen standen; dass andere, welche an nassen und trocknen Orten sich zugleich vorfanden, wohl in manchen Aeusser- lichkeiten, z. B. in der Behaarung, in der Länge des Blattstieles, in der Form der Blätter u. s. w. von einander abwichen,, aber nie in wesentlichen Merkmalen änderten; ferner dass die Bekleidung ‘der Blumenkrone, die innere wie die äussere, unter allen Umstän- den ganz constant war. Als ich aber die Früchte der Menthen, wo- von nur in sehr wenigen Werken und da nur ganz oberflächlich die Rede ist, unter einer scharfen Lupe betrachtete, da wurde es mir klar, dass andere Eintheilungsgründe,, als bisher, angewendet wer- den müssen, um aus dem grossen Wirrwarr, in welchem sich un- sere Kenntniss der Menthen befindet, herauszukommen. Diese Prin- eipien liegen auch so nahe, dass man eigentlich nicht begreifen kann, wie sie so ganz übersehen werden konnten. Die Eintheilung und Unterscheidung der Pflanzen nach den Früchten ist ja die all- gemein angenommene, und die Behaarung der inneren Seite der Blu- menkronenröhre ist ein Gegenstand, nach welchem ja selbst: Gat- tungen der Labiaten unterschieden werden. Die Untersuchung der Früchte wurde nun eifrigst vorgenommen, wobei mich Hr. Pharma- «ceut Löschke. und mein Sohn Friedrich fleissig unterstützten. Gern hätte ich alle Arten und Varietäten durchgenommen, wenn es mir möglich gewesen wäre, dieselben blühend oder fruchttragend zu erhalten, und wenn nicht eine Ferienreise, welche n' icht aufzuschie- ben war, die Arbeit unterbrochen hätte. Aber auch auf dieser Reise fand ich, dass mehrere der aufgefundenen Merkmale sich an allen Orten bestätigten, namentlich das auffallende Kennzeichen der M. incana Willd., die an der Spite behaarte Frucht. . Mein Zweck ist es jetzt nicht, die Gattung nach diesen Princi- pien genau zu bearbeiten; daga- fehlt es moch:an der allgemeinen ‚Uebersicht. Aber die Resaltate hier kurz darzulegen und an vielen Orten zur genauern Untersuchung anf-umuntern, dazu mögen diese Zeilen dienen. Künftigen Sommer, so ich Leben und Gesundheit bebalte, denke ich, meine ganze freie Zeit auf diesen Gegenstand zu verwenden, so dass es mir vielleicht alsdann möglich wird, eine umfassendere Arbeit zu geben. Mentha ]. 1. Früchte ganz glatt.*) ..a) Biumeukronenröhre innen zottig behaart; Früchte matt und glanzios: M. arvensis und M. saliva. b) Blumenkronenröbre ganz kahl, Früchte stark glänzend: M. gentilis Sm. und M. viridis L. W. Früchte deutlich punktirt. (Die Blumenkronenröhre bei allen Arten immer ganz kahl.) M. sylrestris L. M. rotundifolia L. M. piperita L. IN. Früchte körnig- warzig. a) an der Spitze kahl. (Die Blumenkronevröhre ist innen mit wenigen langen Zottenh.aren besetzt.) M. nıpetoides Lej., M. aquatica Sm., M. lanuginosa *®) m., M. palustris Sole. .b) Früchte au der Spitze mit einer aus 5—7, 2—3-gliedrigen Haaren gebildeten Krone. M. hirta Willd. und M. incana Willd. Von mehreren deutlich zu unterscheidenden Arten habe ich bei den genauesten Nachsuchungen keine Früchte auffinden können, wie z. B. von der M. velutina Lej. und gratissima Wigg., welche da- durch, wie auch ihr ganzer Habitus beweist, vielleicht als Bastarde zu betrachten sind. — Bringt man die Früchte unter ein einfaches Mikroskop und untersucht sie bei etwa 10——12-facher Linearvergrös- serung, so erscheinen die unpunktirten Nüsschen fein punktirt, die punktirten xellig und die warzigen sind von halbkugeligen oder e% lindrischen Warzen, die !/, oder !/, des Durchmessers der ganze *) Die Früchte erscheinen so, durch eine gute Lupe betrachtet. **) So nennt ich eine sehr ausgezeichnete Menthe mit zahlreichen, kugelige®; fast ährig zusammengestellten,, kurz gestielten Quirlen, die ganz in lange Zotienhaare eingehüllt sind; der Blumenkronensaum ist ebenfalls Jangzet « ig und die Blumenkrone kaum noch einmal so lang als der Kelch; der Stengel endigt mit einem Blätterbüschel. Unter den zahlreichen Menthen- formen, welche ich aus allen Theilen Deutschlands besitze, ist keine, die ihr gleicht; ich würde sie M. clinopodioides nennen, wenn der Nam elinopodifolia nicht bereits vergeben wäre, Frucht betragen und dicht neben einander gestellt sind, durchaus uneben. Nur eine Form, die M. palustris Sole, hat nur wenige vereinzelte Warzen, wodurch sie sich, obgleich in der Form der Blüthe der M. agquatica und in dem Blütbenstande der M. ».lira ähnlich, doch von beiden unterscheidet. Man hat bei der Untersuchung der Gattungen der Labiaten ein sehr bedeutendes Gewicht auf die Behaarung der inneren Blumen- kronenröhre gelegt; besonders ist es der Haarkranz, nach dessen An- oder Abwesenheit viele Gattungen sehr genau unterschieden werden. Ein Haarkranz fehlt nun zwar bei unseren Menthen, aber es stellen sich nach der Behaarung der inneren Blumenkronenröhre doch 3 Reihen dar: IL. Die innere Blumenkronenröhre ganz kahl: a) Fracht glatt: M. gentilis & M. viridis; b) Frucht punktirt: M. rotundifolia, M. sylvestris & M. pi- peria ; e) Frucht körnig - warzig mit Haaren an der Spitze: M. incana & M. kirta Willd. H: Bie iunere Blumenkronentöhre zettig behaart. A. Zettenhaare sehr sparsam um die Basis der Stanbfäden oder an die Mündung der Biumenkronenröhre gestellt: a) Frucht dicht körnig-warzig: M. nepetoidesLej., M. aqualicaS m., M. lanuyinosa m. ; ; b) Frucht sparsam mit Warzen besetzt: M. pelustris Sole. B. Biumenkronenröhre innen dicht.zottig: M. sativa & M. arvensis. Ich hoffe, dass auf diese Grandiage hin spätere Untersuchun- gen den Werih der übrigen Kennzeichen zur Unterscheidung der Arten noch weiter ergeben werden, und dass auf diese Weise eine der schönsten Pflanzengattungen aufhören wird, dem Aufänger ein Schrecken, dem Botaniker ein Abschen zu sein! Lieb würde es mir sein, wenn Botaniker, in deren Nähe die M. canescens Roth., M. erispa Ehrb., M. citrata Ehrh., M. odorata Sole., M. undulate Willd., M. acutifolia Lw., M. dentata Beck und M. praiensis Sole wachsen, dieselben genau untersuchen und mir ihre Bemer- kungen gütigst mittheilen wollten. Die meisten der behandelien Gegenstände habe ich auch aus‘ Sührlicher in den Verhandlungen des naturhistorischen Vereins: der pronpsischen Rheinlande dagestelie. FERIEN ii gi. BER Teen x r Notiz en ' Nach neueren Nachrichten aus Hochindien ist Dr. Joh. Dal- ton Hooker, Sohn des berühmten Botanikers in Kew, welcher sich von Darjiling aus über die Hochpässe zu weit nach Tibet ver- g-wogt hat, zugleich mit dem D. Campbell, der ihn als der brit- tische Gouverneur von Darjiling begleitete, auf Befehl des Radjah von Sikkim und wahrscheinlich auf Instigation der Tibetano- Chinesen gefangen genommen und von der Gränze weiter in's Innere trans- portirt worden. . Lord Dalhousie, Generalgouverneur, hat sogleich energische Massregeln dagegen ergriffen und man ist in England nicht sehr besorgt über das Schicksal der Gefangenen, Hagenbach’s Herbarium ist von seinen Erben der Universität Basel geschenkt worden und wird daselbst neben dem Bauhin’- schen, Lachenal’schen u. .s. w. aufgestellt werden. Es enthält nur europäische Pflanzen (nebst einigen eaucasischen) im, Ganzen eirca 8000 Arten und Varietäten, und ist nach dem natürlichen Sy- siem geordnet und trefflich erhalten. Die Schweizer Flora ist darin fast vollständig repräsentirt und von der deutschen und französischen. dürfte nur sehr wenig fehlen, daHagenbach sich die besten käuf- lichen Sammlungen, z B. die vonHoppe, Reichenbach, Schultz u. A. angeschafft und ausserdem von Correspondenten viel erhalten hat. Die botanische Anstalt Basels hat daher durch diese Sammlung eine werthvolle Bereicherung erhalten, welche besonders den ange- henden Sammlern zur Bestimmung ihrer einheimischen Pflanzen gute Dienste leisten wird. Alphonse DeCandolie hat vor Kurzem seine , Stelle als Di- rector des botanischen Gartens in Genf und Professor an der Aka- ‚demie niedergelegt. Obgleich seit mehreren Jahren durch die Mass- regeln und Tendenzen der radicalen Regierung, welche so nachtheilig auf das Gemeinwohl und:.namentlich auch auf die Institute Genfs eingewirkt haben, tief entrüstet und fast entmuthigt, hatte er. deck mit edler Selbstverläugnung ausgeharrt, um nach Kräften zum Schutze und zur Erhaltung des Bestehenden zu wirken, bis ‚endlich neue feindselige. Handlungen der Regierung. ihn aller Macht und Hoffnung beraubten. Es wurde nämlich zur Oberaufsicht über die Anstalt eine Commission gebildet, gegen deren ultraradicaleMitgliederDeCandell e immer den Kürzeren gezogen haben würde, da dieselben kurz vorher in der Regierung für Vermindereng der Einkünfte der Anstalt gestimmt und ohne erhebliche Gründe mehrere Bedienstete derselben, nawent: . lich auch den braven und thätigen Gärtner — blos weil er bei deu 95 jüngsten Wahlen mit den Conservativen gestimmt — ihrer Stellen entsetzt hatten. DeCandolle’s Demission wurde ohne ein Zei- chen des Dankes für seine während 18 Jalmen gratis geleisteten Dienste angenommen, ja er musste sich dafür noch Gehässigkeiten in öffentlichen Blättern gefallen lassen. — Die Societe de Physique et d’hist. nat. de Gen&ve bezog bisher von der Regierung einen Jah- resbeitrag von 1400 Fres. zur Unterstützung der Herausgabe ihrer „Memoires“ und gegen die Verbindlichkeit, dass die Gesellschaft die iht im Tausch gegen letziere zukommenden auswärtigen Gesell: schaftsschriften der öffentlichen Bibliothek übergebe, wodarch jene Summe wirklich aufgewogen wurde und die Bibliothek ia den Be- sitz der vollständigen Reihen fast aller europäischen Gesellschafts- schriften gelangte. Dieser Beitrag ist nun auch gauz aufgekündet worden, ebenso wie der von 8000 Frs. jährlich an die treffliche Zeiehnungsschule des von einer Familie gestifteten und erbauten Musee Rath! Die Lehrer an letzterer wollen indessen den Unter- richt unentgeltlich fortsetzen und die Soc. de Phys. will durch Pri- vat Geldbeiträge für die Fortsetzung ihrer Me&moires sorgen. — Au der Genfer Bibliothek ist gegenwärtig kein Mann von Fach, ja überhagpt kein wissenschaftlich gebildeter: Mann angestellt; dieselbe steht unter einem radicalen Uhrenmacher, der unter den Büchern keinen Bescheid weiss! Alle die tüchtigen Leute und Gelehrten, wie Necker, Marcet, De laRive, Vaucher ete. sind abgesetzt oder haben sich, wie jetzt auch DeCandolle, von ihren Stellen enimuthigt zurückziehen müssen. Dr. Steudel in Esslingen arbeitet ununterbrochen an seiner Synopsis plantarum, deren ursprünglicher, in der Flora 1843 S. 226 etc. mitgetheilter Plan darin eine Aenderung erleidet, dass nun mit den Monocotyledonen oder wenigstens den Glumaceen der Anfang gemacht werden soll. Das Manuscript derselben ‚ist nahezu zum Drucke reif und enthält zum wenigsten 1000 Arten nur Gramineen weiter als Kunth, im Ganzen einige Hundert über 4000 Species. Dabei wurde die Mühe nicht gescheut, die wesentlichen Charaktere bei den Diagnosen auszuzeichnen und namentlich die von der -Nater. gegebenen Abtheilungen hervorzuheben; so ist Panicum (die Genera: Setaria, Digitaria, Anthopogon etc. lassen sich naturgemäss nicht trennen) in 15 Unterabtheilungen gebracht, so dass man künftig nicht ° mehr zu erschrecken braucht , ein unbekanntes Panicum. zu bestim-- men. Bekanntlich hat Kunth bei den 180 Arten dieser Gattung keine einzige Abtheilung und die kleinen Diagnosen passen oft auf ein ganzes Dutsend Arten. Das ‚hetanlache Publichm. wird os ge- - 96 wiss seiner Zeit Hra. Dr. Stendel Dank wissen, ihm auf solche Weise die Arbeit bedeutend erleichtert zu haben. Einer Mittheilungedes Hro. Apotheker Buek in Frankfurt a. 0. zufolge wurde kürzlich in der Mark eine neue Pflanze entdeckt, die Hr. Lasch in Driesen mit dem Namen Xanthium riparium belegt, und auch Wallroth, der Verfasser einer Monographia Xanthii, für eine gute Art erklärt hat. Die Pflanze kommt bei Frankfurt am Oderstrande, an der Warte und Nelze in grosser Menge vor. — Ein. anderer, interessanter Fund wurde von Hrn. Pharmaceut Schaff- ner im August vergangenen Jahres in der Gegend von Darmstadt emacht. Es ist ein vielleicht neues Corispermum, das vorläufig, bie die Cultur nähere Aufschlüsse gegeben haben wird, von Bischoff mit dem Namen Ü. hyssopifolium var. membranaceum belegt wurde. Anzeigen. Bei Joh. Aug. Meissner in Hamburg sind erschienen und in allen guten. Bachhandlungen zu haben: Hübener, Dr. J. W. P., Flora der Umgegend von Hamburg, städti- schen Gebietes, Holstein, Lauenburg und Lüneburg. 1846. gr. 8. geh. 2?/; Tblr. Plantar Preissiunae, sive Enumeratio plantarum, quas in Au- stralasia occeidentali et meridionali oceidentali annis 1838—1841 .eollegit L. Preiss, Dr. Partim ab aliis partim a se ipso de- terminatag deseriptas illustratas edidit Chr. Lehmann, Prof. 1845—1847. 2 vols. gr. 8. geh. 7 Thir: . Synopsis Hepaticarum. Conjunctis studiis scripserunt et edi earaverunt C. M. Gottsche, } B. 6. Lindenberg et C. 6. Nees ab Esenbeck. 1847. gr. 8. geh. 5 Thlr. - Für Blumisten und Gartenfreunde. Zu verkaufen werden gesucht: 1) Sämmtliche Jahrgänge der Weissenseer Biumenzeitung 1828 bis 1849 incl, wovon 1—20. Jahrgang in 5 Papp.-Bänden schön ge- bunden (Aukauf circa 80 A.) pro 18 A. 2) Dessgleichen die Weissenseer gemeinnützigen Mittheilungen über Wein-, Obst- und Gemüsebau, Bienenkunde, Feld und Haus wirthschaft, 1833—1849 inel., wovon 1—14 Jahrg. in 3 Papp.-Bäs- den gebunden (Ankauf eirca 35 fl.) pro 12 Ai. 3) Sämmtliche eolorirte Abbildungen zu „v. Reider’s Annalen „der Blumisterei, Gerstenberg’s Gartenbeobachter und v. Arns, . „die Rosen‘ in 4 Octav-Band Enveloppen alphabetisch geordnet und gesammelt. Ankauf circa 80 fl. pro 25 Al. Alle fast wie neu, sehr gut und rein erhalten. Die Redactien übernimmt portofrei einlaufende Aufträge. — Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. - FLORA. Mr. Megensburg. 21. Februar. 1850. Inhalt: orisınaL-ABHAnDLuNnG. Sendtner, Berichtigung einiger An- gaben Schlagintweit’s in Betreff der Isogeothermen der Alpen. — Lrre- RATuR. Verhandelinzen der eerste Klasse van het kon. Nederlandsche Insti- tuut, (Miquel, over de Afrikaansche Vijge boomen.) Berichtigung. In Poggendorff's Annalen der Physik und Chemie Bd. 77. Nro. 7. befindet sich eine umfangreiche Abhandlung, betitelt: Un- tersuchungen über die Isogeothermen der Alpen; von Dr.:Adoiph Schlagintweit.' “ Obgleich dieser Arbeit eine günstige Benrtheilung von H. D, Heinr. Berghaus zu Theil geworden ist, so fielen mir darin doch einige Resultate auf, die mit meinen über denselben &egen- stand gesammelten Erfahrungen nicht übereinstimmen, eines sogar in directeın Widerspruche steht. Ich glaubte auf diesen Umstand den Verfasser aufmerksam machen zu müssen, und that es in einem Schreiben an seinen ältern Brader, Hro.Dr. H. Schlagintweit; erbot mich auch zugleich, ihm meine bei weitem zahlreicheren und mindestens eben so sichern Daten mitzutheilen, damit er selbst darnach seine Sätze verbessere. War nun der Verfasser seiner Sache so gewiss. oder lag ihm so wenig darın, einen Irrthum ra bekennen, kurz mein Anerbieten wurde ausgeschlagen mit dem Bemerken, dass ihm die Zahl seiner Daten hinreichend dünke, dass ferner die Beobachtungen sorgfältig angestelit und endlich die Resultate selbst mit den Ansichten Al. v. Humboldt’s und L. v. Buch’s übereinstimmten. Ohne den grossen Autoritäten, die mir entgegengehalten wer- den, zu nahe zu treten, halte ich es bei der Wichtigkeit des. besprochenen Gegenstandes gemäss seiner Consequenzen für ange- messen, die von dem Verfasser verschmähten Daten der Oeffentlich- keit zu übergeben. Ich glaube diess der Wahrheit und dem wissen- schaftlichen Oredit meiner Landsleute schuldig zu zeim. Flora 1850. 7. . 98 Unter den 9 Sätzen, welche H. D. A, Schl. als Resultate sei- ner Untersuchungen aufstellt, verdient keiner soviel Berücksichtigung als der Satz 7; denn er ist neu und folgenreich. Er heisst: „Die Quellen in Thälera sind in gleicher Höhe :wärmer als jene auf Abhängen oder Gipfeln, was be- sonders in den höchsten Regionen sehr deutlich her- vertritt. In den Kalkalpen wird hierdurch auf den freien Gipfeln gegen Norden eine auffallende Depres- - sion der Bodentemperatur bewirkt. Fragen wir nun ‚zunächst nach den Thatsachen, worauf der Verf. diess Urtbeil gründet, se bestehen diese in den Temperaturen von 8 Thalquellen in den Tauern (a. a. 0. S. 326.) die von ihm bestimmt worden sind und einer geringeren Anzahl solcher in den nördlichen „Kalkalpen“‘. Für die Beortheilung der Bodentemperatur auf den freien Gipfeln der nördlichen Kalkalpen reicht ihm als An- "haltepunkt die Wärme zweier Quellen hin, die er auf der Benedik- tenwand Anfangs Mai 1848 gemessen hat. Zu diesem Materiale zieht er noch die 8 von Unger um Kitzbühel untersuchten Quell- temperaturen. Die 19 von Wahlenberg in den nördlichen Schwei- zeralpen untersuchten Quellen glaubt er übergehen zu müssen. (S. 349.) weil sie ihm „zu auffallende Unregelmässigkeiten‘' verrathen und dabei die localen Verhältnisse ihres Ursprungs*) und die geogno- stischen Verhältnisse nicht ausführlich genug bezeichnet sind. Um seinem Satze grössern Nachdruck zu geben, beruft sich der Verf. auf das Verhalten der Vegetationsgränzen (S. 344 u. 346.) Ich bemerke noch, dass die Zahl der überhaupt von dem Verf. gesammelten Daten über die Quelltemperaturen sich auf acht und - dreissig beläuft. Auf diese gründet er die Resultate seiner Un- tersuchungen über die Isogeothermen der Alpen, und zwar sowehl ihres südlichen Abfalles (für den er 4 Daten hat), der Contralalpen . . (24 Daten), als auch der nördlichen Kette (welcher 9 Daten gelten). Ich besitze nun als Anhaltspunkte für die Temperaturverhält- nisse der Quellen in den nördlichen zu Bayern gehörenden Alpen eime ziemliche Anzahl von Daten, von denen ich mit Hinweglassung aller mineralischen (namentlich Schwefel-) Quellen hundert und siebenzehn hervorheben darf, um sie mit dem in Frage stehen- den Satze des H. Dr. Ad. Schl. zu vergleichen. *) Auch bei Unger’s Quellen fehlt diese Bezeichnung. Wahlenberg’s Daten bezeichnen aber keine Unregelmässigkeiten ausser etwa in der Vebereinstimmung mit den von H, Sohl, aufgestellten Genstaen, » Ich stelle”auf folgender Tabelle die mittleren Temperaturen von 42 Thalquellen den von 75 Quellen an freien Berghängen (wozu ich auch für die Niederungen ausgedehnte sanft geneigte Flächen sechnen darf) gegenüber und ordne sie nach der Elevation von je 500 ’Ber. F., welche die Rubrik 1 bezeichnet. Die Rubriken 2—1 enthalten die Temperatarmittel der Qnellen an freien Berggehängen und zwar 2—8 nach deren Exposition, 10 den daraus gezogenen Mittelwerth, 9 die Angabe der Anzahl der benützten Daten. Die Rubrik 12 enthält das Temperatarmittel einer in der Rubrik 11 be- zeichneten Summe von Quellen in Thälern; und die Rubrik 13 stellt den Mittelwerth sämmtlicher in der bezeichneten Höhenregion ge- messenen Quellentemperaturea dar. Die gefundenen Temperaturen sind bei vielen das Resultat von Beobachtungen zu verschiedenen Tageszeiten, die keine Abweichun- gen darboten; bei einer grös eren Anzahl von mehreren zu verschie- denen und zwar solchen Jahreszeiten angestellten, in welchen die Temperaturen der Quelten ihre Extreme zn finden pflegen. Ich ver- danke die Winterbeobachtungen in den Algäueralpen Hrn. Revierför- ster Wacker, einem Manne, in dessen Sorgfalt und Wahrheitsliehe kein Zweifel zu setzen ist. Zwar halte ich diese Paten noch bei weitem nicht umfassend genug, um damit ein wissenschaftlich gültiges Urtheil sowohl über die Isogeothermenverbältnisse unserer Alpen, als über das Maass der localen Einwirkungen auf die Temperatur der Quellen und des Bodens begründen zu wollen *), (wozu ich bei jeder &elegenheit be- müht bin, Material zu sammeln), wohl aber hinreichend, um die aus einem weit mangelhafteren Vorrathe von Hen. Dr. A. Schlagintweit gezogenen Schlüsse bedenklich zu machen. 1. I2.13|la|L5|6|7 18. |9.| 10.11} 12. 13, Höhe üb. d. Quellen an freien Bergabhängen. | Fhalquelt, Ei Meer nach |” is 38 es #8 170 Nord |N.-0. | 0: üd 18.-w.| west 'n.w.|28i83 |22| 85 |&% Pr | | 0m | ua low. wen m wa El ae 1501-—2000|6 °69 !7°18 7°35 33/7018| 616,°18/7°03 2001— 2500 6,°9616,44 616,62) 4) 6,0916,55 2501 —3000 6,80 6,30 16,00 |6,20| 516,42) 7| 5,49,5,88 3001--3500)6, 10 3,30) 3:5 83| 6| 4,2714,79 3501—4000 4,50 |5 00/5,20j4,25 14,70 15,60) 614.88] 4] 4,02/4,54 4001 —4500|4,16 5,00 4,35) 64,37) 5| 3,774,09 4501 —5000 3,70 4.00 4,50 34,05 3| 3.333,70 5001—5500 2,10 |2,00|3,70 3,70 3,20) 78,17) 3| 2,532,97 5501—6000|3 00 | 3,50|2,00 |3,00 j2,75} 6/2,50) 4) 2,02]2,31 Summe a.Daten] 11) 6125| | | 17 | 875] M2| ] anna] *) Sie enthalten manche scheinbare Unregelmässigkeiten, die, s0 lange sie iso- lirt für sich da stehen, slierdings beftemden mögen. Wem nichts au der j*t -100 Aus dieser Zusammenstellung geht nun auffallend umd ohne Ausnahme das directe Gegentheil des von Hrn. Dr. A. Schlagintweit aufgestellten Satzes hervor. Nicht blos bewährt das Mittel aller Beobachtungen, dass die Thal- quellen aller Höhen von 1500 bis zu 6000 P. F. im Mittel um @,46 R. kälter sind, als die 'Temperaturmittel sämmtlicher in gleichen Regionen angetroffenen Quellen (auch die Thalquellen mit eingerech- net), hingegen die auf freien Bergabhängen um 0°,35 wärmer; son- dern sogar in jedem einzelnen Regionenabschnitte fällt diese Diffe- renz zum Nachtheile der Thalquellen aus. Selbst diejenige freie Exposition, auf welcher die Bodenwärme am meisten deprimirt er- scheint, nämlich die gegen Nord-Ost, hat noch eine um ?/,0° höhere Temperatur ihrer Quellen, als in den gleichhohen Thälern vorkommt. Wir wollen nun sehen, inwieferne die Vegetationsgrän- zen, welche Hr. Dr. A. Schlagintweit gelten macht, dieser Zeug- schaft entsprechen, und eine Depression der Bodentemperatur auf Gipfeln und eine Erhöhung derselben in den Thälern verrathen. Ohne Zweifel hät dem Verf. zu dieser Meinung das Verhalten der „Baumgränze‘‘ auf der Benediktenwand, das er in der Anm. S. 337 eitirt, Veranlassung gegeben. Hier findet in der That eine eclatante Ausnahme statt, nur nieht in der von dem Verf. angegebenen Weise. *) Mir ist bei mei- wissenschaftlichen Wahrheit, sondern nur an der Durchführung vorgefas® ter Meinnngen liegt, wird freilich kein Bedenken tragen, sie zu streichen. Gerade solehe ausnahmsweise Widersprüche dürften, scheint mir, wenn sie erwiesen sind, vielmehr zu den werthvollsten Daten gezählt werden. Darin liegt der Vortheil, welchen die Vervielfältigung der Daten für die Wissenschaft enthält, dass zufällige Abweichungen sich ausgleichen, wesent- liche aber ihr Recht behaupten. *).Ih der angezeigten Anmerk. 8. 337 wird von ihm die Banmgränze auf die- sem Berge bei 1385 F. angegeben. Wenn darunter das höchste Vorkom- men normal gewachsener Fichten, die dort die am höchsten gedeihenden Bäume sind, zu verstehen ist, so findet dieses auf der Westseite bei 4682 P. F, statt; auf der Nordlehne hier auffallender Weise bei 4986 P. F- Wenn sich auch Hr. Schlaginiweit um 600 F, in der Bestimmung g® irrt hat, 80 finden die Bäume dort in der That eine sehr tiefe Gränze. Sollten jedach alle der Bäume entblössten Stellen desshalb nothwendig über der Baumregion liegen, dann müsste sich auch unsere schöne Gar- chingerhaide bei 1470 P. F., wie manch andere solche Strecke, darüber befinden. — Die Benediktenwand, die, wie es scheint , der einzige Berg ist, welchggir. Schlagintweit in unsern Alpen zu besuchen der Mühe für werth hielt, hätte ihm indess, genau betrachtet, eine minder sterile Lehre geben können, als die er aus ihr gezogen: nämlich die wohl 2" ‚ beherzigende, dass eine Schwalbe noch keinen Sommer mache ! 1 nen Untersuchungen über das Verhalten der Fflanzenregionen in den Alpen kein ähnliches Beispiel von einer so niedern Gränze an freier Berglehne sonst aufgestossen. Im Gegentheil kann ich H. Sch. ver- sichern, dass sich zwar auf den nördlichen Alpengipfeln eine De- pression in den Höhengränzen gewisser Pflanzen beziehungsweise zu den südlicher gelegenen, und diess nicht auffallend verrathe, keineswegs aber im Verhältnisse zu den nördlichen Alpenthälern. Da die nähern Angaben über die wirkliche Beschaffenheit der Vege- 'tafionsgränzen eine umfangreiche Abhandlung erfordern (die bereits zum Drucke vorbereitet wird), so begnüge ich mich hier zu sagen, dass am Grünten, einem völlig isolirt stehenden Vorberge der nörd- lichen Kette im Algäu, die Wipfel der Fichtenbäume vom 5364’ hoben Gipfel nur um wenige Fuss überragt werden: ferner, dass ebendaselbst auf den höchsten Erhebungen der Molassenkette, die sich von den höheren Alpen älterer Formationen entschieden isolirt und bis zur Höhe von 5589 das ebene Land frei genug überragt, am Rindalperhorn die. stämmigen Fichten 150° unter dieser Höhe ihre Gränze finden. Wenn nun garH.D.A. Schl. auf einem gleich- falls sehr isolirten Alpenkamme, auf dem Schlappoltereck, baum- "artige Fichten nur wenige Klafter unter dem freien Gipfel noch bei 5800° antriffi, so dürften ihn diese wenigen aber entscheidenden Daten eines Bessern belehren. Wenn überhaupt auf Bergen die Räume zurückbleiben, so ist daran nicht immer die Temperatur des Bodens oder der Luft schuld, sondern die Localität, ihre steile felsige Böschung (wie auf der Benediktenwand zum Theil), hauptsächlich aber die Gewalt der Stürme, wie viele Berge unserer Voralpen beweisen, die uoch un- ter 4000° sind. Noch entscheidender für unsere Frage ist der Gegensatz zu diesem Verbältnisse, das Zurückweichen der Vegetations- gränzen in den Thälern, sogar in solchen, die ihre Richtung direct nach Süden haben, wie z. B. im obern Lechthale das Thal von Holzgau nach Obermädele. . Wer nur irgend einen Schein von Beobachtungsgabe hat, der bedarf keiner besondern Pflanzenkennt- niss, um zu bemerken, wie da, wo sich die Thäler erheben, die Bäume allmälig in dem Thalgrunde verschwinden, während sie auf fallend höher noch die freien Berghänge selbst der nordöstlichen Expositionen krönen: er kanı mit einem einzigen Blicke die Gränze der Bäume verfolgen, wie sie der Waldsaum in einerLinie darstellt, die sich von den Vorsprüngen zu beiden Seiten des Thales abwärts in dessen Tiefe senkt. Das ist eine so bekannte Sache, dass man 1902 ‚sieh wundern muss, wie man sie übersehen kann. Denn die Höhen- diferenzen zwischen der Raumgränze im Thale und der auf der freien Berglehne sind nicht etwa unbedeutend , sondern betragen je nach der Beschaffenheit der Localität, der Enge der Thäler u. =. w. 500 bis 1140‘ ja vielleicht noch darüber. Um Gelegenheit zu sol- chen Beobachtungen zu finden, braucht man sich auch keineßwegs weit im Gebirge umzusehen: ich wüsste keinen Berg, der sie nicht darböte im Grossen oder Kleinen. -. Als Beleg solcher Verhältnisse möge jedoch, um Ziffern ent- scheiden zu lassen, folgende Tabelle über das Verhalten der Fich- tengränze (Pinus Abies L.) in unsern Alpen hier Piatz finden, welche aus dem Mittel von 47 Beobachtungen hervorgeht. Obere Gränze Erpo- hans im Thale NW. 5383 —_ N. 5255 4749 . NO. 5050 4480 . 0. 5351 4380 So. 5461 _— . S. 5587 , 4900 « SW. 5592 — W. 5452 4880 Es ist die Depression der Pflanzengränzen in den Thälern im Gegensatze zu den Gipfeln nicht die einzige Wirkung, in der sich‘ die Bodenwärme auf die Vegetation äussert. Unstreitig gehört auch diese wit zu den Ursachen, warum jederzeit auf den Gipfelplateaus die Entwicklungsphasen der Pflanzen vorgeschrittener sind, als an den Abhängen, geschweige in den Thälern.*) n Da nun alle diese Thatsachen auf's Entschiedenste das directe Gegentheil des von H. D. A. Schl. aufgestellten Satzes beweisen, so müssen auch die von ihm daraus abgeleiteten Folgerungen a p® steriori **) und sein Raisonnement a priori als grundlos fallen. Der Umstand jedoch, dass die Belege für Quellwärme im Thal, die H, Dr. A. Sch. anführt, gegen 15 an Zahl, ausschliesslich ei® *) An diesen, so wie an den in den vorhergehenden Sätzen besprochenen Erscheinungen nimmt die Insolation einen wiehtigen Antheil, sowohl durch directe Einwirkung, als in Folge der von ihr afficirten Bodenwärme: Die Erläuterung dieses Satzes gedente ich mit der Zeit nach Vervoll- ständigung des Materiales nicht schuldig zu bleiben. **) Es wird wohl nicht nöthig sein, im Satze 7 auf die logische Verbindung seiner beiden Theile aufmerksam zu machen. ‘ 108 Verbältniss enthalten, dessen Gegentheil die Details meiner Beob- achtungen unter sich verglichen im Verhältnisse von 10 gegen 1 nachweisen, lässt sogar die Richtigkeit der von ihm gegebenen Daten bezweifeln, zum Wenigsten vermuthen, dass die Widersprüche, die sich bei seinen Fersehungen ihm nothwendigerweise aufgedran- gen haber müssen, absiehtlich igneorirt wurden. Oder sollte es Zufall sein, dass ihm dabei immer nur abnorme Fille im die Hand kamen? Ich finde zu diesem Verdachte ausserdem hinreiehen- den Aulass, wenn ich berücksiehtige, dass sich der Verf. kein Ge- wissen daraus macht, Platanen (!) auf die Benedikienwand 3750’ hoch zu versetzen, und dass er auf demselben Berge und seiner Umgebung in einem früher (in Verbindung mit seinem H. Bruder veröffentlichten) Aufsatze *) noch andere Pflanzen heebachtet haben will, die zum Theil nicht in Bayern (z.B. Ajuga pyramidalis, Daph- ne alpina), keinesfalls aber in der angezeigten Gegend vorkommen, wie ich, der ich die Benediktenwand dreizehnmal bestiegen, wohl zu behaupten mich getraue. Otto Sendtner. % Literatıar Verhandelingen der eerste Klasse van het Koninklijk-Neder- landsche Instituut van wetenschappen, letterkunde enschoone Kunsten te Amsterdam. Derde Reeks. Eerste Deel. Am- sterdam, C. G. Sulpke. 1849. 278 pag. in 4. Unter den hier mitgetheilten Abhandlungen bemerken wir auch eine botanische: Over de -Afrikaansche Vijge-boomen, door F. A. W. Miquel:- Der Verfasser berichtet darin über die bis jetzt in Africa entdeckten Feigenbäume und fasst dabei sowohl die geogra- phischen als systematischen Beziehungen derselben in's Auge. In ersterer Hinsicht gelangt er zu folgenden Schlüssen: 1. Die Zahl der aus Africa bekannten Feigen-Arten beträgt ge- genwärtig 66 (worunter 9 unsichere) und ist daher viel geringer als die Anzahl derselben in Asien, während aus dem ausgedehnten und viel mehr untersuchten America ungefähr 80 Arten bekannt sind, so dass man annehmen kann, dass Africa bei weiterer Untersuchung mehr Arten aufweisen werde als America, und sich demnach auch darin Asien anschliessen werde. In der That erhellt diess nicht allein aus der Anzahl der bereits bekannten Arten, auch die Be- *) Vlora 1848. Stück 26 u. 27. x 104 sehaffenheit, die Verbreitung, die Mannigfaltigkeit der Individuen legen diesen Bäumen ein grosses Gewicht in der Physiognomie der tropischen und subtropischen Gegenden Africa’s bei. Die Reisenden sprechen viel von ihnen, z. B. Schimper bezüglich Abyssiniens ; Forskal u. A. in Absicht auf Arabien und Aegypten. „Die Feigen- Arten‘, sagt Brunner, „fehlen in Senegambien so wenig als in Guinea. Sie bilden durch ihre breiten, dunkeln und stark gerippten Blätter und dichte Kronen eine vorzügliche Zierde des Landes und werden durchgehends sehr starke Bäume.“‘ An der Küste von Gai- nea findet man überall viele Arten und unter der beträchtlich gerin- gen Anzahl von Congo-Pflanzen traf Brown 7 Arten an, worunter eine, gewissermassen entsprechend dem heiligen Feigenbaum der Indus (Urostigma religiosum Gasp.), auch von den Bewohnern die- ser Gegenden für heilig gehalten wird. Die Sycomorus verbreiten sich bis zu den Bergtbälern von St. Jago und sn der Südspitze von Africa kennt man bereits 5 Arten von Feigenbäumen. 2. Von den Gattangen, in welche Ficus gegenwärtig vertheilt wird, besitzt Africa 3, Sycomorus, Ficus und Urostigma, während in Asien 5, in America nur 2 Gaftungen repräsentirt sind. Dem- nach schliesst, sich auch in dieser Hinsicht Africa mehr an Asien, als an America an; mit der neuen Welt hat es nur die Gattung Urostigma, mit Asien dagegen Ficus und Urosligma gemein, 3. Die sehr natürliche Gatiung Sycomorus ist ausschliessend africanisch, steht aber in systematischer Hinsicht, durch den Bau der Geschlechtsorgane und den Habitus, sowie durch die büschel- förmige Stellung der Receptacula auf blattlosen Zweigen, die aus dem Stamm oder alten Aesten entspringen, zunächst den ostindischen, insbesondere den Hindostan’schen Covellien. — Von der Gattung - Sycomorus scheinen einige Arten den östlichen, andere den westli- chen Gegenden von Africa eigen zu sein. Sie lieben vor Allen feuchte Stellen, an Sümpfen, Flüssen und in Bergthälern. Die be- rühmte Sycomorus der Alten scheint hauptsächlich dem Nilgebiet än- - zugehören und bat sich von da nach Palästina u. s. w. verbreitet, wo sie bereits nach dem Zeugnisse des alten Testamentes in gros- ser Anzahl vorkommt. Ob diese wahre Sycomorus antiquorum Gasp, wovon man früher viele verwandte Arten nicht unterschied, sich bis nach Westafrica verbreitet, wagt der Verf. nicht zu bestimmen, da es nicht sicher ist, ob die Sycomorus-Bäume, wovon die Reisenden sprechen, zu dieser Art gehören. Die Sycomorus vou Guinea, vom Cap Verd sind andere Arten, die wobl auch von den höheren Bergrücken Mit- telafrica's abstammen. Merkwürdig ist es, dass die Cap’sche Sy«o- Eu En GE EEE morus auch in Guinea vorkommt. Die Sycomorus-Arten von Arabien sind zu unvollständig aus der Flora von Forskal bekannt, um sie mit den africanischen vergleichen zu kön en; aber gewiss ist, dass daselbst Arten dieser Gattung vorkommen, die sich gleichwohl nicht nach Ostindien verbreiten. 4. Unter den africanischen Arten der eigentlichen Gattung Fi- ceus merken wir vorerst F. Carica und F. Caprificus an, wovon erstere durch den Menschen so weit über ihre natürlichen Gränzen hinaus verbreitet ist, dass es schwierig wird, ihr ursprüngliches Va- terland wieder zu finden. Längs dem ganzen Bassin des mittellän- dischen Meeres ist sie gegenwärtig, auch in Africa, allgemein. Viel- leicht gehört sie Kleinasien an, und gewiss hat sie in ihrer botanischen Verwandtschaft die meiste Beziehung zu den asiatischen Formen und einigen aus der ägyptisch-arabischen Gruppe. — Obgleich die Fei- geneultur in Südeuropa erst später eingeführt zu sein scheint, so werden doch auch jetzt viele Formen daselbst wild angetroffen, nicht allein in Italien, sondern auch in Macedonien, Thracien, auf der Halbinsel Hajon Oros, am Hellespont und Bosphoras. (Griseb. Flor. Rumel. 1. p- 331.) — Von den 12 übrigen Arten von Ficus sind: fünf bis jetzt nicht ausserhalb Africa gefunden und in Aegyp- ten, Nubien, Abyssinien und Guinea zu Hause; einige, wie F. aspe- rifolia, nur wenig verschieden von den ostindischen F. asperrima, heterophylla u. a.; eine Art, F. palmata, kommt in Palästina, Arabien und Aegypten vor; von den zwei Arten, die bis jetzt allein in Arabien gefunden sind, ist F. serrat: Forsk. wahrscheinlich die- selbe wie die in Vorder-Indien so gemeine F. helerophylla, während F. Toka gänzlich unbekannt ist; drei Arten, F. geraniifolia, F. Johannis und F. persica gehören Süd-Persien an, und eine, F. virgata, ist durch ganz Indien verbreitet, von den Gränzen Tibets an, und wurde unlängst auf dem Sinai wieder gefunden. 5. Von der Gattung Urostiyma, wovon jetzt beiläufig 200 Ar- ten beschrieben sind, zählt Africa bis jetzt ungefähr 32, wovon 28 genau bekannt sind. Jeder Reisende, der die tropischen Gegenden von Africa besucht, dürfte neue Arten daselbst antreffen. Höchst selten jedoch findet man in den verschiedenen Sammlungen dieselbe Art wieder. Von vielen Gegenden wissen wir nur, dass daselbst ‚Arten dieser Gattung (wie aus den Reiseberichten zu entnehmen) vorkommen, aber die Arten selbst sind nicht genau bekannt. In Se- negambien z.B. fand Brunner zwei Arten, die eine in dem roman- tischen Thal von Gannack, die andere am grünen Vorgebirge., Die erste vergleicht er mit U. ovatum; ihre breiten, glänzenden, mit 106 ‚parpurnen Rippen durchzogenen Blätter geben ihr ein wahrhaft tro- pisches Ansehen. Schon früher wurde bemerkt, dass die africanischen Arten in der Bildung ihrer Blätter, dem Bau der Receptacala und Stigmata zwischen den asiatischen und americanischen Formen die Mitte hal- ten, so dass man in dieser, für die Kenntniss der Arten so schwie- rigen Gattung meistentheils mit Sicherheit bestimmen kann, welchem Welttheil eine Art angehört. — Die meisten bis jetzt entdeckten Arten sind Africa eigen, mit Ausnahme von U. populifolium, welches - in Arabien und Abyssinien vorkommt, und dem ostindischen U. beng- Ralınse, weiches nach Forskal und auch nach dem Zeugnisse | 'Vahl’s in Arabien , besonders in Yemen sehr gemein ist. Gleich- wohl ist es nicht ausgemacht, ob letztere Art dort nur angepflanzt oder ursprünglich wild vorkommt. — Von den in Senegambien, Guinea und am Zaire-Fluss vorkommenden zahlreichen Arten zeigen einzelne, z. B. U. elrgans, eine so grosse Uebereinstimmung mit einizcu brasilianischen Formen (U. enerme), dass man sie bei einer oberflächlichen Betrachtung für identisch damit halten könnte. Eine nähere Untersuehung lässt indessen ihre Verschiedenheit erkennen. — Merkwürdig ist die weite Erstreckung einiger Arten in die Breite U, abutilifolium wurde in Fassokl durch Kotschy, ünd auf dem Ma ealisberg am Cap durch Burke entdeckt, und ist demnach in des östlichen Theil so weit verbreitet als Sycomorus capensis an det Westseite. Der Zusammenhang des Landes und eine gewisse Gleich- förmigkeit des Klima’s erklären vielleicht diese weite Verbreitung, wovon im Pflanzenreich noch mehrere Beispiele bestehen (z. B. Pe peromia arabica Decaisn. in Arabien, Madagascar und Port Natal) und im Thierreich die Beispiele des Nilpferdes und der Giraffe ge nugsam bekannt sind. , Durch diese Betrachtung der Verbreitung der Feigenbäume it den wärmeren Gegenden von Africa wird demnach auf's Neue der Satz bestätigt, dass dieser Welttheil eine eigene und ursprüngliche Vegetation besitzt, die in ihrem allgemeinen Charakter am meiste® verwandt ist mit der Vegetation von Südasien, und die ausserdem dureh einige, bis an ihre Gränzen vorgedrungene oder in ihr Gebiet be reits aufgenommene asiatische Arten noch näher mit letzterer ver bunden wird. Der nun folgenden „Enumeratio systematica Ficuum africant rum‘‘ schickt der Verfasser folgende Uebersicht der aus denLinne- schen Ficus-Arten gebildeten Gattungen voran: a) Flores perigonio instructi. I. Urostigma Gasp. Conf. infra. I. Pharmacosycea. Flores monoici bracteolati, in receptacul# globoso basi tribracteato. Masc. perigonium tetraphylium fuscaß: stamina 2, antheris oblongis. Fem. perigonium 4—6 phylium. Str lus brevis, stigmate bi-vel unieruri. — Americanae. III. Pugonotrophe. Flores monoici, in receptaculo giobes’ basi tribracteato intus pilosissimo, ebracteolati. Perigon. a—5-PB7 107 lum. Masc. stamina 2, autheris linearibus. Fem. stigma carinate- lanceolatum obliguum. — Asjatice. IV. Sycomorus Gasp. Conf. infra. V. Ficus L. Conf. infra. b), Flores fem. absque perigenio. VI. Covelia Gasp. Masc. perig. tripartitum. Fem. nudi vel serius perigonio exili instructi, Stigma tubulosum. — Asiaticse. . ce) Flores utriusque sexus plane nudi, mizti. VI, Synoecia. Asiatice, on Hierauf werden die in Africa vorkommenden Gattungen und Ar- ten mit ausführlichen Diagnosen, kurzen Beschreibungen, Citaten u. ». w. aufgeführt, wobei der Verfasser seinen, in dem „London Journal of Botany‘‘ mitgetheilten Prodromus Monographiw Ficuum a Grunde legt. Folgendes mag als Uebersicht des hier Gelieferten ienen: 1. Sycomorus &asp Mig. in Hook. Lond. Journ. Tom. VII. p. 109. Flores in receptaculo turbiuate vel pyriformi monoiei. Masc. sessiles, perigonio triphylio raro diphyllo, staminibus 2 vel raro 1 aut 3. Fem. pedicellati vel sessiles, petigonio 3—polyphylio, ovarlo sessili, stylo laterali, stigmate elongate recto carinato-lanceolato vel . dein clavato- inerassato. Achsnia erustacea. — Arbores africanse seepe Ingentes longsevze , foliis alternis rotundato-cordatis vel oblen- gis, integerrimis vel serratis, glabris, puberulis vel asperis, recep- taculis supra ramulos aphyllos, a ramis vetustioribus protrusos, dis- positis, basi bracteis involucratis, glabris vel pubescentibus. 1. S. antiguorum Gasp. Ficus Sycomorus L. Hab. in Aegypto frequentissima, plantata in littoribus et ad vias jaxta pagos (Forsk,); in Abyssinia, Africze regionibus borealibus, in Asia minore, in m. Libano etc. — Djumeiz Arab. 2. S. rigida Mig. |. ec. p. 110. - Hab. in distr. Sennaar Abyssinie (Kotschy n. 227), in regno Mascat (Aucher Eloy n. 1319.) 3. S. (rachyphylia Mig. 1. ec. Ficus trachyphylla Fenzi. in Flora 1844. p. 311. Hab. in ditione Fassokl (Kotschy n. 518.) 4. S. Sur Mig. Fieus Sur Forsk. Hab. in Arabia felici ad Djoeble (Forsk ), incolis Sur vocatur. 5. S. panifica Mig. ). e. p. 111. Tab. 111. A. Ficus panifi- eus Delile. Hab. locis aquosis vallium angustarum ditienis Memsak Abys- sinie. (Schimp. pl. Abyss. Sect. I.) Nomen abyss. Choddo. D ne S. Schimperiana Mig. I. e. p. 112. Ficus Vallis Choade elile, ‚Hab. in Abyssinia (Schimper, s. n. an n. 1280), in valle Chouda (Galinier). 7. S. Thonningiana Mig. I c. Tab. XIV. A. . Hab. in monte 500 ped. alt., ad. Prom. Viride, in plantatione, Junio 1841, n. 78 et 76 (Vogel). Anne he endem species, qum .108 teste Brunner in plateis urbis St. Louis in Senegelia colitur (Flora 1840 Bbl. p. 72.)? 8. S. Vogeliana Mig.'. ce. Hab. in Guinea ad finmen Quorra et in insula Fernando del Po, m. Novbr. 1841 c. recept. immaturis (Vogel n. 4. et 179.). 9. S. capensis Mig. 1. ce. p. 113. Tab. IV. B. Ficus capensis Tbunb, Hab. in Promontorio B. Spei (Thunb., Dre&ge), ad Port Natal (Krauss n. 265.). Ejusdem forma guineensis est S. guineensis Migq. 1. ec. Tab. XIV. B. Forma luxurians: Ficus Lichtensieinü Link. hab. ad Cap. Palmas, Julio et Aug. 1840. (Vogeln. 27.et48.) - 10. S. ynaphalocarpa Mig. 1. ce. Ficus gnaphalocarpa Steud. in Pl. Abyss. Schimp. I. n. 874. Hab, in Abyssinia, ad montium latera, versus fluvium Tacazze infra Dscheladdjeranne, 1. Maj. 1840 (Schimper). 11. S.P riparia Mig. 1. ec. p. 114. Ficus riparia Hochstett. in Schimp. Pl. Abyss. Sect. HI. n. 1585. Hab. in Abyssinia, ad rivos, in distr. Mandel, 20. April 1841 (Schimper). Species arabicae et africanae, probabiliter hujus generis, imperfecte notae, a me nondum observalae. 1. Ficus Dahro Delil.. teste cl. Hochstetter in sect. I. coll. Schimp. innominata exstat. Itaque cum S. panifica et Schimpe- riana conferenda. 2. F. triden'ata Fenzl. Kotschy n. 228. (Flora 1844 p. 311) a me non visa, nisi forsan eadem sit ac n. 227. (S. rigida)? 3. F. isterifiora Vahl. (F. morifolia Lam.) — Hab. in ins. Borbonize. 4. F. mauvritiana Lam. (?F. obtusata Link.) — In ins. Bor- bonie (Commers.) 5. F. Forskalei Vahl. (F. morifolia Forsk.) — Hab. in Arabia felici ad Hadie (Forsk.) Baeles arabice. . 6. F. Taad Forsk. — Hab. in Arabia felici ad Zebid. Taab arabice. 7. F. Chanas Forsk. — Hab. in Arabise felicis montosis ad Surdüd (Forsk.). Arabibus Chanas vel Oebre. Conf. e. S. trachyphylla. 8. F. rugosa &. Don. e Sierra Leene. U. Ficus L. excel. sp. Migq. in Hook. Lond. Journ. T. VII. p. 221. Flores in receptaculis axillaribus geminis vel solitariis pedun- eulatis vel sessilibus pyriformibus vel globosis aut globoso-stipitatis, basi bracteis 3 verticillatis aut sparsis instructis, monoiei vel dioiei, bracteolati, sessiles vel pedicellati. Perigonium (vulge hyalinum) 4—6-pbyllum. Masc. Stamina 1—6, filamentis brevibus, antberis ovatis vel reniformibus bilocularibus, connectivo dilatato, haud, pro- minule. Fem. Ovarium gynophoro brevi vel nullo, stylo Jaterali, stigmate inzequaliter bicreri vel eblique unicruri, vel perforato aut capitellato. Achaenia globosa vel angulata, pericarpio tenuissimo raro pulposo testa crustacen, embryone in ceniro albuminis ternesi auf 109 tenuioris incurvo homotropo, radicula elongata. — Arbores vel frati- ces in Europa australi, Africa et Asia nec non in Australasia cres- centes, foliis alternis vel rarissime -oppositis, integris vel lobatis, serratis dentatis vel integerrimis, vulgo scabris vel asperis, rarius tomentosis vel glabris. " 1. F. Carica L., nuper a cl. Gasparrini in plures species divisa est, quarım certe multse in Africa etiam crescunt. 2. F. Caprificus (F. Carica Androgyna L.) a cl. Gasp. etiam in varias species divisa in Africa boreali provenit. 3. F.ludens Mig. 1. c. Tab. XV. A. "Hab. in ins. St. Antonio ad Promont, Viride, m. Junii 1841 (Vogel). 4. F. geraniifolia Mig. 1. e. p. 225. Hab. in Persia australi (Aucher Eloy n. 1318.) 5. F. Johannis Boiss. Hab. in rupestribus Persie australis prope Gere inter Abuschir et Schiraz. ß laciniata. Hab. in rupibus prope urbem Schiraz. 6. F. palmata Forsk. Vahl. Symb. 1. t. 24. Hab. in regno Mascat ad Djebel Okador (Auch. Eley n. 1327), in valle Sinai (id. n. 2788), ia Arabia felici ad Uahfät (Forsk.), et in rupibus calcareis granificis ad ausiram Quadi Arabah inter coenobium St. Pauli et Gebel Erkos (Herb. propr.). > %. F. persica Boise. Hab. ad fontes petroleum fundentes Persie australis prope Dalechii. 8. F. Pseudo-Carica Migq. 1. c. p. 225. Hab. in Abyssinia ad rivos prope Adoa, 1, Jun, 1847. (Schimp, In. 157.) 9. F. virgata Roxb. Wight. Icon. Il. t. 649. F. Pseudo- Sycomorus Decaisn. Miq. 1. c. p. 226. Hab. in India orientali ad Rohileund, Maradabad (Roxb), in regione boreali Indie versus regnum Thibetanum (Thomson), in Affghanistania (Griffith), in monte Sinai loco Nakeb Hane (Sch mp. un. it. n. 162), in deserto Sinai (Bove n. 204). 10. F. serrata Forsk. Hab. in Arabia felici ad Bolgosi alibique (Forsk.). Incolis Haschref. 11. F. Toka Forsk. Hab. in Arabia felici ad Melhan, inc. Toka dieta. Prorsus dubia.. 12. F. exasperata Vahl, Mig. 1. ce. tab. XVI. C. F. scabra Willd. Fie. t. 2, _ Hab. in Guinea (Isert), in Senegambia (Brunner). 13. F. asperifolia Mig. 1. c. tab. XV. B. Hab. in Guinea, Aug. 1841 (Vogel). . - 14. F. antithetophylia Steud. in Schimp. pl Abyas. Il. n. 866. Mig. I. c. 236. Tab. V. B. F. capramfolia Delil. . Hab. in Abyssinia ad ripas fluminis Tacasse (Schimper: et -Galinier) . 110 II. Urostigma Gasp. Mig. in Hook. Lond. Journ. T. VI. p. 525. (Urostigma, Visiania, Macrophthalma, Cystogyne, Galoglychia Gasp.) Fiores in receptaculo globoso raro basi constricte, tri-vel bi- bracteato, monoiei bracteolati sessiles vel pedicellati, superiores masculi pauciores, reliqui foeminei, perraro prorsus mixti. Perigo- nium tri-rarius bipartitum, lobis concavis fuscis. Masc. Stamen 1, filamento brevi, authera biloculari ovata vel elliptica, localis connec- tivo dilatate adnatis. Fem. Ovafium stipitatum vel sessile, unilocu- lare uniovulatum, stylo laterali, stigmate simpliei, aliis elongato-fili- formi, aliis lanceolato-canaliculato, p«ucis abbreviato convexo vel eoncavo aut calyptratim recurvo. Achwnia fuscescentia, pericarpio tenuissimo. — Arbores y. frutices in calidioribus utriusque orbis, in Asia tropica et Novo Orbi frequentes, in Africa pauciori numero inde ab Aegypto superiore usque ad Prom. B. Sp. et oras occidentales disperse, in Australasia rarescentes, foliis lsevibus integris et fere semper integerrimis, costatis vel costiveniis. A. Species African, americanis partium forma accedentes, re- ceptaculis quandoque peduünculatis, involuero tri-vel bilobo (bracteis 2—3 aliquantulum connatis), stigmate szepe can.liculato. $. 1. Folia ampla, basi plus minus cordata. Receptacula pedunculata vei sessilia. 1. Ü. abutilifolium Migq. 1. c. p. 551 Hab. in regno Fassokl (Kotschy berb. n. 462), unde trans squatorem in Africam australem subtropicam descendit, in m. Maca- lisberg a. Burke lectum. 2. U. catalpaefelium Mig. |. c. Hab. in Nubie Prov Sennsar, circa Resıs et ad ripas Nili eoerulei (Ketschy n:A15.) — Ad hanc speciem pertinere videtuf vel saltem proxima erit: Ficus umbellata Vahl, 3. U. populifolium Mig. 1.e. p. 552. Ficus religiosa Forsk (non L.) F. populifolia Vahl. Symb. I. Tab. 22. Hab. in Arabia feliei seu Yemen ad Uadi Zebid, Arabibus Mu- dah sen Vudah dietum, teste Forsk. Foliis siccatis et contusis coria subiguntur et parantur. Ex cortice parimodo ac e F. indiea instruantur funiculi pyrotechniei. — Im Abyssinia in prseruptis mon- tium secus fluvium Tacazze (Schimp. Abyss. II. n. 880.) Del U. giumosum Mig. 1. c. Ficus glumosa Caill. et Raffeneau- ile. Hab. in Abyssinia (Schimp. sect. II. n. 696), in Nubia, ad montes prope fiumen Tacazze (Pl. nub. n 215). 5 U. faxokelense Mig. 1. c. Hab. in regno Fassokl (Kotschy n. 495 et 496 (forma minor). . U. benghalense Gasparr. Ficus indica L. Amoen haud Spee. F. benghalensis Spee. Veralu Rheed. Mal. I. t. 28. Ficus vasta Forsk. teste Vahlie. In Yemen Arabise ubique erescit, Tal i . 7. U. Kotschyanum mi ‚Le p- 550. et Delk dietum (Forsk) Hab. in regno Fassokl (Kotsch. n. 597). ım $. 2. Folia minora, ovata, oblonga, elliptica; recept. sessilia vel pedunculata. 8. U ovatum Mig. 1. e. Ficus ovata Vahl. Hab. in Guinea ad Christiansborg et Fredrikeberg (Thenning). — Ad hane omnino pertinere videtur Ficus speclabilis Kth. et "Bouehe& in Ind. sem. hort. berol. 1846. p. 15. n. 12. (F. africana Hort. berol.) 9. U. Vogelii Mig. in Lond. Journ Tom. VII, t. XIV. A, «+ Hab in terra Guineensi, in ripa ad Bassa (V ogeN n. 6.) ad C., Palmas (id, n. 47.) 10. U. politum Mig. in Lond. Journ. Tom. IV. p. 553. Ficus polita Vahl. Hab in Gainea (Isert.) 11. U. rubicundum Mig. in Lond.! Journ. Tom. VII. t. XIV. B. Hab. in Guinea, prope Äddaradda secus flumen Quorra (Vogel n. 140.) 12. U. ealyptratum Mig. in Lond. Journ. Tom. VI. p. 553. Ficus calyptrata Vahl. Hab. in Guinea (Thonning.) 13. U. ingens Mig. 1. e. p. 554. Ficus Schimperiana Hoebst. in Schimp. pl. Abyss. II. n 1771 Hab. in Abysesinit vallibus prope Djeladdjeranne (Schimper.) 14. U. iuteum Mig. |. c. excl. pl. capens. Ficus lutea Vahl. F. zanthophylla Steud. U. xanthophyllum Mig. 1. c. Hab. in Guinea prope Dyrkes (Thonning), in Abyssinia (Sehimp. pl. Abyss. Il. n. 943.) Nomen Abyss. Dscherantha Gihe. 15. U. caffrum Mig. Hab. in Africae australis monte Mecalisberg (Burke) '16. U. Hochstetteri Mig. 1. c. p. 555. Hab. in faucibus et locis humidis regienis Schahagenni Abyssinise (Schimp pl. Abyss. I. Adoens n. 373. Nomen Abyss, Afa Kamo, 17. U. Schimperi Mig. I. c. p. 555. Tab. XXII. A. Ficas Schim- peri Hochst. Hab. in montibus ditionis Haramah prepe Geraz Abyasiniae (Schimp. pl. Abyss. II. n. 1096.)- - 18. U. Burkei Mig. 1. ce. p. 555. Hab. in Africae australioris subtropicae monte Macalisberg (Burke.) 19. U. natalense Mig. I. e. p. 556. Ficus natalensis Hochst. in Krauss. pl. capens n. 276. et a. 54 et in Flora 1846. F. Columba- rum Hochst. olim. Hab, in Prom. B. Spei ad_Port. Natal (Krauss). 20. U. salieifolium Mig. 1. ce. p. 556. Ficus indica Forak. (nee alier.) F. salieifolia Vahl, Hab. ad Uahfat et Uadi Zebid Arabiae felieis frequens, (Thaab dicta (Forsk.), seeus torrenies in regno Mascat, ad sinum Persise (Aucher Eloy. n. 5316), in declivitate austro-africa mantis Cara. Arabiae felicis (Schimp. n. 9439, in Abyssiniae prov. Sennaar. (Kotschy n. 257.) v 21. U. Thundergii Mig. I. c. p. 556. Fisos sordata Thaab. F. 112 glaucophylia Desf., Kunth et Boache. F. populnea Hort. quorund. F. capensis Hert. berol. olim. ; Hab. in promontorie B. Spei. (Thunberg et al.) 22. U. acrocarpum Mig. 1. c. p. 557. Tab. XXII. B. Ficus acro- carpa Steud. Hab. in regionibus calidioribus ad rivos prope Mai Dogale Abys- siniae (Schimp. pl. Abyss. I. n. 627.) 23. U. Dekdekena Mig. 1. c. p. 558. Ficus Tjiela Hochst. non Roxb. Hab. in praeruptis regionis mediae australis mMontis Scholada, Abyssiniae (Schimp. pl. adoens. n. 220.), in regno Fassokl (Kotschy n. 473.) quod foliis paulo angustioribus insigne, Abyss. Dekdekena. 24. U. ottoniaefolium Mig. in Lond. Journ. Tom. VII. Tab. XV. B. Hab. in insula Fernando Po sinus Guineensis, Nov. 1841. (Vogel n. 176.) 25. U. elegans Mig. 1. c. Tab. XV. A. Hab. ad Cap. Coast in Douferou, Julio 1841. (Vogel n. 25 et 87.) 26. U. Thonningii Mig. 1. ce. Tab. XV. C. Ficus microcarpa Vahl. (nee L. fil.) F. Thonningii Blum. Hab. in Guinea (Thonning), ad flumen Nun Nigritiae (Vogel n. 17.) 27. U. rubrum Mig. ]. c. p. 559. Ficas rubra Lam. F. pyrifolis ejusd. F. involucrata ejusd. , Hac. in insula Mauritii (Lam. Bojer), in Madugascaria (Dr. Lyall). 28. U. terebratum Mig. 1. c. p. 558. Ficus terebrata Willd. F. terebrata Willd. F. pertusa Bory. “ Hab. in sylvis montanis ins. Mauritii (Bouton). Species africanae dubiae. ’ 29. U. eriobotryoides Mig. Ficus Afzelii Hort. bero], an et Don? F. eriobotryoides Kth. et Bouch. Hab. probabiliter in Guinea. Valde simile U. Voyelii. 30 et 31. Ficus intermedia Caill. et Delil., et F. plalyphyla eorum, in Aegypto crescentes, mihi haud satis notae. 32 et 33. Ficus Brassii RBr. et Ficus Afzelii 6. Don, € Sierra Leone, a speciebus descriptis probabiliter diversae, quo 1060 descriptee sint, haud comperi. Dieser Abhandlung sind 5 Steintafeln beigegeben, auf welchen von folgenden Arten Blätter und Blüthentheile abgebildet sind: Tab. I. A. Sycomorus antiquorum. B. 8. rigida. ©. 8, trachychyll® Tab. II. A. Sycomorus Schimperiana. B. S. gnaphalocarpa. ©. Fi cus geranüfolia. D. F. Pseudo.Carica. Tab. IH, Urostigma abuthi- ‚folium. Tab. IV. A. Urostigma fazokelense. B, U. Kolschyanum Tab. V. A. Urostigma iuteum. B. U. Hochstetteri. C. U. Dekdeken®. D. U. rubrum. .„F m Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensbürg. > FLORA. Fr BRegenshurg. 28. Februar. 41850. Inhalt: orısınaL-ABHANDLUNG, Link, Erinnerung an die grosse Linde bei Neustadt am Kocher. — LiterArun. Kongl. Vetensk. Akademiens Hand- lingar. (Fries, Fungi Natalenses,) — ANZEIGE. Verkauf eines Herbariums u, einer botanischen Biblioihek, j Erinnerung an die grösse Linde bei Neustadt am Kocher. Von H. F. Link. Die merkwürdige grosse Linde, von welcher hier die Rede sein soll, gab der Stadt Neustadt oder Neuenstadt am Kocher auch den Namen Neustadt an der Linde oder an der grossen Linde, welcher noch jetzt im Gebrauch ist. Das Städtchen liegt eine Meile von Oehringen, 3 Meilen von Heilbronn an der grossen Strasse nach Crailsheim, einem würtembergischen Gränzstädtchen,, von welchem eine grosse Strasse von Ansbach nach Nürnberg und eine andere nach Donauwörth und Regensburg führt, welche auch die Eisenbahn nach München schneidet. Der Weg von Oehringen nach Neustadt ist ein sehr guter Seitenweg, den man in einer halben Stunde leicht fährt. So ladet also die grosse Linde durch ihre Lage noch immer za Besuchen ein, welche sie im sechzehnten Jahrhundert häufig empfing, aber, wie es scheint, in den späteren Jahrhunderten viel . seltener empfangen hat. Die grosse Linde steht nahe am 'Thore von Neustadt und zwar, wenn man von Oehringen kommt, dicht am Wege. Sie ist in der gehörigen Entfernung, so dass ihre Aeste Platz haben, mit einer niedrigen Mauer umgeben, in welcher der Haupteingang auf der von , der Stadt abgekehrten Seite sich befindet. Er ist ohne Thür, aber ‚von zwei steinernen Pfeilern eingefasst und über diesen Pfeilern liest man auf einer steinernen Platte in altdeutschen Buchstaben die Worte eingegraben: Von Gottes Gnaden, Christoph Herzog su Wür- temberg und Mömpelgardt 1558. Der Stamm der Linde selbst ist ve8 einem aus (uadersieinen zusammengesetzien Viereck . einge- Flora 1850. 8, s _ 114 fasst von 2 Fuss Höhe, vermuthlich um Beschädigungen des Stam- mes in der Nähe der Wurzel zu verhüten. Der untere Theil hat einen Umfang angeblich von 37—38 Fuss und stellt gleichsam einen Gürtel vor, 6—10 Fuss, aus welchem im Umfange die langen Zweige und in der Mitte 2 unten verwachsene Stämme — der eine ohne Zweifel ursprünglich ein Ast des anderen — hervorkommen; beide zusammen, dem Anschein nach, von 2—3 Fuss im Durchmesser. Der eine dieser Stämme ist sehr hoch und ästig, schön belaubt, auch mit Früchten (im Herbst) versehen; der andere ist seines obern Theiles beraubt, wie schriftliche Nachrichten sagen, durch einen Sturm im ‘Jahre 1773, nach den einstimmigen Aussagen der Anwohner durch den Blitz. Man möchte geneigt sein, der letzteren Aussage Beifall zu geben, denn die schiefe Oberfläche des Stumpfes ist von dem an- dern Stamm abgekehrt, so dass man nicht einsieht, wie der Sturm diesen Stamm allein sollte getroffen haben, und nicht zugleich den andern, den er unverletzt liess. Aus dem Stumpfe unter dem Risse kommen noch einige belaubte Zweige hervor. Der Gürtel, wie ich die untere Umgebung des-Stammes genannt, springt deutlich über den Umfang der obern Stämme hervor, ist mit einer dickeren, mehr rissigen Rinde bekleidet und muss Risse oder Spalten gehabt haben, welche mit Mörtel überklebt sind. Eine solcher Ausfüllungen war 4 Fuss breit, einige andere einen Fuss und noch andere einen halben Fuss. Von diesem Gürtel, da wo die hohen Stämme hervorkommen, gehen, fast in einem Kreise, die grossen Aeste ab, die diesen Baum sonderbar auszeichnen. Sie sind unregelmässig gestaltet, einige sehr dick und schnell abnehmend, andere dünner und langsam abnehmend, alle aber horizontal auf ihren Stützen niederliegend und voll kleiner beblätterter Zweige mit Früchten. Die Stützen sind meistens stei- nerne Pfeiler, unter einem der dicksten Aeste nur 4 Fuss hoch, unter den meisten aber hatten diePfeiler eine Höhe von 5—6 Fuss, folglich liegen die Zweige fast in einer Ebene. Von der nordöstli- chen Ecke der viereckigen gemauerten Platte um die Linde, bis zum äussersten Pfeiler unter dem dort abgehenden Aste zählte ich 25 kurze Schritte, ungefähr 50 Fuss, und 6 Pfeiler standen in sehr un- gleichen Entfernungen unter derselben; von der zweiten Ecke bis zum letzten Pfeiler des dortigen Astes war die Entfernung 28 Schritte (56 Fuss), von der dritten und vierten Ecke ungefähr 20 Schritte (40 Fuss); an zwei der letzten äussersten Pfeiler las man die Jahrs- zahl 1591. Die dünnen Zweige werden von Querbalken unterstützt, welche über die steinernen Pfeiler gelegt waren. Die Anzahl def Zweige im Kreise, auch die kleinen mitgezählt, betrug ungefähr 20; 115 ungefähr, weil viele gar klein darunter sind. Um die grosse Linde waren in ziemlicher Entfernung 9 andere Linden gepflanzt, deren Stämmen ngefähr 1 Fuss im Durchmesser hatten; die Aeste waren horizontal niedergebogen und auf dieselben Stützen gelegt, so dass sie mit den Aesten der grossen Linde ein Obdach bildeten. — In dem Raume, den die Mauer umschliesst, befindet sich noch ein Gartenhaus und eine Kegelbahn. Es ist also nicht allein die Grösse dieser Linde und besonders die Länge ihrer Aeste, welche sie merkwürdig. machen, sondern auch ihre sonderbare Gestalt, die Verschiedenheit nämlich des untern Theiles, unterhalb der im Kreise ausgebreiteten Aeste, von dem obern gerade aufsteigenden Theile. Besonders auffallend sind in dieser Rücksicht die Risse und Spalten in der Rinde des unteren Theiles, welche dem oberen Theile fehlen, und der Absatz über den Aesten des unteren Theiles zum obern. Es ist also gleichsam ein innerer Baum, innerhalb eines äusseren hervorgewachsen, so nämlich, dass beide ein zwar gleichzeitiges, aber doch verschiedenes Wachsthum in die Dicke hatten. Ohne Zweifel hatte man die Zweige der grossen Linde in der Jugend des Baumes :niedergebogen, um daraus ein Ub- dach für die Zukunft zu bilden; ein gar nicht selteues Verfahren in vielen Gegenden. Ich sah zu Hall am Kocher eine junge Linde, deren untere Zweige man in dieser Rücksicht niedergebogen und gestützt hatte, um sie nieder zu halten. So machte man es auch mit der grossen Linde bei Neustadt; der Trieb ging nun vorzüglich in diese Aeste, vielleicht genährt durch kräftige, ausgebreitete Wur- zeln im Umkreise in einem guten Boden; er brachte dadurıh eine Trennung im Anwachsen der Rinde und des äusseren Holzes von dem innern Holzkörper hervor, und die Folge davon war die über- mässig grosse Verlängerung der Aeste. Rinde allein nährt niemals einen Ast; es ist mothwendig, dass damit Holzfasern, Gefässe ver- bunden sind, welche den Saft in die Höhe führen. Indem nun zwi- schen Ho!z und Rinde des unteren und äusseren Theiles wie ge- wöhnlich ein neuer Holzring alljährlich angesetzt wurde, geschah dieses auch überall im inneren Theile des Baumes, oben über den Aesten im Kreise wie gewöhnlich zwischen Holz und Rinde, unten aber, wo der seitwärts zu den langen Aesten gehende Trieb eine Sonderung verursacht hatte, zwischen den Schichten, welche den Saft in die Höhe, und denen, welche ihn seitwärts führen. Vermuthlich war die äussere, jährlich anwachsende Holzschicht dünner, als die Innere, daher die Risse und Spalten im äusseren Umfange des un- teren Theiles der Linde, gr 116 Dass für sich bestehende, für sich in die Dieke wachsende Theile eines Baumstammes im Innern desselben sich ausbilden können, zeigt die Maserbildung._ Hier erzeugen sich im Innern des Stammes .Aeste, brechen aber nicht äusserlich aus demselben hervor, sondern “ verdicken sich innerhalb desselben, wo dann die Holzfasern oft ge- zwungen werden, krumme Richtungen anzunehmen. Man sieht nicht selten in den Wäldern Bäume, die aus 2 Stämmen zusammengewach- sen seheinen, und forscht man bei jungen Bäumen nach, so findet sieh‘, dass zuweilen ein Ast,’ ehe er nach Aussen hervorgedrungen ist, unter der Rinde eine Strecke lang fortgeht, welches sich äus- serlich durch eine Erhebung „zeigt, und dann erst hervor!-richt. Eine kurze und geringe Erhebung zeigt sich unter jedem Ast, der sich eher von .dem innern Theile sondert, als er herausdringt. Veber- haupt findet man zuweilen sonderbare Erzeugnisse in Bäumen. Man zeigte mir im Jahre 1832 bei Baden-Baden einen Baum innerhalb eines andern, als ich aber im Jahre 1836 ihn genauer untersuchen wollte, war er abgehauen. In der Promenade um Frankfurt steht links vom sogenannten Kurhäuschen ein unten hohler Baum, worin sich ein halber mit der flachen Seite angewachsener, auf der andern halbeylindrischen Seite mit einer Rinde bekleideter Stamm befindet, der sich in 2 Theile theilt, wovon der eine dünner und flacher, der andere dieker ist und fast einen halben Zoll im Durchmesser hat, Doch empfeble ich diesen Baum zu einer genauern Untersuchung. In Hoppe’s Selbstbiographie, herzusgegeben von Dr. Fürn- rohr (Regensburg 1848), finde ich folgende Nachricht von einer grossen Linde zu Vilsen in der Grafschaft Hoya, Hoppe’s Geburts- orte. Er wollte einem seiner jungen Freunde eine Linde zeigen und sagt (S. 37.): „eine Linde, die schwerlich ihres Gleichen in der Welt gehabt hat. Die Dicke ihres Stammes vermag ich nicht anzugeben, aber er war völlig hohl, so dass wir uns den Spass ' machten, in denselben hineinzatreten, wie ich denn selbst in meinen Kinderjahren oft darin herumgekrochen bin. Die Höhe war nicht beträchtlich und bestand höchstens aus 12 Schuh. Eine kunsterfah- rene Hand hatte nämlich die Aeste im jungen Zustande horizontal umgebogen, und diese, mitStämmen und Balken unterstützt und mit Bänken verziert, beschrieben jetzt einen Raum, unter dem füglich ein ganzes Regiment Soldaten Platz und Schutz gefunden käite. Wirklich versammelten sich alle Sonntage die Einwohner von 13 Ortschaften, die zu unserer Pfarrei gehörten, unter derselben, um ' von da zur rechten Zeit in die Kirche zu gehen.“ Also sehr ähn- . lich der grossen Linde bei Neustadt, nur fehlte der innere in die Fe EEE 117 Höhe ragende Theil des Stammes, welcher die Neustädter Linde auszeichnet. Die äussern Wurzeln eines Baumes können sich in den meisten Fällen weit umher verbreiten, ihre Nahrung aus dem Umkreise herbeiziehen und sie den entsprechenden Aesten zuführen. Denn schon Du Hamel hat gezeigt, dass auf der Seite, we ein Baum stärkere Aeste hat, stärkere Wurzeln sieh befinden; ein Be- weis, dass die Säfte durch Gefässe in die Höhe steigen, welche meistens in geraden Richtungen gehen und sich nicht verästeln, da hingegen durch die Zeilen oder um die Zellen der Saft sich nach allen Richtungen verbreiten könnte. Die Wurzeln in der Mitte eines Baumes sind aber nur auf die Tiefe angewiesen, um daraus die Nahrung zu holen, und daher geschieht es nicht selten, dass sie nicht genug Nahrung finden, verderben und so den innern Theil des Stammes mit in’s Verderber ziehen, daher sehen wir die alten Bäume gar häufig hohl werden. Die Linde bei Neustadt ist unstrei- tig durch die Tiefe des Bodens so begünstigt, dass die mittleren aus ihr noch Nahrung genug ziehen, um den hohen Doppelstamm zu erhalten. Die genaueste Nachricht ‚ weiche wir von dieser Linde in spä- teren Zeiten haben, ist nicht von einem Deutschen, sondern von einem Genfer, Trembley. Sie findet sich in DeCandolle's Physiologie vegetale T. 2. p. 988. Ich werde sie hier mit einigen Bemerkungen anführen. „Ein drittes Beispiel von einer merkwür- . digen Linde, sowohl ihrer Grösse wegen, als der historischen Erin- nerungen, welche sich daran knüpfen, ist die Linde von Neustadt am Kocher im Königreich Würtemberg. Evelyn hat dieses Baums sehr ausführlich gedacht und ich habe neue Nachrichten darüber von Hro. Jules Trembley erhalten, der sie im Jahre 183] gemessen und mir Notizen darüber aus dem Archiv (registres) der Stadt Neu- stadt mitgetheilt bat, die von einem Naturforscher dort ausgezogen worden. Die Linde gehört zu der Art mit grossen Blättern (Tilia macrophylla) und muss schon im Jahre 1229 sehr gross gewesen sein, denn nach alten Documenten wurde die damals nene Stadt an die Heerstrasse neben dem grossen Buum gebanet, nachdem die alte Stadt Helmbundt durch ein’ Erdbeben (soulevement) zerstört worden*), welches im Jahre 1226 geschah. Evelyn bemerkt, dass diese Stadt Neustadt an der grossen Linde genannt werde, also jünger war, als diese Linde. Ein altes Gedicht von 1403 sagt: Vor dem *, Aus den Nachrichten von Faber, welche unten vorkommen, erhellt, dass soulevement Erdbeben bedeuten soll, welches sonst sehr zweifelhaft wäre, 118 Thore erhebt sich eine Linde, die von 67 Säulen getragen wird, .. Die Zahl dieser Säulen, oder steinernen Pfeiler zur Unterstützung der Aeste, die man künstlich ausgebreitet hat, betrug im Jahre 1664 82, jetzt (1831) beträgt sie 101. Evelyn zufolge, fand man auf diesen Säulen Inschriften, die bis 1550 hinaufstiegen*). Jetzt sind die ältesten die auf den vordern Säulen, welche die Wappen des Herzogs Christoph von Würtemberg tragen, mit dem Datum 1558; verschiedene andere Pfeiler haben die Namen von denen, welche sie haben errichten lassen**), z. B. des Markgrafen Friedrich von Brandenburg 1562***), des Grafen G. Ernst von Henneberg 1583, des Abbts Johann von Schönthal 1584 u. s. w. Der Baum theilt sich nach oben in 2 dicke Aeste, wovon der eine 106 Fuss hoch ist, der obere nur halb so hoch, weil er vom Sturm im Jahre 1773 abgebrochen. . Vor diesem Zufall fing der Baum schon an zu kränkeln (languir)5), entweder durch einige Beschädigungen, oder durch die künstliche horizontale Biegung seiner dicken Aeste, aber die Ausdehnung der Krone nimmt doch einen Raum von 400 Fuss ein. Evelyn sagt, dass im Jahre 1664 der Umfang des Stammes 37 Fuss 4 Zoll würtembergisch betrugtf), und Jules Trembley fand im Jahre 1831 diesen Umfang 5-6 Fuss über dem Boden gemessen 37 Fuss 6 Zoll 5 Linien nach demselben Maass. Diess scheint zu beweisen, dass der Banm seit 150 Jahren wenig im Durchmesser zugenommen habe, aber dass Evelyn sein Maass am Boden nahm, da wo die Wurzeln anfangen i}7). Berechnet *} Nach Faber’s Angabe nicht über 1555. **) Diess ist gar nicht wahrscheinlich, Die steinernen Pfeiler sind roh gear- beitet und schon zu Faber’s Zeiten waren viel mehr Pfeiler als Namen; auch finde ich diese Angabe nicht in den unten anzuführenden Nachrich- ten von Faber. "*s) Faber nenut ihn G. L. Mar i redrich also Lern Seien er Fo hiean Georg t) Das fand ich nicht, der eine hohe Stamm war schön belaubt; die langen Aeste allerdings weniger, aber doch wohl belaubt, auch waren hier und da Früchte daran. Gewiss hat man die Aeste gebogen, als sie noch jung waren, und dass dieses keinen Schaden gethan, sieht man an der Länge der Aeste, j tD Faber sagt 277 F.4 Z. Ich kann Evelyn nicht vergleichen, aber Rai (Hist. plant. T. 1. p. 41) hat ebenfalls 27 F.&7Z. und überhaupt kommen seine Angaben ganz und gar mit denen von Faber überein. Wober Rai seine Angaben genommen, sagt er nicht, ohne Zweifel von Evelyn. {1D) In den Abbildungen von Faber finde ich schon das gemauerte 2 Fuss hohe Viereck um den Baum angegeben, also konnte man den Baum nicht wohl an der Wurzel messen, Aber dieser Stillstand des Wachsthums fällt weg, wenn man mit Faber und Rai statt 37 F.4 DZ, FAZ let - 119 man nun das muthmassliche Alter nach diesen Angaben, so hat man für den Umfang des Baumes bei 5-6 Fuss Höhe über dem Boden 33 Fuss 3 Zoll 3 Linien Pariser Fussmaass (pie de Roi) und für den Durchmesser 1529 Linien, welches ein Alter von 1247 Jahren giebt, nach der Linde von Murten gerechnet aber ein Alter von 546 Jahren bei Gründung der Stadt. Nimmt man dagegen den jährlichen mittleren Anwuchs der Linde zu 2 Linien im Durchmesser an, so hat man 764 Jahre für das Alter der Linde bei Neustadt. Damit stimmt auch die schriftliebe Nachricht überein, welche ich aus dieser Stadt bekommen habe, denn sie giebt das Alter der Linde nach historischen Documenten zu 7—800 Jahren an.“ DeCandolle be- rechnet nämlich den mittleren jährlichen Anwuchs der Linde bei Murten, deren Alter man kennt, zu 1,77 Linien i. D., da sie aber kränklich ist, so meint er, man könne den mittleren jährlichen An- wuchs der Linde überhaupt zu 2 Linien annehmen. Es ist höchst wahrscheinlich, dass DeCandolle bei der An- gabe des Umfangs dieses Baumes im Jahre 1664 sich in einem Irr- thume befand und durch einen Druck - oder Schreibfehler verführt, 37 statt 27 setzte. Dann stellt sich aber die Sache‘anders. Der. Baum nahm wirklich in den 167 Jahren von 1664—1831 um 10 FÜ 22.4 L., oder um 1467 L. im Umfange zu, welches für den Durch- messer eine Zunahme von 462 L. und für den mittlern jährlichen Anwuchs im Durchmesser 2,7 Linien giebt. DeCandolle’s An- gabe zu 2 Linien grösseren Maasses weicht von dieser nicht gar sehr ab, doch ist sie allerdings kleiner, und wenn wir annehmen, dass der Baum in der Jugend mehr anwuchs, als im Alter, so wird DeCandolle’s Angabe noch mehr übertroffen. Der Unterschied mag vielleicht daher rühren, dass die Linde bei Neustadt in einem guten Boden steht, welches durch den wohl erhaltenen innern Stamm bestätigt wird, der nur einen Unfall von Aussen erlitt. Bleiben wir aber bei der mittleren jährlichen Zunahme von 2,7 L. würtemberg., so kommt für 1831 ein Alter der Linde von 636 Jahren, für 1849 von 654 Jahren und für 1229, zur Zeit der Erbauung von Neustadt nur ein Alter von 32 Jahren. Auch nach DeCandolle’s Rech- nung würde die Linde im Jahre 1229 nur 162 Jahre alt gewesen sein, wohl nicht hinreichend, um der Stadt den Namen zu geben, ‚ welcher vermuthlich erst neben dem Nämen Neustadt am Kocher in Gebrauch kam, als die Linde durch die Länge der Aeste ihre auf- fallende Gestalt bekam. Den Inschriften zufolge erhielt die Linde erst ihren Ruf in der Mitte und gegen das Ende des 16. Jabrhun- derts. Oder es machte ein anderer Umstand die Linde wichtig, viel- 110 leieht nur, weil unter und neben ihr Versammlungen von irgend einer Bedeutung gehalten wurden. In der ersten Ausgabe von Evelyn’sSylva von 1664 finde ich nichts von dieser Linde; die zweite von 1669, woraus DeCan- dolle und alle andern Schriftsteller ihre Nachrichten vermuthlich nahmen, konnte ich so wenig wie die beiden folgenden in Berlin auftreiien. Da Evelyn im Jahre 1664 die Linde nicht kannte, da Faber’s Nachrichten vom Jahre 1665 sind, da sie ganz mit dem übereinstimmen, was die Schriftsteller aus Evelyn’s Sylva anfüh- ren, so vermuthe ich, dass Evelyn aus Faher’s Quelle schöpfte. Doch ich muss dieses denen überlassen, welche spätere Ausgaben von Evelyn’s Sylva besitzen. Die sehr ungenügenden Nachrichten deutscher Schriftsteller über diesen Baum, welche mir zu Gesicht gekommen sind, führten mich doch auf das wunderliche Buch „Physieca ceuriosa“ von O. Schott {erste Ausgabe von 1667) zurück, worin weit mehr von Teufeln und Gespenstern, als von Physik die Rede ist. Doch fand ich es nir- gends benützt. Caspar Schott, Jesuit und Professor zu Würz- burg, sah die Linde nicht selbst, erhielt aber von einem Leibarzte des Herzogs von Würtemberg zu Neustadt, Faber, eine Beschrei- bung derselben und 2 Abbildungen, von denen Faber selbst sagt, sie wären imperita manu gemacht. Die erste stellt die Linde mit ihren Umgebungen vor, allerdings ungeschickt genug; die andere, mehr brauchbare, giebt nur einen Grundriss, wo die Stellen der Pfeiler mit Punkten bezeichnet sind, und ein Verzeichniss der In- schriften, deren 48 angegeben sind, worunter auch die von Evelyn (nach DeCandolle) angegebenen, nur nicht, wie oben erwähnt, Friedrich Marggraf zu Brandenburg, sondern 6. L. Marggraf au Brandenburg. Auch sind auf dieser Tafel einige in der Nähe gefun- dene römische Alterthümer vorgestellt. Ein zweiter Brief von Fa- ber an Schott, datirt Neustadt 24. Febr. 1665, enthält Folgendes : „Der Umfang des Stammes beträgt 27 F.4 Z., der Umkreis um die Aeste fast 403 F., der Durchmesser (dieses Umkreises) von Nor- den nach Süden 145 F., von Osten nach Westen 119 F., der mei- stens steinernen Säulen zur Unterstützung der Aeste sind 82, mit Inschriften von Fürsten, Edlen und andern ausgezeichneten Männern geschmückt; doch sollen vormals über 100 gewesen sein, welches auch nicht unwahrscheinlich ist, da man Spuren sieht von muthwil- ligen Hieben (petulanti ferro) der Soldaten. Die Jalireszahl der Inschriften geht nicht über 1555 hinaus.‘ In dem ersten Briefe, wo- mit Faber die Abbildungen überschickt, sagt Faber, es sei der ü ım . Prospect von Neustadt, einer Stadt, welche Helmbundt geheissen hebe, ehe sie durch ein Erdbeben zerstört wurde, daher: sie auch einen Helm im Wappen führe. Es war meine Absicht, das Andenken an diesen merkwürdigen Baum zu erneuern, den ich im October 1849 besuchte, und die Nach- Fichten von demselben auf ihre wahre Quelle, wie ich meine, zu- rückzuführen, . Literatur. Kongl. Vetenskaps-Akademiens Handlingar för ar 1848. Stockholm, 1849. 264 pag. in 8. Unter den hierin enthaltenen Arbeiten interessirt den Botaniker zunächst eine Abhandlung von Fries: Fungi Natalenses, quos annis MDCCCXXXIX.-MDCCCXE colegit J. A. Wahlberg, adjectis qui- busdam Capensitus. Das Hauptmaterial dazu lieferte die von J. A. Wahlberg von Port Natal und dem Cap mitgebrachte Sammlung von’ Sehwämmen, die sich gegenwärtig im Besitze des Museums der k. schwedischen Akademie befindet; auch hatte der Verf. &ele- genheit, die von Zeyher zu Uithagen am Cap gesammelten Schwämme zu durchsehen, und darunter einige von Berkeley übersehene Ar- ten zu finden, deren Beschreibung hier gleichfalls mitgetheilt wird. Wir können hier nur die Diagnosen und einige allgemeine Bemerkungen ausziehen. “ Agaricus Fr. Epier. » 1. A. (Amanita) praetorius Fr, — Ad C.B.S. „Zwartkop-rivier einzeln“. Zeyher. 2. A. (Lepiota) Zeyheri, pileo carnoso-molli e campanulato ex- panso, medio late et obtuse gibbe verrucoso, cute ceterum in areolas angulatas floccosas secedentes diffracta, stipite cavo ventricoso-bul- boso attenuato Isevi immaculato, annulo crasso mobili, lamellis remo- tis alutaceis. — Berkel. n. 1. — Loeis arenosis ad C. B. S. „Ui- tenhage n. 92.‘ Zeyher- 3. A. (Lepiota) Kunzei, pileo carnoso e campanulato expanso . gibbo verrucoso, cute rigida glabra areolato-rimosa, areolis contiguis squama adpressa persistente fusca notatis, stipite rigido fistulose sequali glabro, annulo mobili, lamellis remotis confertis alutaceo- fascescentibus. — E C. B. S, sine nr. Zeyher. 4. A. (Lepieta) cuculliformis , pileo carnosulo oblongo cucallato nudo contiguo glabro, stipite fistuloso gracili Isevi sursum attenuato, 122 bulbo globoso-depresso marginato insititio, annulo membranaceo mo- bili integro, lamellis approximatis. — Ad C. B. S. Zeyher n. 8. 5. A. (Mycena) macrorrhizus, pileo membranaceo campanulato- expanso sieco glabro inzequabili brunneo-fusco , stipite fistaloso pro- cero strieto (in siecis spiraliter torto sulcato concolori), radice in-. crassata fusiformi appendicnlato, lamellis subliberis distantibus ex albo alutaceis. — Ad terram ©. B. S. Zeyher n. 6. 6. A. (Pleurotus) strialulus Fr. — E Terra Natal ad ramulos. Wahlberg. Panus Fr. Epier. . 7. P. melanophylius, pileo dimidiato seasili coriace,-membra- naceo flaceido radiato sulcato glabro impolito fuscescente, lamellis basin attingentibus latis distinctis insequalibus nigris, ade albicante. — Ad ramalos tenellos Terre Natal. Wahlberg. 8. Schizophyllum commune Epier. In terra Natsi. Wahlb. 9. Lenzites deplanata Epier. In terra Natal. Wahlb. R Polyporus Epier. (excl. sp.) 10. P. (Pleuropas) videcinus, pileo carnoso -lento subrotande- reniformi longitudinaliter radiato-striato virgatoque glaberrimo alufa- ceo-fulvo, postice in stipitem brevissimum lateralem cuneatum basi eoncolorem producto, poris tenellis oblongis minutis confertissimis ‚in stipite ad basin reticulato-decurrentibus. — Ad truncos in terrs Natal. Wahlberg. Obs. Post editam Synopsin Hymenomycetum immense accre vit Polypororum numerus, quorum zque feraces apparent tropic# regiones ac boreales nostrae Agaricorum. Si conspeetum elaram te- nere et specierum determinationem fidam prebere velimus, necess® omnino est, genus alterius subdividere. Species suberoso-lignoss®, crusta cornea vestitzee, poris stratosis, peculiarem seriem sistunt & formis mesopodibus ad Resupinatos descendentem, semper a genur- nis subcarnosis lentisve, anodermeis, annuis distinetum. Hae tam quam peculiare subgenus, F'omes, a genuinis Polyporis separand® : sunt. Species plebejas omitto. Trametes Epier. Post editam Synopsin Hymenomycetum hoc genus valde dilata‘ vimas, huc referentes omnes species suberosas 1. lignosas, nec instaf Polypori genuini e carnoso lentas fibrosas, poris haud stratosie in quibus omnibus re ipsa trama a pileo formata adest , licet in diver- sis speciebus plus minus distineta appareat. en > 128 *Contextu ferrugineo. Hier beschreibt der Verfasser zuerst eine neue Art von Upsala: T. eircinatus, die zwischen T. Schweinitzi und T. perennis die Mitte hält. Dann folgen: 11. T. (Apus) Hydnoides Epier. Vulgata species in terra Natal et regione Capensi. Wahlb. 12. T. (Apus) ursina, pileo suberoso coriaceo conchiformi in- sequali fibris erectis elongatis confertissimis strigoso - hirsutissimis bispido , intus ferrugineo-badio, poris minutis insequalibus elongatis- que acutis canescente-ferrugineis. — E terra Natal. Wahlb. 13. T. (Apüs) lanata Epier. E terra Natal. Wahlb. 14. T. (Apus) Isidioides, pileo suberoso duro convexo plano unicolori azono fulvo, superficie tota tuberculis minutis regularibus ' confertis exasperata, contextu fulvo, poris exiguis confertis regulari- bus obtusis fulvo-cinnamomeis. — Polypor. Isidioides Berkel. Zeyh. n. 115. E terra Natal. Wahlb. 15. T. (A.) pertusa, pileo suberoso pulvinato-triquetro azono ferrugineo, tomento fioccoso compacto hine inde poroso-pertuso ob- ducto, intus falvo, poris ferrogineis minimis brevibus tenuissimis. — 'E regionibus interioribus Capensibus reportavit Wahlb. 16. T. (A.) Woahlbergi, pileo suberoso-lignoso durissime sub- uniformi applanato concentrice sulcato floccoso-leproso e fulvo-ferru- gineo fuscescente, margine obtuso, contextu fulvo-ferrugineo, poris rotundis -minutissimis zequalibus cinnamomeis. — E terra Natal. Wahlb. ; 17. T. (A.) protea Berk. E regione Capensi. 18. T. (A.) scaleris, effuso-reflexus, scalari-imbricatus, pileo an- gusto insequali subseruposo azono sordide ferrugineo, margine acuto, contextu fibroso-radiante concolori, poris subrotundis obtusis mediis intus canescentibus. — E terra Natal. Wabib. 19. T. (Apus) umbrina, pileo suberoso protracto inzquali azono lanato umbrino, eontextu porisque curtis minutis subrotundis inzequa- _ libus obtasis. — In regione Natalensi. Wahlb. **Contextu albo. 20. T. (Apus) Natalensis, pileo suberoso-lignose applanato azono impolito alutaceo-albo, cuticula membranacea adnata, margine obtuse inflexo, poris minutis subrotundis integerrimis ligneo-pallidis. — In terra Natal. Wahlb. 21. T. (Apus) detonsa Epier. — E terra Natal. Wahlb. 124 Placoderma. Hoc Trametis subgenus, pileo crusta laccata cornea tecto, ad priores accedit ut Fomes ad Polyporos. Pori nunquam estratosi, trama pilei manifesta. Fomitem nen prabent. 22. T. (Placoderma) Sceleton, pileo lignoso-fragili utrinqgue ap- planato opaco glabro fusco-nigro, erusta crassa nigra fragili sece- dente a scelete‘ interiori a basi flabelliformi-radiante, poris brevissi- mis sequalibus rotandis fusco-umbrinis in callam durissimum coalitis. - — In trancis in terra Natal. Wahlb. 23. T. (Placod.) Sclerodermea, pileo suberoso convexo appla- nato glaberrimo nitide concentrice sulcato atro, crasta fragili tecto,' contextu umbrino-ferragineo poris minutis brevissimis albidis, demum _'ore umbrinis. — P. selerodermeus Leveill. cum preecedente. Whib. 24. T. (Placod.) balanina, pileo suberoso eonchiformi nitido lac- cato fulvo castaneo suleis paucis distantibus notato, contextu gru- moso-floecoso ferrugineo-fusco, poris minutis®equalibus pallidis. — Cum pracedentibus. Wahlb. Hezxayona Fr. Epier. 25. H. crinigera Fr. — Ad truncos in terra Natal. Wahlb. 26. H. orbiculata Fr. — Cum precedente. Wahlb. 27. H. peltata, pileo subergso-coriaceo postice adnato e villo vix perceptibili canescente, versus marginem zonis fuscis sulcato variegatove, alveolis subrotundo-hexagonis glabris canis, acie obtuss. »— Cum pracedentibus ad ramos dejectos. Wahlb. 28. H. speciosa, pileo suberoso erasso versus marginem acutis- simum attenuato plano glaberrimo dense concentrice suleato sordide ferrugineo, alveolis amplis profundis nudis fuscis, acie acutis. — Ad truncos in terra Natal. Wahlb, 29. H. tenuis Fr. — E variis locis tam terrse Natal, quam in- _ terioribus regionibus Cap. B. Sp. Wahlb. 30. H. umbrinella, pileo suberoso-coriaceo reniformi dense con’ cenitrice glabro umbrino opaco, alveolis amplis subrotundo-angulatis obtusis umbrino-nigris. — In interioribus regionis Capensis. Whlb- Favolus Fr. Epier, 31. F. Natalensis, ‚subsessilis, pileo obovato reniformi Isevi glabro atro-fusco, alveolis oblongo-elongatis seriatis mollibus coneoloribus. — Ad truncos in terra Natal. Wahlb. Theleporus Nov. gen. _ Hymenium membranaceum, in superficie celluloso-porosum. Pori . contigui regulares, wequales, in centro papillam cylindricam poros sgnantem gerentes. Sporophora tetraspora. - 125 32. Th. cretaceus. Cortiei ramorum interiori, epidermide soluta, instar Corticii comedentis, innascitar in silvis Natalensibus. Whib. Guepinia Fr. Epier. 33. @. palmiceps Berkel. — In disco truncorum obtruncaterum in terra Natal. Wahlb. . Clododerris Pers. ined. (Thelephor& spec. Pers. in Freyc. Voy. Fr. Epier. Cymatoderma Jungh. Actinostroma Klötzsch,) 34. C. spongiosa, pileo late infundibuliformi e tomento crasso molli densissime intertexto spongioso elastico azono alutaceo, mar- gine integro, stipite centrali brevissimo lignoso extus tementoso, hymenio pallido, costis tumidis flabelliformibus ramesis demum gra- nulato-exasperato, — In truncis in terra Natalensi, et var. subsessi- lis excentriea e regione Capensi. Wahlb. Der Verf. giebt bei dieser Gelegenheit eine Uebersicht und die Diagnosen sämmtlicher zu dieser Gattung gehörigen Arten, die sich auf folgende Weise reihen: , . j *stipite centrali. ı. 0. spongiose Fr 2 6 infundibuliformis (Actinosiroma Klotzsch.) 3. C. formosa Leveill. **stipite laterali. 4. C. erassa (Thelephora Kunz. Actinostroma Klotzsch.). 5. C. elegans (Cymatoderma Jungh.). 6. Ü. dendritica Pers. ***gileo sessili. 7. C. BlumeiLeveill. 8. C. geusapata (Thelephora Fr. Epier.). 9. ©. membranacea Leveill. Stereum Fr. Epier. 35. St. versicolor Fr. — In terra Natal, Wahlb.; etiam ex in terioribus reg. Capensis. 36. St. hirsutum Fr. — In regionibus Capensibus et Natelen- - sibus. Wahlb. 37. St. vitile, effuso-reflexum, coriaceo-membranaceum, molliflac- cidum,, ‘pileo eontracto leproso-floceose impolito suleis concentriois notato” eanescente-fusco opaco, hymenio glabro insegaabili lurido- füscescente. — In truncis regionis Natalensis. Wahlb. Corticium Fr. 38. C. coeruleum Fr. — In terra Natal. Wahlb. Hirneola Fr. Syst. Orb. Veg. p. 256. Fungus cartilagineo-gelatinosus; udus mollis, tremulus, et nulla gelatina distentus, e duabus membranis quasi compaginatus, jusram exterior sisit excipulum, interior callum hymenianım. . Ezeipulem 126 eupulseforme, Pezizoideum, siccum coriaceo corneum, humectatum revivescens, tremelloso-flaeeidum nee tumens. Callus hymeninus su- perus, discoideus, exeipulo discoler et maceratum ab eodem separa- bile! ssepe costato rugosus, raro simul setiger. Sporophora mono- spora, sporis vix elastice explosis., — Eximium hoc genus tam cum Auriculariis, quam Exidiis videtur confundi. Ab utroque tamen non mode: forma et substantia, sed disco discreto differt, ut potius inter Discomycetes citarem, nisi fructificatio Tremellinarem. ..39. H. cochleata, subeoriacea, cupula infundibuliformi, inzequali, extus fusco.nigra pilis brevibus dense vestita , basi excentrica stipi- tato producta compressa plicato-costata, disco lxwvissimo fusco-succi- neo. — Ad trancos in terra Natal. Wahlb. \ 40. H. hemispharrica, c»spitosa, cupula hemisphzerica sessili estus Iavi glabra dilute brunnea , intüs plicata fusco-livida. -— Cum praecedente. Wahlb. + Hujus generis sunt plures fungi exotici ab Auctoribus sub Auri- ceularia deseripti; immo dubium videtur an Exidia Auricula Judae Auct. Austr. hujus loci sit; minime autem Suecica, que vera Exidia. Reliquse hujus species sunt: Subtus villes». *stipitatze, 1. H. ampla Pers. 2. H. nobilis (Exidia Leveill.). 3. H. coch- - leata Fr. 4. H. auriformis (Peziza Schwein. Exidia protracta Leveill. var.?). 5. H. polytri.ha (Exidia Montagn. E. purpurascens Jungh.). *%s.ssiles. 6. H. cornea (Auricularia Ehrenb.). 7: H. nigra (Peziz. Swartz- Tremella Auricula canis Mey. Essequ. E. fusco-succinea. Montagn.). 8. H. rufa (Exidia Berkel.). 9. H. porphyra (Exidia Leveill.). 10. H. tenuis. , “ Extus glabree. 11. H. hemisphaerica Fr. 12. H. pellucida (Exidia Jungh.) 13. H. vitellina (Exidia Lev.). 14. H. auricularis (Tremella Fries.) Tremella Epier. _ 41. T. corrugis, compacta, subhemispherica, tuberculoso-rug0- sissima nuda, aterrima. — In terra Natal. Wahlb. Sterrebeckia Link. (diss. 1815). (Actinodermium Nees. Mycenastrum Desv.) Peridiam daplex; exterius discretum, papyraceum, frustuloso secedens; interius lignosum, persistens, ore indefinito, demum sub- stellatim rumpens; intus, absque sirato sterili, totum capillitio com- - x r “ “ . 13 27 paeto dense intertexto a peridio demam secedente farctum. Spore globosse, echinulatze, floccis dentieulatis inspersa. 42. S. Geaster, globosum, sporis purpureo-fuscis Link. I. c. (Mycenastrum Corium Berkel.) — In Lusitania detectum fungum e portu Natal reportavit Wahlb. Zu derselben Gattung sind noch zu rechnen: 2. St. Corium (Lycoperdon DE. Mycenastrum Desv.). 3. St. chilensis (Mycenastrum Mont.). 4. St. lejosperma (Mycenastrum Mont.). 5. St. fragilis (Mycenastram Leveill.). Lycoperdon. 43. Species L. caelato affinis, a quo differt sporis vinosis I. purpurascenti-pallidis. (L. Natalense). . 44. Altera e regione Capensi, habitu L. gemmati, sed structura petius L. pusilli, sequenti definitione distingui posset: Z. capense, peridio membranaceo flaceido exius granulato, ore angusto obtuso dehiscente, capillitio laxo, sporis fuliginosis. Zeyh. n. 106. on Lanopita Nov. gen. Peridium sessile, simplex, tenuissimum papyraceum, extus nudum et glabrum, haud definite I. sponte dehiscens. Capillitium in pilam compactam, elasticam, a peridio discretam‘, densissime intertextum. Spore globos®, floccis tenellis lsevibus mox insperss. — Eximium genus Lycoperdo et Sterrebeckise proximum; sed peridio papyraceo extus nudo et capillitio discreto facillime distinetum. — Sterrebeckia respondet Didermati, Lycoperdon Didymio, Lanopila Physaro et Fa- villea Craterio. 45. L. Wahlbergü. — In terra ad portum Natal. Wahlb. E novis Lycoperdineorum generibus a cel. Berkeley e Cap. B. Sp. descriptis neutram aderat in collectione el. Wahlbergii. Ex his Scoleciocarpus ad Arachnion ita accedit, ut Berkeleyana dis- sertatione ad me nondum visa ad hoc genus retulerim. Phellorinae proximum est Polysaccum degenerans Plant. Preiss. quod ex hodier- nis principiis sine dabio proprium sisit genus: Faviliea. Peridium clavatum simplex, ecorticatum, superne membranaceum et totum dis- parens, nudas relinquens sporas copiosissimas concervatas lazas - filis paucis tenuissimis intextas. Capillitium rarum, laxum a peridio basi , in stipitem contiguam solidum products, floccosa sterili assur- gens. Ad basin adsunt nonnulla granula immatura peridiola Polys- Ineel referentia. Morphosis ignota. 1. F. argillacea. E Nova Hol- andia. , Levieuxia Nov. gen. (Natalia Fr. olim.) Perithecium liberatum, verticale, stipitato-clavatum, carbonaceum, zigidum, astomum, superne demum rimose-diffractum, frustulatim de- eiduum. Sporidia sporophoris pedicellata, opaca (ut nulla septa con- spicus), in discam, demum pulverulentum, stipata. 128 1. L. Natalensis , peritheciis oblongis basi in stipitem constric- tis glabris atrie, disce plano-convexo. — In corticibus e Cap Natal a Wahlbergio repoertatis catervatim nascens. Habitu, statura et magnitudine adeo convenit cum genere Topospora Fl. Scan. (eujus species sunt Sphzeria uberiformis Fr. et S. proboseidea, quarum ill ventricosa fusco-atra, he eylindrica nigra), ut vix distinguerem. Forma et habitus prorsus T. uberiformis. Propins vero examinata characteres prabet gravissimos, quare plenius T'oposporae hoc loco addere liceat: ‘ 'Topospora. Perithecia liberata, verticalia, spititato-clavata 1. eylindrica, cornea (i. e. textura fibrosa, nec grumosa rigida prioris) vertice poroso-dehiscentia. Nucleus urceelatus , perithecii latera ve- _ stiens, demum deliquescens. Sporidia sporophoris pedicellata, sep- tata, opaca. E corticibus arborum erumpens, Inter funges Zeyherianos adest sine numero Myxogaster. summopere insignis, sistens genus inter Dietydium et Cribrariam exacte medium. Facillime dignoseitur dicendo ,. esse Stemonitem sine stylo, vel etiam esse Cribrariam reticule peridio non adnato. Stylonitcu. disimus, et unica haec mihr cognita species, Stylonites fuiviceps, statura Cribrarise vulgaris, facile dignoseitur stipite nigro, capitulo globoso fulvo. 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Der kaiserl. botanische Garten zu St. Petersburg... — ANZRIGE, Kützing’ 8 Phycologia germanica, ” Die Pflanzen in Mittel-Franken bearbeitet von Dr. A, Schnizlein. Vorbemerkung. Im Jahre 1846 erhielt der Verfasser durch das k. Landgericht ein lithographirtes Verzeichniss von Pflanzen, welche, in Mittelfran- ken vorkommen sollen und welches vom Regierungspräsidium ver- theilt wurde, um von Pflanzenkundigen die Zusätze eintragen zu lassen. Dieses Verzeichniss war von der Art, dass ich eine Erklä- rung dahin abgab, ich würde zwar gerne bereit sein, meine Erfah- rangen über die Vegetation Mittelfrankens mitzutheilen, müsse jedoch dieselben völlig zurückhalten, wenn in dieser Form eine derartige Arbeit beabsichtigt ‚werde; denn jenes Verzeichniss war nicht nur ein blosses Namenregister und nach dem Liun&’schen Systeme ge- ordnet, sondern enthielt auch die widersinnigsten Angaben, wie z.B. Tribulus terrestris, Siratiutes aloides, Cardamine yraeca, während viele wirklich vorhandene Pflanzen fehlten. Hiebei legte ich einen Plan vor, wie, meiner Ansicht nach, eine zeitgemässe Arbeit der Art beschaffen sein müsse. Dieser Pian wurde heifällig aufgenommen, an Hrn. Hofratlı Koch mitgetheilt und durch ihn mir diese Ausar- beitung übertragen. "Es gingen mir mehrere jener Verzeichnisse zu, mit den Bei- sätzen der Sachverständigen, von denen jedoch nur die Angaben Weniger, wie die des Hrn. Landrichters v. Ausin in Cadolzburg und des Hrn. Vicar Hauser in Röckingen, sowie der HH. Apotheker Greiner in Ufenheim und Sch äf er in Feuchtwangen berücksich- tigt wurden. Plora 1850. 9, % 130 Im Frühjahre 1847 war die Ausarbeitung übergeben. Später hatte ich noch Gelegenheit, manche Nachträge beizubringen. Mit Genehmigung des k. Regierungspräsidiums theile ich hier einige Abschnitte mit, weil der Arbeit selbst noch keine baldige Veröffentlichung in Aussicht steht und es vielleicht zur Kunde des Vaterlandes doch nicht ohne Werth sein dürfte, das Vorhandensein zu wissen, da ferner hierin eine Erweiterung des Gebietes der in den „Vegetationsverhältnissen der Jura- und Keuperformation der Wörnitz- und Altmühlgegenden‘‘ gegebenen Darstellung liegt, und da eine ähnliche Behandlung anderer Gegenden eine genauere Kennt- "niss des Vaterlandes wohl anbahnen möchte, Uebersichit. I. Allgemeine Betrachtung der Vegetation. 1. Einleitung. 2. Die Standorte und ihr allgemeiner Pflanzenwuchs. 3. Die phytognostischen Formationen und ihre Charakteristik. II. Systematisches Namensverzeichniss aller bisher in Mittelfranken bekannt ‚gewordenen Pflanzenarten, nebst 1. Uebersicht der Zahlenverhältnisse. 2. Nachweise der Wohnorte seltener Arten. 1, Vebersicht der wichtigsten in Mittelfranken vorkommenden Nutzpflanzen, geordnet nach der Art ihrer Anwendung, L, Allgemeine Betrachtung der Vegetation. 1. Einleitung. Die Betrachtung des Pflanzenwuchses unseres Regierungsbesir- kes hat hier nicht mit der Darlegung der physikalisch-geographischer Bedingungen za beginnen, wie es bei den nur hierauf bezügliche® Berichten nöthig iet, denn die topographischen Verhältnisse, die meteorologischen Erscheinungen und die chemisch geognostische Be schaffenheit des Bodens sind bereits am gehörigen Orte aus einander gesetzt. Für die beiden Hauptzwecke der botanischen Untersuchung ein®*- Landes, nämlich für die rein wissenschaftliche Frage, ob die in dep Systemen aufgestellten Arten auch bier sich als solche erweisen 4 ‚ob oder wie sie ihre gewöhnliche Form behalten oder verändern, # 131 wie für ihre Verbreitungsverhältnisse über das Land sind aber im Allgemeinen noch viel zu wenig Erfahrungen und zuverlässige An- gaben vorhanden, als dass wir uns einer genauen Kenntniss schon jetzt rühmen dürften, es ist also das Folgende nur eine vorläufige Uebersicht und ein Anhaltspunkt für spätere Vervollständigung. Aus diesem Grunde und unter den oben angeführten Vorans- setzungen wird die Vegetation des vorliegenden Landes am einfach- sten unter den 3 in der Uebersicht angegebenen Abschnitten zu be- trachten sein und dieselben werden für den vorliegenden Zweck die Hauptpunkte enthalten, um die Flora dieses Landes — unter Flora aber verstehen wir die Gesellschaft von Pflanzenarten eines Landes, welche aus der absoluten Anzahl der Individuen und deren relativem Verhältniss ihrer Vertretung in den einzelnen Familien besteht — würdigen und weitere Untersuchungen und Folgerungen anknüpfen za können, , Eine so scharfe Gränze, wie die bürgerlichen Verhältnisse sie bieten, ist hier freilich ni«ht einzuhalten, und wie im kleineren, so im grösseren Maasssiabe nicht ausführbar, da solche Gränzen mit der Natur.:sehr wenig zusammentreffen and überhaupt unser Regie- rungsbezirk auch topisch von keiner Seite ein geschlossenes Ganze darstellt. Unser Pfianzenreichthum bildet einen Theil der allgemeinen Flora von Mitteldeutschland , ohne wesentlich bemerkliche Einflüsse einer Nachbarflora darzubieten, indem gegen Osten und Süden der fränkische Jura der Verbreitung der von dorther kommenden Ge- wächse eine Gränze seizt und nur wenige Arten in dessen Thal- schluchten vorlringen, anderseits im Norden und Westen die Fran- kenhöhe und der Steigerwald dorch ihren Baumwachs und andere Verhältnisse den westlichen Pflanzen den Eintritt versperren und keine andere grössere Verbindung, als die des Rednitzthales, ein flacher Landrücken an der Wörnitz und zwischen Aisch und Gollach mit den Nachbargegenden vorhanden ist. Die vorhandenen Flussthäler aber führen nichts herbei, theils weil sie enge an sich sind, theils weil sie selbst fast alle von -einem Höhenrücken in geringer Entfernung von einander entsprin- gen und von da sich hinabsenken. Einen stärkeren Gegensatz, als es der Einfluss verschiedenarti- ger sich berührender Floren verursacht, finden wir aber ausgedrückt in .der durch die Bodenbeschaffenheit erzeugten und bei uns verban- denen Verschiedenheit der Vegetation. Wir haben die: zwei mäch- tigen Gegensätze der Kalk- und Kisselreihe in den Göbirgen rein 9 132 ausgedrückt und eine vielfach vermittelnde Thonreihe in dem Hü- gelland. Das der Kieselreihe zugehörende Land ‚der Keupersandstein- Formation nimmt den meisten Platz ein und ist im Allgemeinen von West nach Ost, von Süd nach Nord geneigt; an seinem Süd- und Dstrand erheben sich die zwar nicht hohen aber meist steilen Ab- hänge des Jura , dessen obere Hochebenen zum Theil-auch noch in unsern Bezirk fallen, im Norden und Westen aber hat das dorthin ansteigende Land eine ziemliche Abböschung der Keuperhügel, welche von dorther (relativ) als Berge sich darstellen und, nur zum Theil mehr oder weniger isolirt, eine meist mehrreibige Hügeliinie bilden. Inmitten des Landes verlauft keine bedeutende Höbe und nur da, we die Rezat, an den Jura anstossend, plötzlich umwenden muss, ‚Süden sich einige erbeblichere Bergkegel. Das übrige Innere des Landes wird von zahlreichen breiten Bergrücken durchzogen, welche ° schmale Thälchen trennen, Diese gesammte Landesfläche bietet aber in Beziehung auf pflanzliche Charakteristik mehrere Hauptabtheilungen dar, welche eine gewisse Einheit an sich haben, die ich phytognostische Formationen nennen will und welche eine leichtere Uebersicht über das Bild der Pflanzendecke, womit dasLand geziert ist, geben sollen, als die vereinzelten Angaben vonStand- und Wohnorten allein es thun können, Wen wir von den niedrigst gelegenen Gegenden beginnen, #0 ergeben sich aus den durch eigene Anschauung der verschiedensie® Gegenden des Regierungsbezirkes erlangten Erfahrungen folgende Hauptversehiedenheiten. u 1. Die Fiussthäler. 2. Das Flachland oder die Teichgegender. ‚3. Die Haidenwälder. 4. Das Hügelland. 5. Die Keuperberge als . Feankenhöhe und Steigerwald. 6. Der Thonhügelsaum. 7. Die Hoch ebenen. 8. Die Juraberge. Die nähere Bestimmung dieser Formationen wird bei dere? specieller Charakteristik angeführt werden. 2, Die Standorte und ihr allgemeiner Pflanzenwuchs Alle eben genannten Formationen bieten eine gewisse Meng® von speciellen Bedingungen der Existepz für Pflanzen in Gunst oder Ungunst dar, welche als die allgemeineren Standorte bezeichnet werden können, weil es viele Pflanzen giebt, welche ehne Rück ‚sicht auf jene Formationen sich seigen, sobald ner der Standort 138 * . gegeben ist; so sind manche Wiesen , oder Acker oder Waldpflan- zen allen Formationen gemein, andere aber finden sich nur auf Wiesen, Aeckern, oder in Wäldern einer bestimmten Formation, wie 2.8. nur in den Thälern oder Hochebenen u. s. w. Die Charakteristik der allgemeinen Standorte hat daher vordnzuge- hen und umfasst diejenigen Pflanzen, ven welchen überhaupt der eigen- thüämliche oder nächste Eindruck, welchen die Vegetation einer Gegend macht, abhängt. Gerade hiedurch sind sie aber die sogenannten gemeinen Pflansen; sie sind diess aber nur relativ, denn eben hierin liegt ihre Bedeutung, dass selbst diese in einer andern Gegend feblen können, oder andere statt jener auftreten. Die sogenannten seltenen Arten sind aber solche, welche entweder an sich nur auf beschränkte Be- dingungen, z. B. durch Bodenbeschaffenheit, einsame Lebensweise u. 8. w. hingewiesen sind, oder solche, welche entweder nut unse- ren einzelnen Formationen eigenthümlich 'sind,, oder solche, welche aus Nachbargegenden, wo sie als gemeine Pflanzen auftreten, hier aber nur als Flüchtlinge eder Gränzposten erscheinen ; diese nennen wir eharakteristische Arten und werden sie bei der Betrachtung der einzelien phytognostischen Formationen näher bezeichnen. Die mannigfaltigen Verhältnisse der Erdoberfläche unseres Be- zirkes und der Pflanzen unter sich bieten nun für deren Pflanzen- wuchs folgende Hauptverschiedenheiten dar, welche übersichtlich angeordnet, sich in folgender Weise vertheilen lassen. Il. Wasser. 1. Quelien. 2. Teiche, Gräben und andere stehende Wasser. 3. Sümpfe und Dloore. A. Bäche und Flüsse. 5. Ufer. IL Land. A. Feld, d. h. ursprünglieh verbliebenes Land, a) Offenes Feld, 1. Waiden. 3. Waldwiesen. 3. Haiden. 4. Felsen. 5. Hecken und Gebüsch. 6. Raine und Abhänge. b) Wald. 7. Waldrand und Lichtungen. 8. Waldsehatten. 9. Schluchten und Feisenfuss. 10 Gebüschwald vom Laub- und Nadelboi. 11. Hochwald von Laub- und Nadelholz. B. Flur, d. h. durch Cultur verändertes Land. 12 Wiesen. 13. Aecker. 14. Gartenland und Weinberge. 15. Strassen und Wege. 16. Dämme und Abhänge. 17. Schatistellen : und Düngerptützen. 18. Mauern und Dächer. 2 134 II. Organischer Grund. . (Sechmarotzer- Gewächse.) 1. Lebende Baumäste. 2. Baumstämme und deren abgestor., bene Rinde. 3. Lebende Blätter. 4. Mehr oder weniger abster- bende and verwesende Theile von Pflanzen, Thieren und Kunstpro- ducten. 5. In Zersetzung begriffene Flüssigkeiten. - (Es folgt nun eine Charakteristik dieser Standorte in der Art, wie ich sie in den Vegetationsverhältnissen des Jura und Keuper gegeben, mit dem Unterschied, dass hier auch die wichtigsten Kryp- togamen genannt werden und eine dritte Klasse für den organischen Boden aufgenommen ist.) 3. Die phytognostischen Formationen und ihre Charakteristik. Das Gleichartige des ganzen landschaftlichen Bildes, welches verschiedene Gegenden darbieten und welches man im gewöhnlichen Leben oft bezeichne: hört mit dem Ausdruck: ‚‚es ist dieselbe Ge- gend‘‘, hängst nächst der Oberflächengestalt der Erde hauptsächlich von dem Pflanzenwuchs auf derselben ab. Die Ursache dieser Erscheinungen an sich kann allerdings tbeils in der chemischen Beschaffenheit des Bodens, theils in dem Höhen- unterschied der Standorte liegen, allein es treten bei der Verbreitung der Pflanzen eine so grosse Menge von anderen Umständen hinzu und machen die Erkennung der Ursachen so zusammengesetzt, dass ‘es leicht ist, auf irrige Gründe zu gerathen und sicherer erscheint, die Facta aufzufassen und sie zu charakterisiren, welche, wenn auch nicht sur Ergründung der Ursachen, doch zur genauen Bezeichnung und zur Verallgemeinung einer Erscheinung beitragen; daher wollen wir hier jene Gleichartigkeiten, welche mehrere Standorte umfassen und ihre Eigenthümlichkeiten der Vegetation in Verbindung mit der Bodenbeschaffenheit und dem Höhenverhältuiss betrachten. Diese Behandlungsweise ist vielleicht da wenigstens zweckmässig , wo es sich um Gegenden von keinen bedeutenden klimatischen und Höhen- Differenzen und von einem wichtigen, die beiden Haupt-Gesteins- Reihen der Kiesel- und Kalkerde vermittelnden Zwischenglied, wie es unsere Thongegenden sind, handelt. Die phytognostische Formation umfasst bald nur einen Standort und dann ist ihre Schilderung mit jenem schon gegeben und es dürfen nur die eigen’ thümlichen Arten angezeigt werden, wie bei den Haidenwälder®, bald umfasst sie mehrere Standorte, wie das Hügelland, und dann 135 werden nur die Wohnorte ihren Charakter bilden. Sie drückt aber auch das Höhenvorkommen aus und, wo es nöthig ist, werden wir auch die Bodenbeschaffenheit als den Charakter bestimmend hervor- zuheben baben. Die ganze Darstellung darf aber uur als ein Ent- wurf und Versuch angesehen werden, weil weder hinlänglich sicher gestellte Beobachtungen vorhanden waren, noch auch die nöthige Zeit fär eine genauere Abwägung zu Gebote stand. Es finden end- lich auch in der Natur so viele und viel mildere Uebergänge statt, als die Eintheilungen auf dem Papier stets es darstellen, welche daher oft zu scharf dagegen erscheinen und nur mit dieser Rück- sicht beurtheilt werden dürfen. Fast durchgehend dürfen aber die angegebenen Arten als solche gelten, welche, je nachdem eine For- mation im Lande vertheilt ist, eben nur hier und nicht in den an- dern Gegenden vorkommen. 1. Die Flussthäler. Hierunter ist vorzugsweise der Boden des Alluvium, sei es nun loser Sand, oder thonig- und mergelartig, oder humos und sumpfig, zu verstehen. Die Thäler Mittelfrankens senken sich fast alle aus ein und demselben Mittelpunkt von Westen nach Süd-Ost, Ost oder Nord-Ost, aur sehr wenige haben eine andere Richtung, weil der Jura auf seiner westlichen Seite sehr wasserarm ist. Die Quellen der Wörnitz, Altmühl und Rezat liegen in einer Höhe von 1426 P. F. und ebenfalls sehr nahe hei ihnen die der Aisch, aber nur in etwa 1036 F. Die mittlere Höhe der Wörnitz für Mittelfranken ist etwa 1350, die der Altmühl 1276, die der Rezat 1060 und die der Aisch 948; ersteres Thal liegt also am höchsten, letzteres bei- läufig mit 500 F. Unterschied am niedrigsten. Diese und noch mehr die Wasser zweiten Ranges, wie Sulzach, Wieseth, Aurach, Bibert und Zenn, haben eine meist sehr schmale 'Thalsohle von ’/s—!/a Stunde breit, welche meist mit fruchtbaren Wiesen bewachsen und die, wegen der fast durchgängig flachen Ufer, häufigen Ueberschwem- mungen ausgesetzt sind. Auch sind die Flussbeete selbst von sehr geringer Tiefe. Wie alle niedrigen Stellen der Länder auch im Grossen, wenn wir z. B. an Norddeutschland denken, eine grosse Gleichförmigkeit zeigen, so geht es auch mit diesen Thälern, indem wenig Charakteristisches von ihnen angeführt werden kann, als was bei dem allgemeinen Standort der Wiesen bemerkt worden ist. Der Standort der Bäche und Flüsse gehört ebenfalls hiezu. Als eigenthümlich dürfen wir jedoch folgende Arten anführen: Thalictrum flavum im Aisch- und Wörnitsthal, Trolius europaeus 136 in mehreren höheren Thälern, scheint sich gegen die Regnitz hin sa vermindern. Erucastrum Pollichii an der Pegnitz selten, Senne- biera Coronopus, Geranium pratense, welches auch mehr die höhe- ren Gegenden liebt, Astragalus arenarius und hypoglotlis, Vieia lathyroides sind besonders dem unteren Regnitzihale eigen, Epile- bium hirsulum und roseum, Hippuris vulgaris, Peucedanum offiei- nale, Petasites officinalis, Senecio paludosus, Gratiola officinalis, Hottonia palustris, Rumex Hydrolapatkum und mazwimus, Polygo- num dumelorum, Salic rubra, Iris sibirica. 2. Das Flachland und die Teichgegenden. Sie begleiten die Thäler in mehr oder weniger breiten Gürtels, 'unregelmässigen Ausbuchtungen und Erweiterungen oder Kesseln, bestehen meist aus dem Diluvium und dzher theils Sand, theils Thon, theils Geröll. Die Erhebung über die benachbarten Gewässer ist unbedeutend und geht etwa höchstens 100F. Die hier vorkommen- den Standorte sind meistens die Haiden, Abhänge, Wiesen, Aecker und die Teiche selbst, mit ihren mehr oder weniger sumpfigen Um- gebungen. Ist dieses Land mit Thon überschüttet, so finden wir ausser den allgemeinen Pflanzen der Standorte hier eigenthümlich: Erysi- - mum strictum, Barbarea arcuata, Moenchia erecta, Hypericum hu- mifusum und lelrapterum, Melüotus offieinalis und dentala, Trifo- lium hybridum, spadiceum, Lotus uliginosus, Chondrilla juncea, . Limosella aquatica, Scrophularia vernalis, Chenopodium opulifölium, Blitum rubrum, Atriplex patulım, Rumex maritimus, Polygonum Bistorta, Mercurialis annua, Heleocharis ovata, Scirpus Tabernae- monlani, Carez Buxbaumü und limosı, Leersia oryzeides , Poa dura, Festuca loliacea, Lolium arvense. Als reine Sandpflanzen treten hier auf: Teesdalia nudieaulis, Arabis Thaliana, Gypsophila muralis, Dianthus pralifer, Lepigonum rubrum, (Cerastium semidecandrum, Potentilla argentea, Lythrum Hyssopifolia, Peplis Portula, Montia minor, Herniaria glabra, Scle- ranihus perennis und annuus, Peucedanum Oreoselinum, Filago arvensis, minima, Gnaphalium lutco-album, Helichrysum arenarium, Arnoseris pusilla, Hypochoeris ylabra, Jasione montana, Myosotis versicolor , Cenlunculus minimus, Plantago arenaria, Statice elon- gala, Amaranthus retroflexus, Polycnemum arvense, Rumex Acrlo- sella, Salie repens, Alnus gluiinosa, — Butomus umbellalus, Jun- aus filiformis, capilatus, lenuis, Cyperus fuscus und flavescens, Scirpus_marilimus, Carez cyperoides und Pseudo cyperus, Panieum 197 Erus galli, Setria verticiliata, Eragrostis poaeoldes, Corgnephorus canescens. Die Teichgegend ist am entschiedensten ausgebildet an denjeni- gen beiden Abhängen der Keuperformation, welche vor dem Jura liegen und durch eine breit gewölbte Erhöhung geschieden sind in ein südwestliches, an Teichen ärmeres, und in ein nord-nordöstliches, an solchen reicheres Land; ersteres zwischen Dinkelsbühl und Gen- zenhansen, letzteres zwischen Nürnberg und Neustadt, wie zwischen Höchstädt und Erlangen liegend. In diesen Teichen sind zwar, wie es dem Standort angemessen, meist nur die allgemeinen Pflauzen zu finden, es kommen jedoch auch noch in einzelnen vor: Subula- ria aqualica, Elatine paludose, Trapa natans, Hydrocharis Morsus ranae, Poutamogeton rufescens,, gramineus,, compressus, aculifolius, trichoides, Najas major, Sparyanium natans, Carez cyperoides, Pi- lularia globulifera. Einige Pflanzen, welche eben nur ihres Wohnortes wegen in die Formation des Flachlandes gehören, sind: Cucubalus bacciferus und Calamintha Nepeta. 3. Die Haidewälder. Sie sind gleich der Teichgegend ein Product der Aufstauung von Gewässern, welche vor dem ganzen Bogen des Jurawalles ge- standen haben mögen; in ihnen selbst sind noch viele Teiche ein- gschlossen und es hat sich ein mit Sand gemischter Moorhoden erzeugt. Durch ihre Vegetation glauben wir einen gewissen Zusam- menhang dieser Formation errathen zu dürfen, der sogar in ähnli- chen Ortsbenennungen, wie Tennenlohe, Röttenbach, Schwand, Reuth u. s. w. sich aufZufinden scheint. Wir verstehen enter dieser For- mation die Schwaninger Haide, die Waldungen bei Rotb, den Lau- rentzi- und Sebaldi-Wald und den (obwohl ausser dem Regierungs- bezirk liegenden) Markwald zwischen Erlangen und Höchstadt a. A. Der charakteristische Baum dieser Formation ist bei ebenem Lande die Führe, Pinua sylvestris, bei Hügeln Abies ewcelsa; ihre Gesträuche, das Haidekraut, Celluna vulgaris, und die Kienschote (oder hochdeutsch Besenpfriemen) Sarotkamnus scoparius, Vacei- nium Vitisidaea. An krautartigen Pflanzen herrscht Rumexw Aceto- sela, Epiobium angustifolium und Aira flezuosa vor. Dem 6e- stein nach herrscht hier die reine Kieselreihe und nur im einigen sich aus ihr erhebenden Hügeln scheint Thon, der bisweilen Kalk führen mag, vorzukommen. ” \ ’ 188 Die Standorte dieser Formation sind also Wald, Haiden, Moor und Sumpf; bald auf dem einen, bald dem andern Gliede dieser For- mation kommen aber eigenthümliche Pflanzen vor, welche jedoch picht an allen ihren Standorten zu finden sind, solche sind: Viola palustris, Drosera rotundifolia und intermedia, Spergula nodosa u. pentandra, Stellaria uliginosa, Sedum villosum, Comarum palusire, Chrysosplenium oppositifolium, Vaceinium uliginosum und Ozxycoc- cos, Andromeda polifolia, Galium uliginosum, Pinguieula vulgaris, Ledum palustre (?), Thesium alpinum, Calla palustris, Scheuch- zeria palusitris, Orchis incarnata, Leucojum vernum, Juncus alpi- nus, squarrosus , supinus und conglomeralus, Rhynchospora alba, Eriophorum vaginatum und gracile, Cyperus flavescens, Carex stricta und Ocderi, paradoxa, Calamagroslis Halleriana , montana, lanceolate, Poa sudetica, Aspidium Thelypteris und spinulosum. 4. Das Hügelland. Es bildet eine bei weitem nicht so genau zu begränzende For- mation und wir bestimmen sie mehr negativ, indem wir alle dieje- nigen Gegenden darunter begreifen, welche zwischen der vorheriges und nachfolgenden, den Keuperbergen nämlich, liegen. Nur die spä- ter zu ‚bestimmenrde Formation der Thonhügel könnte ‘damit ver- wechselt werden; diese unterscheiden sich aber im Allgemeinen durch ihren reinen oder doch in sehr beträchtlicher Menge vorhan; denen Wuchs von Laubholze. Das Hügelland aber ist durch die Tanne, Pinus Abies, vorzüglich charakterisirt und zwar äusserlich noch dadurch, dass ihre hieraus bestehenden Wälder meist von ge- singem Umfang, ja gar häufig nur s. g. Waldparzellen sind. Es nimmt den grössten Theil Mittelfrankens ein und hat als solcher auch die allgemeinste Flora ohne viele eigenthümliche Arten. Zu ihm gehören viele der Standorte der Weiden, Haiden, Hecken. Raine und Abhänge, Wald, Waldrand und Lichtungen,, Aecker in besonderer Ausdehnung, Gartenland, Strassen und Wege, Dämme, ‚Schuttstellen and Mauern. Die absolute mittlere Höhe dürfte man vielleicht zwischen 1000— 1400 F. setzen, die relative über den näch- sten Wassern etwa 100-200 F. j Der Bodenbeschaffenheit nach müssen wir hier zwei Gegenden trennen, diejenige nämlich, welche den grössten Theil von Mittel- franken einnimmt und die ihr nordwestlich angeschlossene des die Keupergebilde wie ein Keil auseinander haltenden Muscheikalkes, an dessen südöstlichem Fuss die Gebirgslager des Aischthales und am westlichen die bei Markt Einersheim liegen. Diese leiztere Ge- 139 gend hat einen mergelig kalkigen Boden, was der Dinkelbau, wel- cher dort betrieben wird, bezeugt; dadurch finden wir auf diesen Hügelrücken zwischen Rothenburg, Windsheim , Iphofen und Aub viele Kalkpflanzen auftreten; ihm eigenthümlich sind bisher bekannt geworden: Linum tenuifolium, Althaea 'hirsuta, Eryngium cam- . pestre, Chrysocoma Linosyris, Cirsium eriophorum, welches erst. jenseits des Keuperlandes, am Jura, wieder erscheint, Lithosper- mum purpureo-coeruleum, Veronica praecor, Anagallis coerulea, Tulipa sylvestris, Scilla bifolia, Allium rotundum; mehrere dieser Arten, wie Eryngium, Linum und Chrysocoma scheinen aus der Flora von Unterfranken hereinzustreifen. Im übrigen Mittelfranken finden wir Thon und Quarzsand mehr oder weniger vermischt, auf den Höhen oft Kalkspath führend und Pflanzenarten, welche nicht sowohl dem Hügelland als solchem, d. h. wegen seiner Höhe und Bodenbeschaffenheit, als nur in Bezug auf die Wohnorte angehören; es sind folgende interessantere, zum Theil charakteristische Arten: Evonymus europaeus, Trifolium me- dium und rubens, Tordylium Anthriscus, Pimpinella Sazifraga, ‚Artemisia campesiris, Chrysanthemum corymbosum, Cenlaurea ma- culosa, Arctium Lappa, 'Podospermum laciniatum, Crepis paludosa, Campanula Trachelium, Lithospermum officinale, Atropa Bella- donna, Verbascum Schraderi und thepsiforme,, Scrophularia verna- lis, Linaria Cymbularia, Elatine arvensis, Marrubium vulgare, . Prunella grandiflora, Aristolochia Clematilis, Alnus incana, Aspa- ragus officinalis, die mehrsten Liliaceen: Ornithogalum umbellatum, Fritillaria Meleayris, Muscari botryoid: s, Gayra lutea, Allium acut- angulum, vineale; Carex canescens, Andropogon Ischaemum , Alo- pecurus agrestis. v 5. Die Keuperberge, Ob alle hierher gehörigen Glieder den Namen eines „Berges“ verdienen, ist nicht hier der Ort zu erörtern, da diese Bezeichnung stets eine relative ist. An absoluter Höhe stehen ihnen die Jura berge um etwa 4—500 F., an relativer etwa 150. F. voran. Die Keuperberge, wenn wir die ziemlich gleichen Höhen, den Franken- berg und Petersberg, als nahezu die höchsten Höhen annehmen, haben etwa 1525-50 P. F. absolute Höhe. Die meisten sind aber nur 100-150 F. niedriger und diese treten auch weniger als rings- um freie Berge, sondern mehr als Längsrücken auf und erscheinen öfters nur gegen eine Thalseite hin als ‚relative Berge. In die Gränzen dieser Formation ziehen wir daher folgende. Höhen, welche 340 in 3 Groppen zusammengefasst werden können. 1) Die westliche oder nördlich siebende ist die eigentliche Frankenhöhe und erscheint als ein gegen Osten ziemlich steil abfallender Bergrücken, aus wel- chem einzelne Höhen besonders hervorragen, wie der Wachseaberg, Schillingsfürst und Hoheleite, Von hier wendet sich der Zug östlich und es sind der Petersberg uud Hoheneck die bemerkenswerthester Gipfel. 23 Die andere Gruppe ist theils ein abgerissenes Stück Bergland, aus welchem der Bullenheimer Berg, Frankenberg und Hohenlandsberg herverragt, theils der südliche Theil des Steiger waldes, wo der Schwanberg, der Speckfeld, Schwarzenberg und die Höhen jenseits der Aisch hervorragen. 3) bemerken wir einige Höhenpunkte da, wo das Keuperland am Jura eingesunken scheint und vor oder in der Formation der Haidewälder sieh noch einige Felsmassen als Hügel erhalten haben; hiezu gehört der Absberg, Mönchswald, der Theilen- und Massenberg, der Haidenberg und der Zirndorfer Forst. Zwischen diesen letztgenannten Höhenpankten und der eigentli- chen Frankenhöhe verlaufen in der bereits angegebenen Richtung der Fiussthäler die vielen Höhenrücken ‚. welche nach ihrem Aus- gangs- oder Vereinigungspunkt hin, also etwa gegen die Hohenleite, mehr und mehr ansteigen und gegen die Thäler hin steilere Scheide- rücken bilden; ihre speciellen Namen sind hier nicht nötbig, sondern vur dass sie die Vermittlung bilden zwischen unserer Formation der Keuperberge und jener des Hügellandes und demgemäss auch ihr Pflanzenwuchs ein allmähliges Uebergehen zeigt. Diese Formation zeigt an Standorten: den Laub- und Nadelholzwald, den Gebüsch-. wald beider, die Schluchten und Waldränder; dem Gestein nach ge- “ hören alle diese Höhen zur Keuper- oder Quarzsandsteinreihe, sie sind aber an einigen Orten mit Thon bedeckt, auch führen sie in den oberen Lagen viel kalkspathige Mergel und zeigen dessen Lieb- lingspflanzen. Der charakteristische Baumwuchs desselben besteht aus Fichten und besonders in der Frankenhöhe und jenseits der Aisch in ziemlich viel eingesprengten Eichen und Weissbuchen. An einigen Pflanzen wird bereits die Höhenregion bemerklieb. In dem westlichen und nördlichen Zug der Frankenhöhe finden wir mehrere seltene und ihr eigene Pflanzen; hierher sind zu zählen: Ranuneculus aconitifolius, Vicia cassubiea, Hypericum pulchrum, Galium rotundifolium, Geranium lucilum, Meum aihamanticum, Centaurea monlana, Salvia syivestris, Daphne Cneorum, Orchis fusca. In den übrigen Gliedern der Formatien herrscht eine grosse Gieichmössigkeit der Vegetation; die allgemeinen Pflanzen ihrer 141 “ Standorte sind selbst spärlich und nur die Flora der Kryptegamen gedeiht im Dunkel der Wälder und in gewässerten”Schluchten und Abhängen reichlich. Seltenere Arten sind: Aguilegia eulgaris, Moeh- ringia irinervia, Genista germanica, Medicago lupulina, Vieia syl- velica und pisiform's, welche beide letzteren auch im Jura in den höheren Regionen auftreten, Orobus niger, Rosa gallica, Galium boreale, Hypochaeris maculata, Campanula persieifolia, Pyrola um- bellata und uniflora, Mon»tropa Hypopytis, Digitalis grandiflora, Rumez sanguineus, Cephalanthera pallens, Epipactis latifolia, Paris quadrifelia, Hierochloa australis, Lycopodium clavalum und Pieris aquilina. . - 6. Der Thonhügelsaum. Unter diesem Namen begreifen wir diejenigen Hügel und Höhen- züge, welche zwischen dem Hügelland und dem Jura liegen, in geo- 'gnostischer Beziehung wahrscheinlich zum untern Jura (Lias) gehören und sich uns desswegen als eine phytognostische Formation darbie- ten, weil sie einemeigenihümlichen Pflanzenwuchs tragen, welcher meist aus den thenliebenden Pflanzen besteht und auch manche kakk-.. holde Pflanze beherbergt. Die Glieder dieser Formation sind zer- streut, erscheinen bald als breite Bergrücken, bald als isolirte kleine Berge, oder sie bilden den Fuss vereinzelter Juraberge; die haupt- sächliehsten sind: der früher noch zum Rezatkreise gehörige soge- nannte Oettinger Forst, der Wachtler und die Ostheimer Höhe, gegen- über dem Spielberg, der Nagelberg bei Treuchtlingen, mehrere Höhen zwischen Neideck und Altdorf, die Vorhögel des Moritzberges und die Heroldsberger und Marlofsteiner Höhe. Die relative und abso- Inte Erhebung ist die der niederen Keuperberge und auf den Pflan- zenwuchs von unbemerklichem Einfluss. Die herrschenden Waldbäume sind Birke, Espe und besonders die Eiche, so dass ein sogenannter Mischwald bezeichnend erscheint. Der Boden selbst ist entweder fetter Lehm oder kalkig sandiger Art. Diese Formatien enthält für die allgemeinen Pflanzen die Stand- orte der Weiden, Waldwiesen, Waldränder, Mittel- uud Gebüschwald, auch ziemlich viele Aecker, weniger an Wiesen. Vorzugsweise hier treffen wir: Clematis Vilalba, Anemone ranunruloldes, Nigella ar- veneis, Aclaea spicala, Cardamine impatiens, Dentaria bulbifera, Thlaspi campesire, Lepidium Draba, Polygala Chamaebuxus, Dien- thus Armeria, Silene noctiflora, Cylisus nigrieans (weleher indessen auch auf den reinen Kenper geht), Vieia kutea, Lathyrus tuberseus (auch den Gypsmergel sehr lebend), Frogeria collina, Peicaria Rt- ‚142 vini, Bupleurum faleatum, Potentilla replans und Anserina, Va- lerianella olitoria, Anthemis linctoria, Chrysanthemum inodorum, Arnica montana, Picris hieracioides, Scorzonera lanata, Lappa ma- jor und tomentosa, Lactuca Scariola, Sonchus arvensis, Campanula Cervicaria und glomerata, Specularia speculum, Pyrola chlorantha und secunda, Gentiana eruciata, Pneumonanthe und verna, Linaria Elatine und spuria, Veronica latifolia, Buxbaumii, arvensis, La- ihraea squamaria, Salvia pralensis, Lysimichianemorum, Thesium snontanum und intermedium, Asarum europavum, Euphorbia platy- phyllos, Ulmus montana, Quercus pedunculata, Arum maculatum, Coeloglossum viride, Gymnadenia conopsea, Platanthera bifolia, Spi- ranihes autumnalis, Anthericum Liliago, Bramus erectus u. gigan- teus, Equisetum arvense. j (Schluss folgt.) Notizen Ueier die Geschichte und den gegenwärtigen Zustand des kai- serl. botan Gartens zu St. Petersburg enthalten öffentliche Blätter folgende Nachrichten: Der im Jahre 1714 durch Peters des Grossen viel umfassenden Geist auf der Apothekerinsel gegründete botanische Garten war, nach mehreren Zeitwechseln grösserer oder geringerer Vollständigkeit, durch unglückliche Verhältnisse so sehr herabgekommen, dass im Jahre 1822 kaum 1300 Pflanzen: rten darin cultivirt wurden. Kaiser Alexander heschloss 1823 diesem Institute eine neue Organisation zu geben und dasselbe aus einem Garten, der blos pharmacenutischen Zwecken gewidmet zu sein schien, zu einem eigentlich wissensechaft- lichen und zu einem der wichtigsten in Europa zu erheben. Unfern Moskau, zu Gorenki, war darch den Grafen AlexisRasumowsky: unter der Direction des jetzigen wirklichen Staatsraths Dr. v. Fi- scher, ein durch Pflauzenreichthum ausgezeichneter Garten entstan- den; es hatte derselbe während der französischen Invasion, durch die Unmöglichkeit, die Tropenhäuser regelmässig zu erwärmen, gränzenlos gelitten, und es hatte sich dabei die merkwürdige pflan- zen physiologische Erscheinung gezeigt, dass mehrere Zwiebelge‘ wächse der heissen Zone, schon von Kälte erstarrt, doch vor dem Tode noch einmal zu blühen begannen. Der Minister des Innern, Graf Vietor Kotschubey, berief nach Petersbarg bei dem Ab- leben des Grafen Alexis Rasumowaky den Director des Gar- tens von Gorenki, nachdem dieser demselben 18 Jahre lang mit 143 . lobenswerther Thätigkeit vorgestanden hatte. Da die alten Gewächs_ häuser des Petersburger Pflanzengartens gänzlich baufällig und un- tauglich waren, so wurden 1824 neue in parallelen Reihen zuf einem Areal von 700 Fuss Länge und 532 Fuss Breite in der glücklichen Richtung nach Süd-Süd-Osten aufgeführt. Die Sendungen von aus- sen her vermehrten sich. Bis dahin gehörte der kaiserl. botanische Garten zum Ministerium des Innern. Im Jahre 1830 wurde der Garten auf besonderen Befehl Seiner Majestät des regierenden Kai- sers unter das Ministerium des Hofes gestellt. Einer der ersten und wichtigsten Vortheile, welche diese Gunst zur Folge hatte, war eine bedeutende Vermehrung der zum jährlichen Unterhalte bestimm- ten Summe, welche der neue Chef, Fürst Welkonsky, von Seiner Majestät erlangte. In Brasilien, zu Rio de Janeiro, wurde sogar unter der Leitung der HH. Riedel und Luschnath einige Jahre lang ein kleiner Filialgarten eingerichtet, so dass die Sendungen tropischer Pflanzen von Südamerica den Reichthum ausserordentlich beförderten. Wie in allen botanischen Gärten aber nahm der Wachs- thum, besbnders der Palmen (wie z. B. der Eiate, der Sabal Black- burniana und vorzüglich der Caryola urens), se beträchtlich zu, dass auf höhere Häuser gedacht werden musste, um so mehr, als der wirkliche Staatsrath v. Fischer die Palmen mit bestem Gedeihen. in freien Grund gepflanzt hatte. Der Kaiser Nikolaus assignirte, wie man versichert, 90,000 S.-R. zur Ausführung eines grossartigen Baues. Es war schwierig, unter dem 60. Grade nördlicher Breite einen Eisenbau auf so Jange Zeit zu sichern, dass bei so beträcht- lich grosser Glasfläche die Pflanzen der Wendekreise gediehen. Die mittlere Wintertemperatur in Petersburg ist 5°%0° R. ‘unter Null, wenn dieselbe in Berlin kaum 0?/,0°, in Paris 2°/,0°, über dem Ge- frierpunkt ist. Die Höhe des nenen Gewächshauses beträgt in der Mitte 66, an den Seiten 54 englische Fass; die ganze Länge ist 266 Fuss, bei 52 Fuss Tiefe. Statt der 28 Oefen, die man vorher gebraucht hatte, wurde jetzt ein sehr wohlgelungener Heizapparat eingerichtet, welcher darch Combination von Wasser- und (im Fall plötzlich eintretender Kälte) bei Dampfheizung, durch 3 Oefen die gehörige Temperatur hervorbringt. Die Dampfmaschine von acht Pferdekraft steht an dem Ufer der Newa. Die Wasser werden in ein allgemeines Reservoir geleitet und von da durch einen Spring- brunnen und ein Bassin im Centrum der Terrasse in die Gewäehs- häuser vertheilt. Alle Pflanzen geniessen bei dem leichten Eisenbau des Hauses einer grosaen Lichtmasse; und an den Seiten sind Körbe für Schlingpfianzen (Lianen) angebrüsht, die in dem üppigsten Wuchse 144 \ sich malerisch fortschlingen. Von Palmen werden, ohne die Abarten zu rechnen, 66 Species eultivirt, unter denen die seltenen: Cerosy- Ion, Attalea, Jubaea, Livistonia, Phytelephas, ohne der Pandaneen und der Bambusaceen zu erwähnen. Ein Haus für temperirte Wärme, hier unter dem Namen einer ‚Maison de Lauriers‘ bekannt, ist in dem dem Kaiser eingereichten Projecte vorläufig bestätigt. Es wird, in grosser Zierlichkeit, 400 F. Länge, bei 35 F. Tiefe und 40 F. Höhe erhalten.. Die Zahl der Pflanzen, welche jetzt cultivirt wer- den, übersteigt 13,000 Arten, unter denen 508 prachtvolle Orchideen, 1500- Synanthereen, 1080 Schotengewächse und über 70 Species’ von Coniferen oder Abietineen. Der kaiserliche botanische Garten wird als ein Centralpunkt be- trachtet, in welchem Jeder Rath suchen kann für Cultur der .&e- wächse und Gartenanlagen. Die Floren des asiatischen und des europäischen Russlands sind durch Fischer’s Bemühungen und die Reisend.n des Gartens, unter welchen der Name Schrenk’s einen ausgezeichneten Platz verdient, in bedeutendem Umfange durchforscht worden. Schrenk, nachdem er zwei Reisen an die öden Küsten ‚des Eismeeres gemacht, ist in vier anderen Sommern mit seinem Reisegefährten Meinshansen in der Songarei bis an die Gränzen von China und der unabhängigen Chanate gelangt. Seit dem Anfang der Reorganisation des Gartens. ist dafür gesorgt worden, dass es an Hilfsmitteln zur Bestimmung und Benutzung der Pflanzen nieht fehle. Die Bibliothek enthält 4500 der kostbarsten , grösstentheils mit Kupfern gezierten Werke, von Jacguin, Humboldt, Sib- thorp u. s. w. Publieirt wird gegenwärtig vom Garten ausser den jährlich erscheinenden Catalogen (die wissenschaftliche Nachrichten von neuen und seltenen Pflanzen enthal en) ein „‚Sertum Petropoli- tanum“. Es enthält dasselbe, ausser schönen, eolorirten Abbildungen neuer Arten, auch die Grund- und Profilrisse der Gewächshänser- Das Herbarium ist sehr bedeutend an sibirischen, caucasischen, bra- silienischen , kapischen und neuholländischen Pflanzen. Es ist ihm die reiche und klassische Sammlung des verstorbenen Prof. Mer- tens in Bremen einverleibt. Anzeige . Eine Anzahl durch den Transport etwas beschädigter Exemplare von Kützing’s Phycologia sermanica sind bei Unterzeichnetem, gegen portofreie Ei das Exemplar zu 1 Thir. % Ser. "Pr. Fe E Insendung des Betrags, W. Köhne in Nordhausen. fedaoteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. \ FLORA NE. 10. Regensburg. 14. März. 1850. Inhalt: orIcinAL-ABHANDLUNG, Schnizlein, die Pflanzen in Mittel- Franken, (Schluss) — LITERATUR. Ofversigt af Kongl. -Vetensk. Akadem. Förhandlingar. — Anzeicen. Drittes Verzeichniss der Pflanzenverkaufs-Anstalt von Ernst Berger. Verkauf australischer Pflanzen von L. Preiss, Die Pflanzen in Mittel-Franken bearbeitet von Dr. A, Schnizlein. (Schluss) 7. Die Hochebenen. Es sind hiebei nur die des Jura zu verstehen, welche eben vorzugsweise wegen ihrer Gestalt diesen Namen verdienen. Sie breiten sich vom Rand der Juraberge an in deren Inneres, also ostwärts, aus, geben diesen selbst das bekannte flache Ansehen der Gipfel und kommen natürlicher Weise nur im Jura vor, mit dem sie einer-. lei Verlauf durch den Bezirk nehmen. Ihre mittlere absolute Höhe dürfen wir zu 1600 Fuss annehmen; dadurch sind manche Pflanzen schon wegen der Höhe allein ausgeschlossen oder umgekehrt eigen- thümlich; ihre Vegetation ist indess sehr arm, weil der steinige trockene Boden sie unterdrückt. An Standorten bieten sie dar: Haiden, Felsen, Hecken, Raine und Abhänge, Waldrand und Lich- tungen, Gebüschwald. Aecker, Strassen und Wege; sehr wenig an Wiesen. Es kommen auf dieser Formation fast alle Kalkpflanzen vor, die wir bei dem Jura zu nennen haben, so weit es eben die Standorte mit sich bringen. Die eigenthümlichen Pflanzen sind da- her jene wenigen, welche bei gleicher Formation nicht dieselben Standorte aufzuweisen haben; d. h. es sind Ackerkalkpflanzen, Trif- tenkalkpflanzen u. =. w.: Thlaspi perfoliatum, Bupleurum rotundifo- - lium, Turgenia latifolia, Orlaya grandiflora, Asperula cynanchica, Galium iricorne, Adonis flammea, Galeopsis Tetrahit rariet. angu- stifolia, Stachys annua, Euphorbia ewigua. Flora 1850, 10, 0 146 , 8. Die Juraberge. Sie bilden eine höchst entschieden ausgesprochene Formation, welche eine sehr reiche Flora besitzt. — Bekannt ist die Umgrän- zung, wie sie im südlichen Theil als Hahnenkamm und Eichstädter Alp, im nördlich streichenden oder für uns östlichen Theil als Nord- gau bezeichnet wird und wie selbst noch ein Theil des nördlichen Jura oder Muggendorfer Gebirges jenseits der Pegnitz in unsern Bezirk gehört. Die steil abfallenden Abhänge mit ihren zahllosen . entblössten Kalkfelsen und dazwischen das heitere Grün des Laub- waldes sind die entschiedensten äusserlichen Charaktere. Das Ge- stein ist theils reiner, theils Bitter-Kalk (Dolomit), welch letzteren wir aber für unsern Zweck nicht berücksichtigen, da er auf den Pflanzenwuchs von keinem oder noch unbekanntem Einfluss ist. — Die Gipfel dieser Berge erheben sich durchschnittlich zu nahe an 2000 F. absoluter und zu 550--800 F. relativer Höhe. Als hervor- stehendste Punkte bemerken wir den Hesselberg (2156 P. F.), die gelbe Bürg (1975 F.), die Wülzburg (1928 F.), den alten Berg bei Eisölden, die Sulzbürg, den Hohenstein (1938 F.) und Rothenberg (1637 F.). Der erstgenanute Berg dürfte der botanisch merkwür- digste Punkt Mittelfrankens genannt werden, um so glücklicher ist der Zufall, dass seit lange her gerade hier Kenner der Pflanzenwelt wohnten, wie Mag. Schnizlein in Lentersheim von 1809-30, sein Nachfolger Pfarrer Tretzel in Lentersheim und 1846—49 Vicar Hauser in Röckingen. — An Standorten enthält diese Formation Weiden, Waldwiesen, Waldrand und Lichtungen, Gebüsch- u. Hoch- laubwald. — Der charakteristische Baum ist die Rothhache (Fagw sylvalica) und mit ihr eine ziemliche Zahl anderer Laubholzbäume, die eine schöne Mannigfaltigkeit gewähren. Unter die vorzüglich- ‚sten gehören: Tilia grandifolia, welche zwar weniger häufig als charakteristisch ist, Sorbus Aria und tarminalis, Cotoneaster vu garis, Acer Ps:udoplatanus und platanoides, Corylus Avellana, Cornus sanyuinea, Rubus sawatilis, Berberis vulgaris. Unter den krautartigen Gewächsen sind für den Jura und als reine Kalkpflan- zen charakteristisch: Anemone Puisatilla, Aconitum vurieyalum und Lycoctonum, Arabis peiraea, Sisymbrium striclissimum , Erysimum odoralum und crepidifolium, Draba aizoides, Cochlearia officinalis, Thlaspi montanum (welches jedoch auch auf dem Gyps des Aisch- thales vorkommt), Isalis tincioria, Reseda lutea, Alsine tenuifolio, Coronilla montana, Hippocrepis comosa , Sedum album (zwar dem Jura eigen oder charakteristisch, aber nicht nothwendig an den Kalk gebunden, denn es findet sich auch an den Keuperfelsen der Feste 147 von Nürnberg), Sazifraya caespitosa,, Astranlia major, Bupleurum longifolium und falcatum, Libanotis montana, Laserpitium latifolium (merkwürdiger Weise auch anf einer Höhe der Keupergegend, viel- leicht einer Liaskuppe, nächst Cadolzburg), Seseli coloratum, Aster Amellus, Asperula arvensis, lincloria und galioides, Achilles nobilis, Buphthalmum salicifolium, Inula salicina, Cirsium eriophorum (auch auf dem Muschelkalk), Corduus defloratus, Carlina acaulis (mit einer bisher noch unerklärlichen Ausnahme auch auf der Grützhöhe bei Nürnberg), Prenanthes purpurea, Lactuca perennis, Crepis prae- ‚morsa und alpestris, Hieracium Nestleri, Arctostaphylos Uva ursi, Ilex Aquifolium, Cynoglossum officinale (auch auf dem Gyps des Aischthales), Physalis Alkekengi (auch in den kalkigen Weinbergen Frankens), Veronica prostrata, Calaminiha Acinos, Orobanche eru- enta und rubens, Teucrium Botrys, Chamaedrys, montanum, Euphrasia lutea, Melittis Melissophylium, Stachys alpina, Globula- ria vulgaris, Empetrum nigrum (weun sich der Wohnort bei Beiln- gries bestätigt), Zuphorbia duleis und amygdaloides, Mrrcurialis perennis, Salix nigricans, Taxus baccata, Ophrys muscifera und Arachniles, Epipactis rubiginosa , Goodyera repens, Cephalanthera rubra, ÜUypripedium Calceolus (wie der andere Wohnort bei Rothen- burg sich verhalte, ist näher zu untersuchen), Convallaria Polygo- natum, Anthericum ramosum, Lilium Martagon (vgl. Nro. 328 der Wohnorte), Allium fallaw, Carex muricala (virens), Phieum Böh- meri, Sesleria coerulea, Stipa pennata, Festuca aspera, ovina, ver. glauca, Melica ciliata, Elymus europaeus, Polypodium calcareum und Dryopteris. 148 Uebersicht der Zahlenverhältnisse. I. Phanerogamenm Familie. E 3 & 2,5| Familie. 3 i8|8 243 a jälsle Im “ lälgleıe Dicotylen. Cucurbitacese 2ı—|—|—| 2 Ranunculaces 38) 1ı—|— |— IPortulaceze 3 —i——|1 Berberides 11 —|— |— |Paronychies 31-1 Nymphwaces 2|—| -- — |— |Sceleranthes 2)—|——|- Papaveraceze 4| 2 —|— | 1 |Crassulacex 8 2) |— — Fumariaces 6-—1—|— |— IGrossularies 2 23 2 — Cruciferse 59 ı| 4 — |— |Sasifragese 3|--1— | — Cistines 3|—| — |— |— [Umbellifere 48| 3|—| 1|5 Violariese 9—1—|— — lAraliaces 2) 11-1 — — Resedace:e 3!—'| — |— |— [Loranthese 1-1 | — |— Droseraces 4——I— |_ Polygalese 4|— —|— |— [Caprifoliaces 8 1 |— Silenes 19I--| 1 — Stellatze 16|—| - !— |— Alsineze 26|—|—|— |— IValerianes 5 | 1 Elatines 31 |—1— | IDipsacese 7—i—-—11 Lines 4--——| 11Compesitze 120) 9 —— | 8 Malvaces 4—| 1 — | 2lAmbrosiacese 11—|—- | Tiliaces 2| — —|— | — [Campanulaces 13 — I—|— | Hypericinex 7—|— | |— [Vaceiniex 4—|—i— | Acerineze 3|— | —|— | [Ericaces 3|—| 11 —|— Hippocastane:e —(——/[— | 1[Pyrolaces 6-1 -i— | Ampelideze —|—/—[— | 1jMonotropess 11——i—|— Geraniacex ' 11:—|—!— |— |Dleaces 2 11—1— | Balsaminese 11 —)— \— |— [Aselepiadexe 11 ——|— | Oxalidex 2 _—\ —_|_ Apocynes 11—|_|_-)- Rutaceae. | 11 —-— |— IGentianes 9 —|——- — : 1!_\—|— | [Borraginese 21) 1) —|—- | a see 17 1213 Papilionace:e 65| 3 — ı|7 Verbasce 10 =) 117 Amygdales 3 5_|_|5 Antirrhinese 30) 1) 11 —|— Rosaces 32 23 __|j nrobanchese 2 1717 S : ; 4 inanthacese —|-—|— | Banguisorbeie 8, |) z|_ |Labiatee a8 a) 2] 2| 7 Onagres 12|\_|_|_|__}Verbenaces 1———|- Haloragese 2 _|_|__|__jLentibularie= 4—) 11 — | Hippuridee 1 _|_|_|_ [Primulaces 13|— | 1j— | Callitrichinem s_|_|_|_ Globularieo 1-1 | Cerato;hyllere 2|_|_|_|_}Plumbaginese 2! -— Lythrasiee 3 _|___|_ |Plantagineie 5— = 1 p s a5 [3 “ [4 ? 3 : 5 E Familie. 3 313/288] Familie. 3 3|® Er = äl:le Te. 5 al&leım Amaranthaces 2——|—|— [Monocotylen. Chenopodes 15—1—|—| 4 IHydrochariden 1—\-—|1— Polygonex 19 ---— |—| 3 lAlismaces 2 —— — Thymelex» 3|—|—1— |— [Butomes 1-1 Santalacess 3 ——|—|— [Juncagines 2—i——— Aristolochieze 2)— —|— | — [Potames 14 —\--|— 1 — Empetrex —|—| 1,—|— |Najades i———|— Euphorbiaces 14! 2 — |—|-—- [|Typhace® 3-1 — Urticaces 71—!—] 1) 3 JAroides 3} -|—|—1— Juglandese —| 1]—| 1j— [Orchides 281 — || — Copulifers 5— —|—|— |Amaryllidese ı 3 ——|— Saliciness 14| 11—|—| 2 jAsparages 2—-—| 11 — Betulaces 4|- -|—| — |— |Liliacee 23 6——| 6 Platanese —|—/—|—| 1 jColchicacese 1-11 Coniferse 5) 3 —|—| 2 |Juncace® 19—| 11 —| — Cyperaces» 71——i-| 1 87752]13]11]61 [Graminese 1031 ——|— 11 u - 283| 9| 1] 1] 18 19 Gesammtzahl der Phanerogamen. Dicotyledonen Einheimisch und eingebürgert 929 Monocotyledonen Einheimisch und eingebürgert 292 Verhältniss 1: 3’... 1221 Culturpflanzen (fremde) Die. u. Mon. 79 > {einh. Die, u. Mon. 12) — Zweifelhaft 14 Arten 1300 A.. Kryptozamenm Gefässpflanzen. Rhizocarpes 2 Zellenpflanzen. Equisetacese 7 Musei Lycopodiacese 5 Bryaces Ophioglossese 3 Sphagnes» Polypodiacese 2 38 Ye 180 . Hepaticae. 2307 Lichenes. 346 Jungermanniacem 45 Podetiospera 24 Marchantiaces 2) | Thallospore 56 Anthocerotexe 2 Cryospors 25 Ricciacese 5 Incompletse 135 54 170 Algae. Fungi. Characem " 3 Hymenini 319 Ulvacen» 9 Lycoperdaces 78 Confervacen 23 Sphariacese 110 Oscillatoriem 19 Mucorini 35 Nostochines 7 Mucedinei 53 Desmidies 2 Byssacei 16 Diatomess 11 Toberculariei 22 Protocyste 11 Uredinei 51 / re N 85] 684 —— Summa 1200 Gesammtsumme aller Pflanzen. Phanerogamen 1300 Kryptogamen 1200 Summa: 2500 Literatur Öfversigt af Kongl, Vetenskaps-AkademiensFör- handlingar. Femte Argangen 1848. Nro. 7 — 10. Stockholm, 1849. - Wir begegnen hier folgenden botanischen Mittheilungen: Wahlberg, über das Hervortreten desSamenträgers aus Kapseln mit unreifen Samen. Die Gattung Cuphea aus der Familie der Lythrarieae zeigt bei der Samenreife die Eigenheit, dass sowohl die Kapseln, als die aufsitzenden Kelche der Länge nach an einer Seite bersten, um den Samen’ Ausgang zu gewähren. Zu diesem schon bekannten Verhalten kommen bei der kürzlich in Mexico entdeckten Cuphea plalycentra noch andere merkwürdige Vorgänge. Bei dieser Art, die horizontal sitzende Blüthen ohne Kronen, aber statt derselben einen schönen zinnoberrothen Kelch mit dunkel purpurrothem, oberwärts weissen Saum besitzt, öffnen sich ‚die Kelche schon kurze Zeit nach dem Blühen, während sie ihre Farbe völlig beibehalten und die Samen noch unreif sind, der Länge 151 nach oberhalb de? Sporne bis zur halben Länge, und in den Oeffnun- gen zeigen sich die im übrigen von den Kelchen umsehlossenen häu- tigen Kapseln, welche fast gleichzeitig und auf ähnliche Weise an der obern Seite der ganzen Länge nach aufreissen und in ihrer ho- rizontalen Lage den rückwärts sitzenden Griffel vorstrecken, der das ungespaltene Vordertheil des Kelches durchläuft und aus dessen Mündung mit der Spitze hervortritt. Wenn die Zerreissungen statt- finden, liegen noch die centralen Samenträger, gewöhnlich nach der Längsachse der Kapseln, zurückgehalten von 2 feinen Fäden, aber bald beginnen sie sich aus den Oeflnungen zu erheben und mehr und mehr aufzurichten, zuletzt fast eine rückwärts gekrämmte Stel- lung anzunehmen, so dass sie mit den Kapseln einen rechten und zuletzt einen stumpfen Winkel bilden. Ihne Spitzen krümmen sich allmählig weiter herunter, wodurch sie bogenförmig werden. Beim Her- ‚vortreten aus den Kapseln ist der Samenträger weiss, färbt sich aber bald unter dem Zutritt des Lichtes blass rosenroth und schwillt am Grunde auf. Die grünlichen, auf kurzen Strängen befestigten Samen drehen sich alle aufwärts und nach vorne, und lassen die Rückseite leer. Sie bilden sich nun in einigen Tagen aus, verändern die Farbe zuerst in gelb, dann in röthlich ünd braan, erhäften und fal- len ab, worauf sich auch die Kelche mit den Kapseln ablösen. Eine beigegebene Figur verdeutlicht diesen Vorgang. Fries, über die schwedischen Arten der Gattung Betula. Es ist eine nicht ungewöhnliche Erscheinung, dass grosse und uns zanächst liegende Gegenstände längere Zeit der Aufmerk- samkeit entgehen, als die mehr undeutlichen und entfernten. So hat es sich mit unsern Baum- und Gesträuch-Arten verhalten, die bis su den letzten Jahren noch weniger untersueht waren, als die kleinsten Moose und Flechten. Als Beispiel könnten genennt werden Sala, Sorbus, Ulmus, zu geschweigen der Rosae und Rubi.’ Auch die Betulae können hieza gerechnet werden, obgleich in den Zapfen- schappen und Früchten sich die vernehmsten , bestimmt und leicht in die Augen fallenden Merkmale darbieten. Beschäftigt mit einer allgemeinen Monographie dieser interessanten Gattung, von welcher ‚mit unsern Arten vellkommen analoge und zum Theil identische sowohl in Sibirien als in Nordamerica auftreten, hat der Verfasser gefunden, dass Schweden nicht weniger als ä&cht verschiedene Arten besitzt, die erst in weit entlegenen Ländern unterschieden, aber in Schweden selbst übersehen wurden — weil sie einheimisch waren! Linne unterschied nür 2 einheimische Arten der Birke, führte aber dabei als Alpenform von Betula alba eine diiite von dehselben 152 wohl verschiedene Art an, welche von Hariman zuerst zu Be- tula nana gebracht wurde, später aber unter dem Namen B. humi- lis auftauchte. Da sie indessen durchaus verschieden ist von B. humilis Schrank et Auct. extr:, so wurde sie von dem Verfasser in den Botaniska Notiser 1844 und in der Summa vegetab. 1845 unter dem Namen Betula alpestris aufgeführt, der eine getreue Vebersetzung von Linn&’s eigener schwedischer Benennung Fjäll- ‚hörk ist. Sie ist auch die einzige von unsern Arten, die ausschliess- lich den Gebirgsgegenden angehört, wesswegen diese Benennung ohne Zweifel die passendste ist. Zu diesen beiden strauchartigen Birken fügt der Verfasser noch zwei weitere, für Schwedens Ylora neue und ausgezeichnete Arten, welche eine wirkliche Zierde für dieselbe bilden. Diese sind: 1. B. humilis, ramis resinoso-verrucosis, foliis ovatis insequali- ter serratis, subtus venoso-reticulatis pallidis, amentis fructiferis breve-pedunculatis ereetis, squamis digitato trifidis, lobis linearibus subzqualibus, lateralibus patentibus, nueihus ala dimidio angustiori ad apicem einctis. — B. humilis Schrank, Koch ete. B. fruticosa Willd. Diese Art wurde dem Verfasser aus Ost-Finnland und von Stud. Farsgard von dem Kirchspiel Forsserum im nördlichsten Smoland. mitgetheilt. Sie hat ein eigenthümliches, angenehmes, von allen übrigen Arten verschiedenes Aussehen durch ihren aufrechten Wuchs, ihre schlanken, glatten, aber mit harzigen Punkten besetzten Zweige, ihre dünnen, eirunden, an der Basis oft herzförmigen Blätter, welche an den Rändern stumpf und spitz gesägt variiren. Die Gestalt der Kätzchenschuppen scheidet sie von allen übrigen einheimischen Ar- ten; alle Lappen sind weit und gleich lang ausgezogen, gleichförmig, die Seitenlappen abstehend. 2. B. fruticosa, ramulis pubescentibus, foliis subrotundis erenato- serratis,,- subtus venoso -reticulatis glanduloso- panctatis albo-glaueis, amentis fructiferis breve pedunculatis erectis, squamis digitato trifidis, lobis porrectis, lateralibus dilatato -rotundatis brevioribus , nucibas ala obcordata apicem excedente einctis. Ein vollkommen mit sibirischen übereinstimmendes Exemplar dieser bisher in Europa. nicht gefundenen Art wurde dem Verfasser von Forsandet in Wexiö, bei Mjöhalt in Fryeled in Smoland ge- sammelt, mitgetheilt. Sie ist vom Ansehen der B. nana, weit vel- schieden von dem der vorhergehenden Art. Die Zweige sind schwarz“ braun, ohne alle harzigen Warzen. Die Blätter nähern sich am meisten denen der B.nana, doch sind die untersten Sägzähne länger 153 “ausgezogen als die übrigen, wie bei der vorhergehenden Art. Auf der untern Seite sind die Blätter mit Harzpunkten besetzt und weiss- lich. Sowohl von der vorhergehenden als B. nana unterscheidet sie sich bestimmt durch die Gestalt der Kätzchenschuppen und Frucht- flügel. Die baumartigen Birken betrachtete man alle zu einer Art ge- hörig, bis es dem Verfasser 1836 glückte, bestimmte Charaktere zwischen B. verrucosa und glutinosa zu finden, welche beide von Linne unter B. alba zusammengefasst wurden, aber von den Bauern in den meisten Orten wegen ihrer ganz unähnlichen physischen Ei- genschaften unterschieden werden. Nach den newesten Untersuchun- gen deutscher Botaniker soll letztere nicht weniger als 4 Arten um- fassen. B. odorata, B. pubescens, B. darurica und B. earpathica. Alle diese kommen auch in Schweden vor, da aber die Blattformen in dieser Gattung höchst veräuderlich sind. so hat es dem Verfasser noch nicht geglückt, bestimmte Gränzen zwischen ihnen zu finden. Gleichwohl stellt Koch’s B. pubrscens, deren glatte Form B. da- vurica ist, eine durch die Bildung der Kätzchenschuppen leicht un- terscheidbare Art dar. Hieza kommt eine vierte, von allen vorher- gehenden ausgezeichnete Art, welche an der Gränze zwischen .den baum- und strauchartigen steht und möglicher Weise eine üppigere Form von B. intermedia ist. Die Blätter sind denen der B. pubes- cens ähnlich, aber tiefer eingeschnitten, unten grob netzaderig; die Kätzchenschuppen fast lanzettlich, weil Jdie Seitenlappen äusserst kurz und mit dem lang ausgezogenen Mittellappen zusammenhängend sind. Sie ist unbedingt eine von den vorhergehenden verschie- . dene Art. Von besonderem Interesse ist die vollkommene Analogie, welche zwischen den entsprechenden Arten in den verschiedenen Sectionen stattfindet, mag man nun die ?Koch’schen nach den Blattformen, oder die natürlicheren nach den: Fruchtbildungen annehmen, so dass A. Arboreae etc. B. Fruticosae ete. 1. B. verrucosa analog ist mit 5. B. humilis. 2. B. glutinosa nn 6. B. alpestris. 3. B. pubescens 2 Bun 7. B. fruticosa 4. B. intermediae ff „ un S. B. nana. Noch deutlicher aber tritt diese Analogie hervor, wenn man sie eintheilt in 1ä4 A. Heterolepideae, B. Dactylolepideae, squamis insequaliter trifidis, lobis squamis digitato-trifidis, lobis Iateralibus recurvatis l. brevissimis sequalibus angustatis discretis. rotundalis. 1. B. verrucosa analog mit 5. B! glutinosa. 2. B. pubescens Koch „ » 6. B. alpestris. $. B. intermediae aff. nun 7. B. huümilis. 4. B. fruticosa PR „ 8. B. nana. Sundewall, gleichzeitige Beobachtungen: Hier wer den die an 21 verschiedenen Orten Schwedens von eben so vielen Beobachtern im Jahr 1846 gemachten Erfahrungen über die Zeit des Knospens, Blühens, der Fruchtreife und des Laubfalles von einer sehr ansehnlichen Reihe von Pflanzen zusammengestellt. Wahlberg giebt einen Bericht über Fries’ Symbole ad Hi- storiam Hieraciorum, dessen Mittheilung wegen des eigenen Referats der Flora hier entbehrlich scheint. F. Anzeigen Drittes Verzeichniss der Pflanzenverkaufs-Anstalt von Ernst Berger in Sickershausen bei Kitzingen a. M. (Man bittet bei Bestellungen die FascikelNro. allemal mit anzu- geben, sowie die neuen Desideraten nicht alphabetisch zu ordnen, sondern in der Ordnung, wie im Verzeichniss aufzuführen.) Fascik. Nro. 39. (Pflanzen aus den Vereinigten Staaten voR Nordamerica; jede von den Species dieser Fasc. Nro. wird zu 9 kr. abgegeben.) Anemone virginiana L. Asarum canadense L. Cardamine rhom' boidea DE. Claytonia virginica L. Corydalis aurea DC. Delphinium virescens Nutt. Diclytra Cacullaria L. Erythronium albidum Nut. Hydrophyllum appendiculatum ‚Mich. H. virginicum L. Heuchers americana L. WLeontice thalietroides L. Pedicularis canadensis L- Phlox aristata Michx. Prenanthes juncea Pursh. Rudbeckia serotin® Sweet. (— Echinacea s. DC.). Sanguinaria canadensis L. Smilacina racemosa Desf. Tradescantia virginica L. Uvularia grändiflora Sm: Fascik. Nro. 40. (Aus der Schweiz von Fasc. Nro. 40—50.) Alchemilla pentaphyliea L. 6. Alsine aretioides MK. 8. A. la ricifolia Wahlbg. 5. A. recurva M. et K. 6. Androsace carnea I 5. Arenarie biflora L. 5. A. Marschlinsii Koch 8. Fasc. Nre. 41. (ihid.) Artemisia valesiaca All. 9. Fasc. Nro. 42. Asperula longiflora WK. 4. Astragalus aristatus l’Her. 5. a exscapus L. 5. A. leontinus W. 5. Avena distichophylia Vill. 4. A. versicolor V. 4. 155 Fasce. Nro, 48. Calamintha grandiflora Mch. 8. Campanala exceisa Schl, 5. C. rhomboidalis L. 5. C. spicata L. 6. Carex bicolor Al, 5. ©. cur- vula All. 5. €. fuliginosa Schk. 5. Centaurea nervosa Willd. 4. C. paniculata L. 8. Cerastium latifol. var. intermedia 5. €. 1. var. glacialis 5, C. l. var. peduneulata 5. Cerinthe alpina Kit. 5. Chry- santhemum coronopifol. Vill. 5. Cineraria aurantiaca var. capitata 4. Cirsiam heterophyllum All, 4. Coronilla coronata L. 9. Ürepis grandiflora Tsch. 5. Jacquini Tsch. 6. pygmaa L, 6. Cyclamen europzum L. 5. Fasc. Nro, 44. Dentaria digitata Lmk. 5. Dianthus glacialis Hke 7. Draba frigida Saut. 5. Dr. Johannis Host.5. Dr. Wahlenbergii Htm. var. % homotricha 5. Dr. W. £ heterotricha 5. Dracocephalum Ruy- schiana L. 8. Elyna spieata Schrad.4. Epilobium Fleischeri Hochst. 4. Ep. roseum Schreb. 3. Erigeron Villarsii Belld. 8. Erinus al- pinus L. 5. Eritrichium narum Scehrad. 7. Eryngium alpinum L. 7. Erysimum helveticum DE. 6. Festuca heterophylia Lmk. var. @ ni- grescens 4. Fasc. Nro. 45. Gagea Liotardi Schult. 6. Gentiana brachyphylla Vill. 5. 6. öbtusifolia Willd. 4. G. tenella Roth 6. Geranium aconitifol. ’He- rit.8. Helianthemum Fumana Mill, var. 8 miner 5. H. oeland. Wbg. 3. Herniaria alpina Vill. 6. Hierac. alpinum L. var. genuina 3. Var. & H. a. Halleri 3 MH. a $ pumila 3. H. angustifel. Hppe 4. H. dentatum Hppe 5. H. glanduliferum Hppe 5. H. lanatum Vill, 5. H. longifol. Schleich. 5. H. prenanthoides Vill. 5. Hypochseris uniflera Vill. 5. Juncus areticus Wilid. 7. JacquiniL. 5. Koeleria hirsuta Gaud. 6. Fase. Nro. 46. Leontodon crispus Vill. 5., hastilis L. var. x glabrata forma: dubia (== Apargis dubia) 4. Linaria italica Trev. 5. Linum alpi- num ß montanum Schl. 5. Lioydia serotina Salisb. 5. Lomatogo- niam carinthiac. Al. Br. 7. Luzula lutea DC. 6. Lychnis alpina L. 6. Matthiola varia DC. 8. Nastertium pyrenaic. RBr. 4. \ Fasc. Nro. 47. Onosma stellulatum WK. 5. Oxytropis cyanea MB. 9., lappo- nica Gaud. 9. , Fasc. Nro. 48. . Papaver alpinum 8 albiflorum 4. Phleum Böhmeri_Wib. 3. Pinguieula vulgaris var. grandiflera 5. Plantage montana ß holose- riceea 7. Poa minor Gd. 4. Polemonium coeruleum L. 4. Poten- ® tilla grandiflora L. 5., multifida L. 9., nivea L. 9., salisburgensis Hke. 5. Fase. Nro. 49. on Ranunculas Villarsii DE. 6. Rhammus alpina L. 4. Rhodio rosea L. 4. Saussurea alpina I. 6., discolor DC. 8. Saxifraga ad- scendensL. 6., biflora All. 6. Cotyledon L. 6., euneifolia L.. 4. Kochti orng. 8. Seguieri Sprgl. 6. Sempervivam arachnoideum L. 5. Wulfenii Hoppe 8. Senecio nebrodensis L. 6. Se=! '2 disticha Pers. 6. Sibbaldia procumbens L. 3. Fasc. Nro. 50. Telephium Imperati L. 8. Thalictrum alpinum L. 9., minus L. ß glandulosa 5. Tofjeldia borealis Wbg. 6. Trifolium saxatile All. 7, Valeriana supina L. 6. Vieia Gerardi DC. 8. Viola cenisia L. 5. Xeranthemum inapertum Willd. 5. Cryptogams Aspidium erista- tum Sw. 4., rigidum Sw. 4. 3 Fasec. Nro. 33. . Artemisia maritima L. 4. Betula humilis Schk.4. Centaurea Jaces L. ver commutata Koch5 Cerastium alsinzefolium Tseh. 5. Gnapha- lium luteo album L. 3. Halimus pedunculatus Wallr. 4., portulacoides Walir. 4. Hypericum pulchrum L. 4. Inuia media MK, 6. Pulicaria vulgaris Gtn.2. Solanum miniatum Bernh, 4. Sagina nodosa L. ß pubescens 4. Statice Limenium L. 5. Trifolium ochrolegeum L. 3. Fasc. Nro.. 60. \ Acer tataricum L.4 Achillea Claven® L. 4, lanata Sprgl. 5. Aco- nitum angustifolium Bernh. 5., £ pallida 5. Adenostyles alpina Bl. & Fgh.4. Aethusa eynapioides MB. 6. Amygdalus communis L. 5. Alsine austriaca MK. 5. Artemisia austriaca Jacqg. 6. Biscutella lvevigata L. 3. Carex alpestris All. 6., eurvata Knaf. 9. Centaurea axillaris W. 6. Convallaria latifolia Jacg. 4. Crocns vernus L. 4. Doryenium suffruticos. Vill. 5. Draba eizoides L. y montana K. 4 Eryngium planum L. 5. Juneus diffusus Hoppe 5. Lathyrus platy- phylies Retz. 5. Ornithogalum comosum L. 6. Pastinaca Fleisch- manni Hladn. 9. Peltaria alliaceaL. 5. Peuccdanum Schottii Bess. 9. Piatonthera chlorantha Custor 3. Polypodium Dryopteris Ehrh. 3. Pyrus nivalis Jacg. 9. Quercus pubescens Willd. 4. Seseli montanum L. 6. Silene Saxifraga IL. 4. Statice alpina Hoppe 3. Thalietr. aquilegifolium L. 3. Verbascum orientale MB. 4. Fasc. Nro, 18. \ Allium ochroleucum WK. 8, Artemisia spicata Wulf. 5. Astra- galus alpin. L. 4. Bidens bipinnata L. 5. Bupleurum aristatum Bilg. 6. Campanula Loreyi Poll. 8., peirza L. 8. Carduus nigrescens Vi. 8. Carex aterrima Hoppe 5, frigida All. 6. Centranthus angs- stifol. DC. 9 (nicht 5), ruber DC. 5. Cercis Siliquastroum L. 6. Ci neraria aurantiaca Hoppe 4. Cirsium Cervini Thom. 6. Cistus al- bidus L. 8, salvifolius Koch 6. Convolvulus Cantabriea L. 5. Crepis blattarioides Vill. 4. Cyperus glaber L. (= C. pietus Bertol.) 8. Cytisus radiatus Koch 5. Dianthus atrorubens All. 4. | Fase. Nro. 19. . Epimedium alpinum L. 5. Eranthis hyemalis Salisb. 5. Erian- thus Ravennse Br. 9. Eryngium amethystinum L. 6. Euphrasie tri- euspidata L. 6. Ferulago galbanifera Koch 6. Festuca Halleri Y violacea 4. Galium lucidum 8 einerea Al. 5. Gentiana campestris ß alba 4. Heleocharis atropurpurea Koch 9. Helianth. celand. % tomentos. (Istrien und Verona) als H. marifol. DC. gesendet 5. polifol. (aus Botzen als H. pulverul. gesendet) 4. Hierac. Pilosella * Hoppeana Koch 3, piloselloides Vill. var. glareosa 3, porrifelium 157 L. 4, pulmonarioides Vill. 5, saxatile Vill. 9. Iberis saxatilis L. 6. Lathyrus sphericus Retz. 6. Lemna polyrrhiza L. 3. Leontodon incanus Schrk. 3. ‘ Fasc. Nro. 20. Malva Alcea L. 8 fastigiata Koch 5. Mochringia Pone Fenzl 6. Nuphar pumilum Sm. 7. Ornithogalum sabaudum Hug. 9. Pa- liurus aculeatus Lamk. 5. Pallenis spinosa Cass. 9. Pedicularis gy- roflexa Vill. 6. Pistacia Terebiuthus L. 6. Plantage montana Lmk. 3. Potentilla petiolulata Gd. 9, verna L, var. ß erocea 4, y pusilla 4. Ranunculus reptans L. 6. Seguieri Vill. 9. Rhododendron hir- sutum L. 3 (nicht 4). Fasc. Nro. 21. Sazifraga exarata Vill. 4. Scabiosa graminifolia L. 5. Seirpus Duvalii Hoppe 5. Scutellaria alpina L. 8. Senecio erucifol. Poll. 3. Soldanella pusilla Baumg. 3. Stellaria cerastioides L. 4. Tha- lietrum angustifol. Jacg. 6. Tozzia alpina L. 3. Trifolium angusti- folium L. 6. Tulipa Didieri Jordan & flore rubro 9. & fiore flavo 9. Typha minima Hoppe 4. Valeriana tripteris L. 4. Veratrum album L. 8 Lobeliana 4. Veronica pyrenaica All.6. Vinca major L. 6. Fasc. Nro. 9. (Darmstadt ete.) Actwa spicata L. 3. Alopecurus fulvas Sm. 3. Amarantus Bli- tum L. 4. Asarum europzum I. 2. Aspidium Oreopteris Sw. 4. Thelypteris Sw.? 3. Filiz mas Sw. 2. Asplen. Ruta muraria B. 2. septentrionale Sw. 3. Atriplex patula L. 2. Blitum glaueum Koch 3, rubrum K. 3. Calamagrostis sylvatica DC. 4, Calamintha office. Mönch. 4. Cephalanthera pallens Richd. 4. Cerastium brachypeta- lum Desp. 3. Chrysosplen. alternifol. L. 3, oppositifol. L. 4. Co- rispermum hyssopifolium L. var 8 membranacea Bischoff 9. (Von unserm eifrigen Mitgliede Hrn. Pharmaceut Schaffner in Darm- stadt am 10. Septbr. 1849 in der dortigen Gegend entdeckt.) C. Marschallii Stev. 9. Corydalis solida Sm. 3. - Fasc. Nro. 10. Elatine hexandra DC. 6. Euphorbia exigua L. 2, stricta L. 4, Euphrasia office. L. var. nemorosa 3. Festuca gigantea Vill. 3. Ga: gea saxatilis Koch 5. Hordeum secalinum Schreb. 4. Hypericum tetrapterum Fries 4. Linaria Cymbalaria Mill 4. Elatines Mill. 3. Lindernia Pyxidaria All. 5. Linum cathart. L. 2. Lithospermum purpureo-cooruleum L. 3. Fasc. Nro. 11. . Majantbemum bifol. DC. 2. Melampyrum cristatum L.2. Ophrys ' muscifera Jacg. 4. Panicum glabrum Gaud. 3. sanguinale L. 2, Pbyteuma orbieulare L. 4. Polygonum Bistorta L. 2. Polypodium Phegopteris L. 3, vulgare L. 2. Pulmonaria 'angustifolia L. 4. Pri- mula elatior L. 2, officinalis L. 2. Prunella grandiflora Jacg. 4. Rannnculus aquatilis L. x peltatus Koch 4, auricomus L. 2, lanugi- nosus L.? 3, sceleratus L. 2. Ramex maritimus L. 3. Fasc. Nro. 12. ö Sagiua apetala L. var % genuina Bischoff 5, var J diffasa Blach. 5. Sorbus terminalis Criz, 3. Spirantbes autumnalis Richd. 4. 158 Statice elougata Hoffm. 3. Scolopendrium office. Sw. 4. Thalietrum alioides Nestl. 4. Thlaspi perfoliat. L. 2. Thysselinum palustre fiofn. 4. Trifolium spadiceum L. 3. Veronica acinifolia L. 5, he- derzfol. L. 2, prostrata L 4, triphylios L. 2, verna L. 3. Vinca minor L. 2. Viola arenaria DC. 4, birta L. 2, odorata 2 Fasc. Nro. 1. (Aus der Gegend von Kitzingen). Alyssum calyeinum L. 2. Amorpha fruticosa L. Cult 3. Apera 'Spica venti L. 2. Asperula eynanchica L. 3. Bromus sterilis L. .L. 2. Bupleurum rotundifolium L. 3. Chenopod. Vulvaria L. 2. Hyoscyamus niger L. 2. Inula britanica L. 4. Luzula pilosa Willd. 2. Orchis Morio L. 3. Ranuneulus Philonotis Ehrh. 4. Reobinia Pseudacacia L. 3 (in unsern Wäldern verwildert und ziemliche Strecken einnehmend, gedeiht sehr auf Keupersand). Sedum acre L. 2. Silene Otites Sm. 3. Sinapis alba L. (cult.) 4. Veronica Anagallis L. 2. Fasc. Nro.34. (Lüdenscheidt, Trier etc.) - Anacamptis pyramidalis Richd. 4. Aspidium aculeatum Sw. 4. Campanula Cervicaria L, 3. Coeloglossum viride Hartm. 5. Festuca loliacea Huds. 5. Galeopsis versicolor Curt. 4. Gentiana campestris L. 3. Gymnadenia albidaRichd. 3. Himantoglossum hircinum Richd. 4. Podospermum laeiniatum DE. 4 Fasc.Nro. 25. (nebst den folgenden meistens aus dem weatli- ehen Deutschland). Acer monspessulanum L. 4. Arlemisia Alrotanum L 3. Bras- sica nigra Koch 4. Carum Bulbocastanum Koch 4, vertieillatum K. 9. Centaurea nigra L. 4. Circ»a intermedia L. 5. Cuscuta suaveo- lens Seringe 5. Epilobium virgatum Fries 4. Equisetum ramosum Schich, Ervum gracile DC. 5. Euphorbia dulcis L. 4. Fase. Nro. 26. Festuca Myuros Ehrh. 4, sylvatica Lamk. 3. Fraxinus Ornus L. 6. Gagen stenopetala Rb. 2. Glaucium Iuteum Sw. (Erfurt) 5- Hierac. bifureum MB. 6. Hydrocharis Morsus ran» L. 4. Lathyrus hirsutus L. 5. Lythrum Salicaria L. var. x brevistyla 2, 8 inter“ media 2, y longistyla 2. Fasc. Nro. 27. Melilotus parviflora Desf. 9. Mentha gentilis Lm. 5, birts Willd. 4, ineana Wild. 5 (Nüssehen an der Spitze behaart). M. la- nuginosa Wirtg 9 (steht neben M. aquatica und unterscheidet sich specifisch von dieser. DerName vorläufig. Hochheim bei Coblenz.) . M. nummularia Schrad. 4, pubescens Willd. 4, rotundifolia L. var % neglecta 4, & rugosa 4. M. sativa L. 2, M. sylvestris L. & velu- tina Lej. 4, % viridis L. 4. Mespilus germanica L. Myriophyllum ‚alterniflorum DC. 6. Najas major Roth 4 (nicht 9). Nasturtium an- ceps Rb. 4. Fase. Nro. 28. ., Polygonum mite Sehrk. (== P. laxiflorum Weihe) 3. Rosa p0- mifera Herrm. 5, tomentosa Sm. 3, trachyphylla Ran 3. Rubus Bel- lardi Weibe et Nees 4. R. discolor Weihe et N. 4, vulgaris Arrhen ‚8. Rumex scutstus L. 4. Ruta graveolens L. 5. Scirpus caspi“ v 159 tosus L. 3, fluitans L. 4. Sedum aureum Wirte: 9 (nova spec.! Diagn. „Blätt. flach, am Grunde spitz gespornt. Blüthen sattgelb.“ Wirtgen, vgl. Flora 1850. Nro. 6. pag. 83.). Seseli- Hippomara- thrum L. 4. Fasc. Nro. 29. Stratiotes aloides L. 4. Thesium pratense Ehrh. 4. Trifolium striatum LE. forma a. erecta et b. depressa 5. Valerianella erio- carpa Desvx. 5. Verbascum phlomoides L. 3. Fasc. Nro. 31. (Windsheim.) Archangelica offhicinalis Hoffm. 4. Poa alpina s badensis (non baldensis!) 4, dura Scop. 5. Fasc. Nro. 51. (Münchengrätz, Sudeten, Italien ete.—— Nro. 53.) Achillea Millefol. L. var. lanata forma nana 4, pubescens f. nana 4. Acorus Calamus L. 3. Anemone trifolia. L. 5 (Mantua). Aristolochia Clematitis L. 3 (Lombardei). Artemisia Absynthium L. 4. Asperula odorata L. var. grandiflora 3. Aster levigatus Willd. (Böhmen) 9. Astragalus Hypoglottis L. 5. Blitam glaucum var. au- tumnale Knaf 6. Boltonia glastifolia l’Her. (eult.) 4. Campanula Trachelium L. 2. Carex acuta var. nigra 3, pendula Good. (an ma- xima?) 3. Michelii Host. 4, nitida Host. 5. Üeratocephalus falcatus Pers. 8 (Was wir früher unter diesem Namen bekannt machten, war vom Einsender unrichtig bestimmt und ist C. orthoceras 8.) Chenopodium polyspermum L. 2. Chondrilla graminifolia MB. (eult.) 4. Chrysanthepum inodorum L. 2. Circzea lutetiana L. 3. Cypri- pediym Calceolus L. 4. Dactylis glomerata L. var. 8 ciliata Opiz 3, var. y scabra Opiz 2. Doryenium herbaceum Vill. 4. (Verona.) Fasc. Nro. 53. Eragrostis posoides Bv. 4. Euphorbia helioscopia L. var. pro- strata 3. Euphrasia offic. L. var. obscura Opiz 3. Festuca elatior L. 3, ovina L. var. duriuscula 2 und form. hirsuta Opiz 3. Fuma- ria efficinalis L. 2. Gagea pusille Schult. 5. Galega offic. L. 5. Gentiana Amarella L. 3, asclepiadea 3. Grahamia aromatica Sprgl. (eult.) 4. Holcus mollis L. 2. Hordeum murinum L. 2, Hyperiec. hirsutum L. 3. Lamium maculatum L. var. nemorale Reichb. 4. La- vatera trimestris (cult.) 3. Leucojum vernum scapo biflero 4. Linum austriacum L, 4. Lonicera Caprifolium L. 4, nigra L. 3. Lychnis diurna Sibthp. 3. Preslii Sikora (== L. diurna var. glaberrima) 9. Madia sativa Molin. (cult.) 3. Marrubiam peregrinum L. 5. (Ungarn) Melaleuca hypericifolia L. (Neuholland. legit Sieber. folia defic.) 9. Melilotus coerulea L. 6. Myosotis sparsiflera Mik. 4, strieta Lk. 2. (= M. verna Opiz.) Nigella damascena L. var. coarctata 4 (eult.). Fasc. Nro. 53. . Oenothera tetraptera (cult.) 4. Panicum Crus galli L. 8 ari- stata Opiz. 3. miliaceum L. 8 colorata Opiz. 3. Pedicularis pala- stris L. 3. Phalaris arundinacea L. 2, paradoxa L. (cult.)4. Phleum alpinum L, 3. Phylica acerosa L. Neuholland. legit Sieber 12, pa- nieulata L. ibid. leg. Sieb. 12. Pinus Larix L. 3. Polygala amara L. var. alfginosa Rb. 3. Polygonum arieulare L. var. neglects Bess. 3. Potumogeton pusillus I. 3. Primula farinosa L 4. Pullcaria 160 vulgaris Gtn. 2. Pyrola minor L. 3. Ranunculus aeconitifol. L. 3. Satureja montana L. 6 (Verona). Sarifraga androsacea L. var. tri- fida 4, irrigaa MB. (Am Kaukasus leg. Sieber) 9 (1 Ex.) Scabiosa ochroleuca L. 4. Setaria viridis L. var. purpurascens Opiz 4. Spi- ra salicifolia L. 4. Stellaria uliginosa Murr. 3, umbrosa Opiz (— St. media var. ß major Koch) 5. Symphytum tuberosum L. 3. Vaceinium Myrtillus L. 3. Vitis Idea L. 3. Veronica latifolia L. 3, triphyllos I. var. collina Opiz 3. Vinca herbacea WK. 9. Viola palustris L. 3. Xeranthemum annuum L. 5. Fasc.' Nro. 37 (nebst 38 aus Wolgast, Usedum, dem Harze ete.). Achillea Millefolium L var. setacea WK. 4. Anthyilis Vulnera- ria L. var. maritima Schweigg. 5. Artemisia campestris L. var. se- ricea Fries 4. Atriplex littoralis L. 5 Betula nana L. 5. Bromus asper Murr. 3. Cakile maritima Scop. 5. Calamagrostis lanceolata Roth 3. Caucalis daucoides L. 3. Dianthus arenarius L. 6. Echi- nospermum deflexum Lehm. 6. Epipactis rubiginosa Gd. 4. Equi- setum pratense Ehrh. 4. Eryugium maritimum L.6. Festuca rubra L. var. arenaria Osbeck 6. Geranium lucidum L. 4, macrorhizon L. 6. Goouyera repens RBr. 4. Juncus Gerardi Lois. 4. Lavatera thuringiaca L. 4. Monotropa Hypopitys L. var. glabra Bernh. 3. F.sc. Nro. 38. Pisum maritimum L. 6. Polycarpon tetraphylium L. 5. Pru- nella alba L. 8 pinnatifida R 6. Psamma baltica L. 5. Salix re- pens L. var. argentea 5, pentandra L. 3. Salsola Kali L. var. hir- suta 4. Sedum sexangulare L.4 Senebiera didyma Pers. 6. Senecio aquaticus Huds. 4. Struthiopteris germanica Willd. 4. Thalietrum minus L. 4. Triticum junceum L. 4 Vicia cassubiea L. 4. (Schluss folgt) Verkauf getrockneter australischer Pflanzen. Da der Unterzeichnete gesonnen ist, demnächst wieder eine bo- tanische Reise nach Nord-Australien anzutreten, so hat er sich ent schlossen, die von seiner früheren Reise noch vorhandenen gut ge trockneten u. instructiven Pflanzen aus West. u. Südwest-Australien um den herabgesetzten Preis von 8 'Thlr. preuss. Cour. (statt des ursprünglichen von 12 'Ehlr.) pr. Centurie abzugeben. Es sind noch Herbarien von 150 bis 750 Arten vorhanden und derInhalt derselben von um so höherem Werth, ale sie die Originale zu dem Werke Lehmann's: „Plants Preissianse, sive Enumeratio plantarum. quas in Australasis ete. collegit L. Preiss‘‘, bieten. Ausserdem sind auch noch Säugethiere, Vögel und Insekten aus jenen Gegenden zu einem weit niedrigeren Preise, als im Preis - Courante von 1844 angegeben war, zu verkaufen. Briefe und Gelder werden franco erbeten. Herzberg am Harz. L. Preiss. Redacteur und Verleger: Dg. Fürnrohr in Regensburg. Pe RLORA. u A 11. Begenshurg. 21. März. 18509. Inhalt: oricınaL-ABHANDLUNG, Koch, über die rücklaufenden Reihen in den Grasinflorescenzen, — ANZEIıGEn. Drittes Verzeichniss der Pflanzenver- kaufs-Anstalt von Ernst Berger. (Schluss.)} Geiss, Verkauf von Münzen- pflanzen. x « Ueber die rücklaufenden Reihen in den Grasinflo- rescenzen. Von H. Koch in Jever. Unter den vielen schönen Entdeckungen, welche die neuere Bo- .tanik aufzuweisen hat, ist vor allen die za nennen, wodurch die An- wendbarkeit der sogenannten rücklaufenden Reihen auf die Structur der Pflanzen gefunden wurde. Nicht allein, dass dadarch wie mit einem Schlage die Verwirrung der Blattstellungen, die man als folia sparsa ohne Verständniss so lange hingenommen hatte, in eine ebenso harmonische wie merkwürdige Ordnung sich auflöste; es wurde über- haupt damit auch der Anstoss gegeben, die früheren Vorstellungen von einem leeren Spielen der Natur mit willkührlichen Bildungen durch die würdigeren von einer Gesetzmässigkeit zu vertauschen, welche selbst den regellos erscheinenden Gestalten zam Grunde liegt. Seit jener Entdeckung haben viele der besten Beobachter die- ses Gebiet bearbeitet, ohne es doch zu erschöpfen; viele sehr diver- girende Theorien sind daraus abgeleitet, welche jedoch alle auf die- sen Reihen zu fussen sich gezwungen sehen. Man kann daraus schliessen, wie tief diese Grundgesetze in dem Wesen der Pflanzen begründet sein müssen, dass sie einer Eigenthümlichkeit in der Art ihrer Entwicklung entsprechen und nur der mathematische Ausdruck dieser Art sind, welche man früher wohl schon der allgemeinen Vorstellung nach, aber noch nicht in fester Gestalt erfasst hatte, Wenn ich nicht irre, war es zuerst Link, der diese Vorstellungen zu der Idee zusammenfasste, indem er das Princip der Wiederho- lung aufstellte, welches besonders im Pfanzenreiche zar Herrschaft gelange. In der That lüsst sich kaum eine Entwicklangsgeschiehte irgend einer Pflanze finden, wo sich dieses Prineip nicht wirksam Flora 1850. 11. . 11 162 zeigte; es ist durchgreifend von den Elementarorganen bis zu den höchsten hinauf. Gerade darin nun, weil sich dieses Prineip auch in jenen Reihen wieder findet, deren Eigenthümlichkeit ja darin be- steht, dass sie durch das Zusammenfassen schon gebildeter Glieder zu einem neuen fortschreiten, möchte ich eine Erklärung ihres so häufigen Vorkommens sehen. Nicht als ob ich glaubte, dass in ihnen der .einzige mathematische Ausdruck aller Fortbildungsprocesse bei den Pflanzeu enthalten sei. Es gieht gewiss noch manche andere Weisen, die uns aber theils noch ganz unbekannt sind, theils noch nicht in ihren allgemeinen Formeln so festgestellt scheinen, wie die von Schimper und Braun aufgestellten Gesetze. Ich meine diese Reihen auch in den Inflorescenzen der Gräser wieder gefunden zu haben, wo man sie bis jetzt, soviel ich weiss, noch nicht gesucht hat. Die allmählig von oben nach unten zuneh- mende Zahl der Aehrchen an den Aesten der Rispen schreitet nach einer Weise fort, die, obwohl häufig durch Abnormitäten getrüht, doch eine ihr zum Grunde liegende Gesetzmässigkeit nicht verken nen lässt. Diese Zahlen bilden Reihen, unter denen ich die allbe- kaunte Grundreihe: 1,123, 3,5813 — — — — am häufigsten angetroffen habe, namentlich bei Arten aus den Fami- lien der Agrostideen, Avenaceen, Festucaceen, Bromeen u. s. w. Ich „bin geneigt, sie für typisch in diesen Familien zu halten, gebe diese Muthnassung aber nur als solche.*) Man findet sie in allen Gra- den der Ausbildung, kaum über die ersten Glieder hinausreichend, wie bei Melica, Briza, Triodia u. a., bald einen sehr hohen Grad entwickelnd, wie in den unteren Knoten von Apera Spica venli; und es kann wohl für ein Zeichen eines allgemeinen Entwicklungs geseizes angesehen werden, dass die verschiedenen Glieder dieser Reihe nicht für eine bestimmte Art specifisch sind, sondern nach der verschiedenen Entwicklung der Individuen höher oder niedriger sein können. Ebenso ist ja auch die Blattstellung nieht in dem Maasse specifisch, dass sie für alle Individuen einer Art, nicht einmal für alle Theile eines und desselben Individuums dieselbe wäre. Betrach- tet man z. B. Glyceria fluituns in ihren verschiedenen individuellen Gestaltungen, so wird man gleichsam ein Ringen nach einer höhe- *) Wie vorsichtig man bei dem Schlusse von vielen Arten einer Familie auf. den Typus aller ihrer Arten sein muss, zeigte mir unter andern Zragre stis, welche mich wenigstens bei Z. megastachya und E. mangatorich Hochst, deutlich die Stellung (2) 1)3 in ihrer Iullorescenz erkennen liess während die meisten andern Festucaceen bekanntlich die Distiche einhalten. ‘ 163 ren Entwicklung in ihrer Rispe gewahr, indem sie bald nicht über die Zahlen 2 oder 3 hinauszukommen im Stande ist, bald auch höhere erreicht. Bei dieser, bei Anihowanthum a. v. a. bemerkt man daher meist ein mehrmaliges Wiederholen derselben Stufe, be- vor die nächst höhere hervorgebracht werden kann, und hält man damit den Uebergang zusammen, den z. B. Melica- und Festuca- Arten aus der Rispenform zur Aehrenform zeigen, so kann man letz- tere nicht anders deuten, als eine Inflorescenz, die auf dem ersten Gliede der Reihe stehen bleibt. Ebenso bleiben ja auch so oft Cy- men in der Regel einblüthig. Um nun das Gesagte an einem concreten Beispiele näher za erläutern, wähle ich dazu theils ihrer Ubiguität wegen, theils weil daran die Gesetzmässigkeit besonders deutlich vor Augen tritt, die Poa annua, welche schon so oft als Beispiel der Untersuchungen über den Bau der Gräser hat dienen müssen. Auch Wydiler hat sie in seinem Aufsatze über die Gras-Inflorescenz*) als Beispiel ge- wählt. Ich werde mich auf diesen Aufsatz und die dazu gehörigen Tafeln insofern beziehen, dass manches dort schon Festgestellte hier - nicht noch einmal aus einander gesetzt zu werden braucht, z. B. dass die Halbwirtel der Grasrispen nur Hauptäste mit ihren Nebenzwei- gen sind, dass die Einrollung. der Blattscheiden die Hebungs- und Senkungsseiten anzeigen u. 8. w. Es kann daher vorausgesetzt werden, dass die unterste Klappe des Gipfelährchens a über die Stellung des zunächst folgenden ein- ährigen Astes b entscheidet, indem er auf die entgegengesetzte Seite fällt, womit wieder der zweite einährige Ast c1 alternirt. Die Internodien nenne ich A. B. a A bi B el Mit dem dritten Aste d2 tritt dann der Gegensatz der He. bungs- und Senkungsseite deutlich hervor, da er ein zweites Achr- chen trägt, das mit der ersteren auf dieselbe Seite fällt. Der vierte Ast e3 hat3 Aehrehen, wovon das unterste wiederum auf die Hebungsseite fällt. Das Schema ist für diese Aeste also, "wenn die grossen Buchstaben bier und im folgenden wieder die In- ternodien bezeichnen: i *) Zeitschrift für wissenschafllicbe Botanik von Schleiden undNägeli, 3, . 4, Heft pag. ‘ ir D d2 e3 E Der fünfte Ast f5 trägt 5 Aehrehen, indem der unterste Neben- zweig wieder einen tertiiren Zweig ausetizt; der sechste Ast g8 8.Aehreben, indem auf seinen letzten Nebenzweig 2, auf seinen vor- leisten 1 tertiäser Nebenzweig kommen. Das Schema ist also: . £5 ‘ g8 Die Stellung dieser tertiären Zweige ist leicht abzuleiten, wen man die Hauptäste, woran sie stehen, auf dieselbe Weise beirach- tet, wie die Spindel selbst, und sich daran links und rechts Hebungs- und Senkungsseite vergegenwärtigt. Es genügt daher für das Fol- gende, wo ausser quaternären u. s. w. Verzweigungen kein neues Moment eintritt, welches nicht aus dem Vorigen abzuleiten wäre, das blosse Schema fortzusetzen: 6 ” h13 H in -, j I k34 K 155 L (Fol.) Weiter als bis 155 habe ich bis jetzt keine Rispe von Poa an nus ausgebildet gefunden und auch diesen Zweig selbss nie ganz vollständig, meist selbst hinter k und i zurückstehend. Es ist diess eine bei vielen Gräsern gewöhnliche und auch aus ihrer Est wicklungsgeschichte leicht zu erklärende Erscheinung, die gleich" wohl, so gewöhnlieh sie auch ist, doch schwerlich als nothwendig und specifisch anzuseben ist. Wenn man ebenso wie nach obeR, so auch nach unten normal abnehmend® Glieder annehmen wollte wie 2. B. Schleiden von normal unentwickelten Stengelglieder? sptiebt, so würde sich doch eine Regelmässigkeit aufhnden lasse: 165 wovon ich aber keine Spur habe auffinden können. Die, spanische Aira involucrata Cav. dagegen scheint wirklich einen Fall darsn- bieten, wo die unteren Aeste specifisch blüthenies bleiben, dech kann ieh nicht darüber urtheilen, da ich nicht Gelegenheit gehabt. habe, diese Pflanze lebend zu untersuchen. - Wieder zu unserer Poa_ zurückzukehren, so sind in unserem Schema 10 Aeste angenommen, jedech nur nach direoter Beoback- tung aus keinem mathematischen 6runde, der sich bier auch wehl sehwer aufünden liesse, wo nichts im Wege zu stehen seheint, dass sieh nicht unten an der Spindel die Verästelung fortzusetzen ver- möchte, wie oben in einem Aebreken auch die Zahl der Blüthen ab- und zunehmen kann. Betrachten wir diese Aeste nun ig Rücksicht auf das unserer Reihe vindicirte Princip der Wiederhelung, so fingen wir: dass die Zweige b1 ei das &ipfelährchen a ‚wiederholep, dass der 3. Zweig d2 Wiederholung ist von al 4 bi „es r vn at} bi bei » 8 » »» a1 + bi te1-td2 \ >» » al bi 401 4+d3-4-13 „ 5h133 y nn ale bl--eichd?2 +45 nn „ 12a iR »„» a1 + bi --c1-42 +e3+f5 +88 »» 9 „ k34 ”„ m al + b1 —t e1-r4J2 +e3 + f5 +88 13 „40. „155 al + bi -Fceichd2 est fs +g8 + his + iaı. Ich gebe dieser Weise der Summation hier den Vprsug ver der gewöhnlichen, wonach man bekanntlich das nı. Glied aus dem (u 17" und (n—2)'*" entstehen lässt u. in unserem Beispiele der sechate Ast g8 = f5 + e3 sein würde. Die oben gebrauchte Weise rechtfertigt sich aber leicht, wean man berücksichtigt, dass für die Reibe 1, 1,1, 2,8, 5 —, — — (wo die erste 1 das Gipfelährehen hedeutet} die sueoessiven Smmaı t1l=2 1I+1+1e3, I Hi pie siso dieselben Zahlen der Grundreihe gehen, oder im Allgemeinen für eine Reihe von n Gliedern die Summe gleich dem (n + 2” ist, wie unser Schema auch zeigt: Nicht allein, duss mis dinser Weise, wie ich glaube, der Proeess sich naturgemässer damlellt, wird auch vach eine andere night anwichtige Eigenschaft das Ver- ästelung dadurch vor Augen gestellt, die nämlich, dass vem dritten Aste an bei jedem folgenden. die Zahl der Interpadien zum 4 mimmt. s zaun aa ® Ss 166 Der dritte Ast hat aber erst ein Internodium wegen des specifischen Charakters von Poa annua, dass jedesmal der letzte Seitenzweig ohne Internodium an die Spindel gerückt wird, wodurch der 4. Ast nur 2, der 5, Ast 3, überhaupt der n'* Ast nur n—2 Internodien erhält. Vergleicht man mit der bisher gegebenen Vorstellung von dem Bau: unserer Girasrispe das von Wydler seinem Aufsatze beige- 'gebene Schema, so findet man es sehr abweichend. Es stimmen ‚nämlich nur Ast I-IV überein. Für die übrigen werden angegeben: Internodien Zahl der Aebrchen für den Ast V. 3 4 „”„ KL) VI. . 3 5 ”» 33 „” vo. 3 ii »»» vm. 5. 12 „on „MR. ) 13 welches alles meiner Beobachtung widerspricht, aber, wie mir scheint, nicht allein dieser, sondern auch dem vom Verfasser selbst in sei- 'nem Aufsatze vorangestellten Axiome, dass die Inflorescenz. der Grä- ser in allen ihren Zweigen symmetrisch sei. Je mehr ich diesem beipflichte, desto weniger vermag ich in der angegebenen Ordnung eine Symmetrie zu entdecken. Es ist freilich dieSymmetrie, so weit sie auf den Bau der Pflanzen angewandt wird, ein etwas vager Be- griff, den ich auch von H. v. Mohl in seiner betreffenden Abhand- lung*) noch nicht für absolvirt halte. Es sei mir erlaubt, einige Sätze darüber hier als Excurs einzuschieben. Nicht allein darauf scheint es mir anzukommen, ob sich zwei Seiten, oder vier oder mehrere gegenkeitig im Allgemeinen entsprechen, oder mit anderen Worten, ob ein oder mehrere Schnitte entsprechende Theile trennen können, sondern auch von welcher Art dieses Entsprechen selbst ist. Genügen blos einige ähnliche Beziehungen, so wird der Begriff von Symmetrie gewiss zu weit ausgedehnt; auf der anderen Seite, ,‚ wenn man völlige Gleichheit der Theile verlangen wollie , wird sie zu sehr beschränkt, ja streng genommen ganz von den organischen Wesen ausgeschlossen. Aber selbst wenn man unwesentliche Ab- weichungen unberücksichtigt lässt, würde doch die Symmetrie nur spärlich im Pflanzenreiche sich nachweisen lassen. Man kann sie die architektonische nennen. Die Gräser und ihre Inforescenz haben allerdings auch je 'zwei entsprechende Seiten, aber sie sind nicht gleich,isie_haben keine architektenische Symmetrie. Dennoch kommt *) Moihl, vermischte Schriften. Bd, I, p. 1% etc, 167 . ihnen gewiss eine Symmetrie zu, und diese,sehe ich meiner Darstel- lung gemäss darin, dass ein und dasselbe Gesetz die zu unterschei- denden Seiten beherrscht, wodurch nicht völlige Gleichheit und eben- ‚sowenig blos einige ähnliche Beziehungen hervorgebracht werden, sondern eine Einheit, die blos in dem Allgemeinen und nicht in dem Besondern für sich allein erkannt werden kann. Man würde aus der Aesthetik dafür den Namen Eurythmie entlehnen dürfen. Nicht allein Blüthenstände, wie die hier besprochenen, würden dieser Ka- tegorie angehören, sondern auch die meisten Blattstelluugen mit den von ihnen bedingten Nebenachsen, den wiederum von diesen abhän- gigen Theilen u. s. f£ Kurz ich meine, dass jede Pflanze in ihrer normalen Entwicklung eine solche Symmetrie oder Eurythmie besitzt, nur dass sie nicht in jedem beliebigen Exemplare deutlich zu Tage tritt, weil während der Lebensdauer der Pflanze unzählige Hinder- nisse dieser normalen Entfaltung sich entgegensetzen. Allein wenn - sie auch nie rein zu Tage kommt, so ist doch die Aufgabe der wis- senschaftlichen Botanik auch das zu begreifen, was hinter den un- vollkommenen Erscheinungen steht; sie hat es mit der Art und nicht mit den Individuen zu thun, die Art aber ist ein Begriff, der. nie ganz concret sich in der Natur zur Existenz bringt. Aus diesem Gesichtspunkte wird man es gerechtfertigt finden, wenn ich, zu unserer Poa zurückkehrend, aus dem bisher Gefunde- nen noch einige weitere Ableitungen zu machen wage, die gemeinig- lich in der Wirklichkeit noch schwieriger wiederzufinden sind, wie die oben erörterten Verhältnisse. Sie betreffen zunächst die Länge der Internodien der Spindel und der Aeste. Man darf vermüthen, dass wenn die Natur sich das gefundene Gesetz bei der Ausbildung der Aehreben zur Richtschnur genommen hat, sie ewauch hier nicht verläugnen wird. Wir sehen auf den ersten Blick. dass die Acste nach unten hin allmählig zunehmen und so auch die Abstände an der Rhachis, und da zu erwarten steht dass dieser Zunahme eine mathematische Reihe zum Grunde liegt, so haben wir alle Ursache, zunächst die für die Zahl der Aehrchen gefundene Jaran zu ver- suchen. Direete Messungen können, wie erwähnt, hier sehr irre führen, weil die natura geometrizans in dieser Entwicklung noch weit mehr von dem Wechsel äusserer Umstände abhängig ist, als bei der Bildung einzelner Blüthentheile, die, auf das sorgsamste in der Einhüllung ihrer Blätter verwahrt, weniger die unmittelbäre Gunst der Atmosphäre verlangen, als die aufgespeicherte Kraft der Pflanze selbst. Die Ausdehnung der Inflorescenz dagegen geht im . Verhältnisse zu der ersten Bildung schnell und durchaus unter den 168 - * wechselnden Launen äusserer Einflüsse vor sich. Schält man eine Riepe sich heraus, welche noch nicht viel über eine Linie lang ist, so entdeckt man daran noch nicht die Unregelmässigkeiten, welche sie vielleicht zeigt, wenn sie aus der Blattscheide herausgeschoben wird. Allein das alles kann uns nicht hindern, die Maasse zu suchen, welche bei einer vollkommenen Entwicklung dem Blüthenstande die- nes Grases am vollkommensten entsprechen würden. Der erste Haltpunkt, woran wir anknüpfen können, liegt in der Annahme, dass jeder Ast als eine Wiederholung des schon Gebilde- ten anzusehen sei, wonach also in der Bezeichnung unseres Schema’s hi =A\ ce =A da2=A-+B e3s=A+B-C u. s. f. sein würde. Nicht allein jedoch, dass ein weiter unten noch zu berücksich- tigender Einwurf gegen die Annahme in dieser Gestalt gemacht wer- den kann, so sind auch in diesen Gleichungen nicht die Höhen be- zeichnet, von denen die Aeste von der Spindel abgehen , oder mit andern Worten die Maasse für die Spindel-Internodien. Dafür -be- darf es noch einer anderen Gleichung und eine solche leite-ich aus der leicht zu machenden Beobachtung ab, dass die Länge der Haupi‘ äste gleich den zwei zunächst über ihnen liegenden Internodien zu sein pflegt. Eine grosse Zahl von Messungen, welche ich bei Festuca-, Poa- und Aira-Arten zu dem Zwecke vornahm, die nor malen Verhältnisse ihrer Achsen zu suchen, hatten wenigstens das Resultat, dass die Verzweigungen gerade die Länge zu haben pfle- gen, um die Aehrchen beim Zusammenlegen, wie es innerhalb der Blattscheide nothwendig ist, nicht über einander fallen zu lassen. Vielleicht hätte die Entwicklungsgeschichte dieses Verhältuiss auch auf einfachere Weise erkennen lassen können. Gerade seiner Ein- fachheit wegen halte ich dieses Resultat für richtig. Irgend ein Hauptast hat demgemäss für seine Verzweigungen und Aehrchen gerade bis zum Beginn der Aehrchen an dem zunächst über ihm stehenden, also dritten Aste, Spielraum. Man sieht, dass die @W- geführte Beobachtung für Poa annua, wonach jeder Ast den zwei über ihm stehenden Internodien gleichgestellt wurde, nur eine Modi- fication dieses allgemeineren Satzes ist. Er ist aber desshalb bier modifieirt, weil eg eine specifische Eigenthümlichkeit ‘der Poa ann ist, dass die untersten Nehenzweige nahe an die Spindel gerückt ‚ Sind, wodurch der Raum, welcher bei anderen. Gräsern, wie ?- | 169 bei Aira flezuosa, sehr gross ist, so kloin wird, dass er hier ver- nachlässigt werden kann. Demnach ist, wenn wir mit dem untersten Aste unseres Schema’s anfangen: 15 =1 KR Nach dem Vorigen war aber auc 15 =AFB+CHDFEHFHGHH HT und folglich: K=A+HB+CHD+EHFHEHH. Auf dieselbe Weise: k3ä4H4l = A+B+C+D+E+FH+GHH. I=A+B+C+D+IE+F+E und ebenso weiter; und folglich: H=A+B+C+D+EHFF G=AHBHCHDHE. F-AHLB+CH+D. E-A+BrC. "D-A+B, Wenn nun die Zweige. b1 und el nur Wiederholung ‘les Gipfels a sind, so müssen die Internodien A, B, C gleich sein und die Ein- heiten darstellen, woraus sich ergiebt; D-A+B-2 E=AHB + C— F-A+B+6C En =3+2— 5 GZA4BA4CHDIEL3HI +38. u. s. f., wodurch sich die Hypothese, dass dieselbe Reihe auch für die Länge der Internodien maassgebend sein dürfte, gerechtfertigt zeigt. Vergleicht man ferner die Hauptäste mit den über ihnen stehenden Theilen der Spindel, so würden wir hiernach erhalten: u u , T — un . , \ ei — 1/ A+B i2 da 0 A+B+o e3 TrB+c0+HDn u. s. w., kurz die Reihe von Brüchen. welche man bei den Blatt- stellungen auf dem sogenannten langen Wege erhält. So. gut diese Verhältnisse auch mit dem ganzen harmonischen Bau der Inflorescenz übereinstimmen würden, so ist dech nicht za verhehlen, dass sich einige Einwürfe dagegen erheben lassen, welche, wenn sie aych nicht das Ganze umzustärzen verindgen, dech viel- \ P 2 170 Jeicht einige Modificationen darin einzufügen nöthigen. Der erste - Einwurf ist der, dass die 3 ersten Internodien A, B, C, welche wir einander gleich zu setzen gezwungen waren, in der Natur allerdings nicht gleich zu sein scheinen. Namentlich bei grösseren Gräsern findet man meist eine deutliche Zunahme dieser Glieder von oben nach unten, welche statt der starren geometrischen Maasse ein all- mähliges Abstufen vermittelt. Wäre aber auch die Einheit vielleicht anders zu fassen, so würde doch damit der Anwendung unserer Reibe selbst kein Eintrag geschehen. Ein zweiter Einwurf betrifft die Verhältnisse an den Aesten, welche durch den erwähnten Cha- rakter der Pos annua, wonach die letzten Nebenzweige an die Spindel gerückt werden und dadurch die rami gemini der Systema- tiker bilden, nothwendig modifieirt werden müssen. Denn es fällt in die Augen, dass dadurch das letzte Internodium jedes Astes ver-. loren geht. Wollte man dieses Wegfallen läugnen und z. B. für den Ast f5 statt der angenommenen Länge A4+B+C+Donur A-+B + C setzen, so würde ebenso auch e3—AH+B d2 —A sein, welches, wenn d2 auch nur annähernd den Internodien B und C gleichkäme, oder auch nur einem derselben, jedenfalls ein Wi- ' derspruch wäre, " , Soll aber trotz dieses Wegfallens den Aesten ihre ganze Länge bleiben, so müssen sich auch nothwendig die Lingenverhältnisse sei“ ner übrigen Internodien ändern und können nicht ganz dieselben sein, wie die entsprechenden an der ganzen Spindel. Der Ast f5 z. B. hat nor 3 Internodien, worauf die entsprechenden A + B +6 + D vertheilt werden müssten. Man findet dieses auch auf andere Weise. Bezeichnen wir, um wieder f5 als Beispiel zu nehmen, seine 3 Internodien mit @, 8, Y, seinen untersten Nebenzweig mit x nach dem folgenden Schema: al & bı ß ci Y x n. so müsste den Verhältnissen an der Spindel gemäss xoyr+Bß sein. Ferner zeigt die Beobachtung, dass, sowie der ganze Ast den ı71 En beiden über ihn stehenden Internodien gleich zu sein pflegt, so sein Hauptnebenzweig nur dem ersten. Daher ı-E Unsere Tabelle weist aber E — 3, während, wnın y+-ß = B ++ C zu setzen sind, dafür nur 2 angenommen wurden. Auf beiden Wegen kommen wir somit zu dem Resultate, dass die allgemeinen Gesetze von dem Charakter der Art modifieirt wer- den. Ich muss es mir versagen, auf die Modificationen bei dieser und andern Arten näher einzugehen, da mir nicht genug directe Be- obachtungen dazu vorliegen, die desshalb vorzüglich nicht leicht zu machen sind, weil es ganz vom Zufalle abhängt, ob man einiger- massen gut ausgebildete Exemplare findet. Nicht jedes auf gut Glück aufgegriffene ist zu solchen Untersuchungen geeignet und noch viel weniger ein getrocknetes, welches Gott weiss wo gewachsen und wie beschaffen sein mag. Nur noch ein paar Bemerkungen erlaube ich mir hinzuzufügen. Zuerst, dass mir bei Poa trivialis ausser den Modificationen, welche nothwendig für die „rami quini‘ eintretem müssen, eine Reibe aufgestossen ist, welche nicht die obige zu sein schien, sondern eine andere mit folgendem Fortschreiten: 1, 1, 1, 1, 2, 2, 4, 6, 10, 16 — —, worin man jedoch nur eine Verdoppe- lung der vorigen sehen könnte. Endlich möchte ich noch auf die Eigenthümlichkeit mancher Gräser aufmerksam machen, dass sie, wie z.B. Aira- und Briza-Arten, die unteren Nebenzweige den Haupt- ästen fast gleich zu machen lieben, wodurch man veranlasst werden könnte, die sonst gewiss richtige Theorie, dass diese scheinbaren Doppeläste nur Hauptäste mit ihren Nebenzweigen sind, in Frage zu stellen. Vielleicht finden andere für diese Erscheinung eine Er- klärung, die ich bis jetzt noch nicht habe auffinden können. Anzeigen. Drittes Verzeichniss der Pflanzenverkaufs-Anstalt von Ernst Berger in Sickershausen bei Kitzingen a. M. (Schluss) Fasc. Nro. 36 (Genf). - Arabis hirsuta Scop. 3, muralis Pers. 88 Campanula barbata L. 3. Cephalaria alpina Schrad. 8. Cochlearia saxatilis Lamk. 4. Co- ronilla vaginalis Lmk. 4, varia L. 2. Dianthus monspossulen- L. 5. Festuca rigida Kth. 5. Gastridiam lendigerum Gaud. 6. Gaudinia * 172 fragilis Br. 6. Helianthemum vulgare 1. : albiflora Kıch 5. Ken- trophyllum lanatum DC. 6. Möhringia muscosa L. 3. Narcissus Pseudo-Nareissus L. 5. Orchis globosa L. 3. Ornithogalum pyre- naicum-L. 6. Oxalis strieta L. 6. Ptychotis heterophylla Koch 8. Rosa alpina L. 8 pyrenaica 4. Sedum Cepx=a L. 6. Sempervivum montanum L. 4. Serratala nudicaulis DC. 9. Sideritis scordioides ‚L. 9. Sorbus Chamsmespilus Crtz. 3, Fasc. Nre. 56 (Würzburg). .. _ Adonis flammea Jacg. 4. Aethionema cappadocicum L. Ceult.) 4. Androsace septentrionalis L. 4. Piosma alba (cult.) 4. Erysimum repandum L. 3. Heleocharis palustris RBr. 3. Innla hirta L. 4. Nigella arvensis L. 3. Sedum album L, 3. Stachys arvensis L. 5. Woodsia hyperborea RBr. var. rufidula Koch 5. Fasc. Nro. 32. (s. Flora Nro. 34 (pro 1849). Berichtigung: ‚Seseli varium Trev. 9 (non 5). Fasc. Nro. 30 (Cadolzburg ete.). Alnus incana DC. 3. Arnoseris pusilla Gin. 3, Anemone He- patica L. 2. Centaurea maculosa- Lamk. 5. Conium maculatum E. 3 Potamogeton natans L. 3. Sarothamnus vulgaris Wimm. 3. Vis- cum album L. 3. Fasc. Nro. 24 (Salzburg, Oesterreich ete.). Aconitum Napellus L, var. eminens Koch 4. Allium nigrum L. 6. Alsine austriaca MK. 5, setacea MK. 4, Anthemis austriaca Jagq. 4, Astravalus austriac, Jaeg. 5. Bunias Erucago L. 6. Cam- panula cwspitosa Scop, 4, Cardamine trifolia L. 5, Carex irrigua ‚Sm, 4. Persoonii Sieb, 5, pilosa Scop. 4, stenophylia Wbg. 5, tenuis Host. 5. Centeurea montana L. 3. Chlora perfoliata L. 4. Cineraria erispa Jacq, var. rivular. 4, pratensis Hoppe 9. Coronilla Emerus L. 4,‘ Cortusa Matthioli L, 5. Corydalis fabacea Pers. 4. Crepis grandifiora Tsch, 5. Dentaria enneaphylios L. 4. Dianthus sylve stris Wulf. 5. Doronieum austriacum Jaeg. 5. Draba frigida Saul. (Orig. Ex.) 9, stellata Jacq. 8. Erigeron dreebachensis Mill. 5. Erie- pborum Scheuchzeri Hoppe 4. Erysimum Cheiranthus Pers. 4, ode- ratam Ehrh, 4. Euphorbia saxatilis Jaeg. 6. Galium pedemontanum All. 7 (non 4), vernum Bauh. 5. Gaya simplex Gd.6. Hierac. aW“ plexicaule L. 4, ineisum Hoppe 4. Juncus trifidus L. 5. Luzula flavescens Gd. 4, spicata DC. 4, var. ß laxa 4. Ornithogalum chlo- ranthum Saut. (Orig. Ex.) 9, sulphureum R, et Sch. 5. Orobanche eruenta Bertol, 4. Scabiose Koch 5. Pedienlaris asplenifolia Fike. 4. Jacquini Koch 4. Ranunculus crenatus WK, 5. Rhododendron Chamzxecistus L, 4. SBalix glabra Seop. 4. Salvia sylvestris ß ne morosa 4, Schoenus ferragineus L. 4, Seirpus triqueter L. 4. Sedum dasyphyllum L. 4. Sempervivum hirtum L. 4, Silene alpestris Jeq. 4. Pumilio Wulf, 4. Soldanella montana Willd, 4. Spiranthes sstivalis Richd. 4, Thesium tenuifol. Saut, (Orig. Ex.) 9. Viola collina Bess. 4. Fasc. Nra. 54 (Böhmen), Cirsiam acaule L, 2, tataricum W, et Gr. 6, oleraceg:acanle b. 173 4. Crepis rhoeadifolia MB, 8. Euclidium syriacum L, 9. Equise- tum Telmateja Ehrh. 4, Fasc. Nro. 55. Lycopus exaltatus L. 9 (von Hrn. Winkler bei Bodenbach in Böhmen entdeekt), Nasturt. terrestre Tsch. 6. Potentilla supina L. (Böhmen) 5. Salvia sylvestris L. 3. Fasc, Nro. 57 (Bern ete.) - Calamagrostis Halleriana 4, montana 4. Carex polyrrhiza Wallr. An Erica cinerea 9. Lasiagrostis Calamagrostis 4. Poa cenisia Dur YVase. Nro. 58. Andrews rupestris 3. Barbula aciphylla 3, fallax 2, inclinata 4, paludosa 4, tortuosa 3. Bartramia calcarea 4. Halleriana 3, Bryum demissum 6. Ludwigii 4, nutans 3, pallens 4, polymorphem 3, pseudo-triquetrum 2, Catascopium nigritum 4. Cinelidetus aqua- tieus 4, Desmatodon latifolius 3. Dieranodontium longirostre 3, . Dieranum elongatum 4, gracilescens 3, longifol, 3, rufescens 2. Sauteri 4, scoparium 2, strietum 6, virens 3. Diphyscium foliosum 2. Dissodon Freelichianus 4. Distichium eapillaceum 3. Encalypta com- mutata 4, rhabdecarpa 4, streptocarpa 3. Eucladium vertieillat. 4. Fissidens adianthoides 3. oesmundoides 4. Grimmia ovata 2, spiralis 6. ‚Gymnostomum curvirostre 3, pallidisetum 4, tenue 3. Hedwigia eiliata 2. Hypnum atrovirens 3. Crista castrensis 3. Halleri 3, den- fieulatum, palustre 2, populeum 2, stellare 2, uncinatum 2. Lapto- hymenium filiforme 2. Leskea subtilis 3. Meesia longiseta3. Mnium rostratum 2, undulatum 2. Orthotrichum eupulatum 3. Phascum subulatum 2. Polytrichum alpinum 3. Racomitrium acieulare 3, canescens 2, sudeticum 4. Seligeria tristicha 4. Sphagnum mol- luscum 4. Splachnum ampullaceum 4. Tetraphis pellucida 2. Tim- mia megapolitana 4. Trichostomum crispulum 6, flexicaule 4; glau- cescens 4, tophaceum 6. Fasc. Nro. 59 (ibid.) Hepatice. Jungermannia albicans A, anomala 3, barbata 3, bicrenata 4, erenulata 2, incisa 2, Iycopodioides Hueb. 4, minuta 2, nemorosa 2, Schraderi 4, ventricosa 3. Madotheca lsevigata 3. Mastigobryum deflexum 3. Scapania undulata. 2. Fasc. Nro. 62. Bupleurum junceum L. 6. Ceratocephalus orthoceras 8. Crypsis alopecuroides 7. Euphorbia nicwensis 5. Hesperis tristis 4. Xan- thium spinosum L. 9. In den früheren Preiscouranten (Nro. %7. und 34. der Flora pro 1849) haben sich mehrere Druckfehler, Auslassungen und irrige Taxbestimmungen eingeschlichen, welche biemit verbessert werden: Acer monspessulan. L. 4. Achillea Ptarmiea L. 2. Anemone Pulsatilla L. 2. (Anethum graveol. delendum est!) Anthyll. Veln. 2. Arabis albida Jacg. 6. Gerardi Bess. 5. Asperula tinctorla L. 4, Aster levigatus (cult.) 4. Astragal, depress. 6. Avena distichophylin 4. 174 . Bromus ereetus 3. Bunias oriental. 8. Cardamine hirsuta L. 4, syl- vatica Lk. 4. Carex Boenninghaus. Whe 9. Burbaumii 4, microgloch. 5, panic. 3, paradoxa 3. Ohmülleri 9. Drejeri 6, microstachya 6, polyrrhiza Walir. 4, strieta 4, tomentosa 4. Carthamus tinctor. 6. Centaurea- solstitial. 6. Centrantbus angustifol. 9. Ceratucephalus falcat. 8. Ceratophyli. submersum 6. . Chrysanthem. coronopifol. 5. Chrysosplen. oppositifol. 4. Coronilla minima 9. Crepis tector. 3. Cuseuta hassiaca 6, Cyclam. europ. 5. Daphne Mez. 2. Dentaria pinnata 5, polyphylla 8. Drosera rotundifol. 3. Epipactis rubigi- nosa 4. Erica cinerea 9. Erinus alpin. 5. Erys. helvet. 6. Euphor- bia stricta 4. Geraniam lucidam 4 (non lividum!), pyrenaic. 4, ro- tundifol. 4. Heleocharis ovata 3. Juncus compress. 3. Najus major 4. Papaver alpin. ß albiflor. 4 (8 parviflor. delendum est!) Pedicu- laris Sceptrum Carolin. 5. Poa alpina @ badensis (— non balden- sis!), annua L. 2. Rhododendron hirsut. 3. Nach Salicornia her- bacea 3, schalte man ein: „Salix‘‘. Scutellar. galerie 2. Stellaria erassifol. Ehrh. 4. Thalietr. galioides Nestl. 4. Viola lulea Sm. 4. Folgende Pflanzen werden gewünscht, weshalb wir gefälligen Anträgen entgegensehen. A. Angelica montana Schl. Anthemis nobilis L. Arabis petrsa Link. 8 hirta Koch. Atriplex laciniata L. Calamintha Nepeta Clrv. Carduus erispusL. Cirsium Erisithales Scop. Cynoglossum montan. Lamk. Diplotaxis viminea DC. Gagea minima Schult. Glaucium eorniculatum Curt. Hierac. bupleuroides Gmel. Laserpitium Siler L. Listera cordata RBr. Myagrum perfoliat. L. Ophrys apifera Hads. Orchis pallens und sambucina. Rumex palustris Sm. Salix ambigua Ehrh., hippophaöfolia Thuill. Serophularia vernalis L. Scu- tellaria hastifolia L. Setaria verticillata Bv. Solanum humile Bernh. villosum Lamk. Stachys ambigua Sm. Thrincia hirta Roth. B. Die sämmtl. Aconiten. Anchusa tinctoria L. Arctostaphy- los ofüc. W. & Gr. Epipactis mierophylia Ehrh. Hypericum bar- batum Jacq., Coris L., quadrangulum L., Richeri Vill. Juncus acutus L., atratus Krock., panieulatus Hppe. Iris florentina L.. Orchis glo- bosa L., pallens L., sambucina L., Simia Lmk., variegata All. Poly- 'gala calcarea Schultz, major Jacq., nic®ensis Risso. Potentilla splen- dens Chaiv. Rosmarinus officinalis L. Rumex alpinus L., aquaticus L., maxiunus Schreb., palustrie Sm., pratensis MK., pulcher L. Stei- - nil Becker. Trifolium parviflorum Ehrh. Trigonella Foenum grecum L. Pin Ss Heracleum na Porum. Hierae. glabratum. Lonicera eoerulen. inus Pumilio. Streptopus amplexifolius, th. a ptop p ius. Ceratophylium platyacan . D. Alsine rubella Whlbg. Callitriche platycarpa Kütz. Hierae. rigidum , rupestre. Tragopogon major Jacq. Ührysanthemum cer&a‘ tophylloides All. Senecio Doria L., subalpinus L. Cirsium Lache- nalii K. Erys. austriac.e Poa fertilis. Mercurial. ovata Hoppe. Festuca pilosa. Iris graminea. Ranunc. aquatilis L. & fluitans mit allen ihren Var. Aconit. Stoerkean, Fragaria elatior Ehrh, Ross 175 turbinata. Salix angustifolia Wulf. Saxifraga patens. Galium sac- charatum , trifidum. Heracleum sibirice. Moloposperm. Cieutar. c. fraet. matur. Physocaul. nodosus Tsch. Siler trilobam. Verbascum adulterinum, collin., montan., pulverulent., rubiginos., spuriam, thapsi- forme. --- Amygdalus nana L. Avena brevis.” Clematis integrifolia .L. Chenopodium Botrys L. Lathyrus heterophylius. Lunaria bien- nis. Lonicera Periclymenum. Nepeta nıda. ÜUnosma echioides. Quercus pubescens. Hibes petreum Wulf. Salvia Sclarea. Statice alpina Hoppe. Ranunculus cassubicus. Salix Seringeana. Myrrhis oderata. Viola rothomagensis. Verbesserungen und Zusätze zu den Statuten in Nro. 27. der Fiora pro 1849. $. 4. Von jeder Pflanze sind 2 Stück als 1 Ex. zu geben. $. 10. Den Herrn Theilnehmern wird alle Vierteljahre Bericht erstattet über den Abgang ihrer Einsendungen und zwar der Kürze wegen blos der Baarwerth angegeben. Dieselben haben von vorne- herein zu erklären ob sie vorziehen: 1. entweder ihre Bestellungen alle sogleich zu erhalten u. je nach einem Vierteljahre das, was sie von uns mehr empfin- gen, als für‘ sie von ihren Pflanzen abgesetzt wurde, uns in Baa- rem zu vergüten. Dagegen werden wir ebenfalls, wenn wir bin- nen einem Vierteljahre mehr absetzten, als die Bestellung des Hrn. Theilnehmers betrug, den Mehrbetrag zu dessen Disposition steilen und demselben nach Wunsch in Baarem oder iu Natura vergüten; oder: H. wenn sie keine Nachzahlung leisten wollen, so müssen wir der Ordnung wegen und win uns vor Schaden zu sichern, mit der zweiten und jeder der folgenden unserer Gegensendungen so lange warten, bis wir so viel von ihren eingesendeten Pflan- zen abgesetzt haben, dass dadurch unsere vorige Gegensendung gedeckt ist. . Diejenigen Pflanzen, welche nach 3 Jahren nicht abgesetzt sind, werden zur Disposition des Einsenders gestellt. Schlechte oder . wurmstichige Exemplare kommen gar nicht zur Vertheilung, da wir den guten Ruf unserer Anstalt durch schöne und instructive Exemplare aufrecht erhalten müssen, Daher bitten wir die HH. Theilnehmer und Käufer, uns, falls sich aus Versehen bei unsern Versendungen ein oder das andere Exemplar eingeschlichen haben sollte, das dem Empfänger nicht genügt, dasselbe zur Disposition zu stellen, damit wir es bei einer andern Sendung durch ein besse- res Exemplar ersetzen. Da es schon oft der Fall war, dass uns ‘diese oder jene Art ausging, so bitten wir die HH. Theilnehmer, uns ein alphabetisch geordnetes Desideratenverzeichniss nach Ko ch’s Synopsis anzufertigen, damit wir Ersatzpflanzen geben können und die Sendung das Porto lohne, Diejenigen Arten, welche man von n 176 mehreren Standorten wünscht, bitten wir durch ein [7] hinter dem Namen zu bezeichnen. $. 15. Für die Mühe, Aussuchen,, Buchführung etc, berechnet oder entnimmt die Anstalt 15 Procent Abzug vom Baarertrage und 5 Procent von den Pflanzen, welche wir noch nicht besitzen (letz- tere nach der Gesammtzahl gerechnet), für die Vervollständigung un-' seres Herbars, um daselbst bei den öfters vorkommenden Fällen von irriger Bestimmung eingesendeter Pflanzen etc. sogleich nachsehen und vergleichen za können. $. 18. Unsere Anstalt soll fortan blos als Verkaufsanstalt ge- führt werden, weil wir unmöglich voraus wissen können, wie viele Pflanzen von jeder Sendung binnen einem Vierteljahre abgesetzt werden können oder deren Werth betrage und wir uns zum Grund- satze gemacht haben, unsere HH. Einsender pünktlich zu zahlen, zumal da wir selbst vieles Seltene ankaufen müssen. Wir bestim- men daher ven nun an, dass jeder Bestellung (auch wenn vorher Pflanzen eingesendet worden) der Baarbetrag für dieselbe beigelegt werde, damit wir, ohne Schaden für uns, die Gegensendung in kür- zester Fr'st befördern können. Dagegen wird von Zeit zu Zeit {alle Vierteljahre) den HH. Einsendern berichtet, für wie viel von ihren Pflanzen abgegangen: sei und ihnen die Zahlung in Baarem oder in Natara zur Disposition gestellt. Unbemittelte Tauschfreunde erhal- ten alle Vierteljahr eine Gegensendung vom Werthe des für sie Ab- gesetzten. . Bemerkung. Bei der Rechnungsablage 'geben wir blos den Werth der abgesetzten Pflanzen an, da uns das Zühlen der Exem- plare zu viel Zeit raubt. Zum Tarif: Originalexemplare, aus der Hand des Autors oder Entdeckers, erhalten die höchste Klasse mit 9 kr. (bei deutschen Pfanzen),. ’ Siekershausen. E. Berger. Unterzeichneter oflerirt hiemit : Pfeffermünzpflanzen in Stecklin- genä Schock 12'/,Sgr. Krausemünzpflanzen in Stecklingen ä Schock 10 Sgr. Beides von der ächten Mentha piperita und ächten Menth erispa. Für gute gesunde Pflanzen wird garantirt. Bestellungen werden jetzt F :. Einsen dung des Betrages erbeten. gegen sofortige portofreie Bins Die Lieferung geschieht von Anfang bis Ende Mai. Emballage wird billigst berechnet und durch Postvorschuss ent- nommen. Aken a. d. Eibe. Der Apotheker F. 6. Geiss. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Be FLORA. MM 12. 28. März. 1850. Begenshurg. Inhalts orIcınAL-ABHANDLUNG, Hochstetter, über Anwachsungen der Blattstiele oder Blattscheiden, Aeste und Blüthenstiele verschiedener Pflan- zen, mit eingestreuten Bemerkungen über Blattstellung. — Anzeıcen. Liste des ouvrages botaniques aA vendre chez Mr. Roy & St. Jean. Dietrich’s Flora universalis. Verkauf eines Herbariums u. einer botan. Bibliothek. Ver- sendung der Flora durch die Post. Ueber Anwachsungen der Blattstiele oder Blattscheiden, Aeste und Blüthenstiele verschiedener Pflanzen, mit eingestreuten Be- merkungen über -Blattstellung. Von Ch. F. Hochstetter. Anwachsungen verschiedener Organe an einander und Verschmel- zungen derselben mit einander spielen bekanntlich eine grosse Rolle. Man hat sie als monströse Bildungen und abnorme Erscheinungen oft so deutlich vor Augen, dass ihr Vorkommen niemals abgeläugnet oder verkannt werden konnte. Aber es hat doch lange genug ge- währt, bis man sie auch in grosser Allgemeinheit in gesetzmässiger Weise auftretend erkannt hat, insbesondere in den Blüthencyclen ganzer Familien, namentlich bei allen Blütben mit sogenanntem un- : terständigen Fruchtknoten, bei den sogenaunten einblättrigen Kelchen and Blumenkronen , bei den gynandrischen Befruchturigawerkzeugen u.s. w. Ja, ich glaube behaupten zu können, dass eine grosse Menge regelmässiger Verwachsungsverhältnisse bis jetzt noch zu entdecken sind; denn die Betrachtung und Erforschung scheint sich in dieser Beziehung noch wenig auf die Blattscheiden,, Blattstiele, Stengeläste und Blüthenstiele gerichtet zu haben, und doch treten gewiss auch hier regelmässige Verwachsangen der Theile mit eih-" ander in vielen Gattungen und Familien auf. Manche Blattstellun- gen und Blüthenstände werden sich nur aus einer constanten Regel solcher Anwachsungen ableiten lassen. Ich will nun eine Reihe, von mir beobachteter Verwachsungen aufführen, die auf Blattstellung und Blüthenstand Bezug haben. Einige derselben sind wohl auch schen von Andern erkannt worden, andere vielleicht nieht, Flora 1859. 12. . . 12 178 I. Anwachsung der Blattstiele an die Aeste u. s. w. bei Datura Stramomium L. Bekannt wird wohl einem grossen Theile der Leser schon sein, dass beim gemeinen Stechapfel (Datura Stramamium L.) die beiden Blätter, welche am Stengel und an den Aesten jeder einzelnen Blüthe vorhergehen (Vorblätter, wie sie Einige nennen) und nahezu gegen- ständig sind (ihre Divergenz nähert sich aber oft oder ist manchmal = ?/,), fast in der ganzen Länge ihrer Blattstiele je einem Aste angewachsen sind, der aus der Blattachsel seinen Ursprung genom- men hat, und dass hiernach die Blüthe in der Gabel ihre Stellung hat, welche durch die beiden an die Blattstiele der Vorhlätter ange- wachsenen Aeste gebildet wird. So verhält sich's zunächst am Stamm, der schon mit der ersten Blüthe abgeschlossen wird; auf gleiche Weise aber aueh an den Aesten, sowohl an den beiden ersten, als auch denen zweiter, dritter Ordnung u. s. w., die sich jeder auch mit einer Blüthe abschliessen und abgesehen von der Richtung nur dadurch vom Stamm unterscheiden, dass ihnen in der Regel vom Ursprung an und der ganzen Länge nach der schon genannte Blatt- stiel angewachsen ist, und dass sie selbst nur jene zwei nahezu gegenständige Blätter hervorbringen, auf welche die Blüthe folgt, während am Stamm diesen Vorblättern noch 5—6 andere zerstreut stehende Blätter vorhergehen *). Betrachten wir die Anwachsung, von welcher hier die ‘Rede ist, näher, so finden wir eine so vollkommene Verschmelzung der Stiele jener Vorblätter mit den Aesten, dass beide mit einander ein “ stielrundes Ganze bilden und nur selten eine jederseits herablaufende Furche auf das doppelte Organ hindeutet. Daher wird jeder Unkun- dige und jeder oberflächliche Beobachter die beiden Vorblätter der ersten Blüthe, die doch dem Stamm angehören, den beiden Aesten zuschreiben, die unter dieser Blüthe entspringen, und die Vorblätter der nächstfolgenden Blüthen den Aesten zweiter Ordnung, während sie doch den Aesten erster Ordnung entsprungen sind u. #. w. AUS der Ignorirung des wahren Verhältnisses in den Beschreibungen der *) Diese den Vorblättern am Stamm vorhergehenden Blätter entwickeln nur höchst selten und dann wohl immer erst gegen das Ende der Vegetation® periode, also gegen die übrige Entwicklung der Pflanze sehr verspätet, schwache und ıneist nur verkümmerte Aeste, die dem Blattstiel nicht am wachsen und es kaum bis zur Blüthe bringen. Dass solche nachgetriebe- nen Aeste dem Blattstiel nicht anwachsen, hat seine natürliche Ursache darin, weil sie erst zu einer Zeit entstehen, wenn die Blätter mit ihre® Stielen längst ausgebildet, ja oft schon abgefallen sind, BER 179 älteren Botaniker erhellt auch, d#ss zu ihrer Zeit selbst die Meister der Wissenschaft in diesem Irrthum befangen waren. Nahe liegt nun aber der Gedanke, dass die zerstreute Stellung der am Stamm befindlichen übrigen Blätter (mit Ausschluss der Sa- menblätter gewöhnlich 5 oder 6) aus der ursprünglichen Gegenstän- digkeit, welche bei allen Dicotylen anzunehmen sein dürfte, dadurch hervorgegangen sei, dass auch diese Blätter nicht vollkommen frei sich entwickelt haben, sondern mit einem untern Theil ihres Blatt- stiels an den Stamm angewachsen und durch die Verschiedenheit der Länge des angewachsenen Theils in verticaler Richtung aus einander gerückt worden seien. Gewöhnlich bilden die beiden ersten Blät- ter, obwohl das eine schon höher hinaufgerückt sich zeigt als das andere, doch mit den gegenständigen Cotyledonen genau die ge- kreuzte Lage, stehen also in der Divergenz '/, gegen diese und in der Divergenz !/, gegen einander. Meist zeigt sich auch noch bei dem dritten Blatt die Divergenz '/, gegen das nächst vorhergehende, und dann erst ändern sich die Divergenzen und gehen in ?/, über, was darin seinen Grund zu haben scheint, dass aus der Reihe der Blätter eines (aus dem dritten Wirtel), nämlich das sechste, abortirt ist*), Hier "gehen also den Vorblättern 5 andere Blätter voraus and von diesen bilden das 3te, 4te und 5te mit den Vorblättern einen Quincunx (?/,). Wenn 6 zerstreute Blätter den Vorblättern voraus- gehen, so fängt schon nach dem zweiten Blatt eine abweichende Divergenz (etwa ?/,) an, so dass der Quincunz vom 2ten bis 6ten Blait gebildet wird. In diesem Fall sind die Vorblätter nicht in die quin- euneiale Ordnung eingegangen, sondern zeigen sich ziemlich genau gegenständig, d. h. in der Divergenz '/,. Aber aus den in die Zer- streuung übergegangenen Wirteln unter ihnen mögen zwei Blätter durch Abortus ausgeblieben sein, weil der Uebergang aus der kreuz- förmigen Stellung in eine andere den Abortus eines oder mehrerer Glieder zum Grunde zu haben scheint. Die abortirten Blätter dürf- ten hier je das zweite im Sten und 4ten Wirtel gewesen sein, wenn man annimmt, die Vorblätter seien hier der fünfte Wirtel, wie sie im obigen ersten Fall als der vierte Wirtel von mir gedacht werden. Eine nähere Erörterung darüber, wie durch eintretenden Abortus *) Bei einem der vielen Exemplare, wo den Vorblättern am Stamm 5 zer- streute Blätter vorausgingen, fand ich sehr deutlich die Spur des abortir- ‚ten sechsten Blattes in Gestalt eines kleinen spitzigen Auswuchses au der Stelle, wo es zu suchen war. Ich betrachte nun diese 6 Blätter (das abor- tirte mitgezählt) als abstammend aus 3 zweiblättrigen Wirteln gegenständi- ger Blätter, auf die angedeutete Welse zerstreut. m Di 180 eines oder mehrerer Glieder in einer Reihe die Blattstellung sich ändern müsse, behalte ich mir für einen andern Ort vor. Ich habe auch Fälle beobachtet, wo das eine der beiden Vor- blätter am Stamm seinen Stiel frei hatte, so dass ihm der Ast nicht angewachsen war, während der gegenständige Ast mit dem Blatt- stjel des andern Vorblatts in gewöhnlicher Weise verwachsen war. In diesem Fall bleibt der nicht angewachsene Ast immer viel kür- zer, als der nach der Regel angewachsene Gegenast; ja er entwickelt sich manchmal nur sehr schwächlich, bringt nur eine kümmerliche Blüthe und verästelt sich nicht wieder, während der andere Ast sich kräftig weiter verzweigt, aber dann auch so, dass immer ein Zweig gegen den andern sehr zurückbleibt. -B. Anwachsungen, Blattstellung und Blüthenstand bei Solanum nigrum L. x Hier ist.die Blatistellung am Hauptstengel (Stamm) gewöhnlich %/s, hervorgebracht durch Auseinanderrückung der ursprünglich zwei- blättrigen Wirtel sowohl in verticaler als in horizontaler Richtung. Die Auseinanderrückung oder Zerstreuung in verticaler Richtung leite ich wieder wie hei Dalura Stramonium davon ab, dass die Blattstiele mit ihrem untern Theil in ungleicher Länge dem Stengel angewachsen und mit ihm verschmolzen sind. Die Verrückung in horizontaler Richtung, so: dass die Divergenz '/; (beziehungsweise 4) in */a übergeht, glaube ich wieder der Wirkung des Abertas zuschreiben zu müssen, der einige Glieder in der Reihe der Wirtel betroffen hat, worüber ich meine Ansicht anderwärts näher ausein- ‚andersetzen werde. Die zuerst aufblühende Doldentraube (eigentlich Wickeb) ist, obgleich sie wie alle andern seitlich am Stengel hervorzukommen scheint, als central oder als den Stamm abschliessend zu betrachten: Der Theil des Stengels, dem sie seitlich zu entspringen scheint, ist ein Ast, mit dem der untere Theil des Stammgipfels (des Stiels der Deldentraube) eine Verwachsung eingegangen hat. Vorblätter die- ses centralen Blüthenstands sind das zunächst unter und zunächst über demselben befindliche Blatt, durch Anwachsung ihrer Blattatiele aus einander gerückt, während sie eigentlich gegenständig sind ; scho® das untere dieser beiden Blätter hat einen Ast in seiner Achsel and ist mit seinem Blattstiel demselben angewachsen, so dass bei Rüch- tiger Betrachtung das genannte Blatt diesem Ast anzugehören schei- nen könnte, während es doch noch ein Blatt des Stamms (der Haupt“ axe) ist; vornehmlich aber das obere der beiden Vorblätter ist &% das mit seinem Biatistiel sehr weit hinauf dem aus neiner Blattach- 181 sel entsprungenen Ast (dein Gegrnast des vorigen) afwachs, nämlich noch über die Stelle hinauf, wo der Blüthenstand zu entspringen scheint, gewöhnlich bis in die Nähe des kleineren Blattes, das dem Ast selbst angehört. Es sind also hier auch wie bei Datur« Stramonium die heiden Aeste, welche aus den Achsein der Verbiät- ter des Blüthenstandes kommen, an die Blattstiele dieser Vorblätter amgewächsen, oder, was das Gleiche ist, die Blattstiele an die Aeste. Nur ist hier gewöhnlich die Länge der Aeste und ebenso der ange- wachsenen Blattstiele sehr ungleich, und überdiess stets noch der Stiel des Blüthenstands dem längern Ast auf eine Strecke ange- wachsen und mit ihm verschmolzen. Der längere Ast nun, dem der Blüthenstand auf diese Art angewachsen ist, hat ganz den Anschein, als sei er die directe Fortsetzung des Stamms, ist es aber freilich nicht, weil dieser in der ersten Doldentraube schon sein Ende er- reicht hat. An den Aesten nan wiederholt sich ganz dasselbe Verhältniss der Stellung ihrer Blüthenstände und Blätter zu einander. Jede neue Doldentraube, die seitwärts an ihnen zu entspringen scheint, schliesst einen Ast ab, ist aber mit ihrem Stiel schon wieder an einen andern Ast angewachsen, der die Fortsetzung von jenem zu sein scheint, aber nicht wirklich dafür angesehen werden darf, und die Vorblätter haben die ähnliche Lage. R Dass der pedunculus lateraljs bei Solanum nigrum (ebenso noch bei vielen andern Arten dieser Gattung) 'aus einer Anwachsung des Doldenstiels zu erklären sei, ist wohl längst erkannt; aber wenn ich nicht irre, so wurde bisher eine Auwachsung desselben an den Stamm angenommen, während er nach meiner Erklärung jedesmal an einen Ast anwächst und an diesen Ast auf der andern Seite ein Blattstiel, wie auch an den kürzern Gegenast ein Blattstiel ange- wachsen ist, und der Blüthenstiel hiernach ursprünglich in der @a- bel zweier Aeste steht, nicht im Blattwinkel. Zu bemerken ist aber, dass bei stärkeren Exemplaren gewöhn- lich auch die unterbalb der Vorblätter des ersten Blüthenstands, der den Stamm abschliesst, zerstreut stehenden (meist in der Stellung ’s auftretenden) Blätter oft bis zu den Sumenblättern hinab fruchtbare Aeste aus ihren Achsein erzeugen, die aber weit später zur Blütke kommen, als der Blüthenstand des Stammgipfels und auch später, als die Blü henstände der Hauptäste. Den ähnlichen Fall habe ich vorhin auch beim Stechapfel angeführt. . Der Blüthenstand befolgt im Wesentlichen dasselbe Gesels, wie die Vegetationsazen. Er ist diejenige Art von Deldentraube oder ” 182 . Traube, welche Wickel genannt zu werden pflegt. Die Blüthen- standsblätter oder bractew sind gänzlich abortirt; die erste Blöthe . ist der eigentliche Gipfel, die zweite gehört einem Ast an, der un- ter der ersten Blüthe da, wo eine bractea abortirt ist, seinen Ursprung nimmt, die dritte Blüthe einem Ast zweiter Ordnung, der aus dem ersten da, wo wieder ein Deckblättchen abortirt ist, hervorkommt. u. s. w. Die Abweichung von dem Gesetz der Vegetationsaxen besteht nur in dem Abortus der Vorblätter (hier bractese) und des Gegenastes. Ich habe schon oben bemerkt, dass das obere der beiden Vor- blätter bei Solanum nigrum durch die weit hinauireichende Verwach- sung seines Blattstiels mit dem Ast oft ganz nahe an das wirkliche Blatt dieses Astes zu stehen komme. Dadurch ergibt sich biswei- len sogar eine paarige Stellung der Blälter. Diese Art von Stellung sieht man sehr oft bei Atropa Belladonna L., wo das grössere der beiden paarigen Blätter dem’ Stengel, das kleinere dem Ast selbst angehört, an dem der Blattstiel des grösseren heraufgewachsen und mit ihm verschmolzen ist, oder das grössere in gleicher Weise einem Ast erster Ordnung, das kleinere einem Ast zweiter Ordnung u. 8. W- II. Anwachsung der Blüthenstiele in der Gattung Cuphea P. Br. Während in der Familie Lythrarieae die Blüthen oder Blüthen- stände sonst aus den Blattwinkelh entspringen, sieht man sie bei Cuphea stets ihre Stelle zwischen zwei gegenständigen Blättern ein- nehmen (pedunculi interpetiolares). Dabei_habe ich, so viele Arten wir zur Untersuchung vorkamen, immer nur auf einer Seite des Knotens zwischen den Blättern eine Blüthe oder einen Blüthenstand ausgehend gesehen, nicht aber zugleich auf der entgegengesetzien Seite, so dass alle Blüthen oder Blüthenstände der verschiedenen Knoten wegen der gekreuzten Blätterpaare in zwei senkrechten Rei hen über einander zu stehen kommen, die um !/, von einander diver giren. Die Regelmässigkeit_ dieser Stellung ist besonders bei den Arten sehr in die Augen fallend, wo nur einzelne Blüthen zwischen den Blättern stehen, wie bei Cuphca miniata. Es frägt sich nun, wie diese Stellung zu erklären sei, da es doch sehr befremdlich oder abweichend von der gewöhnlichen Ordnung ist, einen Ast oder Blumenstiel nicht in der Blattachsel, sondern in der Divergenz 'ı neben ihr stehend zu erblicken. Hier kann er doch eigentlich nicht eutstanden sein. In der That ist auch sein Ursprung "an dem näch- sten Knoten unter dem Blattpaar zu suchen, zwischen dem ef - 183 steht, und zwar in der Achsel des Wjatten, das hier genau senkrecht unter dem Blüthenstiele sich befindet. Die Achsel dieses Blattes erscheint immer leer, weil ihr Erzeugniss, dar Blüthenstiel, dem In- ternodium, das folgt, der ganzen Länge nach Mnyawachsen und völ- lig mit ihm verschmolzen ist, so dass er erst am füyanden Kaoten frei wird, und nun hier. zwischen den Blättern dieses Knöw.., seinen Stand erhält. Jede Blüthe oder jeder Blüthenbüschel bei Omnnea hat’also die Blattachsel, der er seinen Ursprung verdankt, um eine ganzen Interfoliartheil unter sich; denn der Blüthenstiel wächst an die Axe an und wird erst am nächsten Knoten frei. Zur Erlänte- rung mag besonders die verwandte Gattung Acisanthera P. Br. aus der gleichen Familie dienen, wo die Anwachsung nicht stattfindet. Hier lesen wir im natürlichen Gattungscharakter: flores alterne axil- lares solitarii. Denken wir uns nun aber die Blüthenstiele auch hier alle an die Axe angewachsen, jeden bis zum nächsten Kno- ten oberhalb, so würden wir genau dieselbe Erscheinung vor uns haben, wie bei Cuphea miniata, nämlich unter der Divergenz !/ı zwei Reihen von Blüthen ‚statt in den Blattwinkeln, wo sie entsprun- gen sind, in alternirender Weise zwischen gegenständige Blätter ge- stellt (pedunculi interpetiolares). In diesem Fall würden alle Blatt- achseln leer erscheinen; aber in jedem Knoten wäre nur eine Blattachsel wirklich Icer oder anfruchtbar, die andere hätte die Blüthe erzeugt und zeigte sich nur scheinbar leer, insofern ihr Erzeugniss am folgenden Knoten zwischen den zwei Blättern desselben zu suchen wäre. Dieses Leersein aller Blattachseln derjenigen Knoten, wo pedunculi interpetiolares erscheinen, findet nun wirklich bei vielen Cuphea-Arten statt. Doch erscheint bei andern Arten meist nur eine Blattachsel leer, während in der That dann keine ganz unfruchtbar ist, weil die leer erscheinende die blüthenzeugende ist und nur wegen Anwachsung des Blüthenstiels ohne Erzeugniss zu sein scheint, wäh- rend die andere Achsel des gleichen Knotens einen Laubzweig her- vorbringt, der nicht anwächst, sondern frei bleibt. Es versteht sich nun, dass bei andern Pflanzen, wo peduncali interpetiolares vorkommen, z. B. bei unserer einheimischen Schwal- benwarz (Vinceloricum vulgare Schult.) und überhaupt bei einer sehr grossen Zahl aus der Familie Asclepiades die Erklärung dieser Stellang des Blüthenstiels die gleiche ist. Der Ursprung des Blü- thenstands dieser Pflanzen ist nämlich immer am vorhergehenden Kooten in einemBlattwinkel zu suchen und die Verschmelzung des Stiels (pedunculus) mit der Axe bis zum folgenden Knoten an- zunehmen, wo dann bei der gekreuzten Lage der Blätterpaare der 184 | Blüthenstiel jedesmal zwischen 2 Blättern frei wird und hier ent- sprungen zu sein nur scheint. Ich wuudere mich, diese nahe liegende Erklärung in Poll’s Rheinischer Flera, ‚einem trefflichen Buch, wo sonst desttige Verhältnisse angezeigt sind (z. B. bei Da- - tura Stramon“ m L-), nieht angeführt zu finden, indem es $. 417. bei der wmilie der Asclepindeae von dem Stand der Blüthen nur heis-; „meist in doldenförmigen, zwischen den Blattstielen stehenden Rispen“, ohne diese auffallende Stellung irgendwie zu erläutern. Auch die von mir unter II. gegebene Erklärung des Blü- thenstands von Solanum nigrum vermisse ich in Döll’s Flora. IV. Anwachsungen der Spindeläste beiPhraymiles com- munis Trin. In den Württembergischen naturwissenschaftlichen Jahresheften IV. 2. p. 188—190 habe ich bereits die Behauptung aufgestellt, dass bei Gräsern mit sogenanntem spiraligen Blüthenstand, wie z. B. die Arten der Gattung Alopecurus zeigen, aus der sonst zweizeiligen Ordnung der Spindeläste oder Halbquirle der Rispen jene gänzlich verschiedene Stellung abgeleitet werden könne, wenn man annehme, dass diese Aeste, welche gewöhnlich in Mehrzahl halbquirlförmig aus den abwechselnden Halbknoten der Spindel entspringen (namentlich bei den rispenblüthigen Gräsern), an die Hauptspindel anwachsen und mit ihr verschmelzen, und dass erst die Aeste zweiter Ordnung frei werden. Ich habe als Beweis für diese Behauptung ein von mir aufgefundenes und im getrockneten Zustand aufbewahrtes Exem- plar einer Aehre von Alopecurus agrestis L. angeführt und näher beschrieben, an welchem Jie untersten Spindeläste, obgleich der Hauptspindel schon angewachsen, sich doch noch vollkommen deut- lich unterscheiden lassen, indem die Anwachsung wicht bis zur völ- ligen Verschmelzung gediehen ist, wie sonst. Wer sich davon über- zeugen will, der forsche in der freien Natur nach ähnlichen Exemplaren, die er leicht finden wird, oder er komme, mein getrocknetes Exem- plar anzuschauen, das auch schon den Unglauben Anderer besiegt hat, Ohne Zweifel wird man hin und wieder auch bei Alopeenrus pratensis I. und andern Arten der Gattung einzelne Exemplare auf- finden können, welche das Gleiche nachweisen, da die ganze Gat- tung den sogenannten spiraligen Blüthenstand hat. Ich habe nun im vorigen Herhst, als Phraymites eommunis Trin. hier am Neckarufer in Blüthe stand, auch die Rispe dieses Grases näheren Untersuchungen unterzogen. Von der Familie der Rohrgräser (Arundinaceae Koch Syn.), wohin dieses Gras gehört, 185 sagt Döll in seiner Rheinischen Flora S. 114: „Blüthenstand viel- zeilig spiralig, rispig.‘“ Es war mir inieressant zu entdecken, was für eine Bewandniss es auch hei dem vielzeilig-spiraligen Blüthen- stand dieser Abtheilung der Gräser, zunächst also bei Phragmites communis habe. Die genaue Betrachtung vieler Exemplare lehrte mich, dass zwar der Anfang der Rispe auch Halbquirle von Aesten zeige, die in abwechselnder Ordnung entspringen und zwei Zeilen mit einander bilden, wie bei Poa und sehr vielen andern Gräsern, welche ihre Blüthen in Rispen bringen, dass aber die Spindel, wenn nicht schon nach dem zweiten, doch meist nach dem dritten Halb- quirl oder Astbüschel*), eine unregelmässig viereckige oder über- haupt eckige Gestalt annehme, und dass wenigstens die Asthüschel oder Aeste, welche auf den vierten f»lgen, nicht mehr die zweizei- lige Ordnung beobachten, sondern statt der Divergenz ',, häufig in andern Divergenzen, namentlich in der Divergenz !/, auf einander folgen. Es ergab sich aus deutlichen Kennzeichen, dass Anwach- sungen von Nebenästen der Halbquirle an die Spindel diese Störung der Ordnung hervorbrachten, und zwar schienen diese Anwachsun- gen meist vom dritten Spindelknoten an zu beginnen. Ausserdem zeigte sich an vielen Exemplaren, die ich untersuchte. sowohl am ersten als am zweiten Spindelknoten , ja nicht selten auch noch am dritten und vierten, ein angewachsener Scheidenstummel. Solche Scheidenstummel oder Blattrulimente erscheinen manchmal auch un den ersten Spindelknoten anderer Gräser, aber frei, z. B. nicht sel- ten bei Elymus arenarius L. Ich will nun zum Beleg des im Allgemeinen Angeführten eine der von mir aufbewahrten Rispen von Phragmites communis, an m nn rn em *) Es mag wohl sein, dass es sich bei allen sogenannten Halbquirlen der Grasrispen auf eine ähnliche Art verhält, wie bei den Halbquirlen der La- biaten uud anderer Dieotylen, d. h. dass eigentlich nur Ein Ast zum Grunde liegt, der aber schon in seinen tiefsten Grunde Seitenäste eizengt, diese oft ebenso wieder, diese Verästelung aber sich dem Auge entzieht, so dass die Nebenäste nie selbstständig neben dem Ast erscheinen, aus dessen Grunde sie hervorgegangen sind. Dei Phragmites erscheinen diene zu einen sogenammten Halbquirl gehörigen Arste weniger getreimt. ja meist am Grunde deutlich verwachsen, oder einer aus dem andern hervorgegan- gen, wesswegen vielleicht der Ausdruck Astbüschel geeigneter wäre. Uchrigens beschreibt Gandin in seiner Flora Helvetica den Blüthenstand von Jrundo Phragmites ebenso wie bei andern &rasıispen,, indem eı sagt: panivala peduneulis semiverticillatis. Fin wesentlicher Unterschied ausser dem, den ich zu beschreiben im Beeniffe bin, wird auch nicht be- stehen. denen ich meine Beobachtungen vorzugsweise angesielii habe, des Näberen beschreiben. Am ersten Spindelknoten ist ein Scheidenstammel oder Blattrudiment von 8 Linien Länge an die Spindel angewachsen und offenbart sich unverkennbar durch seinen violetten, mit dichten weis- sen Haaren gefranzten Rand, der von der stumpfen, noch stärker behaarten ‚Spitze, wo der erste noch ziemlich arme Halbquirl (in einem starken, sich bald mehrfach verzweigenden, und einem schwa- ehen, nur wenige Aehrchen tragenden Ast bestehend) hervortritt, rechts und links in zwei schiefenLinien herabläuft, die sich auf der jener Spitze entgegengesetzten Seite da vereinigen , wo nach innen der Knotenkern sich befindet (diesen entblösste ich, um seinen Ort zu entdecken, darch einen Schnitt), . - Die sehr stumpfe Spitze des etwa 1!’, Linien langen Blattrudi- ments am zweiten Spindelknoten liegt um eben dieses Maass höher als die Spitze des ersten Rudiments, auf der entgegengesetz- ten Seite, so dass der Büschel der hier entspringenden Aeste (wie- der zwei an der Zahl, ein stärkerer und ein schwächerer, die sich aber sogleich in der Weise verzweigen, dass sie zusammen einen Halbquirl oder Büschel von 5 Aesten vorstelleny mit dem Halhquirl des vorhergehenden Knotens zwar alternirt, aber doch ihm -nahe gegenüberliegt. Durch den violetten, mit zottigen Haaren besetzten Rand ist auch dieses Blattrudiment, wie das am ersten Knoten, leicht erkennbar, umfasst gleichfalls ziemlich deutlich noch die ganze Spin- del, wie denn auch durch einen Knotenkern, der sich beim Durch- schnitt zeigte, der zweite Knoten noch als Vollknoten sich darstellt. Obgleich die Spindeläste an der Spitze der Blattrudimente her- vorgehend erblickt werden, so kann doch nicht bezweifelt werden, dass ihr Ursprung jedesmal in der Höhe zu suchen ist, wo nach innen der Knotenkern liegt. Hieraus folgt aber, dass die Aeste des ersten Knotens in einer Länge von 8 Linien der Spindel angewach- sen und mit ihr verschmolzen sind, und ebenso die Aeste des zwei- ten Knotens in einer Länge von 1'/, Linien; denn die Blattrudimente sind der Spindel so vollkommen angewachsen, dass von einem Frei- sein der Aeste unter ihrer Decke keine Rede sein kann. Der Fall ist demjenigen ähnlich, wo ein Fruchtknoten von der Kelchröhre überwachsen ist, und nun auch der untere Theil der Blumenkrone und der Staubfäden in die Verschmelzung eingegangen sind. Auch am dritten Spindelknoten, der 15 Linien über dem ersten oder 13'/, über dem zweitem und mit diesem alternirend sich findet, wird noch ein deutliches Blattrud’ment erblickt, an dessen DZ ei EEE 187 Spitze zwei Spindeläste hervorkommen, ein starker, der alsbald wie- der Seitenäste aussendet, und ein schwächerer. Der Knoten ist hier kein Vollknoten mehr, denn das Blattrudiment umfasst hier mit sei- ner Basis kaum noch die halbe Spindel; übrigens lässt sich- der Rand, der auch noch durch die violeitte Farbe und weisse Wimper- haare bezeichnet ist, auf der einen Seite, nämlich auf der linken, weiter herab verfolgen als auf der rechten, dort in einer Länge von mindestens 2 Linien, hier kaum 1 Linie. Sogar am viertenSpindelknoten, der einen Zoll über dem dritten, genau auf der enigegengesetzten Seite, also noch in regel: mässiger Wechselstellung, 5 Aeste (einen stärkern und 4 schwache, diese mit der Basis des stärkern ein wenig verwachsen, wohl Sei- tenzweige desselben) aussendet, ist noch ein kleines Blattrudiment sichtbar, aber nur etwa °/, Linien lang und mit seiner Basis nicht mehr den vierten Theil der Spindel umfassend. j Nach diesem vierten Knoten und seinem Astbüschel oder Halb- quirl erscheinen 3 Astbüschel in anomaler Stellung, d. h. in gerin- gen Höhen und in sehr abweichenden Divergenzen über einander, und erst weit über ihnen ein Astbüschel, also der achte, welcher mit dem vierten zu alterniren und dem eigentlichen fünften Spindel- knoten anzugehören scheint. Die Stellen der 3 anomalen Astbüschel betrachte ich als Afterknoten, indem ich Afterknoten alle dieje nigen Stellen nenne, wo ein angewachsener Theil frei wird, so dass der Schein entsteht, als sei er erst hier entsprungen. Wir haben nämlich in diesen anomalen Astbüscheln ohne Zweifel Nebenäste vorhergehender Halbquirle vor uns, die ein Stück an der Spindel herauf anwuchsen, und da sie sich selbst wieder verzweigen, nicht blos als einfache Aeste, sondern selbst wieder als Astbüschel an der Stelle erscheinen, wo sie frei werden. Wir wollen nun den 5ten, 6ten und Tten Astbüschel, welche die genannten anomalen sind, näher betrachten. Der fünfte Astbüschel zeigt sich unter der Divergenz '/s . und 1'/, Linien über dem 4ten und wird durch eine ziemlich deut- lich hervortretende stumpfe Kante der Spindel, die von ihm bis zum dritten Knoten, unter dessen Blatiradiment an der linken Seite zuletzt sich verbergend , geht, als ein angewachsener Nebenast des dritten Halbquirls erkannt. Es ist genauer betrachtet nur Ein Ast, welcher kaum frei geworden einen schwächern Ast von sich abspaltet, der gleich wieder in zwei sich spaltet, so dass man einen Halbgairl, aus einem starken und zwei schwachen Aesten gebildet, vor sich au haben glaubt Im Ganzen ist dieser Astbüschel so stark, wie der . Ys8 £ vierte, da sich besonders der stärkere Ast weiterhin noch vielfach verzweigt. Der sechste Astbüschel ist hinsichtlich seiner Verästelung vo der gleichen Beschaffenheit, befindet sich auf der entgegenge- setzten Seite, also in der Divergenz '/,, nur 3%), Linien über dem vorigen, oder 5 Linien über dem vierten (von diesem in der Diver- genz '/), und deutet seinen Ursprung vom dritten Knoten dadurch an, dass eine Kante der Spindel sich unmittelbar von ihm herab an die rechte Seite des Blattrudiments des dritten Knotens begibt. Nun folgt nur 2 Linien über diesem der siebente Astbü schel in einer Divergenz, die mehr als '/,, aber weniger als 'hı beträgt, und zeigt von sich ausgehend eine Spindelkante, die an die rechte Seite des vierten Halbquirls hinläuft und sich unter dessen ‘ Blattradiment begibt, so dass ein angewachsener Nebenast dieses Halbgquirls mit Grund hier angenommen werden kann. Auch bier liegt, genauer betrachtet, dem Astbüschel nur Ein Ast zu Grunde, der aber kaum frei geworden einen Zweig auf der linken Seite aus- sendet, und. kaum eine halbe Linie tiber diesem auf der rechten Seite einen andern Zweig, der sogleich wieder einen Seitenzweig erzeugt, hat, so dass 4 Aeste, ein stärkerer und drei schwächere, aus einem gemeinschaftlichen Ponkt zu entspringen und nur an ihrem Grunde etwas verwachsen zu sein scheinen, wodurch der Anblick eines Ast- büschels hervorgebracht wird, indem weitere Verzweigungen bei allen vieren erst in grösseren Distanzen von einem Zolle oder dar- über erfolgen. Nach den beschriebeden 3 ihrer Lage nach anomalen Astbü- schein folgt nan ein achter Astbüschel in einer Entfernung von I Zell über dem siebenten und 1 Zoll 7 Linien über dem vierten, mit dem er die Divergenz '/, bildet, so dass ich ihn für den mit diesem regelmässig alternirenden Astbüschel oder Halbquirl des fünften Spindeiknotens halte, indem ich die Stellen, wo die anomalen Astbüschel (der äte, 6te und 7te) frei geworden sind, für keine ächten Spindelknoten ansehen kann, sondern als Afterknoten betrachte, worüber ich mich schon vorhin näher erklärt habe. Vebri- gens ist dieser achte Astbüschel hinsichtlich seiner Verzweigung ziemlich von der gleichen Beschaffenheit wie der siebente und wie der vierte. Der neunte Astbüschel findet sich in der gleichen Höhe oder kaum höher als der vorige, mit ihm ziemlich genau die Piver- genz '/, bildend, und stammt dentlich vom Aten Knoten oder Halb- quirl als dessen Nebenast ab, da von ihm tine leistenartige Spindel - 189 kante, die Anwachsung andeutend, ununterbrochen bis zu diesem Halbgnir! herabläuft und an dessen linker Seite unter dem Blattrudi- ment, was der 4te Spindelknoten noch zeigt, verschwindet. Die Verästelung ist dieselbe wie beim 7ten und Sten Astbüsehel., Ein zehnter Astbüschel, kaum 2 Linien über dem vorigen, mit ihm ziemlich die Divergenz '/, bildend, scheint ein hier herauf gewachsener Nebenasi des sechsten Astbüschels zu sein, weil von diesem eine Spindelkante zu ihm hinaufsteigt und in ihn verläuft. Da der sechste Astbüschel selbst vom dritten herstammt, wie ich oben darzuthun gesucht habe, so wäre eigentl ch dieser zehnte Ast- büschel noch als ein Theil des dritten Halbgquirls zu betrachten. Weiter hinauf an der Spindel. wo sie nun schon um Vieles dünner wird, lässt sich über die Lage und Abstammung der Astbü- schel nicht mehr sicher urtheilen, und es dürften auch nicht viele Rispen dieser Grasart gefunden werden, an denen sich die Anorid- ' nung der Astbüschel auch nur so weit deutlich nachweisen lassen wird, als bei dem eben beschriebenen Exemplar, das mir vorliegt, Denn das Anwachsen der Nebenäste und ihr Verschmeizen mit der * Spindel bringt in dieser selbst mehr oder weniger uuregeimäsgsige Ausdehnungen oder Anschwellungen hervor, wodurch die Divergen- zen der Halbknoten oder As:hüschel verrückt werden können. Uebrigens erhellt aus meiner Darstellung, dass im dem vorlie- genden Fall der fünfte und sechste Astbüschel und von diesem aus- gehend auch. noch der zehüte als angewachsene Nebenäste des drit- ten Halbquirls, und der siebente und neunte Astbüschel als der Spindel angewachsene Nebenäste des vierten Halbquirls zu betrach- ten sind. Für meine Behauptung dieser Art von Anwachsungen bei Phray- miles conımunis dürfte besonders der Umstand sprechen, dans in den unläugbar angewachsenen Blattrudimenten, die an den untersten Spindelknoten fast immer wahrgenommen werden, ein Trieb zur Anwachsung ‘bei diesem Grase unverkennbar vorliegt, und dass an dem beschriebenen Exemplar von da an, wo die zweizeilige Ord- nung d+r Halbquirle oder Astbüschel aufhört, die folgenden Astbü- schel in böchst ungleichen, zum Theil befremdend kurzen, dann aber wieder in viel längern Distanzen über einander erscheinen, so dass an eine regelmässige Spirale, in der sie auf einander folgten, gar nicht zu denken ist, sondern eine ganz andere Anordnung aufgesucht werden muss. “ Anzeigen Liste des Ouvrages botaniques ä vendre chez Messieurs Roy Pere & Fils, a St. Jean, pres Cerlier, C. de Berne, Suisse. Nro. 2. The Natural History of Barbados par Griffith Hug- y ki] ” ’ 33 3. 23. bes. Londres 1750. Fres. de France Plantarum americanarum &e par Joannes Barmanus M.D. 1755. Fres. Eden or a compleat Body Gardening de Hill. Londres 1757. Fres. Plants per Golliam, Hispaniam et Italiam obs. a Jacobo Barreliero, Parisino. Paris 1714. Fres. Flora Norvegica par Jo. Ern. Gunner. Tome I depareill& (complet F 36). 1 Volume. Fres. Hortus Eystettensis, grande Edition, bien conser- vee, doree sur tranches. 1613. . Fres. Plantarum rariorum Horti Upsaliensis Caroli a Linne. 1767. Leipsic. Fres. Deseriptio plantarum Surinamensium. Leipsic 1798. Fres. Descriptio plantarum auctore Christ. Fried. Rottböll. Fres. Conradi Gesneri opera botanica. Gd. in folio 1771. Fres. Historia botanicz practic» aut plantarum quer adusum medicin:e pertinent par Morandi de Milan Fres. Hisgoria Salicum par Gg. Francois Hoffmann avec lanches. Fres. storia botanica di Giacomo Zanoni, planches. Fres. Histoire des plantes, qui naissent dans les environs d’Aix et autres loealit&s, de la Provence, par Garidel. 1715 Fres. Historia Stirpium par Leonhard Fuchs, in folio, 2 Volumes, avec planches coloriees & non colo- rites. Fres. Pbytographia curiosa par Abrahamum Muntingium avec planches. Fres. Catalogus Plantarum horti Pisani, auctore Michzela Angelo Telli. 1743. . Fres. Sciagraphia & Icones Stirpium de Dominique Cba- braso (1648). " Fres. Petri Arduini Veronensis horti publici Patavini eu- stodis animadversionom botanicaram sperimen (Pa- tavii 1759). Fres. Demonstrations de botanique avec planches. 2 Vo- 'lumes in 4. Fres. Burmani Thesaurus Zeylanicus in 4. Fres. Plantarum historia universalis par Robert Morison, 2 Volumes. Fres. 36 72 — Fraucs 657 191 Transport de ci.centre. Fres. 657 Nr. 25. Matthise de l’Obel, historia plantarım. Londres 1651. Fres, 12 „26. Flora Bohemica inchoata &e. Franseisei Willibaldi ; Schmidt. Prague 1793. Fres. 3 » 27. Petri Andre:e Matthioli, opera botanica, Venise. 1565. Fres. 48 . „28. Institutiones rei herbarise de Tournefort. 3 Volum. - j Fres. 40 „29. Bolton’s Geschichte der merkwürdigsten Pilze, tra- duit de l’Anglais par Willdenow, avec gravures coloriees Fres.. 5 „ 30. D. Jacobi Theodori Tabernssmeontani Kräuterbuch 1664. Fres. 36 » 31. Ornithologi Franseisei Willugheii, avec planches. Fres. 12 „ 32. Antonii Gouan observationes botanice. Zurich. 1773. Fres 24 „ 33. Hesperides, demalorum usu ete. avec figures. Rome 1646. Fres. 12. „834. C. Allionii flora Pedemontana. 3 Volumes, dont 1 dr planches soignees, Fres. 30 „ 35. Flora rossica par Pallas. Superbe Edition avec gru- : vures coloriees. ' Fres. 36 » 36. Hortus Cliffortianus, par Linne, avec gravures, Fres. 36 „ 37. Calendrier de flore. 3 Volumes. Fres. 8 „» 38. Columna de plantis. . Fres. 8 „, 39. Le Grant herbier en francoys. 1521, rare. Fres. 60 „ 40. Linne, Reisen durch Oeland & Gottland m. Kpfr. Fr. 6 „ 41. Herbarius Moguntis impressus 1484, rare. Fres. 200 „42. De Plantis, ex variis auctoribus, rare. Frcs. 50 France 1283 Les Nro..39, 41 &42 sont ir&s rares, ils ne sont pas pagines. Mr. le Professeur Aggasiz les a vu vendre beaucoup plus cher que dans la cotte. Il est difficile d’apprecier des ouvrages aussi rares. Si se trouvoit un amateur, qui prit la totalite, nous ferions une grande diminution de la taxe, et cederons la totalite francs de France 500, ce qui pr&sente un rabais de plus de moitie. : Von Dr. D. Dietrich's Flora universalis in colorirten Abbildungen, ein Kupferwerk zu den Schriften Linne’s, Willdenow’s a A. Erste Abtheilaeng. 1—81. Heft. Zweite Abtheilung. 1—140: Heft. Dritte Abtheilung. 1—129. Heft. Zusammen 350 Hefte. Gt. Fol., welche zusammen im Laderpreise 816 Thaler kosten, solldn einige Exemplare an die sich zuerst Meldenden für 808 Thaler baur 192 abgelassen werden. Doch haben die Besteller sich in Hinsicht der Transportkosten mit den Buchhandlungen zu verständigen. edes Heft enthält 10 illun.inirte Kupfertafeln und auf jeder Kupfertafel sind mehrere Pflanzen abgebildet. Es wind zu diesem Werke nicht allein fast alle bisher erschie- nenen Kapferwerke benutzt worden, sondern auch Herbarien von ausländisehen seltenen Pflanzen. Zu 43 Heften wird immer ein al- “ phabetiseh geordnetes Inhaltsverzeichniss geliefert werden, welche sachher susammenzubinden sind. - August Schmid in Jena. ‚ Zum Verkaufe werden angeboten: - Ein BF Merbarium von 11,000 Species der seltensten in- u. ausländischen Pflanzen. 584 der ältesten und neuesten botanischen Werke. , Ein vom verstorbenen Besitzer zwar grösstentheils, aher noch nicht ganz vollendetes Werk, eine Art Synonymen-Nomenclator bolanicus, der auf die Weise, wie Trinius bei seinen Gräsern gethan, bear- beitet ist. Unter andern Werken befindet sich auch eine . j Flora universalis . in colorirten Abbildungen; ein Kupferwerk zu den Schriften Lin- ne's, Willdenow’s, DeCandolle’s, Spre agel’s, Römer’ u. Schultes’ u. \. herausgegeben voQ . David Dietrich. Derjenige, welcher das Verzeichniss dieser Verkaufsgegenstände einzusehen wünscht, wird ersucht, sich gefälligst an beigefügte Adresse wenden zu wollen. Adresse: Rosalie Fischer in Aussig, Böhmen. j (F Da uns von mehreren Seiten Klagen zugekommen sind, dass die Flora auf dem Wege des Buchhandels oft Erst ehr spät in die Hände der verehrlichen Herren Abnehmer gelangt so bringeu wir. wiederholt in Erinnerung, dass die Flora auch wöchentlich durch die Post, wie die politischen Zeitungen, bezogen werden kann, und dass nach neueren Bestimmungen sämmtliche Postanstalten Deutschlands in den Stand gesetzt sind, den completen Jahrgang zu 5 Gulden rhein. zu liefern, Diejenigen Herren Abonnen!en, welche gesonzen sind, ven dieser ebenso schnellen als billigen Gelegenheit ebrauch: zu machen, belieben sich mit ihren Bestellungen nieht hieber, #01 dern an das ihnen zunächst gelegene Postamt zu wenden. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in. Regensburg. FLORA. NE 13. Regenshureg. 7. April. 18530. "Inhalt: Orıcınar-AeuanpLune. Schulz, Zusätze und Berichtigungen zu seiner Flora der Pfalz. — Kısınere Mirzueicungen, Lehmann, Diagno- sen einiger neuen Arten von Potentilla. — Anzeıcen. Verkauf des Koch’schen Herbariums. Willkomm, Recherches sur les Globulariees. Verkehr der k botan. Gesellschaft i im Februar und März 1850, Te :: Zusätze und Berichtigungen zu meiner Flora der Pfalz. Von Dr. F. Schultz. Unter diesem Titel wird demnächst eine Schrift erscheinen, aus der ich, um gewissen Missverständnissen, welche in neuerer Zeit schon von verschiedenen Seiten, und zum Theil auch schon in die- ser Zeitschrift berührt worden sind, zu u begegnen, einstweilen Fol. gendes mittheile. Die zweifelhaften Arten -der Gattung Thalictrum ziehe ich nun schon seit mehreren Jahren in Töpfen vor meinen Fenstern und zwar aus Setzlingen, welche ich fast alle der Güte meines verstor- “ "benen edlen Freundes Koch aus Erlangen verdanke. Thalictrum sylvaticum Koch, welches ich aus dem Walde in den Topf verpflanzt, ist in allen Merkmalen unverändert geblie- ben und hat sich als gute Art erwiesen. . Die Merkmale, wodurch man 7. Jarguinianum Koch und T. majus Koch von T. minus L. unterschieden hat, haben sich so wandelbar gezeigt, dass ich auf der Vereinigung derselben mit dem T. minus und dessen Var. (wozu auch 7". pubescens Schl. gehört) bestehen muss, und zwar unter dem (in der Flora der Pfalz gege- - benen) Namen 7. vulgatum F. Schultz. T. simplex L. hat seine Merkmale unverändert erhalten und sich als gute, auch von der var. « latifolium meines 7. Nestleri verschiedene Art gezeigt. Dieses T. Nestleri F. Schultz Fi. d. Pf. kommt nämlich ia zwei Var. vor, welche man, wenn man die Mittelformen nicht ver gleicht, geneigt ist für zwei verschiedene Arten zu halten. Zu meiner var..a latifolium gehört das T'. angustifolium aller fran- Flora 180.13, . ee © 194 zösischen Floristen, denn das ächte 7“. ängustifolium Jaecq., Koch — T. Bauhini Sprengel kommt in Frankreich nicht vor. Meine var. ß angustifolium ist T: galioides Nestler = T. angusti- _folium Pollich. Der Gattung Batrachium ist eine Art beizufügen, welche der selige Koch bei Dürkheim gefunden hat, nämlich B. confusuin (F. Schultz, Ranunculus Gren. etG&odr., R. tripartitus Nolte, R. Petiveri Koch zum Theil. Auch das B. ololeucum (F. : Schultz Archives, Ranunculus Lloyd, R. Petiveri Coss. et Germ., auch Koch zum Theil, R. tripartitus ß obtusiflorus DC.) habe ich einmal in der Pfalz gefunden, erinnere mich aber nicht mehr genau wo. B. caespitosum und B. paueistamineum sind nicht speecifisch verschieden und gehören als Var. zu B. trichophyllium (F. Schultz Archives, Ranunculus Chaix) und zwar ersteres zur var. & terre- stris und das andere zur var. « fluitans. Mit dieserh B. tricho- phyllum verwandt ist eine gute höchst ausgezeichnete Art, nämlich das in der Flora der Pfalz damit verwechselte, in der Pfalz nicht vorkommende und bisher nur in Frankreich gefundene B. Drouetü (F. Schultz Archives, Ranunculus Drouetii F. Schultz intro- Auction ad Fl. Gall, et Germ. exs. et in Gren. et Godr. Fl. de France). Ranunculus polyanthemos der Flora d. Pf. ist nicht die Pflanze Linne’s und sowohl die var. & als @ gehören zu R. sylvaticus Thuill. Die Barbarea praecox der Fi, der Pfalz ist nicht die ächte nur im Süden vorkommende Art dieses Namens, sondern B. inter- media Boreau, welche auch in dem nördlichen Frankreich damit verwechselt wurde. Ob übrigens alle bisher aufgestellten Arten voB . B.-gut sind, bezweifle ich. Cardamine impatiens fand ich auch in den Waldungen unseres Vogesensandsteingebirges auf Felsen und Steinen, auf dem Gipfel eines der höchsten Berggipfel östlich der Wasserscheide zwei Stun- den von Bitche. \ Neslia paniculata, so gemein sie an vielen Orten im jenseiti- gen Bayern ist, scheint in der Pfalz nur an wenigen Orten vorzü- kommen. Ich fand sie im Jahre 1829 auf Brachfeldern unter Ca- melina sativa, auf der Rheinfläche bei Ellerstadt, gab diesen Stand- ort dem seligen Koch und in dieser Zeitschrift an, habe’ihn aber vergessen in der Flora der Pfalz aufzuzeichnen. j 195 Ich habe nun wieder neuerdings Zweifel, ob nicht Sagina ape- tala I. und 8. patula Jord. doch zwei gute Arten und meine in dieser Zeitschrift (vom 24. April 1849) aufgestellten var. 4 — 8, apetalo -patula (F. Schultz in Flora, April 1849) und y = 8. : patulo-apetala (CF, Seh. 1. ce) dennoch Bastarde aus beiden Arten sind. Herr Professor Bischoff hat (im Jahresbericht der Pollichia October 1849) fünf Var. von S. apetala aufgestellt, wovon vier meinen Var. @, £, y und } entsprechen. Die 5te, welche er diffusa nennt, kann ich aber nieht als besondere Var. anerkennen, denn die 4 andern Var. kommen auch diffusae vor und ich habe die 'S. patula auf einem Brachacker bei Bitche in lauter ebenso niedergestreckten und dabei viel kürzer- und breitblättrigen Exemplaren gefunden als in den Kornstoppeln. Die Spergula pentandra der Flora der Pfalz und der meisten Floristen des Nordens ist 8. Morisonii Boreau. Die S. pent- undra L. kömmt nur im Süden vor. Cerastium anomalum. W, eK =. Stellari ia viscida M. B., welches ich in den Jahren 1829 und 31 in der Pfalz. gesammelt, ist aus Versehen in meiner Flora weggelassen worden. Ich hatte es nämlich erst bei der Gattung Stellaria gestrichen und dann ver- gessen bei Cerastium einzuschalten. Mehrere Arten von Cerastium, welche ich nun schon seit 12 bis 15 Jahren aus Samen ziehe, haben sich auf einerlei Boden un- verändert erhalten und als gute Arten erwiesen, namentlich: Cera- stium glutinosum (Fries, Koch zum Theil, @Grenier et Godron zum Theil, ©. obscarum Chaub., Ü. Grenieri var. « obscarum F. Schultz, C. semidecandrum Pers. nicht L., Ü. alsinoides Grenier nicht Pers); C. pallens (F. Schultz FI. G. et & exs. introduet. 1836 und in Hol. Fi. d. I. Moselle, C. glutinosum Koch zum Theil, Gren. et Godr. z. Th); C. pelraeum (F. Schultz Jahrb. d. Pfälz. Ges., Ü. Lensit y parviflorum F. S. Archiv. d. 1. Fl. d. Fr. et dAll. 1. p. 24); €. tetrandrum Cart. und ©. aggregatum (Dur. bei F. Schultz in Flora, C. punmilum Cart.? F. Schultz! nicht Koch! noch Anderer!). Zwei dieser 5 Arten habe ich in der Pfalz gefunden, nämlich C. glutinosum und C. pallens und zwar ersteres auf den Tertiärkalkhügeln and der benachbarten Rheinfläche ‘und letzteres überall, besonders häufig aber auf der Vogesins und Trias. C. pallens ist nebat dem (. se- 13* 196 midecandrum L. das gemeinste C. der Pfalz und in manchen Ge- genden, z. B. um Zweibrücken, selbst gemeiner als dieses. Von der am alten Koch’schen Standort (eine Viertelstunde südöstlich von Kaiserslautern gelegen) durch Urbarmachung der Sümpfe ganz ausgerotteten Elatine hevandra fand ich wieder mehrere neue Standorte, wo dieselbe noch immer in Menge wächst, z. B. beim Vogelwog (ohnfern der Wahlenbergia hederacea und mit Pilularia globulifera) und bei. Rodenbach 1 und 2 Stunden ‚westlich von Kaiserslautern, ferner bei Ludwigswinkel und Fisch- bach im Kanton Dahn und von da bis in die Gegend von Steinbach, Neunhofen und Niederbrunn. Die Tilia grandifolia war in den Wäldern unseres Vogesen- sandsteingebirges an vielen Stellen wirklich ursprünglich einheimisch, ist aber durch die Forstcultur verdrängt worden und kommt nur mehr an sehr wenigen der alten Stellen, und nur noch einzeln vor. In den Waldungen 3 Stunden von Bitche, im sogenannten Lindel CLinddell, Lindenthal), sieht man noch die Wurzeln der abgetriebenen alten Stämme, welche zum Theil noch junge Triebe mit: ungewöhnlich grossen Blättern hervorgetrieben haben. Gerade so erging es in dem- seiben Gebirge dem Acer Pseudoplatanus, der Fraxinus ervcelsior (welche ich jedoch noch in den letzten Jahren bei Exenbrunn in vielen ‚schönen grossen Bäumen unter dem ebenfalls immer seltner werden- den Ilex Agquifolium var. nanum fand) und zum Theil auch dem Prunus Padus, Sorbus Aria und vielen andern schönen Bäumen. Ulmus effusa, die auch in unserer Trias vorkam, ist daselbst gänz- lich ausgerottet. Die Herren Forstbeamten haben oft mehr Sinn für schöne Wildpretsbraten als für schöne Bäume, und hegen daher lieber das Wild als diese, Geranium pyrenaicum wächst bei Zweibrücken nicht nur im Judentbale, ich fand es auch im Konwiger Thale. Demohnerachtet glaube ich, dass diese Pflanze nicht nur in der Pfalz, sondern auch in den meisten anderen Gegenden des nördlicheren und mittleren Europas nicht ursprünglich einheimisch is. An manchen Orten, % ». bei Niederbrunn, habe ich mich überzeugt, dass sie, nebst Crepis selosa, mit dem italienischen Raigras (Lolium italicum) bei An- legung künstlicher Wiesen angesät worden und später mit diesen wieder verschwunden ist, . Eine ursprünglich einheimische Pfälzer Pflanze ist Geranium . sylvaticum, welches ich vor 20 bis 30 Jahren auf den höchsten 197 ‘ Stellen unseres Vogesensandsteingebirges, z. B. in den grossen Wal- dungen bei dem Johanniskreuz und dem hohen Haltersberg, wo vor mir noch Niemand botanisirt hat, gesammelt und seitdem noch an vielen andern Stellen dieses Gebirges gefunden habe. Mein Freund Jäger fand es auch bei Hofstetten, Elmstein und Eussersthal, ohn- j weit Annweiler, und der selige Koch bei Waldleiningen und Dürk- heim. Pollich, der die Pflanze nicht angibt, hat sie sicher mit G. pratense verwechselt und seine Angabe dieses letzteren zwischen Frankenstein und Hartenburg bezieht sich sicher auf G. sylvaticum, denn das G. pratense konnte noch Niemand daselbst finden. Geranium dissectum fand ich ausser den angegebenen Stand- orten, wiewohl selten, auch auf dem Muschelhalk, z. B. bei Zwei- brücken. . Aus einer neueren Schrift Soyer’s und Godron’s geht deut- lich hervor, dass das Trifolium aureum (Pollich, T. agrarium Flora der Pf. und fast aller Floristen, auch Koch’s) nicht 7. agra- rium L., und dass T. procumbens meiner Fl. der Pf. Koch’s und fast aller Floristen aber 7. agrarium L. sei, sowie dass T. fili- forme meiner Fl. der Pf., Koch’s und fast aller Flor. 7. procum- bens L. ist. Das ächte 7. filiforme L. —= T. mieranthum V iv. wächst nicht in der Pfalz. Den Orobus vernus L. fand ich, ausser den angegebenen Stel- len, auch au einem der höchsten Berggipfel unseres Vogesensand- steingebirges 2 Stunden östlich von Bitche. Prunus Chamuecerasus ist nur var. von P. Cerasus, wie ich mich durch die vielen Uebergangsformen, die mir mit demselben als P. Chamaecerasus sowohl von Wien als von Oppenheim gesendet wurden, überzeugt habe. Agrimonia odorata (Vaill. Par. 3. — 1727, Miller diet. Nro. 3.—- 1731, Dalibard Par. 139. — 1749, Ait. Kew. 2.130. — 1789, Koch und der meisten Floristen; A. officinalis £ Lam.; A. Eupatoria ß odorata F. Schultz; A. Eupatoria b. elatior Boreau — ich führe alle diese Synonyme auf um zu zeigen, dass diese Pflanze nicht Aiton, wie Koch und nach ihm die meisten deutschen Schriftsteller angeben, sondern Vaillant zuerst benannt hat) ist eine ächte, ursprünglich einheimische Pfälzer Pflanze. Ich erinnerte mich im Herbste 1849, dass ich sie vor mehr denn zwanzig Jahren auf der Vogesensandsteinformation im Kanton Dahn gefunden, ging sogleich dahin und fand sie wieder aber zu spät, denn sie halte x 198 verblühbt und sogar die Früchte waren meist schon abgefallen. Die Standorte sind am Fusse der bewaldeten Vogesensandsteinberge, am Rande der Wiesen und Felder der Thäler in und an Hasel- und Brombeersträuchen bei Schönau, Steinbach und wahrscheinlich noch vielen anderen Orten. Die Merkmale der äussern, stets zurückge- schlagenen Dornen des Fruchtkelchs und der unterseits grünen (nicht graukarzhaarigen) mit sehr kleinen glänzeuden, glashellen,, runden Drüsen bestreuten Blätter lassen die Pflanze auf den ersten Blick erkennen und von A. Eupatoria unterscheiden. A. Eupatoria, so gemein sie auf anderen Formationen, z. B. auf der Trias (besonders dem Muschelkalk) ist, fand ieh, in diesen Gegenden, niemals auf der Vogesias. Epilobium virgatum Fries! = E. chordorrhizum Fries! kommt in der Pfalz und wahrscheinlich überall häufiger vor als E. tetragonum Fries! ist aber von diesem weder specifisch noch als Var. verschieden, sondern nur ein verschiedener Entwicklungszustand desselben, wie ich mich durch wiederholte Untersuchungen und Be- obachtungen in der freien Natur überzeugt habe, Indem ich diese Zeilen schreibe liegt ein Exemplar des Epilobium virgatum aus Fries Herbarium normale vor mir. Der Stengel ist an der Basis abgestorben und keine. Wurzel vorhanden, der untere Theil des Stengels ist etwa 4 bis 5 Zoll aufwärts, nach unten dichter, nach oben zerstreuter, mit Wurzelfasern besetzt. (Gaaz so ist B. teira- gonum immer beschaffen, wenn die Wurzel, in sumpfigem Boden, nach den ersten Jahren abgestorben ist). Die mittleren Blätter sind sitzend und die Blattbasis lauft nur undentlich, bei den unteren aber deutlich am Stengel herab, doch flach angewachsen und weniger ber- vorstehend als an den gewöhnliehen Formen von ’E. telragonwi, was aber wenigstens bei uns oft se vorkommt, Die Form der Blät- ter und der Ueberzug des Stengels ist gauz wie bei vielen Formen von E. tetragonum beschaffen. Auch Blüthen, Früchte und Samen gleichen nur denen von E. tetnagonum und haben mit denen von Fi palusire „eine Aehnlichkeit. Vor den fadenförmigen Ausläufers, . virgatum zuschreibt,, ist an dem Exemplar keine Spur vorhauden, dagegen fand ich dieselben an allen Exemplaren von E. tetragonum L.!, welche ich zur Herbstzeit sorgfältig aus- gr ub, doch sind sie selten so düns fadenförmig als bei E. palusire. Das E. Schmidtianum Rostkerius, von welchem ich ein Original- ‚Exemplar sowie die Abbildung aus der Flora sedineusis vor mir lie- ” . 199 gen habe, gehört sy einer zarten Form des E. teiragonum wit sehr dünnen fadenförmigen Ausläufern. Neben den blühenden oder frucht- tragenden Stengeln sieht man bei E. tetragonum oft Blätterrosetten, aus welchen im darauffolgenden Jahre blühende Stengel hervor- ireten. An dem getrockneten Exemplare des E. Schmidtianum sind die Blätter (selbst die oberen und obersten) nicht so deutlich . gestielt als auf der Abbildung und die untersten sind, wenn auch undeutlich, dennoch mit blattiger Basis herablaufend. Ich verglich soeben, vielleicht zum hundertsten Male, unter einer vortrefllichen Loupe die Samen von E. Schmidtianum, virgatum und tetragonum und kann keinen wesentlichen Unterschied entdecken. Dagegen sind die Samen von E. palustre sehr verschieden. Ich definire nun diese Arten, sowie E. Lamyi, E. montanum und E. Duriaei, wie folgt: « Stigmatibus in elavam caalitis. E. palustre (L. et Koch exclus. var. y) radice perenni fibrosa stolonibus semper tenuissimis filiformibus elongatis, caule erecto tereti suhpubesceufe, foliis lanceolalis vel lineari-lanceolatis apicem versus sensim attenuatis integerrimis vel denticulatis basi cuneata sessilibus, inferioribus oppositis, floribus ante anthesin nufantibus, seminibus glabris lineari - fasiformibus. 4. Var.: ß pilosum Koch syn. ed. 2. p. 266. E. tetragonum L. radice perenni fibrosa, plus minusve moulti- eipite capitulis sterilibus rosulantibus, stolonibus. filiformibus crassis brevibus vel plus minusve elongatis rarius tenuissimis, caule vel basi plus minusve depresso radicante subglabro, foliis lanceolatis vel ovato- lanceolutis a basi ad apicem sensim angustatis denticulato-serratis in- termediis vel inferioribys basi foliacea plus minusve in angulos caulis decurrenti -aduatis infimis supremisgue subpetiolatis, floribus ante an-. tbesin erectis, seminibus subtiliter fuberculatis obovatis basi sub- acuminatis. 4. AIndividua caule longius decumbente et radicante E. virgatum — chordorrhizum Fries sistunt. Var.: ß Schmidtiunum (E. palustve 7 Schmidtianum Koch! syn. ed. 2. p. 266, E. Schmidtianum Rostkov.! in fl. sedin. p. 172) planta. tenuier, ‚glabrior, mollior, flaccida, stolonibus tenuissimis, caule teretiusculo, foliis latioribus, basi. foliacea vix conspicue decurrenti- adnatis. .. . Mein seliger Freund Koch, der mich kurz vor seinem Tode, ia Briefen zu einer wiederholten Untersuchung der Epilobien. auf- forderte, schrieb mir über die Samen des Kpilobium Schmidsienum: 200 „Mit denen von E. palustre haben sie keine Aehnlichkeit.“ — Ich fand diese Pflanze an feuchten oder sumpfigen Stellen in den Sehluch- ten schattiger Gebirgswälder um Bitche und um Zweibrücken, und sie wird sich wahrscheinlich überall finden, wenn man einmal erust- lich darnach sucht. Die gewöhnlichen Formen des E. tetragonum wachsen nicht nur an suwpfigen sondern auch an trocknen Orten, in Waldschlägen und auf Sandsteinfelsen. “ E.Lamyi @. Schultz in Flora 1844, p. 806, Archives de la ° Fl. d. Fr. et d’All. 1. p. 87) radice annua vel subbienni, subperpeu- diculari, fibrosa, ad caulis basin (primo anno, post florescentiam) foliorum rosulam 1 (rarius 2) proferente, stolonibus nullis, caule strietissimo erecto, inferne glabro, superne puberulo, teretiusculo, lineis 2 vel 4 vix conseicue elevafis decurrentibus subtiliter anguloso, _ foliis glahris lueidis lanceolatis e hasi rotundata sensim angustatis remote denticulatis breviter petiolatis, marginibus petiolorum in lineis caulis decurrentibus, floribus semper erectis, seminibus subtilissime et vix conspieue tuberculatis rofundato-cylindrieis, basi apiceque rolun- dato-obtusis. O rarius (©). b. Stigmatibus plus minusve patentibus. E. montanum L. radice perenni, fibrosa, stolonibus (si adsunt) subterraneis filiformibus, eaule ereeto vel basi plus winusve depresse ex radicanfe tereti pubescente, foliis ovatis vel ovato-oblongis in aequaliter dentato-serratis margine venisque pubescentibus, inferioribus oppositis petiolatis, floribus ante anthesin nutantibus, seminibus ob- . longis, basi attenuatis obtusis. 4. Varietatibus @, y et ö Koch synops- addenda est var.: & Duriaei (E. Duriaei Gay. Ann. se. nat. 2e ser. t. 6. p. 123) caule basi procumbente et radicante, sepalis aculis (secundum Gren. et Godr. — Sepala E. montani normalis plus minusve obtusiuscula sunt). ’Tota plants minus robusta quam ; montanum normale. E. Duriaei est E. montano quod E. Schmid- tianum E. Setragono. Epilobüs Palatinatus addendum est E. lanceolatum (Sebast. etMaur. Fl. rom. prodr. p. 138) quod anno 1829 in sylvis ad mon- tem Donnersberg (auf Porphyr und Grünstein). observavi sed cum varietate E. montuni confundebam. Hippuris vulgaris wurde vor etwa 30 Jahren auch von dem seligen Bruch, unserem berühmten Mooskenner, bei Altheim oho- weit Zweibrücken auf dem Muschelkalk gefunden, in neuerer Zeit aber vergeblich daselbst aufgesucht. °. 201 In der Flora der Pfalz habe ich vergessen anzugeben, dass Seyervivum hirtum Koch et Ziz. Cat. pl. pal. p. 10, nicht L., als ynonym zu S. soboliferum Sims. gehört. Diese Pflanze findet sich seit man darnach sucht, nicht nur bei Dürkheim, sondern auch an Von andern Orten in der Pfalz auf alten Mauern, Dächern u. 8. W. ch bin aber überzeugt, dass sie bei uns nicht ursprünglich einheinch ist, sondern gleichwie 8. tectorym angepflanzt worden ist. Icpabe sie nun auch schon seit mehreren Jahren auf dem Dache nes Hauses zu Bitche (aus Setzlingen, die mir mein Bruder in Deide:;, gab. Koch sagt in Deutschlands Flora 3. Seite 392:. „A Mauern und Dächern in der Rheinpfalz ... . aber wie es scheint; dem S. teciorum daselbst angepflanzt, weil diese beiden Plan, ;n den angegebenen Plorengebieten niemals auf Felsen und Steinen gfernt von Gebäuden gefunden werden, wie in den Alpen und du, Nachbarschaft.‘ Das Gah, Mollugo der Flora der Pfalz und wahrscheinlich ' aller deutschen gren besteht aus zwei Arten, welche Jordan sehr ‚gut (in französis,, Sprache) beschrieben hat und welche sich (nach Jordan und eig. Beobachtung) unterscheiden wie folgt: Galium elaı (Thaillier.Fi. Par. 76, G. Molluge Koch syn. ed.2. p.365 „ Theil). Stengel schwach, aufsteigend, (in den Hecken) kletternd, „, (ausser denselben) schlapp zur Erde nieder- fallend, mit spreizer, Aesten. Blätter, 6 bis 8 im Quirle, umge- kehrt-eiförmig oder ‚sjjich, mit einer Stachelspitze am stumpfen - Ende, schwachen un« enig vorstehenden Rückennerven, dünn durch- scheinend mit sehr sie,,.n Adern. Blüthen auf sehr weitschweifi- gen Rispen, mit spreizj.n rechtwinkelig abstehenden Aesten, wo- von die untersten ein Wi, herabgeknickt sind. Blüthenstielchen bei der Fruchtreife kurz ung}, spreiend. Blumen klein, schmutzig weisslich mit abstebenden, „nitzten Lappen. Staubbeutel eifürmig. . Griffel frei, selten mit der \.;, an einander hängend. Frucht klein, rund. 2. Juli, August. In,g an Hecken auch jn Wäldern fast überall. Eine sehr behaarte \, welche noch näher zu untersuchen ist, fand ieh in der Gegend, gitche in Hecken am Rande der nach der Rheinfläche ausmündı,,, Täler. Galium erectum (Huds., jweidum Koch Syn. zum Theil, nach Jordan’s Meinung). Steng if aufrecht, mit immer aufreeh- ten oder, aber nur an ihrem une, Theile, niedergedrücht -aufstei- genden Aesten. Blätter, 8 im Qu, länglich oder lineafisch, an - 202 der Spitze breiter, mit einer Stacheispitze, starken besonders „h unten stark hervortretenden Rückennerven, mehr oder weniger g"- zend, etwas dick, nicht durchscheinend. Blüthen auf wenig*!- theilten Aesten, mehr oder weniger aufrechtstehend und nur djun- tersten in einem rechten Winkel abstehend. Fruchstielchen aycht- abstehend. Blumen ziemlich gross, milchweiss, mit sehr abstehden, nach dem Aufblüben zurückgeschlagenen ziemlich lang augfitzten Lappen. Staubbeutel länglich. Griffel von der Basis bis / Mitie zusammenbängend. Frucht ziemlich gross, zugerundet. 2. Ab Juni und zuweilen, nach dem Abmähen, nochmals im SeptembeyTrockne Wiesen, Triften, Haiden und Felsen fast überall, Einßehr aus- gezeichnete Form fand ich bei Bitehe und bei Hombß chaweit Zweibrücken (auf welcher auch Orobanche Galii wit wie auf G. verum). Sehr häufig fand ich das G. erectum /Jeri 1828 bei München besonders auf den Isarauen. Diese undi® vorherge- hende Art, sowie das von manchen Schriftstellern day verwechselte toto coelo verschiedene G. eorruduefolium Vili/erden in der 13ten Centurie meiner Flora exsiecata in getrockf" Exemplaren ausgegeben werden, . / Den von Mertens und Koch aufgestellten/- von Scabiosa suaveolens Desf. — näwlich & ochroleuca und/tlba — füge ich noch eine var. } rosea und © pilosissima bei. ' Die Gattung Linosyris unterscheidet sich ® Äster nur dureh die Abwesenheit der zungenförmigen Randblüpf?, was zu keiner Trennung berechtigt, Sie gehört offenbar later und Linosyris vulgaris Cassin. heisst Aster Linosyris P" hardi, Für Aster annuus L. muss der Namffenactis heterophylis C. Schultz dem von S, bellidiflora wezogen werden, weil Mühlenberg diese Pflanze schon im Me 1803 Erigeren he- terophyllus genannt hat. Stenactis ist%e von Aster gut unter- schiedene Gattung. Die Gattung Filago habe ich in ‚nen Archives wieder mit Gnophalium vereinigt. Die in der Fr der Pfalz als Filago ger- manica y7 Jussiaei beschriebene Pfa’ bat sich nun als gute Art Gnaphalium spathalatum (BP. Sch!“ Arch. p. 126) — Filage spathulata Presl herausgestellt. selige Koch selbst, der sie früher als var. y au F. germanica ‚Pgen het, schrieb mir (deutgeb): „Differt a G. germunico foliolis rioribus invalueri Cealyeis. com- munis) apice enerviis, scilicet „® longe ante apicem evanesrente, ® 203 foliis caulinis remiotiorikus .obovato-lanceolatis, eapitalis pancioribus.“ Diese später von Jordan (Observ. 197, 199 et 200) trefflich be- schriebene Art habe ich in der Pfalz nicht nur an den schon in mei- ner Flora angegebenen Stellen, sondern fast überall, besonders auf lehmt- und kaikhaltigem Boden und auf der Rheinfläche gefunden. Ein Bastard aus dieser Art und @. gallicum, den ich zur Zeit in der Gegend von Bitche in wenigen Exemplaren unter einer zahllosen Menge von 6. gallicum und unter G. spathulatum gefunden, habe ich @. gallico- spathulatum (früher gallico - germanicum, Filago Billotii, Gnaphalium Billotii, Filago gallico-spathulata und in den Archives p. 127. Filago gallico.germanica) genannt. - DC. und meinem Bruder Carl folgend ziehe ich nun die Gat- tung Cineraria zu Senecio. Die Cineraria spathulaefolia G mel. ist dabei als Senecio spathulifolius DC. (S. nemorensis Poll. nen L.} untergebracht. In meiner Flora exsiccata habe ich Senecio Cucaliaster Lam. und S, saracenicus I. als. awei:von 8. nemorensis L. verschiedene Arten gegeben, Seitdem habe. ich aber so viele Formen. des letz- teren für meine Üenturien erhalten und im Freien (besonders in den Vogesen) lebend beobachtet, dass ich darunter auch Mittelformen zwischen 8. Caraliaster und S. nemorensis sowie zwischen diesem und $. saracenicus gefunden habe. Das „radice maxime repente“ hat, wie ich schon in der Flora der Pfalz bemerkte, 8. nemorensis wit S. saracenicus gemein, von letzterem gibt es auch eine var. #floseulosus, die Koch durch „capitula ligulis destituta“‘ bezeichnet, wodurch sie sich dem 8. Cucaliaster nähert, und Hoppe bat eine von Funck in den Alpen gesammelte, für S. Cacaliaster gehaltene Päanze für eine „varietas disesiden des Senecio Fuchsiü, also für zu 8. nemorensis gehörend, erklärt. Die übrigen Merkmale sied sehr weränderlicb und ich schlage vor, die 3 Arten 8. sara- cenieus L., S. nemorensis L., und S. Cacaliaster Lam. unter dem Namen S. controrersus zu vereinigen. Die Diagnose der Art und der Var. werde ich später bekannt machen. Ich habe nun eine Zusammenkunft mit weinem Bruder aus Dei- desheim in Zweibrücken gehabt, um mich mit demselben über die Bastarde der Gattung Cirsium, namentlich das Ü. lanceolato-erie- phorum zu verständigen. Wir haben da mein, 1844 von Dr. Jäger bei Heiligenstein! ahnweit Speier gesammeltes C. lancsolate- erio- ahorum (Flora der Pfalz 246) mit dem meines: Beuders;‘ welches - 20 1848 an derselben Stelle von Herrn Gerhard gefunden worden ist, verglichen. Dieses letztere ist allerdings von dem ersteren verschie- den und sicher Bastard aus C. Iunceolatum und C. eriophorum, während ersteres sich dem €. lanceolatum var. semidecurrens sehr nähert, aber ich bin dennoch nicht ganz überzeugt, ob es nicht’auch Bastard aus den genannten Arten ist, denn die Bastarde nähern sich oft auffallend einem oder dem andern der beiden Eltern. Mein Bru- der sagt in dieser Zeitschrift (vom 21. September 1849, Seite 550 und 551): „Mein Bruder hat mir nichts geschickt als Fragmente von €. eriophorum. Es ist keine Spur unseres Bastards dabei, wohl’ aber eine merkwürdige Form von C. eriophorum‘‘ ge. Jr vergass aber. dabei zu sagen, dass ich ihm diese Fragmente eben nur als Fragmente und als eine merkwürdige Form von C. eriophorum ge- sendet und dabei brieflich bedauert habe, ihm das einzige Exemplar. meines Bastardes, welchen ich bei Ludwigshafen gesammelt hatte, nicht senden zu können, weil es bei einem Freunde, wo es sich bis dahin befunden, von Insectenlarven zerfressen und zu Pulver zer- fallen war. Die Fragmente von Ü. eriophorum, welche ebenso zer- fressen aber weniger zerfallen waren, hatte ich ibm nur als Beweis geschickt, wie ein Cirsium, ohne vorsichtige Aufbewahrung, von Larven zerstört werden kann. Mein CE. lunceolato- eyiophorum von Ludwigshafen, von welchenr ich nun kein Exemplar mehr besitze, stand dem (. eriophorum näher als €. Gerhardi und war demselben so ähnlich, dass man es: ohne genaue Ansicht ohne weiters für c. eriophorum hielt, während mein C. Jaegeri dem (. lanceolatum näher steht und schwer von dessen var. semidecurrens zu unter- scheiden ist. Ich bin nun der Ansicht, dass man alle Bastarde nach den Eltern benennen soll und führe C. Gerhardi in den Zusäfzen zur Flora der Pfalz als €. lanceolato -eriophorum (C. Schultz! in Flora vom 21. September 1849, F. Schultz? Flora der Pfals 1845) auf. Cirsium bipontinum behält den Namen Cirsitum oleraceo-la- ceolatum Fried. Schultz (Herb, 1829 und Archiyes de la Flore de France et d’Allemagne 1842, p. 34). Ich habe nicht nur in meinen Archives 1842, sondern auch in meiner Flora der Pfalz 1845, im Nachtrage zu derselben 1846 und in dieser Zeitschrift, zuletzt noch in Nro. 15. vom 21. April 1849, sowie auch is ändern Zeit schriften und Floren und in Briefen, besonders an meinen seligen Freand Koch und an meinen Brader Carl, gegen Nägeli’s An- 205 sicht, beständig behauptet, dass diese Pflanze nichts anderes als ein Bastard aus Cirsium oleraceum und C. lanceolatum sei. Mein Bruder stimmt nun endlich dieser Ansicht bei, nachdem ich ihm als Beleg einen der wenigen (3 oder 4) Stöcke, die auf dem alten Zwei. brücker Standort noch zu finden waren, ausgegraben und lebend über- geben habe. Davon sagt er aber in dieser Zeitschrift nichts, da- gegen sagt er (Flora 21. September 1849, Seite 546): „Bei Zwei- brücken kommt ferner vor Cirsium bipontinum Fr. Schultz!, ganz gewiss ein Bastard von Cirsium oleraceum und lanceolatum. Ich habe diese Pflanze, welche Koch mit Cirsium Lachenalii ver- wechselt hat, in meinem Garten“ u. s. w. Er sagt aber nicht, dass diess der Stock ist, den ich ihm als Beleg meiner Ansicht gegeben und dass ich längst (an den angeführten Orten) gesagt habe, dass die Pflanze „ganz gewiss ein Bastard von Cirsium ole- raceum und lanceolatum ist,“ und dass ich sie auch zu- erst Cirsium .oleraceo-lanceolatum genannt und unter diesem Namen seit 1829 ausgegeben und beschrieben habe, ferner dass ich längst (an den angeführten Orten) bewiesen habe, dass Koch’s C. Lachenalii aus C. oleraceo -lunceolatum und C. oleraceo-Lube- rosum besteht, weshalb ich letzteres früher cim Jahrbuch der Pfälz. Ges.) Carduus Braunii und dann (in der Flora der Pfalz) Cirsium Braunii genaunt habe, unter welchem Namen ich es auch in den Centurien meiner Flora exsiecata, in schönen von meinem Freund Jäger gesammelten Exemplaren ausgegeben habe. Dieses Cirsium Braunii (C. Lachenalii Alex. Braun aber nicht Koch) beschreibe ich in den Zusätzen zur Flora der Pfalz als Cirsium tuberoso-oleraceum (F. Schultz Fl. Gall. et Germ. essice, Nro. 1085) und nicht bulboso-oleraceum: istens weil der Name Carduus tuberosus Pollich älter ist als bulbosus und 2tens weil man die Wurzeln der letztgenannten Pflanze (wie ich schon früher in dieser Zeitschrift gesagt) „wohl £uberosa aber durchaus nicht bulbosa nennen kann.“ Unter seinem Cirsium bulbosum hat Nägeli zwei Arten ver- einigt, nämlich mein Ü. tuberosum und C. anglicum. Dass aber diese. beiden zwei gute, deutlich verschiedene Arten sind, habe ich schon früher gezeigt, und neue, von allen anderen Schriftstellern überselrene Merkmale in dieser Zeitschrift sowohl »is in anderen Schriften angegeben. Aus denselben Gründen nenne ich das Cirsium. medium All., 206 welches ich 1829 auf der Rheinfläche in der Pfalz fand, nicht €. acauli-bulbosum sondern Cirsium tuberoso-acaule, das Ü. semide- ceurrens Richter nicht palustri-bulboswn sondern palustri- tube- rosum uud das ©. bulbosum DE. — C. tuberosum. Als neu für die Pfalz fand ich auf den Wiesen der Muschel- kalkformation zwischen Zweibrücken und Bitcher- Rohrbach, unter den Eltern, das Cirsium dleraceo-acaule Nägeli, (C. decoloratum Koch) und theilte diesen Fund, brieflich, meinem Bruder in Deides- . heim mit, der es in dieser Zeitschrift bekannt gemacht. Später babe ich demselben auch Exemplare von diesem Standort gegeben. Die Pflanze kommt daselbst ziemlich häufig vor, nähert sich aber in allen Merkmalen und selbst in der Farbe und Grösse bald mehr der einen bald mehr der andern Art, so dass es schwer halten würde, mehrere ‘unter sich gleiche Exemplare zu finden. Ich besitze davon ein Exemplar, welches man beim ersten Blick für C. acaule, und ein anderes, welches man ohne nähere Betrachtung für C. oleraceum halten würde. Einen neuen Bastard habe ich vor mehreren Jahren bei Bruyeres in den Vogesen beobachtet und vorläufig Cirsium Mougeotii ge- nannt. Da ich kein Exemplar davon besitze, so verschob ich die Bekanntmachung. Ich bin aber überzeugt, dass er aus Ü. anglicum und €. palustre entstanden ist, in deren Merkmale er sich theilt und die einzig und allein auf den dortigen Sumpfwiesen, und zwar in Menge, wachsen, und nenne die Pflanze nun Cirsium pulustri- anglicum. Cirsium hybridum Koch ‘behält den Namen C, palustri - ole- raceum Nägeli. Es frägt sich nan noch, ob es nicht zwei Bastarde aus Cirsium palustre und C. oleraceum gibt, wovon bei einem ©. palustre der Vater und €. oleraceum die Mutter, und bei dem anderen €. olera- ceum der Vater und C. palustre die Mutter ist. Dass solche auf verschiedenem Wege entstandene Bastarde auch verschieden aussehen und verschieden beschrieben werden, ist bekannt. Gewissheit kann aber nur durch künstliche Befruchtung und Aussaat erlangt werden. Hätte ich einen botanischen Garten zu dirigiren, so hätte ich mir diese Gewissheit längst verschafft. Ob die künstliche Befruchtung von C. acaule durch C. tuberosum, welche ich zu diesem Zwecke in Töpfen zog, gelungen ist, wird die Aussaat des Samens zeigen. N (Schluss folgt.) 207 Kleinere Mittheilungen. In dem „Delectus Seminum, quae in horto Hamburgensium bo- tanico e colleciione anni 1849 mutuae commutationi offerantur“ gibt Prof. Lehmann die Diagnosen von 20 neuen Arten der Gattung Potentilla, worunter folgende Europäer: P. stenantha Lehm. (Trib. Fragarioides), caulibus adscenden- tibus paucifloris longitudine foliorum radicalium; foliis interrupte - pin- natis incunsbenti-pilosis; foliolis majoribus versus basin sensim minori- bus obovatis rotundato-obtusis serratis; serraturis aequalibus obtusius- eulis; stipulis late ovatis brevibus integerrimis; floribus parvis; petalis retusis calycem paullo superantibus (luteis). — Hab. in Bosnia. 2. Accedit ad P. Jragarioidem L., Sprengelianam et stoloniferam Lehm., a quibus facile distiuguitur foliis interrupte-pinnati. A P. /ragarioide insuper forıha folioloram indamentoque totius plantae; a P. Sprengeliana et stolonifera forum parvitate. P. Corsica Sol. Ms. (Trib. Fragarioides), nana, pilosa, canli- bus adscendentibus foliosis 1—3-Hloris; foliis subbijugis; foliolis obo- vato-suborbiculatis basi integerrima cuneatis; terminali petiolulate, grosse simplieiterque serratis, serraturls brevibus latis acutiusculis sensim majoribus; stiptlis Iatis ovalibus iategerrimis adnatis; segmen- tis- eilyeie eiterioribus linearibas obtasis , reliquis oblongis rotundaio- obtusis; petalis late obovatis retusis valyce sesquilongioribus (lutels). - — Hab. in montibus insulae Corsicae. 2. P. chrysocraspeda Lehm. (Trib. Frigidae), nana, caule deeli- nato subbifloro longitudine foliorum; foliis ternatis; foliolis obovato- subeuneiformibus rotundato-obtusis subglabris ad venas in margineque dense aureo-sericeis, superne serratis, serraturis 5--7, ultima minore; stipulis Janceolatis; segmentis calycis exterioribus oblongis obtusius- eulis, reliquis ovatis acutis; corolla magna, petalis latissimis obcor- datis calyce fere duplo longieribus Cluteis). -— Hab. in Banatu. 2. Proxime accedit ad P. minimam Hall. fil. CP. ternatam C. Koch); differt primo adspectu foliolis margine dense aureo-sericeis, fere ut in P. aurea L.; serraturis 5—7, quarum ultima proximis minor; floribus duplo tripleve majoribus magnitudine florum P. nanae. A P nana Herb. Willd., eui habitu similis est, differt caule declinato; foliolo intermedio petiolulato; serraturis foliorum pluribus brevioribus- que obtusiusculis (in illa rotundato-obtusis) margine dense aureo-seri- ceis; stipulis valde adnatis multo angustioribus lanceolatis, superiori- bus longe acutis. P. italica Lehm., caulibus simplieibus flagelliformibus prostratis, foliolis inferioribus subpedato - quinatis superioribus ternatis; foliolis oblongo-lanceolatis utrinque sericeis profunde serratis; serraturis rectis; stipulis gnbtrifidis; pedicellis axillaribus folio multo longioribus; seg- mentis calycis subaequalibus ovato-Ianceolatis acutis: petalis obcer- datis calyce longioribus (aureis). — Tiormentilla reptans Bertol. Fi. Ital. 5. p. 285° (exclus. synon.). — Hab. in Italia. 2. Differt a P. procumbente s. nemorali quam proxime necedit colore Inete 208 ” viridi totius plantae; caulibus (in speciminibus nostris a cl. Dre. Sonder communicatis in agro Pisano leetis) nullibi radicantibus; forma foliolorum eerunqgue indumento argenteo-sericeo; serraturis foliolorum ereetis nec patulis; stipulis plerumque trifidis; floribus majoribus tetrameris et pentameris. . Die übrigen Arten sind: P. multijuga Lehm. aus Californien; P. Richardii Lehm. aus Mexico; P. Sommerfeltii Lehm. aus Grönland; P. Munroana Lehm. aus Ostindien, P. adnata Wal- lich., P. Hippiana £ diffusa Lehm., aus Neumexico, P. holo- leuca Boiss. aus Persien (Kotsch pl. Pers. bor. nr. 345.), P. Fenzlü Lehm. vom Taurus (Herb, Kotsch. nr. 131. ex parte); P. radiata Lehm. aus Persien; P. brachypetala Fisch. et’Mey. von Ale- xandropol, P. ovalis Lehm. aus Mexico; P caespitosa Lehm. aus Ostindien; P Hookeriana Lehm. aus Nordamerica; P abnormis Lehm. aus dem Orient; P millegrana Engelm. Ms. aus Nord. america, und P Labradorica Lehm. von Labrador. Anzeigen Das Herbarium von Wilhelm Daniel Joseph Koch ist zu verkaufen. Nähere Auskunft darüber ertheilt der k. Landge- richts - Arzt Dr. Woillner in Erlangen. Bei G. Mayer in Leipzig ist erschienen und in allen Bach- handlungen zu haben: Recherches sur l’Organographie ‘et la Classification des lobularides : ‚Maurice Willkomm. in 4°. de 4 feuil. avec 4 planches colories: 2 Thl. — 1'/, Thl. Verzeichniss der in den Monaten Februar und März 1850 bei der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Gegenstände. Y) Samenverzeichnisse von Berlin, Lüttich , Modena, Giessen, Freiburg. 2) Getrocknete Exemplare von Corispermum hyssopif.lium var. membranaceum Bisch.; von Herrn Phrrmaceut Schaffner in Darmstadt. " 3) Dr. G. F. Meyer, Flora Hanoverana excursoria. Göttingen, 1849. . 4) C. Hoffmann und Dr. Winckler, Jahrbuch für praktische Pharmacie und verwandte Fächer. Band XIX. Heft L—IY. Landau, 1849. 5) Rabenhorst, die Algen Sachsens. Dec. III. Dresden und Leipzig. 1849. 6) Centralblatt des landwirthschaftl. Vereins in Bayera. Februar, März, 1850 7) Beiträge zum deutschen Centialberbariun, von Herrn Dr. Koch in Jever 8) Blumen - und Gartenbau - Verein in Stuttgart. 1849 9) Proceedings of the American Academy of arts and sciences. Vol... 10) W. C. Witt wer, geschichtliche Darstellung der verschiedenen Lehren über die Respiration der Pflanzen. München, 1850. 11) M. Willkomm, Recherches sur TVo i ification des Globularices. Leipsick, 1850, ur Forganographie et la classificatiot 32) Sechszehnter Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Naturkunde. Manü- _ heim, 1850, FLORA, in Regensburg. 14. April. - 1850. Inhalt: OrıcınaL-ABHANDLUNg. Schultz, Zusätze und Berichtigungen zu seiner Flora der Pfalz. (Schluss.) — GeLEHRTE ANSTALTEN UND VEREINE. Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Paris. Zusätze und Berichtigungen zu meiner Flora der Pfalz. Von Dr. F. Schultz. (Schluss ) Die Centaurea montana ist wahrscheinlich in den Waldungen unseres ganzen Vogesensandsteingebirges verbreitet aber nur in den‘ nach der Rheinfläche. und nicht in den nach dem Bliesgebiete aus- mündenden Thälern. Ich beobachtete sie namentlich in vielen nach Dammbach und nach der Zintzel ausmündenden 'Thälern (Erbsenthal, Kühthal, Bocksloch, Ochsenthal, Strohthal u. s. w.). Bei Hieracium pratense sagte ich in der Flora der Pfalz (Seite 281): „Ausläufer meist erst nach der Blüthezeit hervortretend, sehr dünn fadenförmig, niederliegend und wurzeind.“ ich ziehe diese Pflanze nun seit mehreren Jahren in Töpfen und fand diess bestä- tiget. Die Ausläufer sind aber öfter dick als dünn zu nennen und endigen in wurzeinde Blattrosetten, welche im darauffolgenden Jahre zu blühenden Pflanzen heranwachsen, während der Stock, welcher sie hervorgetrieben und welcher im vorhergehenden Jahre geblüht hat, -abstirbt. Diess hat H. pratense mit H. aurantiacum. gemein und unterscheidet sich dadurch entschieden von meinem H. mutabile (H. praealtum Villars, H. fiorentinum Willd., nebst den andern dazu gehörenden Var., nämlich H. Bauhini Schultes, H. fallax DC., H. setigerum Fries u. s. w.), von H. Nestleri us w . . Die Angabe von H. Nesileri in der Pfalz berubt nach Wirt- gen auf einem Irrtham, Ich nahm sie nach Löhr auf, habe aber keine Exemplare vom angegebenen Orte gesehen. Flora 1850, 14, 14 210 Für mein Hieracium -Schaltesii, :Bastard aus H. Pilosella! und H. Auricula! behalte ich den Namen, den ich der Pflanze zu- erst gab, bei, nämlich: " : Hieracium Pilosello- Auricäala (F. Schultz Flora Gall; et Germ. exsiec. 1836, introduction, Archives de la Fl. p. 35 und Fl. der Pfalz 276). Dieser Bastard bringt nur taube Samen hervor, vermehrt sich aber schnell -durch Ausläufer :und wurzelnde 'Blatt- roseiten. Für mein H. bitense, Bastard aus H. mutabile £ (— H. prae- altum Vill.D und H. Pilosella! behalte ich den Namen H. Pile- sello-praealtum (F. Schultz Flor. d. Pfalz 276) bei. Für mein H. fallacinum, Bastard aus H. mutabile y setosum = H. fallae DC.) und H. Pilosella! .den Namen H. Pilosello- fallax (F. Schultz Fi. der Pfalz 277 — H. praealto- Pilosello- praealtum, €. Schultz). Für mein H. pilosellinum, Bastard aus H. Pilosello-fallax! F. Schultz, und H. Pilosella! setze ich den Namen H. Pilosello- fallax-Pilosella (— H. fullacino-Pilosella Fl. der Pfalz, H. fra-- tris C. Schultz; H. Pilosello-praealtum C. Sch.). Für H. stoloniflorum, Bastard aus H. Pilosella! und 'H. pratense! den Namen H. Pilosello-pratense (F. Schultz Fl. der Pfalz 278). Für diejenigen, welche etwa die Piloselloiden als besondere Gattung betrachten wollen, bemerke ich, dass ich auch schon diese! Ansicht war und desshalb H. mutabile und die obigen Bastardarten, als zur Gattung Pilosella gehörend, Pilosella mutabilis, P. vul- gari-Auricula, P. vulgari-praealta, P. vulgari-fallax, P. vul- gari-fallax-vulgaris und Pilosella vulgari-pratensis genannt halle. Ich bin aber nun überzeugt, dass man Pilosella nicht als Gattung von Hieracium trennen darf, weil H, echioides und mehrere aus ländische Arten diese beiden vermeintlichen Galtungen gut vereinigen. Das Hieraeium seligerum Fries! halte ich nicht für-eine gui® Art. Es ist H. mutabile var. e hirsutissimum! (K. Schultz Fl. d. Pfalz, 280). Diese Pflanze wurde nun, ausser dem in meiner Flora der Pfalz angegebenen Standorte, auch von F. Koch und meinem Bruder Carl auf sonnigen steinigen Waldstellen am Ab- hange der Berge bei Wachenheim, Forst und Deidesheim gefunden und ich selbst fand in meinem Herbarium ein Exemplar unter da übrigen Var. des H. muiabile, welches ich 1829 bei Durchsuchung 211 des Hardtgebirges zwischen Neustadt und Dürkheim gesammelt hatte. Im Jahre 1833 fand ich die Pflanze in Menge bei Dorlisheim im Hlsass. Ich habe schon früher erklärt, dass ich das Hieracium Schmidtii für einen Bastard aus H. murorum oder vulgatum und H. Pele- 'terianum halte. Mein Bruder kam nun auch auf dieselbe Idee (nur mit dem Unterschied, dass er sfatt H. Pelelerianum — H. Pilo- sella für eins der Eltern hielı) und ich habe die Pflanze noch nir- gends gefunden als da, wo H. Peleterianim, H. murorum und vulgatum in Menge beisammen wachsen. Ich glaube nun, dass sich "meine Ansicht bestätigen wird und nenne die Pflanze aus Böhmen und den Vogesen Hieracium vulgato- Peleterianum, diejenige aber, ‘welche ich 1829 auf dem Donnersberge fand, nenne ich H. muroro- Peleteriänum. Ueber diese gab ich in dieser Zeitschrift vom 14. September 1841, Seite 542 Nachricht, und für diejenigen, welche jenen Jahrgang der Flora (von 1841) nicht vergleichen können, ziehe ‘ich die därauf bezügliche Stelle wörtlich aus wie folgt: „Bei Hieracium bemerke ich noch gelegentlich , dass ich mit Fries und Koch zweifle, ob der color glaucescens zur Unterschei- dung der Arten unter der Abtheilung Pulmonaceae hinreichend sei. Ich habe schon mehrere Arten „foliis glaucescentibus“ gefunden, welche „f. viridibus“ beschrieben werden. Als merkwürdiges Bei- spiel vom entgegengesetzten Falle mag aber Folgendes dienen: Auf einer Reise durch die Rheingegenden nahm ich am 2. Juli 1831 an den bewaldeten Abhängen des Donnersbergs ein Mieracium (es ist wie ich bei genauerer Untersuchung fand von meiner 1829 an einer anderen Stelle des Donnersbergs gesammelten Pflanze nicht verschie- den) auf, welches ich seines Vorkommens unter H. Peleterianum und MH. murorum, seines Ausehens und seiner Merkmale wegen für einen Bastard aus Jiesen beiden hielt und als soleben in mein Her- barium brachte. Als ich mehrere Jahre später die MH. in meiner Sammlung durchstudirte, konnte ich es bei keinem andern als hei H. Schmidtii unterbringen, schrieb aber dazu „differt aH. Schmidtii, . foliis supra viridibus nec glaucis, setis validis vestitis“. Die Pflanze “hat ganz die Behaarung und die Borsten auf den Blättern wie H. Peleterianum. Ein Hieracium, welches ich im Jahre 1828 bei München als H. bifidum Kit. unter einer zahllosen Menge von H. glaucum All. und H, murorum fand, habe ich für einen Bastard aus diesen 14* 212 ‚erklärt und H. glauco-murorum, sowie ein anderes vom selben Standorte unter H. glaueum und valgatum gesammeltes H. glauco- vulgatum genannt. Die von Herrn Böhmer als neu für die Pfalz aufgefundene Pyrola media, welche nur einzeln unter P. chloruntha und ro. tundifolia vorkommt, halte ich für einen Bastard aus beiden und nenne sie P. rotundifolio-chlorantha. Die Cuscuta Trifolii halte ich für eine Form von C. Epithy- mum. Ich fand sie ‚hier auf Kleeäckern in Menge, da sie aber erst im Herbst zur Blüthe gelangte, so wurde sie mit dem Klee vor dem Aufblühen abgemäht. Mein Bruder fand sie bei Deidesheim, und Herr Röder bei Frankenthal. Den Standorten von Pulmonaria angustifolia 8 azurea wurde vergessen beizufügen „Gegend von Kusel, Niederalben, Erzweiler u. 5. w. (F. Schultz 1823)“. Bei Lithospermum purpureo-coeruleum beobachtete ich, dass die nichtblühenden Stengel sich oft in einem Bogen zur Erde nieder- senken, dann an der Spitze wurzeln und neue Individuen hervor- treiben, ganz wie bei Scirpus radicans. Verbascum Lychnitidi- Blattaria Koch, neu für die Pfalz, wurde von Herrn Gerhardt bei Speier gefunden. Einen neuen Bastard, Verbascum Lychnitidi-phlomoides Bi- schoff, fand dieser berühmte Botaniker zwischen Heidelberg und Mannheim und hat ibn im Jahresbericht der Pollichia beschrieben. Den Standorten der Orobanche procera ist beizufügen: „Otter: stadt bei Speier (Schwarzmann)“, Seit einigen Jahren fand ich unter den Samen des Rhinanthus major y subexalatus mehr flügellose, mit ringsum verdiektem, abge- xundet-stumpfem Samenmantel, als geflügelte Samen, wesshalb ich die var. $ exalatus (— R. Reichenbachi Dre j RR. buccalis Wallr.) in meinen Archives (p. 139) damit vereinigte. Stachys alpina L., neu für die Pfalz, fand ich an lichten kräuterreichen Stellen, unter S. sylvaticu, in einem hohen Buchen- walde, auf der ersten Lage des Muschelkalks über dem bunten- und Vogesensandstein, an einem Berge, auf der Winterseite eines Sei- tenthälchens des Schwolbthales zwischen Neuhornbach und Bitscher- Rohrbach. Ich erinnere mich die Pflanze auch einmal in einem Walde bei Medelshein, aber vor der Blüthezeit, gesehen zu baben. Sie wurde zuvor in den niedrigen Gebirgen unserer Trias noch nif- ———— 213 gends bemerkt, kömmt aber 25 bis 30 Stunden von hier auf dem Jurakalk, jenseits der Mosel und der Meurthe vor. Die Scutellaria hastifolia, früher nur an den Gränzen der Pfalz (7. B. Rhein abwärts gegen Mainz) gefunden, entdeckte der kenntnissreiche und fleissige Forscher, Herr Subregens Laforet, nun auch im bayerischen Gebiete bei Speier. . Die Ajuga pyramidalis fand Herr F. Koch nun auch bei Wachenheim an einer Weinbergsmauer. Ich fand sie nur in Nadel- wäldern,. Bei den Standorten von Statice elongata hat sich ein Irrthum gezeigt, den ich hier berichtige. Es steht daselbst ‚an der Birken- bacher Tanne bei Ellerstadt‘“ — soll heissen bei Eberstadt, und der Standort „Ellerstadt“ wo ich die Pflanze fand, ist ganz vergessen. Bei Afriplex latifolia y ist zu „an den Salinen bei Kreuznach“ :und Dürkheim, beizufügen. Mein Polygonum condensatum (P. mite ß condensatum und P. bitense Fi. der Pfalz 393) ist synonym mit P. dubio-Persicaria Alex. Braun und ganz sicher Bastard aus P. mite und P. Persi- caria. Der Name Polygonum mite-Persicaria (F. Schultz Fl. der Pfalz 393) ist und bleibt daher der passendste, sowie für P. Braunianum (CF. Sch. Fi. d. Pf. 394) der Name P. minore-Per- sicaria Alex. Braun bleiben muss. Das Potamogeton Kochii oder spathulatus heisst jetzt P. oblongo-rufescens (F. Schultz in Flora 1849 Nro. 15). Bei Orchis laziflora steht als Druckfehler „Darmstadt“ anstatt Dannstadt. Sie kommt zwar auch in der Gegend von Darmstadt vor, aber die Orte, wo ich sie auffand, heissen Flomersheim , Epp- stein, Fussgönnheim, Schauernheim und Danustadt und liegen in der bayerischen Pfalz. Fritillaria Meleagris flore albo, von Herrn .Dr. F. Koch bei Wachenheim entdeckt, ist neu für die Pfalz. Den Standorten von Tofjeldia calyculata ist noch beizufügen: Wiesen zwischen Maxdorf und Dürkheim (Röder), bei Hanhofen unfern Speier (Gerhardt). Neu für die Pfalz ist Juncus atratus Kroker, den Herr Subregens Laforet bei Speier entdeckt hat. Scirpus lacustris bringt, auf Kalkboden, in den Bächen des südwestlichen Fraukreichs Büschel langer flacher Wurzelblätier her- 214 _ vor, die von Ch. Des Moulins in einer besondern Schrift (Note sur les fueilles da Seirpus lacustris) beschrieben wurden. Wo Scirpus radicans durch Austrocknung der Sümpfe und Wiesencultar verschwindet, da erscheint an seiner Stelle der ge- meine 8. sylvatieus. Dagegen erscheint 8. radicans in manchen Weihern, wenn sie kurze Zeit abgelassen worden und halb trocken gelegen oder im Sommer theilweise das Wasser verschwunden ist, oder in frisch ausgestochenen Torfgruben, welche einige Zeit mit. Wasser angefüllt waren, oft an Stellen uud in Gegenden wo früher . keiner der beiden Scirpus vorkam. Sollten nicht diejenigen, welche S. radicans als var. des 8. sylvaticus betrachteten, am Ende doch Recht haben? Ich habe Formen gesammelt, welche man als Ueber- gang der einen Art zur-andern betrachten könnte. Die Carex polyrrhiza Wallr., ver mir in der Pfalz von Nie- mand beobachtet und in der Flora der Pf. nur an wenigen Stand- orten angegeben, fand ich, seit ich darnach suche, in allen schattigen Laubwäldern aller geologischen Formationen überall.. Bei Carer ornithopoda W illd. sind die besten Standorte ver- gessen, nämlich Fechingen und Eusheim, zwischen Saarbrücken und Blieskastel. Ich fand sie daselbst mit Polygala calcarea vor mehr als zwanzig. Jahren an lichten Stellen in den Wäldern der Muschel- kalkhügel und zeigte sie, sowie die Polygala, vor 4 bis 5 Jahren einem jungen Botaniker, der dann beide Pflanzen in Menge sammelte und mehreren Gelehrten Rheinpreussens, als von ihm aufgefunden, mittheilte, Die Carer fulva heist nun Carex flavo- Hornschuchiana (F. Schultz in Flora bot Zeit.). Bei Carer distuns steht aus Versehen „auf Haideboden zwi- schen Ungstein und Leistadt“. Dieser Standort gehört zur darauf- folgenden, jetzt dem Entdecker selbst zweifelhaft gewordenen Art. Carex distans wächst zwar auch in der dortigen Gegend aber nur auf feuchten Wiesen und überhaupt nassen Stellen. Ich fand sie besonders um Dürkheim sehr häufig. Den Standorten von Setaria vertieillata ist ‚beizufügen: Gärten bei Annweiler (J äger). Denen von Poa sudefica: Wälder bei Kirchheimboland be- sonders auf Grünstein zwischen Daunenfes, Bastenhaus und Kirch- heimbolanden häufig (F. Schultz). Im V ingebirge - bei Annweiler (Jäger), n Togenensaudsieingeftg TE 215 Neu für die Pfalz ist Glyceria plicata ‚Fries, welche ich, aber nur auf Lehm- und Kalkboden, überall fand, seit ich darnach suchte, und zwar besonders häufig um Bitscher-Rohrbach, Saargemünd, um Zweibrücken und auf der Rheinfläche. Auf Sand- und Torf- boden (z. B. um Bitche), wo 6. fluitans gemein ist, fand. ich sie noch nicht. Bei Festuca loliacea trete ich nun der Ansicht meines Freun- des Alex. Braun bei, welcher sie für einen Bastard aus Festuca pratensis und: Lolium perenne erklärte. Ich fand sie auch immer nur da, wo diese beiden jn Menge unter einander wachsen. Bromus racemosus, B. commultatus und B. secalinus nebst dessen Var. habe ich bereits in dieser Zeitschrift als Var. unter B. musabilis vereinigt,. und so auch in, den'Zusätzen zur Flora der Pfalz. Ich bemerke:nur noch, dass ich, seit ich aufmerksam dar- aus bin, den. B. commutatus fast überall fand, we ich darnach suchte, . So fand ich ihm noch im verflessenen Sommer an den trock- neren, ‚steinigeren Rändern aller Wiesen (während in den feuchten Wiesen:überall B. racemosus stand), auf Brach- und Kleeäckern, 'auı Fusspfaden u. s. w. der ganzen Muschelkalkformation des Saar- und. Bliesgebietes,. besonders zwischen Bitche, Saargemünd und Zweibrücken. In. der Vogesensandsteinformation aber fand ich ihn nur. auf mit Heublumen (wahrscheinlich aus den Kalkgegenden) an- gesäten Wällen. und in den Wegen der neuen Festungswerke zu Bitche. Neu für die Pfalz ist Elymus europaeus, den mein trefflicher Freund. Jäger im Gebüsch am südlichen Fusse des Donnersbergs entdeckt ‚hat, .wo er jedoch nicht häufig war. Eguisetum pratense, neu für die Pfalz, auf nassen Stellen im Nahethal. (Bogenhardt). Am .14.. Juni 1846 fand ich das zuvor in der bayerischen Pfalz naeh nicht. angegebene Polypodium Robertianum (P. calcareum Sm.) bei.Zweibrücken und zwar nicht auf Kalk, wie es gewöhnlich gefunden ‚wird, sondern auf sehr glimmerreichem Buntsandstein und zwar ziemlich. häufig. Im Juni 1848 wurde es auch, jedoch selten, von Herea E. Gerhardt, auf einer Weinbergsmauer bei Deidesheim- gefunden. Derseibe hat aber nicht angegeben, ob auf Tertiärkalk oder Vogesensandstein, denn nur aus einer oder der andern dieser Steinarten bestehen diese Mauern. Ich glaube nun, dass diese Pflauze ein durch trockieren. und minder schattigen Standort verändertes ‚ 216 P. Dryopteris sein mag und dass diejenigen, welche es als Var. desselben betrachteten, vielleicht Recht hatten. Das Steifaufrechte der Pflanze und die Drüsenbedeckung, wodurch sie sich hauptsäch- lich unterscheidet, mögen wohl vom Standort herrühren und es wäre dann eine var. glandulosa oder rigida. Das Aspidium aculeatum der Pfalz ist nicht A. ac. Sw. son- dern A. lobatum Sw., eine gut verschiedene Art. Bei Bitche habe ich ein Polystichum gefunden, welches ich für eine Mittelform zwischen P. cristatum Roth und P. spinulo- sum DC. halte. Ich glaube, dass P. cristatum nur eine durch sehr sumpfigen Boden erzeugte Var, von P. spinulosum ist. In der Pfalz wurden bisher nachbenannte Farne gefunden: 1. Osmunda regalis (L.). 2. Grammitis Ceterach (S w., Ceterach offieinarum Willd.), 3. Polypodium vulyare (L.), 4. P. Phego- pteris (L.), 5. P. Dryopteris (L), 6. P. Robertianum (Hoffm., P. calcareum Sm), 7. Aspidium lobatum (Sw., A. aculeutum Fl. d. Pfalz uud wahrscheinlich aller deutschen Floristen aber nicht Sw), 8. Polystichum Thelypteris (Roth, Nephrodium Strem- peD fand ich im letztverflossenen Sommer in fast allen Thälern, deren Bäche von der Wasserscheide unseres Vogesensandsteingebir- ges nach dem Rbeine und nicht ins Bliesgebiet ausmünden, aber nur an den sumpfigsten Stellen (z. B. unter Menyanthes trifoliata, Hydrocotyle vulgaris, Cieuta virosa) oder im Wasser selbst be- sonders zwischen Wurzeln von Alnus glutinosa, sehr hoch und reichlich fructifieirend, z. B. bei Steinbach, Dammbach, Jägerthal, Niederbrunn u. s. w. 9. P. Oreopteris (DC., Nephrodium Roe- per), 10: P. Filix mas (Roth, Nephrodium Strempel), 11. P. spinulosum (DC., Nephrodium Strempel erweitert) Var. « eri- statum (Polystichum cristatum Roth, Nephrodium Michaux) ß Swartziüi (a vulgare Koch, Nephrodium spinulosum Strempel a Swartzü, Aspidium spinulosum Sw.) y dilatatum (Koch, Ne- ‚phrodium spinul. ß dilutatum) 5 muticum (Alex. Braun), 12 Cystopteris fragilis (Bernh.), 13. Asplenium Filix femina (Bernh.), 14. A. Billotiö (F. Schultz, A. lanceolatum F. Schultz früber nicht Huda., A. Adiantum nigrum var. 8 centrifugum F- Schultz herb. 1821), 15. A. Adiantum nigrum (L), 16. A. Ruta muraria (L), 17. A. Breyni (Retz, A. germanicum Weis), 18. A. Trichomanes (L.), 19. A. septentrionale (S w.) | 217. 29. ‚Scolopendrium “officinarum ($Sw), 21. Blechnum Spicant (Roth, B. boreale.Sw.) 22. Pieris aquilina (L.). Obgleich ich in der Flora der Pfalz nur Gefässpflanzen aufnahm, so werde ich doch später in den Zusätzen auch ein Verzeichniss der Zellenpflanzen geben. Ich beschäftige mich jetzt wieder von Neuem mit den Characeen, Flechten, Lebermoosen und besonders mit den Laubmooseny und habe für mehrere seltnere Arten, welche an den alten Standorten durch Urbarmachung des Landes verschwun- den sind, wieder neue Standorte aufgefunden. Die Chara gracilis fand ich, ausser der Gegend von Bitsch, auch zwischen Saarbrücken und Homburg, besonders beim Ksch- weiler Hofe ohnweit Neuhäusel. ‘ Die Rebouillia hemisphaerica fand ich auf den Bergen zwi- schen Eppenbrunn und,Stürtzelbrunn selten, und in den Thälern bei Bitsch häufig (seit 1831). Phascum palustre und Tremutodon umbiguus, bei Zweibrücken verschwunden, fand ich bei Bitsch (seit 1833). Bartramia calcarea! ‚(früher falcata), bei Zweibrücken ver- schwunden, fand ich 1833 mit Früchten zwischen Bitsch und Saar- gemünd selten und seitdem an vielen Stellen in derselben Gegend und zwischen Blieskastel und Saarbrücken ohne Früchte. In den Zusätzen und Berichtigungen zur Flora der Pfalz werde ich alle neuen Standorte, Beobachtungen und Bemerkungen, die mir seit dem Erscheinen der Flora der Pfalz mitgetheilt wurden oder noch mitgetheilt werden, oder die seitdem in anderen Schriften be- kannt gemacht wurden, mit den Namen der Einsender oder Ver- fasser, denen ich bier meinen herzlichen Dank dafür öffentlich zu er- kennen gebe, genau angeben. Unter diesen haben sich die Herren Professor Wirtgen in Coblenz, Dr. F. Koch in Wachenheim, Subregens Laforet in Speier, Dr, Jäger in Annweiler, Studiosus E. Gerhardt in Speier, und mein Bruder Carl in Deidesheim be- sondere Verdienste erworben. Ein im „Jahresbericht der Landwirth- schafts- und Gewerbsschule zu Zweibrücken‘ 1848 erschienenes „Al- phabetisches Verzeichniss der seltenen Pflanzen, welche im Land- commissariate Zweibrücken und dessen nächster Umgebung wild wachsen“ (nebst Angabe der Standorte und geognostischen Beschaf- fenheit des Bodens) kann ich aber nicht benutzen, denn diese Schrift ist weiter nichts als ein lächerliches Plagiat. Obgleich es in der Einleitung als die Frucht der „zahlreichen Excursionen“ der Ver- fasser bezeichnet wird, so ist es doch, nicht nur wörtlich sondern. x [3 218 auch buchstäblich! — aus meiner Flora der Pfalz abgedruckt, und awar ohne dieser Quelle, aus der Alles (Botanisches wie Geogno- stisches) geschöpft ist, «mit einer Sylbe zu erwähnen. Das wenige darin vorkommende Neue sind einige neue und nähere Bezeichnungen alter Standorte, die ich sämmtlich meinem Vetter Ernst Krie- ger, seit.dem Erscheinen meiner Flora , zu seinem Privatgebrauche angegeben und welche derselbe, wie es scheint, den mir unbekannten Verfassern mitgetheilt hat, sowie einige lächerliche Druckfehler (z. B. „Carex partieularis“ statt „pulicaris‘“). Die Veränderungen be- stehen nur in der alphabetischen Ordnung statt der systematischen und in Abkürzungen, wie z. B. „O.“ statt „Orte — „Mk.“ statt. „Muschelkalk“* -- „Bist.“ statt „Buntsandstein“. Dieses Plogiat has veranlasst, dass einige der seltensten Pflanzen der Zweibrücker Ge- gend, besonders Orchideen, durch Gymnasiasten oder Gewerbsschäler (in deren Sammlungen sie später, wenn sie die leidigen „Fuchs „collegia‘“ vom Halse haben, meist von Mäusen oder Laryen zerstört werden) gänzlich ausgerotiet worden sind. “ Bei dieser Gelegenheit. kann ich mich auch nicht enthalten, öffentlich zu erklären, dass die goldene Medaille, welche mir. als Preis für meine.Flora der Pfalz zuerkannt wurde, sammt dem Be- gleitungsschreiben,, in den Händen derjenigen, durch deren. Vermitte- lung sie meinem Bxuder in Zweibrücken zur Abgabe an mich .über- macht werden sollte, verschwunden ist. Da- sie nicht mehr aufzu- finden war, so hat der damalige Director der Gesellschaft, die sie mir zuerkannte, mein .edler Freund Herberger, wie .er-mir selbst sagte, auf seine Kosten eine. neue prägen lassen (wahrscheinlich um gewisse Leute mit einer, gerichtlichen Untersuchung zu verschonen). Als was derjenige, welcher die erste Medaille interceptirt, bebalten oder für sich zu Geld gemacht hat, zu ‚qualificiren..sei, mag ‚er sich. selbst beantworten. Ich ‚verzeibe ihm, sowie den. vielen .Andern,. die sich schon auf ähnliche Art an mir versündiget haben, ‚und..böte Gott, dass er ihnen auch verzeihen möge. Bitche, 3. Japuar 1850, an meinem A6sten Geburtstage. Friedrich Schultz aus Zweibrücken. Gelehrte Anstalten und Vereine. Verhandlungen der Akademie der Wisssenschaften zu Paris. Nach den Comptes rendus hebdomadaires ete. Jier Semestre 1849. Tom. XX1X. Sitzung vem 15. Januar. Dovrault, über den natürlichen chemischen Zustand, in wel- 219: chem das Jod in den Seepflanzen und andern Natur- Produeten vorkömmt. ol “ Wo Jod mit Kaliumsalzen gleichzeitig vorkömmt, ist es stets als. Jodkalium vorhanden. Wenn also Wechselwirkongen zwischen be- stimmten Jod-, Brom- und Chlorverbindungen zum Zwecke der Jod- kaliumbildung statt finden, so geschieht dies nicht in den Thalassio- phyten selbst. Diese Verbindungen werden ihnen vom Meerwasser, schon gebildet, Jargebotes, aus ihm nehmen.sie dieselben für den Bedarf ihrer Vegetation. Sie entziehen dem Meerwasser durch eine - Art von Wahlverwandischaft die Jodverbindungen gerade so, wie die Crustaceen und kalkbildenden Polypen den Kalk, welchen die Flüsse unausgesetzt zuführen. Diese eigenthümliche Eigenschaft der Thalassiophyten ist der Grund, warum sie so reich an Jod sind, während das Meerwasser unter den günstigsten Umständen nur we- niger als einen Milliontheil enthält. Denn in der That das Jod, noch weniger als das Kalium, kann nicht aus den Felsen stammen, auf welchen diese Pflanzen wachsen, und ebenso wenig lässt sich an- nehmen, dass sie selbst im Stande sind es zu bilden. Lassaigne, über dieAufnahme des phosphorsauren und kohlensauren Kalkes durch die Pflanzen und über den Einfluss, welchen diese Kalksalze auf die Kei- mung.und Vegetation ausüben, Be Die grosse Wichtigkeit der phosphorsauren Verbindungen für die Entwicklung der Samen der Getreidearten ist bekannt, und der thierische Dünger dient eben dazu, der Erde jedes Jahr die durch Jie Vegetation entzogenen Mengen dieser Verbindungen zu erstatten, was .denn auch die Bedeutung des Knochenmehls als Dünger bedingt. ‚ Hat man nun auch die Art der Aufnahme der löslichen Salze durch die Pflanze genügend erklärt, so konnte man sich nur schwer Re- chenschaft von dem Vorgange geben, welcher bei der Aufnahme der unlöslichen Salze stattfindet. Der Verf. suchte. durch Experimente zu ermitteln, ob der basisch-phosphorsaure Kalk, wie er in den Kno- chen enthalten ist, in kohlensäurehaltigem Wasser löslich ist; in welchem Verhältninse er gelöst wird; ob diese Lösung die Keimung und Vegetation der Cerealien begünstigt oder nieht, und ob in ver- schiedenen Theilen der Pflanze eine gewisse Quantität dieser Phos- phorverbindung sich findet. Durch directe Versuche ist nachzuweisen, dass mit Kohlensäure gesätligtes Wasser bei einer Temperatur von 10° und dem mitllern Drucke der Atmosphäre den basisch - phosphorsauren Kalk der Kno- chen im Verhältoiss von. 0,000075.seines Gewichtes auflöst. Kuo- chen, theils frisch, theils sehon länger in der Erde gelegen, verloren, in Stücke zerschlagen, gleichfalls durch die Einwirkung von Kohlen- säu e haltigem Wasser einen Theil ihres kohlensauren und phosphor- sauren Kalkes; waren sie gepulvert, so war diess in noch grösserm Maasse der Fall. Das Verhältniss des phosphorsauren Kalkes zum kohlensauren ‚Kalke ist in dieser Lösung fast das nämliche, wie In 220 den Kuochen. Man darf demnach annehmen, dass die Kalksalze, welche in den Knochen enthalten sind, in Folge ihrer Zersetzung in der Erde, durch das eindringende Regenwasser zum Theil auf- gelöst werden, und zwar im Verhältniss zu der in dem letztern auf- gelösten Kohlensäure. Was die Einwirkung der obengenannten Kalksalze auf die Kei- mung und Vegetation anbetrift, so ergeben die Versuche des Verf., dass Samen, welche in sorgfältig gereinigfen Sand gelegt und von welchen die einen mit kohlensäurehaltigem Wasser, die andern mit einer Lösung von phosphorsaurem und kohlensaurem Kalke, welche aus in der Erde zersetzten Knochen gewonnen war, begossen wur- den, rasch keimten, und die Pflanzen sich gut entwickelten, und zwar ging dieser Vorgang bei den mit der Lösung von koblensaurem und phosphorsaurem Kalk begossenen rascher vor sich, als bei jenen, welche mit kohlensäurebaltigem Wasser begossen waren. Nach 25 Tagen fingen sie indess beide an zurückzugehen, wie diess unter diesen Umständen nicht anders zu erwarten war. Die Höhe der Stengel der erstern betrug 0,065 metr. — 0,070 metr., die der letz- tern 0,080 — 0,190 metr. Ausgetrocknet wogen die erstern 0,193 gr., die letztern 0,153 gr. Die aus den Versuchen gewonnenen Re- sultate können einen bestimmten Aufschluss über den Einfluss der im Wasser durch Vermittlung der in Kohlensäure löslichen Kalksalze geben, und erklären auch die Wirkung gewisser Düngerarten. Ab- gesehen von den gasförmigen und ammeoniakhaltigen Producten, welche die thierischen Substanzen bei ihrer Zersetzung in grosser Menge entwickeln, spielen die phosphorsauren und kohlensauren Kalksalze, - welche sie in grösserer oder geringerer Menge enthalten, eine nicht minder wichtige Rolle in der Assimilation der Pflanzen. Da ein Tbeil der letztern zu seiner Entwicklung mineralischer Substanzen hedarf, so ist nöthig, dass sie sich entweder einen Theil der im Boden oder im Dünger enthaltenen Kalksalze, durch Absorption aneignen. Die beohachteten Thatsachen zeigen auch, dass gewisse basische oder neutrale Kalksalze, in reinem Wasser unlöslich, durch kohlensäute- haltiges Wasser löslich und in die Pflanze übergeführt werden. Sitzung vom 29. Januar. Nach Louvet ist das wirksamste Mittel, um den Brand des Getreides zu verhüten, wenn man als Samengetreide nur gereinigtes, auf gebrachtem und wohlgedüngtem Boden gebautes Getreide benutzt. . „ Sitzung vom 5. Februar. Peligot, über die Zusammensetzung des Weizens. Die vorzüglichsten Bestandtheile der Cerealien sind: Wasser, Amylum, in Wasser nicht lösliche und in Wasser lösliche stick- stoffhaltige Substanzen, stickstofflose in Wasser auflösbare Substan- zen, Feite, die Cellulose und Mineralsalze. Die in Wasser nicht löslichen stickstoffhaltigen Substanzen bil- den den Kleber, der selbst nur ein Genienge von mehreren Stoffen msi r21 ist, Dasselbe ist der Fall bei den übrigen Gruppen der Bestandtheile, daher es nöthig ist, sie zuerst nach ihren vorzüglichstep Merkmalen zu irennen, ehe man jeden einzelnen Bestandtheil bestimmen kann. Diess macht aber die Analyse des Weizens sehr complicirt. Die Bestangtheile v erschiedener Weizensorten gibt die folgende Tabelle. = gel | 83 | 8 s|8| 8 > 100 Theile gemahlner [#3 | «& |sas3|s&y| «3 |<28 = 853 Weizen enthalten: [E 5=| £r !£355|8<3| £7 |E;8 18 ss: ! 2. = 17 338|7 3 2 z.55 m ers a BE Bar un Bu Eu an Br u Bu Waser . 2.2 .2..J146 | 13,6 14,6 | 15,2 | 13,2 | 13,9 14,4 Fette ...2..[..Jj 10 1,1 1,3 1,5 12 | 10 1,0 Stickstoffhaltige, in Was- . ser unlösliche Substanzen | 8,3 | 10,5 81 | 12,7 | 10,0 87 16,7 Stickstoffhaltige, in Was- ser lösliche Substanzen (Albumin) . . ...124| 20 1,8 | 16 |-1,7 | 19 1,8 . Stickstofflose, lösliche Sub- stanzen (Dextrin) . .}| 92 | 10,5 81 6,3 6,8 7,8 7,2 Amyluım 22 2.2. .[6%7 | 608 | 66,3 | 61,3 | 67,1 | 667 | 584 Cellulose . . » 2... 1,8 1,5 _ _ — —_ 1,5 Salze . 22.2...) —- _ nn 1,9 1 el e| 2 “ =2| 2|.8|.8_|,8.|.8_|,8% 100 Theile gemahlner [@ 35, #& | 8 = B3E1835,858|8 25 eh) 80 > 85 ‚23 . 8 Weizen enthalten: z 325 3 2315 g> Eu 36: &32 82 3 = 5 © u F3 Röl 58 je « [We Was 2... 132 1185 | 132 [145 1135 | 15,2 | 14,8 Fette . 2.222...) ae Jay as) nl nı) 18 1-19 Stickstoffhaltige, in Was- ser unlösliche Substanzen | 14,2 | 19,8 | 19,8 | 11,8 | 19,1 89 12,2 Stickstoffhaltige, in Was- ser lösliche Substanzen (Albumin) . .. 1,4 1,6 1,7 1,6 1,5 1,8 1,4 Stickstofflose, lösliche Sub- stanzen (Dextrin) . 5,9 6,4 6,8 5,4 6,0 7,3 7,89 Amylum 2. 22 .2..| 597 |597 |551 |656 |588 | 636 | 579 Cellulose . . 2.2... _ 14| — _ _ — 1.233 Salze .2.2..... lvl - I— | 1a) 222 Die Bestimmung des Wassers wurde unmittelbar nach dem Mah- len durch Austrocknen im Oelbade von Gaylussac mit 5—10 Gram- men Weizen vorgenommen, 'und die bis 110° erhitzte Menge so lange gewogen, bis das Gewicht constant blieb. Gegen die gewöhnliche Annahne fand der Verf. im weichen Weizen nicht mehr Wasser als im barten. Die Fette des Weizens wurden mit wasserfreiem Aether ausgezogen, und zugleich Sorge getragen, dass der Weizen voll- kommen trocken war. Beide Rücksichten sind nöthig, will man nicht in beträchtliche Irrthümer verfallen, weil man sonst aus dem nicht vollständig trocknen Weizen durch nicht wasserfreien Aether neben den fetten Substanzen noch in Wasser lösliche ausziebt. Die im Wasser löslichen Substanzen sind im Weizen in grosser Menge ent- halten, allein Zucker oder Glucose fehlt demselben. Neben dem im Weizen enthaltenen Dextrin löst das Wasser auch eine stickstofl- haltige Sabstanz auf, welche alle Kennzeichen des Albumins "hät. Die Menge der stickstoffhaltigen Substanzen beträgt nicht mehr als 16%. Hinsichtlich der stickstoffhaltigen, in Wässer nicht löslichen Substanzen ist das einzig richtige Verfahren zur Bestimmung ihres Gewichtes, das Verhältniss der stickstoffhaltigen Substanzen zur Quantität des Stickstoffes, welchen sie enthalten, zu bestimmen, mag diess nun im Gaszustande oder in der Form des Ammoniaks seit. Diese stickstoffhaltigen Substanzen und die Fette bilden den Kleber, und letztere scheinen eine wesentliche Rolle bei seiner Bereitung, , so wie bei jener des Brodes zu spielen, denn entfernt man die Fette durch Aether, so gibt das Weizenmehl mit Wasser einen seifgen Teig, der an der Hand des Experimentirenden keine Spur von Rle- ber zurücklässt. Die Quantität des Amylum wurde einmal durch Umwandlung desselben in Zucker mittelst sehr verdünnter Schwefel- säure und mittelst der Diastase bestimmt. Nöthig ist es zuvor die Fette und in Wasser löslichen Substanzen zu entfernen. Die erstere Methode gibt ein sehr genaues Resultat, wenn man Sorge trägt, dass die Einwirkung der Säure aufhört, wenn alles Amylum in Zucker umgewandelt ist, indem sonst eine kleine Quantität der stickstoffhaltigen Substanzen löslich wird. Die Anwendung der Diastase hat gerade den entgegengesetzten Nachtheil, indem die Lösung nicht mehr durch Jod blau sich färbt und doch noch Amylum enthält. Die Menge des Amylum beträgt nicht mehr als 62 %, was wesentlich von der Angabe Anderer, z. B. Rossignen’s, welcher 78 — 87,5 %/, angibt, abweicht. Die Menge der Mineralsalze varürt im Weizen zwischen 1,5 — 2,0%. Die Cellulose wird bestimmt, indem man den Weizen 24 Stunden lang in 6, Atome Wasser hal- tender Schwefelsänre in Weichung lässt, Der Teig, welchen man dann erhält, ist, wie es scheint, in Folge der Veränderung der ‚Fette violett gefärbt. Man erwärmt ihn im Wasserbade so lange, bis die saure Flüssigkeit sich durch Zusatz von Wasser nicht mehr trübt, und wäscht dann diese Cellulose auf dem Filtrum mit warmem e. | A 0 FLORA 180. fr Ger.von Hermine Steudel 10, Schellingia tenera SHeud. 223 _ Wasser, ‚dann mit ’kochender Kalilösung, mit Alkohol, Aether etc. aus. Unter dem Mikroskope zeigt sie sich ‚ganz ‚unverändert. Der ‘Weizen enthält im Mittel 1,5 % Cellulose. Die Kleie enthält 8%, Cellulose. Wenn Millon bemerkt, dass die Kleie-ein sehr nährender Stoff sei und sie mit grossem Vortheil in dem zu -Broden bestimmten Mehle bleiben könne, so muss man dagegen bemerken, dass «die Schwierigkeit, welche die Beibehaltung der Kleie ‘in dem zu :schönem Brode bestimmten Mehle darbietet, weniger von der Cellulose als von den Fetten herrübrt. Diese finden sich aber wenig- stens in dreimal grösserer Quantität in der Kleie als im Mehle, und der Nutzen. des Beutelas besteht nicht allein in der Entfernung der Cellulose, . sondern ‚auch in jener der Fette. Sitzung vom 12, Februar. Richard, über die nährenden Eigenschaften der Apios tuberosa DC. Richard ist der Meinung, dass diese Pflanze wohl geeignet sein möge, an die Stelle der Kartoffel, deren Anbau durch die stets ‚sich ‘erneuernde 'Kartoffelkraukheit misslich geworden, zu. treten. Nachdem er die Pflanze wie ’die Knollen beschrieben, was wohl :übergangen werden kann, da sie beide bekannt genag sind, bemerkt er, dass sie von .den Indianern Nordamericas während des Winters gegessen wird. Die rohen Knollen sind von süsslichem Geschmack, ähnlich jenem der rohen Kastanien; in Dampf gekocht gleichen sie Kartoffeln, namentlich die ‚jüngern haben einen angenehmen, der Kartoffel ähnlichen und zugleich an die Artischocken erinnernden Geschmack, Sorgfältige Cultur, gute Düngung wird wohl ihre guten Eigenschaften vermehren. Die langen windenden Stengel, und die weit umherkriechenden unterirdischen Stämme sind zwar Schwierig- keiten, welche der Cultur sich entgegenstellen, deren Besiegung aber nicht unmöglich ist. Am besten würde man sie mit der frühen Varietät des Mais, deren Stengel als Stütze für die Stengel der Apios tuberosa dienen würden, cultiviren. Beide zusammen, mit dem Eintritt des Winters abgeschnitten, geben treffliches Futter, Ein grosser Vortheil dieser Cultur läge darin, dass man nicht nötbig hätte, die Pflanze beim Sammeln der Knollen auszunehmen. Ueber- diess widersteht die Pflanze den strengsten Frösten. An nährenden Substanzen enthält die Apios tuberosa doppelt so viel als die Kar- toffel, wie dies Payen’s Analyse nachweist. . in der Kartoffel. Apios tuberosa. Trockene Substanz . . . 25,6 42,4 Wasser . . . . . 74,4 576 100,0 100,0 - 234 Die Zusammensetzung ist: in der Kartoffel. Apios tuberosa. Stickstofhaltige Substanzen . . 1,7 4,5 Fee . 2. oo. 0,1 0,8 Amylum, Dextrin, Zucker und ver- wandte Stoffe, Grallertsäure, Pektin ete. . . . . 21,3 33,55 Cellulose . . . . . 1,5 1,3 Mineralische Substanzen . . 1,1 : 2,25 Wasser . . . . . 74,4 57,6 - 100,00 100,00 -St. Julien theilt mit, dass er in dem Kouikin-i-tong, einem im 16ten Jahrhundert geschriebenen chinesischen medieinischen Werke eine Stelle gefunden habe, welche beweist, dass die chinesischen Aerzte ein Hanfpräparat als schmerzstillendes, betäubendes Mittel, wie wir jetzt den Schwefeläther und das Chloroform anwenden, ver- wandten. Es erinnert diess zugleich an die bekannten Wirkungen des Haschich. Sitzung vom 19. Februar. Lelieux empfiehlt als Präservativ gegen die Entstehung der sogenannten Kartoffelkrankheit das in Deutschland längst als unzu- reichend erkannte Verfahren, die Triebe der Knollen zu stecken. Millon berichtigt in einer Zuschrift seine Angabe der Quan- tität der Salze in der Kleie; sie betrage 5,0 nicht 0,5. Ref. halte- sie schon als auffallend bezeichnet. Sitzung vom 5. März. Paravey vertritt die Ansicht, dass die Angaben der chinesi- schen Schriftsteller geeignet seien, über viele dunkle Stellen der Schriften der Griechen Aufschluss zu geben, da beide die Schriften der Assyrer, erstere nur vollständiger, benutzt hätten. So habe er die Synonymie einer Pflanze, des Vaccinium, welches mit dem Vi- burnum von Virgil und Plinius erwähnt werde, zu berichtigen. Es sei diess nicht Vaccinium Myrtillus, sondern Viburnum Opulus. Sie wird im Pen-tsao neben das Ligustrum vulgare gestellt und durch ein zusammengesetztes Wort, welches ihre weissen kugelig gestellten Blüthen andeutet, bezeichnet. Paravey glaubt diese Pflanze auch im Nin-tehing (Ligustrum japonicum) des Pen- tsao gefunden zu haben. Der Name Nin-tching ist auch nech einer andern Pflanze, welche auch Wachspflanze heisst, gegeben. Paravey hält sie für Volkameria angulata. S. (Fortsetzung folgt.) Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. nn en NM 15. ' Regensburg. 21. April. 1850. Inhalt: orisınAL-ABHANDLUNG, Steudel, über den gegenwärtigen Stand der Synopsis plantarum und eine neue Gattung der Gräser. — GELEHRTE ANSTALTEN UND vereint, Verhandlungen der Akademie der Wisseuschaften zu Paris. — RBRICHTIGUnG von Wirtgen, — anzeıcz. Verkauf des Klenze- schen Herbariums, . . Ueber den gegenwärligen Stand der Synopsis plantarum und eine neue Gattung der Gräser, von Dr. Steudel. (Hiezu Steintafel I.) Es ist längst bekannt, dass ich an einem Werke unter dem ge- nannten Titel arbeite, über dessen Plan schon vor 6 Jahren (Flora 1843. S. 225) das Nähere mitgetheilt wurde. Wenn dieser gleich von manchen Seiten die Zustimmung der Freunde der Wissenschaft erhielt, so konnte er sich doch der Theilnahme , welche von Mitar- beitern gehofft wurde, bis jetzt nicht erfreuen. Indessen wurde von einem engern Kreise von Freunden meine Arbeit auf manche Art mit sehr vieler und aufopfernder Thätigkeit befördert, und es haben nun diese, nachdem bis heute nichts von der Ausführung dieses Wer- kes erschienen ist, das volle Recht zu fragen: was denn endlich aue dem Kindlein werden solle. Da die Antwort auf diese Frage viel- leicht auch andere, als die nähern Bekannten, interessirt, so glaube ich öffentlich auf dieselbe antworten zu dürfen, wobei ich etwas weiter zurückgehen muss. Der ursprüngliche Plan, nach welchem zuerst die Dicotyledonen an die Reihe der Bearbeitung kommen sollten, ist, obgleich schon ein sehr beträchtlicher Theil derselben — die meisten der in den zwei ersten Bänden von dem Prodromus von DeCandolle enthaltenen Familien — bearbeitet waren, wie- . der verlassen worden, indem die schnell auf einander folgenden Hefte von Walpers Repertorium vielen Botanikern in dieser Besiehung Befriedigung gaben. Warum aber nun die Glumaceen den Anfang machen sollten, da diese vor 17 und 18 Jahren von Kunth ganz Flora 1850. 15. 15 226 neu bearbeitet worden sind, darüber dürften die Gründe einer nähe- “ ren Erörterung werth sein. Allerdings hatte ich vor 10 Jahren noch die Hoffnung, dass die Gräser von einem Meister der Wissenschaft, von TrinA us, werden vollständig bearbeitet werden. Allein mitten auf seiner rastlosen Bahn traf diesen genialen und tief denkenden Forscher eine Krankheit, deren Folgen ein unersetzlicher Verlust für die Wissenschaft sind. Kurz nach dem im Frühjahr 1837 in Mün- chen erlittenen Schlaganfall kam Trinius auf 10 Tage zu mir*). Er hatte die Hoffnung, sich hald zu erholen, fand aber doch, dass er vor der Hand zur Fortsetzung seiner Reise nicht fähig sei und er wollte mich daher veranlassen, die Reise für seine Zwecke nach Frankreich und England fortzuseizen, was aber meine Verhältnisse ebenso wie die eines andern sehr kenntnissreichen Botanikers, wel- chen er hiezu bestimmen wollte, nicht erlaubten. Meine Hoffnung, dass Trinius sein grosses Werk über die Gräser vollenden werde, schwand schon damals. Er hätte über 200 Gräser aus meinem Her- bar angezeichnet, welche er nach seiner Genesung von mir verlan- gen wolle, um solche zu untersuchen. Hiezu kam es aber niemals. Seine Manuseripte umfassten 12 mässige Quartbände mit sehr vie- ‘len Zeichnungen von ihm selbst. Wo er keine vollständigen Exem- plare der ihm interessanten Gräser erhalten konnte, waren die Blü- then einzeln dem.Manuscripte beigelegt, Ohne Zweifel sind diese nun Eigenthum der Akademie in Petersburg, mit deren kräftiger Un- terstützung Trinius reiste, Leider ist aber big jetzt von diesen Reliquiis Trinianis, mit Ausnahme der Agrostideen, Oryzeen und Sti- paceen, nichts bekannt gemacht, noch die Aussicht auf solche Mit- *) Ich kann es mir nicht versagen, über diese genussreichen Tage hier einige Worte mitzutheilen. Trinius’ ganzes vielfach bewegtes Leben, das ihn mit allen Klassen von Menschen und namentlich mit den höher stehenden und gebildeteren in Berührung brachte, seine merkwürdigen wechselnden Schicksale, seine Bekanntschaft mit den ausgezeichnetsten Gelehrten und Weltmenschen, verbunden mit seinem lebhaften und innigen Gemüthe, das auf der Basis der höchsten wissenschaftlichen Ausbildung ruhend, seiner Unterhaltung unerschöpflichen Reiz und Zauber und stets frische Neuheit verlieh, machten ihn auch in gemischten Kreisen zum angenehmsten Ge- sellschafter. Das Zusammensein mit meiner Familie beim Essen war — ohne dass Gäste geladen waren, die er bei seiner damaligen Kränklichkeit nicht liebte — ein Familienfest, und wenn er wegen Kränklichkeit nicht beim Essen erschien, war allgemeine Trauer im Hause. Die specielle, sich nicht um die Wissenschaft drehende Unterhaltung mit ihm, wobei er seine Ansichten des Lebens, welche in mancher Beziehung eigenthümlich waren, frei und offen darlegte, war gleich interessant und belehrend und wird mir stets unvergesslich bleiben. Sit Tibi terra levis, j 227 theilungen eröffnet worden. Nun hat sich aber seit der Zeit, dass Kunth’s zwei neue Bände über die Glumaceen erschienen sind, das Material über diese ausnehmend vermehrt, Ein Theil desselben wurde mir theils aus meinem eigenen Herbar, theils durch die Mit- theilungen von Freunden der Wissenschaft, unter welchen ich mit besonderem Danke Lenormand, Buchinger und den verstorbe- nen Baron Delessert zu nennen habe, zugänglich, Ich glaube näher die Sammlungen bezeichnen zu müssen, welche ich benützen konnte, Was zuerst Südamerica betrifft, so standen mir aus Brasi- lien die Sammlungen von Riedel, Claussen, Salzmann und Blanchet zu Gebote, welche dem herrlichen Verfasser der Agro- stographia brasiliensis nur theilweise zugänglich gewesen zu sein scheinen, Aus andern Theilen von Sülamerica lieferten Beiträge Hostmann und Kappler von Surinam; Bertero aus Chili und der Insel Juan Fernandez, einige Bruchstücke aus Paraguay Reng- ger; aus Nordamerica die Sammiongen vonDrummond und Ber- landier in Texas, von Franke in Oaxaka, von mehreren Gegen- den der vereinigten Staaten Moser, Riehl undDr. Frank, endlich aus Labrador ein Missionär Albrecht. Aus Asien: die Sammlun- gen von Cuming auf den Philippinen, von Metz in Ostindien, von Goering in Japan, von Fortune in China, vou Schimper in Arabien, von Kotschy in Syrien und Persien, von Hohenacker in Caucasien und von Pinard in Carien. Aus Africa die Samm- langen von Schimper in Aegypten, Arabien und Abyssinien, von Kotschy in Aethiopien und Nubien, von Ecklon, Zeyher, Drege und Webb in Südafrica, von Leprieur und Jardin in Senegam- bien und Guinea, von Giraudi auf Bourben und Madagascar. Aus Neuholland die Sammlungen von Lhotzky, Preiss und Sieber, sowie die des Letzteren aus verschiedenen Gegenden, Aus Europa die Sammluugen des Reisevereins und vonHeldreich in Griechen- land und Durieu in Spanien. Die vielen, von verschiedenen Ge- genden erhaltenen Beiträge zu nennen, würde zu weit führen, Wenn gleich zur Vollständigkeit des in dem Herbarium vorlie- genden umfassenden noch nicht untersuchten Materials noch sehr vieles fehlt, so wird doch wohl nur einem zweiten Trinius, wel- eher in der Lage ist, unterstützt von einem grossartigen Institute, den Brennpunkt seiner Thätigkeit auf die Bearbeitung eines ein- zelnen Zweigs der Botanik zu concentriren, eine ausgedehntere Ge_ legenheit zu eigenen Untersuchungen zu Theil werden. Ob, was nun bereits vorliegt, hinreichend sei, den Wunsch zu rechtfertigen, dass dasselbe jeßt veröffentlicht werde, darüber dürfte wohl die . 16 * 228 numerische Uebersicht dessen, was durch Kunth’'s Werke gegeben ist, mit dem was in meinem Manuscripte enthalten, eine entschei- dende Antwort geben, während diese Uebersicht auch in anderer Beziehung nicht ganz ohne Interesse sein wird. Es sind also ent- halten in -Kunth. Steudel. Uryze. Genera 13 species 61 Genera 17 species 84 Phalarides. iR 18 F 53 » 15 2 69 Panices. „3 „831 n 4 „19 Stipaces. n 7 „ 154 ” 5 ” . 253 Agrostideze. a 16 Fr 257 rr 30 1 395 Arundinace=. » I 9 » 9,747 Pappophorez. ».7 2 28 Fr 12 2 58 Chloridese. 3 12 134 » 23 » 191 Avenatem. 2» 18 A 188 3 13 n 374 Festucacem. 838 » 657» 38... 1028 Bambusace». 2 13 32 34 2 15 n. 92 Hordeaces FR 8 » 105 » 8 „19 Andropogone® ,, 24 ri 425 Fr 22 » 464 Rottbeelliacee ,. 11 2 49 » 13 2 58 - » DS ., 7 5 aM „45 Cyperew. n 5 1 428 iR 12 iR 656 Scirpes. » 1 „ 458 3 18 „ 645 Hypolytres Ri 6 » 24 » 7 » 44 Rbynchosporex „, 28 » 243 „ 53 n 372 Sclerines on 10 „ 98 rR 12 3 153 Caricinese ».7 » 469 n 8 r 710 Eriocaulonexe » 5 „ 163 2 4 n 198 Junces » 3. , 134 2 4 " 189 » 5 „ 2070 „ 18 „m 2967 Man sieht, dass sich die Genera nicht verhältnissmässig vermehrt haben, wie die Species, was aber hauptsächlich seinen Grund hat, dass viele.von Kunth und Andern angenommene Genera nicht als statthaft erschienen und ‚häufig als Abtheilung des typischen Ge- nus benutzt wurden, wie z. B. bei Panicum, Andropogon und an- dern. Indessen, sind von dem Verfasser folgende Genera neu auf: gestellt worden: 1) Lachnochloa (pilosa) mit Caryochloa Trin. verwandt, von Leprieur in Senegambien gesammelt. 2) Mer’ sachne (Drummondii) eine Panicea mit Biuffia Nees verwandt aus Texas; Drummond Herb. Nro. 330. 3) Holosetum (philippieum) aus den Philippinen von Caming, wie die folgende eine Banicea. 4) Mesoselum (cayennense) von Leprieur gemmmelt, 5) Sche- , 229 donnardus (texanus) wie die folgende aus der Gruppe der Agrosti- deen von Drummond, Herbar. Nro. 360, 6) Seiadonardus (disti- chophylius) von Hartmann Herb, Nro. 57. aus Louisiana. 7) Cryptostachys (vaginata) von Frank aus Nordamerica als Panicum proliferum eingesandt; steht der Agrostis clandestina Spr. (vielleicht allzu) nahe. 8) Schellingia (tenera) s. unten. 9) Piiloneilema (plu- mosum) wahrscheinlich die Eutrian abyssinica RBe,, von Schim- per gesammelt. 10) Meyalachne (Berteroniana) eine Avenacea als Bromus? von Bertero (Herb. Nro. 1440) auf der Insel Juan Fer- nandez gesammelt. 11) Euklastaxon (tenuifolius) eine Andropogi-, nea von Urville aus Brasilien. 12) Lenormandia (insignis) eine prächtige Rottboelliacea vom Senegal. 13) Aus derselben Gruppe Jandinea (gabouensis) von Jardin am Flusse Gabou in Senegam- ‚bien gesammelt. Von den Cyperaceen sind neue Genera: 14) Sorostachys (kyl- lingioides) von Cuming (Herb. Nro. 1417) auf den Philippinen und merkwürdiger Weise auch am Senegal von Leprieur gesammelt. 15) Pseudocyperus tscirpinus) ist Cyperus scirpinus Salzm. aus Bahia, 16) Cyprolepis (denudata) sehr nahe mit Hemicarpha Nees verwandt aus Senegambien von Jardin. 17) Hellmuthia (restioides) eine Mittelform zwischen den Scirpeen und Restiaceen von Drege (Herb. 3943) am Cap gesammelt. 18) Kleistrocalyr (junciformis) ein mit R'ynchospora verwandtes Genus von Drummond (Herb. Nro 282) aus Texas. 19) Terobera (seirpoidea) mit Gahnia ver- wandt, aus der Insel Juan Fernandez von Bertero. 20) Alomo- stylos (flavescens) eine mit AulacorrhynchusNees verwandte Caricea aus Senegambien von Leprieur. 21) Ischyrolepis (suhverticillata eine Restiacee (Nr. 1) von Dröge am Cap gesammelt, wie 22) Askidosperma (capitatum) Herb. Dr&ge Nro. 2510. Was die Art der Bearbeitung dieses grossen Materials betrifft, so ging das Bestreben vorzüglich dahin, die Auffindung unbekann- ter zu untersuchender Gegenstände so viel möglich durch die An- ordnung und Aufeinanderfolge zu befördern. In Beziehung auf die Darstellung der die Gruppen bezeichnenden Charaktere liessen bei den Gräsern die Vorarbeiten vonKunth, Nees und Trinius wenig zu. wünschen übrig. Schwieriger war es bei den sehr viele Arten zählenden Gattungen jene in möglichst natürliche Abtheilungen zu bringen, was jedoch in den meisten Fällen sehr schön gelang, se dass bei einem aufmerksamen Blicke das Verwandte sich gegensei- tig sehr leicht an einander reiht, wenn gleith ein und derselbe Ein- theilungsgrand sich öfters wegen Mangels an eigener Beobachtung 230. oder nicht vollständiger Beschreibung nicht auf alle Arten durchfüh- ren liess. Ich nehme z. B. das Genus Paspalum. Kunth über- wand hier die Schwierigkeiten damit, dass er seine 179 Arten ohne alle Abtheilung in una serie aufzählte. Die 228 Arten der Synop- sis sind nun in 4 Hauptabtheilungen und weitere entsprechende Un- terabtheilsngen hauptsächlich nach den von Trinius und Nees hervorgehobenen Momenten an einander gereiht, nämlich: A. Spieulis pusillis vel minimis; a, axi partiali spicula singula angustiori vel ejusdem latitudinis. b. azi partiali spieula’singula latiore, B. Spieulis parvis, magnis vel maximis ; a. axi partiali spicula singula angustiore vel ejusdem latitudinis, b. axi parfiali spicula singula latiore. 3. spieulis lanato-villosis. 2. spiculis glabris vel tantum pubescentibus, ©. Spiculis quoad magnitudinem minus notis.. a. axi partiali spicula singula angustiore vel ejusdem katitudinis. .1. spiculis glabris. 2. spiculis ex parte glabris et pilosis. 3. spiculis pubescentibus villosis vel asperis, b. axi partiali spieulis latiore. t. spiculis glahris. 2. spijeulis pilosis, villosis, vel asperis. D. Species quoad preecedentes sectiones vel omnino minus nota. a. Digitarioformes, i. e. racemis confertis, fascieulatis vel co- symbosis, b, Racemis alternis plus minus distantibus. c. Racemis solitariis. Auf eine ähnliche Art erleichtert ist das Auffinden bei dem bis auf 710 Arten angewachsenen Genus Panicum, womit Digitaria, Urochloa, Orthopogon, Echinochloa, Setaria, Tricholena, Ichnanthus, Isachne als Abtheilungen vereinigt bleiben, Das schöne Genus An- dropogon, womit Elionurus, Schizachyrium, Heteropogon, Trachy- pogon, Ischemum, Diectamis, Anatherum, Cymbopagon und Chryso- pogon vereinigt bleiben, zerfällt mit seinen 837 Arten in 25 sehr natürliche und leicht erkennbare Abtheilungen. Bei einigen Gatiun- gen, z. B. Poa und Erayrostis, gelang es nicht. durchgreifend pas- sende natürliche Unterabtheilungsmomente anfzufinden, sie sind daher (unter Bemerkung der in mehreren Erdstrichen vorkommenden Arten) nach dem Vaterlande anfgeführt. Sehr natürliche 12 Haupfgruppen bildet mit vielen Unterabtheilungen das nun auf nahe an 700 Arten 231 angewachsene Genus Carer; bei Cyperus mit 530 Arten sind mel- tens die von Kunth angegebenen, wenn gleich oft allzusehr in einander übergehende Abtheilungen zum Grunde gelegt. Ausser den Glumaceen sind die übrigen Familien der Monoco- tyledonen mit Ausnahme einiger wenigen (namentlich der Orchideen) fast vollständig bearbeitet. Meine vorgerückten Jahre lassen mich nicht hoffen, das angefangene Werk auch mit den Dicotyledonen durchzuführen, wenn gleich auch die Vorarbeiten bei diesen bereits nicht unbedeutend angewachsen sind. Es wird sich nun zeigen, ob nicht die, wie ich hoffe, im Laufe dieses Jahres vorliegenden Theile der Synopsis eine beredtere Einladımg sein werden, an der Vollen- dung mit zu arbeiten, als es die frühere schriftliche war, auf welche ich mich im Uebrigen berufe. Es möge mir nan nur noch erlaubt sein, diese Ankündigung durch Aufstellung und Erläuterung eines nenen Pflanzengenus aus der Familie der Gräser zu beschliessen, mit deren Benennung ich einem deutschen Philosophen, dessen Werke und Lehren auf die ganze Naturgeschichte und deren Studium von hohem Einflusse waren, ich meine Schelling, ein kleines Denkmal zu setzen, Es ist eine längst zur Zahlung verfallene Schuld, wenn bis heute noch kein Botaniker auf diesen Gedanken kam. Wenn ich es versuche, solche abzutragen, so fühle ich wohl, dass es auf eine würdigere Weise hätte geschehen sollen. Da ich aber sicher bin, dass das Zeichen einer solchen Achtung gegen diesen ächt deutschen grossen Mann, so klein es auch an sich ist, doch als der Ausdruck der Verehrung, welche ihm unter den Naturforschern auch der Botaniker zollt, nicht ungerne wird aufgenommen werden, so glaube ich mich für ent- schuldigt halten zu dürfen, um so mehr, als es mit seiner Zustim- mung geschieht, indem er sich über meine Absicht, dieses za thun, so ausdrückt: „Alles was die unendlich reiche Natur sus ihrem ver- borgenen, aber unerschöpflichen Schatze heraus unsern Sinnen vor- stellt vom Kleinsten bis zum Grössten, war mir als Erscheinung von je so lieb, dass vielleicht schon diese Liebe mir einigen Anspruch auf eine günstige Gesinnung von Seiten der Naturforscher erwerben konnte.“ Schellingia. Spica racemosa seeunda, spieula in pedicello com- muni 2—3-fido 2—3 flora; flos intermedius hermaphroditus, Jaterales neutri; hermaphroditi glumse subzquales cuneata apice truncatse ci- liolate, ex nervo medio unico obscuro brevissime acaminatze mem- branace pellueide; valvule 2 subxquales subconnat® apice bifida 2 raro 3-aristulate, aristw vix valvule longitudine; lacinule tenuis- «‘ 232 sime pellucide; stamina 3; stylus? — ovariam ? flores neutri mi- nores; glumse illis floseuli fertilis similes; valvulse muticze. Schellingia tenera Steud. Synops. mspt. Radix fibrosa tenuis ewspitifera; eulmi genieulati simplices foliati tenues (3——7-pollica- res); cum nodis vaginis foliisque glabri; folia angustissima plana lineari-lanceolata (!/,—1!/a‘ longa, Y—!/s'" lata); lignla suhes- serta lacera; flores in racemis terminalibus solitariis (1—2-pollieari- bus) secundi, insidentes pedicello communi basi pileso mox 2-rarius 3fdo ©. @aleotti Hrbr. Nro. 5750, Mexico. Genus proxima affınitate junetum Opizie Presl. Rel. Hzenk. I, t. 41. £.1; at evidentissime differt: glamis non aristatis sed mutieis valvulis contra aristatis, enm contrarie glums in Opizia aristata valvule vero mutice sint. Est: Chloris pedicellata Steud. in Hrbo Delessert. Explicatio iconis. Fig. I. Tota planta in magnitudine naturali. Fig. II, Flores aliquot e racemo valde anıeti, * Fig. IiI. Flos hermaphroditus. Fig. IV. Flos neuter. Gelehrte Anstalten und Vereine. Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Paris. Nach den Comptes rendus hehdomadaires ete. Ilieme Semestre. Tom. XXIX. 1849. (Fortsetzung.) Sitzung vom 26. März. Stanislaus Julien gibt Mitiheilungen über Cultur und Zu- bereitung der Fasern des ichou.ma (Urtica nivea), aus chinesischen Schriften gezogen. Sie liefert sehr feine zarte Gewebe, welche den Seidenzeugen nahe kommen. Ein Versuch zur Einführung der Pflanze in Frankreich ist missglückt. Weddell beginnt die Lesung einer Abhandlung über die Gat- ' tung Cinchona, welche er in der nächstfolgenden Sitzung, am 2. April, endet. Sitzung vom 7. Mai. Nach de Paravey ist die unter dem Namen ko-krn in chi- nesischen Schriften erwähnte Pflanze Pachyrrhizus ungulatus, ko- ui aber wahrscheinlich Cissus umbellatus. 233 "Sitzung vom 21. Mai. Payen, über die Structur und Zusammenseizung des Zucker- rohrs. Auf einem Querschnitte des Stengels bemerkt man von Aussen nach innen gehend an der Oberfläche eine Wachsschichte, welche der Cauticula aufliegt. Die Cuticula selbst hat vorspringende Leisten, . entsprechend den Verbindungsstellen der Epidermiszellen; die Epider- miszellen sind diekwandig, die Wände mit Kanälen versehen, welche entweder eine freie oder nur durch eine zarte Wand unterbrochene Communication zwischen den Zellen gestattet. Unter der Epidermis liegt zuerst eine Schichte zartwandiger, dann eine Schichte dick- wandiger, poröser Zellen, auf welche -zwei kreisrunde, concentrische Reihen von Holzbündeln folgen, von welchen jeder eine Anzahl Ge- fässe einschliesst. In der ersten Reihe stehen sie sehr dicht, so dass’ sie sich fast berühren, etwas entfernter stehen sie in der zwei- ten. Aehnliche Holzbündel, jedoch mit allmählig weniger zahlreichen Holzfasern finden sich in immer grösseren Zwischenräumen bis zur Aze des Stengels. Keines der erwähnten Gewebe enthält Zucker. Dieser befindet sich in den zartwandigen, eylindrischen Zellen, welche die Holzfasern umgeben und zwar kann man, wenn man Schnitte eines trockenen Stengels in wasserfreien Alkohol legt, seine Krystalle, ähnlich jenen des Candiszuckers, erkennen. Diese Zellen haben po- röse Wände und stehen durch diese Poren unter sich in Communi- eation; diese fehlt nur an den beiden Enden der Zelle. Im ausge- bildeten Rohre färben sich alle die erwähnten Zeilgewebsarten, nachdem sie mit Wasser gewaschen, durch Jod gelb; Schwefelsäure macht die Färbung intensiver und hebt den Zusammenhang der Cel- ialose auf. Entfernt man durch caustische Natronlösung von "io Gehalt einen Theil der stickstoffhaltigen Substanz aus den dünn- wandigen Gefässen, einen Theil der stickstoffhaltigen und holzigen Substanzen, mit welchen die zuckerführenden Zellen durchdrangen sind, so bemerkt man, bei nachfolgender Anwendung von Jod und Schwefelsäure, an den kleinen punktirten Gefässen eine leichte blaue Färbung und Trennung ihres Zusammenhangs. Die innere*zuletzt gebildete Parthie der zuckerführenden Zellen quillt sehr rasch auf und geht in den Zustand der getrennten Theilchen der Cellulose über, bis zu dem Punkte, wo sie in Amylumhydrat verwandelt sind, woraus sich denn die intensiv blaue Färbung dieses Theiles erklärt. Die stickstoflhaltigen Theilchen, welche der inneren Schichte anbin- gen, trennen sich ven ihr und werden leicht durch die eigenthünliche orangegelbe Farbe erkannt. Die äusseren viel früher entstandenen 234 Schichten widerstehen der Zerstörung ; sie quellen zwar anf, werden faltig und lösen sich an verschiedenen Stellen von einander, aber verlieren ihre orangegelbe Farbe nicht. Behandelt man einen dünnen ‚Schnitt, nachdem man ihn mit Wasser ausgewaschen, mit caustischem Kali oder Natron, so werden alle Zellgewebsparthieen, welche von der Holzsubstanz durchdrungen sind, gelb gefärbt, während die klei- nen punktirten Gefässe und die Cuticula ungefärbt bleiben und durch- scheinender werden. Diess beweist den Mangel an Holzsubstanz in den ungefärbten Theilen. Die gelbe Färbung verschwindet übrigens durchaus, wenn man nach Anwendung des Alkali die Schnitte aus- wäscht und mit Essigsäure im Ueberschuss behandelt. Werden zarte Schnitte in caustisches Natron oder Kali gelegt und dessen Wirkung durch Concentration mittelst der Wärme erhöht, so wird, nachdem sie vollständig gewaschen sind, der Zusammenhang der Ringe mit ‘der Wand der Gefüsse ganz aufgehoben, dasselbe ist bei den punk- tirten Gefässen der Fall, welche man dann nicht mehr an der Stelle findet, welche sie einnahmen. Alle andern Zellgewebsparthieen neh- men bei Anwendung des Jod und concentrirter Schwefelsäure eine blaue Färbung an, welche die reine Cellulose charakterisirt, und ver- lieren ihren Zusammenhang. Bei dem weniger entwickelten Zucker- rohr geschieht die theilweise oder vollständige Reinigung des Zell- _ gewebes viel schneller, ohne dass es solch’ energischer Reagentien bedürfte. Behandelt man den Schnitt eines noch grünen Rohres, zwischen den Knoten des mittleren Theiles des Stengels, zuerst mit reinem Wasser, dann mit wässeriger alkoholisirter Jodlösung und endlich mit concentrirter Schwefelsäure, so wird die Epidermis und das unter ihr liegende Zellgewebe tief orangegelb gefärbt, die Holz- fasern und die in ihnen enthaltenen “punktirten Gefässe, deren zwei in jedem Gefässbündel sind, färben sich orangegelb, die kleinen punk-- tirten Gefässe werden grünlich blau und trennen sich rasch, wie die Holzbündel; die zuckerführenden Zellen endlich gehen von’ der gel- ben in die grüne und dann in die blaue Färbung über, wobei sie aufquellen und sich allmählig trennen. Werden Schnitte von dem noch weissen, unteren, in die Blät- ter eingehüllten Theile des Rohres in wässerige Jodlösung gebracht, so färbt sich das Gewebe mit Aussahme der kleinen punktirten Ge- fäsge gelb; durch Zusatz eines Tropfen Säure werden die Haare auf der Aussenseite, deren Cuticula und innere Membran gelb ist, in der ganzen Dicke ihrer aufgeschwollenen Wände violett; die Ca- ticula und Epidermis des Stengels wird dunkel orange, das darunter liegende Zellgewebe blau; die gleiche blaue Färbung zeigen die 235 kleinen punktirten Gefässe, welche nun einen blauen Cylinder, um- geben von gelb gefärbtem Gewebe, bilden, da die grossen punktir- ten Gefässe und die neben ihnen liegenien Röhren, die Röhren mit auf einander gesetzten Ringen und die nur wenig verholzten Holz- fasern gelb werden. Zwischen den gelben :Wänden der letzteren sieht man die zuletzt gebildete innere Schichte der Cellulose als un- regelmässigen, blauen, aufgequollenen Ring losgelöst. Di® Zellen noch jüngeren Gewebes lassen alle einen _ rund- lichen oder elliptischen Kern von feinem stickstoffhaltigen Gewebe erkennen, dessen Grösse etwa den zehnten Theil des Durchmessers der Zelle beträgt. Zahlreiche Körnchen stickstoffhaltiger Substanz hängen an seiner inneren Wand. Ferner bemerkt man zahlreiche Stärkekörner von 0,005 Millim.; der allınählige Zusatz von Jod. und Schwefelsäure. färbt die Epidermis tief gelb, ebenso die stick- stoffhaltigen Körper; alle Röhren, Gefässe und Zellen quellen auf, werden dunkel violett und trennen sich von einander, Sobald die Lö- “sung vollständig geworden ist, verschwinden die blauen Wände und nichts bleibt übrig als die isolirte gelbbraune Epidermis’ und die stickstoffhaltiren Körper, welche an den innern Wänden der zerstör- - ten Zellen hingen. Bei einer Seitenknospe, deren Blätter nur 30 Centimeter lang waren, wurde bei der gleichen Behandlung die Epi- dermis der Blätter und der Axe gleichfalls orangegelb gefärbt, wäh- rend das übrige Zellgewebe seinen Zusammenhang verliert und sich rasch violett färbt. In den Axen und Blättern der neugebildeten Knospen bemerkt man in den Zellen zahlreiche Stärkekörner. Die Stengel haben Stärke vorzüglich in dem unter der Epidermis liegen- den und in dem zuckerführenden Zellgewebe, rings um die Gefäss- bündel. In den Blättern befindet sich Stärke in grosser Menge um die Gefässe der Nerven, in dem Zellgewebe, welches diese umgibt und sich von einer Blattfläche bis zur andern erstreckt. Diese be- deutenden Verschiedenheiten in der Natur und Vertheilung der un- mittelbaren Stoffe, die, geringere Dicke der Zellenwände und Fasern, die geringere Injection der jingern Gewebe mit Holzsabstanz, möch- ten andeuten, dass Unterschiede ähnlicher Art sieh ergeben würden, wenn man die unmittelbare Zusammensetzung nicht vollständig ent- wickelter Stengel mit der Zusammensetzung jener vergliche, welche sich der Reife nähern. Und wirklich ergibt die vergleichende Analyse diese Verschiedenheiten, welche die "Schwierigkeiten erklären, die das vor der Reife gesammelte Zuckerrohr in den Zuckersiedereien darbietet. Sie beweisen überdiess, dass es nützlich wäre, die Schöss- linge, welche an den zum Auspressen bestimmten Stengeln bleiben, * 236 za ‚entfernen, und selbst die jüngsten Spitzen der Steng '! abzuschnei- den. Ein Blick auf die Analysen wird zeigen, dass die Zusammen- setzung des Zuckerrohrs complicirter ist, als man voraussetzen möchte. Otaheiti Rohr im reifen Zustande, Wasser . . . . . . . . . » 71,4 Zucker . . . . . . . . . 18,02 Cellulose und Holzsabstanz . . . 9,56 Albumin und drei andere stickstoßhaltige Substanzen . 0,55 Wachs, grüner und gelber Farbestoff, braun und carmin sich färbende Substanzen, Fette, ätherisches Oel, Aroma, zerfiessliche Substanz . 0,35 Unlöslicbe Salze (0,12); lösliche Salze o, 19; phosphor- saurer Kalk, phosphorsaure Magnesia, Thonerde, schwe- felsaurer und oxalsaurer Kalk, essigsaurer und äpfel- saurer Kalk, äpfelsaures Kali und Natron, essigsaures Kali und Natron , schwefelsaures Kali, Chlorcalcium, Chlornatrium . . . . . . . . 0,28 Kieselerde .»- . . . . . . . . . 0,20 100,00 Zuckerrohr im ersten Drittel seiner Entwicklung: Wasser 22 . 79,70 Zucker . . . . . . 9,06 Cellulose und inerustirende Holzsubstanz oo. on 7,03 Albumin und drei andere stickstoffhaltige Substanzen ° . 1,17 Amylum, Wachs, grüner und gelber Farbstoff, braun und carmin sich färbende Substanzen . 1,09 Fette und aromatische Substanzen , hygroskopische Sub- stanz, ätherisches Oel, lösliche und unlösliche Salze, Kieselerde, Thonerde . . . . . . . 1,95 100,00 Das noch grüne Rohr enthält demnach die Hälfte des im ent- wickelten Rohr enthaltenen Zuckers, und dreimal mehr organische Substanz und Salze. Analoge Verschiedenheiten erklären ohne Zwei- fel, in Rücksicht auf die Hindernisse, welche verschiedene organische Substanzen und Salze der Krystallisation des Zuckers in den Weg legen, die Unmöglichkeit, den Rohrzucker in Gegenden zu gewinnen, in welchen wegen unzureichender Temperatur die Pflanze nicht voll- ständig reift, 237 Die Knoten des Zuckerrohres bestehen aus einem dieht gedräng- ten Zeilgewebe, in welchem die Holzfasern mit dieken Wänden vor- herrschend sind, wo das Lumen aller Zellen im Verhältniss zu ihrer Dicke viel kleiner ist, wo überdiess die zuckerführenden Zellen in geringerer Anzahl vorhanden sind. Es ist daher erklärlich, warum hier der Zucker auf die Hälfte herabsinkt, ein Resultat, welches Pe- ligot durch die Analyse des reifen Rohres beseitigt hat. Es kann nicht auffallend sein, dass die Knoten eben so viel Wasser, als alle übrigen Theile des Stengels enthalten. Es wird diess dadurch ven anlasst, dass die beträchtliche Menge der Cellulose und der incru- stirenden Holzsubstanz in gewissen Theilen der Knoten die geringere Menge von Zucker in andern Theilen dieser Knoten ausgleicht. Eine vollständige Vorstellung der eigenthümlichen Zusammensetzung der Knoten erhält man jedenfalls, wenn man auch nicht erwähnt, dass die Lösungen, welche aus den Knoten ausgezogen werden, mehr freınde Substanzen enthalten, als der aus den Zwischenknoten aus- gepresste Saft. Es kann auch kein anderes Verhältniss stattfinden, weil die Flüssigkeiten, welche in jenen Gewebsparthieen, welche keine zuckerführenden Zellen haben, eingeschlossen sind, den’ gröss- ten Theil der durch die Analyse nachgewiesenen, dem Zucker frem- .den Substanzen enthalten. Am Schlusse weist der Verfasser darauf hin, dass die Cultur des Zuckerrohres, sowie die Gewinnung des Zuckers noch wesent- licher Verbesserungen durch sorgfältige Benutzung des Düngers, bes- serer Maschinen etc. fähig ist. Sitzung vom 11. Juni. _ Bericht von Gaudichaud und Payen über Lamare-Pi- quot’s Abhandlung: über die Einführung zweier neuen Nahrungs- pflanzen der Psoralea esculeuta und der Apios tuberosa. Der Bericht bezieht sich auf die zweite Reise von Lamare- Piequot, welche er im Auftrag des Ministers des Ackerbaues in das Innere Nordamerica’s unternahm, Er verliess Paris am 22. Mai 1848 und befand sich am Ende Juli in den Steppen des innern Nord- america unter 43053’ N, B. und 95° 28° westl, Länge von Paris, nach 6 Tagereisen über den Sack-river hinaus. Dort fand der Rei- sende die Psoralea esculenta ohne Samen, und getäuscht wendete er sich gegen den Lac-qui parle, wo er am 6. August ankam, jedoch auch hier keine samentragenden Pflanzen fand. Am 12. Aug. ver- liess er die Umgegend dieses See’s, um in die Steppen am Sack- river zurückzukehren und .dort lebende Pflanzen von Apios tuberosa und Psoralea esculenta witzunebmen. Am 22. Nov. 1844 war er 238 mit seiner Ausbeute glücklich in Havre angelangt. Die Psoralea esculenta heisst bei den Indianern ven Jowa Tipsina, hei den Osa- gen Tangre, die Apios tuberosa bei den Osagen Taun, ground- nest bei den Americanern. Erstere kömmt auf hochliegenden, trock- nen Stellen, letztere hingegen an feuchten Stellen in der Nähe der Flüsse und Sümpfe vor. Die klimatischen Verhältnisse von Jowa, wo die Psoralea esculenia vorzüglich vorkömmt, sind jene eines -Continentalklima’s mit sehr kalten Wintern und heissen Sommern, twozu noch häufig grosse Differenzen zwischen der Temperatur des Tages und der Nacht, selbst im Sommer kommen. Die Pflanze ist perennirend, ihre Knollen zwar reich an Stärke, aber auch sehr fa- serig. Obwohl nun die Berichterstatter die Schwierigkeiten ihrer . Cultur nieht verkennen, so glauben sie dennoch, Jass die fortgesetzte Cultur ähnliche Folgen haben könne, wie beim Sellerie, dessen Wur- zeln im wilden Zustande nichts weniger als fleischig sind, durch die Cultar hingegen fleischig geworden sind, wie denn ähnliche Beispiele bei vielen unserer Colturpflanzen vorhanden sind. Nach Payen enthalten Wasser Trockene Substanz 2jähr. Knollen von Ps. esculenta: 51,84 48,16 3jähr. » 3 » 57,07 42,93 5jähr. „ 2 2 55,67 24,33 Hundert Theile trockener Substanz enthalten: in 2jähr. in 3jähr. in 5jähr. Knollen: Meblige Substanz: 71,92 51,10 53,19 Faserige Substanz: Spuren 15,27 14,73 Rinde: 28,08 33,63 32,08 Hundert Theile mehliger Sabstanz enthalten: Stickstoffhaltige Substanzen . . . 4.06 Mineralische Substanzen . . ” . 1,61 Auylum, fette Sabstanz, Cellulose . . 81,10 Wasser . . . . . . . 12,50 100,00 » Zweijährige Knollen sind demnach am reichsten an nährenden Stoffen, von welchen sie 33,7°/, enthalten, während dreijährige Knol- len nur noch 21,8°/, nährender Bestandtheile, welche jenen der Kar- toffel, wo sie 25°/. der trockenen Substanz beiragen, verwandt sind, enthalten. ‘ Zweijährige Knollen von Apios tuberosa enthalten: Trockene Substanz 42,4 Wasser . . 27,6 239 Die Zusammensetzung der Knollen ist: Stickstoffhaltige Substanzen . . . 0. . 4.50 Feite Substanz . . . . . . . . . 080 Amylum, Destrin, Zucker und verwandte Stoffe, klehrige Substanz, Gallerisäure, Protein, ätherisches Oel . 33,55 Cellulose . - . . . . . . . 0 1,30 _ Mineralische Substanzen . . . . . . . 2,25 Wasser . . 57,60 Zweijährige Knollen von Apios tuberosa enthalten also mehr nährende trockene Substanz als die Kartoffel, und zwar im Verhält- niss von 25 : 42,4, sowie sie auch einen grösseren Stickstoffgehalt und mehr fette Substanz besitzen. Die Analyse der Erde von Jowa, in welcher die Psoralea escu- lenta wuchs, ergab in 100 Theilen möglichst ausgetrockneter Erde: Organische Substanzen . . . 11,25 Lösliche Salze . . . . . 0,85 Feiner Sand und Spuren von Thon 84,65 Kohlensaurer, schwefelsaurer und . phosphorsaurer Kalk, Eisenoxyd 3,25 100,00 In 1000 Theilen ausgetrockneter Erde sind 2,17 Stickstoff 'ent- halten. Die, Erde von Jowa ist demnach reich an Kieselerde, stick- stoffhaltigen und organischen, vegetabilischen Substanzen. Bıricht über die Abhandlung von Weddell: über die Gattung Cinchona. . Weddell, einer der Begleiter Castelnau’s, trennte sich, nach- dem er 2 Jahre mit ihm in Südamerica gereist, von ihm, setzte seine Untersuchungen allein fort und kehrte erst im Anfange des Jahres 1848 nach Frankreich zurück Die Region der Cinchona-Arten bil- det nun vom 19ten Süd- bis zum 10ten Nordbreitengrade einen gros- sen Kreisbogen, dessen Convexität gegen Westen gerichtet ist, des- sen westlichster Punkt, der zugleich den Bogen halbirt, in die Nähe von Loxa, unter dem iOten Grade s. Br. und unter dem S0sten w., Länge liegt, da nämlich, wo die Längengrade die Breitengrade durch- schneiden. Die Breite dieser Zone ist an den beiden Endpunkten am geringnien und variirt an den übrigen Punkten, da man erst eine gewisse Höhe erreichen muss, indem die Region der Cinchonen mit der Waldgränze beginnt und endet. Da die Westseite der Cor- dilleren von Wäldern fast ganz entblösst ist, welche hingegen in grosser Ausdehnung auf der Ostseite vorhanden sind, so beschränkt sich die Region der Cinchonen fast nur auf die letztere. Auf dem Westabhange erscheinen sie mit den Wäldern erst einige Breiten- grade südlich vom Aequator, vorzüglich im Norden. Diese einzige Ausnahme und das Gebiet des Mugdalenenstromes abgerechnet, lässt sich sagen, dass die Cinehonenregion. dem Stromgebiete des Amazo- nenstroms angehöre und nur einige dem des Orenoco. Nach A. v. Humboldt würde die Höhenverbreitung der Gattung Cinchona zwi- schen 700-3900 Metres sich bewegen ; allein nach den Untersachun- . 240 gen von Weddell, welcher nicht nur einige neue Arten entdeckt, sondern auch die Gattung selbst schärfer bestimmt hat, sind die Ex- treme 1200 und 3700 Metres, die mittlere aber 1600-2400 Metres. Schluss folgt) Berichtigung. In meiner kleinen Arbeit über die pflanzengeograph ichen Ver- hältnisse der preussischen Rheinprovinz, welche in dem ersten Jah- resberichte des botanischen Vereins am Mittel- und Niederrheine im Jahre 1837 erschienen ist, habe ich dem geognostischen und chemi- schen Einfluss des Bodens auf die Vegetation eine geringere Wich- tigkeit beigelegt, als von anderen Schriftstellern, z. B. von Herrn _ Unger, geschehen ist. Ich stützte mich dabei auf die Thatsache, dass eine Menge als kalkstei und kalkhold angegebener Pflanzen auch sehr gut auf unserer Grauwacke gedeihen und habe dabei zum Be- weise 33 Species aufgezählt, welche Hr. Unger in seinem bekann- ten trefllichen Werke als kalkstete angeführt hat. Es hat sich mir aber bei gerauerer Erforschung unserer Bodenverhältnisse ergeben, dass fast alle von mir angeführten Arten nie auf verwittertem Thon- schiefer, sondern immer auf dem denselben üherlagernden Löss wachsen, welcher einen bedeutenden Kalkgehalt besitzt. Der Reichthum an Kalkpflanzen ist aber an verschiedenen Localitäten sehr ungleich und es rührt dieses augenscheinlich von dem grösse- ren oder geringeren Kalkgehalt des Bodens her. Es soll nun dieser Kalkgehalt genau untersucht und dadurch ermittelt werden, wie viel Procent der Boden zum Gedeihen dieser Pflanzen enthalten muss. Ich werde darüber später berichten, habe es jedoch für Pflicht ge- halten, jetzt schon meine frühere irrthümliche Ansicht za berichtigen, da man an verschiedenen Stellen sich auf dieselbe berufen hat. Coblenz. Ph. Wirtgen. Verkaufsanzeige Durch das Ableben des gräfl. Solms-Laubach’schen Herrn Kammerdirectors Klenze in Laubach (Grossherzogthum Hessen), ist dessen, während 40 Jahren mit dem grössten Fleisse, und bedeu- teudem Kostenaufwand, gesammeltes und hinterlassenes sehr werth- volles Herbarium, etwa 46,000 Arten, in mindestens 300,000 gut er- haltenen Exemplaren — die seltensten Pflanzen aus allen Welttheilen enthaltend — nach Familien geordnet, mit einem Hauptkatalog ver sehen und äusserlich höchst elegant ausgeschmückt, käuflich abzu- geben. Auskunft hierüber ertheilt die Wittwe des Verstorbenen, Frau Kammerdirector Klenze in Laubach. Prof. Dr. W. Mettenheimer in Giessen. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg, FLORA. - JE. 16. Regensburg. 28. April. 1850. Inhalt: oricınaL-auHanoLung. Horn, über die Flimmerbewegnng der Pollenkörner einiger Phanerogamen. — GBLEHNTB ANSTALTEN UND VER- Bine, Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu- Paris. (Schluss.) — PERSONAL-NOTIZBN. Bonpland. Greve. Pohlmann. Ueber die Flimmerbewegung der Pollenkörner einiger Pha- nerogamen. Von Dr. Horn, prakt. Arzt in München. Unger machte die Beobachtung bei Uryptogamen, dass die Sporen der Vaucheria und anderer Conferven die Eigenthümlichkeit zeigen, dass sie bei ihrem Austreten aus dem Muttersehlauche und unmittelbar nach jenem sich sehr lebhaft drehen, später dagegen za ' Boden fallen und keimen. Diese Rotation wird nach ihm durch vi- brirende Haare, welche sich auf der Oberfläche der Sporenkngeln befinden, hervorgerufen. Diese Erscheinung hat offenbar die grösste Aehnlichkeit mit der Flimmerbewegung, wie sie hei Thieren auf wahren Schleimhäuten gesehen wird. Man bemerkt dieselbe aber auch recht deutlich bei einzelnen phanerogamischen Pflanzen, so bei einigen Cacteen, namentlich Cereus speciosissimus und bei der EBeciypta hirsuta. Mit einer 180--200maligen Vergrösserung sieht man am Rande der Pollenkörner dieser Pflanzen kleine, warzenförmige und haarförmige, regelmässig gestellte Fortsätze, welche eine seitliche und bisweilen mehr zuckende Bewegung erkennen lassen. Bei Crreus speciosissimus zählte ich in einer Minute 64 Bewegungen dieser Cilien. Agua Laurocerasi, Strychnin- Lösungen , sowie elektrische - Inductionsströme heben ihre Bewegung nicht auf. Sohin dürfte kaum zu bezweifeln sein, dass diese Erscheinung als wahre Flimmerbewe- gung zu denten ist. Fortgesetzte Beobachtungen dürften dieselbe ‘vieleicht auch noch bei mehreren anderen Phanerogamen wahrneh- men lassen, worauf ich durch gegenwärtige Mittheilung aufmerksam machen wollte. Flora 1850. 18. 16 242 Gelehrte Anstalien und Vereine. Verhandlungen derAkademieder Wissenschaften zuPa- ris. Nach den Comptes rendus hebdomadairesete. Ilieme Semestre. Tom. XXIX. 1849. Tom. XXX. lier Semestre. 1850. (Schluss.) Bericht über die Abhandlung von W eddell: über die Gallung Cinchona. (Schluss.) . " Es ist bekannt, dass die Rinde aus mehreren Zellenlagen unter der Epidermis liegend besteht; die Epidermis ist nur von kurzer Dauer. Die Zellenlagen sind von aussen nach innen: die-Kork- schichte, dann die Zellenschichte oder grüne Rindenschichte und endlich die Brstschichte. Da die Rinde durch den sich vergrössern den Holzeylinder nach aussen gedrängt wird, so kann sie nur, indem sie selbst stets nene Bildungen erzeugt, diesen umhüllen; diess geschieht nun in ihrem innern Theile, dem Derma. während ibre äussere Parthie, das Periderma, abgestossen wird. Bei den China- rinden ist nun das Derma der einzige Theil, welcher Chinin enthält, welcher also allein benutzt werden kann. Es besteht aus der Bast- schichte allein oder ausserdem noch aus einer mehr oder minder dickeren Lage der Zellenschichte. In dieser letzteren, der Zellen- schichte, scheint auch das Cinchonin sich zu befinden, da seine Menge stets in einem gewissen Verhältnisse zu ihrer Dicke steht, während das Chinin im umgekehrten Verhältniss steht, wie sich aus der gros- sen Menge von Cinchonin bei Chinarinden schliessen lässt, welche eine sehr dicke Zellenschichte haben, wie z. B. bei Cinchona pu- bescens, sowie aus den grauen Chinariuden, welche man einer be sondern Art zuschrieb, von denen aber Weddell nachwies, dass sie Rinden junger Aeste mehrerer Arten seien, deren Bastschichte noch wenig entwickelt war, während die Zellenschichte, die noch nicht ‚in Peride.ma umgebildet war, eine sehr bedeutende Dicke hatte. Das Chinin hat also seinen Sitz in der Bastlage. Es kann nun nicht in den Bastzellen selbst enthalten sein, da deren Lumen sehr klein ist, eben so wenig in den Milchsafigäugen, welche eine gummihar- zige Substanz enthalten und die in der Gattung Cascarilla nochrent- wickeiter vorhanden sind, ohne dass diese Rinden Chinin enthielten. Es kann daher nur in den Zellen enthalten sein, welche die Bast- bündel umgeben, allein man würde sich sehr täuschen, wenn man annehmen würde, dass, je zahlreicher diese Zellen sind, auch die Menge des Chivins wüchse. Ist ihre Zahl im Verhältniss zu den Fasern schr bedeutend, so scheinen sie den Charakter der Zellen- schichte anzunehmen und reicher an Cinchonin zu sein, Am günstigsten scheint das Verhältniss zu sein, wenn die kurzen 243 und gleich langen Fasern so zwischen dem Zellengewebe ver- theilt sind, dass jede Faser durch eine schmale Schichte von den benachbarten getrennt ist. Bei anderen Rinden sind die längern Fasern in Bündel gruppirt, welche durch dünne Schichten vom Zell- gewebe geschieden sind. Der Bruch der Rinden wird daher bis zu einem gewissen Grade einen Schluss auf die medieinische Wirksam- keit der Rinde gestatten. Man wird aus ihm die Gegenwart der Fasern in der ganzen Dicke der Rinde, oder ihr Fehlen in dem äus- sern Umfange erkennen. Im ersteren Falle wird er entweder auf seiner ganzen Oberfläche von kleinen, gleich grossen , vorragenden Punkten rauh sein, oder längere und ungleich lange Fasern wahrneh- men lassen. Weddell unterscheidet hienach einen korkigen, kurz- faserigen und langfaserigen Bruch, und es wird klar sein, dass der letztere Bruch eine Rinde bezeichnet, welche besser ist als eine solche mit korkigem Bruche; weniger gut aber als eine mit kurzfaserigem Bruche. Der Bericht erwähnt, dass Weddell noch eine Reihe anderer Eigenschaften beobachtet habe, welche gute Rinden cha- rakterisiren, ohne sie indess näher zu bezeichnen. In Hinsicht auf die Structar der Stämme besitzen die Cinchona-Stämme sogenannte falsche Markstrahlen, wie die meisten baumartigen Rubiaceen, und die Nebenblätter der Cinchonen, wie aller baumartigen Rubia- ceen, sondern auf ihrer inneren Fläche einen gummiharzigen Stoff aus kleinen, an ihrer Basis liegenten Drüsen ab. Diese Drü- sen bestehen aus einem zelligen Kern, welcher von längeren Zellen in Gestalt eines umgekehrten Kegels umgeben ist und welche von einer Pore durchbehrt sind, die als Exeretionskanal zu dienen scheint, Die Wurzelrinde scheint ähnliche Eigenschaften wie jene des Stam- mes zu besitzen und es wäre von Interesse, wenn dieser Umstand näher untersucht würde. Die Gattung Cinchona wurde von Linne 1742 aufgestellt; er kannte zwei Arten, die Cinchona Condaminea H. et B. (Ü. offiei- nnalis) und eine andere, welche den Typus der Gattung Exrostemma gab. Als die Arten sich vermehrten, musste man mehrere &enera aufstellen. Endlicher vereinigte indess jene Gattungen, deren Früchte von oben nach unten (Cascarilla) und umgekehrt (Cinchona) aufspringen, welche DeCandolle getrennt hatte. Weddell an- “ terscheidet nun die Gattungen Cinchona und Cascarilla, bringt jedech za jeder derselben einige von andern Autoren zur einen oder andern Gattang mit Unrecht gezählte Arten. Nach Weddell enthalten nor die ächten Cinchonen Chinin und Cinchonin, während- adstringirende Stoffe nar bei den Oascarilla Arten vorkommen. Anstatt der bis jetzt 16* angenommenen 24 Cinchona-Arten unterscheidet Weddell nur 11; dazu kommen noch 8 von ihm entdeckte Arten, so dass die Gesammt- zahl jetzt 19 Arten beträgt. Von den 19 Cascarilla Arten sind 7 neu entdeckt. Sitzung vom 18. Juni. Nach Blondeau wird bei der. Reife der Oliven und demnach hei der Bildung des ‚Oels die Menge des Steines und der Holzfaser in dem Maasse vermindert, als jene des Oels zunimmt, zu gleicher Zeit entwickelt sich, Kohlensäure und Wasserdampf. Sitzung vom 6. August. Caillat, über die Wirkung des,@ypses als Düngungsmittel zur Verbesserung der Felder. Der Verfasser ist. der Ansicht, dass durch die Einäscherung der Pflanzen ein grosser Theil der mineralischen Bestandtheile, nament- lich die schwefelsauren Verbindangen für die Untersuchung verloren gehen. Es ist zweckmässiger, die Pflanzen mit verdünnter reiner Salpetersäure zu behandeln, indem man damit alle niineralischen Bestandtheile ausziehen kann, und nur ein kleiner Rückstand bleibt, welcher nach dem Auswaschen und Trocknen verbrennt, auf 10 Gram- men der angewendeten Menge 18,20 bis 22 Milligr. beträgt, und aus Kieselerde und eiwas Eisenoxyd, welche beide in Salpetersäure un- löslich sind, besteht. Durch dieses Verfahren erhielt man stets eine grössere Menge von mineralischen Substanzen als bei der Ein- äscherung, wie denn die zu der Familie der Leguminosen gehörigen Futterpflanzen eine grössere Menge Schwefelsäure enthalten, ale man bisher annahm. Dieser Verlust an Schwefelsäure rührt von der Zersetzung des schwefelsauren Kalkes bei der Einäscherung her. Man bemerkt diess auch, wenn man ein Gemenge von Weizenstürke und reinem, calcinirten schwefelsauren Kalk einäschert, in welchem Falle in der Asche stets weniger Schwefelsäure gefunden wird. als der angewendete Gyps enthielt. Bei der Umwandlung des schwe- -felsayren Kalkes in Schwefelealeium unter dem Einflusse einer er- ganischen Substanz bei hoher Temperatur geht dieses zum Theil durch Vermittlung des atmosphärischen Sauerstoffes in kohlensauren Kalk über; der Sauerstoff, welcher den Schwefel der Schwefelver- bindung und einen Theil des zwischengelagerten Kohlenstoffs ver- brennt, bildet schweflige Säure, welche entweicht, und Kohlen- säure, von welcher sich ein Theil mit dem Kalke verbindet und dadurch die Ausscheidung des Schwefels erleichtert. Bei Behand- lung der Pflanzentheile mit Salpetersäure ist es möglich, die Kiesel- erde, welche in dem Gewebe der Pflanzen enthalten, zu isoliren und 245 in grosser Reinheit zu erhalten. Bei den Gräsern ist sie auf den Epidermiszellen in 0,01 — 0,02 Millim, breiten Streifen aufgelagert, welche an den Seiten mit einander verbunden sind. Ihre Ränder sind gezähnt und greifen in einander ein. Der Verfasser glaubt, es sei diess eine ganz neue Thatsache, indess ist sie in Deutschland wenigstens ganz gut bekannt. Sitzung vom 13. August. Enfantin ist der Ansicht, dass bei der Cultur der Bäume das Niederhalten derselben zwar anfangs unerlässlich sei, später aber überflüssig, ja sogar schädlich werde. Sitzung vom 27. August. Casaseca, über das Zuckerrohr. Die Resultate der Untersuchungen des Verfassers sind: 1) das Otaheiti-Rohr enthält auf rothem Boden weniger Zucker und wird weniger holzig; nur gebändertes und das Krystall-Rohr (canne cri- stalline) passt für diesen Boden. 2) Die verschiedenen Analysen des Zuckerröhrs sind irrthümlich, weil sie ohne Rücksicht auf einen be- stimmten Theil der Pflanze gemacht sind, daher nicht die wahre mittlere Menge des Zuckergehaltes geben; 3) das Zuckerrehr Innss in drei Theilen untersucht werden; 4) beim Otaheiti-Rohr findet sieh das Wasser in steigender arithmetficher Progression von d asis bis zur Spitze des Stengels vertheilt; in den beiden andern Varie- täten nähert sie sich diesem Verhältnisse so sehr, dass angenommen werden kann, diese Vertheilung des Wassers sei ein Gesetz der Pflanze. Die Basis des Rohres enthält die grösste Menge Zucker; sie vermindert sich in dem übrigen ersten Drittheil seiner Länge; nimmt man aber den mittleren Theil des mittleren Drittheils und den mittlern des obern Drittels, so erhält man fast dieselbe Menge Zucker ; somit ist von dem Anfange des mittlern Dtheils bis zur Spitze des Rohres die Vertheilung des Zuckers nahezu gleichförmig. Die Holzsubstanz ist in den beiden unteren Drittheilen fast gleich, hingegen im obern Drittheile nimmt sie rasch ab, so dass ihre mitt- lere Menge bedeutend geringer ist, als in den beiden anderen. Die Menge des Zuckers im mittleren Drittheil entspricht nahezu der mitt- lern Menge des Zuckers im ganzen Rohr. Wären nicht die Knoten, so würde im ganzen Rohre ein gleiches Verhältniss zwischen der Menge des Zuckers und der Holzsubstanz sein. Die Knoten enthal- ten nicht dieselbe Quantität Wassers, wie das übrige Rohr. Der Unterschied steigt bis zu 4°/,, aber wie das Wasser überhaupt in ‚dem Rohre in einer steigenden arithmetischen Proportion vertheilt ist, so ist diess auch in den Knoten der Fall. Will man den Zucker- 246 ‚gehalt eines Rohres annähernd bestimmen, so genügt es, seinen mitt- iern Theil zu untersuchen, Sace, über die chemische Zusammensetzung der Mohnsamen. Die Mohnsamen enthalten sehr wenig Alkalien, hingegen viel Kalk und Phosphorsäure, so dass es scheint, als ersetze auf Kalk- böden der Kalk die Alkalien fast vollständig. Der Stickstoff der Samen kömmt nur in den organischen Stoffen vor. Die Samen sind sehr nährend und ganz unschädlich. Sitzung vom 24. September. Gros aus Warschau legt der Akademie eine Abhandlung vor, “in welcher er zu beweisen sucht, dass Euglena viridis unter dem Einflusse gewisser Umstände die Entstehung mehrerer ganz ver- schiedener Arten von Infusorien veranlasse. Flourens theilt eine briefliche Notiz von d’Escayaras de Lauture über die Dattelländer und die Sahara mit. Der Verfasser schildert vorzüglich die Cultur der Oasen der grossen Wüste. Pal- men, im Quincaunx gepflanzt, beherbergen unter ihrem Schirmdache Orapgenbäume, die Olive, die Feige, den Aprikosenbaum, den Pfir- sichbaum; um die Palmen schlingt sich von Stamm zu Stamm die Rebe und zunächst am Boden wächst der Piment, die Bohne, die Du, die Gerste, der Henngstrauch, der Tabak, stets durch eine fleissige Bewässerung befruchtet. Ausser der männlichen Dattel- palme, dem dokkar, unterscheidet man ungefähr 30 Varietäten von Datteln, unter welchen der men akher durch seine Seltenheit und Grösse ausgezeichnet ist. Nach Europa wird gewöhnlich der degle gebracht, der halig dient als Nahrung für die arme Klasse und Skla- ven. Die Früchte des Ammeri und Sacoti sind oft um sich selbst gedreht, wo sie dann die Araber sich nennen. Sie sind ohne Kern; sind sie befffichtet, so vertreten sie die Stelle der Gerste als Fut- ter für die Pferde und das Vieh. Sitzung vom 8. October. Gannal, über eine Methode, die für Herbarien bestimmten Pflanzen ohne Veränderung der Farbe der Blätter und Blüthen zu conserviren. Gannal empfiehlt, um Pflanzen rasch zu trocknen, folgendes Verfahren: Während der Excursion legt er die gesammelten Pflanzen in graues Löschpapier, um die auf der äusseren Fläche befindliche Feuchtigkeit zu entfernen. Am andern Tage werden sie in sehr trockenes Papier eingelegt und dann in einen von Gannal com struirten Apparat gebracht, welcher den Zweck hat, durch Erhöhung der Temperatar und Verminderung des Luftdruckes die Verflüchti- > 247 - gung des Wassers zu beschleunigen. Es ist ein Cylinder von Kupfer vo 50 Centim. Höhe und 60 Centim. Durehmesser, in welchem ein Paquet Papier, eine Centurie enthaltend, leicht Platz hat. In den leeren Raum an den Seiten werden gebrannte Kalksteine gelegt, dann das Gefäss geschlossen. Nun wird das Gefäss in einen klei- nen Kessel, welcher mit. heissem Wasser von 50—60° gefüllt ist, gestellt, und mittelst einer pneumatischen Pumpe luftleer gemacht. Es: ist nar nöthig, innerhalb der ersten 3 oder 3 Stunden in ver- schiedenen Zeiträumen zu pumpen, nachher kann man das Gefäss 24—30 Stunden geschlossen lassen. Nach Verlauf dieser Zeit sind die Pflanzen vollkommen getrocknet. Sitzung am 22. October. Caillat, über die Anwendung des Gypses zur Verbesserung des Bodens. In dem von gegypstem Boden geerntetenKlee u. in der Luzerne ist stets eine grössere Menge von Schwefelsäure enthalten, als in Pflan- zen derselben Art von dem nämlichen Boden, wenn derselbe nicht gegypst wurde. Man hat schon bemerkt, dass die vorzüglichste Wirkung des Gypsens darin besteht, dass die unorganischen Sub- stanzen, und vorzüglich der Kalk, vermehrt werden. Weil nun in den mit Gyps behandelten Pflanzen gpehr Schwefelsäure und Maik enthalten ist, als in jenen, bei welchen diess Verfahren nicht ange- wendet wurde, so muss man annehmen, dass diese beiden Körper ihren Ursprung dem Gypsen verdanken; aber es ist wahrscheinlich, dass sie als schwefelsaurer Kalk in der Pflanze enthalten sind und vom aufgelösten Gyps herrühren. Allerdings lässt sich annehmen, dass die Schwefelsäure in Verbindung mit Alkalien in die Pflanze übergeht und dort mit andern Basen als dem Kalke vereinigt ist; dass der letztere als kohlensaurer Kalk aufgenommen wird und vor- züglich mit organischen Säuren verbunden in der Pflanze vorkömmt und dass er möglicherweise nicht als schwefelsaurer Kalk in der Pflanze existirt. Das schwefelsaure Kali zersetzt sich aber bei der Berührung mit den Verbrennungsproducten einer organischen Sub- stanz nicht, wie diess mit dem schwefelsauren Kalk unter denselben Umständen der Fall ist. Es lässt sich daher annehmen, dass die Schwefelsäure oder wenigstens eine beträchtliche Onantität dersel- ben als schwefelsaurer Kalk in den Pflanzen enthalten ist und nicht ganz als schwefelsaures Kali oder schwefelsaures Natron, weil bei ‘der Einäscherung der gegypsten Erndtestoffe ein Theit der Schwefel- sänre verloren geht. Es ist daher einfacher anzunehmen, dass die Pflanzen den Gyps als solchen aus dem Boden aufnehmen. 248 Schliesslich stellt der Verfasser die Resultate in folgender Art zusammen: j 1) In den hülsenfrüchtigen Futterpflanzen kömmt, wenn der Bo- den gegypst wird, eine grössere Menge schwefelsauren Kalkes vor, als wenn kein Gyps aufgestreut wurde. 2) Dass man bisher stets eine geringere Quantität schwefelsau- ren Kalkes fand, als in der Pflanze enthalten ist, rührt von der Ein- äscherung- der Pflanze her, bei welcher ein Theil der mineralischen Substanzen zersetzt wird. 3) Der Gyps ist eine assimilirbare Substanz, begünstigt das Wachsthum der Pflanze und verbindet sich mit den verschiedenen Geweben, für die er unerlässlich ist. Es kann zwar eine Quantität schwefelsaurer Kalk, bei den im Boden oder im Dünger enthaltenen koblensauren Alkalien, die Bildung theils von kohlensaurem Kalk, theils von schwefelsauren Alkalien bedingen, welche dann von der Pflanze aufgenommen werden; es kann ferner ein Theil des kohlen- sauren Ammoniaks der Atmosphäre und des Düngers bei Gegenwart des Gypses in schwefelsaures Ammoniak übergehen, diess sind aber nur secundäre Wirkungen des als Dünger angewendeten Gypses. 4) Endlich ist der schwefelsaure Kalk in der Pflanze stets in dev®Blättern, Blüthen, jungen Trieben und den zarten Theilen in grösserer Menge enthalten, als in den Stengeln. Daher findet man ‚ in den ersten Monaten der Vegetation eine grössere Menge dessel- ben, als später. Sitzung vom 5. November. Bericht von Payen über Vincent’s Abhandlung: über die Mittel, die verschiedenen zu Gespinnsten benutzten Pflanzenfasern ZU unterscheiden. Zur Vetvollständigung und Erläuterung des früher Mitgetheilten mögen noch einige Einzelheiten aus dem Berichte hier ihre Stelle finden. Taucht man Gewebe in eine gesättigte Chlorlösung und nimmt sie nach einer Minute heraus uud befeuchtet sie mit Ammo- niak im Ueberschusse, so werden Fasern von Phormium' tenax leb- haft ro'h gefärbt, welche Färbung nach einer Minute dunkel und braun wird; französischer Hanf in fliessendem Wasser geröstet und italienischer Hanf werden orangegelb, färben sich jedorh sogleich etwas dunkler, ohne jedoch je die Intensität, noch den Ton der Farbe von Phormium tenax zu erhalten. Französischer, in stehen- dem Wasser gerösteter Hanf wird dunkler gefärbt, als die beiden vorher erwähnten Sorten; ein geübtes Auge wird ihn indess immer von der lebhaftern, röthern und intensivern Färbung des Phormium en en 0 249 ten-r unterscheiden. Französischer Flachs, sei er nun in stehendem oder fliessendem Wasser geröstet, wird, wenn er auf die obige Weise behandelt wird, viel weniger intensiv als Hanf gefärbt; die Färbung steht jener des im fliessenden Wasser gerösteten Hanfes sehr nahe, daher man in Zweifel sein kam, wenn man die rosen- rothe Färbung des letztern nicht genau kennt. Baumwolle wird so schwach gefärbt, dass sie dadurch leicht unterschieden wird, über- diess wird man sie unter dem Mikroskope als zartwandige, et- was platte Haare sicher von den cylindrischen Fäden des Hanfes und eins, selbst in den kleinen Stückchen im Papiere , unterschei- den können. Salpetersäure färbt roth oder rosenroth die Fasern von: Agave americana, foelida; Hibiscus cannabinus, Böhmeria, Daphne Laghetto, Urotalaria juncea, Corchorus capsularis, die Abaca und den Oua-ouka, während sie jene von Asclepias gigantea unver- ändert lässt. Bei der Auwendung von Chlor und Ammoniak zeigen sie alle eine röthlich-violette Färbung in den verschiedensten Nuan- eirangen. Die Fasern des Hibiscus, von Daphne Lagetto, der Abaca werden darch Ammoniak allein gelb gefärbt, während jene von Agave americana, foetida, Bromelia Caragola und karatas, Böhmeria, Cro talaria, Corchorus und Asclepias unverändert bleiben. In wässeriger Jodlösung werden sie mit Ausnahme von Bromelia karatas, welche ihre Farbe nicht ändert, gelb; jene von Böhmeria und Daphne La- ghetto werden blaulich. Beim Hanfe, wo letztere Erscheinung von Malagutti beobachtet wurde, ist diess wahrscheinlich Folge des Rö- stens in fliessendem Wasser; bei dem in stehendem Wasser gerö- steten Hanfe wird sie nicht bemerkt. Mit Kalilösung behandelt werden alle Fasern, mit Ausnahme von Asclepias giyantea, gelb. Guerin-Menonville theilt der Akademie seine Beobachtungen über das Blut der Seidenwürmer und die Entstehung der Muscar- ‘dine, Botrytis Bassiana, mit. Er glaubt, dass, da man im Biate kranker Seidenwärmer, neben unveränderten Blutkörperchen, Haema- tozoiden, schiffföormige Körper, weiche Rudimente des Tballus der Botrytis seien, dann diese letzter in einem Vebergangszustande zwischen den Hsmatozoiden und dem rudimentären Thallus, -in wel- chem sie sich noch bewegen, beebachte, die Botrytis Bassiana aus den Himatozyiden entstünde, indem letztere wuchsen und sich ver- längerten, und noch einige Zeit ihre Bewegung behalten, bis sie end- lich in den rudimentären Thallus übergegangen seien. Sitzung vom 21. December. Decaisne erstattet Bericht über die von Dr. Gannal vorge- schlagene Methode, die für Herbarien bestimmteu Pflanzen rasch zu trocknen. Der Bericht ist sehr günstig. { 250 Sitzung vom 21. Januar. De Paravey bemerkt in einer Zuschrift an die Akademie, dass der Strauch, von welchem man in China eine Wachssorte sammelt, ein Ligustrum, nicht aber, wie man aus dem in dem Berichte der Akademie Mitgetheilten schliessen könnte, Myrica cerifera sei. Sitzung vom 4. Februar. Chatin schlägt eine neue Anordnung der Cruciferen vor. Zur Bestimmung der Unterordnungen soll die Frucht, für die Tribus der Embryo benutzt werden, während DeCandolle den Embryo für die Unterordnungen, die Frucht für die Tribus benutzte. Das Schema würde sein: Subordo I. Siliquose. Trib. I. Pleurorhizs oder Arabidez. Trib. II. Notorhizee oder Sisymbriew. Trib. III. Orthoplocew oder Brassices. Trib. IV. Diplospirolobee oder Heliophil. Subordo IH. Lomentacee. Trib. I. Pleurorhize oder Cakili- nes. Trib. II. Notorhizee oder Ankoniex. Trib. III. Orthoploces . oder Raphanex. Trib. IV. Diplospirolobese oder Erucarie=. Subordo III. Latisepte. Trib. I. Pleurorbizsee oder Alyssinem ; sect. 1. Anastaticese; sect. 2. Alyssines ver». Trib. II. Notorhirs oder Camelinew. Trib. IH. Orthoplocex oder Vellew. Trib. IV. Diplospirolobe@ oder Subulariem. Subordo IV. Angustisepte. Trib. I. Pleurorhize oder Thlas- pides. . Trib. II. Notorhizse oder Lepidines. Trib. III. Orthoplocese oder Psychine». Trib. IV. Diplospirolebee oder Senebierez. Subordo V. Nucamentacex. Trib. I. Pleurorhize oder Eueli- dies. Trib. II. Notorhize oder Isatidew. Trib. II. Orthoploces oder Zillee. Trib. IV. Diplospirolobesw oder Buniex. Aus mehreren Gründen dürfen die Lomentaceen nicht in Sili- quosse und Siliculos® , die Nucamentaceen nicht in Latiseptze und Angustisepte getheilt werden; denn einmal würden unter den ersten die meisten Cruciferen, deren Frucht zwischen der Schote und dem Schötchen in der Mitte steht, ihren Platz finden, und dann, weil, wenn man auch wegen der fächerigen Schötchen von Isatis, Di- pterygium, Myagrum etc., deren genäherte oder entfernte Näthe enge oder weite Fächer darbieten, kein Bedenken tragen würde, man doch zu den Nucamentaceen nur Isatis, weiche schmale Scheidewände hat, zählen könnte. Auch die Schizopetaleee können keine gesonderte Gruppe bilden, da ihre typische Gattung, Schixopelalum, so wenig - vier Cotyledonen hat, als Lepidium sativum und L. spinescens deren 6 haben; diese Gattung gehört ihrer linearen, spiraligen Cotyledo- nen wegen zu den Heliophileen, während Perreymondia wegen der 2351 auf dem Rücken der breiten Cotyledonen liegenden Radienla zu den Sisymbrieen gehört. Würde man in Rücksicht auf die eigenthümli- chen gefiederten Blumenblätter und den gemeinschaftlichen Habitus die Gattungen Schizopetalum und Perreymondia vereinigen, so würde die Stellung dieser Gattung unter den rückenwurzeligen Schoten- früchtlern wegen ihrer doppeltgestalt'gen Cotyledonen dieselbe sein, wie jene von Lepidium bei den rückenwurzeligen schmalwandigen Cruciferen. .De Paravey äussert die Ansicht, dass die chinesischen Gall- äpfel (ou-poeu-tse oder ou-peu-.lse) von einer Esche stammen, welche . jedoch, anstatt wie die Mannaesche ein zuckerartiges Secret auszu- scheiden, ein sauerschmeckendes ausscheide, worauf auch der Name hindeute. Sitzung vom 11. Februar. Louis Vidmorin, über eine stachellose Varietät von Ulex europaeus. Der Verfasser erhielt von einem Hrn. Trochu Exemplare eines stachellosen krautartigen Ulex europaeus, was, wie es scheint, durch das Abfressen Pflanze durch Thiere veranlasst wird, wodurch sicher das rasenarlige Wachsthum der Pflanze bedingt ist. Bei Ononis lässt sich dergleichen auch öfter bemerken. Der Vorschlag des Verfassers, die Pflanze zu eultiviren, möchte, wenn di® Sache sich wirklich so verhält, die gewöhnliche Form des Ulez eur®paeus wie- der herbeiführen, wenn sie nicht mehr gezwungen ist, steis neue Triebe zu entwickeln, \ Sitzung vom 18. Februar. Felix Dujardin, über das Verhalten des Wachses unter dem Mikroskope. Das weisse Wachs, in dünnen Lamellen oder Fragmenten unter dem Mikroskope gesehen, scheint amorph zu sein; schmilzt man es auf dem Objektträger, so nimmt es eine krystallinische Structur an, welche im polarisirten Lichte und, wenn man ein dünnes Gypsblätt- chen darauf legt, noch deutlicher hervortritt. Liegen sie isolirt und mit ihrer Fläche auf dem Objektträger, dann sind sie zu dünn, um auf das polarisirte Licht zu wirken. man muss sie daher aufhäufen, damit sie sich mit ihrer schiefen Fläche zeigen. Löst man Wachs unter dem Objektträger in Citronenöl auf, so entstehen kleine strah- lige und blättrige Scheiben, welche im polarisirten Lichte glänzend und von einem schwarzen, der Richtung der Polarisationsebene ent- sprechenden Kreuze durchzogen sind. Diese Eigenschaften behält das Wachs und krystallisirt noch, wenn es auch in fetten oder flüs- 252 sigen Oelen und in Harzen aufgelöst wurde. Diess ist hinreichend, das Wachs von jeder harzigen Substanz zu unterscheiden, welche, selbst wenn sie, wie das Elemi und Tacamahaca, nach dem Schmel- zen in einer gelinden Wärme krystallinisch wird, ihre krystallinische Stractur und ihre Wirkung auf das polarisirte Licht bei einem höheren Wärmegrad verliert. Selbst das Cholesterin verliert die Fä- higkeit zu krystallisiren, wenn es bis zu 200° erhitzt wird. Von den übrigen Fetten, welche mit dem Wachse diese Eigenschaft gemein haben, wird ‘es durch die Grösse, Form und Gruppirung der Kry- stalle zu unterschieden sein. Auch das in kleinen Lamellen schein- .bar amorphe Wachs wirkt auf das polarisirte Licht; bringt man es mit kalter Naphtha oder Citronenöl in Berührung, wodurch es lang- sam aufgelöst wird, so wird sogleich seine krystallinische Structer bemerkbar. Der übrige Theil der Abhandlung gehört dem Gebiete der Zoologie an; Dujardin weist das Wachs noch bei andern In- sekten als der Biene als Secretionsproduct nach. Situng vom 25. Februar. Jussieu erstattet Bericht über die von Chatin vorgeschla- gene Eintheilung der Cruciferen , ferner über Vigmorin's Mitthei- lung über eine stachellose Varietät des Ulex europaeusL. Das Wesent- liche dieser_beiden Mittheilungen findet sich bereits oben mitgetheilt. _ Moreflet trägt seine Untersuchungen eines Theiles von Gua- temala vof. Der von Jussieu zu erstattende Bericht über den botanisshen Theil ist abzuwarten, doch scheint die botanische Aus- beute nicht bedeutend zu sein. Die Zahl der gesammelten Orypto- gamen beträgt 80 Arten, die Arten der Phanerogamen gehören 40 verschiedenen Gattungen an. Darunter ist eine neue Melastomacea mit dicken, lederartigen Blättern von der Fichteninsel. Die Conife- ren dieser Insel gehören nach des Verfassers Ansicht zu verschie- denen Arten, welche nen sind. Jedenfalls wächst Pinus oceidentalis nicht dort, da diese 5 Nadeln in jeder Scheide hat, während die Pinus der Fichteninsel deren 2 oder 3 haben. Sitzung vom 4. März. In dieser Sitzung wird der grosse Preis aus den Naturwissen- schaften (Gegenstand der Preisfrage waren die beweglichen Sporen und Spiralfasern der Cryptogamen) an Gustave Thuret ertheilt, während die HH. Debres und Solier in Marseille auf den Vor- schlag der Commission eine Summe von 2000 Fres. erhalten. Die beiden Abhandlangen werden in den Recneils des Savants ätrangers erscheinen. Aus dem Berichte der Commission ergibt sich Folgendes: PER 253 Die Abhandlung von Debr&s und Solier berücksichtigt fagt ausschliesslich die Algen und zwar jene des Mittelmeeres. Sie haben ein besonderes System, auf die Fructificationsorgane gegründet, auf- gestellt und 80 Arten zu_40 Gattungen gehörend untersucht und be- schrieben Die Entwicklang der Organe, um welche es sich vorzüg- lich bandelt, ist genau dargestellt; Sporozoiden nennen sie die Sporeu, welche, nachdem ihre Bewegung aufgehört hat, keimen; Spermato- zoiden die in den Antheridien eingeschlossenen beweglichen Körper. . Zahlreiche neue Thatsachen ergeben sich für die Algen, besonders für die Florideen, bei welchen die Antheridien und Spermatozoiden nicht bekannt waren*). Drei Formen von Reproductionsorganen kom- men bei ihnen vor; die einen sind Conceptacula, welche entweder in das Laub eingesenkt sind und deren Inhalt zuletzt sich in vier Sporen theilt (Tetraspors), oder frei sind, in deren Höhlung dann zahlreiche Sporen entstehen (Polyspor&); die dritten. endlich kom- men im Allgemeinen auf andern Theilen des Laubes vor und sind Bläschen mit einer mittel. oder seitenständigen Aze, welche Schläache tragen, Kleren jeder eine Spermatozoide erzeugt. welche dusch die, Zerstörung des Schlauches frei wird. Wimpern haben die Verfasser bei den Spermatozoiden wie bei den Sporen der meisten Algen in grosser Anzahl beobachtet, und die Entwicklung von dem ersten Beginn bis zur Keimung der letzteren verfolgt. Weniger vollständig ist die Abhandlung binsichtlich der übrigen Cryptogamen, indem hei Chara nur das Bekannte wiederholt ist, und von einer nicht genau bestimmten Marchantiea die Antheridien beobachtet sind. Bei einem mit Schliessschläuchen versehenen Pilze glauben die Verfasser, dass eine körnige Flüssigkeit, welche in den Schläu-. chen mit den Sporen eingeschlossen sei, die Stelle der befruchten- den Flüssigkeit vertrete, indess, wie es scheint, ohne zureichenden Grund. Eine directe Beobachtung über die Rolle, welche der Inhalt der Antheridien spielt, haben die Verfasser nicht gemacht. Die Abhandlung von Gustave Thuret zerfällt in 2 Theile, der eine hat die Sporen der Algen und ihre Bewegung, der andere die in den Antheridien eingeschlossenen Körper zum Gegenstande. Die Beobachtungen wurden an den Süsswasser- Algen Frankreichs und den Algen des Canals angestellt. Die beweglichen Sporen der Algen nennt der Verfasser Zoosporen. Bei mehreren mit Zoosporep *) Diess ist nicht der Fall; sie sind bei den Florideen schon länger bekannt, u Nägeli scheidet letztere gerade desshalh von den Algen (vgl. Nägeli Zeitschr. f. w. B. 1847 und die neuern Algensysteme, Zürich 1847.), s 254 versehenen Algen fand derselbe grössere bewegliche Sporen, welche keimten, also jedenfalls ächte Sporen sind; ferner in besondere Höh- len eingeschlossene, kleinere, bewegliche Körper, welche nur 2 Cilien hatten, während er bei den grösseren die doppelte Anzahl bemerkte, und die niemals keimten. Bei diesen Algen konnte der Verfasser keine Antkeridien finden; vielleicht sind diess den Antheridien ent- sprechende Organe. Sowohl die Structur als die Zahl der Wimpern zeigt eine grosse Beständigkeit. Entweder sind nur zwei vorhanden, die eine am vordern, die andere am hintern Ende, oder sie stehen su 2 oder A, selten in grösserer Anzahl an dem einen oder andern Ende, oder sie bedecken die ganze Fläche der Zoospore. Sie be- wegen sich sehr rasch, wesswegeh sie nicht leicht zu beobachten . sind. Eine gefärbte Flüssigkeit lässt durch die Bewegung der kiei- nen Farbestofftheilchen die Bewegung leichter bemerken. Dasselbe ist der Fall, wenn die Bewegung langsamer wird oder aufhört. Zu- satz von wässeriger Opiumtinetur oder Jod, Alkohol, Ammoniak, Säuren hebt nicht allein die Bewegung, sondern ‚bei den Zoosporen auch die Keimungsfähigkeit auf. Die Zoosporen scheinen aus einer halbfesten, homogenen Substanz zu bestehen; das Fehlen der Mem- bran erweist sich direct, wenn mehrere unter sich sich vereinigen oder eine- einzige in mehrere Theile zerfällt. Bei Anwendung von Ammoniak zerfliessen sie ebenso wie die einfachsten Infusorien. Je- doch nur im jüngern Zustande fehlt die Membran; die keimende Spore bekleidet sich sogleich, die Spore verliert alsdann ihre Wim- pern, heftet sich mit ihrem spitzen Ende, welches sich wie ein Würzeichen verlängert, an benachbarte Gegenstände un, während das entgegengesetzte Ende sich erweitert und seine Zellen vermehrt. Der Einfluss des Lichtes auf die Bewegung der Sporen scheint un- zweifelhaft. Der grösste Theil derselben bewegt sich gegen die Wände des Gefüsses, auf welche das Licht fällt. Andere jedoch scheinen es zu fliehen, wieder andere bleiben indiflereni. Das Aus- treten der Sporen geschieht in der Regel in den frühen Tagesstun- den, jedoch nicht zur selben Zeit bei den verschiedenen Arten und oft wird es, durch trübe Tage unterbrochen, am nächsten heiter Tage vor sich gehen. Das Austreten wird durch die Bewegung der Sporen zum Theile veranlasst, anderntheils ist der Druck, den die farblose Flüssigkeit, in welcher sie schwimmen, auf die Wände der Röhre ausübt, die Ursache. Die Dauer der Bewegungen ist auf wenige Stunden beschränkt, selten überschreitet sie den Zeitraum eines Tages. In einem Falle konnte sie der Verfasser, nech am dritten Tage beobachten; es war diess das Maximum. Mässige 255 Wärme begünstigt die-Bewegung und das Austreten. Ein bedenten- der Wärmegrad hingegen schadet, da er die Zersetzung einleitet. Mit den Infusoriengattungen Diselmis und Euglena haben die Zoo- sporen die grösste Verwandtschaft, so dass es schwer ist, zwischen ihnen und demnach zwischen dem Thier- und Pflanzenreiche einen durehgreifenden Unterschied zu finden. Indess ist derselbe durch ihre verschiedenen Entwicklungsstufen und durch die verschiedene Art der Fortpflanzung gegeben. Niemals jedoch konnte der Verfas- ser eine Umwandlung der Sporen in diese Infuserien wahrnehmen, Den Inhalt der Antheridien nennt der Verfasser Phytozoarien (Phytozoaires). Die Phytozoarien der Charen, Leber- und Laub- moose haben eine eigenthümliche Gestalt; sie sind ein kleiner wurm- förmiger Faden, dessen eines Ende angeschwollen ist, während am andern Ende zwei sehr lange und zarte Fäden ansitzen. Jeder von ibnen entsteht in einer besondern Zelle, in welcher er spiralig auf- gewunden ist. Das Austreten geschieht entweder: durch eine Oef- nung, wobei die übrige Zellenwand unverletzt bleibt, oder die ganze Zelle wird zerstört. Die ganze Masse der Zellen ist in einem Sacke, der Antheridie, enthalten, welche entweder zerreisst oder an der Spitze sich öffnet. Bei den Fucaceen sind die Antheridien wie die Phytozoarien ganz verschieden. Die erstern sind entweder einfache, oder doppelte Schläuche, welche auf Röhren aufsitzen und entweder in oberflächliche Höhlen oder in Conceptacula eingeschlossen sind, theils mit den Sporenschläuchen zusammen, theils ohne sie vorkom- men; so dass, wenn man diesen beiden Organen eine geschlecht- liche Bedeutung zugesteht, man auch hier, wie bei den Phaneroga- men, auf der einen Seite die Geschlechter vereinigt, auf der andern Seite getrennt baben würde. Die Antheridie enthält eine grosse Menge von Phytozoarien, deren Gestalt entweder eiförwig oder an einem Ende verschmälert ist; sie besitzen zwei Wimpern, von wel- chen die eine am vordern, die andere am hintern Ende sich befindet und die ein bestimmtes Stellungsverhältniss zu einem röthlichen Punkte in der Mitte des Körpers haben. Die Gestalt stimmt genau mit jener der Zoosporen vieler Meeralgen überein, wobei jedoch zu be- merken ist, dass bei jenen Gattangen, bei welchen diese Phytozoa- rien vorkommen, die Sporen nicht beweglich sind und eine ganz verschiedene Gestalt besitzen. Die verschiedenen Reactionen wir- ken auf die Plıytozoarien ähnlich, wie auf die Zoosporen, ebenso äussert das Licht einen analogen Einfluss. Es ist demnach. zwi- schen beiden eine Uebereinstimmung vorhanden, welche vermuthen liesse, dass sie verschiedene Eutwicklungssustände ein und densel- x 258 ben Pflanzentheiles seien. Allein die Keimung der Zoosporen ist ansser Zweifel, während die Bestimmung der Phytozoarien gänzlich _ räthselhaft ist. Man hat sie niemals keimen sehen und sie verschwin- den mehr oder minder schnell. Die Function der Antheridien ist noch durch keine directe Beobachtung erwiesen, man hat ihre Be- deutung als männliche Organe nur geschlossen. Die Berichterstatter bemerken nur noch, dass seit Einreichung des M&moires noch bei den Earnen und Equisetaceen (bei Isoötes von Mettenius) bewegliche Spiralfäden beobachtet seien, ohne dass ihre Bedeutung aufgeklärt sei, da die Beobachtungen bei den Farnen (Suminski) noch kei- neawegs ausser. Zweifel gesetzt seien. Sitzung vom 11. März. . ‚Wallot in Dijon bemerkt hinsichtlich der von Paravey mit: getheilten Notiz über die chinesischen Galläpfel, den ou-poey-ise der Chinesen. dass dieselben von ihm in den Me&moires de l’Acad. de Dijon 1832: p. 194 besprochen, seien. Er hält sie ganz richtig für durch Insekten veranlasste Auswüchse, analog jenen der Esche, der . Pappei und der Terebinthe. Auch Reaumur habe bereits diese Aehnlichkeit erkannt. S. Personal-Notizen. Nach einer gegen Ende des vorigen Jahres in Paris eingetroffe- nen. Nachricht hat A. Bompland seinen Aufenthalt in San Borja, wo er seit 6 Jahren lebt. Dort befinden sich auch seine Sammlun- gen, deren wiederholt angetragenen Verkauf er steis zurückwies. Sie sollen Frankreich erhalten bleiben, .. Der bisherige Sachsen- Weimar’sche Forstraih, Dr. Greve in - Eisenach, ist zum Forstmeister bei der Universität Greifswald und Lehrer der Forstwissenschaft bei der staats- und landwirthschaft- lichen Akademie zu Eidena ernannt worden. Am 3. März d. J. starb’ zu Lübeck der Kunst- u. Handelsgärt- ner C. H. Pohlmann nach langwieriger Krankheit im 50. Lebens- jahre. Er war ein eifriger Freund und Verehrer der Naturwissen- schaften, besonders der Botanik, um deren Beförderung er sich in mehrfacher Weise verdient gemacht hat. Druckfehler Flora 1849 p. 400 Zeile 1 v. u. lien: Kleie für Klappe. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. _ en FLORA. M 1%. u Regensburg. 7. Mai. 1850. . m Inkalt: orisınAL-ABBANDLUNG, Steudel, Urticeae nondum deserip- tae. — Lıreratur. DeCandolle, über die Beschaffenheit des Einflusses der - Wärme und über die Wirkung der Sonnenstrahlen auf die Pflanzen. — ver- KEHR der k. botan. Gesellschaft im April 1850. Urticeae nondum descriptae. Auctore Dr. Steudel. 1. Urtica glomerulaeflora Steud. Caule frutieuloese erecto subsimpliei obtusangalo striato (ulira pedali), setulose - pubeseente; foliis oppositis petiolatis, petiolis strigoso pilosis lamina duplo bre- vioribus; hac ovato-oblonga utringue puncticulato-exasperata 3—5-ner- via, nervis divisis, margine grosse dentate-crenata; floribus eirca axillas et in racemo axillari subverticillatis in glomerulis multifloris orbieularibus ; seminibus ovatis acutis brunneis; racemis apice folio- loso-comosis. — In sylvis humidiusculis montium editiorum Ins. ‘Juan Fernandez legit Bertero hrbr. ar. 1524. 5. Post Urlicam serrulatam Swartz (Sprengel nr. 13) collocanda. rlica pseudodioica Steud. Caule suffrutieuloso erecto tereti- striato canescenti setose-hispido, ramuloso; ramulis tenuibus brevi- bus herbaceis petiolisque setoso-hispidis; foliis oppositis oblongia erenato-dentatis acuminatis (I—2°’ longis, 1/„— 3/4’ latis) ad nervos presertim setoso-hispidis; racemis axillaribus subverticillatis folia sequantibus vel superantibus; floribus per glomerulos interrupte spi- catos dispositis; seminibus ovatis, utringue brevissime acutis albis nitidis, — „Urtica a dioica videtur diversa, urentissima“ Bertero hrbr. nr. 737. Ad sepes, secus vias Rancagum Chili. $. o Urtica tenuis Steud. Radice teuui fibrosa; culmo erecto sub- trageno siriato simplici vel vix ramuloso (pedali) patenti-piloso; foliis oppositis superioribus alternis, petiolatis subrhombeo oblongia obtusiusculis integerrimis sparsim patenti pilosis;, floribus axilleribus aubglomeratis 6—8-nis pilosis; glomeruli» basi brevi-bracteolatis. — In eampis prope Mangalon Ind. or. j Flora 1850. 17. . 17 » +4 258 4. Urtica freieraeformis Steud. Caule adscendente ramo- sissimo tenni carnosulo (usque pedali) patenti-piloso; pilis tenuissi- mis pellucidis; foliis inferioribus oppositis, superioribus alternis, omnibus rhombeo-ovatis vel suborbieulatis insqualibus (1'/, — 7’ longis) trinerviis integerrimis ciliatis in lamina punctieulato-asperulis, glakriuscalis vel pilosulis; floribus axillaribus solitariis vel binis par- vis. — Adeo similis Freiere alsinefolie Brongn. ut non nisi in- ‘ florescentia omnino Urtice possit distingui. Urjica parietariaefolia Berter. hrbr. nr 736. Ad rupes Rancagus Chili, 5. U. pauciflora Hochst. (Hrbr. un. it. nr. 682) Fruticu- loss, ramosa, ramis simplieibus vel ramulosis sublepidoto-adspersis, pilosulo-setulosis, gracilibus strietiusculis ; foliis oppositis, inferiori- bas deciduis remotis, superioribus sensim magis approximatis petio- atis, petiolis brevioribus lam ina ovato-oblonga (1—1'/,'longa, !/,—?/4‘' lata) trinervia, swepe sublepidoto - adspersa et rugulosa, basi subeu- neata et brevi tractu integra mox crenato dentata, dentibus obtusius- eulis, summo productiore elongato; floribus axillaribus sessilibus paucis; seminibas acutis nitidis ovatis nigris. — Vereor ne sit eadem ac U. inırs Forsk. Fl. wg. arab. 160, sed obstant flores in hae capitulum formantes qui in nostra pauei vel solitarii 4. In umbro- sis montis Silke Abyssini:e. 6. U. mollis Steud. Caule herbaceo tetragone simpliei striato -inter setas hispidas pubescente (ultra pedali); foliis petiolatis oppo- sitis (oblongo-) lanceolatis nervosis utrinqgue melliter pubescentibus, rariter setis hispidis adspersis (2 —3’‘, medio !/,—-1’' latis), superio- ribus sensim angustioribus, minor:bus; margine acute grossius den- tatis, dente ultimo lineari producte, spicis axillaribus vertiaf is maseulis foemineisque mixtis, folio brevioribus;: seminibus ovatis utringue brevi acutis albis nitidis. — Bertero hrhr. nr. 1382 cum sequente mixta. In ruderatis, ad sepes in udis Quillota Chili. 2. 7. U. bracteata Steud, .‚Caule herbaceo simplici sabterrti striato sparsim setaloso-hispido (bipedali); foliis eppositis brevi pe- tiolatis patentibus vel (inferioribus) reflexis e basi cordata ovato vel (superioribus) anguste- lanceolatis crenato dentatis rariter setuloso- adspersis (17/;—2’’ longis, medie usque 1°’ latis); spieis axillaribus dieicis verticillatis interrupte glomerulatis folio mälto breviorkb bracteis inter petiolos membranaceis oblongie obtusis petiolo 2—3- plo brevioribus. — Bertero hrbr. nr. 737 et 1383 ex parte. Ad sepes secus vias Rancaguse Chili. 8 D. cordatifolia Stend. Caule fraticaloso tereti melliter pubescente; foliis alternis breve petiolstis e basi cordata ovato-ab- - | 250 longis acuminatis patentibus vel subreflexis (3° longis, medio 1-—11/,” latis) subtiliter erenulato-serratis, supra punctato asperulis fusco-viri- dibus, subtas molliter sericeo albidis; cymulis axillaribus petiolo bre- vioribus. — Hrbr. Fortune nr. 54. Hongkong Chinz. 9, U. Fernandeziana Steud. Procumbens parvula carnosula ramosa, undique pilis albidis mollibus adspersa (ramis vix ultra 1- pollicaribus); foliis alternis minimis (raro lineam superantibus) ova- tis obtusis, rhombeis vel suborbiculatis, supre punctato-asperulis; floribus axillaribus solitariis; calyeis laciniis linearibus angust s post anthesin persistentibus; seminibus ovatis "ohtusis brunneis nitidissi- mis. — U. parietariefolia Bert. hrbr. nr. 1552 ex parte. 4. Ad rupes maritimas Ins. Juan Fernandez. 10. U. Schimperiana Hochst, (Hrbr. un. it nr, 1739.) Radice fibrosa,; caule erecto anguloso fistuloso striato patenti-setuloso piloso (2-3 pedali et ultra); foliis remotis alternis longe petiolatis (petio- lis 3-pollicaribus, superioribus brevioribus); foliis ovatis, supremis oblongo - lanceolatis grosse crenato-dentatis, tenuibus subpellucidis (3° longis, 1-—2° latis), subpuberulis vel glabriuscnlis; floribus ey- ımoso pahiculatis, cymis axillaribns pedunculatis nune felia superanti- bus nune vix petiolos wquantibus. — Variat: foliis duplo majoribus (6° longis, 5°‘ latis) ovato rotundis longissime petiolatis, eymis pe- tiolo brevioribus. Hrbr. un. it nr. 1726. Provineia Modat Abyseinize. 11. U. adoensis Hochst. (l. e. nr. 101.) Radice validula fibrosa; eaule (?/, digitum) crasso fistuloso erecto inferne glabrato, sursum setis fistulosis albidis basi flavescentibus sensim densius manito et inter setas pubescente; foliis alternis ovatis petiolatis, margine grosse dentato - erenatis ad nervos setulosis (4-—6’’ longis, 45 latis) tenuibus subpellucidie; eymis axillaribus densissimis brevibus multifloris; seminibkus sublenticulari - compressis oblongo- ovatis scahriusculis fusco-albidis. 4 Prope Adoam in ruderatis Abys- sinise. . 12. U. simensis Hochst. (l. e. ar. 1283.) Caule erecto sim- pliei vel basi ramoso fistuloso ('/,—*/s pollicem) crasso andique setis fistulosis albidis basi flavidulis obsito (2—3 pedali); foliis oppositie vel alternis petiolatis subtriangulari-ovatis nervosis presertim ad pe- tiolos et nervos setis (caulinis similibas) obsitis, (1 —4' longis, 34—2'' latis) margine insgualiter crenato dentatis, crenis plerum- que crenulatis vel lacinulato . erispulis; fleribas cymosis axillaribus, eymis petiolos subsequantibus densifloris. — Provincia Siemen Abyssin, 13. U. bullosa Hocchst, (l. ce. nr. 1409.) Caule prealto, crasso (sursum certe) fistuleso undique uti tota fere planta setis fistulosis 17* \ Li ‚260 albidis obsito; foliis alternis petiolatis; petiolis reflexis pubescenti- canis, multo brevioribus lamina ovata nervosa sıupra verrucis sub- cartilagineis rugosa subtus excavationibus bullosa, hbullis margine eiliato.cano-pubescentibus; floribus axillaribus densissime in pedicel- lis ramesis brevibus cymoso-confertissimis; eymis petiolos subzquan- tihus; seminibus magnis fuscis tuberculato-asperulis. — In pr:eruptis prope Dschenausam Abyssinis. 14. U. condensala Hochst. (l. e. nr. 1888.) Radice fibrosa ; eaule erecto simpliei tereti-sulcato basi nudo sursum setis fistulogis albidis patentibus munito; foliis alternis petiolatis ad petiolos ner- vosgue setulosis, ovatis (1—1'/,‘ longis latisque) acufiuscule serra tie, serraturis quandoque accrescentibus et denticulo uno alterove ‘munitis, lamina presertim subtus pubescente; cymis axillaribus glo- merato dense floriferis ; seminibus sublentiformi- compressis ovatis ‚puncticulatis et striatulo-rugulosis flavescentibus. — In umbrosis Abyssinise. 15. U. lomatocarpa Hochst. (l. e. ar. 1471.) Radice tenui fibrosa;, caule erecto plus minus ramoso sulcato (1— 2 pedali); foliis alternis longe petiolatis ovatis basi integris mox dentatis, Jente ul- timo producto acuminatis (1— 2’ longis, ®/—1’’ latis); racemis axil- laribus partim subsessilibus, ‚partim longissime pedunculatis; floribus eymulosis; seminibus subobligue ovatis submarginatis in diaco tuber- eulatis. OP? — In rupibus vallis Mai Mezano Abyssinise. 16. U. telrapkylla Steud. Radice tenuissime fibrosa; caule erecto debili hamili (2—4-pollicari) simplieissimo vel basi ramuloso, aphyllo vel sub medium foliis minutissimis (vix linealibus) subqua- ternis obsito, apice foliis 4 vel si foliola caulina media desunt 5—6 obvallato, ovatis vel rhombeo-ovatis ('j,—1” longis) subintegris vel obtuse grosse crenatis; cymis terminalibus quam folia brevioribus; floribus hermaphroditis (?); seminibus ovatis obtusiusculis glabris Alavidulis. Q — Urtica ar. 74. Hrbr. un. it. In fruticosis graminosis hamidis riparum alterum prope Adoam Abyerinia*). 17. Boehmeria longispica Steud. Caule erecto tetragono striato- canaliculato, striguloso puhescente (pluripedali); foliis oppo- sitis longe petiolatis ovatis, e hasi integra sensim dentatis, dentibus acerescentibus supra adpresse-pilosis fusco-viridibus, ‘subtus puncticu- ° Jato-asperulis pallidioribus; spicis e quaque axilla solitariis simpliei- bus vel basi breviter ramulosis longissimis (usque pedalibus) filifor- mibas interrupte glomerulatis. — An Urlica caudala Poir. sed vera *) Urtica Hypselodendrun Hochst.Hrbr. un. it. nr. 1136. schedula’ est omissa, mi-i qunad genus quin faniliam adhuc dubia, \ 261 est Boehmeriae species. Legit Fortüne Hrbr. A. ur. 85. in China boreali. 18, Procris hypoleuea Hochst. (Hrbr. un. it. nr. 862.) Frati- cosa; ramis floccoso - pubescentibus teretiusculis subangulatis; foliie alternis brevi petiolatis lanceolatis acuminatis tenuiter serrulatis (/2—3” longis, 2—4’ latis), supra faseo-viridulis puberulis, sub- tus dense niveo tomentosis; florum glomerulis in ramalis (post folia delapsa) lateralibus, et azillaribus subglobosis multifloris sessilibus. — Urtieae salicifoliose Don. affınis nisi forte eadem. #5 In umbro- . sis montium prope Dschenausam Abyssiniz. 19. Procris excelsaBert. (Hrbr. nr. 1521 sub Urtica.) Fruticosa; ramis tenui-pubescentibus demum glabratis rugosis; foliis alternis ovatis vel ovato-lanceolatis (1'/,” longis, '/a—"/s”’ latis), crenato- dentatis, supra viridi-brunneis punetieulato-asperulis, subtus tennis- sime albido-ser:ceis, nervis pilosulis ; florum glomerulis basin ramu- lorum versus (post folia delapsa) lateralibus, summis axillaribus multifloris; stigmatibus elonyatis. 5 — In sylvis umbrosis et secus rivulos collium Ins. Juan Fernandez i Literatur. Ueber die Beschaffenheit des Einflusses, welchen die Wärme auf die Pflanzen ausübt und insbesondere über die Wir- kung der Sonnenstrahlen, von Alph. DeCandolle. (Bibliotheque universelle de Geneve. März 1850.) Bei allen Versuchen, Vegetationserscheinungen durch die Wärme zu erklären, pflegt man thermometrische Daten zu benützen, wie sie die physikalischen Beobachtungen darbieten. Anfänglich schrieb man Alles der mittleren Jahrestemperatur zu; da sich inzwischen die Mehrzahl von 'Thatsachen hiernach nicht richtete, zog man in der Folge die Mittel der Jahreszeiten, namentlich die der Monate in Betracht. Endlich wurde von Boussinganlt ein Iogischeres Verfahren eingeführt, welches darin besteht, dass man die Zeitdauer, welche eine Vegetationsphase braucht, und die während derselben stattfindende mittlere Temperatur in Rechnung bringt. Wenn z. B. eine Pflanze von ihrer Klüthezeit an 20 Tage gebraucht hat, um ihre Samen zur Reife zu bringen und die mittlere Wärme während dieser 20 Tage = 10° war, wird man sagen: dass die empfangene Wärme == 200° 'war. Sollte sich die Zahl der Tage auf 10 und 262 die mittlere Temperatur dabei auf 20° belaufen haben, so würde sich das gleiche Product von 200° ergeben Demgemäss drückt diese Ziffer die Summe der Wärme aus, welche einer bestimmten Wir- kung an einer Pflanzenart entspricht. Wendet man aber diese Berechnungsweise auf verschiedene Entwicklungspbasen des vegetabilen Lebens oder auf verschie- dene Gegenden an, so wird sich bald zeigen, dass ihr Werth nur approximativ sei., Man wird sogar bisweilen auf so bedeutende Abweichungen stossen, dass man an der Richtigkeit des Verfahrens zweifeln muss. Der Irrthum entspringt aus vielen Ursachen. Ge- . lingt- es nicht sie zu fassen und wenigstens für die hauptsächliche- ren eine Correction zu finden, so steht zu befürchten, dass die Ver- gleichung von Vegetationsverhältnissen mit Temperaturverhältnissen nur zu vagen und unbefriedigenden Resultaten führe. Ich behaupte hier keineswegs alle mir voraussichtlichen Irrthümer aufzuzählen, sondern will mich nur mit der Aufführung folgender begnügen. 1. Die in Rechnung kommende Zeit ist in vielen Fällen schwie- rig zu bestimmen. So der Moment der beginnenden Keimung, der wo die Knospen zu schwellen anfangen, oder die Zeit der Reife bei den meisten Samen. Boussingault (Eeonomie rurale, t. II. p. 659) hat in seinen Berechnungen über den Bedarf der Wärmesumme bei den jährigen Culturpflanzen eine Tabelle gegeben, worin er die Saatzeit des Weizens, des Mais u. s. w. in verschiedenen Ländern approximativ, nach einer mittleren Schätzung der Jahre und der Be- handlungsweise anführt. Seine Daten zeigen nur den 1. oder “15. Tag eines Monates an, während eine directe Beobachtung die inzwischen gelegenen Zeiten herausgestellt hätte, Es ist indess nicht möglich, dass die Keimung überall in gleichem Verhältniss nach der Saat beginne. Bei Frösten und eintretender Trockenheit keimen die Samen nicht. Es darf sonach nicht überraschen, wenn sich B. bei den Wärmesummen Zahlen ergaben, welche manchmal bei der nämlichen Pflanze differiren, und wenn sich dann in häufi- gern Fällen mehr übereinstimmende Zahlen herausstellten, lässt sich annehmen, dass sich die Fehler compensirt haben. Ich habe über denselben Gegenstand direcete Untersuchuugen angestellt, auf die ich bald zu sprechen komme. Nie war die Wärmesumme zwischen dem Moment der Saat und dem der Reife von Samen derselben Art genau übereinstimmend ; vielmehr war sie manchmal sehr abweichend: aus welchem Grunde werde ich gleich augeben. Hiemit will ich keines- wegs dem Werthe von Boussingault's Methode zu nahe treten, einer Methode, deren ich mich stets bediene ; sondern vielmehr zeigen, ” 263 welcher Vervollkomnn»ung sie fähig ist, um ihren vollständigen Natzen zu bieten. 2. Die Bodentemperatur muss auf den Gang der Vegetation von Einfluss sein und es ist bekannt, dass sie im Verhältnisse zur Lufttemperatur einer Curve folgt, welche nach den Gegenden und der Bodenbeschaffenheit verschieden ist. 3. Die Temperaturen unter 0° sind ganz ohne Werth für die Pflanzen, da das Gefrieren die Aufnahme und Bewegung der Säfte verhindert. Auch ist gewiss, dass niedere Temperaturen von + 1°, + 2°, + 3° oder ähnliche nicht zureichen, um gewisse vegetabilische Lebeusprocesse in Gang zu bringen. _ So bleibt sich der im Herbst gesäte Weizen ‚den Winter über gleich, wenn sich auch die Tem- peratur mehrere Tage über 0° erhebt. So gelangt die Dattelpalme im Norden Spaniens, der Ginego in mehreren Gegenden van Mittel- - europa niemals zur Blüthe, obschon die Temperatur ihr Laub zur Entfaltung bringt, Viele Samen verfau'en unter einem bestimmten Temperaturgrad, statt zu keimen. Man sollte also ‘nur die Tempe- raturen über einen gewissen Grad zusammeuzählen, welcher irgend einer Pflanze und irgend einer Funetion derselben entspricht, denn so allein erhält man die angemessene Temperatur (la tempera- ture utile). Wie aber lässt sich dieser Punkt ermessen, der je nach den verschiedenen Pflanzen und deren verschiedenen Functionen so schwankeud ist nnd so sehr sich in Dunkel hüllt, wenn man, um ein Beispiel anzuführen, nach dem Beginne der Keimung oder der Blüthe forscht? 4. Unstreitig sind die Temperaturen unter 0" unnütz für sämmt- liche Pflanzenarten und sämmtliche Functionen derselben, sie haben keine Wirkung zur Folge. Bei den thermometrischen Berechnungen nehmen wir sie indess für negative Grössen, insoferne die Tempe- raturen unter 0 abgezogen werden. Dadurch werden sie nicht annal- lirt, sondern sie erhalten eine eingreifende Bedeutung. Es müsste sich hieraus ergeben, dass die Pflanze in ihrer Bildung zurückginge, wenn die Temperatur unter 0 fällt. Sie geht nieht zurück. Sie mindert sich nicht, wie die Quecksilbersäule im Thermometer: sie bleibt stehen. Solcherweise ‚müssen die Mittel, an welchen die nega- tiven Temperaturgrösseb Antheil haben, nicht mit den Vorgängen in der Vegetation in Einklang treten. Man sollte sie so in Rechnung bringen, dass man die negativen Grössen mit 0 bezeichnet; nur hat man leider keine so detaillirten Tabellen vor sich, welche diese Ver- besserung zuliessen. 264 5. Die Gewächse sind meistens der Sonne ausgesetzt und alle Thermometerbeobachtungen, nach denen man die Temperaturen der Gegenden bestimmt, finden im Schatten statt. Es ist bekannt, dass die Wärme der Sonnenstrahlen je nach der Jahreszeit, der geogra- pbischen Lage, der Meereshöhe und verschiedenen localen Ursachen verschieden ist. Demgemäss werden 10° mittlerer Wärme im Schat- ten in einer 10tägigen Periode einen Einfluss ausüben, welcher zu dem in der Sonne anderwärts und zu andern Jahreszeiten ausgeüb- ten keineswegs in gleichem Verhältnisse steht. Die Absicht dieses Aufsatzes ist die Besprechung dieses letzten Punktes, als der hauptsächlichsten Veranlassung von Irrthümern in der Anwendung der Temperaturmittel. Der Gegenstand ist nicht neu, jedoch hat man sich bei Berechnung der directen Wirkung der Sonnenstrahlen nur solcher Methoden bedient, die mir für die Vege- tation nicht zweckmässig erscheinen, und so will ich eine andere versuchen. Man wird, wie ich hoffe, anerkennen, dass sie wohl be- „gründet sei, und wenn sie auch in der Anwendung einige Schwie- "rigkeiten bietet und das Erstrebte nur in Umrissen darstellt, wird sie doch wenigstens zu weiterm Nachdenken über die Wirkungs- „weise der Wärme auf die Pflanzen Veranlassung geben. Um die Insolationskraft zu nm:iessen, haben die Physiker stets Thermometer gleichzeitig oder abwechselnd dem Schatten ausgesetzt. . Die Differenzen waren immer beträchtlich und standen im Verhält- nisse zur Jahreszeit und geographischen Lage; diese Differenzen hingen aber auch sehr von der Beschaffenheit des Thermometers und der Art ab, wie die Kugel die Sonnenstrahlen empfing und bei Nacht ausstrahlte. Bald hat man die 'Thermometerkugel mit schwarzer Wolle bedeckt, welche Substanz stark absorbirt und ausstrahlt; bald liess man den Thermometer unbedeckt. Die einen entzogen ihn dem Einflasse des Regens und des Thaues, die andern setzten ihn die- sen erkältenden Ursachen aus. Die Reihe von Beobachtungen, welche im Garten der Horticulturgesellschaft zu London angestellt wurden (s. Dove über den Zusammenhang der Atmosphäre mit der Ent- "wicklung der Wärmeveränderungen der Pflanzen. Berlin 1846), ge- schah mit Thermometern, die mit Wolle umhüllt waren, der eine im Schatten, der andere in der Sonne mit einem gewöhnlichen Ther- mometer im Schatten verglichen. V.Gasparin hat, in der Absicht, die Thermometer noch mehr in die Lage, in der sich die Pflanzen, wenigstens deren obere Wurzein, befinden, zu versetzen, die Kugeln einen Millimeter hoch mit Erde bedeckt, Nach jedem von diesen Verfahren sind die Monatsmittel in der Sonne zu London um 4° und 205 darüber höher als im Schatten, zu Orange um 15° und darüber; man begreift indess, dass die Ziffern sehr von der Art des Verfahrens abhängen. Es scheint mir überflüssig, darüber zu verhandeln, welche ther- mometrische Vorrichtung die beste sei. Ich finde alle verwerflich in der Anwendung auf das vegetabile Leben. Es wird doch wahr- lich Niemand denken, dass die Oberfläche der Stengel und Blätter sich in der Sonne erwärmen und im Schatten ausstrahlen, gleichwie dieser oder jener Thermometer. Es handelt sich um dichte Körper, in welche die Wärme langsam eindringt, und man vergleicht sie mit füssigem Quecksilber, dessen erwärmte Molecnle ihre Stelle wech- seln! Es handelt sich um Oberflächen von grüner, mehr oder weni-- ger mit braun, gelb u. s. w. gemischter Farbe, und man vergleicht sie mit Oberflächen von gleichartiger oft vom Grünen sehr verschie- dener Farbe. Die beleuchteten Blätter reflectiren einen Theil des Lichtes, und man vergleicht sie mit der runden Kugel eines Ther- mometers oder schwarzer Wolle, die keinen Lichtstrahl reflectirt. An der Pflanze lässt ein Nachtfrost die Blätter oder Blüthen, die sich während des Tages gebildet haben, nicht wieder zurückgehen, der Wechsel zerstört nichts; und man vergleicht die Pflanze mit einem Thermometer, an welchem die Zusammenziehang des Quecksilbers in Rechnung kommt als Subtraction von der Höhe! Es ist endlich allen Physiologen bekannt, dass der chemische Antheil der Sonnen- . strahlen einen gewaltigen Einfluss auf das Pflanzengewebe ausübt, dass er unabhängig von der Wärme die Kohlensäure zersetzt und durch die Spaltöffnungen vie} Wasser verdunsten lässt. Gewiss muss also ein Lichtstrahl, fast ohne Wärme, einen Einfluss ausüben. Es wäre sohin von grossem Werthe, ein Maass zu haben, zugleich für die erwärmende wie für die chemische Kraft.der Sonnenstrablen. Hieraus ziehe ich den Schluss, dass das einzige logische Mittel, die Wirkung der Sonnenstrahlen auf die Ge- wächse zu messen, darin bestehe, die Gewächse selbst zu beobachten, nämlich ihre Entwicklung 1) im Schat- ten und in der Sonne, 2) bei verschiedener Intensität der Insolation je nach Jahreszeit und Lage zu verglei- chen. Ich will nun zeigen, welches Verfahren ich dabei versuchs- weise in Anwendung brachte, und hoffe in der Folge es besser zu machen, oder dass es Andere besser machen werden. Ich wählte einige jährige Pflanzen, an welchen die Epochen der Blüthe und der Reife scharf ausgedrückt erscheinen und die zugleich unter Temperaturgraden nahe dem Eispunkte vegetiren können, Die 266. Aussaat geschah gleichzeitig in den Schatten und in die Sonne. Fer- ner süete ich dieselben Arten in anf einander folgenden Zeiträumen vom Frühlinge an in der Sonne. Ich notirte genau die Zeit der Blüthe und Fruchtreife und verglich sie mit den Mittteln nach ge- wöhnlicher Weise beobachteter Temperaturen im Schatten und das Ergebniss war eine genaue Schätzung des Wärmeüberschusses, welche grwisse Pflanzen unter dem Einflusse der Sonne empfangen hatten, eine Schätzung erhalten durch die Anzahl der Tage unter einer ge- wissen mittleren Temperatur im Schatten. Ein Beispiel mag den Gang der Schlussfolgerung erläutern. Gartenkresse (Lepidium satirum) wurde im botan. Garten zu Genf am nämlichen Tage, am 24. Mai 1847, in ein Beet unter Schatten und in ein anderes in die Sonne gesät. Die Samen keim. ten richtig, wie es bei dieser kleinen Pflanze geschieht. Die Stöcke im Schatten blühten am 13. Juli und reiften am 17. August. Halten wir uns an diese letztere Thatsache, um das ganze Leben der Pflanze im Auge zu haben. Vom 24. Mai bis 17. August sind 85 Tage ver- Aossen. Die mittlere Temperatur zu Genf war nach den gewöhn- -lichen im Schatten angestellten Thermometerbeobachtungen = 17°, 24. Das Preduct davon — 85 >< 17°, 24=—= 1465 drückt nach der Methode Boussingault’s die Wärmesumme aus, deren die Art bedarf um zu keimen und ihre Samen zu reifen. Hier ist kein Irr- thum, denn der Thermometer befand sich wie die Pflanzen im Schat- ten und auf die Mittel influencirten keine negativen Grade. — Die Stöcke in der Sonne blühten am 12. Juli und reiften am 9. August; von der Saat an bis zur Reife werflossen also 77 Tage. Die mitt- lere Temperatur war während dieser Zeit nach dem Thermometer im Schatten = 17°,06. Die Multiplication von 77 >< 17°, 06 gibt nun 1313. So hätte also eine Wärme anscheinend von 1313’ den nämlichen Erfolg gehabt als wie von 1465°. Es kann jedoch eine Wärmesumme auf die nämliche,Art nicht zwei verschiedene Wirkan- gen ausüben. Es ist klar, dass die Stöcke in der. Sonne 1313 im Schatten gemessene Grade und darüber eine zu addirende Grösse durch die Wirkung der Sonnenstrahlen erhalten haben, welche das Thermometer des Observatoriums nicht anzeigte, und welche die Differenz von 1313 von 1465 darstellt, nämlich 152°. Also entsprach sowohl die wirmeerzeugende als chemische Wirkung der Sonnen- strahlen anders ausgedrückt einem Werthe von 152° eines gewöhn- lichen Thermometers im Schatten. Diese Wirkung war auf 77 Tage vertheilt; es kommen also 1,97 (fast 2°) auf den Tag*). ”) Vorausgesetzt, dass die Intensität der Sonnenstrahlen in den verschiedenen Jahreszeiten gleich wäre. A.d, \ 207 Ich hätte, um die Nachsuchnngen nach den mittleren Tempera- turen zu vereinfachen, blos die 8 Tage in Anschlag bringen köunen, um welche die im Schatten gesetzten Stöcke länger gebraucht haben um ihre Samen zu reifen. Während dieser 8 Tage hätte die mitt- lere Temperatar mit 8 multiplieirt 152° gegeben und dadurch nach Tbermometergraden im Schatten den Werth Dessen ausgedrückt, was die Stöcke im Schatten zu wenig und die in der Sonne za viel erhalten haben. Ich habe es vorgezogen, die Zahlen für das Ganze des Pflanzenlebens zu berechnen, um so die stufenweise Wirkung der Sonnenstrahlen und der Temperatur im Allgemeinen besser schätzen zu können. u Samen von Iberis amara wurden am 27. April 1847 in den Schatten und in die Sonne gesät. Die Pilanzen im Schatten blöhten am 28. Juni und reiften am 11. August; die in der Sonne blühten am 20. Juni und reiften am 11. August. Beschränken wir uns auf die Betrachtung der letztern Phase, so bedurfte die erstere 139 und die zweite 110 Tage, um als jährige Pflanzen ihren Vegetations- eyelus za vollenden. Die Stöcke im Schatten haben gemäss dem im Schatten beobachteten Thermometer eine Summe von 2219 empfangen (das Product von 139 Tagen mit der wittlern Tempera- tur); die Stöcke in der Sonne scheinen nur 1754° erhalten zu haben, wenn man die Temperatur ihrer 110 Tage nach Thermometergraden im Schatten in Rechnung bringt. Die Differenz 465 drückt die Wir- kung des Sonnenlichtes nach Thermometergraden im Schatten aus. Diess giebt 4°,2 für einen Tag der Vegetationszeit. Andere Arten wurden gleichzeitig gesät und beobachtet, näm- lich Sinapis dissecta, Nigella sativa, Iberis amara und Linum usi- tatissimum. Eine fünfte, Iberis umbellata, hat die Zeit ihrer Samen- reife nicht deutlich genug wahrnehmen lassen, um sie in Anwen- dung zu bringen. Ohne genauer einzugehen, haben die obenerwähnten 5 Arten folgende Resultate geliefert in Beziehung auf die Wirkung der Sonnenwärme, diese auf den Tag berechnet und nach Thermo- metergraden im Schatten ausgedrückt. Saat 23 April. Von d. Saat bis snr Blüthe. Von d. Rlüthe b. =. Reife, V.d.Sast b, z, Reife. Iberis amara 2’.2 6°,5 4°2 Sinapis dissecla 3°,8 19,8 2,5 Nigella sativa . . . . . Fa . 46 Saat den 24. Mai. Lepidium sativum 0°,4 4°,7 20 Iberis umbellata 0°,8 . Linum usitalissimum . . . . . . . 81 268 Die Verschiedenheit dieser Ziffern fällt nicht der Biethode zur Last, sondern den geseizmässigen Veränderungen der Sonnenwärme von einem Tag auf den andern je nach der Jahreszeit und der Rein- heit der Atmosphäre. Sie rührt auch daher, dass die Pflanzen zu zwei verschiedenen Zeiten gesät waren und ihr Leben jede zu an- derer Zeit vollendeten, Diejenigen, welche zum grössten Theile während des Sommers lebten, empfanden am meisten die Wirkung, einer Jahreszeit, in. der die Sonne mehr Kraft als zu einer andern hat. Ich gebe hier ein Beispiel von der zunehmenden und dann wie- der abnehmenden Einwirkung der Sonne auf die Gewächse vom Frühlinge bis zum Herbst. Es ist zweien Arten entnommen, die sich leider wenig geeignet fanden, um den Tag der Reife zu bestimmen. Das Experiment ist indess nicht ohne Nutzen. Flachs (Linum usitalissimum) und Iberis amara wurden im botanischen Garten zu Genf in die Sonne gesät. Die Samen des Flachses A; B, C und der Iberis A, B, C, befanden sich in einer Rabatte, welche ausser dem directen Sonnenschein die Zurückstrah- lung von einer einen Meter entfernten Mauer empfing. Die Samen des Flachses D und E waren ausserhalb des Einflusses der Mauer, jedoch immer in der Sonne. Diese letzten beiden Experimente wur- den im Jahre 1848, die andern 1847 angestellt. Tag d. Aussaat. Tag d. Reife. Dauer nach Tagen. Mitt, Temp. Produkt, Flachs A. 23. April, 2. August. 101 15%,89 1605 » B. 24. Mai. 7. August. 73 16°,96 1272 » 06. 24. Juni. 3. Sept. 1 17070 1257 » “D. 29. April. 12. August. 105 16°37 1719 » E 9. Juni. 7. Sept. 90 17,82 1604 Iberis A. 23. April. 11. August 110 15°,95 - 1754 » B. 24. Mai 10. Sept. 109 1670 1821 » € 2% Juni 26. Octob. 124 149,99 1858 Man sieht, dass je später der Flachs gesät wurde, um so ge- : ringer das Product der Temperatur mit der Anzahl der Tage wird; indem die Art, welche im Sommer reifte, einen immer grössern Bei- trag von Sonnenwärme empfing, welchen der Thermometer im Schat- ten nicht anzeigte. Die Iberis hatte im Gegentheil ein Product, welches in dem Maasse zunahm, als die Samen spät daran waren, weil sich die Vegetation in den’ Monaten September und October beschloss, wo die Sonnenwärme abnimmt. Im Resultate meiner Versuche von 1847 hat mich eine Anomalie eine Zeit lang in Verlegenheit gebracht, die sich indess ganz gut durch den neblichten Zustand des Himme!s e.klärte, worüber unsere k - 269 Beobachtungen zu Genf glücklicherweise genane Rechenschaft geben. Die am 24. Mai gesäten Arten haben durch die Sonne eine gerin- gere Einwirkung bis zur Blüthezeit erhalten, als die am 23. April gesäten (0°,4 oder 0°,8 auf den Tag, diese aber 2°,2 und 3°8). Nun hat sich gezeigt, dass der Juni 1847 wolkiger war als der Mai. Die am 23. April gesäten Samen entwickelten sich zu ihrer Blüthe haupt- sächlich im Monat Mai. In diesem Monate war der Himmel um Mit- tag auf 0,41*) seiner Ausdehnung überzogen, und vom 17. bis 20. Juni, in der wichtigsten Periode für die Pflanzen, war er bei 0,47 seiner Ausdehnung bedeckt. Die am 24. Mai gesäten Pflanzen ent- wickelten sich zur Blüthe hauptsächlich im Juni und in der ersten Woche des Juli, während welcher Zeit der Himmel um Mittag bei 0,52 seiner Ausdehnung bedeckt war. Um genau die Wirkung der Bewölkung zu messen, sollte man jeden Tag von ihrem Stande mit Rücksichtnahme auf die Temperatur des Tages Rechenschaft halten. Man sollte auch Kenntniss nehmen von der Wirkung des Wasser- dunstes, der die Wärme aufnimmt, indem er zugleich der Luft ihre Durchsichtigkeit lässt. Man kann sich nicht in alle diese Details einlassen, aber es bleibt ausgemacht, dass, um die Insolationswir- kung nach verschiedenen Gegenden oder am gleichen Orte nach ver- schiedenen Monaten zu bestimmen, man so viel als möglich Rechen- schaft geben müsse, entweder von der Ausbreitung der Wolken, oder wenigstens von der Anzahl der bedeckten Tage. Nach den mehr- jährigen Beobachtungen zu Genf. variirt die mittlere Bewölkung wenig von Jahr zu Jahr. ‘So könnte eine richtige Beobachtung dieses Ele- mentes dazu dienen, die Climate leicht und regelmässig zu bestimmen. Im Jahre 1849 stellte ich neue Versuche an, indem ich den Reps anwendete. Diese Art erwies sich gegen meine Hoffnung un- genau in der Bestimmung der Blüthezeit und der Reife. Ich war ferner nicht mit der Localität zufrieden, welche der Garten- in Genf für die Samen im Schatten darbot**). Dieser letztere Beweggrund und die Hoffnung, eine Vergleichung der Insolationskraft in Genf mit der in einer südlichern Gegend anstellen zu können, veranlass- ten mich, meinen Freund Moquin-Tandon, Professor der Botanik *) Die zu Genf angestellten Beobachtungen zeigen den Theil des Himmels an, der mit Wolken bedeckt ist. Nach Zehnteln ausgedrückt giebt dieses Maass leicht zu berechnende Mittel. Diess Verfahren ist dem vorzuziehen, dessen man sich gemeiniglich durch die Ausdrücke „bedeckter, umwölkter u. s. w. Himmel‘ bedient. A.d. V. **) Der Schatten war nicht vollständig. Es ist ziemlich schwierig , diese Be- dingung zu erreichen und dabei den Pflanzen das Tageslic \ = Inssen, das sie nicht entbehren können, .. 270 zu Toulouse, darum anzugehen, in dieser Stadt eine Reihe von Ver- suchen anzustellen. Er fand sich sehr bereit dazu. Er hat sogar das Beobachtungsfeld auf mehrere Arten ausgedehnt. Da ich seine Genauigkeit wohl kannte und mir bewusst war, dass er in Toulouse günstige Localitäten hatte, hoffte ich von seiner Sorgfalt interessante Resultate zu bekommen. --Leider wurde durch Insekten und eine be- trächtliche Ueberschwemmung der grösste Theil der im Schatten er- zogenen-Stöcke zerstört. Vielleicht kann ich später einige der Be- obachtungen Moquin’s veröffentlichen, wenn ich die meinigen vollständig mittheile, in einem Werke über Pflanzengeographie, wo- “ mit ich mich seit einigen Jahren beschäftige. Der Vortheil der vorgeschlagenen Methode besteht darin, dass man ein Maass erhält für die Wirkungsweise der Sonnenstrahlen anf die Pflanzen an den Pflanzen selbst, und dass man Jann die be- obachtete Wirkung in gewöhnliche Thermometergrade übersetzt. Die im Schat!en erzogenen Pflanzen bilden das Band, das Uebersetzangs- mittel, zwischen den in der Sonne aufgewachsenen Stöcken und einem gewöhn!ichen Thermometer im Schatten. Gewiss ist diess zweck- mässiger, als Thermometer in die Sonne zu versetzen; denn nach letzterem Verfahren wird trotz aller erdenklichen Vorrichtungen Nie- mand sagen können, dass dieselben die Sonnenstrahlen genau wie die Pflanzen spüren. Es wäre, wie ich glaube, wünschenswerth, Versuche in der Art der meinigen anzustellen, in Ländern , welche nach ihrer Höhe und nach ihrer Breite verschieden sind, und in solchen, wo der Himmel nebelig, oder wo er heiter ist. Man würde dann herausbringen, wie viel man an jeder Localität zu den monatlichen Mitteln an Son- nenwärme hinzufügen müsse, von der die Beobachtungen im Schat- ten keine Rechenschaft geben. Ich bin überzeugt, dass eine solche Vergleichung, z. B. zwischen England*) und dem östlichen Europa, zeigen würde, dass die mittlern Thermometerstände im Schatten die Beschaffenheit der Climate in Beziehung auf Ackerbau nicht gut aus- drücken. Bei Vervielfältigung von Versuchen dieser Art würde man finden, welche Arten am geeignetsten sind, um die Wirkungen der Temperatur zu offenbaren. Man würde vielleicht auch finden, dass die mit Wolle oder mit Sand bedeckien oder auf eine gewisse Weise *, Weun man in England oder in den Vereinigten Staaten ähnliche Beobach- tungen anstellt, muss man natürlich in den Beobachtungen 32 Grad von allen in Fahrenheit’schen Graden ausgedrückten Werthen abziehen. Die Anwendung dieses Thermometers ist. Hindernise für das Verständniss der Vegetationserscheinungen von Seite wenig unterrichteter Menschen. A.d.V. . | . Mr. der Sonne ausgesetzten Thermometer die ähnlichsten Anzeigen geben wie die Gewächse selbst. Dann könnte man sie ohne Bedenken in Anwendung bringen und diese dürfte bequemer sein, als die Beob- achtungen an den Gewächsen. ’ Schliesslich muss ich noch sagen, dass diese Versuche meine Ansichten über die Wirkungsweise äusserer Einflüsse, insbesondere _ der Wärme auf die Pflanzen verändert haben. Ich beging manch- mal mit vielen Physiologen den Fehler, die Pflanze als eine Art Thermometer zu betrachten. Diess ist ein falscher Vergleich, der zu Irrtham führt. Ich wiederhole es: die Erniedrigung der Tempe- ratur zerstört nicht an der Pflanze die Wirkung, welche zuvor eine Erhöhung derselben hervorgebracht hat. In einem Thermometer steigt und fällt die Quecksilbersäule, die Pflanze aber schreitet nur vorwärts. Das Mittel von Thermometervariationen, welches man im- mer mit den Vorgängen in der Vegetation in Zusammenhang bringt,.. entspricht keinem Moment im Pflanzenleben, denn die Keime treten nicht wieder in’s Samenkorn, noch die Blätter in die Knospe zurück, wenn nach Wärme Kälte eintritt. Um sich an die Wahrheit zu hal- ten, muss man die Pflanze mit einer Maschine vergleichen, welche ihre Arbeit im Verhältnisse der durch die Wärme und die chemischen Lichtstrablen gegebenen Anregung verrichtet. Wenn die Kraft der Anregung nicht hinreicht, um die Maschine in Bewegung zu setzen, steht alles still, aber der Erfolg der früheren Arbeit ist erreicht, und sobald die Anregung wieder beginnt, fügt sich ein neuer Erfolg zu dem alten. Hieraus geht die besprochene Nothwendigkeit hervor, um die Temperatur über 0 zu berücksichtigen, denn wir sind ge- wiss, dass die vegetabile Maschine unter diesem Punkt still steht. Hieraus ergibt sich ferner die Zweckmässigkeit, zu untersuchen, ob manche Pflanzen nicht bei Temperaturen von + 1°, + 2° zu vegetiren aufhören, wie die Nordgränzen*) mancher Arten und die tägliche Beobachtung von Erscheinungen mir anzuzeigen scheinen. In der Verfolgung dieser Idee kann die Wirkungsweise mancher Einflüsse, wie z. B. der Feuchtigkeit, die von ungehenerer Gewalt für das Pflanzenleben sind, mit den zahlreichen Ursachen verglichen werden, welche die Arbeit einer Maschine modifieiren. Nehmen wir als Beispiel eine Dampfmaschine. Sie wird unbezweifelt durch die Wärme in Thätigkeit versetzt: allein es ist auch erforderlich, dass das Wasser nicht mangle, dass die Stücke in gutem Zustande seien, dass ihre Reibung durch Oel vermindert werde. Die Gesammtarbeit *) V, Anuales des sciences uaturelles. 3me serie. Tome IX. p. 5. 212 entspricht allen diesen Ursachen. Die organischen Wesen sind nicht minder complicirt. Die-Berechnungen, die man an ihnen versucht, werden stets approximativ bleiben, wie die über die Arbeit einer Maschine; aber man wird im Allgemeinen dem gleichen Gange zu folgen haben, d. h. man wird in Rechnung bringen müssen Kraft, Zeit und Nebenumstände, um nicht in tiefe Irrthümer oder in nume- rische Untersuchungen obne Ende zu gerathen. Nachschrift des Vebersetzers. Vorstehender Aufsatz DeCandolle’s dürfte vorzüglich geeig- net sein, die in's Leben getretenen Arbeiten in der naturlistorischen Untersuchung Bayerns zu unterstützen. Die nach seiner Methode -zu pflegenden Beobachtungen über das Keimen, Blühen und Reifen von Pflanzen im Schatten und in der Sonne, mit gleichzeitiger Beobachtung des Thermometers im Schatten ist, gewiss so einfach ‘und zugleich erfolgreich, dass derartige Versuche an verschiedenen Punkten des Landes, namentlich in verschiedenen Höhen über dem Meere angestellt, höchst lohnend sein werden. Zur Bestimmung der Temperaturverhältnisse erlaube ich mir zu diesem Zwecke als bequemste Vorrichtung den Thermometrogra- hen zu empfehlen, welcher im hiesigen botanischen Garten ange- bracht ist. Derselbe besteht in zwei liegenden Thermometern, deren einer das Maximum, der andere das Minimum der täglichen Tempe- ratur anzeigt. Er wird in München von Mechanicus H. A. Grei- ner (Althammereck Nr. 5) gefertigt und kostet 5 fl. Diese Vorrich- tung. gewährt den Vortheil, dass die tägliche Beobachtung nicht an bestimmte Stunden gebunden ist, und dass man die täglichen Tem- peraturmittel ohne umständliche Berechnung und mit der nöthigen Sicherheit daraus erhält. Sendtner. Verzeichniss der im Monat April 1850 bei der k. botan. Ge- sellschaft eingegangenen Gegenstände. 1)C. Patze, E. Meyer und L. Elkan, Flora der Prövinz Preussen. 3. u, letzte Lieferung. Königsberg, 1850. 2) Samenkatalox von Zürich. 3) Jos. de Salm-Dyck, Cacteae in horto Dyckensi cultae anno 1849 secun- dum tribus et genera digestae. Bonnae, 1850. 4) E. Fries, über die Ursachen der Kartoffelseuche. Aus d. Schwed. über- setzt von Prof. Hornschuch. Greifswald, 1849. j 5) Abhandlungen der mathematisch physikal. Classe der k. b. Akademie der Wissenschaften. V. Bd. 3. Abthl. "München, 1850. 6) Bulletin der k, Akademie der Wissenschaften. München, 1849, - DDr. L. A, Buchner jww., über den Antheil der Pbarmacie an der Ent- wicklung der Chemie. München, 1849. 8) Korrespondenzblatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. IL. Jahrg. 1849. 9) Klotzschii Herbarium vivum mycologicum. Gentur, VIII, et XIV, cura L. Rabenhorst. !resdae, 1845. 1850. 10) Isis von Oken. 1848. Heft XIL, 1!) Liste der in der deutschen Flora enthaltenen Gefässpflanzen zunächst nach Koch's Synops. behufs der botan. Untersuchung von Bayern zusammen- - gestellt. München, 1850, Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg, FLORA. N. 18. Regensburg. 14. Mai. 1850. Inhalt: orisınAL-ABHANDLUNG. Wydler, Notiz über Corydalis cava Schw, et Kört. — PFLANZENSANMLUNGEN. Hohenacker, Namen Surinam'- scher Pflanzen. Bischoff, über Hohenacker’s Herbar. normale plantarum officinalium. Klotzschii, Herbarium vivum mycologieum. Babenhorst, die Algen Sachsens. — GELEHRTS ANSTALTEN UND VEREINE, Sitzungen der k. botan. Gesellschaft zu Regensburg. — anzzıce. Verkauf des Klenze’schen Herbariums. Notiz über Corydalis cava Schweigg. et Körte. Von H. Wydler. Obgleich wir von Bischoff eine vortrefiliche Entwicklungsge- schichte dieser Pflanze vom Samen aus besitzen und dieselbe in Hun- derten von Schriften, theils allgemein systematischen, theils Fioren beschrieben worden ist, so scheinen mir dennoch einige Punkte hin- sichtlich ihrer Wuchsverhältnisse eine genauere Berücksichtigung za verdienen, indem sie nicht nur von morphologischer Wichtigkeit sind, sondern wahrscheinlich auch zur Diagnostik der verwandten Arten in Zukunft benützt werden könnten. Ich will hier nicht wiederholen, was in deseriptiven Werken über unsere Pflanze Wahres oter Fal- sches gesagt worden ist; eine Vergleichung von mehr als ein Dutzend solcher Werke liefert den Beweis, dass nicht ein einziges derselben die Pflanze im Zusammenhang ihrer Theile aufgefasst habe. Selbst die beste Beschreibung, die wir von ihr (in Koch’s Deutschlands Flora) besitzen, ist nicht vollständig zu nennen, indem darin der bodenständigen, dem Scheitel der Knolle entsprossenden Blätter keiner Erwähnung geschieht, sondern allein von den zwei Blättern der blühenden Zweige die Rede ist. Betrachten wir die Corydalis cava zur Zeit ihrer Blüthe, so las- sen sich an ihr nicht nur mehrere Axen. sondern auch verschiedene auf constante Weise vertheilte Blattgebilde unterscheiden. Wir tref- fen zuerst auf den unmittelbar aus dem Samen hervorgegangenen, unter der Erde befindlichen, meist hohlen Knollen, den wir desshalb auch als primäre oder Hauptaxe bezeichnen. Er ist auf seiner äus- sern Fläche mit mehr oder weniger zahlreichen fädlichen Warzel- aäserchen bekleidet. Den Scheitel dieses Knollens nehmen eine ge- wisse Anzahl verschieden gebildeter Blätter ein. Wegen der starken Flora 1850. 18. » 18 274 Stauchung der obersten Interfoliartheile des Knoliens entspringen sie dicht über einander, und sie haben ihre Basis in der Erde, da auch die Spitze des Knollens in ihr verborgen bleibt. Die untersten am Scheitel des Knollens auftretenden Blätter erscheinen unter der Form von weisslichen, häutigen, scheidigen Schuppen. Ich zählte ihrer 3— 4. Die’ äussersten derselben sind zum Theil abgestorben und . alsdann braun gefärbt. Diese scheidig-schuppigen Gebilde sind die Niederblätier*) des Jahrestriebes. Dicht über ihnen folgen plötz- lich (ohne vermittelnde Vebergangsbildungen) 3—5 grüne, vollstän- dige Laubblätter (es sind die sogenannten Folia radicalia man- cher Schriftsteller). Diese Blätter bestehen aus einer kurzen, weissen, häutigen, jederseits in ein Oehrchen ausgehenden Scheide, einem langen, grösstentheils geschlossenen, nur gegen sein oberes Ende hin etwas rinnigen Stiel, und der in 3 Haupfsegmente getheilten Spreite. Die untersten 2—3 dieser Laubblätter sind zur Blüthezeit der Pflanze vollkommen entfaltet, während die tiefer nach ‚Innen (dem Scheitel der Knolle näher) stehenden sehr klein, blassgelb sind und noch im Knospenzustand verharren. Entfernt man sowohl die Nieder- als Laubblätter des Knollens, indem man so dem punctum vegetationis desselben immer näher kommt, so erkennt man noch fernere Blättchen, die von äusserster Kleinheit, keine Spur von Stiel und Spreite zeigen, und sehr wahrscheinlich Niederblätter sind, so “ "dass also die Hauptaxe hinsichtlich der Folge ihrer Blattgebilde den- selben Wechsel vollkommener und unvollkommener Blätter zeigt, welchen wir 'z. B. an der Hauptaze von Adowa, Hepatica triloba und ganz allgemein an den Gipfeltrieben unserer einheimischen Bäume und Sträucher bemerken. Vergleichen wir nun noch den Scheidentheil der Laubblätter mit den oben beschriebenen Nieder- blättern, so kann uns die grosse Aehnlichkeit dieser Gebilde nicht entgehen und wir werden die Niederblätter als Blätter ansprechen dürfen, die es in ihrer Bildung nicht über den Scheidentheil hinaus- bringen. . Sehen wir uns nun nach den blühenden Stengeln um. Diese werden von einigen Botanikern gunz richtig als axillären Ursprungs beschrieben, ohue dass sie genau angeben , welcher Blattformation die sie unterstützenden Tragblätter angehören. Koch (Deautsehl. Flora) gibt an, sie entspringen aus den Achseln häutiger Deckblät- ter, worunter nur unsere Niederblätter verstanden werden können, *) Ueber die hier gebrauchten Benennungen Nieder-, Laub-, Hochblätter vgl. man meine Charakteristik derselben inMohlu, v. Schlechteudal’s bot. Zeitung, 184. Spalte 625. etc: 275 Diess ist zwar ‘ganz richtig, wir werden aber sogleich sehen, dass auch die untersten Laubblätter aus ihren Achseln blühende Zweige bringen. Von allen Schriftstellern gänzlich verkannt ist ferner die wahre Bedeutung der zwei am Blüthenzweige befindlichen, der trau- bigen “Inflorescenz vorausgehenden Laubblätter. Dass die blühenden Zweige aus den Achseln der der Hauptaxe angehörenden Blätter ent- springen, unterliegt nun keinem Zweifel, und zwar kommen die un. tersten 2—3 Blüthenzweige aus den Achseln der Niederblätter*), während die noch folgenden 1—2 Blüthenzweige den Achseln von Laubblättern entsprossen. Betrachtet man die Knolle als die primäre 'Axe, so bilden die Blüthenzweige die secundären Axen; diese letz- tern überragen ihre Tragblätter um ein Bedeutendes, und sie sind, hauptsächlich unterhalb ihrer 2 Laubblätter, von hinten nach vorn etwas zusammengedrückt. Sie tragen ferner zweierlei Blätter, näm- lich die eben erwähnten 2 grünen Laubblätter, auf welche dann die Hochblätter (Bractem Auct.) folgen. Was nun zuerst die 2 _ Laubblätter betrifft, so befinden sich dieselben meist über der Mitte des Blüthenzweiges; sie stehen an demselben nach rechts und links wechselnd in _verschf®denen, Höhen {nur selten sind sie nahe an ein- ander gerückt), d. h. sie stehen senkrecht auf der Mediane, welche durch ‚ihre Abstammungsaxe und ihre Tragblätter geht. Diese 2 . Laubblätter, welche sich in mehrerer Beziehung von den Laubblät- tern der Haupt- oder primären Axe unterscheiden, sind die Vor- blätter**) der blühenden Zweige. Von den so eben genannten Blättern unterscheiden sie sich 1) durch den Mangel eines Scheiden- theils, sie besitzen nur Stiel und Spreite. 2) Obgleich beide, Laub- blätter der Hauptaxe und laubige Vorblätter der secundären Axen, darin mit einander übereinkommen, dass sie eine in drei Hauptab- schnitte getheilte Spreite besitzen, so ist doch das Verhalten der 3 Abschnitte rücksichtlich ihres Ursprunges ein verschiedenes. Wäh- rend nämlich die 3 Segmente der der Hauptaxe angehörenden Laub- blätter ziemlich von einem Punkt ausgehen, so kommt dieses bei den laubigen Vorblättern nur höchst selten vor. Vielmehr gehen ihre seitlichen Hauptsegmente fast immer in verschiedenen Höhen vom Blattstiel ab, wobei eine gewisse Regelmässigkeit nicht zu verken- nen ist, Das untere dieser Segmente liegt nämlich constant nach hinten cd. h. nach der Abstammungsaxe des Blüthenzweiges hin), das obere nach vorn. Man könnte dieses für ein allzukleinliches and *) Zur Blüthezeit sind die Niederblätter durch die stark anwachsende Bagis der Blüthenzweige gewöhnlich entzweigerissen, **) Ueber diesen Ausdruck vgl. man Linnaea XYIl. S. 154 u. @. 18* 27% unbedeutendes Merkmal halten. Dem ist aber nicht so. Im Gegen- theil ist dieses Kennzeichen von höchster morphologischer Wichtig- keit, indem es uns eines der schönsten Beispiele von symmetrischer Bildungsweise zwischen 2 zu derselben Aze gehörigen Vorblättern vor das Auge führt, ja zur Bestätigung dient, dass wir uns’in der Deutung dieser Blätter nicht geirrt haben, da ja Symmetrie mit Vor- blättern häufig vergesellschaftet ist. Das symmetrische Verhältniss dieser 2 Vorblätter wird uns sogleich einleuchtend werden, wenn wir dieselben näher gegen einander halten. Wir werden alsdanr - bemerken, dass, bei beiden Vorblättern, die hintern sowohl als die vordern Segmente eine sich völlig entsprechende symmetrische Lage behaupten, indem die hintern Segmente zugleich die tiefer stehenden, ‘“ die vordern aber die höhern sind. Während der allgemeine Umriss des einzelnen Vorblattes für sich asymmetrisch (ungleichseitig) er- scheint, so gibt es eben seine eigene Symmetrie auf, gleichsam um einer höhern Symmetrie sich unterzuordnen, indem es mit einem Nachbarblatt in ein symmetrisches Verhältniss tritt. . Auf die nun hinreichend beschriebenen lapbigen Vorblätter fol- gen, von ihnen durch ein längeres oder kürzeres Interfolium getrennt, die Hochblätter (Bractex Auct.), die keiner weitern Beschreibung bedürfen. Der Blüthenzweig endet gewöhnlich in ein pfriemliches Spitzchen, ein Fall, den wir z. B. bei vielen Gräsährchen, bei Con- vallaria majalis, Telowys, Lecanocarpus, Ervum monanihos u. 8. w. ebenfalls antreffen. In den Achseln der Hochblätter entspringen die durch die Blüthe unmittelbar abgeschlossenen tertiären Axen (Blüthen stiele), welche zusammen die traubige Inflorescenz bilden *), Somit bestände also ein blühendes Individuum von Corydalis cava aus 3 Axen, gleichsam aus 3 Generationsfolgen. Die erste und zweiten Axen ergeben sich als unbegränzt, und erst mit der ‚dritten kommt es zum Abschluss (d. h. zur Blüthen- und Fruchtbil- dung). Hinsichtlich der Vertheilung der Blattformationen an die verschiedenen Axen trägt mithin 1) die primäre Axe in wechselnder Folge: Niederblätter, Laub- blätter, Niederblätter, 2) die secundäre Axe trägt Laub- und Hochblätter, 3) die tertiäre Axe trägt die Blätter der Blüthe. Anlangend die Entwicklungsfolge der Blüthenzweige sowohl, als der Blüthen selbst, so geschieht sie bei beiden in aufsteigender Ord- nung (centripetal). *) Ueber die Stellung der Blüthe zur Axe s. m, Mohl u, Schlechtendal's bot. Zig. 1844. tab. V, fig. 2. 27 Was endlich die Blattstellung unserer Pflanze betrifft, aa- ist sie an den verschiedenen Axen verschieden. An der primären Axe ste- hen die Niederblätter und die auf sie folgenden Laubblätter nach °/, Div. An den secundären Axen treflen wir zuerst auf die nach '/, stehenden laubigen Vorblätter, auf welche dann an derselben Axe die Hochblätter (und diesen natürlich die Blüthen entsprechend) fel- gen, welche gewöhnlich die °/, St. einhalten, obgleich sie auch zu- weilen ®/, zeigen. Die Vermittlung zwischen der '/, St. der laubi- gen Vorblätter mit der °/; St. der Hochblätter geschieht so, dass das erste Hochblatt in die Mitte zwischen beide Vorblätter zu stehen kommt, d. h. in die Mediane fällt, welche zwischen Abstammungs- axe und Tragblatt des blühenden Zweiges liegt. Die Spirale an der Hauptaxe ist eben so oft rechts- als linksläufig, selten nur finde ich die Blüthenzweige mit jener gleichläufig, häufiger sind sie von gemischter Wendung (pöcilodrom). Es scheint mir überflüssig, hier die einzelnen "beobachteten Fälle anzuführen. — Noch bemerke ich nachträglich, dass ich einmal in der Achsel des obern laubigen Vor- blattes des Blüthenzweiges ein kleines, freilich nur wenig ausgebil- detes Knöspcehen bemerkte, während gewöhnlich beide Vorblätter obne Achselproduct bleiben. - j Ich bedauere sehr, dass mir seit längerer Zeit keine der ühri- gen mit Knollen versehenen Corydalis-Arten lebend zu Gebote stan- den, um sie mit der bier beschriebenen vergleichen und ihre allfäl- ligen Unterschiede angeben zu können. Bern, 17. April 1850. Pflanzen-Sammlungen. 1) Namen Sarinam’scher, von Dr. Hostmann und A.Kapp- ler gesammelter Pflanzen, die bisher unbestimmt geblieben waren, und Berichtigungen früherer Be- stimmungen. . Von Prof. Dr. Miguel mitgetheilt: 3. a. Heliconia Schom- burgkiana Klotzsch. ı0. a. Desmodium aneistrovarpum DC. 18. a. Älysicarpus nuummularisfolius DC. vr. surinamensis Meisn. 31. a. Papalanthus Lamarckii Kthb. 43. a. Clitoria ternatea L. 80. a. Priva echinata Juss. 112. a. Melothria pendula L. 175. a. Poly- gala sororia Mig. stirp. surinam. select. e. t. 20. edend., 295. a. Cordia Aubletii DC. 305. Phylianthus attenuatus Mig. 330. a. Van- dellia crastacea Bth. 356. Cytharexylon quadrangulare Jaeq. 362. Coffea rigida Mig. I. 3. 363. a. Hirsea Blanchetiana Moric. 376. Palicourea aurantiaca Migq. I. c. 444. a. Malonetia odorata DE. 278 462. Hostmannia myrtifolia Mig. I. c. n. g. 483. a. Myrcia Ber- beris DC. 490. a. Jatropha gossypifolia L. 494. a. Echites ma- erostoma Bth. 539. Aphelandra pectinata N.abE. 550. a. Ipomoea mollicoma Migq. I. c. 564.a. Peschiera echinata DC. 574.a. Rhyn- ehosia minima DC. 581. a. Palicourea riparia Bth. 587. a. Gar- einia macrophylla Mart. 593. a. Garcinia brasiliensis Mart. var. 8. 599. b. Desmodium racemiflorum DC. 604. a. Cupania Aubletii Mig. 1. c. (Sapindus arborescens Aubl.) 609. Dioscorea polygo- noides H. B. K. 609. a. Jacaranda Copaia Don. 610.a. Sida lini- folia Cav. var. 629. g. Casearia Benthamiana Miq 629. m. Anona tenuifolia A. DC. 629 n. Anisolobus puneticulosus Mig. ]. ce. 629. o. Dithyroearpus Schomburgkii Kth. 629. p. Capraria integerrima Mig.l.c. 6239. t. Drepanocarpus isadelphusE. Mey. act. Leopold. X. 807. — 629. b. b. Oreodaphne marowynensis Mig. 1. e. 630, b. Polygala Hostmanni Mig. 1. c. 635. a. Genipa americana L. 638. a. Sterkulia. 661. a. Inga stipularis DC. 665. a. Byrsonima obversa Migq. l. c. 679. a. Urena americana L. fil. 683. a. Anthu- rium surinamense Mig. 1. c. 686. a Outea multijuga DC. 744. Cupania lzevigata Mig. 1. ce. 758. a. Sphinctolobium glaucescens Mig. I. ec. 760. a. Jussiea affınis DC. 764. a. (1639) Besleria surinamensis Migq. 765. a. Blakea quinquenervia Aubl. 769. r. Beloperone surinamensis Mig. 1. ec. 802. a. Ipomcea alulata Mig. I. e. 803. a, Stigmaphylium puberum A. Juss. 812. a. Momordica Charantia L. 819. a. (1716) Rhytiglossa acuminatissima Mig.}.e. 825. Combretum tetrapterum Mey. 1012. Parkia nitida Mig.l.c. 1163. Goeppertia multiflora Mig. I. c. 1182 Malanea sarmentosa Aubl. 1191. Anona haematantha Mig. l. ce. 1204. a. Moschoxylon propinguum Mig. 1. c. 1209. Posoquiera guianensis Aubl. Talasn. in A. sc. n. 1236. Thyrsanthus Schomburgkii Bth. 1242, Ieica su- rinamensis Mig. I. c. 1245, Pithecolobium multiflorum Bth. 1246. Myreia Berberis DC. 1247. Ieica Hostmanni Mig.l.e. 1268. Bur- sera. 1278. Cestrum. 1268. Oreodaphne Hostmanni Migq.1.c. 1299. Leptolobium costulatum Mig. 1. c. 1310. Cupania porosa Mig. ]. c, 1312. Peschiera albiflora Mig. l. e. 1314. Tabernsemontana ob- longifolia DC. 1319. Abolboda grandis Griseb. var. 1331. Paypay- rola guianensis Aubl. (Perielistia Bth.) 1345. Amphiroa surina- mensis Migq. 1362. Mabea Taquari Aubl, 1365. Eugenia ramiflora DC.? 1398. Peschierz echinat« DC. forma glabrior. 1429. Eugenia Schaueriana Mig. I. c. 1433. Oreodaphne fallax Mig. I. c. 1450. Mendoneia Perrottetiana N. ab E. 1453. Cordiera? surinamensis Mig.1l.e. 1476. Hyptis Parkeri Bth. 1480. (376) Palicourea au- rantiaca Miq. 1485. Coffea affınis Mig. I. e. 1504. Mendoneia Velloziana Mart. 1510. Cordia sericicalyx DC. var. latifolia Mi g. l. ce. 1562 Psychotria mierocephala Miq. I. e. 1567. Cieca surina- mensis Miq. 1575. Melochia eoneinna Migq. 1582. Hyptis spicata Poit. 1589. Triumfetta sinuosa Mig. 1608. Salacia macrophylla Mig. 1 ec. 1614. 337. Canna surinamensis Bouch. 1619. Cordia umbraculifera DC. var. 1626. Nonatelia racemosa Aubl.? 1627. Tabernamontana tetrastachya H. B. K. forma grandifolia. 1632. 279 Peschiera diversifolia Mig. 1. e. 1641 Bombax globosum Aubl. 1642. Trichilia trinitensis A. Juss. 1650. Maranta protracta Mig.. 1663. Solanum erythrocarpum E. Mey. var. 1689. Eperna (Parivoa) rubiginosa Mig. I. ce. 1694. Hibiscus Abelmoschus L. 1697. Tecoma insignis Mig. I. 1699. Myrecia silvatica DC. 1705. Androstylium Fockeanum Migq. I. c. n. g. Clusiacear. 1721. Tournefortia surina- mensis DC. 1725 Eivasia Hostmanni Planclh,. (Hostmannia elva- sioides Pl. olim.) 1727. Anguria subumbellata Mig. I. ec. 1728. Anguria triphyllaMig. 1802. Dimorphandra latifolia Tulasn. 1810. Heliotropium helophilum Mart. 1821. Phyllanthus erbicularis H. B. K. 1824. Parinarium campestre Aubl. 1827. Nectandra pallida N. ab E. 1829. Cupania Aubletii Mig. I. c. 1860. Lippia citrata Cham. 1873. Isertia commutata Migq. ]. e. 1875 Piriqueta lan- ceolata Bth. 1878. Sida conglomerata Cav. glabrior. 1886. Miero- stachys guianensis Klotzsch in Lond. Journ. of Bot. 1888. Da- lechampia scandens L. 1900. Banisteria polita Mig. I. c. 1901. a. Cynometra Hostmanriana Tulasn. 1913. Chrysobalanus pellecar- pus E. Mey. 1931. Tachigalia angustifolia Mig. I. e. 1933. Cli- toria amoena Mig. 1. c. 1934. Vigna glabra Savi. 1935. Canavalia obtusifolia DC. — Von Dr. Steudel mitgetheilt: 371. Mico- nia heterochroa Miq. — Von Prof. Hochstetter: 497. a. Ortho- clada laxa P. B. 503, Cyperus ferox Rich. — VonDr. Lindley: 1838. Polystachya graminea Lindl. 1840. Dich®a echinocarpa Lindl. 1843. Vaniliw clavieulate Sw. affın. an nova? 1844. Ma- xillaria Meleagris Lindl. 1845. Epidendrum fragrans Sw. R. F. Hobenacker. 2) Ueber Hohenacker's Herbarium normale plantarum officina- lium ei mercatoriarum etc. Esslingen, 1850*). Die genauere Kenntniss der Mutterpflanzen der zahlreichen aus dem Pflanzenreiche abstammenden, in der Heilkunde, in den Kün- sten und Gewerben und in der Hauswirthschaft verwendeten Han- delsartikel ist nicht allein für Jeden, ‘der sich Berufs halber mit der Waarenkunde beschäftigt, von grösstem Nutzen, weil diese Kennt- niss ihn am sichersten über die Kennzei:hen der Aeschtheit und Güte, über das Vaterland und manche andere wichtigen Verhältnisse die- ser Waaren aufzuklären geeignet ist, sondern hat auch für den Bo- taniker von Fach ein nicht geringes Interesse, weil durch sie die Wissenschaft in so mancher Hinsicht für das praktische Lebeu nuts- bringend werden kann. Diese Kenntniss kann aber durch kein an- deres Hilfsmittel so vollständig erworben werden, als durch die An- schauung der lebenden Pflanze, und in deren Ermangelung durch die Ansicht von instructiven, gut getrockneten Exemplaren. Ich er- laube ‘mir daher, auf die genannte Sammiang von Arzrei und Han- delspflanzen aufmerksam zu machen, die der Herausgeber, zam Theil durch mich aufgefordert, mit lobenswerthem Eifer und vieler Umsicht *) Vgl. die dieser Nummer beiliegende Ankündigung. \ : 289 veranstaltete, und von welcher er nun die erste Lieferung, aus 220 ‘Nummern bestehend. zum Verkaufe anbietet. In der Ueberzeugung, dass die hier dargebotene Sammlung dem Wunsche Vieler entgegen kommen werde, denen es bisher unmöglich war, sich von den für Heilkunde und Handel wichtigern Pflanzen, zumal von denen des Auslandes, seibst mit bedeutenden Kosten, gute Exemplare zu ver- schaffen, habe ich mit Vergnügen der Aufforderung des Herausgebers entsprochen, die Bestimmung der Pflanzen zu revidiren und densel- ben, wo ich es für nöthig hielt, kurze Andeutungen über deren medi- einischen, technischen oder ökonomischen Werth und Gebrauch bei- zugeben , um dadurch die Sammlung so brauchbar und nützlich wie möglich zu machen. Diese Sammlung ist im Ganzen so beschaffen, dass sie allen billigen Anforderungen an dieselbe genügen wird. Die vorliegende erste Lieferung besteht schon, wie das der Anzeige des Herausge- - bers beigöfügte Verzeichniss zeigt, aus einer bedeutenden Anzahl von wiebtigen ausländischen, sowie von kritischen, theiis in Europa wild wachsenden, theils eultivirten Gewächsen, von welchen viele soust für sich sehr schwer oder gar nicht zu bekommen sind. Dabei sind die Eremplare nicht spärlich dargeboten, sondern so vollständig und instructiv mitgetheilt, wie es nur immer die Verhältnisse gestatteten. Viele sind ausgezeichnet schön; so namentlich die Algen, deren Revision Hr. v. Martens in Stuttgart übernahm, wodurch ihre Be- stimmung besonders an Zuverlässigkeit gewann. Dass aus dieser Pflanzenordnung eine so reiche Auswahl getroffen ist, dürfte schwer- lich zu tadeln sein, da es den von der Meeresküste entfernt woh- nenden Besitzern der Sammlung nur angenehm sein kann, diese als Carrigheen und als Wurmmoos im Handel befindlichen oder zur Ge- winnung der Jodine verwendeten, sowie noch in gar mancher andern Hinsicht interessanten Seebewohner in schönen und sicher bestimm- ten Exemplaren vergleichen zu können. Der Zweck dieser Sammlung, ausser den officinellen auch die übrigen Nutz. und Handelspflanzen zu geben, wird eben so wenig einem gegründeten Tadel unterliegen. wenn man bedenkt, dass von den im Handel befindlichen Artikeln vegetabilischen Ursprungs eine bedeutende Menge, ausser ihrer anderweitigen Verwendung, zugleich auch als Arzneimittel dienen, und dass nach deren Abzug eine nicht sehr grosse Anzahl übrig bleibt, die blos zu andern Zwecken benutzt werden und deren Kenntniss doch auch für jeden Gebildeten von Nutzen ist. Ebenso mag es kaum einer Entschuldigung bedürfen, dass manche Arzneipflanzen aufgenommen wurden, welche bei uns gegenwärtig wenig oder nicht gebräuchlich sind, die aber anderwärts immer noch im Gebrauche stehen und früher oder später auch bei uns wieder in Ruf kommen können, oder doch wegen ihres frühern Gebrauches für Manche von historischem Interesse sein mögen; wie denn die Ansichten über die Wichtigkeit gewisser Pflanzen für das mensebliche Leben überhaupt sehr verschieden sind, eben darum aber für eine Sammlung, wie die vorliegende, die möglichste Vollständig- 381 keit in dieser Beziehung der Mehrzahl ihrer Besitzer eher erwünscht als tadelnswerth erscheinen möchte. Vebrigens ist der Preis im Verhü''nisse zu den bedeutenden Auslagen und der grossen Mühe, welche mit dem Zustendebringen einer solehen Sammlung aus Pflanzen aller Welttheile verknüpft sind, ein sehr billiger, und es ist selbst im Interesse der Wissenschaft zu wünschen, dass durch eine zahlreiche Abnahme dem Herausgeber eine Entschädigung für seine vielen dem Unternehmen gebrachten Opfer und zugleich eine Aufmunterung zur Fortsetzung desselben zu Theil werde, zu welcher, wie mir Hr. Hohenacker berichtet, wie- der manche Arten theils. bereit liegen, z. B. Scilla maritima, Uro- zophora tinetoria, Capparis spinosa, theils baldigst von ihm erwartet werden, wie unter andern die Artemisien, von denen in Südrussland die gegenwärtig hauptsächlich im Handel vorkommenden Sorten des Wurmsamens gesammelt werden, so dass die folgende Lieferung nicht minder interessant zu werden verspricht, als die erste. Bischoff. — 7 8) Klotzschii Herbarium vivum mycologicum sisiens Fungorum per lotam Germaniam crescentium collectionem perfectam. Cen- turia XIV. ceura Ludoviei Rabenhorst, Phil. Doet., Acad, Czes. Natur. Cur. Vratisl. et Acad., Erfurt. et plur. aliar.' socie- tat. membr. Dresde MDCCCL, typis Caroli Ramming. Es muss gewiss nicht nur für den Mykologen, sondern überhaupt für jeden Botaniker, der an der Fortbildung seiner Wissenschaft regen Antheil nimmt, eine höchst erfreuliche Erscheinung sein, die vorliegende klassische Sammlung deutscher Pilze fortgesetzt zu sehen. Während durch dieselbe auf der einen Seite der Sinn für mykolo- gische Studien geweckt, genährt und allgemeiner verbreitet wird und jenen Freunden der Gewächskunde, welche sich nicht selbst mit den Sammeln und Bestimmen von Pilzen abgeben können, Gelegenheit gewährt ist, ihre Sammlungen mit denselben zu bereichern, ist es auf der. andern Seite auch nicht zu verkennen, dass mit jeder neuen Lieferung der wissenschaftliche Werth dieser Sammlung sich stei- gert, insoferne nämlich sie nicht nur das längst Bekanate in instruc- tiven Exemplaren vorlegt, sondern auch zu einer Niederlage für alle neuen Entdeckungen in diesem Gebiete wird, worin die bewährte- sten Erforscher desselben die Originale ihrer Beobachtungen mitthei- len. Auch diese neueste Lieferung ist reich an werthvollen Beiträ- gen vonAuerswald, Duby, Fiedler, Kretzschmann, Lasch, Preuss, Sauteru. dem Herausgeber u. es ist nur zu wünschen, dass Letzterer für die viele darauf verwandte Mühe durch die Theil- nahme des Publicums entschädigt werden möge. Obnehin wird kein Bo- taniker, der auch den Pilzen seine Aufmerksamkeit zuwendet, diese Samınlung entbehren können, da jedes mykologische Werk sich künf- tig auf dieselbe ebenso wie auf die Kupferwerke eines Schäffer, Bolton’u. s. w. beziehen wird, und iu zweifelhaften Fällen die 182 Vergleichung mit der Natur immer ein sichereres R-'»!tat als die beste Abbildung bietet. Der Inhalt dieser XIV. Lieferung ist: 1301. Agaricus (Tricho- loma) cerealis Lasch in Linn®a IV. pag. 526. Nr. 517. Ab Ag. gamboso prasertim differt: pileo rugoso-squamuloso, lamellis decur- rentibus postice reticulatis. 1302. Ag. (Collybia) asewus Fr. epier. s5. 1303. Ag. (Clitoeybe) candicans Pers. 1304. Ag. (Clytocibe) dealbatus Sow. 1305. Ag. (Pleurotus) septicus Fr. 1306. Ag. (Mycena) sanguinolentus Alb. & Schw. 1307. Ag. (Mycenaria) polyadelphus Lasch Linnsa II. pag. 391. 1308. Ag. (Pholiota) mycenoides Fr. 1309. Ag. (Omphalia) umbelliferus L. 1310. Ag. arenarius m. (Ag. striatuloe proxim.) Incano-pallidus, pileo subsulcato leviter tomentoso, lamellis distant. erassis latis, stipite nullo v. bre- vissimo albo floceoso, sporis alutaceis. Adterram arenosam, passim- que ad quisquil. minores prope Driesen. Lasch. 1311. Hydnum ser- pens m. Subiculo. floccoso,, fihris erassis albis repentibus, aculeis subfascien'atis teretibus elongatis obtusiussulis pallide fuscescentibus pendulis. In cortice Ulmi et inter muscos prope Driesen. Lasch. 1312. Pistillaria quisquiliaris Fr. 1313. Typhula incarnata Lasch. 1314. Peziza nigrella Pers. 1315. Peziza leucoloma Rebent. 1316. Peziza Polytrichi Schum. 1317. Peziza Absynthii m. Ex flavido- fuscescens, sessilis, subrotunda ruguloso -fibrillosa margine inflexo albido fimbriata, disco dilutior flavidoe. 1318. Hydnangium carneum Wallr. 1319. Selerotium Vitis Awd.Mspt. 1320. Sclerotium per- pusillum Lasch Mspt. 8. subrotundum v. inzequale lacunosum e subtomentoso glabrescens extus intusque subfulvum. 1321. Sclero- tium Tulipe Libert. 1322. Perisporium gramineum Fr. 1323. Sphzeria lanciformis Fr. 1324. Sphaeria velata Pers. 1325. Spha- ria ambiens Pers. 1326. Sphseria leiphemia Fr. 1327. Sphzria ocellata Fr. 1328. Spharia venulosa Wallr. 1329. Sphzeria suf- fulta Nees. 1330. Sphaeria Dothidea Moug. var. Robinie. Conf. N. 750. 1331. Sphsria Abietis Fr. 1332. Sphseria Licella Moug. 1333. Sphaeria Vieie Lasch Mspt. 1334. Sphzeria mamillana Fr. 1335. Spharia epidermis Fr. a) Ad ramos Berberidis. b) Ad ra- mos Viburni (opuli). (E fusco-nigrescens dein medio depresso, intus albo fareta, sporis oblongis!) 1336. Spharia Corticis Fr. 1337. Sphaeria Nardi Fr. 1338. Sphaeria Pisi Sow. 1339. Sphzeria eul- mifraga N. var. foliicola Lasch. (Sph. foliifraga!) 1340. Sphe- ria Ammophile Lasch. S. ascis 8-sporis, spor. oblongis triseptatis. 1341. S;heeria geographica Wallr. 1342. Erysibe communis Lk. p. Cruciferarum Fr. var. Sisymbrii Sophie. 1343. Erysibe commu- nis Lk. o. Onagrariarum Fr. 1344. Cribraria vulgaris Schrad. 1345. Phacidium Plinthis Fr. 1346. Phacidium carbonaceum Fr. 1347. Chzetomiam epiphyllum Kze. 1348. Trichia circumseissa Wallr. 1349 Cionium farinaceum Lk. 1350. Cionium xanthopus Ditm. 1351. Cytispora fugax Fr. 1352. Cy!ispora leucomyxa Ra- benh. 1353. Ascochyta Sii Lasch Mspt. Cirrhis albis, tenuissi- mis! 1354. Ascochyta Viburni LaschMspt. 1355. Ascochyta Teu- erii Lasch Mspt. Cirrhis albis! Ascis elongatis! 1356. Depazea 283 Agrimonie Lasch Mspt. 1857. Cenangiam Eriew Fr. 1358. An- tennaria Tela Corda. 1359. Melanconium stromaticam Corda. 1360. Coryneum Kunzei Corda. 1361. Sporidesmium vulgare Awd. (Stegonosporium pyriforme Corda.) Diff. a Sp. celluloso herb, imycol. n. 189. spor. fuscis, obovato-pyriformibus, que in illo oliva- cea, oblongo pyriformia. Auerswald. 1362. Sporidesmium vagum Nees (Cda). Var robustum Pr. 1363. Ascophora elegans Corda. 1364. Ascophora einerea Pr. 1365. Graphium stilboideum Corda. 1366. Botryosporium palchrum Corda. Corda Prachtfl. pag. 40. T. XIX. Stachylidium pulchrum Rahenh. Handb. 1. 90. 1367. Bra- chycladium penieillatum Cda. 1368. Cladosporium graminum Lk. 1369. Helminthosporium appendiculatam Corda. 1370. Helmintho- sporium elavuligerum:Fr. (Exosporium elavuligerum Lk. Rabenh. Handb. I. 33.) 1371. Helminthosperium septosporium Pr. Mspt. 1372. Gongylocladium atrum Wallr. 1373. Gonatobotrys simplex Corda. 1374. Torula aurea Corda. 1375. Torula olivacea Crd. 1376. Torula .alta Pers. 1377. Coremium vulgare Corda. 1378. Tricholeconium roseum Corda. 1379. Coniothecium chomatosporum Corda. Var. 1380. Acrostalagmus cylindrosporus Pr. Mspt. 1381. Rhizopus nigricans Corda. 1382. Fusarivm strobilinum Cda. 1383. Fusidium insequale Awd. F. spor. roseis hyalinis polymorphis (ob- longis, fusiformibus et linearibus) I—5-septatis vel integris utringue rotundatis. Long. sp. 0,0023—0,0067. 1384. Fusidium flavo-virens Ditm. 1385. Fusidium clandestinum Corda. 1386. Prosthemium betulinum Kze. 1387. Ditiola radiate Fr. NB. Die unter Nro. 986. ausgegebene ist: D. paradosa. 13€8. Cryptosporium Neesii Corda. 1389. Stachylidiam diffusum Fr. 1390. -Hymenula vulgaris Fr. Obs. In vivo tremellosa, sordide flavovirens, siccando nigrescens v. rufes- cens, per hiemem in Dacryomycem Urtic® transiens; ergo nil nisi hujus initium. Auerswald. 1391. Phragmidium effusum Awd. Ph. sporidiis 5—8-septatis, apice breviter conicis (non apiculatis, nee papillatis, nec mueronatis) stipite ante basin ventricoso-inflato. 1392. Tubercularia granulata Pers. ce. Ulmi. d, Spartii. Conf. N. 99. 1393. Ectostroma Plantaginis m. 1394 Labrella Ptarmice Desmaz. 1395. Puccinia sertata Pr. 1396. Puceinia Glyeyrrhize Rabenh. 1397. Puceinia Herniarie Lasch. 1398. Uredo sitopbila Ditm. 1399. Uredo Secales Rabenh. Conf. Flora 1849. N. 14. 1400 Erineum pürpurascens Gärtn. — Als Beigaben finden wir: 87. b. Uredo violacea Pers. 888. ec. Aecidium Convallarie Schum. 1292. b. Puceinia Veronicarum DC. “ Von demselben Verfasser ist erschienen: u 4) Die Algen Sachsens. Gesammelt und herausgegeben von Dr. L. Rabenhorst. Dec. III. Dresden und Leipzig, in Commis- sion der Arnold’schen Buchhandlung. 1819. Inhalt: 21 Chroolepus aureus (Mart.) var. tomentosus Kta. An feuchten Bretterwänden. 22. Schizogonium murale Ktz. Auf nackter, feuchter Erde; im grossen Garten am Zwingerwall. 23. Spirogyra subegua Ktz. In Gräben. 34. Tetraspora ezplanata K ts. In einem steinernen Wassertrog in Pirna 25. Cladophora (Conf.) 284 ylomerala Linn. var, Bildet. sattgrüne Ueberzüge an Felsen und Steinen unter dem Amselfsll in der sächsischen Schweiz. Die Länge der Glieder ist veränderlich. Bei vorliegender Form sind die Glie- der etwa um 2—4mal länger als der Durchmesser; sie würde daher die C. faseiculata Ktz. repräsentiren. 26. Chaelophora endiviaefo- lia (Roth.) Ag. e. rlavata (Hornem.). In Böhmen. 27. Anabaina flos aguar (Lyngb.) Ktz. Auf Teichen: Moritzburg. 28. Hormosi- phon furfuraceus Ktz. An feuchten Felsen in der sächsischen Schweiz. 29. Phormidium vulgare Kiz. Auf Holz in Wasserlei- tungen, Mühlengerinnen: im Bielaer Grunde; an der böhmischen Ei- senbahn. 30. Oscillaria brevis Ktz. Auf feuchter Erde, Regenpfützen, unter den Traufen und an dergleichen Orten überall. Die gelieferten Exemplare sind durchgehends auserlesen zu nennen und reichlich mitgetheilt, und es unterliegt keinem Zweifel, dass der Heransgeber durch dieses Unternehmen sich ein grosses Verdienst ebenso um die genauere Kenntniss der Flora Sachsens, wie. um die Verbreitung algologischer Kenntnisse überhaupt erwirbt. Gelehrte Anstalten und Vereine. Sitzungen der k. botan. Gesellschaft zu Regensburg. In der Sitzung vom 11. Februar gab der Director Dr. Fürn- rohr eine kurze Debersicht der Erlebnisse und Veränderungen der Gesellschaft im vergangenen Jahre. Nachdem derselbe in ersterer Beziehung namentlich der schönen Tage und der reichhaltigen wis- senschaftlichen Genüsse gedacht hatte, die durch die im Herbste stattgefundene Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte der Gesellschaft bereitet worden waren, brachte er zunächst den gegen- wärtigen Personalstand zur Sprache, in welchem darin eine wesent liche Veränderung sich ergeben habe, dass der bisherige Secretär, Hr. Dr. Schuch, auf seinen Wunsch von diesem Amte mit dem Ausdrucke des Dankes für seine bisherige Mühwaltung entbunden und an dessen Stelle durch einstimmige Wahl Hr. Apotheker Sch mid berufen worden sei. Der Tod habe dem engern Kreise der hier an- wesenden Mitglieder am 3. Januar den fürstl. Thurn- und Taxis’ schen Hofgärtner Illing entzogen; diesem seien von auswärtigen Mitgliedern nachgefolgt: am 24. Januar zu Wien der jubilirte Custos des k, k. Hofnaturalien-Kabinets, Leopold Trattinnick, am 28. März ebendaselbst Prof. Stephan Endlicher, am 7. April zu Prag Prof. Jan Swatopluk Presl, geboren daselbst am 4. Sep- tember 1791; am 27. April zu Ratzeburg der praktische Arzt, Land- hysicus und k. dän. titul. Justizrath Dr. Rudolpbi; am 27. Mai zu Kassel der Öbermedicinal-Assessor und Apotheker Dr. Joh. Rud. Wild; am 9. August zu Leobschütz iu Mährın der Gymnasial - Pro- fessor Johannes Augustin Schramm; am 15. November zu Erlangen der Geh. Hofrath und Prof. Dr. Koch; am 12. Decem- * ber ebendaselbst der Mitstifter der Gesellschaft, Hofapotheker Dr. Erast-Wilbelm Martius, Als Opfer des Bürgerkrieges seien 285 gefallen: der Hauptmann Adalbert Bracht im Strassenkampf zu Mailand und der Major Carl Kellner von Köllenstein bei einem Ausfall der Magyaren vor Comorn. Zum Ersatz für diese schmerzlichen Verluste habe sich die Gesellschaft im vergangenen Jahre die HH. Dr. Cohn in Breslau, Br. Funk in Bamberg, Dr. Haupt ebendaselbst, Dr. Koch in Jever, Dr. Kolenati in Brünn, Leo Lesquereax in Colunibus({Ohio), Dr.Riederer inFreisingen, - Dr. Herm. Schacht in Jena und Moritz Willkomm in Leipzig als Mitglieder beigesellt. — Die für die verschiedenen Attribute der Gesellschaft eingegangenen Zusendungen wiesen die Zahl 178 nach; darunter befanden sich 39 schriftliche, bereits sämmtlich in der Flora abgedruckte Mittheilungen von 25 Autoren, 101 Beiträge zur Biblio- thek, 25 zum Herbarium und }3 auf den botanischen Garten bezüg- liche Gegenstände. Demnach biete auch der Zustand dieser Attri- bute ein befriedigendes Bild dar. Ueber den verstorbenen Collegen Illing theilte der Director im Verlaufe seines Vortrages folgende biographische Notizen mit: Derselbe wurde am 5. October 1781 zu Mainz geboren und wanderte beim Einzuge der Franzosen im Jahre 1792 mit seinen Eltern nach Aschaffenburg, weselbst die berühmten Anlagen des kurfürstlichen Lustgartens za Schönbusch seine Vorliebe zur Gärtuerei wechten, so dass er auch alsbald daselbst in die Lehre trat, die nur durch einen Feldzug, den er im Jahre 1799 als Freiwilliger unter dem Commando des Frhrn. v. Albini gegen die Franzosen mitmachte, - ‘eine kurze Unterbrechung erlitt, aber nach wieder hergestellter Ruhe alsbald beendigt wurde. Seine erste Anstellung erhielt er als Gar- tengehülfe in dem Hofgart«n zu Würzburg, von wo aus er im Jahre - 1803 nach Regensburg berufen wurde, um un’er Leitung des fürstl. Primatischen Hofkammerraths Guiollet u. des Ingenieur Öbristlieute- nants d’Yrigoien die früher nur aus einer einfachen Reihe von Bäumen bestehende Allee um die Stadt, so weit es die Oertlichkeit gestattete, in eine englische Anlage umzuwandeln. Nach seinen Angaben und unter seinen Händen entstand nun unter Anderm die Baumschule :vor dem Petersthore sowie der daradstossende Hain, in welchem sich der Tempel mit Keppler’s Denkmal befindet; von allen Sei. _ ten wurden neue Bäume und Sträucher herbeigeschaft, um auch ‘durch Mannigfaltigkeit den Anlagen höheren Reiz zu verleihen. Die Umsicht und der gute Geschmack, den er bei dieser Gelegenheit ent- wickelte. sowie der unermüdete Eifer und Fleiss, womit er sich allen ihm gegebenen Aufträgen unterzog, erwarben ihm in hohem Grade die Zursiedenheit seiner Vorgesetzten; auch der damalige Landes- herr, Carl von Dalberg, gab ihm einen Beweis seiner Anerken- nung dadurch, dass er ihn im Jahre 1806 provisorisch und 1809 definitiv zam fürstl. Primatischen Plantagengärtner ernannte, in wel- cher Eigenschaft Illing auch 1810 von der Krone Bayern übernom. ‚men wurde. ; ER ‘Obwohl darch seine Stellang vorzüglich der praktischen Botanik zugewandt, versäumte Illing doch auch nicht die Pflege des theo- fetischen Theiles derselben und erwarb sich Haßurch It Jahre. 1841 286 das Diplom eines ordentlichen Mitgliedes der botanischen Gesell- schaft, der er bald sehr wesentliche Dienste zu leisten im Stande war. Denn als um dieselbe Zeit Carl von Dalberg nach Re- gensbafg zurückkehrte, um hier den Abend seines thätigen Lebens in philosophischer Ruhe zuzubringen und seine Zeit und Kräfte sei- ' nem erzbischöflichen Amte, den ihm lieb und unentbehrlich gewor- denen Wissenschaften, der Freundschaft und dem Wohlthun zu wei- hen, hatte auch die botanische Gesellschaft der besondern Huld des edien Greises sich zu erfreuen, indem er unausgesetzt ihren Sitzun- en beiwohnte und so ven ihren Bedürfnissen in Kenntniss gesetzt, alsbald die Idee aufgriff, ihr auf seine Kosten einen botanischen . Garten anzulegen. Zu diesem Zwecke schenkte er eine namhafte Summe zum Ankauf eines Grundstückes an der Osten-Allee und er- theilte Illing, dessen Talent hiezu ihm aus früherer Zeit noch er- innerlich war, den Aufirag, einen Plan zu entwerfen, wie nicht nur dieses, Grundstück in einen botanischen Garten umgewandelt, son- dern in demselben auch ein zweckmässiger Bau, der neben den er- ‘forderlichen Gewächshäusern auch Räumlichkeiten für die Sammilun- gen und zu den Zusammenkünften der Mitglieder böte, geführt werden könne. Der von Illing in kurzer Zeit überreichte Plan erhielt in allen Theilen die Genehmigung des Fürsten, der sich sogar erbot, bei der Leitung des Baues selbst mit thätig z.: sein, als wenige Tage nachher die Hand des Todes diesem und jedem ferneren Wir- ken desselben ein unerwartet schnelles Ziel setzte. Die Gesellschaft musste sich nun vorläufig darauf beschränken, aus frühern -Aeckern eiuen Garten zu schaffen, und hier war es wieder Hling, der die erste Anlage desselben mit eben so viel Eifer als Sachkenntniss un- ternehm und leitete. Dieses gedeihliche Wirken unseres Freundes hatte schon längst auch die Blicke des Fürsten Carl Alesander von Thurn und Taxis auf ihn gelenkt, der eben damals mit dem Gedanken um- ing, die Umgebungen von Schloss Taxis durch geschmackvolle flanzungen zu verschönern. Er liess daher Illing einladen, in seine Dienste zu treten, und da dieser ein neues und ausgedehnte- res Feld des Schaffens und Wirkens vor sich sah, so folgte er dem an ihn ergan enen Rufe und trat am 28. Januar 1818 die Stelle eines fürsti. Thurn- und Taxis’schen Hofgärtners zu Schloss Taxis im Königreiche Würtemberg an. In diesem seinem neuen Wirkungs- kreise erweiterte er u. A. die schönen Anlagen in den Umgebungen des Schlosses Taxis und legte den fürstl. Garten und die angränzen- den Promenaden zu Schloss Neresheim an. Nachdem er 38 Jahre diesem schönen Berufe gelebt hatte, wurde er im Jahre 1816 in den wohlverdienten Ruhestand versetzt, und begab sich nun nach Re- gensburg zurück, um den Rest seiner Tage im Kreise seiner Ver- wandten und Freunde und in Mitte jener Schöpfungen zu verleben, die ihn zunächst an die Thätigkei’ seiner Jünglingsjahre erinnerten. Es war ein eigener Genuss, den heitern und gespräc:igen Greis nunmehr auf einem Spaziergang durch die Allee zu begleiten, denn von jedem Baume wusste die Herkunft und sonstige Schicksale . 287 zu erzählen, jedes Gebüsch erinnerte ihn an die Zeit und die Um- stände, unter welchen er es einst gepflanzt hatte. Seine Kenntnisse und Verdienste um diese Anlagen würdigte nun auch die königliche, zur Aufsicht über die Promenaden und Anlagen aufgestellte. Com- mission, indem sie ihn im Jahr 1848 zu ihrem Ehrenmitgliede er- nannte. Von dieser Zeit an aber liessen seine Körperkräfte bedeu- tend nach und am 3. Januar 1849 machte eine Lungenlähmung diesem thätigen Leben ein Ende. ° Unter den neueren Zusendungen an die Gesellschaft, welche be- reits in Nro 46. und 48. der Flora von 1849, u :d in Nro. 4. von 1850 angezeigt sind, zogen besondere Aufmerksamkeit die Lichenes helvetiei exsiccati Fase. XII — XXIE. von Hrn. Schärer in Belp (Canton Bern) auf sich, und es wurde beschlossen, dem grossmüthi- gen Geber derselben den Dank der Gesellschaft in einem besondern Schreiben auszudrücken. j Schliesslich wurden folgende Gelehrte zu correspondirenden Mit- gliedern der Gesellschaft aufgenommen: Hr. Dr. Anderson in Üpsala. Dr. Garcke in Halle. Thilo Irmisch in Sondershaasen. Dr. Hoffmann in Giessen. W. Hofmeister in Leipzig. Dr. Pluskal in Lomnitz j Thurmann in Porrentruy. - 3 In der Sitzung am 11. April wurde ein Schreiben des Hra. Di- rector Dr. Wimmer in Breslau, welcher die Güte gehabt hatte, die Weidensammlung der Gesellschaft zu revidiren, vorgelesen und aus demselben mit Vergnügen entnommen, dass unter den exotischen Exemplaren derselben sich mehrere neue Arten befinden, die gröss- tentheils in der Umgegend von Irkutsk gesammelt warden, und deren nähere Beschreibung sich der Verfasser vorbehält. — Director Dr. Fürn- rohr lenkte die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf ihre von ihm neu geordnete Sammlung ven Schwämmen, über deren Inhalt er sich auf folgende Art äusserte: Die Sammlung von Schwämmen ist aus dem Herbariam der Ge- sellschaft, dann dem Fürnrohr’schen und Emmerich'schen Her- barium zusammengesetzt worden. „ Die Gesellschaft besass eigenthümlich: - . 1) Klotzschii Herbarium mycologieum, fortgesetzt von Raben- horst, bis jetzt bis zur iäten Centurie gediehen, wovon uns leider einige Lieferungen nicht zugekommen sind. Es ent- hält Beiträge von Auerswald aus Sachsen, Cesati aus Süd- tyrol und Italien, Fiedler von Leipzig, Klotzsch und Opa- towski von Berlin, Lasch von Driesen, Kretzschmar aus Mecklenburg, Preuss von Hoyerswerda, Rabenhborst von Dresden und aus der Lausitz, Dr. Sauter von Steyr und aus dem Pinzgau. Es kann als die Grundlage der ganzen Samm- lung betrachtet werden. 288 2) Funck’s kryptogamische Gewächse, besonders des Fichtelgebirgs, 42 Hefte, worin auch mehrere Pilze enthalten sind. 3) Eine Sammlung grösstentheils von Blattpilzen aus der Gegend von Prag, mitgetheilt von Hrn. Dr. Hoser daselbst. -4) Eine sehr schöne Sammlung grösstentheils von Hautpilzen, von Hrn. Apotheker Trog in Thun. 5) Mehrere Päcke von Blatipilzen, durchgehends unbestimmt, mit Ausnahme einer werthvollen Sendung von Unger in Kitzbühel, mitgetheilt von Hrn. Director v. Voith, j 6) Einige von Lamy in Frankreich gesammelte Arten in Schultz Flor. Gall. et German. exsiccata. . Das Fürnrohr sche Herbarium enthielt: , t) Pilze aus der Umgegend von Regensburg, von ihm selbst, von Duval und Emmerich gesammelt. 2) Mehrere aus der Opiz’'schen Tauschanstalt bezogene, von Jung- bauer, Gerhard, Opiz u. A. gesammelte Arten. $) Eine sehr werthvolle Sammlung von Pilzen aus Surinam, gesam- melt ven Weigelt, mitgetheilt von Reichenbach. 4) Eine Sammlung von Schwämmen aus der Gegend von Erlangen von Martius. 5) Desgleichen aus dem Fichtelgebirg von Lauerer, aus Sachsen von Fr. Müller, aus den Alpen von Rudolphi, von Köln von Sehlmeyer, und aus Corsica von Soleirel. In dem Emmerich’schen Herbarium befanden sich mehrere von ihm selbst um Regensburg, dann von Duval, Eschweiler, Lauerer und Rudolphi mitgetheilte Arten. Alle diese bisher zerstreuten Sammlungen wurden nunmehr zu einem Ganzen vereinigt, nach „Deutschland’s Kryptogamen-Flora von Dr. L.Rabeuhorst, Leipzig 1844“ systematisch geordnet und dar- über ein Katalog mit Angabe der Arten und ihrer Geber angefertigt. Derselbe weist gegenwärtig 1088 bestimmte Arten nach, die in 10 Paqueten vertheilt sind. Besonders zahlreich vertreten sind die Gat- tangen Uredo wit 92, Aecidium mit 34, Puccinia mit 39, Depazea mit 30, Spha:ria mit 139, Peziza mit 58, T’helephora mit 29 und Agaricus mit 131 Arten. i Verkaufsanzeige. ‚Durch das Ableben des gräfl. Solms-Laubach’schen Herrn Kammerdirectors Klenze in Laubach (Grossherzogthum Hessen), ist dessen, während 40 Jahren mit dem grössten Fleisse und bedeu- tendem Kostenaufwand gesammeltes und hinterlassenes sehr werth- volles Herbarium, etwa 46,000 Arten, in mindestens 300,000 gut er- haltenen Eremplaren — die seltensten Pflanzen aus allen Welttheilen enthaltend — nach Familien geordnet, mit einem Hauptkatalog ver- sehen und äusserlich höchst elegant ausgeschmückt, käuflich abzu- geben. Auskunft hierüber eriheilt die Wittwe des Verstorbenen, Frau Kammerdirector Klenze in Laubach. Prof. Dr. W. Mettenheimer in Giessen. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg, FLORA, — no Regensburg. 21. Mai. 1850. Inhalts okıcısır-ABMinpLung; Schenk, über die Mntterpflanze der ehinesischen Galläpfel. — Lırzratun; Anderson, NyaButaniska Notiser. Nr. 1-9. — GELEHRTE ÄNSTALTEN UND VEREINE. Verhandlungen der Akademie der‘ Wissenschaften zu Paris, — Iruckfehler. . Pen 244 Fon FOREN ann: “ Veber die Mutterpflanze der chinesischen Galläpfel. Von Prof. Dr. Schenk in Würzbarg. Die aus China nach England und ven da über Hamburg Hack Deutschland eingeführten chinesischen Galkipfel haben die Aufmerk- samkeit auf eine vonKämpfer ia den Amcenitates exotice fase. V. p- 895 erwähnte Pflanze gelenkt, bei welcher nach Kämpfer's Au. gabe an den Blattansätzen Auswüshse vorkommen, welche de? Be- schreibung nach mit den chinesischen Galläpfeln so sehr übereinstim- men und überdiess dort die Stelle der Galläpfel vertreten, dass die Annahme, es sei diese Pflanze die Mutterpflauze der chinesischen Galläpfel, sehr gerechtfertigt erscheint. Sie führt in Jap den Na men Baibokf oder Fusj, und ist ein in Berggegendes wachsendes Baum, dessen grosse, gefiederte, spanneulange Blätter mit jenen dei Inga: vera Witld. übereisstimmen; die gemeinschaftlichen Blattstiele sind geflügelt, die Blüthen sehr klein, weisslich, 5-blätirig, und stehen in einer dicht gedrängten, endständigen, kegelförmigen, spanwen- bie fusslangen Bispe; der Same: ist linsenförmig, höckerig, jenem ven Rhus vernicifera DC. ähnlich, jedech kleiner. Thuanberg bezog diese Pflauze (Fl. jap. 383) anf Xonthorylum pipertum DE. (Par gara piperits L.), dana wenige Seifen weiter £Fi jap. 390) steht sie unter den plantis obscuris und in seinem Kämpferus illusiratus (Nov. Act. ups. Tom. IV.) ist sie ganz mit Stillschweigen übergau- gen. Dass sie auf keinen Fall Aantharyum piperitum DE. sei kann, hat bereits Prof. v. Schlechtendal (bot. Zeit. 1850 Nre. 1) bemerkt. Diess ist vollkommen richtig, wie auch, dass sie keine andere in Japan vorkommende Xanthorylum-Art sein könne, da Flora 1850. 18. 19 290 auch das Xanthozylum planispinum Sieb. & Zuccar., mit wel- chem sie die geflügelten Blattstiele gemeinsam hätte, in jeder Hin- sicht so sehr abweicht, dass man nicht daran denken kann, die . Pflanze hieher zu ziehen. Zuccarini erwähnt des Baibokf weder in der Flora japonica, noch in den Florze japon. famil. natur. (Abh. der Münch. Ak. Bd. IV.) Prof. v. Schlechtendal hat a. a. 0. in jüngster Zeit der Pflanze, wie ich glaube, ihre richtige Stellung an- gewiesen, indem er sie auf eine Rhus-Art bezog. Und in der That, vergleicht man eine Reihe jener Gattungen, zu welchen die Pflanze ihrer gefiederten Blätter wegen gehören könnte, so entsprieht Käm- pfer’s Beschreibung einem Rhus am meisten Eine nähere Erör- terung der Uebereinstimmung unterlasse ich; sie ist von Prof. v. Schlechtendal bereits gegeben. . Prof. v. Schlechtendal hält es ferner für möglich, dass der Baibokf Rhus chinensis Mill. sei. Diese wenig und unvollständig bekannte Art ist, so viel ich ermitteln konnte, nur aus China, nicht aber aus Japan, wie aus Zuccarini’s Arbeiten über die Flora die- ses Landes hervorgeht, bekannt, was indess keineswegs die Möglich- keit des Vorkommens in letzterm Lande ausschliesst. Ferner scheint diese Art weder mit einer aus China, noch mit einer aus dem übrigen Asien bekannten Art zusammenzufallen, sicher aber mit kei- ner der in Japan einheimischen Arten, wo nach Zuccearini R. se- mialata Murr. var. ß. Osbeckii DC., R.succedanea L., R. sylvestris Sieb. & Zuccar. und R. vernicifera DC. vorkommen. Unter die- sen vier Arten ist der Baidokf zunächst, meiner Ansicht nach, zu suchen. Dass er zu keiner der drei letzten Arten gehören könne, ist klar; nicht allein sind ihre gemeinschaftlichen Blattstiele unge- flügelt, sondern auch ihre Blüthenstände achselständig,- während Käm- pfer ausdrücklich einer ‚‚costa alala‘‘, also geflügelter Blattstiele, und „surculis in siylos eweurrenlibus racemosos spithamales vel pe- dales, flosculorum stipatione conoilem formam referentes“, demnach eines endständigen Blüthenstandes- erwähnt. Vergleicht man hinge- gen Kämpfer’s Angaben mit Murray’s Beschreibung von Rhus semialuta in den Commentat. Götting. Tom. VI. p. 30 und jener Zuc- earini's a. a. O0. p. 339, so findet sich eine sehr grosse Ueberein stimmung, die mir es wahrscheinlich macht, dass Kämpfer ’s Pflanze mit Rhus semialata zusammenfällt. Ich stelle die Beschreibung Kämpfer’s und jene von Zuccarini zur Vergleichung neben ein- ander: Baibokf vulgo Fusj Kämpfer. Arbor montana, foliis Inge '" Maregravii spithamalibus pinnatis, speciosis, costa alata; surculis in stylos excurrentibus racemosos spithamales et pedales, floseuloram - stipatione conoidem formam refe- rentes ; flosculis perparvulis albi- dis, et quod mieroscopio cognosci- tur pentapetalis; semine Lenticu- lae gibboso, semini Urusj (R. vernicifera DE.) zmulo, sed mi- nori. 291 Rhus seminlata Murray var. &. Osbeckü DC. R. in ramis junioribus, petio- lis, pedunculis et foliorum pagina inferiori tenuiter tomentosa, foliis 3—5-jugis, foliolis sessilibus el- liptieis acutis dentatis superne _ glabris, summo longe decurrente, petiolo basi tereti inter juga fo- liaceo-alato, plano, panicala ter- minali pyramidali valde ramosa, fructibus furfaraceo-tomentosis. Folia pedalia et quod exce- dit. Foliola inferiora minora vix - pollicaria, sspius subfalcata, su- _ periora 2—2!/,° longa, 1—1!),’ lata, terminali in petiolam longe decurrente, juga distantia, petiolo inter superiora 2—3 folfaceo-alato, ‚basin versus nudo tereti. Pani- cula valde ramosa, fructibus fur- furaceo-tomentosis. Nach Marray’s Angabe sind ferner die Blumen fünfblätterig, weiss und klein, wie aus seiner Abbildung a. a. O. Tab. Hi. her- vorgeht. Die Blätter der Inya Marcgravä, I. vera Willd., sind 4- bis 5-paarig gefiedert, die Fiederblätter länglich, verkehrt-eiförmig, zugespitzt. Es stimmt nun einmal die Zahl der Fiederblätter sehr gut über. ein, und da zwischen der länglich verkehrt eiförmigen zugespitzten und der elliptischen Form wohl kein grosser Unterschied ist, auch die Form; der Blüthenstand ist bei beiden Pflanzen endstänlig, die Blüthen dicht gedrängt, in einer Rispe stehend, die Rispe gross, bis einen Fuss laug, endlich haben beide Pflanzen kleine, weisse oder weissliche Blüthen, deren Blüthenkrone 5 blätterig ist. In sehr wesent- lichen Kennzeichen herrscht also -grosse Vebereinstimmung, während auf der andern Seite doch auch einige Widersprüche nicht fehlen. Ich glaube, dass die von Kämpfer nur spannenlangen, von Zuce- earini hingegen als fusslang und darüber beschriebenen Blätter wohl kein Bedenken erregen können. Unsere Rhus- Arten liefern Beispiele, wie sehr diess Verhältoiss bei derselben Art wechseln könne. Ebenso ist von Kämpfer bei Erwähnung des Samens be- 19* BR merkt: ‚„semine henticula gibhego“, während Zucearinidie Früchte furfuraceo-tomentesi nennt. Nimmt man Kämpfer’s Ausdruck: - „gemen“ mit Frucht gleichkedeutend, so ist diegs wehl genügend, um meine Ansicht als unhaltbar zu erweisen, allein Kämpfer un- terscheidet stets zwischen Samen und Frucht, welch letztere er bald vas seminale, bald, wie hei Rhus vernicifera DC., fructus nennt. Ich denke, dass semen in diesem Falle nichts anderes int, als die inpere knochenharte Scbichte der Steinfrucht. der R. semiatata, und diese — sie findet sich nirgends beschrieben — kann recht wahl linsen. förmig und böckerig sein. Am meisten Bedenken erregt Kämpfer's Ausdruck : „costa alata‘‘ „ welchen man am ungezwungensten auf einen durchaus geflügelten Blattstiel deuten muss. Indesg könnte wohl angenommen werden , dass Kämpfer diess Verhältniss nicht sg genau aufgefasst habe, da. seine Beschreibung überhaupt sehr kurz ist, und ihm der Unterschied von den andern Rhus-Arten Ja- pan’s durch dieselbe genügend ausgedrückt schien. Se, denke ich, darf man mit ziemlicher Gewissheit annehmen, dass Rhus semialalu Murr. var. OsbeckiiDC. mit dem Baibokf Käm pfer’s identisch ist. Bei Rhus chinensis Mill. fehlen ausser den Blättern alle weiteren Vergleichungspunkte. ‚Diese sind ebenfalls 3—4 paarig gefiedert, die Fiederblättchen eirund*), die gemeinschaftlichen Blattstiele ge- Bügelt, und zwar der Flügel eines jeden Blattstielgliedes an seinem untern Theile schmäler als seinem, obern. In der Zahl der Fieder- paare stimmen die Blätter wohl mit jenen von Inga vera überein, allein die Form der Fiederblätter weicht sehr ab. Da nun über- diess R. chinensis in Japan nicht nachgewiesen igt, so möchte ich, auch durch diese Rücksichten geleitet, eher in R. semialata den Bai- bakf Kämpfer ’'s suchen. Literatun Nya Botaniska Notiser utgifne af N. J. Anderson. (Neue botanische Notizen herausgegeben von N. J. An- derson.) Stockholm. 1849. 8. Nro. 1 —9. Mit 3 Tafeln Abbildungen. Die seit dem Jahre 1839 von dem Adjunct der Botanik, Kind- blom in Lund, herausgegebenen ‚„Botaniska Notiser‘“, welche in 1) Da mir Miller’s Lexicon nicht zu Gebote steht, so halte ich mich an DeCandolle’s und Peek v. Schlechtendgl’y Angebken, diesen Blättern öfters erwähnt worden, sind, in Folge der leider! stets zunehmenden Krankheit des Herausgebers, mit dem Jahre 1846 eingeganged. Diese Zeitschrift hatte sich in Sehweden vieler Bei- fall erworken und eine nicht ünbedeutende Verbreitung gewonnen. Der Herausgeber der vorliegenden „Neuen botanischen Neti- sen“ sagt in Her Vorrede zu diesen: ‚Die botanischei Netir sen haben :uhter uns Jüngerehı viel lebenswarmes Interesse und eine Menge guter Kenntnisse verbreitet; sie waren, wag sie werden sollten, ein Vereinigungsband ünter uns, und ich wage zu glauben, es wird Niemand kingnen, dass sie in bedeutendem Verhiltiiss Wwohl- thätig auf des botanische Studium in Scandinavien gewirkt haben. Die 2 Jahre, welehe seit ihreni Aufhören verflossen, sind wirklich eine Lück& in der fortschreitenden Entwieklüng der einheimischen Fotscher gewesen. Man ist iselirk von einander gebliebeh, und die alten, vor der Herausgabe der botanischenNotizeh bestandenen Unbequemlichkeiten sind nun wm so sfärker gefühlt werden. Kla- rer, als früher haben viele das Bedürfnis des früheren Vereinigungs- bandes erfahren, kebhafter als vielleicht früßer hat maw gewünscht, dasselbe wieder zu kuäpfen.“ Hr. N. J. Andersen, Docent der Botanik ah der Universigit Upsale, zweifelt desshalb nicht, den Wütschen vieler Freunde durch Wiederaufnahme der eingegangenen Zeitschtift wu hegegnen. Seine Absicht ist. „mit wenig Werten gesaxt, in derselben Richtung, welehe die früheren botanischen Notizen befolgt, fortzugehen, zu gemeinse- mem Bigentbum die zerstreuten Erfahrwsgen, Entdeckungen und An- sichten zu sammeln au suchen, denjenigen, deren Wohnort oder an- dere Umstände iinen nieht Gelegenheit darbieten, die neuere Literatur kennen zu lersen, Berichterstattungen über das kasptsächlichste Neue mitzuteilen; diese Zeitschrift soll das Sprachtehr sein, wodurch Alle, welche ihre vaterländische Pflanzenwelt lieben, sich eimander mittheilen, sich kennen und schätzen lerifen.‘“ Von Biesen „Neuen botanischen Netizen‘‘ erseheint jeden Mobat eine Nummer von wenigstens einem Bogen wnd enthaltend: 1) Original-Abhandlungen: Monographien vow grösserem oder geringerem Umfang, pflanzenphysiolegische oder anutsmische Auf- sätze, pfanzengeogrephische Darstellängen,, und im Allgemeinen hauptsächlich die einheimische Flora aufklärende Ablras diungen, aber bisweilen, mehr als es bisher der Fall gewesen ist, geeignet, die Aufmerksamkeit auf diejenigen zu riehten, welche ausser der schwe- dischen Landesgränze leben; 2) phytegraphische Netizen, klei- “ sere Aufzeichnungen oder Andeutungen über gewsachte Beobachtungen, 294 sowohl innerhalb als ausserhalb des Vaterlandes aufnehmend. So weit es möglich wird, beabsichtigt man Abbildungen von den Gegen. ständen mitzutheilen, welche solches erfordern; 3) Literatur- Uebersicht, ein im möglichsten Maasse vollständiges Verzeichniss der herauskommenden Arbeiten und ein Referat über die wichtigsten -einschliessend; zu der sehr genauen Behandlung dieser Abtheilung haben verschiedene Freunde des Herausgebers mit ihfen speciellen . Ansichten, beizutreten versprochen; 4) vermischte Nachrichten über die Wissenschaft und ihre Pfleger im In- und Ausland, und schliesslich 5) Anzeigen über Bücher, Herbarien a. s. w.‘ Der Herausgeber erklärt, seine Hoffnungen auf den Nutzen die- ‚Ser Zeitschrift würden von dem Wunsch umfasst: ‚dass Sie, wäh- rend ihrer neuen Periode, nicht weniger nützlich und belebend wir- ken möchte, als während ihrer ersten.“ Möge dieser Wunsch in Erfüllung gehen! Bis jetzt sind uns von diesen, Neuen botanischenNotizen“ 9 Nummern zugekommen, deren Inhalt wir in Kürze angeben wollen, indem wir uns zugleich erlauben, bei Aufsätzen ausführlicher zu sein. Nro. 1. 1. 1. Professor E. Fries, Symbolae ad Historiam Hieraciorum. In einer Note wird bemerkt, dass, da die Verhand- lungen der Gesellschaft der Wissenschaften in Upsala, in welcher die Fries’sche Abhandlung erschienen ist, in Schweden nicht all- gemein zugänglich seien, man es für nützlich gehalten habe, bier in Kürze einen Auszug aus der Einleitung derselben zu geben, welche nicht allein die Gründe zu der ganz und gar neuen Entwicklung die- ser verwickelten Gattung enthält, sondern auch, in demselben Um- fang, wie die früheren Erzeugnisse von derselben Hand, ‚das @ewicht einer andern Beobachtungsart, anderer Methoden, als derjenigen, welche bisher in der beschreibenden Botanik gegolten haben, deutlich macht. 2. Bemerkungen über Sparganium nalans L. Von Elias Fries. — Der Verfasser erklärt diese Pflanze für eine der merkwürdigsten schwedischen Pflanzen, theils weil sie in tiefe rem Wasser wachse und dennoch auf dessen Spiegel blühe, theils weil sie ausschliesslich dem höheren Norden angehöre; denn was “ man südlich der Ostsee Sparganium naltans benenne, sei eine weit verschiedene Art, nämlich Sparg. minimum C. Bauh., welche von den ältesten Zeiten bis auf Linn& unter diesem Namen in jeder hotanischen Schrift vorkomme. Die Geschichte von Sparg. natans biete eine frappante Analogie mit der gleichfalls hochnordischen Cal- litriche aulumnalis dar. Beide hätten dieselbe geographische Ver- breitung, beide stünden in einem analogen Verhältniss zu ihren . 205 Gattungsverwandten; beide, obgleich sie gerade die ausgezeich- netsten Arten in jeder Gattung bildeten, seien zuerst von Linn6 unterschieden, aber bald von ausländischen Botanikern verwechselt worden, und durch die bescheidene Geneigtheit der schwedischen Botaniker, eine einheimische Autorität zu übergehen (im geraden Ge- gensatz gegen alle anderen Völker, welche zu' überirieben ihre ein- heimischen Ansichten beibebielten), um einer fremden zu huldigen, sei man allzu lange diesen in Schweden gefolgt, z. B. über Carex cespitosa, die Polamoyetonen, obgleich die Gründe, worauf sie ihre Namenverwechslung stützten, falsche und erdichtete seien. Was S. nalans betreffe, so sei Linne€ ohne Schuld. In seiner Flora lap- ponica (p. 271), wo es zum erstenmal beschrieben worden, bemerke er ausdrücklich, dass es eine, den ausländischen Botanikern unbe- kannte und dem Norden eigenthümliche neueArt sei. Dazu käme noch, dass Linne a. a. O. das früher allgemein bekannte, S. mini- mum {S. natans Rec.) zu S. erecium ziehe, ‚welchem es auch un- läugbar weit näher stehe, als dem wirklichen S. nalans. In allen seinen Schriften verstehe der Verfssser unter Sp. natans die Lin- ne’sche Art und habe S; minimum als Unterart fluitans in der Flora Scan., Hall. ete. aufgenommen. Es verhalte sich nämlich in den Waldsümpfen Smolands u. s w. — wo es unter Caila und Bidens cernua wachsend, einen aufrechten Stengel, breite obgleich schlaffe Blätter und mehrere männliche Aehren erhalte — und auf Strändern in den Provinzen des ebenen Landes ganz und gar ungleich. Es nehme an Grösse ab, je mehr das Wasser dessen umgebendes Me- dium würde, und auf grösseren Triften komme es nicht vor, so dass immer ein breiter Gürtel, wo keines von beiden vorkomme, $. na- tans von S. minimum trenne, und das erstere bilde sich auf grös- serer Tiefe vollkommen aus, zehre aber auf Gründen ab, wogegen das letztere sich am besten ausserhalb des Wassers, z. B. in den smolandischen Waldsümpfen , ausbilde. Diese eigenthümliche Geschichte der beiden Arten beweise am besten deren Artverschiedenheit; da man aber gewöhnlich, obgleich nach seiner Veberzeugung in verkehrter Ordnung, das meiste Gewicht auf mikrologische Charaktere lege, müsse er bemerken, dass solche keineswegs mangelten in der ungleichen (scheidenartigen Umfassung des Stengels) Insertion und Bildung der Blätter‘, Verzweigung der Spindel, grossen Anzahl der männlichen Aehren, mehr zugespitzten Früchten u. andern deutlichen Merkmalen. Diese Charaktere zeigten hinreichend , dass Sparg. affine Schnizl., welches in den letzten Jahren entdeckt und als eine neue Art aus den Bergseen der Voge- 296 sep beschrieben worden, nur eine verschrumpfte Form von Sp. na iens sei, und dass der Autor, als er es unterschied, Sp. minimur: statt des wirklichen 8. nalans vor Augen gehabt habe, Schon zu Linne's Zeit seien diese yon Linne’s Zeitgenossen verwechselt werden, welches Linne gegen seine frühere, rirhtigere Ansicht ver- anlasst habe, das ältere Sp. winimum unter sein Sp. nalans unter- subringen. Ausser Seandinsvien scheine Sp. nalans über die ganze arctische Zone und Sibirien zerstreut zu sein, und nach nordamericanischen Rxemplaren, die. der Verfasser zu sehen Gelegenheit gehabt, sei Sparg. anguslifolium Michaux dieselbe Pflanze. Die Diagnose passe auf das Genaneste auf die schwedische am meisten ausgehil- dete Farm. - In einigen beigefügten Noten erklärt der Verfasser, dass Sp. minienum nach seiner Veberzeugung gleichwohl eine eigene Art sei, was er auch ‚schon öffentlich ausgesprochen habe. — Er habe zuerst Statice Limonsum und Bahusiensia unterschieden, auch schen in der Flora Scandinaviea die Veberzeugung ausgespraehen, dans die scho- nische St. Limonium Herb. Linn. und aller Ausländer sei, und &t. Bahusiensis als eigene und neue Art angegeben, ehe ein Anderer sie erkannt babe. — Nach Linne’s ausführlicher Beschreibung der Potentilla verna in der Fl. aueec. sei es klar, dass er, in Ueberein- stimmung wit Wahlenberg, P. alpestris weine, und alsa nicht die Potentilla verna der Neueren, welche P. scampestris genannt werden müsse. Er sei nun allgemein bekannt, dass die für die Calamagrontis- Arten von derInsertion, Biegung u. s. w. der Bersten entnommenen Charaktere bei der Bestimmung der Arten als Hülfsmittel könnten angewendet werden, aber im Uebrigen seien sie von wenig Bedeu- tung. Bei mehreren Arten kämen sie von dem Büeken und der Spitze der Spelze; ja die Borste fehle bisweilen ganz. Von Üsda- mayrostis lapponiga babe Dr. Nylander unverkennbare Exemplare wit gebogener Borste, gleich der €. Halleriana Sueec., mitgetheilt. (Vgl. Spie. pl. Fenn.) Würden keine besseren biologischen Charsk: tere gefunden, so würde der Verfasser sich nicht besinnen, deu grössern Theil der Arten zu vereinigen. Dadurch würden oft ana. loge Formen von ungleichen Arten verwechselt. So sei, nach Ru precht's Untersuchung, die gewöhnliche (zu C. montana gehörende) C. acutiflora falsch, nur die nordische ächt, vollkommen übereinstim. wend mit Schrader's Originalesemplar, ebenso mit €. subulute Gay.! Noch merkwürdiger sei das Verhältnisse mi €. weg. 2 lerta Ehrb., welche mit Timm's U. strieta verwechselt worden, obgleich Timm selbst ihre Verschiedenheit von. neglecla bemerkt habe, welches asch Originalexemplare von beiden bestätigten. Der Verfasser klagt übrigens. dass er hinlünglich erfahren, wie undankbar es sei, die Wahrheit in die Pflanzen-Synonymie und die Bestimmung der Linne’schen Arten einzuführen, weil diejenigen, welche einmal falsche Ansichten angenommen, sich ungerne aus ihrem Irrikum und Auctoritätsglauden verrückt sühen. Viel sei auf diesem Wege noch zu thun, aber es lohne sick gegenwärtig wirklich nicht der Mühe, einen effenbaren Fehler. aufzuklären; sed nulli celari passunt erreres, und dass dasselbe eines - -Tags sich geltend machen wiirde, sei sein fester Glaube Carez tumidicarpa. Vom Herausgeber. — Derselbe hatte Gelegenheit, im Sommer 1848 im mitilersten Reslagen*} meh- rore interessante Gruppen der Gattnag Curer zu stndiren. Der waldige und durch die oft ausgedehnten und düsteren Sümpfe an das niedere Lappland erinnernde Charakter dieser Landschaft zeigt sich auch deutiich in der Hervorbringung einer Menge is dem höheren Nerden mehr gemeinen Pflanzen, wie Saliz livida, Rudus Chamaemorus, Ledumpelustre, Juncvs siygius, Carer Bus- daumä u. m., und ist besonders für eine Menge von €arices yün- stig, welche hier in einem se gressen Art- und Formreichthum auf- treten, wie der Herausgeber an wenig Orten sie so gefunden. Hier wiit derselbe die Aufmerksamkeit nur auf eine Pflanze richten, deren Eutdoekung ohne Zweifel eine Lücke in der Beibe, welche die For men von Carer flava und (. Oeder: zwischen sich lassen, ausfülit. Diese 2 Arien seien, wie bekannt, der Gegenstand für viele verschiedene Meinungen gewesen and viele Versuche, mit eiwer genauen Diagnose alle die au jeder Art gehörewden Formen su um- faasen und zu begränzen, seien missglückt und hätten nor die. Um- sehlüssigkeit veranlasst, wie weit selbst die Arten vereinigt werden müssten oder in 3 unterschieden werden könmmten. Der Verfasser bekennt, dass ebenso gewiss, wie es ihm immer gedäucht zu bemer- kon, sie seien wesentlich versebieden, ebenso wenig habe er ver- meebi, einige Charaktere aufzufinden, die constant und deutlich genag seien, um praetisch anwendbar zu seiw. Aber nachdem er dureh die Menge von heiden Arten, die er später untersucht , und dureh. tie zahlseishen Exemplare, die er selbst gesammelt eder von andern Osten Schwedens erhalten, sich überzeugen konnte, dass beide Arten *) Der obese Theil der Provimn Upland an der Weeueite. Anmerk. d. Ref, 298 ganz analoge Formenreiben bilden, so dass jedem Entwicklungsgrad der einen ein gleichartiger der andern entspricht, habe er an diesen Pflanzen die immer mehr erkannt werdende Wahrheit bekräftigt ge- -funden, dass sogenannte hervorstechende Charaktere zur Begründung guter Arten allein nicht ausreichten, sondern dass dazu eine bemerk- bare Ungleichheit durch die ganze Entwicklungsgeschichte erfordert werde. Bei diesen beiden Arten finde man nämlich ein stufenweises Herabsteigen von einer forma elatior zu einer forma pusila , und hier, gleichwie bei aller Begränzung in der Natur, seien es die tief- sten Grade (forms 'pusille), welche einander am nächsten stünden, wo dagegen die hochg: wachsenen Medificationen von €. flava mit ihren breiten, platten Blättern, ihrem mehr scharfkantigen Halm, ihrer zugerundeten Aehre mit den grossen niedergebogenen Frucht- schnäbeln und dem Gelbgrün im ganzen aufsteigenden Stamm sich weit unterscheiden von ©. Oederi elatior mit ihren eingeroliten Blät- tern, dem stumpfkantigen Halm, der eylindrisch eirunden Aehre mit den kleineren ganz geraden Fruchtschnäbeln und dem reinen Grün im ganzen aufsteigenden Stamm. Aber aus allen den Bildungen, welche sich bei diesem Niedersteigen zu den kleineren allmählig zeigten, ragte unter (. flara eine Form hervor, welche, von flava durch die entfernte männliche Aehre und die mehr geradschnabligen Früchte, sowie eine andere Farbe sich unterscheidend, von Tausch und A. als eigene Art (lepidocarpa) aufgeführt worden, von Ande- ten aber zu C. flava gebracht würde. Ohne hier zu wagen zu ent- scheiden, in wie weit sie ein Bastard sei von €. flava mit C. fulva (vorausgesetzt nämlich, dass C. fulva selbst nicht, wie Einige be- haupten wollen, ein Bastard von €. flava und € Hornschuchiana sei), oder ein Versuch der C. flava sich der C. fulva zu nähern und nachzubilden, oder das Gegentheil: genug, diese Form habe in der Formenreihe von C. flava allein gestanden. Aber in einer umzäun- ten Viehweide in der Nähe eines Bruchs, auf einer feuchten Stelle, wo auf zerstreuten Flecken alle 3 genannten Arten häufig vorkom- men, sammelte der Verfasser auch eine vierte, welche so ganz gleich mitten zwischen €. Oederi und C. Hornschuchiana steht, wie €. lepidocarpa zwischen C. flava und €. fulva. Von 0. Oe- „deri habe sie die ausgehreitete Wachsthumsart, die am Ende ein- gerollten Blätter, die sehr langen auswärts gebogenen Deckblätter, und die erbsenrunde weibliche Aehre ; aber von Hornschuchiana die .dunkelgrüne Farbe, die weit entfernten weiblichen Aehren, die zu- gerundeten schnahelspitzigen Früchte, sowie die bedeutend gestielte 299 männliche Aehre. -- Da er sich von der Bastardirung unter den Seggenarten noch nicht überzeugt habe (in diesem Fall lege wenig- stens die Oertlichkeit kein Hinderniss in den Weg), könne er nicht sagen, ob diese curiose Form, welche er C. tumidicarpa benannt, von €. Oederi und ©. Hornschuchiana entstünde; sicher sei es in- zwischen, dass sie ganz analog mit C. lepidocarp- sei und zu ce. “ Oederi in demselben Verhältniss stehe, wie C. lepidocarpa zu Ü. flava, und darlege, wie nahe mit einander verbunden Arten und Formen aus jeder wahrhaft natürlichen Grappe seien. III. 1. Anzeige von DeCandolle, Prodrom. Syst. Nut. Regn. Veg. P. X et XI. 2. Flora Gevalens. s. Enumerut. plant. eirca Gevaliam sponte erescentium. Auct. Carol. Hartmann fi. Gevaliae 1847 p. 57. 8. 3. Herbarium normale plant. rarior. et erilicar. Sueciae. Cu- rante E. Fries. Fasc. XI. Upsalise 1846. Fol. IV. 1. Angabe der in der fünften Versammlung der scandina- vischen Naturforscher stattgefundenen botanischen Verhandlungen: 2. Anzeige von dem begonnenen Druck von Fries Summa Vegetabil. Scandinaviae P. II. und der 5. Auflage von Hartmann’s Handbok i Scandinaviens Flora (Handbuch der Flora Scandinaviens) in natürliche Familien nach dem Fries’schen System geordnet. V. Bibliographische Anzeigen. Nro. 2. 1.1. Prof. E Fries Symbolae ad Histor. Hieracior. {Fortsetzung von Nro. 1.) 2. Beitrag zur Kenntniss der (arer ampullacea Good. und ©. vesicaria L., mit Berücksichtigung ihrer Form- veränderungen. Vom Herausgeber. 'Derselbe hat im Jahre 1845 Lappland botanisch durchwandert und auf seinen Ausflügen in der Gegend von Quickjock Gelegenheit gehabt, die Formen der Carer pulla, rolundala, vesicaria und am- pullacea zu beobachten, später Sammlungen aus von einander ent- fernten Orten genauer durchzusehen, die von ihm gefundenen mit dergleichen aus andern Alpengegenden zu vergleichen, und ist da- durch zu der Ansicht gekommen, welche er im Folgenden zu ent- wickeln versucht, dass es sowohl von Carer resicaria, als von Ü. ampultarea Formen gebe, welche von örtlichen Einflüssen entstehen, mit einander vollkommen analog sind, und dass C. pulia die höchste Alpenform der ersteren, sowie Ü. rotundala die der letzteren sei. Der Verfasser bemerkt, dass es natürlich nicht die Absicht die- ses Aufsatzes sein könne, mit dem höchsten Grad ven Bestimmtheit das Artrecht von C: "Aula md Ü. rotundatu zu vernrinen, um so Weniger, als dieser Begriff selbst a0 grossem Streit unterworfen ist, duss Manche allaa geneißt schienen, dieses Recht auch den gering fegigsten Abweichungen zuzutheilen und Andere nur die Collectir- bestimmungen kennten und mit Eigensiva daran festhielten: er habe hur versichern und darlegen wollen, dass er diese, von den meisten Autoren nis 4 eigene, Arten aufgenominshe Formen in einem mehr bnnerlichen Verkältniss iu einander stehend gefunden, und zeigen, dass er deren Entwickleng auf ungleichen Oertlichkeiten gefolgt sei und auf diese Beobachtungen seine oben ausgesprochene Meinung gründe. Wenn man in den für Carices so günstigen Sumpfgegenden des mittleren Schwedens Ü. vesicaria und C. ampullacea beisammen wächsend finde, könne man schon auf weiten Abstand die merkbare Verschiedenheit derselben sehen. C. vesicaria ist gewöhnlich mehr robust, hat 3kantigen, scharf schnei- denden Hal, breitere, platte, rein grüne Blätter, im Allgemeinen mehr hängende Achren mit aufwärts geriehteten Frucht- schmäbeln, welche allmählig kegelför- mig sich zu dem glänzenden gelbgrü- nen Samenbalg erweitern. Carez ampullasea ist heinahe immer mehr schmächtig, hat zugerun- deten stumpfkantigen Halm, schmälere, eingerollte, tharblawarfige Blätter, mehr aufgerichteie Aehren mit auswärts ge- richteten Schnäbeln, welche mehr plötz- lich von dem zugerundeten aufgebla- senen Samenbalg, der im Allgemei- Ben eine gelbere Farbe annimmt, aus- gehen. Mit Beibehaltung dieser entgegengesetzten Verschiedenheiten zeigten sie sich durch ganz Norrland und das niedere waldige Lapp- land. Da würden, wie bekannt, grosse Strecken von weitläufigen düsteren Sümpfes eingenommen, die in einförmiger Menge Massen von Seggenarten beherbergter; das während des ganzen Sommers häufige Wasser, erhitzt durch die das Sonnenlicht einsaugenden Torfnroose, bringe die Pflanzen zu einer erstaunlichen Grösse im Stamm und von den betreffenden Arten entstünden hier die langge- strecktesten Formen. ©. vesicar. elatior erreicht hier ©. ampatl. mexima kömmt nicht zuweilen eine Höhe von 11j2 EBe; die Blätter werden alse eben so breit wie bei‘ C. riparia, die Aehren 2 Z. lang und dick, „alle Fruchttheile mehr gelb und die männliche Aehre mehr keulenförmig. seiten von derseiben Grösse wie Scir- pus baoustris vor, mit 3 Zoll langen und sehr hängenden Aehren. Die Blät- ter bleiben wobl vergleichsweise schmal, sind aber mehr bläulich als sonsf, und die männlichen Aehren verdoppeln ihfe ‘ Anzahl, Von diesen Sempfgegenden — ihrer rechten Heimath — schrumpf- tes. dee beiden Arten zusammen, je mehr man das sich erhöhende ze Land hinansteigt. Von dieser Abnahme der Theile entisiche eine feste und robuste Beschaffenheit, welche immer merkbarer würde, je höher man der Verbreitung der Pflanzen folge, und im Zusammen- hang damit beobachte man eine immer mehr und mehr hervortxe, tende dunklere Farbe. Ohne zu kleinlich alle die Formen-Nuancen aufzuzeichnen, welche is dieser Hinsicht auf verschiedenen Orten wahrgenommen werden, könne man stehen bleiben bei der subalpi- ner Form: ©. vesicaria diehroa: der Halm C, ampullacea brunnescens: der ist ellenhoch , an der Basis etwas ge- | selten die Höhe einer Elle überstei- bogen, die Blätter verschmäleru sich | gende Halm ist ganz stumpf, abwärts merkbarer nack der Spitze, die weib- # wit bemerkbareren röthliehen Schap- liche, Aehren sind noch mehr oder | pen bekleidet; die Blätter lichter ala "minder schlaff, die untere beinahe im- gewöhnlich und kürzer, Vie weibli- mer geneigt, entweder ganz und gar | chen Aehren am häufigsten kürzer, die od. wenigstens theilweise dunkelbraun, | unterste selteu neigend aber immer ge- schilernd von den an dem Rande und | stielt, glänzend, von einer hellbraunen an der Spitze häutigen Sehuppen, wel : Farbe, welch+ besonders nach: dem che den Schnabel des Sameuhalzes em | Pressen bemerkbar ist, aber nicmala reichen. Der Schnabel ist bedeutend | zu der Dunkelheit ührrgeht, wie bei kürzer, aber noch ganz zweispaltig u. | den Formen von €. vesicaria. Die entspringt allmählig aus dem deutlich | Samenbälge weniger aufgeblasen, mit nervigen Samenbalg, Männliche Ach- | wenigen undeutliehen Nerven, sowie ren aind am häufigsten zwei. mit kürseren und weniger plötzlich 'entspringenden Schnäbeln, deren betile Schenkel selten so von einander gebo- gen sind, wie an der Hauptart. Männ- * liche Aehren immer zwei. Der Name bei der subalpinen Form der C. vesic. deute hinrei- chend an, wie die Farbe von Braun ig Grün varüren könne, aber . auch unter den späteren Formen zeige: sie sich merklich verschieden: von der lichten, in’s Gelbe ziehenden Farbe, welche die in Waldge- genden vorkommenden charakterisire. In der Nähe und über der Birkenregion, in deren mehr oder miu- der ausgedehntem Sumpfboden die beiden eben genannten Modifica- tionen am. ausgezeichnetsten vorkomisen, augelangt, tritt man in dem steriien, trocknen, baumlosen Bezirk der Alpenfläche. Tbeils an. den Rändern der kleinen Wasserausammlungen, welche sich hier in den Vertiefungen bilden, theils und nosh häufiger auf mehr trocknen: Stellen, träten nun die beiden Hauptarten unter anderer Tracht auf. C. vesic. alpigena bekömmt einen G. ampullaces boreukis über- kürzeren aber mehr robuster. Halm, | steigt selten 112 Fuss Höhe, die Blät- von breiten kielförmigen an der Spitze | ter sind sehr steif und, rund, aufrecht, Beckigen Blättern, von der Länge des | weibliche Achren oft 3, die mittelate Halms bedeckt u. ahwäzte von wacknen.| gestielt, alle aufzeöht,, die. ahersie am 302 den Halm angedrückt; die Schuppen kürzer , als die Fruchtbälge, stumpf, braun, am Rande weisshäutig; die Samenbälge eirund mit kurzen zwei- theiligen Schnäbeln mit kurzen Zäh- nen. Die männliche Aehre am häufig sten einzeln, luxurirenden Exemplaren zwei. Scheiden umgeben. Am häufigsten 2 weibliche Aehren, selten 3 oder 1, die unterste gestielt, alle aufrecht, unge- _ fähr Zolllanug, mit braunen od. schwärz- lichen, glänzenden, an der Spitze weiss häufigen Schuppen und mehrenth. ils dunkelbraunen,, unmerklich nervigen Früchten. deren Schnäbel ganz kurz u. diek u. zweitheilig sind, mit 3 Narben. Mit wenigen Veränderungen, welche hauptsächlich die Höhe des Halms, sowie die Auzahl und Farbe der weiblichen Aehren be- träfen, kämen diese, von den schon genannten ziemlich abweichen- den Formen über die ganze regio alpina vor. Es geschähe wohl, dass besonders die zu Ü. resicaria gehörenden. wo sie in die Was- seransammlungen hinabstiegen, ein grüneres Aussehen erhielten und fast C. res. dichroa gleich würden: aber im Allgemeinen könnten sie dadurch unterschieden werden, dass die auf Alpenplateau’s vor- kommenden stumpfere Aehrenschuppen und kleinere 2zähnige Nar- benmündungen hätten. Die Form von Ü. ampullucea gleiche gewiss im hohen Grade der C. rotundula, aber sie würde so offenbar wit €. amp. brunnescens verbunden, dass sie sich oft vollkommen gleich mit derselben zeige. Schliesslich fänden sich beide Arten auf den höchsten Alpengegenden wieder, zwischen den grossen Schneefel- dern. Hier wählten sie bisweilen ausgetrocknete Wassergräben aus, ‚welche von dem aufthauenden Schnee gebildet werden. Am ent- ferntesten von ihrem Centralort, zwischen fremden Umgebungen, und dem Einfluss eines im wahren Sinne des Worts harten und stren- gen Klima’s ausgesetzt, zeigten sie sich auch unter einer Gestalt, welche fremd erscheinen würde, wenn nicht schon die erwähnten Bildungen dieses Extrem der Abweichung von der normalen Bildung angedeutet hätten. nur auf C. (vesicaria) pulla erreicht bis- weilen nicht Fingerhöhe, selten einen Fuss. Der Halm ist oft abwärts ganz rund, aber dagegen aufwärts u. zwi- schen den Aehren rauhkantig. Die Blätter platt, bisweilen an der oberen Hälfte 3kantig, aufrecht. Weibl. Aech- ren selten mehr als 2, ungestielt, an den Halnı angedrückt, eirund, dick, mit glänzenden ganz und gar schwar- zen Schuppen nnd dunkelbraunen Sa- menbälgen, auf welchen beinahe keine Nerven wahrgenommen werden und deren Schnäbel ganz kurz und ausge- kerbt sind. Narben, sagte man, seien bisweilen nur 2. Die männl. Aehre beinahe immer einzeln. ©. (ampuliacea)rotundata zeichnet sich aus durch viertelellenhohen schma- ien Halm, steife, runde und pfriemen- törmige Blätter, 2 oder eine einzige immer ungestielte, aufrechte, braun- glänzende weibliche Aebren mit kur- zem Deckblat:; zugerundete Samen - bälge ohne hervorstebende Nerven; die Schnäbel bilden beinahe nur eine ganz kurze, nicht 2zähmige, sondern nur ausgekerbte Spitze. Narben hat der Verfasser immer 3 gefunden. Die männliche Aehre ist immer einzeln od. an der Basis noch mit einer wenig ausgebildeten versehen, 303 Diess seien nun die Formen, welche der Verfasser so allmählig nach einander auftretend gefunden, immer wie man sich von ihrer meist gemeinsamen Heimathgegend — den tieferen Wäldern und den ausgedehnten Sümpfen — aufwärts gegen den ungastfreuudlichen, ewigen Schnee, wo Alles zusammenschrumpft, steifer werde und die düstere schwarze Farbe annehme, entferne. Man sehe daraus, dass so- wohl diejenigen Formen, welche von . vesicaria, als diejenigen, die von C. ampullacea gebildet würden, wohl durch einige Charaktere sich un- terscheiden könnten, aber zugleich, dass in jedem dieser Charaktere (Halm, Blatt, Aehre und Früchte) eine gleiche Veränderung und Ver- minderung „ohne Sprung‘ stattfinde, wie in der ganzen Pflanze. Das Merkwürdigste sei aber die vollkommene Analogie, womit jede Form der einen Art einer jeden der andern entspreche, eine Analo- gie, welche wirklich in der Natur sich finde. (Fortsetzung folgt.) Gelehrte Anstalten und Vereine. Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Paris. {Nach den Compt. rendus Tom. XXX. 1850). Sitzung vom 25. März. Chatin, über das Vorkommen von Jod in Pflanzen des süssen Wassers. In Lirdley’s Schrift: the vegetable Kingdom p. 363 wird des Vorkommens von Jod in einer Nasturtium-Art nach Müller er- wähnt. Der Verfasser verfolgte die Sache weiter und fand, dass das Jod zwar nicht bei allen Cruciferen vorkommt, aber auch in Nasturtium nicht allein sich findet, indem es sich in allen Wasser- pflanzen findet, in den Landpflanzen dagegen fehlt. Die Pflanzen des fliessenden Wassers sind stets reicher an Jod, als jene des ste- henden Wassers; nur wenn die stehenden Gewässer so gross sind, dass sie von den Winden stark erregt werden können, daun nähern sie die in ihnen wachsenden Pflanzen hinsichtlich ihres Jodgehaltes jenen des fliessenden Wassers. Der Jodgehalt ist im Allgemeinen von dem Standorte, nicht aber der Natur der Pflanze abhängig, da Conferven, Potamogeton-Arten, Nymphaeen, Renunkeln und Nastur- tiom-Arten im fliessenden Wasser mehr Jod enthalten, als dieselben Pflanzen in Sümpfen. Das Jod ist als Jodkalium im Safte der Pflanze aufgelöst enthalten. Von den untersuchten Pflanzen führt der Verfasser an: Alyssumsawatile, Brassica oleracea, Capsella Bursa pastoris, Erysimum, Cheiranthus Cheiri, Cochlearia Armoracia, Ra- 304 phanus sativus, Cruciferen, welche auf dem Lande wachsend kein Jod enthalten. Folgende Wasserpflanzen hingegen enthalten eine grössere eder geringere Menge ven Jod: Nasturtium officinale, N. amphibium , Conferva crispata, Chara foelida, Fontinalis antipyre- tica, Typha engustifolia, T. minima, Scirpus lacusiris, Arundo Phragmites, Acırus Calımus, Sagitlaria sagittefolia, die Nymphaea- ceen, Potamogeton erispus, P. pectinatus, Elatine, Veronica Bec- cabunga, Phellundrium aguuticum, Gratiola officinalis, Ranuneulus aquatilis, Symphytum offieinale und Inuta Helenium. Das Jed wird nun weder von den Pflauzen selbst gebildet, noch können sie es den Sals- und Mineralquellen verdanken, da es nicht nur in den Pflan- zen der grossen Flüsse, wie der Seine, der Marne, des Isere, son- dern in jenen eines jeden Baches, stehenden Gewässers u. Sumpfes vorkömmt. Es muss daber augenommen werden, dass dasselbe an jedem Punkte der Erde und zwar in Begleitung der Chlorverbindun- gen vorkömmt und vom Wasser aufgenommen wird. Dass die Pflan- zen des fliessenden Wassers reicher an Jod sind, hat seinen Grund darin, dass dasselbe stets erneuert wird und so eine unerschöpfliche Quelle von Jod für die in ihm wachsenden Pflanzen gibt. Eine weitere Frage ’si, ob die Jodverbindung an der ganzen Überfäche der Pflanze dsrch einen eigenthümlichen Vorgang von dem Was- ser getremnt wird, oder ob dasselbe mit dem Wasser entweder durch die Wurzeln oder von der übrigen Fläche der Pfiauze aufgenommen und dann das Wasser ausgeschieden wird. Der Jodgehalt erklärt auch die therapeutische Wirksamkeit, welche man bei Phellandrium, Nasturtiun, Veronica Beccabunys etc. kennt. und wohl könnten diese Pflanzen als Präservativ von den Bewoh- neru jener Gegenden benutzt werden, in welchen der Kropf ende- miach ist. Ss. Druckfehler Seite 246. Zeile 13 v. u. lies: befruchtet für befeuchtet. „35. „ Ivo „ Vilmorin für Vitmerin. » 3852. „ 22v.u. ,„ Vilmorin für Vitmorin. » 236. „ 2lv.u , Daurcah w. Hennastrauch für Durech und Hennestrauch. Radacteus und Verleger: Dr. Füruroks in Regenskurg, NLORA Omen NE 20. Regensburg. 28. Mai. 1850. Inhalt: orıcıyır-ABHANDLUNG. Rabenhorst, vorläufiger botanischer Bericht über eine Reise durel die östlichen und südlichen Provinzen Italiens. — LITERATUR. Anderson, Nya Botaniska Notiser. Nr. 1-9, (Fortsetzung.) — ERKLÄRUNG von Dr. Herberger. Vorläufiger botanischer Bericht über meine Reise durch die östlichen und südlichen Provinzen Italiens. Von Dr. L. Rabenhorst, Fortsetzung.) (Vgl. Flora 1849. Nro. 24. & 25.) Durchwandert man nördlich von Otranto die Olivenwaldung und wendet sich östlich dem Mecre zu, so gelangt man auf eine haide- artige Fläche, wo wir folgende Pflanzen antrafen und theilweise sammelten: Helianthemum gutlatum, H leripes, Altıza hirsuta, Erythraes pulchella, E maritima (schon blühend!), Tolpis barbata, Chlora perfoliata, Linum decumbens (meist blühend), Dianthus pro- lifer, Schoenus nigricans, Ornithegalum umbrllatum, Conrolvulus althaeoides (fol. argenteis, curollis violaceo purpureis), Avena fa- tua, Anthorunthum odoratum, Briza mazxima, Sanguisorba offici- nalis, Euphorbia exiqua, Oenanthe pimpinelloides, Anthyllis Her- manniae, A. teir.phylla, Anemone apennina e. fr., Silene dirhotoma, Cheiranthus chius, Serapias longipelala, 8. Lingua, S. parviflora Parlat. (Giorz. di seiene, per la Sie. Fase. 175 yag. 66), Orchis secundiflora Bertul., O. ylobosa, Ophrys lutea Car., Genista candi- eans, Allium subhirsutum, Erodium moschatum, Psoralea bitumi- nosa, Fumaria capreolata, Uhymus Nepeta, Prunella laciniata, Ajuga Cham.epitys, Plantago Psyllium, Hedyjmeis eretica, Daucus australis Guss,, Aplophyllum linifolium Guss. (Reichb. pl. er.), Orobanche fragrantissima Bertol. (durch den auffallend starken Duft schon aus einiger Ferne von der ©. caryophyllacea zu unter- scheiden) fast ohne Ausnahme auf allen Leguminosen, Anftirrhinum spurium, A. parviflorum, Ononis riscosa, O. biflora Desf., Trifo- Flora 1850. 20. 20 306 4 lium fragiferum, T. repens, T. nigrescens Viv., T. subterraneum, Vicia villosa, V. lathyroides, V. spuria Raf., Melilotus neapoli- tana Tenor., Gnaphalium germanicum, Stoechas, Aslerocephalus stellatus Reichb., Aegilops ovata, Stipa capillacea, Poa rigida, Polypogon adscendens Guss., Scorpiurus, Satureja graeca, Astra- galus monspessulanus ete. Längs dem Strande des Meeres: die gewöhnlichen Juniperus- und Rubus-Arten, bin und wieder Euphorbia Peplis L., E. myrsi- nites mit entwickelten, doch noch nicht blühenden Dolden; auf dem nackten, wenig überflutheten Felsboden, zumal in kleinen ausgewa- schenen Höhlungen: Acelabularia mediterranea in grosser Fülle (der Stiel gegen 2 Zoll lang, die Scheibe jedoch noch sehr jugendlich, bei oberflächlicher Betrachtung wie ein Stecknadelknopf, unter der Lupe trichterförmig erweitert). Wir setzten unsern Weg nördlich fort und kamen nach etwa einer Stunde zur „Fontanella.‘‘ Diese Lagune ist von bedeutendem Umfange, von Charen (Chara foetida v. subhispida, brevibrarleata A. Br., Ch. gulivides DeC.), Najaden, Potamogelonen, Aldrovanda vesiculosa ete. ganz durchzogen und verschlammt. Tamarix afri- cana, Oleander, Cladium Mariscus, Iris Pseudacorus, Arundo, Ha- loschoenus, Scirpus maritimus, Sc. larustris, Sc. glaucus, mehrere Seggen, einige noch nicht völlig entwickelte Cyperus- und Rume:r Arten bedecken das mehr oder minder sumpfige Ufer. An alten vor- jährigen Rohrhalmen fand sich ein herrlicher Ueberzug von Stictis aeruginosa und merkwürdiger Weise eine Graphis; an abgestorbenen Kräuterstengeln ein kraushaariges Chaefomium und eine braunfilzige Peziza. In der Umgebung baut man meist Krapp (Rubia tinctorum). der auch in hiesiger Provinz ein bedeutender Handelsartikel zu wer- deu verspricht, und die rothbräunliche Baumwolle (&ossypium reli- giosum L.), die man hier des Ertrags wegen der weissen vorzieht. In den Ackergräben, die theilweise von der Lagune gespeist werden, ist Ranunculus sceleralus, Veronica Anagallis, Glyceria fluitans ge- mein. Auf dem Rückwege wurden an den alten Olivenstämmen mehrere interessante Rindenflechten, Polyporus nidulans, P. nigri- cans, eine Exidia (Spiculariae sp. ign.) gesammelt; mit dem Abend hatten wir Otrante wieder erreicht. Der folgende Tag war zu einem Ausfluge nach Castro bestimmt. Nach einer höchst erquickenden nächtlichen Ruhe bestiegen wir schon früh 4 Uhr unsern muntern Esel von hohem kräftigen Schlage. Mit Mundvorrath auf den Tag versorgt, eine Cigarre dampfend, ging es halb im Trabe südlich von Otranto den Höhenzug heran, auf dessen 307 Gipfel sich noch Reste eines Tempels der Minerva finden. Während ich mich hier ein halbes Stündchen dem Eindrucke der herrlichen Land- schaft, sowie der Fernsicht über's Meer hinaus nach Aibaniens Ge- stade hingab, hatten meine Diener die Zeit mit dem Fangen einiger bisher noch nicht gesammelter Schlangen, worunter einige interes- sante Sepse sich fanden, sehr zweckmässig verwendet. Ich erkannte diess dankbar und dadurch an, dass ein Jeder von ihnen eine Ci- garre erhielt. Auf den Trümmern jenes Tempels hat man einen Leuchtthurm errichtet, der jedoch und zwar aus dem Grunde nicht mehr benutzt wird, weil die hier in unglaublicher Zahl nistenden Schlangen jede Nacht das Oel der Lampen aussoffen. In Folge des- sen hat man die Beleuchtung wieder eingestellt. Der Thurm führt seitdem den Namen ‚‚torre dei serpenti“. MeinChecco hatte auch hier wieder eine grosse Gewandtheit im Fangen der Schlangen ge- zeigt, ja er hatte sogar dadurch die Bewunderung der von Ütranto mitgenommenen Führer erregt und diese fanden sich dadurch veran- lasst, ihn den ganzen Tag über scherzweise „incantatore di ser- penti‘‘ zu nennen. Rosmarin mit Cytinus Hypoeistis, Santolina, Pistaci«, Cistus salvifolius sind ganz gemein und bedecken grosse Flächen an den Hügelabhängen ; hin und wieder Scabiosa collina Req. Sr. Colum baria, eine sehr schmalblätterige Iris, Lathyrus Aphuca, L. tubero- sus, mehrere Vicien, Cytisus sessilifolius, Spartium junceum (über wannshoch), Cyclamen hederaefolium, Cladonia vertieil'uta, Cl. endi- viaefolin, Pieris aquilina (eine Form mit verkürzten rauhen Pinnen.) Um 9 Uhr kamen wir nach der Grotta di Santa Cesarea mit einer durch die gauze Provinz wegen ihrer Heilkräfte gerühnten Schwefelquelle. Viele hundert Menschen baden hier alljährlich und dennoch ist weder für ein Obdach noch sonst für ein Bedürfniss ge- sorgt. Man übernachtet unter freiem Himmel und geniesst was man mit sich führt; denn die hier errichtete Trattoria bietet nur »in Stück Cascio Cavalli, ein geröstetes Ei und einen Trunk Vino crudo. (Vgl. hierüber meine Mittheilung in dem Archiv der Pharmarie. 1848.) Die Besichtigung der Grotte, die qualitative Analyse des Was- sers, nahmen fast den ganzen Tag in Anspruch. Den Checco mit 2 ÖOtrantinern hatte ich ausgesendet, die Gegen zu durchstreifen, Constantino war mir bei der Analyse behülflich. Üastro musste für heute aufgegeben werden, am späten Abend kamen wir nach Otranto wieder zurück. Den 5. Mai Nachmittags 3 Uhr rückten wir in unser Standquar- tier in Lecce ein. Mit ‚nniger Liebe, mit wahrem Jubel wurde ich 20 * 308 empfangen, ein Jeder meiner Bekannten drängte sich, nicht der letzte zu sein, mir den gebräuchlichen Kuss des benvenuto zu reichen. Wir hatten es wahrlich sehr glücklich getroffen, denn Abends 9 Uhr (1'/, nach hiesiger) entiud sich ein schweres Gewitter. Ich dankte dem Himmel, mit meiner Sammlung im Trocknen zu sein, denn ein grosser Theil davon wäre gewiss dabei zu Grunde gegan- gen, da unsere Wachsdecken nicht ausreichten, die ganze Sammlung gegen so heftigen Regen zu schützen. Ohne zu rasten wurde am nächsten Morgen schon eine Excur- sion nach San Cataldo unternommen. Wie hatte sich hier in den wenigen Tagen die Flora verändert! Welcher Duft von tausend Blüthen, welche Frische und Ueppigkeit in der Vegetation durch einen so erquickenden Regen nach so langer Dürre! Unter den Saaten und an den A«kerrainen längs dem Wege: Isatis tinctoria, Barlsia viscosa, B. Trixago, Phalaris canariensis, Anthemis discoidea Willd., A. mixta, Chrysanthemum segelum, Fedia vlitoria, F. coronata, Bromus arvensis, Rhagadiolus edulis, Rh, stellatus, Crepis teetorum, Cr. agrestis ete., Onosma montanum an einem kleinen Hügel. In der Olivenwaldung und Macchia: Zappago racemosa, Her- niaria hirsuta, Tilluea muscosa, Paronychia argentea DeC., Myo- sotis versicolor, Puterium Sanguiserba, Cerinthe aspera, Chlora perfoliata, Salvia officinalis, Verbascum Lychknitis, V. phlomoides, Crucianella anguslifolia, Stachys germanica, St. pubescens Tenor., Lamium amplezicaule, Phlomis lanıta Willd., Scrophularia pere- yrina, Bartsia latifolia, Rhinanthus Crista galli, Nepela italica, Carex muriceta, Passerina di: ica Ram., Linum gallicum, L. strie- tum, Lihosyermum apulum, Filag, tenuifolia, Cerastium semide- eundrum, C. ovale, Phleum ned«sum, Ph. asperum, Agrostis alba, Aira flezuosa, A. caryophyllea, eine Romulea, Helminthia echioides, Lapsana communis, Quercus pseud .coceifera , Silıne conica , Alys- sum orienlale Willd., Onopordon, Carduus nutans, Berteroa vbli- yua DeC., Tolpis barbata, Tewerium campanulatum, Elacagnıs, Vitis, Daphne Gnidium, Ophrys grindiflora, Rınunculus ophiogles- sifolius, R. muricatus, R. brachiatus, R. chaerophylius, Orobanche ranosa, zwei Ülavarien (Calocırae sp.), einige Zygnemen, Oedoyo- nium. In der Spalte eines haldvermoderten Astes ein kleiner Wall eines Stysanus. Am Meere bei dem Zollamte: Glaucium, Agrostis littoralis u. a. schon früher genaunte Gewächse. Gefangen wurden einige Schlangen, Vipern. eine Schildkröte, einige Di, teren, Käüter und Tagvögel, 309 Den 7. Mai iiber Surbo nach Tureherule, 18 Miglien. Die Ge- gend ist durchweg flach und eben, meist bebaute Felder. Bei Surbo ein kleiner Bach mit ('allitriche verna, einigen gewöhnlichen Grä- sern und Seggen; bei Turcherulo ein grösserer und nach der Ver- sicherung der Einwohner ein sehr fischreicher Bach. Diese Nachricht war mir höchst erfreulich, denn ich hoflte endlich mit der Ausfüh- rung eines vom Dr. Heckel in Wien erhaltenen Auftrages, die Süsswasserfische Apuliens zu sammeln, den Anfang machen zu kön- nen. Aber vergebens, uns fehlte es zwar nicht an Netzen und An- geln, indess einerseits waren wir mit diesem Geschäft nicht vertraut genug, auch heute wohl zu unlustig und ermüdet, da wir bei einer Temperatur von 33° Cels. und einer günzlichen Windstille und drü- ckender Schwüle den ganzen Tag gewandert waren; anderseits fan- de® sich auch uuter den Eingebornen von Turcherulo, die aus Neu- gier, wie überall, uns gefolgt waren, einige, die das feste Verspre- chen gaben, im Laufe von einigen Tagen Fische zu fangen und mir nach Lecce abzuliefern. Obgleich ich diesen Leuten einen enormen Preis (!/,—2 Carlin) pre Stück je nach der Grösse und Art zuge- sichert hatte, so erhielt ich: dennoch nicht eine Probe. An Pflanzen sammelten wir nach und um Turcherulo ausser mehreren, schen oft genannten: Poa festucarformis, Carex stellulata, C. vulpina, ©. ewtensa Good., Fes’uca liyustica, Dipsacus sylrestris, Oenanthe fistulosa, Senebiera Coronopus, Cynoglossum pietum, Ü. laneeolatum, Seirpus palustris, Rumex crispus, JunrusstriatusSchomb., Bryum pyriforme, B. nutans, Hypnum albicıns, Barbule cunescens Bruch., Phascum cuspidatum var., Biscutella didyma gemein, Prismatocar- pus Speculum, Papaver hybridum, Auf dem Rückwege begriffen, erreichte uns gegen 6 Uhr mit Nordwestwind ein Gewitter mit so heftigem Regen, dass wir in wenigen Minuten bis auf die Haut durchnässt waren. !as Thermo- meter sauk bis auf 12,6’ C. Zähneklappernd erreichten wir nach 8 Uhr (mezza in notte) unser Quartier. Trockene Wäsche, einige Gläser selbst bereiteter Glühwein restanrirten mich bald so, dass ich noch an demselben Abend Vorbereitungen traf, nächsten Morgen wieder nach Otranto zu gehen. Der Temperaturwechsel ist in Italien auffallender und empfind- licher als in Deutschland, man kann öfters an den heissesten Tagen Abends einen leichten Pelz ertragen. Geniesst man nun noch, wie es hier Brauch und Sitte ist. nur abkühlende Getränke, als Sorbet, 50 braucht man sich wahrlich nicht zu wundern, wenn zumal Aus- länder so leicht erkranken. Ich habe bei der grössten Hitze, beson- 310 ders nach Fusstouren, vor dem Genusse des Sorbets erst ein Glas Marsala, Liqueur oder Glühwein, den man sich mit so leiehter Mühe selbst machen kann, getrunken und stets mit dem besten Erfolg, so dass ich während meines Aufenthaltes in Italien auch nicht einmal das leiseste Vebelbefinden verspürt habe. Die Ergebnisse meines wiederholten Aufenthaltes in Otranto werden sich aus den späteren speciellen Mittheilungen ergeben. Ich bemerke hier nur, dass ich 2 Tage in dem Felsenthale verweilte und darauf Castro einen flüchtigen Besuch machte. Nachdem ich wieder nach Leece zurückgekehrt, beschäftigten mich vorzüglich meine Sammlungen, sie einigermassen zu ordnen, zu verpacken und nach Triest zu spediren. Beiläufig wurden noch kleine Ausflüge gemacht, wobei wir eines Tages auf eine etruskische Grabstätte stiessen. Ich liess 5 Gräber öffnen und nahm was geh an Gefässen fand mit mir. Die Gerippe waren theilweise noch zu- sammenhängend, ein Schädel sogar so unverletzt und schön, wie ein präparirter, aber braun gefärbt; auch diesen nahm ich mit mir. Diese Sammlung füllte eine ganze Kiste, die jedoch auf der Gränze zu- rückbehalten worden ist. Mir ist nur eine einzige langhalsige Flasche mit weit ausgebogenem Henkel geblieben , die nicht mehr Raum in jener Kiste fand. Diese Grabstätte findet sich etwa 6 Miglien westlich von Lecce. Der erste Auffinder ist ein schlichter Schmiedemeister, Namens Luigi Corona in Lecce. Noch jetzt ist dieser Mann jeden Sonn- tag damit beschäftigt, 2—4 Gräber zu öffnen, und da er dieses Ge- schäft schon seit einigen Jahren treibt, so ist seine Sammlung, die ich später sah, von in den Grähern gefundenen Gefässen sehr be- deutend. Die Gräber finden sich westlich eines kleinen Hügelzuges auf brachliegenden Aeckern, 1 — 2 — 3 Fuss unter der Oberfläche. Sie sind aus 4 regelmässigen, 1'/, Palmen dieken Quadern gebildet und von einer gleich dieken Quader gedeckt, 5 Palmen lang, 3 Palmen breit. Das Geripp findet sich in allen von mir aufgedeckten Grä- bern in einer halbsitzenden Lage. Die Gefässe hestehen aus einem roth gebrannten Thon mit schwarzen Malereien, wie die etruskischen Vasen gewöhnlich zu sein pflegen. Ein alter, als Historiker gerühmter Kapuziner versicherte, dort habe die ehemalige Stadt Rudise gestanden. Ich habe den Gegen- stand, so wichtig er auch historisch ist, nicht weiter verfolgt, da er mir zu fern lag. 311 Somit wurden meine Untersuchungen um Lecce geschlossen und Vorbereitungen zur Fortsetzung der Reise nach Taranto getroffen, Nachträglich bemerke ich noch in Bezug auf die Oertlichkeit von Lecee, dass ihr Inneres keineswegs so freundlich ist, wie es von den Schriftstellern geschildert wird. Sie hat zwar einige sehr schöne und grossartige Gebäude, die jedoch meist in engen Strassen zer- streut und versteckt liegen. Ausgenommen hiervon ist nur das Ge- bäude des Intendanten, das sich zumal durch seine Facade, sowie die damit in Verbindung stehende Kirche, dann das Seminario mit dem höchsten und schönsten Thurm, ferner mehrere Altäre zumal in der Kirche ‚‚dei Rosario‘ in künstlerischer Beziehung so auszeich- nen, wie kaum ein Bauwerk in Deutschland. Lecce hat 13 Klöster, wo fast alle geistlichen Orden vertreten sind, als Kapuziner, Franeiskaner, Dominikaner, Benediktiner, An- tonianer, Pasqualini, Missionari, Dentinini, Bobisti, Jesuiten mit einem Collegio und 3 Nonnenklöster. Endlich ist hier auch, wie in allen Provinzialhaupistädten des Königreichs, der Sitz einer ökonomischen Gesellschaft. Diese Ein- richtung ist seit etwa 10 Jahren von der Regierung getroffen und. verspricht von segensreichen Folgen zu werden. Sie hat einen Gar- ten zu Culturversuchen von nicht unbedeutendem Umfange. Vincenzo Balsamo ist gegenwärtig Präsident; Gaetano Stella continuir- licher Secretär, wofür er alljährlich eine Renumeration von 30 Th. erhält, ein alter pedautischer Mann, der ausser dem Tenore und Gussone Niemand als Botaniker kennt und kennen will, Ihre Ver- saımmlungen hält die Gesellschaft monatlich in einem in dem Garten dazu besonders erbauten, zweckmässig und schön eingerichteten Gebäude. Ueber ihre Thätigkeit muss sie alljährlich einen Bericht an den Intendanten abgeben, der darauf als ‚.Giornale di economia rurale‘“ gedruckt und an die Mitglieder vertheilt wird. 1840 erschien das erste Heft dieses Journals und seitdem 16, die manchen interes- santen, rein naturhistorischen Aufsatz, z.B. von Balsamo, Deme- trio, Martino Marinosci, Brocchi, Moretti, Codelupi u. A. enthalten, leider aber, wie die meisten italienischen Bücher, nicht in den Buchhandel kommen. Den 14. war die Reise nach Taranto festgesetzt. Den Abend zuvor verlebte ich noch einmal in dem engern Kreise der liebens- würdigen Familie Persico. Am Morgen der Abreise, kaum dass es im Osten graute, waren schon alle meine Bekannten um mich versammelt. Ein Jeder hatte mir noch etwas Liebes zu sagen, ein 1 312 Jeder schrieb sich mit eigener Haud (in memoria eterna di Lecce) in mein Portefeuille. . Wir nahmen den Weg durch die Olivenwaldung über Campi, San Mangradio nach der altgriechischen Stadt Manduria. Längs dem Wege finden sich zerstreut: Agrimonia, Dactylis hispanica, Salvie Horminum, 8. viridis, Traguprgon porrifolius, Stipa pen- nala, Ajuga replans u. a. schon oft genannte Gewächse. Um die Wohnungen in Campi sind die Schutthaufen von Momordica Elate- rium, Acanthus mollis, A. spinssissimus hin und wieder, Aanthium spinosum bedeckt. Nach dem Kloster S. Mangradio ist die ganze Gegend von mehr oder minder grossen Sandsteinblöcken und Ge- schieben übersäet, an mehreren Orten steht das Gestein an und liegt zu Tage. Cytisus-, Genista-, Cistus-, Phillyrea-Arten, Spertium bil- den wieder eine Art Maechia. Wilde Katzen, einige Schlangen wur- den gesehen. Zwischen dem eben genannten Kloster und der gut gebauten Stadt Manduria kommt ein Bach von den höher gelegenen Teichen bei Oria herunter, der ein ziemlich grosses Areal gleichsam “durch Berieselung in einen fruchtbaren Wiesenteppich umgewandelt hat. Es ist eine sehr erfreuliche, wohlthuende Erscheinung, denu diesen Schmuck unserer deutschen Fluren sucht man in dem südli- chen Italien vergebens, Mehrere Gräser. Cyperoideen, einige Orchi- deen und Moose wurden hier gesammelt. Wir nennen nur einige bisher noch nicht beobachtete: Orchis mediterranea Guss. pl. rar. 365 (unzweifelhaft), O. maculata, Coix lachryma!, Sphaygnum acu- tifolium, Meesia uliginosa, ein steriles Dicranum. Die Hitze ist wieder unerträglich. Das Thermometer zeigt 34°,6 Cels. Io Manduria fanden wir eine ganz nette Locanda, wo nach hiesigen Begriffen alles sauber und rein ist. Es ruht sich ja herr- lich in diesem kühlen Gemache auf dem mit reinen, schneeweissen Linnen überzogenen Lager. Die Stadt hat zwei schöne Gebäude: das Kapuzinerkloster am Thore. nach Lecce und den Pallast des Für- sten von Francavilla. Letzterer hat zwar nur 15 Fenster Front, ist aber in modernem Styl erbaut und im Innern vortrefflich einge- richtet. Die Stadt war bekanntlich ın den frühesten Zeiten ein sehr stark befestigter Ort. Von jener antiken Stadtmauer finden sich in unmittelbarer Nähe nuch gut erhaltene Reste, die von dem kolossa- len Bau Zeugniss geben. Auf diesen Ruinen und an der neuern Stadtmauer fanden wir Asplenium Tri-homanes, Dianthus Caryo- phyllus, besonders häufig und üppig die niedliche Cumpanula sicula, In der nächsten Umgebung finden sich gut bebaute Kornfelder. Die Olivenwälder treten weit zurück. Herniaria hirsuta, Prismatocarpus, 313 Veronicen mit ihren Genossen sind auch hier unter den Saaten ganz gemein. Auf dem Hofe unserer Locanda fand ich an feuchten Mauern, zumal in den Ritzen derselben, Lunularia vulgaris mit einigen Früch- ten. Ungeachtet der Hitze traten wir unsern Weg gegen 5 Uhr schon wieder an, um noch vor Nacht Taranto zu erreichen. Etwa eine Stunde vor Taranto kommt man zu dem sogenannten Mare pic- eolo. Der Weg läuft längs dem Ufer, öfters unter schöner kühlen- der Laubbedachung in leichten Krümmungen dahin und bald liegt Taranto in seiner reizenden, überaus anmuthigen Lage vor den Blicken des Reisenden. Wem sollten hier nicht Horaz’'s Worte einfallen : Nle terrarum mihi prieter omnes Angulus ridet, ubi non Hymetto Mella decedunt, viridique certat Bacca Venafro. Ver ubi longum u. s. w. (Fortsetzung folgt.) Literatur Nya Botaniska Notiser utgifne af N. J. Anderson. (Neue hotanische Notizen herausgegeben von N. J. An- derson.) Stockholm. 1849. 8. Nro. 1—9. Mit 3 Tafeln Abbildungen. {Fortsetzung.) Zwei Fragen schlössen sich zunächst an die vorstehende Dar- stellung der Formentwicklungen von den zwei Hauptarten: zuerst, inwieweit das Klima wirklich eine solche Einwirkung auf die Pflan- zen ausüben könne, dass eine und dieselbe Art, nur in Folge der ungleichen Station, so merkbar könne verändert werden; und da- nächst, wozu eine solche Aufmerksaınkeit und Darstellung der Wis- senschaft nütze? Es sei eine bekannte Sache, dass die ungleiche Vertheilang der Gewächse auf unserer Erde, ausser mehreren anderen Ursachen, auch durch die ungleiche Beschaffenheit der Wärme und des Klima’s (im Allgemeinen gefasst) auf verschiedenen Stellen bedingt werde, und dass jedes Gewächs, in Folge hievon, eine bestimmte Region oder Oertlichkeit sich angewiesen. Aber eben so bekannt sei es, dass es Pfl.nzenarten gebe, für welche diese ihre Wachsthumsregion so 314 ausgedehnt ist, dass sie in einer besonders grossen Yusbreitung, durch weit verschiedene Zonen, vorkommen, ohne von ihrer eigen- thümlichen Artbeschaffenheit merklich abzuweichen, z B. Scirpus lacustris, selaceus ete., welche ebensowohl in Scandinavien, wie in Neuholland gedeihen, unzählige andere Kosmopoliten zu verschwei- gen. {Es sei natürlich, dass diess besonders mit Wasserpflanzen und den ihnen zunächst verwandten der Fall sein müsse.) — Dagegen, glaubt der Verfasser, sei es eine andere Thatsache, dass Pflanzen, welche innerhalb eines nicht so besonders grossen geographischen Umfangs in unter sich usgleichen, sogenannten Pflanzenregionen, z. B. dem alpinischen, subalpinischen und waldigen Lappland, sowie dem übrigen Schweden uder Europa auf'reten, daselbst sich unter mehrfachen Formverinderungen zeigen, und zu diesem Verhältniss rechnet er vorzugsweise die in Frage seienden Pflanzenarten. Lappland sei, wie Allen bekannt, nicht besonders ausgedehnt, aber reich an unter sich ungleichen Localitäten. Innerhalb dersel- ben Quadratmeile könne man an mehreren Orten finden Alpen, deren Gipfel über die Schneegränze hinausreichen, und wo oft strenge Kälte beständig herrsche, sich aus tiefen Thälern aufrichtend, wo eine sehr hohe Sommerwärme den reichsten Pflanzenwuchs hervor- bringe, und endlich, als Vermittler der beiden Extreme, schützende Alpenwände, bedeckt mit buschigen und frischen Hainen. Es müsse in solchem Falle eine natürliche Folge werden, einerseits, dass eine Menge Pflanzen so allmählig, von den so zu sagen unmerklichen Vebergängen von der Hitze des Thales zu der Eiskälte der Alpen- gipfel, von ihren rechten Standörtern gleichsam auf- oder abwärts gelockt würden, andererseits, dass der Einfluss, welchen die äusse- ren Verhältnisse gleichwohl immer und unabweislich auf die leben- digen Geschöpfe ausüben, sich in Hervorbringung gleich merklicher Uebergänge von der einen Form zur andern zeige. Wenn man nun ausserdem wisse, dass die Gewächse, die in den fruchtbaren treibenden Alpenthälern vorkommen, wo die Wärme und Feuchtig- keit dazu so günstig sind, eine Länge und Ueppigkeit, welche sie an keinem anderen Orte erreichen*), besitzen, dagegen aber oben *) Da die namentliche Anführung aller der Gewächse, auf welche sich diese Aeusserung bezieht, hier zu viel Raum einnehmen würde, so verweist der Verfasser diejenigen, welche ein solches Verzeichniss zu sehen wünschen, auf p. 10. in scinem ‚‚Conspectus vegetationis Lapponiae. Upsal. 1818.°° Um inzwischen die Wahrheit des oben Angetübrten durch em Beispiel an- zudenten, bemerke er, dass Epilobium ungustifolium daselbst oft eine Höhe von 3—1 Ellen erreiche. 315 auf den kalten Alpenplateau’s, oder noch mehr in der Nachbarschaft des ewigen Schnee’s zusammenschrumpfen und die Farbe verändern, so liege in diesen Verhältnissen Grund wenigstens dazu, anzuneh- men, dass Ü. vesicaria und Ü. ampullacea möglicherweise, wenn sie in die Alpenregion aufsteigen, solche zusammengeschrumpfte und dunkelfarbige Formen, wie €. pulla und €. rolundala sind, anneh- men könnten. Die Schweden besässen innerhalb ihrer einheimischen Literatur eine Arbeit, die sich einzig zu näherer Beleuchtung dieses Gegen- standes eigne, nämlich: Laestadius loca parallela plantar. 8. animadversiones physiologico bolanicae de varüs planlar. variationi- bus praecipue in Suecia boreali observatis, welche, obgleich sie ein und das andere enthielte, welches Zweifel und Widerspruch erwecken könne, ebenso gewiss ein solcher Schatz reicher Erfahrung sei, dass jeder Botaniker, welcher in die Gegenden komme, wo die Unter- suchungen zunächst angestellt sind, darin manche Leitfäden zur Be- folgung in den neuen Umgebungen finde, und welche Arbeit Keiner „ungehört verurtheilen‘‘ sollte. Der Verfasser habe darin mitgetheilt und durch höchst zahlreiche Beispiele die Wahrheit seiner Ueber- zeugung zu beweisen gesucht, dass mehrfache von den in späteren Zeiten als eigene Arten aufgestellten Pflanzen in der That selbst nichts anderes seien, als durch locale Einflüsse hervorgebrachte Formveränderungen, sowie, dass die Pflanzen im Allgemeinen, gleich- wie Menschen und Thiere, im hohen Grade diesen äusseren Ver- hältnissen unterworfen seien. - Hr. Anderson will die allgemeinere Aufmerksamkeit theils desshalb auf diese Arbeit richten, weil sie so reich an Andeutungen sei, welche wenigstens werth seien, benützt und nicht a priori ver- worfen zu werden, theils desshaib, weil er sich dadurch eine An- führung aller derjenigen Pflanzen ersparen könne, welche auf diese Art oflenbar den meist verwirrenden Abweichungen ausgesetzt seien, und er hieraus die Stütze für die Behauptung entnehme, deren Aus- einandersetzung den Gegenstand dieses Aufsatzes ausmache. Um aber durch Nachweisung blos einiger dergleichen klimati- scher Formen von einer und derselben Art, analog den in Frage seienden Carices, einen indirecten Beweis zu liefern, dürfte der Ver- fasser nur das Verhältniss mit Salir lanata und haslata, sowie So- lidago Virgaurea nennen. Salir lanata komme in der subalpinen Region als ein 1—2 Klafter hoher Busch vor, oft mit glatten Blät- tern; an der Gränze der Birkenregion sei sie blos einige Ellen hoch, mit dicken Kitzchen und silberweisshaarigen Blättern, und oben en nen 316 zwischen den höchsten Alpen zeige sie sich endlich al: "in kriechen- der, niedriger, zwergarliger Busch. C. v. Baer erzähle, dass auf Novaja Semblja diese Pflanze ihren 2—3’’ langen Stamm unter der Erdoberfläche verborgen habe, und darüber blos 3 Blätter und ein einziges Kätzchen hervortreibe, und dennoch ist sie dieselbe Pflanze, welche normal mehr als klafterlang ist. Ganz und gar dasselbe Ver- bältniss finde sich bei Salix hastnta;, ausserdem, dass sie in dem Grad an Grösse abnimmt, dass sie endlich ganz und gar das Aus- sehen von Salir reticulutı bekömmt, erhält sie in Bezug auf die Früchte eine ganz andere Farbe; diese, welche immer in den nie- drigeren Waldgegenden rein grün sind, werden oben auf den Alpen rotb, ja dunkelbraun! Suiitago Virgaurva endlich, welche auf den Hügeln um den Pfarrhof Quickjocks in der subalpinen Region ein besonders schlankes Gewicchs sei, mit besonders grossen und schö- nen gelben Blumen (Wahlenberg habe sie auch als var. alpestris aufgenommen), habe der Verfasser auf dem nahe belegenen Wäalles- pik kaum zollhoch und sehr dunkel! gefunden. Nichts wäre leich- ter, als nach Belieben diese Beispiele (Hierucium alpinum, Leon- todon autumnale, Gnaphalium supinum, Erigeron uniflerus, Coelo. glossum viride u. m.) von den grossen Veränderungen, denen die Pflanzen unterworfen, wenn sie in Alpengegenden sich von ihrer ursprünglichen Station entfernen, zu vermehren; das Angeführte möge indess genügen anzudeuten, dass ein solches Verhältniss stattfinde. Stelle man endlich eine Untersuchung mit den Charakteren an, welche als Artunterschiede zwischen den in Frage seienden Pflanzen angegeben worden, so dürfte das Resultat werden, dass sie leicht aus örtlichen Umständen erklärt werden können. Die Ungleichheit in der Farbe und dem schlanken Wuchse betreffend, so sei schon dar- gethan, dass diese Etwas seien, welches so zu sagen an allen rein lappländischen Arten bemerkt werden könne. Der Verfasser könne sich nicht einer einzigen Carex erinnern, welche in den höheren Alpengegenden eine andere als dunkle Farbe hätte, wie C. alrafa, alpina (welche auf den Alpen in der subwaldigen und subalpinen Region ganz schlank und lichtgrün, in den höheren Alpengegenden aber fingerhoch und schwarz sei, wie Ü. nigra!), ustulata, capilata (var. ulpicola sei ganz schwarz, besonders die Schuppen), bicolor! und alle C. distigmaticae. Dass durch und mit der Verkürzung und grösseren Festigkeit des Halms der Aehren weniger, und diese mehr oder minder ungestielt und dick oder keulig würden, sei leicht er- klärbar. Es sei diess, wie Laestadius es nenne, eine vegelntio 317 collectiva, d. bh. es würden gleichsam mehrere Blüthentheile (Blü- thenstände) zu wenigeren, — wesshalb diese auch grösser würden (Ranunculus aeris pumilus, Luzula spadicea, sudelica u. m.), und diese Zusammendrängung der Theile sei auch in der Beschaffenheit der Früchte bemerkhar*). Sie seien wohl nicht grösser un ©. pulla und Ü. rotundata, als an Ü. resicaria und Ü. ampullucea, aber rela- tiv zu der Pflanze, welche sie heivorbringt, seien sie es gewiss. Dass die Schnäbel derselben so allmählig gleichsam zusammenschrumpf- ten und an der Mündung weniger getheilt würden, sei Etwas, wel- ches ebenso mit den übrigen Veränderungen in vollkommener Con- sequenz stehe. — Aber neben alleın diesen behalte jede gleichwohl ihre Eigentbümlichkeit bei: C. pulla den dreikantigen, wenigstens aufwärts scharfen Halm und die breiteren Blätter, C. rotundata den runden Halm und die rinnenförmig zusammengeroliten Blätter. Ein Verhältniss, welches von grösserem Gewicht zu sein scheine, als es in der That sei, sei diess, inwiefern es ganz sicher sei, dass diese Formen einander mit zunehmender Höhe und Alpeuklima suc- eedirten. Was den Verfasser betreffe, so habe er seine oben durch- geführte Ansicht anf die Beobachtungen gegründet, welche er in ausgedehnten Gegenden Lapp!ands zu machen Gelegenheit gehabt, und es komme ihm vor, als wäre das Verhältniss in anderen Ge- genden übereinstimmend. Natürlich sei es, dass vorzugsweise das Land, welches durch eine mehr gleiche und dauernd zunehmende Erhöhung gegen die Schneegränze und durch mehr hervortretende Alpennatur für das Studium einer Alpenflora am yeeignetsten sei, diess auch sei in der Frage über die Untersuchung der Momente bei der verschiedenen Ausbreitung der Arten und deren Bedingun- gen. Daraus folge auch, dass in anders beschaffenen Gegenden ver- schiedene Abweichungen, entweder durch Fehlen einer der oben genannten Formen, oder durch Vorkommen ausserhalb der für die- selben mehr gewöhnlichen Oertlichkeit, vorkommen könnten; aber der Verfasser stellt sich vor, dass gleichwie jede Art in ihrer phytogra- phischen Beschaffenheit gewissen zufälligen Abweichungen unterwor- fen sei, ebenso könne sie es in ihren geographischen sein, obgleich die Erklärungsgründe für beide wahrscheinlich gefunden und aufge- sucht werden müssen. Wenn man also in den Floren aufgenomnen *) Es scheint uns diess theils auf dem geringeren Grade der Einwirkung der das Längenwachsthum der Pilanze befördernden und beschleunigenden Momente, der Wärme und Feuchtigkeit, theils auf der stärkeren Lichtein- wirkung, durch welche die Pflanze schneller ihrem 7Ziele — der Blüthen- nad Fruchtbildnug - entgegengeführt wird, zu beruhen, Ad. Ref, 318 finde, dass C. ampullacea borealis (welche der Verfasser brunnescens nennt, die Benennung borealis aber für die mehr eigentlich den Al- pen angehörende Form beibehält) bis nach Gefle hinab vorkomme, so könne diess daraus erklärt werden, dass sie daselbst wahrschein- lich nar an denselben, an die Natur Lapplands erinnernden Oertlich- keiten gefunden werde, wie C. spaisiflora, Juncus stygius, Salir Lapponum etc. und dass desshalb die gewöhnliche C©. „mpullacea davon dieselbe Tracht annehme, welche sie in mehr rein nordischen Gegenden habe. Man sage, Dr. Nylander habe alle 4 Arten in einem und demselben Sumpfe gesammelt. Wenn die Angabe ge- gründet sei, beweise sie wenig für ihr Recht, als selbstständige Ar- ten aufgenommen zu werden. Gerade der Umstand, dass der Verf. im Jabre 1845 ziemlich in denselben Wasseransammlungen sie alle (ausser C. rotundafa, welche bestimmt eine sehr hohe Alpenpflanze ist) gefunden zu haben glaubte, richtete seine Aufmerksamkeit näher auf ihr yegenseitiges Verhältniss, und als er da bemerkte, wie ganz unmöglich es sei, einen einzigen Charakter für die Menge Formen zu fin!en (er könne mehrere hundert Exemplare in eine Reihe nach einander legen, von den reinsten grünen bis zu den dunkelsten schwarzen Formen und in allen Theilen fänden sich die minutiöse sten Uebergänge), aber ebenso gewiss einigen Grund zur Erklärung dieser Ungleichheiten zu spüren schien, bestehend in dem grösseren oder geringeren Wasserreichthum , in dem schlammigeren oder stei nigeren Boden, worauf sie vorkommen etc., wurde diese seine Ver- muthung noch mehr durch die Wanderungen bestärkt, die er später in die höheren Alpengegenden machte. Die Geschichte und die Entwicklung der zu diesen Pflanzen ge- hörenden Synonyme betreffend, so sei es bekannt, dass Linne Ü. ampullacea als eine Form von Ü. vesicaria aufgenommen und dass man dafür gehalten habe, Linn &’s C. sazatilis wäre dieselbe, welche Goodenough C. pulla benannt habe. In den botanischen Samm- Ion:en der k. Akademie der Wissenschaften fände sich ein Exem- plar, vonSolander*) gesammelt, Ü. sawatilis bezeichnet und offen- bar zu C. vesicaria alpigena oder (. vesicaria pulla gehörend. Dagegen läge ein anderes Exemplar in Dr. Montin’s Herbariam. mit dersel- ben Namenbestimmung , aber gleich offenbar zu €. riyida gehöreni. Dieses mache, dass Linne&’s Name etwas unsicher sei, und da da- zu komme, dass der Name sazatilis einen steinigen Ort andeute, *, Solander entdeckte die Pflanze in Pitea Lappmark und bielt sie für eine Abart von Ü caespitosa Herb. Berg. nach Wikström iu den Verhand- lungen der Akademie der Wissenschaften. 1824. p. 461. 319 so treffe diess bei der gewöhnlichen C. riyida ganz ein, welche ge- rade unter den Steinansammlungen auf den Alpenplateau’s vorkomme, wogegen €. pulla am besten in Wasserdümpfeln gedeihe. Diess habe den Verfasser veranlasst, Goodenough’s Namen beizubehal- ten. — C. rotundafa endlich sei zuerst von Wahlenberg in des- sen Flora lapponica unterschieden und später von allen nordischen Floristen aufgenommen worden. Prof. Fries habe in Nov. Mant. Hl. p. 142 die Form C. vesicaria alpigena aufgestellt, zu welcher Form C. membranacea Hook. & Dewey, sowie Ü. Grahumi Boott. (Transact. of Linn. Soc. und E. B, t. 2923) und C. stenolepis Les- sing (Loffod. p. 301. Horn. ed 3. II. 1. p. 273) Synonyme seien, obgleich die 2 letzteren Namen Formen zu umfassen scheinen, welche sowohl zu €. vesic. pulla (©. Grahnmi), als zu C. vesic. dichroa (C. stenolepis) gehörten. Die von Drejer aufgestellte €. hymeno- carpa scheint dem Verfasser eher zu C. rotundata zu gehören, ob- gleich er davon zu wenige und nur getrocknete Exemplare gesehen, um etwas mit voller Gewissheit äussern zu können Sie wird von Fries für identisch mit seiner (€. r sie. alpiyena gehalten. Endlich unterscheide Laestadius (loca parallela p. 88) von C. vesiraria 3 Formen! «. calcifoenum, in den dunklen Waldgegenden. die nor- male; @. inalpina wird schmale, eingerolite Blätter habend beschrie- ben und scheine desshalb zu C. rotundata zu gehören; y. subalpina == C. vesicaria alpigena. C. pulla, über welche geäussert wird: „Varietas vesicariae e longinquo esse potest (wozu hinzugefügt wird: „at C. rotundata magis aperte cum Ü. amptllacea confluit) besitze auch 3 Formen: 1) sudsylvatira, welche ohne Zweifel, nach Be- schreibung und Ort, C. vesie. dichroa sei; 2) pulla «. die richtige Form und 3) subdioica, eine zufällige Form, von dem Verf. auch mehrorts in den Alpengegenden um Sulitelma beobachtet. Es könne gewiss, bei der gegenwärtigen Behandlungsart der Botanik, recht gewagt sein, mit einem Versuch aufzutreten, die alten wohlgekannten Arten zu reduciren, sie blos als Modificationen einer und derselben Art. hervorgebracht durch äussere Umstände, erklären zu wollen. Die Willkührlichkeit, welche sich noch bei der Frage über den Artbegriff geltend mache, könnte gewiss zu jeder beliebi- gen Verfahrungsart berechtigen — Vorurtheile, gut gekannte und „klassische‘‘ Arten werden gewiss nicht mangeln. Aber der Verfasser laubt, dass es von immer grösserem und für die systematische Auf- fassun der Dinge nothwendigerem Gewicht werde, von dem Zufäl- ligen abzusehen und das Wesentliche festzuhalten, wenig Gewicht auf einen oder den andern Charakter zu legen, aber grosses auf die ungleiche oder gleiche Lebensgeschichte, und vorans vor Allem eine genaue Aufmerksamkeit auf die Verbindung der Pflanzen mit und beruhend auf dem Boden, dem Klima und dergleichen äusseren Ver- hältnissen za richten. Der Verfasser hält dafür, dass man durch diese Behandlungsart eine wahrere Einsicht in das Wesen der Arten ge- winnen würde, und dass nur dieses ein fruchtbringendes und unse- rer würdiges Studium sei. Diese Einsicht könne weder auf einmal, durch stille Beobachtungen an den lebenden Gegenständen, oder noch 320 weniger an den todten Reliquien im Herbarium erworben werden, dazu werde viele Aufmerksamkeit draussen in der Natur erfordert. Man möge sich desshalb nicht verstellen, dass diese Ansicht etwas befürwortend für die bequemen collectiven Bestimmungen sei; so lange man noch nicht volle Sicherheit über das Verhältniss gewonnen habe, worin eine Art zu einer andern stehe, so lange müssten sie als hervorste- hend angemerkt werden*.) Wenn man aber wahrhaft sich über die Art wie sie entstanden, über den Grad des Einflusses, den die äus- seren Momente auf ihre Formveränderungen ausgeübt, überzeugt habe, und einen solchen aufweisen könne, dann sei es für die Wis- senschaft ein grosser Gewinn, aus ihren dicken Systemen die nomi- nellen Arten auszustreichen und dort eine Art aufzuführen, von wel cher man sagen könne, dass sie „wohl gekannt‘“ sei. (Schluss folgt.) Erklärung Hr. Dr. F. W. Schultz hat am Schlusse einer in der Flora eingerückten, vom 3. Jan. I. J. datirten und mir soeben zu Gesicht gekomm:nen Abhandlung eines Vorgangs gedacht, welcher mit der s. 2. erfolgten Zusendung jener Preismedaille im Zusammenhange steht, die ihm für seine ausgezeichnete Flora der Pfalz von der dor- tigen pharmaceutischen Gesellschaft zuerkannt worden ist. Ich fühle mich dadurch zu der bestimmten Erklärung verpflich- tet. dass die Thitsache auch nur des Versuchs einer Verheimliebung u. dgl. von keiner Seite her und in keiner Weise existirt. dass lediglich eine, etwas lange, aber sicher nicht böswillige, Verschlep- pung des Gegenstandes stattgefunden, über die ich jedoch zu mei- ner vollen Zufriedenheit aufgeklärt worden bin, und dass nicht der entfernteste leise Verdacht eines unredlichen Motiv’s dabei irgend wen zu treflen vermag. Die dem Rechtlichkeitsgefühle meines Freundes Schultz ent- stammte Expectoration hat mich jedoch darüber belehrt, dass ich einen Fehler begangen, indem ich es, nachdem die Abwickelung der Sache in der befriedigendsten Weise erfolgt war, unterliess, ihn durch specielle Mittheilung davon rechtzeitig in Kenntniss zu setzen. Mir erschien nunmehr der Gegenstand von untergeordnetem Belange. so dass ich, ohnehin durch jahrelanges Körper!eiden abgemüdet, wohl dar:uf vergessen haben mag; ich bekenne mich jedoch um so pflicht- gemässer wu jenem Versäumnisse, als ich zu der Einsicht gelangt bin, dass das Vergessen in einem warmen Gemüthe Erinnerungeu hervorrufen kann, deren Bedeutung übrigens auf den wahren Stand hiemit zurückzuführen. für mich zur Ehrensache geworden. Hiedurch hoffe ich Jeden, den die Sache irgend berühren könnte, auf’s Voliste und gebührend beruhigt zu haben. Hrn. Dr. Schultz habe ich überdiess speciell hievon verständigt. Würzburg, 17. Mai 1850. E. Herberger. *, Man erinnere sieh Prof. Fries’ Aeusserung über das Verhältniss zwischen den sogen. Pflanzen-Producenten u. Pflanzen-Consumenten. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. RLORA \ ) N 21. BRegenshurg. 7. Juni. 1850. ge Inhalt: oRIGTSaAL-ABHANDLUNGEN. Sauter, zur Morphologie der Gras- blüthe. Rabenhorst, vorläufiger botanischer Bericht über eine Reise durch die östlichen und südlichen Provinzen Italiens. (Fortsetzung) — LıTi:RATUR, Anderson, Nya Botaniska Notiser, Nr. 1-9, (Fortsetzung.) Zur Morphologie der Grasblüthe. Von Dr. Sauter. Dass die untere Blumenspelze der Grasblüthe das Product der primären Achse des Grasährchens sei und die obere Blumenspelze der in der Achsel der untern stehenden Blüthenachse angehöre, jene daher als Deckblatt zu betrachten sei, hat Mohl in der botanischen Zeitung vom Jahre 1848 S. 36 an der Poa alpina vivipara nachge- wiesen, indem die Basis der untern Spelze bei selber nicht nur voll- kommen stengelumfassend ist, sondern auch ihre beiden Ränder gegen ihr unteres Ende hin unter einander verwachsen sind. Obige Ansicht wird auch durch die seltner vorkommende Wuche- rung bei Lolium perenne bestätigt, bei welcher die Klappe sich er- weiteri und um '/, verlängert, die untere Spelze sich in eine Blatt- scheide von der Grösse der Klappe mit einem Blatthäutchen (ligula) und einer, in den untern Aehrchen kürzeren, in den obern längeren Platte umbildet, wobei in dem untern Aehrchen die obere Spelze noch unverändert bleibt, die Genitalien jedoch mehr oder weniger verkümmern oder ganz verschwinden. Hiebei finden sich in den untern Aehrchen nur 2 Blüthen neben einander, in den obern auf der verlängerten Achse 2—3 Blüthen, deren untere Spelze viel tie- fer als die obere steht und bhlattartig geworden ist, bis endlich auch die obere diese Umwandlung eingegangen ist und dann sämmtliche Blüthenorgane verschwinden. Die Ligula bildet sich nach Mohl auf die Weise, dass sich auf der oberen Blattfläche in querer oder schiefer Richtung ein durch- sichtiges Schüppchen erhebt; sehr oft ist diess nur am mittleren Theile des Blattes ausgebildet und erstreckt sich nicht bie zum Flora 1850. 21, 21 322 Blattrande. Die Ausbildung des Oehrehens geschieht auf die Weise, dass sich der seariöse Rand des Blättchens gleichsam von oben nach unten zurückzieht, als abgerundeter Vorsprung am Rande des Blätt- chens vorsteht, und in eine auf die obere Fläche des Biättchens vor- springende Schuppe übergeht. Auf diese Weise erscheint die Ligula nicht als ein dem Blatte fremder und an dasselbe angewachsener Theil. sondern als eine aus demselben hervorsprossende Wucherung, wie die Corona bei Nelken. Mit der vollen Ausbildung der Ligula tritt auch die Knotenbil- dung zwischen Vagina und Lamina und damit eine deutliche Tren- nung dieser beiden Blatttheile ein. Vorläufiger botanischer Bericht über meine Reise durch die östlichen und südlichen Provinzen Italiens. Von Dr. L. Rabenhorst. (Fortsetzung.) Doch diese freulige Erregung meines Gemüthes erlitt bald eine Störung, es erschien mir nur noch als liusion, denn wir vernahmen sehr bald ein wildes grelles Geschrei, wie aus Millionen Kehlen und mitunter eine Art Pelotenfeuer. Mit jedem Schritte, den wir vorwärts thaten, wurde das Getöse greiler, monotoner und wüster, und in tausendstinmigem Echo hallte es von den nahen bewaldeten Hügeln wieder. Ich eilte dem vorangegangenen Veiturio nach und befragte ihn nach der Ursache dieses seltsamen Getöses. „Es beginnt heute das San Cataldo-Fest, der Herr wird sich dabei sehr amüsiren‘“‘, erwiderte er mit sichtbarer Freude. Nach kurzer Pause setzte er hinzu: „und ihr wisst as nieht, — seid ihr kein Christ" Er sprach diese Worte sehr beieutungsvoll. Es wurde mir etwas kühl, ein leichtes Frösteln überli:f mich, denn ich kannte bereits den Fanatismus. Mit wenigen, aler ernsten Worten suchte ich ihn zu überzeugen, dass man auch als Christ wohl des Festes nicht ge- denken könne. Ich hatte von Persico in Lecce ein Empfehlungsschreiben an einen Herrn NieoloFabiani. Wir hatten die Stadt erreicht. Alle Strassen gepfropft voll von Menschen, alle Balkone mit Damen über- füllt. Nicht ohne Mühe gelangten wir endlich zur Wohnung des Herrn Fabiani. Aber, du lieber Himmel, hier war an ein Unter- kommen gar nicht zu denken. Das ganze Haus wimmelte von Men schen, — ein Treiben und Drängen; erst nach langem Mühen war der Pudron aufzufiiden. Ich überreichte den Brief, er las, erkun- 323 digte sich sehr angelegen nach der ganzen Familie Persico und versicherte wiederholt, Persico sei sein bester Freund und in Folge seiner Empfehlung begrüsse er mich nun auch als solchen. Früchte, verschiedene Muscheln und Wein wurden mir gereicht. Fabiani beklagte indess, mich nicht aufnehmen zu können, da sein Haus, wie ich wohl selbst sehe, des Festes wegen von Bekannten und Freunden aus naher und weiter Ferne überfüllt sei. Er wisse aber sehr wohl, dass es seine Pflicht sei, mir in einer anständigen Fa- milie ein gutes Quartier zu verschaffen und er eile desshalb, da ich überdem der Ruhe wohl bedürfe, dem nachzukommen. ch war kaum mit meinem Mahle zu Ende, so war Herr Fa- biani auch schon wieder zurück und theilte mir freudig mit, dass er für mich und einen meiner Diener ein vortreffliches Quartier ge- funden habe, und bat, ihm zu folgen. Er führte mich in ein Haus, wo ich gleich beim Eintritt über die Ordnung und Reinlichkeit über- rascht und erstaunt war, denn so hatte ich’s bisher noch nicht ge- funden. Noch mehr aber staunte ich, als mir die Hausfrau, ein !njähriges Kind auf den Armen tragend, entgegen trat, mich freund- lichst begrüssend und mir ein Zimmer anwies. Eine solche Schön- beit sah ich noch nie! Sie trug ein rosafarbiges Kleid, ein blendend weisser Strumpf deckte den kleinen schmalen Fuss in leichter San- dale. Wie contrastirte das so schön mit dem rabenschwarzen Haar, das in langen Zöpfen, halb nachlässig, halb künstlich am Nacken tief herabhing; die feuersprühenden schwarzen Augen, die schwellenden Rosenlippen, die die Zähne wie aus Elfenbein geformt nur leicht deckten. Der Herr Gemahl zwar jung, doch sehr leidend und minder anmuthig. Er litt an einem Fussübel, das mir Folge von Syphilis zu sein schien. ‚Non ec’ male di quella signora‘‘ brummte Checco beim Auspacken meiner Sachen halb zu mir gewendet mit lüsternem Lächeln. ‚‚Ah, cazzo!“‘ donnerteich ihm zu, denn der Hausherr trat eben herein, um nach hiesiger Sitte mich zu fragen, was ich zur Nacht zu speisen begehre. Das Essen servirte die schöne Frau selbst. Sie hatte das Kleid halb aufgesteckt, der schneeweisse Un- terrock machte sie noch reizender denn zuvor. Ich wollte ihr die Hand küssen, ‚si non bacia la mano qui‘‘ ,„buona notte“, so fioh sie zur Thür hinaus. Am nächsten Morgen brachte der Hausherr den Kaffee. Gegen 8Uhr wurde die Stadt durchkreuzt und darauf die nördlich gelegene Olivenwaldung durchwandert. Taranto hat eine unvergleichlich schöne Umgebung. Das Innere ist jedoch um so unfreundlicher, zumal bei der jetzt hier zusammengeströmten Menschenmasse. Der Koth liegt 21° 324 fast Fusshoch in den Strassen, es ist ein Gemisch von weggewor- fenen Früchten, Gemüsen, Muscheln, Fischgräthen, Knochen, Fleisch- abgängen, dazu die Abgänge der Haarverschneider, Schuhflicker, Schneider, Nestler, kurz aller Handwerker — man denke sich solch Ragout von Unflath, zumal bei solcher Hitze! Wir Deutsche haben keinen Begriff von solcher Unreinlichkeit. Auf dem flüchtigen vorlänfigen Streifzug durch die Olivenwal- dung und längs dem Meere zurück hatten wir gesammelt: 1) gleich in der Nähe der Stadt am Wege und auf wüsten Stellen: Xanthium spinosum, Passerina hirsuta, Salicornia fruticosa, S. amplezxicaulis, Chenopodium olidum, Ch. Botrys, Thelygonum Cynocrambe, Beta marilima, einige gewöhnliche Leguminosen und Syngenesisten ; 2) an den Mauern in der Olivenwaldung: Trichostomum crispulum Bruch, Hypnum serpens, velulinum, H. salebrosum uud einige noch zweifelhafte, Peltigera polydaciyla, Cladonia pyxidala ; 3) auf den Kleefeldern bei der ersten Maierei nach dem Meere zu: Medicago aphaerocarpa, M. marina, M. lunata, M. lupulina, Trigonella Foe- num graecum, Vicia gracilis Lois , V. monantha Desf., V. atro- purpurea, V. dasycarpa Ten. Viagg. in Abr. 81., Trifolium incar- nalum, repens, agrarium, mehrere Syngenesisten, Agrostemma Gi- thagn, Convolvulus Cantabrica, C. sepium, Aira arliculata, Ajuga orientalis, Anagallis coerulea, Vaillantia hispida, Geranium dissec- tum, Poronia (Sphaeria) punctata und ein Ascobolus auf Ochsenkoth, Ascophora Todeana Cord. auf faulenden Früchten, ein kleiner Co- prinus an einem Düngerhaufen. Den besten Fund hatte jedoch mein trefflicher Diener Druiz gemacht, den ich erst in unserem (uar- tiere beim Auspacken seiner Botanisirbüchse fand, nämlich Montag- nites Candollei Fr. Leider nur 2 Exemplare, wovon das eine sogar schon defect war. Wir haben die Stelle vergeblich wieder gesucht. Das jüngere Exemplar zeigt die kaum halb entwickelten Lamellen, fast am Stiele anliegend und von einer allgemeinen Wulst überdeckt, an dem grösseren Exemplar sitzt die abgelöste Wulst noch becher- förmig am Stiel und dieser gegen 4° lang, von graubrauner Farbe, ist spiralig gewunden. In aller Frühe des nächsten Morgens besuchte ich erst den Markt am Mare piecolo. Erstaunlich ist hier die Masse und Man- nigfaltigkeit an Fischen, Polypen, Muscheln und Krebsen, die hier zum Verkauf ausliegen. Die Märkte in Triest und auf S. Lucia in Neapel sind für den Naturforscher interessant, was aber zumal Man- nigfaltigkeit betrifft, mit dem hiesigen gar nicht zu vergleichen. Nashdem ich mehreres gekauft, diess und jenes noch bei den Fischern 323 bestellt hatte, bestieg ich mit dem Checco eine Barke, um die eüd- westlich von der Stadt in dem eigentlichen Golf gelegenen drei Inseln (S. Pietro, S. Paulo, S, Nieolo) zu besuchen. Es ist mir unbegreiflich, woher es kommt, dass alle Schriftsteller und alle mir bekannten Karten, selbst Tenore auf der Karte zu seiner Relazione del Viaggio, nur zwei Inseln, nämlich nur die beiden erstgenann- ten angeben. S. Nicolo ist sogar grösser und für den Botaniker in- teressanter als S. Paulo. Ich führe von den auf ihr gesammelten Pflanzen nur die niedliche Cuseuta micrantha Tin., Alyssum leuca- deum Guss. und Orobanche Epithymum DeC. an. S. Pietro hat ein kleines Fort, das gegenwärtig von 10 Mann und einem Unter- offizier besetzt ist. Bevor man landet giebt man dem Wachposten den Zweck des Besuches an und einige Carolin ‚‚per bevere‘‘ ; dar- auf kann man dann ungehindert alles betreten und durchsuchen. Mesemdryanthımum erystallinum überzieht hier grosse Flächen und prangt mit vielen hundert Blüthen, ein zweites mit zolllangen, stumpf- dreikantigen, mattgrünen Blättern ist leider blüthenlos. Ausserdem fanden wir theils blühend, theils blüthenlos aber doch bestimmbar : Salicernia herbecra, Statice Limonium, St. reliculata, Plantago serraria, P. Coronopus, P. Lagopus, Aegilops ovata, Avena stri- gosa, Bromus mollis, B. sterilis, Bellis annua, eine durch Verglei- chung noch näher zu bestimmende Jris mit linealischen Blättern, 3- bis 4-blüthigem, fusshohem, sehr schlankem Schafte und hellblauen, bartlosen Blüthen, Euphorbia Peplus, Cheiranthus incanus (kusserst üppig!), Phleum viride, Calendula arvensis var., Lotus, Hippocre- pis comosa, Medicayo lupulina, M. minima, Malva rotundifolia, Herniaria hirsuta, Erodium moschatum, E. malacoid.s, Geranium molle, Hordeum murinum, Arenaria marina, Poa rigida, P. annua, Chrysanthemum coronarium, Cotyledon umbilicus, Echium vulyare, E. vivlaceum, Mereurialis annua, Sonchus olrraceus, Anayallis coe- rulea, Dactylis glomerala, Scorzonera villosa, Daucus Carolı, eine stammlose, kaum blühende Dolde. Cucrbalus Behen, Passerina hir- suta, 2 noch nicht blühende, nicht sicher zu bestimmende Disteln, Convolvulus Cantabrica, Glaucium fulrum, Parielaria erecta, Fu- maria capreolala, Barbula convoluta, und ein steriles, nicht sicher zu bestimmendes Laubmoos, Trichethreium nigrescens, Placodium murorum, Pl. saxicola, Nosioc commune. (Fortsetzung folgt.) 326 Literatur Nya Botaniska Notiser utgifne af N. J. Anderson. (Neue botanische Notizen herausgegeben von N. J. An- derson.) Stockholm. 1849. 8. Nro. 1—9. Mit 3 Tafeln Abbildungen. (Fortsetzung.) 3. Ueber Catabrosa algida Fr. Vom Herausgeber. (Mit ı Taf. Abbild.) Der Verfasser hat in Folge vonHartmann’s rich- tiger Angabe in dessen Scand. Flora. ‚dass alle Abbildungen von dieser Art nach unvollständigen Exemplaren gemacht seien‘, wäh- rend seiner Reise in Lappland seine Aufmerksamkeit näher auf die. selbe gerichtet und Gelegenheit gehabt, sie im wachsenden Zustande abzubilden und liefert hier diese Abbildungen zugleich mit einer . ausführlichen und genauen Beschreibung, in der er eine kurze Ge- sehichte dieser Art, seit ihrer ersten Aufstellung durch Phipps (1775) vorausschickt. Hiedurch hofft er zu beweisen, dass ©. al- gida mit C. aqualica (deren Verschiedenheit von Giyceria und Mo- linia Fries überzeugend nachgewiesen habe) so übereinstimme, dass diese beiden niemals in ungleiche Gattungen könnten getrennt werden. Diese Uebereinstimmung sei se gross, dass wenn man sich €. aqualica bis zur Grösse von Ü. algida (1—5'‘ Höhe) verkleinert denke, es sehr schwer sei, beide von einander zu unterscheiden. Alles scheine also darauf hinzudeuten, dass die letztere die in allen Theilen zusammengezogene und verkleinerte Alpenform der ersteren sei. So lange aber Ü. ayualica nur wie bisher in einem so weiten - Abstand von der Region von Ü. alyida beobachtet, sei es nothwen- dig, die fragliche Alpenforım unter einem eigenen Speciesnamen auf- zuführen. Beispiele von Seeküsten-Pflanzen, welche ganz plötzlich auf den Alpen erschienen, besässen wir z. B. in Stellaria crassifo- lia 8 subalpina. Catabrosa ulgida (Fr. Nov. Mant. Il. p. 174): panicula con- tracta, oblonga, ramis vertieillatis sinplieibus vel divisis. vlumis in- sequalibus acutiusculis, saepe deficientibus, valvulis duplo triplove brevioribus, unifloris; foliis linearibus obtusis: radiee fihrosa. Syn. Agrostis algida Soland. in Phipps. Voy. p. 204. Wög. fl. lapp. p- 25. Vilta algida Trin. Unifl. p. 519. Trichodium algidum Rormer et Sch. Syst. 2. p. 282. Phippsia algida Trin. (sub- genus Vilfe) Sprengel’s Neue Entdeck. 2. p. 37. R. Br. Mel- vill. p. 27. (in Vermischte Schriften. 1. P. 412 — 414.) etc. Lintblom Flora Spitzberg. (in Botaniska Notiser 1840. p. 155). Hartm. Scand. Fi. Ed. 4. Catabrosa algida Fr. 1. c. Poa al- gida Ruprecht Samojed. p. 61. -. 327 Fig. Wbg. £. 1epp. t. 1. f£ a—i. FI. D. t. 1505 (Ayrostis). Svensk Botanik t. 545 (Trichodium) f.2. Trin. Ie. t. 83 (Vilfe). Kunth. Agrost. 1.2. 13 f. 3 (Phip>sia). Ezsicc. Herbarium normale fase. IX. n. 90. Hab. per zonam arcticam in locis aqua nivali rapide fluente inun- datis in Speisdergen (Phipps, Sommerfelt, J. Vahl) Groenland (Wormskiöld, M. Vahl) insula Metvilleana aliisgue aretieis (Par- ty, sec. Brown), in tota ins. Kolygujew copiese et in litore ber. peninsulee Kaning Samojederum (Ruprecht), in alpe Raste-kaisse Finmarkiae orint lis (Wbg.), Saltdalen (Sommerfeldt) Nord. tandiae et in alpe Dovre (ad Knudhöe et Nystuhöe (Blytt, Lind- blom) Norveyiae, denique in Lapponia Lulensi pluribus locis, ut Tarriksisin, Walli, Wassjajock, (Lzestadius, Wahlberg) et Umensi in alpe Skeblefjell (Ullenius). Deser. Gramen pusillum szepissime unciale rarissime digitale, lzete virens, molle, glaberrin:um, succosum. Radix fibris longis, al- bis, tenuissimis densissime czespitosa, perennis (?). Culımi sat ro- busti, oblique adscendentes, inferne vaginis brevibus scariosis, ad- pressis, laceris obtecti, foliisgue 2—3 vestiti, subteretes, stolones foliiferos numerosos emittentes. Folia, vaginis laxis, breviter fissis, eulmi dimidiam partem inferiorem tegentibus, patentia, plano-con- cava, nervo medio cdilutiori, pollicaria, linearia, obtusiuseula. Ligula brevis, integra, rotundato-oLtusa. Panicula angusta, brevis, quasi interrupfa, simplex vel ramosa, coarctata, linearis vel ramis subpa- tentibus oblonga; pedicelli semiverticillato-fasciculati, simplices vel divisi, glaberrimi. sursum subincrassatı. Flores parvi, graminum nostrorum fscile minutissimi, glumze nune null. nune una tantum, stepissime superiori restante, non raro due, molles, medio virides uninertes, marginibus late hyalino-peliarid:e, acutiuscule, valvulis arcte adpress:e; valvule 2, sub anthesi parum apertie. subreunales, molles, concav, mutic®, glabri@: inferior eblonge-obevata acutius- eula, margine in üngulum retuso, nervis tribus parallel:s ante apicem evanescentikus, viridi-notata ceterum fusco-hyalina, superior fere cu- neata, apice subtruneata, lacera vel 2—3 denticulata. nervis duabus superne divergentibus inconspieuis, vir:dis, margine valde hyalino late eincta, Lodienl:e due, (Wahlenberg unam tautum vidit) ovatıe, acutiuseule, minime. germine breviores. omnino hyalin:e. Stamina fere semper «duo inveni, nec rudimentum tertii, de quo mentionem faeit Kuntb, in vivis indagare potui; filamenta capillacea, glumas excedentia, antherie utrinque bilob®, longitudinaliter dehiscentes. Ovarium substipitatum, valvulis mox longior, iisque obtectum. ova- 328 tum, glaberrimum; stigmata 2, terminalia, sessilia, pilosiuscula. Ca- ryopsis ovali-oblonga, teres, exsulca, sed uno latere et apice eleva- tione minutissima obscurius notata; embryo fruetu quadruplo brevior. Endlich werden auch die verschiedenen Abänderungen, denen die Pflanze unterworfen, angegeben und die Ursache derselben in der verschiedenen Wachsthumsart, Standort u. s. w. nachgewiesen. So komme die Pflanze auf den im Sommer ganz mit Schneewasser überschwemmten Stellen, wo sie sich vorzugsweise finde, am ge- wöhnlichsten ohne oder blos mit einer Kelchspelze vor. auf etwas trockneren dagegen erscheine sie immer normal ausgebildet mit zweien; jedoch finde man diese Ungleichheiten in demselben Rasen, ja nicht selten auf demselben Stamme. Unter der Masse von Exem- plaren, die der Verfasser lebend untersucht, habe es ihm nur ein- mal, auf einem üppigen Stamm, geschienen, als oh 3 Staubgefässe vorhanden, welches ohne Zweifel die typische Zahl sei. 1. Ueber Schonische Pflanzen. Vom Herausgeber. — Zwischen Salir repens und S. riminalis wachsend , sei es ganz natürlich, dass S. angustifolia als Bastard von ihren beiden Nachbarn erscheine, der seine Kätzchen und etwas Silberhaarigkeit von 8. viminalis und seine Blätter von S. repens erhalten. Nachdem man aber erfahren, dass S. viminalis viel später ausgepflanzt worden, als S. ungustifolia da entdeckt worlen, sei es natürlich, dass alles Gerede über die kybride Beschaffenheit der Art thöricht sei. Inzwi- schen liefere diess einen schlagenden Beweis, wie achtsam man bei der Frage über Bastarde im Pflanzerreich (und besonders unter der Gattung Salir) sein müsse; obgleich kein Botaniker das Verhältniss verneinen könne, gehe doch Jeder am sichersten, wenn er Fries’s Rath befo'ge, ehe man der Weidenarten hyhride Beschaffenheit er- kläre, die Natur in deren historischen Entwicklung um Rath zu fra- gen. — Valeriana sambueifolia komme in manchen Gegenden aus- schliesslich vor, während diess in andern mit V. offieinalis derselbe Fall sei. Schon dieses geographische Verhalten scheine unwider- sprechlich für deren Artrecht zu sprechen. welches ausserdem schon auf weitem Abstand bemerkbar sei, durch ein weicheres. grüneres und saftigeres Aussehen. — Bromus racemosus sei von B. praten- sis durch ungleich gebildete Aehrchen leicht zu unterscheiden. Ein, wie es scheine, noch wenig beobachteter Unterschied unter den Ar- ten dieser Gattung sei eine gewisse Geneigtheit, ihre Früchte sehr zeitig abzuwerfen, wodurch die Kelchspelzen taub vurückblieben; diese Geneigtheit hätten Br racemosus und Br. arrensis, und, nach des Verfassers Beobachtung, auch die glatte Form von Br. mollis 329 vor der rauhen, und zwar im hohen Grade, voraus. — Iris sibirica, Arum maculalum und Geranium pheum, welche in den Floren als in der Gegend von Krageholm wachsend angegeben wurden, fänden :ich daselbst häufig genug, aber in einem wieder liegen gelassenen alten Garten, wo sie verwildert zurückgeblieben seien, — Von Car- damine amara habe er in Schonen nur die besonders haarige Form gefunden, nie die glatte und robuste Form, welche im mittleren Schweden die gewöhnlichere sei. — Hier habe man auch die vor- züglichste Gelegenheit, das Verhältniss zwischen Carex rirens und Ü. muricala zu studiren. Die erstere stehe hier in unvergleich- licher Pracht innerhalb in dem dichteren Niederwald, wo sie von dem Schatten der Buchen geschützt würde; hier besitze sie sehr weit verschiedene Aehrchen und von rein grüner Farbe; aber je mehr man sich dem baumlosen Wiesenthal nähere, wo Luft und Sonne mehr freien Spielraum besitzen, je mehr schrumpfe ihr Halm zusammen und würden ihre Aehrendrusen einander genähert. Der Verfasser fand daselbst keine reine (. muricata, und würde in An- leitung der Beobachtungen, welche er in den südlichsten Theilen zu machen Gelegenheit gehabt, leicht annehmen, dass €. muricala die nördlichste Form sei, diejenige welche auf den strengeren Wie- sen und in Laubwäldern des mittelsten Schwedens auftritt; ©. virens die Form, welche am besten in Buchenwäldern, weniger in Eichen- wäldern hervorgebracht wird, und C. divulsa wieder die, welche den meist südlichen Gegenden, am liebsten dem Continent, angehört. In- zwischen habe er nicht hinreichende Erfahrung, um zu wagen, hier- über mit Bestimmtheit Etwas zu behaupten. Dieselbe Reihe Aus- bildungsformen dürfte auch möglicherweise zwischen C. remota, C. Boenninghausiana und C. awillaris stattfinden. In der Beschreibung der letzteren Art in Engl. Bot. werde ein Gewicht auf die Ungleich- heit der Bildung des Rasens gelegt, entweder seien die zu äusserst wachsenden Halme grösser und schlaffer als die innersten, oder umgekehrt. Eine Beobachtung in dieser Hinsicht dürfte an den For- men von Ü. virens, divulsa und muricala angestellt zu werden ver- dienen. — Die Myosotis sylvestris, welche in Buchengegenden all- gemein vorkomme, sei von der lappländischen, wie nunmehr ange- nommen werde, nicht verschieden; ebenso gewiss schienen die Wurzelblätter im Allgemeinen bei der südlicheren Form sich mehr zu grösseren Rosetien um die Basis des Stengels zu sammeln, die Bekleidung mehr grün und die Blumen bleicher zu sein. 330 II. Anzeige von M. N. Biytt’s Norsk (norwigischer) Flora. H. 1. Cristiania 1847. p: 1—160. IV. 1. Svensk Botan’'k. Bekanntlich musste die Herausgabe dieses Werkes seit 1840 wegen Mangel an Fonds unterbleiben. Es werden nun für die vorhandenen, zur Herausgabe unzureichenden, von dem Reichstag bewilligten Mittel Original-Abbildungen, und zwar in neuester Zeit von den von Professor Fries bestimmten Pilzen, naturgetreu und vollständig angefertigt und in der Bibliothek der k. Akademie der Wissenschaften niedergelegt. Diese Arbeit geht so rastlos fort, dass schon über 300 Pilzarten abgebildet sind, zum grös- seren Theil hinlänglich romplette Reihen grösserer Genera, als: Tricholoma, Cortinarius, Boletus etc. umfassend. Phanerogamen sind 62 in dem Format von Svensk Bot. abgebildet, und man könne, ohne Widerspruch zu fürchten, behaupten. dass bisher kein wissen- schaftliches Werk mit Abbildungen erschienen, die sich mit den von Hrn: Wright ausgeführten zu messen wagten. Die Abbildungen der Pilze sind in gross Folio, mit zahlreichen Durchschnitten und Figu- ren von besonderen Parthien, Formveränderungen und Entwicklungs- stadien, und besitzen, besonders in der für diese Naturgegenstände so wichtigen Farhbenauftragung, grosses Verdienst. 2. Biographische Skizze von Gustav Torsell, geb. den 28. April 1811 und gest. den 5. Febr. 1849. Er machte im Jahre 1842 eine Reise über Jemtland nach Norwegen, vorzugsweise Dovre, wor- über zerstreute Nachrichten in Bot. Notiser 1842 p. 174 geliefert wurden. Gab eine Enumeratio Lichenum et Byssacearum Scandi- navie hucusyjue cognilarum. Ups. 1813, 12”%° heraus, übersetzie aus- serdem Meyen's Werk über Pflanzengeographie in's Schwedische und lieferte ein Verzeichniss von einigen für die Flora von Upsala neuen Flechtenarten in Bot. Notis. 1843 p. 96. Eifrigst und mit besonderer Beharrlichkeit arbeitete er am Saınmeln der naturhisto- rischen Literatur Skandinaviens und hinterliess hiezu äusserst reich- haltige und genaue Manuscripte. 3. Von den Mitteln, welche die Reichsstände zur Unter- stülzung für Anstellung wissenschuftlicher Reisen oder Herausgabe gelehrter Arbeiten bewilligt, haben folgende Botaniker im Jahr 1849 erhalten: Prof. E. Fries 1000 Rthir. für wissenschaftliche Arbeiten, Prof. J. G. Agardh für seine wichtige Arbeit „Species, genera et ordines Alyarım‘ 500 Rthlr. und Mag. €. Hartmann 600 Ribir. zu einer Reise nach England zum Zweck des Studiums von Lin- ne’s Herbarium und der übrigen Pflanzen-Sammlungen und Culturen. — Von der k. Akademie der Wissenschaften sind Prof. Fries 400 331 Rthir. angewiesen worden, um in Smoland die für die Wissenschaft so werthvollen oben erwähnten Pilzabbildungen fortsetzen zu lassen. 4. Der Rector am Gymnasium zu Gothenburg. Mag. J. E. Areschoug, ist zum Adjunct der Botanik bei der Universität Up- sala ernannt worden. Nro. 4. I 1. Neue skandinavische Pflanzen, mitgetheilt von E. Fries. Erste Decade. 1. Digitaria sanguinalis ciliaris (Hrb. Norm. XHD. (D. eiliaris Auct. ree.) In grosser Menge auf an- gebauter Erde in Schonen. 2. Calamagrostis Langsdorfi Trin. (Herb. Norm. XII). 3. Carex helvola (Blytt. in Herb. Norm. XI11.). Spica composita, spieulis subquinis linearibus confertis (disticho-im- bricatis) eonformibus, distigmatibus, terı:inali basi ımascula; brac- teis evaginulatis, membranaceis, brevissis:is: squamis ovatis, acutis; fructibus basi cuneata ovatis, glabris, in rostrum compressum sub- integrum attenuatis. Zahlreich in Vallers u. a. m. O. in Norwegen. Carez mierostachya habe unter den übrigen Arten allein gestanden, nachdem nun aber mehrere ihr verwandte Arten, wie Ü. ("udiniana, microsiyla u. s. w. unterschieden worden, habe man Ursache, sie zu einer eigenen Gruppe (Carices helvslae) zu vereinigen, welche zwi- schen den Car. canesrentes und brunnescentrs unter Homostachyae hyparrhenae ihre Stelle erhielte. Carer «lungata gehöre auch zu dieser Gruppe. — 4. Carex orthostachya C. A. Mey. (Herb. Norm XI.) In Menge in der russischen Lappmark, sell aber auch in Norwegen vorkommen. (Ist dieselbe, welche nach einem unrichtig bestimmten Exemplar unter dem Namen Ü. secalina hordeistichos in Summa V. Sc. aufgenommen wurde), — 5. Betula humilis Schrk. (H. N. XIL) Smoland. — 6. Betula frutirosa Pall. In Smoland. — 7. Atriplex nitens Rebent. Die allgemein an den Strändern des Eismeeres vorkommende Art gehört zu dieser, nicht zu Atr. hor- tensis. -—— 8. Malva fastigi:ta Cavan. (H. N. XII) Alle M Al. cea, welche der Verfasser vom mittleren Schweden und aus Ostgoth- land gesehen, gehöre zu dieser Art. die ihm eingeführt und in Schweden, gleich Lavetera , vollkommen naturalisirt und von der zweifelsohne wilden, in Schonen, Blekingen, „uf Öland und Gottland wachsenden MH. Alcer verschieden scheint. Koch sage, sie ginge durch Cultur in M. Alcea über, diess stimme nicht mit seiner Er- fahrung überein; im Garten zu Upsala hätten beide schon seit sehr langer Zeit sich verschieden erhalten, man dürfe blos nicht die Cha- raktere in der Blattform suchen, welche bei dieser, gleichwie bei M. moschata, in’s Unendliche variire, sondern in der ganz ungleichen Pubescenz, weiche bei M. fasfigiata ein ganz anderes grauliches 532 Ansehen verursache. Eher würde man annehmen können, M. Alcea könne durch Cultur in M. fastigiata übergehen, obgleich die Grau- haarigkeit auch das für ihn unwahrscheinlich mache. Als wirklich wild habe er M. fastigiala aus Schleswig*) erhalten. — 9. Fuma- ria micrantha Lagasc. Babingt, F. densifioraDeC. (H.N. XII.) In grosser Menge bei Upsala, in dessen botanischem Garten sie sich niemals befunden. Sie sei eine Pflanze, welche in späteren Jahren in den meisten nord-europäischen Floren auftauche, aber auch F. officinalis so ähnlich, dass man nur zufälligerweise dazu komme, sie näher zu betrachten. Erst durch zahlreiche Exemplare habe er ihre Verschiedenheit von F. officinalis einsehen gelernt. Obgleich Koch die schwedische F, tenuifolia zu F. officinalis ziehe, könne er doch keinen Unterschied zwischen derselben und F. Wirtgenii Koch finden. — 10. Aster salignus Wilid. (H. N. XIIL) Am nördlichen Strande der Eider. Obs. I. Viola suecica. V. epipsila Herb. Norm. III. Anders. Veg. Lapp. V. palustris Whg. fl. lapp. Durch zahlreiche und vollständige Exemplare von V. epipsila, von Dr. Kühlewein in Petersburg mitgetheilt, sei es ausser allem Zweifel, dass seine V. palustris scanica die ächte V, epipsila sei, die auf Seelaud, in Schonen, Smoland (V. palustris uliginosa Fr. Nov.), Halland, Norwegen u. s. w. wachse, ebenso, dass die im mittleren Schweden bis zur nordöstlichsten Lappmark vorkommende - V. epipsila eine neue Art sei. Die erstere sei am nächsten ver- wandt mit V. palustris, die letztere mit V. uliginosa, zu welcher sie in Russland gerechnet würde. Der Verfasser werde künftig in einer besondern Monographie klar zeigen. dass V. epipsila und sue- eica, obgleich sehr ähnlich, zu zwei ungleichen Gruppen gehören. Gemäss der nun stattfindenden Seuche der Bastard-Manie, wolle man diese beiden Arten als Bastarde von V. uliginosa und V. pa. lustris betrachten, obgleich die Ungereimtheit hievon von Jedem eingesehen würde, welcher ihre ungleiche Wachsthumsart und Aus- breitung kenne. Diejenigen aber, welche von der genannten Seuche ergriffen, blieben taub für die Erfahrung, und vertrieben sich die Zeit damit, Genealogien für Pflanzen zu erdichten, welche sie nie- mals gesehen. ausser in einem oder dem anderen getrockneten Exem- plar, obne sich um deren Verhalten in der Natur zu bekümmern. Der Verfasser sehe die Lehre von der Verwandlung einer Pflanzen- *} Bekanntlich setzen die Skandinavier und auch Fries die Gränze Skandi- naviens an die Eider. A.d, Ref. 333 art in die andere für ein ganz unschuldiges Spiel an*); dagegen diese Hybriditäts Manie für die am meisten unglückbringende Theorie für die specielle Forschung, welche jemals aufgestellt worden, und welche die Artbeschreibung in die wildeste Willkühr verwandele. Dass zufälliger Weise Bastarde in der Natur vorkämen, sei niemals weder bestritten noch bezweifelt worden. Niemals aber habe wohl ein gewissenhafter Botaniker Formen, welche nur in zerstreuten Exemplaren vorkommen, für Arten angenommen; wenn aber auch Formen, welche gegenwärtig eine eigene Geschichte und Ausbrei- tung haben, ursprünglich darch Hybridität entstanden sein sollten, so seien diese nunmehr zu wirklichen Arten fixirt. Es komme dem Verfasser als eine wunderbare Beschränktheit vor, zu glauben, dass man jetzt noch solle bestimmen können, welche Pflanzen sowohl die ursprünglichen Formen, als eines Landes ursprüngliche Eingeborne seien. Ein richtiger Gedanke liege hiefür gewiss zum Grunde, nämlich, dass keine zufälligen oder offenbaren Bastardformen als Arten, oder zufällig eingeführte und gewöhnlich bald wieder ver- schwindende in die Flora eines Landes aufgenommen werden müss- ten, diesen aber treibe man bis zur Carricatur und begebe sich aus- serhalb der Erfahrung; Alles solches liege ausserhalb dem Umkreis der Botanik, als Erfahrungswissenschaft. — Man möge untersuchen, wie das Verhalten jetzt ist, möge später Jeder nach eigener Phantasie Genealogien der Arten un Migrationen entwerfen, nicht aber diese mit dem was man gesehen und erfahren vermischen, — und dazu werde eine weit ausgedehntere Kenntniss über die ungleiche Verbreitung und das biologische Verhältniss der Arten erfordert, als die Hybriditätsmänner bisber ihnen eigen bewiesen. Glücklicherweise sei Schweden noch von dieser, gleichwie von andern geistigen Epi- demien der Zeit verschont. Obs. II. Die früker auf Aland gefundene Orobanche sei höchst wahrscheinlich die um Petersburg häufige 0. Libanotis Rupr. Zur Vergleichung werde sie im Herb. Norm. XII. geliefert. 2. Die Gattung Beiula betreffend. Vom Herausgeber. — Ein Referat über die, in der von H. v. Mohl und v. Schlech- tendal herausgegebenen Bot. Zeit. in den Jahren 1846—1848 ge- führten Verhandlungen und einen von Fries in der k. Akademie der Wissenschaften im October 1848 gehaltenen Vortrag, diese Gat- tung betreffend. ‘ *) Wir geben die Hoffnung noch nicht auf, dass ein Mann, der mit no gros- sem Ernst nach Ergründung der Wahrheit strebt, wie unser lieber Freund Fries, auch hierüber uoch zu einer andern, als der bier ausgesprochenen, Ansicht gelangen wird, er Ref. 334 3 Eine neue Art von Mercurialis, entdeckt und be- schrieben vonCarlHartmann.— Hr Hartmann fand auf dem bei Gefle von den Schiffen ausgeworfenen Ballast, wo alljährlich eine ausländische, bald wieder verschwindende Flor gedeiht, eine neue, der M. annua zunächststehende, von ihm wie folgt benannte und definirte Art: Mercurialis Ladanum: laete viridis; caule simptici, vel rarius supra medium ramoso; floribus axillaribus, masculis racemosis, racemis pedunculatis; fl. femineis sessilibus, solitaris vel raro binis. Stigmata deeidua. Folia op- posita, petiolata, ovato-lanceolata, serrata, eiliata. Herba glabra. Es war nicht möglich, mit Sicherheit zu ermitteln, woher der Ballast gekommen, auf welchem sie wächst und es bleibt desshalb bis weiter das Land ungewiss, woher die Pflanze eigentlich stammt, doch ist es dem Verfasser wahrscheinlich, dass es eines der Länder des Mittelmeeres sei. MH. 1. Veber die Unterschiede zwischen Myosotis hispida und M. stricta. — Ausser den distinetiven Characteren, welche von der Richtung der Kelehlappen u. s. w. entnommen wer- den, dürfte Folgendes beachtet zu werden verdienen. Bei M. stricta haben die Blätter geradere Seiten und verschmälern sich am häufig- sten ebenmässig gegen die Spitze, während sie bei M. hispida ge- wöhnlich breiter gegen die Spitze und an den Seiten gebogener sind. Die Haare der M. stricta sind aufstehend, die der M. his- pida sind stark ausgesperrt. M. siricta hat schmale und ganzran- dige Blumenkronenlappen, M. hispida breite und an der Spitze ein- gedrückte. — 2. Die Blumenkrone von Valerianella olitoria werde gewöhnlich ald regelmässig beschrieben, sei aber, genau genommen, unregelmässig, denn 3 von den Randlappen sind grösser, als die zwei übrigen, ja der mittelste von dem grösseren ist etwas mehr ausgezogen, als die Seitenlappen, so dass ein Streben nach Zwei- lappigkeit deutlich ist. Bisweilen trifft man Blumenkronen mit sechstheiligem Rand. — 3. Abnormitäten: a. Acer platanoides mit dreitheiligem Pistill; dreifächerigem und dreiflügeligem Fruchtkno- ten; 3 Narben. Scheint als Bestärkung der Verwandtschaft mit Trihitata L. bemerkenswerth., b. Adoza Moschatellina. Die Gipfel- blume mit fünftheiliger Krone, und Kelch, gleichwie bei den Seiten- blumen, dreitheilig, oder Krone und Kelch viertheilig, im letzteren Fall nit 5 (-4) Griffeln. Die Seitenblumen (sehr selten) mit sechs- theiliger Krone und 10 Staubfäden. Monstrositäten: a. Sazi- fraga granulata. Blumenkrone grün, kelchähulich; Staubfäden grif- felähnlich, steril. b, Rosa centifolia fl. pl. (genital. omnib. abortivis). 335 II. Fortsetzung der Anzeige von Blytt's Flora von Norwegen. IV. Erschien.ne botanische Bücher. V. Anzeigen. Nro. 5. 1. Observntiones de enervibus Scandinaviae speciebus generis Ändrvaeae, quas erchibuit Canutus Fredricus Thede- nius. (Mit 2 Tafel Abbild.) — Wir behalten uns vor, diese interes- sante Abhandlung hier nachträglich vollständig wiederzugeben. Il. Poa sudetica, remota und hybdrida. — Der Herausg. fand im Sommer 1847 auf einer engen und feuchten Waldwiese eine Form von Poa remotaFr., welche er sogleich für die richtige Poa hybrida Hänke ansak, welche Meinung er jedoch bei näherer Betrachtung und Vergleichung mit Original- Exemplaren wieder aufzugeben ge- nöthigt wurde. Auch in der Nähe von Trondheim sah er dieselbe 1836. Diese Form, welche mit der von Reichenbach in der Flora Deutschlands unter Nro. 422. als Poa sudetica 8 rubens abgehilde- ten analog sei, unterscheide sich auf den ersten Blick und schon auf weiten Abstand durch steifere, an der Basis mehr aufrechte Halme und nach allen Richtungen ausgesperrte Zweige der Rispe, wogegen die von Fries in Nov. Fi. Suee. p. 11. beschriebene und in Norrland ziemlich gemeine Pu«a remuta viel gracilere, an der Basis mehr niederliegende Halme und in allen Entwicklungsgraden einseitige und hängende Rispenzweige habe. — Die Figur bei Rei- “chenbach p. 40. und Nro. 423. „Poa sudelica y remolta Fries.“ (P. hybrida Gaud. auf der Tafel!) stimme auch nicht in Hinsicht der Blattform mit einer von den Formen überein, welche Hr. A—n von Poa remota aus dem Norden gesehen, ausserdem habe sie auch ganz und gar die Blätter von Poa sudelica Haenke und müsse also mit der schwedischen Poa remota analog, aber nicht identisch sein. Da Hr. A—n nicht Gelegenheit gehabt, die Poa zu sehen, wel- cher Fries in Mant. IH. p. 4. als der ächten Poa sudelica von Norwegen erwähnt, könne er nicht entscheiden, inwieweit diese Form zu Poa remota der Schweden oder zu Poa sudetica der Deutschen gehöre. Sollte dieses der Fall sein, so besässen die Skandinavier 3 Formen von Poa remota, nach der Vermuthung des Herausgebers alle zu derselben Art gehörend, obgleich inzwischen Analoga mit je- der der 3 Formen, welche Reichenbach abbildet. Diese sind: Poa remota L., nutans: analog mit Fig. 423 bei Reichenbach durch ihre einseitigen, hängenden Rispenzweige. ß. divaricata, analog mit Fg. 422. bei Reichenbach durch ihre nach allen Seiten ausgerperrten Rispenzweige. 336 y. conlracta, alpina: analog mit Fg. 421 bei Reichenbach durch ihre zusammengezogene dichte Rispe. Alle diese Formen (wenigstens die zwei ersten) unterschieden sich von Poa sudelica Haenke und allen bei Reichenbach ab- gebildeten: durch die viel längeren und mehrspitzigen obern Blätter (die niedersten sind denen der Poa sudetica ziemlich gleich) und durch grössere Schmalheit der Blätter. — Die Charaktere, welche nach seiner Ansicht zur speeifischen Unterscheidung der 3 fraglichen Arten hinreichend sind, sind folgende: : 1. Poa sudetica Haenk.: paleis ovato,oblongis, foliis omnibus lan- ceolato-linearibus, subito acuminatis et cucullato-contraetis. 2. Poa remota Fr.: paleis angustius oblongis, foliis inferioribus li- nearibus subito acuminatis et cucullato -contractis, superioribas angustioribus sensim acuminatis et quam in priore duplo lon- ioribus. 3. Poa hybrida Gaud.: paleis ovatis oblongis, foliis omnibus linea- ribus, sensim attenuatis, longissimis. II. 1. Anzeige von Herbarium normale plantarum rariorum et eriticarum Sueciae Fasc. XI. Curante E. Fries. Ups. 1846. 2. Anzeige von Pritzel's Thesaurus literature botunicae ete. (Fasc. I—IV.) Lipsiae 1847—48. 4. IV. Todesanzeigen. J. Dutrochet, Edmonstone, Bruch, B. Delessert, A.Mutel, A.Brongniart, Zuccarini, Burkhard, Beilschmied, Schauer, E. Forster, J. Köps und Endlicher. Nro. 6. 1. Einige Excursionen in Jönköpings nächster Umge bung während des Sommers 1846 von K. A. Holmgren. IE 1. Anzeige von DeCandolle’s Prodromus ete. Pars. XI. 2. Dessgleichen von Wikström’s Jahresbericht für die Jahre 1843 und 1844. Erstır Theil. Stockholm 1849. p. XXIV. 427. 80. 3. Dessgleichen von: Synopsis plantarum vascularium in regione Maelari orientali boreali sponte nascentium. Auctore C. J. Lindeberg. Ups. 1948. p. 33. 80. maj. 4. Plantarum vascularium in regione Telyae borealis sponte erescentium Synopsis. Auct. J. E. Wahlström. Ups. 1847. . 40. 80. Tin. Zerstreute Bemerkungen. Tod Trattinick's. Ernen- nung etc. IV. Gesuch des Herausgebers um Mittheilung von Listen ver in einer Gegend vorkommenden Pflanzen aus den verschiedenen Ge- genden Schwedens, zum Behuf der Herausyabe einer nordischen Pflanzengeographie. (Wird fortgesetzt.) Hornschuch. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg, KLORA nn - NE %%. Ategensburg. 14. Im. 1850. Ueber subeotylodonare Sprossbildung. Von H. Wydler. Röper (Enum. Euphorb. p. 19.) macht auf die Eigenthümlich- keit aufınerksam, welche einige einjährige Arten der Gattung Eu- phorbia (wie E. exigua, heterophylia, Lathyris) darbieten, dass sie nämlich an dem Stengelinieruodium, welches die Cotyled«nen vom Würzelchen trennt, mehrere später in Zweige auswachsende Knos- pen über der Erde bilden, welche in allem den in den Achseln der Keimblätter befindlichen Knospen gleichen, hingegen der Tragblätter ermangeln, und dass ihre Primordialblätter von denen des Stengels durch die Stellung sich unterscheiden. Dieselbe Sprossbildung am Cotyledonar- oder ersten Stengel- glied, wie sie Röper für Euphorbia angibt, fand ich an den Keim- pflanzen von Antirrhinum majus und an bereits blühenden Indivi- duen von Anagallis arvensis. Die erstere Pflanze zeigte mir am untern Ende des Cotyledonargliedes. da wo es in’s Würzelchen über- geht, 2 Sprossen, wovon der eine etwas höher als der andere zu stehen schien und welche mit den Keimblättern in eine Ebene fielen. Diese Sprossen zeigten keine Spur von einem Fragblatie; jeder be- sass blos 2 äusserst kleine, kurzgestielte Laubblätichen, dıe, wenn keine Drehung ihre Lage verändert hat, nach hinten und vorn stan- den; diese Blättchen wurden von einem eirca 1” langen Axentheile getragen. Andere Keinspflänzehen derselben Art besassen blos ein solches Adventivknöspchen. Blühende Individuen von Anayallis arvensis zeigten mir am Cotyledonarglied 3—8 solcher Adventivsprossen. Sie befanten sich Dicht wie bei Antirrhinum an der Gränze zwischen Stengelchen und Flora 1850. 22, 22 338 Würzelchen, sie waren vielmehr über die ganze Oberfläche des Co- tyledonargliedes zerstreut. Bei dem mit 8 Adventivsprossen verse- henen Individuum befanden sich 7 auf einer Seite des Cotyledonar- gliedes, und nur einer auf der entgegengesetzten. Alle waren ohne Tragblätter. Die 7 Sprossen waren in 3 Längsreihen geordnet, so dass die mittlere Reihe 3, jede Seitenreihe 2 Sprossen enthielt; die Sprossen jeder Reihe wechselten mit der Nebenreihe. Es ergibt sich daraus, dass ihre Stellung von der der Blätter und Zweige die- ser Pflanze völlig verschieden war, hingegen grosse Aehnlichkeit zeigte mit der reihenweisen Anordnung der Wurzelzasern vieler ein- jähriger Gewächse An einem Individuum waren alle Sprossen so ziemlich von gleicher Grösse; an andern, die auch eine geringere Sprossenzabl darboten, waren sie hingegen von sehr ungleicher Ausbildung. Einzelne derselben zeigten Sprossen von 1!/,‘ Länge, während die in den Achseln der Keimblätter befindlichen nur die Grösse einiger Linien erreicht hatten, Die Blätter dieser Sprossen waren opponirt-decussirt. Ob die Adventivsprossen von Anlirrhin. und Anzgallis zum Blühen gelangen, kann ich nicht sagen, da sie mir alle eingingen. Die Wurzel selbst zeigte bei keiner der ge- nannten Pflanzen irgend auch nur eine Spur von Sprossbildung; man hätte desshalb Unrecht, die diesen Pflanzen zukommenden Ad- ventivsprossen zu den Wurzelsprossen zu rechnen. So häufig die letzteren auch bei perennirenden Gewächsen, hauptsächlich bei sol- chen mit holziger Wurzel, vorkommen, besonders wenn diese ver- wundet werden, so selten ist wohl der Fall von Wurzelsprossen bei einjährigen Gewächsen. Diesen Fall fand ich unter andern einmal an einem aus dem Samen aufgegangenen Pflänzchen von Viola syl- vestris Lam., welche fast an der Spitze einer zarten Wurzelzaser einen beblätterten Spross gebildet hatte. Ueber die Bedeutung der Adventivsprossen überhaupt werde ich mich ein andermal aussprechen. Vorläufiger botanischer Bericht über meine Reise durch die östlichen und südlichen Provinzen, Italiens. Von Dr. L. Rabenhorst. (Fortsetzung.) Gegen Abend kehrten wir zurück. Fliegende Fische (Trigla volitans) zeigten sich in ziemlicher Menge. Ihr äusserst schneller Fiag, das Eintauchen und Wiedererheben erinnert an die Schwalbe. Ich habe sie später bei Ischia und auf dem Weg nach Malta gese- 339 ben und möchte sie desshalb im Mittelmeere nicht für so selten halten, wie Oken anführt. Gegen Taranto in der Nähe des Stran- des, wo man durch die fast krystallhellen Gewässer bis auf den Grund sehen kann, kamen ganze Schaaren Fische gezogen, die sich nicht einmal durch die Ruderschläge verscheuchen liessen. Meer- katzen (Holothuria fubulosa) lagen zahlreich auf dem sandigen Mee- resgrund gleich schwarzen modernden ?/2‘ langen Aesten. Ich liess mich hier an’s Land setzen, um noch ein mächtiges Thonlager zu untersuchen und die am Strande in unglaublicher Zahl von den Wellen ausgeworfenen und gleichsam aufgespeicherten See- muscheln zu durchsuchen. Wie ich im Laufe von einigen Tagen beobachtete, findet sich dieser aschgrane Thonmergel an mehreren Orten um Taranto. Er ist reich an wohlerhaltenen Testaceen, unter denen sich Tellina fragilis, T. Iactea, Cardium edule, Murex-, Den- talium-, Serpula , Ostrea-, Venus , Arca-Arten gut erkennen lassen, meist Arten, die noch heut im Meere lebend angetroflen werden. Dieser Thonmergel liefert ein vortreffliches Material zur Anfertigung der Töpferwaaren, Die vorzüglichsten diessartiger Waaren werden in Grottaglia, 12 Miglien von Taranto, gefertigt, zumal auch die grossen Krüge zur Aufbewahrusg und Lagerung der Weine. Wein- gefässe von Holz kennt man nämlich bier nicht. Ich habe Wein- krüge gesehen, die gegen 2 Ohmen fassen. Am Cap San Vito, etwa 3 Miglien von Taranto, findet sich auch ein sehr mächtiges Lager von einem ähnlichen blaugrauen, kalk- haltigen Thon, ebenfalls reich an gut erhaltenen Muscheln, das aber von einer 20—30’ mächtigen Bank eines tertiären Sandsteins über- lagert ist. Die auch hierin vorkommenden Meerconchylien finden sich fast alle noch jetzt lebend. Es lässt sich daraus auf das rela- tive Alter dieser Ablagerungen schliessen. Einen Tag verwendete ich auf das Mare piccolo, wandte mich dann durch das ehemalige Flussgebiet des von den Alten so oft be- sungenen Flusses Galäsus, der jetzt freilich nur noch ein Bach ist, gen Martina. Martina ist ein sehr unbedeutender Ort, aber die hier gefertigten Küse sind ihres guten Geschmacks wegen durch die ganze Provinz gerühmt. Eine endlose Waldung deckt bier die ganze südwestliche Hügel- abdachung bis zur Hochebene von Gioja, Noeci und über Mottola hinaus bis in’s Basilicat. Die vorherrschenden Bäume sind Eichen und Bachen, doch erreichen sie keine besondere Höhe, sie bleiben fast strauchartig, erheben sich nur auf 15, 20 Fuss und bilden so mehr ein Gebüsch, worin andere Baum- und Straucharten eingestreut 22* 340 sind. Pinus halepensis tritt hier zum ersten und einzigen Male in der Terra di Otranio auf und erreicht somit für das südöstliche Italien hier seine südlichste Gränze. Auf dieser Tour sammeltez wir nur Pflanzen, die von uns bisher noch gar nicht gesehen oder doch nicht häufig oder noch nicht zum Einlegen geeignet gefunden worden waren, als Phucagrostis major Cavol. auf sandigem Boden des Mare piceolo, Typha minima, Limodorum abortivum, Aristolo- chia altissima, Panicum repens, Polypogon manspeliensis, Listera ovata, Platanthera chlorantha (Vverblüht), Sideritis brutia Tenor. 1. T. 51., Peplis Portula, Scleranthus perennis, Sawifraga tridac- Lylites (durch die ganze Otranto auf sterilem Boden und in der Mac- chia gemein, bisher aber noch nicht gesammelt), Genista hirsula, @. angliea, Polygala monspeliaca, Rumex pulcher, R.crispus, Inula viscosa, Serapias ensifolia, Ophrys grandiflora Ten. T. 94., ©. pulla Ten. T. 97., 2 noch zu vergleichende, im Tenore feblende Orchideen; ferner Melica uniflora, Aira Capuanica? Guss., Ga- siridium scabrum Presl., Carer pendula Huds., C. remote, C. depauperala Go0od., C. extensa Good., Samulus Valerandi (auch bei Brindisi und San Cataldo, war damals aber noch nicht völlig entwickelt), „rentha rolundifvlia, Solanım Dulcamara, Oxalis cor- niculata, Cardamine Impatiens, Lotushirsutus, Erica arborea, Vinca minor, Physalis Alkekengi, mehrere Caryophylieen, Leguminosen, Rosaceen, einige gewöhnliche Moose, Flechten, Pilze. Die berüchtigte Tarantel (-Spinne) ist jetzt hier gar nicht mehr so häufig, wie sie nach den im Publicum noch verbreiteten fabel- haften Erzählungen zu urtheilen früher gewesen sein muss. Es ge- lang wir nur einige Exemplare zu erhalten. Meine Sammlungen waren bier auch nicht unbedeutend an Meer- algen, Land- und Meerconchylien, Käfern, geognostischen Belegstücken herangewachsen. Sie füllten 3 Kisten von ziemlichem Umfange, die ich direct nach Bari spedirte. Ich hatte ungeachtet dessen dach stets noch 2—3 Pferde oder Maulthiere nöthig und unter 2—3 Piaster war selten ein Saumthier aufzutreiben. Das Basilicat, was ich nun zu betreten gedachte, wurde mir in Taranto als sehr unsicher geschildert und das Reisen im Innern so- gar als unausführbar, weil Communicationsstrassen gänzlich fehlen. Dennoch beschloss ich den Versuch zu wagen, setzte mein Ziel auf Tursi, von wo ich den Kamm der Apenninen des westlichen Zwei- ges, der Calabrien durchschneidet, und darauf bei Potenza die Haupt- strasse von Neapel zu erreichen hofite, um dann über Altamura nach der Provinz Bari zu gehen. 341 Mein Wirth bestimmte mich, die Reise bis Policoro theilweise oder ganz zu Wasser zu machen. Er versicherte, dass besonders nach solchen Festlichkeiten, wie sie dieser Tage hier stattgefunden, sich noch längere Zeit viel Gesindel herumtreibe, meine persönliche Sicherheit könne sogar gefährdet werden, ja er würde mir den Land- weg nicht anders zu machen gestatten, als unter Bedeckung einiger Carabiniere, Ich miethete daher ein Fahrzeug für 12 Piaster his Policoro und da sich noch an demselben Abend ein sehr günstiger Wind erhob, so wurde auch die Reise noch angetreten. Der Abend war über- aus schön. Eine stark wehende Tramontana führte uns pfeilschnell durch die nur mässig wogen:en Gewässer. Ich nahm noch ein leich- tes Nachtessen ein und legte mich dann in meine Decken gehüllt dem Geschicke vertrauend zur Ruhe. Aın nächsten Morgen trat fast gänzliche Windstilie ein. Die Schiffer mussten mit grosser Änstren- gung arbeiten. Ich versprach ihnen, Falls wir Policoro noch vor Abend erreichten, ein gutes Trinkgeld oder vielmehr Speisegeld; „mangaremo maccharoni !‘‘ das ist ein Signal, das den Neapolitäner auf’s Freudigste belebt, dem Schwachen und Müden neue Kräfte verleiht und so auch meine Schiffsleute; sie arbeiteten nach diesem Versprechen mit gesteigerten Kräften. Gegen 5 Uhr erblickten wir bereits Policoro. Von der glühend heissen Sonne tief gebräunt, kamen wir denn auch bald nach 6 Uhr in dem kleinen schmutzigen Städtchen an. In der Nähe des Strandes wurde ich auf's Freudigste durch ('ynomorium coccinenm überrascht; ich fand circa 20 Ex. in verschiedenen Entwicklungsstadien, meist jedoch blühend, leider aber ohne Früchte, schmarotzend auf den Wurzeln des Halimus portula- eoides; in einiger Ferne ein Trupp von Lygeum Spartum Loefl., Polygonum maritimum. In Policoro angekommen, miethete ich so- fort 3 Maultbiere. um noch mit dem Abend Torsi zu erreichen, und während meine Diener mit dem Packen beschäftigt waren, machte ich dem Schlossberge einen Besuch, um mich in der Gegend zu orientiren und die herrliche Aussicht, welche sich von hier gen Süd und Nord öffnet, zu geniessen. Man übersieht einen bedeutenden Theil der Provinz, die sich im engsten Sinne des Worts als ein in die Spaltung der Apenninen eingeschobener Zwickel darstellt. Gen Süd ist die weite Ebene durch das Meer begränzt. gen Nord und West tiefe Thal-inschnitte, die Flussgebiete des Agri und Sinne, ven den in schweren Wolken gehüllten Apenninen geschlossen. Der Horizont war wolkenfrei und rein in seiner tiefen Azurbläue. Die Ueppigkeit der Vegetation ist auf's Höchste gesteigert: Schutz gegen 342 West., Nord- und Oststürme geniesst sie nur die milde, oft heisse, mit Wasserdämpfen reich geschwängerte Seeluf. Man kann das Basilicat mit einem durch Wasserdämpfe geheizten Treibhause ver- gleichen. Für den thierischen Organismus ist indess die Luft in der Nähe des Meeres auch durch die Lagunen verpestet. Auf mein Fragen, wo die sonst so berühmte und eine der älte- sten Städte Grossgriechenlands, Heraclea, gestanden, gab man mir einen Knaben als Führer, der mir etwa eine Viertelstunde vom Städtchen entfernt ein überwachsenes Mauerwerk zeigte mit der Weisung „eccola‘‘. Und das war Alles, was er wusste und was ich überhaupt bei meinem flüchtigen Aufenthalte darüber erfahren konnte. Die Alnus cordifolia sah ich hier zum erstenmale. Sie ist ein schöner, mächtiger Baum; unsere A. glutinasa erreicht nur an weni- gen Orten eine gleiche Mächtigkeit. Am Wege nach Tursi sammel- ten wir als besonders nennenswerth: Ampelodesmus lenaxw Lk., Sclerochloa dura Scop., Polycarpon alsinafolium DeC., Erayro- slis mryastuchya Lk., Ruta chalepensis Viv., Sphenopus (Poa) divaricatus Reich. Als wir Tursi erreicht hatten, war die Sonne am westlichen Horizont schon tief hinter die Apenninen gesunken, das Gewölk, was sie vor einer Stunde noch umhüllte, hatte sich aufgelöst, ihre Conturen waren scharf und rein, die äusserste Spitze des Monte Polino erschien von den Strahlen uoch leicht geröthet. Ueber das ganze Basilieat hatte sich ein geheimnissvolles Schweigen, die nicht- liche, mir heute unheimliche Ruhe verbreitet. Es tauchten unwill- kührlich so manche Erinnerungen aus den Erzählungen meines Wir- thes in Taranto in mir auf. Mein Zimmer in unserer Locanda ist höchst ungemüthlich. Mein Liger schmutzig. Ein uralter Tisch, der nie gereinigt zu sein scheint, eine ebenso unreine Pritsche oder Bank sind meine Meubles. Ich war sehr müde und konnte doch nicht ruhen. Flöhe, Wanzen, mein aufgeregtes Blut störten meinen Schlaf. Iın Nebenzimmer, das durch eine nur angelehnte Thür ge- trennt ist, schien, nach dem lebhaften Gespräche zu schliessen, noch eine zahlreiche Gesellschaft versammelt zu sein. Ich lauschte, ver- stand jedoch nur einzelne Worte. Die Nacht ging fast schlafles vor- über. Der nächste Morgen rief mich dennoch schon frühe in's Freie. Ich nahm den Weg durch's Flussgebiet des Agri und kehrte über Fardella zurück. Gesammelt wurden: Chrysurus uureus, Cyperus longns, U. fluvescens, C. mucronalus, Orchis pruvincialis, O.conica, mit Früchten und einigen Nachblüthen, Salria ceratophylloides Ber- tol., Poa divaricata Willd., Festuca distachya, F. ciliata DeÜ., 843 Phleum echinatum R. & Sch., Bromus scoparius, Veronica spicata var., Iris tuberosa?, Avena condensata, A. parriflora, Verbascum Blattaria, Urosperzsum Dolechampü Desf., Centaures Crupina, Convolvulus hirsutus Stev., Solanum Dulcamaraı, Moenchia quater- nella Ehrh., Montia fontana, Elatine nov. sp.? Iri-pentandra, flor. pedunculatis, seminibus lunatis! Aegilops lriaristala Regq., einige schon früher genannte Ranunkeln, mehrere Leguminosen, Syngene- sisten Am Abend waren die Apenninen wieder von schweren Wol- ken umlagert. Man prophezeite auf morgen Regen, ich unternahm dennoch in möglichster Frühe des nächsten Tages eine Excursion aufwärts des Sinne und hoflte bis zu seinen Quellen am Monte Pen- narone vorzudringen. Eichen von unermesslichem Umfange, majestätische Buchen bil- den mit andern Laubhölzern einen Wald, worin wohl seit Jahrtau- senden kein Beilschlag gehört worden sein mag. Wir hatten kaum diese Waldung im Rücken und die Furt des Sinno auf Büffeln über- schritten, so hörten wir einzeine Donnerschläge nnd bald fielen auch schon einzelne grosse Regentropfen. Der ganze Horizont überzog sich mit dicken schweren Wolken. Die Donnerschläge wiederholten sich in kürzeren Zwischenräumen, der Regen fiel stärker, die Blitze zuckten nach allen Seiten. Wir suchten Schutz in einer naben Höhle und da es die Nothwendigkrit gebot, das Unwetter hier abzuwarten, so nahın ich zur Ausfüllung der Zeit eine Untersuchung derselben vor. Ergab nun diese auch keine wesentlichen Resultate, so führte sie doch zum Fange einer neuen Haselmaus und einer noch zwei- felhaften Zwergfledermaus *). Inmitten waren Donner und Blitz gewichen, wir hörten erste- ren nur noch in dumpfen Tönen durch die Thäler und Schluchten verhallen. Der Regen blieb jedoch, wenn auch minder heftig, doch noch stark genug, um an eine Fortsetzung der Excursion nicht den- ken zu können. Der Horizont war gleichmässig umzogen, ein so- % Hr. ”r. Dehne, der rühmlichst bekannte Zoolog, der sich zumal seit Jah- ren mit den niederen Sängethieren beschäftigt hat, theilte mir darüber Fol- gendes mit: „Die Haselmaus ist neu, ich nenne sie Myozus australis. Sie ist dem M. avellanarius(L.) sehr ähnlich, aber noch einmal so gross, der Schwanz mit längeren Haaren besetzt, die Ohren weniger behaart; der weisse Fleck unter der Kehle, welchen M. avellanarius sehr deutlich zeigt, fehlt hier wänzlich,; der Pelz von höherem Fuchsroth,‘‘ „Die Zwe gfledermaus (Pipistrellus) ist mir noch zweifelhaft. Wir müssen die genauere Würdigung dieser schönen Art aufschieben, bis una die Werke von Bonaparte, welcher im Jahre 1838 auf Sardinien eine Anzahl neuer Fledermäuse entdeckte, zugänglich sind.“ 314 genannter Landregen trat ein. Wir traten um Mittag unsern Rück- weg an. Der Sinno war gewaltig augeschwolien, seine Wässer brausten in tobendem Fluge dahin. Als wir zur Furt kamen, fanden wir keine Büffel. Meine Führer waren mehr als ich in Sorge, ob es möglich sei, den Fluss zu durchwaten. Der Mangel der Brücken im gauzen Basilicat, und, wieich später fand, auch in den östlichen Abruzzen ist beim Reisen einer der fühlbarsten. Durch seichte Flüsse lässt man sich von den Führern oder von dazu besonders bestimm- ten Männern durchtragen, oder watet selbst dureh; dureh tiefere be- nutzt man die an einigen Punkten in Bereitschaft stehenden Büffel oder die mit sich fübrenden Saumthiere. Beim Durchwaten bedient man Sich einer Art Alpenstock, um die Tiefe, die Festigkeit des Grundes zu ermitteln und beim Fortschreiten sich gegen die Kraft der Strömung , die bei dem meist starken Fall der Flüsse nicht un- bedeutend ist, zu sichern. Der Büffel durchwatet sichern Fusses die stärkste Strömung, die Saumthiere hingegen, sowohl Pferd wie Maulthier, müssen am Zügel geführt und am Schwanz gehalten wer- den, und dennoch sind diese letzteren oft schwer zu bewegen, die Haupfströmung zu durchschreiten. Hierbei geschieht es denn auch wohl, dass die Packung eintzucht und die Sammlungen mehr oder minder unbrauchbar werden. Der grösste Uebelstand ist aber, dass diese Thiere bei der enormen Hitze eine Neigung fühlen, sich in’s Wasser zu legen und resp. zu wä'zen. Tritt ein solcher Fall ein, so geht natürlich das ganze Gepäck zu Grunde. Wir durchschritten den Strom und vom Regen durchnässt kamen wir gegen Abend in Tursi wieder an. Unsere botanische Sammlung des heutigen Tages war zwar nicht reich an Material, aber enthielt doch se manches Werthvolle, namentlich: Melampyrum sylralicum, Seenle montanum Guss., Rhi. nunthus Elephas, Himanthoglossum hırcinum, Aceras anthropophora, Bw., Clematis eirrhosa, Pteris lonyifolia, Asplenium angustifolium Guss. (A. fissum Kit.), Aspidium lobatum, Cheilanthes odora, Vinca major, Sesleria nitida Ten., Melica wniflora, Luzula greca Kunth., Cuscuta europea, Festuca duriussuln var., F. ewaltata Presl., Runsnculus Philonotis, R. procerus, Allium Neapolitanum Cyr., Aristolochia pallida, Delphinium juneenm, Iheris inlegerrima Moris. (T. S) und einige noch zweifelhafte Cruciferen, ein Tuber, Phacitimm erronatum wnd andere Pilze, Targionia, Grimaldia, einige Jungermannien und gewöhnliche Moose, Urticu balearica auf Schutt einer Ruine, habituell von der U. piälulifera kaum zu unter- scheiden. 345 Den 23. Mai, Liune's Geburtstag. Fast den ganzen Tag Re- gen. Ich gab für jetzt das westliche Hochgebirge auf und trat am nächsten Morgen die Reise über Ferandina nach Altamura an. Der Morgen war überaus schön. Als wir aufbrachen, stand die Sonne bereits so hoch, dass die Nebel aus den Thälern verscheucht waren, sie tauchten nur noch aus den entfernteren Schluchten der Gebirgszüge als leichtes Gewölk auf und zogen zögernd von Wipfel zu Wipfel der Bäume. Die angenehme Frische der Morgenluft, der Duft der nahen Orangenwaldung, der freudige Gesang zahlloser Vö- gel: wahrlich das Basilicat ist bezaubernd schön. Es stellt ganz das Bild jenes glücklichen Arkadiens dar. Die Apenninen erinnern hier an die Alpen und wetteifern mit jenen in Mannigfaltigkeit male- risch schöner Scenen. Hier liegt es auf der Hand, welch mächtiger Factor zur Verbreitung des organischen Lebens die Feuchtigkeit ist. Welche Ueppigkeit in der Vegetation und welches Leben in ihrem Gefolge. Wie gering sind in der Terra di Otranto, wo kaum ein Bach, wo so selten ein atmosphärischer Niederschlag den fast glü- bendheissen Boden tränkt, die Gewürme, Insekten, Käfer, Conchylien vertreten und wie selten sieht und hört man einen Vogel*)! Hier ist das alles anders. Dem Naturforscher empfehle ich das Basilicat ganz besonders, es wird ihm noch auf lange Zeit hinaus reiches Ma- terial bieten. Denjenigen jedoch, die ihres Vergnügens wegen rei- sen, wird es vielleicht auf immer verschlossen bleiben; denn wem sollte es hier einfallen, auch nur für die nothwendigsten Bedürf- nisse, sowohl zum Aufenthalte wie zum Fortkommen des Reisenden, der Bequemlichkeiten gar nicht zu gedenken, zu sorgen? Wer wird hier Wege hauen und unterhalten, die zahlreichen Flüsse überbrücken, die Locanden nur einigermassen wohnlich machen ? Ich musste eilen, die Provinz zu verlassen, weil mein Reise- zweck verkannt und gemissdeutet wurde. In Calabrien hatte die politische Bewegung schon tiefe Wurzeln gefasst und ihre Zweige *) Die Wasservögel fehlen natürlich ganz, nur bisweilen verirrt sich eine wilde Ente nach einer der Lagunen. Enten u. Gänse fehlen aueb wegen Mangels an Wasser unter den Zucht- u. Hausthieren. Die vorkommenden Vögel sind: Staare, Schne: fen, Rebhühner, Raben, Elstern, Olivenfinken, Feigenschnepfen, Wachteln, Lerchen, Nachteulen. Von wilden Vierfüssern haben wir beobachtet: Wölfe, Füchse, Marder, wilde Katzen, Hühner-Blut- Sauger , selten Hasen und Schweime. Unter den Zucht - und Hausthieren fanden wir: Indianische Hühner, Kapaune, Schweine, Pferde (eine kleine Rage), Maulthiere, Esel, Ziegen, Schafe, Ochsen u, Kühe (selten), Hunde (etwa 12, aber durchweg kleine Racen). Katzen (eine auffallend kleine Rage), die Bienenzucht ist sehr gering 346 erstreckten sich schon in’s Basilicat herüber. Zu welıhem Extreme das führen würde, liess sich jetzt freilich noch nicht ahnen; ich schied daher von diesem Paradiese in der schönen Hoffnung und dem festen Glauben, nach einigen Monaten von Neapel aus hierher zurückkehren zu können. Nach mannigfachen Beschwerden erreichten wir am dritten Tage Altamura. Wir hatten bis hierher sehr wenig gesammelt. Die ganze Abdachung des Gebirges ist eine fast ununterbrochene Waldung, nur hin und wieder sind lichte Plätze mit niederem Gesträuch. Beob- achtet oder gesammelt wurden: Asperula galioides, Heliotropium europeum, Lithospermun purpureo-coeruleum , Elaeaynus, Pyrus Cydonia, Ulmus suberosa, die hier gewöhnlichen Eichen und 2 mir noch zweifelhafte, T’hesium divaricatum Jan., Aegilops triuncialis Guss., Triticum unioloides Vahl., Trisetum flavescens Beauv., Gastridium scubrum, Cerastium ciliatum, Globularia Alypum, Rhus Cotinus, Danthonia compacta, Digitalis lutea, Verbascum phoeni- ceum und Apocynum venetum {in der Nähe von Altamura), Ajuya Iva Schreb., Ranunculus cymbalarifoliusBalb., Asphodeline lutea, Dracunculus vulgeris Schott., Clematis Vitalba, Alyssum orientale, e. fr., Oxalis corniculala v, villosa M. v. B., Plumbago europaea, Srdum monregalense, Sticla aurata Del., Lobaria linita, Imbrica- ria Acelabulum reich fructificirend, Conioloma coccineum, Grimaldia dichotoma Raddi. Von Altamura besuchte ich den malerisch schön \ gelegenen Lago di Battaglia und ging über Gioja nach der Provinzialhauptstadt Bari. Gen Gioja fällt das Gebirge sehr rasch und geht in das schon oben erwähnte Plateau über, das sich bis Mottola, Noci u. s. w. erstreckt. Hier in einer höchst unbedeutenden Pfütze (gegen 2000 F. ü. d.M.) Alisma parnassifolia, Chara foetida. Die Waldung schwindet, es finden sich nur noch zerstreute Gruppen von hohen schlanken Cy- pressen, Pistacien, Daphnen, Erica arborea ete., man trifft wieder Wohnungen mit Bodencultur. Die Vicia Faba wird vorzugsweise gebaut. Es war mir auffallend, diess Gewächs hier so vortrefflich gedeihen zu sehen, indem es in den Niederungen der ganzen Terra di Otranto und wie ich sehr bald hierauf sah, auch um Bari von der Orobanche m. jor (Scorza von den Eingebornen genannt) fast gänz- lich zerstört ist. Es scheint mir für die hiesigen Bewohner eine sehr wichtige Frage zu sein, worin es liege, dass dieser Schmarotzer in der Ebene so massenweise auftritt und wie dem Uebel abzuhelfen sei. In diesem Jahre herrscht hier für die niedere Volksklasse, die fast ausschliesslich von der Faba lebt, dieselbe Noth, wie zur Zeit 347 der Kartoffelkrenkheit in einigen Gegenden Deutschlands. Um Gioja selbst sind üppige Getreidefelder, an den Wegen und Ackerrainen stehen Wallnussbäume und Cypressen, als Unkräuter unter den Saa- ten sind Alopecurus agrestis, Myosstis versicoler, Cori'ndrum sati- vum vorherrschend, auf Schutt Torilis nodosa, Chaerophyllum bul- besum. Im Kloster zu Casa massima, wo wir Mittag wachten, ist das beste Trinkwasser der ganzen Provinz. Je näher man Bari kommt, je mehr Bodeneultur. Die Wege sind mit hohen Mauern und Hecken eingefasst, an denen sich verschiedene Schlingpflanzen klimmen; zwischen diesen concentrirt sich die Hitze und der Staub auf eine unglaubliche Weise und dabei muss man sich noch gefallen lassen, von Schaaren der unverschämtesten Bettler gegnält zu werden. Das Erscheinen der Bettler ist allemal ein Zeichen, dass man sich in der Nähe einer grossen belebten Stadt befindet: Unter den Saa’en fand sich das grossköpfige, braunrothe Allium sphaerocephalum ziemlich häufig. Um 7 Uhr waren wir in Bari, wo wir in der Vorstadt bei Vito di Dio ein vortreflliches Unterkommen fanden. Die Stadt selbst ist ein wahres Dreckloch mit engen, finstern und winkligen Strassen, dahingegen ist die Vorstadt reinlich und hat sogar mehrere ganz modern erbaute Prachtgebände. Die Flora der Umgend von Bari ist wegen des fast durchweg bebauten Bodens und wegen Mangels an Wasser sehr ärmlich. Auch hat die fortdauernde Hitze deu Boden schon so erschöpft, dass die Vegetation fast erstorben zu sein scheint, Die Felder und Gärten müssen schon jetzt bewässert werden. Man benutzt hierzu das Ci- sternenwasser, das aus den bier ungewöhnlich tiefen Cisternen mit- telst besonders dazu vorgerichteter Schöpfmaschinen, ähnlich den Flaschenzügen, geschöpft und in Rinnen nach allen Richtungen und Entfernungen der Aecker hingeleitet wird. Ueber die Flora der Provinz Bari besitzen wir schon von 1807 eine Arbeit von Vito Bisceglia. Sie findet sich im ersten Bande der „Atti del real istituto d’incoraggiamento alla scienza naturali di Napoli“ und ist überschrieben: sulla Flora della Provincia di Bari‘, siesentbält aber nur Nutzpflanzen und zerfällt danach in 3 Hauptab- sehnitte, als in Soda-, Farb- und Arzneipflanzen. Die Zahl der hierbei aufgeführten Pflanzen ist jedoch sehr dürftig, auch möchte manche Bestimmung einer Berichtigung bedürfen, manche Angaben sogar zweifelhaft erscheinen. Ich habe desshalb auch weiter keine Notiz davon genommen und nehmen können, und habe meine Anga- 3418 ben sonach selbst zu vertreten. Vorläufig führe ich nur en Stand- orten nach einige Belege auf, um mit dem wiederholten Aufzählen allgemein verbreiteter und schon genannter Pflanzen Raum und Zeit nicht unnütz in Anspruch zu nehmen, In der Umgebung der Stadt, zumal in der Nähe des Meeres: Solanum nigrum , Chenopodium pelyspermum, Ch. murale, Ch. ur- bicum, Cakile maritima, Eryngium maritimum, Salicornia herbacea, S. fruticosa, Scilla maritima, Polygonum maritimum, Salsola Kali, S. Tragus, Buphthalmum maritimum, B.spinosum, Hordeum muri- num, Aanthium spin»sum, Plantago maritima, Lepturus incurva- tus, Ruppia maritima (in ungeheuerer Menge in dem Brachwasser- tümpel vor dem Thore nach Barletta), Sagina apetala, Melica ciliata, Juncus marilimus, Atriplez laciniata, Poa festucaeformis; an der Stadt- und den Gartenmauern: Hyoscyamus albus, Sedum stellatum, S. album, S. reflerum, S. rubens, Capparis spinosa. Nordwärts in dem dürren Dünensande: Convolvulus Soldanella, Psamma arenaria, Uyperus mucronatus, Cakile latifolia und Millio- nen junger Pflänzchen von Wein und Fiecus. Um Bitonto: Amaranthus Blitum, Linaria Elatine (hat schon Früchte, nach Bertoloni*) soll sie erst im Juli blühen), Deiphi- nium Staphysagria, D. peregrinum, Smyrnium perfoliatum (Geruch nach jungen Birken). Bupleurum falcatum, B. rotundifolium, Aspe- rula arvensis, Conium maculatum, Hypecoum procumbens, Pterotheca nemausensis Cass., Lithospermum apulum, Scandir australis (la- nala) fruct. selosis basi nudis! Crozophora tinctoria A. Juss., Carex strigosa, Callitriche verna forma mirrophylla, Briza mazima, Airochloa grandiflora, Daucus, Passerina, Festuca uniglumis, Lych- nis dioica, Clinopodium vulgare, Ranunculus arvensis, Poa festu- caeformis, Arena fatua, Hordeum leporinum, Fumaria parviflora, F. capreolala, Aranthus spinosus, Carthamuslanatus, Agarieus pro- cerus b. rachodes, Calocera glossoides. Ueber Mola nach Monopoli fanden sich ausser Polygonum equisetiforme nur die gewöhnlichen Strandpflanzen und einige Meeralgen. Nach sechstägigem Aufenthalte setzten wir die Reise über Bar- letta nach dem Capitanat fort. In dieser Provinz war mir die Er- forschung der Flora des Promontorio dei Gargano als besondere Aufgabe gestellt. Ich gieng desshalb zuvor nach der Provinzial- hauptstadt Foggia, um mich vorzubereiten und Erkundigungen jeder Art einzuziehen. +) Bertoloni gibt für die südöstlichen Provinzen die Blüthezeit der meisten Pflanzen um 4-6 Wochen zu spät an. 349 Bis Barletta benutzten wir die Hauptstrasse, die längs dem Meere durch die üppigsten Felder, Oel- und Weingärten führt. Längs dem Wege finden sich angepflanzt: Sorbus Aucuparia, S. tormina- lis, Acer Pseudoplatanus, A. monspessulanus, Cerntonia. Siligua, Cydonia, Rhus Coriaria, Zizyphus vulgaris. Aa Unkräutern fanden sich als nennenswerth: Centaurea o.hroleuca, C. decipiens Thuill., Carthamus corymbosus, Carduwus nulans, Silybum, Acanthus, Ono- porden, Cirsien, Pyreihrum inodorum, mehrere Leguminosen, Caryo- phylleen, Borragineen, Tulipa apula Guss. ex Ten. Hort. Neap. 98. N. 163. (ziemlich verblüht), Söum Falcaria, Fumaria parviflora, Erysimum Irio. Gen Barletta wird Punica Granatum immer häufiger und bei der Stadt seibst bildet sie sogar ein kleines Wäldchen. Sie steht jetzt in voller Blüthe. Uın Barletta sammelten wir: C.ukile latifolia, Larbrea aquatica, Papav.r hybridum ce. fr. unter den Saaten, Cen- taurea sonchifolia, Ü. melitensis, (, fuscata, ein mir zweifelhaftes Allium unter heckenartigem Gesträuch. An der Stadtmauer: Sedum rubens, S. hispanicum, Cotyledon. Hier präsentirt sich zum erstenmale das Promontorio del Gar- gane (von den Eingeborenen ‚‚Montagna di St. Angelo‘‘, genannt) in seiner ganzen Ausdehnung und heut bei dem reinen Horizont mit den schärfsten Conturen, obgleich die directe Entfernung noch gegen 20 Miglien beträgt. Wir verliessen Barletta und bei dem Dorfe S. Michelo die Hauptstrasse, um die östlich gelegenen Salinen und den Lago di Salpi aufzusuchen. Zuvor überschritten wir den Ofante auf einer so schmalen Brücke, dass ein gewöhnlicher zweirädiger Karren kaum Platz hat. Bei dem eben genannten Dorfe sammelten wir Juncus dulbosus und Uyperus longus. (Fortsetzung folgt.) Literatur. Cosson, Notes sur quelques plantes nouvelles, critignes ou rares du midi de l’Espagne. Paris, Decembre 1849. 48 pag. 8. Im Jahrgange 1849 dieser Zeitschrift pag. 200, haben wir einen Auszug der Arbeit des fleissigen Dr. Cosson üder einige Novitäten der triuzösischen Flora mitgetheilt. Hier ist eine neue Arbeit des- 350 ‚ selben Verfassers über diejenigen Pflanzen, die der eifrige Sammler Bourgeau aus dem südwestlichen Spanien mitbrachte. Es folgt hier in gedrängter Uebersicht, was diese Arbeit Wichtiges für die beschreibende und synonymische Botanik enthält, Adonis baelica Coss. aus der Verwandtschaft der A. aufum nalis. Ueber Nigella hispanicaL. behält sich der Verfasser vor, spä ter zu berichten, da die französische Pflanze ihm verschieden zu sein scheint. Sinapis owyrrhina Coss., von der Mündung des Qua- dalquivir. Nasturtium Boissieri Coss. (N. asperum Boiss. nec Sisymbrium asperum L.) Biscutella frutesens Coss. Lepidium granatense, mit L. heterophylium Benth. verwandt. -- Capparis spinosa var. canescens (C. sicula Guss.) nen für Spanien. Helian- ihemum scorpioides Coss., bestimmt von den verschiedenen Formen des H. guttatum verschieden. Cistus Bourgaeanus Coss., in der Nähe des (. Libanotis. Frankenia glomerulata Coss. Silene Almolae Gay., mit S. linicola verwandt. Silene germuna Gay., aus der Nähe der vorhergehenden Art. $. ramosissima Desf., Willk. non Boiss., letztere nennt Gay 8. Beissieri. Silene fuscataLink hat als Synonym S. erliculata Kze. und neylectaTen. Silene inaperta L. = 8. vilipensa Kze., S. scabra Bertol. Erodium chaerophyl- lum Coss. — Geranium chaerophylium Cav., E. Salzmanni Del, E. viscosum Salzm. Ulexr Webbianus Coss., aus der Nachbar- schaft des U. Boivini. Ononis alopecuroides L. var. trifoliolata nähert sich durch die Blätter der O. rosea Durieu. 0. Tournefor- tii Coss., bisher mit O0. variegala verwechselt. O.leucctricha Coss. aus der Nähe der O. hispida und villosissima Desf. 0, difusa Ten. erhält als Synonym ©. serrata Boiss. ex parte und Duby,., von O. serrala Forsk. verschieden. ©. Dehnhardti Ten. — dif- fusa Guss. Medicayo Heliv Willd. bietet 2 Abarten, die sich blos durch rechts und links gewandene Hülsen auszeichnen; ähnli- ches beobachtete der Verfasser an M. littorelis. Ornithopus isthmo- carpus Coss, zum Theil O. sativus Brot., steht zwischen O. ro- seus Duf. und compressus L. Hippocrepis seabra DC. hält der Verfasser für verschieden von H. scabra Boiss., die ihm übrigens unbekannt ist. Galium concatenatum Coss, der Asperula pendula Boiss. ähnlich. Cynara humilis durch den Habitus sowohl als durch den Bau der Aehrenaxen von den übrigen Cynaren verschie- den, bildet eine neue Gattung, die Cosson Bourgaea nennt. Dahin gehören wahrscheinlich ebenfalls Cynara Sidthorpiana Boiss, und Tournefortii Boiss. Serratula Alcalae Coas., mit $. baelica B. verwandt. Crupina Orupinastrum Vis. ist für Spanien neu, ebenso 351 Barkhausia spathulata Spr. (Hieracium tingitanum Salz.) Cam- panulı speculurioides Coss. Cynoglossum arundanumCoss. Oro- banche densiflora Salzm., neu für Spanien. Phelipaea Schultzii Walp. betrachtet Reuter jetzt als von Ph. lavandulacea verschie- den. Sideritis grandiflora Salzm. bei Cadix, bisher blos aus Tan- ger bekannt. Armeria Boissieriana Coss. neben A. daetica Boiss. Beta Bourgaei Coss. bildet eine eigene Abtheilung dieser Gattung, die den Namen Cupularia erhält. KEuphorbia akenocarpa Guss. (sphaerocorca Salzm.) ist neu für Spanien. E. ynditana Coss. bei E. platyphylla. Die spanische Mercurialis elliptica unterschei- det sich von der corsischen gleichnamigen Pflanze vorzüglich durch doppelt so grosse, fast glatte Samen. JParietaria mauritanica Dur. ist neu für Europa. Damasonium Bourgaei Coss. (Alisma Dama- sonium Desf. nec L.) und D. polyspermum Coss. Fistuca stipni- des Desf. ist von der F. liyustica Bert. sehr verschieden. Gram- milis hispanica Coss., neue Gattung für die europäische Flora. Isoötes Hystrie Dur., ward bisher blos in Algerien gefunden. B. Gelehrte Anstalten und Vereine. Die niederländische botanische Gesellschaft hielt am 17. August 1849 zu Arnheim ihre IV. Generaiversamm- lang. Es waren, wegen der grassirenden Cholera, nur 11 Mitglie- der zugegen. Dr. Dozy, Vicepräsident, präsidirte an der Stelle des abwesenden Ehrenpräsidenten de Bruyn Aus den Mittheilungen des Vereinsvorstandes geht hervor, dass der Verein 42 ordentliche, 3 Ehren- und 4 auswärtige Mitglieder besitzt: dass das Vereinsher- bar sich durch Beiträge und Geschenke an einheimischen sowohl, als auch an ausländischen Pflanzen bedeutend vermehrt hat; dass die Bearbeitung des phanerogamischen Theiles des Prodromus so weit vorgeschritten ist, um mit dem Drucke den Anfang machen zu können. Vorträge wurden gehalten: vom Präsidenten des Vereins über die neuen Arten des zuietzt bearbeiteten Theiles des Prodromus (zusammen 44 Arten); von Hrn. Abeleven über seltene indigena aus der Umgegend von Nymwegen; von Prof. Cop über die Gat- tungen Primula. Gagea und Veronica: von Dr. v. d. Sande-La- coste über die Lichenen- Flora von Amsterdam; vom Präsidenten des Vereins über die einheimischen Potamogetonen; von Dr. Moi- kenboer über kritische Moose der Fiora; vom Ehrenpräsidenten de Bruyn über kritische Phanerogamen aus der Haag’schen Flora; von Dr. Dozy über die Hymenomyceten der Flora, eine Vorarbeit zu dem mycologischen Theile des Prodromus. Von allen erwähnten Pflanzen wurden getrocknete Exemplare, von den Moosen und Pil- zen ausserdem Zeichnungen vorgelegt. Für die Generalversammlung, welche im August 1850 stattfinden wird, wurde einstimmig die Stadt Deventer, und zum Ehrenpräsidenten Prof. Cop daselbst erwählt. (Nach brieflichen Mittheilungen.) Ph. Wirtgen. 352 Verzeichniss der im Monat Mai ıs0 bei der k. botan. Ge- sellschaft eingegangenen Gegenstände. NE. Regel, schweizerische Zeitschrift für Gartenbau. 8. Jhrg. Nr. 1—3. Zürich, 1850. 2) Dr. M. A. Höfle, die Flora der Bodenseegegend mit vergleichender Be- trachtung der Nachbarfloren Erlangen, 1850. 3) Bunte Blätter aus Natur und Leben. Mit Beiträgen von K. Barth. L. Bechstein, Hoppe, Fr. Rückert u. A, Memmingen, 1816. , . 4) Annales des seiences physiques et näturelles, d’agrieulture et d’industrie ubliees par la societ® d’agriculture ete. de Lyon. Tome I. It. V. VI. vi. VII. IX. XI. Lyon 1838-48. 5) Centralblatt des landwirthschafil. Vereins in Bayern. Mai 1850. 6) Dr. M. Sadebeck, die Strehlener Berge, Breslau, 1850. 7) C. €. Stenzel, de trunco Palmarum fossilium. Yratislaviae, 1850. 8) Th. B. Beinling, de Smilaeearum structura. Vratislaviae, 1850. 9) Verhandlungen d. naturhist. Vereins d. preuss, Rheinlande u. Westphalens. Bonn, 1849. 10) Jahrbuch f. prakt. Pharmasie u. verwandte Fächer Bd. XIX. Heft ‘\. u. VI. Landau, 1849. 11) Plantae Persiae australis collectae a Th. Kotschy, editae a. RB, F. Ho- henacker. 12) Grenier, Discours de reception A l’Academie de Besancon et fragmeut de voyage bofaniqtıe dans les alpes de Mauphine. Besancon, 1819. . 13) (Cosson) Notes sur quelques plantes nouvelles, co: itiques ou rares du midi de l’Espagne. Paris, 1849. _ 11 Godron, le genre Rubus, considere au point de vnedel’espece. Nancy, 135). 15) Samen aus dem bofan. Garten zu Zürich, 16) Lebende Warmhauspflanzen aus dem k. Hofgarten zu Nymphenburg. 17) JaubertetSpach, Illastrationes plantar, oriental. 29. Livrais. Paris, 1847. 18) M. Tenore, su di aleune specie di Opunzie. Memoria prima, sull Opunzia amiclea. 1837. 19) Id., Memoria su di una nuova specie di Aloe. 1837. 20) Id., Memoria sulle peregrinazioni eseguite nel 1831—38. Napoli, 1812. 21) Id., Catalogo del Real Orto botanico di Napoli. Napoli, 1345. 22) Dr, L. Döderlein, Worte am @rabe desHrn. W.D.J.Koch. Erlang. 1849. 23) F. Caflisch, Uebersicht der Flora von Augsburg. Augsburg, 1850. 24) Dr. L. Rabenhorst, d, Algen Sachsens, Deo. IV. Dresd. u. Leip. 1850. 25) N. de Visiani, Flora Dalmatica. Vol. Il. Prs. I. Lipsiae, 1819. 26} J. Leidy, onthe intimate structure and history ofthe articular cartilages. 1849. 27) !d., on Entophyta in living animals. New species of Eutozoa. On Glan- dulae odoriferae. Philadelphia, 1819. . 28) Id., on a new genus and species of Fossil Ruminantia: Poebrotherium Wilsoni. 1847. 29) Id. on some bodies in the Boa constrietor resembling the Paeinian cor- puscales. 30) id., on a New Fossil Genus and Species of Ruminantoid Pachydermata: Merycoidodon Culbertsonii. Philadelphia, 1848. 31) 1d., Observations on the existence of the Intermaxillary Bone in the Em- bryo of human subject. 32) Id., Descriptions of two species ofDistoma with the partial history of one of them, 33) Ld., History and Anatomy of the Hemipterous Genus Belostoma. 34) E. Hallowell, Description of two new species of Ünychocephalus fram the Western Coast of Africa. . 35) Haldeman et Leidy, History and transformations of Corydalus cornutus. Boston and Cambridge, 1848. 36) Beiträge zum Centralberbarium von Hrn, M. Al. Skofitz in Wien. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. RLORA, tn NM 23. Regensburg. 21. Juni. 1850. Inlaaltz onıcısan-ABHANDLUNGEN. Regel, Beschreibung einiger neuen Pflanzenarten des botanischen Gartens zu Zürich, Rabenhorst, vorläufiger botanischer Bericht über eine Reise durch die östlichen und südlichen Provin- zen Italiens. (Fortsetzung.) — »uKnotLos. Jos. Traunsteiner, geschildert von Dr. Sauter. — anzerceNn, Verkauf einer Pflanzensammlung nnd botan, Bibliothek, v. Biedenfeld’s Garten-Jahrbuch. Botan. Tauschverein in Wien, Beschreibung einiger neuen Pflanzenarten des botan. Gartens zu Zürich. Von Eduard Regel. Siphocampytos mollis Rg). Molliter pubescens. Cau:is simplex, teres, suleatus. Folia al- terna lanceolato-ovata, acuta. in petiolum brevem aftenuata. irregula- riter calloso-denticulata, juniora molliter pubescentia, adulta superne obscure viridia, subtus eanescentia. Flores axillares. in pedicello ad- seendente nutantes in raceınum terminalem dispositi. Pedicelli villosuli, folio breviores infra medium bibracteolati. Calyx puberulus, tubo hemi- splierico, limbo 5-lobo, lobis lanceolato-acuminatis, inzequalibus, erec- tis, tubo brevioribus. Corolla extus puberula, tubo recto, augusto, dorso fisso, limbo bilabiato, 5-lobo, lobis 2 superioribus apice eohe- ventibus reflexis, 3 inferioribus in lobum trifidum connexis, laciniis falcatis convergentibus. Stamina 5 connata, antherse 2 inferiores apice harbatze, 3 superiores dorso pilosi. Radix erassa perennis. Caules 2—-4 pedales. Flores purpureo- lutescentes. Der hiesige Garten erzog obige neue Art aus Samen, welche wir durch Hrn v. Warszewicz aus Guatemala erhielten. Sie ist in der Blumenbildung zunächst mit $. biserratus DeC. und in der Tracht zunächst mit S. canus Pohl, S erenatifolius Pohl und S. rillosulus Pohl verwandt Vielleicht dass diese letzteren 3 Arten mit der unseren eine einzige gute Art ausmachen, welches ich aber ohne Originalexemplare nicht entscheiden kann. In Betreff der Blumenbildang dürften bei diesen Pflanzen noch genauere Unter- suchungen anzustellen sein, indem gerade die vorl’egende Art eben- sowohl für eine Art der Gattung Tupa, wie für einen Siphocam- Flora 1850. 28. 23 2 354 pylos genommen werden könnte, indem die Röhre der Blumenkrone dem ganzen Rücken nach gespalten und nur an der Spitze noch schwach zusammenhängend ist. Später aber löst sich diese Ver- wachsung ebenfalls noch oft und in diesem Zustande könnte man sie ebensowohl für eine T’upa halten, welche ihre nächste Verwandt- schaft bei Tupa muerunata finden würde. Aspidisira variegata H.Turic. (Plectogyne variegataH. Bonn.) Caule repente, foliis oblongo-lanceoiatis petiolatis argenteo stria- tis; fleribus solitariis, campanulatis, octofidis, Jaciniis Janceolatis pa- tentibus, antheris 8, perigonii tubo affıxis, laeiniis oppositis, stig- mate maximo, discoideo, 8-radiato, perigonii faucem recludente. Flores breviter petiolati, bracteis duabus scarioso-hyalinis suf- £ulti. Diese ausgezeichnet schöne, von A. lurida gut unterschiedene Pflanze, geht unter mehreren Namen in den Gärten, in denen sie schon eine lange Reihe von Jahren unter den Namen Aspidistra elatior und Plectogyne varieyata &ultivirt wird. Nirgend aber findet sich eine Beschreibung dieser Pflanze und nicht einmal Steudel führt sie in seinem Nomenclator auf. Wegen ihren schönen gros- sen, grün und weiss gestreiften Blätter, sowie wegen des üppigeren Wachsthums als A. lurida, gehört dies« Pflanze zu den schönsten Decorationspflanzen für’s Kaltbaus. Die eigenthümliche Stellung und Bildung der Blumen würden es gewiss genugsam rechtfertigen, eine eigene Familie aus dieser Gattung und Zupistra zu bilden, deren richtige Stellung unter den Monocotyledonen aber noch nicht genug- sam ausgemittelt erscheint. Cuphea violacea Ng\. Fruticulosa ramosa, ramis hispidulis; fol. lanceolatis, breviter petiolatis, margine scabris, supra glabris, subtus in nervo medio hispidulis v. glabris; floribus solitariis, pedunculatis, intrapetiolari- bus, folio longioribus; calyeibus hispidis, basi ealeare brevi incur- vato, dentibus exterioribus in aristam desinentibus, parvis, interio- ribus ovatis exteriores duplo superantibus; petalis 6, duobus supe- rioribus majoribus. Stamina 11, inzgnalia, basi villo albo obtecte. Wir erhielten diese mit Ü. appendieulata Bnth. jedenfalls sehr nah verwandte Pflanze aus Nancy von Hrn. Rendatler, ala €. spec. nova aus Mexico. Von Ü. appendiculata unterscheidet sie sich durch schmalere, oben glatte Blätter, sowie durch die äusseren Kelchzähne. welche nur halb so gross als die innern sind. Die schönen violetten Blumen erscheinen den ganzen Sommer hindurch, ähneln denen der Ü. floribunda, sind aber noch einmal so gross. Bildet einen kleinen, sehr ästigen, niedrigen Halbstrauch. Sn 355 Vorläufiger botanischer Bericht über meine Reise durch die östlichen und südlichen Provinzen Italiens. Von Dr. L. Rabenhorst. (Fortsetzung) Die ganze Gegend bis weit über Foggia hinaus ist eine mehrere deutsche Quadratmeilen grosse Ebene, die im Westen und Norden ziemlich fruchtbare Aecker hat, sonst aber dürre und wüst, gegen das adriatische Meer von 2 grossen Seen und einigen Lagunen un terbrochen ist. Selbst der Oellaum gedeihet hier nicht. Hin und wieder trifft man noch eine Meierei, einige sind königliche und diese zeichnen sich von denen der Privaten dadurch aus, dass sie von Gartenaulagen umgeben sind ie Dattelpalme erreicht hier ihre nördlichste Gränze. Sie wird aber kaum einige 20° hoch und blüht nicht mehr. Um den Lago und bei den Salinen sind Juncus mari- timus, die Salicornien und andere gewöhnliche Salz- und Strand- pflanzen vorberrschend; bei den Lagunen beherrscht der Juncus das Gebiet fast allein, eingestreut finden sich einige Gräser, Kanunkeln, Scorzonera rosea. An und in den Lagunen, die freilich wegen des sumpfigen Bodens wenig zugänglich sind, fanden sich Altk-nia fli- formis, Alisan Ptantago, Glyceria fluitans, Chara gracilis, Ch. fra- giis, Ch. galioides DC. var. brerispina (stark inerustirt, daher von ungewöhnlichem Ausehen), Uyperus glomeratus, C. Monti, Zanni- chelliia mujur, Potamogelon trichoides, P. crispus, Utricularia mi. nor, Scirpus erraticus Rota, eiu Fimbristylis (wahrscheinlich Mi- ch:liana, doch uoch zu jung). Wir wandten uns darauf nordwestlich “und durchschnitten die steppenähnliche Ebene ohne Weg und Steg. Bis zu dem Dorfe Carapelle, wo wir wieder die Strasse erreichten, sind mindestens 12 Miglien, aber auss-r einigen weissen, langhaa- rigen Ziegen kein lebendes Wesen auf dieser nur von kurzem Ge- strüpp (meist Kräutern und Stauden. selten Sträuchern) ledeckten Fläche. Disteln und distelartige Gewächse sind vorherrschend, nüchst ihnen die Doldengewächse,, worunter die 10—12’ hohe Ferula sul- cata die verbreitetste ist; ferner einige Haidekräuter. dürftige von der Hitze schon ganz verbrannte und abgestorbene Gräser, Antheri- cum ramosum, Erigeron yraveolens, Verbascum thupsifurme, V. si- nvatun. Die Sonne brannte entsetzlich, der Boden glühend heiss, kein erquickender Schatten eines Baumes, kein Trunk oder sonst eine kleine Labung ! Höchst erschöpft kamen wir daher nach dem elen- den Dorfe. Die Kaeipe. in der wir einige Erfrischung Zu finden 23° 356 hofften, war von Gesindel so voll, dass nicht einmal ein Plätzchen zum Ruhen zu finden war. Ich legte mich hinter dem Hause in den Schatten eines Lorbeerstrauches. Beim Eaıwachen sass Checco neben mir. Es rührte mich tief. Treue Seele! Er war besorgt ge- wesen, dass unter dem Gesindel irgend einer meinen heut so festen Schlaf an einem so abgelegenen Orte hätte benutzen können, mich zu berauben. In einem Graben hinter der Locanda fanden sich Chara foelida, Alisma Plantago var., Rinun:ulus aqu: tilis var., Glyceria fluitans. In der Nähe des Flusses Carapella bei der Brücke ein Trupp von Giyeyrrhiza echinata und auf ihren Blättern eine tiefbraune Uredo, die sich von der U. Leguminosarum durch grosskörnige, fast war- zige und gleichsam genabelte Sporen unterscheidet. Die Sporen der gewöhnlichen U. Leguminosarum sind fein gekörnt. Im Flusse selbst aufwärts der Brücke: Ranunculus peuceilanifalius. Foggia ist von hier noch 9 Miglien. Gegen Abend, nachdem die Hitze sich etwas gelegt hatte, traten wir unsern Weg wieder an und waren gegen 8 Uhr in der Locanda des Herrn Raphael Faelti, wo man recht gut wohnt und eiue ganz vortreflliche Küche findet. Am nächsten Tage machte ich zuvörderst meine Visite bei einem vielseitig unterrichteien Hrn. Emanuel Monzari, an den ich von Bari aus empfohlen war, und durch ihn iernte ich noch an demsel- ben Tage 2 für mich und meine Zwecke sehr interessante Männer kennen, nämlich den Apotheker Francesco delia Martora, con- tinuirlichen Seeretär der hiesigen ökonomischen Gesellschaft, und, Hrn. FrancescoGabaldi, den zeitigen Director derselben. Beide sehr liebe Männer; zumal nahm ersterer sich meiner auf’s Freund- lichste an. Gegen Abend führten mich die drei genannten Herrn in den botanischen Garten der Gesellschaft. Er ist eine Fortsetzung des von Promenaden durchschnittenen ‚‚giardino publieo“‘. Der Garten, so klein er auch ist, giebt er doch das beste Zeugniss, dass man sich nicht allein auf Culturversuche beschränkt, sondern dass zumal unter dem Verwaltungspersonale ein höheres, schon rein wissen- schaftliches Streben vorwallet. Signor Gabaldi zumal sprach mit ziemlicher Gründlichkeit von mehreren wildwachsenden Pflanzen und nannte mir mindestens 100 aus der nahen Umgegend, die er ge- sammelt und selbst bestimmt habe. Sehr interessant war es mir, im Giardino publico fast alle in der Provinz wildwachsenden Eichen neben einander zu sehen, ebenso standen Pinus halepensis, P. ma- 357 ritima, P. Pinaster neben einander. Hier zeigte es sich recht deat- lich, dass P. maritima doch wesentlich von P. halepensis verschieden sei. Der Unterschied liegt nicht allein in den Schuppen der Zapfen, sondern auch in den Blättern. Durch letztere erhält jede ihren ihr eigenthümlichen Habitus. Ich fand diess nach einigen Tagen im Gargano, wo die P. marilima kleine Wälder bildet, noch mehr be- stätigt und es erinnerte mich lebhaft an Link’s Worte: ‚‚arbor non magna potius humilis sed fuliis laete viridibus amoena et visu gra- ta‘ (conf. Linnaa). Diese wenigen Worte sind für den Habitus der P. maritima ganz bezeichnend und im Habitus liegt der Typus, den wir öfters nur fühlen oder empfinden, aber nicht in Worte fas-. sen können. Es gehört dazu ein gewisser Takt, der nicht erlernt werden kann, der von der Natur ererbt sein muss. Auf den Blättern der Quercus pubescens fand ich eine neue Sphaeria. Sie unterscheidet sich durch die Peritheeien und den Sporenbau wesentlich von ihren Verwandten. Ich nenne sie zu Eh- ren des Hrn. Apotheker Martora: Sph. Martorae. Die nächste Umgebung der Stadt bietet sehr wenig. Alles gute Bekannte, die uns in den paar Monaten schon oft begegnet waren. Das einzige Gewächs ist Peyanum Harmala L., das wir bisher noch nicht antrafen. Es bedeckt als buschiger, 2° hoher Strauch die nördlich der Stadt befindlichen Schutthaufen und dürren Sandplätze und steht jetzt in Blüthenfülle. Interessanter wird die Flora nach den Apenninen zu, gen Bovino. Am vierten Tage meines hiesigen Aufenthaltes gieng ich mit dem Checco und einem Vetturino nach Manfredonia. Wir hatten Foggia Nachmittags 4 Uhr verlassen und waren gegen 8 Uhr schon in unserem Nachtquartiere ‚alla Locanda di Brigidi“. Die Aecker waren schon abgeerntet, die Raine und brache Plätze bedeckt mit Ruta divaricata, Satureja greeca, Euphorbia «rhoreseens. Orobanche Epithymum, einigen Disteln; der nackte Boden überzogen von Psora decipiens, Urceolaria seruposa var. arenaria, einigen Formen der Cladonia py.ridata; die zahlreichen halb aus dem Boden hervorragen- den Kalksteinblöcke dicht überzogen von einer sehr Jdickschaligen Form der Helix candidissima. Millionen dieser schönen, schnee- weissen Schnecke hätte man hier leicht sammeln können; wir ge- nügten uns mit etwa 100 der schönsten Exemplare. Sie lebt noch heut nach circa 2' , Jahren bei mir in einem Glaskasten. Der Abend war zu schön, mich litt es in den engen Räumen nicht, das Nachtessen war um 10 Uhr bestellt und so trieb es mich in’s Freie hinaus. Ich machte allein noch eine Promenade, bis etwa 358 eine halbe Stunde von der Stadt entfernt. Ich durchschritt die ab- geernteten Felder, verlassene Steingruben. Den Blick zur Erde ge- wendet, wie das dem Botaniker zu gehen pflegt, achtete ich auf die Umgegend nicht und schritt dem Gebirge zu. Endlich doch das Auge wieder erhebend, sehe ich vor mir in geringer Entfernung einen kräftigen Wolf stehen. Er stand wie am Boden festgewur- zelt, sein Auge schien mich scharf zu fixiren. Ich war wehrlos und fürwahr so perplex, dass ich wohl auf einige Augenblicke einer Salzsäule gleichen mochte, kam aber dann wieder zu mir und trat rückwärtsschreitend, ihn fest im Auge behaltend, meinen Rückzug an. Ich mochte etwa gegen 400 Schritte wieder von ihm entfernt sein und etwas freier athmen, als ich ihn plötzlich seine Stellung verlassen und pfeilschnell in die Gruben, worin noch einige Schafe weideten, laufen sah. Er hatte seine Beute sicher erhascht und eilte mit ihr dem Gebirge zu. Mein Wirth erzählte mir nach meiner Rückkehr, dass diese Thiere so dreist und kühn seien, bis zur Stadt vorzudringen, doch wäre ihm kein Beispiel bekannt, dass sie je einen Menschen angegriffen hätten. Manfredonia ist unter allen Provinzialstädten die freundlichste und reinlichste, die ich kennen gelernt habe. Ihre meisten Stras- sen sind breit und gerade. Am nächsten Morgen 3 Uhr verliessen wir Manfredonia und pilgerten dem in bläulichen Duft gehüllten Ge- birgszuge zu. Etwa eine Stunde weit führt der Weg noch durch die Ebene fort. Man durchschneilet einige Olivenwäldchen und grosse Flächen, die mit der indischen Feige, jetzt mit zahlreichen Blüthen geschmückt, bedeckt sind. Nördlich des Gargano habe ich diese Opuntia nicht wieder gesehen. sie würde also hier ihre nörd- lichste Gränze erreichen. Ich meine natürlich die grossfrüchtige und grossblätterige, 10--15° hohe Form. Dann auf schöner Kunststrasse bergan. Diese erreicht in 20 Spiralen ihren Endpunkt bei der eirca 2000° über dem Meere liegenden Stadt Monte Santangelo. Welch eine Veränderung in der Flora! Läugs der Strasse sammelten wir: Evas pyymnea, Xeranthemum inapertum, Helirhrysum angustifo- lium DC., Lonas inodora Gärtn, H:lianthemum Barrelieri, Cyno- don Dactylun, Teuerium pseudo-hyssopus, T. flavum, T. Polium, Asparagus acutifolius, Campanula sibiriea, Satureja tenuifolia, Ori- ganum virens, Marrubium candidissimum , Artemisia arborescens, A. camphorata, Andrachne telephioides, Silene sedoides, Conyza sawalilis, Senecio rupestris, Althaca hirsula, Erythraea Centaurium, Hypochveris radicata, Trifolium scabrum, T. anyustifolium, Bromus mollis, Seriola aethnensis, Onopordon illyricum, Scorzonera villosa, 359 Hieracium cymosum?!, Buphthalmum spinosum, Ajuga genevensis, A. Iva, Koeleria phleoides, Brachypodium ramosum etc. ete. Beim Eintritt in die Stadt begrüsste uns Aubrielia deltoidea Guss. Sie überzieht in grosser Ueppigkeit mit der Campanula garganica Ten., einigen Sedum-Arten, dem Mesembryanthemum no- diflorum, Lamium garganicum, die alten Mauern und schmückt in Blüthenfülle prangend selbst die Facaden der Häuser. Hr. Apotheker Martora in Foggia hatte mir ein Empfehlungs- schreiben an seinen Bruder Vincenzo, Segretario di Beneficenza di Mte. Santangelo, übergeben. Bevor ich mich um ein Unterkom- men bemühte, suchte ich ihn auf. Ich fand in ihm denselben herz- lichen Mann, wie ich ihn in seinem Bruder verlassen hatte. Es gelang dann auch bald bei einer alten Wittwe und, wie ich später fand, einer Frau von vortrefflichem Herzen und Gemüthe, ein Obdach für die Dauer meines Aufenthaltes zu finden. Meine Wirthin hiess Magdalena di Vicenze. Ihr verstorbener Mann Michele Ca- poti. Die Wittwe führt hier nicht den Namen des Mannes fort. Nachdem ich mich von dem Marsche erholt und eine Kleinigkeit Brod, Käse nnd Wein zu mir genommen hatte, führte mich Herr Martora durch die Stadt*), un das Sehenswerthe in Augenschein zu nehmen, Gegen Abend wuride die nächste Umgegend flüchtig durchstreift. Die nackten Felsen sind namentlich bedeckt mit Zeora ocrinela, Placodium murorum var. dealbatum, Zeora erythrocarpia, Verrucaria rupestris a. caleiseda, Leridea immersa var. purpuras- cens etc. Für den nächsten Tag wurden noch die nöthigen Vorbereitun- gen zu einer Excursion nach dem 12 Miglien nördlich von hier ge- legenen Lago di S. Egidio getroffen. Es waren hierzu 2 Saum- thiere und 2 Führer nöthig. Ir. Martora schilderte die Gegend als sehr unsicher und bat mich im Voraus, dass ich seine noch zu treffenden Vorsichtsmassregeln nieht zurickweisen möchte. Mit Tagesanbruch verliessen wir die Stadt. In unserem Gefolge befanden sich auf Martora’s Anordnung 3 Soldaten in Landes- tracht mit scharfgeladenen Musketen. Der Weg führt durch reizende Thäler, wilde, durch üppige Vegetation (Clematis, Bryonia, Sicyos, Tamus, Atragene) ganz verwachsene und dadurch fast undurchdring- liche Schluchten. Von einem gebahnten Wege ist hier wie überall im Innern des Gargano natürlich keine Rede, man folgt nur der *) Hr. v. Martens, wahrscheinlich nach Dr. Schnar’s Angabe, nennt den Ort unbegreiflicherweise einen zerstreuten Flecken! 360 Richtung. Der Lago selbst liegt in einem weiten, von hohen Ber- gen umgebenen, kesselartigen Thale, das einen erloschenen Krater gleicht. Nach sechsstündigem Marsch mundete es hier köstlich im kühlen Schatten verschiedener, blübender und duftender Sträucher. Hierauf giug es an's Einsanımeln. Meine ganze Mannschaft bethei’ ligte sich dabei und war höchst diensteifrig. Der Lago ist von Scirpus lacustris, Heleocharis palustris fast ganz bedeckt, einge- mengt finden sich: Potamogeton crispus und var. serrulatus, P. lu- cens, P. graminifolius, Lemna trisulca, Ranunculus aquatilis var., Chara fascieulata Amici var., Ch. nov. sp.*), Ch. fragilis, Ch. foe- tida var. brevibracteata, Polyyonum amphibium, Utricularia_ eie. Nachdem wir uns weidligh mit Allem versorgt hatten, schritten wir zur Durchsuchung der Umgegend des Teiches und der benachbarten Höhenzüge. Um Weitläufigkeit zu vermeiden, unterlasse ich für jetzt die specielile Aufzählung der heute gesammelten oder doch beobachteten und ihres Vorkommens wegen notirten Gewächse. Ich verweise auf das sich hiernächst anschliessende Verzeichniss sämmtlicher von mir im Gargano beobachteten Gewächse. Als die Sonne zu sinken begann, traten wir unsern Rückweg an, nahmen aber den Weg über die Hochebenen des Gebirgskanımes, der uns erst kurz vor Mte Santangelo wieder in das 'Thal führte» von wo aus man die an schroffen Felsen hochgelegene Stadt erglim- men muss. Der folgende Tag diente fast ausschliesslich zum Ein- und Um- legen der gesammelten Pflanzen. Gegen Abend wurden noch die östlichen Thalabhänge durchstreift, die an einigen Stellen wegen eines feuchten Untergrundes eine reiche Moosflora bieten. Am Spätabend kamen mehrere Männer und Frauen zu mir, mich um einen ärztlichen Rath zu bitten. Man hielt mich nämlich für einen reisenden Arzt, der all die Kräuter, die ich täglich zusammen- trug oder tragen liess, allein ihrer Heilkräfte wegen sammle. Es wäre ein ganz unnützes Mühen gewesen, den Leuten aus einander zu setzen, dass ich kein Arzt sei, dass fast alle von ınir gesammel- ten Gewächse gar keine Heilkräfte, wenigstens zur Zeit noch keine bekanuten besässen, dass ich sie vielmehr zu ganz andern, zu rein wissenschaftlichen Zwecken sammle. Ich ergab mich vielmehr ruhig dem Schicksale, hörte ihre Klagen und Leidensgeschichten an, rieth »)1 Hr. Prof. A, Braun hat sie Ch. Rabenharstiüi genaunt. Sie zeichnet sich durch weit grössere Globuli aus, die meist an besonderen Gelenken {nicht oder nur selten an denselben Gelenken mit den Samen) sitzen, 361 ihnen diess und jenes nach meinem besten Wissen und in der Ueber- zeugung, dass das, was ich ihnen zu gebrauchen empfahl oder so- fort aus meinem Reise-Necessaire reichte, keineswegs nachtheilig für sie sein könne. Diese medicinische Praxis wiederholte sich schon am nächsten Morgen und kehrte am Abend nach der Rückkehr von einer Excur- sion wieder. Hatte ich nun sonst auch keinen Gewinn davon, so führte sie mir einen angenehmen und für die hiesige Gegend für- wahr ganz gebildeten Mann, den Apotheker Salvatore la Torre, zu. Ich lernte in ihm einen ganz tüchtigen Botaniker kennen, der mit den meisten Pflanzen der nächsten Umgegend recht gut vertraut ist; ja er cultivirt einige hundert derselben sogar neben anderen, ausser dem Gargano- Gebiete wachsenden in seinem Garten. Seine Bekanntschaft war für mich von wesentlichem Gewinn, indem ich durch ihn manche seltene Pflanze des Gargano und zumal mehrere Frühlings: und Herbstpflanzen, die bereits abgestorben oder nicht vollständig entwickelt waren, kennen lernte und so das sich hier anschliessende Verzeichniss vervollständigen konnte. Am sechsten Tage Aufbruch nach Rodi. Da ich einen Theil meiner Sammlungen von Rodi aus nach Triest spediren zu können hoffte, so hatte ich zum Transport derselben sowie zu meinen son- stigen Effecten 4 Saumthiere nöthig. Der Spesenbetrag wird durch diese Transportmittel auf eine unglaubliche Weise erhöht. Schon vor Tagesanbruch waren die Maulthiere gepackt und so- wie der Morgen graute, traten wir unsern Weg an. Es war sehr unfreundlich, sogar empfindlich kalt. Der Thermometer zeigte nur 4 8,5° C. Das ganze Gebirge lag in einem dicken Nebel. Gegen 6 Uhr ging der Nebel in Regen über, es erhob sich jedoch bald darauf ein Nordwestwind, der die dicken, schweren Wolken längs der Gebirgskämme dahinpeitschte und schon um 9 Uhr hatten wir den reinsten Horizont über uns. Die Waldung, in der wir schen seit einigen Stunden marschirten, dauert ununterbrochen fort, sie deckt das ganze Gebirge nach Nord und Ost, an manchen Stellen, zumal in den Thaleinschnitten so dicht, dass kaum die Helle des Tages durchdringt. Die vorherrschenden Waldbäume sind Buchen, Quereus Robur, Q. pubescens, 0. Cerris, Q. faginea, Q. Ier, Car- pinus, Caslanea vesca, minder häufig sind Pinus halepensis, P. mo- ritima, P. Pinea, Betula alba, Ulmus eampestris. Populus tremula habe ich nur strauchartig gesehen. Etwa eine halbe Stunde von dem Dorfe Carpini hört die Waldung auf. Es öffuet sich ein wei- tes Thal, an dessen nördlichem Ausgange Carpini auf der Westseite 362 eines nach dem Meere zu vorspringenden Felsens liegt. Der Ort präsentirt sich aus dieser Ferne recht gut. Die Häuser sind terras- senartig über einander geschichtet, das Ganze gleicht einer kleinen Festung. Seit etwa einer Stunde waren wir wiederholt auf höl- zerne Kreuze, als Wahr- und Warnungszeichen einer an der Stelle geschehenen Mordthat, gestossen. Anfänglich bekam ich beim An- blick eines solchen Kreuzes, dessen Aeusseres noch dazu sehr frisch aussah, die erst jüngst geschehene That bezeugend, ein Frösteln und unwillkürlich ballte sich meine Hand, krampfhaft den kernigen Stab fester umfassend. Diess Gefühl legte sich jedoch bald, ich ging darauf eben so gleichgü'tis daran vorüber, wie meine Begleiter. An dem Thalabhange nahmen wir unser Mittagessen ein und liessen die Thiere weiden. Während die Italiener ihre Siesta hiel- ten, durchstreifte ich die Umgegend des Dorfes. Man geniesst hier herrliche Aussichten: nördlich über die 12 Miglien entfernte Insel- gruppe der Tremiti, westlich über den Lage die Varano und einen Theil der Höhenzüge des Mte. spigno, südlich über das reizeude Thal, das sich bis zum Fusse des Mte. calvo erstreckt. Der Boden ist wenig bebaut, einige kleine Stellen mit Küchengewächsen, meist von dichten Hecken des Paliurus aculeatus Lam. umgeben. Diese Hecken sind fürwahr undurchdringlich, ich finde ihn darum zu die- sem Zwecke geeigneter als unsern Crafaegus, der bei einigem Alter und nicht genügendem Schnitt am Grunde gar zu leicht stammartig wird. Nach etwa zweistündiger Rast traten wir unsern Weg wieder an, liessen Carpini links und durchschnitten in östlicher Richtung eine weite, stellenweise bebaute, sonst nackte Ebene. Der anfäng- lich fruchtbare Boden geht östlich in dürren Flugsand über und hier ist eine grosse Fläche mit Oliven bestanden. Nirgend so wie hier hat mich eine Gegend an die mit Weiden bepflanzten Sandtriften der Mark und der Lausitz erinnert. Die Oliven gleichen nnseren gekröpften Weiden, namentlich der Saliz alba auf eine frappante Weise, darum hat aber auch eine Olivenwaldung wenig Reiz, wenn es für einen Deutschen nicht etwa der der Nenbeit ist. Je mehr man sich nun Rodi nähert, je fruchtbarer wird der Boden wieder; das Terrain ist sehr coupirt, man gewinnt periodisch zur Linken die Aussicht aufs Meer, während zur Rechten das Ge- birge einer Mauer gleich schroff gegen 1000’ hoch, doch von schö- nen frischgrünen Laubhölzern gedeckt, die Thalsohle begränzt. Gegen Abend hatten wir Rodi erreicht. Ueber eine Stunde standen wir auf offener Strasse, kein Mensch zeigte sich geneigt, 363 uns aufzunehmen. Endlich oflerirte ein in der Nähe wohnender Gensd’'arm seine Wohnung; allein hier war nur ein Raum, der für Mann und Pferd zugleich diente. Der uns in diesem Stalle ange wiesene Raum war auf längere Zeit für uns za beschränkt; ich war daher genöthigt, alles aufzubieten, noch an demselben Abend eine Wohnung zu erhalten. So schwierig diess anfänglich war, so leicht gestaltete es sich später. Meine Vetturini hatten nämlich erzählt, ich sei ein sehr kluger Arzt, hätte in Mte Santangelo viele glück- liche Kuren gemacht u. dgl. m. Das versammelte in wenigen Mi- nuten mehrere Personen un mich, die meinen Rath und Arzneien zu haben wünschten. Theils von der Reise ermüdet und durch das Missgeschick. hier fast auf der Strasse liegen zu müssen, in hohem Grade verstimmt, theils das Mittel zur Erreichung einer Wohnung erkennend, liess ich mich auf nichts ein, erklärte ihnen vielmehr mit kurzen Worten, dass die Aussage der Vetturini zwar wahr sei, dass ich aber, falls man mir nicht bald eine Wohnung verschaffe, morgen in aller Frühe wieder abreisen würde, hier in diesem Stalle könne und würde ich nicht auspacken. Das wirkte sichtlich auf einige ein und kaum dass noch eine Stunde verflossen sein mochte, so be- wohnte ich schon ein ganz nettes Stübchen mit einer reizenden Aus- sicht über die sich vom Hause meines Wirthes weit ausdehnenden Orangegärten. Mein Wirth, ein einfacher Pflanzer, aber ein ganz vortrefllicher Mann, führte mir noch an demselben Abend eine Verwandte von sich zu, die die Schwindsucht wohl schon im letzten Stadium hatte. Ich rieth und gab nach meinem besten Wissen, um ihnen einige Beruhigung zu gewähren; erklärte aber meinem Wirthe unter vier Augen, dass dem Mädchen nicht mehr zu helfen sei. Am nächsten Morgen bestürmten mich Kranke mit den verschie- denartigsten Leiden und in wenigen Tagen hatte meine medicinische Praxis einen solchen Ruf and Ausdehnung erlangt, dass ich kaum Zeit zu meinen Arbeiten behielt. Rodi zählt über 3000 Einwohner, die vom Fischfang leben und einen nicht unbedeutenden Citronenhandel mit Triest treiben. (Fortsetzung felgt.) Nekrolog Joseph Traunsteiner, Apotheker zu Kitzbühl in Tyrol. Von Dr. Anton Sauter. Leider sehe ich mich wieder berufen, den Tod eines meiner liebsten Freunde zu berichten. Am %. März schrieb mir nämlich Traunsteiner: „Ich sterbe wohl am erschöpfenden Durchfalle ; nun, wie Gott will! einst sehen wir uns ja doch wieder. Melden Sie meinen Tod in der botanischen Zeitung.“ Am 20. März theilte mirDr. Russegger den Tags vor- her an Erschöpfung in Folge einer Verhärtung im Mastdarme ein- getretenen Tod mit der Bemerkung mit: .‚Er starb wie ein Weiser und ächter Christ. Kitzbühl verliert an ihm einen Mann, der sich Gutes zu verbreiten zur Aufgabe seines Lebens gemacht hatte; allen Bürgern war er ein eifriger Vertreter und den Armen ein wahrer Vater.‘ Der Genannte, Apothekerssohn von Kitzbühl, geboren den 18. December 1798, von schlankem Wuchse, etwas vorgeneigter Haltung, blond, blauäugig, länglichen mageren Gesichts, starker etwas gebo- gener Nase, lebhaft, sehr zuvorkommend, offen und bieder, von sel- tener Herzensgüte, verrieth schon in seiner Jugend nicht geringe Geistesgaben und vorwiegende Neigung zu den Wissenschaften. Da die beschränkten Verhältnisse seines Vaters ihm nur den Besuch der deutschen Schule in seiner Vaterstadt erlaubten, verlegte er sich aus eigenem Antriebe auf das Studium der lateinischen und griechischen Sprache, Geographie und Geschichte. Seine angeborne Vorliebe zur Botanik, welcher sein den Wissenschaften nicht geneigter Vater sehr entgegen war, fand während seiner 2jährigen Apothekerlehrzeit in Brixen einige Unterstützung. Im Jahre 1820 bezog er, mit für einen Autodidacten nicht gewöhnlichen Kenntnissen ausgerüstet, die Wiener Hochschule, wo er sich mit allem Eifer der Botanik und Chemie wid- mete, ungeachtet er sehr kümmerlich leben inusste. Nach 1 Jahre zurückgekehrt, führte er für seinen kränklichen und mürrischen Vater das Geschäft. Die Botanik wurde nun sein Lieblingsstudium und er verwendete Alles. was er bei seinen wenigen Bedürfnissen von sei- nem geringen Monatgelde erübrigte, zur Anschaffung botanischer und geschichtlicher Werke, z. B. von Sprengel’s Synopsis. Als Ref im J. 1828 als Landgerichtsarzt nach Kitzbühl kam, fand er bei ihm schon einige gute botanische Werke und ein gröss- tentheils selbst richtig bestimmtes vaterländisches Herbar. Die Liebe zur Botanik verband bald auch unsere verwandten Herzen und Ref. 365 rechnet die in dessen von wahrer Bildung des Geistes und Herzens zeugenden Gesellschaft gemachten Exeursionen zu den angenehmsten Erinnerungen seines Lebens. Nach dem im J. 1829 erfolgten Tode seines Vaters übernahm Traunsteiner die Apotheke selbst, ohne seine frühere höchst ein- fache Lebensweise, grösstentheils auf den Genass von Milch beschränkt, zu ändern. Seine Musse benützte er, die reiche Flora der Umgebungen von Kitzbübl aufzuschliessen, in welcher er mehrere schöne Entdeckungen selbst für die von Tyrol machte, z B. Potentilla nivea, Carex Gau- diniuna, Anagallis tenella, Salix cuspidata, Ponted:rana, Carlina nebrodensis (longifolia Rehb.), sowie folgende ganz neue: Draba Traunsteineri Hoppe, Orchis Traunsteineri m., Saussurea macro- phylla m. (eine breitblätterige Abart der S. alpina), Carex letrasta- ehya Traunst. Auch lieferte er viele Materialien za Unger’s Werk über die Vegetationsverbältnisse von Kitzbühl. Von dem Vereine des Ferdi- nandeums zu Innsbruck zu einer Abhandlung über die Flora Tyrois aufgefordert, verfasste er für dessen Jahresbericht die gediegene in der Flora seiner Zeit durch den Ref. angezeigte Abhandlung über die Weiden Tyrols, mit einer treffenden natürlichen Eintheilung derselben: sowie mehrere, von kritischem Blicke und genauer Be- obachtung zeugende Aufsätze zur deutschen Flora in diesen Blättern erschienen. Die Alpenpflanzen, vorzüglich die Draben, sowie die Weiden und Riedgräser waren seine Lieblinge. Sein Herbar umfasste nur die deutsche Flora, zu dessen Vervollständigung er mit mehreren Botanikern in Tauschverbindung trat, die sämmtlich dessen schöne, mit grösster Uneigennützigkeit gemachten Sendungen za rühmen wissen werden. Die letzten Jahre erlaubte öftere Kränklichkeit, als Gicht, zu seinem nicht geringen Leidwesen keine grössern Alpen- excursionen mehr. Die Cultur der vaterländischen Flora blieb jedoch immer sein Hauptaugenmerk ; zu welchem Behufe er das Herbar des Ferdinandeum mit der Flora von Kitzbühl bereicherte. Die Regensburger botan. Gesellschaft ernannte ihn im J. 1830 zu ihrem correspondirenden Mitgliede. Ausser der Botanik betrieb er auch Vogelkunde u. Vogelfang, sowie geschichtliche u. politische Studien mit Vorliebe. Seine Mitbürger wählten ihn seiner Kenut- nisse, Uneigennützigkeit und seines Eifers für das allgemeine Beste halber im J. 1840 zum Bürgermeister, welche Stelle er, ungeachtet er bei seiner Bescheidenheit nach Kräften dagegen protestirte, drei 366 Jahre bekleiden musste, worauf er noch 3 Jahre Magistratsrath war; in welcher Stellung er die Rechte der Bürger kräftig vertrat, manche Verbesserungen einführte, und das Loos der Armen, so vieler konnte, zu mildern suchte. Auch wurde er wiederholt zum Abgeordneten seiner Vaterstadt auf dem Landtage gewählt. So eingeschränkt er lebte. und so sehr er sich im Aeussern ver- nachlässigte, so splendid war er bei jeder Gelegenheit und es hatte ihm das Geld nur für die Wissenschaft und für die Armen Werth. Seine früh gewonnene religiöse Ueberzeugung machte ihn zum treuen Sohne der Kirche, diese und sein frommer Lebenswandel be- wirkte, dass er in seinen letzten Tagen durch Ergebung in den Wil- len des Höchsten Alles erbaute. In seiner ersten Liebe getäuscht, konnte er sich lange nicht entschliessen, sich zu verlieirathen, bis er erst vor 5 Jahren sich mit seiner trefflichen Wirthschafterin. der er seinen spätern Wohlstand grösstentheils zu danken hatte, verehe- lichte und mit ihr noch 4 Kinder zeugte. Bei seinem regen. freien Geiste wurde er von dem Freiheits- rufe des Jahres 1848 heftig ergriffen, so dass er das Haupt der libe- ralen Parthei seiner Vaterstadt wurde. Er verfiel nun bei Verthei- digung seiner, bisweilen sonderbaren, Ansichten, nicht selten in eine sonst ungewohnte Heftigkeit, was ihn. sowie die isolirte Stellung, die er zn Landtage mit seinen ultradeutschen Ansichten einnahm, bewog, sich ganz von der Politik zurückzuziehen und wieder der friedlichen Botanik zu leben, indem er im letzten Herbste noch mit allenı Eifer Flechten zu sanmeln und zu bestimmen anfıng. In Betreff seines schönen wohlgeerdneten Herbars und seiner Bibliothek wurde noch keine Bestimmung getroffen; sie dürften wohl für seine, obwohl noch kleinen, Söhne erhalten werden. Da seine übergrosse Bescheidenheit und ängstliche Genauigkeit ibn verhinderten, seine Entdeckungen selbst bekannt zu machen, so will Ref. schliesslich die noch unbeschriebene obige Care. charak- terisiren, welche Traunsteiner vor einigen Jahren in einem Sumpfe der Lämmerbichler-Alpe bei Kitzbühl in 5000‘ entdeckte, wo sie in Gesellschaft von Eriophorum capitatum wächst. Sie unterscheidet sich auf den ersten Blick durch genäherte Aehrehen und die Spitzen überragende Schnäbel der Früchte von der nächstverwandten Ü. ca- nescens, die auch in Alpensümpfen bis 6000’ vorkömmt. Carez telrastachya Traunst., spica composita, spiculis 4 cy- lindrieis, approximatis, inferne masculis, terminali basi brevi atte- nuata, sliygmatibus2, fructibus ovatis, lacvibus compressis, dorso con- vexis, medio sulca longitudinali per rostrum decurrente nolalis, ventre concavis, in rostrum subfissum margine serrulato.scabrum, glumam superans acuminatis, radice cespitosa, breves stolones agente. Tracht und Grösse dieser ausgezeichneten Art ist die der grös- seren Form von Ü. canescens, ihre Wurzel treibt stärkere Ausläu- fer, bildet jedoch weniger dichte, kleinere Rasen. Die Blätter sind höher am Halıme hinauf eingescheidet, lebhaft grün und etwas brei- ter und kürzer, so dass die Halme 3—4’’ darüber hinausragen, welche starke und tiefe Streifen haben; die genäherten 4 Aehrchen bilden 367 fast eine ununterbrochene Aehre, nur selten steht das untere etwas ab, noch seltener kommen 3—5 Aehrchen vor. Sie sind walzenfür- mig, an der Basis etwas verschmälert, die breit eiförmigen spitzigen Spelzen bräunlich, mit einem erhabenen grünlichen Kiele versehen, von dem Schnabel der Frucht überragt; diese ist eiförmig, am Rücken stark convex uud am Bauche stark ausgehöhlt und bis auf eine die Mitte des Rückens durchziehende Längsfurche glatt mit einem eine halbe Linie langen. spitzigen, sägeförmig-scharfen Schnabel versehen, der an der Spitze nur schwach gespalten ist. Von dieser neuen Art unterscheiden sich die zunächst verwand- ten und zwar €. canescens durch mehrere (5—9) fast um die Hälfte kürzere, eiförmige, entfernt sthende Aehrchen, schmälere, spitzige, blassgelbe Spelzen mit schwächerm Kiele, kürzere. breitere, am Rücken ohne eine Mittelfurche gestreifte, weniger ausgehöblte, kür- zer geschnäbelte, nicht gespaltene Früchte. C. Heleonastes ist viel zarter und kleiner, die Blätter schmäler, die Aehrcehen rundlich und viel kürzer. Ü. norvegica fast um die Hälfte niedriger, hat einen sehr ähnlichen Blüthenstand, ihre Aehr- chen sind jedoch weniger genähert, kürzer und dicker, die Früchte kürzer geschnäbelt, von gleicher Höhe mit den Spitzen. Ü. leporina ist ihr an Tracht und Grösse, s;wie dem Blüthenstaude nach äbn- lieh, die rundlichen dicken, fast sparrigen Aehrehen unterscheiden sie jedech von weitem, der Früchte nicht zu gedenken. Anzeigen. Zum Verkaufe werden angeboten: Ein Herbarium von 11,000 Species der seltensten in- u. ausländischen Pflanzen. 584 der ältesten und neuesten botanischen Werke. Ein vom verstorbenen Besitzer zwar grösstentheils, aber noch nicht ganz vollendetes Werk, eine Art Synonymen. Nomenclator botanicus, der auf die Weise, wie Trinius bei seinen Gräsern gethan, bear- beitet ist. Unter andern Werken befindet sich auch eine Klera universalis in colorirten Abbildungen; ein Kupferwerk zu den Schriften Lis- ne’s, Willdenow’s, DeCandolle’s, Sprengel's, Römer » u. Schultes’ u. A. herausgegeben von David Dietrich. 368 Derjenige, welcher das Verzeichniss dieser Verkaufsgegenstände einzusehen wünscht, wird ersucht, sich gefälligst an beigefügte Adresse wenden zu wollen. Adresse: Rosalie Fischer in Aussig, Böhmen. Soeben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: v. Biedenfeid’s neuestes Garten-Jahrbuch Nach le bon jardinier und den besten und neuesten andern Quellen. Für Zier-, Landschafts-, Küchen- und Arzneigärtnerei. Fortge- setzt von J. A. F. Schmidt (Diacon, u. Adjunct. zu Ilmenau), Verfasser des angehenden Botanikers, des kleinen Haus- u. des Treib- u. Frühgärtners etc. — Drittes Ergänzungsheft, enthaltend die neuern Entdeckungen, Fortschritte u. Erweiterungen d. Gar- tenwesens von Michaelis 1848 bis dahin 1849. Grösstes Lexi- eon Octav. Weimar, Voigt. geh. 27 Sgr. 6 Pf. od. 1 fl. 40 kr. Treu ihrer Bestimmung fahren diese alljährlichen Ergänzungs- hefte fort, ein stets fortschreitendes, vollständiges Repertorium über die neuesten Erweiterungen, Fortschritte u. Acguisitionen des Gar- tenwesens in übersichtlicher Kürze zu lieferu, damit der grosse, bis- her an Garten u. Biumenzeitungen verschwendete Zeit- u. Geldauf- wand künftig wegfallen kann, wesshalb auch deren jährl. Erscheinung von vielen Gartenfreunden stets mit Sehnsucht erwartet wird. Auch dieses dritte Heft ist mit ebensoviel Liebe u. Lust, Sorgfalt u. Fleiss ausgearbeitet worden, wie seine, durch viele günstige Beurtheilungen in mehreren Zeitschriften belobten Vorgänger. — Es gewährt auch diesesmal ein grosses, praktisches Interesse u. beschreibt eine nicht geringe Zahl neu eingelieferter Gewächse, sowie es seine Leser mit so manchen, nicht unwichtigen Versuchen in Beziehung auf die Pflege der Gewächse und neuen Garteneinrichtungen bekannt macht. Botanischer Tauschverein in Wien. Allen Theilnebmern dieses Vereines bringe ich zur Kenntniss, dass ich dermalen wohne: Wieden, Taubstummen-Gasse Nr. 63. und lade bei dieser Gelegenheit die HH. P. T. Botaniker ein, sich an diesem seit 5 Jahren in Wien bestehendem Vereine zu betbeiligen. Die Satzungen des Vereines, dann die Jahresberichte über das Wir- ken desselben in den Jahren 1846, 47, 48 und 49, sowie der Elen- chus duplicatorum, quze botanicis offeruntur, mit 3 Nachträgen, kön- nen auf portofreie Briefe sowohl von mir aus, als auch durch die Güte des Hrn. Dr. Fürnrohr von der Redaction der Flora unent- geltlich in Empfang genommen werden. Wien im Juni 1850. Alexander Skofitz, Magister Pharmaciwe, Mitglied mehrerer naturw. Gesellschaften. Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr in Regensburg. NLORA NM 24. iiegensburg. 28. Jwi. 1850. Inhalt: orıcıSs AL-ABHANDLUNGEN. Schenk, über die Flinmerbewe- gung der Pollenkörner. Rrittinger, Nachtrag zu Dr. Sauter’s Beleuch- tung. Rabenhorst, vorläufigerbotanischer Bericht über eine Heise durch die östlichen und südlichen Provinzen Italiens. Fortsetzung.) — GRLIHRTB AN- STALYEN UND VEREIN. Verhandiungen der Akademie der Wissenschaften zu zu Paris. Ueber die Flimmerbewegung der Pollenkörner. Von Prof. Dr. Schenk. Dr. Horn machte in Nre. 16. des laufenden Jahrganges der Flora eine Mittheilang über das Vorhandensein der Flimmerbewe- zung kei den Pollenkörnern von Üereus speciosissim.s und Eelypta hirsuta. Andere Pflanzen sind nicht genannt. Bei der grossen Wich- tigkeit, weiche das Vorkommen dieser Bewegung fiir die Deutung der beweglichen Sporenzellen maucher Algen hat, habe ich nicht gezö- gert, die Angsten Horn’s nöher su prüfen. Die Pollenkörner von Vereus speeiosissimus und ÜC. ; hyllanthoides DC. sind auf der gan- zen Fläche der äusseren Nembran mit sehr kleinen, spitzen Stacheln und farblosen Oeltröpfehen bedeckt. Ich habe die Polleukörner theils aus der woch uicht geöffneten, aıs eben geöffneten, und schon lün- gere Zeit geöilneten Antheren mehrere Stunden hindurch beobachtet, allein keine Spur von einer Bewegung an den Stachelchen wahrge- nommen. Die Oeltröpfchen werden manchmal vom Wasser des Ob- jeetträgers aus ihrer Lage gebracht, doch kann ich kaum annehmen, dass dieser U-nstand Veranlassung zu einer Täuscnung gegeben hat, da die dadurch bedingte Lagereräuderung der 'Tröpfehen eine solche Ansicht wie sie von Horn geäussert wurde, nicht zulassen würde, und die Anwendung von Weingeist sie entfernt, worauf die kurzen Stachelchen erst recht deutlich hervortreten. Ferner untersuchte ich die Pollenkörner von Lurafera arborea L. und Seneeio Petasitis DE., deren äussere Membran ziemlich yrosse und bei ersterer sehr zahlreiche Stacheln trägt. Wäre eine Bewegung der Stacheln vor- handen, wie sie bei den Fortsätzen der Sporenzellen von Vauchrria elarata stattfindet, so müsste sie bei diesen heiden Pflanzen sehr deutlich zu erkennen sein. Aber auch hier ist es mir nicht gelun- Flora 1850. 24. 24 Be Fe 370 gen, bei anhaltender Beobachtung eine Bewegung zu sehen. Wenn die Anzahl der Schwingungen der Stachelchen bei den Pollen- körnern von Crreus speciosissimus 64 in der Minute beträgt, so muss jedenfalls, wenn man auch zugibt, dass bei der Kleinheit der Stacheln und der Grösse des Pollenkerns ein Rotiren des letztern nicht stattfindet, was mir jedoch unwahrscheinlich ist; eine lebhafte wirbelnde Bewegung kleiner, in der Nähe des Pollen- korns befindlicher Körperchen entstehen. Nun platzen aber die Pol- lenkörner der genannten Pflanzen nach längerer oder kürzerer Zeit im Wasser, ohne dass ich eine wirbeinde Bewegung des ausgetrete- nen und in der Nähe eines ungeplatzten Pollenkorns befindlichen Inhalts bemerkt hätte. Ebensowenig konnte ich, wenn dem Wasser feines Indige- oder Carminpulver zugesetzt wurde, eine wirbelnde Bewegung in der Umgebung der Pollenkörner bemerken. Entleeren die Pollenkörner ihren Inhalt im Wasser, so bemerkt man im Mo mente des Austretens eine zuckende Bewegung, welche aber begreif- licherweise nicht von den Stacheln der äussern Membran herrührt, sondern durch das Austreten des Iihalts veranlasst ist. Auch hier seheint es mir nieht wahrscheinlich, den Grund einer Täuschung zu suchen. Eelypfa hirsula konnte ich im Augenblicke leider nicht untersuchen. Ich halte daher Horn 's Angabe für irrig, werde in- dess nicht unterlassen, die Sache weiter in's Auge zu fassen, und nöthigenfalls noch einmal darauf zurückkommen. Nachtrag zu Dr. Sauter’s Beleuchtung meiner Beobachtun- gen aus der Flora Steyr's. Auf Hrn. Dr. Sauter’s Angabe in diesen Blättern Nro. 46. S. 728 v. J. gegen meine Beobachtungen über einige Pflanzen der Umgebung Steyr's, fühle ich mich veranlasst, noch Folgendes nach- träglich anzuführen. Als Hr. Dr. Sauter nach Steyr kam, sah er auch in dem je- dermann offenen Ma yr’schen Gastgarten, im Frühjahre, das blühende Ornithogalum nutans; er theilte mir damals mündlich seine Ansicht mit, und fand zwischen denen des Baumgartens und jenen in den Garten - Rabatten stehenden einen Arten-Unterschied. Ich gestand ihm dazumal ganz offen, dass ich beide bereits schon durch viele Jahre kenne und keine Verschiedenheit beobachten konnte. Indes- sen hielt er jenes in den Garten Rabatten stehende Ornithogalum für eine neue Art und naunte es Ornithogalum campanulatum , jenes 371 unter den Bäumen aber für Ornith. nutansL., und sandte einzelne frische Blüthen beider verschied:n erkannter Arten in Weingeist in einem Fläschehen Hrn. Hofrath Koch wit seiner entworfenen Diagnose zur Beurtheilung. Koch schrieb ihm zurück, dass er seine vermeinte neue Art, nämlich Ornith. campanulatum, für das wahre Ornith, nutans halte; das andere, unter dem Schatten der Bäume stehende; aber neu sein könnte, und schlug ihm, zur speciellen Bezeichnung, die Namen chlorophanum und chloranthum Vor, wovon Hr. Sauter letzteren wählte. Ueber diese neue Entdeckung nun sehr erfreut und um mich meines Irrthuws zu überweisen, gab er mir Koch’s eigenhändigen Brief zum Lesen, aus welchem ich diese Angaben schöpfte. Indessen erinsere ich mich auch noch sehr genau, dass vor nicht sehr vielen Jahren. früher als Hr. Sauter nach Steyr kam, in densellien Garten Rabatten noch gar kein Ornith. nutans ständ, und nur ein Gäriner dasselbe wahrscheinlich aus dem Obst- garten in die, Garten - Rahatten versetzte, um es za Blumenbouquets zu verwenden, welche viel für Hochzeits: und andere Gastmöähler aus lem Garten verkauft werden, wozu es ihm sehr anwendbar schien und se dürfte diese neue Art geschaffen sein. Es ist ühri- gens allgemein bekanut, dass Licht und Wärme wesentlich auf die Pilauzenwelt einwirken und es dürfte daher auch leicht erklärbar sein, dass bei den Ornithoyal’n, die unter den Bäumen iu der Wiese im Schatten vorkommen die Blätter des Perigon's nicht so offen stehen und auch mehr sutigrüner gefürst sein werden als bei jenen, die in fetter Gartenerde in Rabatten ganz frei stehen und dem intensirten Liehte und der Wärme der Sunne ganz preisgegeben sind. dass die Blätter des Perigons mehr abstehend und gebleichter erscheinen! Das nämliche hat mein verstorbener Freund v. Morr an obigem Ornithoyalum, als ich ihm obige Nachricht mittheilte, in einem Obst- garten bei Linz beobachtet, wo unter den Bäumen, im Schatten Ornith. chloruntham Saut und gleich auf dem anstossenden Über- grunde Ornith. nutans stand. Es ist auch nicht um Verdächtigung zu thun, wie sich Hr. Dr. Sauter ausdrückte, dass ich das Vor- kommen d»s Orsith. arcuıltum St als unrichtig angab, nein ganz und gar nicht: denn er hätte ja hei Leberzeugung, dass er sich irrte, noch viele Jahre nachher übrig gehabt, um seine Angabe zu widerrufen und nicht zuzusehen, wie sich dieser Irrthum in den Flo- ren fortpflanzte. Auch habe ich in Hrn. Hofrath Reichenbach's Deutschlands Flora in halbeolorirten Abbildungen, Liliacese S. 20.. das wahrscheinliche Erscheinen dieses caueasischen Fremdlings nach- gewiesen. Bei dieser Gelegenheit muss ich auch erwähnen, dass 24” 372 auch Ornith. sulfureum Bert. und Hyacinthus orientalis in obigem Obstgarten in grosser Menge verwildert vorkommen, Niemand aber wird beide als der Flora Steyr’s angehörige Pflanzen betrachten. Noch dürfte derselbe bei meiner Abhandlung des Thesium’s übersehen haben, dass auch ich das Thes. alpisum im Sande des Steyrflusses wachsen lasse. Ich will indessen mit dem Gesagten Niemanden meine Meinung aufdringen, oder Hrn. Dr. Sauter seine anerkannten Verdienste um die Botanik absprechen; denn Wahrheit bleibt ja ewig Wahrheit. Aber meine Ansicht über irgend einen mir zweifelhaften Gegenstand dem botanischen Publicum zur Beurtheilung und Prüfung vorzulegen, glaube ich, gleich Jedem, berechtigt zu sein. Steyr. Brittinger. a Vorläufiger botanischer Bericht über meine Reise durch die östlichen und südlichen Provinzen Italiens. Von Dr. L. Rahenhorsi. (Fortsetzung.) Unsere Excursionen erstreekten sich theils östlich über Peschiei bis zur ‚‚testa del Gargano“, theils und hauptsächlich nach dem In- nern des Gebirges, dem Mte calvo und sagro, den Marmorbrüchen gen Viesti zu. Die Isole Tremiti sollten von hier aus ebenfalls be- sucht werden, wir behielten jedoch während der ganzen Dauer un- seres Aufenthaltes einen so starken Nordwestwind, dass sich kein Mann zur Ueberfahrt entschliessen wollte. Ich gab daher meinen Besuch von hier aus auf und hoffte, ihn später von Termoli aus machen zu können. Nachdem auch der östliche Theil des Gebirges durchstreift war, beabsichtigte ich westlich über den Höhenzug des Mte Spigno, 8. Gio nach Termoli zu gehen, allein auch hierzu fand sich Niemand, der mir Saumthiere gegeben hätte, und obwohl der Uebergang, wie einige Excursionen dahin mich überzeugten, wegen dichter Waldung und schroffer oft mühsam zu erkliimmender Abhänge sehr erschwert, doch keineswegs unausführbar ist, so musste ich doch davon abste- hen und sah mich dadurch genöthigt, über Mte Santangelo zurück zu gehen. Während meines Aufenthaltes in Gargano habe ich auch den geognostischen Verhältnissen desselben besondere Aufmerksamkeit ge- schenkt; denn wir besitzen auch in dieser Hinsicht üher diess höchst 873 interessante Gebirge ausser einer Arbeit*) von dem verstorbenen Pilla gar nichts, und ausser ihm hat wohl überhaupt kein Geognost dasselbe betreten. Ich habe daher eine geognostische Suite gesam- melt, die, wie ich später in Neapel sah, wo in dem mineralogischen Museum, unter Aufsicht Sacchi’s, die von Pilla im Gargano ge- machte Sanrmlung aufbewahrt wird, nicht unbedeutend und wichtig für jene Verhälinisse, zumal der zwischen der Kreide und den eoce- nen Nummuliten-Gebilden ist. Es mag nun hier vorläufig das Verzeichniss der von mir im Gargano beobachteten und gesammelten Pflanzen folgen. Verzeichniss der im Promontorio del Gargano von mir beobachteten Pflanzen. Ci. I Fungi. Phytileriw:a ilieinum DeC., Ph. quercinum Pers., Ph. Ceratonize mihi**). — Taphrina populina Fr., T. quereina Schmidt, — Uredo Carieis Pers., U. Avens® Curd.. U. Leguminosarum Lk., U. Geranii BC., U. appendiculata Pers , U. muricella Wallr., U. Terebinthi DC., U. (Pileolaria) Ceratonis »:., U. Ciehoreacearum BeC., U. nitida Ra- benh., U. Armerise Duby, U. Helianihemi m., U. Lini DeC.. U. Ca- prearum DeC., U. Labiatarum, U. miniata Pers., U. fulva Schum., U. Rhinanthacearum DeC., U. limbata Rabenh , U. Orchilis Mart., U. inearis Pers , U. eandida Pers., U. cand. var. Capparidearum Rabenh — Aeeidium Capparidis m., A. rubellatum (Lk.), A. Sero- phularie DeC., A. Asperifolii Vers., A. Osyridis Rabenh., A. Clema- tidis DeC., A. Phillvree DeC., A. cernutum Pers. — Peridermium Pini Waltr. — Pucecinia Graminis Pers., P. striela Schlecht., P. Po- Iygonorum Schicht., P. Salviee m., P. Liliacearum Duby, P. Umbel liferarum DeC., P. Fabie Ik.. P. Stellarie Duby, P. Compesitarum Schleht., P. Lychuidearum Lk., P. Bardan» Cord., P. Stachydis m. — Podisoma fuscum Duby. — Sporidesmium atrum Lk., Sp. cilie- tum? Cord., Sp. cellulesum K!otzsch. — Phraymidium granulatum Rabenh., Ph. obtusum Sch. & Kze. — Terua pinophila Chev., T. chartarum Cord., T. antiqua Cord., T. eneausta m. — Üonopiea his- pidula Pers. — Fusidium Buxi Schmidt. F. olivaceum Cord. — Fu- sarium lateritium Nees. — Eryptosporium Caricis Cord., Cr. atrum Kze. — Jaeryomyces fragiforinis Nees. — Tubereuluria vulgaris Tode, T. confluens Pers., T. gr.nulata Pers. — Geotrichum candi- dum Lk. — Byssocladtium fenestrale Lk. —- Fusisporium roseum Lk. — Penicillium glauenm Lk. — Asyergillus glaueus Lk., A. vi- rens Lk. — Botrytis einerea Vers.. B. cuna Kze. — Helminthospo- rium velutinum Lk., H. capitulatum? Cord. H. macrovarpum Grev., H. arundinaceum Cord. — (ladosporium Fumago Lk., El. epiphyl- lum Nees, Cl. graminum Lk. - - Ascophora Mucedo Tode. — Depa- *) Pilla, sopra na peregrinazione geologica sul Gargano in dem „Giornale degli atti tella Re. Societä economica di Capitanata.‘‘ \al. V. pag. 92. **) Die Diagnosen und sonstiren Notizen der neuen, noch unbeschriebenen Arten werden derjspäter folgenden, allgemeinen Aufzählung beigegeben werden, 374 zea Castanesecola DeC. D Hederwcola Fr., D Smilacivcolz Rehenh , D. Buxicola Fr., D. Fagicola Fr. D speirea Cord., D. vagans Fr. D. Dianthi. — Lepfostroma seirpinum, I. Polygonatum Lasch, L. herbarum Lk. — Sphaeriz fusca Pers , Sph. multiformis Fr., Sph. bullata Ebrh., Sph. disciformis Hoffin., Sph. concentrica BoK. und Sph. deusta (beide von ungewöhnlicher Grösse am Grunde gesunder kräftiger Orangen (Citronen) Bä me hinter dem Hause meines Wir- thes in Rodi). Sph. prunastri Pers , Sph. Artocreas Tode, Sph. Do- liolum Pers.. Sph. sanguinea ibth., Sph herbarum Pers., Sph. acuta Hoffm., Sph. sperz:oid«s Hoflin., Sph. Aquifolii Fr., Sph. capitellata Klotzsch, Sph. Peziza Tode, Sph. !ongissima Pers., Sph. Dematium Pers., Sph. (Diplodia) Olex DeC. auf allen abgestorbenen Dliven- blättern, Sph. coceinea Pers.. Sph. decorticans Fr., Sph. nivea Hffm., Sph. quercina Pers.. Sph. fimpriata Pers. Sph. Lirella Moug. — Hy- poxzylon vulgare IL.k., H. polymor;hum Lk. Steyilla arundinacea (DeC.) Rabenh. Phacidiur: corouatum Fr., Ph. carbonaceum Fr., Ph. laciniatum m. Hiysterium Rubi Pers., H. quereinum Pers., H. elatinum Pers. Asccchylae spec. permulte, adhuc examinande. Ery- sibes spec. permultz. Jtosporium roseum Fr. Chaelomium elatum Kze. Sclerotium complanatum Tode, Scl. Lotorum Biv. Aethalium favum Grev. Dirymium effusun: Fr., D. melanopus Fr. Borista nigrescens Pers. Lyroperdon pusillum Batsch, L. pyriforme Schäf. Nidularia garganiea mihi. Cyatkus Crucibulum Roth, C. striatus Willd. Tympanis Arie Fr., T. Pztella Wallr. Peziza cyathoidea Bull., P. bolaris Batsch. P. punctiformis Fr., P. corticalis Pers., P. albo-violascens Alb. & Schw., P. eistophila m., P. pitya Pers., P. leueotricha? Alb. & Schw. '/, poll. lata, griseo-albescens, setis elon- gatis, basi pallescentibus ad apicem nigrescentibus! Thelephora ru- gosa Pers., Th quercina Pers. Th. calcea Pers., 'Th. hirsuta Willd. Merulius lacrymans Schum. Dardalea quereinn Pers. Trametes gibbosa Fr., T. suaveolens? an Oliven bei Carpini. Pelyporus ver- sicolor Fr., P. fomentarius Fr., P. einnabarinus Fr., P. hirsutus Fr., P. molluscus? P. adustus Fr, P. d«structor Fr, P. perennis Fr., P subsquamosus Fr., P. ovinus Pers. Boletus edulis Bull. Lenzites sepiaria Fr.. L. betulina Fr. Srhizophyllum ecommune Fr. Agari- eus campestris (var. sylvicola), Ag. Candollianus Fr., Ag, micaceus Bull., Ag sublateritius Fr.. Ag. androsaceus L., Ag. corticola, Ag. Rotula, Ag. delieifolius Secret. Ci. II. Lichenes. Collema eristatum L. Z»togium tremelloides L. Variolar in communis Ach., V. lactea Per» , V. discoidea Pers. Spiloma nigrum Turn., Sp viridans Schär., Sp. melaleneum Schär. Isidium calca- reum Ach., I. phymatodes Ach. Verricaris rupestris Schrad. «. caleiseda DeC., V. purpursscens Hoffm., V. coerulescens Fw. V- alba Schrad., V. nitida Schrad. Endoraspon Guepini Montg. Ope- yrapha varia Pers. Coniangium velatum Wallr. Calyrium rosecidum Fik. Coniaxgium dryinum Fw. Leridea immersa Ach., L. parasema Ach., L. variegata Fr., L. petraa Wulff. Biatora anomala Fr., B. Griffithii Sm. Ur: coluria seruposa L. var. thelotremoides Fw., U 375 scrup. var. arenaria. Lecanora atra Huds., L. subfusca L. ce. var., L. scrupulosa Ach. Diplotomma canescens Dicke. Zeora vcrineta (Ach.), Z erythrocarpia Pers., Z. Hookeri Smith, Z. icmadophila Fw. 2. calearea L., Z. aurantiaca I,ghtf., Z. plumbea Lghtf. Psora de- eipiens Ehrh., Ps. vesieularts Hoffm. Placodium erassum Huds., P, saxicola Pall,, P. murorum var. dealbatum Fw. JImbricaria Aceta- bulum Neck., I. psrietina L., I. olivacea Ach., I. caperata Ach., J. saxatilis Fr., I. perlata Ach , I. tiliacea Ach., 1. stellaris Fr. und var. tenella (Borrera tenella Ach... Heterothecium triptophyllum: Fw. Hayenia ceiliaris Echw. Stieta serobiculata Ach., St. sylvatica Ach. Lo5 :ria pulmonaria Huffm P:itigera polydactyla Hoff, P. horizen- talis Hoflm. Nephrom- papyrareum Hoflm. Cetraria glauca Ach. Ramalina ealicaris L., R. fraxinea A., R. prunastri A. Stereocau- ton condensatum Hoffm. Ciadonia pyxidata L. ce. form., Ci. verticil- lata Hoffin., Cl. fuscata Hoffm.. Cl. endivisfolia Mich. Usnea bar- bata Fr. Aleıtoria articula:a Lk. Bryopagon jubatus Lk. Ci. III. Algae. Palmella eruenta Ag . P. Brehissonii Ktz. Protocvecus minia- tus Ktz. Horwosiphon furfur: ceus Ktz. Mougeotia gracilis Ktz. Zygnema eruciatum Ag Spir gyra quinina (Ag.) Ktz., Sp. arcta Ktz. Schizugomium murale Ktz. Nostoce commune Ag. Oedogo- nium capillare Ktz. Phormidium rupestre (Ag) Ktz. Oscillatoria chalybea Mert., (ladophura glomerata mit Cucconeis Pediculus in- erustirt. Chara fascieulata Am:iei, Ch. fragilis Desv., Ch. Raben- horstii (mov. sp.) Al. Braun Mspt , Ch. foetida var. brevibracteata Al. Br. Ci IV. Musei. a) Hepaticar. Marchantia polymorphaL. Rebonitliahewisphierica. Frallania dilatata, F. Tamariscı Nees. Targionia Michelii Cord. Lunu- Loria vulgaris Mich. Lejeunia ealcarea Lib. Leiuchlaena lanceolata. Madothecnh platyphylla Nees. S.apania eurta. Radula complanata (L.) Dumort. Jungermann'a bierenata, bieuspidata form. var.. J minuta. b) Museci frondosi. Lestodon Swithii Brid. Lo ueodon seiu- roides Schw. Leskea sericea Hedw., L. incurvata Hedw. L. tri- chomanoides Häw. ÜCryplaaea heteromalla Brid. Anomodon viti- culosus Hook.. A. curtipendulos Hook Hypnum serpens Hedw., H. rugosum Hedw., H. filieinn»: Hedw.. H curvatum Web & Mohr, H. triguetrum L.. H. molluscum Hedw.. H. splendens Hedw., H. fa- stigiatum. H. plicatum, H ineur:atum. Barbula princeps DeNot., B. muralis Timm , B. ungnieulata Medw., B. revoluta Schw., B. rigida Schultz. B squarrosa Brid., B. subulata (L.) Brid. Crratodon pur- pureus Brid. Bryum argenteum var. lanatum Brid., Br. exspitieium L., Br. torquescens Br & Sch. Br. nutins Schreb. Funaria bygro- metri a Hedw., F. hibernica Hook. & Tayl. Encalypt: streptecarpa Hedw. Pfychomitrium polypbylium Fürurohr. Dieranım scoparium Hedw.. D var.um Hedw. Gymnostomum caleareum Nees. Pitero- genium fGiliforme Schw. Orthotrichum anomalum Hedw., 0. strami- neum Hsch., ©. leiocarpum. Polytrichum aloides Hedw. Weisia viridula. Trichostomum mutabiie. 376 Ci. V. Filicseide e Lie il a) Filices Sw. Polyprdium vuigare L., P. Dryopteris L. Aspi- dium lobatum Sw., A. Filix mas Sw. Srol.pendrium ofheinarum Willd. Peris aquilina L. Asptenium Triehomenes L., A. Ruta muraria L, A. acutum Bory, A. Adiantum nigrum L., A, fissum Kit. Crterach ofheinarum W. Botrychium Lunaria Sw. b) Lycopodiacere DeC. Lyropodium denticulatum L. c) Eguisetaceae Del. Eyuisctum arvense L., E. Telmateja Ehrh. E. elongatum W., E. sylvaticum L. Ci. VL Gramineae Juss. Anthoxanthum odoratum L. Lolivm temulentumL., L. perenne L. Holcus avenaceus Scop. Pallinia Grylius Spr. Tritieum repens L., T. pungens Pers., T. junceum L., T. loliaceum Sm. Dactylis glomerata L.. D. hispaniea Roth. Serakum halepenze Pers. An- dropegon Ischemum L. Lagurus »vatush. Gastridium lendigerum Gaud. Polypogon meonspeliensis Desf. Lophochloa (Keeleria) phle- oides Pers. Cynasurus echinatus L. Bromus mollis L., B. sterilis L., B. rigidus Roth, B. giganfeus L. &Giyceria fluitans RBr. Pea annua L, P. bulbosa L., P. Eragrostis 1.., P. trivialis L., P. rigida L., P. dura Scop. Festuca duriusen!a L.. F. ciliata Lk. Aira pre- cox L., A. caryophyllea L.. A. pu'chella Willd. Phleum Bertolonii DeC., Ph. echinatum Host. Setari glauca Bezuv. Ayrestis stolo- nifera L._ Avena sativa L., A. pubescens L, A. fatua L. Hordeum murinum L. Psilurus nardoides Trin. Lepturus ineurvatus Trin. Sesleria elongata Host., S. cylindrica DeC. Briza maxima L. Bra chypodium pinnatum P. B. Mietie:: ciliata L. Phleum pratense L. Ph. Bertolonii DeÜ. Arundo Don:s L. Phragmites communis Trin. CI. VIL Cyperoideae Juss. Scirpus laeustris Z., Se. (Heliogiton) sp. ign. Schoenus nigri- cans L. Cyperus fuscus L. Carer pracox Jaeq., €. glauca Scop., C. virens Lam., C. strigosa Huds.. C. sp. ign., C. Scopoliaus: pro- xima! C. flava L. Heleocharis palustris L. CL VIII Junceae RBr. Juneus acutus L., J. bulbosus L. Luzsula eampestris DC., L. albida DeC., l.. maxima Desv. Ci. IX Iridea:r Juss. (nach S. la Torre!) Gladiolus communis L. 7,is Sisyrinchium L., I. tuberosa L, 8. sibirica L., 1. biflora L. Zriz Bulbocodium L. Cl. X. Nar:issese (nach S. la Torre). Sternhergia Iutea Kev. (afunthus nivalis L. Nareissus Taz- zetta L., N. Pseudo Nareissus ).. :Agave amerivana 1.) Cl X1 Lilisceae Det. Lilium candidum L., L. Martagen L. Fritillaria tenella Rebb. Tulipa sylvestris L. (nach 8. la Torre!) Allium saxatile Bieb., A. roseum L., A. ursinum L.. A. retuedum L., A. flavum L., A. inter- medium Lam. Sciäla mwaritima LI. HMHuse:ri comosum Mill. Hiya- einthus orientalis L. (teste la Terre!) Asphodeline eretica Vis. Asphodelus fistulosus L. (teste la Torre!), A. ramosus L. Ornitho- galum exscapum Teı., 0. umbellatum L. Colchicum autumnale L. 377 Cl. XIL Sarmentacenae. Ruscus acnleatus L. Asparagus acutifolius L., A. offieinalis L Smilax aspera L., S. maoritaniea Desf. Tamus communis L. Convall.iria wuitiflora L. Ci. XIII Orchideael. Ophrys aranifera Huds. Himantoglossum hircinum Spr. Gym- nadenia conopsea RBr. Orchis pyramidalis L., 0. variegata All., 0. provincialis Balb., O. maculata L., 0. fusca Jaeg. sSerapias Lingua L. ci. XIV. Aroideae Reichb. Lemn« trisulea L. Arum italicam Lam., A. maculatum L. Ci. XV. Najadene Rich. Potamayrton erispus L., P. Iucens L., P. gramineus L. Ci. XIV. Asarinae. A4ristolochia paliida Waldst. & Kit., A. rotunda L. Ci. XVII Coniferae L. Pinus halepensis Mill., P. maritima Lamb.. P. Pinea L_ Cu- pressus sempervirens L. Juniperus phoenicea L., J. Oxycedrus L. Tarus baccata L. Ci XVIIl Thymelaeaceae Reichb, Pusserin: hirsuta. Daphn® Gnidium L, D collina Sm., D, Lau- reula L. Cl. XIX. Amentareae. Fagus sylvatica L. Castanea vesca Gärtn. Owreus lex L., 0. Robur L., Q. Cerris L., ®. fagine« Lam., Q. pubescens Willd. Corylus Avellana L. Carpinus Betulus L. Salir babilonica L.. S. Capriea L. Populus tremula L. Betwt.: alba L. CL XXX TUrtieaceae Rehb. Urtica urens L., U. dioica L. Parietaria diffusa M. & K. Cannabis sativa L. (culta!), Humulus Lupulus L. Morus nigra L. Ficus Carica L._ Ulmus campestris L. Cellis australis L. Ci XXI Santalaceae RBr. Osyris alba L. pr. Rodi. Thesium Linephyllum L., Th. divari- eatum Jan., Th. humile Vahl. Ci AAXITI Polygonene Juss. Polygonum avieulare I, P. amphihium L. Rumcr Acetosella L. und var. intermedins DeC., R. divaricatus L., R. Patientia L., R. Hydrolapathum Huds.. R. crispas L. Ci. XXIII Piumbagyinrae. Armeria vulgaris Willd. Static: olewefolia Pourr. Ci. XXIV. Caprifoliaceae Reichb. Dipsacus sylvestris Mil. Srabinsa integrifolia I. var. Cepha- laria leucantha Schrad. Asterseephrtus Columbaria Wallr., A. ma- ritimes Spr. (noch blüthenlos, durch Vergleichung doch sicher be- stimmbar!). Valeriana offieinalis L.. V. tuberosa I. Valerianeltn hamata Bast. e. fr. Centranthus ruber NeC. pr. Rodi. Samburus nigra L., S. Ebulus L. Fiburnum Tinus L. Lonirera Caprifolium L., L. etrusca (Spr.) Savi. 378 Ci. XXV. Rubiaceae. Rubia peregrina L. pr. Rodi, R. tincetorum L. Galiun lucidum All., G. verum L., &. Aparine L., 6. tricorne With., 6. erueiatum With. Asperula eynanchica L., A. longiflora W. & K., A. rupestris Vis, Vaillantiia muralis L. Ürueianella latifolia L. cı. XXVI1l. Compositae Adans. Galactites tomentosa Moench. Xerunth mum inapertum DeC. Calendula arvensis L. Hrli:nthus annuus L. (cult.), H. tuberosus L. (an spont.?) Cxntaurea montana L., ©. Stoebe L., €. solstitialis L., ©. Torreana Ten. (teste la Torre), C melitensis L., C. Calei- trapa L., C. Jacea L., C. salmantica L., C. apula Ten. flor. ital. 270, ©. fuscatı Ten. 272. Crupina Crupinastrum Vis, Leuzea co- nifera DeC. Centrophyllım lanatum L. Corlina corymbosa L., C. lanata L., C. acaulisL., C. sicula? Staehelina dubia. Silybum Ma- rianum Gärtn. Onopordon arabicum L., 0. virens (Tenor, 1. ]. 652). Cynara Scolynus L. (eolitur!) Carduus nutans L., C. pyenocepha- lus Jacg. Cirsium lanceolatum Scop., C. arvense Scop., Ü. Acarna D.C, (Tenore for. ital. N. 656.), C. ferox DeC. (teste la Torre). Lappa major Gärtu. Tussilago Farfara L., T Petasites L. Erige- ron acris L., E. eanadensis L. Bellis perennisL. var. Chrysocoma Linosyris L._ Phagnalon (Conyza) rupestre DeC. Evrar pygmmaa Pers, Micropus erectus L. Inula crithmifolia Willd., ). viscosa Desf., 1. montana L., I. (Pulicaria) odora L. Conyza saxatilis. Buphihalmum spinosum L. Senerio vulgaris L., S. crassifolius (Te- nor. fl. ital. N. 674), S. rupestris. Cineraria arachnoidea Rchb. Doronicum caucasicum Bieb. (teste la Torre). Gnaphalium luteo- album L. Filago germanica L. Helichrysum angustifolium DeC. Anthemis tinetoria L,, A. nobilis L., A. austriaca L., A. sylvatica Tenore (inodora, pubescens!). Achillea Millefolium L., A. lanata Spr., A. tanacetifolia All,, A. nobilis L._ Matricaria Chamomilla L., Chrysanthemum coronarium L., Ch. segetum L., Ch. cinerariefolium Vis., Ch, Partlienium Pers., Ch. Leuecanthemum L. Artemisia arbo rescens L., A. camphorata Vill., A. vulgaris L, Lampsana commu- nis L. Hyoseris lucida Host. Hedypnois tubseformis Ten. Hypo- chueris radicata L, Seriola aetnensis L. Helminthia echioides Gärtn. Thrincia tuberosa DeC. Tarazacum offieinale Wigg. Leontodon saxatile Rehb., L. bastile L.L_ Scorzonera villosa Scop., Se. hirsuta L. (teste la Torre). Tragopogon porrifolius L.. T. pratensis L. Uro- spermum Dalechampii Desf. Chondrilla junceaL. Lactuca Scariola L., L. sativa L. (eult.), L. saligna L. Zaciniha verrucosa Gärtn. Barkhausiı foetida DeC. Crepis lacera Tenor. (flor. ital. T. 64.), C. rubra L. Hieracium eymosum L. Cichorium Intybus L., €. En- divia L. Sonchus oleraceus L., S. asper Vill, Picridium vulgare Desf. Lonas inodora Gärtn. Cl. XXVII Cucurbitaceae Rchb. AXanthium spinosum L. Momordica Elaterium L. Brymia dioica L, Sicyos angulatus L, 379 CL XXVIIIL Campanulneeae Bartl. Campanula garganica Ten, C. Rapunculas L., C. sibirica L., ©. persieifolia L. Prismatocarpus Speeulum l’Herit. CL XXIX. Labiatae. Salvia Verbenara L., S. garganica Ten., S. Sclarea L., S. ofh- einalis L., S. argentea L. {S. Aethiopis Host), S. verticillata. Ros-. marinus ofhcinalis L. Lavandula Spiea L. Mentha Pulegium L, M. sylvestris L._ Oriyanum vulgare L. Thymus Serpyllum IL. e. var. Satureja montana L., S. graca L., S. tenuifolia Ten. Clino- podium vulgare L. Calamintha Nepeta Ik. Melissa offieinalis L. Sideritis romana L., S. montana L. Stachys germanica L., St. ita- lica Mill., St. sylvatica L., St. annua I, St. suberenata Vis, La mium garganicum L., L. maculatum L., L. purpureum L.. L. ample- xicaule L. Prunella vulgaris L., P. grandiflora Pers. Galropsis Ladanum L, Phlo::is Herba venti L. Ph. lanata? Ballota nigra L. Marrubium vulgare L.. M. eandidissimum L. Betonica ofheci- nalis I. Prasium muajus L. Ajuga Iva Schreb., A. Chamzpitys Schreb., A. genevensis, A. orientalis L. (teste la Torre). Tenerium Chamzdrys L., T. flavum L., T. Polium L.. T. montanum L., T. Scorodonia L., T. eapitatum L. Aranthus mollis L. Ci. XXX. Convolvulnceae. Convolvulus arvensis L., C. Cantabriea L., C. sylvestris W., C. althzeoides Host., C. sepium L. Cusceuta Epithymum L. Cl. XXAXI Solonvae Juss. Hyoscyamus albus I., H. niger L. Datura Stramonium L. Physalis Alkekengi L. Solanum nigrum L.. S. Dulcamara L., 8. sodunzzum L. S. tuberosum L. Ccolitur ) Cl. XXXII Asperifotinceae Rehb. Heliotropium europeum L. Lithospermum offieinale, purpureo coeruleum L. Cynoglossum offieinaleL. Cerinthe aspera Roth. Onosma montana Sibth., Erhium vulgare L., E. italieum L., E. violaceum Koch, Pulmonaria offieinalis L._ Anchwsa tincetoria L.. A. panicu- lata Ait, Myosotis palustris Witb.. M. laxiflora Mik. Symphyltum tuberosum L. Burrago ofheinalis L. Ci. NXAXIII Personatae Rehb. Utrieularia vulgaris L. Verbaseum floccosum Waldst., V. sinua tum L., V. Thapsus L., V. Blattaria L., V, niveum Guss. (V. garga- nicum Ten.). V. densiflorum Bert. Serophul: ri: nodosa L., S. ca- nina L., S. graudidentata Ten. Lin«ria ElatineL., L. vulgaris Mill., RL. triphylla Mill., L. littoralis Willd. Antirrhinum majus L. Vera nien Beceabunga L., V. didyma Ten.. V. Cymbalaria Bodarl. ku phrastia \utea L. Pedieularis comosa L. Orobanche Galii Duby, 0. ramosa var. simplex Vis.. O0. garganica mihi, O. Epithymum DE CL XXAXIV Verbenncenae Juss. Vırbena offieinalis L.L Viter Agnus vastus L. CL XXNXV. Plantagineae Juss. Plantayo Lagopus L., P. Coronopus T.. (P. neglecta Guss.), P. Serraria L., P. lanceolata L., P. major L. P. Bellardi All., P. Payl- hum L., P. subulata L. 380 Cl. XXXVI Primulaceae (Lysimachiacere Rehb.) Anayallis coerulea Schreb. Lysimachia punctata L. Cyclamen hederfolium Ten., ©. heder. var. gargan cum. Cl. XXXVII Ericaceae Rchb. Arbutus Unedo L. Erica arborea L., E. multiflora L. Cl XXAXVIII Gentianeae Juss. Erythraea Centaurium Pers., E. maritima Pers., E. grandi- flora Biv., Chlora perfeliata L., Ch. intermedia Ten. Apocynum venetum L. Vinca major L. Cl. XXXIX. Asclepiadeae, Cynanchum Vineetoxicum L. Periploca grieca L. Cl. XL. Sapotaceae, Philyrea media L., Ph. latifolia L, Olea europaea L. Frawi- nus Ornus L. Dex Aquifolium L. Ligustrum vulgare L. Ci. XLI Umbeillatae. Coriandrum sativum L. Conium maculatum L. Physosperzium actaeaefoliun DeC. Crithmum maritimum L. Torilis nodosa Gärtn. Daueus Carota L., D. Gingidium DeC., D. hispidus Desf, Bupleu- rum semiecompssitum L., B. protractum Lk. Caucalis leptophylla L. P-tros:linum sativum Hoffm. Kundmannia sieula Scop. Ammi majus L. Eryngium eampestre L., E. amethystinum L. Anechum Foenicutum L. Ferula communis DeC. Pastinaca Opopanax L. Pimpinella peregriva L., P. Tragium Pers. Scandir Pecten L., Se. australis L_Smyrnium rotundifolium Del. Thapsia garganica L. Th. Asclepium L. Oenanthe pimpinelloides L. Libanotis sicula Bert. Laserpitium garganicum Bert. Tordylium offieinale L., T. apulam L. Lophocachrys echinophora Bert, Ci. XLIl. Viteae Rchh. Hedera Helix L. Vitis vinifera L. e. pl. var. Ci. XLI11l. Rhamneae. Paliurus aculeatus Lam. Zisyphus vulgaris Lam. Rhamnus infectorius L.. Rh, Alaternus L. Ci. XLIV. Terebinthaceae Rchb. Juylans regia L. Rhus Coriaria L, Pistacia Lentiscus L., P. Terebinthus L. Ci. XLV. Papilionaceae Rchb. Trifolium arvense L., T. stellatum L., T. repens L , T. pra- tense L., T. scabrum L., T. angustifolium L., T. campestre Schreb. T. fragiferum L., T. tomentosum L. Meliotus parviflora Desf., M. italica All, M. longifolia Ten. Trigonella Foenum grecum L. Me- dicago minima L., M, lupulina L., M. faleata L., M. maculata Willd. M. Gerardi Kit., M. marina Lob., M. lunata J, Bauh., M. elegans Willd. Lotus hirsutus L., L. ciliatus Ten., L. ornithopodioides L. Lathyıus Aphaca L., L. coceineus All., L. Cicera All., L. latifolius L., L. purpureus Desf., L. setifolius L., L. sylvestris Dod., L. Hal- lersteinii Baumg. Coronilla Emerus L., C glauca L. Anthyllis Barba jovis L., A. Vulneraria L. v. rubriflera DeG Ononis Cher- leri L., 0. spinosa L., 0. Natrix L., 0. Columnz Al., O. winutis- sima? L. Psoralea bituminosa L. Dorycenium suffruticosum Vill. 381 Orobus variegatus Ten. (flor. ital. T. 68.) Genista hirsata Kit. Ulz europsus L. Astragalus sesameus L. A. glyeyphylios L. var. Lupinus pilosus L. Onodrychis eaput galli DeC., O. sp. dubia! Me. dysarum Onobrychis L, H, capitatam Desf. Vicia Faba IL. (eulta), V. serratifolia Jaeq. (culta), V. CraecaL., V. lathyroides L., V. gran- difiora Scop., V. segetalis Thuill. Errilia sativa Lk. Cicer sativum Schr. Pisum sativum Schr. Phas:olus vulgaris L. Colutea arbo- rescens L. Cytisus Laburnum L, C. spinosus Lam. Ci. XLVI Cassieae. Ceratonia Siliqua L. Ci. XLVII. Corniculatae Rchb. Cotyledon Umbilieus L., C. borizontalis Guss. Sedum pallidum Ten. (hispanicam L.), S. acre L., S. reflexum L., S. Telephium L. Sarifraga bulbifera L. Philadelnhis coronarius L. Cl, XLVIII Ribesiaceae. Caetus Opuntia L. Cl. XLIX, Par .nychiaceae. Herniaria glabra L., H. hirsuta L. Polycarpon letraphyllum L. Ci. L. Aixzoideae Rehb. Salicornia macrostachya Morie. Halimus portulscoides Wallr. Chenopodium elidum Curt., Ch. album L., Ch. murale L., Ch. viride L., Ch. polyspermum IL. Srhoberia fruticosa Meyer. Afripter lito- ralis L._ Camphorosma monspeliaca L._ Mesembryanthemum nodi- florum L. Cl. LI Rosaceae. Cydonia vulgaris Pers. Pyrus communis L., P. Malus L., P. acerba Merat.? Mespilus vulgaris J. Bauh. (rataegus meonogyna Jaeg., ©. laciniata Ucria? C. Azarolus L._ Aronia Amelanchier L. Spiraca Filipendula L. Sorbus Aucuparia L., S. domestica L., S. Aria Crtz., S. intermedia Ehrh. Ross seınpervirens L., Rosa repens Scop., R alpina I, (R. centifolia. alba, lutea, moschata, damascena colunt.) ARubus fruticosus L. Potentilla reptans L., P. minima Hall, fil., P. recta L., P. argenten L. Fr.igarıa vesca L, F. elatior Ehrh. Agrimonia Eupatoria L., A. odorata DeC.? Alchemilla vulgaris I. var. Poterium garganicum Ten., P. Sanguisorba L. Ci. LII. Halorrhageae. Myriophylium. Ci. LIIl Onugreae. Epilobium lanceolatum Sebust.? Punica Granatum L Oeno- thera biennis L. Cl. LIV. Myrtaceae. Myrtus communis L. Cl. LV. Amygdalaceae. Prunus Cerasus L., P spinosa L., P. insititia L., P. Mahaleb L. Amyydalus communis L., A Persica L. Cl LVI Tetradynamae. . Alyssum montanum L., A. leucadeum Guss. Koniga maritima RBr. Audrietia deltoidea Guss. Raphanus sutivus L. Bunia» Eru- cago L Calepina Corvini Disv. Rapistrum rugosum All., R. orien- 382 tale DeC., R. Landra Mer. Sinapis arvensis var. retro hirsuta Bess. Thilaspi Bursa pastoris L., Th. perfoliatum L. Tsatis tinetoria 1. Lepidium campestre DeC., L. (Cardaria) Draba L., L. (Hutchinsia) Torreana Ten. Alliaria offieinalis DeC. Biscutella hispida DE.. B. Iyrata L. Aethionema saxatile Ait. Clypeola Jonthlaspi L. Draba verna L., D. nemoralis Ehrh. Kernera saxatilis Rehb. Farsetia elypeata RBr. N:slia paniculata Desv. Arabis hirsuta Scop., A. Torrita L. Cheiranthus incanus L., Ch. Cheiri L., Ch. chius L. Erysimum Cheiranthus Pers., E. cuspidatam DeC. Sisymbrium off: einale Scop. Iberis Tenoreana DeC. Ci. LVII. Resedaceae. Reseda lutea L., R. fruticulosa L., R. undata L. pr. Roli. Ci, LVIII Papaveraceae. Rchb. Fumaria ofhcinalis L. Paparer Rhoeas L., P. somniferum L. Glaueium corniculatum Curt. Ci. LIX. Capparideae. Capparis ovata. CL LX. Violaceae. Viola trieolor L., V. odorata L EL LÄXI Cistineae. Heli.ınthemum thymifolium Bert., N. Funana Willd,, H. salici folium Bert., H. guttatum Mill. Cistus villosus L.. C. garganieus Ten., C. monspeliensis L., C. incanus L. Ci. LAII. Ranunculacear. Clematis Vitalba L. Nigella damascena L. Delphinium Sta- physagria L., D. peregrinum L., D. ConsolidaL., D. Ajaeis L. Ayuwi- legia vulgaris L. Ranunculus arvensisL., R. Ficaria L., R. neapo- litanas Ten., R velutinus Ten , R. garganicus Ten., R. eircinatus Sibtb, Paconia Russi? {nur Blätter). Helleborus hyemalis L. Ado- nis aestivalis L. Anemone Hepatica L., A. hortensis L. Alragene nov. 8p. Ci. LXIII Rutaceae Rchb. Ruta divaricata Ten., R. graveolensL. Ardrachne telephioides L. Mercurialis annua L. Euphorbia dendroides, E. Peplus L., E Myrsinites L.. E. spinosa L , E. helioscopia L., E. aleppica I, E Cyparissias L., E. veneta Willd. Buxus sempervirens L. Cl. LAÄIV, Sapindaceae Rchb. Tribulus terrestris L. Staphylea pinnnta L. Acer campestre L., A. neapolitanum Ten. Ci. LXV. Malvacear.. Lavatera eretica L._ Malva rotundifolia L., M. sylvestrisL, M. italica Poll. Mstope malacoides L. Althaea hirsuta L. (A. rosea Cav. eult.), A. offieinalis L. Hibiscus Trionum L. Cl. LXVIl Geraniaceae. Erodium malacoides Wild Geranium sanguineum L., &. ro tundifolium L., & Robertianum L., G. molle L. Ci. LXVIl Oxalideae. Ozxalis Acetosella L., O. corniculata L. var. villosa M. B. 383 ©. LXVIII Caryophyllaceae. Arenaria serpyllifolia L. Alsine setacea WK., A marina Rth. Stellari.: media Lm. Sagina procumbens L. Silen- inflata Sm., S. conica L., S. museipula L., S. galliea L. Lychnis dieica L., L, ehalcedonica L cult Ayrostemma coronaria L., A. Githago 1. Dianthus prolifer L., D. Caryophylius Sm., D. monspessulanus 1.. Saponaria officinalis L., S. Vacearia L. Cerastium arvense L, C. semidecandrum L. Gypsophila Saxifraga L. Velezia rigidaL. Sa- bulina verna Jacg., S. mucronata (L.) Rehb. Cl. LXIX. Theacenae, Evonymus europeus L. . Cl. LXX. Tiliaceae. Tilia europsa L. ” CL LXXI Hypericineae Rehb. Radiola Millegrana Sm. Linum strietum L., L. usitatissimum L. Hypericum perfoliatum L.. H. erispum L., H. barbatum L.. H. montanum L. (Schluss folgt.) Gelehrte Anstalten und Vereine. Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Paris. Nach den Comptes rendas. I. Semestre. Tom. XXX. 1850. "Sitzung vom 15. April. Aus dem von Valenciennes erstatteten Berichte über die Re- saltate der von Morelet unternommenen Reise geht hervor, dass derselbe sich von Cuba aus in die Campeche .Bai begab, dort die Laguna de Terminos und die Insel Carmen besuchte, auf dem Rio Usumasinta in das Innere Centralamerica’s eindrang,, durch Strom- schwellen aber gezwungen wurde, den Strom zu verlassen und durch die Urwälder dieser Region sich nach dem Peten und dem grossen See im Innern dieses von Guatemala abhängigen Districtes begab. Aus den vonMorelet mitgebrachten Sammlungen ergiebt sich eine grosse Uebereinstimmung des Bodens. Clima’s und der Naturproducte mit der warmen und temperirten Region Mexico’s und es scheint als ob der ganze Isthmus von America ähnlichen Verhältnissen un- terworfen sei. Erst auf der Landenge von Panama beginnen neue Formen, dem südlichen America angehörend, aufzutreten. Das mit- gebrachte kleine Herbarium enthält manches Neue, unter anderen aus der Familie der Melastomaceen eine neue Heteronema Art und eine neue Gattung, von Naudin Surcomeris genannt. Sie ist cha- rakterisirt: Blüthen in armblüthigen Rispen, kurzgestielt. Kelch dick, länglich kreiselförmig, der Rand des Kelchsaumes sechslappig, 384 die Lappen sehr stumpf, auf ihrer äusseren Fläche eine höckerige Verdickung tragend. Blumenblätter 6, fleischig, unregelmässig, kurz genagelt; Staubblätter 12, die Antheren ohne Verlängerung und ohne Anhängsel am Connectiv, mit einer einzigen Pore aufspringend. Der Fruchtknoten fast ganz angewachsen. vierfächerig, Griffel fäd- lieb mit stumpfer Narbe. Nach Gendron können die auswachsenden Kelche (der Verf. sagt: les capsules) von Physalis Alkekengi als Febrifugum mit Erfolg angewendet werden. Bekamntlich waren die Kelche sammt den Früchten früher als ein Diureticum beuatzt. Sitzung vom 22. April. Bussy erstattet Bericht über Chatin’s Abhandlung: über das Vorkommen von Jod in Pflanzen des süssen Wassers. Chatin ist es gelungen, im Westen des Ourcq, der Seine, der Marne, der Uise, in den Teichen von Ville d’Avray und Meudon, dann im Brunnen von Grenelle Jod nachzuweisen. Der Berichterstatter, Bussy, be- merkt in einer Note, dass Lamy im December 1849 das Jod in Runkelrüben der Zuckerfabrik zu Waghäusel und Personne das- selbe in Conferven aus der Nähe von Autun gefunden habe. Noch früher habe der letztere es in den Agaven und der Barille (Batis maritima L.) aus den Süsswasserseen von Mexico gefunden. Meyrac, Apotheker zu Dax, fand in den in den dortigen war- men Onellen wachsenden Algen ebenfalls Jod. In der einen Quelle, welche eine Temperatur von 60° C. h.t, wächst Anabacna therma- lis Bory, in der anderen Oscilluria GrateloupiiBory, welche beide sehr reich an Jod sind. Eine Conferve, welche in der dritten, am Ufer des Adoux entspringenden Quelle, deren Wasser oft vom Was- ser des Adoux verunreinigt wird, enthält dagegen sehr wenig Jod. Brom findet sich gleichfalls in den Pflanzen dieser Quellen. Per- sonne fand in der Aneura pinguis Dumort., weiche an dem Ufer eines Baches auf granitischem-Boden wuchs , ebenfalls Jod. Es scheint diess die von Bussy erwähnte Beobachtung Personne 's zu sein. 8. Druckfehler Seite 100. ‚Zeile 5 v. o. lies 0,46 statt 49,46. Ebenda Zeile 4 v. u lies „welchen‘ statt „welche“. Seite 252. Zeile 19 v. u. lies Morelet für Morellet. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnroh r in Regensburg, oder allgemeine botanische Zeitung, herausgegeben von der königl. bayer. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. Neue Reihe. VERE Jahrgang. II. Band. oder der ganzen Reihe XAXIN. Jahrg. II. Band. Nro. 25— 48, Steintafel II-\H. Besondere Beilage Bogen 1 - 8. Mit Original-Beiträgen von Burkhardt, Cohn, Fürnrohr, Georges, Hoffmann, Itzigsohn, l.ch- mann, Pluskal, Rabenhorst, Nauter, Ü. H. Schultz Bip,, F. Schultz, v, Strauss, Thurmann und Wydler. re Redigirt von Dr. A. E Fürnrohr, k. Prof. am Lyceum und Director der k. botan. Gesellschaft zu Regensburg, der kais. Leopold. Carol. Akademie der Naturforscher u. m. a. gel. Vereine Mitglied. [U U rn nn nl BEER Regensburg, 1850. Bei der Redaction. Haupt-Commissionäre: Riegel et Wiessner in Nürnberg. — Fr. Hot meister in Leipzig. -- C. Schaumburg et Comp. in Wien. -— Fr. Pustet und G, 3. Manz in Regensburg. > { f. u Flora 18 ‚43 >0 Nu; RLORA, — Ne 25. Regensburg, KR 1850. r\ Inhalt: orıcısar-aBırınDLungen. Hoffmann, über die Wurzeln der Doldengewächse. Kabeuhorst, vorläufiger botanischer Bericht über eine Heise durch die östlichen und südlichen Provinzen Italiens. (Schluss.) — noTizen. Mikroskop von Merz u. Söhnen. Eine neue Gattung der Gramineen. — BBı- LAGR. v. Strauss, erstes Verzeichniss der Pilze Bayerns. j Ueber die Wurzeln der Doldengewächse. Von Prof. H. Hoffmann. Dritte Abtheilung. Hiezu Taf. II. (vgl. Flora 1849. Nro. 2. u. 46.) Rad. Angelicae offieinatis Off. A und 2%. (Von Angelica sativa M.) Es wird überflüssig sein, eine genauere Beschreibung oder Ab- bildung der äusseren Gestalt dieser allbekannten trefflichen Heilwur- zel zu geben, um so mehr, da der senkrechte Durchschnitt genügend auf das Wesentlichste hindeutet: einen sehr kurzen, dicken Wurzel- kopf, an welchen sich mehrere cylindrische, gebogene Aeste von 2 bis 5° Durchmesser und über ’/»’ Länge anschliessen, Fig. 1. 1. Man unterscheidet hier leicht die verschiedenen Systeme, aus wel- chen die Wurzel besteht: die lockere Rindenschicht, äusserlich hell kaffeehraun gefärbt, nach innen reich an gelbrotben Harz- und Oelpunkten, aus welchen bei der trockenen Wurzel ein klares, goldgelbes Oel von starkem Geruche hervorguillt, welches an der Luft verharzt und bald eintrocknet; darauf nach aussen hin, scharf abgegränzt, dieHolzschicht, welche dagegen nach innen ganz allmählig in die Markmasse überzugehen scheint, die das Centram des Wurzelkopfes ausfüllt. Diese letztere zeigt sich, be- sonders nach dem Mittelpunkte hin, voller Lacunen von elliptischer Gestalt, welche theilweise im normalen Entwicklungsgang der her- anwachsenden Wurzel enistanden, theils aber in Folge des Austrock- » nens durch plötzlich entstandene Spalten und unregelmässige Risse gebildet werden sind. Nach unten hin bemerkt man eine Menge krummläufiger Fasern, welche sich mehr und mehr sammeln und alsdann als Gefäss- und Holzschichte in den Wurzelästen weiter ziehen. Flora 1850. 25. . 25 380 Weit charakteristischer ist der Querschnitt der Wurzel. Fig. I. 2. Wir untersuchen zuerst jenen des Wurzelkopfes. Der Grundton der Farbe ist ein bleiches Weissgelb, in welchem braune Radien und gelb-rotbe Harzpunkte nach einer bestimmten Ord- nung vertheilt sind. Den Mittelpunkt nimmt das Mark ein, welches . aus sehr grossen, abgerundeten Zellen besteht und in seiner Mitte, wie schon oben erwähnt, mehr oder weniger Lücken zeigt. Diese Lücken sind bald glattwandig, bald aber mit flockigen, zerrissenen Fetzen von grosszelligem Markparenchym und Gefässen besetzt; solche Gefässe gehören zu der Abtheilung der gestrichelten. (Fig. 1. 3. ein solches Gefäss, halb aufgezogen.) Das Mark ist nach aus- sen durchaus nicht scharf abgegränzt, es läuft in zahllosen Abstrah- lungen ganz unregelmässig bald sehr tief, bald sehr wenig in die Hotzschichte hinüber, daher denn diese Holzschicht weder an Festig- keit, noch an scharfer Begränzung jener der unten zu schildernden Angelica sylvestrie gleichkommt. Die Holzlamellen sind durch ihre dunklere, bräunliche Farbe, sowie durch ihre Transparenz, wenn man dünne Querschnitte gegen das Licht hält, leicht und bestimmt von den Markausstrahlungen zu unterscheiden, welche von ihnen eingeschlossen werden. In diesen braunen Streifen von zühem, biegsamen Holz-Parenchym erkennt man bei genauerer Untersuchung eine grosse Anzahl schwarzer, hell berandeter Punkte, welches die darchschnittenen Luftgefüsse sind. Sie haben die Grösse eines Näh- ‚nadelstiches und sind sowohl hieran, als an ihrer Farbe von den der. Rindenschichte angehörigen, mehr als dreimal grösseren Milch- saftgefässen zu unterscheiden. Die gemeinschaftliche Schicht der gefässreichen Holzstreifen und der sie trennenden markzelligen Aus- strahlungen, welehe im Ganzen lockerer und aus weit grösseren, abgerundeten Zellen zusammengesetzt sind, als die gewöhnlichen Markstrahlen, nach der Peripherie hin aber mehr und mehr den Cha- rakter der letzteren annehmen und als solche dann selbst noch eine Strecke in das lockere Rindenmark mittelst des Mikroskopes zu Ver- folgen sind, — trennt sich sehr scharf von der Rindenschichte ab, selbst unter dem Mikroskop ist die Gränze durch eine feine, gelb- liche Linie zu verfolgen. Die Markstrahlen m nehmen von innen nach aussen an Zahl zu; viele von den äusseren Strahlen endigen blind in dem Holzgewebe, ohne das centrale Mark zu erreichen. — In der Rinde begegnen wir zuerst der Bastschichte B, welche bei durchfallendem Lichte durch Transparenz und bräunliche Färbung von dem Rindenmarke leicht unterschieden wird. Sie umschliesst voll- ständig die ganze Holzschichte und wird nur ‚von den zarten her- 387 austretenden Markstrahlen Fortsetzungen durehbohrt; sie ist aus hel- - len, zähen, aber sehr dünnwandigen Bastzellen zusammengesetzt. Diese Röhre von Bastgewebe schickt strahlige, kurze Fortsätze in grosser Menge in das Rindenmark, in welches sie dann unmerklich übergeht. Die Rindenmarkschichte n hat eine bedeutende Dicke, wobl ein Drittheil des Halbmessers der Wurzel (bei Angelica ayl- vestris ist sie weit schwächer) und lässt sich ohne Schwierigkeit zu- sammendrücken. In ihr sind nun die Milchsaftgänge, deren Inhalt die Wurzel zu einer so hoch geschätzten Drogue macht, in grosser Menge enthalten, wie man bei R sieht, am. reichlichsten nach innen. Die einzelnen Punkte dieser durchschnittenen Gefässe sind in ziem- lich regelmässige Radien geordnet, welche häufig eine Fortsetzung der kleinen Ausstrahlungen der Bastschicht bilden. Die peripherisch gelegenen sind grösser, aber auch mehr von einander entfernt, als die inneren. Einzelne Gänge verlaufen mehr oder weniger horizon- tal nach aussen. Vebrigens sind diese Gänge nur kurz (Fig. 1. 1. L.) und anastomosiren selten. Bemerkenswerth ist nun die Stractur dieser Milchsaftgänge; sie sind nämlich von concentrisch geordneten abgeplatteten Zellen umgeben, Fig. I. 4, und werden innerlich von einer Membran ausgekleidet, welche aus ungefähr viereckigen, platten und sehr zartwandigen Zellen besteht. Bei q bemerkt man eine Querfalte, wie sich solche hier und da vorfinden. Betrachten wir nun auch den Querschnitt von einem der erwähn- ten dünnen Wurzeläste. Dieser hat viel Uebereinstimmendes mit dem soeben genauer erörterten des Wurzelkopfes; folgende Eigenthüm- lichkeiten aber sind bemerkenswerth, Das Mark bildet selbst im Centrum keine ununterbrochene Masse; denn obschon hier keine Luftlacunen und ‚gerissene Lücken vorzukommen pflegen, wie wir solche bei dem Wurzelkopfe antrafen, so ist dagegen das System der Holzstreifen desto stärker entwickelt, und gewöhnlich laufen einige derselben im Mittelpunkte zusammen. Fig. I. 5. (4mal ver- grössert.) Die Schärfe der Trennung zwischen Holz- und Markstrei- fen ist in den Aesten, wie man sieht, wo möglich noch stärker, als in dem Wurzelkopfe. Die Bastschicht ist nur schwach entwickelt, desto stärker das eigentliche Rindenmark, welches eine gelbliche Färbung zeigt und nicht, wie jenes des Wurzelkopfes, von Latexge- füssen durehbohrt wird, vielmehr den öligen Saft gewöhnlich di- rect aus zahlreichen einzelnen Zellen hervorquellen lässt, welche denselben hier statt der früher beschriebenen Gänge einschlossen. Die ganze Wurzel reagirt gegen wässerige Jodtinctar stark blau, ist daher reich an Stärke. Mit Eisensulphat befeuchtet, färbt 25* 388 sich die peripherische Rindenschicht grünschwarz, enthält also Gerb- säure. Eine krystallisirte Substanz konnte ich in dieser Wurzel nicht bemerken. Angelica sylvestris L 4. Die Wurzeln wurden im Herbste von Pflanzen mit reifen Früch- ten an verschiedenen Standorten genommen und zeigten eine im Ganzen rübenartige Gestalt (Fig. II. 1. u. 2.). Die Oberfläche int hellbraun, das Innere weisslich oder theilweise gelblich. — Der Längsschnitt (Fig. II. 3.) zeigt ein von meist gleichmässigen Lacu- nen durchbrochenes Mark, ‘welches nach aussen ziemlich plötzlich in die sehr breite, hellgelbe oder weissliche Holzschichte übergeht. Letztere wird von einer schmalen, mehr oder weniger Milchsaftgänge L enthaltenden Rindenschichte begränzt, welche innen bastartig, aus- sen dagegen von lockerem Parenchym gebildet ist. — Auf dem Quer- schnitt (Fig. II. 4.), 1'/,‘ unter dem Lebensknoten, beobachtet man Folgendes: Die centrale Markparthie M wird von eiper Anzahl ellip- tisch zugespitzter Luftlacunen durchbrochen, welche theilweise eine gleichmässig ebene, zartfilzige Oberfläche zeigen und schon bei der lebenden Pflanze bemerkt werden, auch selbst in den Hauptästen, "bei etwa 3’ Tiefe, noch sehr stark entwickelt sind, theilweise aber sehr unregelmässig, von faserig zerfetzter Oberfläche und offenbar erst in Folge des Austrocknens der Wurzel entstanden sind. Letz- tere sind radial geordnet und setzen sich durch die aufreissenden Markstrahblen oft tief in die Holzschichte fort. Die Zellen des Mar_ kes sind gross, abgerundet, viereckig oder unregelmässig und ohne weitere Eigenthümlichkeit; sie enthielten sowohl zu Anfang Septem- bers, als zu Ende Octobers etwas Oel, aber keine Stärke. Zwischen dieselben drängen sich einzelne, nach unten aber immer zahlreichere enge, gebogene Luftgefässe mit gestrichelten Wänden. Zwischen Mark und Rinde sind eine grosse Anzahl von Markstrahlen ausge- streckt, welche theils gross und sehr gerade gerichtet‘, theils weit feiner sind. Die Markstrahlen sind aus mehreren, selbst 10 und mehr Stockwerken von über einander gelagerten mauerförmigen Zel- len gebildet, welche figurirt sind. Zwischen diesen grossen und klei- nen Markstrahlen nun ist die sehr starke Holzschichte ausgebildet, welche einen ebenso geschlossenen Ring wie bei Holzpflanzen bildet, und auch an Härte beim Schneiden dem Holze kaum nach- steht. Die Holzzellen sind durchgängig durch Fältchen und unregel- mässig vertheilte kleine Pünktchen figurirt und schon hierdarch von jenen der officinellen Angeliea-Wurzel verschieden. Die Holz- schicht enthält, wenigstens nach innen, eine ziemliche Anzahl von x " 2007380 7 regellos gestellten, engen Luftgefässen, welche an der der Mark- scheide entsprechenden Stelle sich zu einer Art Gefässring anhäufen; nach aussen werden dieselben sparsamer, bis sie gegen die Bast- schicht hin ganz verschwinden. Auch unter dem Mikroskop ist eine regelmässige concentrische Anordnung der Gefässe oder Holzzellen nicht zu erkennen; also nichts den Jahresringen Entsprechendes. Der Bast, welcher das Holz scharf nach aussen abgränzt, hat eine sehr geringe Stärke und bildet nur ein schmales dunkles Streifchen, wie denn überhaupt die ganze Rinde in dieser Höhe nur etwa der Holzschicht und ?/, des Halbmessers der ganzen Wurzel an Grösse gleichkommt. Vereinzelte Bastbündel sind indess auch noch im Rindenmark verbreitet. Die Rindenschicht, und eigentlich sogar nur ihre innere Hälfte, ist der einzige Theil dieser Wurzel, welcher harzige Theile oder einen Milchsaft enthält. Die Gänge, worin der- selbe eingeschlossen ist, haben in Kürze der Form, in Farbe und selbst in mikroskopischer Beschaffenheit ihrer Innenwand nichts, was sie von jenen der offieinellen Angelica unterschiede, sind dagegen, die Wurzel im Ganzen betrachtet, weit spärlicher vorhanden, wie denn auch der Geruch dieser Wurzel sehr schwach und mit jenem der offieinellen Angelica nicht zu vergleichen ist. Uebrigens will ich bemerken, dass in einem Falle, wo eine Insektenlarve die noch in der Erde befindliche, aber nach vollendeter Samenbildung seit Kurzem abgestorbene Wurzel innerlich stark angefressen hatte, diese Gänge sehr zusammengefallen waren, und dass man hier überhaupt nur vereinzelte, gelbe Oeltropfen im entsprechenden Rindengewebe bemerken konnte. — Die Markstrahlen m gehen noch eine gute Strecke in die Rindenschicht hinein, wobei sie, ohne Aenderung ihrer Zellenform,, oft einen geschlängelten und mannigfach verboge- nen Lauf zeigen, bis sie endlich, indem ihre Zellen allmählig die Gestalt der umgebenden unregelmässigen Parenchymzellen des Rin- denmarkes annehmen, sich in dieses verlieren. — Bei der Anwen- dang von Jod bemerkt man, dass die Latex-ärmere, äussere. Schicht der Rinde sich blau färbt (diess war auch in der erwähnten, vom Wurme angefressenen Wurzel der Fall); auch das Mikroskop lässt “ hier deutlich eine Ablagerung von Stärkekörnern erkennen; dieselben sind klein und meist in kurzen, aufrechten Längszellen enthalten. Im Uebrigen ist das Zellgewebe der Rinde fast ohne Inhalt, was sich durch die Lebensstufe der untersuchten Pflanzen erklärt. — In den Markstrahlen war keine Stärke aufzufinden. - »ahm mir aber das Faetum ad notam. 30 Vorläufiger botanischer Bericht über meine Reise durch die östlichen und südlichen Provinzen Italiens. Von Dr. L. Rabenhorst. (Schluss. Nach etwa 18tägigem Aufenthalte im Gargano rückten wir wie- der in Manfredonia ein. Mein alter Wirth „alla locanda di Brigidi‘‘ empfing mich diessmal mit gewissen Ceremonien nnd behandelte mich mit ungewöhnlicher Aufmerksamkeit. Beim Abendessen liess er zu meiner Unterhaltung von drei ganz allerliebsten Mädchen einige Gesänge ausführen, indem er mit der Zither dazu begleitete. Er hatte die Mädchen selbst unterrichtet yud war entzückt über sein Werk. Ich higgegen hätte dabei verzweifeln mögen, denn weder die Mädchen noch die Zither brachten einen wirklichen Ton heraus. Wiederholt fragte er mich, wie ich den Gesang fände und wünschte, dass ich seine Ansicht, die Mädchen seien zu grossen Sängerinnen berufen, bestätigen möchte. Wollte ich ihm nun auch das nicht ge- radezu in Abrede stellen, und zwar aus zarter Rücksicht zu den Mädchen, so erklärte ich ihm doch, diese liebenswürdigen Mädchen wären gewiss zu allem Möglichen brauchbar, nur nicht zum Gesange. Das mässigte zwar sein Entzücken, doch schien es ihn nicht zu verletzen, auch seinen Glauben nicht wankend zu machen. Tags darauf besuchte ich zum letzten Male die durch den Bau der schon früher erwähnten Kunststrasse , die nach Mte Santangelo heraufführt, blosgelegten Schichten des eigenthümlichen, blendend weissen Korallenkalksteins, der mit Tuff und einer rothen Breeccie, in wunderbaren Krümmungen, gegen Süden in einem Winkel von circa 45° fallend, die Höhen des Mte S. Angelo bildet. Er ist äus- serst porös und reich an Schalthieren. Die Rechnung hatte mein Wirth diessmal mit zehnfacher Kreide geschrieben. Als ich erstaunt und aufgebracht mich über diese Un- verschämtheit äusserte, enischuldigte er sich mit einem Irrthum, den er bei meinem früheren Aufenthalte hier begangen habe, er hätte nämlich nicht gewusst, dass ich ein vornehmer Herr sei, für die er? besondere Preise habe. Ich fragte ihn, woher er das nehme und woraus er solche unbegründete Schlüsse ziehe. Er wies auf meine Rehdecken, die noch auf dem Nachtlager lagen und meinte, wer x. B. so etwas Kostbares benutzen könne, der müsse ein reicher Mann sein. Ungeachtet mannigfacher Erörterung musste ich zablen, ‘ % 391 In Foggia waren meine Bekannten glücklich, mich lebend wie. der zu sehen. Mein Aufenthalt währte diessmal jedoch nicht lange, ich ging noch an demselben Tage bis S. Severo. Bis hieher ist der Weg wieder ganz vortrefflich, gut chaussirt, führt meist dureh gut bebaute und fruchtbare Felder. Beobachtet wurden: Zactuca Scariola, Glycyrrhiza glabra, Cyperus olivaris, ©. glaber, C.longus, - Chara faetida, einige Algen, mehrere Bacillarien, Bidens tripartita, Anthemis chia, A. arvensis, Gnaphalium uliginosum, Leontodon ha. stile, Hordeum murinum, Poa.annua, P.rigida, P. compressa, Ra- nunculus sceleratus, R. muricalus, R. nodiflorus, Hijoseris scabra, Achillea lanata, Pulicaria dysenterica, Cichorium Intybus,, Geropo- gon glabrum, Taraxacum officinale, Crepis rubra, Ü. neglecla (cer- nua Ten.), Hieracium florentinum, Melandrium pratense, Valeria- nella eriocarpa c. fr., die gewöhnlichen Ackerveroniken, Rume» crispus. Kurz vor 8. Severo begegneten uns grosse Schaaren Landleute, die zu Feldarbeiten anszogen. An der Spitze jeder Schsar ging ein zerlumpter Kerl, die Piva und den Dudelsack blasend, während die Landleute meist tanzend, mit den verschiedenartigsten und lächer- lichsten Gesten und Geberden folgten. “ 8. Severo ist ein ziemlich bedeutender Ort, doch wie die mei- sten Städte Italiens schlecht gebaut, die Strassen krumm und wink- lig, düster und schmutzig. Die Umgegend ist flach, nackt und hat eine nichtssagende Physiognomie. Wir logirten bei einer alten Wittwe, Donna Diamande Scoppa, ganz gut. Tags darauf brachen wir schon früh 3 Uhr auf, um noch an demselben Tage Termoli zu erreichen. Die Ebene setzt sich noch eine Stunde weit fort und ist wie gen Foggia fruchtbar und gut be- baut. Man findet hin und wieder schon eine zweite Vegetation in voller Ueppigkeit. Bei Serra Capriola, das auf der Spitze eines hohen Berges liegt, wird die gewaltige Ebene des Capitanats im Norden durch einen Höhenzug, der weiter nördlich in,ein Plateau übergeht und endlich in das zerrissene Terrain der Abruzzen ver- läuft, geschlossen. Hinter Serra Capriola beginnt bald eine Art Macchia mit:10-—15‘ hohem Gesträuch, der Weg hört fast ganz auf, Schlingpflanzen bilden stellenweise ein fast undurchdringliches Ge- hege. Der Boden ist hin und wieder sumpfig, kleine Lachen müs- Sen umgangen werden, ein kleiner, seichter Bach fliesst nordöstlich dem adriatischen Meere zu, sein Ufer ist hin und wieder bedeckt mit den gewöhnlichen Cyper- und Riedgräsern , Menthen, worunter mir die M. pyramidalis Ten. (Flor, Ital. IL T. 55.) besonders erfreulich s2 \ + war. Wir liessen Campo marino weit rechts, blieben links meist am Saume der Macchia bis zum tief ausgehöhlten Bette des kleinen Flusses Biferno, wo wir uns gleichzeitig dem adriatischen Meere wieder genähert hatten. So unbedeutend diess Flüsschen, Bach könnte man es nennen, jetzt ist, so bedeutend soll es periodisch sein. Darauf weist auch sein Bette hin, das eine Schlucht von min- "destens 100’ Tiefe darstellt. Wegen Mangels an Verkehr ist hier für die Passage so gut als nichts gethan. Ein holpriger Weg führt ‚herunter, man durchwadet das Flüsschen und klimmt nach 'Termoli, das auf einer’nach dem Meere zu vorspringenden Höhe liegt, hin- auf. Hier angekommen, suchten wir lange vergeblich ein Obdach. Ich hatte meine Leute ausgeschickt, ein solches zu suchen, ich selbst schlich düster längs den Häusern auf und ab. Ein junger Abhe be- gegnet mir, wohl ahnend was ich suche, führt mich nach einer Vor- stadt und wies uns — meine Leute waren mittlerweile erfolglos wieder zurückgekehrt — ein Haus, das jämmerlich von aussen, doch die Firma „Locanda nobile‘‘ trug. Eine Wahl war hier nicht zuläs- sig. Ich trat desshalb ohne Weiteres ein und war nun auch der Anblick des Innern noch jämmerlicher, so begrüsste mich ein alter freundlicher Mann mit so gutherziger Miene, dass ich doch gern blieb. Das ganze Haus hat nur 2 Zimmer; im erstern, in das man uomittelbar eintritt, findet sich der Heerd, die Schlafstellen für das _ weibliche Personal, die Stallung für Hühner und Schweine, es dient ferner zum allgemeinen Wohnzimmer; im zweiten sind die Schlaf- stellen für den Padron, einen hier stationirten Gensd’arm und die eiwaigen Gäste. Die Liebenswürdigkeit des Wirthes glich bald alle Unbehaglichkeiten aus. Besonders glücklich wurde er, als ich ihn auf einige französische Brocken, die er so heiläufig hinwarf, franzö- sisch antwortete; da rief er sein Haus znsammen, ihnen zu zeigen, dess er jn der That französisch verstünde und dass er darum ge- scheiter als sie alle sei. Der erste Strahl des jungen Tages rief mich von meinem Lager in's Freie. ‚Ich verfolgte die vor Kurzem angelegte Strasse, die von Campobasso hierher führt und befand mich bald iu einem herrlichen Laubwalde, der, von einigen Quellen und Bächen bewässert, eine reiche üppige Vegetation bietet. Längs dem Wege: Verbascum Blallaria, Equisetum Telmateja, Torilis heteröphylia Guss., Bu- pleurum protractum, Gnaphalium luteo-album, Senecio erucaefolius, Achillea Ageratum, Conyza squarrosa, Inula Britannica, Hordeum buldasum und andere schon oft genannte Pflanzen. In der Waldupg: mehrere Rindenflechten, einige Moose, etliche Pilze, Chaerophyllum nme mn aan men Sr eG Bank RT LET nn mn a mr 398 temulum, Sanicula. europaea, Bromus yiganteus, Brachypodium syl-_ valicum, Molinia altissima Lk., Lamium Orvala, Stachys sylvalica, St. obligua Waldst. etKit., Phyteuma orbieularis var., Diospyros, Lotus, Hieracium sabaudum, einige hochrankende Lathyrus-Arten, Gegen Abend wurde längs der Küste eine Excursion gemacht, Wir. sammelten ausser Strandpflanzen und Meeralgen namentlich eine reiche Suite von Versteinerungen aus dem die Küste bildenden Kalk- stein. Vorherrschend finden sich darin Ammoniten und Hippuriten, Der Kalkstein selbst ist feinkörnig, dicht, von weissgrauer Farbe; besonders interessant sind die darin eingeschlossenen kolossalen, horizontal liegenden Platten eines graugelblichen Feuersteins von 2 bis 8 Zoll Dicke. Einige hier nicht zu nennende Gründe veranlassten mich, die Isole Tremiti aufzugeben und dem höheren Gebirge, zumal dem Gran sasso d'Italia zuzueilen. Wir gingen desshalb am nächsten Morgen in aller Frühe über Vasto nach Lanciano. Bis Vasto führt kein eigentlicher Weg, man bleibt am Strande des Meeres. In der Nähe von Vasto bedecken Tamarix africana, Triticum mariimum, Saliz fusca, S. cinerea u. a. strauchartige Weiden, die gewöhnlichen Cy- perngräser, Equiselum elongatum die ganze Niederung, die von dem hier mündenden Trigno periodisch überschwemmt wird. In Vasto machten wir Mittag und benutzten einen zurückkehrenden Vettarino, um mit dem Abend Lanciano noch zu erreichen. Unter Blitz und Donner und fast ganz durchnässt kamen wir spät Abend daselbst - an. Unser Vetturino führte uns nach einer schauderhaften Kneipe, unter dem- Vorwande, es sei die einzig gute im Orte. Ihre Lage war schon einladend, der Winkel in dem sie lag, führte den Namen „Immondezzajo“. Das uns angewiesene Zimmer, es schien das ein- zige im Hause zu sein, war gewiss seit einem halben Jahrhundert nicht gereinigt, die Decken und Wände durch die daran stossende Küche so schwarz geräuchert, dass von ihrer ursprünglichen Farbe keine Spur zu sehen war, zudem war die Decke ihrem Einsturze nahe und hatte an einer Stelle sogar schon einen Durchbruch. Das fortdauernde Unwetter nöthigte uns dennoch za bleiben. Bevor wir uns legten, untersuchten wir natürlich die Decke auf ihre Haltbar- keit und wählten dann ein Lager, worüber sie noch am festesten zu sein schien. Halb scherzend, halb ernst nahm ich beim Niederlegen von Checco Abschied, in dem Glauben hier unter Schutt begraben zu werden. Der Himmel. wollte es anders, ich schlief vortreflich und stand am nächsten Morgen mit herrlicher Laune auf. Erst gegen 8 Uhr brachen wir gen Chieti auf. Wir nahmen den Weg über Ca- 394° stel nuovo und Guardiagrele. Obgleich die Entfernung nur zwanzig Miglien beträgt, so hat man doch auf dieser Tour mannigfache Ver- zögerungen; eine sehr wesentliche ist zumal der Mangel an Brücken und wir hatten hier 6 Flüsse, den Foldrino, Moro, Riccio, Ariello, . Foro, Alento, zu passiren, die mehr oder minder bedeutend , alle durchwadet werden mussten. Täglich waren hier oder aufwärts in dem höheren Gebirge Regengüsse gefallen, die Flüsse dadurch be- deutend angeschwollen und wir hatten dadurch mit denselben Schwie- rigkeiten und Nachtheilen für die mit uns führenden Sammlungen zu. kämpfen, wie im Basilicat. Im Uebrigen ist der Weg sehr interes- sant, das Terrain sehr coupirt, man gewinnt mitunter von den Hö- hen, die überstiegen werden müssen oder doch von uns bestiegen warden , die reizendsten Aussichten. Vom Pflanzen wurden nur wenige gesammelt: Galega officinalis, Rosa pimpinellifolia, Digitalis lutea, Clematis erecta, Delphinium Consolida, Agrostemma Gilhago, Chrysanihemum segetum, Ch. ceratophylloides (Ten. Fl. Ital. 233.), Poa distans, Glyceria fluitans, Equisetum umbrosum (bei Guardia- grele in einem Wäldchen von Trauerweiden), Cistus villosus, Asira- galus Onodrychis, Centaurea deusta, CÜ. nigrescens, C. salmanlica Ten., Noccaea procumbens c. fr., Helichrysum angustifolium, Eri- geron graveolens, Betonica officinalis, Goleopsis angustifolia. in Chieti lebt es sich ja herrlich! „‚Comincio esser un chri- stiano‘‘ (ich fange an ein Mensch wieder zu sein) sagt der Neapo- -Htaner. Im ganzen Hause herrscht die grösste Reinlichkeit; ich habe ein schönes Zimmer, Checco ebenfalls das seinige, weibliche Bedienung und nach langer, langer Zeit endlich ein Stück Fleisch und zwar gutes Fleisch. Chieti hat eine schöne Lage, wenn auch für den Geschäftsverkehr eben nicht bequem. Es liegt auf einem fast isolirten Berge, gegen 1000° über dem 7. Miglien entfernten adriatischen Meere, ist meist gut gebaut, hat hübsche Promenaden, die in den Abendstunden von grossentheils bildschönen Mädchen und Fragen gefüllt sind. Taranto ist wegen seiner schönen Frauen hi- storisch berühmt und hat diesen Ruhm bis jetzt bewahrt, aber für- wahr, Chieti steht nicht nach. Von einigen Punkten übersieht man die ganzen Abruzzen mit ihren zahllosen Ortschaften, Kasiellen, freu- dig grünen Wäldern, Auen und Feldern bis zum schneebedeckten Hochgebirge, dem Mte Corno und Majella. Es ist ein vollständiges Panorama, wie man es auf dem Rigi in der Schweiz geniesst und möchte sich in der Art kaum irgendwo wiederholen. Hr. Vime- stao de Samtis, Secretär der ökonomischen Gesellschaft, hatte 395 mich sehr freundlich aufgenommen, ich verlebte durch ihn in. gesel- ligem Umgange mit einigen Familien viele angenehme Stunden. Der Gran sasso blieb in seinen Schnee und periodisch.nech dazu in schwere dicke Wolken gehüllt. Obgleich nun Chieti wohl der Ort war, es ruhig abwarten zu können, bis das Wetter sich günstiger gestalte, ihn zu besteigen, so trieb es mich doch gewaltig‘ nach Ascoli, wo ich beim Professor Orsini die ersten Briefe, seit 4 Monaten die erste Nachricht aus Deutschland zu finden hoffte. In der Umgegend Chieti’s hatten wir gesammelt: Acer neapolitänum, Echinops Ritro, Ononis alba, O. mollis Savi, Urtica membranacea, Inula viscosa, Cnicus afer , C. eriophorus, Crepis vesicaria, Hype- ricum ciliatum, Cytisus argenteus. Von bier bis Teramo sind 40 Miglien. Ich miethete einen Vet- turino mit 2 Pferden und zahlte dafür 6 Ducati. Solche Billigkeit war mir bisher noch nicht begegnet. Kann man im Allgemeinen wohl behaupten, dass der Italiener der östlichen Provinzen durchaus von bravem Charakter, ireu und aufopfernd in gegebenen Versprechungen ist, so ist.diess ganz be- sonders bei den Bewohnern der Abruzzen der Fall. Nirgend kann es sich sorgloser und gemüthlicher leben, falls man keine deutschen Bedürfnisse und Ansprüche“ auf deutsche Bequemlichkeiten mit sich bringt, als hier. Der Landmann und zumal der Gebirgsbewohner hat ganz die Biederkeit und Gemüthlichkeit, die den Bewohner des Riesengebirges, der Alpen und anderer Hochlande so auszeichnet. Welche thörichten Vorurtheile herrschen in Deutschland über Italien im Allgemeinen und über die Abruzzen insbesondere. Bei Nennung der letztern schaudert der Deutsche zusammen in dem albernen Wahne, dort sei nichts als Raubgesindel, die ganzen Abruzzen seien nor eine Räuberhöhle. Wie sicher ruht es sich bier an der Seite des schlichten Waldmannes, der keinen Eigennutz kennend, sein Lager, ja sein letztes Stück Brod und Käse gern mit dem Fremden thesit. Fragt man, woher aber in Deutschland diess Vorurtheil komme, so ist die Antwort sehr leicht. Alle Reisende, die Italien besuchen, reisen ihres Vergnügens oder der Kunst wegen, sie gehen nach Florenz, Rom, Neapel, sie kommen von den Hauptstrassen nicht heranter und aus den Hauptstädten nicht heraus. Hier nun freilich ist so viel Gesindel, dass die Wege und Strassen stellen- weise öfters mit Schaaren solcher Brut belagert sind, hier gibt es allerdings der Gauner und Betrüger gar viele und webe zumal dem Deutschen, der der Sprache nicht kundig, sich auf einen Führer oder Lohndiener verlassen muss. Was Wunder da, wenn er überall 396 aufLug und Trug stösst. Ja, aber auch selbst diese Gauner in den grossen Städten sind sie denn auch Italiener? Vielleicht theilweise, grossentheils sind es — dass ich es aussprechen muss — Deutsche. Der ‘Weg nach Teramo hat dieselben Beschwerden, wie der zwischen hier und Lanciano. Man passirt 5 nicht unbedeutende Flüsse. Die Pescara ist der bedeutendste, hat meist sumpfigen Grund und solche Tiefe, dass sie nicht durchwadet werden kann. ‘ Man passirt sie auf einer Art Fähre innerhalb des Weichbildes der Festung Pescara-Aterno. Die Piomba, Vomano, Tordino und die Velyola sind kleinere Flüsse mit so festem Grunde, dass sie für gewöhnlich ohne Gefahr zu durchwaden sind, nur nach anhaltendem Regen schwellen sie an und es bedarf dann einer gewissen Vor- sicht; man findet zu solchen Zeiten auch gewöhnlich einige kräftige Männer in Bereitschaft, ‘die für einen Gran oder schon für einige Cavalli den Reisenden auf den Schultern durchtragen oder, falls man reitet oder fährt, die Thiere am Zügel durchführen. In Casino di mezzo prete di Monte Pagano machten wir Mittag. Man kann hier auch gut übernachten; wie denn überhaupt die Lo- eanden hier einen ganz andern Habitus fragen, sie sind wirklich wohnlich ; das liegt einerseits darin, dass in hiesiger Gegend mehr Geschäftsverkehr herrscht, anderseits dass man sich dem römischen Staate nähert, wo im Allgemeinen die Gasthäuser schon mehr als blesse nackte Schlafstellen sind. Ich führe die Wohnlichkeit des hiesigen Gasthauses absichtlich desshalb an, dass ein künftiger, naturbistorischer Reisender hier Station nehme. Die Umgegend verdient es in jeder Beziehung. Den Botaniker mache ich besonders auf jene grosse sumpfige Niederung aufmerksam, die man hier mit „Antiche Rissaje sotto la citta di Atri‘ bezeichnet. Sie ist gewiss reich an seltenen Pflanzen. Wäre meine Mission nicht zu Ende, ich würde mindestens 1—2 Wochen darauf verweedet haben. Eine einzige Excursion brachte mir Or- chis palustris, O. pyramidalis, Marsilea, Pilularia ein. In der Nähe der Locanda sammelten wir Bupleurum Odontites. Am Wege vor Teramo sahen wir Populus argentea, Carlina acaulis und den Bastard caulescens. Ehe wir unser Quartier erreichten, wurden wir wieder- um von einem so furchtbaren Unwetter erreicht, dass kein trockner Faden an uns blieb. Teramo hat enge, schmutzige und finstere Strassen. Das an- *haltende Regenwetter . nöthigte uns am nächsten Tage hier zu blei- ben. In auserer Locanda ist es eben nicht gemüthlich, doch ist das Essen gut. 397 Zur Reise nach Ascoli miethete ich 3 Saumthiere und nahm folgenden Tags in aller Frühe den Weg durch’s Gebirge. Die Ent- fernung beträgt nur 14 Miglien, wir hatten dazu aber über 7 Stan- den nöthig, die Wege waren sehr aufgeweicht, äusserst schlüpfrig und da wir stellenweise sehr schmale Pässe an tiefen Abgründen za passiren hatten, so war manche Verzögerung unvermeidlich, zudem kam bald ein Regen, bald ein Hagelschauer. Bei der Festung Ci- vitella muss man in’s Flussbette des Salinello hinabsteigen, so enge wird hier die Schlucht, die der jetzt so seichte Fluss periodisch durchbraust, und fast !/, Stunde weit mussten wir im Flusse ab- " wärts waden, ehe die Schlucht sich wieder so erweiterte, dass wir bergauf klimmen konnten. Der Fels, auf dem Civitella liegt, ist eirca 300° hoch, nach der Schlucht zu fast lothrecht abgeschnitten. Er besteht aus einem jungen graublauen Thonschiefer, von sehr fein- blätteriger Structur und zerfällt im Wasser. Die Lage der Schich- tungen ist interessant: nördlich von Nord nach Süd in einem Winkel von 40° ansteigend, südlich gen Süden in gleichem Winkel fullend, :zwischen beiden sind die Schichten muldenförmig zusammengedrückt und auf der äussersten Südseite stehen sie aufrecht. An den Wandungen des Flussbettes sammelten wir einige Moose, Flechten, Adiantum Capillus Veneris, Coronilla varla, Digi- talis lutea. j Sowie man die Höhen wieder erreicht hat, bezeichnet ein höf- zerner Pfahl mit Tafel, worauf „Confine‘‘ steht, die Gränze des Kö- nigreichs Neapel. Man betritt den römischen Boden und geniesst hier die himmlische Aussicht über das weite Thal, das Flussgebiet des Castellano, der sich hier in den Tronto ergiesst. Gegen das nordwestliche Ende des Thales liegt Ascoli, umgeben von himmel- anstrebenden Pyramiden und Kuppen, als den Mte Fiori, Vittgre (gegen 8000°), Ascensione, Pizzo di Sivo (circa 6000) und andere minder beträchtliche Höhen. Ein schmaler Feldweg führt uns zur Hauptstrasse. Unter den Saaten sind Delphinium Consolida, Briza minima, Linaria arven- sis, Vaccaria vulyaris gemein. In dem Gesträuch längs dem Wege Osyris alba, Aristolochia Clematitis, Bryonia dioica, Stachys sylva- lica, St. recta, Verbascum sinualum, Smiaz aspera, S. maurila- nica, Hedysarum Crista galli, Achilles tomentosa, A. selacea, Tori- lie nodosa, T, purpurea u. 8. W. In einem Wasserbassin am Wege: Fontinalis antipyrelica, eine Tetraspora und Bacillarienschlamm. 398 . Wir kommen zur Dogane. Man war äusserst scrupulös, alle Kisten und Paquete mussten geöffnet werden. Man hält meine Sammlungen für Handelsartikel, die Pflauzenpapiere für Contrebande. Man fordert einen enormen Steuersatz. Ich protestire und erkläre auf das Bestimmteste,, nicht einen Bajocco zu zahlen. Diese Diffe- renz wäre gewiss nicht sobald ausgeglichen worden, wäre mir nicht Orsini eingefallen. Ich fragte die Herren, ob ihnen der Professor Orsini in Ascoli bekannt sei; „sehr genau,‘ erwiedert einer der Beamten; nun so rufe ich diesen als Schiedsmann auf. Orsini ist. ebenfalls Naturforscher, hat. bedeutende Sammlungen und alle mit mir führende Gegenstände sind nur zu gleichen Zwecken. Das überzeugte den jüngern Beamten von der Richtigkeit meiner Be- hauptung, er übernahm die Garantie und wir konnten weiter ziehen. - Der Abend hatte sich schon mit dicken, regenschwangeren Wol- ken über das Thal gelagert, als wir in Ascoli einzogen, Man führte uns nach einem vorirefllichen Gasthause auf der Via proteriana Nr. 90. zu dem Hrn. Giuseppe Onor]j. Am nächsten Morgen machte ich zuvörderst dem Hrn. Antonio Orsini meinen Besuch, wo ich, wie vermuthet, mehrere Briefe aus Deutschland fand. Meinen Aufenthalt in Ascoli bestimmte ich vorläufig auf 10—12 Tage, während welcher Zeit Orsini sich mir ganz zur Disposition stellte, In Ascoli herrschte grosse Aufregung unter den Politikern; den- : noch fürchtete man eine so baldige Schilderhebung noch nicht. Diese erfolgte jedoch in den nächsten Tagen. Der Zweck meiner Reise war nun nicht mehr streng zu verfolgen, ich wurde oft abhängig von anscheinend unbedeutenden Dingen. Ich musste die Rollen wechseln, je nachdem die Localeinflüsse sich geltend machten. Ich gebe daher, um hier Weitläufigkeit zu vermeiden, vom 2ten Theile meiner Reise nur den nackten Inhalt und gehe demnächst zur Auf- zählung der beobachteten Kryptogamen über. Von den Phaneroga- men werde ich nur diejenigen aufführen, deren Vorkommen in jenen Provinzen bisher noch nicht nachgewiesen war, oder falls ich Bemer- kungen von einigem Belang beizugeben habe. In Ascoli verlebte ich durch Orsini sehr genussreiche Tage. Er selbst ist ein vielfach unterrichteter Mann, steht im Orte wie in weiter Umgegend in grosser Achtung. Das führte mich denn auch in mauche Familie und in gesellige Kreise, die mir. nicht allein das grösste Interesse gewährten, sondern ich machte dabei persönliche Bekanntschaften, die für mich später in Rom und Neapel von nieht 399 unbedeutendem Einfluss waren und mir auch unter dem Wechsel der dermaligen Dinge einen nicht unwesentlichen Schutz boten. Hier schliesst der erste Theil meiner Reise. oo. Umstände geboten es, nach Ancona zurückzugehen und von hier aus beginnt der 2. Theil folgenden Inhalts: 1) Reise von Ancona über Macerata, Foligno, Terni, Rieti nach Aquila, j 2) Aufenthalt in Aquila und der Umgegend. Reise nach Rom. 3) a. Aufenthalt in Rom und seiner nächsten Umgegend. b. Untersuchung der Campagna und des Lago di Solfatara (di tartaro). c. Untersuchung der Gebirgszüge von Albano Subiaco, Ca- pistrello und des Lago Fucino; \ d. Untersuchung der Pontinischen Sümpfe bis Terracina. 4) Aufenthalt in Neapel: a) Untersuchung der Höhenzüge um Neapel bis zum Valturno; b) Untersuchung des Vesuv’s und der Somma; ° ce) Aufenthalt auf Ischia und Besteigung des Epomeo; . d) Aufenthalt in Sorento und auf Capri, Besteigung des Mie S. Angelo; e) Untersuchung der Küstengegend von Positano, Amalfı bis Pisti (Pestum). 5) Reise nach Cassano, Besteigung des Mte Pollino und Rück- reise nach Neapel. 6) a. Reise nach Messina ; b. Aufenthalt in Messina und der Umgegend; e. Reise nach Catania und Besteigung des Aetna's. 7) a. Reise nach Malta; ze b. Aufenthalt in Valetta; e. Rückreise über Livorno, Florenz, Triest. Notizen Das optische Institut von Merz & Söhne (vorm. Utzsch nel- der-Fraunhofer) hat in den jüngsten Tagen seinen Ruf auf eine glänzende Weise erweitert. - Diese Anstalt, weltberühmt durch ihre Refractoren, hat sämlich vor einiger Zeit vom Generalconservatorium der hiesigen wissen- schaftlichen Sammlungen die Bestellung eines Mikroskopes für das botanische Conservatorium erhalten. Es war ihr dabei die Bedingung - fel gestellt. 400 gestellt, ein gewisses Probeobjeet (nämlich die Querstreifen an den Schuppen der Hipparchia Janira, eines Schmetterlings) mit dersel- ben Deutlichkeit zu zeigen, als die hier zu &ebote stehenden Instru- mente von Oberhäuser (aus Paris) vermögen, welche bekanntlich heutigen Tages als die besten Leistungen dieses Faches in Ruf stehen. Kürzlich wurde nun von Hrn. Sigmund Merz das von ihm 'verfertigte Mikroskop einer grösstentheils von Mitgliedern der kgl. Akademie der Wissenschaften gebildeten Prüfungscommission über- geben. Dieser dienten zum Vergleiche 5 Mikroskope, 3 von Ober- häuser (darunter 2 vom grössten Format), 1 Plössl von Wien ‚und 1 Bauer’sches von Nürnberg. Wiewohl eines der Oberhäu- ser’schen Instrumente, welches früher im Besitze des sel. !’rofessor Erdi war, von besonderer Güte gehalten wurde, erkannte das. einstimmige Urtbeil der Commission dem Merz’schen den Sieg zu, und zwar betrafen die Vorzüge desselben nicht blos die Schärke. und Klarheit der bewirkten Vergrösserungen, sondern auch die Zweckmässigkeit des mechanischen Apparates, die Accuratesse und Eleganz der Arbeit. , - Die Querstreifen an den Hipparchiaschuppen werden bei günsti- ger Beleuchtung mit 180maliger Vergrösserung sichtbar, sind beson- ders deutlich (auch bei mittelmässigem Lichte) bei 250— 500maliger;, aber auch noch bei einer 1260maligen mit einer Schärfe und Präci- sion zu unterscheiden, welche nichts zu wünschen übrig lässt. Die Vorzüge der definirenden, hauptsächlich aber penetrirenden Kraft dieses schönen Mikroskopes vor der Wirkung des schärfsten Oberhäuser’schen Objectives Nro. 9. waren keineswegs difficil su. suchende, sondern auf den ersten Blick schon ausser allen Zwei- Wir gratuliren den Gelehrten, welchen die Benützung eines solchen Mikroskopes zu Gebote steht. München den 20. Juni 1850. In dem Index Seminum in horto botanico Mutinensi collectorum anno 1850 publicirt De Brignoli a Brunnhoff eine neue Gat- tung der Gramineae Zeinae unter dem Namen Reana mit folgendem Charakter:- Flores monoici. Maseculi terminales, paniculati: spiea bi- flora, flore altero sessili, .altero pedicellato: staminibus sex. Feminei azillares, spicati, erecti, sessiles: in axi flexuoso: bräcteis imbricatis ad medium usque involuti: stylis longissimis, exsertis, pendulis: parte spice superiore abortiva, exserta, erecta. Caryopsis curvo-trigona axi arcte adherens. Reana Gioranninii, foliis amplexicaulibus, ca’ ‚nalieulatis, angustis, integerrimis, longissimis. Hab. in Mexico. Annua. Attolit ex loco natali D. Doct. Melchior Giovannini,- Regiensis. (3 Wir übergeben unseren Lesern als besondere Beilage zu die- ser Nummer den ersten Bogen eines Verzeichnisses der in Bayern diesseits des Rheins bis jetzt gefundenen Pilze von Friedrich Freiherrn v. Strauss. “ - Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. . FLORA. MW. 26. Regensburg. 14. Juli. 1850. . Inlamlt: orıcınaL-AenanpLung. Hoffmann, über die Wurzeln der oldengewächse. (Fortsetzuug.) — rırerarun. Fritsch, Resultate aus den Beobachtungen über periodisch sich öffnende nnd schliessende Blumenkronen, — ANZEIGE, Zwei Üenturien seltener oder neuer europäischer Laubmoose. Ueber die Wurzeln der Doldengewächse. Von Prof. H. Hoffmann. Dritte Abtheilang. Hiezu Taf. II. (vgl. Flora 1849. Nro. 2. u. 46.) (Fortsetzung) i Angelica verlieillaris L. 2%. (Peucedanum verticülare Ko ch.) Die Wurzel wurde im October aus der Erde genommen und hatte eine eylindrische Gestalt, Fig. IN. 1. ('/s natürl. Grösse). Ihre Oberfläche war hellbräunlich gefärbt, beim Durchschneiden roch sie äbnlich wie die oflicinelle Angelica-Wurzel. — Auf dem Längsschnitte bemerkt man Fig. IH. 2. deutlich mehrere Schichten. Zunächst die breite Rindenschicht, welche unmittelbar unter dem Lebensknoten breiter ist wie die Holzschicht und überhaupt die Hälfte des Halb- Messers der ganzen Wurzel einnimmt. Sie besteht ganz äusserlich aus den oft beschriebenen oberflächlichen Rindenzellen, unter wel?. chen lockeres, unregelmässiges Parenchym sich ausbreitet-und den grössten Theil des weichen, fast schaumigen, im ausgetrockneten Zustand mit Luft erfüllten und hin und wieder zerreissenden Rinden- markes bildet, in welchem zahlreiche Milchsaftgänge sich befinden ; der kleinere Theil desselben besteht, zumal nach innen, aus gestreck- ten Zellen und weichem Parenchym. Diese Schicht geht ganz all- mählig in die Bastschicht B über, welche selbst dagegen sehr scharf von der Holzschichte H getrennt ist. Die Holzparthie ist ziemlich stark, äusserlich sehr rein prosenchymatisch, nach innen aber bald tiefer, bald weniger tief in das Mark eindringend und sich allmählig Flora 1850, 28, 26 402 in dieses umbildend. Sie ist reich an grossen, gestrichelten Gefäs- sen, während abrollbare Spiralen selbst an der der Markscheide ent- sprechenden Stelle nicht gefunden werden. Bei dieser Anordnung ist das Mark nur auf kleine Strecken ganz frei von Gefässen (oder ächtes Mark), welches alsdann aus abgerundet viereckigen und rund- lichen, sehr regelmässig aufgebauten senkrechten Zeilenreihen be- . steht, ‚Zwischen Mark und Rinde ziehen die mehrstöckigen feinen Markstrahlen hin, welche gewöhnlich wagerecht liegen und ans ein- fachen,, nicht figurirten mauerförmigen Zellen gebildet werden; bis- weilen dagegen laufen sie etwas schief, so dass sie mit dem Ho- rizont einei spitzen Winkel bilden. — Charakteristischer ist der Querschnitt unserer Wurzel, etwa !/,’ unter dem Lebensknoten betrachtet. Fig. III. 3. Amal vergrössert. Das Rindenmark ist im frischen Zustande saftig und gleichmässig zellig', beim Austrocknen entstehen jedoch eine Menge von Rissen und Aushöhlungen R (an der im trockenen Zustande gezeichneten Stelle t), welche übrigens beim Einweichen eines Scheibehens in Wasser sich wieder völlig schliessen. Man sieht in dem Rindenmarke und besonders in der “ radienartig vom Holzringe in die Rindenmarkschicht sich fortsetzen- “den Bastschicht B eine grosse Menge ungefähr radial geordneter Milchsaftgefässe L, aus welchen bei der getrockneten Wurzel ein klares, farbloses Oel, bei der frischen dagegen ein rein weisser Milchsaft hervorgaillt. Auch aus dem eigentlichen Marke kommt etwas Milchsaft zum Vorschein. Diese Latexgefäss - Radien bilden gewöhnlich Fortsetzungen der kurzen Baststrahlen. Der Bast geht durch gestreckte Zellen in das lockere Rindenmark über. Der Holz- ring H, nach aussen scharf begränzt, geht nach innen strahlenartig ziemlich tief in das Mark, ohne jedoch an dieser Stelle schon die Achse der Wurzel zu erreichen (bildet daher ein ächtes, wenn auch kleines Mark M), was dagegen etwas weiter abwärts allerdings stattfindet. In der Holzschichte bemerkt man ausser einer grossen Zahl gewöhnlicher Markstrahlen (m) eine Menge von Luftgefässen, überall ziemlich gleich dicht gedrängt und von gleicher Grösse. Die chemischen Verhältnisse anlangend, so weit diese durch das Mikroskop ermittelt werden können, ist Folgendes zu bemerken. Die zu Ende Octobers ausgehobene Wurzel zeigte nur in der inneren Hälfte des Rindenwarkes und in der äusseren Bastschichte eine übri- gens nicht geringe Menge von Stärke, deren einzelne Körnchen, von randlicher Gestalt und verschiedener Grösse, eine Anzahl (etwa 3) ‚ eoncentrisch liegender Schalen (concentr. Kreise) zeigten. Bei einer anderen, zu Ende Decembers ausgegrabenen Wurzel zeigte sich die " 403 Stärke noch reichlicher über alle Theile, die Holzstreifen ausgenom- men, verbreitet. Gerbstoff war ziemlich viel vorhanden und van un- gewöhnlich weiter Ausbreitung, bei Befeuchtang des Längsschnittes der Wurzel mit Eisensulphatlösung färbten sich nämlich alle (mar- kigen) Theile, bis auf die Holzbündel, schwarzgrün; besonders stark die äusserste Rindenschicht, in deren Zellen man den abgelagerten Gerbstoff als eine krümmelige Masse aufgespeichert sah, Oel war, abgesehen von den meist der Rinde angehörigen Latexgängen, noch hier und da in den Zellen in Form kleiner Oeltröpfcehen zu erken- nen, so in der Bastschicht, im Rindenmark, zumal nach innen, da gegen nicht in den Zellen des eigentlichen Markes. " Gummiarlige, mit Jodtinctur gelb werdende Materien fanden sich in dem Marke und besonders reichlich in der Rindenmarkschichte. Ligusticum Levisticum L. %. Die Wurzel ist braun, von ähnlicher Gestalt wie die unter Fig. Il. 2. abgebildete Wurzel von Angelica sylvestris, ein- oder mehr- köpfig und gewöhnlich reich an Fasern von Federkieldicke; ihr Ge- fuch ist stark und angenehm. So nahe die Verwandtschaft dieser Pflanze mit der officinellen Angelica ist, wenn man die Fruchtform in's Auge fasst, so mancherlei Abweichendes zeigt sich, namentlich in Bezug auf die Milchsaftorgane, bei der Vergleichung beider Wur- zeln. Da der Längsschnitt in diesem Falle weniger instructiv ist, so gehen wir alsbald zur Betrachtang des Querschnittes über. Man bemerkt sogleich mehrere deutlich getrennte Schichten, welche, wenn der Durchschnitt gerade im Lebensknoten gemacht wird, folgende Beschaffenheit haben. Fig. IV. 1. Zu äusserst das lockere, zarte Rindenmark von bedeutender Stärke, über ein Drittheil des Halb- messers einnebmend. Dasselbe besteht aus abgerundeten Paren- chymzellen, welche bei der trocknen Wurzel von Oel durchtränkt sind, das beim Anschneiden an unzähligen Stellen in Form glänzen- der Pünktchen hervorguillt; diess Gewebe ist durch dazwischen ge- schobene Linien aus dichterem, ölfreiem, weissem Zellgewebe, Fig. IV. 2. R, in eine grosse Menge unregelmässiger, kleiner Felder ab- getheilt. In Folge des Austrocknens bilden sicb im Rindenmarke mehr oder weniger lufthaltige Risse und Löcher. Es fällt vor Al- lem die Seltenheit, ja der beinahe gänzliche Mangel öl- oder milchsaftführender Gänge auf, und man sieht, wenn man dünne Schnitte gegen das Licht hält, dass die ölgetränkten Felder stark durchscheinend sind. Die mikroskopische Untersuchung zeigt, dass diess Del — von weingeiber, klarer Farbe und angenehmem 26* D 404 Geruche nach getrockneter Selleriewurzel — in Form zahlreicher kleiner Tröpfchen in den Zellen des Rindenmarkes selbst sehr reichlich und gleichmässig aufgespeichert ist, während nur in weiten Strecken einzelne kleine, kurze eigentliche Gänge zu finden siad. — Die Bastschicht ist wenig entwickelt und so weich und öl: reich, dass sie in diesem Querschnitt nur undeutlich vom Rinden- marke sich unterscheidet; an etwas tieferen Stellen, etwa 2’ weiter abwärts, lässt sich indess ein strahlenartiges Fortsetzen desselben in die Rindenmarkschichte, ähnlich wie bei den oben beschriebenen Wurzeln, bemerken. Die Holzschicht ist schwach entwickelt, woraus sich die Lockerheit der ganzen Wurzel erklärt; ihre einzelnen Streifen sind durch starke Markfortsätze getrennt, von gelblicher Farbe und mit zahlreichen gestrichelten Luftgefässen verseben, H. Sie gehen strahlig bald tiefer, bald weniger tief in das stark entwickelte Mark über, welches indess abwärts sehr bald an Umfang abnimmt, indem die Gefäss- und Holzstreifen immer näher gegen das Centrum rücken, so dass es hei 2° Tiefe schon kaum mehr zu erkennen ist. Bemer- kenswerth ist nun, dass in diesem Marke einzelne grosse Milchsaft-Laceunen vorkommen, welche im Längs- und Quer- schnitte ziemlich gleich geformt und von kugel- oder eiförmiger Ge- stalt sind. Sie sind in der trocknen Wurzel mit einem klaren Oel angefüllt, welches dieselbe Beschaffenheit wie oben hat. Interessant ist der Bau dieser grossen Behälter L, welchen Fig. IV. 3. vergrös- sert darstellt. Das ganze Innere ist ausgekleidet mit einer sehr fei- nen, structurlosen, zusammenhängenden Haut, welche sich beim Hin- und Herschieben der Objectgläser wie eine zähe, dünne @allertsehicht rollt und zerren lässt; übrigens kann ich nicht entscheiden, ob sie eben nur eine halb aufgetrocknete Gallerte, oder, was ich für wahr- scheinlicher halte, eine selbstständige Haut ist. Um diese Tapete, an welcher zahlreiche kleine Oeltröpfchen haften, lagert sich nun die sehr regelmässig concentrisch angeordnete Zellenmasse, welche die feste Wand der Lacune bildet. Sie ist, selbst an einer und dersel- ben Lacune, an den verschiedenen Stellen des Umfanges von unglei- cher Stärke. und enthält innerhalb ihrer viereckigen, platten Zellehen eine ziemliche Menge klarer Oeltröpfchen. Nach aussen geht diese Zellenschicht ziemlich plötzlich in die umgebenden Markzellen über, welche ein parenchymatöses Gewebe aus grossen viereckigen und abgerundeten Zellen bilden. Die kleineren Milchsaftbehälter haben, wie Fig. IV. 4. zeigt, eine im Ganzen ähnliche Beschaffenheit, wie die grossen. \ 405 Bei der Prüfung auf Stärke mittelst Jod konnte in einer star- ken, Ende Octobers ausgehobenen Wurzel keine Reaction bemerkt werden; dagegen färbte sich auf Anwendung ven Eisensulphat die äussere Rinde und ebenso der peripherische Theil des Markes grün, während Bast- und Holzschichte unverändert blieben. Literatıur Resultate aus den Beobachtungen über jene Pflanzen, deren Blumenkronen sich täglich periodisch öffnen und schliessen. Von C.Fritsch inPrag. (Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Mathematisch-natar- wissenschaftl. Classe. Jahrg. 1850. I. Abtheil. Wien 1850. S. 18. ete.) Wir glauben den meisten unserer Leser wie der Wissensehaft selbst einen Dienst zu erweisen, wenn wir den vorliegenden Auf. satz, der einen für die Pflanzenphysiologie hochwichtigen Gegenstand behandelt und ausserdem nur wenigen Botanikern zugänglich sein dürfte, hier im vollständigen Auszuge wiedergeben. Er wurde in der Sitzung der kaiserl. Akademie zu Wien am 3. Januar d. J. zur Vorlage gebracht und dürfte für alle künftige Beobachtungen der Art, auf deren hohes Interesse auch für die Pflanzengeographie wir nicht erst aufmerksam zu machen brauchen, einen sicheren Anhaltspunkt bieten. Der Verf. hat in den Jahren 1844—49 von Stunde zu Stunde und während der ganzen Vegetationsperiode bei vielen Pflanzen, deren Blumen sich täglich periodisch öffnen und schliessen, die Grösse der Blumenphase sowohl, als die Lufttemperatur und andere meteorische Elemente, insbesondere die Insolation von Sonnenaufgang, den gan- zen Tag hindurch bis einige Stunden nach Sonnenuntergang in der Absicht aufgezeichnet: nicht nur den täglichen Verlauf einer Classe von Erscheinungen in der Pflanzenwelt zu bestimmen, welehe ia vielen Besiehungen interessant und lehrreich sein dürfte, sondern auch noch die meteorologischen Bedingungen zu untersuchen, unter welchen sie vor sich gehen. Ueber die Anwendung des Wortes „Pflanzenschlaf‘ zur Be- #eichnung der Erscheinungen , für welche die Ergebnisse der Beeb- achtungen mitgetheilt werden, hält sich der Verf. verpflichtet, eine Erklärung vorauszuschicken. 406 - Die hier mitzutheilenden Resultate haben durchaus nicht den Zweck, nachzuweisen, welche Erscheinungen den Pflanzenschlaf be- gleiten, oder zu erklären, wie diese Function des Pflanzenlebens vermittelt wird; wenn gleich nicht einzusehen ist, ob man nicht mit mehr Recht das periodische Oeffnen und Schliessen der Blumen als Symptome des Pflanzenschlafes ansehen könnte, als die wechselsei- tige Annäherung oder Entfernung der gegenständigen Blätter einer Pflanze, oder das Zusammenfallen der Blättchen und andere ver- wandte sich auf die Blattstellung beziehenden Erscheinungen : so wie man bei Menschen und "Thieren eher das Schliessen der Augen, als das Senken der Hände und das Ruhen der Füsse als Zeichen des Schlafes ansehen wird. Höchstens könnte zu Gunsten der gegen- seitigen Ansicht angeführt werden, dass die’Pflanze immer Blätter und nur eine kurze Zeit hindurch Blumen trägt und sich demnach die Beobachtungen über die geänderte Blattstellung viel eher zu einer allgemeinen Untersuchung über den Pflanzenschlaf eignen wür- den, als jene über die Blamenphasen, zumal die letztern nur an regelmässig geformten Blumen bemerkt werden können. . Dagegen lässt sich wieder einwenden, dass die mit dem Pflan- zenschlaf verbundene Aenderung der Blattstellung nicht nur bei ver- schiedenen Pflanzenarten, sondern selbst bei verschiedenen Indivi- duen und selbst verschiedenen Blättern derselben Pflanzenart, so mannigfaltig ist, dass die über verschiedene Pflanzenarten angestell- ten Beobachtungen nicht leicht unter sich vergleichbar werden dürf- ten, weil sie kein Gegenstand einer Messung nach einer bestimmten Skale sein können; während die Blumenphase als der Bogen eines Winkels angesehen werden kann, der sich in jedem Falle annähe- rungsweise schätzen lässt, Eben so wenig kann man dem Veffnen und Schliessen der Blu- men die Periodicität desshalb absprechen, weil solche Blumen bei vielen Pflanzenarten nicht länger als einen Tag dauern, da sich die abgeblühten Blumen durch neue ersetzen, welche denselben Phasen- wechsel zeigen, und überdiess bei einer beträchtlichen Anzahl Arten die einzelnen Blumen sich mehrere Tage hindurch in demselben täg- lich wiederkehrenden Phasenwechsel erhalten. Noch könnte geltend gemacht werden, die ungleich wichtigere Bestimmung der Blüthen vor den Blättern im Organismus der Pflanze, die subtilere Textur der Blume und die grosse Zahl und Mannigfaltigkeit ihrer Organe, welche sie für alle Aensserungen des Pflanzenlebens weit fähiger macht, als die der Blume in allen diesen Beziehungen nachstehenden Blät- teru.s,w.— Indem derVerf. aber diese und ähnliche Untersuchangen . 407 den Pflanzenphysiologen zur Entscheidung überlässt, bemerkt er nur noch, dass bei den folgenden Resultaten, deren Begründung mit den zu Grunde liegenden Beobachtungen in den Abhandlungen der k. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften die Aufnahme finden dürfte, ven den Erscheinungen des Pflanzenschlafes immer nur in dem be- schränkenden Sinne die Rede ist, als sich derselbe in dem periedi- schen Wechsel der Biumenphase äussert, indem eine erschöpfendere Dar- stellung des Pflanzenschlafes künftigen Forschungen überlassen bleibt. Rechnet man die Dauer des Schlafes der Pflanze, von jener Stunde, zu welcher die Blame bis zur mittlern täglichen Phase (nach den Beobachtungen alle 24 Stunden gerechnet) abgenommen hat, bis zu jener, wo die Blume zum zweitenmale bis zur mittlern Phase des Tages entfaltet ist, und zwar über die Epoche des täglichen Mini- mums der Phase, so ergibt sich als Regel, dass die Dauer des Schla- fes nach Verschiedenheit der Pflanzenart 10—20 Stunden beträgt und im Mittel zu 14 Stunden angenommen werden kann. Wenn es auch keine Tageszeit zu geben scheint, zu welcher sich die Blumen- kronen gewisser Pflanzenarten nicht öffnen würden (d. h. die mitt- lere tägliche Phase erreichen), so ist es doch bei den meisten in den ersten Stunden nach Sonnenaufgang der Fall und es nimmt überhaupt die Zahl der Arten von 2 bis 7 Uhr Morgens in den er- sten Stunden langsam, dann schnell zu und von 7 Uhr Morgens an- gefangen wieder eben so schnell bis gegen Mittag ab. In den Stun- den nach Mittag öffnen sich nur die Nachtblumen, solche nämlich, die am Tage grösstentheils geschlossen sind. Nur wenige Stunden um Mitternacht ausgenommen, gibt es keine Stunde im Tage, zu welcher sich nicht gewisse Blumenarten schliessen würden, doch sind es nur wenige, bei welchen diess bereits in den Stunden vor Mit- tag der Fall ist, hierauf wächst aber die Zahl der Arten, die meisten schliessen sich von 3—6 Uhr Abends; später nimmt die Zahl der sich schliessenden Blumenkronen schnell ab. Die Epoche des Tages, zu welcher sich die meisten schliessen (6—7 Uhr Abends), steht nahezu zwölf Stunden von jener ab, zu welcher sich die meisten öffnen (6—7 Uhr Morgens); überhaupt fin- det zwischen beiden Arten von Erscheinungen in so fern ein Gegen- salz statt, als zu jenen Epochen des Tages, wo sich mehrere Blu- men öflnen, sich wenigere schliessen, als zu jenen, wo sich wenigere öffnen u. s. w. Von Sonnenaufgang und so lange der Höhenwinkel der Sonne zunimmt, sind die Blumenkronen, mit wenigen Ausnahmen, im Defl- 408 nen, von Mittag und so lange der Höhenwinkel der Sonne abnimmt, also bis Sonnenuntergang im Schliessen begriffen. Aber nicht nur in den Hauptmomenten findet dieser Zusammen- hang. zwischen dem Stande der Sonne und der Phase der Blumen- welt statt, sondern auch in der Grösse der Aenderungen bei beiden Arten von Erscheinungen. Um Mitternacht, zur Zeit der untern Cul- mination der Sonne, wo die Phase der Blumenwelt nahezu 0 ist, finden wir so wie um Mittag, wo die Phase der Blumenwelt, wie später gezeigt wird, ihr Maximum erreicht, keine Aenderungen, die raschesten dagegen zu jenen Stunden des Tages, zu welchen sich auch der Höhenwinkel der Sonne am schnellsten ändert. im Allgemeinen wächst die Zahl der Arten, deren Blumen das tägliche Maximum der Phase (Vollblume) erreicht haben, von den Morgenstunden bis um Mittag und nimmt dann bis gegen Abend “ wieder ab. Keine von den Tagblumen ist vor 7 Uhr Morgens oder später als um 5 Uhr Abends am weitesten geöffnet. Ein ähnliches Gesetz scheint für die Nachtblumen zu gelten, welche der Mehrzahl nach erst gegen Mitternacht ihre Kelche völlig zu entfalten scheinen und so wie die Tagblumen es um Mitternacht sind, um Mittag völ- lig geschlossen sind. Bei der untern Culmination der Sonne sind die Nachtblumen am weitesten geöffnet, ihre Phase nimmt ab, wie sich die Sonne dem Horizonte nähert, bei Sonnenaufgang schliessen sie sich und es beginnen die Tagblumen den täglichen Phasengang ; um Mittag sind sie am weitesten geöffnet und schliessen sich bis gegen Sonnenuntergang, worauf wieder die Phase der Nachtblumen zunimmt. Die Dauer des Schlafes einer Pflanzenart nimmt ab, so wie die Epoche des täglichen Maximums der Blumenphase von den Morgen- stunden über Mittag bis gegen Mitternacht fortrückt, aber schnell wieder zu, so wie sich die Epoche der grössten Blumenphase den Morgenstunden nähert. Sie beträgt bei den Morgenblumen*). . 14.8 Stunden Mittagsblumen ... . 14,2 Abendblumen..... 12.9 Nachtblumen .... 118 „, Bei jeuen Pflanzen, deren Blumen sich in den Morgenstunden völlig öffnen, dauert das Zunehmen der Phase nicht so lange, wie ER} „» *) Morgenblumen sind solche, welche sich in den Stunden vor. Mittag, Abend- blumen, welche sich in den Stunden nach Mittag völlig Öffnen u. 8. w. * 409 das Abnehmen, bei jenen hingegen, welche sich in den Abendstunden völlig öffnen, dauert das Oeffnen länger als das Schliessen. Wenn sich die Blumen in Folge des Erwachens der Pflanze aus dem Schlafe zu öffnen beginnen, nimmt ihre Phase gewöhnlich. anfangs langsam, dann schneller zu, nur bei wenigen Pflanzen dauert die Vollblume einige, gewöhnlich kaum eine Stande, worauf ihre Phase anfangs langsam, dann schneller und mit der Annäherung zum Minimum der Phase wieder langsamer abzunehmen fortfährt, bis sie mehr oder weniger geschlossen, scheinbar regungslos mehrere Stun- den zubringt, um als Nenblume denselben Cyklus des Phasengangen zu durchwandeln. Die Momente, zu welchen die Pflanze aus dem Schlafe erwacht und in denselben wieder verfällt, so wie jene Epoche des Tages, welche durch die Vollblume ausgezeichnet ist, haben ihre bestimmten Blumenphasen, welche nicht nur bei derselben Pflanze zu verschiedenen Stunden des Tages, sondern auch bei verschiede- nen Pflanzen bei denselben Momenten des Pflanzenschlafes sehr un- gleich sind. Zum Messen der Phase ist folgende Skale eitworfen worden: geschlossene Blume ..... ‚= 0 halb offene Fr En = 45 ganz offene „, 2.20. = m halb zurückgeschlagene Blume — 135 ganz zurückgeschlagene „ == 180 Die Grösse des Minimums der Phase nähert sich bei den mei- sten Pflanzenarten mehr oder weniger dem Winkel 0° und über- schreitet bei keiner ==45°. Ausnahmen bilden nur jene wenigen Pflanzengattungen, wie Anthemis, Chrysanthemum und Pyrethrum, deren Blumenblätter sich zur Zeit des Maximums der Phase zurück- schlagen (Phase 90-—180°), während jene anderer Pflanzen nur flach ausgebreitet sind. Die mittlere tägliche Phase ist bei den untersuchten Pflanzen- arten sehr verschieden, weil sie nicht nar von der Dauer des Schla- fes abhängig und bei den Pflanzen mit langer Dauer kleiner als bei jenen mit kurzer Dauer ist, sondern weil auch noch die Grösse der Extreme und die tägliche Aenderung der Blamenphase darauf Ein- fluss nimmt. Daraus erklärt sich, warum die Zahl der Pflanzenarten in den verschiedenen Abstufangen der mittleren Biumenphase sich nahe gleich bleibt und nur gegen die Gränzen derselben (5° u. 67°) schnell abnimmt. Aehnliche Verhältnisse ergeben sich für das tägliche Maximum der Blumenphase, welches nach Verschiedenheit der Pflanzenart 30° 410 bis 130° beträgt, welche letztere Gränze indess von den Gattungen Tigridia, Pyreihrum ausnahmsweise weit überschritten wird. Die Zahl der Arten wächst mit der Annäherung der Phase zu 90° und nimmt sodann wieder ab. Der Unterschied zwischen dem Minimum und Maximum der Phase, oder die tägliche Aenderung derselben schwaukt nach Ver- schiedenheit der Art zwischen 22° und 121°, erreicht aber bei Ta gridia pavonia über 160°. In der Regel beträgt die Aenderung 67°. Während die täglichen Epochen, zu welchen der Pflanzenschlaf aufhört oder wieder beginnt, und seine Dauer zunächst von dem scheinbaren täglichen. Laufe der Sonne abhängig sind, üben auf die Grösse der Blumenphase die Aenderungen der Lufttemperatur*) den mächtigsten Einfluss aus. Die Gränzen der Temperaturen, bei wel- -_ chen sich die Blumen za öffnen beginnen (d.h. die mittlere tägliche _ Phase erreichen), liegen zwischen 3’—15°. Ueberhaupt wächst die Zahl der Pflanzenarten, deren Blumenkronen sich entfalten, wenn die Temperatur bis etwa 10° zunimmt, und nimmt sodann wieder ab. Bei tieferen Temperaturen als 3° öffnet sich keine Blume mehr, so wie alle geöffnet sind, wenn die Temperatur über 15° steigt. Die Temperatur, deren die Pflanze bedarf, um aus dem Schlafe zu erwachen, ist desto höher, je weiter die Epoche, zu welcher sie blüht, vom Frühlinge zum Sommer fortrückt. Das Maximum der Blumenphase (die Vollblume) erreichen die Nachiblumen nach Verchiedenheit der Art schon bei 7°—13°; die Tagblumen erst bei 11°—25°. Die Gattungen Carlina und Echino- caclus ausnahmsweise sogar erst bei 30° und darüber. Die Zahl der Pflanzenarten wächst überhaupt in dieser Hinsicht, wenn die Lufttemperatur bis 23° zunimmt, bei 25° kommen wohl noch viele Arten vor, bei höhern Temperaturen aber schon sehr wenige; ja es tritt sogar, statt dass die Blumenphase zunimmt, eine so schnelle Abnahme derselben ein, dass sich die Blume völlig verschliesst, wenn die Temperatur eine gewisse Gränze überschreitet. Es gibt Blumen, welche eine Temperatur von 19° nicht mehr vertragen, während an- dere bis 29° und selbst darüber aushalten. Jede Pflanzenart hat ihren bestimmten Wärme-Coöfficienten , d. h. es entspricht einer bestimmten Aenderung der 'Temperatar eine gewisse Aenderung des Phasenwinkels der Blume. Bei keiner der untersuchten Arten betrug hei einer Temperatur- Variation —10° *) Alle Temperaturangaben nach Reaumur. al die Aenderung der Phase weniger als 30°, stieg bei den meisten auf 40’—85; bei einzelnen Arten bis auf 120°, bei Tigridia sogar auf160°. Während die Blumenphase bei der überwiegenden Mehrzahl von Pflanzen mit der Temperatur zu- und abnimmt, gibt es einige Pflan- zen, bei welchen die Blumenphase zunimmt, wenn die Temperatur im Abnehmen begriffen ist u. s. w. Es gibt in dieser Hinsicht keine allgemeinen Gränzen. Selbst solche Blumen, deren Phasen sich mit - der Temperatur in demselben Sinne ändern, verädern ihren Gang in dem entgegengesetzten, wenn die Temperatur eine gewisse Gränze überschreitet. Es sind solche, welche den Uebergang von den Tag- zu den Nachtblumen bilden, welche letztern sich bei zunehmender Temperatur schliessen und bei abnehmender öffnen. Aus den bisherigen Betrachtungen erkennt man die Wichtigkeit der Rolle, welche die Lufttemperatur in der Blumenwelt spielt. Er- reicht sie nicht einen bestimmten Grad, so beginnen die Blumen gar nicht sich zu öffnen, sie öffnen sich nicht völlig und nur in dem Grade, als die Temperatur eine gewisse Höhe erreicht; steigt sie noch höher, so schliessen sich einige Blumen, während andere sich wahrscheinlich in der grössten Phase erhalten , bis die Temperatur unter eine gewisse Gränze herabsinkt. Dadurch muss aber .noth. wendig der tägliche Gang der Blumenphase ungemein mannigfaltig modifieirt werden. Erreicht die Temperatur im Laufe des Tages zu keiner Stunde jenen Grad, bei welchem die Bewegung der Bla- menblätter beginnt, so wird die mehr oder weniger geschlossene Blume den ganzen Tag hindurch dasselbe Bild des Mangels an Reiz- barkeit darbieten und wahrscheinlich auch in ihrer Entwicklung, wohl selbst in ihren Lebensfunctionen stille stehen. Der enfgegen- gesetzte Fall wird sich ereignen, wenn sich die Temperatur fort- während auf jener Höhe erhält, die erforderlich ist, damit sich die Blume völlig öffne. Bleibt der Gang der Temperatur innerhalb die- ser Gränzen, so wird auch der Gang der Blumenphase die Extreme der letztern nicht berühren. Die Pflanze bedarf, um aus dem Schlafe zu erwachen, des Son- nenlichtes, möge es unmittelbar selbe treffen, also durch die Insola- tion wirken, oder mittelbar, nämlich durch Reflexion in der Atmo- sphäre. Ia letzter Beziehung geht die Sensibilität einiger Pflanzen für den Lichtreiz so weit, dass sich ihre Blumenkronen schon zu öffnen beginnen, wenn die Sonnenstrahlen nur erst die höheren Schichten der Atmosphäre erleuchten. Wir sehen daher einige wenige Pflanzen ihre Blüthen schon vor Sonnenaufgang entfalten. Da die- ser noch mit keiner schnellen Zunahme der Lichtintensität verbunden ®. 412% jet, sondern erst nur alimählig den Vebergang vermittelt von dem hellsten Dämmerungsscheine zur schwächsten Insolation, so ist das grosse, täglich periedisch wiederkehrende Schauspiel der Natur auch nicht von Auffallenden Erscheinungen in der Blumenwelt begleitet. Es öffnen sich bei Sonnenaufgang nicht mehr Blumen, als es die. allmählige und stete Zunahme der Lichtintensität erwarten lässt. In dem Maasse jedoch, als diese zunimmt, vermehren sich auch die Blumeh, welehe ihre Kelche ausbreiten, um den Lebenshauch durch das einfallende Sonnenlicht zu empfangen. Die Bluihen, an weichen diese Erscheinungen vor sich gehen, vermehren sich schnell mit der Antäherufig jenes Momentes, zu welchem sie unmittelbar von den Sonnenstrahlen berührt werden können und somit die Insolation be- ginut. Die Mehrzahl der Pflanzenarten prabgt nun mit geöffneten Blumen, während andere noch einer mehr oder weniger langen Ein- wirkung des directen Sonnenlichtes bedürfen, so dass die Zabl der Arten in dem Maasse abnimmt, als die.Einwirkung der Sonne län- ger zu dauern hat. Bis um Mittag haben mit sehr wenigen Aus- nahmen (die Nachtblumen) alle Blumen ihre Kelche entfaltet. Indess beginnen ändere nach mehrstündiger Insolation ihre Kelche wieder zu schliessen, während sie sich bei einigen Ahderh noch üH- nen. Erst von Mittag angefangen nimmt die Zahl der sich schlies- senden Blumen rasch zu, nachdem also die Insolatiöns-Kraft sich bis zum täglichen Maximum gesteigert hat. Mit Ausnahme der Nacht- diumen gibt es nn keine Pflanzen inehr, deren Kelche sich nicht sehon geöffnet hätten, während jene anderer Pflanzen sich rasch zu schliessen beginhen. So wie die Inselatiunsktaft vo nun an in stetiger Abnahme begriffen ist, nitnmt auch die Zahl der sich schlies- senden Blumen zu, sie verfingert sich erst mit dem Aufhören der Inbolation. Später schliessen sich die Blumen inehrere Stunden hin- durch naheu in gleicher Zahl, weder die Abnahme der Intensität des in der Atmosphäre zerstreuten Sonnenlichtes #uch der Untergang des Taggestirnes, so wie die weit geringet& Iatensitöt des Sonnen- lichtes im Dämmerungsscheine scheint auf das Gesetz der Abnahme der sich schliessenden Blumen Einflnss zu nehmen, so dass man sur Annahme &iner besondern Apathie derselben gegen den Lichtreiz Zendthiget wird, der als eine Folge der weit intensiveren Insolation in &en frühern Stunden und des zunehmenden Alters der Blume an- Bestheh werden kann. Werden blos die der Flora nnkerer Breiten angehörigen Arten der untersächten Pfänsen berücksichtigt, so ergibt sich für 100 * a13 Pflanzenarten mit Blumen gleicher Färbung folgende Artenzabl mit periodischem Phasenwechsel der Blumen: weisse Blumen 2.21 blaue ” 5.15 gelbe » 5.56 -rothe „ 1.49 Die blauen und gelben Blumen zeigen daher eine beträchtlich grössere Neigung sich täglich periodisch za öffnen und zu schliessen als die weissen und rothen. . : \ Auch die Dauer des Schlafes ändert sich noch nach Verschie- denheit der Blumenfärbung, sie beträgt nämlich bei den weissen Blumen 13.1 Stunden blauen » 14.9 2 gelben FR 14.6 „ rothen 3 13.4 » . Eine entsprechende Abhängigkeit von der Blumenfarbe zeigt sich auch in Beziehung auf die Epochen, zu welchen sich die Blamen öffnen und schliessen. Man findet nämlich für die Epoche des Oefinens Schliessens der weissen Blumen 8,2 Morgens 5.h7 Abends blauen » 71 » 4.2 » gelben FR 6.9 Fr 3.9 » rothen rn 72 a 5.3 ” Diese Verhältnisse beweisen, dass die blauen und gelben Bla- men mit einer grössern Empfänglichkeit für den Lichtreiz ausgestat- tet sind, als die weissen und rothen; da sie sich früher öffnen und schliessen und länger geschlossen bleiben als die letztern und eben desshalb eines geringern Insolationsgrades zum Deffsen bedürfen und überhaupt eine so lange Einwirkung der Insolation nieht vertragen, als wie die weissen und rethen Blumen. Ueberhaupt öffnen sich die letztern 9.5 nach dem Anfange und schliessen sich 9.9 Stunden nach dem Aufbören der Insolation, während bei den blauen und gel- ben die entsprechenden 0.5 und 1.6 Stunden früher, ala die Insola- tion begann oder aufhörte, eintreten. Die Temperaturen, bei welchen die Blumen jeder Farbengruppe aus dem Schlafe erwachen (==), die Vellblame erreichen (—=T) and welche sie nicht mehr vertragen (=), so wie die Aenderung der Blumenphase (—=LC) bei einer Temperaturvariation von 10° R. ersiebt man aus folgender kleinen Tafel: 214 “ : t T v c weisse und rothe Blumen 8.05 19.°%4 25.2 41.7 blaue und gelbe 33 s5 208 274 433 . Während also die Farbe der Blume auf die Temperatur, bei welcher die Pflanzen aus dem Schlafe erwachen, keinen Einfluss zu nehmen scheint, bedürfen die Pflanzen mit blauen und gelben Blu- men einer höhern Temperatur zur Vollblume und vertragen überhaupt eine höhere Temperatur als die weissen und rothen, wesshalb auch der Würme-Coöfficient bei diesen grösser als bei jenen ist. Veber- haupt scheint der Unterschied dieses Einflusses der Temperatur in . dem Maasse zu wachsen, in welchem sich dieselbe über jene Tem- pexatur erhebt, bei welcher die Pflanzen aus dem Schlafe erwachen. Unter 190 Blumen jeder der folgenden Classen kommen vor: Weiss. Blau. Gelb. Roth. Morgenblumen . 16 14 54 16 Mittagblumen . 17 750 36 Abendblumen . 45 15 30 10 Nachtblumen . 67 0 33 0 In den Morgenstunden und um Mittag sind demnach die mei- sten Vollblum®n.gelb, in den Abendstunden und in der Nacht weiss, Es scheint überhaupt die Zahl der Vollblamen jeder Farbengruppe einer von der Jahreszeit abhängigen Vertheilung zu unterliegen. Während die weissen um Mittag am seltensten sind, scheinen die rothen am häufigsten zu sein, wogegen um Mitternacht das umge- kehrte Verhältniss stattfindet. j . Die Grösse der Blumenphase heim täglichen Minimum (=P,) und Maximum (= P,), so wie im täglichen Mittel (P), und die Aen- derung der Phase oder der Unterschied der Extreme (Pa — Po=4) . beträgt bei den P, P Pa A weissen und rothen Blumen 20.08 36.°%5 74.09 60.°0 blauen und gelben » 81 s0.1 746 66.3 Die Difterenz der Phasen ist also in beiden Gruppen zur Zeit des Minimums am grössten, nimmt ab, wenn sich die Phase der mittlern nähert und verschwindet fast ganz zur Zeit des Maximums, zugleich ist die tägliche Aenderung bei den blauen und gelben Blu- men grösser, als bei den weissen und rothen. Die Dauer des Schlafes, so wie die Epoche des Beginnens und” Aufhörens derselben, steht in keiner Abhängigkeit von der Reihung der Pflanzenfamilien im natürlichen Systeme, eben so wenig, als diess in Betreff der Epoche, zu welcher die Pflanze mit der Voll- 415 blume prangt, zugegeben werden kann. Dasselbe negative Resultat ergibt sich in Beziehung auf die Grösse der Blumenphase. Dagegen lassen sich, wenn man den Pflanzenschlaf bei ganzen Familien betrachtet, folgende 3 tägliche Perioden unterscheiden. 1. Von 3 bis 9 Uhr Morgens — Periode des Erwachens. . 2. Von 10 Uhr Morg. bis 2 Uhr Ab. —. Periode d. Vollblume. 3. Von 3 bis 7 Uhr Abends — Periode d. beginnenden Schlafes. Man ist desshalb zu der Annahme genöthiget, dass, so mannig- "faltig und verschieden auch die Ursachen sein \nögen welche den täglichen Gang der Blumenphase modificiren, doch die Hauptursache des an eine tägliche Periode gebundenen Pflanzenschlafes bei allen Pflanzenfamilien dieselbe ist. Es ist der tägliche Gang der Insola- tion, welcher diese wichtige Rolle spielt; wie sie begiunt, hört der Pflanzenschlaf auf, mit dem höchsten Grade der Insolation stellt sich die Vollblume ein, und so wie die Insolation abnimmt, fallen die Pflanzen auch wieder in den Schlaf zurück. Dabei zeigt sich das denkwürdige Verhältnisse, dass das Erwachen aus dem Schlafe schon eine Stunde vor Sonnenaufgang beginnt, während das Zurückfallen in denselben eine Stunde vor Sonnenuntergang aufhört, wodurch sich das Bestreben der Pflanzen kund gibt, in den Morgenstunden das Sonnenlicht aufzusuchen, und in den Abendstunden dasselbe za meiden, was wohl in dem mit der Tageszeit fortschreitenden Alter der Blume den Grund haben dürfte, so wie überhaupt der tägliche Phasengang bei jüngeren Blumen excessiver und rascher als bei äl- teren erfolgt, Der Verf. gibt schliesslich ein Verzeichnis der Pflanzen, an weichen der periodische Verlauf der Blnmenphase untersucht worden ist, Es sind deren 142, theils wild wachsende, theils eultirirte Arten aus den verschiedensten Pfanzenfamilien. F. Anzeige Zwei Centurien seltener oder neuer europäischer Laubmoose um den Preis von 15 fl. rhein. durch den Tausehverein zu Strassburg (Prof. Buchinger) zu beziehen. . . Acaulon triquetrum, muticum. Bruchia vogesiaca. Pieuridium palustre._ Astomum rostellatum , multicapsulare. Hymenostomum phascoides, squarrosum, tortile. Weisia Wimmeriana, compacta, Ber- rolate. Rhabdoweisia denticulate. Weisiopsis bicolor. Dieranum gracilescens, Grevillianum, crispum, curvatum, Blyttii, falcatam, ful- vellum, strietum, interruptum, Scottianum, Sauteri, elongatum c. var. Palustre (sterile), robustum, majus. Campylopus tophaceus, longl- 416 ’ pilus. Fissidens crassipes, pyrenseus (Spruc.), Bloxami, grandifrons. Octodiceras julianum c. fruct, Seligeria pusilla, tristicha. Anodus Donianus, Discelium nudum. Entosthodon ericetorum, Templetoni. Funaria hibernica, Mühlenbergii, mierostoma. Dissedon Frölichia- nus, splachnoides. Tayloria serrata, splachnoides, Rudolphiana. . Tetraplodon angustatus, mnioides, urceolatus. Splachnum Worms- kjoldii, gracile, vasculosum, luteum. Poitia suhsessilis, Heimii, Wil- sonii. Anacalypta latifolia. Desmatodon latifolius c. var., cernuus, Laureri, flavicans. Tortula rigida, ambigua. Barbula peladosa, flavipes, vinealis, cirrhata, squarrosa, inclinata, eunefolia, canescens, membranifelia, chloronotos, anomala. Syntrichia inermis, mucroni- folia, alpina, aciphylla, Mueileri. Trichostomum Barbula, Havovirens, erispulam, mutabile, tenue, subulatum, Ceratodon eylindrieus. Di- slichium inclinatam. Kustichium norvegicum. Encalypta apophysata, longicolla, ecommutata, rhabdocarpa, streptocarpa. Zygodon Mongeo- tii, viridiesimus, conoideus (Brebissonii), compaetus, Orthotrichum Gymnostomum, urnigerum, Sprucei, alpestre, leucomitrium, curvifo- lium, Drummondii, pulchellum, cupulatum var. Floerkii et riparium, rivulare. Coscinodon pulvinatas. Plychomitrium polyphyllum, pu- sillum. Schistidium maritimum. Grimmia anodonta, plagiopoda, eurvula, cernua, trichophylla var. septentrionalis et var. meridionalis, tergestina, unicolor, atrata. Hedwigidium imberbe. Anoectangium Hornschuchianum, Sendtnerianum. Cinclidotus riparius e. var. ter- ‚ restris. Timmia austriaca. Aulacomnium androgynum c. fr., turgi- dum ce. fr. Bartramia strieta. Philonotis calcarea. Meesia Alber- tinii,- tristicha. Paludella squarrosa c. fr. Amhlyoden dealbatus. Cinclidium stygium. Mnium cinclidioides, orthorrhynchum, spinosum, spinulosum, hymenophylloides. Bryum (Pohlia) demissa, acuminata, polymorpha c. var. (Cladodium) uliginosum, purpurascens, lacustre. (Bryum) jalaceum, Mühlenbeckii, torquescens, obconicum, eirrhatum, (Webera) Wahlenbergii var. glacialis. Orthodontium gracile. Mie- lichhoferia nitida, c. var. compacta et elongata. Oreas Martiana. Psilopilum sexangulare, alpinum var. septentrionale, piliferum var. Hoppii, juniperinum var. glaciale. -Burbaumia indusiata. Fontina- tis dalecarlica, hypnoides, squamosa. Dichelyma faleatum. Cry- phaea heteromalla. Lasia Smithii. Daltonia splachnoides. Fabronia pusilla. Anacamptodon splachnoides. Neckera oligocarpa. Leskea longifolia e. fr., subenervis, nervosa. Isothecium piliferam, laetum, rufescens, chryseum, cladorrhizans. Hypnum nitidalum, depressum, pallescens, pulchellum, Seligeri (Mühlenbeckii), eylindricum (haldanio- rum), nemorosum, pratense, demissum, illecebrum, campestre, glareo- sum, crassinervium, cs#spitosum, flagellare, Stockesii, Vaucheri, I»- tam, callicbroum, catenulatum c. fr., rugosum «. fr., abietinum ce. fr, insidiosum ster., plicatum, rivulare, aureum, pumilum, fastigiatum, protuberans, cerinale, Bruchii, j NB. Eine vom Besteller ausgewählte Centurie wird zu fl. 10 abgegeben. Bedacteur und Verleger: Dr. Fürurohr in Regensburg. RLORA, m NM 27. | Regenshurg. 21. Juli. 1850. Inhalts oricınıL-ABsanoLung. C, H. Schultz Bip., Fieischmannia novum plantarum genus. — LITErRArur. Thurmann, KEssai de Phytostatique . applique & Ja chaine du Jura. De Brebisson, Flore de la Normandie, — ANZEIGEN, Kosteletzky, medicinisch-pharmaceutische Flora. Verkehr der k. botan, Gesellschaft im Juni 1850. Rama Baae Eleischmannia novum plantarum genus, auctore C. H. Schultz, Bipontino. Charaeter genericus. Capitulum innumeriflorum, homogamum. Involuerum hemispha- ricum, subbiseriale; foliola anguste lineari-subulata, humerosa, sub- »qualia, persistentia, demum reflexa,, caulique adpressa. Zecepta- culum nudum, convexiusculum. Flores subpuberuli, tubulosi, 5-dentati. Antherae inclusse. Styli rami rosei, longe exserti. Achaenia 5-gona, breve hirta. Pappus e corona factus brevissimä, callosä, subintegrä, e gua set» 5 filiformes dentirulatze, achenio duplo longiores, oriun- tur. — Herba perennis, neogenea (Quatemala, Mexico), dichotoma, caulibus gracilibus, foliis oppositis petiolatis, oblongo-elliptieis, su- perne serratis, capitulis pedicellatis, floribus superne roseis. Genus distinctissimum piä& mente vocavi in honorem virl claris- simi, Professoris Anatomie ete. Erlangensis, Dr. Gottofredi Fleischmann. ° Species solitaria:: Fleischmannia rhodosiyla C.H. Schultz Bipont. MS. Obs. Ob styli ramos roseos speciem vocavi. \ ' Distr. geogr. Habitat species nosira in Qustemalse provincia Chontales, ad fi. Mayale: Friedrichsthal! n. 869 et 187 (v. sp. pl. © herb. musei palat. vindob.). Eandem plantam in Mexico legit sine loei specialis designatione cl. Ehrenberg! n. 62. (v. sp. e herb. musei regii berol.) Descriptio. Herba perennis, palmaris — dodranthalis, collo suf- fraticuloso, inferne szpius radicans, plari- et gracili-caulis. Radix fibrosa. Fibre elongate e caule repente lignescente, 1 lin. eireiter diametro 'metiente, orientes. Caules aubadscendentes v. Flora 1850, 27, 27 418 erecti, /s—!/a, pl. */s lin. diametro metientes, medallä albä fareti, teretes, striati, cum foliis et involueri foliolis pilis brevibus, paten- tibus, glanduliferis dense obtecti, viridi- cinerascentes, demum glabres- centes, alutacei. Folia opposita, inferne approximata, 3-7 pl. 5 lin. distantia, inferiera tempore florescentize pleraque emarcida, viridi-, luteolo-cinerascentia, petiolata, oblongo-elliptica, sine petiolo grachli, 1—3 lin. longe, 5—10 lin. longa, 2—3'/, lin. lata, trinervia, plana, infra medium integra, supra medium serrata ; serratur® ufrinque 3—5 conspicus, apice rotundato.cornex. Superne caulis in axi fo- lioram minerum subintegrorum bis, ter v. quater dichotome in ramos abit, e quibus praecox serotinis humilior est, Rami (pedicelli) cum eapitulis 9—13 lin. longi, graciles, foliolis paucis lineari-subulatis, subarrectis, transitum in involueri squamas perficientibus, muniti. Capitula semper erecta, innumeriflora (ad 100), homogama. Involu- erum hemisphericum, 2 lin. altum, biseriale; involueri foliola nume- rosa 40, subzqualia, inferiora laxiuscula, omnia anguste linearia, subulata, dorso bistriata et pilis jam descriptis obsita, interne glabra, splendentia, basi spongiose Jilatata, post achseniorum maturitatem reflexa pedicelloque adpressa. Receptaculum convexiusculum, fere 1 lin. diametro habens, nudum, areolatum, areolis centro puncto ele- vato, cui insidebat achsnium, insignitis. Flores pilis brevissimis subglandulosis muniti, 1’/, lin. longi, involuerum subaequantes, tubu- losi, omnes hermaphroditi, tubo pallido superne sensim ampliore, apice dentibus 5 triangularibus roseis munito. Antherse incluss, ob- longo-lineares, pallide, ecaudat®, appendice apicali rotundatä; fila- menta glabra. Stylirami exserti, elavati, antennsformes, rosei, more Eupatoriacearum formati. Achzenia °/, lin. longa, conformia, eylindraceo-pentagona, inferne attenuata et callo basilari rotundato sordide albente munita, brunnes- centia, sed ad angulos lineä prominente albente insignita et hie pi- lis_brevibus rigidis arrectis obsessa, apice truncata. Inter angulos etiam pili brevissimi observantur. Pappus e coronä hrevissimä sor- dide albente, callosä subintegrä vel inter setas 3 prominentiis parvis notatä, cum setis abortivis comparandis, factus. Ad angulorum achznii apicem e coronä modo deseripta oriuntur setze 5 persistentes, sub- zequales, filiformes, ultra 1—°/y lin. long, achznio suabduplo lon- giores, sordide albentes, denticulis numerosis, brevibus arrectis in- structee. 419 Ueber die Stellung der Gattung Fleischmannia im System. Unsere Gattung, welche zur Feier des 50jährigen Doctorjubi- läums, am 21. Juni 1850, meinem verehrten Lehrer, Hrn. Prof. Dr. Fleischmann in Erlangen, überreicht wurde, gehört zur grossen Familie der Compositen und zwar zur Tribus der Eupatoriaceen DC. pr. V. p. 103. Diese durch die styli rami longe exserti, cla- vati, papillosi sehr ausgezeichnete Gruppe hat DeCandolle zu weit ausgedehnt. Seine Subtribus II. Tussilagineae hat mehr Ver- wandtschaft mit den Senecionoideen und von seiner SubtribusI. Eu- patorieae muss Adenostyles Cass., deren Blüthen länglich-linienför- mige Zähne und zugespitzte Griffeläste haben, ausgeschlossen werden. Mit H. Cassini’s Eupatorieen bin ich viel mehr einverstanden, ziehe aber auch hierher dessen Paleolaria (Palafoxia Lag.), welche er bei den Adenostyleen hat. Mit den Unterabtheilungen DeCandolle’s, welche auf den Pappus gegründet sind, kann ich mich noch viel weniger befreunden und habe desshalb in meinem Manuseripte folgendes auf die Frucht gegründete System aufgestellt: Div. I. Adenvstemmeae. Einzige Gattung Adenostemma Forst. Diese in den Tropen so gemeine Gattung unterscheidet sich von allen anderen durch die keulenförmige Gestalt der Frucht und die üoch eigenthümlichere Beschaftenheit des Pappus, welcher aus 3—5 starren, kurzen, oben drüsigen Borsten besteht. Div. II. Ooclinieae. Achzenia ancipiti-compressa. Hierher ge- hört u. a. Ooclinium Case., dann eine neue Gattung: Schaetzellia (mexicana) €. H. Schultz Bip. MS. Hr. J. Linden fand diese ausgezeichnete Pflanze in der mexicanischen Provinz Veracruz am Ufer des Flusses zu Acasonica, 1200 F. über der Meeresfläche im Januar 1839 und theilte sie mir unter Nr. 1186 mit. Sie unter- scheidet sich durch flach zusammengedrückte Früchte und 2-borstigen Pappus. Die Pappusstrahlen entspringen aus der Spitze der Frucht- kanten. Ich hatte früher diese Gattung in meinem Manuseripte Di- chaeta genannt, ändere aber diesen Namen in Schaetzellia: 1) weil mein Freund Asa Gray in Memoirs of American Aca- demy 1849 p. 102 bereits eine Gattung Dichaeta (Fremontii) Tor- Fey ined, aus Californien aufführt, 2) weil die Gattung Schaetzellia meines Freundes Prof. Dr. Klotzsch in Berlin, welche er in der allgemeinen Gartenzeitung von Otto und Dietrich 1849 p. 81 a. s. f. beschreibt, mit Isotypus H,B.K, eine und dieselbe ist und mein verehrter Freund mir erlaubt 27% 420 hat, den Namen Schaetzellia auf eine andere unbeschriebene Gattung zu übertragen. In meiner Arbeit über die centralamericanischen Compesiten wird nächstens diese Gattung in der Linns®a beschrieben werden. Div. II. Eupatorieae. Achznia pentagena. Diess ‚sind die wahrhaften Eupatorieen, welche reiche Abtheilung in mehrere gute Unterabtheilungen zerfällt. Mehrere neue hierher gehörige Gattun- gen habe ich noch in meinem Manuseripte. Dahin gehört auch un- sere Fleischmannia, welche sich von allen andern Gattungen durch den pappus 5-setosus und das capitulam innumeri-florum unterscheidet. Div. IV. Kuhnieae. Achzenia teretia, sub 10.gona. Hierher gehören Kuhnia Linn, Liatris Schreb., Bulbostylis DC. und an- dere Gattungen. Literatur Essai de Phytostatique applique ä la chaine du Jura et aux conirees voisines, ou eiude de la dispersion des planies vasculaires envisag6e prineipalement quant ä Yinfluence des roches soujacentes. ParJulesThurmann, ancien directeur de l’&cole normal du Jura bernois. Deux tomes. Berne chez Jeni ei Gassmann. 1849. 8. Wie schon der Titel andeutet, ist es vorzüglich das unter- liegende Gestein, dessen Verhältniss zum Pflanzenwuchs der Herr Verfasser einer genauen Würdigung unterstellt. Um den Leser s0- gleich auf den Standpankt des Verf. zu führen, erwähnen wir vor greifend, dass Hr. Thurmann die Pflanzendecke einer Gegend in gleichem Grade wie von der geographischen Breite und der Erhe- bung, se von der physikalischen Beschaffenheit, ja viel- mehr von dem mechanischen Zustand der Zertrümme- rung des unterliegenden Gesteines abhängig sieht. Der Verf. prüft diesen Satz in sehr scharfsinniger und origineller Weise an der Ve- getation des Schweizer Jura und der benachbarten Vogesen, des Schwarzwaldes, des Rheinthales bis nach Strassburg, des Saonethales von Besangon bis Grenoble, des Beckens zwischen dem Berner Jura und den Alpen, des oberen Neckargebietes, der Ebene und Hügel von Lothringen, der schwäbischen Alb und anderer benachbarten Strecken. 421 Fünfzehn Sommer hindurch bereiste und beobachtete der Verf. welcher von Pourrentruy aus schreibt, die Schweizer Jurakette zu- nächst um geologischer Zwecke willen. Dabei sammelte er eine Menge von Angaben über die Flora und über den Hauptcharakter der Pflanzendecke dieses interessanten Striches. Er macht keinen Anspruch auf neue oder schärfer begränzte Unterscheidung von Ar- ten, sondern wendet seine ganze Aufmerksamkeit jener Seite der Wissenschaft zu, von welcher her derselbe seinen Ausgang genom- men. Jenen Einfluss des unterliegenden Gesteins auf die Pflanzen- decke beleuchtet er in seinem eben so hoch zu schätzenden als um- fassenden Werke und kommt dabei zu Resultaten, welche gewiss bleibenden Werth haben. Statt Pflanzengeographie zu sagen, bedient sich Hr. Thurmann des schon früher von Anderen angewandten Ausdruckes „Phytosta- tik“, was allerdings viel für sich hat, indem die Aufgabe der Sache genauer bestimmt wird. Das Werk zerfällt in 4 Theile, wovon 3 Theile den ersten Band, der 4. Theil sammt den Ergänzungen den 2. Baud bilden. Beigegeben sind eine geognostische Karte, eine klimatische, eine solche mit Durchschnitten und Profilen, eine topo- graphische vom Jura mit den 4 vom Verf. unterschiedenen Hlöhen- regionen und endlich graphische Darstellungen der Quellen- und Luft- femperaturen so wie der Regenmengen. Der erste Theil handelt von den Ursachen, welche den Wohn- ort der Pflanzen bestimmen. Die Bedingungen des Bodens und des Klima’s sind hier genau abgehandelt, am genauesten aber das unter- liegende Gestein. Die verschiedenen Distrikte der durchforschten Gegend sind von diesem doppe'ten Gesichtspunkt aus geordnet. Der zweite Theil enthält eine vergleichende Prüfung der Vege- tation und der Flora der genannten Gegenden, wobei der Jura als Basis und Ziel der Vergleichung dient. Der dritte ist der Untersuchung des Einflusses des unterliegen- den Gesteins gewidmet. Dieser Theil führt darauf hin, den geringen Einfluss der chemischen Natur im Gegensatz zu dem grossen Ein- fluss der physikalischen Eigenschaften der Unterlage festzustellen. Dieser sowie der erste enthält vorzüglich die dem Hrn. Verf. eigen- thümlichen und von ihm mit Meisterschaft aufgestellten Sätze. Der vierte Theil endlich enthält die praktische Ausführung der aufgestellten Behauptungen an der Flora des ganzen Gebietes, eine Sammlung von Belegen für die 3 ersten Theile. Es wird eine Aufzählung der Gefüsspflanzen des Bezirkes mit ihren Standorten, 422 Bodenunterlagen, Höhenregionen, ihrer allgemeinen Ausdehnung und ihren speciellen Wohnorten auf dem Schweizer Jura vorgeführt. Es wird vom Verf. stark hervorgehoben, dass das pflanzliche Aussehen einer Gegend oder die phytognostische Formation, wie wir es anderwärts genannt haben, von der gewöhnlich so genann- ten Flora zu unterscheiden sei, was auch von den Referenten u. A. schon geschehen ist, und der Verf. gibt eine Erklärung, was er un- ter Form und Vegetation verstehe, welche sehr praktisch ist. Man mag die Flora wohl studirt haben und doch sich keine Frage über die Vegetation beantworten können; die Vegetation kann üppig sein und doch die Flora arın, der Boden unfruchtbar und doch eine reiche Flora haben. Nach genauer Erörterung der Erforschung der klimatischen und Höhenverhältnisse behufs der Phytostatik wendet sich der Verf. zum unterliegenden Gestein. Der Standpunkt des Verf. gebot ihm, bei seinen phytostatischen Versuchen einen bisher nicht beiretenen Weg zu gehen. Entfernt von Neuerungssucht ist der Verf. durch die Natur eines bisher zu wenig gewürdigten Factors auf allgemeine Sätze geleitet, gleichzei- tig aber gezwungen worden, einige neue Worte, aus der Geognosie und Paläontologie stammend, zu gebrauchen, um durchweg ohne Umschreibung verständlich zu sein. Wir werden versuchen, diesel- ben zu verdeutschen, was uns indessen nicht allemal ohne verdriess- liche Umschreibung gelingen wird. Unter Boden (sol) versteht derselbe das Gemenge von organi- schem und unorganischem Getrümmer, von Wasser und Luft, in wel- chem sich die Wurzel der Pflanzen entwickelt. Unterliegendes Gestein (roche soujacente) ist die geognostische Unterlage des Bodens. — Untergrund (sous-sol) ist das Getrümmer zwischen Boden und unterliegendem Gestein, also der Uebergang dieses in jenen; dieser Untergrund ist oft ziemlich entwickelt, oft fehlt er. — Formation (terrain) ist in der geognostischen Bedeutung genommen. im Verlauf der Zeit und in Berührung mit den Atmosphärilien zerfällt das Gestein auf 2 verschiedene Weisen. Das eine zerfällt zu pulverig erdiger Form, das audere wird s. g. Sand, und der Verf. gebraucht bier die neueren von den Franzosen ausgegangenen und jüngst auch in Naumann’s Geoguosie angenommenen termino- logischen Ausdrücke. Da dieselben aber bei den Botanikern noch wenig gangbar sind, wollen wir sie hier doch näher mittheilen. 423 Die Gesteine der ersten Art geben als Endresultat Erden, Mer- gel, Thon, Lehm, Schlamm. Es gibt also thonbildende Felsarten (roches pelogönes) und ihr Getrümmer den Thonboden (sol pelique). Der Meinung des Verf. (I. p. 93) entgegen, schliesst dieser Name allerdings und mit Recht den Begriff der chemischen und minerali. schen Zersetzung in sich und weist keineswegs einzig und allein auf gemeinsame Art der Zertheilung hin. Das Entstehen von Kaolin aus Feldspath, das Entstehen von Mergel aus thonhaltigem Kalk verdankt man doch blos chemischen Processen und zwar dort der Ausführung von Kali, hier jener von Kalk durch das kohlensäure- haltige Regenwasser. Die Gesteine der 2. Art sind die sandbildenden (psammo- genes) und ihr Getrümmer der sandige Boden (psammigue). Solche Gesteine, welche bei ihrem Zerfallen das Mittel zwischen den thon- und sandbildenden halten, bezeichnet Thurmann als thon-sandbildende {pelopsammogänes). Diese Bezeichnung übersichtlich zusammengestellt und an eini- gen Beispielen geübt gibt folgende Tabelle. 1. Thonbildende (pelogenes) Gesteine: vollkommene = sehr thonige (perpeliques): Oxfordmergel, Keupermergel, fetter Lehm, Kaolin. mittlere==mittelthonige (hemipeliques): die mergeligen, dich- ten Kaike des Muschelkalks und schwarzen Jura’s. unvollkommene = wenig thonige (oligop£liques): die dichten Portlandkalke, gewisse Basalte u. Porphyre. 2, Sandbildende (psammog&nes) Gesteine: vollkommene — sehr sandige (perpsammigues): Quarzsand, gewisse Vogesensandsteine und Dolomitsande. mittlere = mittelsandige (h&mipsammigues): Molasse, Grau- wacke, manche zuckerkörnige Kalksteine. unvollkommene — wenig sandige (oligopsammiques): gewisse Granite, Grauwacken, Dolomite. 3. Thonsandbildende (pelopsammogenes) Gesteine: Kiesige Thone, quarzhaltige mittelthonige Porphyre, zum Theil in Kaolin übergegangene Granite. Die Gesteine dieser 3 Klassen verleihen dem Boden ınehr oder weniger reichliches und kräftiges Getrümmer. Wenn man alle Ne- benumstände gleich annimmt, so geben augenscheinlich die sehr thonigen, sehr sandigen und thonigsaudigen am meisten davon, dann kommen die mittelthonigen und mittelsandigen, von denen sich etwas weniger abreibt; endlich die wenig thonigen und wenig sandigen, Ü ‚424 von welchen sich wenig, oft nur eine Spur abreibt. Man kann so- mit die Gesteine in 2 Hauptklassen gruppiren, je nachdem sie mehr oder weniger zerreiblich sind, mehr oder weniger Getrümmer geben: Leichtbodenbildende (eugeogenes) Gesteine: sehr thonige, sehr sandige, thonig-sandige, mittelthonige, mittelsandige. Schwerbodenbildende (dysgeog&nes) Gesteine: wenig thonige, wenig sandige. Unter den Gesteinen sind die mittelthonigen und thonig-sandigen die verbreitetsten, sie kleiden vorzüglich Ebenen und Thäler aus und stehen in ihrer Einwirkung auf die Vegetation gegen die sehr sandigen und wenig sandigen ab, welche letzteren eine etwas ge- ringere Verbreitung haben und selır oft die Berge bilden. Unter den schwerbodenbildenden sind die wenig thonigen weitaus als die wich- tigsten zu betrachten, und dasselbe ist mit den sehr sandigen unter den leichtbodenbildenden der Fall, d. h. schliesslich: zwischen den sehr sandigen und den wenig thonigen wird man den auffallendsten Gegensätzen begegnen. Allgemein kann man auch sagen, dass grosse Gegensätze zwischen den leichtbadenbildenden und den schwer- bodenbildenden Gesteinen statt haben. Wenn man die aufgestellte Eintheilung vom chemischen Stand- punkt aus prüft, so gelangt man zu folgendem Ergebniss: 1) die Formationen, in welchen die Kieselerde in Form von Ouarzsand vorherrscht, sind meistens leichtbodenbildend, sehr sandig; 2) dieje- gen, in welchen der Kalk vorherrscht, sind meistens schwerboden- bildend, wenig thonig; 3) die Formationen, in denen die Kieselerde nicht mechanisch als Quarzsand, sondern chemisch namentlich an Thonerde gebunden enthalten ist, sind entweder schwerbodenbildend oder leichtbodenbildend mittelthonig, aber nicht sandbildend; 4) die gemengten Felsarten sind sehr oft sandbildend oder thonbildend, meistens indessen thon-sandbildend. Es existirt mithin kein genauer Zusammenhang zwischen der chemischen Natur und dem eigenthüm- lichen mechanischen Zustand der Getrümmer, welche in die Boden- arten eingehen. Da indessen sehr häufig das kieselige Gestein leichtbodenbildend und da der Kalk meistens schwerbodenbildend ist, so leuchtet ein, dass, indem man den Einfluss der Bedenarten auf die Vegetation untersucht, die nümlichen Ergebnisse der Pflanzen- geographie ebensowohl der Hypothese von der chemischen Einwir- kung der Formation als derjenigen von der mechanischen entspre- chen werden. 425 Der Hr. Verf. weist nun nach, dass z. B. der Kaiserstuhl (Do- lerit), obwohl er in seinen chemischen Bestandtheilen mehr mit den Vogesen und dem Schwarzwald übereinstimmt, als mit dem Jura, doch im Pflanzenwuchs keine Aehnlichkeit mit den Vogesen und dem Schwarzwald, sondern mit dem Schweizer Jura und der schwäbischen Alb zeigt. Er findet den Grund darin, weil das Gestein des Kaiser- stuhls wie das des Jura’s schwerbodenbildend ist, während Voge- sen und Schwarzwald letchtbodenbildend sind. Weil Jura, Alb, Kaiserstuhl und die Lothringer Ebene schwerbodenbildend sind, wer- den sie von trockenliebigen (xerophiles) Pflanzen bewohnt, z. B. von Orobus vernus, Fagus sylvatica, Prunella grandiflora, Hel- ieborus foelidus, Cynanchum Vincetozicum, Euphorbia amygdaloides, Bupleurum faleatum, Melittis Melissophyltum „ Saxifraga Aizoon, Teucrium Chamaedrys. Weil Vogesen, Schwarzwald, die Granitalpen und deren Thäler leichtbodenbildend sind, werden sie von nasslie- bigen (hygrophiles) Pflanzen bewohnt, z. B. von Orobus tuberosus, Quercus sessiliflora, Alnus glulinosa, Luzula albida, Carex brizoi- des, Calluna vulgaris, Aira fleeunsa, Jasione montana, Rumez Ace- tosclla, Scleranthus perennis, Aira caespilosa. Obwohl der Hr. Verf. diese Abtheilung der charakteristischen Pflanzenarten nicht ohne einige Schüchternheit aufstellt, so müssen wir doch geradezu sagen, dass wir Calluna vulgaris, Aira flewussa, Jasione montana, Scle- ranthus perennis nur von den trockensten Standorten kennen , weil grosse Keupersandstrecken, dürre Nadelbergwälder ohne nördliche Einhänge mit demselben Rechte trocken genannt werden müssen, wie das schwerbodenbildende wenig thonige Portlandkalkgetrümmer. Ohne über die ganze Eintheilung den Stab brechen zu wollen , er- scheint es wenigstens gezwungen, Arten, die vonLinne bis Koch als ‚in siceis und siceissimis‘‘ wohnend bezeichnet wurden, unter die Nässeliebhaber gestellt zu sehen. Wegen des Interesses, das wir an ähnlichen Forschungen nehmen, müssen wir die Nachsicht des Hrn. Verf. in Anspruch nehmen, wenn wir uns erlauben, noch einige dieser speciellen Angaben, mit denen wir weniger einver- standen sind, zu prüfen. Luzula albida (1. 241) soll eine der am meisten charakteristischen Pflanzen des leichtbodenbildenden Grun- des sein; wir finden sie aber auf der ganzen Alb an schattigen Waldstellen noch weit häufiger, als auf dem Keuper. Anemone He- patica und Pulsatilla sollen nach Thurmann auf leichtbodenbilden- dem Gestein stehen; sie sind aber auf dem schwäbischen und frän- kischen Jura äusserst häufig. Orobus vernus soll nur in Wäldern der roches dysge&agenes vorkommen, während er in Mitteldeutschland 426 in allen Wäldern, also auch auf roches eug&ogenes sich findet. Hr. Thurmann fragt (II. 310): „wenn Sarothamnus, Aira fleruosa kieselzeigend sind, warum steigen sie am westlichen Jura auf den verwitterten Oolith, um sodann vor dem dichten Korallenkalk stehen zu bleiben ?‘‘ Ohne den Boden von Salins, Arbois, Lons-le-Saulnier, Saint Amour u. s. w. zu kennen, möchten wir aus dem Vorkommen dieser Pflanzen wohl schliessen, dass dert der Oolith mehr durch seinen Sandstein, als durch Kalk repräsentirt ist. Wenn diess der Fall ist, so passt es für Beide: für Hra. Thurmann kommen diese Pflanzen auf roches eug&ogenes vor, für uns sind sie kieselzeigend. So lange aber Pflanzen, wie Pieris aguilina, nur auf Kieselgestein, Cotoneaster vulgaris nur auf Kalkgestein gefunden worden sind, so lange wir keine Pleris aguilina kennen, welche in ihrer Asche keine Kieselerde enthielte, so lange wir keine Cotoneaster vulgaris ken- nen, welche verbrannt keinen Kalk gäbe, so lange weithin nicht bewiesen ist, dass Kieselerde nicht zur Constitution der Pieris, Kalk nicht zur Constitution der Cotoneaster absolut nothwendig ge- hört, so lange endlich uns namentlich nicht bewiesen ist, durch welche Elemente Silicium in der Pteris, Calcium in Cotoneaster ersetzt werden könne, werden wir auch nicht bewogen werden, die chemische Wirkung der Unterlage als Vegetationsfactor ausser Augen zu lassen und können dieselbe nur auf Hrn. Thurmann’s scharf- sinnige Untersuchungen hin der mechanischen und physikalischen Beschaffenheit gleichsetzen lassen. Dass wir diese übrigens nie gering anschlugen, geht aus den Vegetationsverhältnissen (8. 56 bis 58) hervor, wo wir ausdrücklich sagen, dass innerhalb der Verbrei- tungszone einer Art sich wahrscheinlich noch mehrere Bodenzonen derselben unterscheiden lassen. Da es aber nicht so leicht möglich ist, die physikalische Be- schaffenheit der zertrümmerten Felsarten in die referirte Classifica- tion übereinstimmend einzureihen, diess aber mit Nebenan- setzung der chemischen Beschaffenheit weit leichter und sicherer möglich ist, so scheint es wohl gethan, die chemische Beschaf- fenheit der Unterlage je häufiger, desto besser zu berücksichtigen. Noch mehr, da die verschiedenen physikalischen Zustände ohne alle Beihülfe der Chemie schwierig erschöpfend erkannt werden, da die chemische Einwirkung der Atmosphärilien neben der mechani- schen jedenfalls die fort und fort sich entwickelnde, nie endende Ur- sache, der entferntere Grund für den Typus der Vegetation bleibt, da endlich anerkanntermassen anorganische Stoffe zu den Lebensbe- dingungen der Pflanze gehören, und zwar für manche Art gerade 427 dieser oder jener anorganische Körper, so dürfen die chemischen Verbältnisse nicht ignorirt werden. Den drei Factoren „Clima, Erhebung, physikalische Bodenbeschaffenheit‘‘ muss mithin der 4te in der ‚‚chemischen Beschaffenheit der Unterlage“ beigesetzt werden. Die Aufgabe bleibt zu untersuchen, wie weit jede dieser Einwirkungen geht, welche Pflanzenarten anstatt vom 4ten, vom 3ten dieser Factoren abhängen, welche Arten mithin ein Vieariren der anorganischen Körper zulassen, welche dagegen absolut an das Vorhandensein dieser oder jener chemischen Elemente gebunden sind, und wir möchten daher die physikalische Bedingung mehr in dem Sinn nehmen, dass sie der Aufschliessung des Gesteins (wie die Mineral- Analyse solche versteht) ähnlich ist und nothwendig wird, um eben der Pflanze ihre unorganischen Nahrungsmittel leichter zuzuführen. Wir wissen diesen Bericht nicht besser zu schliessen, als indem wir die Worte wiedergeben, in welchen der gelehrte Hr. Verfasser am Schluss des ersten Bandes die von ihm aufgestellten Sätze über- sichtlich wiederholt. Es wird dadurch zwar manches schon oben Gesagte wiederholt werden, allein bei der Wichtigkeit des Gegen- standes mag diess eher nützen, als schaden, wie denn überhaupt diese ganze Anzeige, so lang sie auch ist, uns viel zu kurz scheint, um die Verdienste des geehrten Hrn. Verfassers in’s rechte Licht zu stellen. „Die wesentlichsten Factoren des Zustandes der Vegetation und der Flora, d. h. der Verbreitung der Arten sind: das Klima, welches vorzugsweise abhängt von der geographischen Breite und Höhe, und dann — bei gleichem Klima — die mechanischen Verhältnisse des unterliegenden Gesteins mit dem daraus folgenden Grade der Hy- groscopieität, der Zähigkeit und Lockerheit des Bodens. Das unterliegende Gestein theilt sich — in Rücksicht auf die Art der Zertheilung, auf die Fähigkeit der Wasseranziehung im Rlei- nen und der Durchdringbarkeit im Grossen — in die Hauptreihen des leichtbodenbildenden (roches eug&ogenes) und des schwer boden- bildenden (dysgeogenes). Das leicht bodenbildende Gestein gibt Anlass zu reichlichem Ge- trümmer; wenn dieses lettiger Natur ist, bildet es feuchte und oft überschwemmte Standorte; ist es sandiger Art, so bildet es lockeren und fast immer kühlen (?) Boden; ist es lettig sandiger Art, d. h. nimmt es an beiden vorigen Arten Antheil, so bildet es mittlere Standorte. Das schwer bodenbildende Gestein gibt zu einem spärlichen Ge- trümmer Anlass, welches bisweilen sandiger, meist aber lettiger Art 428 ist und in allen Fällen trockenere Standorte gibt, als die leicht bo- denbildende Klasse. Dem unterliegenden leicht bodenbildenden Gestein entspricht wesentlich das Vorhandensein einer Reihe von Pflanzen, welche die Feuchtigkeit suchen (Nässeliebhaber, hygrophiles); dem unterliegen- den leichtbodeubildenden Gestein lettiger Art entsprechen lettige Nässeliebhaber, welche besonders kalte Standorte lieben; dem san- digen leicht bodenbildenden Gestein sandige Nässeliebhaber, welche besonders zertheilten oder lockeren Boden lieben. Dem unterliegenden schwer bodenbildenden Gestein entspricht wesentlich eins Reihe von Arten, welche einen gewissen Grad von Trockenheit erfordern (trockenliebige Pflanzen, xerophiles). Die leitigen nassliebigen Pflanzen begnügen sich mit schwer bodenbildender Unterlage in gewissen Fällen und gehen bisweilen vereinzelt auf eine solche über; die sandigen nassliebigen können im Allgemeinen nicht auf schwer bodenbildender Unterlage leben und hören plötzlich auf, wenn sie dieser begegnen; die trockenliebigen gehen vereinzelt überall auf leicht bodenbildende Unterlage über, wo diese eine passende Trockenheit darbietet. Die grössten Gegensätze in der Verbreitung haben zwischen den sandigen nassliebigen Pflanzen und den schwer bodenbildenden Un- terlagen statt. In dem Verhältniss, als man nordwärts geht, begnügen sich die nassliebigen Pflanzen mehr und mehr mit schwer bodenbildender Unterlage, während .die trockenliesigen mehr und mehr die leicht hodenbildenden Unterlagen fliehen. In dem Verhältniss, als man südlich geht, verlangen die nassliebigen mehr und mehr einen leicht bodenbildenden Grund, während die trockenliebigen sich mit minder schwer bodenbildendem Grund begnügen. Die äussersten Gränzen der physikalischen Eigenschaften des Bodens geben Veranlassung zu pflanzlicher Armuth desselben aus 3 verschiedenen Ursachen. Die harten Felsen, die unbedingt schwer Boden bilden, sind unfruchtbar in Folge ihrer Unveränderlichkeit, welche sich jeder Erzeugung von Getrümmer wilersetzt; die weichen Felsen von Jeichtbodenbildender sehr lettiger Natur sind es in Folge sowohl ihres Zusammenhangs, als ihrer Undurchdringlichkeit; die leicht bodenbildenden sehr sandigen Gesteine, welche völlig beweg- lich sind, können es sein und sind wirklich öfters unfruchtbar, nicht in Folge ihrer äussersten Vertheilung, sondern in Folge ihrer Beweg- lichkeit. Die ersteren werden ein Bestandtheil des Bodens und tra- gen dazu bei, dass sich an ihrer Oberfläche eine Fruchtbarkeit ein- 429 stellt, in Folge der Verwitterung, die anderen in Folge der Zerthei- lung, die dritten in Folge der Bindung. Die ersteren sind vorzugs- weise trocken, die zweiten vorzugsweise feucht, die dritten vorzugs- weise zertheilt, mehr oder weniger trocken, je nachdem sie mehr oder weniger beweglich sind, aber — sobald sie nur erst befestigt sind — nothwendigerweise feuchter als die ersten, obgleich weniger als die zweiten. Bei gleichen Umständen, sowohl der Breite als der Höhe, ist eine Gegend mit unterliegendem leicht bodenbildenden Gestein fri- scher, feuchter, mehr bewässert und wahrscheinlich kälter, als eine Gegend mit schwer bodenbildendem Gestein; der Pflanzenwuchs ist dort weniger abhängig von den Höhenunterschieden, mehr allgemein, mehr nördlich, mehr gesellig, im Allgemeinen reicher an Arten und besonders an solchen niedriger Familien, mehr grasartig mit tief gehenden, vielfach zertheilten Wurzeln u. s. w.; er bildet den Ge- gensatz zum schwer bodenbildenden Grund. Je mehr der Planzenwuchs wasserliebig ist, desto mehr ist der- selbe unabhängig von Breiten und Höhenunterschieden ; je mehr der- selbe erdliebig ist, desto mehr steht er unter dem Einflusse dieser Faetoren ; die felsliebigen Arten der schwer bodenbildenden Gesteine geben daher die besten climatologischen Charaktere ab. In einer Gegend von mässiger Ausdehnung bilden die mittleren Lufttemperaturen des Jahres, obwohl sie ein unvollkommener Aus- druck des Clima’s sind, doch ein hinreichend vorwiegendes Element, um in einem beständigen und begreiflichen Verhältnisse mit vorzüg- lichen Thatsachen der Pflanzenverbreitung zu stehen, wie z. B. der Eintheilung in südliche, nördliche und alpine Artengruppen. Gleiche Höhenregionen können nur in so weit denselben Vege- tationscharakter darbieten, als sie nahezu gleichen leicht oder schwer bodenbildenden Strichen angehören; diese Regionen sind daher in Bezug auf die Wirkung der Höhenunterschiede nur bei gleicher Bo- denbeschaffenheit unter sich vergleichbar. Die Region der Ebenen kann daher fast niemals richtigerweise an den Maassstab der oberen Regionen gelegt werden. Unabhängig von den 3 vorzüglichsten Factoren der Pflanzenver- breitung, welche im Vorhergehenden bezeichnet worden sind, gibt es verschiedene Ursachen, welche die Ausdehnung der Arten im All- gemeinen oder gewisser Arten im Einzelnen bestimmen, dahin ge- hört die zufällige Grünze, indem jede Pflanze irgendwo aufhört (!); die topographische Gränze, besonders die Bergketten; die Gränzen, welche durch den äussersten (nicht mehr weiter überschreitbaren) 430 Grad der Geselligkeit bei gewissen Arten bedingt werden. Andere Ursachen hingegen erweitern den Bezirk der Verbreitung, z. B. ge- wisse Erleichterungen mechanischer Fortschaffung in gleichzeitigen, früheren oder selbst geologischen Epochen. Diese verschiedenen Ursachen — einzeln oder in Verbindung — erzeugen gewisse That- sachen der Verbreitung, welche, obwohl sie den Einwirkungen der Breite, der Höhen und des Bodens unterliegen, doch nicht ausschliess- lich von ihnen abhängen. Solche Thatsachen können in einer be- gränzten Gegend hervorstechend sein und sich bis auf einen gewis- sen Grad mit den allgemeinen Gesetzen der Pflanzenverbreitung, welche den obigen 3 Hauptfactoren zukommen, durchkreuzen ; allein sie sind fast stets zu wenig zahlreich, um die Physiognomie, welche aus den allgemeinen Sätzen hervorgeht, wesentlich zu verändern. Die Flora und die Vegetation sind zwei Sachen von wesentli- cher Verschiedenbeit,; die Flora kann reich sein, während die Vege- tation arm ist und umgekehrt. Die Zahlen der Arten jeder Familie sind ein schlechtes vergleichendes Merkmal für 2 benachbarte Ge- genden; die Rolle jeder Art, betrachtet nach Menge ihrer Ver- breitung, muss die wesentliche Basis dieser Vergleichung sein. Eine charakteristische Art, welche sehr verbreitet ist, veranlasst eine bemerklichere Verschiedenheit der Pflanzendecke, als eine grosse Anzahl seltener Arten. Gruppen von für die Höhenregionen charak- teristischen Arten können die relative Zusammensetzung der Pflan- zendecke in verschiedenen Bezirken gut vertreten oder vielmehr cha- rakterisiren. Diese Arten müssen aus denjenigen genommen sein, welche durch ihre Gegenwart oder durch ihr Fehlen oder durch den Grad ihrer Verbreitung zwischen Boden und verschiedenen Höhen Gegensätze bilden. Alle Thatsachen der Verbreitung, welche das von uns durch- forschte Feld zeigt, erklären sich aus den Ursachen, welche wir hier nochmals wiederholt haben. Sie sind alle wesentlich abhängig von der vereinigten Wirkung der geographischen Breite, der Höhen und der physikalischen Eigenschaften des unterliegenden Gesteins; in Bezug auf den letzten Punkt gibt es hievon keine Ausnahme, als für einige in Wasser lösliche Salze theils mineralischen, theils animalischen Ursprungs.“ Möge der Verf., dem wir uns nicht allein durch den Inhalt, son- dern auch durch die gebrachten Opfer verwandt fühlen — denn das Werk ist auf eigene Kosten gedruckt und gut ausgestattet — ver- diente Anerkennung und genügenden Ersatz finden. S—n. Fr. 431 Flore de laNormandie, par Alph. deBrebisson, Pha- nerogames et Uryptogames vasculaires. Deuxieme Edi- tion augmenide de tableaux analytiques. Caen & Paris 1849. 356 pag. 12. 6 Francs 50 Cent. Aus der Vergleichung dieser neuen Ausgabe der Brebisson- schen Flora mit der ersten geht zur Genüge hervor, dass der Ver- fasser nicht hinter der Wissenschaft zurückgeblieben ist, die seitdem bedeutende Fortschritte gemacht hat. Eine für die Anfänger besonders erwünschte Verbesserung be- steht darin, dass an der Spitze jeder Familie eine Clavis analytica generum und an der jeder Gattung eine ähnliche Clavis für die Ar- ten derselben sich befindet. Die Ordnung der natürlichen Familien ist im Allgemeinen die DeCandolle’sche; zu den Ausnahmen an dieser Reihenfolge rech- nen wir die Cucurbitaceen , die an der Spitze der Monopetalen ste- hen; die Sanguisorbeen, Hippurideen, Ceratophylleen und Callitrichi- neen finden ihre Stelle zwischen den Urticeen und Euphorbiaceen. Ob der Verfasser bald eine cryptogamische Flora wird nachfol- gen lassen, wird nicht gesagt; er erwähnt blos, dass er za dersel- ben bedeutende Vorarbeiten bereit habe. Einige zum Theil neue Arten sind vom Verfasser aufgeführt ; wir erwähnen darunter Spergularia rupestrisLebel, Linaria? Not- fae Br&b., die zu den Elatinen zu gehören scheint, Z, ochroleuca Breb., die Boreau in der Flora du Centre de laFrance als Varie- tät zu L. striata bringt; Pinguicula gypsophila Wallr. wird als eigenthümliche Art bestätigt; Orchis cimieina Br&b. Ed. I. wird, wegen der gleichnamigen Crantz’schen Pflanze 0. olida genannt. vielleicht ist sie ein Bastard zwischen O. coriophora und Morio; Anacamptis Durandi Breb., neue Art; Epipaclis purpurata Sm, wird als eigenthümliche Art betrachtet. Eine neue Carez, mit c. PFaecor verwandt, heisst C. Irigocarpa Br&b. Unter den Charen bemerken wir die bisher blos in Aegypten aufgefundene Ch. conni- vens Saltzm. Cineraria campestris Retz. und Callitriche autumnalis L. (als Varietät der einzig angenommenen Art €. aguatica Huds.) sind wohl beide irrig. Was die französischen Autoren unter ersteren Namen geben, ist €, spathulaefolia Gmel. und ihre Callitriche aulumnalis Ist gewöhnlich die C, hamwlata Kütz, Endlich bemerken wir, dass 432 die zwei von Gay in seiner unvollendet gebliebenen Notiz über Carices in den Annales des sciences naturelles aufgeführten Arten aus der Normandie, nämlich C. modesta und ludibunda, gar nicht er- wähnt sind. B. Anzeige Durch jede Buchhandlung zu beziehen: Kosteletzky, V.F., allgemeine medicinisch-pharmaceu- tische Flora, enthaltend die systematische Aufzählung u. Be- schreibung sämmtlicher bis jetzt bekannt gewordenen Gewächse aller Welttheile in ihrer Beziehung auf Diätetik, Therapie und Pharmacie, nach den natürlichen Familien des Gewächs- reiches geordnet. gr. 8. 6 Bände und Register. Herabge- setzter Preis 4 'Thlr. 15 Ngr. (Verlag von Wilh. Beyerle in Wiesbaden.) Dieses vorzügliche Werk ist nicht blos für den wissenschaft lichen Arzt, sondern auch für denApotheker u. Droguisten sowie jeden Freund der Botanik von grosser Wichtigkeit, und, obgleich schon länger erschienen, zu dem jetzt so billigen Preise besonders beachtenswerth. Verzeichniss der im Monate Juni 1850 bei der k. botan. Ge- sellschaft eingegangenen Gegenstände. » a pring, Monographie de la famille des Lycopodiacees. Bruzelles, 1842 € B 2) Centralblatt des landwirthschaftlichen Vereins io Bayern. Juni 1850. 3) Dr. A, Ungar, Central-Afrika, ein neuer und wichtiger Ansiedlungspunkt für deutsche Colonisten. I. u. IL. Heft. Stuttgart, 1850. 4)N. J. Anderson, Plantae Scandinaviae descriptae et delineatae. Fae. I. Cyperograplıia. Holmiae, 1819. 5} Id., Tabulae Cyperacearum Scandinaviae, Holmiae, 1849. 6) Sertum Petropolitanum. Fasc. I. Petropoli, 1816. 7) Dr. H. Hoffmann, Nomenclator zu F. L. Walther’s Flora von Gies- sen. 1802, ) sn H. Schönheit, Taschenbuch der Flora Thüringens. Rudolstadt 50. 9) Eine Samnlung getrockneter Pflanzen aus der Gegend von Krems, von Hrn. Ad. Senoner in Wien. 10) Dr. G. Kunze, die Farrukräuter in eolorirten Abbildungen, Il. Bd. 3. Lief. Leipzig, 1850. 11) Siebenter Jahresbericht der Pollichia, eines naturwissenschaftl. Vereins der bayer. Pfalz, Speyer, 1819, i 19 K. W. G. Kastner, Chemie zur Erläuterung der Experimentalphysik. Erlangen, 1850, 13) Flourens Eloge historique de Benjamin Delessert. Paris, 1850. Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr in Regensburg, VEN Fo \ / f In N x a3) EN N “ w sr L/ Sum Fig.3. &® 1 j FIN / UN 3 / \y | } A ! \\ J D] > , Non FLORA. 1850. Taf. KLORA: —l— NE 28. Megenshurg. 28. Juli. 18350. Inhalt: ortsıxAL-ABHaNDLUNG. Wydler, über Adoxa moschatellina, — ıLITERATUR. Rabenhorst, !!an tschlands Kryptogamenflora, Schönheit, Taschenbuch der Thüringer Flora. Ueber Adoxa moschatellina L. Von H. Wydler. (HNiezu Taf. IE.) Der Zuhlenwechsel, welchen man in der Blüthe dieser Pflanze antrifft, hatte mich in meiner kleinen Abhandlung darüber, in v. 'Mohl’s und v. Schlechtendal's Botan. Zeitung, 1844. S. 657 :u. ff. zu dem Schlusse geführt. die Blütheneyklen derselben als Ein- amläufig zu betrachten. So häufig nun auch dieser Fall bei quirl- 'sländigen Blättern ausserhalb der Blüthe vorkommt, so selten findet er sich in der Blüthe selbst, so dass vielleicht nur Paris hierher zu | zählen ist? Da mich meine am genannten Ort ausgesprochene An- ‚sicht nicht befriedigte, so untersuchte ich die Adora aufs Neue und :ich gebe in vorliegenden Zeilen das durch wiederholte Beobachtung ‚erhaltene, vom frühern nunmehr abweichende Resultat. Wir haben hier zunächst zwischen der Gipfelblüthe und den Sei- tenblüthen der Iuflorescenz zu unterscheiden. In der Gipfelbläthe herrscht durchweg die Zweizahl vor, seltener sind andere Zahlen- ‚verhältnisse ia ihr vorhanden. Die Seitenblüthen zeigen die Fünf- zahl als Norm. Bei den einen sowohl als hei den andern findet man jaber sehr oft einzelne Glieder der Cyklen unterdrückt, oder sie kom- Men nur wenig zur Ausbildung. so dass sie leicht übersehen werden Hera Die Stellung der Cyklen der Gipfelblüthe steht in unmit- elbarer Beziehung zu der vorausgehenden Blattstellung. Wie ich |schon in der oben eitirten Abhandlung angegeben habe, ist die die ;Inflorescenz tragende Axe ein Seitenzweig, welcher seinen Ursprung n der Achsel bald eines Nieler-, bald eines Laubblattes der horizon- al fortwachsenden Hauptaxe nimmt. Die 2 ungefähr in der Mitte “desselben befindlichen Laubblätter sind zugleich seine Vorblätter ; Flora 1850. 28. 28 434 sie stehen paarig (sehr selten in etwas verschiedener Höhe) und quer zur Abstammungsaxe und zum Tragblatt des Blüthenzweiges. Das Blüthenköpfehen nimmt, durch ein langes Internodium von den Vor- blättern getrennt, den Gipfel des Blüthenzweiges ein. Es besteht gewöhnlich aus 2 Blüthenpaaren, denen durchweg die Tragblätter fehlen, und einer Endblüthe. Ein Blick auf die schematische Zeichnung (Fig. 1.) ergiebt nun- mehr, dass ebenso wie die 2 laubigen Vorblätter mit dem Tragblatt des Zweiges sich kreuzen, die 2 zuuächst auf dieselben folgenden Blüthen sich mit den Verblättern kreuzen, während das obere Blü- thenpaar mit den Vorblättern in ein und dieselbe Ebene fällt. Es ist mir mehreremale noch ein drittes Blüthenpaar vorgekommen, wel- ches alsdann wieder die Stellung des ersten Blüthenpaares zeigte. Schreiten wir vom obern Blüthenpaar nach der Gipfelblüthe selbst fort, so erkennen wir im Kelch derselben leicht die Fortsetzung der vorausgehenden paarig decussirten Stellung. Iu dem normalen Fall, wo die Gipfelblüthe 4 Kelchtheile besitzt, wechseln die 2 untern der- selben (man erkennt sie manchmal ganz deutlich als ein unteres Paar, auch sind sie zuweilen etwas grösser als die 2 obern) mit dem zunächst vorausgehenden (also obersten) Blüthenpaar, während die 2 obern Kelchabschnitte, mit ihnen sich kreuzend, vor jenes Blü- thenpaar fallen. Mit den Kelchabschnitten wechseln nun die Kro- nenabschnitte (indem hier eine andere Prosenthese eintritt.) Zwei derselben ergeben sich durch ihre deckende Knospenlage als die äussern. Mit den Theilen der Blumenkrone wechselnd, folgen 4 Stamina und auf diese vor die Kronentheile fallend die 4 Fruchtblät- ter. Während nun in der Krone, den Staub- und Fruchtblätter-Cyklen selten ein Wechsel in den Zahlenverhältnissen sich kund giebt, ge schieht diess desto häufiger beim Kelch. Statt 4 Theilen desselben kommen manchmal 3, häufig selbst nur 2 vor. Einmal die Aufein- anderfolge der Paare des normal beschaffenen 4theiligen Kelches ken- nend, ist es nicht schwer, auch zu bestimmen, welchem Paar der unterdrückte Theil (denn das ist er) angehört. Sind z. B. nur 2 Kelchabschnitte vorhanden, so werden sie jedesmal dem untern Paar der Sepala (4.4) des normalen Kelches entsprechen; die fehlenden werden das obere Paar desselben (5.5) sein. Ein Blick auf die Figuren wird dieses sogleich begreiflich machen. Sind hingegen 3 Kelchtheile vorhanden, so wird der geschwundene Theil stets als fehlendes Glied des obern Kelchblattpaares erkannt werden. Es ist mir einigemale vorgekommen, dass die 2 untern Kelchabschnitte fehl- ten. An ihrer Stelle, aber tiefer als sie, hatten sich 2 vollständig 435 ausgebildete Blüthen entwickelt, so dass in der Blattstellung keine Lücke übrig blieb. In den genannten Fällen waren Blumenkrone, Stamina und Pistill constant 4gliedrig. - \ Am seitensten fand ich Gipfelblüthen mit 3 Kelchabschnitten, während Krone, Stamina und Pistill die Fünfzahl zeigten, also ganz so, wie es in den Seitenblüthen vorkommt. Nachdem ich erst von diesen gesprochen habe, werde ich auf jene nochmals zurückkommen. Die Seitenblüthen des Köpfchens entspringen in den Achsein nicht zur Entwicklung gekommener Hochblätter*). Eine solche Blüthe be- steht gewöhnlich aus 3 Kelchabschnitten, während sie in allen übri- gen Cyklen pentamerisch ist. Von den Kelchtheilen liegen 2 nach der Abstammungsaxe der Blüthe hin, 1 steht median nach vorn. Man könnte versucht sein, die Dreizahl des Kelches als die Grundzahl anzusehen; dem widerspricht aber schon die Fünfzahl der übrigen Blüthen-Cyklen, noch mehr aber, dass man auch, obschon seltener, Kelche mit 4, ja 5 Abschnitten beobachtet. Diese sind gewöhnlich kleiner, als die 3 übrigen, fallen ebenfalls zwischen die Kronenblät- ter und füllen also die Lücken wahrer Abortusstellen aus. Somit wird also der Kelch zu einem 5gliedrigen. Wir treffen hier dieselbe Er- scheinung des Schwindens einzelner Kelchtheile an, wie wir sie be- reits von andern Pflanzen her, z. B. von Impatiens, kennen. Ver- gleichen wir die Stellung der Kelchtheile von Adoxa mit derjenigen anderer Pflanzen, so erkennen wir darin bald den ungewöhnlichen Fall eines vornumläufigen Kelches, wie wir ihn auch bei Zobe- lia, Rhododendrum, Azalea, Ledum, Erythraea, Jasminum, Tribu- lus, Aizoon, Vitis und Cissus normal, bei andern Pflanzen, wie bei Anchusa, Sedum, Rubus ete., mehr zufällig antreffen **). An die 5 Kelchabschnitte reihen sich nun leicht die übrigen Blü- thenkreise an, wesswegen ich der Kürze halber auf die schematischen Abbildungen verweisen darf. Die Knospenlage, obgleich oft verän- derlich, zeigt doch meist eine absteigende (von der Axe nach dem fehlenden Tragblatt hingehende) Deckung ihrer Theile, wobei mit- *) Dass die Hochblätter als in der Anlage vorhanden, aber nicht zur Entwick- kung kommend, angeseben werden müssen, geht daraus hervor, dass man sie zuweilen wirklich als kleine Spitzchen auftreten sieht, welche so ziem- lich Form und Farbe der Kelchabschnitte haben, aber immer kleiner als sie sind. . . **) Die Papilionaceue nenne ich hier nicht, obgleich sie scheinbar mit ‚den oben genannten Gattungen dieselbe Kelchstellung darbieten, Dass die Blüthe dieser natürlichen Pflanzengruppe nicht vornumläufig ist, ergiebt sich aus der Construction derselben, wie ich sie, gestützt auf Cassis, m, Mohls u, Schl, botan, Zeit. 1814, Tab. V. Fig. 4. zu geben versucht habe. 28* 436 bin der hintere unpaare Abschnitt (der genetischen Folge nach der erste) der äusserste ist (s. auch hier die Fig.). Dieser Deckungsfolge entspricht auch die binten (oder oben) beginnende und nach den 2 Seiten der Blüthe hin absteigende Verstäubungsfoige. Auch eine der wahren Aufeinanderfolge der Kronentheile entsprechende Deckungs- folge derselben kommt nicht selten vor. (Fig. 3.) Seltenere Fälle seitlicher Blüthen sind die, wo bei dreigliedrigem Kelch 5 Petala, ebenso viele Stamina, nur 3 Fruchtblätter vorkommen , welche ich genau vor den Kelchblättern stehend fand, mithin 2 nach hinten, 1 nach vorn. Noch ein nicht ganz seltener Fall ist der, wo bei drei- theiligem Kelch 6 Kronenabschnitte, eben so viele Stamina, aber nur 5 Carpidien vorhanden waren. An der Stelle des obern unpaaren Kronentheils befinden sich alsdann 2, wovon der eine meist etwas kleinere vom andern grössern etwas bedeckt wird. In die Lücke dieser 2 Kronenabschnitte fällt dann das überzählige Stamen, wäh- rend die übrigen vor die Kelchtbeile, vun den 5 Carpidien 1 vor das überzählige Stamen, die 4 andern vor die 2 vordern Paare der Kro- nenabschnitte fallen (Fig. 3.). Höchst auffallend ist es nun, dass bei andern Blüthen an der Stelle dieser 2 tief getheilten obern Kro- nenabschnitte häufig nur einer selten bis zur Mitte getbeil- ‚ter da ist, und dass alsdann das überzählige Stauhblatt gänz- lich mangelt. Ich wage es nicht, diese Sonderbarkeit zu erklären. Nach den vergeschiekten Bemerkungen über Stellung und Zah- lenverhältniss der Seitenblüthen, liegt die Deutung der Gipfelblüthe, welche mit 3 Kelchabschnitten versehen und in den übrigen Cyklen ögliedrig ist, nahe genug: sie ist nämlich gebaut, wie die Seiten- blüthen, d. h. sie ist als eine 5gliedrige zu betrachten, bei der aber im Kelch 2 Glieder (nämlich das 4te und 5te) nicht zur Entwick- lung gekommen sind. Diess scheint mir nun die naturgemäsge Ansicht der Blüthe von Adoxa und es bleibt mir zu dem, was ich in meinem frühern Auf- satz in der botan. Zeitung über diese Pflanze gesagt habe, nur wenig noch hinzuzufügen übrig. Wie ich schon daselbst bemerkte, findet man zuweilen in den laubigen Vorblättern der Blüthenzweige wie- der Achselsprossen, welche in allem sich so verhalten, wie diejeni- gen, von denen sie stammen, d. h. sie haben 2 laubige Vorblätter und schliessen mit einem 5blüthigen Köpfchen ab. Einige Blüthen boten mir an der Stelle getheilter Filamente ein einfaches mit 2 parallel neben einander befindlichen Antherenfächer® ; andere Blüthen endlich enthielten getheilte Staubfäden, wovon die eine Hälfte normal gebildet eine Antherenhälfte trug, während die 437 andere Hälfte in ein ovales, gelblich-grünes petaloides Blättchen um- gewandelt war. Diejenigen meiner Leser, welche etwa meinen Aufsatz in der botan. Zeit. 1844 nachzuschlagen wünschen, erlaube ich mir anf die daselbst, Spalte 847, angegebenen, dazu gehörigen Berichtigungen aufmerksam zu machen. Erklärung der schematischen Abbildungen Taf. 1II. Fig. 1—4. Fig. 1. stellt einen aus der Achsel eines der Hauptaxe A angehörenden Blattes entspringenden Blüthenzweig dar. 1.1. sind die 2 laubigen quer zum Trag- blatt stehenden Vorblätter desselben, 2. 2. das erste mit ihnen sich kreu- zende Blüthenpaar; 3. 3. das 2te Blüthenpaar; 4. 4 erstes Kelchpaar der Gipfelblüthe; 5.5 zweites Paar derselben; die auf einander folgenden Paare unter rechten Winkeln sich kreuzend. In der Gipfefblüthe ist ferner die gegenseitige Stellung der Kıonenabschnitte, Stamina und Fruchtblätter an- gegeben. Fig. 2. Stellung einer normalen seitlichen in der Achsel eines unterdrückten Tragblattes stehenden Blüthe. Die Zahlen geben die genetische Folge der Kelchabschnitte an. Auch die absteigende Knospenlage der Kronentheile ist angegeben. - Fig. 3. Eine seitliche Blüthe, welche eine der genetischen Folge der Kronen- blätter entsprechende Knospenlage zeigt. Fig. 4, Eine Seitenblüthe mit einem überzähligen Kronenabschnitt und eben solchem Staubblatt. L iteratıur Deutschlands Kryptogamenflora von Dr. L. Raben- horst. 2. Bd. 3. Abtkeil. Leipzig, 1848. Die Moose und Farren. Hiemit ist diese verdienstliche Zusammenstellang der Kryptoga- men Deutschlands, der Schweiz, Lombardei und von Istrien geschlos- sen, welche für Freunde der Botanik, Jeneu die grössern systema- tischen Werke mit Kupfern nicht zugänglich sind, um so mehr einem Bedürfnisse entspricht, da das nun angesammelte Material darin nach dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft verarbeitet, in natürlicher Anordnung nachHampe, Bruch und Schimper zusammengestellt, die Familien und Gattungen treffend charakterisirt, und die Arten dieses Gebiets mit guten, ausführlichen Diagnosen und Augaben Jer Hauptunterschiede, sowie ter Vorkommens-Verbältnisse und Stand- 438 orte vzrzeichnet sind. Da Ref. über das Vorkommen der Moose be- richtigeude u. ergänzende Beobachtungen zu machen Gelegenheit hatte, so wird er bei dieser Anzeige dasselbe vorzüglich berücksichtigen. An Lebermoosen finden sich 177 Arten aufgeführt. Von den 10 Riceien sah Ref. in den Gebirgsgegenden von Salz- burg und Ober Oesterreich (Traunviertel) nur R. fluitans bei Mitter- sill im Pinzgaue, R. glauca überall auf bebautem Boden, bifurca u. Lindenbergiuna bei Steyr. Letztere steht der sorocarpa am näch- sten, mit welcher sie das aufgedunsene, gleichfarbige (nicht purpur- braune) Laub gemein hat, sich jedoch durch den verdickten Laubrand und die am untern Theile der Hauptlappen gehäuften Früchte zu unterscheiden scheint, und bisher allein auch auf Alpenhöhen gefun- den wurde. Die beiden Anthoceros kommen in den genannten Ge- birgsgenden auf feuchten, sandigen und lehmigen Orten, vorzüglich Aeckern, nicht selten vor. Grimaldia fragrans sah Ref, nur bei Steyr auf sonnigen, verwitterten Nagelfluhhügeln, wo sie auf nack- ter Erde in grossen Rasen in Gesellschaft von Duralia, Funaria hibernica, obiger Riceire nicht selten wächst. Drvralia kömmt aus- serdem auf feinem Kalksand an Mauern im Traunviertel dort und da vor. Rebouillia beobachtete Ref. nur auf Kalk- und Nagelfluhbügeln. Sauteria auf den meisten höhern Kilkgebirgen von Salzburg und Oesterreich (5000--6200°) in mit Humus versehenen Felsspalten, dann am Radstädtertauern auf nackter feuchter Erde der Gebänge an der Strasse in kaum 4000 F., grossentheils vereinzelt, seliner in Rasen. Metzgeria pubescens sah Ref. noch nie mit Früchten. Blyttia Moer- ki überzieht in den Schleferalgen Pinzgau's in 5— 6000 Fuss ganze Strecken schattig-feuchter, nackter Wegränder. Lejeunia ealcarea sah Ref. nur auf Kalkblöcken und Moosen (Hypneen, Neckera crispa) am Fusse der Kalkgebirge, vorzüglich des Traunviertels, in der Nähe von Bächen; auch bei Salzburg. Von den 70 aufgeführten Arten der Gattung Jungermannia ist J. nivalis der Schneeregion eigenthümlich, nur im kalten Wasser- staube des Krimmierfalles gedeiht sie mit Bryum julaceum in 3500° Seehöhe. J. seliformis fand Ref. zuerst in den süddeutschen Alpen und zwar auf Granitblöcken der Oede und Thonschieferfelsen (6000°) des kleinen Röthenstein bei Mittersill in 4—5000°. J. barbata ist in mehreren Formen, worunter die seltenere allenuata, Floerki, Iy- eopodioides, häufig in den Gebirgsthälern verbreitet. J. sazwicola sah Ref. in denselben nicht, jedoch J. Wenzelii und orcadensis, 80 wie inflata im Pinzgau, letztere nur an sehr nassen Felsen oder in "kalten Quellen. Bei J. coreyraea ist S. 50, Z. 25 v. 0. „bei Hoch- 439 ems und‘ zu streichen. J. Muelleri kömmt auch im Pinzgau nicht selten vor, so wie obovata , letztere jedoch nur auf Kalkboden. J. cordifolia findet sich in faustgrossen, kugelförmigen Rasen in sehr kalten Quellen schwimmend, am Krimmelfalle (3500°) und Matrey- tauern (6000). Sie hat frisch einen starken Geruch nach Möhren (D. Caruta). J. tersa kömmt im Pinzgau an Quellen in Bergwäl- dern nicht selten vor. J. Schraderi sah Ref. nur an Kalkfelsen der Gebirgsgegenden. J. anomala ist Form von Taylori und findet sich selbst in 6000’, obwohl viel seltener als die Stammart. Scapania uliginosa kommt auch am Radstädter Tauern in Qael- len mit J. inflata in 6000’ nicht selten vor. Von den aufgeführten 541 Laubmoosen findet sich Sphagnum subsecundum auch in Pinzgau’s Torfgründen bei Zell am See, wel- ches im Salzburg’schen, nicht in Tyrol liegt; ein Irrthum, der öfter vorkömmt. Bei Phascum carniolicum und rectum ist S. 81 2.16 v. u. der Standort „in den Tyroler Alpen bei Zell‘“ zu streichen und bei Anacalypta latifolia S. 99 Z. 13 v. u. statt „bei Rothkogel‘‘ auf dem Rothkogel bei Durrach in Obersteyer (7000’) zu setzen. Die Aufstellung der Gattung Fiedleria {Pottia subsessilis) ist bei der grossen Aehnlichkeit mit P. cavifolia nicht hinreichend ge- rechtfertigt. Bei Desmatodon Laureri S. 101 2. 5 v. u. soll es statt „bei Steyreck‘‘ „auf dem Speiereck in Lungau (8000°) heissen. Barbula paludosa kommt an schattigen Nagelfluhfelsen bei Steyr und Salzburg nicht selten vor. Barbula gracilis fand Referent am Krimmlerfalle, wo Schimper die neue Art icmadophila entdeckte; B. inclinata findet sich vorzüglich auf Kies in den Auen der kalk- führenden Flüsse bei Salzburg und Steyr nicht selten mit Früchten; sowie auf den Nagelfluhhügeln bei Steyr in grossen gelblichen, ste- rilen Rasen. B. flavipes liebt die Erdmurren der Kalk-Gebirgsthäler bei Steyr und Salzburg. B. muwronifolia sah Ref. im Pinzgau nur an 2 Standorten und in Oesterreich gar nicht. B.alpina kömmt im Pinzgau im Thale und in der Gletscherregion auf Kalkschiefer und Gneuss vor, Trichostomum yiganteum F ck. (Dicranum speciosum m.) wird als var. b. spectabile zu Trichostomum rubellum gebracht ; dieses in der Nähe der Wasserfälle und auf Kalk- und Schieferfelsen der Alpen nicht seltne Moos fand sich bisher nur steril. Zr. pallidum sah Ref. nur auf Waldboden bei Steyr; Tr. glaucescens steigt im P inzgau in der Nähe von Wasserfällen bis in’s Thal herab. a 440 Distichium inclinatum sah Ref, im Vinzgau nur am Fusse der Alpen auf Schieferboden und bei Steyr auf Nagelflub in 1000' See- höhe. Gymnostomum calcareum kömmt im Pinzgau, sowie das häu- figere @. rupestre, nur im Thale vor, während @. curvirostrum un- ter verschiedenen Formen bis auf die Alpen steigt. Weisia cirrhala sah Ref. weder in Salzburg, noch in Oesterreich und scheiut dem nördlichen Deutschland eigenthümlich, W. serrulata sammelte Ref. an über Felsen herabkängenden Erdpo!stern der Schieferalpen Pinz- gau’s in 5—6000'. Cynodontium Bruntoni scheint Salzburg und Oesterreich zu fehlen. Rhebdoweisia denticulata sah Ref. nur in Schieferfelsspalten bei Zeil (2000°). Seligeria tristicha ist auch auf feuchten, sehr schattigen Nagel- fluhfelsen durch das ganze Gebirgsland. z.B. bei Steyr, nicht selten. Blindia acula findet sich im Pinzgau in der Nähe von Wasserfällen schon im Thale, z. B. bei Zell am See. Ceratodon eylixdrieus sah Ref, nur in Gebirgsthälern und deren Waldregion Lis 5000%. Treneataden vulgaris auch auf Moorgrund im Thale; Dieranıım graciteseens hingegen wur in der Schieferalpen- region von 5--7000. D. polyearpume nur auf Ühonschieferfeisen im Thale, selten auf Alpen. D, pellnridum liebt die schattigen Felsen in der Nähe ven \Wesserfallen ucıl G.dirgslächen: 2, Schreberö fin- det sich auf nagelfiuhhaliiger Erde der Vorberge bei Sılzburg und Steyr nicht seiten. D. crispim üserzicht die Seiten der Waldwege Ober-Pinzgau's, obwohl selten. D. *tarkii und fülcatum kommen im Pinzgau nur auf Alpenhöhen var. D. flagellare liebt die faulen- den Spaltzäune der berggegenden Pinzgau's. D. Iunyifolium sah Ref. nur am Fusse der Schief. vsebirge auf Felsblöcken. D. Sau teri überzieht auf den österreichischen und angränzenden salzburgi- schen Alpen der Faistenau in der höhern Buckeuregion von 4-5000’ alte Buchen in mehr als fusslangen und breiten glünzenden Rasen. D. elongatum kömmt im Pinzgau sur auf Höhen der Schieferalpen von 6—7000’ vor. Die anf Schleier und Granit nieht seltene Hed- wigia ciliela sah Ref. tn Kalsgebiste nur auf Strohdächern in Steyr. Gymnostomum pulrinatum un: Grinans: ansden werden wegen Man- gel des Peristoms und abweichende... Blal zellnatz als eigene Gattung Anodon aufgestellt; letzterer wüch.st nicht ‚auf dem’ sondern „in der‘ Brühl bei Wien an sonnigen Kalktelsen. Üoscinodon puleina- tus kömmt im Pinzgau nur im Thale auf sonnigen 'Thenschieferfel- sen vor; Plyckomit:ium polyplylium sah Ref. weder dort noch in Vesterreich; Zyyodon lapponicus nur in kleinen Kasen zwischen sr 441 Schiefetfelsspalten der höhern Alpen von 6—7000'; Z. Mougeotil in grössern Rasen im Pinzgau, nicht Tyrol, Z. viridissimus weder im Salzburgischen noch in Oesterreich. Orthotrichum cupulatum liebt sonnige Kalkfelsen, z.B. bei Salz. burg; 0. Sturmü schattige Schieferfelsen, O. nigritum ist wohl mit O0. Hutsehinsia: zu vereinen; O0. rupestre sah Ref. nur auf Thon- schieferfelsen im Pinzgauerthale; speciosum steigt in einer Zwerg- form bis über 7000°%; eurvifolium kommt auch auf dem Stubacher- tauern auf Granit in 7000° vor. Oreas wächst in grossen, dichten Rasen aus den Spalten nackter, gegen Süden gekehrter Schiefer- wärde der Alpen Pinzgau’s (Geisstein), Kärnthens (Rothkogel) in 6 bis 7900° hervor. Cuioscopium sah Ref. nur an feuchten, schattigen Felsen vom Thale flei Steyr) bis auf die Alpen (6000°) auf Kalk und Schiefer. Bartrımia subulata Sch. entdeckte Ref. bereits im Jahre 1838 auf der Spitze des Geisstein (7300°), hielt sie jedoch für strieta. B. Oeder. kömmt auf Kalkfelsen am Fusse der Gebirge, sowiex Halleriana häufe ver, und steigt selten über 4000’ an. Conostomum sammelte Ref. auf dem Stubachertauern im Pinz- gau in 8000 steril. Me sia tristicha ist in Sümpfen und an Seen bei Windischgarsten, Steyr und im Pinzgau nicht selten, M. longi- sıla wurde vom Ref. soch nicht beobachtet. Rhacomitrium ist nach Bridel’s Vorgang wegen abweichen- dem Habitus und Blatineiz von Grimmia getrennt, R, sudelicum, fascieulare und heterostichum sah Ref. nur auf Schiefer, fascieulare gewöhnlich auf feuchter, schieferhaltiger Erde in der Alpenregion. R. microcarpon nur auf Granitblücken, deren obere Fläche es oft ganz üherzieht, in 3—4000°; ebenso R. lanuginosum bis 7000°, je- doch auch auf Moorgründen, stets steril. Grimmia apiculata beobachtete Ref. nur am Rauriser Goldberge, incurva auf den Schieferalpen Pinzgau’s, wo @. elatior zu fehlen scheint; G. uncinata auf dem Geisstein, @. orata nur auf Schiefer und Granit, deren Abart @. affinis ist, die auch auf Steinen in Bä- chen des Pinzgauerthales, z. B. bei Mittersill, vorkömmt. Die Grimmien mit kapuzenförmiger Haute werden ungeachtet des sonst ganz mit Grimmia übereinstimmenden Habitus davon als Gümbelia getrennt. @. elliptica fehlt in den Gebirgen ‚von Salzburg und Oesterreich, wächst jedoch an Granitfelsen bei Linz in der Nähe der Donau. €. sulcata kömmt auf mit feuchtem Humus bedeckten Thonschieferfeisen der Alpeı Pinzgau's in 6000‘, obwohl selten vor. 442 Encolypta commutata liebt kalkhaltige Erde der hoben Gebirge: (5000°), apophysata schattige Schieferfelsen (am Wiesbachborn im - Pinzgau in 6000°),.rhabdocarpa ist sonst der Alpenregion in 6000’ eigenthümlich, findet sich jedoch auch im Rauriserthale bei Bucheben in 3000°; statt „Linz“ lese man S. 171 2.9 v. u. wie anderwärts „Lunz‘ (bei Marla Zell). E. streptocarpa sah Ref! nie über 3000°. und nur bei Steyr mit reichlichen Früchten. Amblyodon dealbatus findet sich im Pinzgau nur an nassen _Felsen in der Nähe von Wasserfällen. Mielichhoferia nitida kömmt in Felsspalten von Thonschiefer, aus denen Kupferocher auswittert, im Pinzgau vom Thale bis auf 7000‘, jedoch selten vor; deren Form elongala fand sich bisher nur an den kupferhaltigen Tagwassern der Grube Schwarzwand in Gross- arl, welche sie in grossen, glänzenden Rasen überpolstert. Bryum cernuum wächst im Pinzgau nur auf höheren‘ Schiefer- gebirgen, lacusitre auf Voralpen in 5000‘, arcticum auf dem Speyer- eck im Lungau in 8000° Seehöhe; cucullatum um die Schneefelder der Schiefergebirge Pinzgau’s in 6—7000°; Br. Zierü findet sich vom Fusse der Gebirge, z. B. Pass Lueg, in 1509-4000‘, vorzüg- lich in der Nähe von Wasserfällen, auf Kalk- und Schieferboden. Bei B. demissum soll es S.207 Z.19 v. o. heissen „auf den Schie- feralpen von 7-—-8000°.“ Br. annolinum sah Ref. in den Gebirgs- thälern von Salzburg und Oberösterreich nicht. Br. pulchellum kömmt in der Centralkeite der Alpen von Salzburg, z. B. den Fu- scher Alpen, anf lockerer Erde an den Rändern der Alpenwege von 5—6000° jedoch selten vor. Br. cirrhatum findet sich im Pinzgau selbst im Thale, z. B. bei Mittersill. Br. versicolor sah Ref. nur auf Kiesboden an den Ufern der kalkführenden Flüsse, z. B. bei Steyr, Salzburg gemein. Bryum alpinum findet sich im Pinzgau selbst im Thale in 2000 -Fuss, jedoch stets steril. Bryum Blindi entdeckte Ref. im verlassenen Flussbette der Salzach bei Mittersill 1.J. 1837, u. theilte es Freunden unter dem Namen Br. arenarium mit. Mnium orthorhynchom kömmt im Pinzgau an schattigen Schie- ferfelsen vorzüglich in Alpenwäldern, häufiger als’ serratum vor, welches mehr den Thalboden liebt. Mnium affine und medium fin- den sich im Pinzgau, obwohl selten, ersteres in feuchten Erigebü- schen, MM. stellare nur auf Kalkboden. Aulacomnium androgynum sah Ref. weder ia Salzburgischen, noch im Traunviertel. Georgia (Tetraphis) repanda sammelte Referent auf Schieferalpeu im Pinzgaue in 6000’ an der Unterseite der Felsen; als Geisstein, 448 Katzensberg. Timmia megapolitana var. salisburgensis nur bei Sals- barg am Ofenloch- und Schlossberge an sehr schattigens Kalkfelsen. Catharinaea hercynica findet sich im Pinzgau selbst im Thale z. B. bei Mittersill (2000'). \ Buzbaumia indusiata, zuverlässig eine gute Art, kömmt im Pins- - gau häufiger als aphylla und zwar stets auf faulenden Stämmen und Ho!z vor. Cinclidotus aqualicus ist den kalten Kalkgebirgsbächen eigen- thümlich und findet sich vorzüglich in der Nähe ihres Ursprunges, 2. B. am Ursprunge der Glan am Untersberg, am Gollingerfall, am Ursprung der Pissling im Traunkreise. C. fontinaloides liebt Steine und Felsen in grössern, vorzüglich kalkführenden Bächen und Flüssen, z. B, Alm, Salzach, Steyr, Enns, Traun; C. riparius ebenfalls, findet sich jedoch seltner an fast stets unter Wasser befindlichen Stellen, und grösstentheils steril. Anoectangium compaelum sah Ref. nur in den Schieferalpen vom Fusse bis 4000’, vorzüglich’in der Nähe von Wasserfällen; so wie An. Sendineri auch im Pinzgau. - j Anacamptodon splachnoides fand Ref. in einem Vorslpenwalde am Fusse des grossen Priel im Traunviertel (nicht bei Steyr), Pfar- rer Engel bei Ischl, an Buchen. Entodon cladorrhizans sah Ref. auf einem alten Strohdache bei Steyr, ohne es in dessen Nähe sonst wo auffinden zu können, Leplohymenium repens findet sich auf Strohdächern bei Steyr in einer sehr schönen Form (surculis sciuroi- deis) in grossen Rasen. L. sitriatum sah Ref. nur auf Krummbolz in den Kalkalpen von Salzburg und Oesterreich; L. filiforme nur auf Buchen bis zu deren Gränze; Anomodon viliculosus nur auf Kalk. und Nagelfluhboden , wo er auch auf Felbern (Salix alba) nicht selten. Leskea sericea auf Bäumen und Kalkfelsen, an letzteren nur steril, jedoch stärker glänzend, L. subtilis an Eschen bei Steyr. Von der Gattung Hypnum werden mit Einschluss von Jsothe- cium 103 Arten aufgeführt. Bereits im Jahre 1838 entdeckte Ref. am Fusse von Granit- blöcken in der Oede, einem Seitentbale des Wetterthales im Pinzgau, in 4000’ ein durch seine dichten Rasen und steifen, stricknadeldicken, Spitzigen, bogenförmig sich krümmenden Stämmchen ausgezeichnetes Laubmoos ohne Früchte, welches Schimper als Hypnum circinans m. bezeichnete, Im Juli 1848 fand es Ref. am Fusse der den Thalboden ober dem Fuscherbade bedeckenden Gneussblöcke auf steinigem Bo- den in 4000° mit endeckelter Frucht, die es als ein Isothecium 444 charakterisirt, wie es denn auch unter den dem Ref. bekannten-Laub- moosen dem Isothecium Beyrichii und myosurum zunächst steht. Seine Charaktere sind folgende: Isothecium circinans m., caulibus suberectis fasciculatis dendroi- deis, ramulis julaceis turgidis utrinque attenuatis, acutis, apice in- eurvis vel eircinantibus, foliis arcte imbricatis, ovatis, concavis, Acu- minatis enerviis, integerrimis, perichzetialibus angustioribus, theca elongata cylindrica, erecta. : Die mehrere Zoll breiten und 1—!/, Zoll hohen, dichten, stei- fen Rasen von blassgelblich grüner, in’s bräunliche ziehender Farbe und mattem Gianze, wachsen auf beschatteter mit Getrümmer von "Urgesteinen bedeckter lockerer Erde. Aus den fadenförmigen Wur- Ev zein erheben sich aufsteigend oder fast aufrecht zellhohe und strick- nadeldicke rundliche Stengel, welche sich in !/;—'/, Linien Höhe büschelförmig baumartig verästeln, und nachdem sie einige Zweige abgegeben, einfach bleiben oder unter der Spitze sich wieder büschelförmig oder nach einer Seite hin verästel.. Die Aeste sind etwas dicker, als die Stämmchen, fast stielrund, 2—4 Li- nien lang, an der Basis etwas verschmälert und laufen in eine scharfe, fast stechende Spitze aus; der obere Theil der Aeste, selten aufrecht, krümmt sich meistens bogenförmig, nach einer Seite. Die bauchigen, eiförmigen, mehr oder weniger lang zugespitzten, anfangs gelblichen, später bräunlich-grünen, spröden Blätter decken sieh dicht dachziegelförwig, so dass die Stämmchen rundlich erschei- zen und sind nur im obern Theile derselben und an der Spitze ge- lockert aufrecht, oder etwas abstehend. Die glatten, braunen, sich drehenden Fruchtstiele entspringen in verschiedener Höbe der Stämm- chen unter den Blättern, am Grunde von dicht gedrängten, schmälern länger zugespitzten und etwas über die Blätter hervorragenden Pe- richätialblättern umgeben, und überragen die Stämmchen mehr oder weniger (1° —1'%). Die kastanienbraune, 1’ lange, walzige Kap- sel aufrecht, an der Mündung etwas erweitert. Zähne und Deckel fehlten bereits. Diese neue Art unterscheidet sich von dem I. Beyrichii durch die schmutzig-grünen, nur schwach glänzenden, dickern, kürzern, einfachern Stämmeben und die aufrechten Blattspitzen ; von I. myo- surum durch die kätzchen-artigen, dickern Stämmchen mit dem sich bogenförmig- krümmenden, in eine scharfe Spitze auslaufenden End- theile, die länger zugespitzten Blätter und walzige längere Kapsel. H. julaceum findet sich auch auf nackter Erde der Nagelfluhhügel bei Steyr in kaum 1000°; auf den Alpen in 6000°; H. dimorphum vor- 445 züglich aufsteinigem Boden der Buchenwälder, jedoch auch auf den Al- pen bis 7000°, H. revolvens in der Nähe von Wasserfällen. H. polycar- pon, bei Zeilam See in Sümpfen, ist Form von aduncum und nicht von fluitans. H. sphaerocarpon liebt Schiefer-Gebirgsbäche, molle die Kalk- gebirge und ist seltener als ersteres. HM. fastigiatum sah Ref. nur in der Alpenregion Pinzgau’s von 6000; H. cylindricum und ba- dense sind Synonyme, es findet sich im Pinzgauerthale auf faulen- den Stämmen, sowie H.crinale, welches in der Nähe der Bäche der Kalkregion nicht selten ist, z. B. bei Steyr, im Gehäuse bei Admont, in der Abtenan und Faistenau bei Salzburg, wo es ganze Stämme sowie den Hirnschnitt von Tannen überzieht. H. molluscum liebt Nagelfluh und Kalkboden. H. reflexum sammelte Ref. in Voralpen- wäldern Pinzgau’s an Tannen; H. nitidulum auf den Alpen Pinz- gau’'s, undulatum in den dortigen Bergnadelwäldern; H. sarmento- sum scheint eine eigene Art, die dem H. stramineum näher, als dem H.trifarium steht, mit welchem es derRef. vereint, und findet sich auch auf den Hochalpen Pinzgau’s, obwohl selten. Das glänzende, dem H. Schreberi ähnliche H. insidiosum Mont. : kömmt bei Steyr auf Nagelfluhhügeln in bräunlich schimmernden Rasen, jedoch stets ohne Früchte vor, und wurde Ref. bereits vor mehreren Jahren als var. singularis von H. Schreberi durch von Heufler vom Berge Isel bei Innsbruck gesandt, der es zuerst un- terschieden zu haben scheint. H. subenerve fand Ref. auf faulem Holze am Dürrenstein in 4000°. H. olbicans sah Ref. weder im Salzburgischen, noch im Traun- viertel. H. pseudoplumosum ist zuverlässig gute Art und liebt Fels- blöcke in den Berg-Nadelwäldern Pinzgau's. H. campestre sah Ref. nur bei Mittersill auf Mauern. H. lutescens scheint dem Kalkboden eigenthümlich.,. H. rioulare findet sich auch nicht selten bei Steyr und im Pinzgan, An feuchten Kalkfelsen an der Strasse in der Nähe der Soolen- leitung auf der Höhe des Nesselgrabenberges bei Reichenhall ent- deckte Ref. im Herbste 1848 folgende ausgezeichnete neue Art: Hypnum SauteriP. Schimp., eaule adpresso, adscendente sim- pliei, rarius pinnato, teretiuscalo, apice incurvo, foliis subimbricatis © late ovata basi lanceolato-subulatis integerrimis, circinato - falcatis secundis, subenerviis, perichstialibus lavibus, elongatis, theca brevi subeylindriea suberecta, ore constricta. Es bildet 1-—2'' breite, an den Kalkfelsen wie angeklebte, ein P&ar Linjen hohe Räschen, deren gedrängt stehende Btämmchen aus »edergedrückter Basis aufsteigen und sich an der Spitze einwärts D 446 krümmen, grösstentheils einfach, selten unordentlich gefiedert sind, die blassgrünen in’s bräunliche ziehenden Blätter aus fast herzförmi- gem Grunde lanzettlich-pfriemenförmig, an der Spitze gelblich; die sparsamen Fruchtstiele bei !/,‘ lang glatt, die Kapseln !/,‘“ lang, aus eiförmiger Basis walzlich. Die Deckel. waren bereits abge- worfen. Diese neue Art unterscheidet sich von dem zunächststehenden H. cupressiforme durch Zartheit, Blattbildung und kurze Büchse. Neckera crispa ist Kalk liebend. N. pennata fehlt in den Ge- birgsgegenden, findet sich jedoch bereits bei Salzburg. Fissidens osmundioides überzieht in den Sümpfen bei Zell am See die Seiten. der Höcker von Carex stricla. Schistosiega findet sich im Schiefer- gebiete Pinzgau’s in Thonschieferfelsspalten bei Zell am See und in Erd- und Baumhöhlen, obwohl selten. Von Farnen werden 50 Arten aufgeführt; davon sah Ref. Po- Iypodium alpestre nur auf Kalkalpen, Celerach auf einer Mauer bei Bregenz. Cryptogramme crispa wurde bisher im Salzburgischen nur im Anlaufihale bei Gastein und auf den Glemmeralpen gefunden. Asplenium seplentrionale sah Ref. nur auf Schiefergestein, germani- cum nur bei Mittersill auf Thonschieferblöcken; viride auf Nagel- fieh- und Kalkfelsen vom Thale bis auf die Voralpen. Cystopteris montana vom Fusse der Kalkgebirge (vorzüglich in Höhlen), bis anf ‘die Voralpen, alpina nur in der Alpenregion auf Kalkboden. Woodsia Ayperborea sah Ref. auf einer alten Mauer bei Lambach im Pinzgau in 2000° und auf Gnenss- und Granitblöcken bis 6000°, obwohl sel- ten. Struthiopteris findet sich im Salzburgischen nicht selten durch's ganze Gebirgsland. Aspidium rigidum kömmt nur auf Kalkalpen von Salzburg und Oesterreich, jedoch hier nicht selten vor, z. B. am Untersberg in der Rositte. A. cristatum sah Referent nur auf Erl- stöcken in Sümpfen bei Mittersill, A. lobatum auf Kalkgebirgen um Salzburg, Braunis auf den Schiefergebirgen Pinzgau’s; das wahre A. aculeatum scheint hier za fehlen, sowie Osmunda regalis und Ophioglossum vulgatum. Dr. Sauter. Schönheit, Taschenbuch der Thüringer Flora. Rudolstadt, 1850 beiRenovanz. LXXIL u, 5628. in kl.8. Nicht leicht ist ein Werk sehnlicher erwartet worden, als das vorliegende Taschenbuch über Thüringens Flora, von dem Referenten nicht minder als von Vielen, die um dessen lange versprochenes Erscheinen wussten, Hr. Pfarrer Schönheit, einer der gründlich- x 447 sten Forscher im Gebiete Florens, wohnend in einer der pflanzen- reichsten Gegenden unseres schönen Thüringer Landes, musste ge- wiss die Erwartungen rechtfertigen, die man von dem Erscheinen dieses Werkehens hegen konnte. Abgesehen davon, dass alle bereits - erschienenen Floren Thüringens im Preis so theuer sind, dass sie nicht Jedem zugänglich sind, ist auch die versprochene und nun wirklich erhaltene Form in klein Octav zum Gebrauch bei Excur-. sionen die passendste. Die Ausführung des Werks selber lässt an sich nichts zu wünschen übrig. Eine Uebersicht der vertretenen Gat- tungen nach dem@Sexualsysteme und eige phellarische Uebersicht der Familien nach dem natürlichen Systeme# eröffnen das Werk, daran schliesst sich dann die nach Koch’s Synopsis gehaltene Be- schreibung der Arten, wobei der Hr. Verf. seine eigenen mannig- fachen Beobachtungen mit Nutzen in Anwendung gebracht hat. Schade Rur, dass durch die Verzögerung der Erscheinung des Buches der Hr, Verf. genöthigt gewesen ist, einen Nachtrag über neu hinzuge- kommene Arten und einen solchen über nenentdeckte Standorte ver- schiedener Pflanzen anzufügen, wodurch die Bequemlichkeit des Bu- ches allerdings verliert. Wir wünschen indessen der ersten Auflage dieses Werkchens schnellen Abgang, den es trotz der kleinen For- Menmängel im vollem Maass verdient und hoffen, dass die dann je- denfalls erscheinende 2te Auflage manche Verbesserung mit sich Yfigen werde, welche während der Zeit die Erfahrung an die Hand "geben würde. Dass Hr. Pfarrer Schönheit sich blos auf die Pha- nerogamen beschränkt hat, thut dem Werthe des Buches keinen Ein- trag, denn besser etwas Vollständiges in einer Branche geliefert, als ein lückenhaftes Ganze. Ref. sollte aber glauben, dass es dem Hrn. Verf. unter Mitwirkung der pag. IX. seines Taschenbuches ge- nannten HH. Med.-Rath Dr. Bernhardi, Sanitätsrath Dr. Meisch in Suhl, Apotheker Lapp in Neudietendorf, Hofapotheker Osswald in Eisenach, Scheffler in Ilmenau, Lehrer Röse in Schnepfentbal und mancher der anderen demRef. nicht persönlich bekannten Herren möglich sein werde, der 2ten Auflage wenigstens die Beschreibung der Filices, Marsileaceen, Equisetaceen, Lycopodiaceen und Characeen beizugeben und Ref. gibt sich der Ueberzeugung. hin, dass jeder, der im weiten Thüringer Lande der schönen Göttin Flora huldigt,, gern seine Erfahrungen und die Angaben seines Herbariums dem Hra. Verf. zur Disposition stellen werde. Hierbei kann Ref. nicht umhin, zu gestehen, dass in den Angaben der Flora aus Gotha, welche der Bankgehülfe Knapp von da zusammengestellt hat, die Vollständig- keit sehr zu vermissen ist. Es ist diese zwar nicht zu wundern, 448 da ein Verzeichniss der in einer Gegend möglicher Weise vor- kommenden Pflanzen, wie es von Herrn Knapp zusammen. gestellt worden ist, nie vollständig sein und nur jahrelange und viel- seitige Erfahrung über die in einer Gegend vorkommenden Pflanzen mit Bestimmtheit ein Urtheil fällen lassen kann. Zum Beweis, wie unsicher Hr. Knapp in seinen Angaben ist, dienen folgende neue Standorte: Iberis amara, Mühlberg bei Gotha. Ononis hircina, an den 3 Gleichen bei Wandersleben. Astrantia major, grosser See- berg bei Gotha.” Pigurospermrm austriaceum, bei Schnepfenthal. Petasites albus, bei ‚ie Symphytum patens Sibth. an der Walk- mübhle bei Gotha. Cdrez Schreberi, grosser Seeberg bei Gotha, Üa- rex canescens L., bei Waltershausen, Sessleria coerulea, Seeberg bei Gotha, Poa dura, bei Schnepfenthal, Epipactis paliens, im Mönch- hofsgarten bei Siebleben und noch viele andere mehr, die Ref. des Raumes wegen nicht hier aufführen mag, von denen aber sein Her- barium die Belege nachweist. Bei flüchtiger Durchsicht des Werkes ist Ref. nur auffällig ge- wesen, dass Oenanthe pimpinellvides, Seseli montanum u. m. a. in demselben nicht als besondere Arten aufgeführt sind. Erstere erhielt Ref., freilich nur mit der Bezeichnung .‚vom Thüringer Wald‘‘ von einem Freunde aus Erfurt, letztere fand einer seiner Freunde auf dem rothen Berge bei Erfurt. Betula davurica wächst verwildert oder auch wild in einem Grasgarten zu Suhl und erhielt Ref. im vergangenen Sommer von Hrn, Sanitätsrath Dr. Metsch, Allium carinatum erhielt Ref. von Hrn. Apotheker Dufft in Rudolstadt, aus der Gegend von Sömmerda, Bruomus brachystachys wächst nach Hrn. Apötheker Hornung bei Aschersleben in Preussen. Diess sind vorläufig einige neue Standorte als freundlicher Beitrag, wenn Hr. Pastor Schönheit davon Gebrauch machen will, und Ref. wird ihm gern aus dem kleinen Bereich seines Wirkens von seinen Ent- deckungen Nachricht zukommen lassen. Gotha. ‚ A. Georges. x [2 @ Die zu dieser Nummer gehörige Steintafel wird nachge- liefert! ‚Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrobr in Regensburg, RLORA ———— N 29. Regensburg. 7. August. 1850. Sempervivum Doellianum, eine neue Pflanze der Alpen, aufgestellt und beschrieben von C.B. Lehmann in Offenbach. Seit einigen Jahren mit der Cultur der deutschen Sempereiva beschäftigt, erhielt ich durch meinen geehrteu Freund, Hofrath Döll in Carlsrohe, ein Sempervivum, das derselbe in Upterhasli gesam- melt hatte. In diesem Sommer hatte ich das Vergnügen, es in Blüthe zu bekommen und musste es alsobald für eine neue Species erkennen, die ich hier meinem Freunde zu Ehren Semp. Doellianum nennen will. "Semp. Doellianum, feliis rosularum oblongis acutis glahris re- trorso ciliatis, subfasciculato - barbatis, pilis radiato divaricatis arach- noideis apices foliorum juniorum conneetentibus, caulinis ohlongis Postice latioribus, petalis stellato-expansis ovato-lanceolato-acumina- tie ealyce subtriplo longieribus, squamis hypogynis ıninutissimis, Die Rosetten desselben bilden nicht wie bei arachnoideum einen polsterförmigen Rasen, sondern sie machen 2—3° lange Ausläufer, die Blätter sind schnell in eine sehr feine Spitze ausgezogen und nur an den Rändern gewimpert, blassgrün, während die an arachnoi- deum graugrün sind und der spinngewebartige Verband der Blät- ter nur bei den innern Blättern und zwar sehr spärlich, und der bei arachnoideum hervoriretende Kiel der Blätter durchaus nicht vorhan- den ist. Die Stengelblätter sind an der Basis breiter aufsitzend, der Stengel ist mit langen Drüsenhaaren so wie der Ytheilige Kelch bewachsen, die 9 Blumenblätter mit wenigen Drüsenhaaren besetzt, 2—3mal so lang als der Kelch, eben so dunkel gefärbt, aber breiter ala en arachnoideum, so dass sie sich mit den untern Rändern decken; die Schuppen sind sehr klein, rundlich, die Stempel 9, kurz- drüsig, haarig. Flora 1850, 29, 29 * 450 Ueber die Fundorte schreibt mir mein Freund Prof. Döll: Alles was ich von Heiligenblut als S. arachnoideum habe, ist die neue Spe- cies. Meine Exemplare sind von Imhof im Unterhasli, wo sie spär- lich mit monlanum vorkommt. Weitere Zusätze und Berichtigungen zu meiner Flora der Pfalz. Von Dr. F. Schultz. Gleich nach Absendung des nun in diesen Blättern abgedruck- ten Manuseripts habe ich noch mehrere andere Bemerkungen über Pfälzer Pflanzen niedergeschrieben, aus denen ich einstweilen Fol- gendes mittheile. Bei Polygala calcarea wurde die Gegend, wo ich sie am häu- figsten fand, beizusetzen vergessen, nämlich: Saargemünd. Sie wächst auch bier, wie überall, nur auf Kalk; im Blies- und Saar- gebiet auf Muschelkalk, im Meurthe- und Moselgebiet, in der Franche comtee u. s. w. auf Jurakalk, bei Paris u. s. w. auf Grobkalk und in manchen Gegenden auch auf Kreide. Hr. Dr. Carillon hat sie dieses Jahr auch in Menge auf einer neueu mir bisher unbekannten Stelle bei Saargemünd gefunden. Als ich meine ersten Zusätze schrieb, glaubte ich, dass alle in der Pfalz gesammelten Exemplare von Spergula penlandra zu S. Morisonii gehörten; als ich aber, gleich nach Absendung des Manu- scripts, die Exemplare von allen Pfälzer Standorten nochmals unter- . suchte, ergab sich, dass zw:r die meisten zu S. Morisonii, einige wenige aber auch zu 8. pertandra gebörten. Bei dieser Geiegen- heit erinnerte ich mich, dass ich im Jahre 1833 auch einmal in hie- siger Gegend eine Spergula gesehen, welche ich damals bei flüch- tiger Ansicht für Koch’s S. pentandra (nun S. Moris- ni) hielt. Ich gieng daher am 8. Mai an die Stelle und fand in zahlloser Menge die ächte S. pentandra. Ich habe sie sogleich lebend untersucht und nebst S. Morisonii beschrieben. Diese nach der Natur gemach- ten Beschreibungen, bei denen ich Koch’s Diagnose zum Muster nahm (wie ich überhaupt überall meinem seligen Lehrer folge und nie ohne Noth eines seiner Worte verändere oder weglasse), stim- men zwar im Wesentlichen mit denen von Grenier und Godron überein, in Einigem fand ich aber gerade das Gegentheil. Es steht nämlich in ihrer Fiore de France (T. ı. p. 275) bei S. penlandra: „Hab. Les moissons, dans les chanps sablonneus. Jain-Juillet‘“‘ und bei $. Morisonii: „Hab. Les moissons et les champs sablenneuz avec 451 la pr&c&dente. Juin-Juillet‘“. — S. pentandra blüht aber, nach mei- nen Beobachtungen, in der Pfalz und bei Bitche im April und in der ersten Hälfte des Mai und S. Horisonii in der letzten Hälfte des April und im Mai, wo auch beide schon ihre reifen Samen ausfallen lassen und abdorren. Im Juni sind beide schon völlig abgedorrt und, einzelne Stöcke ausgenommen, ist nichts mehr davon zu sehen. Im Juli ist aber jede Spur beider Arten verschwanden. Ebenso fand ich gerade das Gegentheil bezüglich der Worte „avec la pr&cedente“‘, denn überall, we ich S. Morisoni fand oder {oft za 100) sammelte, war keine Spur wen S. pentandra dabei und umgekehrt hier, wo letztere zu Millionen wächst, ist keine Spur von S. Morisonii zu finden. Auch fand ich keine von beiden jemals unter der Saat „Les moissons“, sondern in Nadelwäldern, unfruchtbarem, ungebautem Boden und auf verlassenen Brachfeldern. Ich definire nun beide Arten wie folgt: Spergula pentandra (L. sp. 630; Boreau Revue botan. de Du- ehartre, Avril 1847 p. 423; Morison histor. plant. 2, p. 549, Nro, 16). Blätter lineal pfriemlich, gebüschelt quirlig, grannenlos, fast stielrund, unterseits glatt (nicht mit einer Furche durchzogen), an der Basis frei, nebenblättrig, die stengelständigen nicht dicht (höchstens zu 15, selten zu 20) im Quirle stehend; Kelch- a. Blumenblätter eilanzettförmig, zugespitzt, an der Spitze etwas stumpf zugerundet; Samen flach zusammengedrückt, glatt, schwarz, mit einem schneeweiss en, fast durchsichtigen, strahlig-gerieften Flügelrande, von der Breite des Samens selbst, umzogen. ©. April und erste Hälfte des Mai. Haiden, Triften, Wald- und Feldränder und besonders häufig Brachfelder auf dem unfruchtbaren Sande der Vogesias bei Bitsch!, Zweibrücken ‘, Neustadt !, Königsbach!, Deidesheim! u. s. w. (Friedr. Schultz), &ber niemals in Gesellschaft der folgenden Art; sie scheinen sich gegenseitig auszuschliessen. Am häufigsten und ganze Strecken Lan- des bedeckend , sah ich die Pflanze bei Bitsch und bei Königsbach ünd am seltensten und nur einmal (1822) und in wenigen Exempla- ren beiZweibrücken. Die Kelche sind erst dunkelgrün und vor dem weissen Rand hie und da roth gesäumt, dann mehr oder weniger bräunlich. Biumenblätter schneeweiss. Ich fand die Blüthen den Sanzen Vormittag geschlossen, Nachmittags gegen 2 Uhr aber völlig Beöffuet. Gegen 4 Uhr schlossen sie sich aber wieder und Schlag % Uhr waren sie sämmtlich geschlossen. Bei den Alsineen und Si- ieneen hat fast jede Gattung und oft jede Art nicht nar eine be- “iumte Stunde, sondern eine bestimmte Minnte, wo sie ihre Blüthen KA 453 öffnet und schliesst, und es sind hierüber noch schöne Beobachtun- gen zu machen. Spergula Morisoni (Boreau 1. e.; S. pentandra Koch!, Rei- chenbach und aller deutschen Botaniker; Morisen 1. c. Nro. 17; AÄrenaria media Pollich. Pal.) B.ätter lineal-pfriemlich, gebüsekelt- quirlig, grannenlos, fast stielrund, unterseits glatt (nicht mit einer Farche durchzogen), an der Basis frei, nebenblättrig , die stengel- ständigen @icht (bis zu 25 und 30) im Quirle stehend, Kelch - und Blumenblätter breit-eiförmig, stumpf zugerundet; Samen flach zusam- mengedrückt, glatt, schwarz, mit einem aus dem schmatzig-weisseh ins Schwarzbraune spielenden strahlig-gerieften Flügelrande, welcher etwas schmäler als der Same selbst ist, umzogen und vor dem Fiö- geitande ringsum durch feine stahlgraue Blätterchen puaktirt. ©. Kketste Hälfte des April und im Mai. Ungebaute Stellen auf unfracht- barem Sand, Raine, Triften, Haiden und besonders lichte StelleA der Nadelwälder auf der Vogesias und auf dem Löss und Allavium der Rheinfläche (z. B. bei Hagenau, seit €. Billot), am Haardtge- Birge an vielen Orten und z. B. besonders häufig bei Först (seit F- Schultz); bei Kaiserslautern, Otterbach, Fischbach und Hochspeier (seit Pollich); bei Willgartswiesen , Kaltenbach, Lanterschwäß, Dahn, Würzbach, Lautzkirchen, Kirkel, Limbach, Homburg und Kirr- berg (Friedr. Schultz), aber niemals in Gesellschaft der vorher- gehenden Art. Alles was ich unter dem Namen 8. penlandra aus Destschland von Andern erhielt and was ich bei Erlangen selbst sammelte, gehört zu S. Morisonii und nicht zu S. pentandra. Die Keiche sind erst hellgrän, dann strohgelb. Die S. pentandra, 8. 421 meiner Fiora exsiccata gehört zu S. Morisonii. Trapa natans varüist sehr in der Blattform. Eine Form, welche Hr. Appellationsrath Beraud bei Angers fand und bei welcher die schwimmenden Blätter stumpf und breiter als lung 'sind, hält der- selbe allein für die ächte T. natans L. und nennt dagegen eine AN- dere Form, welche er als eigene Art betrachtet, bei welcher die Blätter spitz und weniger breit sind und bei welcher zaweilen (# B. bei den Exemplaren, welche Hr. Beraud von mir erhielt) aber selten die Blattstiele nicht, wie gewöhnlich, angeschwollen sind, T. Schultzü, Es gibt aber zwischen diesen beiden Endgliedern so viele Mittelformen, dass ich sie kaum als var., viel weniger als Arten be- trachten kann, Indem ich diese Zeilen schreibe, kommt mir zufällig das Refe- rat über Grenier’s und Godron’s „‚Flore de France, Tem. 1. 2 pet.‘ von einem Hrn. B., im Jahrgang von 2940, Nro. 14. dieser E 7 438 Zeitschrift, in die Hände. Dieser Hr. B. ist wahrscheinlich derselbe, der mich schon früher in diesen Blättern in Beziehung auf die von. mir benannten Wasserranunkeln als einen Mann zu bezeichnen ver- suchte, der diese Gattung nicht kenne und erst nach Andern davon spreche, während es doch bekannt ist, dass ich in diesen Blätterg vor diesen Andern den Ranunculus Lenormandi beschrieb und den R. Drouetii als neue Art aufstellte, ehe diese Anderen an die Be- arbeitung der Gattung dachten. Ich habe diese Angriffe auf die mir in der botanischen Welt erworbene Achtung bisher unbeachtet ge, lassen. Nun scheint es aber, als wolle der Hr. B. sich wieder an mir reiben. Er sagt a. a.0. S. 217: „Koch’s Epilobium virgatym wird als E. Lamyi F. Schultz aufgeführt und steht: wegen Abwe- senheit der Blattrosetten in einer andern Abtheilung als E. virge- tum“. Ist diess vielleicht ein Schreibfehler und soll es nicht „we- gen Anwesenheit‘‘ heissen? Epilobium Lamyi hat ganz besonders ausgezeichnete Blattrosetten. — Er sagt ferner: „Bei Circara inter- media bemerkt der Verf., dass der Umstand gegen die Hyhridität dieser Art streitet, dass sie an Orten vorkömmt, wo die zwei vor- gebliehen Stammeltern fehlen“. Wenn Hr. B. damit die Leyte glau- ben machen will, dass diese Beobachtung neu sei, so mag er sich in dieser Zeitschrift vom 7. Oct. 1828, S. 591 überzeugen, dass die- selbe ein Bayer schon zwanzig Jahre vor den Franzosen ge- macht und deutlich erklärt hat. Dieser Bayer bin ich. Ich habe »ämlich am angeführten Orte (i. J. 1828) zur Widerlegung der An- sicht, Circaea intermedia sei Bastard, folgendes gesagt: „.. . Bei Zweihrücken blüht C. alpina im Juni, €. Iuteliana im Juli und C. infermedia im August. (. alpina und intermedia finden sich nie beisammen, dagegen kömmt bei jeder von beiden €. Iuteliana vor. In der Gegend von Cusel sah ich die C. intermedia in grosser Menge, aber kaine der anderen in ihrer Gesellschaft.‘ Ferner sagt Hr. B. 8. 8.0. „Godron erinnert abermals, was so viele französische Fig- fisten nicht einsehen wollen, dass Cullitriche autumnalis J. nicht in Frankreich vorkömmt,. sondern eine mehr nordische Art ist.“ — Hierbei bemerke ich blos, dags mein Freugd Godron in seiner Flore de Lorraine, vom Jahre 1843, T. 1. p. 214, eine Form von C. hamulata Kütz. als „C. autumnalis L“ beschrieben hat und dass ich im Jahre 1845! (denn meine Flora der Pfalz ist 1845 erschienen! trotzdem dass der Buchhändler „‚1846° auf den Titel drucken liess) in meiner Flora der Pfalz, S. 159. erklärt abe, dass die von Hrn. Döll in der :rheinischen Flora beschriebene €. aulum- nalis weiter nichts als eine Forin von C, hamuluta sei. — Ferner ’ 454 dass C. autumnalis I. in der Pfalz nicht vorkomme, dass sie in Deutschland nur im Mecklenburg'schen (also im höchsten Norden Deutschlands) angegeben wird und dass ich sie nur aus der Gegend von St. Petersburg besitze. — Die Fiore de France, über welche Hr. B. referirt, ist vom Jahre 1848 und folglich ist die Ansicht, dass die ‚ächte C. autumnalis L._ mehr eine nordische Art ist,“ schon 3 Jahre zuvor von mir ausgesprochen worden. Es sei ferne von mir, dass ich diese Angaben des Hrn. Ref. B. meinem edlen Freunde Godron aufbürde. Godron ist ein eben so bescheidener als kenntnissreicher Mann und er sagt auch bei Circaea intermedia nur: „Obs. M. Döll dit les fruits de cette plante steriles. Ce fait confirmeroit l’opinion des botanistes qui la considerent comme une hybride, si elle ne croissoit pas souvent dans les lieux ou ses col- generes ne se voient pas“. In dieser Ohs. steht keine Sylbe von einer von Godron gemachten Beobachtung und es ist Niemand ge- nannt als Hr. Döll. Sollte übrigens Jemand Hrn. Godron berich- tet haben, (. intermedia wachse oft an Stellen, wo sich keine an- dere C. fünde, so hat derselbe wahrscheinlich nicht genau beobachtet. Die €. alpina fand ich nie in Gesellschaft derselben, dagegen die C. Iuteliana fast immer und an allen Standorten mit Ausnahme einer nur mir bekannten Stelle in der Gegend von Kusel. Wenn man aber einmal genau darnach sucht, so findet man wahrscheinlich auch €. lutetiena dabei, wie an allen andern Orten. Grenier und Godron, in der Flore de France, führen unter den Standorten der C. intermedia auch „Bitche“ auf. Sie wächst aber dahier nicht wild und ich cultivire sie aus Setzlingen, die ich vor 17 Jahren von Zweibrücken mitgebracht. Dagegen wächst hier häufig (. alpins. welche in der Flore de France nicht hier angegeben wird. Den Standorten von Crepis tara.racifolia ist in der Flora der Pfalz beizufügen: „Brachäcker auf den Muschelkalkhügeln bei dem Walde Wolfsrach, ohnfern Zweibrücken. sehr selten (Fr. Schultz 14. Juni 1846)°. Nächstens noch mehr über die Flora der Pfalz und vielleicht auch über die Flora dee übrigen Bayerns. 455 L iteratıaır Bulletin de la soriet6 imperiale des naturalistes de Moscon. Annee 18:8. Nro. III. et IV. Ann. 1819. Nr. I--IV. Moscou, 1818, 1840. ®&. Hierin sind folgende batanische Abhandlungen enthalten: 1848. Nro. 11. Flora baic .lensi.dahurica seu descriptio plan- farum in regionibus cis.et transb icalensibus atque in Dahuria sponte nasrentium. Auctore Nicolao Turezaninow. Fortsetzung und Schluss der Compositse und zwar aus der Subordo II. Labiatiflorae die Gattungen Anındria mit 1 Art, aus Suborde IN. Ziguliflorae die Gattungen Achyr:phorus mit 2 Arten, Tragopngen mit I, Scorzonrra 3 (neu maerosperma), Picris 1, Tararacum 5, Ixeris 1, Barkhau- sia 2, Crepis 39. Sonchus 3, Hieracium 4 und Mulgedium 1 Art. Von diesen 33 Arten gehören I1 auch der deutschen Flora an. Notice sur la Saussurea Karelinii par S. Stschegl&eew. Die genannte Pflanze wurde 1841 von Karelin und Kirilow im Ala- taus.Gebirge entdeckt und unter dem Namen A;lotazis involucrala beschrieben Nach DeCandolle unterscheidet sich die Gattung Aplotazis nur durch den einreihisen Pappus, der bei Saussurea 2- reihig erscheint, welcher Charakier jedoch kaum zur Trennung bei- der Gattungen hinreichen dürfte, da einerseits nach DeCandolle die äussere Reihe des Pappus von Saussurea in ihrer Entwicklung zurückgeblieben und selbst auf nichts zurückgeführt sein kunn, an- dererseits aber auch bei Aplotaris der Pappus bisweilen aus 2 Rei- hen besteht. So hat z. B. A. Frolowii nach Ledebour bald 1, bald 2 Reihen von Federhaaren und 'wecht, somit in nichts von Saussurea ab, A. sorocephula Schrk. bietet neben einer deutlichen inneren Reihe auch noch einige gesonderte Haare einer äusseren dar und wurde desswegen schon von ihrem Autor später zu Saus- surea gebracht, und bei A. inpolucrata sind beide Reihen noch deut- licher vorhanden: die innere besteht aus langen, federigen, am Grunde ' in einen hinfälligen Ring verschmolzenen, die äussere aus viel kür- zeren, bärtigen Hasren. Der Verf. nimmt daher keinen Anstand, diese Pflanze der Gattung Saussurca einzureihen in welcher sie mit der ihr zunächst verwandten Aplota:is obrallata DC. (Saussurea ob- vallata Edgeworth ) eine neue Section bildet mit dem Charakter: Amphilarna, Capitulis sessilibus in csrymbum contractura aggrega- tis, foliis summis (bracteis) sub corymbo congestis eumque ineluden- tibus. 456 Adnotationes bolanicae auctore Steven. — Von der Gattung Ceratorephalus waren bisher nur 2 Arten (Ü. orthoceras und falca- tus) bekannt; der Verf. unterscheidet deren 7 und eharakterisirt sie wie folgt: A. Carpellis rostro recto apice haud hamato. 1. C. orthocefas DC., spica fructifera ovata, carpellis erecto- patentibus, rostro lobulis baseos triplo langiore. — Specimina e Gal- lia, Austria, Nikolajef, Cherson, Tauria, Sarepta, regionibus altaien- sibus, nullum ostendunt discrimen. 2. Ü. reflerus Stev., spica fructifera eylindrica, carpellis reflexo- patentibus, rostro lobulis baseos parum longiere. — Astrachanie. B. Carpellis rostrs incurvo. 3. C. falcatus Pers., scapis folia subwquantibus, corolla calyce duplo longiore , carpellis villoso-pubescentibus, rostro lohulis baseos quadruplo longiore, inde a basi faleeto ineurvo. — Specimina mea e Gallia meridionali; ex aliis terris haud vidi unde dubius maneo num synenyma in DeC. Syst, veg. allegata omnia huc pertineant, Certe planta germanica, cui Koch dorsum exrpelli haud carinatum sed ca- naliculatum adscribit, alia esse debat. 4. C. syriacus Stev., scapis folia subsequantibus, carpellis pul- verulento-pubescentibus, rostro lobulis haseos triplo longiore subrecto apice incurvo-hamato, — E Syria. circa Damaseum legit Labil- lardiöre. “ 5. €. incureus Stev., scapis Folio longioribus, earpellis villoso- pubescentibus, rostro lobulis baseos duplo longiore subrecto, apice incurvo-hamato. — In Tauria campestri, Iberia, Armenia rossica. 6. C. leiocarpus Stev., scapis feiio longioribus, carpellis gla- bris, rostro lohulis baseos triplo longiore rectiusenio apice Incurro- hamato. -— Astrachanie. 7. C. platyeeras Stev., scapis !olla suba@quaniibus, carpellis villoso-pabescentibus, restro semilsnceslato lohulis baseos vix duple longiore apice ineurvo-hamato, — In Tauria meridienali eirea Sudah et Kuruosen. Rununeulus orientalis L. gleicht mit seiner Fruchtähre sehr dem Ceratocephalus, aber die Früchtchen sind am Grunde nicht 2höcke- rig, sondern die einfache Plalte geht in einen Schnabel über, der von einer Verlängerung des Rücheunerseus allein gebildet wird. Bei den andern Arten von Ranuncutus sitzt aui dem Früchtchen eniweder ein kuzer mehr oder minder hakiger Griffel, oder, wo es sich, wie bei R. arırnsis, lomatocarpus u. a. jn einen Schnabel verlängert, wird dieser immer von den beiderseits vorgezogenen Nerven, nicht 437 vor dem des Rückens allein gebildet. Die genannte Pflanze dürfte daher wohl nicht mit Unrecht eine eigene, mit dem Namen Xipho- coma zu belegende Gattung darstellen, zu welcher der Beschreibung nach auch R. lepinleus und R. cornulus DC. gehören dürften. Die von Hshenacker als R. orientalis ausgegebene Pflanze ist von der ächten dieses Namens sehr verschieden und heisst desshalb jetzt R. daucifoliyg Stev. Die ir Russland wachsenden einjährigen Arten der Gattung Adonis (Sect. I. Adonia) werden von dem Verf. auf folgende Weise aus einander gesetzt: 1. A. aesivalis (DeC., Ledeh. etc. A. aufumnalis L.), corolla plana calyei glabro arcte insidente, spica ovata, carpellis dente ba- seos carins, rostro adscendente brevi. — A. miniata Bess. enum. forte. &. pareiflora L.edeb. fl. ross. A. eitrina Hoffm. Var. z. genuina mihi nondum e Rossia nota, &. a deserto Kir- gisico et caspico habeo. 2. A. squarrosa Stev., corolla plana calyci puberulo insidente, spica cylindrica squarrosa, carpellis dente baseos carins, rostro ad- scendente carpello parum bre.iore. — A. aestivalis M. Bieb. fi. taur. caue. In Tauria campestri, etiam eirca Sympheropolin,, in Iberia et Armenia rossica. 3. A. caudala Stev., corolla plana calyce hirsuto insidente, spica ceylindrica elongata laxa, carpellis dente baseos carine. — A. dentata Led. fl. ross. A. flammea Led. 1. ec. forte. A. aulumna- is MB. ft. e. In Tauria campestri copiosissima, etiam circa Sympheropolin, atque in littore meridionali circa Nikitam. 4. A. aulumnalis, corolla subcampanulata supra calycem ele- vata, spica ovata, carpellis preter rostrum edentulis. — A. autum- nalis Led. fl. ross. A. aestivalis L. sp. pl. ed. 2. A. annua a. pheenicea L. sp. pl. ed 1. RE littore orientali maris nigri eirca Gelintschik specimen com. Munlcavit el, Nordmann. Als neue Arten stellt der Verf. ferner auf: Nig:lia urmena Stev., antheris muticis, stylis 4—8 demum pa tentibus. eapsulis asperis ad apicem fere in eylindrum clavatum connexis, caule erecto glahro. —- Ex Armenia rossica circa Gandshan, (Elisabethpolin). 0) 458 Paconia Wittmanniana Stev., capsulis glebris, folis suhtus pubescentibus discoloribus ternatis, inferiorum foliolis lateralibur ite- rum ternatis vel pinnatis ovatis acutis. — E montibus Cartalniam a prov. Achalziche separantibus, etiam e montesis prov. Azkur retu- lit hortulan. Wittmann. Impatiens caucasica Stev., pedunculis paucifloris folic brevio- ribus suberectis, caleare apice recurvo, foliis ovatis subintegerrimis. — In subalpinis Caucasi, in umbrosis montis Beschtau. Janio. Staphylea colchica Stev., foliis ternatis, foliolis ovatis serratis ima basi subtus puberulis, floribus racemosis, stigmatibus subulato- filiformibus, capsule lobis apice divergentibus. — In Imeretia ad torrenteım Zehenisquali et in Abchasia eirea Sokumkale. Sambucus paucijuga Stev., caule herbaceo, stipulis foliorum lineari-lanceolatis, foliorum nullis, foliis bijugis cam impare, cyma expansze ramis primariis ternatis. — In provincia Saliam ad ostia Cyri. 2. Dufresnia orientalis DC. hat durchgängig Zwitterblüthen mit 3 Staubgefässen und einem Griffel, ist einjährig, nicht ausdauernd, oft spannhoch, die Frucht stark filzig behaart, im Bau der Valeria- nella vesicariı ähnlich, aber der Kelch ganz anders. . Alle von dem Verf. untersuchten Valerianellen haben eine drei- fächerige Frucht, mit fruchtbaren oberen und leeren unteren Fächern, ausgenommen V. echinata, bei welcher das rückenständige Fach steril, von den beiden untern aber das eine fertil ist. Die Scheide- wand zwischen denselben fehlt nie, obschon sie bei F. olitoria sehr dünn und in der reifen Frucht nicht immer verschwunden ist, so dass diese keineswegs 2fächerig genannt werden kann. Der Verf. zählt dann die russischen Valerianellen in nachstehender Reihenfolge auf, wobei über die einzelnen Arten auch kürzere Bemerkungen ein- gestreut sind. $ 1. Locust® loculo fertili dorso inerassate. 1. V. olitoria Led. 2. V. costata Led. $. 2. Platycoels. 3. V. turgida Led. 4. V. pumila Led. 5. V. Auricula DC. 6. V. Szovilziana Fisch. 7. V. plagiostephana Fisch. Mey. 8 V. eymbaccarpa Mey. 9. V. carinala Lois. $. 3. Psilocoele. . 10. V. lasiocarpa Stev. 11. V. hamata Bast. 12. V. uncıh nala Dufr. 13. V. sclerocarpa Fisch. Mey. 14. V. echinata. DC. 15 V. eriocarpa Desv. 16. V. Morisomi Sprng. 17. v. mirlta Dufr. 459 1848. Nro. IV. Flora baicalensi-dahurica etc. auctore N. Turc- zaninow. — Hier kommen an die Reihe die Familien der Lobe- liareae mit 1 Lobelia; Campanulacene mit 1 Platyendon, 6 Campa- nulae, 6 Adenopharae (hiebei auch eine neue von Krasnoyarsk, 4- montana); Vacrinieae, worunter 3 Vaccinia, 1 Oxycoceus; Erica- ceae: 2 Arclostaphyli, 1 Andromeda, 1 Cassandra, 2 Cassiopae, 1 Phyliodoce, 1 Osmothamnus, 3 Rlododendra, bei welcher Gelegen- heit auch von 2 chinesischen Arten, Rh. mucronulalum und Rh. micranthum ausführliche Beschreibungen gegeben werden, 1 Ledum; Pyrolaceae mit 3 Pyrolae, 1 Moneses, und Monolropeae mit 1 Hy popytis. Von den verzeichneten Pflanzen ist die Hälfte auch in Deutschland zu finden. 1849. Nro. I. Quelques mots sur les Daphnes russes et de- scription d’une nouvelle espece, par le Dr. Jean Kulenicezenko. — Der Verf. beginnt mit einer Beschreibung einer botanischen Ex- eursion in das bis jetzt wenig durchforschte Gouvernement von Koursk, das er im Jahre 1836 besuchte. Auf dem dortigen Kreideboden ent- deckte er eine Daphne, die sich später als neue Art erwies und die durch ihre blendendweissen, wohlriechenden Blüthen und ihre leb- hafte und elegante Belaubung die Aufmerksamkeit aller Gartenliebhaber verdient. Sie findet sich in einer sehr anmuthigen und malerischen Gegend, auf den Kreidebergen am Negegol, auf welchen eine höchst üppige Vegetation prangt. Die Gipfel dieser Berge sind mit Nadel- bäumen (Pinus eretacea, squarrosa n. sp.) bedeckt, deren Wurzeln in beträchtliche Tiefe eindringen, da die Natur hier die grössten Hindernisse beseitigt zu haben scheint, um diese Bäume auf einem ihnen sonst so wenig zusagenden Boden unterzubringen. Den Man- gel des Wassers gleicht hier die lockere Beschaffenheit des Bodens aus, der die natürliche Feuchtigkeit länger behält und sogar zahl- reichen Flechten und Moosen Unterhalt gewährt. Unter diesen Pflan- zen erhebt sich nun in ihrer ganzen Majestät die neue Daphne So- phia, dann Prunus Chamaecerasus, Evonymus verrucosus, Evonym. latifolius, Crataegus Oxyacantha, monogyna et nigra, Rosa canina et eretacea n. sp. Diese Gebüsche nehmen das Gebirge regionen- weise ein, so dass die Pflanzen, die am Fusse desselben wachsen, wie Senecio macrophylius, Stachys lanata, Phlomis pungens, Arte- misia ausiriaca, Marrubium peregrinum etc. ihre Gränzen nicht über- schreiten, während andere, wie Tragium Columnae, Onosma stellu- latum, O.setosum, Hyssopus angustifclius, Arabispendula, Hesperis tristis, Gypsophila altissima, Galium lucidum, ruthenicum et tenuis- simum, Asperula cynanchica, supina et linctoria, Linum campanu- 460 latum etc. die Mitte des Gebirgs einnehmen, woselbst auch einzelne Nadelbäume vorkommen, in deren Schatten Seropias latifulia, Epi- paclis viridiflora, Campanula sibirica, brmoniensis, glemerata, To- tundifolia, Digitalis ochroleuca ete. wachsen. Die obere Region ist mit NWadelhölzern, Eichen, Ahornen, Crafaegus Oxryacantha, Evony- mus europaeus et verrucosus, Corylus Avellana ete. bepflanzt und hier ist nun auch das eigentliche Gebiet der neuen Daphne, von welchem aus das Auge eine höchst reizende Landschaft beherrscht. Gegenüber dem Dorfe Becarucovka am rechten Ufer des Negegol breiten sich ansehnliche Gartenanlagen aus, worin u. A. 4 Sorten von Kirschen, auch Dürlitzen (Cornus mas), Pfaumen und Zwergbir- nen den Winter im freien Lande aushalten und jedes Jahr reife und saftige Früchte bringen. Vou diesem Garten gelangt man aa den Fuss der nach Osten streichenden Berge; den lockeren Kreideboden bebaupten hier in weiter Erstreckung Marrubium peregrinum, Leo- nurus Marrubiasirum et Cordiaca, Althaea offieinulis, Urlica dioica, Teuerium Laxmanni, Stachys lanata ete.; ersteres steigt bis zur halben Höhe des Gebirges hinauf, begleitet von Thymus anyustife- lius, Tararacum serolinum et laevigatum, Onosma stellulalum et seiosum, Hyssopus anyustifolius, Caragana frutescens, Amygdalus nana, Rosa cretacea, Pimpinella Tragium, Jurinea mollis et poly- elonos, Tanacatum vulgare, Hesperis tristis, Saponaria offieinalis, Vaccaria pyramidata, Scorzonera humilis, Salvia nulans, verticl- lata, dumelorum ete., endlich kommen Föhren mit mehr ovalen Zapfen und spitzen, zurückgeschlagenen Schuppen —= P. sylvestris cretscen. Auf diesen Bergen zwischen Moosen und Flechten finden sich Rubus saratilis, Pyrola rotundifolia et chlorantha, Chimophila umbellata, Sempervivum globuliferum, Gentiana Amarella, Pneumo- . nanthe, Campanula rotundifolia, Euphrasia Odontites, Melampyrum nemorosum, Sedum Telephium rubrum ete., dessgleichen Corylus Arellana, Eronymus europaeus, verrucosus, Scutelloria altissima et galericulata, Prunus Chamaecerasus, Phyteuma spicalum; unmittel- bar darauf beginnen sich zu zeigen: Euphorkia amygdaloides, pra- cera, Adenophora lüiifolia et lalifolia und Hieracium sabaudum; letzteres verkündigt nun wieder das Erscheinen der Dapııne Sopkia, die den ganzen Gipfel des Berges einnimmt und aufdemselben einen fast undurchdringlichen Wald bildet, Es folgt nunmehr eine „Enumeratio Daphnidum inter Rossici limites vastissimi imperii sponfe obvenientium‘‘, wovon wir hier nur die Diagnosen und Standorte ausheben, bezüglich der Beschreibun- gen aber auf das Original verweisen. 461 Daphne. ‘ A. Eumezereum, floribus axillaribus lateralibusque, limbo peri- gonii rubro aut flavescente. 1. D. pontica L., peduneulis lateralibus elongatis bifloris, flori- bus ebracteatis glabris, laciniis perigonii lanceolatis longe acumina- tis; foliis obovato-lanceolatis, sessilibus, glaberrimis, nitidis, persi- stentibus. In fagetis umbrosissimis montanis, inter alpina juga, in distrietu Radsha ad Seglevi et ad jugum promontoriale in distrietu Sadscha- vacho Imeretie obs. el. Güldenstädt. Fi. autumno, 2. D. MezereumL., florib. lateralibus sessilibus subternis pubes- centibus, laciniis perigenii ovatis acutis; foliis lanceolatis, acutis, glabris (hysterantheis), basi cuneato-attenuatis, post flores evolutis, deciduis; floribus aggregatis, basi bracteatis, baceis oblongis, congestis, In borealieribus totius Rossize asiatice observatur ad Jeniseum usque, unde sensim deficit, copiosissima ad Lenam et in sylvosis montium Uralensium et Verchoturiensium; in montanis Altaicis re- gionibus prope Salair; in praruptis montium Lapponi: Fennicz; In- grise sylvis circa Petropolin; in pinetis Mosquse ; in Volbynia et Po- dolia; in guberniis Kiev, Crernigov, Lithuania, Curonia ete. In guberniis vero: Kursk, Charkov, Voronesch et tota in terra Cosaco- rum tanaicensium, Tauria, Caucaso, Nova Rossia ex toto defieit. B. Eueneorum, florib. terminalibus, szepe involueratis, perigonio albo roseo, seu ochroleuco. 3. D. Cneorum L., florib. terminalibus, fasciculatis (umbellatis), breviter pedicellatis, bracteis cauleque superne pubescentihus; laei- niis perigonii ellipticis, tubo pubescente (striguloso-sericeo) triente brevieribus, hracteis brevissimis truncatis, foliis lineari-cuneatis ob- tusis emarginatisve breviter mucronatis glabris nitidis coriaceis, perennantibus. In sylvis acerosis, frequentissima Volhynis, Podolis. 4. D. glomerata Lam., floribus subsessilibus glomerato fascieu- latis terminalibus glabris , laciniis perigonii acuminatis; foliis ovato- lanceolatis glabris involueriformibus, nitidis, coriaceis, obtusiusculis. In Caucasi iberici et orientalis alpestribus; frequens in regione alpina et subalpina Caucasi versus Kasbek et Kaischaur (altitud. 900 — 1300 hexap.) 5. D. oleoides L., floribus geminis, terminalibus, sessilibus, sericeo pubescentibus, laciniis acumiuatis, foliis (lanceolatis) elliptico- lanceolatis, uringue glabris. 462 In Caucasi orientalis sylvis, eirca Kurt-Bulak ; in Iberia circa oppidum Tiflin. 6. D. salicifolia Lam., florib. aggregatis perpaucis sessilibus terminalibus pubescentibus,; laciniis perigonii lanceolatis acuminatis; foliis lineari-lanceolatis obtusis mucronatis utringue glabris. In dumetis Caucasi ad Csani fl, circa Achalgory frequens; in Iberia media; in campestribus inter opp. Gori et Krzchinvai copiosa etiam in sylvis circa Anaur. 7. D. altaica Pall., florib. fasciculatis, terminalibus sessilibus, ebracteatis, glabris, tubo parce piloso, limbo glabre: laciniis ovatis obtusis; foliis oblongo-ovatis, basi cuneatis, mucronatis, glabris. Frequens in campestribus inter pagos Krasnojarsk ad fl. Irtysch et Bobrovskoi, in rupestribus aprieis inter pagos Butakova et Cze- remschanka; in montibus ad fl. Kurtschum ; in sylvaticis ad torren- tem Tscheharak-Assu, ad radicem montium Tarbagatai. 8. D. Sophia n. sp., floribus terminalibus umbellato-eapitulatis, bracteatis, subsessilibus, numerosis, tubo perigonii cylindrico pilis minutis albidis erectis adsperso;; laciniis ovato-acutis, glabris, tubo triplo brevioribus; capitulo umbellato basi bracteato, bracteis gem- maceis ovato acutissimis concavis, reticulato-venosis, tubum dimidio subsequantibus, flavo- viridescentibus,, persistentibus; foliis glabris supra lsete viridibus subnitidis, subtus reticulato-venosis glaueis, de- eiduis, oblongo-obovatis, basi euneato-attenuatis, subobtusis breviter mucronatis; bacca matura succosa pedicellata, ovato globosa, sub- acuta, rubro-miniata, monosperma,; semen ovato-acufum, apice cur- vatum, fuscescens. In montosis calcareis acerosis quercetisque locis subumbrosis gu- bernii Kurskensis: prope pagum Solomennaia secus rivum Donez (district. Belgorod),; in pinetis elevatis versus orientem ad pagum Becariukovka (distriet. Koroeza); quoque gubern. Charcoviensis secus rivulum Kozinka distriet. Volezansk in sylvis montosis. Tab. IH. giebt eine illuminirte Abbildung dieser schönen Pflanze. 1849. Nro. III. enthält keine botanische Abhandlung. (Schluss folgt.) 463 Botanische Notizen. Unter den zahlreichen fossilen Pflanzen, welche vor Kurzem von Dr. Ettingshausen in Sotzka und in Neuhaus nächst Cilly auf- gefunden worden, sind folgende besonders erwähnungswerth: Bruch- stücke einer Inflorescenz von Myrsine, einer in tropischen Vegeta- tionsgebieten überhaupt vorkommenden Gattung, die in Neuholland nicht wenig vertreten ist; Früchte und Blätter von Dodonaea, einer in Neuholland vorkommenden Gattung der Sapindacern; Phyllodien einer Accacia, welche der A. auriculata aus Neuholland sehr nahe ist. Sehr wichtig ist die Entdeckung eines Fragments von Farn- wedel, wahrscheinlich der Gattung Davallia; es ist das erste Farn- kraut unter mehreren tausenden Pflanzenabdrücken von Neuhaus. Ausserdem wurden viele neue und schöne Pflanzenreste aus den Fami- lien der Laurineen, Proteaceen, Sapotaceen, Sapindaceen, Rhamneen, Diosmeen, Rhizophoreen, Myrtaceen, Papilionaceen u. s. f. gefunden. Senoner. Im vorigen Herbste fand ich Verrucaria Sauteri (welche kisher blos auf Peitideen beodachtet worden ist), gegenüber dem Radstäd- tertauernhause auf Solorina saccata. Obwohl sich ihr weisslicher Anflug auf erstern ‚nicht selten vorfindet, kömmt sie jedoch sehr zei- ten zur Fruchtbildung, und, wie es scheint, nur auf Hochalpen, wo ich sie auf dem steinernen Meere in Salzburg und dem Pyrrhgas im Traunviertel in 6—7000° entdeckte. Dr. Sauter. . Anfrage Was ist und wie heisst wohl jetzt derjenige Pilz, welchen Dr. CE Weigel, Physicus zu Stralsund, Sphaeria mucosa benannt, in seinen 1772 erschienenen Observationibus botanieis abgebildet, und wie folgt, S. 42 beschrieben hat? Crusta initio mucilaginosa butyracea rubens. Hoc in stata cum cortice arboris si asservetur siccata dehiseit ut rimse oriantar. Sed postea firmior fit crusta villosa intuita, licet oculus armatus villos non detegat, rufa, coloris fere Spheris tremelloidis (Tu- bercularise vulgaris recentiorum) sed sordidioris et elevatur in tubercula frequentia. Sub tali tuberculo latet spheerula nigra; ut dissecto eo videas crustam rubentem, sub illa spherulam sortice nigro, sacculo albido pulverem nigrum continente et cirea Ham sub erusta massam lutescentem. 464 He vero sphzerulse in juniori planta ssepe desunt. In adultieri semper vidi. Weigel fand diesen Pilz bei Stralsund in sepibus putridis, vir- gultis, presertim in Salicis Capreae junioris cortice, primo vere. Gleichzeitige botanische Schriften enthalten nichts Näheres über diesen Pilz. Persoon nahm ihn nicht auf in seiner Synopsis. Auch Fries, der mit der grössten Sorgfalt die älteren, von Batarra und Micheli beschriebenen Pilze und mehrere von Weigel’s Entdeckun- ‘gen in das System eingereiht hat, ignorirt diese Sphaeria mucosa. Was er selbst Sphaeria mucosa nennt, ist offenbar eine ganz an dere als die Weigel’sche Pflanze. Die Weigel’sche Beschreibung erinnert an manche Spheerien, die mit Cortieien bedeckt sind, giebt aber zu erkennen, dass der Pilz von Weigel nicht ein-, sondern mehrmals, mehrere Jahre nach einander in verschiedenen Stufen seiner Entwicklung beobachtet wor- den, also keine einzelne abnorme Erscheinung ist, sondern einen ganz bestimmten, aber auch von andern Spherien ganz abweichen- den specifischen und generischen Charakter hat. Um Stralsund, wo er zuerst beobachtet worden ist, existirt er wohl noch heutzutage. An die dort und an der Ostsee wohnenden Botaniker wird die Bitte gerichtet, in diesen Blättern nähere Auskunft über einen deut- schen Pilz zu geben, welcher, der Beschreibung nach, zu merkwür- dig scheint, um ihn in Vergessenheit sinken zu lassen. Verzeichnis der im Monat Juli 1850 bei der k. botan. Ge- sellschaft eingegangenen Gegenstände. 1) Centralblatt des landwirthsehaftl. Vereins in Bayern, Juli, 1850. 2) Getrocknete Pflanzen, grösstentheils aus der Auvergne und den Cebennen, gesammelt von Lecog, mitgetheilt von Hrn. Ad. Senoner in Wien. 3) Frische Zwiebeln von Crvcus sativus, von Hrn, Ad. Senoner in Wien. 4) Memoirs dt the American Academy of Arts and Sciences, New Ser. Vol. IV. Part. 1. Cambridge and Boston, 1819. ; 5) Dr. L. Rabenhorst, die Algen Sachsens, resp. Mittel-Europa’s, Dec. V- Dresden und Leipzig, 1850. ” 6) Derselbe, die Bacillarien Sachsens, Fasc. III. Dresd. u, Leipzig, 1850. 7) JaubertetSpach, llustrationes plantarum orientalium. 30 live. Paris, 180. 8) F. A. Dietl, Taschenbuch zur leichten und schnellen Namensbestimmung sämmilicher im Kronlande Steiermark eultivirten Rebensorten. Wien, 1850. 9) 420 Species getrockneter [’flanzen aus Steiermark, von Hrn, Cameralbeam- ten Dietl in Graz. ’ 10) Jahrbuch für prakt. Pharmacte und verwandte Fücher. Bd. XN. Heft l. ri gi Landau, 1850. } Schweizer. Zeitschrift f. Gartenbau, VIII, Jahrg. Nr. 4—6. Zürich, 1850. 12) Dr. H. K. Geubel, die Anwendung des Gypses in der Landwirthschuft und dessen Wirkung auf die pflanzlichen Organismen. Frankfurt a. M., 1850. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohbr in Regensburg. ‚RLORA —— \ N 30. ktegensburg. 13. August. 1850. em Hahmit: ortsrwan-apırınoLums. Verhandlungen der Sectiou für Bota- nik, Land- und Forstwirthschaft bei der XXVL Versammlung deutscher Natur- forscher und Aerzte zu Regensburg im Herbste 1819. — ıırerArur. Bulletin de la soc. imper. des naturalistes de Moscou. 1848, 1849. (Schluss.) Verhandlungen der Section für Botanik, Land- und Forst- wirthschaft bei der XXVI. Versammlung deutscher Naturfor- scher und Aerzte zu Regensburg im Herbste 1849. Als Mitglieder dieser Section hatten sich folgende Herren ein- gezeichnet: j Berchem, Frhr. v., Gutsbesitzer von Steinach. Dr. Dietrich, Oberfellärzt von Leipzig. Dr. Döbner, Professor von Aschaffen: burg. Drexel, k Forstmeisier von Wernberg. Eser, Apotheker von Stadtamhof. Dr. Fürnrohr, Professor von Regensburg. Dr. Gruber, Physicas von Mosbach am Neckar. Hofmann, Rechnungsrath von Regensburg. Dr. Jäger, Obermedieinalrath von Stuttgart. v. Kellner, Major von Regensburg. Dr. H. Koch von Jever. Dr. Kolenati, Professor von Prag. Dr. Link, Gzsh. Medicinalrath von Berlin. Dr. v. Martius, kgl. Hofrath von München. v. Melzl, k. Forstmeister von Kemp- ten. Mördes, k. Kreisforstrath von Regensburg. Mörike, Dekonom von Pürkelgut. Carl Graf v. d. Mühle von Regens- burg. Oechsner, Docent von Aschaffenburg. Pangkofer, Privatier von Regensburg. Dr. Rottermundt, Landgerichts- arzt von Regensburg. Rüger, Oekonom von Wien. Schmid, Apotheker von Regensburg. Dr. Schuch, prakt. Arzt von Re: gensburg. Waldmann, k. Forsteommissär von Regensburg. Die Section eonstituirte sich unmittelbar nach der ersten allge- meinen Versammlung und wählte durch Acelamation: Hofrath v. Martius zum Präsidenten und Dr. Koch zum Schriftführer. Erste Sitzung, am 19. September 1849. Ein Vortrag des Präsidenten v. Martius über die morpholo- gische Bedeutung und die Entwicklung desBlattes, ins- Flora 1850. 30, , 30 466 besondere des Palmenblattes, füllt die ganze Sitzung. Vorlegung der betreffenden Tafeln aus dem \Verke des Redners über die Gat- tangen und Arten der Palmen, und Zeichnungen an der Tafel erläu- tern den Vortrag. Wenn die Blattbildung als eine partielle .und daher unsymetrische Astbildung aufgefasst wird, so lassen sich die vielfachen Formen der Stipeln leicht als die dazu gehörigen Vorblät- ter begreifen, die in dem ähnlichen Verhältnisse zu diesem Theil- zweige stehen, wie der Kelch zur Blumenkrone. Die eigenthümliche Entwicklang der Palmblätter macht diese Ansicht ebenso deutlich, wie nothwendig. Aus dem Centrum des Knospenkernes entstehend erheben sich die volikommnen Biätter der Palmen (aber oft abwech- seind mit andern scheidenförmigen Blättern, die anfänglich wie ein eonvexer Teller aussehen) helmförmig aus ihrer Vagina, die später mit dem Blattstiele verwächst. Die hervorgehobene Blattspreite theilt sich dann sowohl bei den Arten mit fiederspaltigen als mit fücher- förmigen Blättern, indem die an den Einfaltungen befindliche Mem- bran zerrissen wird. Die Gefässbündel, welche endlich das Blatt durchsetzen, haben ihren Entstehungspunkt nicht in diesem selbst, sondern in dem Knospenkerne, und bil!en, wenn sie quer durch den Stamm hindurch das gegenüberstehende Blatt aufsuchen, die den Monocotylen eigenthümliche Kreuzung. Hinsichtlich der Blattstellung kommt bisweilen noch das eigenthümliche Verhältniss vor, Jass Blatt- und Stipulartheile zweierlei Stellungen einhalten, jene z. B. zu ?/,, diese zu ?/;, wodurch, wenn später beide verwachsen, eine einseitige ohrenförmige Erweiterung der Stipeln an dem Blatistiele hervorgebracht wird (Leopoldina). 2. Zweite Sitzung, am 20. September 1849. Kreisforstrath Mördes sprach über die Mischung der Wald- bestände. In frühern Zeiten, bei grossem Holzreichihuam und dünner Be- völkering, ging die Ausnützung der in buntester Mannigfaltigkeit der Baumarten sich darstellenden Bestandformen in der Weise von statten, dass man lediglich die Stellen vom Holzbestand absäuberte, wo sich vollständige Verjüngung bereits gezeigt hatte. In diesem Plänterbetriebe lag bei ungeschwächter Bodenkraft die Möglichkeit der Forterhaltung aller, unter gleiche climatische Bedingungen ge- stellten, sich zusammengesellien Holzarten; die Verschiedenheit der geognostischen Zusammensetzung des Bodens konnte sich nicht für die Entstehung und Fortpflanzung der vorhandenen Arten geltend machen, da reiche Vorräthe an humosen Bestandtheilen die Existenz sämmtlicher Species sicherte. 467 > Bei zunehmenden Angriffen auf die Waldungen ging der natur- gemässe Plänterhieb in eine regelmässige Schlaghauung über, welche nur die dominirenden Bestandarten in's Auge fasste; später sogar nur auf die Regenerirung einer Holzart auf einer und derselben Fläche gerichtet war. Hiermit verschwanden nicht nur viele unter- geordnete, sondern auch anbauwürdige Arten, für welche die schlag- weise Behandlung des Schutzes entweder zu viel oder zu wenig bot, sondern die temporäre Blosstellung des Bodens verursachte auch eine Verflüchtigung der Bodensäfte, welche den Anbeginn der De- generation der Waldbestände bildet. Die bald gewonnene Ueberzeugung, dass die Zusammenreihung nur gleichartiger Baum-Individuen auf einem Standorte entweder Massenverlust durch den oft lange andauernden Kampf der dicht ge- stellten Pflanzen um das Dominium, wie z, B. bei der Fichte, zur Folge hat, oder bei andern nicht nur die Ertragminderung wegen ihrer vorzeitigen Lichtstellung, wie bei Eichen, Kiefern, Birken, sondern auch eine Verschlechterung des Bodens durch übermässigen. Lichtzutritt mit sich führt, war zwar eine ziemlich allgemeine, aber dennoch begegnete die Rückkehr zu einer naturgemässen Bestand- mischung noch lange, und bezüglich einiger Arten selbst jetzt noch hartnäckigen Bekämpfungen. Die Vortheile der Mischung liegen anerkannt in der Erhaltung der Bodenkraft bei deren vollständiger Benützung — in dem Fortbestand der verschiedenen Baumspecies — in der Erziehung der Befriedigungsmittel für die verschiedenarti- gen menschlichen Bedürfnisse — in der höhern Massenbhaltigkeit der Bestände ete. Ihre Anzucht knüpft sich aber an die Voraussetzung vollständiger und fortdauernder Bestandspflege, und hierin war zu- meist die Schwierigkeit für ihre Verallgemeinerung zu finden, bis endlich in der Neuzeit im Wege der Pflanzung, namentlich bei den Nadelhölzern, dieses Verfahren erleichtert ward. Ob die Mischung gleichmässig oder in Gruppen durchzuführen, hängt von Umständen ab — bei letzterer Untermengungsweise, die oft unvermeidlich oder förderlicher für die gleiche Begünstigung der gemeinschaftlich anzuziehenden Holzarten, gehen die Vortheile einer vollständigen Aufnützung der Bodenkraft auf einem und demselben Standort mehr oder weniger verloren. Präsident v. Martius bemerkte zu dem obigen Vortrage, dass — theoretisch betrachtet — es bei dieser Forsteultur als Haupffrage erscheine: in welchem Verhältnisse die Verwesungszeit der verschie- denen Laubarten zu einander stehe. Eine Ermittlung derselben durch 30r - 468 die Erfahrang würde eine vortheilhafte Zusammenstellung und da- durch erhöhtes Wachsthum möglich machen. Die Discussion verweilte darauf bei der Frage: In welchem Alter die der Pubertät hei den Menschen und Thieren entsprechende Zeit bei den ‚Waldbäumen anzunehmen sei. Es traten sich dabei 2 Ansichten entgegen, die eine, dass es allerdings ein solches Alter für unsere Waldbäume gebe, und gegen dasx ‚ebensjahr zu setzen sei, wenn der Baum voll blühe und keimfähigen Samen liefere ; die andere, dass eine solche Analogie nicht anzunehmen sei, keine be- stimmte Zeit der Mannbarkeit hei der Pflanze stattfinde, indem sie “ möglicherweise ununterbrochen fortzuwachsen “und fortzablühen im Stande sei. Jene Ansicht wurde von v. Martius und Regierungs- rath Mördes vertreten, die letzte von dem Geh.-Rath Link. , Eingegangen war bei der heutigen Sitzung: 1) Ein Schreiben des Prof. Schultz-Schnltzenstein aus Berlin mit einigen Präparaten von Milchsaftgefässen. 2) Ein Aufruf an alle Botaniker, durch Beiträge das durch Brand zerstörte Herbarium des Hofraths Reichenbach in Dresden dem- seiben möglichst zu ersetzen. 3) Ein Convolut Tillandsia muscvides (als Packungsmittel). Dritte Sitzung am 21. September. Geh.-Rath Link sprach unter Vorlage von illuminirten Zeich- nungen über die Bildung der parasitischen Wurzeln ven Cuscuta. Das Zeligewebe der Pflanzen ist allein zum Einsaugen der Nah. rungssäfte bestimmt, indem die Gefässe nur zur weitern Beförderung dieser Säfte zu dienen scheinen. Die feinen Wurzelfasern, welche überall mit Zellgewebe umgeben sind, in denen die Gefässe nie bis an die Oberfläche dringen, beweisen dieses auf eine auffallende Weise. Die Gefässe, fast immer abrollbare Spiralgefässe, liegen meistens in der Mitte der Wurzelfaser und hören vor der Wurzelspitze nicht sel- ten 1—2 Linien über derselben auf. Sie endigen sich dort in einer zarten Spitze, sie sind durchaus gleichförmig ohne alle Querwände, also keineswegs aus Zellen entstanden, wie man oft und ohne Grund wiederholt. Wenn man Wurzeln in Wasser zieht, so kann man diese Gefässe in ihrer Jugend genugsam beobachten ; aber es be- darf dessen nieht einmal, jede zarte Wurzelfaser zeigt es deutlich: Nach Ohlert's-in Königsberg Versuchen ist es aber ausge- macht, dass nicht die Wurzelspitzen selbst die einsaugenden Organe sind, wie man immer geglaubt hat; eine Meinung, welche DeCan- dolle bewog, diesen Wurzelspitzen den Namen spongioles, Schwämm- , 4689 chen,. zu geben. Die Zellen in diesen Wurzelspitzen sind meistens mit Zellenkernen angefüllt, wodurch sie zum Einsaugen, wie es scheint, untüchtig werden. Die Stelle, wo die Wurzeln einsaugen, ist über der Spitze, wie jene Versuche zeigen und zwar in einer ziemlich grossen Ausdehnung. Gefärbte Flüssigkeiten, Backmustine- tur (Aufguss), Ente Ar dsl-, welche leicht in alle offenen Gefässe, also in abgeschnitt&he Zweige dringen und diese schnell in’einer beträchtlichen Länge durchziehen, gehen nie in die Wurzeln, wenn auch das Wasser selbst — in dem Lackmusaufguss — eindringt und die Pflanze zu nähren vermag. Jene Flüssigkeiten werden durch die Membran der Zeilen gleichsam filtrirt und die färbenden Theil- chen zurückgehalten. Das schnelle Verbreiten der gefärbien Flüs- sigkeiten in den Gefässen lehrt uns aber doch, dass die Flüssigkeiten, wenn sie einmal die Gefässe erreicht haben, bald mit grosser Schnel- ligkeit weiter geführt werden. Die Papillen, welche an den Waurzelspitzen gar oft wahrgenom- men werdeu, scheinen zum Einsaugen der Nahrungssäfte nichts bei- zutragen. Sie sind gar oft nicht vorhanden und hängen in den mei- sten Fällen von dem Häuten der Wurzeln ab; sie sind nämlich nur Zellen, welche anfangen sich abzulösen. " Wir wollen nun die Warzen an den Stengeln der Cuscuta eu- ropaea, diese parasitischen Wurzeln mit den Wurzeln in der Erde vergleichen. Es ist bekannt. dass die Arten der Gattung Cuscula in der Erde keimen, dann mit einem geraden Stengel iu die Höhe wachsen, und wenn sie eine andere Pflanze mit einem saftigen Sten- gel erreichen, nicht allein sich daran legen und Warzen treiben, sondern auch mit diesen Warzen in den saftigen Stamm jener Pflanze eindringen und daraus die Nahrung ziehen, sie also zu ihrer Nähr- pflanze machen. Sobald die (uscuta eine andere Pflanze erreicht und sich angesogen hat, stirbt der untere Theil des Stammes mit der Wurzel ab, welches auch geschieht, wenn die Pflanze sich an einen trockenen Stamm oder gar an eine eiserne Stange gelegt hat, woraus sie keine Nahrung ziehen kann. Auch stirbt die Pflanze ab, wenn sie keinen Gegenstand findet, woran sie sich legen und wo- von sie sich nähren, ungeachtet sie Nahrang genug aus der Erde ziehen könnte. Ich habe im Berliner kgl. botanischen Garten eine Menge von jungen Pflanzen der Cuscuta eurupaea auf einem Platze überall zerstreut gesehen, ohne Zweifel durch zufällige Aussaat von einer Mutterpflanze entstanden, die alle, da sie keinen saftigen oder auch nur ateifen Stamm einer andera Pflanze erreichen konnten, nachdem sie eine Länge von 6—8 Zoll erreicht hatten, abstarben. 470 . Die Saugwarzen auf den Stengeln der Cuscuta-Arten sind von verschiedener Gestalt, meistens aber stumpf, kegelförmig, mit einer abgerundeten Spitze. Oft fliessen 2, 3 und mehr an der Basis zu- _ sammen und dann ist ihre Gestalt kammförmig. Eine solche ein- fache noch nicht eingedrungene Warze zeigte in einem Längsschnitt bei gehöriger Vergrösserung (von 182mal i. D.) Folgendes. Die äusserste Zellenschicht an den Seiten bestand aus papillenartig her- vorstehenden Zellen, gleich den Papillen an den Wurzelspitzen. Hier- auf folgten 3 Reihen von rundlichen Parenchymzellen, welche in einem Bogen die ganze Warze umgaben. In der Mitte der Warze befand sich ein stumpfer Kegel von langgestreckten, engen, fast parallelen Zellen, welche den Kern der Warze machten. Die Rich- tung dieser Zellen war senkrecht auf die Axe des Stengels. Die Gefässe des Holzkörpers in diesem Stengel, sowie die Zellenreihen der Rinde hatten ihre Richtung nicht geändert, ausgenommen die beiden äussersten Zellenreihen der Rinde, welche eine gelinde Bie- gung gegen die Warze machten. In dem Kern der Warze, der sich übrigens durch die Gestalt der Zellen sehr auszeichnete, waren keine Gefässe zu entdecken. Es wurde nun ein Schnitt durch eine eingedrungene Doppel- warze (2 an der Basis zusammengeflossene Warzen) gemacht, welche ‘sich an einem Stengel der Cuscuta befand, der sich quer um den Stamm der Urtica dioica gewunden hatte, so dass der Längsschnitt durch den Stengel der Cuscuts ein Querschnitt durch den Stamm der Urtica war. Hier fielen nun sogleich die beiden Kegel aus langgestreckten Zellen in die Augen, den beiden Theilen der Dop- pelwarze angehörig, welche in den Stamm der Urtica eingedrungen waren, und dem Kegel in der Mitte der einfachen freistehenden Warze völlig glichen, nur dass sich in der Mitte eines jeden eis Bündel von Spiralgefässen zeigte, welches gegen die Spitze des Kegels sich verschmälerte und mit einzelnen Gefässen verlief. Die- ses Bündel kam, wie es schien, von den nahe gelegenen, der Axe des Stengels der Cuscuta parallelen Gefässen des Holzkörpers, doch war die Verbindung durch Schnitte nicht aufzufinden. Der Kegel mit seinem Gefässbündel ging nur bis an die innere, dem Holzkörper anliegende Rinde der Urtica, nicht in denselben hinein. Er war ohne die Dabillung eingedrungen, welche die freistehende Warze zeigt, denn auf beiden Seiten sah man die Zellenreihen der äussern Rinde und der mittleren der Urtica in ihrer Richtung völlig unge stört, auch war dieses in dem eingeschlossenen Stück der Rinde zwischen. den beiden Kegeln der Fall. In dem Zwischenraum zwi” 471 Due schen dem Stengel der Cuscula und dem Stamm der Urtica sah man nur einige Papillen als Andeutung von der äussern Umhüllung. Es lässt sich also wohl schliessen, dass eine Warze, wenn sie sich mit ihrer Umhüllung gebildet hat, nicht mehr eindringt, sondern dass dieses sogleich mit einem innigen Berühren anfängt. Wirklich war dieses auch besonders da geschehen, wo die Stengel der Cuscuts den Stamm der Urtica umschlungen haben. ' i Es erhellt aus dem Gesagten, dass die Verbindung zwischen der Nährpflanze und dem Parasiten durch Vermittlung des Zellgewe- bes geschah ; auf dieselbe Weise, wie die nährende Feuchtigkeit aus der Erde erst durch Zellgewebe gehen muss, um weiter, höchst wahrscheinlich durch die Gefässe fortgeführt zu werden. Auch scheint es nach den angegebenen Untersuchungen, dass die Aufnahme des Nahrungsstoffes aus der Rinde der Nahrungspflanze seitwärts in die parasitische Wurzel übergeht, wie, Versuchen gemäss, der Ueber- gang aus der Erde in die Faser der Wurzel geschieht. Das Zell- “ gewebe der parasitischen Wurzel hat sich nämlich an das Zellge- webe der Rinde in der Nährpflanze angelegt, ohne das letztere zusammenzudrücken und dessen Verrichtungen auf irgend eine Weise zu stören. In dieser Rücksicht ist also die parasitische Wurzel der Cuscuta der ächten Faserwurzel in der Erde ganz ähnlich. Zu den künstlichen Parasiten gehören die Pfropfreiser und die Verbindung derselben mit dem Wildling geschieht durch Zellgewebe wie die Verbindung der natürlichen Parasiten mit der Nährpflanze, doch so, dass der Nahrungssaft durch dasselbe sogleich den Gefäs- sen zugeführt wird. Ich habe Pfropfreiser von Robinia Pseud- Aca- eia, welche auf Aeste anderer unächter Acaciensträucher zwischen - Holz und Rinde gepfropft waren, untersucht, sobald die Knospen des Pfropfreises sich entwickelt hatten, Ich fand die Rinde zwischen den pseudo-porösen Gefässen des Wildlings und solchen Gefässen mit zarten Zellen von Parenchym angefüllt, welche durch ihre Zart- heit ihre kurz vorher geschehene Bildung anzeigten. Die Zellen standen in schiefen Reihen vom Wildling zum Pfropfreise, welche ziemlich regelmässig waren und nur an einigen Stellen eine Ver- schiebung erlitten hatten: Sie hatten den Saft den Gefässen zuge- führt, die ihn dann und schnell weiter führten; denn die obern Knospen des Pfropfreises entwickelten sich viel früher, als die dar- unter befindlichen. _ Geh.-Rath Link legte ferner die Zeichnung einer von Ustilago Caricis ergriffenen Carex-Frucht vor, welche einen ziemlich regel- mässig gespaltenen Utriculus zeigte, wodurch die bestrittene Drei- 472. theiligkeit desselben bewiesen zu werden scheint. Diese Beobach- tung veranlasste Hofrath v. Martius über die verwandten Verhält- nisse der Bracteen und Bracteolen bei den Palmen zu reden und die grosse Mannigfaltigkeit ihrer Stellungsweisen auf der zu seinem grossen Palmenwerke gehörigen Tafel nachzuweisen. j Eine Discussion, von Dr. Dietrich angeregt, über die Ver- schiedenheit der. Hopfen-Varietäten, wovon vielleicht die Verschieden- heit der Biersorten abzuleiten sei, wurde durch den Schluss der Sitzung abgebrochen, nachdem Hofrath v. Martius noch aufmerk- 'sam gemacht hatte, dass die Verschiedenheit an Stickstoffgehalt in den zum Brauen verwendeten Gerstenarten, namentlich des Hordeum vulgare und Hordeum distichum, einen vielleicht noch bedeutende- ren Einfluss darauf ausübe. Vierte Sitzung am 22. September. Geh.-RathLink schilderte dieVerth eilung derWaldbäume in Europa nach eigenen auf vielfachen Reisan gemachten Beobachtungen. Was zuerst die Coniferen betrifft, «o ist die Verbreitung unse- rer Pinus sylvestris nach Süden hin durch div Alpen begränzt; nadlı Osten fängt schon bei Wien Pinus niyrescens Host. ihre Stelle zu vertreten an, welche sich durch das Banat. Croatien und Dalmatien erstreckt. Einige Botaniker verbinden Pinus nigrescons mit Pinus Lariecio, z. B. Endlicher in der Synopsis Coniferarum, dech wahr- * scheinlich mit Unrecht. Pinus. Larici» hat durch kürzere Nadeln, welche sparrig stehen, einen abweichenden Habitus, und findet sich in Italieg, auf der Insel Corsica und in der Krimm, wo sie Pallas als Pinus taurica beschrieb. Am Aetna erscheint eine besondere Form, die man als varietas aeinensis sondern kann. Pinus brutia unterscheidet sich leicht durch ihre feinen langen Nadeln; sie bildet Wälder in Calabrien. z. B. bei Cosenza. Pinus Pinaster findet sich auch in Italien, z. B. bei Florenz, auch noch an der südlichen Küste Frankreichs und durch ganz Spa- nien und Portugal. Ihre langen Zapfen und dicken Nadeln zeichnen diese Art vor allen aus. Pinus maritima, womit die vorige Art verwechselt wurde, ist ein niedriger Baum mit hellgrünen Nadeln, man findet sie in Italien und Griechenland, wo sie durch ihre eigenthümliche, zierliche Kroue den Blick leicht auf sich zieht. Die Rothtanne geht nicht nach Süden, dagegen zeigt sich die Weisstanne, Pinus Abies — Abies peclinata DC. noch bei Modena, Florenz und Reggio. Die Tanne in Griechenland dagegen, welche Sibthorp Abies peelinata nannte, ist eine andere Art. Link fand 4783 Li den Parnass damit bedeckt und nannte sfe Ables Apollnis, doch hatte früher Napier sie schon unterscKieden umt Abies cephalonica genannt. Abies cephalonica hat nicht die Einkerbung der Blatt- spitzen, wie Abies peclinala. Pinus Larix endlich verliert sich ebenfalls nach Süden und Osten. Die von Pallas sogenannte P. Lariz der Krimm ist eine andere Art. Unsere beiden deutschen Eichenarten gehen nach Osten nicht viel weiter, wie Litthauen, nach Süden tritt schon von Triest an. stett ihrer Quercus pubescens auf, welche lange damit verwechselt wurde. Der Süden Europn’s hat mehrere Eichenarten, unter denen 0, Suber, deren Rinde den Kork liefert. in !talien schon Wälder bildet. ©. Dex stimmt ausser in der Kerkbillutg genau mit jener Art überein. ©. Aegilops findet sich besonders in der Türkei und Griechenland reichlich: in Arkadien bildet sie grosse Wälder. Sie und nicht unsere Buche ist der Baum, welchen die Griechen unter ®r7:5 und Virgil unter Fogus verstanden. Ihre Früchte sind ess- bar und die cupulae werden unter dem Namen ..Knoppern‘‘ von den Gerbern benützt. Eine andere Art mit essbaren Früchten ist ®. Ballota, welche Desfontaines am Atlas fand, die jedoch auch in Portugal vorkommt. Die Buche hat ihre schönste Entwicklung in Mecklenburg und auf der Insel Seeland. Nach Norden hin findet sie sich noch auf der scandinavischen Halbinsel in der Provinz Blakingen; bei Upsala aber kommt sie nur noch kümmerlich fort. Nach Süden erscheint sie nur sporadisch noch in Italien, sogar noch bei Neapel, aber Strauchartig. Nur in den Gebirgen, z. B. in den Abruzzen und auf der Insel Corsica, bildet sie wieder Wälder. In Frankreich wird sie angepflanzt. Die gemeine Birke ist ebenfalls ein dem Norden angehöriger Baum. Man sieht sie noch in den Pyrenäen, dagegen ist ein Bir- kenwäldchen am Monte Sarron in Portugal ein ganz isolirtes Vor- kommen. ‚ Am Schlusse der Sitzung theilte Prof. Kolenati aus Prag noch Einigesüber dieFlora des Caucasus nach eigenen Untersuchun- sen mit. Mit Ausnahme der Steppenflora stellen die höheren Berge, z. B. der Kasbek, die Gesammtflora des Landes dar. Nördliche und südliche Abdachung zeigen sich verschiedev. So finden sich auf der »ördlichen Seite des Kasbek Quercus Robur und 0. pedunculata, auf der Südseite dagegen stellt sich (. öberica ein. Im Ganzen herrscht Laubholz vor, Nadelholz ist verhältnissmässig selten. Nur \ 474 in Armenien zwischen zwei Seen, wovon der eine vermuthlich da- her Kerzensee heisst, findet sich ein Wald von Pinus, wahrschein- lich Pinus Nordmanniana. Auch eine Wachholder-Art (Juniperus rirginiana?) tritt hin und wieder baumartig auf. Man sieht viele starke Stämme, z. B. von Corylus Colurna, die nicht selten 1 Fuss im Durchmesser erreichen. An der Gränze der Waldregion bis zu 8000 F. treten Betula nana und eine Ephedra - Art auf, welche C. A. Meyer als E. procera beschrieb. Darüber hinaus beginnt die Grasregion, in der Rhododendron und Azalea zu Hause sind; be- sonders ziert Azalea pontica diese Region, indem sie nicht allein durch ihre Blüthen, sondern auch im Herbste durch die purpurrothe Färbung ihrer Blätter sich auszeichnet. In der darüber liegenden Moosregion fällt die von andern Gebirgen abweichende Sonderung der Moos-Arten auf. Vielleicht hängt diese gruppenweise Verthei- lung von den Gesteinen ab, worauf sie wachsen. Selbst in der Schneeregion erscheinen noch einige kahle Felsenspitzen mit einzel- nen Pflanzen geschmückt. So bemerkt man noch Individuen von Andropogon vayinatus, Thymus Marschallianus, Delphinium cauca- sicum, Sa:cifraga flagellaris u. a. (Schluss folgt.) L iteratıaur Bulletin de la societe imperiale des naturalistes de Moscou. Annee 1848. Nro. IH. et IV. Ann. 1849. Nr. I-Ill. Moscou, 1848, 1849. 8. (Schluss.). 1849. Nro. III. Decas sexta generum planlarum hucusque non descriplorum adjeclis descriptionibus specierum nonnullarum auctore Tourezaninow. 1. Ochrolasia. Calyx 5-phylius, foliolis lanceolatis liberis. Pe- tala 5 conformia, basi conereta. Stamina hypogyna, numerosa, 0M- nia fertilia, undigue ovarium ambientia, filamentis filiformibos libe- ris, antheris linearibus longitadinaliter introrsum dehiscentibus ter- minalibus. Ovaria 2 glabra, basi Iseviter connata 6—8-ovulata. Styli dorsales filiformes, stigmatibus obtusiusculis. Capsulae 2, intas de- hiscentes 6—8-spermae. Semina biseriatim suturis introflexis af- fixa orbiculata, carunculata. — Fruticulus praeter flores glaber, ra- mosus cortice cinerascente. Folia alterna, brevissime petiolata, linearia, obtosa, margine revoluta, glaucescentia, petiolo piloso coM- planato. Flores in apice ramulorum solitarli, rarius bini mejusculi. 475 Pedunculi vestiti bracteis, similibus sepalis et corollae laciniis, sed minoribus. Bracteae a basi pedunculorum ad calyces erescentes, in- feriores dorso glabratae, marginibus dense ciliatae, caeterae villosse: Sepala petalague, illis majora, undigae villis mollibus longis, lutescen- tibus vel rufo-Iutescentibus vestita. Sityli basi dilatata cum apice ovarii connata, parte libera filiformi jam a dorso ovarii ineipiente. Semina minuta suborbiculata, fusco-Iutea, carunculo depresso atro- fusco aueta, in speciminibus meis adhuc immatura. Genus Dillenia- ceum ovario pluriovulatg ad Tetracarpaeam Hook., staminibus ad Hibbertiam accedens, stylis lateralibus ab omnibus hujus ordinis di- stinetum. 0. Drumondü. Nova Hollandis. Drum. coll. IV. n. 119. Aus derselben Ordnung der Dilleniaceen werden noch folgende neue Arten aufgestellt: Hemistemma ? revolutum. Pleurandra cras- sifolia. Nova Hollandia. Drummond. collect. IV. n. 120. Pieu- randra juniperina. Nova Hollandia, Swan-River. Drum. coll. IH. n. 2. Candollea teretifolia. Nova Holl. Drum. coli. IV. n. 124. Candellea kochioides. Nov. Holl. occidentalis. Gilbert coll. n. 73. Candollea helianthemoides. Nov. Holl. Drum. coll. IV. n. 118. Hibbertia rostellata. Nov. Holl. Drum. IV. n. 121. Hibbertia squa- mosa. Nov. Holl. Drum. IV. n. 122. 2. Achilleopsis. Calyx profunde 5-partitus ebracteolatus. Petala 5 laciniis calycinis alterna, triangularia, dorso carinata, basi cuneata, apice in ligulam subulatam brevem producta, calyce minora, Sta- mina 10, filamentis liberis 5 antheriferis, petalis oppositis, illorum- que basi adnatis, complanatis 5 alternis majoribus anantheris, ovato- Ianceolatis. Antherae subrotundae biloculares, longitadinaliter dehis- centes. Ovarium 5-loculare: loculis bi-ovulatis. Styli 5 filiformes breves stigmatibus coherentes. Capsula (immatura) echinata. — Genus Rulingiae, in omnibus praeter stamina libera et semina forte estre- phiolata affıne, habitu peculiari gaudens fere Achillearum nonnulla- rum. Frutex ramosus pubescens, foliis fasciculatis, fasciculis inferne distantibus , superne praesertim in ramis confertis. Folia breviter petiolata, lineari-oblonga, obtusa, pinnatipartita, laciniis dentatis, ju- . nioribus involutis, dein subplanis, supra setis rigidis tecta, subtus setis confertis pilosa. Stipulae lineari-setaceae caducae pilonae. Pa- hiculae terminales confertae e racemis approximatis compositae. Pe- dicelli filiformes. Calyces sordide albi, utrinque pilis atellatis dense Obtecti. Filamenta antherifera puberula petala glabra aequantia, sterilin majora tomentosa ovarii tomentosi longitudine. Loculorum Prarii unum interdum excrescit et caeteris duplo majus evadit; tunc 476 styli laterales et ovula multo majora fiunt; saepe etiam in ova- riis junioribus ovula loculi unius majora quam in caeteris observavi. A. densiflora. Nova Hollandia. Drum. coll. IV. n. 100. _ Observatio. Commersonia pulchella et crispa, perperam a me ad hoe genus relata, filamenta sterilia tantum 5 habent, ergo ad Ru- lingias repellendae et ad sectionem Steetzianam Eurulingiam adnu-- merandae, etiamsi petala in priore omnino plana esse videntur. Ambae species nihileminus novae sunt et Rulingia pulchella et crispa no- minandae. Den früher beschriebenen Lesiopetaleen sind noch anzufügen: Thomasia Gülbertiana. Nov. Holl, oceident. Gilbert coll. n. 82. und Leucothamnus polyspermus. Nov. Holl. Drum. IV. n. 101. 3. Geleznowia. Calyx 5-phylius, bibracteatus, foliolis ovali-ob- longis, coleratis, obtusis. Petala 5 ovalia, basi angustiora, obtusa, sepalis breviora. Stamina 10, filamentis glabris, alternis paule bre- vioribus, antheris ovalibus exappendiculatis bilocularibus longitudina- liter dehiscentibus, basi inter loculos filamentorum apieis capillaribus affıxis, Ovaria 5 gynophoro diseiformi staminifero insidentia, unilo- eularia, puberula. Ovula in loculis gemina, contigua, superposita, angulo centrali Jateraliter affıza. Stigmata 5, ex interioribus ovaril angulis in unicum ärcte eonereta. Stigma orbieulatum pileiforme- Capsulae 5 dispermae semine altero plerumque imperfecto, interdum omnino deficiente. — Frutex ramosissimus, floribus in ramulis termi- nalibus, plerumgue solitariis, rarius binis, altero ex axilla superiore lateraliter nascente, glabriusculis, ramis ramulisque tenuiter tomen- tellis post foliorum delapsum cicatrisatis, foliis alternis suhoppositisve imbrieatis minutis, obovatis vel obovato-oblongis, obtusis;, enerviis supra concavis laevibus, subtus verracis magnis globosis tectis. Brac- teolae lineares, obtusw, favo-coloratae, Peduneuli brevissimi tomen- tosi. Sepala citrina, dorso verrucosa, verrucis tamen quam in foliis multo minoribus. Petala conformia, saturatius colorata, ineunte fo- ratione sepalis minora, dein fere wqualia. Genus propter folia emt nenter verrucosa habitu singulare, Chorilaenae characteribus appF0 ximatır, at distinguitur filamentis glabris, petalisque calyce brevioribus: stigmate orbiculato -depresso pileiformi, indiviso, situ ovulorum e! forsan antheris terminalibus Dieavi cl. Geleznow, professori Age nomiae in Universitate Caesarea Mosquensi, qui de germination® Tradescantiae virginicae egregie disseruit. @. verrucosa. Nova Hollandia. Swan River. Dram. coll. n. 8. m. 477 Aus derselben Ordnung werden noch folgende nene Arten be- schrieben: Crowea angustifolia. Nov. Holl. Swan River. Drum. eoll. IE. n. 12. Eriostemon effusum. N. Hell. oceid. Gilbert coll. n. 95. E. calycinum. H. Noll. Drum. IV. 0.93. E.? umbellatum. N. Holl. 125 mill. a Sidney legit Stephensen. Philotheca longi- folia. N. Holl. Stephenson coll. n, 147 4 Urodon. Calyx basi hracteolis duabus stipatus, bilabiatus, labiis subaequilongis, superioris dentibus 2 latioribus, inferiore 3- dentata, dentibus omnibus setaceo-acuminatis. Corolla papilionacea, petalis unguieulatis, vexilli lamina latissima, emarginata, carinam obtusam, alis paulo breviorem subaequante. Stamina 10, filamentis liberis glabris. Ovarium breviter stipitatum biovulatum villosissimum. Stylus ovario multo longier, basi parum dilatatus pubescens, caete- rum filiformis glaber, stigma minutum. Legumen. — Frutex ramosus glaber, foliis alternis sessilibus oblongis, obtusiuseulis nullis, floribus ad apices ramorum in capitala densa collectis, fascieulo verticillato foliorum supremorum involuerato, singulis brevissime pedicellatis, ad bäsin calycis bracteolis duabus setaceis, dentes calycinos fere aequan- tibus stipatis, vexillo et alis in sieco rubentibus, carina atropurpurea. Genus Phyliotae affıne sed calyeis forma, ovario stipitato atque ea- fina respectu alarum brevi distinetum. U. capitatus. Nova Hollandia. Drum. coll. IV. n. 21. Den früher beschriebenen Myrtaceis werocarpieis werden nach- folgende neue australische Arten angereiht: Actinodium proliferum Drum. coll. IV. n. 44. Genelyllis pauciflera Drum. IV. n. 45. 6. maerostegia. Drum. IV. n. 40. 6. oederioides. Drum. IV. n. 41. Verticordia fimbripetala. Drum. IV. n. 47. V.carinala. Drum. IV. n. 46. Calycothrix tenuiramea. Drum. IV. n. 50. Agonis flo- ribunda. Drum. IV. n. 56. Eucalyptus macrocera. Drum. IV. n.67. E. brachypoda. Drum. n. 73. E. cuspidata. Drum. IV. ».75. E pyriformis. Drum. IV. n.69. E. tefraptera. Drum. IV. n. 17. E. uncinata. Drum. IH. n. 66. E. pruinosa. Drum. IV. n. 0. Beaufortia (Schizopleura) microphylla. Drum. IV. n. 64. Reye- lia adpressa. Drum. IV.n. 63. Calothamnus aspera. Drum. IV.n. 60. 5. Cyssopetalum. Calyeis margo 5-dentatus. Petala cuneato- obovata, in Jacinulam acuminatam inflexa, ad basin sensim angustata. Fractus sectione transversali teretinsculus. Mericarpia suberosa 5- Juga, jugis tribus obtusis, lateralibus multo latioribus in marginem abeuntibus, matura propter epicarpium facile secendentem nucleata. Vittae epicarpio impositae 5 dorsales valleculis oppositae, 2 com- 478 missurales. Carpophorum nullum. Semen ad commissuram in an- gulum elevatum, dorso convexiusculam. " Herba forte annua, ramosa, glabra, circiter sesquipedalis, canle sulcato, radice fusiformi stupposa, vaginis cauli adpressis, inferiori- bas saepe aphyllis, vel phyllodia linearia emittentibus, foliis‘ 2-aut 3 pinnati-sectis segmentis rhombeis incisis, involucro universali nullo, partiali polyphylio, foliolis setaceis, floribus albis, fructibus glabris parvis. Genus jugis suberosis corticatis ad Pachypleureas nonnullas accedit, fructa minore tereti ad Seselineas vergit, carpophori defectu insigne. Habitus fere Conioselini.' C. Javanicum. Zoll. coll. Javan. n. 2588. Diesem schliessen sich folgende neue Umbelliferae imperfectae an: Hydrocotyle piälifera. N. Holl., Swan River. Drum. coll. 1839. H. rugulosa. Drum. IV. n. 146. H. medicaginoides. Drum. IV. n. 144, H. muriculata. Drum. IV. n. 143. H. verticillata. Drum. IV. n. 145. Dimetopia anisocarpe. Drum. IV. n. 132. D. yran- dis. Drum. IV. n. 133. Platysace flezuosa. Drum. IV. n. 198. Trachymene Stephensonü. T. commutata. Drum, I1l. n. 229. IV. n. 136. T. effusa. Drum. IV. n. 135. T. deflexa. Drum. IV. n. 137. Xanthosia villosa. Drum. IV. n. 133. X. rhömboidea. Drum. IV. n. 134. Bolax pilifera. Andes Quetenses. Jameson. eo). n. 616. 6. Kokoschkinia. Calyx pentagonus 5 - fidus. Corolla infundi- baliformis, basi angustata, limbo aegualiter 5-lobo. Stamina didy- nama 4 fertilia, filamentis filiformibus imo tubo corollae affıxis in- clusa, antheris bilocularibus loculis divergentibus sursum spectantibus, sulco longitadinali dehiscentibus, connectivo supra loculis bilobo, lo- bo unico rotundato , altero uneinulato duplo majore. Nectarium an- nulare ovarium ambiens. Ovarium liberum oblongum , placentis parietalibus duabus nerviformibus, ovulis numerosis. Stigma coM- presso-clavatum, brevissime bidentatum. Capsula immatura oblongo- conica, ad stylum attenuata, bivalvis, valvis crassis subcarnosis, septulo angusto incompleto percursa. —- Frutex ? subramosus, ramis axillaribus, foliis oppositis petiolatis oblongo-lanceolatis, basi jnter- dum subinaequilateris, inaequaliter serratis, acuminatfis, utrinque praeter nervum medium, subtus leviter puberulum glabris, penn!- nerviis, panicula terminali opposite ramosa, ramis spicalis, floribus pedicellatis, corollis in sicco Iutescentibus, verosimiliter roseis, jescalis, antberis pilosis, stylo hirtello. Genus Gesneriaceum. e tribu Besleriacearum, antherarum forma, praeter alios characteres distine- tissimum, dicavi exc, Kokoschkin, provinciarum Czernigowiensis, ma 479 Poltawiensis et Charkowiensis praefecto summo, Caesareae Univer- sitatis Charkowiensis Curatori, seientiarium naturalium promoteri. Kokoschkinia paniculafa. Guayagail. Cerra de Santana. Ja- meson coll. n. 516. . 7. Physopsis. 'Calyx infundibuliformis breviter 4-dentatas, extus lana densissima detergibili involutus. Corolla hypocrateriformis glabra, tubo incluso, limbo aequaliter 4-fido. Stamina 4 didynama inclusa, antheris subsessilibus, ovalibus, biloeularibus, longitudinaliter dehis- centibus. Ovarium stipiti brevi incrassato insidens 4 -loculare, 4- ovulatum. Stylus filiformis, stigmate minute capitellato. — Frutex ramosus, ramis stellato-tomentosis, cinereis, foliis brevissime petie- latis opporitis, oblongo-ellipticis obtusis, margine revolutis, supra glabris punetulatis, subtus albo tomentosis, spieis terminalibus, flori- bus sessilibus confertis, primo aspectu propter lanam undique paten- tem vesieuliformibus, bracteatis, corollis in sicco flavescentibus, extra calycem exsertis. Genus Verbenaceum, prope Mallophoram collo- candum. P. spicata. Nova Hollandia.. Drum. IV. n. 234. 8. Cyanoslegia. Calyx limbo campanulato, post anthesin er- erescente 5-lobo. Corolla calyce minor breviter infundibuliformis 5- _loba, subirregularis, nempe labio superiore productiore. Stamina 4 subaequalia, basi corollae inserta, inclusa, filamentis versus apicem parum incrassatis, antheris oblongis filamenta excedentibus, laterali- ter affıxis, bilocularibus, longitudinaliter dehiscentibus. Ovariam li- berum, verruculoso-villosissimum, biloculare, localis aniovulatis. Sty- lus filiformis, stigmate breviter bilamellato. — Frutices Australasici humiles, ramosi, viscosi, glabri, foliis oppositis angustis, plus minus denticulatis, racemis terminalibus ramosis, pedunculis oppositis 1—3- fioris, floribusque infra calycem bibracteatis, pedicellis glanduloso- pubescentibus, calyce post anthesin ampliato utrinque pubescente, basi extus glanduloso, reticulatim venoso, pallide coeruleo, corolla amethystina pubescente, intus imberbi. Fructus ignoti. Genus ca- Iyce fere Petreae affıne videtur Päthyrodiae R. Br., at pluribus notis distinetum. a. C. lancoolala. Nov. Hell., Swan River. Drum. cell, III. n. 139. b. C. iniermedia. Nov. Holl. Drum. IV. n, 161. e. C.. angustifolia. Nov. Holl., Swan River. Drum. III. n. 140. 9. Lachnocephalus. Calyx profunde 4-partitus, laciniis lineari- oblongis, lana densissima extus involutis. Corolla calycem sub- sequans tubulosa, aequaliter 4-fida. Stamina 4 aequalia, paulo infra sinus corollae inserta, filamentis filiformibus breviter inelusis, anthe- ris orbiculatis bilocularibus, longitudinaliter dehiscentibus. Ovarium liberum 4-loculare, 4-ovulatum, villosissimum, disco hypogyno insi- dens, ovulis pendulis. — Frutex multicaulis pube brevi stellata squa- mulisque rufescentibus tectus, caulibus ramosis, foliis oppositis ses- silibus .parvis, lineari-oblongie, obtusis, erennlatis, inflorescentia % 480 eyınosa bi-vel trichotoma, ramis capiteliferis, capitulo singulo, e capitellis 3 paucifloris bibraeteatis constante. Calyces albi, villosis- simi, corollae lutescentes puberulae. Genus e tribu Yilicearum emm Callicarpa et Aeyiphila numero partium et corella regulari conve- niens, calyce magno profunde partito aliisque characteribus diversum. L. lepidotus. Nova Hollandia Drum. coll. IV. n. 235. et Gilb. n. 6. 10. Gomotriche. Bractese 3 latissimae membranaceae, mwurro- natae, dorso pilis nodoso-artieulatis dense vestitze, marginibus glabrie. Perigonium 5-phylium, foliolis 2 exterioribus majoribus, emnitus ob- longis herbaceis in appendieem niveaım’ dentieulatam eypunsis, extus totis pilis densissimis, nodoso-articuiatis tectis. Stamina 2-3, hia- mentis inaequalibus capillaribus liberis, antheris minutis bilkeulari- bus. Ovariuın uniovulatum villosum. Siylus brevis, stigmata eb- tusa. Fruetus ignotus. — Herba perennis sesquipedalis, tota to:nento stellato, pilis simplicibus paueis intermixtis albieuns, ezule usque ad inflerescentiam indiviso, feliis alternis obevato-ohlongis in p- tielum brevem atienuatis, ınucronulatis, ntrinque albo-tomeniosis, iloribus capitatis, capitulis ovatis in ramis panieulae terminalis suhracemosis. bractea eiteriore interioribus majore et latiore. perigorii folielis ex- terioribus bracieas jnteriores superantibus, Genus b.-hifu propriv donatum Amaranthaceum. e subtribu Adrreirum. G. tomentosa. Nova Hollandia. Drum. IV. n. 233. . In einer Anmerkung wird die Verschiedenheit der Gattung Ar- rasiphun von Frölichia auch durch den Habitas wiederholt zu be- gründen versucht. Dass wir bei der Anzeige der ersten Decale dieser Gattungen in Flora 1844 der Kürze halber unterliessen, auch den Habitus derselben auszuzieben, und dadurch vielleicht eine un- richtige Beurtheilung derselben von Ssite einiger Schriftsteller ver- “ anlassten, müssen wir als ein Versehgn bedauern, dessen wir uns jedoch hei der Anzeige der spätern Decaden , wie auch der vorlie- genden, nicht wieder schuldig gemacht haben. i Auf zwei Steintafeln sind abgebildet: Geleznoria verrucos: und Kokoschkinia panieulata. Observütions sur la floraison de quelques plantes enllivces. tes « Moscou, pendant les annes 1844, 1845. 1846, 1817 et 48 par N. Annenkow. — Der Verf. liefert in 4 Tabellen: 1) allge- meine Anugabes der Blüthezeit melırerer um Moskau cultivirten Pfan- zen während 5 Jahren; 2) eine Vergleichung der während desselben Zeitraumes beobachteten Entwicklung (um wie viele Tage in den verschiedenen Jahren eine bestimmte Pflanze früher oder später ge- blüht hat); 3) die fortschreitende Entwicklung jedes Jahres, heson- ders genommen, und 4) genauere Angaben über die vorzüjzlichsten Entwicklungsphasen während des letzten Jahres. Diese Tebellen sind keines Auszugs fähig, jedenfalls aber für die Kenntniss der periodischen Erscheinungen in der Pflanzenwelt von hoher Wiehlig: keit, e n- Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Tab. W. FLORA 1850. bei &. Sorg, Stadtamhof. Zich Tab.v. TLORA, 1850. PLORA. NM 31. ö Hegensburg. 21. August. 1858. Inhalt: oricınaL-agHanoLung. Verhandlungen der Section für Bota- nik, Land- und Forstwirthschaft bei der XXVI. Versammlung deutscher Natur- forscher und Aerzte zu Regensburg im Herbste 1849. (Schluss) — arrenro- RIUM DER NEUESTEN LITERATUR. Werke von Mettenius, Irmisch, Wi- gand, Voigt, Ralfs, Berkeley, Baum. Verhandlungen der Section für Botanik, Land- und Forst- wirthschaft bei der XXVI. Versammlung deutscher Naturfor- scher und Aerzie zu Regensburg im Herbste 1849. (Schluss) Fünfte Sitzung am 24. September 1849. ‚ Obermedicinalrath Jäger theilteBeobachtungen über Miss- bildungen von Pflanzen mit und erläuterte dieselben durch Zeichnungen, welche auf den beiliegenden Steintafeln IV. (zur Hälfte verkleinert) und V. wiedergegeben erscheinen. Zunächst sprach derselbe über die unvollständige Entwicklung der Blatt- substanz auf der einen Seite des Blattstiels mehrerer Blätter von Digitalis purpurea. Vor etwa 5 Jahren hatte ich mehrere Pflanzen der Digitalis purpurea vom Schwarzwalde mitgebracht und in meinem Gärtehen hinter dem Hause eingesetzt. Die meisten gediehen sehr gut in den ersten 2 Jahren, im 3ten blieben mehrere aus, im 4ten hatten sich nur noch ein Paar an der alten Stelle, wie es schien, durch Wur- ‚ 2elausschläge erhalten, im Frühjahre 1847 waren alle verschwunden, _ frotz der Menge von Samen, welche alle Jahre ausgefallen war. Im D 4 Herbste 1847 jedoch fand ich eine kräftige junge Pflanze 8-9’ von dem Standpunkte der ersten Digitalispflanzen entfernt. Sie kam güut durch den Winter und zu Ende Mai’s 1848 öffneten sich die ersten Blüthen an dem kräftigen Stengel, der eine Länge von mehr als 5° erreichte und an seinem Ursprunge mit Blättern dicht besetzt war, von welchen 3 eine unvollständige Entwicklung der Blattsuhstanz auf der einen Seite des Blattstiels zeigten. Am auffallendsten ist diess an einem der antersten Stengelblätter Taf. IV.A. Auf der einen linken Seite des Blattstiels ist die Blattsubstanz gehörig entwickelt, während sie auf der rechten Seite beinahe fehlt, so dass ich auf den ersten Anblick versucht war, diese Beschaffenheit einer etwa Flora 1850. 81. 3 E2 482 | früher stattgefundenen zufälligen Verletzung zuzuschreiben, zumal da das Blatt sichelförmig gekrümmt ist, was mit als Folge einer sol- chen Verletzung angenommen werden konnte. Bei näherer Betrach. tung fand sich jedoch diese Vermuthung nicht bestätigt. Der Blatt. stiel ist in seiner untern Hälfte etwas gedreht und dadurch die eigenthümliche Stellung des Blatts veranlasst. An seiner oberen Hälfte aber ist er auf der rechten Seite mit einem nur 1-1!“ breiten Saum von Blattsubstanz besetzt, an welcher aber durchaus keine Verletzung erkannt werden kann; ihr Rand ist beinahe gerade oder etwas ausgeschweift, aber ohne Spur von Kerben. B. Diese sind dagegen schon deutlich an dem etwas höher am Stengel gestellten Blatte B, auf dessen linker Seite die Blattaus- breitung gleichfalls normal wie bei A, auf der rechten Seite aber ebenfalls mangelhaft ist. Die Entwicklung der Blattsubstanz beginnt aber auf dieser Seite schon etwas unterhalb der Mitte des Blattstiels, nimmt dann his auf die Breite von 7—8°' zu und verliert sich all- mählig abnehmend gegen die Spitze des Blatts. Sie zeigt übrigens namentlich an ihrem breiteren Theile schon ziemlich tiefe Randkerben. C. An dem dritten weiter oben am Stengel gestellten Blatte ist die Blattausbreitung nicht auf der rechten wie beiA undB, son- dern auf der linken Seite des Blattstiels verkümmert, jedoch weniger als bei A undB. Die Blattausbreitung beginnt ohngefähr am untern Drittheile des Blattstiels mit einem schmalen Saume, nimmt aber bald an Breite zu und nähert sich theils in Absicht auf Umriss und Kerbung der normalen Hälfte, jedoch erreicht sie nur ohngefähr die halbe normale Breite. Die Wurzelblätter, sowie die übrigen Blätter des Stengels haben die normale Form. Diese Beispiele von ver- minderter oder verkümmerter Entwicklung der Blattsubstanz schei- nen darauf hinzudeuten, dass die Entwicklung derselben von der Spitze des Blatis ausgehe, indem dieselbe von der Spitze abwärts auf der einen Seite der 3 Blätter stafenweise zunimmt. Zugleich findet aber auch wieder eine Abnahme ihrer Ausbreitung gegen den untern Theil der Blattnerven statt*), dessen Basis sie bei keinem der 3 Blätter erreicht. Durch diese Zunahme der Ausbreitung der Blattsubstanz ven der Spitze des Blatts aus und ihre Wiederabnahme *) Diess ist ebenso der Fall an einem Wedel von Blechnum oceidentale: die Blättchen fehlten am untern Theile desselben auf der linken Seite ganz und sind gegen die Spitze um 1j2 bis 2j3 kleiner als auf der rechten Seite; an einem andern Exemplar ist die Zahl der Blättchen auf 6 im Ganzen beschränkt. Die einzelnen Blättchen sind bedeutend grösser. Beide Exem- plare sind einer im Garten cultivirten Pflanze entnommen, 483 gegen den untern Theil des Blatistiels entsteht nun eine der nor- malen Form der andern Blatthälfte analoge Form nur in verkleimer- tem Maasstabe. Es gleicht die Abweichung dieser Blätter dem nicht sehr selten vorkommenden Zurückbleiben der einen Seite des Kör- pers bei Menschen, so dass die eine Hälfte des Gesichts oder ein einzelnes Organ am Kopfe wenigstens, insbesondere aber der Arm und Fuss derselben Seite verkümmert ist. Bei solchen Menschen bleibt in der Folge bei normaler Weiterentwicklung der normalen Hälfte des Körpers ‚der Arm der abnormen Hälfte im Wachsthum an Masse und Kraft mehr zurück, als der Fuss, der später dem nor- - malen Fusse gleichen wird, da dessen Wachsthum der nothwendig gewordene Gebrauch beim Gehen mehr befördert‘‘, indess das Wachs- thum des Arms mehr zurückbleibt, da dessen Vebung in der Reger mehr vernachlässigt wird, indem seine Dienste durch die nothgedrun- gene Uebung und die relativ vorschnelle und gesteigerte Kraft und _ Gewandtheit des andern Arms eher entbehrlich wird. Ob vielleicht die verkimmerte Hälfte der Digitalisblätter in Folge der längern Ausübung ihrer Function oder etwa durch künstliche Steigerung die- ser Function durch Hinwegnahme eines grösseren Theils der Blätter der Pflanze auch zu weiterer Entwicklung der Blattsubstanz gebracht werden könnte, steht dahin. Erfahrungen oder Versuche darüber sind mir nicht bekannt. Einige Ungleichheit der beiden Hälften des Blatts findet übrigens auch bei vielen sonst normal gebildeten Blät- iern der Digitalis purpurea statt. Sie ist bekanntlich als Folium trapeziforme bei manchen Pflanzen und selbst bei der Mehrzahl der Arten einiger Gattangen, z. B. Bignonia, normal und bei manchen Arten ist sogar der Umfang beider Hälften des Blatts in auffallendem Missverhältnisse. Um so weniger unerwartet erscheint eine solche ungleiche Entwicklung beider Hälften des Blatts auch bei andern Pflanzen und sie tritt auch bei vielen Pflanzen nicht selten ein, in- dess hei andern, z. B. Impomaea coerulea, mit der wenn gleich beschränkten Variabilität der Form häufig auch eine Dissymmetrie beider Hälften des Blatts verbunden ist. Meistens gibt sich jedoch die ungleiche Entwicklung beider Hälften des Blatts blos durch ge- !ingere Breite der einen Hälfte (Folium dimidiatum und subdimidia- fum) zu erkennen, ohne dass, wie bei den vorliegenden Blättern der Digitalis purpurea, diese Verkümmerang der einen Hälfte nur auf einen Theil der Länge des Blatts beschränkt wäre, wie diess z. B. bei Artanthe (Macrostachys richardiaefolia und pothifolie), normal ist (Acta Nat. Car. Vol. XXI. Supplem. tab. 72 und 7). Merkwür- dig scheint mir dabei, dass bei manchen Pflanzen, z.B. dem gemei- Sir 484 nen Epheu (Hedera heliz), der Ruizia variabilis, dem Sambucus hetero- - phylia, der Cussonia thyrsifiora, der Varietät von Üytisus Laburnum mit getheilten Blättern, trotz der grossen Verschiedenheit des Umrisses und derZahl der Loben oder Lacinien die Symmetrie beider Hälften verhält- nissweise selten und nur in den kleineren Abtheilungen gestört ist, ‘welche allerdings mehrere Verschiedenheiten in Absicht auf Thei- lung und Form zeigen. Beinahe dieselbe Mannigfaltigkeit der Form, wie bei Hedera helix, bemerkt man bei Morus nigra in verschiedenen Altern des Baums, jedoch, so viel ich finden konnte, ohne dass die Symmetrie beider Hälften verhältnissweise häufiger gestört wäre; indess scheint der Uebergang von dem mehr eder weniger unregelmässig getheilten Blatte zu dem einfach herzförmigen im Laufe der Entwicklung des Maulbeerbaums bis zur Blüthenbildung eine ähnliche Beschränkung der Blattentwicklung anzudeuten, wie in dem von Vrolick*) mit- getheilten Falle des bei Aristolochia Sipho beobachteten Vebergangs des einfachen herzförmigen Blatts zu der achmäleren und zugespitz- ten Form gegen das Ende der Ranke, an deren oberem Theile der Blattnerve nur mit einer schmalen Blattausbreitung besetzt ist. Es wird also in diesem Falle das Blatt mehr zu einem blos mit Blattsubstanz besetzten Blatinerven. Es reiht sich diese Er- scheinung an die Fälle an, in welchen die Blattsubstanz ganz ver- ‚ schwindet und bios der Blattnerve oder der Stengel übrig bleibt. Ausnahmsweise kommt diese Erscheinung bei vielen Pflanzen, zumal bei abgehaltenem Lichte vor, wodurch sie, wie man sagt, vergeilen oder in ungewöhnlich lange bleiche Triebe auswachsen, an welchen die Blätter meist mehr oder weniger verkümmert sind. Ein auffal- lendes Beispiel davon boten mir vor mehreren Jahren einige Pflan- zen des Cactus phyllanlhus dar. Ich hatte sie während des Winters auf einen Kasten im Hintergrunde meines Zimmers gestellt, wo sie also bei vermindertem Lichtgenusse einer höheren Temperatur aus- gesetzt waren und zugleich gar nicht oder nur höchst selten begos- sen wurden. An den einzelnen sogenannten Blättern, die ich auch hier der Kürze halber so nennen will, verlängerte sich der ihre Mitte einnehmende Nerve oder Stengel, blieb aber blass und rand, ohne Blattsubstanz anzusetzen. Solche Triebe entwickelten sieh auch aus dem. Wurzelstocke und erreichten wohl bis zum Frühjahre zum Theil eine Länge von einigen Zollen. Nachdem sie jetzt ans Licht un bald auch in’s Freie gebracht worden waren, begann die Entwick- lung der Blattsubstanz und zwar bei mehreren nicht blos nach 2, *) Warneming eener zondelige wisseling von bladderen bij eene Aristolochia Biph®- 485 sondern nach 4 Seiten hin, so dass der Stengel 4kantig wurde, Diese Form verwandelte sich aber bei einigen bald in die Skantige, indem sich eine Kante mit einer zweiten vereinigte und der Stengel oder das Blatt dadurch 3kantig wurde; bei einem andern 4kantigen Sten- gel hörten 2 Kanten auf zu wachsen, indess die beiden andern sich fortentwickelten und dadurch die regelmässige Form der sogenann- ten Blätter des Cactus phyllanthus wieder hergestellt wurde. Auf ähnliche Weise kommt übrigens auch bei andern Cactus- Arten nicht selten eine abnorme Vermehrung der Zahl der Kanten vor, die denn auch auf ähnliche Weise durch Stehenbleiben der einen Kante oder durch Verschmelzung mit einer andern zu der normalen Zahl zurückkehrt. Das Streben, zu dem normalen Typus sich zu entwickeln, dauert also hier, wie in so vielen Fällen von zurückge- hliebener Entwicklung selbst bei höheren Thieren und dem Menschen, fort. Bei diesen ist freilich die Entwicklung der Form mit der Ge- burt abgeschlossen und es bietet hauptsächlich die Pubertätsent- wicklung Beispiele von einem solehen Nachholen der normalen Ent- wicklung dar, oder die Reproduction von Organen, bei welchen eine wiederholte Entwicklung stattfindet, wie bei den Geweihen der Hirsche. In manchen Fällen bleibt das Geweihe mehrere Jahre oder vielleicht auf Lebenszeit einfach, wie bei dem Spiesser, nimmt aber an Länge und Dicke zu. Ob ein solches Geweih dann später mit der dem Alter des Hirsches entsprechenden Zahl von Sprossen re- produeirt werde, darüber sind mir keine bestimmten Beobachtungen bekannt; indess bietet die Reproduction von Organen, welche zufäl- lig verstümmelt oder gänzlich entfernt wurden, wie die Scheren der Krebse oder der Schwanz der Eidechsen u. s. w., hinlängliche Belege für diese Tenacität des Organismus und der einzelnen Or- gane sich zu dem normalen Typus zu entwickeln, wenn etwa diese Entwicklung gehemmt oder gestört wurde. — Es fehlt nicht an Bei- spielen, in welchen solche Hemmungen der Entwicklung oder die durch zufällige Umstände veranlasste Reproduction einzelner Organe sogar eine luxurirende Entwicklung hervorruft, welche der bei sol- chen Organen bisweilen ursprünglich oder bei der ersten Bildung einzutretenden entspricht. Von solchen Abweichungen schliessen sich an die zuvor angeführte mangelhafte Entwicklung der Blattsubstanz bei den Blättern der Digitalis und an die wiederkehrende Entwicklung der Blattsubstanz bei dem Caclus phyllanthus dieFälle an, in welchen U. auf einem einzeinen Blattnerven eine solche Ent- wicklung von Blattsubstanz statt findet. Eine soiche jedoch sehr beschränkte Entwicklung von Blattsubstanz fand ich an einer , 486 der dem mittleren. Haupt- Nerven zunächst gelegenen schwächeren Längsrippen des Blatts einer im Garten cultivirten Pflanze von Gen- tiana lutea, ebenso mehrere kleinere blattartige Auswüchse auf der Oberfläche eines Blatis von Aristolochia Sipho. Ein wenn gleich sehr kleines Blättchen, das am hinteren Theile des Haupt-Nervens eines Rosenblatis sich erhob,.gab sich doch durch seinen ge- zähnelten Rand als eine Nachbildung des grössern Blatis zu er- können, die indess ohne Zweifel durch Insectenstich veranlasst war. Ebenso fand ich auf dem vorderen Theile des Hauptnerven eines sonst regelmässig gebildeten nur an der Spitze getheilten Lor- beerblatts ein kleines Blätichen, das eben damit an die normale Bil- dung bei Ruscus hypoglossum erinnert, wenn gleich bei diesem der Hauptnerve des folium floriferum mehr die Function des Stengels vertritt. Die Production von Blattsubstanz an der Haupfrippe des Blatts steigert sich in manchen Fällen zu einer merkwürdigen Art von Zwillingsblatt, wie ich sie früher*) von dem Forellensalat be- schrieben und indess öfters an Blättern des Kopfsalats beobachtet habe. Eine interessante Uebergangsform bot mir indess das folgende Doppelblatt der Strelitzia ovata Tab, V. Fig. 1 —3. Es besteht aus einem grösseren ziemlich regelmässig gebildeten Blatte und ans einem kleineren verkümmerten, das gleichsam in den Blattstiel des grösseren hineingeschoben oder mit ihm aufgewachsen ist. Die Rückseite des grösseren Blatts in der Durchschnittszeichnung Fig. 3. durch d t d’ angedeutet, ist wie gewöhnlich von blässerer und matterer Farbe und weicht nur dadurch von der Rückseite eines ein- fachen Blatis ab, dass die Mittelrippe stärker ist und die eine Hälfte der Blattausbreitung weiter am Stiele bis t herab sich erstreckt, wie diess die Abbildung des Doppelblatts von der Seite Fig. 2. destlich macht. Als Rückseite des kleineren Blatts ist die innere Fläche beider Hälften desselben anzusehen, c e ec’ Fig. 3., indess die linke Hälfte des grösseren Blatts a und die ihr zugekehrte des kleineren Blattes b die satter grüne und etwas glänzende Farbe der oberen Fläche des normalen Blatts zeigen. Diess ist ebenso auf der rech- ten Seite des Doppeiblatts der Fall, auf welcher b’’ und a’ wieder ein Analogon der obern Fläche des normalen Blatts bilden. Es besteht also dieses Zwillingsblatt aus einer der normalen sehr ähn- licben hinteren Fläche d ce d‘ Fig. 3, aus einer seitlichen linken Hälfte, welche ans der linken Hälfte des grösseren al und aus der linken Hälfte b 1 des kleineren Blatts besteht, Die rechte Hälfte r des Zwil- *) Ueber die Missbildungen der Gewächse, ein Beitrag znr Geschichte und Theorie der Missentwicklungen i ö i Steim- kopf 1814. pag. 38. gen organischer Körper, Stuttgart bei 487 7 lingsblatts sodann wird durch die rechte Hälfte des grössern Blatts a’ l’ und die rechte Hälfte des kleineren Blatts b/1 Fig.3. gebildet, und die sich zugewandten Flächen des kleineren Blatts e e c’ Fig. 3. bildeten zusammen dies gemeinschaftliche Analogon der Unter- seite des kleineren Blatts für sich, indess die Fläche d t d die ihr entsprechende Unterseite der beiden Hälften des gemeinschaftlichen Analogons des normalen Blatts bildet. Es ergibt sich also hier wieder eine ähnliche Construction für dieses Zwillingsblatt, wie für das in meiner Schrift über die Missbildungen der Gewächse pag. 38. und Tab. I. Fig. 2. und 3. für ein Zwillingsblatt von Forellen- salat versuchte, und die Analogie mit den nicht selten vorkommen- den thierischen Missgeburten, welche an der Brust mit einander verwachsen sind und deren Rückenseiten somit einander entgegen- gesetzt sind, indess auf jeder Seite 2 Arme und Beine sich zuge- kehrt sind, von welchen je ein Arm und ein Bein dem einen und dem andern Fötus angehört. Ueber die Entstehungsweise dieses Zwillingsblatts von Strelitzia ist indess zu bemerken, dass bei der normalen Entwicklung der Blätter der Strelitzia die glänzenden oberen Flächen einander zuge- kehrt und durch die Scheiden der unteren Blätter an einander ge- presst sind. Es konnte also die Verschmelzung beider Blätter in ihrer normalen Lage erfolgen und es scheint in der narbigen Stelle tr Fig. 1. und 2. noch eine Spur dieser Verschmelzung zurückge- blieben zu sein, die aber durch die schnellere Entwieklung dea grös- seren Blatts zu der mehr normalen Form getrennt wurde, indess das kleinere Blatt mehr verkümmert blieb. Für diese Art der Ent- stehung spricht auch das häufigere Vorkommen dieser Art von Ver- schmelzung von 2 Blättern bei dem Kopfsalat, bei welchem die Blät- ter so in einander geschachtelt sind, dass die obere Seite des einen Blatts die Rückseite des mehr nach innen gelegenen Blatts berührt. Die Abnormität besteht also in diesem Falle vielleicht darin, dass 2 Blätter seitlich mit einander an ihrer Mittelrippe vereinigt sind, wodurch also nach der I. e. Fig. 2. und 3. gegebenen Construction die matten und glänzenden Hälften beider Blätter je in eine beiden gemeinschaftliche matte und glänzende Farbe vereinigt wurden. Auf eine andere Weise erfolgte diese Vereinigung von 2 Blättern einer Pflanze von Kopfsalat mit 2 Köpfen, die ich kürzlich erhielt, indem 2 der äussersten Blätter, welche gewissermassen beiden Köpfen ge- meinschaftlich waren, seitlich so vereinigt sind, dass die linke und rechte Seite des Doppelblatts (abgesehen von ihrer durch Cultur ver- anlassten grösseren und etwas unregelmässigen Ausbreitung) eine 488 gleichartige Entwicklung zeigte, indess der beide verbindende mitt- lere Theil aus 2 verkümmerten Hälften bestand. Die Verdopplung ging also hier von der beiden Blättern gemeinschaftlichen Mittelrippe aus. Sie schliesst sich daher mehr der gewöhniicheren Form von Zwillingsblättern an und namentlich an die folgenden 3 Beispiele von ungewöhnlicher oder vermehrter Entwicklung der Blattsubstanz auf den Nerven des Blatts bis zur Theilung des Blattstiels und die dadurch bedingte Entstehung eines Doppel- blatts. Die eigenthümliche Vermehrung der Blattsubstanz des normalen Blatts, welche sich bei manchen Pflanzen durch Kräuselung des Blattrandes insbesondere zu erkennen gibt, bildet in gewisser Be- ziehung allerdings zunächst den Gegensatz von der in den voranste- .henden Beispielen erwähnten Verkümmerung der Blattsubstanz, in- dess in anderer Beziehung namentlich in den hier bemerkten Beispielen von Digitalis purpurea der Verkümmerung der Blattausbreitung auf der einen Seite des Blatistiels mehr die zum Theil analoge Verküm- merung der Blattausbreitung des einen oder andern Blatts des Dop- pelblatts im Ganzen oder der einen oder audern Hälfte der einzelnen Blätter des Doppelblatts sich anschliesst. Die 2 folgenden Doppel- blätter von Digitalis purpurea beobachtete ich an einer über 5’ hohen sehr üppig gewachsenen Pflanze von Diyitalis purpurea, welche ich von dem jetzt verstorbenen Fürsten v.Hohenlohe-Kirchberg (des- sen regem Interesse für die Naturwissenschaften sowie seiner freund- schaftlichen Unterstützung meiner Studien ich gerne ein dankhares Andenken widme) aus einer neuen Gartenanlage auf dem Sophien- _ berge bei Kirchberg erhielt. Der verhreiterte Stengel (Caulis fas- ciatus), dessen oberer Theil dicht mit Blumen besetzt ist, theilt sich nach oben in 2 etwa 10 lange gleichfalls verbreiterte und gröss- tentheils noch mit Blumen bedeckte Aeste. Die Blätter sind alle normal gebildet bis auf 2, die ich mit D und E bezeichne. D) Das Stengelblatt D ist an der Spitze getheilt und stellt ein Doppelblatt dar, an welchem die Blattausbreitung auf beiden Seiten des gemeinschaftlichen Blattstiels und auf der änsseren Seite jedes Theilblatis a und b vollkommen entwickelt ist, doch hat die rechte Hälfte ‚des Doppelblatts b überhaupt eine mehr normale Form mit regelmässigem Verlaufe der Nerven, indess an der linken Hälfte a der Nerve sich theilt und einen stärkeren Ast an die beiden Hälften gemeinschaftliche Blattausbreitung abgibt. Diese verbindet beide Theilblätter bis zu ihrer Trennung in 2 gesonderte Enden, also etwa bis auf '/, der ganzen Länge des Blatts, sie gehört jedoch mehr der linken als der rechten Hälfte des Doppelblatte an, indess letstere namentlich auch in ihrem oberen Theile mehr der normalen Form sich nähert. E) Diese ist bei den 2 Theilblättern e und d des folgenden Dap- pelblatts E mehr entwickelt. Der gemeinschaftliche Blattstiel dieses Wurzelblatts theilt sich in 2 Hauptnerven, von welchen der rechte stärkere den Mittelnerven eines beiläufg 8—9' langen Theilblatjes d bildet, der andere als Mittelnerve dem kleineren Blatte c ange- hört, dessen Länge von der Theilungsstelle des gemeinschaftlichen Blattstiels. ohngefähr 6—7’' beträgt. An dem rechten Theilblatte d ist die linke Hälfte von ihrem untern Drittheile an mit der rechten Hälfte des linken Blatts ce gegen die Basis so vereinigt,- dass der zwischenliegende Theil beiden Theilblättern gemeinschaftlich ist. Die Form dieser Blätter entspricht also der des Caulis fascia- tus derselben Pflanze, sofern von der ursprünglich runden Form des untern 'Theils des Stengels eine nach oben zunehmende Verbreite- rung und endlich Theilung der Spitze desselben stattfindet, auf ähn- liche Weise wie bei dem Doppelblatt von dem normal sich darstel- lenden gemeinschaftlichen Blattstiele die Theilung in 2 Blätter mit seitlicher Vereinigung und Verschmelzung und sodann wieder deren Trennung nach oben eingetreten ist. Diese Verschmelzung von 2 Blättern zu einem dem Doppelblatte D der Digitalis purpurea ähn- lichen Doppelblatte kommt übrigens ziemlich häufig bei sehr ver. schiedenen Pflanzen vor, von welchen ich sie namentlich, hauptsäch- lich an jungen Trieben von Syringa vulgaris, Pyrus Cydonia, Betula alba, sodann bei Epimedium alpinum, Salvia officinalis, Sazifraga erassifolia, Cheiranthus Cheiri, Celosia cristata beobachtete. Eine Disposition zu dieser Abweichung scheint bei den gefiederten Blät- tern, die sich mit einem einzelnen Blatt endigen (folia pinnata cum impari), stattzufinden, wie z. B. Rosen, Acacien; doch drückt sich hier in der Form des Doppelblatts mehr blos die Tendenz zur Thei- lung in ein Paar der seitwärts stehenden Blättchen aus. Diess trifft auch gewissermassen bei einem Exemplar von Polypodium . decussatum Willd. aus Columbien zu, dessen Spitze sich in 2 un- führ 2'/,” Jange gleichfalls mit Blättchen besetzte Aeste theilt, auf eine Weise, wie sie bei dem gleichfalls in Columbien einheimischen Farnkraut Mertensia fuscata Willd. normal vorkommt. An einem Rosenblatt fand ich sogar nicht blos das Endblättchen, sondern auch alle Seitenblätichen der Pinna an der Spitze getheilt, also im Ueher- gange gewissermassen zu dem folium bipinnatum, indess die häufig vorkommende mehr oder weniger vollständige Trennung an der Basis 490 des Blatts, z. B. bei Salvia officinalis den Vebergang des einfachen in ein zusammengesetztes Blatt auf einem andern Wege bezeichnet). Bei den angeführten Zwillingen einfacher Blätter geht in den meisten Fällen die Theilung von dem untern Theile des Blattstiels aus. Sie beginnt mit der Theilang desselben in 2 Hauptnerven, von welchen jeder auf der äusseren Seite mit einer in der Regel normalen Hälfte des einfachen Blatts besetzt ist, indess die inneren Hälften eine unter sich verschmolzene Blattausbreitung darstellen, welche beiden Blät- tern gemeinschaftlich ist und die dann nur gegen die Spitze jedes Blattes sich theilt, so dass diese nicht selten die dem einfachen Blatte zukommende normale Form wieder annimmt. Dieser Bildungstypus findet nun sein normales Analogon in denBlättern der Urtica biloba, von welchen einzelne jedoch durch eine Theilung nicht blos 2, son- dern 3 abgesonderte Spitzen zeigen; ferner in den Blättern der neuen brasilianischen Arten der Gattung Bauhinia und Paulelia**), bei welchen die Blätter mehr oder weniger an der Spitze getheilt sind, mit Ausnahme der Pauletia holophylla 1. c. Tab. V. Fig. 1. Dem normalen Vorkommen dieser Blattform bei den genannten Pflanzen entspricht das fast normale Vorkommen von Zwillingskrystallen bei manchen Mineralien ***) und die nicht seltenen Missbildungen höhe- ger Thiere, indem 2 übrigens mehr oder weniger normale Fötus am Kopfe oder am Becken vereinigt sind und sich nach oben durch Theilung von irgend einer Stelle der gemeinschaftlichen Wirbelsäule aus trennen, ebenso wie die am Kopfe vereinigten Zwillinge in 2 nach hinten mehr oder weniger getrennte und in ihren einzelnen Organen oft vollkommen regelmässig ausgebildete Körper. Bei der Verbindung von Zwillingen mit den Köpfen ist von den einzelnen Theilen beider Köpfe bald mehr bald weniger erhalten und nament- lich die äussere Hälfte beider in der Regel vollständig vorhanden: ‚indess von den sich berührenden Hälften der 2 Köpfe ein grösserer oder kleinerer Theil der ihnen normal zugehörigen Organe von bei- ‚den Seiten verschmolzen oder auch ganz verschwunden ist. Am auffallendsten stellt sich diess an den Unterkiefern der 2 Köpfe her- aus, deren äussere Aeste in der Regel vollkommen ausgebildet sind, indess diess selten auch von den inneren Aesten gilt, welche viel- *) Im Ucbrigen beziehe ich mich auf die in meiner Schrift über die Missbil" a dungen der Gewächse p. 25 u. f. aufgeführten Beispiele, ) Memoires de P’Academie imperiale des sciences de St. Petersbourg. 6ieme Partie. Sciences natur, T. IL, ***) Das von Breithaupt entdeckte Mineral, Zygodit (Paarling), hat davon sogar seinen Namen erhalten. Berzelius Jahresber. 1848 p. 233. 491 mehr in der Regel mangelhaft und nicht selten bis auf unbedentende Radimente verschwunden sind. Wie bei den angeführten Doppel- blättern meist ein Ueberwiegen der einen Hälfte stattfindet, so zeigt sich auch bei thierischen Zwillingen häufig ein Veberwiegen des einen Fötus oder des die Vereinigung vermittelnden Organs des einen Fötus gegenüber von dem andern, und bisweilen erscheint sogar der überzählige Theil blos als ein verkümmertes Analogon des normalen Organs, z. B. des Schädels. Diese Stufenreihe von Verdopplung (Duplieität) mit mehr oder weniger Verschmelzung und ungleicher Entwicklung der beiden Hälf- ten kommt bei Pflanzen besonders deutlich an manchen Früchten namentlich von Obstarten vor, bei welchen die Cultur oder ein be- ‚sonders günstiger Jahrgang die Production einer grössern Zahl und ein üppigeres Wachsthum der Früchte begünstigt. Die Zwillings- früchte, wie ich sie besonders häufig bei Erdbeeren, Trestlingen, Trauben, Aepfeln, Aprikosen, Pfirsichen, Mandeln, Korneekkirschen, Haselnüssen, Zwetschen, Kirschen, Stachelbeeren, bei den 3 letzte- ren sogar als Eigenthümlichkeit einzelner Bäume oder Sträache be- obachtete, sind zwar wohl in der Regel eine blose weitere Ent- wieklung einer Zwillingsblüthe, in welcher meistens eine Verdopp- lung nicht blos des Pistills, sondern auch der übrigen Organe der Blame eingetreten ist. Es ergibt sich diess theils aus der fortge- setzten Beobachtung solcher doppelter Blüthen, theils aus der ver- mehrten Zahl persistirender Kelchblättchen, z. B. bei Erdbeeren und Trestlingen, theils aus den, z. B. bei Aepfeln, Trauben, erkennbaren Narben auf der obern Wölbung der Zwillingsfrucht. Die beiden Ovarien entwickeln sich aber selten in völlig gleichem Grade, so dass die beiden Hälften der Zwillingsfrucht vollkommen symmetrisch waren. Meist erlangt die eine Frucht ein Uebergewicht über die andere nicht blos in Absicht auf Grösse, sondern auch in Absicht auf die Ausbildung der innern Theile, so dass bisweilen die. eine Frucht nur wie ein Auswuchs der grösseren erscheint. In diesem Falle nimmt der meist gegenüber den einfachen Früchten merklich stärkere Fruchtstiel nicht wie bei den symmetrisch grossen oder wenigstens in Grösse nicht bedeutend verschiedenen Früchten der Zwillings- fracht die Mitte zwischen beiden ein, um sich in 2 Aeste za thei- len, deren Entwicklung ohngefähr der Grösse der Einzelfrucht pro- portional ist, „sondern die Gefässe ziehen sich zuweilen auf der Fläche der grösseren Frucht za der kleineren und dann erst in ihre Mitte, in welcher z. B. bei Aepfeln das verkümmerte Samen- gehäuse nicht selten keine oder sehr verkümmerte Samen enthält. 492 Diese Eigenthümlichkeit fand ich sehr häufig und in sehr verschie- denen Stufen an einem einzelnen Stocke gelber englischer Stachel- beeren, wovon Tab. V. Fig. 4—8 mehrere Abstufungen dargestellt sind. Es ist damit der Vebergang gemacht zu der ziemlich häufigen Entwicklung einer kleinen Frucht an der Seite eines stärkeren eine grössere Frucht tragenden Fruchtstiels, wobei jene um so eher ver- kümmert, je kräftiger das Wachsthum der durch den Hauptstiel ge- nährten Frucht ist. Wie den einzelnen Nerven eines Blatts ausserordentlicker Weise das Vermögen der Production von Blattsabstaus zukommt, so tritt vielleicht bei Früchten, deren Gefässe hauptsächlich auf der Oberfläche in einzelnen Bündeln vereinigt sind, die Production eines einzelnen Loculaments ein, wie in dem Tab. V. Fig. 9. dargestellten Beispiele einer Kapsel von Nigella damascena. Es gleicht diese Abweichung dem bekanntlich nicht so gar selten bei Menschen beobachteten Vor- kommen eines 6ten Fingers. Wenn ich mich gleich sehr gerne bescheide, dass mit diesen Vergleichungen und Analogieen der äussern Form der, vegetabilischen und thierischen Missbildungen für die Erklärung der nächsten und entferntesten Ursache noch kein wesentlicher Gewinn sich ergibt, so dienen sie doch einigermassen als Leitfaden zu weiterer Erfor- schung dieser und zunächst des Ursprungs und Verlaufs der Gefässe, die hier nur in einigen Fällen angedeutet werden konnte. Sie führt ferner zu einer Vergleichung mit andern für die Erklärung benütz- i baren Abweichungen, wie z. B. dem Zwillingsblatt von Syringa vul- garis die an jungen Trieben dieses Strauchs beobachtete veränderte Stellung der Blätter zur Seite steht. An mehreren derselben beob- achtete ich gegenüberstehende Blätter (folia opposita) statt der nor- mal abwechseinden (folia alterna). An dem untern Theile eines solchen Triebs standen sogar absatzweise je 3 Blätter. An üppigen Wüurzeltrieben von Aepfeln fand ich die Blätter zum Theil tiefer ge- sägt oder eingeschnitten und statt einzelner Zähne bisweilen kleine gezähnte Lappen, so dass sie mehr den Blättern von Cralaegus als von Aepfeln gleichen. Ohnerachtet dieser Variabilität Jer Form der Blätter bei einzelnen Pflanzen zeigen denn doch die Zwillings- bildungen der Blätter eine auffallende Vebereinstimmung in den wesentlichen Verhältnissen ihrer Conformation. Dasselbe ist bei den 'Zwillingsfrüchten der Fall, Die in gleichem Grade entwickelten mit einander vereinigten Aepfel stellen statt 2 Kreisen eine Ellipse mit 2 Mittelpunkten dar, deren gegenseitige Beziehung sogar häufig durch eine narbige Linie, welche die Kelchreste beider Aepfel ver- 40s einigt, angedeutet ist, Ein ähnliches Conformationsverhältaiss findet bei den Vogeleiern mit 2 Dottern statt, aus welchen sich dann die auf verschiedene Weise mit einander verbundenen und in ihren ein- zelnen Systemen in einander greifenden Fötus entwickeln. Für die Zwillingsbildung einzelner Organe, z. B. der Blätter und Binwen oder der mit den Köpfen vereinigten thierischen Missgeburten, findet sich indess das einfachere Schema in den Zwillingskrystalloiden der Gebirgsarten*) und in den Zwillingskrystallen von Mineralien. In den Abweichungen der unorganischen Körper sowohl als der Pflan- zen und Thiere in Absicht auf Form lässt sich indess als gemein- schaftliche Bedingung nach Kielmeyer’s Idee ebenso wie hei den regelmässigen Bildungen die Wirkung einer der magnetischen oder elektrischen ähnlichen Kraft nicht misskennen. ' Ich habe in der sn- geführten Schrift über die Missbildungen der Gewächse pag. 307 u. folg. versucht, einige dieser Missbildungen der Pflanzen auf eine den Gesetzen der magnetischen Wirkungen entsprechende Weise zu er- klären und insbesondere die Entstehung der regelmässigen Form der sogenannten Peloriablumen aus der unregelmässigen der Antirrbinum- blumen auf jene Gesetze der magnetischen Wirkungen zurückzufüh- ren. Es ergibt sich indess für die Pflanzen ein sehr merkwürdiger Unterschied von den Thieren, dass sie durch Missbildung der Blu- men insbesondere eine der bestimmten Pflanze z. B. Antirrhinum fremde Form ohne Beeinträchtigung des individuellen und selbst auch des Geschlechtslebens der Pflanze annehmen können und dass ‚bei manchen Pflanzen sogar die als Missbildung anzusehende Form der Biume bei der Mehrzahl der Individuen als Regel erscheint, eine Eigenthümlichkeit, welche den Thieren fremd ist und nur etwa in dem manchen Mineralien eigenthümlichen vorzugsweisen Vorkommen gewisser Krystallformen, z. B. der Hemitropien oder des Verherr- schens der einen oder andern Seite u. s. w. ein entferntes Analogon findet, das um so merkwürdiger ist, als diese Modificationen der regelmässigen Form nicht selten einzelnen Fundorten eigenthümlich sind, ohne dass bis jetzt die Bedingungen derselben immer erhoben werden konnten. \ Durch die bisherigen Bemerkungen dürfte vielleicht das Bedürf- niss einigermassen nachgewiesen worden sein, die verschiedenen Verhältnisse der Form und der Bildung der organischen and unor- ganischen Körper im Zusammenhange aufzufassen und die durch die verschiedenen Arten der Anziehung bedingten Formen der unorgani- schen Körper, wie die Entwicklungserscheinungen der organischen Körper, für eine vergleichende oder allgemeine Morphologie der an- organischen und organischen Körper zu benützen und daraus die höheren theilweise wenigstens für beide gültigen Gesetze abzuleiten. *) Vgl damit die pag. 37 und Tab, VI. meiner Schrift über die regelmässigen Formen der Bebirgsarten mitgetbeilten Beispiele, 494 Regierungsrath Mördes berichtet über das krumme, fast säbelförmige Wachsthum derLärche, welchem dieser Nadel- baum unterworfen ist, wenn derselbe in tieferen Lagen und unter andern klimatischen Verhältnissen, als seinem natürlichen Vorkom- men entsprechend, in besonderen . Beständen eultivirt wird. Die Ursache dieser bogenförmigen Krümung ist bis jetzt noch unbekannt und keinen Falls von herrschenden Winden u. dgl. bedingt, da auf einem und demselben Raume die einzelnen Bäume nach sehr ver- schiedenen Richtungen hin gebogen erscheinen. Nur wenn die Lärche mit andern Bäumen untermischt angepflanzt wird, verliert sich die- ses krumme Wachsthum derselben; eine Erfahrung, die abermals ge- eignet scheint, der Mischung der Waldbestände das Wort zu sprechen. Hiemit wurden die Sitzungen dieser Section geschlossen. Repertorium der neuesten botanischen Literatur. Mettenias, Dr. G., Beiträge zur Botanik. 1. Heft mit 6 lith. Tafeln. gr. 8. 63 Seiten. Heidelberg, E. Mohr. 1 Thir. 15 gr. Eine wichtige und reichhaltige Schrift. Sie enthält: 1) Zur Fortpflanzung der Gefässeryptogamen. Der von Hof meister in Nro. 45. des Jahrgangs 1849 der Berliner botan. Zei- tang veröffentlichte Aufsatz: „über Fruchtbildung und Keimung der höheren Cryptogamen,‘‘ veranlasste den Verf., die Ergebnisse seiner Untersuchungen in fragmentarischer Form der Oeffentlichkeit zu über- geben. Es werden Salvinia, Pilularia, Narsilea, Selaginella, Isoöies und Pleris serrulata besprochen. Der Verfasser bestätigt in allen wesentlicheren Punkten die Angaben Hofmeister's. Besonders dankenswerth ist die sehr vollständig gegebene Geschichte der Kei- mung von Selaginella involwens. — 2) Algologische Beobach- tungen. Veber die Entwicklung der Sporen (oder Sporangien ?) von Dasycladus elavaeformis, über die Fruchtbildung von Zetocar- pus siliculosus; über die „‚Antheridien‘ einiger Florideen (Nemalion multifidum, Polyides lumbricalis, Polysiphonia violacea, Wrangelia penicellata. Der Verf. sah bei keiner Art freie Spiralfiden in den kugeligen Zellen); über die Bildung der Spalten der Lamina und der sogenannten Schleimgefässe der Laminaria digi m Teber den Bau von Phytoorene aminaria digitata. — 3) Ue Irmisch, Thilo, zur Morphologie der monocotylischen Knol- len- und Zwiebelgewächse. Mit 10 (lith.) Tafeln Abbild. (in qu. 4) gr. 8. XXII. & 266 S. Berlin, 6. Reimer. ‚ 1 Thlr. 25 gr. Ein Buch, von dem mit Recht und Fug gesagt werden kann, dass es eine Lücke der botanischen Literatur ausfüllt. Die trefliche Methode des Verf. ist aus seinen zahlreichen Beiträgen zar Morpho- logie der einheimischen Pflanzen bekannt. Es würde den diesen literarischen Notizen zugemessenen Raum weit überschreiten, wollte der Berichterstatter irgend näher auf den reichen Inhalt der Schrift eingehen, wollte er nur einige der Gesammtergebnisse der Forachun- gen des Verf. erwähnen. Es genüge ein Auszug aus dem Inhalts- verzeichniss: Aliium 12 Arten. Gagea 4 Arten. Fritilaria 2 Arten. Ornithogalum 2 Arten, Hyaeinth. orient., Muscari racem und bo.. Iryoides, Scilla amoena, Lilium 3 Arten, Anthericum 2 Arten, He- meroc. fulva, Aloe margaritifera, Agapantk. umbell., Tigridia Pav., Iris persica und Äiphium, Galanthus niv., Leucojum r., Amargli. form., Crinum spec. , Alstroemeria Pelegrina, Colchicum aut., Spi- ranihes aul. und aest., Platanthera, Gymnadenia, Orchis, Sturmia, Malazis pal. und monoph., Arum maculat., Crocus v., Gladiolus psitt, und comm. — Beilagen (Besprechung Knollen ähnlicher Organe einer ganzen Reihe mono- und dicotyledonischer Pflanzen). Ueber Zwiebel- und Knoliengebilde im Allgemeinen. — Die Erklärung der Abbild. umfasst 17 Seiten. Ein Register aller im Texte vorkemmen- den Pfianzennamen schliesst das Buch, das jedem Botaniker, dem Systematiker wie dem Physiologen, von höchstem Interesse sein Muss, Wigand, A. Intereellularsubstanz und Cuticula. Eine Unter- suchung über das Wachsthum und die Metamorphose der vegetabilischen Zellmembran. Mit 2 Taf. Abb. gr. 8. 130 S, Braunschweig, Vieweg & Sohn. Das Buch zerfüllt in 2 Hauptabschnitte. ı) Verhältnis der In- tercellularsubstanz und der Cuticula zur Zellenwand und 2) über Wachsthum und Metamorphose der Zellmembran. Der Verf. kommt, nach Besprechung der früheren Ansichten über Vorkommen und Be- deutung der Intercellularsubstanz, und nach einer grossen Zahl ge- nauer eigener Untersuchungen, zu dem Schlusse, dass es eine Inter- cellularsubstanz und eine Cuticula in dem Sinne, in welchen namwent- lich Schleiden diese Bezeichnungen versteht, gar nicht gebe, dass alle Massenzunahme der Zellwand lediglich durch Auflagerung auf die Innenseite der primären Wand erfolge. Als einzige und selbst zweifelhafte Ausnahme wird die Entstehung der äusseren Pollenhaut hingestellt. Wigand, Dr. Albert, Gruudlegung der Pflanzen - Teratelogie, oder Gesichtspunkte für die wissenschaftl. Betrachtung der Bildungsabweichungen im Pflanzenreiche. Nebst einem Ex- curs über die morphologische Bedeutung des Pistills der Leguminosen, Liliaceen, Primulaceen und über den Begriff des Blattes. gr. 12. IV, und 151 8. Marburg, Elwert. 15 gr. Eine geistreich geschriebene Vertheidigung und Ausführung der von Schleiden in dessen Grundzügen über die im Titel der Schrift genannten Fragen ausgesprochenen Änsichten. Von besonderem In- teresse ist bei der jetzigen Lage der Sache der Abschnitt „über den Begriff des Blattes.‘ Nicht dass neue Thatsachen zur Lösung der von Nägeli neu angeregten Frage beigebracht würden. Wohl aber ist die, jenem Forscher entgegenstehende Ansicht klar und deutlich entwickelt, so dass eine Lösang der Frage auf anatemischem Wege wohl nicht Iauge mehr auf sich warten lassen wird. 496 Voigt, Dr. F. S., Professor an der Universität Jena, Handbuch der praktischen Botanik, enthaltend die Geschichte sämmt- licher in Deutschland wildwachsender und in den Gärten und Gewächshäusern cultivirten Pflanzen. gr. 8. 2 Bde von 599 und 562 S. Jena, Mauke. 4 Thlr. 24 gr. Einem 160 Seiten langen allgemeinen Theile folgt eine Aufzäh- lung der phanerogamen Familien, an die eine Erwähnung der Fami- lien der Öryptogamen sich anschliesst. Einzelne Repräsentanten der Familien sind kurz beschrieben. Von den in Deutschland wild wach- senden kein Zwanzigstel; der Titel enthält eine Ungenauigkeit. Für den Botaniker von Fach ist das Buch, laut Vorrede, nicht bestimmt: en soll „dem Leser augenblicklichen Nachweis über die ihn umge- benden Pflanzen geben, auch beim Lesen von Zeitungen, Reisebe- schreibungen*u. s. w. nützlich sein.“ Zu dem Ende ist ein alpha- betisches Register deutscher, lateinischer, englischer, französischer, italienischer u. s. w. Namen beigegeben. Ralfs, J. Ueber die Nostochineen (m. 2 Taf. Abb.), in Jardine's Annals & magazine of natural history. 2d Series. vol. V. p- 321—42. Erörterung der allgemeinen Eigenschaften der Nostochineen. — Synoptische Tabelle der 7 Genera (mit Ausschluss von Nostoc.) Be- schreibung dieser Gattungen und von 21 Arten derselben. Berkeley, M. J. & C. E. Broome, Bemerkungen über bri- tische Fungi (mit 2 Taf. Abb.). Ebenda, p..365. Fortsetzung einer im 2. Bd. p. 268 begonnenen Aufzählung ; 158 Arten sind besprochen. Baum, 0. E., Gehülf. d. Inspect. d. Landwirthschaft der südl. i Gouvernements Russlands etc., über die ungeschlechtliche . . Vermehrung der phanerogamischen Pflanzen. Hamburg, Robert Kittler. 288.ins 5 gr. Diese ursprünglich im IV. Jahrgang von Ötto’s neuer allgemei- nen Garten- und Blumenzeitung erschienene Abhandlung zerfällt in 2 Abschnitte, wovon der erste die normale, der zweite die künstliche Theilung und Vermehrung der Pflanzen, ohne vorhergegangene Be- fruchtung, zum Gegenstande hat. Der erste Abschnitt handelt $. 1. über die Vermehrung im Allgemeinen, $. 2. über die Knospenbildung, $. 3. über die Wurzelbildung, $. 4. über die Art und Weise einer normalen Alanzeutheilung. m II. Abschnitte bespricht der Verfas- ser $. 1. die künstliche ermehrung im Allgemeinen, $. 2, die Ver- mehrung durch Absenker und Stecklinge, $. 3. das Impfen und des- sen Einfluss, $. 4. die Classification des Impfens. In letzterer Beziehung wird Thouin’s Eintheilang als ein ‚‚für die Gegenwart und Zukunft zweckmässiges System‘ bezeichnet. Berichtigung In der vorigen Nummer 8, 468 Z. 7 v. o. ist statt: das 30.— dasjenige Lebensjahr zu lesen. . Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr in Regensburg, FLORA. N 3%. Regensburg. 23. August. 1850. Inhalt: orıcısar-ausınnLung. Pluskal, Versuch einer Anordnung der Phytopathien. — LITERATTR. Thedenius, Observationes de enervibus Scandinaviae speciebus generis Andreaeae. — GELEHRTE ANSTALTEN UND VER- BINB. Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Paris, Versuch einer Anordnung der Phytopathien. Von Mg. Chr. F. S. Pluskal zu Lomnitz in Mähren. Das, was im Folgenden den Anschein einer wissenschaftlichen Anordnung hat, ist kein System, da bei dem noch immer sehr kar- gen Vorrathe an Materialien und Beobachtungen an ein solches der- zeit noch gar nicht gedacht werden kann. Seit vielen Jahren aber habe ich meine besondere Aufmerksamkeit mit Vorliebe den anoma- len Lebensäusserungen in ler Vegetation zugewendet und eine Menge hierher gehöriger Belege und Abnormitäten zusammengebracht. Dieser -Vorrath hat nun die Idee eines Werkes über „Anomalien der Vegetation“ in mir geweckt, worin die sämmtlichen von mir . beobachteten und aufgefundenen Abweichungen von dem Normalzu- stande behandelt werden sollen. Da hiebei der. besseren Uebersicht und leichtern Behandiang wegen das Ganze irgend einen Zusammen- hang und eine möglichst passende Reihenfolge haben musste, so schien es mir gerathen, die verschiedenen Gegenstände in die nach- folgenden Rubriken zu bringen, ohne dass diese Eintheilung auch Dur den mindesten Anspruch auf ein streng logisches System za machen gedenkt. ® Der Zweck dieser Mittheilung ist einerseits, die Aufmerksamkeit der Naturforscher auf diesen sehr interessanten Zweig des phytohistori- schen Wissens zu lenken und dadurch vielleicht der Phytopathologie aus den Kinderschuhen zu verhelfen ; andererseits, um insbesondere die Botaniker zu veranlassen, die bereits von andern Naturforschern uns hinterlassenen Vorarbeiten zu vermehren, indem ich zugleich die Bitte beizufügen mir erlaube, mich durch gefällige schriftliche Mit- theilungen und Beiträge von vorkommenden Pflanzenabnormitäten in dem weiteren Studium der Phytopathologie unterstützen zu wollen. Fiora 1850, 892, 32 498 I. Anomalien der materiellen Sphäre. A. Anomalien der Form. a. Formabweichungen in Folge dynamischer Einflüsse. a. Die Varietäten. aa. Die mannigfaltigen Verkrümmungen und Richtungs- veränderungen des Stammes, der Aeste, Blattstiele, Früchte und Blätter (Kräuselung). bb. Die Blattvarianten an einer und derselben Pflanze. ß. Die Monstrositäten. aa. Die Bastarde. bb. Abnorme Organenlage. cc. Trennung vereinigt sein sollender Theile. dd. Abnorme Vereinigung. ee. Die Phytometamorphosen. &&. Partielle Metamorphosen. aaa. Uebergang einer Form in eine andere. dem Individuum nicht fremde, eigenthüm- liche. «#a. Die Blumenfüllung (Anthoplerosis). asaa. Füllung der einfachen Blumen. bbbb. Füllung der zusammengesetzten Blumen. BRR. Die Umwandlung der Antheren in Co- rollenblätter. YYy. Umwandlung der Staubwege in Pistille. ddd. Umwandlung d. Kronenblätter in Stamina. ss. Umwandlung der Pistille in wahre Blät- ter (folia). Se. Umwandlung des ganzen Blütbenstan- des in wahre Blätter (Phyllomania). r77. Umwandlung eiuer Blatt. oder Biumen- art in eine andere. 333. Umwandlung der Samen in Zwiebel. bbb. Uebergang einer Form in eine andere, dem betreffenden Individuum fremde, oder blos annäherungsweise ähnliche. #22. Die bandförmige Ausbreitung. £B2. Die Samenkapselverbindung. 7YY. Die Zapfenbildung (Clavus; der Rog genclavas, das Mutterkorn, Secale cor- nulum). u 499 ddd: Die Pflaumenmolen. 8@. Metamorphosen ganzer Individuen. aaa. Mit Beibehaltung dereigenthümlichen Form. bbb. Vehergang einer Form in eine andere, ohne die individuelle beizubehalten. ff. Excessive Grösse. x&%. Riesenindividuen. 8B. Partieller Gigantismus. gg. Pumilionismus. ' “x. Ganze zwergige Individuen. 88. Pumilionismus einzelner Theile. hh. Excesse in der Organenzahl. #4. Defecte in denselben. aaa. Defecte am Blüthenstand und anFrüchten bbb. Mangelnde Samenlappenund andere Theile" &ß. Ueberzahl der Organe. aan. Am Stamme, Stengel und Blüthenstande; an den Blättern und Früchten. bbb. Das abnorme Sprossen. &zz. Das Ausfahren der Triebe. 822. Sprossende Blumen, Früchte, Blätter und Aehren (foetus in foetu). %. Die Polyorganismen *). aa. Homogene Polyorganismen. bb. Heterogene Polyorganismen. a2. Die Entophyten. 88. Die Epiphyten. aaa. Der Byssus, die Flechten, Moose u. Fungi. bbb. Die schmarotzenden Phanerogamisten. «2a, Die unmittelbaren epiphytischen Schma- rotzer. &@R®. Mittelbare. d. Die Cohäsionskrankheiten. b. Formabweichungen in Folge mechanischer Einflüsse. %. Die mechanischen Trennungen des organischen Zusam- menhanges (Wunden, Brüche, Spaltungen, Berstungen, Risse). *) Diese bis bbb bilden die lange Reihe der auf Kosten ihres Gleichen leben- den Cryptogamen, welche in eigenen Werken abgehandelt sind. 32+ 500 ß. Die Krümmungen, Verdrehungen,, Verkrüppelungen am Stamme, den Aesten und Zweigen; an den Blättern, Blatt. und Fruchtstielen, an Früchten (an Schoten, an Stein- und Kernfrüchten). y. Die Nesterbildungen. aa. Die Anlegung. bb. Die Einrollungen der Flachgebilde. ax. Die Krämertüten und Trichter. ßP. Die Rollen. YY. Die Schnecken. ec. Die Umschlagung. dd. Die Einsäumungen und Randwülste. ee. Die Höhlungen. &%,. Die Schiffchen. ßPß. Die Hauben und Buchten. 7. Die eigentlichen Höhlen. aaa. Offene Höhlen. bbb. Geschlossene Höhlen (Die Petiolarwin- dungen der Populus pyramidalis. dd. Die Taschen. &s. Die Blasen. CC. Die Minen im Parenchyma der Blätter. 7. Das Wurmigsein der Getreidekörner. 9%. Das wurmstichige Holz und die wurmstichigen Früchte. il. Die Bälge. kk. Gallöse Bildungen. aaa. Gallöse Bildangen aus inneren Ursachen. bbb. Gallöse Bildangen durch Insekten. &uca. Gallen ohne bestimmte Form, uneigent- liche Galle. BAR. Eigentliche Gallen, anaa. Nackte oder kahle Gallen. 1. Konische Gallen, Spitzgallen. 2. Sphärische Gallen. 3. Ovale Gallen. 4. Nieren- oder kipfelföormige Gallen. 5. Eckige Gallen. bbbb. Bewachsene Gallen. 1. Die behaarten Gallen. 2. Die Bedeguare. 501 AK. Die Squamationen. ##. Die Trauben- und Rispengebilde. B. Anomalien der Menge der Materie. a. Erstes Verhältniss; i. e. zu viel organische Masse mit gleich- seitig bedeutender Steigerung des Bildangstriebes. b. Zweites Verhältniss; i. e. eine zu grosse Menge der Materie bei gleichzeitig herabgestimmtem Bildungstriebe. %. Abnorme Säfteverdünnung (Wassersucht etc.). ß. Abnorme Dichtigkeit. aa. Die Verrucositäten. bb. Die gallösen Gebilde (deren Eintheilung oben). cc. Die schwammigen Auswüchse. dd. Holzige Auswüchse. &x. Mit der Tendenz nach der Peripherie. aaa. Die Kropfsucht. bbb. Die Donnerbesen. £%@. Mit der Haupttendenz nach dem Centro (die Maser- bildungen, Tubera lignosa.) ee. Die Steine in den Birnen. ff. Die Tuberkeln in den Knollengewächsen. gg. Pie Stalaktiten. e. Drittes Verhältniss; i. e. wenig Masse bei potenzirtem Bil- dungstriebe. d. Viertes Verhältniss; i. e., wenig Masse bei gleichzeitig vor- handener Schwäche des Bildungstriebes. €. Anomalien der Materio hinsichtlich ihrer Qualität. Anemalien des färbenden Princips. a. Totale Verfärbungen. b. Partielle Farbenänderungen. ®. Die künstliche Farbenänderung, als Varietät und zwar: 1. Am Stamme, an den Aesten, Zweigen, Blättern, Blatt- rändern und Stachein, an Beeren, Kapseln u. s. w. - 2. Die mannigfaltigen Illuminationen der Biamenblätter der cultivirten Gewächse. 8. Zufällige Farbenänderungen, alsScheckung oder als Flecken der Blätter. I. Anomalien der functionellen Sphäre. A. Die Aussonderungsübel. 2. Die Proflavien. 1. Grad. Natürliche, innere Gallen. 2. Grad. Offene Gallen. 302 3. Grad. Der Saftfluss. 4. Grad. Die Verschwärung (Ulcera, caries). b. Der Honig- und Meblthau. 1. Art. Der Honigthau, als Epiphytotie. 2. Art. Der Honigthau, als sporadisches Uebel dynamischen Ursprungs. 3. Art. Der Honigthau, als sporadisches Uebel durch Aphi- den verursacht, 4. Art. Der Mehlthau. B. Der beschleunigte und retardirte Lebensprocess. C. Der vorzeitige Blätterfall. D. Anomalien des Fortpflanzungsgeschäftes. a. Der Abortus. b. Die Sterilität. (Die gleichfalls hieher gehörigen Bastarde, Monstrositäten, Varietäten etc. sind bereits unter den Formfehlern eingereiht.) E. Der vorzeitige Tod der Phytorganismen. Literatır Observationes de enervibus Scandinaviae specie- bus generis Andreaeae, quas exhibuit Canu- ‘tus Fredricus Thedenius. (Nya Botaniska Notiser utgifne af N. J. Andersson, 1849. Nro. 5.) Die vorliegende Abhandlung beleuchtet einen so interessanten bryologischen Gegenstand und dürfte in der Urquelle so wenigen deutschen Botanikern zugänglich sein, dass wir keinen Anstand neb- men, sie hier ihrem vollen Wortlaute nach wiederzugeben. Necessitate illa, qua studiis meis silentium, et mihi ipsi curam rei familiaris imposuit, si non funditus sublata, at certe imminute, proximis his mensibus expromere potui ingentes illas muscorum he- paticarumque tamguam moles, quas mihi, zestate anni 1842 regiones patrie alpinas pervestiganti, colligere contigit. Quod ad muscos at- tinet, alpicole primum Andres oculos animumque in se vertebant, quarum novam et, quod majus est, omnium sibi finitimarum maxıme insignem speciem heic sum propositurus. Quam haud dubitanter quasi quandam signiferam alteri Andresaram cornu prasfecerim ; dum, ceteris speciebus ad alias pedetentim formas abeuntibus, Andreae# nivalis alterum ejusdem aciei cornu tenet. 503 Novam hanc speciem nomine insignire ansim Cel. Hartmanni, quem constat omnium, gui nunc quidem vivunt, Botanicoram optime de muscis hepaticisque Scandinavie cognoscendis meritum esse, et cui preeterea tantas ego gratias debeo, quantas nunqguam possim per- solvere. Perspectanti mihi eum, quem supra dixi, muscum et ceferas si- mul enerves species, qua peninsulam nostram incolunt, accuratius recognoscenti, illa species. qua in omnibus fere australis medisquo Suecia montibus sylvaticis et saxis umbrosioribus reperitur, et cai Ehrhartius, prope Holmiam et Upsaliam a se invente, jam anno 1781 nomen Andreaeam pelrophilam dixit, neque A. alpina neque rupeslris vite vocari posse visa est; quamgquam annos jam prope septuaginta, alterna hasc nomina usurpans, leti et tranquille psene sub oculis nosfris vixit et viguit. Nomen igitur diu aspernatum, quod Ehrhartius edidit, vulgari nostre Andreseae restituere sta- tai, dilucide, id quod spere, comprobaturus, Ehrhartium, quum Andreaeam petrophilam describeret, speciem illam, qua in locis, nogtrze patrise depressis et sylvaticis habitat, ante ocalos habuisse. Porro mihi persuasi, nullam earum, quas intra Scandinaviam ipse collegi aut ah aliis colleetas vidi, alpicolarum Andresarum jure Posse conjungi cum anglicana A. alpina, quam, cum ceteris compa- randam, parvulse huic synopsi inseram. At in illa Herjedalie regione, qua alpes surgunt altissime, aliam inveni Andresam, qua tamquam in medio inter anglicanam A. alpinam et alpinas A. petrophilae for- mas posita, tantopere tamen differt, ut peculiaris species sit propo- nenda, quam a forma folioram Andreaeam obovalam appellaverim. Principio quidem eam alterutri proxime cognatarum subjicere in animo erat; quum vero dubitarem, utri earum esset assignanda, atque ex usu scirem, quomodo subspecies spe negliguntur, novam speciem von invitus institui, ut eam eitius quam plurimi noscant et suo ip- sorum examine recenseant. Ut ostendam, quanta existat perturbatio, quum non nisi mancis descriptionibus minusve aceuratis delineationibus Botanici nituntar, ea, que memoratu mihi maxime digna visa sunt, ex historia Andresarum breriter enarrabo. Dillenius, quod sciam, primus mentionem plante alicujus huc pertinentis fecit. In ejus „Historia Muscorum‘‘ (Oxzonii 1741) oc- Rh. adriaticum Ktz. 1. 1. 126. T. 18. F. VIL An grössern Al- gen (Cystosireen) bei Ancona. Gomphonema Ag. G. constrietum Ehrbg. Ktz. 1. 1. T. 13. F.L 1-3. und E.V. In Gräben in schlammigen Flecken, am kago di Salpi. Flora 1850. 33, 33 514 G. olivaceum (Lgb.) Ktz. 1. 1.85. T. 7. F. XUL. In Süss- wassergräben, bei Ancona, Ascoli, G. intricalum Ktz. 1. I. T. 9. F, IV. An triefenden Travertin- felsen in den Abruzzen, Pizzo di Sivo. G. curvatum Ktz. L 1. T. 8. F. I. IL Ill. Unter Algen in Süsswassergräben in der ÖOtranto. Naricula Bory. N. gracilis Ehrbg. Ktz. 1.1. 91. T. 3. F. 48. Unter Algen, Callitriche verna in Süsswassergräben hei Ancona. N. eryptocephala Ktz. 1. I. F. XX. In schlammigen Ablagerun- gen an Gr-ben und Timpeln, N. baltica Ehrbg.? Ktz. 1.1. T. 4 F. XXX. In Graben- schiamm in der terra di Otranto. Die Grösse und Gestalt stinmt mit der citirten Abb. vollkommen überein; der innere Kanal ver- schwindet aber an unsern Exemplaren schon vor den stumpfzugerun- deten Endspitzen, während er bei der citirten Abb., die allerdings nicht genau mit der von Ehrenberg in seinem Werke T. XI. gegebenen übereinstimmt, die Endspitzen erreicht. Diese Art wurde von Ehrenberg bei Kiel in der Ostsee entdeckt. Sollte die unse- rige noch dieselbe sein, so wäre ihr Vorkommen in süssem Wasser denkwürdig. N. Hippocampus Ehrbg. Inf. T. XI, F. XL. Ktz. 1.1. T. 4 F.XXIX. Auflschia in einem eigenthümlich roth gefärbten Schlamm am Mare piccolo. NB. Die Bestimmung ist von Ktz. revidirt und - bestätigt. N. acrosphaeria (De Breb.) Ktz. |, I. 97. T. 5. F. 11. In grauen fluctuirenden Flecken in den Nebenhafen (halbsalzigem Was- ser) bei Brindisi, N. oirantina m, - Longit. 0”, ovali-elliptica, longitudinaliter obsolete striata, apieibus subcontractis, apertura media minuta ob- longa, latere primario latissime lineari, truncato, obtusangulo, late marginata, Zwischen andern Diatomeen in aschgrauen Flocken in ruhigen Buchten an der Mündung des Kanals in den Hafen bei Brindisi (terr& di Otranto), Diese Navicula hat auf der Nebenseite grosse Aehnlich- keit von Cymbella Ehrenbergüi (der N. inaequalis Ehrbg. Inf. T- XI. F. XVIH. 4.) An unserer Art fehlen jedoch die Querstreifen, auch passt die Primärfläche nicht, mit der sie sich unserer gewöhn- lichen N. lata K tz. nähert. Nicht uninteressant ist es noch zu bemerken, dass diese Flocken, worin sie lebt und welche ich inrreichlichem Maasse sammelte, beim 515 Aufweichen so viel freies Brom exhalirten, dass man sehr bald die Nase davon entfernen musste. N. latiuscula Ktz. 1.1. T. 5. F. 40. Mit der vorigen in dem- selben grauen Flocken. N. elliptica Ktz. T. 30. F. 55. In süssem Wasser unter an- dern Bacillarien zerstreut, bei Rom. Amplora Ehrbg, A. elliptica (Ag) Ktz. 11 T.5. F. 31. An modernden Gras- halmen im Hafen bei Brindisi. . . Melosira Ag. . M. oricheleca (Mert.)Ktz. LI. T.2. F.XIV. 1--3. Im Schlamm süsser Wässer, wie in Deutschland, fast allgemein verbreitet. Wir besitzen sie aus dem Gargano, von Chieti, aus der Villa Borghese bei Rom, . M. salina Ktz. T. 3. F. IV. 1-4. In ruhigen Buchten des adriatischen Meeres bei Bari, 'an Einteromorpha compressa und Phy- coseris Linza. Synedra Ehrbg. S. Biasoleltiuna Ktz. 1.1. T. 3. F, XXI. In Grabenschlamm bei Loretto, zwischen Osimo und Ancona, gemein. S. Arcus Ktz. 11 T.3. F, XI. An Polysiphonien bei Ischia. S. gracilis Ktz. 1. 1. T. 3. F. XIV. Mit der vorigen, auch bei Brindisi und Gallipoli. S. acieularis Ktz. 1. 1. T. 4. F. 11. In Schlammablagerungen, Süsswassergräben um Ancona, Ascoli, Rom. S. Frustulum Ktaz. 1. I. T. 30. F. 77. In Gräben bei Ancona. S. Ulna (Nitzsch) Ktz. 1. I. T. 30. F. 28. In Gräben, Pfützen. S. superba Ktz. 1. I. T. 15. F XUl. An Polysiphonien im Hafen von Otranto, Bari, Manfredonia. S. affinis Ktz. 11. T. 15. F. VI. An €. Hormoceras durius- eulum und andern grössern Algen längs der Ostküste, gemein, Achnanthes Bory. A. Iongipes Ag. An Polysiphonien längs der Ostküste, nicht selten. A. minutissima Kta. \. 1. T. 13. F. UI. c. An Süsswasseralgen bei Ancona. L h ragilaria ngb. F, virescens Ralfe Kir. 1. T. 16. F. IV, In Gebirgbächen, Pizzo di Sivo u. a. O. Cymbella Ag. c. Ehrenbergi Ktz, I. 1. T. 6. F. XL In Süsswassergräben unter andern Diatomeen, bei Ancone, am Wege nach 8. Severo. - FR 516 C. gastroides Ktz. 1. 1. T. 6. F. IV. An einer Quelle bei Aguila. Campylodiscus Ehrbg. €. ...? Noch zweifelhaft. In Grabenschlamm bei Otranto, Encyonema Ktaz. E. prostratum (Berk.) Ktaz. 1. 1. T. 25. F. VII. In Gebirgs- bächen bei Subiaco, Rieti. Epithemia Ktaz, E. alpestris (De Breb.) Ktz. In Quellen bei Ascoli. E. musculus Ktz. 1. l. T. 30. F. 6. In den Lagunen in der Terra di Otranto. Cocconema Ehrbg. C. eymbiforme Ehrbg. Jus. T. XIX. F. VIII. Kt. 1. 1. T. 6. F. XI. In Gräben unter Algen und andern Bacillarien, nicht selten. C. gibbum Ehrbg. 1. 1. F. IX. In schlammigen Wassertrögen, in Rom. NB. Eine grössere Zahl als hier verzeichnet, aber noch nicht hinreichend geprüfter, werden wir hier oder an einem andern Orte nachtragen. B. Land- und Süsswasser-Algen. a) Einzellige. Protococcus Ag. P. coeruleus Ktz. tab. phycol. T. 5. Auf feuchter Erde in den Abruzzen. P. roseus Menegh. Ktz. I. 1. T. 1. F. 4. An feuchten Kalk- wänden, Mte Santangelo (in einer verlassenen Nebenkapelle neben der Grotta di S. Michele). P. Orsinii (Menegh.) Ktz. 1, I. T. 2, An feuchten Orten bei Sorento, Ascoli (wo ihn Orsini entdeckte). P. miniatus Ktz. spec. Algar. pag, 203. Nr. 48. An feuchten Kalkwänden verlassener, sonst zu Wohnungen benutzter Erdhöhlen bei Otranto, P. alrovirens Ktz. tab. phycol, T. 4. mit P. roseus. P. viridis Ag. und P. vulgaris a. Ktz. Beide am Ürunde bejahrter Bäume, zumal in feuchten Bergwäldern, nicht selten, Palmella Lyngb. P. bullosa (Menegh.) Ktz. tab. phye. T. 13, F. III. Acqaa sancta. P. Castagnei (Breb,) Ktz. 1. 1, T. 11. F. IV. An feuchten Stellen des Colosseums in Rom. 517 P. Brebissonii Ktz. 1. I. T. 36. F. II. In einer Höhle in der Terra di Otranto, an den Wänden einer Grotte in den ‚‚Horti pala- tini Farnesiorum‘‘ bei Rom. P. (Porphyridium Näg.) eruenta Ag. Ktz. LIT. 15 FM. Am Grunde feuchter Mauern, besonders auf der Nordseite, in Sorento a. a. 0. häufig. Scenodesmus Meyen. S. obtusus Meyen. Näg. Gatt. einzel, Alg. T. V. F.A. 1. S. caudatus Ktz. Näg. 1.1. F. A, 2. $. acutus Meyen. Näg. I. I. F. A, 3. Alle 3 Arten in süssem Wasser, um Rom. Pediustrum Meyen. P. Boryanım Ktr Nag. Gatt. einzell. Alg. TV. F. B. 1. In süssem Wasser, in der Villa Panfili bei Rom, bei Ascoli unter Ulo- thrie radicans. P. Rotula Ktz. Neg. | 1. F. R. 3. In süssem Wasser, den Wasserkünsten in Rom, P. heptretis Menegh. Ralfs. Brit. Desm. T. XVII. F. 5. Bei Ascoli. Sorasirum Kta. S. echinatum (Menegh.) Naeg. I. T.V.D. In der Villa Borghese bei Rom. Closterium Nitzsch. Ci moniliferum Ehrbg. Inf, T.V. F. XVI. 2. Nag. 1.1. T. V. €. F. 1. In Sümpfen, bei Rom, am Lago di Salpi. Penium De Breb. : P. lamellosum Breb. Alg. Falais. T. VIH. Clost. Digitus Eh- renb. Inf. T. VL F. HL Nag. 1. 1. T. VI. D. In Sümpfen bei Rom. Micrastırias Ag. ° M. (Euastrum) Rota Ehrbg. Inf. T. XI. F. 1. In der Otranto, um Rom. M. apieulata Ebrbg. 1. I. F. II. Bei Rom. M. incisum Brö&b. Euastr. Crux melitensis Ehrbg. 1. I, F.IM. Bei Florenz. Euastrum Ehrbg. E. pectinatum Breb. Im Garten des Vaticans in Rom. E. verrucosum Ehrbg. Inf. T. XI. F. V. In der Villa Borg- hese bei Rom, im grossherzogl. Garten bei Florenz. Cosmarium Corda. j . C. margaritiferum (Breb.) Naeg. I. 1. T. VI. F. 2. Bei Brin- disi, Rom, Florenz, 518 C. Botrytis (Ehrbg.) Neg. ). I. F.3. In abgesetztem Schlamm in den Wasserkünsten in Rom. C. didelta (Turp.) Mem. Mus. XVI. F. 16. Bei Rom. Desmidium Ag. D. Swartzi Ag. Naeg. 1. 1. T. VII. F. D. Zwischen Florenz und Pisa. b) Mehrzellige Algen. Nostoe Vauch. N. commune Vauch. Durch die ganzen Apenninenzweige bis in die Terra di Otranto (bei Maglie). N. commune var. lulescens. An den Hügelabhängen bei Maglie. NB. War bisher nur von der Insel Trinitad bekannt. Ich habe sie bereits in der 5. Decade meiner „Algen Sachsens resp. Mittel- Europa’s‘‘ ausgegeben. N. papyraceum Ag. Im ‚‚fosso di Rio umito‘ in den Abruzzen. N. collinum Ktz. Auf sonnigen Grasplätzen bei Loretto. Chroolepus Ag. Ch. aureum (Mart.) Kiz. An feuchten Mauern in Sorento u. 8. 0. nicht selten.’ Ch. odoratum (Lyngb.) Ktz. An Eichenrinde in den Abruzzen. Cryplococeus Ktaz. Cr. Boregini Menegh. In warmem Wasser auf Ischia. Hygrocrocis nirea (Ag) Ktz, In den Bädern auf Ischia. Hypheothrivw Braunii ß. continua Ktz. spec. Algar. An Holz und Mauerwerk, das von den heissen \Vasserdämpfen stets feucht erhalten wird, Acqua sancta, Ischia. j H. coriacea Ktz. Veberzieht das untere steinerne Bassin an der zurLinken stehenden Fontaine auf der Piazza diS. Pietro inRom. H. cataraclarum Näg. Auf Ischia bei Casamiceiola. Ulothrie Ktaz. , U. radicans Ktz. spec. Algz. 349. An feuchten Mauern bei Ascoli, Bangia Lyngb. B. atropurpurea Ag. In Bächen der Abruzzen, dem Pirzo di Sivo. Oedogonium Lk. O. capillaceum Ktz. In stehendem Wasser, am Kastel bei Ancona. 0. Vaucherii (Hass.) In Gräben um Bitonti. OÖ. catenulatum K tz, In Gräben bei Florenz. 519 Conferva Lk. ©. laevis Ktz. In Bächen der Abruzzen, am Mte acuto, €. heteronema Ag. Bei Ancona. Rhizoclonium Kta. Rh. lacustre Ktz. Acqua sancta. Cladopkora Ktaz. Cl. glomerata (L\ Ktz. Sehr verbreitet, z. B. in den Quellen des Castellano am Pizzo di Sivo, am Mte la Moricane, Fontana di umito, Mte Lastagna, am Castell bei Ancona, im Lago di S. Egidio, bei Subiaco, Fiorenz. " Cl. vitrea Ktz. var, fenuior. In dem ‚„Canale‘‘ bei Brindisi. Cl. fracta Ktz. In Gräben und Bassins, bei Rom, Ascoli. Cl. hyulina Ktz. In Teichen und stehenden Gräben. Ci, oligoclona Ktz. Bei Oria, Rom. Mougeotia Ag. M. genuflexa Ag. In Teichen und Weihern, um Florenz, im Lago Fucino. M, graciisKtz. Im Lago di S. Egidio (im Gargano), am Mte di fiori. Spirogyra Lk. Sp. quinina Lk. In Quellwasser, bei Brindisi, in den Abruzzen, bei Asroli, Terni, Nurcia. ’ Sp. Heeriana Näg. In dem ‚Canale‘ bei Brindisi. Sp. subaeyua Ktz. In Gräben bei Ancona. Sp. arcta (Ag.) Ktz. In kleinen Bächen, in der Otranto, bei Termoli, um Rom. Sp. decimina (Ag.) Lk. Um Rom. Zygnema Ag. ex parte. Z. cruciatum Ag. Mte di fiori, Rieti. Z. eruciat. v. crassius Ktz. Bei Ascoli. Leptothrie Ktz. L. aeruginea Ktz. tab. phye. T. 65. Bei Neapel. L. compacta Ktz. tab. phye T.66. Auflschia bei den Bädern. L. rufescens? Ktz. Auf Ischia. L. herbaeea Ktz. tab. phyc. T. 65. Bei Ariceia. Phormidium Kta. Ph. rupestre Ktz tab. phye. T. 49. Im Gargano, Ascoli. Ph. fonticola Ktz. 1, 1. T. 45. F. V. An Quellen, auf Ischia, bei Ascoli (Acqua sancta). Ph. aeruginosum Nägeli in litt. Ktz. spec. Algar. 254. Im „Valle dell’ orso“. u a. 520 Ph. amoenum Ktz. 1. 1. T. 45. F. II. Auf Ischia. Ph. erassiusculum Kta. i. 1. T. 49. F. I. Im Garten des Va- ticans zu Rom. Ph. vulgare Ktz. 1. 1, T. A6. F, IV. An feuchten Orten sehr gemein. Ph. eanoviride Näg. in litt. Bei Florenz. Ph. smaragdinum Ktz. ]. }. T. 49. F. 6. An warmen Quellen um Neapel. Oseillatoria Vauch. (Osecillaria Bory. Ktz.) O. gracillima Ktz. tab. phycol. T. 39. F. I. Bei Neapel. 0. physodes Ktz. 1. 1. T. 40. F. V. Auf Regenpfützen in der Terra di Otranto. O. tenuis Ag. Am Ufer des Lago d’Agnano bei Neapel. NB. Die Oberfläche ist mit kobaltrothen Punkten besetzt, die laubartig unter der Linse erscheinen. O. tenuis Ag. var. formosa Bory. Auf Ischia. O. aerugineo.coerulea Ktz. 1. 1. T. 39. F. IX. Auf Ischia. O. limosa Ag. var. chalybea Ktz. 1. 1. T. al. F. il. Schwim- mend auf den Gräben der Solfatara am Wege von Rom nach Tivoli. Kützing (briefliche Mittheilang) hält sie für den Haemalocoe- cus mucosus Morren. (Rech. sur la rubef. des eaux.) var. uncinala Ag. Ktz. 1.1. T. 41. F. V. Bei Ancona. > var. allochroa Ktz. 1.1. T. 47. F. IV. An den Fontainen auf der Piana di S. Pietro in Rom. 0. tenerrima Ktz. (veruginea). Auf austrocknendem Schlamm an Teichen (Lago di S. Egidio, L. d’Agnano, Acqua sancta). O. elegans Ag. Ktz. I. 1. T. 38. F. XI. Bei Neapel. 0. amphibia Ag. Ktz. 1.1. T. 39. F. I. Auf Ischia. Inactis Ktz. 1. italica Ktz. (nov. sp.) Ktz. tab. phycol. T. 77, F. V. Im Capitanat am Gargano und am Mte le Moricane. Physactis Ktz. Ph. lobata Ktz. Phycol. Gener. T. 4. F. V. Heteractis Ktz. H. mesenterica Ktz. An überflutheten Steinen am Strande bei Rodi. . Siphoderma Ktz. S. Iyngbyaceum Ktz. 1. 1. T. 78. F. 1. Auf Ischia, in Portiei bei Neapel. S. compacium Ktz, Mit dem vorigen. 521 Lyngbya Ag. L. Juliana Menegh. An warmen Quellen bei Neapel. L amphibia Menegh. An den Bädern auf Ischia. Anabaena Bory. A, rudis Menegh. Kiz. tab. phye. T. 93. F. IV. A, chalybea Ktz. 1.1. T. 98. F. I. A. thermalis m. Unter Lyngbya auf Schlamm an den Bädern auf Ischia. Die Fäden leicht geschlängelt, von ungleicher Länge” und Stärke, spangrün, zu kleinen schlüpfrigen Häuten verbunden; die Glieder elliptisch oder länglich, wie bei A. punctata, aber nicht punktirt und dicht verbunden. Sphaerozyga Ag Sph. membranina Fenegh. Ktz. 1. 1. T. 96. Srhizonema Ag. Sch, chloroides Ktz. Bei Neapel. Merizomyria Pollini. MH. laminosa Ktz. An warmen Quellen, bei Neapel. M. carnea Poll. Auf Ischia. Hormosiphon Kta. H. furfuraceus Ktz. An triefenden Felswänden bei Neapel. Drilosiphon Ktz. Dr. Julianıs (Menegh.) Ktz. In Höhlen in der terra di Otranto, die Decken und Wandungen als schwarze tropfenähnliche Schleim- häufchen überkleidend. Srytonema Ag. Sc. tomentosum Ktz. An feuchten schattigen Orten, um Alta- mura. Sc. thermale Ktz. An den warmen Quellen und Abzugsgräben, Se. yracile Ktz. In feuchten Schluchten zwischen Terni und Rieti, Symphyosiphon Ktz. S. velutinus Ktz. Um Rom. S, vaporarius Näg. Auf Ischia. Chaetophora Ag. Ch. endiviaefolia $. clarata Ktz. Im „Canale“ bei Brindisi. Enteromorpha Link. E. intestinalis Lk. In Süsswassergräben, mit der vorigen und an a. O, auch am Strande des Meeres gemein. Limnactis Kta. L. minutula ß. Orsiniana Men. Am Mte corno! Wahrschein- lich an derselben Stelle, wo sie entdeckt wurde. 522 Rivularia Roth. R. minuta? Ktz. An Conferven in Gräben, bei Chieti. R. Lens Menegh. Nostoch. T. XVI. F. 2. An untergetauchten Blättern in den Lsgunen in der Otranto. Vaucheria DeC. V. bursata Ag. var. marina Ktz. In den Lagunen in der Otranto. - Batrachospermum Roth. B. moniliforme Roth var. In den Abruzzen, dem Mte corneo, Pizzo di Sivo. . Lemania Bory. L. fluviatilis Ag. In den Abruzzen, am Mite acuto, C. Meeralgen, Die Meeralgen habe ich nicht nur in grosser Zahl, sondern auch in grossen Massen gesammelt und kann ausser den bereits abgege- benen noch über eine vollständige Centurie ablassen. Die speciellen Standorte übergehe ich im Allgemeinen; nur bei einzelnen werde ich sie angeben. Oscillatoria neapolitana K tz, Enteromorpha compressa Grev., complanata Ktz., marginata J. Ag. Phycoseris lanceolata Ktz,, australis Ktz,, crispata Ktz., Linze (L) Ktz. . Cladophora nitidissima Men., erystallina (Roth) Ktz., prolifera {Ag.) Ktz., utriculosa Ktz., catenata (Ag.) Ktz, Vaucheria, littorea Ag. Chaelomorpha setacea Ktz, aerea (Dillw.) Ktz. Sphaerococcus armatus Ag., acieularis Ag., confervoides Ag., divergens Ag., compressus, durus Ag. Padina Pavonia (L.) Lam. Dumontia Sliformis Grev. ” Halararhnion ventricosum Ktz., H. pinnulatam (J. Ag.) Kite. Acetabularia mediterranea Lam. (noch jung!) Polysiphonia setigera (nov. sp.), acanthotricha , Derbesii Ktz., amentacea, grisea?, ophiocarpa Ktz., umbellifera, lithophila, subti- lissima Men., funieularis Men., dysanophora Ktz., dichotoma Ktz., virens Ktz., subtilis DeN., nodulosa J. Ag, aurantiaca Ktz., bre- viarticulafa, ramulosa Ag., armata J. Ag., coaretata Ktz., pygmma, (Hutchinsia) arachnoidea Ag., nigrescens Grev., Wulfenii Ag., bar- bata Ktz, variegata Ag., aculeata Ag. 523 Codium tomentosum Ag., adhaerens Ag., Bursa Ag. Ugotea flabellata Lam,, Desfontaini, Halimeda Tuna Lam, Corallina officinalis EIl. Gelidium corneum var, Alsidium tenuissimum Ktz., corallinum Ag. Eetocarpus gracillimus Ktz., spalatinus Ktz., draparnaldissfor- mis Ktz., corymbosusK tz., arctus, irregularis, rigidus, ochroleucus, humilis Ktz., monocarpus Ag. Aglaophyllum ocellatum (Lam.), A. punctatum (Ag.), A. denticu- latum Kt. Piocamium coccineum (Huds.), Pl. fenestratum Ktz. Porphyra vulgaris Ag. Catlithamnion Borreri Ag., Turneri (Roth) Ag., subverticillatum Zan., peregrinum Ktz. (nov. sp.), subtile Ktz. (nov. sp.), nodulo- sum Ktz., semipennatum J. Ag., elavatum Ag., lanuginosum Ag. Leptothamnion Ktz. nov. gen. conf. Kiz. spec. Alg. add. pag. 896. Ausgezeichnet durch die Cystocarpia cornuta'! L. Rabenhorstii Ktz. 1. 1. Im jonischen Meere (im Hafen von Gallipoli), auch im adriatischen Meere bei Ötranto, Hormoceras duriusculum, Catenula Ktz., capillaceum Menegh., pygmaeum Kfrz., patens Men., diaphanum Ktz., polyceroides Ra- benb., graeillimum ? , Gongroceras gibbosum Ktz., Orsinianum Men., pellueidum, fa- stigiatum Ktz. , Echinoceras diaphanum, julaceum var. villosum, secundatum, ha- mulatum Ktz. n Ceramium rabrum Ag., barbatum Ktz. Rytiphlaea tinctoria, complanata Ag. Rhynchococcus eoronopifolius Ktz. Seirospora flaccida (nov. sp.), humilis (nov. sp.) Ktz. Diciyota vulgaris, ligulata Ktz., implexa Lam. Liagora versicolor Lam. Chondroclonium Teedii (Turn.) Ktz. Digenea Wulfeni Ktz. Mesoyloia vermicularis Ag. Cladosipkon mediterraneus Ktz. Dasya elegans Ag. Wrangelia penieillata Ag. Halyseris polypodioides Ag Rhodhymenia Palmetla rev 524 Chondria (Laureneia Lamour.) dasyphylla Grev., radicans Ktz., thyrsoides (Turn), obtusa Lamour., pinnatifida Lam. Carpocaulon mediterraneum Ktz. Acanthophora Delilii Lamour. Lomentaria squarrosa Ktz., kaliformis Gaill., phalligera (9. Ag.) Kiz. Bryopsis secunda J. Ag., Arbuscula Ag., corymbosa J. Ag. Bangia eondensata Zanard., versicolor Ktz. Cystosira Hoppii Ag., siliquosa Ag., barbata Ag., ericoides Ag. abrotanifolia Ag., discors Ag. Stichophora Hornschuchii (Ag.) Ktz. Wrangelia penicillata Ag. Neurocaulen feliosum Zanard. Caulacanthus ustulatus Ktz. Siypocaulon scoparium (L.) Cladostephus spongiosus Ag. D. Charace. Chara fortida A. Br. In Gräben durch die Provinzen bis über 4000’ aufsteigend. In schlankem und robustem Formwechsel. In einem Wasserbehälter im Garten des Grafen Sacconi (in der Nähe von Ascoli) habe ich eine äusserst geil und Iuxuriös” gewachsene Form von 5— 6° Länge gesammelt, Cn. foelida A. Br. var. brevibracteata. Im Gargano im Lago di S. Egidio. Ch. foelida A. Br. elongate, longibracleala. In Gräben an der Strasse von Ancona nach Bologna, in den Abruzzen, bei Termoli. Ch. foetida A. Br. var. sublispida, brevibracteata. In den Ia- gunen bei Otranto, Ch. crinita Wallr, Ii den Lagunen dieht bei San Cataldo in der terra di Otranto, 2 Stunden von Lecee. Ch. hispida Auct. In Gräben und den Lagunen durch die Provinzen. Ch. Rabenhorstü A. Br. in Hitt. (nov. sp.) Im Gargano im Lago di S. Egidio. Steht der Ch. foetida zunächst und ist beson- ders aussezeichnet durch die sehr grossen globuli, die meist an besondern Gelenken (nicht oder nur selten an denselben Gelenken mit den Samen) sitzen. Ch. fragilis Desv. Im Lago di S. Egidio, im Lago di Salpi. Ch. galioides DeC. 1 Bei S. Cataldo, gemischt mit Ch. crinita. 525 Ch. galioides DeC. 2 Eine langstrahlige Form. In den Lagu- nen bei S. Cataldo. Ch. galioides DeC. var. brevispina. Stark incrustirt. Im Lago di Salpi. Ch. spinosa Barbieri. In den Lagunen bei Otranto. Nitella fascieulata Amici. Im Gargano im Lago di S. Egidio, (Fortsetzung folgt.) +‘ Repertorium der neuesten botanischen Literatur. Dietl, F. A., k. k. Cameralbeamter ete., Taschenbuch zur leich- ten und schnellen Namensbestimmung sämmtlicher im Kron- lande Steiermark eultivirten Rebensorten , nebst erschöpfen- der Nachweisung über Ursprung, verschiedene Benennung, Erziehungsweise, Bodenserforderniss, Blüthe- und Reifezeit, Bau, Form und Farbe der einzelnen Theile, Fruchtbarkeit, Eignung für unser Clima als Tafel- oder Keltertraube und Gehalt des Products jeder einzelnen Rebe, mit Benützung der besten Werke des In- und Auslandes und eigener zehn- jähriger Beobachtungen und Erfahrungen nach der analyti- schen Methode zusammengestellt. Mit 4 Steindrucktafeln. Wien, Carl Gerold. 251 S. in kl. 8. Der Inhalt dieses Werkes ist durch den Titel bezeichnet, die Steintafeln stellen verschiedene Blattformen des Rebstockes in Um- tissen dar. Geubel, Dr. H. K., die Anwendung des Gypses in der Land- wirthschaft und dessen Wirkung auf die pflanzlichen Orga- nismen. Zugleich eine kritische Beleuchtung aller älteren und neueren Theorien. Den rationellen Landwirthen, Che- mikern und Pflanzenphysiologen gewidmet. (Separatabdruck aus dem Beiblatte der Landw. Lit.- Zeitung.) Frankfurt a. M., F. E. Suchsland. 72 S. in 8. . Nach vorangeschickten geschichtlichen Bemerkungen über die Einführung der Gypsdüngung werden die älteren und neueren An- sichten über die Wirkung des Üypses besprochen, deren nicht weni- ger als 15 angeführt sind. Der Verf. weist sodann nach, dass der yps nur in geringer Menge als solcher von den einsaugenden Or- ganen der Gewächse absorbirt werde, sondern dass in Folge der Wechselwirkung mit dem in der Atmosphäre und im Boden vorhan- denen doppelt kohlensauren Ammoniak doppelt kohlensaurer Kalk und schwefelsaures Ammoniak entstehen, wovon ersterer wegen seiner Leichtlöslichkeit in Wasser in reichlicher Menge in die Pflanze übergehen kann und ihr Hauptnahrungsmittel bildet, während das schwefelsaure Ammoniak nur in sehr geringer Menge von den Pflan- zen aufgenommen und darin sogleich wieder durch den seiner Koh- lensäure baar gewordenen Kalk zu Gyps und freiem Ammoniak zer- 526 setzt wird, welches letztere dann den Stickstoff zur Erzeugung des Pflanzen-Eiweisses u. s. w. liefert. Die durch diesen chemischen Process in dem Boden angeregte elektrische Thätigkeit wirkt zu gleicher Zeit erregend auf die Lebensthätigkeit der Pflanze und reizt sie namentlich zur stärkeren Aufnahme von Nahrungsmitteln. — Zu- letzt betrachtet der Verfasser die Anwendung und Wirkung des Gypses hinsichtlich der climatischen und Bodenverhältnisse und der Natur der Pflanze, und giebt dabei dem Landwirthe wie dem Pflan- zenphysiologen manchen beachtenswerthen Wink. Höfle, Dr. M. A., Docenten an d. Univers. Heidelberg, die Flora der Bodenseegegend mit vergleichender Betrachtung der Nachbarfloren. Erlangen, F. Enke. 1850. VII. u. 175 S. in gr. 8. Eine Specialflora soll nach d, Verf, ‚eine lebensvolle Anschau- ung von der Vegetation einer Gegend geben und dadurch das wis- senschaftliche Studium der Pflanzenformen und ihrer Verbreitung fördern.“ Zu diesem Behufe liefert er zuerst eine chorographische Schilderung seiner Gegend (zwischen dem 26° 25’ u. 27° 30° östl. Länge, und dem 47° 28° u. 47° 50° nördl. Breite) schildert dann die geognostischen Verhältnisse (grösstentheils Molasse, auch Coralrag, Phonolith, Diluvial- und Alluvialbildungen) und zuletzt die Vegeta- tion. Hier wird zunächst die Flora für sich betrachtet, nach den 3 Regionen: des Rheinthals, des eigentlichen Bodenseebeckens, und des Höhgau’s, so wie nach den, verschiedenen Bodenarten und Ge- birgsformationen eigenthümlichen und gemeinschaftlichen Pflanzen, hierauf werden Vergleichungen der Flora mit der Flora Deutsch- lands und der Schweiz im Allgemeinen und mit einzelnen Nachbar- floren (namentlich Würtemberg, Vorarlberger und Schweizer - Alpen, ‘Oberschwaben, schwäbischer Jura, Schwarzwald, Rheinfläche von Basel bis Bingen) angestellt, und endlich wird ein Verzeichniss der Phanerogamen und Gefässkryptogamen dieser Flora mit den Stand- orten in der Reihenfolge von Koch's Synops. Ed. 2. geliefert. Das Verhältniss der Artenzahl der Phanerogamen zu den in Würtem- berg und ganz Deutschland (mit der Schweiz) aufgefundenen ist == 1138 : 1265 : 3392. Caflisch, J. F. (unter Mitwirkung von Dr. 6. Körber und 6. Deis ch) Uebersicht der Fiora von Augsburg , enthal- tend: die in der Umgebung Augsburgs wildwachsenden und allgemein eultivirten Phanerogamen, Augsburg , Jenisch ‚ a. Stage. VIII u. 104 S. in Kl. 8, , Ein sehr daukenswerther Beitrag zur Specialflora Bayerns aus einer Gegend, über welche bisher nur ungenügende und zerstreute Angaben vorlagen. Die Einleitung bespricht die Grenzen, die klima- tischen Verhältnisse und die topische Gestaltung des Gebietes; des Kerzeichniss enthält die bisher sicher aufgefundenen Arten nach och's Synops. mit Angabe der Standorte, der Verbreitung und Menge jeder einzelnen Art; diesem schliesst sich eine vergleichende Uebersicht der den Thalebenen des Lechs und der Wertach, dann den sie begleitenden Höhen eigenthümlichen Arten an und endlich 527 folgt eine Uebersicht der Pflanzenfamilien des Bezirkes und deren Artenzahl. Darnach beträgt die Summe aller Phanerogamen 940 Arten, das Verhältniss der Monocotyledonen (221) zu den Dicotyle- donen (719) = 1: 358 zn. Kunze, G. Dr., die Farrenkräuter in kolorirten Abbildungen naturgetreu erläutert und beschrieben. MH. Bnd. 3, Lief, Schkuhr’s Farrenkränter, Supplement. (Text: Bogen8 — 10. Kupfer: Taf. 121-130). Leipzig, Fleischer.. Dargestellt und beschrieben sind: T. 121. Botrychium ternatum Sw. T. 122. Osmunda Zeylanica Knz. T. 123. Polypodium Frie- drichsthalianum Knz. T. 124. £. 1. Notochlaena dealbata Knz. f. 2. Notochlaena semiglabra Knz. T. 125. Lomaria (Plagiogyria) euphlebia Knz. T. 126. Allantodia Hohrnackeriona Knz. T. 127. Adianlum pauperculum Knz. T. 128. Lindsaya Schomburgkü Klotzsch. T. 129. Oleandra hirtella Miquel. T. 130. Tricho- manes macroclalos Knz. Fresenius, Dr. G. M., Beiträge zur Mykologie. Erstes Heft, Mit 4 Steintaf. Frankfurt a. M., L. Brönner. 38 S. in 4. Der Verf. hat sich die sehr rühmliche Aufgabe gestellt, die nie- deren Pilzformen mit den verbesserten Mikroskopen der neueren Zeit einer sorgfältigen Beobachtung zu unterwerfen und die dadurch ge- wonnenen Anschauungen in treuen Bildern wiederzugeben. Dieses Unternehmen ist um so dankenswerther, als gerade in diesem Felde der Kryptogamie — Corda’s mitunter nicht ganz zuverlässige Ar- beiten abgerechnet — in der neuesten Zeit fast gar nichts gesche- hen ist. Die in diesem ersten Hefte niedergelegten Beobachtungen erstrecken sich über Mucor und Ascophora Mucedo, Mucor Mucedo, M. bifidus Fres., M. racemosus Fres., Botrytis plebejaFres., B. furcata Frs., B. interrupla Yrs,, B. acinorum Frs., B. aclada Frs., Arthrobotrys oligospora Frs., Rhopalomyces elegans Cord, Periconia pyenospora Frs., P. chlorocephala Frs., Penicillium vi- ride Frs,, P. chlorinum Frs., P. nigrovirens Frs., P. cladospori- oides Frs,, Oidium lactis Fre., O. anguineum Frs , Cladosporium herbarum, Septosporium nitens Frs., Menispora torluosa Cord., Arthrinium, Diderma Libertianum Frs., Chaetomium elatum Knz., Sphaeronema helicomyza Frs., Naemaspora, N. crocea Pers., N. chrysosperma Pers., N. prrsicina Frs., N. lateritia Frs., N. affı- nis Frs., Polystigma rubrum DeC., Sphaeria puncliformis, Fusa- rium, Chaetostroma villosum Frs., Echinobotryum atrum Crd., Da- eryomyces lacrymalis, Antromyces Frs., A. Copridis Frs. Näheres muss in dem Werke selbst, das jedem Mykologen unentbehrlich ist, nachgesehen werden. , I Salm-Dyck, Jos. Pre., Cacteae in Horto Dyckensi cultas anno 1849 secundum tribus et genera digestae additis adno- tationibus botanicis characteribusque specierum in enumera- tione diagnostica Cactearum Doct. Pfeiffe ri non descrip- tarum. Bonnae, Henry et Cohen. 266 p. in gr. 8. Für die Cacteenkunde ein sehr wichtiges Werk aus der Feder eines der sorgfältigsten Beobachter und der reichsten Besitzer dieser 928 merkwürdigen Pflanzenordnung. Voraus geht eine Tabula synoptica der Tribus und Genera (es sind 1. Melocacteae mit Anhalonium, Pe- lecyphora, Mamillaria, Melocactus; I. Echinocacteae mit Discocac- tus, Malacocarpus, Echinocactus; III. Cereastreae mit Leuchtenber- gia, Echinopsis, Pilocereus, Cereus; IV. Phyllocacteae mit Phyllocactus, Epiphylium, Disisocactus; V. Rhipsalideae mit Rhipsalis, Pfeiffera, Lepismium; VI. Opuntieae mit Nopalea, Opuntia und VI. Peires cieae mit Peirescia); dann folgt die Charakteristik der Gattungen, die Aufzählung der zu jeder derselben gehörigen Arten mit passen- den Unterabtheilungen und endlich die Beschreibung jener Arten, welche in Pfeiffer’s Enumeratio diagnostica noch nicht aufgeführt sind. Ein Register der Arten und Synonyme erleichtert den Gebrauch dieses Werkes, das für künftige Forschungen in diesem Gebiete die vorzüglichste wissenschaftliche Grundlage bilden wird. Wittwer, W. C., Geschichtliche Varstellung der verschiedenen Lehren über die Bespiralion der Pflanzen unter besonderer Berücksichtigung der Frage: .‚Trägt sie zur Ernährung der Pflanzen bei oder nicht ?‘‘ Theil der i.J. 1848 von der k. philo- soph. Facultät gekrönten Preisschrift. München, 32 S. in 8. Der Verf. durchgeht kritisch die verschiedenen Ansichten, welche bezüglich des Atbmungsprocesses der Pflanzen von Hales, Bonnet, Priestley, Ingenhouss, Senebier, Hassenfratz, Saus- sure, Woudhouse, Braconnot, v. Crell, Davy, Grischow, De Candolle. Berzelius, Treviranus, Liebig, Ward, Boussingault, Schultz, Draper, G&rischow, Johnston, Gray und Schleiden aufgestellt wurden und kommt dadurch zu dem Schlusse, dass die 'Thatsache, dass die Pflanzen die Kohlen- säure der Luft zerlegen, festgestellt ist, dass jedoch über die nähern Umstände , wie dieses geschieht, noch viel zu thum übrig bleibt. Die Kohlensäure der Luft ist nicht die einzige Nahrungsquelle der Pflanzen, auch der Roden liefert ausser Stickstoff und den aner- ganischen Bestandtheilen noch eine Quantität Kohlenstoff. Die Spalt- Öffnungen der Blätter befördern die Respiration, ohne jedoch aus- schliessend die Organe derselben zu sein. Anzeige Dato wurden an die Theilnehmer versendet in den drei ver- schiedenen Ausgaben: Reichenbach, Ludov., Icones florse germanic®. Schluss des XII. Bandes mit Titel u. Register in Quart, Preis jeder Decade 1’): Thlr. eolor, 5, Thir. schwarze Kpfer. Dasselbe mit deutschem Text unter dem Titel: Deutschland's Flora mit naturgetr. charact. Abbild. aller ihrer Pflanzenarten in natürl. Grösse mit Analysen auf Kupfertafeln. Heft 121 — 123. " Dasselbe in der wohlfeilen, halbeolorirten Ausgabe in Octav, die Tafeln auf dünnes Papier. Heft 70472. Preis jeder Decade 16 Ngr. Leipzig, 20. Aug. 1850. Friedr. Hofmeister. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. ' NLORA J J Q BE NM. 34. Regensburg. 14. September. 1850. ., Inhalt: orıcınaL-aBınınoLung. Rabenhorst, systematische Ueber- sicht der auf seiner italienischen Reise beobachteten Kryptogamen, (Fortsetzung.) — LITERATUR. A.Jordan, Observations sur plusieurs plantes nouvelles, rares on critiques de la France, — Axze.cen. F. Schultz, Pflanzenverkauf und Tausch. E. Berger, käufliche Herbarien. Verkehr der k. hotan, Gesellschaft , im Augvst 1810, Systematische Uebersicht der aul meiner italienischen Reise beobachteten Kryptogamen. Von Dr. L. Rabenhorst. {Fortsetzung.) €1. II. Lichenes‘) Fam. Üoenogonieae. Ephebe Fr, E. pubescens v. gonimica Fw. Auf Sandsteinfelsen am Strande des Meeres: Cap di Leuca, Isole Petagne. Fam. Collemaceae. Collema Hoffm. C. cristatum L. Auf Thon- und Lehmboden. var. nostochinum Fw. An feuchten Abhängen bei Maglie in der terra di Otranto, Guardia grele, in den Abruzzen. var. laciniatum Fw. Bei Ariccio, Ascoli. var. tenuatum Fw. Bei Maglie. C. ceranoides Borr. E. B. Auf feuchtem Lehmboden bei An- cona, C. concinnum Fw. Auf Lehmboden an Grabenrändern bei An- eona, links am Wege nach Bruciate; Mte S. Angelo bei Sorento ; Maglie in der Otranto. €. multipartitum Sm. Bei Maglie. €. Vespertilio Lghtf. In den Abruzzen, bei Subiaco. C. flaccidum Ach. An alten Laubbäumen: im Basilicat, bei Rom, im Gargano. Tr nn *) Conf. v, Flotow, Rabenhorst’s Lichenes italici in Linnaea 1849. pag- 353, Flora 1850. 34. 34 na 530 €. marginale Huds. An feuchten Sandstein - und Kalkfelsen: Amalfı, Isole Petagne, Otranto. Leptogium Fr. L. tremelloides L. Am Grunde alter Bäume zwischen Moos: um Rom, bei Ascoli. Fam. Lichineae. Lichina Ag. L. confinis Flor. Dan. An’ periodisch vom Meere überflutheten Felsen: Isole Petagne und stellenweise am Strande, bis zum Cap di Leuca. Fam, Limborieae. Pyrenothea Fr. P. (eine unentwickelte Form) an Oliven in der Otranto. P. fuscella Fr. An Buchen, bei Castelamare. (Naevia F w.) N. galactites Duf. An glatten Baumrinden in der Terra di Otranto. Fam. Verrucarieae. Verrucaria Pers. V. rupestris Schr. Auf Kalk- und Sandsteinfelsen : Isole Pe- tagne u. a. 0. var. caleiseda (DeC.) Fr. Auf Kalkfelsen, auch an mit Kalk getünchten Mauern, z. B. an den Wänden des Telegraphenbauses auf der Spitze des Mte Comero. var. purpurascens (Wulf.) Im Gargano, in der terra di Otranto. V. coerulescons Fw. Auf dichtem Sandstein und Kalk bei Otranto. V. punctiformis Pers. Auf glatten Baumrinden, zumal an Oli- ven in der Terra di Otranto, um Neapel. V. Micula Fw. An alten Rinden in den Abruzzen: Teramo Rieti. V. alba Schrad. An alter Rinde der Nadelbäume, gewöhnlich gesellig mit Opegrapha varia, z. B. im Gargano, an Pinien in dem Garten der Villa Panfılia bei Rom. V. nitida Schrad. An Buchen in den Abruzzen, bei Subiace. Tichothecium Fw. T. nigrescens Pers. Bei Brindisi auf den Isole Petagne, bei Otranto, am Cap di Lenca. T. fuscellum Turn. Mit dem vorhergehenden hin und wieder (lsole Petagne, Isole S. Pietro im Golf von Taranto). 531 Fam. Porineae. Pertusaria DeC. P. Wuilfeni DeC. An Oliven in der Terra di Otrauto, bei Sorento. P. communis var. faginea (L.) Schär. var, discoidea (Pers.) Schär. Beide an alten Stämmen durch die Provinzen, nicht selten. Fam. Endocarpeae. Eindocarpon Hedw. E. sarorum Chaill. Auf dichtem Kalkstein, im Mte Comero, Gargano. E. Guepini Mntg. Im Gargano. Fam. Sclerophoreae. Calycium Pers. C. roscidum Flik. An Eichen im Gargano. i C. viridulum Fr. An Pinien in der Villa Borghese bei Rom. Trachylia Fr. T, tigillaris Fr. An Pinien bei Rom. NB. Lepra candelaris Ehrh. ist an Pinien in den Villen um Rom allgemein verbreitet. Coniocybe Ach, ©. furfuraceus Ach. In Bergwäldern bei Ariccia. Fam. Graphideae. Opegrapha Humb. 0. calcarea Ach. Von Brindisi (Isole Petagne) bis zum Cap di Leuca. O. vario Pers. An alten Baumrinden, nicht selten. var. signata DeC, wie die vorige. O. atra Ach. An glatten Rinden, z. B. an Olivenästen, Buchen gemein. 0. dendritica Ach. An alten Stämmen der Castanea, nicht selten. Graphis Ach. Gr. scripla Ach. An glatten Rinden, wie die vorhergehende. Conioloma Fik. C. coccineum Flik. An Buchen in den Abruzzen, bei Ariccia, im Garten des Vatican zu Rom, Capo di Monte bei Neapel. Fam. Lecidinae. Coniangium Fr. emend. €. dryinum (Ach.) Fw. An alten Eichen im Gargano, bei Rom. C. velatum Wallr. An alten Bäumen in den Abruzzen. 34r 532 Lecidea Fr. E. contigua Hoffm., & diseiformis Fr. Auf Kalk in der Terra di Otranto, am Mte Comero. L. emergens Flik. Auf dichtem Kalkstein in der Terra diÖtranto, dem Capitanat. L. atrovirens L. An Felsen und Felsstücken in der Molise gen Campobasso. var. conligua Schär. In den Abruzzen gen Aquila. L. variegata Fr. var. subcontigua Fw. Auf verwitternden vol- kanischen Steinen: Isole San Paolo, im Basilicat, auf Ischia. L. immersa Ach. Auf Kalk in der Otrante. var, purpurascens Hoffm. Im Gargano. L. enteroleuca Fr. An glatten Rinden, zumal von jungen Oliven. L. parasema Ach. An Rinden verschiedener Laubbäume, überall. "var. denudata (Schrad.)Schär. An Rinden von Oliven, Buchen, in der Terra di Otranto, bei Termoli. L. epigaea Pers. Isole Petagne. L. corallinoides Hoffm. Am Mte Comero. Biatora Fr. B. quernea Dicks. An alten Eichen, bei Rom. B. isabellina Fw. (nov. sp.) An dem Holze alter hohler Oel- bäume bei Otranto, immer gesellig mit Lecanora subfusca und Per- tusaria Wulfeni. B. erigua Chaub. Auf der Rinde junger Oelbäume, gesellig mit Lecanora subfusca, Pertusaria Wuifenii, Lecidea enteroleuca u8. B. anomala Fr. «. cyrtella Schär. An alten Rinden, Holz, in der Villa Borghese bei Rom. var. fusco-nigra Fw. An Rinden, bei Rom. B. vernalisL. Auf abgestorbenen Moosen und bemoosten Stäm- men, in den Abruzzen und am Mte Pollino bis 6000 F. über d. M, aufsteigend, B. Griffithii Sm. An Rinden, bei Ariceia. Heterothecium F w. H. triptophyllum (Ach.) Fw. An Buchen, bei Florenz, Cnstel amare. x Fam. Lecanorinae. Urceolaria Ach, . U. verrucosa Ach. Auf bemoosten alten Bäumen, um Ascoli, Aquila, U, scruposa Ach, Auf Kalk, ziemlich allgemein verbreitet. 333 var. arenaria. Auf Thon- und Lehmboden, bei Maglie in der Otranto, bei Manfredonia im Capitanat. var. bryophila Auf Kalk Moose überziehend, in den Abruzzen, um Ascoli nicht unter 5000 F, var. thelotremoides Fw. Auf Kalk, im Gargano. U. Vilarsii (Ach.). Auf Sandstein und Travertin ganze Wände überziehend, um Ascoli, Terni, Subiaco u. a. 0. Lecanora Ach, L. scrupulosa Ach. An der Rinde alter Stämme, öfters gesel- lig mit Biatora anomala und Lecidea Lluteo-alba. L. spadicea Fw. (nov. spec.) Am Strande des Meeres, an Stellen, die periodisch überfluthet werden, z. B, auf den Isole Pe- tagne bei Brindisi, Hr. v. Flotow cl. 1. 362) giebt folgende Diagnose: ‚‚erusta verrucoso-squamulosa spadicea inlus albo-pallescenle interdum gra- nulosa nigro-fusca einereo-pruinosa granulis difformibus crenulatis; apoth. e verrucis oriundis adnato-sessilibus margine thallode obtuso, disco opaco plano, rufo-fusco dein tumidulo marginem excludente, Asei clavati s. oblongo-clavati, sporis 8 nis oblongo-cylindricis didy- mis, paraphysibus strictis apice inerassatis fandem subelavatis.‘ L. tartarca L. In der Terra di Otranto, bei Altamura, L. pallescens L. Moos überziehend, nicht unter 3—4000. L. subfusca L. An Rinden durch die ganzen Provinzen gemein und in mannigfachem Formenwechsel. var. aryentesa Hffm. An altem Holze hohler Oelbäume, in der Terra di Otranto. L subf. disco pruinoso, margine crenulato. L. subf. disco castaneo linito'! crusta verrucase leprosa. L. subf. disco pallide fusco nudo! L. sudf. disco opaco saturate atro-fusco margine saepe annula- tim rimoso, L. atra Huds. An Felsen und Blöcken, selbst auf Ziegeln der Dächer durch die ganzen Provinzen, sowohl in der Ebene wie auf den höchsten Punkten der Apenninen. Diplotomma F w. (nov. gen.) Der Gattungscharaeter ist: „Ein doppeltes Fruchtgehäuse, das äussere, thallodische unvoll- kommen (nur aus Thallusrinde [ohne Mark und gonimischer Schicht) gebildet), das innere, idiogene (eigne) schwarz. Apoth. zweigestal- tig, scutellarisch (psorinisch) oder patellarisch (lecidinisch). Die Keimplatte ruht auf der Markschicht, der Keimboden ist einfach.‘ NAEH 534 D. calcareum (Weiss) F w. var. innovans Fw, (L. gyrophoroides Hpp. p. p.) Auf dichtem Kalkstein in der Terra di Otranto, NMte Comero. D. albo-atrum (Hfim.) Fw. Auf Sand- und Kalkstein durch die ganzen Provinzen nicht selten. D. canescens{Dicks.)Fw. An Quercus Aeyilops in dem Garten der ökonomischen Gesellschaft zu Leece in der Otranto; auf Kalk im Gargano, dem Cumerischen Vorgebirge. Psora Hoffm, Ps. deeipiens Ehrh. Auf mässig feuchtem Lehmboden durch die ganzen Provinzen gemein, Ps. tabacina Ram. An Baumrinden, bei Maglie in der Terra di Otranto. Ps. vesicularis Hoffm. Auf Lehm und Humus durch die Pro- vinzen fast allgemein verbreitet und aus der Ebene bis 4000’ auf- steigend. Zeora Fr. emend, Z. calcarea L. (Urceolaria calearea Ach.) AufSand- und Kalk- stein, in der Otrauto, dem Capitanat, bei Ancona u. a. 0. Z. ferruginea Huds. Auf Sandstein in der Otranto, auf den Isole Petagne sehr häufig, auf Laven und vulcanischem Gestein auf Ischia, Isola San Pietro, an alten Eichen im Gargano. Z. aurantiaca Lghtf. Auf verschiedenem Gestein und allge- mein verbreitet, wenn auch nicht häufig auftretend. var. erythrella Ach. 2. cerina Hedw. var, pyracea Fr. (Lecidea luteo-alba Ach.) var. chloroleuca E. Bot. Beide an alten Stämmen in feuchten Wäldern, z. B. bei Aquila. Z. ochrinaeta (Ach.). An Kalk- und Sandstein, aus der Ebene aufsteigend, bis 2000’ (im Gargano) und 5000 (Pizzo di Sivo) be- obachtet, Erhebt sich in den Alpen bis 8000°. 2. lentieularis (Ach.) Fw, var. denudata Fw. Auf Kalk, bei Altamura, Neapel. Z. variabilis (Pers.) Fw. var. Ayardhiana Ach. Beide an Felsen im Matese. Z. erylhrocarpia (Pers.). Auf Kalk im Gargano. Z. cervina (Pers.) Fw. 2. glaucocarpa Ach. Im Gargano. Z. hypnorum Flor. Dan. Auf Moos und an bemoosten Stäm- men, im Grargano, im Matese, bei Subiaco. Z. Hookeri Sm. Auf den höchsten Kämmen der Apenninen. 535 Z. coronata Hoffm. Auf Baumrinden. Z. plumbeaLghtf. An alten Stämmen im Basilicat, bei Aricein. Placodium DeC. Montg. Pi. crassum Huds. Erde und Kalkfelsen oft weit und breit überziebend und immer reich fructificirend, durch die ganzen östli- chen Provinzen gemein. Pi. murorum Ho ffm. var, citrinum Hoffm. AufKalk- und Sandstein, auch an alten Mauern in den östlichen Provinzen nicht selten. var, eirrochroum Ach. Wie voriges, doch seltener, Isole Pe- tagna. var. dealbatum Fw. Im Gargano, zumal häufig in der Nähe des alten Castells bei der Stadt Mte Santangelo. “ Pi. Collapisma (Ach.). Auf dichtem Kalkstein, im Cumerischen Vorgebirge, dem Gargano, zerstreut auch auf den Inseln und am Strande längs der Ostküste. Pt. elegans Lk. Auf Kalk in den Apenninen, wohl kaum über 5000°. Pi. saxicola (Pollich.) var. galaclinum Flk. var. galaclinum dispersum F w. Alle drei Formen auf dichtem Kalkstein, z. B. im Gargano, im Cumerischen Vorgebirge, scheint auf der Westküste zu feblen. Pi. iendigerum (Web.) DeC. Auf Kalk, im Cumerischen Vor- gebirge, sonst sehr vereinzelt, bei Amalfı, Camaldoli bei Neapel. Fam. Umbilicarieae. Gyrophora Ach. G. cylindrica Ach. Am Fusse des Mte Majella. Fam. Parmeliaceae. Lobaria Link. . L. herbacea Huds. An schattigen Bergabhängen im Basilicat. Reich fructificirend. oo: L. linita Ach. (sterilis, coralloidea!) bei Maglie, im Gargano, in den Abruzzen, auf Ischia. . L. pulmonacea Hoffm. Im Gargano, in den höher gelegenen Wäldern der Apenninen. Imbricaria DeC. I. parielina L. An Bäumen, Planken, allgemein verbreitet, wie in Deutschland. var. coralloides. Auf Sandstein, z. B. auf den Isole Petagne bei Brindisi. 536 1. Acelabulum Neck. An alten Eichen, im Gargano, um Rom- J. caperata Ach. An Bäumen, zumal an Oliven fast überall und eben so selten fractificirend, wie in Deutschland. 1. olivacea Ach. An Bäumen,” seltner auf Steinen, durch die ganzen Provinzen. I. conspersa Ach. Auf Kalk und anderm Gestein, meist steril, I. sawatilis Fr. Durch die ganzen Provinzen, doch nicht häu- fig fructificirend. I. tiliacea Ach. An Laubbäumen, zerstreut durch die Provin- zen, selten fructifieirend, I. perlata Ach. Am Grunde alter Eichen und Buchen, im Gar- gano, in den Abruzzen bis 5000‘ aufsteigend. 1. stelaris Ach. An Bäumen durch die ganzen Provinzen. var, hispida Fr. Schär. lich. helvet. Nro. 562. An alten Stämmen bei Albano. . J. puiverulenta Ach. Wie die vorige gemein. T. ceratophylla Wallr. var. In den Gebirgswäldern, nicht selten, Sticla Schreb. St. aurata (Sm.) DeC. In der Gegend von Altamura. St. limbata Ach. und St. scrobiculata Ach. Beide in den Gebirgszügen von Subiaco, Alatri. Fam. Peltideaceae. Peltigera Willd. P. polydactyla Hoffm. Auf bemoostem Boden durch die Pro- vinzen, P. horizontalis Hoffm. Wie die vorige. P. canina Hoffm. Wie die vorigen. Solorina Ach. S, saccatfa Ach. In den Spalten der Felsen, selten, an der Somma, dem Epomeo, Nephroma Ach. ' N. papyraceum’Hoffm. Abgestorbene Moose überziehend, in der Terra di Otranto, dem Basilicat, um Sorento, auf Ischia u.s. w. nicht selten. Fam. Ramalineae. Cetraria Ach. C.|glauca Ach. (fallax) Durch die Provinzen, nicht selten. €. islandica Ach.! Nicht unter 3000° beobachtet. 537 Hagenia E schw. H. eiliaris Eschw. An Laubbäumen, nicht selten, Ramalina Ach. R. calicaris L. e. fr. Nicht selten. var. membranaceo-latifolia (an R. Panizzei DeNot, im Giern. bot. italiano II. p. 211). An dürren Zweigen, in der Terra di Otranto. Fam. Cladoniaceae. Cladonia Hoffm. Ci. endiviaefolia Mich. An trocknen, sonnigen Berglehnen und andern ähnlichen Orten, überall gemein. El. pyxwidata I. Auf schattigen, bemoosten Plätzen. In man- nigfachem Formenwechsel. Vorherrschend haben wir die Form Po- eillum Fr. gefundeu. Cl. verticillata Hoffm. Auf dürrem Boden, hin und wieder. Cl. furcata Schrb. Ci, pungens Schär. var. foliosa Fik. Cl, syguamosa Hoffm. Cl, rangiferina Hoffm. Alle diese auf trocknen Orten durch die Provinzen verbreitet, doch nirgends häufig und nicht massenweise, wie in Deutschland auftretend. Ci. macilentaHffm. Auf lichten Plätzen in dem höhern Gebirge. Stereocaulon Hoffm. St. vesuvianum Ach. Laur. Auf verwitternder Lava am Vesuv (zumal an den Mauern der Weingärten bei Resina), auf Ischia (zu- mal bei Casa micciola). Fam. Usneaceae. Roccella DeC., R. tinctoria DeC. Am Cap diLeuca in unglaublichen Massen, auf Capri, auch auf Ischia. De Notaris führt in seinen „Fram- menti Lichenografici‘‘ (Giornale bot. ital. II. 174) nur R. phycopsis und R. fuciformis für Italien auf. Jedenfalls ist diess ein Irrtbum und seine ZA, phycopsis ist nur eine Form der R. linctoris, die ein: Hinneigang zur R. fuciformis zeigt, wie sie zumal auf Capri un Ischia, auch an der Küste bei Amalfı vorkommt. Alectoria Link. ‚ A, artieulata (L) Lk. In Wäldern der Apenıfinen, im Gargano. Leider nur steril gefunden. - - ‘ Usnea Hffm. U. barbata Fr. a) florida Hffm. b) hirta Hffm, . Mr i Iten. In den Gebirgswäldern nicht selten (Wird fortgesetzt.) „38 Literatur Observations sur plusieurs plantes nouvelles, rares ou critiques de la France, par Alexis Jordan. Septieme fragment. Decembre 1849. Paris, Bailliere. 44 p. 8. Nach einer durch die politischen und gesellschaftlichen Umstände bedingten Unterbrechung von 2 Jahren erscheint wieder eine Liefe- rung der Jordan’'schen Observations, diessmal aber ohne Tafeln. Folgendes ist in Kurzem der Inhalt derselben: Ranunculus mirlus, zu R. nemorosus De. und polyanthemos L. gehörig. Der Verfas- ser bemerkt, dass R.villosus St. Am. von R.nemorosus verschieden ist; ob zu’dieser Art oder zu R. villosus der Thuiller’sche R. sylvalicus gehöre, ist noch zu ermitteln. — Viola delphinensis, v. Foudrasi, V. permixta, V.sepincola, V. scotophila und PY. incompla sind Arten aus der Verwandtschaft der V. oderata und hirta. Wie gewöhnlich werden die unterscheidenden Kennzeichen sorgfältig her- vorgeboben. — Dianthus graniticus ist der D. hirtus aus der Ceven- nenkette; der wahre D. hirtus Vill. scheint blos im Dauphine und in der Provence vorzukommen. — Alsine pelraea, aus leizteren bei- den Provinzen, ist bisher mit A. mucronata L. verwechselt worden. — Sagina corsica, aus den Gebirgen Corsica’s, steht in der Nähe der S. procumbens; S, filicaulis ist mit S. apetala L. und ciliala Fr. verwandt und kömmt aus dem südwestlichen Frankreich, sowie aus den Pyrenäen. — Linum provinciale, aus der Nachbarschaft des L. austriacum L., Loreyi Jord. und sazicola Jord. — Rhamnus Vilarsii (infectorius Vill.) hält die Mitte zwischen Rh. calharticus L. und sazatilis L. Mutel sah darin mit Unrecht den R. linctorius W. & Kit. — Poterium microphylium von Toulon, P. Delorti von Narbonne und P. obscurum aus dem Delphinat sind 3 neue Arten einer durch Spach’s Arbeiten zuerst entwirrten Gattung. Der Ver- fasser bemerkt, dass P. polygamum W. & Kit. von P. muricalum Spach verschieden ist und dass die beiden Abarten, die Spach für letztere Art annimmt, wohl 2 verschiedene Arten bilden, die er P platylophum und P. stenolophum nennt. Vebrigens zeige der Habi- tus, die Blätter etc. dieser Pflanzen bei jeder Art Verschiedenbeiten, was von Spach geläugnet wurde. — Potentilla pygmaea aus den Gebirgen Corsica’s, wo eine zweite, ebenfalls mit P. rupestris ver- wandte Art vorkömmt. Auf welche von beiden sich das Synonym DeCandolle’s P. rupestris pyymaca bezieht, bleibt unentschieden. — Sempervivum calcareum und S. piliferum aus dem Dauphine, 539 erstere aus der Nähe des S. tectorum, letztere aus der desS.arach- noideum. — Anthriscus abortivus, neben A. sylvestris gehörig; 'ob zu seiner Pflanze die A. alpestris Wimm. & Grab. gehöre, bleibt unentschieden; gewiss gehört dahin nicht A. lorguala DeC., die mit A. sylvestris zusammenfällt, dagegen ist DeCandolle’s A. Ci. eularia nicht von der Jordan’schen Art verschieden, denn Chaero- phylium Cieutaria Vill, ist etwas ganz anderes. DeCandolle scheint als A. sylvestris den Anthriscus alpinus Vill. beschrieben zu haben. — Chaerophyllum umbrosum aus den subalpinen Gegen- den der Cevennen und Pyrenäen. Bei dieser Gelegenheit bemerkt der Verf., dass Villars zuerst das Ü'%, kirsulum und Cicutaria un- terschieden habe und dass Koch mit Unrecht die Namen dieser Pflan- zen abänderte. — Anthemis Gerardiana aus der Provence ward bis- her mit A. montana verwechselt. Centaurea calcarea mit C. Sca- biosa und C. Kotsyana Heuff. verwandt; letztere Art kömmt auf dem Mont Viso vor. Hieracium ovalifolium von Lyon, H. fragile ebendaher, beide mit H. murorum verwandt. H. oceitanicum, aus der Nähe des H. sabaudum L. und borcale Fr. H. pyrenaicum, dem H. boreale Fr. ähnlich, H. depauperatum aus dem Dauphine, Savoyen und Piemont zwischen H. sabaudum und Iycopifolium Fr. stehend; H. laurinense, mit der vorhergehenden Art verwandt; H. provineiale, ebenso. — Tragopogon stenophyllus, aus dem mittägli- chen Frankreich, hält die Mitte zwischen T. australis Jord. (por- rifolius Auct. gall, non L.) und T. crocifolius L. — Typha gracilis endlich, von der Grösse der T'ypha minima Hpp., sonst eher mit T. angustifolia verwandt, vom Ufer der Rhone bei Lyon, wo, wie Ref. aus Privatmittheilungen nachweist, auch T. Shutleworthi vor- kömmt. B. Anzeigen Pflanzenverkauf und Tausch. Seltnere und weniger bekannte Pflanzen Frankreichs und ‚Deutsch- lands, welche bei Unterschriebenem unter folgenden Bedingungen käuflich oder gegen andere Pflanzen zu haben sind. Es ist mir schon von verschiedenen Seiten wiederholt der Wunsch ausgesprochen worden, einzelne Arten aus den Centurien meiner Flora exsiccata käuflich erhalten zu können. Diess ist aber im Allgemeinen nicht möglich, weil die meisten Arten kaum in der, zur Herstellung vollstäudiger Exemplare für die Abonnenten und Mitarbeiter der Flora exsiccata, nothwendigen Anzahl geliefert wer- et 340 den konnten. Um daher obigem Wunsche möglichst zu entsprechen, übergebe ich hier den Liebhabern ein Verzeichniss derjenigen Arten, von welchen mehr als die nothwendige Anzahl vorräthig ist, zur beliebigen Auswahl. Der Preis eines Exemplars (bestehend aus 2 bis 6 Individuen, selten und namentlich nur bei grossen oder schwie- rig zu trocknenden Pflanzen aus einem Individuum) ist 6 Kreuzer rheinisch. Bestellungen von weniger als 50 Arten können nicht , berücksichtiget werden. Mehr als 6 Exemplare oder 12 bis 36 In- dividuen von ein und derselben Art können nicht an ein und den- selben Besteller abgegeben werden, mit Ausnahme der mit einem * versehenen Arten, von welchen ich bis 100 Individuen liefern kann. Wer andere Pflanzen dagegen zu geben vorzieht, erhält für jede in 100 Exemplaren gelieferte Art, welche er in den nächsten Umgebungen seines Wohnorts sammeln kann, 25 Arten. Ich nehme aber nur solche Arten an, welche ich verlange und bitte daber zu- vor (franco) Verzeichnisse derjenigen Arten einzusenden, welche man leicht in 100 Exemplaren sammeln kann. Bestellungen bitte ich (france) an Dr. €. Schultz, Spitalarzt zu Deidesheim (Rhein- pfalz, Bayern) oder an mich zu adressiren. Bitche, Moseldepart., Frankreich. Januar 1850. Dr. F. Schultz. NB. Jede Art, die man mir liefert, muss in untadelhaften Exem- plaren und nach der in meinen Archives angegebenen Methode ge- trocknet sein. Auf dem Zettel muss Tag und Datum der Einsamm- lung, Sammelort, Natur des Sammelorts und dessen geognostische Beschaffenheit des Bodens angegeben sein, z.B. „Cerastium pallens F. Schulz, 12. Mai 1827. Triften, Raine und Brachfelder an den Abhängen der niedrigen Berge der Trias und in den Thälern, auf dem Buntsandstein bei Zweibrücken“. — „Oenanthe peucedanifolia, 28. Mai 1833, Feuchte aber gute Wiesen in den Thälern des Voge- sensandsteingebirges bei Bitsch,‘‘ — „Geranium sylvaticum 27. Mai 1829. Wälder auf den höheren Stellen des Vogesensandsteingebirges beim hohen Heltersberg zwischen Kaiserslautern und Annweiler.‘“ — „Dieranum Bruntoni. 16. Mai 1833. Steile Felswände des Vogesen- sandsteins an den Abhängen der Berge sowohl innerhalb als ausser- halb der Wälder bei Bitsch.“ ‚Diejenigen, welche Pflanzen von mir wünschen, sind gebeten, ihre Desideratenverzeichnisse ganz in derselben Reihenfolge wie nachfolgende Verzeichnisse zu machen und den Namen der Pflanzen dieselben Nummern voranzusetzen. 1. Cent. 1. Thulictram vulgatum F. Schultz Fi. d. Pf. p. 3. var. (T. mi- nus @ virens Koch). 2. *Anemone vernalis L. 6. *Hutchinsia pe- trea RBr. 14. *Cerastium strigosum Fries. 16. bis. *C. pallens F. Schultz. (€. glutinosum Koch non Fries, var. pallens) 24. Tri- folium striatum L. 28. Ervum gracile DC. 29. Vicia lathyroides L. 31. Circzea intermedia Ehrh. 32. C. alpina L. 33. *Illecebrum ver- tieillatum L. 42, Knautia variabilis var. ß sylvatica forma 1. F. Schultz. 341 (K. sylvatica Dub.) 47. Hieracium mutabile var. ß ciliatum F, Schultz. (H. prealtum Vill.) 50. Andromeda polifolia L._ 54. Gentiana utri- eulosa L. 59. Myosotis hispida Schlechtend. 60. M. versicolor Pers. 61. M. strieta Link. 62. M. sylvatica Hoflm. 64. Rhinanthus alpi- nus Baumg. £. angustifolius Koch 71. Plantago indica L (P, are- naria W.etK.) 73. Kochia arenaria Roth. 74. *Daphne Cneorum L. 77. Orchis odoratissima L. 80. Spiranthes autumnalis Rich. 81, *Malaxis paludosa Sw. 82. Leucoium vernum L. 92. Carex erice. torum Poll. 94. Alopecurus utrieulatus Pers, 95. Osmunda regalis L. 97. Lycopodium inundatum L. 98. Dieranum spurium Hedw. 100. *Meesia uliginosa. 2. Cent. 106. Fumaria Vaillantii Lois. 108. Cardamine sylvatica Link. 109, C. hirsuta L. 11. bis. Polygala depressa Wender. 115. *P. calcarea F. Schultz. (P. heterophylla F. Schultz). 118. bis. Silene gallica 7. anglica Koch. 120. Arenaria eontroversa Boiss. (A, conim- bricensis Gay non Brot.) 17. bis. Cerastium litigioesum De Lens. 121. *Elatine hexandra DC. var. «. prostrata et ß. erecta F. Schultz, 123, Trifolium elegans Savi (non omnium autorum, T. decumbens F. Schultz.) 124. Coronilla scorpioides Koch. 129. Bupleurum pro- tractum Link. 131. *Galium Aparine d tenerum F. Schultz (Galium tenerum Schleich. Koch!) 133. Crepis preemorsa Tausch. 158. Calla palustris L. 165. Gagea saxatilis Koch. 170. *Juncus eapitatus Weigel. 175. Seirpus radicans Schkuhr. 179. bis. Carex ‚divulsa Good. 190. Agrostis setacea Curt. 192. Calamagrostis sylvatica DC. 193. bis. Arrhenatherum bulbosum Schlechtend. 195. Festuca sylva- tica Vill. 196. Gaudinia fragilis Beauv. 198. Aspidium Oreopteris Sw. 200. Lycopodium Chamsecyparissus Alex. Braun. 3. Cent. 201. Anemone Pulsatilla L. 202. A. patens L. 105.bis. Cory- dalis claviculata DC. 209. Arabis arenosa Scop. 213. Sinapis Chei- ranthus Koch. 130. Drosera intermedia Hayne. 240. Cerastium aggregatum Durieu. 142. Radiola linoides Gmel. 248. Cytisus ni- gricans L. 149. C, ratisbonensis Schäffer. 263. Myriophytlum al- terniflorum DC. 268. Sasifraga tridactylites L. 274. Oenanthe peu- cedanifolia Pollich. 275. Aster Linosyris Bernh. (Chrysocoma L.) 294. Leontodon incanus Schrank, 300. Hieracium staticefoliam Vill. 4. Cent. 302. Jasione perennisLam. 304. Vaceinium uliginosum L. 310. Myosotis ligulata € F. Schultz (M. c»spitosa). 313. Scrophularia vernalis L, 317. Veronica acinifoliae L. 325. Lysimachia Linum stellatum L. 327. Primula Auricula L. 342. Scheuchzeria palustris . 343. Potamogeton oblongo - rufescens F. Schultz (P. spathulatus Koch et Ziz! non autorum). 350. Narcissus Psendonareissus L. 357. Heleocharis multicaulis Koch. 358. H. ovata R. Brown, 363. Erio- Phorum vaginatum L. 383. *Avena preecox Beauv. 389. Lolium lini- 542 cola Sonder. 394. Equisetum variegatum Willd. 399.* Campylopus turfosus Bruch (C. turfaceus Schimper, Dieranum turfosum F. Schultz, D, flesuosum autorum non Hedw.) 5. Cent. 3. bis, Anemone rauunculoides L. 408. Hypecoum pendalumL. 414. Erysimum orientale R. Br. 420. Silene conica L. 421. Sper- gula Morisonii Boreau (S. pentandra Koch et autorum germ. noenL.) 424, Stellaria nemorum L. 425. S. glauca With. 426. Moenchia erecta Fir. d. Wett. 17. bis. Cerastium petreum F. Schultz. 17. add. S. litigiosum de Lens. 429. Elatine Alsinastrum L. 431. Linum perenne L. 434, Genista Halleri Regnier. 438. Trifolium Boceoni Savi. 439. T. hybridum Savi. 444. Sedunm andegaveuse DE. 451. Angelica pyrenaica Sprng. 452. Peucedanum Chabraei Gaud. 457. Scabiosa suaveolens Desf. 468. Arnoseris minima Gsrtn. 469. Leon- todon pyrenaicus &ouan. 471. Prenanthes purpurea L. 477. Hiera- eium prenanthoides Vill. 479. H. rigidum Hartm. 482. Vaccinium OxsycoccosL. 487. Gentiana campestrisL, 500. Prunella alba Pallas. 6. Cent. 513. Thesium ebracteatum Hayne. 517. *Eaphorbia falcata L. 522. Myrica Gale L. 83. bis. Gagea polymorpha var. & pratensis F. Schultz (G. pratensis Koch). 534. bis. Juncus Tenageia Ehrh. 535. Rhynchospora alba Vahl. 536. *R. fusca Roem. et Schult. 547. Carex orvithopoda Will. 549. C. Mairii Cosson et Germain. 562. Festuca Lachenalii Spenn. var. ß. aristata F. Schultz. 564. F. sciuroides Roth. var. « denudata F. Schultz. 566. F. loliacea Huds. 567. *Bromus mutabilis ß commutatus F. Schultz. (B, com- mutatus Schrad!). 391. bis. Chara gracilis Huds. 571. Aspidium aculeatum Swartz, Kunze! non autorum. 573. Botrychium matri- carisefolium Alex. Braun. 574. Isoötes lacustris L. 580. Sphagnun subsecundum Nees. 583. *Dieranum cerviculatum Hedw. 586. Atri- chum undulatum P. de Beauv. var. minor (Polytrichum Hedw. var. minor. 587. Fontinalis squamosa L. 597, Helminthosporium Ppy- rorum Libert. 7. Cent, 602. Anemone mentana Hoppe. 4. add. Corydalis solida Sm. var. 2 digitata F. Schultz, 612, Alyssum montanum L. 623. Silene linicola Gmel. 624. *Cerastium tetrandrum Curt, 625. Linum galli- eum L, 639. Coronilla Emerus L. 647. Sibbaldia produmbens L. 662. *Valeriana coronata DC. 685. Crupina vulgaris Pers. 700. Gentiana verna L. 8. Cent. 706. Veronica verna L. 498. add. Galeopsis Tetrahit L. var. ß. bifida. 726. Potamogeton fluitans Roth. 8. Billotii F. Schultz. 728. Sparganium natans L. 356. add. *Juncus supinus var. d ni- gritellus F. Schultz in Flora hot. Zeit. (J. nigritelius Koch! non 543 Don). 738. Schoenus ferrugineus L. 741. Carex eyperoidesL. 743, C. Obmülleriana Lang. 749. Phleum arenarium L. 752, Milium vernale M. B. 753. Avena sulcata Gay. 554. Melica nutans L. 757. Festuca Lachenalii x mutica F. Schultz, 758. F. eiliata Dnt. 761. Equisetum hyemale L. « genuinum Alex. Braun. 769. *Trema- todon ambiguus Schwagr. 770. * Dieranum heteromallum Hedw. 781. Ramalina pollinaria Ach. 782. Usnea barbata £ hirta Fries, 785. Sclerotium popalinum Pers. 788. Puccinia Corrigiole Chevall. 9. Cent. 805. Batrachium trichophylium F. Schultz. (Ranunculus Chaix, R. paucistamineus Koch). 818. Parnassia palustris L. 823. Linam strietum L. 827. Geranium lucidum L. 836. Trifolium scabrum L. 398. *Ornithopus perpusillus L, 840. 0, roseus Leon Dufour. 849, Rubus saxatilis L._ 852. Potentilla Fragariastrum Ehrh. 853. P. mierantha Ramond. 856. Polycarpon tetraphyllum L. fil. 838. Til- lea muscosa L. 861. Chrysosplenium alternifolium L. 862. C. op- positifolium L. 865. Thysselinuam palustre Hoffm. 867. Chserophyl- lum bulbosum L, 455. bis. Valerianella eriocarpa Desv. 873. Gna- pbalium spathulatum F. Schultz, 877. Anthemis mixta L. 288. bis. *Senecio spathulzfolius DC. (Cineraria Gmel,) 675. bis. S. artemi- sizefolius Pers. 700. bis. Gentiana verna L. 898. Erythraa pul- chella Fries, 10. Cent. 91. Linaria erassifolia DC. 905. Orobanche brachysepala F, Schultz. 916. Galeopsis ochroleuca Lam. 927. Buxus sempervirens L. 941. Schoenus nigricans L. 946. Carex nitida Host. 947. C. de- pauperata Good. 951. Echinaria capitata Desf. 959. Festuca tenui- flora Schrad. Y aristata Koch. 964. Aegilops ovata L. 969. Poly- podium Phegopteris Roth. 974. *Weisia fugar Hedw. 978. Clima- eium dendroides W. et M. 981. Mnium hornum L. 984. Cladonia macilenta Hoffm. 985. Leptostroma litigioesum Desm. 796, bis. Mi- trula phalloides Chevall. 994. Sphaeria myriadea DC, 998. 8. hli- cina Fries, 11, Cent. 101. bis. Batrachium coenosum F. Schultz (Ranunculus Guss.) 1002. Helleborus niger L. 1003. Agnilegia Einseleana F. Sehultz. 1006. Dentaria enneaphylios L. 1008. Sisymbrium Irio L. 1009. Brassica Pollichii F. Schultz. 1013. Cochlearia saxatilis Lam. 1015. Viola arenaria DC. albiflora F. Schultz, 1022. *Sagina patula Jor- dan. 13. bis. Cerastium anomalum W. et K. 1026. Acer mouspes- sulanum L. 1027. Geranium rotundifolium L. 1030. Genista pilosa - 1039. Doryenium herbaceum Vill. 644. bis. Lathyrus angulatus L. 1051. Potentilla aurea L. 1054. P. caulescens L. 1061. Sarifraga euneifolia L. 1067. Torylis nodosa Gartn. 1068. Scandix austra- lis L. 1074. Valeriana saxatilis L, 1088. Centaurea phrygia L. 1090. Willemetia apargivides Cassin. 888, bis. Chondrilla prenan- 544 thoides Vil. 1094. Hieraeium piloselloides Vill. 1095. H. villosum Jacg. 1098. Erica eiliaris L. 1099. E. carnea L. 12, Cent. 1101. Rhododendron Chamzeistus L. 1106. Cuscuta suaveolens Seringe. 1108. Veronica urticifolia L. fil. 1110. V. saxatilis Jacq. 1112. Orobanche procera Koch. 1113. 0. Salvie F. Schultz (0. al- pestris F. Sch.) 1114. Melampyrum nemorosum L. 1117. Pedieu- laris gyroflexa Villars (P. cenisia Gaud.) 1122. Rhinanthus minor Ehrh. 1123. R. major Ehrh. var. x glaber F. Schultz. 1324. R. major Ehrh, 8 hirsutus F. Schultz. 1125. R. major Ehrb. 7 subex- alatus F. Schultz. 1126. Trixago latifolia Reichenb. 1130. Salvia glutinosa L. 1134. Betonica Alopecuros I. 1138. Cyclamen euro- psum L. 336. bis. Thesium rostratum M. u. K. 1143. Euphorbia hyberna L. 1151, Orchis incarnata L. 1153. Listera cordata R. Br. 1154. Goodyera repens R. Br. 166. bis. Secilla bifelia L. 1066. Corynephorus canescens Beauv. 1168. Glyzeria distans Wahlenb. 1169. Selaginella spinulosa Alex. Braun. 1174. *Neckera crispa Hedw. 1175. N. pumila Hedw. 1176. *N. pennata Hedw. 1177. N. complanata Huebner. 1178. Hypnum polymorphum Hook. et Tayl. 1179. H. serpens L_ 1180. *Pogonatum aloides Brid. 1181. *P. nanum Brid. 1182. Mnium undulatum Hedw. 1183. *M. cuspida- tum Hedw. 1185. Bryum elongatum Diks. 1188. *Dieranum Brun- toni Sm. 772. bis. *Leucobryum glaucum Hampe (Dieranum Hedw.) 1190. Diphyscium foliosum Web. et Mohr. 1991. *Rebouillia bemi- sphaerica Raddi. 1193. Evernia furfuracea Fries. 1195. Baomyces roseus Pers. Bei E, Berger in Sickershausen bei Kitzingen a. M. ist gegen portofreie Einsendung des Betrags zu haben (in sehr schönen Eıemplaren): 1) Herbarium vulgare für Anfänger und Liebhaber der Botanik & Centurie 2 fl. 48 kr. rhn. 2) Herbarium plantar. officinalium. 1, Lieferung (& 25 Stück) ı fi. 30 kr. rho. Verzeichniss der im Monat August 1850 bei der kgl. botan. Gesellschaft eingegangenen Gegenstände. 1) F.S. Pluskal, die sämmtlichen, bisher bekannten Krankbeiten der Kar- toffeln. Brünn, 1847, 2 Dr. Winkler, Darstellung der Luhatsehowitzer Mineralguellen in Mähren. Brünn, 1835. 3) Centralblatt des landwirthsch, Vereins in Bayern. August 1850. . 4) Auszug aus der Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesisch. Gesellschaft f. vater]. Kultur i. J. 1849 (Naturwissenschaftl. Section). 5) G. Fresenius, Beiträge zur Mykologie. Erstes Heft. Frankfart a. M, 1850. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. NLORA 9) —— N 33. Regensburg. 21. September. 1850. Inhalt: orIGıxAL-ABHANDLUNGEN. Itzigsohn, über das Studium der Süsswasseralgen, mit besonderer Rücksicht auf Rabenhorst’s Decaden. Thurmann, einige Bemerkungen zu dem Berichte über die Phytostatique ap- plique au Jura. — LITERATUR. Haidinger, Berichte über die Mittbeilungen von Freunden der Naturwisseuschaften in Wien. — AxnzBıcEN. Durando, Flora atlantica exsiccata. Petermann, Deutschlands Flora. Ueber das Studium der Süsswasseralgen, mit besonderer Rück- sicht auf Rabenhorst’s Decaden. Bereits seit einigen Jahren habe ich den grössten Theil derje- nigen Musse, die den Naturwissenschaften gewidmet sein sollte, mit Algenstudien ausgefüllt. Was unsere Büche, Seen, Sümpfe und feuch- ten Orte irgend hervorbringen, wurde der mikroskopischen Unter- suchung unterworfen, weniger Anfangs, um die Mannigfaltigkeit unserer märkischen Species schon erfassen zu lernen, als mich von ihren so interessanten anatomischen und physiologischen Verhältnis- sen zu überzeugen, wobei natürlich ein allmähliges Eindringen zu- erst in die Genera, alsdann aber auch in die einzelnen Species nicht zu vermeiden ist. Diess Studium hatte für mich um so mehr Inte- resse, als die Kenntniss derjenigen Algen, welche in der Mark vor- kommen, noch wenig angebaut ist und dem Forscher daher ein wei- tes Feld offen steht, Ich halte mich selbst noch für Anfänger in der Phycologie; denn was wollen ein Paar wohlbenutzte Sommer bedeuten in Be- tracht eines so ungemein weitschweifigen Feldes der Gewächskunde, dessen Erforschung wohl ein Menschenleben ausfüllen kann; das ferner noch so wenig angebaut ist, dass selbst von dem Erforschten nur Weniges so fest steht, um wirklich dem Studirenden als Anhalt zu dienen. Aber gerade als Anfänger kann und will ich mir erlau- ben, hier auf diejenigen Punkte aufmerksam zu machen, die mir, wie gewiss vielen Naturfreunden, den Pfad der Forschung mit tau- send Dornen besetzen, immer und immer neue Unbequemlichkeiten entgegenstellen, — Indem ich so einerseits den Anfängern der Phy- eologie aus der Seele zu reden glaube, kann ich wiederum den Flora 1850, 35, 35 546 Herausgeber phycologischer Werke auf das, was Noth thut, aufmerk- sam machen. Wollen diese ihr Studium unter dem Publicam ver allgemeinern und nicht blos in den Händen und Köpfen gelehrter Derwische wissen, so werden sie wohl thun, meinen Worten einige Aufmerksamkeit zu schenken. Ich will nicht von der Schwierigkeit sprechen, die in dem zu untersuchenden Gegenstande selbst liegt. Hieher rechne ich die ge- ringe Anzahl der möglichen Unterscheidungsmerkmale; denn der grösste Theil der Süsswasseralgen bietet fast nur die zwei Dimen- sionen der Fäden, die Farbe und Verästelung derselben als habi- tuelle Diagnostica dar, und auch hierbei ist es lange noch nicht ausgemacht, wie viel von diesen Merkmalen auf Rechnung des Al- ters, der Beschaffenheit des umgebenden Fluidums u. dgl. Äusser- liche Verhältnisse — also Variationsbedingungen — zu stellen ist. Ich spreche aber von denjenigen Schwierigkeiten, die die Be- schaffung der Hilfsmittel zu diesem Studium dem Lernenden be- reitet. — Ein Mikroskop muss natürlich jeder Algologe baben. Es ist bekannt, dass die jeizt für 40 Rthir. gefertigten, die eine bis 500malige Vergrösserung geben, allen Zwecken der Anfänger ent- sprechen, bis auf wenige der iniricatesten Untersuchungen. Der- gleichen Mikroskope befinden sich jetzt fast in jeder Frovinzialstadt und vielen kleineu Städten, grösstentheils in den Händen jüngerer Aerzte und der Physiklehrer, und derjenige Algenforscher , der es sieh nicht selbst beschaffen kann, darf es mit weniger Mühe gelie- hen bekommen. Man bedenke, dass wohl 2 Drittheile des botanischen Publicums aus (jungen) Pharmaceuten und Lehrern bestehen und dass es daher Sireben der Botaniker ex professo sein muss, gerade diesen Jüngern unserer Wissenschaft die Beschaffung der Hilfsmittel zu ermöglichen. Also ein Mikroskop dürften sie allenfalls sich verschaffen kön- nen; nicht aber ein solches stets, das mit mikremetrischem Apparate versehen ist; da die Mikrometrie nur für einzelne Zweige der For- schung voın Belange ist, so findet man diesen Apparat nur an weni- gen Instrumenten. Ein Schraubenmikrometer kostet aber nach Schieck’s neuestem Preisverzeichnisse 30 Thlr., ein wahrlich nicht geringer Preis. Nun aber sind die meisten neueren Beschreibungen der Algendimensionen auf mikrometrischen Verhältnissen basirt, mit- hin den meisten Anfängern unzugänglich. Ein zweites grosses Erschwerniss ist die Kostspieligkeit der grösseren Algenwerke. Ich kann es aus Erfahrung sagen, dass, nach Beschreibung eine Alge erkennen zu wollen, eine zeittödtende» 547 vergebliche Mühe ist, und wird man nicht durch eine beiläufige, praktische Bemerkung hin und wieder der Erkenntniss auf die Spur geführt, durch einfache Beschreibung geschieht es fast nie. Wenn daher Jemand eine neue Alge beschreibt, ohne eine Abbildung bei- zugeben, so bleibt er vorläufig unverständlich und unverstanden. So vorzüglich daher z. B. Kützing’s Species Alg. für den Eingeweih- ten sein mögen, so ungeniessbar sind sie fir den Anfänger, es sei denn, dass er alle citirten Abbildungen und Werke zu kontrolliren im Stande sei. " Zwei Dinge sind es, die von den Autoren der Phycologie zu beachten sind, um ihre Wissenschaft dem grösseren Pablicum zuzu- führen — das sind gute und billige Abbildungen und alsdann getrocknete Sammlungen. ° Indem ich in Bezug auf die Ersteren an die vortreffliiche Phy- cologia Europaea erinnere, bemerke ich, dass für Süsswasseralgen die Abbillungen viel compenliöser eingerichtet werden können, wie diess bereits auch in Nägeli’s einzelligen Algen, über die ich mir vielleicht später noch einige Worte erlauben werde, auf rühmens- werthe Weise geschehen ist. Ein Füdchen bei durchschnittlich 30- maliger Vergrösserung abgebildet, mit den charakteristischen Dimen- sionsverhältnissen und den Fructifieationen wird fast immer ausreichen, um zu versinnlichen , was ein Autor gemeint. Solcher Abbildungen gehen mindestens 20 auf ein Quartblatt. Das würde ein Werk geben, das doch für Privaten möglichen Falls zu erschwingen wäre, während californische Schätze dazu gehören, um sich nur Kützing’s Werke, diejenigen von Vaucher, Agardh, Meneghini, Römer, Ehrenberg, Ralfs, Twaites, Bröbisson etc, zusammt anzu- schaffen, — all die einzelnen in Zeitschriften und allgemeinen Wer- ken zerstreuten Abhandlungen ungerechnet. Eine andere Abhilfe verschaffen getrocknete Sammlungen, Leider sind wir bisher nicht so reich an dergleichen Sammlungen gewesen, als an Sammlungen anderer kryptogamischer &&wächse. Die früher herausgekommenen nicht vollständigen von Jürgens, Kützing etc, sind so wenig umfassend und in so kleinen Auflagen erschienen, dass sie sich wohl nur in den Händen weniger Botani- ker befinden möchten. Alles diess erwogen, ist das Unternehmen des Hrn. Pr. Ra- benhorst, getrocknete Algen Sachsens herauszugeben, ein in der phyeologischen Literatur sehr willkommenes. Wenn auch die Auf- einanderfolge der einzelnen Decaden so viel Zeit erfordert, als deren zur Beschaffung einer ziemlich starken Auflage eben nothwendig ist, 35 + 548 und wenn da allerdings eine Reihe von Jahren hingehen möchte, ehe man auf sämmtliche Süsswasseralgen des mittleren Deutsch- lands rechnen kann, so wird der Anfänger sich doch bereits zu orientiren anfangen, indem in den vorliegenden 5 Decaden die Re- präsentanten bereits vieler Genera geliefert sind. Eine trockne Alge macht zwar eine gute Abbildung nicht entbehrlich; aber eben so wenig kann eine Abbildung ohne natürliches Exemplar den For- scher hefriedigen, indem durch ein getrocknetes Exemplar wieder (der Gesammthabitus der in der Regel geselligen Algen vor Augen geführt wird. (Sehr zweckmässig hat der Herausgeber dem neue- sten Hefte seiner Bacillarien schematische Abbildungen beigefügt, die die gelieferten Species sehr anschaulich machen.) Um ein rascheres Fortschreiten der Decaden bewerkstelligen zu können, bittet der Verfasser, dass sich auch aussersächsische Bota- niker am Liefern getrockneter Exemplare für seine Sammlung be- theiligen möchten, und das mit Recht, da nur so ersichtlich werden wird, was jede Specialflora an Gewöhnlichem und Seltenem bietet, zum endlichen Gedeihen der Kunde über die Verbreitung dieser Ge- wächse, die noch zu den wenigst bekannten und erforschten gehören. Ref., indem er bei der Sammlung von Materialien zu einer märkischen Kryptogamenflora die Angaben früherer Floren in dieser Beziehung mustert, findet, dass man bisher vielleicht nicht den zwanzigsten Theil derjenigen Algen beachtet hat, die sich wohl bier vorfinden möchten, während für Farne, Moose, Flechten und selbst für Pilze nur wenige Nachträge zu finden der Zukunft überlassen bleiben wird. — Ueberdiess scheint mir von festbegründeten Species in der Phycologie nur wenig die Rede zu sein; dass es aber eben so scharf gesonderte Arten gibt, als bei den andern Gewächsen, un terliegt keinem Zweifel, man sieht diess namentlich an den niedrig- sten Formen, wo sich ganz scharf gesonderte Individualitäten her- ausstellen, nur dass es uns an der Kenntniss ihrer Entwicklungs- Copulations- und Fructificationsstufen mangelt, ohne welche bier nicht auszukommen sein wird. Auch bei den Oscillarien scheinen mir die Species durchaus noch nicht fest gegründet; ich habe in diesem Jahre deren manche untersucht. Mehr oder minder deutliche Gliederung, Länge und Breite der Glieder, abgestumpfteres oder spitzeres Ende derselben, Vebergang der Farbe aus dem Lichtgrünen in’s Schwärzliche und Braune — alle diese Qualitäten findet man je nach der mehr oder minder vorgeschrittenen Entwicklung, nach der Beschaffenheit und Feuchtigkeit des Substrates, auf das Mannich- 549 fachste verändert, so dass mir’s scheint, als könne hier narEmpirie und Takt entscheiden, weniger die mikroskopischen Merkmale. -Die Rabenhorst'sche Sammlung ist ausser einigen in Breu- tel’s Centurien gelieferten Sachen das einzige bestehende deutsche Unternehmen der Art und liefert ausserordentlich reine und schöne Exemplare, elegant aufgelegt und auf das Genaueste bestimmt, da dem Herausgeber die besten Quellen hiebei zu Gebote stehen. Wir wünschen ihr desshalb recht vielfältige Verbreitung, und mögen aueh diejenigen Botaniker sich einstweilen damit befreunden, die sich vielleicht erst später mikroskopischen Algenstudien hingeben wollen, um sich gesagtermassen einstweilen an den Totaleindruck zu ge- wöhnen. - Es ist längst anerkannt, dass gerade die Erkenntniss der Algen, als niedrigst stehende vegetabilische Organismen, die Grundlage einer neueren Pflanzenanatomie zu geben verspricht und ist somit deren immer regeres Studium ein Wunsch derer, die die Botanik von ihrem höheren Standpunkte aus zu betrachten gewohnt sind. Darum er- greift der Unterzeichnete nochmals die Feder zur Besprechung eines von Freundes Hand unternommenen Werkes, das bereits durch die Feder einer gediegeneren Hand dem Publicum kürzlich angezeigt worden. Zugleich aber nimmt er Gelegenheit, den freundlichen Verfasser zu bitten, in seiner ungemein regsamen Thätigkeit nicht zu ermüden, da er nun schon durch so gediegene Sammlungen der Farne und Pilze den Dank und die Anerkennung der Wissenschaft sich versichert. Er beharre, unermüdet auf dem freilich schwieri- gen, aber auch blüthenreichen Pfade der Kryptogamenkunde zu wan- deln, um, wie es in Aussicht steht, unter den deutschen Kennern dieser Gewächse dereinst als bedeutende, vielleicht bedeutendste Autorität genannt zu werden. Dr. H. Itzigsohn Einige Bemerkungen zu dem Berichte über die Phytostatique applique au Jura etc. in Nro. 27. der diessjährigen Flora. In der 27. Nummer 1. J. hat sich die Flora bewogen gefunden, eine Analyse meiner, unter dem Titel: Phytostatique appligae au Jara etc. erschienenen Arbeit zu veröffentlichen. Ich danke sehr für diesen wohlwollenden Bericht, worin ich die Anfangsbuchstaben der tüchtigen Verfasser der Beschreibung der Umgegend von Nörd- 5350 lingen zu erkennen geglaubt habe. Die Referenten stimmen mit mir, hinsichtlich des Haupteinflusses, den das unterliegende Gestein auf die Vertheilung der Arten ausübt, überein, und das ist ein wich- ttger Punkt in der botanischen Geographie. In gewissen Beziehun- gen neigen sie zu verschiedenen Ansichten über die Erklärung die- ses Einflusses, wobei sie die chemische Zusammensetzung der Felsen eine vorwiegendere Rolle, als ich, spielen lassen. Ich erlaube mir, auf einige Einwürfe, welche die Herren Referenten erhoben haben, kurz zu antworten. Erstlich. stützen sie sich, um den chemischen Einfluss zu be- gründen, hauptsächlich auf folgenden Beweisgrund: „So lange aber Pflanzen, wie Pleris aquilina, nur auf Kieselgestein, Cotoneaster vulgaris nur aufKalkgestein gefunden worden sind...“ (Es wäre überflüssig, den Satz ganz abzuschreiben.) In der That hat man schon lange Pteris auf allerlei Kalkgestein, auf Uebergangs-, Mu- schel-, Jura-, Kreide-, tertiirem Kalk ete. etc. und Cotoneaster auf allerlei Arten von Kieselgestein, als auf dichten Graniten und Bari- ten der Vogesen (Mougeot, Godron, Kirschleger), auf den Porphyr- und Thonschiefergebirgen Rheinbayerns, Rheinpreussens und Nassaus (Döll), auf Basalten, Trachyten etc. der Auvergne (Lecogq, Lamotte), Porphyren und Euriten von Caernarvon (Wat- son etc. ete.) gefunden. Hienach ist es einleuchtend, dass die Be- weisführung des ausschliesslichen Vorkommens dieser Pflanzen auf respective Kalk- oder Kieselgestein von sich selbst zusammenfällt. Hinsichtlich der Eintheilung der Pflanzen in nassliebige (hygre- philes) und trockenliebige (xerophiles), bemerken diese Herren mit Recht, dass gewisse Hygrophilen Standorten angehören, welche von den Bofanikern als trocken angesehen werden. Diesen Einwurf hatten wir vorausgesehen und haben darauf geantwortet (Bd. 1. S. 320). Wir verweisen auf diese Stelle, welche zu lang ist, um bier abgeschrieben zu werden. Wir bemerken hier blos, dass diese Ein- theilung auf dem Grundsatze ruht, dass sandiges Gestein, insofern es locker, zertheilt ist, nothwendig einen hygroskopischeren Boden bildet, als eine dichte Felsart. Bei dieser Gelegenheit erheben sich diese Herren gegen die einigen Arten angewiesene Rolle. Es ist möglich, dass in der That Anemone Pulsatilla und Hepatica schlecht eingetheilt sind. Luzula albida aber müssen wir unter den am meisten charakteristischen psammischen Hygrophilen erhalten. Wenn sie auf der Alb an schat- tigen Orten wächst, so ist zu berücksichtigen, dass diese Stellen eorallischen fcorallien), zuckerkörnigen, oder dolomitischen, leicht in 351 sandiges Getrümmer zerfallenden Kalk zum unterliegenden Gestein haben. Dieser Umstand erlaubt ebenfalls der Betula alba, sick dar- auf festzusetzen. Wenn diese Art auf dem Keuper minder verbreitet vorkömmt, so sollte man angeben, ven welcher Art dieser Formation die Rede ist; denn wenn seine Sandsteine auch psammogen sind, so sind es doch seine verhärteten Mergel, seine Dolomite ete. nicht, und bieten gerade einen, der Luzula ungünstigen Boden dar. Hin. sichtlich des Orodus vernus endlich habe ich nicht gesagt, dass er nur auf dysgeogenem Boden vorkomme, sondern dass er sich darauf viel gewöhnlicher zeige, als auf eugeogenem. Die Verglei- ehung der Vogesen und des Schwarzwaldes mit dem Jura bestätigt diese Annahme vollkommen. Und wenn die Floren diese Pflanzen in den Wäldera Frankreichs und Deutschlands als gemein vorkom- mend angeben, so kömmt diess daher, dass die allgemeinen Werke der beschreibenden Botanik sich bisher keineswegs mit der Dichtig- keit der Verbreitung auf dem oder jenem Boden abgegeben haben. Vebrigens theile ich vollkommen die Ansicht der Referenten, insofern sie auf die Wichtigkeit der chemischen Analyse der Gesteine und der Bodenarten dringend hinweisen. Wie helles Licht sie übri- gens zu verbreiten vermöge, so ändert sie doch nichts an der Noth- wendigkeit, zuerst die Thatsachen zu bestätigen, die der Ursprung dieser Polemik sind. Bevor man die Ursachen einer behaupteten Erscheinung aufsucht, muss man sich versichern, dass diese vorhan- den ist. Hier handelt es sich also zuerst darum , zu wissen, ob es wirklich Pflanzen gebe, wie man behauptet, die ausschliesslich (oder auch nur vorzugsweise) auf Gesteinen dieser oder jener chemischen Zusammensetzung wachsen? Giht es z. B. Arten, welche man nur auf Kalkgestein gefunden hat? Ich fordere die Botaniker auf, diese Frage zu beantworten und die Arten aufzuzählen. Ich meines Theiles kenne deren keine, während ich viele Pflanzen sehe, wovon die einen psammischen (sandigen) Boden, (gleich- viel ob kieselhaltig oder nicht kieselhaltig, wenn er nur sandig ist), erheischen, und wovon die andern die Trockenheit der dichten Fels- arten (der kalkhaltigen oder anderer, wenn sie nur zu keinem hy- greskopischen Getrümmer Veranlassung geben) erfordern. Mir scheint es, man müsse ganz besonders für den chemischen Einfluss eingenommen sein, um nicht mit allen denen zu erkennen, welche botanisirt haben, dass eine Pflanze wie Herniaria auf aller- lei Sandboden, kieselerdigem oder anderm, von selbst wächst; wäh- rend sie auf nicht sandigem Boden, von welcher Natur er sonst auch sei, von selbst nicht wächst. Es ist so sicher, dass der Quarz- 552 sand nicht als Kieselerde, sondern als zertheilendes Element des Bodens wirkt, dass Herniaria sich ebenfalls mit dolomitischem Sand begnügt, wie diese Herren selbst Beispiele davon anführen. Ich erlaube mir zum Schlusse noch beizufügen, dass ich glück- lich bin, diesen kleinen Aufsatz an so sachkundige Botaniker zu richten, wie die Herrn Sn. und Fr., Gelehrte, mit denen ich mich ebenfalls, binsichtlich der Liebe zur Natur und der Aufrichtigkeit in den Ueberzeugungen, schon bei dem Lesen ihres vortrefllichen Bu- ches, wahrhaft verwandt fühle. Pruntrut den 7. Sept. 1850. J. Thurmann. Literataur Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwis- senschaften in Wien; gesammelt und herausgegeben von Wilhelm Haidinger. V. Band, ausgegeben den 8. Juni 1849. Preis: 1 S, 40 kr. €.-M. VI. Band, ausgege- ben den 22. März 1850. Preis: 1 fl. 20 kr. C.-M. Von den zahlreichen Mittheilungen aus allen Fächern der Na- turwissenschaften, die uns diese neuesten Bände eines erst vor mehreren Jahren in’s Leben getretenen und unter allen Stürmen der Zeit treu ausharrenden Vereines bringen, wollen wir hier die den Botaniker vorzüglich interessirenden hervorheben. In der Versammlung am 22. September 1848 legte Hr. Bergrath Haidinger die 2 neuesten Lieferungen von Hartinger’s Para- disus Vindobonensis zur Ansicht vor. Mehrere der früheren Liefe- rangen wurden zu ihrer Zeit vorgezeigt. Die wundervollen Formen schön blühender Gewächse aus den Gärten Wiens sind hier in aus- gezeichneten Abbildungen durch Farhendruck versinnlicht, Bekannt- lich ist eine kurze Erläuterung von Endlicher und Fenzl beige- geben. Die Abbildungen selbst sind das Werk des trefllichen Hartinger, nach der Natur gemalt und unter seiner Leitung in der k. k. Staatsdruckerei in Farbendruck ausgeführt. Die 2 Liefe- rungen enthalten folgende Species: Saccolobium guttatum Lindl. (Orchid. Vandeae. Ostindien. K.K. Hofgarten in Schönbrunn), @lo6da Mantisia saltatoria Roxb. (Zingib. Ostindien. Garten des Freiherrn K. v. Hügel), Cyenochus Loddiyesii (Orch. Vand. Surinam. Schön- brunn); Blandfordia nobilis Sm. CAsphod. Neu-Holland. Hügel); 553 Clierodendron splendens G. Don (Verben. Sierra Leone. Hügel); Silium ezcelsum Hort. (Siliac, Vaterland unbekannt. Hügel); Co- ryanthes Parkesii Lindl. (Demerara)— macrantha. (Carracas, Tri- nidad. Orchid. Vandeae. Hügel); Aerides odoratum (Orch. Vand, Ostindien. Schönbrunn). — Durch die Zeitverhältnisse wurde die Erscheinung der letzten Lieferungen verzögert. Es ist sehr wün- schenswerth, dass ein vermehrter Antheil der Besitzer von Biblio- theken an der Schönheit von Leistungen dieser Art auch auf dieses Unternehmen fördernd einwirken möge, zur Unterstützung einer Ar- beit, die sich auf einen so reizenden Gegenstand gewendet hat. Bergrath Haidinger fügte hinzu, dass er nicht umhin könne, zu bemerken, dass diese Abbildungen, welche im Anfange der Heraus- gabe, wo sie mit der Hand illuminirt wurden, das Blatt auf 2 fl. C.- M. kam, willig Pränumeranten fanden, jetzt in einem so trefflichen Farbendruck ausgeführt werden, dass man sie wirklich täuschend nennen kann, und dabei nur 1 fl. C.-M. kosten. Es ist daher auch die Anschaffung sehr erleichtert. Die vorgezeigten Lieferungen sind die 3. und 4. des zweiten Bandes, Jeder Band enthält 15 Liefe- rungen. In der Versammlung am 8. December 1848 berichtete Herr von Morlot über die neueren wissenschaftlichen Bestrebungen in Gratz. Die erste, den 26. Novemher dort abgehaltene Versammlung von Freunden der Naturwissenschaften, war sowohl von Fachgelehrten als von gebildeten Laien zahreich besucht und wurde durch Prof. Unger eröffnet. Derselbe hielt einen Vortrag über einige so- eben bei Ebersdorf, unweit Kaimberg, drei Stunden von Gratz in miocenen mit Braunkohlen vorkommenden Schichten aufgefun- dene Pflanzenüberreste. Während gewöhnlich nur mehr oder minder deutlich auf dem Gestein gezeichnete Abdrücke vorkommen , zeigt sich hier ein Blatt so vollkommen erhalten, dass man es abheben und mikroskopisch untersuchen kann, ein äusserst seltener Fall. Es erweist sich dabei als eine Wasserpflanze mit scharf erkennbaren Spaltöffnungen auf der obern Seite und nicht nur mit Sicherheit in das Geschlecht Potamogeton hineingehörend,, sondern auch als eine dem jetzt in unsern Gegenden lebenden Potamogeton rufescens L. sehr nah verwandte Species, die Prof. Unger dem Entdecker zu Ehren Potamogeton Morloti benenut, die dem fossilen P. trilonis am nächsten steht. An fossilen Potamogetonen sind überhaupt bekannt geworden: durch Al. Braun eine Art aus Oeningen und durch Pro- fessor Unger 2 Arten vom Monte Bolea nebst dem P. pannonicum nach einer von Dr. Sadler in Pesth aufgefundenen Frucht, welche 554 mit P, perfoliatum sehr nahe verwandt ist. Was die geologischen Folgerungen betrifft, die sich an das neuentdeckte Vorkommen an- knüpfen, so ist zu bemerken , dass sich das Potamogeton rufescens auch in der Schweiz, in Schottland, in Asien und in Nord-America findet, und also die nahe verwandte fossile Art ebenfalls auf ein gemässigtes Klima hindeutet; allein Wasserpflanzen vertragen grös- sere klimatische Veränderungen als Landpflanzen, daher man eher auf diese schauen muss, um über die nittlere Jahrestemperatur, die zur Zeit jener Ablagerungen in der &egend von Kaimberg herrschte, Aufschluss za bekommen. Es finden sich nun dort hauptsächlich 2 schöne mittelgrosse, unsymmetrische Blätter aus der Classe der sub- tropischen Columniferen, sie gleichen gar sehr den Blättern der Ca- talpa (Büttneria catalpaefolia) von Carracas und des Hibiscus ela- tus von Martinique, dürften aber, da sie nicht wie jene krautartigen Gewächsen sondern eigentlichen Bäumen angehört zu haben scheinen, ihre nächsten Verwandten in der Gattung Dombeya finden, daher sie Professor Unger Dombeyopsis grandifolia und Dombeyopsis filiaefolia nennt, Die D. grandifolia kommt in Bilin, Oeningen und Prävali ebenfalls vor, während die D tiliaefolia von Hrn. 0. Heer unter dem Namen Cordia tiliaefolia als in Oeningen und Bilin vor- kommend angedeutet worden ist. Ausserdem sind überhaupt noch % fossile Dombeyopsis-Arten bekannt, die D, lobala aus der Wetterau und die D. erenata, die 0, Heer von der hoben Rhone (Canton Zürieh) beschreibt; sie kommt auch in Bilin vor und ist kürzlich in schönen Exemplaren bei Trofayach in Obersteyer gefunden worden. Das Vorkommen der 2 Dombeyopsis bei Kaimberg deutet darauf hin, dass das Klima zur miocenen Zeit, wo diese Pflanzen lebten, ein subtropisches war, wie man es gegenwärtig in Südcarolina und Texas findet, was auch mit den Resultaten der elassischen Studien Prof. Unger’s über die fossile Flora von Parschlug übereinstimmt, obschon sie im Uebrigen mit derjenigen von Kaimburg, so weit diese bekannt ist, und was die einzelnen Species anbelangt, nicht über- einstimmt und man daher annehmen darf, dass die beiden Ablage‘ rungen nicht ganz gleich alt sind. Es kommen z. B. keine Dom- beyopsis-Arten in Parschlug vor und es zeigt sich eine bedeutende Verschiedenheit zwischen Parschlug und Bilin, welches andererseits mit Kaimberg eine grosse Aehnlichkeit zeigt. Bei Kaimberg sind ausserdem noch gefunden worden: ein Nadelholz, welches mit dem Taxodites pinnatus von Bilin gut übereinstimmt, und einige andere noch nicht sicher zu bestimmende Pflanzenarten, worunter ein hüb- sches Farnkraut. Zum Schlusse seines durch Vorzeigen der ver 55 steinerten und der ihnen ähnlichen lebenden Pflanzen, so wie vieler Abbildungen ungemein anschaulich gemachten Vortrages wies Herr Prof. Unger auf die allgemeine Tendenz des Studiums der verstei- nerten Ueberreste aus dem Pflanzenreiche hin. Die Einen, mit Göppert an der Spitze, der sich vorzüglich mit Pflanzen aus den ältesten Formationen abgegeben hat, wollen in den untergegangenen Formen eine von der jetzt lebenden ganz verschiedene, abweichende und für sich abgeschlossene Schöpfung erkennen, während Professor Unger, der sich vorzüglich mit der Flora der jüngeren vorweltli- chen Formationen abgegeben hat, ihre oft sehr grosse Verwandt- schaft mit der Jetztwelt gelten lässt und sich so dem neueren Geiste der gesammten geologischen Forschungen anschliesst, nach welchem unsere Erde mit ihrer Pflanzen- und Thierwelt aus einem in der Urzeit allerdings sehr verschiedenen Zustand durch eine Reihe von allmähligen Veränderungen endlich ihre gegenwärtige Gestaltung an- genommen hat. In der Versammlung am 12. Januar 1849 wurden von Hrn. Bergrath Haidinger weitere Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Gratz vorgelegt. Hr. Profes- sor Unger hatte am 31. December 1848 daselbst einen Vortrag über die Entwicklungsgeschichte des Embryo’s von Hippuris vulga- ris gehalten, in welchem er als Einleitung eine kurze Geschichte der Lehre vom Geschlechte der Pflanzen und vom Zeugungsvorgange gab. Die fraglichen Punkte, um die es sich in den gegenwärtig herrschenden Theorien handelt, wurden zunächst herausgehoben und beleuchtet und darauf die Entwicklungsgeschichte des Embryo’'s an der genannten Pflanze vom ersten Erscheinen des Embryobläschens bis zur Bildung eines kugeligen aus mehreren Dutzend Zellen be- stehenden Körpers verfolgt. Hr. Prof. Unger hat die wichtigsten Stadien dieses Entwicklungsvorganges gezeichnet und legte auch 44 dahin einschlägige Abbildungen vor, wovon mehrere und zwar eben die wichtigeren nicht mit der von Schleiden von eben dieser Pflanze gegebenen Darstellungen (Ueber Bildung des Eichens und Entstehung des Embryo’s bei den Phanerogamen. Nov. Acta Acad. N. C. Vol. 19. P. L) übereinstimmen wollen. Ohne auf eine Kri- tik der bekannten Schleiden’schen Theorie der geschlechtlichen Fortpflanzung der Gewächse einzugehen, bemerkte Hr. Prof. Unger, dass doch aus allen den mit der grössten Sorgfalt durch mehrere Jahre angestellten Untersuchungen an Hippuris die Bildung des Em- bryo's schlechterdings nicht von dem Ende des Pollenschlauches abgeleitet werden könne. Mit besonderer Sorgfalt wurde in dem 556 Embryosacke die Entstehung und die Wiederauflösung der ersten Zellen beobachtet, ferner die Entstehung und allmählige Ausbildung des Keimschlauches angegeben und gezeigt, wie in dem untern Ende desselben, das in den Eiweisskörper hineinragt, die Keimzelle (resi- cula s. cellula germinativa), d. i. der erste bestimmte Entwurf des Embryo, zum Vorschein kömmt. Die weitere Entwicklang des Em- bryo wurde noch bis zur Entstehung der Pflanzenaxe verfolgt. In der Versammlung am 19. Januar 1849 theilte Hr. Prof. Un- ger in einem Briefe anHrn. v. Morlot folgende vorläufige Notizen über die fossile Flora aus dem sogenannten Alpenkohlenschieferge- bilde von Sotzka unweit Cilly mit: „Eine sehr charakteristische Pflanze von Radoboj, Getonia petraeaeformis Ung. (Chlor. prot. T. #7. F. 1, 2, 3) kommt in Sotzka vor, zugleich aber eine zweite neue Art derselben Gattung. Von den bereits beschriebenen fossi- len Pflanzen Hering's kommt Auracarites Siernbergü Göpp- (Cyeloserites dubius Sternb.) und Ceanothus ziziphoides Ung. {Chtor, prot. T. 50) ebenfalls in Sotzka vor; die übrige keineswegs sparsame Flora scheint neu zu sein. Einige Biattformen haben einen auffallend tropischen Charakter,“ Prof. Unger zeigt ferner an, dass die 2 ersten Blätter seiner „Bilder der Vorwelt:‘ als Probe in einigen Wochen versendet wer den sollen. Die Herausgabe, in München vermittelt, wird wenig zu wünschen übrig lassen. In der Versammlung am 26. Januar 1849 theilte Hr. Constan- tin v. Ettingshausen seine Üntersuchungen über die Verbrei- tungssphäre der alpinen Vegetation mit, welche er in den österrei- chischen Alpen anzustellen Gelegenheit hatte. Nicht nur auf den Voralpen und in den am Fusse: der Alpen liegenden Thälern, son- dern auch auf den entfernteren niedern Gebirgen findet man Loca- litäten, welche ein von ihrer Umgebung mehr oder weniger auffal- lend abgegränztes und verschiedenes Vegetationsbild darbieten , das durch Auftreten mehrerer alpiner Pflanzenformen hervorgerufen wird. Seine zahlreichen Beobachtungen in dieser Beziehung haben ihn auf die Idee gebracht, dass die Alpenflora in der Vorzeit in bei Weiten tiefere Regionen herabgereicht haben und dass in demselben Ver- hältnisse auch ihre Verbreitungssphäre eine viel grössere gewesen sein musste, In der Versammlung am 30. März 1849 gab Hr. Theodor Gassner botanische Notizen über den Hochwart im Judenburger Kreise in Steyermark, auf dessen Pflanzenreichthum schon Steyrer in der Flora 1838 aufmerksam gemacht hat. Der Hochwart, oder, 557 wie Einige schreiben, ‚„Hohenwart‘‘ liegt in der Urgebirgskette, die sich südlich von der Enns vom Hochgolling nach Osten erstreckt, Von 3 Seiten kann man zu ihm gelangen; nämlich vom Ennsthale aus, indem man von Irdning den Donnersbach in südlicher Richtung verfolgt bis zu den Alpenhütten im Glatt, die am Fusse des mit dem Hachwart durch einen Bergkamm in Verbindung stehenden Eiskar- spitzes liegen. Der zweite Zugang ist durch das Thal von Puster- wald oberhalb Judenburg offen, in welches man bei den Hammer- werken von Möderbruck von der Tauernstrasse ablenkt. Den dritten und schönsten Zugang bildet das schmale Schöttlthal von Oberwölz aus, von welchem Städtchen ein rüstiger Fussgänger in 31/, Stun- den zum Fuss des Hochwarts gelangt, dessen Wasserfälle an der Südseite schon aus bedeutender Ferne gesehen werden können. Auf allen 3 Wegen rauschen dem Wanderer die klaren Wässer jenes Berges entgegen, die sich in die Enns und Mur ergiessen. Der Hochwart steht gleichsam als Bergveste oder Angelpunkt am Anfang yon 3 Alpenthälern, schliesst besonders das Schöttithal wie ein Thor oder eine Klause und bewacht 3 Uebergänge über die nahen Berg- sättel, woher ihm vielleicht der Name ‚hohe Warte, Hochwart‘“ zugekommen ist. Er erhebt sich zu einer Höhe von 7452’ über die Meeresfläche, besteht grösstentheils aus Urthonschiefer und nur an einer abdachenden Fortsetzung seiner Ostseite, an der er so wie gegen Süden plötzlich steil abfällt, bildet der Kalk eine schroffe Wand, ähnlich eier über den Bergablang herablaufenden Mauer einer Festung, bei den Bewohnern der Umgegend unter dem Namen der „weissen Wand‘ bekannt. Die Nordseite des Berges ist bis zur Spitze bewachsen und gegen Westen dehnt er sich mit seinem Rücken bis zum Eiskarspitz eine starke Viertelstunde weit aus und bildet mit diesem gegen die Südseite 3 Absätze, auf deren jedem sich eine Wassersammlung befindet, die man See zu nennen pflegt. Den höchstgelegenen und kleinsten bezeichnen die Jäger and Sen- nen als den Goldsee. Er besteht eigentlich nur aus einer Schnee- oder Eisdecke, die über einer Mulde von geringem Umfange gela- gert ist und selbst durch die Juli- und Augustsonne nicht immer geschmolzen wird. ,„Wälsche‘‘ sollen der Sage nach vor nicht lan- ger Zeit fast in jedem Sommer oftmals zu ihm hinangestiegen und meistens mit schwerer Ladung wieder abgezogen sein. Ref. fand dort nichts als etwa wenige schimmernde Glimmerblättchen, die der Sehneegrube vielleicht den Namen und der Sage den Ursprung ver- anlasst haben. Von dieser Stelle rieselt über eine hohe schwarze Steinwand eine Quelle nieder zur zweiten Terrasse, in welche sich 558 .der „Wildsee‘ mit seinem smaragd- und schwarzgrünen Wasser zwischen Felsen und dem rasigen Abhang eingebettet hat, der, hie und da mit Thonschiefer bedeckt, die Eiskarspitze mit dem Hoch- wart verbindet. Auch diese kleine Wassersammlung thaut nieht all- jährlich ganz auf: kein Fisch befindet sich in derselben. Von die- sem Absatze führen 2 Wege auf die tiefste, grösste und schönste Terasse, zu der des Fischsee’s hinab. Der eine zieht sich neben schwindelnder Tiefe an einem sehr abschüssigen, hie und da mit Poa-Arten bewachsenen Yelsabhange hin, der plötzlich überhangend abfällt zu dem Ufer des grössten See’s, dem sein Fischreichthum, besonders an Forellen und Salmen, die zuweilen von ausgezeichne- ter Schönheit und Grüsse sind, den Namen gegeben hat. Der «weite, beguemere und ganz gefahrlose Weg führt zu dem Abhang zurück, der sich von der schroffen Südseite der Hochwartskuppe bald verflächend, bald wieder jäh oder abstürzend zum Fischsee niedersenkt. Er ist grösstentheils bedeckt mit kleinen 'Thonschiefer- stücken und grossen Felsblöcken, die sich von der ganz zerklüfteten Basis der Bergkuppe häufig lostrennen, was besonders im Frühjahre beim Sturz der Lawinen der Fall sein muss, deren Spuren man mehrfach begegnet. Der Hochwart entsendet zwar nach alien Sei- ten viele Quellen mit eiskaltem, krystallhellem Wasser; aber die reichlichsten brechen aus diesem Abhange an mehreren Stellen her- vor, vereinigen sich später und bilden mit den 2 vom Wildsee über ‚eine hohe, überhangende Felswand stürzenden Bächlein 3 schöne Wasserfälle, die den Fischsee speisen, der seinerseits wieder den Veberfluss an Wasser in einem vielleicht 200’ hohen Sturze der Thaltiefe zusendet. Dieser Berg nun bietet eine grosse Aus- wahl von Pflanzen, die in verhältnissmässig so engem Raume zu- sammengestellt, um so mehr Interesse erregen, da man die einen davon sonst nur auf Kalkgebirgen, andere auf Granit, Gneiss oder Glimmerschiefer findet, die hier der Thonschiefer in so lieblichem Vereine dem Auge verführt. Freilich sind die Elemente zu ihrer Erzeugung und Ernährung sehr nahe, der Kalk am östlichen Abhange und der Glimmerschiefer im Eiskarspitze, im Westen des Berges, dessen Ost- und Nordseite die interessanteste Ausbeute liefern. Be ginnt man die Besteigung vom Pusterwalderthale aus, also von Osten her, so begegnet man, nachdem man an den Pölserhütten vor- über ist, alsbald in der Region des Rhododendrons, hier Rh. hirsu- tum, der Gentiana pannonica in zahlreichen Exemplaren , einer Pflanze, die sporadisch auch in den Seckauer Granitalpen zu treflen ist. Neben ihr hlüht am grasreichen Abhange Astrayalus alpinus, 559 Trifolium caespitosum , Erigeron alpinum , Gentliana nivalis,, Hie. racium albidum, auranliacum, Dryas oclopetala, Thesium alpinum, Nigritella angustifolia, Hedysarum obscurum, und an der weissen Wand Globularia cordifolia, Sarifraga caesia, mutala, Gnaphalium Leontopodium. Von diesem Felsenwalle klettert man nieder in eine quellen- und grasreiche Mulde; da blühen Saussurea alpina, Gen- Hana punctata, bavarica, Pedicularis incarnala, reculita, verlicil- lata, versicolor, Tofjeldia calyculata, borealis, Pyrola minor, Crepis aurea, Sazifraga Aizoon, aufumnalis, stellaris, Aconitum Napellus, Neobergense , Ranunculus alpestris, monlanus, aconitifolius, Trol- lius europaeus, Stalice alpina, Soldanella alpina, pusilla, Gnapha- lium norvegicum, supinum, Arnica montana, Cirsium spinosissimum, Achillea atrata, Clavenae, Dianthus alpestris, Antirrkinum alpi- num, Anemone alpesiris, baldensis, Allium Schoenoprasum. Die kleinen Terrassen und Hügel dieser Mulde übersteigend, wendet man sich der nördlichen Seite des Berges zu, findet auf dem Wege da- hin Oxytropis campestris, (riflora, Chrysanthemum alpinum, Po- lentilla aurea, Silene alpestris, Anthyllis Vulneraria, Campanula barbala, alpina, Geum montanum, Primula minima, und gelangt bald zu den schönsten Exemplaren der so seltenen Sarifraga hie- racifolia, Sie wächst hier nicht, wie es an andern Standorten der Fall sein soll, auf moorigen, torfhaltigen Stellen oder an Bächen, sondern auf offenem Abhange; nur die grössten Exemplare wachsen aus einer moosbewachsenen kleinen Vertiefung und zwar unter dem Ueberhange heraus, krümmen sich an der Wurzel und ragen dann pfeilgerade empor. In Steiermark ist diese Stelle bisher der dritte zuverlässige Standort dieser Pflanze; Lantsch, Judenburgeralpen, Putzenthalerwand enthalten sie nicht mehr, oder sie wurde überhaupt an diesen Orten nie gefunden. Die Höhe, auf der ich sie fand, dürfte etwa 7000° betragen, ein einziges Exemplar traf ich als sel- tene Ausnahme nicht ferne von der Spitze des Berges. Indem man derselben zustrebt , begegnet man der Arabis alpina, bellidifolia, Hutchinsia brevicaulis und alpina, Cardamine resedifolia, alpina, Arenaria ciliata und biflora, Carex alerrima, Juncus trifidus, Ve- ronica sawatilis, Geum replans, Aronicum Clusü und glaciale, Draba stellata, Sazxifraya oppositifolia und einer anderen, dieser und der Saxifrage biflora verwandten, welche Ref. als Sazifraga Kochii Hornuny zu bestimmen wagte, ohne für die Richtigkeit sei- ner Ansicht stehen zu wollen, da er in den bisher von ihm einge- sehenen Herbarien kein instructives Exemplar zur Vergleichung fin- den konnte. Die Spitze des Hochwarts bietet, ausser einem herrlichen 560 Gebirgspanorama, in dem kleinen Raume einiger Quadratklafter Gentiana brachyphylla, imbricata, Gaya simplex, Dianthus glacialis, Saxifraga Rudolphiana, androsacea, moschata, bryoides, Burseriana 'Gentiana frigida, Sesleria disticha, mierocephala, Cerastium latifo- lium, lanatum, Myosotis alpina, Salix retusa, reticulata, Phyteuua pauciflorum, Pedieularis versicolor ete. (sämmtliche Pflanzen sind nach Koch’s Taschenbuch bestimmt), so dass die Versicherung ge- wagt werden darf, dass man von wenigen Bergen mit solcher oder grösserer Zufriedenheit über gewonnene Ausbeute und köstlichen Naturgenuss wie von diesem wird niedersteigen können. Anzeigen Flora atlantica ezsiccata. Hr. Durando, der sich als Botaniker mehrere Jahre in Paris aufgehalten hat, hat sich im Februar 1850 nach Algier übergesie- delt, mit dem Vorsatze, nach und nach die verschiedenen Theile dieses Landes zu durchsuchen und die Resultate seiner Forschungen dem botanischen Publicum mitzutheilen. Er ging zuerst in die in der Nähe Oran’s gestiftete Ackerbaucolonie und hat kürzlich von dort zwei Centurien Pflanzen an Dr. Cosson in Paris überschickt; Hr. Cosson hat es übernommen, die Pflanzen zu bestimmen und zu vertheilen. Der Preis einer Centurie ist für die Subseribenten auf 20 Fres. festgesetzt, für die Nicht-Subscribenten beträgt er 25 Fres. Unterzeichneter erlaubt sich das Unternehmen des Dr. Durando den Lesern dieser Zeitschrift zu empfehlen und ist bereit, die Be- stellungen auf besagte Centurien zu befördern. Strassburg im September 1850. Buchinger. Bei Georg Wigand in Leipzig ist erschienen und darch alle Buchhandlungen zu beziehen: Deutschlands Flora. Mit Abbildungen sämmtlicher Gattungen und Untergattungen. Von Dr. W. L. Petermann. In hoch Quart. 87 Bogen mit 100 Tafeln Abbildungen. Preis mit eolorirten Abbildungen 12 Thir., mit schwarzen 8 Thlr. Das Werk kann auf einmal vollständig oder in 12 Lieferungen nach und nach bezogen werden. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. NLORA ) + N. 36. Regensburg. 28. September. 1830. Inhalt: oRIGınaL-ABHANDLUNG. Burkhardt, botanische Mittheilun- gen: 1. Scutellaria Columnae, eine für Deutschland neue Pflanze. 2. Ueber die Abänderung einiger Farne, — rırerarur. Haidinger, Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien. (Schluss.) De Yisiani, Flora Dalmatica Vol, III. Pers. I. E. Cosson, Notes sur quel- ques plantes de France critiques, rares ou nouvelles, — FRRSONAL-NOTIZEN. Stein. Schnizlein. Al. Braun. Botanische Mittheilungen, von Friedr. Burkhardt, Apotheker zu Nisky in der Oberlausitz. 1. Scutellaria Columnae All., eine für Deutschland neue Pflanze. Es ist merkwürdig, dass diese ausgezeichnete Pflanze bisher nicht aufgefunden worden ist; denn übersehen lässt sich dieselbe nicht, noch weniger mit den übrigen deutschen Arten dieser Gattung verwechseln. Mein Sohn Guido fand diese Pflanze im- Juni die- ses Jahres auf einer botanischen Excursion nach der Insel Rügen; sie wächst daselbst an den grasigen Abhängen und in Gebüschen an der alten Burg Rugard. Nach meiner Untersuchung, welche ich freilich nur an den mitgebrachten trockenen Exemplaren vornehmen konnte, ist es diese südeuropäische Pflanze, welche auch der Ser. commulala @uss. nahe steht, aber durch die Pubescenz aller Theile und die grössere Corolle sich von letzterer unterscheidet. Es ent- steht nun die Frage: wie kommt diese südliche Pflanze in die nörd- lichste Region Deutschlands? Sie lässt sich als eingeschleppt oder verwildert wohl nicht ansehen, da sie fern von aller Cultur vor- kommt. Es verhält sich damit ähnlich, wie mit Trigunella monspe- lisca, welche ich im Jahre 1832 zuerst an ihrem nördliebsten Stand- punkte in Böhmen auffand. — Ueber einige eingewanderte und jetzt einheimisch gewordene Pflanzen hoffe ich bald ein Mehreres mitthei- len zu können. " 2. Ueber die Abänderung einiger Farne. Bekannt ist das Aspidium erosum Schkuhr oder Filix mas erosum Döll, welches ich auch in meiner Gegend zu beobachten Gelegenheit habe. Es liebt beschatteten Boden und kommt gröss- Flora 1850. 36. 36 ran 62 tentheils steril vor; ich habe es aber auch mit Fruchthäufchen an der Spitze des Wedels gesammelt. Nach mehrfachen Untersuchun- gen bin ich zu der Ueberzeugung gelangt, dass diese oder eine ähn- liche Form der Ausartung sich auch auf andere, wo nicht auf die meisten Farnkräuter erstreckt; ich habe sie*an Asp. cristatum, spi- nulosum und Filiz femina beobachtet, und dadurch bin ich über eine Form des letzteren erst in Klarheit gekommen, welche mich lange getäuscht hat; vielleicht ist diese das Athyrium trifidum Rth. Die Ausartungen der genannten Farne beruhen auf der Neigung, auf recht beschattetem, reichlich feuchtem Grunde zu luxuriren, ohne :jedoch dabei die gehörige Grösse und Ausbildung der Hauptform zu erreichen, daher auch meist unfruchtbare Wedel bildend. Die Fie- dern und Fiederchen werden entfernter, die Läppchen breiter, die Nerven und Gefässbündel stärker hervortretend, und stärkere, meist gekrümmte Zähne der Läppchen bildend. Bei Filix femina und ceristatum wird oft die Spitze des Wedels zweitheilig; bei ersterer fand ich sogar die Neigung, drei- und vierreihige Fiedern zu bilden. Vielleicht ist dieses Luxuriren mit der Form des Polypod. vulgare, welche Linne P. camdricum nannte, und mit dem Scolopendrium daedaleum in ähnliche Kategorie zu bringen. Auch unter Pteris aquilina hahe ich Exemplare gesammelt, deren Fiederchen sämmtlich breiter als an den andern Wedeln dieser Art sind, aber doch auch fructificiren. Ein ziemlich junges Exemplar hatte sogar statt des eingerollten Blattrandes einen gekerbten flachen Rand, durch das Hervortreten der starken Gefässbündel erzeugt. Noch bemerke ich hier gelegentlich, dass Bolrychium malrica- riaefol. A. Braun, rulaceum Sw., welches Koch in seiner Synep- sis Edit, secunda als Species aufzählt (seorsum proposui ut ulterius observetur, mihi enim species peculiaris neque varietas B. Luna- riae videtur), nach meinen Beobachtungen, welche ich hier jährlich zu machen Gelegenheit habe, nur Varietät des B. Lunaria ist. Beide wachsen auf demselben Boden und Standort, sogar durch einander, aber immer vereinzelt, und B. Lunaria ist weit häufiger als rula- ceum, 563 L iteratauan Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwis- senschaften in Wien; gesammelt und herausgegeben von Wilhelm Haidinger. V. Band, ausgegeben den 8. Juni 1849. Preis: 1 fl. 40 kr. C.-M. VI. Band, ausgege- ben den 22. März 1850. Preis: 1 f. 20 kr. C.-M. (Schluss.) Der Versammlung am 13. April 1849 hatte Hr. Prof. Unger das nachstehende Verzeichniss von fossilen Pflanzen österreichischer Tertiärbecken eingesendet. Zu gleicher Zeit wurde eine reiche Suite von fossilen Pflanzen, die Hr. Professor Unger neuerlich bestimmt und an das k. k. montanistische Museum zurückgesendet hatte, vorgezeigt. Besonders die zahlreichen fossilen Früchte von Wieliezka sind von hohem Interesse. Localfloren der Tertiär-Zeit, 1. Flora des Beckens von Vorkommen in andern Localitäten. Trofeiach. Filices. Polypodites stiriacus Ung. Wies, Arnfels, Winkel in Steyer- : mark. Acerineae. Acer productum A. Braun. Oeningen, Parschlug, Arnfels. „ trilobatum A. Braun. Oeningen, Parschlug, Silweg, Bi- lin, Wetterau, Cupuliferae. Carpinus grandis. Radoboj. Pomaceae. Pyrus troglodytarum Ung. Radoboj. Annonaceae, Annona lignitum Ung. Wetterau. Büttneriaceae. Dombeyopsis crenata. Bilin 3 Arnfels? Hohe Rhone in der Schweiz. u. Flora von Kainzberg bei Gratz, Filices. Aspidium Lethaeum Un g- Najadeae. Potamogeton Morloti U ng. 36* 564 Flora von Kainzberg bei Vorkommen in andern Localitäten. Gratz. Coniferae. Tazxodites pinnatus Ung. Bilin. " Büttneriaceae. Dombeyopsis tiliaefolia Ung. Oeningen ‚ Bilin. grandifolia Ung. Bilin, Prävali und Leoben, 1. Flora des Beckens von Ob- dach and Reichenfels. Noajadeae. Caulinites indeterminatus, Pariser Becken. Cupwuliferae. Carpinus norica Ung. Ulmaceae, ” Ulmus quereifolia Ung. Parschlug. . Juglandeae. Juglans latifolia A. Braun, Deningen. IV. Flora des Beckens St. Ste- phan bei Gratz. Gramineae, Culmites anomalus Ung. Rhein bei Gralz, Lonjumeau hei Paris. Betulacense., Betulinium tenerum Ung. Freistadt in Oesterreich. Cupuliferae. ‘ Carpinus nostralum Ung. Salicineae. Saliz Leuce Ung. Populus . . . (amenta). V. Flora von Kindberg. Coniferae. Pinites Pseudostrobus Erd. Armissan in Frankreich. Pinites....? Tazites Langsdorfü Brongn. Wetterau. VI. Flora von Franzensbrunn bei Eger. Rhamneae. Ceanothus polymorphus A. Br. Veningen,, Radoboj, Wetterau, . Mombach bei Mainz. ' Juglandeae. Juglans ventricosa Bron gn. Wetterau, Arzberg in Bayern, Wieliezka, 565 Amygdaleae. Amygdalus Hildegardis Ung. rr persicoides Ung. vu Flora des Salzstockes von Wieliczka. Coniferae. Pinites salinarum Partsch. Peuce silesiaca Ung. Dirschel in Schlesien. Steinhaurra subglob. Sternb. Putschirn in Böhmen. Taxoxylum Göpperti Ung. Im Trachytgrünstein bei Schem- nitz in Ungarn. Betulaceae. ” \ Betulinium parisiense Ung. Pariser Becken. Cupuliferae. Quercus limnophylia Ung. „» gians Salurni Ung. Castanea compressa Ung. „» Salinarum Ung. Fegonium vasculosum Ung. Ungarn, Steiermark, Oesterreich. salinarum Ung. Juglandene. Juglans ventricosa Ung. Wetterau, Arzberg in Bayern, Franzensbrunn bei Eger. », „ salinarum Ung. (Juglandites salis Sternb.) » costala Ung. (Juglandites costat. Sternb.) Wetterau, Altstadt in Böhmen. Papilionaceae. Cassia grandis Ung. Von Hrn. Dr. Carl Schiedermayr in Linz war eine Abhand- lung „Versuch einer Darstellung des Vegetationscharakters der Um- gebung von Linz‘ eingesendet worden. Mit sorgfältiger Beachtung der klimatischen und geologischen Verhältnisse stellt der Verfasser in dieser Arbeit die Eigenthümlichkeiten der Fiora der Umgebung der Stadt Linz nach einzelnen kleineren Gebieten dar, welche unge- achtet der anscheinend so wenig diflerenten äusseren Bedingungen doch beträchtliche Verschiedenheiten zeigen. Die ganze Arbeit, die eine anziebende Uebersicht dieses Abschnittes der vaterländischen Pflanzengeographie liefert, wird in den naturwissenschaftlichen Ab- handiungen mitgetheilt werden. Hr. Constantin v. Ettingshausen zeigte Durchschnitte fossiler Hölzer, welche von Hrn. Prof. Unger für die Privatsamm- lung Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand eingesendet worden waren , und erläuterte mit beständiger Hinweisung auf die nächst 566 verwandten noch lebenden Arten die Eigenthümlichkeiten des Baues derselben. Diese Hölzer sind: Thuiooylum juniperinum Ung. aus der Sandgrube der St. Mar- xer Linie bei Wien. Thuioxylum Hlinikianum Ung. aus dem Kieselkalke der Ter- tiärformation von Hlinik in Ungarn. Culmites anomalus Brongn. aus dem Kieselkalke von Hlinik in Ungarn. Sillimannia tekana Ung. aus der Kreideformation bei Gonzales in Tejas. Der Querschnitt, dieses neuen und sehr interessanten Hol- zes zeigt mannigfach gehogene und eingekeilte Markstrahlen, was aus einer starken seitlichen Compression zu erklären ist, welche der -Stamm vor dem Verkieselungsprocesse erlitten haben musste. In der Versammlung am 18. Mai 1849 theilte Hr. Constantin v. Ettingshausen die Resultate der Untersuchungen mit, welche er durch die mikroskopische Untersuchung der Kohlentheilchen im Wiener-Sandsteine von Sievering angestellt hatte. Es erscheinen dort nämlich die Lagen des Sandsteines, wenn sie aufgespalten wer- den, häufig ganz mit Kohlenschuppen bedeckt. Hr. v. Ettingshau- sen erkannte sie für Fragmente von Blättern und Stengeln des Pterophy!lum longifolium Brongn., einer für die Liasformation be- zeichnenden Pflanze. Ganz gleiche Lagen mit den verkohlten Theilen derselben Pflanzengattung untersuchte er von Waidhofen an der Ips, vom Pechgraben u. s. w., wo sich auch in den diese Lagen ein- schliessenden Gesteinen Ueberreste von Pflanzen vorfinden, die Hr. Prof. Unger als dem untern Lias angehörig bezeichnete, und dem- gemäss dürften auch nach der Ansicht des Hrn. v, Ettingshau- sen die oben besprochenen Schichten von Sievering dem untern Lias angehören, Derseibe zeigte am 1. Juni eine Partie fossiler Pflanzen aus den Schiefern eines neuen Fundortes in Baireuth vor, welche die auffal- lende Erscheinung bieten, dass viele derselben der Keuperformation angehören, während die früher in der Nähe aufgefundenen Pflanzen- reste sämmtlich Repräsentanten des Lias sind. In der Versammlung am 20, Juli 1849 legte Hr. Bergrath Hat- dinger eine in den Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Ver- eins der preussischen Rheinlande und Westphalens enthaltene Auf- forderung von Hrn. Prof, Göppert in Breslau vor, ihm Nachrichten über neu entdeckte, in der ältern Kohlenformation noch in aufrechter Stellung vorkommende Stämme mitzutheilen 567 Hr. Prof. Göppert hatte zu Ende des Jahres 1849 theils durch eigene Anschauung aufgefunden, theils in den Literaturwerken an- gegeben, nicht weniger als 277 in Europa (Deutschland, Frankreich, England) und Amerika beobachtete Stämme verzeichnet, grösstentheils zu den Gattungen Sigillaria, Lepidodendron, auch wohl Calamites, in sehr seltenen Fällen einer Araucaria gehörig. Aus einer Abbil- dung von Hrn. Binney geht hervor, dass die so häufigen Beispiele von Stigmaria ficoides nichts anderes sind, als die Wurzeln der Si- gülarien, allein es sind doch auch hier noch Bestätigungen sehr er- wünscht, die nur durch aufmerksame Beobachtungen an den Fund- orten sicher gestellt werden können. Hr. Prof. Göppert ladet nun Alle, die Gelegenheit zu Beobachtungen haben, ein, ihm dieselben freundlichst mitzutbeilen, und zwar in unfrankirten Briefen, blos mit der Aufschrift naturwissenschaftliche Sachen versehen, denn so hoch wird die Wissenschaft in Preussen geachtet, dass wissenschaftliche Vereine im Verkehre mit Individuen, und die In- dividuen selbst in Correspendenz mit wissenschaftlichen Vereinen die Portofreiheit für Briefe geniessen. Bergrath Haidinger lud die anwesenden Freunde der Naturwissenschaften ein, sich möglichst an diesen Forschungen za betheiligen, so wie er sich ebenfalls an- heischig machte, den Aufruf noch in den Steinkohlengegenden des engeren Vaterlandes zu verbreiten. In der Versammlung am 15. Sept. 1849 theilte Hr. Bergrath Haidinger die Resultate der Untersuchungen mit, welche Hr. Prof, Unger an einer Reihe von Blattabdrücken aus den Mergeln des Schwefelwerkes zu Swoszowice in Galizien angestellt hatte und zeigte die Zeichnungen der Blätter vor. Auf 42 Stücken, die Hr. Prof. Zeuschner in Krakau sandte und einem aus dem k. k. mon- tanistischen Museum in Wien, fanden sich Reste von 20 Arten aus 16 Gattungen und 14 Familien. Nur 4 Arten sind ganz neu, die meisten auch anderwärts gefunden worden, darunter gehen die häu- figen Carpinus macroplera und Ceanothus polymorphus durch alle Perioden der Tertiärformation hindurch. Als bezeichnend für die Formation der Schichten erscheint nach Unger Acerites inteyerrima, und spricht für ein pliocenes Alter derselben , so zwar, dass die Swoszowizer Schwefelformation nicht allein durchaus verschieden ist von der von Radoboj, sondern überdiess der jüngsten Tertiärzeit an- gehörig, oder gleichzeitig mit den Subapenninen-Ablagerungen. In der Versammlung vom 21. December 1849 gab Hr. Bergrath Fr. v. Hauer einige Nachrichten über die Versammlungen von Freunden der Naturwissenschaften in Laibach, 568 Am 29. Jani überreichte Hr. CarlDeschmann mehrere Exem- plare einer zuerst vom Hrn. Dr. Dolliner bei Adelsberg entdeckten, Krain eigenthümlichen Pflanze, vom Hrn. Hofrath Koch Heleocharis carniolica genannt, neuerlich vom Hrn. Deschmann in Laibach’s Nähe, im Moorgrunde des Waldes hinter Oberschischka, bei Kosses entdeckt. — Am 6. Juli wurde eine noch unbeschriebene gelbblü- hende Odontites vorgezeigt, welche Hr. Freyer am 20. Aug. 1836 auf der halben Höhe des Nanasberges ob Präwald am Fusssteige im Walde gefunden hat. Sie ähnelt der Odontites linifolia Lam. und ist jene Pflanze, welche Hacquet bei Bribir im Küstenlande als Blaeria (?) gesammelt hat. Darauf folgte eine seltene Pflanze zur Ansicht, Namens Freyera Biasolettiana Meiss., welche Hr. Apotheker Biasoletto 1829 zuerst auf der Höhe des Velebithberges in Dalmatien entdeckt hat, auf welcher Stelle dann die St. Frances- cokirche neu erbaut worden ist. Diese Pflanze wurde lange ver- kannt und mit anderen Arten verwechselt, und es ist erst vor ein Paar Jahren gelungen, sie auch an anderen Orten Dalmatiens wie- der zu finden. — Am 13. Juli brachte Hr. Hauptmann Watzel fossile tropische Früchte zur Ansicht, die er am Saalberge, nächst dem Franeiscanerkloster in Stein, mittelst Pulversprengung zu Tage förderte. — Am 20. Juli entwarfHr. Schmidt in Kürze ein nafurge- treues Bild der von ihm in verflossener Woche besuchten Alpe Velka planina, die sich ober der Kirche St. Primus, in nordöstlicher Rich- tung von Laibach, in der Nähe der Stadt Stein befindet, gleich allen krainischen Alpen Kalk zur Unterlage hat, und an der höchsten Stelle beiläufig 5000° über der Meeresfläche misst. Es fällt auf, dass die auf dem Plateau streckenweise wachsende Fichte (Pinus Picea) beinahe durchgehends mit abgedorrtem Gipfel vorkommt, 50- mit ein Leiden verräth, während der grösstentheils mit einer mehr oder weniger dicken Erdschicht bedeckte Boden eine üppige Gras- fläche darbietet, die höheren Punkte aber von den so eben in voll- ster Blüthe prangenden Alpenröslein verziert und mit Krummholzkie- fern bewachsen sind. Schmidt macht von 3 auf der Alpe befind- lichen Schneegrotten Erwähnung, die mit ihrem Schneevorrathe den Aelplern das der Alpe fehlende Wasser ersetzen. In einer solchen, unter dem Namen Veternica bekannten Schneegrotte fand Schmidt knapp an dem Schnee unter bemoostem Gestein einige Exemplare der bis jetzt in Krain noch nicht gefundenen Nebria Stentzii, eines Käfers, den wir bis jetzt blos aus Tirol erhielten. Bei genauer Be- sichtigung und Prüfung mittelst des Mikroskopes machte der Finder in Gesellschaft des Hrn. Custos Freyer die höchst überraschende 509 Entdeckung, dass die freiem Auge als Borstenbüschel auf den Fii- geldecken des Käfers erscheinenden Erhöhungen keineswegs Borsten oder Schuppen, sondern ein Schmarotzergewächs sind, wovon jedes einzelne, vollkommen ausgebildete Pfänzchen die einer Krebsscheere sehr ähnliche Form hat, mit dem Unterschiede, dass an der Stelle des beweglichen Zangengliedes ein bedeutend dicker, stampfer Theil! von dunkelbrauner Färbung eine 10—12 Mal überragende, gegliederte, einem Phryganeen-Fübler nicht unähnliche, viel lichter gefärbte Ver- längerung hat, die sich gewöhnlich nach Innen neigt. Da jedoch diese einzelnen, an dem Körper des Thieres fest ansitzenden Pflänz- chen in Mehrzahl beisammensteben, so verschlingen sich diese viel- fädigen Verlängerungen und bilden einen Moosgrund, aus dessen Fruchtkapseln an der Seite haarförmige Pflanzen herauswachsen. Wir wünschen diesen Bestrebungen auch ferner den günstigsten Fortgang. Flora Dalmaiica sive Enumeratio stirpium vascu- larium, quas hactenus in Dalmatia lectas et sibi observatas descripsit digessit rario- rumque iconibus illustravit Robertus DeVi- siani, Dalmata Sebenicensis, Med. Dr., in Patavina studios. univers. rei herbar. Professor hortique Prfectus &c. &c. Vol. II. Pars I. Lipsie apud Friedericum Hof- meister. 1849. IV. et 190. pag. in 4. Indem wir die innere Einrichtung dieses für die dalmatinische Flora klassischen Werkes aus früheren Anzeigen (vgl Flora 1843. S. 249. 1848. S. 1. ff.) als bekannt voraussetzen dürfen, gehen wir sogleich zu dem speciellen Inhalt der vorliegenden neuesten Liefe- rung über, die mit der Familie der Asclepiadeae beginnt und mit der der Caryophylieae schliesst und einen nicht minder reichen Schatz botanischer Beobachtungen enthält, als die vorhergehenden. Es dürfte zur Charakteristik derselben genügen, wenn wir hier vorzüglich Einiges hervorheben, was dem Verf. neu ist, oder worin derselbe von den Angaben anderer Schriftsteller abweicht. Bei Vincetoxicum offieinale Mnch. unterscheidet der Verf. die gewöhnliche weissblühende Form als «. albidum, dann aber auch ein ßB. fuscatum, wozu Cynanchum medium R.Br. und C. fuscatum Link. gerechnet werden. — Merkwürdig ist das spontane Vorkommen von Gomphocarpus fruticosus R. Br. im Gebiete von Ragusa. — Die Blätter von Nerium Oleander enthalten Blausäure und liefern ein 570 destillirtes Wasser, das bei Entzündungskrankheiten die Agua Lau- rocerasi zu ersetzen vermag. Gepulvert und mit Fett zu einer Salbe angerieben heilen sie die Krätze. — Asperula longiflora W.K. wan- dert als var. ß. zu A. cynanchica, welche auch des Verf. frühere A. canescens als var. y. aufnimmt, Eine neue Species ist dagegen A. Staliona von Lesina, zunächst mit A. eynanchica verwandt. — Unter Lonicera findet sich die neue Art L. glulinosa aus der Verwandt- schaft der L. alpigena. — Von dem kultivirtem Velbaum werden aus der Gegend von Ragusa nicht weniger als 10 Fruchtspielarten cha- rakterisirt und mit ihren illyrischen Benennungen bezeichnet; ausser- dem auch noch 4 anderer Varietsten gedacht, deren Früchte der Verf. noch nicht vergleichen konnte. Das beste Oel liefern die halbwil- den, mit kleineren Früchten versehenen Spielarten. Die Rinde und die Blätter des Oelbaums werden als Hausmittel gegen Fieber ange- wendet, das Gummiharz heilt Zahnschmerzen und liefert ein sehr angenehm nach Vanille riechendes Räucherungsmittel. — Viscum Osxycedri wird nicht als eigene Gattung geschieden. — Eryngium dilatatum Lam. wandert wieder zu E. amethyslinum. Bupleurum Kargli ist eine neue mit B. glumaceum Sm. verwandte Art vom Vellebith, ebenso Oenanthe marginata, der O. Lachenalii Gmel. zu- nächst stehend, von Scardona. Für Anethum segetum Urv. wird die Morisische Gattung Ridolfia angenommen; sie unterscheidet sich von den verwandten Gattungen Anethum und Foeniculum durch die an der Commissur zusammengezogenen, und auf dem (Quer- schnitte daher fast zweiknotigen Früchte, von Heum überdiess durch die einstriemigen Thälchen und die zweistriemige Commissur. Se- seli Gouani Koch, wird als das ächte S. elatum L. erklärt. Die Gattung Athamanta, welche von Linne vorzüglich auf die Charak- tere der A. Libanotis gegründet wurde, ist für diese Art zu erhal- ten; der Name Libanotis, womit schon Theophbrast und Dios- corides die A. creiensis bezeichneten, ist dagegen, nach Gärt- ner's Vorgang, dieser letzteren und den verwandten Arten zu be- wabren, welchen der Verf. eine neue, L. aurea vom Berge Prologh, anfügt. Alhamanla ramosissima Portenschl. erhebt der Verf. zur eigenen Gattung: Portenschlagia mit dem Charakter: Calycis margo dentibus quinis lanceolato-subulatis. Petala obovata, longe ungui- culata, apice emarginato-inflera, conniventia. Fructus oblongo-ovalis, subteres, collo coaretatus, stylis longis reflexis coronatus, carpelli novemjugati jugis primariis quinis crassis obtusis, extimis margi- nantibus, quatuor secundariis fliformibus, omnibus stellulato-pilosis, valleeulis univittatis profundis, vittis contiguis, commissura bivittata. 571 Columelia bifida libera. Ab affıni Zidanofide Gärtn. (Athamanta Koch.) aliisque Seselineis egregie distinguitur jugorom secunda- riorum presentia, unde carpellum utrumque novemjugum nec quin- quejugum, et semine vittis octo contiguis omnino tecte, dum in Li- banotide vittss quatuor distantes. Praterea in nostro valleeulse om- nes univittatzee nec bi—trivitiate, et commissura late bivittata nee 4-—-6.vittata.. Eine andere neue Gattung der Umbelliferen aus der Rotte der Peucedaneen ist: T’aeniopetalum. Ualyeis margo quinque- parlitus, dentibus ovatis acuminatis, margine membranaceis. Petala subrotunda integra involuta crassa cosfata, margine membranacea, ultra apicem contractum in appendicem subrotundam membranaceam emarginatam expansa, Stylopodium floris convexum, margine depresso uiringque quinguecrenatum, stylis erectis brevissimis, in fructu coni- cum, stylis reflexis, stigmatibus globulosis. Fructus ovali-oblongus, a dorso compressus, margine crassiusculo plano cinctus, sectione transversali oblongo-lineari, lepidoto-cinereus, earpello utringue quin- quejugato, jugis extimis obsoletis vel in marginem abeuntibus. Val- leculae prominulse, vittis solitariis pericarpio tectis. Commissura vit- tis binis superfieialibus. Columella bipartita libera. Genus Feruls affıne potius habitu quam characteribus; differt enim calyce, petalis et fructu; ab omnibus autem Peucedaneis diserepat epicarpio squa- muloso vittas omnino oceultante, petalisque lineis ramosis vittas resiniferas fructus simulantibus exornatis, unde nomen a Taıvia, vitta. Die einzige Art F. Neumayeri kommt auf der Insel Jaklian bei Ragasa und auf dem Berge Dinara vor. Opopanar glabrum Bernh. ist von ©. Chironium Koch, nicht specifisch verschieden. Peucedanum parisiense Koch. von Triest und aus Istrien ist nicht De Candolle’s gleichnamige Pflanze, sondern gehört ganz be- stimmt zu P. Petteri Vis. Zu Laserpitium Siler wird Ligusticum garganicum Ten. als Varietzt gezogen. Unter den Synonymen von Orlaya grandiflora Hoffm. finden wir auch Cauecalis daucoides L. sp. pl. ed. I. p. 241. et ed. II. p. 346. non syst. nat. XII. nee want. alt. Erst in der mant. alt. p. 351. taucht die wahre (. dau- coides auf. Chaerophylium laevigatum ist eine neue, mit Ch. bul. bosum verwandte Art von Verlica und Mävicze. Laserpitium feru- faceum L. und Cachrys Libanotis L. sind eine und dieselbe Pflanze == Prangos ferulacea Lindl. Für Laserpitinm WK. errichtet der Verf. die neue Gattung Alschingera mit dem Charakter: Calycis margo obsoletus. Petala obcordato-reniformia, infleso-exeisa, apiculo subguadrato brevissime unguiculato. Fructus ovatus ad commissu- ram compressus retractusque, sectione transversali subdidymus, car- 572 pelli semiovati jugis obtusis crassiusculis, dorsalibus approximatis, extimis altioribus marginantibus, valleculis univittatis, seminis sulco profundo exarati tegumento ante maturitatem non adhzerente. Colu- mella bipartita. Genus affıne Physospermo Cass., cujus species Ph. aquilegifolium Koch. nostram habitu refert, sed a qua differt carpellis semiovatis nec reniformi-globosis; jugis erassiusculis elatis obtusis, nec filiformibus tenuissimis, externis marginantibus nec ante marginem positis, et vittis angustis. Longius vero recedit a generi- bus orthospermis Laserpitio, ad quod Kitaibelius, et Trochis- canthe, ad quem Sprengelius fructu maturo haud viso perperam stirpem hanc retulere. — Paeonia Russi Biv wandert als var. ß. pubescens zu P. corallina Retz., da weder die Behaarung der Blätter, die zuweilen ganz verschwindet, noch die Länge der Nar- ben, die bei beiden nach dem Verblühen zunimmt, ein beständiges Merkmal darbieten. Unter Clematis Flammula L. stehen als var. % vulgaris: Ü. caespitosa Scop., ß. lanceolata: C. maritima L., C. Flammula 8. caespitosa Rechb. fl. exc., und y. heterophylla: C. decumbens No& herb. Ebenso werden Adonis aestivalis L., A. au- tumnalis Rehb. und A. flammea Jacg. in eine Art vereinigt, für welche der Name A. annus Mill. sehr geeignet scheinen würde. Ranunculus parviflorus der meisten Autoren ist R. Schraderianus Fisch. et Mey., foliis cordato-reniformibus 3 — 5lobis subrotundis ineiso-tridentatis integrisve, superiorum ovatis, peduncnlis fructiferis superne incrassatis fistulosis, receptaculo glabro, petalis oblongis calyce piloso sublongioribus, carpellis obligue ovatis lenticulari-com- pressis tabereulato-setulosis, rostro late lanceolato-falcato plano sub- laterali. R. parviflorus L. discrepat foliis ex Linns»o laciniatis, nempe inferioribus profunde trifidis, superioribus fere tripartitis, segmentis dentibusgue lanceolatis acutis, pedunculis fructiferis tere- tibus, petalis etiam brevioribus, et ad hunc pertinent icones Piu- kenetii, Rayi et Morisoni a Linnzo eidem adscripte, nee non icon recentior in el. Rchb. ic. fl. germ. 3. p. 4616. et ompiam optima in Fl. dan. t. 1218. Seinen Helleborus multifidus bringt der Verf. jetzt als var. 8. zu H. viridis. Delphinium ConsolidaL. nimmt als var. «. sparsiflora D. paniculatum Hst. und D. divaricatum Rehb- ic., als var. 8. racemosa D. pubescens DC. auf. Als neue Species erscheint D. drevicorne von der Insel Lesina. Von Aconiten kom- men in Dalmatien nur A. Anthora und A. Lycoctonum, keine blau- blühende Art vor. Zu Aquilegia pyrenaica DC. wird A. viscosa W.K. Hst. Rehb. ic. gezogen, da aus der Vergleichung zahlrei- cher Exemplare von verschiedenen Standorten erhellt, dass eine und 573 dieselbe Pflanze mit längeren, gekrümmten, und kürzeren, geraden Spornen, so wie mit abgerundeter und leicht ausgerandeter Biu- menplatte abändert. — Polygala nicaeensisK och. undP.comosaSchk. hält der Verf nicht verschieden von P. vulgaris, da die relative Länge der Bracteen oft an einer und derselben Pflanze dem Wech- sel unterworfen sei. — Unter Reseda lutea steht R. gracilis Ten., unter R, suffruticulosa L. R. alba und R. undata Hst. Rehb. als Synonym. — Fumaria pumila Hst. und: F. acaulis Wulf. hält der Verf. nur für kleinere Formen von Corydalis solida und C. ochro. leuca Koch. — Die Autoritst der Gattung Ropisirum gehört nicht, wie alle Schrifsteller DeCandolle nachschreiben, Boerhave, son- dern Tournefortan. Unter Isatis canescens DC, kommen auch I. Iu- silanica Moris, I]. rostellata Bertol, und I. dalmatica Mill. zu stehen, Iberis serrulata ist eine neue, der I. integerrima M or. ähnliche Art vom Berge Orien,. Alyssum medium Host. von Üsero ist von A. gemonense L. nicht verschieden. Mit Alyssum edentulum WK. zunächst verwandt erscheint das neue A. microcarpum vom Biokove. Eine fernere Bereicherung erhält die Gattung Alyssum durch A, emarginatum Zahlbruckn. herb. vom Sebenico, und A. latifolium Vis. von Lesina, beide aus der Verwandtschaft von A. campestre und calyeinum. Myagrum austriaceum Jeg. wird in der Gattung Cochlearia, als €. austriaca Vis, untergebracht. Barbarea stricta und arcuata hält der Verf, nur für Varietzeten von B. vulgaris. Eine neue Matthiola vom Seestrande um Budua ist M. glandulosa, die der M. sinuata am nächsten steht. Die Gattung Pleroneurum DC, für Cardamine thalictroides etc. vermag der Verf. wegen Gering- fügigkeit der Charaktere nicht anzuerkennen. Ebenso ist bei Ery- simum orienlaleRBr. und E.austriacum Baumg. die Zahl der Nerven auf den Schotenklappen wandelbar, hiernach also zwischen beiden kein Unterschied. Diplotazis tenuifolia DC. nimmt D, muralis als var. £. auf. Brassica Botteri ist eine neue, der B.incana und B. villosa verwandte Art von der Insel Pelagosa. DieLinnesche Gattung Sinapis wird als ein Subgenus bei Brassica untergebracht, Sinapis arvensis heisst demnach jetzt Brassica Sinapis Vis. und S. alka: Brassica alba Boiss. — Cacius Opuntia nana DC. wird als Opuntia nana Vi. zur eigenen Art erhoben. Dagegen muss Viola hirta sich der V. odorala als Varietset unterordnen, denn „a specie non separat nee pubes longior, nec stolonum defectus, nec stipularum fimbrie bre- viores, nee calyces ciliati, nec forma capsule, gu omnia in stirpe plurium stationam incola admodum variabilia simillimis hisce plan- tis distinguendis certe non valent.” Für V. heterophylia Bert. ist 574 der 6 Jahre ältere Name P. gracilis Sibth, etSm, hergestellt. Die Gattungen Tunica und Kohlrauschia bilden Subgenera von Dian- thus. Unter Dianihus Caryophyllus begreift der Verf. als var,«. D. sylvestris Wulf., D. virgineus Jaegq., D. caryophylloides Rehb,, D. longicaulis Ten. und D. nodosus Tsch., var. ß. nimmt den D. virgineus L. auf. Nahe verwandt ist die neue Art D. mulliner- vis von der Insel Pomo. Unter Silene finden sich als neu: $. re- motiflora von Gelsa, S. graminea von den Bergen Dinara, Ghujat und Prologh, S. Kitaidelii — S. Sarifraga W.K. non L., und S. Reichenbachiü — S. piela Rehb. fl. exc. Die Gattungen Peitera und Spergularia vermag der Verf. nicht von Alsine zu sondern, Unter den Arenarien ist neu: A. orbicularis vom Vellebith, der A. rotundifolia Bieb. verwandt. Bei Cerastium viscosum finden wir 3 Varietseten: «. triviale, ß. campanulatum und y. semidecandrum, dabei die Bemerkung: „Innumeris plantze hujus lusibus consideratis quoad pubem eglandulosam vel glandulosam; quoad cymam magis minusve espansam, immo locis pinguioribus ramis elongatis divari- catam; qguoad bracteas nune omnino herbaceas, nune margine solo, nunc ab apice fere ad dimidium scariosas, integras vel erosas; quo- ad sepala obtusa, acuta vel fissa; quoad petala nunc calyce breviora, nune zqualia, nunc duplo longiora, in sententiam libenter abeo, omnes plantas hie recensitas qua varietates vel tantum formas ex ioco ludibundas unius speciei retinendas esse, ne Ü. campanulalo quidem excepto, quod etsi prima fronte differre videatur, nulla con- stanti nota a Ü. viscoso L. recedit.“ Wieht minder spricht sich der Verf. am Schlusse über die Wandelbarkeit der Charaktere, wonach man von Cerastium mehrere Arten als besondere Gattungen zu tren- nen versuchte, wie folgt aus: „In hoc genere partes omnes repro- duetionis numero ludibunda: hine solo partium numero in plura ge- nera diseindi nequit, Meenchia Ehrh. ipsa a Cerastiis non disere- pat, nam in M. erecta, generis typo, stamina, styli et dentes cap- sule numero variant. Quid vero fidendum sit dentium coalitione vel divisione, exemplo sit C. manticum, in cujus capsula juniore dentes »quales decem; serius capsula in valvas quinas bifidas pro- funde seinditur, qua nota eadem planta eodem jure Cerastiis et Ma- lachiis referri posset; et C. grandiflorum, in quo capsula in eodem csule quinguefida et septemfida oceurrit, dentibus nempe nunc indi- visis nunc bi—tridentatis.“ Diese bei einer flüchtigen Durchsicht des Werkes uns aufge- stossenen Bemerkungen mögen hinreichen, seine Wichtigkeit für die systematische und geographische Botanik wiederholt ins Licht zo 575 stellen. Wir sehen nun auch der Vollendung desselben mit wahrer Sehnsucht entgegen ; möge der fleissige Verfasser, und der thätige, keine Opfer scheuende Verleger uns darauf nicht zu lange warten lassen. \ F. Notes sur quelques plantes de France critiques, rares ou nouvelles, parErnestCosson. Fascicule II. Juillet 1850. p. 49—91. Wir haben früher die zwei ersten Lieferungen dieser Arbeit angezeigt; die gegenwärtige enthält grösstentheils Bemerkungen über die durch Kralik in Corsica gesammelten Pflanzen, deren Bear- beitung von Cosson und Kralik herrührt. In der zweiten Lieferung hatte Cosson bemerkt, dass Niyella hispanica aus Spanien von der in Frankreich vorkommenden Pflanze verschieden sei; aus seinen neueren Untersuchungen geht hervor, dass N. hispanica sich in 3 Varietäten zeige, die er als © gemina (von Cadir), 8 intermedia (aus Algerien) und y parviflora (aus Süd- Frankreich) aufführt. — Paeonia Russi scheint mit Recht durch Moris als Varietät der P. corallina betrachtet zu werden. — Mat- ihiola glabrata DC. aus den hierischen Inseln und aus Corsica ist blos M. incana var. glabrata, wie schon Gussone bemerkt. — Cardamine Chelidonia L, ist, so wie folgende Arten, neu für die französische Flora: Lepidium granatense Coss. aus Corsica, Ono- nis brachycarpa DÜ. von Toulon, Hippocrepis multisiliguosa L. aus Corsica, Evar rotundata Moris aus Corsica, Carlina gummifera Less. ibid., Crupina Crupinastrum Vis. ibid,, Specularia pentagonia A. DE. von Marseille, Ophrys tenthredinifera Wild. aus Corsica, 0. bombylifera W. ibid., Isoötes Duriaei Bory et 1. hystrie Dur, ibid. — Aus Cosson’s Untersuchungen geht hervor, dass Lava- era thuringiaca L., L. sylvestris Cyr. und L. amdigua DC. zur nämlichen Art gehören. — Bupleurum corsicum Coss. et Kr., n. sp. aus der Nähe des B. falcatum L., cernuum Ten. und exalta- tum Bieb. — Bei der oft mit Bourgaea humilis Coss. verwech- selten Cynara Cardunculus L. gibt der Verfasser die vollständige Synonymie dieser Pflanze an, nämlich €. Cardunculus L. Dest. C. horrida Ait. €. sylvestris Lam. C. spinosissims Pr. DE. C. eorsica Viv. Lyb. C. humttis Viv. Cors. — Was bisher von den französischen Botanikern als Amdrosia maritima L. betrachtet wurde, 576 ist bestimmt A. tenuifolia Sprng., die die Verfasser aus Montevideo und Buenos Ayres vergleichen konnten. — Bei Linaria graeca Chav. bemerken die Verfasser, dass L. commulala Bernh. mit derselben identisch ist. Sie kömmt in Frankreich längs des Mittelmeeres, so wie des Oceans vor. — Armeria pungens R. & Sch., die bei Bo- nifacio ziemlich häufig vorkonmt, unterscheidet sich von A. fascicu- lata blos durch den Mangel der die Blätter begleitenden Bracteen, sie möchte blos Abart letzterer sein, obschon sie Boissier in einer anderen Abtheilung der Gattung unterbringt, — Die früher schon durch Cosson unterschiedene Mercurialis elliplica aus Corsica wird als M. corsica beschrieben. — Der oft misskannte Juncus he- terophylius L. Duf. ist näher mit J. uliginosus als mit J. lampro- carpus verwandt, bietet aber in der Consistenz der Blätter, sowie in dem langen Fruchtschnabel hinreichende Unterschiede dar. — Nach Gay geben die Verfasser die Synonymie der mit Carex mazima verwandten €. corsica Slzm., nämlich C. laevigata Dub. non Sm., EC. patula Schk., aethiopica Schk. — Phalaris brachyslachya Ink. ‚ist in Süd-Frankreich gemeiner als Ph. canariensis. Endlich finden wir eine Notiz über 4 oft verwechselte Aegilops-Arten, nämlich Ae- 9ilops caudata L. Ceylindrica Sbth. & Sm.), cylindrica Hst, (caudata Lnk.), syuarrosa L. (ventricosa Tsch.) und Tauschü Coss. (squar- rosa Schrb., Tsch., eylindrica var. taurica R. Sch., caudata Sbth. et Sm.). Den Schluss dieser Lieferung machen abermals einige Notizen über neue Arten oder neue Localitäten von Pflanzen aus der Umge- gend von Paris; eine der interessantesten Entdeckungen für diese Flora ist unstreitig Swertia perennis, die sonst nicht leicht in der Ebene gefunden wird, Im August 1850. B- Personal-Notizen . „Pie Professur der Botanik und Zoologie an der Forstakademie in Tharand, welche durch Pensionirung des Prof. Rossmässler erledigt wurde, ist durch den Oberlehrer Dr. Stein in Berlin be- setzt worden. An die Stelle des verstorbenen &eh, Hofrath Koch in Erlangen ist Apotheker Dr. Schnizlein daselbst als ausserordentlicher Pro- fessor der Botanik ernannt worden. Der Professer der Botanik und Director des botan. Gartens 2U Freiburg, Dr. Al. Braun, hat einen Ruf an die Universität Giessen in gleicher Eigenschaft erhalten und angenommen. — Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg, KLORA 0 ——- NM 3%. Regensburg. 7. October. 1830. Intamlts ORIGINAL-ABHANDLUNG. Georges, die Flora der Umgegend von Gotha. — PFLANZENSAMMLUNGEN. Billot, Flora Galliae et Germaniae exsiecata. — REPRRTORIUM DER NEUBSTEN LITERATUR. Werke und Abhand- lungen von Schärer, Brongniart et Decaisne, Crüger. -- AnzEıce. Viertes Preisverzeichniss der Pflanzenverkaufs- u, Tauschanstalt von E. Berger. Die Flora der Umgegend von Gotha. Von A. Georges. Man muss sich wundern, dass eine Stadt wie Gotha, deren Um- gebungen schon vor Anlegung der Bahnlinie von Leipzig nach Kas- sel wegen ihrer Anmuth und Romantik durch ganz Deutschland be- kannt waren, in den Annalen der Botanik wie ein nur schwacher Lichtpunkt glänzt, dessen Schimmer durch des Muscologen v. Bri- del und des unermüdlichen Dr. Plaubel Tod ganz zu erlöschen droht. So weit ich die Jahrgänge der Flora gelesen habe, wird Gotha’s darin selten erwähnt, seit Bridel’s Tod nicht mehr, und doch ist seine Umgebung dem Botaniker ein reiches Feld des loh- nendsten Studiums, dem Mineralogen und namentlich dem Geogno- sten wegen der in seiner unmittelbaren Nähe befindlichen Seeberge ein Anhaltspunkt interessanter Beobachtungen, abgesehen von den Formationen der Umgegend. Weit entfernt, das Schweigen, welches über Gotha und seine naturhistorischen Schätze verbreitet ist, durch eine gelehrte Abhand- lung unterbrechen zu wollen, glaube ich durch einen dem geringen Schatz meiner Erfahrungen entnommenen Abriss der Flora um Gotha und der wissenschaftlichen Bestrebungen seiner Naturfreunde das Auge des entfernten Botanikers auf den Reichihum aufmerksam machen zu dürfen, womit die Göttin Flora einen der gesegnetsten Theile des schönen Thüringer Landes überschüttet hat, und den Namen mancher mit Eifer und Liebe der schönen Wissenschaft Botanik an. gehörender Naturfreunde in die Ferne hin bekannt machen zu müssen. Was zuerst &otha's Flora enlangt, so habe ich bereits in einem in Nro. 28. dieser Zeitang abgedruckten Aufsatze, bei Gelegenheit der Berichtigung der in Schönheit's Taschenbuch der Thüringer Flora 1850. 37, 37 578 Flora vorhandenen Angaben über diesen Gegenstand, einige Anden- tungen über den Pflanzenreichthumn meiner Heimath gegeben, ich füge hier nun ein durch Repräsentanten in meinem Herbarium be- gründetes Verzeichniss der interessauteren Pflanzen bei und verbinde damit einen kurzen Abriss der Pflanzengeographie von Gotha’s Um- gegend. Zuerst darf ich bemerken, dass zu der Umgegend von Gotha durch die Thüringer Eisenbahn Gegenden gezogen worden sind, wo- zu sonst Tagereisen erforderlich wären, so z. B. Erfurt mit der Sa- line Stotternheim, die 3 Gleichen, Waltershausen mit Reinhardsbrunn, Schnepfenthal, Tabarz, dem Inselsherg, Ruhla, Eisenach ete.; wieder- um sind bei Herstellung der Eisenbahn Pflanzen zum Vorschein ge- kommen, welche man früher hier nicht fand, z. B. Centaurea solsli- tialis u. a. m. Zunächst um Gotha verdienen wohl die Anlagen um Schloss Friedenstein einen Blick des Botanikers, da sie einen grossen Theil der deutschen Bäume und Gesträucher, theils in wildem Zustande, theils angepflanzt enthalten; sodann sind es die Ueberbleibsel frühe rer grösserer Waldungen, die Gehölze um Gotha, welche einen grossen Reichthum an interessanten Pflanzen enthalten, namentlich das Rebleker Holz, der grosse Seeberg, der Rhönberg bei Wanders- leben, die 3 Gleichen (welche früher ganz gebüschumwachsen waren) mit der flachen Gegend von Neudietendorf, Anfelstädt, Ingersleben mit seinem Wäldchen, Seebergen, Günuthersleben und Siebleben (detz- tere 3 Orte am Fuss der Seeberge); gegen N.rdost von Gotha der Krahnberg, gegen Südost der Bocksberg, nahe der Chaussee nach Reinhardsbrunn; gegen Ost das sog. Berlach, gegen Nord und Nord- west die Gehölze von Gräfentonna, Eschenberga und Fahner. Noch reichhaltiger gestaltet sich die Flora in den Vorbergen und Bergen des Thüringer Waldes, welche mit der Eisenbahn in einer halben Stunde von Gotha aus erreicht werden. Unter den ersteren nimmt der Burgberg oder Tenneberg bei Waltershausen wiederum den er- sten Rang ein. Eine den Sonnenstrahlen zugängliche, obwohl mild von denselben behandelte, blumenreiche Höhe zieht sich, eine Wald- wiese bildend, vom Schlosse 'Tenneberg wohl eine halbe Stunde in gerader, horizontaler Richtung bis an die pflanzenreiche Waldung des Geizenbergs hin und bildet gleichsam die Voralpenregion der Berge dieser Seite des Thüringer Waldes, unter denen dann der In- selsberg sein Haupt am höchsten erhebt, aber auch mit Recht,- denn ihn hat Flora auch mit den seltensten ihrer Pfieglinge gesegnet. 579 Wollen wir uns nicht zu weit von dem Gebiete unseres Thema’s entfernen, so dürfen wir nur noch Schnepfenthals und Reinhards- brunns mit seiner Umgegend erwähnen, ersteres besonders als Fundert der in seiner Nähe wachsenden Prunella alba L. interes- sant. Der Schmalwassergrund bei Tambach ist hauptsächlich dem Muscologen und Lichenologen zu empfehlen, denen ich mich zur Zeit noch nicht beigesellen darf, da ich kaum vor Monaten es gewagt habe, mit dem Studium dieser schwierigen Pflanzenklassen zu hegin- nen, aber theils wegen Mangel an Zeit, theils wegen Augenschwäche nur langsam in der Kenntniss derselben fortschreite. Nach diesem kurzen geographischen Abriss will ich nun Gotha’s Pflanzereichthum, so weit er mir bekannt ist, vor den Augen des Botanikers ausbreiten und führe die Namen der Species nach Ko ch’s Synopsis, die Fundorte nach den Angaben meines Herbariums auf, indem ich eben noch bemerke, dass von den Cryptogamen nur die eryplogamischen Gefässpflauzen berücksichtigt worden sind, da ich die Bekanntmachung der Flora von Moosen, Flechten und Schwäm- men einem Kenner dieser Klassen überlasse, Nun zur Aufzählung der Kinder Flora's selbst: Polypodium vuly., gross. Seeberg. Anemone sylvestris, Tenneberg b. » Phegopteris, Tabarz. Waltersh. » Dryopteris, Tabarz. Ranunculus aquatilis mit seinen Aspidium Oreopteris, Inselsberg. Varietäten, um Gotha, IR Thelypteris, Tabarz. Neudietendorf ete. 1 fragilis, Siebl. Holz, R aconitifolius L., Insels- Krahnberg. berg. Asplenium Ruta muraria, Mauern „ divar., Neudietendorf. um Gotha. r Lingua, Burdach. Teich, FR Trichomanes, Inselsbg. Scolopendrium offieinale, das. Blechnum boreale, gross. Seeberg. Batrychium Lunaria. roth. Stein- bruch bei Sundhausen. Myriophylium spieatum, Erfurt. Clematis recta von einem meiner Freunde im Grossfahner’schen Gehölze gefunden, ich selbst fand sie jedoch da noch nicht. Clematis Vitalba L., an Zäunen bei Seebergen. Thalictrum minus L., gross. Seeb. » Jacguinian. Koch w Schönht. ‚Anemone Puisatilla, Seeberg. Adonis vernalis, Seeberg. „ Ficaria, auricomus, lanuginosus, poulyanihemos, nemorosus DC., repens, FR bulbosus, Helieborus niger, Eisenach, doch a. a. OD. verwildert. MM viridis, Tenneberg. Aconit. Thelyphonum, giehieher Holz Lycoctonum, u. Krahnberg. „ tariegatum, Inselsberg. Actaea spirata L., Krahnberg. Nymphaea alba, Lumbach. Teich. 37 + um Gotha, 3 580 Nuphar luteum, Lumbach. Teich. Glaucium luteum, an der Apfel- städt bei Neudietendorf. Corydalis cava L., solida Smth., » fabacea, Ingersl. Wäldch. Nasturlium amphibium, Wanders- leben. Arabis brassicaeformis bei Schne- pfenthal. Centunculus minimus, Bocksherg b. Gotha. Arabis hirsuta L., daselbst. Cardamine hirsuta L., bei Schne- pfenthal. Erysimumrepandum L. um Gotha. crepidifolium, Schloss Wachsenburg. „ odoratum, Gleichen. » orientale, b. Schnepfen- thal, Teuneberg. >> Dentaria bulbifera. Camelina dentata Pers., b. Sund- hausen. Cochlearia Armoracia, daselbst, an der Leine. Iberis amara L. Mühlberg. Senebiera Coronopus, um Gotha. Parnassia palustris, das. Torf- wiesen. Drosera rotundifolia, Inselsberg. Polygala amara L., Waltershaus. Saponaria officinalis, Molsdorf. ». Vaccaria, Ingersleben ect. Sagina apetalal. Berlach b. Gotha. Geum rivale, Siebleber Holz. Lepigonum rubrum Wahlenb. In- selsberg. Halva Alcea, Siebl. Holz. Althaea officinalis, Erfurt. „ ÄFirsuta, Mühlberg. Ruine, Hyperieum perforatum, ; Fe Quadranyulare, „» letrapterumYFrs. » Monlanum, „» fÄirsutum, „» humifusum, am Walde. Ge-anium lucidum, Wartburg bei Eisenach, Gehölze um Gotha Geranium phaeum, Inselsberg. Impatiens Netitangere, Reinhards- brunn. Dictamnus eibus, Gotha. Ononis repens L., Eschenberga. Trifolium rubens, gross. Seeberg. 3 spadiceum, Inselsberg. Teiragonelobus siliguosus, Both. Siebl. Holz. Ozytropis pilosaL., Wachsenburg, Astragalus Cicer, Neudietendorf. Hypogtottis, kl. Seeberg. „ giycyphyllos, Siebl. Holz. Coronilla montana Scop., Tenne- berg. Hippocrepis comosa L., Seebg. Ornithopus perpusillus L. Ere- mitage bei Arnstadt. Viria pisiformis, Siebl. Holz. sylvalica, ebend. cassubica, ebend. dumetorum, ebend , selbst efunden. lathyroides , Mühlberg und Gleichen n. Schönheit. Ervum hirsutum, beim sog. Ber- lach bei Gotha. monanthos, ebend. MM gracile , Schnepfenthal. Lathyrus Aphaca, Müblberg. » Nissolin, Reinhardsbrunu. Orobus niger, Berlach. Potentilla rupestris L., b. Erfurt. spiendens Ram., ebend. 2 pilosa Wlld., Arnstadt. Poterium Sanyuisorba, var. glau- cescens, Siegelbach b. Arnstadt. Circaea lutetiana, Inselsberg. „ intermedia, ebend. » nlpina, ebend. Hippuris vulgaris, Siebleb. Ried. Srdum villosum, Öhrdruff. Sazifraga tridaetylites, Wartburg b. Eisenach, Wandersl. n.Lapp- Chrysosplenium oppositifulium, b. Waltershausen. re alternifolium, ebend. Astrantia major. Schnepfenthal. - Cotoneaster »ulg., Friedrichrode. ER} kb} y. ” ”’ ’? k2) Callitriche stagnalis Scop, Neu- dietendorf. Lapp. r platycarpa, das. nach demselben. Lythrum Hwyssopifolia, das, nach demselb. in Schönh. Taschenb. Eryngium campestre. Seeberg. Cicuta virosa, um Gotha. Sium latifolium L., Siebl. Holz. Ammi majus, Schnepfeuthal. Berula angustifolia, um Gotha. Bupleurum falcatum, Seeberg. Oenanthe pimpinell., am Walde. Seseli montanum, am roth. Berg bei Erfurt. » eeluratum Ehrb., b. Wan- dersleben, Libanotis mont. Al., Schnepfenth. Östericum palusire Bess. , Freu- denthal b. Wandersleben. Preucedanum Chabraei Mösl., Haar- hausen bei Gotha. „ alsaticum L., Wachsen- burg u. Wandersleben. Orlaya grandiflora Hoffm., Seebg. Pleurosperımum austriacum Hifm., Schnepfenthal. Sambucus racemosa L., Gleichen, Siebleber Holz. Galium boreale, um Gotha. Asperula arvensis, Holzhausen. Dipsacus sylvestris, Leine. 2 pilosus, Eisenach, Senabinsa (olumbaria, Siebl, Holz. Tussilayo alba, Tambach. Linosyris vulgaris, gross. Seeberg, Knautia sylealica Dub., Arnstadt. Gotha. Aster Amellus, Siebleber Holz. Erigeron acris, Gotha. Inula salieina, Siebleber Holz. „» hirta, daselbst. » ConyzıDE., Schönberg b. Wandersleben. » germanica, Fahner'sches fiolz. Puticaria vulgaris Gärtn., Neu- . dietendorf. Arnica monlana, gross. Seeherg. 381 Cineraria spathulaefolia Gmel., Krahnberg. 3 palustris, Mühlberg. Senecio erucifclius L., Neudieten- dorf. Cirsium lanceolatum Scp., Krahn- berg. „ eriophorum, Mühlberg. „ ZachenalüKch, um Gotha. Carlina vulgaris, Tenneberg. Centaurea solstitialis, um Gotha. » phrygia L,, Gehölze um Gotha. 3 montana Bocksberg. Helminthia echioides, um Gotha. Tragopogon tortilis Koch, das. Podospermum laciniatum, das. Hypochaeris maculata L., gross. Seeberg. Lactuca stricta L., Burg Gleichen, „ perennisL., Friedrichrode. „ virosa L., Eisenach. Hieracium Auricula, Gotha. sabaudum L., Seeberg. umbellatum L., Bocks- berg. Jasione monlana L., Siebl. Holz. Pyrola rotundifolia, das. > > Re minor, das. 1 media, das. n uniflora, Friedrichrode. 2 secunda, das. Menyanthes trifoliata, gross. See- berg. Genliana eampestris L., Mühlberg. „ eiliata, Krahnberg. Vinea minor. Seeberg. Eryihrsea pulchella, Sandhausen. Asperugo procumbens, Wachsen- burg. Symphytum patens Sibth. a. d- Walkmühle bei Gotla. Lithospermum purpureo - coerul. Gehölze um Gotha. Physalis Alkekeugi, Tenneberg‘ Atropa Belladonna, ebend. Hyoscyamıs niger, Seeberg. Datura Stramonium, um Gotha. 582 Verbascum Schraderi Meyer, bei Wandersleben. » Lychnitis, nächst.Stand- ort bei Ilmenau. 2 album, um Gotha, 2 nigrum, das. iR Blattaria, das,, Sund- bauser Chaussee. » Thapso-Lychnitis MK., Mühlberg. Scerophularia nodosa, Walters- hausen. Digitalis ambiguaLm,, b. Schwab- hausen. Antirrhinum Orontium L. b. Sät- telstädt. Linaria Cymbalaria, um Gotha wohl nur verwildert. „ minor, Wandersleben. Veronica latifolia L., grosser Seeberg. » spicata L., das. Orobanche rubens Wallr., an der Wachsenburg. r Galii Dub., Tenneberg. Lathraea Syuamaria, ebend. Melampyrum eristatum, Gleichen, Euphrasia lutea, Rhönberg bei Wandersleben. Nepeta nuda, Gleichen. Prunella alba, Schnepfenthal. Ajuga genevensis, Tenneberg. » Pyramidalis, Arnstadt. Pinguicula vulgaris, Ernstrode, Androsace elong., Neudietendorf. Glaux maritima, Siebleben. Plantago Psyllium, Gotha. Atriplex rosea, Müblberg. Aristolochia Clematitis, Gotha. Euphorbia Lathyris, Ruhla. 2 Esula, Seeberg. Urtica päulifera, Erfart. Ulmus suberosa, Gotha. Salixr aurita, Waltershausen. Taxus baccala, Park hier. Pinus Mughus, Inselsberg. „» Zarie, eultivirt am Walde. Triglochin maritimum, Erfurt. n palustre, Gleichenthal. Potamogeton lucens, Gotha. » pusillus, ebend. Arum maculatum, Mühlberg. Orchis militaris, Inselsberg. variegata, Tonna’sches Holz. coriophora, Schnepfenthal. Morio, Siebl. Holz. pallens, Burg Gleichen, mascula, Fahner' sches Holz. palustris, Stotternheim bei ‚Erfurt. samburina, Ballstädt. „ Maculata, Gotha’sche Hölz. „ latifelia, ebend, Gymnadenia albida, Inselsberg. Anacamptis pyramidalis, Ruhla, Gymnadenia conopsea, am Wälde. Himantoylossum hircinum Rich., am Seeberg. Coeloglossum viride Hartm. , das. Ophrys musciferas, Tenneberg. „ saraneifera, das. apifera, kommt das. nicht vor, wie Schönheit in s. Taschenbuch angibt. Herminium Monorchis, Inselsbg. Cephalanthera pallens, Mönchhofs- garten in Siebleben. » ensifolia, Schnepfenthl. MM rubra,, ebend. Epipaetis latifolia All.. Krahnberg. 9 » rubiginosa Gaud. . das. » palustris, Alperstädt b. Erfurt. Nevttia nidus avis, Krahnberg. ÜCypripedium Calceolus , Fahner- sches u. Tonna’sches Holz. Gladiolus imbricatus, Erfurt. Paris quadrifolia, Mühlberg. Lilium bulbiferum, Tenneberg. „ Martagon, ebend. Anthericum Liliago. 3 ramosum. Ornithogelum nutans, Kotha. Allium fallax Don., Wantersleb. „ rotundum, Burg Gleichen. „ Scorodoprasum, das. Muscari botryoides, Seeberg. Juncus conylomeratus, Rhönberg. „ elfusus, ebend. „ diffusus Hopp. , Schnepfen- thal, eompressus All., Dietendorf. „ squarrosus L., Inselsberg. » Tenageia Ehrb., Döilstädt. Cyperus fuscus, Wandersleben. Scirpus maritimus, um Gotha. Carex divoica, Gleichenthal. Daralliana Sm , Imenau. pulicaris, Gleichentbal. „ virens Lmk., Burg Gleichen. „ Schrebert Schrk., Seeberg. montana, ebend. 583 Carex ampullacea Good., Rein- hardsbrunn. Röse, „ vesicaria, Rhönberg b. Wan- dersleben. „ riparia Curt., Mühlberg. Phileum Böhmeri, Waltershausen. Stipa capillata, Seeberg. Sesleria coerulea, Seeberg. Corynephorus canescens, Seebrg. (Melica ciliata, nach Schönheit am Seeberg wachsend, fand ich da nöch nicht.) Melica unijiora, Mühlberg. Poa dura, Schnepfenthal. Glyceria speclabilis MK., b. Apfel- R diyitata, Siebleber Holz. städt. „ glauca Seop., Krahnberg. Festuca bromoides MK., b. Schne- „ remola L., Reinhardsbrunn, pfenthal. nach Röse. Brachypodium pinnatum Beauv., Holzhausen. „» Ppüulifera L., Gleichenthal. :, tomentosa L., Mühlberg. „ ericetofum Poll., Wandersl. „ humilis Leyss., Mühlberg. » Pseudo-Cyperus, Schnepfen- thal. Röse. Diess wären die hauptsächlichsten der in der nahen und näch- sten Umgebung von Gotha wachsenden Pflanzen, zu denen sich noch manche seilnere gesellen, wenn der reisende Botaniker es nicht ver- schmäht, Streifzüge in die entfernteren Theile des Thüringer Wal- des zu unternehmen, und namentlich die Ilöhe desselben nach Ober- hof, über den Waldrücken des Beerbergs und Sehneekopfs nach der Schmücke, Gehlberg, Elgersburg, Ilmenau, Schmiedefeld, Suhl, Zella, Steinbach (dert am Nelkenstein bei Oberschönau der seltene Dianthus caesius) Schmalkalden, Broterode, Ruhla, Eisenach, Liebenstein und Altenstein bereist. Fast jede dieser Gegenden hat wieder ihre bo- tanischen Eigenthümlichkeiten, so wachsen z.B. am Schneekopf und Beerberg: Vuccinium Oxycoccos, Carex pauciflora Lighif., Drosera rolundifolia und lungifolia, Eriophorum v.yinatum, Lunaria redi- viva, Ophrys enrdata, Rumrx arifolius, Scirpus caespitosus u, A, bei Gehlberg Ranuneulus aconitifolius, Imperatoria Ostruthium ; bei Schmiedefeld Thesium pralense Ehrh., Gentiana campestris, Cardamine impali:ns, Cineraria Schkuhriü ete, Aus der Gegend von Suhl nenne ich nur die seltene Potentilla thuringiaca und verweise auf die von dem würdigen Sanitätsrath Dr. Metsch dortselbst herausgegebene Fjora der Herrschaft Henneberg, kann aber bei die- Bromus erectus, Ingersleben. Elymus europaeus , Inselsberg. Hordeum secalinum Schreb., bei Wandersleben. 584 ser Gelegenheit nicht umhin, die Bemerkung einzuschalten, wie der- selbe mit rastlosem Eifer für das Fach der Botanik arbeitet und weder Zeit noch Mühe scheut, nicht nur selbst das Gebiet der deut- schen Fiora zu erforschen, sondern auch angehende Botaniker un- eigennützig zu unterstützen. Leider ist seine Gesundheit vieler Schonung bedürfiig und diess hat ihn bewogen, in neuerer Zeit nur diejenigen Verbindungen fortzuführen, von denen er Mittheilung hin- sichtlich der wenigen deutschen Pflanzen erwartet, die ihm noch unbekannt sind und die in seinem werthvollen, an 12000 Species fassenden Herbarium noch fehlen. Nachdem ich noch die Bemerkung eingeschaltet habe, dass ich gern nicht nur jede beliebige fernere Auskunft hinsichtlich der Flora meiner Heimath zu ertheilen und auch zum Austausch meiner Pflan- zen- und Mineralien-Doubletten bereit bin, gehe ich zu der Bespre- chung über, die botanische Wirksamkeit in unserer Stadt und Um- gegend betreffend. Wie gering noch vor Kurzem, soviel wie be- kannt, das vereinte Streben hiesiger Naturfreunde hinsichtlich der Botanik war, geht schon daraus hervor, dass es mir aller Bemühun- gen ungeachtet nicht gelingen wollte, einen botanischen Lesezirkel zusammen za bringen, von einem die gegenseitige Annäherung, den Austausch der wissenschaftlichen Erfahrungen und gesammelten Na- turproducte begünstigenden Verein war gar keine Rede, vielmehr hatte auch der Erfurter botanische Tauschverein durch die hemmenden Zeitverhältnisse der letzten Jahre sein Ende erreicht. Nicht geringe Freude empfand ich daher, als ich von einem Mitgliede vernahm, dass sich in hiesiger Stadt seit Anfang dieses Jahres ein Verein der Naturforscher und Naturfreunde der hiesigen Umgegend gebildet habe, welcher oben ausgesprochenen Tendenzen huldigend auch einen Lesezirkel etablirt habe, welcher alle Fächer der Naturwissenschaf- ten begreife. Diesem Verein, dem Herr Bergmeister Creduer bier vorsteht, trat ich sofort bei und fand zeiiher alle Erwartungen über- troffen, die ich von dem Wirken desselben gehegt. Die monatlichen Versammlungen werden durch die interessantesten und oft gediegen- sten Vorträge belebt, und in dem eifrigen Besuch derselben ist Gele- genheit gegeben, dass sich die Freunde des einen oder des anderen Zweigs der Naturwissenschaft kennen und achten lernen. Dass da- durch der Eifer des Einzelnen für den gemeinsamen Zweck bedeu- tend belebt wird, da derselbe in der Aussprache und Mittheilung seiner Erfahrungen und Sammlungen das Mittel erblickt, wiederum neue Beobachtungen oder Bestätigung der seinigen durch Andere hervorzurufen, liegt am Tage, mit einem Worte, ich glaube, dass 585 durch unsern jungen Verein, dem sich eine sehr rege Theilnahme gezeigt hat, mancher Naturfreund seinem Studium erhalten wird, während die Vereinzelung, wie sie mir seit meiner Versetzung bhie- her zu Theil ward, leicht den Eifer für die schönen Naturwissen- schaften erkalten lässt. Sollte der Verein seinen Plan nicht durch- führen, eine besondere Zeitschrift zu begründen, und mir von dem- selben die Erlaubniss nicht versagt werden, dss in seinen Zusam- menkünften Verhandelte, auf die Botanik Bezügliche, in der Flora mitzutheilen, so werden diese Blätter oft von demselben Kunde geben. Ist auch, wie es den Anschein hat, die Mehrzahl seiner Mitglieder dem Studium der Mineralogie, namentlich der Geognosie und Petrefactologie, der Chemie und Physik ergeben, so sind doch auch die Botaniker darin vertreten, und da Geognosie, Petrefacten- kunde und Botanik oft Hand in Hand gehen müssen, da der Botani- ker das Vorkommen dieser oder jener Pflanze sich aus der Beschaffen- heit des Bodens und der Gebirgsart, worauf sie wächst, erklärt und umgekehrt der Mineralog aus den in einem Bezirk vorkommenden Pflanzen die denselben bildenden Bodenbestandtheile zu errathen sucht, wie z. B. aus dem Vorkommen der Glaux maritima, Triglo- chin marilimum ete. den Salz-, aus dem von Parnassia palustris den Torfgehalt der Erdfläche, so können dem forschenden Pflanzen- freunde auch ans den Vorträgen der Geognosten u. A. nur lehrreiche Erfahrungen erspriessen. Vorübergehend gedenke ich nur der bei meiner ersten Anwesen- heit in unserem Verein von dem sowohl für Botanik als alle Theile der Mineralogie äusserst thäligen Herrn Apotheker Lapp in Neu- dietendorf gemachten sehr interressanten Mittheilung, dass sich in der Nähe seines Wohnortes bis eine Stunde nach Erfurt hin an dem Ufer des kleinen Flüsschens Apfelstädt die in Nordamerica einhei- mische Collomia grandiflora eingebürgert habe und seit einigen Jahren dort förmlich wild in Tausenden von Exemplaren wachse. Ist auch der Ursprung dieser Einbürgerung einer Pflanze eines an- deren Welttheils aus den in der Nähe befindlichen Gärten sehr leicht zu erklären, so bleibt dieselbe doch eine sehr interessante pflanzen- geographische Entdeckung. In freundschaftlicher Anerkennung muss ieh hier noch zweier Herren gedenken, welche sich theils als eifrige Verehrer Floras überhaupt, theils als Verbreiter getrockneter Pflan- zen sowohl um unsere thüringische, als um die deutsche Flora über- haupt Verdienste erwerben; der Eine ist Herr Lehrer Röse von Schnepfenthal, welcher mir neulich unter Uebersendung eines von ihm gesammelten Moosherbariums die Absicht zu erkennen gab, der 586 Herausgeber eines solchen in mehrfachen Exemplaren zu werden. Wie verdienstvoll ein solches Unternehmen in den Augen aller Bo- taniker, namentlich aber insbesondere derer ist, die durch gehäufte Berufsgeschäfte gebunden, die schöne, aber Zeit, Augenkraft und Aus- dauer erfordernde Mooskunde nicht gleich eifrig, wie die Phanero- gamie umfassen können, das brauche ich kaum zu erwähnen. Das Moosherbarium selbst war bei der Richtigkeit der in demselben ent- haltenen Exemplare mit einer solchen Eleganz ausgestattet und namentlich die Exemplare mit einer solchen Sauberkeit und Schön- heit aufgelegt, dass wenn Herr Röse, wie sich von ihm nicht anders erwarten lässt, die herauszugebenden Sammlungen mit der- selben Sorgfalt behandelt, dieselben den besten ähnlichen ohne Be- denken an die Seite gestellt werden dürfen, und es ist daher dem Hestn Röse zu seinem schönen Unternehmen die lebhafteste Unter- stützung aller Moosfreunde zu wünschen, damit sein Plan zur Freude aller Botaniker und zum Behuf der Bekanntmachung des Moosreich- thums unserer Heimath recht bald zur Ausführung komme. Mit eben solcher Eleganz und Sauberkeit sind diejenigen Pflanzen aufgelegt, welche ein anderer thüringischer Botaniker, Herr Apotheker Carl Dufft in Rudolstadt, im Tausch- oder Verkaufswege verbreitet. Die Verräthe desselben sind dabei von einem solchen Artenreichthum, dass sie denen des botanischen Tauschvereins in Erfurt gewiss gleich- kommen, an Schönheit aber denselben weit überlegen sind. Ohne dem würdigen Geschäftsführer des früheren Erfurter Vereins, Pastor Schönheit, desshalb einen Vorwurf wachen zu wollen — er gab was man ihm gab, — konnte ich oft beim Empfang der bei ihm ‚bestellten Pflanzen über das dieselben vorstellen solfende Heu mich niebt genug wundern, und viele Correspondenten des Erfurter Vereins trifft mit Recht der Vorwurf, dass ihre getrockneten Pflanzen ohne alle Sorgfalt aufgelegt sind und zu nichtsg weniger dienen, als zur Veranschaulichung der wahren Pflanzen- gestalt. Das Gegentheil ist aber bei den von Herrn Dufft bezo- genen Pflanzen der Fall und ich ergreife sehr gern diese Gelegen- heit, demselben öffentlich meine volle Zufriedenheit mit den 3—400 von ihm nach und nach erhaltenen Species auszusprechen. Sein Doubleiten Verzeichniss liegt bei mir zur Ansicht und steht Jedem zu Diensten, gleichwie Herr Du fft selbst alle bei ihm gemachten Be- stellungen auf das Schnellste und Prompteste eflectuirt. An literarischen Hilfsmitteln für das Studium der Botanik bietet die hiesige Schlossbibliothek, welche dem Publicum unentgeltlich z0r Bupntzung überlassen ist, gar nichts dar. Mertens u. Kochs 587 Deutschlands Flora, unvollendet, Linne’s System sind Alles, was der Katalog aufweist, und ist diess dem Umstande zuzuschreiben, dass die bei derselben angestellten Herren nur Philologen und Alterthums- forscher sind. Zu bedauern ist diess aber sehr, denn nicht jeder befindet sich im Besitze der Mittel, die Werke von Schkuhr, Sturm, Reichenbach, Dietrich u.s. w. anzuschaffen, während einer öffentlichen Bibliothek es an dem weniger fehlen darf, was allgemeines Bedürfniss ist, als an den Büchern, welche zum Studium der Lieblings- oder Brodwissenschaften der dabei angestellten Beam- ten dienen, Ein Fingerzeig, dessen Berücksichtigung im allgemei- nen Interesse wüuschenswerth erscheint. Ein botanischer Garten geht uns hier noch ab: wenn auch der frühere Oberlehrer Hassenstein einmal den Versuch gemacht, einen solchen mit der Realschule zu verbinden. Mangel an Interesse für denselben liess ihn bald eingehen and wird das Hemmniss blei- ben, welches sich der Reorganisation eines solchen Instituts ent- gegen stellt. Ich behalte mir fernere Mittheilungen theils über neue Ent- deckungen in unserer Flora, theils über den botanischen Wirkungs- kreis überhaupt vor und schliesse diesen Aufsatz mit dem Wunsch, sein Zweck, manchen Pflanzenkundigen auf unsere Gegend aufmerk- sam gemacht zu haben, möge recht umfassend erreicht werden. Gotha, im September 1850. A. Georges. Pflanzensammlungen. Flora Galli® et Germanix exsiccata. Herbier servant de complement ä celui du Docteur F. Schultz, publie pr. Const. Billot. In dieser Zeitschrift pag. 464. des Jahrgangs 1849 hat Unter- zeichneter das Erscheinen der drei ersten Centurien des Billot- schen Herbars angezeigt; es wird wohl keinem vernünftigen Men- schen eingefallen sein, etwas anderes als einen Druckfehler dort zu sehen, wo ‘der Setzer von wenigen seltenen Pflanzen sprach, anstatt von weniger seltenen. Der Umstand, dass Prof. Billot auch man- ches Seltene in den zwei kürzlich vertheilten Centurien aufgenom- men hat, besonders aus der Flera Corsicas, wird der Sammlung eher zur Empfehlung als zum Vorwurfe angerechnet werden können. 588 Die Sammlung ist recht hübsch ausgestattet und wird bei dem nie- drigen Preise — 10 Frances die Centurie — gewiss Liebhaber fin- den, die sie befriedigen wird. Diesen Centurien liegen °/, Bogen der Archives de la Flire de France et W'Allemsgne bei, die den Inhalt der beiden Centurien an- geben, so wie sie ferner Bemerkungen über einige Arten enthalten. So erfahren wir daraus, dass endlich Sudularia ayuatica, die schon lange in den gedruckten französischen Floren existirt, endlich ein- mal wirklich in der Gegend von Mont.Louis, in den Ost-Pyrenäen, gefunden wurde. Jordan beschreibt ferner zwei neue Thlapsi, Th. vogesiacum und ambiguum, die aus dem Th. alpestre der Vo- gesen gebildet sind, Die Unterschiede von den verwandten Arten werden gehörig durch den Verfasser erörtert. — Der Herausgeber beschreibt ferner eine neue, mit Rubus nemorosus verwandte Art dieser immer zahlreicher werdenden Gattung, unter dem Namen R. Mougeotü, Privatangelegenheiten oder Ausfälle, die von verletzter Eigen- liebe und ähnlichen Motiven herrühren, findet man in dem von Billot bearbeiteten Theile der Archives de la Flore de France nicht. Strassburg im Juli 1850. Buchinger. Repertorium der neuesten botanischenLiteratur. Schärer, L. C., Ecclesiae Belpensis p. t. Pastor etc. , Enumeratio eritiea Lichenum europaeorum, quos ex nova methode digerit. Accedunt tabulae decem, quibus euncta Lichenum europaeorum genera et subgenera in lapidem delineata et per partes colo- rata illustrantur. Bernae, 1850. — Prostat in Belp pago Hel- veto-Bernensi apud editorem et in Commissis Lipsiae apud Frie- dericum Fleischer — Pag. 327 et XXXVI. in 8. Preis: 4 N. 40 kr. Dieses Werk, auf die früher erschienenen lichenologischen Ar- beiten des Verfassers und auf dessen seitherige bedeutendere Rei- sen und damit verbundene Durchsicht der Herbarien von Dufonr, Dunal, Garovaglio, Mougeot und Salwey gestützt, stellt die europäischen Flechten nach einem neuen einfachen Systeme in natürlichen Ordnungen auf, gibt umständliche Diagnosen aller Arten und Abarten mit ihren wichtigsten Synonymen, citirt zu jeder Art die beste vorhandene Abbildung und je eine der im Buchhandel er- schienenen Sammlungen von getrockneten Flechten, vorzugsweise die vom Verfasser selbst herausgegebene, und gibt den Standort und 589 die geographische Verbreitung jeder Art an. Die beigegebenen 10 sehr gelungenen halbcolorirten Tafeln stellen in 53 Bildern mit bei- gefügter vergrösserter Fructificaton die sämmtlichen vom Verfasser an- genommenen 40 Gattungen mit einigen Untergattungen dar. — Die Einleitung gibt eine Uebersicht von dem gegenwärtigen Stande der Lichenologie und eine doppelte Anordnung der Gattungen, sowohl nach dem künstlichen als nach dem natürlichen Anerdnungsprineip, und endlich schliesst das Werk mit einem doppelten Register, dem er- steren zu dem vom Verfasser herausgegebenen Lichenes helvetiei exsiccati, und einem Index universalis, sowohl über die von ihm zn genommenen Namen, als über dieSynonymie. — Wir führen bei die- ser Gelegenheit noch an, dass beim Verfasser und bei Fr. Flei- scher in Leipzig noch folgende vom Verfasser herausgegebene Werke vorrätbig sich finden: Lichenum helveticorum Spicilegium Seet. I—-XIN. in 4, Seiten 632. (später zu einer eigentlichen Lichenographia helvetica erweitert). Preis 26 Schw. Franken. Lichenes helvetici ewsiccati, additis speeiebus exteris. Fase. I-XXIV. no. 1—600 in 12 Quartbänden (wird aber auf besonderes Ver- langen auch ungebunden auf fliegenden Blättern geliefert). Preis 26 Schw. Franken. Ad. Brongniart et J. Decaisne, Annales des sciences naturel- les. Troisieme serie. Botanique. Tome treizieme. Janvier et Fevrier, 1850. Paris, chez V. Masson. Preis des Jahrgangs für Paris: 25 Frens., für die Departements 27 Frens., für das Ausland 30 Frnes. Inhalt: D. Clos, du collet dans les plantes, et de la nafure de queiques tuberceules. S. 1—20. — Jaubert et Spach, Conspec- tus generis Nitrariae. S. 21—24. — B. Baudin, Melastomacearum quae in Musaeo Parisiensi continentur monographicae descriptionis et secundum affınitates distributionis tentamen (Sequentia). S. 25—39. 126—128. — H. A, Weddell, Additions & la Fiore de l’Amerique du Sud. S. 40—113. — Ad. Brongniart, Note sur le genre Uro- pedium. S. 113—118. — Franc. Freire Allemao, Ophthalmo- blapton genre nouveau de la familie des Euphorbiacees. S. 119— 25. — Die beigegebene Pl. I. enthält eine Karte von Südamerica mit der Angabe von Weddell’s Reisetour; Pl. 3. stellt die neue Spar- tina versicolor Fabre dar. Crüger, Herm. (auf Trinidad.) Einige Beiträge zur Kenntniss von sog. anomalen Holzbildungen des Dikotyledonenstamms. Erste Abtheilung. (Berlin. botan. Zeitung. Sp. 97 ff.) Der Verf. zerfällt seine Arbeit in 3 Abtheilungen, deren erste die Bignoniaceen, die zweite Schlingpflanzen mit bandförmigem Sten- gel, die dritte die seltsamen Bildungen der Sapindaceen bespricht. Nur die beiden ersten Abschnitte liegen veröffentlicht vor. Spatho- dea corymbosa und ganz besonders Bignonia Unguis sind die Big- 590 noniaceen, welche der Verfasser vorzugsweise untersuchte. Die Aufschlüsse, welche die umfangreiche Arbeit über die Eutwicklungs- geschichte vieler bisher gauz räthselhafter Bildungen gibt, sind zahl- reich und hochwichtig. Keiner dürfte überraschender sein, als der, dass die Theilung der Holzmasse durch 4, 8, 16 u. s. w. platten- förmige Streifen von Rindengewebe, das Auftreten ireppenartiger Vorsprünge an diesen senkrechten Rindenplatten, endlich die wun- derbare Erscheinung der Vertheilung des Holzes in unregelmässig geformte, undeutlich in concentrische Kreise gestellte, tief gelappte Längsstränge verschiedene Stadien der Entwicklung einer und derselben Pflanze sein können. Zustände, den pag. 160 der 2, Aufl. von Schleiden’s Grundzügen f. 144, 146—148 dargestell- ten entsprechend, sind nach dem Verf. aus dem nämlichen Stamme der Bignonia Unguis zu erlangen. Eine in den grossen Markstrah- len älterer Stengelglieder beginnende sehr lebhafte Zeilenvermeh- rung, die, wie der Verf. nachweist, bis in den Markeylinder hinein fortschreitet , reisst nämlich die einzelnen Abschnitie der Holzmasse aus einander. — Aebnliche Verhältnisse, Zellenvermehrung in dem Holze eingestreuter Parenchymgruppen, welche erst spät beginnt, trägt wesentlich zur bandförmigen Verbreiterung des Stengels von Cau- lotrelus bei, Der eigenthümliche Bau der Securidaca volubilis und verwandter Arten dagegen verdankt seinen Ursprung dem Auftreten zahlreicher Cambiumschichten, welche die primäre, centrale kreisför- mige tleils halbmond -, theils ringförmig umgeben, und sämmtlich lange thätig bleiben. Die allerwunderlichsten Verhältnisse unter den vom Verf. geschilderten zeigen Aryyreia und Doliocarpus. Hier bil- den, nach des Verf. Angaben, nach Entstehung des Holzrings sich Gefässbündel im Marke, auf der Innenseite des Holzes. Von Do- liocarpus ist dabei noch gesagt: „gleich nach vollendeter Längen- „ausdehnung der Stengelglieder höhlt das Mark sich aus, olıne dass „die Zeilen absterben; später aber vermehren sich die Zellenmassen „noch, es bilden sich eine grosse Menge von eigenen Gefässen in „den Intercellulargängen und die Höhlung des Markes schliesst sich „wieder vollständig.“ — Die Darstellung ist nicht ganz klar; so viel aber geht aus ihr hervor, dass wir es hier mit einem der wun- derlichsten ‚Objecte zu thun haben. Dazu kommt noch, wie bei Se- euridaca, die Bildung von Holzschichten in der Rindensubstanz. Der Verf. sucht, wie mehrere seiner Vorgänger, es wahrscheinlich zu machen, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den weiten Blattdistanzen der Lianen und dem eigenthümlichen Bau ihres Sten- gels bestehe. Dabei weist er besonders auf die starke Holzbildung im Blattstiele vieler hin. Dabei sei bemerkt, dass die einzige in unsern Gärten gemeine Kletterpflanze, Eccremocarpus scaber , des- sen Holzbildung (an alten Stengelgliedern) an die abnorme der Big- Noniaceen, wenn auch nur schwach, erinnert, sehr stark entwickelte Blattkissen zeigt, die eben so lange lebend bleiben, als der Stamm. — Wenn aber der Verf. nachzuweisen sucht, dass die Bildung von Cambium-Massen in der Rinde mit einer Intercellular - Bildung von Zellen beginne, so erscheinen dem Ref. die vorgebrachten Gründe 591 der Thatsache gegenüber wenig stichhaltig, dass die analoge Bildung eines äusseren Gefässbündelkreises bei den in allen Gärten gemei- nen Pflanzen: Crassula arborea und Allionia nyclaginea entschie- den durch Bildung von Zellen in Zellen erfolgt. Der Ungrund der Annahme, dass ähnliche Zellen nur ähnliche hervorbringen können, anf weiche der Verf. sich vorzugsweise stützt, ist leicht nachzuwei- sen. Nimmt man das Wort ‚ähnlich‘ im mathematischen Sinne, so liegt die Unmöglichkeit einer solchen Regel auf der Aachen Hand: jeder Entwicklungsprocess eines Pflanzentheils ist der bündigste Ge- genbeweis. Doch auch davon abgesehen: das Gonidium einer Van- cheria ist von der Zelle, in der es entstand, die Pollenzelle von der Specialmutterzelle, das Keimbläschen, die Endespermzelle vom Em- bryosack so unendlich verschieden, dass wohl Niemanden beifallen wird, sie „ähnlich“ zu finden. > = N o og ie) 4tes Preisverzeichniss der Pflanzenverkaufs- und Tauschanstalt von E. Berger in Sickerslhausen bei Kitzingen a. Main (Bayern). Fasc. Nro. 61. (Potsdam, Berlin ete.) Aster 'Tripol. 4. Atri- plex nitens 4. Callitriche antumnal. 8, Calamagrost stricta. 4. Ci- ceuta virosa 4. Dianth. arenar. 6 (Königsberg). Festuca boreal. 5. Gagea lutea 4- Gladiol. palustr. 3. Hierac. echioid. 5. Lepigon. med. 3. Linnza boreal, 4. Myosot. sparsifl. 4 Pariet. erecta 4, Pimpin. nigra 4. 'Thrine. birta 4. Vieia lathyr. 4, Fasc. Nre. 63. (nebst Nro. 64, aus Berlin und Frankfurt aın Main etc.) Betula pubesc. 3. Carex Buxb. 4. Cirsium hybrid. 5. Gypsoph. fastig. 4. Potamoget. oblong. 3. Sonchus palustr. 4. Statice plant. 6. Fase. Nro. 64. Astragal. arenar. 5. Chara fragil, 4. Cheno- pod. fieifol. 4 (Heidelberg) Chlora serotina 4. Draba mural. 4, Equiset. variegat. 5. Festuca boreal. 5. Glyeer. aquat. 4. Gladiol. pal. 3. Hierac. Schmidtii var. integrifol. 5. Hypochier. maculata 4. Inula birta 4. salie. 2. Lactuca saligna 5. Najas minor 5. Ophrys muscif. 4. Phleum asp. 4. Potamoget. acutifol. 4. Hornem. 4. Potentilla proc. 4. Prunella alba 6. Rhinanth. Alectorol. 3. Silene chlorantha 4. Stellar. crassifol. 4. Trapa nat. 4. Tulipa sylvest. 4. Utrical. Bremii 5. Veronica acinifol. 5. j Fasc. Nro. 65. (Schweiz) Arabis coeral. 5. Cardam. alp. 4. Dentar. polyph. 8, Primula Aurie. 3. integritol. 5. office. 2. Vesi- ear. utrie, 5. Fasc. Nro. 66. (Böhmen, Schlesien etc.) Achillea audetica Opiz 3. Aconit. Cammar. 4. Napell. 4, Allium striet. 6. Alnus rugosa Will. 4. Artemis. Dracune. (eult,) 3. Aspid. Lonchit, 4. 592 Atropa Belladonna 3. Arrhenath. elat. 2. Avena planiculm, $. Blit, virgat. 5. Campan. alp. 3. barbafa 3. Cirsium oleraceo-palustre5, rivul, 4. Crepis suceisefol. 5. Cryptogramma cerispa 4. Cystopt. fragilis 3, montana 3. Delphin. elat. 4. Epilob. alpin. 4. Dodo- nei A, origanifol. 4 Galium sylvestre « glabr. 3, sudetic. Tausch. 4. Geran. pheum 6. Gladiol. imbrieat. 5. Glechoma beteroph. Op. 6. Hierac. inuloides Tsch. 5, pratense $. 5. rigid. 4. Schmidtii 5. Hyperic. stenophyli. Opiz (wohl nur H. perferat. Var. angustifelia 2) Juncus filiform. 3. Lappa toment. 3. Ligular. sibir. 9, Lotus ulig. 3. Nicotiana latiss.(eult.) 4. Orchis sambuc. 4. 8. incarnata 4, ustu- lata 3. Poa sudet. 4. Polypod. alpestre 3. Phegopt. 3. Potamo- get. compress. 3, obtusifol, 4, rufesc. 4. Potentilla norvegica 5. Onuercus pubesc. 4. Ranunc. auricomus & fallax 6, hybrid. 4. Ribes petreum 7. Rubus Chamzmor. 8, Bellardi 4, corylifol. 2. Rumex arifol, 4. Salix acutifol. 4, daphnoid. 3, repens 3. Salvinia natans 8. Scabiosa lac. 4. Selaginella selagineid.4. Solidago alp. 3. Sorbus lanug. A. Tragopog. oriental. 5. Ulmus suberosa 3. Valeriana sambucifol. 5. Viola alp. 4 Woodsia hyperborea 4, ilvens. 4. Fasc. Nro. 67. (Untermain etc.) Allium Scorodopras. 4. Alisma parnassifol. 6. Carex mierostachya 6. Coleanth. subtilis 9. (Böhm.) Diplotaxis viminea 9. Juncus Gerardi 4. Malaxis paludosa 5. Ünos- ma aren.9. Polycnem.maj.5. Potamoget. oblong. 5. Salvia sylv.3. Scirp. czesp. 3, supin. 4. Statice plant. 6, Tilia nigra 4. Trinia vulg. 4. XÜiric. Brem. 5. Vaccin. uliginos. 6. Vicia Orob. 9. Viola prat. 4, stagnina 3. Pflanzen aus der Sierra Nevada (Andalusien). & Expl. Ykr. "Authyllis Webbiana Hook. Draba hispanica Boiss. Erodium tricbomanzefol. !’Herit. Hypericum ericoides L. Lepidium stylatum ‚ Lag. Phlomis crinita Cav, LychnitisL. Plantago nivalis Boiss, Pti- lotrichum purpureum Boiss., spinosum Boiss, Saxifraga mista Lap. Scabiosa pulsatilloides Boiss. Senecio Baissieri DC. Sideritis scor- dioides 8 vestita Boiss., Thymus angustifolius 8 nevadensis Boiss. , Bemerkung zu $. 4 der Statuten. Bei grossen Pflanzen, so wie bei sehr seltenen kann man als 2tes Stück hlos einen Zweig bei- legen, damit dieser der Zergliederung geopfert und die ganze Pflanze dem Herbar einverleibt werden kann. Bei mir ist auch in sehr schönen Exemplaren zu haben gegen portofreie Einsendung des Betrags: 1. Herbar. valgare für Anfänger und Liebhaber der Botanik, Ite Centurie & 2 Ae 48 kr. 2. Herbar. plantar. ofüic. Ite Liefg. (25 Stück) & ı A. 30 kr. Redacteur und Verieger: Dr. Fürnrohr in Regensburg, ‘ RLORA. NE 38. Regensburg. 14. October. 1850. Inhalt: orıs:sar-ABmıNnDLUNGEN. Sauter, abgedrungene Bemerkun- gen zu Brittinger’s Nachtrag. Derse Ibe, ein Ausflug auf den Bösenstein am, Rottenmanner Tauern, Derxelbe, die Alpenflor der Gebirge des Traun- viertels. — nirsravtn. Al, Braun, Betrachtungen über die Frrscheinung der Verjüngung in der Natur, Patze, Mever, Elkan, Flora der Provinz Preus- sen, — REPERTORIUM DER NREUESTEN LITERATUR. Werke und Abhandlungen von Stenzel, Hoffmann, Beinling. — aszeıce. Göring, Verkauf japan. Pflanzen. don Abgedrungene Bemerkungen zu Apotheker Brittinger’s Nachtrag in Nro. 24. der Flora 1. J. zu seiner Diatribe in Nro. 27. der Flora v. J. Von Dr. Sauter. Im Widerspruche mit seiner früheren Behauptung gibt Brittin- er nun richtig an, dass Ornilkogalum nulans in Ru Sr je- nes Gartens stehe, O, chloranthum nur im Obstgarten, Wi sich von ersterem durch die grünlichen Blüthen sogleich unterscheide , wess. halb ich es auch so nannte, welchen Namen Koch in chlorophanum umzuändern vorschlug, worauf ich jedoch nicht einging, da auch die Blumen von nulans, obwohl schwächer, grün durchschimmern. Das O. nutans in den Rabatten soll nun durch das „intensirte“ Licht und die Sonnenwärme aus dem dahin versetzten chloranihum ent- standen sein, indem ersteres die Blumenblätter bleichte und mehr abstehen machte; dass aber O. nulans ebenfalls im Obstgarten unter Bäumen, wie O0. chloranthum, wächst, wird natürlich verschwiegen, da es zu obiger Erklärung nicht passt, sowie dass im Fruchtknoten ein wesentlicher Unterschied liegt. Rücksichtlich des O. arcuatum erinnert sich Brittinger wahr- scheinlich nieht mehr, dass ich selbes erst ein paar Jahre nachgkei- ner Hinkunft beobachtete, als der Obstgarten schon grossentheils ge- mäht war, daher &&%& auch nicht wissen konnte, dass nur die zwei gefundenen Exemplare dort vorkamen, und dass der Obstgarten hier- auf gewöhnlich früher gemäht wurde, als es zur Blüthe kam. Auch hatte Brittinger bereits in der verbreiteten colorirten Flora Deutsch- lands vonReichenbach bekannt gemacht, dass nur ein paar Exem- plare gefunden wurden, und ich konnte diessfalls um so beruhigter Flora 1850. 38, 33 594! sein, als ich nieht wissen konnte, ob nicht noch Exemplare sich fin- den werden und diese caucasische Pflanze sicherlich dort nicht cul- tivirt wurde. Kein Naturforscher wird gegentheilige Ansichten verwehren wol- len, nur kann man fordern, dass selbe begründet und nicht eine blosse Diatribe seien. Ein Ausflug auf den Bösenstein am Rollenmanner Tauern in Öber-Steyer. Von Demselben. Der Wunsch, Carer paueiflora, Ranunculus crenalus, Pedicu- laris Portenschlagii und Viola lutea am Standorte zu sehen, veran- lasste mich im Juli 1846, von Steyr einen Ausflug dahin zu machen. Man steigt bei Trieben unter Rottenmann den grossentheils aus Gneus und Granit bestehenden Tauern an und erreicht in 1 Stunde an den grasreichen Gehängen links am Wege zuerst Cirsium hele- rophyllum und etwas höher (in beiläufig 3500 F.) dg_prächtige Open pauciflorWetruppenweise mit seinen grossen klettenartigen Blättern und niekenden, mehreren Blüthenköpfen. C. Erisithales, eine kalk- stete Pflanze, für dessen und ersterer Bastard Nägeli €. paueiflo- rum erklärt, wächst hier gar nicht in der Nähe, und diese Pflanze ist überdiess so ausgezeichnet, dass hier an keine Hybridität zu den- ken ist. Noch höher fand sich ©. elatum m., alleinstehend, welches ich für einen Bastard von oleraceum und Erisithules gehalten hat- te, zwischen welchen es bei Ternberg (Steyr) truppweise vorkommt. . Vom Hochthale am Tauernhause, welches man in 2 Stunden er- reicht, erhebt sich der Bösenstein, ein Granitgebilde von 10,000 F. Von der Alpe am See steigt man die steile Berglehne links hinüber, in deren Mitte eine Schneerinne von Ranunculus crenatus WK. in etwa 5000 F. zwischen Gerölle und feuchter Erde stellenweise über- 209gn ist. Von da gelangt man durch Granitblöcke auf die recht- seitige grasige Berglehne,, wo Pedicularis Portenschlagii in beiläu- fig 6500 F. und Viola futca in. 6000 F. ziemlichgichlich vorkommen. Sonst bietet der Bösenstein ausser der Verrucaria umbrina in kal- ten Quellen neben der Seealpe, und Myosotlis variabilis an feuchten Plätzen einer östlichen Alpe (nach Angelis) die gewöhnliche arme Granitalpenflor, als Festuca varians ete. 595 Die Alpenllor der Gebirge des Traunvierlels in Oberösterreich. Von Demselben. Der grösste Theil dieser Gebirge, welche sich (am h. Priel) bis zu 8000 F. erheben, gehört der Kalkformation an und trägt auch die allgemeinen Charaktere der Alpenkalkflora, zeichnet sich jedoch durch einige Pflanzen aus, die auf den Kalkalpen Salzburgs entweder gar nicht oder nur sparsam auf dem zunächst angrüänzenden Tennenge- birge und h. Göhl vorkommen, welche nachstehend mit gesperrter Schrift gedruckt sind, Die Wiesen am Fuss dieser Kalkgebirge schmücken Orchis pyramidalis, Linum viscosum, Nareissus poölicus, Orobus Tuteus, Herarleum asperum, Orobanche flava; deren Gebüsche Bupleurum longifolium und Euphorbia pilosa, letztere bis zur Alpenregion; des Gerölle der Gebirgsbäche bis Steyr Cera- stium ovatum in grossen Rasen, Alhamanla crelensis var. rupe- stris Scop. (am Almsee) und Coronilla vaginalis an der Alm, in deren Nähe Nareissus radüflorus auf Wiesen wächst. In den ‚Auen der Bäche und Flüsse ist Cineraria rivularis und Pleurosper- mum ausiriacum neben Aconitum Napellus var. emineag gemein; am Fusse des hohen Priel auf feinem Kalksande zwischen Krummholz bis zur Alpenwaldregion kommt dort und da Ranunculus anemo. noides gesellig vor, an Kalkfelsen dieser Region Galium lucidum, auf steinigem Boden neben dem Bache der Alpe Feuchtau Cirsium carnivlicum. Die Kalkfelsen und steinigen Gehänge der Alpenregion schmückt Primula spectabilis, am Kasberg Linum alpinum und Coronilla vaginalis, sowie die Alpengwiesen Cineraria alpestris (am Kasberg), Meum athamanticum, Dianthus alpinus, das Gerölle in 5—6000 F. Alsine austriaca, Vale. riana elongala, Achillea Clusiana, den feinen Kalksand Ra- nunculus Phthora, die Felsen Potentilla Clusiana, Draba slellata, feuchte Grasplätze Pedicularis rosea, Genliana pumila (am Pyrrhgas), den trockenen, steinigen Grasboden der Höhen (6000 F.) Thlaspi alpinum, Homoyyne discolor. Auf feuchter Erde zwischen Gerölle in der Nähe des Schnee’s am h. Priel (in 6500 F.) wächst Rume.e nivalis, höher hinauf Pe. Irvcallis, Saussuren pyymaca, Saxwifraga planifilia, aphylla, Alsine aretioides. Letztere 2 kommen jedoch auch auf den übrigen über 7000 F. hohem Kalkalpen, als Pyrrghas, vor, deren Wände Lecanora Lagascae, deren Felsspalten Lecanora aurea, und deren Gipfel Le- canora Hookeri (Pyrrhgas) schmücken. 38% 506 Literatur Betrachtungen über die Erscheinung der Verjüngung in der Natur, insbesondere der Lebens- u. Bildungsgeschichte der Pflanze. VonDr.Al.Braun, Prof. in Freiburg. gr. IV. XVI. und317 Seiten, mit 3 color. lithogr. Tafeln Abbildungen. Frei- burg i. Br., Universilätsbuchdruckerei von H. M. Pop- per. (Programm z. Feier d. Geburtsf. Sr. k. Hoh. des Grossherzogs Leopold von Baden am 29. Aug. 1849.) Es ist eine schwere Aufgabe, im engen Raume ein nur einiger- massen anschauliches Bild des reichen Inhalts dieses Werks zu ge- ben. — Der Verf. setzt sich die Aufgabe, nachzuweisen, dass die Kraft der Verjüngung es hauptsächlich sei, welche das organische "Leben vom anorganischen unterscheide, indem er die Erscheinungen der stufenweisen Bildung, wie die der Fortpflanzung der Gewächse als Verjüngungsvorgänge unter einem gemeinsamen Gesichtspunkt zusammenfasst und in diesem Sinne einer genaueren Betrachtung unterwirß., Einer allgemeinen, vielfach auch auf Erscheinungen des Thierreichs Bezug nehmenden Einleitung folgt der der Pflanze ge- widmete Haupttheil des Werks. Der Verf. theilt ihn, davon ausge- hend, dass die Pfanze in 3facher Anschauungsweise als aus einzel- nen Individuen zusammengesetzt betrachtet werden kann: aus Sprossen (ein Spross ist nach des Verf, Definition „das einer Axe angehörige Ganze der Pflanze; Alles was direct aus einem Vegetationspunkte hervorgeht und wesentlich einer Entwicklungslinie angehört, ist als ein Spross zu betrachten“); aus Blättern nebst den sie tragenden Stengelgliedern; endlich aus einzelnen Zellen, — in 3 Abschnitte, deren erster von der Sprossbildung (S. 23), der zweite von der Blatt- bildung (S. 55), der dritte von der Zellbildung (S. 129) handelt. Darch eine Reihe von Belegen begründet der Verf. (S. 27) sei’ nen Ausspruch, dass jeder Spross als gesondertes Individuum zu be- trachten sei, und findet die wahre Bedeutung der am Pflanzenstocke auftretenden Sprossbildung in einer untergeordnetenFortpflan- zung. Abgesehen von den Eychen, entspringen alle Sprossen in der vegetativen Region, keiner innerhalb der Blüthe. Dass keine sprossenlose höhere Pflanze bekannt sei, weist der Verf. S. 29 f, nach. Die einzelnen Sprosse machen in der grossen Mehrzahl der Fälle nicht alle Stufen der Metamorphose durch (S. 31 #3. In der Beschreibung der Entwieklungsformen der Blätter des einzelnen n 597 Sprosses gegenüber der Entwicklungsgeschichte der ganzen P liegt der wichtigste Moment der unendlichen Mannigfaltigkeit der. Sprossbildung. Die verschieden entwickelten Sprossen einer Pflanze , gehen in bestimmten Generationsfolgen aus einander hervor {S. 35), Eine Reihe belehrender Beispiele dafür wird gegeben. Ausser den Sprossen, welche zur vollständigen Durchführung der Reibe der For- mationen bis zur Blüthe und Frucht nothwendig sind, besitzen die meisten Pflauzen auch unwesentliche; alle Seitenspressen einer gipfelblütbigen Pflanze sind unwesentliche (S. 39). Bleiben diene iin Knospenzustand zurück, so erhalten und erneuern sie den Plan, zenstock. Die Anordnung der unwesentlichen Sprossen bedingt vor- zugsweise den Habitus der Pflanze (S. 41 fl.) Die Schärfe der Un- terscheidung zwischen wesentlichen und unwesentlichen Sprossen wird durch zahlreiche Vebergangsfälle sehr verwischt. Es gibt wirk- liche Wiederholungsgenerationen, welche nicht ausser der Linie lie- gen, sondern in die Reihe der zur Erreichung des Ziels nothwendi- gen Durchgangsgenerationen gehören. Hierher zählen die Erstar- kungsgenerationen vieler ausdauernder Gewächse, welche im erstep Jahre noch zü schwächlich sind, um Blüthe und Frucht zu bringen. An 3 sehr verschiedenen, in dem berührten Verhältniss aber über- einstimmenden Beispielen, dem Spargel, der Linde und der Rehe erläutert der Verf. seinen Ausspruch (S. 47 fl.). Der zweite Abschnitt, die Blattbildung überschrieben, beginnt mit der Erörterung zahlreicher Fälle der rückschreitenden Metamor- phose. S. 55— 63 enthalten eine Fülle der interessantesten Einzeln- heiten, Die aufsteigende Metamorphose, die verschiedenen Blattfor- mationen werden demnächst besprochen (S. 63 ff.). Der Verfasser zeichnet mit kräftigen Strichen die Grundzüge der Lehre von diesen Formationen (8. 69), zu der er, durch zahlreiche Messungen, Zäh- lungen u. s. w. reichen Stoff liefert (8. 72—108). Dabei findet auch €. H. Schultz’'s Anaphytosenlehre ihre Würdigung. (S. 109 ff.) Eine Erörterung der Entwicklungsgeschichte des Blatts und seines Verhältnisses zur fortwachsenden Stengelspitze (S. 120—125) schliesat den Abschnitt, dem eine Anmerkung folgt, in welcher der Verfasser die Vorzüge der von ihm aufgestellten Methode der Bezeichnung der Blattstellung vor der der Brüder Bravais und der von Naumann hervorhebt. Der dritte Abschnitt des Werks hebt an mit der Besprechung der Bildung der Pflanzenzelle, zunächst der einzelligen Pflanzen. Eine grosse Menge wichtiger, grösstentheils aus eigenen Beobach- luugen des Verf. gewonnener und völlig neuer Thatsachen kommt 598 5 dabei zur Sprache; dabei ist auf die Arbeiten der neueren Algolo- gen, wie Kützing, Nägeli, Thwaites, Ralfs, Thuret, wie ‚ auch auf die Schrift Focke’s „‚physiologische Studien‘‘ stete Rück- sicht genommen. S, 146, 183--85, 204—6, 279 ff. gibt der Verf., nach im Jahre 1846 angestellten Beobachtungen, die vollständige, bisher schmerzlich entbehrte Entwicklungsgeschichte des Hydrodie- tyon. — Die Erörterung der Entwicklung von Zelle aus Zelle mehr- zelliger Algen folgt (S. 155 fl). Dabei giht der Verf. lehrreiche Aufschlüsse über die Lebensgeschichte von Ulothriz zonata (8.159), Oedogonium (S. 160) u. v.a. Die Aufgaben, welche zu lösen sind, bevor zu einer derartigen Betrachtung zusammengesetzter Pflanzen geschritten werden kann, werden in Umrissen kurz angedeutet (S. 164.). — Daran schliesst sich die nühere Betrachtung der einzelnen Zelle. Es wird dargelegt, wie die Individualisirung des Primordial- schlauchs der jungen Zelle der Entstehung ihrer aus Zellstoff gebil- deten Wand vorhergehe, theils durch Mittheilung eigener Beobach- tungen, namentlich an Algen, unter denen die an Schwärmsporen gemachten (S. 168 ff.) als besonders interessant hervorzuheben sein dürften, theils durch Citate aus den Arbeiten Mohl’s, Näwgeli's, Unger's u. A. — Die Verhältnisse, unter denen Zellenkerne vor- kommen und ihre Bedeutung für das Leben der Zelle werden kurz angedeutet ($8. 185—87). — Die zweite Abtbeilung des dritten Ab- schnitts des Werkes handelt von der Entbildung der Zelle. „Die „Zellbaut wird durch ihre Erhärtung und schichtenweise Verdiekung „früher oder später -ein Hinderniss für das lebendige Wachsthum der „Zelle oder ihrer Nachkommenschaft, der innerhalb der Mutterzelle „Sich bildenden Tochterzellen. Zahlreiche Zellen erreichen mit der „vollen Ausbildung der Zellwand das Ziel ihres Lebens (Bast-, Holz- „zellen u. s. w.); in anderen überwindet der lebendige Inhalt die „beengende Schranke bald durch mechanische Zerreissung, bald durch „chemische Erweichung und Auflösung.“ Die Fälle von gewaltsamer Zerreissung sind sehr mannichfaltiger Art; der Verf. unterscheidet: Zerreissung der Zellhaut ohne völlige Abschälung derselben; völlige Abschälung der Zeilbaut — Häutun g.der Zelle; endlich Ausschlüp- fen der sich verjüngenden Zellbildung aus der alten Haut. Beispiele aller 3 Vorgänge werden namentlich aus der Entwicklungsgeschichte zahlreicher Algen, des ersten und zweiten auch aus der höherer Cryptogamen beigebracht; dabei wiederum eine grosse Menge neuer wichtiger 'Thatsachen mitgetheilt (S. 190 ff.). — Der Betrachtung der an den Gewändern der Zelle hervortretenden Verjüngungserscheinun- gen folgt die derjenigen, welche im Inhalte der Zelle vor sich gehen, zunächst der Auflösung und Umwandlung der Stärke (S, 208 f.), des fetten Oels (S. 213), wobei besonders darauf aufmerksam gemacht wird, dass die Umwandlung der Stärke in Oel, oder die Vertretung der ersteren durch das letztere, vorzugsweise in solchen Pflanzen- theilen vorkommen, welche bestimmt sind, der Trockniss zu wider- stehen ; dabei ein Excurs über Chlamidococcus pluvialis S. 219—29, über Chlamidomonas, den der Verf. mit aller Entschiedenheit den Pflauzen zuzählt (S. 229--32). Darav schliesst sich die Vergleichung des nächtlichen Athmungs- verhaltens der Pflanze mit einer periodischen Unterbrechung des täglichen Bildungsprocesses durch einen, wenn auch weniger tief greifenden Entbildungs- und Entkohlungsprocess (S. 235 ff.),. haupt- sächlich auf die Beobachtung gegründet, dass bei einer grösseren Zahl von Algen (Hydrodictyon, Ulothrir, Stigeoclonium, Chaetophora u. v. A.) die Schwärmsporen während der Nacht gebildet und des Morgens geboren werden. Die zweite Abtheilung des dritten Ab- schnitts schliesst mit der bedeutsamen Hinweisung darauf, dass die Auflösungs- und Entbindungsvorgänge bei Nacht eintreten, während der Einfluss des Lichts die Gestaltungsvorgänge hervorruft (S. 241). Die dritte Abtheilung handelt von der Neubildung der Zelle. Gleich im Eingang tritt der Verf. als entschiedener Gegner der alten von Karsten neu vorgetragenen 'Theorie der Identität von Zelle und Zellkern auf, gegen die er denn auch weiterhin den schlagendsten Beweis vorbringt, der bis jetzt veröffentlicht wurde, Er bringt die Formen der Neubildung der Zelle unter eine bestimmte Eintheilung: A. Neubildung ohne Theilung der Zelle (S. 245 ff.) 1. Neubildung ohne Theilung in den vegetativen Zellen. a. Die Zellschichten schliessen sich innig an einander (Beisp. Hydrodictyon, Cladophoro). b. Die äusseren Zellhautschichten werden zuletzt gesprengt (fällt mit der Häutung der Zelle zusammen). 2. Neubildung ohne Thei- lung beim Uebergange zur Fructification oder rückwärts von dieser zur Keimung (Sporenbildung vieler Algen, Bildung der Pol- lenzelle in der Specialmutterzelle nach Hofmeister). B. Neubil- dung der Zelle mit Theilung in 2 Tochterzellen. 1. Im Gebiet der vegetativen Zellbildung (S. 256). Die Ansichten neuerer Phytoto- men, namentlich Mohl’s, Schleiden’s, Unger’s, Nägeli’s und Hofmeister s, werden angeführt ($. 251) und hervorgehoben, dass alle darüber einig seien, die Zweitheilung der Zelle sei ein bei der Entwicklung des Gewebes vegetabilischer Organismen ganz allge- meines Vorkommen; auch darüber herrsche nur wenig Meinungsver- schiedenheit, dass die Theilung des Primordialschlauchs der der Zelle Penn. au BF 600 vorhergehe; wohl aber darüber, ob die Bildung der Scheidewand, welche die Tochterzellen trennt, auf einmal erfolge, oder als der In- nenwand aufgesetzter Ring beginnend nach Innen fortschreite. Dem schon ganz unzweifelhaften Beweise für das Letztere, den Mohl durch seine Schilderung der Zellenbildung der Cladophora glomerala gab, fügt der Verf. ein wo möglich noch schlagenderes Beispiel durch die Mittheilung seiner Beobachtangen der Zellentheilung bei Spiro- gyra nitida und juyalis bei (S. 257), zugleich ein Todesstoss für die Karsten’sche 'Theorie der Zellenbilduug.*) Ob bei der Zweithei- lung der Zellen höherer Pflanzen die Ahgränzung der beiden 'Theil- hälften des Primordialschlauchs nur ‚scheinbar gleichzeitig erfolge, lässt der Verf. übrigens unentschieden. 2. Im Gebiete der Frueti- fication (S. 267). a. Die neugebildeten Zellen verbinden sich weder unter sich, noch mit der Mutterzellhaut (Gonidien vieler Algen). b. Die neugebildeten Zellen vereinigen sich nach der Geburt (Pedia- strum) oder ec. schon vor der Geburt (Volvocinus, Seenodesmus) zur geordneten Colonie. — B.* Neubildung mit Theilung in 2 Zellen, von denen die eine Mutierzelle bleibt, die andere als 'Techterzelle sich abgliedert (8. 269). 1. Abgliederung einer Tochterzelle im Ge- biete der vegetativen Zellbildung. a. Die Spitze der Zelle gliedert sich als besondere Zelle ab. «&. Ohne Zellkern? (Bildung der Mut- terzelle des beweglichen Gonidiums von Vaucheria, der Fruchtkeule von Saprolegnia (Achlya prolif.) S. 269 ff), ß. Mit Zellkern: Embryosack von Bartonia, erste Theilung des Keimbläschens von Bartonia, Martynia, Monotropa, Linum ete. nach Hofmeister (8. 270). b. Ein seitlicher Auswuchs der Zelle (ein Zellenast) gliedert sich als besondere Zelle ab: ohne Zellkern? Cladophora u. a. Al- gen; mit Zeilkern: Fucoideen und Florideen, Thylien in alten Ge- füssen des Holzes. (Die meisten Fälle der Haarbildung werden auch hierher zu rechnen sein.) 2. Abgliederung einer Techterzelle im Gebiete der Fructification (8.271): viele Pilze. C. Neubildung mit Theilung in 4 Tochterzellen (8. 272). Schilderung der Entste- *) Der Berichterstatter erlaubt sich zu bemerken, dass auch bei den Leber- moosen mit langsamer Sporenreife, namentlich bei Pellia, es sehr leicht st, sich davon zu überzeugen, dass die Bildung der Scheidewände, welche die Specialmutterzellen der Sporen trennt, von aussen nach innen langsam vorschreitend erfolgt. Die ringförmigen Vorsprünge auf der Innenwand an der M. Z. sind den ganzen September und October über bei Pellia vorhanden, sie nehmen an Grösse langsam zu; die kreisförmigen Veffnun- gen, welche die 4 Abtheilungen der Mutterzelle verbinden, werden immer enger, bis sie, im November, sich schliessen. 601 hung der Sporen der höheren Cryptogamen, des Pollens der Phane- rogamen, wobei besonders darauf aufmerksam gemacht wird, dass in allen genügend beobachteten Fällen die Bildung zweier Zell. kerne der von vieren vorhergeht, was nicht minder auf eine rasch darchlaufene wiederholte Zweitheilung hinweise, als das Verkommen primärer und secundärer Speeialmutterzellen neben nur einer Gene- ration von Speecialmutterzellen bei Bildung des Pollens derselben Pflanze (Alcea, Pinus u. a., S. 273 #.). Bildung von 4 Zellen in einer Mutterzelle kommt auch bei niederen Algen vor (S. 255). D. Neubildung mit Theilung der Mutterzelle in unbestimmt viele Toch- terzellen (S. 277). Fructification vieler Algen, Flechten und Pilze. 1. Die Tochterzellen bilden sich durch Theilung eines die ganze Höhle der Mutterzelle erfüllenden Inhalts; sie liegen entweder in einer Reihe in der M. 2. (Sciadinus, viele Pilze und Flechten, 8. 278), oder ohne Ordnung (einige niedere Algen nach Nägeli, manche Pilze, namentlich Erysiphe, S. 279). 2. Die Tochterzellen bilden sich durch Theilung einer die Innenwand der M. Z. überziehenden Schleimschichte (Bildung der Gonidien von Hydrodietyon [S. 279 ff.], Saprolegnia [S. 286 ff.], Sporenbildung von Leptomitus, Coleochaete, Sphaeroplea [S. 2899. E. Partielle Neubildung durch Bildung von Tochterzellen im Inhalte als solcher fortbestehender Mutterzellen (S. 294). 1. Die Tochterzellen entstehen (ohne Zellkern?) dicht an der Zellwand, an der sie während ihrer Ausbildung fest anliegen, (Keimzellenbildung von Valonia nach Nägeli, von Botrydium). 2. Die Tochterzellen (meist mehrere, sehr selten nur eine einzige) bil- den sich (um Kerne) frei im Inhalte der Mutterzelle (S. 293). a. Es bildet sich eine freie Tochterzelle um den primären Kern der Mut- terzelle (im Embryosack von Funckia, Asphodelus, in Endospermzel- len von Ornith. Iuteum nach Hofmeister, S.294*) b. Es bilden sich mehrere freie Tochterzellen um neugebildete Kerne (8. 295). Alle hieher gehörigen Fälle finden sich im Embryosack der Phane- rogamen. #. Bildung der Keimbläschen (S. 295). 8. Bildung von Schwindezellen im Embryosack (8.297). '. Bildung der Endosperm- zellen (S. 298, meist nach Hofmeister). — Die Zellbildungser- scheinungen im Embryosacke zeigen in ihrem Zusammenhange den in seiner Art einzigen Fall einer Mutterzelle, in welcher zu verschie- *) Der Vorgang findet auch ganz allgemein bei Entstehung derjenigen Zelle statt, welche innerhalb der grossen Zelle an der Basis des Halstheils des Archegonium sich bildet, und bei den Laub- und Lebermoosen zur ersten der Fruchtanlage, bei den Farnen zur ersten der jungen Pflanze wird. Anm, d. ef. 602 denen Zeiten verschieden geartete Tochterzellen erzeugt werden Alle sind in gewissem Sinne Fortpflauzungszellen, aber von den vie- len Schwestern ist meist nur eine der erstgeborenen zur vollkom- menen Entwicklung bestimmt, während die Mehrzahl der anderen der Auserwählten Ammendienste leisten muss (8. 199). — Eine kurze Hinweisung auf krankhafte Zellbildung in Zellen schliesst den von der Zelltheilung handelnden Abschnitt. Ihm folgt die Besprechung der Erscheinungen, in welchen ein Streben zur Wiedervereini- gung des Getrennten hervortritt; namentlich der bei Algen und Pil- sen so häufigen Copulation: der Vereinigung zweier Zellen, welche immer nur am Schlusse der vegetativen Ausbildung einfritt und, direct oder indireet, die Bildung von Fortpflanzungszellen, als Uebergangszellen zu einem neuen vegetativen Cyelus, zum Zweck hat. S. 300 fl. folgt eine Uebersicht der bekannten Beispiele, von denen ein bedeutender Theil, eigene Beobachtungen des Verf. 2. B. an Closterium lineatum, Vaucheria, Oedoyonium, hier zum erstenmale, oder doch zum erstenmale ausführlich veröffentlicht wer- den. Die Schlussbetrachtung (S. 327) fasst, nach einem Rückblicke auf das früher Mitgetheilte, vorzugsweise die Erscheinungen der Befruchtung (S. 327), der Bastardbildung (8. 331 ff.) und der Bil- dung von Varietäten in’s Auge. Sie schliesst mit Erörterung der Frage: welche Erscheinung des Lebens ist es, die in der Erschei‘ nung der Verjüngung sich ausspricht? „Man wird zunächst zuge- „stehen müssen, dass die geordnete Folge der Verjüngungserschei- „nungen, wie sie uns in jeder natürlichen Entwicklungsgeschichte „vor Augen tritt, sich nicht durch die Wirkung äusserer Naturkräfte „erklären lässt, sondern auf einen inneren Grund hinweiset . . - - „Die Art und Weise, in welcher die innere, in ihrem Grunde gei- „stige Natur des Lebens sich insbesondere in den Erscheinungen der „Verjüngung manifestirt, können wir im wahren Sinne des Worts „als Erinnerung bezeichnen, als die Gabe, gegenüber der Ver- „Ausserlichung und Veraltung des Lebens in der Erscheinung , die „innere Bestimmung von Neuem zu erfassen und mit erneuter Kraft „nach Aussen zu wenden. ., . Müssen wir es nicht Erinnerung „nennen, wenn in der Folge der Generationen mit jedem neuen In „dividuum die alte specifische Natur wieder in's Leben tritt? Ist „es nicht in noch auffallenderer Weise Erinnerung, wenn im Laufe „ter Verjüngung eine längst verlassene Stammform wieder in’s Le- „ben zurückkehrt, wie bei dem Zurückschlagen der Varietäten und „dem Rüchgange der Bastarde in die Mutterarten, von welchem wir „ein 50 merkwürdiges Beispiel am Cylisus Adami kennen gelernt 603 „haben? . ,. , Wie aber im Einzelnen, so gewiss auch im Ganzen „ger Natur... . .. Ist es nicht auch hier die Erinnerung der ursprüng- „lichen Bestimmung des geschöpflichen Lebens, welche den Entwick- „lungsgang der ganzen Natur .... stufenweise emporhebt bis zur „Erscheinung des Menschen? welche endlich die Menschheit selbst „treibt, sich in immer tiefer schöpfender Erinnerung ihrer hohen, „die gauze Natur umfassenden und an die ewige Quelle aller innern „Lebensbestimmung und Kraftbegabung anknüpfenden Aufgabe von ‚„Geschlecht zu Geschlecht zu verjüngen ?“ Taf. I. stellt die Copulatien der Palmogloea macrococca Ktz. und die Häutung der Schixochlamys yelatinosa A. Pr., Taf. I. die (der von Hiydrodictyon einigermassen ähnliche) Fortpflanzungsge- sehichte des Pediastrum granulatum Ktz. dar, beide begleitet von ausführlichen Erläuterungen. Taf. II. gibt Grundrisse gemischter, theil- weise in Cylisus Laturnum zurückschlagender Blüthen des Cytisus Adami. So höchst unvollständig die vorstehenden Andeutungen des In- halts des Werks des berühmten Verf. sind, sie werden hinreichen, zur Anschauong eu bringen, dass seit langer Zeit im Gebiete der physiologischen Botanik kein Buch erschien, welches so mächtig und vielseitig anregend wirkte. Schon die klare, unter einen Gesichts- punkt gefasste Uebersicht der hervorragendsten feststehenden That- sachen ist in hohem Grade dankenswerth; sie wird es noch unend- lich mehr durch die Fülle neuer Belehrung, die der Verf. aus dem Schatze seiner eigenen Forschungen spendet. Flora der Provinz Preussen. Von C.Patze, E.Meyer und L. Elkan. Dritte und letzte Lieferung. Polypetale Dikotvledonen. Königsberg, Gebr. Bornträger. 1850. XL. (dann 369-599 S. in Kl. 8. Mit der vorliegenden Lieferung ist nunmehr diese treffliche Flora zum Schlusse gelangt. Uusere Literatur ist dadurch um ein Werk reicher geworden, das auch ausserhalb der Provinz, für welche es bestimmt ist, vielfültige Belehrung bieten, die systematische und geographische Kenntniss der Pflanzen erweitern und somit sowohl angehenden wie weiter vorgerückten Botanikern von mannigfachen Nutzen sein wird. Zum Beleg dieses Urtheils wollen wir auch aus dieser letzten Abtheilung desselben Einiges berichten. i ne... 73 604 Eine gleich auf den ersten Seiten uns begegnende merkwürdige E:scheinung ist Cerastium sylvalicum WK., welche wie einige an- dere in Ungarn heimische Pflanzen (z. B. Senecio vernalis) durch Polen bis nach Ostpreussen zu kommen scheint und jedenfalls bier die Nordgränze erreicht. Für die Unterscheidung der Gattung Ma- tachium Fr. von Cerastium bringen die Verf. ein bisher, wie es uns scheint, allgemein übersehenes Merkmal: die Stellung der fünf Narben zu den Kelchlappen, bei. Die Narben stehen nämlich bei Cerastium vor, bei Malachium zwischen den Kelchlappen, welche letztere Erseheinung nur bei Sayina wiederkehrt. Vaccaria, Vis-' caria und Githngo bestehen als besondere Gattungen der Sileneen, Lychnis flos cuculi wandert zu Ayrostemma;, Lychnis vesperlina und diurna Sbth, erhalten die ältesten und wohl auch die bezeichnend- sten Namen L. alba Mill. (1768) und L. rubra Wgl. (1769) zu rück. Berteros DC. und Farsetia erscheinen wieder geschieden; erstere hat gleichmässige Kelchblätter, zweilappige, weisse Kron- blätter, und in der Frucht eine nervenlose Scheidewand; bei letzte- rer sind die seitlichen Kelchblätter sackförmig, die Kronblätter unge- tbeilt und nie rein weiss, die Scheidewand der Frucht ist mit einem Mittelnerv durchzogen und die Tracht überhaupt eine andere. Von Alyssum L. werden Psilonema C A. Mey. (für A. calycinum L.) und Aurinia Dsv. (für A. sawatile L.) getrennt. Bei Alyssum er scheinen nämlich alle oder (bei den einjährigen Arten) nur die kür- zeren Staubblätter von unten auf geflügelt, die Schote scheibenför- mig, oben ausgerandet, viersamig, die Klappen in der Mitte gewölbt, am Rande flach, die Samen undeutlich gerandet, die Nabelschrüre am Grunde mit der Scheidewand verwachsen. Psilonema hat unge- flügelte Staubh!ätter, elliptische , viersamige Schoten mit gewölbten Klappen, und ungerandete Samen mit freier Nabelschnur. Erophila praecox Rehbch. halten die Verf. für eine in ihrer Entwicklung 88- störte Spielart von E. rerna, dergleichen auch bei manchen Draben vorkommen. Armoracia verbinden die Verf. „nicht dem System zu gefallen mit Cochlearia, sondern der Natur gemäss mit Nasturtium.““ Barbarca stricta Andrz2j. scheint in der Provinz die Stelle von B. vulgaris zu vertreten; alles, was die Verf. unter letzterem Namen aus ihrem Gebiete erhielten, gehörle zur ersteren Art, Adora bil- det eine eigene Familie: Adowreae, die hier zwischen Aralinceae und Umbelliferae zu stehen kommt, und nach der gegebenen sehr genauen Beschreibung sich von den Saxifrageen durch die Dolde, die ungleichmässigen Blumen und einzelnen bängenden Samen ; yon den Araliaceen vornehmlich durch die geschindelte Knospung der 605 Krone; von den Sambuceen durch die unter sich nicht unmittelbar (sondern nur vermittelst der Staubfäden) verbundenen Kronblätter und geschnäbelten Fruchtblätter, von allen dreien zugleich und den meisten übrigen Familien durch die verschiedene Zahl der Kelch- und Kronblätter, die tief gespaltenen Staubblätter und den Zusam- menhang der Samenschale mit ihrer Umgebung unterscheidet. Bei Chrysosplenium alternifolium fanden die Verf. selten, dann aber stets die Endblume fünf- (niemals zehn.) lappig und zehnmännig, bei oppositifolium stets alle Blumen achtmännig. Die Staubblätter stehen bei beiden Arten stets zur Hälfte vor, zur Hälfte zwischen den Kelchlappen, zum sichersten Beweise, dass sie nicht wie bei Adora gespalten sind, und die Staubblätter stets deutlich 2fächerig. Nach Döll sollen die Kronblätter der Crassulnceae in der Knospe gedreht sein und ein Kreis der Staubblätter soll stets vor den Kron- blättern stehen, so dass zwischen beiden noch ein Blattkreis fehlte. Die Verf. fanden die Knospung der Krone, wie Endlicher, ge- schindelt, und den einfachen Staubblattkreis, wie Koch, gegen die Krone wechselständig, so dass beim doppelten Staubblattkreis alle Blumenblattkreise völlig regelrecht abwechseln. Unser gewöhnlicher Diptam erhält wieder seinen alten Linne&’schen Namen Dictamnus albus, da sich der Speciesname nicht auf die Farbe der Blumen, sondern die der getrockneten Wurzel bezieht. Unter den Ranunculaceen begegnen wir Ficaria, Batrachium, Hepatica und Pulsatilla als be- sonderen Gattungen. Batrachium aquatile nimmt den Ranunculus divaricatus Schr. als var. £. auf. „Wer Arten zu machen liebt, kann deren an jeder Pfütze, in der die Pflanze aus dem freien Was- ser bis auf den ausgefrockneten Boden wuchert, zu Dutzenden un- terscheiden.‘“ Von B. fluitans Wimm. gibt es auch eine Normal- form mit beiderlei Blättern, die aber, weil die Pflanze rieselndes Wasser liebt, sehr selten und nur wenigen Botanikern bekannt ist. Ranunculus cassubicus können die Verf. nur für eine Waldform des R. auricomus halten, bei welcher der grössere Theil der Wurzel- blätter fehlgeschlagen. Als ein Beitrag zur deutschen Flora erscheint Trifolium Lupinaster L. auf trocknem, sonnigem Waldboden an mehreren Stellen. Bezüglich der beiden untern Blättchen bei Lotus theilen die Verf. die Ansicht C. A. Meyer’s, welcher dieselben als Fiederblättchen eines gefiedert-fünfzähligen Blattes betrachtet, da sich hinter diesen fraglichen Blättchen stets, wiewohl nur mit Mühe bemerkbar, noch 2 kleine häutige braune Spitzen finden, die ihrer Stellung nach nur verkümmerte Nebenblätter sein können. Die Gat- tung Faba Tournef, erscheint von Vicia getrennt, ebenso Lens | 606 von Ervum. Bei Faba findet sich nämlich der leistenförmig schmale Nabe] am Ende, bei allen andern Gattungen mit länglichen Samen aber an der Seite des Samens. Laihyrus und Orobus werden mit Wimmer unter ersterem Namen vereinigt, der von Döll zur Un- terscheidung beider hervorgehobene Charakter des gedrehten oder nicht gedrehten Griffels ist nicht beständig, und könnte auch, wenn er es wäre, die Gattungen nicht halten, weil er nicht mit der Tracht zusammenfällt. Ebenso werden die Potentilleen wieder mit den Rosaceen verbunden, weil der Hauptunterschied in der Knospung des Kelchs nicht ganz durchgreift. Neben Rubus caesius und R fruticosus L. sind auch R, ylandulosus Bell. und R. corylifolius Sm. aufgestellt, doch gestehen die Verf. ein, dass sie auch für diese bis jetzt kein ganz wnabänderliches Merkınal kennen. Ob und welche wahrhafte Arten überhaupt hier existiren, würde sich erst nach gründ- licher Untersuchung der Bastardformen entscheiden lassen, In der Vorrede schildert E. Meyer den Antheil, den jeder der 3 Verfasser an der Arbeit genommen, gibt dann eine Erklärung der zur Angabe des Vorkommens oder Fehlens in den Nachbarfloren an- gewandien Zeichen, und erläutert zuletzt einige in dem Buche ge- brauchte Ausdrücke, die bei andern Botanikern theils gar nicht, theils nicht in derselben Bedeutung vorzukommen pflegen. So nennen sie 2. B. Senkel die stets blatt- und knotenlosen, sich niedersenken- den Organe, die man sonst Wurzelfasern zu nennen pflegt, und die zwar vorzugsweise häufig und stark ausgebildet, doch keineswegs ausschliesslich an der Wurzel vorkommen. Sohle — rhizoma, Schoss — internuodium, Blüthenhüllblatt — foliolum invelu- eri, Blumenbüllblatt = foliolum perianthii, Blüthe=die ge- setzmässig verbundene Gesammtheit mehrerer Blumen, inflorescentia, flos compositus. Spirre, Anthela, bezeichnet nicht blos die Blüthe der Junceen, sondern überhaupt diejenige Blüthe, deren Zweige und Blumenstiele allemal kürzer sind, als der über ihren Anfang hinaus- ragende Theil der allgemeinen oder besondern Spindel, womit stets eine centrifugale Folge der Blumenentwicklung verbunden ist. Ihr grade entgegengesetzt ist die Rispe, Panicula, durch verkürzte Zweige uud Blumenstiele im Väerhliniss zur verlängerten Spindel . und durch centripetale Entwicklung. Die Trugdolde, Cyma, ist eine oben abgeflachte Rispe oder Spirre, Panicula s. Antliela fasti- giata, mit unbestimmter, weder streng centrifugaler noch streng cen- tripetaler Entwicklung. Schweif, Anthurus, ist die bei Labiaten, Scrophularinen und sonst häufige Blüthe, deren Bau und Entwick: lung im Ganzen die der Rispe, in den Theilen die der Spirre sind. 607 Spirrtraube, eigentlich eine so armblumige Spirre, dass unter jeder Blume nur ein einziger Stiel einer abermals einzelnen Blume und so fort hervorgeht, aber von der wahren Traube oft schwer zu unterscheiden. Sind Deckblätter da, so stehen sie nicht unter den Blumenstielen, sondern ihnen gegenüber. Die scheinbare Spindel pflegt spiralig eingerollt zu sein, um sich erst allmählig zu strecken, so wie Blume nach Blume sich öffne. Trugnuss oder Weich- nuss, Achsenium, endlich heissen die Verf. jede nicht aufspringende Frucht mit freiem Samen, die weder hart, wie die wahre Nuss, noch fleischig wie die Beere, noch mit Fleisch überzogen ist, wie die Pflaume, j Auch für ein ausführliches Register haben dig Verf. Sorge ge- tragen und dem Werke zur Erleichterung des Bestimmens eine Ueber- sicht der Gattungen nach Linne's System vorausgeschickt. Die Jıahl der aufgeführten, sicher vorhandenen, wildwachsenden Species beträgt 1066. F. Repertorium der neuesten botanischenLiteratur. Stenzel, €. G., De trunco Palmarum fossilium. Dissert. inaug. zum 12. Januar 1850. Breslau, Druck von Grass, Barth et Comp. 4. mit 2 lithogr. Tafeln. Abb. Die Schrift behandelt die Gattung Fasciculites Cottae, diejeni- gen fossilen Palmenstämme, deren Rinde und Blätter zerstört sind. Ueber einen solchen Gegenstand lässt sich freilich nur wenig sagen. — Der Verf. theilt die bekannten Formen in 2 Gruppen: solche, bei denen Faserbündel zwischen den Gefüssbündeln eingestreut sind, und solche, denen diese Faserbündel fehlen. F. geanthracis, F. Hartigiüi und F. fragilis (von Göppert und Stenzel neu aufge- stellt) sind ausführlicher, 14 andere ‚Arten‘* kürzer beschrieben, Die Tafeln stellen Theile der Stämme der eben genannten 3 neuen Är- ten in sehr eleganter Ausführung dar. Hoffmann, H. (Prof. in Giessen.) Ueber die Organe der Saftströ- mung in den Pflänzen. 1. Abschn. Monocotyledonen. (Berli- ner botan. Zeitung, Jahrgang 1850 Sp. 17 ff.) Der Verfasser begoss Topfpflanzen mit einer Lösung von Blut- laugensalz und behandelte die mikroskopischen Präparate aus solchen Pflanzen mit Eisenoxydsulphatlösung. Die Saftwege mussten dann durch das in ihnen entstehende Berlinerblau deutlich hervortreten. — In den untersuchten Pflanzen (Irideen, Aroideen, Commelyneen, Li- liaceen) zeigte nie das Innere der Spiralgefüsse und porüsen Gefüsse eine blaue Färbung, die dagegen überall, wo sie nachgewiesen wer- den konnte, in den gestreckten Zellen in unmittelbarer Nähe der Gefüssbündel sich fand. Rhizome und Knollen erschienen häufig 608 gleichmässig schwach gefärbt, mit Ausschluss der sie durchzie- henden Gefässbündel. Die aufgenommenen Salzlösungen waren durchgängig in den unteren älteren Theilen der Pflanzen weit schwe- rer nachzuweisen, als in den oberen jüngeren (was dem Aschenge- halte der Pflanzentheile überhaupt entspricht). j Beinling, Th. R., De Smilacearum structura. Diss. inaug. zum 6. Febr. 1850. 8. 27 S. Breslau, Druck von Storch & CE. Der Bau der Nebenwurzeln (mit besonderer Rücksicht auf die Sassaparille), der Rhizome und der überirdischen Stengel einer An- zahl von Smiläceen, Repräsentanten der verschiedenen Typen der Familie, ist sehr gründlich und genau erörtert. Den Nebenwurzeln der. Smilaceen schreibt der Verf. allgemein einen Gefässbündelkreis “ zu. Eine besonders eigenthümliche Structur zeigt das Rhizom der Smilacina bifolia (Majanth. bifolium). Ueberhaupt herrscht bei den Smwilaceen nach des Verf. Darstellung in der Anordnung der Gefäss- bündel, namentlich der überirdischen Stengel, eine kaum geriugere Mannichfaltigkeit, als bei den Gräsern. Verkauf japanischer Pflanzen. Schon im Jahre 1844 erhielt ich von meinem Bruder, dem Apo- theker F. Göring in Batavia auf Java, eine bedeutende Anzahl ja- panischer,, von Siebold und Bürger gesammelter Pflanzen zuge- schickt, welche von mir zum Verkaufe ausgeschrieben wurden wel. Flora 1845. S. 527) und raschen Absatz fanden. Späteren Nachrichten zufolge war diese Sendung nur ohngefähr die Hälfte der ganzen für mich bestimmten Sammlung japanischer Pflanzen, indem mein Bruder die schönsten und vollständigsten Exem- plare ausgelesen und zurückbehälten hatte, in der Absicht, mir sie dort bestimmen zu lassen. Da sich hiezu jedoch, wie es scheint, keine Gelegenheit fand, so hat er mir nunmehr diesen Rest unbe- stimmt zukommen lassen und mich dadurch in den Stand gesetzt, Liebhabern soleher Pflanzen neuerdings dergleichen anzubieten. . Die so eben erhaltene Sammlung enthält eirca 4'/,—5 Centu- rien im grossen Formate, wie die früheren, eingelegter und sehr gut erhaltener Pflanzen, es sind jedoch nur wenige darunter mit Na- men, sämmtliche aber mit sichern Nummern bezeichnet. So viel ie mich erinnern kann, ist darunter keine einzige, die schon in der früheren Sammlung enthalten war. Der Preis für die Centurie dieser schönen Pflanzen ist, wie bei den früheren, 3 Friedrichsd’or. Kaufsliebhaber wollen sich desshalb in frankirten Briefen unmittelbar an den Unterzeichneten wenden. Warburg im Paderborn’schen, im October 1850. Göring, Kreisthierarzt. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg, NLORA. +—-— N 39... Regensburg. 21. Ociober. : 1850. e > Imhaltı vireraren. Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur im Jabre 1849. — Ton2s- raerıLe, Dietrich, Berendt, Berger, Kuntb, Plaschnick, Gärtner, Corda. — REPERTORIUM DER NEUESTEN LITERATUR. Werke und Abhandlungen von Gri- sebach, Berkeley und Henfrey. — AaxzEıce, Bouche, die Blumentreiberei. Literatun Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur im Jahre 1849. Zur Kenntnissnahme für sämmlliche einheimische und aus- wärlige wirkliche Mitglieder der Gesellschaft. Breslau, 1850. Gedruckt bei Grass, Barth & C. 4. Da diese interessanten Berichte, wie es scheint, keine allgemeinere Verbreitung durch den Buchhandel erhalten, so möge es uns erlaubt sein, den botanischen Inhalt derselben hier in einem umfassenderen Auszuge wiederzugeben. In der allgemeinen naturwissenschaftlichen Section kamen fol- gende botanische Gegenstände zur Verhandlung : I. Ueber einen grossen, im Braunkohlenlager in Iraa- san entdecktenStamm, mitRücksicht auf dieBenutzung der Braunkohle überhaupt, von Prof. Dr. Göppert. — In den obern Schichten des erwähnten Lagers wurde im J. 1849 ein Stamm von Pinites Protelarie oder vielmehr das untere mit den Wurzeln versehene Ende desselben in fast senkrechter Lage von nicht weniger als 32 P. P. Umfang entdeckt. 16 gewaltige Haupt- wurzeln gehen in rechtem Winkel von dem in 4F. Höhe erhaltenen völlig entrindeten Stamm ab, von denen einige blosgelegt sind, so dass der Raum, den der Stamm bis zum Abgang der Wurzeln ein- genommen hat, wohl an 60-80 F. Umfang beträgt. Leider ist das Innere des Stammes mit structurloser Braunkohle erfüllt, so dass G. nur vom Rande desselben an einer Stelle eine 16 P. Z., an einer Flora 1850, 39, 39 610 andern eine 3 F. breite Querscheibe zu erhalten vermochte. Auf dem ersteren Querschnitte zählte G. 700, auf dem letzteren 1300 Holzringe, so dass man, für den ganzen Stamm berechnet, für den Halbdurchmesser von 5'/; P. F. mindestens 2200, wahrscheinlich aber an 2500 annehmen kann. Da nichts entgegensteht, diese con- centrischen Holzringe ebenso wie bei den jetztweltlichen Bäumen für Jahresringe zu halten, so ergibt sich für jenen Baum eine Ve- getationszeit von 2200-2500 Jahren, wodurch er noch ein ganz be- sonderes Interesse gewinnt, indem diese Beobachtung den ersten sichern Grundstein zu einer Chronologie der Vorwelt liefert. I. Veber dieRotation desZellinhaltes in Nilella flewilis, von Dr. Ferd. Cohn und Prof. Dr. Göppert. — Die Entdeckung eines Wimperkranzes am Rande der im Zellinhalte der genannten Pflanze schwimmenden grösseren Kügelchen leitete die Verf. zu den hier mitgetheilten, höchst interessanten Untersuchungen. Sämmtliche Zellen der Nitella flexilis Ag. bilden vellkommen geschlossene, durch eine doppelte Scheidewand begränzte, inwenlig einen verschieden- artig gestalteten Zellsaft enthaltende Cylinder, deren äussere Über- fläche sehr häufig von parasitischen Bacillarien und Ulvaceen über- zogen ist und zahlreichen Räderthieren und Vortieellen zum Anhalts- punkt dient, Die sie begränzende, 0,001 —0,003 W.L. dicke Membran ist sowohl optisch als chemisch als doppelt zu erkennen, denn durch Behandeln mit Jod und Schwefelsäure wird ihre innere Lage blau, die äussere tiefgelb. Letztere entspricht demnach der Cuticula am Epidermoidalgewebe und an den Haaren der Phanerogamen, die in- nere der gewöhnlichen Cellulosenmembran. Die Cuticula ist an ihrer ganzen Oberfläche mit zarten, etwa 0,0001—0,0005 W. L. grossen Pünktchen oder Körnchen übersäet, die chagrinartigen Erhöhungen an der Aussenseite entsprechen, und, wie das chemische Verhalten zeigt, keineswegs Kalkefflorescenzen, sondern identisch mit jenen körnigen Zeichnungen sind, die an der Epidermis und den Haaren der Phanerogamen häufig beobachtet werden. Die Zellmembran ist in der ganzen Länge des Scehlauchs in der Regel gleich dick, nur am Ende desselben, wo er sich conisch zuspitzt, bildet sie einen soliden, etwa 0.010 —0,020 W.L. dicken Kegel. Zunächst über die‘ ser Zellmembran befindet sich, wahrscheinlich in eine optisch nicht sicher nachweisbare Protoplasmaschicht eingebettet, die Chlorophyli- lage. Diese besteht aus zarten, durchscheinenden , lebhaft grünen, elliptischen und langgezogenen, oder ziemlich sechseckigen, fast structurlosen Körperchen, die in ihrem längeren Diameter etwa 0,002 bis 0,005 W. L. erreichen und dergestalt an einander gereiht sind, 611 dass ihre Längsachsen mehr oder minder steile, ununterbrochen um die ganze Zelle verlaufende und unter sich parallele Spiralen dar- stellen. Bei einer mechanischen oder chemischen Verletzung der Zelle löst sich die Chlorephylllage von der Innenfläche der Zellwand ab, und zieht sich zusammen, bald als ein zusammenhängender Schlauch, bald zerfallend und sich auflösend, als unregelmässige Zusammen- käufung von Chlorophyll. Gleichzeitig sinkt die ganze Zelle zusam- men, da, ihren Turgor zu erhalten, die innere Auskleidung wesent- lich beitrug. Merkwürdige Veränderungen gehen nun auch an den einzelnen Chlorophylikügelehen vor. Inihrem Innern erscheinen fast plötzlich mehrere scharfe Längs- oder Querstreifen, die mehreren darin enthaltenen festen Körperchen entsprechen. In Wasser ge- bracht, schwellen sie in Folge einer durch Endosmose von Wasser bewirkten Ausdehnung allmählig, oft bis zum Vierfachen ihres ur- sprünglichen Durchmessers, an; sie werden dadurch kugelrund, lich- ter grün und durchsichtiger, und lassen nunmehr in ihrem Innern deutlich 1—5 farblose, scheibenförmige, glashelle Körperchen wahr- nehmen, die durch Jod blau gefärbt werden und daher aus Amylum bestehen, Zuletzt, wenn das Chlorophylikügelchen se weit aufge- schwollen ist, dass man seine ehemalige Färbung nur noch in einem grünlichen Schimmer am Rande erkennen kann, reisst es plötzlich an einer Stelle, die eingeschloessenen Körner treten heraus und sin- ken sofort wegen ihrer Schwere zu Boden, während das leere Kü- gelchen sich allmählig zu einem zarten Faden ausdehnt und endlich wahrscheinlich durch Auflösung dem Auge entschwindet. — Von den starren und festen Bestandtheilen der Nifella. Zelle gehen die Verf. nan zu dem rotirenden und flüssigen Inhalt derselben über. Dieser dringt beim raschen Durchschneiden eines Nitellaschlauches als ein wasserheller, schleimiger, schwachkörniger, breiter Strom in das Wasser, indem er dieses bei Seite treibt und sich erst spät damit mischt. In ihm lassen sich zahlreiche, festere Gebilde von verschie- dener Grösse und Gestalt, namentlich Chlorophylikügelchen, Amylum- körnchen, unregelmässige Scheiben, Wimperkörperchen und wasser- helle Bläschen unterscheiden. Die Chlorophylikügelchen rühren wohl sämmtlich von dem Ueberzuge der Zelle her; von ihnen lassen sich auch die Amylumkörnchen ableiten. Die unregelmässigen Scheiben sind im Ganzen nur in geringer Zahl in der Flüssigkeit enthalten, oft rund oder eckig, von verschiedener Grösse, von 0,008--0,0015 W. L., meist von unebener Oberfläche, das Licht stark, fast wie geronnene Fetttröpfchen, brechend, durch Jod theils blassgelb, theils bräunlich, theils bläulich oder blau sich färbend, also wohl aus verschie- 89 + 612 denen Stoffen und zum Theil aus Amylum bestehend; in manchen Fällen zeigen sie oft eine eigenthümliche, runzelige Struetur. Die Wimperkörperchen treten nach den verschiedenen Jahres- und Ent- wicklangszeiten in verschiedener, aber immer in sehr grosser Anzahl auf, und sind mehr oder minder kugelföürmige, weisslich graue bis graubraune Gebilde von sehr verschiedener Grösse, in erwachsenen Stengelzellen im Durchschnitt von 0,010 W. L. Sie sind anschei- .nend solid, durch und durch gleichartig, mit scharfem Rande; auf ihm sitzen sehr dicht gedrängt zahlreiche, feine, haarförmige Fort- sätze,' die meist gerade, oder, wenn grösser, an der Spitze gekrümmt sind, eine Länge von 0,0014 W. L. erreichen, und vermöge ihres äusseren Ansehens an die flimmernden Cilien der beweglichen Spo- ren von Vaucheria, oder selbst mancher Infusorien erinnern, Von innerer Organisation lässt sich an diesen Wimperkörperchen nichts bemerken, manchmal kommen Formen vor, die auf eine Vermehrung derselben durch Theilung binzudeuten scheinen, jedenfalls aber be- sitzen sie ein bedeufendes Maass des Wachsthums, da sie im jüng- sten Zustande in der Regel sehr klein, etwa 0,002—-0,005 W. L. im Durchmesser, fein, zart und locker gewimpert sind, während sie in erwachsenen Zellen eine nicht unbedeutende Grösse, 0,007 bis 0,015 W. L. erreichen. Die Wimpern sind schon an sehr kleinen Formen bemerkbar, daher nicht einer späteren Entwicklung der Kör- perchen zuzuschreiben, vielmehr machen es einige Erscheinungen wahrscheinlich, dass sie im Alter vergehen. Jodtinetur färbt die Wimperkörperchen gelb und macht die Wimpern deutlicher, Jod und Schwefelsäure macht sie hyaeinthrotk; cencentrirte Schwefelsäure zerstört die Wimpern erst spät oder fast gar nicht; ebenso Essig- säure und caustisches Kali. Ein organischer Kern oder flüssiger Inhalt lässt sich durch kein Reagens deutlich machen. Ebenso wenig gelang es den Verf., an den Wimpern eine flimmernde Bewegung wahrzunehmen, sie bleiben unter allen Verhältnissen stets deutlich starr und regungslos. Die wasserhellen Bläschen scheinen Tröpfchen einer sich in Wasser schwer lösenden Flüssigkeit zu sein, die theils die einzelnen Wimperkörperchen umhüllen, theils ohne solche her- umschwimmen und, da sie fast denselben Brechungs-Coöfficienten wie das Wasser besitzen, nur dann deutlich erscheinen, wenn man den Strom in eine diehtere, zucker- oder eiweisshaltige Flüssigkeit aus-. ‚ laufen lässt. — Die bisher beschriebenen Gebilde im Charensafte treten meist augenblicklich in langem Strahle aus der Zelle, sowie dieselbe durchschnitten wird; erst später und langsamer folgen grau- weisse, trübe, gallertartige Kugeln, meist in geringer Anzahl, von 613, \/so bis zu '/20 Linie, durch und durch feinkörnig, zitternd, elastisch und in der Regel ein oder mehrere Gebilde einschliessend, die ent- weder den wasserhellen Bläschen oder den Wimperkörperchen ent- sprechen, oder eigenthümliche schiffehen- oder stäbchenartige For- men zeigen und durch Jod gebräunt werden. So weist demnach die mikroskopische Analyse in dem Safte der Nitella- Zelle 2 ungleiche Flüssigkeiten nach, eine wässerig-schleimige, die in einem Strahle ausspritzt und die oben beschriebenen festeren Gebilde in sich führt, und eine trübe, gallertartige, feinkörnige, die erst später und mei- stens in Form von grossen Kugeln auszutreten pflegt. Ersfere nimmt in der lebenden Zelle den mittleren Theil derselben ein, letztere er- scheint unter der Chlorophylischicht in Gestalt eines breiten, etwas diekflüssigen, an deu Wänden der Zelle mit grosser Geschwindigkeit sich im Kreise herumwälzenden Stromes, der auch die mittlere Flüs- sigkeitssäule in eine, wenn gleich viel langsamere, passive Bewegung versetzt. Daher zeigen auch die in dem äusseren Strome eingebet- teten Körperchen eine sehr rasche und zwar gleiche Geschwindig- keit, während die in der mittleren Flüssigkeit enthaltenen Gebilde bei weitem langsamer, und zwar um so weniger geschwind rotiren, je tiefer nach innen sie sich befinden, ja die in der Mitte schwim- menden Körperchen oft längere Zeit ganz ruhen. Dass die Wimpern der Wimperkörperchen durch eine etwaige Flimmerbewegung hiebei mit thätig sein sollten, ist den Verf. höchst unwahrscheinlich, sie konnten wenigstens nie eine solche Bewegung wahrnehmen und sie würde, auch wenn sie wirklich vorbanden wäre, doch keinen Ein- flass auf die Strömung selbst üben können, da die Körperchen nicht mit der rotirenden Flüssigkeit, sondern mit einem wasserhellen Bläs- chen in Berührung stehen. — Als diese Untersuchungen bereits ge- schlossen waren, erhielten die Verfasser Nägeli’s Abhandlung über bläschenförmige Gebilde im Inhalte der Pflanzenzelle, und ersahen daraus, dass die Priorität der interessanten Entdeckung der Wimper- körperchen Nägeli angehört, welcher sie mit dem Namen Schleim- bläschen bezeichnet, deren Membran zuletzt mit feinen, zu Stacheln auswachsenden Punkten besetzt sei, die mit den Stacheln der Pol- lenkörner verglichen werden könnten. Die Verf. glauben jedoch, die Benennung ‚.Wimperkörperchen‘‘ beibehalten zu müssen, da der Name Schleimbläschen zu unbestimmt sei; sie stellen es auch in Abrede, dass der Wimperüberzug erst später an den Körperchen zum Vorschein komme, da die kleinsten derselben meist verhältnissmäs- sig die grössten Wimpern zeigen, und weisen endlich nach, dass diese Wimpern aus mehrfachen Gründen mit den Stacheln der Pol- 614 lenkörner keinen Vergleich aushalten. Im Allgemeinen glauben sie ein Analogon für die Wimperkörperchen in den Gonidien der Algen finden zu können, wonach dieselben, wie letztere, unter die zellen- kernartigen Gebilde gerechnet und als solide, dichte Körperchen be- trachtet werden müssen. Die unter der Chlorophylilage liegende trüb-diekflüssige,, gallertartige, selbstständig rotirende Schicht erklä- ren sie für den hier in ausserordentlichem Grade entwickelten Pri- mordialschlauch, die die Mitte einnehmende, klarere, dünnere Flüs- sigkeit scheint ihnen mit dem wässerig schleimigen Zellsaft,, wie er in allen lebenden Pflanzenzellen vorkommt, identisch za sein, Die wasserhellen Bläschen sind als wässerige, doch nicht reines Wasser enthaltende Ausscheidungen aus dem gallertartigen Protoplasma zu betrachten, und es ist nicht unmöglich, wenn auch nicht sicher, dass sie mit den Wimperkörpereben in einer genetischen Verbindung stehen. Was die in der äussersten Protoplasmaschicht beobachteten schiffehen- oder stäbenförmige Körperchen sein mögen, lassen die Verf. vorläufig noch dahingestellt. Die Nitella-Zelle besteht demnach von Aussen nach Innen: 1) aus der mit Körnchen besetzten Cuti- cula; 2) aus der an der Spitze eonisch verdickten Zeilmembran; 3) aus der zum Theil in Protoplasma eingebetteten Chlorophylischicht, die wieder aus zahllosen, Amylum enthaltenden Bläschen besteht; 4) aus der in unmittelbarer Rotation begriffenen, diekflüssig gallert- artigen Protoplasmaschicht, die unzählige kleine Körnchen, einzelne stabförmige und Wimperkörperchen, zahlreiche Amylum- und Chloro- phylikügelchen und wasserhelle Bläschen enthält und dem Primordial- schlauch entspricht; 5) aus dem eigentlichen schleimig-wässerigen Zellsaft, der nur durch Berührung mit der rotirenden Protoplasma- schicht um sich selbst gewälzt wird, und sehr zahlreiche, wasser- helle Bläschen, unregelmässige Scheiben aus verschiedenen Stoffen und Wimperkörperchen einschliesst. IH, Veber die Oderhaut, von denselben Verfassern. — Auf einer von der Ohlau und Oder begränzten schmalen Landzunge bei Breslau, die bei hohem Wasserstaude von beiden Flüssen über- schwemmt wird, bleiben im Sonner gewöhnlich an tieferen Stellen Lachen zurück, die ihr Wasser eben jenen Ueberschwemmungen ver- danken. Eine dieser Lachen fanden die Verf. von einem dichten, schwimmenden, grünen Confervenfilz bedeckt, der sich auch einige Fuss über den Rand der Lache in der Gestalt einer trockenen, gelb- lich weissen, mehr oder minder dicht zasammengewebten Haut fort- setzte, und somit eine jener Confervenhäute und Wiesen - Tuche, -Papiere und -Watten darstellte, wie sie in älterer und neuerer Zeit 615 nicht selten an verschiedenen Orten benbachtet worden sind. Diese Haut erwies sich bei der mikroskopischen Analyse als gebildet durch grosse und langzellige, sehr dicht verfilzte, dichotomisch durch sehr lange Aeste verzweigte Fäden, wie sie der Gattung Cladophora Kg. eigenthümlich sind; auch der Inhalt war der gewöhnliche der Cia- dophoren; an lebenden Fäden war die Zellwand mit Chiorophyll- kügelchen vou verschiedener Grösse besetzt, von denen die grösse- reu Amylumkörner enthielten; bei den getrockneten war das Chlo- rophyli verschwunden; nur das Amylum war geblieben und besetzte in Längsreihen die bandförmig abgeplatteten Zellen, an denen eine feine parallele Längsstreifung der Cutieula deutlich wurde. Alle Cladophorafäden waren mit sehr zahlreichen Baeillarien besetzt; die Verf. bestimmten darunter: Cocconeis Pediculus, Cocconema lanceo- lTatum, Eunotia turgida, Zebra, Westermanni et gibba, Fragillaria rhabdosma , Gomphonema acuminalum, gracile, minulissimum et constrict., Gallionella varians, Navieula viridis, viridula Ehr,, graeilis, viridula K g., cryplocephala et Follis, Synedra lunaris, Ulna, splendens et Fusidium , Stauroneis Phoenicocentron. Das ganze Gebilde er- innerte demnach lebhaft an die i. J. 1736 von Kundmann beob- achtete und beschriebene Oderhaut, von welcher Göppert 1841 ein Fragment in der Breslauer Bernhardiner-Bibliothek auffand, das von Ehrenberg in Bezug auf die in ihm enthaltenen Kieselformen un- tersucht wurde. Bei genauerer Vergleichung beider Gebilde ergab sich auch wirklich eine merkwürdige Uebereinstimmung, sowohl hin- sichtlich der darin enthaltenen Organismen, als bezüglich der Grösse und Gestalt der Algenfüden, die selbst an den 113 Jahre alten Exem- plaren noch jene gestreiften Cutieula-Zeichnungen , sowie das wohl- erhaltene Amylum erkennen liessen, so dass die ‚Verf. sich zu der Annahme berechtigt glauben, die Oderhaut sei i. J. 1736 vielleicht auf derselben Wiese gefunden worden, auf der sie i. J. 1849 ihr Gebilde trafen. Sie haben demnach auch zuerst die Conferva via- drina, welchen Namen Kützing der Conferve der Oderhaut ertheilt, im lebenden Zustande beobachtet. Es ergibt sich ferner aus ihren Untersuchungen die interessante Tatsache, dass vor 113 Jahren eine mit Cladophora viadrina bewachsene Lache fast von denselben mikroskopischen Organismen bevölkert wurde, von denen sie noch heutzutage bewohnt wird, dass demnach bereits über ein Jahrhun- dert sich gewisse Bacillarien ganz in derselben Vertheilung, nach Art und Zahl auf derselben oder einer ganz ähnlichen Loealität vor- gefunden haben, wie heute. Somit dürfte auch die Theorie der ge- legentlichen Ursachen, denen man so oft das Erscheinen der mikros- 616 kopischen Organismen zuschreibt, auch bei diesen Geschöpfen keines. wegs in höherem Maasse anzunehmen sein, als bei allen andern Bürgern jeder Flora, und es ergibt sich hieraus nicht minder die Möglichkeit, die Flora und Fauna der mikroskopischen Organismen eines Landes ebenso nach Fundorten bestimmt anzulegen, wie wir es bisher nur für höhere Thiere und Pflanzen gewohnt waren. W, Ueber die Entwicklungsgeschichte der Pflanzen- zeile. Von Dr. Ferd. Cohn. — Der Verf. hat die Entwicklungs- geschichte der Haare an den jungen Knospen von Plectranthus fru- licosus verfolgt und gefunden, dass hier ganz entschieden keine Bildung von freien Tochterzellen vorkommt, die erst später in der Mitte zusammenstossen, wie Schleiden verlangt, sondern dass sich um Inhaltsportionen des Protoplasma in ihrer ganzen Fläche eine neue Membran ausscheidet. Es wurde das chemische und optische Verhalten, sowie die Bildung und weitere Entwicklung des Zellkerns, des Zellsaftes, des Primordialschlauchs, der Zellmembran und der Cuticula einer ausführlichen Prüfung unterworfen und namentlich auf die bisher entweder übersehenen, oder meist falsch gedeuteten, bläschenartigen, wässerigen Ausscheidungen aufmerksam gemacht, welche im stickstoffhaltigen Protoplasma bei allen wichtigen Lebens- processen sich bilden, und den in der Sarcode oder in der contractilen Substanz der niederen Thiere erscheinenden Höhlungen entsprechen. Letztere nennt Dujardin Vacnolen, und der Verf. hat diesen Na- men auch für die analogen pflanzlichen Bildungen angenommen. Auch die oben erwähnten wasserhellen Blächen in Nitella scheinen hierzu za rechnen. Eine ausführliche Darstellung der hieher gehö- xigen Beobachtungen, durch Zeichnungen belegt, wird der Verfasser später veröffentlichen. V. Ueber das organischeLeben in der Atmosphäre. Von Demselben. — Mit vielem Fleisse und auf eine sehr anziehende Art stelit der Verf. hier die von Ehrenberg, dann von ihm selbst und Andern gemachten Beobachtungen zusammen, die auf eine Be- völkerung der Luft durch mikroskopische Organismen hinweisen. Da die directe Untersuchung der Luft unter dem Mikroskope zu keinem Resultate führt, so ist man darauf angewiesen, die offenbar aus ihr abgesetzten festen Niederschläge, den sogenannten Staub, oder auch wohl die Erden, die sich in einem gewissen Zeitraume auf Dächern ansammeln, sowie das in den Dachrinnen enthaltene Wasser und den Dachrinnensand selbst einer mikroskopischen Prüfung zu unter- werfen. Diese führt nun zu dem Resultate, dass die Erde unserer Dächer und Mauern grossentheils von einer zahlreichen und höchst 617 eigenthümlichen, in den Gewässern gar nicht oder nur selten vor- "mmenden Flora und Fauna gebildet ist. Die in ihr enthaltenen Organismen sind identisch mit denen, die sich im Passatstaub, im Metorstaub und im normalen Staub vorfinden; sie sind dieselben unter Jen Tropen, wie am Pole, in den verschiedensten Breiten und zu deu verschiedensten Zeiten. Ueber die wahrscheinliche Quelle dieser Oranismen geben die in einem Nachtrage mitgetheilten mi- kroskopisc en Untersuchungen einer Anzahl Erden, bei denen keine Vermuthung eines meteorischen Ursprangs statthaben konnte, nament- lich von vershiedenen Aeckern, von Grabenrändern, aus Gärten und Blamentöpfen, einen beachtenswerthen Fingerzeig. In fast allen diesen Erden hat der Verf. organische Formen aufgefunden und zwar stimmten dieselbe mit denen der Dach- und Mooserden, des nor- malen, Passat- una Meteorstaubes vollständig überein. Namentlich fand sich die kleine Varietät der Eunolia ampliozys in grösserer oder geringerer Menge vor, seltener Naricula borealis und Semen; ausserdem ein Gomphotema und Synedra Fusidium Kg. Eben- so zeigten sich Phythelitiarien, Grasepidermisstücke und andere weiche Pflanzentheile in alen Acker- und andern Erden. Ehren- berg’s Vermuthung, dass di Vebereinstimmung des normalen Stau- bes und der Dacherden mit den Meteor- und Passatstaube einen ge- meinschaftlichen Ursprung aller dieser Arten, und zwar aus Südamerica, darthue, erhält hiedurch eine bedeutende Einschränkung. In dem Berichte über die Verrandiungen der botanischen Sec- tion finden sich folgende wichtigere Mittheilungen: I. Die schlesischen Carez.Arten aus der Gruppe der C. caespitosa, revidirt im December 1848, von Dr. Wim- mer. — Die neueren Arbeiten von Fries über die genannte Gruppe von Riedgräsern haben den Verf. veranlasst, die in Schlesien gesam- melten Formen derselben einer näheren Prüfung zu unterwerfen. Er fand darunter nicht nur mehrere der neuen Fries'schen Arten, son- dern auch einige von demselben nicht beschriebene Formen, die er, vorläufig mit besondern Namen belegt, zur weiteren Beobachtung hinstellt. Da diese wohl auch anderwärts sich finden möchten und es überhaupt wünschenswerth erscheint, dass diese Gruppe von Ca- rices an recht vielen Orten Gegenstand näherer Untersuchungen werden möge, so stehen wir nicht an, die von dem Verf. gegebene Charakteristik derselben durch vollständigen Abdruck in weitere Kreise zu verbreiten. €. acuta L., stolonifera, culmo foliato, vaginis margine scario- sis integris, foliis latioribus, spiea nutante, spiculis distantibus elon. 618 gatis cernuis, bractea infima foliacea culmum superante; squamis lanceolatis fructibus longioribus angustioribusque; fructißus sudglo- bosis inflatis nervosis rostro brevissimo. Wächst fast nur in oder am Wasser. Diese Art ist nächst €. riparia und C. paludosa die höchste, hat lange und im Vergleich wit den andern breite Blätter, einen oben geneigten Halm, gebogene Aehrehen, Die unterste Bractee ist breit und stets länger als der Halm. Die Schuppen haben einen breiten grünen oder röthlichen Mittelstreif, sind länger und viel schmäler als die Früchte. Diese haben jederseits 5 erhabene Rippen. Von dieser Art ist als abwei- chende Form zu bemerken: a. elegans, pratensis, pedalis, foliis angustioribus, spica erecta, spieulis brevioribus superis longitudine decrescentibus. — Nur ein- mal in einem Wassergraben auf einer Wiese zwischen Jätzdorf und Jacobine bei Ohlau. Im Habitus sehr abweichend und vielleicht be- sondere Art. €. tricostala Fries, stolonifera, culmo foliato, vaginis margine integris, foliis latiusculis, spiea erecta, spiculis distantibus mediocri- ter longis erectis, bractea infima foliacea culmum superante; squa- mis lanceolatis fructu angustioribus hrevioribusque; fructibus ovatis tumidis costatis rostro brevi. Um Breslau bei Rosenthal und Neu Scheitnich, um Ohlau bei Jacobine und um Neisse. — Diese Art ist der vorigen sehr ähnlich, aber von anderem Habitus, schon durch die kürzeren, aufrechteren Aehrchen, die nach oben an Länge abnehmen. Gewöhnlich ein län- geres, männliches Endährchen, das bisweilen an der Spitze weiblich ist, und ein kleineres darunter. Die schlesischen Exemplare sind meist reingrün, die schwedischen mehr in das Seegrüne ziehend; doch kommen auch hei der vorigen beide Farben vor. €. compacta Wimm., esspitosa, stolonifera, culmo foliato, va- ginis margine integris, foliis latiusculis, spica erecta compacta, spi- culis congestis contiguis mediocriter longis, braetea infima foliacea culmum superante; squamis lanceolatis fructu angustioribus breviori- busque, fructibus inflato subglobosis costatis rostro conspicuo. Nur einmal auf einer nassen Wiese bei Krittern bei Breslau. — Diese Form hat viel mit C. acula gemein, aber man kann sie nicht dahin bringen, ohne den Charakter dieser Art zu zerstören. Auffal- lend ist besonders der längere Schnabel der Frucht. Das Kraut ist seegrün. Die Aehrchen sind an der Spitze des Nalms gehäuft, 2 bis 3 weibliche von gleicher Länge, so dass bei dem vierten oder fünften Theile der unteren schon die nächst obere entspringt. 019 €. rudis Wimm,, stolonifera, culmo foliato, vaginis margine integris, foliis latiusculis, spiea erecta, spieulis approximatis eylin- drieis nigricantibus, bractea infima foliacea culmum superante; squa- mis oblongis obtusis nigris fructus longitadine zequantibus iisque paullum angustioribus, fructibus Jate ovatis convexis intus planis le- viter nervosis, rostro brevissimo vel nullo. Diese Art wurde bisher nur auf nassen Wiesen bei Klein- Tsehansch bei Breslau und im Grunde des grossen Kessels im Gesenke gesam- melt. Sie ist beim ersten Blicke der €. acuta sehr ähnlich. Die Schuppen siud ganz schwarz, mit hellerem Kiel, aber keinem Rücken- streifen, und da sie die Früchte fast ganz bedecken, so erscheinen die ganzen Aehrehen schwarz. Sie ist fusshoch und etwas darüber, die Blätter der halmlosen Triebe sehr lang und die Höhe des Hal- mes erreichend. Weibliche Aehren 3--4 ziemlich nahe, \/—?/a” lang; bisweilen die unterste entfernt und gestielt, dann sind die oberen kürzer und dichter gedrängt. C. vulgaris Fries., stolonifera, culmo foliato, vaginis margine integris, foliis angustis saepe convolutis, spiculis paullum remotis, bractea infima angustissima culmum subaequante ceteris setaceis; squamis oblongis vel ovatis fructu brevioribus et paullo angustiori- bus, fructibus late ovatis convexis intus planis nervosis, rostro brevi imposito. Bekanntlich die gemeinste Art auf unsern Wiesen. Meist fuss- hoch, oft niedriger; dann sind die Aehrchen gedrängter. Der Halm oft in schwachem Bogen gekrümmt! Die Schuppen meist nur halb so lang als die Frucht. Der Schnabel zwar sehr kurz, aber deut- lich, auf die gerundete Frucht aufgesetzt. Die Schuppen haben einen schmalen hellen Rückenstreifen. C. melaena Wimm., stolonifera, culmo foliato, vaginis margine integris, foliis angustis, spieulis paullum remotis oblongis nigris, bractea infima culmum vix sequante, ceteris setaceis, squamis parvis ovatts obtusis fructu dimidio brevioribus paullum angustioribus totis nigris, fructibus seriatis late ovatis compressis vix nervosis, rostro brevissimo. Diese Form, welche Hr. Lehrer Bartsch auf einer moorigen Wiese bei Garsuche bei Ohlau fand, scheint so ausgezeichnet, dass man sie von Ü. vulyaris trennen muss, weniger wegen der ganz schwarzen Aehren, da sowohl die Schuppen als auch die Früchte bis auf einen grünlichen Schimmer am Rande und an der Spitze ganz schwarz sind (zuweilen mit purpurrofh-schwarsem Schimmer), als wegen der zusammengedrückten und nervenlosen Früchte, welche 620 * zierlich gereiht sind wie bei €. strielfa. Die Aehrchen sind kurz, wenig über '/,’’ lang, abstehend, etwas entfernt, bisweilen mehr ge- näbert; 3—4 weibliche, ein schlaukes männliches am Einde. Halm und Blätter sind nur wenig ranh. C. chlorocarpa Wimm., stolonifera, gracilis; culmo foliato, fo- liis angustis sepe convolutis, spica erecta, spiculis propinguis, fem. brevibus ovatis virescenfibus, masc. solitaria terminali caduca, brae- tea infima foliacea culmum zequante, ceteris setaceis, squamis parvis fuligineo-nigris ovatis fructu brevioribus angustioribusque, fructibus densis late ovatlis compressis subenerviis viridibus rostro brevissimo imposito. Bisher nur auf sumpfigen Wiesen bei Klein-Tschansch bei Bres- lau beobachtet. — Diese Form hat einige eigenthümliche Kennzei- chen. Die ganze Pflanze ist blass, der Halm unten rundlich, nicht über 1 Zoll hoch; die männlichen Aehrchen sind oft schon verschwun- den, wenn auf den weiblichen die Narben noch sitzen; sie sind kür- zer als bei den auderen. Die weiblichen Aebrchen fast grün, mit kurzen schwärzlichen, oft rostbraunen Schuppen, welche versteckt sind, da die Früchte sehr dicht stehen. Die Früchte in schiefen Reihen dicht gedrängt, von blassgrüner Farbe. Wenig rauh. C. stricta Gooden., caspilosa, culmo firmo fragili paueifolio, foliis latis planis, vaginis margine fibrillesis, spica erecta stricta, spiculis propinquis erectis cylindrieis, femineis plerumque apice mas“ culis, mascula terminali selitaria, bracteis setaceis, infima spieam vix superanite, squamis lanceolatis fructu paullum hrevioribus angu- stiorbus , fructibus seriatis stipitatis deciduis ovatis acutis compres- sis glauco-viridibus nervosis haud rostellatis. Häufig in Sümpfen, auch in Gräben und an den Rändern der Teiche. — Sie bildet grosse und feste Rasenpolster ohne Ausläufer, aus denen zwischen zahlreichen Blatitrieben gewöhnlich in der Mitte die Blüthenhalme emporspriessen, welche nur an den oberen Schei- den kurze Blätter tragen. Höhe meist 2 Fuss. Die in Fasern auf- gelösten Blattscheidenränder, die steifen Aehrchen, die dichten ge- reihten, spitzigen, graugrünlichen, zusammengedrückten,, nervigen Früchte und kurzen Bracteen unterscheiden diese Art hinlänglich. Die Blüthenhalme sind unten mit blattlosen, braunen, glänzenden Scheiden bedeckt und davon sumpfdreikantig; die mittleren Scheiden tragen kurze Blätter. Die Schuppen mit breitem grünen Rücken- streifen. U. gracitis Wimm., cespitosa, eulmo fragili paueifolio , foliis mediocriter latis planis, vaginis margine fibrillesis, spica erecta, 621 strieta, spiculis' propinguis vel congestis fem, parvulis, mascula terminali subsolitaria, bractea infima setacea spicam vix superante ceteris squamsformibus; squamis lanceolatis fructu angustioribus et paullam brevioribus longiorihusve , fructibus late ovatis convexis in- tus fere planis obliterato-nervosis rostro brevissime. Bisher auf sumpfigen Wiesen vor Althof bei Breslau, bei Schmolz und am Fusse des Geiersberges bei Kiein-Silsterwitz beobachtet. — Diese Form stellt nach den Merkmalen eine vollkommene Mittelform dar zwischen Ü. stricla und Ü. caespitosa, deren auch Fries er- wähnt. Es gibt 2 Formen, eine mit sehr kurzen kleinen Aehrchen, etwa '/; Z. lang, die an der Spitze des Halms gedrängt stehen, und eine mit eiwas entfernteren, '/, 2. langen Aehrchen. Sie stellt eine in allen Theilen verkleinerte €. stricta dar; auch die Früchte leuch- ten etwas grau, aber sie sind breiter und kürzer, aussen stark, in- nen schwach convex, und von den Nerven sind nur schwache Spu- ren sichtbar. C. caespitosa I. nach Frs., caspitosa, eulmo laxo tenaci pau- cifolio, foliis anguslis, vaginis margine leviter fibrillosis, spica erecta, spiculis propinquis breviter eylindrieis, parvulis, mascula terminali subsolitaria, bracteis setaceis infima spica sua paullum longiore; squamis lanceolatis fructa angustieribus eumque subseguantibus, fruc- tibus deciduis late ovatis enerviis utringue convexis rostro brevis- simo imposito, Bisher auf sumpfigen Wiesen am Geiersberge mit den beiden vorigen und bei Klein Tschansch bei Breslau gefunden. Sie kommt im Habitus der Ü. vulgaris ziemlich nahe, ist aber durch den rasen- förmigen Wuchs, die beiderseits convexen nervenlosen Früchte eben- so sehr von dieser, als von Ü. stricla verschieden. Die Halme sind schlaf und schwankend, und haben, wie die beiden vorigen, nur an dem untern Theile 1—2 kurze Blätter. C. turfosa Frs., laxe c»spitosa, stolonifera, eulmo tenaci laxo foliato, foliis angustis, vagivis margine leviter fibrillosis, spica laxa, spieulis distantibus graeilibus arrectis, masculis plerumgue pluribus, bracteis foliaceis, infima culmum subsuperante; squamis oblongis obtusis fructu paullum angustioribus brevioribusgue, fructibus per- sistentibus ovatis extus gibbis intus planis leviter nervosis rostro brevi. In Sümpfen bei Goldschmiede und Klein-Tschansch und in einem Wassergraben im Nonnenbusche bei Freiburg. — Diese Art stellt gleichsam ein Mittelding zwischen C. striecta und Ü. vulgaris vor. Sie hat ziemlich schlanke und schlaffe Halme von 1'/, F. Höhe, von 622 lebhaft grüner Farbe, die am Grunde lockere, darch Stolonen zu- sammenhängende Rasen bilden. Die ganze Aehre ist 4—5 Z, lang, die Aehrchen s hlankwalzig, ungefähr 1 Z. lang, die oberen weibli- chen bisweilen an der Spitze männlich. Die Früchte sind rein grün. Die stampfen eirundlänglichen Schuppen haben einen weissgrünli- chen, sehr schmalen Kiel, sind schmäler und kürzer als die Frucht. Die Nerven der Frucht sind nur sehr schwach. C. rigila Gooden., stolonifera, stolonibus validis longis ar- cuato-adscendentibus, culmo basi crasso vaginis emortius stipato firmo rigido acutangulo basi foliato, foliis latis planis carinatis rigidis, spiea recta, spiculis arrectis propinguis vel congestis, squamis nigris ovatis fructus enerves ovato subtriquetros involacrantibus. Auf den baumlosen Gebirgskämmen. Riesengebirge, Schnee- berg, Gesenke. ‚ C. decolorans Wimm., stolonifera, stolonibus validis longis, eulmo erecto foliato, foliis latis planis laxis, spica reeta, spiculis dis- sitis, bracteis foliaceis infina culmum superante, squamis ovatis fructu enervi ovato sabtriquetro paullum brevioribus angustioribusque, Anf dem Lahnberge im Riesengebirge um Knieholzbüsche. — Diese Form stellt ein vollständiges Mittelgebilde zwischen C. vulya- ris und €. riyida dar; mit letzterer hat sie den Wuchs und die Gestalt der Früchte, auch die breiten Blätter, mit jener die schlaffen und längeren Blätter und kürzeren Schuppen gemein. {Schluss folgt.) Todesfälle Am 2. Jan. 1. J. starb zu Eisenach, 85 Jahre alt, Dr. Friedr. Gottlieb Dietrich, Professor der Botanik, Grossherzogl. Rath und Garteninspector, geb. 1768 im Dorfe Ziegenhain bei Jena, be- kannt als Verfasser des „vollständigen Lexikons der Gärtnerei und Botanik‘‘ und vielen anderen seiner Zeit geschätzten Gartenwerke. Am 4. Jan. starb zu Danzig der Sanitätsrath Dr. Georg Carl Berendt, geb. daselbst am 13. Juni 1790, längere Zeit Director der naturforschenden Gesellschaft seiner Vaterstadt und Verfasser des Werkes ‚die im Bernstein befindlichen organischen Reste der Vorwelt‘, von welchem leider nur die erste Abtheilung erscheinen konnte. Am 19. Januar starb, plötzlich vom Lungenschlage getroffen, Dr. Reinhold Berger, geboren zu Breslau den 30. Nov. 1824, 623 ein talentvoller Schüler Göppert's und Verfasser der Dissertation de fructibus et seminibus ex formatione lithantracum. Am 22, März endete zu Berlin der ordentliche Professor der Botanik und Vicedirector des botanischen Wartens daselbst Dr. Carl Sigismund Kunth, 62 Jahre alt, Eine schon längere Zeit an- dauernde Kränklichkeit, die ihn zu allen wissenschaftlichen Arbeiten unfähig machte, hatte ihn in eine tiefe Schwermuth versetzt, die ihn zuletzt die Hand an sich selbst legen liess. Nach Willdenow’s Tod von Al.v. Humboldt mit der Bearbeitung der Nova genera et species plantarum betraut, hatte er zu diesem Behufe viele Jahre in Paris zugebracht, und daselbst eines der reichsten Herbsrien ange- legt, das jetzt wahrscheinlich durch Kauf in den Besitz des kgl. Her- bariums zu Berlin übergehen wird. Seine letzte Arbeit war die Enumeratio planfaram, von welcher kurz vor seinem Tode der 3te Band erschien. Am 7. Juni starb zu Leipzig der Universitätsgärtner Karl Gotti. Plaschnick, geb. den 18. Juli 1795 zu Pretzsch an der Elbe. Im Jahre 1837 von Prof. Kunze aus dem Berliner botani- schen Garten nach Leipzig berufen, gelang es seiner rastlosen Thä- tigkeit, unter der umsichtigen Leitung seines Vorstandes den früher ziemlich verwahrlosten, pflanzenarmen und nur mit wenigen Mitteln bedachten Garten der Universität in den gegenwärtigen vortrefllichen Zustand zu heben. Mit vorzüglichem Eifer widmete er sich der Caltur. der Farnkräuter, von welchen der Garten gegenwärtig über 500 Arten enthält, eine Anzahl, die in keinem andern europäischen Garten existiren dürfte. Am 1. Sept. starb zu Calw iu Würtemberg Carl Friedrich v. Gärtner, Med. Pr,, Ritter des Verdienstordens der würtember- gischen Krone, nach zurückgelegtem 70. Lebensjahre an einem Schlaganfall. Sein reger Forschungseifer, von welchem unter andern die „Beiträge zur Kenntniss der Befruchtung‘, dann die „Versuche und Beobachtungen über die Bastarderzeugung‘‘ und zahlreiche klei- nere Abhandlungen rühmliches Zeugniss ablegen, sichert seinem Namen für immer ein ehrenvolles Andenken in der Geschichte der Wissenschaft. Dr. August Corda, Custos am böhmischen Museum zu Prag, ist gegen Ende des vergangenen Jahres auf der Rückreise von Texas woselbst er 10 Monate verweilt hatte, um für sein Museum zu sam- meln, durch Schiffbruch untergegangen. Schon auf der Hinreise hatte er auf einem Bremer Schiffe an der Küste von Kent Schiff- bruch gelitten, sich aber noch glücklich gerettet. Den Botanikern hat er sich durch seine „lcones fungorum“, „die Prachtflora euro- päischer Schimmelbildungen“ und mehrere andere vorzüglich myko- logische Schriften als ein fleissiger, wiewohl oft za phantasiereicher Botaniker bekannt gemacht. 624 Repertorium der neuesten botanischenLiteratur. &risebach, Dr. A., ord. Prof. a. d. Univers. z. Göttingen, Bericht über die Leistungen in der Pflanzengeographie und systemati- schen Botanik während des Jahres 1847. Berlin, Nicolai. Preis: 1 fl. 30 kr. Erschien ursprünglich in dem zweiten Bande des Archivs für Naturgeschichte, Jahrgang 1848. Es wird den Botanikern gewiss nur angenehm sein, von dieser eben so fleissigen als gründlichen Arbeit, die allenthalben den gewandten Meister erkennen lässt, einen besondern Abdruck zu erhalten. Für Diejenigen, welchen die Ein- richtung dieser Berichte nicht schon von früher her bekannt ist. be- merken wir, dass dieselben nicht nur ein möglichst vollständiges Verzeichuiss aller in dem abgelaufenen Zeitraume erschienenen Sehrif- ten und Abhandlungen, die pflauzengeograpischen nach den verschie- denen Welttheilen, die systematischen nach den Familien, welche sie behandeln, gereiht bringen, sondern auch eine häafig kritische Uebersicht des Inhalts und von wichtigeren oder selteneren Werken auch einen gedrängten Auszug geben. Berkeley, J. und C. E. Broome, Bemerkungen über britische Schwämme, in Jardine’s Annals and magazine of natural hi- story, secoud series, vol. V. p. 455. Fortsetzung der in Nro. 31. der Flora angezeigten Liste; 64 Arten sind aufgezählt. Henfrey, A., Ueber die Entwicklung der Sporen und Elateren der Marchantia polymorpha. Vortrag, gehalten in der Sitzung der Linnaan Society vom 20. November 1849, mitgetheilt ebenda, . 498. Enthält keine bisher unbekannten Thatsachen, Anzeige. Die Blumentreiberei, oder praktische Anleitung zur Erziehung und Pflege der Gewächse, welche vom Herbst bis Frühling, so- wohl in Treibhäusern, als auch im Zimmer, künstlich zur Blüthe gebracht werden können. Nebst einer Uebersicht der bei den Treibgewächsen vorkommenden monatlichen Arbeiten und einer Anleitung zur Aufstellung der Gewächse. Ein Handb. f. Gärt- ner u. Blumenfreunde, bearb. von Kar! David Bouche, In- spector des k. botan. Gartens in Berlin. Mit 4 Kupfertaf. In farbigen Umschlag geh, 1°’, Rthir. . Die Gärtner und Dilettanten erhalten in diesem Buche eine ra- tionelle, auf eigene Praxis mit Rücksicht auf Sätze bewährter Erfah- rangen gegründete, durchweg fassliche und klare Anleitung zur Blu- mentreiberei, welche gewiss vielfachen Nutzen stiften wird. Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr in Regensburg. PLORA. N. 40. j Regensburg. 28. Oclober. 1850. Inhalt: orıcınar-ıBHAanDLuUng, Rabenbhorst, Uebersicht der anf seiner italien. Reise benbachteten Iryptogamen (Fungt). — LITERATUR. Ueber- sicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vater- indische Cultur im Jahre 1819.1$chluss.) — KLEINERE MITTHEILUNGEN. Ger- - main, über das Abwärtswachsen gewisser Stämme, Cagniard-Latour, Systematische Uebersicht der auf meiner italienischen Reise beobachteten Kryptogamen. Von Dr. L. Rabenhorst. (Vgl. Flora 1850. Nro. 33. 34.) cr III. Fungi. A. Fam. Uredinei, Die Uredineen sind im südlichen Italien eben so zahlreich ver- treten, als nur irgendwo. Ich unterlasse jedoch die Aufzählung der meisten Arten, falls ich nicht etwas von Belang hinzuzufügen habe, Speeieller werde ich jedoch auch diese Familie in meinen „Beiträ- gen zur Flora Italiens‘ behandeln. Spilocaeı Fr. syst. orb. 198. Sp. Opuntiae (n. sp.), maculis aureo-fuscescentibus szepius obli- teratis rugoso- costatis, spor. subconglobatis oveideis pallide roseis demum expallentibus ab epidermide tectis, episporio erassiusculo ru- guloso. Auf unreif abgefallenen Früchten der indischen Feige, auf Capri, Uredo Pers. U, (Ustilago) Digitariae Rabenh. (Herb. mycolog. Nro. 199), spor, globosis simplieibus laevibus dilute umbrinis, episporio cras- siuscule. An den Fruchtknoten von Digitaria, bei Triest, Ancona und durch ganz Apulien. U. (Ustilago) segetum (Tritici) Pers., sporis globosis ovalibus- que laevibus dilute umbrinis, episporio tenui. Im Weizen, z. B. bei Brindisi, Gioja, Bari. U. Avenae Corda in Hlubeck’s oekon. Neuigkeit. 1846, pag. 486. T. 1. Im Promontorio del Gargano, bei Mte Santangelo, Die Flora 1850, 40, 40 626 eitirte Abbildung ist im Allgemeinen richtig, die Sporen sind jedoch grösser als die des Weizenbrandes, verschiedengestaltig und ange- feuchtet durchscheinend, lichter (fast gelb) gefärbt; auch finden wir die Sporenhaut weit stärker und den Kern schärfer gesondert und deutlicher umgränzt als die Abbildung ihn zeigt. U. Secales Rabenh. in Flora 1849, Nro. 14. Herb. myeol. Nro. 1398. Im Fruchtknoten des Roggens, im Juli, bei Rom. U. Lini DeC., maeulis (acervulis) sparsis luteis demum nigres- centibus, sporis exaete globosis, oblongis s. subpyriformibus verru- cosis hyalinis dilute fuseis s. expallentibus, episporio celluloso! An den Blättern von Linum strictum, in der Terra di Otranto, im Gargano. U. Marrubii (n. sp.). Bildet unregelmässig zerstreute, lebhaft goldgelbe Flecken auf den Blättern einiger Marrubium- Arten, im Gargano, in der Molise. Unterscheidet sich specifisch von U. Labia- tarum durch die verschiedengestaltigen Sporen, welche bald eiför- mig, elliptisch, bald dreikantig-keilförmig sind, durch die durchschei- nende gelbe Farbe und die feingekörnte Oberfläche. Durchmesser bis — 000,1’. U. Leguminosarum (Link). " #. Medicaginum m. Bildet zahlreiche unregelmässige, dunkel- braune Flecken, zumal auf der untern Blattfläche mehrerer Medicago-Arten, in der Terra di Otranto, im Basilicat, im Capitanat. Die Sporen sind genau kugelrund oder länglich- eiförmig, fein gekörnt, braun. Durchmesser — "/ıs00”. ß. Ononidis m. Bildet kleine punktförmige Flecken auf bei- den Seiten der Blätter verschiedener Ononis- Arten, z. B. bei Lecce, Taranto, Chieti, Die Sporen sind denen der vorigen Form ähnlich, genau kugelrund oder länglich, braun (bald heller, bald dunkler), fein gekörnelt; der Durchmes- ser aber — !/ı300‘’’. Yy. Glycyrrhizae m. Auf den Blättern von Glycyrrhiza glabra, bei Manfredonia, Carapella. Die Sporen genau sphärisch, fast genabelt, körnig - warzig (besonders in trockenem Zu- stände), umbrabraun. Durchmesser — !/1100'- U. longissima Sowerb y., sporis minutis hyalinis pallide sul- phureis laevibus. Durch die ganzen Provinzen gemein. U. Helianthemi (n. sp.). Bildet gelbe, später rostbraune Häuf- chen auf der untern Fläche der Blätter von Cisius und Helianthe- mn (zumal von H. guttatum), in der Otranto, dem Gurgano. Spo- ren rundlich , durchscheinend, blassgelbröthlich, mit einem hyalinen 627 Spitzchen, Episporium undeutlich zellig, Zellenkern körnig. Durch- messer — "/100.'" U. Terebinthi DeC. Auf Pistacia Terebinthus, öfters gesellig wit Pileolarin Terebinthi, hin und wieder. Sorosporium Rudolphi in Linnaea 1829. p. 116. S. Saponariae Rudolphi l.l. In den noch unentwickelten Blü- then der Saponaria officinalis, bei Ancona. Die Sporenhäufchen kaum von der Grösse eines Stecknadelknopfes, grauschwarz. Die Staubgefässe nur rudimentär. S. schizocaulon Cesati in Rabenb. Herb. mycolog. Nro, 1083. An Euphrasia lutea, um Neapel. S. Dianthi (n. sp.). Ju den Blüthenknospen von Dianthus pro- lifer, in der Macchia in der Terra di Otranto. Sporenhäufchen schwarzbraun, bei 1°/, Vergrösserung beerenartig; Sporen länglich- elliptisch oder rundlich-eiförmig, fast kantig, durchscheinend braun, mit ziemlich diekem Episporium und körnigem Kern. Die Blüthen- theile verkümmert. NB. Eine vierte Art: S. Scleranthi mihi, von Hrn. Auers- wald um Leipzig gesammelt, werden wir durch die 15, Centurie meines mycol. Herbars, die in diesem Winter ausgegeben wird, ken- nen lernen. Gymnosporium Corda in Sturm XI. icon. fung. IL. 1. G. Arundinis Corda icon. fung. U. T. VIH. F. I, (Papularia Fr. Summa Veget. Se. Sect. post. 509.) An modernden Rohrhalmen, die man zu Gartenzäunen verwendet hatte, bei Ancona. Sporen zu- sammengeballt, rund (Corda bildet sie auch eiförmig ab), matt durchscheinend braun, von der Oberhaut lange bedeckt, durch mise- farbige Flecken sich ankündend. Aecidium Pers. syn. A. Statices Rudolphi in Linnaea IV. p.510. An Statice Limo- nium, bei Taranto. Ich finde die Sporen nicht „apiculatae‘‘ und ihre Farbe öfters goldgelb. A. eylindrieum Rudolphil. 1. Anden Blättern und Blattstielen verschiedener Dolden, bei Ancona, im Gargano, bei Bitonti» Die Sporen sind länglich, doch sehr verschieden gestaltig und am Grunde öfters mit einem stielartigen Spitzchen; das Episporium ist dick, glatt und deutlich zellig. A. Arö Rudolphi l, I. Auf Arum ilalicum, um Ancona, im Gargano, A. Phytolaccae (n. sp.). An der untern Fläche der Blätter von Phytolacca decandra, an einem Bergabhunge links am Wege von 40 + 628 Borghetto nach Civita Castellana (gleich hinter der „ponte felice‘‘). Die Häufchen stehen sehr zerstreut, immer an oder auf den Blatt- rippen; die Pseudoperidien stehen zu 8—15, sind kurz, walzenför- mig, am Rande etwas verdickt, leicht zerschlitzt und zurückgeschla- .gen. Die Sporen rundlich-eiförmig, bisweilen mit einem Spitzchen, durchscheinend gelb, feingekörnelt; Episporium dicklich, gleichförmig. A. Osyridis Rabenh. Handb. I. 18. Nro. 172. In gedrängten Häufchen an den Blättern von Osyris rlba, bei Rodi im Gargano. Psendoperidien walzen-napfförmig, an der Mündung etwas erweitert, sternförmig-zerschlitzt. Pileolaria Castagne obs. 1. Corda hält sie für eine gestielte Uredo. Dem ist aber nicht 80. Gattungscharacter nach Castagne: „Sporidia discoidea non septata; pedicellus longissimus hyalinus“ (l. 1.) Dem fügt Ge- sati (in Rabenh. Herb. mycol. N. 1087) hinzu: ‚„Speridia grarfulis exasperata, saltem in margine, nucleo (v. guttula) centrali. Epispo- rium duplex.‘‘ Ferner Fries (Summa vegetat. Scandinaviae. Sect. post.) p. 514. „Sporidia globularia cornea opaca, pedicello longo torto persistente.‘‘ Nach meiner Untersuchung würde diese schöne Gattung so zu charakterisiren sein: Spors® simplices lenticulares ma- millats (breviter apieulatae) longe pedicellatae, episporio erasso cel- lulosoe. — Pedicelli {saepius) longissimi eaespitoso - intricati byalini apice incrassati. P. Terebinthi Castagne obs. I. 22., amphigena, sporis magnis branneis s. fusco-luteis granulatis, episporio areolato-celluloso, nucleo impellucido. Lebt auf beiden Seiten der Blätter von Pistacia Tere- binthus, öfters gesellig mit Uredo Terebinthi. Bildet kleine braune Räschen. Der Stiel ist sehr verlängert, er erweitert sich gegen seine Spitze und trägt die linsenförmige Spore schildformig, wodurch das Pilachen einen äusserst zierlichen Habitus erhält. P. Ceratonine (n. zp.), amphigena, sporis magnis luteo- fuseis granulalo.verrucosis peltatis vix apiculatis, episporio celluloso, nucleo impellucido. Auf beiden Seiten der Blätter von Ceratonia Siligua, in der Terra di Otranto, Bildet kleine rostbraune Räschen ohne eigentliche Begränzung. Sporisorium Ehrenb. Sp. MaydisCesati inRabenh. herb. myeol. Nro. 1070. Inder Frucht des Mayses, dieselbe mehr oder minder durchdringend, die Oberhaut nicht durchbrechend. Die naturgemässe Stellung im System ist, wie Link (spec. plant. II. 86) ganz richtig gethan hat, unmit- telbar neben Spilocaea. Durchschneidet man die Frucht, so erscheint 629 der Pilz als ein olivengrüner Schimmel. Die Sporen sind äusserst klein, doch von verschiedener Grösse, sphärisch, fast farblos und glashell. Peridermium Link. P. Pini v. acicola Lk. An Pinus halepensis, im Gargano.' Puccinia Pers. syn. P. AltiiRadolphi in Linnaea IV. 392. Acervulis oblongis spar- sis interdum confluentibus convexis epidermide tectis nigris,, spor. elongatis acuminatis iruncatis s. obtuso-rotundatis uniseptatis longe- pedicellatis rufo-fulvis, septo obscuriore. An noch grünenden Blät- tern eultivirter Allium-Arten in den Gärten um Lecce, gewöhnlich in Gesellschaft mit Uredo limbalta a) Alliorum. Diese Puccinie wurde schon vor mehreren Jahren von Dr. Rudolphi in Oberitalien ent- deckt, ihm gehört daber auch die Priorität. Im Herbar. mycolog. hat Lasch sie unter Nro. 1093 als spec. nov. irrthümlich mitgetheilt, was sonach zu berichtigen ist. P. Umtelliferarum DeC. Auf verschiedenen Dolden durch die ganzen Provinzen. Hierher ziehe ich auch P. Ferulae Rudolpbi 1. 1. pag. 513, die sich im Wesentlichen nicht unterscheidet. Conf. Rabenh. herbar. mycolog. Nro. 1185. Dahingegen müssen wir unter den auf Dolden vorkommenden Puceinien trennen: P. apophysata (n. sp.) Sie lebt öfters gesellig mit Aeeidium Umbellifirarum an schattigen, trocknen Orten auf breitblättrigen Dolden (Ammi majus, Smyrnium) z. B. am Castell bei Ancona, um Chieti, bei Bitonti in der Provinz Bari. Hierher gehört vielleicht Uredo macropus Link obs. 1. 288. spec. II. 22. Sie bildet auf der Blattfläche dunkelbraune Häufchen, welche sich stets den Blatt? adern nähern, öfters aus ihnen entspringen. Der Sperenbau kommt fast mit P, Prunorum überein. Die Sporen haben eine längliche Gestalt, sind an beiden Enden zugerundet, an der starkgetrübten Scheidewand leicht eingeschnürt, durchsrheinend braun und ziemlich grosswarzig. Der glashelle, farblose Stiel geht durch einen beson- dern Ansaiz, der etwa ein Viertel so gross als die Spore, farblos, mehr oder minder in die Breite gedehnt ist, über. Diesen Ansatz erinnere ich mich nicht bei irgend einer andern Puceinie gesehen zu haben. An trockenen Exemplaren findet man ihn zusammenge- schrumpft und undeutlich, durch Befeuchtung erscheint er jedoch wieder. P. BuziDeC. Gewöhnlich zablreicher auf der untern als auf der obern Seite der Blätter von Burus sempervirens , an mehreren Orten. Die Hänfchen sind fast genau kreisrund, schwach polster- 630 förmig gewölht, schön kaffeebraun. Die Sporen sind sehr verlängert, in der Mitte eingeschnürt, vollkommen glatt und eben, fast goldgelb, mit starker Sporenhaut und schwach getrübtem Kern; die obere Hälfte länglich, an der Spitze eiförmig zugerundet, die untere ab- wärts keilförmig verschmälert, mit fadenförmigem, farblosem, gleich- langem oder längerem Stiele. P. Balsamitase (Strauss) Rabenh. Auf beiden Seiten der Blätter von Tanacetum Balsamita. Häufchen zahlreich, klein, spä- ter zumal an der Blattrippe zusammenfliessend; Sporen von mittle- rer Grösse, umbrabraun, ziemlich glatt. P. Caricis DeC. An trocknen Blättern verschiedener Seggen durch die ganzen Provinzen gemein. Der allgemeine Umriss der Spore ist keulenförmig, in der Mitte leicht eingeschnürt; die untere Hälfte verdünnt sich abwärts bis zur Stieldieke; an der obern ver- diekt, verlängert oder erweitert sich die äussere Sporenhaut zu einem Aufsatz oder Krönehen, das dunkler als die Sporen selbst gefärbt, abgerundet, abgestutzt, ganzrandig oder zerschlitzt ist. Diese Sporae coronatae finden sich bei allen auf Gräsern, Seggen und Binsen lebenden Puccinien, wie sie auch Corda in s. Icones T. IV. T. III. im Allgemeinen richtig dargestellt hat. Corda hat aber ausser bei seiner P. coronata die weitere Entwicklung nicht verfolgt. Die- ses Krönchen nämlich gestaltet sich später, wie schon erwähnt, ver- schiedenartig: es bleibt gewöhnlich ganzrandig bei P. Caricis;, es öffnet sich gleichsam und zerreisst zackig oder in Zähne bei P. Graminis, P. arundinacea (P. striola [Strauss], P. sertata Pr.). Ich halte letztere für eine vollkommen ausgebildete P. arundinacea. Grade bei dieser Art verdickt sich die äussere Zellenhaut erst spä- ter und das Krönchen bildet sich erst aus, wenn der Boden des Pilzes, die Rohrblätter, längst abgestorben sind. Gewöhnlich wird der Pilz früher gesammelt, zur Zeit wo die Rohrblätter noch in vol- ler Vegetation sind. Man wird daher bei Untersuchung dieser Art an vielen, vielleicht den meisten Exemplaren, wie sie sich in den Herbarien vorfinden, dieses Krönchen , ja selbst die Verdickung der Sporenhaut ganz vermissen, man wird die Spore meist regelmässig abgerundet finden. Hierbei erinnere ich noch an eine andere, ge- wöhnliche Erscheinung, die mir und gewiss auch andern Mycologen früher entgangen ist, dass nämlich viele anfänglich sphärische Spo- ren sich später eiförmig oder ellipsoidisch gestalten. Ich finde das z. B. bei Peronospora, Gymnosporium (Papularia Fr.), Tubercularia, Reticularia u. v. a. Hierdurch haben sich in den Diagnosen, weil die Beschreibungen nur in einer Lebensperiode entworfen wurden, 631 viele Unrichtigkeiten eingeschlichen, und es mag hieraus vorläufig so viel erhellen, dass die Diagnosen unserer meisten (vielleicht Her) Pilze einer Erweiterung bedürfen. B. Fam. Sporidesmincei. Sporidesmium Lk. Sp. cellulosum (Fr.) Klotzsch. Au alter Rinde der Alnus coröfolia im Basilicat, um Neapel. Die Sporen 3- und mehrzellig, brauı (nicht schwarz), mit spärlich untermischten Paraphysen. Vgl. E. Fiies Summa veget. Scand. Sect. post. p. 506. die Anmerkung. Sp). atrum Lk. An altem Holze, Lattensäunen im Gargano. Wir halten es dafür, obgleich sie nicht genau mit der von Corda (Sturm’s D. FI. MI. Heft 7. T. 17.) gegebenen Abbildung über- einstimmt, Die Sporen nähern sich mehr denen, welche Nees (syst. F. 18.) dargestellt hat. Sie sind fast walzenförmig, schwach durchscheinend schwarz, mit 3, 4 und 5 Scheidewänden. Der Stiel ist farblos, an der Basis nicht knollig verdickt. Sp. vagum Nees. Nov. Act. IX. T.V. F. 2. An trocknem Holze und Rinde der Pinie, tief schwarze, verbreitete Veberzüge bil- dend. Villa Borghese hei Rom. - Phragmidium Lk. Phr. granulatum Rabenh. (conf. Herb. mycol. Nr. 1288.) Phr. laevigatum Rabenh. (Phr. inerassatum b. Ruborum ex maxima parte!) Phr. obtusum Sm. & Kze. Alle drei unter ähnlichen Verhält- nissen, wie in Deutschland. Metanconium Ik. M. Juglandis (Fr.) Cord. ieon. IH. T.IV.F. 58. An abgestor- benen Aesten von Juglans, um Gioja. M. conglomeratum Lk. Sporis ex globeso.ovoideo oblongis atre- brunneis laevibus, nucleo grumoso! An abgefallenen Buchenästen bei Civitella. Torula Pers. T. pinophita Chev. Corda icon.V. T. ILF. 14. Auf Taxrus im Gargano. Die Zeichnung von Corda ist durchweg naturgetreu, während die von Nees (syst. F. 298) gar keine Anschauung über Gestalt und Bau der Sporen gewährt. T. reptans Corda icon. V.F.137. An abgestorbenen Linden- ästen, T. ulmicola Rabenh. (Handb. I. 35.) Au Ulmus suberosa, bei Neapel. Bildet unregelmässig verbreitete fettglänzende Rasen. 632 Fäden sehr ästig, verworren. Sporen kurz walzenförmig, gestutzt, mit dicekem Episporium. T. Fumago Chev. Wie in Deutschland, fast nirgends fehlend. T, tenera Link obs. An trockenem Holze, in der Villa Bor- hese bei Rom. T. fructigena Pers. forte var. An trocknenden Feigen, Casa micciola auf Ischia. Wohl eine nene Art! Die Sporen von T. frue- tigena haben eine gestutzte Spitze, während sie an vorliegender Art scharf zugespitzt sind. Die Farbe der Räschen ist hoch orange, bei jener schmutzig blassgelb. T. chartarum (Pers.). Corda icon. F. 78. Auf Papier in einem Winkel meiner Wohnung in Mte Santangelo (im Gargano). T, antiqua Corda 1. 1. F, 40. An halbvermodertem Holze, im Gargano. T. encausts Rabenh. (nov. spec.) An trocknen entrindeten Buchenästen, im Gargano. Bildet über zollgrosse, schwarzbraune, kaum staubige Flecken, welche 1-—-2’” tief ins Holz eindringen und von einem lichtbraunen Hofe umgeben sind. Die Stiele durchdrin- gen die Holzsubstanz, kurze, kaum 10sporige Ketten bedecken die Oberfläche. Die Sporen sind gedehnt eiförmig-gespitzt, braun, mit starker Sporenhaut und lichtem Kerne, Polythrincium Kze. P. Trifolii Kze. Corda icon. II. F. 25. Auf verschiedenen Kliee-Arten. (Fortsetzung folgt.) Literalır Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur im Jahre 1849. Zur Kenntnissnahme für sämmtliche einheimische und aus- wärtige wirkliche Mitglieder der Gesellschaft. Breslau, 1850. Gedruckt bei Grass, Barth € C. 4. (Schluss) H. Ueber Varietäten und Monstrositäten des Egui- setum Telmateja Ebrh., vom Studies. Milde. — Auf einer nassen, lehmigen,, der Soune ganz ausgesetzten Stelle in der Nähe der Neisse beobachtete der Verf. schon im Juni und von da ab bis 633 in den Herbst Hunderte von Exemplaren der genannten Pflanze, deren steriler Stengel an der Spitze eine ausgebildete Aehre trägt, und zwar in2Formen. Die eine trägt eine sehr dicke Aehre, welche gewöhnlich zum Theil von 2—4 braun gefärbten, sich einander fast deckenden, rauschenden Scheiden eingeschlossen ist; bei der andern Form erscheint die Aehre sehr klein, fast wie die von E palustre, und die unter ihr stehenden Scheiden sind stets grün gefärbt. Bei einem Exemplare trug ein steriler, 1 F. hoher Stengel auf der Haupt- achse eine Aehre, durch die sich der Stengel noch fortsetzte in einer Länge von 41/3 mit 10 Scheiden, von denen 4 Scheiden Quirläste führen. Aehnlich den abweichenden Formen von E. palustre kom- men auch, obwohl selten, Pflanzen vor, deren Hauptachse durch eine Aehre geschlossen ist, deren Quirläste aber wiederum an ihren Spitzen Aehrchen tragen, durch welche hindurch sich, wie bei vorigem, die Achse in einem oder mehreren Gliedern fortseizt. Einmal trug ein steriler Stengel an der Spitze eine Aehre, an deren Grunde ein Kranz von blattartigen, langgespitzten Organen sass, die bis zur Hälfte mit einander verwachsen waren und sich so als Scheide dar- stellten. Auf der einen Seite dieser Scheide befanden sich kugel- runde, gelblich gefärbte Organe, die aber jeder Oeffnung oder Falte entbehrten. Ihr Inhalt bestand aus einer grossen Menge von Spo- ren mit ihren Schleuderern. Die Membran selbst, welehe das Spo- rangium bildete, bestand aus einer Schicht langgestreckter Zellen, die merkwürdiger Weise bald Spiralfasern enthielten, bald nicht. Auf diese Weise war nun die Hälfte der Aehre zusammengesetzt, nur mit der Modification, dass die über der grundständigen, eben beschriebenen Scheide stehenden Wirtel zugleich die mannigfachsten Uebergänge des Recept#culums in die Scheide und umgekehrt dar- stellten. Aus einem andern sterilen 1’ 9° hohen Stengel entsprang in einer Höhe von 1° 2'/,’° unter einem spitzen Winkel ein fast 3'’ langer Nebenstengel, fast von der Dicke der Hauptachse; um ihn gehen in einer Spirale von links nach rechts die zu einem con- tinuirlichen Bande verwachsenen Scheiden Amal herum, welche von den unter ihnen stehenden, ebenfalls spiralig angeordneten Aesten begleitet werden. Diese Spirale ist aber nicht bis zur Spitze des Nebenstengels fortgeführt, sondern bricht plötzlich ab, und es folgen nun mehrere, regelmässig gebildete Scheiden mit Quirlästen. Der Nebenstengel selbst ist gedreht von rechts nach links. Diese Dre- hung hört aber da auf, wo die erste der regelmässig gebildeten Scheiden beginnt. Der ganze Nebenstengel entspringt in dem Win- kel eines Quirls von Aesten der Hauptächse, deren Scheide an dieser 634 Stelle nur zur Hälfte vorhanden ist. — Bei einer andern sehr häu- figen Varietät trägt der untere Theil des sterilen Stengels sehr oft unter seinen Scheiden statt der Aeste ganze Quirle von Stengeln, und zwar stehen an einigen Exemplaren unter 4—6 Scheiden, an einem sogar unter 9 Scheiden solche Quirle von Stengeln. — Sehr häufig erscheinen im August zum zweiten Mal fruchtbare, astlose Stengel, deren Aehre oft eine Länge von 3° erreicht, während der Stengel selbst nur 1°/,’‘ lang ist, und dabei. doch 12, sehr eng über einander stehende Scheiden trägt. Eine sehr ausgezeichnete Form, welche vollkommen die Mitte zwischen dem unfruchtbaren Herbst- und dem fruchtbaren Märzstengel hält, hat, mit Einschlass der 2'/,' langen Aehre, eine Höhe von 1 P. F. und besitzt 14 Scheiden. Die Aehre ragt weit über die letzte derselben hinaus und sitzt auf einem 1'774’ langen Stiele, an welchem man 2 Ringe von unentwickelt gebliebenen Receptakeln wahrnimmt. Die 4 zunächst unter der Aehre sich befindenden Scheiden stehen so dicht, dass sie den Sten- gel ganz bedecken. Die Scheiden sind sämmtlich grösser als die des unfruchtbaren Stengels und aufgeblasen, an der Basis grünlich, sonst nit den Zähnen braun gefärbt. Nach unten treten die Schei- den weiter aus einander, so dass der elfenbeinfarbene Stengel sicht- bar wird, welcher übrigens keine Spur von Aesten zeigt. E. Telmateia soll das einzige Eyuiselum sein, das auf seinem Stengel keine Spaltöffnungen besitzt. Der Verf. fand jedoch diesel- ben auf dem jungen, sterilen Stengel, stets auf den Scheiden des sterilen und des Märzstengels und auf den Quiristengeln der Form, welche statt der Aeste Stengel unter den Scheiden trägt. Angehängt sind einige Bemerkungen über die Neisser Flora überhaupt, mit Aufzählung einiger interessaffteren Pflanzen, worunter Mimulus guttatus, ‚zuweilen im trocknen Bette der Neisse“ doch wohl nur aus Gärten stammen dürfte. Hl. Ueber Lemna arrhisa L., vom Studios. Milde. — Diese oft verkannte und verwechselte Pflanze wurde von dem Verf. drei Jahre hindurch in der Nähe des Wirtbshauses bei Klein-Grün- eiche in Gesellschaft von L. polyrrhiza beobachtet und sowohl ihrer Form als Lebensweise nach als besondere Art erkannt. Die obere Seite des Laubes ist convex und dunkelgrün gefärbt; die untere Seite dagegen ist halbkugelförmig wie bei Lemna gibba,, hell gelb- lich gefärbt und ohne irgend eine Spur von Wurzeln. Die Ober- haut besteht aus langgestreckten, nicht ge-chlängelten Zellen und ist mit Spaltöffnungen versehen. Die zunächst darunter liegenden Zellgewebsparthieen zeigen sich auf einem Querschnitte als Geckige 635 Zellen, während der heller gefärbte, halbkugelige Theil aus Meren- chym mit vielen Intercellulargängen besteht. Eigentliche Luftkanäle fehlen. An dem Rande der oberen, dunkleren Zellparthie sieht man sehr oft ein grösseres oder kleineres Knötchen, und nicht selten an diesem ebenfalls ein, wenn auch noch kleineres, anscheinend kugel- rundes Organ: es sind diess junge Pflänzchen, die, wenn sie eine bestimmte Grösse erreicht haben, sich von ihrer Mutierpflanze tren-- nen, und gleich dieser sich das ganze Jahr hindurch wieder durch solche Sprösslinge vermehren. Im Spätherbste endlich bildet L. arrhiza, wie alle andern Lemnen, ihre Knospen, weiche zu Boden sinken, im Frühjahre sich erheben, um denselben Entwicklungsgang zu durchlaufen, Siekann demnach keine Eutwicklungsstufe einer andern Lemna sein, da die Pflanze den ganzen Sommer hindurch ihre eigen- thümliche Gestalt beibehält, sich fortpflanzt und überhaupt einen ganz eigenthümlichen Entwicklungsgang verfolgt. Als besondere Art charakterisirt sie vorzüglich die von der der übrigen Lemna-Arten ganz verschiedene Art der Fortpflanzung. Während nämlich bei die- sen an mehreren Punkten des Laubes zugleich sich Knospen bilden, bringt Z. arrhiza nur eine auf einmal hervor, und aus dieser kann sich noch während ihres Zusammenhangs mit der Mutterpflanze eine zweite entwickeln. Von L. gibba, mit der sie in der äussern Form, wenigstens im Kleinen, Aehnlichkeit bat, zeichnet sie sich 1) durch ihre Wurzellosigkeit aus, 2) durch die Convexität ihrer jungen Pflan- zen, welche bei L. gibba erst später eintritt, und 3) endlich durch die Form der Oberhautzellen; diese ist nämlich bei Z. gibba und den andern Arten eine geschlängelte, bei L. arrhiza eine tafelför- mige. IV. Ueber mehrere in derUmgegendStrehlen’s vor- kommende seltenere Pflanzen, vom Apotheker Zölffel. V. Eine Excursion auf dem grossen Seeaufdem Heuscheuer, von Dr. Wimmer. Beide Notizen sind nur von localem Interesse, daher wir hier davon Umgang nehmen. VI Uebersicht der bisher bekannt gewordenenBa- starde von Salixr, von Dr, Wimmer. Da der Verf. bereits in der Flora 1849, S. 38—46 eine Zusammenstellung und Charakteri- stik der schlesischen und anderer Weidenbastarde gegeben hat, so tragen wir hier nur diejenigen nach, deren hier zuerst Erwähnung geschieht. Diese sind: Sali.e purpurea-nigrieans. Der Verfasser kennt sie nur aus ge- trockneten Exemplaren, aus dem bstan. Garten zu Bonn in Nees v. Esenbeck’s und Schauer’s Ilerbarium. 636 S. fragilis-alba. (S. Russeliana Ko ch.) Diese Formen sind nur durch die Blätter kenntlich, indem sie gegen den Herbst, namentlich die oberen, unten seidenhaarig-silberglänzend erscheinen. Bei der nahen Verwandtschaft dieser beiden Arten ist Varietät und Bastard sehr schwer zu unterscheiden. S. fragilis triandra. (S. speciosa Host. S, alopecureides Tsch.) Von dieser Form sah der Verf. wilde Exemplare nur von der Moldau bei Prag von Tausch, gebaute aus Host's Garten von Wien und im Breslauer botan. Garten; nur die männliche Pflanze. S, Caprea.phylicifolia. (S. laurina Smith.) Diese höchst merk- würdige Form, sehr beständig in der Blüthenform — Verf. sah nur die weibliche Pflanze — aber ziemlich veränderlich in der Blattform, sah der Verf. in wildgewachsenen Exemplaren aus Schweden von Anderson und aus Litthauen und von Petersburg von Fischer- Ooster, ausserdem aus dem Berliner, Breslauer und Wiener bo- tanischen Garten. Es ist eine der schönsten Weidenformen, aber eine ächte Art ist sie nicht. S. aurita.livida. (S. aurita-sublivida Fries. Mant.? et S. de- pressa cinerascens ibid.) Die weibliche Pflanze mitgetheilt in meh- reren Formen von Patze aus der Gegend von Königsberg und von Fischer-Ooster aus Litthauen,, ausserdem sah sie der Verf. von Insterburg, und gewiss kommt sie häufiger in Schweden vor. S. aurita-Lapponum fem. Davon sah der Verf. 2 Exemplare von Thomas aus der Schweiz, welcher sie als S. rersifolia Wah- lenb. bezeichnet hatte, im Wiener Herbarium. S, aurita-nigrieans, fem. Als S. conformis von Schleicher aus der Schweiz im Willdenow’schen Herbarium. Mehrere Exem- plare befanden sich im Berliner botanischen Garten, vermuthlich aus jener Quelle. S. aurita triandra. Nur einmal vonFincke um Oppeln gesehen. S. Lapponum.repens. (S. proteaefolia Schleich. im Berliner Herbarium ) Den Ursprung dieser Form hat Bauer in Berlin rich- tig erkannt. Die Exemplare sind aus der Schweiz. S. phylieifolia. ArbusculaP Befindet sich im Breslauer botani- schen Garten unter dem Namen S. incarnata, wahrscheinlich aus dem Gö’tinger Garten stammend. S. reprns-Caprea? fem. Im Wiener Herbarium, vermuthlich aus dem botan. Garten. S. ylauca-retusa. (8. elaeagnoides Schleh. Willd.) In der Schweiz von Schleicher im Berliner Herbarium, auch von Tho- mas in dessen Sammlungen. 637 S. Arbuscula-Lapponum (S. spuria Schlch. Willd.) Aus der Schweiz von Schleicher mehrere zum Theil von einander abwei- chende Exemplare im Berliner und Willdenow’schen Herbarium, Nr. 18234. j Die Zahl der hier aufgeführten Weidenbastarde beträgt im Ganzen 50, doch dürfte nach dem Verf, dieselbedamitnoch keineswegs erschöpftsein. Namentlich sei nicht zu bezweifeln, dass z. B. zwischen $. lirida und S. myrtilloides, S. livida und S. Lapponum, S. nigricans einer- seits und S. Caprea, S. cinerea und $. repens andererseits u. 8. w. Bastardformen an den geeigneten Orten werden gefunden werden. Viele Forscher, welche diese Gattung fleissig studirt haben, z, B. Fischer-Ooster und Traunsteiner, pflichten des Verf. Ansicht bei, dass ihre Formen ohne die Berücksichtigung der Bastarde gar nicht zu verstehen sind. VH. UVeber dieAlgenSchlesiens, von Prof. Göppert und. Dr. Ferd. Cohn. — Die vielen Schwierigkeiten , welche das Stu- dium der Algen bietet, haben die schlesischen Botaniker seither ab- gehalten, die in ihrer Provinz vorkommenden Formen derselben eben- so gründlich und vollständig wie andere Pflanzenfamilien zu erfor- schen. Den ersten Versuch einer Zusammenstellung aller schlesi- schen Algen lieferte im J. 1840 Wimmer durch ein der botanischen Section vorgelegtes Verzeichniss der von ihm bisher gefundenen Ar- ten, deren Zahl er auf 29 unter 14 Gattungen angibt. Die Verf. haben sich die dankenswerthe Aufgabe gestellt, auf diesem Grund weiter fortzubauen und es ist jhnen im Laufe des Jahres 1849 ge- lungen, durch die Untersuchung eines verhältnissmässig sehr kleinen Theiles von Schlesien die obige Anzahl von Arten auf 500 in etwa 114 Genera zu erhöhen, während Kützing in seiner Phyeologia germanica 1845 überhaupt in Deutschland, mit Ausschluss der Mee- resformen, 215 Gattungen mit über 1000 Arten aufführt. Am zahl- reichsten sind darunter die Diatoımeen vertreten, von denen unter 36 überhaupt in Deutschland bekannten Süsswassergattungen 25 aufge- fanden wurden. Von den Mycophyceen kennen die Verf. 6 unter 16, und zwar 2 Cryptococceen, 2 Leptomiteen, 1 Saproleginee und 1 Phänomenee,, unter resp. 3, 6, 2 und 3 deutschen Gattungen. Von 33 deutschen Desmidieen kennen sie 17, von 19 Palmel- leengattungen 11, von 5 Hydrocoeceen 2, wozu sie noch 2 Ulveen und 2 Protodermaceen stellen. Aus der Abtheilung der Tilobla- steen lassen sich die Oscillatorieae nachweisen mit 4 Gattun- gen unter 8 deutschen, die Leptotricheae mit einer unter 7, die Lyngdyeae mit einer : unter drei, sämmtlich meist form- 638 lose Massen darstellend; ferner 7 Nostochineae unter 8, 2 Scytone- meae unter 13, 2 Mastichotricheae unter 5, 2 Rivularieae unter 8 Gattungen der Phycologia germanica, meist in geschlossenen Formen auftretend. Von der Abtheilung der Confervinae kann die Familie der Ulotricheae in Schlesien 5 Repräsentanten unter 7, die der bie- her zu stellenden Chaetophoreae einen unter 2, die der Spharroplea- cese gar keinen, dagegen die der Conferveae 11 unter 19 deutschen Gattungen aufweisen. Die durch ihre Copulation charakterisirten 8 Zygnemae sind durch 5 Gattungen repräsentirt. Von wesentlich ver- schiedenem Bau und zum Theil nur mit Meeresformen in näherer Verwandtschaft ist die Familie der Vaucheriaceen, deren beide Gat- tungen in Schlesien vorkommen; ferner die Gattung Hydrodietyon, Lemanis, Batrachospermum, und die beiden Genera der Charen- familie, die sämmtlich auch in Schlesien beobachtet wurden, Eine specielle Aufzählung aller dieser schlesischen Algenarten nebst ihren Fundorten haben wir im’ nächsten Jahresbericht zu erwarten. Vi. Neue und seltenere schlesische Pflanzen, vor- gelegt von Dr. Wimmer. VIU. Pflanzen aus der Umgebung von Tarnowitz, von M, Wichura. . IX. Lichenes Florae Silesiae. Seripsit J. v. Flotow. — Der Anfang eines Verzeichnisses der bisher in Schlesien beob- achtefen Flechtenarten, mit genauer Angabe der einzelnen Formen, dann der Werke und Sammlungen, worin dieselben beschrieben oder enthalten, sowie ihrer schlesischen Fundorte, gleich wichtig für die Kritik der Arten und Formen, die aus den Citaten hervorleuchtet, wie für die Kenntniss der geographischen Verbreitung dieser Ge- wächse, nber keines Auszugs fähig. F. Kleinere Mittheilungen. Ueber das Bestreben gewisser Stämme, mit ihren Spitzen nach Art der Wurzeln abwärts in den Boden zu dringen, gab Germain in der Sitzung der Societ& philomatique zu Paris vom 15. Juni einige interessante Notizen. Er theilt eine interessante, und wie Ref. glaubt, neue Thatsache über das Verhal- ten der kletternden Zweige der Calystegia sepium mit: finden diese keinen Stützpunkt und fallen sie so zur Erde, so wächst ihre Spitze in den Boden hinein; es ist die Endknospe dieses ursprünglich überirdischen Stengels, welche zu einer ächten Knolle wird. Diese 639 Knolle, vom Aussehen einer dicken, verzweigten weissen Wurzel, dringt senkrecht in den Grund, ganz nach Art einer Pfahlwurzel. Dass sie übrigens die Fortsetzung des überirdischen Stengels ist, gebt aus den Siellungsverhälinissen der schuppenförmigen Blätter hervor, mit denen sie hehleidet ist, und die die Blattspirale des grü- nen Stengels fortsetzen. Mit den ersten Winterfrösteu stirbt dieser ab; die Knolle ruht bis zum Frühling, wo aus jeder Blattachsel eine nach oben wachsende Knospe und 2 Nebenwurzeln hervorspriessen. Einigermassen ähnliche Verhältnisse, welche die Brutknospen von Sagitlaria und T’ulipa sylvestris zeigen, werden von Germain demnächst besprochen; sie sind bei uns durch die Arbeiten Mün- ter’s und Irmisch's vollständiger bekannt. An Tulpenzwiebeln mit gestielten Knospen, welche Germain der Art einpflanzte, dass die gestielte Kuospe 3—4’’ aus der Erde hervorstand, sah er den Stiel sich nach unten biegen und von Neuem in die Erde versenken. Nach den Aufschlüssen, welche Irmisch über den Bau dieser ‚‚Stiele‘ Chohler Röhren, in deren geschlossenem Ende die Bruiknospe mit ihrer Basis der Innenseite der Wölbung aufsitzt) in seiner Schrift „zur Morphologie der Zwiebelgewächse‘ macht, kann dieser Vor- gang mit dem oben beschriebenen Verhalten»von Calystegia nicht verglichen werden, Cagniard-Latour besprach in derselben Sitzung das für die Lehre von der Entstehung der Steinkohle sehr wichtige Verhalten verschiedener Hölzer (der Robinie, der Kiche, der Birke, des Buchsbaums, der Pappel) bei starkerErbitzung in geschlos- senem Raume. In an beiden Enden zugeschmolzenen Glasröhren wurden kleine cylindrische Stücke der genannten Hölzer erwärmt ; bei beiläufig 360° nahmen sie sämmtlich eine braune Farbe an und verwandelten sich in eine schwarze, sehr dünne Flüssigkeit, die aber bald in’s Sieden gerieth und dabei sich concentrirte. Beim Erkalten erstarrt sie zu einer kohligen Masse, bituminösen Steinkohlen aus- serordentlich ähnlich, von glasigem Bruche, die, an der Luft zur Rothglühhitze erwärmt, mit helier Flamme brennt. Im Namen C. Fabre’s theilte Dunal in der Sitzung der Aca- demie des sciences de Montpellier die Auffindung eines neuen schö- nen Grases mit, welches der Aufmerksamkeit der Botaniker bisher enigangen, häufig zwischen der Mündung des Herault bei Agde und der der Aude bei Narbonne vorkömmt: eine Spartina, die der Fin- der versicolor nennt. Sie erreicht 1 Metre Höhe; blüht im Winter und nur selten. (L’ Institut Nro. 861. 3. Juli 1850.) 640 Ein sehr interessanter Fund für die Flora hassiaca , wie selbst für die Flora germanica ist Urypsis alopecuroides Schrad., von welcher Hr, Pharmaceut Schaffner eine kleine Form, die er ß&. pumila nennt, im September vergangenen Jahres aufeiner Viehweide (Lehmboden) zwischen Escholibrücken und Krammstadt im Ried ent- deckte, und daselbst auch dieses Jahr in grosser Anzahl antraf, Be- kanntlich war dieses seltene Gras einige Jahre lang auch ein Gast der Regensburger Flora, wohin die Samen durch das Heu österrei- chischer 'Truppen gelangt waren, ist aber daselbst nun spurlos ver- schwunden. Möge dasselbe Schicksal nieht auch die hessische Pflanze trefien. Auf die Nachricht hin, man habe in der Jungermannia albicans Jod gefunden, machte letzthin Hr. Hepp, Oberapotheker des hiesi- gen Bürgerhospitals, die Analyse einer grösseren Partbie dieser Pflanze. Es stellte sich aber heraus, dass die in den Vogesen ge- sammelte Jungermannia keine Spur von Jod zeigte. Die Pflanze hingegen, in welcher dasselbe war gefunden worden, stammt aus der Nähe von Montpellier und verdankte offenbar ihren Jodgehalt der Nuchbarschaft des Meeres, in der sie war gesammelt worden. Strassburg im October 1850. Buchinger. _— Verzeichniss der in den Monaten September und October 1850 bei der k. botan. Gesellschaft eingegangenen Gegenstände. t) Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den kgl. reuss. Staaten. 40 Lief. Berlin, 1850. 23 F. Kirschleger, Flore d’Alsace. 3. livraison. Strassburg, 1850. 3) Y. Cohn, de Cuticula. Wratislaviae, 1850, 4) Id., Nachträge zur Naturgeschichte des Protococeus pluvialis K tz. 5) Neueste Schriften der naturfosschenden Gesellschaft in Danzig. Danzig, 1843. 6) J. Steetz, Nevisio generis Comesperma Labill, et Synopsis Lasiopetalea- rum et Büttneriearum in Nov, Hollandia indigenarum. Hamburgi, 1817. 7) Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau. 6. Heft, 8) Statuten dee Vanci für N Statuten des Vereins für Naturkunde im Herzogth, Nassau. Wiesbad. 1819. 9) Dr. Walz und Dr. Winkler, Jahrb. £. prakt Pharmacie und verwandte Fächer. Bnd. XX. Heft 3-5. Landau, 1850. 10) Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schles. Gesellschaft für vaterländ, Kultur im J. 1849, Breslau, 1850. 1) L. E. Schärer, Enumeratio eritica Lichenum Europaeorum. Bernae, 1850. 12) W, Haidinger, Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Na- turwissenschaften in Wien. V, u. VI. Bd. Wien, 1850. 13) W. Haidinger, naturwissenschaftl. Abhandlungen. 3. Bd. Wien, 1850. 14) Centralblatt d. landwirthschaftl. Vereins in Bayern. Septemb., Octob. 1850. 15) Dr. E. B. v. Trautvetter, die pflanzengeographischen Verhältnisse des , europäischen Russlands. I. Heft. Riga, 1849. 16) Bulletin de la societe imperiale des Naturalistes de Moscou,. Annee 1849. Nro. IV. 1850. Nro. I, Moscou, 1819, 50. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. KLORA 0 m NM. 41. Regensburg. 7. November. 1850. Inhalt: orıcımar-ıBHAanneung. Verhandlungen der Section für Bo- tanik, Land- u. Forstwissenschaft bei der XXVII. Versammlung deutscher Na- turforscher und Aerzte in Greifswald. — anzeigen. Doubletten - Verzeichniss des Strassburger Tausch- Vereins. VII. Supplement. Verkauf von Elkan’s Merbariums. Botan. Verlagsschriften von Meissner in Hamburg, ’ Verhandlungen der Section für Botanik, Land- und Forst- wissenschaft bei der XXVI. Versammlung deutscher Natur- forscher und Aerzie in Greifswald. (Grösstentheils nach dem bei dieser Gelegenheit erschienenen Tagblatte zusammengestellt von Prof. Dr. Fürnrohr,) Nach dem Schlusse der ersten allgemeinen Sitzung, welche Mitt- wach den 18. Sept. I. J. im Saale des Hrn. Buckow stattfand, ver- fügten sich die anwesenden Botaniker, unter Anführung des Hrn. Prof. Dr. Müunter, in das für ihre Sitzungen bestimmte Locale im botanischen Garten und schritten hier zur Constituirung der Section. Es hatten sich hiebei eingefunden die Herren: Dr. Antz, Bataillonsarzt aus Greifswald, H. Biel, Apotheker aus Bergen. Dr. Buek, Physicus aus Hamburg. Dr. Cohn, aus Breslau. Dr. Creplin, Assistent am zool. Museum, aus Greifswald. Dr. Dietrich, Oberarzt aus Dresden. v. Döhn, Partieulier aus Greifswald. Dotzauer, Garteninspector aus Greifswald. Fischer, Apotheker aus Neustettin. Dr. Fürnrohr, Professor aus Regensburg. Grischow, Apotheker aus Stavenhagen. Dr. Krieger, prakt. Arzt aus Berlin. Dr. Klinsmann, prakt. Arzt aus Danzig. Dr. Laurer, Professor as Greifswald. Marsson, Apotheker aus Wolgast. Flora 1850. 41, 4 642 Meyer, Gntspächter aus Prohn. Dr. Münter, Professor aus Greifswald, Parola, Protomedicus aus Turin. Dr. Reinhardt, aus Greifswald. Dr. Röper, Professor aus Rostock. Schenk, Apotheker aus Greifswald. Dr. Schmidt, Oscar, Professor aus Jena. v. Wackenitz, Gutsbesitzer aus Boltenhagen. Wallenius, Gutsbesiizer. Ziemssen, Pastor aus Reinberg. Nachdem man bezüglich des Vorsitzes übereingekommen war, dass derselbe jeden Tag wechseln solle, wurde für die erste Sitzung Prof. Röper als Vorsitzender gewählt und Dr. Buek ersucht, die Führung des Protokolls zu übernehmen, wozu sich dieser auch auf sehr dankenswerthe Weise bereit finden liess. Prof, Schulze aus Rostock machte im Auftrage der combi- nirten Section für Physik, Chemie und Pharmacie die Einladung, dass beide Sectionen sich einigemale vereinigen möchten, um Ge- genstände von gemeinschaftlichem Interesse zu besprechen und vor- zuzeigen, und es ward beschlossen, zwei solche gemeinschaftliche Sitzungen statifinden zu lassen. Die erste Sitzung am 19. Sept. wurde von Prof. Röper mit einer freundlichen Ansprache eröffnet, worauf Protomedicus Parola in französischer Sprache über die Natur und Entstehung des Mutter- korns und dessen Verschiedenheit von der Caries sprach und um Ernennung einer Commission bat, um die von ihm zum Beweise, dass es keine kryptogamische Bildung sei, vorgelegten Präparate zu untersuchen. Prof. Röper dankte Namens der Anwesenden für diese Mittheilung und schlug vor, Prof. Münter und Dr. Cohn zu bitten, diesen Gegenstand zu untersuchen und darüber in einer der nächsten Sitzungen zu berichten, was von beiden bereitwilligst zu- gesagt wurde. Prof. 0. Schmidt zeigte Protococcus nivalis, von ihm in Nor- wegen auf Schnee sowohl wie in Wasser gefunden, vor, mit Be- nutzung eines von Prof. Münter aufgestellten Mikroskops. Dr. Cohn demonstrirte bei dieser Gelegenheit die Bildungsgeschichte des Pro- fococcus pluvialis nach 2 Tafeln Abbildungen, die er in seinen ,‚Nach- trägen zur Naturgeschichte des@Protococcus pluvialis“‘ in den Nov. Act. Acad. Cs. Leop. Carol. Nat. Cur. Vol. XXI. Pars. Il. gegeben. 643° Dr. Klinsmann vertheilte frische Exemplare von Isoetes la- eustris aus dem Espenkruger See bei Danzig, sprach über dessen Vorkommen und zeigte den Unterschied der Blätter von Juncus- und Scirpus-Blättern. Prof. Münter zeigte Mutterkorn in den Blüthenährchen ver- schiedener Gräser vor, namentlich an Secale perenne, Elymus are. narius et virginicus, Ammophila arenaria et baltica, Triticum re- pens, Lolium perenne et ilalicum, Glyceria fluitans, Anthoxanthum odoratum et amarum, Phalaris angusta et aqualica, Festuca arun- dinacea, Holcus lanatus u. s. w. In der zweiten Sitzung am 20. September, zu welcher sich auch die Mitglieder der Section für Physik und Chemie eingefunden hat- ten, und in welcher Prof. Dr. Feidt aus Braunsberg in Ostpreus- sen den Vorsitz führte, zeigte Prof. Dr. Schulze aus Rostock das von ihm zuerst empfohlene Verfahren, die Pflanzenzellen durch Ma- ceration mit Salpetersäure und phosphorsaurem Kali vollständig zu isoliren, und so für die mikroskopische Untersuchung vorzubereiten, durch einen Versuch mit den Blättern der Dattelpalme. Hiebei er- läuterte er zugleich das Princip dieses Versuchs und die bei dem- selben anzuwendende Manipulation auf sehr anschauliche Weise, und zeigte nachher die gewonnenen Präparate unter dem Mikroskop, wo- bei ihm Prof. Münter assistirte. Er zeigte zugleich der Versamm- lung an, dass ein Jeder Präparate wie die vorliegenden von dem Assistenten bei dem chemischen Laboratorim in Rostock a 5 Sgr. das Stück erhalten, und dass er für deren Güte vollkommen bürgen könne. Prof. Dr. Schulze zeigte ferner ein Gemisch aus Chlorzink, Jodkalium und Jod vor, welches sehr geeignet sei, Cellulose und Cuticularsubstanz bestimmt zu erkennen und von einander zu unter- scheiden, und erläuterte dieses Verfahren durch einen Versuch. Prof, Dr. Münter machte hierauf eine Mittheilung über den Verlust, welchen die Kartofleln auf dem Lager, vom Herausnehmen aus dem Boden ab, allmählig erleiden. Er gab zuerst an, was De- Candolle in dieser Beziehung gefunden und als Resultat seiner Versuche aufgestellt hat. Er werde sich nicht darauf einlassen, zu untersuchen, ob dessen Versuche richtig seien; jedoch müsse er sich hier die Aufgabe stellen, eine von Schleiden über den fraglichen Gegenstand zur Unterstützung der Angabe von DeCandolle auf- gestellte Behauptung zu bekämpfen. Er habe ein Jahr lang an einer bestimmten Quantität von Kartoffeln eine Reihe von Wägun- gen angestellt, und wolle nur die Resultate eines ein ganzes ar 644 Jahr lang hindurch angestellten Versuchs angeben, nach denen er unmöglich der Meinung sein könne, dass die von Schleiden auf- gestellte Behauptung richtig sei. Schliesslich richtete er an die Chemiker die Bitte, und machte dieselbe als den Haupizweck seines Vortrags pamhaft: ‚nämlich zu ermitteln, ob der successive Verlust, welchen die Kartoffeln im Laufe der Zeit erleiden, nicht blos in Wasser, sondern auch in Stärkmehl bestehe‘, eine Frage, deren ge- nügende Beantwortung namentlich auch fär die praktische Landwirth- schaft von der grössten Wichtigkeit sei. Professor Hünefeld aus Greifswald machte darauf aufmerksam, dass bei Anwendung einer künstlichen Austrocknung sich wohl in einigen Stunden ausmitteln lassen müsse, ob der Verlust der Kartoffeln blos in Wasser oder auch in Stärkmehl bestehe, worauf Dr. Münter bemerkte, dass er aller- dings nur die Ahsicht gehabt habe, die Herren Chemiker zu den be- treffenden Untersuchungen aufzufordern, und macht dabei auf eine nächstens zu publicirende Arbeit des Dr. Trommer in Eldena über diesen Gegenstand aufmerksam. Prof. Hünefeld wies die den Chemikern empfohlene Untersuchung, zum Theil wenigstens, wieder den Botanikern zu, Prosector Dr. Schultze aus Greifswald machte noch eine Mittheilung über das sogenannte Prodigium des Blutes im Brode, wobei er eine vonEhrenberg aufgestellte Behauptung, dass diese Erscheinung auf einer Monade (Monas prodigiosa) beruhe, bekämpfte, und durch ein vorgezeigtes Präparat nachzuweisen suchte, dass die- selbe vielmehr in der Erzeugung eines Pilzes ihren Grund habe. In der dritten Sitzung am 21. Sept., unter dem Vorsitze von Prof. Dr. Fürnrohr, zeigte Dr. Buek einige iheils bekannte, theils noch unbekannte und nicht bestimmte Früchte aus seiner karpologi- schen Sammlung vor, einige Palmen aus der Abtheilung Calameae: Calamus Rotang L., C. Zalacca, Ü. viminalis W., Daemonorops oblongus Bl., D. melanochaetus Bl., Raphia vinifera P.B. R. Ruf- fia Mrt., Sagus sylvestris Rumph., Mauritia vinifera Mrt., Piec- locomia elongala u. a. m. Ferner 2 Dipterocarpus-Arten: D. litto- ralis und retusus B}., Sterculiae spec. non angola Mrt., Früchte von Gardenia florida L., seit einiger Zeit als Färbeartikel im Han- del vorkommend, Uncaria pedicellata Roxb., Lilhocarpus javensis Bl., Eucalyptus robusta Sm. und macrophyllaPreiss., Rhizophora gymnorrhiza L. und Bruguiera ceylindrica W. Arn., Aylomelum oceidentale Sm., Inga eochliocarpa Mrt. (Pithecolobium Quaremo- temo Nees), 1. montana Spanh., Ingae spec. aus Porto cabello, Muringa pterygosperma Grtn. ‚„ Psophocarpus telragonolobus DC., 645 Hymenaea Courbaril L., Cassia alata L., .C. brasiliana und noch eine neue Species aus Brasilien, Früchte verschiedener Bignoniaceae, von denen eine als dem Genus Pachyptera angehörend erkannt ward. Die nicht bestimmten Früchte gaben Veranlassung zu man- chen interessanten Besprechungen und Andeutungen. ' Dr. Cohn sprach über zwei, für die deutsche Flora nene Pflan- zengattungen, Wulffia und Aldrovanda, und zeigt deren Repräsen- tanten in lebenden Exemplaren vor. Die eine derselben, Wolffia Michelii Schleid. (Lemna arrhiza L.), sei mehrmals schon Gegen- stand der Verhandlungen in den botanischen Sectionen der Natur- forscher-Versammlungen gewesen; doch mussten Missverständnisse nothwendig daraus entstehen, dass man nicht die ächte Lemna ar- rhiza, sondern wurzellose Winterknospen anderer Lemna-Arten, zum Theil selbst ganz verschiedene Gewächse (selbst Riecien) damit ver- wechselt habe. Die vorliegende Art sei von Hrn. Dr. Milde in einem Teiche bei Breslau entdeckt worden, wo sie allein mit L. polyrrhiza vorkommt und das ganze Jahr in der Theilung beobach- tet wird. Diese Form stimmt ganz init der von Hoffmann so ausgezeichnet geschilderten L. arrkiza überein, deren erster Fund- ort innerhalb des eigentlichen Deutschlands auf diese Weise be- kannt geworden sei; ihre anatomischen, morphologischen und phy- siologischen Verhältnisse charakterisiren dieselbe ohne Zweifel als eine besondere Species, und wenn auch die sehlesische Pflanze noch nicht blühend beobachtet wurde, so ist doch eine Vebereinstimmung mit der ganz analogen, nur dreimal kleineren Wolffia brasiliensis, deren Blüthe Weddell beschrieb, höchst wahrscheinlich und dadurch das Aufstellen derselben als einer besondern Gattung (Woltfha Hor- kel) wohl gerechtfertigt. Schliesslich wurde auf die Art und Weise der Theilung bei dieser, sowie bei den übrigenLemnaceen aufmerk- sam gemacht und namentlich das oft übersehene, stielähnliche Ach- senorgan hervorgehoben, welches in allen Lemnen die jungen Toch- terindividuen von der Mutterpflanze entfernt und sich später durch Abgliederung löst. Es wurde auf die ganz analoge Fortpflanzungs- weise bei Pistia, Siratiotes, Vallisneria und anderen Wasserpflanzen hingewiesen, so dass auch Lemnua als eine durch Sprosser sich vermehrende Pflanze (planta stolonifera) betrachtet werden müsse. Zuletzt wurden die Schlussfolgerungen angedeutet, die sich aus die- sem Verhalten über die Existenz von Blatt- und Achsenorganen bei Lemna ergeben. Hierauf legte Hr. Cohn Exemplare der ebenfalls in Schlesien zuerst iso Jahre 1846 von Hrn. Hausleutner, und dann von Neuem 646 in diesem Jahre von Hrn. Fuchs aufgefundenen Aldrovanda vesi- culosa Monti vor, und erläuterte deren organographische, physio- logische und anatomische Verhältnisse, deren ausführlichere Darstel- lung eine der nächsten Nummern der Flora bringen wird. In der vierten Sitzung am 23. September, worin Prof. Münter den Vorsitz führte, sprach Prof. Röper über die von ihm in meh- reren Exemplaren zur Vertheilung vorgelegte, neuerdings bei Rostock gefundene Sclerochloa procumbens, eine früher in Deutschland nicht beobachtete Species, dann über einige gleichfalls neuerdings gefun- dene Arten: Seirpus parvulus und Fumaria micrantha. Dann be- richtete derselbe über eine Pflanze, die er bisher verkannt babe, in- dem er Botrychium rutaceum Sm. mit B. Lunaria zusammengestellt, jetzt aber als verschieden betrachten müsse; ausser diesen bei- den Arten komme bei Warnemünde B. matricarioides W. vor, frü- her von keinem Botaniker dort gefunden. Dann sprach derselbe über die Schuppenbildung an der Basis der Carpelle bei den Cras- sulaceen. Bei den Crassulaceen fehlen von den 30 Organen, die sonst bei den Dicotyledonen gefunden werden, 5; sie haben nur 25; diese Organe werden anscheinend von den Schuppen ersetzt, die eigentlich als Drüsen zu betrachten sind, jedoch keinen Organwerth haben, wie die Umwandlung der Staubgefässe in Carpelle bei Sem- pervivum zeige, wo dann diese Carpelle auch jene Schüppchen zei- gen. Derselbe zeigte Monstrositäten vor bei Geum (G. rivale) und Fragaria zum Beweise, dass es einen mit Nebenblättern versehenen Kelch gebe, was Schleiden bekanntlich nicht anerkennen wolle; nicht allein der Kelch, sondern auch die Petala hatten Stipule; fer- ner Linnaea borealis mit 4 Blüthen, ein Potentillenblatt, bei dem 2 Blesttchen verwachsen waren, eine Blume von G@ladiolus, die einen vierten Staubfaden zeigte. Dr. v. Hagenow zeigte eine neue Vorrichtung am Mikroskope, durch welche es möglich wird, ohne Schwierigkeit Zeichnungen in jeder beliebigen Grösse zu machen. Dr. Reinhardt erinnerte an den Verlust, den Hofrath Rei- chenbach in Dresden im vorigen Jahre durch Zerstörung seiner Sammlungen erlitten, und forderte die Anwesenden auf, ihm diesen Verlust durch Beiträge und Zusendungen zu ersetzen. Prof. Münter sprach über eine Zerstörung des Roggens, eine sehr verheerende Krankheit desselben, neuerlichst in Eldena und auf Rügen beobachtet, hervorgebracht durch eine Uredo, verschieden von der auf andern Gräsern vorkommenden Art, wohl U. oceulta W., dießjedoch nach seiner Ansicht eine neue Gattung bilde, wie durch 647 die Bildungsgeschichte und mikroskopische Darstellung nachgewie- sen wird. Derselbe zeigte Pilzfäden aus dem Innern geschlossener Zellen von Corallorrhiza und Goodyera repens vor. Die Schluss-Sitzung am 24. September wurde wieder im Ver- eine mit der Section für Physik und Chemie unter dem Vorsitze des Prof. Dr. Hünefeld aus Greifswald abgehalten. Zunächst wurde ein Schreiben des Pastors emeritus &. Homann, früher in Bredow, mitgetheilt, welcher den Vorschlag macht, eine Flora von Pommern nicht nach dem natürlichen, sondern nach dem Linn&'schen System zu bearbeiten. Die Section beschloss, dieses Schreiben vorläufig za den Acten zu nehmen, indem sich vielleicht Jemand finden werde, der geeignet und befähigt sei, diese Arbeit zu übernehmen und in zweckmässiger Weise auszuführen. Gleichfalls lagen der Section von dem Prof. Dr. Carl Heinr. Schultz-Schultzenstein in Berlin Präparate der Milchsaftge- fässe (Vasa latieis) vor, welche das Interesse der Anwesenden in Anspruch nahmen. Prof. Hünefeld empfahl die, in Verdrängung des Farbstofls und Enttserbung bestehende Wirkung des Aethers und des reinen Terpentinöls auf blaue und andere Blumen — als ein Mittel zur Er- leichterung der mikroskopischen Untersuchang der Pflanzen, und zeigte an Viola tricolor die schnell eintretende Versenderung des Pigments. Dr. Antz zeigte der Versammlung die Entwicklung einer Pilz- gattung (Stemonitis) vor, und zwar in 2 verschiedenen Arten, wie sie in der Regentonne vorkommen, nzemlich St. elongata und orala. Prof. Dr. Münter hielt einen Vortrag über Torf und die Sta- tistik der Torfmoorflora. Nachdem er auf die naturhistorische und gewerbliche Wichtigkeit dieses Gegenstandes hingewiesen, machte er auf die früheren Arbeiten über denselben aufmerksam und legte eine grössere Anzahl der betreffenden Schriften vor. Er gab die verschiedenen Arten des Torfes an und beksempfte dann besonders die von Chamisso über die hiesigen Torfmoore , namentlich über das Rosenthalmoor, aufgestellte Behauptung: dass auf demselben alle Seestrandgewischse vermisst würden. Er legte zur Begründung sei- ner, der vorigen entgegengeseizten, Ansicht eine grosse Anzahl in hiesiger Gegend gefundener Torfinassen vor. Vorzüglich, fügte er hinzu, würde man sich die Frage vorlegen müssen: woher der bier am Strande von Usedom ausgeworfene Torf gekommen ? Er glaube, dass hierüber namentlich die Insel Koos in der Nahe von Greifs- wald Aufschluss geben könne, indem er auf derselben ein Torfmoor 648 unter die See ausgehend aufgefunden habe. Nach den über die In- sel Koos erbaltenen historischen Nachrichten bleibe nichts Anderes übrig, als anzanehmen, dass ein Theil dieser Insel von der See ab- gerissen und von Seewasser überschwemmt worden sei. Was die übrige Eintheilung der Moore in Waldmoore, Grünlandsmoore und Hochmoore anhetreffe, so habe er dagegen Folgendes einzuwenden. Die Moore seien nach allgemeiner Annahme vegetabilischer Natur. Die chemische Beschaffenheit des Bodens bedinge aber die Vegeta- tion, und desshalb habe er es sich angelegen sein lassen, Beobach- tungen über die Statistik der Torfmoorflora zusammenzustellen, wo- bei er zugleich auf eine frühere Arbeit von Hornschuch über die Torfmoore Neu-Pommerns hinwies und davon Resultate angab. Auch er selbst habe in Gemeinschaft mit dem der heutigen Sitzung bei- wohnenden Hrn. v. Wakenitz aus Boltenhagen ein hiesiges Torf- moor statistisch wniersucht, und aus allen diesen Untersuchungen habe sich ergeben, dass nicht blos auf verschiedenen Torfmooren verschiedene Pflanzenfamilien in verschiedenem Grade verfreten sind, sondern dass auch verschiedenen Tiefen eines und 'desselben Moores ganz eigenthümliche Gewächse entsprächen. Schliesslich fordert er die Chemiker auf, nicht blos die Torfwasser einer chemischen Prü- fung zu unterwerfen, sondern anch auf die oben ausgesprochene Er- scheinung bei der chemischen Untersuchung der Torfarten selbst Rücksicht nehmen zu wollen, während er auch die Botaniker ersu- chen müsse, Untersuchungen über die Statistik der Torfmoorfloren anzustellen. Dr. Reinhardt aus Greifswald, Dr. Klinsmann aus Danzig und Prof. Röper aus Rostock schlossen an den vorigen Vortrag verschiedene demselben meistens beistimmende Bemerkungen an. Dr. Cohn aus Breslau stattet im Namen der in der ersten Sitzung ernnnnten Commission folgenden Bericht über die von Hrn. Parola aus Turin in Betreff des Mutterkorns gemachte Mitthei- lung ab. Wenn im Allgemeinen die Krankheiten der Getreidearten nicht blos für die Pflanzenphysiologie, sondern auch für die Landwirth- schaft von höchstem Interesse sind, so verdient gerade das als Mut- terkorn bezeichnete pathologische Gebilde eine um so grössere Be- achtung, als es zugleich das einzige ist, welches einerseits für die öffentliche Gesundheit leicht verderhlich wird, wie es andererseits auch dem Arzte ein unentbehrliches Heilmittel darbietet. Wenn aus diesem Grunde das Mutterkorn vorzugsweise Gegenstand zahlreicher Untersuchungen von Seiten der Landwirthe, Botaniker and Aerzte 6 geworden ist, so lässt sich doch. nicht behaupten, dass durch diesel. ben auch nur in einer Beziehung die Fragen als gelöst zu be. trachten seien, welche für die wissenschaftliche Erkenntniss dieser Erscheinung gestellt werden müssen. Selbst über die wesentlichen Grundfragen, über die organologische Bedeutung, die anatomische Structur, die Entwicklungsgeschichte und die genetischen Ursachen weichen die bisher, namentlich in Deutschland und Frankreich ver- öffentlichten Beobachtungen dergestalt ab, dass es unmöglich ist, auf Grund derselben das Urtheil über das ganze Phänomen abzuschlies- sen and dass eine neue, alle bier in Rede stehenden Fragen gründ- lich und kritisch würdigende Untersuchung ein dringendes Bedürf- niss der Wissenschaft geworden ist. Daher verdient eine auf die besten optischen und chemischen Hilfsmittel gegründete For- schung über diesen für Agrieultur, Botanik und Medicin gleich wich- tigen Gegenstand mit Recht den Dank der Wissenschaft. Hr. Parola, durch 'mehrere medieinische Abhandlungen auch im Auslande berühmt, hat zuerst mit Glück das Mutterkorn gegen Lungenschwindsucht angewendet und die von ihm gewonnenen Re- sultate in seiner von der ärztlichen Akademie in Turin gekrönten Schrift ‚‚sulla tubereulose e sulla tise pulmonare, Turin 1849“ nie- dergelegt. Angeregt durch die von ihm beobachteten Heilkräfte des Mutterkorns, hat er dasselbe im Allgemeinen einer speciellen, orga- nologisehen und mikroskopischen Untersuchung unterworfen, deren Resultate sich im Wesentlichen auf Folgendes zurückführen lassen. Hr. Parola erkennt in dem als Mutterkorn bezeichneten Gebilde nicht ein, durch äussere oder innere Einflüsse krankhaft verändertes unbefruchtetes Ovarium, noch auch einen eigenthümli- chen, auf Kosten desselben gebildeten, den Rost- und Brandarten analogen Pilz; sondern er betrachtet dasselbe nur als eine Krank. heit des Stielansatzes, durch welchen die Caryopsis an der Achse be- festigt ist, in Folge deren ihre Ernährung oder vielmehr die ihrer Hüllen alterirt wird. Diese werden gelblich und weich, und verän- dern sich gleichzeitig mit dem ebenfalls erweichten Perisperm gänz- lich, indem in ihnen eine durch den eigenthümlichen Geruch ange- zeigte Gährung eintritt. Während dieses Vorganges wird zwischen der Caryopsis und ihrem Stielansatz eine klebrige, amorphe Sub- stanz ausgeschieden, welche die erkrankte Frucht von ihrem Stiel- chen trennt und, allmählig an der Basis wachsend und schichtenweis erhärtend, zuletzt das eigentliche Mutterkorn darstellt. Dieses ist demnach ein ganz neues Gebilde, durch und durch amorph, wie sich aus seiner Entstehung ergibt, keinerwegs aber von zelliger oder 650 schwammiger Structnr, wie Diejenigen behaupten, welche in ihm das versenderte Perisperm oder einen Pilz erblicken. An seiner Spitze sitzt die eigentliche, nar wenig versenderte Frucht, von Hrn. Parola als Nosocarya bezeichnet, die meist noch in ihren anatomischen Ver- ‚heeltnissen als solche erkennbar ist, und namentlich unter dem Mi- kroskop noch die Haare, die Parenchymzellen und das Amylum des normalen Korns zeigt, eine Beobachtung, welche wir selbst bestzeti- gen konnten. Ihre Commission dürfte es unmöglich als ihre Aufgabe betrach- ten, in der kurzen, ihr zugemessenen Zeit diese interessanten Beob- achtungen in allen ihren Einzelnheiten zu verfolgen, und in wenigen Stunden zu einem erschöpfenden Urtheil über eine Arbeit von 20 Jahren zu gelangen. Zudem ruht der Hauptpunkt der Parola’schen Untersuchungen in seinen Beebachtungen über dieEntwicklungs- geschichte des Mutierkorns, welche sich nur an lebendigen, frischen Exemplaren wiederholen lassen, «wu welchen aber in der gegenweertigen Jahreszeit das Material mangelt. Ihre Commission musste daher ihre Aufgabe darauf beschraenken, den Naturforschern Deutschlands die Untersuchungen und Ansichten des Hrn. Parola vorzuführen und sie zu. einer vergleichenden allseitigen Prüfung der- seiben dringend aufzufordern. Sie würde aber nicht glauben ihres Auftrags vollstendig sich entledigt zu haben, wenn sie nicht auch die geehrte Versammlung aufforderte, Hro. Parola ihre Anerken- nung seiner Verdienste auszusprechen, die Derseibe um die Erfor- schung eines für die gesammten Naturwissenschaften von höchster Bedeutung erscheinenden Gegenstandes sich durch seine schatzenr- werthen Mittheilungen erworben hat, welche, namentlich, wenn sie auch in ihren Einzelnheiten der Oeffentlichkeit übergeben sein wer- den, auf die Lehre von den Pflanzenkrankheiten im Allgemeinen ein interessantes Licht za werfen versprechen. Prof. Dr. Röper hielt hierauf einen Vortrag über die an Digi- talis lulea aussergewöhnlich auftretenden Bracteolae. Nachdem noch Prof. Feldt die bei einer Excursion nach der Insel Rügen zur Bestimmung der Höhe von Stubbenkammer ange- stellten barometrischen Beobachtungen mitgetheht, und Dr. Cohn auf einen früher angekündigten Vortrag über Pflanzenfarbstofte wegen Mangels an Zeit verzichtet hatte, vertheilte Prof. Münter schliess- lich noch eine für Neuvorpommern neus Pflanze, Fumaria capreo- lato, die sich auf der Ballast-Küste von Wieck angesiedelt hat, in frischen Exemplaren, Da die öffentlichen Bisstter tiber die Versammlung in Greifswald seiner Zeit soviel wie gar keine Nachrichten enthielten, so möge es dem Berichterstatter als Augenzeugen vergönnt sein, hier noch einige allgemeinere Data über dieselbe beizubringen. Es hatten sich bei derselben, wie aus dem teglich fortgesetzten Verzeichnisse im Tag- blatte der Versammlung hervorgeht, im Ganzen 178 Mitglieder und Theilnehmer eingefunden, worunter 90 aus Greifswald, 88 also aus- waertige waren. Für die Unterkunft der Fremden in Privatwohnun- gen war durch die Geschaeftsführer dankenswerthe Vorsorge getrof- fen, auch war das Dampfschiff ‚Stralsund‘ nach Stettin entsendet worden, um die daselbst angekommenen Fremden am 17. September aus der Odermündung durch das frische Haf, die Peene und den Greifswalder Bodden in die Mündung des Flusses Ryck nahe bei Greifswald zu geleiten. Die Eröffnung der Versammlung fand am 18. Sept. in dem schön mit frischen Pflanzen, dann mit der Büste Sr. Maj. des Königs, und den Bilduissen Linne’s, des Archiaters Weigel und des Anatomen Rosenthal ausgeschmückten Saale des Hro. Buckow statt. Der erste Geschzftsführer, Geh, Medicinalrath Dr, Berndt, leitete dieselbe mit einer Begrüssung der Auwesenden ein, gedachte dann der grossen Bedeutung dieser Versammlungen und der hohen Wichtigkeit ihrer Zwecke, sowie des Materials und der Hilfsmittel, die Greifswald zur Förderung derselben bieten könne, und schloss mit einem dankbaren Hinblicke auf die reichen Unterstützungen, welche durch die Munificenz und Gnade Sr. Majestset des Königs auch der bevorstehenden Versammlung geworden seien. Der zweite Geschzeftsführer, Prof. Dr. Hornschuch, verlas sodann die Statuten und theilte die Eingsenge mit, worauf Prof. 0. Schmidt aus Jena die Rednerbühne betrat und einen Vortrag über seine in diesem Jahre unternommene Reise nach Lappland hielt. In der zweiten allgemeinen Sitzung am 20, Sept. wurde die statutenmsessige Wahl des nschstjahrigen Versammlungsortes vorge- nommen. Dieselbe fiel einstimmig auf Gotha, nachdem Dr. Bret- schneider von dort erklisert hatte, dass er von Sr. Hoh. dem Her- zog von Sachsen-Coburg-Gotha beauftragt sei, falls die Wahl Gotha treffen sollte, die Genehmigung dieser Wahl von Seiten Sr. Hoheit auszusprechen. Als Geschsftsführer für dieselbe wurden Med.-Rath Dr. Buddeus und Dr. Bretschneider gewshlt. Hierauf hielt Dr. Buek aus Hamburg einen Vortrag über Quarantaineanstalten und die Frage, ob dieselben sowie bisher fortdauern müssten, und Oberbergrath von Carnall aus Berlin sprach sodann über die Lagerungsverhelinisse der Steinkohlen und anderer fossiler Brenn- 652 stoffe, sowie die ökonomische und industrielle Benützung derselben. — In der dritten allgemeinen Sitzung am 24. Sept. berichtete Pro- fessor Dr. v.Frilitzsch über die durch das Glühen von Feuersteinen an denselben erzeugten Farbenveränderungen und legte Proben der- selben vor, Prof. Dr. v. Bardeleben aus Greifswald schloss sich mit einem Vortrage über ‚die Anwendung betäubender Mittel bei chi- rurgischen Üperationen an. Öberbergrath v. Carnall aus Berlin sprach über den Werth . geologischer Karten und erinnerte hiebei auch an die am 25. Sept., also am morgenden Tage, eintretende Wiederkehr des Tages, an welchem .der Begründer der deutschen Geologie, Werner, zu Freiberg geboren wurde, sowie an die mor- gen zu Freiberg stattfindende Feier dieses festlichen Tages. Der zweite Geschäftsführer, Professor Dr. Hornschuch, erklärte so- dapn in einer herzlichen Abschiedsrede den Schluss der Versamm- lung, worauf noch, im Namen der anwesenden Fremden, Professor Dr. Fürnrohr als Geschäftsführer der vorigjährigen Versammlung zu Regensburg das Wort ergriff, um Sr. Majestät dem Könige von Preussen, Sr. Durchlaucht dem Hrn. Fürsten za Puttbus, der Uni- versität und Stadt Greifswald, den Geschäftsführern und Allen, die zur Erreichung der Zwecke der diessjährigen Versammlung mitge- wirkt haben, den innigsten Dank auszusprechen. Für die Unterhaltung der Anwesenden in den Zwischenstunden waren von allen Seiten höchst: dankenswerlhe Vorkehrungen getrof- fen. ' Die k. Staatsregierung stellte zwei Tage hinter einander das schöne Dampfschiff ‚Königin Elisabeth‘‘ den Mitgliedern der Ver- sammlung behufs der Ueberfahrt nach Rügen zur Verfügung, woselbst sie am 22. Sept. von Sr. Durchlaucht dem Hrn. Fürsten zu Puttbus zu einem glänzenden Dejeuner geladen waren, Ein grosser Theil der Anwesenden benutzte diese Gelegenheit, uam auch nach dem schönen Jagdschlosse des Hrn, Fürsten, dann zu den romantischen Kreidefelsen von Stubbenkammer und nach dem schön gelegenen Bergen Ausflüge zu unternehmen, die, wenn auch nicht durchgehends vom besten Wetter begünstigt, doch reichlichen wissenschaftlichen und andern Genuss gewährten. Die Universität hatte am 21. Sept. den Theilnehmern der Versammlung ein splendides Gastmahl veranstaltet; die Stadt Greifswald bewies durch einen glänzenden Ball mit Abendessen, sowie durch eine musikalische Abendunterhaltung den Gästen ihre freundliche Aufmerksamkeit. Kin gemeinschaftlicher Ausflug nach dem benachbarten Eldena am 19. Sept. gewährte den Mitgliedern Einsicht- in die’ vortrefflichen Institute, Culturen und Einrichtungen der dortigen staats- und laudwirthschaftliehen Akademie und erfreute 653 sie ausserdem noch mit dem Anblicke einer sehr reichbaltigen @e- müse- und Fruchtausstellung des Gartenbauvereins für Neuvorpom- mern und Rügen. Gemeinschaftliche Mittagsessen fanden im Gan- zen 3, an den Tagen der allgemeinen Versammlungen statt; für die Unterhaltung an den Abenden war theils durch gastfreundliche Ein- ladungen in Privatzirkel, theils durch gesellige Zusammenkünfte im Gasthofe zum Kronprinzen und in dem Logengarten gesorgt. Ueberall herrschte ungetrübte Heiterkeit und herzliches Einverständniss, wie es immer sich kundgibt, wenn Männer der Wissenschaft, beseelt von der Aufgabe ihres Lebens, sich persönlich näher treten. Der Berichterstatter kann daher schliesslich hier nur wiederholen, was er aus voller Ueberzeugung in der letzten allgemeinen Versammlung öffentlich aussprach : ‚Eine Reihe schöner Tage liegt hinter uns; die Wissenschaft hat wieder eines ihrer Feste gefeiert; wir haben von ihren Früchten gekostet, neue Keime derselben gepflanzt und zum freundlichen Bunde für ihre Förderung uns aufs Neue die deutsche Bruderhand gereicht... .. Wohin uns nun auch die Pflicht rufen möge, überall hin wird die Erinnerung an das viele Schöne und Liebevolle, was uns in Greifswald so reichlich geboten ward, unsere treue Begleiterin sein; überall werden wir es zu verkündi- gen wissen, dass auch an einem der nördlichsten Punkte des Vater- landes der Wissenschaft ein freundlicher Stern geleuchtet hat.“ Anzeige Doubleiten-Verzeichniss des Strassburger Tauschvereins. Siebentes Suppiement für 1850 (ef. Flora 1849. p. 202). resiana, spathulata, Thalietrum saxatile, |Barbarea augustana Macrocarpon. Boiss. Timeroyi Jrd., Viol- Anemone fulgens. Hesperis glutinosa. letii Scp. Ranunculus BaehiiWrt.| Sinapis alba. Bunias arvensis Jord. Drouetii Sch., Rionii Lagg., reticulatus Schm. &. Reg. Delphinium junceum. Berberis aethnensis. Hypecoum grandiflor. Fumaria Boraei Jord., disjuneta Jord. Nasturtium anceps, lip- Pizense. Alyssum campestre, Lapeyrousianum,ma- erocarpon, Draba lasiocarpa. Thlaspi sylvestre Jrd., ambiguum Jrd., oc- citanicum Jord. Iberis affınis Ird., bop- pardensis Jrd., inter- media Guers., Gar- Myagrum perfoliat. Capparis aegyptiaca, rupestris. Cistus crispus, ladani- ferus. Helianthemum interme- dium. Viela segetalis Jord., scitophylia Jord. ‚Silene Tborei. 054 Dianthus integer, race- PISTH Arenaria Arduini. Spergula Morisonii. Stellaria Friesiana. Linam viscosum, co- rymbiferum. Abutilon Avicennz. Tilia flavescens, neg- lecta. Androsaemum offiein. Hypericum Burseri, erispum, nummula- rium. Geranium cinereum, Endressi, sibiricum, tuberosum. Erodium glandulosum, Manescarii. Anagyris foetida. Sarothamnus arboreus. Genista dalmatica, pal- chella, Scorpius. Adenocarpus complicat. Ononis pseudo arbores- cens. Medicago suffruticosa, Timeroyi Jord. , tu- berenlata. Trigonella gladiata. Trifolium succincetum, Lotus angustissimus, hispidus. Astragalus Soyeri Nob, Orytropis pyrenaica &. Ornithopus roseus. Vicia argent., perenn. Lathyras pyrenaic.Jrd. Orobus lacteus. Prunus fruticosa, Geum pyrenaicum. Potentilla fraticosa. Tormentilla reptana, Amelanchier botryap., Jussieun grandiflora. Callitriche stagnalie, hamulata, Lytbrum Graeferi. Amannia ramosior. Tamarix gallica. Herniaria pyrenaica. Umbilicus sedoides. Sedum caespitosum, hispidum, elegans micranthum. Sempervivum hirtum. Saxifraga aretioides. Hacquetia Epipactis. Eryngium triquetram, amethystinum, fri- euspidatum. Bunium micranthum. Athamanta rupestris, sicula. Angelica Razoulii. Seselihippomarathrum. Xatardia scabra. Bupleurum spinosum. Jacquinianum Jord. Laserpitium gummifer. Elaeoselinum meoides. Opopanax Chironinm, Selinum Seguieri. Peucedanum longifel. Heracleum asperum. Daucus muricatus. Tordyliam officinale. Putoria calabrica. Asperula hirsata , Sta- liana Vis. Crucianella maritima. Galium aureum Vis, pumilum, vernum, Timeroyi JIrd., ani- sophylium. Valeriana pyrenaica, Valerianella hamata. Scabiosa calyptocarpa. St. Am. Aster pyrenaeus. Eriger. Droebrachensis. Artemisia cerithmifolia. Chrysanthemum mari- mum. Senecio subalpinus, leucanthemifolius. Cirsium glabrum, Carlina gummifera, ra- cemosa. Carduus leucographus. Onopordon virens. Rhaponticum cyna- roides. Centaurea austriaca, lugdunensis Jrd., africana, pullata. Scolymus hispanicus, grandiflorus. Barkhausia scariosa, rubra. Crepis lapsanoides. Hieracium eriophorum, Iycopifolium. Edraianthus serpyllifol. Campanula Loreyi. Andromeda calyculata, Erica vagans, polytri- chifolia, mediterra- nea, decipiensSt.Am. Cynanchum laxum. Vinca lusitanica. Asclepias curassavica. Gentiana Burseri , py- renaica. '!Cuscuta arabica. Heliotropium supinum eurassavicum. Cynoglossum cheirifol. Lithospermum fruticos., prostratum, Solan. humile, nigrum stenopetalum. Physalis somnifera. Ceisia orientalis. Verbascum fleccosum, Schiedeanum, Schot- tianum. Scrofularia Balbisii, Ehrhardti , Neesii. Linaria juncea. Veronica nummularifol. Bartsia spicata. Melampyrum barbat. Pedicularis Sceptrum , pyrenaica. Orob. Salvise., procera. Mentha nepetoides, Origanum glandulosum. atlanticum. Salvia bicolor. Thymus numidius. Marrubium candidiss. Galeopsis sulphurea J. Phlomis Samia, frutic, Stachys fragilis Vis, Scutellaria orientalis. Brunella hyssopifolia. Verbena angustifolia. Utricularia Bremii. Anagallis crassifolia. Primula Dinyana. Statice Buboni, cancel- lata, caspia, rariflora, Iychnidiflora.sinuata, globnlarisefolia. Aerva javanica Bovei. Solicornia frulicosa. Carispernum interme- dium, hyssopifolium. Chenopodiom ambro- sioides, ficifolium., Theligon. Cynocrambe. Polygonum hydropipe- roides, suffruticos, Passerina dieica. Euphorbia paniculata Lois., hibernica, Peplis, fılicina, soli- flora, Celtis oceidentalis, Alnus pubescens. Salix Hegetschweileri. Pinus Pinaster, mari- tima. Ephedra alata, distach. Ruppia maritima. Orchis provinc., Hostii. Ophrys speculum. Serapias oxyglottis. Malaxis monophyllos. Iris lutescens, bayon nensis Durr., py- renaica Rub, Sternbergia colchieifl. Narcissus Tazetta, du- bius, incomparabilis. Leucojum aestivam. Asparagus amarus. Liliam chalcedonicum, pyrenaicum. Hyacinthus amethyasti- nus, romanus. Scilla verna, amethy stina. Allium nigrum. Colehieum montanum. Juncus castaneus. Luzula Desveauxiana. Dulichium spathaceum. Scirpus mucronatas, tenuifolius. Heleocharis Lereschii. Carex hispidula, irri. gua, microstylis. Coleanthes subtilis. Melica nebrodensis Prl. Avena Thorei. Sessleria tenuifolia. Eragrostis reptans, abyssinica. Poa minor. Bromus Gussonil, com- mutatus, hordeaceus. Pteris caudata. Egsisetum palustre te- nue Doll. Chara foetida conden- sata. Bruchia vogesiaca. Barbula membranifol, Campylopus longipilus. Meesia tristicha. Bartramia stricta. Neckera cladorrhizans. Hypnum erinale, pal- lescens, Vaucheri, insidios., rigidulum. Jungermannia Funckii, Triehomanis, emargi- nata, lanceolata, al- bicans, Taylori, ano- mala, setacea com- pacta, set. Schultzii, set. sertularioides, attenuata, orcaden- sis, minuta Weberi. Scapania andalata, uli- ginosa. Lepidozia deflexa. Sendtneria Sauteriana. Cheiloscyphus pallesc. alpinus, Blasia pusilla. Sceytonema ocellatum. Draparnaldia tennis. Corallina ofheinalis. Sphacelaria cirrhosa. Tetraspora lacunosa. Porphyra vulgaris. Halymenia furcellata. Gelidium elavatum, eri- nale. Chondrus norvegicus. Chylocladia articulata. Laurencia dasyphylla. Polysiphonia fastigiata. Rhodomenia jubata, Ia- einiata. . Nelesseria alata. Stilophora rhizodes. Desmarestia aculeata. Laminaria digitata. Fucus spiralis, cera- noides. 656 Rectificationes priorum Calaloyorum, 1842. Dianthus hirtus = graniticus Jord. Hieracium Janatom == tomentosum All. 1843. Saussurea alpina cynoglossifolia — depressa Gren. 1845. Myreia splendens == Berberis DC. 1846. Tilia nigra vestita Al, Br. = neglecta Spch. 1847. Ranunculus paueistamineus =; Drouetii Schultz. Capparis Spinosa == rupestris Sibth. 1849. Enarthrocarpus Jomardianus Gay == Strangulatus Boiss. Fagonia Oliverii == microphylla Boiss. Trigonella ramosa ]. hamosa. Cassia lanceolata == lenitiva Bisch. Bupleurum semicompositum == glaucum. Calendula microcephala == gracilis DC. Zuollikoferia chondrilloides — arabica Boiss. Hyoscyamus reticulatus =- pusillus, Alnus flavescens 1. suaveglens. . "Colchicum bulbocodiordes = zgyptiacum Boiss. Digenea simplex deleatur. Verkaufeines Herbariums. Das Herbarinm des kürzlich in Königsberg verstorbenen Dr. Elkan, welches aus 4500 verschiedenen Arten in grossentheils mehrfachen wohlerhaltenen Exemplaren besteht, ist für den Preis von 75 Thlın. Pr. Cour. zu verkaufen. Die Hälfte der Arten ohn- gefähr besteht aus Gartenpflanzen, die andere Hälfte aus wildge- wachsenen,, darunter die Belege zu der von dem Verstorbenen her- ausgegebenen ‚Flora von Preussen‘. Eine aus einigen 100 Nummern bestehende Frucht- und Samensammlung gehört dazu. Gegen Ein- sendung des Betrages wird das Herbarium etc. wohlverpackt abge- geben werden. Berlin, Rehrenstrasse Nro. 27. Elkan. Im Verlage von J. A. Meissner in Hamburg sind erschienen und in allen Buchhandlungen des In- u. Auslandes za haben: Synopsis Hepaticarum. Conjunetis studiis scripserunt et edi curave- runt C. M. Gottsche, J. B. H. Lindenberg & C. G.Nees ab Esenbeck. 1844—47. Gr. 8. (5 Hefte) 5 Rihlr. Plantae Preissianae, sive Enumeratio plantarum, quas in Australa- sia occidentali et meridionali oceidentali annis 1838—41 collegit L. Preiss. Partim ab aliis partim a se ipso determinatas de- scriptas illustratas edidit Ch. Lehmann. 2 Bände. 1847-48. gr. 8. geh. 7 Rthlr. Hübener, J. W. P. Flora der Umgegend von Hamburg, städtischen Gebietes, Holstein-Lauenburgischen u. Lüneburgischen Antheils. 1846. gr. 8. geh. 2?/, Rthir. u Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Taf. VI. a 1850. Flor ' . FLORA. Regensburg. 14. November. 1850. Inhalt: orıcınar-ABHANDLUNG. Hoffmann, über die Wurzeln der Doldengewächse. Fortsetzung. —- GELEHRTE ANSTALTEN UND VEREINE, Ver- handlungen der Akademie der Wissenschaften zu Paris. Ueber die Wurzeln der Doldengewächse. Von Prof. H. Hoffmann in Giessen. Fortsetzung. Hiezu Taf. VI. . Radix Sumbukl Von Sambulus moschatus Reinsch. Diese heilkräftige Wurzel, welche das Interesse der Aerzte leb- haft in Anspruch zu nehmen beginnt, hat eine grauschwarze Farbe, eine kurze und dicke Rübenform, Fig I. 1.; ihr Gewebe ist, mit Ausnahme der zäheren, faserigen Theile, wenig cohärent, und lässt sich leicht zu einer körnig- -mehligen Masse zerdrücken. . Der:obers Theil erinnert in seinen ringförmigen Absätzen und den von densel- ben ausgehenden zahlreichen. Füserchen an die Beschaffenheit der Wurzeln mancher doldentragenden Wassergewächse; wie denn auch mehrere Beobachter der Ansicht sind, dass die unbekannte Sumbal- pflanze eine Wasserdolde sein möge. Die Bildung des Innern der Wurzel dagegen ist, wie sich zeigen wird, dieser Ansicht wenig günstig. — Der Querschnitt, von welchem unter Fig. I. 2. ein Theil etwas vergrössert dargestellt ist, hat eine weissliche Farbe und lässt bei genauerer Betrachtung mehrere deutlich unterschiedene Schich- ten erkennen: die Rindenschicht, die aus gefässhaltigen Holzstreifen und dazwischengeschobenen Markstrahlen bestehende Holzschicht H, welche mehr oder weniger tief in die dritte, den markigen Central- körper, eindringt. — Im Rindentheile finden sich mehrere Eigen- Flora 1850. 42, 42 658 thümlichkeiten, welche eine besondere Erwähnung verdienen. Sehr nahe unter der Aussenrinde bemerkt man eine Anzahl brauner, run- der Ringe K, welche sich als durchsehnittene Kapseln herausstel- len, deren bräunlich-grüne Wand aus feinen, plattgedrückten Zellchen besteht, wie wir sie normal als Bestandtheil der Aussenrinde bei den Doldenwurzeln gefunden haben. Diese Kapseln sind nicht . hohl, sondern mit einer zelligen, weissen Masse ausgefüllt, welche einige Aehnlichkeit mit dem Marke hat. Längs- und Querschnitt ge- ben dasselbe Bild von diesen Unter-Rindenkapseln, deren eine, Fig. 1.3., vergrössert dargestellt ist. Nach Allem sind diese eingeschlos- senen Bildungen als diminutive Wiederholungen der Rinde mit dem Marke zu betrachten, und erinnern an die gesonderten Rinden- (und Holz-) Bildungen, welche man normal im peripherischen Theile des Calycanthus- Stammes beobachtet, — Ferner sind die nicht gerade zahlreichen, feinen Milchsaftgänge zu erwähnen, welche unregelmäs- sig durch die Rindenmark- und Bastsehicht zerstreut sind, angefüllt mit einer dunkel schwarzbraunen, festen Harzmasse; auf dem Längs- schnitt sind dieselben ebenfalls leicht zu erkennen, indem sie kurze gebogene, dunkle Striche bilden, welche stellenweise in einander laufen. Die mikroskopische Untersuchung ergibt, dass ihre Wände von zusammengesetzt-zelliger Natur sind, von den schon früher bei Doldenpflanzen beschriebenen Milchgefässwänden nicht verschieden. — Die übrige Masse des Rindenmarkes wird von abgerundet-polye_ rischen Zellen von bedeutender Grösse gebildet, welche mit Stärke- körnern von ungleicher und oft ungewöhnlicher Grösse strotzend angefüllt sind; daher sich auf Befeuchtung mit Jod sowohl das Rin- denmark, als das eigentliche Mark, tief blau färben; ungefärbt blei- ben dagegen die Unter Rinden-Kapseln und die Holzstreifen. (Einige dieser Stärkekörnchen, welche zum Theil eoncave Flächen zeigen, und oft aus mehreren Stücken zusammengesetzt sind, sieht man bei Fig. 1. 5. abgebildet.) Zwischen diesen Rindenmarkzellen ziehen in schwachen Biegungen eine Anzahl Bastbündel hinab, Fig. 1. 4., und diese treten in der Nähe der Holzschichte in solcher Menge auf, dass sie hier (auf dem Querschnitte) einen Strahlenkranz bilden, Fig. 1.2. B. — Die Zellen der Rinde enthalten ausser der Stärke noch eine im aufgetrockneten Zustande der Wurzel krümmelige Sub- stanz, welche von Jod gelb gefärbt wird und aus einem schleimig- gallertartigen Körper besteht. Gerbsäure konnte mittelst Eisensul- phat weder in der Rinde, noch sonst wo in ‚der Wurzel aufgefunden werden. Von jenen grossen Lufihöhlen, welche wir bei Cicwa, Piutandrium und anderen Wasserdolden in üusserst vollkommener 659 und regelmässiger Ausbildung zu erwähnen haben werden, ist hier nichts zu bemerken. Holzschicht. Sie besteht aus Holzlamellen, welche auf dem Querschnitte gefaltet erscheinen und daher krummläufige Strahlen darstellen, welche häufig anastomosiren. Sie dringen sehr tief in das Mark ein, daher dieses keine scharf begrenzte, ausgezeichnete Abtheilung der Wurzel bildet. Zwischen den Holzlamellen ziehen sich die Markstrahlen, etwas schmäler als jene, hin, und sind oft inselartig vom Holzgewebe eingeschlossen. Pastinaca sativak. — 2). Die wilde Pastinakwurzel hat eine dünne spindelförmige Gestalt, ist von weisslicher Farbe und riecht, wie auch die cultivirte, nach gelben Rüben; auf dem Durchschnitte ist sie weiss. Bei Betrach- tung des Längsschnittes, Fig. II. 1., überzeugt man sich, dass im Inneren kein augenfälliger Unterschied zwischen aufsteigendem und absteigendem Stamme existirt; das Mark lässt sich leicht auf 1—2 Zell unterhalb des Lebensknotens bei N verfolgen, ohne irgend etwas von Gefässen bemerken zu lassen; diese treten erst weiter abwärts, je tiefer unten desto mehr, von der Holzschichte nach innen. Bei der mikroskopischen Untersuchung findet sich jedoch ein charakteri- stischer Unterschied zwischen Stengel uud Wurzel; die Spiralge- fässe mit abrollbarem Faden lassen sich nämlich in dem unteren Stammtheile leicht bis an den Lebensknoten verfolgen, während un- terhalb desselben nur gestrichelte Gefässe vorkommen; zum Theil übrigens so dicht gestrichelt, dass man sie erst bei bedeutender Vergrösserung sicher von den ächten Spiralgefässen unterscheidet. Unter starkem Drucke springen von ihnen öfters Stücke ab, welche einen gleichförmigen Ring darstellen. Die Hauptschichten, welche man am oberen Theile dieser Wurzel unterscheidet, sind: die sehr schmale Rindenschicht, die schmale aber consistente Holzschicht, und das Mark. Die Rinde zeigt, abgesehen von der Schwäche ihrer Markschicht und dem gänzlichen Mangel an Milchsaft-Behältern oder - Gefässen, nichts Bemerkenswerthes; ebenso wenig die schwache Bastschichte, — Die Holzschichte besteht, wie der Querschnitt Fig. II. 2. zeigt, aus gleich grossen, aufs Regelmässigste geordneten Holztreifen von gelblicher Farbe, welche die lufthaltigen , gestrichelten Gefässe ein- schliessen ; sie werden getrennt durch Markstrahlen, welche auf dem Längssehnitte eine ungewöhnliche Höhe, bis zu 20 Zellen-Stockwer- ken, zeigen. Die Zellen des Holzes sind unregelmässig punktirt, 42 * 660 oder zart gestrichelt. Die Zellen der Markstrahlen haben, wie ge- wöhnlieb, in der Profil-Ansicht gekerbte Wände, und lassen sich über das Holz hinaus noch in der Bastschichte leicht verfolgen. — Das Mark, so weit es noch nicht von eintretenden Gefässen moli- fieirt ist, besteht aus glashellen, dünnwandigen, mit wässeriger Feuchtigkeit angefüllten Zellen mit sparsam punktirten Wänden von bedeutender Grösse, etwas niedergedrückt viereckig von Gestalt, welche sehr regelmässig über einander gelegt sind und auf diese Weise eine Menge gerader, schön gebildeter Säulen bilden , welche nach allen Seiten unter einander fest verbunden sind. An einzelnen Stellen, sowohl in dem unteren Theile des Markes, als auch vor- “ züglich in dem über dem Lebensknoten gelegenen Theile finden sich Höhlungen, welche eine glatte Wand haben und hiernach nicht die Folge einer darch's Trocknen entstandenen Zerreissung, sondern einer im natürlichen Wachsthum der Pflanze begründeten Ausdeh- nung des Zellgewebes sind. Diese lufthaltigen Höhlungen sind bald horizontal und linsenförmig, bald senkrecht und spaltenförmig ; in letzterem Falle sieht das Mark auf dem Längsschnitte maschig aus. — Stärke fand ich bei einer im August ausgehobenen Wurzel (von einer mit halbreifen Früchten versehenen Pflanze) in sehr ge- ringer Menge unter der äusseren, braunen Rindenhülle in kleinen, rundlichen Zellchen, worin ausserdem eine gelbliche, krümmelige Materie (Schleim) enthalten war; ebenda sah man auch einige Oel- tropfen; während das tiefere, grosszellige Rindenmark, durch weite Intercellularräame ausgezeichnet, von allen dreien nichts enthielt. Ein anderes Exemplar mit halbreifen Früchten, vom Ende Octobers, enthielt gar keine Stärke; ebenso ein aufblühendes Exemplar vom Anfang Juli; ein viertes vom Ende October, mit halbreifen Früch- ten, färbte sich dagegen mit Jod fast durchweg blau. Alle diese Exemplare waren von verschiedenen Standorten. Cultivirter Pastinak. Wurzel weisslich, rübenförmig, 1 Fuss lang, oben 2 Zoll dick. Im Allgemeinen stimmt ihr Bau mit jenem der wilden überein, im Einzelnen aber sind mehrere nicht unwichtige Abänderungen zu er- wähnen. Im Längsschnitt ist zunächst die Kürze des ächten Mar- kes zu bemerken, welches einen fast kugelförmigen Pfropf im Le- bensknoten bildet, ganz übereinstimmend mit jenem, welcher bei der Gartenmöhre unter Fig. 10. abgebildet wurde. Der übrige gefäss- haltige Theil des Markes ist also grösser, als bei der wilden Pflanze, die eigentliche Holzschicht dagegen schwächer und weniger scharf 6 begrenzt, daher die ganze Wurzel viel weicher, leichter zu durch- schneiden. Der Bast ist stärker und durch seine bräunliche Farbe ausgezeichnet. Das Rindenmark hat die grösste Veränderung erfah- ren, denn es nimmt die Hälfte des Halbmessers ein (vgl. den Quer- sehnitt, Fig. I. 3. R.). Nach Allem verhält sich der cultivirte Pa- stinak zu dem wilden gerade so, wie die Gartenmöhre zu der wilden Möhre. — Uebrigens ist auch in dieser Wurzel kein Milchsaft, und nur im äussern Rindenmarke etwas (eisengrünender) Gerbstoff zu bemerken; dagegen färbt sich die im Spätherbst ausgehobene Wur- zel mit Jod theilweise intensiv blau; nämlich in der ganzen Rinden- schicht, besonders im inneren Rindenmarke; die Markstrahlen schwä- cher; unverändert bleiben dagegen der eigentliche Markpfropf, das Holz und der ganze gefässhaltige Central- (Mark-) Cylinder. — Die Wurzeln zeigten an ihrem Kopfe Blätterreste, aber keinen Stengel, waren also erst einjährig. Heracleum Sphondylium L. % oder 2-j. Die Wurzel zeigt, wie man am Längs- und Querschnitte, Fig. Ill. 1. und 2. bemerkt, die gewöhnlichen drei Schichten schon bei oberflächlicher Betrachtung, und auch das speciellere Studium lie- fert wenig weitere Ausbeute. Die Rindenschicht besteht aus plat- ten, engen Tafelzellen, unter welchen sich ein ziemlich starkes Rin- denmark, mit vielen. Latexgängen versehen, entwickelt, welches nach innen in die schwache Bastschicht übergeht. Die Holzschicht, welche darauf folgt, bildet einen starren, übrigens schmalen Ring von gelblicher Farbe und besteht aus sehr kurzen Prosenchymzellen. Innerhalb dieses letzteren befindet sich das breite Mark, welches in- dess nur auf eine kurze Strecke seinen normal reinzelligen Charak- ter behält, indem die nach innen sich abzweigenden Bündel von gestricheiten, lufthaltigen Gefissen sehr bald seine Natur verändern. — In Betreff der hauptsächlichsten chemischen Bestandtheile wurde Folgendes beobachtet. Die Wurzel einer Pflanze mit halbreifen Früchten (Juni) war strotzend angefüllt mit Stärke, besonders reich- lich in den Zellen, welche die Milchsaftgänge umgeben. Stärkefrei war nur die äusserste Rinde und der Holzring, sowie der Milch- saft, welcher eine weissliche Farbe besass und unter dem Mikroskop als eine Emulsion grösserer und kleinerer Balsamtropfen, durch Jod gelbroth sich färbend,, in Wasser darstellte; neben denen man fer- ner eine Unzahl sehr kleiner Körnchen bemerkte, welche nicht von ölartiger Beschaffenheit zu sein scheinen. — Gerbstoff, und zwar die schwarzgrün sich verfärbende Form, wurde in der Aussenrinde und 662 dem äusseren Theile des Rindenmarkes beobachtet, neben einem kleinen Stärkegehalte in denselben Zellen (deren Inhalt und Wände sich mit Eisensulphat schwarzgrün färbten). Der innere Theil des Rindenmarkes, der stärkereichste, zeigte keinen Gerbstoff- gehalt. Dagegen nahm die Holzschicht (und zwar die Holzzellen, nicht die Gefässe) eine grüne Farbe gegen Eisenlösung an. — In den Zelien des Markes und Rindenmarkes findet man einen durch Jod sich gelb verfärbenden, krümmeligen Stoff, Gummi oder Schleim, abgelagert. Oel bemerkt man auch ausser dem Milchsafte in den peripherischen Rindenmarkzellen in geringer Menge. Garten-Sellerie. Apium graveolens L. (A. Julee Mill.) 2-j. Diese Wurzel kommt in runder und rübenförmiger Gestalt vor; an dem Hauptstocke der Wurzel sitzen mehrere gleichförmig dicke, lange Aeste. Ihre Farbe ist hellbräunlich oder weisslich. Auf dem Längsschnitte,, Fig. VI. 1., erkennt man nur mit Schwierigkeit die, auf der Zeichnung schärfer hervorgehobenen Systeme; die Anord- nung ist folgende. In der Mitte des oberen Theiles der Wurzel befindet sich das rein weisse Mark, einen runden Pfropf darstellend, wie in dem Garten-Pastinak und der Gartenmöhre; es zeigt in sei- ner Elementarbildung die gewöhnlichen grossen, eckigen Zellen. — Darauf folgt nach unten und aussen der durch den Eintritt vieler gestrichelter Luftgefässe (von schwach schlängeligem Verlaufe) mo- difieirte übrige Theil des Markes, aus grossen, unregelmässigen, rundlichen Markzellen gebildet, — nennen wir ihu das falsche Mark, F M, Diese Schicht wird nach aussen begrenzt durch die Holzschicht, welche sich übrigens, wie aus dem eben Gesagten her- vorgeht, nicht scharf absetzt, eben wegen des vielfältigen Austre- tens von Gefässbündeln oder einzelnen Gefässen. Nach aussen schliesst sich daran die Rindenschicht, aus Bast, Rindenmark und Aussenrinde in gewöhnlicher Weise zusammenge- setzt. — Wie der Querschnitt, Fig. IV. 2., lehrt, so sieht man das Mark sich in starken Strahlen in die Holzschicht ausbreiten, deren Fortsetzungen in die Rinde übrigens ziemlich deutlich sind. Die Luftgefässe finden sich in vorzugsweise grosser Anzahl in dem äusseren Theile der Holzschicht, 6. Die Milchsaftgefässe,, mit einer gelbrothen, stark und angenehm riechenden öligen Flüssigkeit (im trockenen Zustande der Wurzel) versehen, befinden sich in dem Rindenmarke und der Bastschichte, einige wenige auch innerhalb des Holzringes, d. h. im falschen Marke. Die Wände der Milch- saftgänge haben den mehrerwähnten zusammengesetzt zelligen Bau. 663 Sebon in ganz jungen Wurzeln, deren diekster Theil 1'/, Lin. nicht übersteigt, findet man dieselbe Anordnung. Auch der Markpfrapf war in diesem jugendlichen Zustande schon deutlich zu erkennen. — Der Durchschnitt der Wurzeläste stimmt, bie auf das gänaliche Fehlen des eigentlichen Markes, mit dem Hauptkörper im Wesentli- chen vollkommen überein. — Die Hauptbestandthelle einer pinjäh- rigen, im Herbste (mit lebendem Blätterbüschel) ausgehobenen Wurzel waren folgendermassen vertheilt. Stärke konnte in dem Wurzel. körper nicht aufgefunden werden; dagegen zeigte sich deren eine geringe Menge in dem inneren Rindenmarke der Aeste, welchen aus kurzen, gestreckten Zellen besteht. (In einer noch kleinen, zu Anfang des Juli ausgezogenen, Wurzel war auch im Hauptkörper der Wurzel innerhalb des Rindenmarkes Sätrke naehzuweisen.) Del fand sich, abgeseben von den Milchsaftbehältern, in Form kleiner gelblicher Tröpfehen hier und da in den Zellen des Rindenmarkes und anscheinend auch des Bastes. . Schleim, als den wichtigsten Bestandtheil dieser geschätzten Nabrungswurzel, bemerkte man in grosser Menge in Ferm einer flockig-gallertigen, durch Jod gelb werdenden Masse in den Zellen des Rindenmarkes und zumal des falschen Markes; während das eigentliche Mark in seinen grossen, mit wässeriger Feuchtigkeit ge- füllten Zellen weder Stärke, noch Schleim, noch Oel enthielt. Gerb, stoff konnte mittelst Eisensulphat in keinem Theile der Wurzeln nachgewiesen werden. Vergleicht man das hier Bemerkte mit Dem- jenigen, was beim Pastinak und der Gartenmöhre gesagt wurde, 30 ergibt sich daraus, dass Jurch die Culiur Form und Mischung be- deutend geändert werden. Eine Zunahme der Ablagerungssysteme des Rindenwarkes und besonders des falschen Markes auf Kosten der an abgelagerten Stoffen sehr armen Holz- und Markschichte, und damit eine Erweichung der Wurzel, begleiten die Veredelung, Pimpinella maznal. % Die Wurzel ist dünn rübenförmig und zeigt auf dem Längs- schpitte, Fig. V., die gewöhnlichen drei Schichten: Rinde, Holz und Mark. Das Mark, in welchem man einige querliegende Luftlücken bemerkt, geht bei der ausgewachsenew Wurzel nur etwa einen Zoll weit unter den Lebensknoten hinab, wo alsdann die in Menge in das Centrum tretenden gestrichelten Luftgefässe dasselbe verdrän- gen oder vielmehr modifieiren. Dieselben bilden in dem Markge- webs (aus grossen, plattgedrückten, abgerundet viereckigen Zellen) ein schönes Netzwerk ven Bündeln und einzeinen Gefässen. 604 Die Holzschicht zeigt nichts Besonderes; ihre Prosenchynzeilen sind sehr lang und schmal, mit zierlich figurirten Wänden versehen. Gefässe und Holzzellen liegen ohne Ordnung unter und durch einander. Der Bast und das innere Rindenmark haben die gewöhnliche Form, die Zellen des äusseren Rindenmarkes sind jenen der Aussenrinde ähnlich, eng, plattgedrückt, viereckig, aber mit zarteren Wänden versehen und farblos. — Die chemischen Bestandtheile einer mit reifenden Früchten ausgehobenen Wurzel waren folgendermassen vertheilt. Stärke war in grosser Menge in dem Rindenmarke so- wohl, als im eigentlichen und in dem gefässhaltigen Marke abge- lagert. Milchsaft wurde nicht bemerkt. Oeltropfen von verschiede- ner Grösse, von wasserheller Beschaffenheit und farblos, waren in den Zellen des Rindenmarkes und des Markes zu sehen, in densel- ben Zellen mit der Stärke, doch in geringerer Menge. Pimpinella Saxifragal. %. Die Wurzel hat mit der zuletzt beschriebenen grosse Aehnlich- keit; doch verschwindet das Mark noch früher, sehon einen halben Zoll unter dem Lebensknoten. Der Querschnitt zeigt am vollstän- digsten die Lage und das Verhältniss der einzelnen Systeme, Fig. VI. (Darchschnitt etwas unterhalb des Markendes). Man sieht in der Mitte die hellen Gefäss- oder Holzstreifen, welche sich mit dem Ueberreste des Markes und den von diesem ausgeheuden breiten Markstrahlen in den inneren Raum theilen. Der Bast, welcher sich um die Holzschicht ausbreitet, schickt eine Anzahl ungewöhnlich grosser strahlenartiger Fortsätze in das Rindenmark ; diese Strahlen entsprechen gewöhnlich den Holzstreifen, so dass zwischen (neben) ihnen Rindenmark und Markstrahlen sich berühren. Die Rinden- schicht ist sehr stark, sie nimmt den halben Halbımesser der Wurzel ein. Die Aussenrinde zeigt nichts Ungewöhnliches. Hauptbestandtheile bei einer Anfangs August in voller Blüthe ausgehobenen Pflanze: Stärke war in grosser Menge im Rinden- mark und den Markausstrahlungen enthalten; sie fehlte in der Aus- senrinde, dem ganzen Baste und den Holzstreifen. Oel wurde nicht bemerkt, wie der schwache Geruch der Wurzel erwarten liess ; eben so wenig war mittelst Eisensulphat Gerbstofl nachzuweisen. Pimpinmella nigra Wild. Auch diese Wurzel stimmt mit den vorhergehenden nahe über. ein, und unterscheidet sich nur durch eine allerdings sehr seltene Erscheinung, nämlich durch einen blauen Milchsaft. Dieser ist in 665 Gängen mit zasammengesetzt-zelligen Wänden enthalten, welche sich in ziemlicher Menge in dem Rindenmarke finden, in kleinerer auch innerhalb der Holzschichte im peripherischen Theile des Mar- kes. (Vgl. die Abbildung des Querschnittes unter Fig. VII. 1., ver- grössert dargestellt unter Fig. VII. 2.) Uebrigens findet nur im fri- schen Zustande ein Ausfliessen von blauem Milchsafte statt, und zwar anscheinend im Spätherbste (bei ausgereifter Frucht) stärker, als im hohen Sommer; schon nach 3--4tägigem Liegen an der Luft ist kaum mehr eine Spur zu erkennen, in der völlig ausgetrockne- ten Wurzel aber durchaus nichts davon zu sehen. Auch in einem kranken, nämlich vom Wurme ergriffenen Wurzelaste einer sonst normalen Wurzel war derselbe Mangel alles Milchsaftes bemerkens- werth. Auffallend war, dass die Larve, welche bereits lange, unre- gelmässige Gänge gebohrt hatte, sich durchaus auf die Holzschicht beschränkt, also gerade die stärke- und ölreichsten Theile der Wur- zel vermieden hatte. Die angefressenen Pseudo-Spiralen hatten sich weithin stark rothbraun verfärbt, während die vom Bohrgange ent- fernten , unversehrten ihre normale Farblosigkeit bewahrt hatten. Auch ist zu erwähnen, dass der Milchsaft sich nur abwärts vom Lebensknoten findet, in der Stengelbasis dagegen gänzlich fehlt. — Die ganze Wurzel war (im Sommer von einer blühenden Pflanze ge- nommen) reich an Stärke, und zwar fand sich diese in allen mar- kigen Theilen, im Rindenmarke, den Markstrahlen und im eigentli- chen Marke, so dass bei Befeuchtung des Quersehnittes mit Jod Alles, mit Ausnahme der gelblichen Holzstreifchen und der Aussen- rinde, sich tief blau färbte. Die genannten Markausstrahlungen sind von ungewöhnlicher Breite und auch in ihrer Elementarstructur von den ächten Markstrahlen etwas verschieden; ihre Zellen sind näm- lich nicht länglich mauerförmig, sondern klein, den abgerundet vier- und mehreckigen Rindenmarkzellen ähnlich. Oel findet sich sowohl in dem centralen Marke, als in dem Rindenmarke, und zwar in Form grösserer und kleinerer Tröpfchen in denselben Zellen mit der Stärke, von welcher es sich jedoch dadurch unterscheidet, dass es, an und für sich (in der trockenen Wurzel) farblos, durch Jod gelb gefärbt wird ; abgesehen von der starken Lichtbrechung. (Fortsetzung folgt.) Gelehrte Anstalten und Vereine, Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Paris. Nach den Comptes rendus hebdomadaires. Zweites Semester 1850 Band XXXI. Sitzung vom 15. Juli. Gendron theilt weitere Erfahrungen über die Wirksamkeit der Kelche und Beeren ven Physalis Alke- kengi bei intermittirenden Fiebern mit. Kelche und Beeren besitzen vorzüglich fieberwidrige Wirkungen, namentlich beim Beginn der Reife. Die gewöhnliche Dosis ist 10—12 Grammes, jedoch kann man bis zu 30 Grammes täglich steigen. Im frischen Zustande sind sie wirksamer, doch behalten die gepulverten Beeren ein ganzes Jahr hindurch ihre Wirksamkeit. Sitzung vom 22. Juli. Hinsichtlich der Anwendung der Rinde der Adansonia digitata erhielt Simon Pierre sehr günstige Re- sultate. Sie wurde von ihm als Decoct in Dosen zu 30 Grammes auf einen Litre Wasser angewendet, und meist genügten 3 Dosen, um das Uebel zu heben. Bussy theilt in Folge dieser Notiz mit, dass das Ministerium des Handels und des Ackerbaues einige hun- dert Kilogramme der Rinde aus den französischen Colonien am Se- negal kommen liess, und dass durch ihn Quantitäten derselben jenen Aerzten und Chemikern zugestellt werden, die sich dafür interessi- ren. In Rücksicht auf die hoben Preise der Chinarinde und ihrer Producte glaubt der Ref., dass es nicht unwichtig ist, mit den obi- gen Mitteln Versuche auch in Deutschland anzustellen. Die Beeren und Kelche der Physalis Alkekengi sind leicht zu haben, die Rinde der Adansonia diyilala wird wohl durch eine der grösseren Mate- rialwaarenhandlungen, z. B. Jobst in Stuttgart, zu erhalten sein. Sitzung vom 29. Juli. Delacroix schlägt vor, Stecklinge so zu legen, dass sie mit Ausnahme der Knospe oder des Triebes von der Erde ganz bedeckt sind. Sie werden gebogen in der Weise, dass die Convexität nach oben gerichtet ist und der mittlere Theil, an welchem sich die Knospe befindet, dicht an der Oberfläche des Bodens ist. Ein Versuch im Grossen fiel sehr günstig aus. Jomard legt Samen vor, welche er durch Herran, Geschäfts- träger der Republik Costa Rica, erhielt. Sie stammen von einem auf den Hochebenen der Andeskette vorkommenden Baume, der dort Cedron*) genannt wird, und werden gegen Schlangenbiss und fehris intermittens mit Erfolg gebraucht. *) Ob identisch mit Cedro? Cedro ist der spanische Name von Cedrela; Gedro-Macho die in Peru übliche Bezeichnung für die Gattung Huertea. 667 Sitzung vom 12, August. Durand und Manoury, über das Wachsthum des Dicotyledonenstengels in die Dicke. Die nachfolgende Mittheilung der Verfasser schliesst sich an eine frühere über denselben Gegenstand an und hat gleichfalls den Zweck, Gaudichaud's Theorien zu unterstützen. Runkelrüben, welche 7—8 Holzringe hatten, wurden nach Hin- wegnahme der Endknospe im Monat April gepflanzt. Sie blühten nieht, entwickelten aber mehrere Nebenknospen. Unter jeder dieser Knospen hatte sich ein Wulst gebildet, welcher 10--18 Holzringe entbielt, während in jenen 'Theilen der Rüben, in welchen keine Wülste vorhanden waren, die Zahl der Holzringe nicht vermehrt war. Seiten- und Endknospen von verdorbenen Rüben genommen und am 1. Sept. 1849 gepflanzt, hatten nach Verlauf eines Monats Wurzeln getrieben, welche zum Theile verholzt, zum Theil noch jünger waren, und durchaus zellige Structur besassen. Unter den letzteren zeigten einige an den Insertionspunkten Gefässbündel, welche bis in die Blätter verfolgt werden konnten, und zwar, diess ist wohl zu be- achten , in die jüngsten Blätter. Als an der Basis der Knospen die Rinde weggenommen wurde, entstand an dem obern Rande der ent- blössten Stelle ein Wulst; dieser Wulst vergrössert sich in dem- selben Verhältnisse, als die Zahl der Knospen und Blätter, welche sich über ihm entwickelten, sich vermehrte. Jeder Wulst bestand aus Zellgewebe und Gefässbündeln , welch’ ietztere bis in die Blät- ter verfolgt werden konnten. Oberhalb der entrindeten Stelle, wo weder eine Knospe, noch ein Blatt war, hatte sich kein Wulst, der Gefässbündel enthielt, gebildet. Rüben, deren Wurzelhals (eollet) im Monat Juli abgeschnitten worden, welche bis Ende October in der Erde blieben, hatten weder Blätter noch Knospen getrieben. Sie waren länger und dicker ge- worden, ohne jedoch neue Holzschichten zu bilden. Das Wachsthum in die Dicke war veranlasst durch die Vermehrung des Parenchyms; Verlängerung der Gefässbündel und Vermehrung der Zellen war Ur- sache des Wachsthums in die Länge. Macht man einen zarten Schnitt durch eine Rübe, so nimmt die Zahl der Gefässbündel in dem Maasse ab, als man dem oberen Theile sich nähert. Ein "Theil des Zwischen: knotens der jüngsten und vor diesen stehenden Blätter ist durchaus aus Zellen gebildet. Aber auf einem einer höheren Stelle entnom- menen Schnitte bemerkt man die Spitzen einiger Gefässbündel, und fährt man fort, Schnitte zu machen, so werden die Gefässbündel zahlreicher und dicker, bis zur Basis der kleinen Blätter, welche die 668 zuletzt entstandenen an der Achse sind, wo dann die Gefässbündel am zahlreichsten und entwickeltsten sind. Aus diesen Thatsachen geht hervor, dass die Blätter und Knos- pen bei der Bildung der Gefässbündel noch eine andere Rolle als die der Athmungs- und Ausdünstungsorgane spielen. Sie sind mit dem Embryo die Organe, in welchen das Gefässgewebe entsteht. Das Holzgewebe hat einen andern Ursprung als das Parenchym. Das erstere ist anfangs zeilig, aber es entsteht nur in den Blättern, Knos- pen oder dem Embryo. Das Parenchym hingegen kann ohne Unter- schied in allen Theilen der Pflanze entstehen, niemals bildet es sich “ zu Gefäss- oder Holzbündeln um. Schliesslich ist noch ein Umstand zu erwähnen. Durchschneidet man die Rüben unterhalb des Wurzelhalses, so entwickeln sie weder Blätter noch Knospen. Durch das Stillestehen der Vegetation wird aber die Umbildung des Zuckers während des Aufbewahrens der Rüben gebemmt, und von zwei Parthien Rüben, von welchen die eine auf die oben erwähnte Weise, die andere unverletzt vom No- vember bis Februar aufbewahrt wurde, hatten die ersteren gar nichts an ihrem Zuckergehalte verloren, bei den letzteren hingegen zeigte der Saft nur 2-3 Grade, anstatt 6—7. Die Schnittfläche wird bald trocken, wenn der Aufbewahrungsort irocken und eine Temperatur von 12—15° hat, so dass ein Verderben der Rüben nicht zu fürch- ten ist. Strecker und Wolff haben die Farbstoffe des Krapps unter- sucht und gefunden, dass das Alizarin die Formel C,, H; 0; hat. Es ist eine schwache Säure, welche mit Basen in verschiedenen Verhältnissen sich verbindet. Auch nimmt sie Wasser auf; die For- mel ist: Co H; 05 + 4 HO. Das Purpurin hat die Formel Ci, MH; O;; es unterscheidet sich also vom Alizarin durch 2 Aequivalente Kohlenstoff. Wie das Alizarin gibt es mit den verschiedenen Bei- zen alle Farben, welche man mit dem Krapp geben kann. Das Adrianopelroth, welches man mittelsf des Purpurin erhält, ist viel schöner, als jenes mit dem Alizarin erhaltene. Sitzung vom 19. August. Rochet d’Hericourt brachte aus Abyssinien Wurzeln und Samen einer Pflanze mit, deren Wurzeln dort mit grossem Erfolg gegen Hundswuth angewendet werden. — Rayer bemerkt auf eine gestellte Frage, dass die in der Veterinär- schule zu Alfort angestellten Versuche nicht günstig ausgefallen seien, wobei jedoch zu bemerken, dass die Wurzel in frischem Zu- stande nicht angewendet werden konnte. Nach einer Mittheilung vonAd.Brongniart wird diess bald möglich sein, da die Samen in 669 den Glashäusern des Museums blühende und fruchtiragende Pflanzen geliefert haben und in wenigen Monaten Wurzeln von hinreichender Grösse benutzt werden können. Was es für eine Pflanze sei, ist indess nicht gesagt. Sitzung vom 26. August, Chatin, über das Vorhandensein von Jod im süssen Wasser und seine Gegenwart in den Pflanzen und Landthieren, Es darf wohl nicht mehr bezweifelt werden, dass das Jod ein allgemein verbreiteter Körper ist. Es liesse sich aus dem Jodge- halte der fossilen Pflanzen auf den Zustand der Erde während der früheren Vegetationsepochen schliessen. Die Steinkohle, reich an Jod, muss aus Pflanzen entstanden sein, welche auf einer wasser- reichen Oberfläche sich entwickelten, während der geringere Jodge- halt des Anthrazits darauf hindeutet, dass die Pflanzen des festen Landes mit den Cryptogamen der Steinkohle sich mischten und der geringe oder ganz fehlende Jodgehalt der Braunkoble andeutet, dass die Landpflanzen vorherrschend waren. Jod findet sich in der Asche des Torfes und die grosse Menge desselben im Graphit führt zur Vermuthung, dass dieser organischen Ursprungs, vielleicht der Rest der ältesten Vegetation der Erdoberfläche sei. Jod enthalten ferner die Thiere des süssen Wassers, diese selbst in grösserer Menge als die in demselben Wasser wachsenden Pflanzen, alle süssen Ge- wässer in höherem oder geringerem Grade je nach der Formation, welcher sie angehören; am meisten enthalten die eisenhaltigen Ge- wässer und es ist wahrscheinlich, dass dasselbe sich als Jodeisen findet. Ebenso findet es sich in den Landpflanzen und Landthieren, im Wein, im Aepfel- und Birnmost, wo es in grüsserer Menge vor- handen , als diess im Mittel beim süssen Wasser der Fall ist. Der Jodgehalt des Weins hängt vom Terrain ab; so sind die auf dem granitischen Boden des Mlacennais, Beaujolais und dem mittleren Oolith des Tonnere wachsenden Weine am reichsten, die ärmsten jene auf der weissen Kreide der Champagne gezogenen. Der Bor- deaux des Tertiärbodens der Gironde ist weniger jodhaltig, als der Wein der grünen Kreide, welche sich von Cahors bis nach Rochelle erstreckt. Ausserdem führt der Verfasser noch eine Reihe von Kör- pern an, welche Jod enthalten. Guerin-Meneville hat zufolge seiner neuerdings zu Sainte- Tulte (Depart. der Niederalpen) angestellten Beobachtungen sich von der Wichtigkeit seiner früheren Beobachtungen, dass die Muscardine aus den Haematozoiden sich entwickelt, überzeugt. (Vgl. Flora 1850. p- 249.) 670 Sitzung vom 2. September. Garreau, über die Culichla und ihre Beziehungen zur Samenknospe. Die Cuticula ist vielfach untersucht worden, indess hat man, wie der Verf. annimmt, es unterlassen, sie an sehr jungen Urganen zu untersuchen, wodurch allein festgestellt werden kann, ob sie eine Secretion der Zelle oder der chemischen Umwandlung der Epider- miszelle oder ob sie sich nach der Art eines lebenden Organismus entwickelt. Bei allen jährigen Pflanzen und den jährigen Trieben perennirender Pflanzen hat die Cuticula von dem ersten Auftreten bis zum Tode derselben stets denselben Charakter. Der einzige Unterschied, der sich wahrnehmen lässt, besteht darin, dass sie an den jüngeren Theilen der zerstörenden Einwirkung der Schwefel- säure weniger widersteht und eine geringere Dicke hat. Man wird sie immer, selbst da, wo die Epidermis von dem darunter liegenden Zellgewebe noch nicht geschieden ist, durch Kochen in Salzsäure zwischen Glasplatten leicht erhalten können. Ein junges Blatt von Rheum undulatum oder Rheum Rhaponticum, welches eine Fläche von 4 Centim. besass, ist schon mit der Cuticula bedeckt. Erwachsene Blätter derselben Pflanzen mit einer Fläche von 900 DI) Centim. be- sassen eine nicht viel dickere Cuticula. Die Samen von Anyelica, Cochlearia officinalis und Lepidium salivum zeigen zur Zeit der Keimung und dann, wenn sich das Epispermium von den jungen Pflanzen loslöst, eine Cutieula. Diese Thatsachen scheinen zu ge- nügen, um zu beweisen, dass die Cuticula kein Secretionsproduct sei, da wohl ein Stoff nicht durch die ganze Dicke der zuerst aus- geschiedenen Schichte hindurch dringen könnte, um an derselben Pflanze und in allen ihren Theilen anzuwachsen. Das Vorhandensein dieser Membran bei allen Gefässpflanzen, ihre bei allen untersuch- ten Pflanzen gleiche Zusammensetzung widersprechen ebenfalls der Ansicht, dass sie secernirt werde, da die secernirte Substanz bei so verschiedenen Pflanzen immer dieselbe wäre, und bis jetzt keine Se- eretion bekannt ist, welche allen Pflanzen gemeinsam wäre. Es ist eben bemerkt worden, dass die Cuticula bei der Pflanze vorhanden ist, ehe man die Epidermis unterscheiden kann; aber sie findet sich, wie schon Brongniart und Stanslow dargethan haben, an meh- reren Narben, wo die Epidermis fehlt. Sie ist indess an diesem Organe nicht selten, so an den Narben von Momordica, Dianthus, Campanula, Fuchsia, Epilobium, Oenothera, Digitalis. Cutieula fin- det sich aber auch an den Samenträgern und Samenknospen, Orga- nen, welche nicht unmittelbar der Berührung der Atmosphäre aus- gesetzt sind. Der Embryosack zeigt von der Zeit an, wo derselbe 671 auftritt, das nämliche Verhalten gegen Säuren, wie die Cuticula, Zur chemischen Untersuchung benützte der Verf, die Cutieula der Blüthenblätter der weissen Rose, aus welchen zuerst die Extract- und Farbstoffe entfernt worden waren. Die Cuticula erhielt er da- durch, dass die Rosenblätter zuerst mit Schwefelsäure, welche mit dem vierten Theil ihres Gewichtes Wasser verdünnt worden war, ungefähr 12 Stunden macerirt wurden, dann wurden noch einmal 1000 Grammes Schwefelsäure mit dem fünften Theil ihres Gewichts Wasser verdünnt, zuge.etzt und nach einigen Stunden concentrirte Schwefelsäure in kleinen Quantitäteu zugegossen,, bis die Masse syrupähnlich war. Hierauf setzte er eine grosse Menge Wasser zu und nahm die auf der Oberfläche der sauren Flüssigkeit schwim- mende Cuticula ab, welche dann ausgewaschen und ausgepresst wurde. Sind die Farbstoffe und Reste des Zellgewebes durch das wiederholte Waschen und Auspressen entfernt, so wird sie mehrere Male mit destillirtem Wasser, dann mit Kalilauge, sehr schwacher Salzsäure, und nochmals mit destillirtem Wasser behandelt. Schliess- lich entfernt man durch Maceriren in Terpentinöl und Aether die grau-grüne Materie. Untersuchte Quantitäten | Gefunden | Berechnet | Formel, Cuticula ven w. Rosen 0,6970 Gr. | C. 0,4546 | C. 65,22 |C. 17 H. 0.2065! H. 9,35 IH. 15 0. 0,1772| 0. 25,43 |0. 5 100,00 Cuticula der Blüthen von Phloxr pa- C. 0,2260 | C. 64,57 |C. nieulata: . . . . 0,3500 Gr. |H. 0,0350) H. 10,00 |H. 16 j 0. 0,0890 | 0. 25,43 17 100,00 Cutieula der Blüthenbläiter des w. | €. 0,2260 | C 64,57 !C. 17 Mobnes: . . . : 0,3500 Gr. | H. 0,0252) H. 10,11 |H. 16 0. 0,0886 | 0. 25,32 |0. 5 100,00 Cuticula der Blüthen v. Matricaria | C. 0,3470 | €. 66,22 !\C. 17 Chamomilla:. . . 0,5240 Gr. | H. 0,0501 | H. 9,55 |H. 15 0. 0,1269 | 0. 24,23 |0. 5 100,00 Cuticula der Kleie: . 0,3500 Gr. | C. 0,2350 | C. 67,14 H. 0,0350) H. 10,00 0. 0,0800 | 0. 22,86 100,00 €. 0,2210! C. 63,54 H. 0,0370 | H. 10,60 0. 0,0900 | 0. 25,86 100,00 | Caticula der Blattepidermis v. Tra- descantia (&phemere) 0,3480 Gr. sza SER 3 672 Die Cuticula ist demnach eine ternäre Substanz, welche durch die Formel C'' H!S O°}bezeichnet werden kann, und welche mit Ausnahme des Sauerstoffs nahezu jene des Cautschuks ist. Ueber eine Abhandlung desselben Verfassers: Untersuchungen über die Absorption und Exhalation der der Luft ausgesetzten Ober- fläche der Pflanzen ist der Bericht abzuwarten. Marie, über eine Krankheit, welche die Trauben ergreift. Im Anfang des März vorigen Jahres bemerkte man in den Glashäusern der Umgegend von Paris, in welchen Gutedel cultivirt wurden, dass zuerst die Blätter und später die Trauben von einem grauen Üeber- zug bedeckt wurden, in dessen Folge theils die Vegetation aufhörte, theils die Früchte ungeniessbar wurden. Im Monat Juni zeigte sich dieselbe Erscheinung an allen Pflanzen in der Nähe der Glashäuser, die sich im Jahre 1850 wiederholte. Der graue Ueberzug ist durch einen Pilz verursacht, dem Oidium leuconinum. Sitzung vom 9. September. Jussieu erstattet Bericht über die schon früher mitgetheilte Abhandiang Alph. DeCandolle's: über die Einwanderung und Ansiedlung der Pflanzen. Ferner berich- tet er über eine von Vallot in der Umgegend von Dijon gesam- melte Ranunculus-Art, welche Ranunculus arvensis L. @. inermis ist. Loiseau empfiehlt zum Veredeln jene Knospen zu nehmen, welche sich an der Basis der vorjährigen Zweige nicht entwickelt haben, wobei es genügt, die Blätter wegzuschneiden und die Knospe überzupflanzen. Ist sie noch zu zart, so soll sie mit Baumwachs verklebt werden, Es ist ein sicheres Verfahren und kann bis in den September fortgesetzt werden. Nach den Untersuchungen von Baup sind die Eyquisetsäure, Aconitsäure und Citridiksäure identisch und sollten mit dem Namen Aconitsäure bezeichnet werden. Die Maleinsäure hingegen , obwohl mit der vorgenannten Säure isomer, ist eine ganz verschiedene Säure, welche ihren Namen behalten muss. Ferner fand derselbe in dem Equisetum fluviatile einen gelben krystallisirten Farbstoff, welchen er Equisetengelb (flavequisetine) nennt. Sitzung vom 16. September. Gaudichaud, über Apios Lube- rosa und Psoralea esculenta. Der Verf. setzt in dieser Mittheilung seine bekannten Ansichten, gestützt auf die Untersuchungen an den beiden Pflanzen, aus einander. Menesson, über die Kartoffelkrankheit. Nach des Verf. Er- fahrungen würde das Abschneiden des Krautes dicht über der Erde, dann die Anwendung von Kalksalzen, Seesalz, Asche, um die Vege- tation der Fruchtkartoffel zu beschleunigen, zweckmässig sein. Den grössten Vortheil verspricht er sich aber von der Zucht der Kartof- fel aus Samen, die aus dem Mutterlande derselben bezogen sind. S. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. FLORA 1850. Taf. NLORA, —— N 43. Regensburg. 21. November. 1850. Inhalt: orıcınar-ABHANDLUNG. Cohn, über Aldrovanda vesiculosa Mont. — Literatur. Geleznoff, sur Pembryogenie du Meleze, Ueber Aldrovanda vesiculosa Monti, Von Dr. Ferdinand Cohn in Breslau. Die Entdeckung der Aldrovanda vesiculosa in Schlesien hat ie deutsche Flora mit einer Pflanze bereichert, welche sowohl von phytogeographischem , als von morphologischem und anatomischem Gesichtspunkte aus zu vielen nicht uninteressanten Bemerkungen Veranlassung gibt. Vorzugsweise im Süden von Frankreich, in Öberitalien und Piemont einheimiseh, erscheint dieses zierliche, in der Familie der Droseraceen ganz isolirt stehende Pflänzchen in weitem Sprunge zunächst wieder am Fusse der Karpathen, an der südlichsten Spitze von Schlesien, in einem einzigen Teiche in der Nähe von Pless. Wenn wegen dieses in den Vertheilungsgesetzen der Pflanzen fast vereinzelt stehenden Factums die erste Ankündigung der durch Hausleutner im Jahre 1846 entdeckten Aldrovanda fast überall mit Misstrauen aufgenommen worden ist, so bin auch ich ausser Stande, zur Lösung dieses pflanzengeographischen Räthsels mehr als Vermuthungen beizutragen; so viel ist jedoch gewiss, dass die Aldrovanda sich in vielen Tausend Exemplaren an der bezeich- neten Localität vorindet, dass sie unsere Winter jedoch nur 'selten überdauert, Blüthe und Frucht entwickelt, und dass demmach, möge nun ihr Same zuerst durch Vögel, Wind, Menschen oder durch was sonst so weit nördlich nach ihrem jetzigen Fundorte verschlagen worden sein, dieselbe doch gegenwärtig vollständig acclimatisirt und als eine ächte Bürgerin unserer vaterländischen Flora zu betrachten ist, Freilich wird uns das ganze Vorkommen weniger auffallend, wenn man bedenkt, dass Aldrovanda nach der „naturhistorischen Skizze Lithauens, Volhyniens und Podoliens von Eichwald' auch in Lithauen vorkömmt , und ich selbst habe Exemplare daher, in sumpfigen Gräben bei Pinsk, Gouvern. Minsk, von Wolfgang ge- Flora 1850, 43, 674 sammelt, im Herbarium des Hrn. Präsidenten Nees v. Esenbeck gesehen. Dagegen findet sich die Pflanze wunderbarer Weise auch in Ostindien nach Link, die Urwelt und das Alterthum p. 261. Doch ist hier wohl Aldrovanda verticillata gemeint. Die Exemplare, die ich, von dem zweiten Entdecker der Aldro- vanda, Hrn. Fuchs in Pless, mitgetheilt erhalten und lebend und getrocknet untersucht habe, sind von 1 bis über 3° lang und schwim- men frei und horizontal im Wasser gleichzeitig mit Sparyanium na- tans, Salvinia und Nuphar. Sie besitzen eine fast stielrunde Achse, welche in ziemlich geringen Entfernungen mit Knoten, etwa wie Hippuris, versehen ist; an diesen befinden sich in der Regel acht Blattorgane, welche, an der Basis zusammenfliessend, in achttheili- gem Wirtel den Stengel vollständig umschliessen. Der Habitus der Pflanze ist in der Reichenbach’schen Abbildung in den ‚„‚Icones Florae Germaniae* im Ganzen getreu wiedergegeben; hur dass die charakteristischen Bläschen, die derselben den Namen geben, ganz unrichtig aufgefasst und dargestellt sind. Die älteste Abbildung der Aldrovanda von Monti in den Act. Bonon. ist mir noch nicht zu Gesicht gekommen. Die Achse scheint sich nur selten zu verästeln und nur die Blü- then treten einzeln in den Blatiwinkeln als Nebenachsen auf, wie ich glaube ohne bestimmte Ordnung; ich beobachtete an einzelnen Exemplaren 1—8 Blüthen entwickelt. Die Blattwirtel rücken an dem einen Ende mit stets verkürzten Internodien nahe an einander und gehen so unmittelbar in die sehr grosse Endknospe über, welche, von den zahlreichen, dachziegelförmig über einander liegendenB lät- tern gebildet, zu allen Zeiten geschlossen erscheint. Am entgegen- gesetzten Ende bricht der Stengel mit einem sich zer- setzenden Internodium ohne Spur einer Wurzel ab. Der Entwicklungsgang, so weit ich ihn an lebenden Exemplaren verfol- gen konnte, ist nun der, dass an der ununterbrochen fortve- getirenden und sich verlängernden Endknospe ein an- gelegter Wirtel nach dem andern sich zum Blatteyelus ausbildet,während amentgegengesetztenEndederAchse einausgewachsenesWirtel nach dem anderninFäuliss übergeht undsich endlich durchAbgliederunglöst. Dieses eigenthümliche, vollständig an die Akotyledonen erinnernde Wachsthum scheint nur in unserm Winter sich insofern zu unterbrechen, als die ganze Pflanze dann bis auf die Endknospe abstirbt, während diese allein den Winter auf der Oberfläche schwimmend überdauert und im nächsten Frühjahr sich durch Auswachsen der angelegten Inter- 675 nodien wieder zur neuen Pflanze verlängert. Benjamin gibt in seinen schönen Untersuchungen über die Physiologie und Structur der Utrieularien*) an, dass bei diesen Pflanzen, die einen ganz ähn- lichen Entwieklungsgang verfolgen, die schon ausgewachsenen Blätt- chen sich erst später zur Schliessung der überwinternden Terminal- knospe (turio Auct.) wieder umbeugen; diess scheint mir jedoch. bei Aldrovanda nicht der Fall zu sein, indem hier nur die im Knospen- zustande befindlichen Blättchen zur Bildung derselben beitragen, die bereits entwickelten aber alle zersetzt werden. Uebrigens erklärt es dieses Verhalten der Aldrovanda beim Ueberwintern, wenn einige Schriftsteller, wie Allione, die Pflanze als einjährig, andere, wie Monti, sie als perennirend bezeichnen. Es ist mir leider noch nicht gelungen, von der Aldrovanda rei- fen Samen zu erhalten; es wäre höchst interessant, die Keimung desselben, die nach Hrn, Fuchs auch bei uns stattfindet, zu unter- suchen, namentlich was aus dem Würzelchen des Embryo wird, wann und wie der wurzellose Zustand der Pflanze, den sie während ihrer ührigen Vegetationszeit zeigt, zuerst eintritt, und auf welche Weise das horizontale Wachsthum, das gewiss nicht das ursprüng- liche ist, herbeigeführt wird. Bekanntlich fehlen auch bei der ana- log sich verhaltenden Utrieularia noch die entsprechenden Keimver- suche. Der Mangel der Wurzel, die übrigens bei einer ganz unter- getauchten, ihre Nahrung mit der ganzen Oberfläche aufnehmenden Pflanze als entbehrliches Organ erscheint, gibt den Exemplaren der Aldrovanda das Ansehen von unvollständigen Bruchstücken, das ihnen aber natürlich zukömmt. Die Blätter stehen bei den vollständig ent- wickelten Wirteln in einer auf dem Wasserniveau senkrechten Kreis- ebene, während sie in der Knospe fast horizontal die frisch ange- legten Organe einschliessen ; die dazwischen liegenden Wirtel zeigen in ihrer Beugung alle möglichen Zwischenstufen. An den Blatiorganen selbst lassen sich in ihrer vollständigen Entwicklung drei verschiedene Theile unterscheiden; am Grunde zu- sammenhängend, zeigen dieselben eine lineal keilförmige Basis, die sich als Blatistiel verhält (Fig. 8 a); dieser läuft an der Spitze in 5 oder 6 borstenühnliche Fortsätze aus (Fig. 8. b), in deren Mitte sich in der Regel noch ein breites, der Blattscheibe analoges Organ vorfindet und das sogenannte Bläschen (vesicula) darstellt (Fig. 8. c.). Dieses Gebilde, weiches, namentlich wenn es durch die in sei- nem Innern enthaltene Luft aufgeschwellt ist, den Utrieularienschläuchen *) Botan. Zeitung v. Mohl u, Schlechtendal, 1848. 43 * 676 ähnelt, ist jedoch durchaus kein hohler, gesichlossener Utrikel, wie Manche meinten, sondern es wird nur durch die längs des Mittelnerven gefalteten und an den Blatträndern fest an einander liegenden Hälften der Blattscheibe gebildet, wie schen L. C. Tre- viranus, der es sehr sorgfältig untersuchte, nachgewiesen hat*). Der Mittelnerv, in den sich das Gefässbündel verlängert, welches auch den Blattstiel durchzieht, setzt sich in der Regel noch über die zusammengefalteten Blattscheibenhälften hinaus als kleines Spitzchen fort, welche letztere die Gestalt eines Kreissegments von etwa 240° haben (Fig. 8, 9); nicht selten, namentlich in den zu den Blüthen sich als Deckblättchen verhaltenden Wirteln, bleibt die ganze Blattscheibenbildung zurück und das ganze Blatt besteht nur aus dem keilförmigen Blattstiel, der sich am obern Ende in die Bor- sten auflöst. Ueber die Blüthen kann ich keine neuen Beobachtungen anfüh- ren, da ich sie nar im Knospenzustande gesehen habe; in den von mir cultivirten Exemplaren verfaulten dieselben sammt ihrem Blü- thenstiele immer, ehe sie aufgebrochen waren; bekanntlich ist die Blüthe, welche allein an die Oberfläche des Wassers tritt, weiss und in allen ihren Theilen der von Drosera so ähnlich, dass die hierauf gegründete Diagnose fast gar kein scharfes Trennungsmerkmal zwi- schen beiden Gattungen enthält**); eben so wenig kann ich eiwas über die Natur des Sawens angeben, da ich nur die zahlreichen, anatropen, noch unbefruchteten Eichen beobachtet habe. Die anatomische Structur der Pflanze ist in hohem Grade ein- fach und der aller untergetauchten Pflanzen entsprechend; der Sten- gel besteht aus einer langzelligen, Chlorophyll führenden Oberhaut, welcher die Spaltöffnungen fehlen; hierauf folgt eine Rindenschicht, die den grössten Theil des Durchmessers einnimmt und durch grosse, fast sechseckige, nur von einfachen Zellreihen begränzte Luftgänge durchbrochen wird. Das Centrum des Stengels nimmt ein kreisför- miges Gefässbündel ein, welches auch in die Blätter tritt und aus zarten langgestreckten Zellen besteht; wirkliche Spiralgefässe konnte ich, wenigstens bei den von mir untersuchten Exemplaren, in keinem Theile der Pflanze auffinden; nur das Endo- thecium der Antheren zeigt die, hier sehr ziemlich entwickelte Spi- ralfaserschicht. Eben ‚so einfach ist im Ganzen die Structur der Blattorgane. Der Blattstiel erscheint mit blossem Auge schon gleichsam aus grös- .*) a zgnphysiologie. Band I, **) Vgl. DeCandolle Prodromus Band I, 677 seren, zellenäbnlichen Maschen gebildet (Fig. 8, 6), es-sind diess jedoch nur grosse, sechseckige, parenchymatisch an einander gereihte Luftgänge, welche durch einfache Zellreihen von einander getrennt (Fig. 9, 7) und nach aussen von der Epidermis umschlossen sind. Auch die von mir als Borsten bezeichneten Gebilde bestehen aus vielen langgestreckten, grünen Zellen; ihre Aussenfläche erscheint gezähnt durch hakenförmig zugespitzte Zellen; an der Spitze laufen sie in einen oder mehrere kegelige, lang zugespitzte und ver- dickte Stachelhaare aus (Fig. 16) Ihre ganze Structur entspricht vollständig den Blattzipfeln von Utrieularia, Ceratophyllum, Batra- chium, Caulinia ete. Dagegen zeigt das als Blatischeibe von mir bezeichnete Ge- bilde eine weit complieirtere Structur. Der Mittelnerv zwar besitzt denselben Bau, wie die eben beschriebenen Borsten und ist wie diese mit einem kegeligen, stark verdickten Stachelhaar gekrönt; aber die auf einander liegenden Hälften des gefalteten Blattes lassen schon mit blossenAugen 2Theile unter- scheiden, den einen zunächst am Mittelnerv liegenden, D-oder halbkreisförmigen,intensivgrünen, welcher von dem anderen, blässeren, C- oder halbmondförmigen um- schlossen wird (Fig. 8. «. 8) Der Rand der Blattscheibe ist mit kegeligen, einzelligen, nicht verdickten Haaren dergestalt bewim- pert, dass sämmtliche Randzellen in einen solchen Kegel sich ver- längern, so dass die einzelnen Haare eine ganz eigenthümliche, frichterförmige Gestalt zeigen (Fig. 17). Indem die Haare der bei- den auf einander liegenden Blattscheibenhälften in einander greifen, so wird durch diesen, den Dionaeablättern analogen Mechanismus ein hohler Raum umschlossen, welcher durch Luftblasen aufgeschwellt, ein den Utrieularisschläuchen ähnliches Organ darstellt, weun hier auch durchaus keine Metamorphose des gewöhnlichen Blatt-Typus stattfindet. Die mit dem Wasser in Berührung stehende äussere, eigentlich untere Seite der Blattscheibe ist von einer Schicht wellig begränz- ter Zellen überzogen, welche über dem halbmondförmigen Theil etwas anders geordnet und geformt sind, und zwischen sich im erwachse- nen Zustande jene kreisförmigen Narben zurücklassen , auf welche ich alsbald zurückkommen werde und die sich auch auf der Ober- haut des Blattstiels und der Borsten finden (Fig. 17.). Die innere (obere) Fläche der Blattscheibe ist im halbmondför- migen Theile (Fig. 8. «., 9. %.) ebenfalls von einer Epidermis der- gestalt überzogen, dass zwischen beiden Platten sich nur eine schmale 678 Schicht schwammförmigen Diachyms befindet; auch die Epidermis- zellen selbst weichen hier stellenweise zu Intercellulargängen aus einander ; dagegen liegen im halbkreisförmigen Theil (Fig. 8. ß., 9. ß.) zwischen beiden Epidermisplatten mehrere Schichten grosser, grüner, Intercellulargänge zeigender Parenchymzellen, die diesem Theil sein diekeres und grünes: Ansehen verleihen, Alle diese Theile zeigen nun ganz verschiedene Haargebilde, welche man namentlich in den jungen Blättern verfolgen muss , um ihre Structur und ihr wechselseitiges Verhältniss zu erkennen. Die ganze untere, in der gefalteten Blattscheibe nach aussen gekehrte Fläche zeigt in regelmässiger Vertheilung eigenthümliche,, mehrzel- lige Organe; dieselben bestehen aus 2 kurzen, nebenein- ander liegenden, zusammen einenCylinder darstellen- den als Stiel fungirenden Zellen, auf welchen horizon- tal, parallel der Epidermisfläche zwei weit grössere halbkugelige oder eylindrische Zellen dergestalt ge- lagert sind, dass sie gerade über dem Diameter der Stielzelle zusammenstossen und grösstentheils in der Richtung ihrer gemeinschaftlichen Achse ausgedehnt sind (Fig. 12, 13, 14); alsdann ähneln sie etwas den Malpighia- haaren, nur dass unsere Formen nicht von einer, spindelförmigen, sondern von zwei Zellen dargestellt sind. Oft liegen auch die bei- den obern Zellen in verschiedenen Ebenen, in mannigfachen Winkeln gegen einander geneigt (Fig. 14. a.), oder sie sind ungleich ent- wickelt (Fig. 14. b.); oder es tritt in jeder der Zellen eine noch- malige Theilung in vier ein (Fig. 13.). Am grössten und zahlreich- sten treten diese Formen in den jüngern Blättern auf, bei denen sie in sehr frühem Stadium erscheinen und sehr rasch ihre vollkommene Ausbildung erreichen; sie bedecken alsdann ganz in derselben Weise auch den Blattstiel, die Borsten und die äussere (untere) Seite des Mittelnerven der Blattscheibe, und überziehen so in der Knospe die ganze Oberfläche der Blattorgane; auch enthalten sie dann flüssiges Protoplasma und Zellkerne. Indem sie jedoch sehr früh ihre Ent- wicklungsfähigkeit verlieren, so sterben sie bald ab, der flüssige In- halt trocknet aus und wird durch Luft ersetzt; alsdann fallen sie leicht ab, so dass im ausgebildeten Blatte nur ihre Stielchen als kleine, durch einen Durchmesser halbirte Ringe (Fig. 15.) zwischen den Epidermiszellen übrig bleiben; analog, wie es bei allen Knos- penhaaren stattfindet, und wie es Schleiden von den Nupharblät- tern abgebildet hat*). Bekanntlich finden sich ganz ähnliche Haar- *) Botanische Beiträge, I, P. 1, 0679 gebilde auch auf der äussern Fläche der Utrieularia-Blätter und Schläuche, und auch die von den abgefallenen Haaren zurückgelas- senen Narben oder Stielchen sind von Meyen beobachtet und als besondere Drüsen beschrieben worden*). Dass diese Gebilde nicht dazu beitragen, die Respiration vorzugsweise zu vermitteln und namentlich bei der Ausscheidung der Luftbläschen wirksam. zu sein wie bei Utricularia vermuthet worden ist, scheint mir bei Aldro- vanda durch den Umstand widerlegt, dass eben an den vollständig entwickelten Blättern die Haare schon wieder abgefallen sind. Auf der innern Fläche der Blattscheibe, und zwar in dem um- randenden, halbmondförmigen Theile finden sich ebenfalls Haarge- bilde, die zwar nach ähnlichem Prineip gebaut, doch eine abweichende Gestalt besitzen. Hier sitzen nämlich auf den beiden kur- zen Stielzellen 4, über’s Kreuz geordnete, im Centrum zusammenstossende, horizontale Zellen, welche ver- schieden entwickelt, im Ganzen den Formen vollstän- dig entsprechen, die Meyen, Schleiden, Göppert und Benjamin im Innern derUtrieulariaschläuche beschrie- ben haben (Fig. 18, 19.). Schleiden schildert zwar die Utricu- larishaare als aus 2 zweiarmigen Zellen bestehend; doch schienen mir sowohl diese, als auch die entsprechenden der Aldrovanda viel- mehr aus 4 einarmigen gebildet, wie auch Meyen undBenjamin annehmen; doch gestehe ich, dass ich weder bei der einen, noch bei der andern die hier allein entscheidende Entwicklungsgeschichte vollständig verfolgen konnte. Dass dieselbe Zelle an der einen Seite ein vierarmiges, an der andern ein zweiarmiges Haar trägt und zu- gleich als Verschluss eines Intercellularganges dient, wie bei Utri- cularia, konnte ich bei Aldrovanda nicht eonstatiren. Die vierarmigen Haare auf der innern Fläche der Blattscheibe von Aldrovanda hören plötzlich dort auf, wo der dickere, halbkreis- förmige Theil beginnt; dieser trägt ebenfalls in regelmässiger Ent- elehe den Charakter der, freilich fernung eigenthümliche Organe, wW obwohl sich auch mit Unrecht sogenannten Drüsen an sich tragen, hier derselbe Typus, wie in den andern Haaren, durchaus nicht ver- kennen lässt. Wiederum auf den 2 kurzen, als Stielchen dienenden Zellen, welche von oben gesehen, als halber Ring erscheinen und von Treviranus als Oeffnung der Drüse beschrie- ben wurden, sitzt hier ein rundlich-linsenförmiges Kör- perchen; dasselbe besteht aus vier gleich grossen, im *) Die Secretionsorgane der Pflanzen. Taf. v. Fig. 1. 3. 10. 680 Centrom zusammenstossenden Zellen, um welche sich 8 kleinere und niedrigere, wie der Rand eines Schil- des, in grosser Regelmässigkeit herumlagern (Fig. 20.); seltener fehlen die 8 Randzellen (Fig. 20. b.). Die mit diesen schildähnlichen Organen reich besetzte Oberfläche bietet unter dem Mikroskop einen überaus zierlichen Anblick dar (Fig. 9. 8.). — End- lich ist auch noch die innere (obere) Fläche des Mittelnervs mit langen gegliederten, prismatischen Haaren dicht be- setzt, welche einen Bart bilden, der in die von den Blatthälften umschlossene Höhle hineinragt (Fig. 22.). — Von der anatomischen Sitractur der Blumenblätter will ich bier nur noch bemerken, dass ihre wellig buchtigen Oberhautzellen auch jene leisten- oderham- merförmigen, in’s Innere hineinragenden und auf Faltung der Zellmembran beruhenden Fortsätze zeigen, wie ich sie auch von an- dern Blüthen in meiner Abhandlung „zur Lehre vom Wachsthum der Pflanzenzelle‘‘*) beschrieben und abgebildet habe (Fig. 23.). Was nun die Entwicklung des Aldrovandablattes und seiner Theile betrifft, so war es mir zunächst auffallend, dass im vollstän- dig ausgebildeten Blatte die Scheibe ihre grösste Entwicklung er- langt und nur wenig von den Borsten überragt wird tFig. 8, 9.). In den jüngernBlättern jedoch tritt dieselbe anGrösse und Ausdehnung immer mehr gegen Stiel und Borsten zurück, so dass in den die Endknospe zunächst einhüllenden Blät- tern die Scheibe als ein mit blossen Augen kaum wahrnehmbares, von den Borsten weit überragtes Spitzchen erscheint, während der Blattstiel schon seine verhältnissmässige Ausdehnung so ziemlich er- reicht hat (Fig. 6, 7.). Das Mikroskop weist nach, dass in diesem ' Stadium auch die Dimension der Breite sehr wenig entwickelt ist (Fig. 7.). Durch dieses auflallende Verhältniss wurde in mir die Vermuthung rege, dass das als Blattscheibe bezeichnete Gebilde un- möglich die ächte Lamina des Blattes sein könne, da ja nach dem, von Schleiden aufgestellten und der ganzen Morphologie als Grundlage dienenden Gesetze dieser 'Theil der von allen zuerst ge- bildete sein musste. Ich wurde in dieser Vermuthung noch durch die Beobachtung bestärkt, dass auch die ganz ähnlich gebil- dete Blattfläche von Dionaea, sowie die Schläuche von Nepenthes in der Jugend, im Vergleich zu ihren Stielen, die relativ kleinsten Organe sind, underst spät ihre verhältnissmässige Grösse erlangen. Diese Vermuthung *) Nova Acta A. C.L.N.C. Vol. XXIE P. Il. 681 wurde jedoch durch eine genauere Verfolgung der Entwicklungsge- schichte, wie sie sich in den frühsten Stadien innerhalb der Knospe darstellt, entscheidend widerlegt. Das Centrum der Kaospe nämlich nimmt die halbkugelig abgerundete Achse ein, welche, als das punc- tum vegetationis der ganzen Pflanze, sich beständig verlängert und dadurch allein das Wachsthum der letzteren hervorruft (Fig. 1.). Unter diesem Theile deuten 8 kegelföürmige Wärzchen den ersten Blattwirtel an; von da erscheint nun Wirtel unter Wirtel angelegt, nach unten rasch an Grösse abnehmend, mit immer weiter hervor- tretenden Internodien, zuletzt grün und unmittelbar in die jungen Blattkreise übergehend, welche, obwohl noch klein und zart, doch schon die vollständige Form darstellen und den jüngsten noch in der Entwicklung begriffenen Theil dieht umschliessen. Eine Betrach- tung der einzelnen Blattorgane in den verschieden alten Wirteln der Knospe zeigt nun, dass das zuerst erscheinende Wärzchen sich beständig anseiner Basis ausdehnt und zusammengedrückt eylindrisch wird; nun erscheinen an beiden Seiten desselben wiederum 2 Höcker- chen (Fig. 2.), welche allmählig immer höher hervortreten und sich selbst zu abgerundeten Kegeln verlängern (Fig. 3.), während an dem, über ihrer Insertionsstelle befindlichen Theile eine stärkere Entwick- luhg des Randes stattfindet, durch welche derselbe bald eine kahn- förmige Gestalt annimmt und so die spätere Faltung der Blattscheibe andeutet (Fig. 4.). Etwas später erscheinen zwischen der jungen Blattscheibe und den seitlichen Höckerchen, den Anfängen der Bor- sten, erst 2 und dann wieder 1—-2 neue Wärzchen, so dass zuletzt die 5—6 Borsten des Blatts angelegt erscheinen (Fig. 5.), während auch der unter ihrer Basis befindliche Theil, also der Blattstiel, immer mehr und mehr hervortritt. Es ergibt sich hieraus, dass der zu- erst erscheinende Theil des Aldrovandablattes wirk- lich, wie es gesetzlich ist, der Blattscheibe angehört, welche an der Basis, wie alle Blattorgane, fortwächst und namentlich vor den Borsten und dem Blattstiele auftritt, die Blattscheibe entwickelt sich jedoch später und lang- samer als diese beiden Organe, welche bereits, ähnlich wie die Sti- pulargebilde, das Maximum ihrer Grösse erreicht haben, wenn die Blattscheibe selbst noch zurück bleibt, um erst später sich zur nor- malen Grösse zu entfalten. Die Entwicklungsgeschichte gibt zugleich Andeutung über die morphologische Bedeutung der Borsten. Offenbar sind diese Gebilde keine Haare, noch gehören sie überhaupt zum Epidermoidalgewebe, da sie ja selbst mit Haaren in der Jugend bekleidet sind. Man muss 682 vielmehr annehmen, dass dieselben als Blattfiedern zu be- trachten sind, in welche sich das bei denDroseraceen in der Regel ganzrandige Blatt in Folge der abweichenden Lebensweise zertheilt, wie ja doch alle untergetauchten Blätter, welcher Familie sie auch angehören mögen, sich in jene, in der anatomischen Struc- tur mit den Aldrovandaborsten ganz übereinstimmenden borstenähn- lichen Zipfel zu zerschlitzen pflegen. Ich erinnere daran, dass be- _ reits unter den ächten Drosera-Arten in der Section Ergaleion der Vebergang zu dieser Blattform durch die D. pedataP ers. angedeu- tet scheint, deren Diagnose folia longe petiolata, pedatim dichotoma, lobis linearibus angibt. Dagegen ist das Blatt der Dionaca dem der Aldrovanda sowohl in Rücksicht auf das Verhältniss der Blattscheibe zum Blattstiel, als auch in der Structur der nachher gefalteten, aus zwei verschieden gebauten Regionen bestehenden und durch die Haare des Ranldes geschlossenen Blattscheibe selbst, sowie auch in der Entwicklungsweise vollständig analog; nur findet bei jener in der Luft vegetirenden Pflanze keine Zertheilung in Fiedern statt. Bei Aldroranda entspricht dagegen die gefaltete Blattscheibe gewis- sermassen dem Endblättchen eines gefiederten Blattes, welches stets zuerst gebildet wird, später aber nicht selten in der Entwicklung zurückbleibt und als nicht weiter ausgebildefer Stachel das Blatt Be- schliesst ; eben dieses Verhalten findet auch bei der Blattscheibe von Aldrovanda häufig statt. Im ausgebildeten Zustande schliesst die- selbe in der Regel eine grosse Luftblase ein, welche mit dem Ende der Vegetation verschwindet und durch Wasser ersetzt wird; jedoch ist diese Luft durchaus nicht dazu erforderlich, um das Pflänzchen an der Oberfläche des Wassers zu erhalten; denn wir finden dasselbe eben so gut schwimmend , auch wenn die Blattscheiben zerstört, oder, wie gewöhnlich im Herbste, gar nicht zur weitern Entwicklung gelangt sind. Offenbar verhindern schon die grossen Intercellulargänge im Gewehe der Pflanze das Sinken derselben; das Erscheinen der Luft möchte daher nur Folge der ge- wöhnlichen Respirationsthätigkeit sein, welche ja an allen grünen Theilen Gasblasen entbindet, die nur zwischen den geschlossenen Platten der Blattscheibe nicht entweichen können und, sich ansam- melnd, dieselbe blasenförmig aufschwellen. Interessant ist noch die Entwicklungsgeschichte der Haargebilde, welche die jungen Blättchen einhüllen; dieselben erscheinen sehr zeitig, bald nachdem die Organe angelegt sind, als einfache, über die Oberfläche papillenformig hervorragende Oberhautzellen, in denen sich Zellkern und Cytoblastem beobachten lässt (Fig. 10. 11. a..) 683 Alsbald theilt sich die Papille durch eine Scheidewand in eine obere und eine untere Hälfte, die sich ungleich verhalten, indem heide sich zwar durch eine senkrechte Scheidewand in 4 Tochterzellen theilen, von denen aber die beiden unteren sich nieht weiter ausdehnen, wäh- rend die beiden oberen sich horizontal bedeutend vergrössern, halb- kugelig, dann eylindrisch werden, und so in die beiden anliegenden Aeste auswachsen (Fig. 11. b. 12.). Offenbar geschieht die Bildung der vierarmigen Iaare und der schildförmigen Drüsen ganz in der- selben Weise, nur dass bei diesen die obere Zelle sich nach be- stimmten Richtungen, statt in 2, in 4 oder 12 Tochterzellen theilt. Merkwürdig ist, dass bei den morphologisch ganz anders sich ver- haltenden, einer ganz andern Pflanzenfamilie angehörenden Virieula- rienschläuchen sich ganz dieselbe Haarbildung findet. Mein Freund, Dr. Priugsheim, hat mich auch auf ähnliche zweiarmige Haare in den Vallisneriaknospen, sowie auf die zierlichen Drüsen aufmerk- sam gemacht, welche die jungen Callitricheblätter bedecken; auch diese bestehen aus einer Stielzelle, auf welcher ein linsenförmiges, aber aus 8, im Centrum zusammenstossenden Zellen gebildetes Kör- perchen befestigt ist — vfleubar nur eine leichte Modification des in den Aldrovandadrüsen vorkommenden Typus (Fig. 21.). Diese anatomische Vebereinstimmung bei solchen, im System so weit ge- trennten, aber im gleichem Medium vegetirenden Pflanzen, denen sich gewiss noch manche untergetauchte oder schwimmende Gattun- gen werden anschliessen lassen, ist, se unbedeutend sie auch schei- nen mag, doch nicht ohne Interesse. Auch der allgemeine Habitus, die Lebensweise, die Entwicklungsgesetze, der anatomische Bau, der Mangel der Wurzel, der Spaltöffnungen, der Spiralgefässe, welche diese Gewächse oft von den nächst verwandten Arten so scharf scheiden, bringen sie andererseits unter einander in eine viel engere Verbindung, als ihre, allein auf Blüthe und Frucht begründete Stel- lung im System es gestatten sollte, und vereinigen dieselben gewis- sermassen, unbeschadet ihrer systematischen Trennung, zu einer eigenen physiologischen Pflanzenfamilie. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. Spitze der Knospe von Aldrovanda vesiculosa mit den verschieden alten Biatterganen — '}r;. Fig. 2. ein junges Blatt, an dessen Basis sich schon 2 Borsten angelegt zeigen — !ıso. Fig. 3. älteres Stadium; die Blattscheibe ist schon gefaltet BE y 130° Fig. A. und 5. noch spätere Zustände; am Grunde der gefalte- ten Scheibe entwickeln sich schon 3—4 Borsten = ?/jso. Fig. 6. viel späteres Stadium; die Blattborsten überragen bei weitem die Blattscheibe; natürliche Grösse. Fig. 7. dasselbe, mit der Loupe vergrössert == !; 684 Fig. 8. vollständiges ausgebildetes Blatt in natürlicher Grösse; die Blattscheibe ist aus einander gerollt: a. Blattstiel, b. Borsten, ec. Blattscheibe, x. halbmondförmiger , R. halbkreisförmiger Theil der- selben. Fig. 9. dasselbe mit der Loupe vergrössert; die Blattscheibe ist gefaltet; im halbkreisförmigen Theil sieht man zahlreiche Drüsen, im Blattstiel die psrenchymatisch angeordneten, grossen Luftgänge zZ Up Fig. 10. Eine junge Borste aus Fig. 5., stärker vergrössert ; einzelne hervorragende und sich theilende Zellen sind im Begriff, sich in Haare umzubilden — ?'/zso. Fig. 11. Die anliegenden Haare im frühsten Zustande: a. als einfache, in der Theilung begriftene Zelle, b. dieselbe durch Längs- und Querscheidewände in 4 getheilt — "ss. Fig. 12. Vollständig entwickeltes, zweiarmiges Haar von der Oberfläche der Blätter, von oben betrachtet — !/aso. Fig. 13. Ein ähnliches, in dem sich 4 Zellen gebildet haben = "as. Fig. 14. a. b. Haare mit ungleich entwickelten Hälften — ''sso. Fig. 15. Der Stiel des Haares nach dem Abfallen des obern Theils zurückbleibend = !/sso. Fig. 16. Eine Borste aus Fig. 7., stärker vergrössert; man er- kennt die zahlreichen anliegenden Haare, den kegelförmigen Stachel an der Spitze und hakenförmige Zellen an den Seiten — !jıso. Fig. 17. Der Rand der Blattscheibe, von oben gesehen; man erkennt die Stielchen der abgefallenen zweiarmigen Haare und die trichterförmigen Haarzelten des Randes — Y/ıso- Fig. 18. Vierarmiges Haar von der Innenseite Jder Blattscheibe aus dem halbmondförmigen Theile, Fig. 9.a., von oben gesehen mit den Stielzellen =. ?/zso. Fig. 19. ein ähnliches, kürzeres Haar — "/z50. Fig. 20. a. b. c. Drüsenähnliche, gestielte Gebilde aus dem halbkreisförmigen Theile der Blattscheibe (Fig. 9. ß.); bei b. nur aus 4 Zellen bestehend, von oben gesehen — !/gso. Fig. 21. Drüsenähnliche gestielte Gebilde von den Blättern von Callitriche, aus 8 Zellen bestehend, von oben gesehen = '/sso- Fig. 22. Prismatisches, gegliedertes Haar auf der innern Fläche des Mittelnerven der Blattscheibe von Aldrovanda sitzend — "/sso- Fig. 23. Oberhaut-Zellen der Blumenblätter, hammer- oder lei- stenförmige Falten zeigend — /z50. Fig. 24. Ouerschnitt des Stengels, a. Oberhaut, b. 6- eckige Luftkanäle durch Zellreihen getrennt, e. centrales Gefässbündel = Yıso- Fig 25. Wängsschnitt aus der Endknospe — "ıo- Späterer Nachtrag zu vorstehender Abhandlung. Aus einer Vergleichung der Originalquellen, wozu mir erst kürz- lich Gelegenheit geboten war, habe ich nunmehr ersehen, dass die Aldrovanda überhaupt noch vor Monti zuerst aus Ostindien durch 685 Plukenett's Almagesta bekannt geworden ist, der sie als Lenti- cula palustris indiea aufführt, während Linne diese Pflanze als SY- nonyın zu seiner A. vesiculosa eitirt (Habitat in Italivee et Indie pa- Indosis). Als eigene Art wurde die exotische Form zunächst von Roxburgh unter dem Namen der Aldrovandı verticillata aufre- stellt, der sie überall in Bengalen fand und von ihr eine sehr ge: naue, mit unserer A. vesirulosa ganz übereinstimmende Beschreibung gibt. Desshalb ist in der Walker-Arnott’schen Flora die Species A. vertieillata wieder eingezogen und als Synonym zur europäischen vesiculosa eitirt worden; doch scheint sie von den Verf. selbst nicht beobachtet zu sein. Als eigene Art ist die A. verticillata wieder von Planchon in :einer Monographie der Droseraceen (Annal. des science. natur. 1848) restituirt worden, der als charakteristisch die Vielzahl der Samen annimmt, jedoch ebenfalls keine eigenen Beob- achtungen angibt. So muss denn die Lösung dieser von pflanzen- geographischem Standpunkte höchst interessanten Frage so lange verschoben bleiben, bis Jemand durch Autopsie beide Arten verglei- chen kann. Ich habe oben angegeben, dass das Bilden von Seitenachsen am Aldroranda-Stengel seiten vorkommt, weil ich gerade nur schwäch- liche Exemplare zur Hand hatte. Jetzt sehe ich, dass dieser Fall keineswegs selten ist, ja sogar durch Ablösen solcher Seitenknospen zur normalen Vermehrung der Pflanze beiträgt. Endlich habe ich noch neben der von mir eitirten Physiologie von Treviranus auch eine von ihm in den Schriften der Berlin, Akad. 1834 p. 747. erschienene, erst nachträglich mir bekannt ge- wordene, Abhandlung desselben Verfassers ‚De Aldrovandae vesicu- lose et Mesembryanthemi foliorum structura‘“ zu erwähnen, worin er zuerst den Bau des Blattes als gefaltet erkannt und sehr schön abgebildet hat. L iteratıun. Geleznoff, N. (Professor an der Universität Moskau): Sur l’embryogenie du Meleze. Bulletin de la societe imp. des naturalistes de Moscou, Annee 1819 (Nro. IV.) p. 566 bis 605, mit 2 lithogr. Tafeln. Geleznoff, den deutschen Botanikern vorzugsweise als von Schleiden vielfach citirter Gewährsmann*) für des Letzteren Lehre von der Befruchtung bekannt, sah durch die neueren Arbeiten über den Vorgang bei Befruchtung der Phanerogamen sich veranlasst, eine neue Reihe von Untersuchungen zu beginnen, um sich mehr Klar- heit über diesen Theil der Pflanzenphysiologie zu verschaffen. Die erste Frucht dieser seiner Arbeiten liegt hier vor. Er wählte von *), @’s Dissertation erschien in russ. Sprache, mit Abbildungen, Petersb. 1843. Ein (sehr kurzgefasster) Auszug in deutscher Sprache findet sich in Nro, 49. des Jahrg. 1843 der Berl, bot. Zeitung 686 den Coniferen die Lärche, hauptsächlich un des Grundes willen, dass alle Forscher, welche bisher die Entwicklungsgeschichte des Embryo der Nadelhölzer verfolgten, ihr die mindeste Aufmerksamkeit zuwen- deien. — Wie die Jahreszahl der Veröffentlichung zeigt, konnten dem Verf. die Untersuchungen Pineau’s (Annales des se. natur. 1849) nicht bekannt sein. Es ist zu beklagen, dass ihm das Dasein der trefflichen Arbeit Gottsche’s (Bemerkungen zur Inauguraldis- sertation de Macrozamia lHeinze’s in Breslau; Berliner botanische Zeitung 1845, 30. Mai und folgende) entging; sie ist, ihrem eigen- thümlichen Titel und ihrer nicht minder eigenthümlichen Form zum Trotz, ohne Frage das Vollständigste und Genaueste, was bis zum Jahre 1849 die botanische Literatur über die Embryobildung der Na- delnölzer besass. Der Verf. beginnt mit der höchst merkwürdigen Lebensgeschichte des Pollenkorns von Larir, von der Theilung der Mutterzelle an. In jeder Pollenzelle treten mehrere einander folgende Generationen von Zellen auf. Jede Generation besteht aus mehr oder weniger Zellen, von denen 2 sich durch ihre Grösse auszeichnen. Das Wachsthum einer von diesen überholt endlich das der andern; die grössere drückt die kleinere zusammen, sie gegen die äussere Pollenhaut drüngend. Die eine bildet, sich nach aussen wölbend, eine kleine Ausbauchung, in welche hinein die zusammengedrückte Zelle gepresst wird. Die grössere Zelle schmiegt sich auf allen Punkten der äusseren Pollen- haut an, mit Ausnahme ihrer Berührungsfläche mit der zusammen- gedrückten Zelle, und stellt so die mittlere Haut des Pollens dar. In ihr wiederbolt sich noch einmal genau der nämliche Vorgang. Zur Entwicklungsgeschichte des Eichens übergehend, bekämpft G. mit vollstem Rechte die Ansicht Hartig’s*), die den Coniferen den Embryosack abspricht. Sie konnte ner nach einseitigster, oben- drein zu spät begonnener Untersuchung der Pinus sylvestris gefasst werden. Der Embryosack dieser Art ist allerdings vom Juli des er- sten bis zum April des zweiten Jahres höchst zart, dabei völlig vom Endosperm gefüllt, somit leicht zu übersehen. — Die Entstehungs- weise des Endosperms der Lärche, wie Geleznoff sie schildert, stimmt völlig mit der anderer Abietineen mit einjähriger Samenreife überein; nicht minder entspricht dem Verhalten aller anderen näher untersuchten Coniferen das Heranwachsen einzelner Zellen des obe- ren Theils des Eiweisskörpers der Lärche zu Corpusceula, und die Entstehung einer, aus ein- bis zweimal wiederholter Theilung einer einfachen Zelle hervorgegangenen, den Scheitel jedes Corpusculum deckenden Rosette von Zellen. Die Bildung zahlreicher, freier sphä- fischer Zellen im Innern der Corpuscula findet auch bei’der Lärche statt. Die Pollenkörner gelangen beim Verstäuben nur bis auf die äus- sere Ausbreitung des Eimundes; dadurch aber, dass diese später sich nach innen zusammenneigt, wobei die Verengerung der Mikropyle *) Welche, wie aus Geleznoff’s Schrift hervorgeht, von einem russischen Botaniker, Zenkowsky, getheilt wird, Die Arbeit desselben: Einige Thatsachen in Betreff der Örganogenie der Coniferen, erschien 1816 zu Petersburg in russischer Sprache, 697 beträchtlich sich erweitert, werden sie auf die Kernwarze gebracht. Hier häuten sie sich durch Abwerfen der äusseren Pollenhaut und treiben 5 Wochen nach dem Verstäuben die Polienschläuche, welche rasch das Gewebe des Eikerns durchdringen und am Embryosack anlangen. — Die Vorgänge, welche dem Entsteben der Pollen- schläuche vorhergehen, sind vom Verf. sehr genau und ausführlich geschildert. Er glaubt, dass die vierte Membran des Pollenkorns — der im Centrum des reifen Pollenkorns sich findende Zellen ähnliche Körper, nach der gewöhnlicheren Auffassung der Kern der Pol'en- zelle — die letztere nach und nach völlig ausfülle, während das Pol- lenkorn auf der Kernwarze verweilt, und dass sie, die vierte M«m- bran, an der Bildung des Pollenschlauchs mit Antheil nehme, während des Wachsthums derselben ihn fortwährend auskleidend. Diese Mei- nung ist durch Beobachtungen nicht unterstützt, im Gegentheil meint 6., dass jene Membran nicht einfach bleibe, sondern in Folge ihrer grossen Düune in 2 Hälften zerreisse, ‚deren eine im Pollenkorn ver- weile, während die andere in den Pollenschlauch hinabsteige. Der Röhre des letzteren entlang hat G. keine Spur dieser Haut bemer- ken können, dagegen glaubt er sich vergewissert zu haben, d»ss die stark verdickte Wand des unteren Endes des Pollenschlauchs 2 Schich- ten zeige. Es bedarf kaum der Anmerkung, dass diese Ansicht im grellen Widerspruch steht mit den geläufigeren Lehren vom Wachs- thum der Zellwand. — Der Pollenschlauch dringt bis zum obern Ende des Corpusculum vor, indem er die den Scheitel desselben bedeckende Rosette von Zellen auseinander drängt. Jetzt bilde sich, nach G. in der Wand der unteren Spitze des Pollenschlauchs ein Porus. Bald erscheine dieser Kanal nach dem Corpusculun offen; ein kleines Bläs- chen, welches aus ihm hervorzugehen scheine, sei ihm angeheftet. Dieses Bläschen, -welches G. für ein Product des in’s Pollenschlauch- ende hinabgestiegenen Fragments der innersten Membran des Pol- lenkorns hält, dehne sich nach und nach aus, das Corpusculum völ- lig ausfüllend, und erzeuge an (in?) seinem unteren Ende eine klei- nere Zelle. Diese von körnigem Schleime erfüllte Zelle sei es, welehe bevor sie der unteren Wölbung des Corpusculum sich einschmiege, jene Gruppe von Zellen erzeuge, „welche für die Co- niferen charakteristisch sei“ (den zusammengesetzten Embryoträger nämlich). Diese Darstellung G.'s der Entstehung der ‘Anlage zu den Em- bryonen der Coniferen steht im schneidendsten Widerspruche mit den übereinstimmenden Beobachtungen Gottsche’s, Pineau’s und den aus den Jahren 18**/,, stammenden des Berichterstatters. Gottsche ist der erste, der den Brei von Protoplasma, jungen Zellen und freien Zellkernen richtig erkannte , welcher schon vor der Befruchtung die Corpuscula füllt. (Mirbel und Spach sprechen von einem zarten, die Corpuscula füllenden Gewebe.) Pineau brachte einiges Nähere über die, noch vor der Befruchtung eintretende, Bildung von Tochter- zellen innerhalb dieser freischwimmenden Zellen bei, was Ref. bestü- tigen und vervollständigen kann. Beide, Pineau und Gottsche, sahen keinen früheren Zustand der Anlage zu den Embryonen, als4 688 (is seltenen Fällen bis 6), zu einer Rosette geordnete teträedrische Zellen im Grunde des Corpusculum. Beide sind völlig darüber einig, dass der Pellenschlaueh nur bis zur obern Wölbung des Corpusculum vordringe und dass das Corpuseulum beim Auftreten jener Anlage zu den Embryonen noch völlig von jenemZellbrei gefüllt sei, Diese, vom Berichterstatter überaus oft wiederholte Beobachtung sehliesst die Möglichkeit einer allımähligen Ausfüllung des Corpuseu- um durch den Pollenschlauch völlig aus. Die Beobachtungen des Referenten gehen indess noch einen Schritt weiter. Er sah bei vielen Arten (Pinus cunudensis, Strobus, silvestris, austriaca, Abies ewrelsa, Taxus bavcala, cunadensis, Ju- niperus communis) schon vor der Befruchtung neben vielen im Cor- pusculum freischwimmenden, kugeligen Zellen eine der unteren Wöl- bung derselben lose eingebettete abgeplattete. Hatte der Poltenschlauch den Scheitel des Cerpuseulum erreicht — und weiter vordringen sah Ref, ihn nie — so erschien, aufden oflenbar frühesten Entwicklungs- stufen, die untere Wölbung des Corpusculum von einer Zelle einge- nommen, die durch körnigen Inhalt von den in der Inhaltsflüssigkeit des Corpusculum freischwimmenden sich auszeichnete, und deren Wand, so weit sie die des Corpusculum berührte, mit dieser auf's Innigste verwachsen war. Form und Grösse dieser Zeile machen es in hohem Grade wahrscheinlich, dass sie ein und dasselbe sei mit der in der Basis unbefruchteter Corpuscula beobachteten, nur in Folge der Befruchtung der Innenwand des Corpuseulum fest angeschmiegt und im Inhalt verändert. In dieser Zelle entsteht eine zweite, wenig ‚kleinere, kugelige, die sich dem unteren Eude der Mutterzelle wie- derum fest einschwiegt. Eine sich wiederholende Längstheilung die- ser letzteren führt zur Bildung der das untere Ende des Corpusculun ausfüllenden Rosette von Zellen, und leitet so die Entstehung des durch wiederholte Quertheilung seiner Zellen wachsenden, durch plötzliche starke Dehnung seiner mittleren Zellen in's Gewebe des Eiweisskörpers unterhalb des Corpusculum eindringenden zusammen- gesetzten Embryoträgers der Coniferen ein. Jeder solcher zusam- mengesetzte Embryoträger zerfällt, nach höchstens 8-maliger Quer- theilung seiner Zellen, in so viele einzelne, jeder einen Embryo er- zeugende Suspensoren, als er aus senkrechten Zellenreihen besteht ; hei den Abietineen in der überwiegend grossen Mehrzahl der Fälle also in 4. Von den Embryonen eines Ei’s schlagen in der Regel alle bis auf einen fehl, Das Zerfallen der zusammengeseizten Embryoträger in so viele einzelne, als parallele Zellenreihen die ersteren bilden, ist ausnahms- lose Regel für die Abietineen und für die Juniperineen. G., der das für die Lärche bestreitet — er sieht die kleineren unteren Zel- len des zusammengesetzten Embryoträgers irriger Weise für den Embryo an — würde von der Falschheit seiner Auffassung überzeugt worden sein, hätte er seine Untersuchungen nur wenige Tage noch fortgesetzt. \Wm. H. Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr in Regensburg. FLORA. NE. 44. Regensburg. 28. November. 1850. Entaalt: oricıNAL-ABHANDLUNG,. Sauter, die Flora von Steyr in Ober- Oesterreich. — LITERATUR. Memoirs of the American Academy. (A. Gray, Die Flora von Steyr in Ober-Oesterreich. Von Dr. Sauter. Die freundliche Stadt Steyr liegt am Zusammenflusse der Enns und Steyr und an der Abdachung der Nagelfluhhügel, welche von den Kalkalpen des Traunviertels sich gegen Norden und Osten in die Ebene Ober-Oesterreichs erstrecken und von der Thalsohle (1100 sich bis zu 2—3000' Seehöhe erheben. Die Flora der Umgebungen von Steyr zeichnet sich ausser den gewöhnlichen Kalkpflanzen und mehreren Alpenpflanzen, welche die Enns und Steyr mit sich führen, als Cerastium ovalum in grossen Rasen, Linaria alpina, Pleurosper- mum austriacum in den Auen gemein, sowie Cineraria rivularis und Aconitum eminens, dann Arabis alpina, bellidifolia, Veratrum album, Cirsium Erisithales, elatum m., Thesium alpinum, tenuifo- lium m., Aethionemı sazatile, Hulchinsia alpina, im ersten Früh- jahre durch die zahllosen Schneerosen (Helleborus niger) und Leber- blumen (Hepatica) aus, welche die Haine der niedrigen Hügel um Steyr schmücken, sowie die häufige Pelasites nivea, die dert und da mit Orobanche flara besetzt ist, den steinigen Boden an der Steyr, sowie Pulsatilla und Potentilla cinerea, weiche trockene Gehänge bekleiden, während die Obstgärten von Tausenden der Schneeglöck- chen (Leucojum) nebst Corydalis cava prangen, im Mayr 'schen Baumgarten Ornithogalum nulans , chloranthum m., sulfureum und umbellatum, nebst Hyacinthus orientalis und Narcissus poöticus reichlich blühen, in denen von Gersten bei Steyr Narcissus Psendo- Narcissus und Muscari botryoidesund in dem des Bräuers Jäger im Ortl Allium multibulbosum vorkommen und Primula Auricula den Schmuck der Felsen der Ufer bildet. Der Sommer ruft auf den Hügeln um Flora 1850. 44. 4 690 Steyr eine Fülle von Leontodon incanus, Hieracium glaucum, sawi- frayum Fr., incisum neben den seltner vorkommenden Doryenium suffruticosum, Cenlaurea monlana var. Fischeri, Allium montanum, Hesperis matronalis (an sponte), Cypripedium, Genista pilosa, Viola collina, Chamaebuxrus, Aster Amellus, Cervaria, Libanotis, Laserpi- tium prutenicum, Epilobium rosmarinifolium, Veronica spicata, Ge- ranium sanguineum, Amelanchier, Cotoneaster vulgaris, Erysimum odoratum, Philadelphus coronarius hervor, während die Haine von den dunkeln Blumen des Geranium phaeum erglänzen , die seltene Iris sambucina die Kalkfelsen an den genannten Flüssen und unter der Ruine Losenstein nebst Glodularia vordifulia, Hieracium sla- ticaefolium und porrifolium und Seseli ylaucum schmücken, die Quelle eines bebuschten Hügels bei Steyr mit reichen Heerden der schönen Sarifraga hirsuta umlagert ist, und die trocknen Wiesen von Or- chis variegata und militaris, die grasigen Gehänge von Orchis pal- iens,, die Bergwiesen (bei Tamberg) von Orchis ylobosa und py- ramidalis, sowie Cirsium pannonicum prangen, sonnige Gehänge bei Tamberg mit ganzen Beständen von Buchsstauden bedeckt sind, die mannshoch werden und reichliche Früchte bringen. In den Aeckern findet sich dort und da Bunias Erucago und Cynosurus echinatus in Fülle, auf Brachfeldern Chamaepithys, Sta- chys annua, ÜUrepis leclorum, Ladanum, Anthemis tincloria (bei Kransdorf gegen Enns), wo noch Eryngium campestre, Avena pra- tensis und Trifolium alpestre vorkommen, auf Schutt Planlago are- naria, CUenlaurea Calcitrapa,, auf Feldrainen Carer Michelü, in Saaten Vicia villosa var. glabrescens, Cuscula Epilinum , Trifolii, an schattigen, feuchten Felsen Silene alpestris neben Moehringia snuscosa, an Hügeln, Rainen Asperula linctoria , Crepis praemorsa, Cylisus prostratus, in Gebüschen Viola mirabilis, Stellaria Holostea, Melittis. Auf den trockenen, zu Grus verwitterten Nagelfluhgehängen vor der Sierininger-Linie kommen Grimaldia fragrans in grossen Rasen, Duvalia in den Vertiefungen mit Funaria Mühlenbergü, fer- ner Isothecium moniliforme, Barbula inelinata, Riccia Lindenbergü m. und Colopyrenium (Verrucaria) Hookeri Flot., sowie Biatıra decipiens vor, auf Nagelfluhhügeln an der Enns Bryum Funckii, 1s0- thecium insidiorum Schimp., Madotheca navicularis. Schattige Fel- sen einer Schlucht bei Losenstein schmückt Sarifraga umbrosa, an feuchten, schattigen Nagelfluhfelsen erscheinen Seligeria tristicha, Duvalia, Jungermannia acuta und pumia, Plagiochila inlerrupla, Pellia calyeina , auf Kiesboden der Flüsse Bryum rersicolor, Bar- bula flavipes, inclinala,; auf Strohdächern Anomodon repens in Fülle, lsothecium cladorrhizans selten. - 691 Literatıaur Memoirs of the American Academy of Arts and Sciences. New Series. Vol. IV. Part. . Cambridge and, Boston: Metcalf and company. 1819. (209 S. in gr. 4.) Ueber die Hälfte des vorliegenden Bandes (S. 1—116) ist einer botanischen Abhandlung gewidmet, die den Titel führt: Plantae Fendlerianae Novi- exieanae: An Account of a Col- lection of Plants made chiefly in the Vieinity of Santa Fe, New Mexico, by AugustusFendler, witl Deseriptions of the New Species, Critical Remarks, and Characters of other undescribed or little known Plants from sourrounding Regions, By Asa Gray, M.D. Um die Besitznahme von Neu-Mexico durch die Truppen der Verei- nigten Staaten auch für die Wissenschaft nützlich auszubeuten, veran- lassten der Verf. und Dr. Engelmann mit noch ein paar Freun- den Hrn. Fendler, eine botanische Untersuchung der früher noch kaum von einem Naturforscher betretenen Gegend um Santa Fe zu unternehmen, wovon hier die Resultate mitgetheilt werden. Herr Fendler verliess zu diesem Behufe am 10. August 1846 Fort Lea- venworth am Missouri mit einem militärischen Geleite, zum Schutze für sich, sein Gefolge und seine Sammlungen, und erreichte am 5. Sept. Bent’s Fort am Arkansas. Am 25. d. M. wurde vier Meilen “oberhalb Bent’s Fort der Arkansas überschritten und nunmehr eine südwestliche Richtung eingeschlagen. In dieser unfruchtbaren Ge- gend wurde zuerst Opuntia arborescens beobachtet, die strauchartige Atriplez war die charakteristischste und häufigste Pflanze, welche fast das einzige zu erhaltende Brennmaterial lieferte. So weit er- schien die Gegend als eine verhältnissmässig ebene oder vielmehr geneigte Prairie, die allmählig von 1000 bis über 4000 F. anstieg. Am 27. Sept. war der Fuss der Gebirgskette erreicht, welche ein Ausläufer der Felsengebirge ist und in dem Ratongebirge eine Höhe von 8000 F. erlangt. Westlich bievon in dunkler Ferne erscheinen die viel höheren spanischen Gipfel, die schon 1820 von den Natur- forschern der Expedition des Major Long oberflächlich untersucht wurden. An dem Rio de los Animos (oder dem Purgatory-River der Auglo-Americaner, der von dem Ratongebirge kommt) kamen zer- streute Nadelbäuine zum Vorschein. Eine Zeit lang wurden nun weite, fast ganz ebene Striche durchschritten, welche in dieser Jahreszeit wenigstens keine Spur von Vegetation zeigten; in andern derglei- 44 * 692 chen Localitäten war nur eine niederliegende Art von Opunlia zu beobachten. Die Seiten des Ratongebirges waren mit der schlanken Pinus brachyptera Engelm. und der zierlichen Pinus concolor be- setzt. Am 11. Oct. bekam Hr. Fendler zum erstenmal das Thal von Santa Fe zu Gesicht und ward unangenehm überrascht von der auffallenden Unfruchtbarkeit dieser Gegend. wo seine Untersuchun- gen erst in der folgenden Jahreszeit beginnen konnten. Die Gebirge steigen zu 9000 F. über der Meeresfläche, 2000 F. über der Stadt an, erreichen aber nicht die Schneelinie und sind daher von streng alpinen Pflanzen entblösst. Ihre Abhänge bekleiden die oben er- wähnten 2 Pinus-Arten mit P. flexilis etc. Der Rio del Porto, 25 oder 30 Meilen westlich von Santa Fe, liegt ungefähr 2000 F. tie- fer als die Stadt und der Frühling tritt dert früher ein, aber die dor- tige Flora ist mager. Südlich und südwestlich von Santa Fe breitet sich eine 15 Meilen lange, unfruchtbare, meist ebene Fläche aus, welche dem Botaniker wenig Ausbeute gewährt. Opunlia clavata wurde ausschliesslich hier gefunden, ausser dieser waren O0. arbo- rescens, 0. phaeacanlha, Cereus coccineus, einige Gräser, und an einigen Stellen der Cederstrauch die einzigen Pflanzen, welche auf diesen weiten Flächen gesehen wurden. Im Westen und Nordwesten von Santa Fe bietet eine Reihe sandiger Hügel, bedeckt mit Cedern und der Zirbelnuss, im ersten Frühling einen guten botanischen Boden. Die Thäler zwischen diesen Hügeln scheinen einen frucht- baren Boden zu haben, können aber aus Mangel an Bewässerung nicht bebaut werden. Sie lieferten einige sehr interessante Beiträge za Hrn. Fendler’s Sammlung , von Cacteen die Mammillaria pa- pyracantha, Cereus viridiflorus , C. triglochidiatus and C. Fendleri. Bei weitem die reichste und interessanteste Gegend für den Bota- niker um Santa Fe ist das Thal von dem Rio chiquito oder der Bucht von Santa Fe. Es entspringt ohngefähr 16 oder 18 Mei- len nordwestlich von der Stadt, aus einem kleinen See oder Teich, fliesst durch ein enges, kluftähnliches Thal, welches sich ohngefähr 3 Meilen von Santa Fe erweitert und sich gerade da in die Fläche öffnet, wo die Stadt erbaut ist. Unterhalb wird das Wasser der Bucht fast ganz von den zahlreichen Bewässerungs-Gräben ab- sorbirt, welche für die Fruchtbarmachung der ausserdem sterilen Fel- der sehr wesentlich sind. Die meisten charakteristischen Pflanzen des obern Theils der Bucht und der Bergabhänge sind die der Felsengebirge, oder verwandte Formen; einige von ihnen, wie Alra- gene Ochotlensis oder alpina, Draba aurea etc. wurden früher nicht in so geringer Breite (unter 36°) getroffen. In dieser Gegend machte 695 Hr. Fendler von Anfang April bis Anfang August 1847 seine Haupt- sammlungen. Unvorhergesehene Hindernisse nöthigten ihn um diese Zeit das Feld seiner glücklichen Untersuchungen zu verlassen, am 9. August reiste er von Santa F& ab und schlug den gewöhnlichen Weg nach dem Fort Leavenworth ein. Der erste Theil der Reise- route führte durch eine bergige, waldige Gegend von vielem botaui- schen Interesse, quer durch das Flussgebiet des Vecos, 0jo de Ber- nal und Gallinas. Von Vegas zog sich der Weg nordwestlich durch eine offene Prairie, die gelegentlich mit höhern Hügeln abwechselte, durch die Flussgebiete des Mora, Ocate, Colorado und Rock Creek führte, und verschiedene merkwürdige Pflanzenspecies lieferte. Von hier aus wurde der Cimarron mit mehreren interessanten Localitäten erreicht, am 4. Sept. der Arkansas überschritten, und am 24. des- selben Monats nach Fort Leavenworth zurückgekehrt. Hr. Fend- ler ist im Begriff, eine neue und ausgedehntere Reise in jene wenig bekannten Gegenden zn unternehmen und nimmt Subseriptionen auf die dort anzulegenden Sammlungen an. Der Verfasser durchgeht nun die auf dieser Reise gesammelten Pflanzen in DeCandolle’s Reihenfolge, gibt von allen die Stand- orte und Blüthezeit, wo es nothwendig ist auch andere Bemerkun- gen und Kritiken, von den neuen die Diagnosen und Beschreibungen an, wobei nicht selten auch andere neue Arten aus andern Gegen- den America's in Noten unter dem Text aufgeführt werden. Wir müssen uns hier begnügen, von jeder Familie die fortlaufende Zahl der Repräsentanten, von den neuen Arten die Namen und nur von den neuen Gattungen die Charactere auszuziehen. Ranunculaceae Nro. 1—13. Neu: Thalictrum Fendleri En- gelm. — Berberidaceae Nro. 14. et 15. Neu: Berberis Fend- leri. — Papaveraceae. Nro. 16. Die neue Argemone hispida. — FumariaceaeNro, 17. — Uruciferae Nro. 18—46. Neu: Nasturtium sphaerocarpum, Streptanthus miceranthus, S. linearifo- lius, S. prliolaris (aus Texas), Cardamine cordifolia, Sisymbrium ineisum Engelm., Vesicaria Fendleri, Lepidium alyssoides. — Capparidaceae Nro. 47—49. — Violaceae Nro. 50. 51. — Cistaceae Nro. 52. — Hypericaceae Nro.53. — Caryophyl. laceae Nro. 54—70. Neu: Drymaria tenella (D. polycarpoides, D. nodosa), Arenaria Fendleri. — Portulacaceae Nro. 71—74. Neu: Talinum calycinum Engelm. — Malvaceae Nro. 75—82. Neu: Sidalcea Neo-Mexicana, S. candida, Ein genaueres Studium der americanischen Malvaceen hat dem Verf. Gelegenheit gegeben, einige Gattungen derselben schärfer zu umgränzen und einige neue 694 aufzustellen, wonach sich nun folgende Uebersicht derselben ergibt: 1. Malva Tourn. L. Involucellum triphyllum, persistens. Pe- tala obcordato-biloba, Tubus stamineus simplex, filamentis singula- tim exserentibus. Styli filiformes introrsum stigmatosi (Chirtelli). Ovalum in loculis solitarium, peritropo-adscendens. Capsula depressa, polyeocca; carpella rotundato-reniformia vel cochleata, omnino mu- tica, semini conformia, indehiscentia, ab axi centrali secedentia. Semen reniforme, loculum implens. Embryo arcuatus vel semiecireularis: radieula infera. — Herba gerontogex ; floribus purpureis, roseis v. albis. Species: M. rotundifolia L., M. borealis Wallm. Zweifelhaft: M. malachroides Hook. & Arn, M. Le Contei Buckley. 2. Calirrho@ Nutt. Involucellum nullum, vel 1—3-phyllum, persistens. Petala cuneiformia, truncata, apice s#pe eroso-denticu- lata. Tubus stamineus, styli, ovula ete, ut in Malva. Carpella plu- rima, in rostrum nudum breve crassum pl. m. incurvum seu rectius- culum desinentia, clausa nunc tarde dehiscentia, intus processu ligu- leeformi dorsali infra rostrum cavum aucta! Semen subreniforme. Embryo arcuatus: radieula infera. — Herbze Boreali-Americane, pe- rennes, humiles; caulibus e radice napiformi erassa adscendentibus aut procumbentibus; fleribus sapius longe peduneulatis purpureo- rubris velincarnatis, — Nuttallia Dick., Bart., Hook., Malvae spec. Torr. & Gray. $. 1. Matvoideae. Involucellum ad basin calyeis triphyllum: carpella suborbiculata, rostro et processu interno parvo inconspieue. Species: €. friangulata, C. involuerata. $. U. Eucallirrhoös. Involucellam nullum, vel in C. Papavere 3—1-phyllum szepeque a flore pl. m. remotum. Carpella rostro sub- uneinato viridi atque processu interno conspicuo donata. Pedunculi uniflori, apicem versus sspe articulati. *Involucellum 1—3-phyllum, nunc in eadem stirpe nullum. Species: C. Paparer. **Involucellum omnino nullum. Species: C. digitata Nutt., Ü. pedala, U. macrorrhiza, Ü. al- caeoides. 3. Sidalcea nov. gen. (alyx involucello nullo nudus. Petala integra vel ohcordata. Tubus stamineus apice duplex, nempe in phalanges 5 exteriores pluriantheriferas petalis oppositas, atque cir- eiter 10 interiores vel filamenta subindefinita per paria coalita, solu- tus! Styli 5—9, introrsum stigmatosi. Ovulum in loculis solitarium, peritropo-adscendens. Capsula 5—9-cocca; carpellis membranaceis, 695 reniformibus, muticis vel apiculatis, solabilibus, intus laceratione apertis, Semen adscendens, embryo arcuatus, et radicula infera ut in Malva. — Herb Anı.-Bor, Oceidentales; foliis rotundatis pleris- que, palmatifidis, radicalibus integriusculis; caule virgato; floribus roseo-purpureis, albisve, racemosis. Sidae spec. Lindi., Nutt., Torr. & Gray. $. 1. Phalanges exteriores staminum late membranace» , inte- groe, iruncate, 5—8-antheriferse, e medio columnze exserentes, zesti- vatione convolutiva; interieres terminales 10, angusts, szpius 2- antherifere ; filamentis fere ad apicem coalitis. Species: S. diploscypha, S. californica, S. delphinifolia. $. 2. Phalanges exteriores ex apice column» exserentes, siepe bifide, in filamenta A—6 usque ad medium vel profundius fisse; interiores e filamentis subindehinitis inferne binatim connatis, *Annus paueiflor. Species: S. Hartwegi. **Perennes: flores virgato racemosi. Species: S. humilis, S. Oregana, 8. Neo-Mexicana, S.candida. 4. Napaea Clayt. Flores dioiei. Involucellum nullum.“ Calyx teres 5-dentatus. Tubus stamineus simplicissimus, in stamina 15—20 uniserialia solutus, Csetera Malv». — Herha procera; foliis pal- mato-multifidis laciniatis, radicalibus maximis; floribus parvis, um- bellato-fasciculatis, albis. Species: N. dioica I. 5. Malvastrum nov. gen. Calyx nudus, seu bracteolis 1 —3 setaceis cadueis, raro involucello triphyllo persistente stipatus. Stig- mata terminalia capitellata. Tubus stamineus simplex, ovulum peri- tropo-adscendens, embryo semicircularis, atque radicula infera Malvz. Carpella mutica vel rostrata. — Herbz Americanse; floribus cocei- neis,, aurantiacis, aureisve, axillaribus, raro racemosis. Malvae et Sidae spec. Auctor. $. 1. Flores miniati. Involucellum nullum, vel parvum, e brac- teolis 1—2, rarius 3, setaceis plerumque caducis. Carpella mutica. — Herbie stellato-incanz, perennes. Species: MH. coccineum, M. yrossulariaefolium, M. Munroanum, M. Fremontü. $. 2. Flores flavi. Involucellum spius triphyllum persistens. Carpel!a 1—3 cuspidata vel mutica. Species: M. Wriyhti(von Texas), M. carpinifolium, M. anyustum. 6. Sida L. (excl. sp.) Calyx siepius angulatus, nudus, rarove bracteolis 1—2 deciduis involucellatus, Tubus stamineus simplex. 696 Stigmata terminalia capitellate. Ovulum in loculis solitarium , resu- pinato-suspensum! Capsula 5—15-cocca; carpella rectiuscula inde- hiscentia vel szpius apice bivalvia, ab axi centrali tarde secedentia. Semen subtrigonum; umbilico sursum spectante. Embryo condupli- catus, curvatura infera, radieula (ventrali) cotyledonibusque superis ! — Herb» aut suffrutices (plerisgue tropieis vel subtropieis) ; foliis stepius indivisis. $. 1. Pseudo-Malvastrum. Involucellum e hracteolis 1—3 se- taceis parvis, deciduum. Carpella omnino mutica. Stellato-incans, fioribus flavis eroceisve. - u Species: S. hederacea Torr., S. sulpharea (Malva Gillies). $. 2. Malvinda Medic. Calyx omnino nudus, 5-angulatus, 5- fidus. Carpella pl. m. rostrata, 2—3-cuspidata vel aristata. Flores - plerumque flavi. Species: S. spinosa L. etc. $. 3. Pseudo-Nopaea. Calyx omnino nudus, teres, 5-dentatus. Flores umbellati-corymbosi, albi. Folia palmatifida. Species: S. Napaea Cav. (Schluss folgt.) Mercklin, Dr. C. E. v., Beobachtungen an dem Prothallium der Farnkräuter. Eine Prüfung und Berichtigung der neuesten Entdeckungen in der Entwicklungsgeschichle derselben. Imp. 4. 84 S. mit 7 Tafeln (lith. und ill.) Abb. St. Petersburg, 1850. (Leipzig, Voss. 3" Thlr. n.) Die sprungweise Entwieklung unserer Kenntniss der Fortpflan- zung der Farnkräuter ist eine der merkwürdigsten Erscheinungen der neueren Geschichte der Botanik, Alle Botaniker, die mit dem Mikroskop arbeiten, waren während den beiden ersten Jahrzehenden, welche dem Allgemeiner- und Wohlfeilerwerden guter Instrumente folgten, mit so ohne Ausnahmen den grossen Aufgaben der Erforschung der Entstehung der Pflanzenzelle, der Art der Verdickung ihrer Wand und des Vorganges bei Befruchtung der Phanerogamen zugewendet, dass die mächtigen Anregungen, welche die Entdeckungen Unger’s von Spermatozoiden bei den Moosen, Nägeli’s (6 Jahre später) von Spermatozoiden am Vorkeime der Farne geben mussten, für's erste ohne Erfolg blieben. Es verflossen nach der Veröffentlichung der Beobachtungen Nägeli’s*) volle 4 Jahre, bis Leszeyc-Sumins- *) Dessen Zeitschrift f. Botanik. I. Heft. 1844. 697 ki*) den ersten Bericht über seine Entdeckung einer am Prothallium der Farne vor sich gehenden Befruchtung veröffentlichte. Bald folgte die ausführliche Darlegung. **) Die Aufnahme der Arbeit Suminski’s war im Allgemeinen nicht eben eine günstige. Schon das Anschmiegen seiner Darstellung an die Befruchtungstheorie Schleiden’s, gegen welche kurz vor dem Erscheinen der Schrift Suminski’s schwer wiegende Schläge geführt worden waren***), noch mehr aber die schon bei wenigen Beobachtungen hervortretenden ganz unbegreiflichen Irrthümer in der von Suminski gegebenen Entwicklungsgeschichte des Antheridium wie des Archegonium {Samenknospe Suminski) erweckten kein gutes Vorurtheil für die Genauigkeit der zarteren Untersuchungen. Einige: Monate später suchte Wigandt) nachzuweisen, dass an Suminski’s Entdeckung kein wahres Wort sei. Allein schon gegen Ende desselben und zu Anfang des folgenden Jahres veröffentlichten mehrere Botaniker, theils fragmentarisch und in kürzeren Andeutun- gentr), theils ausführlicher ;fi) Beobachtungen, welche den wesent- lichsten Punkt der Angaben Suminski’s völlig bestätigten: das Vorkommen von Organen auf der Unterseite des Vorkeims, welche in ihrem unteren Theile eine Zelle umschliessen, in der, nie an einem anderen Punkte des Vorkeims, die junge Pflanze entsteht. Hierin stimmen alle die enannten überein. Im Vebrigen herrscht dagegen, zum Theil in sehr wesentlichen Punkten, noch manche Meinungsverschiedenheit. Die Schrift Mercklin’s ist unter den der Oeffentlickeit voll- ständig übergebenen Arbeiten über den in Rede stehenden Punkt ohne Frage die an neuen Thatsachen reichste. Kein anderer For- scher bearbeitete ein so reiches Material, keiner widmete der Auf- gabe so viele Zeit. Mehr als ein Jahr dauerten des Verf. Untersu- chungen. — Schon die Liste der Arten, deren Sporen Mercklin keimen sah, enthält einiges Wichtige: es findet sich darunter eine *) Durch Münter. Berl. botan. Zeitung, 1818 vom 3. Januar. **) Zur Entwicklungsgeschichte der Farnkräuter. Berlin, Decker’sche Bchdr. 1818. **) Nigeli über Pilularia, Zeitschr. F. Botanik. 3. Heft. Die 1817 in den botan. Zeitungen veröffentlichten Beobachtungen Amici's, Mohl’s u, A. 7) Berl, botan. Zeit. 1840. 12. Januar. ii) Nägeli, Berlin. botan. Zeit. 1849, 10. August. Hofmeister, dieselbe Zeitschrift. 1849, 9. November, Mettenius, Beiträge z. Betanik (1850 im Februar erschienen). +77) Ausser dem in der Veberschritt dieser Ze’'en genannten Forscher, Schacht: Linnaea Bd. XXI. S, 753, ff. 698 Osmunda, eine Maraltia. Die Sporen der letzteren haben bisher, soviel Ref. bekannt, Allen, die ihre Aussaat versuchten, den hart- näckigsten Widerstand entgegengesetzt. Der Vorkeim von Marattia ist mehrfach von Mercklin dargestellt, im Ganzen wie im Einzel- nen. Er unterscheidet sich in nichts Wesentlichem von dem von Pteris. Der von Osmunda ist leider nicht abgebildet oder näher er- wähnt. Höchst abweichend in Form und Bau von allen anderen ist der Vorkeim von Ceratopleris thalietroides. Der genannte Farn ist auch bis jetzt der einzige, bei welchem die Bildung zweier Embryo- nen auf demselben Vorkeim beobachtet wurde. — Vebereinstimmend mit Schacht bekämpft Mercklin die Ansicht, das Antheridium be- stehe nur aus einer einzigen Zelle. Dagegen theilt er Suminski's irrige Auffassung der Entwicklungsgeschichte des Archegoninm; er bält dafür, dass es kurz nach der Entstehung , vor Beginn der Bil- dung des Halstheils, an der Spitze offen sei und später erst sich schliesse. Mit diesem Irrthum steht im Zusammenhange, dass Mer ck- tin die körnig-schleimige Masse, welche häufig im centralen Kanale des Halstheils des Archegonium sich findet, für Ueberbleibsel aufge- löster Spermatozoiden zu halten geneigt ist. Die Täuschung hat obne Zweifel darin ihren Grund, dass an den Vorkeimen der Farne zwei Arten von Ärchegonien vorkommen; solche mit lang hervorragendem, und solche mit gänzlich unentwickeltem Halstheile. Die letzteren bilden sich nur an schon alten Vorkeimen, zuletzt nachdem die Ent- wicklung normal gestalteter aufhörte. Sie sind völlig dem Gewebe des Zellpolsters auf der Unterseite des Vorkeims eingesenkt und er- innern in allen Stücken an die Archegonien von Anthoceros. Für Mercklin mussten diese abnormen Archegonien von besonderer Wichtigkeit sein, da er in eines derselben während der Beobachtung ein Spermatozoil gleiten sah. Auch in normal gebildete Archege- nien (von Maratlia frawinifolia) sah Mercklin Spermatozoiden freiwillig eintreten: nüchst dem Suminski’schen das erste, und dabei völlig zuverlässige Zeugniss dafür, dass die Spermatozoiden wirklich bis in die Archegonien gelangen. Ueberall aber hält er Beobachtung und daran geknüpfte Folgerungen so scharf aus einan- der, dass er das freie Urtheil des Lesers nirgend beeinträchtigt. Eine grosse Zahl interessanter Einzelnheiten gibt der Verfasser über die Beschaffenheit der Spermatozoiden. Schacht’s Angabe, dass das eine Ende derselben stets eine grosse geschlossene kuge- lige Blase trage, findet durch die Deutung dieser Blase als die Reste der gesprengten Mutterzelle ihre Aufklärung., In einem andern Punkte weicht Mercklin freilich nicht minder von allen andern Beobach- 699 tungen ab; er lässt jede der Wimpern des Spermatozoides ein Knöpf- chen tragen. Die Deutung, welche Mercklin von der Entstehung der jun- gen Pflanze gibt, ist eine von der Suminski’schen weit verschie- dene, dagegen, frotz so vielfacher Differenzen der Beobachtungen, mit der Wigand’s beinahe völlig übereinstimmende. Trotz dem, dass Mercklin zugibt, der Vorgang, welcher zur Entstehung des Embryo führe, sei der: „dass die Spiralfäden in die Suminski’- „schen Organe (Archegenien) gelangen, und hier eine Zelle zur Fort- „entwicklung unter einem bestimmten Bildungsgesetz disponiren, „deren Product der Wedel ist,‘ — trotz dem trilt er mit vieler Ent- schiedenheit dagegen auf, dass dieser Process mit dem Namen einer Befruchtung bezeichnet werde, mindestens nicht in dem Sinne, in welchem dieser Name bei den Phanerogamen gilt. „Denn das Pro- „duct dieses Processes ist nicht, wie bei den Phanerogamen, die „Entstehung eines neuen Individuums . ... . sondern nur die Fort- „entwicklung des Prothallium und das Auftreten einer neuen Meta- „morphose des Farnkrauts. Der Wedel, wie diese Metamorphose „genannt worden, ist die theilweise Fortentwicklung einer Zelle des „Prothallium, und bezeichnet nur eine Epoche in der Euntwicklungs- „geschichte des Farnkrauts, Es ist diese Zelle als Knospe oder „Fortpflanzurfgszelle zu betrachten, Betrachtet man das Prothallium „als Achsenorgan, so erscheint der Wedel an demselben als secun- „däre Achse. Auch durch den seltenen Fall, dass sich aus dem „Prothallium mehr als ein Wedel („Wedel“ nennt Mercklin die „junge Pflanze, den Embryo) entwickelt . . . scheint mir in der Deu- „tung der Erscheinungen keine Aenderung vorgenommen werden zu „dürfen.“ Diese Ansicht erachtet der Berichterstatter für eine unhaltbare. Erstens um an den Farnen selbst genügend zu beobachtender Er- scheinungen willen, Es ist nicht die grosse Zelle im Grunde des Arche- gonium selbst, aus deren Theilung die junge Pflanze hervorgeht, sondern es bildet sich, frei in ihrem Innern, eine kugelige, etwas kleinere Zelle, — ähnlieh wie z. B. die Sporenzelle der Spirogyren — welche die Mutterzelle nahezu ausfüllt. Diese Zelle findet sich in der Grundzelle aller Archegonien, auch solcher die später fehl- schlagen. In einzelnen (befruchteten) Archegonien geht aus ihrer andauernden Theilung die junge Pflanze hervor, die bei ihrer ersten Entstehung, als wenig -zelliger sphärischer Körper, in keinerlei Zu- sammenhang mit dem angränzenden Gewehe des Vorkeims steht, und mit Leichtigkeit frei präparirt werden kann. Das Vorkommen 700 zweier Embryonen auf demselben Vorkeim scheint dem Ref. nicht minder eine Aenderung der Deutung der Erscheinungen zu bedingen. Zweitens besteht die schlagendste Uebereinstimmung der Vorgänge bei Entstehung der jungen Pflanze auf dem Vorkeim der Farne, derSelaginellen und Rhizocarpeen einerseits, und der Entstehung der Frucht der Laub- und bebermoose andererseits. Die Archego- nien der Moose, der Farne, Rhizocarpeen und Selaginellen .haben gleichen Bau und gleiche Entwicklungsgeschichte: der wesentliche Theil des Archegonium ist überall die grössere Basalzelle, in wel- cher die freie sphärische Zelle, die Mutterzelle der Frucht, bezie- hendlich der jungen Pflanze, sich bildet. Auf diese Zelle zu führt ein kürzerer oder längerer Gang, entstanden bald durch Auseinander- weichen der Berührungskanten von Zellen (Rhizocarpeen, Selaginella), bald durch Auflösung einer senkrechten Zellreihe (alle Moose, ein- schliesslich Anthoceros, Yarne). Zahlreiche Beobachtungen und Ver- suche machen es im höchsten Grade wahrscheinlich, dass es bei al- len den genannten der Einwirkung von Spermatezoiden *) auf die Archegenien bedarf, um die Entwicklung der Frucht oder der neuen Pflanze zu bewirken. Nach Allem, was wir von der geschlechtlichen Fortpflanzung der Thiere wissen, kann die Bezeichnung ‚‚Befruch- tung‘‘ mit eben so vielem, ja wie die Sache jetzt liegt, mit mehr Recht auf die höheren Cryptogamen angewandt werden, als auf die Phanerogamen. Allerdings ist die Spere als Anfang eines neuen Individuums zu betrachten, Nicht minder aber ist es die in der Ba- salzelle des Archegonium sich bildende sphärische Zelle. Es fin- det bei den höheren Cryptogamen durchweg ein Gene- rationswechsel statt, wie deren von niederen Thieren und niedrigsten Algen ähnliche bekannt sind. Die Pflanze, welche der Spore entspricht, -— der Vorkeim der Farne, die Moospflanze im ge- wöhnlichen Sinn — erreicht das Ziel ihres Daseins mit der Bildung von Spermatozoiden und Archegonien. Sie kann nach deren Bildung durch Sprossung weiter leben — bei den Moosen der gewöhnlichere Fall**), beiden Farnen ein höchst seltener, doch nicht beispielloser. Die Bestimmung des neuen Individuums, welches im Innern des Ar- chegonium in Folge der Befruchtung entsteht, ist die Bildung gros- +) Spermatozeiden feblen keinem gehörig untersuchten Moose, keinem Farn tin der weitesten Bedeutung des Worts, wie Linne sie nahm). Sie ent- stehen bei den Hhizocarpeen (sehr schön nachzuweisen bei Salrinia) und bei Selaginelta in den kleinen Sporen, bei Farnen, Equiseten und Moosen in Antberidien. Die grössten Spermatozoiden besitzt unter den Mousen Pellia, unter den Farnen Equisetum. **) Die Ausnahme bilden diejenigen Moose, welche man als einjährige zu be- zeichnen pflegt: Phasca, Buxbaumia, Diphysium z.B. 701 ser Mengen eigenthümlich beschaftener Fortpflanzungszellen , der Sporen. Seine Lehenserscheinungen sind denen der, Archegonien und Antheridien hervorbringenden Generation diametral entgegenge- setzt. Bei den Moosen ist die aus Keimung der Spore hervorge- gangene Generation die dauerndere, diejenige, an welcher die un- gleich grössere Mannichfaltigkeit der Formen, der Sprossungen u. s. w. hervor tritt. Bei den Farnen (im weitesten Sinne) gilt das Gleiche von der Generation, welche im Archegonium entstehend durch die Bildung der Sporen den mit der ersten Generation begonnenen Kreislauf schliesst. Es fehlt indess nicht ganz an Annäherungspunk- ten. Der Bau der Frucht ist bei Anthoceros, selbst bei Pellia, ent- schieden zusammengesetzter, als der der Archegonientragenden Pflanze; ihre Dauer bei Pellia (wo sie 10-—-11 Monate zu ihrer Aus- bildung braucht) kaum kürzer als die des Sprosses, welcher sie trägt. Andererseits ist der Vorkeim mancher Farne (der von Gymnogramme z. B.), besonders aber der von Eguiscetum gar vielfültiger Verzwei- gung und mehrjähriger Dauer fähig. Wm. MH. Mercklin, Dr. €. E. v., Monstrositäten in den männlichen Kätzchen von Ostrya vulgaris und virginica. 8. 19 S. mit 1 lith. illum. Tafel. (Abdruck aus dem XXI. Bande des Bullet. der naturforsch. Gesellschaft in Moskau.) Der Verf. bespricht im Eingange der kleinen Schrift die Be- schaffenheit der Antheren der Gattungen Corylus, Carpinus und Ostrya. Er weist aus der Entwicklungsgeschichte nach, dass die Antheren der 3 Gattungen ganz nach dem der grossen Mehrzahl der Phanerogamen gemeinsamen Typus, ursprünglich 4-fächerig, angelegt werden; es ist eine eigenihümliche Entwicklung des Connectivs, welche die Filamente später tief gespalten, bei Corylus fast bis auf den Insertionspunkt, erscheinen lässt. — Eine Erörterung des Baues der Polienkörner von Ostrya, Carpinus, Corylus, der Antheren von Betula folgt. Daran schliesst sich die Schilderung der auf dem Ti- tel erwähnten Missbildungen. In den obern Schuppen männlicher Kätzchen fand sich eine weit geringere Zahl von Antheren, als in den unteren; statt der fehlenden Antheren standen ein oder mehrere pistillartige Körper, von Antheren umgeben, in der Achsel der Schuppe. Fast alle nur denkbaren Mittelstufen von normalen und in Pistille umgewandelten Antheren waren vorhanden; nie jedoch fanden sich in einem jener Pistille wirkliche Eichen. — Wo die Umwandlung eine gleichseitige war, d. h. wo die umgewandelte Anthere mit der 202 einen Hälfte ein. vollkommenes Antherenfach, mit‘ der andern ein kurzgestieltes Karpell darstellte, enthielt jenes stets vollkommen ausgebildeten Pollen, dieses nie ein vollkommen entwickeltes Eichen. — Der Verf. bekämpft ausdrücklich, dass aus seinen Beobachtungen der Schluss gezogen werden möge, dass das normale Carpell von Ostrya aus der Umwandlung eines Blatts hervorgegangen sei. Derselbe, über eine Missbildung von Taraxacum dens ‚leonis. 5 $: mit einer lith. Tafel. (Abdruck aus dem- selben Bulletin.) Es erstreckte sich vom Grunde des Anthodiums aus in den ey- : „ lindrischen Hohlraum des Schafts ein wurzeläbnlicher, nach unten verjüngter und verzweigter Körper, der aus denselben Elementar- theilen zusammengesetzt war, wie das Anthodium selbst, und ohne Zweifel einer Wucherung desselben seinen Ursprung verdankte, Bryologia europaea. Auct. Bruch, W.P. Schimper et Th. Gümbel. Fasc. XLIL. Stuttgart, 1849. Dieses Heft enthält eine neue Bearbeitung der nach dem Vor- gange von Hampe und K. Müller von Phascum getrennten Gat- tungen und Nachträge zu den Distichiaceen, zu Pollia, Orthotrichum, Fissidens, Grimmia und Hymenostomum. Von der Gattung Phas- cum werden unterschieden: Ephemerum, die Zwerggattung der Laub- moose, kaum !/,'’ Grösse, deren Arten in den Confervenartigen Vorkeim eingebettet sind und sich durch die glockenförmige, einge- rissene oder gespaltene Mütze, rundliche Kapsel ohne Säulchen und grosse Sporen auszeichnen, und an feuchten, lehmigen , Stellen auf Aeckern, Wiesen, Wegrändern und Maulwurfhaufen wachsen. Hiezu werden gezogen: serralum, tenerum, cohaerens, sessile c. var. sie nophylia und pachycarpon. Acaulon durch 3seitige Knospe, einge- senkte runde Kapsel mit diekem Säulchen und kegelförmiger , blos auf dem Scheitel aufsitzender Mütze und kleine Sporen ausgezeich- net, mit den Arien mulicum, Iriquelrum, Fioerkeanum, hildet ein Mittelglied zwischen voriger Gattung und Phascum. Endlich Phys- comitrella, dem Physcomitrium in Bezug auf Vegetationsweise, ‚Blatt- form und Zellnetz ähnlich, der Frucht nach Ephemerum zunächst- stehend, von dem sie sich ausser obigem durch regelmässige Haube, ausgebildetes Säulchen und mit Paraphysen versehene weibliche Blü- then unterscheidet, mit der einzigen Art palens. Diese Gattungen 703 und Arten werden ausführlich charakterisirt und mit grosser Voll- ständigkeit und Genauigkeit abgebildet, wodurch sich deren neue Bearbeitung im Vergleiche zum 1. Hefte vom J. 1837 rechtfertigt. Von den Distichiaccen wird die sich durch Blattstellung und Zellnetz, sowie die Blüthen anreihende Gattung Zustichium, welche von der Tracht eines Fissidens auf der Erde und Felsen gesellig wächst, deren Frucht man jedoch noch nicht kennt, geliefert, Vahl entdeckte die einzige Art auf vulkanischer Erde in Island, Sulli- vant an Sandsteinfeisen bei Lancaster im Staate Ohio und Bridel gibt sie in Norwegen an, woher sie den Namen trägt. Als Nachtrag zu Pottia wird die durch die in ein sehr langes Haar verlängerte Blattrippe und kurzgestielte rundliche Kapsel, sowie frühere Frucht- reife ausgezeichnete var. incana der P. carifolia heschrieben und abgebildet, welche ausser den angegebenen Standorten auch an son- nigen Kalkfelsen des sog. Katzentauerns am Eingange des Krimuler- thales im Pinzgau vorkömmt; ferner Pottia erinita Wilson aus ‘England, durch spatelförmige Blätter mit fester Haarspitze, ganz glatte Haube und weiten Kapselmund von P.. Wilsoni unterschieden. Als Nachtrag zu Orthotrichum finden wir die früher zu O. stra- mineum gestellte Art alpesire Hrnsch. an Bäumen und Steinen in Alpengegenden wachsend und sich von obiger durch körnige, wei- chere Blätter, blasse Mütze, dickere Kapsel und 8 Cilien des gros- sen Peristoms uuterscheidend, und O. Sprucei Mont., an Weiden in England, durch grössere, breitere, weichere Blätter, längsfaltigen Kapselhals und blassere Kapsel von ©. pumilum abweichend. Als Nachträge zu Fissidens werden geliefert: F. Blorami W.Is., welches in England auf Thonerde mit den verwandten wächst und sich von F'. bryoides durch die knospenförmigen männlichen Blüthen, kegelige seitlich aufgeschlitzte Haube, und breiten fest anhängenden apselring unterscheidet, F. crassipes Wis., auf untergetauchten Steinen in Jülich, England und Südfrankreich gefunden. Die Verf. zogen früher dieses Moos als var. fontana zu F. incurvus, welches sich jedoch durch längere, mit breiterm blassen Rand umgebene Blät- ter, aufrechte Kapsel, verdickten Kapselstiel, woher der Name, un- ' terscheidet, Als Nachtrag zu Grimmia wird geliefert: @. mollis Auct. aus Norwegen. Diese neue Art steht der G. sulcala am nächsten, von er sie sich durch die beinahe in's Perichetinm eingesenkte kürzere Kapsel, breitere, faltenlose Blätter und düna beblätterte unfruchtbare este unterscheidet. ‘ , Für Hymenostomum erscheint als Nachtrag H. phascoides Ws. auf sandig-lehmigem Boden in Eugland gefunden. Diese Art zeich- net sich von H. squarrosum durch die kürzere , gestielte, einge- senkte Kapsel und kürzere, schmälere Schopfblätter aus. „Beschreibungen und Abbildungen lassen nichts zu wünschen übrig, das bereits fertige 43, Heft (Supplement) schliesst die Acro- 704 carpen; dann folgen in Kürze die Gattungen Neckera, Leptodon, Omalia, Fabronia, Anacamptodon, Daltonia, Cryphaea, Hookeria, Pierygophyllum, Leucodoen, Antitrichia und etwas später Leskea, Isotheeium und Pierogonium. Sr. Personal-Notizen Prof. Godron zu Naney ist in Folge des Gesetzes, welches jedem französischen Departemente einen Reetor und eine Akademie gibt, als Rector des Departement de Haute Saöne ernannt und als solcher in Vesoul installirt worden. Prof. Dr. Ch. Morren in Lüttich hat das Ritterkreuz des kgl. dänischen Danebrog-Ordens erhalten. Dr. Ferd. Jul. Cohn hat sich am 30. Oct. 1. J. dnrch eiue öffentliche Vorlesung ‚‚über die Beziehungen zwischen der Pflanzen- welt und der Culturgeschichte der Menschheit‘‘ die Rechte eines Privatdocenten an der k. Universität Breslau erworben. Am 5. Juli starb zu Montpellier, über 70 Jahre alt, AlireRaf- feneau-Delile, Professor der Botanik an der Universität zu Mont- pellier, Director des dortigen botanischen Gartens, Ritter der Ehren- legion und Mitglied vieler gelehrten Gesellschaften. Als Botaniker bei der wissenschaftlichen Expedition nach Aegypten betheiligt , hat er sich durch seine Arbeiten über die dortige Flora, sowie durch zahlreiche andere botanische Abhandlungen um die Förderung der Wissenschaft wohl verdient gemacht. Zu Salzburg starb vor Kurzem der dortige Professor der Bota- nik und Apotheker @. Hinterhuber, 82 Jahre alt, am Schlagflusse. Verzeichniss der im Monate November 1850 bei der k. botan. Gesellschaft eingegangenen Gegenstände. 1) (Cosson) Notes sur quelques plantes de France critiques, rares ou noU- velles. Fasc, Il. 1850. 2) Centralblatt des laudwirthschaftlichen Vereines in Bayern, November, 1850. 3) Haus- u. Landwirthschafts-Kalender d. landwirthschaftl. Vereins fürBayern auf das Jahr 1351. München, . v d) Asa Gray, Plantae Lindheimerianae. Part. II. (Boston, Journ. of Natur. history. Vol. VI. Nro, II.) : 5) Dr. Wenderoth, d. Pflanzengarten d. Universität Marburg. Marburg, 1850. 6) Getrocknete Pflanzen aus der Gegend von Würzburg, von Hrn. Prof. Dr. Schenk daselbst. 7?) Dr. O. W. Sonder, Flora Hamburgensis. Hamburg, 1851. ur 8) Getrocknete Pflanzen aus der Umgegend von Hamburg, von Hrn. Apothe- ker Dr. Sonder daselbst, ” » 9 Dr. F. Kirschleger, Flore d’Alsace. 4. Livraison. Strassbourg, 1850. 10) Grenier et Godron, Flore de France, Tom. II. Prem. partie. Paris et Besancon, 1850. 11) Memoires de P’Academie Imper. d. scienc, de St. Petersbourg. Scient. » natur. Tome \. 5. et 6. livrais, Tom. VI. 4. livrais. St. Petersbourg, 1849. 12) Memoires pre.entes & V’Acad. Imp, d. sc. de St, Petersbourg par divers savants, Tome VI. 4, livrais. St. Petersbourg, 1849. u 13) Recueil des Actes des scances publiques de l’Acad, Imp. d, sc. de’ St. Petersbourg. St. Petersbourg, 1849. D Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr in Regensburg. RLORA N 45. Regensburg. 7. December. 1850. Inhalt: Lirzrarun. Memoirs of the American Academy. (A. Gray, Plantae Fendlerianae. Schluss Sullivant, Contributions to the Bryology of North America.) — GELEHRTE ANSTALTEN UND YERTINE. Verhandlungen der naturforschenden Freunde zu Berlin. — REPERTORIUM DER NBEUESTEN LiTE- RATUR. Schriften und Abbandlunzen von Trautvetter, Miers, Christison, var Houtte, Turczaninov und Wenderoth. — AnzEıce, Kaufgesuch westindischer anzen, L iieratıar Memoirs of the American Academy of Arts and Sciences. New Series. Vol. IV. Part. I. Cambridge and Boston: Metcalf and company. 18149. (209 S. in gr. 4.) (Schluss) Es folgen: Linaceae Nro. 83 —86. — Geraniaceae Nro. 87—90. Neu: Geranium caespitosum James, G. Fremontü Torr. Hiebei wird auch eine Uebersicht der nordamericanischen Gerania nach Dr, Engelmann gegeben. — Ozxalideae Nro. 91—92, — Balsaminaceae Nro. 93. — Zanthoxylaceae Nro. 9. 95. — Anacardiaceae Nro. 96 — 99. —- Zygophyllaceae Nro. 100. — Aceraceae Nro. 101. 102%. — Üelastraceae Nro. 103—105. — Rhomnaceae Nro. 106. Ceanothus Fendleri. — Vitaceae Nro. 107. 108. — Polygalaceae Nro. 109. 110. — Leguminosae Nro, 111—181. Neu: Dalea nana Torr., Astra- galus diphysus, A. cyaneus, Phaca Fendleri, Ph. gracilenta , Ph. macrocarpa, Ph. picla, Calliandra? herbacea Engelm., Mimosa borealis; dann aus andern Gegenden America's: Dalea pogonathera, D. leucostachys, D, Wislizeni, D. scoparia, Calliandra Chamaedrys Engelm. -—— Rosaceae Nro. 182—213. Neu: Potentille diffusa, P. crinita. — Lyithraceae Nro. 214, 215. — Onagracese Nro. 216-238. Neu: Oenothera eximia, O. Fendleri. — Loasa- ceae Nro. 239243. — Cactaceae (von Dr. Engelmann bear- beitet). Nro. 244—252. Neu: Mammillaria papyracantha, M. Nut- lallii, Cereus Fendleri, Opuntia phaeacanlha. — Grossularia- ceae Nro. 253—257. Neu: Ribes leptanthum. — Cucurbilaceae Flora 1850. 45, 45 706 Nro. 258-261. — Crassulaceae Nro. 262. 263. — Sazifra- gaceae Nro. 264 — 267. Neu: Philadelphus microphyllus. Die Gattung Jamesia Torr. etGray, welche nur nach einem sehr un- vollkommenen Exemplare errichtet wurde, erhält folgenden erweiter- ten und verbesserten Character: Flores hermaphroditi. Calyx per- sistens, quinguefidus, tubo brevissimo turbinato imo ovario adnato; laciniis triangulari-ovatis mucronatis, saepiusve apice retusis aut bi- fidis et bimucronatis, aestivatione valvatis? Petala 5, perigyna, obovata, concava, sessilia, aestivatione eonvoluto-imbricata, decidua. Stamina 10, cum petalis inserta, decidua, 5 petalis antepositis eadem subaequantibus, 5 alternis brevioribus: filamenta complanato-subulata : antherae didymae, basifixae, introrsae: loculis ovalibus longitudinali- ter dehiseentibus. Ovarium conoideum, ima basi calycis adnatum, uniloeulare; placentis 3 (rarins A—5) dilatatis, ad suturas introflexas parietalibus, multiovulatis; stylitotidem, stamina aequantes, basi tan- tum connati, apice subclavati stigmate obtuso subextrorsum desinen- tes. Ovula horizontalia, multiseriata, anatropa. Capsula conoidea ealyce inclusa, semi-trilocularis, apice inter stylos persistentes diver- gentes dehiscens. Semina numerosissima, horizontalia, ovalia; testa nitida, nucleo conformi , striato-reticulata. Embryo in axi albuminis earnosi rectus, ejusdem fere longitudine; cotyledonibus brevibus; ra- dieula eylindrica hilo proxima. — Frutex ramosus, cortice fusco; fo- liis oppositis exstipulatis, petiolatis, ovatis vel oblongis, penniner- viiß, grosse serrafis, membranaceis, deciduis, supra pubescentibus viridibus, subtus cum ramulis calycibusque canescenti-pilosis; flori- bus eymosis, majusculis, albis; petalis intus puberulis. — Umbel- siferae Nro. 268— 278. Neu: Archemora Fendleri, Cymopterus Fendieri, Thaspium? montanum. — Cornaceae Nro. 279. 280. — Loranthaceae Nro. 281—283. Neu: Phoradendron juniperi- num Engelm., ferner Ph. orbiculatum, Ph.lanceolatum, Die ver- wandten Gattungen werden hier nach Engelmgnn folgendermas- sen characterisirt: 1. Viscum Linn. Flores dioeci campanulati. Fi. mase. Pe- rianthium 4-fidum ; aniherae lobis totis adnalae multicellulosae, poris plurimis dehiscenles. Fi. foem. Calyx tubo cum ovario connate, margine integro, limbo obsoleto. Corolla 4-petala, summo calyeiin- serta. Ovarium inferum, uniloculare; wvulo unico pendulo: stigma sessile, obtusum, subbilobum. Bacca pulposa, corolla persistente co- ronata, monosperma, — Frutices gerontogei, foliosi, parasitici; foliis oppositis; floribus masculis glomeratis terminalibus; foemineis in 707 spicas articulatas breves terminales congestis, in quaevis bracteae axilla singulis. : 2. Phoradendron Nutt. (Spieiviscum Engelm.) Flores dioeei globosi. Fl. masc. Perianthium 3- (raro 2—s 4.) lobum ; antherae lobis imis adnatae, Iransverse biloculares, poris s, rimulis verticali_ bus duubus dehiscentes. FI. fvem. Perianthium 3- (raro 2—s, 4 ) lobum. Ovarium inferum, uniloculare; ovulo unico pendulo: stigma sessile obtusum. Bacca pulposa, perianthio persistente coronata, monosperma. — Frutices Americani foliosi s. aphylli, parasitiei; flo- ribus in spicas axillares longiores interruptas articulatas s. abbrevia- tas dispositis, saepe pluribus supra quaevis bracteae axillam rhachidi immersis; bracteis abbreviatis connatis vaginulam pelviformem for-, mantibus. 83. Arceutholobium M. Bieb. Flores dioeci, ovali, compressi. Fi. masc. Perianthium tripartitum, anlherae Iobis mediis adnalae, globosar , uniloculares, rimula iransversa dehiscentes. Fi. foem. Perianthium brevissime stipitatum, bidentatum. Ovarium inferum, uniloculare; ovulo unico pendulo: stigma sessile conicum. Bacca (pulposa?) corolla persistente coronata, monosperma. — Frutices gerontogei et Americani, aphylli, artieulati; foliis ad squamas conna- tas pelviformes reductis; floribus axillaribus terminalibusque, mascu- lis 1—3, foemineis singulis. Caprifoliacceae Nro, 234—286., — Rubiaceae Nro. 287—292, Neu: Galium Fendleri, G. asperrimum. — Valeriana- ceae Nro. 293. 294. — Compositae Nro. 295 — 462. Neu: Clavigera brachyphylla, Brickellia Fendleri, Aster Fendleri, Erige- ron canum, E. cinereum, E. flagellare, Townsendia Fendleri, T. eximia, Gullierrezia sphaerocephala, Aplopappusgracilis, Franseria .tenuifolia, F. tomentosa, Bidens tenuisecta, Sanvilalia Aberti, He- terospermum lagetinum, Lowellia aurea, Schkuhria Neo-Mericana, Hymenopappus flavescens, Actinella argentea, Amauria? dissecta, Senecio Fendleri, Cirsium ochrocentrum, Crepis ambigua, Macror hyn- chus purpureus, Aus andern Gegenden America's: Pectis fasliyiala, Clavigera spinulosa, Brickellia Wislizeni, Stevia trichopoda Harv. et Gray, Carpochaeta Wislizeni, Eupatorium hederaefolium, Tri- chocoronis Wrightü, T. rivularis, Erigeron modestum, Townsendia Mewicana, Psilaclis asteroides, :P. Coulteri, Achaelogeron Wis. zeni, Diplostelma bellioides, Dichaelophora eampestris , Baccharis ‚Texana, Aplopappus aureus, A. sphaerocephalus, Perityle Acmeila, ‚ Harv. et Gray., P. leptoglossaH. et Gr., P. plumigera N. et Gr., Hymenoclea Salsola Torr. et @r., H. monogyra T. et &., Zinnia 43* pumila, Balsamorrhiza Careyana, Halea Ludoriciana Torr. et Gr., H. Texana, Rudbeckia? Porteri, Helianthus laciniatus, Heliomeris tenuifolia, Simsia subarislala, S. Canescens, Aclinomeris Wrigktit, Tithonia decurrens, Cosmidium simplicifolium, Flaveria longifolia, F. chloraefolia, Hymenatherum Wrighti, H. gnaphalodes, Thymo- phylia Greggü, Tagetes Wislizeni, Chrysactinia Mexicana, Biddellia arachnoidea, Schkuhria Wislizeni, Chaenactis füifolia H. et Gr., C. heterocarpha Torr. et Gr., Acarphaea artemisiaefolia H. et @., Bahia dealbala, Actinella depressa Torr. et &r., Hymenothrix Wislizeni, Dichaeta Fremontii, Tridaz bicolor, Baileya pauciradiala -#H. et &., B. pleniradiata H. et &., B. multiradiata H. et G., Va- rilla Mexicana , Antennaria Geyeri, Senecio-multilobatus Torr. et G., S. eurycephalus T. et &., Haploösthes Greggü, Cirsium Coul- teri H. et &., Perezia nana, P, Wislizeni, P.? plalyphylla, Calais macrochaets, Ptilophora nulans, P. major, Malacothrie? Coulteri. Die verhältnissmässig zahlreichen neuen Genera sind durch folgende Charactere ausgezeichnet: Carpochaete. Capitulam 4-Aorum homogamum. Involuerum cy- lindricum ; squamis 5—6, lanceolatis, parce striatis, laxe imbricatis, eiterioribus brevioribus. Receptaculum nudum. Corollae tubulosae hypocraterimorphae, involucrum duplo superantes, lobis oblongis gla- bris. Styli rami filiformes, glabri. Achenia gracilia, pentagona, glabrata. Pappus biformis, e paleis 5 brevibus cuneato-truncatis hya- linis enerviis, et 5 alternis (ex angulis achenii ortis) elongato-lanceo- latis pinnato-striatis uninerviis, nervo crasso in aristam serrulatam corolla subbreviorem sensim exgerente. — Herba spithamaea, gla- berrima , e basi soffruticosa multicaulis; foliis oppositis et in axillis fascieulatis, elongato-linearibus, angustis, integerrimis; corymbo ter- minali oligocephalo; pedunculis simplicibus nudis; floribus ut vide- tur roseis, fere unciam longis. — Steht zwischen Stevia und Palafo- zia und enthält die eine Art: C. Wisiizeni, Trichocoronis. Capitulam homogamum multiflorum. Involucrum disco brevius, e squamis laxis 12--18 subbiseriatis aequalibus men- branaceo -herbaceis constans. Receptaculum conicum, nudum, Co- rolla pl. m. glandulosa ; tubo angusto in faucem late campanulatam 5-dentatam abrupte dilatato. Antherae apice brevissime appendicu- latae. Styli ramiexserti, lineares, complanati, obtusi. Achenia pen- tagona, secus angulos hispidula, pappo brevissimo multisetuloso.coro- niformi saepeque 5-aristulato superäta, — Herbae subpaludosae vel aquaticae, basi repentes; caulibus adaurgentibus vel emersis, ramo- sis, viscoso-villosis; follis oppositis, neu ramealibus sparsis, dentatis, 709 F sessilibus, pl. m. amplexicaulibüs; pedunculis gracilibus, nudis, aoli-“ tariis vel corymbosis; floribus roseo-purpureis. — Mit Phalacraea DC, verwandt, enthält die oben angeführten 2 Arten, Psilactis. Capitulam multiflorum, radiatum, heterochromum ; fi. radii ligulatis, numerosis, uniseriatis, foemineis; disci tubulosis her- maphroditis. Invelucrum disco brevius, e squamis lanceolatis sub- herbaceis imbricatum, 3— 4-seriale. Receptaculum convexum, subal- veolatum. Ligulae 60-80, elongatae, angusto-lineares. Corollae disci 5 dentatae. Styli rami breves, appendice triangulari acutiuscula complanata birtella terminati. Achenia oblonga, puberula. Pappus radii nullus; disci pilosus, uniserialis, corolla brevior, setis scabris. — Herbae mexicanae, graciles, annuae, subvicosae, erectae, ramosae; ramis laxe paniculatis monocephalis; foliis linearibus ; capitulis par- vis; ligulis caeruleis, disco flavo. — Steht zwischen Dieteria und Aster, begreift 2 Arten. Achaetogeron. Capitulum multiflorum, radiatum, heterochromum; fl. radii ligulatis, numerosissimis, pluriseriatis, foemineis; disci tabu- losis hermaphroditis. Involucrum subbiseriale, e squamis aequalibus linearibus dorso villosis. Receptaculum convexum, subalveolatum. Ligulae circ. 400, elongatae, lineari-filiformes. Corollae disci 5-den- tatae. Antherae cuspidato-apiculatae, Styli rami breves, cono bre- vissimo complanato terminati. Achenia (immatura) oblonga, com- pressa, A.nervia, parce hirtella. Pappus in disco et radio conformis, simplex, e paleis 5—6-laciniato-denticulatis basi in coronam achenio quadruplo breviorem coneretis. — Herba perennis, hispida, facie Eri- gerontis pumili; caulibus simplicibus monocephalis; ligulis albis, disco flavo. — Sehr ähnlich Zrigeron, aber durch den Pappus seh verschieden. 1 Art. . " ‚Diplostelma. Capitulum multiflorum, hemisphaericum, radiatum, heterochromum ; fl. radii uniserialibus, foemineis; disci tubulosis her- maphroditis, omnibus fertilibus. Involuerum plariseriale, squamis li- neari-oblongis, coriaceo-chartaceis, subcarinafis , margine scariosis, äpice fimbriato ciliatis , regulariter imbricatis, appressis, exterioribus sensim brevioribus. Receptaculum plauum, nudum. Ligulae eire. 20, elongatae. Corollae disei {plus quam 60) e tubo gracili infundi- buliformes, limbo 5-lobo. Styli rami complanati, appendice triangu- lari acutiuseula terminati. Achenia oblonga, compressa, birtella, radii subtrinervia, disci binervia, nervis marginalibus. Pappus conformis, duplex, e paleis coriaceis 5 oblongis eroso-truncatis achenio brevio- fibus, et setis eapillaribus scabris totidem cum paleis alternantibus corollam subaequantibus, constans. — Herba annua biennisve, pumila , 710 Bellidis facie, einereo-hirsuta; caulibus e basi simplicibus monoce- phalis; foliis obovatis vel spathulatis integerrimis, caulinis parvalis; capitulo majuseulo; ligulis albis; disco Iuteo. — Steht zwischen Bel- Hium und Chaetopappa. 1 Art. Dichaetophora. Capitalum multifloram, radiatum, heterochro- mum; fl. radii ligulatis, uniseriatis, foemineis ; disci tabulosis her- maphroditis. Involuerum subuniseriale disco brevius; squamis aequa- libus, lineari-lanceolatis, herbaceis, margine subscariosis. Receptacu- “ Jum ovato-conicum, nudum. Ligulae 16—20, oblongo-lineares. Corollae disci 5-dentatae. Styli rami appendice triangulari-lanceolata com- planata terminati. Achenia (lateraliter) plano-compressa , ala subor- bieulari eineta, marginibus cum disco pilis glochidatis hispidissima, Pappus radii et disci conformis, e squamellis minimis paucis (8—10) basi coroniformi-subconcretis, et setis tenellis subulatis achenio di- midio brevioribus, constans. — Herba annua, pumila, caulescens, pi- losa, Bellidis integrifoliae facie; caulibus diffusis apice nuda mono- cephalis; foliis spathulatis integerrimis ; ligulis albis reseisve; disco flavo. — Nimmt seinen Platz zwischen Boltonia und Brachyeume, 1 Art. Hymenoclea Torr. et Gr. Capitula monoica homogama, secus rachin persistentem glomerato-spicata. Mas. Involucrum Franseriae, 5—6-lobum, 15—20 florum. Receptaculam parvum, paleis scariosis unguiculatis obovato-dilatatis onustum. Corolla eyathiformis 5-den- tata. Antherae conniventes vix connatae, appendicula deltoidea in- flexa superatae. Ovarium vix ullum: stylus apice radiato penicillatus. Foem. Involuerum fructiferum obovoideum seu fusiformi-clavatum, coriaceum, elausum, uniloculare, uniflorum, apice in rostrum tabuli- forme superne scariosum pervium desinens, extus squamis 9—12 magnis rotundatis scariosis persistentibus, aut spiraliter imbricatis aut univerticillatis, insigniter alatum! Corolla subnulla. Stamina nulla. Acheniam ovoideum loculum implens, Semen et embryo or- dinis, — Frutices Neo Mexicani et Californici, in aridis salinis vi- gentes, ramosissimi, glabrati, foliosi; ramis subspinescentibus; foliis alternis, filiformibus, subtus tenuiter incanis, inferieribus pinnato- 3—5- „partitis, summis integerrimis. — Vom Habitus einer Chenopodia- cea, von der Blüthenbildung einer Ambrosia oder Franseria. 2 Arten. Lowellia. Capitulum maltiflorum, beterogamum;; floribus radii ligulatis foemineis, disci tubulosis hermaphroditis. Involucrum cam- pauulatum, ebracteatum, gamophyllum; squamis subbiserialibus lan- ceolatis inferne carinatis ultra medium coalitis, Receptaculum con vexum, nuadum. Ligulae circiter 12, ellipticae, exsertae {(deciduae). 7ıı Corollae disei infundibuliformes, 5-dentatae. Styli rami fl. hermaph. apice capitellato-truncati puberuli. Achenia elongata, teretia, multi- striata, pappo simplici brevissimo, e paleis 6—8 liberis aequalibus oblongis apice truneato-erosis enerviis, coronata. — Herba annun, ylabra, grosse glandulosa, Dysodiae chrysanthemoidis facie, sed fo. is plerisque alternis atque ligulis aureis conspieuis. — Kommt zwi- Shen Dysedia und Tageles zu stehen. 1 Art, Aciphyliaea DC. (sub Dysodia). Capitulum multiflorum, heteroga-' mus; floribus radii 5—8, ligulatis, foemineis, disci tabulosis hermaphro- ditis. Involucri squamae uniseriales, in cupalam oblongo - eylindricam apiceireviter8—14 dentatam coneretae, Receptacalum planum, minute alveoltum, Styli rami fl. disci cono brevissimo hispidulo capitellati. Acheniä gracilia, teretia, multistriata. Pappus uniserialis, e squa- mellis cre. 20 conformibus (alternisve paulo minoribus), in aristas setasve Suahras inaequales 3— 5 palmato-partitis, constand. — Suf- frutieulus ericoideus, ramosissimus, difusus, vix semipedalis, fere glaber; folis oppositis alternisve confertis, saepe in axillis fascicu- latis, aceross, integerrimis, grosse glandulosis; capitulis (3—4 lin. longis) apice ramulorum solitariis sessilibus, foliis supremis quasi ealycnlatis; floribus flavis. — Auf Dysodia acerosa DC. gegründet. Chrysaclinia. Capitulam multiflorum , heterogamum; fl. radii 9—12, ligulatis, foemineis, disei tubulosis hermaphroditis. Involu- erum uniseriale disco brevius; squamis 9—12, aequalibus, distinetis» oblongo-linearibus, dorso carinatis, supra medium uniglandulosis. Re- ceptaculum parvum, hemisphaericum, corneo-alveolatum. Lignlae elongatae, oblongae. Corollae disci tubulosae 5-dentatae, dentibus ad margines incrassato puberulis. Styli fl. hermaph, rami elongati, anguste lineares, planiusculi, cono brevi obtuso hispidulo terminati, et dorso infra apicem minutim hirtelli. Achenia elongata, linearia, erostria, miultistriata, hispidula, involucro fructifero Iaxo aequilonga, callo basilari manifestoe. Pappus pilosus simplex; setis fere unise- rialibus, denticulato-scabris, achenio longioribus. — Fruticulus Me- xicanus, ramosissimus, glaber; ramis strietis conferte foliosis; rama- lis floridis fastigiatis in peduneulis nudis parce setaceo- bracteatis monocephalis desinentibus; foliis alternis imisve saepe oppositis, Ii- neari-subulatis, mucrone apiculatis, erassis, supra ad costam sulcatis, utrinque serie glandularum grossarum rotundarum notatis; floribus aureis, ligulis disco duplo longieribus econspieuis. (Chrysaetinium $ Andromachiae, Kunth =— Liabium, Adans.)— Verbindet die Cha- ractere der Tagetcae mit denen der Porophylleae. 712 Riddellia Nutt. (char. augm.) Capitolum pluriflorum, hetero- gamum; fl. radii 3, ligulatis, foemineis, persistentibus; disei 6—9 'tubnlosis, hermaphroditis. Involucrum eylindricum, pilis longis inter- textis lanatum, e squamis 8—10 oblongo-linearibus coriaceis rigidis conniventibus (sed discretis) uniserialibus, cum 3—6 interigribus ar guste linearibus scariosis aequilongis, constans. Receptaculum pl- num, subalveolatum. Ligulae ratione capituli maximae, e basi Fe- viter tubulosae abrupte dilatatae (latiores quam longae), planae »ice 3—4 lobae, post anthesin ampliatae et chartaceae, persistentes, (0° rollae disci tubulosae, 5-dentat®, dentibus glandulosis. Styli 9 her- maph. rami apice capitellato-trancati minutim barbati. Achenia Ineari- eblonga, 4—5-angulata, multistriata ; radii leviter obcompressa, | Pappus simpiex, achenio brevior, 4—-6 paleaceus; squamellis oblogis vel lanceolatis, hyalino-membranaceis, enerviis, muticis, subaqualibus, aut integris nudis, aut lacerato-piligeris! — Herbae humiles, floe- coso-lanatae, ut videfur annuae, subaromaticae, caulibus fastigiato- ramosis foliosis; foliis alternis oblanceolatis integerrimie, infimis et radicalibus spathulatis saepe paucidentatis vel subpinnaifidis; glan- dulis immersis vix ullis; capitulis ad apicem ramorum corymbosis; floribus aureis, ligulis post anthesin pallidioribus (sulphureis), — Ge- hört zur Subtribus der Helenieae, neben Bahia, 2 Arten. Acarphaea Harv. et Gr. Capitulum multiflorum, homogamum ; fl. omnibus tubulosis, exterioribus ampliatis subradiantibus. Involu- erum campanulatum circ. 24-phyllum; squamis biseriatis, lanceolatis, discum aequantibus, planis. Receptaculum nudum, planum. Corollae, tubo glandulose -pubescente, disci graciles 5 dentatae; radii sursum infundibuliformi-ampliatae, 5-lobae, limbo subirregulari. Antherae exsertae. Styli rami filiformi -subulati, hirtelli (ut in Chaenactide). Achenia omnia (ut videtur) fertilia et conformia, lineari-clavata, sub- compressa, multistriata, glabra, calva, extima paulo incurvata, in squamis involucri haud occulta. — Herba erecta, viscido-puberula; foliis. alternis 2—3-pinnatisectis; capitulis paniculato-corymbosis; Hloribus luteis. — Steht Chuenactis zunächst, 1 Art. Hymenothriz. Capitulum multiflorum , heterogamum; fl. radii 8-10 ligulatis foemineis, disci tubulosis. Involueram turbinatum, disco brevius, e squamis eirciter 10 lanceolato-oblongis, subbiseria- tis, aequalibus, appressis. Receptaculum parvum, planum, nudum, papillosum. Ligulae spathulato-cblongae, apice 3-dentatae, discum . haud superantes. Corollae Al. hermaph. elongatae, tubo graeili mi- nutim glanduligero, fauce infundibuliformi 5-loba lobisque margine vix incrassatis glabris. Antherae ecandatae, exseriae, appendicula Per 713 D ovata superatae. Styli rami fl. hermaph. lineares, cono brevi supe- _ rati. Achenia lineari-cuneata, sub 4—5 gons, glabriuscula. Pappus simplex, radii et disci conformis, corolla paulo brevior, e setia 12—13 aequalibus sursum barbellulatis infra medium, membranula hyalina lanceolata integerrima utrinque limbatis. — Herba annua ? amara, subglabra; caule erecto corymboso; foliis alternis petiolatis biternatisectis, segmentis integris vel trifidis lobisque linearibus} ca- pitulis corymbosis; floribus radii et disci flavis. — Kann höchstens mit Chaelymenia, Burrielia und Oxypappus verglichen werden , 1 Art. BaileyaHarv. etGr. Capitulum 16—500-florum, heterogamum ; fl. radii 6-60, ligulatis, foemineis, I—3 serialibus, marcescenti-per- sistentibus; disei tubulosis hermaphroditis. Involuerum lanatissimum 1—2-seriale, e squamis linearibus aequalibus appressis constans. Re- ceptaculum planum, nudum. Ligulae ovales vel cuneatae, 7-nervie, apice 3-lobae, basi unguiculata sessiles (tubulo nullo), post anthesin Papyraceo. membranaceae, persistentes. Corollae disci cum ovario atomis resinosis conspersae; tubo brevi; fauce infundibuliformi bre- viter 5 dentata; dentibus ovatis glanduloso-barbulatis. Styli rami fl. hermaph. apice truncato-barbatuli. Achenia lineari-oblonga, prisma- tica, vel subteretia, multistriafa, glabra, basi apiceque truncata, om- nino calva. — Herbae humiles, at videtur biennes, undique albo-la- nosissimae; foliis alternis pinnatifidis seu integris; capitulis solitariis longe pedunculatis speciosis; floribus flavis post anthesin pallescen- tibus. — Aus der Rotte der Authemideae-Chrysanthemeae, neben Mo- nolopia, 3 Arten. \ Varilla. Capitulum discoideum, homogamum, multiflorum; fl. hermaphroditis. Involueram. turbinatum, imbricatum, paueiseriale, disco brevius; squamis subulatis. Receptaculum conicum, paleis angustissime linearibus (superne paulo dilatatis) onustum. Corollae fauce cylindrica e tubo brevi gracili subito dilatata, 5 dentata, den- tibus ovatis revolutis glabris. Antherae exsertae ecandatae. Styli rami compressiusculi, extus minutissime puberuli, cono brevissimo obtuso pubero terminati. Achenia conformia, oblonga, suhteretia. multicostata, pappo brevi setuloso coronata; setulis eire. 15 ex co- stis achenii ortis, simplieibus vel paucis subramosis. — Suffrutex glaber, parum viscidulus, foliosissimus; foliis oppositis summisve al- ternis, elongato--linearibus, uninerviis, integerrimis; capitulis fasti- giato-corymbosis; floribus luteis. — Wahrscheinlich eine Anthemidea- Athanasiea, aber von allen andern Gattungen sehr verschieden, 1 Art. Hoploösthes. Capitulum globosum, multiflorum , heterogamum ; A. radii 4—5 ligulatis, foemineis; disci tubulosis, hermaphroditis. 714 Involucrum uniseriale, e squamis 5 late ovalibus plurinerviis con- stans, ecalyculatum. Receptaculum convesum nudum. Ligulae late ovales. Corollse fl. disei 5-dentatae, sub 10-nerviae, nervis accesso- " riis ad medium loborum directis. Antherae, styli, et achenia (imma- ‚tura) omnino Senecionis. Pappus uniserialis, e setis capillaribus tenuissimis vix 20, corolla disci paulo brevioribus, — Herba glaber- rima, ramosa, gracilis; foliis oppositis filiformibus integerrimis; ca- pitulis parvulis laxe corymbosis; floribus flavis. — Mit Senecio ver- wandt, 2 Arten. Ptilophora. Involucrum 20 —40-florum, duplex; exterius brevius laxe calyeuliforme, squamis ovato-subulatis; interius uniseriale, squa- mis lanceolatis sensim acuminatis. Receptaculum nudum, planum, subalveolatum. Ligulae exsertae. Achenia lineari-oblonga, teretia, multicostata, erostria, callo sublaterali. Pappus simplex uniserialis, niveus, e setis 14—22 gracillimis eleganter plumosis basi paleato- dilatatis constans. — Herbae perennes glabrae; caule e radice fusi- formi tuberosa erecto, ramoso; foliis integris vel pinnatilobatis, ramis superne longe nudis pedunculiformibus apice subincrassato monoce- phalis; capitulis ante anthesin nutantibus; floribus flavis. — Mit Scor- zonera verwandt, 2 Arten, Anhangsweise folgt noch eine neue Gattung der Crucifere Thlas- pideae: Synthlipsis. Calyx basi subaequalis, sepalis linearibus laxis. Petala obovata, ungue lato. Discus hypogynus, inter petala et sta- mina annularis, contorto-undulatus. Filamenta edentula, filiformia. Ovarium oblongum, multiovulatum,, stylo gracili brevius: stigma de- presso-capitatum. Silicula septo contrarie compressa , oblongo-ellip- tica, emarginata (vel immatura leviter abcordata); valvis naviculari- bus acutissime carinatis, apteris, apice tantum marginato-subproduc- tis; septo lato-lineari uninervi. Semina in quovis locule 8-10, biserialia, e funiculo libero pendula, orbiculata, compressa immarginata. Uotyledones planae, septo contrarise, radieulae adscendenti carinam valvarum spectanti accumbentes, — Herba ramosa diffusa, pube stel- lata canescens; foliis sinuato-pinnatifidis; racemis laxis; floribus ut videtur roseis; pedicellfs fructiferis patulis vel recurvis. 1 Art: $- Greggii vom Thal bei Saltillo, Coahuila. Die Fortsetzung dieses interessantesten Beitrags zur systemati- schen Botanik wird in Aussicht gestellt. 715 Eine zweite botanische Abhandlang führt den Titel: Gontribu- tions to Ihe Bryology of North America. By William 8. Sulli. vant. Part. II.‘ Hier werden folgende neue Laub- und Leber- moose diagnosirt, beschrieben und abgebildet: 1. Leskea Fendleri, hermaphrodita; eaule infricato-repente ra- mosissimo, ramis brevibus surreetis; foliis imbricatis erecto-patulis ‚ovato-lanceolatis serratis evanidi-costatis; capsula oblonga suberecta subaequilaterali, opereulo elongato-conico, — An Felsen in der Nach- barschaft von Santa Fe. Fendler. 2. Schistidium ambiguum, monoicum, exiguum, pulvinato-caes- pitulosum; caule parce ramoso; foliis oblongo-lanceolatis patulo-in- eurvis apice plus minus cane piliferis, perichaetialibus multo majori- bus erectis elliptico-lanceolatis in pilum hyalinum grosse dentatum productis fere suaelongitudinis; capsula immersa oblongo-ovali, oper- eulo eonvexo eonico brevi-rostrate,; calyptra eueulliformi. — An Fel. sen bei Santa Fe. Fendier. 3. Fissidens Ravenelii, dioica; caule deelinato simpliei minimo ; foliis 8-16 (in caule sterili 18—20), inferioribus parvulis ascendendo sensim majoribus, supremis linesribus acutis conniventibus ad medium usque conduplicatis, Jamina immarginata toto ambitu subtilissime den- ticulata, floraliam duplicaturae marginibus limbatis repando-dentatis- que, costa pellucida cum apice desinente instructis, densissime mi- nuleque subquadrato-areolatis, sieeis guttulatis; capsula erecta in pelicello sinistrorsum torto ovali oblonga subpapulosa, peristomii den- tibus dense trabeculatis, operculo eonico-rostrato, calyptra conica uno latere fissa: flore masculo terminali. — Süd-Carolina. Ravenel. Curtis, 4. Bryum Leseurianum, dioicum, humile, laxe caespitosum, vi- ridi-Jutescens (nullo rubore tinctum); caule simpliei declinato terra semisepulto 4--6 lin. longo ; foliis erecto-patentibus, inferioribus ob- longo-lanceolatis, comalibus perichaetialibusgue multo longioribus li- nearibus acuminatis, omnibus apice plus minus serratis medio mar- gine reflexis densius lineari areolatis, costa valida ad apicem usque Produeta; capsula ovali-subpyriformi in pedicello !/,—1- unciali basi geniculato flexuoso 'erecto subpendala, annulo daplici revolubili, oper- culo subhemisphaerico apiculato: planta mascula tenuiore, foliis pe- rigonialibus externis e basi concava subiter linearibus patulis, intimis mineoribus ovatis erectis. — Cincinnati und Lancaster, Ohio. 5. Dicranum rhabdocarpum, dioicum, densissime caespitosum; caule pluries dichotomo ascendente tomentoso-radiculoso ; foliis Jutes- cente-viridibus nitidis erecto - patentibus (apicialibus saepe subhomo- 716 mallis) strietis coneavis, caulinis lanceolatis, comalibus elongato-lan- ceolatis attenuatis, omnibus costa infra apicem dentatum evanida in- structis, areolatione laxa; capsula erecta ovali-cylindrica regulari sieca 5—8-costata exannulata, operculo oblique longirostro: flore masculo in planta tenniore terminali. — Santa. Fe. Fendler. 6. Hypuum Oreganum, dioicum; caule prostrato parce ramoso; ramis dense pinnatis; foliis e basi lata cordata ovato-longe-acumina- tis serrulatis striatis nitidulis tenuissime areolatis ; costa sub apice dissoluta; capsula in pedicello muriculato oblonga cernua annulata ; operculo conico longe rostrato. — Oregon. 7. Hypnum Oakesi, dioicum, caule prostrato pinnatim ramoso, ramis flexuosis compressiuseulis; foliis lanceolatis acuminatis evanidi- eostatis spinuloso-dentatis; capsula ovata gibboso-inaequali longi-pe- dunculata, opereulo conico-rostellato. — Neu-England. Oakes. 8. Sphagnum Torreyanum, robustum, sordido-fuscescens; caule pedali longiore firmo diviso; ramulis 4—5 faseiculatis inferne remo- tis superne confertis 12—15 lin. longis 3—4 lin. latis lineari-lanceo- latis complanatis plumulosis laxe foliatis; foliis patulis convolutis elongato lanceolatis apice tubiformibus minuteque eroso-dentatis mar- gine e cellulis exilissimis 4—5 seriatim conflato circumductis ser- pentino reticulatis, transversali sectione cellulas linea spirali notatas magnas subrotundas exhibentibus, cellulis chlorophyllosis minutis triangularibus exterius interpositis; fructu ignoto. — New-York. 9. Frullania plana, monoica; caule procumbente vage ramoso vei subpinnato; foliis subimbricatis orbiculatis auriculis parvis galei- formibus aeque longis ac latis tectis cauli contiguis; amphigastrlis magnis planis rotundis breviter bifidis sina laeiniisque acutis caule triplo latioribus; involucri lobis ovalibus, ioculis ampbigastriisque la- ciniis linearibus margine reflexis subrepandis, his utrogue margine inferne unidentatis; perianthiis (interdum binatis) in ramulo brevi semi.exsertis oblongo-ovalibus vel subobovatis triquetris dorse sulca- tis ventre acute unicarinatis sublaevibus: spica mascula globosa. — West-Teunessee. 10. Frullania Nisquallensis, digyna; caule procumbente pinna- tim decomposito; foliis conferto-imbricatis oblique ovalibus acumina- tis apiculatis valde inflexis, auriculis parvis ovali-galeiformibus; am- phigastriis obovato-rotundis caule duplo latioribus bifidis sinu laci- niisque obtusiusculis margine reflexis; involueri lobulis amphigastrii- que laciniis linearibus deflexo-falcatis basi cristato-ciliatis ; perianthio ovali-obovato subimmerse trigono dorso convesiuscule venire alte uniearinato. — Fort Nisqually, Oregen. 717 11. Riccia lutescens Schweinitz! fronde viridi lutescente ca- vernosa stellatim expansa unciali et majore plus minus dissecta, la- einiis subtrichotomis linearibus 1-2 lineas latis canaliculatis subpla- nis subtus eonvexiusculis radiculosis margine subundulatis apice dilatatis emarginato-bilobis supra turgidis subtus squamatis, squamis transversalibus lunulato-ovatis teneris pellucidis albidis; fructu ig- noto. — Ohie und südliche Staaten. Interessant ist auch das in einer Anmerkung gegebene Verzeich- niss der von Fendler bei Santa FÜ in Neu-Mexico gesammelten Laub- und Lebermoose: Atrichum angustatum Beauv. Barbula mu- eronifoliaB.&S. B. raralis Hdw. Bartramia fontana Brid. Bryam argenteum L. B. eaespiticium L. B. erudum Schreb. B. Duvalii Voit. B. inelinatum B. & S. B. intermedium Brid. B. psendo- triquetrum Schwägr. B. pyriforme Hdw. B. Wahlenbergii Sch wgr. Ceratodon purpureus Brid. Dieranum Mühlenbeckii B. & S. D. rhabdocarpum Sulliv. Enealypta eiliata Hdw. E. rhabdocarpa Schwägr. Fabronia pusilla Schwägr. Fissidens bryoides Hdw. Fontinalis antipyretica L. Funaria hygrometrica Hdw. Grimmia calyptrata Hook. G. ovata W. & M. Hedwigia ciliataHdw. Hyp- num atrovirens Schimp. H. catenulatum Brid. H. eupressiforme L. H. diversifolium Schimp. H. luridum Swartz. H. riparium L., H. ruscifolium Neck. H.salebrosum Hffm. H. stellatum Schrb. Leskea attenuata Schrb, L. Fendieri Sulliv. L. polyantha Hdw. L. Sprucii Mont. L. tenuirostrisB. & S. Mnium cuspidatum Hdw. M. serratum Brid. Neckera oligocarpa Schimp. Orthotrichum ano- malum Hdw. 0. cupulatum Hffm. 0. speciosum N. ab E. 0. Sturmii H. & H. Polytrichum juniperinum Hdw. Pottia subsessi- lis B. & 8. Pterigynandrum nervosum Brid. Schistidium ambi- guum Sulliv. S. pulvinatum Brid. Tetraphis pellueida Hedw. Timmia megapolitana Hdw. Weisia coniroversa Hdw. W. curvi- rostris Brid. Chiloscyphus polyanthos Crd. Fegatella conica Crd. Fimbriaria fragransN. ab E. Jungermannia barbataSchrb. Mado- theca platyphylla Dumort. Marchantia polymorpha L. Radala complanata Dumort. Reboulia hemisphaerica Raddi. ° F. Gelehrie Anstalten und Vereine, Sitzungen der Gesellschaft natarforschender Freunde zu Berlin. . Am 19. Februar zeigte Hr. Link junge gekeimte Orchideen ar-- ticulis taberosis vor, die er durch den Universitätsgärtner Sauer erhalten, Sie bestanden aus einer wurzelnden Knolle, aus der ein 718 63 knolliges Glied unmittelbar hervorgekommen war. Die untere Knolle, unmittelbar aus dem Samen entsprungen, hat auch den Bau einer Knolle. Hiedarch bestätigt sich die von Link schon früher gemachte Beobachtung, dass der Samen eine Knolle war. . Am 19. März zeigteHr. Link eine monströse Blüthe einer Hya- einthe vor, und verglich sie mit einer wohlgebildeten; sie unter- schied sich, dass die 6 Abiheilungen der Blume etwas verlängert und grün waren, Antheren, Fruchtknoten, Griflel waren ausgebildet, bei einem Querschnitt durch eine Abtheilung einer einfachen Hyaein- thenblume erscheint nur ein Gefässbündel, in der monströsen aber 4.- Am 16. April referirte Hr. Dr. Münter über das vom Prof. Dr. Fr. Schulze zu Rostock entdeckte Verfahren, vermittelst Salpeter- säure und phosphorsaurem Kali die Zellen der &ewächse, gleichviel ob junger 'oder alter, harter oder weicher, Pflanzentheile vollständig zu isoliren und in dieser isolirten Form der mikroskopischen Beob- achtung zugänglich zu machen ; sodann erläuterte derselbe sein Referat durch Vorlegung von Präparaten und Zeichnuugen, und sprach schliess- lich über ein ausgezeichnetes, ebenfalls vom Prof. Schulze entdeck- tes Reagens auf Cellulose, welches aus einem Gemisch von flüssi- gem Ühlorzink und Jodkaliumlösung bestekt. Vermittelst- dieses Hülfsmittels ist man im Stande, die aus Cellulose bestehenden Ge- bilde blau und die aus Cuticularsubstanz bestehenden Pflanzentheile gelb zu färben. Am. 21. Mai berichtete Hr. Link über das Aufsteigen der aus dem Boden gezogenen Säfte in den Pflanzen. Er begoss blühende Tulpen in einem Topfe eine Woche hindurch mit einer Auflösung von Cyaneisenkalium, schnitt dann den Stamm über der Zwiebel ab und stellte ihn in eine Auflösung von schwefelsaurem Eisen. Hier sah er nun die Spiralgefässe blau gefärbt, aber nicht die anliegen- den Zellen, Es zeigten also diese Versuche von Neuem, dass die Säfte aus dem Boden nur in den Spiralgefässen aufsteigen und nicht im Zellgewebe. . Repertorium der neuesten Literatur. Dr. E. R. v. Trautvetter, Professor und Rector der kais. Uni- versität zu Kiew, die pflanzengeographischen. Verhältnisse des europäischen Russlands. Erstes Heft. Riga. 51 S. in 8. Der Verf. bezweckt gewisse botanische Beobachtungen zusam- menzustellen, welche geschickt sein dürften, ein Bild der auffallen- deren Vegetations-Verschiedenheiten zu liefern, die das europäische Russland innerhalb seiner Gränzen wahrnehmen lässt. Er durchgeht zunächst die verschiedenen Versuche, diese ungeheuere Ländermasse ‚in naturgemässe "Theile zu scheiden, namentlich die von Georgi, v. d., Brincken, v. Ledebour, Graf Canerin, v. Meyendorff, Blasius, Arssenjew, Nadeshdin, Graf Keyserling u. A, L; 719 und zeigt dann, dass weder die schwankenden klimatischen Verhült- nisse, noch die spärlichen Hügelgruppen im Innern, noch die oryk- - tognostischen Verhältnisse des Bodens einen genügenden Eintheilungs- grund bieten, sondern dass es lediglich die Pflanzen und die geogno- stischen Verhältnisse sind, welche die sichersten, von der Wiltkür des Beobachters unabhängigsten Data zur Begränzung der Gebete liefern. Die Culturgewächse sind hiezu weniger geeignet als die wildwachsenden, von grösser Wichtigkeit ist die Verbreitung der Baumarten, vorzüglich der Nadelhölzer. Um diese Ansicht zu be- gründen., stellt der Verf. mit grossem Fleisse alle bekannten Daten über die Verbreitung folgender Bäume im europäischen Russland zu- sammen: 1) Pinus sylrestris L. 2) P. Cemdra L. 3) Picea rıl. garis. 4) P.obovataLedeb. 5) Larir sibirica Ledeb. 6) Abies sibirica Ledeb. 7) Taxus baccata L. 8) Fagus sylvaticaL. 9) Car- pinus Betulus L. 10) Acer Pseudoplatanus L. 11) A. campestre L. 12) A. tataricum L. 13) Betula nanaL. Die Fortsetzung die- ser Angaben bezüglich anderer Bäume, sowie die daraus abzuleiten- den Schlüsse dürften vielleicht in späteren Heften folgen. Miers, J. Ueber Hyoscyamus und Physochluena, in Jardine’s Annals and magazine of natural history, second series, vol. V: S. 467. fl, Der Verf. schlägt eine verbesserte Diagnose der Gattung Hyos- eyamus vor, mit Rücksicht darauf, dass an der Spitze der Kapsel ein drüsiges Anhängsel (bei H. pictus ein dicker fleischiger De«kel über deren oberer grösserer Hälfte) sich finde, der noch nirgends beschrieben sei. Wahrscheinlich sei er die angeschwollene Basis des Griffels. Bei Physochlaena G. Don sei dieser Theil, der coni- schen Form der Kapsel wegen, weit kleiner und minder auffällig. Ausserdem zeige Physochlaena einen sehr hervortretenden, gelben fleischigen, hypogynen Discus, der bei Hyoscyamus kaum zu erken- nen sei. Um dieser Gründe und der auffälligen Verschiedenheiten in Form und Stellung der Blüthen, Umriss der Blätter u. s. w. willen stellt M. die Gattung Physochlaena wieder her und beschreibt die Arten derselben: physaloides, Dahurica, rubricaulis, orienlalis, prae- alta. — Im nächsten Hefte derselben Zeitschrift, S. 35 fl., findet sich die Fortsetzung dieser Mittheilungen; der Verf. erörtert die Gattungscharactere von Scopolia, Anisodus und Mandragora. hristison, A. Ueber Cannabis indica, den indischen Hanf. Ebenda. S. 483. fl. . Eine ausführliche Monographie der Mutterpflanze des Hadschisch, sicher für Pharmaceuten von erheblichem Interesse. Das Cannabin entwickelt sich nach dem Verf. vorzugsweise während der ersten Periode .des Reifens der Samen, kurz nach der Blüthe, in den den Blüthenstand bekleidenden Drüsenhaaren. Sehr belustigend ist der Bericht über die Versuche, welche zur Erprobung der physiologi- schen Wirkungen der vielberufenen Drogue (in ihrer wirksamsten Form, die harzige Secretion unvermischt, wie sie von den Blättern und Stengeln abgeschabt wurde, Churrus geheissen) an Menschen und Thieren gemacht wurden. Fieischfressende Säugethiere und :720 Fische zeigten die deutlichsten Symptome vergnügter Trunkenbheit, während auf Grasfresser der Churrus eine kaum merkliche Wirkung äusserte. i 5 La Flore des serres d’Europe p. L. van Houtte. Tome VI. 4. Livr. (August 1850) j enthält Abbildungen von *Pentstemon cordifolius Benth., *Cordy- line Sieboldii Planch., Metrosideros buxifolia Al. Cunn., Clian- thus Dampieri Al. Cunn., Medinilla mognifica Lud]., *Cypripedium guttatum Swrtz., *Gloxinia sp., Rhododendron Javanicum fl. au- rant. (Die mit * bezeichneten sind nach der Natur gezeichnete Ori- .ginsle) Ausserdem bei Beschreibung der Cordyline einen Exeurs Planchon’s über die Gattungscharactere von Cordyline und Dra- caena. N. Turezaninow, Fiora Baikalensi-Dahurica s. descriptio planta- rum in regionibus cis et transbaicalensibus atque in Dahuria sponte nascentium. Contionatio. (Bulletin de la soe. Imp. d. natur. de Moscou, 1849. Nro. IV) Hier kommen an die Reihe die Familien der Lentibularieae mit 2, Primulaceae mit 17, Asclepiadeae mit 2, Gentianaceae mit 26, Polemoniaceae mit 3 und Convolvulaceae mit 3 Arten, Darunter sind neu: Gentiına Pulmonaria, @G. falcata, auch beschreibt der Verf. eine Calystegia sagitiata aus Nordamerica als neu. Fast die Hälfte der beschriebenen Species gehört auch der deutschen Flora an, besonders merkwürdig ist Pleurogyne carinthiaca. Dr. G. W. F. Wenderoth, kurfürstl. hess. geh. Med.-Rath, ord. Professor ete., der Pflanzengarten in Marburg. Marburg, Druck von J, A. Koch, 75 S. \ -Vorliegendes Schriftchen hat einen doppelten Zweck: den der Geschichte des gedachten Instituts ünd den der Abwehr gegen miss- willige Angriffe. Ausersterer ersehen wir, mit welchen unendlichen Missbelligkeiten, worunter die nicht geringste der Mangel eines ge- bildeten Gärtners war, der Verf. bei der Anlage und Leitung dieses Instituts von Anfang bis jetzt zu kämpfen hatte, und wie es demun- geachtet seinem eisernen Fleisse und aufopfernder Hingebung gelun- gen ist, dasselbe in einen vortrefflichen Zustand zu bringen. Die Abwehr ist gegen eine in der kurhess. Kammer gefallene, den Verf. verletzende Aeusserung gerichtet; sie gibt einen neuen Refrain zu dem alten Liede: Undank ist der Welt Lohn. Der würdige Verfas- ser möge sich mit dem Gedanken trösten, dass seine Verdienste bei den Fachgenossen durch dergleichen Gerede um kein Haar geschmä- lert erscheinen. Anzeige - ‚ . Billig za kaufen verlangt: „eine möglichst vollständige Sammlung westindischer Pflanzen“, die wohl bestimmt und gut getrocknet sein müssen; sich desshalb in frankirten Briefen zu wenden an an H. J. Guthnick In Bern. Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr in Regensburg. RLORA pr Regensburg. 14. December. 1850. Anhalt: Lırerarur. Kirschleger, Flore d’Alsace, Bulletins de }’Aca- demie Royale d. science. etc. de Belgique. Haidinger, naturwissenschaflliche Abhandlungen. — KLEINERE MıTTHEILUNGEN. Wight, Uebersicht der indi- schen Utriculariae, — TODESFAeLLE. Bernhardi. Gebler. Literatur Flore d’Alsace par Fr. Kirschleger. Strasbourg, 1850: Obwohl die vorliegende Schrift noch nicht als eine vollendete vorliegt, indem sie auf 144 Seiten bis zu den Acerineen der De. Candolle’schen Reihe vorgerückt ist, so stehen wir doch nicht an, ungern Lesern hievon Nachricht zu geben, weil’ sie uns der Beach- tung sehr werth scheint und der Verf. schon längst’ als ein genauer Kenner seines Gebietes bekannt ist. In wie weit diese Arbeit die früher von demselben Verf. schon gegebenen Uebersichten dem In- halte nach übertrifft, können wir noch nicht sagen, doch darf man hoffen, dass nach so vielfachen Vorarbeiten an eigenen wie von An- dern zu Gebote stehenden Beobachtungen etwas Gediegenes gege- ben werde. = Die neuere Literatur ist wiederum sehr fruchtbar an ausführli. chen Filoren, während man nach dem Erscheinen der vorhandenen allgemeinen Werke geglaubt hatte, es werden solehe Localwerke überflüssig werden und nur noch phytogeographische Verzeichnisse der Wohnorte der Arten eines Gebietes erscheinen dürfen. Diese Voraussetzung, welche auch einst in unseren Blättern ausgesprochen wurde, enthält eben so viel Wahrheit als Irrihum. Sie ist wahr in dem Sinn, als man solche Schriften, wie früher die Linne’s, als Codices betrachtete, von deren Diagnosen nur se viele abgeschriebeh wurden, als eben eine Gegend Arten aufzuweisen’ hatte; das Irrige ist aber, dass ein solches Grundwerk als absolut unverbesserlich und abgeschlossen angenommen wurde, während wir nach uhserer An- sicht der Dinge: glauben, dass‘ wir nach gans im Anfang. stehen. — Blora 1850. 46. 46 722 Sobald also eine Localflora eigene Forschungen bringt, so kann kein Zweifel sein, dass die Wissenschaft ihr Auftreten beglückwün- schen muss. In diesem Sinn sind auch neuerdings mehrere gute Arbeiten erschienen und wir möchten diese Arbeit den besten der- selben, wie von Döll, Meyer, Garcke u.A., an die Seite stellen, da sie mit seltener Umsicht alle und besonders morphologische Punkte berücksichtigt, welch’ letztere immer noch sparsam in solchen Schrif- ten vorkommen. Die systematische Anordnung ist die gewöhnliche nach DeCan- dolle. Die Familiencharaktere sind sehr ausführlich gegeben und auch die verschiedenen Verhältnisse sogleich mit Beispielen belegt. Eine wesentliche Eigenthümlichkeit, die wir allerdings nicht ganz gut heissen können, finden wir in der Behandlung der Arten. Es sind deren Charaktere weder in tabellarischer Form präcis zu- sammengestellt, noch kurze Diagnosen, wie sieLinne gab, sondern mehr oder weniger ausgedehnte, so zu sagen populäre Beschreibungen, die dann Wohnorte, Grösse, Farbe etc. in sich fassen. Die eine oder die andere dieser Methoden halten wir für nothwendig und in- dem wir ersterer den Vorzug geben, können wir nur wiederholen, was wir anderwärts ausgesprochen, dass „die descriptive Botanik eine andere werden müsse“. Tabellarische Distincetion und kurze Beschreibung in Verbindung ist das Beste, wenn man den Raum nicht zu sparen hat; dafür gilt Cosson und Germain wie auch Neilreich uns als Vorbild. Die Synonymie ist sehr spärlich behandelt, was auffällt, weil an anderen Stellen wie bei morphologischen Vorkommnissen und hei den Familien eine ziemlich ausgedehnte Literatur, die nicht jedem - zugänglich sein dürfte, angegeben ist. Abbildungen sind gar nicht eitirt. Dass übrigens die Quellenschriften für jene morphologischen Fälle angegeben sind, halten wir für einen seltenen Vorzug dieser Flora. Dass die Schrift in französischer Sprache geschrieben ist, müssen wir mit einem inhaltsschweren ‚leider‘‘ bemerken, theils weil es wegen der gallomanischen Bewohner dieses urdeutschen Landes hat sein müssen, theils weil sie dadurch in Deutschland weniger bekannt wird. Was den geographischen Umfang betrifft, so ist derselbe ziem- lich weit ausgegriffen. Im Norden werden noch die Wohnorte bei Speyer und Carlsruhe hereingezogen, im Westen wird das ganze rechte Rheinthal, der Kaiserstuhl, ja selbst, wenigstens in den charakteristi- schen und seltenen Arten, der Schwarzwald herücksichtigt, im Sü- den geht das Gebiet bis an den Bieler See, im Westen dehnt es 723 sich am weitesten aus, bis in das Thal der Maas. Vorzugsweise wird allerdings das linke Rheinthal und die daranstossenden Berge berücksichtigt. Für eine statistische Uebersicht eignet sich jedoch eine solche vage Begränzung nicht, wenn sie nicht ihren Hauptzweck verlieren will. Wir hoffen auch, dass eine solehe Uebersicht uns ein Urtheil geben werde, inwiefern nachbarliche Vegetationsgebiete eingreifen und das dargestellte ein eigenthümliches oder kein sol- ches sei; vielleicht erläutert eine solche auch, inwiefern ein geo- guostisches oder topisches Zusammenfallen mit dem phytognostischen sich findet und eines das andere erläutert. Als einen wesentlichen Vorzug dieser Schrift müssen wir her- vorheben, wie bei jeder Gelegenheit auf morphologische und pbysio- logische Eigenthümlichkeiten hingewiesen und so dasSelbstsehen angeregt wird. Schade, dass nicht auch die Etymologie berücksich- tigt wurde, weil sie uns ein wesentliches Erleichterangsmittel für das Gedöch.niss scheint und vor sinnlosem Namengeben und falscher Orihographie bewahrt. Nicht minder glauben wir dem Verf. dankbar sein zu müssen, wenn er einem Missbrauch entgegentritt, der in den Autoritätsbe- zeichnungen einreissen will, Er lässt nämlich dem Begründer einer neuen Gattung ganz die Ehre; bei der Art, insofern sie eine schon längst bekannte ist, erhält er dem ersten Autor derselben die Prio- rität,; er schreibt daher Alsine Wahlenb., aber nicht Alsine verna Bartl. sondern Linne, eben so wird er Xanthopthalmum segelum L. und nicht €, H. Schultz setzen. Die historischen und kritischen Rücksichten werden auch mit dankenswerther Genauigkeit behandelt; desshalb sind auch die vor- linne’schen Phrasen des Mappus angeführt. Dem Verf. stund übri- gens auch das reichhaltige Manuseript Hermann's und Nestler's zu Gebote, ausserdem eine Menge von Catalogen und freundschaftli- eher Mittheilungen, welche sorgfältig angegeben erscheinen. Eine statistische Uebersicht wird am Schluss folgen, eben so eine Linne’sche sogenannte Clavis für Anfänger, dann auch eine Anleitung zu belohnenden Excursionen, sowie eine ‚physikalisch-topi- sche, geognostische Schilderung des Gebietes, wie es jetzt wohl jede neue Flora bringen muss. Es wird endlich anch eine geschicht- liche Uebersicht des Zustandes der Botanik im Eisass in specie egeben werden. ee. Die typographische Ausstattung verdient alle Anerkennung und ist eben so hübsch als sparsam. Der Anlage nach sollen es 16 Lieferungen von je2Bogen & 24 pag. (zu 30 Cent. —8 ir) werden. 46 + 724 "Bulletins de ’Academie Royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique. Tome XVI. H. Partie. 1849. Bruxelles, 1850. 731 pag. in 8. Aus dem reichen und vielseitigen Inhalte des vorliegenden Ban- des der Verhandlungen der k. Akademie zu Brüssel entnehmen wir folgende Abhandlungen von botanischem Interesse : Phiüosophie teratologigque d’une fleur double du legumineuse;, par M. Ch. Morren. Mit einer Abbildung. Da nach Moquin-Tandon gefüllte Blumen bei den Legumi- nosen zu den Seltenheiten gehören, und dieser Schriftsteller auch keine nähere Beschreibung einer gefüllten Schmetterliiigsblame gibt, so theilt der Verf., um diese Lücke in der Pfianzenteratologie aus- zufüllen, hier die Beobachtungen’ und Schlüsse mit, wozu ihm ein kräftiger Stock von Lofus corniculatus im botanischen Garten zu Lüttich, dessen sämmtliche Blüthen gefüllt und zugleich unfruchtbar erschienen, Gelegenheit bot: Aus der Achsel eines dreiblätterigen Deckblattes entspringt hier, statt mehrerer, immer nur eine einzige Blüthe mit normal gebildetem Kelche, aber 5 in einander geschach- telten Kielen, 8 an einander liegenden Flügeln und 3 über einander befindlichen Fahnen, welche 7 antherenlose Staubgefässe, also eine geringere Anzahl derselben als gewöhnlich, und ein blattartiges Pi- still einschliessen. Von den kielartigen Blumenblättern, die sich in abnehmender Grösse wie die Schalen einer Nuss umhüllen, ist das äusserste stark gekielt und zeigt 2 deutlich getrennte Nägel; der Spalt zwischen letzteren reicht bis zu einem Drittel des Kielrückens. Das zweite hat breitere, weiter geöffnete Seitenlappen, die beiden Nägel treten zwar deutlich hervor, aber der Spalt erscheint nur noch als eine Bucht. Die dritte, die vierte und die fünfte Carina bieten jede nur einen einzigen Nagel, weder Bucht noch Ausschnitt, und gleichen einem Löffel mit eingeschlagenen, Rändern. Die Zahl der Flügel bleibt sich auf beiden Seiten der Blüthe ziemlich gleich; höchstens sind zuweilen auf einer Seite 1 oder 2 mehr als auf der andern vorhanden. Das erste Paar derselben, von aussen angefan- gen, zeigt einen deutlich geschiedenen Nagel und eine nach aussen eonvexe, am Rande unregelmässig gezähnte , ausgebuchtete und ge- lappte Platte; das zweite Paar ist zu einfachen, schmalen, weissli- chen: Fäden verkümmert; das dritte und vierte bietet wieder wahre, normal’ gebildete Flügel dar. Fahnen gewahrte man beim ersten An- blick nur 2; die äussere war regelmässig, ziemlich flach, aus einer 225 kreisförmigen Platte und einem nach eben erweiterten und geboge-. nen Nagel gebildet; die zweite erschien grösser, hatte vorne an der Platte und an den Rändern 2 sehr deutliche Lappen, die sich mit ihrer Basis auch an den Nagel herabzogen und denselben an beiden Seiten einsäumten. Bei der Untersuchung der Befruchtungsorgane “ entdeckte man zwischen den beiden Rändern des aufgeschlitzten Pi- stills noch eine dritte Fahne, deren langer Nagel dreimal auf sich selbst eingeschlagen war und oben in eine lanzettförnige, einmal um sich selbst gewundene Platte endigte. Statt einem freien, der Fahne zugekehrten, und 9 unter sich verwachsenen, den Flügeln und dem Kiel entsprechenden Staubgefässen, wie es der normale Fall ist, waren in dieser Blüthe einerseits 2, andererseits 5, nach oben verdickte, aber antherenlose Sitaubfäden in .einen Bündel vereinigt. Das Pistill erschien auf ein vollkommen einfaches Carpellarblatt zu- rückgeführt; der Fruchtknoten war oben aufgeschlitzt, das ‚Gynopho- ‚ram ein wahrer, rinnenförmiger Nagel und der noch behaarte Griffel die einfache Verlängerung des Mittelnervens dieses kleinen Fracht- blattes. Weder Narben, noch Eierchen, noch selbst die diese anden- tenden Blättchen, welche man bei einer besondern Monstrosität des weissen Klee’s gemeiniglich trifft, waren vorhanden. — Der Verfasser versucht nun die hier gegebenen Thatsachen zu deuten und zeigt zunächst, dass hier weder von einer Verschmelzung mehrerer Blüthen in Eine, noch von einer theilweisen Umwandlung der Staubgefässe in Blumenblätter die Rede sein könne. Es handelt sich vielmehr in dieser gefüllten Lotusblume von einem Fehlschlagen mehrerer Staub- gefässe (3 von 10), einem Verwachsen derjenigen, die sich in einem andern Zahlenverhältniss entwickelt haben mit Beibehaltung des dia- delphischen Typus (statt 9 -} 1 hier 5 —- 2), dann von einer rück- schreiteuden Metamorphose des Ovariums in ein Blatt und endlich von einer deutlichen Vervielfältigung (dedoublement) der die &e- schlechtsorgane umgebenden Hüllen. Diese Vervielfältigung allein macht erklärlich, wie in der Carina die Elemente von 5, in den Flü- geln die Elemente von 4, und in der Fahne die Elemente von 3 Blüthen enthalten sein können Die Schmetterlingsblume ist syme- trisch, ohne regelmässig zu sein; die Symetrie ist zweiseitig; die Verbindungslinie der einander entsprechenden Gestalten vertikal. Man kann daher sagen, dass die vervielfältigende Bildungsthätigkeit perpendiculär gegangen ist det Bildungskraft der Symetrie und zwar mit zunehmender Intensität vom Gipfel zur Basis, oder, im Verhält- niss zur-Pflanze richtiger gesagt, von der Are gegen die Peripherie. — Die Leguminosen sind unregelmässige Rosaceen, oder mit andern 726 Worten, die Rosaceen sind Pelorien der Leguminosen. Die Schmet- terlingsblume ist alse von Natur aus unregelmässig; es ist merk- würdig zu wissen, dass wenn die Natur durch einen Act der Meta- morphose die Leguminosen za den Rosaceen zurückführen will, sie dazu schreitet durch eine Vervielfältigung jener Wirtelgebilde, deren Entwicklungskraft perpendieulär geht jener, durch welche in der Ro- sacee die Unregelmässigkeit zur Bildung der Schmetterlingsblume hervorgerufen wurde; 'und dass zweitens die Intensität dieser ver- vielfältigenden Kraft, durch die Summe ihrer Produete ausgedrückt, in dem Maasse zunimmt, als sie sich vom Centrum der Vegetation gegen die Peripherie hin entfernt. Sur la ceratomanie en general et plus particulierement sur les corneis anormauz du perianthe;, par M. Ch. Morren. Mit "1 Abbildung. Es ist ein bekannter Fall bei den Aqguilegien, dass die Staub- gefässe sich in blumenartige Gebilde umwandeln, welche dann bald die Form einfacher Platten darbieten, so dass man sie für wirkliche “Blumenblätter halten könnte, bald in der Form von Kapuzen oder Hörnern erscheinen, weiche den Nectarien gleichen und in einander - geschachtelt sind. Der Verf. hat anderwärts gezeigt, dass die Ka- pu2e augenscheinlich das Connectiv der modifieirten Anthbere ist, und dass die beiden Kammern der letzteren die 2 Lappen des Sau. mes dieser Organe geworden sind. Man kann diese Bildung nerta- rienartiger Kapuzen oder Hörner (cornets) mit dem Namen Üera- tomanie, und die vorliegende von Aguilegia als eine Antheren- Ceratomanie (ceratomanie antherienne) bezeichnen. Vor 2 Jahren hatte der Verf. Gelegenheit, an einer Blüthe von Tropaeolum Mori- zianum 3 Kelchblätter zu beobachten, von welchen das obere mit einem langen, die- heiden seitlichen aber mit ähnlichen kleineren Sporen versehen waren, die immer von der Mitte der Kelchblätter ausgingen. Hier lag demnach eine Kelch-Ceratomanie (eine Spornwucherung des Kelches) vor. Neuerdings fand der Verf. auch eine Ceratomanie der Blüthenhülle, d. i, eine anomale Bil- dung von Sporen an den zerschlitzten und gekräuselten Abschnitten der Blüthenhülle einer Tulpe (Tulipa Gesneriana). An 2 der äus- seren Abschnitte (wahren Kelchblättern) bemerkte man am Grunde nectarienähnliche Verlängerungen in Sporen, woven einer 2 Centi- meter in der Länge mass, der andere viel kürzer erschien, jeder auf dem Rücken aber noch einen kleineren abstehenden Sporn trug. Gleicherweise zeigten auch die beiden inneren Abschnitte der Blü- 727 thenhülle spornartige Verlängerungen, doch waren diese kleiner (1 Centimeter), unförmlich, und auf die Seite gekrümmt. Die 3 Tulpen- blüthen, welche diese Erscheinungen darboten, waren noch grün; abgeschnitten und in ein Glas Wasser gesetzt, nahmen sie sehr bald, auch die Sporen, die eigenthümlichen, lebhaften Farben dieser schö- nen Blüthe an, nur die Parthie des Mittelnervens blieb grün. Die 6 Staubgefässe und der Stempel waren regelmässig gebildet. Die Sporen enthielten am Grunde ihrer Höhlung, wen'gstens während der Tage, wo sie der Verf. beobachtete, keine zuckerige Absonderang. Niemals kamen sie an dem Umkreise, immer an dem Mittelnerven der Blüthenzipfel zum Vorschein. Hieraus ergibt sich eine merk- würdige Uebereinstimmung mit der analogen Erscheinung bei den Aquilegien, insofern wir nämlich das Conneetiv der Anthere auch als den Mittelnerven des Staubblattes betrachten müssen; auch die Kelch-Ceratomanie bei Tropaeolum weist auf denselben Ursprung hin. Wenn demnach überhaupt dem Mittel- Nerven des Blattes das Streben innewohnt, sich zu verlängern, wie die folia aristata, mucronata, eirrhosa u. s. w. Beispiele genug darbieten, so äussert sich dieses Streben auch in der Ceratomanie und diese beruht dem- nach lediglich auf der Veränderlichkeit der Gefässbündelaze des ur- sprünglichen Blattes. Considerations bibliques sur Vhistoire des cereales, par M. le docteur Mawmız d’Eslingen. Morren erstattet hierüber folgenden Bericht: Hr. Dr. Mauz in Esslingen hat verschiedene Stellen der heiligen Schrift verglichen, “ um daraus besondere Betrachtungen über die Geschichte der Ceren- lien abzuleiten. Er beobachtet dahei folgenden Ideengang: die Ue- realien sind älter als der Mensch, selbst als die Thiere, die sich davon nähren. Diese Schöpfungsfolge ergibt sich aus dem Texte der Genesis selbst und entspricht der Schöpfungsgeschichte der sechs Tage. Die Cerealien haben dem Menschen seit seinem ersten Auf- treten auf der Erde gedient. Man liest in der Genesis (Cap. 3. V. 19), dass Adam verurtheilt wurde, im Schweisse seines Angesichts sein Brod zu essen und das Feld mit seinen Händen zu bebauen (V. 23). Sein Erstgeborner, Cain (Gen. Cap. 4. V. 3), brachte dem Herrn die Früchte des Feldes als Opfer dar. Herodot erzählt gleich- falls, dass die erste Nahrung des Menschen Gerste war. Wenn die Bibel also von Brod spricht, so ist klar, dass man darunter das Ge- bäck aller Arten von Cerealien zu verstehen habe. Wir lesen in der Genesis (Cap. 26. V. 12), dass Isaac in dem Lande Gerar säete 728 und desselben Jahres hundertfältig ärntete, weil der Herr ihn Beß- nete. Obschon hier die Getreidear* nieht näher bezeichnet ist, so ist es doch sehr wahrscheinlich, dass ‚*s immer dieselbe Brod gebende Pflanze ist, von welcher das alte Testiiment in einer grossen Zahl von Stellen spricht. Es ist daher nothwen dig zu untersuchen, welche Arten.die heilige Schrift im Auge hat. Welches Samenkorn hat Isaac ge- sät? Zu dieser Zeit und in dieser Gegend schein! ©8 Weizen gewesen zu sein, wieGesenius, Rosenmüller und die meisten Schrifterklä- rer annehmen. Es könnte jedoch auch, nach der ‚griechischen Ueber- setzung der Septante, Gerste gewesen sein, denn L® 14. Vers wird gesagt, dass der Segen Isaac’s sich auch auf sein HıPM- und Woll- vieh erstreckte. Nach dem ersten Buch der Könige ap 4. V 28) diente die Gerste oft als Futter, was Niebahr nach deı® noch heut zu Tage üblichen Gebrauche in Arabien bestätigt. Jede, falls „war die Gerste nach Plinius (Hist. nat. cap. 18. v. 14.) eines ‚T°T älte- sten Nahrungsmittel des Menschen, und die Israeliten assen en, schie- den Gerstenbrod (vgl. B. d. Richter Cap. 7. V. 13., 2.B. d. Kö,Y'S* Cap. 4. V. 42., Ezechiel Cap. 4. V. 9.). Die hundertfältige Aern t* Isaac’s war zu jener Zeit keine aussergewöhnliche Erscheinung, wie aus den Erzählungen alter Schriftsteller hervorgeht. Herodet ver- sichert, dass die Frucht der Ceres in Assyrien das Zwei- oder Drei- hundertfache der Aussaat brachte. Moses spricht (Cap. 49. V. 20.) von dem fetten Brod Assers, das im hohen Rufe stand. In Betracht der Fruchtbarkeit des Bodens waren die Umgeßungen von Alesan- drien in. Aegypten noch merkwürdiger, da das vorzüglichste Brodge- treide (der Weizen) nicht nur das Hundertfache des Saatkorns, sondern 500 und 1000 statt 100 lieferte. Neben dem Weizen führt man auch noch die Hirse an, die wegen ihrer ausserordentlichen Produc- tivität ohne Zweifel das gewöhnliche Nahrungsmittel des niederen Volks in Arabien war, wie sie es noch in den Umgebungen von Tripolis ist. Einer der neuesten Reisenden im Orient, Russegger, erzählt, dsss man in Unter- Aegypten 20 Arten von Cerealien und Leguminosen finde und darunter alle unsere europäischen Cerealien, welche unter diesem schönen Himmel wundersam gedeihen und min- destens hundertfältige Aernten liefern, da hier alle für ihren Anbau besonders günstigen Umstände zusammentreften. — Im Verfolge des Studioms dieser Geschichte finden wir, dass die Cerealien, welche den Israeliten als Nahrung dienten, Weizen, Spelz, Gerste, Zacker- hirse, Bohnen, Linsen und Wicken waren. (S. Ezechiel Cap. 4. V. 9.) Eigenthümlich bleibt es dagegen, dass im alten Testamente auf keine Art von zwei heuliges Tags so gcmeinen Üerealien, wie dem Fr . Hafer und dem Roggen, Erwähnung geschieht. Der Hafer wurde wahrscheinlich vernachlässigt wegen der Vollkommenheit, za der die andern Cerealien gelangten. Man wird ihn mit den Gräsern zusam- "mengeworfen haben, ohne ihm einen besondern Namen zu geben. Es könnte indessen auch der Hafer verstanden sein, wenn die Rede ist vom Gras für das Vieh, wie in Psalm 104. V.14., oder von dem Futtergrase des Ochsen (Psalm 106. V. 20.), oder von dem Grase, das auf Bergen wächst (Psalm 147. V. 8.), da nach allen Pflanzen- geographen der Hafer wohl in Asien sein Vaterland hat. Für den Roggen könnte man das zweite Buch Mosis (Cap. 9. V. 32.) citiren, aber der Ausdruck Roggen findet sich nur in der Lutherischen Ueber- setzung und ist höchst zweifelhaft, ja verschiedene Commentatoren sind der Ansicht, dass es sich hier ohne Zweifel um Weizen han- delt. Obwohl wir indessen in der heiligen Schrift nicht finden, dass der Roggen zu diesen Zeiten in Palästina vorhanden war, so geben doch die genauesten naturforschenden Reisenden diese Getreidart als wildwachsend in diesem Lande an (vgl. Schubert’s Reise nach dem Orient III. Thl. S. 115.). Schubert sagt selbst, dass die Ce- realien freiwillig und in grosser Menge in vielen Gegenden des hei- ligen Landes und besonders in der Ebene von Jesse und auf den hoben Plateaux von Galiläa wachsen. Man betrachtet sie dort ala die Spuren alter bebauter Felder, die jetzt noch die mächtige Frucht- barkeit des alten Palästina bezeugen. Man findet dort den Weizen, die Gerste wild, und darunter unsern gewöhnlichen Roggen, der nach Russegger’s Zeugniss, gleich den andern Cerealien, ursprüng- lich Aegypten angehört. Die Botaniker nennen selbst eine besondere Art oder Varietät des Roggens Jerusalem-Korn oder ägyptisches Korn, um damit anzudeuten, dass dort sein Vaterland sei. — Unmög- ‚ \ich kann verlangt werden, dass in dem alten Testament die Arten, R, sen oder Varietäten des Weizens und der Gerste speciell ange- gebe, * seien. Doch findet man im 1. Buch Mos. Cap. 4j. V. 5. den Wunde, “Weizen (Triticam compositum) bezeichnet. — Im Allgemeinen zweifelt ı. Niemand, dass das Vaterland der brodfäh'gen Cerealien Asien sei. Nach Theophrast wächst die Gerste im wilden Zustande au den Gebirge, ‘ Finter dem Caspischen Meere, und Heinzelmann ga. m j BR . fand dasKorn |, teiwillig wachsend in der Baschkirei. Man kann mit Gewissheit anne). ‘men, dass die zu Brod brauchbaren Cerealien mit der ‘Wanderung des Menschengeschlechts über die haben und so bis zu uns gekommen sind. Nord- Palästina waren besonders reich an Cerealien, der heiligen Schrift, als auch alte und der Zunahme und ı Erde sich verbreitet Asien, Aegypten und ı wie es sowohl die Stelle % 730 neue urtheilsfähige Reisende bezeugen Moses (5. B. Cap. 8. V. 8.) malt Palästina als ein Land, wo man an der Seite edler Früchte. Weizen und Gerste trifft, wo es immer Brod zu essen gibt und nichts mangelt: Im 5. B. Mos. (Cap. 32. V. 14.) ist die Rede von der Butter dicker Kühe und dem Mark des Weizens (medulla tritici) als Reichthimern des verheissenen Landes, im Ezechiel (Cap. 27. V. 17.) von dem Weizen von Minnith, im Buch Judith (Cap. 2. V. 9.) vom Korn aus Syrien, im 4. B. Mos. (Cap. 15. V. 19.) vom Brod im Lande Canaan, im Josua (Cap. 5. V. 11.) vom Getreide Jericho’s- Nach dem Buche Ruth war das Land der Moabiter reich an Gerste und Weizen. Im 2. B. Samuelis Cap. 14. V. 30. wird von Joab’s Gerste in der Ebene von Jerusalem gesprochen. Nach dem 2. B. Samuelis Cap. 17. V. 28. wurde an David, nach der Flucht Absalon’s, aus Gilead und Moab Weizen, Gerste, Mehl, Bohnen und Linsen gesandt. In dem Segen Jacob’s ist gesagt (1. B. Mos. Cap. 49. V. 20.), dass sein fett Brod von Asser kommt. Das Buch der Macca- bäer, Cap. 14. V. 8., bietet noch eine Stelle, aus der man die merk- würdige Fruchtharkeit Palästina's entnehmen kann. Was daher Strabo von der Unfruchtbarkeit dieses Landes sagt, kann sich nur auf die Gebirgsparthieen, besonders der Umgebungen von Jerusalem, beziehen. Neuere Reisende haben die Spuren der alten Frochtbar- keit aufgesucht und davon zahlreiche Beweise gefunden. Der Ge- . sehichtschreiber Josephus führt noch als besonders fruchtbare Ge- genden die Umgebungen von Jericho und des Tiberischen Meeres an. Sur la chorise des corolles de Gloxinia, ayant produit des la- ‚mes labelliformes, par M. Ch. Morren. Mit 1 Abbildung. Der Verf. sah vom Grunde der Blumenröhre einer Gloxinia spe- ciosa Lodd. var. caeruleo-alba, gegenüber dem hinterun Höcker und unter der Verlängerung des Bauchhalses, eine lippenförmige, blumen- hlattartige, gegen den Blüthenstiel zu gekrümmte Platte sich abson- dern, die anfangs an die Blume angewachsen war, dann aber frei wurde und sich an den Rändern krümmte. An der Spitze erscheint diese Platte in 3 kleine Lappen getheilt, wovon der mittlere der grösste. Die Farbe derselben ist im obern Drittel und inwendig ein tiefes Blau, gegen den Grund erscheint sie weiss, mit purpurnen ‘Punkten. Bei einiger Aufmerksamkeit entdeckt man an dieser Platte 3 parallele Längsnerven, wovon jeder in einen Lappen der Spitze . ausläuft. Auf dem Rücken ist die Färbung schwach, ähnlich der der ‚ Aussenfläche einer gewöhnlichen Blume der Gioxinia. Ausserdem bietet diese Blüthe keine weitere Abweichung vom gewöhnlichen u | 731 Typus dar. — Der Verf. untersucht nun, welcher Klasse anomaler Bildungen dieser Fall einzureihen sei, ob den Blüthenverschmelzun- gen (synanthies) oder den Sonderungen (disjonetions) oder den Cho- risen, und entscheidet sich für Letzteres, da hier deutlich eine Ver- dopplung des Blumenblattapparates vorliegt, die jedoch von ganz besondern Umständen begleitet ist. An den verschiedenen Garten- varietäten der Gloxinia speciosa sieht man durchgehends den ge- färbten Flecken, der unten mit kleinen Punkten gezeichnet ist, sich über den mittleren Lappen der 3, welche der Unterlippe angehören, ausbreiten. Die lippenförmige Platte zeigt uns im oberen Drittel . ihrer concaven Seite eine intensive Färbung und darunter die dem normalen Flecken eigenthümlichen purpurnen Punkte Man wird * hiedurch zu der Annahme berechtigt, dass die identischen ‘Flecke auch denselben organischen Theil andeuten, und die 3 Nerven, so wie die 3 Lappen am Gipfel dieser teratologischen Lippe liefern nicht minder den augenscheinlichen Beweis, dass sie ganz und gar die Unterlippe oder die Hälfte einer Blume ‚von Glowinia darstellt. — Noch einen andern wichtigen Punkt bietet uns diese Chorisis dar. Die beiden convexen und äusseren Flächen der normalen Blume und der Afterlippe haben dieseibe zarte und schwache Fär- bung, die concaven und innern Flächen dieser Theile aber dasselbe starke und lebhafte Colorit, und demohngeachtet liest man in allen pflanzenphysiologischen Werken, dass, wenn die Blüthe zur Erde ge- neigt ist, die organisch obere, der Lage nach untere Fläche minder gefärbt erscheine, als die der Lage nach obere und organisch untere Fläche; oder dass, wenn die Blüthe röhrig ist, wie bei Diyitalis, die in der That äussere aber organisch untere Fläche viel höher gefärbt sei, als die innere oder der Siructur nach obere. Man er- klärt diese Thatsachen durch die wohlbekannte Wirkung des Lich- tes. Bei den Gloxinien verlieren alle diese allgemeinen Sätze an Werth; denn die Blüthe ist röhrig und innen am ‚stärksten gefärbt, sie ist hängend und schief zur Erde geneigt, und ihre äussere, un- mittelbar dem Lichte ausgesetzte Fläche hat die schwächste Färbung. Die beschriebene teratologische Lippe bewahrt die charakteristische Farbe der Art unabhängig von jeder Lage, als wenn sie vollständig dem Einflusse des Lichtes entzogen wäre. Man wird hier an die lebhafte Färbung der Blumenblätter von Papaver bractealum erin- nert, die auch in der dick geschlossenen Knospe, in welche die Lichtstrahlen unmöglich eindringen können, zum Vorschein kommt. F. 739 Naturwissenschaftliche Abhandlungen, gesammelt und durch . Subscription herausgegeben von Wilhelm Haidinger. ‚Dritter Band in 2 Abtheilungen. Mit XXXIN. Tafeln. Wien, 1850. Bei Wilh. Braumüller. gr. 4. Der ungehinderte Fortgang ‚dieses für die Wissenschaft höchst erspriesslichen Unternehmens ist ein sehr sprechendes Zeichen des hohen Schutzes und der kräftigen Unterstützung, deren sich die Na- tarwissenschaften in Oesterreich zu erfreuen haben. Mit grossem ‚Danke ist es daher anzuerkennen, dass ein Mann wie Haidinger ‚sich gefunden hat, der diese Hülfsquellen so trefflich zu nützen weiss, und dadurch den Schriftstellern seines Vaterlandes die schönste ” Gelegenheit bietet, ihre Beobachtungen und Geistesproducie in an- . ‚ständigem Kleide dem Publicum vorzulegen. Der gegenwärtige Band bringt folgende Aufsätze hotanischen Inhalts: Blätterabdrücke aus dem Schwefelflötze von Swoszowice in Ga- lizien. Beschrieben von Dr. F. Unger. Mit 2 lithograph. Tafeln. Eine allgemeine Angabe über diese Blätterabdrücke findet sich bereits in der diessjährigen Flora Nro. 36. Seite 567. Sie gehören sämmtlich Holzpflanzen, und mit einer einzigen Ausnahme Laubhöl- zern an. Vorwaltend erscheinen ‚kätzchentragende Bäume, und von ‚keiner andern Gattung als von der Eiche finden sich hier 3 Arten, ‚Keine einzige Art verlangte zu ihrer Existenz ein warmes Klima, doch deuten Laurineen-, Apocynaceen- und Ebenaceen-Blätter auf ein wärmeres gemässigtes Klima.. Am meisten stimmt diese fossile Flora mit jener der Wetterau, von Bilin, Parschlug u. s. w. über- ein, weniger mit jener von Radoboj. Der Verf. beschreibt und bil- det sämmtliche Arten ab; wir geben hier das Verzeichniss, dann die Diagnosen der nenen Arten. Coniferae. Taxites Langsdorfü Brongn. Myriceae. Myrica deperdita Ung, foliis suhcoriaceis ‚ovato- oblongis apice dentatis, dentibus insequalibus utplurimum obtusis, nervis secundariis simplicibus pinnatis, In schisto margaceo ad Ra- dobojum Croatiae, ad Parschlug Stirie nee non ad Swoszowice Ga- liciae, Betulaceae. Alnus Kefersteinii Un g- Cupuliferae. Ouercus liynitum Ung. — 0. furcinervis Ung. — 0. grandidentata Ung., foliis pedalibus submembranaceis ‚' petiolatis ovato-lanceolatis (2?) grosse serrato dentatis, nervis secun- 33 dariis simplicibus parallelis, tertiariis sub angulo recto egredientihus, rete venosum laxum formantibus. In schisto margaceo äulfuroso ad Swoszowice Galiciae. — Carpinus macroplera Brongn. Ulmaceae. Ulmus parvifolia Al. Braun. Laurineae. Laurus Swoszowiciana Ung., foliis' lanceolatis petiolatis integerrimis coriaceis, nervis secundariis simplieibus sparsis e nervo primario sub angulo acuto egredientibus. " Oleaceae, Eiaioides Ung. Folia coriacea integerrima sub- sessilia nervo medio producto, nervis secundariis nullis: E. Fonta- nesia Ung., foliis anguste lanceolatis. Apocynaceae. Neritinium dubium Ung. — Apocynophyllum lanceolatum Ung. Ebenaceae. Diospyros brachysepala Al. Braun. Acerineae. Acerites inlegerrima Viv. Rhamneae. Ceanothus polymorphus Al. Braun: Juglandeae. Juglans deformis Ung., foliolis ovato-lanceola- tis acuminatis dentato-serratis subpedieellatis semipedalibes et ulira, nervo primario valido, nervis secundariis crebris subsimplieibus levi- ter curvatis apice anostomosantibus. Auch bei Radobej. — Juglans - bilina Ung., foliolis breviter petiolatis ovato-oblongis v. ovato-lan- ceolatis acuminatis basi subzequalibus irregulariter serrulatis penni- nerviis, nervis secundariis subrectis parce ramosis alternantibus. Sehr hänfig auch in Bilin. Anacardiaceae, Rhus Herthae Ung., foliis paucijugis v. trifoliolatis submembranaceis, foliolis ovato-acuminatis v. obovatis apiculatis irregulariter sinuato-dentatis penninerviis, nervis- secunda- riis ramosis in reticulum venarum dissolutis. Auch bei Parschlag. Amygdaleae. Prunus paradisiaca Ung., foliis- lato-ovatis obtusiusculis in petiolum attenuatis regularitergue dentato-crenatis penninerviis, nervis secundariis ramosis in rete venosum laxum so- lutis. In Parschlug mit Blättern und Früchten. — Prunus Zeuscheri Ung., foliis longe petiolatis ovato-oblongis obtusiusculis 4—5-polli- earibus, crenatis penninerviis, nervis secandariis subsimplieibus pa- rallelis. Tubicaulis von Ilia bei Schemnitz. Von Joh. v. Pettko, k. k. Bergrath und Professor an der Akademie zu Schemmnitz. Mit 1 lithographirten Tafel. Der Verf. gibt hier eine ausführlichere Beschreibung jewer neuen Art von Tubicaulis, die schon früher in einer Versammlung der Freunde der Naturwissensehaften vorgelegt und in deren Berichten r 734 erwähnt wurde (vgl. Flora 1848. Nro. 32. S. 518.). Er nennt sie jetzt Asterochlaena Schemniciensis und erläutert ihren Bau ‘durch abgebildete Analysen. Zum Schlusse gibt er folgende Uebersicht der ganzen Familie der Phthoropteriden, nach den bis jetzt bekannten Exemplaren derselben: . Phihoropterides Corda. 1. Asterochlaena Corda. 1. A. Cottai Corda (Tubicaulis ramosus Cotta). Es sini nur 2 sehr dünn geschnittene Exemplare von ungewissem Fundorte bekannt: das eine im kgl. Museum zu Dresden, das andere in der Petrefactensammlung der Bergakademie zu Freiberg. 2. A. angulata (Tubicaulis angulatus Ung. Anomopteris Schlechtendalii Eichw.), ein von Eichwald beschriebe- nes Exemplar. 3. A. Schemniciensis. 1, Zygopteris Corda.- 1. Z. primaeva Corda (Tubicaulis primarius Cotta), bis jetzt wurde nur 1 Exemplar bei Flöhe in Suchsen aufge: funden. I. Selenochlaena Corda. 1. S. ReichiiCorda (Tubicaulis solenites Cotta), bis jetzt wurde ebenfalls nur ein einziger Stamm bei Flöhe aufge- funden, dessen grösserer Theil sich in der Sammlung der Bergakademie zu Freiberg befindet. 2. S. microrrhiza Corda (Tubicaulis dubius Cotta), eben- falls nur in einem Exemplare bekannt. IV. Tempskya Corda. 1. T. pulchra, 2. T. macrocaula, eine jede vonCorda nach einem 3. T. microrrhiza, einzigen Exemplar beschrieben. 4. T. Schimperi, Wir erlauben uns ergänzend anzufügen, dass auch Göppert einer Zygopteris aus der Grauwacke von Glätzisch- Falkenberg er- wähnt (vgl. Flora 1848. S. 513.). (Schluss folgt.) | Kleinere Mittheilungen Robert Wight gibt in den Illustrations of Indian Botany vol- M. folgende Uebersicht der indischen Utriculariae, die wir hier aus ‚dem Englischen in’s Deutsche übertragen. 735. Fluthende. (Kelchlappen krautartig, die Kapsel nicht bedeckend.) Kelch gleichlang mit der Kapsel, endlich divergirend. Samen schildtörmig, flügellos. Schäfte mit einem Quirl von Deckblättern unter der Blüthe U. stellaris. Schäfte ohne Deckblätter. . . . . . . U. fascieulata. Kelch kürzer als die Kapsel und derselben angedrückt. Samen flach, geflügelt. Schäfte 3—5- oder mehrblüthig, Samenflügel gezähnt (Blü- then blau, bei allen andern dieser Gruppe gelb) "U. punctata. Schäfte 2-blüthig, Samenflügel ganzrandig. . U. diantha. Landbewohner. Kelchlappen an der Frucht erweitert, fast scarios, gegen die Kapsel geneigt und dieselbe bedeckend. Kelchlappen eiförmig, fast spitz; Schuppen und Bracteen am Grunde angeheftet. Samen fein netzförmig, eiförmig, länglich. Blüthen bläulich {nicht gelb). " Kelch spitz, Samen elliptisch, beiderseits stumpf, - Sporn kürzer als die Unterlippe, herabsteigend U. reticulata. Sporn der Oberlippe gleich oder länger, bogig gekrümmt, horizontal . © 2 2 2 22 en. Ü. arcuata, Kelch stumpf, an der Frucht fast kreisförmig, Samen eiför- mig, an einem Ende zugespitzt . . . . U. humilis. Blüthen gelb (Samen länglich, elliptisch). . . U. Wallichii. Samen fein netzförmig, kugelig. Sporn so lang oder länger als die Unterlippe. Rasenförmig, Blätter fast spathelförmig, Schäfte schlaff D. conferta. Einzeln, fast blattlos, Schaft windend U. uliginoides, Sporn kürzer als die Lippe, Schaft steif aufrecht U. uliginosa. Samen fein grubig, Blüthen blau. Schuppen am Schafte wenig, angedrückt. Blüthenstiele länger als die Blüthen. Sporn ohngefähr von der Länge der Lippe. Oberlippe fast kreisformig., Samen fein grubig (Blüthen so gross und ähnlich wie die von U. reticulata) . . . . . U. Smithiana. Oberlippe linienförmig, abgestutzt, Samen tiefgru- big (Blüthen viel. kleiner als bei der vorher- henden; in seichtem Wasser wachsend) Be U. Griffhii, \ 7386 Sporn viel kürzer als die Lippe, Blüthenstiele lang U. pedicellata. Blüthenstiele kürzer als die Blüthen. Blüthen fast: sitzend oder ganz kurz gestielt; Oberlippe ausgerandet . . . 2... U. brachypoda. Blüthen deutlich gestielt, Oberlippe ganz . U. affinis. Schuppen des. Schaftes zahlreich, fast abwärts gebogen (nicht angedrückt) . 2 2 222200. D. syuamosa. Samen warzig rauh, Blüthen gelb (Schuppen des Schaftes fast blattartig) = 2 2 2 2 ee een. D. macrolepis. Kelchlappen verkehrt eiförmig oder fast kreisförmig, Bracteen und Schuppen in der Mitte oder über. der Basis befestigt. Samen angelhakig,- Schuppen etwas: unter der Mitte befe- stigt, Oberlippe stumpf (Samen.eiförmig, länglich, an einem Ende spitz; Kelchlappen sehr ungleich; Sporn kegelförmig : Oberlippe ausgerandet, Unterlippe fast kreis- förmig, gespreizt, 5 zäbnig; Blätter kreisförmig-spathelig, Schaft hin und her gebogen . . . U. glochidiata. Samen netzförmig nicht angelhakig, Schuppen in der Mitte befestigt, an- beiden Enden spitz. Blüthen fast sitzend. Sporn länger als die Unterlippe. Blüthen etwas entfernt, fast traubig . . : DÜ. nivea. Blüthen gedrängt, in einer Aehre an der Spitze des Schaftes U. caerulea. Sporn kürzer oder von der Länge der Unterlippe (diese breit, am Rande zurückgerollt, den Sporn hedeckend und fast verbergend) . ». . 2.220. U, racemosa. Blüthen länger gestielt, Samen feingrubig. . . . U. bifida. Todesfälle Am 13. Mai starb zu Erfurt der k. preuss. Med.-Rath Dr. Joh. Jacob Bernhardi, ordentl. Professor in der medicin. Facultät der ehemaligen Universität, Director des botanischen Gartens, geboren ebendaselbst am 1. Sept. 1774. Eine Reihe sehr gediegener Werke und zahlreiche grössere und kleinere Abhandlungen in verschiedenen Zeitschriften zeugen ebensosehr von dem Reichthum verschiedenart!- ger Kenntnisse. wie von dem scharfen Beobachtungsgeiste desselben. Um dieselbe Zeit starb zu Barnaul der kaiserl. russ. Staatsrat Dr. Fr. Aug. Gebler, Oberarzt der Kolywan-Wosskressenzki’schen Hüttenwerke, Ritter mehrerer Orden, geboren am 15. December 3783 zuZeulenreda. Seine Verdienste um die Botanik verewigen eine Gat- tung der Euphorbiaceen, Corydalis Gebleri u. m. a. Pflanzen. Bedacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. RLORA, N 47. Regensburg. 21. December. 1850. ln = Inhalt: Lirerarun. Öfversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens För- handlingar. 1849. (Agardh, algologischer Beitrag. Hartmann, Linne's Sammlungen und Manuseripte.) — Haidinger, naturwissenschafil. Abband- lungen, (Schluss) (Schiedermayer, Versuch einer Darstellung des Vegeta- tionscharakters der Umgebung von Linz.) Lıteratıurnr. Ölversigt af Kongl. Vetenskaps- Akademiens Förhandlingar. Sjefle Argangen 1849. Med tiva Taflor. Stockholm, 1850. 324 S. in 8. Die königl. schwedische Akademie der Wissenschaften bleibt in vielseitiger Thätigkeit nicht hinter ihren Schwestern in andern.-Län- dera zurück. Davon liefern ausser den jährlich erscheinenden Bän- - den ihrer Denkschriften auch die vorliegenden Berichte über die in ihren Versammlungen vorgelegten und verhaudelten Gegenstände sprechendes Zeugniss. Wir finden darin folgende Mittheilangen bo- tanischen Inhalts: Algologischer Beitrag, vonProf.J.G.Agardh. — Beider Vorlage einer früheren Abhandlung des Verf. über die Cap’seben Jri- däen wurde von zwei Mitgliedern der Akademie aus der Vergleiehung der früheren und heutigen Richtung der Algologie der Schluss ge- zogen, dass es scheine, als verliere sich die moderne Wissenschaft in eine Mikrologie, welche jede unter dem Mikroskop sich darbie- . tende Verschiedenheit als einen abgeschlossenen Moment betrachtet, ohne zu berücksichtigen, ob diese Verschiedenheiten von einer mehr oder minder vollständigen Entwicklung desselben Grundtypus berrüh- ren. In der älteren Algologie werde dagegen mehr auf die. natürli- chen Verwandtschaften gesehen, man halte es für ungeeignet, für Charaktere das Band der Verwandtschaft zu zerreissen. Allerdings liegt eine Verschiedenheit zwischen der älteren und neueren Algolo- gie in der ungleichen Beantwortung der Frage: kann man von einer Piora 1850. 47. 47 3 738 fast vollkommenen Uebereinstimmung in der äusseren Gestalt — so- wohl des Laubes als der Fructification — auf eine wirkliche Ver- wandtschaft schliessen? Die ältere Algologie beantwortete diese Frage mit ja; die neuere betrachtet die äussere Form sowohl des Laubes als der Fructifhication als untergeordnet; die Structur des Laubes und die innere Beschaffenheit der Fructification bestimmen die Verwandtschaft. Es ist ohne Zweifel richtig, die äussere Gestalt _ jedes Pflanzentheils als einen nothwendigen Ausdruck der Gestalt und Anordnung der Zellen zu betrachten, will man aber den Satz umkehren und von der äusseren Form auf die innere Structur schlies- sen, so liefert diese den unzweifelhaftesten Beweis, dass diess übereilt ist; dieselbe zusammengesetzte äussere Gestalt kann das Resultat höchst verschiedener Zellbildungen, dieselbe äussere Frucht- form von der verschiedensten innern Beschaflenheit sein. Die älte-. ren Algologen betrachteten ohne Zweifel die Nostochineen als eine der natürlichsten Gruppen des Systems; neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Gruppe analoge, aber nicht verwandte Gattungen begreift. Die früher bei den Florideen aufgestellten Gattungen be- greifen gleicher Weise Formen, welche wohl eine äussere Aehnlich- keit haben, aber desswegen durchaus nicht wirklich verwandt sind. Der Verf. will als Stütze für diese Behauptungen nicht solche Arten anführen, welche zu gleicher Zeit Aehnlichkeit mit vielen haben, wo ein Mehr oder Minder in Frage kommen ‚könnte, sondern sich nur an einige jener paradoxen Formen halten, die durch ihre ungewöhn- liche Figur sogleich die Aufmerksamkeit fesseln. Wenn es bei die- sen sich zeigt, dass was die älteren Algologen als eine von allen andern wohl unterschiedene Species betrachteten, in der Wirklich- keit eine Sammlung von Arten ist, die bei fast vollkommener äusse- rer Uebereinstimmung sich ebenso vollkommen in der Structur und der Beschaffenheit der Frucht unterscheiden , folglich nothwendiger- weise verschiedenen Genera angehören, so dürfte zugegeben werden, dass eine äussere Aehnlichkeit (habitus), worauf das subjective Ge- fühl der Verwandtschaft eigentlich sich gründet, hier nicht ausrei- chend sein könne. Fucus saccatus Turn. (Halymenia saccata Ag., Dumontia sar- cata Grev.) ist eine wohl jedem Algologen bekannte Form. Beste- hend aus einem einfachen, am Grunde zu einem Stengel zusammen gezogenen Sack, dessen Inneres von einer Flüssigkeit ausgefüllt st, welche die äusseren Membranen in Spannung hält, hat diese Form keine Aehnlichkeit mit irgend einer andern Floridee, Sie zeigt das Merkwürdige, dass sie gleichzeitig am Cap und an Kamtschatka 739 gefunden wird, ja nach einem Exemplar von Greville, das densel- ben Namen trägt, soll sie auch an Californien vorkommen. In der - That zeigen Exemplare von diesen verschiedenen Plätzen in ihrem Aeusseren eine fast vollkommene Uebereinstimmung. Bei näherer Betrachtung findet man aber, dass die Cap’sche Form eine ganz und gar unähnliche Structur mit der Californischen besitzt; diese eine andere als die Kamtschatkische; sie zeigen in dieser Beziehung zwei ganz verschiedene Typen, auch die Früchte bieten entsprechende -Verschiedenheiten.. Wie in der Structur, so auch in der Fructifica. tion hat die Cap’sche eine vollkommene Uebereinstinimung mit Fu- eus erinaceus Turn., welcher der Typus ist für die Gattung Choe- fangium Ktz. Die Californische gehört nach der Fractification zu Greville’s Gattung Chylocladia. Die Kamtschatkischen Formen sind bis jetzt blos steril gefunden; einige stehen ohne Zweifel dem Fucus ramentaceus Turn, am nächsten; eine andere ist entweder eine Foru der Hooker-Harvey’schen Gattung Adenocystis, oder auch der Typus für eine neue Gattung. Man kann unmöglich an- nehmen, dass diese unähnlichen Gattungen, welche unter dem Na- men Fucus saccalus begriffen wurden, blos Abtheilungen derselben älteren Gattung sein sollen. Die Cap’sche würde bei den älteren Algologen eine Grateloupia ,-die Californische eine Chondria, einige Kamtschatkische eine Halymenia u. =. w. gewesen sein, und die neuen Gattungen, zu welchen die genannten Arten gebracht werden müssen, unterscheiden sich gewiss eben so sehr von den älteren Gattungen, als diese unter sich. Die Charaktere, worauf die Gattun- gen beruhen, sollen demnach nicht als mikroskopische gestempelt werden; die genannten Formen wurden nicht desswegen zusammen- gestellt, weil sie eine natürliche Verwandtschaft haben, sondern weil man nach den äusseren Charakteren der ältern Algologen keine Un- terschiede zwischen ihnen finden konnte. Chondria uvaria Ag. ist eine andere Form, welche nicht leicht mit irgend einer andern verwechselt wird — vielleicht mit Ausnahme von Chylocladia ovalis. In den Species Algarum wird eine Varietät derselben aus Australien aufgeführt, welche vorher von Lamou- roux Fucus globiferus benannt war, und möglicher Weise die in dessen Essai unter dem Namen Gigarlina ovala aufgestellte Pflanze ist. Sie ist in der That so ähnlich der Ch. uvaria, dass man sie “ mach ihrem Aeussern schwerlich auch nur für eine Varietät dersel- ben halten dürfte. Die Untersuchung der Structur bietet aber wesent- liche Verschiedenheiten dar, Die äusseren Membranen an den klei. nen biasenähnlichen Blättern bestehen aus einer einzigen Lage fast 47*+ % 740 rhomboedrischer Zellen, von welcher zahlreiche, durch Anastomosen zu einem Netz verbundene Fasern ausgehen und das Innere der Bla- sen ausfüllen: eine Stractur, welche eine Verwandtschaft mit der Gattung Rhabdonia andeutet, während die wirkliche Ch. uraria eine Chrysymenia ist. Unter dem Namen Fucus constrictus beschrieb Turner eine von R. Brown von den Kentsinseln an der Westküste Neuhollands gebrachte Alge, welche ein zusammengedrücktes, schmales, linien- förmiges, hie und da gleichsam durch-eine Einschnürung zusammen- gezogenes Laub besitzt. In den Species Algarum reihte er sie in die Gattung Sphaerococcus, von Greville wurde sie zu der Gat- tang Chondrus gezogen. Unter den von Preiss gesammelten Al- gen befindet sich eine Ferm, welche von Sonder Rhodomenia au- stralis benannt wurde, und zu welcher derselbe als Varietät den Turner’schen Fucus constriclus citirt. Unter der Spitze der zu- gerundeten Zipfel ist ein länglicher Fleck, worin Sphärosporen ein- gesenkt liegen, von einer sterilen Einfassung umgeben — eine Dis- position, welche viel an die von Montagne beschriebene Gattung Acropeltis erinnert. Im Laufe des vorigen Jahres erhielt der Verf. durch Hrn. Baron Gyllenstjerna eine von Sidney stammende Alge, welche in der eigenthümlichen Fruchtbildung und im Habitus eine grosse Uebereinstimmung mit der Sonder’schen Alge zeigt. Zugleich hat sie viel Aehnlichkeit mit einer von Greville unter dem Namen Pumontia robusta beschriebenen, von Fraser gleich- falls aus Neuholland gebrachten Alge. Aber das Exemplar der letz- teren hat eine Kapselfrucht statt der Sphörosporen der andern. Zu dieser D. robusta hat der Verf. vorlängst eine von Wight aus dem bengalischen Meerbusen an Hooker gesandte Form gebracht. Aus serdem wurde Fucus constriclus von mehreren Algologen auch am Cap, von Becchey an Californien, von De La Pylaie bei Terre neuve gefunden, so dass wir also hier eine Alge von der ausgedehn- testen Verbreitung vor uns hätten. Inzwischen zeigt der erste Blick unter dem Mikroskop, dass wir es hier mit den ungleichartig- sten Gewächsen, unähnlich in Structur, Kapselfrucht und Sphärospe- ren, zu ihun haben. Rhedomeni. australis Sond. unterscheidet sich von den übrigen durch ihre Structur; sie besteht aus abgerundeten kantigen parenchymatischen Zellen. Der Verf. wagt nicht zu be- stimmen, ob sie wirklich .der Gattung Rhodomenia angehört. Die von Sidney stammende gehört zu einer eigenen Gattung, weiche der Verf. Acrotyus nennt. Die innere Zellenlage besteht aus langen, ‚durch Anastomosen zu einem Netz verbundenen Fasern. Der fertile za Fleck unter der Spitze der Zipfel ist nicht eiugedrückt, wie bei der vorhergehenden, sondern bildet was die Algologen ein Nemathecium nennen, unter dessen langen gegliederten Fasern die Sphärosporen befestigt sind. Letztere sind nicht kreuzförnig, wie bei Rh. austra- lis, sondern zonenartig getheilt. Dumontia robusta Grev. gehört wahrscheinlich zu der neuen Harvey'schen Gattung Ahabdonia. Die Sphärosporen (insofern die oben genannten Formen aus Benga- len vollkommen identisch mit den Neuholländischen) sind nicht. auf einen gewissen Fleck begränzt, sondern zerstreut. Sie entwickeln sich in der äusseren Zellenlage, nicht in besondern Nemathecien, " und sind zonenartig getheilt. Fucus constrictus von ‘den Kentsinselu scheint dem Verf., nach sterilen Exemplaren zu urtheilen, mit der Cap'schen Pflanze identisch zu sein. Leiztere ist mit Kapseln ver- sehen, deren viele neben einander in das Laub eingesenkt sind und in der Structur ganz Polyides gleichen, nur dass sie bei diesem in äussere schwammige Auswüchse eingesenkt sind. Sph. microcarpus Ag. scheint zu der Gattung zu gehören, welche der Verf. Polyopes. nennt. . In der neuesten Auflage von Lindley’s Principles (p. 591 etc.) gibt derselbe an, dass die Algen sehr grosse Verbreitungsbezirke be- sitzen, wie es zu erwarten sei von der gleichmässigeren Tempera- tur des Oceans und dem Uımstande, dass der Wechsel des Ortes minder erschwert werde durch ständige Gränzmarken, wie es bei Landpfianzen der Fall ist. Von den antarktischen Species soll J. D. Hooker */, mit britischen Algen identifieirt haben. Der Verf. hat Ursache, zu glauben, dass diese Angaben auf Missgriffen, ähn- lich den oben angeführten, beruhen. Je genauer man die Algen un- tersucht, desto mehr zeigt es sich — wenigstens was die höheren Formen anbelangt — dass die Algen von ungleichen Fundorten, die man für identisch hält, in der That verschieden sind. Hooker gibt gleicherweise an, dass alle Macrocystis-Formen einer und derselben Art angebören, und dass diese Ansicht das Resultat langer Unter- suchungen sei, die er an Orten, wo die Macrocystis-Formen zahlreich sind, angestellt habe. Aber der Verf. hat an einer andern Stelle gezeigt, dass Hooker mehrere der wichtigsten Charaktere übersah und dass folglich seiner Aussage kein Gewicht heigelegt werden kann, Es ist gewiss zu früh, Gesetze über die Verbreitung der Al- gen vorzulegen, bevor die Bestimmungen der Species auf festeren Gründen ruhen, als den oberflächlichen Charakteren, deren man sich bisher bediente. Gegen die obigen Angaben glauht der Verf., dass die Verbreitung der Algen allerdings erschwert werden könne durch 742 die Gränzmarken, welche grosse und regelmässige Strömungen der Oceane bilden; diese geben die Gränzen für natürliche Algenreiche. Sollte sich dieses Prineip als richtig erweisen, so dürfte die geogra- phische Verbreitung der Algen noch sehr wichtige Resultate an den Tag kommen lassen. . Der Verf. reiht diesen Betrachtungen die Diagnosen folgender neuen Gattungen und Arten, vorzüglich aus der Familie der Cryp- tonemeae, an. 1. Pilatymenia cordata J. Ag. mser., fronde membranacea a sti- pite brevi cuneatim dilatata in laminam cordato-ovatam subpalmato- lobatam, margine amplo undulato. — Hab. in mari mediterraneo ad Malagam. 2. Grateloupia cuneifolia J. Ag. mser., fronde plana cuneato- lineari a margine pinnata apiceque palmata et saepe a disco proli- fera, segmentis linearibus elongatis planis obtusiusculis. — Hab. ad La Guayra Indiae occidentalis. 1. Rissoella gen. nov. J. Ag. mser. Frons plana gelatinoso- cartilaginea, duplici strato constituta; interiore a cellulis multangulis in reticulum laxum anastomosantibus contexto, exteriere filis verti- calibus moniliformibus. Favellidia intra pericarpium peculiare exter- num apice demum pertusum nidulantia, pluribus confluentibus com- posita, gemmidiis angulatis constituta. Sphaerosporae strato super- ficisli demersae, sparsae, zonatim divisae. — Genus quoad structuram cum Grateloupia et Gigartina conveniens, favellidiis pericarpio emerso inclusis ab illa, sphaerosporis sparsis ab hac, atque divisione sphae- rosporarum ab utrague distinetum. Species sant: Fucus verruculo- sus Bertol. et forsan Grateloup. dentieulata Mont. Voy, Bonit, 1. Polyopes J. Ag. mser. Frons carnoso cornea teretiuscula aut compressa dichotomo fastigiata, duplici strato cellularum consti- tuta; interiore cellulis cylindraceis elongatis ramosis et anatomosan- tibus densissime intertexlis constante; exteriore filis moniliformibus verticalibus muco cohibitis contexto. Favellidia infra stratum exte- rius nidulantia, plura adprorimata, singula simpliei per canalem strati exterioris gemmidia*) emittentia. Sphaerosphorae ... — Genus Polyidem forsan potissimum aemulatur, nucleo simpliei favellidii et 'erypta aperta conveniens; differt vero in eo quod fayellidia non in spongiolis externis sed infra stratum proprium frondis nidulantur. A Chondro differt nucleis simplicibus per canalem regularem elaben- *) Organe, quae sporas plerumque appellarunt, capsulis sic dietis inclusa, for- melionis modo a sporis diversissima, nomine proprio Gemmidii distinguenda putavi, 743 tibus. Species sunt Fucus constrictus Turn. et Sphaer, microcar- pus Ag. Sp. Obs, 1. Rhodomenia australis Sond., cui Fucus constrictus Turn. a Sondero subjungitur, est planta diversissima. 3. Iridaea minor J. Ag. mser., fronde ovato-oblonga simplicius- cula laevi, in stipitem evidentem planiusculum abruptius attenuata, — Hab. ad Californiam. . 4. Gigartina fastigiala J. Ag. mser., fronde ex tereti cOmpressa carnoso-crassa obsoletissime canaliculata diehotomo-fastigiata,. segmen- tis superioribus congestis, compresso-linearibus, terminalibus obtu- siusculis emarginatis aut dentiformibus suhdivergentibus. — Hab, ad Cap. b. spei. 5. Giyartina ornithorhynchos J. Ag. mser., fronde plana inferne subcanaliculata,, simpliciuscula aut parcissime dichotoma vel subpal- mata lanceolato-lineari, papillis a disco et margine prolificantibus eapsuligeris, marginalibus in segmenta frondi conformia excerescenti- bus, capsulis ovatis rostratis, in papilla singulis aut pluribus. — Hab. ad Valiforniam. 6. Halymenia fastigiala J. Ag. mser., fronde eylindracea zequali subregulariter dichotomo-fastigiata,, segmentis inferioribus latioribus, superioribus sensim angustioribus, supremis longe acaminatis. — Hab. ad littora Algerize. Obs. 2. Fucus globiferus Lam., Gigartina tenera J. Ag. et Dumontia robusta Grev.. Bhabdoniae species videntur. 7. Chrysymenia Schousboei J. Ag. mscr., fronde inflato-tubulosa bipinnata, pinnis aproximatis oppositis, terminalibus a basi angustio- ribus expansis subrotundis: — Hab. al Tingin. IH. Acrotylus J. Ag. mser. Frons compresso-plana dichotomo- ramosissima, duplici strato constituta; interiere filis elongatis ramo- sis et anastomosantibus in reticulum conjunctis constante; esteriore cellulis rotundatis superfieiem versus minoribus contexto. Favellidia . „ Sphserosporz in strato nemathecioso definite eircumseripto ma- eulaeformi, infra apices segmwentorum in latere plano evoluto, nidu- lantes, elongatae, filis tenuibus stipatze, zonatim diviss. 8. Acrot. ausiralis J. Ag. mser. — Hab. ad Sidney Australis. 9. Cystoclonium aciculare J. Ag. mser., fronde tereti subcar- nos& firma dichotome-ramosissima, ramis erecto patentibus , ramulis a basi lata acuminatis erectiusculis, kalidiis in inflata basi ramulo- rum nidulantibus hemisphsrice prominulis, — Hab. ad oceidentales Novse Hollandise oras. 744 10. Cystoclonium spinuligerum J. Ag. mser., fronde filiformi subcarnosa firma dichotomo-ramosissima, ramis ramulisque a basi. latiori longe acuminatis patentissimis, kalidiis ..... Sphaer. subula- tus ß. nigrescens Ag. Syst. — Hab. ad insulas Falkland. Obs. 3. Mychodea, genus Harveyanum, a (ysloclonio, quoad structuram frondis et sphaerosporas, vix differt. 11. Calophyllis carnea J. Ag. mser., fronde dichotoma hie illie multifida, segmentis anguste linearihus a margine pinnatis, pinnis segmento conformibus utrimgue zequalibus apice subdihatatis laciniatis dentatisve, dentibus angustis, kalidiis margini (?) frondis immersis. — Hab. ad oceidentales Novze Hollandise oras. 12. Calophyllis tenera J. Ag. mser., fronde decomposito-pinnata pinnis pinnnlisque basi simplicioribus linearibus, superne decomposi- tis expansis, terminalibus ambitu rotundatis duplicato-incisis, Jacinjis obtusis emarginatisve, kalidiis per discum frondis sparsis. — Hab. ad Shetlandiam australem. Obs. 4. Cal. Lambertii Turn. (species male intelleeta) a pri- oribus differt ramificatione dichotoma, segmentis supra sinum rotun- datum interiore latere integris exteriore duplicato crenatis; Cal. va- riegata dispositione kalidiorum a Cal, tenera distat. IV. Polycoelia J. Ag. mser., fronde gelatinoso carnosa plana dichotoma vel subpalmata subtripliei strato constituta, interiore lacu- nis magnis (cellulis) rotundato-cubicis, simpliei serie frondis plano parallele dispositis, parietibus crassis gelatinosis separatis; lacunz undique circumdatze strato crasso cellularam minutarum in retieulum laxum undigue anastomosantium, superfieiem versus in fila verticalia moniliformia abeuntium. Fructus .. . — Planta pulchra fere habitu Calophyliis laciniatae, structura prorsus peculiari ab omnibas distineta. Reticulum laxum fere Gigartinae, cellulis concatenatis in Calophylli parum simile, Cellule interiores maxim®, cum cellulis rotundatis in Calophylli quidem comparandse, sed unico plano omnes seriatse et propter magnitudinem lacunas magis quam cellulas semulantes. 13. Pol. laciniata J. Ag. mser. — Hab. ad littus oceidentale Novze Hollandiz. 14. Gymnogongrus tenuis J. Ag. mser., fronde exspitosa plana membranacea dichotoma vel infra apicem sspe polychotoma, fasti- giata, segmentis linearibus superioribus angustioribus, favellidiis im- mersis a medio ad apicem sparsis. — Hab. ad insulas Indiae ocei- dentalis, 15. Gymnogonyrus glomerafus J. Ag. mser., fronde densissime dichotoma flabellata fastigiata, flabellis invicem dense incambentibus 745 glomeralum undique imbrieatum constituentibas, segmentis brevissi- mis linearibus, terminalibus apice crenulatis subrecurvis, kalidiis he- misphserice prominentibus ad segmenta terminalia ploribus. — Hab. ad Cap. b, spei. 16. Gymnogongrus corymbosus J. Ag. mser., fronde plana in- ferne dichotoma, versus apices flabellato-corymbosos polychotoma fa- stigiata, segmentis Jinearibus superioribus brevissimis, terminalibus angustioribus multifidis erenulatisque, kalidiis subhemisphzerice pro- minentibus infra apices solitariis aut paucis. — Hab. ad Cap. b. spei. Obs. 5. Sphzerosporas intra articulos filorum nemathecii erucia- tim divisos Gymnog. norvegici demum inveni; guare genus Oneotyli oımnino aboliendum videtur. Ulrum vero spevies omnes, quas du- cente structura ad Oncoiylum referendas putavi, ad @ymnogongrum pertineant, an in plura genera separentur, hodie vix dijudicandum, nematheeiis in paueis tantum speciebus detectis. Utcumgue sit hoc, a Chondro certe longe alien®. Chondrus celticus Ktz., quem Har- vey meram variefatem Chondri crispi jadicavit, sualente structura ad Gymnogonyrum perlinet. Obs, 6. Nemathecia Phyliophorae Brodiaei, naturse hucusque dubise, sphzerosporis maturis preegnantia observare demum qguogue contigit. More Gymnogongri, intra articulos filoram nematheeii evol- vuntur, demum ceruciatim divise. In Phyliophora rubenti et Ph. He- redia sphzerosporas eodem modo evolutas et divisas observavi. Nulla itaque de nematheciis ambiguitas, Gymnogongro et Phyliophorae sunt characteristica et necessaria, utpote alterum fructum continentia. Hinc patet sequentem speciem, situ nematheciorum diversam, a Ph. Brodiaei esse distinguendam, 17. Phyliophora Palmetioides J. Ag. mser., stipite compresse parce ramoso, ramis in laminas planas oblongas cuneatasque simpli- ces (aut palmato-laciniatas) vel proliferas expansis, nematheciis in disco laminee expansis rotundatis. (Chondrus Brodisei var. simplex Grev.; Sph. palmetta Lyngb.?) — Hab. ad littora Europae supe- rioris. 18. Chaetangium saccalum J. Ag. mser., frondibus gregariis simplieissimis obovoideo-oblongis inflatis teretiusculis. — Hab. ad Cap. b. spei, Obs. 7. Vix ulla Algarum species magis quam ille Fucus sac- catus fuit ab Algologis cum heterogeneis confusa. Fucus saccatus Turn. forsan plures species Halosaccü a Postels et Ruprecht distinctas complectitur. Delesseria saccala Lam. Ess. p. 3. 68.) >= Halymenia saccala ß simplex Ag. sp. partim = Dumontia ovalis 746 Suhr est species Chaetangii. Dumontia soccata Grey. (partim) e California species Chylocladiae videtur. Latet quoque quarta planta diversissima sub nomine Foci saccati, quam vero fructa nondum ob- servato determinare non audeo. 19. Chaelangium crispum J. Ag. mser., fronde plana cuneatim expansa dichotomo-decomposita, segmentis inferioribus approximatis fere palmatifhidis, superioribus lineari-caneatis a margine et disco ma- millosis proliferis, terminalibus dilatatis multidentatis. (Graleloupie ornata ß. erispa Ag. Sp. Alg.) — Hab. in mari australi (?). Obs, 8. Ad genus Chaelangii quoque perlinet Dumonlia pris- matica J. Ag. et forsan etiam Dumontia coronala Post, et Rupr. Nothogenia Mont. a Chaetanyio vix generice differt. Obs. 9. Genus Dumontiae species diversissimas complectitur. Supra D. saccalam, D. robustam, D. prismalicam et D. coronatam suis loeis disposui. D. ventricosom jam antea Chrysymeniae vindi- cavi. D. ramentacea ad genus Hulosaccä Ktz. pertinet. Quid sit D. fastigiata Bory dicere non ausim. D. furcata Post. & Rupr. species videtur Gloiopeltidis. "20. Chylocladia? saccata J. Ag. mser., frondibus ex apice sti- pitis brevissimi paueis simplicissimis oblongis inflato-saccatis. — Hab. ad oras Californize. Linne's Sammlangen and Manuscripte. — Hr. Magister C. Hartman, der sich kürzlich in London befand, theilt darüber Folgendes mit: Schwerlich dürfte eine gelehrte Gesellschaft eine ihr angehörige Sammlung so heilig und kostbar halten, als die Linne’sche Societät Linne’s Herbarium. Es befindet sich so wie alle übrigen der Gesellschaft angehörigen, theils Linne’sche, theils andere Samm- lungen in Sir Jos. Banks’, nunmehr von der Linne’schen Gesell- “ schaft gemietheten Hause in Sohosquare, und nimmt hier einen be- sondern Raum in den Schränken ein, welcheLinne&’s eigenes, dann dessen Sohnes und Sir James Smith’s Herbarium enthalten, aus- serdem findet sich hier eine ausserordentlich reiche Sammlung ost- indischer Pflanzen, die der Gesellschaft von der ostindischen Com- pagnie verehrt wurde, Linne’s Herbarium ist in 3 einfachen, grün bemalten Schränken von sehr anspruchloser schwedischer Arbeit ent- halten und nimmt den kleinsten Theil des Raumes ein, ist aber mit grösserer Sorgfalt, als alle anderen, verwahrt, denn zum Schutze gegen den beschwerlichen Londoner Rauch und Staub sind die Thü- ren der Schränke inwendig der ganzen Länge nach von den Fugen gegen die Wände mit einem Beschlag von Sammt überkleidet und das ganze Herbarium ist in kleine, höchstens einen halben Zoli dicke 77 Päcke vertheilt, die in jedem Schrank in 2 Reihen stehen; jedes einzelne Paquet ist in einen von allen Seiten schützenden Umschlag von steifem Packpapier eingeschlagen, der inwendig mit Gewebe ausgefüttert ist und somit die Pflanzen gleichzeitig gegen Staub und Brechung schützt; diese dünnen Päcke sind ferner zu 2 und 3 mit einem grünen Bande kreuzweise zusammen gebunden — lauter Vor- sichtsmaassregeln, die von der Linne’schen Gesellschaft nach dem Tode Sir J. Smith’s getroffen wurden, vor welcher Zeit das Her- barium offenbar dem Staub u. dgl. mehr ausgesetzt war; das Ganze hat jetzt ein Aussehen von Nettigkeit und Orduung. In jedem Packe liegen gewöhnlich 1, oder weun sie sehr klein sind, 2—3, bisweilen auch mehrere Genera, oft auch füllt ein artenreiches Genus mehrere Päcke, immer sind dieselben in einer Ecke mit dem Namen und der Nummer der darin befindlichen Genera versehen. Innerhalb dieses äusseren Umschlags findet man nun jede Pflanze, so weit möglich, in demselben Zustande, worin sie sich zweifelsohne unter Linn&’s eigener und später Smith’s Hand befand, gewöhnlich mit der gan- zen Rückseite, bisweilen mittelst Papierstreifen, auf einen halben Bogen weisses Papier von kleinem Format befestigt, alle Arten einer und derselben Gattung in einem oder mehreren ganzen Bogen, mit dem Namen und der Nummer der Gattung von Linne’s eigener Hand unten auf die erste Seite geschrieben, und die Namen der Ar- ten an den Halbbogen, zunächst unter den Exemplaren, meist allein, . zuweilen auch mit beigeschriebenem Gattungsnamen, und bei fast jedem Artnamen eine Nummer, entweder mit Bleistift oder mit Tinte , geschrieben; erstere, die mit Bleistift, bezeichnet den Platz der Ar- ten in der Gattung innerhalb des Herbariums, die andere aber, welche wahrscheinlich erst nach der Herausgabe der Spec. plant. ed. 1. hingeschrieben wurde, entspricht der Artnummer in diesem Werke und nach dieser neueren Nuwerirung liegen die Pflanzen, aber die alte ist gleichwohl daneben beibehalten. Sehr selten sind die Art- namen, und dann immer ausführlicher mit Citirung der Pag. in den Species plantarum und ausgesetztem Gattungs- Namen, unten an die Seite geschrieben, doch scheint diess dann kaum von Linne’'s Hand selbst zu sein, Manchmal vermisst man auch den Artnamen ganz und gar, nämlich theils wenn die Exemplare ‚nicht untersucht und bestimmt wurden, im welchem Falle bisweilen recht viele solche namenlose unbestimmte Formen am Ende der Gattung beisammen liegen, theils aber wenn von derselben Pflanze mehrere Exemplare auf besondern Blättern vorhanden sind, wobei gewöhnlich nur dem ersten der Name, den übrigen blos die Nummer der Art, zuweilen nicht einmal diese, beigesetzt ist. Alle diese Halbbogen wit Exem. plaren derselben Pflanze sind zum öftesten mit einer Stecknadel in einer Ecke zusammengeheftet, aber sehr oft trifft man auch auf diese Art zusammengeheftete Exemplare, welche keineswegs zu derselben Art: gehören, ja nicht einmal zu derselben Gattung. Ausser von 748 Linne?’s eigener Hand kommen auch oft Aufschriften von andere, am gewöhnlichsten von Smith vor, bald in Form einer Berichtigung von dessen eigenhändiger Benennung, wenn diese offenbar von einem Schreibfehler herrührt, bald in der Form von Synonymen oder Cita- _ fen anderer Schriftsteller, Vergleichungen mit Banks’ oder Leche's Herbarien u. s. w., zum öftesten unterzeichnet mit der Signatur J. E. S. Die von einer andern Hand, als diesen beiden, geschriebenen Namen sind fast alle gleichzeitig wit den Exemplaren selbst, d. i. von den Personen, welche sie an Liane sandten und ihre eigenen Ansichten über die Pflanzen in den weitläufigen, vor der Linne'- schen Periode gebräuchlichen Artnamen beifügten , oft in Fragform, in welchem Falle Linne zuweilen den richtigen Namen als Antwort beischrieb. Alle diese älteren Benennungen von andern Personen sind besonders nebenan befestigt. — Was die Standorte anbelangt, so sind diese, wo sie sich finden, mit äusserst wenigen Ausnahmen, sehr spärlich von Linn&’s Hand beigeschrieben, immer dicht an den Exemplaren. Die am öftesten vorkommenden sind Hortus Upsal., immer bezeichnet mit: H. V., nebst India und C. B. S. (Caput Bone Spei), zuweilen .‚Islandia‘' und „Siberia‘‘, von den schwedischen Provinzen am häufigsten: ‚‚Gotil,, Scania, Lappo.“‘ Bei den ‚meisten von Loefliug aus Spanien mitgetheilten Pflanzen ist eigenhändig bemerkt: „Hispania Loefl.“ Als Bezeichnungen von Fundorten kön- nen auch die an den Exemplaren oft vorkommenden Abbreviaturen „K.“ und „Br.“ (Kalm und Brown) betrachtet werden bei Ge- wächsen, welche von beiden Männern aus den von ihnen besuchten Ländern mitgetheilt wurden, ausserdem begegnet man, aber weniger häufig, den Namen Osbeck und Rosen. Die Exemplare selbst sind, Dank der darauf verwandten Sorgfalt, ganz wohl erhalten, so duss man mit höchst wenigen Ausnahmen an jedem alles Benöthigte sehen kann. Alle sind natürlicher Weise nach dem Sexualsystem und zum grössten Theil mit Zugrundlegung , sowohl für Genera als Species, nach der in den Spec. Plant. beobachteten Reihenfolge ge- ärdnet. (Schluss folgt.) Naturwissenschaftliche Abhandlungen, gesammelt und durch Subscription herausgegeben von Wilhelm Haidinger. Dritter Band in 2 Abiheilungen. Mit XXXII. Tafeln. Wien, 1850. Bei Wilh. Braumüller. gr. 4. (Schluss) Versuch einer Darstellung des Vegetalionscharakters der Um- gebung von Linz. Von Dr. Carl Schiedermayer Das hier auf eine sehr anziehende und lehrreiche Art geschil- derte Gebiet wird von der Donau in einen nördlichen und südlichen Antheil getrennt, die durch geologische, klimatische und hotanische Verhältnisse gleich verschieden sind. Die nördliche Gebirgskette be steht vorzugsweise aus Granit, an welchen stellenweise tertiäre Ab- lagerungen aus losem Quarzsande und kalkigem Bindemittel ange- ‘ 749 schwemmt erscheinen; letztere erscheinen in grösserer Mächtigkeit im Süden der Stadt und bilden einzelne Hügel, welche mit Conglo- merat, Löss und Dammerde bedeckt sind, In südwestlicher Richtung breiten sich mächtige, dem Diluvium angehörige Thonlager aus und verlieren sich allmählig in die Alluvialebene der Donau und Traun. - Die Stadt liegt unter dem 48° 17° 50. 3 nördlicher Breite und 31° 56’ 32° östl. Länge von Ferro, in einer Seehöhe von 122,55 Toi- sen; das Klima ist ein gemässigt-kälteres, der jährliche mittlere Ba- rometerstand — 27,35 P. Zoll, die mittlere Temperatur des Jahres 7,5 R. Die feuchten Tage des Jahres verhalten sich zu den trocke- nen — 220:145, der Wasserstand der Donau erreicht eine jährliche mittlere Höhe von 311° W.M. über 0 des Brückenpegels, die mitt- lere Richtung des Windes fällt nach Südwest. Der Totalcharakter der Vegetation bildet demnach einen Theil jenes grossen Florenge- bietes, welches als nordeuropäisches oder scandinavisch-deutsches Reich bezeichnet wird. Die Gesammtzahl der Pflanzenarten beläuft‘ sich etwa auf 1200, wovon auf die Kryptogamen (mit Ausschluss der Uredineen, Phylleriaceen und Xylomaceen) ungefähr ein Drittel ent- fällt. Die herrschenden Familien sowohl an Artenzahl wie an Ver- breitung der einzelnen Arten sind in absteigender Ordnung: Compo- siten, Gramineen, Serophularineen, Labiaten, Papilionaceen, Cypera- ceen, Cruciferen, Umbelliferen, Ranunculaceen, Rosareen. Sie sind jedoch sehr ungleich vertheilt: während Compositen, Gramineen und Rosaceen so ziemlich gleichförmig durch das ganze Gebiet zerstreut vorkommen, beschränken sich die übrigen vorzugsweise auf den eineu oder andern Gebietsantheil. Besonders gilt diess von den Kryptoga- men, die in der nördlichen Hälfte fast doppelt so stark vertseten sind wie in der südlichen. Der nördliche, zwischen dem Rottel- und grossen Gusenbache eingeschlossene Gebietsantheil mit seinen zahlreichen Hügelu und Bergen und dazwischenliegenden engen, feuchten Thälern, beherbergt eine Vegetation, die sich dem arktischen Charakter um so mehr nähert, je weiter sie gegen Norden vordringt. Von den Phanerogawen sind die herrschenden Familien: Gramineen, Cyperaceen und Cichoraceen, an Masse überwiegen aber bei weitem die Holzgewächse, welche den grössten Theil des Bodens mit Wald bedecken. Dieser besteht fast durchgehends aus dicht gedrängtem Nadelholz, und zwar der grossen Mehrzahl nach aus Abies ewerlsa, welcher sich vereinzelt A. Picea, gruppenweise P. sylvestris beigesellt: Die von dem über- wiegenden Holzwuchse freien Räume werden grösstentbeils von natür- lichen Wiesen eingenommen, die an den südlichen Abdachungen der Berggehänge und an den Mündungen der Thäler in die Ebene zahl- reiche Gräser und die gewöhnlichen Wiesenpflanzen in üppigem Wuchse darbieten. In mehr abgeschlossenen Thalräumen gehen diese fruchtbaren Wiesen in einen Sumpfboden über, der durch Seltenheit der Gräser und häufiges Auftreten der Cyperaceen und Junceen cha- rakterisirt ist. Durch die ununterbrochene Einwirkung des in seinem Abflusse verhinderten Quellwassers auf die abgestorbene Pilanzen- ‚substanz entstehen in böher ansteigenden Strichen Torfmoore mit we 750 ihrer eigenthümlichen Flora, z, B. Arten von Sphagnum, Philonotis, Aulacomnion, Diplocomium, Dicranum cervieulatum, Carex dioica, pulicaris, Oederi, Eriophorum vaginatum, Schoenus albus, Calla palustris, Juncus fliformis, squarrosus, Vaccinium uliginosum, Oxy- coccos palustris, Andromeda polifolia, Viola palustris, Drosera ro- tundifolia u. a. Die Umgebung einiger höher gelegenen Moore, z. _ B. umKirschschlag, bietet eine subalpine Flora dar; die Nadelwälder sind hier dichter, dagegen die Stämme niedriger, an ihren Rändern treten starke Bäume von Acer Pseudoplatanus auf, iu Hecken ver- 'theilt finden sich: Lonirera nigra, Rosa ulpina var. pyrenaica, an den Wegen Alnus viridis, auf reichlich bewässerten Triften Erio- phorum alpinum, Veratrum album, Soldanella montana, Willemetia apargioides, Cineraria rivularis, Cenlaurea austriaca, Homogyne al- pina, Circaea inlermedia, alpina; in feuchten, schattigen Gebüschen: Petasites albus, Adenosiyles albifrons, Centaurca monlana, Linaria rediviva, Ranuneulus aconitifolius, Helleborus viridis, Aconitum Cammarum, Vulparia. — Neben den bisher genannten bodenvagen Pflanzen gibt es auch andere, die durch die geognsstischen Verhält- nisse des Bodens bedingt sind, und es wird nun gezeigt, welche Pflanzen zunächst dem massigen Gestein des Urgebirgs, welche dem durch dessen Verwitterung gebildeten Kieselboden, welche den Thon- lagern und weiche dem kalkhaltigen tertiären Sandboden eigenthüm- lich zukommen. Am ärmsten ist die Flora des Urgebirgs, vorzüglich charakterisirt durch sparsame Flechten, welche die Feiswände über- kleiden, in deren Spalten Grimmia commulala und Blechnum sep- tentrionale ein kümmerliches Dasein fristen. Reicher erscheint die Vegetation des Kieselbodens, ihr gehören u. a. an: Polyporus pe- rennis, Cladonia cariosa, Stereocaulon tomentosum, Cynodon Dac- tylon, Centunculus minimus, Arnoseris pusilla, Sagina apetala,'Che- nopodium Boirys, Arabis arenosa. Den kalkigen Sand bezeichnen vorzüglich mehrere Orchideen, wie Orchis uslulala, varieyata, Ophrys ‚myodes, Cephalanthera rubra, pallens, Epipactis atrorubens, dann Tofjrldia calyculata, Wälder von Fayus sylvalica, Brachypodium gracile, Odontites lulea, Hieracium cymosum (vielleicht Nestleri?), Buphthalmum salicifolium, Asier Amellus, Carpesium cernuum, Tri- folium rubens, Linum alpinum, Anemone Pulsatilla u. a. Aus dem Kalkgebiete ragen auch allenthalben zerstreut in das des Granites hinein: Endocarpon miniatum, Grimmia apocarpa, Corydalis cava, Hepatica triloba, Prenanthes purpurea, Cornus sanguinea, Vaillan- lia cruciata, Astragalus giyeyphyllos, Cynanchum Vincelowicum; die anderwärts kalkstete Arabis arenosa tritt ausschliesslich auf Quarz- sandboden auf. — Die Physiognomie des bebauten Landes ist in den Niederungen der Donau kaum verschieden von der des rechten Ufers, mit Ausnahme der häufigeren Obsteultur und des in einzelnen Stri- chen betriebenen Anbaues der Kardendistel (Dipsacus fullonum). Je weiter jedoch gegen Norden und je höher über dem Niveau des Stro- mes, desto seltener werden mit dem Hervortreten der Waldungen die caltivirten Strecken. Obstbäume fehlen in manchen Gegenden ganz; der magere steinige Boden, die schwierige Zersetzbarkeit der 751 unterliegenden Gebirgsart, die durch das rauhere Klima meist um einige Wochen verspätete Fruchtreife beschränken den Feldbau auf Kartoffeln, Fiachs, Hafer, Gerste und höchstens strichweise Sommer. roggen. er südliche Antheil des Gebietes begreift die zwischen der Donau und Traun gelegene Alluvialebene, deren grösster Flächen- raum im Westen durch die Welserhaide, der kleinere im Süden durch das Weichbild der Stadt mit den daselbst abgelagerten tertiären Sand- hügeln gebildet wird; ferner die von Norden her über den Strom setzenden Ausläufer der Granitmassen, welche im Süden und Süd- westen, wo sie gegen die Traunebene abdachen, mit mächtigen Thon lagern bedeckt sind. Die Welserhaide bietet eine bei 4 Stunden lange, !/, Stunde breite, dem Lanfe der Traun folgende, nach Westen offene Fläche, deren dürrer Boden aus Kalkgerölle mit sparsamer Dammerdebedeckung besteht. Der Vegetationscharakter ist hier im „Allgemeinen der campestre, die Artenzahl der kryptogamischen Ge- wächse verhält sich zu der der Phanerogamen wie 1:5; die Holz- pflanzen werden an Masse bei weitem von den krautartigen über- troffen, welche überdiess im Vergleiche mit denen des nördlichen Theils einen um '/, grösseren Artenreichthum nachweisen. Unter ihnen sind Gramineen, Labiaten, Scrophularineen, Boragineen, Co- rymbiferen, Umbelliferen, Leguminosen, Cruciferen und Ranuneula- ceen die überwiegenden. Die hie und da zerstreuten Wälder werden meist von Pinus Picea gebildet, die an mageren Standorten einen an P. Mughus erinnernden Zwergwuchs annimmt; stellenweise bil- den Fagus sylvatica und Quercus pedunculata lichte Laubgehölze. Ihre Flora besteht mit wenigen Ausnahmen, z. B. Bupleurum fal- catum, Inula hirta, Poientilla rupestris und alba, fast ausschliesslich aus kalksteten und kalkholden Pflanzen. Von ersteren gehören hie- her u. a.: Sesleria coerulea, Carex alba, Michelii, Cephalanthera " pallens, rubra, Pyrola chlorantha, Uyclamen europaeum; von letzte- ren u. a.: Lilium Marlagon, Malazis monophyllos, Asperula galioi- des, Pulmenaria angustifolia, Melittis Melissopyhylum; auf feuchten Waldwiesen finden sich zerstreut: Allium acutanyulum, Orchis va- riegata, Ophrys araneifera. Die vom Holzwächse entblössten, noch uncultivirten Strecken bieten eine sparsame Vegetation dar, die sich in die Flora |des trocknen Haidebodens und die dem unterliegenden Gestein entsprechenden Kalkflora theilt. Die bemerkenswerthesten Pflanzen sind hier: Andropogon Ischaemum, Euphorbia Esula, Ge- rardiana, Veronica prosirala, Scabiosa ochroleuca, Erynyium cam- pestre, Seseli annuum, Libanotis, Potentilla einerea, Cytisus biflo- rus, Spartium scoparium, Astragalus Onobrychis, Linum tenuifol., hirsutum, Tunica Sazifraga, Alsine Jacquini, Acinos alpinus, Pru- nella grandiflora, Odontites lulea, Erica carnea, Leontodon incanus, Centauyea paniculala, monlana var. azillaris, Biscutella Iaevigala, Scabiosa suaveolens, Sedum maximum u. a. Der grösste Theil die- ses Haidebodens ist jedoch jetzt schon der Cultnr von Cerealien, be- sonders der Gerste und des Roggens zugänglich gemacht worden, und so hat sich denn auch eine Ackerflora angesiedelt, aus welcher 752 Altlium oleraceum, Passerina annua, Sideritis montana, Linaria Ela- tine, Veronica praecoz, Cerinthe minor, Nonnea pulla, Polycnemum arvense, Neslia paniculala, Rapistrum perenne, Bunias Erucago, Papaver hybridum, Fumaria Vaillantii, Adonis flammea vorzüglich nennenswerth erscheinen, Der so bezeichneten Vegetation der Wel- serhaide mischen sich in einzelnen südlichen Strichen manche An- siedler aus der Flora der benachbarten Kalkalpen bei, welche von . den Fluthen der Traun hier abgesetzt wurden. Solche sind: Lyco- podium helveticum, Allium ursinum, Herminium Muonorchis, Ana- camplis pyramidalis, ‚Uypripedium Calceolus, Stachys alpina, Gentiana verna, Campanula pusitla, Crepis alpestris, Hieracium staticaefot., Willemctia apargisides, Carduus defloratus, Personata, Cirsium ri. vulare, Pelasites niveus, Myricaria germanica, Epilobium anquslis- simum, Dentariı enneaphyllos, Sisymbrium strictissimum, Clematis erecta, Thalictrum aquilegifolium, Aconitum Neubergense. — Ein gänzlich verschiedenes Bild gewährt die südlich und südöstlich der Stadt sich ausdehnende Fläche, wo der menschliche Fleiss sich des gesammten Bodens bemächtigt hat, und der Anbau der Cerealien, vorzüglich des Weizens und Roggens, eine eben so grosse Ausdeh- nung als hohe Culturstufe einnimmt. Die Obsteultur beschränkt sich auf die gangbarsten Sorten, aus denen der Landmann seinen Obst- most bereitet. Die Saaten und Brachäcker gewähren den gewöhnli- chen Feldpflanzen den Aufenthalt. Zum Schlussn gedenkt der Verf noch jener Vegetation, die dem Laufe der Donau folgt. Dieser Strom bildet gleich unterhalb der Stadt zahlreiche Inseln, die gleich dem Uferstrande von dichtem nie- deren Holzwuchse bedeckt sind. Zu letzterem concurriren: Populus nigra, alba, Alnus incana, Salix alba, fragilis, purpurea, viminalis, amygdalina, daphnoides. Unter dem Gebüsche finden sich als Ufer- pflanzen u. a.: Calamagrostis littorea, Stenaclis annua, Aster saliy- nus, Inula britannica, salicina, Senecio sarracenicus, anthoraefolius, - Dipsacls pilosus, Cucubalus baceiferus, Barbarea striela, arcuala, Thalictrum nigricans, angustifolium. An seichteren oder niederen Stellen erscheinen stehende Gewässer, und in denselben u. a.: Hy- drocharis morsus ranae, Hotlonia palustris, Callitriche verna, au tumnalis (?), Typha minima, Stratiotes aloides, Sceirpus radicans. Die lichteren Plätze bieten einen magern Wiesenkoden mit Scilla bifolia, Euphorbia verrucosa, Scabiosa kucida, Viola arenaria, Ery- simum hieracifolium, Sisymbrium Columnae, Thalictrum minus U. a. Ausserdem sind auch mehrere, sonst in andern Verhältnissen wachsende Pflanzen von den Fluthen an die Donauufer getragen worden; so aus der Flora der Kalkalpen: Hippophae rhamnoides, Gentiana verna, Hieracium staticaefolium, Linum austriacum ; aus der Ackerflora u a.: Anthemis Colula, Astragalus Cicer, Saponaria “ Vaccaria, Erucastrum Pollichü; endlich aus der Gartenflora: Asp@- ragus officinalis, Aster laevis (seit 1844 mehr als mannshoch), Rud- beckia laciniala, Silene Armeria, F. — Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. FLORA. NM. 48. Regensburg. 28. December. 1850. = — Inhalt: Lırzrarun. Öfversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens För- handlingar. 1819. (Hartman, Linne's Sammlungen und Manuscripte, Sunde- vall, l.änge der Buche im Norden. Fries, Najas flexilis in Schweden ge- funden. Agard h, über die Nebenblätter der Pflanzen.) (Schluss.) -- KLrıner& MITTHBILUNGEN. v. Ettingshausen, über die fossile Flora von Radoboj und Parschlug. — AnzEıcen. Preis- Verzeichniss von E. Berger’s Pflanzen- verkanfs- Anstalt. Kaufgesuch westindischer Pflanzen. Höfle’s Grundriss der angewandten Botanik. — Verkehr der k. bot. Gesellschaft im December 1850. Literatıuv Öfversigi af Kongl. Vetenskaps- Akademiens Förhandlingar. Sjefte Argangen 1849. Med iva Taflor. Stockholm, 1850. 324 S. in 8. (Schluss.) Des jüngern Linne’s Herbarium ist nicht besonders aufbewahrt, sondern mit dem von Smith verschmolzen. — Von Interesse ist auch eine in demselben Raum wie diese Herbarien aufgestellte kleine, aber kostbare Büchersammlung, bestehend aus allen Arbeiten Linne&’s, zum Theil in mehreren Exemplaren, wovon die meisten ehemals seiner eigenen Bibliothek angehörten. Darunter mag in erster Reihe genannt sein ein Exemplar der einzelnen Editionen der Spec, ‚plantar., beide mit Papier durchschossen und reichlich mit Berichtigungen und Zu- sätzen von Linne’s eigener Hand versehen. Hier findet sich auch der kleine Kalender mit eigenhändigen Anmerkungen, wovon Lind- blom’s Botan. Notiser (und daraus die Flora) einen Abdruck brach- ten, aber am meisien interessirte den Verfasser ein Manuseript von Linne, das auf 176 Folioseiten eine vollständige Beschreibung sei- ner Reise in Dalekarlien im J. 1734 enthält. Sie ist ganz nach dem- selben Plane bearbeitet, wie seine übrigen publicirten Reisen, mit hie und da beigefügten Entwürfen oder Zeichnungen von verschie- denen Gegenständen, am Rande angezeigten Rubriken des Inhalts, als ‚‚Oeconomica, Geographica, Botanica“ u. s. w. Nach der letsten Seite des. eigentlichen Tagbuchs folgt ein kleiner Anhang mit einer Flora 1850. 48. 48 ° 754 äusserst kurzen aber bestimmten Charakteristik der auf der Reise besuchten Pastoren und anderer Dalekarlier in lateinischer Sprache, eine wahrscheinlich von dem Geographen der Reisegesellschaft ge- zeichnete Karte von Dalekarlien und schliesslich eine, wie es scheint, scherzhafte Vollmacht für den Mineralogen der Reise, geschrieben und unterzeichnet von Linne selbst. Der Titel des Werks ist fol- gender: „Caroli Linnsi D. S. R. Iter Dalekarlicum jussu et impen- sig Viri Generosissimi & Excellentissimi D:ni Nicolai Reuterholmi Gubernatoris Provincise Dalecarlicze institutum per Dalekarlicam Sue- eise provineiam quoad orientalem, Alpinam et oceidentalem partem, observationibus constans Geographicis, Physicis, Mineralogicis, Bota- nicis, Zoologieis, Domesticis et Deconomicis quotidie collectis a men- sis julii die 3 ad Augusti d. 17. Anni 1734.“ Aus der, von Hrn. Hartman mitgetheilten Einleitung entnehmen wir, dass Linne hiezu ein Reisestipendium bezog, und dass sich ihm mehrere Stu- denten von der Akademie zu Upsala beigesellt hatten, die auf eigene Kosten die Reise mitmachten. Alle Theilnehmer derselben bildeten zusammen eine Gesellschaft mit Gesetzen und Statuten, an welchen unverbrüchlich festgehalten werden musste, z. B.: C. Linnaeus. Smoland. Prases publice et privatim. Reinh. Näsman. Dalekar. Geographus. — Pastor. Carl Clewberg. Helsing. Physicus, — Secretarius. Ingel,Fahlstedt. Dalekar. Mineral. — Stallmeister. Claud. Sohlber'g. Dalekarl. Botanicus. — Quartiermeister. Eric.Emporelius. Dalekarl. Zoologus. — Jägermeister. Petr. Hedenblad. Dalekarl. Domesticus. — Adjutant. Benjam,. Sandel. Amerie. Deconomus. — Schatzmeister. Folgendes sind die am Schlusse des Tagbuchs erwähnten Be- kanntschaften, mit Andeutungen über den einen und den andern: Biursas Pastor Lundvall, Hr, Joh. juvenis, Fidus. Rättvik Probst Humblaeus, Mag. Olaus. sublimis, 60genar. Buchhalter OlofLarson, simplex, Mineralog. Orsa Pastor Schedevin, Mag. Dan. Doctus, ceconom. Beamter Olof Larson, simpli, Bonus. Mora Probst Emporelius, Mag. Joh. 70 genarius. Adjunetus Westblad Mag. Tob. Sibi sapiens. Elfdahl Pastor‘ Näsman, Mag. Eric. hospitalis. Bern Pastor Floräus, Hr. Gebr. adustus. Norveg. | Directeur Bredahl, Hr. hand. human sn Bergschreiber Irrgens, Hr, Hening. bonus et astutus. Obersteiger Bortgrerin, Hr. Leonh. Bonus, animus germ. 755 Lima Pastor Gezelius, Phlegmat. Transtrand 2. Prediger Dale, Hr. Larsin } curiosiss.,pauperr,, Transtrand | abjectiss., Doctiss, Malung Pastor Harkman, M. Vindikt Phlegmat. Näs Pastor Dreander, M. Eric, Doctus, Sapiens. Fioda Pastor Rabenius, Hr. Joh. humaniss. , Sapiens, Gagne 2. Prediger Biörkman, Hr. Sven Bonusvir, non hospit. Ähl Pastor Lundberg, Hr. Joh. Simplex. Die oben erwähnte Vollmacht lautet: „Wir Preses und Membra der Reuterholmischen Reisege- sellschaft für Dalekarlien thun mit diesem unserm offenen Briefkund, wie es sich gebührt, dass wir den Stallmeister Hrn. Ingel Fahl- stedt auf sein Ansuchen und in Betracht seiner Anlagen zu den Wissenschaften zu unserm Membrum mineralogicum angenommen und cosstituirt haben; wobei er stets bedacht sein möge, dass er mit allem gehörigen Fleisse in seinem Geschäfte die Dalekarlische Pro- vinz illastrire zum Nutzen des Publiei und zur Ehre des Landes, und sich der Gesellschaft für diesen gegebenen Fall zur gehorsamen Folgeleistung stelle, gegeben: Fahlun Kongsg. 1734. Juli 2 “ KARL LINNAEUS. (Sigill.) €. Clewberg. . Seer. Societ. Vollmacht für den Mineralogen Ingel Fahlstedt. (L. S.) Siegelbogen Taxe bezahlt zur Kassa mit 1 Spec. R.:dr. . Ben. Sandel, Schatzmeister. Länge der Buche (Fagus sylvatiea) im Norden. Bei einem Besuche des Werks auf der Elfkarlinsel traf Hr. Sundevall in einem Baumgarten 5 Buchenstämme, welche die nördlichsten in Scan- dinavien sein dürften (60° 35° n. B., die eigentliche Gränze der Buche an Schwedens Ostküste ist 3’/,° südlicher). Sie wurden im Jahre 1773 an dieser Stelle aus Buchnüssen gezogen, nachdem der Platz von wildem Nadelholz befreit worden war. Später wuchs ein Haufen anderer Bäume auf, welche über die meisten Buchen sich vorschoben und dieselben in ihrem Wachsihum hinderten, so dass nur eine von ihnen, die westlichste und am weitesten vom Wasser stehende, sich frei entwickeln konnte. Sie bildet jetzt einen ziem- lich grossen, schönen Baum, mit dichter, gerundeter Krone, während 48 + 756 die übrigen viel kleiner, sowohl im Umfang als in der Höhe, mit dünnen, wenigästigen Kronen erscheinen. Die östlichste (zunächst am Wasser stehende) ist die kleinste von allen, fast nur strauchar- „tig und gedoppelt, weil sie vor 20-30 Jahren dieht an der Wurzel abgehauen wurde, worauf 2 neue Wyrzelschossen hervdrkamen, die jetzt die beiden Stämme bilden. Der jetzige Besitzer hat neuerlichst alle benachbarten Stämme abhauen lassen, so dass die Buchen jetzt durch nichts mehr in ihrer Entwicklung behindert sind. Eine Mes- sung des Umkreises der Stämme an 2 Stellen in ungleicher Entfer- nung vom Boden, so wie der Höhe der Bäume bis zu den Gipfel- ästen ergab folgende Resultate: Nro. 1. Die grösste Buche, welche am weitesten gegen Westen steht, hatte im Umkreis bei ’/, Eile Höhe: 5 F. 9°%/, Z.; bei 3 El- len Höhe: 5 F. 1'/; Z.; Höhe bis zu den Gipfelzweigen: 60 F. LU Nro, 2. Die zunächst stehende, von einer weit höheren Eiche unterdrückte: Umkreis bei ?/, Eile = 1 F. 8°/, Z.; bei 2 Ellen = ıF.72 Nro. 3. Die nächste: Umkreis bei 8 Z. Höhe: 2 F. 7 Z.; bei 3 Ellen: 2 F. 0°, 2 Nro. 4. Die nächste, gedoppelte: der südwestliche Stamm bei 3 Ellen Höhe: 1 F. 8!/ı 2 der nordöstliche » FO: Bo n ıF.52. Nro. 5. Der am weitesten gegen Osten und zunächst am Was- ser stehende, auch gedoppelte: nordwestlicher Stamm, bei 3 Ellen: 11?/; Z, Höhe 12 Ellen, südöstlicher 2 »5 ». WAaZ Die Bäume stehen in einer Reihe von Osten nach Westen, in einem Abstande von 3, 12, 9'/s, 20'/4, 10'/;,, Summa 52’/, Ellen. Die ungewöhnlich schöne Baumvegetation auf der Insel im All- gemeinen veranlasste die Ausmessung einer der höchsten Birken in der Nachbarschaft der Buchen. Sie hatte 39 Ellen 20 Zoll (in run- der Zahl 40 Ellen) Höhe bis zu den höchsten Gipfelzweigen und 40 Z. im Umkreis bei 3 Ellen Höhe über dem Boden. Die meisten hier wachsenden Birken hatten so ziemlich gleiche Höhe; doch waren die Stämme im Durchmesser mehr verschieden. Alle waren im J 1824 bei ohngefähr 18 Ellen Höhe abgehauen worden, hatten aber neue grosse Schösslinge getrieben. An mehreren andern Stellen s0- wohl im Baumgarten als in der Umgegend hatten die Birken augen scheinlich noch eine grössere Höhe. 757 Najas flezilis (Caulinia Alexilis Willd.) in Schweden auf. gefunden. — Hr. Fries theilte hierüber Folgendes mit: Hr. The- denius hat in einer in den Verhandlungen der Akademie aufgenom- menen Abhandlung über Najas marina die erste richtige Beschreibung und Abbildung der Fruchtorgane der genannten Gattung gegeben. Man hat später Zweifel erhoben, ob dieser Gattungscharakter auch mit einem Theil ausländischer Arten übereinstimme, zumal diese in ihrem äusseren Ansehen bedeutend von unserer gewöhnlichen N. marina, oder, wie sie ausländische Schriftsteller benennen, N. major abweichen. (Da diese in Schweden ausschliesslich der Ostsee angehört, so scheint kein Grund die Linne’sche Benennung zu verwerfen, obgleich die damit belegte Pflanze im südlicheren Europa, ähnlich wie Ruppia, Zannichellia, Potamogeton marinus und meh- rere andere Strandgewächse, auch in mehr oder minder salzhaltigen Landseen vorkommt.) Besonders könnte diess zweifelhaft erscheinen bei der, eigentlich nordamericanischen Najas flexilis, welche bisher in einem einzigen See in Europa gefunden wurde, gleich der eben- falls nordamericanischen Udora occidentalis; zumal erstere nach ihrem abweichenden Aussehen von Willdenow zu einer andern Gattung, nämlich Caulinia, gezogen wurde. Die unerwartete Entdeckung die- ser Art in Schweden in süssem Wasser, auf Upplands Festland selbst, hat den Verf. in den Stand gesetzt, bezüglich dieser Art den von Thedenius gegebenen Gattungscharakter in allen Theilen zu bestätigen, Die Pflanze wächst auf dem tiefen Grunde des See’s Haderen bei Braheberg, im Kirchspiele Närtun, mitten zwischen Stock- holm und Upsala, woselbst sie von Hrn. Dr. Go&s beim Sammeln von Conchylien in Masse entdeckt wurde. Die frischen, dem Verf. mitgetheilten Exemplare waren reichlich mit Früchten versehen, aber im Aussehen so bedeutend abweichend von der gewöhnlichen Art und mehr übereinstimmend mit obgenannter Udora, dass der Verf. Anfangs über die Gattung unschlüssig war, bis eine nähere ‚Unter- suchung der Früchte eine vollständige Vebereinstimmung mit dem von Thedenius gegebenen Gattungscharakter auswies. Die in dünnhäutige Scheiden eingeschlossenen Früchte sind nur schmäler, als bei den gewöhnlichen Naj:s, welches auch im nothwendigen Zu- sammenhbange scheint mit dem zarteren Wuchse, den schmalen, gleich breiten, fast haarförmig zu nennenden Blättern, welche am Stengel zu 5—6 im Kreise stehen; bei N. marina sind sie nur ent- gegengesetzt. — Auf dem Boden desselben Landsee’s liegen haufen- weise, gleichsam wie die Steine in andern Seen, grosse, kugelrunde Bälle, von bis zu 9—10 Zoll Durchmesser, welche gemeiniglich für 758 moosbewachsene Steine gehalten werden. Diese Bälle bestehen gleichwohl aus einem Gewächs Individuum, das von dicht gehäuften Fasern gebildet wird, welche von einem gemeinschaftlicben Mittel- punkte ausgehend durch dichte Verästelung zu diesen Kugeln sich zusammenballen. Die Pflanze, gehört zur Familie der Wasseralgen, in die Verwandtschaft von Linne’s Conferva aegagropila und wird in der Fortsetzung von Areschoug’s Phyceae Seandinaviae näher beschrieben werden. Ueber die Nebenblätter (Stipule) der Pflanzen. — Hr. Fries u. Wahlberg erstaiten über diese von Prof. J. 6. Agardh in Lund eingesandte Abhandlung folgenden Bericht: Nach- dem man die von @öthe. aufgestellte Ansicht, dass fast alle äussern Pflanzentheille nur eine Modification eines Grundorgans, des Blattes, seien, verlassen hat, weil diese Ansicht nicht genügend die gleichzeitige, aber verschiedene Ausbildung der Organe erklärt und Göthe’s Theorie in diesem Fall von einer wechselnden Con- traction und Expansion in der That nur eine qualitas occulta ist oder Worte, womit man oft Facta zu bedecken sucht, die man nicht genügend erklären kann; wurden dafür zwei Grundorgane, Blatt und Knospe, Axe und Blatt u. s. w. aufgestellt. Nach der jetzt in der Wissenschaft allgemein angenommenen Ansicht wird die Pflanze nur von zwei bestimmt verschiedenen äusseren Organen, der Axe und den Appendiculartheilen gebildet, von welchen letztere bei der Ausbildung der Pflanze in bestimmter Ordnung, unter neuen und veredelten Formen auftreten. Mehrere primitiv verschiedene Organe mit bestimmten Functionen, wie bei den Thieren, werden demnach bei den Pflanzen nicht gefunden ; dagegen ist jedes Blatt zugleich mit seiner Axe als ein Individuum zu betrachten, dem das Vermö- gen zukommt, die ganze Pflanze zu reproduciren, was nicht mög- lich wäre, wenn nicht jeder solcher Verein der pflänzlichen Grund- organe die Totalität der Art in sich schlösse. Ein Baum z. B. ist demnach nicht ein Individuum, sondern eine ganze Gesellschaft von Individuen, worin eine Generation die andere ablöst, bis die Blät- ter in den Blüthen ihre höchste Form annehnen, hier auch zuerst die Geschlechtsverschiedenheit auftritt, entsprechend dem imag® bei den Insekten; während alie vorausgehenden Generationen des Blat- tes nur verglichen werden können mit den unvollkommeneren, vorangehenden Individuen der Thiere mit wechselnden Generations- Reihen, die nicht vermöge vorher stattgefundener Paarung, sondern durch einen der pflänzlichen Knospenbildung entsprechenden Prozes# 759 neue Individuen erzeugen. Diese Fortpflanzung durch wechselnde Generationsreihen, welche nur als eine Anomäalie bei den niederen Thieren vorkommt, ist gerade die normale im ganzen Pflanzenreich und herrscht hier ungleich grossartiger und bestimmter als bei den Thieren. Zwischen der Entwicklungsweise der Blattläuse (Aphides) und der Blätter ist durchaus kein anderer Unterschied mehr, als dass die Individuen der ersteren frei, die der letzteren an eine Axe angewachsen sind, weil die Thiere sich von der Aussenwelt abson- dern und dadurch frei werden; die Pflanzen dagegen, wegen ihres abweichenden Ernährungsprocesses, sich eine äussere Stütze suchen müssen. Wie bei den vorigen die ausgebildeten imagines mit Ge- schlechtsverschiedenheit nicht ihres Gleichen reproduciren, ausser nieder ausgebildete Geschlechtslose, die erst nach einer ganzen Reihe von Generationen durch Knospenbildung imagines hervorbrin- gen, so treten nach den Knospen der Blüthen d. i. den Samen, Blamen- und Fruchtblätter erst nach einer ganzen Reihe Genera- tionen von mehr oder minder ausgebildeten Blattformen auf, welche gleichfalls durch Knospenbildung sich erzeugen. Entweder muss man demnach die Blätter als Individuen ansehen, oder sie als die niederen geschlechtlosen Generationen betrachten, die dem imago vorangehen. — Die Stipulse hat man bisher nur als eine Modifica- tion oder einen verkümmerten Anhang des Blattes gehalten. Aber eben aus dem allgemein angenommenen Unterschied zwischen der Axe und dem Blatt — nämlich, dass die Are eine aufsteigende Ent- wicklung hat, d. h. von unten nach oben wächst mit unbestimmter Spitze, das Blatt aber begränzt mit zuerst herrorkommenden Spitzen, und später nach unten sich entwickelt — scheint dem Verf. hervorzu- gehen, dass die Stipulae nicht als irgend ein Theil des Blattes be- trachtet werden könneu, da sie sich vor demselben ausbilden; ihr Wachsthum hört auf mit dem Auftreien des Blattes, man muss sie folglich als ein selbstständiges, dem Blatte vorangehendes Organ be- trachten. Die vorliegenden mannigfaltigen Beobachtungen des Verf, zeigen daneben, dass die angenommenen scharfen Gränzen zwischen Axe und Blatt nieht absolut, sondern in mehreren Fällen nur rela- tiv gelten können, so dass man von den meisten Theilen nur sagen kann, sie seien von einer überwiegend fortschreitenden, aufsteigenden Entwicklung oder Stammbildung, oder von einer mehr abgeschlossenen, abwärts steigenden Ausbildung oder Blattnatur. Denn wo besonders sich neue Theile bilden, sondert sich ein Theil der zellbildenden Masse zur weiteren Entwicklung ab, der sich später za dem Theile, von welchem er sich abtrennte, als ein Appendicular-Organ verhält, 760 Am einfachsten erhellt dieses aus dem zusammengesetzten Blatte; als ein Ganzes verhält sich dieses zur Axe als ein Appendiculartheil, welcher vorher mit der Spitze hervorschiesst, während die Aus- bildung der Blättchen von unten nach oben schreitet, so dass der, allgemeine Blattstiel für die einzelnen Blättchen die Function der Axe übernimmt, und bei den foliis decompositis und supradecompo- sitis hat man den mehrfältig wiederholten Beweis dieser. wechseln- den Subordination, in Folge welcher das, was in Beziehung zu einem vorhergehenden Organ ein Appendicularorgan erscheint, für den darauf sich ausbildenden Theil ein Axeorgan wird. Ebenso bil- det sich bei dem einzelnen Blatte wohl die Mittelrippe gleich der Spitze zuerst, aber fungirt als Axe für die Seitenrippen, welche sich aus ihr entwickeln. Die Stipulse dagegen sind in ihrem gan- zen Verhalten von den Blättern verschieden, ja in den meisten Fällen auch in ihrer Structur abweichend. — Durch mehrfältige Untersuchungen hat der Verf. nachgewiesen, dass die Nebenblätter in der Natur viel allgemeiner vorkommen, als man gewöhnlich an- nimmt, so sind z. B. die äussern Knospenhüllen oder die sogenann- ten Perala, gleichwie die Integumenta an den ersten Trieben der Pflanze auch eine Art von Nebenblattbildung. Die obigen Beispiele sind ebenso einleuchtend als bindend und führen zu dem allgemei- nen Satze, dass die Nebenblattbildung, als dem Blatte vorausgehend “und es vorbereitend, in dem unteren Theil jedes Triebes (oder dem - äusseren der Knospe) überwiegend ist, die Blattbildung dagegen in den oberen Theilen, so dass in vielen Fällen in den untersten Kno- ten z. B. bei den Peruls das Blatt nicht. zur Entwicklung kommt; wie an den oberen keine Nebenblätter. Wenn bei vielen Pflanzen die Nebenblätter ganz vermisst werden, so ist diess nicht absonder- licher, als dass es Pflanzen nur mit Nebenblättern gibt, wie Lathy- rus Aphaca ein längst bekanntes Beispiel liefert und diess wahr- scheinlich von allen nur mit Schuppen versehenen Pflanzen gilt. Bei den Tussilago-Arten im Linne’schenSinne kommen besondere blatt- treibende und andere blühende nur mit Nebenblättern bekleidete Triebe vor. Aus diesen und andern Gründen schliesst der Verf., dass die Appendicnlarorgane nicht, wie man gewöhnlich annimmt, einerlei, sondern zweierlei verschiedener Art sind, nämlich Stipula und Blatt ; dass demnach die Stipule, als den Blättern vorangehende Organe, nicht als deren Appendieulartheil betrachtet werden können, sondern eigenthümliche Functionen haben müssen. ‘ Der Begriff der Knospe und folglich des Gewächs- Individuums, welche der Verf. als gleichbedeutend nimmt, war bisher ganz unbe- 0 761 stimmt, weswegen der Verf. den Unterschied zwisehen "einfachen Knospen, den eigentlichen Individuen, und den zusammengesetzten nachweist. Jede einfache Knospe besteht nur aus 1) zwei Stipulen und 2) einem mit diesem sich kreuzenden Blatte, welches in seiner Achsel eine neue Knospe, ein neues Individuum heranbildet. Aber auch die Betrachtungsweise des Blattes als ein Individuum gewinnt grössere Klarheit und Individualität durch die Annahme von zwei verbereitenden und sfützenden Stipulen, welche eben desswegei keine Knospen ansetzen wie das ausgebildete Blatt. Wenn. daher die Entwicklung des Blattes auftritt, verwelken sie und fallen ge- wöhnlich, in sofern sie frei sind, ab. Schliesslich entwickelt der Verf. seine Theorie über sämmtliche Metamorphosengrade und zeigt, dass die Cotyledonen sich beim Keimen zur Plumula wie die Stipu- len zum Blatte verhalten, und dass zwischen den Stipulen und den Brac- teen der Blüthenknospe ebenfalls eine Analogie vorhanden sei. Von grösstem Interesse ist die Darstellung der Metamerphose des Blat- tes zu einer ganzen Inflorescenz, wie es bei Botryrhium lange be- kannt war, aber nicht in der Ausdehnung, wie der Verf. mittheilt, was durch die Eigenschaft des Blattes, sich in eine unendliche Menge Theilblättchen aufzulösen, bestärkt wird. Viele andere wich- tige specielle Untersuchungen des Verf. über das Verhalten der Stipulen müssen hier übergangen werden. Gleichzeitige Beobachtungen. — Hr. Anderson legte eine Tabelle über die Entwicklung verschiedener Pflanzen im J. 1847 vor, welche an 15 Orten von 15 Personen angestellt worden waren, und sich über eine grosse Anzahl theils wildwachsender, theils culti- F. virter Arten erstrecken. Kleinere Mittheilungen. Dr. Constantin von Ettingshausen gibt über die fossile Flora von Radoboj und von Parschlug folgende Daten, welche, mit einander verglichen, einen Unterschied in ihren Vegetationsrepräsen- tanten darbieten: Die fossile Flora von Radoboj wird durch folgende Vegetations- gebiete der Jetztwelt repräsentirt; a. Das tropischeAmerica durch die bezeichnenden Gattun- gen: Pontederia, Cecropia, Nectandra, Allamanda, Plumeria, Bumelia, Citharexylon, Ternstroemia, Sauranja, Hiraea, Tetraptera, Banisteria, Malpighia, Byrsonima, Comocladia, Anacardium, Dipterix. 762 b. Indien, durch die charakteristischen Gattungen: Persea, _ Cinnamomum, Nauclea, Gelonium, Alangium, Melastoma, Photinia, Dalbergia. e. Das tropisch-africanische- Vegetationsgebiet durch die Gattungen: Psychotria, Ixora, Canthium, Anona, Grewia. d. Das australische Vegetationsgebiet durch: Callitris, Gre- yillea, Banksia, Ceratopetalum, Weinmannia, Dodonaes, Gastrolobium, Kennedya. e. Südafrica durch: Ulea, Sideroxylon, Campia, Kigellaria, Metrosideros. f£. Nordamerica: Myrica, Ostrya, Quercus, Fagus, Ulmus, Planera, Magnolia, Ilex, Ceanothus, Rhus. ö Die fossile Fiora von Parschlug charakterisirt sich durch die . Vertretung der wichtigsten Vegetationsgebiete der Jetziwelt: a. das tropisch-americanische Vegetationsgebiet: Chry- sophylisw, Bumelia, Achras-, Passiflora, Psidium, Myrtus, Machac- rium, Acacia, b. das indische: Laurus, Pterospermum, Photinia, Dalbergia, Sophora. ‘ e. Das tropisch-afrieanische: Bauhinia, Catha. d. Das australische: Callitris, Banksia, Dryandra, Achras, Cargillia, Mimusops, Eucalyptus, Kennedya, Physolobium. e. Das südafricanische: Cunonia, Sideroxylon. f. Daschinesisch-japanische:: Styrax, Evonymus, Celastrus, Gleditschia. g. Das nordamericanische durch die Gattungen: Taxodium, Myrica, Planera, Ulmus, Celtis, Liquidambar, Fraxinus, Andromeda, Rhododendron, Jlex, Prinos, Paliurus, Rhus, Cleanthes. h. Das mittelländische: Quercus, Acer, Ziziphus, Rhamnus, Pistacia. Die Flora von Parschlug unterscheidet sich von jener von Re- doboj durch folgende Punkte: 1. Durch die Repräsentanten zweier neuer Vegetationsgebiete = des chinesisch-japanischen und mittelländischen, 2. Das neuholländische Vegetationsgebiet ist in Parschlug verhältnissmässig stärker als in Radoboj. 3. Das tropische Vegetationsgebiet findet sich in Parschlug in Hintergrund. Viele tropische, für die fossile Flora von Rado- boj bezeichnende Pflanzenfamilien wie die Apocynaceen, Nyetagi- neen, Artocarpeen, Verbenaceen, Cordiaceen, Bignoniaceen , Anona- ceen, "Ternstroemiaceen, Meliaceen, Cedrelaceen, Malpighiaceen, Conna- 763 raceen, Combretaceen, Melastomaceen fehlen hier gänzlich; hinge- gen sind die tropischen Vegetationsgebiete in Parschlug darch be- sondere Familien, wie Passifloren, Celastrineen, Myrtaceen vertreten, 4. Von dem aussertropischen Vegetatiosgebiete sind die Familien Balsamiflu® und Celtidew, dann viele Gattungen wie Ta- xodium, Fraxinus, Andromeda, Evonymus, Prinos, Paliurus, Pistacia der Flora von Parschlug eigen. Anzeige. stes Preisverzeichniss der Pfianzen-Tausch-Verkaufs- Anstalt von E. Berger in Sickershausen bei Kitzingen a. M. (Bayern.) (Bemerkung.) Die Pflanzen aus der Sierra Nevada in der vorigen Lief. haben Fasc. Nr. 68.) Fasc. Nr. 69. (München und Markt-Stefft bei Kitzingen.) [Letz- tere mit b bezeichnet]. Aster alpinus 4. Astrag. alpinus 4. Belli- diastr. Michelii 4. Biscutella Isevigata 3. Campanula pusilla 3. (b} Cuseuta europ. 2. (bj). Diplotaxis tenuifolia 5. — Dorycnium suf- fruticos. 5 (b). Euphrasia lutea 3. Gentiana imbrieata 5. Gypso- phila repens 3. Hippocrepis comosa 3. Hutschinsia alpina 3. Li- naria alpina 3. Myricar. german. 3 (b). Peucedan offic. 4. Poten- tilla caulescens 3, Ranune. aconitifol. 3. Saxifraga Aizoon 3. mu- tata 4 (b) Scabiosa suaveolens 4. Selaginella heivet. 3.(b). Se- necio saracenicus 4 (b). Seseli eolorat 4. Silene acanlis 3 (b). Thalictrum minus (an nova spec,?, wofür sie Koch vermuthete) 4. Viola biflora 3. Fase, Nr. 70. (nebst 71. aus Böhmen). [Wahre Prachtexpl.' Ajuga pyramid. 3. Allium fallax 3. Anemone aylvestr. 4. Arabis brassiczeform. 5. Halleri 4. Arnoseris pusilla 3. Aspid. aculeat. 6. Aster alpinus 3 hirsutos 5. Atriplex rosea 4. Barbarea arcuata 4. Blechn. Spie, 3. Caucalis muric. 9. Cardamine hirsuta 4. sylvat. 4. Cerast. brachypetal. 3. Chsrophyli. aromat. 5. hirsutum 4. Cineraria crispa 4. Circsa lutetiana 3. Cirsium canum 4. deco- lorat, 4. hybrid. 5. pannonie. 5. tartaric. 6. Clematis recta 3. Corydalis cava 3. Cyperus fuscus ß major 3. Cystopt. fragilis 3. Cytisus nigricans 3. Dentaria bulbifera 3. enneaphyllos 4. Dian- thus Seguieri 5. Draba mural. 4 Echinosperm. deflex. 6. Equiset. ‘umbros. 4. Erysim. erepidifol. 4. odorat. 4. Kuphorbia dalcis 4. Filago german 4. Fumaria mierantha 6. Gentiana Amarella 3. ger- man.4. Geran. divaricat. 6. Goodyera repens 4. Heleocharis ovata 3. Hierac. Schraderi4. Juncus filiformis 3. Iris bohemica 5. Fasc. Nr. 71. Lactuca viminea 4. Lunaria rediviva 3. Lazula multiflora 3. Lythrum hyssopifol. 3, Malva moschata 4. Mentha sylvestr. 2. Mulged. alpinum 3, Myosotis sparsiflora 4. Nastur- tinm amphibium 2, austriacum 3. terrestre 6. Nonnea pulla 5. 64 Oenethera muricata 5, u. Zwischenform zu biennis 4. Omphalodes scorpioides 5. Orchis coriophora 4. globosa 3. Orobus niger 2. Cvelogloss. viride 4. Gymuadenia albida 3. Petasites albus 3. Poly- pod. Dryopteris 3. Phegopteris 3. vulgare 2. Polystichum {Aspid. Filix mas) 2. spinulosum 3. Potentilla inclinata 6, procumbens 4, recta 4, Primula elatior 2, veris 2. Pulmon. saccharata 5. Pteris aquil. 4 Rosa gallica 4, tomentosa 3. Salvia sylvestr. 3, vertie. 4, Scablosa ochroleuca 4. Seseli Hippomarathırum 4. Sieymbr. Irio 5, strietiss 3. Solanum humile 4. Thesium alpin. 4. Thlaspi alpestre 4. Trifolium ochroleuc. 3, spadiceeum 4. Verbasc. Mocn chii 2, phlomoides 3. Schraderi 3. Vicia pisiformis 3, sylvat. 4. Viola s’rieta 5. Woedsia hyperb. (ist wehl ilvensis!) 4, Xauthium fiparium Lasch. 5. Fasc. Nr. 72. (Böhmen u. Schlesien). Acer Pseudo-platan. 3. Alchemilla fissa 5. Allium Molly (cault.) 4. strietum Schrad. 6. Vie- tor. 4, Althaea office. 4. Androsace obtusifolia 3 Campanula Scheuch- zeri 5. Üircwa alpina 4. Crepis preemorsa 3, Cuscuta Schkuhriana 4. Cypriped Cale. 4. Dianthus superbus ß. alpestr. 3. Empetrum nigrum 4. KEpilob. alpin. 8. nutans 4, montan. 3. Erineum Betul:e 2. Euphorbia falcata 5. Fuphrasia pratensis Reichb. 2, strieta Host. 3 Gagea minima 4. Üaleopsis Ladanum $. parviflora 2. Gentiana asclepiadea fl. albo 3. Gladiolus communis 6. Gmapha- tiupnı supin. 3, MHelleborus niger (cult.) 3. Hieracium alpinum 3, boreale 3, melanecephalum 6. Homogyne alpina 3. Hyperic. qua- drang. 4. Hypochseris uniflora 5. Iris Pseudacorus 2. Juniperus communis 2. Laserpit. pruthenie. 4. Leontoden hastilis et vulg. 2. Lycopod. complanat. 4, Montia rivularis 4. Myosotis palustris var. strigul. 3. Myriophyli. spicat. 3. Neoitia Nidus avis 4. Oenanthe Phellandr. 3. Orchis latifolia 2. Oxalis Acetosella 3. Paris qua- drifolia 2. Phyteuma spicatum 4. Pinus Pumilio 4. Plantage are- naria 4. Polygonum Fagepyr. 3. Hydropiper 2, lapathifol. 2, mi- »us 3. Polystich. dilatat. 3. Potentilla aurea 4, norwegica 5. Pri- mula minima 4. Tyrola media 5. Rhinanthus pulcher Schum 4 {= Rh. major Var... Rlodiola rosea 4. Rubus Bellardi Whe. 4, eandicans 4, glandulos. 4, plieatus 5, suberectus A. Rumex g!ome ratus 2, maritimus 3. Salix alba 2, amygdalina 2, auritä 2, Caprea 2, fragilis 2, repens 3, viminal. 2. Sanieula europ. 3. Saxifraga oppositifol. 3. Seirpus sylvat. 2. Scolopendr. oific. Var. deedaleum 4. Selinum Carvifolia 3. Seneclo Fuchsii 2. Sphagnum capillifol. 3. Stellaria nemorum 3. Thaliretram angustifol. 6, aquilegifol. 4. The- stum alpin. 4. 'Ubymus Serpyllum Var. albifler 2. et Chamadrys 2, £. pulegioides 6. Viola collina Bess, 4, Riviniana Rb. 3, saxatilis Schm. 4, sylsestris 2. Woodsia ilvensis 4. Fasc. Nr. 73. (Lüdenscheidt in Westphalen). Aspleu. german. 5. Aspid. eristat. 4. Limosella aquat. 4. Montia majer4. Myrrhis odorata 4. Polypod. calcar. 4. Pyrola media 5. Triental. europ. 4. Fasc. Nr. 74. (Vom Cap der guten Hoffnung.) [Von Ecklon, Leyher u. Drege gesammelt.] ‚(Bemrrkung.) Meist 1 Stück als I Ex. und dieses zu 7 kr, angeselzt, nn 765 bei 2 Stück wurden 9 Ar. gesetzt, und bei sehr seltenen je) exemplaren 10 od. 12 kr. Vie Zahl 7 haben wir jedoch er ea. Wiederholung wegen weggelassen, und nur die andern Zahlen an e geben. Minder schöne Ex. wurden zu 1--6 kr, angesetzt, Be Acanthobotrys pungens. Aizoon elongatum. Alchemilla capensir, Amarenus proeumbens 9. Amphithalea densiflora, humilis. Amplio- glossus corrudzfolius. Anagallis capensis 9. Anaphrenium argen- teum. Anasillis angustifolia. Anaxeton asperum 9. Argyrolobiiıhn patens 8, specios. 7. Aspalathus cephalotes, elongata, Hystrix, Piu- kenetiana, undulata. Athanasia microphylla. Athrixia „phylicoides, Bergia giomerata 8. Berzelia n. sp. 9. Borbonia crenata, Candol- leana. Brizopyrum capense. Brunia capitellata 6, laxa 6, nodiflora T, paleacea 9, phylicoides, verticillata. Bulliarda capensis 9, Ailiformis 9. Bupleurum Mundtii. Burchellia capensis. Calobota pulchella. Cha- mzecrista capensis. liffortia graminea, grandiflora. Combreium sa- lieifol. Crasslua n. sp. 9, glabra 9. Crotalaria capensis 6, purpurra. Cryphianthus imbrieat Crypsis aculeata 6. Cunonia capens. 7. Cy- clopia tenuifol. Lehm. 9, teretifol, 7. Cynogloss. flexuos. Lehm. 10, Danthonia curva 7, procumbens 9, villosa 9. Declieuxia prunellei- des 4. Dicoma diacanthoides. Echinespermum cynoglossoides 10. Ecklonianum 10. Eclepes glutinosa 6. Ehrharta mucrenata 7, ra- mosa 6. Eleogenus capitafus Nees 9. Elythropappus ambiguus, Rhi- nocerotis. Epilobium Dregeanum 4. Eragrostis brizeides 8, chal- cantha 7, sarınentosa9, spinosa 7. Erytbrina Humeana 9. Erytbropogon imbricatus. Euryops subcarnosus 6, virgineus 9. Finbristylis fer- suginea. Forskolia ‚viridis. Galopina cirewoides 4. Gazania te- nuifolia. Geum capense. Hallia imbricata. Hartogia capensis. He- lichrysum adenocarpum Var. 6, adscendens 6, alveolatum 6, aurienlat, 8, capilläre 8 diffusum 9, chronosphaerum 8, crispum 9, cymosun, elegantissimum, expansum, garipinum 6, parviflorum, paniculatum, recurvatum.9, serpyllifol. 9, stellat. 8 laxum 7, stoloniferum 9, stria- tum, teretifolium, vestitum, xerantlhemoides 6, Zeyleri9. Helipterum canescens 2 DC.6, 5 tricolorDC. 8, Dregeanum 6, exiwium, ferrugi- neum, humile, variegatum. Heterolepis decipieus. Heteromerpha ar- borescens. Hippia frutescens. Indigofera argyracen, eytisoides, fra- tescens, sulcata. . Isolepis gracilis 9, oligantla 9, plebeja 9, Juncus eapensis. Koeleria phleoides. Lachnospermum ericifol. Lantago angustifolia 8 diffusa. Lasiochloa adscendene 9, hispida 8 longifol. Leontonyx glomerata. Lessertia macrostachya. Leucosidea sericea. Leyssera gnaphalioides 8. Linconia tamariscina 6. Liparia comantha. Lobostemon Ecklonianum 9, eriostachyum 12, microphyllum 12, ımon- tan. 10, sphaerocephal. 10, splendens 12, strigosum 12, viridi argen- teum 12, Zeyheri 9._Loranthus Dregei4. Lythrum? 6. Melalobiun candicans, collinum 9 brevifol. Melancranis nigrescens 9. Metalaxia quinqueflora 9, seriphiifolia 7, rosea 9. Metrosideros angustifolia. Morysia spathulata. Oldenlandia caflra 9. Oligoglossum aciculare. Olinia acuminata. Osteospermum polygaloides 5. Othonna pavonina. Pentameris airoides, Eckloniana, glendulosa, maerantha. Pentzia elegans, flabelliformis 6, sphaerocep ala. Petalaete eorenata 9. Plie- nocoma prolifera 8. Phylica? 9, imberbis 8, retrorsa 7. Plectronia 766 cofleacea 4. Podalyria Burchellii, myrtillifolia, speciosa. Printzia aromatica 9. Prionachne Eckloni 9. Psoralea multicaulis 6, restioi- des 6. Rhus dissecta 6, pallida 9, viminalis 9. Rhbynchopsidium pedunculatum. Rhynchosia hirsuta. ‚Rubus rhodantha 6. Schotia latifolia. Seriphium capitatum. Serpieula repens 9. Stavia radiata, Tanacetum argyraceum. Tephrosia capensis, pallens. Theodorea speciosa 5. Trisetum antarcticum. Vahlia capensis. Vascoa acu- minata 9, amplexicaulis. Viborgia sericea. Vella matrella. Virgilia sylvatica. Vogelia africana 4. Fase. Nr. 75. Aus den vereinigtenStaaten vonNorli- America (meist von Asa Gray und Torrey), Acer pensylvan. 9. Adianthum pedatum 9. Aegilops triuncialis 6. ' Agrostis algides 9, canina 5, Var. alpina 5, laxiflora 9. Aira atropurpurea 9. Alnus crispa 8. Alopecurus geniculatus Vor. ari- stulata Torrey 10. Andromeda hypnoides7. Andropogon pubescens 9, virginicus 5. Apios tuberosa 9. Arenaria groenlandiea 9, strieta 9. Aristida. dichotoma 9, pennata 8, Asclepias tuberosa 7. Azalea ' procumbens 5. Briza media 3. Bromus pinnat. 3, eiliat. 5. Calama- grost. sylvat. Var. breviseta Gray 10. Cardamine bellidifolia 7. Ca- rex acuta 2, atrata 5, aurea 9, bullata 6, capillaris 7, capitata 6. ebordorrhiza 5. Crus Corvi 7, exilis Dewey. 5, gracilis 8, irrigua 4, muricata 1], panicea 3, pensylvanica 7, Var. disperma 5, polytrichoi- des 5, rosea 9, scirpoides 9. Shortiana Torr. 8, stellulata 5, 'steno- lepis Torrey 6, triceps 9, virescens 6. Castilleja pallida 6. Ceano- thus americana 9. Celtis oceidental. 9. Ceratoschoenus macrosta- chyum T. & Gr. 10. Chiogenes hispidula T. & Gr. 10. Cladium macrioides Torr. 9. Ciaytonia caroliniana 8. Collisonia canadens. 6. Comptonia asplenifolia 9. Convallaria trifolia 8 Cratsegus to- mentosa S. Crotalaria sagittalis 9. Orypsis aculeata 6. Cyperus dentatus Torr. 8, diandrus 8 Torrey 9. Var. castaneus Torr. 7, fili- culmis 8. Grayii Torr. 7, inflexus 9. Nutallii Torr. 10, Purshii 9, Dentaria diphylia 5. Digitaria filiformis 9. Dirca palustris 9. Dro- sera filiformis 5. Echinospermum Lappula 4. Elymus striatus 7, villosus 4. Eragrostis posoides 6, megastachya 6. Eriophor. alpin. 6, angustifol. 5, vaginat 5. Eupator. ageratoides 7. Euphorbia po- Iygonifolia 9. Festuca tenella 9, ovina Var. vivipara 6. Fimbristy- lis Baldwyniana Torr. 7. Fuirena squarrosa 7. Gaylussacia fron- dosa T. & Gr. 8. Gentiana Pneumonanthe 4. Glaux marit. 5. Gly- ceria floitans 4, obtusa 6. Gnaphal. supin. 5. Heleocharis acicular. 6, capitata 7, intermedia 9, microcarpa 8 Torr. 9, obtusa 8, oliva- cea 7, palustr. 4, tricostata Torr. 8, tuberculosa 9. Hierochlos al- pina 9, borealis 5. Hordeum jubat. 8. Hudsonia tom. 9. Isolepis (Seirpus) Michelii 6. Juncus effus. 3. Gromlii Tuckm. 9, trifidus 5. Kalmia glauca 9. Koeleria truncata Torr. 7. Kyllingia pumila 7. Lathyrus palustr. 4. Lecheusiana Var. racemulosa 7. Ledum latifol. 7. Lespedeza violacea Var. angustifolia T. & Gr. 10. Liatris scariosa 8. Linnsea boreal 4. Listera cordata 4. Lolium species. 6. Luzula parviflora 4, spicata 6. Lycopod. inundat. 5. Mariscus ovularis 7. Melica speciosa 9. Mühlenbergia diffusa 9. Myrica 767 cerifera 9, Gale 6. Nuphar luteum Var. Kalmian. 6. Oakesia Con- radi Tuckm. 9. Oryzopsis asperifelia 7. Panax trifol. 9. Panieum. attenuat, 7, colorat. 3, dichotom. 9, verrucos, 9. Paronychia argy- rocoma 8. Paspalum ciliatifolium 7. Phleum alpin. 5. Phyllodoce taxifolia 8. Piptatherum nigrum Torrey 7. Platanthera obtusata 7. Poa alpina 4, compressa 5. marit. 3, nemoral. 5, pectinarea 5, rep- tans 7, serotina 8. Polygala ambigua 4, cruciata 9, Senega9. Po- Iygonum artieulatum 9, mite 5 _ Potentilla arguta 9. glandulosa 9, Hippiana Lehm. 20, pulcherrima Lehm. 9. Pyrola minor 5. Rho- dodendron lappon. 8, nudiflorum Torrey 10. Rhynchospora alba 5, eapillaris Torrey 10, cephalantha Gray 9, fusca 6, glomerata 5, gra- cilenta Gray 7, Grayana Krieck 7. plumosa Gray 8. Rubus Cha- msemorus 6. Saxifraga lapponica 8. Scheuchzeria palustris 5. Scir- pus atrovirens 5, czspitosus 5, lacustris 4, subquarros 7, subtermi- nalis Torrey 10, triqueter 6. Scleria glomerata 6, laxa Torr. 8, pauciflora 7, reticularis 9, triglomerata 7, vertieillata 9. Senecio aureus Var, obovat. Gray. 7. Sibbaldia procumbens 5. Spargan. natans 5. Sporolobus serotinus Gray 10. Stachys hyssopifolia 6. Stellaria borealis Big. 6 Stipa avenacea 7. Subular. aquat. 6. Trichodium montan. Torr. 9. Trillium erythrocarpon 7, grandifloru:n 9. TUrachne asperifolia 9. canadensis 4. Vaceinium czsspitosum 9, Vitis Idaea 5. Veronica alpina. Var. Wormskioldii 9. Vilfa serotina Torrey 9. Viola palustris 4. Aufforderung. Von Reisenden in fernen Ländern ergehen öfters Anfragen an mich, ob ich geneigt sei, den Verkauf ihrer botan. Ausbeute zu be- sorgen. Gerne würde ich mich, zum Besten der Wissenschaft, hie- zu verstehen, wenn ich nur Gewissheit eines günstigen Absalzes habe. Ich richte daher an diejenigen Botaniker, welche geneigt sind, auch ausländische Pflanzen zu acquiriren, die ergebenste Bitte, mir recht bald Ihre Adresse angeben za wollen, damit ich im. Stande bin, meine Bestellungen hienach zu bemessen. Ernst Berger, in Sickershausen bei Kitzingen in Bayern. Billig zu kaufen verlangt: „eine möglichst vollständige Sammlung westindischer Pflanzen“, die wohl bestimmt und gut getrocknet sein münsen; sich desshalb in frankirten Briefen zu wenden an H. 3. Guthnick in Bern. Soeben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Höfle, Dr. M. A., Grundriss der angewandten Botanik. Zum Ge- brauche bei Vorlesungen und zur Selbstbelehrung für Aerzte, Pharmacenten und Kameralisten bearbeitet. gr. 8. geh. 1 Thlr. 6 gr. oder 2 fl. 768 . Verzeichniss der im Monat December 1850 bei der k. botan. Gesellschaft eingegangenen Gegenstände. i) Milde, de sporarum Equisetorum germinatione. YVratislav. 1850. 2) Memoires de l’Academie Royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique. Tome XIV. Bruxelles, 1850. 3) Memoires couronnes et Memoires des savants etrangers, publies par P’Acad. Roy. etc. de Belgique. Tome XXIII. Bruxelles, 1850. 4) Bulletins de l’Academie Royale etc. de Belgigne. Tome XVI, II Partie. Tome XVII. I. Partie. ‘Bruxelles, 1849, 1850. 5) Annuhire de l’Academie Royale etc. de Belgique. Seizieme annee. Bru- xelles, 1850. B 6) Le Docte, Memoire sur la chimie et la physiologie vegetales etsur Vagri- culture. Bruxelles, 1849. 7) 1d., Expose general de V’agriculture Luxembourgeoise. Bruxelles, 1849 8) Ed. Ducpetiaux, Memoire sur Je Pauperisme dans les Flandres. Bru- zelles, 1850. - 9) Dumortier et van Beneden, Histoire naturelle des Polypes composts d’eau douce. 11. Partie. j . 10) Catalogne des livres de la bibliotheque de l’Acad. Hoy. etc, de Belgique. Bruxelles, 1850. 11) Quetelet, Napport sur Petat «t les traveaux de Yobservatoire royale pen- dant P’annee 1849. Bruxelles. 12) Kongl. Vetenskaps-Akademiens Handlingar för ar 1818. Andra Häftet. 13) Ofversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens Förhandlingar. Sjefte Argan- gen 1819. Stockholm, 1850. 14) Wikström, Arsberättelser om botaniska Arbeten och Upptäckter für aren 1845, 1845, 1817 och 1848. Förra delen. Stockholm, 1850. 15) Centralblatt des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern, Decemb, 1860. 16) Dr A. Schlagintweit, die Gränzen der Vegetation nach der Höhe. — Ders., Einfluss der Höhe auf die Dicke der Jahresringe bei den Conife- ren. — Ders., über die Vegetationsverhältnisse des obern Möllgebietes. 17) Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Mathemat.-natur- wissenschaft. Classe. Jahrg. 1850. Erste Abtbeilung. Wien, 1850. 18) Dr. v. Ammon, Rede bei der Beerdiguug des Hrn. Dr. Ernst. Wilh, Martius,. Erlangen. . 19H. Wydler, die Knospenlage der Blätter in übersichtlicher Zusammen- stellung. Bern, 1850. 20) Dr. v. Martius, das kgl. Herbarium zu München, München, 1850. 21) Samenkatalog von Freiburg im Breisgau. 22) Fürst, vereinigte Frauendorfer Blätter, Nro, 1-52. 1850. - ZIERP Redaeteur und Verleger: Dr, Fürnrohr in Regeusburg. 769 Inhalts-Anzeige. | . Abhandlungen. Brittinger, Nachtrag zu Dr. Sauter’s Beleuchtung seiner Be- obachtungen aus der Flora Steyr's. 370. Burkhardt, botanische Mittheilungen: über Seulellariu Columnae und die Abänderungen einiger Farne. 561. Cohn, über Aldrovanda vrsiculosa Mont. 673. Georges, die Flora der Umgegend von Gotha. 577. Hartman, Bemerkungen über Linn&’s Mentha sativa und genti- lis. 49. Hochstetter, über Anwachsungen der Blattstiele oder Blattschei- den, Aeste und Blüthenstiele verschiedener Pflanzen, mit einge-. streuten Bemerkungen über Blattstellung. 177. Hoftmann, über die Wurzeln der Doldengewächse. 385. 401. 657. Horn, über die Flimmerbewegung der Poilenkörner einiger Phane- rogamen. 242. Jäger, Beobachtungen über Missbildungen von Pflanzen. 481. Itzigsohn, über das Studium der Süsswasseralgen, mit besonderer Rücksicht auf Rabenhorst's Decaden. 545. HM. Koch, über die rücklaufenden Reiben in den Grasinfloreseenzen. 161. C. B. Lehmann, Sempervivum Doellianum, eine neue Pflanze der Alpen. 449. : ‚Link, über die Bildung der parasitischen Wurzeln von Cuseufa. 468. — — Erinnerung an die grosse Linde bei Neustadt am Kocher. 113. v. Martius, die botanische Erforschung des Königreichs Bayern. 1. 17. Pluskal, Versuch einer Anordnung der Phytopathien. 497. Rabenhorst, vorläufiger botanischer Bericht über seine Reise durch die östlichen und südlichen Provinzen Italiens. 305. 322. 337. 355. 372. 390. — — systematische Uebersicht der auf seiner italienischen Reise beobachteten Kryptogamen. 513. 529. 626. Regel, Beschreibung einiger neuen Pflanzenarten des botan. Gar- tens zu Zürich. 353. Sauter, die Alpenflor der Gebirge des Traunviertels. 595. — —, ein Ausflug auf den Bösenstein. 594. Sauter, abgedrangene Bemerkungen zu Brittinger’s Nachtrag, 595. — — , die Flora von Steyr in Oberösterreich. 689. — —, zur Morphologie der Grasblüthe. 321. — —;, Nekrolog von Jos. Traunsteiner. 364. Schenk, über die Flimmerbewegung der Pollenkörner. 369. — — , über die Mutterpflanze der ehinesischen Galläpfel” 289. Flora 1850. 49. a 770 Schnizlein, die Pflanzen in Mittelfranken. 129. 145. €. H. Schultz, Fleischmannia, novum planfarum genus. 417. . F. Schultz, Zusätze und Berichtigungen zu seiner Flora der Pfalz. 193. 209. j — —, weitere Zusätze und Berichtigungen zu seiner Flora der Pfalz. 450. Sendiner, Berichtigung einiger Angaben Schlagintweit's in Betreff der Isogeothermen der Algen. 97. Steudel, über den gegenwärtigen Stand der Synopsis plantarum und eine neue Gattung der Gräser. 225. - — , Urlicae nondum descriptae, 257. v. Strauss, Verzeichniss (erstes) der in Bayern diesseits des Rheins bis jetzt gefundenen Pilze. Beil. 1. Thurmann, einige Bemerkungen zu dem Berichte über die Phyto- j statique applique au Jura, 549. Verhandlungen der Section für Botanik etc. bei der XXVI. Versamm- lung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Regensburg 465. 481., in Greifswald. 641. Wirtgen, Ergebnisse botanischer Exrursionen in der Gegend von - Coblenz 81. Wydler, über Adoza moschatellina 433. — —, Notiz über Corydalis cava Schw. & Kört. 273. ‚— — , über subcotyledonare Sprossbildung 337. I. Literatur. Agardh, algologischer Beitrag 737. — —, über die Nebenblätter (Stipule) der Pflanzen 758. Anderson, Beitrag zur Kenntniss der Carer ampullacea Good. — —, Nya Botaniska Notiser 292. 313. — —, über’ Carez tumidicarpa 2397. — —, über Caladrosa algida 326. — —, über Poa sudetica, remola und hybrida 335. — — , über Schonische Pflanzen 328. — —, über die Unterschiede zwischen Myosolis hispida und M. stricla 334. Annenkow, Observations sur la floraison de quelques plantes cul- tivees 480. Baum, über die ungeschlechtliche Vermehrung der phanerogamischen Pflanzen 496. Beinling, de Smilacearam structura 608. Berkeley und Broome, Bemerkungen über britische Fungi 496. 624, Billot, Flora Gallie et Gernanie exsiecata 587. Boissier, Diagnoses plautarum orientalium novaram. Nr. 8-11. 41. 52. Al, Braun, Betrachtungen-über die Erscheinung der Verjüugung in der Natur 596. De Bröbisson, Flore de la Normandie 431. 71 Ad. u aniart et Decaisne, Annales des sciences natarelles Bruch, Schimper et Gümbel, Bryologia europsa 702. ‚Bulletins del’Academie Royale des sciences, des lettres et des beaux- arts de Belgique 58. 724. Bulletin de la societ& imper. des naturalistes de Moscou 455. 474, Caflisch, Uebersicht der Flora von Augsburg 526. Christison, über Cannabis indica, den indischen Hanf 719. Cohn, über die Entwieklungsgeschichte der Pflanzenzelle 616. — —, über das organische Leben in der Atmosphäre 616. -— —, und Göppert, über die Oderbaut 614, . — — über die Rotation des Zellinhalts in Nitella flexilis 610. Comptes rendus heddomadaires des seances de l’Academie frangaise 218. 232. 242. 303. 393. 509. 666. Cosson, Notes sur quelques plantes nouvelles, eritiques ou rares du midi de l’Espagne 349. — —-, Notes sur quelgues plantes de France critiques, rares ou nouvelles 575. Crüger, einige Beiträge zur Kenntniss von sog. anomalen Holzbil- dungen des Dikotyledonenstammes 589. DeCandolle, über die Beschaffenheit des Einflusses der Wärme und über Wirkung der Sonnenstrahlen auf die Pflanzen 261. Dieti, Taschenbuch zur Namensbestimmung sämmtlicher in Steyer- mark eultivirten Rebensorten 525. Flotow, Lichenes Flors Silesie 638. Fresenius, Beiträge zur Mykologie 527. Fries, Fungi Natalenses, adjectis quibusdam Capensihus 121. — — , Bemerkungen über Sparganium natans 294. — —, neue sceandinavische Pflanzen 330. — —, Najax flwilis in Schweden gefunden 757. Fritsch, Resultate aus den Beobachtungen über jene Pflanzen, deren Blumenkronen sich täglich periodisch öffnen und achliessen 405. — — , über die schwedischen Arten der Gattung Betula 151. Gardner, Observations on the structure and affınities of the Podo- stemacese 33. Geleznoff, sur V’Enbryogenie du Meleze 685. Geubel, die Anwendung des Gypses in der Landwirthschaft und dessen Wirkung auf die pflanzlichen Organismen 525. Göppert, über einen grossen, im Braunkohlenlager zu Laasan ent- deckien Stamm 609. Göppert und Cohn, über die Algen Schlesiens 637. A. Gray, Plante Fendlerian® Novi-Mexicanze 691. 705. Grisebach, Bericht über die Leistungen in der Pflanzengeographie und systematischen Botanik 624. Haidinger, Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Na- turwissenschaften in Wien 552. 563. — — , naturwissenschaftliche Abhandlungen 724. Hartman, Linne’s Sammlungen und Manuscripte 746. — —, über eine neue Art von Mercurialis 334., , 49 + ur} Henfrey, über die Entwicklung der Sporen und Elateren der Mar- chantia polymorpha 624. Höfle, die Flora der Bodenseegegend 526. Hoffmann, über die Organe der Saftströmung in den Pflanzen 607. van Houtte, la Flore des serres d’Europe 720. Hohenacker, Herbarium normale plantarum officinalium et merca- toriarum 279. Jordan, Observations sur plusieurs plantes nouvelles, rares ou eritiques de la France 538. Irmisch, zur Morphologie der monocotylischen Knollen- und Zwie- beigewächse 494. Kalenitzenko, quelques mots sur les Daphnes russes et descrip- tion d’une nouvelle epece 474. Kirschleger, Flore d’Alsace 721. Klotzschii, Herbariam vivam mycologieum. Cent. XIV. 281. Kongtl. Vetenskaps-Akademiens Handlingar för ar 1848. 121. Kützing, Species Algarum 66. Kunze, die Farrenkräuter in kolorirten Abbildunges 527. Mauz, Considerations bibliques sur !'histoire des cereales 727. Memoirs of the American Academy of Arts and Sciences 691. Mercklin, Beobachtungen an dem Prothallium der Farnkräuter 696. — —, Monstrositäten in den männlichen Kätzchen von Ostrya vul- garis und virginica 701. — —, über eine Missbildung von Taraxacum dens leonis 702. Mettenius, Beiträge zur Botanik 494. Miers, über Hyoscyamus und Physochlaena 719. Milde, über Varietäten und Monstrositäten des Equisetum Telma- teja 632. . — — , über Lemna arrhiza 634. Miquel, over de Afrikaansche Vijge-boomen 103. Morren, über die Autophyllogenie oder die Bildung der Blätter durch Blätter 60. — —, sur la ceratomanie en general et plus particulierement sur les cornets anermanx da perianthe 726. — — , sur la chorise des corolles de Gloxinia 730. — —, sur la pelorisation lageniforme des Calceolaires et sur une synanthie bicaleeifere et tristaminate des m&mes plantes 58. — —, Philosophie teratologique d’une fleur double du legumineuse 724. Öfversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens Förhandlingar. Femte Ar- gangen 1848. 150. Sjefte Argangen 1849. 737. Patze, Meyer und Eikan, Flora der Provinz Preussen 603. Pettko, Tubicaulis von lia bei Schemnitz 733. Rabenhorst, die Algen Sachsens 283. — — , Deutschlands Kryptogamenflora 437. Ralfs, über die Nostochineen 496. De Salm-Dyck, Cactew in Horto Dyckensi cultwe 527. Schärer, Enumeratio critica Lichenum europxorum 588. ‚ 713 Seht nheit, Taschenbuch der Thüringer Plora 446, ehiedermayer, Versuch einer Darstellun i - rakters der Umgebung von Linz 748. "ng des Vegetationscha Stenzel, de irunco Palmarum fossilium 607. Steven, Adnotationes botanica 456. Stschegleew, Notice sur la Saussurea Karelinii 455. Sturm, Dettfschlands Flora in Abbildungen nach der Natur 25. Sullivant, Contributions to the Bryology of North Anıerica 715. Sundewall, gleichzeitige Beobachtungen 154. 761. — — , Länge der Buche im Norden 755, Thedenims, Observationes de enervibus Scandinavise speeiebus ge- neris Andres 502. Thurmann, Essai de Phytostatigue applique & la chaine du Jura 420. 549. Trautvetter, die pflanzengeographischen Verhältnisse des euro- päischen Russlands 718. Turezaninow, Decas sesta generum plantarum hacusque non de- scriptorum 474. — — , Flora baicalensi dahurica 455. 459. 720. Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesell- schaft für vaterländische Kultur 609. 632, \ Unger, Blätterabdrücke aus dem Schwefelflötze von Swoszewice in Galizien 732. Verhandelingen der eerste Klasse van het Konikl.-Nederlandsche In- stitunt te Amsterdam 103. De Visiani, Flora Dalmatica 569. Voigt, Handbuch der praktischen Botanik 496. Wabhiberg, über das Hervortreten des Samenträgers aus Kapseln mit unreifen Samen 150. Wenderoth, der Pflanzengarten in Marburg 720. Wigand, Grundlegung der Pflanzenteratologie 495. — — , Intercellularsubstanz und Cuticala 495. Wimmer, die schlesischen Carex - Arten aus der Gruppe der €. ca: spitosa 617. — — , Uebersicht der bisher bekannt gewordenen Bastarde vor Sa- lix 635. Wittwer, geschichtliche Darstellung der verschiedenen Lehren #ber die Respiration der Pflanzen 528. Wolff, das Keimen, Wachsthum und die Ernährung der Pflanzen 24. IIL Gelehrte Anstalten und Vereine. Akademie, amerikanische, zu Cambridge 691 , zu Berlin 29., zu Brüssel 58. 724., za Montpellier 639., zu München 1. 400,, zu Paris 218. 232. 242. 303. 383. 509. 666., zu Stockholm 121. 150. 737., zu Wien 405. Garten, botanischer, za Marburg 720., za St. Petersburg 142. Gesellschaft, hotanische, zu Regensburg 64.65. 208. 272. 284. 352. 432. 464. 544. 640. 704. 720. 768 . naturforschender Freunde zu Berlin 717., niederländische botanische 351., philomatische zu Paris 638., schle- sische für vaterländisehe Knltur 609. 632. Institut, niederländisches 774 zu Amsterdam 103. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Greifswald 641., zu Regensburg 465. 481., von Freunden der Naturwissenschaften zu Gratz 553., zu Laibach 567., zu Wien 552. 563. . IV Register a) der abgehandelten Gegenstände. Abänderung einiger Farne 561. Abwärtswachsen gewisser Stämme an den Spitzen 638. Aether, entfärbende Wirkung auf Blumen 647. Algologie, neuere Richtung 736. Alpenflor der Gebirge des Traun- viertels 595. Alpine Vegetation, Verbreitungssphäre 556. Anwach- sungen der Blattstiele oder Blattscheiden, Aeste und Blüthenstiele 177. Atmosphäre, organisches Leben in derselben 616. Aufsteigen der Säfte 718. Autophyllogenie 60. Bastarde von Salix 635. Bastard-Manie 332. Bau des Stengels und der Wurzel der Orobanchen 26. Bayerns botanische Erforschung 1. Bayerns Pilze Beil. 1. Beobachtungen, gleichzeitige 154. 761. Bewegung der Algensporen 253. Bildung der Blätter durch Blätter 60. Biographische Skizzen über Torssell 330, Traunsteiner 364. Blätterabdrücke von Swoszowice 567. 732. Blatt, morphologische Bedeutung und Entwicklung 465. Blattstellung 46. 177. Blattsub- stanz, unvollständige Entwicklung 481. Blumenkronen, periodisches Oeffnen und Schliessen 405. Boden, Einfluss auf die Vegetation 240, Bösenstein am Rottenmanner Tauern 594. Brand des Getrei- des, Mittel dagegen 220. Buche, Länge im Norden 755. Ceratomanie 726. Cerealiern, ihre Geschichte 727. Chorise der Gloxinien 730. Conservation der Pflanzen für Herbarien 246. 249. Craciferen, neue Anordnung 250. Cutieula 495. 670., ihre Beziehung zur Samenknospe 670. . Doppelblätter 489. Einbürgerung gewisser Pflanzen 509. Embryobildung bei Hip- puris vulgaris 555., bei der Lärche und den Coniferen überhaupt 685. Entwicklung, unvollständige, der Blattsubstanz bei einer Digitalis 481. Entwicklungsgeschichte der Pflanzenzelle 616., der Sporen und Ela- teren der Marchantia polymorpha 624. Equisetengelb und Equiseten- säure 672. Excursionen auf den Bösenstein 594., in der Gegend von Coblenz 81. Farbstoffe des Krapps 668. Farne, Abänderung derselben 561. Feigenbäume, africanische, in systematischer und geographischer Be- ziehung 103. Fieberwidrige Wirkung der Rinde von Adansonia di- gitata 666., der Kelche von Physalis Alkekengi 384. 666. Flimmer- bewegung der Pollenkörner 241. 369. Flora von Augsburg 526. baicalensi-dahurica 455. 459.720.. der Bodenseegegend 526.. von Bayern 1., des Caucasus 473., von Coblenz 81., dalmatica 569., Deutschlands 25., von Deutschlands Cryptogamen 437., des Elsasses 721., von Frankreich 538., Gallie et Germanise exsiee. 587., von Gotha 577., von Guatemala 252., von Linz 748, von Mittel-Franken 129. 145., der Normandie 431., der Pfalz 193. 209. 480., von Preussen 603., von Steyr 370. 689., von Thüringen 446., der Torfmoore 647. Flo- 1775 rideen in süssen Gewässern 512, Fortpflanzung der Farnkräuter 696., der Gefüsskryptogamen 494. Fossile Pflanzen (Flora) von Baireuth 566., Ebersdorf 553., Radoboj und Parschlug 761., Sotzka und Neuhaus 463. 556, Swoszowice 567. 732., der österreichischen Tertiärbecken 563. Galläpfel,, chinesische, Mutterpflianze 251. 256. 289. Garten hotanischer, zu Marburg 720., zu St. Petersburg 142. Gefüllte Blü- then einer Leguminose 724. Gewebe aus tschou-ma 232. Grannen . der Nepaul Gerste 77_ Grasblüthe, Morphologie 321. Grasinflores- cenzen, rücklaufende Reihen 160. Gyps, Wirkung als Düngungs- mittel auf die Vegetation 244. 247. 525. Hadschisch 719. Hanfpräparat als schmerzstillendes Mittel 224. Herbarien, Anlegung derselben 246. 249, Herbarium australischer Pflanzen 160., brasilischer Pflanzen 30., von Dr. Eikan 656. Florsa atlanticsee 560., von Hagenbach 94., von Klenze 240. 288., von Koch 208, von Linne 746 muscorum frondosorum 415. mycologicum Klotz- schii 281. Ratishonense 287. plantarum officinalium et mercatoriarum 279. plantarım Surinamensium 277., von Reichenbach 47. Hochwart in Steyermark 556. Hölzer, fossile 565. Holzbildungen, anomale, des Dikotyledonenstammes 589. Hundswutb, Mittel dagegen 668. Intercellularsubstanz 495. Jod in Jungermannia albicans 640., in den Pflanzen des süssen Wassers 303. 384. 509. 669., in See- pflanzen und andern Naturprodueten 210. Isogeothermen der Alpen 97. Isolirung der Pflanzenzellen 643. 718. Kalksalze, Verhältniss zur Vegetation 210. Kalkstete Pflanzen 240. 551. Kartoffel, Verlust auf dem Lager 643. Kartoffeikrankheit 224. 672. Keimen, Wachsthum und Ernährung der Pflanzen 24. Keiche der Physalis als febritugum 384. 666. Kleie, Salzgehalt 224. Knollen und Zwiebelgewächse, Morphologie 494. Knospen zur Ver- edelung 672. Kohlenschuppen im Wiener Sandstein 566. Krankheit der Kartoffein 224. 672., des Roggens 646., der Trauben 672. Krapp, Farbstoffe 668. Kryptogamen Italiens 513. 529. 625. Linde, grosse, bei Neustadt am Kocher 113. Linz, Vegetatiens- charakter 565. 748. i Maceration der Pflanzenzellen 643. 718. Manuscripte Linne’s 753. Marburgs Pflanzengarten 720. Mark, Gestalt 46. Mikroskop von Merz und Söhnen 400. Missbildungen von verschiedenen Pflanzen 481. 497. 646. Hyacinthus 718. Equisetum Telmateja 632. Gloxinia 730., von Calceolaria 58 Lotus 724. Ostrya 701. Taraxacum 702. Tulipa Gesneriana 726 Mittel-Frankens Pflanzen 129. 145. Mohn- samen, chemische Zusammensetzung 246. Morphologie der Grasblüthe 321., der Knollen und Zwiebelgewächse 494. Muscardine, Entstehung 249. 669. Mutterkorn, Natur und Entstehung 642. 643. 648. Nährende Eigenschaften der Apios tuberosa 223. 237. Nahrungs- pflanzen, Einführung neuer 237. Nebenblätter 758. Niederhalten der Bäume 245. Oasen der Wüste, Cultur 246. Oderhaut, Zusammensetzung 614. Oliven, Vorgang bei der Reife 244. Orchideen, keimende 718. Or- ganismen in der Atmosphäre 616. x 776 Palmenstämme, fossile 607. Paradisus vindobonensis 552. Pe- lorisation der Calceolarien 58. Pflanzenachse, Gestalt 46. Pflanzen- geographie 624. Pflanzen-Teratologie 495. Pflanzenzelle, Entwick- Jungsgeschichte 616. Phytopatbien, Anordnung 497. Phytozoarien 255. Preisaufgabe der k. preussischen Akademie 29. Prodigium des Blutes im Brode 644. Prothatlium der Farnkräuter 696. Rebensorten 525. Reihen, rücklaufende, in den Grasinflorescen- zen 161. Reise nach Central-America 383., nach den östlichen und südlichen Provinzen Italiens 305. 322. 338. 355..372. 390., nach Neu Mexico 691. Reisestipendien schwedischer Botaniker 330. Re- spiration der Pflanzen 528. Rotation des Zellinhaltes in Nitella fle- xilis 610. Russlands pflanzengeographische Verhältnisse 718. Sachsens Algen 283. Saftströmungs-Organe in den Pflanzen 607. Samen-Offerte 32, Samenträger, Hervortreten aus unreifen Kapseln 150. Schlesiens Algen 637. 638. Schmarotzergewächs auf Nehria Stentzii 568. Schenische Pflanzen 328. Schuppenbildung an den Carpellen der Crassulaceen 646. Skandinavische Pflanzen, neue 331. Sonnenstrahlen, Wirkung auf die Pflanzen 261. Spanische Pflanzen 340. Spiralfasern und bewegliche Sporen der Cryptogamen 252. 494, Sprossbildung, subeotyledonare 336. Stämme, aufrechte, in der - Kohlenformation 566. Stamm im Braunkchlenlager zu Laasan 609, Stecklinge 666. Stengel der Dicotyledonen, Wachsthum 667. Süss- wasseralgen, ihr Studium 545. Synanthie der Calceolarlen 58. Sy- nopsis plautarum 95. 225. Tauschverein in Strassburg 653., in Wien 368. Torf 29, 647. Trauben, Preisaufgabe 29. Unterscheidung der verschiedenen Gespinnstfasern 248. Velka planina, Vegetation 568. Verbreitungsbezirke der bayeri- schen Pflanzen 3. Verhalten verschiedener Hölzer beim Erhitzen im verschlossenen Raume 639. Verjüngung in der Natur 596. Verkaufs- Anstalten von Pflanzen 154, 171. 539. 544. 591. 763. Verkauf japa- nischer Pflanzen 608. Vermehrung, ungeschlechtliche, der phanero- gamischen Pflanzen 496. . Wachs, Verhalten unter dem Mikroskope 251. Wachsstrauch, ehinesischer 250. Wachsthum des Dicotyledonenstengels in die Dicke 667. ‚Wärme, Einfluss auf die Pflanzen 261. Waldbäume, Verthei- lung in Europa 472. Waldbestände, Mischung 466. Weizen, Zu- sammensetzung 220. Wurzeln von Cuscuta 476., der Doldengewächse 385. 401. 657. Zeilenwand, Wachsthum und Metamorphose 495. Zoosporen 253. Zuckerrohr, Structur und Zusammensetzung 233. 245. b) der Personen. Abeleven 351. Agardhı 330. 737. 758. Anderson 287. 292. 297. 299. 313. 326. 328. 334. 335. 761. Annenkew 480. Antz 647. Are- schoug 331. — Baum 496. Baup 672. Beinling 608. Berendt 622. Berger, E. 154. 171. 544. 591. 763. Berger, R. 622. Berkeley 496. 624. Bernhardi 736. v. Biedenfeld 368. Billet 587. Bischoff 281. 2 7 Blanchet 30. Blondean 244. Biytt 330. Boissier 41. 52. Bonplund 256. Bonche 624. Bracht 285. -Braun, Al. 576. 596. Brebisson 431. Brignoli a Brunnhoff 400. Brittinger 370. 593. Brongniart 589. Broome 496. 624. Brown, Rob. 65. Bruch 702. de Bruyn 351. Bu- chinger 415. 560. 588. 640. Burk 96. 644. Burkhardı 561.. Bussy 384. 509. 666 — Caflisch 526. Cagnat 46. Cagniard-Latour 639. Caillat 244. 247 Carey 80. Casaseca 245. Chatin 250. 252.303. 394. 669. Christison 719. Cohn 285. 610. 614. 616. 637. 642. 645. 648. 673. 704. Cop 351. Corda 623. Cosson 349. 575. Crüger 589. — Debres 252. Decaisne 249. 589. DeCandolle 94. 261. 509. 672. De- lacroix 666. Deschmann 568. Dietl 525. Dietrich 128. 291. 472. 622. Dovrault 218. Dozy 351, Dujardin 251, Dunal 639. Durand 667. Du- rando 560. _ Eikan 603. 656. Endlicher 284. Enfantin 245. d’Es- cayaras de Lauture 246. v. Bitingshausen 463. 556. 565. 566. 761. — Fahre 639. Fendler 691. Flotow 638. Fiourens 246. Fresenius 527. Freyer 568. Fries 121. 151. 224. 330. 331. 836. 757. 758. Fritsch 405. Fürnrohr 284. 287. 641. Funk 285. — v. Gärtner 623. Gannal 246. 249. Garcke 287. Gardner 33. Garreau 670. Gassner 556. Gaudichaud 237. 672. Gebler 786. Geiss 176. Geleznoft 685, Gendron 384. 666. Georges 448 577. Germain 638. Geubel 525. Godren 704. Göppert 566. 690. 610. 614. 637. Göring 608. Gottsche 96. Gray 691. 705. Greve 256. Grisebach 624. Gros 246. Gümbel 702. Guerin-Menonville 249. 666. Guthnick 720. — Hagenbach 94. Hagenow 646. Haidinger 552. 563. 724. Hartinger 552. Hartman 49. 330. 334. 746. Haupt 285. Henfrey 26. 624. Henslow 77. Hepp 640. Herberger 320. Hinterhuber 704. Hochstetter 177. Höfe 526. 767. Hoffmann 287. 385. 401. 657. Hofmeister, W. 287. Hohenacker 31. 279. Holmgren 336. Homann 647. Hooker 94. Iorn 242. Horn- schuch 336. van Houtte 720. Hostmann 277. Hühener 96. Hünefeld 647. — Jäger 481. ling 284. 285. Jomard 666. Jordan 538. Irmisch 287. 494. Itzigsohn 545. Julien 224. 232. Jussien 252. 672. — Kaleniczenko 459. Kappler 277. Kellner von Köllenstein 285. Kir- schleger 721. Klenze 240. Klinsmann 643. Klotzsch 281. Koch, H. 161. 285. Koch, W. J. 208. 284. Kolenati 285. 473. Kosteletzky 432. Kützing 66. 144. Kunth 623. Kunze 527. — Lamare.Piquot 237. Lassaigne 219. Lehmann, Chr. 96. 207. Lehmann C. B. 449. Lelieux 224. Lesquereux 285. Lindenberg 96. Link 113. 468. 472. 717. 718. Loiseau 672. Louvet 220. — Manoury 667. Marie 672. v. Martius 1. 17. 465. 467. Mauz 727. Menesson 672. Mercklin 696. 701. 702. Merz 399. Mette 32. Mettenheimer 240. Mettenius 32. 494, Meyer, E. 603. Meyer G. F. W. 32, Meyrac 384. Miers 719. Milde 632. 634. Millon 224. Miguel 103. Mördes 466. Molkenboer 351. Montaigne 512. Morelet 383. Morlot 553. Morren 58. 60. 704. 724. 726. 730. Müller 31. Münter 643. 646. 647. 650. 718. — Nees v. Esenbeck 96. — De Paravey 224. 232. 250. 251. Parola 642. 648. Patze 603. Payen 233. 237. 248. Peligot 220. Petermann 32. 360. Pettko 733, Pierre 666. Plaschnick 623. Pluskal 287. 497. Pohl- mann 256, Preiss 96. 160. Pres! 284. — Rabenhorst 281. 383. 305, 322. 337. 355. 372. 390. 437. 513 529. 545. 626. Raffenau-Delile N 718 704. Ralfs 496. Regel 353. Reichenbach 47. 528. Reinhardt 646. Richard 223. Riederer 285. Rochet d’Hericourt 668. Röper 646. 650. Rossmässler 576. Roy 190. Royer 668. Rudolphi 284. — Sacc 246. Salm-Dyck 527. Sande-Lacoste 351. Sauter 321. 364. 370. 446. 463. 539. 593. 594. 595. 689. Schacht 285. Schärer 588 Schaflner 684. Schenk 289. 369. Schiedermayer 565. 748. Schlagintweit 97. Schmid 284, Schmidt 16. 568. 642. Schnizlein 129. 145. 576. Schönheit 446. Schramm 284. Schuch 284. Schultz, €. H. 417. Schultz, F. 193. 209. 320. 450. Schultze 644. Schulze 643. 718. Sendtner 97. 272. Seno- ner 463. Skofitz 368. Solier 252. Stein 576. Stenzel 607. Steudel 95. 225. 257. Steven 456. v. Strauss Beil. 1. Strecker 668. Stsche- gleew 455. Sturm 25. Sullivant 715. Sundewall 154. 755. 761. — Thedenius 502. Thuret 252. Tharmann 287. 420. 549. Torssell 330. Trattinnick 281. Traunsteiner 364. Trautvetter 728. Turczaninow 455. 459. 474. 7230. — Unger 553. 555. 556. 563. 567. 732. — Va- leneiennes 383 Vallot 256. 672. Vilmorin 256. 672. Vincent 248. Visiani 569. Voigt 496. — Wahlberg 150. 758. Watzel 568. Wed- dell 232. 239. 242. Weigel 463. Wenderoth 720. Wichura 638. Wi- gand 495. Wight 734. Wild 284. Willkomm 208. 285. Wimmer 287. 617. 635. Wittwer 528. Wolff 24. 668. Wydier 273. 337. 435. — Zölffel 635. ec) der Pflanzen. (Die mit * bezeichneten sind mit Diagnosen versehen.) Abies Larix 494. 685. Acarphea 712.* Acaulon 702. Acer pla- tanoides 334. Achzetogeron 709.* Achilleopsis 475.* Aciphyliza 711.* Acrotylus 743.* Adansonia digitata 666. Adenostemmacez 419.* Ado- nis wstivalis 457.* 572. autumnalis 457.* 572. caudata 457.* flam- mea 572. squarrosa 457.* Adexa moschatellina 334, 433. Adoxem 604. Aecidium eylindrieum 627. Osyridis 628. Phytolacc» 627. Sta- tices 627. Aegialophila 53.* Aegilops spec. 576. Agaricus arenarius 282.* cerealis 282. cuculliformis 121.* Kunzei 121.* macrorrhisus 122.* Zeyheri 121.* Agrimonia odorata 197. Ajuga pyramidalis 213. Alchemilla minima 61. Aldrovanda vesiculosa 646. 673. Algse 66. 513. 545. 637. 737. Alschingera 571.* Alyssum 604. calycinum 604. medium 573. saxatile 604. Amblyodon dealbatus 442. Ambrosia ina- ritima 575. Ammanthus 54.* Amphilena 455.* Anabsna thermalis 521. Anacalypta latifolia 439. Anacamptodon splachnoides 443. Ana- gallis arvensis 337. Andresea 502. alpina 506.* Hartmani 506.* obovata 507.* petrophila 507.* Rothii 508. rupestris 508. 509. An- dropogon 230 Anethum segetum 570 Aneura pinguis 384. Angelica offieinalis 385. sylvestris 388. vertieillaris 401. Ancectangium coMm- pactum 443. Sendineri 443. Anomodon viticulosus 443. Anthophycus 74.* Anthrisci spec. 539. Antirrhinum majus 337. Apios tuberosa 223. 237. Apium graveolens 662. Aplotaxis 455. Aquilegia 726. PY- renaica 572. viscosa 572. Arceutholobium 707.* Argyreia 590. Arl- stolochia Sipho 486, Armeria pungens 576. Armoracia 604. Arthrole- pis 54.* Askidosperma 229. Asperula longiflora 570. Aspidistra variegata 354.* Aspidium Braunii 246, eristatum 246. 562. erosum “ 779 561. Filix foemina 562. lobatum 216. 246. rigidum 246. spinulosum 562. Asplenium germanicum, septentrionale et viride 246. Aster an- nuus 202, saligaus 332. Asterochlana 734. Asteroxanthiam 69.* Athamanta 570. ramosissima 570. Athyrium trifidum 562, Atomosty- los 229. Atriplex latifolia 213. Aulacomnion androgynum 442, Baileya 713.* Barbarea areuata 573. precox 194. strieta 573, 604, Barbula alpina, flavipes, gracilis, inelinata, mucronifolia, palu- dosa 439. Bartramia calearea 217. Halleriana 441. Oederi 441. subu- lata 441. Batrachium cwspitosum 194. cenfesum 194. Drouetii 194. fluitans 605. paucistamiseum 194. Berterea 604. Betula 151. 333. 973, fruticosa 152.* humilis 152.* Bleria 568. Blechnum oceidentale 482. Blindia acuta 440, Blyttia Moerkii 438. Boehmeria longispica 260.* Botritis Bassiana 249 Botrychium rutaceum 646. 562. Botryo- glossum 77.* Bourgea 350 Bromus conmutatus 215. racemosus 215. 328. secalinus 215. Bryus alpinum, annotinum, arctienm, are- narium, Blindii, eernuum, eirrkatum, eueullatum, demissum, lacustre 442. Leseurianum 715.* pulchellum, versicolor, Zierii 442. Buchin- gera 42.* Bulbotrichia 71.* Buxbaumia indusiata 443. Cactese 527. Cactus Opuntia nana 573. Calamagrostis 296, Cal- ceolaria 58, Calirrho& 694 * Callitriche autumnalis 431. 453. Calo- phyllis cornea 744.* Lambertii 744. tenera 744.* Calystegia sepium 638. Cannabis indica 719. Capsosira 71.* (Cardamine amara 329. impatiens 194. latifolia 61. Carex acuta 617.* ampullacea 299.* 318. axillaris 329. czespitosa 617. 621.* chlorocarpa 620.* compacta 618.* eorsica 576. decolorans 622.* distans 214. divulsa 329. flava 297. fulva 214. 298. gracilis 620.* Grayii 80.* helvola 331 * Hornschu- chiana 298. lepidocarpa 298. melsena 619.* muricata 329. nov. sp. ? 84. Oederi 297. ornithopoda 214. orthostachya 331. platyphylia 80.” polyrrhiza 214. pulla 299.* 318. rigida 310. 622.* rotundata 299.” 319. rudis 619.* strieta 620.* sychnocephala 80.* tetrastachya 366. tricostata 618.* trigocarpa 431. tumidicarpa 297. turfosa 621.* vesi- earia 299.* 318. virens 329. vulgaris 619.* Carpoceras 42.* Carpo- chwete 708.* Catabrosa algida 326.* Catharin«a hercynica 443. Ca- toscopium 441. Caucalis daucoides 571. Celleceras 75.* Centaurea montana 209. Cerastium 614. anomalum 195. spec. var. 195. sylva- ticum 604. viscosum 574. Ceratocephali 456.* Ceratodon cylindricus 440. Cerealia 727. Cereus speciosissimus 241. 369. Ceterach 446. Ch&rophyllum Cientaria et hirsutum 539, Chzetaugium erispum 746. saccatum 745.* Chara gracilis 217. Rabenhorstii 360. 524. Cheirole- pis 53.* Chondria uvaria 739. Chrysactinia 711.* Chrysosplenium alternifolium et oppositifolium 605. Chrysymenia Schousboei 743. Chylocladia? saccata 747.* Cinchona 239. 242. Cinelidotus aquaticus, fontinaloides, riparius 443. Cineraria 203. campestris 431. Circea intermed a 453. Cirsium bipontinum 205. Braunii 205. bulbosum 205. Gerhardi 204. hybridum 206. lanceolato eriophorum 203. medium 205. Mougeotii 206. ‘oleruceo-acaule 206. palustri oleraceum 206. paueiflorum 594, tuberoso-oleraceum 205. Cissus umbellatus 232. Ciadoderris 125. spongiosa 125.* Clematis Flanimula 572. Cocconeis jeniea-513.* Colletonema 68.* Collomiz grandiflora 585. Conostomum 780 441. Corispermum hyssopifolium var. membranaceum 96. Corydalis cava 273. Coscinoden pulvinatus 440. Cotoneaster vulgaris 550. Co- vellia 167." Crassulacese 605. 646. Crenoseiadiam 45.* Crepis tara- xavifolia 454. Crucifere 250. Crypsis alopecuroides 640. Crypto- gramme crispa 446. Cryptostachys 229. Cuphea 182. platycentra 150. violacea 354.* Cuscuta 468. europsa 469. Trifolii 212. Cyanostegia 479* Cyclotaxis 45.* Cymatonema 71.* Cymboseris 55.* Cynara Carduneulus 575 Cynodontiom Bruntoni 440. Cyprolepis 229. Cysso- petalum 477.* Cystoclonium acieulare 743.* spinuligerum 744.* Cy- stopteris alpina ei montana 246, Daphne altaica 462.* Cneorum 461.* glomerata 461.* Mezeream 461.* oleoides 461,* pontica 461.* salicifolia 462,* Sophia 462.* Dasygloea 70.* Datura Siramonium 178.* Delphinium Consolida 572. Desmatodon Laureri 439. Dianthus Caryophylius 574. hirtus 538. syıyestris 574. virgineu® 574. Dichzetophora 710. Dieranum crispum elongatum, falcatum, flagellare, gracilescens, Jongifolium, pellueidum, polycarpum 440. rhabdocarpum 715.* Sauteri 440. Schreberi 440. Starkii 440 Dietamnus albus 605. Digitalis purpurea 481. 488. Di- gitaria eiliaris 331. Diplestelma 709.* Diplotaxis muralis 573. Di- plotomma 533.* Distichium inelinatum 440. Doliocarpus 590. Dom- neyopsis spee. 554. Drosera intermedia 61, Dumontia 746, Duva- ia 438. Eccremocarpus scaber 590. Eelypta hirsuta241. Elxioides 733.* Elatine hexandra 196. Eiymus europaus 215. Encalypta apophysata, commutata, rhabdocarpa, sireptocarpa 442. Entoden cladorrhizans 443. Ezhemerum 702. Epiglossum 77.* Epilohium Lamyi 200.* 453. lanceolatum’ 200. mentanum 200.* palustre 199.* Schmidtianum 199. tetragonum 199.* virgatum 198. 453. Epymenia 76.* Equisetum flu- viatile 672, pratense 215. Telmateja 652. Erophila pracox 604. Eryn- gium dilatatum 570. Erysimum austriacum et orientale 573. Euklästa- :xon 229. Eupatoriese 420. Eustichium 703. Fxidia Auricula Jud® 126. Faba 605. Fagus sylvatica 755. Farsetia 604. Fascieulites 607. Favillea 127.* Favolus natalensis 124.* Festuca loliacea 215. Ficus 103. 105. 108.* Fiedleria 439. Filago 202. Filices 696. Fissidens Bloxami 703. crassipes 703. oswundioides 446. Ravenellüi 719. Fleischmannia 417.* rhodostyla 417.* Freyera Biasolettiana 568. Fritillaria Meleagris 213. Frullania Nisquallensis 716.* plana 716. Fucus eonstrietus 740. saccatus 738. 745. Fumaria acaulis 57. . preolata 650. micrantha 332. pumila 573. Fungi bavarici Beil: 1. italiei 625. natalenses 121. Fusidium inzquale 283.* , Galium elatum 201.* ereetum 201.* Mollugo 201. Geleznowi® 476.” Gentiana lutea 486. Georgia repanda 442. Geranium disseetun 197. pyrenaicum 196. sylvaticum 196. Gesnera zebrina 62. Ga 646. Gigartina fastigiata 743.* ornithorhynehos 743.* Gloxinia 10 Giyceria plicata 215. Gnaphalium spathulatum 202. Gomotriche a Gompbocarpus fruticosus 569. Grammitis hispanica 351. Grate n. euneifolia 742.* Grimaldia fragrans 438. Grimmia anodon Fr eulata 441. incurva 441. mollis 703. ovata 441. uncinata 44l., N. helia elliptica et sulcata 441. Gymnogongrus corymbosus 745.” 6 man ar oma R " 781 meratus 744.* tenuis 744.* Gymnosporium Arundinis 627. Gyıno- stomum calcareum, curvirostrum, rupestre 440. Hagioseris 55.* Halophila 36. Halymenia fastigiata 743.* Ia- ploösthes 713* Hedwigia eiliata 440. Heleocharis carniolica 568. Helleborus multifidus 572. Hellmuthia 229. Heracleum Spondylium 661. Hexagona peltata 124.* speciosa 124.* umbrinella 124.* Nliera- eium bitense 210. fallacinum 210. glauco-murorum 212. glauco-vulga- fum 212. mutabile 210. Nestleri 209. Peleterianum 211. pilosellinum _ 210. pratense 209. Schmidtii 211. Schultesii 210. setigerum 210. stoloniflorum 210. spec. var. 539. Hippuris vulgaris 200 555. llir- neola 125.* cochleats 126.* hemispharica 126.* Holosetum 228. Hordeum coeleste var. trifarcatum 97. Hussonia 42.* Hydnum ser- pens 282.* Hydrobryum 35. lIliydrostachys 36. Hyımenoclea 710.* Hymenostomum phascoides 703. Hymenothrix 712. Ilymenula vulge- ris 283. Hyoscyamus 719. Hypnum Oakesii 716.* Oreganum 716.* Sauteri 445.* spec. var. 444—46. Jardinea 229. Impatiens caucasica 458.* Jordania 43.* Irilea minor 743.* Iris sibirica 329. Isatis sp. var. 573. Ischyrolepis 229, Isothecium eircinans 444.* Juglans bilinina 733.* deformis 733.* Juneus atratus 213. heterophyllus 576. Jungermannia albieans 610. anomala 439. barbata 438. coreyraa 438. cordifolia 439. inflata 438. _ Mülleri 439. obovata 439. orcadensis 438. Schraderi 439. setiformis 438. tersa 439. Wenzelii 438. Kleistrocalyx 229. Kohlrauschia 574. Kokoschkinia 478.* Kuh- niee 420, Lachnocephalus 479.* Lachnochloa 228. Laeis 35. Lanopila 127.* Lathyrus 606. Laurus Swoszowiciana 733.* Lavaterse spec. 575. Le- eanora spadicea 533.* Lejeunia calcarea 438. Lemna arrhiza 634. 645. Lenormandia 229. Lens 605. Leptohymenium filiforme, repens, striatum 443. Leskea Fendleri 715.* sericea 443. subtilis 443. Leu- coeyelus 53.* Levieuxia 127.* natalensis 128.*- Libanotis.570. Li- chenes 529, 588. 638. Ligusticum garganieum 571. Levisticam 403. Linaria commutata 576. Linnaa borealis 646. Linosyris 202. Lithosper- mum purpureo -.coeruleum 212. Lolium perenne 321. Lotus 605. corniculatus 724. Lowillia 710.* Lychnis diurna, flos cuculi, vesper- tina 604. Lycoperdon natalense 127. . Malachium 574. 664. Malva 694.* fastigiata 331. Malvastrum 695.* Marathrum 34. Jacunosum 34.* Marchantia polymorphe 624. Matthiola glabrata 575. Meesia tristicha 441. Megalachne 229. Me- lanconium eonglomeratum 631. Mentha 89. gentilis 49. lanuginosa 92. sativa 49. Mercurialis annua 81. elliptica 351. 576. Ladanum 334.* Merisachne 223. Mesosetum 228. Miconia 61. Mielichhoferia nitida 442. Mniopsis 35. Moium affıne, medium, orthorhynchum, stel- lare 442, Mönchia 574. Mourera 34. Munbya 56.* ‚Myagrum austria- cum 573. Mychodea 744. Myosotis alpestris 329. hispida 334. stricta 334. Myrica deperdita 732.* . . Najas Aexilis et marina 757. Napza 695. Navicula baltica 514. otrantina 514.* Neckera pennata 446. Nerium Oleander 569. Neslia 782 paniculata 194. Nigella armena 457.* damascena 492, hispanica 575. Nitella flexilis 610. Nostoe commune var. Iutescens 518, Ochrolasia 474.* Odontites nov, sp. 568. Oidium leuconinum 672. Dlea europ»a 570. Oncotylus 745. Ooclinese 419. Upopanax glabrum 571. Orchis eimieina 431. laxiflora 213. Oreas 441, Ornithogalum arcuatum, chloranthum, nutans 370. 593. Orobanche 26. Libanotis 333. procera 212. Orobus 606. vernus 197, Orihetrichum alpestre 703, cupulatum, curvifolium, nigritum, rupestre, speciosum 441. Spru- eei 703. Sturmii 441. Ostrya virginica et vulgaris 701. Pachyrrhizus angulatus 232. Paeonia Russi 572. 575. Wittman- niona 458. Panicum 230. Panus melanophyllus 122. Paracaryum57,* Paspalum 230. Pastinaca sativa 659. Penium 69,* Perreymondia 250. Pettera 574. Peucedanum parisiense 571, Peziza Absynthii 282,* Pheosiphonia 69.* Phalaris brachystachya 576. Pharmacosycea 106,7 Phascum carniolieum 439. palustre 217. reetum 439, Phoradendron 707.* Phragmidium effusum 283.* Phragmites communis 184. Phyllo- phora Brodisei 745. Palmettoides 745.* Physalis Alkekengi 384. 666, Physcomitrella 702. Physochlana 710. Physodietyon 72.* Physopsis 479.* Pileolaria 628.* Ceratonise 628.* Terebinthi 628.* Pimpinella . magna 663. nigra 664. Saxifraga 664. Pini spec. 472. Pinites Pro- tolarix 609. Placoderma 124. Platylobium 74.* Platymenta cordata 742.* Pieetranthus fruticosus 616. Pleurogyne carinthiaca 720. Poa annua 163. hyurida 335.* remota 335.* sudetica 214. 335.* Podocy- tisus 43,* Podonosma 56.* Podostemacese 33. 38,* Podostemon 35. 39.* dichotemum 40.*. elongatum 41.* Grifithii 40,* griseum 0* olivaceum 48.* rigidum 41.* subulatum 40.* Wallichii 40.* Wightil 40.* Pogonotrophe 106. Polycoelia 734. Polygala ealearea 450. co- mosa 573. nicwensis 573. Polygonum Braunianum 213. condensatum 213. Polyopes 742.* Polypodium alpestre 446. ealvareum 215. Re- bertianum 215. Polyporus vibecinus 122. Polystichum eristatum 216. Thelypteris 216. Pdrtenschlagia 570. Potamogeton Kochii 213. Mor- loti 553. Potentilla chrysocraspeda 207.* corsica 207.* italica 207.* pygmza 538. stenantha 207.* verna 296. Poterium polygamum 538. Pottia cavifolia var. incana 703. erinita 703. Procris exeelsa 261.* hypoleuca 261.* Prunus Chammcerasus 197. paradisiaca 733.* Zeu scheri 733.* Psammoseris.55.* Pseudoceyperus 229. Psilactis 709.* Psilonema 604. Psoralea esculenta 237. Pteris aguilina 550. Ptero- ceras 75.* Pteroneurum 573. Ptiloneilema 229. Ptilophora 76.* 714.* Puccinia Allii 629. apophysata 629. Balsamite 630. Buxi 629. Üa- ricis 630. Umbelliferarum 629. Pulmonaria angustifolia 5. azurea 212. Pyrola umbellata 26. Quercus grandidentata 734.* spee. var. 473. Ranuneulus cassubicus 605. divaricatus 605. parvifloras 572, pe Iyanthemos 194. orientalis 456. Schraderianus 572.* villesus 538. Rapistrum 573. Reana 400.* Giovanninii 400.* Rebouillia hemispha- rica 217. 438. Reseda alba, gracilis, undulata 573. Rhahdoweis!s denticulata 440. Rhacomitria 441. Rhamnas Villarsii 538 Rhinanthus major Y subezalatus 212. Rhbodomenia australis 740, Rhus Hertha 733.* semialata 291.* Rhynchonema 71.* Rlıynchospora Knieskernil - 783 80.* Riccia bifurca, fluitans, Lindenbergiana 438. luteßcens 717. Rid- dellia 712.* Ridolfia 570. Rissoella 742.* Roccella-tinctoria 537. Rubi spec. 606. Sagina apetala 195. filicaulis 538. patula 195. Salix angustifolia 328 Arbuscula-Lapponum 637. aurita-Lapponum, -livida, -nigricans, -triandra 636. Caprea-phylicifolia 636. fragilis-alba, -triandra 636. glauca-retusa 636. Lapponum-repens 636. phylieifolia Arbuscula 636. purpurea-nigricans 635. repens-Caprea 636. Sambucus paucijuga 458.* Sambulus moschatus 658. Sarcomeris 383.* Sarcothalia 75.* Sarto- ria 44.* Saussurea Karelinii 455. Sauteria 438. Saxifraga granulata 334. Scabiosa suaveolens 202. Scapania uliginosa 439. Schätzellia 419. Schedonardus 228. Schellingia 231.* tenera 232. Schistidlum ambiguum 715.* Schistostega 446. Schizopetalym 250. Seiadium 72.* Sciadonardus 229, Seirpus lacustris 213. radicans 214. Sclerochloa procumbens 646. Selerotium perpusillum 282.” Scoleeiocarpus 127. Scutellaria Columnze 561. hastifolia 213. Securidaca volubilis 590. Sedum nov. spee.? 82. Selenochlsena 734. Seligeria disticha 440. Sempervivum Doellianum 449.* hirtum et soboliferum 201. Senecio Cacaliaster, Fuchsii, nemorensis et saracenicus 203. Seseli Gonani 570. Setaria vertieillata 2i4. Sida 695.* Sidalcea 694.* Sillin.annia tekana 566. Sinapis 573. Siphocampylos mollis 353.* Smilacex 608. Solanum nigrum 180. Sorosporium Dianthi 627.* Saponaris 627. Sorostachys 229, Sparganium affıne 295. natans 294. Spartina ver- sicolor 639. Spergula Morisonii 452.* pentandra 195. 451.* Spergu- laria 574. Sphreria Ammophilsee 292.* mucosa 463. Sphagnum subse- eundum 439. Torreyanum 716.* Spilocza Opuntize 625.* Spondylosium 69.* Spongonema 72.* Speridesmium atrum 634. cellulosum 634. vulgare 283. Sporisorium Mayidis 628. Stachys alpina 212. S!aphylea colchica 458.* Statice elongata 213. Staurogenia 69. Stenactis 202 Stephanozxanthium 69.* Stereum vitile 125.* Sterrebeckia 126,* gea- ster 127.* Strelitzia ovata 406. Struthiopteris 446. Stylonites 128. Subularia aquatica 588. Swertia perennis 576. Sycomoras 104. 107.* Synoecia 107,* Synthlipsis 714.* T:eniopetalum 571.* Taraxacum dens leonis 702. Terebera 229. Tempskya 734. Thalietrum angustifolium, Jacquinianum .. Nestleri, simplex, sylvaticam 193. Theleporus 124.* Tilia 113. grandifolia 196. Timmia megapolitana var. salisburgensis 443. Tofjeldia calyculata 213. Topospora 128.* Torula encausta 632.* fructigena-632. pino- phila 631. ulmicola 631. Tragopogon stenophyllus 539. Trametes 122* balanina j124.* isidioides 123.* natalensis 123.* pertusa „123.* scalaris 123.* Sceleton 124.* Sclerodermea 124.* umbrina 123.* ursina 123.* Wahlbergii 123.* Trapa natans 452 Trematodon ambiguus 217. 440. Tremella corrugis 126.* Trichoceras 74.* Tri- chocoronis 708.* Trichostomum giganteum, gläucescens, pallidum 439. Trifolium agrarum, aureum, campestre 197. Lupinaster 605, Tristi- cha 36. 39.* bryoides 39.* zeylanica 39.* Tropolum Morisianum 726. Tubicaulis 733. Tulipa Gesneriana 726. Tunica 574. Typha gracilis 539. 754 Ulex europ:eus 251. 252. Uredo Digitarise 625.* Helianthemi 626.* Leguminosarum 626.* Lini 626 * longissima 626. Marrubii 626.* oe- culta 646. segetum 625.* Urodon 477.* Urostigma 105. 110.* Urtica adoensis 259 * bracteata 258.* bullosa 259.* condensata 260.* cor- datifolia 258.* Fernandeziana 259.* freiereformis 258.* glomerulse- flora 257.* lomatocarpa 260.* mollis 258.* nivea 232. pauciflora 258.* pseudodioica 257.* Schimperiana 259.* simensis 259.* tenuis 257-* tetraphylia 260.* Utrieularise indiese 734,* Valeriana sambucifolia 328. Valerianelle 458. Varilla 713.* Verbascum 85 fleecoso-thapsiforme 89.* Lychnitidi-Blattaria et -phlo- moides 212. mosellanum 87.* thapsiformi floccosum 90.* Verrucaria Sauteri 463. Vibhurnum Opulus 224. Vincetoxicum vulgare, 183. 569. Viola epipsila 332, heterophylia 573. hirta 573. suecica 332. Viscum 706.* Volkameria angulata 224. . - : Weisia eirrhata, serrulata 440, Wolffia Michelii 645. Woodsia hyperborea 446. "Xanthium riparium 96. Xiphocoma 457. Zygodon lapponieus 440. Mougeotii 441. viridissimus 441. Zy- gopteris 734. . V. Abbildungen Taf. I. zu 8. 223. Schellingia tenera Steud. Erklärung: 8. 232. Taf. II. zu S. 385. Anatomie von Wurzeln der Doldengewächse. Erklärung im Test S. 385 —389. 401—405. " Tat. III zu S. 433. Schematische Darstellung des Blüthenbaues von Adoxa Moschatellina L. Erklärung: S. 437. Taf. IV. und V. zu S. 481. Missbildungen an Blättern und Früch- ten. Erklärung im Text S. 481—493. Taf. VI. zu S. 657. Anatomie von Wurzeln der Doldengewächse. Erklärung im Text S 657—665. Taf. VII. zu S673. Analyse der Aldrovanda vesiculosa Mont. K} Erklärung : S. 683.* VL Verbesserungen. Seite 108-Zeile 5 v. 0. lies 0°,46 statt 4°,46. „”"_r un 4 vu ,„ welchen , welche. » „21 v. a. „ Durrah. u. Hennastrauch st. Durech und Hennestrauch. „2 „» 13 vu. „ befruchtet statt befeuchtet. Dre 15 v. o. „ Vilmeorin statt Vitmorin. „» sn ,, 22 v. u. „ Vilmorin statt Vitmerin. »_2% „19 v. u. „ Morelet statt Morellet. » M&- „10 v.o. ,„ Zella statt Halle. „ _348- „23 v.o. , sie statt hier. » #68 „ 7 v. 0. „ dasjenige statt das 30te. »„ 497 „8 vu, Seiner\statt meiner. #5 „ 6 v.u. „er statt ich. » 54" ,10 vo. „ Carex pauciflora st. Cirsium paueiflorum. — m Besondere Beilage zur Flora 1850, 'Verzeichniss (erstes) der in Bayern diesseits des Rheins bis jetzt gefundenen Pilze; zusammengestellt Friedrich Freiherrn von Strauss. Einleitung. 1. Ein Erstling, ein Anfang nur soll diess Verzeichniss sein, ein- 'ladend zur Fortsetsung und Ergänzung; nichts Geschlossenes, nichts Vollendetes! Nicht einmal auf Annäherung zur Vollständigkeit macht dasselbe Anspruch. Wenn das kalte, aber freilich vielfach und gründfich in allen Richtungen durchforschte Skandinavien, nach Fries- ens vorjähriger Schrift gegen 4000 Pilzarten enthält; so müssen in dem wärmeren, der Pilzentwickelung viel günstigeren Bayern we- nigstens doppelt so viel, als die hier verzeichneten Pilze und unter diesen wohl auch "gar manche noch unbeschriebene Arten zu fin. - den sein. Leicht hätte das Verzeichniss noch um mehrere hundert Arten vermehrt werden können, hätte man auch diejenigen aufgenommen, die von einzelnen Mykologen als eigene Arten, von anderen Autori- täten als blosse Formen angesehen werden, deren Selbstständigkeit also zweifelhaft war; — hätte man auch diejenigen, etwa mit einem Fragezeichen eingeschaltet, welche jenseits der bayrischen Gränzen in dem benachbarten Oesterreich und Sachsen zu Hause und höchst wahrscheinlich auf dem angränzenden ganz gleich beschaffenen bay- rischen Gebiete ebenfalls heimisch, nur der Aufmerksamkeit der Na- turforscher vielleicht eutgangen sind; — hätte man auch*diejenigen aufnehmen wollen, welche ganz gewiss in Bayern gefunden worden, aber auf exotischen, in Gärten und Treibhäuseyn künstlich erzogeuen Pflanzen gewachsen sind. - Allein nach den strengen Regeln der Wissenschaft, und nach dem, ganz allein auf das bayrische Vaterland, auf die nähere Kennt- niss seiner eigenthümlichen inneren Erzeugnisse gerichteten Zwecke ” Bes. Beil, z. Flores 1850. ı 2 dieser Zeilen durfte nichts Zweifelhaftes, nichts Ungewisses, nichts. Auserbayrisches aufgenommen werden; und da das Leben eines Pilzes nicht durch die Luft allein, in der er lebt, sondern auch und, vorzugsweise durch den Boden, in dem er seine Wiege fand, be- stimmt wird: so mussten nicht allein alle Parasiten auf Treibhaus- pflanzen, sondern auch alle Parasiten auf Gartengewächsen unerbitt- lich ausgeschlossen werden, weil sie nur der Luft nicht dem Boden nach dem bayrischen Vaterlande angehören. Nur die Parasiten auf solchen ursprünglich fremden Pflanzen, die schon seit einer langeu Reihe von Jahren im Freien gezogen sich akklimatisirt, und weithin in Menge naturwüchsig sich verbreitet haben, wie Rosa centifolia, Aesculus, Robinia, Laburnum fandeu darin ihren Platz mit dem nämlichen Rechte, mit welchem wir die Getreidearten und Ackerge- wächse, die Obstbäume und die Weinrebe seit Jahrhunderten als einheimisch anerkennen, obwehl sie zu Cäsars Zeiten ganz gewiss in ganz Deutschland nicht zu finden gewesen wären, und erst der fortschreitenden menschlichen Cultur. ins rauhere Klima nachge- folgt sind. Geordnet wurde das Verzeichniss nach dem neuesten verbesser- ten Systeme, welches unser Aller grosser Meister in der Pilzkunde, Elias Fries zu Upsala, in seiner neuesten Druckschrift: Summa Vegetabilium Scandinaviae T'om. IF. 1849. mit Rücksicht auf die vielen Beobachtungen der letzten zwanzig Jahre aufgestellt hat; — in der festen Ueberzeogung, dass dieses sein neuestes System bald die nämliche Autorität sich erwerben werie, welche seine älteren An- sichten wohlverdientermassen genossen haben, Weil aber nicht vorausgesetzt werden kann, dass die vorer- wähnte neueste Schriit, die zanächst nur aul Friesens Vaterland “ berechnet ist, und ausserhalb desselben nur halbes Interesse hat, un- ter den bayrischen Botanikern solch eine allgemeine Verbreitung g®- winnen werde, als diesem Verzeichnisse gewünscht wird, so wurden die jetzögen unterscheidenden Merkmale der in Bayern vorkommen- den Gattungen aus diesem Systeıne extrahirt und vor jeder Abthei- lung (Ordnung) der hetreffende Auszug der Gattungsmerkmale , fer- ner vor dem Anfange des Verzeichnisses auch die extrabirte Ueber- sicht der "sämmtlichen 34 Abtheilungen vorausgeschickt, um die neuesten Veränderungen des Systems jedermann zugänglich, den Cha- rakter jeder Gattung dem Leser verständlich zu machen. 3 Die Merkmale der Arten, welche in diesem Verzeichnisse ge- meint sind, ergeben sich von selbst aus den in erster Reihe ange- führten Citaten aus Fries Systema mycologicum, Elenchus und Epierisis, dann aus den bekanntesten bayrischen Schriftstellern, was auch für diejenigen Leser, die etwa nur Rabenhorst’s vielverbrei- tetes Handbuch besitzen (weil letzteres gröstentheils der Eries’schen Nomenclatur folgt), ebenfalls brauchbar sein wird. . Da ferner in einer vorzugsweise vaterländischen Schrift die va- terländischen Namen nicht fehlen durften, so wurden die in der Volkssprache gaugbaren Nameu überall, wo sie bekannt waren, bei- gesetzt. Das Sternchen endlich deutet an, dass der bezeichnete Schwamm essbar sei. > So viel über Zweck, Inhalt und Gebrauch der nachstehenden Schrift. B II. In Beziehung auf die geographische Verbreitung der Pilze wird jeder Pilzsammler Jie Erfahrung gemacht haben, dass die meisten Pilze überall gedeihen, wo die Bediugungen ihrer Existenz in den Stoffen, deren sie zu ihrem Leben und Wachsen bedürfen, und in der ungestörten Verwesung und Verwandlung derselben, d. i. wo ausser jenen Stoffen noch atmosphärische Luft, Wärme und Feuch- tigkeit vorhanden sind. Luft und Bodenwärme, Elevation des Bodens über die Meeresfläche, Klima und Breitegrad scheinen sehr wenig Einfluss auf die Vegetation der Pilze za haben. Der Fliegenschwamm, der Zunderschwamm, Polyporus versicolor, die meisten Lycoper- don’s und vollends die Schimmelarten entwickelu sich mit gleicher Freudigkeit im Norden, wie im Süden, im Osten wie im Westen von Europa. Xylaria Hypo.ylon ist auf der Insel Java fast un- ter dem Aeguator und in Lappland unter dem Polarkreise gefunden worden. Lycoperdon gemmatum wächst an den niedrigsten Küsten des Meeres und 6000 Fuss erhaben über der Meeresfläche. ‘Den meergrünen Schimmel, Penieillium glaucum, kennt man am Nordkap und am Cap Matapan, an den Säulen des Herkules und am Ural, - ja weiter noch über die europäischen Gränzen hinaus, und Eurotium herbariorum verfolgt den Botaniker in allen Welttbeilen bis in die Urwälder Brasiliens hinein. , ı 4 Nur die tropischen Pilze, wie die übrigen tropischen Gewächse, scheiden sich merkbar und auffallend von den andern Pilzen in dem gemässigten und kalten Erdgürtel der näher untersuchten nördlichen Hemispbäre. In den merkwürdigsten Formen uud Farben entwickeln sich in der heissen Zone vielerlei verschiedene Gattungen und Arten der Phalloideen, von welchen Europa nur zwei Species aufzu- weisen hat. Dort zwischen den Wendekreisen wuchern die Sphae- riaceen in vielgestaltigen Umrissen und baumähnlichen Formen, die. wir vergebens in Europa suchen würden. Auch die holzigen und „ähen Polyporineu und Auricularinen sind artenreicher und manch faltiger als bei uns. Dagegen scheinen die fleischigen Ägurieinen, welche gerade der Hauptschmuck der Wälder in Europa sind, dort in der heissen Zone zu mangeln. So auffallend die Pilzvegetation in den Tropenländern von der Pilzvegelation, welche wir um uns kennen, verschieden ist; so wenig wesentliche Unterschiede zeigten sich bis jezt innerhalb Kuropa, nicht einmal zwischen den nördlichen und südlichen europäischen Ländern, die doch in der Phanerogamenflora so auffallend abweichen. Einzelne Pilze scheinen ’zwar die Gebirgsketten nicht zu überstei- gen, oder, wenn sie solche überschritten, nicht auszudauern, wie 2. B. bei uns Agaricus caesareus und Clathrus cancellatus. Andere Pilze scheinen wie festgebannt an gewisse Orte und Gegenden, aus welchen sie nicht heraustreten; aber die Meisten, bei Weitem die Meisten sind Weltbürger, wenigstens europäische Welttheilsbürger: und wandern so weit als die Luft ihren Samen weht. Was in Italien, in Frankreich, in England, in Schweden, im nördlichen Russland an Pilzen gefunden wurde, ist zum grösseren Theile (bis auf obige ortsgebannte Pilze) nach und nach auch in Deutchland wieder gefunden worden und nichts steht der Hoffnung entgegen, dass bei fortgesetztem Forschen noch Manche, die bisher als fremde betrachtet wurden, auch in Deutschland zum Vorschein kommen, und dass noch mehr Uebereinstimmung in den Pilzfloren der verschiedenen Länder sich zeigen werde, als jetzt schon überwie- gend vorhanden ist. Nach solchen Erfahrungen könnte eine Pilzflora Bayerns fast überflüssig scheinen, da sie doch mit der Pilzflora Deutschlands, die jedermann aus Rabenhorst’s Handbuche kennt, höchst wahrscheiu- lich übereinstimmen wird, 6) Allein erprobt ist solche Vermuthung noch nicht; — und selbst. ständig die Thatsachen zu erheben: wie weit wirklich Uebereinstim- mung herrsche? wie weit nicht? ist doch auch wohl der Mühe werth gewesen. Jeder sehe mit eigenen Augen! Es gibt ferner, wie bereits oben bemerkt worden ist, verschie- dene Pilzarten, welche wie eingebannt in gewisse Gegenden sind. Bei Einigen, die auf lebenden höher organisirten Pflanzen wach- sen und von deren Säften zehren, wie bei allen Uredineen und bei vielen Sphueriaceen ist die Existenz des Pilses selbstredend an die Existenz der Mutterpflanze gebunden. Andere, die aus Rinden und Hölzern oder auch ans dem ver- wesenden Laube der Wälder ihre Nahrung ziehen, treten nicht aus den betreffenden Waldungen heraus. Andere gedeihen in Laub-, Andere in Nadelwäldern. Wieder Andere sind in ihren Lebensbedingungen offenbar von dem Untergrunde abhängig, den die sie ernährende Schichte trägt. So gedeiht Mitrula paludosa nur auf Torfboden, Sparassis erispa nur auf kalkigem Grunde, Geaster hygrometricus, Peziza arenaria nur auf Sandboden, Polysaccum crassipes mit seinem perennirenden saftigen immer feucht zu erhaltenden unterirdischen Strunke nur in verticalen Spalten feuchter Sandsteinfelsen. ‘Andere Pilzarten epdlich sind unerklärlich abgeschlossen von der übrigen Welt, ohne dass man die Hindernisse einer weiteren Verbreitung zu errathen vermag. So entwickelt sich in unserem Lande das Cronartium asclepiadeum nur in dem Gebirge, obgleich das Cynanchum Vincetoxicum, auf dessen Blättern es herauswächst, allenthalben auch in der Ebene vorkommt. So sind in der Erlanger Gegend und nur in dieser von Schmiedel und Martius Pilze entdeckt worden, die ausser Erlangen in ganz Europa nicht weiter gefunden worden sind, wie Burcardia globosa, Peziza stenosto- ma, carneorufa und episphaeria. So wurde der Geaster colifor- mis noch nirgend anderswo als in den englischen Grafschaften Nor- folk und Suffolk und umgekehrt in England von allen auf dem Con-, tirente lebenden zahlreichen Morchelarten nur die einzige Morchella So gedeiht in Bayern die Trüffel nur spar- semilibera gefunden. In den skandinavischen sam in einzelnen engbegränzten Strichen. Reichen kommt sie gar nicht vor, nicht einmal im südlichen Schleswig. Dieses Alles sind räthselhafte Erscheinungen, deren Lösung nur * 6 dann zu erwarten ist, wenn viele solche einzelne Vorkommnisse auf- - gezeichnet und bekannt werden, Darum wurden im Verzeichnisse die Wohnplätze der selteneren Pilze jedesmal angegeben und darum wird auch die gesammte gegen- wärtige Arbeit keine ganz Verlorene sein. Der ehrwürdige Fries hat aus bald 40jähriger Beobachtung über die geographische Verbreitung der Pilze Resultate gezogen, ‚welche er in einer besonderen Abhandlung der Welt mittheilen zu wellen bereits angekündigt hat, und die ohne Zweifel höchst interes- sant werden, jedem Pilzforscher wichtige Aufschlüsse geben wird. In den skandinavischen Reichen zwischen dem Nordkap und der Eider, zwischen dem Weltmeere und dem baltischen Meerbusen un- terscheidet einstweilen Fries wie Unger vier Regionen mit eigen- thümlichen Pilzarten neben denjenigen Arten, welche zweien oder dreien oder allen Regionen gemeinschaftlich sind. Er nennt sie 1) regio campestris, 2) regio fugineo-montana, 3) regio abiegno- montana, 4) regio pinelo-montana. Solche Abtheilungen passen nicht auf Bayern. Ganz Bayern diesseits des Rheins, das Donau- wie das Maingebiet, ist einerlei Berg- und Hügelland. Selbst die grosse Ebene zwischen der Donau und der südlichen Alpenkette ist kein schroff abgeschnittenes, sondern ein sanft aufsteigendes Plateau und fast alle Pilzarten, die darauf leben, findet man auch im Gebirge wieder, Berge, wo die Buche, und Berge, wo die Tanue vorherrscht,. zeigen allerdings verschiedene Pilzarten in Folge der verschiedenen Bodenbeschaffenheit, aber sie vermischen sich in jedem grösseren Landstriche und liefern daber keine merkbare geographische Gränze für die Pilzvegetation. Oertliche Verschiedenheiten und örtliche Kigenthümlichkeiten, einzelne Seltenheiten, vielleicht Neuigkeiten an Pilzen lassen sich gleichwohl aus örtlichen Verhältnissen in folgenden drei Bergketten Bayerns erwarten: 1. In der südlichen Alpenkette, welche westlich vom Bodensee im sogenannten Allgäu aufsteigt und östlich mit dem Uhnters- berge und dein hohen Göhl schliest. Aus den mittleren Höhen dieses Gebirgszugs kennt man als Ei- genthümlichkeiten: die Z’rametes ceinnabarina, die Arrhenia cupw- laris, die Guepinia helvelloides, die Heterosphaeria Patella al- pestris, (sonst Peziza Chailletäi genannt) die Ascospora cruenta und das Aecidium elatinum, aus den höhern Regionen endlich das f ". ' Hericium stalactiticum. Wenn auch die höchsten sogenannten \ Latschenberge, wo nur Pinus Pumilio fortkommt, der Pilzvegeta- tion nicht zusagen, so mögen doch die hohen Alpen manchen noch unbekannten Pilz beherbergen. Nachdem die Natur eine scharfe Gränzlinie zwischen den Vascularpflanzen der Alpen und denen der niederen Berge gezogen hat, so dürften wohl auch die Pilze nicht unberührt von dieser Scheidelinie geblieben sein. Die vorherrschende Gebirgsformation ist hier der früher soge- nannte Alpenkalk, meist Jurakalk, in den Vorbergen Flischsandstein und Molasse, die höchsten Spitzen sind kahl; doch noch bis 6500 Schuh Höhe tragen sie Gewächse und Pilze. 2. In der Gebirgskette gegen Böhmen hin,- weiche nördlich vom sächsischen Erzgebirge und bayrischen Vogtlande anfängt, im Fichtelgebirge zusammerläuft und im sogenannten bayrischen. Walde bis an den Inn hinabzieht.. Die nördliche Hälfte ward durch Funck in Gefrees fleissig dureh- - forscht und lieferte insbesondere viele eigenthümliehe Sphaeriaceen. Dort allein sind Polysaccum erassipes und Hydnam squalinum zu Hause, Die übrigen Pilze des Fichtelgebirgs sind sus Funcks Heften getrockneter kryptogamischer Gewächse,, die in der Regens- burgischeu botanischen Zeitung jedesmal namentlich aufgezählt wur- den, bekannt. Die südliche Hälfte, der bayrische Wald, ist noch nicht unter- sucht und möchte wohl manche jener seltenen Arten bergen, welche Xrombholz und Corda in Böhmen entdeckt haben. Granit, neiss, Uebergangsthonschiefer und Uebergangskalk bilden den kal- »n Untergrund dieser meist bis zur Spitze mit Tannen und Fich- a bekleideten Berge, welche im Schneeberge des Fichtelgebirgs s auf 3642 Schuhe, im Arber des bayrischen Waldes bis auf 26 Fuss über der Meeresfläche emporragen. An Lichenen ist diese Gegend ganz vorzüglich reich. 3) Im Spesshart mit Inbegrifl' des bayrischen 'Theils am Oden- walde im Südwesten und der zusammenhängenden Rhön im Nordosten. Letztere, in schwarzen Basaltkegeln mit steiler kahler Spitze birtu 3154 Fuss im Kreuzberge und bis zu 3203 Fuss in der gros- seWasserkuppe sich erhebend, am Fusse der Berge mit dünner "Wlung bekleidet, untermischt mit ausgedehnten unergründlichen Tonooren, ist nicht sehr quellenreich,, doch feucht, rauh und un- 8 fruchtbar, - gleich dem Fichtelgebirge eine reiche Fundgrube für Li- chenen, weniger für Pilze geeignet. Jener (der Spesshart) hingegen, ein gedrängter Haufe rundge- wölbter niederer, nicht über 2114 Fuss (im Geiersberge) aufsteigen- der Berge von engen Thälern und üppigen Wiesengründen durchzo- “ gen, reich an Quellen, reich an Holz aller Art, an Eichen, Buchen, Birken, Aspen und Saalweiden, an Föhren, Fichten, selbst Lärchen, in Folge der verschiedenen Culturen wenig untermischt, fast durchgängig in grössern abgeschlossenen Massen, deren Laub- und Holzahfälle nieht übermässig weggeführt, sondern dem Boden erhalten worden sind; in einer weuig bevölkerten, verkehrsarnen Gegend, fast nur von Holzhauern und Förstern begangen, vou keines Pilzforschers Fuss noch betreten, eine jungfräuliche Erde, gleichsam ein Urwald für Pilze in Bayern: diese herrliche Waldmasse ist nach ihrer gan- ‚zen Beschaffenheit vorzugsweise für Pilze aller Art geeignet, und -bietet dem Forscher eine reiche Aussicht auf Entdeckungen mehr als alle andere Gegenden Bayerns. Der Untergrund ist hauptsächlich bunter Sandstein, daneben Ur- gebirg, Gneuss und Glimmerschiefer, auch Zechkalk des Kupferschie- ferzugs, “ Ueber die Pfalz hat der Verfasser dieses weder eigene Erfah- rungen, noch Data sammeln können. Sie musste daher in dem nachstehenden Verzeichnisse unberührt bleiben. Im. Vorarbeiten für diess Verzeichniss waren viel weniger vorhan- den, als man in einem Lande erwarten sollte, welches nach allen Richtungen hin seit einer Reihe von Jahren von eifrigen Botanikern durchforscht worden ist. Ueber den gläuzenden Entdeckungen an höher organisirten Pflanzen blieben unbeachtet die armen Proletarier der Pflanzenwelt, Die älteren dem jetzigen Bayern angehörigen Botaniker vor Micheli: Albertus magnus aus Lauingen (5 1280), Fuchs aus Wemding (t 1566), Kämmerer (Üamerarins) aus Nürnberg (5 1586) haben der. bayrischen Pilze kaum oder gar nicht gedacht. Als der grosse Floreutiner Micheli 1729 seine Nova planta- rum genera mit seinen höchst interessanten, unbegreiflich lange ver- “ kannten Beobachtungen über die Sporen und über die Entwickelemg der Pilze herausgab und in diesem Meisterwerke 1003 Species von Pilzen beschrieb, draugen seine Entdeckungen wenig über Jie Alpen... Gleditsch (1753) kannte ihn, folgte ihm aber nicht ins Einzelne, sondern richtete sich im Einzelnen wie im Ganzen nach dem leuch- tenden Polarsterne Linne, welcher bei aller Riesenkraft seines ‚Gei- stes doch nicht in alle Formen der lebenden Natur gleichmässig_ein- zudringen vermochte, von den Pilzen, sei es ohne Kenntniss, oder ohne Ueberzeugung von Micheli’s Entdeckungen, nur wenig Notiz nahm, und in der zweiten Ausgabe seiner Species plantarım 1763, (der letzten in seinem thätigen 1778 geendeten Leben) nur 85 Spe- eies Fungorum, darunter allein 62 AHlymenomycetes, und 23 andere Pilze unterschied. Schmiedel in Erlangen war der erste deutsche Botaniker in bayerischen Landen, welcher näher mit den Schwänmen sich be- schäftigte und 1743 in seinen lconibus plantarum et analys. partiam eine Reihe trefflicher Abbildungen mehrerer Pilze lieferte. Ibm folgte zwanzig Jahre später der unermüdliche, Alles mit Feuereifer umfassende Schäffer im ursprünglich altbayrischen, damals reichsstädtischen, jetzt wieder bayrischen Regensburg. Seine vorläu- figen Beobachtungen über die Schwänme 1759; seine Abhandlung über den Gichtschwamm 1760; seine Abbildungen einiger sonderba- ren Schwämme 1761, und endlich seine vier Bände Abbildungen bayrischer und pfälzischer, um Regeusburg wachsender Schwämme, (330 Kupfertafeln), welche er in 12 Jahren 1762—1774 vollendete, rissen nicht allein die bayrischen Pilze an das Tageslicht, sondern weckten und belebten das Studium dieses lange vernachlässigten .Ge- schlechts nicht nur in Deutschland, sondern weit über seine Marken hinaus, wo jetzt noch dieses Bilderwerk das Andenken seines Ver- fassers ehrenvoll aufrecht erhält. Viel trug dazu bei — der Schäf- fer’n inwohnende feine Takt eines viel und aufmerksam beobachten- den Geistes, der ihn veranlasste, für seine Abbildungen immer nur solche Exemplare zu wählen, welche den Typus der Art am besten ausdrückten; wodurch es kam, dass diese seine Abbildungen, obgleich sie nach dem jetzigen Staude der Wissenschaft Vieles vermissen lassen, doch immer noch brauchbar sind, und überall citirt werden, weil sie schon am Habitus den Pilz erkennen lassen, den Schäffer vor Augen hatte. Minder glücklich war sein Nachfolger Batsch, der, mit gleicher Vorliebe für die Pilze begabt, nicht weniger auf- merksam und durch bessere Zeichner und Kupferstecher unterstützt 10 war, aber weniger zu unterscheiden wusste, oft unscheinbare, ver- kümmerte oder ganz junge Exemplare als eigene, Arten abbilden liess und dadurch mitunter Zweifel statt Licht in die Wissenschaft gebracht hat. Schäffern verdankt Bayern die sichere Kenntniss von 280, darunter 237 genau bestimmbaren fleischigen Pilzen (Hy- menomycetes, avelche C. Nees zum Unterschiede von den übrigen Pilzen, aber ohne Nachfolger zu finden, vorzugsweise Schwämme ge- nannt hat.) “ Nach ihm war es Schrank zu Ingolstadt, der den ersten Ver- such machte, den Pflanzenreichthum Bayerns ins Puhlicum zu brin- gen, indem er seine bayrische Flora schrieb, in deren Hten Theile 1789 auch die bayrischen Pilze ihre gebührende Stelle erhielten. Ihm stand Micheli nicht zu Gebote. Nur Schäffer, Haller und Gleditsch, dann einige Abhandlungen von Wulfen und An- deren konnte er benutzen. Ihm war bei seinen ührigen Berufsge- schäften die Zeit nicht vergönnt, den Pilzen eine besondere Aufmerk- samkeit' zu widmen; dennoch fand und beschrieb er 200 Species, darunter das merkwürdige Hericium stalactitieum, die von W ulfen in den krainischen Alpen entdeckte, auch in Bayern aufgefundene Guepinia helvelloides und 82 Agaricini, wohei mehrere wahrschein- lich eigenthümliche Arten, wie z. B. sein, (nicht Friesens) A. aqua- tilis, sein A. abbreviatus und sein A. melacloon. .Ob diese und die anderen ‚von ihm neubenannten, in diesem Verzeichnisse am Schlusse der Agaricinen-Ordnung nachgetragenen Pilze wirklich neu oder nur anders benannte Arten und welche? sind, bleibt eine Auf- ‚ gabe für die in und bei Ingolstadt wohnenden Botaniker, welche gerne dem Andenken dieses wohlverdienten bayrischen Naturforschers die Mühe widmen werden, an Ort und Stelle die Originslien zu seinen Beschreibungen aufzusuchen, zu vergleichen und klar zu wachen. . Gleichzeitig mit Schrank’s vollendeter Flora bildete sich m Schäffer's Vaterstadt aus kleinem Anfauge und ungemein kleinen Mitteln die später so ausgebreitete hotanische Gesellschaft, welche gleich in den ersten Jahren ihres Bestehens auch auf die Pilze ihr Augenmerk richtete, wie unter Anderen die von Duval entdeckte Dothidea Ulmi erkennen lässt. Mit dem Schlusse des 18ten und dem Eintritte in das 19te Jahrhundert trat auch die Natarkunde der Pilze in ein neues, in ein höheres Stadium, als Persoon unternahm, in seiner 1801 ersebie- - 1 nenen Synopsis fungorum alle Entdeckungen seiner Vorgänger, auch diejenigen, welche seit Schäffer's Zeiten in Frankreich durch Bul. liard, in England durch Bolton und Sowerby, in Dänemark durch Oeder, Vahl, Müller, Hornemann, Holmskiold, in Deutschland durch Batsch, Roth, Hofmann, Schrader, Tode, Humboldt, Wulfen, Jaeqguin und durch Persoon selbst gemacht worden waren, zu einem systematischen Werke zu. sammen zu fassen, welches bald Gemeingnt aller Mykologen Euro- pas geworden ist, und 1510 Speries aus allen Theilen Europas enthält. Was bald darauf in der Lausitz Albertini und Schweiniz, in der Neumark Rebentisch, in der Kurmark Link, in Oester- reich Trattinnick leisteten, fand im Gewühle der Kriegsdrangsale, die 25 Jahre lang Deutschland bewegten und auch die Freunde der Botanik von den Naturstudien abzogen, nur schwachen Auklaug und keine Nachfolge. Erst nach dem Continentalfrieden lebte mit den ‚ anderen Wissenschaften auch die Pilzkunde, anch die Kenutniss der bayrischen Pilze mit C.Nees von Esenbeck wieder auf. In seinem geistreichen, aus »aturpbilosopbischen Sätzen entwickelten, durch zahlreiche Abbildungen erläuterten Systeme der Pilze und Schwän- me, welches 1817 in Würzburg herauskanı, beschreibt er gar manche, in den fränkischen Provinzen von ihm beobachtete Pilze, welche man unter seiner Benennung auch in diesem Verzeichnisse wieder finden wird. Reichlicher war der Beitrag zur bayrischen Pilzflora, welchen gleichzeitig 1817 Martius in seiner Flora von Erlangen mit 500 Species lieferte, unter welchen die neuentdeckten Pezizen stenostoma,, carneo-rufa und episphaeria besonders bemerkbar sind. Früher schon hatte der unverdrosseue J. J. Sturm in Nürn- berg, unbeirrt durch die Schwierigkeiten der Zeit, sein eben so zweckmässig angelegtes uls trefflich ausgeführtes Unternehmen, alle Pflanzen Deutschlands abzubilden, im Jahre 1813 auf die Pilze aus- gedehnt, fand aber weıer damals noch später Mitarbeiter in Bayern, daher die hierin abgebildeten, von Ditmar und Corda, von Rost-' kovius und Preuss beschriebenen Pilze nicht Alle für dieses Verzeichniss zu benützen waren. Unterdessen war in Linne’s Vaterlande ein damals junger Mykologe aufgestanden, der bald alle Anderen übertraf, der, weniger auf die Formen als auf die Entwickelung der Pilze achtend, durch unzählige Beobachtungen den Gang der Entwickeluug der Natur ab- 12% zulauschen, darnach die Arten und die Gattungen gehörig abzugrän- zen und durch unverdrossene Vergleichungen die verworrene Sy- nonymik zu läutern verstand. Elias Fries’ens Systema uyeo- logieam (1821— 1828} schuf neues Leben in der Mykologie, und hat sie hauptsächlich auf diejenige Stufe gebracht, welche sie seit jener Zeit unter den botanischen Studien ehrenvoll einnimmt. Bis 1828, als der Ilite Theil seines Systemes ins Publicum kam, unterschied er, der Vorsichtige, bereits 3653 Species fungorum, die aber seitdem durch die Forschungen Wahlenberg’s, Schub- machers, Lund’s und Fries’ens selbst in den skandinavischen Reichen; &reville’s in Schottland; Berkeley’s in England; Uhevallier’s, Rogues, Desmazieres, Montagne’s, Leveil- 1es, Tulasne’s in Frankreich, De Candolle’s und Seeretans in Genf; Vivianis, Vittadini’s, Notaris in Oberitalien; Link’s, beider Nees von Esenbeck's, Rostkovins, Kromb- holz’ens, Lenzens, Corda’s, Ungers, Schmidts, Kunze's, Klotzsch’rens, Wallroth’s, Rabenhorst's, Fiedler's, Schlech- tendal’s in Deutschland; Sch w einiz’ens in Nordamerica, Jung- ‚huhn’s in Java, und durch die aus andern tropischen Ländern durch Seefahrer und Reisende nach Europa gebrachten, von englischen, französischen und deutschen Botanikern, namentlich von Persoon, Montagne, Nees und Ehrenberg beschriebenen Arten auf wenigstens 8000 Species angewachsen sein mögen, ungerechnet die vielen zweifelhaften Sphaeriaceen und Uredineen, welche auf le- benden Pflanzenblättera wuchern, und von Vielen als eigene Arten, von Andern nur als locale Formen des nämlichen Exanthems be- trachtet werden. So weit sind wir nun gekommen, dass in jedem europäischen Florengebiete mehr Pilze zu finden sind, als andere Pflanzen höherer Organisation zueammengenommen, wie eben auch in der Thierwelt die niederen Organismen an Vielheit und Manch- faltigkeit die höheren vollkommneren Thiere bei Weitem übertreffen. Auch in Bayern muss sich dieses zeigen, wenn mehr Beobach- tungen dereinst zusammenkommen. Bis jetzt sind wohl gar viele Pilze von bayrischen Botanikern, ‘namentlich im Fichtelgebirge und . bei Regensburg beobachtet und gesammelt, aber nicht bekannt ge worden, mit Ausnahme dessen, was in der Regensburgischen botani-. schen Zeitung Flora veröffentlicht worden ist. Diese Lage der Wissenschaft und diese Lage der Vorarbeiten werden erklären, und deutlich machen: unter welcheu Verhältnissen \ 18 der Verfasser diese Arbeit übernommen und ’warnm er so weit vom Ziele entfernt geblieben ist? Dankbar erwähnt derselbe hierbei der grossen Gefälligkeit, mit welcher gleichgesinnte Freunde, namentlich sein hochverehrter, belehrender und ermunternder Freund von Mär- tius dahier ihre schönen Sammlungen und literarischen Hilfsmit- tel für sein Unternehmen ihm zu Gebote stellten, und schliesst . mit dem Wunsche weiterer Mitwirkung aus anderen bayrischen Ge- genden im Anschlusse an die Regensburgische botanische Gesellschaft, nach deren alteın und bewährtem Wahlspruche Concordia res parvae erescunt. München, den 20ten April 1850. ” 14 Synops Familiarum et ordinum fungorum secundum Systema Friesii reformatum in ejusdem Summa vege- tabilium Scandinaviae Tom. II. 1849 expositum. Familiae fungorum. . Thalamium discretum contiguum — exogeneum (Hymenium). Sporidia spo- rophoris suffulta > 0.20 0020..J Hymenomyeetes 1. — superum ( Discme), Sporidia in aseis incusa . . . . I Discomycetes H. — excipulo, proprio. (perithecio) inelusam (Nucleus). Sporidia aut in ascis recepta aut nd. . . » .DPyrenomycetes W. « Thalamium nullum aut laxum ı nen discretum a fungi substantia — Sporae coacervatae in centro peridii clausi . . . . xv Gasteromycetes IV. — Sporae nudae super stroma fructificans definitum (sporidochium) . . N Gymnomycetes \V. — Sporae nudae immediate e floccis vel mycelio enati . . 0... WHaplomyeetes VI. I. Ordines fungorum hymenomyeetorum. A. Hymenium primitus efliguratum — lamellosum radians . . . . Agericini 1. — porosum vel sinuosum . . . . Polyporini 2. — aculeatum vel varie protuberans . . Hydnei 3. B. Hymenium laeve vageve costalum — horizontale subinferum . . . . Auricularini 9. — verticale amphigenum . . . . Clavarini . — eonfusum cum fungo gelatinoso . . Tremellini 6. Y '- IE. Ordines fungorum discomyeetoruni. A. Discus excipulo saturatius coloratus. Fugaces. — Exeipulum ceraceum. Asei fixi persistentes Helvellacei' 7. — Exeipulam subgelatinosum. Asci erumpentes Bulgariacei 8. — Exeipulum suberosum. Asci varie descis- en 2 2 een. Dermatei 9. B. Exeipulum disco satnratius coloratum. Persistentes. — Execipulum coriaceum, ambitu orbieutari integro . . R . . . . Patellabiacei — Exeipulum corneum rimose aut valvatim dehiscens . . . . Phacidiucei — Exeipulum obliteratum vel nullum . . Stictei Zar IM. Ordines fungorum pyrenomyeetorum. A. Peritheeium diseretum, ostiolo definito instructum. Asei in eleo ut plurimum perfecti. Genuini. \ — ostiolum prominens papillaeforme . 7." Sphaeriacei -— ostiolum rimosum aut discoideo-apertum . Dichaenacei — ostiolum impressum punctiforme umbilicatum. Aseci vulgo breves, saepe rotundati, saepe diffluentes . . . . 15 -R Perisporiacei 15. B. Peritbeeium ineompletum absque ostiolo discreto. Asci utpluri- mum in sporidia mutati — perithecium loculoso-cellulesum, poro com- muni ostiolatum . NW Cytisporacei — peritheeium distinetum astomum dein varie Y Sphueropsidei dehiseens . . . . — perithecium a matrice quasi formatum spurium v. nullam, nueleus innatus plan- I Phyllostictei . tae matriei . Fan EV. Ordines fungorum gasteromyceetorum. 16. 17. 18. A. Sporidia receptaculis propriis persistentibusrecepfa haud pulverulenta. — Peridium volvaceum, discretum , duplex, gelatina distentum. Receptaculum liberum. Sporae in strato Mucoso, . . Phallodei — Peridium eum massa interna carnosa cel- Iulosa concretum. Receptacula e thalamio interrupta. Sporae vel sporophoris suffultae vel aseis Tuberacei inelusae . — Peridium diseretum simplex. Receptacula (sporangia) vel subearnosa lenticularia vel glo- endospora Nidulariacei bosa libera (in Sphaerobolo solitaria) x 19. 20. 21. 16 B. Sporidia capillitio floccoso isspersa, matura laxa, pulverulenta. — Primitus 'carnosi,, saepe compact. Peridium ‚subcoriaceum vel papyraceum, omnino configuum . . . . Lycoperdacei 22. — Primitus floccosi. Peridium e floccis laxius contextum, vulgo disparens . > . . . . . — Primitus mueilaginosi, fluxiles. Peridium erustaceum vel membranaceum Myzogastres 24. Trichodermucei 23. V. Ordines fungorum gymnomycetorum. A. Sporae liberae simplices, sporophoris vulgo suffultae "— Sporophora e stromate verticali exserta Isariacei 25. _ Sporophorg i in stratum horizontale stipata Aymenulacei 26. — Sporae it ‘apice stromatis stipitiformis capitatae . . . . Sporocybacei 27. B. Sporidia innata sessilia pedicellatave. — Speridia sistunt stratum exterius siro- matis, innata contigua . . . . Sclerotiacei 28, — Sporidia pedicello adnata, septata, lo- culosa . . oo. . . Coryneacei 29. — Sporidia. (vel sporae) sporophoris et pe- dicellis destituta, in muco matricali, saepe indurato natae . . . . . lIllosporiacei 3%. VI. Ordines fungorum haplomycetorum. A. Fiocei sporiferi erecti, a mycelio disereti (Hyphomycetes) — Sporae in vesicula receptae . . Mucorinei‘ 3. — Sporae liberae in opiee floccorum tubulo- sorum. > 020002000. Mucedinei 32. -— Sporae liberae inspersae floceis tubulosis Sepedoniei 33. B. Flocct in sporidia mutandi (Coniomycetes.) — Fibrae rigidae solidae a sporidiis diseretae Dematiei 34. — Fibrae cum sporidiis contiguae . . Sporidesmiei 35. — Fibrae mycelii absconditae sub epidermide plantae matricis. (Fungi entophyti .. Uredinei vel nonnullis exanthemata plantarum). . Hypodermei 36. Clavis generum Agaricinorum. 17 A. Lamellae membranaceae in duas membranas facile scissiles, (Fungi carnosi putrescentes.) a. Lamellae diffinentes in laticem’ (nigrum) . . Coprinus b. L. liqueseentes, demum pulverulentae . Bolbitius e. L. mucilagineae, sporis fusiformibus biloculari- bus (nigro) pruinatae . « Gomphidius d. L. persistentes membranaceae, ab hymenophoro discretae et facile secedentes (a sporis globosis, ferrugineis) decolorantes . . . Parillus e. L. persistentes, trama floccosa pilei cohaerentes, (e sporis adhaerentibus einnamomeis) pulveru- lentae . . . . . . Cortinarius f. L. persistentes , trama pilei coucrefae nudae, haud pulverulentae . . . Agarieus . B. Lamellae subeeraceae, aegre scissiles, cum pilei trama contiguae (Fungi carnosi putrescentes.) a. L. succosae, sese vertens . b. L. lactescentes (sporae echinatae) ec. L. rigido-fragiles, trama pilei vesieulari (spo- rae magnae globosae) d. L. plieaeformes dichotomae acie obtusa . e. L. tenellae rugaeformes simplices, acie acuta hymenium in massam ceraceam H ygrophorus Lactarius Russula Cunthar ellus Arrhenia ‘C. Lamellae carnoso-coriaceae lentae. (Fungi lenti reviviscentes.) a. L. lentae acie integra. Hymenophorum cum stipite non homogeneum Marasmius b. L. lentae acie serrato- dentatae . Lentinus e. L. firmae subeoriaceae, acie integra . Panus d. L. coriaceae plicaeformes dichotoniae obtusae . Xerotus D. Lamellae lignoso-coriaceae. (Fungi perennes.) a. L. longitudioaliter fissae revolutae . - Schizophyllum b. L. integrae firmae coriaceae . . Lenzites 1 2 Bes. Beil. 2. Flora 1850. 18 Hymenomycetes Specierum depietarum atque descriptarum in 5 äs |. ä H Nomina systematica, rariorumque e| 5 iler|$y sedes. =] > AR .| ien a Cal n>} o < zZ [77] (09 nn = N FAMILIA I. HYMENOMYCETES. Ordol. Agaricini. Genus. 1. Agaricus L. Subg. 1. Amanita (leucospori velo uni- - versali discereto). 85. 86 1/95. 244, |11| 583) 404| vaginatus Bull. cum varietatibus, griseus 245 et leprosus Schrank. 2 4 phalloides F. 3) 20. 241) 6| 584) 405) Mappa Willd. a) alba b) eitrina c) vires- cens. furfuraceus Schrank. 4 4 405| porphyrius Alb. Schw. in humidis sylvae norimbergensis. 5 27. 28} 5| 582| 405] muscurius Linn. e. var b. Puella, vulgo gifti- ger Fliegenschwamm, Muckenschwamm. 6| 91. 261) 7| 583| 406] rubescens Scop. subobscurus Schrankii. 7 90) 5, 582] 406) pautherinus Linn. maculatus Schäff. myo- perdon Schrank. 8 9 406| asper P. Agaricus caesareus Linnaei pra indigena habitus vix unquam in Bavaria reper- tus est. Icones Schäfferi ad alios fun- gos spectant. Subg. 2. Lepiota (leucospori velo univer- sali conerete). 9 22. 2312 590) 407/*procerus Scop. Lazarus Schrank, p- P- male confusus cum Ag. squarroso truß- cigena! vulge Türkentäubling. 10) 18. 19113; 407| *excoriatus Schäfferi. 11 15, 407| clypeolaris Bull. (colubrinus P.) 12 15 407] cristatus Bolt. 13 17, 407| granulosus Batsch cum varietatibus b. car- charias Pers. c. amianthinus Scop. Agaricini 19 Specierum depictarum atque . descriptarum in | ä er u; £ FE 2, :? = Nomina systematica, rariorumque x ze a En 5 sedes. | &5 jFlssıg | 22 8 15718 z 7} [2 a = 14 9 | mesomorphus Bull. Inter gramina legit Nees in Franconia, 15 18 seminudus Lasch. prope Monachium lectus. Subg. 3. Armillaria (leucospori velo par- tiali anıulato.) 161 3721 438 aurantiys Schäff. 17 21 "robustus Alb. Sch. in pinetis prope Ba- ruthum. 18 74| 22 408] "melleus Vahl. polymyses P. obscurus | Schäff. 19 22 598 constrietus F. agrestis Schrank. Subg. 4, Tricholoma (leucospori stipite | 0 earnoso nudo, lamellis sinuatis). 20; 41/26. 608; 410) equestris Linn. aureus Schäff. flavovirens P. 2; 225| 26; sejunetus Sow. candidus Schäff. vulgo weisser Täubling. 22 72,29 | sflavobrunneus F. incertus Schäff. 23 38| 29, 609: 437. albobrunneus Pers. striatus Schäff. Pla- | | 5 eenta Schrank. 24 58130, 1413 *Russula Schäff. vulgo rother Täubling. 25 219/30 410 rutilans Schäff. 3621.f.1-431 variegatus Scop. 27 69) 31| 608 411|luridas Schäff. 28 24031, |guttatus Schaff. 29 2533) l imbricatus F. vaccinus Schäff, 30 33| |447\vaccinus Pers. 31 64,34 414|terreus Sow. et b. argyraceus Bull. 32 35, 413|saponaceus F. myomyces Auct. c. var. b. argyraceus. 33120. f. 5-6, 36, mieulatus F. 34 37 cuneifolius F. 35 41) 411|cerinus Pers. 36 50 43 albellus P. DeC. pallidus Schäfl. 37 89,45 tigrious Schäfl. . 38 | 14 45 Pes Copree F. multiforınis Schäfl. 28 20 Hymenomycetes j ‘ | ı Specierum depictarum atque descriptarum in | 2% 1 |®,|8 |Nomina systematica, rariorumque | 35 field : a Eu Ep sedes. | 82 j5®l 55): | 3: 8 13813 = [2 m jan ii ® 39 54 414 glaueo-nitens Fr. 40 48 431 nudus Bull. 4 256| 46 albus Schäff. Subg. 5. Cfitocybe (leucospori stipite nude spongioso, lamellis decurrentibus). 42 55| 606| 435 *nebularis Batsch. murinus Schrank. 43 57 luscinus F, 44 57 nimbatus Batch. 45 58 hirneolus F\ 46 7559 *opiparus Z. roseus Schäff. 47 60 subalutaceus Batsch. 48 6 cerussatus F. 49 62 phyllophilus P. 50 63 418] candicans P. in sylva rathsbergensi unica | vice legit Martius. 51 a 65 | aggregatus Schäff. 52 68 i infundibaliformis Schäff. 53 70 gilvus P. 54 70 geotropus Bull. 55 65 70 inversus Scop. 56 zi 417| cervinus Hoffm. 57 73 418| eyathiformis Bull. tardus Auct. 58 74 418 expallens P. 59 77 metachrous F. 60 78 fragrans Sow. 61 13| 79| 607] 440| laccatus Scop. a) rufo-carneus b) lufer violaceus, ce) obseure violaceus. hyacıd- thinus Schrank. . Subg. 6. Collybia (leucospori stipite nudo | cartilagineo, lam. haud decurrentibus, P! lei margine involuto). 62 81 410) radicatus Kelh. 63 82 414| platyphyllus Pers. 64) 87. eg) 85 09) fusipes Bull. crassipes Schäff, 5 Agaricini 21: Specierum depictarum atque descriptarum in ee Pa Er Be 2 , | 88 3,88 ; ‚Nomina systemafica, rariorumque BI 25 |3 |Er)® z a E Io | 65 259 83 b. oedematopus Schäff, 66 84 butyraceus Bull. 67 2500 85 pullus Schäff. 68 86 velutipes Curt. b. Sphinx c. fuscipes. 69 ss 415|confiuens Pers. 70 89 428|conigenus Pers. . 71 90 416| tuberosus Bull. 72 2201 90 411) *collinus Scop. Reinschwamm um Nürnberg. 73 255) 93 dryophilns Bull. ochraceus Schäfl. 74 45 9 sueeineus F. melleus Schäft. 75 591 92| 602| 429] "eseulentus Wulf. Clavus Schäff. 76 236| 92 tenacellus Pers. griseus Schäff. 77 92 stolonifer Jungh. 78 94| 602 museigenus Schum. longipes Schrank. 79 87 416] caulieinalis Bull. (stipitarius Fries. sca- bellus Alb. Schw.) Unica vice in pas- cuis siccioribus prope Azelsberg (Er- langae) a Martio lectus. Subg. 7. Mycena (leucosp. stipite cartila- | gineo, lanı. haud decurrentibus, pilei mar- | gine adpresso.) 80 10% strebilinus Pers. 81 101 429|rosellus F. 82 303] 102 purus Pers. 83 103 favo-albus F. 84 103 429 lacteus Pers. 85 104 Igypseus F. 86 52| 106 426| galerieulatus Scop. b. aestivus Pers. 87 107 426| polygrammus Bull. 88 107 inelinatus F\ 89 107 Tintinnabulum F. 90 108 atro-albus Bolt. 9 108 dissiliens F*. 92 109 alcalinus F. 9 110 metatus Pf. 9 309| 110 Aetitis F. umbelliferus Schäff. 223 Hymenomycetes Specierum depictarum atque descriptarum in © ss |a)s |& e| =3 |=2 |.» 3 'Nomina systematica, rariorumque 3 © Ewa ©, | 28 |S8j8.| 5p sedes. B 50 BEER 5 Es E 5 m E| 38 |2 |8°:5 = [7] Bu na 5 _ oL 95 112 filopes Bull. 96 113 supinus Sf. 97 222) 114 acieula Schäff. 98 115 427| galopus ‘Pers. et b. pilosus. 99 131. 32) 116 605| 427| epipterygies Scop. flavipes Schäüff. stella- tus b et v Schrank. 100 116) ..;|429| volguris Pers. 101} 1177 - 14427 eitrinellus Pers. et b. tenellus. 102 - 1117) 7 |echinipes Lasch. 103 117 Mucor Batsch. 104 118 corticola P. 105 119 capillaris Schum. Subg. 8. Omphaliu (leacosp. stipite car- ° tilagineo, lamellis decurrentibus). 106 207! 121 umbilicatus Schäff. 107 122 pyxidatas Bull. 108 125! 6052] 427] umbelliferns Linn. (ericetorum Auct.). 109 230| 126) . Campanella Batsch. Fragilis Schäfl. 110 126 pietus F. 111 - 1127| 604) 427 tibula Bull. stellatus a. Schrank. Subg. 9. Pleurvtus (leucosp. pileo et centtico vel sessili). 112 233| 129 419 dryinus Pers. dimidiatus Schäff. 113 131| 596 fimbriatus Bolt. eantharelliformis Schrank 114 132 lionatilis P. 115 133 *ostreatus Jucguin. 116 183]: 420|salignun P. 117 2324| 135 421jtremnlus Schäff. glaucus Batch. epigaeus Pers. 118| 135 ‚[acerosus F'. 119 213} 136 pinsitus 120 136 ‚nidulane Pers. 121 246| 137 .atro coeruleus 122 | 137 605 423| applicatus Batsch. Interalie. Schrank. Agaricini 8. Specierum depictarum atque descriptarum in . ä 3. |uü!g |» B 23 Is |\»|# . . . EI 5: |8y 588 Nomina systematica, rariorumque & se =, Pi 2£ sedes. 2 a nic L3 Subg. 10. Volvaria (rhodospori velo uni- vers. libero volvato). 123 93| 138 "hombyeinus Schäff. 124 138 velvaceus Bull. 125 139 404| parvulus F. pusillus S. m. Subg. 11. Pluteus (rhodospori velo nullo, hymenophoro a stipite discreto). 126 10| 140! 30) 441] cervinus Schäff. Pluteus Pers, 127 48| 142) 413| leoninus Sehdjf 128 253| 142 chrysophaeus Schäff. Subg. 12. Entoloma Crhodosp. stip. fibroso- .carnoso, lamellis sinuatis). 129 143 415) prunuloides F. pellitus P. 130 146 elypeatus Lin. 131 146 rhodopolius F. | Subg. 13. Clitopilus (rodosp. stipite car- noso-fibroso, lamellis decurrentibus). 132 78| 148 =Prunulus Scop. albellus Schäff. 133 149 | *popinalis F' Subg.' 14. Leptonia (rhodosp. stipite car- | tilag. pilei margine involuto). 134 153 lazulinus F'. ' ISubg. 15. Nolanea Crhodosp. stip. carti- lagineo, pilei margine recto). 1355| 229155 - pascuus Pers. pyramidatus Schäfl. 136 156 mammosus Lin. . | Subg. 16. Eccilia (rhodosp. stip. cartila- | gineo, lamellis decurrentibus). 137 159 politus F. | Subg. 17. Pholiota (erythrospori stipite annulato). 138) 217| 162 lass praecox P. candicans Schäfl. 24 Hymenomyocetes Specierum depictarum atque descriptarum in | 2, a ja |E . . . E FE @,|s2) © |Nomina systematica, rariorumque 1 2: [8852| 58 sedes. 5: | && |=#|85 5 | 32 |2 |2°5 z a re a F 61 .. 139 gog | 165| 590] 408| squarrosus Mill. occosus et reflexus Schäff. Irus Schrank. 140 209| 165 408! aurivellus Batsch. filamentosus Schäff, 141 79 167 tuberculosus Schäff. 142 9| 169| 598] 408|"mutabilis Schäff. caudicinus Pers. vulgo BE Stockschwamm. * 143 1169 märginatus Batsch. Subg. 18. Hebeloma (erythrospori_stip. earnoso, pileo pellieulose, lam. sinuatis). 144 221, 178 411|fastibilis Pers. gilvus Schäft. 145 180 erustuliniformis Bull. 146 181 412| elatus Batsch. 147 251) 181 truncatus Schäff. 148 178 testaceus Batsch. Subg. 19. Inocybe (erythrosp. stip. ear- noso, pilei cute fihrosa, lamellis sinuatis). 149 171] 602| Ai! lauuginosus Ball. cervicolor Pers. villosu- . . lus Schrank excel. syn. Gleditsch. 150 26| 174 fastigiatus Schäff. 151 174 409| rimosus Bull. 152 176 geophyllus Bull, Subg. 20. Plummula (erytbrospori stipite carnoso, lamellis adnato-decurrentibus). 153 35| 187 tlavidus Schäf. “n 154 187 inopus F". Subg. 2). Naucoria rerythrospori stipite eartilagineo, pilei margine involuto.) 155 195 431/cerodes F b. muscorum Hoffm. -156 203| 197 pediades F. pusillus Schäfl. 157 200 430 furfuraceus Pers. fragilis Batsch (exole- tus.) . 158 226| 201 escharoides F. pulverulentus Schäff. Agarieini - 25 Specierum depictarum atque des. eripterum in il 8, je la 5 € B '3.|88 5 Nomina systematica, rariorum- 3 1-7 ee) 5 25 (AglaT 22 que sedes. 6 1 = Fe E 22 | |2 8 zZ a Es a s 159 202 graminicola Nees. in culmis graminum a Neesio in Franconia lectus, a Friesio in S. V. Se. p. 280 ad Ag. caulici- nalem relatus. Subg. 22. Galera (erythrospori stip. car- tilag., pilei margine recto), 160 70| 207 428|tener Schäff. 161 206 rubiginosus Pers. 162 207 428| Hypnorum Batsch. .63.f.1-3 163 | et f.7-12 | 207) 605 ınniophilus Lasch. campanulatus Schäfl. p. p. Hypnorum Schrank. 164 |63. f. 4-6) 207 vittaeformis F. campanulatus Schäff. p. p. 165 209 stagninus F. \ Subg. 23. Crepidotus cerythrospori sti- pite nullo vel excenfrico). 66 213| 210 420| mollis Schäff, 67 210 applanatus Fers. %8 aıl variabilis Pers. 69 212 depluens Batsch. a Neesio in Franco- nia lectus. 10 212 421!violaceo-fulvus Butsch. in truncis pu- tridis Erlangae. vr 212 pezizoides Nees. in trunco putrido lec- tus Monachii a D. Kuin:ner. Subg. 24. Psalliota (porphyrio- et me- lanospori annulati, hymenophoro dis- ereto). 172 310. 311| 213 434|*arvensis Schäff. vulge Ebegärtel. 173 961 214 #spodophylius Krombhol2Z. pratensis Schäfl. 174 | 331213 605| 434] "campestris Schäff. (Herrenschwamm, | Ehegärtel, Heiderling, Treutschling, . | Kukemuke). 175 aaal214 #gylvaticus Schäff. 26 Hymenomycetes Specierum depictarum atque des- briptarum in 5 ” ER Fi E .'Nomina systematica, rariorum- 5 25 Jen sal5t que sedes. FE Sn zE|lES |, E 22 |2 18+|8 z a | | 18 Eu Subg. 25. Stropharia (porphyrio- et melanospori annulati, hymenophoro eontiguo). 176 258| 216 435| calceatus F\ 177 tab. 11218 aeruginosus Curt. 178 ‚5219| , melaspermus Bull. 179 220 semiglobatus Batsch. Subg. 26. Hypholoma (melauospori velo marginali in telam contexto). 180 | 49. £.4-7| 222 435: sublateritius Schäff. 181 | 49.f.1-3| 223! 610) 435) faseieularis Huds. mutabilis Schrank. 182 222 elaeodes Fr. 183| 84| 224 velutinus Pers. giganteus Schäfl. Subg. 27. Psiloceybe (melanosp. velo obsoleto v. nullo, pilei margine in curvo). 184 | 60. f.4-6| 225 spadiceus Schäff. stipatus Auct. 185 205] 226 eernaus Wahl. tarinulentus Schäft. 186 227 foenisecii Persoon. 187 234| 230 'atrorufus Schäff. Subg. 28. Psathyra (melanospori veo _ nullo, pilei margine recto). 188 211] 232 gyroflexus EP. pallescens Schäft. 189 237| 232 440| spadiceo-griseus Schäff. stipatus P. . 190 | 60. f.1-3| 232 obtusatus F. pro var. spadicei a Sciäf- fero praesumtus. ’ Subg. 29, Panaeolus (authracspori pileo carnoso, lamellis variegats). 191 235 fimiputris Bull. 192 236) 489 campanulatus Linn. hydropkorus Sarank: 193 236 papilionaceus Bull. 194° 202] 237 acuminatus Schäff. 195 210| 235 remotus 7. (helvolus Schäff.) “ 77 Agsricini Specierum depictarum atque des. criptarım in 5 8 Eu|se > Nomina systematica, rariorum- E gE |, PH que sedes. © em = 5 = . E E22 |2° 8 z mn Eu [7,1 2 | ' | Subg. 30. Psathyrella (anthracospori | pilev membranaceo striato), 196 1° 238 I subatratus Butsch. 197 239 ! 440| gracilis F. 198 308| 240 | 443 disseminatus P. minutalus Schäff. { . B | Genus 2. Coprinus. 199 46. 47| 242| 585| 442; comntus Battara a. porvellaneus Schäfl, | ovatus Schrauk 200 242 ij ovatus Schäff. 201 242) 585) elavatus Butt. A. ceylindricus Schäff. | sistrum Schrank. 202 \ 242| 586 ‚uterguilinus Mich. vaporarierum Schrank. 203 67. 68| 243| 586’ 44%: atramentarius Bull. fugax Schäff. b. atra- ' mentosus Schrank. solitarius elatus. 204 17} 244 : fuscescens Schäf. 205 100) 245 442 fimetarius Linn. eiuereus Schäfl. 206 245 588| . extineterius Linn. 207 246 556 tomentosus Bull. vaporarius Schrank. 208) 66. f. 1-3! 947 tergiversans F. lignerum Schäff. 209 | 66. £4-6| 247 442 micaceus Bull 210 6. 247 truncorum Schäff. 211 216 249 deliquesvensBull.b. margaritaceusSchäfl. 212 253] 604 Iradiatus Bolton. paueitaminus Schrank. 213 252 ephemerus Batsch. 214 | 252 plicatilis Curt. Gen. 3. Belbitius Fries. 215 ‚254 441ltitubans Bull. I Gen. 4. Cortlinarius Fries. |A- Phlegmacium pileo viscoso stipite ! sieto Hibrillose. 216 42 258 |varius Schäff. violaceus Schrank. 217 : 260] 607 | perromis F. in sylva prop» He-selobe } semel lectus, solitarius. 218 - 53 264 glaucepus Schäff. 238 Hymenomycetes Specierum depictarum atque des- briptarum in =) 3, |# ]2 |? 5 FE i, 52) © Nomina systematica, rariorum- | 5: jarlaslät que sedes. 8 S% Saläs|. H 22|2|37] 5 m n jr a F 319 34: 364 ‚439| caerulescens Schäff. Schrank (eyaneus Pers.) 220 265) 607 purpurascens b. S. b. subpurpurascens Batsch. 221 266 436! turbinatus Bull. 222 24] 267 fulgens Alb. Schw. b. fulmineus a. se- riceus Schäff, 223 267 oriealceus Batsch. 224 218] 268 prasinus Schäff. . 225 263 multiformis Fr. B. Myxacium pileo et stipite glatinosis. 226 274 collinitus Sow. 227 97| 275 nitidus Schäf. B. Inoloma pileo sicco, stipite carnoso subbulboso squamulose. 228 31 279| 608 *violaceo-cinereus Pers. (torvus Fries?) violaceus Schäft. Non apud nos at in terris pedemontinis eomeditur teste Roques, 229 56, 481| 607 traganus F'. amethystinus Schäfl. D. Dermocybe pileo sicco subsericeo, stipite tenui glahro. 230 54] 284 ochroleueus Schäff. . 231 288 incurvus Pers. 232 286 anomalus F. 233 288 439| sanguineus Wulfen. 234 288 437] ecinnamomeus Lin. 235 4 438|b. eroceus Schäff. 136 260: 290 subnotatus F. 237 291 depexus F. E. Telamonia pileo glabro hygrophano, stipite annulato vel squamoso. 238 292 bivelus F. ’ 239 2347| 299 triformis F. A. caesareus Schäf. 240 304| 297 helvelloides F. carneus Scehäfl. F. Hygrocybe pileo glabro hygrophano, stipite nudo, cortina fugaci. Agaricini 29 Specierum depictarum atque des- . eriptarum in £ Fo u E =3 PT: PORN! . . : 5 E ig Fi ie Nomina' systematica, rariorum- : $5 E, „= |g8 que sedes. E 22 13 #8 Z E7 = ia |g 241 303 | subferrugineus Batsch. 242 81] 304 436 armeniacus Schäff. 243 307 437; castaneus Bull. ° 244 40, 304 idamascenus FF. 245 308[ 611 isabellinus F. eanelloides Schrank. |i@en.5. Pazillus Fries. Rhymovis Pers. 246) 71. 72.317 417 involutus Batsch. b. truncigenus (A. la- | teralis Schäff.) 247 317 419 atrotomentosus Batsch. Gen. 6. Gomphidius Fries 248 36| 319 438 glutinosus Schäff. 249 551 319 438! viscidus Lin. rutilus Schäfl. fuscus Schrank. Gen. 7. Hygrophorus Fries. A. Limacium velo viscido, stipite vestito. 250 321 414) chrysodon Batsch. 251 38| 321) 612| 414) *eburneus Bull. lacteus Schrank. albus Mart. 252 321 Cossus Sow. 253 238| 322 *pennarius F. in Suecia comeditur teste Fries. 34 323 415| discoideus Pers. 25 312| 324 olivaceo-albus F, 25 325 agathosmus F. B. Camarophyllus velo nullo, stipite laevi, carne firma. 35 313 326) 409 leporinus F. 25 307| 327 409 *pratensis Pers. & b. clavaeformis. 25 327 417, *virgineus Wulf. 260 232| 327 niveus Scop. C. Hygrocybe pileo udo viscoso, carne fragili aquoso-succoso. 261 330| 608| 413 ceraceus Wulf. 365 302| 330, so) 413, coccineus Schäff. miniatun Schrank. 30 Hymenomycetes Specierum depictarum atque des- criptarum in s| 3, Isis |E E| -52 :|3,j58)5 |Nomina systematica, rariorum- n 2 EEE que sedes. 5 &s | 2#|55|- = =8 rn we: al 8 8 | 8 263 2 331 413! conieus Scop. 264 301) 332 psittacinus Schäff. Gen. 8. Lactarius Pers. A. Piperites. Lamellae immutabiles. Lac primitus album. 2365| - 227| 334) 594 scrobiculatus Scop. erassus Schrank. %661 ° 9228| 335 cilieioides F. cerinitus Schäff. 267 12) 334) 595) 432 torminosus Schäff. pseudonymus Schrank. 268 335 turpis Weinm. 269 235 338 fiexuosus P. Ag. fuscus Schäfl. 270 | 339 pyrogalus Bull. 271 1342 acris Bolt. 272 340 pergamenus Swarz. 273 83] 340 432) piperatus Linn. Ag. amarus Schäff. vulgo t bändiger Täubling. 274 | 225] 340 vellereus F' 275 340) ° argematus F. 276 348) 593 fuliginosus F. einnamomeus Schrank _ exel. syn. B. Dapetes. Lamellae expallentes. Lac primitus coloratum. 3277| 11) 341 433) *deliciosus Linn. vulgo weisser Herrer- ’ . schwamm, Hirschling, Herbstlirg, ; Täunling, Rüssling. ‚ce. Russulares. Lamellae decoloranes, | pruinesae. "278 343 432 pallidus Pers. 2793, 313 aurantiacus P. 280 5) 344] 593] 433; *volemus F. Ag. lactifluus Schäff. ‚ulgo i ' Breitling, Brädling. 281 73) 345 433: subduleis Bull. Ag. rubescens Saäf. Gen. 9. Russula. 282: 351 nigricans Bull. 283 351 418 adusta P. 284 351 424| ronacea P. Agaricini 91 303 Specierum depicetarum atque des- T ceriptarum in ER S 2 E 13% &8 : |Nomina systematica, rariorum- EI 2 E# que sedes. 32 |£ ar 5 an Bi [77] E3 94. f. 2) 355 viresvens Schäff. vulge Gräuling, Grün- ling, Kreneling. 15. f. 4-5) 354) 597 424/rubra DeC. Fr. Ag. emeticus Schäff. p- p- diversicolor Schrank. p. p. 353 424 depallens P. 214. 215) 356 xerampelina Schäff. 18356 Linnaei F. in sylvis prope Monachium rara. 204| 356 olivacea Schäff. 94. f. 1] 352 fureata P. 93, 352 425|*vesca b. eyanoxantha Schäff. blauer Täubling. 16. f. 5-6) 353 sardonia F 15. f. 1.3 361 424| aurata With. Fr. Ag. emeticus Sch. .Pp 357| 597 ematica P. Fr. passim in sylvis tam frondosis quam acerosis. 16. f. 1-3) 558 b. fallax Fr. 358) 591 oehroleuca P. Ag. integer Schrank? 92) 360| 59: integra Lin. Ag. ruber Schäff. Rother Täubling. . 254| 361 nitida P. Ag. purpureus Schäff. .16 f. 4| 363 425|nauseosa P. b. vitellina. 362) 611] 424] *alutacea P. var. viridis forte Ag. tri- . fd color Schrank, 1 erhale; Inne. Gen. 10. Cantharellus Adans. 82) 365) 595 *cibarius Fr. vulge Pfifferling in pro- vineiis australibus, Rehgeis, Rehling, in provineiis franconicis. 265, 612 umbonatus Gmel. et P. inter Polytricha ‚prope Mitterfels lectus. Ex autori- tate Schrankii et synonymo Wul- fenii (Ag. muscoide) eitato. Denuo inquirendus, - 206! 365 aurautiacus Wulf. |soo tubaeformis P. Numerus currens. 32 Hymenomyceies Specierum depictarum atque des- | eriptarum in » | 3, |“ 2 |E E 32 |%, 58° |Nomina systematica, rariorum- © Er Sein, Son s MEHR: que sedes. © un z Sal. - E18 |3715 z [2 x ja |2 306 368 museigenus F. i 307 368 453) bryophilus F. 308 369 muscorum F'. Gen. 11. Arrhenia Fries. 309 369 - Teopularis F. in montibus australibus bavaricis prope Mittenwald super lignum cariosum abietinum detexit Dr. | Kummer. Gen. 12. Marassnius Fries. 310| 77375 *oreades Bolt. Ag. caryophylleus Schäfl. 311! 383| 613| 426 alliaceus Jacq. 312 378 erythropus Pers. 313 99| 379| 601| 415 *scorodonius F. Ag. alliatus Schäff. pa- | rasiticus Schrank. 314 330 318 Vaillantii F. 315 381 430 ramealis Bull. b. platypus. 316 385 Rotula Scop. 317 385| 613| 431] androsaceus Linn. '318 2390| 385 perforans Fr. Ag. androsaceus Schäfl. 319 386| |431|epiphylius F. Gen. 13. Lentinus. 320.29. 30j 390 lepideus F. Ag. squamosus Schäf. 321 2 393 suffrutescens Brot. F. Ag. tubaeformis Schäff. Gen. 14. Panus F. 322 252| 397 eyathiformis Schäff. vulgo giftiger Tan- nenpfifferling. 323 43. 44| 308 419| conchatus Bull. flabelliformis Schäff. inconstans P. . 324 208| 399] 614, 420| stipticus Bull. semipetiolatus Schäff. Gen. 15. Xerotus F. j 325 208| 400 degener Schäff. Ratisbonae a Schäffere, Rothenbuchii a D. Ohbmüller lectus. D Agaricini 38 Specierum depictarım atque de- scriptarum in ‘ s 53 2,| 5£| ® |Nomina systematica, rariorum- . BE TIEFE " : 35 |Esla,|e que sedes. 3 28 & 13718 if 2 Eu R $ i Gen. 16. Schizophyllum F. 326 246 403) 614! 421|commune F. Ag. alueus Linn. Gen. 17. Lenzites F. 327 406 betulina Linn. 328 57 quereina Schäfferi ex Friesio varietas speciosa praecedentis. 329 406 trieolor Bull. in montibus australibus eirea Rothenbuch ad caudicem quen- dam reperit botanophilus Ohmüller parochus. 330 76) 407) 575| 422|saepinria Linn. Ag. hirsutus Schäf. 331 407 422| abietina Bull. Sequuntur Agariei dubii a Schrankio in Flora bavarica descripti a nullo alio mycologo recepti, a botaniecis circa Ingolstadium et circa Monachium degentibus de- nuo inquirendi et definiendi. pag. 587. nv. 1662. Ag. nanus: (7 lineas et ultra longus) gregarius, pileo pag. 588. no. 1664. Ay. muscorum: (biuncialis et ultra) Bes. Beil, z. Flora 1860. tenui campanulato villoso a vertice ad mar- ginem striato cinereo demum nigro haud diffluente lamellis einereis dein nigris, stipite albo fistuloso annulato. In scala lignea madida, quae in vitro a Rana arborea habitato inelusa erat, et in vitro ‘ipso provenientem hyeme observavit Schrank. (Ad Stropharias pertinere videtur. Ag. nanus Friesii longe alienus). pileo cinereo conico obtuso striato laevi; lamellis a sti- pite remotis albis;, stipite nude procero cy- 3 34 lindrieo fistuloso. Facies Ag. hypnorum. -- Habitat in "muscis. (Inter Mycenas quaerendus.) pag. 589. no. 1665. Ag. fruticum: lignicolor (griseo-flavus?) pileo cam- panulato striato: stipite nudo procero fistuloso. Majo sub fruticibus proveniens. (Etiam Mycena uti prior?) pag. 590. no. 1668. Ag. fuscescens: pileo plane, margine involuto, spa- diceo squamuloso; lamellis laete spadiceis, stipite eylindrico nudo striato solido. Autumng in sylvis prope Eggenfelden ad’ terram. (Cortinarii species?) pag. 591. no. 1670. Ag. calophyllus: cespitosus pileo carnoso luteo, ' squamis carneis obsesso; lamellis suceineis versus centrum latioribus; stipite nudo so- lide, carne pallida. Autumno in viis cavis prope Eggenfelden. (Ag. homonymus Friesii huc non re- ferendus.) pag- 592. no. 1673. Ag. vernus: (albus vel fuscescens) pileo lento dis- coideo vertice depresso farinoso ; stipite brevi (lamellae aquales). Vere in truncis abiegnis. Synonymum Gleditschianun a Schrankio citatum cum ipsius deseriptione non quadrat. pag- 593. uo. 1674. Ag. farinosus: cespitosus, ramosus lentus fuscas, pileo hemispbaerico vertice depresso fari- noso, Jamellis aequalibus, stipite brevi. In truncis abiegnis putrescentibus. (Ag. farinosus Friesii species omnimodo . diversa). pag. 598. no. 1685. Ag. fulvescens: pileo plano convexo aureo fulves- cente (7 lineas lato); lamellis flavis stipite (1 1% lin. erasso, 10 lin. longo) eylindrico substriato solido, annulo fulvo-brunneo. Octobri in sylvis ad terram. pag. 599. no. 1687. Ag. abbreviatus: pileo (opaco arescente lento) ®@ plano convexo glabro luteo fuscescente ; la- mellis fuseis, stipitem non attingentibus, stipite eylindrico laevi superne striato , vol- vato. Majo in dumetis. Ab Agarico separato Linnaei, quem Schran- kius citat, ex descriptione ipsa abunde di- versus, ad Pholiotas humigenas accedens ast nulla Pholiota volvata. Pag. 599. no. 1688. Ag. serotinus: (arescente leutus, carne alba) pile® pag. 600. pag- 601. pag. 603. Pag. 609. 35 (1’/, uncias lato) peltato viscide, margine striato, prime rufo dein a vertice ad peri- pberiam lutescente fusco, lamellis stipitem non attingentibus lutescentibus; stipite nudo (1!/, uneias lougo) compresso glabro fistuloso. Ad basin fruticum Novembri et Decembri. (An Hygrophorus pratensis? Ab Ag. sero- tino Friesii abunde diversus). no. 1590. Ay. alnetorum: totus fulvo-brunneus (eorii coloris) pileo (tenui subpellucido) convexo dein dis- coideo ("/,—1 unciam lato), lamellis latis; stipite (9 lin. longo 1 lin. crusso) cavo. Oectobri in alnetis. no. 1692. Ag. converus: (facie Agariei Clavi): pileo convexo (tenui ab initio jam revoluto) rufo, lamellis albis, stipite fistuloso rufo. In corlice putrido quereino. Aestate. An Agaricus Aetites? no. 1697. Ag. aquatilis: totas cinnamomeus (Y, une. altus 2'!/ une. in pileo latus) pileo tenuissime pellucido vertice concavo, margine undulato; lamellis raris inaequalibus subdecurrentibus, stipite brevi iucurvo solido. Junio in limo aquae stagnantis Ingolstadii (auf der Schütt.) (Ab Ag. homunymo Friesii toto coelo differt.) .no. 1716. Ay. grandis: pileo carnoso campanulato brunneo margine striato, lamellis luteis, stipite brevi (bulboso) solido laevi brunneo (11% une. alto 1 uuc. crasso). In sylvis ad terram prope Gern. Utpla- rimum bini basi coaliti et tunc stipites ex- cenfriei, pileique inaequales (radio majori 3!1/, uneias longo). nro. 1720. Ag. dentirulatus: albus viscidus, pileoe convexo, umbonato striato (6 lin. lato), lamellis den- tieulatis, stipite eylindraceo fistuloso nudo. Octobri in pinetis prope Gern. (Hygropboro ehrysodonti affinis videtur.) no. 1713. Ag. eitrinus: pileo carnose convexo vel concavo aurantiaco ; lamellis citrinis; stipite fistuloso squamoso citrino, annulo spurie praedito, earne sulfurea. Haller u. 2481. Antumno in sylvis circa Eggenfelden. pag. 612. nro. 1722. Ag. disciformis: cervinus, stipite eylindraceo nudo solido. ineti Gern. In pinetis prope n 9» 36 pag. 612. no, 1723. Ag.cariosus: cervinus viscidus, pileo convexo, la mellis fuseis erenulatis, stipite nudo procero fistuloso. ’ Septembri et Octobri in trunris cariosis, pag. 615. no, 1730. Ag. querceti: pleuropus coriaceus gregarius squa- mosus griseo-luteus , lamellis inaequalibus saturatius coloratis, stipite brevi horizentali, In traneis quereinis propo Falkenfels. Au- tumno. (Synonymon e Gleditschio pag. 135. no. 32. et synonymon Micheli tab. 65. }. 4. a Gieditschiv eifatum, ambo non adaequata funge Schrankiauo. Forsan Lentinus ti- grinus?) . pag. 666. no. 1846. Ag. melucloon: magnus (Agariei campestris magni- tudine) earnosus, carne testarea firma non - lactescente, pileo pulsinato tauneo, gultas nigras exsudänte. Septembri ad truncos abietinos prope Kasing juxta Ingalstadt in statu non peni- tus evoluto detectus, (Schrank hune fungum immediate post Ag. Panaeolum campanulatum collocarit. Ast e substantia firma carnosa potius ad Paxillos pertinere videtur. pag. 666. no. 1847. Ag. mönutulus: rufo-fuscus (caryophylli colore 1’/ lineas altus arescens); pileo campanulato subhemisphaerico; lamellis raris, latis, dilu- tioribus; stipite atro-rufo basi tomentoso #s- cendente fistuloso. In rimis eortieis Pyri sylvestris. Auguste repertus, {lnter Marasmios collocandus,) Ordo II. Polyporini. Clavis generum Polyporinorum. . A. Pori tubnlosi ab hymenophoro omnino disereti, - in stratum porosum stipati . . . . . Boletus B. Pori tubulosi cum hymenophoro connati quidem sed heterogenei discolores, in pluribus detersibiles . Polyporus C. Pori eum hymeuophoro homogenei, in trama pilei immersi, — tubulosi orifieio rotundo . . . . . Trametes — elongati fexuoso-labyrinthici . 0 . Dadulea D. Pori ‚superficiales, \ — in hymenio continno ceraceo molli . . ‚ Merulius — in papillis prominentibus hymenii immersi . . Porothelium Polyporini, 87 Specierum depictarum atque de. scriptarum in ! ! ! el 3, #121? s ° Er SE : |Nomina systematica, rariorum- | 8 S; zn 88 que sedes. u “= | i$ ! Gen. 18. Boletus Linn. A. Ochrosporus. 332 t14| 409] 618| 444! Iuteus Linn. annulatus P. bulbosus Schrank, vulgo Schafeiterl. 333 123| 410 *granulatus Lin. favorufus Schäff. 334 411 bovinus Lin. 335 411 badius Fr. 336 41? piperatus Bull. 337 115| 413 variegatas Fr. aureus Schäff. 338 133, 414 pruinatus F. cupreus Schäff. 339 112) 415 444| "subtomentosus Lin. erassipes Schäff. 340 126, 415] 619| 445) spadiceus Schäf. 34 130) 416 444| appendiculatus Schäff. radicans Mart. 342 315] 416 440| calopus Pers. terreus Schäfl. 343 105] 417] 620 olivaceus Schäff. lapidum Schrank. 344 417 pachypus. 345 134! a20| 619| 445! *edulis Bull. bulbosus Schäff. aestivus | Schlotterb. et Schrank, vulgo Stein- . ' : ilz. 346 108) 424 i Iimpolitus Fr. b. retieulatus Schäfl. 347 107) 418 620! 455| Iuridus Schäff. b. eryihropus P. sub- I. | veseus et nigrescens Schrank. 348 | 419 | ‚sordarius F. in fageto prope Hesselohe ’ ; semel lectus. | '». Phaiosporus s. Erythrosparus. 349 1038| 424 ®versipellis F. b. rufus Schäff. vulgo j . rotkkopfiger Pilzling. 350 424 Ingeaber Bull. cum varietatibus a) au- : rautius, b) fuligineus. 351 104 619? 5) nigricans (bovinus Schäff.) vulgo Kuhpilzling. Huc quoqne perlinere ' ! yidetur Boletus luteus Schrauk. | C. Leucosporns. 352 426) ; \eyanescens Bull. 38. Polyporini. Speciernm depictarum atque Zu ® Di scriptarum in 2 | 3, je 12 ]E E| 33 |2,|5% > !Nomina systemafica, rariorum- | 8: jarlalsıı que sedes. Ei 3: |2 2:8 | | Gen. 19. Polyporus Mieh. A. Mesopus. 353 | 121| 438 446! ovinus Schäff. vulgoe weisses Schafei- terl. 354! 281| 430| 621 brumalis‘ f. umbilieatus et hypocrateri formis Schrankii. ’ 355 432| 622 leptocephalus Jacquin. B. Pleuropus. 356 un 438 448| squamosus Schäff. platyporus P. Mart. 357! 440 pieipes F' 3581109. 110| 440 Ivarius F. badius P. 359 440 | elegans FE. 360 264! 441 ‘deformis F. a Schäffero circa Ratis- bonam ad truncos lectus. 361 263] 442 448 lueidus F. variegatus Schäfl. C. Herisma. 171 362 255) 1446 umbellatus F. ramosissimus Schäf. 2356 vulgo Eichhaase. 363 128 In . . 1201 446) 616 intybaceus Raj. frondosus Schrank et plurium awetorum, 364 1131447 eristatus F. 365 1109. 110) 447 eonflueus Alb. Schw. 366 |131. 132] 450) 618) 449] sulfureus Bull. Lingua cervina Schrank. gelbe Hirschzunge. 367 267| 448 giganteus P. Inesentericus Schäff. 368 448 acauthoides Bull. - 369 1315. 316] 418 447|lobatus Gimel. eristatus Schäfl. D. Apus. 370 124] 454 caesius Schrad. albidus Schäfl. 37 454 450 destructor Schrad. 372 454 eroceus P. 373,136. f. inf.| 455 nidulans F. versicolor Schäff. 374 457 fumosus P. 375 457 adustus F. 376 457 dichrous F. Polyporini. 89 Specierum depictarum atque de- scriptarum jn so 5 Er gE u Nomina systematica, rariorum- 4 | EB ER E* que sedes. I: 52 18 0 5+8 2 | a je ıa | 377 457 amorphus F. 378 314) 459| 615 borealis F. albus Schrank. 379 460 dryadeus F, 380 462 aAbetulinus Ball. 381 462 pubescens F. 382 465 applanatus Pers. 383 465| 615| 449) fomentarius Linn. igniarius Schrank. 384 466 nigriecans F. 385 137) 466! 616) 449) igniarius Linn. ungulatus Schäff. hippo- ‚ erepis Schrank. 356 .. 1467 salieinus P. 387 262 46= pinieola Swarz. fulvus Schäff. 388 270| 468 warginatus F. semiovoideus Schäff, 389 471 annosus F. 390 | 136 f. sup.| 476 Intescens P, 391 477 hirsutus Wulf. 392 478 velutinus F' 393 269 47 450! zonatus Nees F. multicolor Schäff. 394 268] 478} 617 versieolor Linn. atro-rufus Schäff. E. Resupinatus. 395 483 contiguus F' 396 :484 rhodellus F. 397 485 mucidus F. 398 485 vitreus P. 499 485] 616 vulgaris F. papyraceus Schrank 400 486 mollusens Nees. 401 487 vaporarius P. 402 488 reticulatus Pi 403 pachyus Rostk. in Sturm, Fl. Germ. t. 5. ad ligna prope Baierbrunn legit Dr. Sendtner. 404 macraulos Rostk. in Sturm. Fi. germ. t. ad truncos prope Rottenbuch a parocho D. Ohmüller fungorum scrulatore as- siduo reperlus. 40 Polyporini. Specierum depietarum atque de- scriptarum m el 3, je j2 |$ E 2 |%,|52|5 |Nomina systematica, rariorum- i we aelrel ue sedes 5 35 |Fslenlen 4 u S Er 2 |88]% E 33 2 18718 | 2| 5 JE la IE | !Gen. 20. Trametes Fries. IA. Mesopus. 405 434 ‚tomentosa FF. 406 125] 435| 622| 447: perenuis Linn. Bol. coriaceus Schäff. IB. Apus. 407 100] 489 449 odorata Wulf. Bol. anuulatus Schäfl. 408 474 Iradiata Saw. 409 473 jeinnabarina Jug. 410 491! 616| 449 suaveolens Linn. all 492 gibbosa Pers. 412 472 connata Weinm. 413 475 ;Neesüi F. 414 124| 475 albida Schäff. Gen. 21. Daedalea Persoon, 415 131) 492| 614| 451|quereina. Ag. quereinss Linn. dubius Schäff. 416 494 451 unicoler. Bol. unieoler Bull. Sistotr. ci ver. Mart. Gen. 22. Merulius Haller. 417 500) _ tremellosus Schrad,. 418 01 flimantioides F. 419 502. 574 !laerymans Wulf. Vastater Tod. | Gen. 23. Porothelium Fries. 420 504! 450| subtile F' Ordo 111. Hydnei. Clavis generum Hydneorum. A. Tubuli e verrucis elongatis orti, inter se discreti . Fistulina B. Aculei subulati — deorsum speetantes Hydnum — sursum porrecli , Hericium C. Aculei dentiformes acuti inter se juneti . . . Irpex D. Tubercula elougata obtusa diformia loco aculeornım Radulum BE. Cristae venosae in hymenio gelatinoso carlilagineo . Phlehia F. Granula protuberantia in hymenia ceraceo . . Grandinis Hydnei. 41 Specierum depictarum scriptarum in atque des: s ee | Nomina systematica, rariorum- 2 2: 1wrlaalsf que sedes. = | ‚Gen. 24. Fistulina Bull. 421; 116 120) 504 ®hepatica. Boletus hepaticus Schäff. val- go rothe Hirschzunge, Blutschwamm. ; j : !Gen. 25. Hydnum Livn. | A. Mesopus. 422 140| 505| 623| 454] imbrieatum Linn. vulgo braune Hirsch- zunge. 423 273| 505 squamosum Schäff. 424 505 subsquamosum Batsch. 425 271) 505 scabresum f, striatum Schäfl. 426 318| 506 repandum Linn. Havidum Schäff. 427 14: 506) 623| 455| rufescens Schäff. 428 |146 f. 1.5907 455| compactum Pers. Boritorme Schäff. p. p. di. fe. eonerescens Batsch. 429 1146. f. 41508 aurantiacum Alb. Schw. oriforme Schäfl. 430 519 vollem Batsch. 431 509 nigrum F. 432 272) 510| 617 melaleueum F. pullum Schäff. Boletus sealaris Schrank ? 433 139| 510 455|tomentosum Linn. eyathiforme Schäfl. B. Pleuropus. 434 143] 51 1| 622] 456| auriscalpium Linn. - C. Merisma. 435 518 "coralloides Scop. . D. Apus. 436 144) 512| 624} 456[ gelatinosum Scop. E. Resupinatus. 437 515 squalinum F. ad ligua in montibus pi- nileris a Funckio lectum. 438 57 pinastri Fr. 439 538: 456| niveum Pers. | 423 Hydnei. Specierum depicterum atque de- scriptarum in | |, lad . 2 . £ 3: 3,\,® : 'Nomina systematica, rariorum- 3 3 SEI Sa u Fun ei Be EEE 5 2 que sedes. Pe TE a Ce u z a I iu u !Gen. 26. Hericium Fries. 440 520] 624' ‚stalactiticnm Schrank. Bayr. Reise p. | - 130. Fungus speciosus in truncis ! | pineis putrescentibus a Schrankio : detectus, denuo locis pluribus in al- . pibus bavarieis (Eibsee. Joch.) a Dr. : : Sendtner repertus. Gen. 27. Irpex Fries. 441 147] 521 i erispus Alb. et Schw. 442 522 paradosus Schrad. 443 523 ; 452| spathulatus Schrad. ‚Erlangae a Martio | lectus in truneis pineis et fagineis. 444 523 obliquus Schrad. Gen. 28. Radulum Fries. 445 525 452| quereinum Fr. Gen. 29. Phlebia Yries. 446 526 Merismoides F. Gen. 30. Grandinia Fries. 447 528 456| crustosa Pers. C. eostato-rugosum; sporophori monospori Ordo IV. Auricularinei. Clavis generum Auricularineorum. I. Hymenium homogeneum pileo (membranaceo cu- pulari); Sporophori 4-spori . . . . . Cyphella 1. Hymenium heterogeneum pileo A. udum gelatinosum siccum cartilagineum laeve; sporophori monospori B. udum tremelloso-tumens, siceum coriaceum \ vage Guepinia Auricularia udum molle ceraceum tumens laeve, sieccum ut plorimum rimosum impositum mycelio vel pileo anodermeo ; sporophori 4-spori . . . . Corticium ” Auricularinei, 48 ‚ D. coriaceum laeve contiguum immutatum, (ad ter- ram spectans) impositum strato proprio a pileo j dermatino distincto, sporophori 4-.spori . . Stereum E. cerareum persistens e laevi implexo-ragosum im- positum pileo carnoso anoderweo . . Craterellus F, subfibrosum in ramos solutum vel e ramis spieu- lisve coalitis radiato-rugosum impositum pileo anodermeo carnoso-coriaceo vel myerlie fibroxo radianti . . . . Thelephora Specierum depietarum atque de-' scriptarum in j Fan & ae x a EEE PR Bu . . . 5 53 2,i28% |Nomina systematica, rariorum- ® =E 2 3 2. Ex 3 22 j8,|2@lg 2] que sedes. P2 a “ Ia |I= } ! on | i Gen. 31. Craterellus Fries. 448! 157) 552 454| lutescens Fries. 449165. 1661| 332] 580 cornucopieides Linn. ı 275 150164. .276| 533: 570 clavatus P. Elvela carnea et purpuras- cens Schäff. Clav. elveloides Wulf. Schrank. Clavar. truncata Schmidel anal. t. 60. rarus ad truncos fagi- neos Ratisb. et Erlangae. 451! 534 cochleatus Fries. Prope Harlaching ad, i ripam Isarae detexit Dr. Kummer. 452% 169| 534 pistilaris. Ratisbonae ad truncos. Post Schäfferum nulli alio obvius. a Gen. 32. T’helephora Ehrh. A. Stipitatae. undulata F. Elvela floriformis Schäff. radiata F b. strigosa. f. 5. in tab. Schäffer. Ratisb. et Baruthi in pi- netis. 536 396] caryophyllea F\. b. Alabellaris P. 537 396) palmata F. Merisma foetidum P. in pi- netis prope Baruthum, in sylva norim- j bergensi ex auctoritate Schreberi. 253; 3781 535 “| 3211535 44 Auricularinei. Speeierum depictarum atque de- scriptarum in 2 « a ls !& Eı 53 3,28% !Nomina systematica, rariorum- 3 8 8 Fi BEE al 28 :aelaeläf que sedes. B re u 2 Se E u u z 7 Er BEE 457 538 457|terrestris Eihrh. B. Incrustantes. ö 458 539) 572| 397! cristata F. Clav. vermicularis Schrank ex eitate Halleri. 459 541 Byssoides P, 460 541 erustacea Schum. 461 542 458! sebacea F. inerustans et sebacea P. 462 543 459| umbrina #. in terra sabulosa pineisque - ramulis dejectis prope Bockenhof Erlangae legit Martius. 463 544 anthochroa P. 464 545 fusca F. 465 545 bufonia P. Gen. 33. Stereum Fries. 466 548 | purpureum Pers. 467 549 457; hirsutum Willd. 468 549 458/spadieeum F!. T. rubiginosa Nees. 469 549 sanguinolentum Alb. Schw. 470 550 rubiginosum Schrad. 471 552 rugosum P. . Gen. 34, Auricularia Bull. 472 555. mesenterica Bolt. Gen. 35. Cortieium Fries. A. Apodes. ambitu reflexo. 473 557. evolvens FE. ‘ 474 558; Mougeotii F. Ratisbonae in ramulis de- | ciduis coryleis semel lecta. 475 559 amorphum Z£. Peziza amorpha P. 476 563 458| quereinum P. ' B. Himantiae ambitu fibrilloso. 477 560, lacteum F. 478 560 458llaeve P. l C. Lejostromata adglutinata. 479 562. calceum P. Auricularinei. 485 Specierum depietarum atque de- scriptarum in | eo $, ig» . . u Fe Er Nomina systematica, rariorum- 3 5%| 8 ® j I 2: |38 Eu 84 que sedes. s 25 DE 2| @° JE ale ' | ! Tr 480 ' 563) ochraceum 481 EL? Tu einereum P. 482: 5 incarnatum P. 483 564 | 458 polygonium Pers. , 483 565 comedens Nees. 485 . 565 l Sambuci P. | oo: | Gen. 36. Gxepinia Vries. 486 | 566| 581; helvelloides DeC. Trenella rufa Jacquin. i ex auctoritate Schrankii in sylvis eirca Zwiesel, Frauenau et circa n Füssen. Gen. 37. Cyphella F. 487 | 568 i muscicola F. Ordo V. Clavarinei. ‚Clavis generum Clavarineorum. 1. Fungi stipite discreto instructi, fibrosi byssini elavula hymenigera eylindrica ceracea Typhula N. Foungi vix stipitati, molles dein cornei indurati clavula hymenigera in stipitem desinens, inerassata Pistillaria IN. Fungi absque stipite disereto A. gelatinosi, cartilaginei. Hymenium viscidum deliquescens. Sporophori monospori . . . . . . Calocera B. carnosi. Hymenium siccum, sporis secedentibus pulverulentum . a. simplices vel ramosi teretes . . . Clavaria a. ramosissimi, fissi in laeinias planas e dupliei . . Sparassis lamina hymenina compaginatas 46 Clavarinei. Specierum depietarum atque de-) scriptarum in i FR Be Se Zu Bu E FE EL: © ;Nomina systematica, rariorum- s er: Ei Par: que sedes. © == sFigele E 23 2 i=P15 | 3 212 lg t ; 1 . | i Gen. 38. Spurassis Fries. 188 163| 570) *erispa F. Elvela ramosa Schäff, Gen. 39. Clararia Linn. A. Ramaria. 489 175] 571] 573] 397) "flava Fries. fastigiata Schrank. gelber Geisbart. 490 176| 571) 573| 397] "Botrytis Pers. aeroporphyria Schäl. eoralloides Schrank. 491 172 571 "ametbystina Bull. purpuarea Schäff. in montibus piniferis et australibus hinc ; inde lecta, rara. 492 ‚571 398| fastigiata Lin. pratensis P. 493 173: 571| 572| 398) muscoides Linn. corniculata Schäff. 494 572 cinerea Bull. 495 572 eristata Holınsk. 496 291572 666 rugosa Bull. Iaeiniata Schäfl. damae- . eornis Schrank. 497 170; 573) 573 pyxidata Pers. albida Schäff. 287 498! b. 2 574 398|"aurea Schäff.: flava Nees et Auct. e. 285 b. rubescens Schäf. e. flavescens Sch. 599 1574 formosa P. 500 774 abietina P. 501 2771575 "suecica Fr. rubella Schäfl. vulgo re- ther Geisbart 502 286! 575 condensata Sow. pallida Schäff. 503: 575 strieta P. B. Syncoryne. Caespitosae. 504 289) 576 anomala £'r. b. digitellus Schäff. tab. 326. 505 577 fusiformis Sorw. in montibus australibus legit Dr. Sendtner. 506 577 399| inaequalis F. D. 507 577 399 argillacea P. h. ericetorum et flavipes ' Pers. Schmidel, ic. t. 15, Clavarinei. 47 Specierum depictarum atque de- scriptarum in | 21 0 8, “ls |» Non; . . . E er 2 | 2818 omina systematica, rariorum- 1 S_ su : Si 25 SF E* 8. que sedes. £ zE rw „Piz & = % prZ 5. je) = 5 £ Ee8s|i5 E <= 215718 2 = |a |& 508 , fragilis Holmsk. e. Holocoryne. Simplices, solitariae. 509 | 169. 270| 578| 569] 399| pistillaris Linn. Schmidel. ie. t. 4. fig. sup. 510 171) 578 399 ligula Schäff. pistillaris Schrank. Schmi- del ie. t. 4. £. inf. et t. 5. 511 580 mucida P. Gen. 40. Calocera Fries. 512 174! 581| 574( 398! viscosa Pers. 513 581 398| cornea Batsch. 514 581 corticalis Batsch. Semel obvia in ramo coryleo circa Augustam Vindelicorum. 515 582 glossoides Pers. ad truncum quercinum prope Schafnaburgum semel reperta. Butler. (8 Gen. 41. Typhula Fries. 516 585 399 muscicola P. Gen. 42. Pistillaria Fries. 517 sa | pusilla Pers. Ordo Vi. Tremellinei. Generum Tremellineorum differentia. Fungus subtus sterilis, supra callo hymenino papilloso tectus. , an Sporae esporophoris elastice explodenten . . . Eaidia Fungus undique similaris et callo bymenino epapilloso tectus. Sporae secedentes acrogenaer . 0 Tremella | 48. Tremellinei. Specierum depictarum atque de-: scriptarum in E ?3 |2,':?|© ‚Nomina systematica, rariorum- . 2: Jan aelst que sedes. ZI 8 JEj2 le TB j 0: | Gen. 43. E:ridia Frien, 518 ı590 581) 459: Auricula Linn. 519 1591° ;394| glandulosa Bull. spieulosa P. 520 |591. repanda F. 521 |s01: Irecisa Ditmar apud Sturm FL gerw. fi | t. 13. | | Gen. 44. Treinella Dillen. Linn. 522 ı 588; 394) fimbriata P. 523 | 588, 575 foliacea P. Merulius lichenoides Schrank. 524 168| 588; 561) 394] mesenterica Schäff. 525 323| 588i 395| sarcoides Diks. dubia P, Elvela pur- | purea Schäff. 526 | 588] 576 b. galeata. Acrosp. unguinosum Tode. I Ad truncos putridos circa Falkenfele | a Schrankio lecta. | Ah a FE FAMILIA I. DISCOMYCETES. Ordo 1. Helvellacei. Clavis generum Helvellaceorum. A. Verticales — mitrati vel clavati. Discus subeonicus, costis elevatis reticulato-cellulosus. B. Horizontales. Stipitatus bullato-inflatus, costis . Morchella elevatis gyrosus. Stipitatus Gyromitra reflesus mitrato-lobatus inflatus laevis. Stipitatus Melvella capitatus laevis immarginatus. Stipiti impositus . Mitrula capitato-compressus, utrinque in stipitem decurrens Spathulea clavulam incrassatam ambiens . Geoglossum bullato-inflatus laevis, acaulis, rhizinis suffultus . Rhizina Peltati vel cupulati. Discus peltatus Iaevis margine revolutus . . . Cudonia Helvellacei. 49 s Discus primitus urceolatus conniventi-clausus Excipulum cupulaeforme extus velatum . . Peziza — semper apertus prino punetiformis dein dilatatus (convexus vel concavus) Exeipulum liberum extus nudum oo. . Helotium — orbicularis patellato-marginatus Exeipulum nullum. Asci nulli. Sporidia 8-seriata Orbilia Specierum depictarum atque de- scriptarum in 3 &, Ei: |: 5 FE = [528 Nomina systematica, rariorum- er: F else que sedes. z B7 = |ä | | Gen. 45. Morchella Dilt. 298 527 20) 6| 576| 402| *eseulenta Zinn. (Phallus) vulgo Mau- 300 rache. j 528/199.f.1-.3| 6 *conica. Pers. ‚529 8 ®deliciosa F. 530 Si - *elata P. prope Monachium semel re- perta. 531 10) 577! 403| *patula P. 532 ®gemilibera DeC. 533 10 *bohemica Krombh. prope Monachium : rara. Gen. 46. Gyromitra Fries. 534 160| 16 402) "esculenta Pers. Elvela Mitra Schäfl vulgo Stockmaurache. Gen. 47. Helvella Linn. 535: ° 282 14 ®crispa Scop. albida Schäff. 5361154. 162| 15| 578] 401|*lacunosa Afz. b. monacella Schäft. 537 322] 16 *sulcata Afz. b. pallescens Schäff. 5338| » 159 17 402| *Infula Sc fl 539 2383| 18 *Monachella Scop. b. spadicea Schäfl. 540 2201| 21 *elastica Bull. b. fuliginosa Schäff. 541 . 579 atra Afz. in sylvis circa Monacbium | tempore Schrankii reperta. 542] 579 pezizoides Afz. locia eisdem ante 60 I | annos. 4 Ben. Beil. s. Flora 1850. 50 Heivellacei. Specierum depietarım atque de-| seriptarum in | 3, !Ejzjf E FE = ):$)5 Nomina systematica. rariorum- ° -q Ela.) 8x 3 er FL Ert que sedes. Ü Er = |8:lz sı 32 |2 1371: z [7 E 1@ F . | ! : | | Eric. | !:Gen. 48. Mitrula Fries. 5. 5833 :paludesa P. | &en. 49. Spathulea F. Spathularia ’ Foie Pers. 544 149) 583| 570] 400! flavida P. Elv. elavata Schäff. Scehmidel ie, t. 50. f. 1. Bpic. Gen. 50. Geoglossum Pers. 545 502 401} atropurpureum Batsch. 546 582) 571) 401| viride Pers. Clav. serpentina Müller. Schrank. 547 582 401) glutinosum P. 548 582 :400| glabrum P. 549 583 400| hirsutum P. Schmidel ie. t. 25. 550 3271585 difforme F' m Gen. 51. Rhizina Fries, 551 153! 35! 659 undulata F. Elv. inflata Schäff. Octospora rhizophora Schrank in arenosis eirea Ratisbonam. Gen. 52. Cudonia Fries, 552 . 27 402 cireinans P. 553 277) 26 infundibuliformis Schäfferi, qui prope Ratisbonam detexit et depinxit. Gen. 53. Peziza Linn. A. Mucropodes extus pruinosae, sli- pitatae. 554 44 sulcata Pers. 355 166) 57 macropus P. Elv. hispida Schäff. 556 56 469) b. eraterella passim in sylvis circa Erlangam. 557 152) 57 hypocrateriformis Schäff. Wallr. Ra- benh. prope Ratisbonam. B. Cochleatae extus pruinosae subses- siles obliquae subtortae. 558 46 | venosa P. et b. ancilis P. Heivellacei. 51 Specierum depictarum atque de- scriptarum in | | Nomina systematica, rariorum- que sedes. j =E ser ix | : ss |8]8; =” \ 2) un En [> $ ; 466 359 50 | 468 560 47 | 561 | | 562 47 ' 563 148/49] 581 564 64 565 63 566 626 5607| 68 568 71 462 569 qı 570 „3 571 70 572 29 573 so 469 574 sı 575 151/82 576 85 464 u 28485 | 659 eochleata Linn. umbrina et alutacea P. abietina P. badia P. in alpibus bavaricis. leporina Batsch. . aurantia Fl. dan. coecinea Schrk. Pez. Crucibulum in ruinis areis Hohen- waldeck a Schrankio reperta et in F. bav. p. 580. deseripta Canth. ei- nereus videtur. €. Cupulures extus furfaraceae sub- sessiles regulares. applanata Hedi. - membranacea Schum. FI. dan. 1784. f. 2. in stereore suillo. arenaria Schrank, in ligno prope Do- nauwörth lecta, an P. arenaria Os- bek vel P. cupularis Linn. ? D. Humariae minores margine floceu- losae carnosae. rutilans F. leucoloma Hedw. bumosa Fr. omphalodes Bull. subhirsuta Schum. E. Sarcoscyphae extus pilosae carnosae. coceinea Jacq. stenostoma Marti prope der Wald- hütte Erlaugae in ligno putrido pauca exemplaria semel invenit Martius. nigrella P. hemispbaerica Hoffm. fasciculata Schrad. Elv. albida Schäff. umbrarum Fr. earneorufa Mart. in arena humida am Röthelheim prope Erlangen a Martio unica vice reperta. scutellata Linn. Elv. ciliata Schäff. | Octospora hirta Hedw. Schrank. 4 573 Helvellacei. Specierum depic- tarum atque de- scriptarum in 5 £ 8 Nomina systematiea. rariorumque sedes. |: |$% ei m“ 1: |: z|l&Eı8 \ 378: 87 sterecorea Pers. 5379| 87 setosa Nees. in ligne putrido Monachüi legit Dr. Kum- „mer. F. Dasyseyphae extus villoshe ceraceae aridae. 580 | 90|468|virginea Butsch. 5831| 90 uiven Fr. 582| 91}467|patula P. 583 | PL 46rlealyeina Pr. ei b. Abietis. 584 | 92| 467] birolor. Bull. 555 | 92| 467lverina P. 586 | 9141| - [caulivcola F\ 587 | 099 4641 rufo-olivacea Alb. Schw. 588 | 100 | 465 episphaeria Mart. in Hypoxylo ustulato autumno Er- laungae a Martio lecta. 589 | 102) 462|hyalina P. 590 | 101 pineti Batsch. 5911104 viltosa P. 592 | 105 punetiformis P', G. Tupesia mycelio expanso denso insidentes. 593 106 anomala P. 594 | 106 poriaeformis P. 595 | 108! 4651 carsia P. 596 | 109 Rosae P. 597 | 110) 464] sanguinea P. H, Hymenoscyphae extus glabrae membranaceae_ sti- pitatae. 598 | 120 coronata Bull, 599 | 124/471} eyathoidea Bull. et b. tubaeformis Wallr. senella Batsch. I. Mollisia extus glabrae molles sessiles. 600 | 142: 462! rinerea Batsch. 601 | 146 vulgaris Fr. 602 | 148 atrata P. K. Durella extus glabrae induratae persistentes. 603 | 152) 462 compressa P, Helvellacei. 593 Specierum depictarum atque descriptarum in zn: = jet]: | ., 5 ‚=4 |5#|Nomina systematica, rariorumque sedes. \ 81. Ist la S ” pr} x z & 1a = ! i Gen. 54. Helatium Fries non Todei. A. Pelastea disco conveso stipite tenui aequali. 604 | 130, aerngino-um Pl. Dun. 8u> 1119! | serotinum P. Novembri ad basin trunci in udis ' nemorusis Monachii lectum, 606 | 118 470} virgulterum Hall. fructigena Bull, b. salieiuom P. e. earpopbilum Bull. 607 | 127 eulmigenum FF, 60.128 tenerrimum F. B. Culycella disco eoncavo stipite firmo subtar- , binato. 609 | 131,626 eitrinum Hedw. Pez. eyathoides- Schrank. 610 | 132, 466] pallescens P. leutieulare Holm. 618) 132: chionseum FF. . 612 | 132, lentieulare Bull. et b. uigripes Schum. 8131134. 464| diseolor Hedı. 614 | 134: ferrugineum Schum. UbZEFTE 466) herbarum P. 616 | 137: epiphyllum P. | 617 132 | nigripes P. ad truncos ia montibus australibus ' i (Algovii). NE Jelena m | ' Gen. 55. Orbilia. 6181146: xanthostigma P. Ordo 11. Bulgariacei. Clavis generum Bulgariaceorum. A, Exeipulum a disco disceretum. Discus pileatus primitus convexus in ambitu revolutus. . Fuugss tremulus . . Leotia — orbicularis margiuatus, primitus clausus, dein ascis erumpentibus pruinosus. Fungus firmus nenne + Bulgaria br Helvellacei. Diseus orbieularis submarginatus apertus ex ascis amplis prosilientibus nigropunetatus. Fungus mollis . . . . . . Ascobolus B. Exeipulam proprium nullum. . Fungus gelatinosus primitus sphaerieus immarginatus ı dein superne in diseum collabens. Asci sparsi pellueidi, immixti paraphysibus, erumpentes . . . . . . Calloria Fungus tumens gelatinoso-ceraceus vel discoideus ascigerus, aseis elavatis erum- pentibus | " Niptera vel hemisphaericus intus floccosus, aseis nullis Fungus gelatinoso ceraceus firmus immarginatus vel ascigeras, ascis sparsis clavatis absque . paraphysibus ' Agyrium vel iutus, conidiiferus absque floceis Specierum depictarum atque descriptarum in Numerus currens. Friesii S. m. UI. pag. Schrank Flor. ba- var. Hl. pag. Pag. Martii Flora erlang. Nomina systematica, rariorumque sedes. 619 620 621 622 n = 166 167 168 Br£') 362 ' 402 471 u 471 | Gen. 56. Leotia Hill. lubriea Scop. et b. flavovirens Nees. Elv. revo- luta Afz. Schk, Gen. 57. Bulgaria Fries. Burcardia Schmidel. globosa Schmidel. ie. t. 69. in pinetis humidis argillaceis prope Erlangam in sylva Rathsber- gensi juxta Waldhütte detexit Schmidel ımens® Novembri 1755. Postea non amplius visa.' inguinans P. Elvela pulla Schäf. fung. t. 158 B. turbinata Schmidel ie. t. 70. Tremella aga- ricoides Rez. Schrank. sareoides Jacg. Eivela purpurea Schäff. funs- t. 323. 324. An hoc loco Tremella lilacea Schrank. F. bav. H. 561. quae urceolata diei- tur ideoque a funge Wulfenii diversa videtur- Bulgariacei. 55 Specierum depictarum atque deseriptarum I in Spy Tg . | & |&= £#| Nomina systematica, rariorumque sedes. sı = 2: $ | 813° 5 ® E 2 5 | 0 Gen. 58. Ascobolus Pers, 623 | 163 furfuraceus P. 6241 161 glaber P. Gen. 59. Calloria Fries. 625 | 140 chrysoeroma Bull. Pez. aurea Pers. 626 | 1.592 stillata F. status typieas Daerymyeis. ;i: S.m.H. Gen. 60. Niptera Fries, 627) 142 uda P. in ligno madido Schafnaburgi reperta. Epic. ‚ Gen. 61. Agyrium Fries. 628 | 594 | rufum. Sticlis rufa Pers. Orde III. Dermatei. $ Differentia generum Dermateorum. Discus capitatus e paraphysibus. sporidiisque stipalus demum fatiscens . , Discus cupularis marginatus demum induratus pereistens Exeipolum primo clausum, dein urceolato-ex- pansum . Discus immersus, mox in globulum ceraceum coagulatus, deciduus. Exeipulum annulare. stellatim dehiscens . . Schmizomeia Tubercularia Dermatca 56 Dermatei. Specierum de- pietarum atque descriptarum in 4 P - £ = | | Nomina systematica, rariorumque sedes. | | 5 |ty | 2 |E z| 5 18 4 Gen. 62. Vibrissea Fries. 629) 51 truncorum Alb. Schw. in irunco putrido prope Rot- tenbuch legit D. Ohmüller parochus. S:m.IH. Gen. 63. Tuhercularia Tode. 630| 464| 329) vulgaris Tode & b. discoidea Pers. Trem. purpurea Linn. Schrank. Fi. b. p. 565. 631 329 confluens Pers. 632] 465 granulata Pers. 633 465 nigricans Bull. S.m.d Gen. 64. Dermatea Fries. 634| 75 fascieularis Alb. Sch. 6355| 9 tumida P. in sarmentis Vitis viniferae Aschaffenburgi lecta. Gen. 65. Schmizomeia Fries. 636| 194| 461! radiata P. Lycop. radiatum Linn. Lycop. Oxyacanthae Schrank. Fl. bav. 11. p.: 667. 637) 193 Pupula F. couf. Elench. 11. p. 25. Ordo IV. Patellariacei, Clavis® generum Patellariaceorum. A. Excipulam (membranaceum) cum disco (ceraceeo) concretum vel eljausum vel discoideo-apertum Asci vel vacui apice globiferi vel 8.speri . Heteresphaeria B. Exeipulum (coriaceum) a disco pallidiori diseretum extus subfurfuraceum. Discus persistens ureeolatus tenuis Cenangium extus villoesum. . . Discus pereistene firmus . Lachnella extus setosum. . . Discus diffluens . Polynema C. Exeipulum "(subeorneum) a disco concolori nigro discretum extus nudum Discus persistens firmus . . Patellaria " Discus mox pulveraceus collabens . Sphinctrina Patellariäcei 37 Specierum de- pictarum atque descriptarum in :ı & |& | Nomina systematica, rariorumque sedes. = Br} N |; [EE z & = Gen. 66. Cenangium Fries, 638| 181 Aucupariae P. (Sphaeria). 6391 114 Urreolus Schmidt. Pez. 'Cyathus Nees, 640) 187 ferruginosum FE. Pez. abietis P, 641) 423j495| fuliginosum P. (Sphaeria). 642) 189 quereinum P. {Hysterium q.) gi Chypk rn bar. Gen. 67. Heterospharria Greville. 6431 113 pinieola F\ 0644| 511 patella Tode a. eampestris inaperta vulgaris. EL.IL.134, b. alpestris normalis aperta in caulibus Gentianae Iu- teae in montibus ausfralibus. Algovii. S-m.Il.p Gen. 68. Lachnella Fries. 645 99 barbata Kunze. vo Eı ur ET ar etenn (iO de 646 160161 647 151 648° 150 649 650° 108 A. Eixcipulum rima lougitudinali dehiscens (ellipticum vel elongatum) Gen. 69. Patellariu Hedw. atrata Wahl. Pez. patellaria P. Leeideola Fr. lignyota F. Gen. 70. Sphinctrina Fries, turbinata. Calieium turbinatum P. in crusta Pertusa- riae communis. — Baruthi et alias. Gen. 71. Polynema Leveille. strigosum Fr. Conoplea bispidula Sturm F. Germ. Heft. 7. t. 31. Orde V. Phacidiacei. Clavis generum Phacidiaceorum. Hysterium B. Excipulum a centro versus ambitum laciniato debis- eens (orbiculare dimidiatum) . . . . . Phacidium 58 . Phacidiacei. C. Exeipulum in rimas flexuosas frustulatim dehiscens Capplanatum). Discus placentiformis . . . Rhytisma D. Exeipulum totum secedens (applanatum). Discus ma- eulaeformis . . . . . . . Leptostroma > Specierum de- pietarum atque > descriptarum in ' Nomina systematica. rariorumque sedes. Martii Flora erlang. pas Numerus curren®s Friesii S. 1. m. pag. | | Gen. 72. Hysterium Fries. A. Denudata. 651 |579|473 | pulicare P. cum var. a. angustatum. b. pedicellatum. 652 | 583 lineare .F\ 653 | 5986| 473 | conigenum Mougeet. B. Erumpentia., 654 | 585 Fraxini P. 655 )584 elatinum Ach. in cortice Abietis pectinatae in monti- bus piniferis. ©. Subtecta. 656 | 987 Rubi P. 657 1589 commune F\ 655 |589 melaleucum F. in fol. Vaee. Vitis Idaeae in montib. pinif. raro. 659 ] 537 pinastri Schrad. D. Innata. 660 | 592 maculare F. 661 | 592 472 foliicolum F. et b. Hederae. 662 | 590 seirpinum Dec. nn hä 663 | 591) 473) arundinaceum Schrad. 2 ya, PT . 664 | 501 eulmigenum F. Er ame Gen. 73. Phacidium Fries. 665 | 575 Vaceinüü F. eirca Baruthum rarum. 666 | 573 Pini Alb. Schw. 667 | 577 coronatum P, 668 a dentatum Schmidt. Sph. ‚punctiformis y.P. 669 | 578 repandum F. in Achillea Ptarmica in mont. pinif. legit Funck. 1% Yon A x » Phacidiacei. 59 Specierum de- pictarum atque descriptarum in Nomina systematica, rariorumque sedes. Numerus currens. Martii Flora erlang. pag Friesii S. m. U. pag. Gen. 74. Rhytisma Fries. salicinum P. 571 569! 308) umbonatum /loppe. Rabenh. 472 | 567 Andromedae Pers. Wa ! Sedi Corda in Sturm Fi. germ. t. 14. in Sedo Tele- j phio Ratisbonae. 64 | 569| 309) acerinum P. 6% | 569! 309| punctatum P. 674 | 560| 310] stellare (Xyloma P. Sphaeria DeC. Dotlidea F. Pha- eidium Link) in foliis Phyteumatis spieati et Astran- tiae majoris. 7] St I „tt = s = = on Gen. 75. Leptostroma Fries. 677 |799 filieinum P. 678 | :98 juneinum F. 679.091 volgare F. 680 | 8 Spiraeae Kunz. 681 su rugosum F. in caulib. Aconiti a Funekio repertum. 682 ‚sa sphaerioides F. 683 60; hysterioides FE‘ un nn nenn Orde VI. Stictei. Differentia generum Sticteorum. i. Diseus faiscens primitus ceraceus planus Asei ampi paraphysibus intermixtis . . . Propolis il. Discus pesistens. . A. primifs apertus ceraceus. siceus corneus. Spo- rae sipliees . - . . . Äylograpka B. primitu urceolato- clausus, dein apertus, sporae in aseisseriatae . . . Stöctis * nn nn 60 Stiefei. Specierum depietarum atque de- scriptarum in Numerus cwrens Friesii 8. m, IL. pag.: Nomina systematica, rariorumque sedes. } 'Gen. 76. Propolis Fries. 684 | 198. versicolor F. |Gen 77. Äylographa Fries. 685 197 | parallela F. 686 152; fexella F. IGen. 78. Stietis P 687 | 196 : pallida P, FAMILIA IN. PYRENOMYCETES. Ordo I. Sphaeriacei. Clavis generum Sphaeriaceorum. A. Stroma verticale. — a. radiciforme corticatum stuppeum. Perithecia su. perficialia . . . Rhiamorpha b. elavaeforme carnosum Perithecia immersa cum nucleo pallida. Sporae numerosae moniliformi-concatenatae . Coxdiyceps c. clavaeferme carnoso-suberosum. Peritheeia im- mersa cum nucleo atra. Sporae 8 in quovis asıo . . . . Mlaria d. caulescens truncatum. In disco marginato peri- thecia peripherica atra . . . . . 'aronia B. Stromu horizontale sessile. a. Perithecia pallida iu stroma a watrive penitus diseretum immersa, Sporae pellueidae, saepius septatae . R Hypocrea b. Peritheeia atra in stroma a matriee penitus dis eretum immersa. Sporae obscurae subseptatae . . . Hypoxylon | e. Peritheeia atra in collum elongata, in stroma a Ä matrice pro parte formalum carbonaceum immersa. Sporae simplices plus minus elongatae . d. Perithecia eollo destituta in stroma confluentia. Nuclei irregulares haud eireinantes gelatinosi dif- fiuentes vel in eirrhis erampentes e, Perithecia nulla. * ‘ instructi . . C. Stroma nullum, Perithecia mycelio vel tubereuloso vel erustaceo vel byssaceo vel maculari insidentia. a. Nucleus faretus aseis et paraphysibus fatiscens. Sporae pulveris instar ex ascis explodentes sin- plices . . . . . . . Sporae fusiformes septatae, perithecium verticale . . . . . Subgenera / Sporae cellulosae in aseis multilocula- recedentia ribus, perithecium astoınum subceraceum Peritbeeium wmatriei immediate innatum attamen secernibile, umbilicatum b. Nucleus fluxilis, instar guitae vel floccorum ex- pulsus. Sporue pellucidae simplices Perithecium menbranaceum cum " papilla laete co- loratum . . . ce. Nucleus gelatinosus difluens cum ascis. Sporae adhaerentes ostiolo penicillato. Simplices d. Nucleus gelatinosus diffluens cum sporis nigris septatis inguisantibus . . . Nurleus gelatinosus per discum heterogeneum coluratum in eollum perducius , ostiolo atro ter- minatus, sporae pellucidae fusiformes septatae . f. Papilla sub cortice perithecii cupularis hetero- genei erumpens. Sporae opacae subseptatae . Nucleus includens sacculos , paraphysibus” fasci- eulatis einefos, ascis liberis sporiferis faretos e a 6 . Diatrype . Melogramma Nuclei nudi in strema immersi, collo perforato Dothidea . Sphaeria Bertia Gibbera Sphaerella Nectria Ceratostoma Mussaria Halonia . Hercospora . Succothecius 623 Sphaeriacei. Specierum depictarum| atque descriptarum in | ]2 |? E |= |s#|© : Nomina systematica. rariorumque sedes. 8 |#|$8: = |2 1578 el. |I# ıE Gen, 79. Cordyceps Fries. 688 | 323) 570) 474] militaris Linn. Schäff. tab. 169. 689 | 324| 570) 475] ophioglossoides Ährh. Schmidel ie. t. 5. 690 | 553 478| typhina Pers. Gen. 80. Xylaria Schrank. 691 | 326 476) polymorpha P. 692 | 326] 566] 476] digitata Linn. Hypoxylon Schäfl. tab. 265. cla vata Web. et Schrk. 693 | 327! 567 Hypoxylon Linn. Schäffer. tab. 328. digitata Web. et Schrank. a) pedata b) cupressiformis. ' 694 | 327 475) bulbosa P. 695 565 flexuosa Schrunk. Ingolstadii in.arca lignea fon- tis cujusdam detecta, postea non amplius re- perta. Quoad deseriptionem omnimodo differt a X. carpophila cum qua dubitanter conjungit Friesius. ) | Gen. 81. Rhizomorpha Roth. „4m 359] fragilis Roth cum var. a. subterranea b. subcor- 696 347500) ticalis. Lichen. 697 5348| 360| hippotrichodes. radieiformis Web. et b. alectorioi- des Ach. Lichen hippotrichioides Weber. Gen. 82. Poronia Fries, 698 | 328] 625 punctata Linn. ’ Gen. 83. Hypocrea Fr. 699 | 337 eitrina P. Gen. 84. Hypozylon Bull. j A. Glebosae. 700 | 345) 566| 479] ustulatum Bull. Sph. deusta Aut. maxima Web. 2701 | 346 repandum Fr. in rimis truncorum Sorbi Aucupa- rige apud nos rarius. Sphaeriacei. 63 Specierum depictarum atque descriptarum in el£ja jE : |® | ;?| © | Nomina systematica, rariorumque sedes. ” a IE. | Sm] ö - se |s «nes r Fu an Si 4 ! 702 348| numniolarium Bull. in trunco acerino Monachii , lectum. | B. Pulvinatae. 703 | 331: 476| eoncentricum Bott. Lycop. atrum Sehäfl. t. 329, ‘ ! hinc inde ad truncos rare apud nos. 704 | 332 476, coceineu Seh, fragiformis P. \ 705 | 334| 565 multiforme F'. Iycoperdoides Schrank ? 706 | 333 477| cohaerens P 707 | 332 476| fuscum P. C. Effusae. 708 | 341 4580| serpeus P. mamıaeformis Hofm. 709 | 342 496| confluens Tode. albieans P. 7101358 inerustans P. 7111343 480| udum P. Gen. 85. Diatrype Fries. A. Lignosae. 712 | 349 ! lenta Tod. in truncis alneis vetustis Ratisbonae, | Barutbi et Schafnaburgi raro occurrit. 713 | 350 480; stigma Hof. et b. decorticata. 7141353 480) disciformis Hofm. 715 |354 favacea F. 716 1355 verrucaefermis Ehrh. 717 1362 lsneiformis £. 718 1362 481| quereina P. B. Versatiles. 719 | 360 seabrosa Bull. 720 | 363 ferrugines P. 7211357 flavovire _ 722 | 364 Hystrix Z’ode in ramulo quodam circa Schafns burgum semel obvia. r, 723 |365 strumella Fr. N 724 | 365 484] insitiva Z'od. « | ©. Effusae. 725 )370 lejoplaca F". 726 | 370 maura f. 727 | 369 480) lata P. 64 Sphaeriacei. Specierum depictarum atque descriptarum in | 82 8 is 47 5 ! Nomina systematica, rariorumque sedes. ° H n.: Em. BEIFALL z& E [e>} El 728 | 370 milliaria Z. 729 | 372 viticola Schw. in sarmentis Vitis viniferae Wir- eedurgi hand frequens. , 1 ». j ” KOEERL EEE Gen. sh Dothideg, F. a A. Erumpentes. 730 | 550 477| Rihesia P. 7311551 477| Sambuei P. . 732 |551 Mezerei Fr. a. Dr. Kummer Monachii lecta in ramulis emortuis Daphnes Mezerei. 733 | 551 Puceinioides DeC. in foliis Arbuti Uvae Ursi Mo- _ nachii lecta. B. Subtectae. 734 | 427 filieina F. 735 | 42 489) striaeformis F#. 736 | 429 481} Anethi P. ©. Innatae. 737 1553 478| rubra P. Sph. hyetospilus Mart. 738 | 554 4785| ochracea Wahl. Padi Duval. fulva Det. 739 1555 i Ulmi Duval. 740 |555 betulina F. 741 |435 479 Trifotii P. 742 | 428 Junci F. 743 | 434 478! Graminis P. D. Hypopteris. ' 744 | 556 ‚312; Pteridis Rebentisch. Fries. Gen. 87. Neckria Fries. A. Cespilösae. Ir 745 |412 einnabarina Zod. decolorans P. a3 412 483\ coccinea P. t 37417 415 eueurbitula Z'od, B. Byssisedae. 748 | 440 497! aurantia P. 749 | 445 rhodomela F. ad ligna quercina prope Schafnak et juxta Illerdissen lecta. ‘ Sphaeriacei. .. 65 Specierum depic- tarum atque de- scriptarum in Ri xD | " | & |& | Nomina systematica, rariorumque sedes. JR | | a |£8 eı 2 |s Ai la | . C. Denudatae. [2750| 452 | 497| Peziza Tod. fe # 751] 453 sanguinea Sibth. 752| 454 |492| episphaeria Tod. 8, 2 zforföns Gen. 88. haeri A. Superfictales byssisedae. 753] 442 aquila F. B. Superficiales villosae. . 754) 446 ovina 755) 448 tephrotricha P. iu trunco earioso unica vice prop® Ba- zuthum lecta. 756| 448 biformis P. 757} 449 | 494 758| 456 1495 759| 457 1495 760| 455 761| 455 496 762| 454 496 763| 454 764) 458° 765| 456 766: 458 490 767| 459 7685| 464 769; 465 770! 463. 771) 466 772| 499 773] 599 774| 413 hirsuta C. Superficiales, denudatae. Bombarda Batsch. spermoides Hoffm.. N} mammaeformis P. pomiformis P. seriata P. ordinata F. sordaria F. obduceus Fr. pulvis pyrius P. rugosa Schrank F. b. p. 566. myriocarpa D. Superficiales pertusae. seminuda P. Aspegrenii F*. in liguo prope Schafnaburgum lecta. mastoidea oucula F. socia Nees. epidermidis F. E. Erumpentes vespitosae. Ribis Tode. 775| 413 | 482) Laburni Pers. - 776| 416 | 482| cupularis P 777, 417 Rhamoi Nees. in provincia franconica detexit Nees. 5 66 Sphaeriacei. Specierum de- pictarum atque descriptarum in | 2 |» | 3 € | Nomina systematica, rariorumque sedes. | se 2 & |® _ F. Erumpenkes, obturatae. PR 778 422 elongata F. ° " 779| 421 Duleamarae Schmidt. 7830| 492 Lonieerae Sow, 781 Colpoma Corda. Colpoma verrucosum Wallr. Sph. Galiü Guep. Fr. Elemekeekle=t05? in fol. Galii Mollu- ginis. 782 510 culmifraga F\. G. Erumpentes lophiostomae. 783| 469 excipuliformis fr. 784 471 diminuens P. 785| 469 1492| erenata F. cristata P. 786) 469 1492| macrostoma Tod. libera, media et dehiscens P, «87 470 1491| angustata P. 788; 470 |491} compressa P. 789 510 Arundinis F. H. Erumpentes veratostomae. 790 474 strieta P, 791 475 j493| cirrhosa P. 792 456 pleurostoma Kunze. 793 474 cuspidata P. 794 473 pilifera b. pinastri Nees. 795 473 j493| dryina P I. Tectae immersae ligno vel cortici interiori. 796 368 spinosa P., 797) 478 astroidea F. 798] 479 |486| operculata F. in ramo arido Erlangae legit Frid. Nees. 799) 487 Xylostei P. 800| 481 K. Cortice exteriore obtectae. Cortieis F. populina P. 801| 483 paetula F'. L. Caulicolae. B 802) 476 |487| rostellata F. Rubi Nees. Mart. 803] 493 1493| 'acuta Hoffm. 804| 503 pellita Fr. in caule cardui legit Dr. Kummer Mo- nachii, Sphaeriace. . ‘67 Specierum depic- tarum atque de- scriptarum in ee) |& Nomina systematica, räriorumgue sedes. |: 2% sı 2: |8 z|& |$ \ 805, 507 Lingam Tod. 806: 508| 489| complanata Tod. major et minor. 807| 512 nigrella F' 808; 506] 493| rubella P. 809| 511| 489! herbarum P. M. Folüicolae. ‘ 8310| 436; 479| fimbriata P. 811) 436, 479| Coryli Batsch. sı2| 516: flaccida Alb. Schw. in foliis Anemones Palsatillae in} - montibus piniferis a Fungkio lecta. “ 813| 516; 487| tubaeformis Todd mem. 814| 517] 487! Gnomon Tode. sı5| 518! 488| setacea Pers. j ' Sı6]| 518 488| acieularis Wallr. F. e. 803. subtilis Rab. Hdb. aro. 1557 affınis Mart. 817 | 517 Capreae Pers. in foliis marcescentibus Salicis Capreae Baruthi lecta. sis! 520 duplex Sow. Subgenus Bertia Notari: Sph. pertusae nucleo gelati- n0s0, ascis diffluentibus sporis fusiformibus septatis. 8519| 458 moriformis Tod. Subgenus Gibberidea: Sph. astomae ascis sporisque ınulticellulosis. 820 | 415! 481] Berberidis P. 821| 424 spartii Nees. / Subgenus Sphaerella: Sph. foliicolae a matrice se- x ® cernibiles demum umbilicatae. 822| 522 leptidea F. 823| 524| 494 maculaeformis P. 824| 525| 494| punctiformis F. 825| 524 myriadea DeC. Inquirendae. Spb. hemisphaerica Schrank. F. b. II. 566., gregaria hemisphaerica nigra intus alba inter apothecia Bia- torae icmadophilae. Pe er xy‘ wen DEE Ze Dede. yet 193: 5, x. 68 Sphaeriacei. Specierum de- pietarum atque descriptarum in | 2 |8 | # |= | Nomina systematica, rariorumque sedes. » | = | Ei. jm- |» 8 5 E- Ei z| EIE _ Sph. mucosa. eod. 565., hemisphaerica fusca rugose. Vere in ramis salieinis cum citato ex Weigel. obs. bot. 42. Gen. 89. Ceratostoma Fr. _ 826| 446 chionaeum F\. Mer un womit Gen. 90. Massaria Notari. 827 |°376 erustata P. 8238| 486 ‚inquinans Tode. 829| 375] 494] fimeti, B ern Er ‚ Gen. 91, Hercospora FE. 830 483| 485| rhodostoma Alb. Sch. in ramulo exsucco Erlangae unica vice legit Martius. Gen. 92. Halonia Fr. 831| 481] 481] ditopa P. Gen. 93. Saccothecium F. 832| 498 sepincola F. Ordo 11. Dichaenacei. Clavis generum Dichaenaceorum. A. Stroma verticale apice tumens in perithecia primo clausa globi- fera dein cupulari aperta evolutum. Dis- eus fatiscens . . . . . . Tympanis B. Stroma nullum. a. Perithecium sphaerieam primo clausum dein apertum ore orbiculari integro. Nucleas nu- , dus gelatinosus >. . . . Excipula b. Perithecium verticale intus filamentosum abs- que nucleo discreto Diehaenacei. _ 69 Sporae simplices pruinae ad instar apice emersae fugaces . oa . Acrospermum ı e. Perithecium subverticale poro pertusum, sporarum globulo coronatum. Sporae globosae simpliees . . . Sphaeronuema d. Peritheeium verticale compressum, carina longitadinali elausum. Nucleus fatiscens, Sporae longissimae septatae . . . Lophium e, Peritheeinm in labia tumida fissum. Nucleus ' gelatinosus. Sporae longissimae septatae in ascis re- ceptae nn . Ostropa f. Perithecium (ionatum) applanatum clausum rima longitudinali debiscens. Nucleus et asei diffuentes. . Dichaena Sporae simplices . g. Peritheeium a centro radiato-rimosum sem- per clausum. Nucleus ceraceus, Sporae subrotundae simplices vel biloculares Gibbera Speeierum de- | Plctarum atque ; descriptarum in | % :| = !5 | Nomina systematica, rariorumque sedes, [7 - 8 - - E| w gE ai Ele | Gen. 94 Tympanis Tode reform. 833 175 conspersa- f. 834 180) 467) Prunastri F". 835 176 saligna F' { L | Gen. 95. Sphaeronaema Fries. 836: 538] 490) eylindricum Tod. 837| 5386| 490| parabolicum Tod. 838| 540 eolliculosum F. 839| 536 subulatum P. a Neesio in Franconia bavarica lectum. Gen. 96. Acrospermum Tode. 840 | -245 compressum Tod. Gen. 97. Lophium Fries. 841) 535| 474| mytilinum P. Oo . Dichaenacei, ‚ Specierum de- pietarum atque descriptarumin Numerus eurrens, Friesii S.m. II. pag, Martii Flora erlaug. Pag. Nowina systematica, rariorumque sedes. Gen. 98. Ostrepa Fries. 842| 468 cinerea F. alias Sph. barbara. Gen. 99. Gibbera Fries. 843 | 418 Vaceinii Sow. eo: EL. Gen. 100. Dichaena Fries. 844 | 141 rugosa. Lichen rugosus Hofm. Opegrapha macularis Ach. S-m.ll. b. quercina. Opegr. quercina P. 845 | 434 fissa P. 846' I strobilina Fr. Hyst. conigenum Pers. en Ordo 111. Perisporiacei. Clavis generum Perisporiaceorum. A. Sporae conglobatae in vesicula (asco maximo) e pe- rithecio urceolari umbilicato ejicienda. Mycelium radians . . . . B. Sporae in ascis clavatis subdiffluentibus receptae Mycelium band manifestum. a. Perithecium ceraceum extus nudum b. Peritheeium tenuissimum pilis vestitum . C. Sporae in ascis rotundatis subdiffluentibus receptae Mycelium floccosum. a. Perithecia solitaria ceracea, filis suffulta b. Perithecia acervato-connata cornea, mycelio floccoso septato adnata . D. Sporae nudae absque aseis. a. Peridium coloratum membranaceum myeelio floccoso adnatum . . . b. Perithecium atrum carbonaceum fragile my- celio byssino septato adnatum . . ‚ a. faginea. (pegr. conglomerata et epiphega P. et Ach. . Thelebolus . Perisporium . Chaetomtum . Erysiphe . Lasiobotrys . Eurotium Aasmidium Perisposiacel, 71 Specierum de- pictarum atque descriptarum in . - >73 | 85 H F E | Nomina systematica, rariorumque sedes. Eu z& | " | 5 Is | 5 K-] [7 j = | E15 Sm Gen. 101. Thelebolus Tode. 847 307.498 stercoreus Tod. Sm. Gen. 102 Perisporium Fries. 848 ”s0, disseminatum P. u rp euanın S.m. im. Gen. 103. Chaetomium Kunze. 849| 504 comatum Tode. et var ©. capillatum (Sphaeria) Nees, 850 1.255 |globosum Kunz. tr ‚m. IE! rs ® \ 851| 450,495| pilosum P. Sph. Be ARE: Sm. un.: Gen. 104. Erysiphe Hedw. Alphitomorpha Weallr. 8521 236 pannosa F. Rabenhorst Handb. nro. 2008. 853 237] macularis Wallr. Rabenh. nro. 2011. 854 238; fuliginea Schlecht. Rabenh. nro. 2010. 855| 239 392| communis Wallr. Rabenh. nro. 2019. macropus et pyenopus Mart. 856) 239 lamprocarpa Wallr. Rabenh. nro, 2016. 857° 240 "circumfusa Ehrenb. Rabenh. nro. 2017. 858| 240 depressa Wallr. Rabenh. nro. 2018. 859| 243) . Ptarmicae Voith. in Regensb. bot. Zeit, 1838. IN. i 483. Rabenh. Handb. nro. 2022. 860) 245 ‚tortilis Wallr. Rabenh. nro. 2012. Baruthi lecta in | _foliis Corni sanguineae haud frequens. S61| 245| ;adunca Wallr. Rabenh. nro. 2026. 862] 245| ; penicillata Wallr. Rabenh. nro. 2027. 863) 245 divaricata Wallr. Rabenh. nro. 2028. 864 horridula Wullr. Rabenh. nro. 2025. 865 leutieularis Wallr. Rabenb. nro. 2020. 866 | 245/393| guttata Wallr. pachypus Mart. Rabenh. nro. 2028. 867 Brayana Voith. in Regensb. bot. Zeit. 1838. 11. 473. - in fol. Pruni domesticae rara. Rabenh. nro. 2031. 8568| 247 myrtillina Schubert. Rabenh. nro. 2032. min. Gen. 105.” Lasiobetrys Kunze. 869| 233 Lonicerae Kunze. hine inde in foliis Xylostei apad - | nos raro occurrit. 72 Perisporiacei. Cytisporacei. Specierum de- pictarum atque descriptarum in si 8» = = ı% | Nomina systematica, rariorumque sedes. °»| E En 2| © 182 zi = IE | nn \, 1. Gen. 105. Zasmidium Fr. 870. 2291356! cellare. Racodium cellare P. Ss. DL. Gen. 106. Eureotium Liuk. er, 331|369| herbariorum Web. Mucor flavus Schrank. Fl. bar. Il. p- 637. Ordo IV. Cytisporacei. Clavis generum Cytisporaceorum. A. Nucleus unicus cellulosus (in conceptaculo carbona- ceo) ostiolum unicum . . Rabenhorstia B. Nuclei in peritheciis distinetis eireinantibus inclusi a. perithecia genuina carbonacea, collibus con. vergentibus. Ostiola erumpentia inter se vel disco eonjuneta . . . Valsa b. perithecia difformia cellulosa membranacen per collum commune diseum perforans juneta . Cytispora C. Nuclei cellulosi eireinantes absque peritheeio in tu- bereulo ceraceo immersi, ostiolo communi juneti Nemaspora « Specierum depic-' tarum atque de- scriptarum in | | . 5 . E| 215 s | 5 |2,; Nomina systematica, rariorumque seder. | @ |8E Zi mıE | Gen. 107. Rabenhorstia Fries. 872| 485 personata Fr. 6873| 485/486] Tiliae Pers. et var 8 ampullacea. Cytisporacei. j - 73 Specierum depic- tarum atque de- scriptarum in u | | &£ 15) 2] : EM Nomina systematica, rariorumque sedes. Ei; aA | n Gen, 103. Valsa. Fries non Scopoli. A. Circumseriptae. 874| 380 Sorbi Schmidt. 875| 380 Prunastri Pers. 876 | 381 anomia Fries. in Robiniae Pseud- Acaciae ramis et truneis. 877| 382 detrusa Fries. 8781| 383 cerviculata Fries. 3879| 384 fihrosa Pers. 880 | 384| 483] Carpini Fr. Betuli. 8811| 385 lixivia Fr. in ramis aridis Juglandis prope Augustam Vindel. B. Incusae. 882 | 386] 483| nivea Hoffm. 833 | 387 leucostoma Pers. :884 | 385 Kunzei fries. ih cortice Abietis pectinatae in mon- tibas piniferis legit Funck. s85| 388 mierostoma Pers. Nees. SS6! 392] 484] taleula Fr. b. Radula Pers. 887 | 392 dissepta Fr. 33] 390 scutellata 2. Nees legit in Franconia. C. Obvallatae. 889 | 595 caronata Hoff. S90| 397 Pini Alb. Schw. 891] 461| 485] salicina Pers. , 8032| 403 ambiens P. 893 |403u.| 485] stilbostoma Fr. et b. umbilicats. 894 1409 D. Circinatae. 895] 206! 485} pulchella P. 896 | 408 conjuncta Nees. 897 | 409 furfuracea Pr. Gen. 109. Cytispora Ehrenberg. 898] 542 rubescens Fr. 899) 542 incarnata Pr. 900 | 542] 408] leucosperma P. Ss 74 Cytisporacei. Sphaeropsidei. Specierum depic- tarum atque de- scriptarum in u 1} : 1} e) = | Nomina systematica, rariorumque sedes. I 15% . A u u e!5 |® E = & z = e | 900] 544|483| fugax Pr. Sph. pustulata Hoffm. 901) 543|498| chrysosperma P. Sm. Gen. 110. Nemaspora Pers. 902] 479 aurea Fr. 9031 479 erocea Pers. Ordo V. Sphaeropsidei. Clavis generum Sphaeropsideorum. a. Sporidia clavata uniseptata in perithecio subastomo carbonaceo subinnato Diplodia b. Sporidia eylindrica, utrinque filis radiatis coronata in perithecio ostiolato a stromate spurio obtecto PDilophospora €. Sporidia fusiformis septata in perithecio astome superficiali dimidiato setoso . . . . . . . Vermicularia d. Sporidia fusiformi-hliformia sub perithecio applanato fibroso-radiato de- mum secedente . . . . . Actinothyrium Specierum depie.. tarum atque de.! scriptarum m | F a | & . . . s| &|: Nomina systematica, rariorumque sedes. Ei oa |E* zlelaı | iGen. 111. Diplodia Fries. 904 | 500 arbuticola Fr. ad folia Arbuti Uvae Ursi Monachii rare. 905! 487 elypeata :Nees. b. Rosarum. Sph. spurca Wallr. ® Sphaeropsidi. ‘75 Specierum depic-| taram atque de-' __seriptarum in | | | BE : .. Nomina systematica, rariorumque sedes. - BE . | 88 sı3|8. ZI eıE | Pu Zr "Gersı Lan 906 | 521 Hederae Som. Ne en 907 501 Visei DeC. atrovirens a Alb. Schw. Gen. 112. ' Dilopkospora Desmazieres. Sphaeropsis Leveille. 908) 430 longissima P. 909 | 430 nebulosa P. 008 ee - |Gen. 113. Vermicularia Fries nec Todei. 910| 505. | Dematium P. 911) 510, ‚eulmifraga F. 912) 515; |trichella F. | |Gen. 114. Actinothyrium Kunze. 913) 597, graminis Kunze. Ordo Vi. Phyllostictei. Clavis generum Phyllosticteorum. A. Aseigeri. a. Nucleus ater absque perithecio in tubercula a matris substantia transformato immersus. Ostiolum pertusum . . Phoma ‘ b. Nucleus albus in perithecio 3 »loboso atro pro- minul 0. Ore subrotundo dehiscente . . Stiymatea e. Nucleus albus in peritbecio globoso atro pro- ıninul o rima longitudinali dehiscente . . Lubrella B. Ascis destituti. Sporae nudae in nucleo fibroso. a. Peritheeium astomum eircumsceissum vel apice dehiscens. . , Sporae simplices sporopharis sufultae . Depazea b. Peritheeium ostiolatum pertusum. Sporae fusitormes utrinque in film pro- ductae . . . Discosia 76 Phyllostictei. C. Asecis destituti. Sporidia in nucleo gelatinoso, cum gelatina eirrhose erumpentia. a. Sporidia majora bilocularia Peritheeium unicum tenue coloratum mycelio radiante cinetum . . Artinonema b. Sporidia oblonga curvata, intus granulosa, Perithecia atrata perfusa, tota innata, e fibril- lis innatis radiantibus orta . Asteroma e. Sporidia rotunda, ovalia vel oblonga intus granulosa Perithecia e macula crustosa orta globosa pro- minula . . . . Ascospora d. Sporidia fusiformia euspidata "septata Peritbecium (solitarium) spbaericum immerso- innatum . . . . . . , Septoria Specierum depictarum atque de- scriptarum in | | Numerus currens. ! Friesii S.m. I. pag. Nomina systematica, rariorumque sedes. 914| 537 915) 564 916) 566 EL 1. 917| 149 ‚ S.m.Il. 918| 525 919| 528 920 | 528 921, 529 922| 529 923) 329 9234| 530 925| 530 936| 531 Gen. 115. Phoma Fries. . salignum P. un ll \ vn un Gen. 116. Stigmatea Fries. Robertiani P., Chaetomium Kunze. Gen. 117. Labrella Fries. Ptarmicae Desmaz. Cruciferarum Pr. Gen. 118. Depazen Fries. Vaceinii. stemmatea Fries. Rabenh. Handb. nro. 1235. hederaecola Fr. Rab. nro. 1232. frondicola F. Rab. nro. 1236. populicola F. Rab. nro. 1237. aesculicola F. Rab. nro. 1242. salicicola F Rab. nro. 1244. - vagans F. Rab. nro. 1265. gentianaecola F'. Rab. nro, 1253. 'Phrllostictei. Specierum depictarum atque de- scriptarum An _ | | Numerus eurrens Friesii S. m. H. - Nomina systematica, rariorumque sedes. ‘ 927 928] 623 929| 523 vib| 564 . fern 931) 151 932| 152 933| 959 934 | 560 935 | 326 936 | 526 937 | 523 938| 530 939| 531 940 941| 480 942' 563 fragariaecola Wallr. Rab. nro. 1259. alpina F. Sph. Arbuti S. m. Gen. 119, Discosia Libert. artocreas Tod. alnea P. (Xyloma). m Ürg teren / “ " Gen. 120. Actinonema Fries. Rosae (Erys. radiosa Fries Obs.) Rabenh. nro. 1266. Ulmi. Gen. 121. Asteroma De Candalle. Himantia Pers. vagaus Desmaz. Gen. 122. Ascospora Leveili. brunneola Fr. Aegopodii P. Rabenh. nro. 1263. carpinea F. ribicola F. Rabenb. nro. 1244. eruenta P. Rabenh. nro. 1247. Chelidonii DeC. Rahenh. nro. 1823, {22 Kent Ver, , " H I Flarm er dr Ir“ Gen. 133. Septoria Fries, "7% ER “ mi #. SL Pammons. Anemones Det. ae rer z w Pa er angeg con Ira" RA? r 2 ii 2 “E BE u “ 78 Gasterothycetes. Specierum depietarum| atque deseriptarum in| Eis |lsd% 'Nomina systematica, rariorumque sedes. Her} Eli 4,8” EI 51588: Ei 2 |$ E) z Ela I® _ FAMILIA IV. GASTEROMYCETES. Ordo I. Phalloidei. Gen. 124. Phallus Linn, 943 | 283 | 577: 460| impudicus Linn. Schäffer tab. 196--198. Gen. 125. Mutinus Fries. 944 | 284 caninus Huds. Schäff. t. 330. a Schäffero non visus, ex relationibus aliorum receptus. An Bavariae indigena? Obs. Clathrus cancellatus, quem Schrank per ico- nem Schäfferi inductus in Floram bavaricam p- 578 recepit, nunguam in Bavaria repertus est. Figura Schäfferiana, aufore ipso decla- rante, e Michelio mutuata fuit, ut incognitum hisce regionibus genus magis innotescat. Ordo 1]. Truberacei. Gen. (exosporum) 126. Hymenoyaster Vit- tadini. 945 293 albus Bull. in sylvula Spikel ‚Juxta. Augustam Vindelicorum frequens. >. Gen. (endosporum) 127. Tuben "Siehe 946 | 290 | 633| 395) *cibarium Sibth. , Ordo 111. Nidulariacei. Gen. 128. Cyathus Haller. 947 | 298] 625) 389] striatus Hoffm. Peziza hirsuta Schäfl. t. 178. Schrank |. e. 948 | 298 | 625] 389] campanulatus Sibth. Olla Pers. Pz. sericea Schäff. t. 188. Pez. papyracea Schrank. 949 bieolor Persoon. Tulasne Ann. Se. nat. 1844. Pez. ollaris Schäf. t. 181. Nidulariacei. 4‘) Specierum depictarum atque descriptarum in | Ej2, 8 :|=® zE © ;Nomina systematica, rariorumque sedes. . | E ienı 5? Es |. j#D|E8 Ss, | y = g f7 z>+| 5 zıEı@ lg u I@ |z 950 299. 25) 390| crueibulum Hoffm. Schäff. 1. 179. P. lentifera i | Schrank, 91/300 | | “Gen. 129. Sphaerobolus Tode. 952 | 309, 629 387 stellatus Tod. Lycop. carpobolus Hell. |scutellaris Fl. Dan. an Ordo IV. Lycoperdacei, Clavis generum Lycoperdaceorum. A. Peridium duplex, exterius discretum a, exterius stellatim fissum . . Geaster ' b. exterius evanescens (stipitatum) . . . Tulostoma B. Peridium duplex, externum cum interno coneretum. Sporidia pedicellata. a. exterius floccoso-erustaceum secedens. . Bovista Capillitium aequale . b. exterius subpersistens corticatum, verrucosum. Capillitiam e basi cellulosa sterili inaequale molle, flaccescens . . ; . Lycoperdon €. Peridium simplex. Sporae in eapillitii apieibus cla- vatis sessiles. a. cum floceis matrieibus in peridiola numerosa segregatae . nn . Polysaccum b. absque peridiolis intra capillitium commune in acervulos-conglomeratfae . . Scleroderme absque peridiolis intra capillitium a cortice dis- ‚© septum quaternatim in cellula matricali inclusae Elaphomyee: 80 Lycoperdacei. Specierum depictarum atque descriptarum in | E25 E | = !5#, 3 "Nomina systematica, rariorumque sedes. © EIiE.:I Ex . Eur, z E u ® Gen. 130. T’ulostoma Persoon. Tulasnodea Fries 1849 sed ante Friesium jam Naudin in Ann. sc. nat. 1844. in honorem ejusdem Mycologi genus: Tulasnea in Familia Melastomacearum constituerat. 955 | 42 |629| 388] mammosa a. stipite subnudo b. st. squamoso. Lycop. pedunculatum Linn. Gen. 131. Geaster Micheli. 954 | 12 387| fornicatus Huds. quadrifid. Pers. Rarus in sylvis abiegnis circa Ratisbonam, Norimbergam et Me- nachium. Schmidel. ie. t. 37. Lycop. corona- tum Schäff. ie. t. 183. 955 | 15 387 limbatus .F. coronat. Pers, Schmid. ie. t. 46. 956 | 16 fimbriatus F. 957| 17 mammosus Cherallieri. 958] 18 | 629) 388] rufescens P. Schmidel ie. t. 43. et 53. f. 1-3. Schäff. fung. t. 182. 959 | 19 388| bygrometrieus P. Schmidel ie, t. 28. Gen. 132. Bovista Pers. 960 | 23 384| nigrescens P. 961 24 334| plumbea P. Gen. 13) Lycoperdon Tournef. 962) 29 | 627) 384| giganteum Batsch. Bovista Lion. maximum Schäff. t. 191. subalpinum Schrank. vulgo Steiber. 963 | 32 | 627) 385| caelatum Bull. Bovista P. et Schrank p. p. gem- matum, ‘areolatum et papillatum Schäff. t. 189. 190 et 186. 964 | 33 pusillum Fries. Bovista Bolt. furfuraceum Schäf, t. 294. 965 | 36 | 628] 385 gemmatum Zr. cum varietatibus Schäfl. t. 187. 292. 295. 184. Boviste d. Schr. 386 a. excipuliforme b. perlatum c. ecbinatum d, hir- tum e. papillatum,. Lycoperdacei. s1 Specierum depietarum! atque descriptarum im siP': Is | Fe u er ur ums . . : IE s® F |Nomina systematica, rariorumque sedes. IE ua Er | 3; je, EEE LEr 5. 966 | 39 'eonstellatum Fr. in sylvis an der Würm et in “ montibus australibus hine inde. 967 | 31 :pyriforme Schäff. fung. t. 185. Gen. 134. Polysaccum Del. 968 |53 'erassipes DeC. in arenae fodinis Eckersdorfiensi- ’ : bus prope Baruthum in fissuris rupiam, arena | ; humida expletis. i Gen. 135. Scleroderma Pers. 969,46 ; 383 |vulgare P. eitrinum Pers. 970148 ; 383 |verrucosum Bull. Schäff. ı. 14. f. 3. et sapadi- i \ ceum Schäff. t. 188. 971149 Bovista P. circa Baruthum cum priore et fre- quentius. il Gen. 136. Elaphomyces Nees. 972|58 633 cervinus Corda. a. muricatus b. granulatus. In pinetis montium piniferoraum ut in fagetis sylvae i Speshardt solo arenoso hine inde frequens. | Hunc etiam Norimbergae et in aliis regionibus arenosis existere, indigitat Cordyceps ophioglos- ! soides, quae in Elaphomyce parasitare solet. Ordo V. Trichodermucei. Clavis generum 'Trichodermaceorum. A. Sporae stellatae in stratum compactum coacervatae Asterophora B. Sporae oblongae, asco obovato receptae in strafum eoacervatae ©: . Onygena C. Sporae globosae, in massam siccam primitus con- globatae en . Trichoderma D. Sporae variae, in massam gelatinosam lenfam super , basin stromaticam conglutinatae . . . Myrothecium Bes, Beil. z. Flora 1859. 6 82 Trichodermacei. Specierum depictarum|. atque descriptarum in = ı 5 |8P]® |Nomina systematica, rariorumque sedes. 18: [#:|5% Elo j#,|E* | = (z°|$ S = z|&E |® j$ Gen. 137. Asterophora Micheli. 973 | 206 Lycoperdoides P. Eivela Clavus Schäff. ie. ti. t. 279. | Gen. 138. Onngenn Pers. 974 | 207 383 | equina P. ’ SEE Gen. 139. Tr ichoderma Pers. Pyrenium Tode. 975 | 215. 360 | viride P. Gen. 140. Hyrothecium Tode. x 9761 217: 372 | Verrucaria A. 8. Ordo VI. Myxogastres. Clavis generum Myxogastrium. 1, Peridium determinatum e mucilagine determinata or- tum, dein papyraceum persistens. Sporae floceis tenellis prime adfixae dein liberae inspersae . Lyeogala il, Peridium indeterminatum unieum e massa mucilagi- nosa difformi ortum. A. P. laeve, irregulariter dehiscens intus reticulatum, floccis rameosis. colu- mella vel capillitio junetis . . ‚ Reticularia, B. P. fatiscens, strato floccoso corticatum : intus floceis coalitis cellulosum . .. Aethalium Mr e P. fatiscens, cerustaceum f intus plieis ascendentibus discretis loeulosum ‚Spumaria 8 ® Ill. Peridia plura e mucilagine serpente orta. A. Flocei adnati vagi vel nulli. Sporae fuligine- Kae, afrae. - Myxogastres. exterias erustaceum fragile interius fenerrimum membrana- ceum evanescens a. Flocei columella centrali vel a. u ER 83 8 basi adnati . Diderma 3 £. Columella nulla . Leocarpus exterius crustaceum. - g \ interius membranaceum persis- = 2, tens. bi eolumella et flocci rudes erectae, > sporae interspersae . Carcerina s exterius furfuraceum aut squae- muloso secedens. 3. € Flocei peridio adnati. Columella \ praesens . . . . Didymium Sis2 (> 3733 =) !. irregulariter dehiscens . Physarum Fr: az ı ® opereulo dehiscens eir nun ZgE cumseissum . Craterium ‚853° ! Du u N B. Flocci in capillitinm reticulatum conereii. Sporae ferrugineae purpureae et obscure e0- loratae. a. Peridium superne irregulariter de- . hiscens. = Capillitium a peridio I liberum x per- 2 sistens . Tilmadoche s /b. Peridium superne evanescens = e capillitio innato persistente cri- EI brosam basi cupulari persistente . Uribraria = | ec. Peridium fugacissimum - e capillifio innato persistente can- \ cellatum . . . Dictydium — Peridium fugacissimum ‚Capillitium stylo stipitis in capillitium penetranti adnatum reticulatum . . Stemonitis €. Floeei in capillitium contorti. Sporae laete coloratae. a. Peridium eircamscissam, basi calyculari . . Ärcyria persistente . . b. Peridium irregulariter ruptum . D. Flocci liberi rari evanescentes aut nulli 1, Flocei rari. Peridium vel circumsscisso » vei laciniato dehiscens 2. Flocei nulli . Trichia . Perichaena 6% 84 Myxogastres. a. Peridium irregulariter rumpens men- branaceum. Sporae magnae _. . Licea b, Peridium circumseissum papyraceum. Sporae magnae . . . . . Phelonitis Specierum depictarum atque descripfarum in «| & j2 |? = | = \s®|5 |Nomina systematica, rariorumque sedes. ° € Sr |. j#le8 zZ & [+] = \_ _ Gen. 141. Lycoggla Mich. , 977| 801628 1371 |epidendron Linn. miniatun P. " Gen. 142. Reticularia Fries. 978| 85 maxima P. lecta in trunco abiegno prope Aug. Vind. 979| 87 umbrina P. 980) 89 flavo-fusca Eihrenb. Gen. 143. Aethalium Link. Fulige Hall. Pers. 981 | 831629 369 |septicum (Mucor septicus Linn.) a. flavum Schäff. ‚tab. 192. (Hexenbutter) b. cinnamomeum. ce. rafum. Gen. 144. Spumaria. ss2) 9% alba Bull. prope Rottenbuch a D. Ohmüller lecta. Gen. 145. Diderma Pers. us3| 99 376 |stellare P. in ligno emortuo legit Martius in sylva norimbergensi. 984 | 106) , 1374 | globosum P. 985 375 |ochraceum Ho/m. (Carcerina conglomerata Fries) Erlangae in muscis a Martio lecta. Gen. 146. Leocarpus Link. 986 | 102 377 | vernicosus P. 97 | 105 ramosus Schum. 988 | 109 374 |eyanescens P. Did. difforme Alb. Sch. 989 | 111 374 | contextus P. Gen. 147. Didymium Schrader. 990 ; 123 373 |lobatum Nees. In Dierano scopario prope Erlan- gam detexit Frid. Nees. Myxogastres, s5 Specierum depietarum atque descriptarum in F Fa e | ale . . . slE|s:E8 Nomina systematica, rariorumque sedes. 2 5 =! s® Eıj|5 |) E,]e* E sw lERIE 9911134 farinaceum Schrad. 992119 376 |nigripes P. 9931126 375 | cinereum Batsch. Gen. 148. Physarum Pers. 994 1128 375 |nutans P. 995 1134 1376 |sulfureum Alb. Schw. 996 133 "graeilentum P. in Sphagnis ad lacum Würmsee legit Dr. Kuminer. 997 1139 utrieulare Bull. Huc forte referenda Stemonitis alba Schrauk. F. p. 635. j Gen. 149. Craterium Trentepohl. 9981153 382 |leucocephalum Hoff. Gen. 150. Stemonitis Gleditsch. Clathroidastrum Mich. 999 |157 381 !fusea Roth. fascieulata Nees. Clathrus nudus Linn. 1000 1158 1634 ferruginea Ehrenb. filiema Schrank. 1001 1158 1578 1382 | typhoides Bull. Mucor Stemonitis Schäf. ic. f. t. 297. 1002 |160 634 ovata P. St. carnea Schrank ? Gen. 151. Dictydium Schrad. 1003 |165 381 |umbilicatum Schrad. prope Erlangam a Martlo leeta in truneis putridis. 1004 1167 381 |venosum Schrad. ibidem. Gen. 15%. Cribrariu Schrad. 1005 1173 380 | purpurea Schr. Schmidel. ic. t. 33. f. 2. ad trun- cns putridos in sylva norimbergensi. 1006 1174 387 | vulgaris Schrad. Gen. 153. Arcyria Hill. Clathroides Mich. 1007 1177 | 379 | punicea P. 1008 178 :635 1379 |incarnata P. Stern. lilacea Schrank. 1009180 ! 380 | cinerea P. 1010180 379 Inutans Bull. flava P. 86 Myxogastres. Specierum depictarum atque descriptarum in » I 8|5 |® S a pP » F Es |s8l$ 5 IErl eu Ss u. | Ex pr s S1ISs$ 3 |n |#,|e © = sd = E gs I|sP7|E » |2|8 |& \ = 3 Nomina systematica, rariorumque sedes. 1011 | 1831667 |378 1012 185 378 1014 | 186 378 1015 |187 378 1016 | 187 379 10181192) . |371 1019. 196 372 1020 | 196 372 Gen. 154. Trichia Hall. rubiformis P. Lycop. favaceum Schrank. fallax P. Schmidel. ie. t. 33. f. 1 --18. clavata P. nigripes P. turbinata With. ovata P. chrysosperma Bull. nitens et olivacea Pers. varia P. Mucor granulatus Schäff. ie. f. t. 296. Gen. 155 Perichaena Fries non Corda. contorta Dit. in ligno abiegno in sylva norim- bergensi legit Martius. Gen. 156. Licea Schrad. eylindriea Bull. fragiformis Bull. 7 m Gen. 157. Phelonites Chev. strobilina. Perich. St. A. S. sub squamis strobi- lorum abietinorum in montibus piniferis ut et australibus bavaricis. FAMILIA V. GYMNOMYCETES. Ordo 1. Isariacei. Differentiac generum Isariaceorum sequentium. [2 ‘ clavatum ramosum e floceis coalitum . . Isaria Sitroma sursum dilatatum e floceis simplieibus paralle- lis compactum j . . Anthina varium gelatinosum tactu deliquescenns . . Ceratium . Isariacei. j 87 Specierum de- pictarum atque descriptarum in a5 |) &|3 = |8 |® | Nomina systematica, rariorumque sedes. u 7) |. les Gen. 158. Isaria Hill. 1022 271 farinosa Dicks. 1023274 Eleutheratorum Nees. 1024 271 felina F. 1025279 | 365) citrina P. 1026,279 | 364) brachiata Batsch. agaricina P. 1027 278 | 364| furcellata Hart. ad asseres semiputridos Erlangne. | | Gen. 159. Anthina Fries. 1028283 | 396 lammea F. Merisma Küttlingeri Mart. in terra nuda sylvae kosbacensis prope Erlangam lecta. | | Gen. 160. Ceratium Alb. Sch. 1029294 | 364| Hydnoides A. S. | Ordo 11. Sporocybarei. Clavis generum Sporocybaceorum sequentium. A. Stroma stipitiforme capitatun. a. Sporae in capitulum collectae . . . Sporvecybe b. Sporae muco involutae. , — nadae absque floccis . :» : . . Stilbum — interspersae floccis penicilli instar - emer- gentibus . . . Graphium B. Stroma stipitatum elavatum. Sporae interspersae floccis tortis moniliformibus Cephalotrichum 88: j Sporocybacei. PS Specierum de- pictarum atque descriptarumin 9 | Nomina systematica, rariorumque sedes. pas. :} Numerus currens. Martii Flora erlan; . |Friesii $. m. HI. pag. Gen. 161. Cephulotrichum Link. Stemonites P. 366) flavovirens A. 8. 1 & > 1030 1031 2 je) ni Gen. 162. Sporocybe Fries. 1032| 343 byssoides P. Gen. 163. Stilbum Tode. 1033) 301 tomentosum Schrad. 1034| 301 byssisedum Pers. 1035| 302 rigidum P. 1036| 304| 367] byssinum P. 1037|304| 367| bulbosum Z'ode. 1038| 303) 367] piliferum P. Gen. 164. Graphium Corda. 1039| 305. 367 vulgare. Stilbum v. Tod. Ordo 111. Hymenulacei. Clavis generum Hymenulaceorum sequentium. A. Stroma gelatinosum, filis septatis intertextum . . Dacrymyces Sporae non conspicuae. B. Stroma carnosum, cellulosum, tuberculosum, e para- physibus exsertis hispidum. Sporae superficiei instratae . . . . Periola .C. Stroma carnosum cellulosum pulvinatum. Sporae fusiformes curvae conglutinatae . . Fusarium D. Stroma gelatinosum effusum. . . Sporae fusiformes curvae conglutinataee . . Fusisporium f _ Alymenulacei. 9 Specierum depic- tarum atque de- 4 scriptarum in Numerus currens. Friesii pag. Martii Flora erlang. Nomina systematica, rariorumque sedes. Pag. 1040) 592 1041| 592 1042| 592 1043| 593 1044| 592 1045) 220 1046 1047 1048 1049 10560 1051 Gen. 165. Dacrymyces Nees. 368 violaceus P. ° 367|tortus £ Tremella lacrymalis P. 367|stillatus Nees. Tremella miliaria Schrank F. b. p. 563. abietina P. 368 Urticae P. Fusarium tremelloides Greville. 368| fragiformis Nees. in ecortice arborum acerosarum syl- vae norimbergensis legit Martius. Gen. 166. Periola F. Chaetostroma Corda. setosa Pr. Aegerita Grev. in ramo sambucino Mona- chii lecta. 7 Au vr Gen. 167. Fusarium (et Fusidium) Link. - 326 roseum Link. 323) candidum F. 327|pulvinatum Link. eirca Erlangam leeta au-idem ac Vo- Iutella pallens Friesii IIl. 468? inquirent autoptae. Gen. 168. Fusisporium Liuk. Dino nun Solani tuberosi Desm. Kartoffelfäule. Marlius Kart. Epid. 1842. 2 en or griseum Lk. Na 338l aurantiacum Lk. Ordo IV. Coryneacei. Clavis generum Coryneaceorum sequentium. A. Sporidia bilocularia pedicellata conglutinata. — in strema et sporangium gelatinosum expauso-difforme . — in stroma gelatinosum verlicale elavae- forme . Gymnosporangium . Podisoma 90 Coryneacel. B. Sporidia multilocularia pedicellata. a. Stromati innata. — in discum stipata . . . Coryneum — in tnberculum earbonaceum connata Phragmotrichum b. extus stromati (grumoso-carbovaceo) ad. nata paraphysibus rigidis septatis im- mixtis . . . . . Exosporium “ Specierum depic- tarım atque de- seriptarum in » | jo sı2|2 : . . ;)5|3 Nomina systematica, rariorumque sedes. Eu er :|3|®8 5 & Sg z EB = Gen. 169. Gymnosporangium Det. 1052| 506 juniperinom. Trem. junip. Linn. Schrank. F. b. p. - 559. in montibus australibus bavaricis ad ramos Juniperi communis Majo. Gen. 170. Podisoma Link. 1053| 508 322] Juniperi communis F. Erlangae, Monachii , in monti- bus pinif, et ausfralibns ad ramos Juniperi com- munis. Gen. 171. Coryneum Nees. 1054| 473 marginatum F. Gen. 172. Phragmotrichum Kunze. " 10551 492 Chailletii Kunze in squamis Abietis excelsae Baruthi. Gen. 173. Exosporium Link. 1056) 365! 329) Tiliae ZA. Ordo V. Sclerotiucei. Clavis generum Sclerotiaceorum et TIllosporia- ceorum sequentium. inferius carneso-cellulosum .\ superius gelatinosum filamento- I. Siroma duplex: sum .% Nemateia . sporae in sporidiis peripheri- cis pedicellatis - . . . Selerotiacei. 91 HI. Stroma simplex. A. cellulosum firmum. Sporidia in superficie Bpar- sa, subpedicellata . . . . . Epicovcum B. grumosum extus pulveracenm. Sporae absque sporidiis in superficie sessiles pellicula tenuissima fatiscente tectae . Aegerita Ü. ceraceo-corneum, infus cellulosum. — cortice heterogeneo etiamı celluloso e strato sporidiorum arcte adnatorum efformato . Sclerotium — cortice non distineto. Sporae non perspicuae Sporophora cylindrica in stroma immersa Melampsora (genus abnorme) D. tenue cum sporis globosis opacis in mberculum carbonaceum conglutinatum . Sclerococcum N. Stroma nullum. A. Sporae simplices, sibi invicem et mafrici arcte adnatae, maculas epidermide secedente nudas sistentes . Spilocea (Genus abnorme) B. Sporae primitus muco obyolutae et in globulos dein fatiscentes farinaceos conglutinatae . Illosporium Specierum de- pietarum atque descriptarumi in . & "u ;|2|28 . . . Eis |% | Nomina systematica, rariorumque sedes. ° i ı Es 2 la je: = IE 2 - _—- Gen. 174. Nematelia Fries. 1057| 591 encephala Willd. Gen. 175. Epicoccum Link. 1058, 328 nigrum Lk. Gen. 176. Aegerita Persoon. ve 220| 426| candida P. m Gen. 177. "Sclerotium Tode (an genus? an myceli | species? In dubium vocat Leveille in Ann. sc. nat. 1843.) 1060) 248 asıl complanatum“ Tod. 92 Sclerotiacei. Illosporiacei. Specierum de- pictarum atque descriptarum in Numerus currens jFriesii 8.1. m. pag. Martii Flora erlang. pag. Nomina sygtematica, rariorumque sedes. 1063) 2491391 1062| 2491391 1063| 252 1064| 255 . 1065! 2571391 1066) 259 1067| 260 106811.250 1069| 262 1070) 262 1071) 262 1072) 262 1073| 257 1074| 504 m 1075 2581330 1076; 2581325 semen Tod. Brasgicae P. Schrank F. b. p. 634. muscorum P. Schrank F. b. p. 634. rugulosum f'. in Clavaria (formosa ?} legit Dr. Senadt- ner in montibus australibus. . varium P. durum P. . Pustula DeC. speireum ff. Subgen. 178. Melampsora Cast. populinum P. salicinum P. areolatum P. , herbarum FF. nn Un: o. : : ” ui Gen. 179. Sclerecoccum Fries. sphaerale F. Spiloma sph. Ach. in thallo Parmeliae sordidae Walir. forma corallina s. Isidio coralline in montibus piniferis. Gen. 180. Spilocea Fries. Pomi F. in fructibus Pyri communis lecta. Ordo VI. Hllosporiacei. - Gen. 181. Ilosporium Martius. roseum F. Tubercularia rosea Pers, Lepra rosen Schrank. Fl. bav. 13. p. 665. carneum F, roseum Mart. in Lichenibus terrestribus foliaceis, Peltigeris et Cladoniis. Kaya m # Zn u Wan ‚ Mucorinei. :98 FAMILIA VI. HAPLOMYCETES. Ordo 1. Mucorinei. Clavis generum Mucorineorum sequentium. , 4. Vesicula disereta a floceis elavatis dissiliens . Pilobolus H. Vesicula membranacea dehiscens. ’ a. Sporidia discreta, utplurimum columella suffulta Mucor b. Sporae concatenatae, columella innatae . . Ascophora III. Vesiculae geminae, ore orbiculari apertae . . Didymocrater Specierum depic- tarum atque de- scriptarum in :|8 |® | Nomina systematica, rariorumque sedes. äı5 BEHE E85 2 E = Gen. 182. Pilobolus Tode. _ 1077| 312 erystallinus Tode. Hydrogera erystallina Roth, Schrank Fl. bav. 11. 669. oo Gen. 183. Hydrophora Tod. 1078| 314|362|stercorea Tod. Mucor fimeti Schrank, Fl, bav. I. p- 636. Gen. 184. Mucor Mich. 1079| 320] 361|ramosus Bull. et b. flavidus P. 1080| 320) 361) Mucedo Linn. 1081| 320| 362) caninus P. 1082| 319 fangorum Schrank. Fl. bav. II. 636. ide videtur ae Mucor albovirens Fries. 1083 microscopieus Tod. Schrank Fi. bav. U. p. 636. in ligno putrido, testis floralibus subjacente, dubius fungus a nullo recentiorum Mycologorum receptus. Ab Hydrophora minima secundum Tode Mekl. U. 6. omnino diversus. | |Gen. 185. Ascophora Tod. Pilophora Wallr. 1084| 310/362) Mucedo Tod. Gen. 186. Didymocrater Mart. 1085| 326/363] elegans M. in graminibus male exsiccatis herbarli sui detexit Martius Eirlangae. 94 . 1. Sporae moniliformi-concatenafae, congestae. a. in capitulum densum in apice floccoram Mucedinei. Ordo 1I. Mucedines. Clavis generum Mucedineorum. . Aspergillus . b. in ramulis floccorum penieillatorum . . Penicillium - 11. Sporae liberae. A. Flocei erecti aequales. a. Sporae in apieibus floccorum in capitulum densum conglobatae simplices . Haplotrichum ı b. Sporae in apieibus ramulorum conglomera- tae simplices. — subpedicellatae . Stachylidium \ — sessiles . . Botrytis u e. Sporae floccorum apieibus laxe adhaerentes seplatae . . . . Dactylium = B. Flocci inaequales, steriles in fertiles ascenden- Sporae acrogenae. a, Fiocei intertexti, medii erecti. tes. — Sporae didymae laxe congestae . — Sporae simplices solitariae . b. Flocei inter se discrei e mycelio repente surgentes ramosi. Sporae simplices . Perenospora * €. Flocci decumbentes ramosi. Sporae simplices io apieibus ramulorum . Acremonium . Trichothecium . . Trichosporium . Specierum depie- tarum atque de- scriptarum in | Numerus curiens. Friesii S. m. 11. pag. pag. Martii Flora erlang. Nomina systematica, rariorumque sedes. + 1086 1087 1088 1089 1090 385 385 385 407 408 345 345 344 365 Gen. 187. Aspergillus Mieh. eandidus P. glaucus. Mucor glaucus Linn. Schrank. Fl. bav. H. p- 636. Havus Link. Gen. 188. Penicillium Link. erustaceum. Mucor erustaceus Linne. eandidum Link. RU en | ‘ u ann Mucedinei. . 95 Specierum de- pictarum atque descriptarum in Martii Flora erlang. Pag. Numerus currens Friesii S. m. H. pag. Nömina systematica, rariorumque sedes. 1091! Index] 341 1092| 391|343 1093| 391|354 n ‘ ı N j { ! 1094 398] 344 1095, 396| 340 1096, 394| 345 1097| 397 j} '414 1099| 427338 1300) 419/542 1101) 416| 342 1102) 419) 343 1103| 418) 339 1104] 419| 541 1105| 404) 342 1106| 425339 Gen. 189. Haplotrichum Link. eapitatum Link. Val Seren Gen. 190. Stachylidium Link. terrestre Link. bicolor Link. quod ex Friesii autoritate idem est ac Dematium verticillatum Hoffm. sive Spondylocladium fumosum a Martio accuratissime descriptum, et a Linkio in speciebus plant. T. VI. P. 1. p. 79. con propria species et proprium genus receptum. Alyturieilsine Gen. 191. Botrytis Mich. ‘ vulgaris F. grisea Link. oyulifera F. cana F. ad folia putrida leeta. An hajus loci Mucor einereus Schrank. Fi. bav. 11. 670. lectus ad terram in ollis plantarum. yet irrt jr Gen. 192. Dactylium Nees. maerosporum F'. Gen. 193. Trichothecium Link. roseum Link. Gen. 194. Trichosporum Fries. nigrum Link. geochroum Desm. Botrytis polyspora Link. flavicans Link. einnabarinum Fr. Acremonium nitidum Mart. in Hy- poxylo ustulato lectum. conspersum Lk. Gen. 195. Perenospora Corda. parasitica P. Botr. nivea Mart. yıın [Auer Gen. 196. Acremonium Link. alternatum Lk. 1107| 425/339] verticillatum LA. 96 Sepedoniacei. Ordo 111. Sepedoniacei. Clavis generum Sepedoniaceorum sequentium. 1. Sporae moniliformi-concatenatae, e floceis aequalibus septatis oriundae . . . . Oidium n1. Spore coacervatae liberae floceis "adhaerentes, . fasciceulatim e verrucis ad latera floccorum fu- „ gacium ‚erumpentes, 1—-4-septatae . . Lanosa B. adspersae floccis a. persistentibus intortis . . . . Psilonia b. tenellis-erecto convergentibus . . . Sporotrichum C. in globulos eonglutinatae intra floccos erecton lanatos “ . . Collarium IN. Sporae laxae, matriei innatae. Flocci evanescentes Sepedonium Specierum de- pictarum atque descriptarum i in . Fa 53 [3 = ne > ä g# @ . =} a u > | = |. : |2 1: * 2 Er BE Nomins systematica, rariorumque sedes. | | Gen. 197. Oidium Link. 1108| 429| 357|aureum Lk. Torula erocea Mart.? 1109|.430| 3398| feuctigenum P, 1110| 431 Fusisporioides Fr. 1111) 431| 340| Monilioides Nees (Acrosporiam). 1112| 431 Erysiphoides Fr. Gen. 198. Lanosa Fries. 12113 nivalis F. Unger in Flor. ratisb, 1844. p. 569. Sin- | gulis annis quasi epidemica, phytophaga, sub, nive sese propagans. Hieme exeunte 1845 in cintifku Monachii. longe lateque campos et prata eiufestans, noxia, Gen. 199. Psilonia Fries. 1114, 452| 349) maculaeformis Nees. (Cireinotrichum). Gen. 200. Sporotrichum Link! 1115 423! 336| virescens LA. nt Tan Sepedoniacei. . 97 Specierum de- pictarum atque descriptarum in Martii Flora erlang. Nomina systematica, rariorumque sedes. Pag. x Numerus currens, FriesiiS. m, Il. pag. 1116; 421) 336| griseum Lk. 1117; 423| 337| vitellinum Lk. 1118, 424) 335] laxum Lk. Rabenh. nro. 726. 1119 336| candidum Lk. Rabenh. nro. 727. ” JS ten een Gen. 201. Collarium Link. 1120) 441) 340| melanospermum Lk. ana Gen. 202. Epochnium Link. 1121| 448| 338] monilioides LA. 1122| 448| 338|virescens Mart. in fructu Pruni Armeniacae semel - observatum. Gen. 203. Sepedonium Link. 1123 438| 334| chrysospermum Fr. 1124) 438) roseum Link. in Cortinario einnamomeo. Orde IV. Dematiei. Clavis generum Dematieorum sequentium. I. Sporae primitus concatenafae a. simplices. — Fibrae rigidae stritae . Dematium b. subseptatae. — Fibrae erectae solidae . Cladosporium II. Sporidia solitaria ad latera fibrarum adhae- rentia a. septata secedentia. Fibrae erectae rigidae Helminthosporium b. difformia obseura. Fibrae cespitosae erec- tae nodosae nn . Arthrinium III. Sporidia conglutinata vel ad basin fibrarum congesta . 0. . Mysotrichum Bes, Beil, z. Flora 1850. 983 Dematiei. Specierum de- pictarum atque descriptarum in “|® Fa E |@ |5 | Nomina systematica, rariorumque sedes. 62 E & » . . Eli mm 5 8 Fi z lE |8 wu | | Gen. 204. Dematium Pers. 1125: 363! 350} virescens P. Chloridium dispersum Nees. _ 1126 365 hispidulum Fr. . ]Gen. 205. Cladosporium Link. 1127| 370| 351 epiphylium Fr. 1128 370) 351|herbarum Link. u Gen. 206. Helminthosporium Link. 1129, 356 maecrocarpum Grev. 1130| 359, 350] velutinum Link. % 1 daran Em N Gen. 207. Arthrinium Kunze. 1131) 376 caricicola Kunze. Gen. 208. Myzotrichum Kunze, " 1132| 359 chartarum Kunze. 1153| 350 ; Dion patulum Fries. EEE En Ordo V, Sporidesmiacei. Clavis generum Sporidesmiaceorum sequentium. I. Sporidia concatenata A. didyma constrieta, dein stpitibus moniliformi- bus inspersa . . Polythringiem » B. septata isthmo filiformi concatenata (stipes . filiformis septatus) . . Alternaria C. moniliformi-concatenata cfacile dilabentia): ” -— in stipite brevi contiiuo . . . Torula — in strato floccorum . . . , Antennula I. Sporidia libera, contigua fasciculata . . A. subelavata subsessilia, transversim septata . Sporidesmium B. cylindrica pedicellata multiseptata opaca Can- eleo ceraceo fareth) . . . . Phragmidium - Sphoridesmiacei. II. Sporidia hypophloea coacervata, pedicellis in stroma spurium junclis. A. Sporidia septata a. stellatim juneta » 2. 0.00. „ Asterosporium b. singularia . . . . . . Stilbospora B. Sporidia didyma . . . . . Didymosporium C. Sporidia simplicia Cunilocularia) . . . Melanconium Specierum de- pietarum atque descriptarum in Ei I Numerus currens. FriesitS. m, 1 Martii Flora erlang. pay Nomina systematica, rariorumque sedes. Gen. 209. Polythrincium Kunze. 1134] 368 Trifolii Kunze. . Gen. 210. Alternaria Nees. 1135! 500) 356! tenuis N. Torula alternata F. Gen. 211. Torula Pers. 1136) 501 alta Link. 1137| 501| 356| anteynata P. vestris Baruthi lecta. 1138) 501| 357) herbarum P. 1139| 502 graminis Desm. 1140| 502 Fumago Chev. 1141 357! cinnabarina Mart. Rabh, Hdb. nro. 359. 1142) 231] 353' pinophila. Gen. 213. Sporidesmium Link. 1143| 494 atrum. 1144| 497) 322 bulbosum Strauss. 1145| 497| 323] mucronatum P. 1146! 497 obtusatum Fr. Ha Neon tenera Link. Nees. f. 69. in cortice trunci Pini syl- Gen. 212. Antennatula Fries, prius Antennaria. Gen. 214. Phragmidium Link, Aregma Fries. 7x 100 Sporidesmiacei. Specierum de- pictarum atque descriptarum in Numerus currens. Friesii‘®. m. II. pag. 1-0 | Pag- Martii Flora erlan Nomina systematica, rariorumque sedes. 1148 1149 1150 1151 1152 1153 1154 1155 1156 1157 1158 485 485 485 485 486 487 482 488 489 486 488 1159 489 324 324 328 327 324 Gen. 215. Asterosporium Kunze. Hoffmanui Kunz. Stilbosp. asterospora. Gen. 216. Stilbospora Pers. maerosperma Pers. 5 angustata P. no: i ovata P. eye” Gen. 217. Didymosporium Nees. eomplanatum Nees, profusum Grev. | E, Finger‘ - Gen. 218. Melanconium Link. vulgare F, Cryptosporium Neesii Corda. bicolor Nees. sphaerospermum F. Stilbosp. sph. Pers. betulinum Kunze. Didymosporium elevatum Link. Stil- bospora mierosperma Pers. An status imperfectus Sphaeriae melaspermae uti Friesius suspicatur ? eonglomeratum Link. sphaeroideum Link. Ordo VI. Hypodermei. Clavis generum Hypodermeorum. I., Sporae intra pseudoperidium membranaceum (Ae- eidinei). A. Pseudoperidium totum fere erumpens liberum lacero-dehiscens . . . . . Peridermium apice poro apertum . . 0.20. Cronartium : B. Pseudoperidium stromati spurio semi-immer- sum, apice fibrilloso fissum e 0 . Roestelia Hypodermei. 101 C. Pseudoperidium innatum, ore regulari radiato dentato . . . Aecidium II. Sporae sub epidermide plantaram nudae, in acer. vos definitos collectae (Uredinei). A. Sporae moniliformi-coneatenatae a. supra pseudostroma manifestum pulvina- tum, cinctum cystidiis. Sporae in sporidio pedicellato secedente dein exsertae solitariae . . . Epitea Sporae in cellula matricali non secedenti dein exsertae moniliformi-concatenatae Podocystis b. supra pseudostroma tenuissimum planum, absque eystidiis. Sporae in sporidiis elongatis sessilibus dein exsertae 3—4-seriatae . . Coleosporium e. absque pseudostroma et absque eystidiis, Sporae moniliformi- concatenatae in sti- ‚pite eylindrio . . oo. . Cystopus B. Sporae (rectius sporidia) septatae a. triloculares super pseudostroma CAFDOSO- tremellosum . . . . Triphragmium b. biloculares super pseudostroma obsoletum floccosum . . . Puccinia C. Sporae vel sporidia eimplicia nec concatenata nee septata. pedicellata supra pseudostroma pulvinatum . Uromyces sessilia inaequalia in pseudostromate tenuis- simo celluloso . . Uredo Im. Sporae in ipsa plantarum substantia nidulantes, ‚ indefinite eflusae (Ustilaginei). A. Sporidia extus vesiculosa, filis ramosis pedi- cellata . . . Polycystis B. Sporae in glebas conglutinatae , dein liberae simpliees absque pedicellis . . . Ustilago C. Sporae simplices pedicello fliformi . . Tilletia 102 Hypodermei. - Specierum depic- tarum atque de- scriptarum in als t® =ı8 15 5 E 5 |. Nomina systematica et plantae matrices. E |: ]&* E23 |$ 18 la | A. Aecidinei. . Gen. 219. Peridermium Link. 1160| 193313] pini Pers. in ramulis et acubus Pini sylvestris. a. corticola. .|b. acicola. " 1161) 188 colamnare Alb. Schw. in acubus Abietis excelsae prope Tegernsee legit Dr. Kummer. 1162|193b elatinum A. S, in acubus Abietis pectinatae in monti- bus australibus bavarieis. - Gen. 220. Cronartium Fries. 1163| 191 asclepiadeum /r. in montibus piniferis legit Funk. Vaud ln Gen. 221. Roestelia Rebentisch. 1164) 192312] cancellata Jacguin in Pyro communi hortensi. Schrank Fl. bav. 1. 630. 1165 penicillata FI. dan. in Pyro Malo et Sorbo Aria. -1166|1904|213| cornuta Ehrh. in Sorbo aueuparia. — Sphaeria Sorbi Lasch. in exsiccatis Rabenh. nro. 1162. primordia antecedentis. 1167/190a lacerata Sowerby. in Crataego Oxyacantha a Dr. Ber- 1 ger lecta. Gen. 222. Aecidium Bersoon. 1168) 149|314| Compositarum Hart. a. Prenanthis muralis et purpureae. b. Tussilaginis Farfarae et Petasitidis (Lycoperd. epi- phyllum Schrank. Fl. bav. I}. p. 668.) c. Hieracii murorum. Lapsanae foetidae, d. Centaureae Jaceae (in herb. Dr. Kummer). e. Cirsii oleracei. f. Sonchi alpini. 1169) 353] |Galiorum Pers. in Galio Mollugine rara lecta prope Berchtesgaden. 1170| 182]183| Caprifoliacearum DeC. in Lonicera Periclymeno. Hypodermei. 103 Specierum de- pictarum atque descriptarum in 5 E ® Nomina systematica et plantae matrices. : | 2 je: zZ m Is 1171, 161 Asperifoliacearum Pers. in Lycopsi arvensi, Borragine offieinali. 1172, 156, 158] Personatarum Schlecht. in Pediculari palustri. 1173| 177 Soldanellae Link. in Soldanella alpiua. 1174| 184 Umbelliferarum DeC. in Falcaria Bivini (Sio Fal- caria). 1175, 181 Ranunculacearum Del. a. Ranuneuli bulbosi, acris, auricomi. b. Ficariae ranunculoidis. c. Aquilegiae vulgaris. d. Tbalietri minoris. e. Clematidis Vitalbae et erectae. f. Actaeae spicatae. 1176. 166 Violarum Schum. in Viola canina. 1177, 168 Parnassiae Schlecht. in Parnassia palustri. 1178 165, Silenacearum DeC. in Silene inflata. 1179 163] Grossulariae Pers. in Ribis Grossulariae foliis et | fructibus. 1180; 164 Onagrariarum DeC. in Epilobio angustifolio. 1181| 186 Leguminosarum Link. a. Orobi verni. b. Pisi sativi. “ 189 c. Phaseoli vulgaris. 1182) 185] 314| Euphorbiarum Pers. Schrank. Fl. bav. II. 631. in Euphorbia Cyparissia. b. Mercurialis perennis. 1183| 150| 314| Polygonorum Pers. (rubellatum Link.) a. Polygoni Bistortae, avicularis. b. Rumieis aquatici, crispi, obtusifolii. 1184| 162 Urticarum Schum. in Urtica dioica. 1185. 146 Aristolochiae Link. in Aristolochia pallida inv. Dr. Hoppe. 1186| 145 Convallariarum Schum. in Paride quadrifolia et Con- 8 vallaria Polygonato. 1187| 174 Thesii Schlecht. in Thesio Linophylio. 104 Hypodermei, Specierum de- pietarum atque deseriptarum in r| s |r | E 3 = | Nomina systematica et plantae matrices. >} r} g N E | 4 jer zl&l: 1188j187a 313] Rhamni Pers. (elongatum Link.) in Rhamno cathar- tico et Frangula. N b. Pruni, in Pruno domestica rara. 1189|187b[313| Berberidis Pers. Celongatum Link.) L. poculiforme Jacg. Schrank. Fi. bav. 11. 631. in Berberidis vul- garis foliis et fructibus. 1190| 152 Tragopogi Pers. (Cichoracearam DeC.) in Tragopogone pratensi, Scorzonera angustifolia. 1191| 169 punctatum Pers. in Anemone nemorosa apud nos rarior. 1192| 170/314} leucospermum DeC, (Anemones Pers.) in Anemone nemorosa communis. 1193 Aroidatum Link. in Aro maculato. B. Uredinei. ne Gen. 223. Epitea Fries. (Lecythea Leveille.) 1194| 1021317|miniata P. in foliis ramulis et fructibus Rosae cani- nae etc. 1195| 104318| Rosarum DeÜ. in pagina inferiore foliorum Rosarum , praesertin centifoliae. 1196| 103/317| Ruborum DeC. in pagina inferiore foliorum Rubi idaei, fruticosi et caesil. \ 1197| 78 columellata Schum. (gyrosa Rebentisch) in Rubi idaei foliis pagina superiori. 1198| 84 Potentillarum P. in Potentilla argentea et Fragariastro. 1199, 87 Alchemillae P. in Alchemilla vulgari. 1200 73 vulgaris Pr. in foliis Salieis viminalis, albae et pur- pureae. . 1201| 75518] mixta Kunze. orbieularis Mart. in Salice alba. 1202) 74 vitellinae Wallroth. in Salice vitellina et purpurea. 1203; 79 longicapsula DeC. in Populo nigra, tremula et Betula alba, 1204| 70316] Euphorbiae P. DeC. in Euphorbiae helioscopiae et aliarum foliis, Gen. 224. Podocystis Leveille. /Mf lan. re “ 1205| 76 aecidioides DeC. in fol. Populi albae. Hypodermei. | 105 Specierum depic- tarum atque de- scripfarum in u: ä Nomina systematica, et plantae matrices. 18 [23 |< 8 zZ 2 8 1206) 72 Capreaearum DeC. in fol. Salicis Capreae. 1207) 68 Lini DeC. in Lino usitatissimo et cathartico. -- Gen. 225. Coleosporium Leveille. 1208| 109/317| Synantherarum (ÜUredo fulva Schum. Caeoma com- pransor Klotzsch) in Soncho arvensi, Tussilagine Farfara et Petasite. 1209| 112 Caealiae DeC. Corymbiferarum Link. in Adenostyle alpina. 1210| 110/317 Senesionis Schlecht. in Senecione saracenico, nemoren- .. si, vulgari, sylvatico et viscoso. 1211| 95]317|Campanulacearum Pers. in Campanula Trachelio et . rapunculoide. . 1212| 96/317) Rhinanthacearum DeC. in Euphrasia, Melampyro, Rhinantho.. , 1213) 81 Pulsatillarum in Anemone Pulsatilla. Gen. 226. Cystopus Leveille. 1214!123a/316| candidus (Uredo P) in Cruciferis praecipue Thlaspi. 1215,123b cubiens Strauss. Wett. ann. 11. 86. in Cichoraceis praesertim Tragopogone. 1216 quadratus Wallr. in Chenopodiaceis. , Gen. 227. Puceinia Link non Micheli. 1217| 221 Compositarum Schlecht. in Cirsio lanceolato. 1218| 231 Bardanae Corda. in Arctio Lappa. 1219| 232 Tragopogonis Corda in Tragopogone pratensi et Pre- nanthe murali. 1220| 233 expansa Link. in Adenostyle alpina rarior, 1221| 223 Syngenesiarum Link. conglomerata Str. Rab. in Tussi- lagine alpina. 1222) 222 Discoidearum Link. in Tanaceto vulgari. 1223| 2181321| Menthae Pers. in Mentha sylvestri. 1224: 205 Scorodoniae Link. in Teuerio Scorodonia. 1225) 2171320) Betonicae Link. in Betonica officinali. 1226! 214 Globulariae Link. in Globularia vulgari. 106 Hypodermei. Specierum depic- tarum atque de- scriptarum in |: | | 5 & 5 | Nomina systematica, et plantae matrices. a = 21a 1227| 237 Umbelliferarum Zink. in Chaerophyllo bulboso. 1228| 238 Aegopodii Link. in Aegopodio Podagraria. 1229) 239 Aethusae Link. in Aethusa Cynapio. 1230| 240 Pimpinellae Link. in Pimpinella Saxifraga et dissecta. 1231| 251 Violarum Link. in Viola canina. 1232| 2531321] Alsinacearum Wallr. verrucosa Str. Mart. in Are- naria trinervia et Stellaria nemorum, 1233| 243 Ribis DeC. iu fol. Ribis petraei. 1234| 213 Circaeae Pers. in Circaea alpina. 1235) 206 Asari Link. in Asaro europaeo legit Dr. Kummer. 1236/207d Vaginalium Link. in Polygono aviculari. 1237 2070.1321) Polygonorum Schlecht. in Polygono Hydropipere,, la- pathifolio, amphibio, Bistorta et Persicaria, 1238 striola Link. 1239| 201 Caricis DeC. in Caricibus nonnullis. 1240, 203 Seirpi DeC. in Seirpo conglomerato et lacnsiri. 1241| 199 arundinacea Hedw. in Phragu. communi. 1242| 198 Gramiuis Pers. Lycoperd. lineare Schrank. Fl. bav. 11. p. 669. in graminum foliis et culmis. 1243 223 conglomerata Kunze. in Tussilagine alpina. 1244: 220 inguinans Wallr. in Gentiana ceruciata et Pneumo- | nanthe. 1245, 256 Fabae Link. in Vicia Faba. 1246 248 Anemones Pers. in Anemone ranunculoidg. Hide “ Gen. 228. Uromyces Leveille. 1247| 44 Cichoracearum DeC. in Chondrilla juncea, Hieracio murorum, Senecione saracenico, Centaurea Scabiose, Cirsio lanceolato. 1248 28 Phyteumatum DeC. in Phyt. spicato. 1249 42 Umbelliferarum Link. 319|a. Conii in Conio maculato. a. Oreoselini in Athamanta Oreoselino. . 1250) 29a Ranunculacearum Link. in Ranunculo repente, poly- antheme et Ficaria. Hypodermei. 107 Specierum depic-} tarum atque de- scriptarum in & ; | s s & | Nomina systematica, et plantae matrices. 188 a u u = 31: z |®@ |s 1251) 38/310] appendiculata Pers. in Leguminosis pluribus eximie varians. Distinguenda: 320]a. Phaseoli (vulgaris.) b. Pisi (sativi.) c. Genistae (sagittalis.) 1252) 26] 320) apiculata Strauss. a) in Cytiso Taburno b) in Tri- folio repente et hybrido. 1253| 31) 318!scutellata Pers. Schrank. Fl. bav. 1. 631. in Eu- pborbia verrucosa et Cyparissia. 1254) 118 Rubigo DeC. in Cerealibus. Gen. 229. Uredo. j 1255) 43] 320|suaveolens Pers. in Cirsio arvensi. 1256) 45 formosa Schlecht. in Prenanthe murali et purpurea. 1257) 105 Symphyti DeC. in Symphyto offieivali legit Dr. Kummer. 1258| 92 Primularum DeC. in Primula minima. 1259| 106 Hyperieorum DeC. in Hyperico dubio, perforato et montano legit Dr. Kummer. 1260| 101 Dianthi Pers. Lycoperdon caryophyllinum Schrank. Fl. bav. 11. 668. in: Diantho Caryoph. et barbato. 1261| 86 Labiatarum Link. in Calamintha officinali. 1262| 49 Violarum DeC. in Viola palustri. 1263| 63 Ribis Alb. Schw. in foliis Ribis alpini. 1264| 83 Sazifragarum Link. in Saxifraga granulata et mus- coide. j 1265) 82 Sempervivi Link. in Sempervivo tectorum. 1266| 56 Vaceiniorum Link. in Vaceinio Myrtillo et Vite idaea. 1267} 90 Rhododendri Link. in Rhododendro ferrugineo et hirsuto. 1268| 85 Pyrolae Schlecht. in Pyrola rotundif. et minore. 1269) 121 Thesii Wallr. in Thesio Linophylio. 1270) 89 Empetri DeC. in Empetro nigro.. 1271) 107 Mereurialis Link. in Mercuriali perenni. 1272| 50| 319) Betae Pers. in Beta vulgari et Cicla. 1273| 115 Alliorum Link. in Allio tistuloso. 1274) 114 Lilii Link. in Lilio caudido hortensi. 12751 1131 319] oblonga Link. in Luzula pilosa. 108 ” Hypodermei. Specierum depic- tarum atque de- scriptarum in , > I} r-1 “ s 17 7 r R-} u . pe =” R-1 5 5 3 © = FE} 2} [1 . Sa Eı\ 5 |>& 8 um H © = I 5 [3 C = “ii: Nomina systematica et plantae matrices. 1276| 117) 318 1277| 69 1278| 200 1279| 12] 316 1280| 10 ıasıl slsı5 1282| 16 1283| 13 1284| 151315 1285| 18 linearis Pers. in graminibus varie apprime cerealibus. Filicum Kloizsch.h de C. Ustilaginei. 3: Geh, "230. | Polycystis)] heyeille, Ge Ranunenise rum a) in eine nemorosa a Fun- ckio lecta in m. pinif. se, Na a Aa Gen. 231. Ustilago Bauh. m segetum Pers. Russ, Brand. Schrank Fl. bav. II. 631. in glumis graminum cerealium infausta. Ureeolorum DeC. (Carieis Pers.) (decipiens Link) in capsulis Caricum plurium. utrieulosum Nees. in germinibus utrieulosis Polygo- _ norum plurium. receptaculorum DeC. in receptaculis Tragopogonis pratensis. destruens Schlecht. in ovariis Paniei glauci. antherarum DeC. violacea Pers. in antheris Saponariae officinalis. longissima Sowerby. in foliis Poae aquatiae. en nr! .ıGen. 232. Tilletia Tulasne. 1286) 11 | gi Caries DeÜ. Schmierbrand. U. sitophiia E Ditm. in ova- riis Tritici. ec wa 5 7 Iren Bi In [an 20 £ 2 we M . ; on ER ERILER: ibe - 4 109 Adduntur fungi bavari nonnulli, qui durante impressione catalogi praecedentis vel mihi ipsi obviam venerunt, vel ab amicis communicati sunt. “1% ie s | 58 En Nomina systematica, rariorumque sedes. B =. Em s |5"|; 2 |E | = ja | 1287| 34| 39} Agaricus (Subg. 4.) hordus Fr. 1288| 50) 65) — (S. 5.) molybdinus Bull. Fungus insignis pal- maris unica vice ineunte Septembri ad radicem trunci caesi prope Menterschwaige repertus. Pileum habuit tuberculosum fibrillis fuligineis virgatum sericeum margine inflexo. 1289| 56| 72] — «8. 5.) catinus Bull. 1290| 66! 85| — (S. 6.) asemus Fr. 1291| 78| 98| — (8. 5.) clusilis F. 1292| 116) 134| | — (S. 9.) petalodes Bull. prope Hesselohe. 1293| 126) 141| — (8. 41.) umbrosus P. 1294| 126| 141] — (8. 11.) hispidulus F. 1295) 1291 1466| — (cS. 12.) sericellus F. 1296| 138 162) — (8. 17.) blattarius F. 1297| 159 204| — (8. 22.) lateritius F. 1298| 1761 2171 — (8. 25.) Batarrae F. Solitarius ad radicem Po- puli bis mihi obvius Julio exeunte. 1299| 1781217) — (S. 25.) luteo-nitens F. prope Sendling. 1300| 183) 224 — (S. 26.) appendiculatus ull. 1301| 228| 280| Cortinarius (B.) malachius F. 1302] 2291281] — (B.) suillus P. 1303| 239| 3001| — cC.) ineisus F. 1304| 245| 3009| 5 — (F.) jubarinus F. 1305| 252! 321) Hygrophorus CA.) melizeus F. 1306| 260! 327) — (B.) fornicatus F. 1307) 264) 333] — (C.) murinaceus Bull. 1308| 277) 342| Lactarius (C.) *quietus. F. 1309| 280 34551 — (C.) ichoratus Batsch. , 1310| 283| 350] Russula elepbauntina Bull. prope Sendling. 1311285] 355] — lepids F. 13121 297 359 — foetens P. Addende. 110 | % a)