ws oder allgemeine botanische Zeitung, herausgegeben von \ der königl. bayer. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. Neue Reihe. xva. Jahrzang, 2 „oder döi ganzen Reihe XLI. Jahrgang. N‘0. 1-48, - Steintafel I--Vl. Beilage }. . Mit Original-Beiträgen von Aınold, Bamberger, Böckeler, Caspary, Fiseher-Ooster,Th, M. Fries, W. Gümbel, Haustein, Hasskari.;.W. Hofmeister, v.Janka,irmisch,v.Krempelhuber, Lagger, Landerer, Leh- mann, Lönnroth, Lorenz, Müller, Münch, Nylander, Panucie, Radikofer, keinsch, Sauter, Schacht, Schramm, F. Schultz, Sendtner, v. Solms-Laubach, v. Thümen-Gräfendorf, Vul- Pius und Winneberger. Dr IE a Redigirt von Dr. A.E. Fürnrohr, k Prof. am Lyceum und Director der k. botan, Gesellschaft zır Regensburg, der kais Leopold, Carol. Akademie der Naturforscher u. m, a. gel. Vereine Mitglied, Regensburg, 1858. Verlag der Redaction. Haupt-Commissionäre: Fr. Hofmeister sen. in Leipzig. — 6.J. Manz nd Fr. Puntet in Regensburg, — Riegel et Wiessner in Nürnberg. -— €. Schaumburg et Comp. in Wien, Mo. Bet. Grrden. a eo was RLORA. N 1. Bfegenshurg. 7. Januar. 1858. EInkhnald: OoRIGINAL-ABHANDLUNG.: Hofmeister, über das Steigen des Saftes der Pflanzeu. — zireratur. Olof Hammar, "Monogranhia gene-. ris Fumariarum. L. Ritter v. Heufler, Instructionen für die Naturforscher der Expedition der k. k, Fregatte Novara in Beziehung auf Kryptogamen. — ANZRIGR. Pringshbeim, Jahrbücher der wissenschaftlichen Botanik. Tbie- nemann, arktische Cry plogamen- Sammlung. Ueber das Steigen des Saftes der Pflanzen, von W. Hof- meister, Seit Hales vor 130 Jahren durch seine Untersuchungen den Weg zur Ergründung der beim Bluten des Weinstecks thätigen Kräfte zeigte; ist unsere Kenntniss dieses Gegenstandes hauptsäch- lich durch Brücke erweitert worden*) Er stellte fest, dass die Kraft, mit welcher der Saft aus angeschnittenen Reben hervorquillt, beim Enden des Blutens nicht auf einmal erlischt, sondern dass die (bereits von Hales entdeckte) tägliche Schwankung der Spannung des in den Gefässen enthaltenen Saftes vom Aufbrechen der Knospen an, unter dem Einflusse der stetig sich steigernden Verdunstung durch die neu entfalteien beblätterten Sprossen von Tag zu Tag grösser wird, bis endlich die Vegetation soviel Saft in Anspruch nimmt, und den Tag über soviel Saft verdunstet, dass der Verlust des Holzkörpers an Flüssigkeit die Aufnahme derselben aus dem Boden ganz und gar überwiegt, bis endlich zu keiner Tageszeit mehr aus den gekappten Aesten Saft hervortritt. — Brücke fand ferner, dass Steigröhren, Aesten eines und desselben Rebstocks in verschiedener Höhe aufgesetzt, eine Differenz des Saftdruckes ange- ben, welche in der Regel dem Drucke einer Suftsäule von der Höbe des verticalen Abstandes der beiden Schnittflächen entspricht. Er - schloss aus diesen Versuchen, dass die Zweige desselben Rebstecken in Bezug auf die Spannung des in ilnen enthaltenen Saftes wie communieirende Röhren sich verbalten; dass ein sehr beträchtlicher — *, Brücke, über das Bluten des Rebstockes, Pogg. Aun, 63 (1844): Flora 1858, 1 2 Theil der an tief angesetzten Röhren beobachteten bedeutenden Druckhöhen auf Rechnung des hydrostatischen Druckes der in den Sprossen der Rebe oberhalb des Ansatzpunktes der Röhre enthalte- nen Flüssigkeitsmasse zu setzen sei, und ist nicht abgeneigt anzu- nehmen, dass die Anfüllung der früher lufthaltigen Gefässe mit Flüs- sigkeit nur von den an löslichen Stoffen reichen Zellen der. Mark- strahlen und der Markscheide des Stammes und der Aeste ausgehe, „welche sich vermittelst dieser löslichen und in Wasser aufquellenden Substanzen zuerst strotzend mit Wasser anfüllen, und dann, indem sie immer noch mehr Wasser anziehen, das was sie in ihrer Höble nicht beherbergen können, mit einem Theile der gelös- ten Substanz als Saft in die benachbarten Spiralröhren hinein drän- gen.“ Es sei möglich, dass der Saft zunächst in den oberen Enden der Zweige in die Gefässe hinein ausgeschieden werde, und nur dem Gesetz der Schwere folgend abwärts sich senke, was zur. Genüge die Thbatsache erklären würde, dass die unteren Theile der Rebstöcke “ im Allgemeinen früher bluten als die oberen. Es sei endlich wahr- scheinlich, dass der Saft gerade zu der Zeit des jährlichen und täg- lichen Maximum seiner Spannung in den Spiralröhren abwärts, nicht aufwärts steige. Die letzteren Folgerungen beruhen auf der Nichtbekanntschaft mit einem der wesentlichsten Züge der Erscheinung, über weichen die Untersuchungen Anfschluss bieten, deren Ergebnisse ich in Fol- gendem mittheile, Veröffentlichung der Einzelheiten bis nach weiterer Ausdehnung: der Versuche, namentlich auf andere Gewächse als den Weinstock, mir versparend. Nicht nur die Gefässe, auch die Holzzellen der Rebe (wie auch des Aborns, der Birke, der Pappel, vieler anderer Lauhbhölzer und die HolzzeHen der Nadelbäume) enthalten während des Winters (bei der Rebe noch Mitte März) Luft in Form von Blasen innerhalb einer Flüssigkeit, die in den Gefässen durchweges eine dünne, die Wände überziehende Schicht darstellt, in den Holzzeilen, reichlicher vorhan- den, die verjüngten Enden der Zellen völlig ausfüllt und in der wei- teren Mittelgegend die langgestreckte Luftblase umschliesst. Gegen den Eintritt des Blutens hin nimmt die Menge dieser Luft in den Holzzellen rasch ab. Aus den Gefässen aber verschwindet sie selbst zur Zeit der grössten Saftfülle keinesweges vollständig; — bei mi’ kroskopischer Untersuchung nicht zu dünner Längsschnitte unter Oel sieht man in sehr vielen, engeren und weiteren Gefässen langgezo- gene Luftblasen. Es liegt auf der Hand, und ist auf dem Wege des Versuchs leicht zurAnschaung zu bringen, dass die Anwesenheit einer selbst siemlich grossen Luftblase in einem, von gleichartiger permeabler Membran umschlossenen Raume den Ein- und Austritt von Flüssigkeit in und aus demselben bei Druck von aussen oder von innen nicht hindert, \ Bei Messung der Spannung des Rebsaftes durch Aufsetzen von Manometern auf in verschiedener Höhe abgeschnittene Zweige der nämlichen Rebe zeigt sich unter allen Umständen ein höheres Stei- gen der Quecksilbersäule in den tiefer stehenden Röhren. Das Stei- gen erfolgt in diesen rascher als in den höher angefügten Röhren. In einer 0,15 Meter über dem Boden angesetrten Steigröhre ward Ende Aprils zum Beispiel das Maximum der Druckhöhe (im vorlie. genden Falle731 M. M.) schon nach einer Stunde durch den Stand des Quecksilbers angegeben; in einer 2066 M. über dem Erdboden gleichzeitig aufgesetzten Röhre stieg das Quecksilber stetig 72 Stun- den lang, bis auch bier die, schen von Hales entdeckte, tägliche Schwankung des Druckes in dem Stande des Quecksilbers sich aus- prägte. Accidentelle Veränderungen des Drucks, durch Zufluss reich- licher Feuchtigkeit, oder eintretende Trockenheit, durch rasches Steigen oder Sinken der Temperatur bewirkt, werden früher und in stärkerem Maasse an den tiefer stehenden Röhren sichtbar. Auch die tägliche Variation des Druckes ist ungleich grösser in den tiefer als in den höher stehenden Röhren. Dieser weitere Spielraum der täglichen Schwankung in tiefen Manometern tritt besonders dann mit grösserer Schärfe hervor, wenn, wie Ende Mai und Anfang Juni, die tägliche Variation unter dem Einflusse der gesteigerten Verdun- stang der entfalteten Blätter, ’/ı bis !/, Meter beträgt. So maassen z. B. die Quecksilbersäulen in Röhren, deren eine einem 12; 13 M. M. Durchmesser haltenden Sprosse 1,210 M. über dem Boden, die andere einem ebenfalls zweijährigen Sprosse von 11: 10 M. M. Durchmesser derselben Rebe um 445 M. M. höher aufgesetzt war: ’ a b am 1, Joni 7 Uhr 360 M M. 273 M.M. 12 E2 —14 2) 68 2) 2!/ı ” v ” 4 ” am 2. Juni 8 „ 2381 „ 278 2 2-9 5050 3 23 — 30 KR} 9 „ und in ähnlichem Falle, wo c 1.112 M. über dem Boden, d 418 M. M. über c aufgesetzt war: c d am 4. Jani 7 Uhr 217M.M. 182 M.M. ı 5) Fa 7 a € Esser, 3. 4, m2 „ , Ia » —6 „ 42 ” am 5. Juni 9 „früh 68 „ 92 - Nicht selten stimmt die Differenz der Quecksilberstände zweier der nämlichen Rebe in verschiedener Höhe angepasster Manometer in überraschender Schärfe überein mit der Druckhöhe einer Säule von Rebensaft von der Höhe der verticalen Distanz der Ansatzpunkte beider Röhren. Ungleich häufiger aber findet sich die wirkliche Differenz des Quecksilberstandes kleiner, wenn der Druck in der Rebe überhaupt im Steigen , oder grösser, wenn er im Sinken ist. Das Aufrichten oder Niederlegen der Theile der Rebe oberhalb des Ansatzpunktes eines Manometers ist von nur sehr beschränktem Einfluss auf die Spannung des Saftes., Ein Beispiel: die Steigröhre war 0,15 M. über dem Boden etnem Aste eines niedergelegten 4,92 M. in grösster Länge messenden Rebstocks aufgesetzt. Dreh Auf- richten der Rebe stieg das Quecksilber um 93 M. M. (von 602 auf 696) in 4 Stunden. Nach dem Wiederniederiegen der Rebe sank das Quecksilber um 128 M. M. (auf 468) in 2’, Stunden und begann dann wieder rasch zu steigen. Andere ähnliche Versuche ergaben noch weit geringere Aenderungen des Quecksilberstandes, statt der nach Brücke’s Ansicht geforderten von hier ca 360 M.M. Alle diese Erscheinungen deuten darauf hin, dass die Ursache der Spannung des Saftes ausserhalb der überirdischen Theile der Rebe selbst liegt; dass die Wirkung der treibenden Kraft in den weiter vom Boden entfernten Tbeilen der Rebe nicht allein um die kast der vertical gehobenen Saftmasse, sondern auch durch den Wi- derstand der zahlreichen Membranen gehindert ist, durch welche der Saft seinen Weg nehmen musste. Diese Vermuthung wird durch einen einfachen Versuch sofort zur Gewissheit erhoben. Wird eine Wurzel, nahe am Stamme blos gelegt, durchschnitten, ein Steigrohr der Schnittfläche des in der Erde verlaufenden Theiles der Wurzel, ein anderes dem mit dem Rebstocke im Zusammenbange stehenden Stumpfe der Wurzel aufgesetzt, so zeigt sich stets eine sehr bedeutende Differenz des Quecksilberstandes, in beiden Röhren za Ungunsten derjenigen, die an dem mit dem Stamme zusammen- hängenden Stumpfe der Wurzel sitzt. Die Differenz steigt rasch mit dem Vorrücken der Jahreszeit. Anfang Juni 150 bis 250 M. M, war sie Blitte Juni 400 bis 506, Ende Juni (wo zu allen Tageszeiten die y nn. m 5 mit dem Stamme in Verbindung stehende Röhre nur negativen Stand des Quecksitbers zeigte) 600 bis 700 M.M. Mit Sicherheit geht hier- aus hervor, dass die treibende Kraft ihren Sitz in den Wurzeln hat *)- Aber nicht in den Wurzelnspitzen und den jüngeren Theilen der Wurzeln. Einjährige Adventivwurzeln von bis zu 110 M. M. Länge und 3 M.M, Dorchmesser auf angemessene Weise an Manometer ge- ringen Kalibers befestigt und in Wasser getaucht, bringen kein, oder dech nur ein sehr geringes Steigen (bis 5 M. M.) des Quecksilbers zuwege. Das Bluten des Rebstocks ist eben so wenig, wie die gleiche Erscheinung bei anderen Gewächsen, auf die Frühlingsmonate be- schränkt. Zwar die oberirdischen Theile lassen bald nach Entfaltung der ersten Blätter zu keiner Tageszeit mehr Saft ausfliessen. Durch- sehnittene Wurzeln aber bluten den ganzen Sommer bindurcb. Die Kraft, mit welcher der Saft hervordringt, steht auch in den Sommer- monaten derjenigen des Frühlings nicht nach und nimmt selbst gegen den Herbst nur langsam ab, wie sie denn z. B. am 21. Juni einer Quecksilbersäule von 699 M. M., am 3. Juli einer von 618 M. M., am 8 Juli einer von 748 M. M., am I. August noch einer von 515 M. M., am 1. September einer von 335 M. M. das Gleichgewicht hielt. Die Menge des innerhalb gegebener Zeit ausfliessenden Saf- tes dagegen ist in der vorgerückten Jahreszeit weit geringer als im Frühjahr (während 24 Stunden am 23. April 20, 131 Grammen per Stunde; am 9, Juli in gleicher Zeit, aus einer Wurzel von eben- falls 11 MM. M. Durchmesser 1,219 Grammen per Stunde). Damit hängt zusammen, dass im Frühling das Quecksilber seinen früheren Stand wieder erreicht, wenn nach mehrstündiger Eutfernung des Steigrohrs und freiem Auslaufen des Saftes das Rohr wieder aufge- setzt wird, als im Hochsemmer: am 8, Mai in 3, am 19, Juli in 31 Stunden. Als vom 22, bis 25. Juli das Steigrohr ven einer ange. schnittenen Wurzel entferut gewesen war, dauerte es nach Wieder- aufsetzen des Rohres 48 Stunden, bis die frühere Höhe der Queck- silbersäule wieder erreicht war. Man sieht, um wie Vieles lang- samer im Sommer die Verluste der Rebe an Saft ersetzt werden, als im Frühling. #) Der ähnliche Ausspruch Dutrochet’s („la force motrice a son siege dan» les spongioles“; (Memoires edit.. Bruxelles) p. 201) ruht auf ungenügendem Grunde: blvus auf der Beobachtung, dass die obere Schnitt- äche auch sehr dünner Wurzeln noch blutet, wenn nur die Wurzelspitze unverletzt bleibt. Mit welcher Kraft, und wie lange der Saft hervor‘ tritt, bat Dutrochet nicht ermittelt. ” Aeussere Einflüsse, die entscheidende Wirkung auf den Grad der Spannung des Saftes äussern, sind die Temperatur umd die Feuch- tigkeit des Bodens wie der Luft. Der Einfluss der Temperatur über- wiegt hei Weitem im zeitigen Frühjahre, wenn der Boden noch voll- ständig durchfeuchtet ist, Das Steigen des Saftes, welches am 24. April das Maximum dieses Jahres erreicht hatte, liess bis zum Ver- schwinden nach, in Folge der ungewöhnlichen Erniedrigung der Tem- peratur vom 22, bis 30. April (Mitfeltemperatur dieser Tage, aus dem Maximum und Minimum jeden Tages berechnet, nur + 5,7° R. für die ganze Frist, + 2,5° für die vom 23. bis 27., + 3,37° für die vom 23 bis 30 April), Dieselbe Rebe, welche am 24. April durch ausquellenden Saft die Quecksilbersäule auf 804 M. M. hob, trieh sie am 29. nar noch auf 8, am 30, Abends nur noch auf 6 M. M. „Erst am 5. Mai-stieg die Spannung wieder auf 522 M. M, Von der. Zeit an, wo die Mittelwärme jeden Tages über} 12°R. betrug, trat die Einwirkung der Temperatur zurück, der Einfluss der Feuchtigkeit bie zur Ausschliesslichkeit hervor. Während der anhaltenden Trocken- heit Mitte Mai konnte die Quecksilbersäule durch seichliches Begies- sen der Rebe von Abends 7 Uhr bis Morgens 8 von 262 auf 355 M. M. getrieben werden, während das Quecksi'ber in der, einer be- nachbarten nicht begossenen Rebe angesetzten Röhre stetig sank. Noch auffälliger war der Einfluss des Begiessens Mitte Juni; er trieb das Quecksilber in 24 Stunden von 403 auf 603 M. M. Ausser diesen grossen zufälligen Schwankungen des Saftdruckes findet, in den von den oberirdischen nicht isolirten Theilen der Rebe, eine tägliche (schon von Hales entdeckte) Varietät statt, welche erst von dem Zeitpunkte des Aufbrechens der Knospen an hervor- tretend, deutlich und nach dem Urtheile aller Beobachter als von der Verdunstung durch die Blätter abhängig sich zu erkennen gibt. Die Grösse der Schwankung, je nach dem Feachtigkeitsgrade der Loft an den einzelnen Tagen überaus verschieden, steigt im Allge- meinen stetig mit der-Entfaltung der Sprossen. Ende April bei tro- ckener Luft im Maximum 23 M. M. wird sie Anfaug Mai 40, im zweiten Drittel desselben Monats 100, Ende Mai schon 400 M. M. und darüber, bis endlich die Verdunstung unter Tages den Saftge- halt der Rebe so erschöpft, dass auch während der Nacht die Wur zeln den Saftdrack in den tiefsten Theilen der Rebe Anfang Juni nicht mehr über 200 M. M., Mitte Juli nicht über 33 M.M, zu trei- ben vermögen, Die Zeit des täglichen Maximum fand ich, überein- stimmend mit früheren Angaben, einige Stunden nach Sonnenaufgang; das Minimum trat in der Regel erst bei Sonnenuntergang ein. > So | an ” rung: Er “ 7 Höchst "auffällig ist die rasche Aenderung des Saftdrucks durch plötzliche Aenderung des Feuchtigkeitsgrades der Luft. Die Queck- silbersäule eines Manometers war am 24. Mai 12 Uhr Mitt. bei hei- terem Himmel und trocknem Ostwind 59 M. M. hoch, 121/, sprang ein feuchter Westwind auf; trotz des brennenden Sonnenscheins bei heiterem Himmel und der um 3° R. gestiegenen Temperatur war der Stand des Quecksilbers 1’/, 81 M.M.; Abends 8 (bei inzwischen leicht bewölktem Himmel) 268 M. M. Tiefgehende Wurzeln lassen keine, der der oberirdischen Spros- sungen vergleichbare tägliche Schwankung erkennen, Däs Steigen und Fallen der Quecksilbersäule ihnen aufgesetzter Druckmesser er- folgt stetig, dem Grade der Bodenfeuchtigkeit entsprechend. Anders in flach, in etwa 0,5 M, Tiefe horizontal verlaufenden Wurzeln, bei denen die Wasseraufnahme aus dem Boden unter Tages durch die austrocknende Wirkang der Sonnenstrahlen erbeblich beeinträchtigt werden kann. Hier zeigt sich eine, gegen Abend das Minimum er- reichende tägliche Schwankung von bis zu 70, unter Umständen bis 100 M. M. Schon Brücke hat hervorgehoben, dass längere Zeit fortge- setzte Beobachtungen an der nämlichen Schnittfläche einer Rebe endlich trügerische Resultate geben. (Meine Angaben sind sümmt- lich aus Beobachtungen an höchstens 5 Tage lang derselben Schnitt” fläche aufgesetzten Steigröhren gefolgert.) — Zwei Erscheinungen an länger gebrauchten Steigröhren verdienen besondere Erwähnung. Schon am dritten oder vierten Tage wird die tägliche Schwankung in weit geringerem Grade angezeigt, als durch der nämlichen Rebe an andern Zweigen frisch aufgesetzte Röhren. Die durch den Schnitt blosgelegten Mündungen der Gefässe des dem Experiment unterwor- fenen Astes sind zu dieser Zeit noch keineswegs verstopft. Die mindere Durchlässigkeit ihrer Wandungen und derjenigen der be- nachbarten Zellen kann nur auf einer, durcb das Mikroskop nicht erkennbaren, Veränderung der Membranen derselben beruhen. — Die zweite ist, dass bei den Versuchen an sehr tief stehenden schwa- chen Seitenästen starker Reben diese vach wenigen Tagen geradesu abgetödtet werden: das Quecksilber sinkt in etwa 2 bis 3 Tagen bis auf oder unter Null, um nicht wieder zu steigen. Das Hole, . dann untersucht, ist trocken und todt. Das kräftige Emportreiben des Saftes durch die Wurzel ist eben- ‚sowenig auf die geringe Zahl von Holzpflanzen beschränkt, von denen bis jetzt das Bluten bekannt war, als auf einige Wochen des Früh- lings; vielmehr eine ganz allgemeine und dauernde Erscheinung, die ‘8 manchen krautartigen Pflanzen in weit höherem Grade zukommt, als vielen Holzgewächsen. Als Beispiele seien einige an eingewurzel- . ten, dicht über dem Boden abgeschnittenen Pflanzen beobachtete Maxima des Saftdruckes genannt: Atriplen hortensis . . . . 65 M. M. Onecksilber Chrysanthemum coronarium . 14 » » Digitalis media 7) , . 461 » Papaver somniferum . . . 212 „ ”» Morus alba Den 12 Pr IE denen sich einige an möglichst unverletzt ausgehobenen, in Wasser gesetsten Wurzeln gefundene anschliessen mögen: Digitalis media . . . . . 30 M. M, Quecksilber Sonchus oleraceus . . .. 4 ” Chenopodium album . . . 16 „ » "Paopaover somniferum . . . N. 9 Petunia nyelaginiflora . .- IT nn Pisum sativum, Keimpfl. . 31—25 » In allen diesen Fällen erfolgte das Steigen des Quecksilbers mit “ gleichförmiger Stetigkeit, Eine der Hauptschwierigkeiten der Erklärung des Saftaufsteigens, das anscheinend ausnahmsweise Vorkommen an wenigen Gewächsen während einer beschränkten Zeit des Jahres, wird durch die Allge- meisbeit der Erscheinung beseitigt. Nach dem gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse kann der Erklärungsversuch nur dem von Brücke angedeuteten (s. oben S. 2.) aber nicht eingeschlagenen Wege fol- gen. Es lässt keine andere wahrscheinliche Ursache der treibenden Kraft sich finden, als das endosmotische Verhalten der in bestimmten Zeilgrappen der Wurzel eingeschlossenen löslichen Stoffe zum Was- ser des Erdbodens. . Selcher Stoffe finden sich vor Beginn des Blutens fast nur in den Markstrabienzellen: Zucker in minderem, die nächsten Umsetzungs. producte des Amylum: Dextrin und Verwandte in vorwiegendem Maasse. Die letzteren, als deren Repräsentant das arabische Gummi mit Fag gelten mag, werden zunächst die Erklärung zu beschäftigen haben. " . In seinem endosmotischen Verhalten unterscheidet sich das ara- bische Gummi sehr auffällig von den Substanzen, die wie Glauber- salz, Kochsalz, Zucker u. A. den Physiker und Physielogen bisher fast ausschliesslish zum Prüfstein bei Ermittlung der endosmotischen *) Pflanze von 953 M. M. Höhe, Durchmesser der Schnittfläche 10 M. M. er wu mn me niet wert 9 Erscheinungen dienten. Gummilösung , von reinem Wasser. darch eine permenable Membran, gleichviel ob thierischen oder pflanzlichen Ursprungs getrennt, nimmt nur Wasser auf, ohne ah das Wasser Gummi in Austausch abzugeben , vorausgesetzt, dass der Iydrostati- sche Druck der inneren wie der äusseren Flüssigkeit durch häufige Regelung des Standes beider sorgfältig beseitigt wird. Leicht ist es, den Versuch mit überzeugender Schärfe in der Art anzustellen, dass eine Gummilösung als äussere, destillirtes -Wasser als innere Flüssigkeit angewendet wird. Nachdem in einem solchen Falle 98.128 Gr. Wasser zu einer Gummilösung von 13,32°/, ausgetreten waren, liess der Rest der inneren Flüssigkeit noch 30,872 Gr., nach dem Verdampfen nur 0,008 Gr. festen Rückstand, eine so geringe Menge, dass sie der zufälligen Verunreinigung des Wassers zuge- schrieben werden muss. Der Strom ging also einseitig vom Wasser zum Gummi; das „endosmotische Aequivalent“ des Gummi ist un- begrenzt, Wird Gummilösung unter Druck durch vegetabilische Membranen (Reispapier, dünne Querschnitte von Tannenbh. !z) filtrirt, so ist das Filtrat von beträchtlich geringerer Concentration als die ursprüng- liche Flüssigkeit *) Die Dichtigkeit der Filtrate von Lösungen glei- cher Concentration steigt mit der Höhe des angewendeten Drucks- Das Filtrat bleibt in seiner Dichtigkeit um so weiter hinter der fil- trirten Flüssigkeit zurück, je concentrirter diese war. Die Menge der Flüssigkeit, welche eine Zelle mit der Eudos- mose fähigen Inhalte aussondert, nachdem sie bis zum Strotzen Was- ser einzog, wird von drei Faetoren bestimmt: der endosmotischen Kraft des Inhalts, der Permeabilität der Membran für das von die. sem Inhalte angezogene Wasser, und durch die Durchlässigkeit der Membran für die Filtration eines Theiles des in Folge endosmoti- scher Wasseraufnahme unter steigendem Drucke stehenden Inhalts. Bei allen bekannten Membranen steit die letztere dieser Eigen- schaften beträchtlich hinter der ersteren zurück, ein Umstand, auf welchen eben d.s Anschwellen der Wasser aufnehmenden Zellen beruht, das unter Umständen bis zum Bersten der Zellwand geht. Soll die Ausscheidung von Flüssigkeit aus der Zelle bemerklich und messbar sein, so Jdarf selbstverständlich nur ein Theil der Zelle mit dem üusseren Wasser in Berührung treten, und es muss eine Vor- ehrung bestehen, durch welche die aus den nicht von Wasser be- *) Wie Wilib, Schmidt bereits für die Filtration durch thierische Henn branen fand: Pogg. Ann. Bd, 99. S. 37. 10 rührten Theilen der Zelle ausgesehwitzte Flüssigkeit gesammelt wird. Es muss zur Vermehrung der Menge der Ausschwitzung gereichen, wenn die saugende und die aussondernde Fläche zu einander im umgekehrten Verhältniss der Fähigkeit der Membran für Endosmose und für Filtration stehen, wenn also der aussenderosde Theil der Zellwand einen grösseren Raum einnimmt, als der einsaugende. Noch mehr aber muss die Ausschwitzung aus den nicht saugenden Tbeilen der Zellhaut sich steigern, wenn der Filtration durch die einsaugende Fläche besondere Hindernisse (grössere Dicke oder durch eigentbümliche chemiscl.e Constitution bewirkte geringere Durchläs- sigkeit dieser Theile der Zeilhaut, mehr noch das Vorliegen von Zellschichten) im Wege sind. Diese Bedingungen alle finden sich in der Wurzel im vollsten Maasse erfülit. Die an Stärkmehl und an löslichen Stoffen reichen Zellen der Markstrahlen und der inneren Wurzelrinde sind von dem im Erdboden vertheilten Wasser getrennt durch die wenigen, fünf bis acht, Zell- schichten der äusseren Wurzelrinde, deren Inhalt in seinem Verhal- ten zu Reagentien als eine schwache Lösung organischer Substanzen sich zu erkennen gibt. Mit Wahrscheinlichkeit ist anzunehmen, dass die Membranen dieser Zellen, in der Umwandlung in’ Korksubstanz begriffen, namentlich an den etwas älteren Tbeilen der Wurzel nur schwer Flüssigkeit des Innern der Pflanze nach aussen ‘durchäiltriren lassen ®), Der Gehalt der Rebe an löslichen und aufquellenden Stoffen ist sehr beträchtlich, Aus feingeraspeltem , bei 40° C. bis zum Aufhören der Gewichtsabnahme getrocknetem Holze der Wurze] lassen sich mit kaltem Wasser Anfang Februar über S° ,, Mitte März 5,69 bis 5,88°/,, Mitte Juni noch 3,7°/, fester Substanz auslaugen. Der bei gelinder Wärme eingetrocknete Rückstand des Extracts ist stark goldgelb; aus im Frühjahr geschnittenen Zweigen oder Wurzeln von rein und stark süssem Geschmack, eine Eigenschaft, die er, im Jnni gewonnen, nicht mehr besitzt. Zum kleineren Theile ist er in Wasser löslich, zum grösseren nur aufquellend. Von Stickstoffgehalt zeigt er nur schwache Spuren, Die durch Auslaugen des Holzes oberirdischer Theile der Rebe erhaltenen Mengen Hlöslicher Stofle bleiben etwas hinter den aus gleichzeitig geschnittenen Wurzeln er- langten zurück. *) Die Filtration gebt auch bei höherem, eine halbe Atmosphäre erreichen- dem Drucke durch vegetabilische Gewebe, dafern sie genügende Wider- standskraft gegen das Zeriissenwerden besitzen, langsamer vor sich als die Endosmosse einer mässig concentrirten Gummilösung (von 8 bis 13°/,) Diese Eigenschaft tritt an einer Platte aus Kork besonders acharf hervor. mE nun were meer ana werner Bene Tree nn nun ti Die Spannung, welche die aus einer strotzend angefüllten Zelle in einem angrenzenden geschlossenen Raum ausgeschiedene Flüssig- keit innerhalb dieses Raumes binnen einer gegebenen Zeit erhält, hängt ab (unter übrigens gleichen Umstäuden) vom Verhältuiss des die Flüssigkeit aufnehmendeu Raumes zur Ausdehnung der secerni- renden Fläche, Auch in dieser Beziehung bietet die Rebe günstigere Verhältnisse als sie künstlich sich irgend herstellen lassen. Der Quersebnitt einer zweijährigen Rebenwurzei zeigt 50—60 Markstrah- len; in einem Wurselstück von 10 M,M. Länge und 5 M. M, Halb- messer sondert also eine Fläche von beiläufig 6000 Quadrat-Milli- meter Flüssigkeit. aus in Räume hinein, deren gesammter Inbalt nicht mehr als höchstens 300 Cubik-Millimeter beträgt, Der von den sau- genden Theilen der Wurzeln aufwärts getriebene Saft trifft überall im Holze auf Gewebe (die Markstrablen), denen ähnlich, welche sein Aufsteigen einleiteten, und deren Berührung mittelbar eine Spannung steigern muss. In Apparaten verschiedener Construction suchte ich Verhältnisse herzustellen, die den in der Pflanze vorkommenden insofern an- nähernd ähnlich waren, als in geschlossenen Räumen (eylindrischen Glasröhren, deren Oefinungen mit pflanzlichen Membranen geschlos- sen wurden) der Endosmose fähige. Stoffe einerseits mit Wasser, anderseits mit offenen oder durch Querksilber gesperrten Räumen in Verbindung gesetzt wurden, in welch letztere hinein die künst- liche Zelle einen Theil der nicht im Innern za bergenden Flüssigkeit ausschwitzen konnte. Es wurde dafür gesorgt, dass auf letz- terem Wege die aus der Zelle hervorgepresste Flüssigkeit weniger Hindernisse zu überwinden hatte, als beim Durchgang durch die Membranen, mittelst welcher der Apparat mit dem Wasser in Ver- bindung stand. Jenes Ende war nur mit einfacher Membran, dieses dagegen mit mehrfacher verbunden, oder es waren letzterem eine oder mehrere, mit reinem Wasser gefüllte und durch Membranen gleicher Art geschlossenene kurze ceylindrische Röhren luftdicht an- gepasst. Andere derartige Apparate waren so construirt, dass der endosmotisch wirksame Stoff in einem kleinen Beutel aus einem kreis- runden Stücke Reispapier fest eingebunden und die so hergestellte Zelle auf die eine Glasröhre verschiiessende und in Wasser eintau- chende Membran gelegt wurde. Die saugenden wie die ausschwitzenden Flächen maassen in die- sen Fällen nur 42 Quadratmillimeter. Es wird nicht überraschen, dass unter solchen Umständen die Menge der ausgeschiedenen Flüs- sigkeit, verglichen mit der von den Wurzeln lebender Pflanzen inner- 12 halb gleicher Zeit ausgeschiedenen, nur gering war. Bei Füllung der wirksamen Zelle des Apparats mit concentrirten Lösungen von (100/° und darüber) arabischen Gummis warden durchschnittlich 0,1 6Gr., bei Anwendung schwächerer Lösungen (2 bis 3°.) ungefähr 0,05,Gr. Flüssigkeit während einer Stunde ausgeschwitzt. Die durchgeschwitzte Flüssigkeit blieb in ihrer Concentration in den ersteren Fällen um 2 bis 3°%;,, in den zweiten um 0,5 bis 1,5°/. hinter der durchschwit- senden zurück, Bei Anfügung von Manomelern an derartige Appa- rate stieg das Quecksilber langsam aber stetig. Der höchste bisher erreichte Stand der Quecksilbersäule war 92 M. M. In der Nähe ‚dieses Punktes musste stets der Versuch abgebrochen werden, weil die den Apparat vom äusseren Wasser abschliessenden Membranen sich zu -zersetzen begannen und undicht wurden. Diese Versuche sind unzureichend, die Erscheinung des Blutens der Gewächse zu erklären. Nicht wegen der geringen Höhe des empor getriebenen @Quecksilbers, denn diese würde unzweifelhaft einen weit höheren Stand erreicht haben, wäre es möglich gewesen, die Membranen länger als einige Tage, zu conserviren, Sondern weil die ausgeschwitzte Flüssigkeit eine Gummilösung von viel zu be- trächtlicher Concentration war, als dass sie mit dem aus durchge- schnittenen Pflanzentheilen bervorquellenden Safte irgend verglichen werden könnte *), . Ganz anders gestaltet sich der Erfolg bei Erfüllung des Appa- rats mit nur aufquellenden, nicht sich auflösenden Stoffen: mit Pectin oder Tragantbgummi. Wird Pectin möglichst rein angewendet, so ist die Wirkung nur langsam. Sie wird aber sehr beschleunigt durch geringen Gummizusatz. Die ausgeschwitzte Flüssigkeit kommt dena an Menge der von concentrirten Gummilösungen ausgesonderten gleich, und treibt die Quecksilbersäule mit derselben Energie empor. Das Gleiche zeigt sich bei Traganthgummi. Die secernirte Flüssigkeit ist eine höchst verdünnte Lösung von Pflauzenstoffen; sie lässt beim Eintrocknen nur 0,3 bis 0,2°,, ihres Gewichts fester Bestandtheile. So ist der Nachweis geführt, dass ein Stoff in seinen physika- lischen Eigenschaften, insbesondere in seinem Verhalten zum Was- ser und zu homogenen Membranen völlig übereinstimmend mit einer in der Rebenwurzel reichlich vertretenen Substanz (Seite 10), unter Verhältnissen, die denen nicht entsprechen, in welchen er in der lebenden Wurzel vorkommt, Wirkungen hervorbringt, die in allen wesentlichen Punkten dem Saftsteigen gleichen. *) Den Gehalt des Rebsaftes au festen Stoffen fand ich Anfang Aprils 0,07 bis 0,08°/,, Mitte Juli 0,16°%, seines Gewiehts, - 18 Literatur. Olof Hammar, Monographia generis Fumariarum. Upsal, 1857. (Aus den Acten der kgl. wissenschafil. Gesellsch., Ser. IH. Vol II, Pars I) 4. 50 S. und 6 Tafeln. Der Verf., Lehrer der Botanik an der Universität Lund, liefert hier eine sehr fleissige, auf sorgsames Studium gegründete Arbeit, die er um so viel näthiger achtete, weil die Beschreibungen der mei- sten Arten von Fumaria theils nicht genau und sorgfältig genug ab- gefasst, theils in den verachiedensten, oft schwierig zu erlangenden Zeitschriften zerstreut sind, Bei dieser Arbeit fand der Verf, dass die Synonymie noch sehr schwankend und zweifelhaft sei; dass die Mo- nographie dieser Gattung von Parlatore (1842) sehr häufig nicht mit seinen (des Verf.) Ansichten übereinstimme, zudem sehr mangel- haft erscheine, da seit der Herausgabe manche neue Arten bekannt geworden seien. Der Verf. hat sich daher die Mühe genommen, die neuen Arten genau nach den Exemplaren selbst zu vergleichen und auf diese Weise die Synerymie zu berichtigen, wobei ihn die Bo- taniker Fries, Klotzsch, Liebmann, Agardh,Heuffel, Son- der und Lange sowohl durch Sammlungen als Bücher unterstütz- ten, Nach einem kurzen, diagnostischen Gattungscharakter folgt eine sehr ausführliche Beschreibung dieser zarten Pflanzengattung, bei welcher der Verf. in der Erklärung der Bluthendecken wesentlich von Bernhardi’s und auch von Krause’s Ansicht über die Entwick- lung der Fumarienblütle abweicht, wie solebe in der Linnaea 1838 p. 401 und in der Flora dargelegt sind. Er stimmt mit denjenigen Botanikern überein, welche die Blüthe aus zwei Keichblättehen, zwei äusseren und zwei inneren Blumenblättern bestehend betrachten; jedem dieser Blumenblätter stehen zwei Staubgefässe gegenüber, wovon die beiden inneren in zwei Theile getheilt sind, so dass sie als vier mit einfächrigen Antheren versehene Staubgefässe erscheinen, welche mit den beiden mit zweifächerigen Antheren versehenen, den äusseren Blumenblättern gegenüber stehenden Staubgefässen zusam- men gewachsen sind. In seiner Beschreibung gibt er daher auch 6 in zwei Phalangen zusammengewachsene Staubgefässe an, deren oberer dem oberen Blumenblatt anhängt. Nach dieser ausführlichen Gattungsbeschreibung folgt eine Gescbichte der Gattung von Dios- eorides bis auf unsere Zeiten, aus welcher unter andern hervor- geht, dass Linne nur zwei Arten dieser Gattung, in seine Werke aufgenommen , obgleich damalg. schon sechs ‚Arten bekannt waren... 14 Die Monographie des Verfs. zählt 24 Arten auf, von denen drei als neue begrüsst werden müssen. Die Ausbreitung dieser Gattung be- treffend, so werden als Centrum derselben .die Mittelineer - Länder betrachtet, in welchen alle Arten aufgefunden werden, obgleich einige auch andere Weltgegenuden bewohnen; die dritte Abtheilung der Gat- tungen bewohnt ausschliesslich nur die wärmsten Striche.des genann- ten Gebietes. Der Verf, iheilt die Fumaria- Arten nämlich in drei Abtheilungen: 1. Fum. officinales: Petalum et inferius et syperius apice gibbum formant, qui marginibus latis, palulis summum: apicem attin- gentibus eingitur; interiora lata, parum curvata. Diese Abtheilung unterscheidet sich noch durch kleinere Blüthen und kleine wenig höckerige Früchte. Hiezu zählt der Verf,: 1. F. officinalis L., 2. F. Cenwiflora Er., 3. F, Vailantü Lois., 4. F. prrviflora Lam.; 5. F. abyssinica n. sp., 6. ff, rostellata Knaf., 7. F. micrantha Lag,8 E. Kraliki Jord, » I. Fum. capreolatae: Vetalum inferius apice inferne gib- bum format, qui margines angustissimos erecios summum apicem non ättingentes habet; superius apice superne gibbum efhcit, cujus margines reflexi summum apicem non attingunt; interiora angusta a medio ad apicem plus minnsve sursum curvata; exteriora acuta et plerumque arete cohaerentia. Sie unterscheiden sich noch durch grosse, schmale Blüthen,, glatte Früchte , die mitanter ein wenig höckerig sind. Hieher: 9, F. capreolala L., 10. F. sepium Boiss,, 11. F. media Lois., 12. F. apiculata n. sp., 13. F, Petteri Rehb, F. Heldreichii Boiss., 14. F\ Gussoni Beiss,, 15, F, Reuteri Boiss., 16... F. macrosepala Boiss. II. Fum. agrariae: Petalum inferius lineare carinatum, ca- rina apice magis prominens inferne gibbum efheit, qui marginibus latiuseulis planis, summum apicem attingentibus eingitur; superius apice superne gibbum habet, qui marginibus latis,, patenti- reflexis summum apicem attingentibus cingitur; interiora a medio ad apicem sursum curvafa; exteriora obtusa et flore explicato ab interioribus apice distautia. Diese Abtheilung zeichnet sich auch noch durch grössere Früchte aus, die mehr höckerig und zusammengedrückt sind, Hierher gehören: 17. F, agraria Leg., 18. F. affinis n.sp., 19. F. rupestris Boiss., 20. F, flubellata Gasp., 21. F. corymbosa Dsf., 22. F. alexandrina Ehrenb,, 23. F. macrocarpa Parlat., 24. F. vagans Jord. Gern möchten wir hier noch die Diagnosen der neuen Arten und die höchst interessante Synonymik in gedrängter Uebersicht hinsu- 15 fügen, allein der etwas beschränkte Raum lässt diess nicht zu und ist auch die ganze Monographie so interessant, dass sie wohl am besten im ganzen Zusaminenhange studirt zu werden verdient. Wir fügen desshalb nur noch hinzu, dass auf den 6 Tafeln 21 Arten und 3 Varietäten der F'. media in ihren wesentlichen Unterscheidungskenn- - zeichen dargestellt sind, nümlich eine Blüthe, ein Früchtchen mit Fruchtstiel und ein Abschnit der Blätter, während von F. officinalis noch die einzelnen Blüthentheile, die Fracht mit einem Durchsehnitte derselben und eine schematische Darstellung der Stellung der Blüthen- theile beigefügt ist. . Jar L. Ritter v. Heufler, Instructionen für die Naturforscher der Expedition der k. k, Fregatte Novara in Beziehung auf Kryptogamen. (Aus den Mittheil. der k. k geograph. Gesellschaft. I, Jahrg. 1857. 1, Heft.) gr. 8. 12. S. Der Verf. hat sich zur Beantwortung der fünf folgenden Fragen an Mettenius für die Farne, an K. Müller für die Laubmoose, an E. Hampe für die Lebermoose, an A. Massalongo für die Fiechten, an Kützing für die Algen uud an Fries für die Pilze gewendet und theilt nun die hierauf erfolgten Antworten in wört- lichen Auszügen aus den eingelaufenen Briefen mit, indem er den- selben zum Schlusse noch einige Worte beifügt, namentlich aus Rabenhorst’s Werke über die Bacillarien. Die gestellten Fragen waren folgende: 1) Welche der zu berülhrenden Punkte sind noch unbekannt in Rücksicht der anzustellenden Forschungen? 2) Wo ist ein besonderer Reichthum zu erwarten ? 3) Welche Punkte sind be- reits genügend bekannt und durch wen? 4) Auf welche Familien, Gattungen und Arten wäre die besondere Aufmerksamkeit zu rich- ten? 5) Welche andere besondere Wünsche wären anzubringen? — So interessant es ist, in der Beantwortung dieser Fragen von Spe- ejalitäten-Kennern die Desiderate der Wissenschaft kennen zu lernen, so wird es den Naturforschern der Novara doch kaum möglich sein, auch nur einen geringen Theil der hier geäusserten Wünsche zu er- füllen, da des Beobachtungswerthen und zu Sammelnden nur all- zuviel sich anbieten wird Mit Recht sagt daher Kützing in sei- ner Antwort (p. 9): „Ich weiss es aus Erfahrung, dass Reisende sich unterwegs nicht viel um literarische Mittel bekümmern können; sie thun am besten, überall Alles mitzunehmen, was ihnen unter die Hand kommt, Nichts zu verschmähen , mag es auch noch se gemein erscheinen, denn sehr oft zeigt es sich, dass man Seltenerer 16 mitträgt, als es Anfangs beim Sammeln den Anschein hatte. Der Reisende selbst muss Jie Gelegenheit wahrnehmen, wo sie sich ihm darbietet. Man kann ihm nicht aufgeben, das oder jenes zu beob- achten, weil solehe Aufgaben von seiner wissenschaftlichen Befähi- gung abhängen. — Auch kann man sich dazu nicht in 1—2 Monaten vorbereiten!" — Auch Hampe sagt (p. 5) sehr ireffend: „Eine spe- cielle Anweisung für einen nieht specie!len Kenser ist erfolglos. Die Hauptsache ist, Alles u sammeln, was vorkönemt.“ Wir schliessen diese kurze Mitthe!tnng mit dem Wunsche, dass dia hier gegebenen Instructionen dei in entfernten Gegenden woh- nenden oder reisenlen Botänikern stets mi Gedüchtniss sein mögen, denn sie sind besser im Stande, jeder in seinem verkälinissirässig kleineren Kreise, als die Naturforscher einer solehen Expedition, grössere Austrenguugen zu machen, un die daselbst bestehenden Lücken ausfullen zu helten. N- Anzeigen sei August Hirschwald in Berlin ist soeben erschienen und dureh alle soliden Buchlauslangen zu hezielen: Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik. Hayauswewreben von Br 8. Priugsbeim, Privat Docenten an der Universität zu Berlin, Erster Baäüd. Zweites Heft. Mit 14 theils color. Tafeln. Lex. 8. geh. Preis: 2 Thir. 38 Sgr. Inhalt: Pringsheim, Beher das Austreten der Sporen von Sphaeria Seirpi aus ihren Schläueben: Schacht, Ueber Pflanzen- befruchtung; Hanstein, Ueber den Zusammenhang der Blattsteilung mit dem Ban des dicotylen Holzringes; Pringsheim. Beiträge zur Morpholezie und Systematik der Algen: Il. Die Saproleznieen; Braun, Ueber den Blüihenbau von Delpbinium; Cienkowsky, Die Pseudagonidien. Das erste Heft mit 10 meist color. Tafeln enthält: Pringsheim, Beiträge zur Morphologie und Systematik der Algen: I. Morphologie der Oedogonien; Hofmeister, Neuere Beobachtungen über Eınbryo- bildung der Phanerogamen. Dr. Ludwig Thienemann (Verfasser der Reisen im Norden Europa’s vorzüglich in Island und der Fortpflanzungsgeschichte der gesammten Vögel) beabsichtigt seine besonders arktische Crypie- gamen - Sammlung zu verkaufen. Näheres bei ihm selbst: Dres- den. Trachenberge. Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr. Druck von F, Neubauer. FLORA — N 2. Regensburg. 14. Januar. 1858. Inhalt: orIsINnAL- ABHANDLUNGEN, H. Hanstein, über die Auf- nahme des Stickstoffs durch die Pflanzen vermittelst der Säuren des Humus. Böckeler, eine neue ausgezeichnete Cyperaceen-Gattung, Choricarpha, — LiterAtun, Payer, Elements de Botanique. Gümbel, Mittheilungen über die neue Färberflechte Lecanora ventosa. — BOTANISCHER NOTIZEN, Gelungene Acelimatisations-Versuche einiger ausländ. Arzneipflanzen auf Java, Museat- nuss-Ernte auf Banda. Waldhaar aus der Rasenschwiele. — ANZBIGBNM. Hohenacker, verkäufliche Pflanzensammlungen, Beiträge zu den Sammlun- gen der kgl. botanischen Gesellschaft, — BrıLace, Subscriptions- Anzeige auf Alberti Magni de Vegetabilibus libri septem, Ueber die Aufnahme des Stickstoffes durch die Pflanzen ver- mittelst der Säuren des Humus, von Heinrich Hanistein. Malder behauptet (physiologische Chemie), dass bei der Dehr- zahl der Pflanzen, insbesondere aber bei den Cultarpflauzen, die Aufnahme des Stickstoffes bedingt set durch die Säuren, welche der Humus erzeugt, indem diese mit dem Ammoniak Verbindungen bil- deten, welche allein zur Aufnahme für die Wurzeln der Pflanzen geeignet seien, Zur Begründung dieser Ansicht, welche noch heute von ausgezeichneten Botanikern, wie von H. Schacht (Lehrbuch der Anatomie und Physiologie der Gewächse), angenoinmen ist, stellt Mulder den fruchtbaren Marschboden neben den Flagsand: ein Vergleich, im höchsten Grade unpassend, indem der Marschboden reich ist an den mineralischen Nährstoffen der Pilanzen und eine ausgezeichnete physikalische Beschaffenheit besitzt, was Alles dem Fiugsande abgeht, Auf den Vorbergen der Bergstrasse und des vorderen Oden- waldes ist eine sehr mächtige Schicht sandigen Lehmes, gemeinhin Löss genannt, abgelagert, aus feinem granitischem Sande, etwas Thon und einem’ grossen Gehalte, oft bis zu einem Drittel, an koh- lensaurem Kalk bestehend. Der Löss scheint aus den zertrümmerten Theilen einer granitischen und Kalkigen Gebirgsart gemengt zu sein und es sind die Mineralstoffe, von welchen das Wachstham der Pflan- zen abhängt, reichlich darin enthalten, Die Alkalien und Silicate des Granites, der kohlensaure und neben diesem der phosphorsaure Kalk, welcher ein steter Begleiter Flora 1858. 2. 2 a 18 des ersteren in fast allen Sedimentgesteinen zu sein scheint, wo. durch der alte Satz: ‚omnis calx ex vivo‘' eine gewisse Bedeutung erlangt, bezeichnen den Löss als eine für das Pflanzenwachsthum sehr geeignete Bodenart; dagegen ist seine physikalische Beschaf- fenheit eine ungünstige, indem der Löss das Wasser leicht dureh- sickern und das zurückgehaltene rasch verdunsten lässt. An Humusarmuth kommt der Löss dem Flugsande gleich; selbst wenn sich Humus gebildet hätte, würde er an diesen dürren Halden rasch zerstört oder abgeschwemmt; selbst seinen Namen verdankt der Löss seiner leichten Fortführbarkeit durch das Wasser. In Löss- boden gedeihen alle Culturgewächse: Weizen, Roggen, Gerste, Klee, Esparsette, Luzerne, Linsen, Erbsen und Kartoffeln, häufig ohne alle, immer aber mit spärlicher Düngung; und man gibt den darin ge- wachsenen Kartoffeln z. B. sogar einen Vorzug. Nur in ganz regen- armen Jahren ist die Vegetation kümmerlich. Weinreben, Kirsch- und Walinussbäume gedeihen vortrefflich. Oft ist der Löss mit Kies gemengt, dann sind die feinerdigen Theile ausgewaschen, der koblensaure Kalk, gelöst durch das koblen- säurehaltige Regenwasser, ist fortgeführt und findet sich in weissen Schichten in geringer Tiefe wieder abgelagert. Auf diesem Kiese gibt es nur wenige und dürftige Pflanzen: der Boden wird tief ge- rodet und junge Rebstöcke eingesetzt, welche in dem humusleeren Boden weit ihre Wurzeln verbreiten und gut gedeihen, Ebenso dringen die Wurzeln der Kirsch- und Wallnussbäume in eine humusleere Bodenschicht. Bedarf es einer weiteren Aus- einandersetzung! Das Gedeihen der Culturpflanzen im humusleeren Lössboden ist ein Beweis im Grossen, dass die Pflanzen den Stick- stoff, dessen sie bedürfen, nicht durch die Humussäuren zugeführt erhalten; und nur diess ist es, was hier erörtert werden sollte. Es ist eine andere und dem Wesen nach landwirthschaftliche Frage: ob durch Zuführung humusbildender oder humöser Stoffe, wie durch Gründüngung etc., der Ertrag nicht erhöht werde, und es ist bekannt, dass diess in der That der Fall ist. Eine ähnliche, landwirtbschaftliche Frage ist auch die der Zuführung assimilirbaren Stickstoffes. Freilich dürfen dann die landwirthschaftlichen Schrift- steller nicht eine neue Ordnung in die Natur bringen wollen, wie E. Kolatschek (Lehrbuch der Botanik für Landwirthe und Forst- männer 1856), welcher offeubar über den reichen Stickstoffgehalt der kleeartigen Pflanzen in Verlegenheit, die Pflanzen eintheilt in solche, welche ihren Stickstoff aus der Luft und solche, welche ihn aus dem Boden beziehen müssen. Zu letzteren aber rechnet der- 19 selbe die Gräser, indem er sagt: „als solche Pflanzen müssen aber nach allen Erfahrungen und Beobachtungen die Gräser und nament- lich die Getreidegräser betrachtet werden‘, Ohne einen Augenblick sich rücksichtlich der Wiesen zu beden- ken! Und dennoch „ist der Ertrag an Stickstoff einer Wiese, wel- che keinen stickstoffhaltigen Dünger empfängt, weit grösser, als de, eines Weizenfeldes, welches gedüngt wurde (v. Liebig)“. Sollte ein Zweifel in die 'Richtigkeit des Schlusses, welchen ich aus dem Verhalten der Cnlturpflanzen zum Lässboden gezogen habe, zu erbeben sein, so würde man zum Beweise im Kleinen schreiten müssen, und die Frage wäre einfach dadurch zu entschei- den, dass Löss oder eine Bodenart von ähnlicher Zusammensetzung, so weit, als zur Zerstörung des Humus nöthig, erhitzt und dann die verschiedenen Calturpflanzen in der humusfreien Bodenart erzogen wür- den. Ganz abgesehen von der Höhe des Ertrages, würde die voll- kommene Entwickelung dieser Pflanzen zur Blüthe und Fracht den von Mulder aufgestellten Satz einfach widerlegen. Eine neue, ausgezeichnete Cyperaceen-Gattung, Ohoricarpha, von Böckeler. Choricarpha nn. g&. Spica e squamis multifariam (sp'raliter) imbricatis conıposita, squamis paucis minoribus inveluerata. Flores hermaphroditi rhacheos erassae eonico- pyramidatae spongiosae foveolis impositi, calloque subtriangulari carnosulo suflulti. Germen sessile, complanatum, py- riforme, e medio sensim in stylum attennatum, superne in margine atque in sinubus puberulum. Stamina 6 (an omnia antherifera) hypogyna, perigonii glumis contraria et glumis calyeinis inclusa; antherae biloculares, lineares, apice obtusae, basi emarginatae; fila- menta plana, glumis coroll. similia, inferne curvata, in germinis angulis opposite approximata. Glumae perig. 6, hypogynae, distine- tae, sese oppositae, Iatere anteriore et posteriore germinis versatae, elongatae, lineatae, planäe, apice acutiusculae, basi aequilatae, binae inferiores panlo latiores et obtusiores, summae chartaceae hyalinae (fusco-aureae), et germen et caryopsin maturam longe superantes, Glumae ealyc. duae laterales lineato-oblongae, compresso.carinatae, inearvatae, in nervo tenuissimo dorsali ciliatae, cum staminibus in- volatis angulos fractus amplectentes, Caryopsis magna late- ovata (interdam suborbiculata) compressa, interne plane-convexa, externe emmvexo. obtusangala, anguste subcalloso - marginata; pericarplum 2 ® 20 goriaceum semine non repletum, nervis 4 tenuissimis parallelo-linea- tum. Stylus longe exserfus, compressus, basi dilatatus, profunde bifidus, coriaceus, superve fragilis, persistens. Ch, aphylla;, culmis densis elatis (3—4-pedal.) firmis, teretibus, septis transversis approximatis distinetis, tenuissime striatis, basi bivaginatis; vaginis coriaceis aphyllis, apice obtusatis mucrone mi- nuto atrofusco terminatis; spica unieca culmi prolongatione, basi anguste biaurita, suffulta, ovato-turbinata v. oblongo-ovata basi api- ceque attenuata; squama enervi brevi oblonga obtusissima, valde convexä, chartacea, basi plicato-cerispula, apice demum erosa (inferne saepius lacera) dorso aureo-fusca lateribus aurea hyalina, In penins. Malacca Irg. Griffith, Unter mehreren recht ansgezeichneten Cyperaceen, welche Griffith in verschiedenen Gegenden Indiens sammelte, ist dieje- nige, welche der vorstehend beschriebenen neuen Gattung zu Grunde liegt, wohl die merkwürdigste. . Sechs unterständige, epponirte Perigonblätter, die, je drei vor den beiden Breitseiten der Caryopse stehend, unten ziemlich genau sich decken, nach oben neben einander liegen, fast die ganze Seite der Fracht bedeeken und diese auch im reifen Zustande ziemlich weit überragen, alterniren mit den vor den Rinde stehenden, in legaler Zahl vorhandenen Staubblättern, die ihnen bis auf eine min- dere Breite und die zur Aufnahme der Anthere mehr geeignete Spitze ganz ähnlich sind, Wie oben in der diagnostischen Beschreibung bemerkt, sind die opponirten Filamente von den beiden Hüllspelzen eingeschlossen und decken mit diesen den Fruchtrand bis etwas über die Hälfte der Frucht, wesshalb denn auch beide Theile mehr oder weniger sichelförmig gekrümmt sind. — Perigon- und Staubblätter bilden mithin in der legalen Vierzahl drei Kreise, und diese Erschei. nung ist es vornehmlich, die diese Gattung auszeichnet, da man solche, meines Wissens, noch bei keiner anderen Gattung der Cype- raceen beobachtet hat, Habituell an einige Scirpeen, namentlich an gewisse Isolepis- und Heleocharis-Arten erinnernd, theilt Choricarpka mit den Ficinien die spongiose Aehrenspindel. Insofern nähert sich diese Gattung am meisten der von Aublet begründeten Gattung Mapania, als bei dieser ein ähnlicher Blüthenapparat offenbar vorhanden ist. Durch vollständigere Entwickelung eines dritten Fruchtblattes bei letztge- nannter Gattung ist eine höhere Ausbildung für dieselbe ausgespro- chen, Dagegen werden die folgenden Kreise, die der Staub- und Perigonblätter, allem Anscheine nach aus der normalen Zahl, aus at dreien, gebildet. — Leider ist die diagnostische Darstellung des Genus Mapania (bei Kunth) der Art, dass man daraus über Stel- lung und Zahl der Blüthentheile eine klare Vorstellung schwerlich erlangen kann. Hat man den Muth, sämmtliche Gattungen der Cyperaceen, bei welchen blattartige Blüthentheile mehr oder weniger entwickelt sind, unter einer und derselben Inschrift zu vereinigen, unbekümmert um die Beschaffenheit anderer Theile und um das äussere Gepräge der hetreffenden Genera, wie das von den beiden Monographen der Fa- milie geschehen ist, -- se würde man allerdings sowohl Aublet's Gattung (die beiläufig Kunth nur fragweise zu der Tribus Hypoly- treae stellte), wie auch Choricarpka den Hypolytreen einverleiben können, welches aber nicht geschehen würde, ohne Verstösse gegen Verwandtschaftsverhältnisse zu machen, Literatun Elements de Botanique par J.B.Payer, Membre de P’Insti- tut, Professeur de Botanique ä la faculte des sciences de Paris et ä& lecole normale superieure. Premicre partie. Organographie, avec 664 figures inlercales dans le lexle. Al. ei 276 pag. 12. Paris, 1857. Herr Payer, wahrscheinlieh von dem Satze ausgehend, dass man die Vorreden gewöhnlich doch nicht liest, gibt uns sein Hand- buch ohne über Entstehung und Zweck desselben uns zn belehren. Bei der grossen Zahl Schriften dieser Art, die wir besitzen, sollte es Manchem etwas Leichtes scheinen, ein neues zusammen zu schrei- ben. Beim Durchlesen des Buches jedoch stiessen uns so viele Irr- thümer auf, dass wir glaubten, etwas länger uns bei demselben aufhalten zu müssen, um zu zeigen, dass andere Schriften dieser Art durch die vorliegende nicht leicht können ersetzt werden. Sehr hinkend scheint uns gleich in den ersten Zeilen der Aus- druck, die Botanik babe man ehemals res herbaria genannt, 80- wie man die Regierung res publica nannte. Er theilt diese Wis- senschaft in zehn Abtheilungen: Organographie vegetule, Anatemie vegetale, Urganogenie vegetale, Physiologie vegetale, Teratologie vegetale, Pathologie vegetale, Phytographie, Geographie botanigne, Botanique appliguee und Botanique fossile. Es leuchtet dem Ref. hieht ein, warum der Verf., der einmal am Zeraplittern war, nicht 22 eine Anzahl grösserer Abtheilungen vorgeschlegen hat, da die ein- zelnen Disciplinen so enge mit einander verbunden sind, dass nicht leicht eine ohne die andere bestehen kann. Das einzige Resultat dieser Zersplitterang der Wissenschaft scheint uns eine Entwerthung derselben zu sein. Ohne weiter in die Definitionen der zehn Abthei- lungen einzugehen, die der Verf, von seiner res botanica gibt, bemer- ken wir blos, dass, einer traurigen Gewohnheit früherer Zeiten hul- digend, er seinen Landsleuten einen viel wichtigeren Antheil zuschreibt, als billig ist. Haben denn blos De Candolle, St. Hilaire und Mirbel die Organographie und Organogenie gegründet? Die Phy- siologie scheint uns einen wichtigen Einfluss auf die Thierphysiolo- gie geübt zu haben, in Rücksicht besonders auf die Bildung der Gewebe und die Befruchtung, wenn schon Hr. Payer die Pflanzen- physiologie als noch im Zustande der Kindheit sich befindend be- trachtet, Aber wir wollen uns nicht weiter bei der Untersuchung der den Verf. leitenden Principien aufhalten und zur Beleuchtung der einzelnen Abschnitte selbst übergehen. Zuerst die Bemerkung, dass der Verf, fortwährend von den Botanikern spricht, gleich als ob er sich nicht als solchen bekenne; dass das Buch zugleich zur Belehrung der Agronomen, der Forstieute und der Gärtner scheint geschrieben zu sein und dass so die ange- . wandte Botanik fortwährend mit der allein bis‘ jetzt veröffentlichten Organographie verschmolzen ist. Diejenigen Lehrer tadelnd, die, wie gewöhnlich mit den Elementar-Bestandtheilen der Pflanzen he- ginnen, fängt er sein Buch mit dem Capitel über die Wurzelr an. Dieses Capitel, das ein Halbdutzend Seiten einnimmt, belehrt uns (p. 10), dass der Klee eine Pfahlwurzel besitzt, wie die Luzerne und die Runkelrübe; dass die Eiche, sowie die andern Bäume, die Pfahlwurzeln haben, hios diese letzteren aufweisen (p. 11), dass es aber dem Gärtner ein Leichtes ist, Haarwurzeln za produciren, in- dem er die Eicheln auf einen unterhalb gepflasterten Boden säet oder indem er durch eine unterirsche Operation die verwünschte Pfahlwurzel sbhackt.e Warum schneiden desshalb unsere Gärtner nicht die Pfahblwurzel des Birnbaumes ab, um ihn im Boden mit schlechtem Untergrande gedeihen zu machen? Jetzt, wo sie durch den Pariser Akademiker belehrt sind, werden sie gewiss in jedem Boden schöne Birnbäume zu ziehen im Stande sein! — Zuccarini und Andere scheinen dem Verf, eine ganz überflüssige Arbeit unter- nommen zu haben, indem sie die Forstleute lehren wollten, im Winter die Holzgewächse am Holze selbst kennen zu lernen; in Zukunft wer- den dieselben weiter nichts zu tbun haben, als die Knospen der Bäume 23 zu studiren, sonst möchten sie Gefahr laufen, eine Eiche statt einer Buche, eine Esche statt einem Ruster zu fällen. Wenn unsere Ba- dener und Würtemberger Auswanderer es vorziehen, in Nordamerica eber als in Algerien eine neue Heimath zu suchen, weil die Schwie- rigkeiten bei Urbarmachung des africanischen Bodens durch das Vor- handensein von Chamaerops humilis sie abschrecken, so belehrt sie unser Verf. eines Bessern auf p. 10 und 16: die Zwergpalme wachse nämlich blos im Sande am Meeresufer, ihre Wurzeln verlaufen ganz oberflächlich und der geringste Wind entwurzelt den Baum, daher es ihm überhaupt gefährlich scheint, andere Bäume als solche mit Pfahlwurzeln in die Nähe der Häuser zu setzen. Was speciell die Zwergpalme betrifft, so weiss jeder, der Nordafrica gesehen hat, dass dieselbe nie im Meeresande vorkommt, sondern in sehr festem Bo- den des inneren Landes; solches zu wissen kann man aber von einem Pariser Professor nicht verlangen. Der Verf. wird sich bei allen trägen Gärtnern in hohe Gunst seizen, denn er beweist ihnen p. 75, dass es ganz unnöthig ist, die Wege und andere Orte, wo Unkräuter wuchern, mit dem Rechen zu reinigen. Durch diese Operation nämlich reissen sie blos die Spitzen der Pflanzen ab und ans den wunden Stellen kommen nach- her zahlreiche Adventivknospen hervor, so dass man die Unkräufer vermehrt hat anstatt sie zu vermindern, Finen andern Beweis, wie gefährlich es ist, von Sachen zu sprechen, die man nicht kennt, liefert uns der Verf. p. 11, wo er sagt, dass die Gärtner beim Um- pflanzen die Spitzen der Wurzeln abschneiden, um eine grössere Menge von Wurzeln zu produciren. Das Capitel über die Wurzeln bringt uns überbaupt viel Neues und Ueberraschendes: z. B. dass die Vanille in den Tropenwäldern Asiens und America's vorkömmt, dass die Dahlieuknollen ‚sont remplis de fecule“‘ und dass über- haupt unter Knollen (tubercutes) alle Organe zu verstehen sind, die Stärkmehl enthalten; so würden also die Dioscorea, die Batate, die wir gewöhnlich als Wurzeln betrachten, Knollen hervorbringen, und Helianthus tuberosus wäre eine Wurzel, weil er kein Stärkmehl enthält und wir haben ihn also künftighin, weil es Hr. Payer so will, neben die Scorzoneren einzureihen, Gehen wir von den Wurzeln zu dem Stamme über, so werden wir abermals eine ebenso glückliche Vereinigung der Praxis mit — baarer Unwissenheit vorfinden, denn Wissenschaft können wir doch nicht leicht sagen. Wir lernen z.B. p. 63 ein Mittel kennen, um einen Apfelbaum gleich im 2ten Jahre seines Lebeus Früchte bringen zu machen: man braucht blos im ersten Jahre die Spitze en 2 des Bäpmchens abzuschneiden. Es ist somit alle Hoffnung vorban- den, wenn einmal Hrn. Payer’s Theorien allgemeinen Eingang ge- fanden haben, dass wir überall Felder mit fruchttragenden Apfel- bänmchen sehen werden, es müssten denn die Obstzüchter ganz blind und einer verderblichen Routine ergehen sein. Doch wir haben p. 69 noch etwas Köstlicheres gefunden: wenn man nämlich die Zweige der Spalirbäume abschneidet, so entwickeln sich, wohl aus einer Art Sympathie, die entsprechenden Wurzeln nicht mehr und nehmen nach und nach die Gestalt an, welche das Baummesser den Zweigen gibt. Wenn man also in unsern alten Gärten dem Eibenbaum die verschie- densten Thiergestalten gab, so produeirte man an den Wurzeln Hunde, Bären und andere Thierfiguren. Wir möchten dem Verf. den Rath geben, für seine Erfindung ia China ein Patent zu nehmen: es müsste ihm Tonnen Goldes einbringen. Die Agronomen wissen wohl nicht, was sie p. 81 lesen können, dasg sie dadurch, dass sie die Felder mit der Walze überfahren, den Boden lockerer machen. Etwas verspätet, wie es uns dünkt, geschieht durch unseren Verf. die Annahme von Gaudichaud’s Theorie über die Stamm- bildung. Die Zweige seien Secundarstümme, die sich auf den Haupt- stamm pfropfen (p. 62); darin findet er die Erklärung des Ausdrucks „Stammbaum“, wenn man die Abstammung einer Familie verfolgen will, Auch bier möchten wir dem Verf. das „omnis comparatio elaudicat‘‘ in Erinnerung bringen, haben doch die Nebenäste oft eine nur sehr entfernte Verwandtschaft mit dem Hauptstamme und sind doch die Verschiedenheiten um so grösser, je mehr sie sich von ihrem Ausgangspunkte entfernen, Wir wissen nicht, iu welcher algierischen Oasis Herr Payer Dattelpalmen von 120 Fuss (40 Metres) gesehen hat (p. 54); jeden- falle muss es für die Beduinen eine sehr halsbrechende Arbeit sein, solche Stämme zu erklimmen, um die herkömmliche Befruchtung mit den weiblichen Stämmen vorzunehmen. Man glaube jedoch nicht, dass viele solche „Böcke“ im Capitel über den Stamm vorkommen; zum Beweise des Gegentheils dienen folgende Citate: „die Aeste des Rosmarins sind vierkantig wie der Stamm; die Zweige der Tul- pen {p. 55) sind Zwiebela; die Bulbillen sind Zweige (p. 55), die aus den Blattachseln einer nicht zwiebeltragenden Pflanze entstehen, wie z.B. bei Lilium bulbiferum.‘‘ Der Verf, vergisst leider die be schreibenden Botaniker darüber zu belehren, in welche Classe von Pflanzen sie künftighin die Feuerlilie in Higsicht auf ihre Wurzeln «u versetzen haben, Bei andery Gelegenheiten nimmt es unser Verf, 25 selbst damit nicht so genau, mit sich selbst im Widerspruche zu sein: p.63 lehrt eruns, dass Cornus mas nur Eine Endblume hat, während er 2 Seiten weiter die Zweige derselben Pflanze sich in einen Bü- schel Blamen (bouquet) endigen lässt. Der Leser hat se die Auswahl. Bis jetzt waren wir der Meinung, die Spargeln trügen, wie die Föhren, am Grunde ihrer häutigen Schuppen sehr kurze, mit nadel- fürmigen Blättern bedeckte Aeste, allein Hr. Payer belehrt unse, dass die Spargeln blos Schuppen haben; er scheint die Pflanze hanpt- sächlich auf seinem Tische studirt zu haben. Hoffentlich wird der gelehrte Professor diesen Irrthum in einer zweiten Ausgabe verbes- sern, wo er vielleicht auch dem Sauerdorn (Berberis) die Blätter wieder erstattet, die er ihm bisher abspricht (p. 37). Wir sind nicht über 60 Seiten weit gekommen und, wenn man den durch die recht schön gefertigten Abbildungen eingenommenen Raum abziebt, so haben wir einen sehr kleinen Theil des Textes durchgenommen und, um die Geduld unserer Leser nicht allzusehr in Anspruch zu nehmen, wollen wir uns mit dem Reste kürzer fas- sen. :Die Phyliotaxis hat Hr. Payer ganz bei Schimper entlehnt. Ueber die Inflorescenzen liesse sich Manches bemerken, wir wollen aber blos die allan argen Verstösse des Verf. anzeigen. Druckfehler mögen sich allerdings in dem aufs Genaueste revidirten Buche vor- findeu ; bier stossen sie uns aber allzu zahlreich auf und einer oder der andere hat wohl tieferen Grund; so eitiren wir die uns bei den Abbildungen aufgefallenen Fabiına africana statt F. imbricata, “ Ribes Grossularia st. R. nigrum, Mühlenbergia st, Mühlenbeckia, Cereis Silisquasirum (mehrmals und immer so) st. C. Siligquastrum, Alnus glauca st. A. glulinosa, Ascieyias floribunda st. A. incarnata, Veronica Chamaedrys st. V. offivinalis etc. Bekanntlich halten es manche Botaniker unter ihrer Würde, die Pflanzen nach Namen zu kennen. Das Wenige, was wir bisher anführten, wird zur Genüge dar- than, weichen Werth das Payer'sche Buch hat. Ehe wir jedoch von demselben Abschied nehmen, sei es uns vergönnt, einige Zeilen aus der Einleitung anzuführen: ‚„Comme cet ouyrage deit £tre &le- mentaire, jai, tout en donnant l’ensembie de la Botanique, neglige tous les details de pure eusiosite seientifique . ... . Jai ecarte avec sein, dans l’expesitien des faits, toute idee theorique‘‘. Dann citirt Hr. Payer eine Stelle der Freundin Voltaire’s, der Marquise du Chätelet, werin es heisst: ‚Les gens & systeme sont de Aranda vaisseauı emportes par les courants. Ils font les plus bel- les manoeuvres du monde, mais le couraut les entraine“, Ungeachtet 26 dieser schönen Phrasen und der darin aufgestellten Grundsätze, möchten wir doch den Verf. fragen, ob er geschickt genug war, alle Klippen in dieser Hinsicht zu vermeiden, so z. B. bei der Theorie über das Pistill, die er Schleiden entlehnt hat, ob seine Figuren 464, 468, 471, 474, 476, 479, 481, 483, 484, 486, 491 und andere mehr nicht ebenso in diese Classe gehören, indem sie dem Ref. we- nigstens rein theoretisch scheinen, wenn sie nicht gar ganz natur- widrige Auffassung der Gegenstände zur Schau tragen. Zuverlässig ist seit 40 Jahren kein so lückenhaftes und unvoll- ständiges Handbuch über Botanik erschienen. Erwarten wir den zweiten Theil, der die Pflanzen-Anatomie, Physiologie, Organogenie, Pathologie und Teratologie enthalten soll, sowie in dem dritten Theil wir’ die Phytographie, die angewandte Botanik und die Pflanzen- Geographie finden werden. Die 10. Abtheilung, die fossile Botanik, hält der Verf. für zu unwichtig, um sich damit zu befassen. Andere mögen anderer Meinung in dieser Hinsicht sein, doch diess ist Ge- schmackssache und wir wollen desshalb darüber nicht mit H. Pay'er rechten. — „Si jai reussi ä inspirer le goüt de la Botanique ä mes eleves, je puis dire avec Bacon, je le dois a ma methode . Cette marche, ce’st d’ailleurs celle qu’a snivie l’esprit humain depuis Theophraste‘. Ob diese so bescheidene Selbstwürdigung sich bewäh- ren wird, wollen wir abwarten. Dem Drucker, Martinet, sowie dem Verleger, V.Masson, gebührt alles Lob für die sorgfältige Aus- stattang des Buches. Bei demselben Verleger erschien früher ein ähnliches Buch von dem leider zu früh gestorbenen Adr. de Jus- sieu; letzteres ist in verschiedene Sprachen uud zweimal in un- serem Vaterlande übersetzt worden; wir befürchten sehr, dass eine solche Ehre dem Payer’schen Werke nicht werde za Theil werden. 2. P C. W. Gümbel, Mittheilungen über die neue Färberflechte, Lecanora ventosa Ach., nebst Beitrag zur Entwickelungs- geschichte der Flechten. Wien, 1856. Mit einer Tafel. 4. 18 Ss. (Aus dem XI. Bd. der Denkschr. der mathem. natarw. Classe der k. Akad, der Wissensch.) Diese schon am 8. Februar 1855 vorgelegte Abhandlung ist reich an neuen Aufschlüssen über die Entwickelungsgesebichte der Flechten und wichtig für die Technologie, insofern sie Anleitung 27. geben mag zu einer fabrikmässigen Gewinnung der Lakmusfarbe, welche bis dahin hauptsächlich nur aus Holland bezogen warde und mit leichter Mühe aus dieser Flechte zu gewinnen ist. Der Verfasser beginnt mit der Beobachtung über die bestimmten Bezie- hungen, die zwischen den Pflanzen in der chemischen Beschaffenheit ihrer Unterlage sich finden; diess sei vorzüglich bei den Stein-bewoh- nenden Flechten der Fall und hat der Verf. gefunden, dass beinahe die grösste Zabl der bekannten Steinflechten in ihrem Vorkommen auf Felsarten beschränkt sei, welche kalktrei oder doch kalkarm und vorherrschend aus kieselerdehaltigen Mineralien zusammengesetzt sind, welche sich vorzagsweise in den Urgebirgsformationen finden. Der Verfasser zeichnet nun eine grosse Liste solcher Urgebirgsflech- ten auf, der er eine andere Liste von Kalksteinflechten, d. h. solcher Flechten beifügt, die ausschliesslich entweder ganz oder doch vor- herrsehend kohblensauren Kalk enthaltende Gesteine bewohnen. Nar klein ist die Zahl der indifferenten Steinflechten, die sich dann auch oft auf Rinden, Holz ete. finden, Auch hievon wird vom Verf. eine Liste mitgetheilt. Er kommt ferner zu dem Resultate, dass die Flech- ten , als Vorläufer der Vegetation, sich selbst ihren Boden auf dem unwirthlichsten Felsblocke bereiten, denselben urbar machen, um nach- kommenden Geschlechtern höher organisirter Pflanzen die Möglich- keit ihrer Ansiedlung dort zu gewähren, was nun an der Lrcanora ventosa Ach, ausführlich nachgewiesen wird, die auf Urgebirgsfels- arten and Sandstein beschräukt ist und nur höhere Gebirgstheile bewohnt. Bei der chemischen Untersuchung der Flechte und des Granits, auf dem sie gewachsen war, zeigte sich ein bedeutender Gehalt an Kalkerde und Kohlensäure in ersterer; diess seheint zu beweisen, dass der Granit ausser Ortlohlas auch Oligoklas enthalte und dass die Fiechte den Kalk zus dessen Zersetzungsproduct ge- wonnen, während sie die Kohlensäure aus der Luft bezogen haben musste. Bei näherer chemischer Untersuchung fand der Verf., dass die Apothecien bereits vorgebildet einen rothen Farbstoff enthalten, welcher unmittelbar beim Einwirken von Alkalien in ein blaues Salz umgewandelt wird und in dieser Forin denLakmus darstellt, welchen aus dem angeblichen Rohmateriale — Roccella tinctoria, Lecanora tar- tarea etc. — darzustellen, bis jetzt keinem Botaniker möglich war, was bei dieser Flechte aber auf die einfachste Weise gelingt, eine Eigen- schaft, die nur ihr allein zukommt und selbst keine der nächst ver- wandten Arten besitzt. Der Verf. machte nämlich den Versuch mit etwa 100 Arten verschiedener Flechten, indem er deren Apothecien „nd den Thallas mit Wasser befeuchtet auf weissem Papier mit einem Spatel zerdrückte und dann mit Ammoniak befeuchtete, wobei die meisten eine braungelbe, geiblichgrüne oder schmutziggelbe Färbung zeigten, einige wenige schwärzlichbraun, andere hellgelb, andere orange und braun, andere orange, wieder andere carminroth bis violett wurden und nur Lecanora ventosa blaue Farben zeigte. Weitere chemische Versuche bewiesen dem Verf,, dass diese Flechte auch in sehr reichlicher Menge die Stenhouse’sche Orsellsäure ent- halte, so dess sich aus ihr ein dem Orcellin (Orcein) vollständig glei- cher: Stoff bilden lässt. Die auffallenden und glänzenden Farbenerscheinungen dieser Flechte geben nun dem Verf. ein Mittei an die Hand, deren Orga- sation näher za erforschen und so denjenigen Theilen derselben anf die Spur zu kommen, welche durch Aikalien gelöst in Laknus um- geändert werden; es sind diess die braunen Farbkörperchen der äus- seren die Paraphysen umhüllenden Schicht. Die ganze innere Or- ganisation dieser Flechte ist, unterstützt durch sehr instructive, eolorirte Abbildangen, ausführlich beschrieben und genau dargestellt. Am Schlusse der Abhandlung wird noch mit einigen Worten auf die sogenannten oxydirlen Formen derFlechten hingewiesen und gezeigt, dass die Rostfarbe durch nichts anderes als eine Verbindung des in ihnen enthaltenen Eisenoxyds mit einer Pflanzensäure bedingt sei, wel- ches Salz in Wasser unlöslich ist. Man sollte daher diese Flechten eher „rostig‘‘ als „oxydirt‘‘ nennen. Das Eisenoxyd haben diese Flechten ihrer Unterlage, den Urgehirgsarten, die häufig Schwefelkies, Mag- netneisenstein etc. eingesprengt enthalten, zu danken, während den Kalkfleebten solche Formen aus Mangel an dem dazu nöthigen Eisen- oxyd fehlen. N: Botanische Notizen. *Veber gelungene Acelimatisations-Versuche eini- ger ausländischer Arzueipflanzen auf Java, theilt No. 285 des niederländischen Staatscourants, d. d. Gravenbage den 1. Dechr. 1857, folgende Notizen mit: Im Jahre 1850 wurden auf Befehl des damaligen Colouial-Ministers einige junge Pflanzen und Samen von Hura crepitans nach Indien gebracht, welche in Brasilien und eini- gen (anderen) Strichen Südamerica’s einheimisch ist, Durch die Sorgfalt des Directors der Culturen (auf Java) ist dieser Baum nun in Nielerländisch-Indien verbreitet und kann bereits auf vielen Stel- len des Archipels als Heilmittel angewendet werden, Sorgfältige Beobachtungen haben bewiesen, dass dasselbe eine specifische Heil- 29 kraft besitzt gegen die unter der inländischen Bevölkerung und na- mentlich unter den Kindern so stark herrschende Krankheit, welche unter dem Namen Frambosia bekanit ist. Die inländische Bevölke- rung stellt (bereits) grosses Vertrzuen in diess Heilmittel. — Die Chinacultur befindet sich in einem guten Zustande. Wieder sind 35 neue (zu Tjiniruan aus Stecklingen erzogene) Bäume auf dem Gar- ten Pahud in den frelen Grund gepflanzt. Zu Tjiboddas befinden sich gegenwärtig 36 Chinsabäume mit Blüthen und Knospen, von welchen 3 zur Calisaya gehören. Einer lieser Calisaya-Bäume; ist, der älteste, jetzt eine 16° hohe Pflanze und stammt aus dem Pflan- zengarten zu Paris ber und auch sie beginnt gegenwärtig Blütben- knospen zu zeigen. Diese zunehmende Anzahl blühender Bäume vergrössert auch die Hoffnung auf reiche Samen, da man doch nicht leicht annehmen kann, dass alle diese Blüthen oder Blüthenknospen, deren Zahl gegenwärtig auf wenigstens 43000 geschätzt wird, un- fruchtbar bleiben werden. Zufolge Mittkeilungen des bot. Gärtners am bot #arten zu Buitenzorg, welcher das Kistehen Früchte (durch Hasskarl aus Peru gesendet) in Händen gehabt, soll jede Frucht mehr als 100 Samenkörner enthalten, was mit der Beschreibung von Weddell übereinstimmt; demzufolge würden die gegenwärtig vor- handenen Blüthen, wenn sie alle reife Früchte hervorbrächten, — die Zahl der Samen zu 100 angenommen — etwa 4,300,000 Samen liefern. Aber selbst bei der Annahme, dass 99"/, der Blüthen un- fruchtbar blieben und desshalb nur 430 der gegenwärtig vorhandenen 43000 Blüthen reife Früchte tragen würden, würde man immer noch 43000 Samen erhalten. Uebrigens kommen noch fortwährend neue Blüthenstände auf neuen Zweigen und andern Bäumen hervor. (Zur näheren Verständaiss sei bemerkt, dass Tjiboddas, die erste China- pflanzung, am Fusse des Gedeh auf ca. 4!/, Tausend Fuss Höhe über dem Meere liegt; Tjiniruan ist die 2te durch Hasskarl angelegte Pilanzung am Abhange des Malabar-Berges auf ca. 4800 F. Höhe; Garten Pahud ist eine 11—1200 F. böhere, an demselben Abbange von Jungbuhbn nach Hasskar}’s Abreise von Java gemachte Anlage, deren ausserdem noch 4 auf verschiedener Höhe bis zu 7200 F. Höhe dnrch ihn angelegt sind, um zu erkennen, welelksi Clima den Chinapflanzen am zuträglichsten ist.) * Nach den neuesten officiellen Publieationen ist die Muskat- nAussernte auf Bunla im August und September 1857 folgender- Massen ausgefallen: 26,834,880 Nüsse, welche ungefähr 214,673 Pfand ausmachten. Auch hier jst auf den verschiedenen Pfiunzungen 30 die Hura crepitans mit sehr gutem Erfolg ausgesät worden: es be- finden sich daselbst schon Pflanuzungen von IF. Höhe und von eini- gen derselben wurde schon der Saft und die Rinde bei Leprosen mit Nutzen angewendet. * Ueber die Bereituns des Waldhaares aus der Rasen- schmiele (Aira caespitosn) bat H. Hanstein in dem Gewerb- blatt für das Grossherzogthum Hessen (1857. No. 32.) beachtens- werthe Mittheilungen gemacht, nachdem er schon früher, gestützt auf die botanischen Kennzeichen dieses Grases, darauf aufmerksam gemacht hatte, dass ein grosser Theil des im Handel befindlichen Waldhaars von der Rasenschmiele atstamme, und die ursprünglich hiezu verwendete Carex brizoides nur noch in geringerer Menge einen Bestandtheil desselben bilde. Man erkennt die Rasenschmiele sehr leicht an den grossen, starken Büschen, mit starren, uufgerich- teten, dunkelgrünen Blättern, welche auf feuchten Waldstellen durch ganz Deutschland immer haufenweise zusammenstehen und daselbst von Anfang bis Mitte und gegen Ende Juni geschnitten werden kön- nen. Das geschnittene Gras wird an der Luft zu Heu getrocknet, wobei das Trocknen in der Sonne zu vermeiden ist, weil die Blät- ter dort brüchiger werden, dann zusammengeflochten, wozu das gleichmässige Auflegen beim Trocknen, wie diess bei dem Getreide geschieht, eine Erleichterung ist, und dann ‚so fest als möglich ge- dreht, so dass sich Knoten an Knoten legt und das Ganze möglichst gleichartig wird. Die geschlossenen Stränge werden 24 Stunden in Wasser gelegt und im Schatten getrocknet, in welchem Zustande sie nun ein vortreffliches Polstermaterial abgeben, Anzeigen. Verkäufliche Pflanzensammlungen. Von dem Unterzeichneten können gegen frankirte Einsendung des Betrages folgende eben zur Abgabe bereit gewordene Sammlun- gen bezogen werden: 1) Plante Indie orientalis, Sect. VI, Pi. prov. Canara et territorii Coorg. Spec. 50—75. FI. 7. 0, — 10, 30 kr. rhein.; Thlr, 4—6 pr. Ct ; Fres. 15—22. 50 C ; Lb. 0. 12. 0. — 0.10. 1 St. le Sammlungen von wenigstens 60 Arten enthalten folgende Spe- cies: Oberonia iridifoliae affin. Satyrium albiflorum, nepalense var, Urostigma pisiferum, nilidum. Ühenopodium ambrosioides. Polygo- num chinense. Alseodaphne semecarpifolia. Cassytha flliformis. Elae- sl agnus latifolia. Sphaeranthus mollis. Conyza villosa, Anaphalis linearis, Launea sarmentosa. Lobelia nicolianaefolia. Hedyotis Au- ricularia. Ophelia corymbosa. Exacum bicolor. Anisochilus carno- sus. Clerodendron serratum. Solanum stramonifolium. Haplanthus tentuculatus. Nelsonia tomentnsa. Biynınia caudala. Mimusops Etengi. Diospyros Embryopteris. Loranthus loniceroides. Michelia Chambaca. Momordica dioica. Hibiscus Lampas, suratensis, vitifo- Hus. Grewia microcos major. Elacocarpus serralus. Polygala arü- lata, Glochidion canaranum var. Holiyarna racemosa. Connarus monocarpus. Toddalia mitis var. Ailanthus malabaricus. Gelunia floribunde. Lagerstroemia reginae. Memecylon ovalum, ramiflorum, Indigofera hirsuta. Desmodium recurvalum. Pongamia glabra. Dal. bergia lalifolia. Bauhinia tomentosa. Poinciana pulcherrima. Cassia florida. 2) Kappler pl. Surinamensium sect, VII. Spec. 15—20. Fi. 2, 24. — 3. 12 kr, rhein.; Thir. 1. 11. — 2. 6. Sgr. pr. Ct; Fres. 5. 15. — 6. 86, Ct.; Lb. 0.4. 2. -- 0. 5. 6. St. 3) Philippi pl. chilensium sect, Ill. e spec. 50 — 140 praesertim in prov. San Jago collectis constans. Fl. 7. 30. — 21. 0. kr. rhein.; Thir. 4. 8. — 12. 0. Sgr. pr. Ct.; Fres. 16. 8. — 45.0 C.; Lb. 0. 12. 11. — 1. 16. 1. St. Alle Sammlungen von wenigstens 100 Arten entbalten folgende Species: Lycopodium pani- culalum. Nassella ramosa Phil, Stipa amelhystins. Agrostis lepio- ltricha. Festuca tunicata. Carer Brrteroana, chilensis, vxcelsa. Seirpus riparius. Sagitlaria alsinaefolia Phil.* Trichopelalum stel- latum. Dioscorea bryonifolia, humifusa, linearis. Podocarpus chilena. Fagus obliqua. Urtica magellanica. Salier Humboldiiana.. Rumex sanguineus, Valeriana vaga. Erigeron (Conyza Spr.) chilensis Sch. B. Baccharis paniculata, Pingraea, tripterix. Eu.renia Miti- qui. Flourensia thurifera. Soliva (Hippia Brot.) stolonifera Sch. B. Senecio Bridgesii, denticulatus, glaber. Centaurea chilensis. Chaetanthera eiliata, moenchioides. Masscharia pinnatifida. Leuceria avanthoides. Galium suffruticosum. Astephanus geminiflorus. ;Teu- crium bicolor. Verbena Berterii. Erilrichum procumbens. Convol- Dulus disseclus. Lycium chilense. Alonsoa incisaefolia. Calceolaria Ylandulosa, nudicaulis, Paralis, purpurea. Mitraria coccinea. Sani- Cula erassicaulis, yraveolens. Eryngium paniculatum. Liyuslicum Pansil. Cissus striata var. (€. deficiens Hook.) Myzodendron line- arifolium. Bulliarda bonariensis. Caldclaria panieulata. Escallonia leucuntha, pulverulenia. Berberis valdiviana Phil.* Lepidium bi- Pinnatifidum. Azara microphylla, Malesherbia fascicutate, lineari- 1) folis. Loasa acerifolia var., selareifolia, Iriloba, Calandrinia mille- grana Phil.* Balardia platensis. Lastarriaea chilensis. Sayina apetala. Stellaria cuspidala. Ercilla volubilis. Malva nicaeensis. Sphaeralrea obtusiloba var. Abutilon vitifolium var. Llagunoa glan- dulosa. Rhamnus (S:iadone) maytenoides Griseb. (Colletia? may- tenoides Gr. prius.) Colletia serratifolia. Trevoa quinquenervia, [rinervia. Colliyuaia odorifera, Lithraea caustica. Oxalis elandeslina Phil.*, earnosa. Tropaeolum speciosum, Lricolor, venosum Phil.* Epilobium denticulatum. (rodetia tenella. Pleurophora polyandra. Myrius Luma var. glabra Lumn baeckeoides, ovala. Kageneckia oblonga. Acacia Cavenia. 4) Algae marinae siccatae, Eine Sammlung europäischer und ausländischer Meeralgen in getrockneten Exemplaren. Mit einem kurzen Texte versehen von Prof. J. &. Agardh, G. v. Martens und Dr. L. Rabenhorst. Sect, VI. — Fi. 7.; Thir. 4. pr. Ct; Fres. 15.; Lb. 0. 12. 0. St. Es ist dafür Sorge getragen, dass die Besitzer der früheren Lieferungen der eben genannten Sammlungen die Arten, die in den- selben euthalten sind, in den neuen nicht wieder erbalten, Buchhandlungen, die Bestellangen vermitteln, werden höflich ersucht, sien ihre Kosten für Traasport und Geidzusendung sowie Provision von den Abnehmern vergüten zu lassen. Briefe und Geld- sendangen erbittet man sich frankirt. Esslingen bei Stuttgart. R. F, Hohenacker. Anzeige der im Jahre 1857 für die Sammlungen der königl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 194) Rabenhorst, die Flechten Eurspa’s. Fasc. X: et XI. Dresden, 1857. 195) Ders., die Algen Sachsens, resp. Mittel-Europa’s. Dec. LAUT. u. LAIV. LXV. u, LXVI. Dresden, 1857. 196) Derxn., Hedwigia. 1857. Nro. 20. 197) Verhandlungen des Vereins für Naturknnde in Pressburg. 1856. 1857. 198) Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau. 4. Heft. Wiesbadeu 1854. j 189) Annual Report of the board of regents of the Smithsonian Institution for the year 1856. Washington, 1856. 200) Annval Tteport of the board of agriculture of the State of Ohio, for the year 1850. 1855 Columbus, 1852,56. 201) Jahresbericht der landwirthschaftlichen Behörde des Staates Ohio für das Jahr 1851, 1852, 1853, 1854. 202) The Trausactions of the Academy of sciesce of St. Louis, St. Louis, 1857. 203) Act of incorparation and by-laws of tbe Academy of Natural sciences of Philadelphia. Philadelphia, 1857. Red und Verleger: Dr. Fürnurohr. Druck von F, Neubauer, NKLORA, — Bi —— NM 3. Regensburg. 21. Januar. 1858. Inhalt: orIsınaAL- ABHANDLUNGEN, Irmisch, botanisehe Mitthei- theilungen. (1. Ueber Utrieularia miner. 2. Notiz über Crocus. 3. Keimung von Bunium ereticum. 4. Monströse Birnen, 5. Ungewöhnlich verzweigter Rog- gen-Halm,) — GETROCKNETE PFLANZENSAMMLUNGEN. Braun, Rabenhorst und Stizenberger, die Characeen FEuropa’s in getrockneten Fxemplaren, Fasc. I. Hohenacker, Alrae marinae siccatae, Sect. VL — PRRSONALNOTIZ. John Forbes Royle f. — BERICHTIGUNG einiger Druckfehler. Botanische Mittheilungen. Von Thilo Irmisch. {Hiezu die Steintafel L.) 1) Veber Utricularia minor. im Sommer 1856 hatte ich Gelegenheit, Utricularia minor in lebenden Exemplaren zu untersuchen, was mir insbesondere desshalh angenehm war, als mir das Verbältniss des Blüthenstengels zu der andern Achse nicht klar war. Der schwimmende, oder falls der Wasserstand niedrig ist, auch zwischen Moospolstern kriechende Hauptstengel ist bald ganz rund, bald erscheint er auf einem Quer- schnitte mehr elliptisch. An demselben stehen die Blätter — was besonders in dem letzten Falle. wo sie denn auch der schmalern Kante eingefügt sind, deutlich ist — alternirend hüben und drüben, und die zwischen ihnen befindlichen Internodien sind, wenn auch oft undentlich, ein wenig geknickt, so dass der Stengel keine ge- rade Linie bildet. Nur selten rücken die Blätter, meist nur an ein- zelnen Stellen des Stengels, einander gegenüber; ist das bei mehre- ren Paaren unmittelbar hinter einander der Fall, so liegen diese in einer Ebene, und sind nicht deeussirt, zum Beweise, dass sie auch in diesem Falle nicht bestimmt opponirt sind, Die Stengelspitze ist mit den jüngeren Blättern nach oben etwas einwärts gekrümmt. Die Blätter legen sich mit ihrer zertheilten Fläche, indem sich die eine Seite etwas hebt, die andere etwas senkt, so, dass sie fast in eine horizontale Ebene mit dem Stengel zu liegen kommen. Die in dieser Lage nach der Stengelspitze zu gerichtete Hälfte der Blät- ter enthält meistens ausschliesslich die Schläuche und zwar an der von der Stengelspitze abgekebrten Seite der Blattzipfel; gewöhnlich sind nur 2—3 Schläuche vorhanden. Wlora 1858. 3 3 34 Nicht in allen Blattachseln finden sich Zweige oder Knospen zu solchen; ja ziemlich selien stehen in zwei unmittelbar auf ein- ander folgenden Blattachseln Knospen oder Zweige, vielmehr fand ich zwischen zwei knospen- oder zweigbringenden Achseln regelmäs- sig eine Reihe knospen- oder zweigloser; ich zählte deren 6, 8, 9, 11, 13 und 14. Die jungen Zweige haben ein bleiches, weissliches Aussehen, färben sich aber bald. Da ich, wenn die Lanbaweige etwas angewachsen waren, deren regelmässig zwei in einer Blatt- achsel sab, so glaubte ich, es würde der eine ein accessorischer sein: allein eine genauere Untersuchung zeigte mir, dass der eine immer am Grunde des andern, aus diesem selbst, ganz tief unten entsprang. Derjenige, von dem der andere abstammt, ist immer länger, und er misst oft schen einige Zoll, während der andere kaum erst eine Linie misst und als ein kleines, von zarten Blütben gebildetes Knöpf- chen erscheint und desshalb auch leicht übersehen werden kann. Selten fehlte der zweite gänzlich, Der erste oder stärkere Zweig steht, wenn nicht ausnahmlos, so doch häufig, auf der gehobenen Seite des Blatter und, wenn er ausgewachsen ist, scheinbar fast neben dem Mutterblatte, doch immer etwas höher als dieses einge- fügt und mit der einen Seite noch vor demselben; in der Jugend wird er von diesem ganz bedeckt. Die Spitzen der Zweige sind eingerollt und zwar, was man in früheren Zuständen deutlich er- kennt, in der Weise, dass die Spitze des einen gegen die des an- dern gekrümmt ist. Die Blätter der Zweige, mindestens die ersten, sind unvollkommen und bestehen oft aus swei tief getrennten Thei- len, die mit nur einer, oder doch nur sehr wenigen pfriemlichen Spitzen und mit 1—2 Schläuchen, welche nur an den allerzartesten gänzlich fehlen, versehen sind. Die Schläuche sind an den Zweigen nicht, wie an den Blättern der Hauptachse, auf die eine Seite der Blätter und deren Theilungen beschränkt. Das erste Blatt des ersten Zweiges fand ich in früheren Zuständen seitwärts von dem Mutter- blatte des letzteren, später steht es meistens schief nach der Ab- stammungsachse zu. Die Stellung des ersten Blattes an dem zwei- ten Zwejge ist manchmal so, dass man es für das an ihm hinanf- gerückte” Matterblatt desselben, das eigentlich zu der Achse des ersten Zweiges gehörte, hätte halten können, aber es blieb mir diess Ver- hältniss unklar. Den Blüthenstengel oder den Schaft fand ich auch nur in der Achsel eines Blattes und zwar in allen untersuchten Fäl- len so, dass er aus dem Grunde des zweiten Laubzweiges ebenso, wie dieser aus-dem ersten, hervorging, mitkin, auf die liegende Haupt- achse bezogen, eine Achse vierter Orduung war. {Figur 4) Bio 35 Butterbiati, aus dessen Achsei er enisprungen wäre, fand ich nicht. In keinem Falle sah ich den Schaft direct aus einer Blattachsel hervorgehen, in keinem Falle nur einen Zweig ihm vorausgehen. Er stand immer auf der Seite des wweiten Laubzweiges, die dem ersien zugekehrt war. Oft fand ich ihn zwischen den beiden Laub- zweigen im Knospenzustande, und sehr häufig wächst er gar nicht aus; die Bracteen und die Blüthenanfänge in den Achseln verrathen ihn dann. War kein Blüthenstengel da, so fand ich nie mehr als „wei Zweige oder zwei Knospen zu solchen in einer Blattachsel, Anfangs erscheint der Blüthenstengel als ein zartes, dem Grunde des zweiten Laubzweiges aufsitzendes, kegelförmiges Zäpfchen, spä- ter nimmt er an Stärke zu und völlig ausgewachsen (Fig. 5) ist er etwas dicker nicht nur als die beiden ihm vorausgehenden Zweige, sondern bisweilen auch als die Hauptachse selbst. Man könnte dann geneigt sein zu glauben, der stielrunde Blüthenschaft sei eigentlich der Hauptapross einer Blattachsel und die beiden Laubzweige seien aus ihm hervorgegangen, was doch nach Obigem nicht der Fall sein kann. — Das, wie es scheint, wickelartige Sympodium, weiches die swei Laubzweige und der Blüthenschaft an ihrem Grunde bilden, blieb in allen untersuchten Fällen äusserst kurz, Wie bemerkt, sind die Blüthenstengel in der Anlage oft vorhanden, wachsen aber nicht aus; nicht selten findet man aber auch horizontale Hauptachsen, an denen, in längern oder kürzern Abständen, zwei oder drei Plüthen- stengel ausgewachsen sind. An einer horizontalen Achse, an der gar kein Blüthenstengel zar völligen Entwickelung gelangt war, fand ich Folgendes: Von dem ältesten Enle her zuerst acht sterile Blatt- achseln, dann eine mit einem Blüthenstengel, der erste Laubzweig, der ihm vorausging, war 4 Zoll lang, der zweite 2 Linien, er selbst nur 1 Linie laug; — wieder 9 sterile Blattachsela, dann eine mit einem Blüthenstengel, erster Laubzweig 3'/, Zoll, zweiter 1 Linie, Blüthenstengel 1,4 Linie lang; — wiederum 6 sterile Blattachseln, dann eine mit einem Blüthenstengel, erster Laubzweig 2 Zoll lang, zweiter I Linie, Blüthenstengel 3—4 Linien; — 9 sterile Blattach- sein, eine mit einem Blüthenstengel, erster Lauhbzweig 3, Zeil, zweiter !/, Linie, Blüthenst. 1'/, Linie lang; — 11 sterile Blattach- sein, eine mit einem Blütbenstengel , erster Lanbzweig °/, Linien, zweiter Laubzweig und Blüthenstengel ';, Linie hoch; das Mutter- blatt der leizteren gehörte schon der eingerollten Endknospe der Hauptachse an. — In anderen Fällen hatte der zweite Hauptzweig eine grössere Ausdehnung erhalten, und diess pflegt namentlich dann 3 ‘ E) 36 zu sein, wenn der Blüthenstengel völlig zur Entwickelung gelangt, wo ich jenen Zweig oft über zwei Zoll lang fand, An dem Blüthenschafte stehen unterhalb der breiteiförmigen, mit rundlichen Lappen oder Oehrchen denselben halbumfassenden Bracteen erst einige (ungefähr A) eiförmige, am Grande bisweilen verschmälerte sterile Schuppenblätter. Die Unterlippe des Kelchs umfasst mit ihren Rändern die Oberlippe. Die Unterlippe der Krone umschliesst in der Knospenlage auch die Oberlippe, indem sich der eine Rand der Unterlippe zugleich über den andern legt. Die Vorderseite des Sporns ist aussen links und rechts von der Mittellinie mit klei- nen gestielien Drüsen und die Innenfläche desselben, vom Gaumen etwas abwärts, mit glänzenden Papillen besetzt. — Die beiden Staub- gefässe, deren Antheren ein einziges nach dem Blüthencentrum zu- gewendetes fruchtbares Fach haben, stehen unten ganz dicht neben einander, dem untersten Grunde der Blumenkrone eingefügt, und zwar an der Unterlippe, links und rechts neben deren Mittellinien. Die untersten Blüthen hlühen zuerst anf, die zwei oder drei oberen Blüthen verkümmern nicht selten. Von Utricularia vulgaris konnte ich leider nur Exemplare in frischem Zustande untersuchen, an denen sich weder ausgebildete, noch unausgebildete Blüthenstengel fanden. In den Blattachseln der horizontalen Achse, an deren Blättern die Schläuche nicht blos an der einen Hälfte auftreten, sah ich sehr häufig 2 gestielte Schläuche: ihre Stiele berührten sich am Grunde, und der eine war kleiner als der andere; seltener war nur ein Schlauch vorhanden, und bei ganz schwachen Stengeln fehlten die Schläuche in den Blattachseln gänzlich oder traten doch nur in einzelnen Achseln auf. Wenn in mehreren Blattachseln hinter einander die zwei Schläuche vorhanden waren, so stand, wenn der erste und grössere in einer Achsel rechts zum Mut- terblatte stand, der in der Achsel des folgenden Blattes links und so fort. In anderen Blattachseln hrachen Zweige hervor, dann fehl- *) Bei Pingnicula treten häufig melrere Blüthenstiele, die am Grunde ver- bunden sind, beisammen auf; ich habe sie früher (Morphol, der monocotyl. Zw. und Kn. Gewächse) als axillär beschrieben, ihre Verbindung aber unriehtig als schraubelartig bezeichnet. Ich glanbte, es möchte die Ver- kettung der einzelnen Blüthentbeile bei Pinguicula eine ähnliche sein, wie die der beiden Laubzweige und des Blüthenschaftes bei Ofricularia ; aber nach Hra. Prof. Wydler’s neuesten Mittheilangen verhält sich Pingai- cula ganz auders. ‚(Flora 1857. No, 89,) Ich selbst habe in den letzten Jahren keine Gelegenheit gehabt, Pinguicula in lebenden Exemplaren zu untersuchen, . 37 ten die Schläuche, wie umgekehrt, wenn diese da waren, jeie fehlten Es scheinen also die Schläuche die ersten Anfänge eines Blattes eines unterdrückten Zweiges zu sein. Das erste Blatt eines solchen Zwei- ges, das deutlicher als bei Ur. minor gerade vor der Mitte seines Mutterblattes steht, stand links oder rechts vor letzterem, Am Grunde der Zweige sah ich öfters deutlich den Anfang zu einem zweiten Zweige, oder auch nur einen Schlauch, oder auch dieser fehlte. Nach trockenen Blüthenexemplaren von Viric. vulgaris, Bremü und intermedia finden sich auch in der Blaitachsel, der ein Blüthen- stengel angehört, zwei Laubzweige, aber das Sympodium, welches alle drei an ihrem Grunde bilden, erscheint hier öfters gestreckt. was ich bei Uiric. minor nicht fand. r 2. Notiz über Crocus, Hert Dr. Körnicke sagt in seinen sonst so gründlichen Bei- trägen zur Kenntniss der Gattung Urocus, dass, wenn mehrere Blü- then an einer Zwiebel vorhanden seien, diese einen gemeinschaft- lichen Schaft hätten, der aus der Zwiebel entspränge. Das ist nicht immer der Fail. Bei einer häufig eultivirten Art, die sich durch eine reiche Blüthenfülle auszeichnet und die ich für Crocus aureus Sibtb. halte, fand ich sehr häufıg, dass ausser dem mittelständigen Blüthenschafte sich auch in den Achseln der inneren Laubblätter, welche doch gewiss noch der Knolle angehören, je ein Biüthenschaft entwickelt hatte. Am Grunde dieser axillären Schäfte steht ein mit dem Mlutterblatte alternirendes, rühriges, zweikieliges Vorblatt, dann kommen, durch ein längeres Internodium getrennt, gerade wie an dem terminalen Blütbenschafte, die beiden Blätter der Spatha. Ein jeder Schaft hatte nur eine Blüthe. — Blos ganz kümmerliche Knol- len zeigten allein den mittel- oder endständigen Schaft. — Bei Cro- cus biflorus hat der endständige Blüthenschaft nahe über seinem Grunde ein dünnhäutiges Niederblatt, danu kommen, durch ein deut- liches Internodium getrennt, die beiden Spathablätter; aus der Achsel jenes Niederblattes bricht die zarte Blüte hervor, an derdn Achse am Grande ein lineallanzeitliches, oft zweispitziges Vorblatt steht, auf welches dann, durch ein Internodium getrennt, die Spathablätter folgen. Diese zweite Blüthe verkümmert oft. Blüthenschäfte in der Achsel der Laubblätter sah ich hier nicht. — Crocus vernur verhält sich, abgesehen von der einblättrigen Spatha, wie Er. biflo- rus, nur rückt das unter der Spatha stehende Niederblatt oft so weit hinab, dass es unentschieden ist, ob es zur Knolle oder zum Schafte #ehört, Aus der Achsel des Niederblattes bricht häufig eine zweite 38 Blütbe, deren Stiel am Grunde bald ein Vorblatt hat, bald nicht, Dolden, von denen Herr Körnicke redet, kommen wohl bei Cro- eus nicht vor, ‚3. Keimung von Bunium creticum Urv. Wie ich bereits an einem anderen Orte beiläufig bemerkt habe. gehört die genannte Art zu der kleinen Zahl derjenigen Pflanzen. welche, obschon sie mit Recht zu der grossen Abtheilung der Dico- iylen gezäblt werden, doch nur mit einem einem einzigen Cotyledon keimen. Während bei Carum Bulbocastanum *) im ersten Jahre der Keimung kein Laubblatt auswächst — nur ausnahmsweise geschieht es, dass auf das Keimblatt sofort ein Laubblatt folgt — und die ersten Blätter nach dem Keimblatte niedrige Schuppen sind, ist es bei B. erelicum anders; denn hier wächst gleich nach dem Keim- blatte, aus dessen enger Scheide, ein mit getheilter Lamina versehe- nes Laubblatt aus. (Fig. 6 und 10.) Die Lamina des Keimblattes ist verkehrt-eiförmig und an der Spitze etwas gekerbt. (Fig. 7.) Der Stiel ist nahe unter der Lamina etwas zusammengedrückt in der Richtung von unten nach oben (Fig. 8), an der Basis rundet er sich mehr zu, lässt aber den Gegensatz von Öber- und Unterseite noch ganz deutlich erkennen (Fig. 9; er wird von den Gefässbündeln durchzogen. Aus dem Stiele des Keimblattes sah ich, was bei Ca- rum Builbocastanum keine Seltenheit ist, Nebenwurzeln nicht hervor- treten. Die Achse dicht unterhalb des Keimblattes verdickt sich rübenförmig und geht so in die Hauptwurzel über, ohne dass man später eine Grenze zwischen beiden angeben kann. — Bernhardi nahm an, dass die mit Knollen versehenen Arten ven Bunium kein Knöspchen (gemmula embryonalis) besässen und legte ihnen einen embryo aptilus bei. Er behauptete das auch von manchen Corydalis- Arten, die mit Knollen versehen sind; ich hätte bereits früher ange- geben, dass auch diese gleich ursprünglich ein Knöspehen (Fig. 12) besitzen, wenn es auch nur klein ist. Nach meinen bisherigen Er- fahrungen gibt es keine phanerogame Pflanze, der das bezeichnete Knöspehen oder das punctum vegetationis für die blättererzeugende Achse gänzlich fehlt, 4. Monströse Birnen, Im verwichenen Herbste erbielt ich mehrere, sehr eigenthümlich gestaltete Birnen, die alle von einem Baum stammten und zu einer im October essbaren Sorte gehörten, welche man hier zu Lande init *} Maän vergl, Abhandi. der Naturf, Ger. zu Halle, 2, Band. ı, Quartal. 39 einem wahrscheinlich mundrecht gemachten Namen: Eisenbärte, nennt. Sie stellten längliche, fast walzliche, unten kreiselförmig zulaufende Körper dar (Fig. 1.). Ungefähr gegen das untere Drittel ihrer Höhe fanden sich an zwei Exemplaren 5, an einem andern 6 Schuppen oder unvollkommene, vertrocknete Blätter: sie waren in gleicher Höhe ringsherum eingefügt und standen auch in ziemlich gleichen Abständen seitwärts von einander, so dass es keinem Zweifel unter- worfen war, dass sie eigentiich die normalen Kelchblätter gewesen waren, Ueber diesen Blättern, die dicht angedrückt waren, erhob sich der Körper der Birne noch einmal und trug an verschiedenen Stellen wiederum dieselben unvollkommnen Blatigebilde. Letztere alternirten zum Theil mit den unteren Kelchblättern ziemlich regel- mässig, wenn sie auch von diesen eine Strecke in die Höhe gerückt waren, zum Theil waren sie aber unregelmässig gestellt, indem ihre Insertion nicht wagerecht. sondern senkrecht verlief; manche schie- nen auch zerspaiten, und die zerspaltenen Theile waren in einer schief aufsteigenden Linie, etwas von einander getrennt, inserirt. Ich bin geneigt, diese Theile für die eigenthümlich umgewandelten Rudimente der Kronblätter zu halten, die durch die starke Entwick- lung der Achse aus ihrer natürlichen Stellung herausgerückt waren. Auf dem Gipfel der Birnen fanden sich, wie es auch sonst normal ist, die trocknen Reste des Keiches (die Kronblätter waren nicht mehr vorhanden}, so wie die trocunen Staubfäden und Griffel, und in ganz engen Höhlungen waren auch die verkümmerten, braun gewordenen Ovala noch zu erkennen (Fig. 5.). Der ganze Körper der Birne war saftig und hatte einen guten Geschmack. Auf einem senkrechten Durchschnitt {Fig. 2) erkennt man, wie von dem Stiele aufwärts die hoizigen Gefässe durch die “ ganze Birne hindurch liefen: hin und wieder umschlossen sie in ibrer Mitte als eine schmale suftige Schicht eine Art von Mark und es zweigten sich von ihnen einzeine Bündel ab, um zu den peri- pberischen Blattiheilen zu verlaufen. An hi die steinigen Concretio- nen fehlten nicht. In dem unteren Thrite war keine Spur von Frucht- knotenhöble. Es beweisen diese Fälle „aufs teue, dass die Birnen und die nächst- verwandten Fruchtformen Metamorpuusen der Achsen sind, in welche die Fruchtblätter eingesenkt sind. -- Mit den von Herrn Naudin (Annal. des scienc. nat. 4. ser. tom. IV.) abgebildeten und unter der Bezeichnung „bourse pyriferme et charnue d’uu poirier‘“ beschriebe- nen Bildungen, die keine Spur von Karpellen haben, ist die oben beschriebene Monstrosität nicht zusammen zu stellen: sie ist vielmehr 40 als eine wiederholte Gipfelsprossung zu betrachten. Wahrscheinlich sind schon von De Candolle (Organographie veget.) ähnliche oder dieselben Monstrositäten beschrieben worden, wie ich aus einigen Angaben in Bischoff's Botanik 3. Abth. p. 34 schliessen muss. — Bei Aepfeln fand ich vorigen Herbst gar nicht selten, seitwärts an der Frucht, ein verkümmertes Blatt. 5. Ungewöhnlich verzweigter Roggen- Halm. Roggenhalme mit zwei Aehren an ihrer Spitze sind zwar im- merhin als Seltenheit zu betrachten, und man kann viele Aecker, die mit Roggen bestanden s'nd, recht genau durchmustern, ohne dass wan einen dergleichen zu Gesichte bekommt; aber aufmerksame Schnitter finden doch dann und wann einen solchen Halm, dessen Doppelähre sie als einen glücklichen Fund mit nach Hause nehmen und in ihrer Stabe aufhängen. In manchem Jahre zeigt sich diese Abnormität häufiger, und vor einigen Jahren sah ich bei meinem Vater, dessen scharfes Jägerauge leicht derartige Bildungen erspäht, einen kleinen Strauss solcher Aehren: an einer Halmspitze waren drei, an einer andern sogar fünf allerdings nur kleine Aehren ver- einigt. So viel ich an dem ausgebilleten Zustande erkennen konnte, entspringen sie gemeinsam aus dem Ende des Halms und sind nicht die Achselsprosse verschiedener Internodien der sonst einfachen Aehbre*). Ich fand nicht, dass der Halm in seinem oberen Theile eine ungewöhnliche Stärke _besass. Einen, wie mir scheint, ungleich seltneren Fall sah ich vergan- genen Sommer an einem Roggenhalme, den mir Herr Superintendent Thomas zu Badra, einem bei Sondershausen liegenden Dorfe, in dessen Flur der Halm gefunden wurde, zuzusenden die Güte hatte. An diesem Halme waren ausser der normal ausgebildeten endständigen Aehre noch drei seitliche vorhanden. Nur die oberste seitliche war sahe unter die endständige hinaufgerückt, die beiden andern standen abwärts am Halme in ungefähr spanneweiter Entfernung von einan- der. Eine genauere Untersuchung zeigte hald, dass die drei seitli- chen Aehren den Achseln der drei obersten, vollkommen ausgebilde- ten Stengelblätter angehörten. Statt jedoch tief unten über der Insertionslinie des Mutterblattes eingefügt zu sein, war eine jede dieser Aehren — was wohl für das längere Weiterwachsen der In- *) Eine Missbildung mit äsliggewerdeuer Aehre beschreibt Vauche: ‚ist, pbys. des pl, d’Europe. t. IV.) unter dem Namen: Secale cereale com- positum. a iernodien an ihrer Basis nach der zur Hervorbringung der Achsel. sprosse nöthigen Theilung des Vegetationspunktes spricht — von jener Stelle weg an dem betreffenden Internodium weit hinauf ge- rückt und ging von diesem dicht unter dem Knoten des nächsten Blattes ab, was bekanntlich auch bei den Achselsprossen anderer Pflanzen vorkommt. Eine niedrige, abgerundete Leiste lief aber von der Abgangsstelle der Aehren abwärts an dem Internodium bis zur Insertion des Mutterblattes. Wären die Aehren nicht so weit hinaufgerückt, so hätten sie die ziemlich eng anliegende gerolite Scheide des Mutterblattes durchbrechen müssen, um nach aussen frei hervorzutreten. Die mittlere, dem vorletzten Stengelblatt angehörige Aehre war am vollkommensten; sie hatte einen schlanken, über einen Zoll langen Stiel, und der mit den Aehrchen besetzte Theil mass gegen zwei Zoll. Die Aehrchen, ein- und zweiblüthig, standen rechts und links an der Spindel oder vor der Mediane des Muatter- blattes, aus dessen Achsel die Aehre entsprungen war. Einzelne Blüthen hatten auch Körner angesetzt. Die untere Aehre war klei- ner, und die oberste seitliche war insofern verkümmert, als ihre sämmtlichen Blättertheile oder Spelzen zu schmalen, haarförmigen” Gebilden geworden waren. Leider war das untere Halmstück nahe unter dem dritten Blatte abgerissen und mir nicht mitgebracht wor- den, so dass ich nicht ermittein konnte, ob auch weiter abwärts axilläre Aehren vorhanden gewesen waren. Sowohl in den früheren Jahren, als auch in dem letzten und vorletzten, die in s0 manchen Stücken einander ganz entgegengesetzt waren, beobachtete ich bei dem Roggen häufig dreiblüthige Aebr-. chen; oberhalb der dritten Blüthe, welche sehr oft ein ganz voll- kommen ausgebildetes Korn brachte, setzte sich die Achse als ein zartes fadenförmiges Stück fort, so dass man deutlieh erkennt, dass auch die dritte Blütbe lateral ist. Das Internodium (scheinbar der Stiel der dritten, die in Wirklichkeit ebenso sitzend ist, wie die untere) zwischen der Insertion der obern und der der beiden untern (scheinbar opponirten) Blüthen ist oft einen drittel Zoll lang. Be- reits Linne bemerkt: flos tertius pedunculatus saepe inter 2 majo- res sessiles. Man vergleiche auch die Werke des Herrn Geh. Hof- ratı Döll über die rheinische und badische Flora, sowie Herrn Dr. Buchenan’s Beobachtungen in der Flora 1857. p. 291. — Unter den aus einemKorn hervorgegangenen Halmen findet man oft einen und den andern, dessen Aebrchen durchweg zweiblüthig sind, wäh- rend ein anderer Halm auch dreiblüthige Aehrchen hat. Ich würde daher auf diese Bildung keine Varietät begründen. en 42 Auffatlend spärlich fand ich im letsiverwiehenen Sommer, der sich durch Trockenheit so auffallend anszeichuete, das Mutterkorn, wogegen es im Sommer 1856 ungemein häufig war und sich selbst an der Gerste (Hordeum distichum) zeigte. Erklärung der Ahbildungen. Yig. 1. Monströse Birn in nat. Gr.; Fig. 2 Durchschnitt; Fig. 3 ‚vergrösserter Durchschnitt durch das Fruchtgehäuse. Fig. 4. Utricularia minor. Ein kleines Stück der liegendeu Hauptachse A; m Insertion eines Blattes, a erster, schen ausge- wachsener Laubzweig, b zweiter, noch nicht ausgewachsener Laub- zweig, c junger Blüthenstengel, dessen erstes Schuppenblatt vor der Achse A lag. Vergr. — Fıg. 5. dessgleiehen zu einer Zeit, wo der Blütbenstengel bereits völlig ausgewachsen war und sich schon einige Blüthen geöffnet hatten; auch der zweite Laubzweig b war ausge- wachsen. Alle drei sind wie a in Fig. 4 abgeschnitten, so dass nur die Basis ohne Blätter stehen blieb. Fig. 6. Keimpflanze von Bunium eretieum ia nat. Gr. h Boden- höhe. 7 Lamina des Keimtilattes vergr., Fig. 8. Durchschnitt oben, Fig. 9. Durchschnitt unteu durch den Stiel des Keimblattes. Fig. 10. Basis des Keimblattes a; das erste Laubblatt b tritt aus dessen Scheide hervor; die äusserste Rindenschicht der Knolle ist an der einen Stelle zerrissen. Fig. 11. Qwerdurchschnitt durch die Knollen. Fig. 12. Corydalis cava zur Vergieichung mis Bun. creticum: vergr. senkrechter Durchschnitt durch die scheidige Basis des Keim- blattes, dessen Rückseite mit a, dessen Scheidenseite mit a’ bezeich- net ist, durch das Knöspehen x (es communieirt nach aussen durch den engen Scheidenspalt des Keimblattes); K Anfäng der Knolle, p. Saugfärchen. Die Details sind in der Zeichnung nicht beräck- sichtigt. äh P-TERREEERS Getrocknete Pflanzensammliangen. Die Characeen Europa’s in getrockneien Exemplaren. Unter Mitwirkung mehrerer Freunde der Boianik gesammelt und herausgegeben von Dr. A, Braun in Berlin, Dr, L. Raben- horst in Dresden und Dr. E. Stizenberger in Constant. Fasc. I. Nro. 1—25. Dresden, 1857. fol. Drei Männer, weiche den Botanikern längst als ebenso tüchtige Beobachter und Keuner, wie fleissige Sammler der Kryptogamen bekannt sind, haben sich hier vereinigt, um eine der intetessaniesten Algengattangen in authentischen Exemplaren zu verbreiten und dadurch das Stadium dieser sierlichen Wansorgewächse s8 erleichtern Ge 43 wiss ist dieses Unternehmen um so dankenswerther, uls gerade dis Einsammlang der Characeen weit mehr Schwierigkeiten, als die an- derer Kryptogamen darbietet und ausserdem der Reichthum der For- men einen geübten Kennerblick erfordert, um bei der Bestimmung der Arten und Abarten nicht auf Abwege zu geratlien. Von dem Wunsche geleitet, auch diesem Zweige der Kryptogamenkunde im- mer mebr Freunde zu gewinnen und die bisher noch ununtersucht gebliebenen Gewässer nutzbringenden Forschungen in dieser Bezie- hung zugänglicher zu machen, theilen die Herausgeber In dem Vor- worte beachtenswerthe Winke über das Einsammeln und Einlegen dieser Gewächse mit, woraus wir Folgendes entnehmen, Die Cha- raceen wachsen im Boden wurzelnd ausschliesslich im süssen oder brackischen Wasser, sowohl in Seen, Teichen, Weihern, als in Flüs- sen, Bächen und Gräblein. Fast nur in letzterem Falle können sie vom Botaniker trocknen Fusses (ohne Schiff) mit der Hand erreicht werden. In allen anderen Fällen erfordert ihre Eroberung wenig- stens Bewaffnuug mit einem (eisernen) Rechen, wenn nicht gar auch noch einer Schiff- oder Schwimmpartie. Beim Pflücken derselben hat man stets darauf zu achten, dass sich nicht der gefasste Rasen gänzlich verwirre und in Unordnung gerathe, Ist man an Untiefen oder in Wiesengräblein im Stande, sie mit der Hand zu pflücken, so fasse man möglichst tief, und ziehe sie möglichst wider die Strömung des Wassers an sich ins Trockene. Sonst bedient man sich eines eisernen Rechens und zwar für die Fälle, wo die Cha- ren höchstens 8° tief unter uns sind, eines Rechens mit einem starken hölzernen Stiel, für Charen, die auf dem Grunde tiefer Seen und Flüsse wachsen, eines eisernen Kechens, der an einem festen Seile angebunden, und ausserdem mit einem ein paar Pfund schwe- ren Senkloth versehen ist, wobei es rathsam ist, sich immer die Tiefe, in welcher die Charen vorkamen, genau za merken. Das Sammeln mit einem gestielten Rechen erfordert einige Kunstgriffe. Fährt man in einem Kahne, so hüte man sich, die Charen allzu tief zu fassen und zu grosse Mengen heraufziehen zu wollen. Im erste- ren Falle wirkt der Rechen wie ein Auker und zieht das Schiff von dem Orte, wo es stand weg und gerade über das Feld, wo wir ernten wollten; im zweiten Falle ist der im Wasser befindliche Theil des Recheus zu schwer belastet, der Rechen dreht sich und die Bente geht wieder verloren, oder der Rechenstiel bricht entzwei und die ganze Expedition wird zu Schanden. Man stosse eder drüchs den Rechen abwärts auf den Grund des Wassers, die Zähne des Rechens gegen sich gekehrt und ziehe denselben, wenn men Übaren 4 gefasst hat. gegen sich, doch so, dass man ihn, während des An- und Aufziehens derselben, noch unter dem Wasserspiegel dreht, »0 dass die Zähne sich vom Sammler ab- und aufwärts wenden. Hie- dureh wird man stets in den Besitz eines schönen und wohlgeord- neten Rasens kommen, den man noch einigemale neben dem Kahn hin und her zieht, um den anhaftenden Schlamm abzuwaschen. Die so gesammelten Charen werden wohlgeordnet entweder sogleich an Ort und Stelle eingelegt, oder in Schreib- und Packpapier eingewi- ckelt und können so ganz wohl 4—6 Stunden im Trockenen aus- halten, in einer Botanisirbüchse selbst einen Tag und länger. Beim Einlegen wird der gesammelte Bündel aus dem Papier in einen Kü- hei voll Wasser gebracht; hierauf werden passende kleine Büschel herausgenommen und in einem andern Wasserkübel unter dem Was- ser auf je ein Blatt weisses Papier ausgebreitet, dann mit einem Stück Leinenzeug bedeckt, zwischen Löschpapier gebracht und nur sehr mössig gepresst. Es ist gut, nach 6 Stunden das Löschpapier zu wechseln und die Leinwandiappen wegzulassen ; bei zarteren Arten ist es besser, auch die Leinwandlappen zu wechseln, und erst wenn die Charen ganz trocken sind, wegzulassen. Später kaon das Wechseln des Papiers alle 24 Stunden stattfinden. Die Herausgeber haben für diese Sammlung das Folioformat ge- wäblt, da sich in demselben schönere Exemplare liefern lassen. Jeder Nummer ist ein Zettel beigeklebt, auf welchem nicht nur der Name, Fundort und Sammler, sondern auch zahlreiche Citate, Synonyme und zuweilen kritische Bemerkungen enthalten sind. Wir geben nachstehend das Verzeichniss der in diesem ersten Fascikel geliefer- ten und ausgezeichnet präparirten Arten: 1. Chara stelligera Bauer. Vom Parsteiner See bei Angermünde. Ist eine ächte Chara, keine Nitella. 2. Ch. hispida Linn. et auct. ex parte. Aus einem Waldteiche bei Hermsdorf in Sachsen. 3. Ch, hispida var. micracantha crassicaulis A. Braun. (Ch, equisetina Kütz) Aus der Todteniache bei Schleusingen. Eine durch ihren dicken Stengel ausgezeichnete Form, aber gewiss keine eigene Art. Sie ist entweder ganz steril oder nur mit spärlichen Antheridien verseben, während die Sporangien unentwickelt bleiben; diöeisch, wie Kützing angibt, ist sie nicht, Aehnliche Formen sah A. Braun von Wallroth als Ch. hispida pachydermatina und von Wallman als Ch. erassicaulis aus Schoonen. 4. Ch. hispida var. rudis A. Braun (Ch. subspinosa Rupr.) aus einem Teiche bei Constanz, Von klein- stacheligen Formen der Ch. hispida durch die stark vorragenden, secundären Rindenröbrchen unterschieden. 5. Ch. jubata A. Braun. 45 (Ch. Aliformis Hertzsch.) Diese merkwürdige Art, welche auf dem Grunde grösserer Seen in mähnen- oder pferdeschweifartig-fluthenden Rasen von 3—4’ Länge wächst, wurde von dem leider bald nachher verstorbenen Hertzsch im Parsteiner See entdeckt, später auch von Hrn. Sanio in mehreren Seen Ostpreussens, in der Umgegend von Lyck aufgefunden. Nach einer Zeichnung Gorski's wächst sie wahrscheinlich auch in Litthauen. 6. Ch. crinita Wallroth. Eine kleinere, kurzblättrige und kleinsamige Form aus einem Graben am salzigen See bei Wansleben. 7. Ch. foetida A. Braun. var. sub- inermis longibracteala elongata, Aus einem Tümpel bei Dresden. 8. Ch. ceratophylla Wallroth. forma plus minusve inerustata mi- croplila. Vom salzigen See bei Wansleben. 9. Ch. ceratophylla Wallroth. inerustola macroptila, Vom grossen Lubow hei der Co- lonie Brand bei Driesen. 10. Ch. coronata 2. Brauniü A. Braun. Von Oldeniko bei Vercelli. 13. Ch. aspera Dethard. Aus einem Graben auf den salzigen Wiesen zwischen Langenbogen und Wans- leben. 12. Ch. aspera Dethard. forma wmarina firmior. Aus der Ostsee bei Danzig. 13. Ch. fragilis Desv. Aus einem Graben bei Golsser in der Niederlausitz. 14. Ch. fragilis var. major longifolia A. Braun (Ch. Hedwigii Ag.) Ebendaher. 15. Ch. fragilis var. tenuifolia A, Braun, (Ch. capillacea Thaitl.) Aus dem Sternteiche bei Görlitz. 16. Ch, barbata Meyen. Aus eirem Sumpfe neben dem Parsteiner See. 17. Nitella glomerata Desv. Aus den salzigen Grä- ben zwischen Langenbogen und Wansleben. 18. N. intricata Roth. Aus einem Graben am mittleren Teiche bei Golssen in der Nieder- lausitz. 19. N. Iranslucens Ag. Von Vercelli. 20. N. mucronata var. heteromorpha A. Braun. Aus einem Teiche bei Elster im sächsischen Voigtlande, 21. N, kyalina DeCand. Aus der Sanjes bei Neen- wonden in Friesland. 22. N. flerilis Ag. Eine schwärzliche, noch sterile Form aus Gruben am Sternteiche bei Görlitz. 22.b, N. flezi- lis Ag. forma tennior et viridior. Aus einem Tümpel von Vercelli. 23. N, flewilis var. subcapitata A. Braun. Aus thonigen Tümpeln in Sachsen, 24. N. gracilis Ag. Ans einem Tümpel bei Hennersdorf bei Görlitz. 25. N. gracilis Ag. forma Buyellensis Rabenh. Aus einem Bache bei Vercelli. Mit vielem Vergnügen haben wir geseheu, dass die fleissigen Herrn Herausgeber schon bei dieser ersten Lieferung an den Herrn Baolnheim, Cesati, Klinsmann, Lasch, Malinverni, Metsch, Peck, Schumann und Spree thätige Mitarbeiter gefunden haben. Möchten sich diesen noch recht viele andere beigesellen, um dieses treffliche Unternehmen in der begonnenen Weise zu Ende zu führen; der Dank der Wissenschaft wird Allen dafür sicher sein. F, 46 Algae marinae siccatae. Fine Sammlung europäischer und ausländischer Meeralgen in getrockneten Exemplaren, mit einem kurzen Texte versehen von Prof. Dr. F. G. Agardh. Dr. L. Rabenhorst und G. v. Martens. Sechste Lie- ferung. Herausgegeben vonR. F. Hohenacker, Esslingen bei Stuttgart, beim Herausgeber. 1857. fol. Auch diese Sammlung. deren Einrichtung aus früheren Anzeigen bekannt ist, schreitet rüstig vorwärts und erfreut ihre Abnehmer jedes Jahr mit einer Reihe seltener und vortrefflich präparirter Ar- ten, zum Theil aus Gegenden des weiten Oceans, die bisher in die- ser Beziehung ganz unbekannt geblieben waren und wohin nur selten der Zufall einen Ertorscher dieser Gewächse führt. Wir erhalten in dieser Lieferung: 251. Schizonema clavatum J. Ag. William Stan- ley’s Hafen der ösllichen Falklands Inseln. 252. Lyngbya crispa J. Ag. var. San Carlos auf der Insel Chiloe. 253. Lychaele tortuosa 3. Ag. Will. Stanley’s Hafen. 254. L, aörea J. Ag. forma. S. Carlos. 255. L. intestinalis J. Ag. Felsen bei Suratkall in der ostindischen Provinz Canara. 256 Acrosiphonia pacifica J. Ag. Port Will. Stanley. 101.a. A. arcta J. Ag. Sandy Point in der Magellans Strasse, 257; Draparnaldia pusilia Hook. Port Will. Stanley. 258. Enteromorpha intestinalis Link. a. capillaris Rabenh. Brackwasser im Grossherzog- thum Oldenburg. 259. E. compressa Lk Suratkall in Canara, 55. & E. Linza J. Ag. Titicaca-See in Peru. 260. E. clathrata Grev. Cherbourg. 260. a. Eadem var. San Carlos auf der Insel Chiloe. 261. Uiva nematoidea Bory. Suratkall in Canara, 262. Porphyra laciniata Ag. var, Morro Gonzalez in Chile. 263. Bryopsis caespi losa Suhr. San Carlos, Chiloe, 264. B. Balbisiana Lamx. «. La mourougii d. Ag. Pegli bei Genua. 265. Ectocarpus litoralis Lyugb. y. compaclus 3. Ag. Cherbourg. 266. Sphacelaria plumvsa Lyngb. Pengance, England. 267. Asperococcus echinatus Grev. Cherhourg. 268. Macrocyslis ‚angustifolia Bory? Will. Stanley's Hafen. 269 Oystoseira ericgides Ag. Canal. 270. C. fibrosa Ag, Canal. 271. €. yrica I. Ag. "Insel Karek im persischen Meerbpsen. 272. Calli- thamnion raseolum Ag. var. Uherbourg, 273. Cs spongiosum Harv. Canal. 274. Griffihsia corallina Ag. Cherhaurg. 2175. Geramium rubrum Ag. var. secundatum J. Ag. Ancona am Fusse des Monte Comaro. 276. C. rubrum Ag. var. proliferum J. Ag. Port William Stanley, 277. €. ‚Bebetigerim J. Ag. Cherbourg. 218. ‚€. acantho- ne 47 230. Catenella Opuntia Grev. var. San Carlos, Chilee, 281. Callo- phyliis fastigiata T. Ag. forma pygmaea. Port Will. Stanley. 282. Du- montia fastigiata Bory. var. minor. Ebendaher. 283. Gelidium rartilagineum Grev, Cap Agulhos, Süd-Africa. 284. Gigartina Cha- missoi Ag. San Carlos, Chiloe. 285. Gigarlina Teedii Lamx. var. angusta. Brest. 286. Laurencia pinnatifida Hook. Sandy Point an der Magellans-Strasse. 287. Eupogonium rigidulum Kg. Pegli bei Genua. 288, Polysiphonia Wulfenii Ag. Adriat. Meer bei Brindisi, 289. P. Sullivanae Hook. Sandy Point an der Magellans-Strasse. 290. P. secunda J. Ag. Pegli bei Genua. 291. Bostrychia vaga Hook. Port Will, Stanley. 292. Rhodomela patula Hook. Port Will. Stan- ley. 293. Khyliphlaea complanata Ag. Biaritz, 294. R. firma Ag. Vorgebirg der guten Hofinung. 295. Corallina densa Kg. Pegli bei Genua. 246. Melobesia L-normandii Aresch. Arromanches am Ca- nal. 297. Chaetangium variolosum J. Ag. Aneud an der Küste der Insel Chiloe. 298. Sphaerococcus Palmetta Ag. Cherbourg. 299. Sph. P. var. y. nicaeensis J. Ag. Antibes im Dep. du Van. 300. Sph. P. var. d. Elisiae Lenorm. Arromanches, Dep. da Calvades. F. Personalnotiz. Am 2. Januar d. J. starb auf seinem Landsitze Heatheld Lodge, Middiessex, in vorgerücktem Alter Dr. John Forbes Royle, ein um die Kenntniss der Bodenerzeugnisse Ostindiens, namentlich der dortigen Pflanzenwelt hochverdienter Botaniker. Nach den 3litthei- lungen des Athenäums hatte derselbe in London die Arzueiwissen- schaft studirt und war ein Zögling des Dr. A. T. Thomson, von welchem er die Vorliebe für das Studium der Botanik üherkoımmen zu haben scheint. Nach bestandenem Examen trat er in den Dienst der ostindischen Compagnie, lebte viele Jahre im Himalaya und wurde dann als Öberaufseher des botanischen Gartens der Compagnie zu Scharempur (bei Hurdwar, Haridwara, wo der Ganges in die Ebene tritt) angestellt. Hier ‚hatte er reichlich Gelegenheit, nicht nur die indische Gebirgsflora, sondern die Pflanzenwelt von ganz Hindostan kennen zu lernen. Die Frucht sgigar Studien gab er dem Publicum in dem Prachtwerk ‚„lIlustratious of ihe Botagy and other ‚branches of Natural History of the Himalayan Mountains, .and of the Flora of Cashmere“. Dieses Werk, welebes im Jahr 1833 in Folio mit Abbildungen erschien, begründete dem Verfasser schnell einen euro- ropäischen Ruf. Ausser dem ;batanischen hat dasseihe zugleich einen pharmakolagischen Werth. Im Jahre 1837 ‚veröffentlichte ex seine gelehrte Abhandlung über ‚das Alter Jer indischen Arzugikupgt (Pn the Antiquity of Hindoo Megieine). ‚Nach ‚einem dreissigjährigen Aufenthalt in Indien ward er, hei Gründeng des Kings College in London, gpf den Lehrstuhl der Materia medica daselbst berafen, und 48 verwaltete diese Professur bis 1856. Das „Manual of Materia me- dica‘‘, das er in dieser Zeit verfasste, ist an allen oder den meisten ärztlichen Schulen des Vereinigten Königreichs als Lehrbneh einge- führt. Zugleich lieferte er viele Aufsätze, meist über naturwissen- schaftliche Gegenstände Indiens, in wissenschaftliche Zeitschriften, die „Penny Cycelopaedia‘‘, Kitto’s „Dictionary of the Bible“ u. a. Sehr thätig war er, die Kenntniss der natürlichen Hilfsquellen In- diens verbreiten zu helfen, und im Jahr 1849 veröffentlichte er ein Werk, welches vielleicht jetzt mit mehr Interesse gelesen wird als zur Zeit seines Erscheinens: ,Oa tbe Productive Ressources of In- dia“, Während des russischen Kriegs sann Dr. Royle darüber nach, wie sich England von der Einfuhr aus Russland unabhängig machen liesse, und lenkte, durch eine Vorlesung, die er 1854 hielt, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Fasergewächse in Indien, die sich zu Stricken, Geweben, Papier u. dergl. verwenden lassen. Diese Vorlesung erschien im nächsten Jahre erweitert zu einer werthvollen Schrift: ‚On tbe Fibreus Plants of India“, In der Vorrede dazu kündigte er ein grösseres Werk an .The Commercial Products of India“, welches aber bis jetzt nicht erschienen ist, — Dr. Royle war ein Mitglied des britischen Vereins znr Förderung der Wissenschaft, in deren Versammlungen er oft Abhandlungen vor- ‘las; zwei derselben verdienen besondere Erwähnung: über die Baumwolleneultur‘, und „über den Theeban in Ostindien". Dem letzteren Gegenstand widmete er auch ein praktisches Interesse, und seine Bemühungen waren von vollständigem Erfolg gekrönt, so dass ein mit dem chinesischen rivalisirender Thee jetzt im Himalaya, be- sonders nach Assam hin, in Ueberfluss erzeugt wird. Auch an der Zustandebringung der Ausstellung im Jahre 1851 nahm er regen An- theil, und der Erfolg der Aussteliang indischer Producte im Industrie- palast war zunächst sein Verdienst. Er war ferner Mitglied der k. Linneischen und der geologischen Gesellschaft. Für seine Verdienste als Commissür bei der Pariser Aussellung erhielt er den Orden der Ehrenlegion. Berichtigungen. Folgende sinnentstellende Druckfehler bittet man in dem Hof- meister’schen Aufsatze „über Steigen des Saftes'‘ in No. 1 dieses Jahrganges zu verbessern: Ss. 8. 2. 23 v. oben lies statt „‚bestätigt‘‘: beseitigt. Ss. 0. 2 15V. 2» 01% „Markstrablen der Wurzelrinde“: Markstrablen und der Wurzelrinde. S. 10. Z. 12 v. unten lies statt „der Wurzeln“: oder Wurzeln. S. 11. Z. 25 v. oben lies statt „es wurde daher dafür gesorgt‘: es wurde dafür gesorgt. — Redasteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck von #, Neubaner, RLORA — ss — Begenshburg. 23. Januar. 1858. Inhalt: orIGINAL- ABHANDLUNGEN. Arnold, über die Laubmoose des fränkischen Jura. Sendtner, Berichtigung einiger Vegetationslinien. -- SITERATUR. Göppert, der kgl. botanische Garten der Universität Breslau. Schnizlein, Beschreibung des botanischen Gartens der Universität Erlangen. Lechler, Berberides Americae australis, — AnzeIce. Benary, Anerbieten von Samen etc. — sEıLace. Naturwissenschaftlicher Verlag von T.O. Weigel. Ueber die Laubmoose des fränkischen Jura. Von F. Arnold. (Vgl. Flora 1856. p. 241 und 1857. p. 113.) 1. Berichtigungen. 5. Weissia viridula ß. gymnostomoides Brid. gehört zu var densa Wils, 64. Grimmia cernua Nees,? ist wahrscheinlich G@. ordicularis Br. eur. , Ein Fragezeichen ist beizusetzen bei 106. (fackerige und grössere Form von O. 'intricatum Br. eur,?); dann bei 132 und 178. 2. Nachträge. Acaulon muticum Schreb. auf alten Maulwurfshügeln im Hirschparke unweit Moritzbrunn bei Eichstätt, in Gesellschaft von Pleuridium subulatum, Phascum cuspidatum, Poltia trun- cata und Brachyth, rulabulum. Phaseum cuspidatum Schr. var. päiferum Schreb, auf Erde einer alten Gartenmauer unweit der Dreifaltigkeitskapelle bei Eichstätt, gemeinschaftlich mit der um Eichstätt ‚häufigen Pottia cavifolia. Hymenostomum microstomum Häw. am Rande eines Stras- sengrabens zwischen Pfünz und Pietenfeld bei Eichstätt mit Pleuridium subulatum und Dicr, varium. Dicranum scoparium L eine sterile, unterbrochen büschelig beblätterte Form findet sich auf sandigem Boden am Grunde alter Föhren im Walde zwischen Wasserzell und Breitenfart bei Eichstätt. " Mora 1855 4. en et 4 181, 50 182. 183. 184. 185, 186. 187. 188. Fissidens tazifolius Hdw. bisher nur steril an mehreren Stellen beobachtet; besonders zahlreich auf Waldboden zwischen Kirchehrenbach und Hetzelsdorf in Oberfranken. Trichostomum rigidulum Sm. bildet dichte, sterile Polster an Dolomitfelsen der grasigen Abhänge des Blumenbergs bei Eichstätt. Barbula rigida Sch. auf Erde alter Strassenmauern unweit der Hofmühle, des Krankenhauses und der Dreifaltigkeitskapelle bei Eichstätt. Encalypta sireptocarpa Hdw. e. fr. nicht selten auf steini- gem Waldboden um Eichstätt, z. B. am Rande eines verlasse- nen Steinbruchs im Hirschparke oberhalb Wasserzell. Ulota crispa Hdw. an Laubbäumen im Walde zwischen der Wülzburg und dem Römerbrunnen bei Weissenburg. Grimmia apocarpa Hdw. bei Eichstätt an den Dolomitfelsen des Kreuzbergs kommt eine robuste Form mit sparsamen Kap- seln und schwarzgrünen, breit lanzettlichen, haarlosen Blät- tern vor. Webera nutans Schreb. auf Waldwegen bei Eichstätt und Weissenburg mit Trichostomum pallidum, Ceratodon purpureus, Pleuridium subulatum. Bryum pseudotrigquetrum Schwer. ? (oder B. bimam Schrb.) in der Quelle zwischen Streitberg und dem Langethal; bisher nur steril und sparsam gefunden. Bartramia ithyphylla Brid. Bartramia pomiformis L. - Pogonatum aloides Dill. Playiothecium sylvaticum Dill. Diese 4 Arten auf sandig-lehmigem Boden eines Hohlwegs zwischen Breitenfurt und dem Jägerhause des Schweinsparks bei Eichstätt; daselbst auch Mnium stellare, Hypnum splen- dens, iriquetrum u. dergl. Rhynchostegium depressum Breh, c. fr. an der Unterfläche der Dolomitblöcke im Rosenthale bei Eichstätt; steril mit fracti- fieirendem Rh. tenellum nicht selten auf Dolomit im Laubwald zwischen Pfünz und Landershofen. Eurhynchium strigosum H o fm. e. fr. ziemlich häufig auf Wald- boden des Altmühlthales von Eichstätt bis Pfünz. Eurhynchium piliferum Sebrb, c. fr. auf thonigem Boden eines Grabens im Hirschpark unweit Moritzbrunn bei Eichstätt; steril nicht selten mit Aypnum purum, delicatulum, sguar- 51 rosum, salebrosum, auf Grasboden zwischen Eichstätt und der Hofmühle, Hypnum cupressiforme L. v, filiforme L. häufig im Gebiete an alten Fichten und Buchen, Hypnum crista castrensis L. mit zahlreichen Früchten im Fichtenwalde des Hirschparks unweit Moritzbrunn. Hypnum filicinum L. var. tenue Schpr. eine zarte Form, dem Ambl. irriguum nicht unähnlich, welche in lockeren Rasen auf feuchten Stellen beschatieter Dolomitblöcke in der Schlucht ober dem Leitsdorfer Brunnen im Wiesenttbale steril sich findet. 3. j Bei dieser Gelegenheit wird es am Platze sein, auch einmal einen Blick auf die Moose des mittleren and unteren Jura längs der Gren- ven des Gebiets zu werfen, Bisher konnten zwar nur einzelne Punkte betrachtet werden, welche sich weder durch Umfang, noch durch besonders günstige Lage auszeichnen; da jedoch bier nicht mehr der Kalk, sondern Sandsteine vorherrschen, so dürfte es sich rechtferti- gen, auch das bisherige geringe Ergebniss aufzuführen. a) b) e) d) am Grunde des Judenbergs oberhalk Pretzfeld im Fichtenwalde neben der Chaussee: Racomilrium canescens, Barlramia pomi- formis, Polytr. piliferum, Anomodon attenuatus (auf Erde), Thuid. abietinum, Camptoth. lutescens, Hypnum cupressi- forme, rugosum, Schreberi. bei der Reifenberger Kapelle: Bryum pyriforme (häufig); Di- cranum varium. am Fusse des Hesselbergs bei Wassertrüdingen und in Len- tersheim: Dicranum varium, Barbula muralis, Encalypta ciliata, Bryum capillare, pallescens, pyriforme. an umherliegenden Sandsteinen im Laubwald unterhalb der Wülzburg bei Weissenburg: Fissidens ewilis, Seligeria recur- vala; auf der Erde: Fissidens tazifolius. auf dem Rohrberge bei Weissenburg, woselbst unmittelbar unter der Kalksteinlage des weissen Jura mehrere Quellen, sumpfige Stellen bildend, über den lehmig-sandigen Boden herabrieseln: Bryum pseudotriquetrum?, Mnium cuspidatum, Philonotis calcarea, Hypnum atellatum‘, Iycopodioides, cuspf- datum — sämmtlich steril; dann auf umherliegenden , wenig über dem bewässerten Boden hervortretenden Volithblöcken: Gymnosiomum calcareum in compacten und sterilen Polstern, Bryum capillare, pallescens, pyriforme, Ambiystegium serpens ; endlich auf grösseren Felsen: Anacalypia lanceolata, Tricho- % ‘ 52 siomum- rigidulum, Barbula muralis und ruralis, Grimmia pulvinala und ovala e. fr., Racomitrium canescens, Funaria hygromelrica, Polytrichum piliferum, juniperinum, Hypnum cupressiforme. Berücksichtigt man, dass es sich an diesen Stellen noch immer um eine Abtheilung des Jura handelt, so vermehrt sich die Moosflora des Gebiets um folgende 4 Arten: 189. Grimmia ovata W.-M. 190. Philonotlis calcarea Br. eur. 191. Hypnum Iycopodioides L. 192. Hypnum stellatum L. Berichtigung einiger Vegetationslinien. Von O, Sendtner. Folgende Pflanzenarten haben ihre Grenzen nicht in Südbayern: Erucastrum obtusangulum, Pollichii. Farselia incana, Draba Woah. lenbergü. Thlaspi alliaceum. Viola collina. Dianthus Seguierü. Al- sine selacea. Stellaria glauca. Linum perenne, Sarothamnus vulgaris. Genista pilosa. Coronilla vaginalis, Lonicera coerulea. Asperula lincloria, galioides. Senecio saracenicus. Cirsium rivulare, helero- phylium. Centaurea phrygia. Symphylum tuberosum. Veronica Schmidtii, longifolia. Pedicularis sylvatica, Statice elongata. The, sium monlanum. Salix depressa. Straliotes aloides. Carex para- doza. Calamagrostis Halleriana. Lycopodium inundatum. Im Gan- zen 31 Arten, dafür treten 8 Arten auf, deren Grenzen nach Südbayern fallen. Bei folgenden Arten ergeben sich Veränderungen der Be- stimmungen. In Nachfolgendem sind die Linien der Vegetationsgebiete der einzelnen Pflanzen nach neuern Erfahrungen und Untersuchungen be- richtigt dargestellt. Clematis integrifolia. W. Hat ihre Westlinie bei Lindau. Ihre Verbreitung von ®. ist: Griechenland bis zum mittleren Russland, Siebenbürgen, München, Oesterreich, Mähren, Krain. Helleborus niger. NW. Diese Grenze ist problematisch wegen seines angeblichen Vorkommens in Luxemburg. Aconitum variegalum. SW. Nicht mehr in der Schweiz und westlich. Die Linie geht vom Algäu (Birgsau) durch die würtemb. Molasse nach dem Vogelsberg. Nuphar Spennerianum. N, Zürich, Tirol, Salzburg, Ungarn, Galizien. 53 Arabis petraea. W. Linie: Britannien, Thüringen, Franken, Wel. tenburg, Laas in Tirol. Cardamine resedifolia. NW, Linie von den Cevennen durch den bayerischen Wald nach Schlesien. Dentaria digitata, N. Elsass. Basel. Bayerische Kalkalpen. Spo- radisch, Sisymbrium austriacum S. Die Linie bat eine Einbuchtung von S. Spanien, Pyrenäen, Schweiz, Bayern, Steiermark, Ungarn, Wolga. Erysimum repandum und crepidifolium. SW. Draba frigida Saut. N, Linie mit dem Nordrand der Alpen. Facchinia lanceolata Rehb. Dessgl, Linum alpinum. N. Basel, Augsburg, Regensburg, Passau, Oester- reich, Siaphylea pinnata. N. Südliche und südöstliche Verbreitung (bis Bosnien). Die Linie von Volhynien nach Böhmen über Deggendorf, Regensburg, Memmingen, Lindau, Elsass. Cytisus nigricans. NW. Die Linie schneidet nicht mehr Süll- bayern. Sie richtet sich von Esslingen in Schwaben durch Franken, Voigtland u. s. w. Dorycnium suffruticosum. N. Linie von Frankreich durch die Ostschweiz, über München nach Oesterreich und Ungarn. Coronilla Emerus. N. Linie von Lothringen durch den bayer. Voralpenzug (\Vallersee) nach Oesterreich und Ungarn. Ervum Ervilia. NO, Linie: Dalmatien, Lombardei, Tirol, Boden- see, Baden, Belgien. Vicia lutea. NO. Linie: England, Belgien, Rhein, Frankfurt, Weissenburg in Franken, Regensburg, Oesterreich, Croatien, Bosnien, Siebenbürgen. Lathyrus Nissolia. NO. 0. Die Linie geht von Südrussland durch Krain, Schlesien und Sachsen nach Holland und berührt nicht Bayern. Lathyrus heterophylius. NO. 0. Ein ähnliches Verhalten wie die vorige Linie. Westlicher Verbreitungsbezirk. Da die Pflanze in Böhmen und Sehlesien fehlt, ist indess ihre Linie wirklich bis nach Südbayern zurückgerückt und gebt somit, wie es scheint, anfangs als reine O.. Linie von Finnland nach Thüringen, Bayreutb, Regens- burg, von wo sie dann ihre NO.-Linie annimmt. Rosa rubrifolia. NO. Die Linie geht von Luxemburg über Wür- temberg nach Oesterreich, Ungarn und Siebenbürgen und erleidet in Augsburg eine Einbiegung in den Verbreitungsbezirk, da sie in den Vorderzug der Algäueralpen zu liegen kommt. Cotoneaster tomentosa. N. Ihr Standort in Bayern um Grün- 2. wald bei München liegt in der Linie von der Schweiz nach Vester- reich, Sempervivum soboliferum Koch. = hirtum Krok. Linie: Schlesien, Böhmen, Oberfranken, Regensburg, Schweiz, Provence. Meum Mutellina. NW. Von der Schweiz längs der Alpenkette durch den bayerischen Wald in die Sudeten. Anthriscus trichosperma. W. Wenn die Angabe in Sardinien richtig ist, dann hat die Grenze in Regensburg bis Böhmen, Mähren und Schlesien eine NO.-Lage, von da an aber biegt sie um und wird NO,-Linie. Ist sie nicht richtig, dann hat die Linie in Regensburg ihren westlichsten Punkt, von dem aus sie als SW.-Linie zurückkehrt über Oesterreich, Dalmatien, Bosnien und Macedonien, Erigeron Villarsii. N, Nordgrenze mit den Alpen, Doronicum austriacum. W. NW. Die Nordwestlinie, die sich von den Sudeten nach dem Baldo zieht, hat mitunter rein westliche Lage, wie die vom bayr. Walde nach dem Hirschbühel im Berch- tesgadenschen und Kitzbühel, Seneeio carniolicus. N. Nordgrenze mit den Alpen. Aposeris foetida. NW. N. Linie: von Spanien, den Pyrenäen, der Dauphine (nicht im Rheingebiet von Döll angegeben), längs des Fusses der bayr. Alpen bis zur Entfernung der Münchnerzone nach Oesterreich, Ungarn, Galicien, Siebenbürgen, Willemetia apargioides. NW. Die Linie ist vom Westen her und bis zu dem Kamm des bayr. Waldes NW. Merkwürdig ist, dass sie gerade an ihrer Grenze den Höhenpunkt ihrer Häufigkeit erreicht im bayr. Walde. Von da biegt sie als NO.-Linie um nach Oesterreich. Crepis tarazacifolia. NO. Eine der lehrreichsten, regelmässig- sten Vegetationslinien. Die Pflanze ist von Schottland einerseits bis Granada und zu den balearischen Inseln, andererseits bis in die Türkei und alle in dem Winkel dieser beiden Linien gelegenen Gegenden verbreitet. Die letztere Linie geht in gerader Richtung von Schott- land über England, Belgien durch das westliche Deutschland stets als NO.-Linie, ferner durch Mittelfranken am Hesselberg vorbei an die Donau, überschreitet diese bei Neuburg und setzt sich von da gerade nach dem Inn fort, In ihrer ganzen Verbreitung durch Bayern hält sie sich scharf an diese gerade Linie, westlich an ihr zahlreich, östlich spurlos verschwunden. Der Inn bildet dann eine Grenzscheide bis aufwärts zu seinem Austritt aus den Alpen. Durch’s Thal hin- durch weicht die Linie wieder westlich gegen Vorarlberg zurück, weil ihrer Verbreitung die Ebene günstiger war — allein gleich 55 jenseits schliesst sie sich wieder den Alpen an und verfolgt sie durch Dalmatien. Erica carnea. NW. Linie: Au bei Bregenz — nicht weiter am Rhein, noch in Baden und Würtemberg und auch um Ulm fehlt die Pflanze — Angsburg,, Donau bei Regensburg, dann Oberpfalz (Er- bendorf), Fichtelgebirg, Voigtland. Hier biegt sie um über Böhmen (in der dritten Bearbeitung der schlesischen Flora von Wimmer fehlt sie), Mähren und wendet sich nach Siebenbürgen und Griechenland. Gentiana lutea. NO. Im Grossen allerdings. Bei uns aber mehr 0.: Thüringen, Ruhpolding, Lienzeralpen. Dann wird sie NO.-Linie: Krain, Küstenland, Norddalmatien, Bosnien, Ungarn ete. Gentiana purpurea. O0. Eine solche Linie verläuft gerade von Norwegen längs der Algäu- und Tiroler-Schweizergrenze bis in die Lombardei. Sie fehlt an der Schweizergrenze im ganz östlichen Alpen- zug. Ob das Vorkommen in den Karpathen im Zusammenhang mit dem scandinavischen oder mit dem lombardischen oder als selbst- ständig zu erklären, ist nicht entschieden. Gentiana pannonica. NW.! Gentiana acaulis NNW. und N. Ardennen, Halle sind die nörd- lichsten Punkte ihrer Verbreitung. Der letzte ist ganz isolirt, da sich die Linie durch Oberschwaben und Oberbayern nach Oesterreich, Mähren, Ungarn, Galizien ganz regelmässig fortzusetzen scheint. Orobanche eruenta. N. NO. Regensburg, Passau, Wien, Steier- mark, Orobanche Scabiosae W. (Dauphine.) Orobanche Salviae. NNW. Pyrenäen nach Berchtesgaden. Folgt, ohne Höhenpflanze zu sein, wie es scheint, sporadisch den Alpen. obgleich ihre Ammenpflanze eine andere Verbreitungsgrenze hat. Galeopsis versicolor. W. Ihre Linie liegt an der würtemb.-bayr. Grenze. (S. Döll. rhein. F. p. 308.) Alle diese Punkte liegen in einer Einbuchtung des Gebiets gegen Frankreich, da sie südwestlich in der Dauphine, nordwestlich in Britannien und Nordfrankreich vorkommt, Aber im mittleren und nördiichen Frankreich, im west- lichen Deutschland und am Khein fehlt sie. Das wäre das seltene Beispiel einer Einbuchtang von W. her. Trientalis europaea. $. SO. Linie: Pyrenäen, Uri, Vintschgau, bayerisches Oberland sporadisch, {um Rothenbuch durch Torfstich wohl ausgerottet), Oesterreich, Galizien ete. Lysimachia punctata. NNO. Von Mähren und Böhmen an Pas- sau vorbei über Erlangen und Belgien. Einzelne sporadische Vor- 56 kommnisse in Mittelfranken, wie mir überhaupt diese Pflanze, wo ich sie traf, nur wie verloren vorgekommen ist. Androsace obtusifolia: NW. Sudeten an der Nordlinie der Alpen. Soldanella montana NW. Sudeten, bayr. Wald, wo sie sehr häufig bis in die Thäler, Tegernsee, Südschweiz, Südfrankreich. Cyclamen europaeum. N. NW. Die Linie von Böhmen nach Genf ist sehr gerade, wenn auch unterbrochen. Die Verbreitung ist süd- östlich. Thesium pratense. SW. Linie: Vogesen, Schwarzwald bis Bre- genz — wo sie Bayern berührt. Pflanze nicht in der Schweiz noch in südwestlichen Tirel. Die Verbreitung nordöstlich. Mercurialis ovata. W. Da sie Döll als Varietät erklärt, ist wohl die rbeinische soweit ausser dem regelm. Verbreitungsbezirke liegende Pflanze, die er vor sich hatte, keine M. ovata und es lässt sich die westliche Linie dieser östl. Pflanze unbedingt durch Regens- burg führen. Satiz incuna. NO. Die Vegetationslinie geht von Belgien nach Schlesien, berührt also nicht Südbayern, Potamogeton spathulatus. NW. SO, Linie: Lothringen, Rhein- pfalz, Donauwörth, Cham sind die bekannten Vorkommnisse die- ser oft als Spielart verkannten übersehenen Art, deren Verbreitungs- bezirk, von W. nach 0. sich ausbuchtend, bei Donauwörth seinen südlichsten, bei Cham seinen nördlichsten Punkt hat. Potamogeton obtusifolius. SW. Frankreich, Hagenau, Halle, Mähren, Siebenbürgen, Lithauen, Petersburg (Griechenland ?), berührt nicht Südbayern. Malaxis paludosa. S. Narcissus poeticus. NO. Es wird bezweifelt, ob das sporadische Vorkommen dieser Pflanze in Südbayern überhaupt als wild zu be- trachten sei, Die Linie geht von Belgien nach Böhmen, Ungarn, Bosnien. In ibrem Verlauf durch Bayern bildet sie eine Beugung gegen 8., also gegen das Innere des Verbreitungsbezirkes, Sein Vorkommen in Bayern fällt daher allerdings innerhalb seiner natür- lichen Umgrenzung und kann wild sein. Allium suaveolens. NO. N. Linie: von Oesterreich durch die Münchnerzone nach Schwaben und Frankreich, Hemerocallis flava. N. Wallis, Lindau, München, Steiermark, Ungarn. Tofieidia calyculala. NW. Berlin (von Gothland her), Halle, Frankfurt, Odenwald, Sundgau, Jura, Pyrenäen bilden Grenzpunkte der Vegetatiouslinie dieser Pflanze, deren Areal südöstlich (Podolien 37 } bis Südeussland, von da bis Spanien) zu liegen kommt. Durch die Rheinpfalz scheint ibre Linie zu gehen, nicht aber durch das diess- seitige Bayern. _ Juncus tenuis. S. Der Verbreitungsbezirk dieser Pflanze ist nordwestlich. Ihre Vorkommnisse in Süddeutschland sind sporadisch. Der bekannte Fundort um Memmingen ist nicht der einzige, In Wür- temberg bei Kloster Roth (Münchroth nach einer mir von Büchele mir hierüber ertheilten Aufklärung -— aber nicht Roh, wie Koch schreibt). Nach Schnizlein bei Dinkelsbühl. Carez irrigua, SW. Linie: England, Belgien, bayrischer Wald (Rachel bis Lusen). östliches Tirol, wo sie ihren westlichsten Punkt erreicht und dann ihre Linie über Steiermark fortsetzt, anfangs öst- lich mit S.-Grenze, später nordöstlich gegen Petersburg. (in Ungarn fehlt sie) als SO.-Grenze. Care ornithopodioides. N. Grenze mit den Alpen, Carex sempervirens. N. Vom Schwarzwalde längs der Alpenkette. Carez tenuis, N. Ebenso. Hierochloa australis, NNW. Calamagrostis littorea, NO. Linie: Schweden, Belgien, Harz, Sachsen, München, Oesterreich, Steiermark, Ungarn. Arena subspicala. N. Grenze mit den Alpen. Durch die bier angeführten Bestimmungen sind indess die frü- beren statistischen Bestimmungen nicht w esentlich verändert worden, obgleich sich die Zahl der Pflanzenarten für die Flora sehr vermehrt hat. Wir haben in Südbayern: Dieotyledonen . . . . . . . 1300 Arten. Moneeotyledonen . . . . ...383 „ Gefässkryptogamen . . . . . 43 ,„ Gefässpflanzen im Ganzen . . 1726 „ Von diesen Pflanzen haben im genannten (iebiete oder an sei- nen Rändern eine Vegetationslinie: Dicotyledonen 269 Arten oder 20,8 Proc. sämnmtlicher Arten. Monocotyledonen 64 „ 16,7 u „ » Gefässkryptog, 4 ,„ 93 „5 » » Gefässpflanzen 337 „, 19,6 ,„ » 2" Diese Zahlenverhältnisse ändern nicht die aus den ähnlich lau- tenden in meiner Vegetat. Südb. S. 225 aufgestellten. Ebenso we- nig folgende. Bezeichnen wir diejenigen Nordlinien, welche durch den Nord- rand der Alpen gebildet werden durch N*, so ergeben sich für die einzelnen Linien folgende Artenzahlen. % In Südbayern sind: N Linien 69 = 17,9 Proc. S Linien 18 = 4,7 Pros. N , 106= %79 %„ SW ,„ 283 — ,74 ,„ N, „ v7 = 97 „ W097 „ 1} n 12 = 35 „ NW ,„ ı = 155 „ SO ,„ 141 = 37 „ Nimmt man die NO, N, NW Linien zusammen — N Linien, die NO, 0 und SO als O Linien u. s. f. so bekommen wir folgendes Verhältniss: N Linien 165 == 32,4 Proc. an. 1532 Proc. Wo. 14m 44 „ Ss „ Hm 98 „ 0 » 68 — 1236 „, Es ist unverändert dasselbe Verhbältniss, das sich auch früher 2.8.0. gezeigt hat nnd das sich auch beiden im bayerischen Walde liegenden Vegetationslinien zeigt. Es enthält die merkwürdige That- sache, dass in unserem Antheil sowohl am alpinischen als hereynischen Gebirgssystem beiweitem mehr süd- liche und östliche Pflanzen die Begrenzung ihres Are- als finden, als nördliche und westliche. Die Regelmässigkeit der Linien hat uns ausserdem von der Existenz der Pflanzenareale überzeugt und der Abhängigkeit ihrer Grenzen bis zu einem gewissen Grade von geographischen Verbhält- nissen, indem blos die radiale Entiernung von einem gewissen Mittelpunkt aus diese Linien vorzuschreiben pflegt, wo nicht Hinder- nisse gewaltsamerer Art in den Weg treten. Allein es fehlt selbst nicht an Beispielen, wo weder Bergzüge, noch die klimatischen Un- terschiede zwischen Nord und Süd eine Beugung der schnurgeraden Linie veranlassen, wie uns von den angeführten Thatsachen viele vorführen. Literatur H. R. Göppert, der kgl. botanische Garten der "Universität Breslau; nebsi einem Plane und einer Lithographie. Gör- litz, Heyn’sche Buchhandlung, 1857. 8. „Botanische Gärten haben unstreitig die Verpflichtung, zur Förderung und Verbreitang botanischer Kenntnisse beizutragen, aber dann auch meiner Ansicht nach entsprechendere Einrichtung za tref- 59 fen, als man bisher in ihnen zu finden gewohnt ist‘. So sagt der Verf. in der Vorrede und das ganze Büchelchen (96 pag. nebst einem Anhange: Ueber ein im hiesigen botanischen Garten zur Erläuterung der Steinkohlen-Formation errichtetes Profil“ 15 pag.) zeugt davon, dass es dem Verf. nicht blos beim Leiten der Arbeiten des Gartens, sondern auch beim Veröffentlichen dieser Beschreibung desselben damit Ernst gewesen. Ohne Veber- treibung kann man diesen Wegweiser als ein Muster erklären, wie solche eingerichtet werden sollten. In blühender anziehender Sprache weiss der Verfasser den Laien und angehenden Studirenden auf die wichtigsten Gegenstände, die sich seinem Auge beim Eintritte und ferneren Umherwandeln durch den Garten darbieten, aufmerksam zu machen und dabei gleichsam ihn anzuregen, immer weiter zu for- schen und immer auf's Neue ‚durch mannigfaltige Mittheilungen aus dem Reiche der Pflanzenwelt anzuziehen, Dabei weist der Verf. stets hin auf den vielfältigen Gebrauch, den die Technik, Mediein oder andere gemeinnützige Einrichtungen von ihnen oder deren Theis len zu machen wissen, so dass der Gebrauch dieses Wegweisers selbst diejenigen, denen die Botanik an sich fern liegt, nicht ermü- det, vielmehr recht eigentlich seinen Zweck eines angenehmen und unterhaltenden Begleiters erfüllt. Dabei sucht der Verfasser auch die Botanik noch dadurch zu popularisiren, d. h. gemeinverständlicher zu machen, dass er überall die zu erwähnenden Pflanzen augleich mit ihren botanischen aber auch mit deutschen Namen aufführt, da gerade die lateinische Nomenclatur so manche Liebhaber vom nähe- ren Studium der Wissenschaft zurückhält.— Es kann hier nicht der Ort sein, auf eine specielle Darlegung des Inhalts näher einzugehen — es wäre hiezu beinahe nöthig das Büchlein selbst abaudrucken —, doch sei es Ref. erlaubt, mit flüchtigen Zügen den Hauptinhalt, wie er in demselben vertheilt ist, kurz zu besprechen. „Die Gründung des Gartens‘ p. 1—5 gibt eine flüchtige Geschichte desselben von 1811, wo er in Folge der Vereinigung der Universität Frankfurt (a.d. 0.) mit Breslau von Dr. Heyde im Verein mit Link errichtet und vom Obergärtner Liebig angelegt und gepflegt wurde. Es wird darauf kurz dargelegt, was die späteren Directoren Treviranus und C. 6. Nees von Esenbeck, Letzterer unter Mithilfe des Obergärt- ners Schauer, für den Garten gethan, bis der Verfasser selbst 1852 die Direction des Gartens übernommen. Auf 5—9 wird die Lage und der Umfang des Gartens beschrieben und darauf p. 9-11 die Zahl der im Garten befindlichen Pflauzen (auf 12,000 angeschla- gen) nach den Hauptfamilien angegeben. Der Verf. meldet, dans er 60 so viel als möglich besorgt ist, Repräsentanten aller Familien zu erlangen und werden dann die 28 Familien aufgezählt, von welchen dem Garten solche bis dahin noch fehlen. Von p. 11—27 werden sowohl die Wohngebäude, als hauptsächlich die Gewächshäuser mit deren Inhalt näher beschrieben, wobei überall auf die technisch od. medicinisch wichtigsten, oder botanisch auffallendsten tropischen Ge- wächse, die oft in Prachtexemplaren vorhanden sind, aufmerksam gemacht und dabei das sorgfältige Studium des Verfassers, besonders der technologisch wichtigen Pflanzen, an den Tag gelegt wird. Eine kurze Darstellung des Personals und Etats des Gartens p. 27-28 zeigt um so deutlicher, wie viel wirklich Nützliches und Belehren- des mit verhältnissmässig geringen Mitteln ausgeführt werden kann, wenn eine durchdachte und sorgsame Leitung des Ganzen sich gel- tend macht. Nun folgt p. 28-34 ‚die wissenschaftliche Benützung und Einrichtung‘ des Gartens; es zeigt sich, dass der Pflanzeninhalt nach natürlichen Familien mit Rücksicht auf den Habitus der Pflan- Zen angeordnet ist, „da wir es nicht billigen können und es auch im Interesse der Cultur nicht anzuempfehlen ist, wenn, wie in man- chen botan. Gärten, durch allzuweit getriebene Consequenz die kraut- artigen Leguminosen oder Rosaceen z. B. neben den strauch- und baumartigen in Reihe und Glied steben‘‘. Weiter hat der Verf., um eine Uebersicht der mannigfaltigsten Pflanzenformen der Erdober- fläche zu erlangen, Aufstellungen von Gruppen lebender Pflanzen im Freien versucht, um die Ideen von Humboldt über Physiognomie der Pflanzen praktisch zu verwirklichen. In jedem Sommer werden dieser Gruppen 84 eingerichtet, die bier näher angeführt werden und wobei die Topfgewächse natürlieh nicht ausreichen, auch die nach natürlichen Familien angelegten Anpflanzungen der im Freien aus- dauernden Gewächse mit benutzt werden. Ebenso sind Uebersichten der Pflanzenformen einzelner Länder dargestellt und ähnliche Zusam- menstellungen von medieinisch oder technisch wichtigen Pflanzen, eine Einrichtung, die sowohl das Studium erleichtert, als auch fü, den Nichtstudirenden manch Interessantes darbietet, indem ihm da. durch ein Bild der verschiedenen Länder bezüglich der Pflanzenformen gegeben wird, wie es ihm ausserdem anders nicht, ale durch grosse Opfer auf Reisen zu sehen vergönnt ist, Interessant ist die Bemerkung (p. 31), dass nach 4-jähriger Beobachtung fast alle Pflanzen südli- cher, gemässigter und auch viele der tropischen Zone es recht gut vertragen, vom 15. Mai bis 15. Septbr. im Freien aufgestellt zu sein, ja vielleicht vertragen diess auch die meisten tropischen Pflanzen, worüber aber bis dahin die Erfahrung noch nichts gelehrt hat, da- 61 viele derselben zu hohen Preis kosten, als dass man leichtfertig Versuche damit anstellen könnte. Die Etiquettirung der Pflanzen befasst ausser dem systematischen Namen noch die Familie, das Vaterland und die etwaige medicinische oder technische Verwendung, wobei dann noch im Freien bei jeder Familie eine besondere Ta- fel diese anzeigt. Um aber auch eine Uebersicht des ganzen Ge- wäehsreiches mit einem Blick zu bieten, hat der eifrige Director etwa 600 Pflanzen auf Rabatten mit Bezeichnung der Familien und Classen so aufgestellt, dass dadurch alle Hauptfamilien repräsen- tirt sind. Diese Aufstellung hat sich dem Verfasser schon sehr lehrreich bewiesen und kann nicht genug zur Nachahmung anem- pfohlen werden, Nun folgt der Hauptabschnitt des Werkes (pag. 34—71): Leit- faden zum Besuche des Gartens oder Rundgang durch denselben, in fortgesetzter Hinweisnng auf den trefflich in Krei- demanier ausgeführten Plan des Gartens, wobei alle Gebäulichkei- ten zugleich in Ansicht eingezeichnet sind. Dieser Theil ist ausge- zeichnet lehrreich auch für den Leser, welcher nicht den Breslauer Garten besuchen kann und mit vielem Vergnügen folgt man dem Verfasser auf dem Plane von einem Pflänzchen zum andern, wo stets neue Gegenstände der Belehrung den Geist fesseln. Hier ist es auch, wo man so recht inne wird, wie sehr der Verf. Herr ist sei- nes Stoffes und dieses nicht nur bei der Beschreibang, sondern auch bei der zweckmässigen Vertheilung und Aufstellung desselben im Garten selbst. Ein ausführliches Eingehen in diesen Abschnitt würle jedoch hier zu weit fübren. — Es folgt nun eine Aufzählung der durch Dr. H. Scholtz im Garten gefundenen Thiere, ebenfalls mit ihren deutschen Benennungen (p. 71—84); es ist diess eine grössere Zahl, als man auf den ersten Augenblick wohl denken sollte und dieser Beitrag um so viel wichtiger und dankenswerther, da dadurch auch dem Laien die gewöhnlichen Freunde und Feinde der Gartencul- tur näher vorgeführt werden und seine Aufmerksamkeit darauf rege gemacht wird. Es sind bei dieser Aufzählung einige recht schätzens- werthe Wahrnehmungen aus der Oekonomie und Lebensweise dieser Thiere beigefügt, die zu weiteren Nachforschungen Anleitung geben. — Dem Werkchen ist noch, wie oben schon gemeldet, eine Beschrei- bung und recht gut ausgeführte graphische Darstellang des im Gar- ten errichteten Profils der Steinkohlen-Formation beigefügt, welche gleichsam einen Garten der Vorwelt repräsentirt, eine Zugabe, wie sie wohl selten in einem botanischen Garten gefunden werden mag. Das ganze Werk wird noch leichter zu benützen durch ein recht nenn un ame 62 sorgfältiges Verzeichniss aller im Werkehen selbst und seinem Än- hange erwähnten Pflanzennamen — sowohl deutscher als lateinischer — und paläontologischer Gegenstände. Mögen recht bald mehr der- gleichen Fübrer in botan, Gärten erscheinen und dadurch in diesen Gärten selbst ein edler Wetteifer entstehen, um die Palme des Ver- dienstes dem botanischen Garten zu Breslau und seinem eifrigen und würdigen Vorstande streitig zu machen, N Dr. A. Schnizlein, kurze Beschreibung des botanischen Gartens der Universität Erlangen. Erlangen, 1857. A. E. Junge’sche Univ.-Buchdruckerei. kl. 8. Auf 17 Seiten ist hier mitgetheilt, was der bot. Garten zu Er- langen enthält, um dadurch den bisher spärlichen Besuch desselben, der dem Mangel einer Erklärung des Gartens zugeschrieben wird, zu erhöhen nnd lebhaftere Theilnahme zu erwecken, sei es „zur Be- lehrung allein, oder auch nur zur angenehmen Beschanung der vie- len schönen Pflanzenformen, die oft kaum gesehen werden und ver- blühen, ohne die Liebe zur Pflanzenkenntniss und zum Gartenbau wecken und fördern zu können.“ Erst in neuerer Zeit hat man den Garten nach verschiedenen Richtungen zu vervollkommnen gestrebt, wenn gleich Manches noch den Stempel des Anfangs trägt. Der Garten ist klein, etwa !/—!/, so gross als der bot. Garten zu Bres- lau; seine Meereshöhe ist hier jedoch nicht angegeben. Das Ar- boretum, in verschiedene Gruppen vertheilt, deren jede die 'syste- matisch nahe verwandten Arten enthält, ‚ist und bleibt noch lange die schwächste Seite des Gartens‘‘; es ist erst neu angelegt, enthält nur jugendliche Eremplare und ist zu beengt, um eine gehörige Entwickelung derselben dereinst zu gestatten. Es werden aber nur Lindenartige, Rosskastanienarten und Ahornarten er- wähnt, die nebst andern (nicht bezeichneten) Familien beim Eingange stehen. Von weitereu Familien verlautet nichts mit Ausnahme eines „Filicetums, wo auch Alpenpflanzen Platz finden“. Das Arboretum scheint überhaupt nicht sehr viel wissenschaftlichen, vielleicht aber um so viel mehr landschaftlichen Werth zu haben. Dann kommt „das grosse Feld, das hauptsächlich vom s. g. System eingenom- men wird“, Die systematische Ordnung von De Candolle ist hie- bei befolgt. Auch hier. ist die Repräsentation zum Hauptprineip gemacht, jedoch in der von Göppert mit Recht getadelten Conse- quenz, — ,,s0 dass z. B. mitten unter krautartigen Gewächsen auch holzartige steben, wenn eine Familie beide enthält‘. „Zunächst 63 sehen wir das Feld der Arzneipflanzen‘‘, nur wenige fehlen hier noch völlig, die Stellen mancher sind jedoch bisweilen desshalb leer, „weil die zugehörigen Pflanzen ausländische sind und nur zur günstigen Jahreszeit hingesetzt werden können etc.“ — Dann kommen die Zwiebel- und Knollengewächse, an welche sich die Beete der einjährigen schliessen und hieran wieder die perennirenden Pflan- zen, zwischen welchen eine Unterbrechung zu Wasser- und Sumpf- pflanzen vorhanden ist, „deren zweckmässige Cultur darch mangeln- des, natürlich zufliessendes Wasser und lockeren Boden sehr erschwert wird.‘ Dann kommt wieder Arboretum, rechts Pinetum für 34 meist sehr junge Nadelhölzer und links Holzgewächse der Papilionaceae, Sambuceae und Urticeae ete. An der ganzen Südseite des Gartens befindet sich ein Schattenbeet für Alpenpflanzen. — Zwischen dem System vertheilt ist das s. g. Transitiv ‚für solche Pflanzen, die nicht zum beständigen Inhalt. des Gartens gehören, nicht gerade nothwendig sind, aber schon bisher vorhanden waren, oder doch auch nicht zuverlässlich bestimmt werden konnten.“ Auch für die Zierpflanzen sind besondere Theile des Gartens bestimmt. Eine Ab- theilung noch ist für Nutzpflanzen, die nicht auch zugleich Arznei- pflanzen sind, entbält daher mehr wichtige technische und landwirth- schaftliche Pflanzen. Ein Beet ist für Versuche, Auch Fruchtbäume finden sich auf den Längswegen als Repräsentanten der Pomologie. Im Freien werden allein 3000 Arten cultivirt. Auch für die Caltur der niederen Cryptogamen findet man Anfänge; von vielen derselben aber kann man nur sagen, „dass sie mehr gehegt als gepflegt wer- den“‘. — Die ausländischen Pflanzen sind in 5 Gewächshäuser ver- theilt und erreichen etwa 1600 Arten. „Als Hauptzweck hiebei gilt neben der Repräsentation der systematischen Abtheilungen und der Demonstration beim Unterricht, die durch ihre Lebens- weise merkwürdigsten und ebenso die Nutzpflanzen zu caulti- viren“. Es werden hier einige der physiologisch merkwürdigen Pflanzen und die Hauptfamilien namhaft gemacht, die in dem Garten repräsentirt sind. — Jm Garten befindet sich noch ein Zimmer als bot. Museum; ein Herbarium der deutschen Flora, der Flora von Erlangen, von ausländischen Pflanzen, jedoch meist in cultivirten Exemplaren. An diese Herbarien schliesst sich eine Sammlang für Entwickelangszustände, Abnormitäten, Wurzelbildungen; eine Holz- sammlung von 400 Sorten; eine Sammlung mikroskopischer Präparate für die Vorlesungen; eine pathologische Sammlung und eine 2500 Nro. starke Frucht- und Samensammiung; endlich eine Sammlung von 130 conservirten Pflansentbeilen in Alkohol ete. Vegetabilische Petre- a 64 facten fehlen fast gänzlich. Diess der Hauptinhalt des Schriftchens, dem noch eine Liste von ausländischen Nutzpflanzen des botanischen Gartens beigegeben ist. N: W. Lechler, Berberides Americae australis. Stutig. Schwei- zerbart. 1857. kl. 8. 59 pag. ' A. Diess kleine Büchlein wurde von dem leider für die Wissen- schaft za früh verblichenen eifrigen Reisenden Lechler hinterlassen und auf seinen Wunsch von &. Zeller zu Stuttgart herausgegeben und mit einer Aufzählung der von L. in Südamerika entdeckten Pflanzen (pag. 49—59) vermehrt. — Dieses Verzeichniss enthält unge- fähr 20 neue Gattungen und 379 Arten, von diesen kommen auf die Maclovianischen Inseln. . . 1 Gattg. und 12 Arten, die Länder der Magellans-Strasse 3 _ , „58 „ | 111 EEE BE 7 7: BR Peru . 8 5. „» 160 7? aus welchen Zahlen allein schon die Reichhaltigkeit der Sammlungen Lechler's kann geschlossen werden, zugleich aber auch der Eifer und die Sorgfalt zu ersehen sind, mit welchen dieser Reisende die von ihm besuchten Gegenden durchforscht hat. Derselbe Fleiss zeigt sich auch in dieser kleinen Monographie der Gattung Berberis, soweit sie in Südamerika sich findet, in welcher 56 Arten aufgezählt wer- den, worunter 11 neue Arten. Die Gattung ist in 2 Abtheilungen, die eine mit vielblüthigen, traubenförmigen und die andere mit ein- hlüthigen Blüthenstielen vertheili; den Diagnosen ist eine kurze Beschreibung beigefügt, worauf die verschiedenen Standorte unter Angabe der Nummer des Lechler’schen Herbariums angegeben sind, Rübmenswerth ist noch, dass bei dem Standorte nicht blos die Mee- reshöbe, sondern auch bei den selbstgesammelten Arten der Boden, auf welchem sie gefunden sind, angegeben werden. N. - Anzeige Gemüse-, Feld-, Gras-, Blumen-, Oekonomie- und Wald- Samen, Pflanzen und Knollen. . Der Unterzeichnete erlaubt sich hierdurch aufmerksam zu machen, dass sein neuen, sehr reichhaltiges Verzeichniss für 1858 über obige Artikel erschienen ist und auf frankirtes Verlangen durch Unterzeichneten umgehend franco eingesendet wird. Die Preise sind für vorzügliche, zuverlässig ächte, keimfähige Saat möglichst billig gestellt. Alle, Aufträge werden, wie seit vielen Jahren, prompt und reell zur Zufriedenheit der Herren Auftraggeber aus- gefübrt. Erfurt im Januar 1858. Ernst Benary, Samenhandlung, -Kunst- und Handelsgärtnerei, Redasteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck von F. Neubauer, FLORA in — Regensburg. 7. Februar. 1858. Inhalt: oRrIGINAL- ABHANDLUNG. Reinsch, über einige morpho- logische Abweichungen. (1. Ueber eine eigenthümliche morphologische Uin- bildung der männlichen Blüthe von Salix cinerea zur Zwitterbildung. 2. Ueber den Uebergang getrenater alternirender Wirtel iu eine zusammenhängende Spiralwindung bei Equisetum Telmateja.) — aurkor. v. Thümen-Gräfen- dorf, Ausgabe der Boragineae in getrockneten Exemplaren. — AnzBIce der Beiträge für die Sammlungen der k, bot. Gesellschaft. Ueber einige morphologische Abweichungen. Von P. Fr. Reinsch, Stud. philos. in Erlangen. (Hiezu die Steintafel IT.) 2) Veber eine eigenthümliche morphologische Umbil. dung der männlichen Blüthe von Saliz cinerea zur Zwitterbildung, (Vgl. Fig. 1. u. 2) Auf einer botanischen Excursion in den Thälern des fränkischen Jura entdeckte ich in einer einsamen \Waldschlucht einen vereinzelt stehenden männlichen Baum von Salir einerea, welcher meine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Blüthen dieses Weidenbanmes schienen einmännig zu sein, weil nur ein Staubgefüss, dessen langes Filamentum ein an der Spitze keulig verdicktes Ende besass, vor- handen war. Da aber in unserer Flora wenig einmännige Weiden sich vorfinden und die wenigen vorhandenen sich nicht mit der S. Cinerea verwechseln lassen, so konnte ich mir im Anfang nicht gleich denken, in welcher Beziehung sich dieser Ausnahmsfall zum norma- len Staubgefäss verhält, bis mich die nähere mikroskopische Unter- suchung belehrte, in welcher Art diese seltsame Umbilduug vor sich gegangen, Es findet sich nämlich statt der zwei Staubfäden ein einziger. Dieser einzige Staubfaden, welchen man sich aus in der Anlage ur- »prünglich zweien Staubfäden entstanden denken kann, besitzt in seinem Filamentum einen etwas verschiedneren anatomischen Bau wie das Filanentum im regelmässigen Zustande. Das Zellgewehe er- scheint dichter gedrängt und ist von mehreren Gefässen durchzogen, welche Seitenramificationen an die Zellgewebslagen abgeben, auf Flora 1858. 5. 5 66 welchen die Ovula aufsitzen. An der Spitze des nach oben zu keu- lig verdickten Filamentums finden sich 4 Antheren, statt 2, die der einfache Staubfaden der gewöhnlichen männlichen Blüthe besitzt, ein Beweis, dass dieses eine Staubgefäss wirklich durch Contraction aus zweien in der ursprünglichen Anlage gegebenen Staubgefässen zu einem Gebilde entstanden sei. Die Antheren, welche bei dem gewöhnlichen Staubfaden durch ein kurzes Conneectiv mit dem Fila- mentum verbunden sind, zeigen sich unmittelbar auf dem keulig ver- dickten Ende aufsitzen older auch in Höblungen eingeschlossen, wel- che unregelmässig in dem an der Spitze verbreiterten Zellgewebe des Filamentums vertheilt sind, Ausserdem ist das obere keulig verdickte Ende des Filamentums zum Fruchtknoten (germen) umge- wandelt, indem sich in dem saftreichen Zellgewebe eine Höhlung bildete und zur Pistillarhöhle sich umgestaltete. Die am Grunde und an den Seitenwänden dieser Höhlung befindlichen Ovula zeigen eben- falls eine anomale und höchst unregelmässige Bildung, indem die einen auf verzweigten aus in die Pistillarhöhle hineinragenden Zell- gewebsmassen gebildeten Stielen sich befinden und unentwickelter sind und die anderen entwickelteren auf der Innenwand der Pistillar- höhle aufsitzen, während bei der regelmässigen Bildung die Eichen ‘an den wandständigen Samenträger (Spermophorum pariet.) hängend angeheftet sind. Die Bildung des Poilens sowie die grösseren, ent- wickelteren Ovula zeigen in ihrem Bau nichts Anomales. Den Durchschnitt eines solchen zur zwitirigen Bildung veran- lassten Filamentums zeigt die Abbildung Fig. 1. Taf. II. Die Spitze des Filamentums des durch Zusanmenziekung ursprünglich zweier Staubfäden zu einem verwachsen:n Staubfadens hat sich getheilt, die beiden Theile haben sich zu Griflein umgestaltet, welche regelmässig gebildet und wie der gewöhnlich: Griffel der weiblichen Blüthe mit einer zweilappigen Narbe versehen sind. Die diesen Griffeln ange- hörigen Fruchtknoten, deren eigentlich zwei vorhanden sein sollten, da ein Fruchtknoten der regelmässigen Blüthe mit einem Griflel versehen ist, sind in einen zusammengezogen, in die zur Pistillar- höhle umgestalteie \:öhlenartige Erweiterung des Parenchyms der Spitze des Filamentums. Diese höhlenartige Erweiterung ist nach oben zu offen und trägt im Grunde und an den Seitenwänden die anomal auf den Zellgewehslagen aufsitzenden und unregelmässig gebildeten Ovula. Die Antheren sind an der Basis zu beiden Seiten des Griffels, wo dieser mit der zur Pistillarhöble umgestalteten Höb- lung im Parenchym zusammenhängt, in Höhlungen des Parenchyms eingebettet. Diese Zwittermetamorphose ist daher durch Zusammen“ 67 ‚tiehung zweier weiblichen Blüthen und einer männlichen zu Stande gekommen. Alle diese Verhältnisse sind bei Durchschnitien verschie- dener Filamente sehr wechselnd, Entweder sind die Antheren vor- herrschender und die Höhlung des Fruchtinotens mit den beiden Griffeln weniger entwickelt, die 4 Antlıeren verschmelzen alsdana in 2, welche auf der oberen Seite des Filamentums aufsitzen und deren jede durch eine Querwand in 2 Fächer getheilt ist; oder die Pistillarhöhle hat sich so beträchtlich entwickelt, dass die beträcht- lichere Anzahl der Eichen sich mehr und mehr der regelmässigen Bildung nähert und auf einem Samenträger hängend befestigt ist, und die Antheren sind so verkümmert, dass dieselben nur noch als kleines Bläschen mit gelblich gefärbtem Inhalt im Grißfelkanal zu erkennen sind. Die Höhlung hat sich in diesem Falle oben geschlos- sen, und die Griffel sind an der Basis verwachsen und nur an der Spitze getrenut. — Daran aber, dass diese Umgestaltung in stufen- weiser Entwicklung, bald mehr dem männlichen, bald mehr dem weiblichen nühernd, sich befindet, ist zu erkennen, dass durch die fortyesetzte und alljährliche Umgestaltung der Fortpflanzungsergane ein allmähliges Hinstreben zur Umbildung von einem Geschlecht zum andern — in unserem Falle vom männlichen zum weiblichen Geschlecht — und zuletzt der völlige Differentismus die Felge ist, entweder entstelit daher aus der ursprünglich männlichen Pflanze eine weibliche, . oder aus der weiblichen bildet sich eine männliche Pflanze. Durch diese eigenthümliche Anordnung ist das Befruchtungsorgan selbst zu einer metamorphosischen Zwitterbildung veranlasst worden, aber keineswegs mag in dieser metamorphosischen Umbilduug der Fortpflanzungsorgane ein vergeblicher Versuch der Natur erblickt werden, dem pflauzlichen Organismus die Fähigkeit zu ertheilen, sich über die Grenzen des ihm vorgeschriebenen Bildungsganges zu er- heben, vielmehr ist diese Zwitterbildung als solthe zu betrachten, weiche aus Elementen sich entwickelte, die in der Anlage schen vorhanden waren, keine neuen Elemente sind daher hinzugetreten, welche der entweder ursprünglich männlichen oder ursprünglich weib- lichen Pflanze zu dieser Umwandlung verhalfen, und es bedorfte nur der schaffenden Gewalt, diese nach dem in der Pflanze waltenden Gesetze an einander zu fügen. Bei vielen hermaphroditischen Blüthen sehen wir metamorphosische Umgestaltungen, sowohl von der äus- « seren Blüthendecke zur inneren, als auch von der inneren Blüthen- decke zu den Blüthenstauborganen, aber nie von den Blüthenstaub- Organen zu den Fruchtorganen, oder auch umgekehrt. Diese letztere metamorphosische Umgestaltung der Blüthentheile ist daher nur bei 7} ‘ 68 Pfanzen möglich, welchen sowohl die äussere, wie die innere Blü-, tbendecke, in ähnlicher Bedeutung der Blütbendecken höherer Pflan. zen*), fehlt. — Diese Art einer scheinbaren Zwitterbildung kann daher nur in der Art des Blüthenbaues ihre richtige Erklärungsweise finden, indem bei einer metamorphosischen Umgestaltung von Blüthen resp. deren einzelnen Theilen immer mehr oder weniger diejenigen Theile von dieser ergriffen werden, welche am leichtesten zu dieser Umgestaltung binneigen. Da der Blüthenbau der Salicineen ein sehr vereinfachter ist and die Organe, welche man den doppelten und ein- fachen Blüthendecken der höher organisirten Pflanzen gleichbedeu- tend annehmen kann, nur noch als rudimentäre Bildungen, als kleine Anhängsel der Seitengabelung der Achse (des Stielehen, worauf sich die Blüthe der Salicineen befindet) erscheinen, so kann es nicht an- ders möglich sein, als dass die Fortpflanzungsorgane selbst, welche die Weidenblüthe eigentlich allein zusammensetzen, durch die Me- tamorphose der weiblichen zur männlichen Blüthe zu einer Umbil- dung veranlasst werden. Die physiologische Verwerthung dieser Erscheinung für den Organismus ist sehr gering anzuschlagen und die Erscheinung selbst kann nicht als höhere Stufe der Entwicklung in Bezug der Fortpffanzung aufgefasst werden, da eine Befruchtung und Reifung der Eichen unter diesen Umständen unmöglich ist. „ Bei mehreren unserer Weidenarten, z. B. Salix purpurea, rubra, amygdalina, ist es nicht selten zu beobachten, dass dieselben Blü- thenkätzeben, entweder männliche oder weibliche, männlich und weib- lich zugleich sind, so dass entweder die Spitze des Kätzchens männ- lich und die Basis des Kätzchens we:blich, oder umgekehrt erscheint. In diesem Falle wird die zweihäusige Pflanze in eine einhäusige um- gewandelt, und eine Befruchtung und Reifung der Eichen ist, wenn es die Umstände gestatten, möglich. In diesem vorliegenden Fall aber wird die zwöibäusige Pflanze zur zwittrigen, aber durch Um- gestaltung von Organen, welche in Betracht ibrer eigentlichen Be- deutang durch ihre Missbildung diese seltsame Anomalie um so grel- ler ins Licht treten lassen; die physiologische Verwerthung derselben wird daher durch die anomale Vereinigung in ihrer Gesammtwirkung vernichtet. *) Die Drüsen uud Schuppenorgane der Salicineen sind zwar den Blüthen- decken der höheren Pflanzen analog, aber die Beziehungen zu den Ge- schlechtsorganen und die Bedeutungen hinsichtlich der Blattmetamorphose sind andere, 69 2. Ueber den Vebergang getrennter alternirender Wir- tel in eine zusammenhängende Spiralwindung bei einemSommerstengelvon Equisetum Teimateja Ehrh,, nebst einer mathematischen Anschauungsweise die- ser Erscheinung. (Hiezu Fig. 3 u. 4.) Bei Pflanzen, d:ren Achse sehr viele Wirtel trägt, welche aus einer grossen Anzahl von Blättern bestehen, kann es vorkommen, dass die Enifernung der Wirtel oder die Länge der Internodien an einer gewissen Stelie der Achse nieht mehr das in der Art der Na- tur der Pflanze liegende Gesetz der Länge der in regelmässiger Ent- fernung auf einander folgenden Internodien befolgt. Der beiden hier eintretenden Fälle sind zwei: einmal, wenn die Entfernung der In- ternodien grösser wird, die regelmässige Wirtelstellung und die Lage der sich entsprechenden Blätter zweier Wirtel wird in diesem Falle keine Veränderung erleiden; das andere Mal, wenn die Ent- fernung der Internodien sich verkleinert und zwar wird in diesem Falle, wenn die Annäherung zweier auf einander folgenden Wirtel in dem Maasse wächst, dass die Länge der Internodien oder die beiderseitige Entfernung zweier auf einander folgenden Wirtel fast = 0 oder auf eine sehr kleine Grösse redueirt wird, die anfangs bei verlängerten Internodien regelmässige Wirtelstellang der Blätter zu wesentlichen Umwandlungen veranlasst werden. Die Stellung der Blätter wird alsdann nicht mehr die wirtelige und die einzelnen ge- näherten Wirtel werden durch ein eigenthüwliches Verhalten der Achse nicht mehr durch Internodien getrennt sein. Ein allmähliger Uebergang je zweier auf einander folgenden Wirtel oder ein Inein. anderlaufen der Kreisumfänge derselben ist die Folge, und die durch diese Näherung der Internodien verursachten Erscheinungen geben sich durch die Schraubenlinie zu erkennen, welche innerhalb der Grenzen dieser abnormen Näherung sich erzeugt. Die Anheftungs- stellen der Blätter werden daher, dem Drange der in einander ver- laufenden Kreisumfänge folgend, ebenfalls in eine spiralige umge- wandelt, Bei diesem allmähligen Uebergang je zweier auf einander folgenden Wirtel wird aber die Achse sich nicht in derselben Weise in Beziehung der Blattstellung wie vorher im regelmässigen Verlauf der Wirtelstellung verhalten, Da die Blätter eines Wirtels jederzeit in Beziehung des Kreisumfanges der sämmtlichen Anheftungsstellen derselben normal stehen, so muss, wenn ein Uebergang zweier Wir- tel resp. deren Kreisumfänge stattfindet, auch die anfängliche Rich- tung der Blätter gegen die Achse geändert werden, die Blätter müs- sen ihre normale Richtung gegen die erzeugte Spirallinie unverändert x 78 beibehalten und stellen nun in ihrer Gesammtheit eine regelmässige Sehraubenfläche dar. Die Pflanzenachse wird aber bei diesem spi _ raligen Verlauf der Anheftungssteilen der Blätter nicht dieselbe blei- ben, als wenn die Annäherung und der allmählige Uebergang der Wirtel nicht stattgefunden hätte, indem die entsprechenden Blätter je zweier auf einander folgenden verkürzten Internodien nicht mehr in derselben Lage bleiben, welche sie bei regelmässiger Entfernung der Interuodien inne haben würden, sondern sie werden von jenem Purkte an, von welchem die Reihe der genüherten Wirtel beginnt, ven rechts nach links und unten nach oben {wenn sich nämlich der Beobachter in der Achse der Pflanze denkt) in der Richtung des Ineinanderlaufens der Kreisumfänge der Wirtel eine Drehung erlei- den. Diese Drehung oder besser Windung der Achse hält gleichen Schritt mit Eutstehung der Spirallinie der Anheftungsstellen der Blät- ter; da wo diese ihr Ende erreicht, d. bh. da wo die regelmässige Entfernung der Internodien wieder beginnt, bat auch die Drehung der Achse aufgehört. Ist an einer Stelle die Spirallinie steiler, d.h. ist an dieser Stelle das entsprechende Stück der Spirallinie aus einer Anzahl von Wirteln erzeugt, deren Internodien entfernter als die einer andern Stelle, wo die Spirallinie weniger steil, so ist auch die Achse weniger gedreht als in dem letzteren Falle. Die Drehung oder Windung der Achse von einem festen Punkt aus schliesst da- ber zwei Momente ein, welche man a!s die Veranlassung einestheils der veränderten Blattstellung anderentheils als die Veränderung der gegenseitigen Lage zweier anf einander folgenden verkürzten Inter- nodien herbeiführend betrachten kann, wenn man nicht umgekehrt eine dieser beiden Abweichungen, eine die andere veranlassend, als die Ursache der späteren daraus erfolgten Windung der Achse an- nehmen will. Denken wir uns z. B. zwei auf einander folgende Wirtel, der Einfachheit wegen mit einer gleichen Anzahl von Blät- tern, obgleich eigentlich die Anzahl der Blätter in je einem Wirtel nach oben zu allmählig abnimmt, einander auf ganz geringe Entfer- nung der Internodien genähert, so wird der obere Wirtel um eine geringe Grösse nach links (von unten nach oben gehend) mit der Achse gedreht, und zwar um so viel als unter den gegebenen Ver- hältnissen die Entfernung der Internodien es gestattet. Der auf den zweiten nach oben folgende genäherte Wirtel wird sich zum zweiten ebenso verhalten, der auf den dritten folgende der vierte zum drit- ten u. 8. f, Auf diese Weise wird also durch Summirung der klei- nen Curvenstücke, welehe durch den Uebergang der Kreisumfänge je zweier auf einander folgenden Wirtel gebildet werden, eine 71 zusammenhängende Spirallinie der Anheftungsstellen sämmtlicher Blätter erzeugt, und ebenso durch Snmmirung der kleinen gedrehten Achsenstücke zwischen je zwei genäherten Wirteln, die ganze ge- drehte Achse, welche sämmtliche genäherte Wirtel in sich schliesst. Um sich die Entstehungsweise dieser Spirallinie allgemein zu erklären, denke man sich in einer Cylinderfläche in gewisser Ent- fernung auf einander folgend Parallelkreise senkrecht die Achse des Cylinders durehschneidend, Die Peripherie dieser Kreise denke man sich in eine gleiche Anzahl von Thei- m — Be len getheilt, und zwar in der Art, — = dass von einem Theilstrich eines | | Kreises angefangen nach rechts und links jeder Theilstrich dieses Krei- Auf Br 177 Ps 16 ses mit den sämmtlieben entspre- N chenden Theilstrichen der oberen Aykrz j nn & und unteren Kreise in derselben in #.44 14 . der Cylinderfliche liegenden auf Asftz SA; 03 15 63 sämmtliche Kreisebenen senkrechten Ayktz ZI a VER 2 & Geraden liegt. A, . 7 C Wird nun, den untersten Kreis ud] A, *) als festgedacht, der Kreis A, um die Achse des Cylinders gedreht und zwar bis &, über ß,, hier- auf der Kreis A, bis a; über Y,, oder £, über d, u. s. f, dann der Kreis A, bis &, über }ı oder A, über &, u. s. f., ebenso beim Kreis As u.s. f., so wird im Winkelmaass ausgedrückt der Grad dieser Dre- hung sich folgendermassen darstellen: Es seien die Kreise A, A, Az... in n gleiche Theile getheilt, so wird der Kreis A, in der Richtung des Pfeiles um die Achse des Cylinders gedreht einen Bo- 1 — 360° beschreiben, der Kreis A, einen Bogen — “. 360°, en = gen n der Kreis A, einen Bogen — 2 360°, der nte Kreis einen Bo- Lv gen — ha 360° und wenn die Anzahl der Theilpunkte der Kreise = der Kreise selbst + 1, in welchem Falle — 360° — 360°, so wird 1] ie Schraubenlinie einen Umlauf um den Cylinder gemacht haben, d h, wenn man in dem Endpunkte derselben x, in dem als ruhend angenommenen Kreise A, eine Senkrechte errichtet, so wird diese die Schraubenlinie in demselben Punkt schneiden, in welchem diese Senkrechte den N + Iten oder nten Kreis triflt. Ist also die Dre- — *) Diese Zeichnung ist schematisch nicht geometrisch entworfen, 72 hung der anf einander folgenden Kreise A, A; Az... An in der Art erfolgt, dass die Drehung des zunächst immer nur um eine Ent- fernung %ı, ßı —= ß, yz=Ydı=... wächst, so werden fol- gende Reihen von Punkten in einer gewissen Relation stehen a, Bı Ya da & Bı yıd & 6 yı dı &3 Ca ns one ‘ und zwar stellt jede dieser Reihen Punkte einer Curve dar. Durch Verbindung der einzelnen Punkte irgend einer dieser Reihen durch eine stetige Linie erhält man die Curve selbst, welche einer regel- mässigen Schraubenlinie angehört und sich nach der entgegengesetz- ten Richtung erstreckt, nach welcher der Cylinder resp. dessen ein- zelne Zonen"A, A,, A, Az, As As... bewegt wurden, also von links nach rechts. Jede dieser Reihen stellt durch Verbindung der auf einander folgenden Punkte darch eine stetige Linie eine und ‚dieselbe Curve hinsichtlich der Krümmungsverhältnisse und zwar unter den gegebenen Bedingungen eine regelmässig gekrümmte Spi- rale dar. In Bezug auf den Punkt des rubenden Kreises A, ist es daher gleichgiltig, von welchem aus man die auf einander folgenden Cylinderzonen gedreht, für unseren Zweck ist es aber nothwendig später zu untersuchen, von welchem der Punkte «, AN... die nach oben gesteigerte Drehung der ganzen vegetabilischen Achse resp. deren einzelnen Cylinderzonen (A, A;ı . . .), der Internodien, erfolgte. Von dem Schnittpunkte aus, in welchem die im Anfangspunkt der Spirallinie errichtete Senkrechte den nten Kreis des ersten Um- laufs der Spirale trifft, beginnt nun ein neuer Umlauf der Spirale, welcher dem ersten vom ruhenden Punkte &, des ersten Kreises A, congruent ist, Dieser Punkt des nten Kreises des ersten Umlaufs der Spirale hat unter allen Punkten der einzelnen Kreise das Maxi- mum der Umdrehungsgeschwindigkeit erlangt und wird nun mit dem ihm angehörigen nten Kreis wie der anfängliche Punkt «, der Spirale im ersten Kreis A, ruhend, der nte Kreis des ersten Umlaufs der Spirale wird zum ruhenden Anfangskreis des zweiten Umlaufs. Die- selben Beschleunigungsgrössen der einzelnen Kreise für den zweiten Umlauf nehmen ebenso zu wie die des ersten Umlaufs und erreichen ihr Maximum beim nten Kreis (vom Anfangskreis des zweiten Um- laufs an gezählt). Der Endpunkt des zweiten Umlaufs, der Anfangs- punkt des dritten Umlaufs, wird nun wieder rubend und dasselbe 73 wiederholt sich wie beim ersten und zweiten Umlauf. Die Spiral- linie selbst wird daher in ihrer Stetigkeit keine Störungen erleiden und erstreckt sich auf der Cylinderfläche in unzähligen, immer con- gruenten Umläufen ins Unendliche. Anders aber gestalten sich die Verhältnisse der Curve, wenn die dieselben erzeugenden, anfangs constanten Factoren eine Verände- rung erleiden; die Stetigkeit der Curve wird daher unterbrochen, Die Einwirkungen aber, welche auf die Stetigkeit der Curve störend einwirken, sind von derselben Art, wie jene, welche die Stetigkeit derselben hervorriefen. Wenn sich daher die Anzahl der den Kreis A, in eine Amzahl gleicher Theile theilenden Punkte sowie die an- fangs constanten Entfernungen je zweier auf einander folgenden Kreise nach einem bestimmten Gesetz verändert, so erleidet auch die durch diese beiden Factoren erzeugte Curve in ihrer Stetigkeit eine Störung; die auf einander folgenden Umiäufe einer Curve wer- den sich ven nun an nicht mehr congruent sein und die Curve wird durch Zusammenwirken dieser beiden Factoren zu einer stetigen Ver- änderang der Krümmungsverhältnisse veranlasst werden, so dass die Curve oder deren Umläufe nach der Richtung hin, nach welcher sie sich erstreckt, allmählig verschiedenartige Krümmungen erhält, welche nach der Verschiedenheit der hier eintretenden Fälle verschiedene nach diesen sich richtende Eigenschaften annehmen. Durch diese Ver- änderang der im steten Wechsel sich befindenden zwei Faetoren, der Anzahl der Kreistheile und der gegenseitigen Entfernung dieser Kreise selbst, werden verschiedene Systeme von Spirallinien erzeugt, welche durch diese zwei Factoren unter einander entstehen und sich in 6 Hauptfälle zusammenfassen. 1. Es nimmt die Anzahl der Theilstriche der Kreise in einem bestimmten stetigen Verhältniss von unten nach oben ab, ebenso die Entfernungen je zweier auf einander folgenden Kreise. 2. Die Anzahl der Theilstriche wie im vorigen Falle, aber die Entfernung je zweier auf einander folgenden Kreise nach oben zu Wächst stetig. 3. Die Anzahl der Theilstriche wächst von unten nach oben in einem bestimmten Verhältniss, die Entfernung je zweier auf einan- der folgender Kreise nach oben wird stetig kleiner. 4. Die Anzahl der Theilstriche wie im vorigen Falle, die Ent- fernuug je zweier auf einander folgenden Kreise nach oben wird stetig grösser. 5. Die Anzahl der Theilstriche der Kreise von einem bestimmten Punkt aus wächst nach oben in einem bestimmten Verhältnisse uud 74 nimmt in demselben Verhältniss in denselben Kreisen nach unten ab, die Entfernung der Kreise bleibt constant. 6. Die Anzahl der Theilstriche bleibt in alien Kreisen constant, aber die Entfernung je zweier auf einander folgenden Kreise ist nicht in bestimmtem Verhältsisse ab oder zunehmend, sondern unre- gelmässig wechselnd, se dass die einzelnen Öylinderzonen selbst nicht mehr parallel sind, ist also die Peripherie des untersten Kreises A, in anfänglich n gleiche Tbeile getheilt gewesen und ist p die Constante, um wel- che sich die Anzahl der Theile je zweier auf einander folgenden Kreise ändert, ferner $ die (entweder positive oder negative) Difle- senz der Eutfernung je zweier Kreise, so sind die Fälle allgemein ausgedrückt Aı A; As Ay Pr An =. n n—p n—2p n—Sp P BA; Ad Asda As... 0... An—IAn e ed) e—2d e—3f e—(n—1)d Aı Ar Az Aı ee. An 2, | n n—p n—2p n—3p Ü A,d, A,ks Ash; Ads 2.2.20. An—1An e ets e42$ e+d e+(n—1)d Aı Ar As |. VE An j 3 n ntp n+t2p n+3p n+{n—1)p " Aıkı Ardz Azdı Ask, Pe An—1An e ee) e-2$ e-3$ e—(n—1)$ Aı As Az As Fa An 4 | n n+p nt2p n43p n+(n—1)p " AıA, A,kz Ask; AA; [er Er er An—iAn e e+5 e+2$ e+r3f e+n—1)d 5. imaginär. 6. imaginär. Von diesen 6 möglichen Fällen sind die letzten 2 imaginär, d.'i. es liegt in ihrer Relation ein Widerspruch, welcher sich mit der Bildungsweise der Spirallinie vereinigen lässt, es sind daher nur die 4 ersten Fälle zu betrachten, welche ein reelles Resultat ergeben. Je zwei dieser 4 Fälle entsprechen sich, d. h, es werden durch sie Systeme von Spirallinien erzeugt, welche in ihren Eigenschaften voll- kommen ähnlich sind. 1. erzeugt ein System von Spirallinien, wel- ebe in ihren Eigenschaften mit den von 3. erzeugten darin überein. stimmen, dass die Umläufe derselben nach oben zu allmählig steiler werden, zuletzt zur Kreislinie werden und mit dem unten Kreis des letzten Umlaufs zusammenfallen, die Umläufe der Spirale nach dem Anfangskreis (A,) zu, werden allmählig flacher und der erste Umlauf - 73 wird mit der senkrechten Linie zasammenfallen, weiche im Anfangs- punkte (x,) des untersten Kreises errichtet ist. Die von 2. oder 4. erzeugten Spirallinien sind in ihren Eigenschaften, dem Gang ihrer Umläufe, denen von 1. oder 3. erzeugten gerade entgegengesetzt. Diese Curven werden in ihrem ersten Umlauf mit dem Anfangskreis (Aı) fast zusammenfallen, die folgenden werden sehr steil, bierauf sieh allmählig verflachend; die zuletzt folgenden sind am flachsten und der letzte oberste Umlauf verläuft in seinem Ende in die indem Anfangspunkte (x,) des Anfangskreises errichtete Senkrechte. Wenden wir diese aligemeine mathematische Untersuchung über die möglichen Fälle der Entstehung von Spirallinien an einer Cylin- derfläche (der vegetabilischen Achse entsprechend) auf diese abnorme Veränderung der Blattstellung sowohl als auch auf die daraus er- folgte Drehung der ganzen Achse an, so finden wir, dass diese Er- scheinung nur aus den eben entwickelten Gesetzen sich ableiten lässt, und dass die erzeugenden Factoren sich a posteriori an dieser Linie in ihrer vollkommenen Ausbildang ebenso erkennen lassen; als ob dieselben im gesetzmässigen Verlauf nicht zur Bildung dieses anomalen Verbältnisses gezwungen worden. Sind daher die durch die abstracte mathematische Betrachtungsweise erkannten erzeugen- den Factoren dieser Spirallinie übereinstimmend mit dem a posteriori erkannten Wesen dieser analog sich bildenden Erscheinung selbst, so muss auch diese den gesetzwässigen Gang dieses abstracten Bil- dungsgesetzes inne halten uud die verursachenden Momente dieser Erscheinung sind bestimmt, wenn man diese Factoren (in morphelo- gischer Bedeutung) selbst kennt. Bei Betrachtung dieser Erschei- nung ist es daher nothwendig, diese selbst rein morphelogisch ins Auge zu fassen, ur.d da nun, um die Ursache einer Erscheinung zu finden, man zuerst die Erscheinung an und für sich, dann diese im Vergleich zu anderen gleichwerthigen Erscheinungen betrachtet und zuletzt das Prineip verfolgt, nach welchem der Bildungsgang der einen oder andern erfolgte, so ist es auch in diesem Falle nothwen- diz, aus den Erscheinungen, die, durch gleichwerthige Factoren her- vorgerufen, einen und denselben Verlauf bedingten, auf die Identität der Bildungsweise schliessen zu müssen d. h. analytisch nicht mor- phologisch räsonirend zu verfahren. ’ Das Object, bei welchem ich diese allgemeine Untersuchung vereinbaren will mit der natürlichen Bildungsweise, ist das Exemplar eines Sommerstengels von Eyuisetum Telmateja *), welches ich an Mm *) Die wenigen beobachteten Fälle dieser Spiralbildung an Eguisetum-Arten 76 einem quelligen Jurakalkabhang gefunden, welcher ganz mit diesem schönen Schachtelhalm, dem ansehnlichsten unserer Flora, bedeckt war. Dieses Exemplar besitzt mitten in der Reihe der in regelmäs- siger Entfernung auf einander folgenden Internodien, zwischen dem zwölften und dem unmittelbar darauf folgenden Internodium , eine durch verkürzte Internodien verursachte Spiralwindung, indem die Grenzen der bestimmten Anzahl der einzelnen der nach dem 12. In- ternodium folgenden übrigen Internodien, welche diese Spirallinie bilden, darch grosse Näherung nicht mehr kenntlich sind und eben dadurch die zusammenhängende Schraubenlinie darstellen. Das auf die Spirallinie folgende Internodium ist daher nicht das 14., sondern das sovielte von unten auf fortgezählt, als die Spirallinie verkürzte Internodien enthält. Die von unten nach oben auf einander folgen- den Blattwirtel folgen in regelmässig abnehmender Entfernung bis an den Anfaug der Spiralwindang; die zunächst auf die Spirallinie folgenden Wirtel ‚befolgen ganz dasselbe Gesetz der nach oben zu regelmässig abnehmenden Entfernung der Internodien, als ob die Anzahl der Wirtel, welche diesen verkürzten Internodien angehören, wirklich vorhanden, gleichgültig über die Stellung, in welcher die Blätter dieser sich befinden. Die Anzahl der Blätter in dem Wirtel unmittelbar oberhalb der Spiralwindung ist — 28, die desjenigen zunächst nach unten folgenden =— 30, die Anzahl der in der ganzen Spiralwindang befindlichen — 203. Dividirt man diese Anzahl durch das Mittel der Anzahl der Blätter des oberen und unteren Wirtels, so erhält man die Anzabl der Wirtel, welche diesen 203 Blättern ent- sprechen, es sind daher in dem Raum, welchen die Spiralwindung einnimmt, 7 Wirtel befindlich.. Wenn man annimmt, dass die Anzahl der Blätter in den nach oben auf einander folgenden Wirteln in arith- methischer Reihe abnimmt, und wenn man diese Reihe bis an den Anfang der Spirallinie sowie jenseits derselben kennt, so lässt sich die Anzabl der Blätter der Spirallinie, {ohne sie zu kennen, leicht berechnen. Es sei daher die Reihe von irgend einem Internodium unterhalb angefangen 34. 32. 30. 28. 236. 24. 22. 20. 2... .- gegeben und es sollen zwischen 30 und 28 (den ober und unterhalb ._—- ® sind in der Abhandlang von Milde in Nova Acta der Leop. Carol. Ae. d. Naturf. von 1839 mitgeteilt, unter andern auch ein im Berliner königl. Herbar aufbewahrtes Exemplar von Eyuisetum Telmateja, äholich dem meinigen. Ausserdem ist diese Spiralbildung beobachtet worden bei meh- reren vielwirteligen Pflanzen , so bei unserem Hippuris vulgaris, an den Jüngeren Aestchen von Caswarina stricta, bei Phylica-Arten u. a, 77 der Spirallinie befindlichen Internodien) 7 Glieder eingeschaltet wer- den, welche dasselbe Gesetz wie die gegebene Reihe befolgen sol- len, so findet man durch Interpolation die folgenden Glieder 30. 29°, 291. 29/4 29. 28%. 28). 28%/a. 28. Addirt man diese 7 interpolirten Glieder so erhält man die Summe = 203 == gleich der Anzahl der wirklich in der Spiralwindung vorhandenen Blätter. Das Ungereimte in Bezug auf einheitliche un- theilbare Grössen (Blätter, Wirtel) gibt zu erkennen, dass eben die- ses anomale Verhältniss der Blattsellung auf die Achse ebenso wie das der Zahl in seiner natürlichen Bedeutung gestört ist, und dass dieses abnorme Verhältniss in 2 Momenten, in seinen Factoren be- trachtet, ein anomales ist, in seinem einheitlichen Ganzen aber den normalen Typus wieder erlangt. Es ist also der Beweis geliefert, dass diese Spiralwindung wirklich aus den Umkreisen von 7 Inter- nodien gebildet ist, deren allmählige Näherung die oben allgemein betrachteten Erscheinungen herbeigeführt hat. Untersucht man diese Factoren — die Anzabl der Blätter und die Anzahl der genäherten Wirtel *) — in ihrer gegenseitigen Beziehung nach der oben gege- benen allgemeinen Betrachtungsweise, so findet man, dass durch diese eine Spirallinie erzeugt wird, welche fast 3 — 2"/, Umläufe macht, was durch genaue Messung — so weit sich Messungen bei Pflanzen anstellen lassen — mit der vorliegenden Pflanze ebenfalls genau übereinstimmt. Jeder Umlauf der Spirallinie schliesst nach den oben allgemein betrachteten Fällen (für den 1. Fall) annähernd == 22°%;,, Wirtel ein. Ebenso aber auch muss die nach oben all- mählig abnehmende Entfernung je zweier auf einander folgender Internodien ein siel,eres Kriterium für die Nichtigkeit dieser Entste- bungsweise darbieten. Nimmt man nämlich an, die Entfernung sei regelmässig abweichend, so müssen sich, bei einer plötzlichen Verkür- zung derselben und den daraus erfolgten oben betrachteten Erschei- Aungen, die diese verursachenden Momente noch später erkennen lassen, wenn nicht der Grad der Drehung der Achse, welche diese anomale Näherung der Internodien zur Folge hat, auch noch eine !heilweise Verkürzung der Achse herbeiführt. Da nun die Länge des aunächst nach unten und des zunächst nach oben folgenden Interno- diums, sowie die Länge der ganzen Spiralwindung bekannt ist, se lässt sich durch Interpolation, wie im vorigen Fall, die ursprüngliche mn *) Ebenso aber auch müsste als 3. Factor angenommen werden das Ver- hältniss der Entfernungen der angegebenen Internodien, sowie der zu suchenden, genährten nicht sichtbaren Internodien der Spirallinie. ”e Länge der verkürzten Internodien finden, aus der Anzahl der Um- läufe der Spirallinie oder, was identisch ist, aus dem Grad der Dre- hung der Achse lässt sich der Ueberschuss der Verkürzung berech- nen. Da man die Grösse, um welche sich die Entfernung je zweier ‚auf einander folgenden Internodien verändert, als constant betrachten kann, so wird dieser constaute Factor, welcher nach oben zu nega- tiv genommen wird *), in den verkürzten Internodien ebenfalls con- ‚stant bleiben, aber die ursprüngliche Grösse wird auf das Minimum redueirt, d. b. der constante Factor, um welchen sich die Entfernung je zweier genäherten Internodien ändert, wird nicht mehr derselbe wie vorher bei regelmässiger Entfernung der Internodien sein. Die Länge der ganzen Spiralwindung, welche die Summe dieser genä- herten Wirtel in sich schliesst, hat als Internodium wie die übrigen un den constanten Factor, um welchen sämmtliche Internodien von oben nach unten zunebmen **), sich geäudert, die Summe der con- stanten Factoren, daher der verkürzten Internodien kann — dem constanten Factor, um welchen sich die Entfernung der übrigen In- teruodien überhaupt ändert, gesetzt werden. Würde man nun in den absoluten Längenverhältnissen ebenso wie in den Zahlenver- hältnissen sichere Anhaltspunkte haben, se müsste dasselbe Bildungs- gesetz auch durch diesen Factor in seinen Werthangaben eine Be- stütigung erlangen. Die Art aber des organischen Wachsthums bringt es mit sich, dass die Gesetzmässigheit desselben mehr in den Zahlenverhältnissen als den mathematischen Raumverhältnissen sich ge'tend macht, die Untersuchung von dieser Seite aus — die geo- metrische — wird daher durch die in festen mathematischen Grös- sen sicher stehende — die arithınetische — im Werthe ihrer sicheren Bestimmung vermindert. j Wenn ich in diesem Versuch der Betrachtung eines einfachen Gegenstandes einen Weg eingeschlagen habe, welcher sich von un- serem wissenschaftlichen Verfahren der morphologischen Betrachtungs- weise mehr und mehr entfernt, so glaube ich durch diese mathe- matische Behandlungsweise den riebligen Weg zur Erkennung anzubahnen nicht verfehlt zu haben. Wenn man geglaubt hat, die mathematische Betrachtungsweise im Gebiete der Morphologie sei der Natur der Sache nicht angemessen, und wenn man sie anwendet, müsse dieselbe auf die natürlichen Verhältniese, welche jedermann *) Für den ersten Fall der sben 6 betrachteten möglichen Fälle, welcher das Bildungsgesetz für den Yall unseres vorliegenden Exemplares in sich schliesst. »*) Dieser consiante Faetor ist daher nach oben negativ. 8. Fall 1, br in die Augen springen, gleichsam aufgedrängt werden, um so zu sagen den einfachen Vorgang der Natur in analytische Formeln ein- zuzwängen, so ist dem entgegen zu halten, dass das Wesen der mathematischen Anschauung der Natur nicht darin besteht, eine For- mei — einen Ausdruck für alle möglichen Fälle — für einige alt gemeine Eigenschaften, die man auch ohne Formeln erkennen Kann, herzuleiten, sondern darin, wie in unserem Falle, festzustellen die gesetzmässige Entwickelung des Organischen innerhalb gewisser Grenzen, aus der Uebereinstimmung der allgemeinen Gesetze mit der organischen Entwickelung das Wachsthum desselben sicher zu stellen. Alle Erscheinungen der sichtbaren Natur befolgen den Weg der Gesetzmässigkeit, sind an gewisse Gesetze gebunden, welche sie nicht überschreiten können, die scheinbar regungslose, unorga- nische wie die allseitig thätige lebendige Natur. — Alles was daher den Weg eines gesetzmässigen Verlaufs inne hält, muss mit den Gesetzen der Matlıematik aufs innigste verknüpft sein. Die Mathe- matik verfolgt daher nicht blos den leitenden Faden der Idee, som dern sie zeichnet auch, indem sie aus ihrer idealen Betrachtung heraustritt, den Weg zur Erkenntniss der scheinbar die Schranken der Gesetzmässigkeit überschreitenden organischen Entwickelung. . Erklärung der Abbildungen auf Taf. IF. Fig. 3. Die Spiralwindung an unserem Exemplar in nicht ganz natürlicher Grösse. Fig, & Versinnlicht die Entstehungsweise der Spirallinie nach Fall 1., zu welchem unser Exemplar gehört, A, A, As... sind die Kreise, deren Theile nach Fall I nach oben stetig sich in einem bestimmten Verhältniss verringern, hier aber (der Kinfachheit wegen und auch in unserem gegebenen Falle fast constant) als constant in allen Kreisen nach oben angenommen ist. Das Verhältniss der Ent- fernungen A, A,, A, A; . .. wurde nach der Reihe... 19. 17, 5. 16. 14, 5. 13. 11, 5. 10.8, 5.7.5,5.4... (wie in unsern vorl. Falle) genommen. Der untere Kreis ist der Grundriss des Eylinder- abschnittes A, Az. Die Richtung der Pfeile deutet die Richtang, nach welcher die Cylinderzonen gedreht werden. Das gezeichnete Curvenstück bildet einen Umlauf, d. h. die Endpankte 12 und 0 lie- gen in einer in 12 errichteten Senkrechten. Man sieht an diesem Curvenstück wie dasselbe nach oben zu allmählig flacher wird aus dem Grade der grössten Steilheit, die folgenden Umläufe werden noch flacher und der letzte fällt mit einem Kreise An zusammen. a Aufruf. Da ich beabsichtige, die Boragineae (Asperifoliacene) Europa’s besonders Deutschland’s in getrockneten Exemplaren und zwar iu Fascikeln von je 25 Formen herauszugeben, so ersuche ich die Herrn Botaniker, mich gefälligst mit Beiträgen dazu zu unterstützen. Ich gebe für jede Art, Varietät oder Form, welche ich noch nicht besitze, den Fasecikel, in welchem ich dieselbe herausgebe, gratis, nur muss eben diese Art, Varietät oder Form mir in 150—200 gut- getrockneten, richtig bestimmten, vollständigen (Wurzel ) Exemplaren eingesendet werden, von seliner vorkommenden nehme ieh auch gern kleinere Mengen an, Bei der brieflichen Anmeldung von Pflanzen ersuche ich die Herrn Botaniker wir möglichst den blüthentragen- den Theil einer solchen Pflanze beizulegen, damit durchaus kein Usrecht in der Bestimmung obwalten könne. Meine Adresse ist bis 15. April d. J.: Dresden, post restante, von da an: Gräfendorf bei Jüterbog (Preussen). Dresden im Januar 1858. F. v. Thümen-Gräfendorf. Anzeige der im Jahre 1857 für die Sammlungen der königl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Schluss) 204) Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. 1858. _. Bog. 13-24. 1857. Bog. 1—7. 205) Report of the Commissioner_of Patents for the year 1855, Agriculture. Washington, 1856. 206) Report of the Superintendent of the Coast Survey, showing the progress of the Survey during the year 1855. Washington, 1856. 207) Hitchock, Illustrations of Surface Geology. Washington, 1857. 208) Weiss, Studien aus der Natur. Troppau, 1858. 209) Derseilbe, über ein neues Vorkommen der Spaltöffaungen, Wien, 1857. 210) Derseibe, Beiträge zur Kenntnis der S altöffuungen, Wien, 1857. 211) Hübner, praktische Pfianzenkunde. Pots am, 1897. 212) De Candolle, Prodromus Systematis naturalis regni vegetabilis, Pars XIV. Sectio posterior, Parisiis, 1857. 319 Wimmer’s Flora von Schlesien. Dritte Bearbeitung. Bresiau 1857. 215 on 207, Geschichte der Botanik. IV, Band. Königsberg, 1857. n un ichura,ü teph jalı 4. 216) Bulletin de la soci Toper. des ı ur han 1855 No. I ete Imper, des nat , N—IiV. 1857. No, I. Moscou, 1856,57. niuten de Moscou. 1855. No. 217) Oesterreich, botanisches Wochenblatt. 1857. No, 42-46. Redactsur und Verleger: Dr. Fürurohr. Druck von F, Neubauer, FLORA. — in —— WE 6. Regensburg. 14. Februar. 1858. , Inhalts orıcınaL - asHanpLung. Arnold, die Lichenen des frän- kischen Jura, — Anmzeicen, De Bary, Wachsmodelle für entwicklungsge - schichtliche Demonstrationen. Beiträge für die Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft. Die Lichenen des fränkischen Jura. Von F. Arnold, kgl. Assessor in Eichstätt. Unter diesem Titel wird nach und nach ein Verzeichniss aller von mir im Gebiete des fränkischen Jura *) beobachteten Flechten erscheinen. Zur Zeit ist zwar nur die Lichenenflera von Muggen- dorf und Eichstätt näher bekannt: allein nicht nur ist es gerechtfer- tigt, von der Flora des einen Theiles einer geognostischen Formation einen sicheren Schluss auf diejenige der übrigen, zur nämlichen Formation gehörigen Gegenden des Gebiets zu ziehen, sondern es soll sich die Untersuchung auch auf diese letzteren im Laufe der Zeit erstrecken. 1. Berücksichtigt man die bervorragende Bedeutung, welche die Beschaffenheit des Bodens auf das Vorkommen der Flechten äussert, s0 dürfte es nicht überflüssig sein, deren speciellen Aufzählung eine kurze Darstellung der Schichten des Jura vorauszuschicken, welche dann den späteren Bezeichnungen der Standorte zu Grunde liegen soll. a) Ueber den unteren und mittleren Jura lässt sich zar Zeit nicht‘ viel sagen; theils, weil es an genügenden Beobachtungen fehlt, theils auch, weil das meist wohl bebaute Land von vornherein den Liche- nologen wenig anzieht. Daher kann mit Umgehung der im Wie- sentthale von Forchheim bis Ebermannstadt und bei Weischenfell auftretenden, hieher gehörigen Sandschichten sogleich die Umgebung EEE *) 5. Fiora 1855, p. 211. Plora 1858. 6 6 82 von Weissenburg hervorgehoben werden, wo*) der obere Jura auf einer Unterlage des Lias und Oolith empor zu steigen beginnt, und die zahlreichen Felsblöcke des Rohrbergs bis zur Ludwigshöhe einen umfassenderen Blick auf die Fiora dieser Abtheilung gestatten. Ein weicher Sandstein von bräunlich.gelber Farbe beherbergt hier die nämlichen Flechten, welche um Erlangen **), Dietenhofen und Ans- bach im Keuper- Gebiete die gewöhnliche Erscheinung bilden. — Lecanora atra Ach. mit var. grumosa Pers.; Urceolaria scruposa Ach.; Acarospora smaragdulaäAch.; Leridea sabuletorum v. coniops Sch. und fumosa Ach.; Pertusaria rupestris DE. wuchern in ab- gerundeten, breiten Flecken und nur ausnahmsweise zeigt eine und die andere.Art die Nähe des Kalkes an, wie Acarospora macrospora Hepp., Endocarpon miniatum L., Catopyrenium 'cinercum Pers. Der Sandstein zeigt sich meist in Gestalt zerstreut umberliegender Blöcke bis zu 4° im Durchmesser, seltener als ziemlich freistehender Fels bis zu 12‘ Höhe; zwischen Weissenburg und der Ludwigshöhe tritt er auf dem karg begrasten Abhange in niedrigen Wänden von 2—3' mit Buellia scabrosa Ach. zu Tage und alle diese Stellen sind kahl und nicht mit Wald bedeckt. Diese Sandsteine nun sollen mit Beziehung auf obige geognostische Karte als Oolith bezeichnet werden. b) Unmittelbar über diesem Velith liegt als erstes Glied des oberen, weissen Jura sowohl am Judenberg bei Pretzfeld als um Weissenburg von der Wülzburg über die Ludwigshöhe bis nach Det- tenbeim ein wagerecht geschichteter Kalk, zu welchem ohne Zweifel auch die vielen kleinen, in dieser Gegend und auf dem Rohrberga umherliegenden Kalksteine gehören. Dieselbe Erscheinung eines in dieken Platten geschichteten Kalks bietet sich [im Langethal bei Streitberg und gleich ober der Muggendorfer Muschelquelle dar; vereinzelt aber bedecken kleinere Trümmer den Waldboden zwischen Muggendorf und Baumfaurt. . e) Zweckmässig wird der Lichenologe hier sofort auf ‘die übri- gen grösseren, oft sehr mächtigen plumpen Kalkfelsen und Wände blicken, welche zunächst in Oberfranken auf dem Brand bei Hetzels- dorf und dem Hummerberg bei Streitberg noch den Gipfel des Ber- ges bilden, allmählig aber längs des Wiesentihales immer weiter herabsteigen und zuletzt nur ausnahmsweise, wie bei der Beh- *) 8. die geognostisch-topographische Karte des Wörnitz- und Altmühlthals von Schnizlein und Frickhinger 1855. *) 8. Martius Flora crypt, Erlaugensis, 1817. p. 199 &, s3 ringer und Schottersmühle aus der Umgebung des Dolomits hervor- ragen. Von Streitberg bis zum Langethal und der Steinleiten ober der Wöhrmühle schliessen die Berge, soweit sie vom Thale aus sichtbar sind, oben noch mit Kalkfelsen ab; allein nicht nur ist der Dolomit bald da bald dort eingestreut, sondern die zahlreichen oben auf der Bergfläche weit und breit sich erhebenden, oft bewaldeten Felshügel bestehen durchweg aus Dolomit. Von Muggendorf an sind die Kalkfelsen längs der Thalsohle auf der linken Seite des Flusses *) grösser, als auf der rechten, mehr-+eschatteten und nördlichen Seite, wo sie beim Leitsderfer Brunnen abschliessen: überall dem Licheno- logen durch eine reiche Flora willkommen. Im Süden des Gebietes sind die bedeutenden Kalkfelsen im Alt- mühlthale zwischen Breitenfurt und Dollnstein zu nennen, die da- selbst grappenweise, mit Dolomit untermischt sich längs des Berg- abbanges hinziehen und, in jener Gegend sich noch weiter erstreckend, auch oberhalb Zimmern bei Pappenheim wieder hervortreten. d) Das am meisten verbreitete. Gestein im Jura ist offenbar der Dolomit. Ihm gegenüber steht im Wiesent- und Altmühlthale der Kalk als Ausnahme da und es ist bei diesem Umstande nicht nötbig, specielle Localitäten aufzuführen. tenug, dass das Wiesentthal von der Saxenmühle an, das ganze Rabenecker und Tüchersfelder Tbal mit Dolomit angefüllt sivd, aus welchem bekanntlich auch die zahl- reichen Knochenhöhlen jener Gesend bestehen. An Farbe und Härte ist der Dolomit nicht überall sich gleich, öfters wegen vermehrten Gehaltes an Bittererde von sandigem Aussehen: aher immer besitzt er eine im Ganzen sehr gleichförmige Flora von Kalkflechten, ohne dass selbst an den scheinbar sandigsten Stellen, wie an den hohen Felswänden bei Kipfenberg und der Riesenburg bei Muggendorf nur eine einzige jener ächten Kieselflechten, wie sie der Volith und Keuper auf sich tragen, zum Vorschein käme. Für die Eiechstitter Gegend ist übrigens zu bemerken, dass hier vielfach, vorzüglich am Abhange des Wintershofer Bergs, im Laubwalde bei Landersbofen and in den Schluchten vor Obereichstätt ein dem Kalke ziemlich nahe stehender Dolomit auftritt, dessen Felsen schon von Weiten durch eigenthümlich abgerundete Construction, sowie am Ueberzuge weiss und hellkrustiger Flechten kenntlich sind. Gleichwie der Kalk den Dolomit an Reichthum schöner Flechten zu übertreffen scheint, so steht auch in dieser Beziehung (nach den bisherigen Beobachtun- gen) die bezeichnete Felsbildung dem übrigen Dolomit voran. *) Zweklesgraben, gegenüber Baumfurt und gegenüber Geilenreuth. 6 “ 84 e) Dem Dolomit liegt in der Altmühlgegend an verschiedenen Stel. ien der Solenhofer Kalkschiefer auf, welcher hauptsächlich zwischen Mörnsheim und Solenhofen die Lithographiesteine liefert und zu ander- weitigen technischen Zwecken verwendet wird. Selhstverständlich wird man innerhalb der Steinbrüche nicht nach Flechten suchen; dagegen dürften sich an den seit Jahren, oft seit Menschengedenken aus den Steinbrüchen den Berg hinabgeworfenen Steintrümmern interessante Untersuchungen über die Art und Zeit des Wachsthums der Flechten anstellen lassen. Um Eichstätt ist dieser Schiefer bedeutend schmäch- tiger und dünner (s. 8. Dachschiefer); die Steinbrüche erstrecken sich vom Plateau des Wintershofer Bergs bis nahe zu Obereichstätt; der Lichenologe wird jedoch den oft massenhaft umbherliegenden, kleinen Platten und Kalksteinen im Laubwalde .der Anlagen und oberhalb Wasserzell oder an den kahlen Höhen zwischen Mariastein "and Obereichstätt entschieden den Vorzug geben, Denn an diese umherliegenden Kalksteine knüpft sich eine mannigfache und wie es scheint, auch eigenthümliche Flechtenflora. “ f) Während der bisher ad b.—e. geschilderte weisse Jura in seinen Abtheilungen gleichmässig das Bild einer Flora von Kalk- pflanzen gewährt, so fehlt es doch nicht an einer Basis für Kiesel- flechten im Gebiete, nämlich solchen Arten, die ganz und gar vom Kalk ausgeschlossen, sofort mit dem Auftreten von kieselhaltigem Gesteine gegeben sind. Zwischen Solenhofen und Mörnsheim kom- men Quarzblöcke, bei Eichstätt erdige Quarze, Hornsteine und ähn- liche Gebilde an vielen Stellen, z. B. Hessenthal, Schweinspark, längs des Weges oberhalb Mariastein vereinzelt oder in Steinhaufen beisammen liegend vor. Diese aber in Verbindung mit den Sand- steinen des braunen Jura (s. oben al a), den gebrannten Dachzie- geln und dem bald da, bald;dort lehmig sandigen Boden *) liefern das Material für eine selbstständige, von derjenigen des Kalkes (b.—e.) wesentlich verschiedene Lichenenflora. Der Nachweis hiefür wird sich bei Aufzählung der einzelnen Standorte der Arten von selbst ergeben. 2. Ueber die Schichten des weissen Jura (1. b.-e) lassen sich folgende, allgemeine Bemerkungen aufstellen: a) Weit wichtiger als eine Eintbeilang in Kalk- und Dolomit- Flechten ist die Eintbeilaung nach Standorten. Die bisherige Erfah- rung hat gezeigt, dass nicht blos der grüssere Theil der Steinflech- ten dem Kalke und Dolomit gemeinschaftlich zukommt, sondern *) 8. Flora. 1857. p. 113. 85 dass viele Species anfünglich nur auf dem einen Gesteine angeirof- fen, nachträglich in anderer Gegend anch auf dem anderen zum Vor- scheine kamen. Wäre der schwäbische Jura in Würtemberg, wo Dolemit weniger häufig auftritt, besser bekannt, so würde die Ueber- einstimmung der Kalk- und Dolomitflora noch weit mehr ins Licht fallen. b) Hinsichtlich des Standortes aber scheint mir der bedeutendste Unterschied darin zu liegen, ob der Stein und Fels, auf welchem die Fiechte wächst, in schattiger oder sonniger Lage sich befindet, Nur wenige Flechten verbalten sich biegegen gleichgültig, wie Ver* rucaria caleiseda (Schrad.) Hepp. exs. 428. oder Sarcogyne prui- nosa Mass. , Sodann ist die Grösse des steinigen Substrates za berücksichti- gen; an den mächtigen Felsen und Wänden gedeihen Flechten, welche kleineren Trümmern und umherliegenden Steinen gänzlich fehlen und umgekehrt. Selbst die Gestalt der Unterlage, ob es sich um eine breite Wand oder Felszacken handelt, ist keineswegs gleichgültig; und am Grunde der Felsen, an niedrigen über dem begrasten Boden hervorstebenden und dadurch mehr Feuchtigkeit enthaltenden Blöcken und Riffen prägt sich ein anderer Charakter der Flora aus, als an ılen sonnverbrannten Gipfeln. Zur Zeit mögen diese Andeutungen genügen; aus der Bezeichnung der speciellen Fundorte werden die entsprechenden Flechtengruppen (wenigstens in allgemeinen Umris- sen) sich zusammen stellen lassen. 3. Auf ähnliche Weise liessen sich derartige Gruppen noch in anderen Richtungen fisiren: im Waldboden gegenüber dem steinigen Boden kahler Bergeshöhen; in der glatten oder tief rissigen Rinde junger oder alter Bäume, des Laub- oder Nadelholzes u. s. w. liegen mannigfache Anhaltspunkte für solehen Zweck, Gegenwärtig aber, wo die Acten noch lange nicht geschlossen sind, kann es lediglich bei dieser allgemeinen Notiz sein Bewenden haben. 4. Es lässt sich nicht genau ermitteln, wer sich zuerst mit den Lichenen des fränkischen Jura beschäftigte, Schon in Goldfuss (Beschreibung der Umgebung von Muggendorf, 1811) sind mehrere Arten, besonders Biatora lestacea Hff. erwähnt. Später hat v. Mar- tius seine Excursionen von Erlangen aus zur Ehrenbürg bis nach Muggendorf ausgedehnt und die Resultate in derFlora cerypt. Erlan- gensis 1817 niedergelegt. Auf dieses für die Flora des Gebiets be- deutungsvolle Werk werde ich bei den einzelnen Arten stets Bezug nehmen. — Ungefähr im Jahre 1821 durchforschte Laurer dasLa- berthal von Regensburg aus und entdeckte Meppia adgiutinata Kpih.; 86 es ist Hoffnung vorhanden, dass die Ergebnisse dieser Reise seiner Zeit noch zur Veröffentlichung gelangen werden. Seit dem Jahre 1854 endlich habe ich es versucht, die Flech- ten von Muggendorf und Eichstätt nach Kräften zu sammeln, wovon das hier folgende Verzeichniss Zeuge sein soll. Bekanntlich ist je- doch die neuerdings entstandene Verwirrung in der Lichenologie -noch nicht völlig verschwunden: und um möglichst sicher zu consta- ‚tiren, was denn eigentlich unter den verschiedenen Namen verstan- .den sei, habe ich: " . a) an befreundete Lichenologen die Mehrzahl aller gesammelten Flechten unter bestimmten Nummern gesendet; insbesondere in den Herbarien der Ilerren Hepp, Körber, v. Krempelhuber und Massalongo sind sämmtliche so bezeichnete Flechten vertreten und eine grosse Zahl befindet sich auch im k, Staatsherbarium zu München, sowie der Sammlung des Museum des Jardin des Plantes zu Paris. Ich eitire diese Nummern bei den einzelnen Standorten mit einem Ausrufungszeichen (}). b) Ausserdem habe ich in den veröffentlichten Collecetioneu der Herren Hepp, Körber, Massalongo, Rabenhorst und v, Zwackh eine Reihe — gegenwärtig nahezn ein Drittel — der Jura-Species niedergelegt, so dass der Besitzer dieser Sammlungen zugleich das einigermassen entsprechende Bild der Flora des Gebiets erhält. BeiAngabe der Fundorte werde ich die Sammlung, in wel- cher auf solche Weise die betreflende Flechte enthalten ist, speciell anführen. Bei dieser Gelegenheit aber sage ich genannten Herren Hepp; Körber, v. Krempelhuber und Massalongo für die vielfach mir ertheilten, freundlichen Belehrungen meinen besten Dank! Sectio I. PHYCOLICHENES. *) A. Eymnocarpi. Ordo I. Collemacemw. Trib. I. Collemee. EL. Collema Noffm. 1. €. cheileum Ach. syn. 310. Schär. Enum. p. 257° Körb. ayst. L. 402.? Steril an Dolomitfelsen unweit des Eingangs zur Sophienhöble bei Rabenstein in Oberfranken. (196) {teste Nylander in lit. !) @. fuscatum Hepp. in lit. Jan. 1858. *”) S. Massalongo Sched. crit. 1855. p. 14. 87 Steril auf Erde des selten befahrenen Fahrwegs zwischen dem Hirschparkhaus und der Fasanerie bei Eichstätt. Gemeinschaftlich “mit C. pulposum Ach. (746!) 2. C. subtile (Schrad.) Schär. Enum. 250. Coll. cheileum ß. byssinum Körb. Lich. germ. sel. 60. syst. 402. p. p. Exs. Hepp. Lich. eur, exs. 413. Körb. Lich. germ. sel. 60. Auf Erde alter Strassenmauern bei Eichstätt gemeinschaftlich mit der folgenden Art und zwar: a) unweit der Dreifaltigkeitskapelle (356!) (Körb. lich. germ. sel. 60.) b) bei Wasserzell. 3. C. pulposum Ach. lich. 632. Syn. 311. Schär. Enum. 258. Körb. syst. L. 404 p. p. Mass. mem. 81. Mart. Fl. erypt. Erl. 230 p: p. Ess. Zw. lich. 160. 161. Mass. lich. It. exs, 342. Hepp, lich, eur. 417, Rabhst. lich, eur. 72. Auf Erde hie und da: a) auf sandhaltigem Boden des Wald- weges hei Landershofen unweit Eichstätt mit Jungermannia biden- tata, Barbula fallax (655'!); dann anf Erde alter Strassenmauern bei Eichstätt nicht selten. b) bei Muggendorf am Wege zur Rosen- müllershöhle, ? ec) auf kleinen umherliegenden Steinen der Ehrenbürg bei Forchheim (717!); ?d) auf der Ehrenbürg (711!) und anderwärts findet sich auf steinigem Boden kahler Bergrücken eine zwischen pulposum und dem ächten multiflorum in der Mitte stehende Form. ß. erustaceum Schär. Enum. p. 259. Rabhst. D. L. p. 53. Auf steinigem Boden kahler Bergeshöhen: a) um Streitberg und Muggendorf hie und da; b) bei Eichstätt zwischen Mariastein und Obereichstätt und am Wege vor dem Hirschparke (408!); c) ober- halb Zimmern bei Pappenbeim. 4. C. multiflorum (Schär.) Hepp. lich. eur. 87. C. tenar Körb. syst. L. 404 p. p. Exs. Hepp. lich. eur. 87. a) Auf Waldboden zwischen Moosen im Laubwalde der Ludwigs- höhe bei Weissenburg; b) ebenso unterhalb Gössweinstein und im Langethale bei Streitberg. Exemplare von diesen Standorten wur- den von Hepp (in lit.) bestätigt. Sowohl feucht als trocken gut zu kennen; die bläulichgraue Farbe des trockenen Thallus erscheint besonders charakteristisch. c) Auf Erde beschatteter Dolomitblöcke in der Schlucht ober dem Leitsdorfer Brunnen im Wiesentthale (480'!}; d) auf bemooster Erde der Dolomitfelsen unweit der Riesenburg bei Muggendorf (1481). Ob die Exemplare dieser Standorte c. und d. zur Stammform gehören oder als Varietät abzuscheiden sind, ist zur Zeit noch zweifelhaft, 5. C. molybdinum Körb. eyst. L. 410. Exs, Körb. lich, germ. sel. 177.? Zw. lich, 156. B.? a) An Kalkfelsen des Geilenreuther Brunnens im Wiesentthale (153!); b) dessgleichen beim Oberfellndorfer Brunnen unweit Streit- berg (736). “Die in genannten beiden Collectionen enthaltenen, von Sauter gesammelten Salzburger Exemplare stimmen nicht vollständig zur fränkischen Flechte und haben mit Coll. plicatile Ach. viele Aehn- lichkeit. 6. €. granosum (Wulf.) Sehär, Euum. 253. Körb. syst. L. 407. Mass. mem. 85. Rabhat. L. D. 53. Eis. Schär. lich, helv. 4328, Zw. lich. 170. Körb. lich. germ. sel. 178. Massa. lich, It. exs. 215. In Laubwaldungen: a) steril nicht selten auf Erde, Steinen und besonders zwischen Moosen; b) c. apoth. in der Schlucht des Lange- thals bei Streitberg und unterhalb Geilenreuth (28'}; dann im Zweck- lesgraben bei Muggendorf; c) ferner ce. apoth. an Dolomitfelsen im Walde zwischen Pottenstein und, Tüchersfeld in Oberfranken (Körb. lich. germ. sel. 178.); d) eine Form mit trocken bläulich grauem Thallus an einer beschatteten Dolomitwand im Tiefenthale bei Eich- stätt, steril (422!). 7. C. palmatum Ach, prod, 54. syn. 319. Schär. Enum. crit. 254. — Exs. Körb. lich. germ. sel. 146. Steril auf Erde der Strassenmauern zwischen Eichstätt und dem Tiefenthale (390!). (Körb. lich. germ. sel. 146.) 8. C. plicatile Ach. syn. 314, Schär. Enum. p. 258. Körb. syst. 1. p. 409. Exs. Hepp. lich. eur. 86. Zw. lich. exs. 156. bis. Steril an Dolomitfelsen: a) bei Weischenfeld in Oberfranken (150!); b) im Tiefenthale bei Eichstätt an einer vom herabrieseln- den Quellwasser feucht erhaltenen Stelle. (387!) Da die Flechte nor steril gefunden wurde, so lässt sich nicht mit aller Bestimmtheit deren Uebereinstimmung mit obigen Citaten aussprechen. : 9. C. multifidum Scop. Schär. Enum. p. 254. Körhb. syst. L. p. 409. Rabhst. L. D. p. 51. Mart. Fl. erypt. Erl. p. 231. x, complicalum Schär. Enum. p. 255. Körb, syst. L. p. 409. Mass. mem. p. 82. Auf Kalkfelsen bei Muggendorf. £. jacobeaefolium Schrk. Scehär. Enum. p. 255. Körb. syst. I..p. 409. Mass. mem. 82, Fxs. Schär. lich. belv, 422. Rabhst. lich, eur. 219. 80 Scheint die am meisten verbreitete Form im Jura zu sein: vor- züglich auf Dolomit bei Eichstätt. y. polycarpon Schär. Enum. p. 255. Körb. syst. L. p. 409. Rabhst. L. D. p. 51. Mass. mem. 82. Exs. Schär. lich, Helv. 421. a) Auf sonnigen Kalkfelsen am Gipfel des Hesselbergs bei Was- sertrüdingen und bei Suffersheim zwischen Weisseuburg und Eich- stätt; b) um Muggendorf; ? c) an Dolomitfelsen des Wintershoferbergs bei Eichstätt (529'!); Pd) auf Dolomit des Tiefenthals bei Eichstätt (417!) Die Formen ce. und d. lassen sish vielleicht als selbststündige Varietät auffassen, 10. ©. cristatum Hoff. D, Flora p. 101. Schär. Enum. erit. 255. Körb, syst. I. p. 408. Mass. mem, 84. Mart. Fl, erypt. El. p- 231, Rabhst. L. D. p. 51. Exs. Schär. lich. heiv. 417, Hepp. lich. eur. 213. Masse. ich, it. exs. 340, Rabhst. lich, eur. 252. Ziemlich zahlreich im Gebiete, z. B. auf Kalkfelsen gegenüber Geilenreuth im Wiesentthale; auf Dolomit bei Eichstätt, auf Erde oberhalb Zimmern bei Pappenheim; eine Form mit compactem Thal- Ins auf Dolomit der Espershöhle bei Geilenreuth. In Wäldern nicht bemerkt. 11. C. microphyllum Ach. lich, 630. syn. 319. Mass. mem. 83. Schär. Enum. p. 252. Körb. syst. I, p. 406. Rablıst. L.D. p. 50. Exs, Hepp. lich. eur. 214. Schär, lich. heiv. 411. Mass. lich. it. exs; 182. Zw. lich. 168. 220. Au der Rinde alter Weiden der Neumüble bei Rabenslein in Oberfranken. (291) 12, C. callopismum Mass. Misc, lich. p. 23. a) Auf Dolomitfelsen unweit Engelhardsberg bei Muggendorf; (59!) b) desgleichen auf dem Badanger und der Kegelbahn bei Gösg- weinstein und dem heiligen Bübel unweit Engelbardsberg; ce) auf Kalkfelsen der Kupfe oberhalb Muggendorf mit Pannaria Schaereri Masse, (165';; d) nicht selten auf Dolomitfelsen des Tiefenthals bei Eichstätt (533!) (Mass. lich. It. exs.. .. *); e) auf umberliegen- den Kalk- und Dolomitsteinen im Laubwald oberhalb Wasserzell bei Eichstätt. (6381) nen "In Hepp’s und Massalongo’s Collectionen, dort Band 9 f., bier Fast. 11 #. werden mehrere Jurafiechten erscheinen, deren Nummern, da die Sammlungen noch nicht edirt sind, jetzt nicht eitirt werdes können. 90 ß. murale m. . Auf Erde alter Gartenmauern bei Eichstätt: a) steril hinter dem Krankenhause (454!), (Mass. lich, it. exs. ... .); b3 ec. apoth. bei der Dreifaltigkeitskapelle (357'); und vor dem 'Tiefenthale. H. Mallotium Fw. 1. M. tomentosum (Hoffm.) Körb. syst. 1. p. 416. M. myochroum. Mass. mem. 96. Coll. myochr. B. toment. Schär. Enum. p. 256. Rabhst. L.D. 52. Ess. Schär. lich. heiv. 500. Rabhst. lich. eur. 221. Steril am Grunde einer alten Buche im Hessentbale bei Eich- stätt. (592!) " II, Lethagrium (Ach.) Mass. 1, L. nigrescens (Ach. lich. 646. syn. 321.) Mass. mem. 92. C. nigr. Vespertilio Schär. Enum, p. 252. Rabbhst, L. D. p. 50. Synechablastus Vesp. Trev. Körb. syst. L, p. 414. Mart. Fl. erypt. Erl. p. 232. p. p. Exs. Schär. lich. belv. 410. Hepp. !#h. eur. 216. Mass. lich. it. 92. Zw. lich. 219. Rabhst. lich. eur. 158. Körb. lich. gerin. sel. 149. €, apoth. an der Rinde alter Weiden der Neumühle bei Raben- stein, selten. 2. L. rupestre (L.) Mass. mem. 92. (ollema rup. Sebär. Enum. p. 252. Coll. flaccidum Ach. syn, 322. Synechobl. flacc. Körb. syst. |. p. 413, Rabhst. L. D. p. 50. Mart. Fl. crypt. Erl, p. 232. Exs. Schär. lich. heiv. 412. Zw. lich. 166. 4, B. C. Mass. lich. It. exe. 341. Rabhst. lich. eur. 129. «4. (corlicolum,) Steril am Grunde einer alten Buche im Tiefen- thale bei Eichstätt (6251); (saricolum), ce. apoth. auf Solenhofer Kalkschiefer im Walde oberbalb Mörnsheim (501'); steril nieht sel- ten z. B. auf umberliegenden Kalksteinen im Laubwalde der Anla- gen bei Eichstätt; auf Dolomit bei Muggendorf und Eichstätt. ß. eonchilobum Körb. Coll, conchilobum Körb. syst. 1. p. 407. Coll. rupestre &. furvum Schär. Enum. p. 252. p. p. a) Auf Kalk. und Dolomitfelsen ober der Muggendorfer Muschel- quelle; b) auf Dolomitfelsen unweit Engelhardsberg bei Muggendorf (72!). (Körb. lich. germ. sel. 147.) Die — nur steril beobachtete -—— Flechte dürfte hier am passendsten untergebracht sein. 3. L. Mülleri Hepp. in lit. Jan. 1858. sub Synechoblastus' Leth. lurgidum auct. p. p. Körb. syst. L. p. 415. p. p. Exs. Zw. lich. 249. Rabhst. lich. eur. 256! Häufig im Gebiete, zumal an kleineren Dolomitwänden: a) auf 9 Dolomitfelsen zwischen Muggendorf und Engelhardsberg (Zw. lich. 240); b) an Kalkfelsen beim Geilenreuther Brunnen {teste Hepp. in lit.); ec) auf Dolomit des Wintershoferbergs heim Tiefenthal un- weit Eichstätt (Rabhst. lich, eur. 256.) (teste Hepp. in lit. !),; d) an Kalkfelsen oberhalb Zimmern bei Pappenheim. (teste Hepp. in lit.!) Wahrscheinlich kommt €. Zurgidum Hepp. lich. eur. exs. 215. im Jura gar nicht vor. Die nähere Beschreibung der nenen Flechte wird in Hepp's Collection erfolgen. Trib. I. Leptogieae. Leptogium (Ach.) Fr. 1. L. sinualum (Huds.) Mass. mem. 88, Körb. syst. L. p. 418. Coll, sin. Schär, Esum. p. 250. Rabhst. L.D. p. 49. Coll, scotinum Ach. syn. 323. Exs. Schär. lich, heiv. 405. Zw. lich. 171. In Laubwäldern meist steril auf bemoosten Kalk- und Dolomit- blöcken im Langethal bei Streitberg und in der Schlucht unterhalb Geilenreuth. (27') ß. smaragdulum Körb. syst. I. p. 419. €. apotb. auf Kalkblöcken zwischen Moosen im Langethal bei Streitberg. (489 !) 2. L. lacerum (Xch. univ 657. syn. 327.) Körb. syst.].p. 417. Coll. atrocoeruleum Sch, Enum. p. 248. Rabhst. L.D. p. 49. Lept. atrocoer. Mass. mem. p. 87. Ü. lac. Mart Fl. erypt. Erl. p: 233. «a, alrocaeruleum Sch. Exs. Scehär. lich. helv. 404, Zw. lich. 172. Rabhat, lich. eur. 127. Steril zwischen Moosen auf Felsen and der Erde in Laubwal- dungen häufig, c. apoth. im Walde oberhalb der Saxenmühle im Wiesentthale. (26!) F. furfuraceum Schär. Enum. p. 249. Unterhalb der Ruine Streitberg an Kalkfelsen. ß. pulvinatum Ach. syn. 327. Schär. Enam. p. 249. Körb. syst. 1. p. 418, Rabbst. L.D. 49. Coll. muscicola Mart. Fl. erypt. Erl. p. 233. p. p. Exs. Schär. lich. helv. 406. An sonnigen Stellen, auf Erde alter Strassenmauern, auf Felsen und steinigem Boden weit verbreitet, stets steril; auch in der Oolitb- region bei Weissenburg und Dettenheim. 3. L. tenuissimum (Deks.) Körb. syst. I, p. 419, C. lac. var. ’ 9 ten. Ach. syn. 328. Schär. Euum. p. 249. Rabtıst. I. D. 49. (Mass. mem, 85.) Exs. Schär. lich. helv. 4058. Hepp. lich. eur. 211. Zw. lich. 174. Selten auf Waldboden im Tiefenthale bei Eichstätt. 4. L. minutissimum (Fi) Mass. mem. 86. Coll. min. Schär. Enum. 251. Rabhst. L. D. 49. Lep. subtile Körb. syst. L. 420. Exs, Schär. lieh. heiv. 498. Zw. lich. 175. a. b. Hepp. lich. eur. 212. Rabhst. lich. eur. 125. a) Auf Waldboden der Ludwigshöhe bei Weissenburg; b) um Eichstätt auf sandig-lehmigem Boden der Laubwälder nicht selten, 2. B, zwischen Weissenkirchen und Landershofen (Rabhst. lich. eur. 125.); dann im Hirschparke am Wege zur Fasanerie; ce) auf abgestorbenen Moosen auf dem kahlen Gipfel des Brand bei Hetzels- dorf in Oberfranken, 5,? Z. Schraderi Bernb. Ach. syn. 328. Schär. Eoum. p. 254. Steril auf umherliegenden Kalksteinen an lichten Stellen des Laubwaldes oberhalb Wasserzell bei Eichstätt (632). (Hepp. lich. eur... .) Trib, II, Osphalarieue. I. Thyrea Mass. in Flora 1856, n. 14. 1. Th. decipiens Mass. l.c. Omphal. dee. Mass. Framm. p. 13. symm. p. 61. a) Ziemlich häufig an Kalkfelsen und Wänden zwischen Streit- berg und dem Langethal (158!) (Mass. lich. It. exs...... Hepp. lich. eur. exs. ... .); b) eine sterile Form mit compaetem Thallus, zweifelhaft ob Lieher gehörend, an Kalkwänden jm Wiesentthale gegenüber Geilenreuth (492!); c) steril scheint die Flechte in ver- einzelten Exemplaren an mehreren Localitäten vorzukommen, z. B. gegenüber Geilenreuth (737!), in der Steinleiten ober der Wöhrmühle, zur Zeit ist jedoch ein sicheres Urtheil über solche sterile Thallus- formen nicht möglich. 2. Th. pulvinata (Schär, Enum. p. 260.) Mass. Flora }. c. Omphal. pule, Nyl, lich. alg. p. 6, Cell. stygium y. pulvinalum Schär. lich. helv. 435, Exs. Rabhst. lich. eur, 71. Sehbär. lich. helv. 435. a) Au Kalkfelsen im Wiesentihale nicht selten, so zwischen Streitberg und Langethal und gegenüber Geilenreuth (68,); b) bei Eichstätt auf Dolomit unweit Obereichstätt (2381) und am Abhange des Wintershoferbergs; c) eine kleinere, mehr compacte Form an Dolomitfelsen oberhalb der Dreifaltigkeitskapelle bei Kiehstätt. (519!) Veberall steril angetroffen. 93 ll. Synalissa ramulosa Fr. syst. orb. veg. 297. Mass. in Flora eit, Körb. syst. I. p.423. Syn. Acharü Trev. Hepp. lich. eur. 89. Coll. synal. Ach. Lich. 640. syn. 317. Coll. stygium es. incisum Schär, Enam. p. 260. Rabhst. L. D. 54. Exs. Hepp. lich, eur. 89. Rabhst. lich, eur. 73.? a) Steril hänfig im Gebiete, z. B. bei Weischenfeld auf Dolomit (98!); auf Kalk zwischen Streitberg und Oberfellndorf; auf Delomit der Ebrenbürg bei Forchheim und nicht selten um Eichstätt. Auch auf Kalk oberhalb Zimmern bei Papperheim. — b) C. apoth. an Kalk- felsen bei Dollnstein im Altmühblthale. (6611) — Im feuchten Zustande ist die Flechte braunroth, trocken schwarz. — Im Waldesschatten nicht angetroffen. III. Peccania Mass. in lit. 4. Dechr. 1856. Corynophorus Mass. in Fiora. 1856. n. 14. P, coralloides Mass. 1. ec. a) An verwitterten Kalkwänden ober dem Galgen bei Streitberg. (169!) (Mass. lich. It exs.... Hepp. lich. eur. exs.....) b) in vereinzelten Exemplaren auch an den Kalkfelsen der Streitberger Muschelquelle. IV. Arnoldia Masse. in Flora I, e. 1. A. cyathodes Mass. |. c. a) An Kalkfelsen in ehemaligem Marmorbruche der Ruine Nei- deck bei Streitberg. (Mass. lich. It. exs.....) b) Nicht selten an Kalkwänden im Wiesentthale von Streitberg bis gegenüber Gei- lenreuth (Zw. lich. 319. — Hepp. lich. eur. exs. .. .); e) auch an Dolomitfelsen in der Schlucht Steinleiten über der Wöhrmühle bei Muggendorf. 2) A. bolryosa Mass. mise. lichen. 1857. p. 20. a) C. apoth. im Wiesentthale gegenüber Geilenreuth an Kalk- wänden, heerdenweise wachsend (477!); b) ebenso an den Kalkfelsen zwischen Streitberg und dem Langethale; ec) steril scheint die Flechte um Riebstätt nicht selten zu sein: auf Dolomit in der steinigen Schlucht ober Mariastein (4491) und am Abhange des Wintershoferbergs un- weit des Tiefenthals. (517. 518!) V. Physma Mass. neag. lich. 1854. p. 6. Mise. lich. 1857. pP. 21. Lempholemma Körb. syst. lich. p. 400. k. Ph. compactum Körb, 1. ce. p. 401. Coll. chalazanum Ach. syn. 309. p. p. Exs. Körb. lieh. germ. sel, 120. Zw. lieh. 164. Moose incrustirend aaf Kalk und Dolomitfelsen, nieht selten im Gebiete, meist auf Grimmia apocarpa Hed., Ortkoinichum onpılatum 94 ®. Htf. und anomalum H.; a) bei Gössweinstein auf dem Badanger; b) im Langethal bei Streitberg. (485!) (Hepp. lich. eur. exs... .y ec) am grasigen Abhange des Wintershoferbergs und vor Obereichstätt auf Dolomitfelsen (Mass. lich. It. exs. .. .): d) auf Dolomitblöcken _ im Altmühlthale unweit Mörnsheim (499!\. 2, Ph. franconicum Mass. Mise. lich. 1857. p. 21. a) Auf Erde einer alten Mauer unweit der Ruine Streitberg, (486!) (Hepp. lich. eur, ers... .): b) auf Erde alter Strassen- mauern vor dem Tiefenthale bei Eichstätt. (418!) (Mass. lich. it, Hiemit wird Zw. lich. (Beigabe zu fasc. 4) — ®& auch Körb. syst. 1. p. 401. Zeile 16 u. 25 ff. — identisch sein. — Meines Er- achtens wird für Ph. compactum der alte Name chalazanum Acha- rius noch allgemein wieder angenommen werden, wie es bereits von Nylander geschehen ist. 3. Ph. Arnoldienum Hepp. lit. 12. Dechr. 1857. „Sporen einzellig, farblos, 18—23 m. m. lang, 2—2', mal so lang als dick; 8 Sporen in einem Schlauch. Die Sporen haben die Form wie bei Ph. compactum.“ Hepp. in Sit.! a) Selten an umherliegenden Dolomitsteinen in der Waldschlucht des Rosenthals bei Eichstätt (569 und wohl auch 568!); b) die Flechte auf einem Quarzsteine im Laubwalde oberhalb Wasserzell (569 C.!) dürfte gleichfalls hieher gehören. Ordo I, Racoblennace:. Trib. 3. Racoblennee. I. Racoblenna Tremniaca Mass. mem. 134. {?) Steril am Grunde der Dolomitfelsen des Wintershoferberg- Abbanges bei Eichstätt, (527!) Massalongo vermuthet, dass die- ser sterile Thallus hieher gehöre. . ll. Collolechia caesia (Duf.) Mass. Geneae. 7. Körb. syst. L. 397. Lec. tript. v. caesia Schär. Enum, 99. Biat. caesia Hepp. lich. eur. 22, Exs. Hepp. lich, eur. exe. 22, Mass. lich, It. exs. 53. Zw. lieb, 237. Körb. lich. germ. sel. 90, Nicht seiten im Jura; a) an beschatieten Kalkfelsen der Schlucht des Zwecklesgraben bei Muggendorf (Zw. lich. 237.); b) dessglei- chen häufig beim Leitsdorfer Brunnen im Wiesentthale (1271) (Körb. lich. germ, sel. 90.) und an der Nordseite der Kalktelsen oberhalb der Streitberger Schlucht (90!); «) während die in Hepp |. c. er- wähnte Gloeocapsa der gewöhnliche Begleiter dieser Fiechte ist, so 9 kommt letztere mit gut und rein entwickeltem Thallus an der gros- sen Kalkwand beim Langethal unweit Streitberg vor (488!); d) am Grunde der Dolomitfelsen in der steinigen Schlucht oberhalb Maria- stein bei Eichstätt, mit Scylonema? verwebt (452'); endlich auch auf Dolomit eines Bergabhangs zwisıhen Eichstätt und Landershofen, III. Placynthium nigrum (Ach. syn. 308) Mass. lich. It. 354. mem. 118. ric. 109. Lecoth. corallinoides Trev. Körb. syst. 398, Lee. tript. v. eorall. Schär. Enum. 99. Biat. ceroll. Hepp. lich. eur. 9. Lecidea microphylla Mart. Fl. erypt. Erl, 242. et Coll, nigr. 1. ce. p. 230. Ess. Schär. lich. helv. 226. p. p. Hepp. lich. eur. 9. Mass. lich. it. exs. 354. Rabhst. lich. eur. 110. Im ganzen Jura eine der gewöhnlichsten Flechten; gleich häufig auf umherliegenden Kalksteinen an sonnigen Stellen, wie an Kalk- Dolomitfelsen und aus dem Boden hervorstehenden Blöcken der Wald- wege; stets reichlich fructificirend. Ferner auf Quarz- und Horn- steinen, gebrannten Dachziegeln und Jen Oolithblöcken des Rohr- bergs bei Weissenburg. Der sterile Thallus überzieht am Abhange des Wintershofer Bergs streckenweise die Dolomitfeisen, hie und da in Begleitung von kümmerlich entwickeltem Collema callopismum Mss. (620!) (Fortsetzung folgt.) Anzeige Wachsmodelle für entwicklungsgeschichtliche Demonstrationen. Zu Demonstrationen complicirterer, dem unbewaffneten Auge unzugänglicher Formentwicklangen sind Modelle, welche den Gegen- stand vergrössert naturgetreu darstellen, ein vortreffliches, durch Ab- bildungen nie vollständig zu ersetzendes Hilfsmittel. Derartige Mo- delle, von Gyps oder Wachs, werden zur Erläuterung der thierischen Entwicklungsgeschichte längst mit Erfolg benützt. Für pflanzliche Gegenstände besitzen wir solche kaum, während es Objecte genug gibt, zu deren Erläuterung sie sich vorzüglich eignen. Ganz beson- ders gilt diess von Blüthen und Blüthentheilen, Herr Dr. Ziegler, Assistent am hiesigen physiologischen In. stitut, und den Thierphysiologen durch seine trefflichen Wachsmodelle rühmlichst bekannt, hat sich, auf meine Aufforderung, bereit erklärt, solche naturgetreue Modelle, zunächst für die Entwicklangsgeschichte der Blüthe, anzufertigen, Als erstes Object wurde ein einfacherer Gegenstand, die Ent: wicklung des anatropen Kies (nach Passiflora alata) gewählt. Die . ausgeführten Modelle stellen 7 auf einander folgende Entwicklungs: stafen, von der ersten Änlage bis zum ausgebildeten Ovulum dar, sämmtlich in gleicher Vergrösserung, die zwei entwickeltsten Zustände in Form halbirter Bier, welche auf der einen Seite den Längsschnitt zeigen. . , Dieser ersten Reihe soll eine Suite von Blüthenentwicklangen folgen, falls die Sache Beifall findet. Ich mache biermit die Botaniker auf dieselbe aufmerksam, und bitte dm gefällige Mittbeilung etwaiger Wünsche und Ansichten. Die erwähnte Saite vom Entwicklungsmodellen des anatropen Kies Hiefert Herr Dr, Ziegler um den Preis von 7 Gulden rhein. (4 Thir.-pr. Cour.) Bestellungen können an Hru. Dr. A. Ziegler direct oder an den ÜUuterzeichneten gerichtet werden. Freiburg i. B.. den 1. Februar 1858, . Professor A. de Bary. Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammlungen der königl. botanischen Gesellschaft: eingegangenen Beiträge. 1) The Natural history Rewiew. 1857. No. IV, October, London. 1857. 2; Nev. Act. Academ. Caesar. Leop.-Carol. naturae euriosor, Vol. XXLIL, Sopplement. Vratislav. et Bonnae, 1856. , . 3) Agardh, Rabenrhorst et v, Martens, Algae marinae siccatae, VL. Lieferun Herausgegeben von BR. F, Hohenacker. Esslingen, 1857. 4) Plantar. Indise orientalis Sect. VII. Spec. in provincia Canara et in ter- ritorio Coorg lectae. (Geschenk des Hrn. Hohenacker.) 5) Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer. Bnd. VIII. Heft V. Speyer, 1857. Band IX. Heft I, Speyer, 1858. 6) 5. Hanstein, über den Zusammenhang der Blatistelluug mit dem Bau des: dieotylen Holzringes. - 7) Index seminum in Horto botanico Hamburgensi a. 1857 collectorum. 3) Abkandiongen der mathemat -physikal. Classe der k. bayer, Akademie der Wissrnsoheften. VILL, Band. 1. Abtheil. München, 1857, 9) v. Hermann, ‘über den Anbau und Ertrag des Bodens im Königreiche Bayern. I. Abtheil. München, 1857. 19) v,.Martius, Denkrede auf Ch, S, Weiss, München, 1857. 11) Index semigum in Horto botanico Darmstadiüi 1857 collectorum. ° 12) Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in deu Kgl. . _ Prenssischen Staaten, Neue Rpihe. V. Jahrg. I, Heft. Berlin, 1857. 13} Revidirtes Statut des Vereins z, Beförd. d. Garteub. in den kgl, preuss. Staaten, Berlin, 1857, == 14) Getrsckuete Pilauzen aus der Gegend vom Tegernsee, von Herrn Dr. Einsele daselbst, ji) P. Beron, la vie des plantes, sa nature, sa cause, Ach actions et nea effets; Paris. 1857. 18) Oesterreich. botanisches Wochenblatt 1857. No. 47—53. Wien. 17) Oesterreich. botanische Zeitschrift. 1858. No. I. Wien, Reäastsur und Verleger: Dr. Fürurchr. Druck von F, Neubauer, r Li FLORA — u — JE \. i Regensburg. ?*1. Februar. 1858. . Inhnlt: orIGInaL- ABHANDLUNG. Arnold, die Lichenen des, frän- kischen Jura. (Fortsefzung.) — PERSONALNOTIZEN. Ehrenbezeigungen. Beför- derungen. Todesfälle. — anzeıce. Mette, Samen-Offerte. “an Die Lichenen des fränkischen Jura. Von F. Arnold, kgl. Assessor in Eichstätt. E (Fortsetzung.) Sectio I. GNESIOLICHENES, A. Eymnocarpi. _ Ordo Il. Ciadoniace:. Trib. 5. Cladoniee. 1. Cladonia Hoffm. Cenemyce Ach. Capitularia Fl. Mart. Fl. crypt. Erl. 260—274. Die Cladonien bilden die zur Zeit noch am ungenügendsten bekannte Flechtengruppe des Jura. Der Grund liegt hauptsächlich in dem verhältnissmässig sparsamen Vorkommen der einzelnen Ar- ten, welche gerne eine kieselartige Bodenunterlage verlangen. An derartigen Stellen, wo in lichten Wäldern zugleich Vaccinium and ‘ Erica gedeihen, treten auch meistens mebrere Arten mit normal entwickeltem Thallas auf, während auf dem steinigen Boden kahler Berge kaum andere, als zu Cl, furcala, rangiferina und pyzidale gehörige, in der Regel sterile Formen sich zeigen. Bei solchen Umständen ist es aber besser, vorläufig unter Vermeidung grösseren Details blos die wichtigeren Varietäten aufzuführen, wobei ich vor- züglich Schärer. Enum. erit. p. 183 ff. zu Grunde gelegt,habe. . a. Apotlheciis coccineis: un . 1. Cl. macilenta Ehrb, a. bacillaris Ach. Schär. Enum. 186. Mart. Fl. crypt. Erl. 269. Körb. syst. L. 31. (ß. filiformis.) Rabhst. L. D. 97. . Exs. Hepp. lich. eur. exs. 113, Rabhst. lich. eur. exa. 306, 309. x Flora 1858 7. 2 7 2 ” Als erstes Object wurde ein einfacherer Gegenstand, die Ent- wicklung des anatropen Kies (nach Passiflora alata) gewählt. Die ausgeführten Modelle stellen 7 auf einander folgende Entwicklungs- stufen, von der ersten Anlage bis zum ausgebildeten Ovulum dar, sämmtlich in gleicher Vergrösserung, die zwei entwickeltsten Zustände in Form halbirter Eier, welche auf der einen Seite den Längsschnitt zeigen. Dieser ersten Reihe soll eine Suite von Blüthenentwicklungen folgen, falls die Sache Beifall findet. Ich mache hiermit die Botaniker auf dieselbe aufmerksam, und bitte um gefällige Mittheilung etwaiger Wünsche und Ansichten. Die erwähnte Suite von Entwicklungsmodellen des anatropen Eies liefert Herr Dr. Ziegler um den Preis von 7 Gulden rhein. (4 Thir. pr. Cour.) Bestellungen können an Hrn. Dr. A. Ziegler direct oder an den Unterzeichneten gerichtet werden. Freiburg i. B. den 1. Februar 1858. Professor A. de Bary. Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammlungen der königl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. 1) The Natural history Rewiew. 1857. No. IV. October. London. 1857. 2) Nov. Act. Academ. Caesar. Leop.-Carol. naturae curiosor. Vol. XXIH. Supplement. Vratislav. et Bonnae, 1856. 3) Agardh, Rabenhorst et v. Martens, Algae marinae siccatae. Vi. Lieferung. Herausgegeben von R. F. Hohenacker. Esslingen, 1857. 4) Plantar. Indiae orientalis Sect. VII. Spec. in provincia Canara et in ter- ritorio Coorg lectae. (Geschenk des Hrn. Hohenacker.) 5) Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer. Bnd. VIII, Heft V. Speyer, 1857. Band IX. Heft I, Speyer, 1858. 6) J. Hanstein, über den Zusammenhang der Blattstellung mit dem Bau des dicotylen Holzringes. - 7) Index seminum in Horto botanico Hamburgensi a. 1857 collectorum. 8) Abhandlungen der mathemat -physikal. Classe der k. bayer. Akademie der Wissenschaften. VIII, Bnd. 1. Abtheil, München, 1857, 9) v. Hermann, ‘über den Anbau und Ertrag des Bodens im Königreiche Bayern. I. Abtheil. München, 1857. 10) v. Martius, Denkrede auf Ch. S. Weiss. München, 1857. 11) Index seminum in Horto botanico Darmstadii 1857 collectorum. 12) Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preussischen Staaten. Neue Reihe. V. Jahrg. I, Heft. Berlin, 1857. 13) BRevidirtes Statut des Vereins z, Beförd. d. Gartenb, in den kgl. preuss. Staaten, Berlin, 1857. 14) Getrecknete Pflanzen aus der Gegend vom Tegernsee, von Herrn Dr. Einsele daselbst, 15) P. B&ron, la vie des plantes, sa nature, sa cause, ses actions et ses effets. Paris. 1857. 15) Oesterreich, botanisches Wochenblatt 1857. No, 47—53, Wien. 17) Oesterreich, botanische Zeitschrift, 1858, No, I. Wien, Redasteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck von F. Neubauer, Ds NLORA. —tr Ne 1. Regensburg. 21. Februar. 1858. . , Imhalt: orıcınar - AasuanpLung. Arnold, die Lichenen des frän- kischen Jura, (Fortsetzung.) — PERSONALNOTIZEN. Ehrenbezeigungen. Befür- derungen. Todesfälle. — anzeıce. Mettc, Samen-Offerte. Die Lichenen des fränkischen Jura. Von F. Arnold, kgl. Assessor in Eichstätt. (Fortsetzung.) Sectio II. GNESIOLICHENES, A. Eymnocarpi. Ordo II. Cladoniace:. Trib. 5. Cladoniee. 1. Cladonia Hoffm. Cenomyce Ach. Capitularia Fl. Mart. Fl. crypt. Erl. 260—274. Die Cladonien bilden die zur Zeit noch am ungenügendsten bekannte Flechtengruppe des Jura. Der Grund liegt hauptsächlich in dem verhältnissmässig sparsamen Vorkommen der einzelnen Ar- ten, welche gerne eine kieselartige Bodenunterlage verlangen. An derartigen Stellen, wo in lichten Wäldern zugleich Vacceinium und Erica gedeihen, treten auch meistens mehrere Arten mit normal entwickeltem Thallus auf, während auf dem steinigen Boden kahler Berge kaum andere, als zu Ci. furcata, rangiferina und pyxidala gehörige, in der Regel sterile Formen sich zeigen. Bei solchen Umständen ist es aber besser, vorläufig unter Vermeidung grösseren Details blos die wichtigeren Varietäten aufzuführen, wobei ich vor- züglich Schärer. Enum. crit. p. 183 ff. zu Grunde gelegt habe. a. Apotlheciis coccineis: 1. Cl. macilenta Ehrh. 2. bacillaris Ach. Schär. Enum. 186. Mart. Fl. erypt. Erl. 268. Körb. syst. L. 31. (£. filiformis.) Rabhst. L. D. 97. Exs. Hepp. lich. eur. exs, 113. Rabhsat. lieh. eur. exs. 306, 309. Flora 1858 7. 7 100 Nicht selten auf angefaulten Eichenpfosten des Eichstätter Park- zauns, (Mass. lich. It. exs. 217. plura exempla.) 12. Cl. furcata Schreb. Schär. Enum. 201. Mart. Fl. crypt. Erl. 272. Körb. syst. L. 34. Rabhst. L. D. 103. «. racemosa Hoffm, f. thyrsoidea Mass. Sched. crit. 98. Exs, Schär. lich. heiv. 80. Mass. lich. It. exs. 158, A. Auf sandigem Boden im Schweinsparke bei Eichstätt. (615!) f£. spinulosa Mass. ]. e. Eıs. Mass. lich. It. exs, 158, B. Nicht selten in Laubwaldungen auf Erde, z.B. unweit Landers- hofen bei Eichstätt, ß. subulata L. Schär. Enum. 202. Körb. syst. L. 35. Exs. Rabhst. lich, eur. exs. 275. Die vorherrschende Form im Jura; zahlreich auf steinigem Bo- den, z. B, auf dem Brand bei Hetzelsdorf, Geisknock bei Streitberg, bei Obereichstätt, auf Oolithboden bei Weissenburg u. s. w. y. stricta Wallr. Schär. Enum, 202, „Stipitibus elongatis, gracilibus, erectis, aphyllis, strietis.‘ Auf Waldboden ober dem Römerbrunnen bei Weissenburg bei Ci. degenerans. » 13. Ci. pungens Gw. Körb. syst. L. 35. Rabhst, L. D. 104. Ci. rangiformis Fl. Mart. Fi. erypt. Erl. 271. Cl. fure. rangif. Schär. Enum. 202. Exs. Schär. lich, helv, 459. Rabhst. lich. eur, exs. 277. Steril selten im Laubwalde der Ludwigshöhe bei Weissenburg. 14. Cl. rangiferina L. Schär. Enum. 202. Mart. Fl. cerypt. Erl. 272. Körb. syst. L. 36. Rabhst. L, D. 109, %, vulgaris Schär. I. e, Exs. Schär. lich. helv. 76. Rabhst. lich. eur. exs. 266. Steril weit verbreitet auf Waldboden und zwischen Moosen auf steiniger Erde, z. B, Gipfel des Brand bei Hetzelsdorf und bei Ober- eichstätt; dann häufig auf Eichenpfosten des Eichstätter Parkzauns. ß. sylvatica Hoffm, Schär, Enum, 203. Körb. syst. L. 36. Mart.l.e., Exs. Schär. lich. helv. 78. Rabhst. lich. eur. exs. 270. Auf Waldboden ober der Schlucht Steinleiten bei Muggendorf. Trib. 6. Baeomyceae. Il. Sphyridium fungiforme (Schrad.) Fiot. Körb. syst. L. 273. Baeomyces byssoisles Schär. Enum, 183. Mass. rie. 139. Baeomyces ruprstris Walls. comp. 561. Biat. byss, Fr. Rabhst. L. D. 96. Bacom. rufus Wahl. Mart. Fl, erypt. Erl, 275. 101 Exs. Schär. lich. helv. 32. Rabhst. lich. eur. exs. 26. Schultz Flora Gall. et Germ, 593, Selten um Eichstätt: auf sandigem Boden eines Hohlwegs zwi- schen dem Schweinsparke und Breitenfurt, sowie auf lehmiger Erde eines alten Grabens unweit der Fasanerie. U. Baeomyces roseus Pers. Ach. syn. 280. Schär. Enum. 182. Mass. ric. 138, Körb. syst. L. 274. Mart. Fl. crypt. Erl. 274. Exs. Schär. lich. helv. 31. Hepp. lich. eur. 119, Rabhst. lieb. eur. exs. 27. Mass. lich. It. exs. 82. Schultz. Flora Gall. et Germ. 1195. Auf Waldwegen hie und da: Ludwigshöhe bei Weissenburg und um Eichstätt. Ordo IV. Usneace:. Trib.Y. Usneae. I. Usnea 1. florida L. Körb. syst. L. 3. Usnea barbata Fr. a. florida L. Ach. syn. 304. Schär. Enum. 3. Körb. syst. L. 3. Mart. Fl. erypt. Erl. 237. Rabhst. L. D. 120. Mass. mem. 73, Exs. Schär. lich. heiv. 398. Mass. lich. It, exs. 51. Häufig c. apoth. an den Eichenpfosten des Eichstätter Parkzauns. ß. hirta L. Schär. Enum, 3. Körb, syst. L. 3. Mit der vorigen. (511!) 3. U. burbata Körb. syst. L. 3. Gemeinschaftlich mit Alect. sarmentosa von Fichtenästen herab- hängend zwischen Weissenburg und Haardt, steril. I. Cornicularia aculeata Ehrh. «. campestris Schär. Enum. 16. Ach. syn. 299. Rabhst. L. D. 118. Körb. syst. L. 8. Mass. mem, 57. Mart. Fl. erypt. Erl. p. 236. (sub. Corn. spadicea Ach.) Exs. Hepp. lich, eur. 358. Zw. lich. exs. 222. Rabhst. lich. eur. exs. 56. Steril! a) auf steinigem Boden kahler Berge nicht selten, z. B. um Muggendorf, Geisknock bei Streitberg‘, Ehrenbürg, Brand bei Hetzelsdorf, und um Eichstätt; b) vereinzelt an Eichenpfosten des Parkzauns bei Eichstütt; ec) auf Erde der Ooolith-Region bei Weis- senburg. HI. Alectoria Ach. syn, 291. 1. A. jubata L. x. prolixa Ach. I. e. Cornie, jub. Schär. En. >» Körb. syst. L. 5. Mart. Fl. ervpt. Erl. 238. Exs. Schär. lich. helv. 397. Rabhst. lich. eur. 246. Steril häufig an Eichenpfosten des Parkzauns bei Eichstätt. (Mass. lich It, exs......) 102 2. A. sarmentosa Ach. syn, 293. Körb. syst, L. 7. Cornie. ochrol. v. sarment. Schär. Enum., 6. Exs. Fr. L. 6. 269. Steril von Fichtenzweigen herabhängend in Waldungen: a) zwi- schen der Ludwigshöhe und Haardt bei Weissenburg; b) zwischen Schernfeld und Schönfeld bei Eichstätt. (Mass. lich. It, exs. ,. ) Trib.8. Evernieae, L. Evernia 1. prunastri L. Ach. syn. 245. Mass, mem, 62. Körb. syst. L.A2. Mart. Fl. crypt. Erl. 228, Physcia prun. Schär. Enum. 11. = Exs. Sehär. lich, helv. 391. Rabbst. lieh. eur. exs. 47. Im Gebiete lediglich steril bemerkt: a) häufig an Schlehenge- stränch, Obstbäumen, an Buchen und Laubhölzern in lichten Wäldern; b) an Eichenpfosten des Parkzauns bei Eichstätt, c) auf steinigem Boden des Brand bei Hetzelsdorf in Oberfranken (703!) 2. E. furfuracea L. Fries. lich. eur. 26. Mass. mem. 61. Körb. syst. L. 43. Rabhst. L. D. 116. Borrera furf. Ach. syn. 222. Physcia furf. Schär, Enum. 10. Parm, furf, Ach. Mart. Fl, erypt. Erl. 212. Exs. Schär. lich. helv. 387. Rabhst. lich, eur. exs. 250. 251. Schultz. Flora Gall. et. Germ. 1193. Im Gebiete steril a) am Grunde alter Föhren und an Eichen- pfosten des Parkzauns, dann an Laubbäumen der Chaussee zwischen Ruppertsbuch und Rothenstein bei Eichstätt; b) vereinzelt auf stei- nigem Boden des Brand bei Hetzelsdorf. IL. Cetraria 1. islandica L. Ach. syn. 229. Schär. Enum. 15. Mass. mem. 57. Körb, syst. L. 44. Rabhst. L,D, 114. Mart. Fl. erypt. Erl. 204. Exs. Schär. lich. helv. 22, Hepp. lich. eur. 169. Rabhst. lich, eur. exs. 52. “. vulgaris Schär. Enum. 15. Steril häufig, wenn gleich nirgends massenhaft auftretend auf steinigem Boden kahler Bergeshöhen und Eichenpfosten des Eich- stätter Parkzauns. Dann auf Sandboden des Rohrbergs und oberhalb Dettenheim bei Weissenburg. 8. crispa Ach. syn. 229. Schär. Enum. 16. Rabhst. L.D. 114. Körb. syst. L, 44. Ess. Schär. lich. belv. 23. Hepp. lich. eur, 170. Steril auf steiniger Erde der Bergabhänge bei Obereichstätt. 2. C. glaucaL. Ach. syn. 227. Mass. mem, 58,Körb. syst. L. 47. Schär. Enam. 12. Mart. Fi. erypt. Erl. 203. Rabhst, L. D. 118. 103 Exs. Schär. lich. helv. 252. Rabhat, lich. eur. exs, 48, &. vulgaris Schär, Eonum. 13, Steril bie und da an Eichenpfosten des Parkzauns bei Eichstätt. 3. C. saepincola Ehr. Ach. syn. 226. Schär. Enum. 14. Mass. mem. 58. Körb. syst. L. 47. Rabhst. L. D. 113. Mart. Fl. erypt. Erl. 204. Exs. Schär. lich, helv. 297. Rabhst. lich. eur. exs. 192. #, scutata Wulf. Schär. Enum. 14. C. apotb, selten an Eichenpfosten des Eichstätter Parkzauns. (622) "4. ©, pinastri Scop. Mass. mem. 60. Körb. syst. L. 48. C. Junip. ß. pin. Ach. syn. 226. Schär. Enum,. 13. Rabhst. L.D. 114. Mart. Fl. erypt. Erl. 203. Exs. Scebär. lich, helv. 21. . Steril nicht selten an der Rinde alter Föhren und an den Park- zaunpfosten bei Eichstätt, if. Ramalina 1. frazinea (L.) «. ampliala Schär, Enum. 9. Hepp. lieb eur. 167. Bam. polymorpha v. frax. Mass. lich. K. ess. 118. Ram. frax. L. Körb. syst. L. 38. Ram. calic. Rabhst. L. D. 117. Ram. fra. (Ach.) Mart. Fl. erypt. Erl. 235. Exs, Schär. lich. beiv. 492. Hepp. lich. eur. 167. Mass. lich. It. exs. 118. Rabbhst. lich. eur, 249. An Pappeln der Allee bei Eichstätt, um Muggendorf; an alten Buchen der Ludwigshöbe bei Weissenburg. 2. R. farinacea L. Ach. syn. 297. Schär. Enum. 8. Körb. syst. L. 40. Mart, Fl. erypt. Erl. 234! Ram. cal, v. far. Rabhsat. L.D. 117. Exs. Schär. lich helv. 494. Körb, lich, germ, sel. 94. Steril an der Rinde alter Buchen im Laubwalde der Ludwigs- höbe bei Weissenburg. 3. R. pollinaria Ach. syn. 298. Schär. Enum, 8. Körb, syat. L. 40. Rabhst. L. D. 11%. Mart. Fl. crypt. Erl. 235. Exs, Schär. lich. helv. 393. Rabhst. lich. eur. exs. 102. a) Gewöhnlich steril, selten c. apoth. an Laubbäumen vorzüg- lich der Alleen und am Saume der Wälder; an alten Eichen oft ganze Seiten der Stämme überziehend, an Eichenpfosten des Park- zauns, Bretterplanken; b) steril auf Oolithfelsen des Rohrberga bei Weissenburg. 204 Ordo V. Parmeliace». Trib. 9. Parmeliee. I. Imbricaria (Schreb.) Körb. syst. L. 68. Parmelia Autt.”) p. p. a) Glaucescentes. 1. I. perlata (L.) Körb, 1.c.69. Ach, syn. 197. Schär. Enum. 34. Mass. mem. 54. Rabhst. L.D. 60. Mart. Fl. erypt. Erl. 206. Exs. Schär. lich, helv. 360. Zw. lich. exs. 185. Rabhst. lich. eur. exs. 67. Lediglich steril angetroffen; an älteren Buchen in Laubwaldun- gen häufig; an Sordus aucuparia und Obstbäumen zwischen der Frauenkapelle und dem Hirschparke bei Eichstätt; an Eichenpfosten des Parkzauns. j - 2. I. querecifolia (Wulf.) Ach. syn. 299. Schär. Enum. 43. I. tiliacea Ehrh. Körb, syst. L. 70. Parm, ti. Ach. Mart. Fi. erypt. Erl. 206. \ @. tiliacea Hoffm, Ach. syn, 199. a. munda Schär, Enum. 44. Mass. mem. 50, Parm. ti, b. quercif. Rabhst. L. D, 60, Exs. Schär. lich. heiv. 350. Zw. lich, exs. 53. Mass, lich. It. exs. 326. €. apoth. an dem oberen Stamme jüngerer Laubhölzer unweit Weissenkirchen bei Eichstätt, ß. scortea Mass. lich. It, exs. 328. Parm. scortea Ach. syn, 197.? Exs. Mass. lich. It. exs, 328. Rabhst, lich. eur. exs,. 237. Zahlreich und zeich fructificirend an den alten Buchen der Lad- wigshöhe bei Weissenburg (Hepp. lich. eur, exs..... .); dann an alten Linden um Eichstätt und Muggendorf. ?y. sazwicola Mass, lich. It. exs, 377, Steril auf Oolith des Rohrbergs bei Weissenburg; (die fränki- sche Flechte vielleicht nur zu ß. gehörig). 3. I. dubia (Wulf) Schär. Enum. 45. Mass. mem. 51. Parm. Borreri Ach. syn. 19%. Rabhst. L. D. 60, Imdr. Borr. Körb. syst, L. 71. Exs. Schär. lich, helv. 361, Mass. lich, It. exs. 107. Zw. lich, exs. 251. Ce. apoth.!) Körb. lich, germ, sel; 95. Rbhst. lich. eur, exs. 184. . Steril an der Rinde alter Führen und nicht selten an den alten Buchen der Ludwigshöhe bei \Veissenbarg. *) An Kalk- und Dolomitfelsen wurde bisher keine einzige /mbdricaria be- obarhtet; auf dem Oolith des Rohrbergs allein aber kommen 5 Arten ver. 305 4, I. saxatilis L. Körb, syst. L. 72. Parm. saw. Ach. syn. 203. Schär. Enum, 44, Mass, mem. 49. Rabhst. L.D. 59. Mart. Fl. crypt. Erl. 207. &. leucochroa (W1l.) Körb. 1. c. 72, Schär, l. ec. 44. Exs, Schär. lich. helv, 362. a) Steril sehr häufig an Laubbäumen, besonders Buchen; am Eichstätter Parkzaun und an alten Föhren; b) €. apoth. an Buchen im Laubwalde oberhalb Wasserzell bei Eichstätt; ce) steril auch auf Oolithblöcken um Weissenburg. 5. I. aleurites (Ach. syn. 208.) Körb. syst. L. 73. Schär. Eoum. 44, Mass, mem. 54. Rabhst. L. D. 56. Mart. Fl. crypt. Erl. 210. Exs, Schär. lich. helv 489. Zw. lich. exs. 54, a) Steril an alten Föhren des heiligen Bühel um Maggendorf und bei Eichstätt; b) C. apoth. an einem hölzernen alten Kreuze bei Oberailsfeld in Oberfranken; ce) steril häufig; seltener c. apoth. an Eichenpfosten des Parkzauns bei Eichstätt. (Mass. lich. It. exs....) 6. I. physodes (L.) Körb. syst. L. 75. Ach, syn, 218, Mass. mem.51. Mart. Fi. erypt. Erl, 51. Parm. ceratoph, a. phys. Schär. Eoum. 41, Rabhst. I. D. 58. “, vulgaris Körb.l. c. Exs, Schär. lich, helv. 366. Mass. lich. It. exs. 278. Rabhst, lich, eur. exs., 186, a) Steril häufig im Gebiete an Nadelholz und Laubbäumen; c. apoth, am Parkzaun bei Eichstätt und an alten Birken im Laubwalde der Ludwigshöhe bei Weissenburg; b) steril auf steinigem Boden des Brand bei Hetzelsdorf in Oberfranken (704!) und der Steinbrüche unweit Wintershof bei Eichstätt; e) steril auch auf Oolithblöcken des Rohrbergs bei Weissenburg. ° b. Fuscescentes. 7. I. acetabulum (Neck.) Körb. syst. L. 77. Schär. Enum, 35. Mass. mem. 49. Rabhst. L, D. 58. Parm. corrugala Ach, syn. 199. Mart. Fl. erypt. Erl, 206. Exs. Schär. lich. helv, 547. Zw. lich. ess. 55. Mass. lich. It. exs. 25. Rabhst, lich. eur. exs. 64. a) Steril an alten Weiden der Neumüble bei Rabenstein in Ober- franken, selten; „b) C. apoth. an einem alten Zwetschgenbaume un- weit der Rosenmüllershöhle bei Muggendorf. 8. I. olivacea (L.) Körb. syst. L. 77. Schär. Enum. 45. Mass. mem. 52. Rabhst. L. D. 57. Ach. syn. 200. Mart. Fl. erypt. Erl_ 207, Ä 106 Exs. Schär. lich. helv. 370, Mass. lich. It. exs. 165. a) Häufig an Laub- und Nadelbolzstämmen; an alten Linden und (in kleineren Exemplaren) am Eichstätter Parkzaun; b) auf Oslith- blöcken bei Weissenburg. 9. I. aspera (Mass. mem. 53.) Körb. syst. L. 78. 1. oliv. b. collematiformis Schleich. Hepp. lich. eur. exs. 367. Exs. Mass. lich. It, exs. 13. Hepip. lich. eur. exs. 367. Rbhst. lich, eur. exs. 66. a) An Obstbäumen bei Rabenstein in Oberfranken, nicht selten; b) an Apfelbäumen zwischen Weissenburg und Dettenheim (35!); e) an alten Buchen der Ludwigshöhe bei Weissenburg, die Flechte wächst in der Regel an den Aesten und seltener an den Stämmen der Bäume, e, Ochroleucae. 10. I. caperata (Dill.) Körb. syst. L. 81. Ach. syn. 196. Schär. Enum. 34. Rabhst, L. D. 57. Mass. mem. 49, Mart. Fl, erypt. Erl. 205. Exs. Schär. lich, heiv. 377. Mass. lich. It, exs, 20. Rabhst. lich. eur. exs. 98. a) An Laub- und Nadelholzstämmen, Obstbäumen, alten Bretter- planken und dem Eichstätter Parkzaun häufig; b) auf OVolithblöcken des Rohrbergs bei Weissenburg, sparsam. Fructificirende Exemplare im Jura nicht angetroffen. 11. I. conspersa {Ehr.) Körb. syst L. 81. Ach. syn, 209. Schär. Enum. 46. Rabhst. L. D. 56. Mass. mem. 50. Mart. Fl. erypt. Erl. 210, Exs. Schär, lich. helv. 379. Mass. lich. It. exs. 314. C. apotb. auf Quarzblöcken im Altmühlthale oberhalb Mörnsheim. 12. I. diffusa (Web.) Körb. syst. L. 83. Rabhst. L. D. 56. Parm. ambigua Ach. syn. 208, Schär. Enum. 47. Mass. mem. 53. Mart, Fl, erypt. Erl. 210. Exs. Sehär. lich. helv. 375. Rabhst. lich. eur. exs, 316. a) Am Grunde alter Föhren im lichten Walde zwischen Tüchers- feld und Pottenstein in Oberfranken, nicht selten; ebenso wie hie und da bei Eichstätt; b) an Eichenpfosten des Parkzauns bei Eich- stätt, an beiden Standorten steril. II. Menegazzia terebrata (Hoffm.) Mass. mem. 54. Körb. syst. L. 74. Mart. Fl. erypt, Erl. 211. Parm. pertusa (Schrad.) Schär. Enum. 43. P. diatrypa Ach. syn.219. P. cerat, b. pertusa Rabhst. L D. 58. 107 Exs. Sehär. lich. helv. 365. Körb. lich. germ. sel. 161. Rbhst. lich. eur. exs. 312. Am Grunde alter Föhren im Laubwalde bei Eichstätt, steril, UI. Parmelia (Ach.) Körb. syst. L. 84, 1. P. stellaris L, &. aipolia Ehr. Schär. Enum. 89, Körb. syst, L. 85. Rabhst. L. D. 62. Parmelia aipolia Ach. syn. 215. Mart. Fl. erypt, Erl, 208. Squammaria aipolia Mass. Sched. crit. 169. Exs, Schär. lich. helv. 350. Mass, lich. It. exs. 318. A. B. Rabhst. lich. eur. exs. 185. An der glatten Rinde verschiedener Laubbäume häufig, z.B. an Sorbus aucuparia bei Eichstätt, an Obstbäumen, alten Buchen der Ludwigshöhe bei Weissenburg. Die Form melanophthalma Mass. exs. 318. B. ist im Gebiete die gewöhnlichere. ß. tenella Seop. Schär. Enum. 40, Rabhst. L.D. 62. Parm. tenella Ach. meth. 250. Mart. Fi. erypt. Erl. 212, Anapt. ten, Mass. mem. 35. Parm. stell. 8. adscendens v, fornic, W. Körb. syst, L. 85. Exs. Schär, lich. helv. 352. a) Häufig an Schlehensträuchern, Laubbäumen, alten Bretterwän- den, den Eichenpfosten des Parkzauns; b) an sonnigen Dolomitfelsen um Eichstätt hie und da; auf Quarzblöcken und Oolithfelsen, sowie auf Ziegelsteinen; c) ausnahmsweise auch an alten, seit Jahren im Freien liegenden Knochen bei Eichstätt. 2. P. caesia (Hoffm.) Ach. syn. 216. Körb, syst. L. 86. Mart. Fi. erypt. Erl. 209. P. pulch. a, caesia Schär. Enum, 41. Rabhst. L. D. 62. Mass. mem. 57. Exs. Schär. lich, helv. 347. a) Nicht selten auf Dolomitfelsen an sonnigen Stellen um Mug- gendorf und Eichstätt; c. apoth. an Kalkblöcken des Galgens bei Streitberg; steril auf Kalkfelsen oberhalb Zimmern bei Pappenheim; b) ausnahmsweise an eisernen Geländern in Eichstätt. 8. semipinnata (Hoffm,) Schär. Enum. 41. Rabhst. L.D. 62. P. caesia v. adscendens Fw, Körb, syst, L. 86. Ess. Schär, lich, helv, 349. Sparsam in der Volithregion und auf Sandsteinblöcken zwischen Hungenberg und Rabenstein in Oberfranken. 3. P. pulrerulenta Schreb. Ach. syn, 214, Mart. Fl. erypt. Erl. 208. Mass. mem. 36. a. allochroa Ehr. Schär. Enum, 38. Rabhst. L.D.63. P. p. *. vulgaris Körb, syst. L. 86. 108 Exs. Schär. lich. heiv. 376. Rabhet. lich. eur. exs. 96. 187. Ueberall zahlreich an Laubhäumen der Alleen, längs des Wald- saumes, an Eschen; hie und da an alten Bretterwänden. ß. grisea (Lam.) Schär. Enum. 38, Rabhst. L.D. 63. Körb, syst. L. 87. P. pityrea Ach, syn. 201. Mart. Fi. erypt. Erl. 209. Exs. Schär. lich. hbelv, 487. Zw. lich. exs. 186. Am Grunde alter Linden zwischen Muggendorf und der Rosen- müllershöhle; sowie zwischen Eichstätt und der Aumühle; blos steril. 4. P. muscigena (Ach. syn. 212?) Mass. in lit. P, pulv. v. muscigena Schär. Enum. 38. p. p. Exs. Schär. lich. helv. 486. p. p. Auf steinigem Boden kahler Bergeshöhen: a) steril auf dem Gipfel des Hummerbergs bei Streitberg (3!) und unweit Engelbards- berg — (Mass. lich. it. exs. . . .); b) ec. apoth. auf dem Geisknock bei Streitberg, sehr selten und nur einmal beobachtet; c) steril am Doctorsberge bei Eichstätt und oberhalb Zimmern bei Pappenheim. 5. P. obscura (Ehr.) Körb. syst. L. 88. Schär. Enum 36. Rabhst, L. D. 61. Anapt, obsc. Mass. mem, 38. &, chloantha Ach. syn. 217. Schär. Enum. 37. Rabhst. l. c. P. obs. orbic. 1. chl. Körb. syst. L. 88. j Exs. Schär, lich. helv. 353. An jüngeren Eschen in den Anlagen bei Eichstätt und sonst nicht selten an Laubbäumen. ß. eyeloselis Ach. syn. 216. Schär. Enum. 37. Körb. syst. I. 88. Mart. Fl. erypt. Er! 209, f. corticola. (Exs. Schär. lich. helv. 355.) Häufig und weit verbreitet im Jura an freistehenden Laubbäumen; der sterile, jugend- liche Thallus z. B. an Obstbäumen zwischen Weissenburg und Det- tenheim (45!) f. saxicola Mass. mem. 38. Exs. Schär. lich. helv. 485. Mass. lich. It. exs. 248. A. B. Die beiden von Mass. Exs. I. c. unterschiedenen Formen finden sich auf Dolomitblöcken in sonniger Lage um Eichstätt und Mug- gendorf; Form B. aber nur steril. Ausnahmsweise kommt ß. auch an eisernen Geländern in Eichstätt vor. y. virella (Ach.) Schär. Enum. 37 p. p: P. obs. v. adscendens (Fw.) Körb. 1. e. An alten Pappeln der Allee bei Eichstätt häufig. Trib, 10. Sticteae. Sticta 1 pulmonaria (L.) Körb. syst. L. 67. Schär. Enum. 109 30. St, pulmonacea Ach.“syn. 233. Mart. Fl. crypt. Er. 202, Mass. mem, 28. Lobaria pulm, Rabhst. L. D. 65. Exs. Schär. lich. helv. 384. Rabhst. lich. eur. exs.54. Masa. lich. It, ex. 38. Schultz. Flora Gall. et Germ. 1392. In Laubwäldern an alten Buchen und Eichen, steril nicht selten im Jura. 2. 8, scrobiculata (Seop.) Ach. syn. 234. Körb. syst. L. 66, Schär. Enum. 31. Rabhst, L.D.65. Mart. Fl. crypt. Erl. p. 202, Ess. Schär. lich. helv. 490. Schultz Fl. Gall. et Germ. 1391, Steril am Grunde einer alten Eiche im Laubwalde zwischen Pietenfeld und Eitensheim bei Eichstätt; nur ein einziges jugend- liches Exemplar angetroffen. (teste Hepp. in litt!) Trib. 11. Peliigereae, I, Peltigera }. venosa (L.) Hoffm. Schär. Enum. 19, Körb. syst. L. 62. Mass. mem. 20. Rabhst. L.D.66. Peltidea ven. Ach, syn. 238. Mart, Fl. erypt. Erl. 199, Exs. Schär. lich. helv, 26. Hepp. lich. eur. 172, Mass, lich, it, exs. 17. Rabbst. lich, eur. exs, 44. Nicht selten bei Eichstätt anf lehmig sandigem Boden in Laabh- wäldern z. B. unweit der Fasanerie, bei Landershofen, im Laub- walde der Anlagen, dann auch bei Muggendorf. Am Fusse des Hesselbergs bei Wassertrüdingen auf Lias. 2. P. aphthosa (L.) Hoffm. Schär. Enum. 19. Körb. syst. L. 58, Mass. mem. 22. Rabbst. L. D. 67. Peitidea aphth. Ach. syn. 238. Mart. Fi. crypf. Erl. 201. Exs. Schär. lich. helv. 29. Hepp. lich. eur. exs. 173. Mass. lich, It. ex. 12. Rabhst. lieh. eur. exs, 159. Auf Erde zwischen Moosen im Waldesschatten um Eichstätt und unterhalb Gössweinstein bei Muggendorf. 3. P. canina L. Schär. Enum. 29. Körb. syst. L.58. Rbhst. L. D. 66. Peltid. can. Ach. syn. 239. Mart. Fi. erypt. Erl. 200, #. ulorrhiza Fi. Schär. Enum. 20, Exs Schär. lich. helv, 28, Häufig im Gebiete auf Waldboden und über Moosen am Grunde alter Bäume; steril auf steinigem Boden, z. B. bei Engelhardsberg (192!), dessgleichen in der Oolithregion. 4. P. polydactyla (Neck.) Hoffm. Schär. Enum. 21. Mass. mem. 20. Körb. syst. L. 61. Rabhst. L.D.67. Peltidea pol. Ach. eyn. 2409. Mart. Fi. erypt. Erl. 208. 110 Exs. Schär. lich. helv. 30. Mass. lick. It. exs. 260. Auf Erde im Laubwalde der Anlagen bei Eichstätt. 5. P. rufescens (Hoffm.) Schär. Enum, 21. Körb. syst. L. 59. Rabbhst. L. D. 67. Peltidea ruf. Mart. Fi. erypt. Erl, 200. Auf sandigem Boden im Walde bei Kirchehrenbach in Ober- franken nieht selten; (in grosser Menge auf Keupersand des Schmau- senbucks bei Nürnberg). . 1. Nephroma laeviygatum (Ach. syn. 242.). Körb. syst. L. 55. Mass. mem. 23. Rabhst. L. D. 68. Schär. Enum. 18. ß. sorediatum (Sch.) Hepp. lich. eur. exs. 364! ‚ Steril auf Erde im Walde zwischen Muggendorf und Baumfaurt. IHN. Solorina saccata (L.) Ach. syn. 8. Schär. Enum. 22. Körb. syst. L. 63. Mass. mem. 26. Rabhst. L. D. 65. Mart. Fl. erypt, Erl. 241. Exs. Schär. lich, belv. 25. Hepp. lich, eur. 171. Rabhst. lich. eur. exs. 56. Mass. lich. It. exs, 126. Auf steinigem Boden zwischen Moosen in Laubwaldungen um Muggendorf (z. B. Zwecklesgraben) und Eichstätt nicht selten. IV. Heppia adglutinata (Krplhbr. Flora 1851. 695.) Mass. Geneac. 8. Heppia urceolata Naeg. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 49. Mass, lich. It, exs. 157. Körb, lich. germ. sel, 67, Zw. lich. exs. 255. Auf steinigem Boden kahler Bergeshöhen: a) im Laberthale 1821 von Laurer entdeckt (Laur. in lit); b) auf dem Geisknock bei Streitberg (32!) und ober der Schlacht Steinleiten bei Muggendorf — (Körb. lich. germ. sel. 67.); ec) auf Erde eines Dolomitblockes am Wege von Streitberg nach Veilbronn ; und von Muggendorf nach Baumfart; d) am Südabhange der Ehrenbürg bei Forchheim (Zw. lich, exs, 255.); e) oberhalb Zimmern bei Pappenheim (6!); f) um Eichstätt auf dem Bergrücken vor Obereichstätt (220!) und neben dem Wege vor dem Hirschparkhause, (Fortsetzung folgt später.) 11 Personalnotizen. Dem Director des botanischen Gartens zu Melbourne is Austra- lien Dr. Ferdinand Müller wurde von der medieinischen Faenität zu Rostock „wegen seiner Verdienste um die genauere Kenntniss der australischen Pflanzen und ibrer Heilkräfte‘ das Diplom eines Doctors der Medicin verliehen, Der Director der k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien, Regie- rungsrath Auer, der Erfinder des Naturselbstdrucks, ist von Sr. Maj. dem Kaiser von Oesterreich zum wirklichen Hofratk ernannt worden, Nach brieflichen Mittheilungen von Prof. Willkomm in der Berl. botan. Zeitg. wurde im J. 1857 D. Miguel Colmeiro, bis- ber an der Universität zu Sevilla, als Professor der Organographie und Physiolegie nach Madrid berufen, Dr. Vicente Cutanda, welcher diese Professur bisber inne hatte, ist zum Professor der Phy- tographie ernannt worden, hat aber nebenbei die Direction des Her- bariums und der Bibliothek des Madrider Gartens beibehalten, end- lich ist D. Juan Ysern, bisher Sammler und Conservator am k. Museum für Naturgeschichte, zum Assistenten bei den Professoren der Botanik ernannt worden. Am 29. Jan. d. Js. feierte zu Stuttgart der als Naturforscher und Arzt im engern Vaterland und weit über die deutschen Gauen hinaus rübmlichst bekannte Obermedicinalrath Dr. Georg v. Jäger den Tag, an welchem er vor 50 Jahren zu 'Tübingen mit der medi- einischen Doctorswürde bekleidet worden war. Dem würdigen Nestor der Naturforscher Würtembergs wurden bei dieser Gelegenheit von allen Seiten die herzlichsten Glückwünsche dargebracht, die medicini- sche Facultät in Tübingen übersandte ihm das erneuerte Doctordiplom, die kaiserl. Leopold. Carolin. Akademie der Naturforscher ein beson- deres Gratulationsschreiben und die kaiserl. Gesellschaft der Natur- ferscher in Moskau liess ihm durch eines ihrer Mitglieder das Diplom als Ehrenmitslied überreichen. Uuter den zahlreichen von auswär- tigen Freunden eingegangenen Zuschriften erfreute den Jubilar be- sonders ein sinniges, eigenbändig geschriebepnes Gedicht seines Jugendfreundes Justinus Kerner. Möge der hochverdiente Jubi- lar, dessen Verdienste um die Wissenschaft schon früher durch die Ertheilung des k. würtemberg. Kronordens, des k. bayer. Verdienst- ordens vom heil. Michael, der grossen goldenen Medaille von Frank- reich, sowie durch die Ernennung zum Mitgliede von mehr als 30 Akademien und wissenschaftlichen Vereinen ausgezeichnet wurden, noch lange seine Thätigkeit in ungeschwächter Geistesfrische fortsetzen und die wohlverdiente Rahe_ im Kreise der Seinigen geniessen! Nachrichten von der Insel Trinidad melden den Tod William Purdie’s, Inspector des botanischen Gartens daselbst, und die Be- setzung der erledigten Stelle durch den rühmlichst bekannten Physio- logen Crüger. Purdie war mehrere Jahre Reisender für den Garten zu Kew und besuchte als solcher Jamaica und verschiedene Theile Neu-Granada's; die Einführung der Eifenbeinpflanze, der Wachs- palme, des Cedron und einer ansehnlichen Menge beliebter Zierge- wächse in unsere Gärten, sowie eine reiche Sammlung gefrockneier r 112 Pflanzen sind sein Werk, wofür ihm die englische Regierung 1345 die Überleitung des Gartens auf Trinidad übertrug und Planchon ihm in dankbarer Erinnerung die Gattung Purdiaea widmete. (Bonplandia.) Am 17. Jan. d. Js, Morgens 4!/, Uhr starb zu Triest Dr. Bar- tolomeo Biasoletto, Apotheker zum schwarzen Bären und Di- rector des botanischen Gartens daselbst, 65 Jahre alt. Seinen eifrigen Forschungen verdankt die Flora des Litorales die werthvollsten Be- reicherungen, und jeder Botaniker, der jene Gegenden bereiste, fand in ihm einen gefälligen Gefährten und Rathgeber bei seinen Wan- derungen, wie in diesen Blättern Agardh, Hoppe, Fr. Mayer, Müller, Pestter, Rudolphi, v. Sternberg, v. Welden u.A, dankbarst berichtet haben. Im J. 1825 gründete er den botan. Gar- ten zu Triest und ertheilte von da an in demselben den Lehrlingen der Pbarmacie naturgeschichtlichen Unterricht. 1838 begleitete er den höchstsel. König Friedrich August v. Sachsen auf einer Reise nach Istrien, Dalmatien und Montenegro und beschrieb die- selbe in dem 1841 erschienenen Werke: Viaggio di S. M. Federico Augusto re di Sassonia per l’Istria, Dalmacia e Montenegro. Als eine Frucht seiner algologischen Studien erschien 1832 das Werk- chen: di aleune alghe microscopiche Saggioe. Seinem Andenken hat Koch die Biasolettia Luberosa gewidmet. Am 10. Februar I. Js. Morgens 7 Uhr starb zu Landau in der Rheinpfalz, nicht ganz 46 Jahre alt, der Rector der dortigen Land- wirthschafts- und Gewerbsschule und Mitbearbeiter der Bryologia europaea Theodor Gümbel in Folge eines Hirnschlags, nachdem er eben aus einer sehr bedenklichen Lungenentzündung gerettet schien. Was derselbe für die Wissenschaft leistete, zeigen nicht nur die Bryo- logia, sondern auch seine erst kürzlich erschienene Moosflora der Rhein- pfalz und eine Menge grösserer und kleinerer Aufsätze in verschie- denen Zeitschriften, auch in diesen Blättern, In seinem Privatleben durch seltene Tugenden ausgezeichnet, wirkte er nicht minder!segens- reich durch seine allseitige und unermüdliche Thätigkeit an der An- stalt, welcher er seit 1843 als Lehrer, seit 1852 auch als Rector angehörte, wie durch seine belehrenden Vorträge unter einem grösse- ren Publicum, das seine Liebe und Achtung bei dem letzten Gange zum Grabe auf eine rührende Weise zu erkennen gab. Durch die Moosgattung Gümbelia hat ihm Hampe auch in der Botanik ein Eihrendenkmal errichtet. Anzeige Samen-Offerte. Mein diesem Blatte beiliegendes Preis- Verzeichniss empfehle ich zur gefälligen Beachtung und bitte ergebenst, werthe Aufträge auf meine Gemüse-, Dekonomie-, Gras-, Holz-, Blumen- Sämereien u. s.w, mir gef, per Post zugehen zu lassen. Heinrich Mette, Samen-Cultivateur in Quedlinburg im Königreich Preussen. Redasteur nnd Verlegers Dr. Fürnrohr. Druck von F, Neubauer, ©LORA, — u — Ne 8. Regensburg. 28. Februar. 1858. Inhalt: oRIGINAL- ABHANDLUNGEN. W, Gümbel, über das grün- faule Holz. Nylander, circa Stereocaula adhuc observationes quaedam, Sendtner, Berichtigungen und Beiträge zur Flora Südbayerus. -— wire- RATUR. DeCandolle, prodrom, system. natural, regn. vegetab. Prs. NV. Sect. L. et II, Lehmann, Kevisio Potentillarum. Engelmann, Synopsis of the Cacteae of the terriory of the United states and adjaceut regions. -— ERWIEDERUNG. Meisner, in Betreff von Polygonum perfoliatum, Ueber das grünfaule Holz, von W. Gümbel, k. Bergmeister in München. In unsern Waldungen begegnet man häufıg bereits von der Fäulniss ergriffenem, am Boden liegenden Holze, welches eine auf- fallende, grünspan- bis dunkelmalachitgrüne Färbung entweder durch die ganze Masse durchdringend, oder doch an den äussern und den durch Risse und Spalten unmittelbar mit der Luft in Verbindung stehenden Theilen mehr oder weniger tief in die Holzsubstanz hin- einreichend wahrnehmen lässt. Vorzüglich scheint das von den Bäumen herabgefallene, abgestorbene Astholz geneigt, die höchst auffallende Färbung anzunehmen, Ich beobachtete die Erscheinung bei Buchen-, Föhren , Tannen-, Fichten , Birken- und Hasel-Holz, im dichten Gebüsch oder in feuchten Beständen an auf dem Boden meist unter Laub und Nadeln liegenden Stückchen. Die grüne Fär- bung schien mir, ähnlich wie die leuchtende Substanz des faulen Holzes, welche ich öfters unterm Mikroskop beobachtet habe, von Mycelien herzurühren, welche vielleicht auf dieser Stufe der Vege- tation in ihrer Eutwicklung sich beschränkend in dem faulenden Holze sich ausbreiten könnten. Die mikroskopische Untersuchung belehrie mich jedoen, dass jede Spur fremdartiger Zellenbildung in dem grünen Holze fehle, dass dieses vielmehr seine normale Structur mit Ausnahme der grünen Färbung der Holzsubstanz und den Zeichen beginnender Fäulniss nicht geändert habe. Das Vorkommen und die enge Verbindung mit den faulenden Holztheilen führten mich nach diesem mikroskopischen, negativen Flora 1858. 8 8 114 Resultate zu den chemischen Mitteln und zwar auf die Anwendung jener Stoffe, welche bei dem Erkennen der bei der Holzfäulniss ent- stehenden Substanzen angewendet werden. Die vorläufigen Versuche mit Aetzkalilauge und Säure bestätigten die vermuthete Analogie mit den Humussubstanzen. Das grünfaule Holz, mit kaustischen und kohlensauren Alka- lien bei einer Temperatur von 15°—20° R. längere Zeit behandelt, gibt eine partielle, olivengrüne bis braune Lösung, wäh- rend der grösste Theil der Substanz ungelöst bleibt und auch nach mehrmaliger Behandlung mit Alkalien seine grüne Färbung nicht ganz verliert. Spuren von sich entwickelndem Ammoniak lassen sich hier- bei wahrnehmen. Die alkalische, olivengrüne Lösung, mit Säuren schwach über- sättigt, giebt einen voluminösen graulich-grünen Niederschlag, wäh- rend die Flüssigkeit wahrscheinlich von einem Gehalt an Quellsatz- säure eine weingelbe Farbe behält. BeiAnwendung von Essigsäure ist der Niederschlag sehr suspensiv. Der auf einem Filtrtum gesammelte Niederschlag lässt weder im Anfang noch nach längerem Auswaschen mit reinem Wasser eine gefärbte Flüssigkeit durchgehen, ist also weder in angesäuertem noch im reinem Wasser merklich löslich, Der gereinigte Nieder- schlag schrumpft zu einer dunkelgrünen, spröden Masse zusammen. Er löst sich in Aetzkalilauge wieder vollständig uuf, und lässt bei Anwendung von Wärme Spuren von Ammoniak bemerken. Concen- trirte Schwefelsäure löst den Niederschlag anfangs zu einer smaragd- grünen Flüssigkeit, welche sich später und namentlich beim Kochen in eine braune Flüssigkeit unter Ausscheidung von braunen Flocken löst, Concentrirte Salpetersäure löst unter Anwendung von Wärme den Niederschlag zu einer schönen blaugrünen Flüssigkeit, welche beim Erkalten und Verdünnen mit Wasser wieder grüne Flocken ausscheidet. Concentrirte Salzsäure löst nur geringe Mengen des Niederschlags. Die alkalische Lösung, sorgfältig mit Essigsäure neutralisirt, nimmt eine schöne grüne Färbung an, und giebt grüne und braune Niederschläge; nämlich mit essigsauerm Blei einen schmutzig-grüneß, mit Chlorbaryum einen gelblich-grünen, mit Eisenvitriol einen kasta- nienbrauren, mit Kupfervitriol einen hellgrünen Niederschlag. Das ursprüngliche grüne Material, mit essigsaurem Natron be- handelt, lässt selbst bei Anwendung von Wärme keine bemerkbaren Theile in Lösung übergeben. Die bei der Einwirkung concentrirter Salpetersänre unter Ent- 115 wicklung von salpetriger Säure erhaltene smaragd-grüne Lösung gibt nach Abscheidung der beim Erkalten sich absondernden grünen Flo- cken mit Aetzammoniak eine kastanienbraune Flüssigkeit, in welcher Salzsäure keinen Niederschlag mehr erzeugt. Die Salpetersäure hat also dem ursprünglichen grünen Stoff in einen in Säuren löslichen umgewandelt. Aus diesen vorläufigen Versuchen glaube ich schliessen zu dür- fen, dass die grüne Färbung bei manchen von einer eigenthümlichen Art Fäulniss ergriffenen Holzarten von einem eigenthümlichen, den Humussubstanzen analogen sauren Stoffe herrühre, für welchen ich den Namen loxylinsäure (jo; Grünspan und Eunov Holz) in Vor- schlag bringe. München am 10. Februar 1858. Circa Stereocaula adhuc observationes quaedam. Conscripsit W. Nylander, Med. Dr. Cl. Th. Fries in Botaniska Notiser, Octobr. 1857, ‚respon- sum‘‘ in observationes nostras circa monographiam ejus Stereocau- lorum reddidit, „indignationem‘‘ suam sermone superbo magistri exprimens. Nugis argumentorum scholasticorum non moramur, emo- lumento solo scientiae occupati, speramusque recensionem nostram haud parum auctori ulilem fuisse et eum ibi quod (licet „indignatione“) in usum suum verfat invenisse, quamvis nos ignorantia et vitiis obrutos deeclaret. Observationibus nostris anterioribus praecipue sententias quas- dam anatomicas Commentationis de Stereocaulis et Pilophoris re- speximus, sed multas alias addere potuerimus de rebus variis, ut videtur, evitandis in nova, quam parat aucter, editione monographiae suae. Ita ex. gr. apothecia Cladoniarum dieit (p. 6) esse „‚mox ce- phaloidea intus inania“‘. Forsitan sic in schola Friesiana docea- tur, at rem propius examinanti patet, apothecia in Cladoniis esse eyactissime lecideina (seu biaterina, si placet) nihilque habere ‚ina- nis“. — Similiter animadvertatur genus auctoris novum Argopsin, Usneeis relatum, iis nullam offerre affinitatem; facis externa lichen, de quo agitur, potius cum Alectoriis quibusdam convenit, revera autem pertinet, ex rationibus analyticis, ad Stereocauleas, sieut rite Perspexerunt Hooker. fil. et Taylor, etiamsi errore eidem ad- scripsere specimina Stereocauli ramulosi var. macrocarpi. — Cur sterigmata nomine novo „‚spermatophora‘‘ nuncupare velit auctor Aegre perspicitur; vox haecce, in Zoologia alioquin sensu valde g* 116 diverso adhibita, in terminologia lichenographica nullo jure sit ad- mittenda. Quoad distributionem geographicam memorare liceat Stereocaula in Scandinavia aeque ac in America septentrionali copiosissima et optime evoluta obvenire, in regionibus temperatis vero evanescere, nee ibi nisi in montibus editioribus satis parca adesse. In Gallia jam media nulla oceurrunt Stereocauli vestigia supra montes, ubi tamen vigent Lecanora oreina, Evernia furfuracea aliaeque species coeli frigescentis signa. In montanis Algeriae porro nennisi mise- rum St. nanum lectum fuit ab oculatissimo Durieu, atque nullam ejus generis speciem in alpibus Abyssiniae invenit el. W.Schimper. Quid tune evadit theoria Dni. Fries, Stereocaula centrum habere geographicum in „regionibus mere tropicis (Comm. p. 2) vel quidem ea „abundare -—- in wontibus altioribus regionum tropicarum‘“ {p. 10)? Argumenta auctoris cetera ejusdem sunt naturae, nec sententiae, quas iracunde defendit, ‚veritati propius venientes‘‘. — Haud parvi fuisset momenti, ut auctor de ‚„membrana interiore'‘ thecarum ali- quid magis definitum attulisset; dieit modo „‚apud Stereocaula prae- cipue apicem versus ascorum sat mihi visa est conspicua‘ cre- ditque „expertissimos micrographos Kerber et Massalongo“ eandem quoque vidisse *) Mirum, hanc ‚„membranam‘‘, hodie auctori forte non omnino claram, antea eidem fuisse ‚‚evidentem, apicem asci non attingentem‘“‘ (l.c. p.8 et 40). Nihil unquam tale detegere voluimus, nec censemus protoplasma sporigenum membrana ulla vera a pariete thecarum separari. Indicemus hic obiter thecas Stereocau- lorum jodo praesertim apice coerulescentes nil analogum exbibere eolorationi insigni persistenter coeruleae, quam offert jodo addito obturaculum gelatinosum apicale thecarum Sphaeriarum quarumdam, nam in his thecae sunt apice, ut ante animadvertimus, late perfo- ratae {hoc orificio scilicet gelatina lichenina obturato), quum in Ste- reocaulis sunt apice integrae, tamen in parte centrali ibi jodo prae- sertim tinetae. Adest ambabus his rebus aliquid primo visu subsimile, attamen ratio vera admodnm diversa; in Stereocaulis enim pars *) Admiratoribus argutiei mierographicae fabnlosae auctorum citatorum com- mendemus ex. gr.: Mass. Rie. f, 380 et 228 atque Koerb.S.L. Germ. analyses Cyphelii et Coniocybes. — Simul curiosos analogiarum (quales coneipiuntur in schola Friesiana et quarum nos nihil intelligere haud perperam statuit auctor) relegemus ad Fries, Syst. Mycol, introd., ubi (inter res alias singulares) RAisomnorphas analogas esse dicitur Fucoideis ete. (l. ce. p. XXI). Talia ad doctrinas pertinent scholasticas, arbitrio superstructas, quae vix aevo nostso applausum ullum inveniant. 117 apicalis parietis ipsius thecae coloratione everulea sic penetratur, in Sphueriis illis vero solum obturaculum gelatinosum ibi obvium tingitur, : Observationes gquasdam de speciebus nonnullis addamus. Ster. myriocarpum Fr., quod vix nisi varietas sit St. tomenlosi (nec ra- mulosi, ut lapsu olim indicavimus), etiam in Peruvia et Columbia adest editumgque fuit a Linden (no.99.). — St. japonieum Fr. quo- que in China occurrit nec specie differat a St, coralloide Fr. — Duoad Stier. piluliferum Fr., in montibus Indiae orientalis haud rarum, nötetur, in coll. Zoll, no. S85 dari formam transeuntem in St. ramulosum typicum,. — Sier. implezum Fr. est St. corallinum Mnt. Chil. p. 155, St. ramulosum minus Nyl, Chil. p. 149. In eo- dem (ex. gr. in specim. eitato Lechl. Pi. Magell. no. 981} sporae sunt cylindraceo-fusiformes longit. 0,024—0,038 millim., erassit. 0,005 — 0,006 millim.; unde patet figuram ab auctore datam pro usu pe- enliari esse factam, utpote theoriae ejus quodammodo adjuvantem, sporas in hoc genere summum habere pondus in speciehus dignos- cendis. — Ster. vulcani Fr. st. St. salazinum Bor., et St. vulcani Bor. est varietas St. denudati. — (Quod attinet ad prioritatem no- minis Stier. azorei observetur, Prodromum Lichenographiae Galliae et Algeriae jam ineunte Nov. 1856 exhibitum fuisse Societati Lin- naeanae Burdigalensi; at hoc nomen non nostrum, sed Schxreria- num. — In St. condensalo (Fr. L. S. exs, 88) sporae crassitiei sunt 0,005—0,004 millim., neque duplo angustiores, ut vult auctor, Nonnullae species insignes auctori ignotae sunt (cf, Nyl. Enumer. gener, des Lichens, p. 91). *) Parisiis, 35. Febr. 1858. *) Exempla: 1) Stier, lecanoreum Nyl. Thallus albidus, podetiis solitariis (2—3-pollie.) firmis, subsimplicibus, pallide tomentosis, granulis a basi supra medium parcissimis vel vix ullis, superius pareis, integris cylindra- ceis breviusculis apicem versus parum attenuatis; apothecia fusco - nigra terminalia (interd. 2 millim. lata) plana, margine thallino crenulato’ ciucta; sporae 5—7-septatae long. 0,072—80 millim., crass. 0,005 millim., bypo- thecium infuscatum, — In montibus Novae Granatae, (Hb. Hooker.) 2) Ster. corticatulum Nyl. (coll Colens. p. 144.) — Tballus caespitose ramosus firmulus (altit. vix 7 millim.), erectus vel ascendens, compressius- culus, latere saltem supero corticato, cortice transversim diffracto (ita quasi areolato-corticato), superius extus gränuloso-pulvereo (saltem in apieibus ramulorum obtusis); apothecia fusca plana vel convexiuscula infra vel margine pallescentia terminalia (latit. 0,5 millim.); sporae fusiformes an- gustae. — Supra saxa calcarea in Nova Zelandia. Habitu Stereocauli Delisei, sed notis datis mox distinetum, 118 Berichtigungen und Beiträge zur Flora Südbayerns, von 0, Sendtner. Seit dem Erscheinen meiner Schrift ‚über die Vegetationsver- hältnisse Südbayerns“ sind mir eine Reihe von Thatsachen bekannt worden, welche folgende Berichtigungen und Beiträge veranlassen. Die Arten mit durchschossener Schrift Sind neu hinzu gekommen. Die eingeschalteten Ziffern bedeuten” veränderte Regionengrenzen und die Buchstaben Gebietsgrenzen. (S. Sendtn. Vegetat. Südb. p. 721.) 13. Anemone Pulsatilla S. (— 2050): 17. Anemone sylvestris (— 1180). 25. Ranunculus paucistamineus (— 2050). 33b, Ranunculus reptans L. (&h A — 1212) Bodensee. 86. Barbarea arcuala (— 1610). 105. Cardamine trifolia. Oestlich vom Lech. 106. Denlaria enneaphyllos (1900—5432). 107. Dentaria digitata (2400--4316), 115. Sisymbrium Thalianum (1—4. A—C. — 1950). 127b. Alyssum montanum L (1. B. 1100) Regensburg. 135b. Drabdba frigida Saut, (Ill. A. 6000—6900) Algäuer-Alpen. 148b. Iberis amara L (3b. A. 1212) Bodensee. 171. Viola siagnina (1—3. A. B. —1790). 197. Dianthus deltoides (—1860). (Im bayr. Wald bis 3260°!) 203. Silene gallica L. (?—3, B. —1750). 212. Lychnis Viscaria (1610. — Im bayr: Wald bis 2670°). 224b. Facchinia lanceolata (A. 111. 6800-6900) Algäu. 246. Malachium aquaticum (1—3. A—Ü.) 255. Elaline Hydropiper (4. 2450) Füssen, fraglich. 255b. Elatine triandra Schk. (1. A. —1600) Augsburg. 264. Geranium pyrenaicum L. (1.—I, —2260). 296. Evonymus latifolius (1900— 3022). 317. Melilotus macrorrhiza (1—3b. A—B, —1850). 331b. Trifolium spadiceum L. (1. B. 1200) Niederbayern. 350. Coronilla montana (1. 1. B. 1580 —2000), 364. Vicia angustifolia (—1900' nicht 6036). 384b. Spiraea salicifolia L. (1.B.—1212). Plattling, Bodensee. 399. Fragaria elatior (— 1736). "416, Potentilla alba (1—4. — 2300). 439. Crataegus monogyna (—2960). 441. Coloneaster lomınlosa (1620-4300), 1193 446. Sorbus hybrida (3—4. A. B.). 474b.Ceratophyllum submersum L. (1—3b. A. — 1800.) Bo- densee, Memmingen. 520b. Hydrocotyle vulgaris L. (3. B. 1620). Chiemsee. 518. Sarifraya granulata (—2100° — arger Druckfehler „3000— 6493°). 524. Eryngium campestre deleatur. 528. Bupleurum longifolium (1-3. B. —2100). 548. Angelica montana (3—UI. B. 1700-3800). 567b. Torilis helvetica Gmel. (tl. B. — 1150). Regensburg. 572. Chaerophyllum bulbesum (1—3. A, B. — 1730). 576b. Hyrrhis odorala Scop. (l. B. 4000). Tegernsee. 582. Adorza Moschatellina (—6994!), 588. Lonicera Periclymenum (1—.2). 610. Galium aristatum (1. B—C. 2000-3600). 620. Valerianella carinata Lois. (1. B. 1000) Kelheim. 640. Petasites niveus (1600—6318). 641. Linosyris vulgaris (1000-1460). 644. Aster salignus (— 2252). 646. Bellidiastrum Michelii (890—7034). 651b. Erigeron Villarsii Bell. (IM. A. 5800) Algäu. 680b. Artemisia scoparia W. K. (1. B. €. —890). Donau von Passau bis zur Grenze. 707. Cineraria spathulaefolia (1—I. A—C. —2500). 718b. Senecio carniolicus Willd. (Il. A, 5400). Algäu. 723. Echinops sphaerocephalus deleatur. 756. Centaurea maculusa (1—3. A—B. —1700). 766. Picris hieracioides (1000-5000). 818, Hieracinm cymosum (—1200). 8505. Phyleuma niyrum (1. B. 890). Bei Deggendorf Flücht- ling über die Donau. 863. Campanula Cervicaria (—1800). 885. Pyrola media (2—11, A—B. 1500— 1800). 963. Verbascum phoeniceum (2. 3. B. — 1800). 967. Serophularia Neesii (1—4. A. B. — 2230). 969. Digitalis purpurea (1-3. A—B. —2166). 1003. Veronica Buxbaumii (—2260). 1004. Veronica hederifolia (1—I. — 2260). 1113. Anagallis coerulea (1-3. — 1600). 1120. Soldanella montana (1, I. B—C. 939-4500). Sonst nur im bayr. Wald und bis an die Donau, die sie bei Passau über- 120 schreitet, vermeint. Nun von Einsele in den Alpen um Tegernsee gefunden — ganz entschieden ächt! 1132b. Samolus Valerandi (1. B. 1200). Reichertshofen. 1150b, Ühenopodium opulifolium Schrad,. (1. B. 1024). 1153, Blitum capitatum deleatur. 1184. Polygonum minus (1—l. A—B. — 2260). 1187. Polyg. dumetorum (—1550). 1202b. Euphorbia platyphyllos L. (1. B. 1000) Deggendorf. 1221, Ulmus effusa (1—3). 1241. Salir finmarchica als Species zu streichen. Bastard, 1295b, Najas minor All. (1. B. 990) Deggendorf. 1350. Malawis monophyllos (3-11. A—C). 1352. Crocus vernus (2—Il. A. C. 1900-4800). 1353. Gladiolus palustris (1—4. A—B. 1000— 2508). 1360. Narecissus poelicus (— 2260). 1394. Allium Scorodoprasum L. (1. B. 1000) Deggendorf. 1395. Allium oleraceum (1-2. A.B. — 1800). 1406, Tofieldia borealis (B—C). 1456. Scirpus maritimus GB, — 1800). 1457b. Scirpusradicans Schk. (1. B. --13000) Deggendorf. 1469. Carez pulicaris (— 2500). 1512b. Carex ornithopodioides Hausm. (A. Hl. 5500) Algäu. 1524. Carex ferruginea (2650—6800). 1543. Panicum Crus galli (—1870). 1592b, Avena subspicata Clairv. (llI. A. 6994— 7360) Algäu. 1646b. Lolium italicum A.Br. (2. B. 1600) München. 1659. Lycopodium Selayo (2100-6400). 1670. Polypodium Phegopteris O—H. A—C. 900— 4000). 1675. Aspidium Braunii Spenn. {l. B. 3000) Ammergau. 1677. Polystichum Oreopteris (3—1}. A—C. 1900—4800). Literatur. De Candolle, Prodromus Syst. natur. regni vegetabilis. Pars XIV. Sectio I, sistens Polygonaceas, Proteaceas ali- osque minores ordines Monochlamydearum. Sect. II. sistens Thymelaeaceas, Elaeagnaceas, Grubbiaceas et Santalaceas. Parisiis, V. Masson 1856. 1857. 8. Indem wir diesen neuesten Theil hier als erschienen melden, kann es natürlich nicht unsere Absicht sein, in eine specielle Be- 121 schauung und Kritik des behandelten Stoffes einzugehen; wir woll- ten nur die botanische Welt darauf aufmerksam wachen, dass diess für jeden Botaniker vom Fache unentbehrliche Werk immer mehr seinem Abschlusse entgegen geht und bei dem ziemlich raschen Fort- schreiten desselben immer mehr der Hoffnung Raum gegeben wird, dass nach Beendigung des Werkes nur die ersten Theile einer gänz- lichen Umarbeitung bedürfen werden, da die letzteren durch die An- nales bot. von Walpers für längere Zeit genügend completirt wer- den dürften. Auch dieser Theil enthält wieder werthvolle monogra- phische Arbeiten und ist zum grössten Theil Resultat der eifrigen und sorgfältigen Untersuchungen des baselschen Botanikers Meisner, der, was die Polygonaceae anbetrifit, längst als Autorität unange- fochten dasteht. Es haben noch hei diesem Theile mitgewirkt Bent- ham für die Eriogoneae und A. De Candolie für die Myristiceae, Penacaceae und Geissolomaceae. Der Inhalt vertheilt sich, was Zahl der Gattangen und Arten betrifft, anf folgende Weise: Sectio I. enhält: pag. 1—186 Polygonaceae mit 33 Gattungen und 685 Arten. „ 187—208 Myristicaceae » 1 » » 84 ,„, „ 209—482 Proteaceae » 46 » „ 1014 „, 483—491 Penaeaceae » 6 MR IR 22 ,„ „ 491—492 Geissolomaeeae ,„, 1 »„ » Io, also im Ganzen 87 ri „1906 „ Die innere Einrichtung ist die der letzten Theile; auch hier ist eine Uebersicht zur diagnostischen Unterscheidung der Uhnter- abtheilungen der Familien, seltener der einzelnen Arten grossen Gattungen beigefügt. Nach der Diagnose, die nicht mehr auf alte Weise mit möglichst wenigen Worten, sondern ausführlicher, die Art genauer charakterisirend ausgeführt ist, folst die Angabe des Fundortes oder mehrerer derselben nebst den wichtigsten Citaten und Synonymen, worauf dann noch eine kurzgefasste Beschreibung der wesentlichsten Pflanzentheile beigefügt ist. Sectio II. enthält die oben im Titel schon näher angegebenen 4 Vamilien, von denen die erstgenannte von Meisner, die zweite von Schlechtendal und die beiden übrigen von A. DeCandolle selbst bearbeitet sind. Es enthalten nun die Thymelaeaceae 39 Genera und 378 Spec., Elaesgnaceae 4 ,, » 6 „ Grubbiaceae 1 3 »» 3. Santalaceae 0 058 0m 28 „ somit der ganze Abschnitt dieses Theiles in 4 Familien 64 Gattun- 122 gen und 60 Arten. Wir enthalten uns auch hier auf eine speciel- lere Beschauung des Inhaltes einzugehen und bemerken nur noch, dass pag. 693—700 Addenda und Corrigenda für den ganzen Theil von den Autoren enthält, welche die in demselben enthaltenen Fa- milien bearbeitet haben, Es wird bei dieser Gelegenheit auch (p. 695) gesagt, dass die ZLauraceae im folgenden Theile erscheinen würden, so dass anzunehmen ist, dass de Vriese die von ihm überuommene Bearbeitung derselben schon vor seiner Reise nach Java beendigt hat. Es ist erfrenlich zu sehen, dass in diesen Zusätzen auch die neueste Literatur benutzt ist, so dass F. Müller’s Entdeckungen in Austra- lien, die in Hook. Journal von 1857 veröffentlicht wurden, bereits dabei angeführt worden sind. — Es folgt endlich pag. 701—706 ein Index nominum et synonymorum für den ganzen Theil, Wie bekannt dient zum Supplement des Prodromus von DeCan- dolle die neue Fortsetzung von Walpers Annales, wovon schon im vorigen Jahrgange dieser Zeitung pag. 639 kürzlich Anzeige ge- macht worden ist. Bis dahin sind aber erst 3 Lieferungen — und nicht, wie erwartet wurde, der erste Band — erschienen und damit bis zum Beginne der Leguminosen fortgeschritten. Wir wünschen recht sehr, dass diess Werk rüstig fortschreiten möge, denn bei der ungeheuern Ausdehnung, welche die periodische Literatur erlangt hat, wobei es — und besonders den ausser Europa oder auch nur den Centralpunkten der Wissenschaften arbeitenden Botanikern — kaum mebr möglich ist zu übersehen, was im Bereiche seiner Stu- dien anderweitig schon veröffentlicht worden ist, ist ein Werk, wie das vorliegende unbedingt als Bedürfoiss zu betrachten und ist wohl jeder, der systematische Arbeiten zu unternehmen gedenkt, unbedingt darauf angewiesen, diese Annales ebenso wie den Prodromus selbst dabei zu benutzen. Der Verleger — welcher das sehr gut weiss, wie er ja auf dem Umschlag zu dem ersten Hefte selbst angibt — scheint aber von dieser Nothwendigkeit, dass das Werk vielfältig gekauft werden muss, genügenden Gebrauch zu machen und den Druck so splendid, d. b. so weitläufig irgend möglich einzurichten, um das kaufende Publicum zu zwingen für viel Geld wenig zu kau- fen. Man sehe z. B. die pag. 243 an, wo 'ausser den Standorten für Billardiera sericophora nar die Diagnose von Franconia Webbii stebt und das Citat für eine 2te Art, Ganz so ist es auf p. 451 ge- stellt. Ist dem, welcher nur eben die Zusammenstellung der neuen Arten oder die Citaten neuerer Werke zu älteren bekannten Arten kennen zu lernen wünscht, viel daran gelegen, solche Raumver- schwendung zu sehen, wie auf dieser — und fast auf jeder Seite 123 in ähnlicher — wenn auch nicht immer gleich starken Weise —- zu sehen ist? Wozu die vielen grossen leeren Plätze? wozu die vielen Ausgänge, die füglich in einen Satz zusammengedrängt werden könnten, wie das ja im Hauptwerk selbst geschieht. Z. B. könnten auf der erwähnten Seite die Citate zu der Familie der Francomiaceae von DC., Wip. und Endl, nicht ganz füglich in eine Zeile ver- einigt werden? und so auch bei Cheiranthera auf der vorhergehen- den Seite? Oder man nehme willkürlich p. 351. Könnten die Di- agnosen der Uamellia-Arten nicht unmittelbar in einem Satze mit den Citaten und mit dem Vaterlande stehen, wodurch allein auf dieser Seite 6 Zeilen zu gewinnen wären, ohne noch den jedesmaligen Ab- stand der Absätze von einander zu rechnen. Es wiederholt sich das aber auf jeder Seite und diess macht aufs Ganze des Bandes eine Menge Bogen aus. Wir glauben um so mehr Veranlassung zu baben, diese Raumverschwendung — bei weicher, wie wir gesehen, es auf absichtliche Vermehrung der Bogenzahl des Werkes abgesehen ist — zu rügen, da ohnedem der Preis des Werkes ansebnlich theurer ist, als das Hauptwerk selbst, nämlich DeCandolle’s Prodromus. Wäh- rend nämlich dieser z. B. der XIV. Band 44!/, Bogen enthält und 16 Fr. kostet, also 128 Ngr., was auf den Bogen noch keine 3 Ngr. für Original-Arbeit macht, kosten 20 Halbbogen oder 160 Seiten der Annales — die doch immerhin bei aller Nützlichkeit doch nur eine Compilation sind — Thlr. 1. 5 Ngr. also 36 Ngr. oder 3°/,0 Ngr. per Bogen. Ist das nicht anbillig, und kann man bei solchen Prei. sen nicht verlangen, dass wenigstens von dem Raume auch möglich- ster Gebrauch gemacht werde? Wir wollen diessmal noch nicht näher auf die Behandlungsweise des verarbeiteten hier angebotenen Materials eingehen und behalten uns dieses auf die Zeit vor, wo der erste Theil beendigt sein wird, hoffen aber, dass der Verleger einigermassen in die Schranken der Billigkeit zurücktreten und entweder den Preis des Werks niedriger stellen oder wenigstens der absichtlichen Raumver- schwendung entsagen möge. Jar Ch. Lehmann, Revisio Potentillarum, iconibus illustrata. Auch unter dem Titel: Novorum Actorum Acad. Caes. Leop.- Carol. nat. curios. Vol. XXHIL supplementum, cum tabul. 64. — Wvratisl. et Bonnae 1856. 4. p. XIV. et 230, 5 pflanzengeographische Tabellen und 64 lithogr. Tafeln. Wir haben das Vergnügen hier eine treffliche und gelungene Arbeit unsern Lesern vorzuführen, die nach dem Vorworte bereits 124 Juli 1854 beendigt, aber vor Kurzem erst ins Publicum gekommen ist; es ist die Arbeit eines sorgfältigen und gründlichen Botanikers, der nicht allein schon vor 30 und mehr Jahren dieser Familie der lieblichen Potentillen besondere Vorliebe und Studien gewidmet, son- dern der in all dieser Zeit fort und fort seine Arbeit unter dem Auge behalten und sie verbessert und ausgefüllt hat, je nachdem neue bekannt werdende Arten oder auch nur Formen bekannter Arten seine früheren Ansichten befestigten oder zu verbessern Veranlassung ga- ben. Wir können desshalb mit wahrer Ueberzeugung sagen, dass hier ein gediegenes Werk eines Meisters vorliegt, das sich sehr un- terscheidet von den oft sehr flüchtigen Monograpbien, die nach mit- unter sehr unvollständigem Material und häufig mit noch unvoll- ständigeren Vorstudien zusammen gestellt sind und bei der ersten besten genaueren Prüfung durch Vergleich mit der Mutter Natur gar zu schnell erkennen lassen, dass noch Vieles fehlt, um sagen zu können, dass erwähnte Monographien diesen Namen verdienen. Es sei uns in dieser Beziehung vergönnt nur mit einigen Worten hinzu- weisen auf die Bearbeitungen der Cecropien von Trecul (in Ann. se, nat. II. Ser. VIIL) und Klotzsch (Linnaea XX), wo beide Au- toren dieselben Exemplare des Berliner Herbariums vor sich hatten und doch so verschiedene Beschreibungen derselben lieferten, dass kaum zu erkennen ist, was der Eine und was der Andere wirklich gemeint habe. Doch mit Recht sagt unser Autor in seinem Vorworte, dass er wohl noch manche Art in seinem und anderen Herbarien gesehen habe; da sie aber nicht vollständig gewesen, so habe er vorgezogen, keine neue Arten als solche mit unvollständigem Cha- rakter aufzustellen und sie lieber unberücksichtigt gelassen, als Ver- anlassung geben wollen zu Verwechselaungen und zur Unsicherheit. Wir können ein solches Verfahren nur rühmend anerkennen. Unser Verf. hat die alten Gattungen Tormentilla und Comarum, wie auch die neueren Micropogen, Fraga, Bootia und Dactylophyl- lum wieder zu Potentilia zurückgezogen und in seinem Vorworte die Grundsätze entwickelt, wonach er die 201 Arten (denen nachträglich noch 3 hinzugefügt sind) in Gruppen zusammengestellt, deren jede nach einer aus ihr vorzüglich bekannten Art benannt ist, und um welche sich dann die anderen Arten mehr oder weniger anschlies- sen, ohne dass es stets möglich geworden, diese Gruppen durch scharfe Charaktere abznsondern. Eine jede Art ist mit einer neuen sorgfältig ausgearbeiteten und nicht zu kurzen Diagnose versehen, worauf die Synonymie mit den wesentlichsten und belangreichsten Citaten folgt und daranf das Va- 125 terland; häufig folgen am Schlusse noch einige kritische Bemerkun- gen über einige verwandtschaftliche Verbältnisse der betreflenden Art, die mitunter sehr ausführlich sind, um directe Punkte dieses Verhältnisses näher aufzuklären. Von diesen 204 Arten sind 73 auf den 64 Tafeln sehr sorgfältig und sauber von der!lithograph. Anstalt der Akademie (der Herren Henry & Cohen in Bonn) dargestellt und können sich diese Tafeln füglich den besten an die Seite stellen. Zum Schlusse führt der Verf. noch 11 Arten an, die nicht dem Geschlechte angehören und verweist sie an ihre zugehörigen Orte, ebenso werden noch 14 dubiose Arten mit ihren Citaten aufgezählt, endlich befindet sich hier (p. 205) noch eine Liste von 17 hybriden Arten theils nach ihren bekannten Eltern benannt, theils, wo diese nicht bekannt sind, mit dem Namen aufgeführt, unter welchen sie als Arten in die Wissenschaft eingeführt worden sind. Ein sehr sorgfältiges Register beschliesst den Text, dem endlich die grossen pflanzengeographischen Tafeln folgen, in welchem die 201 Arten des ursprünglichen Textes unter 90 verschiedenen Landesrubriken, deren mehre stets wieder durch stärkere Striche in grössere Abtheilungen vereinigt sind, aufgezählt werden, so dass jede Art in jeder dieser Rubriken, wo sie irgend vorkommt, durch ein »k« bezeichnet anzu- treffen ist. Eine specielle Betrachtung der einzelnen Arten kann hier nicht am Orte sein, und somit schliessen wir mit dem freudigen Ge- fühl, das eine so gediegene Arbeit in uns erweckt hat. &. George Engelmann, Synopsis of the Cacteae of the ter- ritory of the United states and adjacent regions. Cambridge, 1856, Metcalf & Co, 8. 59 S. (Aus den Verhandlungen der Amerikanischen Akademie für Künste und Wissenschaf- ten. Bd. III) Während Linne von den Ländern nördlich von Mexico nur eine einzige Art dieser Familie kannte, nämlich die Opuntia vulgaris, den Cactus OpuntiaL., wurde durch die späteren Forschungen N uttall’s und hauptsächlich die Reisen Lindheimer's in Texas, Wisli ze- nus’s in Neu-Mexico, Gregg's und Wislizenus’s in Nordmexico, Emory’s in dem Gilalande, Fendler’s bei Santa Fe, Wright’s in West-Texas und Süd-Neu-Mexico, ferner durch die mit der Com- mission, welche die Grenzen der vereinigten Staaten und Mexico’s zu bestimmen hatte, in Verbindung stehenden Gelehrten Parry, Wright, Bigelow, Thurber und Schott, sowie durch die Reisenden Trecul aus Frankreich und Poselger aus Preussen, 126 dann durch die Eisenbahn-Expeditionen nach dem stillen Meere, so- wie durch manche oben erwähnte Gelehrte auf späteren Expeditio- nen eine solche Menge Bürger dieser Familie entdeckt, dass der Verf. gegen 130 Arten aufzählt, die selbst bei strengerer Sichtung, wo nahe verwandte Arten zusammengestellt werden, noch immer gegen 90 ausmachen. Der Verf. gibt diese Cacteenflora der bezeich- neten Länderstriche nur als Vorläufer an’s Licht und verspricht ein ausführliches durch prächtige Abbildungen erläutertes Werk, welches noch einige Zeit in Anspruch nimmt, später zu veröffentlichen. Es sind hier von der Gattung Mammillaria 30, Echinocactus 20, Cereus 31 und von Opuntia 50 Arten, worunter manche neue, mit kurzen Diagnosen und einigen näher beschreibenden Worten erläutert. Bei der Gattung Opuntia ist noch ein analytischer Schlüssel der Abthei- langen der Gattung beigefügt. Pag. 55 findet sich für diejenigen, welche mit den Localitäten nicht genau genug vertraut sind, eine kleine Uebersicht derselben; woran der Verfasser (welcher Arzt in St, Louis ist) noch eine Angabe über die geographische Verbreitung der Arten in erwähntem Gebiete reiht, welches er in 8 Regionen theilt. Die I. Atlantische Region hat nur eine Opuntia-Art, die ihr auch eigenthümlich ist. II. Die Mississippi Region, welche die westlichen Staaten einschliesst, bringt eine andere Opuntia hervor, welche in verschie- dener Gestalt sich auch in die IIl., IV. und V. Region erstreckt. III. Die Missouri Region; nämlich das Nordwestliche oder Übermissouri Gebiet bis zu den Rocky Mountains liefert 2 Mammil- laria’s der Untergattung Coryphantha, welche beide sich noch bis in die IV. und V. Region erstrecken und 3 Opuntia’s, deren eine der Region eigenthümlich ist. IV. Die Texas Region, nämlich die östlichen, bewohnten Theile von Texas, westwärts bis zum Fluss San Pedro, und nördlich mit Einschluss des Landes südlich vom Arkansas-Fluss. Diese Region liefert 5 Mammillaria’s, deren 2 derselben eigenthümlich sind; 3 Echinocacten, deren keine in irgend einer der hier erwähnten 8 Re- gionen (mit Ausnahme jedoch von Mexico selbst) gefunden worden; 6 Cereus, die der Region alle eigenthümlich sind und 6 Opuntia’s, deren nur 3 ihr allein zugehören, unter diesen ist nur eine einzige cylindrische Opuntia. Diese Region enthält daher 20 Arten, deren 14 ihr allein zugehören. V. Die Neu-Mexikanische Region, nämlich das westliche, unbewohnte, bergige Texas und das östliche Neu-Mexico bis zu den östlichen Quellflüssen des Colorado von Californien; sie ist die reich- 127 ste an Cacteen und liefert 65 Arten, von denen 55 ibr eigenthümlich angehören; nämlich: 19 Mammillaria’s, deren 16 der Region eigen; 9 Echinocacten, die alle der Region angehören, 16 Üereen, von de- nen nur 2 andern Regionen auch angehören und 22 Opuntia’s, wo- von 17 der Region eigenthümlich sind. VI. Die Gila Region, welche das ganze Thal des Colorade südlich von 36° N. Br. einnimmt und die ganzen Gilaländer, den grossen südlichen Zufluss des ersteren. Diese Gegend hat bis jetzt 36 Arten geliefert und zwar 5 Mammillaria, wovon 3 eigenthümliche der Region, 6 Echinocaeten, die nirgend wo anders gefunden worden sind, 7 Cereen, deren 5 der Gegend eigenthümlich und 18 Opuntien, . alle der Region eigen. VIEL Die Californische Region, nämlich der Theil von Ca- lifornien, westlich der Sierra nevada, den südwestlichen Theil des gegenwärtigen Staates gleichen Namens; sie liefert 6 Cacteen, von denen 5 ihr allein zugehören: 1 Mammillaria, 1 Echinocaetus, 1 Cereus und 3 Opuntia’s, VOL Die Nordwestliche Region, welche die nördlichen Thele des Staates Californien befasst, die Territorien von Utah, Oregon und Washington. Bis jetzt hat diese Region nur I Art (Opun- ia) aufgebracht, die sich noch dazu auch in der Ill. Region findet. Aus dieser kurzen Mittheilung leuchtet viel Fleiss und Sorgfalt in der Bearbeitung dieser Familie hervor und ist wohl zu wünschen, dass der Verf. sein Versprechen, ein illustrirtes Werk über denselben Gegenstand zu liefern, recht bald zur Ausführung bringen möge. AN. Erwiederung. In der erst heute mir zugekommenen No. 48 der Flora vom 28. Dechr. 1857, Seite 76667, macht mir Herr J. K. Hasskarl den Vorwurf, dass ich seine schon 1842 in der Flora veröffentlichte und später im Catal. pi. HortiBogor. 1844 und in den Pl. Jav. rar. 1848 wiederholte Beobachtung, dass bei Polygonum perfoliatum L. der Fruchtkelch feischig und unten mit der Fracht verwachsen sei, wess- halb diese Pflanze von Polygonum getrennt, und als eigene Gattung aufgestellt werden müsse, für welche er schon 1842 den Namen Chyloralyz, später aber Echinocaulon vorgeschlagen habe, in meiner Bearbeitung der Polygoneen in DeCandolle’'s Prodromus gänzlich unbeachtet und jene Pflanze unter Polygonum in der Sectio Echino- caulon stehen gelassen habe, da sie doch in dem erwähnten Umstande sowohl von dem bei dieser Section angegebenen Charakter, als auch von demjenigen der ganzen Gattung wesentlich abweiche und sich hingegen der Tribus der Coccolobeae anschliesse, Mit Recht musste diess Herrn Hasskarl befremden, zumal da ich seine oben genann- ten Schriften und auch den Namen Chylocalyz im Prodromus ange- führt habe, und mir selbst — ich gestehe es unverholen — ist es fast unbegreiflich, wie ich den Inhalt einer so wichtigen Notiz so 128 gänzlich übersehen konnte. Mit Beschämung muss ich diess allerdings als einen grossen Fehler von mir anerkennen, den ich leider auch nur damit, zwar nicht ganz zu entschaldigen, aber dach zu erklären vermag, dass die mir zu Gebote stehende Bibliothek Hasskarl's Plantae Jav. rar. gar nicht und die Flora nur unvollständig besitzt, dass der Jahrgang 1842 der letztern mir bei meiner Arbeit für den Prodromus nicht zur Hand war, und dass der im Cat. Hort. Bogor. p. 85 allerdings, aber nur in einer Note stehende Charakter von Echinocaulon mir unbegreiflicherweise gänzlich entgangen ist. Die mehrerwähnten Hasskarl’schen Citate stehen in meinen Collecta- neen (woher ich sie habe, weiss ich jetzt nicht mehr bestimmt, — wahrscheinlich aus Notizen, die mir Hr. Alph. De Candolle mit- getheilt) aber ohne Angabe des wesentlichen Inhalts der betreffenden Stellen. Ich führte sie also an, ohne zu wissen, welche be- sondere Bedeutung sie haben, in der blossen Vermuthung, dass irgend welche nähere Angaben über Echinocaulon darin zu finden sein möchten; dass ich sie aber dennoch anführte; ist gewiss gerade ein Beweis dafür, dass ich Herrn Hasskarl!’s Beobachtun- gen der Beachtung werth halte. Ich habe daher wohl auch weinerseits Ursache, sehr befremdet darüber zu sein, dass Hr. Hass- karl im Aufaug seiner Beschwerde-Notiz (Flora 1857. No.48. p. 766) die Nichterwähnung seiner Angabe über Echinocaulon als eine ab- sichtliche bezeichnen will, und wie er sich zu den bitteren, eine fast krankhafte Empfindlichkeit verrathenden Schlussworten (a. a. 0. p. 767) konnte verleiten lassen. Ein Vorwurf solcher Art trifft inich nicht und ich weise ihn ernst und bestimmt zurück. Soviel, was meine Person angeht. Was nun die Sache an- langt, so muss ich zuvörderst bemerken, dass alle von mir untersuch- ten Exemplare von Polygonum perfoliatum (sämmtlich von Wallich herstammend) ohne Früchte waren, in allen sonstigen Charakteren aber mit meiner Section Echinocaulon genau übereinstimmten, und dass weder Linne, noch Lamarck, noch Blume, noch irgend ein anderer Schriftsteller vor Hasskarl, meines Wissens, von der flei- schigen Beschaffenheit des Fruchtkelchs bei dieser Art etwas erwähnt haben. Ich hege keinen Zweifel an der Richtigkeit der Hasskar!- schen Angabe und muss ihm daher — vorausgesetzt, dass sein Echi- nocaulon perfoliatum mit Polygonum perfol. L. identisch sei, woran kaum zu zweifeln, — darin beistimmen, dass diese Art von Polygo- num auszuschliessen und als eigene Gattung aufzustellen sei. Dieser neuen Gattung wäre dann Hasskarl’s früher vorgeschlagene Benen- nung Chylocalyz zu geben, nicht aber Echinocaulon, denn dieser letztere Namen, den ich 1832 in Wallich’s Pl. As. Rar. Vol. Ill. für eine Section von Polygonum (nicht einer Gattung, wie Hasskarl a. a. 0. p. 767. irrthümlich angibt) gebraucht habe, muss für diese Section bleiben, da alle anderen Ärten derselben einen trockenen freien Fruchtkeich haben und auch sonst keinen haltbaren Grund zur Abtrennung von Polyyonum darbieten, Basel den 17. Febr. 1858. C. FE Meisner. —— Redaetsur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck von F. Neubauer, NLORA, — NE 9. Kegensburg. %. März. 1838. Inhalt: orıcınır.-AsuannLung. Müller, Beschreibung der in der Umgegeud von Weissenburg am Rhein wildwaehsenden Arten der Gattung Rubus. -— sımeratur. Bail, das System der Pilze. Scheutz, Conspectus florae Smolandicae. — anzeisen, Appuh, Verkauf lebender Orchideen und anderer Pflanzen aus Süd-Amerika, Beschreibung der in der Umgegend von Weissenburg am Rhein wildwachsenden Arten der Gattung Rubus, nach Be- obachtungen gemacht in den Jahren 1856 und 1857, von Ph. J. Müller. A. Rubi foliis pinnaltis. 1. R. Idaeus L. — Im Vogesensandsteingebirge sowie in der Rheinebene häufig. Ich habe davon zwei Abarten unterschieden: «. denudalus. Stengel kahl und oft fast ganz unbestachelt. ®. spinulosus. Stengel gewöhnlich sehr reichstachelig, mit einem tomentartigen Veberzuge, B. Audi foliis quinato-digitatis. I. Suberecti. Stengel aufrecht oder bogenförmig, oft sehr reichbestachelt, unbehaart. — Blätter 5-zählig, oben gewöhnlich zerstreut behaart, unten grün oder mit einem blassfarbenen Toment, nie weisshlzig. — Blüthenstand oft einfach traubig, mit dünnen, aufstrebenden Aest- chen. — Achse flaumig behaart. — Kelch grünlich, etwas kahl, mit weissberandeten, oft anhängseligen und gewöhnlich nicht voll- ständig zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blumenkrone gross, mit eiförmigen, bei der Mehrzahl weissen Blumenblättern. Gehören sämmtlich zu den frühblühendsten Arten der Gattang. 2. R. pseudo-Idaeus Nob. (R. saberectus Anders.? non Ar- thenius!) — R. fastigiatus W. et N. forına umbrosa et Id. var. Wlora 1858 9 ° 130 fol. septemnatis, Ph. Wirtgen, Herbariun Ruborum rhenanorum : No. 31 et 31 bis. Schössling aufrecht, rundlich, mit zerstreuten, auffallend klei- nen, schwarz-purpurnen Stacheln besetzt. Im Herbste sieh nicht mit der Spitze nach dem koden senkend um zu wurzeln, wie diess bei allen folgenden Arten geschieht. — Blätter gross, fussförmig 5-sählig oder fiederspaltig 7-rühliz, eilörmig eblang, zugespitzt, am Grunde herzförmig, ziemlich regelmässig kleingezähnt, beiderseits grün, oben zerstreut fein behaart, fast kahl, unten spärlich kurz be- haart. — Blüthenast nervig mit sehr kleinen Stacheln besetzt und nur sehr schwach behaart. Bläütier gedreit, scharf gesägt, nach dem Grunde keilförmig zulaufend, beiderseits grün. — Rispe, bis auf ein und das andere blaitwiukeiständige Aestehen, einfach-traubig, mit fast trugdoldig genäherten, schief abstehenden oder aufstrebenden dünnen, schlanken blüthenstielchesn. — Achse und Stielchen grün, zartfilzig. — Kelchabschnitte eilanzettförmig, gespitzt, grünlich, weissberander. — blumenkrone yross, mit eiförmigen, ganzen, reinweissen Blusnenblättern, weissen ®taubfüden und Griffeln. An schattigen, feuchten Stellen, dem Norden exponirten Wald- rändern, im Gebirge sowie ın der Ebene ziemlich häufig. Die erstblühende Art der Abtheilung. Ich fand sie bereits schon am 2ien Juni vorigen Jahres mit der schönsten Fülle ihrer reichli- chen Plüthentrauben prangend. 3. A. dicaricatus Nob. Schössling bogenförmig, kantig, mit zahlreichen, langen, pfriemlichen, an der Basis ziemlich breiten, geraden oder meist etwas gebogenen Stachelu besetzt. — Blätter 5-zühlig, klein, schmal ab- laug-eiformig, am Grunde ganz, kurzgespitzt und stumpflich gezähnt, oben zerstreut rauhlich behaart, unten mattgrün und kurzhaarig. — Blüthenast hin und her gebogen, mit bockshornartig gekrümmten Stacheln besetzt, wie unbehaart, Blätter gedreit, verkehrt ei- lanzettförmig, eingeschnitten gezähnt und wie am Stengel behaart. — Rispe etwas breit und trugdoldenartig abgestutzt, unregelmässig aus achselständigen, aufstrebenden, und freien, abstehenden, gerade divergirenden, gleichlangen, mehrfach gabelig getheilten Blüthenäst- chen zusammengesetzt. — Achse und Stielchen mit zahlreichen, sichelförmigen Stacheln und kurzen zerstreuten Härchen besetzt. — Kelch kurz gespitzt, an der Basis oft etwas bestachelt. — Blu menblätter ziemlich klein, ei-keilförmig, weiss, In jungen Schlägen des Gebirgs und der Ebene zerstreut, 131 % R. nitidus W. et N. fRub. germ. No. 4.) In der Bestachelung des Stengels sehr mit dem vorhergehenden übereinstimmend, aber in der Blattform sich mehr dem folgenden nähernd. — Blätter dennoch nicht so entschieden und breit ei-herz.- fürmig, nicht so fein und regelmässig gezähnt und weniger scharf zugespitzt, auch meist nicht so stark gefaltet wie bei R. plicatus, — Biüthenast mit gebogenen, wenig zahlreichen Stacheln besetzt und sehr kurz und spärlich behaart. Bjätter gedreit, eifärmig, zugespitzt, ziemiich grob und stumpflich gezähnt, oben zerstreut be. haart, unten blassgrün and kurz weichhaarig. — Rispe kurz über die Blätter erhoben und meist aus wenigen schief aufwärts gerichte- ten, einfachen Blüthenstielchen zusammengesetzt. — Achse spär- lich behaart, unbewehrt. —- Kelchabsehnitte kurz gespitzt, bis- weilen jedoch etwas anhängselig. — Blumenblätter stumpf- eiförmig, rosenroth. In einigen Thälero des Vogesensandsteingebirges häufig, z. B. in der Heiligenbach. 5. R. plicatus W. et N. {Rub. germ. No. 1.) — R. nitidus W. eı N, var. albiflorus Wirtg. Herb. Rub. rhen. No. 48? Schössling bogenförmig. kantig, mit zahlreichen etwas nahe gerückten, an der Basis wenig breiten, pfriemlichen, geraden oder schwach gebogenen Stacheln. — Blätter mässig gross, eifürmig, an der Basis breit herzformig ausgerandet, allmählig scharf zuge- spitzt und ziemlich regelmässig fein gezähnt, oben zerstreut behaart, unten blassgrün mit einer dünnen, sammtartigen Pubescenz. — Blü- thenast mit dünnen, stark gekrümmten Stacheln und spärlichen, kurzen Haaren besetzt. Blätter gedreit, eiförmig, spitz und re- gelmässig scharf gezähnt, oben zerstreut behaart, unten blassgrün und kurz sammethaarig. — Rispe theils mit einigen aufstrebenden, mebrblüthigen Aestchen, in den Achsein der oberen Blätter, wovon eins und das andere gewöhnlich einfach beginnend, theils über die- selben erhoben, und aus schief aufstrebenden, oft noch zum Theil von lanzett-blattartigen Bracteen gestützten, 3 und 2.blüthigen Aest- chen zusammengesetzt. — Achse ziemlich bestachelt, gering be- haart. — Kelchabschnitte kurz bespiizt, bisweilen an der Basis etwas stachelig. -— Blumenblätter stumpf-eiförmig, weiss. In den Hauungen der Ebene oft die gemeinste Art, scheint im Gebirge seltener. Nach den Forschungen von Fries, Wahlenberg und Arrhe- nius ist es die gegenwärtige Art, die Linne unter seinem R. fru- 'icoaug verstanden. Ich habe aber dennoch einen Namen, der schon 9#r 132 zu so vielem Irrthum Anlass gegeben und lange, wie sich die Autoren der Monographie ausdrücken, ‚‚das Rlannigfaltige eines ganzen Ent- wickelungskreises verschlang‘‘, nicht beibehalten zu dürfen geglaubt. 6. R. fastigiatus,W. et N. (Rub. germ. No. 2.) — R. fastigiatus W, et N. Forma I. et II. Wirtg. Herb. Rub. rhen. No. I et 2. Schössling aufrecht bogenförmig, kantig, gefurcht, mit star- ken, etwas entfernt stehenden, geraden oder gebogenen Stacheln besetzt. — Blätter gross, 5-zählig, eiföürmig, am Grunde ganz oder nur seicht ausgerandet, sehr lang und fein zugespitzt und scharf sägezüähnig, oben zerstreut kurzhaarig, unten dünn weichfilzig. — Blütbenast nervig, mit wenigeu, kleinen, gebogenen Stacheln und einer kurz flaumigen Behaarung besetzt. — Rispe einfach-traubig, wo nicht einige achselständige, mehrblüthige Aestchen vorhanden, steif aufrecht, verlängert und gewöhnlich eng zusammengezogen, aus, von dreispaltigen, höher von ganzen lanzettlichen Bracteen ge- stützten, aufgerichteten, dünnen Blüthenästchen zusammengesetzt. — Blüthenachse und Stielchen dünn seidenfilzig, — Kelchab- schnitte eiförmig, mit lanzettlichen Anhängseln, pubescirend und weiss berandet. — Blumenkrone sehr gross, mit breit eiförmigen, weissen Blumenblättern, weissen Staubfäden uni Griffeln, An Waldrändern, in jungen Schlägen, sowohl der Ebene wie des kebirgs, zerstreut. 7. R. canaliculatus Nob. — (R. cordifolius W.etN. Rub. germ. N0.59% Schössling dick, aufrecht-begenförmig, tief-rinnig gefurcht, mit starken, geraden, etwas aus einander gestellten Stacheln besetzt, unbehaart. — Blätter sehr gross, 5-zählig, eiförmig, am Grunde tief herzförmig ausgerandet, lang gespitzt und ziemlich regelmässig kleiuzackig gezähnt, oben fast kahl, unten kurz weichfilzig und weiss- lich grün. — Blüthenast scharf-eckig, rinnig, mit zerstreuten, an der Basis breiten, hakenförmig gekrümmten Stacheln und einer spürlichen Behaarung besetzt. Blätter gedreit, in ihrem Umfange etwas elliptisch und an dem Grunde abgestumpft, ziemlich grob gezähnt, unten dicht filzhaarig und weisslich grün, — Rispe kurz, ges’atzt, ausser den Achseln einfach-traubig, mit schief abstehenden, schlanken Biüthenstielchen. — Achse mit abstehenden, feinen Här- chen. — Kelchabschnitte eiförmig, mit lanzettlichen Anhängseln. = numenkrone ziemlich gross, mit weissen, eiförmigen Blumen- ättern und weissen Staubfäden, welehe si i i Griffel, nach dem Verblühen röthen. sich aber, sowie die In jungen Schlügen der Ebene und des Gebirges zerstreut, 133 II. Discolores. Stengel stämmig, bogenföürmig, kantig, oft gefurcht, mit glei- chen, starken Stacheln und einer meist aber nur geringen Pubescenz. -— Blätter 5-zählig, oben kahl, unten weissfhlzig. — Blüthen- stand rispig, bisweilen von beträchtlicher Länge und meist frei über die Achseln erhoben, mit mässig langen, abstebenden, 3- und 2- blüthigen Aestchen. — Achse weiss-filzig, behaart. — Kelch filzig, mit kurz gespitzten, zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blu- menkrone gross, mit eiförmigen, weissen oder rosenrothen Blu- menblättern. — Früchte regelmässig aus gleich entwickelten Theit- früchtehen zusammengesetzt. 8. R. coarctatus Nob. (R. fruticosus L.: W. et N. Rab, germ, No.7.— R. ihyrsoideus Wimm. pro parte.) — R. candicans W. et N.: Wirtg. Herb. Rub.rhen. No.5; Id. forma rosarea. Ibid. No. 33; Id. var. paniculatus. Ibid. No. 49. Schössling in oft sehr weitem Bogen aufsteigend, tief ge- furcht, mit langen, geraden Stacheln besetzt, übrigens vellkommen kahl. — Blätter 5-zählig, schmal eiförmig ablang, am Grunde fast ganz, und ungleich eingeschnitten gezähnt, oben oit etwas zerstreut behaart, unten dünn weissfilzig. — Blüthenast schlank, mit we- nigen, kleinen, sichelförmigen Stacheln und einer äusserst spärlichen Behaarung besetzt, Blätter gedreit, mit oft eingeschnittenen Seitenblättchen, die unteren bisweilen sogar 5-zählig, schmal ei-lan- zett-Äinienförmig und tief spitz-zackig gezähnt, oben gewöhnlich zer- streut behaart, unten dünn weissfilzig. — Rispe frei über die Ach- seln erhoben, verlängert und ziemlich schmal, aus schief abstehenden oder aufstrebenden, fast gleichlangen, 3- und 2- blüthigen Aestchen regelmässig zusammengesetzt. — Achse kurzfilzig unbewehrt. -—- Kelch filiig, mit kurzgespitzten, zurück geschlagenen Abschnitten. Blumenkrone gross, mit eiförmigen, weissen oder blass roseu- rothen Blumenblättern. Im Gebirge ziemlich gemein. 9. R. phyliostachys Nob. (R. nubeseens W. et. N. Rub. germ. No. 16?) Schösaling dick-stämmig, bogenförmig, kantig, etwas ausge- furcht, mit mässig grossen Stacheln und einer zarten spärlichen Pu- bescenz. — Blätter gross, 5.zählig, rundlich eiföürnmig, am Grunde seicht herzförmig ausgerandet, kurz gespitzt, stumpf und ziemlich regelmässig gezähnt, oben kahl, unten graufilzig. — Blüthenast kurz dünnfilzig, mit zielich kleinen, krummen Stacheln besetzt. Blätter gedreit, eifürmig, zugespitzt, grob stumpfzähnig, oben fast 134 kabl, unten graufilsig. — Rispe verlängert, grösstentheils blattwin- kelständig, mit, den Achseln 3-zähliger und einfach zusannenfles- sender Blätter, welchen oft noch einige blattartige Deckblätter folgen, entspripgenden, aufrechten, mehrblüthigen Aestchen, zum Theil aber auch über die Achseln erhoben, und aus langen, aufstrebenden, 2 mal 3-gabelig getheilten, von eigentlichen Bracteen gestützten Blü- thenästchen, zusammengesetzt. — Achse filzig, mit zerstrenten, kleinen, gebogenen Stacheln. — Kelch filzig, mit kurz gespitzten, zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blumenkrone gross, mit eiförmigen, weissen Blumenblättern. In Hauungen und jungen Schlägen an Bergahhängen ziemlich gemein. 10. R. flaccidus Nob. Schössling stark, bogenförmig, kantig, etwas ausgefurcht, mit breiten, geraden Stacheln und einer sichtbaren Behaarung. — Blätter von geringer Grösse, 5-zählig, verkehrt-eiförmig, kurz be- >’ spitzt, zwischen den Seitenrippen gefaltet, oben kahl, unten weiss- filzig. — Blüthenast kurzfilzig, mit starken, abstehend- gebogenen Stacheln besetzt. Blätter denjenigen des Stengels entsprechend. — Rispe grössientheils über die Achseln erhoben, an der Basis breit, aus schief abstehenden, unten ziemlich disjungirten, langen, oben mehr genäherten, und pyramidenartig abnehmenden, 5- und 3- blüthigen Aestchen zusammengesetzt. — Achse ziemlich dicht weich- filzig, mit einigen zerstreuten Stacheln. — Kelch filzig, wit kurz gespitzten, zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blumenkrone gross, mit eiförmigen, weissen oder etwas ins Röthliche spielenden Blamenblättern, In juugen Waldschlägen an den Vorbergen zerstreut. 11. R. discoler W. et N. (Rub. germ. No. 20.) — R. robustus Nob. prius. — R, rhamnifolius W. et N. Godron Fl. de Fr. — R. macroacanthus W. et N. var. oblunga Wirtg, Herb. Rub. rben. No. 10. — R. pubescens W.etN. Forma I., II. et UI. Ibid. No. 12, 13 et 14; Id. var, gladratus Ibid. No. 52, — R. vulgaris W. et N. var, umbrosus I. Ibid. No. 36; No. II. panic. composita Ibid. Ne. 37. — R. discolor W. et N. Ibid. No. 15? , Id. var. velulinus Ibid. No. 38. ° Schössling dickstämmig, bogenförmig, kantig, meist etwas ausgefurcht, mit breiten, langen, geraden oder gebogenen, ziemlich aus einander gerückten Stacheln, und einer feinen, anliegenden Pu- bescenz besetzt. — Blätter 5-zählig, eiförmig, zugespitzt, am Grande bisweilen eiwas herzförmig, und ziemlich scharf zackig gezähnt, oder 135 kahl, unten weissfilzig. — Blüthenast stark, nervig, mit gros- sen, an der Basis breiten, stark hakenförmig gekrümmten Stacheln und einer spärlichen, kurzen, zum Theil angedrückten Pubescenz. Blätter gedreit, breit eiförmig, zugespitzt, oben kahl oder mit ein- zelnen Härchen übersäet, unten weissfilzig. — Rispe nicht sehr verlängert, gedrungen, aus schief abstehenden, ziemlich kurzen, mehr- blüthigen Aestchen zusammengesetzt. — Achse filzhaarig, mit zer- 'streufen, kleinen, gebogenen Stacheln. — Kelch filzig, mit kurz gespitzten, zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blumenkrone gross, mit eiförmig-rundlichen, weissen oder schwach rosenroth ge- färbten Blumenblättern, weissen Staubfäden und grünlichen Griffeln. In der Hügelregion zerstreut. 12. R. macroacanthos W. et. N. (Rub. germ. No. 18.) — AR. incarnalus Nob. prius, — A. sylvaticus W. et N. Wirtg. Herb. Rub. rhen. No. 41. Schösslinlg stark, bogenförmig, kantig, oft etwas ausgefurcht, mit zablreichen, langen, geraden oder obenaus gebogenen Stacheln und einer spärlichen Flaumbehaarung besetzt. — Blätter 5-zählig, beinahe ei-deltaförmig, scharf gespitzt, an der Basis sehr ganz, bis- weilen sogar stumpfwinkelig zusammengezogen, und fein, etwas unregelmässig, gezähnt, oben vollkommen kabl, unten grünlich-grau oder weissfilzig. — Blüthenast schlank, rundlich, mit nicht sehr grossen gebogenen Stacheln und spärlichen kurzen Härchen besetzt. Blätter 5- und 3-zählig, ziemlich klein, ei-lanzettförmig, oben kahl, unten die unteren graulich-grün, die oberen weissfilzig. — Rispe ausgebreitet, über die Achseln erhoben, mit langen, schief abstehenden, meist bis fast obenaus 3-blüthigen Aestchen. — Achse dünnfilzig, wit kleinen, zerstreuten Stacheln. — Kelch filzig, mit kurz gespitzten, zurückgeschlagenen Absehnitten. — Blumenkrone gross, mit eiförmigen, angenehm satt rosenrothen Binmenblättern, gleichgefärbten, langen Stqubfäden und am Grunde rothen Griffeln, An einem oflenen Platze des Rienwaldes gegen Schleithal, dann auch in der Reissbach, aber nur einzeln. 13. R. speciosus Nob. — R. discolor W.et N. Godr. Monogr. et Fi. de Fr. — R. rhamnifolius W. et N. Forma flor. rosaceis Wirtg. Herb, Rub. rhen. No. 4. — . R. villicaulis Koehl. Ibid, No. 39. — R. macroacanthos W. et N. Forma panienla simpliei Ibid, No. 53. Schössling stark, bogenförmig, kantig, mit zahlreichen, ge: raden, kegelförmigen Stacheln, und einer zarten, angedrückten, im Alter verschwindenden Pubescenz besetzt. — Blätter 5-zäblig, 136 eiförmig, am Grunde ganz, ziemlich lang zugespitzt, und scharf mu- eronulirt, etwas geschweift, nicht tief gezähnt, oben vollkommen kahl und glänzend dunkelgrün, unten dünn und wie übertüncht weissfilzig. — Blüthenast mil ziemlich langen, schief-abstehend gebogenen, nicht hakenförmig gekrümmten Stacheln, und einer kurzen, zum Theil anliegenden Pubescenz. Blätter gedreit, eiförmig, zugespitzt, fein kurzzähnig, oben kahl, unten weissfilzig. — Rispe, bis auf 2 oder 3 blattwinkelständige, schief aufstrebende Aestchen, frei über die Achseln erhoben, und aus ziemlich langen, sich nach obenzu wenig verkürzenden, abstehenden, meist 3-blüthigen Aesichen, regel- mässig zusammengesetzt. — Achse, besonders unten, etwas be- stachelt, weissfilzig mit kurz abstehenden Härchen. — Kelch Alzig, mit kurz gespitzten, zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blumen- krone gross, mit rundlich-eiförmigen, oft etwas runzeligen, rosen- rothen Blumenblättern, weissen Staubfäden und grünlichen Griffeln. Hauptsächlich in. der Hügelregion und auf dem kalkhaltigen Al- luviam der Ebene, wo er bei uns die gemeinste Art der Abthei- lung ist. 14. R. argenteus W. et N. (Rub. germ, No. 19.) — R. Godroni Lecog et Lamotte in Gren. et Godr. Fl. de Fr. tom. I. p, 540. Schössling stark, bogenförmig, kantig oder etwas stumpf- eckig, mit zahlreichen, spitzen, geraden oder schwach rückwärts ge- neigten Stacheln, fast unbehaart. — Blätter 5-zählig, eiförmig- rundlich, scharf zugespitzt und fein sägeartig gezäbnt, oben kahl, unten kurzhaarig silbergrau, nicht weissfilzig. — Blüthenast mit gewöhnlich kleinen, rückwärts stehenden Stacheln und einer äusserst spärlichen Behaarung besetzt. Blätter gedreit, breit - eiförmig, rundlich, gespitzt und fein gezähnt, oben zerstreut behaart, beinahe kahl, unten graulich grün und nur die oberen bisweilen dünn greis- filzig. — Rispe verlängert pyramidenförmig, allmählig verengt und nach oben zu oft sehr spitz auslaufend, „aus abstehenden, unten et- was entfernten, von verlängerten Stützblättern begleiteten, 3-, 2- und 1-blüthigen, sich sehr verkürzenden Aestchen zusammengesetzt. — Achse filzig, etwas bestachelt. — Kelch dünn graufilzig, mit zu- rückgeschlagenen, ziemlich bespitzten Abschnitten. — Blumen- krone gross, mit eiförmigen, am .Grande verschmälerten, blass rosenfarbenen Blumenblättern, weissen Staubfäden und grünlichen Griffeln. Im Gebirge und in der Ebene zerstreut. 15. R. onomalus Nob. Schössling bogenförmig, kantig, etwas gefurcht, mit starken; 137 geraden oder gebogenen Stacheln und zerstreuten, kurz gestielten, nicht leicht bemerkharen Drüsen besetzt. — Blätter 5-zählig, etwas verkehrt-eiförmig, am Grunde herzförmig ausgerandet, kurz zuge- spitzt, grobzackig gezähnt, oben kahl, unten dünn granfilzig. — Blüthenast nervig, mit zahlreichen, rückwärts geneigten oder doch zur schwach gebogenen Stacheln und einer dichten Behaarung be- setzt. Blätter gedreit, mit gestielten Seitenblättchen, verkehrt- eiförmig stumpflich oder rundlich rautenförmig, oben glatt, unten grau weissfilzig. — Rispe über die Achseln erhoben, mit gewöhn- lich noch einem einfachen Blättchen an der Basis gestützt, aus 3- und 2-blüthigen, abstehenden oder etwas empor gerichteten und oft ziemlich rasch sich verkürzenden Aestchen zusammengesetzt: — Achse reich bestachelt, mit abstehenden Härchen und sehr kurz gestielten, fast nicht unterscheidbaren Drüsen besetzt. — Kelch- abschnitte kurz gespitzt, zurückgeschlagen. — Blumenkrone weiss. An einer einzigen Stelle auf den Hügeln des Uebergangsschie- fers bei Weiler. 16. R. tomentosus Borkh. (W. et N. Rab. germ. No. 8.) Diese Art scheint der Kalkregion eigen zu sein, ich habe sie wenigstens bei uns nur ausschliesslich auf dieser. Formation und auf der kleinen, am Eingange des Lauterthals gelegenen Hügelgruppe des Uebergangsschiefers gefunden. BI. Sylvatici. Stengel bogenförmig, kantig, mit gleichen, ziemlich starken Stacheln, einzelnen Drüsen und abstehenden, oft dichten Haaren besetzt. — Blätter 5-zählig, oben kahl oder zerstreut behaart, un- ten mehr oder weniger weichhaarig, beiderseits grün. — Blüthen- stand rispig, frei über die Achseln erhoben oder auch grösstentheils blattwinkelständig, gewöhnlich dicht zottenhaarig aber nur wenig bedrüst. — Kelch behaart, mit zurückgeschlagenen, oft anhängseli- gen Abschnitten. — Blumenkrone gross, mit eiförmigen, weissen oder rosenrothen Blumenblättern. Die Arten dieser Gattung sind ausschliesslich Waldbewohner und wachsen besonders gern am Rande der Gebirgswässerchen, wo man sie oft in massenhaften Gruppen wuchernd antrifft. 17. R. piletostachys Godron et Grenier (Fl. de Fr. Tom. I. pP. 548.) Schössling kantig, mit bisweilen etwas eingefallenen Seiten- flächen, zerstreuten, kleinen, rückwärts geneigten Stacheln und einer geringen Behaarung. — Blätter gross, 5-zählig, von elliptischem . 138 Umfange, an der Basis beinahe ganz, scharf zugespitzt und ungleich, breit aber nicht tief gezähnt, oben beinahe kahl, oder nur mit zer- streuten Haaren übersäet, unten grün und sehr dünn behaart. — Blüthenast eckig, nigen, rückwärtsgeneigten Stacheln und einer dichten, abstehenden nach oben etwas hin und her gebogen, mit we- Behaarung. Blätter gross, gedreit, mit bisweilen etwas ausge- schnittenen Seitenblättchen, verkehrt-eiförmig, nach dem Grunde stampfkeilförmig zulaufend, kurz gespitzt und ungleich zackig gezähnt, oben beinahe kahl oder nur mit wenigen Haaren übersäet, unten dünn, weichhaarig, beiderseits grün. — Inflorescenz in den Ach- sein der oberen Blätter, wovon das letztere gewöhnlich einfach ei- formig oder dreilappig ist, mit 3 bis 4, ziemlich entfernt stehenden, langen Blüthenästchen beginnend, und dann aus einer kurz über die Achseln erhobenen, von 3- und 2-blütbigen, abstehenden, wenig lan- gen und meist von einfachen, linien lanzettlichen Bracteen gestützten Aestchen zusammengesetzten Rispe bestehend. — Achse dicht abstehend behaart, gewöhnlich drüsenlos und fast unbewehrt. — Kelch behaart, mit zurückgeschlagenen, kurz- oder bei den End- blumen Jünger gespitzten Abschnitten. — Blumenkrone gross, mit eiförmigen, weissen oder blass rosenfarbenen Biumenblättern — Staubfäden weiss. — Griffel grünlich. In Wäldern, sowohl der Ebene als des Gebirges, eine der ver- breitetsten Arten, 18. R. vulgaris W. et N. (Rub. germ. No. 14.) Schössling kantig, mit breiten, geraden Stacheln, zerstreuten, einzeluen Drüsen und einer abstehenden Behaarung besetzt. — Blätter 5-zählig, rundlich-eiförmig oder elliptisch, am Grunde ge- wöhnlich stumpfkeilförmig zusammengezogen, gespitzt und ungleich etwas wellig gezähnt, oben meist vollkommen kabl, unten dieht sam- methaarig, mit längs den Adern kammartig ausgebreiteten, am Lichte schimmernden Haaren. — Blüthenast mit etwas langen, geraden, kaum rückwärts geneigten Stacheln, zerstreuten Drüsen und einer ülchten, abstehenden Zottenbehaarung besetzt. Blätter gedreit, breit-eiförmig, am Grunde stumpfkeilförmig zusammengezogen, kurz gespitzt und ungleich eingeschnitten gezähnt, oben mehr oder weni- ger vollkommen kahl, unten weich sammethaarig und gelblich grün. — Rispe meist mit 2 in den Acbsela der oberen 3-zähligen Blät- ter, und oft noch einigen von einfachen, lanzettlichen Blättchen ge- stützten, aufstrebenden, mehrblüthigen Aestchen beginnend, und dann pyramidenförmig, aus gerade abstehenden, 3- und 2-blütbigen, nach oben sich allmählig verkürzenden Aestchen zusammengesetzt. — Pi 139 Achse mit dichten, abstehenden Haaren, woruuter sich ziemlich häufige, aber wegen ihrer Feinheit schwer zu unterscheidende Drü- sen mischen, und einigen nadeligen Stacheln besetzt. — Kelch behaart, etwas drüsig und einzeln stachelborstig, mit langgespitzten oder gewöhnlich anhängseligen, zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blumenkrone ziemlich gross, mit eiförmigen, rosafarbenen Blu- menblättern, weissen Staubfäden und grünlichen Griffeln. Sehr häufig an den Waldbächen des Gebirges. 19. R. awillaris Nob. — (R. sylvaticus W et N. Rob, germ. No, 15°) Schössling kantıg, wit zahlreichen, rückwärts geneigten, spi- tzen, stechenden Stacheln und zerstreuten Haaren besetzt. — Blät- ter 5-zählig, rundlich-eiförmig, am Grunde etwas zusammengezogen, aber dennoch seicht hberzförmig ausgerandet, scharf eingeschnitten gezähnt, joben zerstreut behaart, unten etwas weichhaarig, beider- seits grün, — Blüthenast nervig, mit etwas gebogenen Stacheln und ziemlich dichten, abstehenden Haaren besetzt. Blätter ge- dreit, eiförmig, ungleich, etwas eingeschnitten gezähnt, oben zer- streut behaart, unten weichhaarig. — Inflorescenz oft grössten- tbeils blattwinkelständig und nur in einer kleinen, schmalen, ge- drängten Rispe über die Achseln hervorragend, Aestchen kurz, aufstrebend, mehr- oder einfachblüthig, oft durch und durch von blattartigen Bracteen gestützt. — Achse etwas bestachelt, mit eini- gen feinen Drüsen und abnehmender Behaarung. — Kelch behaart, stachelborstig. — Blumeukrone von mittlerer Grösse, mit weissen, stumpf eiförmigen Blumenbläitern. — Staubfäden weiss. — Griffel grünlich. In der Heiligenbach an einer einzigen Stelle. 20. R. nemoralis Nob. Schössling bogenförmig, kantig, etwas gefurcht, mit zahlrei- chen, unten geraden, weiter binauf gebogenen, an der Basis breiten Stacheln, sonst vollkommen drüsenlos und fast unbehaart. —- blät- ter 5-zählig, breit, rundlich, an der Basis etwas ausgerandet, kur“ wugespitzt und fein regelmässig gezähnt, oben völlig glatt und don- kelgrün, unten mattgrün und weich- doch nicht sehr dicht haarig. — Blüthenast nervig, mit starken, gebogenen Stacheln und einer dichten, obsehon ziemlich langen Behaaruug besetzt. — Blätter gross, 3-zählig, mit gestielten Seitenblättchen, breit eiförmig rand- lich, gespitzt, oben kahl oder nur mit zerstreuten, einzelnen Haaren, unten kurz behaart, beiderseits grün oder die obersten bisweilen ins Grauliche spielend. -— Rispe zum Theil blattwinkelständig, mit, 140 von 3-theiligen, zusammenfliessenden und kleineren, endlich lanzett- lichen Blättern gestützten, aufgerichteten Aestehen; zum Theil über die Blätter erhoben, aus gleichfalls aufstrebenden, 3- und oft 2.blü- thigen, ziemlich dünnen Aestchen, welche verlängerte, blattartige Bracteen begleiten, zusammengesetzt. — Achse dichthaarig und unbedrüst, ziemlich stachelig. — Kelch filzig, mit zurückgeschla- genen, kurz gespitzten oder, bei den Endblumen, anhängseligen Ab- schnitten. — Blumenkrone mässig gross, mit eiförmigen, hell rosenfarbenen Blumenblättern, kurzen, weisslichen Staubfäden und gelblichen, kegelförmig gestutzten Griffeln, Beim Eingange in die Reissbach, (Fortsetzung folgt.) Literatur Dr. Th. Bail, das System der Pilze. II. Abtheilung des gleichnamigen Werkes von Th.L. Nees von Esenbeck & A. Henry. Bonn, 1858. Henry & Cohn. 8. 110 8. und 26 Tab. Wie wir sus der Vorrede erfahren, erhielt der durch seine schöne Arbeit über die Hefenpilze im vorigen Jahrgange unserer Flora rühmlichst als sorgfältiger Pilzforscher bekannte Dr. Bail in Breslau vor Kurzem von der Verlagshandlung in Bonn, welche die 1. Abtheilung dieses Werkes im Jahre 1835 ausgegeben hatte, die bereits seit 1842 fertigen Tafeln dieses Bändchens, deren Figuren von Hrn. Dr. Klotzsch zusammengestellt waren, mit dem Wunsche, dazu den Test zu bearbeiten, um sich als 2ter Tbeil an das System der Pilze von Nees und Henry anzuschliessen. Obgleich der Verf. der Ansicht ist, dass alle älteren Pilzsysteme unhaltbar sind, so ist er dieser Aufforderung doch gefolgt, jedoch so, dass er zunächst die — meist grösseren, seltenen und kostspieligeren Werken entlehnten — unzweifelhaften Familien und Gattungen herausgehoben (pag. 1—68) und systematisch geordnet hat und dann in 2 Abschnitten (p. 68-79) diejenigen Pilzbildungen besprochen, die entweder schon jetzt als unvollkommene Formen erkannt oder als solche verdächtig sind oder deren Bau wir endlich noch nicht genau kennen, Der letzte Abschnitt (p. 79—110) enthält eine nähere Erklärung der einzelnen Theile mit Hinweisung auf die Werke, denen dieselben entlehnt sind, zugleich mit Bejfügung von einigen Bemerkungen über die Standerte etc. der besprochenen Pilze. Den Schluss des Ganzen macht noch eine Seite 141 als Nachtrag für Anfänger, in welchem die im Laufe des Textes benutzten Ausdrücke als Spermatien, Stylosporen, Conidien und Gonidien, sowie Pycniden und Antheridien mancher Autoren kurz erläutert werden. Aus der Entstehungsgeschichte des Werkchens geht hervor, dass dasselbe keine Einheit des Ganzen darbieten könne und aus dem Verlangen der Verleger entstanden ist, die Unkosten der Her- stellung der mit vielem Aufwande schon früher hergestellten, colorirten Tafeln so viel als möglich wieder gut zu machen und ist es rühmend anzuerkennen, dass sie nicht den Text so haben bearbeiten lassen, wie er vor 16 Jahren bei Anfertigung der Tafeln ausgefallen wäre, Allerdings würde das Werk sehr viel anders sich gestaltet haben, wenn Hr. Dr. Bail Auftrag bekommen hätte, das ganze Werk neu nach den jetzt von ihm gewonnenen Ansichten zusammenzustellen; allein so wie er mit rühmlicher Selbstverläugnung das Werk ausgeführt hat, ist es immerhin eine recht dankenswerthe Erscheinung, die manchem Liebhaber der Pilzkunde willkommen sein wird und in welcher mancher, der diese nicht gerade zu seinem Hauptstadium gemacht, Aufforderung finden wird, sich mehr mit diesen banten Ge- stalten des Herbstes zu beschäftigen. - Der Verf. beginnt mit einer Uebersicht der Eintbeilang des ganzen Pilzreichs in Basidiosporae und T’hecasporae, je nachdem sich, die Sporen scheinbar auf Schläuchen oder frei im Innern von Schlän- chen entwickeln. Die ersten werden als die niedrigsten bestimmt und wieder von den niedrigsten zu den höheren Abtheilungen fort- schreitend in Hyphkumyceles, Coniomyceles und Hymenomyceles ge- theilt, während die T’hecasporeae in derselben Reihenfolge in Gym- nothecamyceles, Discomycetes, Pyrenomycetes und Gasteromycetes eingetheilt und diese Abtheilungen in speciellen Theilen näher um- schrieben und charakterisirt werden. Der Verf. bemerkt jedoch, dasa diese von ihm Ordnungen — im I. Theile des Werkchens Familien — genannten Abtheilungen nicht scharf vou einander zu scheiden seien; sie haben nach ihm wohl feste Centra, nach den Peripherien hin strablen sie mehr oder weniger in einander. Bei der näheren Cbarakterisirang der einzelnen Ordnungen hat der Verf. sorgfältig hinzugefügt, welche Gattungen aus denselben (wie sie früher be- stimmt warden) auszumerzen sind und ibnen ihren neuen Standort an- gewiesen, oft auch ihre Unhaltbarkeit als selbstständige Gattungen oder selbst Arten nachgewiesen. So sagt er beispielsweise: ‚Von Verticillium ruberrimum haben H. Hoffmann und ich nachgewie- sen, dass ea eine besondere Form von Trichothecium roseum ist; eine derartige Zusammengehörigkeit sehr verschiedener Schimmel- 142 gestalten ist, wie ich aus Erfahrung weiss, nichts Vereinzeltes und wird durch die Erkenntniss solcher Verhältnisse die Zahl der in un- seren Handbüchern aufgeführten Hyphomyceten bedeutend zusammen- schmelzen.“ — Diese Urdnungen sowohl, als die dazu gehörigen Familien und deren Gattungen sind ausfübrlich und deutlich (in deut- scher Sprache) beschrieben und bei jeder Gattung die entsprechenden Abbildangen auf den Tafeln citirt, die natürlich nicht in der gleichen Reihenfolge stehen, als die Ordnung des Textes nach der neuen Eintheilung des Systemes verlangt und wobei mitunter die darunter geschriebenen Namen berichtigt werden. In der 2ten Abtheilung werden als auszumerzende Gattungen (die auf den verschiedenen Tafeln sich noch vorfinden) angeführt: Ceuthospora Grev., Phoma Fr., Cytispora Ehrb., Sphaeronema Fr., Acrospermum Tode, Leptostroma Fr., Actinothyrium Knz., Labreila Fr., Prosikemium Knz., Sphinetrina Fr., Excipula Fr., Cryptosporium Knz., Apio- sporium Knz., Asteroma DC., Vermicularia, Coniothyrium Cord., Stegenosporium Crd., Sporocadus Crd., Naemospora Prs., Schizo- thecium Crd,, Sclerotium Tod, (‚diese sind nur Dauermycelien von Pilzen‘), Pyrenium Tode, Microcrater, Oncomyces, Naematelia Fr., Coryne Nees, Ditiola Fr., Pistillaria Fr. — zusammen 28 Gaättun- gen, die aber alle näher charakterisirt sind mit Hinzafügung der Gründe, warum sie als solche nicht haltbar sind. Wir schliessen dieses Referat mit dem Wunsthe, dass dieses Werk- chen recht viele Abnehmer finden möchte, — und dieser Wunsch ist ein sehr eigennütziger, denn wir hoffen, dass nach dem Verkauf dessel- ben und der dasselbe veranlassenden Tafeln die Herren Verleger dem Verf. den Auftrag zu einem neuen System der Pilze in gleicher, hübscher Ausstattung geben möchten, worauf mit uns gewiss manch anderer Freund der Pilakunde sich freuen wird. Gern hätten wir dem Werkchen ein alphabetisches Namensverzeichniss der bespro- chenen Gattungen und Arten beigegeben gesehen, was um 50 wünschenswerther gewesen wäre, da die Ordnung im Texte und anf den Abbildungen nothwendig eine andere geworden ist. Noch zum Schlusse die Bemerkung, dass man Gattungsnamen wie Coleus Cav. et Sech. (p. 13) gleich ausmerzen musste, da ein solcher schon längst unter den Labiaten von Lonreiro aufgestellt ist. [s 143 N. J. Scheutz, Conspectus florae Smolandicae. Upsal. 1857. 8. p. XV. & 58. Ein kleines Büchlein, aber reich an Inhalt und sichtlich mit vielem Fleisse und Umsicht bearbeitet, das besonders den Liebhabern der nordischen Flora und insbesondere denen willkommen sein wird, welche zu sehen wünschen, in welcher Umgebung des Pflanzenreichs der grosse Vater der Botanik, Linnaeus, geboren ist und gelebt hat. In der 18 Seiten langen Einleitung theilt uns der Verf. mit, dass er schon vor 15 Jabren beschlossen habe, eine noch bis dahin immer mangelode Flora dieser Provinz Schwedens zusammenzustellen, lange aber durch die sich häufenden Schwierigkeiten abgeschreckt worden sei, die er dann endlich durch Eifer und Ausdauer überwunden und wobei ihn sowohl der berühmte Fries, als aueh Forsander u. A., namentlich einige Studiengenossen, reichlich unterstützt hätten. Eine kurze Ge. schichte der Flora theilt die Namen derer mit, die mehr oder minder ausführlich von früheren Zeiten bis auf unsere Tage über diese Flora geschrieben, woraus z. B, ersichtlich, dass die Liste von Wählin (1769) nur 349 Phanerogamen und 38 Uryptogamen- befasst, aber auch eine grosse Zahl Freunde der Flora haben dort gesammelt, ohne sehrift- liche Nachrichten davon hinterlassen zu haben, und werden mehrere davon namentlich aufgeführt. Dann folgen allgemeine Bemerkungen über den Umfang der Flora, deren Terrain, Boden und Klima. Es ergiebt sich, dass hauptsächlich die primitive Formation vorherrscht und desshalb manche Pflanzen der Uebergangs-Gebirge fehlen. Die höchste Erhebung steigt bis zu 1037 Fuss üb. M. und die allgemeine Situation des Gebietes liegt zwischen 5—700' üb. M. Betreffend das Klima wird die Temperatur von Vexiö mitgetheilt, als dem einzigen Ort, wo dergleichen Beobachtungen einige Jahre hindarch fortgesetzt worden sind und hat sich ale Sommerwärme + 17,87 Grad (Reaum. ? es ist nichts Näheres hierüber angegeben), als Winterwärme — 2,76°, als Jahreswärme 6,66° ergeben, während die äusserste Wärme + 35° end die äussersten Kältegrade — 32° ausmachten. Die Flora des östlichen und westlichen Theiles von Schweden ist sehr verschieden, was sich aber in keiner Provinz so deutlich zeigt, als in Smäland; von den 8 Pflanzenregionen, in welche Schweden gewöhnlich einge- theilt wird, befinden sich nur die beiden der Eichen- und Buchen- Region in dem Gebiete der Flora, erstere im Norden, wo die in süd- lichen Tbeilen herrschende Buchen-Region aufhört. Der Verf. theilt seine Flora in 4 Abtheilungen, die östliche, die nördliche, die mitt- lere und die westliche, deren jede karz charakterisirt und mit Angabe 144 der vorzüglich in ihr vorkommenden Pflanzen näher kenubur ge- macht wird. Die Ost-Abtheilung ist die reichste, weil sie die Küsten- flora befasst und enthält gegen 900 Pflanzen, wogegen die westliche Abtheilung die ärmste und kaum 500 Arten reich ist. Am reichsten ist die ganze Flora vorzüglich an Compositen und besonders an der Gattung Hieracium. — Es sei bier im Vorbeigehen gesagt, dass die Zellenpflanzen gar nicht vom Verf. erwähnt werden und sie also in dieser Zusammenstellung nicht berücksichtigt sind. Der eigentliche Text p. 1--58 enthält die Aufzählung vou 96 Familien mit 428 Gat- tungen und 1148 Arten und Abarten, geordnet nach Fries (Summ. veget, Scand.) Es beginnt die Aufzählung mit den Compositae mit 43 Gattungen und 125 Arten und Abarten, worunter 31 Hieracien, und schliesst mit den Gefässkryptogamen, deren 31 in 14 Gattungen und 4 Familien aufgezählt sind. Einer jeden Art ist die Abtheilung, in welcher die Pflanze zu finden ist, mit abgekürzten Worten beigefügt, sowie ob sie daselbst häufig oder selten vorkommt; nur wo nichts _ bemerkt ist, findet sich die Pflanze durch das ganze Gebiet; an dem Fusse jeder Seite befinden sich aber eine Menge Noten, welche nähere Standorte seltener Pflanzen oder einige sonstige Wahrnehmun- gen enthalten, zugleich mit Angabe der Finder derselben. — Es ist das ganze Werkchen ein Beweis von der Bescheidenheit und dem Fleisse des Verfassers und wäre sehr zu wünschen, dass manche andere, minder entfernt gelegene Gegend so sorgfältig durchsucht and beschrie- ben wäre, als diese schwedische Provinz Smäland. N. Anzeigen Botanischen Etablissements und Pflanzenfreunden zeige ich ergebenst an, dass die von den Botanikern Carl Ferdi- nand Appun und Heinrich Horn im vorigen Jahre in Neu- Granada und Venezuela gesammelten und wegen des hiesigen Winters einstweilen dort verbliebenen Orchideen, mehrere tausend, bereits in Süd-Amerika in Töpfe gesetzte und sorgfältig cultivirte seltene Pflan- zen, worunter viele interessante, officinelle, auch eine Collection der schönsten Palmen und Baumfarn von jeder Höhe binnen wenigen Monaten nebst vielen frischen, tropischen Sä- mereien, bei mir hier eintreffen werden. Aufträge nehme ich stets entgegen und führe sie aufs Prompteste aus. Bunzlau in Schlesien am 15. Februar 1858. Carl Friedrich Appun, Buchhändler, Beim Herannahen des Frühjahres offerire ich direct aus Süd- Amerika empfengene, schöne, blühbare Amaryliis Belladonna A6 Ser} . un ie „u solandraeflora &8 } im Hundert billiger. C. Friedr. Appun in Bunzlau in pr. Eesien. Redasteur und Verlegeri Dr. Fürnrohr. Druck von Y, Neupaner, w FLORA I 10. u Regensburg. 14. März. 1858. . Inhalt: onIcınarL-ABHANDLUNGEN, Hanstein, über die Bodenstet- beit der Pflanzen. Müller, Beschreibung der in der Umgegend von Weissen- burg am Rhein wildwachsenden Arten der Gattung Rubus, (Fortsetzung.) — GETROCKNETE PFLANZENSAMMLNGEN. Rabenhorst, Lichenes europaei exsic- eati. X. XI — anzeieen. Wimmer u. Kranse, Sammlung gelrockueter Weidenarten. Wirtgen, rheinische Reiseflora. Beiträge für die Sammlungen der k, botanischen Gesellschaft. . Ueber die Bodenstetheit der Pflanzen, von Heinr. Hanstein. Jede Pflanzenart, verlangt, dass sich in hinreichender Menge and in anfnehmbärem Zustande in dem Boden die Mineralstoffe finden, welche sie.za dem Aüfbaue ihres Körpers nöthig hab, und es schei- nen die Pflanzen darin verschieden zu sein, dass bei einer Art mehr bei der andern weniger die theilweise Vertretung eines Stoffes durch einen andern möglich ist. Wie weit die sichtbaren Abänderungen vieler Pflanzenarten, wenn sie in verschieden zusammengesetzten Boden wachsen, von einem. solchen veränderten Verhältnisse abhängig sind und wie viel den Eigenschaften des Bodens, abgesehen von der chemischen Constita- tion, zukommt, ist zur Zeit unbekannt. Viola tricolor zeigt auf dem Ackerlande einen fast hingestreck. ten Stengel und kleine, gelbliche Bläthen, suf Sandboden kömmt stellenweise dieselbe mit aufrechtem Stengel, grossen, lebhaft violett und blau gefärbten Kronen vor, welch letzterer die auf humusreichem Boden nahe steht, grössere, bunt gefärbte Blüthen und eine Unzahl von Varietäten, abgesehen von den hybriden Formen, bildend. Bei wildwachsenden, noch mehr bei cnltivirten Gewächsen fin- den wir eine grosse Anzahl solcher Varietäten, und wie leicht diese selbst wieder sich verändern, das beweist z. B. das stete Bedürfnis, den Samen des Tabaks wieder von den Orten zu beziehen, we sich eine besondere Abart gebildet hatte, Zer Hervorbringung solcher Formen wirken gewiss alle Verhältnisse mit; dass die mineralischen Nährstoffe nicht ausgeschlossen sind, scheint sich aus den Fällen sa folgern, in welchen die chemische Untersuchung gelehrt. hat, dass Mora 1858. 10 - so i 146 diese Varietäten auch wesentlich durch die Bestandthefle ihrer Asche verschieden seien, wie bei dem Tabak. Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass Stoffe, welche einen thä- tigen Antheil an der Bildung der Organe nehmen, eine thatsächliche Einwirkung auf die Gestalt derselben ausüben werden, aber die Be- deutung, welche eine.veränderte Aufnahme an Mineralstoffen auf die Umbildungen der Blätter, Blütben a. s. w. änssert, wird für sich kaum zu bestimmen sein. Nachdem die Bedentang der mineralischen Bestandtheile der Pfilsnzen, ihr eonstantes Vorkommen und die Thatsache, dass sie ‚bildende Theile des Pflanzenkörpers. seien, festgestellt war, fragte "es sich, 'ob die Pflanze die Fähigkeit habe, von den dargebotenen Stoffen nur die aufzunehmen, welche zu ihrem Gedeihen nöthig Kind. Wenn angenommen wird; dass die Pflanze kein Wahlvermögen ‚irgend einer Art besitze, 80 müssen. in dem Boden in "assimilirbarem Zustande die Stoffe genan in dem Verhältnisse, wie sie die Pflanze gebraucht, enthalten sein, dann regulirte der chemische Bestand geradezu das Leben der Pflanze, dann wären alle Pflanzen strenge bodenstete, am meisten die, welche eine Substituirnng nicht oder in geringerem Maasse zuliessen. Es scheint nicht, dass diese Annahme noch entschieden vertbei- .digt werde; wenn Schleiden z. B. an einer Stelle (Eneyklopädie der theor. Naturwissenschaften von Schleiden und Schmid) auch .diese Ansicht ausspricht, so sagt derselbe an einer andern Stelle der nämlichen Schrift das Enigegengesetzte. . Es ist diess auch ganz natürlich, so findet sich oft im Kalkbo- den ein Verhältniss des koblensauren Kalkes zu den übrigen Mineral- ‚steflen, dass die Pflanzen, um zu dem Maass des weniger Häufigen . wie Phesphorsäure zu gelangen, wahre Kalkmagazine werden müssten. in gleicher Weise entziehen die Wasserpflanzen dem Medium, in dem sie leben, die darin enthaltenen Stoffe in ungleichem Verhältnisse. Hat also die Pflanze ein Wahlvermögen, so giebt es bodenstete Pflanzen nor in dem Sinne, dass eben das Gedeihen der Pflanzen an das Vorhandensein der Mineralstoffe überhaupt gebunden ist, wobei wohl noch zuzugeben ist, dass die Pflanzen eine verschiedene hal. nahmefähigkeit haben, Man hat die besondere Fiora, weiche namentlich der Kalk und der Sand trägt, allein bemessen wollen. nach ihrem chemischem Be- dürfnisse und hat z.B. nach Kalkstetigkeit, Kalkholdheit u. s. w. die Pflanzen eingetheilt, ist aber auf manchen Widerspruch dabei ge - ntossen. 147 “Jede Pflanzenart hat ihre besondere Ansprüche, ein eigewes Be- dürfniss für den Grad von Licht und Wärme, für Feuchtigkeit und auf die Bodenbeschaffenheit im Allgemeinen. Mancher Art sind die Grenzen ganz eng gezogen, andere finden !in weiten und oft sehr weit ausgedehnten Kreisen die Möglichkeit ihres Gedeihens. Pflanzen nabestehend durch äussere Bildung aller Theile zeigen darin oft eine ausserordentliche Verschiedenheit. Ver Allem sehen wir eine eigenthümliche Flora des Waldes, der Wiese, des Sumpfes, der Gewässer, des Sandes und der der Felsen. So gedeihen von den Gräsern manche nur im Walde, andere im Sand, andere im Wasser. Viele wie Dactylis, Holcus lanatus, Anr- thoxanthum haben einen ausserordentlich weiten Verbreitungsbezirk. Die Riedgräser, meist der Wiese und dem Sampfe angehörend, zeigen in Care praecox a,m.a. Bewohner des trockensten Bodens, und es wiederholt sich diese in allen artenreichen Familien und Gatiungen. Wie schwer sich manche Pflanzen weiter verbreiten, habe, ich an Botrychium Lunaria und Parmelia lentigera gesehen. Seit etwa 8 Jahren. beobachte ich diese beiden Pilanzen, welche Zusammen, vorkommen, anf einer Stelle etwa 2 bis 3 Fuss im Durchmesser ; in einem Jabre siud es viele, in einem snderen weniger Exemplare, aber sie haben den ursprünglichen Umkreis nicht überschritten, so dass man annehmen muss, ohne es erklären zu können, dass ringsum - die Bedingungen dem Gedeihen dieser Pflanzen nicht günstig sind. Wären Erigeron canadensis und Oenothera biennis, wenn solche aus Amerika eingewanderte Pflanzen sind, auch wählerische in Rück- sicht auf den Boden, so würden sie nicht die weite Verbreitung ge- fanden haben. Ich fübre diess an um zu zeigen, wie wesentlich die individuel- len Eigenthümlichkeiten der Pflanzen dem Boden gegenüber von ‚Bedeutung sind. Wenn man annimmt, dass die Pflanze die zu ihrem Gedeihen nöthigen mineralischen Bestandtheile aus dem Boden beziehen müsse, so giebt es keine hodenholden und bodenvagen, sondern nur boden- stete Pflanzen. Gegen die Eintheilnng der Pflanzen nach ihrem Vor- kommen in einer bestimmten Bodenart werden sich immer wider- sprechende Tbataachen aufstellen lassen. Wenn durch die chemische Analyse dann nachgewiesen werden soll, dass eine Pflauze wirklich z. B. kalkstet sei, so dünkt es mir, dass man darin zu weit gehe, denn es versteht sich ganz von aglbas, dasa eine Pfanze, welche Kalk gebraucht, u und das werde wehl die meisten, ihn auch finden müsse. ® .r 148 Unter der Flora des Kalkbodens versteht man aber etwas An- deres, es drückt sich in ihr die sichtbare Vorliebe vieler Pflanzen zu einem Boden von der Beschaffenbeit, wie er aus der Verwiltterang der Kalkgebirge hervorgeht, aus, ebenso wie andere Pflanzen sandi- gen, thonigen, mergeligen, kiesigen Boden vorzugsweise beziehen. ‚ Um kurz einige Beispiele anzugeben, wie unsicher solche Ein- theilungen sind, bringen Schnizlein und Frickhinger (nach Grisebach's Bericht über die Leistungen der systematischen und ‚ geographischen Botanik) die Kalkpflanzen in die Abtheilungen kalk- zeigende, welche nur da wachsen, wo das kalkige Substrat sogleich za erkennen ist, und kalkdeutende, wo es oft der chemischen Analyse bedarf, um zu zeigen, dass die Pflanze kalkstet sei. Von den Kalkzeigern, an Zahl 23, schliesst Grisebach 2 aus: Arabis arenosa und Sawifraga caespitosa. Von den aufgeführten Pflanzen kommen nur sehr wenige hier vor, aber darunter: „ Lunaria rediviva auf granitischem Gebiete, dem kalkreichen Löss fehlend. Veronica prostrata und Festuca glauca auf Allavialsand, Kiesel- sand der Rheinebene, letztere sicher nie von mir auf kalkigem Löss gesehen, während sie auf dem Sande ausserordentlich häufig ist. Asplenium Trichomanes auf Granitfelsen überaus häufig. Auch begreift man unter Kalkflora nicht die der Basalte, Diorite, Syenite und Grünsteine, unter deren constituirenden Bestandtheilen Augit (16°/0), Hornblende (18°/,). Kalk enthalten, und ich bezweifle sehr, ob Onodrychis sativa auf kalkigem Basalt oder Grünsteinthone forikommen würde. > Als kalkliebende Pflanzen erscheinen auf dem Löss der Berg- strasse: Ophrys muscifera, wie überhaupt viele Orchideen in beson’ ders schöner Entwickelung, die auch auf anderen Boden gedeihen: Orchis militaris, Cephalanthera -Arten a. ». w. Gentiana ciliala, Aster Amellus, Chrysocoma Linosyris, Inula hirla, Asperula galioi- des, Onobrychis sativa, Trifolium rubens und wie bei den Orechi- deen reichlich andere Schmetterlingsblüthige: Anthylis, Coronille, Orobus, Geranium sanyuineum, Linum tenuifolium. Auch von diesen meist seltenen Pfianzen werden sich Standorte »icht dem Kalkboden angebörend nachweinen lassen. Pflanzen über- haupt häufiger vorkommend, können als überall nur auf Kalk gedei- hend schwer durchgeführt werden, Onoörychis ist wohl eine der constantesten. Es ist gewiss richtig, Pflanzen deren Gedeihen sichtbar durch Vorkommen auf einer eigenthümlichen Bodenart begünstigt ist, wie \ 149 diess auch früber eschah, als; solchen Boden bevorzugende anfsu- zählen und so haben wir kalkliebende, thonliebende , sandliebende va. Pflansen; strenge Eintbeilungen werden sich darnach nicht be- gründen lassen und die ausschliessliche Zurückführung auf eine ein- zelne Eigenthümlichkeit einer einzelnen Bodenart wird immer un- statthaft sein, Beschreibung der in der Umgegend von Weissenburg am Rhein wildwachsenden Arten der Gattung Rubus, nach Be- obachtungen gemacht in den Jahren 1856 und 1857, von Ph. J, Müller. (Fortsetzung) IV. Spectabiles, Stengel bogenförmig oder niederliegend, kantig oder abgerun-- det, mit ziemlich starken, ungleichen Stachein, zerstreuten Stachel- ” borsten und Drüsen und einer oft dichten Behaarung, — Blätter 5-zählig oder gewöhnlich 3- und 5-zählig untermischt, in ihrer Be- kleidung verschieden,. oben nämlich behaart oder kahl, unten grün oder weissfilzig, wenn das letzte auch meist nur.bei den höher am Stengel sitzenden oder bei denjenigen des Blüthenastes der Fall iet. — Blüthenstand rispig, bisweilen beträchtlich, oft aber auch nur gering, über die Achseln erhoben, im ersten Fall aus langen, abhstehen- den, im zweiten aus kürzeren, mehr aufstrebenden, gedrungenen, meist 3-blüthigen Aestchen zusammengesetzt. — Achse gewöhnlich beinahe in gleichem Grade drüsig und behaart. — Kelch drüsig und stachelborstig, mit oder Anhängseln,, nach der Blüthezeit aufge- richtet oder zurückgeschlagen. — Blumenkrone im Allgemeinen gross, mit eiförmigen und meist, sowie die Staubfäden oder Griffel, rotbgefärbten Blumenblättern. Diese Abtheilung besteht aus den anschaulichsten und meist seltneren Arten der Gattung. 21. R. vestitus W. et N. (Rub. germ. No. 33.) — R. veslilus W. et N. Godr. Monogr. et Fi. de Fr.— R. macroacanthos W. et N. Wirtg. Herb. Rub. rhen. No. 9. Schössling dick, bogenförmig, kantig, mit zahlreichen, langen, geraden, nadelförmigen Stacheln, einzelnen Drüsen und einer dicht- anliegenden, filzig verworrenen Behaarung besetzt. — Blätter 3- und 5 zählig untermischt, eiförmig-rundlich, am Grunde herzförmig, kurz gespitzt und ungleich scharf eckig gezähnt, oben beinahe kabl, oder mar Kerstreut behaart, unten weichhaarig weissfilzig, von leder: 150 arliger Cansisienz. — Blüthenast mit zahlreieben, langen, nadeli- gen Stacheln, einzeinen Drüsenhorsten und einer abstehenden, ziem- lich diehten Bebnarung beseizt. Blätter gedreit, breit- eiförmig rundlich, am Grunde zusammengezogen, kurz gespitzt und scharf sackig gezähnt, oben zersirant behaart, unten kurzbaarig weisshlzig. — Rispe gross, in den Achseln der oberen Blätter beginnend und an der Basis gewöhnlich von einem einfaeben, dreilappigen Blatte, welchem oft noch ein ei-lanzettförmiges folgt, gestützt, dann, über den Blattachseln, aus langen, in ziemlich oflenen Winkeln abstehen- den, unten 3- bis 7-blüthigen, oben meist 3-blüthigen Aestchen, mit dreispaktigen Bracteen, zusammengesetzt. — Achse mit reichlichen, langen, parpurrothen Nadeln,‘ zersireuten, feingestielfen Drüsen und abstehenden Haaren besetzt, — Kelch auf weissfilziigem Grunde rothstachelborstig, mit eiförmigen, hohlen, kurz gespitzten, während und nach der Blüthezeit zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blu- menkronme sehr ansehnlieb, mit grossen, rundlichen, meist etwas runzeligen,, sattrosenrothen Blumenblättern,, gleichfalls rothgefärbten Staubfäden und gelblichen, an der Basis kaum schwach gerötheten Griffeln. Hier und dort in der Hügelregion und an den Vorbergen zer- strent. 23. R. macrostachys Nob. Schössling rundlich, mit zersirenten, ziemlich breiten, etwas rückwärts gebogenen Stacheln, kurzen, zahlreichen Drüsen und einer sternförmigen Behaarung hesetzt. — Blätter untermischt 5- und. %zählig, verkehrt.eiförmig, bespitzt und fein gezähnt, oben ziemlich behaart; ‚unten dicht kurzbaarig, die unteren gelblich grau, die an- deren weiss. — Blüthenast rundlich, oben etwas hin und her. gehngen, dicht zottenhaarig, feindrüsig und mit zerstreuten, sichel- förmig gekrümmten Stacheln besetzt. — Blätter gedreis, die unte- ren oft wit eingeschnitienen Seitenblättehen , verkehrt-eiförmig,, be- spitzt und fein gezähnt, oben behaart, nnten weissälzig, — Riape oft vay. beträchllicher Grösse, mit 2, seltener 3, schief aufreebten. mebrblütbigen Aesichen, in den Achseln der oberen dreizähligen Blätter beginnend, und dann über denselben aus langen, rechtwinke- lig abetehenden, wo nicht bisweilen etwas surückyeworfenen, meist 3-blüthigen Aestchen, in wechselständiger Ordaung, mit regelmässig abnebmenden Zwischenräumen und allmählig, geringerem Abstande von der Achse, pyramidenförmig aufgebaut, — Achse dicht mit ab- stehenden Zottenbaaren, worunter gleich lange, sehr feine Drüsen gemischt, und nor wenigen, kurzen, nach oben su verschwindende® 151 Stacheln besetzt — Kelch dünnfilzig bebaart, kaum sichtbar drüsig und 'einzeln stachelborstig, mit während und nach der Blüthezeit zu- rückgeschlagenen, oft ziemlich lang anhängseligen Abschnitten. — Blumenkrone gross, mit eiförmig- ablangen, weissen, oben be- haarten Blumenblältern, weissen Stanbfäden und kopfförmig zusam- mengestellten, grünlichen Griffeln. In den Thälern des Vogesensandsteingebirges ziemlich verbreitet. 23. R. corymbosus Nob. Schössling bogenförmig, stumpfkanfig, mit kleineb, zersireu. ten, rückwärts geneigten Stacheln, kurzen, wenig in die Augen fal- lenden Drüsen und reichlichen Haaren besetzt. — Blätter, die mittleren am Stengel allein 5-zählig, die oberen und unteren 3-zählig, verkehrt- eiföormig, am Grunde stumpfkeilförmig oder kaum etwas ausgerandet, kurzbespitzt und ziemlich gleichmässig, nicht tief ge- zähnt, oben grob behaart und glänzend dunkelgrün, unten dicht weichhaarig und gelblich ‘grün. — Blüthenast dicht abstehend behaart, mit zahlreichen, unterlaufenden, doch wegen ihrer Feinheit kaum bemerkbaren Drüsen und einigen kurzen, schwachen Stacheln besetzt. Blätter gedreit, verkehrt.ei-keilförmig, am Ende zagerun- det und plötzlich kurz bespitzt, klein ‚gezähnt, oben ziemlich dicht und lang behaart, unten scharf sammethaarig, gelblich grün, die obe- ren allein bisweilen ins Weissliche schimmernd. — Rispe mit 3 bis 4 mehrblüthigen Aestehen in den Achseln der oberen Blätter, wovon das äusserste gewöhnlich einfach, beginnend und dann nur kurz über die Achseln erhoben, aus schief abstehenden, 3- die paar ” letzten allein 2- und 1-blüthigen, tief gespaltenen, von langen, zum Theil noch lanzettlich blattartigen Bracteen gestützten und in einen gedrängten, oft beinahe trugdoldenähnlich abgeflachten Wipfel genäher- ien eigentlichen Rispenästchen zusammengesetzt. — Achse mit ab- stehenden Haaren, worunter unsichtbar feine Drüsen gemischt, be- setzt, unbewehrt, — Kelch behaart, mit ziemlich gespitzten, während und nach der Blüthezeit zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blumen- krone mit schmal-eiförmigen, rosenrothen Blumenblättern, weissen Staubfäden und röthlichen Griffeln. Bisher nur in einem Walde der Hügelregion bei Steinseltz. 24. R. decorus Nob, Schössling bogenförmig, kantig, mit zahlreichen, langen, nadel- förmigen , rückwärts geneigten Stacheln, ungleichen, nicht sehr ge- drängten Drüsenborsten und einer diehten, abstehenden Behaarung besetzt, — Blätter gross, 5-zählig, eiförmig-ablang, am Grunde SAnZ, gespitzt und ziemlich regelmässig klein-gesähnt, oben’ glatt 152 polirt und fast unbehaart, unten weichhaarig, die unteren mattgrün, die oberen ins Silbergraue spielend. — Blüthenast etwas eckig und nach oben zu hin und ber gebogen, mit stark rückwärts geneig- ten, langen, pfriemlichen Stacheln, zahlreichen, purpurrothen Drüsen _ und dichten, abstehenden flaaren beseizt. Blätter gedreit, mit. ge- stielten Seitenblättchen, oft ziemlich breit verkehrt.eiförmig, gespitzt und gleich scharf gezähnt, oben zerstreut behaart, unten weichhaarig, grün, die oberen bisweilen grau. — Blüthenstand mit, aus den Achseln 3-zäbliger Blätter und einem zusammenfliessenden dreilappi- gen, welchem gewöhnlich noch einige hlattartige Bracteen folgen, entspringenden, aufstrebenden, mehrblüthigen Blüthenästchen begin- nend, dann aus schief absiehenden, 3- oder auch nur 2-blüthigen, eine gedrängte und sich nicht sehr über die Blätter erhebende Rispe, bildenden Aestchen zusammengesetzt. — Achse mit zahlreichen, uadeligen, purpurrothen Stacheln, gleichfarbigen, häufigen Drüsen und dicht mit abstehenden Zottenhaaren besetzt. — Kelch gross, haarig, drüsig und stachelborstig, mit eiförmigen, langgespitzten, bisweilen anhängseligen, während der Blüthezeit abstehenden, nach- ber aufgerichteten und der Frucht angedrückten Abschnitten. — Bluamenkrone mässig gross, mit kurz eiförmigen, runzeligen, schön tief rosenroth gefärbten Blumenblättern, blass fleischfarbenen, ziem- lich kurzen Staubfäden und gelblichen am Grunde röthlichen Griffelo. Einzeln und bisher nur an 2 oder 3 Stellen der Vorberge. Gehört zu den Seltneren. 25. R, obtruncatus Nob. Schössling bogenförmig, rundlich, mit zahlreichen, gleich über der etwas breiten Basis nadelig verengten, geraden, nur wenig. rückwärts geneigten Stacheln, und mässig dicht gesäeten, langen Drüsenborsten besetzt, unbehaart, — Blätter ziemlich gross, 5- zählig, verkehrt eiförmig, aın Grunde herzförmig, oben verbreitert, wie abgestumpft und plötzlich eng bespitzt, beinahe regelmässig, seicht eckig gezähnt, oben vollkommen kahl und wie polirt dunkel- grün, unter sehr spärlich auf den Adern behaart, die meisten matt- grün und nor die obersten graulich. — Blüthenast nervig, mit langen, rückwärts stehenden nadeligen Stacheln, ungleichen, zum Tbeil borstenartigen Drüsen und einer lichten, sternförmigeu Bebas- rung besetzt, Blätter gedreit, verkehrt-eifürmig ablang, fein be- spitzt, und ziemlich regelmässig klein gezähnt, oben zerstreut, unten spärlich behaart, die unteren grün, die oberen graulich grün. — Rispe theils blattwinkelständig, theils, aber nicht viel, über die Achseln erhoben, und aus 3. und 2-blüthigen, von 3-theiligen Bracteeh, 133 mit verlängertem Endabschnitte gestützten, abstehenden Aestchen: zusammengesetzt. — Achse kurzfilzig, drüsig und etwas stachel- borstig. — Kelchahschnitte fein bespitzt. — Blumenkrone? Einziger Standort in der Hainsbach bei dem Bade Gleissweiler in der Gegend von Landau. 26. R. atrovirens Nob. (CR. hystrie W. et N. Rub. germ, Neo. 41?) Sehössling bogenförmig, kantig, mit zahlreichen, ungleichen, an der Basis hreiten, spitzen, rückwärts geneigten Stacheln, etwas zerstrenten, zum Theil borstlichen Drüsen, und einer dichten, ab- stehenden Behaarung besetzt. — Blätter 5- und 3-zählig, mit aus- geschnittenen Seitenblättchen, eiföürmig, -am Grunde ganz, scharf zugespitzt und ungleich spitz gezähnt, beiderseits behaart und dun- kelgrün. — Blüthenast etwas hin und hergebogen, mit geraden, nadeligen, an der Basis etwas breiten Stacheln, ungleichen, feinen Drüsen und dichten, abstehenden Haaren besetzt. Blätter gedreit, mit gestielten Seitenblättchen, ziemlich klein, ei-rautenförmig, grob spitz gezähnt, beiderseits grün und behaart. — Rispe in den Ach- sein der oberen Blätter, wovon das letzte gewöhnlich einfach und lanzettlich ist, mit schiefen, mehrblüthigen Aestchen beginnend, und dann, ausserhalb denselben, aus abstehenden oder etwas aufstreben- den, meist 3-blütbigen Aestchen, mit divergirenden, ziemlich langen Seitenstielchen, zusammengesetzt. — Achse mit abstehenden, dich- ten Haaren, sehr feinen Drüsen und zerstreuten Spitzen besetzt, — Kelch behaart, drüsig und stachelborstig, mit kurzgespitzten, zurück- geschlagenen Abschnitten. — Blumenkrone ziemlich gross, mit eiföormigen,, schön dunkel rosenrothen Blumenblättern und ebenfalls rothgefärbten Staubfäden und Griffeln. In einem mit Sphagnum angefüllten, ziemlich hoch gelegenen Thälchen bei Bobenthal, häufig. — Eine Forma fero.c desselben in der Hainsbach bei dem Bade Gleissweiler. 27. R. fissipelalus Nob. Schössling bogenförmig, kantig, mit sehr zablreichen,, grös- seren, langen, an der Basis ziemlich breiten, rückwärts geneigten Stacheln, und kleineren, kegeligen, welche letztere sich mit den Drüsenborsten vermengen und dem Stengel ein sehr höckeriges An- sehen geben, besetzt, unbehaart. — Blätter von geringer Grösse, 3- und fussförmig 5-zählig, eiförmig- elliptisch, plötzlich scharf ge- spitzt und etwas ungleich fein gezähnt, oben von zerstreuten, kurzen Haaren rauh, unten graulich grün oder höher am Stengel hinauf dünn weissfilzig. — Blütbenast steif aufrecht, eckig, mit ‚stark 154 hakenförmig gekrümmten Stacheln, zeratreufen, ungleichen, zum Theil borstigen Drüsen und einer sternförmigen, ziemlich lichten Behaarung besetzt. Blätter gedreit, etwas breit eiförmig-rundlich, kurz ge- spitzt, am Grunde ganz, oben fast weichhaarig, unterseits die unte- ren grünlich, die oberen graulich dünnfilzig. — Rispe in den Ach- seln eines oder zwei 3-theiliger Blätter und mit einem einfachen, dreilappigen, ziemlich entfernt stehenden, mehrblüthigen Aestchen, beginnend und ausserhalb denselben aus, theilweis noch von Hatt- artigen Bracteen gestützten, wenigen, schief abstehenden, kurz in einen trugdeldenäbnlichen Wipfel zusammengedrängten Aestchen beste- hend. — Achse kurz behaart, sehr fein drüsig, mit Spitzen. — Kelch feindrüsig und etwas stachelborstig auf weisslichem Grunde, mit kurz bespitzten, zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blumen- krone ansehnlich, mit lichtrosenrothen, zugespitzteun und ziemlich tief eingeschnittenen Blumenblättern, weissen Staubfäden und gelb- lichen, an der Basis kaum schwach gerötheten Griffeln. In der Meiligenbach und in der Buchbach einzeln. 28. R. uncinatus Nob. Schössling bogenförmig, kantig, mit zablreichen, schwach rückwärts gebogenen Stacheln, mässig dicht gesäeten, höckerigen, zum Tbeil drüsentragenden Stachelborsten und spärlichen, sternför- migen Haaren besetzt. — Blätter 5- und 3 zählig, ei- oder verkehrt- eiförmig, am Grunde ganz scharf zugespitzt und ungleich eingeschnit- ten fein gezähnt, oben kahl oder nur sehr zerstreut behaart, unten dünn weiss-filzig, grün, die oberen weiss. —- Blüthenast reichlich mit längeren, etwas gebogenen, und kürzeren, mehr geraden Stacheln, sehr ungleichen, theils auf Stachelborsten, theils auf eigenen Stiel- chen sitzenden Drüsen und einer liehten, wenig auffallenden Stern- behaarung. Blätter gedreit, mit ziemlich kurz gestielten End. und fast sitzenden Seitenblättchen, ei-keilförwig, kurz gespitzt und scharf ungleich gezähnt, oben kahl oder mit kaum einigen einzelnen Här- ‚ chen, unten grau grünlich und fein pubescirend. — Blüthenstand über die Blattachsela in einer ziemlich breiten, aber kurzen und abgestutzten Rispe, mit langen, schief abstehenden, 3-blüthigen, oft bis obenaus mit blattartigen Bracteen gestützten Acstehen, erhoben. — Inflorescenz, wie der Ast, vielstachelig, mit ungleich langen Drüsen und einer tomentartig angedrückten, spärlichen Pubescenz. — Blume ziemlich klein, mit hell rosafarbenen, ausgerandeten Blumenblätttern und zurückgeschlagenen, kurz gespitzten Kelchab- schnitten. , In der Hügelregion und an den Vorbergen zerstreut, nicht selten. 155 29. R. rüdis W. et N. (Rub. germ. No. 40.) — R. rudis W. et N. Godr. Monogr. et Fl. de Fr. — R. rudis W. et N. Wirtg. Herb. Rub. rhen. No. 20. Schössling bogenförmig, stumpfeckig, mit rinnigen Seiten- flächen, zahlreichen, ungleichen, kurzen, rückwärts geneigten Stacheln und häufigen, bärtlichen Drüsenborsten, die ihn sehr höckerig anzu- fühlen machen, besetzt. — Blätter 3- und fussförmig 5 - zählig, eiföormig, am Grunde zusammengezogen, lang zugespitzt und wellig gezähnt, oben völlig glatt und dunkelgrün, unten mattgrün und ge- ring behaart. — Blüthenast rippig, mit zahlreichen, kleinen, unten etwas gekrümmien, oben mehr geraden Stacheln, häufigen, zum Theil borstlichen, kurzen Drüsen and abstehenden Haaren besetzt. Blät- ter gedreit, verkehrt eirautenförmig, nach dem Grunde spitz keil- förmig zulaufend, oben mit zerstrenten, einzelnen Härchen, unten kurz behaart, die oberen graufilzig. — Rispe breit, gestutzt-pyra- midenförmig, mit starren, gerade abstehenden, unten mehr-, oben meist 3-blüthigen Aestchen, mitangen, sparrigen Blüthenstielen.‘ — Achse nur sehr kurz behärelt, mit zahlreichen, aber äusserst feinen, kaum gestielten Drüschen und einigen rückwärts geneigten, schwin- denden Stacheln besetzt. — Kelch kurz drüsig punktirt und behaart, mit engen, scharf gespitzten, während der Blüthezeit abstehenden Abschnitten. — Blumenkrone rosenroth, mit schmalen, lanzett- lichen Biumenblättern, weissen Staubfäden und grünlichen Griffeln, An mehreren Stellen im Gebirge, aber meist nur einzeln. Ist bei uns einer von den Seltueren. 30. R. Radula W. et N. (Rub. germ. No. 89.) Schössling bogenförmig, kantig, mit zerstreuten, gleichen, ziemlich starken, rückwärts gebogenen Stacheln, zahlreichen, kleinen, dem Auge kaum bemerkbaren, aber rauh anzufühlenden Drüsen und kurzen Haaren besetzt. — Blätter 5-zühlig, eiförmig, am Grunde oft etwas ausgerandet , lang zugespilzt und ziemlich scharf gezähnt, oben vollkommen kahl und glänzend grün, unten weissflzig. — Blütbenast mit zerstreuten, rückwärts geneigten Stacheln, sehr kleinen, kaum sichtbaren Drüschen und einer kurzen, abstebenden Behaarung besetzt. Blätter gedreit, eilanzeitförmig, oben mit eini- gen zerstreuten Härchen übersäet, und die oberen unten weissfilzig. — Rispe mehr oder weniger über die Blattachseln erhoben, aus abstehenden oder oft zurückgeworfenen, von verlängerten Bracteen gestützten, 3- und 2-blüthigen Aestchen zusammengesetzt. — Achse weisslich filzig, wie drüsenles und kaum bestachelt. — Kelch weise- filsig, mit eiförmigen, gewöhnlich kurz gespitzten, während der 156 Blüthezeit zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blumenkrone ziem- lich gross, mit eiförmigen, blassrosenrothen Blumenblättern. Einziger Standort bei dem Kirchhofe von Bobenthal. 31. R. cerinostylus Nob, Schössling niederliegend, rundlich, mit kleinen, schwachen, zerstreuten Stacheln und bäufigen, aber kurzen und, wie die stern- förmige Behaarang, wenig in die Augen fallenden Drüsen. — Blät- ter 5-zäblig, eiförmig, am Grunde tief herzförmig ausgerandet, fein zugespitzt und grob ungleich wellig gezäbnt, oben vollkommen kabl, unten scharf sammethaarig, die unteren graulich grün, die oberen weisslich. — Blüthenast unterwärts rund und gerade, oberwärts nervig und hin und her gebogen, mit wenigen, sehr kleinen, schwa- chen Stachelchen, zahlreichen, aber blassen, kaum bemerkbaren Drüsen und einer ziemlich kurzen, abstehenden Behaarung besetzt. Blätter oft zurückgeworfen, gedreit, mit gestielten Seitenblättchen, verkehrt-eiförmig, ablang, zugespitzt ‚und ungleich eckig gezähnt, oben kahl, unten sammethaarig, beiderseits grün oder die oberen graulich. — Rispe regelmässig, etwas schmal walzenförmig, mit 3, seltener 4 achselständigen, armblüthigen Aestchen beginnend und unten aus 2-blüthigen, mit tief gestellten Seitenstielchen, oben, meist die Mebrzahl bildend, aus einfachen, aufwärts gerichteten, dünnen und fast gleich langen Blütbenästchen bestehend. —- Achse ziem- lich dicbt abstehend behaart, mit feinen, unterlaufenden Drüsen, sonst unbewehrt. Blüthenstielchen dünnfilzig. — Kelchabschnitte zurück- geschlagen, flach, lang gespitzt. — Blumenkrone ziemlich klein, mit eiförmig-ablangen, weisslichen, etwas aufgerichteten Blumen- blättern, weissen Staubfäden und wachsgelben Griffeln und Kar- pellen. Nur an einer oder zwei Stellen auf dem Berge die Scherrbohl genannt. 32. R. rubdellus Nob. Schössling stark, bogenförmig, kantig', mit zahlreichen, an der Basis ziemlich breiten, geraden, oder oberwärts etwas geboge- zen, nadelspitsigen Stacheln und einzelnen, kurz gestielten, fast unsichtbaren Drüschen besetzt, kaum behaart. — Blätter 5- und 3-zählig, von geringer Grösse, eiförmig-rundlich, an der Basis kaum etwas ausgerandet und kurz gespitzt, grob wellig gezähnt, oben kabl, unten dicht auf weissfilzigem Grunde behaart. — Blüthen- ast randlich, mit ziemlich zahlreichen, gekrümmten Stacheln, zer- streuten, mit blossem Auge kaum sichtbaren Drüschen und absteben- den Haaren besetzt. Blätter gedreit, mit gestielten Seitenblättchen.- 157 etwas ei-rautenförmig, oben kabl, unten die unteren grünlich, die oberen greis-weichbaarig. — Rispe in den Achseln der oberen Blätter beginnend, ziemlich eng walzenförmig, aus 3- und 2.blüthi- gen unteren und einfachen oberen Aestchen, sämmtlich kurz und et- was aufstrebend, bestehend. — Achse mit kurzen, abstehenden, ziemlich lichten Haaren und kaum gestielten, schwer zu unterschei- denden Drüschen besetzt, wie unbewehrt. — Kelchabschnitte eilanzettförmig, kurz gespitzt, filzig, während der Blüthezeit zurück- geschlagen. — Blumenkrone ziemlich klein, mit stumpf eiförmi- gen, schwach gerötheten und gewöhnlich etwas runzeligen Blamen- blättern. — Staubfäden weiss. — Griffel grünlich. Mit und unter dem Vorhergehenden. (Fortsetzung folgt.) Getrocknete Pflanzensammlungen. Lichenes europaei exsiccali. Die Flechten Europa’s unter Mitwirkung mehrerer namhafter Botaniker, gesammelt und herausgegeben von Dr. L. Rabenhorst. Fasc. X, et XI. Dresden, 1857. 8. Die Freunde der Flechtenkunde erhalten in dem vorliegenden X. Hefte eine vortrefiliche Suite aus der merkwürdigen Gruppe der Cladonien, die der Verf. beabsichtigt, auch für sich als eine abge- schlossene Sammlung nach dem Vorbilde Flörke’s erscheinen zu “lassen. In dieser sollen nächst sämmtlichen europäischen Haupttypen alle nur irgendwie in genügender Zahl zu erlangende Formen ge- liefert werden, wozu dem Herausgeber bereits ein Material von circa 200 Formen zur Disposition steht. Beiträge hiezu werden dankbarst angenommen und für je eine vollständige Nummer von 100 Exem- plaren die ganze Sammlung als Entschädigung gewährt, Der Inhalt dieses ersten Heftes ist: 260. Ciadonia Papillaria Ehrh. 261. €. stellata Scheer. A.! 262, C. stellata var. turgida Schr. 263. €. slellata b. depressa Rabenh. Eine eigenthümliche, durch den nie- dergedrückten Habitus, wie gewaltsam oder absichtlich niedergetre- ten, ausgezeichnete Form, die mit der typischen meist gesellig auf dürren Haideplätzen im sächsischen Voigtland vorkommt, im Biel- grund auf feuchten, bemoosten Felsblöcken auch ganz isolirt auftritt. 264. C. stellata c. elatior gracilis Rabenh, Auf bemoosten Felsblö- cken im Bielgrand. 265. C. amaurocraea Schar. 266, C. rangiferina 158 L, x. uulgaris Scheer. 267. C. rangiferina L. «. vulgaris Scheer. Die fructificirende Alpenform. 268. C. rangiferina L. «, vulgaris major Flik. 269. C. sylvalica Hffm. Forma tenuis. 270. C. sylvalica Hffm. 271. C. sylvalica b, nana Rabenh. Nadelwaldangen der gächs, Schweiz, 272. C. sylvatica e, alpestris Ach, 273. C. fuscala Schreb. ®. racemosa Wahlb. 1. erecta Fw. ** polyphylia Fk. 2374. €. furcata Schreb. ß. racemosa Wahlb. 2. recurva Hffm. 275 et 276. C. furcata Schreb. y. sudbulata L. 277. Ü. pungens Sm. Flik. Dresden. 278. C. furcata Schreb, forma graciiis aspera. 279. C. aleicornis Flik. 280. C. turgida Hoffum 281. C. endiviae- folia Fr. 282. C. epiphylla (kch.). 283. Ü. fimbriata Fr. 1. cera- tostelis Wlir. b. fastiyiata Flik. 284. C. fimbriata Fr, 2. tubaefor- mis Flik. a. denticulata Fik. 285. C. fimbriata forma cornuta Fik. 286. C. fimbriata 3. radiata Schreb. b. homodaciyla Wallr. 287. C. cervicornis Ach. b. verticillata Hoffm. £. prolifera Scheer. 288. C. yracilisL. a. vulgaris 3. chordalis Fik. Eine lichter gefärbte Form. 289. C. gracilis a. vulgaris 3. chordalis Flik. Die gewöhn- liche dunklere Form. 290. €. gracilis b. hybrida Ach. ß. tubaefor- mis Wallr. 291. C. gracilis e. macroceras Flik. * simplex Scheer. 292. C. gracilis c. macroceras Flik. ** prolifera Scher. 293. €. sqguamosa Hoffm. c. delicata Ehrh. ** simpliciuscula Massal. 297, C. cenolea Fik. a. brachiata Fr. 298. C. pyridata L. b. neg- lecta Schr. 299. C. degenerans Flik. e. euphorea Flik. 300. €. degenerans Flik. b. phyliophora Ehrh. 301. C. degenerans Fik. e. euphorea Flik, Höhere Alpenform. 302. C. cariosa Fik. *ß. sym- phycarpia Flik. 303. C. cerina Nagel. Eine mit C. carneo-pallida verwandte Art, von der sie sich durch eine jim frischem Zustande viel festere Consistenz, schon in den ersten Anfängen bei den jüng- sten Pflanzen gelbe, nicht gebleichte Apothecien und dadurch unter- scheidet, dass die ausgewuchsenen Exemplare fast ohne Ausnahme bis an die Köpfe beblättert sind, Sie wächst in Kieferwäldern auf Sandboden am Priesnitsabhange in der Dresdner Haide. 304. C. cornucopioides «x. coccifera 1. exiensa Fik. 305. C. cornucopioi- des b. incrassala Flik. 306, C. macilenta Hoffm. Eine meist sterile, eornute Form! 307, €. deformis b. cylindrica Schser. 308. €. de- formis ce. turbinata Wlir. 309. ©. macilenta a, füformis Rabenh. 310. C. bellidifliora Sch er. In dem XI. Hefte erhalten wir folgende Arten mitgetheilt: 311. Megalospora sanguinaria Mey. et Fw. Schneeberg. 312. Im- bricaria terebrata Körb, Sächs. böhmische Schweiz, 313. 1. phYy- sodes Körb. Bielgrund. 314. I. stygia Körb. Reichenberg in Böhmer. 159 315. I.encausta Krb. Ebendaher. 316. I. difusa Krb. dessgleichen. 317. Gyrophora hyperborea Ach. dessgl. 318. Physcia parietina Duby. b. sazicola. Bielgrund. 319. Cornieularia tristis Hoffm. Riva di Valesia. 320. Gyalecta fruncigena Ach. Mauggendorf, Eich- stätt. 321. Biatora rivulosa ß. Kochiana Fr. Tistaer Wände (sächs, böhm. Schweiz). 322. Bılimbia muscorum Hepp. Reichenberg in Böhmen. 323. defieit, 324. Ochrolechia farlarea Mass. «. sarorum Schar. Riva di Valesia. 325. Placodium inflatum Massal. Eben. daher. 326. Pleopsidium oxylonum Rabenh. (Pl. flavum Krb.) dessgl. 327. Lecanora polytropa Schzer. b. alpigena dessgl. 328, Pyrenula puncliformis e. lactea Hepp. Zürich. 329, Rhizocarpon Montagnei Krb. Ebendaher. 330. Lecanora Sommerfeltiana Körb. Anhausen. 331. Verrucaria limitata Kremp. Dollustein im Altmühl- thal. 332. Callopisma Lallavei Bagl. Tregnago, Genua. 333. Li- (hoicea elaeomelaena Massal. Streitberg. 334. Opegrapha sawatilis DeC, Tuchersfeld und Pottenstein in Oberfranken. 335. Leciden pruinosa var. minuta, b. nuda Krpihbr. Königstein in Sachsen, 336. Pachyspora viridescens ß. calcarea Mass. Tregnago. Anzeigen. Nachdem wir die Herausgabe des ‚‚Herbariam Salicum‘‘ mit der eilften Lieferung ahgeschlossen haben, haben wir uns entschlossen, noch eine Anzahl Sammlungen europäischer Weiden und zwar auf einmal in drei verschiedenen Ausgaben erscheinen zu lassen. Auch in diesen Sammlungen sind Blütben und Blätter immer von demsel- ben Individuum entnommen, daher und 2 stets unter besonderer Nummer; die 2 Blüthen, wie auch die Blätter häufig in mehreren Alterszuständen, Diese Sammlungen befinden sich in Mappenam- schlägen zu je 50 Nummern; jede Nummer liegt in einem besonde- ren Bogen mit autographirter Etiquette, Die erste Ausgabe, in fünf Exemplaren, begreift 250 Nummern und kostet 16 Thlr. — Die zweite Ausgabe, in fünf Exemplaren, enthält 200 Nummern und kostet 13 Thir. — Die dritte Ausgabe, in acht Exemplaren, enthält 160 Nummern und kostet 10 Thlr. Portofreie Bestellungen nimmt an Herr Reisler, Castellan der Schlesischen Gesellschaft, Blücherplatz im Börsengebäude. Breslau den 6. März 1858. Dr. Wimmer, Apotheker Krause. 160 Bei uns ist erschienen: Rheinische Reiseflora. Kurze Uebersicht und Charakteristik aller in dem Stromgebiete des Rheines, mit Ausnahme des alpinen Theiles, vorkommenden Gefässpflanzen. Von Dr. Phil. Wirtgen. 2 Theile. 32. geh. Thir. 1. 6 Sgr. feingebunden Thir, 1. 12 Sgr. oder fl. 2. 30 kr. Erster Theil: Analytische Uebersicht zum Bestimmen der Fani- lien, Gattungen und Arten, 328 Seiten. Zweiter Theil: Geographische Uebersicht oder die Verbreitung der Arten. 178 Seiten. Der Herr Verf. ist von dem Grundsatze ausgegangen, dass die botanische Betrachtung eines ganzen Stromgebietes ein wichtiges, pflanzengeographisches Moment darbiete und welches könnte wichti- ger und charakteristischer sein, als das des herrlichen Rheinstromes? Um aber für den praktischen Gebrauch ein nützliches Werk zu lie- fern und so vielen trefflliichen Werken, welche über einzelne Theile des Rheingebietes erschienen sind, nicht in den Weg zu treten, hat der Herr Verfasser die vorliegende Form gewählt und im möglichst kleinen Raum zusammengedrängt, was als Rathgeber auf Excursionen nöthig war. Es sind 132 Familien und 2423 Species hehandelt und es ist die analytische Methode aufs genaueste mit systematischer Strenge vereiniget, Ein ähnliches Werk, eine „deutsche Reise- flora‘ ist bereits in Arbeit genommen und wird bei noch grösserer Gedrängtheit einen grösseren Raum nicht einnehmen. Coblenz im Februar 1858. J, Hölscher's Verlag. Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammlungen der königl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 18) Selectio seninum in Caes. Reg. Hortis prope Modiciam anno 1857 col- leetorum. 19) Otto, Hamburger Garten- und Biumenzeitung. XIII. Jahrgang. 1857. Hamburg. 20) Storch, Skizzen zu einer naturbistorischen Topographie des Herzogthumes Salzburg. I. Band. Flora von Salzburg, 1857. 21) Hasskarl, Verslag over het werk getitled: Plantae Junghuhnianae, 22) Memoires de la societ€ Imper. des sciences naturelles de Cherbourg. Tome IY. Paris, 1856. — — Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck von F, Neubaner., FLORA Regensburg. 21. März. 1858. Inhalts oRrıcınaL-ABHANDLUNGEN. F. Schultz, eine lange ver- kannte und verwechselte Pflanze Bayerns. Müller, Beschreibung der in der Umgegend von Weissenburg am Rhein wildwachsenden Arten der Gattung ubus, (Fortsetzung.) — ıIterarur. Rossmann, Beiträge zur Kenntniss der Phyliomorphose. — rensonaLnorizen. Todesfälle. — BEıLAGE. Schray, Preisherabsetzung botanischer Werke. Eine lange verkannte und verwechselte Pflanze Bayerns, von Dr. F. Schultz. Astrantia bavarica, foliis radicalibus profunde, lacinia media ad basin usque, palmafo-quinquepartitis, laciniis oblongo -obevatis, acatis, subtrifidis, inaegnaliter acute ineiso-serratis; involueri folio- lis integerrimis, umbellam aequantibus, vel (saepius) superantibas; dentibus calycis oblongo-ovatis, obtusiusculis, vix mucronulatis; ju- gorum dentibus acuminatis, patulis. Differt ab A. carniolica Wulfen. lacinia media foliorum radi- ealium, medio profundius partitorum,, caeteris vix basi adnata (folia radicalia A. carniolicae et A. majoris solummodo usque ad ?,, lon- gitudinis ineisa sunt); umbellis majoribus; involucri foliolis umbel- lam aequantibus vel (saepius) superantibus (in A. carniolica umbella breviora sunt); dentibus calycis paulo fortioribus; jugorum dentibus longioribus, acuminatis. Ab A. majori statura multo minore (3 pollices ad pedem alta), lacinia media foliorum radicalium supra deseripta; dentibus calycis non in macronem acuminatis; jagorum dentibus longioribus non obtusis, Nomen dedi in honorem patriae, Synonyma: Astranlia carniolica Koch. syn. fl. germ. et helv. ed. 2. p. 309 pro parte „Bayerische Alpen häufig bei Kreuth; A. €arniolica 0. Sendtner! Vegetations-Verhältn. Südbayerns p. 778. Kraemer, Molken- und Badanstalt Kreutb, non Wulfen; A, major var. d. alpestris E.Einsele et F. Schultz in Archiv. de Fl. 1, p. 220. F. Schultz Herbarium normale 62. 2. Floret Julio. Habitat in sylvis, lapidosis ef rupestribus e Flora 1858. 11. 11 160 ripis vallium ad cacumiga asque (5600) alpium calcareorum Bavariae, e. g. prope Kreuth (beatus Koch, E. Einsele), Schliersee (F. Schultz), in montibas Scharfreater (Radikofer), Miesing (Zue- carini) et Fermerskopf (Sendtner). Diese nette, gewöhnlich nur eine Spanne, selten mehr als fuss- hohe Pflanze wächst in den bayerischen Alpen sehr häufig. Als ich sie 1828 bei Schliersee fand, hielt ich sie für einen Krüppel von 4A. meojor {Ayuilegia atrata‘, die um München über 3 Fuss hoch, fand ich ja aber auch’in den Alpen, z.B, bei Kochelsee, mit Polygala alpestris Rehb,, kaum 1 Fuss hoch); sie hat auch, abgesehen von der Grösse, ganz das Ansehen von A. major. Mein seliger Freund Koch, der sie (wenn ich nicht irre 1829) zuerst bei Kreuth fand, als er das Bad daselbst besuchte, hielt sie für A. carniolica und fügt desshalb den Standort „Bayerische Alpen, häufig bei Kreuth‘ der Beschreibung der Krainer Pflanze in seiner Synopsis bei. Sei- nem Beispiele sind Alle gefolgt, welche seitdem die Pflanze an den von Koch bezeichneten Stellen und anderwärts in den bayerischen Alpen gesammelt haben, sogar mein Freund Professor Sendiner in München. Im Jahre 1853 sandte mir aber mein Freund Dr. Ein. sele mehrere hundert Exemplare unter dem Namen A. major forma alpestris für mein Herbarium normale. Bei genauerer Untersuchung so vieler Exemplare. und beim Vergleichen mit verwandten Arten, besonders mit der, durch die Güte des Herrn Dr. Dolliner, von Idria fürs Herb. norm. erhaltenen ächten A. carnielica Wulfen. ergab sich aber, dass die Pflanze, wenn auch nicht als Art von. A. major getrennt, doch als gute Varietät von derselben zu anter- scheideu sei und sie wurde desshalb im Herbarium normale gleieh- zeitig mit A. major und mit der üchten carnielica als A. major var, S. alpestris E. Einsele et F. Schultz ausgegeben. Mangel an Fruchtexemplaren bielt mich ab, die Pflanze, welche gleich beim ersten Blick den Eindruck einer guten, von den Verwandten wohl zu unterscheidenden Art macht, als neue Species aufzustellen. Da iceb nun aber vor einigen Wochen durch Freund Einsele auch eine Anzahl, wiewohl noch nicht reifer, Früchte erhielt, so ent- schloss ich mich, so gut es sich nach getrockneten Exemplaren thun lässt, einstweilen eine Diagnose dieser bisher so verkannten, guten Art aufzustellen. Diese Diagnese werde ich erst dann vervollkomm- nen können, wenn ich, durch die Güte meines Freundes Einsele einige lebende Stöcke der Pflanze, sowie A. majer und A. car- niolica, für den Garten, und auch reife Früchte zur Untersuchung erhalte, 168 In den Blättern weicht sie sowohl von A. carntolica als auch von A. major dadurch ab, dass dieselben tiefer fingerig-getheilt sind und ewar so, dass die Theilung am Mittellappen bis zur Basis hir: abgeht (hierin nähert sie sich der A. minor, bei welcher die Thei- lung an fast allen Lappen bis zur Basis geht), Von A. carniolica unterscheidet sie sich noch durch grössere Dolden, viel längere, stärköre, mehr grünlich geaderte (nicht ganz weisse) Hühbläfter, ins Grüngelbliche spielende (nicht ganz weisse) Blamen und die an- gegebenen Merkmale; von A. major ausser den ang. Merkmalen durch zärteren, viel niedrigeren Wuchs, Sicher werden sieh an der lebenden Pflanze noch bessere Merkmale, besondere an den Blumen- blättern und Früchten, finden. Ich freue mich bei der Gelegenheit, dass ieh durch die Heraus- gabe meines Herbarium normale dazu gelangt bin, wieder eine ver- wechselte Pflanze bestimmen zu können, mehr aber noch, dass ich sie nach meinem lieben Vaterlande, wo sie bisher einzig und alleiu gefunden wurde, habe benennen können. Unter den in der jüngst erschienenen Lieferung meines Herbarium normale ausgegehenen neuen Pflanzenarten wurden 8 zuerst auf bayerischemi Boden gefun- den, unter andern die, zuerst in der Nähe der Maxbahu, denn aber auch anderwärts bei Weissenburg gefundene, prachtvolle Mentka Maximilianea mibi. Ein neues Moos, Brachythecium Maximiliansm, benannte voriges Jahr mein vor wenigen Wochen gestorbener, der Wissenschaft, dem Vaterlande und besonders der Mooskunde zu früh entrissener Freund Th. Gümbel, nicht nach der Maxbahn, sondern nach der Maxburg, aut welcher er es gefunden. Weissenburg an der Lauter, 6. März 1858. Beschreibung der in der Umgegend von Weissenburg am Rhein wildwachsenden Arien der Gattung Rubus, nach Be- obachtungen gemacht in den Jahren 1856 und 1857, von Ph. 3, Müller. (Fortsetzung,) V. Glandulosi. Stengel schwach, niederliegend oder nur bei Anhaltspähkten aufsteigend, stumpfkantig, seltener vollkommen stielrund‘, mit zahl- reichen Stacheln, Stachelborsten und Drüsen oft aufs dichteste besetzt. — Blätter in der Regel gedreit, selten alle 5 zählig, obselren in den meisten Fällen auch einzelne 5-zählige vorkommen, oben ge- wöhnlich rauhhaarig, unten: hingegen nur spärlich auf daß’ Kdern 11 * 164 behaart, gleichfarbig. — Blüthenstand rispig, bisweilen nickend, über die Achseln erheben, aber im Allgemeinen von geringer Länge, mit dicht oder locker gestellen, abstehenden oder zurückgeworfenen, mehrblüthigen unteren und einfachen oberen Aestchen. — Achse reichlich mit Drüsen und Stachelborsten besetzt und oft auch dicht bebaart. — Kelch drüsig, mit oft anhängseligen and der Frucht angedrückten Abschnitten, — Blumenkrone klein, mit schmal ei- lanzettförmigen, weissen Blumenblättern. 33. R. morifolius Nob, Schössling bogenförmig, eckig, mit zahlreichen, langen, gera- den, abwärts geneigten, nadelig verengerten Stacheln und einer ver- wirrten, ziemlich dichten Behaarung besetzt, drüsenlos. — Blätter gross, die meisten 3-zählig mit gelappten Seitenblättchen, und nar wenige vollständig fussförmig 5-zählig, rundlich eiförmig, am Grande tief herzförmig ausgerandet und sehr lang gespitzt, scharf und un- gleich sägezähnig, oben mit zerstreuten Borstenhaaren übersäet, unten ziemlich dicht rauhhaarig, beiderseits grün. — Blüthenast nervig, mit langen, an der Basis ziemlich breiten, aber nadelig ver- engerten, rückwärts geneigten, geraden oder unten oft etwas gebo- genen Stacheln, sehr zerstreuten, ungleichen, nar mit Mühe bemerk- baren Drüsen und einer dichten, abstehenden Behaarung. Blätter gedreit, etwas rundlich-eiförmig, plötzlich kurz bespitzt, scharf un- gleich gesägt, beiderseits grün und wie am Stengel behaart. -— Rispe theils in den Achseln der oberen Blätter, wovon das letzte gewöhnlich einfach und gross ei- oder herz-deltaförmig beginnend, theils über die Achseln erhoben, aus 3-, 2- und 1.blüthigen, schief aufstrebenden, gedrängt stehenden Aestchen, welche von blattartigen oder linienförmig verlängerten Bracteen gestützt werden, zusammen- gesetzt. — Achse mit ziemlich zahlreichen, dünnen Stacheln,, zer- streuten, feinen Drüsen und einer abnehmenden Behaarung, welche auf den Blüthenstielen in Filz übergeht, besetzt, — Kelch behaart und etwas stachelig, mit eilanzettföormigen, von einem sehr langen, pfriemlichen Fortsatze begrannten, während der Blüthezeit zurück- geschlagenen, nachher aber aufgerichteten und der Frucht angedrück- ten Abschnitten. — Blumenblätter ei-lanzettförmig, geröthet, oben behaart. — Staubfäden weiss. — Griffel grünlich. Einziger Standort auf dem Bobenthalerknopf. 34. R. emarginatus Nob. Schössling stumpfkantig, niederliegend, mit dünnen, rückwärts geneigten Stacheln, zablreichen, feinen Drüsen und einer sternförmi- gen Behaarung besetzt. — Blätter die meisten S-züblig und nur 165 wenige vollständig 5-zöhlig, breit eiförmig-rondlich, am Grunde tief herzförmig ausgerandet, fein gespitzt und ungleich eingeschnitten gezähnt, oben zerstreut raubhaarig, unten kurz weichbaarig, die un- teren grün, die oberen etwas ins Grauliche schimmernd. — Blüthen- ästchen in den Achseln der oberen Blätter, wovon die letzten ge- wöhnlich einfach, beginnend und dann über denselben, 3- und 2-blüthig, in eine ziemlich kurze Rispe zusammengestellt. — Achse kurzbaarig, feindrüsig und mehr oder weniger bestacheit.— Kelch drüsig und etwas stachelborstig, mit gespitzten, zurückgeschlagenen Abschnitten, — Blumenkrone? An der bei R. alrovirens bezeichneten Stelle. 35. R. thyrsiflorus W. et N. (Rub. germ. Ne. 34) — R. ob- scurus Nob. prius. Schössling stumpf-kantig, niederliegend, mit dünnen, rück- wärts geneigten Stacheln, zahlreichen, feinen, nicht sehr in die Augen fallenden Drüsen und einer sternförmigen Behaarung besetzt, — Blätter meist 5.zählig, doch auch mit 3-zähligen gemischt, rundlich- eiförmig; am Grunde herzförmig ausgerandet, fein zugespitzt und ungleich eingeschnitten gezähnt, oben glänzend grün und fast unbe. haart, unten graulich grün und dünnhaarig, — Blüthenast mit dünnen, rückwärts geneigten Stacheln, sehr feinen, kaum bemerkba- ren Drüsen und einer dichten, abstehenden Behaarung besetzt. Blät- ter gedreit, mit langgestielten Seitenblättchen, verkehrt eiförmig rundlich, bespitzt: und ungleich scharf gezähnt, oben nur in der Mitte zwischen den Seitenrippen behaart, unten dünnhaarig, matt- oder die oberen graulich grün. —— Blüthenstand in den Achseln der oberen Blätter, wovon das letzte gewöhnlich einfach dreilappig ist, mit auf- gerichteten, mehrblüthigen Aestchen beginnend, und dann aus eben- falls aufstrebenden, oft noch von einer und der andern blattartigen Bractee gestützten, 3- und 2-blüthigen, in eine wenig verlängerte, gedrungene Rispe zusammengestellten und oben bisweilen wie an- gehäuften Blüthenästehen bestehend. — Achse dicht seidig behaart, mit schwer zu unterscheidenden Drüschen und einigen kleinen Sta- chelchen besetzt. — Kelch dünn weissfilzig, feindrüsig punktirt, mit kurz bespitzten, zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blumenblät- ter schmal, lanzettförmig, weiss, — Staubfäden weiss. — Grif- fel am Grunde schwach röthlich. Im Bienwalde, auch im Gebirge zerstreut. 166 ” 86. R. apricus Nob.”) — R. hirtus W. et N. Godr. Monogr. et Fl. de Fr. Schössling bogenförmig, kantig, mit zahlreichen, langen, an der Basis ziemlich breiten, ungleichen, rückwärts geneigten Stacheln und häufigen, mässig dicht gesäeten Drüsenborsten besetzt, unbe- haart. — Blätter die meisten 3-zählig, mit gewöhnlich nur weni- gen fussförmig 5-zähligen !untermischt, eiförmig, am Grunde berz- förmig, zugespitzt und klein wenig scharf gezähnt, oben mit sehr zerstreuten, oft nur einzelnen Haaren, unten gering hebaart, beider- seits grün, von lederartiger Consistenz und gewöhnlich zwischen den Rippen gefaltet. — Blütbenast mit zahlreichen, unten mehr ge- bogenen, oben gerade rückwärts stehenden, harten, purpurrothen Stacheln, theils auf Stachelborsten sitzenden, ungleichen Drüsen und einer sehr kurzen, spärlichen, sternartigen Behaarung. Blätter gedreit, mit lang gestielten Seitenblättchen, eiförmig, am Grunde etwas ausgerandet und spitzwinkelig zulaufend, seicht fein gezähnt, oben zerstreut rauhhaarig, unten äusserst spärlich bebaart, beider- seits grün. — Rispe etwas pyramidenförmig über die Achseln er- hoben, aus schief oder ziemlich gerade abstehenden, meist noch von blattartigen Bracteen gestützten, unten 3-blüthigen, oben 2- und 1- hlüthigen Aestchen zusammengesetzt. — Achse auf aschgrauem, dünnfilzigem Grunde ziemlich reichlich mit nadeligen, rothen Stachelu und haarfeinen, kaum merklichen Drüsen besetzt. — Kelch auf grauem Grande rothdrüsig und stachelborstig, mit, während der Blü- thezeit, zurückgeschlagenen, kurz gespitzten Abschnitten. — Blu- menblätter schmal, ei-lanzetilich, weiss. — Staubfäden weiss. — Griffel grünlich, am Grunde schwach roth gefärbt. Einzeln und bisher nur/an 2 oder 3 Stellen der Vorberge. 37. R. Güntheri W. et N. (Rub. germ. No, 21.) — R. rubigi- nosus Nob. prius. Schössling niederliegend, stumpfkantig, mit zahlreichen, schmalen, ungleichen Stacheln, Stachelborsten und Drüsen aufs dich- teste besetzt. — Blätter meist 3-zählig, doch auch bisweilen mit einigen mehr oder weniger vollständig fussförmig 5-zähligen unter- mischt, mit verkehrt-eiförmigen, zugespitzten, am Grunde herzförmig ausgerandeten End- und lang gestielten, auswärts bauchbig gerunde- ten Seitenblättchen, klein, etwas ausgeschweift, ungleich und sehr oberflächlich gezähnt, oben zerstreut rauhhaarig, unten nur spärlieh *) Da bereits schon eine Art dieses Namens besteht, so sehe ich mich ge nöthigt, denselben in den von A, insolalus umzuändern, 187 auf den Adern behaart, beiderseits grün. — Blüthenast ziemlich schlank, nervig, nach oben hin und her gebogen, mit wngleichen, borstenartigen, hörtlichen Stacheln und häufigen, dunkel purpurrothen Drüsen besetzt. Blätter gedreit, mit gestielten Seitenblättchen, etwas verkehrt.eiförmig, ablang, zugespitzt und angedrückt gesähnt, oben ranhhaarig, unten nur spärlich auf den Adern behaart, beider. seits grün. — Rispe gewöhnlich überhängend, etwas locker, fast pyramidenförmig, mit 3 aufstrebenden Blüthenästchen in den Achseln der oberen Blätter beginnend, und dann über denselben aus gerade abstehenden oder zurückgeworfenen, eigentlichen Rispenästchen, wo- von nar die unteren 3- and 2-blüthig, alle übrigen aber einfach sind, zasammengesetzt. — Deckblätter nur balb so lang als die Stiel- chen. — Achse durch die grosse Anzahl gedrängter Drüsen ganz dunkel rostbraun gefärbt, mit zerstreuten, feinen Stachelbersten und einer ganz kurzen, kaum merklichen Behaarung. — Kelch rethdrüsig and stachelborstig, mit flachen, fein zugespitzten, während der Blü- thezeit zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blumenkröone klein, mit ei-lanzettförmigen, weissen Blumenblättern, weissen Staubfäden und schön purpurroth gefärbten Griffelo. In den Thälern des Vogesensandsteingebirges ziemlich verbreitet. 38. R. ewacutus Nob. Schössling niederliegend, stunpfkantig, mit zAblreichen, lan- gen, feinen, geraden oder sehr schwach gebogenen Stacheln, Stachel- borsten und Drüsen besetzt, unbehaart. — Blätter 3- und oft 5- zählig, länglich-eiförmig, am Grunde tief herzförmig ausgerandet und allmählig nach der Spitze zu verschmälert, flach gezähnt, oben glän- zend dunkelgrün und nur wenig behaart, unten mattgrün und dünn weichhaarig. — Blüthenast mit dünnen, rückwärts geneigten Sta- cheln und zahlreichen Drüsen besetzt. Blätter gedreit, eiförmig, zugespitzt, am Grunde herzförmig, flachzähnig, oben zerstreut be- haart, unten dünn weichhaarig, beiderseits grün, —- Blüthenstand aus, theils aus den Achseln der oberen Blätter, wovon das letzte gewöhnlich einfach, entspringenden, mehrblüthigen -—— theils eine längliche Rispe bildenden, meist zurückgeworfenen, tief 3. oder 2-blü- thigen — Aestchen zusammengesetzt. — Achse reich und lang drüsig und fein nadelig bestachelt. — Kelchabschnitte schmal, lang gespitzt, während und nach der Blüthezeit surückgeschlagen. —_ Blumenkrone? . In der Alschbach beobachtet. 39. R. condensatus Nob. Schössliug niederliegend, kantig, mit zerstreuten, kurzen, aD 168 der Basis ziemlich breiten, stark rückwärts geneigten Stacheln, ein- zelnen Drüsen und sternförmigen Haaren beseizt. — Blätter 3- zählig, oft mit einigen 5-zähligen untermischt, ablang eiförmig, zu- gespitzt, am Grunde breit herzförmig ausgerandet und etwas grob regelmässig gezähnt, oben glänzend dunkelgrün, mit zerstreuten, kurzen Borstenhaaren übersäet, unten mattgrün und nur sehr spär- lich anf den Adern behaart. — Blüthenast mit dünnen, rückwärts geneigten Stacheln, zerstreuten, feinen Drüsen und einer dichten, abstehenden Behaarung besetzt. Blätter gedreit, ablang eiförmig, zugespitzt, beiderseits grün und wie am Stengel behaart. — Bilü- thenstand aus einer nur kurz über die Achseln erhobenen, walzen- förmigen, traubig gedrungenen, gewöhnlich an der Basis von einem grossen, einfachen Bilatte, welchem meist noch ein kleineres, lanzett- förmiges folgt, gestützten, und aus kurzen 3-blüthigen Aestchen zu- sammengesetzten Rispe bestehend. -— Achse hauptsächlich filzig, mit nur sehr kleinen Stachelchen und kaum einigen wenig sichtba- ren Drüsen besetzt. — Kelch dünnfilzig, mit während der Blüthe- zeit zurückgeschlagenen, später der Frucht angedrückten, ziemlich bespitzten Abschnitten. — Blumenkrone klein, mit eiförmig-stumpf- lichen, weissen Blumenblättern, weissen Staubfäden und grünlichen Griffeln. In der Reissbach an verschiedenen Stellen beobachtet. 40. R. calliphyllus Nob. Schössling stumpfkantig oder fast rundlich, mit zahlreichen, etwas kurzen, borstlichen Stacheln, Stachelborsten und Drüsen be- setzt, unhehaart. — Blätter gross, 5-zählig, länglich eiförmig, am Grunde ganz und allmählig zugespitzt, ziemlich gleich und nicht tief gezähnt, oben glatt und wie polirt, fast unbehaart, unten auf den Adern sehr spärlich behaart, beiderseits grün. — Blüthenast mit borstigen, rückwärts geneigten, mässigen Stacheln, Stachelborsten, Drüsen und kurzen, abstehenden Haaren besetzt, Blätter gedrelt, mit gestielten Seitenblättchen, eiförmig,, zugespitzt und ziemlich re- gelmässig gezähnt, oben rauhhaarig, unten nur gering behaart, bei- derseits grün, — Rispe theils achselständig, theils über die Blätter erhoben, eher länglich als breit, und aus abstehenden oder meistens etwas aufstrebenden, 3- oder mehrblüthigen, von eng-lanzettlichen, blattartigen Bracteen gestützten unteren, und 2- und 1-blüthigen oberen Aestchen, zusammengesetzt. — Achse feindrüsig und kurz behaart oder fast nur schwachfilzig, mit zerstreuten, kleinen Stachel- borsten. — Kelchahschnitte haarig, drüsig und fein stachelbor- 100 stig, mit verlängerten Anhängseln, der Frucht angedrückt, — Blu- menblätter, wie es scheint, ziemlich kurz ei-lanzettlich, weiss. Bisher nur einzela in der Reissbach und in dem Thale hinter der Scherrhohl, die Lauterbach genannt. [3 41. R. corylinus Nob. Schössling niederliegend, stumpf-kantig, mit zahlreichen, rückwärts geneigten Stacheln, Stachelborsten, Drüsen und einer dichten, abstebenden Behaarung besetzt. — Blätter 3-zählig, mit mehr oder weniger vollständig 5-zähligen untermischt, breit verkehrt- eiförmig, am Grunde seicht ausgerandet oder beinahe ganz, am Ende plötzlich in eine enge, ziemlich lange, oft säbelförmig gekrümmte Spitze zusammengezogen und grob ungleich eingeschnitten gezähnt, oben zerstreut rauhhaarig, unten gering behaart, beiderseits grün. — Blüthenast mit borstlichen, rückwärts geneigten Stacheln, Stachel- borsten, Drüsen und dichten, abstehenden Haaren besetzt. Blätter gedreit, mit gestielten Seitenblättchen, verkehrt-eiförmig ablang, am Grunde stumpf, am Ende plötzlich kurz bespitzt, und grob ungleich scharf gesägt, oben rauhhaarig, unten nur gering behaart, beiderseits geün. — Rispe theils blattwinkelständig, theils, aber nur kurz, über die Achseln erhoben, aus ziemlich langen, gerade divergirenden, 3-blüthigen unteren und 2-blüthigen oberen, oft rasch abnehmenden Aestchen zusammengesetzt. — Achse behaart, drüsig und mässig bestacheit. — Kelch haarig, drüsig und etwas stachelborstig, mit behängselten, zurückgeschlagenen, ob sich später aufrichtenden Ab- schnitten? — Blumenkrone? In der Reissbach nnd in dem Thale binter der Scheerhohl, die Lauterbach genannt, ziemlich hänfig. 42. R. spinulosus Nob. Schössling kantig, mit zahlreichen, nadeligen, rückwärts ge- neigten Stacheln, Stachelborsten, Drüsen und dichten, abstehenden Haaren besetzt. — Blätter 3- und einige auch 5 zühlig, verkehrt- eiföormig, am Grunde schwach herzförmig und lang gespitzt, ungleich zackig gezähnt, oben zerstreut rauhhaaarig, unten ziemlich dicht be- haart, beiderseits grün. — Blüthenast ungleich stachelig, stachel- borstig, drüsig und abstehend behaart. Blätter gedreit, ei-keil- fürmig. — Rispe über die Achseln erhoben, ziemlich breit und kurz, mit abstehenden 3-, 2- und 1- blüthigen Aestchen, haarig und reichstachelig, — Kelchabschnitte stachelborstig. — Blumen- blätter eilanzettlich, weiss. — Blüthenstand oft das Ende von Worzelästen einnehmend und dann reichlich, 170 Steht dem Vorhergehenden, von dem er vielleicht blos eine Varietät ist, nahe. In der Reissbach. 43. R. elegans Nob. Schössling rundlich, niederliegend, mit zerstreuten, nadeligen, ziemlich gleichen Stacheln, zahlreichen Drüsenborsten und dichten, abstehenden Haaren besetzt. — Blätter meist 5-zählig, verkebrt- eiföormig ablang, am Grunde schwach ausgerandet, am Ende plötzlich in eine schmale, lange, oft säbelförmig gebogene Spitze zusammen- gezogen und scharf ungleich gesägt, oben zerstreut ranhhaarig, un- ten gering behaart, beiderseits grün. — Blüthenast mit zerstreu- ten, gleichen, rückwärts geneigten, nadeligen Stacheln, zahlreichen, feinen Drüsen und sehr dichten, abstehenden Haaren besetzt, ohne Stachelborsten. Blätter gedreit, mit langgestielten Seitenblättchen, verkehrt-eiförmig ablang, sehr lang gespitzt und ungleich eingeschnit- ten gezähnt, oben ranhhaarig, unten nur gering behaart, beiderseits grün. — Rispe nickend, frei über die Achseln erhoben und oft ziemlich lang, aus dünnen, abstehenden, oder meist rückwärts ge- worfenen, 3-theiligen unteren, aus langen, ausgesperrten Seitenstiel- ehen, und 2-blüthigen oberen, nur allmählig abnehmenden und etwas zaselicht gestellten Aestchen zusammengesetzt, — Achse dicht ab- stehend behaart, mit zahlreichen, gleichlangen Drüsen, wie unbe- wehrt. — Kelch behaart, etwas drüsig und stachelborstig, mit nach der Blüthezeit aufgerichteten, von fädlichen, meist sehr langen An- hängseln wie begrannten Abschnitten. — Blumenkrone ziemlich gross, mit ablang ei-lanzettlichen weissen Blumenblättern, langen, weiggen Staubfäden und grünlichen Griffeln. In der Reissbach, seltener als die vorhergehende Art. 44. R. vogesiacus Nob, Schössling niederliegend, rundlieh, mit zahlreichen, an der Basis ziemlich breiten, kurzen, rückwärts geneigten oder sogar et- was gebogenen Stacheln, häufigen, feinen, purpurrothen Drüsen und selr dichten, abstebenden Haaren besetzt. — Blätter 5-zäblig, schmal eiförmig ablang, zugenpitzt, am Grunde ganz und regelmäs- sig, nicht tief gezähnt, oben zerstreut raubbaarig, unten ziemlich dicht behaart, beiderseits grün. — Blüthenast etwas gerippt, mit rückwärts geneigten, dünnen Stacheln, zahlreichen, zum Theile bor- stenartigen Drüsen und kurzen, abstehenden Haaren besetzt, Blät- ter gedreit, mit kaum gestielten Seitenblättchen, verkehrt-eiförmig ablang, plötzlich kurz beapitzt and ungleich eingeschnitten gerähnt, sonst wie am Stengel behaart und ebenfalls beiderseits grün. — 174 Rispe in den Achseln beginnend, und zuletzt noch an der Basis von einem einfachen, grossen, dreilappigen Blatte, welchem oft ein kleineres, lanzettförmiges folgt, gestützt, dann aus abstehenden 3., 2- und häufig 1-blüthigen, mit kurz dreispaltigen oder linien-lanzett- förmigen Bracteen, pyramidenartig abnehmenden Aestchen, ziemlich locker zusammengesetzt. — Ach'se dicht abstehend behaart, reich- drüsig und etwas stachelborstig. — Kelch filzig, drüsig und stachel- borstig, mit während der Blüthezeit zurückgeschlagenen, lang be- hängselten Abschnitten, — Blumenkrone ziemlich gross, mit schmal ablang eiförmigen, weissen Blumenblättern, weissen Staub- fäden und grünlichen Griffeln. In der Alschbach an einer einzigen Stelle. 45. R. echinatus Nob. Schössling niederliegend, stumpfkantig, dicht mit feinen, wei- chen, borstenartigen, ungleichen Stacheln, wovon die kleineren drü- sentragend, besetzt, unbehaart. _ Blätter 3-zählig, oft mit einigen 5-zähligen gemischt, elliptisch, am Grunde gewöhnlich ganz, am Ende plötzlich kurz bespitzt und sehr fein ungleich gezähnt, oben zerstreut rauhhbaarig, unten spärlich behaart, beiderseits grün. — Blüthes- ast ziemlich dick, rundlich, fast gerade, mit häufigen, ungleichen, meist langen, blassfarbigen Drüsen, wovon einige, gleichfalls weiche, die anderen borstenartig überragen und einer diebten, obsehon nur kurzen Behaarung. Blätter gedreit, mit fast sitzenden Seitenblätt- chen, ablang eiförmig oder elliptisch, plötzlich kurz bespitzt und fein schärflieh gezäbnt, oben weichhaarig, unten nur gering behaart, beiderseits grün. — Rispe tief aufrecht, stumpf walzenförmig, mit gewöhnlich nur 2 achselständigen, aufstrebenden Aestchen beginnend ung aus ziemlich kurzen, gerade abstehenden, nicht zurückgewerfe- nap, 3-blüthigen unteren, und einfachen oberen, eigentlichen Rispen- ästehen zusammengesetzt. — Deckblätter von der Länge der Stielehen. — Achse dicht feindrüsig, mit einer verfilzten Behaarung besetzt. — Kelch mit während der Blüthezeit abstebenden, später aufgerichteten, eng zugespitzten Abschnitten. — Blumenkrone klein, mit schmal lanzettlichen , oben gewöhnlich etwas eingeschnit- tenen, weigsen oder schwach gerötheten Blumenblättern, weissen Stanbfäden und grünlichen Griffeln, Bisher nur in der Heiligenbach. 46. R, purpureistylus Nob. ‚ Schösaling schwach, niederliegend, eckig, mit zerstreufen, feinen, boratlichen Stacheln, langgestielten, vereinzelten Drüsen und einer ziemlich dichten, sternförmigen Bebaarung hesetat, — Blätter 172 3-zählig, mit verkehrt.eiförmigen, gespitzten, an der Basis herzför- mig ausgerandeten End- und elliptisch-bauchigen, bisweilen einge- schnittenen Seitenblättchen, gleichmässig, etwas stumpflich gezähnt, oben ziemlich dicht behaart, unten kurz weichhaarig, beiderseits grün. — Blüthenast mit dünnen, rückwärts geneigten, auch wohl etwas gebogenen Stacheln, ungleichen, zum Theil langen, feinen Drüsen und einer kurzen, abstehenden, nicht sehr dichten Bebaarung besetzt. — Blätter 3-zählig, eiförmig, spitz, am Grunde etwas zu- sammengezogen, grob- doch nicht scharf-zähnig, beiderseits grün und ziemlich stark behaart. — Rispe nnr kurz über die Blaitachseln erhoben, oft noch von einem und dem andern einfachen Blättchen an der Basis gestützt und aus abstebenden oder etwas zurückgewor- fenen, 3- und 2-blüthigen unteren und einfachen oberen Aestchen zusammengesetzt. — Achse und Stielchben mit einem dünnen, weisslichen Deberzuge bedeckt und mit feinen, nicht leicht bemerk- baren Drüsen und kleinen Stachelchen besetzt. — Kelch filzig, kaum sichtbar drüsig oder stachelborstig, mit kurz bespitzten, wäh- rend ger Blüthezeit nur etwas abgebogenen, nachher aufgerichteten und der Frucht angedrückten Abschnitten. — Blumenblätter stumpf eiförmig, weiss ins Röthliche spielend. — Staubfäden weiss. — Griffel purparroth, Bisber nur in der Reissbach beobachtet. 47. R. Bellardi W. et N. (Rub, germ. No. 44.) Schössling rundlich, mit zahlreichen, ziemlich kurzen, nade- ligen Stacheln, Stachelborsten und ungleichen Drüsen dicht besetzt, unbehaart.*— Blätter sämmtlich 3-zählig, mit einfachen Seiten- blättchen, eiförmig-elliptisch, am Grunde ganz, am Ende plötzlich ausammengezogen,, eng bespitzt und oberflächlich klein, etwas un- gleich gezäbnt, oben zerstreut borstenhaarig, unten nur sehr spärlich auf den Adern bebaart, beiderseits grün. — Blüthenast gerade aufrecht, mit zerstreuten kleinen, rückwärts geneigten Stacheln, fei- nen Stachelborsten, ungleichen Drüsen und kurzen Haaren besetzt. — Blätter gedreit, verkehrt-eiförmig, gespitzt und fein gezähnt, oben diebt weichhaarig, unten nur dünn behaart, beiderseits grün. — Rispe in den Achseln der oberen Blätter, wovon eins gewöhnlich breit deltaförmig, an der Basis ganz, das folgende ei-lanzettförmig, beginnend und dann kurz über die Blätter erhoben, aus langen, ab- stehenden, 2- und 1-blüthigen Aestchen zusammengesetzt. — Achse drüsig, stachelborstig und kurz filzhaarig. — Kelch wie die Achse, wit zugespitzten, der Frucht angedrückten Abschnitten, — Blumen- 173 blätter weiss, schmal, ei-keilförmig. — Staubfäden weiss. — Griffel grünlich. j In der Reissbach und in der Alschbach. 48. R. tereticaulis Nob. (R. hirtus W. et K. apad W. et N, Rub. germ. No. 43.) Schössling stielrnnd, mit feinen, rückwärts geneigten Sta- chein, häufigen Drüsen und dichten, abstehenden Haaren besetzt. — Blätter meist 3-zählig, wiewohl sich ihnen gewöhnlich auch einige 5-zählige zugesellen, etwas verkehrt-eiförmig, am Grunde seicht herz- förmig und plötzlich in eine lange, scharfe Spitze zusammengezogen, sehr oberflächlich fein gezäbnt, beiderseits grün, oben zerstreut rauh- haarig, unten gering behaart, — Blüthenstand bei dieser Art oft das Ende von wurzelständigen Trieben einnebmend und dann unge- mein reichlich und prachtvell. Eine solche zusammengesetzte Rispe gewöhnlich mit, den Achsela 3-zähliger Blätter entspringenden , auf- strebenden Seitenblüthenträubchen beginnend, dann aus, von ein- fachen, 3-lappigen oder ei-lanzett-föormigen Blättchen gestützten, mehr abstehenden, tief ungleich dreispaltigen Aestchen, meist mit noch einem einzigen Blüthenstielchen an der Basis, zusammengesetzt, und endlich nur oben freistehend, wenn nicht, wie diess oft der Fall, ® Janzettliche,, blattartige Deckblätter die dreispaltigen, pyramidenför- mig abnehmenden Aestchen bis zur Spitze begleiten. — Blüthen- ast rundlich, mit berstenartigen Stacheln, zahlreichen, feinen Drüsen und einer abstehenden Behaarung besetzt. Blätter gedreit, mit langgestielten Seitenblättchen, eiförmig, in eine verlängerte, schmale, meist eiwas seitwärts gebogene Spitze endigend. — Kelch drüsig, mit flachen, pfriemlich gespitzten, während der Blütbezeit kaum zu- rückgebogenen, nachher aber aufgerichteten, und der Frucht ange- drückten Abschnitten. — Blamenkrone ziemlich klein, mit stampf- lichen, weissen Blumenblättern, — Staubfäden weiss. — Griffel gelblich, unten röthlich, kugelig gestutzt und die Staubfäden etwas überragend. In der Reissbach an verschiedenen Stellen. 49. R. fragariaeflorus N ob. Schössling schwach, niederliegend, stumpfkantig, graulich grün, mit kleinen, weisslichen, rückwärts geneigten Stacheln, vielen, aber feinen und kaum sichtbaren Drüsen und einer ziemlich dichten, abstehenden Behaarung besetzt. — Blätter 3-zählig, mit schmalen, fast parallelrandigem, am Grunde ganzem, scharf zugespitztem End- und langgestielten,, oft seicht eingeschnitten 2-lappigen Seitenblätf- chen, sägeartig gezähnt, beiderseits grün und spärlich behaart: — 174 Blütbenast randlich, mit zerstreutfen, dünnen, rückwärts geneig- ten Stacheln, zahlreichen feinen Drüsen und dichten, abstehenden Haaren besetzt. Blätter gedreit, mit gestielten Seitenblättehen, verkehrt-eiförmig ablang, gespitzt und scharf ungleich gezähnt, oben ziemlich dicht rauhhaarig, unten gering behaart, beiderseits grün. — Rispe pyramidenförmig über die Aehseln erhoben und oft noch von einem einfachen, lanzettlichen Blatte an der Basis gestützt, aus rechtwinkelig abstehenden, oft bis aus 3-blüthigen Aestchen, mit sparrigen Seitenstielchen, zusammengesetzt. — Achse, sowie die Aestchen und Kelche mit einem weisslichen Ueberzuge bedeckt und mit winzigen, kaum sichtbaren Drüschen besäet; kleine, kurze Sta- cheln sind besonders auf den Blüthenstielchen zu bemerken, — Kelchabschnitte fein und ziemlich lang bespitzt, während der Blüthezeit zurückgeschlagen, nachher aufgeriebtet and der Frucht angedrückt, — Blumenkrone sehr klein, mit elliptischen,, weiss- lichen Blumenblättern, gelb violetten, kugelig gestutzten Griffeln, und äusserst kurzen, verdeckten Staubfäden, sowie ich sie noch bei keiner andern Art der Gattung bemerkt habe. Bisher an einer einzigen Stelle, in einem Walde der Hügel- region bei Steinseltz, woselbst ich nur eiue kleine Grappe davon habe finden können, (Schluss folgt.) Literatur. G. W. J. Rossmann, Beiträge zur Kenntniss der Phyllo- morphose, I. Heft: über das gleiche und verschiedene Verhalten von Blattstiel und Spreite im Gange der Phyllo- morphose. Mit 3 lith. Tafeln. Giesen, 1857. 4. 60 Seiten Mit Prenden begrüssen wir die wissenschaftliche Bearbeitung einer in der Lehre der Organographie längst gefühlten, wesentlichen Lücke, die der Verf. mach und nach- in einzelnen Heften, je nach dem Reichthum seiner inzwischen gemachten Beobachtungen anszu- füllen verspricht; es ist eine müherolle, aber recht dankenswerthe Arbeit, auf welche specieller einzugehen der nar spärlich zugemes- sene Raum dieser Blätter verbietet. Geben wir daher hier nur die vom Verf. selbst (pag. 6) ausgesprochene Erklärung dessen, was er unter Phyllomorphose versteht und sehliessen wir daran die (p. 55) in wenigen Sätzen zusammengestellten Resultate der kleinen, aber inhaltereichen und zur Untersuchung und Beobachtung antreibenden 173 Schrift. Der Verf. versteht alse unter Phyllomorphose ‚die gesetz- müässige Aufeinanderfolge bestimmt gestalteter Blätter an derselben Achse: oder: fbei zwei- oder mehr - achsigen Arte} verschiedenen Ashsen desselben Stockes“. Es geht daraus hervor, dass sie nur einem Theil) der Metamorphose bildet. — Die Resultate der Unter- suebungen des Verfs. zeigen: 1) Blattstiel und Spreite verhaften sich im Gange der Phyliomorphose meist ungleich, nor in seltenen Fällen in gleicher Weise. — 2) Der häufigste Fall ist, dass der Stiel keine wesentlichen Gestaltsveränderungen, sen- dero nur Verschiedenheit in der Grösse, vorzugsweise in der hänge darbietet, Häufig sehen wir endlich ein Gebilde zurückblei- ben, welches ausschliesslich als Spreite za deuten ist. — 3) Nicht selten sehen wir aber auch den Blattstiel wesent- liche Gestaltsveränderungen durchlaufen. In diesem Falle kann endlich ein Gebilde zurückbleiben, welches nur dem Blatt- stiele entspricht. — 4) Am seltensten zeigen Blattstiel und Spreite gleichzeitig analoge Veränderungen, so dass endlich ein scheinbar einfaches Blatt hervorgeht, an dessen Bildung in gleicher Weise beide Theile des Blattes betheiligt sind, — 5) An einer, und derselben Achse können verschiedene Modificationen sich vorfinden. — 6) Wohl keine der angenom- menen Blattformationen zeiehnet sich ausschliesslich durch eine der genannten Modificationen aus, sondern wahrschein- lich können alle in jeder Formation vorkommen: Im. Laufe der Untersuehungen hat noch der Verf eine ausge- breitetere Bedeutung des Ausdrucks Phyllodinm gegeben (p. 30) und- versteht derselbe darunter ‚eiwen Blattstiel, welcher die Stelle des ganzen Blattes verfriti, ganz einerlei, ob er cylindrisch, spreitenartig horizontal verbreitert oder von der Seite zusammengedrückt erscheint, ob sich Stipularbildungen an ihm nachweisen lassen oder nieht, ob er vom gewöhnlich-blattartiger Textur und grün gefärbt oder ob er häutig oder lederartig, eine weissliche, rötbliche nder bräunliche Für- bung besitst‘‘. Es werden (p. 33 u. 38) ausdrücklich die Knospen- schuppen, einschliesslich der Nebenblätter und. nebenblattartigen Er- weiterungen, die vom Blattstiele gebildet werden, als: ächte Phyllo- dien bezeichnet, uud diese Phyllodien sind am den blos in der Längsrichtung verlaufenden Nerven zu erkennen, N: Personalnotizen. Am 20. December 1857 starb zu Berlin, an der-Lungenschwind- sucht, 45 Jahre alt, Dr. Philos. Ad. Oschatz. Im J. 1842 proms- virte er zu Breslau dürch seine Dissertation ‚de Phalli. impudiei ger- Minatiene‘“ ad machte sieh später durch das von ihm erfundewe: Mikrotem- zur Anfertigung. zerter Querschnitie für das Mikroskop, söwie- durch verkäufliche- Sammlungen mikroskopischer Gegenstände: bekannt, Watpers widinete ikm die Doldengattung Osohatzin. Den 11. Febr. d. Js. starb zu Angers in einem: Alter vom TI: Jahren Jean Pierre Guspin, Doctor der Arsneiwissenschaft und 176 ehemaliger Director der Secundär-Mediein- und Apotheker-Schule jener Stadt. Im Jahre 1830 veröffentlichte er eine Flore de Maine et Loire (ehemaliges Anjon), von der 1838 eine zweite und 1845 eine dritte Ausgabe nöthig wurde. Zwei Supplemente zu letzterer erschie- nen in den Jahren 1850 und 54. Diese Flora wurde immer nur in ibrem ersten Theile, der die Phanerogamen umfasste, herausgege- ben, Dr. Ga&pin sammelte fortwährend an Material um den 2ten Theil, der die Uryptogamie enthalten sollte, herausgeben zu können. Erschienen ist aber davon nichts. Ihm zu Ehren hat Bastard das Cruciferengenus Guepinia aufgestellt, das aber den früheren Namen Teesdalia annehmen musste und desshalb wurde Guepin’s Name später durch Fries an eine Pilzgattung vergeben. Ausser diesen Pflanzen tragen noch einige andere, besonders Pilze, die Gu&pin entdeckte, seinen Namen. Koch dedicirte ihm einen neuen, von ihm in Anrjou entdeckten Gladiolus. Guepin’s Bücher- und Pflauzen- sammlungen sind durch sein Testament seiner Vaterstadt vermacht worden. Am 5. März starb zu Bregenz an Lungenlähmung, 77 Jahre alt, der pensionirte k. k. Professor Faustin Enns, Verfasser des Wer- kes: das Oppa-Land, oder der Troppauer Kreis nach seinen geschicht- lichen, naturgeschichtlichen, bürgerlichen uud örtlichen Eigenthüm- licckeiten; 4 Bände. 1835—37. Er war eine von jenen liebenswür- digen Persönlichkeiten, die tiefes Wissen mit einer seltenen Beschei- denheit und Anspruchslosigkeit verbinden. Seine wissenschaftlichen Sammlungen und Papiere wurden nach seinem Willen ein Eigenthum des Museums für Vorarlberg, zu dessen eifrigsten Gründern er gehörte. Am 16. März Morgens 6 Uhr starb zu Breslau der Präsident der Kaiserl. Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher Dr. Christian Gottfried Nees v. Esenbeck, geboren am 14. Fe- bruar 1776 auf dem Reichenberge zu Erbach im Odenwalde. Von den medicinischen Studien, welchen er in den Jahren 1796-99 in Jena oblag, ging er bald zur ausschliesslichen Beschäftigung mit den Naturwissenschaften über, auf welchem Gebiete er sich bald so auszeichnete, dass er 1817 als Schreber’s Nachfolger an die Univ. Erlangen berufen und in demseiben Jahre zum Präsidenten der K. Leop. Carol, Akad. der Naturforscher gewählt wurde. Im Jahr 1818 erhielt er einen Ruf an die neugegründete Universität Bonn and 1830 wurde er als Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens nach Breslau versetzt. Was er in dieser Zeit für die Wis- senschaft und für die unter seiner Leitung neuerblühte Akademie leistete, ist weltbekannt; sein Name wird in der Geschichte der Bo- tanik steis als ein hellleuchtender Stern glänzen. Leider wurde er später in politische Untersuchungen verwickelt, die im Jahre 1852 seine Entlassung aus dem Staatsdienste zur Folge hatten, so dass er sich genöthigt sah, sein Herbarium und seine Bibliothek su verkaufen und die Uuterstützung seiner Freunde in Anspruch zu nehmen, um seine Existenz fristen zu können. Möge ibm nun die Erde leicht sein! Redaeteur und Verlegers Dr. Fürnrohr. Druck von #, Neubauer, ie 1 FLORA. NE 12. Regensburg. 28. März. 1858. Inhalts orısınaL-asuannLung. Müller, Beschreibung der ın der Umgegend von Weissenburg am Rhein wildwachsenden Arten der Gattung Rubus, (Schluss.) — cırrratun. Storch, Skizzen zu einer naturhistorischen Topographie des Herzogthums Salzburg. — KLEINERE MITTHRILUNGEN. Ein- sele, Pflanzen um Tegerusee. #. Schultz, Fundorte von Archidium phas- coides. — AnzBıcR der für die Sammlungen der k, bot. Gesellschaft eingegan- genen Beiträge, j Beschreibung der in der Umgegend von Weissenburg am Rhein wildwachsenden Arten der Gattung Rubus, nach Be- obachtungen gemacht in den Jahren 1856 und 1857, von Ph. J, Müller. (Schluss.) VI Triviales. Stengel meist schwach, niederliegend oder nur bei Anbalts- punkten aufsteigend, kantig, seltener stielrund, mit in der Regel kleinen Stacheln, zerstreuten Drüsen und spärlicher Behaarung, aber in diesen Verhältnissen äusserst wandelbar. — Blätter 5- und 3- zählig mit eingeschnittenen Seitenblättenen, oben oft mit einer to- mentartigen Pubescenz bedeckt und unten aschgrau weichfilzig ; Blattstiel gemeinlich rionig, und Nebenblätter blattartig. — Blü- thenstand trugdoldenartig, aus wenigblüthigen Aestchen meist locker zusammengesetzt, in seiner Bekleidung übrigens sehr verän- derlich. — Kelch mit gewöhnlich kurz bespitzten, zurückgeschlage- nen, bei einigen Arten nach der Blüthezeit aufgerichteten Abschnit- ten. — Blumenkrone gross, mit rundlichen, meist weissen, aber auch rosenrothen Blumenblättern. — Frucht kugelig, aus ungleich entwickelten Theilfrüchtchen zusammengesetzt, bisweilen abortirend. Sind hauptsächlich der Hügelregion und dem Alluvium eigen und zeigen Vorliebe für Kalk. 50. R. spinosissimus Nob, Schössling niederliegend, rundlich, mit unzähligen , langen, geraden, gedrängt stehenden Stacheln, Stachelborsten und Drüsen und einer spärlichen, sternförmigen Bebaarung besetzt. — Blätter Mora 1858 11 12 178 gross, 5-zäblig, breit eiförmig oder rundlich, an der Basis tief herz- förwig ausgerandet, gespitzt und ziemlich regelmässig klein scharf gesägt, oben zerstreut borstenhaarig, unten kurz weichhaarig, bei- derseits grün. — Blüthenast mit gerade abstehenden, nadeligen Stacheln, häufigen Drüsen und einer sehr kurzen Behaarung besetat. Blätter gedreit, ziemlich klein, ei rautenförmig, scharf gesägt, oben zerstreut rauhhaarig, unten weichbehaart, die oberen sogar weiss- filzig. — Rispe über die Blattachseln erhoben, doch nicht betrücht- lich, aus schief aufstrebenden, ziemlich langen, meist 2- blüthigen Aestchen zusammengesetzt. — Achse kurzfilzig, drüsig und stachel- borstig. — Kelch filzig, drüsig, mit während der Blüthezeit zurück- geschlagenen, nachher aber abstehenden und endlich der Frucht an- gedrückten, kurz gespitzten Abschnitten. — Blumenkrone gross, mit rundlichen, concaven,- weissen oder bisweilen schwach röthlichen Binmenblättern. — Staubfäden weiss. — Griffe] grünlich. in der Ebene und an den Vorbergen nicht selten. 51. R, rotundifolius Nob. (R. infestus W. et N. Rub, germ, No. 30°) Schössling eckig, niederliegend, mit zahlreichen, rückwärts geneigten Stachela, zerstreuten Drüsen und einer sternförmigen Be- haarung besetzt. — Blätter meist 5 zählig, beinahe kreisrund, mit eingebogenem Rande, am Grunde herzförmig, kurz gespitzt und regelmässig klein gezühnt, beiderseits weichhaarig, unten nassgrün. — Blüthenast rundlich, obenaus eckig, mit einigen härtlichen, geraden Stacheln, feinen und zum Theil sehr kurz gestielten Drüsen und dichten, abstehenden Haaren besetzt. Blätter gedreit, rund- lich rautenförmig, wie am Stengel behaart und beiderseits grün. — Rispe meist grösstentheils blattwinkelständig, mit zuerst mehr ent- fernt stehenden, dann gedrängteren, schief aufstrehenden, mehrblü- thigen Blütbenästeben, welche bis auf die 2 bis 3 unteren, die den Achseln 3-zähliger Blätter entspringen, von einfachen, 3-lappigen oder ganzen, breit delta- und ei lanzettförmigen, langgestielten Blätt- chen gestützt werden und zuletzt oben in einen unterdrückten, frag- doldenähnlichben Wipfel entigen. — Achse behaart oder filzig, mit zerstreuten, feinen Drüsen. — Kelch feindrüsig, mit zurückgeschla- genen, hoblen, anhängseligen Abschnitten. — Blumenkrone ziem- lich gross, mit breit eiförmigen, weissen oder schwach gerötheten Blumenblätiern, gleichfarbigen Staubfäden und grünlichen Griflelo. An den Vorbergen und in der Ebene hier und dort, gar nicht selten. x 179 53. BE. carueistylus Nob. Schössling £&ckig, niederliegend, mit ziemlich zahlreichen, fast geraden, oder die oberen etwas rückwärts geneigten, stechenden Stacheln besetzt, sonst fast unbehaart und drüsenlos, — Blätter 5- und zusammenfliessend 3-zählig, eiförmig, zugespitzt, am Grunde herzförmig ausgeraudet, etwas ungleich gezähnt, beiderseits grün und sehr sparsam behaart, von zarter, dünner Gonsistenz, — Blü- thenast eckig, kurz angedrückf filzig, mit kleinen, geraden, zer- streuten Stachelo. — Blätter gedreit, mit 'eingeschnittenen oder 2-theiligen Seitenblättchen und eiförmig zugespitzten Endblättchen, beiderseits, wie am Stengel, grün und behaart. — Rispe unregel- mässig trugdoldenartig, mit hin und ‚hergebogener Achse, von sehr verlängerten, aufstrebenden, oft doppelten‘, ungleich dreigabelig ver- zweigien, achselständigen, unteren Aesichen, und kürzeren, mehr gedrängt stehenden, am Ende sogar bisweilen büschelartig angehäuf- ten, eigentlichen Rispenästchen zusammengesetzt. — Achse etwas bestachelt, dünn und wie übersponnen weissfilzig. — Blume gross, mit ausgehöhlten, stumpflichen, zurückgeschlagenen Kelchabschnitten, hreit eiförmigen, blassröthlich-weissen Blumenblättern, weissen Staub- fäden und bisweilen ziemlich tiefrothen, aber doch meist nur fleisch- farbenen Griffeln. Auf dem Alluvium der Ebene sowohl als in der Hügelregion ziemlich häufig. 53. R. roseiflorus Nob. Schössling kantig, bisweilen etwas ausgefureht, mit ziemlich grossen, geraden Stacheln besetzt und einem bläulichen Reif über- zogen, übrigens vollkommen drüsenlos und unbehaart. — Blätter 5-zählig, ei- oder eiwas delta-fürmig, am Grunde herzförmig ausge- randet, gespitzt, klein und ziemlich regelmässig gezähnt, oben kahl, unten grünlich, graufilsig, — Blüthenast nervig, mit wenigen, kleinen, rückwärts geneigten Stacheln besetzt, fast unbehaart. Blät- ter gedreit, ei-rautenförmig, stumpflich, ungleich eingeschnitten ge- zähet, oben mit einer feinen, anliegenden Pubescenz, unten grau- filzig. — Rispe meist armblüthig, wit schief abstehenden, ziemlich langen, 2.theiligen oder einfachen, trugdoldenähnlich gestellten Aest- eben, woron die letzten gewöhnlich die Endblüthe überragen. — Achse schwachfilzig. — Kelch kurz bespitzt, zurückgeschlagen. —- Blumenkrone gross, mit rundlichen, rosenrothen Blumenblättern, weissen Staubfäden und grünlichen Griffeln. Drüsen, wenigstens gestielte, siod an der ganzen Püanse keine zu bemerken. 12 * 186 Auf dem Alluviam der Ebene und in der Hügelregion sehr häufig; bei uns eine der gemeinsten Arten. Fehlt in den Thälern des Sand- steingebirges. 54. R. cuspidatus Nob. Schössling ziemlich schwach und niederliegend, stumpfkantig, mit zablreichen, feinen, nadeligen Stacheln und nicht sehr dicht stehenden Drüsen besetzt, unbehaart. — Blätter 5 zählig, eiförmig, zugespitzt, am Grunde herzförmig und fein gezähnt, oben vollkom- men kahl, unten aschgrau, weichfilzig. — Blüthenast rundlich, hin und hergebogen, mit langen, dünnen, etwas gebogenen Stacheln, ziemlich häufigen, feinen, ungleichen Drüsen und sternförmigen, lichten Haaren besetzt. Biätter gedreit, ei-rautenförmig, fein ge- spitzt und seicht eckig gezähnt, oben kahl, unten aschgrau weich- filaig. — Blüthenstand aus einer nicht sehr langen, unregelmäs- sig von mehrblüthigen, etwas sparrigen, tief gespaltenen, bisweilen wie geisselartig getheilten Blüthenästchen zusammengesetzten Rispe bestehend. — Achse filzhaarig, bestachelt, mit äusserst feinen, wenig sichtbaren Drüsen. — Kelch filzig, drüsig, mit eiförmigen, während der Blüthezeit etwas zurückgebogenen, nachher abstehen- den und endlich der Frucht angedrückten, von langen, pfriemlichen Anbängseln wie begrannten Abschnitten. — Blumenblätter. kreis- rund, glatt, oben unbehaart, weiss. In der Ebene und an den Vorbergen nicht selten. 55. R. rupestris Nob. Schössling fast stielrund, mit ziemlich zahlreichen, an der Basis breiten, geraden, nadeligen Stacheln‘, und seltenen, feinen, kursen Drüsen besetzt, unbehaart, — Blätter breit.eiförmig, zuge- spitzt, am Grunde entschieden herzförmig ausgerandet und ungleich eingesehnitten gezähnt, oben beinahe kahl, unten kurz weich sam- methaarig und blassgrün Blaitstiel mit gekrümmten Stachels. — Blüthenast unten rundlich, oben mehr eckig, mit mehr oder we- niger gekrümmten Stacheln und einer sehr spärlichen, kurzen Behaa- rung besefzt, Blätter etwas ablang eiföürmig, an der Basis beinahe seicht ausgerandet und ziemlich grob ungleich gezähnt, oben kahl oder nur mit wenigen, kurzen Härchen übersäet, unten weich sam- metig, beiderseits grün. — Rispe theils blattwinkelständig, theils über die Achselu erhoben, ziemlich eng zusammengezogen, mit auf- strebenden, oft noch von einigen blattartigen Bracteen gestützten, meistens 2 blüthigen Aestehen. — Achse verwirrt filzig, mit sehr kurzen, feinen Drüsen und etwas gebogenen Stacheln. — Kelch- abschnitte zurückgeschlagen, kurz bespitzt, filzig und feindrüsig. — 181 Blumenkrone gross, mit rundlichen, Teinweissen Blumenblättern. — Früchte sich normal entwickelnd. Auf dem Uebergangsschiefer des Langenberges hei Weiler. 56. R. calcareus Nob. Schössling niederliegend, beinabe stielrund, mit geraden, gleichen, ziemlich langen, nadelspitzen Stacheln besetzt, unbehaart oder mit einer äusserst zarten, mit blossem Auge kaum unterscheid- baren Behaarung. — Blätter gross, 5 zählig, eiförmig, am Grunde ganz, feingespitzt und klein scharfzähnig, oben zerstreut feinhaarig, etwas rauhlich anzufühlen, unten graulicb grün und dünn weichfilzig. — Blüthenast eckig, mit zerstreuten, gekrümmten Stacheln und einer äusserst kurzen, anflugartigen Behaarung, die sich nur oben- aus durch den grauen Anstrich, den sie der Rispe verleiht, kenntlich macht. Blätter eiförmig, spitz, an der Basis stumpfkeilig klein gesägt, oben mit raublichen, feinen Härchen, unten mit einer dünn sammetigen Bebaarung, welche an den oberen Blättern ins Weisslich. graue übergeht. — Inflorescenz mehrentheils achselständig, mit aus den Winkeln 3- und auch 5- zähliger Blätter entspringenden, spitzwinkelig aufgerichteten, mehrblütbigen Rispenästehen, welche in armblüthiger, trugdoldenähnlicher Verkürzung enden. — Kelch filzig, mit kurzgespitzten, zurückgeschlagenen Abschnitten. — Blu- menkrone? Von Drüsen habe ich an der ganzen Pflanze auch keine Spur wahrgenommen, In einem Hohlwege bei Godramstein in der Gegend von Landau. 57. R. deltoideus Nob, Schössling kantig, mit kurzen, nadeligen Stacheln, einer spär- lichen Behaarung und vereinzelten Drüschen besetzt. — Blätter, 5-zählig, breit ei deitaförmig, an der Basis etwas ausgerandet und. grob eingeschnitten gezähnt, oben meist beinahe kahl, unten asch- grau, mit einem weissfilzigen Ueberzuge. — Stacheln des Blatt- stieles fein, schief abstehend. — Nebenbläütter blattartig, lanzett- förmig. — Blüthenast eckig, sehr kurz pubescirend, mit geraden, nicht langen, rückwärts geneigten Stacheln besetzt, drüsenlos. Blät- ter gedreit, gewöhnlich von geringer Grösse, ei-rautenförmig und grobzackig gezühnt, oben von einer tomentartigen Pubescenz über- 20gen, unten grau mil einer weich anzufühlenden Bedeekung. — Nebenblätter lanzettlich, blattartig. — Rispe über die Achseln erhoben und aus ziemlich langen, schief abstehenden. 2- und 1-blü- tigen, diinnen Aestchen, welche von breiten, fast ganzen Bracteen Aestützt werd-n, zusammengesetzt. — Achse etwas hin und her- 182 gebogen von einer tomentartigen Pubescenz bedeckt und zerstreuten, kleinen Stacheln besetzt, drüsenlos, — Kelch klein, mit stumpf- lichen, hohlen, während der Blüthezeit zurückgeschlagenen Abschnit- ten. — Blumenkrone gross, mit breit eiförmig-rundlichen, weissen Biamenblättern, weissen Staubfäden und Griffeln. Am sogenannten Holzwege oberhalb Weiler und an verschiede- nen anderen Orten. 58. R,. fasciculafus Nob. Schössling niederliegend, stumpfkantig, mit zerstrenten, klei- nen Stachein. und einzelnen, kurzgestielten, fast unentdeckbaren Drüschen besetzt. — Blätter 5-zählig, mehr oder weniger schmal ei-ranutenförmig, scharf zugespitzt, an der Basis stumpfkeilförmig und ungleich eingeschnitten gezähnt, oben fein tomentartig pubescirend, unten grau weichfilzig, — Blüthenast kurz, filzhaarig, mit rück- wärts geneigten, in der Regel kleinen Stacheln. Blätter gedreit, meist mit ausgeschnittenen Seitenblättchen, verkehrt ei-keil- oder rautenförmig. — Rispe oft beträchtlich verlängert und sehr reich- blüthig, aus zahlreichen, steif aufrechten, mehrfach büschelartig ver- zweigten, nach oben dicht gedrängten Aestchen zusammengesetzt, welche aus den Achseln der oberen 3 zähligen Blätter, denen ge- wöhnlich noch ein und das andere rebenblattartig spitz-dreilappige. folgt, entspringen und eine sehr nsehnliche, augengefällige, ruthen- formige Inflorescenz schaffen *#). — Achse kurzfilzig, drüsenlos, zer- streut kleinstachelig. —- Kelch dünnfilzig, mit kurzgespitzten, zu- rückgeschlagenen Abschnitten. — Blumenkrone mässig gross, mit tandlichen, oft etwas ausgerandeten, weissen Blumenblättern. — Früchte meist grösstentheils abortirend. In der Hügelreg:on bei Weiler, Bobenthal. 59. R. divergens Nob. . Schössling niederliegend, eckig, mit zahlreichen, geraden, »adeligen Stacheln, von einigen drüsentragenden Stachelborsten un- termischt, besetzt. — Blätter 5- und 3-zählig mit gelappten Seiten- blättchen, rundlich, am Grunde nur seicht ausgerandet, kurzbespitzt, etwas ungleich eingeschnitten zackig gezähnt, oben mit einer toment- artigen Pubescenz bedeckt, unten grau weichfilzig, — Nebenblät- ter ei-lanzettlich. — Blüthenast reichstachelig und zerstreut stachelborstig oder drüsig, wie am Stengel. — Blüthenästehen theils achselständig, theils in eine kurze, breite Rispe über die *) Dieses ist jedoch nur bei nahe der Wurzel enfspringenden Aesfen der Fall, denn obnediess ist der Bfüthenstand ein viel geringerer, 183 Achseln erhoben, mehr oder weniger ausgesperrt , -mehrblüthig und sehr reichstachelig, wie unbehaartt. — Kelch filzig, an der Basis fein stachelborstig. — Blumenkrone ziemlich klein, mit ausge- randeten, weissen Blumenblättern. In einem Kalksteinbruche bei der Stadt. 60. R. caesius L. An Wegrändern, in Hecken und in Wäldern, an feuchten, wie an trockenen Stellen, in der Hügelregion und auf dem kalkhaltigen Alluvium der Ebene sehr gemein. Fehlt in den Tbälern des Voge- sensandsteingebirges. ©. Kubi herbacei. 61. R. sawatilis L, Nur auf den höheren Gipfeln des Vogesensandsteingebirges zwischen Ludwigswinkel, Eppenbrunn und Obersteinbach in der Ge- gend von Bitsch. (F. Schultz Fi. der Pf. p. 136.) Hybridi, . R. caesio-Idaeus Nob, (R. caesio-Idaeus Mey. Fl. Haan.? R, caesius L. ö. Pseudo-Idaeus W. et N.?) Schössling aufrecht-überhängend, stielrund, mit zahlreichen, kleinen, (dunkel violetten Stacheln besetzt, von einem dünnen Toment überzogen und blaubereift, — Blätter 3- und fiederspaltig 5-zählig, mit spitz rautenförmigem Eudblättchen, sitzenden, schmal ablangen, mittleren und auswärts eingeschnittenen unteren Blättchen, stumpf- lich ungleich gezähnt, oben fein angelrückt pubeseirend, unten mit einem dünnen, sehr zart anzufühlenden, grünlich grauen Filze be- deckt. — Blüthenast eckig, etwas hin und hergebogen, mit zer- streuten, kleinen, dunkel violetten Stacheichen und einer kurzen, tomentartigen Bekleidung. Blätter gedreit, ziemlich gross, bis obenaus langgestielt, schmal ei-raufenförmig, am Grunde spitz au- laufend und stumpflich eingeschnitten gezähnt, oben, wie am Stengel, mit einer feinen, anliegenden Pubescenz bedeckt, unten dünn grau- lich grün, weichfilsig. — Blüthbenstand in den oberen Achseln beginnend, und über denselben, von dem letzten dreizöhligen Blatte überragt, ausserdem aber oft noch an der Basis von einem einfachen lanzettlichen gestützt, in ein armblüthiges, büschelartiges Dolden- träubehen beendet. — Stielchen kleinstachelig, — Kelch mit tiefgespaltenen, eiförmigen, bespitzten, während der Blüthezeit etwas abgehogenen , nachher aufgerichteten und zusammenneigenden Ab- schnitten. — Blumenkrone klein, wie die von R. caesius, mit etwas rauterförmigen, ausgerandeten, weissen Blumenblättern. Vollkomaın unfruchtbar ! 184 "An einem Waldrande auf der Sommerseite, bei der Strasse, die nach Schleithal führt, in ziemlicher Anzahl unter den Aeltern. An derselben Stelle habe ich eine abweichende. Form dieses Hybriden bemerkt, die sich von obigem hauptsächlich durch den nar sehr gering bestachelten kahlen Stengel unterscheidet, Man könnte sie als Var. ß. laevis bezeichnen. Bemerkungen über verschiedene Arten, 1. R. affinis W. et N. forma quinala et septemnala Wirtg. Herb. Rub. rhen, No. 32 scheint nur der ächte zu sein. Ich habe ihn bei uns noch nicht angetroffen. 2. R. collinus DC. Godr. Monogr. et Fi. de Fr., von dem mir authentische, durch Herrn Godron selbst bei Nanzig gesammelte Exemplare vorliegen, ist weiter nichts als R. discolor W. et N,, von dem ibn, ausser dem weisslich-grauen, dichten, tomentartigen Ueber- zug der Blätter, kein anderes triftiges Kennzeichen unterscheidet. Herr Wirtgen hat unter dem 'Namen R. discolor W. et N. var. velutinus (Herb, Rub. rhen. No. 38.) eine ganz ähnliche Form publi- eirt, ich habe sie auch hier gefunden, aber sie ist in einem bei Weitem nicht so beträchtlichen Grade filzig, wie die von Herrn Godron. Ich bezeichne daher diese letztere besonders als R, discolor W. et N. var. 8. tomentosus Nob. -3. R, speciosus Nob. In der Hainsbach bei der Badeanstalt Gleissweiler, in der Gegend von Landau, habe ich davon eine sehr merkwürdige Form, mit reichlichen, rothen, gestielten Drüsen ent- Teckt. Ich nenne sie R. speciosus var. 8. glandulosus. 4. R. macrophylius W. et N. Wirtg. Herb. Rub. rhen. No. 11. Mag wohl so richtig bestimmt sein. Ich habe ihn hier noch nicht auffinden können. R. syivalicus W etN. Godr. Monogr, et Fi. de Fr. ist dieselbe Pflanze. 5. R. Godroni Nob. — R. Lejeunei W. et N..&odr. Monogr. et Fl. de Fr. ist R, Lejeunei W. et N. nicht. Ich nenne ihn daher wie üblich zu Ehren des Entdeckers: R. Godroni Nob. (non Lecoq. et Lamotte gai R. argenteus W. et N.!) 6. R. rhenanus_ Nob. — Dass R. thyrsiflorus W. et N. Wirtg. Herb. Rab. rhen. No. 58 et 59 der wahre R. thyrsiflorus der Mono- graphie ist, lüsst sich sebr bezweifeln. Ich glaube ihn daher neu benennen zu müssen, und lege ihm den Namen R. rhenanus bei. 7. R. sericatus Nob. — R. vestitus W. et N. Wirtg. Herb. rben. No.16 et 17 hat mit R. vestitus W. et N. nichts za üchaffen. “ 185 Ich schlage daher den Namen AR. wericalus vor, bis man vielleicht die Art unter den Weihe’ischen wird auffındig gemacht haben. 8. R. vogesiacus Nob, — Eine verwandte Form, die ich im Herbarium, von der „Vale de Granges‘“ bei Gerardmer, besitze, unterscheidet sich von dieser Art durch ihren feiner hbestachelten Stengel, ihre plötzlich zusammengezogen bespitzte, am Grunde herz- fornig ausgerandete und mehr!'geschweift gezähnte Stengelblätter, ihre hingegen mehr zugespitzte, am jGrunde ebenfalls, wenn auch nur schwach buchtigen Blüthenastblätter, mit ziemlich gestielten Sei- tenblätichen und kurzen, [haarfeinen Nebenblättern, endlich durch ihre mehr ausgespitzte Kelchabschnitte, kürzere Staubfäden und, wie es scheint, kleinere Blamenblätter. Auch ist diese letzte Art filziger hehaart und in der Inflorescenz mehr stachelborstig. Der Blütben- ast bei ihr ist rundlich. — (R. Geromensis Nob.) 9, R. Hollandrei Nob. — R. Wahlbergü, Arrh. G odr. Fl. de Fr. non Arrh. Monogr. . 10. R. scabrosus Nob. Ausser. den aufgeführten Arten von der Section Triviales ist mir noch eine, hier nicht seltene Form, mit ungleich höckerig bestacheltem Stengel, vorgekommen, die allgemein als R. dumetorum ferox (mit R. spinosissimus, Nob. nicht zu ver- wechseln!) bezeichnet wird, aber doch eine gute Art sein mag. Ich stelle sie einstweilen unter dem Namen R. scabrösus auf. Literatur Skizzen zu einer naturhistorischen Topographie des Herzog- ihums Salzburg, herausgegeben von Dr. Franz Storch. I. Band. Flora vonSalzburg. Mit 4 Porträten und einer Landkarte. Salzburg, 1857. Mayrsche Buchhandl, Preis 1.20 kr. 6, M, Dr. Storeh, Stadtarzt, seit Jahren unablässig bemüht, die Sa- gen und Naturschätze seines Vaterlandes zu sammeln und zu ver- öffentlichen, hilft mit diesen Skizzen dem längst gefühlten Bedürf- nisse einer Veröffentlichung der botanischen Forschungen der bisher bekannten Flora und der botanischen Geographie dieses schönen Kronlandes ab. Die erste Abtheilung dieses schön ausgestatteten, 20 Bogen starken und mit den getroffenen Porträten der um die Flora Salz- burgs verdientesten Herren Botaniker und einer Post- nnd Reise-Karte des Landes gezierte Werk enthält die Geschichte der botanischen 186 Forschungen, welche Heir Reitzenbeck nach den vom Verf, ge- sammelten Notizen zusammengestellt und im Jahresberichte der Unterrealschule vom Jahre 1856 veröffentlicht hat. Der erste Botaniker, der Salzburg betrat, war der berühnte Burserus, im Jahre 1620, der ausser andern Alpenpflanzen hier zuerst den von Linne nach ihm benannten schönen Steinbrech auffand. Im J. 1632 wurde der berühmte Anatom und Botaniker Antonins Cola an die kürzlich begrändete Hochschule in Salzburg berufen, welche er jedoch schen 1635 wieder verliess, ohne dass über sein botanisches Wirken etwas bekannt wäre, dann folgte gegen Einde des vorigen Jahrhunderts der Freiherr Karl von Moll, wel- cher zuerst die Naturschätze Salzburgs sammelte und mit seinem Freunde, dem gründlichen Naturforscher Franz P, v. Schrank im J. 1785 naturbistorische Briefe über Salzburg herausgab. Durch Baron v. MolPs aus dem ganzen Lande zusammengebrachte Pflan- zensammlung und Unterstützung wurden v. Schrank und Franz Anton v, Braune in den Stand gesetzt, ersterer seine Primitiae florae salisburg. Franeof. 1792 und letzterer seine Flora Salzburgs im J. 1797 in 3 Bänden herauszugeben. Erstere beschreiben 926 Arten, letztere bereits 1400 Arten, wovon 341 Kryptogamen, mit An» gabe der Standorte und des Nutzens. Von den dort aufgeführten Phbanerogamen kommen jedoch 116 im Herzogthum Salzburg mit Ausschluss des Zillerthales nicht vor, indem mehrere Gartenflücht- linge und bei 50 sonst in Deutschland verbreitete Arten aufgenom- men sind, welche in Salzburg fehlen, z. B. Lactuca Scariola, Ono- pordun Acanthium, Chamomilla, Anthemis tinctoria, Aster Amellus, Bryonia alba, Salix viminalis, arenaria, Parietaria, Campanula cespitosa, Bromus arvensis, Scirpus maritimus, während um Salz- burg gemeine Arten nicht oder nur auf fremde Autorität aufge- nommen sind. v. Braune beabsichtigte zwar seit Jahren eine verbesserte und vermehrte Ausgabe seiner Flora, deren Manuseript sich nun in den Händen Dr. Storch's befindet. Da selbes jedoch den gegenwär- tigen Anforderungen an eine Flora nicht entspricht und viel zu weitlänfig ist, so wird es kaum mehr einen Verleger finden, Im J. 1796 kam Dr. David Heinrich Hoppe zum ersten Male nach Salzburg, welches er dann bis in sein hohes Alter (1840) fast jähr- lich besuchte, und dessen Pflanzenschätz® in seinen so schön einge- legten Canturien und seinen botanischen Taschenbüchern veröffent- lichte. Etwas früher hatte der Förster Jirasek viele Pflanzen ge- sammelt und v. Braune mitgetheilt und fast gleichzeitig begannen 187 Gebhard, die Geistlichen Miehl, Hechenberger und Erasmus Bauer, sowie Bergrath Mielichhofer ihre botanischen Forschun- gen, welche leizterer durch 50 Jahre eifrigst fortseizte und sich ver- züglich um die Kenntoiss der Salzburgischen Riedgräser ete,, "Weiden, sowie Loobmoose verdient gemacht hat, so dass eines der schönsten Laubmoose, das er entdeckte, ihm zu Ehren benannt wurde. Des Ref. angeborne Liebe zur Botanik fand därch ihn während der Gym- nasialstudien vielfache Unterstützung und die erste Anregung zum Studtum der Laubmoose. Während seiner Anstellung im Pinzgau vom J. 1831 bis 1840 und in Salzburg vom J. 1848 bis nun hatte er reiche Gelegenheit, die kryptogamischen Schätze seines Vater- landes zu erforschen und deren Kenntniss wesentlich zu bereichern, so dass nun Salzburg die meisten Floren an Mannigfaltigkeit der Moose übertrifft, indem 580 Moose sehen im Herzogthume Salzburg aufgefunden wurden. Ausser dem Ref. erforschte in neuerer Zeit der Forstrath Anton v. Spitz! die Flora der Kalk- gebirge um Lofer. Dr. Storch zählt überdiess noch 40 einheimi- sche Pflanzenfreunde und 77 fremde Botaniker auf, worunter Hac- quet, Fröhlich, Funck, Floerke,Mougeot, Nestler, Wul- fen, Haenke, Schwaegricben, Martius, Hornschach, Bartling, Laurer, Rudolphi, Sendtner, welche die Alpen Salzburgs besuchten und deren Flora bereicherten, Die zweite Abth. dieser Skizzen enthält das aus dem Manuscripte der 2ten Ausgabe der Flora von Braune, dem Herbar. Mielichho- fer's, und den Mittheilungen des Prof. Dr. Schwarz’s und andern Botanikern, sowie eigenen Forschungen geschöpfte, nach Koch's Flora geordnete Verzeichniss der bisher im Herzogthume Salzburg aufgefundenen wildwachsenden Pflanzen, und zwar bei 1400 Pha- nerogamen, 33 Farne, 450 Laubmoose, 125 Lebermoose, bei 400 Flechten, 100 Algen und 1150 Pilze, hiemit 1108 Kryptogamen. Da die Algen und Pilze hier noch sehr mangelhaft untersucht sind, so dürfte die Zahl der Kryptogamen auch hier die der Phanerogamen über- treffen. Von diesen beruht nur die Aufführung von Doronicum seor- Pioides auf einem Irrthume, Sempervivum hirtum und arenarium dürf- ten eine und dieselbe Pflanze sein, wie denn auch arenarium wohl nur eine Form des erstern ist. Jedoch wurden folgende Arten über- sehen: Calamintha officinulis am Fusse der Kalkhügel bei Salzburg und Golling nicht selten; Lemna gibba und Verdascum phlomoides um Salzburg, Sitene noctiflora auf Aeckern gegen Bayern selten, Dipsacus pilosüs hei Mattsee, Trifelium palens gegen Abtenau selten, Stachys annua auf Brachäckern bei Michaelbeuern; Mettlotus 188 macrorhiza in den Auen der Saale selten; Hieracium furcatum Hoppe anf Schieferalpen Pinzgau's, flezuosum WK. an Kalkfel- sen im Bochweissbachgraben und an einer Mauer bei Salzburg, H. fulgidum Heynh. (Sauteri Schltz.) bei Böckstein, Linum perenne var, monlanum am hohen Gäll, Heleocharis ovata an der Gasteiner-Oase gegen Böckstein (Metzler, welcher auch an dem schattseiligen Gehänge ebendort die seltene Carlina nebrodensis fand). An Laubmoosen sind nachzutragen: Cynodontium Bruntloni im Pinzgau, Aulacomnion androgynum und Funaria Mühlenbergü nach Exemplaren Dr. Hoppe’s bei Salzburg (?); anLebermoosen: Jungermannia Menzelii Corda, in Waldungen des Capucinerberges von Dr. Schwarz aufgefunden, hingegen ist caespitilia zu streichen. Sauferia quadralta |(Preissia quadrats Scop.) in Schneekesseln am Untersberge heuer entdeckt. Anihoceros punctatus bei Mitter- sill. An Algen: Palmella eruenta- in Salzburg gemein, Ino- derma rufescens Rabh. am Salzachufer bei Salzburg selten, Phaeonema rufeseens Rabh. auf Hirnschnitten von Tannen, Schi- zolhrier hyalina an einer Wasserquelle bei Hallein, Sirosiphon Sauteri Rabh. an Gneussblöcken bei Böckstein, Zuactis chryso- coma Ktz. vom Ref. bereits im Jahre 1802 au einem Gebirgs- bache zwischen den Stoisserbanern in den Hohlwegen von Saal- felden entdeckt, dessen Steine sie mit einer dicken Kruste überklei- det und an Meneghini gesandt, später auch in einem kalten Bäch- lein bei Salzburg gesammelt, Oedogonium hexagonum Hass. in Moorgräben bei Salzburg, ('onferva flevuosa, Zuygnema crucialum, Spirogyra decimima um Solzburg, Spongilla fluviatilis an Brücken- pfeilern bei Fischhorn (Braune und bei Zellhof am Trumer-See Dr. Lorenz). Die Nachträge zur Flechten- und Pilz-Flora Salzburgs behält Ref. einem eigenem Aufsatze vor- Den Schluss der 2ten Abtbeilung bildet ein reichhaltiges Idioticon salzburgischer Pflanzennamen. Als Verf. der 3ten Abth. über die hotanische Geographie von Salz- kurg ist ungeachtet seines Preotestes der Ref. angegeben, was: er ab- aulehnen sich genöthigt sieht, da der grössere Theil dieser fleissigen Arbeit Dr. Storch angehört, indem Ref. ihm hiezu nur Mittheilun- gen, worunter sein Manuscript einer Flora Pinzgaus, machte und für den botanischen Theil nicht ganz einstehen kann. Die reiche Bewässerung- des Landes, die grosse Regenmenge und Luftfeuchtigkeit im Frühling und Sommer bei einer Mittel. Tem- peratur + 6,5°, die mittlere Sommer- Wärme von + 12 begünsti- 189 gen sowohl den Graswuchs als die Moosvegetation ungewöhnlich. Ebenso ist die geognostische Beschaffenheit. des Landes eingehend erörtert, welches Dilavial-Gebilde, Kalk, Grauwacke, Thon-und Glim- merschiefer, Gneuss-Gebirge, sowie Granit, jedoch nur wenig Wie- ner Sandstein und Dolomit und keinen Porpbyr aufzuweisen hat; die vielen Höhenangaben, bei denen leider die Autorität nicht angege- ben, sind nicht ganz verlässlich. Die numerischen Verhältnisse der Vegetation sind nach Familien, Arten und Dauer in einer Tabelle zusammengestellt. Die Verbreitung der Vegetation und die verschiedenen Vegeia- tions-Formen werden ferner betrachtet: 1. als Flora des bebauten Landes, wobei die Erntezeit, die Grösse des Ertrags der verschiede- nen Getreide-Arten, sowie der Gesammt-Betrag angegeben sind, und zwar des Hafers mit 380,000 Metzen, des Korns mit 315,000, des Win- terweizens mit 122,000, des Klee’s mit 156,000 Centnern. Von den 117,240 Jochen Aecker und Egarten werden 25,000 mit Korn, 21,000 mit Hafer, 16,500 mit Weizen bestellt, das Gar- tenland bedeckt nur 1242 Joche. Der Verf. giht an, dass der Maul- beerbaum hierlandes besser, als der Nussbaum gedeiht, wogegen Ref. beobachtete, dass letzterer selbst in den Gebirgsthälern bis 2500° noch Früchte reift, während selbst die um Salzburg gesetzten Maul- beerbäume wieder eingegangen sind. Bei Angabe der verschiedenen Vegetationsformen hätten die dieselben ceharakterisirenden Pflanzen hervorgehoben und nicht unter den seltenen aufgeführt werden sollen. So ist Salzburgs Umgebung z. B. ausgezeichnet durch die prachtvollen rothen Teppiche, mit denen Lychnis diurna fast die ganze schöne Jahreszeit hindurch die guten Wiesen schmückt, mit denen weisse und blaue Wiesen voll Leucanthemum und (ampanula palula wechseln, während im Pinzgau die 'Thalwiesen theilweise blau von Phyteuma betonicaefolium, die Bergwiesen gelb von Picris hieracioides var. umbellata sind. Ebenso sind die moorigen Wiesen- gründe im Frühling mit Primula farinosa, Trollius europaeus und Gentiana verna, sowie der seltenen, Salzburg eigenthümlichen Ci- Neraria pralensis, und die feuchten Wiesen bei Trum mit Polygonum Bistorta geschmückt, Einige bei der Ruderalflora aufgeführte Moose gehören ihr nicht au, z.B. Burbaumia aphylia, Bryum albicans, ebensowenig dena Culturwiesen Chaerophyllum Villarsii, Melampyrum arvense, Orchis Morio, Avena pratensis, Brachypodium pinnalum. Von Wäldern werden 400,000 Joch des Landes bedeckt, wovon 390,000 von Hoch- Waldungen, im Ganzen 32 pC. Die Holzproduction beläuft sich jährlich 190 auf 400,000 Klafter, wovon 1 Klafter auf 1 Joch kömmt. Bie Fichte nimmt 82pC. des Waldbodens ein und steigt in Masse bis 5000’, die zunächst folgende Lärche 9 pC. (im Lungau jedoch 37 pC.) und steigt als Baum bis 6000. Dann folgt die Buche wit 5 pC. (im Flachlande 15 pC.) auf Kalkboden, bis 4000‘ aufsteigend. Erlen und Weiden nehmen nur 2 pC. ein, von ersteren begleitet die Weisserle (nicht die Schwarzerle) die Ufer der Bäche und Flüsse, während die hier seltene Scehwarzerle auf sumpfigem Boden wächst, Die kalkliebenden Kiefern bedecken nur 1 pC. bei beschränktem Vor- kommen. Die übrigen Baumarten kommen nur vereinzelt vor, die Eichen nur noch sparsam um Salzburg als schöne Bäume, während sie sellst an den Sonnseiten des Pinzgau’s schon verkrüppeln. Die Eschen sind in den Gebirgsthälern häufig’, jedoch der Eatlaubung zum Fotter und zur Streu wegen verkrüppelt. Der Breit-Ahorn steigt in den Gebirgsthälern Inoch als prächtiger Baum bis 5000, während der Spitz. Ahorn nur um Salzburg und Lofer und der Feld Ahorn als Strauch selten und nur um Salzburg noch vorkömmt. Die Zirbeikiefer bildet noch in den Kalkalpen von Saalfelden und im Krimmileriachertbale Hochwälder in einer Höhe von 4000’ bis fast 6000, wird jedoch immer sparsamer. Die Zwerg-Föhre und Grün-Erie bekleidet einen Theil der Kalkalpen von 4000° bis 6000‘ und erstere auch die Moore; Hainbuchen bekleiden nur die Kalk- hügel um Salsburg. Ulmen kommen selten, jedoch noch an den sonnseitigen Gehängen der Gebirgsthäler z.B. im Stubachthale vor. Mehrere Weiden-Arten nebst Sanddorn bedecken die Auen. — Die Vegetation wird ferner in Bezug der Höhen-Verhältnisse nach v. Braune's Salzburg und Berchtesgaden in der Region des cultivir- ten Landes von 1200‘ his 3000‘, der Wald. nnd Voralpenregion von 3000' bis 5000’, der Alpenregion von 5000‘ bis 7000‘ und der Kisregion über 7000 und endlich nach den Bodenverhältnissen echa- rakterisirt. Hiebei führt der Ref. einige stellvertretende Kalk- und Schieferpflanzen auf, wobei Pedicularis Portenschlagii und Ranuneu- lus alpestris irrig als kalkstet und Ranunculus glacialis als schie- ferstet angegeben sind. In einer Tabelle wird das Wachsthum von 50 Bäumen und Sträuchern um Salzburg nach Beobachtungen des Dr. Zillner im J. 1847 angegeben. Schliesslich werden die pha- nerogamischen Familien (mit ihrer Artenzahl) der Nachbarfloren von Bayern, Tirol, Kärnthen, Steyermark, Oestreich und Deutschland in einer Tabelle wit der Flora Salzburgs verglichen, wobei Salzburg im Verhältniss seines geringen Areals von 130 7) MI. die reichste Flora zeigt, die sich durch Armuth an Cruciferae (61), Sileneae (23) 191 Alsinese (83), Papilionaceae (54), Boragineae (18), Antirrhineae (28), Labiatae (43), Euphordiaceae (10), Liliaceae (18), und Reich- tkam an Sazwifrageae (24), Primulaceae (29), Compositae c167),\ @robancheae (14), Rhinanthaceae (28), Salicineae (27), Cyperaceae (96, worunter 70 Carices), Gramineae (96), Juncaceae (25) eharak- terisirt. Als Anhang sind noch die botanischen Hilfsmittel aufge- führt, worunter der unter der gegenwärtigen Leitung des Prof. Biatzovsky und durch die Bemühunger Dr. Storch’s und‘ Dr. Schwarz’s zu einem Garten der Landes-Flora umgestaltete, mit reichen Alpenanlagen und einem neuen Warmhause versehene, 2250 Arten enthaltende botanische Garten der medicinisch-chirurgischen Schule und das bei selber aufbewahrte allgemeine Herbar des Berg- raths Mielichhofer. Salzburg. . Dr. Sauter, Kleinere Mittheilungen. In Molendo’s interessanten Beiträgen zar Flora Südbayerns (Flora 1857. p 481. etc.) ist unter Anderem erwähnt: ‚‚Potentilla minima Hall, Vorderzug B., am Fockenstein bei Tölz, 4500 — 4800°.*' Sie kommt jedoeh nicht nur auf diesem, sondern auf allen Bergen um Tegernsee über 4400’ häufig vor. — Adenostyles alpina kommt auch hier in Wäldern schon vor dem Gebirge kie und da vor. — Daphne strieta Tratt. ist nicht blos auf dem Planberg bei Kreuth, sondern auf den Kuppen und Grathen aller höhern Berge um Te- gernsee häufig, während ich sie um Berchtesgaden nie sah. — Crepis grandiflora ist eine auf allen Bergwiesen um Tegernsee von der Thalsohle bis ca. 3800° häufige Pflanze, ja ich habe sie noch eine Stunde ausser dem Gebirg bie und da an Waldsäumen gesehen, (wie Streptopus, Lonicera nigra ete.) Es ist demnach ihr östlichster Punkt, den man bisher zwischen der Benediktenwand und Länggries angenommen hat, noch bis zur Wasserscheide zwischen dem Tegern- und Schliersee vorzurücken; denn auf der Kreuzbergalpe am Üeber- gangsjoch ist sie ebenfalls noch häufig. — Soldanella monlana Willd., die bisher im bayerischen Antheile der Alpen noch nicht aufgefunden wurde, traf ich ziemlich häufig am nördlichen Abbange des Steinberges bei Georgenried, nordwestlich eine kleine Stunde von Tegernsee entfernt, einem Ausläufer des Mengelschiefergebir- ges gegen das vorliegende Hochland, in. einer Fichtenwaldung mit 192 bumusreichem, etwas thonigem Boden, in circa 23002400’ Höhe. — Lycopodium alpinum L. wurde von Hrn. Apotheker Selle aus Birpbaum auf der ärmlichen Grindelaipe bei Tegernsee gefunden. — Bemerkenswerth dürfte sein, dass Pedicularis foliosa und Toz- %ia alpina hier ganz iu der Thalsghle vorkommen, beide gemein- schaftlich im Felde des Enterrathacher Banerns (am Strässchen nach der Kaiserklause) an beiden Ufern eines Bächleins häufig; letztere sogar noch ansser dem Gebirge, wenn auch sparsam, im Dörfchen Finsterwald am Wege zwischen Tegernsee und Tölz. Tegernsee. Dr. Einsele. ... Sie wissen vielleicht, dass das Archidium phascoides bei Zwei- brücken und Limbach durch die Fortschritte in der Urbarmachung und learbeitung des Bodens verschwunden ist und dass sogur die Felsen beim Wasserfalle im Erns@rveiler Thale, auf denen es vor- kam, nun weggebrochen sind. Was Sie aher vielleicht nicht wissen, ist, dass diess in Algerien und im westlichen Frankreich so gemeine aber ausser Zweibrücken in den Rheinlanden noch nirgends gefun- dene Moos von mir auch bei Saarbrücken und bei Bitsch (Kohlen- gebirg, Vogesias und Trias) und bei Weissenburg (Lösshügel des Rheinthals) gefunden wurde. Es wächst aber nie in gebautem Ackerlande und fractificirt auch nicht das ganze Jahr hindurch (wie in den Büchern steht), sondern auf ungebautem, unfruchtbarem Boden und fructificirt im Frühling und Spätherbst. Bei Saarbrücken ist es gemein, bei Bitsch schon seltener, und bei Weissenburg sehr selten Es nimmt also von Westen nach Osten ab und ist sm östlichsten Standorte am seltensten. Weissenburg. Dr. F. Schultz. Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammlungen der königl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 233) Rabeuhorst, Herbarium vivum myeologicum Edit, nova. Cent. Vil. Dresdae, 1858. 2) Schacht, über die Befruchtungs - Erscheinungen bei Phormium tenax. Berlin, 1857. 25) 15. Jahresbericht der Pollichia, eines naturwissenschaftl. Verreines der Rheinpfalz. Landau, 1857. 26) Gemeinnützige Wochenschrift, herausgegeben von d. polytechn, nnd land- wirthschaftlichen Verein in Würzburg. Ill, Jahrg. Nr, 38-52. 27) Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer, Band VII. Hit, v. IX: Heft II. Speyer, 1857, 58. Redasteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck von N, Neubaner, NLORA, —— JE 13. Regensburg. 7. April. 1858. Inhalt: oRIGINAL-ABHANDLUNG. Radikofer, über das anomale Wachsthum des Stammes bei Menispermeen. — GETRUCKXETE PFLANZENSAMM- Lenses. Wimmer et Krause, Herbacium Salicum. — anzeice der für die Sammlungen der k. bot. Gesellschaft eingegangenen Beiträge. Ueber das anomale Wachsthum des Stammes bei Menisper- meen. Von Dr. L. Radikofer, Die Stämme der Menispermeen, und namentlich der Arten von Cocculus und Cissampelos, besitzen grossenthells eine Structar, welche von der als Norm für den Dikotyledouenstamm ‚geltenden auf- fallend abweicht. ” Vergleichen wir sie, um in wenigen”Worten die allgemeinen Züge ihres Baues darzulegen, mit den Stämmen unserer Bäume oder Gesträuche, so besteht eine oberflächliche Aehnlichkeit mit deuselben darin, dass Mark und Rinde einen verhältnissmässig äusserst gerin- gen Theil des Stammdurchmessers ausmachen und die Hauptmasse desselben zwischen beiden im regelmässigsten Falle aus gleichmäs- sigen, eoncentrischen Schichten gebildet wird, deren Dicke in der Regel zwischen 1 und 5mm. schwankt. In diesen Schichten sind die zahlreichen, geraden Markstrahblen, deren jeder die Schicht ihrer ganzen Dicke nach durchsetzt, sehr stark entwickelt, so dass jede Schieht auf dem Querschnitte in schmale, radial gestreckte, gegen die Peripherie zu schwach keilförmig verbreiterte Holzkörper getheilt ist, Nicht so fast die Breite der Holzkörper und Markstrahlen, als ihre Zahl nimmt in jeder äusseren Schicht enisprechend ihrem grös- seren Umfange zu, Während aber nun bei den zum Vergleiche gewählten Stämmen nur die äusserste Holzschichte von der darüber liegenden Rinde durch ein besonderes Gewebe, darch Cambium, ab- gegrenzt ist, aus welchem zugleich die ganze Summe der Schichten ihren Ursprung genommen hat, finden wir bei den Menipermeen ein gleiehes Gewebe wie zwischen der Rinde und äussersten Holx- Flora 1858 13 1 194 schicht auch zwischen je zwei der inneren Schichten; und was das Auffallendste ist, vor jedem Holzkörper der innersten, dem Marke zunächst gelegenen Schicht besitzt dieses Gewebe die unverkenn- bare Structur des Bastes, so viele halbmondförmige, mit ihrer ‚Con- vexität über die kreisförmige Aussengrenze der Schicht vorsprin- gende Bastbündel bildend als die Schicht Holzkörper in sich schliesst. Dagegen sehen wir der Rinde den eigentlichen Bast fehlen. Decaisne hat das Verdienst, diese Verhältnisse zuerst mit Nachdruck hervorgehoben und durch die Verfolgung ihrer Entwick- lung bei Cocculus laurifolius Licht über dieselben verbreitet zu haben, *) Er fand den jungen Zweig durchaus nach dem allgemeinen Typus der Dikotyledonen zusammengesetzt: bis 20 und mehr Ge- fässbündel im Kreise um ein centrales Mark gestellt, in ihrem in- nersten, die Markscheide bildenden Theile mit Spiralgefässen ver- sehen, im Uebrigen aus dickwandigen, getüpfelten Holzzellen und getüpfelten &efässen bestehend und seitlich durch die grossen Mark- strahlen begrenzt. Dem beschriebenen Holztheile eines jeden Ge- fässbündels gegenüber liegt unter dem Rindenparenchym der entspre- chende Basttheil, aus einer auf dem Querschnitte mondsichelförmi- gen Gruppe dickwandiger, prosenchymatischer Bastzellen bestehend. Zwischen Holz- und Basttheilen erstreckt sich rings um den Stamm das Cambium, die Fortblldung der Gefässbündel und Markstrahlen vermittelnd. Diese Fortbildung betrifft übrigens nur den Holztheil ; nur diesem werden vom Cambium aus dauernd und ziemlich gleich- mässig, so dass eine deutliche Bildung von Jahresringen nicht statt findet **), neue Zellen und Gefässe angelagert, die sämmtlichen Basttheile dagegen bleiben auf ihre ursprüngliche Form und Zellen- zahl beschränkt und werden durch das Anwachsen der Holzmasse mehr und mehr vom Centrum des Stammes abgerückt. Bis soweit zeigt die Entwicklung der Achse nichts Abmormes. Nach einigen Jahren aber regelmässiger Fortbildung bleibt das Cambiom in seiner Entwicklung stehen, die Gefässbündel hören auf *) J. Decaisne, memoire sur les Lardizaballes, Archives du Mus. d’hist. nat, tome I (1839) p. 151, pl. X. **) Bei geuauerer Beobachtung seheint eine solche Bildung, wenn auch sehr schwach ausgeprägt, denuoch sich kund zu geben. Man sieht die Holzzellen an zweijährigen Zweigen vom Centrum des Stammes ab all- mählig diekwandiger werden, jenseits einer kreisföürmig ungefähr dureh die Mitte aller Holzbündel laufenden Grenze aber wieder dünnwandige Elemente aufgelagert. 195 zu wachsen und man sieht vor ihren Bastkörpern im Rindenparen- chym neue Gefässbündel auftreten, von den ersten wesentlich unter- schieden durch den Mangel der Spiralgefässe in ihrent innersten Theile und das Fehlen des Bastes an ihrer äussern Seite, Diese tefässbündel wachsen und verlängern sich wie die ersten, bis end- lich auch ihre Fortbildung aufhört und andere Gefässbündel dritter Ordnung sich im Rindenparenchyme bilden. Soweit die Untersuchungen Decaisne’s. Sie geben uns xn- nächst Aufschluss über die Natur jenes Gewebes, welches die con- centrischen Schichten der in Rede stehenden Stämme von einander trennt, — es ist das jedesmal in seiner Entwicklung stehen geblie- bene Cambium. Sie geben uns Rechenschaft über das Fehlen des Bastes in der Rinde und seine so sonderbare Stellung im Innern des Stammes, zunächst dem ersten Holzbündelkreise, welchem allein er eben angehört. Sie zeigen uns, wie die concentrischen Schich- ten’ der Menispermeen, um von einer Vergleichung derselben mit den Jahresringen unserer Gehölze zu schweigen, auch nicht mit den concentrischen, durch Parenchym getrennten Prosenchymschich- ten im Holzkörper der Proteaceen, der Chenopodieen und anderer ühnlich gebildeter Pflanzen zusammengestellt werden können, da ja die letzteren sammt den sie trennenden Parenchymschichten das Product der Thätigkeit ein und desselben, stets bildungsfähig blei- benden Cambiums sind. Sie leliren uns vielmehr, dass das normale Wachsthum der Menispermeen ein Vorgang sui generis ist: dass jede der Holzschichten ihren Ursprung aus einem neugebildeteu Cumbium nimmt, dass jedesmal die Thätigkeit des Cambiums auf die Dauer einiger Jahre beschränkt ist. Aber in einem wichtigen Punkte lassen sie uns im Unklaren: in Rücksicht auf die Art und Weise nämlich, wie jedesmal dıs neue Cambium vor dem letzten Holzbündellreise im Rindenparenehyme sich bildet. Wir wissen, diss die Rindenzellen der hetreffenden INanzen, nach allen drei Dimensionen des Raumes ziemlich gleich ausgedehnt, in ihrem senk- rechten Durchmesser dem der Holz- und Gefässzellen um Vieles nachstelien, meist um das Achtfache wenigstens, häufig um viel mehr. Die Bildung neuer Holzbündel aus dem Rindenparenchyme geschieht weiter zu einer Zeit, in welcher eine Streekung der Inter- Rodien nicht mehr statt findet, zu welcher also für die Umbildung kurzer Zellen zu langen nicht mehr durch fortgehende Theilung ihrer Nachbarzellen und Ausbildung der neuentstandenen bis auf die Grösse ihrer Muiterzellen ungehindert Raum gegeben ist. Deeaisne lässt die Frage: wie bilden sich die vielmal länge 13 * 106 ren Cambinmzellen der neuen Holzbündel (schon die Cambiumzelle nämlich besitzt nahezu die Länge der daraus hervorgehenden Holz- oder Gefässzelle) aus den kurzen Zellen des Rindenparenchyms? gänzlich unberührt. Dieser Umstand konnte für jeden mit der Sache nicht durch Autopsie Vertrauten Grund zum Zweifel an der Richtig- keit der gegebenen Darstellung werden. HB. Crüger, welchem sich diese Frage bei seinen Untersuch- ungen über das anomale Wachsthum der dikotylen Schlingpflanzen bereits anfgedrängt hatte, gibt keine auf Beobachtungen gegründete Antwort darauf; er spricht nur auf Grund der Annahme, dass „auf directe Weise ähnliche Zellen nur ähnliche hervorbringen können,“ seine Meinung dahin aus, dass eine Interceliular-Thätigkeit hier wirksam sei. *) Eine intercellulare Zellbildang aber, die hiemit allein gemeint sein kann, war zwar von älteren Anatomen ange- nommen, kommt jedoch nach den übereinstimmenden Beobachtungen aller neueren Forscher im Pflanzenreiche nicht vor. Dieser Umstand raubt der Ansicht Crüger's, als blosser Meinung, jeden Halt. Eher schon liesse sich denken, dass eine Verschmelzung über einander stehender Zellen unter Resorption ihrer Querwände statt finde, ein Vorgang, welcher für die Bildang der Luft führenden und der Milchsaftgefässe mit aller Sicherheit nachgewiesen ist, und wel- eben Schacht auch für die Bildung der langen, prosenchymati- schen Bastzellen annimmt, **) In allen diesen Fällen aber, was wohl in Erwägung zu ziehen, ist das aus der Verschmelzung meh- rerer Zellen hervorgehende Product ein! Dauergebilde, welches keine Verjüngung, keine Vermehrung mehr zu untergehen hat. Diese Er- wägung muss die durch Schacht’s Angabe (deren Richtigkeit wir übrigens dahin gestellt sein lassen müssen) so nahe gelegte, schon ausgesprochene Vermuthung wieder weit in den Hintergrund zurück- drängen. Denn nicht durch das unmittelbare Hervortreten der pro- senchymatischen Holzzellen und Gefässe sehen wir die Bildung der secundären Holzbündel in der Rinde von Cocculus eingeleitet. Es geht dem Auftreien dieser Dauerzellen vielmehr die Bildung eines Cambiums voraus, eines Gewebes, dessen eigenthümliche Natur eben in seiner Fortbildungsfähigkeit liegt, und welches so den geraden Gegensatz zum Dauergewebe bildet; dieses Cambium erst vermit- ”} Bot. Zeit, 1850. Sp. 182, 183, »”) H. Schacht, über die Milchsaftgefässe der Carica Papaya. Monatsb. d. K, Akad, z, Berlin, 13. Nov, 1856. j " 197 teilt die erste Eutstehung, vermittelt das fortgesetzte Wachsthum der seeundären Hotzbündel, j Noch ein Weg scheint möglich für die Bildung des neuen Cam- biums: die directe Umbildung der Rindenzellen, oder in ihnen neu- entstandener Zellen zu Cambiumzellen dureb überwiegendes Wachs- thum in die Länge unter gleichzeitiger Zuspitzung ihrer Enden und zur Seite Drängung — theilweise vielleicht selbst gänzlicher Verdräng- ung und Resorption — der an ihrem Wege liegenden Zellen. Obwohl ein derartiges an einander Varbeiwachsen von Zellen kein blos ge- dachter Fall ist, sondern bei der Ausbildung des Prosenchyms, bei der Entwicklung seitlicher Abzweigungen aus den Milchsaftgefässen vieler Pflanzen, in auffallendster Weise aber und unter gleichzeiti- ger Verdrängung des anliegenden Gewebes ‚beim Vordringen des Pollensehlauches durch den Griffel und die Kernwarze in der That Platz greift, so müssen wir bei näherer Betrachtung doch einsehen, dass keiner dieser Fälle das vollkommen in sich birgt, was die Umbildung der Rindenzellen in Cambium zu fordern scheint. . Bei der Bildung des Prosenchyms beschränkt sich das Vorbeiwachsen nur auf die Zellenenden, welche im Verhältniss zu der schen vorher sebr beträchtlichen Länge der ganzen Zelie eine nur mässige Ver- längerung mehr erfahren. Der Ast des NMilchsaftgefässes wächst ıwar auf weitere Strecken an anderen Zellen vorbei, er hat aber dabei zwischen den anliegenden Zellen sich nicht erst Raum zu schaffen; die Bahn ist ihm schon geebnet und vorgezeichnet durch ein selbstständiges Auseinanderweichen der Zellen und Bildung von Intercellulargängen und seine Entwicklung erfordert bei ihrer Vereinzelung keine nene Raumerweiterung. Der Pollenschlauch endlich erscheint vielmehr als fremder Eindringling, denn als Gewebstheil, vielmehr analog einem schmarotzenden Pilze, der auf Kosten des durchdruugenen Gewebes lebt und dessen Zerstörung dadurch bedingt. Dass dennoch die Entwicklung des Cambiums diesen letzteren Vorgängen, bei welchen ein Vorbeiwachsen von Zellen statt hat, unter Hinzutritt besonderer Eigenthümlichkeiten am meisten gleich- kommt, hat mich zuerst die Untersuchung eines älteren, gegen zwei Zoll dicken, leider unbestimmten Staınmstückes aus der Sammlung des Herrn Prof. v. Martius gelehrt, welches, obwohl nicht von einer Menispermee herstammend, doch eine demselben Typus zugehörige Structur besitzt. Das Studium der Entwicklungageschiehte von Coceulus laurifolius bestätigte und vervollständigte die hier erhal- tenen Resultate. Indem ich mir vorbehalte,, eine ausführlichere Darstellung der- 198 selben, von den nöthigen Zeichnungen als Belegstücken dafür und im Zusammenhange mit Untersuchungen über verwandie Biidungen an geeignetem Orte dem botanischen Pablicam vorzulegen, be- schränke ich mich hier auf eine summarische Beschreibung des Vor- ganges bei Cocculus laurifolius, unmittelbar anknüpfend an die Mittheilungen Decaisne's. Die schmale primäre Rinde (,‚zellige Hülle‘ Mohl) des zwei- oder dreijährigen Zweiges, in welcher die Bildung eines Gefässbün- delkreises beginnt, besteht aus wesentlich gleichen fortbildungsfähi- gen Parenchymzellen mit ziemlich dicken, aber nicht verholzten Wandungen. Nur in Beziehung auf Gestalt, Inbalt und Anordnung zeigen sie einige unwesentliche Unterschiede, Die zunächst unter der Oberhaut in einer oder zwei Lagen befindlichen Zeilen sind kleiner als die übrigen, weniger in tangen- tialer, dagegen mehr in senlirechter Richtung gestreckt. Auf sie folgen 6 bis S Lagen ellipsoidischer Zellen, ihren läng- sten Durchmessern nach in Reihen geordnet, welche sieh bogenför- mig von dem einen der vorspringenden Bastbündel quer nach dem Anderen hinüberzieben, die Endigungen der Markstrahlen überbrü- ckend, Die bisher besprochenen Zeilen enthalten Chlorophyll, die inneren auch etwrs Stärkmehl und prismatische Krystalle. Sie ver- mehren sich vorzugsweise in tangentialer Richtung durch radial gestellte, oder genauer durch auf ihren längsten Durchmessern senk- rechte mittelständige Wände, welche also in ihrer Richtung genau den Radien des Bogens entsprechen, den jede Zellenreihe bildet. Die Bogensegmente nehmen an Länge ab, je weiter nach Innen sie in den Buchten zwischen den vorspringenden Bastbündeln zu liegen kommen. Die innersten zwei oder drei, welche an diesen Stellen zunächst über Jem dickwandigen, verholzien, getüpfelten Parencbyme liegen, das als Fortsetzung der Markstrahlen zwischen je zwei Bastbündeln die secundäre Rinde ausmacht, sind von den äusseren verschieden. Ihre Zellen führen statt Chlorophyli nur Stärkmebl, und vollenden ihre Tbeilung in tangentialer Richtung früher, wodurch sie in Zellen von ziemlich gleichen Durchmessern und annähernd cubischer Gestalt umgewandelt werden, Das Letz- tere gilt auch von den!Zellen, welche als die Endglieder der äusse- ren Bogenreihen unmittelbar an die Bastbündel stossen und die Grenze zwischen primärer und secundärer Rinde bilden. Sie lösen sich wie die vor den Markstrahlen gelegenen bald aus ihrem ge- genseitigem Verbande und lassen mit Luft erfüllte Intercellulargänge zwischen sich auftreten, 190 2 Aus diesen innersten Zellen der primären Rinde, oder aus ihnen und den nächst äusseren gebt das nene Cambioum hervor. Es tritt - in ihnen ein lebhafter Theilungsprocess in radialer Richtung anf, durch Scheidewände also, welche von den letzt vorher gebildeten in den Zellen vor den Bastbündeln nur wenig der Richtung nach abweichen, in den Zellen vor den Markstrahlen dagegen sich recht- winkelig damit kreuzen, in beiden aber der Peripberie des Stammes oder „ihren Tangenten nahezu parallel sind. Die neuentstandenen Zellen ver- ändern bei ihrer Ausbildung, indem sie dabei die vorhandenen Inter- cellulargänge wieder ausfüllen, ihre erst unregelmässig enbische Ge- stalt und erscheinen nun auf dem Tangentialschnitte als Sechsecke; nicht zwei Seiten, sondern zwei Ecken derselben sind nach oben und unten gerichtet, Ihr senkrechter Durchmesser überwiegt bänfıg um Etwas alle übrigen. Sie sind in radiale Reihen geordnet. Nicht die ersten dieser neuen Zellen erreichen schon immer diese regelmässige Gestaltung und Anordnung; häufig bilden sich vorerst ein paar Lagen als Uebergänge, in welchen durch gelegent- liche Scheidewände in wechselnder Riebtung die ungleiche Gestalt und Grösse der die Neubildung einleitenden Zeilen erst ausgeglichen wird, Dabei werden die Zellen im Allgemeinen etwas kleiner. Haben sich mehrere Lagen regelmässig gebildet, so diflerenzi- reu sich ihre Zellen. Die der äusseren Lagen erhalten stark ver- dickte Wandungen mit Tüpfelkanälen und erfüllen sich mit Amylam. Sie stellen nun eine Gewebschichte dar ähnlich den Jiekwandigen Parenchymkreisen, welche so häufig bei Holzgewächsen in der Rinde vorkommen und derselben eine steinige und sandige Beschaffenheit verleihen, Häufig nehmen an dieser Umwandlung auch weiter nach Aussen gelegene, Chlorophyli führende Zellen Theil, bald in Gruppen, bald gänzlich vereinzelt. Die Zellen der innersten Lagen erfahren eine ähnliche Um- wandlung, Ihre Wände werden gleichfalls verdickt, aber nur sehr mässig, so dass ihre Tüpfel nicht za Tüpfelkanälen sich vertiefen; ihr Innenraum pfropft sich alsbald mit Amylum voll, und sie glei- chen jetzt durchaus den Zellen der Markstrahlen. Die Zellen der Mitte dagegen, in bald nur einer, bald nur zwei und mehr Lagen, bleiben dünnwandig und fortbildungsfähig , unter- scheiden sich also von denen der inneren und äusseren Schichte “ wesentlich dadurch, dass ihre ganze Thätigkeit, statt auf die Ver- dickung ihrer Wandungen und die Umbildung ihres Inhaltes in feste Producte gerichtet zu sein, lediglich in der successiven Bildung von faugentialen Scheideniuden besteht, In dieser Sebicht stellt sich 200 uns soweit bereits das neue Cambium dar, welches aber in seiner jetzigen Gestaltung nur fähig ist, die Vermehrung der dem Mark- strablgewebe ähnlichen Zeilen und ebenso die Masse des diekwan- digen Parenehyms, durch Anbildung neuer entsprechender Elemente nach beiden Seiten hin, zu bedingen. Nachdem Beides, das Letztere aber jedenfalls in weit beschränkterem Maasse eine Zeit lang statt gefunden hat, tritt endlich stellenweise, entsprechend der Stellung welche später die secundären Holzbündel einzunehmen haben, in mehrfach unter einander anastomosirenden, längslaufenden Strün- gen, eine Verlängerung der Cambiumzellen, eine Umwandlung der- selben zu den ihren gegenwärtigen Längsdurchmesser um mehr als das Achtfache übertreffenden Bildungszellen des Holzes ein. Ent- sprechend diesen Strängen findet eine raschere Theilung der vor- handenen Cambiumzellen statt, so dass auf dem Querschnitte halb- kreisförmige, über die ührige Grenze des neuen Cambiumringes mit ihrer Convexität vorspringende Zeilgruppen gebildet werden. Je näher die Zellen der Mitte dieser Gruppen gelegen sind, um so mehr finden wir ihre sechseckige Gestalt suf suceessiven Tangentialschnitten in die Länge gezogen. Die zwei nach Oben und Unten gestellten Winkel des Sechseckes werden immer spitzer, die übrigen vier Winkel dagegen immer stumpfer, bis sie sich gänzlich verwischen und die Zelle nun eine elliptisch-rhombische schmal-myrtenblattförmige Gestalt angenommen bat. Mit der all- mähligen Zunahme ihres Längsdurchmessers sehen wir eine propor- tionale, aber ungleich geringere Abnahme ihres Breitendurchmessers verbunden, ohne Spuren einer Längstheilung durch radial gestellte Wände wahrnehmen zu können. Diese Gestaltveränderung setzt nothwendig ein mässiges Vorheiwachsen der Zellen an einan- der voraus; aber nicht eine und dieselbe Zelle setzt dasselbe fort bis die erforderliche Länge für die Bildungszellen des Holzes erreicht ist, sondern sie überträgt die Aufgabe, welche sie selbst zu vollen- den durch ihre nach gleichem Ziele strebenden Nachbarzellen ge- hindert ist, an ihre successiven Abkömmlinge, während andere Zellen mehr und mehr in ihren Sprösslingen verkümmern und durch das überwiegepde Wachsthum ‚jener bevorzugten ihr Stamm endlich gänzlich zum Aussterben gebracht wird. Diese Verhältnisse werden’uns aus der Betrachtung des radia- len Längsschnittes vollkommen deutlich. Die noch kurzen Cambium- zellen erscheinen hier als Quadrate oder längsgestellte Rechtecke. Wie aus der Vergleichung mit dem tangentialen Schnitte bervor- geht, so stellen also diese Zellen sechseckige Scheiben dar, deren 201 Dickendurchmesser in der Regel um Etwas den übrigen Dimensi- onen nachsteht. Diese Scheiben spalten sich bei der fortgehenden Vermebrung in zwei dünnere Hälften, von denen alsbald jede die Ausdehnung der ganzen Scheibe wieder zu erreichen strebt. Nach der Verwischung der seitlichen Winkel des Sechseckes erhält die Zelle die Gestalt eines Wetzsteines, so dass sie auf jedem radialen Längsdurchschnitte des Stammes wiederum als kürzeres oder länge- res Rechteck erscheinen mnss. Die Wölbung der Seitenwandungen ei- ner solchen Zelle wird bei der Betrachtung von der Fläche auf dem radialen Schnitte der Durchsichtigkeit der Wandung halber unter dem Mikroskope natürlich nur bei besonders ’darauf gerichteter Aufmerk- samkeit durch wechselndes Einstellen des Instrumentes erka:.nt. So lange die Zellen kurze, sechseckige Scheiben bilden, erschei- nen sie nach der Richtung des Radius und in der Richtung der Stammachse, hier aber weniger regelmässig, in Reihen geordnet. Die radiären Reihen seben wir da, wo der Schnitt durch einen jun- gen Strang von Bildungsgewebe für ein Holzbündel gebt, unregel- mässig werden. Wir sehen sowohl von dem dickwandigen Rinden- parenchym aus gegen die Mitte des Bündels zu, als auch in ent- gegengesetzter. Richtung von dem neuen Markstrahlgewebe aus, welches sich in einer ringförmigen Schicht über die primären Ge- fässbündel hin ausgebreitet hat, die Rechtecke der einen Reihe mehr und mehr an Länge zunehmen bei gleichzeitiger Abnahme ihrer Breite (resp. des Dickendurchmessers der hetreffenden Zellen), da- gegen die Zellen einer, zweier oder dreier darüber oder darunter (im aufrecht gedachten Stamme) gelegener Reihen in der gleichen Richtung um ein Entspreehendes allmählig abnehmen. Um an einem concreten Falle die Sache deutlich zu michen. so bezeichnen wir drei radıale Zellreihen des neuen Markstralilge- webes, welche der Länge des Stammes nach unter einander |jegen, mit a, b und c, drei Zeilen, welche in diesen Reihen in einer der Axe des Stammes parallelen Linie und gerade an der Grenze des Markstrahlgewebes und eines neu sich bildenden Holzbündels liegen, entsprechend den Zellenreihen, welchen sie angehören, von oben wach unten mit «, 8 und y. Diese Zellen besitzen gleiche Längs- durchmesser, überhaupt eine ziemlich gleiche nahezu quadratische Gestalt. Gehen wir diesen Reihen nach, gegen die Mitte des neuen Bündels zu, so können wir die parallel fortgehende obere und un- tere Grenze der gesammten drei Reiben noch eine ziemliche Strecke weit verfolgen, sehen aber, dass sie zuletzt statt dreier über einan- der liegender nur ‘mehr eine einzige Zeile zwischen sich fassen, . 20% ' deren Länge den vereinigten Längen von «, ß und Y gfeichkommt, Wir sehen zwischen ihr und & in unserem Falle eine Reihe von 4 Zellen liegen, deren Durchmesser von & ab stetig wachsen, so dass die nächste Zelle @! bereits 1 und '/s des Durchmessers von &, die Zelle @® ı und ?/;, a° 3, &* vielleicht 2 und °/s, =° endlich, die Schlusszelle der drei Reihen 3mal die Länge von « besitzt, Die Reihe a ist so gänzlich erst an die Stelle der Reihe b getreten, welche mit der zweiten Zelle von 8 ab, mit der unter 4? gelegenen Zelle @? erlischt, und sodann auch an die Stelle der Reihe 7, welche mit Y* unterhalb «* ausstirbt. - Die sämmtlichen Zellen der Reihe a erscheinen als die Ab. kömmlinge einer Zelle, welche, ursprünglich von der Beschaffenheit wie.a selbst, ihr Streben sich zu verlängern auf Umwegen in der . Zelle «° erreicht bat. Nicht die ganze Summe der Abkömmlinge aber, welche diese Zelle von dem Zeitpunkte ihrer indireeten Ver- längerung ab erzeugt hat, repräsentirt uns die Reibe « bis @5,* son- dern nur die Hälfte davon. Was wir nämlich für die Verlängerung der Zellen auf der einen Seite von der Mittellinie des neuen Cam- biums gesagt haben, das gilt auch für die Zeilen der anderen Seite. Wir werden im regelmässigsten Falle die Reihe a gegen das Rin- denparenehym sich fortsetzen, ihre Zellen, je weiter nach Aussen gelegen, desto mehr" wieder verkürzt und neben ihnen die Fortse- tzungen der unterbrochenen Reihen b und c wieder auftauchen sehen. ’ Von dem Punkte an, bis zu welchem wir nunmehr die Sache verfolgt haben, geschieht die Verlängerung der successiv gebildeten Zellen in viel rascherer Progression als bisher und wird unterstützt durch ein bedentenderes Spitzenwachsthum der nunmehr zu einer Vorbeischiebung an einander bereits sehr geschickt gemachten Zellen, während sie bislang fast lediglich durch die ungleiche Entwicklung über einander gleichzeitig entstehender, ursprünglich gleich grossef Zellen bewirkt wurde, Dafür spricht die immer grössere Abnahme ihres Breitendurchmessers bis unter die Hälfte endlich seines frübe- ren Maasses, ohne Theilung der Zellen dureh radiale Wände. Meistentheils läuft der Vorgang viel weniger regelmässig ab, als er hier geschildert wurde. Die Unregelmässigkeit resultirt n8- mentlich daraus, dass eine Zellenreihe, deren Elemente ihre succes- sive Verlängerung bereits begonnen haben, nicht blos auf halbem Wege stehen bleiben, sondern in ihren späteren Gliedern sogar wieder zur Decrescenz und oft sehr rasch zu gänzlicher Abolition gebracht werden kann; dass ferner schon sehr früh die VerMnge 203 tung in viel rascherem Schritte als in dem von uns &egebenen Bei- ‘spiele vor sich gehen kann, wobei oft der grössere "Theil der Wirk- samkeit auf einem Vorbeiwachsen der Zellen nach vorgängiger. Auf- - lockerung ihrer gegenseitigen Verbindung beruht. Namentlich scheint diess auf der Seite der Rinde der Fall zu sein, auf welcher. viel seltener die allmähligen Uebergangsstufen zu finden sind, welche in der angegebenen Weise an jedem Schnitte in schönster Reihe auf der Seite des markstrahlartigen Gewebes nachgewiesen werden können. Es scheint ein Erklärungsgrund hiefür darin zu liegen, dass die Cambiumzellen überhaupt sehr bald aufhören nach der Seite der Rinde zu neue Elemente abzulagern. Es darf uns somit nicht wundern, wenn uns fast nie die Auffindung einer direct in ihrem Steigen und Fallen vom Markstrahlgewebe bis in die Rinde sich fortsetzenden Zellenreihe gelingen will. Nicht alle Zelfen, welche eine Verlängerung zur Bildung eines neuen Stranges eingehen, erreichen auf die ‚nun bekannte indirecte Weise die Länge, wie sie die Bildung von gewöhnlichen Holz- und Gefäsgzellen. verausseist, Viele bleiben auf intermediären Stufen, stehen. . Aus ihnen gehen zum Theile kürzere Holzzellen mit abge- stumpften Enden, zum Theile Holzparenehiymaellen hervor. Die letz- teren besitzen wagrechte oder wenig geeignete Querwände, welche gleichwie ihre tangentialen Seitenwände stärker als die Wandangen der Holzzellen verdickt und mit zahlreichen Tüpfeln ohne Tüpfel- räume besetzt sind, während ihre radial gerichteten Seitenwände denen der Holzzellen an Dicke nachstehen. Sie finden sich nament- lich zahlreich in den zuerst abgelagerten, innersten Theilen des neuen llolzbündels uud bilden die schwach entwickelten, aus nur einer Reihe von Zellen bestehenden kleinen Markstrahlen. Auch die später gebildeten Holz- und Gefässzellen ‘der in der Rinde ent- stehenden secundären Bündel erreichen im Durchschnitte nicht die Länge der gleichen Elemente in den primären Gefässbündeln. Einerseits dadurch, andererseits durch das schon erwähnte Fehlen “der Spiralgefässe und diekwandigen, prosenchymatösen Bastzellen, ferner durch ihren geschlängelten, häufig Anastomosen bildenden Verlauf unterscheiden sich die neuen Bündel wesentlich von den ur- , sprünglich entwickelten. Was den Bast betrifft, so kann ihnen derselbe nicht gänzlich abgesprochen werden, obwohl ihnen die dickwandigen Bastzellen ‚fehlen, an deren Stelle hier gleichsam die dickwandigen Rinden- Parenchymzellen getreten sind. Nicht aber das ist es, warum wir iboen den Bast vindiciren, sondern der Umstand, dass die äussere 204 Hälfte ihres Cambiumbündels sehr früh sich in Elemente umbildet, welche als nichts Anderes, denn als dünnwandiger Bast betrachtet werden können, in Zellreihen nämlich von je zwei bis fünf Zellen, deren oberste und unterste zugespitzt ist, so dass die ganze Reibe hinsichtlich ihrer Länge und Ferne einer dünnwandigen Prosenchym- Zelle entspricht und von einer aus demselben Cambium hervorge- gangenen jungen llolzzelle sich durch Nichts Anderes als durch ihre Querwände unterscheidet. "Sie scheinen in der That aus der Quer- theilung langer Cambiumzellei” hervorgegangen zu sein, eine Ansicht die durch das Verhältniss bestärkt wird, dass in all den Cambiun- bündeln der nicht mehr sich fortbildenden Gefässbündel, auch der ersten im Stamme, fast lauter solche dünnwandige, quergetheilte Bastzellen sich vorfinden,. was auf eine Umbildung der nicht mehr äur Holzbildung verwendeten Cambiumzellen in sie schliessen lässt, Während die ursprünglichen Gefässbündel des Stammes ihrer ganzen Länge nach (und im Vorbeigehen sei es bemerkt, dass die drei in jedes Blatt ausgehenden Gefässbündel nicht blos bis auf das‘ gerade unter ihnen stehende sechst. ältere Blatt herablaufen, sondern den Gefässbündeln dieses seitlich ausweichen und meist noch um drei Internodien tiefer hinabsteigen, um sich erst bier mit ihren ver- schmälerten Enden an ihre Nachbarn anzulegen) durch die grossen Markstrahlen getrennt bleiben und nur hie und da ein paar verbin- dende Fasern sich zusenden, gehen die secundären Gefässbündel häofige und starke seitliche Verbindungen ein, erhalten dadurch einen geschlängelten Verlauf und nehmen in ihren Maschen die vieifach un- terbrochenen Markstrahlen auf. Nie aber habe ich eine Anastomos® zwischen den secundären und primären oder zwischen den verschie. ‚denen secundären, concentrischen Schichten von Gefässbündeln wahr- genommen, und ich muss es desshalb bei der Uebereinstimmung aller mir zu Gesicht gekommenen Menispermeen hierin für unrichtig hal- ten, wenn Schacht für Cocculus palmatus angibt, es entstünden die Bündel der zweiten Schichte durch Verzweigung der primären. *) Was wir für den zweiten Kreis von neuen Gefässbündeln kennen gelernt haben, gilt für jeden folgenden, Auf gleiche Weise, wie das erstemal entsteht ein neuer Cambinmring aus der primären Rinde ; wie das erstemal vor den Bastbündeln der ersten Gefässbündel, ®° jedes folgendemal vor der Schichte diekwandigen Parenchyme®; welche das nach aussen abgelagerte Product des nun seine Thätig- keit sistirenden Cambiumringes ist, gleichwie die innen ihr anlie‘ *) Pflanzenzelle p. 284, 208: ° ' Ü genden dünnwandigen Bastelemente, mit denen zusammen sie die .neue Secundär-Rinde darstellt. Die primäre Rinde bleibi dem Stamme- fortan erhalten; nur die Oberhaut wird zerstört und durch' Kork er- setzt. Das neue Cambium entwickelt sich nicht gleichzeitig an allen Punkten. des Stammumfanges. Es tritt inselförmig an irgend‘ einer Stelle auf und verbreitet sich von da allmählig parallel ‘der Stamm- . peripherie nach beiden Selten weiter, indem immer mehr Rindenzel- len an seiner Bildung Theil nehmen. Gewöhnlich entspricht die Stelle, an welcher die Bildung zuerst beginnt, einem höher am Stamme oder Aste eingefügten Zweige. Nie stehen die secundären Gefässbündel in irgend einer Verbindung mit den Blättern. Sie'setzen sich vom Stamme auf die stärkeren Zweige fort, aber auch ohne hier in ein Abhängigkeitsverhältniss zu den Gefässbündeln zu treten- Mit Rücksicht zugleich auf das Fehlen von Spiralgefässen in ihrer innersten Parthie erscheinen sie so lediglich als selbstständig gewor- dene, weil aus einem besonderen Cambiam hervorgebildete Verdick- ungsschichten .der ersten Bündel, ihre wesentlichste Bedeutung in ihrem Verkältniss zum Skelete- des Stammes findend, während sie zu den zappendienlären. Organen nur in einer indirecten Beziehung stehen und durch ihr Cambium den primären Gefässbündeln der oberen Verzweigungen, welche die lebenden Blätter versorgen, nur durch Vermittlang der Markstrahlen neae Säfte zuzuführen im Stande sind. So deuten sie uns auf die Unrichtigkeit der Ansicht hin, welche die Verdickungsschichten der regelmässig wachsenden Holz- Pflanzen als die unteren 'Theile der Gefässbündel für die oberen Blät ter betrachtet und den Gefässbündeln der Dikotyledonen einen ähn- lichen Verlauf zuschreibt, wie wir ihn bei den Monokotyledonen aus- gesprochen finden. Sie geben uns ferner ein Beispiel weiter von dem Vorkommen geschlossener Gefässbündel auch bei den Dikoty- ledonen. Nicht blos den Menispermeen kommt ein derartiges Wachsthum zu. Ich habe.schon oben eines Stammes erwähnt, welcher ganz ähnliche Verhältnisse zeigt und dessen Studium mich zuerst einen Schritt in der Erkenntniss dieser anomalen Verhältnisse weiter geführt hat. Doch unterscheidet sich derselbe in einigen untergeordneten Punkten. Es wird von jedem neuen Cambiumkreise nicht blos der Basttheil der vorhergehenden Schichte, sondern noch ein Theil des Rindenparenchymes selbst mit eingeschlossen. Zugleich finde ich in den eingeschlossenen Rindenportionen, welche, wie die peripherische Rinde von rother Farbe, sehr schön gegen das gelbliche Holz abste- - chende concentrische Linien auf dem Querschnitte des Stammes bilden, Ei 206 den Bastiheil stets stärker entwickelt als in der Rinde am Stammum- fange. Es nöthigt das eine nachträgliche beschränkte Fortdauer der Thätigkeit des eingeschlossenen Cambiums vorauszusetzen, wie diess von Crüger *) auch für Doliocarpus angenommen wird, eine Schlingpllanze , deren Wachsthum im Uebrigen ebenfalls ganz dem Typus der Menispermeen entspricht. Es scheinen auch andere Dille- niaceen in dieser Beziebung mit ihnen tibereinzukommen. Ferner gehört der Beschreibung von Crüger nach Rhynchosia scandens, eine Liane aus der Familie der Leguminesen, ebenfalls hieber. Dessgleichen scheinen den Mittheilungen von Jussieu **) ge- mäss mehrere Convolvulaceen mit eoncentrisch geschichteten Stäm- men hieher zu zählen und zweifellos auch @netum, welches sich von Jen Menispermeen nur dadurch unterscheidet, dass jede Gefässbün- delzone und nicht blos die innerste deutlichen Bast besitzt. . Wir würden den Stamm von Phytocrene, welche von Endlicher zu den Menispermeen gestellt wurde, ebenfalls hier anreihen, liesse nicht die Beschreibung desselben bei Mettenius ***) es zweifelhaft, ob hier die späteren Gefässbündelkreise aus einem kurzzelligen Pa- renchyme hervorgehen, oder aus langen Cambiumzellen, welche an der Innenseite der ersten Bastbündel erhalten blieben, von dem übri- gen Theile des primären Gefässbündels aber durch eine dicke Paren- chymlage getrennt sind. In jedem Falle würde hier schon der Umstand einen wesent‘ lichen Unterschied bedingen, dass die Bildung des neuen Cambiums innerhalb des ersten Bastes geschieht, also aus dem Producte des Cambiums selbst und nicht aus dem Producte des Urparenchyms, als welches das Rindengewebe erscheint. Der gleiche Unterschied hält uns ab, ehe wir Gelegenheit ge ‚fanden haben zu vergleichenden Studien, welche über den Werth dieses Unterschiedes ein Urtheil gewähren können, die von Crüger beschriebene Securidaca volubilis (Polygalee) hieher zu ziehen. *) Bot, Zeit, 1850 und 51. **) Monographie der Malpighiaceen; auch in Aun. des se. 2de ser. t. x (1841) p. 234. *'*) Beiträge zur Bot. Heft I, Heidelberg 1850 p, 50. 207 Getrocknete Pflanzensammlungen., Herbarium Salicum. Sammlung getrockneter Weiden-Arten, ‚“Abarten und Bastarde, zumeist aus Schlesien. Herausge- geben von Wimmer und Krause. Dodecas VIL—XH. Breslau. ® . : [3 : Zur Ergänzung unserer früheren Mittheilungen über diese klas- - sische Sammlung in Flora 1849 Nr. 31. und 1852 Nr. 31. theilen wir nachstehend das Verzeichniss der in den letzt ersehienenen Lie- ferangen enthaltenen Nummern mit. Lief. VII. enthält: 73. Salix eapraea-repens Lasch. fem. 74. S, viminalis-capraes, argentata, mas, 75. S. arbuscula fem. 76. S. arbuscula fem. fol. obovatis. 77. S. speciosa Host. mas. 78. S, glabra Scop. 79. S.glabra’Scop. mas. 80.8. reliculata mas. 81. S. incana Schrank. mas. 82, S. retusa fem. 83. S. grandi- folia Seringe fem, SM. S, grandifolia Ser. mas. | Liefer. VIII: 85. S. pruinosa Wendland. mas. 86. S. pur- purea.viminalis £S. rubra Huds.) mas. 87. S. viminalis.cinerea fem., fol. fere linearibüs. 88. S. Wimmeri Kerner fem. (8. in- cana-daphnoides.) 89. S. fragilis mas. 90. S. alba mas, ramis vitellinis. 91, S. Ritschelüi fem. (S. livida parpurea). 92. S. Myr- sinites mas. 93. S. reticulata fem. 94. 8, incana Schrank. fem. 95. S. Patzei fem. (aurita-livida),. 96. S. purpurea-repens fem, latifolia. Bieter. IX.: 97. S. lanala mas et fem. 98. S, aurifa-Lappo- num fem. (S, canescens 8. Fries) 99. S. aurita mas. 100. 8. S. cinerea-purpurea fem. 101. S. austriaca Host, fem. 102. S. fragilis-alba fem. (S. Russelliana Koch.) .103. $, fragitis - alba mas, 104, S. fragilis-pentandra fem, 105. S. undulala Ehrh. 106, S. nigricans mas. 107. S. nigricans fem. lejocarpa. 108. S. nigricans mas. (8. dura Forbes.) 109, S. nigricans fem. hebe- earpa, grandifolia. 110, S, Lopponum fem., fol, elliptieis. 111..8. Lapponum fem. fol. lanceolatis. 112. S. Lapponum fem, foliis lan- ceolatis glabriuscalis. " Liefer, X.: 113. S. triandra.viminalis fem. (S. Trevirani Spre ng.) 114. S. triandra-viminalis fem. polyphylla. (S. hippophaifolia. Thuill. 115. S, riandra.viminalis mas. 116. 8. triandra-viminalis fem. (S. mollissima Ehrh.) 117. S. capraea-aurita fem. 118.8. capraea-: Diminalis mas., angustifolie. 120. S, stipularis Smith. 121. ©. 208 acuminala Smith. (Fries. Herbar. norm., non Koch.) 122. S. triandra fem, discolor. 123. S. purpurea-viminalis fem. macro- stigma. 124. S. purpurea-viminalis fem. angustissima. 125. S. S. aurita-repens 'fem. fol. subtus argentis sericeis. 126. S, vimi- nalis mas. 127. S. viminalis fem. 128. S. viminalis fem. fol. an- gustissimis. \ Lief. Xl.: 129. S. silesiaca fem., germinibuse albo-tomentosis. 130. S. aurita-silesiaca fem. 131—133. S. silesiaca-Lapponum fem: 134. S. silesiaca.capraea mas. 135. S. aurita-viminalis fem. ‚glabrate. 136. S. alba fem. 137. S. aurila-purpurea mas. 138. S, cinerea mas spuria, 139. S. nigricans var, fem. (S. latifolia Forbes.) 140. S. maialis Wahlenb. 141. 8. capraea-viminalis mas iulis villosissimis. 142. S, repens fem. iulis lagifloris. 143. 8.-aurita tem. 144. S. viminalis-repens Lasch. mas et fem. Hiemit ist nun vorläufig. eine Sammlung abgeschlossen, die je- ‘dem Herbarium zur Zierde und allen künftigen Forschungen auf die- sem Gebiete zu einer trefflichen Grundlage dienen wird. Für dieses verdieastliche Werk sei demnach den Herrn Herausgebern anch der herzlichste Dank ausgedrückt. " F. Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammlungen der königl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 28) De Martius, Flora Brasiliensis. Fasc. XVIIL. Prs. II. Lipsiae, 1858. 29) v. Martius, Denkrede auf J. S. Ch. Schweigger. München, 1858. 30) Derselbe, über die Pflanzennamen in der Tupi-Sprache. München 1858. SlLuten. Zeitschrift für, Naturwissenschaften. VII. Jahrg. Merz — December. 7. Prag. . 32) Wirtgen, IRheinische Reise-Flora. Coblenz, 1857. .33) Müller, Beitrag zur Flora von Lippstadt, Lippstadt, 1858. . 31) Verhandlungen des uaturhistorischen Vereins der preuss. Rheinlande und Westphalens XIV. Jahrg. 3. Heft, Bonn, 1857. . 35) Grenier, Florula Massiliensis advena, Besangon, 1858. 36) Nickles, Schwerz, Notice biographique. Colmar. 37) Oesterreich. bot, Zeitschrift. 1858. Nr. 2. 3. 3 38) Rabenhorst, Cryptogamae vasculares europaeae. Tom. 1. Dresden, 1858. . 39) Sämereien aus dem botanischen Garten zu Hamburg. 40) Hepp, Abbildung und Beschreibung der Sporen zum V—VIII. Band der Flechten Europas, II. Heft. Zürich, 1837. i 41) Mougeot, Notice sur le Prodrom. Lichenograph, Gallige et Algeria 42) quam conscripsit Y Nylander. Paris, 1857. 1, Vol 8 eger ore d’Als: imi . " Strasbourg a $ aris, Sa sace. et des contrees limitrophes. ‚ 3) Journal de la Societe d’horlieuliure -Rbi . Nr. 8-1» Tom. III. Nr, 1-4, Strasbourg, Re Bas-Rhin. Tom. II. . 4b Nylander, enumeration generale des Lichens, avec l’indication sommalr® de leur distribution geographique, Cherbourg, 1858. nt Red ur und Verlegers Dr. Fürnrohr Druck son V. Neubauer . RKLORA, AR 1. Regensburg. 14. April. 1858. Inhalts OrıcınaL-AsHkAnpLung. Lorenz, allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im prä- alpinen Hügellande Salzburg’s. Lirerarur. Vogel, Naturstudien. Weber, über Ursprung, Verbreitung und Geschichte der Pflanzenwelt. — PrrsonaL- Norızem. Beförderung. Ehrenbezeigungen. ' Allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im präalpinen Hügellande Salzburg's. Von Prof. Dr..J. R. Lorenz. Im Sommer 1855 erhielt der Verfasser dieser Zeilen vom hohen kais. Mini- sterinm des Innern den Auftrag und die erforderlichen Geldmittel, um die nord- salzburg’schen Torfmoore —— zunächst im technischen und national-ökonomischen "Interesse — zu untersuchen. Bei der Ausführung dieser Arbeit ergab sich reiche Gelegenheit, die Lücken der schon in drei frühern Jahren gemachten Beob- achtungen über Torfmoore auszufüllen und weitere Daten zur Aufhellung der sich an diesen Gegenstand knüpfenden Fragen zu sammeln. Es wurden sechzig Torfmoore begaugen, davon vierundfünfzig ganz detaillirt aufgenommen und in grossem Maassstabe kartographisch dargestellt; die Verhältnisse der Mäch- tigkeit und des Untergrundes sind durch nahezu tausend Sondirungen genau festgestellt; auf jedem Moore wurden an verschiedenen Stellen und aus ver- schiedenen Tiefen Proben geschöpft, von denen seither 260 zur Bestimmung der dieselben zusammensetzenden Pfianzenreste mikroskepisch untersucht, und 82 der chemisch -pyrotechnischen Prüfung bezüglich ihres Aschengehaltes, Wassergehaltes, speeifischen Gewichtes und ihrer Breunkraft unterzogen wur- den. Die bei Gelegenheit dieser Untersuchungen zugleich erhobenen naturwis- senschaftlichen Daten über das Aeussere und Innere der Moore bilden die Grundlage der folgenden Abhandlung. "1. Phytogeographische Beschreibung. Physikalische und chemische Vegetationsbedingungen. Bodenplastik und Bodenart- Als westliche Grenzmarke des untersuchten Gebietes kann die Krümmung der Salzache bei Eching westlich vom Haunsberge, als Flora. 1868, 14 210 östliche der Schafberg in Oberösterreich angenommen werden. Zwi- schen beiden zieht sich vom Fusse der Voralpen (Stauffen, Unters- berg, Gaisberg, Stockstein, St. Gilgener Berge) bis etwa zwei Meilen nach Norden eine Vorlage von vielfach verbogenen und ge- falteten,, jedoch nieht in scharfen Winkeln gebrochenen Wienersand- stein-Sehichten hin. Durch die Gemeinsamkeit dieses Bodenskelettes und dessen Lage einerseits am Fusse der Alpen, andrerseits am Rande der jüngeren Bildungen des nördlich angrenzenden flachern Terrains wird das untersuchte Gebiet zu einem natürlich abge- schlossenen, welches als „präalpines Hügelland der Salzburger Alpen“ bezeichnet werden kann. Die durch die verbogenen Schichten gebildeten, einander häufig durchkreuzenden Terrainwellen bedingen den plastischen Charakter des Gebietes als eines grosswelligen Hügellandes, im Gregensatze zu dem nördlich daran stossenden, bald von langen Dämmen und Rücken durchzogenen, bald kleinwelligen tertiären Hügellande Ober- Oesterreich'’s, dessen Gepräge grösstentheils von ungestörten Sedimen- ten bestimmt wird. Die Hauptwellen des Terrains zeigen in der westlichen Hälfte des ganzen Gebietes eine übereinstimmende Längenerstreckung von Norden nach Süden; in der östlichen Hälfte (gegen Thalgau) von Westen nach Osten. Da aber je zwei parallele Hauptwellen durch zahlreiche Quer-Riegel verbunden sind, kommt es nirgends zur Bildung entschiedener Hauptthäler, sondern je zwei Quer-Riegel pilden mit den beiden zwischen ihnen liegenden Stücken der Hauptwellen je ein „Fach.“ Gewöhnlich sind zwei oder mehrere Fächer durch Einrisse oder Senkungen der Längs- oder Quer-Riegel mit einander in Communication, und gestatten so den Abfluss der Gewässer aus einem Fache in das andere; da aber diese Pforten bald nach der ‘ einen bald nach der anderen Weltgegend gerichtet sind, werden die Bäche oder Bächlein zu vielfachen weiten Krümmungen und oft auch sebr scharfen Wendungen genöthiget; bisweilen sind auch alle vier Wände des Faches geschlossen. Das ganze Gebiet ist übrigens auch längs der west-östliche® Mittellinie gewölbt, so dass dort eine Wasserscheide zwischen Nord und Süd liegt. Die nordwärts abfliessenden Gewässer sammeln sich zunächst hauptsächlich zum Irr-See und den drei Trumern-Seen; die südwärts gerichteten ergiessen sich zuletzt in die Salsach, — ?” einem kleinen Theile auch in den Mondsee, 211 Obwohl die Neigung des 'hach Süden abdachehden Gebiets- theiles im Ganzen bedeutend ist, haben doch die fliessenden Ge- wässer eine nur sehr unterbrochene Geschwindigkeit, da das er- wähnte durchgebends auftretende Fachwerk zahlreiche Hindernisse bildet. Aus diesen Grundzügen ergibt sich, dass weite und breite Thä- ler im Gebiete nicht vorkommen; dass die von den Hügelmassen eingenommene Area im Ganzen weit grösser sei, als die Gesammt- summe der Thalebenen; dass daher beinahe die ganze Vegetation auf mehr oder minder geneigten — jedoch nicht steilen Ab- hängen mit den verschiedensten Expositionen Platz neh- men müsse, Die bisher geschilderte Plastik endiget mit den direct zum rech- ten Ufer der Salzache abdachenden Hügeln des Haunsberges, Pla- nierberges, Heuberges; von hier beginnt das weite Salzburger-Tbal, welches beinahe horizontal bis an den Fuss der Kalkalpen ausge- breitet liegt; es ist der mit Letien und Schotter seicht bedeckte Grund eides grossen 'Wisnersänästein-Beckena, dessen südlicher Rand sich unmittelbar am Fusse der' Alpen nochmals zu einer — hie uud dar durchbrochenen — Hügelreihe erhebt.’ Das Boden-Skelett dieses Gebietes wird fast ausschliessend von den vorerwähnten Schichten der Wienersandstein-Formation”‘) ge- bildet, und ist grösstentheils überkleidet von den erdigen Zersetzungs- producten desselben Gesteines.. Nur an wenigen Punkten treten zerstreute Glieder der Nummuliten- Kalk- oder Sandsteinformation, oder weiter alpenwärts vorgedrungenen Fortsätze der tertiären Tegel- und Trümmergesteine aus dem unmittelbar nördlich vorliegenden kleinwelligen oberösterreichischen Hügellande her, neben oder über dem Wienersandsteine auf. Die Glieder der Wienersandsteinformation sind Conglomerate (meist an der Grenze gegen die Kalkalpen), eigentliche Sand- steine und graue schieferige oft mergelige Thone, beide letztere völlig übereinstimmend mit den verbreitetsten Gliedern der gleich- *) Da auch im Salzbarg’schen bisher keine .leitenden Petrefacten aus die- sem Schichtensysteme aufgefunden warden, kann die petrographische Beschaf- fenheit, das Lagerungs-Verhältniss und die Anwesenheit von Chondrites intri- eatus und Fucus Targioni nur zur Gleichstellung mit dem Wienersandgtei ; aicht aber zu einer endgiltigen Alters-Bestimmung der Formation führen. 14* 212 namigen Formation westlich von Wien. — Die Unterschiede dieser drei Glieder redueciren sich auf verschiedene Grade der mechanischen und chemischen Zersetzung ihrer constituirenden Trümmer, welche sämmtlich aus den dahinter liegenden Alpen — von den Central- stöcken angefangen bis zu den oberjurassischen Kalken der Voralpen — genommen sind. Die Hornblendegesteine und namentlich die „grünen Schiefer“ der Centralalpen, meist begleitet von Quarzen, Serpentin, Glimmer- Schüppehen , bärtere Varietäten der rothen Sandsteine von Werfen, "röthliche Dolomite vom steinernen Meere, Kalktrümmer mit und ohne Hornstein, theils aus den triasischen theils aus den Gervillien-Schich- ten, lassen sich von den Conglomeraten durch die Sandsteine bis zu den schieferigen Thonen verfolgen, und zeigen sich nicht selten auch in diesen letzteren noch als verstreute Einschlüsse. Diese zu- sammensetzenden Gesteine sind in den Conglomeraten ziemlich gleich- mässig vertheilt; in den Sandsteinen treten die Quarz- und Serpen- tin-Trummer als Korn, die übrigen kalkigen und thonigen Fragmente in feingeschlänmtem, zum Theile auch krystallinisch niedergeschla- genem Zustande als Bindemittel auf; die schieferigen Thone und Mergel endlich rühren vorwiegend von den feinstgeschlämmten Theil- chen sämnitlicher genannten Gesteine her. Ueberall sind die Schichten von zahlreichen Kalkspath-Adern durchzogen und sehr häufig dureh Eisenocker gefärbt. Aus dieser Zusammensetzung ergibt sich, dass die aus der Zersetzung unserer Wienersandstein - Formationsglieder hervorgeheude Bodenart, welche mindestens neun Zehutheile des Gebietes bedeckt, in chemischer Beziebung überall nahezu eine und dieselbe sein müsse, indem die Gesteiusverschiedenheiten nur auf verschiedenen Detritionsformen der gleichen Bestandstücke beruhen. Die Conglomerate,, welche übrigens nur sehr untergeordnet auf- ‚treten, zerfallen in mehr oder minder lehmigen. Schotter; die Sand steine und Schiefer liefern bei ihrer Zersetzung einen sandigen Leite? mit stets fluctuirendem Kalkgehalte, welch’ letzterer meistens als Wolken, kleine Nester oder Adern — im feuchten Boden immer von griesiger oder breiiger Consistenz — zwischen den kalkfreied Thon ausgeschieden erscheint, oft aber auch den Thon völlig durch” dringt, so dass der Boden mit Säuern bruuset. Diese Verhältnisse des Kalkgehaltes wechseln überall auf die kleinsten Distanzen mit einander ab, und fehlen nirgends gänslich; der Letten ist daher nur selten als Ziegel-Materiale verwendbar , und 218 hat als solches überall nur sehr mittelmässigen Werth; Die ursprüng- lich bläuliche oder grünliche Farbe des Lettens geht an der Oberfläche durch anogene Metamorphose des Eisenoxyduls in die geiblichbraune des Lehms über, wie wir sie, mehr oder minder dureh humose Ve: getationsreste gebräunt, insgemein als Ackerboden und Wiesengrand des Gebietes kennen; nur in der Tiefe, und dort, wo danernde Wasserausbreitungen oder Torflager den Boden bedecken, hat sich die ursprüngliche bläulich- oder grünlichgraue Farbe erhalten. Wie- derholte qualitative Analysen ergaben stets als Bestandtheile: Thon- erde und Eisenoxyd zu beiläufig gleichen Theilen; Kieselsäure sehr viel; Kalkerde in wechselnder Menge; Magnesia und Kali schwan- kend — meist wenigstens Spuren; Kohlensäure nach Massgabe der Kalkerde; Schwefelsäure nur bisweilen. Die herrschende Bodenart des nordsalzburg’schen Hügellandes ist somit in physikalischer Hinsicht pelisch uud desshalb wasserbindend, undurchlassend,, plastisch, von grosser Wärme- Capa- eität („kalter schwerer Boden‘); in chemischer Beziehung Thon- boden mit-überall-reichlich vertheiltem Kalkgehalte und einge- ımengtem Quarze; ein Universal-Boden, welcher an den allermei- sten Stellen sämmtliche Kategorien der chemischen Vegetationsbe- dingungen in sich vereinigt, was sich aus der grossen Mannigfaltig- keit der Fragmente erklärt, deren Zersetzungsproduct jener Letten ist. Der an der westlichen und nördlichen Grenze des Gebietes aus dem vorliegenden Hügellande Oberösterreich's zwischen den Wiener- sandstein hereinreichende bläuliche jüngere tertiäre Leiten ist, wie mich zahlreiche durch Analysen bestätigte Vergleichungen gelehrt haben, ebenfalls nur aus der Zerstörung und Verschwemmung des präalpinen Wienersandsteins hervorgegangen; er ist daher in jeder Beziehung dem an Ort und Stelle aus demselben Gestein gebildeten Letten gleich und enthält die gleichen Vegetationsbedingungen. Von den untergeordneten Gesteinsvorkommen ist als wichtig für die Rodenbildung nur noch der schmutzigweisse etwas mergelige Nummuliten-Kalk zu erwähneu, welcher am westlichen Ufer des Trumer-See’s in der Nähe von Seeham ansteht und wahrscheinlich noch an einigen anderen nicht aufgedeckten Stellen — unter der Vegetationshülle oder einem Seespiegel verborgen — den seine Schichten durchziehenden oder bespülenden Wässern einen grossen Reichtbum an mechanisch suspendirtem und chemisch gelöstem, später sich niederschlagendem Kalke gibt. Der auf diese Weise gebildete 214 reine Kalkbrei (Sendtner's ‚„Alm‘) erreicht an den wenigen Stellen wo er überhaupt auftritt, eine bedeutende Mächtigkeit, ist aber theils durch Moorvegetation theils durch das Wasser des Trumer- und des Waller- See's überdeckt, und dadurch zugleich in seiner breiigen Consistenz erhalten. Die noch minder bedeutenden loralen Vorkommen von Gebirge sehutt (am Fusse der Ka kalpen) und theils diluvialen theils terti- ären Trümmergesteise werden, woferne ‚sie zu irgend einem der zu betrachtenden Moore in Beziehung stehen, bei der Beschreibung des- selben erwähnt werden. Hydrographische Verhältnisse. Die Salzache selbst, als ein minder bedeutender, nur zeitweise hoch anschwelleuden Fluss mitt raschbewegtem Wasser und unsteten Schotterbänken , übt innerhalb uuseres Gebietes einen nur sehr unfer- geordueten Kintuss auf die Vegetatiousverhältnisse; ausser einigen sandigen Auen, (2. B. Josephs- und Lieferinger- Aus, in welchen häufig Alpenpflauzen, durch die von den Bergen herabkommenden Zuflüsse mitgebracht, einen unerwarteten Schmuck bilden, erleidet der Charakter der Pflanzendecke keine erhebliche Modificationen durch die Gewässer des Juvavus. Die in einiger Entfernung von seinen beiden Ufern gelegenen Moore (Untersberger Moor am linken, Schallmoos am rechten Ufer) rühren, wie später noch näher erwiesen werden wird, nicht von den Ueberwässern oder dem ehemaligen Laufe der Salzache selbst, sondern vou einem Theile ihrer beiderseitigen Zuflüsse ber. Zu diesen gehören am linken Ufer das Grenzflüsschen Saale, welches sich ganz analog der Salzache verhält; ferner das Glan- flüsschen, weiches am Untersberge entspringt, sich durch die Aus füllungsmasse des. weiten Wienersandstein- Beckens in zahllosen Krüämmungen windet, und viele kleine Bächlein aufnimmt, welche in den am südlichen Rande des Beckens gerade vor dem Untersberg® gelegenen Glauwiesen aus -kalksehottrigem Grunde aufquellen und reichliche Moorbildung hervorbringen. Analog empfängt die noch. weiter. östlich, ebenfalls aus des Kalkalpen herauseilende Alm und deren künstlich abgesapfter Kanal (Almkanal) eine Menge kleiner. Wasseradern aus den Alm- Wiesen und den von ihnen gebildefen Mooren. Endlich müssen noch die zahlreichen und bisweilen: sehr mächtigen Quellen erwähnt werden, 215 welche an den Böschungen der die Salsache durch das ganze Ge- biet begleitenden, stets einige hundert Schritte von ihren jetzigen beiderseitigen Ufern entfernten natürlichen Dämme hervorbrechen. , Diese oft terrassenförmigen Dämme sind nichts anderes ale die ehemalige Grenze des Ueberschwemmungsgebietes der Salzache, ge- bildet durch den wenige Klafter hohen Abhang des Einrisses, wel- chen der Fluss damals in die von ihm zu durchziehende Ausfüllungs- masse des Safzburger-Beckens (Letten, Schotter) gemacht hat. Eine Exeursion von Morzig über Nonnthal längs der Salzache bis nach Lauffen überzeugt hinreichend von der Natur dieser terrassenförmigen Dämme. Ueberall, wo an dieser Böschung der Schotter vorwiegt, treten die Gewässer, welche von Süden her unter seichter Bodendecke gegen die Salzache schleichen, nls Quellen heraus, welche, ehe sie der nahen Salzache zufliessen, durch ihre vielfachen Ausbreitungen und Anastomosen eine schmale Zone durchnässter, mooriger Wiesen bilden. Alle diese Quellen sind sehr kalkbaltig und inerustiren die an :ihrem.ÜUrsprange vegetirenden Moose (Hypnum commutatum). Am rechten Ufer der Salzache wiederholt sich die eben be- schriebene, den Fluss in einiger Entfernung begleitende Terrasse und der Reichtbum an Quellen, Die übrigen von dieser Seite kommenden Zuflüsse sind nur die Unterlaufs-Parthien der im eigentlichen Hügellande entspringenden Gewässer, deren nähere Betrachtung nun folgt. Die geneigten Schichten des Wienersandsteins gestatten in ihren zahlreichen und sehr deutlich ausgesprochenen Schichtungsklüften, Absonderungs- und Bruchspalten den eiigedrungenen meteorischen Wässern einen mehr oder minder raschen Durchzug; ebenso bietet das Zersetzungsproduct jener Gesteine, der oft schotterreiche und zerklüftete Letten, jenen Gewässern wenigstens auf Umwegen und in mannigfachen Gabelungen unterirdische Bahnen. In Folge dessen erscheinen an den Hügelseiten, besonders an rechtförmigen Abhän- gen mit ausgehenden oder nur leicht bedeckten Schichtenköpfen, sehr zahlreiche, jedoch vermöge ihrer vielfachen Gabelungen einzeln ge- Nommen nur schwache Quellen, welche entweder, bei geringer Nei- gung der Abhänge, sich zwischen der moosigen Vegetationsdecke als ein Netz von Wasseradern ausbreiten und dadurch geneigte Moor- wiesen bilden; oder, bei gıösserem Neigungswinkel, als kleine Bächlein zur Sohle des Faches (Wellentbales) abrinnen: und dert je 216 nach den Terrainsverhältnissen nasse ‘Wiesen, Moore, Tümpel, Teiche und See’n speisen, oder auch ungehindert als Bäche weiter fliessen. Bei der grossen Regenmenge und der reichlichen Thaubildung des Gebietes uud vermöge der sehr häufigen Zerklüftung der nur mit einer feuchten Bodendecke bekleideten Hügelseiten treten derglei- chen Quellen und die von denselben abhängigen wasserreichen Stand- orte ausserordentlich bäufig auf. Zum mindesten ein Jiertheil des Hügellandes gehört zu den quelligen, den nässenden oder den völlig durchnässten, deu eigentlich sumpfigen und den wit offenem Wasser- spiegel bedeckten Arealen: das jedem Fremden so sehr auffallende Vorwalten der saftig grünen Wiesen und die Beschränkung des Feläbaues auf die oberen, von den Qurllenwässern nicht benetzien Antheile der Terrainswellen ist von diesen hyırographischen Ver- hältuissen bedingt. *) bass dieselben auch io orsprünglicher Ver- bindung mit der Bilduug der sa zahlreich im Gebiete vertheilten Torfmoore stehen, unterliegt im Allgemeinen keinem Zweifel und wird noch specieller bei der Betrachtung der einzelnen Moore ber- vorgehoben werden. Es erübriget hinsichtlich der Gewässer noch ein näheres Ein- gehen auf ihren Gehalt an mineralischen Bestandtheilen. Unter diesen nehmen, nuch wiederholten qualitativen Analysen, Kalk und Eisenoxyd den ersten Rang ein. Der Gehalt von einfach- und doppelt-kohlensaurer Kalkerde ist auch ohne chemische Analyse sehr augenfällig; die Incrustationen der unteren Pflanzentheile an den quelligen Orten, die Coneretionen ° und Klümpchen von bald erhärtetem , bald noch breiigem Kalke an der Oberfläche des von Wasseradern durchzogenen Lettenbodens, die milchige Trübung des Wasserspiegels durch feine mechanisch mitgeführte Kalkstäubehen sowie deren Deponirung auf dem Grunde der See’a und Teiche oder auf den zeitweise überschwemmten Ufer- wiesen — bezeugen die reichliche Anwesenheit beider Kalksalse. *) Sehr charakteristisch ist in dieser Beziehung die Gegend von Plain über Elixhausen, Schmieding, Mödlham nach Trum; dann von Elixhausen nach Seekirchen. Ein aufmerksamer Umblick nach beiden Seiten des Weges und zeitweiliges Abweichen von der Strasse in die anliegenden Gründe liefert hun- derte von einschlägigen Daten, welche hier, um nicht zu weit vom Haupt- ziele abzuweichen, übergangen werden müssen. air Hievon macht keines der mir im Högellande bekannt gewordenen mebreren hundert Wässerlein, Bäche und Wasserspiegel eine Aus- nahme; doch vermindert sich selbstverständlich der Kalkgehalt mit der Entfernung vom Quellpunkte, eben durch die unterwegs gebilde- ten chemischen und mechanischen Niederschläge. Die bereits geschilderte Natur der Wienersandstein-Schichten erklärt jenen Reichtbum der Quellen an Kalk, indem der Kalk-An- tbeil des Bindemistels, sowie die grosse Menge von Kalkspath- Adern, Sehnüren und Spalten-Inerustationen, welche jenes Gestein durch- ziehen, den bindurchfliessenden Gewässern nolhwendig einen ent- sprechenden Kalk-Gehalt ertheilen müssen. Es folgt aber ebenfalls aus «er Natur des Sandsteins, dass der Kalkgehalt der Quellen, wenngleich nie ganz verschwindend, doch ein sehr schwankender sein müsse, da die in den Gesteinsklüften rinnenden Wässer jeden- fülls durch die bald rascher bald langsamer eintretende Erosion ihrer unterirdischen Rinnsale, sowie durch die Umgehung von Hindernissen, nach und nach'iu verschiedene Umgebung gerathen, und, indem der Kalkgehält des Sändsteines sehr wechselt, auch zu verschiedenen Zeiten nur sehr ungleiche Mengen von Kalk mit sich fortführen können. Der Gehalt an Eisenexyd, entsprechend der reichlichen Anwe- senheit desselben im Sandsteine selbst, zeigt sich häufig an den ocker- gelben, rothen und braunen Sedimenten seichterer Bächlein; eigent- liche Rasen-Eisenerze habe ich jedoch nirgends gefunden. Der Temperatur nach sind die Quellen. des Hügellandes heterotherme, was sich aus der geringen Tiefe und kurzen Dauer ihres bedeckten Laufes erklärt. Genaue Messungen der Quel- len-Temperaturen in grösserer Anzahl liegen bis jetzt nicht vor. Klimatische Verhältnisse. Als Vorland der Alpen und bei einer absoluten Höhe von durchschnittlich 1500 W. Fuss besitzt unser Gebiet eine im Verhält- nisse zur geographischen Breite (von + 47° 48’ bis + 489 2') ge- finge mittlere Temperatur [6,55° R.] mit bedeutendem Ab- stande der Temperaturs-Extreme [von + 24,2° R. bis — 14,1° R. mithin die Differenz 38,30 R.]; ferner grosse Luftfeuch- tigkeit, deren mittlerer Werth 3,36” beträgt”); die Regen- nen *) Diese und die folgenden Dimensionen sind in pariser Zoll ‚gerechnet. 218 menge ist sehr bedeutend, sowohl nach der Zahl der jährlichen Regentage (132) als noch mehr nach der Intensität der Nieder- schläge, deren mittlere Jahreshöhe 40,74" oder 3’ 4° 9° beträgt. Nicht minder entschieden treten die übrigen Hydrometeore her- vor; Schnee fällt durchschnittlich an 37 Tagen — Nebel sind je nach der Plastik und den hydrographischen Verhältnissen einzel- ner Abschnitte des Gebietes sehr ungleich; so ist die Durchschnitis- Zahl der Nebeltage in Salzburg selbst 41 — bei Seekirchen binge- gen mindestens 100; die Thaubildung endlich ist ausserordentlich häufig und intensiv, und lässt viele Wiesen selbst im Sommer wo- ehenlang nicht zur Abtrocknung gelangen. Die herrschenden Winde sind West- und Nordwest, — heftige Stürme kommen selten vor; nur an der nördlichen Grenze des Gebietes wüthen im Sommer bisweilen Gewitter- Stürme mit Hagelschlag. Die obigen numerischen Angaben, welche aus achtjährigen Beob- achtungen in Salzburg selbst gezogen sind*), können nicht geradezu für das ganze Gebiet giltig sein, entfernen sich jedoch sicherlich nur unbedeutend von den erst iu Zukunft zu ermittelndeun Werthen für die einzelnen Gebirgs- Abschnitte. Als vorläufiger Ersatz für die noch mangelnden Zahlen mögen die folgenden kurzen Bemerkungen dienen: Nach dem Zeugnisse des subjectiven Gefühles und gelegent- licher Beobachtungen dürfte die mittlere Temperatur des Hügellandes mit der Entfernung vom Gebirge ungeachtet der zunehmenden nörd- lichen Breite um einen kleinen Betrag steigen. Die Luftfeuchtigkeit weicht im salzburg’schen Hügellande jedenfalls nur wenig von jener der Stadt Salzburg ab; die Häufigkeit und Intensität der Nebel ist dort entschieden grösser; die Häufigkeit der Regentage ein wenig gerin- ger, die Intensität der Regen gleich gross wie in Salzburg selbst; die Thaubildung unzweifelhaft noch reichlicher. Demnach treten in dem zu untersuchenden Gebiete die Hydro meteore mit auffallender Präponderanz in die Reihe der Factoren des Vegetations-Charakters; Trockenheit und Dürre sind dort gänz- lich unbekannt; hingegen gehören Schwärme von Morgen- und Abend- neben, thautriefende Wiesen und Gebüsche, Wasserspiegel auf *) Mit Instrumenten von der kais. meteorologischen Anstalt vom Herr“ Director Kottinger und später vom Professor Königsberger angestellt s12 Wiesen und oft auch auf Feldern, sum , landschaftlichen. se wie zum meteorologischen Charakterbilde der Gegend für Frühling , Sem- mer und Herbst, — und eine bartuäckige Schneedecke für. den Winter, Nicht schwierig ist es, mit den bisher skizzirten Vegetations. Bedingungen die Vertheilung der Vegetatiousformen im Gebiete in Zusammenhang zu bringen, da die Haud des Menschen hier weit weniger als in den angrenzenden Culturländern die Spuren der ur- sprünglichen Ausdehnung uud Vertheilung der einzelnen urwüchsi- gen Vegetationsformen „Wald, Haide, Wiese, Moor, Röhricht“ — verwischt bat. Die Wälder — gegenwärtig nicht mehr in grösserer Ausdeh- nung zusammenhängend — stehen und standen überall, wo die Moor- bildang nicht entschieden bervortritt; also theils auf den Rücken der Hügelreihen, theils an den minder quellenreichen Abhängen dersel- ben... ‚seltener auf der Sohle. der Senkungen. . „... Wo .die gewölbten Rücken nicht: bewaldet sind, tritt als ur- sprüngliche Vegetationsform entweder „Haide“ oder „wilde Wiese‘ auf. Ist die Bodenart vorwiegend schotterig oder sandig, so finden wir Haile; herrscht hingegen der Leiten vor, so erscheint die eigenthümliche den Waldwiesen zunächst verwandte Vegetations- form der wilden, oft schen den Mooren sich annähernden Wiesen mit vorwaltenden hygrophilen Cariceen und Gramineen, denen der sehr hygroskopische Letten unter dem Eiuflusse der reichlichen Hy- drometeore die erforderliche Feuchtigkeit erhält. Die untera Theile der Hügelseiten, sowie der Grund der Seu- kungen, sind fast überall von moorigen Wiesen bedeckt, oder ihre Vegetation fluctuirt zwischen Waldwiese und Moor, da diese Stand. orte unter dem Einflusse des früher angedeuteten Quellenreichthums stehen, s Die Ufer der See’n sind theilweise mit weit in das Wasser hineinreichendem Röhricht ausgestattet, welches durch seine reich- liche Entwicklung allmälig ganze Halbinseln und Landzungen in den See vorschiebt. Von diesen Vegetationsformen wirken auch diejenigen, welche nicht selbst zu den Mooren gehören, doch unter den hier gegebenen, die Fegchtigkeit und Kühle begünstigenden Boden- und klimatischen 2.0) Verhältnissen im Sinne der reichlichen Moorbildung und gehen häufig selbst in Moor über. Die Haiden nämlich vergrössern durch den sich aus ihrer Halbstrauch- und Moosvegetation entwickelnden Moder die Hygrosko- pieität des früher trockenen Bodens, welcher dana aus der vorwie- gend feuchten Atmosphäre hinreichend Wasser aufnimmt, um hie und da allmälig in Moor überzugehen; die wilden Wiesen unseres Gebietes fluctuiren ohnediess stets zwischen Häide und Moor; das Wasserröhricht gehtin Moor über durch wuchernde Vermehrung seiner Axen und der Adventiv-Wurzeln und dazwischen sich einfül- lende erdige Sedimente; der Wald endlich begüustiget, wenn er Thalbecken oder Mulden umsäumt und zugleich üherragt, durch sei- nen Schatten die Zurückhaltung des reichlichen Thaues und jeder anderen Feuchtigkeit auf den Wiesen oder Mooren. Da nun, wie gezeigt wurde, die Häufigkeit der Moore und der in Moor übergehenden Vegetationsformen mit den Eigenthümlichkei- ten des Terrains im innigsten Causalnexus stehen, die Torfmoore aber wieder nur besondere Modificationen jener Vegetationsformen sind, ergibt sich, dass der Torfreichtbum des Gebietes nicht eine von zerstreuten localen Ursachen abhängige, sondern eine mit der Natur des ganzen Areales nothwendig verbundene Erscheinung sei. Diese ursächliche Verbindung erstreckt sich auch auf die Verbält- nisse der Anzahl, Grösse und Gestalt der Torflager. In der sich mehrhundertfach wiederholenden Bildung der geschilderten fach- artigen Senkungen wider Mulden ist die verhältnissmässig sehr gross® Anzahl der Torfmoore begründet: zugleich uber hängt damit die in der Regel nur geringe Ausdehnung der einzelnen Moore — welche sich in dieser Beziehung mit den norddeutschen nicht messen kön- nen — zusammen, indem die einzelnen Fächer durchschnittlich keine bedeutende Weite besitzen, die umschliessenden Rücken aber der Ausdehnung der Moore unübersteigliche Schranken entgegenstellen. Die einfache, oblonge, nur höchst selten durch ein- und aus springende Winkel cemplicirte Gestalt der Terrainsfächer endlich bringt es mit sich, dass die Mehrzahl der als fahle Flecken im grü- nen Teppiche schon von Weitem auffallenden Torfmoore einen nahe- zu elliptischen oder ovalen Umriss ohne Buchten und Fortsätze hat. Bezüglich der Grösse finden sich übrigens erhebliche Unter schiede (von 1000 Joch bis ein Joch), je nachdem die von Torf ausgefüllten oder überwölbten flachen Senkungen zu den Wellen- 231 tbälern der ersten, zweiten oder einer noch entfernteren Ordnung gehören. Die zahlreichen Modificationen Jieser allgemeinen Ursachen and den Hergang ihrer Wirksamkeit genauer zu schildern, bleibt den folgenden Abschnitten vorbehalten. (Fortsetzung folgt.) Literatur. Dr. A. Vogel jun., Naturstudien; mit einem Vorwort von Dr. G. H. v. Schubert. Erfurt 1857. J. Wein- gart. 8°, 93 S. Dieses höchst interessant und bei aller Gründlichkeit anziehend und fasslich geschriebene Werkchen bat sich, wie der Vorredner mittheilt, einem ‚grossen Kreise ‘von. Lesern durch seine vorläufige Mittheilung im Abendblatt der N. Münchener Zeitung empfoblen, ist ‚auch nach dem Vorworte des Verfassers in manche audere auswär- tige Journale übergegangen. Nach ihm müssen Studien in dem grossen Buche der Natur nothwendig die Ueberzeugung wecken, dass die Erkenntniss des persönlichen Gottes durch diese Offenbarung allein uns niemals werden könne, sie drängen vielmehr gewaltig hin zu dem Buche der Offenbarung durch das Wort. „Zur Naturauf- fassung in diesem Sinne hofft der Verfasser einen kleinen Beitrag geliefert zu baben;“ und fügt (p. 27) hinzu: „der Materialismus gibt uns das Zerrbild und das Schreckbild des innigen Zusammen- hanges der Art und Weise, wie wir die Natur anschauen, mit den heiligsten Interessen des geistigen und sittlichen Menschen, und es bleibt die Aufgabe der nicht materialistischen Naturforschung in An- erkennung der höchsten göttlichen und geistigen Factoren diesen ge- recht zu werden.“ Mit diesen Sätzen ist die Richtung des Werk- chens genügend angedeutet. Es werden nun in demselben folgende Punkte in verschiedenen Abschnitten behandelt: 13 Licht und Pflanze; — 23) Keimen und Welken; — 3) Pflanze und Boden; — 4) Aus dem Pflanzenleben; — 5) der atmosphärische Dunstkreis; — 6) Gift und . Vergiftung ; — 7) Farbe und Form; — 8) Aus dem Reiche der Steine. Aus diesem anziehenden Inhalte wird es schon klar, und bei der Lectüre des Werkchens wird man darin sicht getäuseht, 222 dass die chemische Seite der Pflanzenwelt vorzüglich berücksichtigt ist und dabei vielseitige Hinweisungen auf die Landwirthschaft nicht fehlen. Höchst auziehend und keineswegs von der Erfahrung ab- weichend ist das, was der Verf. (p.43 etc.) über die „glückliche Hand“ d. b. über die Zuneigung der Pflanzen zu gewissen Per- sonen sagt. „Allerdings,“ sagt der Verf. „kann man diese Verhält- nisse recht natürlich erklären, indem man sie in das Bereich der 8. g. fables convenues verweist.“ — Etwas Aehnliches findet der Verf. beim Mineralreich (p. 83 ete.) und fügt hinzu: „Ob eine tiefere nicht blos mechanische Wirkung der Steine auf den Men- schenleib ‘und somit auf die geistige Sphäre des Menschen im frähen Alterthume wirklich stattgefunden, ob sie auch jetzt in einigen Ge- genden vielleicht noch besteht, wer möchte diese Frage mit Bestimmt heit zo entscheiden wagen. Das oft unverständige Urtheil der sog. Verständigen hat hier nicht das erste Wort.... Das Wunderbare ist noch lange nicht ganz versunken vor dem Lichte des neuen Tages und es ist erlaubt, jenen starken Geistern, welche nur glauben , was sie sehen und begreifen, nieht anzugehören.“ Jedenfalls ist es besser, der fernern Forschung eine Thür offen zu lassen, als mit H. Hoffmann (Lehrb. der Bot.) Alles, was noch nicht bewiesen ist, zu einer unsinnigen Irrlehre zu stempeln. — Bei dem Kapitel über den atmosphärischen Dunstkreis hat der Verf. ein von ihm und Dr. Reischauer construirtes Instrament zum Messen der Ver dunstung, Atmidometer, beschrieben und abgebildet, welches er be- sonders naturwissenschaftlichen Reisenden empfiehlt, das Instrument kann ebenfalls zur Erforschung der Menge des Wassers, die einer grössern Wasser-Oberfläche in einer bestimmten Zeit verdampft, a®- gewendet werden. — Bei der Gelegenheit, wo der Verfasser von Gift- stoffen im Thierreich spricht, erwähnt derselbe auch der Verwundunge® durch den Stachel von Wespen und Hornissen und will die gefähr- lichen Erscheinungen ; die durch solche Verwundungen hervorgerufen werden, mehr zufälligen beikommenden Ursachen zuschreiben, ® ar ich an in es nicht sei, der die Gefahr bringe. Ref. ‚er Wa unghuhn — gewiss ein sorgfältiger Beob- achter — in seinem „Java etc. etc,“ hierüber sagt und Ref. kann tungen durch ea On er die dort niedergelegten Beobach- Ref. nicht irrt, ‚so hat ini epiele »ur bestätigen kann. wen j hi auch Gerstäcker in seiner Reise in Java Achaliches bei seinem Uebergange über den Megamendung auf Jar 223 berichtet und ist es gar nicht selten, dass die Wespen jener Gegend durch den Peitschenknall der Kutscher in .Wuth versetzt, über Men- schen und Thiere herfallen und sie gefährlich verwunden. Der Kutscher wird durch das plötzliche Ansehwellen des Gesichtes ver- hindert, die Pferde zu lenken, die von wüthendem Schmerz ergrif- fen in: gestreckten Laufe den Abhang hinunterrennen und dadurch die grösste Gefuhr für die in den Wagen sitzenden Passagiere ver- ursachen, die zudem oft auch dureh diese Wespen so zugerichtet sind, dass Fieberanfälle nicht selten darauf folgen. Dass Pferde, die, durch Schmerz wüthend gemacht, fort und fort uach den Wespen ausschlagen, zuletzt durch den Biss eines ganzen Schwarmes unter- liegen sollen, wird häufig von den Eingeboruen Javas erzählt. Ref. wünscht diesem Büchlein recht grosse Verbreitung und möchte noch einen Wunsch daran schliessen, nämlich dass es dem Verfasser gefallen möge, in ähnlicher Weise noch manche andere interessante Punkte des grossen Reiches der Natur zu bearbeiten; ein Wunsch, der um so viel eher gerechtfertigt sein mag, da Verf. selbst in seinem Vorworte sagt, dass ihm „das Schreiben dieser Blätter keine Mühe, sondern nur Freude und Erhölung gewesen.‘ Zum Schlusse sei es erlaubt, auf einen p. 33 stehen gebliebenen Druckfehler aufmerksam zu machen: Mispel für Mistel. ä Dr. O0. Weber, über Ursprung, Verbreitung und Ge- schichte der Pflanzenwelt. Ein populärer wissen- schaftlicher Vortrag (gehalten zu Bonn den 2. Dec. 1856). Bremen 1857, H. Strack. (Aus dem Bremer Sonntagsblatt.) 19 8. 8°. Ein recht anziehender Vortrag, der zwar des Neuen nicht viel enthält, aber immer dankenswerth ist, da dadurch wissenschaftliche Forschungen mehr allgemein verbreitet werden; der Verf. versteht es, durch wechselnde Bilder sein grosses Publieum anzuziehen, nur wirkt eine zu bäufige Anwendung des Adjectivs und Partieips etwas ermüdend auf die sonst leichtbeschwingte Phantasie des hinter dem behaglich wärmenden Ofen gemüthlich dasitzenden Lesers. Der Verf. wahrt sich davor, dass er den Glauben seiner Zuhörer erschüt- tern wolle, oder dass er das Geheimniss der Schöpfung aufdeeken 224 könne, die stets unerklärbar bleibe. ir behandelt dann die Frage, ob es eine erste Pflanze gegeben babe? ob die Pflanzen alle zu glei- cher Zeit und auf einem gewissen Punkte der Erde entstanden seien? und ob sich Pflanzen zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Stellen der Erde entwickelt haben? Bei Beantwortung dieser Fra- gen wird gesprochen über die Veränderung, die eine Pflauze im Laufe der Jahrhunderte erleiden dürfte, über die Verbreitung der Pflanzen vom ursprünglichen Standort und den Mitteln, die die Natur dazu anwendet, über das Klima, als wesentlichstes Hinderniss für diese Verbreitung. Dann wird, hieran anknüpfend, darüber verhan- delt, ob die aus der frühern Geschichtsepoche der Erde zurückge- bliebenen Pflanzenreste zu der Ansicht berechtigen, dass die gegen- ‚wärtige Pfianzendecke der Erde mit der früheren in einigem Zusam- menhange stand? ob aus jenen längst verloschenen Zeiten Pflanzen in unsere Periode übergegangen seien? und dabei eine kurze Dar. stellung gegeben von der Entstehungsgeschichte der Kehlenlager und anderer Ueberreste der Pflanzenwelt, zugleich mit einer Beschrei- bung der äussern Erscheinung der Vegetation verschiedener früherer Epochen, wodurch der Schlüssel zum Verständniss unserer heutigen Vegetation und ihrer Verbreitung über die Erde gewonnen wird. Hierbei ist ein hübsches Bild der Rheingegend aus der Umgebung von Bonn in verschiedenen früheren Epochen aufgestellt. Der Ver- fasser schliesst mit der Hinweisung darauf, dass stetige fortschrei- tende Vervollkommnung (auch für den Menschen) das erste und am deutlichsten ausgesprochene Naturgesetz sei. A Personal-Notizen. ‚An die Stelle des auf einer Reise nach Niederländisch Indien begriffenen Professor W. H. de Vriese ist Herr Dr. W. F. BR. Suringar zum ausserordentlichen Professor der Botanik an der Universität Leyden ernannt worden. " . Im Laufe des Jahres 1857 wurden folgende Botaniker als Mit- glieder der Kaiserl. Leopoldin - Carolin - Akademie der Naturforscher aufgenommen: Hr. M. J. Berkeley, Mag. Art zu Kings cliffis in Wansford, cogn. Seriba II., D.Hanbu ry in London, cogn. Hur- ham, Dr. W.H. Harvey, Professor zu Dablin, cogn. Borkhau- sen Il., Dr.C. Ch Beinert, Apothekenbesitzer zu Charlottenbrup, cogn. Volkmann IL, Dr C. A. E. Th. Bail in Breslau, «og de Flotow, Dr. J. Grönland in Paris, cogn. Deder, H. F. Graf von Jaubert in Paris, cogn. Gundelsheimer. a, Redasteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Drusk von J. H. Demmitr- M1. Er ' Regensburg. 21. April. 1858. Inhalt: Orıcınar-ApnanpLune. Lorenz, allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im prä- alpinen Hügeliande Salzburg’s. (Fortsetzung.) — BOTAnNIscHE Norızen. G'p- pert, über den versteinten Wald von Radowenz. — Anzsıce. Lorek, Flora Borussica., ’ Allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im präalpinen Hügellande Salzburg’s.. Von Prof. Dr. J. R. Lorenz. 2. Foktsetuung) = ‚Floristische Beschreibung der Moore des Gebietes. ’ Um meine floristische Schilderung der salzburg’schen Moore zur Vergleichung wit den Schilderungen anderer Moore geeigneter zu | machen als es blosse Aufzählungen der Species sein können, *) hielt *) Die Verwandtschaft oder Uebereinstimmung einer Vegetationsform eines bestimmten Gebietes mit einer analogen aus einem andern Gebiete nach „‚Pr o- centen der Artengleichheit‘ zu entscheiden, ist offenbar nicht streng wissenschaftlich, so lange nicht auch die wesentlichsten Modalitäten des Vorkommens der gleichen Arten mit eimbezogen werden. Die Angabe der „Häufigkeit des Vorkommens“ der einzelnen Arten, gewöhn- lieb durch verschiedenen Druck angedeutet, ist für sich allein bei weitem noch nicht genügend, weder um das Bild der zu schildernden Vegetation adäquat zu construiren, noch weniger um dieBedeutung zu markiren, welche den einzelnen Arten im Verhältnisse zu den anderen Arten und zur ganzen Vege- tationsform zukommt. — Zwei Moore können, wenngleich ihre beiderseitige Flora nahezu sämmtliche Arten gleich hat, dennoch vermöge wesentlicher i Verschiedenheiten in der Vertheilung, relativen Menge und Pros- Perität jener Arten nicht nur wesentlich verschiedenen Habitus besitzen, sondern auch Anzeiger von ganz verschiedenen Vegetationsbe- dingungen und mithin trotz der Artengleichheit specifisch ver- schieden sein. Von zwei Mooren ‚ als deren gemeinschaftliche und voll- ständige Flora aufgezählt werden: „Calluna vulgaris, Andromeda pol-. folia, Vaccinium Ozycoccos, Pedicularis palusiris, Parnassia palustris, Flora. 188. 15 226 \ ich mich dabei an folgende Kategorien, die ich sammt ihrer Moti- virang kurz anführe: 1) Der erste oberflächliche Blick auf die Vegetation eines bestimm- ten Areales zeigt uns, noch ehe die Unterscheidung der Arten nn Rhynchospora alba, Carez glauea, Cares ampmllacea, Molinia coerulea, Hypnum scorpioides, Hypaum trifarium, Sphagnum cymbifolium, Sphag- num, acutifolium“ — kann trotz der Artengleichheit das Eine ein Itochmoor, das Andere ein Wiesenmoor sein; ersteres, wenn es eine Massenvegetation ist, deren Constitution Calluna, vulyaris mit prosperirenden Sphagnum cym- bifolium und Sphagnum acutifolium sind, während Andromeda, Vaccinium und Rhynchospora reichlich und in normaler Entwicklung ‚ hingegen Molinia, die Carices, Parnassig, Pediculeris, und die Hypna nur adventiv einge- streut vorkommen; — ein Wiesenmoor hingegen, wenn seine Massenvege- tation von Carex glauca, Molimia eoerulea, Hgpnum trifarium eonstituirt, wenn Parnassia, Pedicularis, Hypaum scorpioides häufig und überall ein- gemengt, hingegen Carer ampullacea, Rhynckospors alba, Callına in kümmernden Exemplaren, Andromeda mit Vaccinium Oxyeoccos ‘und den Sphagnen nur hie und da adventiv eingestreut sind — Sendtner führt un- ter den Pflanzen, welche den bayerischen Wiesenmooren, nicht aber auch zugleich den Hochmooren angehören, einige Arten auf, welche bei uns reichlich und stellenweise sogar als constituirend auf den Hochmooren- vor- ’ kommen (z. B. Molinia coerulea; Gentiana acaulis; Dianthus superbus; Eryihraea Centaurium; Acorus Calamus ; Juncus lamprocarpus etc.) Um die Bedeutung dieser Divergenz auf zwei so benachbarten Gebieten zu schä- tzen, müsste man wissen, ob Sendiner jene Arten in seinen Mooren als con- stituirend oder als charakteristisch eingestreut oder blos als adventiv beobachtet habe. Im letzteren Falle wäre die Abweichung vo® sehr geringer Bedeutung, indem es immerhin bie und da in jedem Moore Stel- len geben mag, wo sogar einige den Mooren sonst ganz fremde, um so mehr also auch einige der bestimmten Moorform gewöhnlich nicht zukommende Pflanzen zeitweise fortkommen können. In beiden ersteren Fällen hingegen würde das auf Hochmooren beobachtete Vorkommen splcher Pflanzen , welche anderwärts stets ar als Constituenten oder als charakteristische Begleiter der Wiesenmoore gefünden wurden, zur weiteren Verfolgung dieser Erscheinung auffordern ‚ und vorläufig die frühere Grenzbestimmung zwischen Hochmoor und Wiesenmoor in Frage stellen. Da aber Se ndtn er nur die Arten einfach aufzählt, wissen wir nichts über die Bedeutung solcher Unterschiede. Ebenso ist es mir wegen Mangels an Angaben über die Modalitäten des Vor- kommens vorläufig nicht möglich , zu entscheiden, ob Sendtners Wiesenmoore mit unsern Cariceen-Mooren identisch sind oder nicht oder in welchem Grade sie übereinstimmen — worauf später noch zurückzukommen gein wird. Un so geht es überhaupt bei Vergleichungen und Subsumtionen auter die Kate gorien fremder Pflanzengeographen ’„ wenn sie bezüglich der Flora nur Auf- zählungen liefern, | möglich iet,. entweder eine: geschhosdsae, den Boden verhüllende- Pflanzendecke oder nar. sisseln von einander abstebende Pflausen; ersieres ist. der Fall bei den meisten Wäldern, den Wiesen, in der Regel bei Mooren und , Röbsjcht: letzteres bei manchen Haiden, Amen, auf steinigen Alpenhöhen u. 8. w.; aber ebenso auch hei manchen Formen von Mooren und Röbricht, so duss über das. pflanzengeogra- Phische Moment der „geschissseuen ader unterbroche- ‚nen Vegetalionsde eke“ aus den gewöhnlichen Bezeich- 2) AALEN nungen: „Moore,“ „‚Röhricht ‚“ „Haide“ os. w. och nichts Bestimntes zu entnehmen ist ‚Diese erste Unterscheilung soll durch die Ausdrücke „Massenvogetation“ wand „Einzel- vegetation‘ bezeichnet werden. ‚Gelaugt man zur Usterscheidung der einzelnen Species, so fällt zunächst der Ausheil auf, ‚welchen jede derselben an der Pceupation des Terrains und au. der. Vorwertkung der vor- ‚Aendenen Pflanscmnahrung zimmi. - .. 55: mung hier. untesudhieden warden zwischen den Species ; einer Mackie nwegeiation:ahd jetien :einein Erin zelwegetation. a) In jeder Masseuvegetation wuterscheiden sich vor Allem die constituirendem Pflanzen, welche das Ge- wehe der Vegetatioasdecke hauptsächlich susmnmensetzen, und die blos eingestreuten. Die eingestreuten Arten erweisen sich wieder bei nä- herer Beobachtung entweder als charakteristisch oder blos adyentiv eingestrext, und in beiden Fällen wird man auch nach Grade der Reichhaltigkeit oder Fülle unterscheiden müssen. wobei nicht zu übersehen sein dürfte, dass die Reichbaltigkeit alein noch nicht ge- nügt, um die Species als charakteristisch für jene Vegetationsform zu erklären, in welcher. sie reichlich vertreten zu sein pflegt. während umgekehrt manche cha- rakteristische Arten stets nur spärlich vorkommen. In den nachstehenden Beschreibungen werden nur jene Species als charakteristisch für einen bestimmten 'Vegeta- tioos-Typus angenommen, welche in demselben nie feblen, wenngleich die Anzahl der Individuen nur gering sein mag; — und von welchen zugleich nachgewiesen warden kann, ri Dez “ 15° ns dass sie nicht aus einem anderen Standorte blos zufällig verpflanzt, und daher nur als Gäste zu betrachten seien. ‚ Unter die adventiven wurden jene Arten gerech- net, welche, ohne unter eine der früheren Kategorien zu fallen, in dem fraglichen Vegetations- Typus mehr oder minder reichlich aufgefunden wurden. Die Bezeichnung „eingestreut' muss zuweilen auch kleineren secundären Massenvegetationen oder Uom- binationen innerhalb der grossen Massen ertheilt werden. Solche secundäre Massen hat man gewöhnlich nach ihren . ; Coustituenten als Sphagneta, Lycopodieta, Ericeta, Cu- b) ‚rickta u.. s.: w. bezeichnet. woven auch hier Gebrauch ge- macht werden soll. - Endlich bietet die Natur bei Massenvegetationen oft die Erscheinung, dass Arten, welche innerhalb einer be- stimmten Vegetationsforn eine bestimmte Rolle spi«len (z. B. Eriophorum vaginatum, welches aut Hochmooren die grossen constituirenden Rasenstöcke bildet; die Sphag- neta, welche die Bodenfläche und die Wurzeiregion der höberen Pflanzen umhüllen; die Callineta, durch welche hauptsächlich die Halbstrauch.. Vegetation auf Hochmooren in zusammenhängenden Massen repräsentirt wird, u. 8. W-) ausnahmsweise auch von anderen Arten vertreten werden. Das Verhältniss möge mit dem nicht neuen*) Aus- drucke „Vieariren‘ bezeichnet: werden Bei der Einzelvegetation fällt die Unterscheidung von Constituenten und Eingestreuten weg: die Grade der ‚Häufigkeit, das charakteristische und das adven tive Vorkommen bleiben aber auch hier hervorzuheben des Vicariren endlich ist hier ebenfalls der: ausdrück- lichen. Erwähnung werth. 3) Bei der ‚Betrachtung. .der. Arten einer Vegetationsform ergibl sich häufig, dass ‚dieselben die Nurmalgrösse und gewöhnliche “Prosperität weit übertreffen selben zurückbleiben, :sder im Gegentheile unter der- *) Für Schilderungen der geographischen Verbreitung der Thiere schlägt Schmarda diese Bezeichnung ausdrücklich vor; sie ist übrigens auch schon in der Botanik angewendet. %) 22) Da diese frscheinnngen in’ allernächiter Besiehung zu den phytogeographisch wichtigen’Vegetationsbedingungen stehen, wird deren ausdrücklich Erwähnung gemacht werden. Die vielumfassenden Vegetationsformen — Wald, Wiese, Haide, Meer, Röhricht u. s. w. -- zerfallen naturgemäss zunächst in Unterformen, deren Grenzen uns die Natur durch die Vereini- gung bestimmter Species und bestimmter Vegetationsbediugun- gen andeutet. So theilt Sendtner, nach schon früber ge- bräuchlicher Weise, die südbayerischen Moore in: „Wiesen- mour" und „Hochmoor“ wozu noch underwöärts die „Grün- landsmoore" kommen; diess sind also Unterformen von Moser. Die Bezeichnung von „ÜUnterformen‘‘ wird auch in Jieser Abhandlung angewendet; nur wird der Inhalt dieser Katego- - rien bisweilen ein anderer sein. Innerhalb: der Unterformen scheiden sich aber bei näherem Eingehen : jederseit‘; wieder kleinere Complexe' von Pflauzen aus; Wweiche "stets Ausamımen vereinigt "vorkommen tind da- dureh auf Modificationen der Vegetationsbedingubgen hiifdeuten; solche sich stetig wiederholende: kleinere Massen ihnerhalb der Unterformen sollen hier als „Combinationen‘“ oder auch „Com- plexe‘* bezeichnet werden, — je nachdem sie entweder aus verschiedenen Species oder aus: Anhäufung einer einzigen Species entstehen. Sie sind wieder theils con- stituirende, theils eingestrente, und im letzteren Falle charak- teristisch oder adventiv. Durch das Vorwiegen gewisser Com- binationen, wodurch dieselben zu „constituirenden Combina- - tionen“ werden, erhält die von ihnen constiteirte Unterform einen bestimmten Typus. So ist der Typns eines Rasen- moores verschieden, je nachdem die constituirenden Com- binationen entweder Cariceta wit Hypnetis, — oder Moli- "niela sind. Die Typen sollen durch Verbindung der zwei oder drei eonstituirenden Combinationen bezeichnet: werden 2. B. Cari- veto-Hypnetum;; Eriophoreto-Sphagnetum u. s. w. : Die ana- Iytische Reihenfolge der Kategorien ist also: 1) Vegetationa- forın (wesentlich in Sendtner’s Sinne) 2) Unaterform; 3) Typus; 4) Combination und Complex; 5) die ein- zelnen Species. Der unbefangene Anblick unserer Moore lässt — vorerst dem Habitus nach — deren drei. Unterformen unterscheiden. 3) Hoch aufgewölbte stets torfführende Moore mit allen wesentlichen Merkmalen der von Griesebach, Lasius, Sprengel, Lesquereux, Sendtner u. a. sogenannten Hochmoere‘ Diese Benennung kann also im Sinne der Au- toren für die erste Unterform unserer Moore gebraucht werden. 2) Stets flache, bald torfführende bald torffreie Moore, deren Vegetation aus dichtgeschlossenen — nicht bultenarti- . gen’) — Glumaceen besteht und ganz entschieden den Habi- tus der Wiesen trägt. Diese Moore „Wiesenmoore‘ zu nennen, wäre nicht nur zulässig, sondern, da es keinen treffendern Vergleich gibt, ganz und gar unvermeidlich, ‚wenn nicht durch Sendtner'sent schiedene Synonymik die Wiesenmoore zugleich als Kalk- moere hingestellt wären, und überdiess die Keunzeichnung .seiner Wiesenmoore durch blosse Aufzählung der Species zu wenige Anhaltspunkte einer entschiedenen Vergleichung dar- bieten würde. . Wean ich daher unsere zweite Unterform „Wiesen“ moore“ nennen würde, so wäre diess bios im Sinne der übrigen Autoren gestattet, welche zu einem: Wiesenmoore nichts. anderes. als. den durch die vorwiegenden Glumaceen bedingten Habitus der Wiesen ‚verlangen, auf den Untergrund und auf die susammensetzenden einselnen Species aber, wenl- gleich. dieselben hie und da aufgezählt werden, kein’ entsche" ‘ dendes, Gewicht legen; nicht aber ebenso sicher im. Sinn® Bendinars, daer die Benennung Wiesenmoor, von zwei Fac- B ‚teren — a, der Kalksahrung und b. dem Eintreten gewisser Spe- ding abhängig. macht, ven denen der erstere Factor unsere" Wieseumaeman; bieweilen fehlt, der zweite aber solche: Abwei- chungen bietet, deren grössere oder geringere Wichtigkeit erst dann- srhellen könnse,,. wenn Siendtuwer seine Aufzählunger der Species ir eine..ajcher- vergleichbare Schilderung verwandele würde. Mittlerweile beseichne ich unsere fraglichen Moore ES rn *) Die Carices — wie C. stricta u, a. — in grossen Stücken kommen bei uns nicht: auf Mooren, sondern auf solchen Standorten vor B welche schon der Vegetationsform des Wassers angehören. 3) . 81 — um alle Verwechseluägen. zu vermeiden — als „Rasen- moore.“ Moore, welche ihre Stellung zwischen den Vegetatiousformen len Wassers und des Festbodens erst allmälig erlangt haben oder noch gegeuwärtig erlangen, indem sie aus der früher ent- schieden dem Wasser angehörigen Form des „Röhrichts“‘ durch Verflechtung ihrer Adventivwurzela, Annäherung ibrer Axen, und oft auch Einfüllung von Schlamm, Sand und Letten in die Moorform übergingen. und auch als Moore noch lauge den Habitus des Röhrichts behalten. Das Volk nennt sie „Rohr- woose," sie sollen hier als „Röhricht-Moor' bezeichnet werden. An diese drei entschiedenen Moorformen schliessen sich anhangs- weise noch zwei andere, welche, wenigstens in unserem Gebiete, nicht ursprüngliche und selbstständige Moore sind, sondern erst durch das Auftreten accessorischer Beschaffenheiten zu vollständigen Mov- ren.. werden. - . >) Diese Eormen ind: Die Erleubrürcbe, weiche bei. uns keinen. constauten Typus haben, bald auf lettigem nicht ganz moprigem Boden, welcher nur zum Theile mit Pfützchen durchschossen ist, bald auf vollständigen Mooren, (Rasenmooren oder auch Röhricht-Moo- ren) vorkommen und nirgends eine solche Ausdehnung errei- chen, wie sie in anderen Gebieten besitzen, so dass ich zweifle ob sie ungezwungen mit den eigentlichen Erlenbrüchen iden- tifieirt werden können, und sie lieber blos „Alnefa‘‘ nenne, da sie eben nichts als die Massenvegetation von Alnus glu- tinosa mit den von andern Botanikern augedeuteten Erlen- brüchen constant gemeinschaftlich haben. Nasse Haiden, das heisst Haiden. welche, ohne die wesent- lieben Constituenten der Haide-Flora zu verlieren, zeitweise mit einem feuchten, vom Austritte der zufällig benachbarten Gewässer berrührenden Wassernetze überzogen werden, und daher zugleich auch einige Glieder der Moor- Vegetation in grösserer Menge enthalten, — vielleicht auch später gänz- lich in Moor übergehen, — daher vorläufig nur eine flac- tuirende, weder ursprüngliche noch persistirende Vegetations- form bilden, und bier nur desswegen erwähnt werden, weil in der genstischen Betrachtung der Tiorfmoore auf diese Farm als erster Anfang wancher Hochmoor- Torflager. hingedeutet werden muss. Sie tritt im Gebiete, so viel mir bekannt, nur an zwei Punkten, am nördlichen Ende des Graben-See’s’ und am südlichen Ende des Ibmer-Moores auf, — war aber nach dem Zeugnisse der mikroskopischen Untersuchung früher an mebre- ren Stellen, welche jetzt vom Torfe überlagert sind, vorhanden. Es folgt nan die nähere Uharakterisirung der bisher angedeute- ten Moorformen mit Angabe der Species. Dabei wird nur der fio- ristische Standpunkt festgehalten, während der Zusammenhang der geschilderten Flora mit den Factoren der Vegetation im nächstfol- genden Abschnitte abgehandelt werden soll. Dass die salzburger Flora ohnehin zu den am besten gekannten und öfter beschriebenen gehört, dürfte wohl keine giltige Einwendung gegen. die nun jfol- ‘gende abermalige Angabe eines Theiles jener Flora bilden; denn es bandelt sich hier nicht um die Aufzählung von Arten, sondern um eine Anordnung ünd Gruppirung derselben nach Gesichtspunkten, unter deren Festhaltung an die Stelle der Aufzählung ein wissen- schaftliches und vergleichbares Bild gesetzt werden sell, wobei ich nur bedaure, nicht die vollständigen Daten zu haben, um nach dem Vorgange meines geehrten Freundes Dr. Kerner auch dem phäne- logischen Gesichtspunkte gerecht zu werden. Die Typen sind mit fortlaufenden römischen, die Compler® und Combinationen mit fortlaufenden arabischen Nummern be- zeichnet, um sich später kurz darauf beziehen zu können Die Nomenclatur ist für die Phanerogamen nach Koch’s Ta schenbuch der Deutschen und Schweizer-Flora Leipzig 1848”); für die Kryptogamen nach Rabenhorst’s Kryptogamen Deutschlands eingehalten, wesshalb die Namen der Autoren nach den’einzelnen Species weggelassen sind. u Hochmoor. Typus 1. Eriophoreto-Sphagnetum. Attenarme Massenvegetation, constituirt aus auffallend pres perirenden, namentlich sehr reichlich bewurzelten und bescheideten Rasenstöcken (Bulten oder Pockeln) von Eriophorum vaginatum (wofür nicht selten jene von Rhynchospora alba, seltener vo® Seirpus caespitosus vicariren) und aus dicht gedrängten, meist an *) Nar die Zwergkiefer der Moore wurde nicht mit Koch als „Pimis Mughus‘ sondern als „Pinus Pumilio“ (Hanke) genommen. f einander geschlossenen Sphagnetis von. Sph. capillifolium, S. cym- bifolium, oft mit 12—15 Zeil langen Stämmchen; selten vertreten dureh Sph. molluscum, Sph. acutifolium; noch seltener durch Hypnum fluitans. Charakteristisch eingestreute Combinationen sind: (1). Molinia coerulea mit Rhynchospora alba und den oben- genannten Sphagnetis; diese Combination tritt so häufig auf, ‘ dass sie als ein untergeordneter Typus, ,„Molinieto - Khyn- chosporeto-Sphagnetum“ hervorgehoben werden muss. Bil- det stets horizontale Ebenen beld am Rande, bald mitten im Hochmoore. (2). Andromeda polifolia und Vaccinium uliginosum, welche übrigens auch jedes einzeln eingestreut vorkommen. (3). Lycopodium inundutum mit Rhynchospora alba, oft auch mit Scheuchzeria palustris und Complexen von Drosera longifolia (gen. und var. ß. obovata) und. Drosera rotun- difolia. An Stellen, welche frei von Eriophorum - Bulten und, ungeachtet der meist fehlenden Sphagna, sehr nass sind. - a E (4). PinusPumilio (Hnke)*); mit Sphagnum ucutifofium, sel- tener S, capillifolium un! eymbifolium; Aypnum Schre- beri; Dicranum Schraderi; Cladoria rangiferina, CI. macilenta, CI. bellidiflora, Cl. pyridata. Diese Combine- tion greift gewöhnlich auf den höchstgewölbten Stellen Platz and verbreitet sich von dort centrifugal oft bis an die Ränder der Hochmoore. (5). Complere von Sphuynum vuspidatum in Ansammlungen von Torfwasser. Charakteristisch eingestreufte Einzelvegetation. Drosera longifolia (genuina und ß.obovata), D.rotundifolia, Andromeda polifolia, Vaccinium Oxrycoccos , V. uliginosum , Be- tula pubescens, Scheuchzeriu pulustris, Eriophorum graecile, Rhynchospora alba, Carex pauciflora. Adventive Combinationen und Comnlexe. (6). Combinationen vonCarex limosa, Utricularia. intermedia und U. minor mit Aypnum stellatum, H. scorpioides, seltner H. trifarium, bis- weilen Sphagnum laxifolium (Sph. cuspidatum £. plumosum). An nn *) Nach Koch Pinus Mughus 8 Pumilio. “ Fe seichten Moorwasser-Ausbreitungen, und meist etwas tiefer liegend als die umgebende Vegetation, so dass diese Combination weniger auf dem Hochmoor augesiedelt, vielmehr von der Hochmoor . Vegetation ausge- spannt zu seiu scheint. (7). Calluneta. Adventive Einzelnvegetation: Caltha palustris, Viola palustris. Dianthus superbus, Lychnis Fios eucnli, Potentilla Tormentilia. Comarum palastre, Thysselinum palustre, ' Galimn palustre, Gnaphalium uliginosum, Vaccınium Vitis idaea, Menyan- thes trifoliata, Gentiana acaulis, Gentiana verna, Mel«ampyrum pratense, fdie Decandolle’sche Varietät lineare), Pedicularis pulustris, Euphrasia 'offieinalis, Malaris paludosa, Iris Pseud-acorus, (nicht im Wässer, sondern auf der Mooroberfläche), Tofieldia calyeulata, Juncus lamprocarpus, Erio- phorem latifolium,.E. angustifolium, Carer pauciflora, €. ampullacea, Phragmites communjs, Phalaris arundinacea, Eyuisetum palustre, B.i- mosum;, Aulacomnion palustre, Polytrichum juniperinum, P. yracile. Der Typus. Eriophoreto-Sphagnetum beherrscht in unserem Gebiete oft sehr ausgedehnte Moorstrecken, bisweilen auch ganıt Moore bis zum Rande: gewöhnlich aber wechselt er mit dem folgen- den (Typns IL.) ab. j Typus 11. Calluneto-Sphugnetum. Artenarne Massenvegetation, deren Constituenten sind: Calluna vulgaris (mit besenders reichlich entwickelten Rhizomen bei normalem oder auch kümmerndem Habitus der oberirfischen Theile); oft zugleich auch Molinia cverulea, allein oder mit Khynchospors alba; Sphagnum «ymbifolium wit gedrängtem compacterem Babitus als im Eriophoretum; Sph. acutifolium, Sph. capillifolium; let teres gewöhnlich nur dort wo die Calluneta minder dicht geschlos sen sind, Charakteristisch eingestreute Combinationen und Complexe. : Dieselben wie beim vorigen (1—5). Veberdiess; (8). Betuleta (B. pubescens). (9). Complexe von Vaccinium Vitis idaea, seltener V. Myrtillve Charakteristisch eingestreute Einzeinvegetatio® Melampyrum ‚Pratense(var. lineare); Andremeda polifoke; Vaceinium Oxycoccos; Betula pubescens; Khynchoepora alba; Molinia coerulea; Polytrichum juniperinum; Hypnum Schreber; Cladonia rangiferina; C. uncialis; C. macilenta; C. pyxidataı €. deformis; Biatora icmadophila. nz Die adventive Vegetation ist gewöhnlich weit spärlicher als heim vorigen Typus, fund stellt sich nur dort ein, wo die Calluneta weiter aus einander treten. Die Species derselben sind die gleichen wie bei dem vorigen, . Aus dem Umstande, dass beide. Typen mindestens Einen Con- stitaenten ( Sphagnum cymbifolium ) uud die meisten cherakteristisch eingestreuten Pflanzen gemeinschaftlich haben, ergibt sich, dass sie einander nicht so wie zwei systematische Species ausschliessen, ohne je in einander überzugehen,; sie mussten jedoch als zwei getrennte Typen geschildert werden, da sie fast immer getrennt und jeder in sich abgeschlossen vorkommen und nur an den gegenseitigen Gren- zen mit einander zu einem dritten Typus, Briephoreto - Calluneto- Sphagnetum, verschmelzen (11. Unsere Hochmoore sind demnach entweder reine Eriophoreto- Sphagneta , oder reine Calluneto-Sphagneta; viel häufiger bestehen sie zum grösseren Theile aus dem eimen, zum kleineren Theile aus dem andern jede, beiden Typen, nicht aber aus einem Gemische sämmtlicher zu beiden ‚gehörigen Constituenten,, welches letztere viel- mehr. nur sehr ‚untergeordnet und gewöhnlich nur dort, wo beide Typen ‚an einander -eiossen ‚. vorzukommen pflegt. Auf den Hochmoo- ren. aller Typen stehen nicht selten mehr oder: minder ausgedehnte Wälder, oft sogar auf 20 Fuss mächtigem Torfe; sie sind‘ consti- tuirt aus: Pinus Abies mit gesundem hochstämmigem Wuchse; Pinus sylvestris, welche in der Regel mehr am Saume des Waldes gegen das freie Moor vorwaltet: Befula alba und Betula yubescens; das Unterholz ist: Rhamnus Frangula und Sorbus aueuparia. Cha- rakteristisch eingestreut sind in solchen Wäldern: Complexe von Polytrichum commune; von Dicranum scoparium; von Lewobryum vulgare; von Hypnum Schreberi; und an den Rändern gegen das freie nasse Hochmoor, Sphagneta (8. capillifolium und S. ymbifolium). Einzeln sind hie und da Phragmites communis und Equi- sefum palustre eingestreut. Die adventive Flora ist arm an Arten; ste wurden nicht aufgezeichnet. Es erübriget noch die Flora einiger modifieirter Standörtlich- keiten auf den Hochmooren. a) An den Grabenwänden: Drosera rotundifolia, D. longifolia , oft bedeutenda-Complexe bildend; in gleicher Art auch Polytrichum gracile; . Dieranum cerviculatum; Thysanomitrion pyriforme. Einzeln wurden 8 - beobachtet: Epilobium virgatum; Carduus crispus; Vaceinium Oxy- coccos; Biatora icmadophila. b) Am Grunde der tieferen Gräben mit seichtem Torfwasser: Einzelnve getation von: Nasturtium officinate, Lythrum Salicaria, Berula anyustifolia, Bidens cernua, Veronica Beccabunya, Mentha aquatica, Polygonum Bistorta, Alisma Plantago, Iris Pseud-acorus, Cares pa- ludosa, C. filiformis, C. ampnullacea, C vesicaria, Hypnum euspida- tum, Bartramia fontana. In alten tieferen Gräben mit tief stehendem oder sachte fliessendem Torf- wasser‘ Massenvegetation von Potamogelon nalans ; dazwischen Com- plexe von Nymphaea ulba, Alisma Plantayo, Sparyanium ramosum, Phragmites communis, Phalaris arundinacea. d) In alten, seichten, bereits wieder überkleideten Rinnsaleu, besonders au ‘den Grenzen der Hochmoore, finden sich, bald zu einer Massenvegeta- ‘tion zusammengedräugt, bald einzeln vegetirend: Nasturtium offieinale, ‚Comarumpalıstre , Callitriche vernalis, Veronica Beccabunga, Mentha aquatica, Utricularis vulgaris, U. nitermedia, J. minor, Agrostis stolonifera; Carex stricta; Meesia tristicha, a Dwwalii, Hyp- num cuspidatum, H. fluitans, H. stellatum, Aulacomnion palustre. In Torfgruben und alten Torfschichten: Sphagnum cuspidalum, of das Torfwasser ganz erfüllend; dabei nur Egquisetum kmosum und Aula“ comnion palustre. f) Alte wasserlose nicht zu tiefe Torfgruben erfüllen sich oft mit Sphagnum acutifolium, S. ceymbifolium und Sph. capillifolium. — Aus allen diesen Daten über die Flora der verschiedensten im Torfe selbst ausgehobenet Gräben erhellt zur Genüge, dass die spontane Regeneration einer ty pischen Hochmoor-Vegetation ‚nicht erwartet werden könne, — wovon später ein Mehreres. Auf zusammengeschlämmtem Moorbrei: Gnapkalium uliginosum, Juncus conylomeralus, J. ylaucus , Carex limosa, Ü. ampullacea, Ü. vesich- ria; — bald combinirt, bald einzeln. h) Auf abgedeckten und ausgetrockneten, jedoch sonst nicht veränderten Stellen: Riesige Stöcke von Molinia coerulea; Gnaphalium dioicum; Bryum caespiticium. i) Erste Grasnarbe auf planirtem Hochmoor : Molinia coerulea ; Alopecur®s geniculatus ; Holcus lanatus ; Anihozanthum odoratum ; dazwischen Lo- tus corniculatus, Succisa pratensis, Achilles Millefolium, Phyteuma orbiculare, Thymus Serpylum, Climacium dendroides , Hypnum Sch" beri, H. squarrosum, H. abietinum. . k) Süsse Wiesen, welche sich. auf ungebrochenem Hochmoor - Torfe ‚in der Nähe von Saatfeldern von selbst angesiedelt haben: Massenvegetalioß, constituirt aus reichlich beatockten und hochwüchsigen Dactylis grome- rata, Festuca pratensis ‚ Poa pratensis , Avena elatior, Anthozanthu odoratum ; reichlich eingestreut sind: Viola tricolor, Lychnis Flos ie euii, Lychnis diurna, Trifolium repens, Aegopodium Podagraria, He racleum Sphondylum, Galium boreale, Veronica Chamaedrys, PM we“ c) e = Ka 2 x nanthus Alectorolophus, Ajugareptans, Plantage Sanceolita, Rumseo Acetosa; ‚spärlich. eingestrent: Galiıum palustre, ‚Phyagmites coimmurds, Equisetum palustre. ‚ D In den auf Hochmooren angelegten Kornfeldern. treten hie und da mitten unter dem Getreide Phragmites communis und Heracieum Sphondylium, letzteres in riesiger Grösse, hervor; in der Brache machen sich unter der gewöhnlichen Flora besonders Viola tricolor , Lychnis diurna und Cir- sium oleraceum bemerklich. m),An den Rändern der Hochmoore, wo nicht mehr reiner Torf, sondern mit Letten oder Lehm oder Kalkschotter gemengter Halbtorf den Boden bildet und kein tellurisches Wasser Einfluss gewinnt, tritt eine sehr un- ‘ stete Flora auf, in welcher Carices wie: C. Hornschuchiana, C. fulva, C. limesa, C. digitata, C. flava, C. leporina, .C. vulgaris; dann Jun- cus bamprocerpus, J. compressus, Cyperus flavescens, Scirpus caes” pitosus bald vereinzelut, bald zu einer geschlossenen Massenvegetation zusammengedrängt, vorwalten; dazwischen mengen sich mehr oder min- der zahlreiche und bunte Combinationen, welche, je nach der Natur der eingemengten Bodenart, wechseln; daher lässt sich diese Flora nicht all- gemeingiltig charakterisiren Häufig fand ich an: solchen Standorten zwi- schen den .sbengenannten- Cyperaceen: Thalictrum argustifolium, TA.. ‚Serum, Spiraes. Ulmaria, Sanyuisorba .officinalis, Succisa pratensis, , ‚ Genlaures Jacea, Cirsium oleraceum, Serratula tinctoria, Orchis ma- "ouista, O. latifolia, O. Morio, 0. militaris, Plaianikerä bifolin, To- fieldia calyculata, Briza media. j (Fortsetzung felgt.) N Botanische Notizen. Ueber den versteinten Wald von Radowenz bei Adersbach, sowie über den Versteinungs-Process Wurden vom Prof Dr. Göppert in der allgemeinen Versammlung der schlesischen Gesellschaft am 27. Novbr. 1857 folgende Bemer- kungen gemacht: In der Nähe der durch ihre wunderbar geformten Sandstein- gebilde so ausgezeichneten Gegend von Adershach befindet sich noch eine andere naturhisterische Merkwürdigkeit, welche, obschen weniger in die Augen fallend, in wissenschaftlicher Hinsicht nicht geringere Beachtung verdient, nämlich ein grossartiges Lager von versteinten Bäumen, wie es wenigstens im Ge- biete der Steinkohlenformation bis jetzt weder in Eu- ron noch in irgend einem anderen Theile der Erde beobachtet worden ist. Von Rohnow, einem kleinen in:Bös- 238 men an der westlichen Grenze der Grafschaft Glaz, eine Meile von Cudowa gelegenen Städtehen, erhebt sich über die Dörfer Wüst- kosteletz, Mysirey, Gipka, Kliwitz ein in westlicher Richtung bis Slatina streichender, aus Kohlensandstein bestehender Höhenzug, der als hangender Sandstein des liegenden Zuges des Steinkohlengebirges betrachtet wird, uud auf dem slatinaer OÜberberge, einem Punkte mit herrlicher Rundsicht,, sich am höchsten erhebt. In diesem zum gröss- ten Theil wit Wald bedeckten, etwa 2%/, Meilen langen und durch- schnittlich !/, Meile breiten Gebirgszuge befinden sich theils auf den Höbeukämmen, theils in und an den vielen von ihnen herabgebenden Quellen und ‚Bächen, sowie an Wald-, Wege- und Ackerrändern zahlreiche versteinte Stämme, ganz besonders aber in der Umgegend von Rädowenz, einem etwa zwei Stunden von Adersbach entle- genen und mit diesem Punkte durch eine ziemlich guie Strasse ver- bundenen Dorfe, bei den Bränden und auf dem slatinaer Oberberge, we es Punkte gibt, von denen man mindestens 20 30,000 Centuer versteinten Holzes mit einem Blicke übersieht, und sich daher alle Museen der Erde mit so herrlichen Exemplaren, wie sie dergleichen bis jetzt kaum besitzen, versehen könnten. Herr Kaufmann und Fabri- kant Benedict Schroll in dem nahen Braunau, der auch die an- derweitig sehr interessanten paläontologischen Verhältnisse der Um gegend mit grosser Aufmerksamkeit beobachtet und mir namentlich ans dem Gebiete der permischen Formation vieles Neue mittheilte, gab mir die erste Kunde von diesem Vorkommen, welches ich im vorigen Sommer in seiner und der HH. Dr. Beinert und Gebauer Begleitung zweimal besuchte, aber nicht erschöpfte, da es auch iD dem südlich davon gelegenen schwadowitzer Revier nicht an verstein- ‚ten Stämmen fehlen soll. Jene fast immer entrindeten Stämme selbst sind I bis 4 Fuss dick, 2 bis 6 Fuss lang, rund oder rundlich-oval; oft in Längsbruchstücken wie halbirt, die ganzen j;xemplare mit ber rizontalen, fast; ebenen Bruchflächen, jedoch immer mit scharfen Kanten, ohne Spuren von Umberrollen, von graubräunlicher Farbe von Cbalcedon und bornsteinartiger Beschaffenheit, zuweilen in der Mitte hohl, wie jetztweltliche Bäume, die an der Gipfeldürre leiden; übrigens auch unter einem Winkel von 3— 4 Gr. spiralig gedreht, und oft mit grossen Astnarben versehen, also auch nur in jenen Localitäten bei Cultur des Waldes und der Aecker umhergestreul® Bruchstücke von Stämmen, die sich höchst wahrscheinlich im Inner? des Sandsteingebirges, aus welchem nur einzelne hervorsagen, finden. - Kleinere unter 1 F. dicke versteinte Stämmehen der, Annie. feblen, wie ich allerdings sonderbarerweise noch niemals dergleichen, in der Steinkohlenformatiop gefunden habe,. während nie ie: vergielg;: tea Wäldern der Tertiärformation, wie z. B. ia Egypten und uf; Java sogar häußger, als grösser sind. Sie gehören sämmtlich Na- delhölzern an, ähnlich den Araucarien, und zwar zunäehst bestimmt die eine als eine neue Art Araucarites Schrollianus (zu Ehren des Hrn. B. Schroll genaunt), die andere als A. Brandlingii, welche in der Steinkoblenformation Englands, Saarbrückens, Böhmens und Schlesiens aufgefunden worden ist. Ein 6 Fuss langes und 3 Fuss dickes Exemplar der ersteren Art erbielt ich von Hrn. Schroll, jetzt eine Zierde Jer paläontologischen Partie des botanischen Gartens. Was nun den Versteinungsprocess selbst betrifft, so wurden die früheren von dem Vortragenden b reits im Jahre 1835 und 1837 bei den Versammlungen der Naturforscher in Jeus und Prag, wie in der im Jahre 1844 erschienenen fossilen Flora Schlesieus erwähn- ten Versuche and, Beobachtungen mit, seinen. neuesteu zusammenge-. stellt sad durch Verlegung von Exemplaren zu veranschanlichen ge-: sugbt, Jene gingen damals von jn der Jeiztwels eutdechkten, durch. kohlensauren Kalk oder Kisenexyd versieinten Hölzern aus, zu wel- chen ia neuester Zeit als Versteinuugsmittel uoch gediegenes Kupfer hinzutrat, welches in einem mir von meinem verehrten Freunde Hai- dinger mitgetheilten Stück Buchenholz Zeilen und Gefässe erfüllt hatte, Die LUptersuchung der fossilen Hölzer lehrte, dass nach ge- schehener Ausfülluug durch die verschiedenen Versteinungsmittel (kobleusauren Kalk, Kieselsäure, die verschiedenen Formes von Eiseu- und Kupferoxyd, Zinnober, Baryt, Gyps, Bleiglanz, Thon) in der hei weitem grössten Zahl der Fälle ungeachtet des festen, ganz und gar wineralisirten äusseren Ansehens dennoch eine mehr oder minder grosse Menge von Zellen und Gefässen noch vorhanden ist, welche wahrscheinlich in Folge der langen Dauer des Pro-esses brauukohlenartig, jedoch noch bier und da mit Erhaltung der Cellu- lose verändert worden sind, daher die vorberrschend braune Ferbe versteinter Hölzer, die häufig noch durch beigemischtes Eisenoxyd männichfach nüaneirt ward. Andere hier nur anzudeutende Ver- schieddenheiten lassen sich durch den Zustand erklären, in welchem sie sich zur Zeit der Fossilisation befanden. Man denke nur an die unendlich von einander abweichende Beschaffenheit der Holzgewächse “ines jetziwelllichen Waldes, Völlige Ersetzung des Organischen erfolgte nor sehr selten, wie etwa in den sogenanteu verkiesten und durch Brauneisenstein vererzten Hölzern, sowie in den krystal- linischen Opalhölzern Ungarns, Böhmens, der Rheingegenden u. s. w. und swar in Folge eines Verwesungsprocesses des Organischen. In letzteren findet man oft noch mit Luftblasen erfüllte Zellen. Zum Studium aller dieser Verhältnisse können nicht genug die ven Schleiden ausgegebenen Schliffe fossiler Hölzer (dessen uud Schmid’s Abh. über die Natur der Kieselhölzer) empfohlen werden, die sich trotz der Schwierigkeit der Darstellung noch durch unge- meine Billigkeit (36 Stück für 6 Thir.) auszeichnen. Schliesslich wurde uun noch der Lösungsprocess der versteinen- den Mineralien in Betracht gezogen, grosse Verdünnung der Lösun- gen angenommen, weil sonst die Versteinung verhindert und Ineru- stationen entstauden wären, dabei auf die merkwürdige, sehwer zu erklärende Erscheinung hingewiesen, dass bei aller Aehnlichkeit vorweltlicher Vorgänge mit denen der Gegenwart und bei den nun jetzt wirklich schon beobachteten, durch Kalk und Eisenoxyd be- wirkten, Versteinungen doch noch keine Kieselversteinungen entdeckt worden seien, ungeachtet Verkieselungen in den lebenden Pflauzen, wenigstens in einzelnen Theilen derselben, in verhältnissmässig sehr kurzer Zeit, und zwar auf gleiche Weise wie einst in den fossilen Hölzern, erfolgen, wie in der Oberhaut des Stammes der Equiseten, den Bambuseen, den Samen vieler Gräser und vor Allem in der Rinde des überaus wunderbaren, von Crüger auf Trinidad entdeck- ten el Cauto genannten Baumes, bei welchem nach Ausfüllung der Zellen zuletzt sogar die organischen Wandungen verschwinden ond aueh durch Kieselerde ersetzt werden. Alles dieses und noch man- ehes Andere spricht für das einstige Vorhaudensein von Bedingungen, die sich bis jetzt noch unserer Einsicht entzogen haben. . Anzeige. Bei L Fernau in Leipzie i B pzig ıst eben erschienen: Abbildungen sä Lorck, €. L., Flora Borussica. DB n sämmtlicher bis jetzt aufgefundener Pflanzen Preussens. Dritte ven esserte Ausgabe. Zweite Auflage. Roy. 8. Erstes Heft. 1 Thlr. , che ganze „Werk besteht zu 12 Heften, die in vierwöchentlichen Zw un ; e erdune gen und einen Bogen Text enthält). jedes 20 halb kolorirte Tafeln Abhildun u Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H. Demwier- FLORA N 16. Regensburg. 28. April. 1858. Inhalt: Orıcınar-AsnanpLune. Lorenz, allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im prä- alpinen Hügellande Salzburg’s. (Fortsetzung) — Literatur. Blume, Mec- langes botaniques I. II, — Anzeice. Kummer, empfehlenswerthe Werke für Botaniker. Allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im präalpinen Hügellande Salzburg's. Von Prof. Dr. J. R. Lorenz. (Fortsetzung.) Rasenmoor. : Typus IV. Cariceto-Molinieto-Hypnetum. Ziemlich artenreiche Massenvegetation; constituirt von Carer glauca und Molinia coerulea mit Hypnum trifarium; den Consti. tuenten tritt bisweilen Briza snedia und Anthoranthum odoratum bei; für Hypnum trifarium vieariren oft mehrere der folgenden Hypneta (10—14). Charakteristisch eingestreute Complexe und Com- binationen: Hypneta, und zwar Complexe von (101. Hypnum stellatum ; 1). H. revolvens ; 02). H. aduncum; (13). H. cuspidatum ; 014). H. nitens; 15). Drosereta, mit D. rotundifolia, D. longifolia, D. inter- media ; (16). Combination von Hypnum scorpioides mit Ütricularien; (17). Alnus glutinosa und Betula pubescens; (18). Rhamnus Frangula und Sorbus aucuparia; (19). Complexe von Eriophorum alpinum. Flora, 1858. 16 242 Charakteristisch eingestreute Einzelvegetation: Parnassia palustris; Polygala amara:; Comarum palustre, Potentilla Tormentilla, Valeriana dioica, Succisa pratensis, Geutiana asclepiadea, G. Pneumonanthe, G. verna, Pedicularis palastris, Euphrasia officinalis, Pinguicula alpina, Primula farinosa, Salix repens var. y. argentea, Orchis maculata, 0. latifolia, Equisetum palustre. Adventive Complexe und Combinationen: (20). Pinus' sylvestris; (21). Sphagnum acutifolium-—- an trockeneren Stellen; besonders Holzstrünke überkleidend ; (22). Combinationen ven Rhernchospore alba mit Molinia coerulea und Sphag- num capillifolium oder Aulacomnion palustre, — was den bei den Hochmooren erwähnten untergeordneten Typus: „Ahynchospereto-Mo- liniete-Sphagaetwn {1) gibt; (23). Combination vom Caellına vulgaris mit Polytrichum juniperinum, Sphagnum acutifolium, Sph.capillifolium, wozu sich bisweilen noch Andromeda polifolia, Viola palustris, Vaccinium Oxycoeccos gesellt. Adventive Einzelvegetation: Ranunculus acris, Caltka palustris, Trollius europseus , Aconitum Na pellus, Lychnis Flos cuculi, Ononis spinosa, Spiraea Ulmaria, Sanguisorbe officinalis, Lythrum Salicaria, Gnaphalium dioicum (an trockeneren Stel- len), Arnica montana, Cirsium oleraceum, Cirsium rivulare, Carlina acal- lis (an trockeneren Stellen), Willemetia apargioides, Phyteuma orbiculare Vactinium Orxycoocos, Andromeis polifolis, Gentiuna amarella, @. ocal lis, Erythraea Centaurium, Veronica Beccabunga, Rhinanthus minor, Menths aquatica, Origanum vulgare, Thymus Serpyllum, Scutellaria galericulata Polygonum Bistorta, Euphorbia amygdaloides, Scheuchzeria palustris, Eni pactis palustris, Colchicum autumnale, Tofieldia calyculata, Juneus alpi nus, J. lamprocarpus , J. triglemis, Uyperus fluvescens, Rhynckosp0!! alba, Eriophorum latifolium, E. angustifolium, E. alpinum, Cares flavs, €. stellulata, C.dioica, €. Hornschuchiana, ©. elongata, . panicea ; Prog mites communis, Aspidium Thelypteris, Equisetum palustre, E. Teimatt)® Lycopodium inundatum, Dieranum pahıstre (selten), Dieranım undulatut Aulacomnion palustre, Cinclidium stygium, Hypnum abierinum, Eladonie (nur an sehr ausgetrockneten Stellen). Da unsere Rasenmoore nirgends bedeutender verändert sind. fallen hier die modificirten Standörtlichkeiten, wie: Gräben; Torf stiche, Culturen u. 8 w, weg. Der Typus Cariceto- Molinieto-Hypnetum tritt theils selbststäß- dig ganze Moore beherrschend, theils als Rand- Vegetation om Hoch- moore herum, auf. Typus V. Cariceto-Hypnetum. Minder artenreiehe Massenvegetation, constituirt von: Carex flava, C. stellulata, C. filiformis, C. dioiea, €. paradoxa, C. Hornschuchiana, C. paniculata, C. teretiuscula, C. Davalliana, von denen stets mehrere zusammen, mit gleichem oder ungleichem Antheile die Rasendecke bilden; dazu treten als Constituenten noch die Moose: Hypnum cuspidatum, H. commutatum, H. scorpioides, H. fluviatile, je zu zweien oder dreien combinirt. ‚ Charakteristisch eingestreute Einzelvegetation:*) Comarum palustre, Valeriana divica, Pedicularis palustris, Lysimachia nemorum, Primula farinosa, Orchis latifolia, Erio- phorum augustifoliug, Eriophorum alpinum, Eleocharis uniglu- mis, Cuarex limosa, Aspidium Thelypteris, Equisetum palustre, E. limosum, Meesia tristicha, Mnium cuspidatum, Bryum pseu- dotriquetrum , 'Eucladium verticillatum, Pellia epiphylla. Adventiv eingestreut würden gefanden: (24). Com bination yeR Den uum acutifolium und Aulacomnion palustre mit Viola HUREN Knien pouifol, Coltuna oulgaris, Varcei- BEN 277 2 Dayeodeis: won. nu uhren ! Einzeln: Ranunculus weris,. Deosena Iongifol,. Drogera rotundifolie, "Lychnie Flos ceuculi, Potentilla Tormentilla, Lythrum Salicaria, Meny- unthes trifoliata, Veronica Beccabunya, Rhinanthus major, Rh. minor, Euphrasia offieinalis, Utricularia vulgaris, Lysimachia thyrsiflora, Euphor- bia amygdaloides, Alnus glutinosa, Piatanthera bifolia, Listera ovata, Carez stricta, Ü. vesicaria. Das Verhältniss der beiden Rasenmoor-Typen (IV. und V.) zu einander ist dasselbe, wie jenes Jer beiden Hochmoor - Typen, in- dem in der Regel jeder sein Terrain ausschliesslich oceupirt; ferner sur an den Grenzen eine völlige Mengung der beiderseitigen — ohne- diess nur wenig verschiedenen — Species eintritt, woraus der unter- geordnete Typus VI., Cariceto- Hypneto. Molinietum hervorgeht: endlich ein ganzes Rasenmoor meistens aus beiden Typeu zusam- mengesetzt wird, wobei jeder an eigene ganz bestimmt erkennbare Vegetatiousbedingungen gebunden ist. Von den beiden Hochmoor- Typen sind die Rasenmoore sowohl hinsichtlich ihrer Constituenten als auch durch den schon von ferne wahrnehmbaren Habitus geschieden. Die Wölbung, die fahle Farbe und die Zwergkiefer- Gebüsche der Hochmopre confrastiren auffallend j . *) Charakteristisch eingestreute Combinationen und Comsplexe wurden nirgend gefunden. ” 16* 244 wit den horizontalen Flächen der Rasenmoore, welche bei Typus IV. eine schwarzgrüne, bei V. eine »aftiggrüne Farbe zeigen. . So gross aber auch der Unterschied der beiden Moorformen (Hoch- und Rasenmoore) sein mag, gehen sie doch auch unter ge- wissen Bedingungen in einander über — was im nächsten Abschnitte näher zu erörtern sein wird. Röhricht-Moore. Typus VII. Arundinetum. Massenvegetation, constituirt von dicht gedrängten und mit ihren Adventiv- Wurzeln unter einander verflochtenen Phragmites communts. “ Tipus VII. Caricetum. Massenvegetation, constituirt von sehr prosperirenden dicht ge- drängten und mit ihren Adventiv- Wurzeln zu einer continuirliehen Decke verflochtenen Carex paludesa. Typus IX. Arundineto-Caricetum. Massenvegetation, welche aus der häufig eintretenden Mengung der Constituenten beider vorhergehenden Typen entsteht, wobei bald der eine bald der andere vorherrschend wird. Die eingestreute Vegetation ist allen drei Typen gemeinschaf- lich, und zwar: Charakteristisch eingestreute Complere und Com- binationen: s Untergeordnete Cariceta, bestehend aus Complexen von: (25). Carex vesicaria; (26). Carex stricta. . Musceta von: 127). Fissidens adiantoides; 128). Hypnum cuspidatum ; (29). Hypnum stellatum ; (30). Hypnum aduncum; (31. Hypnum revolvens; @?.) Compliexe von Alnus glutinosa ; j (33). Combinationen von riesigen Menyanthes trifoliata mit Seit pus lacustris, Equisetum palustre, E. limosum, E. hyr male an den Rändern der Moore gegen den ‚benetsende? See; 7 245 (34). Combination von Carer flliformis — zuweilen in mannshohen ‚Exemplaren —; Carer limosa, C. teretiuscula 2 ce. ‚stellu- lata mit Senecio paludosus; , (35). Combination von Droserae mit Hypnum scorpioides, H. revolvens, H. aduncum, H. stellatum ; (36). Combination von Pedicularis palustris mit der vorigen; (37). Combinationen der obengenannten Aypneta (28—31) unter einander. Charakteristisch eingestreute Einzelvegetation: Ranunculus Lingua, Lathyrus palustris (seltener); Lythrum Salicaria, Cicula virosa, Suecisa pratensis, Senecio_paludosus, Veratrum album, Gentiana Pneumonanthe, 6. asclepiadea, Pe- dieularis palustris, Polygonum Bistorta , Alnus glutinosa , Listera ovata, Malawis paludosa, Schoenus ferrugineus, Cladium Maris eus, Eleocharis palustris, Carex chordorrhiza, €. filiformis, ©. limosia, C. teretiuscula, C. strieta, C. stellulata, Ü. vesica- ria, Equiseia,. Fissidens adiantoides, Dieranum undulatum, Climachım dendroides, Hypnum scorpioides. . drentiv eingestreut wurden gefunden: " Eomplexe von u 0 (38). Sphagnum acutifolium ; (39). Sphagnum capillıfobium ; (40). Sphagnum cymbifolium ; (41). Zeucobryum vulgare an trockeneren Stellen; (42). Eriophorum alpinum; (43). Combination von Carer glauca, Molinia coerulea, Hypnum trifa- rium, was dem Typus IV. gleichkommt; (44). Combination von Sphagnum acutifolium — selten capillifotium — wit Rhynchospora alba,. Molinia coerulea, bisweilen Calluna vulgaris und Vaccinium Ozycoccos. Die adventive Einzel-Vegetation ist sehr spärlich. Erlenbrüche. Typus X. Alneto-Juncetum. Häufig unterbrochene Massenvegetatien, oft in Einzelvegetation übergehend; constituirt von Alnus glutinosa mit Juncetis und Cari- cetis, die Junceta gelten jedoch nur für torffreie lettige Standorte. — Eingestreut sind oft: 145). Arundineta ; (46). Equiseteta; (47). Polytricheta. 346 Da dieser Typus im Gebiete nicht selbstständig, sondern nur auf Rasen. mooren oder Rohrmoosen vorkommt, hängt die untergeordnete Flora ganz von der umgebenden Moorflora ab und zeigt keinen constanten Charakter. Nasse Haiden. ‘ Typus X1. Calluneto-Juncetum. Bald Massen- bald durch Letten unterbrochene Einzelvegetation von Callunu vulgaris, Juncus conglomeratus, J. effusus, J. glau- cus, Carex glauca, Molinia coerulea, Airacaespitosa, ohne con- stituirende Moose, Charakteristisch eingestreut: (48). An nassen Plätzen mit reinerem Wasser die Combinationen “von Molinia coerulea, Carices, Climacium dendroides, Hypnum aduncum, H. stellatum, mit Mentha uquatica, Origanum vulgare, Gentiana Pneumonanthe; (49). Betuleta; (30). Alneta; G5D. Complexe von Pedicularis palustris. Adventiv eingestreut: Parnassia palustris, Spiraea Ulm ;ria; Serratula tinctoria; Rhamnus Frangula; Pinus Abies in verkrüppelten kümmernden, strauchartigen, nur 2-3 Fuss hohen Exemplaren, deren Habitus sich zu jenem der Normalform eben so verhält wie Pinus Pumilio Hnke zu Pinus sylvestris , ferner Juniperus communis, Briza media, Poa pratensis, Phragmites communis, Pteris aquilina, Eguiseium palustre, Sphagnum acutifolium. Wo der Boden nicht vom Wasser henetzt ist, tritt reine Haide-Flora auf, constituirt von Calluna vulgaris, Molinin coerulea,, Briza media, Pos pratensis mit Hypnum Schreberi und Potytricham juniperinum, Cladonis rangiferina; dazwischen eingestreut: Thymns Nerpyllum, Scirpus caespito- sus (seltener auf solchen Standorten); Pteris ugquilina, Lycopodium anne tinum, Potentilla Tormentilla, Euphrasia offeindlis , Gnaphalium diol- cum ; hie und da ein kleines Zetulerum.: Hieraus erhellt hinreichend, dass der Typus XI. nur aus der Haide ber- vorging, indem nachträglich der Standett theilweise benetzt wurde. 1. Genetische Untersuchungen. _ &. Ueber die Vegetation der Mooroberfläche. Die im Vorigen geschilderten fünf Vegetatious-Forınen der Mit- telstufe zwischen Festboden und Wasser verlaugen eine Erklärung der besonderen Ursachen, von denen das Auftreten jeder einzelnen abhängig ist. Br 247 Die Natur des Untergrundes kann in unserem Gebiete . nieht zu den besonderen Ursachen gezogen werden, da derselbe, wie bereits näher erörtert worden ist, mit wenigen Ausnahmen, überall die gleichen chemischen und physikalischen Bedingungen (pelischem kalkigen Thonboden — in chemischer Beziehung Universalboden —) darbietet. Von den allseitig untersuchten 54 Mooren liegen nur drei ganz und ein viertes zum Theile auf mächtigem Kalkbrei; alle übrigen auf dem bekannten Letten. Jedes der drei Kalkmoore besteht aber gerade aus drei verschiedenen in einander übergehenden Monrformen: an der Seegrenze aus entschiedenem Röhricht-Moor, welches laud- wärts in einen Streifen Raseumoor und dann in ebenso eutschiedenes Hochmoor übergeht; letzteres übertrifft die beiden an Ausdehnung 50 weit, dass dem oberflächlichen Blicke eben nur die drei Hochmoore entgegentreten. Wir haben also dert drei vollkommene Hochmeeore auf un- unterbrochenem mächtigem Kalkbrei, welcher sogar in jedem der- selben 7— 9 Fuss unter der Oberfläche eine horizontale Zwischen- sehiehte durch das ganze bei 20 Fuss mächtige Torflager bildet, so dass der Kalkboden uoch näher zur Vegetatiensdecke gerückt ist, als gewöhnlich der Untergrund von der gegenwärtigen Oberfläche der Torfmoore absteht. i Die übrigen fünfzig Torfmoore unseres Gebietes gehören, un geachtet der Gleichartigkeit ihres Untergrundes, doch anch zu allen drei erwähnten Moorformen, und zwar so, dass in der Regel ein und dasselbe Moor am Rande, oft bis üher die Hälfte der ganzen Obeıfläche, zusammenhängendes Rasenmoor und zum übrigen Theile ununterbrochenes Hochmoor ist. Auf demselben Untergrunde kom- men aber auch die ausgedehnten reinen Rasenmoore vor. ber Untergrund kann also hier ia keiner ursäch- lichen Verbindung mit der Vegetationsdecke gedacht werden, da gleiche Moor-Vegetation auf verschiede- nemÜUntergrunde, und umgekehrt verschiedene Vege- tation auf gleichem Untergrunde vorkommt." *) Ueber die Natur des Untergrundes jedes einzelnen Moores wurden durch die zahlreichen, zum Behufe der technisch wichtigen Profile angestellten, Zusammen über tausend betragenden Sondirungen stets die verlässlichsten Auf- schlüsse erhalten. 248 Von den übrigen Vegetationsbedingungen haben sämmtliche Moore die Plastik des Bodens und die klimatischen Verhältnisse gleich, — und es bleiben nur noch zwei Factoren als imögliche Ursachen der Moorverschiedenheiten übrig: I) Das Wasser, 2) die unterliegende (substrate) Vege- tation, insoferne sie zu den Bedingungen der darüber sich ansie- delnden Pflanzen gehört. Die sorgfältigste Nachforschung auf allen Mooren des Gebietes lehrte hierüber Folgendes: 1. Bezüglich des Wassers. a Auf Hochmooren. Die entschiedene Hochmoor. Vegetation, wie sie oben unter den Typen 1., IL, III. geschildert wurde, tritt uirgends auf, wo tellu- rische Wässer, - was bei uns gleichbedeutend mit harten kalk- haltigen Wässern ist — zwischen die Vegetationsdecke eindringen. Die Nässe der Hochmoor - Oberfläche erwies sich stets entweder als zurückgehaltenes atmosphärisches Wasser, oder, jedoch nur selten, als aufquellendes braunes Tortwasser Es fällt er fahrungsgemäss dem Uneingeweihten gewöhnlich schwer sich vorzu- stellen, dass jene auffallende Nässe ohue Hinzutritt eindringender tellurischer Gewässer zu Stande kommen könne. Die nähere Be- trachtung der Moor-Oberfläche mit Rücksicht auf die Natur ihrer Constituenten löset völlig jene Zweifel. Die Sphagnen, welche alle Zwischenräume zwischen den übri- gen Constituenten ausfüllen, und demnach auf dem Hochmoore durch- schnittlich ein Drittheil bis drei Viertheile der ganzen Oberfläche bedeeken, haben nach Lesquereux’s entscheidenden Versuchen die Eigenschaft, nicht allein die atmosphärischen Niedersebläg® sondern selbst die Wasserdämpfe der Atmosphäre zurückzuhal ten, so dass dieselben nur äusserst langsam und spärlich wieder verdunsten. Ueberdiess besitzt aber dieselbe Eigenschaft auch der Torf selbst, sowie die sich eben zersetzenden abgestorbenrn UM abgefallenen Pflanzentheile, welche alljährlich dem Torf quwachsen- Es mag also die Oberfläche mit Sphagnen verhüllt, oder der Torf selbst blosgelegt, oder der frische Moder der Haidekräuter, Zwerg “ 248 kiefern, vorjährigen Glumaceen-Blätter a. s. w. vorkerrschend.. sein, — jedenfalls hält sie vermöge ihrer ausgezeichneten Hygroskopieität stetig und reichlich die atmosphärischen Wässer zurück, und liefert sogar noch, nach dem bekannten Hergange der Verwesung und Ver- moderung, Wasser als Zersetzungsproduct ihrer Constituenten. — Es fällt daher aller Grund weg, zur Erklärung der Nässe der Hoch- moore, den entscheidenden Nachforschungen entgegen, noch ausser den atmosphärischen Wässern irgend ein Eindringen tellurischer Wässer anzunehmen. Die UVebergangs-Combinationen aus Rasenmoor oder Röhricht in Hochmoor, als: Sphagneta mit Andromeda polifolia, Vaceinium Ozxycoccos, Rhynchospora alba, Calluna vulgaris u. s. w. und der Anschluss dieser Uebergänge an vollständige Hoch- moor-Vegetation mit Eriophorum vaginatum und Pinus Pumilio treten in der Nachbarschaft, oder selbst in Gegenwart seichter tel- larischer Wassernetze auf, wenn diese Gewässer auf ihrem Wege durch dichte Pflanzengeflechte den Kaikgehalt theils mittels Filtra- tion theils . mittels ebemischen Niederschlages (Incrustation, Tuffbil- dung, Kalkbrei-Sediment) bis auf einen sehr kleinen Antheil ver- loren haben und daher zu weichem Wasser geworden sind, — über welchen Vorgang im Folgenden noch eingehendere Betrachtungen angestellt werden sollen. Bezüglich der Natur des Wassers müssen wir also unsere Hoch- moor-Vegetation eine Weichwasser- Vegetation nennen. b. Auf Rasenmooren. Die reine Rasenmoor-Vegetation vom Typus „Molinieto - Curi- ceto - Hypnetum“ tritt gewöhnlich unter dem Einflusse seichter tel- lurischer Wassernetze ohne blauken Wasserspiegel auf. Wir finden sie sowohl durchtränkt von dem Geader der Quellen, als von ein- sickernden oder zeitweite seicht austretenden Bächen, endlich von den laudwärts entferntesten. keinen beständigen W asserspiegel mehr bildenden Ausbreitungen der See’. Nicht selteu erscheint sie (jedoch immer nur an den Rändern der Hochmoore) auch dort, wo blos atmosphärisches oder Torfwasser den Boden zum Moore bildet. Verglichen mit dem Typus Caricetum, zeigt sich dass das Molinieto-Cariceto- Hypnetum stets entfernter von den Quellpunkten und den unmittelbaren Wasserrändern auftritt, daher eine geringere s 250 Menge und tbeilweise schon filtrirtes Wasser erhält, während Cari- ceto- Hypnetum vorwiegend in grösserer Nässe vorkommt, selbst durch zeitweise Ueberspanuung mit blankem Weasserspiegel nicht, wie das Molinieto-Caricetum, verdrängt, sondern vielmehr begün- stiget wird, und auch zu dem reichlicheren Kalkgehalte des Was- sers in näherer Beziehung zu stehen scheint als der Typus IV., da ich unmittelbar im Kalkbrei selbst. sowie zwischen inerustirenden Wässern, wenn daselbst geschlossenes Rasenmvor vegetirte, stets nur den Typus Cariceto-Hypnetum, nie Molin.-Car.-H. fand. Die Rasenmoor - Vegetation ist daher, bezüglich des zur Moor- bildung co&ffieirenden Wassers, eine Hartwasser- (Kalk wasser-) Vegetation, und zwar muss selches Wasser geradezu den Boden durehtränken, um den obengeschilderten Typus Curiceto-Hypnetum *) möglich zu machen, während der Typus Molinieto- Hypnetum auch bisweilen unter denselben Wasserverhältoissen auftritt, wie die Hoch- moor-Vegetation, d. b. mit weichem Wasser, wobei jedoch schon hier bemerki werden muss, dass in diesem Falle der Uebergang in Hochmoor eintritt, mithin der Typus des Rasenmoores nieht mehr rein erbalten bleibt. ec. Auf Röhricht-Mooren, Um Röhricht überhaupt hervorzubringen, genügt in unserem Gebiete, sowie wohl überall innerhalb der Polarkreise, ein mehr oder minder seicht ausgebreiteter Wasserspiegel auf einem wenigstens theilweise pelischen Grunde. Die Verflechtung der Adventivwurzeld von Phragmites communis und Carer paludosa zu solch dichtem Gewebe, dass der Wasserspiegel verdrängt uud an dessen Stelle ein fest zusammenhängender beschreitbarer Moorboden gebildet wird, findet. in unserem Gebiete an den seichten Ufern des Waller- und des Obertrumer-See's und ihrer Zu- und Abflüsse statt, deren Was- ser kalkreich und über weichen, mit Kalkbrei reichlich gemengte? Letten oder über reinen Kalkbrei ausgebreitet ist. Diese chemi- ‚.) Es unterliegt keinem Zweifel, dass es Cariceta auch ohne Hartwasse! giebt, ja ich keune Torflager, welche in mächtigen Schichten blos aus Carices constituirt sind; aber der in der phytogeographischen Beschreibung charakteri- sirte Typus IV. unseres Terrains ist mir nur unter dem Einfusse kalk- haltigen Wassers vorgekommen. 851. schen Verhältnisse des Wassers. und des Grundes köunen aber nicht als bedingende Ursachen jener Moorbildung gelten, da dieselbe -Bildung anderwärts auch häufig unter verschiedenen Verhältnissen eintritt, — im salzburg’schen Gebirgslande Pinzgau am auflallend- sten um den Goldegger-See, aber noch weit umfangreicher an den Ufern der ungarischen Seen (Neusiedler- und Platten-See), so dass vom hydrographischen Standpunkte aus eben nichts weiter als ziem- lich seichte, .jeduch nicht flach auslaufende Ufer-Regionen grösserer ruhender oder nur sanft bewegter tellurischen Gewässer erforderlich zu sein scheint, um, vorausgesetzt, dass jene beiden Species das Röhricht zusammensetzen, allmälig aus demselben ein „Rohrmoos“ hervorgehen zu sehen. Dass der Typus Arundineium mehr Was- ser verlange als 'Caricetum, ist aus dem bekannten Vorkommen ‚ beider Species selbstverständlich. d. Auf Erlenbrüchen. Dieser Typus ist mir besser aus den Hauptthälern der salz- bürg’schen‘ Gebirgs - Gaue und aus verschiedenen anderen Gegenden Böhibens, Öesterreichs und Steiermark’s als aus dem hier zu be- schreibenden Gebiete bekannt, da er in diesem letzteren nur sehr untergeordnet, jedesmal in sehr geringer Ausdehnung und mit an- deren Moorformen combinirt oder in dieselben übergehend vorkommt. Von Seite des Wassers sind die Grenzen der für diese Vege- tation erforderlichen Quantität sehr weit gesteckt, indem Alnetu von A. ylutinosa ebensowohl auf beständig überwässertem als auf blos zeitweise durchtränktem pelischen Boden, auf Rasenmooren und Rohrmoosen auftreten. Unter allen diesen Verhältnissen und ohne Beziehung zur chemischen Beschaffenheit des Wassers fin- den sich auch die Erlenbrüche des uordsalzburg’schen Hügellandes. e. Auf nassen Haiden. Diese sehr vage und nicht ursprüngliche, erst durch zufälligen und zeitweiligen Hinzutritt von Veberwässern aus der Haide hervor- gehende Moorform besteht eben «esshalb unter den verschiedensten Quantitäts- und chemischen Verhältnissen des benetzenden Wassers, wenn nur die Tiefe und Dauer der Wasser-Ausbreitung nicht se be- deutend wird, um Röhbricht zu erzeugen und die Constituenten der Haide-Vegetation ganz zu unterdrücken. 25% 2 Bezüglich der zur chemischen Constitution des Bodens coefficirenden substraten Vegetationsreste.”) a. Hochmoore. Die entschiedene Horhmoor- Vegetation mit den Typen I., IH, It. kommt stets nur auf einem Substrate von Vegetations- resten — und zwar in der Regel nur auf Torfboden — vor. Einzelne Sphagneta, Khynchosporeta, und überhaupt die als blos eingestreut angegebenen Combiuationea und Complexe der Hochmoor-Vegetation treten zwar auch hie und da, — wenngleich immer nur selten, — in unorganischem Boden auf, bilden dann aber niemals irgend einen der drei bekannten Hochmoor-Typen,, indem Eriophorum vaginatum , Sphagnum capillifolium und cymbifolium, Pinus Pumilio, die Vaecinien der Hochmoore und Andromeda polifolia — also gerhde die hervorragendsten Constituenten und cha rakteristisch Eingestreuten, sowie das Zusammentreten dieser und der übrigen Species in den auf Hochmooreu charakteristischen Quan- titäts- und Prosperitäts- Verhältnissen — mangelu. Wer einige der Hochmoor - Species zerstreut und kümmernd und in ganz abnormer Combination auf irgend einem Erdfleck vegetirend findet, bat noch nicht das Recht zu behaupten, er habe damit eine Hochmoor-Vege- tation aufgefunden, so lange man nicht die Einsicht verliert, dass der Unterschied von Massen. und Einzelvegetation, von Constituen- ten und Accedenten, als ein auf wesentlich eigenthümlichen Moditi- eationen der Vegetationsbedingungen beruhender, festgehalten wer- den müsse. Mit Verwahrung gegen «tergleichen als „sophiswa polyzeteseos‘“ unerlaubte Subsumtionen muss ich die typische, im Vorigen hinläuglich geuau geschilderte Hochmoor-Vegetation für terf- stet“ im weiteren Sinne erklären, wobei unter Torf überhaupt eine, wesnn auch dünne und nicht ganz unvermengte Schichte von sich zersetzenden Pflanzenresten verstanden wird. Eine solche Schichte, — und zwar in der weitaus grössten Zahl der mir vorgekommenen *) Ich verstehe hierunter die dem Mineralboden theils reichlicher beig® mengten, theils über demselben aufgeschichteten Reste der früheren Vegetatio®; (Humus, Moder, Lauberde, Halbtorf, Torf) welche dadurch, dass ie ihnen gewisse theils organische theils unorganische Stoffe aufgespeichert liegen, der darüber wachsenden Vegetation häufig einen andern Charakter verleihen, ’ der Mineralboden desselben Standortes. Seit Sendtner (Regensburger Flora 1856) hierauf hingewiesen, muss man diesen Factor beachten. 258 Fälle wahrer Torf — nie aber reiner unorganischer Boden, bildet das unmittelbare Substrat der entschiedenen Hochmoor-Typen 1., I., HI. — wobei ich, für einen Augenblick die Grenzen des nordsalz- burg’schen Gebietes überschreitend, zur Bestätigung anfühbre, dass ich dasselbe auf zahlreichen Mooren in Oberösterreich, Böhmen, Steiermark, Tyrol und Krain stets wieder gefunden habe, ohne die einzelnen Sphagneta unmittelbar auf Granit, Gneiss und Thonschie- fer, bisweilen sogar mit einigen anderen Gästen der Hochmoore ge- mengt, zu ignoriren, — die ich aber ohne Begriffsverwirrung nicht „Hoebmoore‘“ nennen kann. Gilt dieses von der ganzen Massenvegetation der Hochmoore überhaupt, so gilt es insbesondere von den oben genannten Species: Eriophorum vaginatum, Pinus Pumilio, Andromeda polifolia, Vaccinium Ozxycoccos und V. uliginosum, Sphagnum capillifo- lium, S. cymbifolium, 8. molluscum, 8. cuspidatum, welche auch nicht einmal vereinzelt anders als auf einer vorwie- geud aus Pflanzenresten gebildeten Unterlage vor- kommen. - . “Es würde, wenn. dieselbe Wahrnehmung sich stets überall wie- - derholte, daraus folgen, dass die typische Hochmoor-Vegetation nie die erste Rasendecke irgend eines Mineralbades — ob kalkfrei oder nicht, — bilden könne, sondern stets erst später auf der zu einem andern Typus gehörenden ersten Vegetation sich ansiedeln müsse. In unserem Gebiete wenigstens ist dieses immer der Fall. Durch die später anzuführenden genetischen Untersuchungen über die Bildungsgeschichte der einzelnen Torfmoore wird dieses be- stätiget. b. Wiesenmoore. Beide Typen dieser Moorform wurzeln vollständig entwickelt sswohl in Torf als in Mineralboden, wofern nur — wenigstens für den Typus Cariceto-Hypnetum — hartes Wasser in die Moorbil- dung eintritt; hier zeigt sich also keine Abhängigkeit des Vegeta- tionscharakters vom Vorhandensein eines urganischen Substrates. e,. Die übrigen Moorformen. Auch diese hängen ganz und gar nicht von der Anwesenheit pflänzlicher Zersetzungsproducte ab. (Fortsetzung folgt.) 254 Literatur. C. L. Blume, Melanges botaniques. Leyden I. 1. Aug. 1855. II. 1. Septbr. 1855 8°. Diese losen Blätter, welche einer ausdrücklichen Bemerkung auf dem Titel zufolge nicht im Buchhandel sich befinden, enthalten einige interessante Mittheilungen über japanische und java’sche Pflan- zen. denen einige Synonyme weniger bekannter Pflanzen hinzugefügt sind, welche letztere aber grösstentheils eine Wiederholung der im 2. Bande des Museum botanicum desselben Verfassers angeführten Synonyme sind. Wir können diese daher hier füglich übergehen ‘and tbeilen nur den Inhalt der beiden Abhandlungen und die went gen Synonyme mit, die nieht im Mus. bot. enthalten sind, ubS vorbehaltend, darauf bei Besprechung dieses Werkes selbst zuräck- zukommen. Auch die erste Abhandlung spricht über einige Arten der Broussonetia, die bereits im erwähnten Theile des Mus. bot. systematisch behandelt sind end deren Gebrauch zur Papierbereitung darin näher aus einander gesetzt wird, dabei darauf hinweisend, dass diese Pflanzen im südlichen Earopa leicht zu cultiviren sein dürften, ja selbst einige derselben in Holland, wo sie sich im Winter 1854 und 1855 gut erhalten hatten. Die Behandlung des Bastes dieser Bäume zur Papierbereitung wird zum Schlusse als Auszug a0 Poiret’s Eneyclopaedie methodique mitgetheilt. Darauf folgen einige Synonyme und awar folgender Pflanzen: Cunonia_indica Bl. Bijdr. — Astilbe indica Juss. -— Cunonlt celebica Bi. Bijär. — Dirhynchosia celebica R1. und wird diese neue Gattung folgendermassen crharakterisirt: Cal. 5--6- partitus, persistens, laciniis ovatis, praefloratione valvata: cor...; stam. +) ovarinm liberam, disco erenulato einetum, 2-loculare , ovulis @; dis- sepimento utrinque hiseriatim affıxis anatropis, styli 2 divergenie®, stigmata obtusa. Capsula birostris, bilocularis, bipartibilis , loculis In terne fissara hiantibus. Semina @& deorsum imbricata fusiformia laevi# ütrinque membranaceo-alate. — Arbor celebica. Diese Gattung wird der Ackana Cunn. sehr nahestehen! erklärt. — Adenilem® fallax = Neillia fallax B1. — Pterophylla Don. == Arnoldia BI. P. fraxinea Don? = ? A. pinnata Bl. und wird hinzugefügt dass auf Java noch eine neue Art dieser Gattung mit zahlreicher? und kleinern Blättchen bestele.”) — Cerasus ‚juvanica Teys® *) Arnoldia fraxinifolia Bl., foliis 8-10 jugis cum impari, foliolis Ianseolatt 255 & Binnend. — Prunus (Laurocerasus) javanica B}., die BI. schon 1825 doch nur fruchttragend gesehen hat und welche dem Pygeum zeylanicum Grin. sehr ähnlich sehe; sie verdiene wohl die Aufmerksamkeit der Aerzte, da man sich ihrer in den Colonien wohl statt Prunus Laurocerasus bedienen könne. Sie wird folgen- dermassen unterschieden: foliis e basi rotundata rarissime aculti- uscula ovato-vel oblongo -lanceolatis acuminatis integerrimis basi ad marginem biglandulosis glaberrimis supra lueidis, subtus griseo- virentibus nigro-punctatis; racemis asillaribus simplieibus, drupis ellipsoideis. Kawoyang Sund. — In silvis montanis Jav. oceident. In dem nicht ausgegebenen Cataloge des Pflanzengartens zu Buiten- zorg, welcher 1855 nicht gedruckt wurde, ist diese Art auch als Prunus yavanica T. & B. aufgeführt und das Zeichen eines gros-' sen Baumes hinzugesetzt. In Nr. I. theilt der Verf. seine neuen Untersuchungen über die Chry- sobalaneae mit, die hauptsächlich durch Korthals kürzlich veröffent- lichte, doeh 1839 gemachte Untersuchungen über diese Familie veran- lasst wurden. Blume ziebt seine frähere Gattung Eritelia( Maranthes Bl. Bijdr.) wieder ein und: bringt sie zu Parinarium, wobin auch seiner Meinung nach Lepidocarpa K rth. gehört. Er theilt diese Gattung Parinarium in folgende 4 Untergattungen: 1. Euparinarium ( Pari- nari Aubl., Dugortia Seop., Petrocarya Schreb., Balastium Desv.}tubo calycis parum elongato, altero latere subeurvato, laciniis limbi plus minus acutis. staminibus fertilibus hand numerosis. Hierhbin: Parinari campestre Iss.; als Typus, und ostindische: Parinari sumatranum Buth. (Petrocurya Jek. — Lepidocarpa ovalisKrth.); P.costatum Bl. ( Lepidocarpa Krth.) — P. Jacki- anum Bath. (Petrocarya ercelsa Jek.) — 1. Cyclandrophora, tubo calycis sat elongato apice altero latere subinflato, laciniis limbi inaequalibus, plus winus acutis, staminibus fertilibus 15 18. Hierhin P. sobrum Hskri. & wahrscheinlich P. glaberrimum Haskrl. — #11. Neocarya. tabo calyeis brevi, basi altero latere valde inflato sacciformi, lariniis calyeis obtusis, staminibus fertilibus 10 — 15. Hierher gehören zwei afrikanische Arten. — IV, Eritelia (Sarcostegia Benth.), tubo calyeis brevi parum latera- fiter inflato, Himbi haeiniis obtasis. staminibus fertilibus nume- (infinis ovatis) grosse serratis, ad costam subtus pubescentibus. — Rintjin Sund, In sylvis elatioribus Javae oceid. \ 256 rosissimis. — P. Maranthes B1. (Maranthes corymbosa Bl. Bijdr.) — P. Griffithianum Benth. (Maranth. multiflora Krtb.) — P. polyandrum Benth. eine afrikanische Art. — Die neuen Korthal- sischen Gattungen Angelesia& Diumenia zieht Blume zu Licania Aubl. und nennt sie Licania Angelesia Bl. & L. Diamenia Bl. Noch fügt Bl. die Bemerkung hinzu, dass mehr Verwandtschaft zwischen den Chrysobalanese und Amygdaleae bestünde, als man ge- wöhnlich annehme und dass sich diess durch die Anwesenbeit von eingedrückten Drüsen der Blätter bekunde, wie diess mehrere Py- geum-Arten zeigen. Von dieser Gattung sind Blume folgende bekannt: Pygeum zeylanicum Grtn. (P. acuminatum Colebr.); — P. arboreum Endl. (Polydontia Bl. Bijdr. Polysthorthia BI. Fi. Jav.); — P. parviflorum Teysm. & Binned.; — P. griseum BI., foliis e basi acuta oblongis v. elliptico-oblongis acnmi- natis supra glabris subtus griseo-virentibus & praesertim in nervis pu- berulis basique biglandulosis; racemis solitariis ramulisque junioribus tomentellis, ovariis villosiasculis — Kitangula Sund. Jav. — confusum B., foliis e basi rotandata rarius acutiuscula ovato-oblongis acuminatis supra glabris ad nervos subtus puberulis et basin versus biglandulosis, racemis solitariis, ramulisque junioribus sericeo-pube- ralis, övariis glabris. Java. — P. Wightianum Bi}. (Polydontis ceylanica Wght.) — P. Walkerii Bl. (Polydontia? Walkerü Woght.) — Wir hoffen bald im Stande zu sein, über neue dieser interessanten Blätter Bericht erstatien zu können, da schon 2 Jahre seit ihrem Erscheinen verflossen sind. A Anzeige. Empfehlenswerthe Werke für Botaniker, bei Ed. Kum- maer in Leipzig, welche durch alle Buchhandlungen zu beziehen sind: Rabenborst, L., Deutschlands Kryptogamen-Flora, od. Handbuch 2. Be- stimm. d. kryptogam. Gewächse Deutschlands, der Schweiz, d. Lombart- Venet. Königreichs und Istriens. 1. Bd. Pilze. 1844. 3 Thir. 10 Ngr- — —- derselben 2. Bd. 1. Abth. Lichenen. 1845. 25 Ngr. — — derselben 2. Bd. 2. Abth. Algen. 1846. 1 Thlr. 10 Ner. ; . Sen 2. Bd. 3. Abth. Leber-, Laubmoose u. Farren. 1848. 2 Thlr. — — Synonymenregister dazu. 1858. 25 N, — — Die Süsswasser-Diatomaceen. (Bacillarien), Für Freunde der Mikro- skopie. Mit 10 lithogr. Tafeln, Gr. 4. Cart. 1853. 2 Thlr. — — Flora der Ober- und Niederlausitz. ı. Ba. Phanerogamen. 1sgg. 2 Thh- 5 Ngr. 2. Bd. Kryptogamen 1840. 2 Thlr. 22ı/ı Negr. — - populär-praktische Botanik. 1843. 1 Thlr. 271/2 Ngr. Botanisches Centralblatt, herausgeg. von L, Rabenh orst. Jahrg- 1848. (sonst 2 Thlr. 20 Ngr.) herabges. Preis 1 Thlr. | Redaetaur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H. D emmier: #rr FLORA 8 17. Regensburg. 7. Mai. 1858. Anhalt: orıcınaL-AnBkANDLUNGeEn. Reinsch, über die Entstehung der Portpflanzungszellen von Bartramia pomiformis. Fischer-Ooster, Be- merkungen über die Croatischen Hieracien des Herrn Farkas-Vukotinovie, —— LITERATUR. Wirtgen, Rheinische Reise-Flora. Gray, Statistics of the Flora of the Northern United States, -— KLEINERE MiTTHBILUNGEN. Hass- karl, über einen Javanischen Pilz. — BERICHTIGUNGEN, —_ — Ueber die Entstehung der Fortpflanzungszellen (Sporen) von Bartramia jomiformis, von Ph. F. Reinsch, Stud. Phil. in Erlangen. - - nn (Hiezu die Steintafel NL) . “ Die Sporen der Laubmoose, welche im wahren Sinn unzählig. mal zertheilte Knospen der Urmutterknospe — des befruchteten Archegoniums — sind, werden gebildet in den äussersten Zell- schichten des apilen Theils des nach der Befruchtung im Wachs- tham weiter fortgeschrittenen Archegoniams, welches, indem es der Reife entgegengeht, im Innern einen Hohlraum bildet, welcher den apilen Theil — im späteren Verlauf die Columella — von dem peri- pherischen, der die Form eines Hobleylinders annimmt, trennt. Die- ser Hohlcylinder *) steht mit dem apilen Theil im ersten Stadium noch am Grande sowie am Scheitel desselben in Verbindung, im späte- ren Verlauf trennt sich dieser am Scheitel und die Columella steht aufrecht im innern Hohlraum der Kapsel. Bei fast allen beobachte- ten Laubmoosen **) ist zwischen dem apilen und dem peripherischen Theil ein hohler Raum, bei Bartramia pomiformis ist dieser Raum mit einem netzigen, aus cylindrischen und verästelten Zellen gebil- deten Zellgewebe erfüllt. Dieses Zeilgewebe scheint auch in den späteren Stadien der Entwicklung der Frucht, selbst wenn die Spo- ren bereits aus den Sporenmutterzellen herausgetreten sind, noch vorhanden zu sein, so dass wenn der apile Theil sich auch bereits mn . RR Die äussere Kapselwand der Bryologen. )W. Hofmeister, Vergl, Unters. Taf, XV. Fig. 1, 16; u, A. Flora 1858, 17. j mn 258 zur Columella umgewandelt hat, diese immer noch mit dem peri- pberischen Theil durch diese verästelten Zellen zusammenhängt. Die äusserste Schicht des apilen Theils der Frucht von Bartramia po- miformis wird zur Sporenschicht, indem jede Zelle derselben die Urmutterzelle mehrerer Sporen oder auch die Mutterzelle der Sporen- _ mutterzelle wird. Das Innere der Zellen dieser äussersten Zell- schicht ist mit einem schleimigen gallertigen Stoff erfüllt, welcher "Bei Durchschnitten durch die Frucht besonders nach Zusatz von Wasser hervorquillt, ähnlich dem schleimigen Inhalt halbreifer Ma- krosporen von Püularia. Dieser schleimige Inhalt, das Protoplasma, ist. der ‚bildangsfähige Stoff, das Cytoblastem, aus welchem die Spo- ren gestaltet werden. Jede der Zellen enthält fast immer einen ‚(oder selbst 'mehrere) mehr oder weniger deutlichen Kern, welcher aber durch die schleimige Beschaffenheit des Inhalts oft kaum zu erkennen ist. Die Urmutterzelle — die Zelle der äussersten Zell- lage .der Colamella — theilt sich durch Bildung einer Querwand in zwei Zellen. In dem schleimigen Inhalt — Protoplasma — die- ser secundären Zellen sind nach einiger Zeit molekuläre Bildungen entstanden, welche zulezt die ganze Zelle mit einem feinkörnigen Inhalt erfüllen. (Fig. 1.) Das nicht zu Molekülen verdichtete Pro- toplasma wird im Verlauf dieser intensiven Contraction verflüssigt. Ist die innere molekuläre Bildung so weit vor sich gegangen, 80 wird aus dem übriggebliebenen, zu Molekülen nicht verdichteten, nun verflüssigten Protoplasma ein Primordialschlauch gebildet, welcher sich um den verdichteten und nicht verdichteten Inhalt anlagert. Bald schreitet aber die Verdichtung des Inhaltes noch weiter fort, indem ' sich die Moleküle’ zusammenziehen und sich in einzelnen Haufen absondern, deren Umrisse deutlich zu erkennen und durch zwischen diesen zerstreute Körnchen eine nicht völlige Isolirung der einzel- nen Haufen möglich machen. Diese Körnerhaufen sind die primä- ren Asfänge der Sporen. Der Primordialschlauch ist in seiner Con solidirang fertgeschritten und hat nun die Eigenschaft der Zellmem- kran erlangt; der vom Primordielschlauch umschlossene Inhalt ist nun zur Zelle — Sporenmatterzelle — geworden, diese Zelle ist nUN für sich fertig gebildet *). Der Zusammenziehungen in Hanfen der *) Bei Durchschniten durch die Frucht sieht i enmutterzellen i# den verschiedensten Stadien der rn ae She im ibrem In- halt schon vollendet sind,“ sowie solche die noch in diesem Städinm zar Entwicklung sich befinden, frei und isolirt aus der secundären Urmauiter- zelle heraustreten Indess ist der Beginn der Selbstständigkeit der Se renmutterzelle erst dann eingetreten, wenn auch der Becundäre Primordat schlauch um die primären Sporenanlagen sich angelagert hat, „. s Moleküle der Sporenmufterzellep sind 3° oder. dr at ahar auch ge: schieht es, dass, nachdem sich bereits 3 Körnerhanfen ieplirt, ans den’ noch übrigen zwischen diesen zerstreuten Molekülen ‚sich ein vierter Haufe bildet. (Fi ig. 2.) Um die einzelnen Körnerhaufen er- zeugt sich aus dem übrigen in der Sporenmutterzelle noch vorhan- denen nun verflüssigten Protoplasına eine abermalige Hülle — ein secundärer Primordiaischlauch — welche als selbstständiges Gebild betrachtet werden muss, Bei Zusatz von Wasser older etwas Jod- lösung zeigt sich die Begrenzung nach innen scharf contourirt. (Fig. 3.) Die Bildung der Sporen in ihrer ersten Anlage ist nun vollendet, und die Spore geht von nun an der Reife entgegen. *) Die. ‚Spo- ren nehmen beträchtlich an Grösse zu, der Inhalt, die feinen Körn- chen, vermehrt sich und zugleich treten einzelne gefärbte Körnchen auf, welche allmählig an Anzahl zunehmen und zuletzt sind die sämmtlichen Körnchen nur gefärbte. Die Zellmembran der Sporen- mutterzelle dehnt sich dabei durch die Raumvergrösserung des In- halts der Zeile beträchtlich. Ist der Inhalt der Sporenmutterzelle in seiner Entwicklung so weit fortgeschritten, dass die ‚Sporen auf die ‚Zeilmembrah einen stärkeren Druck ausüben als diese ermög- licht, so wird eine Stelle derselben stärker ausgedehnt, und bauchig nach aussen getrieben. Endlich platzt diese Stelle ‚ringlörmig, nach aussen sich stülpend, und die Sporen freten eine nach der andern langsam aus. Die geborstene Stelle der Zellmembran schliesst sich nach diesem Vorgang wieder. Diese selbst fällt nicht zusam- men und behält ihre kugelförmige Gestalt, natürlich nur unter der Bedingung, dass, nach unmittelbarer Schliessung des Spaltes nach Austritt der Sporen, der innere Raum wieder erfüllt ist, entweder mit Luft oder mit Wasser. (Fig. 4.) Nach Austritt der Sporen aus der Sporenmutterzel!e gelangen diese in den bauchigen ‚Hohlraum zwischen dem centralen und dem peripherischen Theil der Theca, welcher mit den verästelten Zellen erfällt ist. Hier verweilen die Sporen so lange, der vollständigen Reifung entgegengehend, bis das abgeworfene Operculum, nachdem noch die Zähne .des. innern ‚Peri- stoms zu passiren sind, den Austritt derselben in die Natur gestattet. Der Momente der Bildung der Sporen von Bartramia pomifor- is, von der Theilung der.Urmutterzelle in secundäre, Zellen ‚au ge- " rechnet, sind also.6. 1. Verdichtung des Protoplasma der secundären Urmutterzelle ns Siehe W. Mofmeister, Vergl. Untersuch, über ‚die Spore bj ung v hascum „euspiäatm und Cumnosiomun pyrif6 ne Fat, kr. Fig. [5 22-30. Fig. 8. - . ee !. | Pr ‘ 266 zu molekulären Bildungen. Entstehung und Bildung des Primordial- schlauches aus dem übriggebliebenen nicht verdichteten verflüssigten Protoplasma. . (Individualisirung der secandären Urmutterzelle zur Sporenmut- terzelle.) 2. In sich Zusummenziehen der Moleküle zu einzelnen getrenn- ten Körnerhaufen. (Primäre Anlage der Sporen.) 2 3. Abermalige Primordialschlauchbildaung um die einzelnen Kör- nerhanfen. , “ (individualisirung der Sporenanlage zur Sporenzelle.) 4. Ällmäblige Dehnung der Zellmembran der Sporenmutterzelle ‚und inneres Wachsthum der Sporenzelle. Färbung des Inhalts der- selben. -. (Weiteres Stadium der Entwicklung der Sporenzelle.) 5. Austritt der Sporenzelle aus der Sporenmutterzelle. (individualisirung der tertiiren Urmutterzelle — der Sporenzel- len zur Spore.) 6. Völlige Reifung in dem apilen und dem peripherischen Theil der Theca. : (Austritt ia die Natur und Keimung.) Erklärung der Figuren auf Taf. IH. Fig. 1. Die Sporenmutterzelle, nachdem sich das Protoplasm® za molekulären Bildungen verdichtet. Fig. 2. Zosammenziehen der Moleküle- in einzelne Haufen (b. bb). Der Primordialschlauch (a) ist bereits gebildet. _ Fig. 3. Die von Primordialschläuchen umgebenen Sporenzellen in den Sporenmutterzellen. Big. 4. Anustritt der Sporen aus der Sporenmutterselle. ...Fig-5. Die nach dem Austritte der Sporen sich wiederum ‚schliessende Zeilmembran der Sporenmutterzelle: Fig. 6. Fertig gebildete Sporen. Bemerkungen über die Croatischen Hieracien desHrn. Fark as Vukotinovic, von €. v. Fischer-Ooster in Ben. Ich babe vor einigen Wochen eine Sammlung Croatischer Hie- racien von Herrn Ludw. Farkas-Vakotinovie erhalten, samm einer gedruckten Abhandlung — Hieracia Croatica ia seriem MA turalem disponita — von demselben Botaniker, Da ich mich IM x 261 mer mit Vorliebe mit den’ Hieracien beschäftigt babe, sowohl die Schriften von Fries und Grisebach darüber studirt babe, und selbst eine ziemlich reichhaltige Sammlung derseiben besitze, no: sei es mir erlaubt, einige Bemerkungen über die Monographie des - Hrn. Farkas-Vukotinovic und die derselben zum Belege die- nende’Sammlung von Hieracien zu machen. Zuerst was diese letztern anbetrifft, so sind sie gut getrocknet und. in instructiven Exemplaren, so dass jeder Sammler sie mit Vergnügen seinem Herharium einreihen wird; weniger wird es ihn . freuen, dass er zu dem bereits in’s Unendliche angewachsenen ‘ Synonymenregister dieses formenreichen Geschlechtes nun noch alle die neuen Namen von Herrn Farkas-Vukotinovic beizufü- gen hat. ‚ Der Autor versucht die Hieracien in einer natürlichen Reihen- folge aufzuzählen, indem er die nahe verwandten als Formen unter 11 Hauptabtheilungen bringt, die er Species nennt und denen er fast durchweg neue Namen gibt. Was er aber Formen nennt, ent- spricht. dem. bisherigen Speciesbegriff in der Hieraciologie; und auch. diesen gibt er durchwegs neue :Namen,, indem er die be- kannten zum Theil allgemein angenommenen als Synonyme an- führt. — Er behandelt überhaupt seine Formen ganz so wie man sonst die Species behandelt, d. h. er gibt jeder eine weitläufige Be- schreibung und Synonymenregister. — Wenn der Autor, anstatt über- all neue Namen zu schaffen, die bereits allgemein angenommenen und von ihm selbst angeführten vorangestellt, und nur wirklich neuen Formen (oder Arten) neue Namen beigelegt hätte, so müsste man seine Arbeit als eine sehr verdienstliche betrachten; jetzt wird er aber den Verdruss erleben, diese zahlreiehen neuen Namen meistentheils in die Rumpelkammer der Synonymie verwiesen zu sehen. Ich werde hier nachfolgend die Arten und Formen von Herra Farkas-Vukotinovic kurz aufzählen und die ältern bekannten Namen beifügen, damit ein jeder selbst ein Urtheil über diese Mo- nographie fällen kann. 1. Species. — Hieracia monocephala. 1. H. canım = H, Pilosella L. « vulgare Ko.ch Syn. 2. H. leucocephalum. — Unterscheidet sich vom vorigen nur durch einige Borsten, die sich auf der sonst kahlen Oberfläche der Blätter befinden. Wenn der Autor H. Peleterianum und pilosellee- forme Hoppe als Synonyme | setzt, so ist er vollkommen ‚im Iribam, — _ on p 7) 2. Species, — H. dieranocaulia. - 3. H. dicränocaule. Der Anter gibt als Synonym H. bifurcum Fries MB. — Mir scheint eher H. stoloniflorum Waldst. sis Synonym hieher za gebören, denn H. bifurcum MB. hat viel klei- nere Blüthenköpfchen. 3. Species. H. pedunculigera. , &. H. eittatopelalum. Der Autor führt als Synonym H. bra- chintum Bert., Fries an. — Koch führt H. drachialum Bert. water H. Bifurcum MB. auf; die vorliegenden Exemplare entspre- ehen- zum Theil ganz dem H. bifurcum der Gegend von Strassburg -— sh Thiel kalten Formen von H. Pilosella. :8. M. späthwlaefolium. Auch nur eine ge drungenere, stumpf und kursblättrige Form von H. Pilosella, wie voriges eine langblätt- ne — — - ’ 6. H. pycnocephalum = H. Auricula Linn. = 7. H. wollicaule — H. stoloniflorum W.u.K. (nicht verschie- den von Nr. 8.) " . 8. H. tephrocephalum. Der Autor führt H. auriculaefelium Tausch als Syn. an. — Koch eitirt diese Art unter A. bifurcum MB. — Auch ich finde die beiliegenden Pflanzen ‚davon nieht ver- schleden == Nr. 4. 9. H. albopedicellatum. Unterscheidet sich von voriger Form nur dutch etwas mehligere Pedicellen. — H. bifurcum MB. Koch. j 4. Species. H. mierocephala. 10. H. tongicaule <= H. praealtum Vill. 11. H. erythrophylium 18. H. astolonum H. püoselloides Vill. 13. H. wanthophyllum — H. pratense Tausch. y 5. Species. H. platiyphyllopoda. “14 H. melanodenum — H. murorum L. "15: H. mueescons — idem. (non H. pilosum Fröhl. 16. H, scötopkilium == niebt heintärmigen Blättern. 17. H. sphaerophylum. Nach dem Antor ist es H; murorul) apiculatum Schultz Bip. — Nach der beiliegenden Abbildung ist es H. murorum I. var. foliig cordato"rotundatis obtusissimis. 18. H. macrocephalum. Der Autor sagt: videtur ad H. caesiuM Fries pertinere. Unterscheidet sich von H. murorum durch die grönnern Ahthodien und den armblüthigen Stengel — H. incisum oppe. 19. H. pallens. Der ‘Autor gibt als Synonym H. palleree® H. snurorum L., eine Form mit evale® WK. Schleich, Gaud. Eröhl. ‚Koch; welchge; wir richtig scheint. 20. H. lepiocephalum,-eine. Fogm von Hi; „murorwn L. mit weissbehaarten ovalen Blättern, und sehr ausgehreiteter Rispe mit : gekrümmten Pedicellen. 21. H. cladophorum, Der Autor gibt als ‚Synonym H. Loche: nalii Gmel.an. — Es unterscheidet sich von dem vorigen nur; durch die mehr zugespitzten Blätter, und gehört näher zu H. murorum als zu H, vulyalum, wozu Koch H. Lachenalii rechnet. 22. H. sparsifolium = vulgalum Fries, Koch. 23. H. eriophylium — H. lanatum Waldst. et Kit. = H. Walisteinii Tausch (Griseb.) 6. Species. H. brachicaule, . 34. H. brachicaule. Dieser Art, die nur in einer Abbildung vor- handen ist, setzt der Autor als Synonym bei: H. ialicum Fries und H, primulaefolium Viv. — Ich kenne sie nicht. .7. Species. H. crinifera. 25. H. eriniferum = H. sun Linn. „eırerzin.n 8 Species, H. angustiifolia. un. 26. He nolischloron — H. glaucum All _ 9, Species, H. leucopappa. en _ (Fehlen in der Sammlang, daher ich mir kein Urtheil d darüber erlaube.) 27. H. aphyllocaule — H. praemorsum L. —= Crepis prae- morsa Tausch, Koch. 38. H. ambiygophyllum — H. eroaticum WK. — H. molle Jacg., H. Sternbergü Schrad,, ovatum Willd. — Ürepis succi- saefolia v. mollis Tausch. . 29, H. amplezicaule — ist nicht H. amplezicaule Linne, sondern dessen H. paludosum. 10. Species. H. basiphylia. 30. H. corymbuliferum. Der Autor sagt: Videtur omnino ad H. racemosum W.K. pertinere, sed minime convenit descriptioni. — Ich kann es von H. Iycopifolium Gmel, nicht unterscheiden. — Die Varietäten hingegen gehören eher zu H. syivestre Tansch (boreale Fries.). 31. H. oppositifolium, Die vorliegenden Pflanzen scheinen mir eher monstrose oder verkümmerte Exemplare von H. boreale zu sein, als eine gute Art zu bilden. 32. H. brachyphyliym. Der Autor sagt von ihr: medium vide- fur quodammodo esse inter H. racemosum congestum Fries st H. drevifolium Tausch. — Auch dieses scheint mir ejipe Are » kurzbläftrige F\ prm von. H. borealg zu sein. - a 11. Species. Hieracia aphyllopoda. 33. H. umbelliforme — H. umbellatum Linn. _ 34. H. reticulatifolium. Nach dem Autor ist es synonym mit H. drevifolium Tausch und H. Lorteliae Balb. — Da es in der Sammlarg’ fehlt, so kann ich nichts darüber sagen. 835. H. chenocaule. Nach dem Autor ist es H. Sabaudum L. Grisek; und H. lsctucaceum Fröhl, — Es ist jedenfalls eine durch breit evale; rundliche nicht herzförmige Blätter, die dicht am den Stengel stehen, ausgezeichnete Form, die ich früher nicht kannte, änd nicht für H, Sabaudum L. halte. Die Varietät lancifolum möchte ich, eher zu folgendem ziehen. 36. H. trachycaülon.. Auch dieses ist zum Theil mit vorigem nahe. verschwistert, zum Theil nähert es sich mehr dem sylvesire Tausch, Der Autor gibt als Synonyme: H. Sabaudum Smith, Gaud., Ledeb., A. sylvaticum Wahlb,, sylvesire Tausch, H. boreale Fries, latifolium Fröhl., lZaevigatum Willd. Was ich bei dieser Eintheilang in 11 Species am meisten zu tadeln habe, ist die Trennung von Spec. 2 und 3, die nicht in der Natur liegt; ferner die Vereinigung unter Nr. 9 (Hieracia leuco- poppa) von drei Arten, die bisher noch Niemand mit einander ver- wechselt hat, und die wohl mit Recht von den eigentlichen Hiera: cien getrennt worden sind. Literatur Ph. Wirtgen, Rheinische Reise-Flora, Kurze Uebersicht und Charakteristik aller in dem Stromgebiete des Rheines, ‘mit Ausnahme des alpinen Theils, vorkommenden Gefäss- 5 "pnzen.. Coblenz, J. Hölscher 1857. 16° pag- xXWV, und 178. ‚Schon die zweite Flora des Rheines ist es, welche uns hier vorliegf, von dem Nefssigen Verfasser, der ja schon längst den Le- sern unserer Zeitschrift ala tüchtiger Kenner der deutschen Flora bekannt ist; im Frühjahre gab er die „Flora der preussischen Rbeib- provinz“ aus, die von dem naturbistorischen Verein der Rheinlande und Westphalens an seine Mitglieder vertheilt wurde, and ‚schon ist diese Flora, welche das ganze Rheingebiet befasst von dem Bodense® bie zur Nordsee, erschienen, als dankenswerthe Weihnachtsgabe, die jedem Pflanzenfreunde dieser schönen Gegend um so willkemme- ner sein wird, als das kleine Format des Büchelchens dieses recht eigentlich zu einem Taschenbuche auf Escursionen: mücht und gestat- tet, so fast an Ort und Stelle die Unterschiede zweier. oder mehrerer - nahe verwandter Arten zu erkennen, deren charakteristische Kenn. zeichen ja doch nicht alle stets im Kopfe sein können. Wir ‚wolle. len hier nicht auf eine specielle Beurtheilung des Inhaltes bei. der Floren eingehen; es sei uns aber gestattet im Allgemeinen die Einrichtung und den Inhalt des kleinen aber reichhaltigen Büchleins zu besprechen und daran einige Bemerkungen zu knüpfen, die darch eine Vergleichung beider Floren desselben Verfassers hervorgerufen werden. Das Werkchen zerfällt in 2: Hauptabtheilungen, denen eine dritte kürzere (24 Seiten lange) vorangeht, die‘ eine „analytische Uebersicht der zur rhein. Flora gehörigen Familien‘ befasst; von diesen beiden’Abtheilungen ist dieerste grössere dem beschreibenden Theile gewidmet, in der 2. kürzeren werden die Standorte der einzel- nen aufgezählten Arten angegeben und dabei hier und da kleine Zusätze und Verbesserungen za der ersten Abtheilang gemacht Die ganze Flora ist nach dem natürlichen System (De Candolle’s) geordnet und befasst ‘180. Familien der Gefösspflanzen mit Einschluss der betref- fonden Kfyptogamen, wovon die „analyt. Uebersicht“ in den er- ; sten 24 pag. geliefert wird. Wir finden in der „Flora der preuss, Rheinprovinz‘“‘ nur 125 Familien aufgezählt, es sind deren also hier 5 mehr; doch ist das nur scheinbar, da die 3 Hydrocaryeen und Ulmaceen in der Flora, erstere mit den Lytbrarieen und letztere mit den Urtieaceen verbunden sind, so dass nur 3 Familien hier in der Rh. Fl. hinzugekommen sind, nämlich Tamariscineae, Elaeagneae und Celtideae. Einige andere Familien sind in der Rh, Fl. anders benannt als in der Fiora. In der analytischen Uebersicht wird bei jeder Familie auf die pag. des ersten beschreibenden Theiles hinge- wiesen, eine Vorsicht, die um so zweckmässiger ist, da bei der Numerirung der Familien in dieser Abtheilung eine schreckliche Confasion herrscht und selbige keineswegs mit der gleichen Fa- milie in der Uebersicht und bei den Standorten übereinstimmt. Die analytische Uebersicht stimmt übrigens ganz in beiden Floren mit einander überein. Zu dem beschreibenden Theile übergebend fin- den wir in der Rh. Fl. zunächst bei den einzelnen Familien erst eine analytische Uebersicht der Gattungen ganz wie sie in der Fi. vorhanden ist, mit Hinzufügung natürlich derjenigen Gattungen, welche bier mehr als in der Fi. sich. vorfinden; die Rh, Fi. enthält deren nämlich 684 gegen 596 der Fi., also 88 mehr, doch sind diese nicht alle. nen hinzugekommene Arten, sondern manche Gatiungen sind bier in der Rh, Fl. getheilt, die in der Fl. noch vereinigt aind, s.B. > ° Ei % A 266 Batrachium, Ranunculus und Ficaria etc. Bei den Gattungen sind die deutschen Benennungen hinzugefügt; ausführlichere Gattungs- charsktere sind als für eine Reise-Flora nicht nöthig weggelassen . und ist dieselbe Weise der Behandlung auch bei den Arten einge- führt, die ganz mit der gleichen der analytischen Uebersicht derselben in der Fl. übereinstimmt. Die kurzen, oft sehr kurzen diagnostischen Besehreibungen sind durch eine strenge Methode der Abkürzung der ‚Worte scheinbar noch kürzer ausgefallen und lässt sich wohl von dem praktischen Blicke des Verfassers annehmen, dass er überall nur das’ wirklich Nothwendige zur Erkennung der Arten niederge- ‚schrieben hat. Auffallen muss es allerdings, dass dieselben Arten in beiden Floren ganz verschieden charakterisirt werden und weist diess auf fortwährendes Streben des Verfassers nach immer grösserer praktischer Brauchbarkeit des Büchleins hin. Als einen Beweis des Gesagten möge hier Eynanchum Vincetowicum und Ü&.lazum folgen, welche. ia den‘ beiden Floren sehr verschieden dargestellt werden. C. Vincetowicum R.Br. Rhein.-Flora St. aufrecht, nach oben windend; St 1—3'h., oftetwas windend; | Nebenkrone (Kranz) bis auf! Bl. gegenst., herzeifg. od. längl.- | Jappig, mit dicken genüherten Lap- eifg. zugespitzt; Blüthen in gestiel- pen, die sich in eine sehmälere ten Dolden. Bikr. gelblich weiss. | Membran nach unten fortsetzen. rn C. larum Brtl, i St. oberwärts windend. Blü- , St. aufrecht; Nehenkrene bis tenstielchen der nicht selten ge- | auf die Mitte 5-lappig mit dün- ‚Sheilten Dolden kaum länger als | nen entfernten Lappen, die sieh in der -gemeinachaftliche Bistiel. einer breiten durchscheinender ga Ze Membran nach unten fortseiseP. FUDE Zaht der in der Rh. Fi, aufgezählten Arten beläuft sich wuf 2495, Zonen noch einige im Theile der Standorte nachträglich gemeldete. kinzugefügt ind; in der Fl. sind nur 1507 Arten oe "geführt d. h. init Zahlen angegeben; demgemäss wäre der Unter sersehied zwischen beiden -Fioren ein Mehr von 946 Arten zu Gus® ten der Rh. Fl.; doch ist diese Zahl ansehnlich dureh folgende Be- trachtungen zu vermindern: Erstlich hat der Verfasser manch a a ie eieht mit der Zeit auch in Gebiete der Rheinprovinz an finden aufgeführt, wie diess #- B. i dem oben gegebenen Beispiele der beiden Cyuanchen der Fall id. Zweitens aber und vielleicht bäufiger kommt es vor, ‚dass in dei Reise-Flora, ‘ Ä 267° Rh. Fl, als Arten Pflanzen anfgezählt sind, die’ in der andern Fl. nur als Abarten und Bastardformen vermeldet stehen. Allerdings ist hierbei die Absicht des Verfassers, möglichst auch auf diese For- men, denen er ein besonderes Studium geweiht, zu lenken, nur lobenswerth zu erkennen; dennoch hätten wir gewünscht, dass zwi- schen den beiden im Zeitraum desselben Jahres herausgegebenen Floren etwas mehr Harmonie der Ansichten geherrscht hätte, Was soll namentlich der Anfänger der scientia amabilis davon halten, wenn er in der Fl. den Verfasser sagen sieht, dass er zwischen dieser und jener Pflanze verschiedener Autoren so wenig Unterschied bemerke, dass er sie nicht zu unterscheiden wisse, und dieselben beiden Pflan- zen als scharfgetrennte Arten in der Rh. Fi. wiederfindet. Diess ist ein nicht gerade selten vorkommender Fall, Eine ähnliche Inconse- quenz vergassen wir oben bei der analytischen Uebersicht zu rügen, nämlich, dass Familien, die in der Fi, (p. 405) ausdrücklich zu den Apetalen gesetzt werden mit der besondern Anmerkung: ‚wenn man auch den Anfänger berücksichtigen will, so ist es unmöglich die Fanitiien 9f—93 unserer Flora zu den Polypetalen za stellen“ —' dass diese Familien ohne irgend welche Bemerkung nur diesen ‘Piatz in der Rh, Fl. einnehmen. Man kann doch in einem Jahre seine Ansichten so sehr nicht ändern! Es scheint hier viel eher zu verantworten gewesen zu sein, wenn der Verfasser die ganze Ab- theilung der Apetalae fallen gelassen und die dahin gehörigen Fa- milien unter die Dialypetalae eingeordnet bätte!. — Es muss hier noch eines kleinen Mangels Erwähnung gethan werden; nämlich ‚dass meistentbeils vergessen ist den kurzen Beschreibungen beiza- fügen, ob die Pflaaze O, ©, %, b oder hist; der Verfasser hat’diese Angaben einzelne Male hinzugefügt, doch meist zu bemerken verges- sen. Die zweite Abtheilung enthält die zu denselben Nummern der Arten gehörigen Standorte, zugleich mit der Blüthezeit; es ist hier dankead anzuerkennen, dass auch der geognostische Gesichtspunkt, nebst dem der allgemeinen Höhenangabe, gut berücksichtigt ist; es . geht aus diesem Theile hervor, dass im Werkchen überhaupt auch eine Menge caltivirter Gewächse, die sich selbst in Anlagen, Allten ete. finden, mit aufgenommen sind, wodurch freilich die allgemeine Zahl der hier enthaltenen Arten vergrössert erscheint, ohne dass diese _ Zahl als die der wirklich der Flora angehörigen Pflanzen zu be- trachten ist. — Es bleibt nur nech übrig, die äussere Erscheinung = des vorliegenden Werkehens za besprechen. Das kleine Bändches; das mit vollem Rechte, wie wir oben schon bemerkten, ein Taschöh- buch genannt werden kann, macht in seiner grünen gohiret 268 Hülle keinen üblen Eindruck; der Druck ist der Natur der Sache nach sehr klein, doch deutlich; das Papier zwar weiss, doch zu dünn, so dass der Druck der Gegenseite meist durchscheint, was das Papier überhaupt dunkler erscheinen lässt, aber auch das Lesen der kleinen Buchstaben erschwert. Die Correctur möchte bier und da sorgfältiger gewesen sein, was sich jedoch noch weiterhin beim speciellen Gebrauche des Büchleins herausstellen wird. Ob es ein Druck- oder ein Schreibfehler sein soll, dass das holländische Wort „Bovendien‘ als Hauptwort und zwar als Namen eines Orts darge- stellt ist, wollen wir hier nicht näher beurtheilen; es heisst näm- lich in der HH, Abtbeilung p. 127 (und mehreren andern Stellen) „1834 Salix Seringeana Gaud. Ufer: Walcheren und Bovendien in Hol- land,‘ soll. heissen: Walcheren und „ausserdem“ in Holland. — Wir schliessen diese Bemerkungen mit dem Wunsche, dass das Büchlein recht bald in Vieler Hände sein und beim kommenden Frühjahre viel- fältig benutzt und erprobt werden möge, damit dadarch noch manche bisber übersehenen Standorte seltener Pflanzen ans Licht gezogen werden, die meist aus Mangel eines Werkes, welches an Ort und Stelle an die wesentlichsten Punkte des Unterschiedes erinnert, übersehen worden sind und noch oft übersehen werden. Möge auf diese Weise sowohl die Wissenschaft als der fleissige Verfasser Gewinn davon tragen, der durch häufigen Gebrauch des Büchleins beiden gewiss nicht entgehen kann. ä Asa Gray, Statistics of the Flora of the Northern Uni- ted States. (Statistik der Flora der nörlichen V.-St.) Aus dem amerikanischen Journal für Wissenschaft und Kunst. XXI. Ser. II. Sptb. 1856, 82 pag. 30. Der Verf. der Botany of the Northern U. St., welche kürzlich (1856) in der 2ten Ausgabe erschienen ist, folgt hier der Aufforde- rang eines geachteten Correspondenten und stellt die Elemente der Flora, womit er sich so fleissig beschäftigt hat, zusammen. Die gant® Abhandlung ist höchst belangreich und verdiente wohl übersetzt in weitere Kreise verbreitet zu werden, zumal dabei_manche Irrthümer: welche sich auf frühere ungenaue Kenntniss dieser Flora stütsten, und selbst in das neuere gediegene Werk von A, De Ca ndolle übergegangen sind, aufgedeckt und widerlegt sind, Wir können dem Verf. hier nur in den Hauptzügen folgen, um die Freunde der Botanik und besonders der geographischen Botanik auf diese Blätter aufmerksam zu machen, 3 260 Zuerst wird das besprochene &ebiet näher umschrieben und mitgetheilt, dass es ausser den eigentlichen nördlichen Staaten auch noch Virginien und Kentucky befasse, und, sich 'westwärts bis zum Mississippi erstrecke, als südlichste Grenze ist 36!/.° NBr. ‚ange- nommen, weil diese Linie besser mit der natürlichen Vertheilang der Vegetation des kalten und warmen Klimas übereinstimmt. Nur wenig charakteristische südliche Pflanzen steigen in den Norden hinauf und das auch nur an der Küste des niedrigen südöstlichen Ecks von Virginien, Die Einfachheit der hier besprochenen Flora als eine rein- nördlich gemässigte hat sie hauptsächlich dem Umstande zu danken, dass sie in derselben keine hohen Berge oder weit ausgestrecktes Hochland besitzt, namentlich in den nördlichen Theilen des Gebietes; es ist wohl eine alpine Region vorhanden, doch ist sie nur auf wenige isolirte Bergspitzen beschränkt im nördlichen N,-England und New- York, auf die Weissen Berge in N.-Hampshire, wo diese Region bei 7 Qu.-Meilen, etwas mehr als 1 Qu.-Meile in Main, am Berge Katahdie, und nur einige Spuren der alpinen Flora finden sich in den Green Mountains j und den Adirondack-Bergem. — Nach der Flora Europa's glaubt der Verf., dass es. ‚keinemördliche gemässigte Flora von gleicher Ausdehnung gibt, oder überhaupt keine Flora von einiger Ausdehnung, die so gut bekannt ist, sis die der nördlichen Vereinigten Staaten, wenigstens was die Phanerogamen und höhern Kryptogamen- anbetriffi. Der Verfasser lässt hier eine Tabelle folgen, auf welcher nach Familien geordnet an- gegeben ist, wie viele Gattungen und Arten jede derselben enthält, und wie viele davon als eingeführt oder wirklich als einheimisch zu betrachten sind. Wir lassen hier die Hauptresultate folgen : ü Einheim Zahl Gattun- Einge- |Zahl der| Einheimi-! Arten, der | Einheimi-| führte | Arten her | die, auch Gattun- hen uhrte . sche | jnEuropa gen. | Arten. Arten. |überhaupt) Arten, vorkom. icotyledoneae 622 522 223 1713 1490 180 Monocotyledon, 172 159 37 638 601 141 Phanerogamae 794 681 260 2351 2091 321 Acrogeneae 25 25 .- 75 75 35 Anophyta 118 118 _ 502 502 “320 Diese Cryptog. | 143 143 — 577 577 355 Phan. u. d, Crpt, 937 824 260 2928 2668 ers L Da bier nur die höhern Kryptogamen berücksichtigt ‚sind, se kann keine numerische Vergleichung zwischen Kryptogamen und . Phanerogamen durch diese Zahlen begründet werden and hat der Ve fasser hehufs Anstellung von Vergleiehön mit andern Ländera' und 270 der Familien unter sich sofort die 260 eingeführten Arten ausge- strichen. Das Verhältniss der Dicotyledonen zu den Monocotyle- donen ist wie 21/,: 1. Nach ihrem Artenreichtbum sind folgende Familien obenanzusetzen: Compositae ("/s Phanerog.) mit 273 Arten; Cyperaceae (/ı0 Phan.) mit 213, Gramineae (!/,s) mit 162, Legumi- nosae (!/,.)mit 91, Rosaceae ("/25) mit 71, Ericaceae mit 62, Serophu- lariaceae mit 54, Orchidaceae mit 51, Ranunculaceae mit 49, Labia- tae mit 49, Cruciferae mit 46 und Umbelliferae mit 137 Arten. Nur 46 der 132 Familien dieser Flora haben 10 oder mehr einheimische Arten, 63 haben von 2—9 Arten und 23 sind nur durch 1 Art reprä- sentirt. Im Durchschnitt hat jede Familie 15.00 Arten aufzuwei- sen. Betrachtet man die 9 erstgenannten Familien, so enthalten sie 1025’ Arteü, 19 weniger als die Hälft& aller Arten der Flora; fach A. DöCandolle soll von jeder ziemlich genau bekannten Flora ‚ der gemässigten Zone die Hälfte der Arten durch 8—9 der grössten Familien repräsentirt werden. Wenn man aber die Namen der oben angeführten Familien vergleicht mit den 10 Familiennamen, welehe nach A. De Candolle in den gemässigten Zonen der nördlichen Hemisphäre prädominiren sollen, nämlich: Compositae, Gramineae, Cyperaceae, Leguminosae, Cruciferae, Umbelliferae, Caryophylleae, und obgleich weniger entschieden Laßiatae, Rosaceae und Serophularia- teae, so zeigt sich hier ein ganz anderes Resultat, das vorzüglich durch den grossen Reichthum dieser Flora an Cyperaceae hervorge- rüfen ‘wird, so wie durch die Armuth derselben an Üruciferae, Um- beiliferae, Caryophylleae und Labiatae. — Als dieser Flora fehlend werden folgende europäische Familien angegeben: Resedacene, Fran- keniaceae, Tamariseineae, Zygophyllaceae, Dipsaceae, Globulariacere und Butomacese , — alles sehr kleine Familien. Dagegen ist von . den 132 Familien keine dem Gebiete eigenthümlich und nur zwel anf die Verein.-Staaten beschränktt, nämlich: Limnanthacese und Gala- eineae. Amerika eigenthümlich sind: Sarraceniacene, Limnanthacea®, Lonsacene, Cactacene, Galacineae, Hydropbyliaceae u. Bromeliaceae. Dann ‚werden 19 Familien der Flora aufgezählt, die nicht in Europa vorkommen, wovon einige 3-4 jedoch Repräsentanten in West- Nordamerika, haben, während alle mit einer einzigen Ausnahme Repräsentanten in Japan, China oder den Himalayagebirgen haben, wedurch eine interessante ‚Analogie in der Vegetation der Ostseiten beider continentalen Massen hervortritt. Die Flora der nördl. Verein. Staaten hat 26 Familien, die in Europa nicht vorkommen, welche auffallender Weise alle den Charakter von Familien warmer oder subtropischer Gegenden zeigen, wo diese Familien anch haupl I sächlich ihre Entwicklung erreichen. Doch dominiren diene aunser- 'europäischen Familien nicht, auch: verändern sie keineswegs den allgemeinen europäischen Habitus der Vegetation, da sie elle nur durch wenig Arten vertreten sind, denn alle diese 26 Familien zälı- len nar 64 Arten eder.3°%/, der ganzen Zahl der Phanerogamen. Im Durchsehnitt kommen auf jede Gattung 3 Arten. Carex ist die grösste Gattung mit 132 Arten. Die Hältte der Gattungen ist naar durch eine Art vertreten und davon sind 92, die nur 1 Art überhaupt hesitsen. Die Zahl der Gattungen dieser Fiora, welche keine einheimische Be- präsentanten in Europa haben, beläuft sich auf 353 oder 12 über die Hälfte, ‚und diese gehören zu 95 Familien. Nun folgt eine sehr ausführliche Tabelle, in welcher die Gattungen der Nördl. Amerik, Flora aufgezählt werden, welche nicht in Europa vorkommen und auch hier sind wieder diejenigen angegeben, die im W. der Verei- nigten Staaten und der Ost-Küste der östlichen Hemisphäre ebenfalls gefunden werden, wonach 87 der 353 ausserearop. Gattungen oder 24°/, aueh im: Westen und 101..oder ‚28°, in dem östlichen gemäs- sigten: Asien vorkommen; ea bleiben 194 Gattungen, die weder in Europa, necb. im Westen von:N„Amerika, noch im Osten von Asiens gemässigten Gegenden zu finden sind; von diegen gehören 3 anch zu der gemässigten Gegend von West-Asien und 73 ‚ziehen sich über die südlichen Grenzen des Gebietes, so dass diesen nur noch 120 eigenthümliche verbleiben. In ähnlicher Weise, wie bis dahin die Gattungen, werden nun auch in ausführlichen Tabellen die Arten behandelt. Dann führt der Verf. noch 35 Arten als der alpinen Region dieser Flora eigenthümlich an, wovon jedoch nur 2 blos in Nord-Amerika gefunden werden, während alle übrigen auch Europa angehören. Zum Schlusse werden noch die Namen .der 71 Arten (37 Dieotyledonen und 34.Monocot.) mitgetheilt, die, soweit die Er- fahrung bis jetzt reicht, ganz und gar nur innnerhalb der Grenzen der hier besprochenen Flora zu Hause sind. ä Kleinere Mittheilungen. Bei Gelegenheit, dass ich im Juli 1855 am Abhange (des 6 nung Malabar nach einem Terrain aus sah, wo der zweite Garten für die Caltar der Chinabäume angelegt werden solite, fand ich etwa 4000‘ hoch im: Schatten der feuchten Wälder, welche,ich zu darchstreifen hatte, einen Pilz, den ich dort aus Mangel von bots-. Dischen Werken and namentlich solsher über-das Pilzreich, — gie 272 Nees diese wunderliche Abtheilung des Pflanzenreiches früher einmal nannte — nicht zu bestimmen vermochte, und die ich daher an Ort und Stelle beschrieb, um bei der Flüchtigkeit der Substanz doch das Bild desselben in mir wach zu erhalten. Bei Vergleichung dieser Beschreibung mit dem System der Pilze von Nees Tab, 24 I. pag. 14. möchte ich unmaassgeblich den gefundenen Pilz für eine Ascröe halten, doch trägt derselbe mehr als die doppelte Zahl der gabelspaltigen Laeinien, Ich erlaube mir, Ihnen hiermit die im Walde angefertigte Beschreibung mitzutheilen, hoflend , dass sie deutlich genug sein wird, um danach die Art zu bestimmen, was ich natürlich denen überlassen muss, die mit diesem Zweige der Botanik genauer vertraut sind, als ich. Herba nocturna fugax carnosa fungosa, primo subglobosa, dia- metro 0.04 (4 centimetr.), alba, fibrillis paucis albidis solo aflixa eique semiimmersa; stratam externam (involucrum) albidam intas gelatinoso-carnosum, basin versus paullo attenuatam et irre: gulariter snlcatum, vertice planiusculum, dein lateraliter rampens, stratum internum florem simulans emittens; stratum internum (corpus fungi) carnosum laete carneo-cinnabarinam, leviter corrugatum, Iacunosum, infundibuliforme, fere hypocraterimorpbum basin versus oblique attenuatum, dein explanatum subcampanulatum, margine profunde 11-lobum, ad fauces diametro 0.05, ibique annulo eris- „Pato (hymenio) fere puniceo et gelatina glutinosa, sporidia conti- nenti, obtecto, 0.013 lato, praeditum; lobi ad basin 0,013 lati, ple- rumque ad medium aut ultra bifidi aut bipartiti; laciniae tereii subuliformes 0.04 longae, ibique hinc inde irregulariter cum una vicina sua commatae. — Nomen sundense est Supa, aliis fungis pariter commune. Noch möchte ich diesen Zeilen die Frage anschliessen, ob Ricci Nalans auch in tropischen Gegenden gefunden ist? Ich fand eine ihr — soweit ich ohne Beschreibung, deren ich auf Java entbehrte, sehen konnte, — tänschend ähnliche, die ich auch theilweise ein gelegt mit einigen Exemplaren einer Nitella Herrn Prof. A. Braus von Java einsandte, Es ist mir jedoch noch keine Antwort darauf zu Theil geworden, wofür dieselbe zu halten? J.K. Hasskarl. ” Berichtigungen. Flora 1858, Nro, 8. S. 115, 2. 5v ocauleof n R in u. statt Stereocauleas l. ‚Stere : „gl „ 2%4v.o. , voluimus I.-valuimus. _» » „38. .„ 2v.u , Herren}. 4. j ” ” » 29187. „Vvu » Prof. 1, Referenten, 29 »»» 9» „i2vuw , 11081. 2208. il EA sn, 18% „2Ov.n, 1802 1. 1832. Redaeteur und Verl gerı Dr. Fürnrohr "Druck von P. Neuhanen, _ FLORA. N 18. ” Regensburg. 14. Mai. 18538. Inhalt: OrıcınaL-AsuanpLung. Lorenz, allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im prä- alpinen Hügellande Salzburg’s. (Fortsetzung.) — Literatur. Martius, Ver- such einer Monographie der Sennesblätter. — Prrsonan-Norızen. Reisende. Ehrenbezeigungen. Allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im präalpinen Hügellande .Salzburg's. Von Prof. Dr. J. R. Lorenz. s (Fortsetzung.) Uebergänge der verschiedenen Unterformen und Typen in einander. Nachdem nun die physikalisehen und chemischen Bedingungen, von denen die hauptsächlichsten Moorformen abhängen, erörtert sind, mögen die beobachteten Uebergänge mit Rücksicht auf ihre nachweisbaren Ursachen in Betrachtung gezogen werden. a. Hochmoor wurde nirgends in eine andere Moorform über- gehend gefunden, sondern umgekehrt boten immer nur andere Ty- pen die Beispiele von Uebergaug in Hochmoor. Wo die gebräunten Torfwässer vom Rande eines Hochmoores über eine andere Vege- tation abtraufen, überzieht sich diese gewöhnlich mit langstämmigen ausserordentlich nassen Sphugneten (8. capillifolium und S. cym. bifolium), zwischen welchen allmählig einzelne Glieder der Hoch- moor-Flora, besonders Scheuchzeria palustris, Rhynchospora alba, Molinia coerulea, Carex umpullacea, Vaccinium Ozxycoccos, An- dromeda polifolia u a. auftauchen, so dass sich der Typus auch über den jeweiligen Rand ausdehnt. Diess findet jedoch nur bei auffallend wenigen Hochwooren statt. und ich habe nirgends einen vollständigen Uebergang dieser übergreifenden Abtraufe-Flora in einen entschiedenen Hochmoor-Typus beobachten können. Flora. 1888. 18 774 Bietet nun zwar unser Gebiet kein Beispiel von Hochmoor, welches in Rasenmoor oder Röhricht überginge, sondern nur Belege für das Uebergreifen der Hochmoor-Flora über die angrenzende Rasendecke, so ist doch kein Zweifel, dass durch die dauernde Ueberrieselung eines Hochmoores mit kalkführenden Wässern ein rascher Uebergang in Rasennioor, oder (bei grösserer Tiefe der Wasserausbreitung) in Röhricht, eintreten würde, wie es von Sendtner in Südbayern und von mir auch anderwärts beobachtet wurde. Es wird aueh in der Folge noch Gelegenheit sein anzu- führen, dass, nach dem Zeugnisse der mikroskopischen Untersuchung der Torfreste aus verschiedenen Tiefen, solche Uebergänge früber auch nicht selten in unseren Torfmooren stattfanden. Es muss daher nur als ein Zufall betrachtet werden, dass dergleichen Ueber- gänge der Hochmoor -Decke in Rasenmoore mir im salzburg’schen Gebiete nicht zu Gesichte kamen; übrigens erklärt sich die grössere Seltenheit derselben wohl auch daraus, dass die meisten Hoch- meore bereits sehr bedeutend über das Niveau ihrer Umgebung auf- gewölbt sind, so dass ihre Oberfläche durch die Böschung der Räb- der vor dem Eindringen der umgebenden tellurischen Wässer ge- schützt ist. b. Rasenmoor zeigt bei einigermassen grösserer Ausdehnung in unserem Gebiete stets den Uebergang in vollständiges Hochmoor; und zwar lässt sich als Grund dieses Vegetations-W echsels stets das Zurücktreten der tellurischen Wässer nachweisen: ı) Rührt das durchfeuchtende Wasser des Rasenmoores von Quel- len ber, welche längs Eines der Moor-Ränder hervorkommet, so tritt die Hochmoor-Vegetation zuerst am entgegengesetzien Rande auf und schreitet gegen den quelligen Rand vorwärts. 2) Dasselbe zeigt sich, wenn das Moor von dem seitlich ein- dringenden ader austretenden Wasser eines Baches oder Sees gespeiset wird, welcher den Einen Rand des Moores begresst 3) Kommen die Hartwässer des Moores auch vom entgege® gesetzten Rande oder von mehreren Rändern ben so erscheint die Hochmoor-Vegetation zuerst auf irgend eine® mehr oder minder ausgedehnten Flecke in der Gegend der Mitte und schreitet vorwiegend gegen jenen Rand hin weiter, von welchem die geringere Wassermeuge kommt. 4) Liefert, ein mittendurch fAiessendes Gı wässer die Feuchtigkeit des an beiden Ufern sich hinziehenden Raseumoores, so finden 375 D wir die Hochmoor-Vegetation, zuerst an den vom Bache ent- fernteren Punkten auf einer oder auf beiden Hälften, des Moores. N 5) Ist eine ruhende Wasserausbreitung — wie z. B. eiu seichter quelliger Wasserspiegel, ein kleiner See, u. s. w. — ringsum vom Rasenmoor umgeben, *so beginnt die Hochmoorbildung irgendwo an der äussern Peripherie des Moores, wofern dort nicht Quellen oder andere Hartwässer auftreten. Um den Hergang dieses Vegetationswechsels richtig zu beur. theilen, ist es nöthig zuerst die Bedingungen des Fortbestehbens und dann die Ursachen der Umwandlung der fraglichen Moorform zu betrachten. Solange der Kalkgehalt des durchfeuchtenden Wassers an allen Stellen des Moores nicht bedeutend vermindert wird, bleibt die Form: „Raseumoor“ beständig und ihre Constituenten verbreiten sich mebr oder minder reichlich anch über die Grenzen des eigentlichen Moo- res hinaus, auf treckeneren Boden oder auf andere Moor-Typen, falls dieselben .nicht geradezu feindliche Elemente besitzen. Diese Ueberschreitungen sind besoniers häufig. bei Molinieto- Cariceto- Hypnetum, da die Constituenten .dieses Typus niclit geradezu Moer- boden, noch weniger Torfboden verlangen. und Molinia coerulea zugleich auch den Hochmooren angehört, in welchen es mit Sphagnen eben so gut sich vergesellschaftet als in Rasenmooren mit den Sumpf- Hypnen. Es findet daher häufig an der Grenze vor Typus IV. und 1. iR HIT. ein Fiuctuiren zwischen Hoch- und Wiesenmoor- Vegetation statt, indem die Sphagna und Rhynchospora alba aus dem Hoch- moore heraus ins Rasenmoor sich eindrängen, während Molinia sich oft sehr reichlich zwischen den Ahynchosporetis, Callunetis und selbst Eriophoretis des Hochmoores ansiedelt. Selbst an der Grenze eines Hochmoores also behauptet sich häufig das Rasenmoor ohne von ersterem mehr influenzirt zu werden, als es selbst auf jenes influirt, — wenn nur nicht weit von der Grenze beider das Hart- wasser des Rasenmoores bleibt und einen Grundstock von Rasen- moor aufrecht erhält. Um so gewisser bleibt bei unveränderter Bewässerung der Ty- pus eines Rasenmoores beständig, wo dasselbe als alleinige Moor- form dominirt. Selbst wenn die Torfmasse desselben bereits die Ausflussstellen der benetzenden Quellen überwachsen hat, erbält sicb das Rasenmoor oft noch als solches, indem die Quellen, so 18* 276 lange die Torfmasse noch nicht mächtig ist. durch dieselbe ein- sickern und, wenn von ihnen endlich dieser Ausweg verschlossen wird, weiter oben hervorbrechen und so das Moor zu speisen fort- fahren. Auch an den Ufern von See'n, Bächen und Flüssen wird durch die fortschreitende Erhöhung der Mooroberfläche — falls näm- lich ein Torfmoor vorliegt, (da andere Moore sich nicht aus sich selbst erhöhen) — nicht immer das Aufhören der zur Erhaltung der Rasenmoor-Vegetation erforderlichen Benetzung durch jene Gewässer herbeigeführt, da sich in der Regel auch die Betten der See’n, Bäche und Flüsse durch ihren Detritas erhöhen, — und zwar oft noch weit rascher als die Torfmoore durch ihre Vegetationsreste, so dass das Nivenu-Verhältniss von Moor-Oberfläche und speisendem Wasser- spiegel so ziemlich gleich bleibt und daher auch der Typus des Moores sich nicht ändert. Das Gesagte ist geeiguet, die wesentlichen Mittel anzudeuten, durch welche die Natur der Rasenmosere erhalten wird. Es gibt aber eine andere Reihe von Vorgängen in der Natur eines Rasenmoores, welche auf Umwandlung seiner Rasendecke in Hochmoor-Vegetation abzielen: 1) Veränderung des Wassers. 2) Erhöhung der Rasenmoor-Vegetation über das Wassernetz. 1) Vorausgesetzt, dass das zur Moorbildung coefficirende Wasser sich von den Grenzen zwischen Wasser und Moor — also ent weder von den Ufern oder von den Quellpunkten — nicht in rascher Fluth, sondern, wie es in der Regel bei solchen Mooren der Fall ist, allmälig, bald zwischen der Rasen-Vegetation in zabl- losen Adern hindurehschleichend,, bald in der Pflanzendecke sU% pendirt, verbreite, so muss es auf dem Wege zu den entfern- teren Theilen des Moores nothwendig folgende Veränderungen € leiden. a. Es wird während des Durchganges durch das Gewebe der Massenvegetation filtrirt, so dass das zu den entfernteren Stellet des Moores gelangende Wasser keinen erheblichen Antheil von mi- neralischem Detritus enthalten kann. Diese Filtration wird desto vollständiger sein. je geringer die Geschwindigkeit des sich seitlich ausbreitenden Wassers ist. Die genauere Betrachtung der dem Wasser näher gelegenen Pflanze" zeigt stets eine beträchtliche Menge solcher zurückgehaltener Mine- raltheilchen, von denen mit zunehmender Entfernung vom Wasser rande nichts mehr wahrzunehmen ist, Die Zeit grösserer Trocken | er7 / heit ist am geeignetsten, um die Resultate der vorgegangenen Filtra- tion zu beobachten. Die in unsern tellurischen Wässern ‚suspen- dirten mineralischen Theilchen bestehen aber grösstentheils aus Kalk- stäubchen, welche tbeils aus dem Wienersandsteine (örtlich auch aus den Schotterbänken und dem Nummulitenkalke) mechanisch mit- geführt werden, theils von der Präcipitation des einfach kohlensau- ren aus dem früher gelösten doppelt kohlensauren Kalke herrühren, — und in beiden Fällen sehr fein verthbeilt sind, so dass sie nur ganz: allmählig zu Boden sinken und dann den bekannten Kalkbrei (Sendtner’s „Alm‘) bilden. Der schmutzig weisse staubige An- flug, welchen ich häufig aus solchen Pflanzen-Filtern sammelte , löste sich in Säuren stets mit Brausen und ohne Rückstand. Nur nach” Regengüssen fällen jene Wässer nebst vermehrten Kalktheilchen auch noch Thonschlamm, Sand, oder sogar Steine zwischen die an- grenzende Vegetation hinein. Der mechanisch mitgeführte Kalk hat aber noch mehr als der im Wasser gelöste doppelt kohlen- saure Kalk entscheidenden Einfluss auf den bleibenden Vegetations- Charakter des von den kalkführenden Wässern benetzten Areales- So wie nämlich in jedem Boden nicht so sehr die zu einer gegebe- nen Zeit bereits gelösten Stoffe, sondern weit mehr die Vor- räthe au noch lösungsfähiger, stetig nachrückender Mineralnahrung die Fruchtbarkeit desselben bedingen, so sind auch im Wasser nicht »ur die augenblicklich gelösten, sondern noch mehr die in Gestalt eines feinen Detritus suspendirten lösungsfähigen Tbeilchen von wich- tigem Einflusse auf den Charakter der bleibenden Vegetation — da jene Theilchen eigentlich über die Nachhaltigkeit der mine- ralischen Nahrung entscheiden, während die schon gelösten bald auf. gezehrt sind und daher den bleibenden Charakter der Pflanzendecke nicht bestimmen können. Die mechanische Filtration ist daher zugleich ein Entziehen des Materieles für nachhaltige chemische Wirkungen; und wo von der Anwesenheit dieser Wirkungen der Charakter einer Vegetation abhängt, wird dieser sich in Folge der Filtration des Wassers ändern müssen, vorausgesetzt, dass sie im Verhältniss zur Menge des Wassers und des bestimmten Nahrungs- bedürfnisses binlänglich ausgiebig sei. £. Die als Inerustation und Deponirung von Kalkbrei oder Tuff sich kundgebende chemische Ausscheidung von früher gelöstem Kalke fritt erfahrungsgemäss hauptsächlich an den Quellpunkten und .un- mittelbaren Uferrändern auf, so dass die entferuteren Stellen auch 278 aus diesem Grunde ein von einem grossen Theile des Kalkes schon befreites Wasser erhalten. y. Das durchfeuchtende Wasser kann nicht lange zwischen der Vegetationsdecke sich aufhalten, ohne — besonders im Sommer und Herbste — einen grösseren oder kleineren Antheil vo» den braunen Säuren aufzunehmen, welche aus der Zersetzung der abgelebten Pflanzentheile hervorgehen und von denen auf Rasenmooren die zuerst abdorrenden, dann sich zu Boden legenden Glumaceen-Blätter den grössten Antheil ausmachen. Auch diese Veränderung nimmt na türlich mit der Entfernung von der Grenze des Wassers moorein- .wärts zu, und um so bedeutender. jemehr das Wassernetz stagnirt. %. An den vom Zuflusse des harten Wassers entfernteren Stel- len erneuert sich dasselbe, gewöhnlich nur selten und spärlich, so dass allmälig das von den atmosphärischen Niederschlägen ge- lieferte Wasser, welches auf der impermeablen Moor-Unterlage gicht versickert und in der feuchten Moor- Atmosphäre auch nur schr wenig verdampft. einen relativ grösseren Antheil auszumachen beginnt und darch sein stets zunehmendes Vorwiegen das Moorwasser zu wah- rem Weichwasser umwaudelt. Die Wirkungen a& und £ verringern den absoluten. 5 den rela- tiven Kalkgehalt des Wassers und können ihn zuweilen so weil herabbringen, dass dasselbe nicht mehr zu den harten Wässern 30 rechnen ist; die Wirkung y fügt noch überdiess einen Gehalt an oT ganischen Zersetzungsproducten, insbesondere an braunen Säure? hinzu; das Wasser wird dadurch ein solches, wie es zur Ansied- lung der Hochmoor-Vegetatiou wesentlich beiträgt. Alle diese veränderten Einflüsse sind jedoch oft nicht im Stande, eine dauernde und ausgedehntere Aenderung des Vegetations-Typ"® zu verursachen; indem entweder die gelegenheitlich wieder eintretende reichlichere Wassersufuhr den alten Zustand aufrecht erhält, oder gleich von vornherein der Kalkgebalt desselben so yross war, dass er ungeachtet der Filtration, Präcipitation. Verdünnung und orga nischen Beimischung döch immer seinen vorwiegenden Einfluss zul die Abhaltung der Hochmoor- Vegetation zu üben im Stande ist. Von diesem Schwanken zwischen Aufhebung und Wiederherstellung des Einflusses harter Moorwässer rührt dann das auf Rasenmooren häu- fige, vereinzelte und vorübergehende Auftreten einer mehr oder minder vollständigen Hochmoor - Flora ab, — indem sich Sphaygnel® in den Weichwasser-Pfützchen, — dann hie und da Calluna U 278 garis, Andromeda polifolia, Vaccinium Ozxycoceos, Viola pa- lustris, entweder jedes allein, oder in Gesellschaft mit einunder and mit Hochmoor-Sphagnen (nicht blos Sph. acutifolium‘) ansiedeln. Ist hingegen der Kalkgehalt von vornherein nicht sehr be- deutend und nimmt die Reichlichkeit der tellurischen Be- wässerung mit der successiven Erhebnng der Moor-Oberfläche ab, oder hört dieselbe endlich aus derselbenÜrsache gäns- lich auf, so erhalten sich jene früher nur vorübergehend gedulde- ten Complexe und Combinationen dauernd; rücken, da ihrer Aus- breitung durch natürliche Besamung und Ausläufer allmälig weniger Hindernisse in den Weg treten und sich die Zahl der durch raschen Wachsthum über das Niveau des Wassers erhobenen Stellen stets vergrössert, immer näher an einander, und schliessen sich endlich zu einer mehr oder minder vollständigen Hochmoordecke über der frü- heren Rasenmoor-Vegetation, wobei Eriophorum vaginatum und Pinus Pumilio steis als die letzten ankommen. Dass auf unseren Rasenmsoren sowohl die vorübergehenden als die bleibenden Ansie- delungen von Hochmoor auf Rasenmoor leicht und häufig auftreten, erklärt sich Aus dem schon erwähnten Umstande, dass unsere Hart- wässer ihren Kalkgehalt in der Regel nus den Kalk-Adern , Nestern und Koauern des Wienersandsteines und auch aus dessen Binde- ınittel nehmen, daher weder eine so bedeutende nuch eine 80 beständige Menge enthalten können, als wenn sie durch Kalk- kies oder anstehendes Kalkgestein fliessen würden; ferner auch daraus, dass die meisten unserer Rasenmoore zugleich Torfinvore von hohem Alter, daher schon hoch aufgewachsen und reichlicherer Be- wässerung durch die Quellen, Bäche oder See’n bereits entrückt sind. Nur unter diesen Umständen habe ich — und zwar in mehr als dreissig Fällen - die Ansiedelung von entschiedenem und bleibendem Hochmoor auf Rasenmoor beobachtet e. Röhricht-Moor verhält sich hinsichtlich seiner Uebergänge im Allgemeinen gauz wie Rasenmoor; wir finden da dieselbe Er- scheinung der Hochmoor-Ansiedelungen an den vom Weasserzutritte entfernteren oder über das Wassernetz gehobenen Stellen, voraus- gesetzt, dass ihr Buden nieht mehr Mineralboden, sondern durch Anhäufung der Vegetationsreste schon mehr oder minder torfig sei. Die hochstäudigen Halıe des !.öhrichtes lassen aber eine geschles- »ene Hochmoor- Vegetation nach Typus I. !i. und Hi. erst dann sm, wenn dieselben umgebrochen, niedergelegt oder allenfalls künstlich 2s0 abgeschnitten sind und sich nicht mehr reproduciren. Gewöhnlich erscheinen die ersten Glieder der Hochmoor-Flora nicht früher als bis das Röhricht von selbst abgestorben ist, wobei der Hergang fol- _ gender ist: Durch fortwährendes Nachwachsen des dieht gedrängten und verflochtenen Röhrichtes erhebt sich allmälig selbst die Wurzel-Re- gion der einzelnen Individuen über das Niveau des seitlich binein- dringenden tellurischen (See-) Wassers; oder auch der speisende Wasserspiegel senkt sich — wenn gleich vielleicht nur für ein oder einige Jahre —; in beiden Fällen kommt eine Zeit, wo in Folge des Mangels an benetzendem Wasser die darnieder liegenden Halme und Blätter der letztjährigen Vegetation nicht mehr von frischen Nachkömmlingen überwachsen werden. Auf diesem modernden Röh- richt erscheint dann, wenn die Ortslage im Allgemeinen eine feuchte Atmosphäre und reichlichere Niederschläge mit sich bringt, zuerst Leucobryum glaucum und Sphagnum acutifolium mit Vaceintum O.ycoccos, Calluna vulgaris, stellenweise Polytrichum juniperi- num, — dann in den Pfützchen von Regenwasser und an nasseren Plätzen Sphagnum eymbifolium und capillifolium, bald auch Rhyn- chospora alba, Molinia coerulea, dann Eriophorum vaginatum, welches, so lange es noch nicht durch die fortgesetzte Stockkuos- penbildung grössere Stöcke (Bulten) gebildet hat, noch vorwiegend von Sphagnum acutifolium begleitet bleibt, während später Sph- capillifolium und Sph. cymbifolium vorwiegen. Pinus Pumilio habe ich sogar noch vor Eriophorum vaginatum eintreffen gegeben. (Moor bei Bayrham). Die untergeordneten Hochmoor-Complexe und Combinationen finden sich allmälig zwischen den genannten Consti- tuenten ein, d. Erlenbrüche sind oft ohnediess schon ‘als solche mit vie- len Gliedern der Hochmoor- Flora durchschossen. Ich habe eine? vollständigen Vebergang in Hochmoor von einem der Typen 1. . m. bisher nirgends an der Oberfläche beobachtet, sondern nur A08 den lirgebnissen der mikroskopischen Untersuchungen entnommen, dass manche vollkommene Hochmoore sich über einstigen Erlenbrö- chen aufgebaut haben. Fa Auch habe ich weder eine trockene noch eine nasse Haide in typisches Hochmoor übergehen gesehen, obgleich aus der im Vorgehenden erörterten Natur der Hochmoor.Constituenten zu schlies- sen ist, dass dieser Vebergang stattfinden könne, — indem eiß nn ne nn ss EZ Substrat von organischen Zersetzungsprodscten sowie hinlängliche Feuchtigkeit — entweder tellurisches. Weichwasser oder auch blos atmosphärische Niederschläge und atmosphärische Wasserdämpfe,, durch die Hygroskopieität des Haide-Moders verdichtet und festgehalten — vorhanden sind. Auch Grisebach (Ueber Bildung des Torfes in den Eıns-Mooren) und Sendtner (Vegetations-Verhältnisse Süd- bayern’s) balten diesen Uebergang für wahrscheinlich und ich glaube denselben ebenfalls durch die Untersuchung der Torfreste wenigstens als früher stattgefunden nachweisen zu können, wenn gleich ich ibn direct an der jetzigen Vegetationsdecke nicht beobachtet habe. f. Andere, aus apriorischen Gründen allerdings als wahrschein- lich anzunehmende Anfänge der Hochmoor-Vegetation auf den orga- nischen Substraten, von Waldmeder umgestürzten oder angeschwemm- ten Baumstämmen, sind mir nicht direct vorgekommen, sondern ich muss ebenfalls nur auf Grundlage der mikroskopischen Untersuchun- gen, wenigstens die erstere dieser Entstehungsarten, annehmen. Aus den direct beobachteten Uebergängen von torfführendem Rasenmoor und Röhricht in typisches Hochmoor und zwar sowohl auf Untergrund von Letten oder auf Kalkbrei (Alm) folgt, dass der Untergrund nicht durch die Torfschichte hindurch auf die Vegetation der Moor-Oberfläche wirken und den Unterschied, von Rasenmoor und Hochmoor bewirken könne, indem thätsächlich der Kalkgebalt des Untergrundes nicht hindert, dass sich auf dem darüber erwachse- nen Rasenmoore die vom Kalk angefeindete Hochmoor - Vegetation ansiedle, erhalte und prosperire. Weun aber der Kalkgehalt des Untergrundes nicht durch die Torfschichte wirkt, kann dem Kieselgehalte des Untergrun- des auch nicht füglich eine solche Wirkung zugeschrieben werden, und wir können, obgleich wir die Rasenmoore — in Rücksicht auf das grösstentheils*) dabei coöffieirende kalkbaltige Was- ser, nicht aber wegen desUntergrundes — Kalkmoore nennen dürften, doch die Hochmoore nicht mit Sendtner Kiesel- moore heissen, da sich vielmehr herausgestellt hat, es sei der mi- *) Ich sage nicht durchaus, weil Molinieto-Cariceto-Hypnetum, wie schon früher angedeutet, auch an Stellen vorkommt, welche nicht von tellurischen Wässern benetzt sind. 28% neralische Untergrund ganz irrelevant, im Wasser aber nicht positiv ein gewisser unorganischer Bestandtheil, sondern eben nur die Abwesenheit solcher, und insbesondere des Kalkes, und von or- ganischen Bestandtheilen vielleicht die braunen Säuren erforderlich, um dasselbe zur Begünstigung der Hochmoor - Flora tauglich zu machen. *) B. Veber die Torfbildung. Da der Torf in der Regel aus den Resten einer Moorvegetation hervorgeht; da er ferner, nach dem Vorigen, selbst durch seine blosse Anwesenheit als organisches Substrat unabhängig vom mineralischen Untergrande unter gewissen Umständen den Typus der auf ihm wur- zelnden Vegetation umändern — nämlich die Typen IV. V. VI. vi in die Typen I. I. IU. verwandela kann; da er häufig durch die aus ihm abfliessenden von ibm selbst vermehrten Wässer eine Ur- sache der fortgesetzten und um sich greifenden Moorbildung ist, was von torffreien, nur Wasser verschluckenden aber nicht Wasser bil- denden Mooren nicht der Fall ist; da die Entstehung des Torfes aus Mooren ein hohes praktisches Interesse hat, indem dadurch werth- lose und gesundheitsschädliche Moore in mächtige Lager nutzbaren Brennstoffes verwandelt werden; da von der Einsicht in die Bildung *) Da die @lumaceen der Rasenmoore den Kieselgehalt des Untergrundes in ihren Malmen aufspeichern, könnte man versucht sein anzunehmen, dass die Hochmoor -Vegetation von diesem Vorrathe an Kieselsäure abhänge, und dann, wenn gleich nicht in Bezug auf den Untergrund sondern in Bezug auf den durch das Rasenmoor aufgehäuften Kieselgehalt, die Be zeichnung „Kieselmoor“ verdiene Dieser Annahme steht aber entgegen’ dass die Hochmoor - Typen sich aueh auf kaum zollhohen Schichten von Baide oder Rasenvegetation angesiedelt haben, und zwar selbst dann, wenn dieses dünne pflanzliche Substrat über reinem Kalkbrei folgte, mithit eine relevante Ansammlung von Kiesel nicht erfolgt sein konnte. Uebrigen® ist auch a priori kein Grund verhanden, für die Hochmvor-Vegetation einen hervorragenden Kieselgehalt der Unterlage zu verlangen, da im Hochmuvor® nicht, wie im Rasenmoore, alle Constituenten, sondern hauptsächlich nur Eriophorum vaginatum kieselreiche Halme bilden, während Callumeta be- kanntlich sehr häufig auch unmittelbar auf trockenem kalkigem Haide- Boder auftreten. Ich finde also nirgeuds einen sicheren Anhaltspunkt für die Be zeichnung der Hochmoore als Kieselmoore, wohl aber für den Aus druck „torfstete“ Moore im vorerwähnten Sinne, 288 des Torfes die Lösung . der Frage über die Regeneratien. des Torfes abhängt; da endlich die genauere Kenntniss der Natur der Torf- moore wichtige Fingerzeige zur theoretischen und praktischen. Beur- theilung vieler fossilen Kohlenbildungen gibt”) — ist es in einer Abhandlung über solche Moore, deren grösster Theil zugleich Torf- moore sind, gerechtfertigt, auf die Bildung des Torfes, soweit es die bisherigen Erfahrungen möglich machen, näher einzugehen. Einer adäquaten analytischen Definition des Torfes steht dasselbe Hinderniss entgegen, welches nicht erlaubt, die Begriffe: Mergel, Moor, Moder und zahllose audere ganz striete zu definiren, — nämlich die Unmöglichkeit, in der Natur eine scharfe Grenze gegen die nächstverwandten Beyriffe zu finden, so dass uns nur eonventionelle Grenzen übrig bleiben. Der wissenschaftliche Sprachgebrauch stimmt mit dem vulgären darin überein, dass der Torf vorwiegend aus dicht gedrängten Pflanzenresten bestehen und desshalb im getrockneten Zustande brenn- bar sein müsse, — dass jedoch eine Beimengung mineralischer Be- stanätheile, so lange. sie einen gewissen Grad nicht überschreitet, der Benennung „Torf“ nicht enigegenstehe; wann aber dieser Grad eintrete, das zeigt uns die Natur eben so wenig, als wann der thonige Kalk oder der kalkige Thon aufange Mergel zu sein u. 8. w. Eine conventionelle Grenze zwischen Torf und torfiger oder blos angemoorter Erde ist bis jetzt nicht gezogen worden; vielleicht findet der Vorschlag Eingaug, die Grenze nach der Brennbarkeit zu bestimmen, da dieselbe nicht blos praktisch wichtig ist, sondern, weil sie von dem Gehalte an Pflanzenresten im Gegensatze zu den unerganischen Beimengungen abhängt, auch eine wissenschaftliche Berechtigung bat. Freilich ist auch die Brennbarkeit nicht scharf ven dem blossen Verglimmen und Glühen geschieden; die zahlrei- reichen Versuche. welche mit den von mir gesammelten Torfsorten angestellt wur'en, und auf welche später noch zurückzukommen sein wird, haben jedoch im Allgemeinen herausgestellt: dass, ob- gleich die guten Torfe nur 0.3 bis 0,5 Gewichts-Procente Mineral- — *) tlierüber habe ich bereits in den Sitzungsberichten der kais. Akademie der Wissenschaften (Bd. XXM. S. 660) eine kleine Abhandlung, betreffend die Braunkohlenlager des Hausrucks, veröffentlicht, und mehrere einschlägige dürtten nachfolgen. 254 theilchen haben, doch bei dem gewöhnlichen Luftzuge guter Oefen ein Gemenge von 12 Gewichtstheilen unorganischer Theilchen mit S8 Gewichtstheilen reiner Pflanzenreste noch verbrenne; dass ferner bei 30 Procent mineralischer Beimengung noch eim nicht ganz unwirksames Verglüben stattfinde: dass endlich bei grösserem Mineralgehalte keine pyrotechnisch geltende Feuerungs- Wirkung ein- trete. Ich nenne also hier die Substanz bis zu 12 Procent mine- ralischer Gemengtheile noch Torf, — bis 30 Procent Halbtorf, und bei höherem Mineralgehalte, so lauge noch eine deutliche Bräu- nung des Bodens durch organische Gemengtheile stattfindet, ge moorte oder getorfte Erde: Moor-iürde hingegen eine Bo- denart, welche aus der Lockerung, Trocknung und Cultur des Torf- bodens hervorgegangen ist. . Weit besser als die analytische gelingt eine genetische Erklä- rung des Torfes, da über die Entstehung desselben hinlänglich zahl- reiche Daten vorliegen. Sendtner fasst auf pag. 613 seiner Vegetations- Verhältnisse Südbayern’s mit allgemeinem Blicke die Bedingungen der Torfbildung so zusammen: „Die Torfbildung überhaupt hängt davon ab, ob der Jährliche Zuwachs der Vegetation im Stande ist, zu verwesen oder sicht.“ Hiemit ist zwar im Allgemeinen für Denjenigen, welcher mit dem Schicksale der abgelebten Pflanzentheile nach chemischen Grundsätzen vertraut ist, das Wesen der Vertorfung erklärt. Es erübriget aber offenbar noch die Aufgabe, die Bedingungen näher anzugeben, unter welchen die Unmöglichkeit der Verwesung des jährlichen Zawachses und dessen Anhäufung zum wahren Torfe — nicht blos Halbtorf oder gemoorter Erde —— eintritt. Da diese Lücke nech nicht entsprechend ausgefüllt ist, folgt hier mein Antheil zur ‚Ausfüllung derselben. Da der Torf aus angehäuften Vegetationsmassen besteht, ist 3" seiner Bildung 3.) vor Allem eine Massenvegetation erforder- lich, deren Constituenten so vegefiren, dass sie und ihre Reste den Raum nach der Tiefe und uach den Seiten nahezu ununterbr® chen auszufüllen im Stande sind, und welche zugleich der Zersetzung minder als die Mehrzahl der bekannte» Pflanzen unterliegen. Ohne das Vorhandensein dieser in der Pflanzenwelt keineswegs allgemein erfüllten Bedingungen entsteht keine zusammenhängende Torfmasse, 2) Wird erfordert, dass die in ihrer Zersetzung unterbrochenen Vegetationsreste ohne erhebliche 285 unorganische Beimengungen bleiben; im Gegenfalle ‚konmt es nur zur Bildung von Halbtorf oder gemoorter Erde. 3.) Muss.er- fahrungsgemäss das Wasser — sei. es auch nar durch Absorption aus feuchter Atmosphäre, in der Regel aber auch durch zurückge- haltene atmosphärische Niederschläge oder Ausbreitung tellurischer Gewässer — zu den Vegetationsresten hinzutreten , um Torf im Gegensatze zu Moder oder Mulm hervorzubringen. Zu 1. Unter torfbildendeu Pflanzen kann man zweierlei ver- stehen; entweder Pflanzen, welche durch massenbafte Anhäufung ihrer eigenen Reste den Stoff zur Torfhildung liefern -- oder solche, durch deren Anwesenheit die torfige Zersetzung der umgebenden Pflanzen befördert wird; die ersteren kann man constituirende, die zweiten disponirende nennen. Die Function dieser letzteren besteht in der Regel nur in der Aufsaugung und Zurückbaltung der atmosphärischen Wässer, fällt daher unter obige Bedingung 3, und sie werden als ‚‚Wassersammler‘‘ unter „3 angeführt werden. Die ersteren sind wöhl kaum auf bestimmte Species beschränkt, — doch lässt sich auch nicht im Allgemeinen behaupten, dass jede Massenvegetation von was immer für Species unter dem Einflusse der Moorfeuchtigkeit und entsprechender Temperatur in Torf über- gehen müsse. Manche Pflanzen besitzen nämlich habituell eine sehr geringe Entwicklung jener Theile, welche vorwiegend Holzfaser, und zwar etwas derbere Gewebe aus denselben, liefern, wie wir sie in den Wurzeln und Warzelzasern, Rhizomen. Adventivwurzeln, Scheiden, Stengeln finden. Diese Theile sind es aber hauptsächlich, aus deren theilweiser Conserviruug oder ser langsamer Zersetzung der Torf hervorgeht, — während die zarteren Gewebe der Blätter, dann die Säfte und die Proteinverbindungen durch ihre rascher er- folgende Zersetzung eine schlammige amorphe Substanz bilden, wel- che im Torfe stets nur untergeordnet erscheint. Im Allgemeinen also werden besonders jene Arten sich zu Torf-Constituenten eignen, deren Axentheil«, und zwar vorzüglich die unterirdischen und die an dieselben zunächst angrenzenden, sich reich- lich zu entwickeln pflegen. Die Zahl der Pflauzen, welche dieser Bedingung entsprechen, wird durch den Umstand vermehrt, dass in der Regel jede Species im Moorboden eine bei weitem grössere Fülle der bodenständigen und unterirdischen Axentheile (im weitesten Sinne) erhält, als an trockenen oder mässig feuchten Standorten, Ein genaueres Eingehen auf die Verhältnisse jener Organe bei Pflas- 336 zen aus moorigen Standorten hat mir ‚dieses stets in sehr auflallender Weise bestätiget. Die Übertät der erwähnten Organe nimmt zu: }) mit der Nässe des Bodens; 2) der breiweiche Zustand des Bodens ist hiezu förderlicher; 3) die ruhige Stagnation ist günstiger als bewegtes Wasser. Obwohl diese Einflüsse hier nicht zum erstenmale in Betrach- tung gezogen werden, da sie dem sammelnden Botaniker ohne Zwei- fel stets außallen müssen, — ınuss ich doch noch näher darauf ein- geben, da die Kenntuissnahme von der erstaunlicben Grossartigkeit der Entwicklung der untern Pfanzentheile im Moorboden unumgäng- lich nothwendig ist, um von dem Hergange der Anhäufung organi- scher Reste zu Torflagern eine ganz adäquate Vorstellung zu haben. (Fortsetzung folgt.) Literatur. Dr. €. Martius, Versuch einer Monographie der Sennesblätter. Eine Habilitationsschrift. Leipzig, Voss. 1857. 8°. pag. 158. In dieser verhältnissmässig umfangreichen Schrift, deren Thema ‚ der Verfasser Prof. Christison in Edinburg verdankt, und wobei ihm die Professoren v Gorup und Schnizlein durch Rath und Tbat beigestanden haben, findet man vor allen Dingen eine sehr ausführliche Literatur (p. 1 —22), obgleich der Verfasser selbst zu" gesteht, dass in dem ausländischen Theile derselben noch eine gross® Lücke sich befindet, er versichert jedoch, dass die ausgezogen®" Citate wit möglichster Genauigkeit aus den bezüglichen Angube® deutscher Zeitschriften gegeben seien. Ob diese Genauigkeit überall sich bewähren wird, muss die Erfahrung lehren, wenn man ein" mal die Citate mit den Originalen wird verglichen haben; auf den ersten Blick fällt Ref. zufällig auf, dass der Herausgeber der Plan- tae officinales und der pharmaceutischen Botanik p- 13 Ph. Fr. b. und pag. 71 & 74 Christian Gottfried genannt, er also mit seinem Bruder verwechselt wird, der der pharmaceutischen Botanik 237 stets fremder geblieben als dem systematischen Theile derselben. Diese ‚Literatur beginnt mit 1496 und ist bis auf das Jahr 1857 - fortgeführt. Nun folgt p. 23—35 der historische Ueberblick, be- ginnend mit der Abstammung des Wortes Senna selbst, die eben- falls nach den verschiedenen Erklärungsweisen von Rajus, und Tournefort ab erörtert wird. in ähnlicher historisch zu- sammenstellender Weise wird auch die frühere Anwendungsweise und der Streit, ob Blätter oder Hülsen der Senna wirksamer seien, dargestellt und schliesslich angeführt, dass in England, Frankreich und Deutschland so viel Sennablätter verbraucht würden, dass fast 60 Millionen Menschen wenigstens einmal jährlich lasiren können, und darauf noch kurz der Culturanlagen in Englisch Ostindien, Ja- maica und selbst in Australien Erwähnung gethan. Pag. 36—76 befindet sich die Botanik der Sennesblätter Auch sie be- ginnt mit einer ausführlichen historischen Uebersicht der älteren Lei- stungen, betreffend den vorliegenden Gegenstand, geht dann auf die neueren Forschungen über und lässt sich dabei auf eine Kritik der neuesten Arbeiter in diesem Felde Batka und Bischoff ein. Da den Verf. vor Allem die leichtere Webersicht geleitet hat und die grössere Leichtigkeit des Bestimmens — wobei er selbst einge- steht, dass er nicht selbst Botaniker und die Kenntniss der Botanik bei ihm nur auf das Nothwendigste beschränkt sei — so folgt er Batka uud diess auch in der Synonymik, da der Verf. es für nur sehr bedingter Weise möglich hält, Bischoff in seine feinere Artenbestimmungen zu folgen; demungeachtet sagt der Verf, dass er in der Zusammenstellung der Arten besonders Bischoff gefolgt sei, jedoch zugleich viele authentische Exemplare verglichen habe. Hierauf werden folgende Senna-Arten unterschieden und be- schrieben: A. Stumpfblättrige Sennescassien: 1) Senna obovata, Batka (Cass. obovata C olla.) von welcher 3 Formen &. genuina, £. obtusata und y. platycarpa unterschieden werden; — 2) Senna pubescens (Cassia Schimperi Steud. Bisch., Senna tomentosa Batka}. — B. Spitzblättrige Sennescassien: 3; Senna acutifolia Batk. (Cass. lenitiva Bisch) mit den Formen «a. ovata und £. genuina. — 4) Senna augustifolia Btk. (Cass. medicinalis Bsch. mit den 3 Formen a. (basi) dilatata (C. media a genuina Bisch.) — P. arcuata (medio latior) (C. med. $. Royleana Bisch.) — Y. genuina (C. medic. y. Ehrenbergii Bisch.) — Hierauf folgt nous Pag. 6876 eine sehr ausführliche Synonymik dieser 4 Arten von 238 1549-1850, worauf dann p. 77—100 die Pharmakognosie der Sen- nesblätter; p. 101-110 die Pharmacie, pag. 111—138 die chemi- sche Untersuchung und pag. 140-152 die physiologische und the- rapeutische Wirkung der Sennesblätter abgehandelt ist. Da diese Abschnitte weniger für das Forum unserer Leser gehören , so sei es uns erlaubt, dieselben auch nur kurz bier angedeutet zu haben, Nur wollen wir für Diejenigen, welche der Gegenstand auch von der nicht botanischen Seite interessirt, mittheilen, dass der Verf. selbst in dem Vorwort pag. V. sagt, dass er erst beim Zusammenstellen der gewonnenen Thatsachen die Lücken bemerkt habe, welche der schwache Schimmer neuer Resultate eine Zeitlaug zu verhüllen im Stande war, während der letzte Abschnitt bri dem geringen Ope- rationsfelde, welches sich zum grössten Theile auf den Verf. selbst und einige bereitwillige Personen beschränkte, nur sehr mangelhaft bleiben musste. D —— . — Personal-Notizen. Die französische botanische Gesellschaft wird sich diess Jahr am 14. Juli in Strassburg versammeln, wobei auch über den Rhein awei Excursionen gemacht werden sollen. Cosson und Kralik sind seit dem 10. März wieder nach Algerien abgereist. Sie gehen über Bona und Constantine nach dem Süden und gedenken im Juni über Oran zurückzukommen. Rudolph Siebeck, der Verfasser der „bildenden Gartes- kunst‘“ und anderer Werke aus dem Gebiete der Landschaftsgärt- verei, wurde von der Universität zu Leipzig zum Doctor Philosophiae und Magister bonarum artium promovirt. Dr. Berthold Seemann hat von Sr. Majestät dem Könige von Hannover „als ein bleibendes Zeichen huldreichster Anerken- aung seiner mit regstem Eifer unter Mühen und Opfern vollfübrten Bestrebungen zur Bereicherung der Naturwissenschaften“ die golden® Ebren-Medaille für Kunst und Wissenschaft erhalten. Dr. €. B. Heller, bekannt durch seine Reisen in Mexico, bis ber Prof. der Naturgeschichte und Physik am kk. akad. Ober-G yınnasium in Grätz, ist in gleicher Eigenschaft an das Gymnasium zu Ollmüls gekommen. rn Redasteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Drusk von J. H. D emmiet FLORA. AM. 19. Regensburg. 21. Mai. 1858. Inhalt: OriıcınaL-AsnanpLung. Lorenz, allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im prä- alpinen Hügellande Salzburg’s. (Fortsetzung.) — v. Krempelhuber, Notae “ lichenologicae. — Lirzrarun. Guthnick, Vegetation von Algier. — Pur- sonaL-Norizen. Reisender. Beförderung. Allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im präalpinen Hügellande Salzburg's. - Von Prof. Dr. J. R. Lorenz. (Fortsetzung.) Der Einfluss des Moorbodens erstreckt sich insbesondere auf: a) die kriechenden Stämme, die Rhizome und deren Stock- sprossen ; b) die Wurzeln und Wurzelzasern; ce) die Adventiv- Wurzeln; d) die Scheiden. Im Allgemeinen gilt von a. b. und c. die Bemerkung, dass sie bei den Monocotyledonen und Acotyledonen, ähnlich den Verzwei- gungen vieler Algen, ohne bestimmtes Stellungs-Gesetz nur an den Punkten und nach den Richtungen des geringsten Wi- derstandes sich entwickeln und hiebei gar keine bestimmbaren Gren- zen einhalten, — ja sogar auch darin den niedrigen Zellenpflanzen analog sind, dass besonders im Moorboden ganze Parthien solcher Ausläufer, Adventiv-Wurzela u. s. w., nachdem schon ihre Ver- bindung mit dem mütterlichen Axentheile aufgehört hat, noch unab: hängig und selbstständig sich weiter entwickeln, reichlich verzweigen und zu bedeutenden Geflechten anwachsen. Aber selbst die Dico- tyledonen, bei welchen nach Dominique Clos (Ebauche de la Rhizotaxie, Paris 1848) bestimmte Stellungsgesetze der Wurzel. Aeste gelten, entschlagen sich im Moorgrunde dieser Ordnung, und Flora. 1868. 19 Br 290 gehen in "ine Ubertät über, welehe keine anderen Grenzen einhält als die durch mechanische Hindernisse aufgezwungen werden. Zur Bestätigung mögen folgende Angaben dienen: a) bezüglich der Rhizome, kriechenden Stämme, Stockknospen und Stocksprossen, ‚ Phragmites communis bietet dadurch. dass es seine hypogäen Axen sowohl im kiesigen und sandigen Grunde als im lehmigen Boden, im Schlamme und im Torfe treibt, hänfig Gelegenheit zur Vergleichung der nach der Consistenz und Nässe des Bodens wech selnden Entwicklung seiner unterirdischen Organe. Die Rhizome sind desto reichlicher in Stocksprossen verzweigt, je weicher and nässer der Boden. also je vollkommener der Moor-Charakter des- selben ist. Da mit der Zahl der Stocksprossen auch die Masse der Schei- den und hypogäen Adventiv-Wurzeln. also überhaupt die Masse von angehäufter Holzfaser zunimmt, gewinnt diese im breiweichen Boden sehr oft die Ueberhand über die unorganische Masse, welche s%« dann ganz durchflochten von organischen Gittern und Filzen erscheint, und dadurch zu Halbtorf wird. Eriophorum vaginatum bildet unter dem Einflusse der von den umgebenden Sphagnen gelieferten Feuchtigkeit zahllose Stockkno® pen an der Grenze zwischen dem absteigenden "und aufsteigenden Theile der Pflanze, durch deren Entwicklung die riesigen Rasen- stöcke (Bulten. Pockeln) entstehen, welche man nur auf Hochmoo- ren in solchen riesigen Dimensionen findet, j Aehknlich verbält sich Ahynchospora alba; nnr sind hier die Stockknospen sehr häufig abfällig und bewurzeln sich nach der Tren- nung von dem mütterlichen Stocke. wodurch sie zu Ablegern We" den. Bei dieser Pflanze wird also nicht nur der Umfang jedes eiu- zelnen Stockes rasch vergrössert, sondern auch für reichliche Ver- mehrung und Verbreitung der Stöcke gesorgt. An einem einzig" zusammenbängenden Stocke habe ich oft 60 bis 100 gesunde Stock kuospen theils an der Peripherie theils gegen das Centrum des St® ckes zwischen den alten Scheiden und Axen gefunden; jedoch steis nur auf Hochmooren unter der Umhäll ng der Sphagnen und ‚m breiweichen Boden jener Moore; während auf feuchten saueren wie sen mit festerem Boden oder auf dem viel consistenteren Substraleı 291 welches die Oberfläche der Rasenmoore bietet, die Übertät der Stok- knospen sehr geringe ist. Auch Molinia coerulea bietet ein auffallendes Beispiel zu sol- chen Vergleichungen, da es eben sowohl in trockenem als moorigen Grunde, auf Wiesenmooren und Hochmooren vorkommt. Die Equiseten verhalten sich hinsichtlich des Typus ihrer Rbi- 20me ganz wie Phragmites communis. Hieher gehört auch Aspidium Thelypteris, dessen Rhizome im Sumpfboden die abenteuerlichsten Erzeugnisse einer überreichen Über- tät liefern, Calluna vulgaris entwickelt auf Haiden kaum den zehnten Theil jener Menge, von seicht kriechenden Axen, welche man auf Hochmooren an derselben Pflanze findet. Ebenso verhalten sich die Vaccinien und Andromeda polifolia. Auch die Stämme und Aeste von Alnus glutinosa verhalien sich im Sumpfboden nicht selten wie prosperirende Rhizome, indem sie hei bingestreckten Exemplaren in den Boden eindringen, bori- zontal unter vielen Krümmungen fortkriechen,, zahlreiche Fortsätze treiben, und sich mit Adventiv- Wurzeln bedecken. Dass dasselbe auch bei Pinus Pumilio stattfindet, ist bekannt. b) Wurzeln und Wurzelzasern. Auch diese Theile zeigen stets sowohl bei den eigentlichen Torfpflanzen, wie Eriophorum vaginatum, Rhynchospora alba us. w., als bei andern, wenn sie zufällig im torffreien besonders aber im torfführenden Moore auftreten, eine Entwicklung , vermöge welcher sie die Masse ihrer oberirdischen Organe um das vielfache übertreffen. \Ver sich nicht die Mühe ge- nommen hat, den ganzen Wurzel-Complex bestimmter Individuen aus der fremden Umgebung heraus zu präpariren, kann sich unmöglich den Umfang der Wurzelbildung im Moorgrunde vorstellen. So er- scheinen z.B. bei Eriophorum vaginatum die grossen oberirdischen Rasenstöcke noch immer sehr klein im Verhältnisse zu dem dazu gehörigen Wurzelgeflechte. Volumen und Gewicht des Wurzelge- flechtes verhalten sich zu jenen der oberirdischen Theilen beiläufig wie 5:1. Aehnliche Verhältnisse findet man bei den Carices, Molinia, und überhaupt bei den Glumaceen, deren Wurzelgeflechte sich in minder moorigem Grunde zu den oberirdischen Theilen wie 2:1 bie, 4:1, im breiigen und torfigen Grunde wie 6:1 bis 8:1 verhält. . 19° 292 Bei den Carices ist auffallend, dass die Wurzeln, wo solche vor- handen sind, sich bis an ihre Spitzen unverästelt erhalten, sich aber stellenweise mit unendlich feinen und reich verzweigten Zasern be- decken, so dass das ganze Wurzelgebilde als ein Complex von stär- keren Wurzeln und daran hängenden Zotten erscheint. Dass diese Wucherung nicht schon im Habitus jener Pflanzen liege, sondern erst durch den moorigen Standort hervorgerufen werde, erhellt nicht allein aus den verschiedenen Graden derselben je nach dem Grade der Nässe und der geringeren Consistenz des Bodens, sondern auch daraus, dass Pflanzen, wie Phyteuma orbiculare, Scabiosa Columbaria, Euphrasia officinalis, Erythraea Centau- rium und sänimtliche Wiesengräser, welche sonst auch ausserhalb der Moore auf Festboden vegetiren und dort eine nur sehr mässige Entwicklung ihrer Wurzeln besitzen, dieselben stets auf das drei- oder vierfache steigern, sobald sie im Moorboden wachsen. ce. Noch auffallender sind die Erscheinungen an Adventiv-War- zelo, inlem dieselben, nebst der ausserordentlichen Fülle, auch noch die oberwähnte Fähigkeit besitzen, in irgend welcher Richtung uM glaublich weit fortzuwachsen und dann, in grosser Entfernung vo der Ursprungs-Stelle, mit welcher sie oft nur mehr durch einige kaum sichtbare Fäden oder auch in Folge des Ausfaulens der Ver. bindung gar nieht mehr zusammenhängen, noch zu bedeutenden 6° flechten anzuwachsen. Am häufigsten habe ich diess bei Calluna vulgaris beobachtet. Solche isolirt fortwuchernde Radicellen-Colo- nien von Calluna füllen allmälig die feuchten Höhlungeu aus, wel ehe zwischen den gewundenen Rhizomen bleiben. Andromeda und Vaccinium schliessen sich auch hierin dem Haidekraute an. Die Carices — namentlich Carer glauca, Carex flava, Cares limosa — entwickeln ausser ihren zahllosen, schon unter b. €" wähnten hypogäen Fibrillen auch noch eine sehr grosse Menge yon oberirdischen Adventiv-Wurzeln an den Ursprangs-Stellen deı Blatt- scheiden und zwischen denselben. Diese ausserordentlich feinen und dabei festen durch ihre Verflechtung wie krauswollig aussehend®" Fasern dringen nicht in den Boden ein, sondern verbreiten sich bo- rizontal und auch aufwärts, begegnen sieh von den benachbarte? Exemplaren her, füllen die Zwischenräume um dieselben aus, ® bilden so ein feines aber dichtes am Boden hingebreitetes Geweh® zwischen den Riedgräsern. Da diese Bildung sich jedes Jahr um eine dem jährlichen Wachs 293 thume der Pflanzen entsprechende Distanz erhöht und die vorjährigen Adventiv-Wurzel-Geflechte allmälig unter die eigentlichen Büschel- Wurzeln und Rhizome der Carices gerathen, jedoch auch dann noch fortfahren sich zu verzweigen und die vorhandenen Zwischen- räume za erfüllen, wird durch dieses Zusammentreffen ein enggepresstes Gewebe erzeugt, von welchem die im Vergleiche mit der Hochmoordecke viel grössere Festigkeit der Rasenmoor-Decke herrührt. Phragmites communis, dessen Halme dort, wo sie in die Luft ragen, obne alle Adventiv-Wurzeln und glatt erscheinen, treibt aus den unter Wasser stehenden Halmen häufig zottige Büschel von Ad- ventiv- Wurzeln. An besonders günstigen Stellen am Rande der See’n, welche eine bedeutende Brandung haben, we aber häufig un- organische Stoffe angetragen werden und das Wasser trüben, sind die Adventiv-Wurzeiln der aus dicht neben einander entsprossenen Stockknospen .hervorgewachsenen und daher sehr genäherten Halme so reichlich entwickelt, dass sie von je zwei oder mehreren benach- barten Hälmen zusammentreffen, durch fortgesetztes Wachsthum sich unter einander verfilzen und endlich die Zwischenräume der Halme 1—2 Fuss hoch, tbeils unmittelbar unter, theils gerade am Was- serspiegel mit einem starken Geflechte ausfüllen, welches durch ste- tiges Eindrängen neuer, von nachwachsenden Halmen getriebener Adventiv-Wurzeln eine solche Festigkeit erlangt. dass man unge- fährdet zwischen dem Schilfe fortschreiten kann, obgleich unter die- sem Geflechte noch 4--8 Fuss tief Wasser liegt (Schwingrasen). Dadurch wird, wie schon früher erwähnt, ein Terrain. welches ur- sprünglich dem Wasser angehörte, in Moor verwandelt (Röhricht- Moor). Wie Phragmites communis verhält sich auch oft Carer palu- dosa. Diese Bildung von Schwingrasen aus Phragmites communis und Carex paludosa fiodet sich häufig und ausgedehnt unmittelbar am Abtlusse des Waller See’s und längs der daraus hervorgehenden „Ache‘“; ferner am Ufer desselben See’s unterhalb Bayerham; am südlichen Ufer des Trummer-See’s gegen Obertrum hin, so wie am westlichen Ufer desselben See’s bei Seeham, an den Egel-Seen bei Schleedorf u. =. w. Uebrigens sind dergleichen Bildungen auch sonst noch häufig, z. B. um den Goldegger Sumpf und am Zeller- See im Pinzgau; längs der Mattig in Oberösterreich u. s. w. Scheinbar monströs entwickelte, — in der That aber auf Moo. 294 ren habitneli eintretende — Adventiv- Wurzelbildungen findet man auch bei Comarum palustre und den Eguiseten, — bei letzterem in Gestalt rosshaarförmiger schwarzer Borsten, welche oft den Torf reichlich durchziehen. d. Scheiden, Insoferne die Vermehrung der Stockknospen auch eine Ver- mehrung der Scheiden mit sich bringt, ist die Anhäufung derselben sebon in „‚a“ mit einbegriffen. Besonders muss nur die massenhafte Entwicklung der Scheiden von Eriophorum vaginatum hervorgeho- ben werden, welche jeue der Blätter und Stengel weit übertriftt und oft auf weite Strecken dem Hochmoor- Torfe jene platifaserige Structur verleibt, welche man in Norddeutschland „Splitilagen‘‘ bei uns „Schoder‘‘ nennt. Bei Moosen werden häufig die ganzen Pflanzen, ohne Vorwie- gen einzelner Organe, durch den Moorboden zu grosser Übertät ge- bracht. Bekannt und mehrfach geschildert sind in dieser Beziehung die Sphagnen, deren Stämmchen ich oft über I Fuss lang gefunden habe. Es sind denselben noch hinzuzufügen: Hypnum trifarium, wel- ches auf unseren Rasenmooren bisweilen grossejNester im Torfe bil- det‘); dann Aulacomnion palustre. Ein zweites Erforderniss der constituirenden Torfpflanzen ist die Dauerhaftigkeit ihrer Holzfasergewebe, oder wenigstens eines Tbeiles derselben, gegenüber den Angriffen der beginnenden Der- setzung. Von manchen Constituenten der Moor- Vegetation findet man doch nur höchst selten noch erkennbare Spuren im Torfe selbst, wie von Ehynchospora alba und Molinia coerulea. Aın besten erhalten sich die mit Kieselsubstanz imprägnirten Epidermis-Zellen von Phrag- mites communis, von den Scheiden des Eriophorum vaginatum, vo" Carex und die mit Harz getränkten Theile von Calluna vulgaris.) Ausserdem bilden die Wurzeln und Adventiv- Wurzeln von Eriophorum vaginatum, Holz von Alnus glutinosa und Coniferen- dann die Sphagnen, Hypnum trifarium, Aulacomnion palustre *) Ich besitze mehrere Torfstücke aus verschiedenen Mooren, welche fast durchgehends aus compactem Hypnum trifarium bestehen —; es ist oft 50 gut erhalten, dass es mit Sicherheit noch aus seinem Habitus selbst ohne Zu- hilfnahme des Mikroskopes erkannt werden konnte. **) Grisebach a. a. 0, hat dieses bereits für die Ems-Moore festgestellt <95 selbst in dem verrodetsten Specktorfe die vorwiegenden und noch deut- lich erkennWeren Constituenten. - Vermöge des Zusammentreffens beider Erfordernisse — nämlich 1) der ausserordentlichen, eine allseitige Ausfüllung der vorbandenen Räume herbeiführenden Ubertät und 2)der Widerstandsfähig- keit gegen die Zersetzung — müssen hauptsächlich die folgenden wenigen Species als Constituenten des Torfes der sa!zburg’schen Moore bezeichnet werden: " Eriophorum vaginatum durch seine Wurzeln und Scheiden. Calluna vulgaris durch den Moder seiner Stammtheile sowie durch die sich überall eindrängenden und alle kleinen Höhlungen aus- füllenden Badicellen. Die Sphagnen durch ihr massenhaftes Auftreten und die Dauer- haftigkeit ihrer Gewebe. Carices dureh die ausserordentliche Entwicklung und Verflech- tung aller bypegäen &Axentheile und der oberflächlichen Adventiv- Wurzelfasern, ‚welche Theile sich zugleich sehr junge vonserviren. . Phragmites durch dieselbe Eigenschaft. . 2 Bypnum trifarium durch. reichliches: Vorkommen und schwere Zersetzbarkeit. Er i Als erste Begründer der Torfbildung müssen aber überhaupt alle Constituenten und Eingestreute einer geschlpssen«u Moor-Massen- vegetation betrachtet werden, da sie, wenngleich sie nieht alle selbst wirklich Torf liefern, doch durch die unter dem Binflusse der Moor- feuchtigkeit bedeutend gesteigerte Entwicklung ihrer Wurzeln und der übrigen bodenständigen Organe den unorganischen Moorboden. auf welchem sie stehen, zuerst reichlich durchdringen. dann über- hüllen, uud, wenngleich zum Theile völlig verwesend, doch auch zur Bildung einer ersten Schichte pflanzenreichen Moores bei- tragen, auf welcher dann vermöge ihrer geringen ('onsistenz und der Abwesenheit unorganischer Einmengungen die weitere Torfvege- tation um so leichter ausschliessend Platz greift. 2) Die im Moorboden regelmässig eintretende Ubertät der er- wähnten bodenständigen Organe kann jedoch nur dann zur Torfbil- dung führen, wenn sie ausschliessend, oder doch vorwiegend, das Terrain occupiren und es mit einer geschlossenen Vegetationsdecke überziehen. Dieser Ausschliesslichkeit steht aber gewöhnlich das Hinzetreten mineralischer Gemengtheile entgegen, da die meisten Moore durch 296 den Einfluss tellurischer Wässer mit periodischen Anschwellungen und Detritus überdeckten Moorboden erhalten, während die losge- trennten Brutknospen, welche erst unter der Gunst längerer unge- störter Vegetation sich zu widerstandsfähigen Rasen erheben könnten, — so wie alle Ausläufer und Adventiv-Wurzeln, welche erst nach und nach die Verbindung der benachbarten Rasen oder Halme her- stellen würden, stets wieder mit Mineraltheilchen bedeckt uird da- durch nicht nur an der ausschliesslichen Occupation des Terrains gehindert, sondern auch in ihrem Wachsthum aufgehalten oder gänz- lich unterdrückt werden. Aus diesem Grunde sind weitaus die meisten Moore Mineral- moore, und die Torfmoore bilden nur einen sehr geringen Theil der ganzen Summe von Mooren. Damit in Folge der gebäuften Moorvegetation Torf entstehen könne, ist demnach als zweite Bedingung die Abwesenheit oder Zurückhhaltung des mineralischen Detritus der speisen" den Wässer erforderlich, Hieraus erklärt sich sogleich, warum die Hochmoore — bei uns wenigstens — steis zugleich Torfmoore sind, indem sie eben erst mit dem Zurücktreten der tellurischen Wässer und dem Vorwiegen oder der ausschliesslichen Herrschaft der atmosphärischeu Wöässer beginnen, within schon im Vor- hinein vor Detritus bewahrt sind. Bei Rasen- oder Röhricht- Moor wirken dieselben Umstände, welche im Vorigen als natürliche Mittel der Verminderung des Kalk- gehaltes in Moorwässern angeführt wurden, nämlich die successir® Erhöhung der Mooroberfläche, vorzüglich aber die Filtratioß des Wassers durch die dem Eintritte desselben zunächst stehende Vegetation, — auf Abhaltung des Detritus von den entferntered Stellen und daher auf Umwandlung des torffreien Moores in Torf moor, Aus diesem Grunde ist in der Regel bei Mooren, welche a den Ufern grösserer Gewässer liegen un: denselben ihren Urspru5 verdanken, die Folge der das Moorlager zusammensetzenden Bildun gen, vom Wasserspiegel angefangen Jandeinwärts: a) Unmittelbar am Rande des Wassers: Schlamm mit Detritus, spärlich mit Resten von Rohr und Schachtelhalmen dureh- wachsen; b) Allmälig landeinwärts: Halbtorf aus Resten von Phragmite® vommunis, Carex paludosa, Equiseten — noch mit sehr x ...%297 viel Schlamm und Detritus durchzogen (gewesenesFiltrum, in welchem der gröbere Detritus zurückgehalten wurde.) - c) Ziemlich reiner Torf mit weniger Phragmites und vorwie- genden Carices (Filtration des feineren Detritus.) d) Rasentorf aus Carices und Hypnen mehr oder minder rein, an dessen Aschengehalt der Kalk den grössten Autheil hat (gewesenes Filtrum. für den chemisch gelösten und den präcipitirten Kalkgehalt des Moorwas- sers). e) Am entferntesten vom Wasserspiegel und zugleich auch über Rasentorf liegend: Hochmoor-Torf, dessen Bildung erst nach Vollendung der Filtration möglich geworden war. 3) Damit aber die ohne bedeutendere unorganische Beimengung bleibende dicht gedrängte Massen-Vegetation aus ihren Resten Torf erzeuge, ist die Anwesenheit von Wasser an der Oberfläche des Bodens und zwischen den bodenständigen Organen der Constituenten nothwendig. Nur unter dieser Bedingung befolgt die am Ende der Vegetationszeit jedes Pflauzentheiles eintretende Zersetzung derselben- weller den Hergang der reinen Verwesung, deren Product (Moder) BO ee HB 0 100 114 57 100 106 53 in einem späteren Stadium entspricht, — noch jenen der eigentlichen ce 0 und CH 0 100 161 72 100 151 73 CH 0 100 125 41 durch die geringere Menge von Sauerstoff an das Produet der Verwe- die Formel in minder fortgeschrittener, und Vermoderung, zu sondern jenen mitt- leren Typus, dessen Resultat, der Torf sich einerseits sung, anderseits durch die zugleich eintretende Vermehrung von Was- serstoff an jenes der Vermuderung auschliesst*) Dass die Zersetzung der Holzfaser an der Luft als festes Produrt nur pulverigen Mulm, jene unter Wasser bei ausgeschlossenem Zutritte der Luft nur Moder liefere, ist bekannt. ebenso, dass dabei zugleich aus den neben den Holzfasern vorhandenen Hüssigen Pflanzenstoffen zunächst die ver- schiedenen braunen Säuren hervorgehen, und endlich Wachs, Harz und organische Bestandtheile zwischen den übrigen Zersetzungspro- L} EEE *) Man sehe des verehrten Herrn Professors Unger „Versuch einer Geschichte der Pfanzenwelt‘‘ Wien 1852. 298 ducten unzersetzt übrig bleiben. Unter der Einwirkung eines dureh- nässten Bodens müssen die abgestorbenen Pflanzenutheile je nach ihrer Stellung gegen den Boden und dem bereits erreichten Grade der Zersetzung eine grosse Mannigfaltigkeit von Produeten liefern, welche jedoch stets zwischen beiden obengenannten: „Mulm und Moder“ liegen. Die epigäen Theile beginnen an der Luft, unab- hängig von dem darunter ausgebreiteten Wassernetze, zu verwe- sen; sie fallen aber dabei nothwendig zu Boden und gerathen in die nasse Umhüllung, wodurch der Verwesungsprocess aufgehalten und abgeändert wird. Die eben an der Oberfläche des Was- sernetzes belindlichen Organe der Moorpflanzen unterliegen nicht der eigentlicben Vermoderung, da sie nicht untergetaucht sind, — aber ebensowenig der eigentlichen Verwesung, da sie stels benetzt sind; sie zersetzen sich also nach einem mittlereu sehr wan- delbaren Gesetze, welches sich nicht wissenschaftlich fixiren lässt, da die bedingenden Umstände — Grad der Benetzung , Luftzutritt u. 8. w. — in der Natur sehr wechseln, welches aber offenbar zwi- schen jenen der Verwesung und der Vermoderung schwanken muss. Die nach abwärts in den Moorboden eingedrungenen Organe müssen einer Art von Vermoderung unterliegen, welche jedoch durch den Einfluss der sich nebenher bildenden antiseptischen braunen Säuren einigermassen modificirt wird. Dass daber das Gesammtproduct die- ser Vorgänge zwischen den Producten der Verwesung und der Ver moderung liegen müsse, und kein homogenes, sondern ein Gemenge aus vielerlei Stadien, und aus unzersetzten Stoffen sein müsse, ist ebenso natürlich, als, dass dasselbe weder ohne Wasser noch unter einem tiefen Wasserspiegel zu Stande kommen könne, daher ein seichtes Wassernetz als günstigste Bedingung angesehen werden muss, — obgleich auch unter Wasser bisweilen eine dem Torfe analoge Bildung aus nur theilweise vermoderten und theilweise con servirten Reste: von Röhricht-Vegetation gebildet wird (Brucherde). Was nun den Ursprung des zur Vertorfung erforderlichen Was sers anbelangt, sind schon früher. die verschiedenen Modalitäten er wähnt worden, unter welchen dasselbe entweder aus tellurische® Gewässern oder aus der Atmosphäre der Oberfläche des Moores zu geführt wird. Hieher gehören nun auch die disponirenden Moorpflas- zen, als welche man bisher mit Sicherheit nur die Sphagnen kennt Es müssen jedoch mehr oder weniger alle Moose, welche auf Moo- 2) ren die Zwischenräume der übrigen Constituenten 'ausföllen und ihre unteren Theile umhüllen, hieher gerechnet werden, da sie, wenn einmal mit: Wasser getränkt, dasselbe jedenfalls weniger verdunsten lassen, als wenn es mit freier Oberfläche ausgebreitet wäre: da sie ferner zusammen ein schwammiges weiches Netz bilden, zwischen dessen Maschen den umgelegten oder abgefallenen Pflanzentheilen eben jene erwähnte torfige Zersetzung und partielle Conservirung zu Theil wird. ' Aus dem Wasser - Bedürfnisse der Tortpflanzen, sowohl zum Behufe ihrer Ubertät, als zur Vertorfung ihrer Reste, insbe- sondere aber aus der Abhängigkeit der Sphagnen von Feuchtigkeit in Luft und Boden erklärt sich auch die Wölbung der Hochmoore vom Rande gegen die Mitte. Als Grund wird gewöhnlich angeführt, „weil die Moore in der Mitte nässer seien als am Rande, daher auch das Wachsthum in der Mitte rascher und folglich die Anhäu fung der Reste ebendaselbst grösser sein müsse als an den Rändern!‘ Sendtner bemerkt in Uebereinstimmung mit Grisebach, dass umgekehrt gewöhnlich die Ränder der Hochmoore nässer sind ale die Mitte, daher obiger Grund für die Wölbung nicht gelten könue, sondern vielmehr, wie auch Sprengel meint. die Erklärung darin gesucht werden müsse, dass der mittlere Theil des Hochmoo- res der älteste und desshalb am höchsten aufgewachsen sei. Da ich viele Hochmoore beobachtet habe, deren Bildung von Binem Rande her allmälig fortschritt, bei denen daher der mitt- lere Theil nicht der älteste sein kann, und welche dessen ungeachtet die grösste Wölbung in der Mitte haben (z. B. die Hochmoore bei Zeil und Weug am Waller-See), kann Sprengel’s und Sendt- ner's Erklärung nicht ganz allgemein gelten, obgleich sie sich in manchen Fällen bestätiget. Ich finde es vielmehr natürlich, dass die über dem Moore liegende Luft, welche jedenfalls weit feuchter ist, als jenz der trackenen Umgebung, am Rande durch den Contact mit der umgebenden trockeneren Luft mehr von dem Con- densationspunkte entfernt werten müsse, als die über der Mitte des Moores lagerude, welche ringsum nur abermals mit feuchter Luft in Berührung steht; dass daher auch die Verdunstung des Moorwassers in der Mitte in weit geringerem Maasse stattfinden müsse als an den Rändern ; folglich bei übrigens gleichen Umständen in der Mitte eine Brössere Wuantität Wassers im Moor suspendirt bleibe und dadurch das Wachstbam mebr befördert werde als am Rande. Die Beob- 300 achtung, dass die Nässe an den Rändern gewöhnlich grösser sei als in der Mifte, muss ich zwar bestätigen; allein diese Erscheinung erstreckt sich stets nur auf einen wenige Schritte breiten Saum, wo entweler die Abtraufe-Wässer des Hochmoores herauskommen , oder tellurische Wässer, durch die Erhöhung des Hochmoores am Vor- dringen aufgehalten, sich ausbreiten. Diese nasseu Säume sind da- her gar nicht zum Hochmoore zu rechnen, da sie in der That ent weder im ersten Falle nur aus einer seiehten Schichte von Sphagnen mit wenigen anderen Moorpflanzen und ohne Torfunterlage bestehen, im zweiten Falle aber entweder gar nicht die Decke eines Torf- lagers oder doch nur eines sich berumziehenden Rasenmoores sind. Der eigentliche Rand des Hochmoores beginnt erst dort, wo die typische Hochmoor-Vegetation zugleich mit der Aufwölbung gegen die tiefer liegende Umgebung beginnt; dort aber habe ich nie eine constante grössere Nässe gefunden als in der Mitte, sondern häufig das Gegentheil. Die alte krklärung dürfte also vorzuziehen sein, jedoch mit Hinzufügung des Grundes: dass in der Mitte nicht die Menge des zugeführten Wassers grösser, sondern umgekehrt, die Menge des durch Verdunstung weggehenden Wassers geringer sä als am Rande. . Es erübriget hiebei nur noch die Erklärung, warum wicht auch bei Wiesenmooren, wo doch dieselben Feuchtigkeits- Verhältnisse der Atmosphäre stattfinden, eine Aufwölbung der Mitte eintrete? Es muss bier berücksichtiget werden, dass die Oberfläche des Hoch- moores ihre Feuchtigkeit in der Regel — bei uns wenigstens — nur aus der Atmosphäre bezieht, daher ihr Grad ganz und gar von dem Grade der Wiederverdunstung abhängt; dass hingegen das Rasenmoor umgekehrt nicht von den Hydrometeoren allein, sondern vorwiegend von tellurischen Wässern, seiner ganzen Ausdehnung nach, durchfeuchtet wird; dass daher bei ersterem eine Vermehrung der Verdunstung sogleich bedeutend ins Gewicht fallen muss, bei letzterem hingegen, in Anbetracht der stets nachkommen den tellurischen Zuflüsse, nieht von Bedeutung sein kann. Es finden sich aber ganz kleine Hochmoore von 10—20 Schrit- ten im Durchmesser; auf solche findet natürlich diese Erklärung kein® Anwendung; sondern die oberwähnte eentrifugale Ausbreitung des Moores, vermöge welcher die mittlere Gegend zugleich die älteste ist, begründet in selchen Fällen allein die mittlere Wölbung, #%° 801 wie dieser selbe Grund allerdings zugleich mit der geringeren Verdunstung bei vielen Mooren wirksam war, um ihre Wölbung bervorzubringen. Es wären also drei Fälle zu unterscheiden: 1) die Wölbung der Mitte hängt ab von dem höheren Alter allein (bei kleinen Mooren); 2) sie ist bedingt von der geringeren Verdunstung, welche in der Mitte stattfindet, (bei ausgedehnten Mooren, wenn sie erweis- lich nicht von der Mitte aus entstanden sind): 3) beide Ursachen haben zusammen eingewirkt (bei ausgedehnten Mooren, welche sich erweislich centrifugal ausgebreitet haben). Die Hochmoore erheben sich jedoch nicht nur vom Rande gegen die Mitte, sondern ihre Ränder selbst sind gewöhnlich plötzlich und bedeutend gegen das umgebende trockene oder rasenmoorige Terrain ‚aufgewölbt. Diese Aufwölbung beträgt bei unseren Hochmooren ge- wöhnlich 6 — 8 Fuss vertikale Erhöhung, und zwar auf so kurze horizentale Distanzen, dass das Moor sich wie ein Wall über die Umgebung erhebt. Oft aber habe ich auch 12—20 Fuss vertikale Differenz zwischen dem ebenen Terrain und der obern Abrundung des Moorwalles gefunden (letztere grosse Zahl bezieht sich auf den südwestlichen Theil des gegen 800 Joch messenden Bierwmooses bei Lauffer). Die gesammte Wölbung bis zur Mitte beträgt bei uns zwischen 10 und 30 Fuss, — und steht nicht immer im einfachen geraden Verhältnisse zur Ausdehnung des Moores. Diese Erhebung des Randes selbst hat offenbar in der weit grösseren Übertät der Hochmoor-Constituenten und in dem auffalleud grossen Volumen , wel- ches die einzelnen Individuen einnehmen, ihren Grund. Keine Pflanze der Rasenmoore bildet in verhältnissmässig so kurzer Zeit so riesige Stöcke wie Eriophorum vaginatum mit seinen dicht gedrängten wuchernden Scheiden und Wurzeln; und Calluna vulgaris erzeugt durch ihre krirchenden Stämme, welche sich häufig in Bogen erhe- ben und wieder senken, zahlreiche Gewölbe, welche sich mit Sphagnen überhüllen, auf denen dann weitere Vegetation sich an- siedelt, so dass die Vegetationsdecke nicht stetig soudern sprung- weise, durch Uebergehung solcher Gewölberäume, in die Höhe wächst, während diese Höhlen selbst sich erst nachträglich durch die herabdringenden Wurzeln der darüber wachsenden Pflanzen aus- füllen. Den Sphagnen allein kann ich keine wesentliche Belle bei der raschen Aufwölbung der Hochmoore sugestehen, da ich Y 803 häufig weite Strecken mit der reichlichsten Sphagnen - Vegetation ganz horizontal gefunden habe, wenn sie nur mit Molinia und KEhyn- chospora alba, nicht aber mit Eriophorum oder Calluna verge- sellschaftet waren. Da die Sphagnen-Decke sich wis ein dickflüssi- ger Brei verhält, ist es auch natürlich, dass sie stets sich ihrer Un- terlage anschmiegt, daher an und für sich horizontal liegf und nur durch reichliche Umkleidung der von anderen Pflanzen herrührenden Höcker und durch die Ausfüllung ihrer Zwischen- räume zur rascheren Erhöhung beitragen kaun. (Fortsetzung folgt.) r Notae lichenologicae, auctore de Krempelhuber. 1. Verrucaria fusca (Schaer.) Krplihbr. Syn. Verruc. plumbea £. fuscaSchaer. En. p. 216 exs. No. 643. pr. p.; Rabenh. exs. 166 sub Pyrenula olivacea Fr. Thallo tartareo crassiusceuloe olivaceo 1}. fuseo tenuiter rimuloso determinato, interdum (siquidem specimina alterum post alterum erescunt) lineolis fusco-atris decussato; peritheeiis numerosis minutis subglobosis integris, innato-sessilibus, atris, nitidulis, apice umbili- cato pertuso. Sporidiis 8, monoblastis, minutis, oblongo - ovoideis, hyalinis. Color thalli ex dilute ochraceo (locis umbrosis) in obscure oliva- ceum |. fusco-atrum (locis apertis) abiens. Perithecia in exemplari- bus non bene evolutis saepe in erustam detrusa. Caeterum sine dubio species distincta, affınis Verrucariae fuscellae, Verrue. pinguiculae Mass., Sagediae olivaceae (Fr.) et Verruc. maculiformi Krplbbr, sed notis supra allatis satis diversa. Habitat propel urbem Aureatum in Franconia media ad 8858 calcaria et dolomitica (Arnold), sed pulcherrima specimina legimus ad rupes calcar. prope pagum Lofer Pinzgoviae, et in monte „Wet- terstein‘“ in alpib. Bav. sup. ß. plumbea (Ach.). Syn: Verruc. plumbea A ch. Syn. p. 94 x Verruc. coerulea Schaer- En. p. 216, exs. 101; Hepp. exs 223. - Color thalli (vi caleis?) ex fusco vei olivaceo in cinereo-fuscum transiens, tandem coerulescens; peritheciis innato-sessilibus. Spori- dis ut in &. 803 Lichen a liehenologis, ut videtur, buc usque perverse considera- tus. Nam formam ejus typicam non exhibet Verruraria plumbea Ach. (Verrue. coerulea Schaer.), sed Verrue. coerulea var. fusca Schaer. (supra ut species aufonoma proposita) quod nobis evidentissime declaraverunt transitus crebro observati hujus postremi lichenis in illam formam secundariam, quam Verrue. coerulea Schaer. prae se fert. Habitat in alpibas Bavariae super. et Sueviae ad rupes calc. passim usque ad 5500° Krplhbr.; in Franconia sup. et med. ad saza calc. et dolom. frequens, Arnold. . 2. Verrucaria maculiformis Krempelh. Thallo tartareo tenui olivaceo 1. fusco contiguo, maculas irregu- lares minores vel majores, saepe confluentes, in saxo formante; peri- theciis numerosis subglobosis minutis atris ‘opacis prominulis raro pertusis. Sporidiis monoblastis oveideis magnitudine mediocri, pri- mitus granuloso-nebulosis, dein hyalinis. Sagediae olivaceae (Fr.) (Schaer. exs.642, Hepp. exs. 226) valde affinis, sed thallo tenuiori „eontiguo et sporidiis monoblastis (Sagedia olivacea habet ihallum mucoso-tartareum rimulosum et spo- ridia diblasta) ab hac differt. Magis distat Suyedia macularis (W allr.) Körb., quae thallo mucoso-gelatinoso obscure olivaceo et sporidiis fusiformibus constanter tetrablastis, denique et substrato a nostro lichene diversa est. Habitat ad saxa calcarea in sylvis frondosis Franconiae prope Muggendorf, Streitberg et Eichstätt. Arnold. Literatur. Guthnick, Vegetation in Algier. 8°. p. 101— 120 aus Berner Mittheilungen. Juli 1856. H. 6. gibt in diesen wenigen Blättern eine flüchtige Uebersicht dessen, was er in zwei Monaten nach seiner Ankunft in Algier ge- sehen und dessen was ihm Herr Dr. Munby. welcher sich schon sehr lange in Oran niedergelassen hat, und welcher auch getrock- nete Algier’sche Pflanzen, die Centurie zu 25 Fres. ausgiebt, mit- theilte. Es ist natürlich, dass dieser Bericht nur sehr oberflächlich die verschiedenen Pflanzeuformen behandelt: hauptsächlich werden darin nur die ökonomischen Pflanzen kurz besprochen und da der ‚ 804 Schreiber dieser Blätter das Reiten nicht ertragen konnte, auch das Wetter ungünstig war, konnte er nicht so in das Innere des Lan- des dringen, wie er wohl wünschte, so dass daher auch seine Mit- theilungen über die Wälder sehr dürftig ausgefallen sind. Interessant ist die Mittheilung, dass die französische Regierung auf verschiede- nen Stellen Versuchsgärten angelegt hat — im Ganzen 15 — aus wel- chen die Colonisten' zu den billigsten Preisen Samen und junge Bäume sich verschaffen können. Von dem Garten in Hamma wird eine specielle Angabe der verschiedenen Baumsorten nach ihrem Nutzen ete. etc. geordnet gegeben, dem zu Folge im Ganzen 858,768 Holz- pflanzen darin sich befinden, welchen sich noch 208,237 krautartige Pflanzen anschliessen. Diese Blätter enthalten recht willkommene Mittheilungen, ob sie aber „selbst dem wissenschaftlichen Leser ein Bild der Vegetation Algier’s geliefert‘‘ möchte doch sehr zu bezwei- feln sein. In mancher Beziehung interessanter ist das einfache Ver- zeichniss der beiden Centurien von Munby’s getrockneten Algier- Pflanzen (die 2. Centurie ist vom Jahre 1851 datirt), unter welchen sich als neu darbieten: Cistus sericeus Munby, Galium brunneum Mnb., Iberis pumila Mnb., Melissa candidissima Mnb., Phlo- mis mauritanica Mnb , Trifolium Zatar Mub.. Viola calcarata L. var. atlantica Mnb., Bellis sylvestris Cyr. var. rotundifolia Mnb., Ononis lingulata Mnb. A Personal-Notizen. Professor Dr. Unger in Wien hat Anfangs Februar eine Er- holungsreise nach dem Orient aus eigenen Mitteln angetreten. Auf dieser sollen vorzüglich Aegypten, Cypern, der Libanon, Damascus, Beirut und die Insel Rhodus besucht werden; der Rückweg soll über Smyrna, Constautinopel, Griechenland und die jonischen Inseln erfolgen. Ende Juni gedenkt er wieder in der Mitte seiner Freunde zu sein, die ihn auf seiner ganzen Reise mit den wärmsten Wün- schen begleiten. Dr. C. 6. Th. Schuchardt, welcher vor 2 Jahren am Bloch- mann’schen Institute zu Dresden als Lehrer der Naturgeschichte und Chemie fungirte und seit dem 1. Oetb. 1857 an der landwirthschafll. Akademie zu Regenwalde in Hinterpommern Naturwissenschaften un Botanik dorirt, geht nächsten September nach Waltan bei Königs berg als lorent der Botanik und Dirigent des botan. Gartens und des landwirthsebaftl. Versuchsfeld . Landwirtb- schafts- Akademie. eldes au der dortigen k. Lau u Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H.D emmier. FLORA ° NW 20. | u 5 | v Regensburg. . 28. Mai. 1858. , "Imhalt: oriGINAL-ABHANDLUNG. Arnold, die Flechten des frän- kischen Jura, (Fortsetzung.) — REPERTORIUM FÜR DIE PERIODISCHR BOTANL- SCHE LITERATUR, Nro. 307—315, — ANZEIGE der für die kgl. botanische Ge- sellschaft eingegangenen Beiträge. Die Eicheneu des fränkischen Jura. Von F. Arnold, kgl. Assessor in Eichstätt. _ (Fortsetzung) Trib. 12. Placodeae. . 1. Placodium 1. radiosum Hoffm. Mans. ric. 22. Le- canora rad. Schär. Enum. 60. Rabhst. IL. D. 39, Parm. eirci- nota Ach. Mart, Fi. erypt. Erl. 215. Pilae. circ. «, rad. (Hoffm,) Körb. syst. I. 114. Exs. Schär. lich. helv. 328. Z w. lich. exs, 189. Körb. lich. germ. sel, 126. Sazicolum. a. an offenen sonnigen Localitäten auf Dolomit- und Kalkblöcken, umherliegenden Kalksteinen im ganzen Gebiete; b. Auf Oolith der Ludwigshöhe bei Weissenburg und Dachziegeln der Ehrenbürger Kapelle. Corticolum: an hervorstehenden Wurzeln einer alten Buche im Hessenthale bei Eichstätt (591!) — Die im Jura ausnehmend häu- fige Flechte kommt im tiefen Waldesschatten nicht vor. 2. Pl. saxicolum (Poil) Mass. ric. 23. Körb. syst. L. 115. Lecan. sax. Ach. syn, 180. Parm. saz. Ach. Mart. Fi. crypt. Erl. 215. Lecan. muralis a saw. Schär. Enum, 66. Rabhst. L. D. a2. Exs. Schär. lich. helv. 332. - Auf Gestein an gleichen Standorten ebenso häufig wie die vo- rige Art, findet, sich auch an Dachziegeln und Quarzblöcken, und wurde im Schatten der Wälder nicht bemerkt. Nar eine kleinere Form mit magerem Thallas gedeiht auf Quarssteinen an. lichten ‚Stellen im Laubwalde oberhalb Wasserzell bei Eichstätt. a) 306 3. Pi. albescens. (Hoffm,) Mass. ric. 25. sym. 15. Sched. erit. 84. . u Exs. Mass. lich. It. exs. 133. A. Lecanora muralis v. albescens b. galaclina Schär. Enum. 67. Lec. galaclina (Ach. syn. 187.) Hepp. lich. Eur. exs. 180. Körb, syst. L. 145. . ‘ .. Hie und da a) an Kalkfelsen unweit der Muschelquelle und auf. dem Hummerberge bei Streitberg; b) Auf ‘'Dolomitblöcken am Südahhange des Frauenbergs bei Eichstätt (230!); c) an behauenen “ Kalksteinen der Altmühlbrücke bei Eichstätt. :."NB, Die Form „apoth. disco glauco pruinoso‘‘ Mass. lich. H. ... 028. 338. B. im Gebiete noch nicht angetroffen, "0 "B, urale Mass. sym, 15. Sched. crit. 86. - 02 Exs. Mass. lich. It. exs. 135 An etwas schattigen Stellen (Nordseite) der Dolomitfelsen - bei Engelhardsberg und unweit der Espershöhle bei Geilenreuth. I. Physcia Schreb. | 1. Ph. parietina (L.) De Ntrs. Mass. mon. blast. 31. Körb. syst. L 31. Parmelia par, Ach. syn. 200. Mart. Fi. erypt. Erl. 207. Schär. Enum. 49. Rabhst. L. D. 55. & vulgaris Schär, 1. c. (platyphylla Fw. Körb. 1. ce.) Exs. Schär. lich. helv. 380. Mass, lich, It. exs. 31, Rabhst. ‚lich. ear, exs. 97. “ "(Corticola) an der Rinde freistehender Bäume; am Saume der Laubwälder, aber nicht im tiefen Waldesschatten, An Nadelholz weniger häufig, als an Laubholz, die Aeste der Schlehenstauden A" “ #önnigen Stellen sind öfters z. B. unterhalb der Frauenkapelle bei Eichstätt von der Flechte vollständig überzogen. : (Sazicols) auf sämmtlichen Gestein-Arten des Jura, gleich ob Kalk, Dolomit oder Quarz, doch meist in vereinzelten Exemplaren und nur selten über grössere Flächen ausgedehnt; auf kleinen umherliegenden Steinen nicht bemerkt.’ ’ Die var. aureola Mass. lich, It, exs. 34. vielleicht auf Dolonit des Adlersteins bei Engelhardsberg. j Die Flechte kommt fast auf jedem Flechten beherbergenden Substrat vor; auch an Bretterwänden, Dachziegeln,, Eisengeländer® bei Eichstätt; an alten seit Jahren im Freien. liegenden Knochen und Schuhleder; bie und da vom Steine auf benachbartes Mae übersiedelnd; jedoch nicht auf Erde. | m ß. pulvinala Mass. Sched. crit. 42. - Exs. Mass. lich. It. exs. 35. An der Rinde älterer Föhren a) beiSchernfeld unweit Eichstätt, (497!), b) auf dem Rohrberge bei Weissenburg. (Hepp. lich, ear. [> 7 Pr ) - 2. Ph. controversa Mass, Sched. erit. 42. Exs. Mass, lich. It. exs. 36. P&rm. pariet. vo. laciniosa, Iychnea, fulva Aut. p. p. a) An der Rinde alter Obstbäume zwischen Landershofen und -Eichstätt (463!), b) an alten Buchen zwischen Pappenheim und.Zim- mern, (46!) (Hepp. lich. eur. exs. .. ....), e) an alten Pappeln und Ahborn-Rinde der Allee bei Eichstätt. An diesen Standorten fructihicirend. 3. Ph. callopisma (Ach. syn. 184.) Mass. Men. blast. 57. mem. 45, Lecanora callop. Ach. Schär. Enum. 63. Rabhst. L. D. 41. Amphäl. Körb. syst. L. 112. _ Exs. Schär. lich. helv. 337. Zw. lich, exs. 58. Rabhst. lich. eur. exe, 198. 228. Hepp. lich. eur. exs. 197. Mass. lich, It exs. 103. . . - Im ganzen Jura auf Dolomit-Felsen an sonnigen Stellen in grösster Menge und eine der gewöhnlichsten Flechten; an einem Dolomitfelsen am Südabhange des Frauenbergs bei Eichstätt (Rbhat. lich. eur, exs. 198.); — auf Solenhofer Dachplatten in Eichstätt ; seltener an Kalkfelsen and gebrannten Dachziegeln. 4. Pk. felax (Hepp. in lit. Mart. 1858). _Placod, callop. ß. pinnatifidumHepp. olim. in lit. Par, pariet. v. eclanea (Ach.?) Körb. syst. L. 91. ?. Ess, Z w. lich. es. 57? Steril: a) zahlreich an einer mächtigen Dolomit-Gruppe am Südabbange des Frauenbergs hei Eichstätt (476!) (Hepp. lich. eur, exs. .. . ); dann auch an Dolomit-Quadern der Willibaldsburg; b) selten an Dolomit-Felsen der Espershöhle und 'bei Engelbardsberg in Oberfranken, 5. Pk. murorum (Ach. syn. 181.) Mass. sym. 13. Mon. blast. 54. Leeanora mur. Schär. Enum. 63. Rabhst. L. D. 41, Parm..mur. Mart. Fl. erypt. Erl, 216. Amphiloma Körb. syst. L_111. Exs. Mass. lich. It. exs. 93. In vollkommmener Entwichlang an Kalkfelsen zwischen Straif- ber und dem Langethal (S6l); im Wiesenthale gegenüher Gellen- zeuth. . geten 308 ß puleinata Mass. sym: 13. Sched. crit. 66. Amph, mur. vulg. tegulare (Fw.) Körb. syst. L. 111.? i Exs. Mass. lich, It. exs. 97. Hepp. Fich, eur. 106. a) Zablreich an behauenen Kalkblöcken und Kalksteinmauern - bei Eichstätt z. B. längs der Strasse gegen die Hofmühle. (7651) _ und auf der Altmüblbrücke; b) am hölzernen Geländer der Altmühl- brücke bei Eichstätt. = . y. lobulata Fl. Schär, Eaum. 64. Rabhst. L. D. 41. Amph. mur. ß. miniatum Körb. 1. c,?.-P. miniata Mart. Fi. erypt. Erl. 216. j ‘ .Exs, Hepp. lich. eur. exs. 71. Rabhst. lich. eur. exs, 141. . #Afnter diesem Namen vereinige ich diejenigen kleinen und leb- ” haft mennigroth gefärbten Formen, ‘welche an Dolomitwänden oder grösseren Felsen vorzugsweise an deren Nordseite im Gebiete weit verbreitet sind. Die Exemplare in Rabhst. lich. eur. exs. 141. stammen sämmtlich von einer Dolomitwand der steinigen Schlucht oberhalb Mariastein bei Eichstätt, Dann auf Dolomit der Kegelbahn bei Gössweinstein und der Riesenburg bei Muggendorf (64!) “6. Ph. pusilla Mass. Mon, blast. 59. v. turgida. f. eu phorea Mass. Sched. crit. 67. !Placod. mur. v. microsporum Hepp. lich. ear. exs. 297. j “ Exs. Mass. lich. It, exs, 101. Hepp. lich. eur. exs. 397. a) Am Grunde der grossen Kalkwand zwischen Streitberg und dem Langethal (728!), b) und gegenüber Geilenreuth (7641); c) am Fusse eines Kalkfelsens bei Dollnstein im Altmüblthale, (6548!) 7. Ph. eirrhochroa (Ach. syn. 181.) Placod. cirrhoch. Hepp- lich, eur. exs. 398, Lecanora mur. v. cirrhoch, Schär. Enum. 64. Rabhst. L. D. 41. Amph. mur. cirr. Körb. 'syst. L. 111. Pysc. callop. v. ? cirr. Mass. mon.’ blast. 58, ”Exs. Schär, lich. helv. 480. Rabhst. lich. eur. exs. 142. Hepp: lich. eur. exs, 398. - on Bisher nur in’sterilem Zustande: a) an Kalksteinen einer ver fallenen Mauer der Ruine Streitberg. (92!) b) an Dolomitfelsen um Eichstätt häufig: z. B. an einer Felswand im Laubwalde des Tiefen- thale. (Rabhst. lich. eur. exs. 142,) — An der Nordseite der stei- nigen Schlücht oberhalb Mariastein finden sich Exemplare mit ce trifrugalem, lebhaftgelbem, sehr schön entwickeltem Thallus (4419; eine magere Form mit rothgelbem Thallas an sonnigen Stellen des Tiefenthals (421'); die grossen Dolomitguadern der Schanzen anter- halb der Willibaldeborg sind streskenweise mit dieser Flechte über- z0gen, Eu Na “8. Ph. elegans (Ach. .aya, 182. p. p.) Mass. mon. blast. 50. Lecan. elegans Autt. p.p. Param, elegaus Mart. Fl, erypt.- Bil, 216, p. max. p. Physcia miniata Mass, Sched. crit,- 68. Exs. Schär. lich, helv. 338. Hepp. lich. eur. exs. 195. Mas. lich. It, exs. 104, ä) Selten an Dolomitblöcken im Jura, z. B, am Südabhang des Frauenbergs bei Eichstätt; b) an Dolithblöcken der Iudwigehöhe bei Weissenburg. ß. disereta Schär. Euum, 52. Körb. syst. L, 111. Mass. Sched. crit. 53.) Exs. Schär. lich, helv. 481. - Häufig am Fusse der grossen Dolomitwand auf der Norilseite der Ehrenbürg bei Forchheim. (738!)) teste Hepp. in lit. — Trib. 13. Anapiychieae. Anaptychia ciliaris (L,) Körb. syst. L. 50. Mass. mem. 35. Borrera cil. Ach. syn. 221. Hagenia ei. (Esch) Rabhst. L. D. 115. Parmelia ci. (Ach.) Mart, Fl. erypk, Erl. 212, Pryscia eil. (DC.} Schär. Enum. 10. - Exza. Schär. lich, helv.388,. Hepp. lich eur. exs. 168. Rbhst. lich, eur. exc. 63. Mass..lich. It. exs, 89. = - a) An freistehenden Laubbäumen, wie überall, so auch im n Jura ausserordentlich zahlreich, eine etwas. schmälere Form (r. angusia Mass. lich, lt, exs. 40°) an Espen im Walde zwischen Wasser- zeli und Breitenfurt bei Eichstätt: 5b) Steril an Dolomitfelsen kahler Bergrücken hei Rabenstein und oberhalb Muggendorf. c) Hie und da an Onlithblöcken des Rohrbergs bei Weissenburg. d) Vereinzelt auf steinigem ‚Boden zwischen Moosen auf dem Gipfel des Brand bei Hetzelsdorf, gleichfalls steril, . 8. humilis Körb. lich, germ. sel. 102. a) An Erde auf dem Gipfel des Hummerbergs bei Streitberg. (Körb. lich. germ. sel. 102.); b) ausserdem hie und da auf Erde bemooster Dolomitblöcke oberhalb Muggendorf, Wiesentthal gegen- über der Saxenmühle; auf der Ehrenhürg hei Forchheim. (143!) Bisher blos steril angetroffen; von der Stammform durch Kleinheit und oberhalb glattem Thalius verschieden; wahrscheinlich eine selbst- ‘ständige Art. zu j Trib, 14. Pannarieae. Rannaria 1. Schäreri Mass. rie. 114. Sched. erit. 148. :Exe, Mass. lich. It. exs. 338. Zw. lich. exs. 254. A. B: . :- @) An Kalksteinen im Laubwalde oberhalb Wasserzell bei Eieh- - stätt (Zw, lich, exs. 254._A.). 'D) Am Grunde .eines..Dolomitfelsens so der steinigen Schlucht oberhalb Mariastein bei Eichstätt (448!) und sonst hie und da vereinzelt auf Kalk- und Dolomitsteinen, selbst Quarssteinen im Tiefenthale, Hessenthale, Laubwalde der Anlagen und bei Obereichstätt. c.) An Kalkwänden im Wiesenthale unter- halb und gegenüber Geilenreuth (144!) (Hepp. lich. eur. ex®....) d) An Kalkfelsen der Kupfe oberhalb Muggendorf (165!) 2. P. triptophylia (Ach.) Körb. syst. L. 107. Mass. rie. 112. Leeid. tript. Ach. syn. 53. Schär. Enum. 98. Mart. Fl, erypt. Erl.:243. Biatora tript. Rabhst. L.D. 91. Exs®Schär. lich, helv. 159, 6. »potb, selten an hervorstehenden Buchenwurzein im Laub- walde zwischen Muggendorf und Baumfaurt. Trib. 15. Psoromeae. 1. Psoroma 1. lentigera (Web.) Masa. rie. 20. Körb. syst. L. 110. Parmelia ent. (Ach.) Mart. Fl. erypt. Erl. 214. Lecanora lent. Ach. syn. 179. Lec. crassa «. ent. Schär. Enum. 58. Rahhst. L. D. 43. Exs. Schär. lich. helv. 484. Hepp. lich. eur. exs. 1m. Rabhst, lich. eur. exs. 19. Mass. lich, It. exs. 91. Bei Streitberg und ‚Muggendorf nicht selten auf steinigem Boden kabler Bergrücken, z. B. Hohleberg, (132!) oberhalb Streitberg, Ehrenbürg, Geisknock. 2. Ps. crassa (Ach.) v. caespitosa Mass. ric. 49. Körb. syst, L. 119. Lecanora crassa Ach. syn. 190. v. caespilosa Schär. Enum. 58. Rabhst. L. D. 44. Eis, Schär. lich. heiv. 343. Mass. lich. It. exs. 73. Ra bhst. lich, eur. exs. 242. Steril au steinigen Abhängen in sonniger Lage a) bei Wei- schenfeld und b) unweit Rabenstein in Oberfranken. (67!) Der Thallus ist weniger gut ausgebildet, als an den jenseits der Alpea vorkommenden, südlichen Exemplaren. f. dealbata Mans. Sched, crit. 59. Exs. Masse. lich. It, exs. 74. Rabhat. lich, eur. exs. 249. C. apoth, nicht häufig an den verwitterten Kalkwänden auf. den Gipfel des Hummerberga bei Streitberg. (168!) H. Acarosporqa Mass. ric. 97. Alyriospora Hepp- 1. A. smaragdula (Wahlb.) Masse. ric. 29, Ac. sinop. '- smarayd. Körb. syst, L. 156. jLecan. cerv. y. smar. Scehär. Eau®: 55. Endoc. smar. Wahlb. Ach. ayn, 98. sn Exs. Schär. lieb. helv._117.:p. »2.:Hepp. lich. sur. exs, 175. Mass. lich. It, exs. 281. . a). An Quarzblöcken zwischen Solenhofen und Äörnebem, b auf Oolith des Robrberges bei Weissenburg. .. a 2. A. glebosa Körb. syst. L. 156. j An Hornsteinen, erdigen Quarzen bei Eichstätt längs des Weges auf der Höhe zwischen Mariastein und Obereichstätt. (474!) Herr lich, eur exs....) 3. A. lucida Mass. in lit. April 1857. An den aus dem begrasten Abhange hervorstehenden Dolomit- blöcken des Doctersbergs (516!) und des Tiefenthals bei Eichstätt. Form der folgenden Art? 4. A. macrospora Hepp. lich. eur. exs. 58. Exs. Hepp. I. e. Rabhet. lich. eur. exs, 75. Auf Dolomitfelsen an sonnigen Abhängen und Bergeshöhen sehr zahlreich im Jura: a) :am Doctorsberge bei Eichstätt (Rabhst. lich. eur. exs. 75.); b) dessgleichen im Tiefentbale, vor Obereichstätt, bei - -Kipfenberg, Pappesheim.-c) um Maggendorf ober der Muschelquelle, anweit der Rosenmüllershöhle, Espershöhle, am Hohleberg, Weischen- feld, auf der Ehrenbürg u. s. w. Ein häufiger Begleiter. :dieser Flechte ist Collema callopismum Mass, d) Selten auf’ Oolith des Rohrbergs bei Weissenburg. f. rufescens m. (non Myr. rufescens (Borr.)Hepp. lich. eur, eıs, 56.) a) An Kaikfelsen des Oberfellndorfer Brunnens bei Streitberg (118) und zwischen Streitberg und Langethal (487!) b) Bei Eich- stätt auf Dolomit des Winterhofer Berges und in den Schluchten vor Obereichstätt, Diese Varietät verhält sich zur Stammform, wie Ac. glauc. leucopsora zu percaena. Fine ähnliche Erscheinung findet sich auck bei Ac. glebosa und Heppü. 5. A. glaucocarpa (Wahlb.) Myr. glaucoc. Hepp. lich. eur, exs. 377. Ac. cervina y. glaucoc. Körb. syst. L. 155. Schär. ;Enum. 55.p.p. Rabhst. L. D. 38. Lecan. glauc. Ach. syn 198.. Ess. Hepp. lich, eur. exs, 377. a) An Kalkfelsen oberhalb der Streitberger‘ Schlucht (831) und an den Kalkwänden oberhalb der Quelle des Langethals, .b) Auch sonst hie und da bei Muggendorf z. B. Wiesentthal gegenüber Gei- lenreuth; c) eine der folgenden Varietät sehr nahe stehende Form auf Dolomitfelsen bei Eichstätt: z. B. im Hirschparko, längs der Chaussee am Weinsteige, im Tiefenthale; dann auch an einem. Balk- j ‚felsen vor Obereichstätt, . . ie 312 ex B. percaena (Ach. syn. 29.) Mass. osserv. 7. Sched. erit. 156. Lecan. cerv. Y- perc. Schär. Enum. 56. . Exs, Sehär. lich. helv. 613. p. p. Mass. lich. It. exs. 284 Rabhst. lich. eur. exs, 227. Hepp. lich. eur. exs. 378. Körb. lich. germ. sel. 100. 8) An Kalkwänden auf dem Gipfel des Hummerbergs bei Streit- .berg (94!) (Körb. lich. germ, sel. 100.); b) ebenso ober dem Gal- gen und an den Kalkwänden des Langethals bei Streitberg. f. leucopsora Mass. Sched. erit. 156. ı Exs, Mass, lich. It, exs. 285. ’ Gemeinschaftlich mit 8. auf dem Hummerberge. 6. PA. Velana Mass, sertul. lich. 75. Sched. erit. 155. Exs. Mass. lich It. exs. 282, Körb. lich. germ. sel. 69. a) An Kalkfelsen des Hummerbergs bei Streitberg und von hier an his zum Langethale nicht selten (95!) (Körb. lich. germ. sel. 69.); b) an Kalkwänden vor der Schlucht des Zwecklesgrabens bei Muggendorf; c) um Eichstätt nicht häufig längs der Ritzen verwit- terter Dolomitfelsen am Wintershofer Berge (512!). — An allen diesen Standorten steril. 7. A, Heppii (Naeg.) Myriosp. Heppii Naeg. man. Exs, Hepp. lich, eur. exs. 57. An umberliegenden Kalksteinen in Laubwäldern bei Eichstätt: a) in. der Schlucht des Rosentbals, (584!) b) oberhalb Wassersell, (643!) Bei der fränkischen Flechte ist der Rand der Apothecien meist spangrün, der. Thallus fehlt fast gänzlich. - Trib, 16. Lecanoreae. I. Lecanora 1.atra (Huds)Ach. syn. 146. Schär. Enum, 72. Körb. äyst. L. 139. Mass. ric. 4. Rabhst. L.D. 32. Parm. atra (Acb.) Mart. Fl. crypt. Erl. 226. = oulgaris Schär. Enum. 72. Körb. syst. L. 140. (Sazicola.) Exs. Schär lich. helv. 307. Zw. lich. exs. 6. Hepp. lich, eur, exe. 182. Rabhst. lich. eur. exs. 169. . - a) Auf den Oolithblöcken des Rohrbergs bei Weissenburg; b) an Quarzsteinen oberhalb des Hessenthales bei Eichstätt. (589!) (Corticola) Rabhst, lich. eur, exe, 95. Nicht häufig an. der Rinde alter Buchen der Ludwigshöhe bei Weissenbugg. R. grumosa (Pers,) Ach, syn, 146. Schär. Enum. 73. Körb. syst. L. 140. Rabhst. L. D. 32, Parm. grum. (Ach.) Mart. Fl. erypt. Erl. 227. Der blaugraue sehr selten fructificirende Thallus übersicht - . 313 streckenweise die Oglithblöcke des Babrberge gemeigschaßlic mit der Stammform. 2. L. subfusca (L.) (Ach.) syn. 157. Schär. Eule. “s, Körb. syst, L, 140. Mass. ric. 5. Rabhst, L. D. 33. Parm. subfusce (Ach.) Mart. Fl. erypt. Erl. 217. a vulgaris Schär. Enum, 73. Körb. syst. 1.140. _ oo Exs, Schär, lich, helv. 308. Hepp. lich. eur, exs. 183. Rabhst. lich, eur. exs. 240. . on a) An der Rinde von Laubbäumen, seltener an Nadelholz; an - der rissigen Rinde alter Eschen und Obstbäume findet sich vorzüg- lich die robuste von Ma'ss. in Rabhst. 1. c. ausgegebene Form, b) an Eichenpfosten des Eichstätter Parkzauns häufig. ß. distans Ach. syn. .158. Hepp. lich. eur. exs. 379. Parm. distans-Mart. Fl, erypt, Erl. 281? Lec. subf. alloph. Körb. syst. L. 141. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 379. Au Ahornriode der Ruine Neideck beiStreitberg und um Eichstätt. y. pinasiri Schär, Enum. 74. Körb. .syst. L. 141. Mass. vie. ,Rabhst, LD.33. . .., Exs, Schär. lich. helv. 310. Hepp., lich. eur. exs. 184. Rabhst. lich. eur. exs, 157. An der Rinde jüngerer Föhren | um Muggendorf, Eichstätt, dem Rohrberge bei Weissenburg.- . d. campestris Schär. Enum. 75. Rabhst. L. D, 33, Exs Hepp. lich, eur. eıs. 63. a) Nicht selten an Oolithblöcken des Rohrbergs; b) auf Dolomit- felsen um Weischenfeld, Muggendorf, Eichstätt hie und da; auf :Dolomit der Kegelbahn bei Gössweinstein (63!) &. leucopis Ach. syn. 150. Schär. Enum. 74. Rabhst. L. D. 33. Masse. ric. 6. Lec. subf. lainea Körb. syst, L. 141. Exıs. Hepp. lich. eur. exs. 381. An Dolomitfelsen: a)Kleinleiten bei Weischenfeld (teste Hepp. in lit!) b) zwischen der Espershöhle und der Schlucht des Leitsder- fer Brunnens bei Muggendorf. ‚3. L. intumescens Rebent. Rabhst. L.D. 34. Körb, syst.. L. 143. Lec. cateilea Mass. ric. 9. Lee. subf. cat. (Ach,) Mart. . Fl. erypt. Erl. 217. p. p. An der Rinde älterer Buchen in Laubwäldern bei Eichstätt nicht selten; und an Tannen des Hohlebergs bei Muggendorf.. Br ß. glaucorufa (Mairt.) Körb, & ae L. 143. Parm, lauern Mart. Fi, erypt. Erl. 218. - .: Pa un a) Selten an den Tannen des Hoblebergs unweit der Oswalds- höhle hei Muggendorf (135!); b) an älteren Buchen in den Wäldern zwischen Eichstätt u. Wellheim hie und da (Mass. lich. It. exs....), so auch zwischen Tüchersfeld und Pottenstein in Oberfranken. 4. L. Hageni Ach. syn. 16%. Körb. syst. L. 143. Rabhst. L. D. 38. Hepp. lich. eur. exs. 64. Parm. Hageni (Ach.) Mart, PA. erypt. Erl. 225. Lecan. umbr. 9. Hag. Mass. rie. 11. Parm. stell. caerul, Schär. Enum, 40, Exs. Hepp. lich. eur. exs. 64. Rabhst. lich. eur. exs. 205. Zw. lich. eıs, 66. - - An jungen Nussbäumen bei Muggendorf, an der Rinde alter „Weiden der Neumühle bei Rahenstein, an alten Pappeln der Allee bei Eichmlätt. - ß. mutabilis Hepp. in lit. Mart, 1858. var. lithophila Körb. syst. L. 143,9 An umherliegenden erdigen Quarzsteinen lüngs des Weges auf der Berghöhe zwischen Mariastein und Obereichstätt. (581!) und unweit der Steinbrüche bei Wintershof, (566!) y. fallax H epp. lich. eur. exs. 66. 0 An abgedorrten Thymus Serpyllum Stengeln auf steinigem Bo- den der Steinbrüche zwischen Wintershof und Rupertsbuch bei Eichstätt, (7705 5. L. Sommerfeltiana Flörke. Mass. sym. 15. Lecan. mur- v. Somm. Schär. Enum, 67; Exs, Hepp. lich. eur. exs. 61. Rabhst. lich. exs, 330. ZW. lich, exs, 261. Körb. lich. germ. sel. 99. . 2) An Kalkfelsen in der Streitberger Schlacht (971); D der Schlucht Steinleiten ober der Wöhrmühle (61!) (Körb. lich. germ, sel. 99.); c) an Dolomitwänden in Laubwäldern um Maggeb- dorf z. B.-unweit der Oswaldshöhle; d) auf Delomitfelsen längs des Waldsaumes vor Landershofen bei Eichstätt, " -ß. erenulata (Dicks.) Mass. aym. 16, Lec. Hag. v. eren. HepP- ‘lich, eur. exs. 65. Lecan, dispersa Fl. exs, 45. Parm. dispers® (Ach.) Mart. Fi. erypt. Erl. 225. p. p. Lecan. subf. v. ere® ‚Schär. Enum, 75. Mass. ri. 7. Rabhst. L. D, 33. Lee. Floiov. b. dispersa Körb. syst. L. 146. " Exs. Hepp. lich. eur. exe, 65. a) Häufig an den längst aus den Steinbrüchen herabgeworfene? Kalkplatten bei Sotenhofen (515 !); b) auch sonst im Gebiete nicht selten an Kalk- und Dolomitblöcken, 6, L. Fiotowiana (Spr.) Körb, syst. b. 146. 335 An Kalkfelsen unwait der Streitberger Mouchelquelle und an- derwärts nicht selten. » BE 7. L. minutissima Mass. miseel. lichen, 7. - u Exs. Körb, lich, germ. sel. 159, Zw. lich. exe. 263. > a) An Dolomitfelsen im Laubwalde den Tiefenthales bei Eich- stätt (406. 410.1) (Körb, lich. germ. sel, 159.); b) dessgleichen _ unweit Wasserzell und Landershofen bei Eichstätt ; ed) an Dolomit- ‚felsen im Walde zwischen Tüchersfeld und Pettenstein in Oberfran- ken, (Zw. lich. exs. 262.) ‚8. L. Agardhianoides Mass. sym, 17. ric. 12, Exs. Hepp. lich. eur. exs, 382. “An Kalkfelsen im Altmühltbale bei Dollnstein. (688!) 9. L. varia (Ehr.) Ach. syn. 161. Mass. ric. 13. Parm. varia (Ach,) Mart. Fl. erypt. Erl, 222. @. pallescens (Schrk.) Schär.. Enum, 82. Rabhst. LD. 37. a. vulgaris Körb. syst. L. 147... Exs. Schär. lich, belv. 325, Hepp. lich. eur. exs. 190. Zahlreich an den Eichenpfosten des Eichstätter Parkzauns; auch an alten Bretterwänden und Eichenstrünken. ß. sarcopis Ach, syn. 177. Schär. Enum, 89. Babhst, L. . D. 38. Körb, syst. L, 147. Mass. ric. 14. Exs, Sehär. lich. helv. 544. a) An Eichenpfosten des Eichstätter Parkzauns (4431); b) an der entrindeten Wurzel einer alten Fichte zwischen Pietenfeld und Eitensheim bei Eichstätt (6491); c) an alten Eichenstrünken im Walde bei Streitberg. — Zur Zeit muss es dahin gestellt bleiben, ob die Flechten dieser Standorte zur ächten sarcopis gehören. 10. L. maculiformis (Hoffm.) Näg. man, Lecan. varia v, ma- culif, Schär. Enum. 83, Rabhst, L. D. 38. Lec. v. v. betulina Körb, syst, L. 147, ? Exs. Hepp. lich. eur. exs. 68. Rabhst. lich. eur. exs, 176. - Nicht selten an Birkenrinde im Gebiete, dann auch an Föhren und Buchen, ß. denigrata (Fr.) Hepp. lich. eur. exs,. 191. Lec. varia v. densgr, Schär. Enum. 83. p. p. Rabhst. L. D. 38, p. p. Exs, Hepp. 1. ce. Aa einer alten Führe im Laubwalde oberhalb Wasserzell bei Eichstätt (674!) Die fränkische Flechte dürfte als Varietät der feb- genden Art za betrachten sein. u 11. L. aitema (Ach. syn. 45.) Hepp. lich. ou. u 60. abe” sı6 Lecan. varia v. ait. Schär. Enum. 88.Körb. syst. L. 147.? Rabhst. L. D. 38. Exs. Hepp. lich, eur. exs. 69.. Ra bhst. lich, eur. exs. 124. p. p. a) Am Grunde älterer Föhren des Rohrbergs bei Weissenburg (39!) b) und sonst hie und da an Föhrenrinde z. B. um Eichstätt, oberhalb der Riesenburg bei Muggendorf; .c) an Pinus Larix bei Wei- “ sebenfeld. . Bu » ß. glaucella (Fw.) Hepp. lich, eur, exs. 385. Lecan. Hag. ß. glauc. Körb. syst. L. 143. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 385. Zw. lich. exs. 227. a) An Föhrenrinde unweit der Rosenmüllershöhle bei Muggen- dorf (33); b). ebenso bei Eichstätt oberhalb Wasserzell und bei ‚Breitesfert, — Die Flechte hat aschblaue Apothecien ! y. saepincola (Ach. syn. 35.).Hepp. lich. eur. exs. 386. Lee. var, v. saep. Schär. Enum. 83. Körb, syst. L. 147. j Exs. Hepp. I. c. Zw. lich. exs. 116. An Eichenpfosten des Eichstätter Parkzauns (Mass. lich. lt. eıs......) 12. L. ochrostoma (Ach,) Hepp. lich. eur. exs. 387. An der Rinde älterer Föhren bei Eichstätt a) im Walde zwischen Wasserzell und Breitenfurt (668!) b) im. Hirschparke (6851). 13. L. atrocinerea (Sch.) Hepp. lich. eur. exs. 192, Leu. var. v, atroc. Schär. Enum. 324, Lee, var. v. apochraea Körb. syst. L. 147. Exs, Schär. lich. helv. 619. Hepp. I. c. _ An Fichtenpfählen der Sorbus aucuparia - Allee zwischen der Frauenkapelle und dem Hirschparke bei Eichstätt (645!) 14 L. pallida (Schreb.) Schär. Enum, 78. Körb. syst. L. 144. Mass, ric. 8. Rabhst. L,D. 34. Parm, angulosa Mart. Fl. erypf. Ei.a. 0 _ . = albela Pers. Lecan. alb. Ach, syn. 168. Körb. Mas® Rabhst. Schär. Le. 2 "Ex. Schär. lich. helv. 315. Hepp. lich. eur. exs. 187. Rab hat. lich. eur. exs, 43. . : a) an Eichenpfosten des Eichstätter Parkzauns häufig ; b) welt verbreitet im Gebiete an der Rinde von Kaub- und ‚Nadelhölzern. f. minor (Fr.) Körb, syst. L. 145, 2 An den ‚Tannen des Hohlebergs bei Muggendorf unweit der Oswaldhöhle. (136!) . 2 = ß. anyulosa (Schreb.) Schär. Enum. 78. Körb, syst. L.145 Mass. ric. 9, Rabhst. L. D..34, Lecan, ang. Ach, syn. 166- 3% Exs. Schär. lich. helv. 540, lo . Nicht häufig; z. B. an Vogelbeerbäumen zwischen der Frauen- kapelle und dem Hirschparke bei Eichstätt, 1. Rinodina (Ach. syn. 146.) Mass ric, 14. Psora Näg. Hepp. lich. eur. 1. R. exigua (Ach.) syn. 151. Mass. ric. 15. Psora erigüa &:Näg. man. Lecan. atra ewig. Schär. Enum. 72. Rin. metab. (Ach,) syn. 153. Körb. syst. L. 123. Parm. pinicola Mart, Fl. crypt. Erl. 227. Exs, Schär. lich. helv. 569. Hepp. lich. eur. exs. 207. Zw. lich. exs. 62. a. An Buchen in Laubwäldern z. B. Hessenthal bei Eichstätt (590!; b.) an Eichenpfosten des Parkzauns (465!); c.) an der Rinde alter Fichten um Eichstätt und Muggendorf. 2. R. sophodes (Ach. syn. 153.) Mass. ric. 14. Körb. syst. L. 122. Lecan. soph. Schär. Enum. 70. Mart. Fl, crypt. Erl, 227. _Rabhst. L, D. 34. Psora soph Näg. man. Exs. Schär. lich. helv. 314. Hopp lich. eur. exs. 77. Mass. lich. It, exs. 237. .. &.) An der Rinde jüngerer Buchen im Tiefenthale bei Eichstätt häufig (299!) (Mass. lich. H. exs. 237.); b.) an einer jungen Esche vor dem Schweinsparke (628!) und an Carpinus Betulus und. Cra- laegus-Stauden bei Landershofen (629 '!); dann auch an Sorbus au-' cuparia im Tiefenthale bei Eichstätt (424!), ß. caerulescens (Hag.) He pp. lich. eur. exs. 78. An Hainbuchenstimmen im Laubwalde unweit Weissenkircheh bei Eichstätt (433!) (Mass. lich. It, exs,....) 3. R. horiza (Fw.) Psora hor. Hepp. lich, eur. exs. 410 Rin. albana Mass. ric. 15. Sched. erit. 126. Körb. syst, lich. 124. Exs, Mass. lich, It. exs, 216. Hepp. lich, eur, exs. 410. Zw. lich. exs. 257° An glatter Rinde der Vogelbeerbäume der Allee zwischen der Frauenkapelle und dem Hirschparke hei Eichstätt. (7791) 4, R. Conradi Körb. syst. L. (teste Körb. in lit. April 18583 Psora turfacea d. intermedia Hepp. in lit 1857. " An abgestorbenen Gräsern auf dem kahlen und steinigen Gipfel des Brand bei Hetzelsdorf in Oberfranken. (709!). . 5. R. leprosa (Schär.) Mass. Sched. crit. 160. Parm. obse. v. Tep. Schär. Enum, 38. Lob. obs. lep. Hepp. Rinod. virelia Körk, syst. I. 124. Exs, Hepp. lich, eur. exs, 55. Mass, lich, It, oxs. 26. IN a. an Robinienstämmen der Hofmühble bei Eichstätt (451!); b.) an der Rinde alter Pappeln bei Eichstätt und an der grossen Linde bei Gössweinstein in Oberfranken. , 6. B.lecanorina Mass. gemenc 19. Sched. crit. 48. Mischob. lec. Mass. ric. 11. Psora atrocineres Hepp. lich. eur. exs. 412. (non Rin. atrecin. Körb. syst. L. 125!) Exs. Mass. lich. It. exs, 50. Hepp. lich. eur. exs. 412. Körb. lich germ. sel. 68. . Nicht selten im Jura! a.) an Kalkfelsen gegenüber Geilenreath im'Wiesenttbale. (54!) und an verwitterten Kalkwänden des Hum- merbergs hei Streitberg; b.) an Dolomitfelsen des Badangers bei Gössmweinsiein (62!) des heiligen Bühel bei Engelhardsberg (66!) oberhalb der Muggendorfer Niuscheiquelle (74!), um Weischenfeld (102 — von diesen Localitäten: Körb. lich. germ. sel. 68. e.) um Bichstätt aa Dolomitblöcken oberhalb Mariastein und am Doctors- berge {Hepp. lich, eur. exs. 412.); d.) an Kalkfelsen bei Dolinstein im Altmühlthale. — Eine Form mit kleineren Apsthecien an Dolo- mitblöcken bei Engelhardsberg. (155!) £@. macrospora Hepp. in lit. An Kalkfelsen oberhalb Zimmern bei Pappenheim (15!) Hepp- lich, eur. exs.....) “7. R. controversa Mass. ric. 16. f. crustulate Mass. ; Sched- erit. 161. ‘ j Exs, Mass. lich. It. exs. 296. a. An Kalkfelsen bei Veilbronn unweit Streitberg (139!). b) a" Dolemitblöcken gegenüber der Stämpfermühle im Wiesentthale (161 ; ec) an einem Kalkbloeke zwischen dem Hirschparke und Weissen kirchen bei Eichstätt (699!); d) nicht selten auf Dolemitblöcken im Tiefeuthale: (5421). ' 8. R. Bischoffü(Higpp.) Maas. fram. 26. Psora Bisch. Hep? lich. eur. exs, 81. Exs. Nepp. lich. eur. exs. 81. Rabhst. lich. eur. exe. m. Häufig im Jara: a) zumeist an amberliegenden kleinen Kalkstel nen, so an kahlen Bergesköben um Eichstätt (Rabhst. lich. eur. € 77), auf dem Rohrberge bei Weissenburg, auf dem steinigen Gipfel des Brand bei Hetzelsdorf; b) an Kalkfelsen der Kupfe oberhalb Mus gendorf und bei Pappenheim; c) nicht selten an Delomitfelsen, „.B bei Engeihardsberg (177!) Gössweinstein (179!) am einer Dolomit- ‚wand bei Öbereichstätt (231!) ß. immersa Körb. lich. germ. sel, 127. a); An Kaikblücken swischen Mugganderf und der Basenmällert a höble; b) häufig auf umherliegenden Kalksteinen Solenhofer Forma- tion auf der Anhöhe zwischen Mariastein und Obereichstäht (Körb, lich. germ. sel. 127) dann um Solenhofen, Pappenheim. NB. Die steinbewohnenden Rinodinae des Jura kommen im Waldesschatten nicht vor. II. Pyrenodesmia Mass. mon. blast. 119. 1. P. Ayardhiana (Ach. syn. 152.) Mass. mon. blast. 120. Lecan. Ag. Schär. Enum. 76. Rabhst. L. D. 34. Placodium Ag, Hepp. lich. eur. exs. 407. Callopisma Ag. Körb. syst. L. 131. Exs. Schär. lich, belv. 617. p. p. Hepp. lich. eur. exs. 407. Nicht selten an Kalkfelsen bei Dollnstein im Altmühltbale (680 ! 766!) teste Hepp. in lit. 2. P. chalybaea (Duf,.) Mass, mon. blast. 128. Lecan, chal, Schär. Eaum. 60. Callop. chal, Körb. syst. L. 132. Placod, chal. Näg Exs. Schär. lich. heiv. 566. Hepp. lich, eur, exs. 204, Zw lich. exs. 226. Rabhst. lich. eur. exs, 360. Häufig im ganzen Jura: a) an einem Delomitfelsen unweit der Rosenmüllershöhle bei Muggendorf (Z w. lich. exs, 226,); b) an Kalk- und Delomitfelsen bei Streitberg, auf der Ehrenbürg;; ec) im Altmühl- thale an Dolomit des Winterhofer Berges und vor Obereichstätt (Rabhst. lich, eur. exs, 360.); sowie an Kalkwänden bei Dollnstein. ? f. depauperata m. Eine Form mit weissem, unregelmässig ausgebreitetem Thallus und kleinen, sporenlosen Apothecien, zwei- felhaft ob zu dieser oder einer andern Art der Gattung gehörig, — an Kalkfelsen bei Dollnstein. (679!) 3. P. variabilis (Pers.) Mass, mon. blast. 135. Lecan. variab. Ach. syn. 165. Callop. variab. Körb. syst.L. 131. Lecan. radiosa v. var. Schär. Enum. 61. Rablıst. L. D, 39, :Exs. Hepp. lich. eur. exs. 74. a) Zahlreich an Dolomit- und Kalkblöcken bei Eichstätt, vorzüg- lich an alten, locker aufgerichteten Feldmauern b) ebenso um Streitberg und Muggendorf nicht selten; c) auf Oolith des Rohrbergs bei Weissenburg. f. acrustacea m. an kleinen umherliegenden Kalksteinen des Rohrbergs (163), um Eichstätt und Muggendorf. ß: pulchela Mass. mon. blast. 126. * An Dolemitfelsen oberhalb Mörnsheim im Altmühlthale. Y. fusea Mass. I. c. 127. Eine hier unterzubringende Form an einer Kalkwand gegenüber Geilenreutk i im Wiesenthale, el na s26 " NB, Die Pyrenodesmia-Ärten wurden nicht im tiefen Waldes- schatten beobachtet. - IV. Callopisma 1. cerinum (Ehr) Mass. mon. blast. 85. Körb. syst, L. 127. Lecan. cerina Ach. syn. 173. Mart. Fi, erypt. Erl. 222. (sub Parmelia) Rabhst. L. D. 37. Leeid. cerina Schär. Enum. 148. Placodium cer. Hepp. - a. Ehrharli Schär. Enam. 148. Körb. I, c. Mass. Sched. erit. 130. - Exs. Mass. lich. It. exs, 228. Hepp. lich. eur. exs. 405. Hie und da an der Rinde alter Eichen und Linden bei Eichstätt, z. B. bei der Dreifaltigkeitskapelle. . B. eyanolepra D.C. Schär. Enum. 148. Körb. syst. L. 127. Mass; Sched, crit. 130, oo. j Exs. Hepp. lich. eur, exs. 203. Mass. lich. It. exs. 226. _ Im Gebiete in grosser Menge an der glatten Rinde freistehen- der Laubbäume, besonders Pappeln, Sorbus, Obstbäume. y. effusum Mass. Sched, erit. 141. Exs. Mass. lich. It. exs. 230. An der Rinde alter Weiden der Neumühle bei abenstein. d. ställicidiorum (Oed.) Mass. mon. blast. 86. Ach, sya. 170. Mart. Fl, erypt, Erl, 222. Rabhst, L. D. 37. Call. cer. stil: chloroleuca Körb. syst. L. 127 'Exs, Mass. lich, It, exs. 229. Hepp. lich, eur. exs. 406. 9. Rabbst, lich. eur, exs. 235. ‘Nicht selten im Jura, Moose incrustirend: a) an Dolomitfelsen unweit der Schottersmühle im Wiesentthale (21!), auf der Ehren bürg. b) Auf Moosen der Dolomitblöcke bei Eichstätt (Rabhst lich. eur. exs. 235.), um Mörnsheim, Kipfenberg, Pappenheim. 9 Vereinzelt auf altem Schuhleder mit Candel. vitellina bei Eichstätt. . &% muscorum Mass, sym. 55. Call, cer. stillie. Körb. syst L. 137! a on “ - “ Eis, Körb. lich. germ. sel. 36. Hepp. lich. eur. exs 406. b. a) An gleichen Standorten wie }. aber um Streitberg und Mus _ gendorf vorherrschend, so auf dem heiligen Bühel bei Engelbards- berg, Badanger bei Gössweinstein, Weischenfeld, Rabensteiner Thal, Hobleberg — (53. 22!) im Süden des Gebietes bisher nur höchst selten angetroffen. b) An abgestorbenen Gräsern auf dem steinigen Gipfel des Brand bei Hetzelsdorf in Oberfranken. (705!) 2. €. Iuteoalbum (Turn.) Mass. mon blast, 80. Körb. yıt L. 128, Lecid. Iut. Ach. syn. 49. Mart. Fl. erypt. Erl. 247. Pia codium Hepp. Lecan.cer, Persoon. Rabhst. L:D.87. 9m «. Persoonianum (Ach, syn. 109 Schär. Enum. 147. Mass. Sched. erit,. 132. Exs. Schär. lich. helv, 475. Mass. lich. It, exs, 235. Hepp. lich. eur. exs, 202. In grosser Menge an glatter Rinde der Pappeln und anderer Laubbäume, wie Eschen, Espen, Nussbäume. ®. lacteum Mass. Sched. erit. 133. Exs. Mass. lich. It. exs. 236. Häufig an kleinen, umherliegenden Kalksteinen: a) auf dem Rohrberge bei Weissenburg;*b) an lichten Stellen des Laubwalds oberhalb Wasserzell bei Eichstätt (526!) (Hepp lich. eur. exs...) ce) Ebenso auf dem kahlen und steinigen Gipfel des Brand bei He- zelsdorf. 3.C, eitrinum (Ach.) Mass. mon. blast. 97. Körb. syst. L 128. p. p. Placod. mur. v. eitr. Hepp. Lecan. mur. v,citr, Schär Enum. 64. Rabhst. L. D. 41. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 72! Auf Mörtel alter Mauern nicht selten. a) Ruine Streitberg,, wo die Flechte an deu Fensterbögen auch auf Kalktuff übersiedelt (96°) Ruine Neideck; b) um Eichstätt bei Mariastein; 0 bei Gösswein- stein und anderwärts. 4. Ü. flavovirescens (Wultf.) Mass. Sched. erit. 133. Callop. aurant, v, flavovir. Körb. syst. L. 130. Lecan. eryihrella Ach. syn. 175. Parm. aurant. 8. Mart. Fi. erypt. Erl. 221. p. p. Lecid, aurant. flavovir. Schär. Enum, 149. Biat. aur. v.' eryth. Rabhst. L.D. 90. p. p. Exs Schär. lich. helv. 223. Hepp. lich. eur. exg. 198. Muss. lich. It. exs. 238. Zw. lich, exs. 94, An Dolomitblöcken des Hohlebergs bei Muggendorf und bei Eichstätt. — Auf dem, Thallus und den Apothecien sitzt häufig eine .parasitische Sphaeria epicymatica Wallr.? — 5. Ü. aurantiacum (Lightf.) Mass. mon. blast. 70. Körb. eyst. L. 129. Lecid. aur. Schär. Enum. 148. a, salicinum (Schrad.) Mass. I. ec, 77. Körb. I. ce. 130: Schär.l. c. 149. Mart. Fl. erypt. Erl. 221? Lecid. salic. Ach. ° syn. 175. Exs. Schär. lich, helv. 537. An der Rinde der alten Ehrenbürger Linde in Oberfranke (716!) R. ‚kolocarpum (Ehrh.) Mass. l.c. 76. Körb. 130. Eee. Iubeo- alba. v. holoc. Ach, syn. 49; Sehär. Enum. 147. Placod. Be Exs. Hepp. lich. eur, exs. 73. Be + - 822 An einer von der Rinde entblössten hervorstehenden Fichten- wurszel unweit Pietenfeld bei Eichstätt. y. Velanum Mass. mon. blast. 74. Sched, crit. 135. Exs. Mass. lich. It. exs. 242. Zw. lich. exs, 268. a) An Kalkfelsen bei Muggendorf; b) nicht selten an Dolomit- felsen bei Eichstätt. (Abhang des Winterhofer Berges und vor Ober- ‚eichstätt (362!) (Ma'ss. lich. It. exs. 242. nonnulla exempla.) g. ochroleucum Mass. sym. 33. ? An Dolomitfelsen des Wintershofer Bergs bei Eichstätt (528!) und bei Obereichstätt. . . 5. rubescens (Ach. syn. 176.) Körb. syst. L. 130. Schär. Enum. 149: - Exs. Schär. lich. heiv, 224, ‚ Häufig im ganzen Jura au sonnigen Dolomitfelsen und Blöcken; so bei Eichstätt am Südabhange des Frauenbergs und ober Maria- stein (279!) (Hepp. lich. eur. exs. ..... ) — Mit v». rubescens Mass. lich. It. exs, 249. stimmt die fränkische Flechte, die im Sinne Schärer’s und Körbers zu genannter Varietüt gehört, nicht gut zusammen und wurde daher von v. Kpihbr. in lit. der - Name var. coronatum vorgeschlagen. C. converum Kpihb. in lit. . An Oolithblöcken des Rohrbergs bei Weissenburg. (635!) Ausser diesen Varietäten der vielgestaltigen Flechte kommen noch mehrere zur Zeit aber nicht hinreichend festgestellte Formen im Gebiete vor: se an Dolomitfelsen bei Obereichstätt (496!) var. lacleum Mass. Mass, mon. blast. 90°; — dann mit blass schwefelgelbem Thallus im Laubwalde des Tiefenthals (538!) var. contiguum Mass. Mon. blast. 73? V. Ochrolechia 1. pallescens (L.) Körb. syst. L. 149. Lecan. pall, Schär. Enum. 78, . @. tumidula (Pers.) Körb. syst. L. 149. Ochr. lart. %. tumid, Mass. ric. 31. Lecan. pall, v. tum, Schär. I, ce. Lee. parela \. tum. Ach. syn. 170. Lecan. par. pallesc. corlic. Rabhst. L.D. 35. Parm. parella ß. pallesc, Mart, Fi. erypt. Erl. 223. Exs. Schär. lich. helv. 317. Hepp. lich. eur. exs. 188. An der Rinde älterer Birken um Muggendorf und Eichstätt. VI. Icmadophila aeruginosa (Scop.) Trev. Mass. ric. 26. Körb, syst. L. 151. Biatora icmadophila fr. Rabhst. I. D 95. Zecid. icm, Ach. syn. 45. Mart. Fi. erypt. Er), 245. Lecid. aerug, Schär. Enum. 142, ' . 823 eh Ban. Scbär, lich, helv. 216. Masse, lich. Mt. exa. 5. Rabhst ‚eur, exe. 14. Hepp, lich. eur. 137. Zw. lich. exs. 84, An faulen Baumstrünken hie und da, so im Laubwalde unter- halb Geilenreuth und im Schweinsparke bei Eichstätt. . VIL Lecania 1. fuscella (Schär) Mass. ale, gen. 12, Sched. erit. 164. Körb. syst. L. 122. Lecan. pall. v. fusc. Sehär. Enum. 78. Rabhst. L. D. 35. Patellaria fusc. Hepp. Exs. Hepp. lich. eur. 76. Zw. lich, exs. 65. B. Masse. lich. It. exs. 306. Rabhst, lich. eur. exs. 238. In grosser Menge an der Rinde” alter und junger Pappein, Nussbäume, Espen und anderer freistehender Laubbäume. 2. L- Nylanderiana Mass. Sched. crit. 152. Patellaria Ma- Jeri Hepyp. Exs, Mass. lich. It. exs, 276. a) An einer alten Kalksteinmauer der Ruine Streitberg (173!) (Hepp. lich. eur. exs....... .) b) Auf Mörtel alter Mauern der Häuser und Gärten von Eichstätt nicht selten. VII. Candelaria 1. vulgaris Mass. mon. blast. 64. Körb. syst. L. 120. Parm. pariel, candel. (Ehr.). Schär. Enum. 51. Rabbst. L. D. 55. ‘Lecan. cand. Ach. syn. 192. Parm.. cand, Mart. Fl. erypt, Erl. 213. Exs, Schär. lich. helv. 382. Rabhst. L. D. 139. 206. a. b. Wepp. lich, eur. exs. 392. Masa. lich. It. exs. 61. An freistehenden Laub- und Obstbäumen steril häufig im Jura, ec. apoth, in guter Entwicklung an den Pappeln zwischen Eich- stätt und dem Tiefenthale. 2, C. vitellina (Ehrh,) Mass. mon, blast, 66. Körb. eyst. L. 121. Lecan. vit. Ach. syn. 174. Schär. Enum. 80. Rabhat. L. D. 36. Mart. Fi. crypt. Erl, 220, Exs. Hepp. lich. eur. exs. 70. Rabhst. lich. eur. exs. 57. Häufig an alten Bretterwünden, Laubbäumen; ausnahmsweise auf altem, seit langer Zeit im Freien liegenden Schubleder und Thierknochen bei Eichstätt. ß. areolala (Schär.) Mass. mon. blast. 67. Körb. syst. L. 121. Lecan. vit. x. areol, Schär. Enum. 80. Exs. Schär. lich. helv. 450. Hepp. lich. eur. exs. 391. a) AnKalk- u. Dolomitfelsen, umherliegenden Steinen häufig.b) Auf Oolith des Rohrbergs, an Quarzsteinen und auf Dachziegeln im Gebiete. y. zanthostigma (Pers.) Mass. mon. blast. 67. Lecan. eilt. ß. eitrina Schär. Eanm. 80. p. p. Lecanora phlogina Ach. #yn- 176. Nyl. exs. 121, ; F'kas 324 Exs. Mass, lich. It. exs. 60. Hepp, lich. eur. exs. 393. a) An alten Birnbäumen bei Hungenberg unweit Rabenstein in Oberfrauken (112'); b) an alten Weiden der Neumühle bei Raben- stein; c) an alten Obstbäumen am Fusse der Ehrenbürg; d) am Grunde alter Eichen bei Eichstätt nicht selten. - IX. Zeora 1. coarctala v. elacista (Ach.) Körb. syst. L. 133. Lecan. elacista Mass. ric. 11. Lecan, coaret. elac.Schär. Eoum. 76. Lecan. coarct. Ach. syn. 149. Rabhst. L. D. 43. Exs. Schär. lich. helv. 312. Hepp. lich. eur. 186. Rabhst. lich. eur. exs. 58. Mass. lich. It. exs. 323. a) An umherliegenden Quarzsteinen im Laubwalde oberhalb Wasserzell bei Eichstätt (672!) — Die Scheibe der Apothecien ist bier schwarzbraun. b) Auf gebrannten Dachziegeln in Streitberg. 2. Z. sordida Pers. «. glaucoma (Ach.) Körb. eyst. L. 133. Lecan. glauc. Ach. syn. 165. Mart. Fl. crypt. Erl. 224. (sub Parı.) Lecan. rimosa .a. sord. Schär. Enum. 71. Rabhst. L. D. 31. Lecan. rimosa Mass. ric. 2. Exs. Schär. lich. helv. 304. Zw. lich. exs. 72. Hie und da an erdigen Quarzen, Hornsteinen des Hessenthales bei Eichstätt. 3. Z. sulphures (Alch.) Körb. syst. L. 136. Lecan. sulph. Ach. Mass. ric. 13. Lecan, polytr, v. sulph. Schär. Enum. 82. Lecan. sord. sulph. Rabhst. L. D. 32. Exs. Schär, lich. helv. 324. Hepp lich. eur. exs. 189. Vereinzelt und unansehnlich aber ächt an den weissen Sand- steinblöcken bei Wichsenstein in Oberfranken, "a. Z, detrita Mass. in Lotos, Zeitschrift für Naturwissenschaft 1856. p. 76. . Im Lanbwalde an einer von herabträufeindem Thau und Regen feucht erhaltenen Dolomitwand des Schwalbensteins unterhalb Göss- weinstein. (263!) (Mass, lich. It. exs...... .) — Ob von Leca nora. minulissima specifisch verschieden? (Fortsetzung folgt) ....Bepertorium tn für die periodische botanische Literatur der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. x (Fortsetzung) " 807. * (vgl. 247.) Bulletin de la soei&t& Imperiale des n® turalistes de Moscou, 8 . Annee 1856. Nr. IL.—IV. v. Siteven, Verzeichniss der auf der taurischen Halbinsel wild- wachsenden Pflanzen. S, 234—334. 121-186. 339418. 32 Frauenfeld, die Liusengallen der österreichischen Eichen, 8, 394—405. a { v. Mercklin, nachträgliche Bemerkungen zur Kartoffelkrankheit. S. 301—306 (mit 1 Taf.) , Senoner, kurze Uebersicht der Leistungen und Bestrebungen zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse im österreichischen Kaiserstaate. S. 313— 323. Annee 1857. Nr. I. Regel, zwei neue Cycadeen, die im botanischen Garten zu Peters- burg kultivirt werden, nebst Beiträgen zur Kenntniss dieser Familie. S. 163—191. (mit 2 Taf.) . Tarczaninow, Addenda, emendanda ad floram baicalensi-dahu- ricam. 8, L—LXL ' 308 * (vgl. 276.) Vierunddreissigster Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kul- tar. Enthält Arbeiten und Veränderungen der Gesellschaft im_ Jahre 1856. Breslau, 4, | N Göppert, über den Naturselbstdrack, S. 18-20. Ders., über die Braunkohlen-Formation in Schlesien. S. 27—-28. Ders., über ein zur Erläuterung der Steinkohlen-Formation im kgl. botanischen Garten errichtetes Profil. S. 28—32. "Ders., über den Inhalt zweier von ihm verfassten Schriften. S. 35—36. Cohn, über Pilz- und monadenartige Gebilde in geschlossenen Pflanzenzellen. S. 37-38. Ders., über die Familie der Volvocinen. S. 39—40. \ Henschel, über die Verwandlung von Pistillen in Antheren bei monströsen Weidenblüthen. S. 40. 41. Milde, über interressantere schlesische Pflanzen insbesondere Kryptogamen. S. 41. 43. Ders., über die Spreuschappen der Farne. S. 44. Cohn, über A. W. F. T. Henschel. S. 45--48. Bail, über Sclerotien und Rhizomorphen. S. 48—50. Cohn, über Sclerotinm varium Pers. S. 50. Körber, über Julius von Flotow. S. 50—51. Nitschke, über die hybriden Arten der Gattung Rosa. 52—56. Wiehura, Bemerkungen üher das Blühen, Keimen und Fruchttra- gen der einheimischen Bäume und Sträucher. 8. 56-58. Cohn, über einige neue interessante mikroskopische Organismen, (Stephanosphaera pluvialis, Chlamydococcus pluvialie, noricus u. Colletonema viridulam.) - Wenmer, ‚Bemerkungen über einige seltnere schlesische Pflanzen. - 62—63. BE Mde, Uebersicht der in Schlesien bisher beobachteten Laubmoose, . —17. EEE Zu D 336 Cohn, Beobachtung über den Bau und die Fortpflanzung von Vol- vox globator. S. 77-83, Göppert, über die officinellen Pflanzen unserer Gegend. S. 83—92 309 * Verhandlungen des Vereins für Naturkunde zu Presbarg. Bedigirt von dem Vereins-Sekretär Dr. &. A. Kornhuber. Presburg. 8, I, Jahrgang 1856. J. Bolla, Beiträge zur Flora Presburgs. S. 6—18. A-v. Pawlowski, Beiträge zur Flora Oberungarns. S. 25—29. 3. F. Krzisch, der Wetterlin in den kleinen Karpathen. Eine pfshzengeographische Skizze, S. 51—55. J. L. Holuby, ein Ausflug auf die Jaworina. S. 6973, Ders, Vegetationsbeobachtungen zu Presburg während des Jahres » 1856. S. 96-107. . j II. Jahrgang. 1857. I, Heft. F. Haszlinszky, die Laubmoose der Eperieser Flora. S. 1—10. J. F. Krzisch, pbanerogame Flora des Oberneutraer Comitates. 310, * Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Her- zogthum Nassau, 11. !eft, Wiesbaden, Kreidel und Nied- ner. 1856. ‘ i « H 8- L. Fackel, Nachträge und Berichtigangen zu ar“ rg :sauischer Phanerogamen und Gefässkryptogamen. >. nilze des G. Sandberger, Verzeichniss der bisher bestimmten Han:, Herzogthums Nassau. S, 104—113. ui F. Bangert, Analyse der Asche der Wucherblume (Chrysanthendn segetum), nebst einem Vorschlage von Fresenius, betreffend -Vertilgang der Wucherblume auf dem Westerwalde. S. 311-215. 311, (vgl. 253.) Zeitschrift für die gesammten NH wissenschaften, redigirt von €. Giebel und W. Hei Jahrgang 1856. VIl. Band, Berlin, Besselmann. 1856. 8. schniss der F. 6. Bornemann, Flora Mulbusana. Systemat. Ve hen im Kreise Mühlhausen (der k. preuss. Provinz Sachsen, eB. rfürt) wildwachsenden oder im Grossen eultivirten Pflan Abt neil, Phanerogamen. S. 113— 142. en. 8. 283 x Schmidt, Flora Mulhusana... I}, Abtheil. Kryptogamen. al. 7 . jermark: C. J. Andrä, zur tertiären Flora von Gleichenberg 12 Steier 'S. 395— 397. (mit ı Taf.) fu A. Garcke, über Fumaria Wirtgeni Koch, F. rostellata Kna F. micrantha Lag. S. 493—504. - EREBE TR Th.Irmisch, Bemerkungen über die Mühlhauser Flora. Sn. 0 Schreiner, Stärke und Brodmehl aus der Rosskastante. 312, * (vergl. 283) M&moires de la zoeidte Imperial oe des sciences naturelles de Cherbourg. Tome IV. 1858. 8. A. Chatin, Anatomie des plantes aöriennes de l'ordre, des Prehi- des. 1. M&m. Anatomie des racines. S. 5—18. ‘ Besnou, recherches chimiques sur l’Oidium aurantiacum ou Moisis- sure rouge qui se developpe sur le pain. S. 19-48. A. Le Jolis, gaelques remarques sur la nomenclature generigue des Algues. S. 65—84. W. Nylander, Synopsis du genre Arthonia. S. 85—104. A. de Brebisson, liste des Desmidiees observe&es en Basse-Nor- mandie. S. 113-162. Ed. Bornet, instructions sar la r&colte, l’etude et la preparation des Algues. S. 163—196. . Besnou, sur la culture de la Renouete tinctoriale. S. 210—211. Thuret, sur les antheridies du Fegatella conica Cord. S. 216—218, Ed. Bornet, description de trois Lichens npuveaux. S. 225—1234. (mit 2 Taf.) S A. de Brebisson, additions ä la liste des Desmidiees de la Basse- Normandie et explicatien des planches. S.1301--304. (mit 2 Taf.) 313. * Jahresbericht der naturforschenden Gesell- schaft Graubündenns. Neue Folge. I. Jahrgang. (Vereinsjahr 1854—55.) Chur, 1856. 8. ‘ E. Killias, Nachtrag zu Alex. Moritzi's Verzeichniss der Pflanzen Graubündens. S. 71—86. - F. Wassali, über das Vorkommen der Traubenkrankheit in Grau- bünden. 8, 93—99. 314. * Verhandlangen und Mittheilungen des sieben- bürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. V. Jahrg. Hermannstadt, 1854, 8. M. Fuss, zur Flora Siebenbürgens. 8. 3-16. 59—66. Derselbe, über Heufler's Specimen Florae ceryptogamae vallis Arpasch. S. 17—22. F. Schur, Beiträge zur Kenntniss der Flora von Siebenbürgen. 8. 78—83. Derselbe, über Bulbocodium edentatum varietas di-vel tristyla. S. 84-85. M. Fuss, Bericht über eine Reise in die nordöstlichen Karpathen Siebenbürgens. S, 93—100. ; - L. Reissenberger, einige Erscheinungen im Leben einselner Thiere und Pflanzen während des Jahres 1852. 8. 113—115. F.E. Lurts, Beobachtungen über periodische Erscheinungen m Pfanzen- und Thierreiche zu Kronstadt i. J. 1854. 8..145—147, 998 - 315. * (rgl. 299.) Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik. Herausgegeben von Dr. N, Pringsheim. 1. Bd, 2, Heft. Berlin, Hirschwald. 1857. 8. N. Pringsheim, über das Austreten der Sporen von Sphaeria Seirpi aus ihren Schläuchen. S. 189—192. (mit 1 Taf.) H. Schacht, über Pflanzenbefruchtung. S. 193—232, (mit 5 Taf.) J. Hanstein, über den Zusammenhang der Blattstellung mit dem Bau des dicotylen Holzringes, S. 233-288. (mit 3 Taf.) N. Pringsheim, Beiträge zur Morphologie und Systematik der Algen. Il. Die Saprolegnieen. $. 289-306. [Mit 3 Taf) _ Al, Braun, über den Blüthenbau von Delphinium. S. 307-370. (mit 2 Taf.) L. Cienkowsky, die Pseudogonidien. S. 371—376. (mit 1 Taf.) 315. * Allgemeine deutsche naturhistorische Zeitung. Im Auftrage der Gesellschaft Isis in Dresden ete. Herausge- geben von Dr. Adolph Drechsier. Neue Folge. Erster Jahrgang. Hamburg und Leipzig, R. Kuntze. 1855. 8. Reichenbach, Rückblicke auf die Grundsätze der Naturforschung im Laufe der Zeit. S. 29—69. J. Sussdorf, über die Wirkung gewisser technischer Etablisse- ments auf die Atmosphäre, wie auf das Leben des Pflanzen- und Thierreichs, S. 67—116 ” L. Rabenhorst, mikroskopische Analyse der Moorbäder zu Bad Elster im sächsischen Veigtlande. S. 116—118. . B. Matthes, Excursion von New-Orleans nach dem Urwald von Rio Celorado in Texas. S. 152—162. . E. v. Otto, Cycadeen-Blatt im Rothliegenden. S 162. 163. A. E. Brehm, die tropischen Wälder und ihre Fauna. S. 209237, ‚Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammlungen der königl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 45) Rossmann, ‚Beiträge Zur Kenntniss der Phyliomorphose. II, Heft. Gie- 46) Müller, Monographie de la famille des edacees Zürieh, 1857. 47) Martens, Kapport sur un memoire de M Kayser, relatif a ane cryP“ togame rouge du pain. F PR 48) H anstein ‚ fernere Beobachtungen über den Verlauf dicotyler Blattgefäs odel, i x 49) Cesati, Stirpes Italicae rariores v } riptionibus iconibusgu® illustratae, Far. 1—-11I. Mediolani, FE a deserip :. bo- 50) Appendix plantarım novarum et minus cognitarum qnae in horto regi® tanico Berolinensi coluniur. 1857. de. 51) Koch u. Fintelmann, Wochenschrift für Gärtnerei und Pflanzenkun Nr. 1 -1d. Berlin 1858, Br sg 52, Rabenhort, Lichenes europaei exsiccati, Fasc. XII. Dresden, 1858- Redactsur und Verlegers Dr. Fürnrehr Drosk von %- Neudnasl, u RELORA.: N 21. Regensburg. 7. Ju. 1858. Nuhsikt: orısrHaL-ısuanoLune. Arnold, die Flechten des frän- kischen Jura, (Fortsetzung.) Nylander, Animadversiones circa Collemaceos quosdam. zırurırun. Hoffmann, Lehrbuch der Botanik. DT Die Lichenen des fränkischen Jura. Von F. Arnold, kgl. Assessor in Eichstätt, (Fortsetzung.) X.. Maronea Berica Mass. Flora 1856. n. 19. Sched. orit: 182. Exs. Mass. lich. lt. exs, 346. .. An Buchenrinde im Laubwalde vor dem Hieschparkbause bei Eichstätt. (Auf Grand mikroskopischer Prüfung teste v. Kpihber. in lit, 4) Ordo VI. Urceolariacenae. Trib. 17. Volvarieae. I. Phiyctis 1. ayelaea. (Ach.) Masse. rie, 58. Körb. syst. EL. 891. Nyt. Prodr. 99. Thelotr. variol. agel. Ach. &yn. 117. Pertus. lejop. forma Schär. Enum. 230. Pertus. Wulfenit v. agl. Rabhst, L. D. 15, . Exs. Mass. lich. It.exs. 206, Rabhst. lich. eür. exs. 230. Zw. lich, exs. 298. a) An Buchenrinde im Laubwalde zwischen Weissenkirchen und Landershofen bei Eichstätt. (225.!) (Mass. lich. It. exs. 206.) und bei Pfünz im Altmühlthale,; b) an der Rinde jüngerer Hainbuchen, Eichen, Feldabern um Eichstätt (Hepp. lich. eur. exs......); auf Buchenrisde bei Muggendorf. 2. Ph. argena (Ach. syn, 47.) Körb, syst. L. 391, N Prodr. 100, Pert. Wulf. arg. Rabhst. L. D. 15. Exs. Zw. lich, exs. 299. &) An. alten Buchen häufig im Laubwalde des Hirschpärke, und _ oberhalb Wasserselt-bei Eichstätt (5101): (Hkepp. lich. dur. eis... :..); en Eepenhäumen and jungen Zichen vor dem Bchweinsperke; Bm Flora 1858, 21 330 . - älteren Buchen im Thale zwischen Pottenstein und Tüchersfeld in Oberfranken. - II. Urceolaria 1. scruposa (L.) Ach. syn. 142. Schär. Enum. 89. Mart. fl, erypt. Erl. 240. Mass. ric. 34, Körb. syst. L. 168. Rabhst. L. D. 26. Nyl. Prodr. 96. - &. vulgaris Schär. Enum. 89. Körb. Rabhst. I. c. Exs. Schär. lich. helv. 289. Mass. lich. It. exs. 359. . An Oolithfelsen des Rohrbergs und der Ludwigshöhe bei Weis- senburg weit verbreitet. . ß. dryophila (Ehrb.) Schär. Enum. 90, Mart. 1. c.241. Körb. Rabhst. Mass. l. e. Gyalecia bryoph. Ach, syn. 10. Exs. Schär, lich. helv. 290. Hep p. lich. eur. exs. 210. Mass. lich, It. exs. 150. . &) An kahlen Bergabhängen nicht selten im Jura, Moose iners- stirend um Streitberg, Muggendorf, Eichstätt, b)- eine in Isidium aufgelöste, sterile Form auf Erde und über Moosen unweit der Willi- baldeburg bei Eichstätt. (616!) y. iridata Mass. ric. 34. Sched. crit, 95. Exs. Mass. lich. It, exs, 151. a) BeiEichstätt auf steinigem Boden am Rande der Kalkschiefer“ brüche zwischen Wintershof und Rupertsbuch (522'); und auf der kahlen Höhe ‚zwischen Obereichstätt und Mariastein; 6b) ebenso auf dem steinigen Gipfel des Brand bei Hetzelsdorf (7151); aus der Un gebung von Eichstätt: Hepp. lich. ear, exs...... 2. U. cretacea (Ach.) Mass. ric. 35. Urc. scrup. eret. Schäf- ‘ Eaum, 90. Rabhst. L. D. 27. Nyl, Prodr. 96. Gyal. crel. Ach. syn. 10. Urc. scrup. gypsacea Körb. syst. L. 168. Exs. Schär. lich, helv. 291. Mass. lich It. exs. 139. 8) €. ap. an Kalkwänden oberhalb der Schlucht Steinleiten zwi- schen Streitberg und Muggendorf (483!); b) steril hie und da an Kalkfelsen um Muggendorf z. B. im Zwecklesgraben, bei Baumfurt. N Trib, 18. Hymenelieae. Mi 1 Hymenelia ı. Prevostäi (Fr.) Kpihbr. in Flora 1852. P- 17. ass. geneac. 12. Körb. syst. L. 329. Lecid. P. Schär. Enum. 146 Nyl. Prodr. 103. Biat. P. Rabhst. L. D i ica var .P. st. L. D. 90, Biat, epulolica Y P. Hepp. lich. eur. 273, nr Ess, Hepp. lich. eur, exs. 973, . Nicht selten im Gebiete! a) an Dolomitfelsen bei Oberailsfeld in Oberfranken (69.!); b) an Kalkfelsen im Wiesentthale beim Laik® dorfer Brunnen und gegenüber Geileureuth; e) bei Eichstätt - ® we ee Me 881 niedrigen Dolomitblöcken des Doctorsbergs (360!) und am Südabhange des Frauenbergs, — (Hepp. lich. eur. exs, 273. plara ex:); ferner im Tiefenthale nicht selten und in den Schluchten vor Übereichstätt; d) vereinzelt an umberliegenden Kalksteinen am Waldsaume ober den Anlagen bei Eichstätt. . 2. H. affinis Mass. geneac. 13. symm. 23. Sched. crit. 175. Exs. Mass. lich. It. exs. 330. Körb. lich, germ. sel. 78. An Kalkfelsen oberhalb der Schlucht hinter Streitberg (1!) (Körb. lich, germ. sel. 78.) | 3. ? H. immersa (Web.) Körb, syst. L. 328, Hym. calcivora Mass. geneac. 13. Lecid. imm. «. caleiv. (Ebr.) Sehär. Enum. 127. p- p. Lecid. immersa Ach. syn, 27. -Mart. fl. erypt. Erl. 248. Lee. pruinosa v.imm, Rabhst. L.D.86. Lecid caleivora Nyl. Prodr, 135. Exs. Hepp. lich. eur, exs. 240. Körb. lich. germ. sel. 111. a) An verwitterten Kalkwänden zwischen Streitberg und dem Langethale und in der Schlucht hinter Streitberg (88!); b) an Kalk- wänden ober dem Galgen bei Streitberg (Körb. lich. germ. sel, 111.) II. ? Stenkammara 1. sublugens (Nyl. Enum. gener. 125) St. iugubris Mass. misc. lich. 40. Lecidea sublugens Nyl.! (teste. Nylander in lit. 1857.) j An niedrigen, aus dem begrasten Boden bervorstehenden Dolomit- blöcken steriler Abhänge bei Eichstätt: a) am Doctorsberge (4701); b) im Tiefenthale — von beiden Stellen: Mass. lich It. exs.....; — ? ec) der sterile Thallus an verwitterten Dolomitfelsen des Win- tershofer Berges bei Eichstätt (453. ') Trib, 19. Gyalecteae. 1, Peiractis exanthemalica (Sm.)Mass. mem 133. Kärb. syst. L. 329. Thelotr. ezanth. Ach. syn. 116. Thelotr. clausum Hoffm. Schär. Enum. 225. Rabhst. L, D. 14. Gyalecla clausa Maas. ric. 146. Patellaria clausa Hepp. lich eur. Lecid ewanth. Nyl. Prodr. 101. ' Exs. Schär. lich. helv. 122. Hepp. lich. eur. exs. 206. Zw. lich. exs. 211. Rabhst. lich. eur. exs. 255. In Laubwäldern ziemlich häufig im Jura an Dolomitblöcken um Muggendorf, an Kalkfelsen bei Streitberg und Dolinstein; an umher- liegenden Kalksteinen im lichten Walde zwischen Maggendorf und Baumfurt, — Die Exemplare in Rabhst. lich. eur. exs. 255. stam- Men von umherliegenden und aus dem Boden hervorstebenden Kaik- steinen des Laubwaldes oberhalb Wasserzell bei Eichstätt. 1, Pryalopsis rubra(Hffm.)Körb. ayst. L.170. Massschel. ı 9 332 erit, 38. Lecanora rubr, Ach syn. 177. Schär Enum. 84. Babhst. L. D. 35. Nyl. Prodr. 92, Parm. rub. Mart, fl. erypt. Erl. 219, Gyal. r. Mass. ric. 146. mem. 133. Patell. Hepp. r. lich. eur. exs. Exs. Schär. lich. helv. 319. Hepp. lich. eur. exs.205. Mans. lich. It. exs. 26. Rabhst. lich. Eur. exs. 7. Zw. lich. exs. 67. An der Rinde alter Eichen um Muggendorf und besonders bei Eichstätt nicht selten; hie und da auch an der rissigen Rinde alter Obstbäume. F. sawicola Zw. Körb. syst. L. 170. Exs. Zw. lich. exs. 191. Rabhst. lich. eur. exs. 82. Vereinzelt an den Oolithfelsen des Rohrbergs bei Weissenburg. F. ochrolechioides Mass. in lit, 1855. Moose incrustirend an Dolomitfelsen im Wiesenthale bei Toos und unweit der Schottersmühle; ebenso auf dem Gipfel des Hum- merbergs bei Streitberg an bemoosten Kalkfelsen (44.!) IH. Gyalecta 1. cupularis (Ehrh.) Schär. Enum, 94. Körb. syst. L, 172. Mass, ric. 145. Rabhst. L. D. 28. Lecid.. cupul. Ach. syn, 46. Mart. Fi. erypt, Erl. 242. Nyl. Prodr. 101. Exs. Schär. lich. helv. 135. Hepp. lich. eur. exs, 142. Zw. lich, exs. 282 (auf buntem Sandstein!) Körp. lich, germ. sel. 160. (auf Granit!) In grosser Menge an Kalk- und Dolomitfelsen der Laubwälder sowohl um Streitberg und Muggendorf als bei Eichstätt; — dann nahe dem Boden am Grunde der Dolomitblöcke begraster Abhänge und hier auf benachbartes Moos und Erde übersiedelnd z. B. Hof- mühle bei Eichstätt, Kipfenberg. ‚2.6. hyalinaH epp. inlit. Febr. 1858. ‚Sporen parenchymatisch, wasserbell, 4—6 Sporen in einem Schlaach.“ ... . An umherliegenden Dolomitsteinen und Blöcken in der waldigen Schlucht des Rosenthales bei Eichstätt (744!) ‚8. @.absirusa Wallr. Mass. Geneac. 21. Bacidia absir. Körb- ayst. L. 187. Biat.abstr. Rabhst. L.D. 94. Gyal. truneigena Hopf lich. eur. Lecid: cornea ß. abstr. Schär. Enum. 325. Lec. ros. P- truncigena Schär. Enum. 142. Gyal. Wahlend. ß, irunt. Ach. syn. 9. Lecid, truncig, Nyl. Prodr. 102. Rabe zw lich, exs. 90. A. B. ©. — Hepp. lich. ew. es8. U. . eur. exs. 320. a. b, Körb. lich. germ. sel. 130. 1. An der rissigen Rinde alter Linden: a) an der Allee zarinche? Muggendorf und Engelhardsberg (120.1) (Rabhat. lich. eur. eis. - vo b) unweit der Aumühle bei Eichstätt (2471). (Rabh** «©. D.) . \ i . . + " 333: 2. An der Rinde alter Buchen tm Laubwalde vor dem. Hirsch- parkhause bei Eichstätt (7801). IV. Seeoliga (Norm.) Mass. Descriz di ale. lich, 1857. p. 19. 1. .8, gyalectoides Mass. |. e. 20. Tihelotrema gyat, Maus, rie. 142. ß. exanthemoides Mass. rie; 143. beciden thelotremoldes NY Prodr. 102. Enum. gener. 120. Exs. Körb, lich. germ. sel. 23. a. b, Ap Dolomwitwänden in Laubwäldern bei Eichstätt: a) im Thale zwischen Wasserzell und der Linzer Kapelle (435!) (Körb. lich, germ. sel. 23. a.), daselbst auch die typische 2. ewanth- „‚thallo effuso-tartareo, le proso-cineres"‘ gunze Strecken des Gesteins über- ziehend (434. 436.|) Exs. Hepp. lich. eur. exs. 389, Zw, lich. ex». 70.7 a) An Dolomitfelsen des Hohlebergs und der Neideek bei Mog- genderf; b) auch auf Oolith des Rohrbergs bei Weissenburg. P. corticola Hepp. in lit, an der Rinde hervorstehender War-. zeln alter Buchen bei Eichstätt a) im Tiefentbale (626.'); b) im Hessenthale bei Landershofen. : 4. P.verrucosa (Ach.) Mass. ric. 44. Aspic.verr. Körb, syst.. L. 167. Urc. verruc, Ach. syn. 140. Schär. Enum 92. Urc, scrup. v.verr. Rabhst. L. D. 27. Lecan verr. Laur, inSturm D. FuH. 28. 29. Nyl. Prodr, 84. Exs, Schär. lich, helv. 133. Hepp lich, eur. exs. 193. Körb. lich, germ. sel. 101. a) Auf abgestorbenen Moosen um Streitberg, Muggendorf, Wei- schenfeld nicht selten: so am heiligen Bühel bei Engelhardsherg (58.1); Badanger bei Gössweinstein (25!); auf der Ehrenbürg, Es- pershöhle, Geisknock, Brand bei Hetzelsdorf. -Von einigen dieser Standorte: Körb, lich. germ. sel. 101. — b.) auf entrindete und abgestorbene Wachholderäste übersiedelnd bei Engelbardsberg. _ Im Altmühlthale noch nicht bemerkt! .. Ordo VIE. Lecideaceae. Trib. 21. Psoreae. I. Psora 1. ostreala Hoffm. Mass. ric, 94. Körb. syst. L. 176. Lecid, ostr. Schär. Enum. 97. Nyl. Prodr. 137. Lecan. ostr. Rabhst. L. D. 44. Biat. ostr. Hepp. lich. eur. Lecid. scalaris Ach. syn. 52. Laur. in Sturm D. F. DI. 24. Exs. Schär. lich. helv. 467. Zw. lich, eıs. 77. Hepp. lich. eur. exs, 235. Körb. lich. germ. sel. 10. a) Steril’bie und da an der Rinde alter Föhren vom heiligen Bühel bei Engelbardsberg und um Eichstätt. b) ce. apotb, am Grunde der Eichenpfosten des Parkzauns gegenüber Weissenkirchen bei Eich- stätt, (462.!) (Körb. lich. germ. sel. 10.); steril aber häufiger daselbat. 2. P. lurida (Sw.) Mass. ric. 90. Körb. syst. L 176. Lecid. ‚ lurida Ach. syn. 51. Schär. Enum 96. Nyl. Prodr. 104. Biat. lurida Rabhst. L. D. 95. Hepp. lich. eur. Exs. Schär. lich. helv., 157. Hepp. lich. eur. exs. 121. Mass. lich It, exs. 67. Rabhst. lich. eur. exs. 9.‘ An grossen Kalk- und Dolomitwänden nicht selten im Gebietaf - we anf. dem.-Hummarberge bei Streitberg; unweit des Langethals; hei "Rabenstein, Weischenfeld; dann im Altmühlthale bei Pappenheim, Dollnstein, Ohereichstätt, Kipfenberg. . Bodispersa Mass. rie, 90. Sched, erit. 58. Exs. Mass. lich, It. exs. 68. An Kolkfelsen bei Veilbron in Oberfranken (57.!) teste Mass in it. 3. P. decipiens (Ehr.) Hoffm. Mass. ric. 91. Körb. syst. L. 177. Dgeid. dee. Ach. syn. 52. Sehär. Euum. 95. Nyl. Prodr. 190. Biat. dec, Rabhst. L. D. 95. Hepp. lich. eur, Porm."der. Mart. Fl, erypt. Erl. 214. j -"Exs, Schär. lich. helv. 164. Hepp. lich. eur. exs. 120. Mass. lich, I. ens. 70. Rabhst. lich. eur. exs. 177. Auf steinigem Boden kahler Bergesböhen: Giptel des Hummer- bergs bei Streitberg (38.!) und sonst häufig z. B Geisknock, Ehren- bürg, Hohleberg; bei Eichstätt, Pappenheim u. s. w. 4. P, iestacea Hoffm. Körb. syst. I. 177. Lecid. test, Ach. syn. 51, Schär. Enum. 95. Nyl. Prodr. 104. Biat. test. Rabhst. I. D. 95. Hepp. lich. eur, Psoroma test. Mass. ric. 21. . Exs. Schär. lich. helv. 468. Hepp. lich. eur. exe. 236. Zw. lich. exe. 266. s . a) An verwitterten Kalkfelsen der Kupfe und auf Dolomit ober ‚halb der Rosenmüllershöhle bei Muggendorf (Hepp. lich. eur, exs. -236.); b) ebenso bei Weischenfeld, Hummerberg bei Streitberg; an Dolomitblöcken oberhalb der Muggendorfer Muschelquelle; c) an stark verwitierten Dolomitfelsen am Südabhange des Frauenbergs bei Eichstätt (450.!) (Zw. lich, exe. 266.) (Mass. lich. It. exs....); d) ebenso bei Dolinstein im Altmühlthale. — Der sterile Thallus 2.B. an Kalkfelsen ‚bei Dolinstein (662.!) hat viele Aehnlichkeit mit Acarospora glaucocarpa. N. Thalloidima 1. candidum (W eh.) Mass ric. 96. Körb. ayst. I. 179. Eecid. cand. Ach. eyn, 50. Schär. Enum. 108: Mart. Fl. erypt. Erl, 242. Rabhst. L. D. 88. Nyl. Prodr. 121. Biat. cand. Hepp. lich, eur. Exs.-Schär. lich, helv. 167. Hepp. lich, eur. exs. 124. Mass. lich. It. exs. 308. Rabhst. lich. eur. exs. 12. Häufig im ganzen Jura an sonnigen Kalk- und Dolomitfelsen. 2. Th. mamilare' (Gouan.) Mass. ric. 96. Körb. syst. L- 180. Lecid mam. Schär, Eyum. 104. Nyi. Prodr. 120. Exs. Schär. lich. helv. 575.'Mass. lich. It. 'exs. 29. Rabbs! lich. eur. exs. 167. Körb. Hich. germ. sel. 70. u 84% a) An vorwitieriee: Ralkwänden. ug: dee Biummerberge bie sum Jangetkal bei:Stteitberg (5.15 (K #15: Hich.: gesm.'sgel:: 78.) no ober dem Gulges, unweit des Bberfellnderfer Brunnens us be. sonders auf dem Hummerberge nieht gelten; — b)- an Kalk- uud Dolomitwänden bei Dollostein im Altmühlthale, schr sparsam (706. 83. Th. Toninianum Mass. mem. lich. 138. Sched. erik. 87. Th. mem, ß. Tonin. Mass. ric. 97. Leeidea caesio - candids Nyl. coll. Gall. 14. Prodr. 120. Enum. gener. 123. teste Nylander in lit. 1837.) Exs. Mass. lich. It. exs. 24. In wenigen Exemplaren an einem Dolomitfelsen am karg be- grasten Abhange des Wintershofer- Berges bei Eichstätt angetref- fen (521.1) 4. Th. vesiculare (Ho ff.) Mass. rie. 95. Körb. syst. L. 199. Lecid, vesic. Rabhst. L. D. 88. Mart. Fl. cerypt. Erl. 242. Nyl. Prodr. 121, Lecid. caeruleo niyricans Schär. Enum. 101. Biat. vesio. Hepp. lich. eur. Exs, Schär. lich. beir. 168. Mass. lich. It. exs. 274, Hepp- lich. eur. eıs. 237. ::a). Auf Erde der Kalk- und Dolomitblöcke, auf einigem Boden im ganzen Jura sehr häufig; aber gleich den übrigen Arten der &at- tung nicht im Waldesschatten; b) auf sandhaltigem Volithboden des Kohrbergs bei Weisseuburg. (Wird fortgesetzt.) Animadversiones circa Collemaceos quosdam,. Seripsit W. Nylander, M.D. Genus Collema (sensu Enumerationis meae Lichenum) species cog- nitas 39 excipit, quarum sunt europaeae 29 et mere exoticae solum 10, Huic generi adscribendum est Leptogium albo-ciliatum Desmaz., nam rite examinatum est verum Collema. Animadvertatur quoque in stirpe (vel sectione) Collemalis chalazani Collema myriococcum Ach. eidem forsan nimis arete accedere et Collema cyathodes (Mass,) ‚et opulentum Mnt. facile ad stirpes binas proprias hujus generis . stirpi chalazani vicinas referenda esse. Genus Leptogium 33 sistit species, scilicet 17 europaeäs et 16 tantum in terris exoticis obvias. Generi huiece jungendum sit Physma Arnoldianum Hepp. in Flora 1858. p. 94, prope L. Au- mosum Nyl. in systemate disponendum, — Ad formam effusam Leptogii pusilli Nyl. pertinet Arnold coll. n. 356 (sub. nomine Coll, sublitis in Flora 1858, p. 87). — Speciebus thalle are adscribatur adhuc Lept. microphylloides Nyl. (thalle sordide virestente tenuissimo , e granulis formato minutis subglobosis con- tiguis vel saepe discretis, apotheciis pallide testaceis parvis, sporis. solitis, (long. circa 0,021 millim.,, crassit. circa 0,010 millim.) in Gallia (Nevers) ad lignum putrescens degens. — Lept. diaphanum (Sw.) parum vel vix specie differt a L. tremelloide. — Lept. ruginosum (Duf.) eadem est species ac Coliema chloromelum Ach. et hoc L. ehloromelum disponendum est in sectione Leplogü phyliocarpi et bullati(Stephanopkoros Flot.*); varietatem offert insignem (eyanes- cens) in Polynesia (Nuka -hiva), — Lept. palmatulum Nyl. in hb. Thur. et Mus. Paris. est Collema ciliatum Bel. Voy. p. 130. t. 13, £, 3; ideo L. ciliatum dicendum,. — Lept. bullatum (A ch.) varietatem exhibet singularem in America meridionali tropica (dactylinoideum), receptaculo thallino longe protruso podetiiformi. — Lept. sphinetri- num Nyl. (ex. ins. Marianis, Java) est species margine thallino apo- theciorum sphinetrine plieato; secundum descriptionem in Mnt. Syll. p. 379, Lich. Jav. p. 66. huc retulissem Stephanephorum javani- eum Mnt., at sub hoc nomine missum fuit a cl, v. den Bosch museo parisiensi L. phyllocarpum,. — Lept. adpressum Nyl, (olim perperam ut varietas Z. phyllocarpo subjunetum) est species distine- tissima sporis fusiformibus 9- septatis, long. 0,050—60 millim., substantia gelatineidea thalli lamina tenui visa eximie violacee tincta, Lectum in Mexico a. cl. Fr. Müller. U > m Doug Literatur. H. Hoffmann, Lehrbuch der Botanik zum Gebrauche beim Unterricht an Schulen und in höheren Lehranstalten. Mit 92 in den Text gedruckten Abbildungen. Darmstadt, 1857. J. S. Diehl. 8. 251. S. Es ist diess Handbuch fürSchulen gewiss ein recht erfreuliches Zeichen der Zeit, indem dem jugendlichen Aufänger bereits die Eor- schungen und Entdeckungen der jüngsten Jahre auf eine sehr fans“ liche und in gediegener Weise vorgeführt werden und wenn es auch in der Natar der Sache liegt, dass bei dem beschränkten Raum® manche Abtheilungen der Pflanzenkunde sehr kurz abgehandelt sind, ‚ s0 kann man — abgesehen von einigen, später näher zu bespf®“ chenden Mängeln und Inconsequenzen, die wohl in einer späteren Ausgabe wegfallen werden, — diess Buch mit gutem Gewissen für den Anfänger in den Schalen und gewiss auch zum Selbststudin® *) Auctores seribunt Siepkanephorus sed hoc nomen rectius formatum sit Siephanophorus. j - m nt anempfehlen. Mit vollem Rechte spornt der Verfasser in seiner Ein- leitung zu ernsten und ausdauernden Studien und hamptsächlich zu eigener Anschauung an und eifert gegen die popularisirenden Hand- bücher für Dilettanten, deren Nutzen für die Mehrzahl der Leser sehr zweifelhaft sei. Indem der Verfasser aber zu vorturheilsfreier und ‚selbstständiger Beobachtung als der besten Metliode_der Natur- studien hinweist, kommt es Referent vor, als ob er einigermassen selbst gegen diese Regel verstosse, indem er ohne Weiteres: 'Tischrückerei, Geisterklopfen, Homöopathie, Phrenologie, Mesmerismus, Od, u. s, w. alle zusammen ohne Unterschied für die unsinnigsten Irrlehren er- klärt. Erfreulich ist es, den allerdings nothwendigen Abschnitt der Formenlehre (p. 3—-31.) kurz zusammengefasst und nur auf die we- sentlichsten Unterschiede der Pflanzen- Organe und ihrer Gestalten eingehen zu sehen; es ist dadurch eine Klippe vermieden, die man- chem die Pflanzenwelt liebenden Anfänger von dem Studium dersel- - ben zurückgehalten, da er sich nicht getraute, das Labyrinth der meist lateinischen Terminologie, das zu durchforschen er für nöthig hielt, zu heireten. Um so mehr hätte Referent gewünscht, „dass der Verfasser sich nicht mitunter hätte verleiten lassen, _in seiner Darstellung der Organe weiter zu gehen, als zum leichten Ver- ständniss der Pflanzenwelt nöthig ist; hiezu kommt noch, dass der Verfasser in seiner systematischen Uebersicht der Pflanzen dieselben Bezeichnungen und Erklärungen seiner Ausdrücke nicht mehr be- achtet hat, wodurch eine Inconsequenz entsteht, deren man sich besonders der lernenden Jugend gegenüber und namentlich der, welcher man eigenes Forschen und Untersuchen vor allen Dingen anräth, nicht schuldig machen sollte. Beispielshalber nehmen wir nur p 8. die Vertheilung der Blätter in Spreite, Blattstiel und Scheide, wogegen sicher nichts einzuwenden wäre, wenn nicht (p, 72.) von dieser durch Abbildung erläuterten Theilung abgegangen und, wie es allerdings allgemein geschieht, nur von Blättern (also ist hier nur vom Theile die Rede) gesprochen wird, die gelenkartig von der Blattscheide abgesetzt seien. Ob die Vertheilung der Stengelform in Moosstamm, Grashalm, Binsenhalm und Stengel geeignet ist, die Auffassungsgabe des Lernenden zu unterstützen, möchte dahingestellt sein, besonders wenn letzterer (Stengel) als krautartiger sich verzwei- gender Stamm erklärt wird, der „übrigens nicht scharf von dem Halm zu trennen sei.‘‘ Wofür denn solche Unterschiede für den An- fänger ? Warum der unverzweigt,, kurz (?) aus der Erde .hervor- kommende Blüthenstiel als (Scapus) Schaft unterschieden werden muss, ist auch nicht wohl einleuchtend, zumal diese Definition nicht x 340 einmal scharf alle früher Schaft genannte Blüthenstiele aussondert. Es wird nämlich zugestanden, dass er unterwärts oft von scheidigen Blättern umkleidet sei und wird der Blüthenstiel, der mit Blättern _ Und’ Zweigen versehen ist, hievon geschieden, Was für ein wesent- licher Unterschied besteht dann aber zwischen einem Schaft (p. 101) der Tussilago Farfora mit ihren Schuppen genannten Blättern und den Blüthenstielen der nicht ästigen Dianthus-Art, die duch mei- stens Stengel genannt werden? Man sei doch consequent und nenne nur das Organ einen Blüthenstiel, das wirklich unmittelbar die Blüthe (höchstens wenn man will ein Blütbenköpfchen) trägt, während man alle Biätter (oder Schuppen) tragenden Theile Stengel oder Ast nennen sollte. Consequenz und Vereinfachung der Nomenelatur der Organe- grapbie erleichtert das Studium wesentlich. Referent hätte desshalb -. den eigentlichen Kelch der Compositae aueh lieber (p. 15) bei der Beschreibung dieses Organs als p. 101 bei dem Familiencharakter dieser Pflanzen gefunden, wo er doch noch nicht in sein volles Recht . eingesetzt ist, sondern Aer als kelchartige Bildung figurirt, obgleich dieselbe p. 24. bei der. Schliessfrucht wieder als Kelch erklärt. ist, - Referent. könnte noch mehrere dergleichen Inconsequenzen aufdecken, . will sich aber für den Augenblick auf Angabe von nur noch zwei Fällen beschränken. Die Zahl der aufgeführten (p. 23. 24.) Frucht- formen ist für den Anfänger gewiss zu gress; ob man aher die Frucht von Plantago und die der Moose unter dem gemeinschaftlichen Namen Büchsenfrucht, Pyxidium, begreifen sollte, möchte Referent sehr berweifeln; auch hat Verfasser (p. 60.) für die Moosfrucht den Aus- druek Kapsel {p, 62.) und diese auf der folgenden Seite noch Urne, , . zugleich aber auf derselben nochmals „Kapsel (Theca, Büchss)“ genannt. Die Bezeichnung Büchsenfrucht, Pyxidium, ist also für die Moose später wieder aufgegeben worden; dasselbe aber findet (p. 98.) bet. Pientago statt, wo deren Frucht nun wieder Kapsel genannt wird, Endlich wird (p. 24.) die Frucht der Gräser Caryopse ge- nennt, wälrrend als Beispiele der Nuss die Frucht der Buchen, der . Eichen und des Erdrauchs angegeben wird; bei der Familienbeschrei- bang der Gräser heisst aber die Frucht eine Nuss (p. 72.). Solche Inconsequenzen hält Referent für höchst naehtheilig für die Anfänger, ‘da sie ihm Misstrauen einflössen in die Möglichkeit einer conse- quenten Bezeichnung der Pflanzeatbeile, Gehen wir nun weiter zum systematischen Theile (p. 31-157), so beginnt derselbe mit einer Uebersicht des Linneischen Systems, woranf mit sehr viel weniger Worten und nicht gerade sehr in die Kritik der Abtheilungen eindeingend das natürliche System von De 341° Candolle unddas Endlicher’s beschrieben wird, welches letztere hernach bei der.Darstellung der wichtigsten Pflanzen befolgt ist. Bei dieser hat sich der Verfasser auf die wichtigsten und zwar für den Zweck des Buches hauptsächlich auf die inländischen Familien be- schränkt, wobei jedoch nicht alle Familien gleiehmässig betheilt sind, indem einzelne Familien (und namentlich die kryptogamischen) be- sonders ausführlich behandelt sind, während von andern — und zwar nicht blos von den ausländischen — oft gar kein Familiencharakter ‚oder ein so kurzer oberflächlicher geliefert ist, dass danach gewiss Niemand im Stande ist, sich „die Eigenthümlichkeiten der einzelnen Familien scharf, lebhaft und bleibend einzuprägen‘‘ (p. 39.). Nur die Behandlung der niedrigsten Familien der Pflanzenwelt, der Pilze, Flechten, Algen, Moose, Farne ete. ist verhältnissmässig sehr voll- ständig und namentlich darch sehr deutliche miskroskopische Dar- stellungen in Holzschnitt erläutert, so dass dieser Theil (p. 40 —71) mehr als '/, des Raumes einnimmt, der für die ganze Uebersicht des Systems {g. 40-158.) bestimmt ist. Hahen wir eben recht an- erkennend der erläuternden Darstellungen bei dem kryptogamischen . Theile Erwähnung thun können, so dürfte Referent nicht in gleichem Maasse seine Anerkennung den übrigen diesem Theile vorzugsweise angehörigen Helzschnitten zellen. Technisch sind sie allerdings recht gut ausgeführt; sie seheinen aber für einen grossen Theil mehr da- rauf berechnet, das Werk zu verzieren, als zur Belehrung zu dienen, Die im Hintergrunde befindlichen Landschäftehen sind oft recht hübsch, die im Vordergrunde aber dargestellten Pflanzen oder Bäume sind oft ganz unkenntlich, z. B. die Esche (p. 109), der Oelbaum (p. 108) ete.; bei andern ist so wenig das Verhältniss beachtet zwischen den im Vor- dergrunde dargestellten Pflanzen und der Landschaft im Hintergrunde, dass man allerdings etwas ganz anders erwarten sell, wenn man sich eine Idee der Pflanzen bles nach diesen Abbildungen bilden will. So z.B, die Dionaes mussipula (p. 136.}, einige Erdorehideen (. 81). Warum hat man”nicht überall die Darstellungsweise be- folgt, wie die recht hübsche der Digitalis purpurea (p. 120.), von Viscum (p, 127), von Euphorbia Lathyris (p. 146.)? Es sei Referent erlaubt, nun etwas näher diesen systematischen Theil in seinen Ein- zelnheiten zu betrachten, Die Schreibung der lateinischen Namen verdient zuerst berücksichtigt za werden; es ist hier und da die An- wendung, der Aceente auf diejenigen Sylben henützt, welche den Hauptton haben ; für den Anfänger und Laien ist das sehr aweck- mässig, — doch leider ist diese Behandlungsweise nicht überall, ja an den wenigsten Stellen zur Ausführung gekommen, — Bei den 342 Moosen und Farnen scheint der Verfasser der neueren Vertheilung der grossen Gattungen Hynum, Aspidium und anderer nicht hold zu sein. Bei den Algen erwähnt der Verfasser (p. 54.) ‚‚eines grünen Streifens zwischen den Azoren, den canarischen Inseln und den Antillen, des Tangmeeres, wo abgerissene Algen wahr- scheinlich weit von Asien um das Cap bherbeige schwemmt frei schwimmend in solcher Masse umhertreiben‘ etc. Für's Erste möchte doch wohl zureichend bewiesen sein, dass die Sar- gasso-Alge nicht von weit her (selbst von Asien!) geschwemmt wird, sondern in dem Theile des Oceans, wo sie gefunden wird, ibr Ent- stehen hat und sich durch Theilung fortwährend vermehrt, indem sie schwimmend wächst; diess beweisen die zartesten und jugend- lichsten Theile dieser Alge, welche auch keine Spur von Verwesung, Vertrocknang oder Zerfliessen durch den Wellenschlag zeigt, wie solche Spuren sich so zahlreich an andern, weit hergetriebenen Pflan- zen finden; aber diese zartesten oft sichtlich noch im Wachsen be- griftenen Theilchen haben zweitens nie eine grüne Färbung, sondern sind hellgelb und die älteren Theile braungelb gefärbt, so dass diese sehr regelmässigen, mehr oder weniger weit von ein ander’(40—50°) abstehenden parallelen Streifen sehr eigentkümlich gegen das tiefe Azurblau des Oceans abstechen. Dadurch wird auch widerlegt, was der Verfasser auf derselben Seite sagt: ‚Nicht ohne Ordnung sind dieselben (Algen) durch die Gewässer vertbeilt; — das ‚Licht, das immer schwächer werdend nur bis zu wenig hundert Fuss 'in die Tiefe hinabdringt, bedingt eine wechselvolle Reihe in der - Vertheilung der verschiedenen Arten. Zuoberst sind die grünelı grasfarbigen, dann nehmen sie eine Olivenfarbe an ete.‘‘ Millionen von jüngsten Pflanzen des Sargasso, die jeder Seefahrende, der nach -Westindien führt, zu sehen Gelegenheit hat, zeigen nie eine andere Fürbusg, als die vom Referenten oben erwähnte. — Ob der Verfas ser mit Recht (p. 71.) die Gräser ‚die unscheinbarste Familie“ nennt, möchte sehr in Frage zu ziehen sein. Sowohl was Arten" zahl im Systeme betrifft, als in Bezug zum landschaftlichen Erscheine" der Familie bietet sie durch ihr massenhaftes Auftreten gewiss man“ eher andern Familie Trotz und auch was die Grüsse der Individuen betrifft, findet sich die reichte Mannigfaltigkeit vom einfachsteR: kaum Zoll hoben Gräschen des hohen Nordens bis zu den riesenhaften, viel verzweigten, auf mächtigen 12—20’ im Durchmesser haltenden oft 5—9’ hohen Stühlen vereinigt stehenden, oft 80° Höhe erreichend@P, dabei beinahe einen Fuss dieken Halınen der Bambusen, deren einzelne - Glieder zureichen, um ein paar Wassereimer zu hilden, die unse’‘" 2 deutschen wenig an innerem 'Ranm naeligeben. Dass bei alledem’ diese Baumbusstengel nicht so „schwer verwesbar‘‘ möchten zu nes- nen sein, wie der Verfasser sie angibt, möchte ebenfalls in Ost- indien der Augenschein widerlegen, wenigstens nicht da, wo die ausgewachsenen Halme Wind und Wetter ausgesetzt sind, wie man diess am besten da sieht, wo der Bambus wild wächst und die von Sturm hin und wieder gebrochenen Halme sehr bald se mürbe wer- den, dass sie dem Hackmesser keinen grossen Widerstand mehr bieten. — Bei Gelegenheit des Betelpfeffers (q. 87.) wird gesagt, dass in die Blätter desselben eine zusammenziehende Masse mit un- ‚gelöschtem Kalk vermischt eingewickelt werde, welche die Javanen „aus den Nüssen derArecapalme darstellen.“ Esist hier ein kleiner Irrthum obwaltend, Der Bewohner Javäs benützt dazu, nach- dem auf das frische Blatt etwas sehr feiner gelöschter (nicht un- gelöschter) zu einem dicken Teige angemengter Kalk gestrichen ist, 1) Gambir und 2) ein Stückchen der frischeu eben erst zu dem Ende zer- schnittenen(aber nicht verarbeiteten Arecafrucht, dert Pinang genannt, zu welchem Ende sie meist in ihrer Siridose, welche alle die zum Siri oder Betel nöthigen Ingredienzien euthält, eine besondere Zange, die halb Messer ist, mit sich führen. — Sollte sich der Verfasser nicht irren, wenn er (p, 93.) die Qninoa als in Buenos Ayres gebaut an- gibt; zum wenigsten an der Westküste von Südamerica findet sie sich nur in sehr ansehnlicher Höhe etwa zwischen 10-—-13000' über dem Meer und dert sehr allgemein angebaut, und wird der Same sowohl in Wasser oder Milch abgekocht als Brei, als auch zu Mehl gestampft und dann geröstet als nahrhaftes Viaticum benützt. — Recht zweckmässig ist es, dass der Verfasser bei seiner systemati- ‚schen Uebersicht so besondere Rücksicht auf die pharmaceutisch oder sonst als ökonomisch wichtigen Pflanzen genommen hat; doch sind seine Gattungs- und Art-Charakteristiken meist allzu kurz und kaum hinreichend, die Pflanzen, die als Auswahl angeboten werden, unter einander, geschweige denn von ihren nächsten Verwandten zu unterscheiden. —- Es folgt nach dieser Uebersicht (p. j158--244) die 2te Hälfte: die allgemeine- Botanik und Physiologie. Nachdem zuerst darauf hingewiesen, dass eine scharfe Abgrenzung des Pflan- zenreiches vom Thierreiche nicht ausführbar sei, geht der Verfasser zur Anatomie und Histologie über, die natürlich kurz — vielleicht etwas allzu kurz — abgehandelt wird; doch finden sich hier wieder recht instractive Holzschnitte; der Abschnitt schliesst (p. 187) mit einer Geschichte des Keimens , bei welcher Gelegenheit, wie über- haupt wiederholt bei ökonomisch wichtigen Pflanzen, auf die chemische Zusammensetzung der vorzüglichsten Lebensmittel speciell hingewie- sen wird. Es folgt hierauf (p. 189—193) ein kurzer Rückblick auf die Morphologie, bei welcher Gelegenheit von den ‚‚angeblichen Meta- morphosen oder Verwandlungen von gewissen Pflanzen in andere‘ gesprochen wird, „von welchen flü chtige Beobachter za er- zäblen pflegen:““ „die angeblichen Verwandiungen gewisser Land- Wirthe, welche nicht selten beobachtet haben wollen, dass sich Roggen unter Umständen in Trespe amändern, in solche ausarten > 34 " känne; diese Dinge gehören in’s Heich der Fabeln.‘‘ ‚Dass noch keiner dieser angeblichen Beobachter an das Nächstliegende gedacht kat, nämlich ein Exemplar im Zustande der Verwandlung als Be- weisstück aufzuheben, bricht selbstverständlich den Stab über diese gunze Phaytasie.“‘ Referent erinzert, ohne sich näher über diesen Gegenstand auszusprechen, daran, dass nicht blos unerfahrene Land- , leute, sondern selbst in der Wissenschaft hochgestellte Botaniker ‚Siese durch Cultur hesvorgerufenen allımäbligen Verwandlungen be- hauptet und verikeidigt haben, so dass es ihm unpassend scheint, "s0 absprechend darüber zu urtheilen. — Ein hübsch und fasslich bear- beitetes Kapitel ist das der Physik der Pflanzen (p. 193—202.). Der -Wunderbaum (p. 146), Ricinus communis, der {p. 199) irrthümlich Lebensbaum (Thuja p. 86.) genannt wird, ist als Beispiel angeführt, ss verschiedenes Klima. dieselbe Pflanze oft verändere, indem er 9 Aegypten ein kleines Bäumchen bilde, da er doch bei uns eine Sommerpflanze sei. In Ostindiea wird diese Pflanze behufs Oel- bereitung (das dert oft als Lampenöl dient) auf dem Felde auch als einjährig gezogen und erreicht da oft nicht mehr als 3 Fuss Höhe, während sie an andern Orten desselben Landes als gewöhnliebe Heckenpflanze benützt wird und 10—12 Fuss Höhe erlangt. — Eh kurzes Kapitel über die Diffusion der Pflanzen (p. 202—205) wird durch das über die Saftbewegung {p. 205—210) gefolgt, worauf ein ziehr ausführlich behandeltes Kapitel über die Ernährung (p. 210 bis 225) folgt, wobei die praktische Seite des Landbaus, such in Bezug auf die verschiedenen Krankheiten, im Auge behalten wird. 0b die Behauptung so entschieden aufzustellen sein dürfte, dass „die phanerogamischen Schmarotzer grösstentheils in einer nicht grünenF ar im Mangel der ..... eigentlichen Blätter sehr vieles Auffallende und Eigentbämliehe haben,“ möchteim Hinblick auf die vielen ächten Para- siten der Familie der Loranthaceae und anderer noch sehr in Frage 8° stellt werden können, Bei dem Kapitel der Fortpflanzung (P- 225 bis 233) iet die Schleiden’sche und Schacht’sche Ansicht a# ‚werichtig verworfen und die als die richtige dargestellt, We ‚nach „der Pollenschlauch endlich den Eimund trifit, derch weichen er sich in das Innere des Eies eindrängt, sich an den Keimsack ab ; 4ehpt, anch etwas sich eindrängt, dech ohne die Zellwand zu durch“ bohren, Durch den Austausch der Säfte wird alsdann das Keim Hläseben befruchtet.‘“ — Kurz werden noch die Bewegungsersehel‘ un der Pflanzen (p. 233) Ahgehandelt, sodann (p. 333 —230) die wi rklangsgeschichte des Pflanzenreichs und endlich (p- ech is 244) die. Pflanzengeographie besprochen. Man kann natürlich nicht erwarten, dass bei so engem Raum diese Gegenstände BE fassend abgehandelt werden konuten und so liesse sich allerdings Besührung von manchen in diese Kapitel einschlagenden Pankter wünschen. Doch ist es schon ein Gewinn, wenn die Jugend glei® beim Begian ihrer Studien, wenn auch nur kurz, einen Bogrif vor der Sache erbält; später wird der innere Trieb zur Wissenschaft 8? sehon zum Anfsuchen ergiebigerer Quellen hinleiten. Redaetsur und Verleger: Dr. Fürnrehr. Drask von I. Naukantr, - MR Regensburg. 14. Juni. 1858. Inhalt: Onrısinar-AnnanpLung. Lorenz, allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im prä- alpinenjHlügellande Salzburg’s. (Fortsetzung.) — Literatur. The natural history Review. 1857. I-IUII. — Anzeıce. Hofmeister, Sammlung von Zierpflanzen. FLORA. Allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im präalpinen Hügellande Salzburg's. Von Prof. Dr. J. R. Lorenz. (Fortsetzung. ) | Anhang. Specielle Beschreibungen und Entstehungs-Geschichten - einiger nordsalzburg’schen Torflager. (Hiezu die Steintafel IV.) Methode zur Erhebung der nöthigen Daten. Um ein Torflager frei von Hypothesen genetisch beurtheilen zu können, sind hauptsächlich zweierlei Daten erforderlich: 1) Genaue Kenntuiss des Terrains nach seiner Plastik, Bodenart und den hydrographischen Verhältnissen ; 2) die mikroskopische Bestimmung der den Torf zusammensetzen- den Pflanzenreste, so wie der ersten Vegetation, welche sich noch vor der eigentlichen Torfbildung auf dem Untergrunde angesiedelt batte. Durch die erste Gruppe von Daten werden die für den bestimm- ten Fall möglichen Erklärungsarten auf eine geringere Zahl redacirt, indem sich aus der Summe aller überhaupt denkbaren Erklärungen gewisse Fälle als ganz unzulässig ausscheiden. So ist es z. B. gewiss, dass ein Terflager, welches von einem etwa angrenzenden See durch eine hohe natürliche Barre getrennt, hingegen an dem enfgegengesetzten Rande mit reichlichen Quell- wässern umzogen ist, nicht durch die Ueberwässer des See’s, son- dern durch jene Quellen gespeiset wurde; oder dass ein gegen den Horizont geneigtes Torfmoor nicht des am untern Rande, senders Flora. 1868, 23 346 sen am vbern Ende befindlichen Wässern seine erste Moorbildung verdauke; oder dass ein auf einem dominirenden Plateau oder auf einem freien gewölbten Abhange gelegenes Torfmoor nicht durch Ausbreitung tellurischer Wässer erzeugt werden konnte u. s. W. burch die Daten der zweiten Gruppe wird der Charakter der torfbildenden Vegetation vom ersten Begiune bis zur gegenwärtigen Vegetatiensdecke festgestellt. Zur Erhebung der erstgenannten Verhältnisse war ich, wie schon Eingangs erwähnt, auch abgesehen von dem naturwissen- schaftlichen Interesse genöthiget. da sie zugleich die Anbaltspunkte zur Methode der technischen Ausbeutung abgeben und mir daher die Berichterstattung über diese Ponkte bezüglich jedes einzelnen Torfmoores oblag. Die mikroskopische Untersuchung vollzog ich an Torfproben, welche aus den verschiedenen Tiefen jedes Moores geschöpft wurden. Da nun die folgenden genetischen Betrachtungen vorzüglich auf den mit Hilfe des Mikroskopes erhaltenen Determinationen der Pflan- zeureste berahen, ist hier eine kurze Rechenschaft über den dabei befolgten Gang zu geben. ’ Zur Anbahnung einer sicheren Bestimmung vertorfter Pflauzen- reste wurde uach Grisebach’s*) Vorgang die mikroskopische Untersuchung der noch vegetirenden Torfpflanzen vorgenommen. das Wiedererkennen derselben eingeübt, durch Zeichnungen anterstützt, und dieser Vorgang stufenweise auf die mehr und mehr in der Tiefe vorkommenden, iu vorgeschritteneren Stadien der Zersetzung befind- lichen Reste derselben Pflanze ausgedehnt. Diese Schule wurde an den constituirenden sowie an den charakteristisch eingestreuten Glie- deru der verschiedenen gegenwärtigen Torfvegetations - Typen und an jenen Pflanzen, welche muthmasslich unmittelbar auf dem Unter- grunde als erste Vegetation vorgekommen sein mochten, durchge- macht. Bei der Bestimmung der in den zu unterscheidenden Torfproben selbst vorgefundenen Pflanzentheile wurden vor allem die mit freiem Auge wahrnehmbaren und zur Bestimmung tauglichen Merkınale auf- gesucht; auch gab die Beachtung der Umgebungen, unter welchen die fraglichen Reste gefunden wurden (z. B. ob im Schlamm, Bet *) In dessen sehr schätzbarem Werke „Ueber die Bildung des Torfes in den Ems-Mooren‘‘ Göttingen 1846. . 8347 teu. Torfe, zwischen.:vertarftem Holz; :Moosen‘-ete.) nicht selten gutr Anhaltspunkte; Den: Ausschlag durfte jedoch nur die mikros- kopische Beobachtung. geben. Die Bestimmungen kommen demnach aus dem Zusammenhalten dreier sich gegenseitig ergänzenden und eontrallirenden Momente zu Stande: 1) Aus dein äusseren Habitus der Reste. 2%; Aus der mikroskopischen Untersuchung der Gewebe. 3) Aus der Rücksicht auf die Verhältnisse der umgebenden Reste ‘and Bodenarten. Es ergab sich bei der Untersuchung der Torte. dass in den- selben bei weitem nicht alle Glieder der in der pbytogeographischen Beschreibung geschilderten Flora nachweisbar seien. Der Abgang der übrigen erklärt sich aus dem Umstaude, dass dieselben bei der geringen Consistenz, oder auch wegen des Mangels dauerhafter cha- rakteristischer Merkmale ibrer Gewebe. schen durch die ersten Sta- dien der Zersetzung in einen solchen Zustand versetzt werden, in welchem sie entweder ganz .texturlos, oder nur unter solchen For- mer erscheinen, ‚welche ganzen Klassen oder Ordnungen des Pflan- senreiches gemeinschaftlieb zukommen, mithin zur genaueren Be- stimmung nicht geeignet sind. Solche unkeunbare Reste machen allerdings häufig den vorwiegenden Theil gewisser Torfgattungen aus und man muss dann erst zwischen ihnen nicht ohne Mühe die Spuren einiger etwa noch bestimmbaren Reste der untergeordneten Torfpflanzen aufsuchen: ebenso oft aber bestehen ausgedehnte Torf- massen vorwiegend aus wohlerbaltenen und leicht bestimmbaren Pflau- zeutheilen. In beiden Fällen ist die Frage von Wichtigkeit: ob man aus der relativen Menge der mikroskopisch determinirten Reste auch auf den Antheil schliessen könne. welchen diese Pllanzen zur Zeit als sie noch vegefirten. au der damaligen Moor- Vegetation nabmen? ob sie zu den Constituenten, zu den charakteristischen oder adventiven Complexen oder einzeln Eingestreuten gehörten? Offen- bar würde aus einem Berichte. wie der folgende: „der Torf besteht aus zahlreichen Wurzeln von Care.r sp.. wenig Epidermis und Ad- ventivwurzeln von Phragmites communis. dann Blättehen von Hyp- num trifurium n. 3. w.” nicht ohne Weiteres der Schluss gezogen werden dürfen. dass die Carices die Honstituenten des Torfes, Phragmites hingegen nur eingestreut gewesen sei, da anter dem Mikroskope ausser den obigen bestimmbaren Resten auch noch eine Meuge anderer unbestimmbarer vorgekommen sein können, welche 32*+ "348 desshalb. im Berichte nicht erwähnt werden, obgleich gerade jene Pflanzen von denen sie herrühren, die wesentlichsten Coustituenten der damaligen Moorvegetation gewesen sein können, während Cari- ces und Phragmites blos eingestreut waren, und jetzt nur wegen ihres bessern Erhaltungs- Zustandes fälschlich als Constituenten er- scheinen. Auch könnten im obigen Falle die Adventiv- Wurzeln von Phrag- mites communis urs;rünglich die Hauptmasse des Toorfes zusammen- gesetzt haben (Schilftorf), da sie aber weit leichter zersetzbar sind und in unbestimmbare Fragmente zerfallen, geht die mikroskopische Beobachtung über dieselben hinweg und hebt die besser erhaltenen. und. daher zahlreicher auftretenden Carices-Wurzeln als ('onstituen- ten hervor. Um nun die Gefahr solcher irriger Auslegungen zu vermeiden oder doch zu vermindern, wurde stets auch der Antheil, welchen die unbestimmbaren Reste an der Zusammensetzung des Torfes haben, geschätzt und bestimmten Pflanzenresten nur dann die Rolle von Constitnenten zugesprochen, wenn nicht neben ihnen noch eine vorwiegendeMenge unbestimm- barer Reste vorhanden war. Die Pflanzen, von denen im Torfe bestimmbare Reste gefunden wurden, sind folgende: Bäume und Sträucher (Holz): Betula alba, B. pubescens, Alnus glutinosa; Rhamnus Frangula, Pinus Abies, P. sylvestris, P. Pumilio(Haenke); Halbsträucher: Vaccinium Oxycoccos, V. uliginosum, Andromeda polifolia, Calluna vulgaris; Cype'- aceen: Eriophorum vaginatum, Carices sp. plur., Seirpus ia eustris, Juncus.sp.? Rhynchospora alba; Gramineen: Phrog mites.coılmunis, Molinia coerulea; Cryptogamen: Equiselum sp. plur.,. Polytrichum, Dicranum, Aulacomnion palustre, ch macium dendroides, Hypnum trifarium, Hypni sp.? Sphagnum acutifolium, Sph. cymbifolium, Sph. capillifolium. Da sich unter diesen die Constituenten sämmtlicher in der phy- togeographischen Beschreibung angeführten Moorformen and Type" befinden, konnte in den meisten Fällen der wesentliche Vegetation® Charakter des Moores vom Anfange bis zur jetzigen Gestaltung ver folgt werden *). *) Da für jeden, welcher sich ähnlichen Untersuchungen widmen will in 887. Es folgen nun die Angaben über die am ineisten instructiven Moore; eine vollständige tabellarische Zusammenstellung aller Moore nach den hier festgehaltenen Gesichtspunkten und überdiess mit be- sonderer Rücksicht auf den technischen Werth der Torflager wird demnächst an einem anderen Orte veröffentlicht werden, da die Auf- gabe dieser Blätter weitere Digressionen vom eigentlich botanischen Gebiete nicht gestattet. Zur Orientirung bei £Excursionen in die keineswegs allgemeiner bekannten und grösstentheils hier zum erstenmale öffentlich erwähnten Moore wird eine nach Excursions-Richtungen (von Salzburg aus) geordnete Aufzählung der- selben vorausgeschickt. I. Gruppe. Moore, welche beiderseits der Salzache zunächst unr die Stadt Salzburg gelegen sind. (Moore des Salzburger Beckens). A. Am linken Ufer der Salzache. a. Am rechten Ufer der Glan. 1) Das grosse Untersberg- oder Leopoldskron- Moor ‚ welches nahe ausserhalb des Neuthores beginnt und sich zwischen der Glan und dem Alm-Kanale nach Süden bis an den Fuss - des Untersberges ausdehnt. b. Am linken Ufer der Glan. - 3) Ein kleines unbenauntes Moor‘ nordwestlich vom vorigen in der Richtung gegen das Lazareth gelegen. 3) Ein eben solches, südlich vom vorigen und westlich vom Unters- berg-Moore (1), in der Nähe des Kendlhofes. 4) Das Viehauser oder Laschenzky - Moor. 5) Ein kleines unbenanntes, nur durch einen schmalen Wiesenstreifen vom vorigen getrennt, südlich von demselben. 6) Südsüdwestlich von der Ortschaft Gols (Gois). 7) Südlich vom vorigen, nur durch eiue schmale 'Terrains-Spalte von demselben geschieden. B. Am rechten Ufer der Salzache. vr die Einübung des stufenweisen Vergleichens der Torfreste mit unmittelbar sicher bestimmten Pflanzentheilen aus der noch lebenden Moorvegetation uner- lässlich ist, und die dadurch zu erzielende nothwendige Sicherheit und Ver- lässlichkeit auch nicht einmal aunähernd durch Abbildungen und schriftliche Anweisungen ersetzt werden kann; da ferner voraussichtlich in den Mooren anderer Gebiete häufig wieder andere Reste auftreten, ‘auf welche sich meine Untersuchung nicht erstreckte; so unterlasse ich es hier, die vielen und zum Theile gar nicht adäquat ausdrückbaren Merkmale der verschiedenen Torfreste in ihren verschiedenen Zersetzungs - Stadien anzuführen, und verweise For- schungsgenössen auf eigene Uebung. Auch bin ich stets bereit; "Anfragenden mit persönlicher Demonstration am "Mikroskope zu dienen. 350 8) das „Schallmoos’‘, welches ausserhalb der nördlichen Stadtthore in der Nähe der Schiessstätte beginnt; ist fast ganz cultivirt. 9) das Söllheimer Moos, sördlich vom vorigen. il. Gruppe. Moore, welche östlich von Salzburg beiderseits der nach Ischl führenden Strasse liegen. 4A. Nördlich von der Strasse. 10) Das Schweighofer-Moo: zwischen den Ortschaften Pesteig und Schwaighoten. 11) Das Forstaber Moor, nördlich vom vorigen, nabe au der Ortschaft „Schwedeln.“ 12) das Moor bei ..Habach“ ganz nahe an der Strasse. 13) das Fuschl-Moor, am Abflusse des Fuschl-See's. B. Südlich von der Strasse, gegen den Fuss des Gaisberges und Rockstein’s, der St. Gilgener- und St Wolfganger- (Aberser-) Berge hin gelegen. 14) 15) 16) drei Moore zwischen Koppel, Au und Ebenan, nur durch schmale Erdstreifen von einander getrennt. 17}; das Moor „in der Lauck“ bei Strobel am Wolfganger-See. IH. Gruppe. Moore, welche nordwestlich von Salzburg vom westlichen Fuss des Haunsbergers bis gegen die Salzach bei Ehing liegen. 18) Das Biermoos zwischen Lamprechtshausen, Holzhausen, St. Geot- gen und Ehing. 19) Das Weitmoos, nördlich an das vorige angrenzend; es reicht nach Norden bis an den Grenzgraben gegen Oberösterreich- 20) Das Ibmer-Mcos, nordöstlich vom vorigen. 21) Das Moor beim Benediktinerstifte Michaelbeuern. 22) Das „Dechant-Möösl“ bei Nussdorf am rechten Ufer des Oichter- baches. IV. Gruppe. Moore, welche beiderseits der von Salzburg nach Norden über Ursprung, Trum, Seeham in’s „Innviertel“ führenden Strasse gelegen sind. 23) Moor südlich und östlich von Lengfelden am Plainbache. 24) und 25) Zwei kleine, zum Theile cultivirte, ungenau begrenzie Moore südöstlich vom vorigen, gegen Radegg. 26) Rackiuger-Moor, den gleichnamigen kleinen See umgebend. 27) Ursprunger-Moor, westlich von der Strasse, hinter dem Bräuhaus® gleichen Namens. 28) Winkler-Moos, nördlich vom vorigen, etwas westlich-abseits von der Strasse. . - 29; Schmieding- Moor, zwischeu dem vorigen und der Ortschaft Mödl- ham. Die tolgenden fünf Moore 30-34, liegen am östlichen Abhan des Haunsberges. 30) Das Webersdorfer-Absmanner- und Innerwall-Moor, zwischen den gleichnamigen Ortschaften liegend. 31) Das Kaiser-Mous (vom gleichnamigen Besitzer so genannt) süd- lich vom vorigen, nahe daran greuzend. ge Ar Ernmennn nn 851 323) Das Doppler-Moor, südlich an das vorhergehende stossend; ein schmaler Streifen von Festboden scheidet beide 33) Das „Röhrmoos“ oder „Thalacker-Moer“ in der Nähe der Rohr- mooser-Mühle. 34) Das Sprungeder-Moor bei der gleichnamigen Ortschaft. Die folgenden vier Moore 35- 38 liegen an den Ufern der Trumer-See’n. 35) Das Obertrumer-Moor zwischen dem südlichen See-Ufer und der Ortschaft Obertrum. 36) Das Frahamer oder Sigl-Moos, östlich von der Strasse, zwischen dieser und dem See gelegen. 37) Ein unbenanutes Moor, nordöstlich vom vorigen, nur durch Sumpf und Röhricht von demselben getrennt, auf einer breiten Landzunge südlich von Zellhof. 38) Ein unbenanntes Moor zwischen dem Nord-Ende des Graben-See’s und dem Mattsee. V. Gruppe. Oestlich vom Mattsee in einer Mulde des Höhenzuges, wel- cher das Gebiet von Trum und jenes von Seekirchen ‚scheidet. 39) Das Schleedorfer- (Eder-, Palting-) Moor. VI. Gruppe. Nordöstlich von Salzburg in der Richtung von Elixhausen über Seekirchen, gegen Neumarkt. A, In den Mulden des. Hügellandes 40) Das „Breitimoos ,““ unweit der G’schaider-Häuser, rechts am Wege von Elixhausen nach Seekirchen. 41) Das ,„G’schaider -Möös’l,‘“ nördlich von vorigen, jenseits der Strasse. ı2) Das „Bach-Moos;“ beim „Mörtl-Bauer,'“ rechts abseits von dem vorbenannten Wege. 43) Das „Küh-Moos“ links abseits vom selben Wege, von welchem es durch einen Waldstreifen getrennt ist. B. Auf den Stufen der Auhöhen am westlichen Ufer des Waller. See’'s 44) Das Wallprechtinger-Moor oberhalb der gleichnamigen Ortschaft. 45) Das Oberleitner-Moor nördlich vom vorigen bei der gleichnamigen Ortschaft. C. Am Ufer des Waller-See’s. 46) Das Seekirchner-Moor am rechten Ufer des See-Abflusses (der „Ache“ oder „Fischach“). 47) Das Bayrhamer-Moor, unterhalb der gleichnamigen Ortschaft. 48) Das Zellermoor, westlich vom gleichnamigen Jägerhause 49) Das Wenger-Moor, nahe an das vorige stossend, unter der Ort- schaft Weng bis an den See gelegen. 50) Das Wieder-Moor, — ein schmaler Moor - Streifen nördlich vom vorigen in der Nähe vom „Seehansel“. vn. Gruppe: Moore an der Strasse von Salzburg ostuordöstlich nach Tbalgau. A, In den Senkungen des Hügellandes, links (nördlich) abseits von der Strasse. 852 - 51) Das Loidhartinger-Moor, vor der kleinen Ortschaft „Neuhofen.“ 52) Das Unzinger Moor bei der gleichnamigen Ortschaft. 53) Das Neuhofer-Moor, sogleich südlich vom vorigen. Die Moore 51, 52. 53 sind von der Strasse aus sichtbar. 51) Das Weningunging - und Kirchberg-Moor vor den gleichnamigen Ortschaften. 55) Das Klein-Moos, durch einen Waldstreifen von der Strasse ge- trennt. B. Auf den Stufen des Thalgauer-Berges. 56) Das Moor in der „Feuchtach“ — unweit des Schönbauern, — auf einer der unteren Stufen. 57) Das „gelbe Moos“ auf der vorletzten Stufe des Thalgauer-Berges. Hiezu kommen noch unbedeutendere Moore, welche keiner näheren Er- wähnung werth erschienen; dadurch steigt die Zahl der begangenen Moore auf 60; die Zahl der allseitig untersuchten ist 54. Im Folgenden sind die einzelnen Moore hauptsächlich nach ge netischen Gesichtspunkten zusammengestellt. Aus den mikroskopischen Untersuchungen erguben sich folgende Bildungs-Geschichten unserer Moore: 1. Moore, welehe unter dem Einflusse tellurischer Wässer ent- weder als Sumpf, Rasenmoor oder Röhricht begannen und bis jetzt auch nur entweder zu A. Rasenmooren, — oder B. Röhricht. Mooren aufgewachsen sind. Alle diese Moore zeigen aber in unserem Ge- biete mehr oder minder ausgedehnte Uebergänge in Hochmoor: unter die Abtheilungen A und B gehören also jene Moore, welche, webt- gleich nicht mehr reine Rasen- oder Röhricht-Moore, doch noch deutlich schon an ihrer Oberfläche den Aufbau des Hochmoores über Rasen- oder Röhricht-Moor erkennen lassen. Il. Moore, welche zwar ebenfalls unter der Einwirkung tellu- rischer Wässer begannen, jedoch gegenwärtig so weit mit Hochmoof überdeckt sind, dass dieses letztere allein in die Augen fällt und nur eine nähere Untersuchung der Torfproben von oben bis in die untersten Tiefen den Ursprung aus Rasen- oder Röhricht-Moor nach“ weisen kann. Die meisten dieser Moore sind zwar hie und da mit eineM Rande von Rasenmoor oder auch Röhricht versehen; da aber diese® Kennzeichen bisweilen fehlt, andrerseits auch die Hochmoore der 4. Gruppe (DJ, welche ganz anderen Ursprunges sind, bisweilen % " Fi 28 rasenmoorige Ränder. haben, wäre eine Gruppe unter dem Titel: „Hochmoore mit Rändern von Rasenmoor‘ nieht wulässig, Die Moore dieser Gruppe sind unter C aufgeführt; sie "bilden weitaus die Mehrzahl. 111. Hochmoore, welche unabhängig von dem Einfusse ; telluri- scher Gewässer unter Mitwirkung des von hygroskopischen Sub- straten (Haide oder Wald-Moder) absorbirten atmosphärischen Was- sers entstanden. Diese sind unter D begriffen. A. Rasenmoore mit mehr oder minder entschiedenem Uebergange in Hochmoor. Von den vier Mooren dieser Abtheilung (23, 27, 29, 40”) sollen hier die zwei folgenden näher betrachtet werden: 1) Das Moor bei Lengfelden (23). Am nördlichen Fusse der Hügel von Plain liegt ein ebenes lang- gestrecktes Thal, welches gegen Radegg hin eine Seitenbucht hat und vom Plain- Bache durchzogen wird. Diesem fliessen von den beiden, das Thal der Länge nach begleitenden Wienersandstein- Hügeln und Wällen noch einige Quellen zu, an denen das ganze Thal sammt der Seitenbucht ziemlich reich ist. Dasselbe ist daher an sehr vielen Stellen moorig und enthält auch drei Torfmoore, von denen zwei sehr klein und durch Cultur- Arbeiten verändert sind; das dritte grössere von etwa 23 Joch soll hier in Kürze geschildert werden. Es liegt unfern der Ortschaft Lengfelden zu beiden Seiten des Plain-Baches und reicht an seinen breitesten Stellen über die ganze Weite des Thales; hierauf bezieht sich der Durchschnitt Tab. IV. Fig. 2. Die Ränder sind durch Cultur bedeutend medificirt; doch lässt sich noch hinlänglich sicher ermitteln, dass sich horizontales Rasenmoor. zwischen Torf- und Halbtorfbildung schwankend, längs beiden Ufern des Baches hinzog; nur gegen den nördlichen Rand hin, (bei R) wo die Tiefe des Beckens am bedeutendsten, also das Torflager am mächtigsten ist, erhebt sich inselartig ein kleines Hoch- moor über dem Rasenmoor. Der Vegetations-Charakter der Oberfläche ist an jenen Stellen *) Die in Klammern angeführten Zahlen beziehen sich auf die Nummern der so eben angeführten nordsalzburg’schen‘ Moore. \ 848 des Rasenmoores, wo dasselbe noch nicht eultivirt wurde: Moli- nieto -Cariceto- Hypnetum; das Hochmoor ist Calluneto - Sphag- netum; an der Grenze gegen das Raseumoor ist Molinia coeruleu sehr reichlich eingestreut; die Mitte des Hochmoores ist mit einem kümmernden Gebölze von Pinus Abies, P- sylvestris, Betula pu- bescens und Rhannus Frangula besetzt. Untergeordnete Typen sind: Arundinetum längs den Ufern des Plain-Baches (P,) und Cariceto-Hypnetum (H. stellatum, H. scorpioides, H. trifarium, H. uduncum, H. nitens) au dem quelligen Rande bei S. Das Torflager ist durch eine Zwischenschichte von Tegel, 3—4 Fuss unter der jetzigen Oberfläche, in zwei Lager geschieden; da diese Tegelschichte vom Ufer des Baches an, wo sie, durchwirkt von der dortigen Massenvegetation, in Halbtorf verwandelt ist, hori- zontal zwischen,.den Torf sich einschiebt und noch var Erreichung des entyeyengesetzten Raudes (T) sich gänzlich auskeilt, muss sie durch eine ungewöhrlich reichlicbe Ueberschwemmung des Plain- Baches (P}) über die damalige Moorfläche ausgebreitet worden sein. Aın nördlichen Rande (bei T) ist der Torf zweimal von Letten und Lehm überdeckt worden, welchen die Wasseradern von dem Abhange der Hügelreihe Y herabführten (T’ und T”. Die Torfreste lieferten unter Jem Mikroskope folgende Daten: 1) Torf aus den uuteren Lagen, 6 Fuss tief unter der jetzigen Oberfläche und 2 Fuss unter dem lettigen Zwischenmittel: schwarzbraun, ziemlich dieht, homogen; constituirt von Carer und Phragmites nebst amorphen Partikelchen; also wahrschein- lich Arundineto-Caricetum, jedenfalls eine vom Wasser des Baches reichlich benetzte Moor-Vegetation. 2) Torf’ aus dem oberen Lager. 3 Fuss unter ‘der Oberfläche: feinfilzig, verunreinigt; constituirt von Carex-Radicellen und Hypnum trifarium; also Rasentorf, unter der Einwirkung der Ueberwässer des Baches gebildet. doch mit weniger Ein mengungen von Detritus als der vorhergehende. 3) Masse aus der Nähe des Bach-Ufers 2 und 4 Fuss tief: Jettig, stark gebräunt und mit Pflanzenresten durehwirkt: Halbtorf, dessen vegetabilischer Antheil nur aus Carices und Equisetum besteht. %) Torf aus dem-Hochmoor-Aufsatze (R), 3 Fuss unter der Ober- fläche: röthlichbraun, jocker,, faserig-schuppig , constituirt 208 > Fragmenten von Callana, Sphageum capillifolium und viel S, acutifolium, Holz von Betula,; also Hochmosr-Torf. Die hieraus folgende Entstehungs-Geschiehte int: die, l’eberwäs- ser des Baches bildeten zu beiden Seiten Moor, welches, je weiter vom Bache entfernt, desto reineres Wasser erhielt; die Beste . der Vegetation wurden daber in der Nähe des Baches stets mit Schlamm und Betritus gemengt und konnten nur Halltorf (M}) bilden, während sie gegen die Mitte der Thalbreite (N) in ziemlich reinen Torf über- gingen. Dieser Vorgang dauerte ungestört durch eine lange Reihe von Jahren, bis die Lettenschichte sich über das ganze Moor aus- breitete und die Torfbildung unterbrach. ia aber auch dieses Stra- tum noch den Üeberwässern ausgesetzt blieb, dauerte die Moorbil- dun; auch auf dem Letten fort, und lieferte, wie früher, Iheils Halb- torf theils reinen Rasentorf; dieser wurde später von Y her theil- weise wit Lehm überdeckt (T’) wie schon früher an derselben Stell«- das untere Lager (durch die Lehmhalde T’J). Am undern Ufer des Baches, bei U, blieb es stets bei der Bildung von Halbtorf und ge- moszter lirde, da Jieser schmale Streifen nahe am Baehe liegt. .;> Auf den höchsten Theile des Baseumoores siedelte sich dan kleine Hochinoor R. au. welches durch die.bei S unter dem Lelime hervorbreehenden Quellen verhindert wurde, sich bis zum Fuss Jer Hügelreibe auszudehnen: hier entstand daher quelliges Cariceto- Hypnetum, welches Jen Saum des Hochmuores von dieser Seite bildet. (Fortsetzung folat. Literatur. The natural history Review. a quaterly Journal of Zoology, Botany, Geology and Palaeontology con- ducted by R. Ball, A.H.Haliday. W.H.Harvey, S.Haughton and others, with woodecuts and lithogr. illustrations. London, Paris, Leipzig (F. A. Brock- haus). 1857. 1-11. 80 Der hier augezeigte Jahrgang dieser englischen Vierteljahrs.: schrift ist bereits der vierte und liefert in circa 120 pag. in jedem 836 Hette ein sehr mannichfaches Material aus den obenerwähnten Ab- schnitten der Naturgeschichte, das um so interessanter für uns Deut- sche ist, da es sorgfältig zusammengetragen, Alles enthält, was in England und Amerika, aber auch in andern Ländern, als Frankreich, Deutschland, Russland, im Bereiche der angeführten Zweige Neues verhandelt oder veröffentlicht wird. Die einzelnen Hefte szer- fallen nämlich in drei besonders paginirte Abtheilungen, und zwar erstens Bücherschau; zweitens Original-Abhaudlungen, die von ver- schiedenen — in unsern vorliegenden Lieferungen nur Dubliner — Gesellschaften eingesandt waren und endlich kurze Uebersicht des Inhaltes der verschiedensten periodischen Schriften, die in die ge- nannten naturhistorischen Zweige einschlagen. — Einer der oben- genannten — der erstgenannte — Herausgeber dieser Zeitschrift ist bereits im März v. Js. gestorben und nen dieselbe von den übrigen genannten Herren fortgesetzt worden. Betrachen wir zuerst die in diesen 3 Heften mitgetheilten Bö- cheranzeigen, so finden wir zuerst eine sehr lobende und wür- digende Besprechung von dem Il. Theil von W, Smith’s Synopsis of the british Diatomaceae ete. Es wird daraus mitgetheilt, dass der Verf. der Bestimmung der „sporangialen Frustula,'‘ des unmit- telbaren Products der Copulation dieser kleinen Wesen näher nachge- forscht und als fast gewiss nachgewiesen hat, dass sie sich endlich in eine Brut von jungen Diatomen auflösen, welche genau die Form der ursprünglich sich copulirenden Individuen wiederholen — eine Wahrnehmung, weiche der Ref. für eine der wichtigsten Entdeck- ungen im Bereiche der Pflanzenphysiologie hält, die in den letzten Jahren gemacht worden sei. Bei der Eintheilung bat der Verf. sich hauptsächlich auf die (Striation) Streifung und die Anordnung des Findochrom’s gestützt, während er die Grössenunterschiede und die der äusserlichen Form für weniger sicher zur Unterscheidung zweier Arten hält. Für minder belangreich scheint Ref. das Gewicht, das Verf. auf den Fundort legt, es sei denn, dass damit nur ange‘ deutet werden solle, dass von 2 Exemplaren, wovon das eine in See, das andere in Süsswasser gefunden worden sei, wohl zu vermuthen wäre, dass zwei verschiedene Arten vorlägen. Interessant ist die grosse Verbreitung der Diatomaceen Arten, die kaum durch die’ ge- wöhnlichen Einflüsse auf andere Organismen berührt zu werden Scheinen,, so können als Kosmopoliten betrachtet werden: Synedra 857 radians, Pinnularia viridis, P. korealis & Tocconema lanceolatum. So findet sich Navicula serians in englischen Sümpfen wie in denen Lapplands und Amerikas. In diesem 2. Theile sind noch eine Menge neuer Arten von Gattungen aufgezählt, die im ersten. Theile "behan- delt wurden, was den Fleiss und die Sorgfalt des Verfassers in ein schönes Licht stellt. Diesem Theile sind 37 Tafeln beigegeben, welche selbst die des ersten 'Theils an sorgfältiger Ausführung über- treffen und vom Ref. ais ausgezeichnet anerkannt werden. Pag. 39 wird ausfürhlich ‘die 4. Ausgabe von Babington’s Manual of british botauy (Handbuch der englischen Botanik) bespro- chen, namentlich werden ihre Vorzüge vor der vor 5 Jahren erschie- nen 3. Auflage und besonders die sorgfältige Durchsicht und Verbesse. rung derselben gerühmt. — Endlich wird uoch p. 42 der Erfindung photographischer Bilder von naturhistorischen Gegenständen Erwäh- nung geihan, die auf galvanischem Wege zum Abdruck sich über- tragen lassen und wodurch die Darstellungen in naturwissenschaft- lichen Werken genauer, wohlfeiler und häufiger werden. Pag. 15—58 wird A. De Candolle’s Geographie botanigne raisonne etc. ausführlich von Harvey, einem der Herausgeber der Zeitschrift, besprochen, welcher den Verf. als nicht unwürdig seines Vaters Namens erklärt und, nach einer kurzen Darstellung des In- haltes, das Werk seiner Wichtigkeit halber Jedem, der sich für diesen Gegenstand interessirt, bestens zum Studium anempfiehlt. Ref. betrachtet es als eiu Fundamental-Buch, auf welches sich die späteren Entdeckungen der noch in ihrer Kindheit befindlichen botani- schen Geographie stützen und dasselbe als Ausgangspunkt weiterer Beobachtungen betrachten müssen. Pag. 68 befindet sich eine kurze Mittheilung über die 3. Aus- gabe von Isabella Gifford’s: the marine botanist an intro- duction to the study of the british Seaweeds, cor.taining deserip- tions of all the species & the best method of preserving them. London, Longman & Ce. (Der Seebotaniker, eine Anleitung sum Studium der englischen Seetange, enthaltend eine Beschreibung aller Arten und der besten Art sie zu bewahren). Das Büchlein wird auch in dieser neuen Ausgabe seiner sorgfältigern und aus- führlichern Beschreibungen halber, so wie der vermehrten Angabe der Standorte vor den frühern sehr gerühmt, und dabei besonders des 358 klaren Styls und des Mangels an Weberladung mit technischen Aus- "drücken rühmend Erwähnung gelban. Pag. 77—79 wird der 2 Auflage von Asa Gray 's Mauual ef the botany of the Northern United States, New-York 1856, kürzlich Erwähnung gethan. Wir haben nichts hier beizufügen, das was Beferent (Harvey) darüber sagt. ist grösstentheils und ausführlicher schon bei Besprechung von desselben Verfassers Statisties ete. behandelt. Ref. hält auch den Verf. für so competent diese Flora zu schreiben , dass ibm bierin Niemand gleich stehe und wünscht nur, dass alle Werke desselben Verfassers so glücklich zu Ende geführt werden möchten, als dieses. insbesondere auch die von Gray im Verein mit Torrey herausgegebene Flora of North-Ame- riea, welche 1838 begonnen bis 1843 nur die Üompositae erreicht. seitdem aber keiu Lebenszeichen mehr von sich gegeben hat. Pay. 79--82. W. A. Bromfield Flora Veetensis, being a systematie description of the Phaenogameus plants and feras indige- nous to the Isle uf Wight. (Systematische Beschreibung der Ge- fässpflanzen der Insel Wight). Nach des Verfassers Tode herausge- geben von W. I. Hooker & Th. Bell Salter. — Referent (Harvey) macht zuerst darauf aufmerksam, dass wohl wenige Länder so viele specielle Floren einzeluer Distriete besässen als Eng- land, dennoch fehlte gerade von Wight, der am meisten von Ton- risten besuchten Insel, die ein so ergiebiges Feld der Nachforschung bietet, eine Flora. las Werk ist lang vorbereitet, aber doch hut der Tod des Verf. es unvollendet gelassen und die Herausgeber ba- ben an dieser Form nichts geändert, Der Verf. wollte alle Arten sorgfältig neu beschreiben und bat dadurch zu viel Zeit auf einzelne Arten verwendet. wodurch nothwendig das Ganze leiden mussie; dagegen ist das, was der Verfasser hinterlassen hat, ein Muster sorgfältiger Beschreibung und seine Standorte sind sehr reichbaltig und genau. Gehen wir nun zu den von verschiedenen naturhistorischen Ge sellschaften eingesandien botanischen Abhandlungen über, so finden wir zuerst pag. 5 eine Abhandlung von Prüf. Harvey {Vicepräsi- dent der Dublin university zoologieal & botanical association) über die Fitji Inseln und ihre Bewohner, in welcher zu Anfang “ine flüchtige Skizze der Vegetation dieser Inseln und der daselbst eulti- virten Gewächse gegeben wird. Besonders wird einer Pfeflerart. Piper methisticum erwähnt und dieselbe in Exemplaren vorgereigl- m. u ‘ 358 welche die Eingebornen Yangana nennen, die anderorts aber mehr bekannt ist unter dem Namen 'Kava oder Ara; sie: ‚wird allgemein eultivirt, um daraus ein höchst angenehmes tietränk «u: bereiten. - Pag. 12— 17 befindet sich eine Abhandlung von Professor W. Smith: Botanische Bemerkungen über eine lüxcursion nach den Pr renäen; dabei sind auch einige Anmerkungen über (für einen engli- schen Botaniker) seltene Pflanzen in der Nähe von Havre und über die Gasthöfe auf den verschiedenen Stationen seines Aufenthaltes hinzugefügt. So fällt dem Verf. das Vorkommen von Specularia Speculum und Melampyrum eristatum in den Korufeldern von Mettray bei Tours auf. Ueberhaupt ist diese Abhandlung reicher an Mit- theilungen für Reisende in jenen Gegenden überhaupt, insbesondere an praktischen Winken über Gasthöfe und Locomotions-Gelegeuhei- ten als au botanischen Mittheilungen. Pag. 36—40 ist ein Verzeichniss der in der “achbarschaft von Dublin vorkommenden Desmidiuceae mitgetheilt, welche Herr W. Archer. vorlas, welches derselbe aber nicht für ein vollkommenes ausgab; er hoflt im Gegentheil, dass »uch manche neue Beiträge zu demselben entdeckt werden sollen.. Deu einzelnen Arten ist eine Bemerkung über Häufigkeit oder Seltenheit des Vorkommen beige- fügt. H. A. fand die schwärmende Bewegung des Inhalts mancher Arten sehr häufig und ist der Meinung, dass. weun diese Kügel- chen Zoosporen seien (wie Ralf weint) und auch nur eine mässige Zahl derselben zeugungsfähig wäre, man die Desimidiaceae iu viel grösserer Menge in den Teichen und Wasserpfuhlen finden müsse, ala das wirklich der Fall sei. bir hat diese Beweguug sowohl in alten als neulich gebildeten Segmenten üeubachtet, ja sogar im Augenblicke er Theilung. Es sind 94 Arten aufgezählt und einzelnen derselben ‚noch einige ausführliehere Bemerkungen hin zugefügt. Pag. 41. Dr. Harvey zeigte einen Stumm von Kingia au- stralis R. Br., welchen Herr C. Moore, }irretor des bot. Gartens zu Syduey, dem 'Herbariun des es iDubl. zuolog. bot. Gesellsch. ı zum Geschenk gemacht hatte; . HU. knüpfie daran Mittheilungen über die Struetur ete. een im Vergleich mit Xanthorrhoea etc. Die Kingia war in West- Australien gefunden worden von King Georges Sound bis Cape Riche und auf einigen isolirten Stellen der Darling Ra ge, auch in den Ebenen auf sandigem Boden nicht weit vom Swan-Fluss. Gewöhnlich wächst sie grap- 360 ’ penweise, wo sie die Landschaft sehr verschönert. Der Stamm ist bekleidet von den stehen bleibenden herabhängenden braunen Blät- tern der vorigen Jahreszeit, während die Krone von silberglänzenden Blättern bedeckt ist. die im laufenden Jahre hervorgetreten sind; zwischen ihnen befinden sich zahlreiche Blüthenköpfe in einem Kreis, wie die Strahlen einer Krone. Der Stamm wächst sehr langsam und das vorgezeigte Exemplar von 10° Länge wurde auf einige hun- dert Jahre Alter geschätzt. Auf derselben Seite beginnt der 2. Theil von Prof. Sandt’s Reisebemerkungen iu den Pyrenäen, welche bis pag. 50 fortgesetzt werden, aber etwas mehr der Botanik und etwas weniger der Gast- häuser Erwähnung than. Pag. 87 ete. berichtet Dr. W. Frazer über einige Pilze, wel- ehe Hr. Du Noyer der Dubi. Nat. Hist. Soriety überreicht hatte, und welche wahrscheinlich Eichenholz zur Unterlage hatten, das auf sandigem Lehm gelegen und von einem 13' tiefen Sumpf bedeckt war. Er hält sie für sehr nahe verwandt mit Polyporus igniarius. H. F. ist der Meinung, dass es ziemlich selten sei, zweifellose Ueberbleibsel voa Pilzen auf halbversteintem Holze zu finden, was er mit Lindley der eigenthümlichen Zellen-Structur derselben zu- schreibt. So sind wir nun an die dritte Abtheilung dieser Zeitschrift ge kommen, in welcher die periodischen Schriften aller Länder, soweit solche in Dublin eingelaufen sind, nach ihrem Inhalte aufgeführt werden. Da die Flora seit mehreren Jahren in ihrem „Repertoriom“ eine ähnliche Zusammenstellung gibt. so könuen wir bier eine nähere Angabe der angeführten Schriften übergeben, indem wir uns 2% gleich vorbehalten. die in dem „Repertorium‘“ noch nicht angezeigten daselbst nach den hier vorliegenden Daten nachzutragen. PEPEOGREN — Anzeige. „Eine Sammlung der ausgesuchtesten Zierpflanzen aus botanischen Gärten, die Frucht vieljährigen Pleisses, ist in’ Commission bei Friedr. Hofmeister in Leipzig niedergelegt. Der Werth liegt in der Richtigkeit der Bestimmungen, wodurch den Gartenfreunden die häufigen Selbsttäuschungen erspart werden. Die Anzabl der Pflauzen ist zwischen 2000 bi f Centurie beträgt 2%, Thaler. is 3000. Der Preis pro BEN Redasteur und Verleger: Dr. Fürurokr in Regensburg. Druck von J. H. De mmier. FLORA, MM 23. Regensburg. 21. Juni. 1858. Inhalt: OrısınaL-AssannLune. Lorenz, allgemeine Resultate aus der pflauzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im prä- - alpinen Hügellande Salzburg’s. (Fortsetzung und Schluss.) Allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im präalpinen Hügellande Salzburg's. Von Prof. Dr. J. R. Lorenz. (Fortsetzung und Schluss). 2} Moor bei Ursprang (Elixhausen) (27). (Hiezu Fig. 1.) Es liegt in einer der Thalsenkungen des Wienersandstein-Hügel- landes, welche mit dem bekannten Letten ausgekleidet ist, und eine langgestreckte Form hat. Die beiden parallelen südnördlich laufen- den Langseiten werden von ziemlich niedrigen Hügelwällen gebildet, an deren Fusse reichlich Quellen hervorkommen: von den beiden kurzen Quer-Riegeln, welche die Senkung früher abschlossen, ist jetzt nur mehr der südliche, etwas höhere und bewaldete, welcher übrigens einen natürlichen Einschnitt zum Abflusse des Wassers aus dem Moore besitzt, als solcher kennbar, während der nördliche so unbedeutend war, dass er bereits vom Torfe überwachsen ist, wess- halb nun auch an diesem entgegengesetzten Ende des Moores ein Abfluss der Moorwässer in die nächste nördliche Senkung stattfindet. Das Moor besitzt demnach quellige Zuflüsse von Osten und Westen, and natürliche Abflüsse nach Norden und Süden, die Wasserscheide »wischen den beiden letzteren liegt beinahe in der Queer-Axe des Moores nahe am westlichen Rande, wo sich die von dem begrenzen-. den Hügelwalle herkommenden Quellen zu kleinen Tümpelchen sam- meln (T). Die Pflanzendecke besteht unmittelbar an den quelligen Bän- Flora. 1858, 23 867 dern 72. Coenogonium confervoides Nyl. Filamenta thalli crassiora ei.. distinctias articnlata quam in C. Linkii. 73. Becidea.byssiseda Nyl. Sterilis, - »u0: BDumumm 74. L. mulabilis F&e. 75. L. russula Ach. 76. L. rosella &ch. 77. L. luteola Ach. et var. endoleuca Nyl. 78. L. millegrana (Tayl, sub. Lecan.) 79. L. versicolor Fee, 80. L. endochroma (F &e.) Fere Lecanora. 81. Z. tuberculosa Fee, . 82. L. leucozantha Spr. (Biat. tricolor Mnt.) 83. 84. 8. 86. L. parasema Ach., Nyl. N me L. disciformis Fr., Nyl. N Graphis vermiformis Eschw. Graphis strialula Ach. cum 'var. pülverulenla (eubsimilie ür. scripiae var. serpenlina, apotheclis ramosis) et sublaevi (ape- : theciis parce stristulis). 9. 92. 93. 9. 9. 26. 97. 93. 87. Gr. scalplurata Ach. 88. 89. Gr. inusta Ach. (Gr. Smithü Leight.) "90. Gr. dendritica Ach. Gr, tricosa Ach, ® Gr. cometia Fee. Helminthocarpon Le Prevostü F&e, ’ ‚Opegrapha oulgata Ach. 0. lentiginosa height. Arthonia cinnabarina Wallr. A. rubella (F&e sub Graph.). A. astreidea Ach. ‚Mogcoporum pyrenocarpum N yl. Thallus tenais albas vel al- bidus, Inte extensus, sat determinatus, crebre rimuloso-diffrac- “ "tus vel subgranuloso - pulvereus, epacus; : apotheeis nigra 107. - 308. opaca, nonnihil prominula parva, 1—5 - nodulosa, oblonga vel variiformia, intus alba; sperae 8-nae incolores, marali-divisae, long. eirca 0,036 millim., crass. 0,015 millim., paraphysen - nullae. Corticela. .. . Giyphis cicatricosa Ach, . 68, favulosa Ach. . 61. labyrinthica Ach. . Normandina Jungermanniae (DeC., Verr. pulchella Borr.) . Verrucaria nitida et f, pinguis (Schaer.) . V. variolosa P ers. . V. epidermidis Ach. (absque paraphysibus) et var. fallax Nyl. . V. geminella Ny!. Corticola, facie V. prostantis Mnt., sel e stirpe V. muscicolae Ach. Apothecia mediocria dimidiata (vel peritheciis infra tenuiter nigricantibas), sporae 2-nae incolores olongo- ellipsoideae murali-divisae long. 0,034—48 millim , erass. 0,014 18 millim. Gelatina bymenea iodo nen tincta. Verrucaria (Porina) mastoides var. Tetracerae (Ach) - Trypethelium uberinoides Nyl. Afüine Tr. uberino (F.&e sub “ Verrucaria), sed thecae 2-sporae. Cortieolam. - 309, - 110. Tr. scoria Fee, varias oflerens formas. Hypochnus rubrocinctus Ehrab. .. he 382 - Die Moosschätze des Untersbergs bei Salzburg, von Dr. Sauter. Der durch die Eisenbahn nun bald Deutschland sehr nahe gerückte sagenreiehe Untersberg bietet einen Reichthum von Alpenblumen und Moosen, sowie von grossartigen, wilden und lieblichen Natur-Scene- rien, wie kaum ein anderes Kalkgebirge. Dessen Alpenflera ist durch Hoppe, der manchen Sommer am Untersberge zubrachte, allgemeiß bekannt, dessen Moesschätze wurden jedoeh meines Wissens noch nirgends verzeichnet. Dr. Schwarz, der den Untersberg grossentheils mit mir in den letzten Jahren und vorzüglich in dem vorigen heitern und warmen Sommer, der selbst den Schnee in den tiefen Schneetbälchen und Kosseln auf densen Höhe schmolz, öfters besuchte, sandte für die Verhandlungen des Wiener zoologisch-kotanischen Vereins einen Auf- satz über dessen gesammten Moosreichthium von 265 Arten ein. Dessungeachtet glaube ich, bei der gegenwärtigen Vorliebe für die zierliche Mooswelt, auch manchem Leser der Flora einen Dienst zu erweisen, wenn ich im Folgenden die seltneren Moose des Untersbergs mit ihren Standorten mittheile. Des leichtern Verständnisses halber werde ich hiebei die -Gat‘ tung Hypnum in alter Weise heibehalten. Der zwei Stunden von Salzburg entfernte Untersberg erstreckt sich von Ost nach West drei Stunden lang und fällt gegen Norden von 3000 bis 4000 Fuss in mehrere tief eingerissene, ven hehen Wänden begrenzte, und mit Wäldern von Buchen und Tannen bedekte breite Ge- hänge und Bachschluchten ab, deren tiefste die Rositte am östlichen Ende. Aus einer Felshöhle unter dem Brunnthale entspringt am 808- Fäüsstenbrunnen dieGlan in 2000 Fuss und stürzt sich über mehrere . felsige Absätze durch eine wilde Schlucht bei 500 Fuss tief bis zur Kugelmühle herab. Die vielen Felsblöcke in und um diese Wusser- füle, sowie die feuchte waldige Umgebung beherbergen nach Dr. Schware's gütiger Mitiheilung 115 Laub- und 43 Leber-Moos®, ven denen ich pur die seltneren nambait machen will. Die Felsen nud Blöcke am Ursprange der Glan sind mit schwars- grauen Peistern von Cinclidotus oyuatieus und Hypnum ruscifolium überkleidet, die am ‚untersten Sturze von prachtvollen ‚hellgrünen Rasen des Hypnum rivulare, und den schmutzig. grünen ‚des Hyp- num commulatum verdrängt werden, — auch an den Steinen im Bache finden sich noch, obwehl selten, Cinclidotus fontinaloides und Ortho trichum cupulatum v.riparium. Die schattigen Seiten .der Felsklöcke sind mit Schaaren von mit Collesna compaclum v. kypnaphilum bederk- - D 383 tem Hypnum gtopecurum bekleidet. Dr. Schwäre: Geod hiennuch.das seltene Hypnum Tersdali (steril... Die Felsschluchten. in dee Nühe des. untern Falle: sind mit dem schimmernd räthlichen- Rasen von. Orthotheciim rufescens, mit Polstern von Barlramia Oederiage: eu: Halleriana, .Gymnostomum calcareum und curvirosirum, Hyprein siel. latum, Trichostomumflrzicaule, Barbula paludosu, Melzgeria pubes-! cens geschmückt und an den feuchten Felswänden finden sich ‚noch. die winzigen Seligeria trislicha und pusilla und Lejeunia calcarea, lets- ters gewöhnlich auf Neckera crispa. Die Abhänge um diese Bach- schlucht schmücken die schimmernden Rasen von Uylindrathecium Montaynei, Hypnum glareosum und piliferum, nebst breviroalre, trock- nere Kalkfelseu überkleiden Hypnum Halleri, molluscum, Anomodon longifolius, Barbula torlunsa, nebst Plagiochila interrupta. An feachten Steinen findet sich das seltene Hypnum conferooides, au Felsen Jun- germanıia acula, obovata, pum:'la, Meesia uli,inosa, Mnium serratum und orthorkynchum. Die Bäume dieser Schlucht beherbergen mehrere Orthotricha, worunter Ludiwigäi und Eyellii, faule Baumstöcke Ayp-. num aylvalicum, denlicllatum, sil-»iacum, Dieranum flagellare, Di- eranodontium, Lophocolea helcrophylia, Junyermannia. currifolia v. Buueri, incina, connivens, barbala, ventricosa, eseele,Halleriana, Liö« chlaena. Die Kalkfelshöhlen am Wege zum Fürstenbrunnen schmücken Orthuthecium intricalum c. fr., Hypnum Sprucei und lalebricola (beide steril). Im grossen unteren Brunnthale, einem von hehen Wänddn um- schlossenen und mit Hochwald bedeckten Kessel ober dem Fürsten- brunnen, fand Dr Schwarz an Steinen Hypnum crassinerrium, Sauteri, Vaucheri, depressum, und an alten faulen Baumstämmen Hypnumreflexum, umbratum c. fr., pallescens, Jungermannia Taytori, porphyroleuca, nebst obigen Lebermoosen, am Fusse des Untersbergs anf Felsblöcken Didymodon eylindricus und auf faulen Baumstöcken die seltene Burbaumia indusiata; im kleinen Brunntlal an feuchten Felsen Amblyodon.Den feuchten Waldbeden bedecken nebst den gewöhn- lichen Waldmoosen Hypnum crista castrensis und loreum; alte, nieder- liegende Baumstämme der höheren Waldregien sind mit glänzenden Pol- stern von Dieranum Sauteri, dunkelgrünen von D. strictum (ster.) und Hypnum reflexum, umbratum, L-skea nervosa, gelblichen von D. con- gestum undmmontiunum und Hypnum pallescens,das Zwergholsmit Leskee slriala bekleidet. Au Felsblöcken dieser Region kommt der seltene Ana- odon Donianus, an Quellen Philonolis calcarca vor. Gleich über der Waldregion tvon 25004000 Fuss) ist der steinige Boden mit Hasen des seltoen Hypnum jimhriatum geschmückt, welches bisher gt 384 brevirosire verwechselt werden zu sein scheint. Ven.den feuchten Wänden hängen grosse Rasen von Racomärium lanuginosum, Di- cranum elongalum, Jungermannia selacea und Taylori, Philonotis fontana v. alpestris, Hypnum julaceum uud Sphagnen herab , aus den Felsspalten schaut das glänzende Bryum Zierii. hervor, aus Fels- höhlen mit leckerer Erde Sauteria, Duralis und Preissia commulala. An feuchten Felsen findet sich das zierliche Bryum albicans c.fr. Auf der Hochfläche von 5000 Fuss aufwärts finden sich unter Krummbolz grosse Polster von Masligobryum deflezum. Jungermannia Taylori und selacea mit Sphagaen, werunter Jungermannia orcadensis nicht selten, Hypnum crista castrensis, umbralum, undulalum, denliculatum, nitidulum, (auf faulem Holz) Dicranum congestum v. flexicale , in fatklangen Rasen, an Felsen mächtige Polster von Hypnum plica- ivm, verzüglich an der Sonnenwendstattneben der Schwaigmühler-Alpe. Ober dieser fand Dr. Schwarz in einem weiten Felsenkessel auf einem Schlammmoore den glänzenden und seltenen Dissodon splach- noides, dessen steinige Umgebung reiche Polster von Hypnum fim- briatum schmücken. Am Mückenbrunnen oberhalb kommt, obwohl sehr selten, Jungerm. cordifolia vor; an schattigen Felsen vor der Firmian- alpe die seltene Tayloria splachnoides, an dortigen alten Tannen die seltene Ceiraria Laureri. Auf dem von tiefen Schluchten und Thä- lern durchfarchten, mit Felsabsätzen und Krummholz bedeckten sanf- ten Gehänge von 5000 bis 6000 Fuss, welches eine Breite von 1—2 Stunden und eine Länge von 4 Stunden hat, sind die feuch- ten Felsabsätze mit Rasen von Mastigobryum deflewum, Jungıt“ mannia Taylori und setacea, Hypnum callichroum, Dieranum viren! und dem seltenen Hypnum dimorphum, Barbula fragilis (steril) nebst gewöbnlichen Sphagnen bedeckt. Ausden Felsspalten ‘drängen sich Mresia uliginosa v. alpina, die hier seltene Encalypla commulela (uster dem-Jungfernbrunnen), Dissodon Froelichianus (in der Nähe det«Eislösher und Schneekesseln). Kleine steinige Schneemu'den be deckt Syntrichia aciphylia mit C’ys/opteris alpina, in Höblen finsterer Felsschluchten in dem Hochplateau ober den 4 Kasern winkt das glänzende Hypnum: Mühlenbeckü und die dortigen Schneetbälchen sehmückt Jungermannia nivalis ‚„conferlissima, Bryum cucullalum, eapillare v. cochlearifolium , deren Umgebung Preissia commulala mit der seltenen Fimbriaria Lindenbergiana, die Felshöhlen und Ver- tiefungen im obern Brunnthale schimmern von den glänzenden Pol- stern des Hypnum cirrhosum und der Sauleria alpina, sowie die mit Erde bedeckten Höblen, in denen sich auch das seltene tiefgrüne Hypnum Sprucei findet. An einer sehr schattigen, feuchten. Fels‘ * wand neben einem Schneekessel: unter dem Jungfernkronnen und in ‚den Schneetrichtern an der-Südostseite des Saleburgägikehen Throns finden sich an mit feuchter Erde bedeckten Stellen’ die maitgrüne Fimöriarie Lindenbergiana und die fettglänzenden, grossentheils steri- - len Rasen einer Marchantiscea, welche, der kursen, unvollständige» Beschreibung nach, die von Scopoli in den Kraineraipen gefundene wenig gekannte Preissia quadrata N ees zu sein scheint, deren Frucht- bau jedoeh der Sauteria näher steht, wie die im Anhange folgende Be- schreibeng zeigen wird, In der Umgebung der beiden hoben Throne {6000 Fuss) finden sich glänzende sterile Rasen des seltenen Dicra- num albicans, von Tayloria serrata und. Splachnum sphaericum, auf nackter Erde unter dem Berchtesgadner hohen Thron Gymnami- trium adustum, und auf Felsen in der Nähe einer dortigen Eishöhle Gymnostomum bicolor (Dr, Schwarz). An den kleineren Fels- und Erdabsätzen von der oberen Firmian- Alpe bis zum Geyerek (5600 Fuss) finden sich Rasen von Caloscopium Bryum Zierii, subglobosum, pendulum, Mnium spinosum und orthor- hynchum Meesia uliginosa v. minor, Distichium capillaceum und ineli- ‘natum, Hypnum faaligiatum, puichellum, fimbriatum, velulinum und sericeum, glareosum, Scapania aequiloba, Junyermannia. darbate- w Flörkeana und Iycopodioides. Die Moorerde um das Krummholz des Höhenzugs ist mit Rasen von Polytrichum strietum var. alpesire besetzt, die Felsspalten sind mit der seltenen Lecanora auıea dort und da geschmückt. Anbang. Preissia quadrata (Scop.)Nees?, frondibus dichotomis et artica- istim innovantibus, extremitate emarginato rolundatis, concoloribus, receptaculis stellatis imberbibus, ad medium usque discretis. Die fettglänzende, hellgrüne Oberfläche, dickere Consistenz und aufgeworfenen Ränder des Laubs und die sitzenden scheibenförmi- gen männlichen Blüthenböden unterscheiden diese Art sogleich von Pr. commutata, deren Laubbildung ihr am meisten ähnelt. Sie ist mit leichen, zarten, weisslichen Würzelchen an der Unterfläche dem Substrat stark angeheftet, die Laubgrösse beträgt - %/ bis 1 Zoll, bei einer Breite von 1: bis 2 Linien, es ist verkehrt hersförmig , durch eine seichte Endbucht ausgerandet. Die ‚Ränder der Abschnitte sind etwas verdünnt, scharf, ganzwellig, aufstehend, die ziemlich deutlichen Feldchen der glatten Oberfläche eng, dicht, \ederig divergirend‘, etwas vertieft, reihenweise gestellt, an Fo "ndelitunnnen mit. weieclich-olänzenden Punkten besetzt. Die | 386 tralfläche ist an den Seitenrändern bewarzelt,, in der Mitte nackt und gewalstet, grün, mit einigen braunröthlichen oberhautartigen Schüpp- chen besetzt. Die Substanz in der Mitte ’/, Linie dick; der Frucht- stiel ist bei 4 Linien lang, am Grunde ohne Spreublättchen und entspringt aus dem Winkel der Endbucht; der ausgebildete Frucht- . keden iststernförmig, bartlos, am@runde nur wenig gewölbt, 1—2Linien breit, fast glatt, dessen Rand in 6-8 fast bis zur Mitte getrennte, eifärmige, apitzliche Fruchtklappen gespalten, von denen ein paar öfters verkümmern, während sich nar 1 oder 2 vollkommen entwickeln, die die ersteren an Grösse 2 bis 3 mal übertreffen. Jeder Frucht- lappen trennt sich bei Eutwicklung der Frucht der Länge nach in einer geraden, ganzraudigen Spalte. Die glockige, weisse Blüthen- decke reicht fast his zur halben Kapsel, so lange sie nicht aus der Hülle hervor getreten ‚ist; bei vollkommener Fruchtreife verlängert sich der Kapseistielsehr, a0 dass er eine Linie lang aus der Hülle hinabhängt und die Fracht dadurch die zierliche Form eines Tschinells erhält. Die kuglige, schwarze Kapsel zerreisst in 4 unregelmässige Klappen: Der männliche Blüthenboden steht vor der Endausrandung des Baubs in Form einer in’s Laub etwas eingesenkten, rundlichen oder läng- lichen, von einem tiefen, linienförmigen Rande umgebenen, nabel- förmigen, flachen oder etwas convexen, warzigen, bräunlichen Scheibe. Obiger Beschreibung nach nähert sich diese Art, der Laubbildung und den männlichen Blüthenboden nach, mehr der Preissia, als der Sauleria, mit welcher sie jedoch der Fruchtbildung nach überein- stimmt, indem ich, trotz vielfacher Untersuchang von frischen Exem- plaren der Sauleria, keinen Griffel auf dem von Nees als Mütze er- klärten Theil finden konnte und selben daher für die Blüthendecke halte, Diese fragliche Preissia quadrata müsste demnach zu Sat- teria gezogen werden, wenn man nicht der abweichenden Lanb' bildung and der männlichen Blüthen wegen, welche ich hei Sauteris wech nicht fand, eine eigene Gattung aus ihr bilden will. — Literaturm Flora Brasiliensis sive Enumeratio plantarum in Brasilia bac- tenus detectarum quas cura Musei Caes. Reg. Palat. Vin- dobonensis suis aliorumque botanicorum studiis Hescriptas et methodo naturali digestas sub auspieiis Ferdinandi I. Au- striae Imperatoris et Ludoviei . Bavariae Regis edidit Carol. Frid. Phil. de Martius. . Accedunt curae vic® 387 Musei Caes: Reg. Pelat. Vindob. Eduardi: Fonal, Fasc. XVul. Pars 1. Lipsiae apud: Frid, Fleischer im commiss, 1858. fol. (Vrgl. Flora. 1857. Nr. 41.) Das vorliegende Heit der verdienstvollen Flora Brasiliens bringt uns die Fortsetzung und den Schluss der von Herrn Berg bearkei- teten Myrtaceae, und zwar die Tribus der Barringtanieas, der La- eytkidese und der Granateae. Die Barringtonieae sind ie Brasilien ner durch die Gattung Gustavia mit 5 Arten vertreten. Die Leoy- Ihideae gliedern sich in folgender Weise: 1. Urceeolus staminifer hine brevissimus, illino productus in ligulam elongatam, petaloideam, complicatam. A. Urceoli ligula basi et apice antheris instryucte, Pyxidium, drupaceum, intus faretum, operculo non solubili notstum, mese- ‚carpio demum evanido. Embryo rostello claviformi, eiongato; 'eotylis folinceis‘, eontortaplicatis. Folia lineate-costata, deflexo- . venulasa, reticalata. ... . Couroupits Aubl. B. ‚Urceolus hasi interiore eireumeirca staminibus brevibus, fertilibus, ad apicem ligulae. introrsum staminodiis ereberrimis obsitus.. 1) Embryo carnosus, partibus omnino conferraminatis, a. Calyx primam clausus, demum bipartitus. Pyxidium ossenm, operculo parvo, Staminum testa ossea. Folia costate... - Bertholletia H. et B. b. Calyx hexasepalns. Pyxidium lignosum v. eoriaceo-Äignosum, operculatim dehiscens. Seminum testa dura v. cartilaginea. Folia reticulato-venosa v. costata. . . Lecythis Loefl, 2) Embryo biplicato-subspiralis; rostello maximo, deoreum condu- plicate; eotylis 2 foliaceis, contortaplicatis, sursum replicatis, intra erura rostelli latentibus, , a. Pyxidium erriaceo lignesum, trigenum, ope columnse cen- tralis elongatae operculatim dehiscens. Semina eircumalata,, Folia retienlato venosa . „ . Lecythopsis Schrank. IL Urceolus staminifer campanulatus, oblique truncatus, hinc brevier rectus, illine param longior, gibbus, basi et apicem versus. a0; - theris instractus, staminodiis nullis. ik. Pyxidium eylindraceum, rarissime trigenum, ope colammae centralis elongatae operculatim dehiscens. Semina basi v. circum alata, Embryo conduplicatus, cotylis foliaceis contortaplicatis, rostelle elengato, insrassato. Folia costata, horizontaliter venmisen. - Couralari hub. % 388 . Hievon enthält Couroupita 2, Berthollelia 1, Leeythis(womit Esch- weilera Mrt. vereinigt wird) 37, Lecythopsis 2 und Couratari 12 Arten, Die Granateae sind auf zwei Arten der Gattung Punica be- schränkt. Eine Mantissa Myrtacearum bringt eine neue Gomidesia, 1 Marlierea, 3 Aulomyreia, 1 Myrcia, 3 Eugenia, 2 Psidium. Den 35 in der vorigen Lieferung enthaltenen Steintafeln schliessen sich hier die Tab. 36-68 an, unter welchen die Tab. 61—68 dann 75, 76., 79, welche die verschiedenen merkwürdigen Fruchtformen der Heeythideae darstellen, auch ein besonders morphologisches Interesse gewähren. Landschaftliche Darstellungen sind zwei beigegeben, die eine versetzt uns in eine buschreiche’ Gegend am Fusse der Serra da Lap& in .der Provinz Minas, ‚die andere zeigt eine mit Cereen, Palmen und verschiedenem anderem Buschwerk bewachsene Partbie der obera Region desselben Gebirgs. - F. Getrocknete Pflanzensammlungen. Klotzschii Herbarium vivum mycologicum sistens Fungorum per totam Germaniam crescentium collectionem perfectam. Editio nova.. Centuria VL. Cura Dr. L. Rabenhorsi. Dresdae., 1858. 4. Wir freuen uns, abermals eine Fortsetzung dieser klassischen Pilzsammlong anzeigen zu können. Sie bringt folgende Nummern: 601. Agarirus (Flammula) spumosus L ch. 602. Ag. (Plesrotus) mitis Pers. 603. Ag. Amarila phalloides (Vaill.) Fr. Syst. 604. Ag. (Psilocybe) udus Pers. 605. Ag. (Naucoria) tenax Fr. Syst. 2%. . 606. Ag. (Armillaria) melleus (Vahl.) var. fuscescens Fries epier. d. 23, 607. Ag. (Mycena) citrinelus Pers. var, stipite elongale etccolore pilei, (A. epipterygii forma Rb h.). 606. Coprinus congregalus - Sowerby. 609. Ag. (Collybia) scorodonsus Fr. 610. Ag. (Col-, Iybia) androsaceus Linn. 611. Marasmius epiphylius Fr. Sys mye. 139. 612. Hygrophorus Iaetus (Pers.) Fr. 613. Russula rubra DeC. fl. fr. 614. Daedalea unicolor Fr. Syst. var. polyporos® Leh. Mept. D. longe lateque effusa (haul reflexa) bymenio winute floccoso. 615. Boletus Iuteus Linn. P. Suec. 616. Polyporus Uhmo- rius Fr. Syst. 617. Polyporus occultus Lcb.; suberosas, confluen®, es albo-pallescens, poris majoribus inaequalibus angulafis, pruinosis. sporis subrotundis albis, %) effusus; tuberculiformis. 2) pileatus „ileb dimidiato reflexo, supra breviter velutino- tomentos® , pallide- ufo, 618. Cantharellus auranliacus (Wulff) Fr. 619 Clavaris . x .. 289 eoralloides L. 638; ‚Derufen fürcieuleris (Kb: se:Behw: Er; EM. Dermatea furfuracea {Roth} Fr. Bauamt. 362: 638: Pasius ewrb»- naria. Alb. et Sch, 623. Prezisa Artemisiae Ich. 634, Pesisa eu guinea Pers. 625. Pexiza corticalis Pers, 626 Pesius uhdreen Fr. syat. cat non Schrad. Fr. I. } p. 66) ‚Michel; gener. T, 56 F. 19. (bona!) Pezizae setosae proxima sed diff. discodepresso-plane;, setis brevioribus et loco natali. 627. Peziza sulcata Pers. Obs.magni- . tudo et stipitis crassitude sunt valde variabiles, at stip. semper lacunose- walcata. 628 Peziza cerineaP ers. Syn. 629. Peziza rufo:slivacea Alb: et Schw. 630. Peziza hemisphaerica (Wigg.) Hoff. 631. Nectrina mit: tina(Dar.) Montagne Sylloge. 632. Nretria chrysites (Wallr.) Fr. 633. Neetria cinnabarina (Tode) Fr. 634. Nectria punicea (Schmidt) Rabenh, Sphaer. Monogr, mser. 635. Valsa nirea' (Hoflm.) Fr. — Micula Duby ined. Ef. Hedwigia T. I. A Receptacula erumpen- tia e basi ovato-globesa conica pruinosa’ laevia firma fragilia, nueleo totam longitudinem percurrente, basi spermatiis tensissimis hyalinie eylindrico-incurvis filamenta tenuia terminantibes, in parte superiork sporis multo majoribus cymbiformibus subarcuatis, utrinque acutis hyalinis sporulas globosas minutissimas 500 includentibus compesita.— Lignicola simplicie. Genus singulare Sphaeronemati üffine ned charae- teribus laudatis valde distinetum. 636. M. Mougeotii (Baby Mapt.) receptaculis sparsis glabris fuscis, cono elongato nitido fusce - Iutes- cente, Sphaeria Micula Fries. 637. Bertia moriformis (Tode) De Ntris Obs. Berlin: genus insigne sporis elongatis leviter arcuatis subelo- sterioideis bi-multicellularibus. 638 Sphaeria leptosiyla Fr. Syst, Obs. Sphaeria vera, selacese, quacum olim conjunzi, proxima; sed diff. ab illa perith. minutissimis prominulis demum nudis, ostiolo breri . stricto firmo , spor. cylindraceo - fusifomibus septatis. 539 Sphaeria Astragali Leb. 640. Sphariı Nardi Fr. 641. Sphaeria Arundinis Fr. 642. Sphaeria Mülleri (Duby ined.) Receptaculis gregariis eonfgrtisve rarius solitariis minutissimis atris opacis ex epidermide pleramque candida erumpentihus illique interdum adnatis et omnino Hiberis, primo globosis dein sphaeroideo -conicis poro minutissime pertusis, demum e basi circumsecissis, paraphysibus nullis, thecis ey- lindrico - clavatis obtusissimis sporas 8 biseriales hyalinas continuas elongato-cymbiformes utrinqgue acutas incurvas rectiusculasve, globs- les 3—3 inaegualiter distributos minutissimos centinentes foventibus. — Ad corticem squamosam Aceris in sylvis editioribus Alpiem Sa-. baudiae, supra les Contamines, detexit ocnlatissimus Dr. Joh. Müller Argoviensis. — Species ‚inter Denudalas minutissimas. reponenda; aflnis S. myriocarpae Fr.; sed thecuram forma, 'spon®: .. 390 . rum colore & figura ab illa ut ab ommibus istius catervao spe- eiebus distinguenda. 643. Sphaeria syngenesia Fr, obs. 641. Sphae- ria cyanogena Desmaz. Ann. 645. Sphaeria clgpeiformis De Ntris, 646. Sphaeria Olearum Castagne Cat. 647 Sphaeria Graminis Pers, Obs. Sphaeria vera! Ascis octosporis, paraphys destitutis, apor. oblongis utrinque ebtuso-rotundatis, medio leviter curvato sub. fabaeformibus, hyalinis; — hine inde in consortio Pucciniae coro- natae! 648. Späseris Ayuila Fr. Syst. II, 412. 649. Spheeria Ra- codium Pers. Syn. 650. Sphaeria pulris pyrius Pers. Syn. 86. Obs. Perith. evatis laevibus, estiolo brevi papillaeformi, dein appla- natarugosasnbtuberculata, sporisdactyloideis(oblongo-fusiformibus) tetrablastis pallide ce oloratis, septis obscuris. 651. Sphaeria spermoides Hoffm. Veg. cr. Obs. Sphaeriae pulv. pyr. ex habitu similliaa sed di. facile et tute sporis cylindricis eurvato subinfractis moneblastis, hyalinis, 652. Sphaeris herpe- tricha Fr. Syst. Gramina et caules plantarum obducens. NB. Ab omnibus similibus dignoseitur fructificationis fabrica. 653 Gibbe- ridea Berberidis (Pers) 654. Microthyrium Smilacis De Ntris. 655. Dothidea Ribesia (Pers) Fr. 656. D Ihiden belulina Fr. 657. Dothidea Trifolii (Pers) Fr. Summ. 658. Dolhidea Ulmi Link.) Fr. Summ, 659 Sphaerelli reeutita (F r.) 660. Ascospora örunneola Fr. Summ. 661. Tympanis Frang.lae Fr. 662. Spha sonema subulatum (Tode) Fr. 663. Sph. Serratulae Ces. 66. Sph. Piceae Fiedl. in lit. ad Rabenh. Perith. innatis, minufis, depresso-rotundis, rugulesis, atris, nitidis, subeonfluentibus ; nnclee albidle Iutescente; apor. oblongis subpellucidis, O bs. A Sphaeronemat® pythiophiloe Cord, vix diversum! 655. Leptostroma caricinim Fr. var. Eriophori Rabenb Handb. 1. p. 140, 666. Rhylisme nereale (Alb, et Schw.) Fr. Forma Bartsiae Ges. Mapt. Ob® Bhyt. Xylomat. neryali Alb. et Schw. (copsp. T. VH. F. 7.) »ffin® sunp, nad. jam habity et praeprimis sporaram forma. et magnitugine longe dietat; qua de cRusa melius nor. sp. 667. Rıytisma Pedieu- Jaris tDe£. fi. fr.) 669. Lasiobetrys Lonicerae Ks e.. 668. Erysibe herridula (Wallr). Rabenh, Handb, I. 235. a) Asperifpliace® rum Wallr. 670. Erysibe communis Ik. m. Leguminosarum 67L. Arcyris punicea Pers. Syn, 679. Mycogone cervina. (Dittm.) Gerda Icon, 673. Peronospora ealatheca De B.y. Ascis (sporangiis Casp.) amplis, byalinis, sporas sphaericas, episporio fusce, pulcherrim® reticulate mepitas ineludentibus , distingaitar a P. effusa Rab. «+ affinibus eum guibus acrosporarum stipitumgue forma cenvenit. In Asperulae oderatae et Galüi Aparines 'foliin eaulibusgue legi prop® - 391 Freiburg, Iohie.. Een nempor. utragns: Tmuskbentieus. abundan tem. 674. Torula Casei Cord. Icon. 67. 675 Peniciikium:giencum: Ir, obs. 676. Galleria fusarioides Berkel, Daeryomyeis. ‚Urtione sbntas rite evolutus! 677. Arthrinium (Goniosperium) puccinioides Iso. et Schzm. .mye. Hit, 678. Podisoma fuscum Duby Bot. gell. 698 Phragmidium obtursum Schm. et_Kze. a) Potentillas gPers.) Rbk, Handb. I. 32. 680. Puccinia Asparagi De C. 681. Pusceina coro- nata Corda. var. sertata Pr, radiie rotundato-obtusis! 683. Puc- einia Veronicarum De C. 683 Puccinia Lychnidearum Lk. 684. Puccinia BuriDeC. 685. Puccinia Discoidearum Link. Obs. Siy- losporae Pucciniae Discoid. (Urvdo Artemisiae Rabenh. Handb. 4. p. 12.) inveniuntur sparsim in acervulis rufis s, rufo- fuscis vel uniter cum sporis Pucciniarum in acervulis fusco-nigris. 686. Puc- cinia Liliacearum Duby. Forma: Muscari_ comosi Ces. Primitus “ acervali aream rhomboedricam, macula acute definita, occupant. 687. Puccinio Argöpodii Lk. 688. Puccinia compacta De By. P. pul- villis orbieularibus, primum croceis, mox nigris, margine erooee_ cinctis, epidermide sempertectis, ideaque laevibus. Fructibus oblongis breviter pedicellatis ; spora inferiore oblenga, superiore ohlonga ob»- vatave, aut cuspidata, aut apice rotundata, aut irregulariter truncata‘; episporio erasso, fusco, laevissimo. In folioram Anemones silvestris pagina superiore maculas praebet bulloso-elevatas; rarins petiolos et sepala occupat, Epidermis piantae matrieis numguam rupla fructus in caespitem compactum cobibet. Neque spermogonia nec uredinem _ vidi, quamquam maximam speciminum copiam examinare lieuit, 689. Podocyslis pustuluta var. Stelariae Ces. Mspt. 690. Podocyalis Ranunculacearum Fr. Forma: Aremones Ces. Mspt. 691. Acci- dium Compositarum Mart. Forma: Doronici Ces. Mspt. 692. Cysto- pus cubirus (Strauss). v. Cirsü oleracei, 693. Uromyces fra- ternus Lasch in litt. 694. Culrosporium Rhinanthacearum DeC. v Euphrasiae. 695. Coleosporium fulsum Schuuw, b) Tussila- ginum (Pers.) 696. Epitea Potentillarum (Pers.) Pr, v. Agri- moniae. 797. Epitea Ruborum DeC. 698. Uredo Lychnidearum . Desm. 699. Uredo Sempervivi Alb. et Schw. 700 Ustüage Can- dolei Tul, Curiosum. Mycelii valde singnlaris (X ylostroma dicam) specimen exhibere libet, quod pro toto fariem internam Üre- moris tartari loco dolii cujusdam yinarii indnebat, in quo vinum ex uvg *idiizante confectum servatum fuerst, in cellis di Raasie (allg Palazzina) pagi in collibus estimae erga Septemtriones regienis pr@- vinciae Vercellensis siti. Cujas plagae vina generosa habentur in Pede- montio.— Questio fit de nexy hujusprodurti cnm sondisione marken» urn, # 39 ex.gua mustum expresstm fuerat, i.e. num Mycelium istud coriacearm pre progenie sporarum Oidii in vino suspensarum habendum sit, tam- quamı anomala morphosis earum ex situ anormali. Quae investigatio, si adfırmando solvatur problema, aliud majoris momenti occasionem dat proponendi: de effectu pathologico nempe hujusmodi vini in seconomiam corporis humani, qui illi maxime lethali carbonis sic dieti (s. sporarum Uredinum) farinas frumentaceas infestantis analo- gum se passet ptaebere.Numne erinde, pro parte saltem, causa feb- riam perniciosarum et typhoidearum Versipellium petenda, quibus teta Italian borealis hoc anno (1856) turbata fuit ? “ Anzeigen Flora germanica exsiccata, in 26Centurien complett,beraus- gegeben venllofr. Ludw. Reichenbach, steht bei Fr. Hofmeister in Leipzig für 78 Thaler zum Verkauf. Das Werk fehlt im Han- del, und ist daher das Vorkommen eines gut gehaltenen Exemplars eine günstige Gelegenheit zur Erwerbung für einen Sammler, wel- chem daran gelegen ist, richtige Bestimmungen von 2600 Pflanzen aus dem Umfange von Mitteleuropa zu erhalten, Der Ladenpreis dieses Herbariums war 130 Thaler. . x Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammlungen der königl. botanischen. Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 53) Getrocknete Pflanzen, besonders aus der Gegend von Basel von Herrn Pf. Fr ünch daselbst. niu 34) Neues Jahrbuch für Ph i ä .Ix. He “ ARSAMEPEHN harmacie und verwandte Fächer. Rd. I 55) Hanstein, über gürtelförmige Gefässstrang-Verbindungen im Stengelknoten se) aptyler Gewächse. Berlin, 1858, . resenius, über die Pilzgattung Entomophthora, Frankfurt sm Main. 32) Jahrbuch der k.k. geologischen Reichsanstalt VIIL. Jahrg. Nr. 4. Wien, 1858. 3 Oesi al MS über die geographische Verbreitung der Coniferen. Breslau, 1858. Pen Kletaech botanisc e Zeitschrift. 1858. Nro. 4. d then “ ube . ro! Chiaarinde, Berlin, 1855, lammung der im Handel vorkommenden 1) Verttandlun ; n . IL Sense Js; Vrie ür Natrkunde in Prag heine 62) W. Hofmeister, über die lien der Aussen- fläche von Samen und Pericarpien. Fr . aufqueilenden Te en 64 Ders e Ihe fr Lichenes europaei exsiccati.. Fase. XII. Dresden, 185%. ‚die s . » . ’5. . . und LXX. Dresden, Fa ansens ‚ respective Mittel-Europa’s Dec 65) Derselbe, Bryotheca curopaea. Faso. I. Dresden. 1858. — Li Redseteur und Verleger; Dr. Furarenı Druck von #. Neubaust, x FLORA. ME 25. - Regensburg. 7. Juli. 1858. Inhalt: OrıcınaL-AnsanpLung. Hanstein, lassen sich nach der Beognostischen oder chemischen Verschiedenheit des Bodens Pflanzeneinthei- ungen von mehr als localer Bedeutung begründen? — GETROCKNETE PFLAN- ZENSAMMLUNGEN. Hepp, die Flechten Europas in getrockneten, mikrosko- pisch untersuchten Exemplaren. Bd. I—VIIl. Lassen sich nach der geognostischen oder chemischen Verschiedenheit des Bodens Pflanzeneintheilungen von mehr als localer Bedeutung begründen? Von Heinrich Hanstein. „Der wahre Theoretiker ist nicht der Advocat einer Meinung, er gibt uns statt der Erklärung nicht das Bild, was er sich von einer Naturerscheinung gemacht hat, sondern er sucht durch Beob- achtung und Erfahrung alle diejenigen Bedingungen zu erforschen, welche zusammenwirkten, umgdie Erscheinung zum Vorschein zu bringen, und er prüft auf dem Wege seiner Forschung einen jeden Schluss, den er macht, oder eine jede Vorstellung, die ihn leitet, durch den Versuch. Wenn er alle Bndingungen kennt, 80 zeigt er, immer durch das Experiment, dass er durch ihr Zusammenwirken in der richtigen Zeit die Erscheinung hervorbringen kann, nicht ein- wal oder zehnmal, sondern so oft er will, und immer mit demselben Erfolg.“ (v. Liebig). Wenn diess der Maassstab ist, der die Wahrheit einer Theorie bestätigen muss, so gibt es für die Verbreitung der Gewächse gegen- wärtig keine Theorie, denn sowohl die Erklärung, dass die chemi- schen. als die, dass die geognostischen Eigenthümlichkeiten das wesentliche Moment der Pflanzenverbreitung abgäben, begegnen so vielen Widersprüchen, schon in eingeschränkten Loralitäten,, und sie balten so wenig de: Vergleich mit davon entfernten unter ähnlichen Verhältnissen aus, dass es unmöglich erscheint, allgemeinere Folge- Tungen daraus zu ziehen. Weder sind alle zusammenwirkende Be- Flora. 1868. 3 Pi 394 dingungen beachtet, noch, in Folge davon, sind die gefundenen Resultate mit den Thbatsachen anderwärts in Üebereinstimmung zu bringen. Uüter den Bestandtheilen des Bodens, welche dem Leben der Pflanzen dienen, scheinen einige eine einfache, andere eine doppelte oder mehrfache Bedeutung zu haben. Sand. Thon, Kies u. s. f. erscheinen als wesentlich den pbysi- ‚kalischen Charakter bedingend, das Medium verändernd, in dem die versehiedenen Pflanzen gedeihen. Das Kali, der phospbors. Kalk 0. 9, w,. erfüllen die Nothwendigkeit der mineralischen Nahrung. Der kahlensaure Kalk vereinigt in vielen Fällen beide Eigenschaften. Es ist eine lang erkannte uud breit hervorspringende Thatsache, dass die verschiedenen Gebirgs- und Bodenarten auch eine verschie- dege Vegetation tragen und gewiss ist es der Wissenschaft förder- lich, wenn, die wesentlichen Momente des veränderten Vorkommens der Pflauzen geoguostisch und chemisch verschiedener Gegenden sorg- sam hervorgehoben werden; man wird dann durch Vergleichung zu richtigen Schlüssen gelangen. Nur muss der Beobachter ganz unbe- fangen sein. Wenn Beweise für eine Ansicht vorgebracht werden sol- len, se finden sich selbe leicht in Verhältnissen, welche ner im grossen Ganzen als Bikt..der. Vegetation wahr sind, aus ihren ein- zeluss. Gliedern aher sich nicht exact construiren lassen. Es sind aber viele wirkende gVrsachen, deren Einklang das Gedeiben. eines Pflanzenart sichert umd wir sind gegenwärtig nicht im Stande, die eiaselue mitwirkende Ursache von den übrigen ®0 ireunen, wena wir aueh nach so deutlich ihren Werth erkennen. Wir sohmen hestimmte Veräuderungen. wahr durch den veränderten Ein- fine dea Lichtes und der. Wärme; so kammen viele unserer Schatten- planaen in nöndlicheren Gegenden an nicht beschatteten Orten Yer- Der chemische Einfluss zeigt sich in der Wirkung des Düngers, der Ascha, des Gypmes. m s, w. . Die. geauusstischen. vad die durch sie bedingten physikalischen Eigesthömlichkeiten. des Bodens sind neben den klimatischen #00 grössten. Bedentung, nie hängen übrigens mit den chemischen «8? usemmen, Nasa ein an feinasdigen. Theilen reicher Baden für dem Acker bau am, wenthvollsten sei, ist bekanut; iomitten den Hawıustheorie® wugdert. eich, Day,y darüber, dass, die. Güte einen Bodens wesent = 010) lich abhänge, nicht von dem Gehalte an Humüs, vielmehr von dem an feinerdigen Theilen. . N . . Es lässt: sich auch denken, dass eine Eigenschaft des Bodets dureh eine anJere bis zu einem gewissen Grade ersetzt werden könne. Se wird durch eine feinzertheilte Erde von vorzüglicher physikalischer Beschaffenheit, welche dus Wachsthum der Pflanze begünstigt, letztere sich durch Vermehrung und weitere Verbreitung der Wurzeln mit einem geringeren Maasse der Nährstoffe begnügen können. Um aber den Beweis zu führen, dass weder die geognostische noch die chemische Verschiedenheit des Bodens allgemeine Schlüsse für die Verbreitung der Pflanzen gestatten, will ich die wesentlichsten Momente durch Vergleich der Vegetations-Verhältnisse an der Berg- strasse mit den Angaben Thurmann’s, der die geognostischen, und Sendtner’s, der die chemischen Eigenthümlichkeiten als wesentlich betrachtet, hervorheben. \ Thurmann’s Essai de phytostatigue behandelt die Vegetation des Jura, des Schwarzwaldes, der Vogesen in ausführlicher Weise. Betrachten wir seine Ansichten. Zunächst sind besondere Namen in dem Buche geschaffen: Gebirgsarten, welche feinerdigen Boden geben (Erden, Thon, Let- ten, Mergel, Schlamm, Sumpf) sind pelogen; die Erden selbst peliques Gebirgsarten, welche sandigen Boden geben sind psam- mogen, der gebildete Sand psammigque. Pelopsammigque ist sandig-erdig. Die wenig Erde und wenig Sand gebenden oligopeliques und oligopsammignes sind dysgeog&nes; dievielgebenden eugeo- g&nes; die feuchtigkeitliebenden Pflanzen (hygrophiles)und die tro- ekeuen Boden liebenden Pflanzen ixerophiles) stehen sich gegenüber. Auf Seite 265 des Buches sind zwei Gruppen von besonders charakferistischen Pflanzenarten*) gegeben, deren Leiter Orobus — ‘*) Tout botaniste, qui jettera un. coup d’oeil sur les 40 plantes da premier groupe reconnaitra immediamment que leur majeure partie appartient & des sta- tios fraiches ou humides, tandis que c’est le contraire pour la plupart des esp&ces correspondantes du second, qui recherchent les stations seches. I verra aussi, que parmi les premiöres un grand nombre ne eroissent que sur les sels sablonenx ot argileux, psimmiques on peliques, tandis que parmi les secondes, il nen est aucune, qui exige cette conditio® 5* 396 vernus und O.tuberosus sind. Jede dieser Gruppen zählt 40 Arten. Die einen sind hygrophile Pflanzen, theils „peliques“ theils ‚‚psam- miques“‘; die andern sind trocknen Boden bewohnende (zerophiles). Ich bemerke hier ausdrücklich, dass Thurmann seine Folge- rungen nicht auf den Jura beschränkt hat, indem er durch Verglei- chung mit Floren vieler Gegenden seine Ansichten bestätigt sieht, Die erste Gruppe ist gebildet aus: Orobus tuberosus, Cerasus Padus, Betula alba, Sarothamnus scoparius, Quercus sessili. flora, Alnus ylutinosa, Luzula albida, Vignea brizoides, Cal- luna vulgaris, Aira fleruosa, Hieracium boreale, Ononis spi- nosa, Jasione montana, Hypericum pulchrum , Stellaria Holostea, Galeopsis ochroleuca , Eryngium campestre, Centaurea Calcitrapa, Trifolium fragiferum, Verbascum Blattaria, Luzula multiflora, Filago minima, Aira caespilosa, Alopecurus pratensis, Triodia decumbens, Rumex Acetosella, Arnoseris minima, Montia fon- tuna, Nurdus strieta, Scleranthus perennis, Pulicaria vulgaris, Trifolium agrarium, Hypericum humifusum, Senecio sylvatieus, Senecio aguaticus, Verbascnm floccosum, Alsine rubra, Lotus uliginosus, Vaccinium Myrtillus, Juncus squarrosus, Sedum saratile, Silene rupestris, Meum athamanticum, Digitalis pur- purea, Arnica montana, Galium saxatile, Calamagrostis sylra- tica, Sarifraga stellaris, Carex frigida, Asplenium septentrionale. Die zweite Gruppe: Orobusvernus, Cerasus Mahuleb, Fugus sylvatica, Prunella alba, Helleborus foetidus, Cynanchum Vin- cetoxicum, Anacamptis pyramidalis, Euphorbia umygdaloides, Bupleurum falcatum, Melittis Melissophyllum, Veronica pro- strata, Melica ciliuta, Buxus sempervirens, Euphorbia verru cosa, Coronilla Emerus, Aronia rotundifolia, Carex alba, Calamintha officinalis, Anthericum ramosum, Daphne Laureola, ame Laburnum , Sesleria coerulea, Quercus pubescens, Tew Geranium mu u. Verbascum Lychnitis, Trifolium vubens, Asarum europaeum. 0, „a "ubiginosa, Mercurialis nern Tanthern rubn ic his militaris, Ophrys arachnites, Cepha- gynobasis Festuca l nn “ Deugonatum , Carex humilis, Cars? Rhamnus "alpinus Card a anthus sylvestris. Carex montart, Druba aizoides Arabis we. ‚defl oratus ‚ Moehringia muscost, > alpina, Saxifraga Aizoon, Coronille vaginalis, Bellidiastrum Michelii, Lonicera alpigena, Libanotis nantana. ’ 897 Von den Pflansen dieser beiden Gruppen käme also keine mas- senhaft auf einem Boden vor, auf welchem die der anderen vorzugs- weise gedeihen. . Auf den Lösshügeln, bestehend aus feinem granitischen und kalkigen Sand, einem Boden, der sehr trocken und sandig ist, kom- men massig neben einander vor: Orobus tuberosus, Luzula albida, Aira flexuosa, Calluna vulgaris, Jasione montana, Trifotium agrarium mit Orobus vernus, Prunella grundiflora, Anthericum ramosum, Geranium sanguineum, Orchis militaris, abgesehen von den selteneren, wie Trifolium rubens etc. ete. Trockenen Standort lieben aus der ersten Gruppe: Sarothamnus scoparius (Sand und Kies), Ononis spinosa (Kalksand & Sand), Galeopsis ochroleuca (Kies und Saud), Eryngium campestre (Sand), Rumex Acetosella (Sand und Kalksand), Nurdus strieta (Sand), wäbrend aus der zweiten Mercurialis perennis, Asarum europaeum, Convallaria Polygonntum an feuchteren Stellen vorkommen. Fagus sylvatica wird als eine der xerophilen Pflanzen aufge- führt, während die schöusten Buchenwälder der Rheinebene hier auf einem- feinerdigen, thonigen und stets feuchten Boden wachsen. Auf Seite 321—325 wird dann eine grössere Anzahl von Pflan- zen, die charakteristischen der verschiedenen Bodenarten, aufgeführt, worunter besonders auffällig in Betracht des hiesigen Vorkommens noch folgende erscheinen! Unter den feuchten Standort liebenden: Anemone Pulsatilla, Polygala vulgaris, Genista tinctoria, Hieracium umbellatum, Veronica spicata, Ajuga Chamaepitys, Pinus sylvestris, Calama- grostis Epigeios, Bromus tectorum,;, feuchten Sandboden: Dianthus prolifer, Herniaria glabra, Sarifraga granulata, He- lichrysum arenarium, Artemnisia campestris, Asparagus offici- nalis, Corynephorus canescens; feuchten feinerdigen: Fulraria Rivini, Trifolium agrarium; unter den trocknen Boden bewohnen- den: Agquilegia vulgaris, Actaca spicata, Vinca minor, Daphne Mezereum (sehr verschieden im Standort). Ich bin weit davon entfernt, das Pactische der von Thurmann geschilderten Verhältnisse zu bestreiten: auf hier angewendet er- scheiuen jedoch seine Eintheilungen als willkürliche und unrichtige. Es wird nun aber gefolgert: dass der chemische Einfluss gleich 0 sei, dass das Pflauzenwachsthum abhänge von den physikalischen Eigenschaften des Bodens, die Mineralbestandtheile kommen mit dem 898 Wasser zufällig in die Pflanze und bleiben im Zellgewebe liegen, weil sie nicht verdunstbar sind wie das Wasser*); wenn die Ana- Iysen von Pflanzen, welche auf Kalkboden wüchsen , mehr Kalk, auf Kieselboden mehr Kieselsäure nachwiesen, so sei das eben ein Beleg, dass die Pflanzen solche nicht verwerthbare Stoffe ayfnäh- man und ausgeschieden enthielten, wie diess bei dem Hydrurus erystallonhorus deutlich sei (auf derselben Seite steht jedoch. dass die genannte Pflanze ganz gleich kalkig auf granitischem wie anf Kalkgebiet ist). Will man aber annehmen, diese Stoffe bildeten einen integrirenden Theil des Pflanzenkörpers, so müssten eben die Pflausen, die auf verschiedenartigem Boden lebten, dieselben von wo andersh@r, als aus dem Boden haben. Sodann wird zugegeben, daus Phragmites & Equisetum die gleiche Menge Kieselsäure in ihren Aschen zeigten, ob solche in den Sümpfen des Jura oder der kieselreichen Rheinfläche gewachsen seien. Sazifrags Aizoon der Granitfelsen besitze dieselben kal- kigeu Coneretionen wie die Jurapflanze. Diese Auseinandersetzungen auf Seite 352 bedürfen eigentlich keines Commentars; zuerst erscheint die Aufnahme der Mineral- stoffe zufällig, dann gesetzmässig, und um über das Gesetzmässige zu Gunsten der vorgefassten Meinung hinwegzukommen, wird den Pflanzen die Fähigkeit ertheilt, diese Stoffe selbst zu erzeugen. Die Anwendung auf den Ackerbau ist nun darauf basirt, dass *) On a aussi avance & la suite de diverses analyses que les esp&ces erois- sant sur sol calcaire ou siliceux fournissent respectivement plus ce silice ou plus de calcaire. Cela prouverait peut-ötre, que les plantes peuvent retenir & Vetat libre dans leur tissus les elements mineraux, quelles ne sauraient s’as- siwiler ou exelure autrement apres elabaration vegetale des liqwides que les \ t em susp ion ou en combinaison, cet etat libre est remarquablement revel& en certains cas, par exemple, par les eristaux caleaires de P’Hydruras erystallophorus ; mais cela ne prouverait pas, que ces substances soient essen- tielles & leur organisation propre, puisque la meine espöce, sur des sols diffe- rents retient des substances differentes — und auf derselben Seite: les Alydru- rus crystallopborus des ruisseaux roulant sur les galets eristallins aux envi- rons d’Aarau ne sont pas moins chargees de corpuscules de carbonate de chaux que ceux des cours d’eau de l’Albe, . „Si Ton suppese au contraire, que ses substances entrent comme partie integrante essentielle les plantes, il en resulterait precisement, que toutes celles, qui peuvent reellement vivre sur les sols chimiques, les plus opposes devraient les ewprunter partout ailleurs qu’au sel. ’ ss” der feinzertheilte Zustand;- überhaupt die’ physikalische Baschkffenheit des Bodens das einzig. Wesentliche zei; und wei een die Mitieral- stoffe als zufällige Einschleppungen In deu Pflänzenkörper- Körkilen, so ist auf sie keine Rücksicht zu nehmen und brauchte die Pflanze etwa derselben, so mag sie sich solch® nach 8. 351 von wo audera her verschaffen. Man sieht ja keine Abtiahme der Vegetation bei wild wachsen- den Pflanzen! Seit Menschengedenken und, durch Aufzeichiuugen erhalten, darüber hinaus wachsen dieselben Gentianen, dieselbe Spielart der Daphne u s. w. an den nämlichen Stellen. Wie kann der Boden seine Fruchtbarkeit verlieren, wie kann Dünger, Kalk, Koochenmehl u. s w. wirken! Wenn nur der günstige physikali- sche Zustand verbleibt, so ist Alles erfüllt. So sind die Mittheilaugen und die nächstliegenden Folgerungen daraus. Aber die wildwachsenden Pflanzen, was so sehr betont wird, sinken allerdings zu zeitlicher Beschränkung auf unterirdische Sprossenbildeng berab, und die Verhältnisse silrd überhaupt ganz verschiedene‘; es steheir diese Gewächse in der Hegel nicht »6 dicht zusaisiwen wie die Culturpflanzen und da’ Nichts geerntet wird, so verfallen die Stoffe, die sie assimilirten, auch wieder dein Boden; ihr Wachsthum ist nicht begleitet von der menschlichen Sorge um die Masse, welche sie hervorbringen. Bei den wildwachsenden Pflanzen ordnet sich das mehr oder minder häufige Vorkommen, die ärmlichere oder kräftigere Ausbil- dung in den verschiedenen Jahren nach den einwirkenden Ursachen. In den natürlichen Teppich des Bodens sind viele Pflauzenarten eingewebt, verschieden in ihren Ansprüchen an Boden, Nahrung, Licht, Wärme uud Feuchtigkeit. In dem Ackerbaue bringt der Mensch eine möglichst grosse Anzahl einer Pflanzenart auf eine Fläche und sucht die Bedingungen zu erhalten, welche deren Ge. deihen am meisten fördern. Dem Boden werden dadurch eine Masse von Stoffen entzogen, welche dem verbleiben, ‚der eine nicht ab- geerutete Vegetation trägt. ' ’Sendtner’s Werk über die Vegetationsverhältnisse Südbayerns unterscheidet sich vondem Thurmann’s auf's Vortheilhäffeste durch die Vermeidung unbegründeter Schlüsse und durch die offene Dar- legang mancher Thatsache, die mit den Ansichten des Verfassers selbst nicht harmonirt. Gleichwohl sind die Eintheilungen der Pfau- sen für die hiesigen Verhältnisse durchaus nicht anwendbar. 400 Von Seite 298320 ist eine grosse Anzahl von Pflanzen, wel- che als "einen bestimmten Boden bevorzugeude von Schnizlein, Bogenhard und Unger anfgeführt werden, verzeichnet. Es ist nicht leicht, schlagende Einwendungen gegen Kiesel-, Thon- oder Humus-deutende Pflanzen zu machen. Der fast einen jeden Boden begleitende grössere oder kleinere Gehalt an diesen Stoffen lässt den präcisirteu Widerspruch nicht so klar zu, wie bei den Kaikpflanzen, Schon Sendtuer theilt Standorte der Kulkpflanzen mit, welche wenig Kalk enthalten, und ich bemerke nochmals, dass es nicht in dem Sinne der Eiutheilungen liegen kann, den Kalk, der als Nah- rungsstoff nothwendig erscheint, als Beweis für Kalkstetheit aufzu- führen, denn dadurch würde jeder ‚Unterschied aufgehoben. Von den kalksteten oder kalkdeutenden Pflanzen kommen vor: T'halictrum minus nach Sendtner auf fast kalkfreiem Granit, hier auf Kie- selsand, Anemone sylvestris auf Kieselsand, Corydalis cava auf humosen Stellen, granitischen Bodens, ebendort Lunaria rediviva, Helianthemum vulgare auf Kieselsand und Granit, O,ralis Acetosella auf Granit, Gneus ete., Asperula eynanchica Kieselsand, Cynan- chum Vincetorxicum Granit, Gneus; Gentiana cruciata Kiesel- sand; Mercurialis perennis Granit; Stipa pennata & Festuca glauca auf Kieselsand. — Spartium scoparium feblt dem trocknen kalkreichen Löss, kommt aber sehr schön entwickelt auf einem kalk- reichen Grünsteinmandelsteine, der in seiner Masse Kalk enthält und dessen Blasenräume meist mit Kalkspath ausgefüllt sind, vor. Was nun die Eintheilungen Sendtner’s selbst anlangt, so fin- det sich von S. 404 an eine Anzahl Grupsen, von welchen ich nur einige hervorhebe, hesouders bewerkend, dass die von mir fol- gend angegebenen Pflanzen nicht die einzigen sind, gegen deren Stellung etwas einzuwenden wäre. Von den auf Kieselboden ohne Kalk wachsenden, kommen auf Löss vor: Filago arvensis, Artemisia campestris, Senecio viscosus, Jasione ınontana, Andropogon Ischaemum, Setaria verlicillata, viridis, Cynodon Dactylon, Holcus mollis, Phas- cum cuspidatum, curvicollum, piliferum, crispum, subulatum, während ich P. serratum noch nicht auffinden konnte. Von den auf Kieselboden mit vorberrschendem Kalke kommen hier auf Kieselsand ohne koblens. Kalk vor: Peucedanum Oreoselinum, Gentiana (ru ciata, Linaria vulgaris, Veronica spicata, auf humosen Stellen a a 491: des Kienelsanden Boodyera repens, auf Granit ‘und Gneus etc. etc. Orchis ustulata. \ Von den auf tbenigkalkigem Boden mit vorherrsehendem Kalke vorkommenden. wachsen hier auf Granit und Gneus: Erythraea Cen- taurium, Euphrasia officinalis, Lycopus europaeus, Convallaria majalis, auf Kieselsand Calamagrostis Epigeios. Unter auf kalkfreiem, kiesigem, sandigem, lehmigem, thonigem Boden oder Torf aufgeführten sind auf dem Löss überaus häufig: Calluna vulgaris, Aira flezuosa (fast nur da), Rumer Acetosella; sowie unter den auf reinem Kalkboden vorkommenden wachsen hier: Lunaria rediviva auf Granit, Dianthus Carthusianorum auf Granit, ’Gneus, Sand. Dianthus superbus Torf mit Thonunterlage, Utri- cularia vulgaris Torf wit Thon, Utricularia minor Töpfertbon, . Stipa pennata Kieselsand. Die Ammoniakpflanzen aber sind fast ohne Ausnahme nicht durchzuführen. Es sind Pflanzen des bebauten Feldes, aber mit zahlreichen Ausnahmen, so kommt z.B. Datura Stramonium auf sterilem. Sande ‘vor, aber diese Pflanzen wachsen auch auf Feldern, welche fast keinen Dünger erhalten, wie viele Aecker des Löss, Die Eintheilung nach den Standorten behalte ich einer besonderen späteren Vergleichung zurück. Wenn nun daraus hervorzugehen scheint, dass sich die Pflanzen nicht in Gruppen bringen lassen, welche ausschliesslich auf die che- misehe Constitution des Bodens basiren, su ist, wie nachgewiesen, dasselbe bei Eintheilungen der Fall, die auf die geognostische oder physikalische Beschaffenheit allein basirt sind. Ich glaube, dass sich viel Widersprechendes einfach lösen würde. wenn eine Anzahl von Pflanzen in ibrem ganzen Verbreitungsbezirke, nach allen Eigen. tbümlichkeiten des Bodens und Standortes beobachtet würde: man erlangte dann einen Gesichtspunkt, auf welchen nicht mehr locale Verhältnisse beirrend einwirkten. Was die Bedeutung der Mineralstoffe für die Pflanze betrifft, wird man wohl kaum zwischen wesentlichen oder unwesentlichen unterscheiden dürfen, auch wenn einer dieser Stoffe dorch einen anderen ersetzt werden kann. Wenn die Ansicht Schultz-Fieeth’s richtig ist. dass das Wahlvermögen der Pflanzen sich darauf gründe, dass die Flüssig- keit der Zelle ein bestimmtes Verhältniss der Mineralstoffe in Lösung verlange, so, dass die Pflanze nach dem Verbrauch eines Stoffes 40% oder dessen Abscheidung, sofort den Verlust durch Aufnahme einer der entzogenen gleichen Menge des nämlichen Stoffes durch die Wur- zel ersetze, so haben auch alle die Abscheidungen von Mineralstoffen in bestimmter Zeit eine Nothwendigkeit für das Leben der Pflanze erfüllt. Ich bin bei der Betrachtung der Vegetations-Verhältnisse des geognostisch sehr verschiedenen Gebietes zwischen Rhein, Main und Neckar allerdings dahin gelangt, in der physikalischen Beschaffen- heit des Bodens *) das wesentlichere Moment der allgemeinen Ver- breitung Jer Pflauzen zu sehen, aber dann wird das Wachsthum selbst direct durch die Anwesenheit der chemischen Nährstoffe im Boden geleitet. Beispiele genug dafür finden sich in der Cultur der Gewächse, indem eine kümmerlich gedeihende Pflanze, durch Zuführung der Nahrungsstoffe, die im Boden im zu geringen Maasse enthalten sind, . zur vollkommenen Entwicklung, gelangt; es verspricht diess weiter bestätigt zu werden durch directe Versuche mit verschiedenen ein- heimischen Papilionaceen und Gräsern, welche auf meinen Wunsch in dem Sandsteingebiete des Odenwaldes, wo diese Pflanzen nicht gedeihen, gemacht werden. Wie sehr die chemische Constitution des Bodens auf die Vege- tationsverbältnisse einwirkt, das zeigt sich in dem lebhaften Gegen- satze des an mineralischen Nährstoffen armen Kiesel- und des an denselben reichen Lösssandes, die sich an der Bergstrasse oft fast unmittelbar berühren. Die Pflanzen des Löss haben eine ausserordentlich kräftige und üppige Entwicklung; alle Cultarpflanzen gedeihen auf demselben; in der artenarmen Flora des Sandes zeigen sich auch die beiden Bo- zenarten gemeinschaftlichen Pflanzen in verhältuissmässiger Dürftig- eit. *) Kohlensaurer Kalk in beträchtlicher Menge als Bodenbestandtheil hat gewiss vine wesentlich physikalische Bedeutung, die durch seine grosse Fähig- keit, die Wärme zurückzuhalten u. s, w. bed.ngt wird. 38 Getrocknete Pflanzensammlurigen. ‘ . | Die Flechten Europas in getrockneten, mikroskopisch untersuchten Exemplaren mit Beschreibung und. Abbildung ihrer Sporen. Herausgegeben von Ph. Hepp, Dr. med. Bd. I-ViN. Zürich 1853. 1857. Zu den besten neuen Erscheinungen auf dem Gebiete der Liche- nalogie gehört unstreitig die oben angezeigte Sammlung, von welcher im Jahre 13853 4 Bände, und im vorigen Jahre weitere 4 Bände, schin zusammen 8 Bände mit 478 Nummern getrockneter Flechten erschienen sind. Es zeichnet sich diese Sammlung nicht allein im Allgemeinen durch die Seltenheit und Schönheit der darin enthaltenen Flechten, verlässige Bestimmungen, Eleganz der Ausstattung, sondern insbe- sondere noch dadurch aus, dass jeder Flechte such eine gute und genaue Abbildung der betreffenden Sporen beigefügt ist. Wer aber weiss, von welcher Wichtigkeit und Bedeutung für die Unterschei- dung der Gattungen und Arten bei dem jetzigen Standpunkte der Lichenalogie die Sporen sind, wer erfahren hat, dass sehr viele Krustenfleebten nur mittelst mikroskopischer Untersuchung der Spe- “ ren sicher erkannt und bestimmt werden können, der wird die assserordentlichen Vortheile zu würdigen verstehen, welche gute Sporenabbildungen, belegt mit den Originalexemplaren, wie sie von Herrn Doctor Happ in seinen trefflichen Flechtenfascikeln dargebo- ten sind, beim Studium der Licheuen gewähren. Ref., der seit Jahren das Studium der Lichenen zu seiner lieb- sten Beschäftigung in freien Nebeustunden gemacht hat, zauderte auch keinen Augenblick, sobald er von dem Erscheinen dieser acht Fascikel Kunde erhielt, sich solche kommen zu lassen, und wahr- lich er hat seitdem nur Belehrung und Vergnügen daraus geschöpft. Einen um so betrübeuderen Eindruck baben daber auf den Ref. jene beiden Recensionen über diese Sammlung gemacht, die sich in den Nummern 34. Jshrg. 1857 und 19. Jahrg. 1855 dieser Zeit. schrift abgedruckt finden, und Herra Doctor Nylander in Paris zum Verfasser haben. Denn diese Recensionen scheinen einerseits darauf hinzuzielen, lediglich die Irrthümer, welche nach der Meinung des Verf. in der Hepp’schen Sammlung enthalten sind, ans Licht zu ziehen. andrerseits enthalten sie nicht wenige wnrichtige Beur- theilungen der in dieser Sammlung enthaltenen Lichenen. Weit entfernt, Alles nur zu loben, auch wenn keine oder nur wenige Veranlassung zu einen Lobe vorhanden ist, aber auch ebenso weit entfernt, aus einem verdienstvollen Werke, wie die He pp’sche Sammlung ausser Zweifel ist, nur das Irrige und Mangelhatte zum Gegenstand der öffentlichen Besprechung zu machen, vielmehr von der Ansicht wusgehend. dass die Recension eines Werkes das Publi- cum ebenso mit den Mängeln, wie mit deu Vorzügen desselben be- kannt machen sell, glaubt auch Ref, der Lichemeukunde sewebl; ale 404 der besagten Sammlung nützlich zu sein, indem er hier einige Ge. genbemerkungen. zu der N ylander’schen Recension folgen lässt, und mit diesen zugleich sein und anderer Lichenologen Urtheil über mehrere Flechten der Hepp schen Sammlung, wie auch eine Auf- zählung der zahlreichen darin enthaltenen, seltenen, von Herrn N y- jander aber gar nicht erwähnten Lichenen verbindet. Fasc. I. Nro. 1—56. 1. Cladonia pallida (Sommerf.) Schaer. 2. Stereocaulon denu- datum 8 vesuvianum (Pers.) Laur. 3. Biatora Laureri Hepp. Ist sicherlich eine gute Species, und keineswegs, wie Herr Ny- ander glaubt, eine Varietät der Lecidea parasema. 5. Biatora Wulfenii Hepp. Auf Moospolstern. Herr N. zieht sie zu seiner Lecidea parasema, mit der Hepp’s Flechte auch im Bau der Sporen und des Apotheciums Achnlichkeit hat. Es ist daher mög- lich, aber nicht gewiss, dass Herr N. hier Recht hat. 7. Biatora rupestris 7. rufescens. Rab. ach Herrn N. — Lecanora cerina v. pyracea Ach. saricola. B. rupestris hat aber einzellige, Leridea luteoalba v. pyracea Ach. Syn. Fike. Deutsch. Lich. Nr. 185 da- gegen, die Herr N. offenbar meint, diblastische Sporen, Lecanora cerina Ach. endlich gehört zu den Blasteniosporen, woraus sich die Unrichtigkeit obiger Bestimmung N ylander’s von selbst ergibt. Die Hepp’sche Flechte Nro. 7. gehört zweifellos zu Biatora ru- pestris. 10. B corallinvides var. fusea Hepp. ist zum mindesten eine gute Varietät der eigentlichen Biatora corallinoides (Hoffm.), von der sie sich durch constant rothbraune. wachsartige, gerandete Früchte un einen mehr köruig-fehlerigen, als korallinisch-verästelten Tballus unterscheidet. 12. B. holomelaena (Fike.) Naeg. Herr N. behauptet, diess sei nicht Lec. holomelaena Fike., sondern vernalis var. anomula Nyl. saricola. Die Hepp’sche Bestim- mung gründet sich jedoch auf die Vergleichung mit Original-Exem- plaren der Ler. holomelaena aus Acharius und Schleicher's Herbarium, ist daher wahrscheinlich die richtigere. 16. B. globulosa Rab. ist eine kleine selbstständige Species, und ist nicht, wie Herr N. meint, eine Varietät der Biat. vernalis Fr. 19. B. Naegelü Hepp. gehört weder zu B. lignuria Hepp 20, noch zu Biat. vernalis, sondern ist eine gute, durch ihren Thallus und die Form der Früchte und der Sporen hinlänglich von beiden letzteren Ver- schiedene Species, welche Ansicht gewiss jeder theilen wird, der diese hübsche kleine Flechte näher kennen zu lernen Gelegenheit gehabt hat. 21. Biatora cinerea (Schaer.) Naeg. Herr N. ist der Ansicht, dass diese Flechte, sowie Nro.23. Biat. atrosanguinea R egetschweileri Hepp; Nro. 24. Biat effusa Hepp; Nro. 25. Aut pezizeiden N 2 8. Nr. 26. Biat. atrogrisea Hepp, sämmt- Allein di ji eh r. (BD. rubella Rab. Hepp’s 141) gebören. lein die bezeichneten Flechten haben mit letzterer keine Aebnlich- keit, ausser in Bezug auf die Form der Sporen, und namentlich sind Nro. 21, 24 und 26 durch die Form und Farbe des Thallus wie der Apothecien so tutal von Biat. rubella verschieden, dass an eine 405 Vereinigung mit dieser nicht gedacht werden kann, wenn man sich nicht dem gegründeten Vorwurf der Willkür und Oberflächlichkeit aussetzen will. 27. Gyalecta truncigena (Ach.) 45. Coniocybe gracilenta (Ach.) Schaer. 48. Opegrapha Thuretii Hepp. Eine durch längere, schlankere, farblose Sporen von Opegrapha varia hinlänglich verschiedene Species, welche Herr N. im Prodr. Lich. G. p. 186 für eine Forn der Verruc. chlorotica Ach. erklärt. 50. Peltigera malacea (Ach.) Schaer. 51. Peltigera rufescens (Wulf) ß hymenina {A ch.) Hepp. Syn. Peltidea sorediata Delis. Peltigera caninn & ulorrhiza forma sorediata Schaer. En. p. 20. 52. Imbricaria cerutophylla v. candefacta (Ach.) 54. Par- melia purietina v. polycarpa (Kihrh,) Schaer. 56. Myriospora rufescens Hepp. = Lecanora cervina v. rufescens Schaer. Herr Hepp scheint uns sehr Recht gethan zu haben, diese Flechte als eine selbstständige aufzustellen, anstatt sie zu Lecanora cervina zu ziehen, mit der sie, ausser den Sporen, gar wenig Aehnlichkeit hat. Fasz. 11. (Nro. 57—111). 57. Myriospora Heppii Naeg. Eine ausgezeichnete Species, die mit Lecanora cervina, zu welcher sie Herr N. irrigerweise zieht, ausser den Sporen gar nichts gemein hat. 58. Myriospora macrospora Hepp. Gieichfalls eine ausgezeichnete, von Hrn. N irrigerweise zu Lecan. cervina gebrachte Species, von letzterer aber dureh Form des Thallus uud der Apothecien hinlänglich ver: chieden. Hieher gehört vielleicht — aber auch nur vielleicht — No. 56 My- riospora sufescens Hepp. 59. Lecanora cartilaginea (W estr.) Ach. sehr schön! 60. Lecan. rimosa v. subcurnea (Westr.) ist die gewöhnliche Lee. sordida « glaucoma (Ach) 61. Leca- nora Sommerfeltiana Hepp. Keine Modilication der Lecanora subfusca Ach., sondern eine selbstständige, von letzterer durch den verbugenen dicken streifigen Rand und die constant bereifte, fleisch- farbige Scheibe der Apothecien gut unterschielene Species. 62. Lecanora cenisia Ach. Herr N. ist in einem grossen Irrthum ge- fallen, dass er diese Flechte für gleichbedeutend mit Lecan sub fusea hält. Kein Lichenologe, der erstere an ihrem natürlichen Standorte, wo sie oft ganze Felsnände überzieht. beobachtet hat, wird ihm beistimmen. vielmehr über die Selbststänzigkeit dieser Spe- cies ausser allem Zweifel sein Aber aus Büchern und Sammlun- gen allein kann man freilich die Lichenen nicht gut kennen lernen. 73. Placodium luteo-album y holocarpum (Ehrh.\Y Naeg. Diese Flechte ist nicht dasselbe, was Lec. cerina v. pyracea Ach. Erstere gehört zu den Blasteniosporen. letztere besitzt diblastische Sporen. 74. Placodium variabile :Pers.‘ Hepp. 80. Psora Trevisaniü Hepp. Eine schöne, gute Species, die mit Lecanora sophodes (Ach.), zu der sie N. zieht, nur entfernte Aehnlichkeit hat. 81. Psora Bischoffii Hepp. Eine gute Art. die Herr N. sich sehr oberflächlich angesehen haben muss. da er sie sonderbarer Weise zu Levidea disviformis f. stigmatea (Ach.) gebracht hat, von der sie doch toto coelo verschieden ist. 82. Psora nimbosa (Fr.) 406 Hepp. 35. Psora turfacea (Wahlbg.) Hepp. 84. Psora turfacea 8 pachnea iAjch.) Hepp. 85. Psora turfacea 8 micro- carpa Hepp. 36. Collema plicatile Ach. Ref. kennt das Üolle- ma plicatile aus Fries’schen Original-Exemplaren, und hält Nro. 86 für die ächte Flechte dieses Namens. Keinesfalls aber gehört sie, wie Herr N. meint, zu Coll. pulposum Ach. Zu dieser ÜUeber- zeugung zu gelangen, wird ein Blick durch die Lupe genügen 90. Verrucaria glauca Ach. 9. Verrwcaria viridula (Schrd.). Diese beiden — anerkannt guten Speries — bezeichnet Herr N. als Varietäten der V. nigrescens Pers., was bier nur der Curiosität halber bemerkt wird. 92. Verruc. Flotoviana Hepp, ist eine aus gezeichnete Species, die mit Verr. lecfissima Pr. kaum eine ent- fernte Aehnlichkeit besitzt. 93. Verruc. submersa Hepp. Gleich- falls eine gute Species, die mit Verrue. pyrenephora Ach. (Hepp exs. 97), zu der sie Herr N. sonderbarer Weise bringt, auch nicht die entfernteste Aehnlichkeit hat. 104. Pyrenula gemmata (Ach. in Gesellschaft von Sphaeria mustoidea Fr. Fasc. 11. (Nro. 112—172.) 120. Biatora deeipiens (Ehrh.) Pr. 121. Biatora lurida (Sw.) Fr. 122. B. atrorufa (Diks, Fr. 123. B. squalidu (Schleich, 124. B. candida (Web.). 129. B. goniophila (Floerke) Hepp, eine selbstständige Species, die vor allen ande- ren Lerideen sogleich beim Durchschnitte eines Apotheciums durch ein schneeweisses Hypothecium sich kenntlich macht. Mit No. 130, Biutora erustulata (A ch.), welche Herr N. nebst Nro. 12% ganz irriger Weise zu Lecidea parasema Nyl, zieht. und die konstant ein schwarzbraunes Hypothecium besitzt, hat diese Flechte nichts gemein. 134. Biafora rupestris 8 calva WDieksı. B. rupestris besitzt einfache, farblose Sporen, Lecanora (Placodium) cerinum (Ebrhh) dagegen gehört zu den Blasteniosporen, hat demnach diblastische Sporen. Nichtsdestoweniger bezeichnet Herr N. Nero. 13% als Lecunora cerina f. valra. 135. Biatora Heerii (Hepr- Es ist möglich. dass diese Flechte zu Biutora mirta Pr und so hin za Biat. vernalis im Sinne des Herrn N. vehört. Im übrigen ist die Biat vernalis Nyl. (Prodr, pag. 107) ein buntes Gemisch von verschiedeneu Arten; denn Herr N. bringt Alles zu dieser Flechte. was auch nur entfernt einige Aehnlichkeit damit hat: das ist freilich ein bequemes, aber kein wissenschaftliches Verfahren. 143. Hyrio- sperma prulnosa (Smith.) Eine längst bekannte. unumstössliche Species, die Herr N., der die Kalkllechten nur aus einzelnen Exem- plaren und meistens nur in den Herbarien. nicht aber in der Natur kennen gelernt zu haben scheint. für eine forma eerustacea leci- deina der Lecunora cerrina v. glaucovarpa hält. 144. Leeiden epigaea (Pers) 147. Lecidea culcaria Hepp. Eine selbststän- dige, in den deutschen Kalkgebirgen sehr verbreitete Species, die mit Lerid. petraea nichts gemein hat. 151. Lecidea alpicola «Wahlbg.) 156. Cyphelium albo-atrum (Fike). 162. 163. Conio- carpom gregarium (W eig.) . 407 Fasc. IV. (Nre. 173 --233). 174. Amphiloma hypnorum (Wahl.) Die hier ausgegebenen Exemplare gehören alleıdings nicht zu Amph. hypnorum, sondern zu Amph. ıPannaria) brunnea, und muss bier lediglich ein Irr- tbum bei Vertheilung der Exemplare in die Faseikel stattgefunden haben. 176. Lecanora rubina (Will) 177. Lecanora liparia {Schleich.) Dürfte wohl viel eher als Varietät zu der vorigen, als zu Lecanora varia & pallescens,, wie diess letztere Hr. Dr. Hepp vermuthet, gehören. 178. Lecanora frustulosa v. thiodes Spreng. 179. Lecanora lentigera Naeg. Ist die ächte Lee. lentigera, mit den Exemplaren in Hampe's Lich. Dec. I Nro. 5 identisch, und keineswegs eine forma minor der Lee. crassa Ach.. wie Hr. N. irriger Weise antührt. 185. Lecanora hypnorum (W ulf.) Halten auch wir mit N. nur für eine Varietät der Lecan. subfusca. 187. Lecanora pallida & albella Pers. Wir sind überzeugt, dass die- jenigen, welche diese Flechte, sowie L. glaucoma Ach. (Hepp exs. 60) init Hrn. N. für blosse Varietäten der Lecan. subfusca halten, in einem sehr grossen, ja fast uuverzeihlichen Irsthum be- fangen sind. Die Sucht, überall nur Varietäten und Uebergäuge zu sehen, hat von jeher in der Lichenologie mehr Unbeil und Verwir- rung angerichtet, als das Gegeutheil. 192. Lecan. atro.cinerea (Schaer.) Hepp. Möchten wir eher für eine Varietät der Lecan. varia als für eine selbstständige Arı halten. 193. Lecanora verru- cosa (Ach.) Zu Lecanora diese Flechte zu bringen möchte sich wohl schwer rechtfertigen lassen, nachdem ihre Fruchtform durchaus nichts Lecanora-artiges an sich trägt, Hier zeigt sich offenbar eine Lücke des Naegeli’schen Flechtensystems. +94. Placodium fulgens (Swartz.) 197. Placodium eallopismum (A ch.} Halten aueb wir wit Nyl nicht für diese Flechte, sondern als zu Plac. murorum gehörig, von welcher No. 1%6 eine Form -— aber nicht die typische — darstellt. 199 Plurod. arenarium (Pers. acru staceum! Hat mit Lecanora ferruginea, zu welcher sie Herr N bringt, kaum entferute \ehnlichkeit. auch nieht in Bezug auf die Sporenform. 200. P. sinapispermum Hepp. Eine selbstständige, durch grössere, breitere Sporen hinlänglich von L. ferruginea ver- schiedene Species. 212. Placodium Inteo.album & Persoonianum Ach.) 203. Placodium cerinum Ehrh. Es genügte ein sehr wenig geübter Blick, um zu sehen. dass beide Flechten Nre. 2072 und 20% nicht zusammengehören. nnd höchstens ein Anfänger in der Flechtenkunde wird beide für ein und dasselbe Gewächs halten, 207. Psora evigua (Ach. Gehört ebensowenig wie Nro. 208. Psora caesiella (Pike: zu Lecan. sophodes :A ch.) wie Herr N. irrig annimmt, sondern beide sind recht gute selbstständige Species, die man freilich, um sie gehörig würdigen za können, an ihrem na- türlichen Stanıorte studiren muss. Diese Lecanora sophodes N yl. ist auch so eine umfassende Species, in welcher Herr N. se ziem- lich alle Lecanoren mit diblastischen braunen Sporen und schwar- zer ader brauner Fruchtscheibe vereinigt hat, vid. Nyl, Prodr. p- 408 93. 209. Psora oreina (Ach. 21!. Collema atrocoeruleum d. teuuissimum (Dicks.) Schaer. &n. Diess ist die ächte Pflauze dieses Namens, und eine gute Varietät des Collema (Leptogium) atrocoeruleum, aber keineswegs mit Leptogium subtile Schrad,. Hepp. exs. 413), zu welcher sie Herr N. irriger Weise bringt, identisch, wie auch sogleich eine nur oberflächliche Vergleichung beider (Nro. 231. und 413.1 zeigt. 215. Collema turgidum Ach. Hinsichtlich des Collema £urgidum Ach. herrscht zur Zeit noch grosse Ungewissheit unter den Lichenologen, indem die einen die Hepp’sche Flechte, die anderen das Collema multi- partitum Sm. für die ächte Flechte des Acharius halten. Ich selbst war lange Zeit letzterer Meinung zugethan, hauptsächlich ver- führt durch die von Schaerer unter Nro. 433 seiner Sammlung ausgegebenen Exemplare. welche, was meine Exemplare betrifft, unzweifelhaft zu Coll. multipartitum gehören. Nachdem ich jedoch mehrere Exemplare obiger Flechte Nro. 215. aus versehiedenen Ge- genden Europas erhalten, und solche aufmerksam mit der Beschrei- bung, die Acharius in der Lichenogr. univ. p. 634 von seinem Coll. turgidum gegeben hat, verglichen hatte, ist es mir nun klar geworden, dass Nro. 215. der Hepp’schen Sammlung das ächte Collema turgidum Ach. sei, Collema wmultipartitum Sm. aber eine audere sehr ausgezeichnete. zum Geuus Synechoblastus Trev. gehörige Art sei, welche von Körb als Synechoblastus turgidus (Ach.) in seinem Syst. Lich. Germ. pag. 455 beschrieben, und von Rabenhorst unter No. 256. seiner Lich. Europ. exsice. ausgege- ben worden ist. 218 (a) Endorarpon miniatum &. umbilicatum (Schaer.) Herr Dr. Hepp citirt hiezu als Synonym Endocarp. Moulinsii Mont. Die ächte Flechte dieses Nameus, als welche jedoch nicht Sehaer. exs. 646 zu betrachten ist. ist jedoch nach Exemplaren aus Amerika. die ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, eine selbstständige , durch die schwärzliche. filzige Beschaffenheit der Unterfläche des Thallus von Endoc. miniat. &. hinlänglich versehie- dene Species. 224. Verruc rupestris Schrad.! — Verrucaria confluens Mass. 1225. Verrur. Grimselana (Mass) Hepp- Weun Herr N. diese Flechte mikroskopisch untersucht bätte. würde er gewiss nicht in seine Recension die uurichtige Behauptung auf- genommen haben, dass dieselbe gar keine Verrucaria sondern eine Lecanora ‚sei ‚Die in Rede stehende Flechte ist übrigens zweifel- los Mosigia gibbosa (Ach.) Trev. und steht mit Lecan. cvarc- fata, zu der sie Herr N. im Prodr. Lich. Gall. p 112 zieht, in gar keiner Beziehung. 230. Lecidea elabens Fr. Herr Hepp glaubt, dass diese Pflanze zu den Sphaerien gehört, wir wissen nicht, aus welchen Gründen. Wir haben dieselbe in Tausenden von Bren- plaren in unseren Waldungen zu beobachten Gelegenheit gehabt. und uns überzeugt, dass sie kein Pilz, sondern eine recht gute Lichenen- species Ist. (Schluss folgt.) Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H. Demmier. RLORA. N 26. Begenshurg. 14. Juli, 1858. Inhalt: orıcınaL-ApHanDLung. Böckeler, neue Cyperaceen. — LITERATUR. Rossmann, Beiträge zur Kenntniss der Phyllomorphose. II, Heft, Klotzsch, über die Abstammung der rothen Chinarinde. Neue Cyperaceen, beschrieben von Böckeler. Mariscus. Mi. coryınbosıs ; culmo erecto, tenui, (ultra pedali) apice trigaetro, vel, compressiusculo obtuse multangulo latere uno anguste profundegae canaliculato, v. magis compresso vix angulato tantum ‚striato, foliis radicalibus lougissimis (1'/,—2-pedalibus) spongioso- coriaceis, e basi (3 Jata) usque ad apicem sensim acuminato- attenuatis, planis v. conduplicatis, suleato-striatis, subtilissime reti- eulatis, laevibus, supra nitidulis, margine dentibus validis remotis, apice acute friquetris; corymbo ramoso, radiis (8-- 10) subapproxi- malis, exterioribus longioribus (1—1/,-uncial.) apice 3—5-partitis, religuis subindivisis; bracteis radiorum inferiorum his aequantibas v. multoties longioribus; ochreis truncatis brevi mucronatis; apieis com- positis brevibus (3—6°' long. 5’ lat.) subeylindraceis apice obtu- sissimis, v. subhemisphaericis; spiculis dense congestis, lineari-subu- latis, tri (raro 4-) floris, bracteis duabus quarum una subulata altera obtusa suffultis; squama infima vacua reliquis dimidio breviore, ovato- oblonga, duabas (v. tribus) sequentibus fertilibus oblongo - lanceolatis summa inperfecta subulato-involuta, omnibus multinerviis lateribus rafis inferne flavescentibus, nervo dorsali viridi. Bengalia, — Griffith legit. Ausgezeichnet u, a. durch die Inflorescenz , eine Doldentraube, die ich für keine der bekannten Arten verzeichnet finde, Vielleicht aber hat man es mit der häufiger angegebenen „umbella composita‘‘ Dicht immer genau genommen. Bei flüchtiger Betrachtung könnte Nioın 1258. 26 zu 410 man auch den Blüthenstand der in Rede stehenden Art für dolden- artig halten. . Kyllingia. KH. capillaris , ralice repente tenui e. vaginis brunneis; culmo adscendente capillari, flaceido, compresso-subtetragono (6—-7'' longe) striato, apice imprimis scabriusculo basi foliato; foliis— illis fascieu- lorum sterilium densis—angustissimis ('/—'/,’ lat.) 3—4-pollicaribus, rigidulis, acute acuminatis, planis v. complicatis, nervatis, margine scabriuseulis, apice triquetris ibidemque spinuloso-scabris ; foliis 4 involucralibus valde inaequalibus, duobus eulmeis similibus reliquis setaceis; capitulo globoso-ovato, 3 longo 2’ lato , spicis trifloris obovatis v. oblongis obliquis; squamis ovatis hyalinis apice obtusis saepe erosis, sub apice mucronulatis, stramineo-luteis dorse viridihus, laevissimis (nec aculeato -scabris) latere uno perspicue 5-in altero 3-nervatis, floriferum infima remota et oblique posita; caryopsi (non perfecte matura) plano-convexa squama longiore. India oceident. (A Bertero sub ‚‚Cyperus 221’ missa.) Diese zarte, durch einen sehr dünnen Halm sogleich auffallende Art steht der von Salzmann in Bahia gesammelten K. tenuissima Steud. sehr nahe, weicht aber nach der bezüglichen Diagnose so- wohl von dieser, wie von der ostindischen K. brevifolia, für welche Sprengel sie nahm, in mehreren Punkten wesentlich ab. Nament- lich ist in Bezug auf die erstere bei K. capillaris die Schuppe gehr . viel anders beschaffen, indem diese bei jener als aculeato-scabra..- Apice mucronata... obseure 5 nervia angegeben wird. Kyllingia brevifulia steht schon durch einblüthige Aehrchen weit ferner. Remiria. MR. distichophylla, thizomate pertenui adscendente; calmo fhirmo (tripollicari) angulato, profunde striato , apice nude; foliis la- xiuscule distichis inferne remotis versus apicem confertis, longiesi- mis (supra 4-pollic.) a basi ad apicem subaequilatis tune abrupte ‚brevi acutatis, complicatis et ensiformi-recurvatis; vaginis laxis mem- brana tenuissima subtilissime fenestrata late marginatis; capitulo © spicis 5 compositis ovatis obtusis bracteatis composito, culmi parte aphyllam subaequante ; involucri universalis foliis (tribus) eulmeis plane similibus, illis bracteantibus e basi lata acuminatis, rigidis subpungentibus. Malacca Indiae. — Griffith leg. Eine durch die Beschaffenheit der Blätter und der Scheiden, ‚wie durch das Vorbandensein blattartiger Bracteen von den übrigen sehr abweichende Art, - all Der verstorbene Dr, Steudel nahm diese Pflanze auffälliger Weise für R. Wightiana Wall. Nees, für welche letztere er nun später in den Addendis za seiner Synopsis (pag. 317) eine demge- mäss veränderte Diagnose gab. Dieser Fehlgriff ist um so weniger zu begreifen, da es in der kurzen, von N. von Esenbeck für diese Art gegebenen Diagnose, die Steudel auf pag. 71. seines Werkes abdrucken liess, ausdrücklich heisst ‚‚foliis plurifariam paten- tibus.“* Mit mehr Recht kann man eine andere Pflanze für R. Wightiana anspreehen, die Griffith ebenfalls auf Malacca gesammelt und die - Steudel als Remiria rigidissima (Syn. p. 317.) beschrieben hat. Die betreffenden Diagnosen der A. Wightiana Wall, Nees und R. pedunculata Brown enthalten nichts, was geeignet wäre, eine specifische Verschiedenheit dieser beiden Pflanzen sowohl unter sich, wie zwischen ihnen und der R. maritima Aubl. wahrschein- lich zu machen, da die ganze Verschiedenheit — den’Angaben nach — sich darauf beschränkt, dass die Inflorescenz bei den beiden er- sten gestielt, bei der letzteren dagegen ungestielt ist, Kunth führt in der Cyperographie neben R. maritina Brown’'s Pflanze als eins zweite Art auf, die er dem Anscheine nach nicht vergleichen konnte, zu welcher er aber dennoch Wallich’s Pflanze, die er vor sich hatte, zog und zu der er ausdrücklich bemerkt, dass sie von R. maritima nur durch ein gestieltes Köpfchen abweiche. Unter den Cyperaceen des Sprengel’schen Herbar befindet sich unter der Aufschrift R. maritima eine Art, bei welcher das Köpf- elen gestielt — ich will die unrichtige Bezeichnung einmal beibehal- ten — und der Stiel etwas länger als jenes ist. Dieses und anderer Umstände wegen nehme ich die Pflanze für R. pedunculata R. Br. Von dieser scheint nun B. riyidissima Steudel. bei dem ersten An- blick verschieden zu sein; prüft man sie aber genauer, so sieht man sehr bald, dass die Abweichungen bei letzterer auf längere und brei- tere, rigidere und etwas schärfer zugespitzte Blätter und weniger stumpfe Schuppen sich beschränken, mithin anf Abweichungen, die sich sehr wohl von klimatischen und Bodenverhältnissen ableiten lassen, und wobei noch zu berücksichtigen ist, dass diesse Pflanzen Strandpflanzen sind, bei denen man oft viel weiter gehende Abwei- chungen von den Grundformen antrifft. Unter solchen Umständen muss ich nun Steudel’s AR. rigidissima für identisch mit R. Wightiana halten und meine zugleich die letztere und die neuhol- ländische Pflanze um so mehr für blosse-Formen der R. maritima nehmen zu müssen, als ich an den mir vorliegenden Pflanzen sehe, 257 412 dass das Kriterium eines gestielten Blüthenaggregats hier jedenfalls sehr ungenügend erscheint, indem die Blätter bald mehr bald weni- ger gegen die Spitze des Halmes, welcher das Köpfchen aufsitzt, und die man hier, wenn sie frei von Blättern, Blumenstiel genannt bat, sich fortsetzen. Wie aus dem eben Gesagten auch schon her- vorgeht, kann beiläufig gesagt bei den besprochenen Pflanzen von einer gestielten Inflorescenz überhaupt nicht die Rede sein, da der Halm der unmittelbare Träger des Köpfchens ist. Aehren sowohl wie ihr Aggregat sind immer völlig stiellos. Leider scheint die Karyopse nur bei R. maritima geprüft worden zu sein, Auch meine Pflanzen befinden sich im blühenden Zustande. .Meleocharis. H. Cunninghamii , rhizomate ligaoso descendente (pennam corvinam crasso) radiculas paucas validas emittente et vaginis abhre- viatis squamiformibus laneeolato-acaminatis membranaceis fuscis ob- tecto; culmis fasciceulatis setaceis, laxiusculis (3—4 pollie.) acute tetraquetris, sulcatis, subbivaginatis; vagina inferiore ore ovato-lan- ceolata, membranacea, purpurascenti-ferruginea, superiore angusta longe producta folio brevissimo subulato terminata , elevato-nervosa, viridi ore ferrugineo-maculata; spica solitaria sublineali nuda lanceo- lato - oblonga, pauei-{(3—7Jflora; squamis ovatis brevi acutatis, earinatis,, tenuissime striatis, inferiore sterili spieam fere aequante carina viridi, reliquis totis pallidis tenui membranaceis; caryopsi obovato pyriformi compressiuscula biangulata , angulis prominentibus obtusis, leviter punetulato -undulata, basi styli depresso . triangulari eoronata et post solutionem tuberculi umbonata, fuscescenti, nitida ; setis 4 rigidulis reflexo-setulosis, caryopsi longioribus, In Nova Seelandia leg. Cunningham, (Nro 138 in hrb. ej.) H. subulata , tota glaucescens; radice valide fibrosa; culmis eaespitosis subincurvatis (10° long. ?/4”' in diam.) compresso - fri- quetris, striatis, floriferis cum multis sterilibus paulo longioribus apice acutatis mixtis bivaginatis; vaginis aphyllis apice lanceolatis, sub- chartaceis byalivis,, inferiore subpollicari atrofusca purpurascenti, nervis tenuissimis prominulis sub apice confluentibus, superiore sube“ nervi vel apice tantum distinete nervata fere tripollicari; spica (5 longa, 1"' lata) lineato-sabulata, compressa, subdecemflora , conti- nuatione calmi squamiformi involucrata ; squamis majusculis et latius- culis oblongis, obtusis, convexis v. complanato-carinatis, dorso multi“ tenuissimeque striatis margine albidis hyalinis, intas panctalis eleva- 418 tis conspersis; stylo longissimo profunde tripartito reflexo; setis 6 tenuissimis longis; caryopsi,... In Malacca Indiae leg. Griffith. Recht auffällig ist dieses Gras bei dem, ersten Anblick durch sein sehr blasses Ansehen, wie durch die sehr schmale pfriemliche Aehre. Es steht zwei anderen indischen Arten, nämlich der H. ochro- stachys Steudel und planiculmis ej. am nächsten, von denen es in mehreren Punhten recht abweicht. HM. macororrhiza; rhizomate lignoso crasso (pennae anseri- nae) perpendiculari descendente, apice ceulmos floriferos fasciculatos, inferne latiores et laxiores steriles ubique e nodis emittente; culmis flori- feris (L—1'/,' long. 1“ in diam) tereti-angulatis v. compresso -sub- quadrangulis, striatis, laevibus saepissime punetulis ‘coloratis con- spersis; vagina exteriore tenuissime multistriata, interiore pauciner- vata, binis ere lanceolato-acuminatis hyalinis fuscis; spica elavata v. oblongo-lanceolata (4—6'' longa 2—3"' lata) apice eulmi sublan- ceolata obtusa viridi-fuscescenti involucrata; squamis magnis late ovato-lanceolatis, obtusiusculis, rigidis, sanguineo-castaneis v. fusces- centibus in nervo dorsali viridi-fuscis, margine vix pallidioribus erosis; caryopsi compressiuscula utrinque tumide et aeque convexa, exacte obovata, v. late obovata versus basin magis angustata et in margine magis compressa, laevi, vix striatula, fusco-grisea, nitente, rostro conico fructu triplo breviore inferne albescente apice atrofusco terminato; setis tenuissimis scabris caryopsin subaequantibus. In insulis Falkland leg. J. D. Hooker. " Verwandt mit H. palustris, uniglumis, affinis C. A.M. und an- dern hierher gehörigen Arten, namentlich noch mit einer in Steu- del’s Werke nicht verzeichneten, die mir in blühenden Halmen vor- liegt, nämlich H. crassa ©. &, M., — weicht sie von allen beson- ders durch die Form der Aehre, durch die Beschaffenheit der Deck- schappen und der Frucht sehr ab. Seirpus. S. brevivaginatus ; rhizomate lignoso horizontali, longitudi- naliter profunde sulcato radieulis crassiusculis, apice vaginis efoliatis brevibus obtusis bipartitis nervosis Alavo-fuseis obtecto, pennam an- serinam mediocrem crasso; eulmo tenui (1— 1/2 1- 3/4, —1'/,'" in diam.) rigidiusculo , triquetro, latere uno canaliculato, duobus planis, ad basin (3—10.multi-) foliato; foliis (latitud. culmi) brevi vaginatis cul- mum subaequantihus v. eo dimidio brevieribus, rigidis, patentibus, ‚Inferne canalieulatis, eomplanatis v. margine involutis superne com- 414 presso-subtriquetris, in margine punctulis elevatis non scabris obsitis, vaginis culmeis inferioribus tenuibus hyalinis densissime nervatis mox fissis, superioribus valde abhreviatis superne ampliatis, omnibus truneatis abrupte sub apice in folia transeuntibus; spieca unica late ovato-obtusa v. ovata sessili (5—6’” longa, 3—4''lata); invo- luero subdiphyllo, phylio uno culmum continuante et eo plane simile longissimo (2—3 pollie, et ultra) altero spicam subaequante coriaceo _ subsquamiformi rigide mucronato; squamis oblongo.ovato-lanceolatis sub apice tenui meinbranacea incisa in mucronem rigidum subulatum productis stramineo-fuscescentibus; germine elliptico pallido in sty- lum (fusco-rubrum) tenuem levissime asperulum brevi trifidum elon- gato; filamentis eiongatis; setis 4 brevibus rigidiusculis scabris, fusco-rubris, In terra Texana ad Rio Brazas leg. Drummond, Mit S. pungens und S. Torreyi Olney verwandt, nähert sich die neue Art mehr der letztgenannten, von welcher sie sich vornehm- lich durch die zahlreichen rigiden, längeren Blätter, darch die Be- schaffenheit des Halmes, und durch Form und Beschaffenheit der Schuppen sattsam unterscheidet. S. Teptlogpus ; culmo supra pedali triguetro versus basin valde attenuato, uno latere plano, in religuis binis canaliculate - furcate, multistriato, laevi, in basi debili triphyllio phyllisque pallide.viridibus, his culmo plus duplo longioribus (in medio fere !;.' latis) planis, longe attenuato-acuminatis subtus pallidieribus; involueri foliis sub- sex culmeis similibus valde inaequalibus, longissimo sesquipedali; umbella composita 7--S-radiata, radiis inaequalihus (subpollicar.) eompressis sursum paulo dilatatis, apice subtriglomeratis; glomerulis polystachyis brevi peduneulatis ovatis v. subrotundis,, intermedio multo majori; spieis arctissime positis brevibus paucifloris; bracteis radierum binis oppositis basi latissima membranacea connatis, pur- pareo-punctulatis v. Jineolatise medio foliaceo acuminatis, acumine subpectinatim aculeato-marginato; squamis late ovatis brevi acaminatis muticis v. brevissime mucronatis, carinatis, vix uninerviis, coriaceis, tenuissime striatulis inter strias minutissime impresso - punetulatis, totis cinnamomeo- fuscis, glabris opaeis, germine ovato-oblong®; stylo tenui (pallide-fasco profunde tripartito. (Setae nondum evolutae.) Valparaisoe. (Cuming hrb. 426.) Durch die sehr langen Blätter, den nach unten sehr verdünnten Halm, sowie ferner durch die Beschaffenheit der Bracteen und der 1 415 Schuppen ist diese Art, die sich dem S. asper Presi und S. glaucus Nees anschliesst, sehr ausgezeichnet. S. macranihus; radice fibrosa non semper stolonifera; sto- lone tenui fusco-aurea remotissime vaginata, vaginis brevibas obligue . truncatis, bilobis, nervatis, fuseis; culmo (2—3-pedali) sursam valde aftenuato triquetro, versus basin obtusangule ibique bifeliato ; feliis culmo dimidio brevieribus angustis rigidis profunde canalieulatis apice triquetris, (ibi vix 1° latis) in uno latere apieis canalieulatis ; spicis 3—4 subumbellatim dispositis, una brevi-reliquis longiuseule pedun- eulatis, oblongo-lanceolatis, fructiferis (8° long. 3°" lat.) subeylin- draceis; involucro, culmi centinuatione, (2--3"' lat.) lineare, sub- canaliculato, obtusissimo, umbellam superante; bracteis pedunculo- rum inferiorum foliaceis, reliquis brevioribus et obtusioribus tenui- membranaceis; squamis bilinealibus e basi lata oblongo -lanceolatis muticis v. nervo dorsali producto brevissime mucronatis, membrana- ceis sabhyalinis, tenuissime striatis, fuscescentibus; caryopsi magna late obovata basi angustata compresso-trigona, lateribus anterioribus convexa in posteriore plana, styli basi crassiuscula longe terminata, laevissima, nitidissima, saturate fusca; stylo valde elongato , rigido flexuoso,, tripartito, punctulato-scabrate; setis 6 rigidiusculis antror- sum scabris; filamentis persistentibus caryopsi multo longioribus, latis, tenuibus, uninervatis. Louisiana. — Drummond leg. Rhynchospora elubereulata Steudel Syn. p. 142, Diese zu der verhältnisswässig sehr grossen Zahl neuer aus- gezeichneter Cyperaceen, die Drummond in Louisiana sammelte, gehörende Pflanze, hat ganz das Gepräge eines Seirpus, und ent- spricht in Betreff der Blüthen- und Fruchttheile in demselben Maasse den Forderungen dieser Gattung, wesshalb denn nicht einzusehen ist, wie der verstorbene Dr. Steudel dazu gekommen sein mag, in der- selben eine Rhynchospora zu erkennen. — Ich brauche wohl kaum daran zu erinnern, dass die frühere Bezeichnung der Art „etubercu- lata‘‘ jetzt eine völlig sinnlose sein würde. Die Diagnose musste ebenfalls aus trifiigem Grunde geändert werden, Isolepis. X. disticha, glauco-albida ; caespitosa; culmis setaceis 2—3- pollicaribus, compresso-triquetris angulis prominentibus tenuissime striatis, basi vaginatis, vaginis laxiusculis ferrugineo-striatulis atgne Punctatis, inferioribus hyalino-membranaceis aphyllis obligue trunca- tis, ‚Superioribus binis foliiferis ; foliis culmo dimidie brevioribus linea- 416 ribus brevissime subacutatis, rigidiusculis, striatalis; spica unica laterali sessili e lata basi subovata, 4—8-flora; involucro I—2-pbyllo, foliole uno semiunciali, altero (si adest) spicam aequante; squamis distichis laxiuscule imbricatis orbiculato-ovatis apice vix angustatis, dorso tenuissime tristriatis, ex foto hyalinis albidis, interdum apice wacula rubiginosa notatis; rachi albida flexuosa profunde 4-sulcata (nee conspicae alata nee squamata); caryopsi late-ovata interne om- nino plana externe valde convexa fusco-grisea , fusco apicata , laevi, opaca. In pratis udis insulae St, Thomas leg. Bertero (sub Cype- rus? 248.). Cyperus Berterianis ia hrb. Sprengelii. Spteiikel war über das Genus des Gräschens offenbar zweifel- haft; da er dässelbe meines Wissens nicht beschrieben hat. Er würde diese Pflanze jedenfalls mit mehr Recht zur Gattung Cyperus haben stellen können, als das hinsichtlich der Stellung, die er vielen an- deren Cyperaceen anwies, von seiner Seite geschehen ist. Wenn- gleich die zweizeiligen Deckschuppen auf eine Verwandtschaft zwi- schien diesem Grase und dem Genus Cyperus hindeuten, so ist das- selbö doch durch Habitus, wie durch Form der Aehre und die Be- schäffenhieit anderer Theile eine ächte Isolepis. i X. sublilissima ; rhizomate perpendiculari descendente tenuis- simo tereti ferrugineo inferne laevi et nudo, superne e nodis fibrillas paucas subsimplices emittente; culmis solitariis tripollicaribus foli- isöde Aliformibus tenuissimis, erectis, compresso-subtrigonis, striatis, his Pädlo ('/;) brevioribus quam illi distinete alternantibas, subläzis, usgue ad äpicem obtusam exacte aequilatis, subbinerviis, inferne märgitibus subinvolatis; vaginis (5) arctis omnibus foliiferis, ferru- glüehs, Plafinervatis; spica minima (*, lineae) solitaria laterali de- preksd-sabörbiculata septemflora; involuero monophyllo foliis eulmeis site Silhih trilineali basi paulo dilatato; squamis omnibus fructi- feris örBleulatis cÄrinafo-convexis brevissime mucronulatis tenui stri- atis br tot fußeo-atropurpureis in margine brevi pallide ferrugineis, v. plus minusve flavescentibus ; caryopsi eblique-ovata triquetra an- gulis acutissimis, in mucronem brevem attenuata, laevi, pallide-stra- minesa, quam squama latiore. Terra Van Diemen. — J. D. Hooke r. Ich finde hei Steudel keine Art verzeichnet, welche diesem un- gemein zarten Pflänzchen, dessen Halm und Blätter nicht völlig die Dicke eines Rosshaares haben, sich sehr näherte. 47, LI. semipedunonlata, gracili-enespitosa; eulmis reetis uni- foliis, setaceis, compressis, elevato-2—3-lineolatis, 1'/a3—2}/,-pollicari- bus; foliis setaceis,, rigidiusculis,, canaliculatis,, apice obtusiusculis culmo ter — quater brevioribus, vaginis angustis terrugineo-stramineis; spieis geminis v. singulis ovatis, 3—5-floris, si binis una evidenter pedicellata altera sessili; involucri felio e basi ovata setaceo spicas 3—4-plo superante; squamis subdistichis acute carinatis, striatis, car- tilagineis, pallidis, interdum dilute-purpureo-maculatis, nervo dorsali plus minusve producto apice valde inerassato; caryopsi trigona an- gulis obtusiusculis lateribus subplanis , etuberculata, laevi, olivacea, subopaca; stamine 1; stylo tripartito. — (Isolepidi nolalae Nees et ], cartilagineae R. Br. valde similis.} In insula Diemen leg. J. D. Hooker. Isolepis semipeduneulata steht nach der betreffenden Diagnose der I. notata Nees (Pl. Preiss. II. 74.) sehr nahe, indem sie nur durch glatte Früchte, (dass diese auch anders gefärbt sind, ist ohne alle Bedeutung) und viel kürzere Blätter abzuweichen scheint. Ich würde das Pflänzchen nun auch ohne Bedenken als eine glattfrüch- tige Varietät zu jener stellen, wenn mir die Identität beider durch folgenden Umstand nicht zweifelhaft würde. Bei meiner Pflanze _ ist die Erscheinung sehr augenfällig, dass, wenn zwei Aehren vor- handen sind, die eine, die obere, deutlich gestielt ist. Dieser Eigen- schaft wird nun bei J. nolata weder in der Diagnose, noch in der ausführlicheren Beschreibung gedacht. — Nees von Esenbeck bemerkt zu seiner Pflanze, similis sane 7. cartilagineae". Ich mass nun auch die Vermuthung aussprechen, dass sümmtliche drei in Rede stehende Pflanzen specifisch nicht verschieden sein dürften. Die letz- tere, Brown’s Pflanze, unterscheidet sich von J. nolata — soweit sich aus der Diagnose der letzeren ermessen lässt (Prodrom. N. N. Holl. p. 78.) nur durch triandrische Blüthen, die bei I. notata, und auch bei meiner Pflanze, monandrisch sind. In Bezug auf die letz- tere bemerke ich nur noch, dass von 1. cartilaginea im Prodromus zwei Formen aufgeführt sind, die sich hauptsächlich durch eine er- hebliche Längenverschiedenheit in den Blättern unterscheiden. " X. aphytla ; radice fibrosa fasciculata; culmis densis strictis, 172 —2-pollicaribus,, compressis, ad basin vaginatis, monostachyis, Paucis sterilibus intermistis; vaginis aphyllis tenuissime membrana- “eis mMox apice laceris; spica nuda compressiuscula lineali ovata 6—-9-Nora; squamis ovatis apice obtusiusculis obtuse carinatis, stria- tulis, stramineis purpureo-variegatis; caryopsi depresso-triquetra basi 418 attennata, apice in acumen brevem abrupte acuminata, angulis costatis valde prominentibus; stylo trifido; staminibus tenuissimis. Prope New Orleans leg. Drummond, (in colleetione ej. sub Nro, 406.) X. Hookeriana; perpusilla; rhizomate sublignescente ces- pitifero ; culmis fascieulatis capillaribus adscendentibus, 1—2-(in variet. 2—4:) pollicaribus, compressiusculis, striatis, flexuosis, va- ginis tenui -striatis atropurpureis in foliis brevibus (sublinealibas) carinato-canalieulatis apice angustatis elongatis; spieis 2—1 subla- teralibus sessilibus eulmi elongationi subaequalibus,, late ovatis V. suborbiculatis, '/,— 3/4“ longis, 6—12-floris; squamis orbieulato-ovatis earinatis, nervo dorsali viridi latiusculo mueronulatis, albido-hyalinis (nec coloratis) apice paulo recurvatis; caryopsi globoso-ovata longitu- dinaliter tenuissime costato-striata, brevissime apicafa, fusca, nitida. ß. elatior, rhizomate elongato superne carnoso nodose-inerassato e nodis radicante; vaginis magis evolutis vix foliiferis, stramineis; eulmis elongatis. Haec varietas in locis magis humidis. In terra Van Diemen leg. J. D. Hooker. Diese durch sehr kurze, dünne und gekrümmte Halme und sehr kleine fast kreisrunde Aehren auffällige Art köunte man, aus einiger Ferne betrachtet, ganz wohl für eine der kleinen Sagina- oder Sper- gula-Arten nehmen. Durch die Beschaffenheit der Frucht und der Schuppen nähert sie sich sehr der I. setacea, die aber schon in ihrem Aensseren, besonders durch die Grösse ihrer Theile sehr ab- weicht, LE. mullinervosa ; viridis; tota siriata; radice tenui fibrosa; culmis densissime caespitosis valde inaequilongis (1—2 pollie, et ultra) omnihus fertilibus (fructiferis c. multis nondum effloratis mixtis) ca- pillaribus validulis, ex tereti compressis, v. compressis angulatis fur- eatisve multi- et tenuissime striatis, curvatis basi vaginalis; VA- ginis flavescenti-atropurpureis multinervosis, inferioribus brevissimis, superiore ampliata io acumen brevem viridem apice obtusum angus- tata; spicis sublinealibus 1—2 (quandoque 3) sublateralibus latis bre- vibus suborbiculatis paucifloris involuero (culmi elongatione) basi membranaceo ampliato mucrone crasso viridi obtusissimoe paulo mi- noribus ; squamis orbieulato-ovatis carinato- navicularibus muticis vix acutatis multinervosis ferrugineo stramineis punctulis v. lineolis atro- purpureis conspersis v. maculatis dorso viridulis; caryopsi (perfecte matura) depresso-obovata compresso-trigona, mucrone brevi conico erasso terminata, viridula, tuberculis subdensis albidis. Nova Seelanda, — Ex hrb, Cunningham sub 137. 419 Nach der bezüglichen Diagnose scheint diese Art sich der 1. Gunnii Steud. am meisten,za nähern, Habitaell erinnert sie leb- haft an die ihr vorstehende Art, ‘obwohl diese viel zarter ist. I. setacea Ar. abyssinica; caryopsi majori compresso-tri- quetra basi apiceque angustata, tenuissime costato-striata, olivaceo- grisea. — Schimper pl. Abyss, Nro 76. a. YF. (Oncosiylis) Ottonis; glauca; radice tenui fibrosa; culmo pedaliet ultra, recto, rigidulo, basi vaginato, inferne teretius- culo superne compresso-quadrangulo profunde striato, glabro; fasei- eulis foliorum tenuibus versus basin incrassatis; foliis 3—5 pollicari- bus subsetaceis, rigidulis, acutatis, interne plano-canaliculatis bilineo- latis, externe striatis, laevibus glabrisque; vaginis (/,—1'' long.) ferrugineis, nervosis, in apice late lanceolata densissime et longis- sime ciliatis; spieis numerosis oblongo-lanceolatis in apice culmi capitato-aggregatis, bracteis late ovatis striatis fuscis setaceo- elon- gatis suffultis; squamis late-ovatis carinatis, elevato-trinerviis,, acu- minatis , dorso castaneis lateribus ferrugineis, adpresso -subhirtellis, margine minutissime ciliolatis; caryopsi subtriquetra (angulis obtu- siuse,) lateribus convexis, apice obtusissima inferne angustata, laevi, atro-fusca v, stramineo-fuscescenti, nitente, tuberculo depresso minuto terminata; stylo exiguo bipartito,, inferne ciliolato in partitionibas fimbriato. Brasilia. — Otto legit. Zu dieser recht ansehnlichen Pflanze, die beiläufig in Spren- gel's Sammlang die Aufschrift „Schoenus dulbosus Vahl'‘ führt, scheint nur ]. Sellowiana in näherer verwandtschaftlicher Beziehung zu stehen. Sie unterscheidet sich von dieser durch kahle und glatte Blätter, durch eine andere Form und Beschaffenheit der Schuppen, durch die glatte nicht blasse Caryopse und durch den Griflel, den ich hier immer nur zweitheilig fand. Eriophorum. E. leucocephaltum ; radice fibrosa; culmo graeili (7-polli- cari) curvato, tereti- -compresso (semper ?) versus apicem subabrupte paulo attenuato, lateribus anguste-canaliculato, usque fere ad medium vaginato; vagina superiore inflata acuminata, reliquis foliiferis; foliis paueis (an semper tantum duobus) inaequilongis culmo multo bre- vioribus, angustis ('/,'"lat.) sabaequilatis, crassiusculis, inferne com- plieato-canaliculatis superne planiusculis v. compresso-trigonis apice obtusis laevibus; spica terminali depresso-ovata deinde superne plano- convexa inferne cuneato - attenuala; squamis longis e lamina ovate- 420 lanceolata angustato - elongatis ochroleucis sparse punetulatis nervo tenuissimo ferrugineo supra medium evanescente, inferiore involu- erante obtusa plurinervata nervis apice confluentibus , perigonii laci- nulis ex toto niveis. Labrador. (In Moeschleri pl. Labrad,) Durch lange, weniger zahlreiche, gelblichweisse Schuppen — nicht schwärzlich — oder silbergrau,, wie bei der Gattung vorherr- schend — die aus lanzettlicher Spitze, nicht, wie bei verwandten Arten, mehr aus der breiten Basis verlängert, und oben weniger als bei diesen verschmälert sind, zeigt sich diese Art schon aufden er- sten Blick abweichend von den übrigen Gliedern ihrer Gruppe. — Von E. humile Turcz., dem sie am nächsten steht, weicht sie ausserdem in mehreren Punkten ab. Eriophorum vayinatum, capi- tatum, Chamissonis und calläthrie, die ich vergleichen konnte, stehen ihr noch ferner, Literatur Dr. Jul. Rossmann, Beiträge zur Kenntniss der Phylfomor- phose. 1, Heft, Ueber die Spreitenformen einiger Ranun- culaeeen”). Mit 8 lith. Tafeln. Giessen 1858. 4. 26 pag- Wir haben kaum vor einigen Monaten (cf. p. 174) das Erscheinen des ersten Heftes dieser höchst interessanten, und für die Pflanzen- beobachter wichtigen Arbeiten unsern Lesern mittheilen können, und schon ist wieder ein kleiner aber darum nicht minder wich- tiger Beitrag zu dieser Lehre erschienen, über dessen speciellen Inbalt wir hier nur Andeutungen geben können, da solche Arbeiten sorgfältig studirt werden müssen und zwar nicht nur im Werke, die schematischen Abbildungen stets vor Augen haltend, sondern in der Natur selbst durch genaues Nachforschen der Vorkomm- nisse in derselben und durch absichtlich zu dem Ende angestellte Versuche und Anpflauzungen. Eine weitere Arbeit, welche sich an die hier vorliegende completirend anschliessen soll, wird noch im Laufe dieses Jahres versprochen. „Die mannigfaltigen , auf den er- sten Blick so sehr verschieden erscheinenden Blattformen bei den Ranuneulaceen gaben Anleitung, die complieirten Blatigestalten ver- schiedener Arten mit einander zu vergleichen und zu untersuchen, *) Dieses Heft erscheint anch unter dem besondern Titel: die Spreiten- formen einiger Ranunculaceen, 421 ob sich nicht bei ihnen allen ein ähnlicher Banplan nachweisen lasse; diese Betrachtungen bilden das Thema dieses Heftes, sie hingen mit der Phyllomerphose auf's Innigste zusammen und gehen unmittelbar. aus ihr hervor: es handelt sich gleichsam um eine Phyliomorphose, die sich nicht an einem Individium, an einer Art ausspricht, sondern an einer ganzen Familie,‘ Der Verfasser verfolgt nun den Gang der Phyllomorphose bei Nigella Garidella und zwar von den Cotyledonen bis zur Blüthe, vergleicht denselben sodann mit dem von N. damascena, foeniculacea und saliva und anderen complicirteren Formen verschiedener Ranunculaceen und kommt schliesslich zu folgendem Gesammtresultate. „‚Eine grosse Anzahl, vielleicht alle in dieser Familie vorkommende Spreitenformen zeigen insoferne einen gemeinschaftlichen Typus, als sich bei ihnen allen drei Grundtheile (ein medianer und zwei laterale) unterscheiden las- sen; eine ausserordentlich grosse Mannigfaltigkeit wird nun dadurch erreicht, dass diese Theile sich weiter theilen. Die Verschiedenheit spricht sich dann aus in der Anzahl der Theilungs-Ordnungen, in dem Vorhandensein von nur einer oder von drei primären Axen, der Be- “schränkung auf letztere oder dem Hinzukommen secundärer, tertiärer etc. Axen, in .der Begünstigung des Mediantheils oder der Late- raltheile, der gleichmässigen Ausstattung aller Theile oder dem Vor- herrschen der Spitzen oder Flankentheilung (oder beider letzteren zugleich), in der Tiefe der Trennung gleich- oder ungleichwerthiger Theile, in der Stärke der Spreitung, dem Fehlen oder Vorhanden- sein von Stielbildung innerhalb der Spreite, in der verschiedenen Länge der einzelnen Tbeile und den Winkeln, in welchen sie sich von einander entfernen.“ ‚‚Ein bestimmter, die Art auszeichnender Typus spricht sich sehr häufig nicht gleich bei dem ersten Blatte, aber doch frühzeitig aus; gegen Ende der Phyllomorphosenlinie wird er oft wieder verlassen und dabei kann Anfang und Ende differiren, Es findet sich z. B. sehr häufig, dass die Spreiten des EL. und II. auf die Cotyledonen folgenden Blattes gleichmässig eind, die der folgenden aber mittel- oder seitenmächtig werden ; dass ferner gegen das Ende der Phyliomorphosenlinie auf seitenmächtige mittel- mächtige folgen, in denen die Vereinfachung des Lateraltheiles ra- scher erfolgt, als die des Mediantheiles. Auch die Längenverhäk- nisse der einzelnen Theile, die Tiefe der Trennungen, die Stärke der Spreitung erleidet in sehr gleichmässiger Weise Veränderungen im Gange der Phyllomorphose. Im Allgemeinen lässt sich über die bei- den letzten Punkte sagen: die Spreiten der ersten Blätter zeigen 422 starke Spreitnng und seichte Einschnitte, die der letzten schwache Spreitung und tiefe Trennung. Wir schliessen hier mitdem Verfasser und hoffen, dass er noch recht viel solcher Wahrnehmungen und Untersuchungen vornehmen und die Resultate so rasch zum Gemeingut machen möge, als bis- her, damit auch andere schnell seinen Fusstapfen folgen und so die Erkenntniss dieser bedeutungsvollen Studien immer allgemeiner werde. A. F. Klotzsch, über die Abstammung der im Handel vorkom- menden rothen Chinarinde. Berlin 1858. 4. (Aus den Ab- liandlungen der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin p. 51—75 mit 2 lith. Tafeln.) Die Frage nach den Chinabäumen und der Abstammung der im Handel vorkommenden Chinarinden ist eine um so wichtigere und belangreichere geworden, als nach dem Vorgange des holländischen Gouvernements durch Hasskarl der Versuch einer Vebersiediung der brauchbarsten Chinabäume nach unserer Hemisphäre und zwar nach der Insel Java immer mehr zur Nachahmung einladet und es dabei besonders wichtig ist, auch andere und zwar vorzügliche Sorten kennen zu lernen, die die Versuche der Ueberbringang wohl lohnen dürften, Es ist daher sehr verdienstvoll und dankenswerth, wenn Gelehrte, die durch die reichen Sammlungen von grossen wissen- schaftlichen Anstalten in den Stand gesetzt sind, den Gegenstand einer speciellen Untersuchung unterwerfen und ibre Resultate der gelehrten Welt zur Kenntniss bringen; eine solche höchst fleissige und dankenswertbe Arbeit liegt hier vor uns und macht es uns be- sonderes Vergnügen, darauf aufmerksam machen zu können. — Die Abhandlung begiont mit einer geschichtlichen Einleitung über das Bekanntwerden und die Ausbreitung der Chinariuden überhaupt und über die systematische Eintheilung der Cinchonen, welche dieselbe liefern. Der Verfasser theilt hierbei manche höchst interessante Er- fahrungen über die Veränderlichkeit der Beschaffenheit der erwähn’ ten Rinden mit, sowie über die Wichtigkeit der Kenniniss des Stand- ortes, da daraus mit ein Grund zur Verification der Stammarten ent- nommen werden kann, obwohl diese Kenntniss allein hierzu nicht hinreicht. Bei dieser Gelegenheit weist der Verfasser hin auf die Un- richtigkeit der vonSchleiden geäuserten Behauptung, dass es fehler“ haft sei, die Pharmakognosie mit der Botanik in Verbindung zu brin- gen und nach der Urpflanze einer Drogue zu forschen, im Gegentheil 423 erkennt der Verfasser die Pharmakognosie als einen Zweig der an- gewandten Botanik, dessen Entwicklung von dem Stillstande und Fort- schritte der letztern immer abhängig bleiben wird und darum nicht ohne Nachtheil für sich emancipirt werden kann und haben nament- lich die Fortschritte der Pflanzenanatomie wesentlich die Untersach- ungen der Droguen erleichtert; so lange diese aber die Pflanzen- arten selbst nicht zu unterscheiden vermag, kann sie kein Vorrecht vor den übrigen Zweigen der Botanik beanspruchen. Verfasser geht hierauf zu dem systematischen Theil über und vertheidigt seine schon früher aufgestellte Gattung Ladenbergia, welche Weddell in seiner später erschienenen Monographie als Cascarilla veröffentlicht hat, wo« bei derselbe zwar die Gattung Ladenberyia noch ausserdem beibehielt, sie aber auf eine nicht einmal in der Blüthe bekannte Art beschränkte, worüber Verfasser mit Recht, obgleich in etwas sehr starken Aus- drücken, seinen Unwillen äassert. Es sei uns hierbei erlaubt noch auf einen andern Uebelstand aufmerksam zu machen, der die Annahme des Gattungsnamens Cascarilla widerräth. Endlicher, welcher ihn zuerst als Name der Untergattung aufstellte, hat zuerst Veranlassung hierzu gegeben, dass gerade diejenigen Pflanzen, welche keine Cbisarinde liefern, Cascarilla in der Wissenschaft genannt werden sollen, während im Vaterland der Chinarinde gerade die ächten und nur die ächten Chinabäume Cascarilla heissen. Es ist diess Wort ein Diminutivum von Cascara, Schale, Rinde, also heisst dasselbe Rindehen, d. b. die kleinen Stücke Rinde xar' &foxrv; man kann sich nun leicht denken, dass Kaufleute in jenen Gegen- den sich nicht genug verwundern können, in dem glänzenden mono- graphischen Werke Weddell’s gerade diejenigen Pflanzen Cascarilla genannt zu sehen, die keine Cascarillen (nach dortigem Sprach- gebrauche) sind. Der Name Ladenbergia ist also schon aus diesem Grunde vorzuziehen! Doch kehren wir zu unserer Abhandlung zurück. Der Verfasser theilt uns mit, dass es dem Engländer John Elliot Howard geglückt sei, die Stammpflanze der rothen Chinarinde des Handels ausfindig zu machen und überliess dem Verfasser einen Theil seines schönen Materials, um diesen Punkt wo möglich aufza- klären, wobei derselbe zur Aufstellung folgender Diagnose gekommen: Cinchona succirubra Pavon Mss. Arborea; ramis teretibus; ramulis obtuso -angulatis flavido- pubescentibus; foliis membrana- ceis magnis latissime ovatis petiolatis, utrinque brevissime attenuatis, Supra saturate viridibus glabris subnitidis, subtus pallido - viridibus puberulis, ad costam nervosque primarios pubescentibus; petiolis semiteretibus puberulis, supra canaliculatis, stipulis oblongis obtusis [ a2 earinatis subpuberulis cadacis; floribus congestis in paniculam ter- minalem interruptam dispositis, ramis floriferis peduncalatis pubes- centibus erectis compressis trichotomo-ramosis , inferioribus foliosis, superioribus bracteatis bracteis subpersistentibus oblongo -linearibus, extus subpubescentibus carinatis, basi attenuatis; calycibus turbi- natis, basi bracteola minuta suffaltis, tubo densoe albido-pubescente, limbo eupulari quinguedentato rubescente , sparsim pubescente, den- tibus brevibus latis acutis, dorso carinatis; eorollis hypocraterimor- phis brevissime pubescentibus tubo inferne attenuato, limbo quinque- fido , laciniis ovatis, intus longe (ad siccam) luteo-barbatis; stamini- bus subinclusis glahris; stylo versus basim attenuato; stigmate bipar- tito incluso. Cinchona succirubra Herb. Pav. €. concava Herb. Pav. — C. ovata var. eryihroderma W ddl. Hist. d. Quing. 63. — Quinquina rouge vrainon verrrugueux(ramorum cortex)G uibourt. Quinquina rouge verruqueux (radicum et truncorum cortex) id. — Cinchona colorada de Loja de la provincia de Ja&n, mus. Delessert, . Arbor 15—40-pedalis; folioram lamina 4— 9 poll. longa,2'/—6poll. lata,petioli poll.longi; panieula7”— 11 poll. longa,6 poll. lata,rami floriferi foliosi 6 poll. longi, bracteolati 3 poll. longi; corolla 7 lineas longa. Nach einem Exemplar des Berliner Herbar findet sich diese Cinchona noch in Cuenca und den Bergen von Antonia, auf dem Wege nach Huaranda in der Provinz Quito; undda Hr. Howard fasrige orangen- farbene Chinarinde mit der ächten rothen untermengt von Payta, dem Hafen von Loja, aus empfangen hatte, so wäre Loja wohl auch als Stammort zu betrachten, wie diess auch oben schon nach dem Herbarium von Delessert angegeben ist. (L oxa ist dieältere Schreib- weise für Loja, welches wie Locha ausgesprochen wird.) Herr Klotzschlässtnun eine vonHr. Schacht vergenommene anatomische Untersuchung der Cinchona suceirubra folgen, die durch die beiden lithographischen Tafeln erläutert ist. Herr Schacht hat hier nun 7Arten der im Handel vorkommenden rothen Chinarinde sorgfältiger Prü- fang unterworfen und von jeder einzelnen beschrieben : 1Jdie dickeZweig" rinde; 2)die Rinde von Stamm und;Wurzeln; 3) von dünnen Zwei- gen; 4)von einem 17 Centimeter im Durchmesser habenden Aste, — 5) Roxa plancha (rothe Tafel, — 6) Rinde von C. Iucumaefolia und zwar die rothe Varietät von Pera; 7) von unächten rothen China- rinden von ©. micrantha et rotundifolia Wdd. und endlich eines mit Blättern und Blüthen versehenen Zweiges. Das Resultat dieser Un- tersuchungen ergibt für die ächte rothe Chinarinde der C. succirubra Pav.: }) die gänzliche Abwesenheit von Harzzellen und Milchsaft- zellen und 2) das Auftreten zahlreicher, vieleckig-abgerundeter Bast- zellen in einzelneg radialen Reihen in der secundären Rinde. — Weiter geht daraus hervor, dass dieser Baum nur ein langsames Dickenwachsthum zu besitzen scheint, die Rindenbildung aber noch langsamer von statten zu gehen pflegt. D. — Redaesteur und Verlegert Dr. Fürnrohr Druck von P. Neubauer, “ RLORA, M 27. Regensburg. 21. Juli. 1858. BEREITET — Inhalt: OrscınaL-AunanpLune. Solms-Laubach, über Pissidens Biorami Wils. und dessen deutsche Standorte. — GETROCKNETE PFLANZFN- SAMMLUNGEN. Hepp, die Flechten Europas in getrockneten, mikroskopisch untersuchten Exemplaren. Bd. I-VIli. (Schluss.) — PersonaL-Norizen. To- desfälle. — Anzeisen. Werke von Irmisch und Nylander. Ueber Fissidens Bluzami Wilson und dessen deutsche Standorte, vom Grafen zu Solms-Laubach, Generalmajor a, D. in Braunfels bei Wetzlar. Im Frübjahr 1856 schickte mir Herr Doctor Carl Müller in Halle, dessen bryologischen Werken und anregender persönlichen Belehrung ich meine besondere Vorliebe für die Laubmoore verdanke, einige Exemplare eines bei Wiesbaden gefundeuen kleinen Fissidens, welcher identisch mit dem von Mr. Bloxam 1844 in Leicester- shire entdeckten und von Mr. Wilson: Fissidens Blorami be- nannten sei. Zugleich forderte mich Herr Doctor Müller auf, die hiesige Gegend nach diesem Fissidens zu durchforschen, da dessen weiteres Vorkommen im westlichen Deutschland ihm wahrscheinlich sei- Schon im Monat März 1857 war ich so glücklich, dieses nied- liebe Moos an zwei Standorten bei Braunfels im Lahnthal und an einem dritten bei Laubach in Oberhessen aufzufinden und einige Fxemplare davon dem Uryptogamen- Tauschverein des Herrn Dr. Rossmann einsenden zu können. Im Mai 1858 fand ich den drit- ten Standort dieses Mooses bei Braunfels, wo also dasselbe zieinlich verbreitet zu sein scheint. Könnte” nicht dieses sehr kleine Laub- moos identisch mit dem bisher unter dem Namen Fissidens erilis für eine Varietät von F. bryoides gehaltenen sein, und sich nur bei dem früheren Standpunkt der Mikroskopie bisher genaueren Unter- suchungen entzogen haben ? Fissidens Bloxzami Wilson ist in €. Müller Synopsis etec. Tom. I. pag. 66 genau beschrieben und bietet folgende Hauptunter- schiede von F\ bryoides: 1) Ungerandete Blätter. 2) Eine dunkelgrüne, vor der Spitze schwindende Rippe. 3) Eine weit über der Mitte des Blatres aufgesetzte senkrechte Blattspreite (lamina ), welche an ihrer Spitze scharf gesägt ist. Flora. 1858. 27 426 4) In ein 4blättriges Knöspchen eingeschlossene Antheridien am Grunde des weiblichen Blüthenstan!es. 5) Ein Ring an der Büchse, welcher diesem Fissidens allein vor allen übrigen bis jetzt bekannten eigen ist. Dieser Ring ist wasserhell und bleibt meist an dem abgelösten Deckel hängen. Fissidens Bloxami fand ich zuerst unter F. tarifolius, unter welchem er auch in England vorkommt und nur im tiefsten Schatten, zweimal auf Kalk und in Oberhessen auf Basult. Kieine Basen von F. Blo.rami findet man unter Wurzeln, unter welchen er fast gänzlich dem Licht entzogen wächst. Ich empfehle dieses niedliche Moos der Aufwerksamkeit der Bryologen, damit sein deutsches Ver- breitungsgebiet; demnächst festgestellt werden möge. Die Flechten Europas in getrockneten, mikroskopisch untersuchten Exemplaren mit Beschreibung und Abbildung ihrer Sporen. Herausgegeben von Ph. Hepp, Dr. med. Bd. I—-VilI. Zürich 1853. 1857. (Schluss.) Fase. V. (Nro. 234—289)}. 234. Biatora pachycarpa (Daf.) Fr. 235. B. ostreata (Hoff.) 236. B.testacea (Hoff) 238. B. pennina (Schaer. sub Lecidea) Hepp. Die Beschreibung, welche Schaerer von seiner Lecidea pennina („ad unicum exemplare facta‘‘) in seinen Schriften. gegeben hat, passt nicht ganz auf die Hepp’sche — ausnahmsweise wahr- scheinlich ibrer Seltenheit wegen iu etwas dürftigen Esemplaren ausgegebene — Filechte dieses Namens. Eine var. marra der Le- eidea vesieularis, wie Herr N. meint, ist sie aber gewiss nicht, denn diesem widerspricht die Form der Apotheeien und Sporen, wie auch der Standort, 239. Biatora Kochiuna (Hepp). Nach un- serer nnd Herrn Prof. Massalongeo's Ausicht keine selbstständige Species, sondern eine gute Varietät der Biutora rivulosa (A ch.) 241. Biatora immersu ß pruinosa (Smith) Hepp. Eine Form der Lecidea immersa {W eh.) mit sitzenden, reiflosen Apothecien, aber weder mit dem Lich. pruinosus Sm. (Lecidea immersa Y- pruinosa Schaer. En.) noch mit Biat. chondrodres Mass. (nach Versicherung des. Herrn Prof. Mass. selbst) noch endlich mit beei- dea ulbocoerulescens Fr. acrustacea, für welch’ letztere sie Berr N. merkwürdiger Weise hält, identisch, 242. Biatora Hampeana 437 Hepp. Krustenlose Lerideen-Früchte von eigenthüm!icher Form, deren Abstammung indessen schwer zu bestimmen ist, Jedenfalls noch eine species suspecta incompleta. 243. Biatora albocaeru- lescens (W ulf.) a vulgaris Schaer. Eine selbstständige Species, die mit Lecidea rontigua Fr. durchaus nichts gemein hat. 244. Biatora flavo-coerulescens (Hornem.) Wir halten diese, wie alle Flechten wit oxydirtem Thallus, nicht für eine selbstständige Art, sondern mit Schaerer für eine Form der Leridea albo-coe- rulescens v. alpina Schaer. Herr N. zieht sie irriger Weise zur Levidea contigua Pr., unter der von ihm überhaupt Alles vereinigt wird, was auch nur entfernt derselben ähnlich sieht, 245. Diatora varieguta Fr. — Lecidea ambigua Ach., von welcher mir die ächte Lecidea variegata Fries. eine kleinere Form zu sein scheint. 216. Biutora turgidua Ach. Eine gauz ausgezeichnete Species, die Herr N. — ich behaupte diess mit aller Bestimmtheit — gar nicht kenut und nie untersucht hat, sonst würde er unmöglich in den anffallenden Irrthum verfallen seiu, sie als die var. calcarea der Lecidea contigua Fr. zu erklären 249. Biatora enteroleuca 5} tumidula (Mass.) Ist Leridea tumidula ß deusta Mass, Ricerch. p. 71., dürfte aber mit Recht zu Biat. enteroleuca (Leri- dea purasema N yl.) gezogen werden. 251. Biat. albu(Schleich.) Hepp. Nach unseren vieljährigen Beobachtungen eine gute Species, and keine Varietät der Lecan. raria, noch viel weniger der Lecid. turgidnla Fr., wie Herr N. meint; mit letzterer besteht nicht ein- mal eine entfernte Aehnlichkeit. Noch sonderbarer und unbegreifli- cher ist, dass Herr N. die nächstfolgende. steinbewohnende Flechte Nro. 252. Biatora yoniophila 8 atrosanguinea (Hoffm.) Hepp — eine sehr bekannte Art — auch als eine Form der Lecidea turgidula bezeichnet. Wer möchte da nicht die Geduld verlieren, wenn er solche abgeschmackte Behauptungen liest? 254. Biatora Decundollei Hepp. Synon.: Biatora geographica Mass. (Deser. d. ale. Lich. nuov. p. 16. Tav.l. fig. 6—10) und wahrscheinlich auch Lecidea erigua Chaub., die Herr N. für eine Varietät der vielumfassenden Lecidea purusema, meines Erachtens mit Üorecht hält. 255. Biatora viridi-atra Stenh. Wahrscheinlich durch cine Verwechselung der Exemplare findet sich hier eine Form der Leei- deu armeniaca — Psora armeniaca v. nigrita Mass. Ric. pag. 9%. 256. Biutora elata (Schaer) 257. Biatora umbonata Hepp. Eine schöne neue, auch von Hertu Prof. Massalongo 37* 428 als solche anerkannte Species, welche Herr N. obne allen Grund als var. umbonala zu Lecidea tessellata zieht. 258. ‚Biatora intu- mescens (Fr.) — Lecid. insularis Nyl. 260. Biatora multipune- tata Hepp. Species suspecta, die nach dem vorliegenden klei- nen Exemplare schwer zu beurtheilen ist, uud von Herrn N. wohl nicht mit Unrecht zu Leeidea ambigua Ach. gebracht wird. 261. Biatora Pilati Hepp. Krustenlose Lecideen-Früchte, deren Ab- stammung nicht leicht zu erkenuen ist, daher ebenfalls eine species dubia, suspeeta. Herr Prof, Massalongo erklärt sie jedoch für eine gute Species. 262. Biatora monticola Ach. Halte ich mit Mass. für die ächte Fleehte dieses Namens, Mit Lecidea Jurana Schaer., zu der sie Herr N. briugt, hat sie jedenfalls nichts ge mein. 263. Biatora ochracea Hepp = Catillaria phillipeu (Mont.) Mass. forma. Auch diese Flechte zieht Herr N. merk- würdiger Weise und gewiss nur auf Gerathwohl zu seiner Lecidea parasema. 264. Biatora erustulatu Ach. 8 mucrospora Koerb. Herr Massalongo erklärte diese Fiechte für seine Leridea Mar- tinatiana Rie. p. 68, die ich für eine gute Species halte, obschon sie Herr N. Nr. 264 zu Lecidea contiyuu Fr. als eine forma sordida bringt. Nach Nylander’schen Prineipien könnte man so ziemlich ein Dritttheil der jetzt bekannten schwarzkrustigen Lerideen mit krustigem Thallus bei seiner Lecidea parasema und Lecidea con- tigua unterbringen. 266. Biatora jurana Schaer. 268. Biatora atro-fusca (Fr.) Hepp = Biatora vernalis v. montiana Nyl. Prodr., welch letztere Bezeichnung lediglich auf einiger äusserlichen Aehnlichkeit obiger Flechte mit Biatora vernalis und auf der gänz- lich falschen Ansicht beruht, dass auch Flechten mit coustaut ein- fachen, und solche mit constant mehrfachen Sporen specifisch zu- sammengehören können, 269. Biatora turgidula (Fr.) vera! 370, 270 Biatora castanea Hepp. Eine neue, sehr ausgezeichnete Species! 272, Biatora epulotica (Ach.) Eine seltene Flechte! 273. Biutora epulotica £ Prevostii (Fr.) Hepp — Gyalecta Prevostii Fr. Ist nach meinen Erfahrungen unzweifelhaft eine selbstständige Species, die mit Nro. 272 ausser einiger äusseren Aehnlichkeit in der Fruchtbildang niehts gemein hat. 276. Biatora corallinoides y. Tantala Hepn. Herr Massalongo erklärte diese Flechte für eine dünnkrustige Form seiner Racoblenna Tremniaca Mass. Rieerch. p 140. 278. Biatora prasina (Fr.) Hepp. 279 Biatora atropurpurea (Schaer). Syn.: Leridea mullea Krplhbr. 429 in litt. ad div 280. Biatora Regeliana Hepp. ist Bilimbia sa. bulosa Mass. Ric. p. 122. und das diesem Synonym auf der Eti- guette beigı setzte (?) daher zu streichen. 281. Biatora accline {Flotow), eine sehr durch ihre Sporenform ausgezeichnete, übri. gens nicht in die Augen fallende Species, von der Herr N. merk- würdiger Weise vermuthet, es sei ein status lecideinus der Lera- nora athroocarpa. 282. Biatora profuberuns (A ch.) & mamillata Hepp. Sagiolechia Cimbrieca Mass. ist nach Mittheilung des Herru Massalongo eine andere Flechte, daher dieses fragweise auf der Etiquette beigesetzte Synonym zu streichen Als Varietät scheint mir obige Flechte aber allerdings zur Sagiolechia (Leriden) protuberans (Ach.; zu gehören, mit der ste auch gleiche Form der Sporen hat. 233. Biatora aromatica (Turn) 236. Biutora atro-sanguinea & (Sehaer.) Syn: Scoliciosporum molle Mass. Lich. Et. exs. Nro 3:17. A. 288. Biatora Friesiana Hepv und 259. Biatora inundata Fries.) möchten beide wohl kaum selbst- ständige Species, sondern lediglich Formen von Nro. 236, sein, Fasc. VL. (Nro. 290-353). 290. Cladonia Floerkeana & Fr. Hier zum Erstennale — soviel mir bekannt ist — seit langer Zeit wieder einmal ausgegeben. 294. Cladonia pallida & eyanipes Somerf.) Diese wenigstens bei uns seltene und daher wenig gekannte Fleehte soll nach Theod. Pr. eine Varietät der Cludonia Botrytes sein, was uns sehr g'aub- lich erscheint, 299. Cladonia rangiferina 9 pumila (Ach. Schaer. Nach unserer Meinung als Varietät zu der Clad. syl- valica zu ziehen. 300. Stereoranlon condensutum Hoffm. 307. Gyrophora spadochroa $& polyrrhiza Hepp. Ist ganz unzweifel. haft «ine selbstständige Speries ı Umb. polyrrhiza Fr.) uud keine Varietät von G. spudochroa oder vellea. 308. Leridea geminata Fr. 309. Leeidea Montagnei Fr. 311. Lecidea Mougeotii Hevp. Krustenlose Lecideen-Früchte von ungewisser Abkunft — speries marime suspecta! 312. Lecidea atrata (Swith.) Dach unseren Beobachtungen eine selbstständige Species, die von Herrn N irriger Weise zu Lecidea albo-atra Fr. gebracht wurde. 531% und 320, Leridea discolor a und ß Bepp halten wir für eine gute Species, die mit Lee. disciformis Fr., zu der sie Herr N. zieht, nichts als einige Aehnlichkeit in Bezug auf die Form der Sporen gemein hat. 322. Lecidea Dubyana Hepp. Kine gute, namentlich im Jura sehr verbreitete Species, welche von Herrn N. — wie uns scheint 430 ganz mit Unrecht — als v. stigmatea (Ach.) der Levidea disei- formis bezeichnet wird. Nr. 113 der Lich. It. exs. des Hrn. Prof. Mass. (Rinodina Bischoffii (Hepp.) Mass. ex errore) gehört auch bieher, 323. Leeidea Dubyunvoides Hepp. Der Vorigen sehr ähnlich, und vielleicht nur eine Varietät derselben. 325. Leci- dea geographira y alpestris (Fries.) (Lecidea alpestris Fr. L. E. p. 327!) Die Beschreibung, welche Fries von seiner Leridea alpestris 1. c. gibt, und von der wir noch kein Original-Exemplar gesehen haben, will nieht recht auf die Hepp sche Flechte passen, und wir möchten bezweifeln, ob die Bestimmung der letzteren rich- tig ist. 332. Calicium inquinans y sessile (Pers) Schaer. = Trachylia stigonella Fr. halten aurb wir für eine selbstständige Species, und nicht für eine blosse Varietät des Culic. inguinans. Ohne Nro.: Peziza myriospora Hepp. Ist zweifellos Lecidea resinae Fr. und kein Pilz, sondern eine Flechte. 336. Calieium virescens (Schaer.) Nach unseren Beobachtungen eine eigene Art, und keine Varietät des Calic. quercinum, zu welcher sie Hr. N. bringt. 338. Calieium pusillum Pike. Ist nicht identisch mit Calie. subtile Pers. (Nyl. Lich. Paris. Nr. 13.) 339. Calicium pusillum 8 populneum Hepp. Nach unseren Beobachtungen ist Calic. populmeum Brond,, welches diese Flechte wirklich ist, eine eigene, gute Speries, die mit Calie. pusillum nur wenig Aehnlich- keit, mit Culie. triste Krbr. aber gar nichts gemein hat, 340. Graphis serpentina a eutypa u r - « Di - None * N 28. Begenshurg. 28. Juli. A858. Inhalt: orRIGINAL-ABHANDLUNGEN, v. Janka, Bemerkungen über einige Arten der Gattung Centaurea aus Ungarn und Siebenbürgen. Münch, - Mittbeilungen über einige Erdbeerarten, -- LIvXratur, E. Meyer, Geschichte der Botanik. IV. Band. — anzeicze., We%k von Langwann, Bemerkungenüber einige Arten der GattungÜentaurea aus Ungarn und Siebenbürgen, von Victar v. Janka in Wien. - Centäurea Herbichli Janka. j D . "Perennis; caulis digiti inferne erassitudine, strietus, altissimus, at tenuis, obtusangulus, glaberrimus, laeyis; superne paniculato'rame- sus, angulatns puberulusque s. arachnoideo-pwbescens, ad angalos scaber. Folia carnosula rigida, (illis inflorescentiae exceptis) utringue glabra setuleso- (praesertim margine} scabra, excavato-punc- tata, margine subrevoluta; basilaria et caulina inferiora longe petio- lata (in florente vero planta marcescentia); media sessilia circumferentia late oblongo-ovalia, vel elliptica, pinnatisecta; pinnae lanceolato-. lineares, alternantes, pinnato-fissae : lobis alternis, longitudine valde ‚inter se inaequalibas (pivnae igitur interrupte-quasi subpinnatae), sub- falcatis divaricatis ; apice plura saepe confluunt decurruntve, basi vel. haud raro appendiculäti sunt (seilicet, si pinnae lobus infimus in ilius cum rachide sinu positus); rachis ipsa eiongato -lanceolata. Folia superiora sensim minora simpliciter pinnatiseeta; horum, rame- rumque inferiorum ‚segmenta lanceo!ata. ramulorum summa (folia) vel trifida, et tunc laterales laciniae abbreviatae s. brevissimae sunt, vel lineari.. Rami inferiores longissimi (tripedales et ultra), vir- gati, erecto-patuli, a medio in ramulos divisi. Calathia ovate, basi vel sub basin bracteolis ad 2 lin. longis, linearibus suflulta, '/a lin. longa, 3°/,, lin. lata. Perielinii sqaamae extimae bre- Vissimae triangulafes, acutae ; mediae oblongo-ovatae, spinula brevi, Patula terminatae, (in apice obscurius) nigro - violacee - marginatae, superioris dimidiae marginibus Jonge pectinatim ciliatae: ciliae fancae- Flora 1858 28 j ’ ie a A42 rigidalae, reflexo-patalae; sqnamae intimae lanceolato-oblongae ap- pendice suborbiculata membrahaceo-marginata testacea, integra, ero- so-dentata vel fissa terminatae. Squamae ceterum omnes dorso longi- tudinaliter obscure elevato 3-nervulatae ; has inter strias farinuloso- vel potius lepidotulo-albo-papillosae. Flores lilacino-rubentes; radii 9 lin. longi (tubus 5 lin. longus); disci 6'/, lin. longi (tubns 4. lin. longus). Achenia sub anthesi jam lineam longa,, pilosa. Pappi setae achenii longitudine paululo breviores. Habitat in Transsilvaniae ditione Mezöseg; in declivibus prope pagum Pujon solo margaceo; reperi a. 1856. Floret Octobri. Eine ausgezeichnete Pflanze, die gewiss des Namens würdig ist, den ich ihr bestimmt. Ich widme sie dem hochverelirten, hesonders ‚om die Flora Galiziens und- der Bucovina sehr verdienten, viel- gereisten Herrn Dr. Herbich. " re Ich stelle diese Art nicht ohne geringes Bedenken in dieselbe Rotte mit Centaurea maculosa Lam. und C. paniculata; — die. Grösse der Köpfchen hält die Mitte zwischen denen von jener und von €. Scabiosa. — Die Bildung der Köpfchen erinnert sogleich an Crupina, die Form derselben an C. Scabiosa, von welcher meine - Pflanze die Tracht hat. Ich will hier nach kurze Bemerkungen zu andern Centaurea- Arten Ungarns und Siebenbürgens folgen lassen. Von (entaurea Scabiosa sah ich Ende August 1856 bei Lugos im Banste ungeheure Exemplare von 8— 9‘ Hühe. — Die südunga- rische Pflanze wurde von Rochel als C, spinulosa unterschieden; doch finde ich kein stichhaltiges Merkmal, um selbe von Centaurea Scabiosa anderer, noch so entfernter Gegenden auch nur als Varie- tät zu unterscheiden. Wie sehr die Blattform bei Scabiosa variirt, ist bekannt; auch gelang es mir in jener hügeligen Steppengegehd im Centrum Siebenbürgen’s, vom Ungar Mezöseg genannt, auch alle Varietäten in der Umgegend meines Wohnortes Szent Gothärd auf- zaßinden, die Ledehour in seiner Flora rossica II. pag. 701, unter- scheidet, und ausserdem noch manche schöne Form, auf die ich später zurückkommen werde. - " Centaurea atropurpurea W. et Kit. ist auf Kalkbergen im west“ lichen Siebenbürgen and auf Tertiärhügeln im südlichen sehr ver- . breitet; die Pflanze von, ersterem Standorte ist aber gewöhnlich viel üppiger, und Exemplare von Mannshöhe sind bei Shorda gar nicht selten. . * Etwas auffallende Veränderung erleidet aber die Pflanze, wen? sie auf Tbonschiefer auftritt; namentlich beobachtete ich sie Mitie ‚ Juli 1856 an der untern Donan in der Wallachei, nicht weit von türk, Orsova; dawächst sie in Gesellschaft von Echinops banalicus Schrad,, Achillea tenuifolia MB., Dianthus Balbisü Deuland. etc. , ist. ia allen Theilen viel stärker entwickelt, robuster, aber höchstens 2 Fuss hoch, — die auch grösseren Blüthenköpfe sind dicht zusammengedrängt, die Hülischuppen breiter, die Anhängsel derselben mehr rund und abgerundet, gerade so, wie L. Reichenbach sie in seiner Flora germ. excurs®ia pag. 216 für €. calocrphala W. in Anspruch nimmt, Centaurea Kotschyana Heuff., deren Vorkommen auf alpine Höhe beschränkt ist, sammelte ich Mitte Juli 1855 auf der Alpe Koron- gyis bei Radna im nordöstlichsten Siebenbürgen, wo sich auch der einzige Standort von Senecillis befindet, Da steht sie auf Gneis, Die Ansicht, als wäre diese Pflanze eine Hybride von Centaurea atropur- purea mit Ü©. Scabiosa, muss schon darum fallen, weil C. Kotschy- ana Heuff. in grosser Entfernung von den vermeintlichen Stamm+ eltern auftritt, - " Da man die Centaurea Kotschyana Koch ’s für eine subalpine Form von.C. Scabiosa hält, wollte man dasselbe Verhältniss von der Heuffel’schen Art zur C. alropurpurea auch geltend machen. Ich werde so lange nicht eine solche Ansicht bezüglich der äfhten ©. Kotschyana theilen, bis es Jemandem gelingt, durc® Cultar aus die- ser: Centaurea alropurpurea zu formen. — Uebergänge in der Na- tur sind mir bis jetzt nicht bekannt, wogegen sich solche von (, Koischyana Koch. in Ü. Scabiosa verfolgen lassen. — Den Pappus der ächten Heuffel’schen Art beschreibt Rehb. fil. in den Cynaro- cephalis fehlerhaft; ich habe viele überreife Pflanzen vorliegen, finde ihn aber entweder mit der Achene gleich lang, oder länger. ı Von Centaurea paniculata oder eigentlich Ü. maculosa Lam, die auf allen Hügeln der niederen Region Siebenbürgens sehr ver- breitet ist, die ungemein in Grösse. und Form der Köpfchen, Farbe der Wimpern an den Hüllschuppen und Länge des Pappus variirt, kann ich auch nur das sagen, was De Notaris im Repertorium Flor. ligusticae bei ©. paniculata sagt: ‚lusus hujusce specieiinnumeri et vix verbis describendi.“ j Centaurea salicifolia MBieb. ist bei Klausenburg auf den sogenannten „Heuwiesen‘ sehr häufig und blübt im Juni. — Soviel ich mir auch Mühe gab, konnte ich bisher doch eine Centaurea Jacea mit Achenen ohne Haarkrone nicht finden; ich meine, dass Wall- roth’s Tentaurea sphaerocephala in Linnaea 1840 pag. 640 mit Un-" recht vernachlänsigt wurde. Mir wäre es sehr lieb, von der Harsor 25* N “4 Pflanze Exemplare zu erhalten, wofür ich siebenbürgische oder un- garische Pflanzen entgegnen kann. Gegen Ende September 1856 fand ich an Waldesrändern gegen Legyen zu (auch in der Mezöseg nahe bei Sz.”Gothärd) eine Üen- taurea in grosser Anzahl, die der €. austriaca W. wohl sehr ähn- lich, immerhin aber darch den Mangel eines Pappus einen Unter- schied darbot und fortgesetzte Beobachtung verdient. Weil sie so spät blüht, also abgehärtet gleichsam gegen die rauhe greszeit ist, ‚Jbenenne ich sie: . Centarea indurata, . Caulis ereetus 2—5 ped. altus, ramosus, inferne subteres stziatus, superne angulatus glaber vel_glabrescens. Folia caulina inferiera eiliptieo - oblonga acuminata in petiolum longe attenuata margine dentata utrinque aspera, puberula; media oblongo-lanceolata semiamplexicaulia, basi auriculata, repando-dentata 1. subjntegerrima ; summa lanceolata. Rami patuli. Calathia ovata-oblonga bracteata basi tomentosa. Periclinii squamae in appendicem subulatam fuscam pectinato aristatam , revolutam excurrentes. Achenia epap: posa pilosula. Ich fand diese ausserdem noch in verschiedenen lichten Wal- _ dungen“ier Mezdseg, auch gegen Szek zu, wo sie mit dem spät blühenden Erysinum silvaticum MB. zugleich den Boden schmückt, “and darunter Carduus Baujarti Pill. et Mitt. einzeln vorkommt. Sowohl Ledebour [flior. ross. I. pag. 711) als auch Steven (Verzeichniss der-auf der taurischen Halbinsel wildwachsenden Pflan- zen unter Nr. 807.) zweifeln, ob Centaurea iberica Trev. von €. CalcitrapaL. verschieden sei, obwohl das Vorhandensein einer Krone bei jener doch ein deutliches Unterscheidungsmerkmal darbietet. Es wurden wohl auch bei ©. Calcitrapa einzelne Achenen mit nur ein- zelnen den Pappus vertretenden Borsten gefunden, wie z.B. Rich- ter im Bullet. soc, Mosc. berichtet, allein solche Fälle sind seltene Ausnahmen, — Im Jahre 1852 entdeckte Grisebach die Cenlaurea iberica bei Alt-Orsova im südlichsten Banate an der Donau, wo ich sie ebenfalls im Juli 1856 sammelte; im September fand ich solch eine Centaures auch in der Mezöseg zwischen Sze&k und Szamos-Ujvar, die jedoch von den Banater Exemplaren im Habitus abwich, indem diese stricte Stengel und steif aufrechte Aeste auszeichneten, wäh- rend die siebenbürgischen in der Tracht von der gewöhnlichen Ü. Calcitrapa, ausgenommen dass sie etwas höher waren, sich nicht nnter“ schieden. Ich untersuchte von beiläufig 60 Stöcken je ein Köpfchen fand aber nicht Eine pappusiose Achens. Im Uebrigen finde teb . . ib keinen constagten Chärskter za ÜUnterachölddn A‘. Ualcitropa, Die Köpfchen-.von meiner Pflanze kann ich kicht Hirmig nennen, wie sie der €. Colc#trapä zügeschrieben werden, sonderä Belnahe kuglig; — aber so fiide ich sie auch bei Exeiplären Aus der Rheidgegedd, Mittheilungen über einige Erdbeerarten, vom Pfarrer Münch ‚in Basel. Im Frühling des Jahres 1842 wurde durch Hrn. Kraft, Gärt- ner in Müllheim (bad. Oberland), beim unweit entlegenen Orte Zun- ringen eine neue Pflanze entdeckt und von Hrn. Prof. Koch in Er- langen zu Ehren des Hrn. Prof. Hagenbach in Basel Fragaria Hagenbachiana Langii benannt. "Denselben Namen trägt diese Pflanze nebst kolorirter Zeichnung in Hagenbach’s Supplement sor Basler Flora sowie in Labram’s Sammlung von Schweizer- pflanzen, weil Herr Decan Lang in Müllheim dieselbe zuerst be- kannt gemacht hatte. Nan haben sich seither über diese Pflanzenart und über die sehr #inliche Fragaria colliina Ehrh. unter den bewährtesten Botanikern manche Zweifel erhoben und verschiedene Ansichten geltend gemacht. Die Einen wollen beide Pflanzen zu einer Art verschmelzen und mehrere abweichende Umstände — als von äusseren Einflüssen her- rührend — entscheidend machen ; Andere dagegen finden verschiedene : abweichende Merkmale, wornach zwei verschiedene gute Arten sich er- geben. ’ Für die erste Ansicht erklärt sich der französische Natarferscher Godron, Prof. zu Nancy, in seinen „Beobachtungen über einige loth- ringische Pflanzen ,“‘ welche sich auf verschiedene schwieriger zu bestimmende Gattungen und Arten beziehen, dahin: „Die Frayaria Hagenbachiana und Fragaria collina — von „Koch in Deutschlands Flora unterschieden — kommen beide bei „Nancy vor. Das gegenseitige Längenverhältniss der Staubgefässe „und Pistille kann aber nicht zur specifischen Charakteristik gebraucht „werden ‚ da es so sehr veränderlich ist und auch das Feblschlagen „der Pistille die Verlängerung der Staubgefässe zur Folge hat, „ebenso wenig die gestielten oder sitzenden Blättchen, da zwischen „diesen alle Vehergänge vorkommen. Äuch Fragaria elatior hat zu- „weilen ganz sitzende und: Fragaria vesca kurz gestielte. Blätichen. „bewbhnlich- haben die Fragarien drei Blättchen, die auf beifimmte „Weise gezähnt und geadert sind. Bei Fray. thonöphylia Duck, Ir a , „das einzige vorhandene Blatt so geadert und gezähnt, wie die Aus- „senseite der seitlichen Blätter, daher scheinen hier die drei Blätter „in Eins verschmolzen. Frag. collina wurde bei Nancy auch mit „5 Blättehen gefunden, “ (Prof, v. Mohl’s bat. Zeitung v. J. 1845, pag. 647.) Für die andere Ansicht und zwar über Frugaria Hagenbachiana Langii erklärte sich Prof. Hagenbach dahin: „Wurzel braun, „faserig; Stengel aufrecht, 1—1?j,° hoch. und wurzelnde hängende „oder liegende Ausläufer bildend. Wurzelblätter langgestielt, drei- „rählig; Blättchen eiförmig, grobgesägt, mit zugespitzten Zähnen „nervig, aderig , oberseits lebhaft grün, unterseits grau oder weiss- „lich, die seitenständigen Blätichen kurz, das mittlere länger „gestielt, der Stiel der Viertelslänge oft selbst der „Hälfte des Blättchens gleichkom mend; der Stengel stiel- „rund, etwas röthlich angelaufen, oben in mehrere blüthentragende „Aesteben getheilt, jedoch bis zur Verzweigung blattlos. Die Blatt- „blätteben und Blüthenstiele mit wagrecht abstehenden Härchen „besetzt, an den obersten Blüthenstielen dagegen aufrecht oder an- „gedrückt. Die innern Kelchzipfel sind eiförmig zugespitzt, die „äussern dagegen Jineal lanzettlich. Die Blüthe ist weiss und bildet „sieb flach aus. Die Staubfäden sind nur von der Höhe des Frucht- „bedens. Die Frucht ist eine runzlich-eiförmige, fleischige, saftige „Beere, dankelrotl gefärbt, etwas grüsser und breiter als bei der „gewöhnlichen Erdbeere -— (Frag. vesca) — wohlriechend und wohl- . „schmeckend, meist abfällig, besonders beim Trocknen, und viele „kleine Nüsschen tragend " Nun werden in Koch’s Syn. (2te deutsche Aufl. pag. 249. Spee. 3 und 4) bei Frag. coll. und Fr. Hag. folgende übereinstim- mende Charaktere nachgewiesen: Kelch an die Frucht ange drückt, die Haare des Blattstiels und des Stengels wagrecht. ab- stehend, der seitenständigen oder der sämmtlichen Blüthenstiele aufrecht oder angedrückt, Als nicht übereinstihmende Charaktere werden da- gegen nachgewiesen: i Bei Frag. collina: die Staubgefässe der nicht feuchttragenden Pflanze noch einmal so lang als das Köpfchen der Fruchtknoten. Bei Frag. Hag. aber die Stantgefisse so lang als das Köpf- chen der Fruchtknoten. Ferner wird bei Fr. coll, über die Blättchen nichts gesagt; bei Fr. Hag. dagegen wird‘ bemerkt: “oo. . übereinstimmend. _ Die Blättchen lang gestielt, das Stielchen .des mittelsten den vierten Theil so lang als das der beiden Nebenblättehen. Letzterer Nachweis ist demnach mit Hag’s.. Borehreibung völlig Ferner sagt Koch in seinen Diagnosen nichts von den übrigen Restandtheilen beider Pflanzen, während Hagenbach, diess ausführ- lich thut undiinsbesondere nachweist, dass Frag. Hagenb. Auslänfer treibe, während wir solche bei Fr. coll. nie wahrgenommen haben, obgleich diess von Hrn. Hegetschweiler (Flora der Schweiz, pag. 493. Nr. 1469) in seiner Diagnose behauptet wird. j Auch Prof. Moritzi citirt in seiner Flora der Schweiz (Seite 38. Nro. 5.) die erwähnte Beschreibung und Abbildung von Fr. Hag., vereinigt indess wie Godron und Grenier diese Art mit Fr. coll. Ehrh. . i Letztere Botaniker bemerken näwlich bei Fr. coll.: „— — fo- „tioles. ovales blanches, argentees en dessous et quelquefois en „dessus, dentees aux bords, les laterales sessiles, la centrale sessile- „ou petiolul&ee — Fr. Hay.“ Wir ziehen auch Hrn. Prof. &odet’s (Flore du Jura. T. I. „Pag-. 195.) Anmerkung bier an, da er sagt:- ur # „Le Fragaria Hagenbachiana Lang et Koch ne ‚peut ötre con- „siderE comme espece, s’il ne diflere du Fr. collina que par ses „folioles longuement petiolulees. Parmi plusieurs exemplaires du „Fr. coll, cueillis par moi sur Chaumont & la m&me localite, il sen trouve „deux dont la foliole moyenne est portee sur un petiolule de 7 „lignes de long et les*laterales de 3—4 lignes; les autres exem- „plaires ont les folioles presque sessiles‘“, Herr Prof. Doeli spricht sich in seiner Rheinländischen Flora unterscheidend über Fr. coll. und Hag. dahin aus: Fr. coll.: Die seitlichen Blättchen sitzend, das endständige kaum gestielt; Blüthen unvollkommen zweihäusig ;Fruchtkelch angedrückt; ‘ Haare am Stengel und au den Blattstielen abstehend, an allen Blütben- stielen dagegen oder doch an den seitlichen anliegend ; Blätter bei- derseits seidenhaarig, unterseits mehr oder weniger silberglänzend, Fr. Hag.: Blüthen vollkommen zwitterig, alle Blättchen deutlich gestielt; der Stiel des mittleren den vierten Theil so lang als das Blättchen, Fruchtkelch und Behaarung wie bei Fr. collina. Demnach mit Koch und Mag. übereinstimmend. Auch Kittel (Taschenbuch der Flora Deutschlands Abth. I, 8. ‚1090 Spee. 4.) bemerkt: Fr. Hag. ist der Fr. coll. vollkommen äbn« lich, nur sind die Fingerblättchen lang gestielt, d. b, den - ” x 448 endständige mittlere Blättchen hat ein Stielehen, welches fast '/4 50 lang ist, bei Fr. coll. dagegen nur !'s‘bis '/,0 Länge hat; was mithin gleichfalls mit obigen Erklärungen übereinstimmt. Wenn wir nun auch zugeben, dass oft mehrere Pflanzen, die j % für verschieden gehalten werden, noch unsicher sind und möglicher Weise hissichtlich ihrer verschiedenen Standorte und Bodenarten sur als durch äusere Einflüsse hervorgebrachte Formen betrachtet werden können ;, so bemerkt doch Koch über die Standorie beider Pflanzen richtig ‚und genau: Fr. coll. an gebirgigen Orten, anf un- eultivirten Hügeln, im @ebüsch, an Hecken; Fr. Hug. dagegen auf steinigen, cultivirten und offenen Hügeln und Weinbergland bei Zunzingen und mit keiner andern Art der Erdbeerengattung ver- mischt. Von der Richtigkeit dieser Angaben haben wir uns selbst vor mehreren Jahren an arwähnten Standorten überzeugt, zugleich aber mittlerweilen auch in Erfahrung gebracht, dass früherhin Fr. Hag, sehr zablreich vorhanden war, nun jedoch in Felge massen- hafter Einsammlung zum Verkauf und Tauschverkehr je länger je mehr mit gänzlichem Verschwinden bedroht werde. . Ob nun immerhin — so bemerken wir zam Schlusse — Go- dron die Ansicht aufgestellt hat, dass die Unterschiede, wornach - der umsichtige Koch die Fr, Hag. von Fr. coll. zu trennen suche, nieht stichhaltig seien, und gleicherweise, ob immerhin bald nach der Entdeckung der Fr, Hay. eine Erklärung bekannt gemacht wurde, dass diese Pflanze in gar zu unbedeutenden Punkten von Fr. call, übweiche .und’daher wohl noch zu etwas längerer vormundschiaftlicher Beaufsichtigung zu empfehlen sein möchte, ehe man sie mit gutem Gewissen für selbstständig erklären dürfe, so hat sieh doch in Folge einer 15jährigen Beobachtung dieser Pflanze hinsichtlich ihrer anver- änderlichen charakteristischen Bestandtheile, so wie in Folge 'sorgfäl- iger Untersuchungen und Vergleichungen an frisch gesammelten Blüthe- und Frucht- Exemplaren der beiden besprochenen Pflanzen das fest- stehende Ergebniss herausgestellt, dass wir in Fragaria collina Ehrh. und Fragaria Hagenbachiana Lang. nach den ihnen zukommenden Diagnosen sowie nach ihren verschiedenen Standorten zwei :ver- sehiedene gute Arten hesitzen. ” " 3a - 8 .Fbiteratun | Geschichte der Botanik. Stadien von Ernst H. F. Meyer. Vierter Band.. Königsberg, Gebr. Bornträger. 1857. 20.7 wrgl, Flora 185%, 85. f) 0000 FREE) Dieser neue Band überrascht nicht blos darch die Schnelligkeit, mit der er dem vorhergehenden gefolgt ist, sondern vorzüglich noch durch den inneren Fortschritt, den die wissenschaftliche Pflanzen- kunde in dem darin abgehandelten Zeitraum von der Mitte des drei- zehnten Jahrhunderts bis gegen das Ende des sechszehnten machte, Von Aristoteles, dem Schöpfer wissenschaftlicher Botanik, bis auf Albert den Grossen, mit dem das 12. Buch anhebt, war diese Wissenschaft je länger, desto tiefer gesunken, bis sie mit ihm wie der Phönix aus der Asche erstand. Auch bald nach ihm begann sie abermals zu sinken, und erst allmählig mit dem erwachenden Studium der Alten hob sie sich wieder, um langsam aber ununter- brochen die Höhe unserer Zeit zu erreichen.. Mit Recht nennt da- her der Verfasser den grossen Albert seineh Liebling und feiert sein Andenken in würdigster Weise, hamientlich auch durch sorgfältige Subseriptionsausgabe seines wichtigsten Werkes Be Vepetabilibns. “ Das 12. Buch ist zum bei weitem grössten Theile der Barstel- lung St. Alberts gemidmet, Da die fast gleichzeitig erschienene Biographie Alberts von Sie ghart (Regensburg 1857) nicht benatzt werden konnte, so werden hier seine verschiedenen Lebensverhält- nisse mit emsiger Mühe selbstständig untersucht, aus seinen sämmt- lichen Schriften 26 bieher bezügliche namhaft gemacht und beson- deis aus den sieben Büchern De Vegetabilibus ein höchst schätzbarer Auszug geliefert. Dass von den vielen ihm unterschohenen Werken örei sehr bekannte: De secretis mulierum, Liber aggregationis, De mirebilibus mundi entschieden unächt seien, wird klar nachgewiesen - . und die dessfallsige üble Nachrede derLüsternheit und Zauberei von ibm genommen. Als frommer Sohn seiner Kirche verwarf er alle Jäüberei, die strengstens verpönt war. Wie er aus dem edien (doch nicht gräfl.)' Geschlechte derer von Bollstädt entsprossen war und als Prälat sowohl des Kioster- als des Weltelerus — er war u. &, Ordensprovinzial der Dominikaner in Deutschland und Bischof von ‚Regensburg — eine edle Stellung in der Gesellschaft einnahm ; so war auch durchaus edel seine Gesinnung, die übet alles Gemeine efhaben war: Allerdings entging nichts noch no Niedriges und Ge- meines selhem schatfen Auge; aber es war zur, ums es duith die, Strahlen seines immensen Geistes su beleuchten und 26 verklärun, Ey 230 _ Sfets suchte er in den Kern der Sache einzudringen, die letzten Gründe zu erforschen und in ihrem Zusammenhange zu erfassen. ‚So verräth er sich auch als ächten Sohn seiner Zeit, die mit kind- lichem Ungestümme und Wissensdurste Vater Aristoteles fragte, dessen Schriften, vorzüglich seine physischen und metaphysischen, eben damals durch neue Uebersetzungen in reissenden Umlauf kamen. Mit den einen hoffte man die niatürlichen Kenntnisse zu erweitern, mit den andern die übernatürlichen Geheimnisse des Glaubens auch mit der menschlichen Vernunft zu begreifen, In der Form von ein- lässlichen Commentaren zu den Alten suchte man die Ergebnisse christlicher -und heidnischer Wissenschaft, so weit es anging, in Vebereinstimmung zu bringen and zu einem allbefriedigenden Ganzen zu schlagen, wobei der Speculation ein grosses freies Feld zur Be- arbeitung oblag. Albert commentirte so fast alle Werke, welche unter dem Namen des Aristoteles bekannt wurden, darunter auch unächte, und gerade ein solches diente ihm zur Grundlage, um seine Kenntnisse von den Pflanzen darauf zu bauen und zu erhöhen; es sind des Nikolaus v. Damaskus ‚„zweiBücher von den Pflanzen.“ Da er sie für aristotelisch hielt, bearbeitete er sie auf seine Weise unter dem Namen „De Vegetabilibus‘‘, erweiterte sie aber aus eigenen Beobachtungen zu sieben Büchern. Die fünf ersten Bücher enthal- ten generelle, das sechste specielle, das siebente ökonomische Bo- tanik. Man sieht schon aus der Eintheilung, dass es ihm vor Allem um Kenntniss der Pflanzen um ihrer selbst willen, ohne Rücksicht auf den Nutzen für Mediein und Jandwirthschaft, zu thun war; auch die zwei letzten Bücher sind nur dazu da, um der Vollständig- keit wegen zu berichten, wozu einzelne Pflanzen benützt werden, wie dieses auch in neuester Zeit in botanischen Lehrbüchern ge- schiebt. Seit Theophrastos war eralso wieder der erste eigent- liche Botaniker, der seine Wissenschaft als solche principiell betrieb. Zwar- standen ihm nicht die drei wichtigsten Werkzeuge zu Gebote, mit denen allein unsere heutige Wissenschaft möglich wurde: statt ‚ der Chemie dienten ihm hauptsächlich die_vier aristotelischen Ele mentargualitäten der Wärme, Kälte, Feuchte aud Trockne; statt des Mikroskops gute, offene Augen, stati der Kunst des Experimentirens ein heller, scharf beobachtender Verstand, Aber wenn man erwägh, was er mit diesen einfachsten Mitteln geleistet, so muss man wirk- lich staunen. Seine Belehrungen erstrecken sich nebst Anderem auf die Theile der Pflanzen (wesentliche und accidentelle), auf die Art und Weise ihrer Ernährung (er redet da wie ein rationeller Agronom von heute), auf Pfanzenschlaf und Pflanzensaft, Aeslivation des 451“ ’Kelches und Staubblätter der Blume; „fein unterscheidet er Dor- nen und Stacheln, Frucht und Samen, selbst die verschiedene Lage des Samenkeims,. dagegen weislich nicht Blätter and Nadeln. Als Eintheilungsgrund. der Pflanzenwelt betrachtet er die Stufen der all-, gemeinen Entwicklung der Pflanze überhaupt und spricht demnach. in der speciellen Botanik, das Vollkommenere voranstellend, ‚von Bäu- men und Sträuchen, Staaden uud Kräutern in alphabetischer Osd- nung. Dieser Theil ist zwar, weil nur Auswahl, spärlich bedacht; “aber die Beschreibung ist oft sehr achtsam und ausführlich, Nach alledem ragte Albert, abgesehen selbst von seiner woch nicht aus- gemessenen Grösse in andern Wissenschaften, in der Pflanzenkunde wie ein Fiese über seine Zeitgenossen hinaus, was ebendesshalb Ursache ward, dass er nicht begriffen und nach Gebühr benützt wurde. Nur drei Männer seiner Zeit bezeigten ähnliche Ansichten und Bestrebungen, insoferne auch sie die Botanik ohne Nebenzwecke be- handelten: Bartholomäus Anglicus in seinem oft gedruckten Werke De proprietatibus rerum; Thomas von Cantimpre& (in den Niederlanden) im Buche De nataris.rerum; und Vincenz von Beauvais (Oberleiter der Erziehung von Ludwigs IX: Kinderg zu Royaumont) im Speculum naturale, dem ersten Tlieile seiner gros- sen Eneyclopädie, worin er das gesammte Wissen seiner Zeit zu. sammenfasste, Allein ihre Verdienste um eine stetigere Termino- logie abgerechnet geben sie blos Auszüge aus älteren und zum Theil auch gleichzeitigen Werken, denen sie wenige eigene Beobachtun- gen hier anfügten. Bei Vincenz insbesondere sind viele Hun- dert Auctoren (über 2000 im Ganzen*) so massenhaft ausgeschrieben, dass es nur aus dem ausserordentlichen Reichthum der kgl. Biblio- thek und mit der Beihilfe mehrerer Ordensbrüder (Dominikaner) er- klärlich wird, Mit dankenswerther Vielseitigkeit wird der ganze Pflanzenschatz aufgethan, die Pflanze nach ihren Theilen und deren Benennung, ihre Beschaffenheit und vielfältige Benützung, kurz Alles, was bei Theologen, Philosophen und irgend andern Schriftstellern darüber zu finden war, angegeben: Was fehlt, ist Einheit und Gleich- . maass der Theile, der durchdringende und fortschreitende Geist eines Albertus; nicht Alle wussten wie Dieser die Errungenschaften des Alterthums zu nützen. Einige, wie Amalrich von Bena und Da- vid von Dinanto nährten damit vielmehr ihren mystischen Pan- theismus, der gegen die Grundlagen der ganzen christlichen Gesell- ..— *) 8, Vogel in der Freiburger „Zeitschrift für Theologie« B8. x.. x . BR) sehäft gerichtet war. Ein Provinzialeoneit zu Paris 1289 (und nur da, weil nur da der Missbrauch geschehen war) verbot daher den Gebrauch von des „Aristoteles natürlicher Philosophie und dessen Commentaren“ unter Strafe des Bannes, und dieses Verbot wurde tu Paris noch. öfters, zum Theil mit grossen Milderungen, wieder- bolt. Verstanden war unter obiger Bezeichnung das dem Aristo- teles damals zugeschriebene Buch des Alfarabius: De Causis, sewie Avicenna’s Commentar zar Physik und Metaphysik des Ari- stoteles; die Kenntniss von dessen ächten physikalischen und metaphysischen Schriften aber wurde von der Kirche bald darauf zur ausnahibslosen Bedingung für jene gemiacht, die zu Paris lehren ‚wollte. Solche entgegengesetzte Bestimmungen gegen und für Aristotelds erklären sich nicht dadurch, wie der Verfasser meint, dass die Kirche trotz Interdiet und Scheiterhaufen gegen den er- neueriiden Zeitgeist, der sich mit Begierde auf die alte Philosophie warf, nicht durchgedrungen sei, was daraus hervorgehe, dass Al- bert der Grosse, Thomas von Aguit und Vincens voh Beauvais das Werk De Causis zur Zeit des Verbotes gebrauchten. Allein erstere zwei wurden von dem Verbote gar nicht beiroffen, da sie damals nicht za Paris, nicht einmal in dem Provinzialsprengel von Sens, wozu Paris gehörte, sich befanden. Vincenz aber verwendete damals nür die von auswärtigen Ordensbrüdern gemach- ten Exzeerpte, wie er selbst angibt und zwar zu einem Zwecke und zu einer Zeit, wo das Verbot keine Bedeutung für ihn hatte*). Hätte die Kirche wegen befahrenen Ungehorsams wirklich nachgeben müs- sen, so hätte sie dem Aristoteles wenigstens nicht kurz darauf, ja gleichzeitig mit den späteren Verboten, ein so ausnehmendes An- sehen übertragen. Es ist zu bedauern, dass Herr Meyer dort und da den ruhigen Gang seiner Studien, nachdem er so Schönes gesagt;" plötzlich verlässt und in gewöhnliche Schlagwörter ausfällt, die wan von einem so ernsten Manne nicht erwarten sollte. Bas Einschreiten gerade gegen den verderblichen Missbrauch einiger physischen Werke brachte eine gewisse Scheu vor Abwegen hervor, aus der man es unterliesä, die wissenschaftliche ‚Kunde der Natur weiter mit Eifer zu pflegen, indem man sich mit dem eneykle- pädischen Wissen des Vincehtius v.B. und Thomas von Cab * j *) Die Abtei Royaumont, der Aufenthalt Vincenzens, wurde übrigens nicht von Ludwig VIII. 1228 als dem Vorfahren Ludwigs IX., sondern von diesem selbst aus den Legaten des ersteren (f 1226) gestiftet; auch wurde vin- cenz nicht in die Abtei R. von Ludwig Ix, berufen, sondern in das dabei iegende Lustschloas; Vitdeirs war Dominikktier, die- Abtei Cißtörzienser-Ordens. 453 timpre begnügte. ‚Dass indess. eine derartige Sehen nicht am rechten Platze war, lehrt das Beispiel der Philosophie, wo die Spe- culation, wenn auch kirchlich zurechtgewiesem, immer wieder sich- aufmachte uud andere Wege zur Weisheit suchte. Ueberhaupt nahm diesseits der Alpen damals die Wissenschaft des reinen Geistes das . Interesse vorherrschend in Anspruch ; in Italien begeisterte man sich an nationaler Poesie (Dante, Petrarka, Boccacceio) und an- fruchtbarer Alterthümelei; dieses sowie noch Anderes, was später ge: sagt werden soll, löst das dem Verfasser unauflösliche Räthsel *}, dass die epochemachenden Arbeiten Albert’s und der übrigen drei Genannten bei dem mitlebenden und nächstfolgenden Geschlechte _ wenig nachhaltig waren, obschon-sonst das geistige Leben mächtig sich regte. Die Botauik muss in dem langen Zeitraum vom Ende des 13, bis zur zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (Bach XII.) wie früher wieder bei den bekannten Gönnern betteln gehen. Von Länderbeschreibern bieten das Annehmbarste: Jakob von Vitry, Bischof von Ptolewais, der in seiner Historia Hierosolymitana auch den vegetabilischan Merkwürdigkeiten des hl. Landes einige Beach- tung widmet, und Marinas Sanutus;, ein venetianischer Patricier, der. in einem Memenial, Liber secretoram fidelium erucis, dem Abend- lande zu zeigen suchte, wie man durch Anbau morgenländischer Cal- turgewächse dem Türken am empfindlichsten schaden könne. Von den Beschreibungen noch entfernterer Länder, selbst China’s und der Mongolei, sind die Reiseerinnerungen des Franeciskaners Odreich von Portenau (71331), noch mehr jene Marko Polo’s aus Venedig bedeutsam. Er richtet als Kaufmann seine Aufmerksamkeit zunächst . auf das Vorkommen der Pflanzen, welche im Handel gingen, wie Bhabarber, Pfeffer, Zimmt, Brasilienhoiz u. s. w.; da er sie selbst an Ort und Stelle sah, berichtet er auch natargetreu. Dagegen die Reisen des fahrenden Ritters Maundeville sind mit so viel Fabelhaf- tem ansgeschmückt, dass sie ganz unzuverlässig und kaum brauch- bar aind. Ueber Landwirthschaft erschien in dieser Periode nur Ein Werk, das aber den Werth vieler aufwiegt, nämlich De agrieultura libri XII. von Petrus de Crescentiis, einem Bolognesen aus. dem angesehenen Geschlechte der Crescentiner (} 1321). Zwar ver- dankt ihm die Botanik, der er nebenbei eine besonders Liebe zu- wandte, keine Förderung, aber doch manche gute Bemerkung. Stets wählte er nur die sichersten. Gewährsmänner und ist bemüht, die Wissenschaft für den Pflanzenbau nutzbar zu machen. — Die Mer. hatt *) weichey er. sich. aelhst durch obige irrige Außtellung dunkel gemachk alte, nn re PERF EIG “54. diein lieferte zwei Wörterbücher, die Clavis sanationis des Simon‘ de Janua und die ausführlicheren Pandeetae medicinae von Mathäus Sylvaticus aus Salerno, welche beide für das Verständniss der Pflanzennamen sehr dienlich sind. Dazu kommen noch, eine neue Erscheinung, medicinische Volksbücher, als: Le grant Herbier en francoys, eine französische Uebersetzung, und Ergänzung des Circa instans von Platearius mit vielen volksthümlichen Namen; Aggre’ gator Paduanus de medicinis simplieibus von Jacobus de Don dis (f 1359), ein dürres Verzeichniss; Aggregator practicus de sim- plieibus, wahrscheinlich von einem Deutschen um Mitte des 14. Jahrhunderts, reichlicher, aber in der Beschreibung oberflächlich. Gewiss. deutachen Ursprungs ist (H) Ortus sanitatis, in die Volks- sprache übersetzt und abgekürzt von dem Frankfurter Arzt Johann Wennecke von Caub unter-dem Titel ‚„‚Gart der Gesundheit‘ 1485, j eine Mosaikarbeit aus Andern mit schlechten Abbildungen. Das „Pach . . der Natur‘‘ von Conrad von Maidenhurg (1475) ist eine freie Ueberarbeitung des Thomas von Cantimpre. Conrad war, was wenig bekannt zu sein scheint, wirklich Domherr in Regens- burg und starb daselbst 1381, Mehreres in Schuegraf’s Ge- schichte des Domes von Regenshurg Bd, II. S. 212. ff. und in Dr. Fürnrohr’s naturhistorischer Topographie von Regensburg 8. TI. Hatte sonach ‘die wissenschaftliche Pflanzenkunde anderthalb . Jahrhunderte lang wenig Pflege gefunden *), so zeigt die nächstfol- gende Zeit (1450—1530; Bd. XIV.) doch eine merkliche, wenn gleich nieht übermässige Rührigkeit. Es mussten erst die Veberschwenglich- keiten der Dialektik einerseits und der Buchstaben - Philologie an- " dererseits auf ein bescheideneres, natürlicheres Maass zurückkehren, ehe_der forschende Geist sich in die verborgenen Tiefen der Natur herabliess. Seit der Zeit, da Aristoteles und Plato besser be kannt geworden waren, war die bezaubernde Gewalt der Philosophie immer höher gestiegen, hatte an Hochschulen stets mehr um sich gegriffen ; "Sie. Dialektik drang selbst in das Gebiet der Gramiatik ein und stritt sich, ob ege amat, tu currit ete. nicht in die Sprache eingeführt werden sollte; ein förmlicher Beschluss von Bischöfen war nothwendig,, um solche hartnäckig vertheidigte Absurditäten U *) Welch lebhaften Sinn und Gefallen man indess an der Natur hatte, bewiesen die grossartigen Dombauten, für die man besonders seit dem überall thätig eingreifenden Albert d. Gr. die Formen aus dem Pflanzenreiche nahm. Eine schöne Nachwirkung von Alberta Streben! Dass man auch früher die Natur nicht blos „im trüben Scheine der Teufelslehre“ betrachtete, lehrt die Anwendung derBlumen, natürlicher und künstlicher, zu Kirchen- undAltarschmuck durch alle Jahrhunderte, > > E 455 * beseitigen (S. Daniel, klassische Stadien Cap, VI.). Es war natür- lich, dass gegen derlei Verirrungen eine Reaction entstand und bald zu grosser Bedeutung, gelangte, zumal in Italien, wo man.von An- fang an der Schulphilosophie mehr sich erwehrt hatte und desshalb klarer sah. Die rückläufige Bewegung kehrte suchend zurück bis zum Alterthum, dessen Einfachheit mächtigen Gefallen erregte. Fetrarka (t 1374) und Boccaecio (+ 1375) schwärmten dafür in unglaub- lichem Grade und verbreiteten mit ihrem glänzenden Dichterruhm auch den Enthusiasmus für das Alterthum. Da zudem der Papst und der bessere Theil der Geistlichkeit die wieder in Gang kom- menden klassischen Studien entschieden begünstigten, die Griechen nach der Eroberung Constantinopels lebhaft sich betheiligten, zuletzt -in der Buchdruckerkunst ein unerhöst leichtes Mittel zur Vervielfäl- tigung der Klassiker geboten wurde, so konnte es nicht fehlen, dass die Werthschätzung der Griechen und Römer bis zum Vebermaasse sich steigerte. Hatte doch schon Boccaccio einen geschenkten Homer zärtlichst umarmt nnd an seinem blosseu Anblick sich’ gewei- det, wiewohl er ihn nicht lesen konnte, Lange Zeit hindurch liess es diese äusserliche Besitzergreifung der Alten, die formelle Aneig- nung ihrer'Werke and Sprache nicht zum eigentlichen Studium kom- men, die Griechen brachten von diesem selbst nicht mehr mit als Grammatik and Rhetorik. Allmählig drang man auch in die Gedan- . ken ein, von den alten Meistern der Naturwissenschaften lernte man die Natpr genauer beobachten. Vorerst. aber wurde das Absehen nur auf den Buchstaben, auf den Text gerichtet; Handschriften wur- den gesucht und verglichen, um den ursprünglichen Wortlaut fest- zustellen oder eine Uebersetzung zu fertigen. Weil jedoch die Noth- wendigkeit fühlbar wurde, seibst etwas von den Dingen zu verstehen, deren stumme Worte man behandelte, so verglich man auch die Na- tur mit dem Texte, man sah genauer zu und wagte es sogar, nicht blos in den Worten, sondern auch in der Sache Kritik zu üben. Das war in früheren Zeiten selten geschehen; Dioskorides, Pli- nius und Andere waren in den meisten Werken benützt, aber ihre ‚Angaben ohne Untersuchung sklavisch hingenommen worden, Zu den vorzüglichsten Förderern der Naturwissenschaft in der ‚ angegebenen Weise gehörten da in Italien: Theodor Gaza, ein geflüchteter Grieche aus Thessalonich, übersetzte des T heophras- tos Historia plantarım und De causis in's Lateinische; Hermo-, laus Barbarus, Patriarch von Aquileja (} 1493) übersetzte dem, Dioskorides und lieferte einen schätzenswerthen kritischenCommen-, tar zu Plinius,. . Beide eben, angeführten Klassiker warden bald: 456 ’ Gegenstand heftiger Fehde. Nicolaus Leonicenus (t 1524) wies in seinen vier Büchern De Plinii et alioram in medicina erroribas, sich stützend auf eigene Beobachtungen, den Klassikern eine Menge Fehler nach und eiferte noch mehr gegen die Araber und ihre Nach- beter; an Pandulphus Collenucius dagegen (} 1509) erhielt Plinius einen leidenschaftlichen Vertheidiger. Den Dioskorides über- - setzte auf’sNeue und commentirte Marcellus Vergilius (Ci 1521) mit. nur zu häufiger Polemik gegen Hermolaus; er warde hinwie- derum von Joannes Monardus.(} 1536) in den „Medicinal- büchern“ würdig bekämpft. Des berühmten Arztes Antonius Musa Brasavola ct 1555) Examen omnium simplieiam medicamentorum war ein gelehrtes Werk, eigentlich für die Apotheker bestimmt, uud erhält ziemlichen Werth durch die Beifügung der üblichen italieni- schen, französischen, spanischen und deutschen Namen. — In Deutsch- land zeigte Graf Hermann von Neuenar, Domdechant von Köln Ci bald nach 1530) in seinen Adnotationes aliquot herbarum sich mehr als Historiker und Philologen denn als Naturforscher. Besseres leistete Eurieius Cordus, Arzt zu Bremen (j 1538), der in seinem Botanologieum die Irrthümmer der Botaniker und Aerzte sich zum Vorwurfe nahm und viele auch berichtigte, In Frankreich” that sich nur Einer, aber sehr rühmlich hervor, J oannes Ruellius (r 1537), zuletzt Canonicus zu Paris, der ausser vielen Uebersetzun- gen, wiedes Dioskorides, auch eine vollständige Naturgeschichte der Pflanzen De natura stirpium libri III. verfasste und darin die ge sammte Pflanzenwissenschaft seiner Zeit nach allen Richtungen, meist nach Andern, selten nach eigenem Wissen vorlegte. (Schluss folgt.) - Anzei g en Bus ‚Barn ewitz Hofbuchhandlung in Neustrelitz ist erschie- nen. und in.ällen soliden Buchhand'ungen zu haben: Flora vos ‘NWerd- und Milteldeuischland ete. für Schulen und zam Seibatunterricht analytisch bearbeitet von J. Fr. Lang- mann, 2te verbesserte Auflage.” Pr. 1:/, Rthir. Vorstehende Fiora führt in einer anziehenden und bildenden Methode zur Bestimmung jeder in dem hetreffenden Gebiete wildwachsenden ‚Phanerogamen- und Farren-, nebst wichtigeren Culturpflanse ; und enthält ausserdem eine gründliche Anleitung zam Anlegen eines Herbariums, sowie in der Einleitung eine Uebersicht der Pflanzen" pbysiologie in einer ‘frischen und geistanregenden Darstellung. Redasieur und Verlages Dr. Fürurehn Drusk von F. Neonbaner,, FLORA N 29. Regensburg. 7. August. 1858. Inhalt: orıcınaL-ABHANDLUNG, von Thümen - Gräfendorf,. geographische Verbreitung der Gattung Cyperus. -—- LITERATUR. E. Meyer, Geschichte der Botanik. IV. Band. (Schluss.) — PERSONAL-Norizen. Ehren - bezeigungen. Todesfälle, — seiLacr von Palm und Enke, werthvolle Werke für Botaniker. Geographische Verbreitung der Gattung Cyperus L., von F. von Thümen-Gräfendorf. Das Verbreitungs- Maximum der Gattung Cyperus befindet sich zwischen den Wendekreisen in der alten sowohl, ala in der neuen Welt, zwischen den Wendekreisen und den Polarkreisen nehmen die Arten dieser Gattung an Zahl bedeutend ab, und überschreiten def der- nördlichen Halbkugel nicht den 60° und auf der südlichen nicht den 40° der Breite. Nach Steudel’s Synopsis Cyperacearum waren bis zum Jahre 1854 überhaupt 675 Arten von Cyperus bekannt, wevon aber acht noch nicht vollständig untersucht worden waren, es gehörten von diesen 675 Arten der östlichen Halbkugel 372 eigenthümlich an, der westlichen 277 und den beiden Halbkugeln zusammen 18 Arten, Diese geringe Anzahl von Arten, welche zugleich auf beiden Halb- kugeln gefanden sind, beweist abermals die Thatsache, dass beson- ders die Gewächse Europa’s, so ähnlich sie auch denen in Nord. ‘amerika sein mögen, doch nur in äusserst seltnen Ausnahmen ihnen gleich sind, on Die Cyperus-Arten sind ampbibische Gewächse, und lieben dess- halb besonders den feuchten Boden an Flüssen Und in Niederungen, eo finden wir eine grosse Anzahl in den, häufigen Veberschwem- Mungen ausgesetzten , Flussthälern Ostindiens, als des Ganges und Indus, so in Afrika am Nil, Niger und dem Elephantenfluss, alsdanı - in den feuchten Niederungen Suriname und am Mississippi und Mag- dalenen.Strom und in Neuholland am Schwanen-Flass und am Mar: Fay- und Darling - Strom. Ausgesprochene Gebirgsländer Beher- bergen nur äusserst wenig:&peeies, so finden wir In Nepif Mora 1858, 29 . ee E27 * 458 . sechs, in demNilgherri-Gebirgen nur zwei, in Dahurien nur eine und in Equador nur eine Art. Auf der nördlichen Halbkugel finden wir 397 Arten, auf der süd- lichen 288 und nur 31 Arten überschreiten den Aequator und wer- den in Ländern zu dessen beiden Seiten gefunden; zwischen dem "Aequator und dem Wendekreis des Steinbocks zählt man 103 Arten, südlich von dem Wendekreise 119 Arten eigenthümlich und 14 Ar- ‘ten mit andern Erdtheilen zasammen. Zwischen dem Aequator nnd dem Wendekreis des: Krebses kennt man 308 Arten, und nördlich davon nur 89. Europa hat nur Yeigenthümliche Arten, wovon zwei in Italien, eine in Ungarn , eine in Sicilien, eine in Ungarn und dem Lit- torale, eine in den östlichen Pyrenäen und eine an den Küsten des Marmora-Meeres vorkommt. 1} europäische Species finden wir auch in andern Welttheilen, nämlich in Europa und Asien zwei: in Italien und dem Caucasos; in Europa und Afrika, eine, nämlich auf der Insel Candia und in Aegypten; in Europa, Asien und Afrika deren sechs, als in Italien, Kleinasien und der Barbarei drei, in Süd Europa, Ost- indien und der Barbarei eine und in Italien, dem Caucasus und Aegypten eine Art; eine Art hat Europa zugleich mit Asien, Afrika und Amerika und eine mit Asien, Afrika und Neu-Holland. So be- herbergt demnach ganz Europa nur 20 Arten Cyperus. In Asien kommen 175 Arten vor, von denen 140 dem Welt theile allein angehören, von den letzteren finden wir 71 Arten in Öst.Indien, sechs in Nepal, zwei auf den Nitgherri- Gebirgen, .ei ‚eine in Persien, drei in Arabien, zwei in Arabien und in Persien zusammen, drei in Russisch-Asien, nämlich in Dahurien eine, im Ural eine, und „am easpischen Meer eine Art; zwei im Caucasus, 16 auf der Insel "Java, drei auf Java und in Ostindien, vier in Japan, 11 auf der Pbilippinischen Insel Luzon, vier in Ostindien und China, eine in Ost-Indien und auf den Philippinen, eine in China und anf Ceylon. und zwei in China, Von den 35 Arten, welche Asien mit andern Erdtheilen gemein- sam bat, kommen 10 in Asien und Afrika zusammen vor; nämlich in Ost-Indien und am Cap eine Art, in Ost-Indien, Arabien und Sene- gambien eine, in Ostindien und auf den Mascarenen eine, in Ostin- dien und dem mittleren Afrika zwei, auf Timor und den Mascare- nen eine, in Arabien und Abyssinien eine und in Arabien und in Nubien eine Art.. — Asien und Amerika haben zwei Arten gemein" sam, eine davon kommt in Ostindien und Mexico und eine in LuzoR und Mexico vor. — Fünf Arten findet. ‚man zu gleicher Zeit in Asien, 449 Afrika und Anierikä, davon eine Art in Ost-Indien; Guinea und Süd- Amerika, eine in Ostindien, Nubien, den Mascarenen und Brasi: lien, eine in Osüindien, Abyssinien, Senegambien, am Cap und in Chili, eine in Ost- Indien, Ageypten, Nubien und Brasilien und eine in Ost-Indien, am Cap und in Süd-Amerika. — Asien und Australien beherbergen zusammen vier Arten, nämlich zählt man in Ost-Indien, China, auf Java und den Gesellschafts-Inseln eine, auf Timor and den Sandwich-Inseln eine, in Ost-Indien und Neu-Holland eine und auf den Philippinen und den Norfolk-Inseln eine Art. — Zwei Arten zählt man in Asien, Afrika und in Australien zugleich: eine in Ost. Indien, Aegypten, auf Teneriffa und Neu-Holland. — Asien, Afrika, Amerika und Australienhaben ebenfalls zwei gemeinschaftliche Arten, als eine in Ostindien, den Mascarenen, Süd-Amerika nnd Neu-Holland und eine in Ost-Indien, Süd-Afrika, Brasilien und Neu-Holland, — Mit Europa hat Asien elt Arten gemeinschaftlich. Afrika besitzt 186 Arten, darunter 150 eigenthümliche, von den letzteren zühlt man in Aegypten sechs Arten, in Nubien vier, -in Abyssinien 29,- in Aethiopien eine, in Nubien und Abyasinien zwei, in Senegambien 12, in Guinea 11, in der Berberei, in Abyssinien und Senegambien eine, in Aegypten, Äbyssinien und am Cap eine, auf den canarischen Inseln eine, aufAdscension zwei, auf St. Helena eine, anf den Inseln des grünen Vorgebirges eine, in Guinea had Süd-Afrika eine, in Siera Leone eine, auf der Insel Mauritius vier, auf allen Mascarenen eine, in Süd-Afrika 46, in Port Natal sechs und auf den Mascarenen und am Cap eine Art. Von den 36 Arten, welche Afrika mit andern Welttheilen ge- ° meinschaftlich hat, kommen fünf in Afrika und Amerika vor, näm- lich in Guinea und Brasilien zwei, am Cap, auf Teneriffa und Porto- Rico eine, in Guinea, Süd-Amerika und Westindien eine, in Süd- Afrika und Süd- Amerika eine Art: — eine Art hat Afrika mit Au- stralien gemeinsam, sie kommt auf Madagascar und auf den Sand- wich-Inseln vor. — Mit Europa hat Afrika neun und mit Asien 19 Arten. D Amerika besitzt 271 Arten, 255 davon gehören ihm eigen- thümlich an und 16 hat man bereits in’ andern Welttheilen gefun- den. ‘Von den Amerika eigenthümlichen Arten finden sich durch den ganzen Welttheil eine Art, auf Nord-Amerika kommen .48, auf Süd- Amerika 119, auf West-Indien 29, auf Mittel- Amerika 41, in Süd- Amerika und West-Indien zwei, in Süd-Amerika, West-Indien und. Nord:Amerika eine, in Süd. und Nord- Amerika eine, in Süd- und Mittel-Amerika eine; in Mittel- Amerika und West -Indien eide, im Fr) Nerd-Amerika und West-Indien eine Art. Die 48 ArtenNord-Ame- rika’s vertheilen sich auf folgende Weise: 23 Arten sind über das ganze Gebiet zerstreut, ausserdem findet man in Californien drei, in Louisiana vier, in Alabama zwei, in Texar neun, in Nord_Carolina eine, in Georgia und den beiden Carolinas eine, in Georgia eine, in Florida eine, in Süd:Carolina eine, in Carolina, Florida und Georgia susammen zwei, in Missouri zwei und in Virginia und Georgia zu- sammen eine Art. Die 119 süd-amerikanischen Arten finden sich: in Venezuela zwei, in Brasilien 44, in Chili 16, in Peru und Chili eine, in Uruguay drei, in Cayenne zwei, in Guyana und Brasilien eine, in Peru fünf, in Peru und Granada eine, in Surinam 10, bei Fernam- hnce zwei, inGuyana und Venezuela eine, in Guyana acht, in Nen- Granalla eine, in Aequator zwei, auf der Insel Para eine, in Neu- Granada und Brasilien eine, am Örineco vier, bei Uaracas zwei, und auf der Insel Juan Fernaudez eine Art. West.Indiens 29 Arten vertheilen sich folgendermassen auf die Inseln: Gresse Antillen: Cuba sieben Arten, Domingo eine, Jamaica eine und Porto -Rico drei Arten; Kleine Antillen: St, Croix zwei Arten, Guadeloupe und Trinidad eineArt, dann vier über alle Inseln verbreitet. Mit andern Ländern hat Westindien fünf Arten gemeinschaftlich: Porto Rico mit Cayenne eine, St. Croix mit Cayenne eine, Guadeloupe mit Guate- mala eine, Caraiben mit Brasilien und Mexico eine, und Caraiben mit Louisiana eine Art; eine Art finden wir auf St. Thomas und Cuba, —.Mittel-Amerika hat 42 eigenthümliche Arten, davon kommen vor: in Mexico 35, Neu-Andalusien eine, Gustemala zwei, Nicaragua zwei und Honduras mit Vera Crux zwei Arten. — Nord-Amerika bat mit Süd-Amerika nur eine Art in Californien und am Orinoco gemein- schaftlich. — Mit West- Indien hat Nord- Amerika auch nur eine Art zusammen, — Süd-Amerika und West-Indien haben zwei Arten, Süd- Amerika und Mittel-Amerika eine Art, in Guyana und Guatemala ge- meinsam.. — Eine Art kommt zu glefcher Zeit in West-Indien und Mittel-Amerika vor. — Durch ganz Amerika ist eine Art verbreitet, eine zweite kommt, mit Ausnahme Mexicos, auch durch den ganzen Welttheil vor, und wird wohl auch daselbst noch aufgefunden werden. Australien besitzt 49 eigenthümliche und 11 mit andern Länder® gemeinsame Arten, zusammen demnach 60. Von den nur in diese® Welttbeil vorkommenden Arten finden sich in Neuholland 42, davon bis jetzt sieben nur in der Umgegend von Port-Jackson, eine in Neu Zealand, drei auf dem Sandwich-Insel-Archipel, zwei auf den Gesell- schafts-Inseln und eine auf Arowabisch, Von den 11 Arten nor, welche in Australien und zugleich aueh a men a1 in anders Welttheilen gefunden worden sihd, :kommi eine Art auf den Sandwich - Inseln and den Antillen, eine auf denselben Inseln und Madagascar; zwei in Neu-Holland, Ostindien, dem .Cap.and den Mascarenen, eine‘ in Nenholland, Ostindien, Aegypten uhd Tens- riffa, eine in Neuholland, Arabien, . Persien und der Barberdi vor; vier. finden sich zugleich in Asien und eine zu gleicher Zeit.in Europa, Asien, Afrika und Neu-Holland. Ven 12 Species ist das Vaterland nicht bekannt, und ist diese Zahl gegen die Arten, welche wir olıne Vaterlands-Bezeichnung ke- sitzen und die andern Gattungen angehören , verhältnissmässig eine sehr kleine. Die nördlichsten Punkte, bis zu welchen Arten von Cyperus vor- dringen, sind in Europa Stockholm und St, Petersburg unter dem 60, Breitengrade, in Asien Dahurien und der Baikal-See unter dem 57. und die japanische Insel Sachalin unter dem 50°, in Amerika, Virgi- nien und dem Neu-England unter 44° der Breite. Es sind diese Be- merkungen ajn neuer Beweis dafür, dass in Europa die Vegetation im Allgemeinen am weitesten nach Norden hinaufgeht, und. wohl kann.man hehaupten, dass Norwegen und Schweden dasjenige Land ist, "welches bei dieser Entfernung vom Aequator die am meisten südliche Vegetation besitzt; in Asien geht die nördliche Verbreitangs- linie von den C'yperus-Arten schon etwas herab und reicht nur noch bis Dahurien, einem Lande, welches durch sein heisses Klima, da es rings von hohen Gebirgszügen eingesäumt wird, noch viele süd- liche Formen besitzt; in Amerika geht diese Linie noch weiter herab, und reicht nur bis Californien, Virginien, in britisch Nord-Amerika ist, mit Ausnahme des südlich vom St. Lorenz- Strome gelegenen Landestheiles, so viel mir bekannt, noch kein Cyperus aufgefunden worden. Die südlichsten Punkte der Erde, auf weichen Arten dieser Gat- . tung aufgefunden worden sind, sind in Afrika das Vorgebirge der guten Hoffnung, in Australien die Insel von New Zealand unter dem 46° (jedoch daselbst nur sehr selten, die nördliche Insel ist über- haupt reicher in ihrer Vegetation) und in Süd-Amerika die Insel Chilöe unter dem 42° der Breite. . Von sämmtlichen Arten von Uyperus kommen allein auf Inseln 94 vor, nämlich auf Java 16, Madagascar 13, Luzon 11, Bourbon sechs, auf den Mascarenen fünf, ‚Japan vier, Porto-Rico drei, Cuba sieben , auf den Sandwich-Inseln drei, St. Croix zwei, Tahiti zwei, Mauritius fünf, Trinidad eine, New-Zealand eine, Gusdelenpe eine, Gusdelonpenund Trinidad 1, St. Themas und Caba 1, Timer und Sandwich- 462 ° Inseln eine, Timor und Mascarenen eine, 'Norfolk-Insel und Philippinen eine, Arowabisch eine, Domingo eine, Jamaica eine, Juan Fernan- dez eine, Inseln des grünen Vorgebirges eine, Canarische Inseln eine, Adscension eine, St. Helena eine, Madagascar und Sandwich- Inseln eine Art. — Auf dem Festlande und auf Inseln finden wir 2 Species, nämlich auf Java und in Ost-Indien drei, auf Caraiben und in Carolina zwei, St. Croix und Cayenne eine, Porto-Rico und Cayenne eine, Caraiben, Brasilien and Mexico eine, Guadeloupe und Guatemala eine, Caraiben und Louisiana eine, West-Indien im All- gemeinen, Süd-Amerika und Guinea eine, Porte-Rico, Teneriffa und Cap der guten Hoffnung eine, Mascarenen und Süd-Afrika eine, Mas- carenen, Süd-Afrika, Ost-Indien, Süd. Amerika und Neu-Holland eine, Teneriffa, Aegypten,-Ost-Indien und Neu-Holland eine, Java, Ust- Indien, China und Societäts- Inseln eine, Madagascar, Guinea und Ost-Indien eine, Luzon und Mexico eine, Mascarenen und Ost-Indien eine, Ceylon und China eine, Philippinen und Ostindien eine, Candia und Nord-Afrika eine, Italien und Sicilien eine Art, ‚Amerika besitzt die meisten eigenthümlichen Arten 255, dann folgt Afrika mit 150, Asien mit 140, Australien mit 49 uud zuletzt Europa mit 9 Species. — Am meisten Arten mit andern Weli- theilen gemeinsam bat Asien, nämlich 35, hierauf folgt Afrika mit 34, dann Amerika mit 16 und zuletzt Europa und Australien mit je 11 Arten. Nach den Ländern geordnet, besitzt am meisten Species: Ost- Indien, nämlich 71, dann Süd-Afrika (Cap der guten Hoffnung, Cap- land) 50, Brasilien 44, Neu-Holland 42, Mexico 35, Abyssinien 29, Vereinigte Freistaaten von Nord- Amerika gemeinschaftlich 23, Ma- dagascar 13, Luzen 11, Guinea 11, Chili 16, Surinam 10, Texas 9, Guyana 8, Insel Bourbon 6, Nepal 6, Mauritius 5, Literatur Geschichte der Botanik. Siudien von Ernst H. F. Meyer. Vierter Band. Königsberg, Gebr. Borniräger 1857. (Schluss,) Wie in der vorausgehenden Zeit die volksthümlichen Kräuter- bücher begonnen hatien, die Pflanzenkenntniss, wenn nicht gründlich doch röumlich weiter zu verbreiten, so kamen dieser Periode neue Hilfemittel zu gute, die zugleich gediegenere Kenntnisse möglich machten: es sind das die öffentlichen Gärten, :Herbärien und Bilder- ‚bücher. Was die ersteren anbelangt, so waren sie bislier kaum nennenswertb gewesen; aber jetzt ragen einige bedeutend hervor, wie der medicinisch-botanische Garten des Arztes Walther: zu Ve- nedig (seit 1333), die Universitätsgärten zu Padua (1545),: zu Pick (wenig später), Bologna (1567), Leiden (1577), Heidelberg (1595), Montpellier (1593). Erwähnte Anlagen sind auch desshalb bemer: kenswerth, weil in ihnen, zuvörderst in Padua,-die vegetabilischen ‚Heilmittel nicht blos aus Büchern, sondern in natura vorgezeigt (de- . monstrirt) wurden; bald wurde für die bisher vereinigten Aemter der lectura und der demonstratio je ein eigenes geschaffen und es entwickelten sich dann daraus eigene Vorträge über reine Botanik. — Auch die ersten Herbarien sind in Italien zu suchen. Ihr Erfinder ist höchst wahrscheinlich der bochverdiente Luca Ghini, Leector simplicium zu Bologna und Pisa (7 1556), von dem seine Schüler, Matthioli und Aldrovandi, sowie ein viel reisender Engländer, John Faleoner, die neue Kunst, Pflanzen zu trocknen, gelernt zu haben scheinen, In Deutschland wissen wir erst von Caspar Bauhin (7:1624) und seinem Schüler Joachim Barser, dass sie derartige Sammlungen hatten. — Die Anfänge der Pflanzenab- -bildungen zeigen sich, abgesehen von den illustrirten Werken des Krateuas, Dionysios, Dioskorides und Anderer, in frühester Zeit bereits in mittelalterlichen Kräuterbüchern, Die Verzierungen der Anfangsbuchstaben nämlich, welche in älteren Handschriften blosse Schnörkel und Arabesken waren, nahmen allmählig- eine engere Be- ziehung auf den. Inhalt der folgenden Worte und grösseren Umfang an, indem sie entweder darch eine Allegorie darauf vorbereiteten oder ein wirkliches Abbild von den zu behandelnden Dingen vorausstell- ten; aus den kleineren Bildern erwuchsen grössere, Vigneiten und - hlattgrosse, farbige Zeichnungen von Nalurgegenständen, freilich oft sehr rob , steif und phantastisch. Nach Erfindung des Druckes und Holzschnitts giugen die jetzt so gestalteten Verzierungen in die Bücher über. Das älteste gedruckte Buch mit einigen wenigen - Pflanzenabblidungen ist Conrads von Maidenburg „Buch der Nator‘‘ 1475; dann folgten Aggregator practicus sive Herbarius, Mo- gunt 1484, Apulejus Platonicua, Romil484, Gart der Gesundheit 1485 u. s, f. Die Fortschritte in der Treue aber blieben noch ge- ring, da es hauptsächlich blos Verschönerungssache von Seite der Buchhändler war ‚und daher die nämlichen Abbildangen zur Zier der verschiedensten Bücher angewendet wurden. Ihr Werth erhöhte sich namhaft erst, als die Verfasser selbst mit Zuziebung gewandter 464 - Zeichner und Formschneider die ikonofraphische Ausstattung ihrer Werke in die Hand nahmen. Dieses würdigere Auftreten der Abbildungen fällt in die nächste Periode 1530—1580 (Buch XV.), deren Haupteigenthümlichkeit darin besteht, dass sich dig Botanik nun als selbstständige Wissenschaft von den Fesseln der Heilkunde für immer trennte und eben daher der Holzschnitte als vorzügliches Mittel zur Versinnlichung sich be-: diente. Da sie sich mithin, allerdings nicht anf Einmal und zum ersten Mai auf die eigenen Füsse stellte, so werden die Begründer der erwähnten grösseren Freiheit die Väter der Pflanzenkunde ge- nannt — nämlich der speciellen, denn die generelle blieb noch im- mer bei Albert d.Gr. stehen — es sind grössten Theils Deutsche. In Deutschland war überhanpt die Fessellosigkeit am Entschieden- sten durchgebrochen und der mehr als tausendjährigen Auctorität entschlüpft. Die Männer, welche von Italien aus die klassische Li- . teratur frisch erweckten und, weil sie eben diese als vorzügliches Mittel zur Bildung des menschlichen Geistes und Gemüthes ansahen, Humanisten hiessen, hatten den -geisttödtenden Formalismus der aus- artenden Schulphilosophie zerstört, ohne dass sie jedoch der Kirche, deren zum Theil hochgestellte Glieder, selbst Häupter sie waren, zu nahe getreten wären. Die bedeutendsten Humanisten, nicht blos bei allen andern Nationen als auch in Deutschland (Erasmus, Reuch- lin, Pirkheimer), blieben ihr freu, auch dann noch als ihre Ge- nossen mit den Bekämpfern des höchsten, bindlichsten Ansehens ‚der Kirche gemeinsame Sache machten. Den Letzteren ‚fiel be- sonders im ‚nördlichen Deutschland Alles zu, was nach völlig unbe- engter Freiheit der Selbstbestimmung strebte. Mönche verliessen ihre Klöster, weltliche Theologen ihre Aemter, Juristen ihr strenges Recht und wählten einen anderen ungebundeneren Wirkungskreis. Als solchen bot sich am gefälligsten dar die Stelle eines Predigers oder Arztes,.da hier feste Normen Einen nicht sehr beengten. Der Verfasser bemerkt, dass manche von dem einen Berufe eines Arztes oder Predigers zum andern übergingen und lässt das unaufgeklärt; allein das konnte leicht geschehen, weil der protestantische Lebr- satz ‚vom allgemeinen Priesterthum keinen so genau abgesonderten Stand der Theologen anerkannte wie die Katholiken. Der fesselles gewordene Geist strebte nun rast- und ruhelos in’s Weite, hing sich mit aller Kraft oft an bisher weniger beachtete Probleme und fand da solchen Gefallen, dass er seine ganze Lebensaufgabe daran setste. So wurden aus den Theologen Aerzte, aus den Aerzten Botaniker. Die deutschen und niederländischen Förderer der Botanik in dieser Zeit waren desshalb som grössten, Theile Preiesianten und hatten die wandelbarsten Schicksale durchgemacht. Italien, das. zuerst. wie- der den Weg der Alten betreten und auch in der Botagik am wer testen vorwärts gekommen war, rückte diessmal gemessenen Schristeg vor, da der klassische Boden mit seinen längst beschriebenen Pflansen die Neugier seiner ruheseligen Bewohner nicht ausserordentlich auf- regte; doch erholte und überholte es die Deutschen wieder in der nächsten Periode. Auch waren es Italiener, welche schon jetzt und allein. sich in der seit Langem vernachlässigten generellen Botanik. einen Namen machten. Schon Brasavola hatte darauf aufmerksam gemacht, dass im Dioskorides bei weitem nicht alle lebenden Pflan- zen beschrieben seien; dessen ungeachtet hielt es sehr schwer, sich von dem gewohnten Wahne loszusagen, dass keine neuen den Alten unbekannnte Pflanzen zu endecken seien. Wie heutzutage ein rei- sender Engländer etwa nur das zu beschauen für werth hält, was in seinem Reisebuch steht, so pflegte man damals die Pflanzen nur an den Orten zu suchen, wo sie bei Dioskorides und Plinius angeführt. sind. :Sogar dia Gewächse der nenen Welt suchte man in ihnen. Deutschland hatte auch in dieser Beziehung viel drängen- derem Anlass zur Naturforschung, ihm kam hier seine von Griechen und Römern wenig durchforschte Lage sehr zu statten, indem die- jenigen, die sich mit ihrer naturhistorischen Literatur beschäftigten, durch den Augenschein am ehesten sich von ihrer Unzulänglichkeit überzeugten und das Fehlende Anfangs mit, zuletzt dbne Rücksicht auf Heilkraft zu ergänzen suchten. Die jeweiligen Herausgeber der medieinischen Kräuterbücher nabmen nun sorgsam allePflanzen auf, die sie in der Gegend ihres Wohnortes hatten entdecken können: so war in die allgemeine eine Special-Flora der betreffenden Wohn- orte eingeschlossen, deren nun mehrere entstanden. Auch die deutsche Erfindung der Holzschnitte hatte viel Anregendes und wirkte zur Erweiterung der Gewächskunde beträchtlich mit. -@leieh das erste hier zu nennende Werk in Deutschland ver- dankt seinen grossen Werth den trefflichen Abbildungen; es sind die Herbarum vivae eicones, Argent. 1530 ff. von Otto Brunfels, anfangs Karthäuser, endlich Arzt zu Bern (f 1534). Speciell bevor- zugt sind die Pflanzen des linken Rheinufers und der Umgegend ven Strassburg. Stand hiezu die Beschreibung in keinem Verhält- niss, se leistete Hieronymus Bock, gestorben ala Prediger in Hornbach 1554, darin Vorzügliches; die Pflanzen, besonders ihre Tracht, sind in seinem New Kräutterbuch, Strassb. 1539, meisterhaft mit Worten gemalt. Beider Vorzüge vereinigte der wegen seines , 466 ‚Wissens nicht umsonst eitle Leonhard Fuchs, Arzt und Profes- sor zu Tübingen, i 1566; sein Hauptwerk bilden De historia stir- pium commentarii insignes, Basileae 1542, mit 500 grösstentheils deutschen Pflanzen. An Genauigkeit und Anschanlichkeit übertraf alle vorhergehenden des EuriciusCordus Sohn, Valerius (i1544), der auf seinen vielen Streifzügen manche neue Pflanae entdeckte und, wenn er sie als verwandte in die bekaunten nicht einreihen konnte, ihnen zuerst neue, meist aus dem Griechischen gebildete Na- men gab. Um die Herausgabe seiner Schriften, deren er keine selbst besorgte, insbesondere um seine Adnotationes ad Dioscoridem machte sich verdient der berühmte Arzt Conrad Gesner aus Zürich (5 1595), ein allseitig gebildeter, literarisch überaus thätiger Mann. Nicht blos bereitete er die Leistungen Anderer mühsam für den Druck vor, sondern schrieb selbst sehr Mannigfaltiges, na. A. auch einen Mithridates, den ersten Versuch. einer. allgemeinen Sprach- kunde. Am wichtigsten für die Botanik wurde er durch seine Bib- liographie, genannt Bibliotheca universalis Tig. 1545, sowie durch die Vorbereitungen zu einer umfassenden allgemeinen Geschichte der Pflanzen, zu der er bereits 3500 Abbildungen zusammengebracht hatte, als ihn die Pest wegrafite. Sie wurden grossentheils zerstreut und mussten Anderer Werke zieren. Zum.ersten Male finden sich da die Blumen und Früchte sorgfältig abgebildet, welche früher ganz unbeachtet gelassen worden waren. Aus seinen Briefen erhellt, dass Gesner in Blumen, Frucht und Wurzel mehr als in den Blättern die Natur und Verwandtschaft der Gewächse ausgedrückt sab. Schon Bock und Cordus hatten den Unterschied von Art und Gattung und das Bedürfniss einer besseren Anordnung als der alphabetischen, wo man zudem jede Art mit Eigennamen belegte, lebhafter als An- dere gefühlt; am klarsten jedoch über Gatiung, Art und sogar Varie- tät dachte damals Gesner, obschon er die alphabetische Ordnung beizubehalten gedachte. Er gab auch zuerst das Beispiel, Gattungen nach verdienten Botanikern zu benennen und so ihr Andenken zu verewigen. Den wissenschaftlichen Erwerb der Gelehrten allgemeiner zu machen, trugen die. vielen verbesserten Auflagen vom „Gart der Gesundheit‘‘ nicht wenig bei, die der Frankforter Buchhändler Egenolph unter Beihilfe mehrerer Aerzte, namentlich des Adam Leonicerus und Balthasar Ehrhart seit 1533 verbreitete. Der Titel wurde später in Kräuterbuch umgeändert und die Bilder sehr vermehrt. Die Wissenschaft gewann dabei nar insoferne, als ein 80 weit verbreitetes Handbuch der Botanik dieser stets neue Freunde erweckte. 467 In den Niederlanden 'glänzten ‚sier berülsmte Namen, : unter ihnen der erste, welcber mit einer wissenschaftlichen Anordnung. der Pflanzen wirklich den Anfang machte, nämlich Rembert: Dodoens: {Dodonseus) aus Mecheln. Ein gründlicher Kenner des Alterihuma, . erfahren in der Astronomie und ‚Geographie, starb er als Professor der Mediein zu Leiden 1585. Zu seinem in flamändischer Sprache verfassten Cruydeboek, Antw. 1564, das bald in’s Französische und Englische übersetzt wurde, hatte er noch die Abbildungen des L, Fuchs gebraucht; in seinen weit ausführlicheran Pemptaden aber — Stirpium historiae pemptades sex, Antw. 1583 -— lieferte er fast lauter neue Abbildungen, welche selbst die Gesner schen noch über- treffen. Zugleich sind seine Beschreibungen musterhaft genau, treu und ausführlich, besonders was die bisher wenig bekannte nieder- ländische Flora betrifft Die Ancrdnung ist nicht mehr alphabetisch, sondern systematisch; das Princip nicht eines, sondern ein doppeltes in der Art, dass er die natürliche Verwandtschaft von Familien und Gattungen wohl erkannte, aber sie dem medicinisch - ökonomischen Nutzen unterordnete; die Hülsenfrüchte stehen unter den -Getreide- arten und.übrigen. Gräsern.‘. Einen ähnlichen Versuch zu systemati- siren‘ machte sein Freund Carl Clusins (de l’Ecluse aus Arras t 1609) dadurch, dass er die höher entwickelten den minder ent- wickelten Pflanzen voranzustellen pflegte; überdiess machte sich die- ser vielerfabrene Mann, welcher von der Jurisprudenz zur Mediein übergegangen war, durch Entdeckungen von mehr als 200 neuen Pflanzen verdient, die er auf seinen Reisen vorzüglich in Spanien und Ungarn beobachtete und in seinem Hauptwerk Rariorum. plan- tarum historia, Antw. 1601, genau beschrieb. Etwas später 1605 veröffentlichte er noch Exoticorum libri decem, worin er unter Zu- grundlegung portugiesischer, spanischer und französischer Werke die alte Welt mit den aufgefundenen Naturproducten der neuen rübmlich bekannt machte. Am allerdeutlichsten zeigte sich das Streben nach einer Ordnung bei einem Landsmanne der zwei Genanten, Matthias Lobelius (de l’Obel) aus Lille, gestorben mit dem Titel eines Botanographiis regias Jacobs I. von England 1605. Sein Grund- satz, von. den einfacheren und weniger ausgebildeten Gewächsen zu den höber entwickelten fortzuschreiten ist durchgeführt in zwei Hauptwerken: Stirpium adversaria nova, Lend. 1570, unter fleissiger Beihilfe des Peter Pena, und Plantarum seu stirpium bistoria, Antw. 1576, welche er zuletzt in Eines vereinigte unter dem. Na- men Kruydtboek, Antw. 1581. Da er sich indess blos auf sein Gefühl verliess, so ging er oft auch Irre, Nach seinem Tode er- schien noch ein Theil seiner vorgehabten Tllustrationes, Lond. 1655, worin wie in seinen andern Werken besonders England bedacht ist; aueh spricht er seine für die Gesehichte der Pflanzengeographie wichtige Beobachtung aus, dass manche Pflanzen in der Ebene, manche auf den Bergen, manche unten und oben wachsen; dass besonders merkwürdig die Pflanzen, welche in heigsen Ländern auf den Ber- gen vorkommen, im Norden auf der Ebene sich finden, , ‚alien blieb noch immer bei der hergebrachten Sitte der Com- mentarien, die aber nur dieForm abgaben, um die gelehrtesten und ausgedebntesten Untersuchungen ans Licht zu fördern. So arbeitete Petrus Andr. Matthioli, gest. als kaiserlicher Leibarzt 1577, einen. Cemmentar zum Dioskorides aus und fügte an den Text eine Naturgeschiehte aller Pflanzen, reweit er sie kannte. Dieser Com- mentar erschien 1544 zu Venedig in italienischer, bald auch in deut- scher, böhmischer, lateinischer und französischer Sprache und fand seinen Weg bis in den Orient. Neue Pflanzen sind vornehmlich aus Tyrol und-Kleinasien beigebracht, Beschreibungen und Abbildungen (ie der letzten Ausgabe gegen 10,000) zu sorglos behandelt. Aluigi Anguillara (+ 1570), in den Schriftstellern des Alterthums gründ- lich bewandert, durchwanderte zu ihrem Verständniss all die Gegen- den Europa’s, welche sie näher beschrieben hatten und machte die Ergebnisse in vierzehn Gutachten, Pareri, 1549 ff. bekannt. Manche ıweifelhafte Pflanzen der Alten stellte er fest, gar manche entdeckte er neu. Luca Ghini, das Orakel der Botaniker seiner Zeit, ver- öffentlichte Nichts. Castor Durante (f 1560) verfertigte zur zwei mittelmässige Compilationen, De bonitate et vitio. alimentorum und Herbario nuovo, von dem Frankfurter Arzt Peter Uffenbach in’s Deutsche übersetzt. Aus Portugal ist um diese Zeit zu erwähnen der christlich ge taufte, aber stets jülisch gesinnte Arzt Amatus wegen seiner gelehr- ten Enarrationes in Dioscoridis libros, Venet-1539; in Spanien der: Medieiner Andr&s. Laguna wegen einer spanischen Uebersetzung und Commentirung des Dioskorides , Antw-1555, und Lorenz® Perez, der in zwei ‚Arbeiten, Historia theriacae 1575 und De medicamentorum delectu 1590, auf viele neue Pflanzen ‚auf- merksam machte. England besitzt in William Turner, Theelog und Arzt } 1568, seinen besten Originalschriftsteller über Botanik; er nchrieb A new herball 1551. Von ihm und zum Theil auch nach ihm gebrausbte man dort Vebersetzungen oder Nachahmangen frem’ der Werke. In Frankreich lieferte Dalech amps mit Beihilfe An- derer eine sehr werthvolla.Historia generalis. plantarum, Lugd; 1586, N worin er die Gesamikilsistibgen aller Nationen “ustmmenfanetirund durch 1751 Abbildungen erläuterte. Was der. Botanik: dieser Zeit aus den nenentdeckten Länder zufloss, war nicht soviel als man vermuthen könnte, da für ‚den " Anfang die Eroberer wenig auf das sahen, was obne Goldes Glanz und Schwere za ihren Füssen lag. In Afrika drang Alhasan Ibn - Muhammed Alwazzan aus maurischem Geschlechte, besser be- kannt unter seinem Christennamen Leo Äfricanus, in unerforschte Gegenden des Innern (Bornu, Timbuktu) vor und beschrieb sie arabisch unditalienisch 1526, wobei jedoch mehr die Geographie als Na- turgeschichte betheiligt ist. Andere Reisen in Afrika, u. a. auch den vom berühmten Arzt Fracastor inVenedig veranlassten Reise- bericht eines portugiesischen Piloten, der doch manches Naturgeschicht- liche enthält, übergeht der Verfasser. — Der Orient wurde bereist von Pierre Belon aus Souletiere (} 1564), Melchior Wieland aus Preussen (7 1589) und Leonhard Rauwolf aus Augsburg (t 1596), dessen Beschreibung am’ werthvollsten ist, da er ein an- sehnliches Herbarium zurückbrachte. Ueter die Natur Ostindiens brachten die Portugiesen: Garcia d’Orta, der während seines lan- gen Aofenthalts viele Pfanzen des Dekkan gesammelt: hatte, und Cristopol Acosta, der lange in Cochin geweilt hatte, manzhe Aufklärung. — Aus Amerika wurde die Pflanzenkunde durch Weni- ges und Ungenaues vermehrt, am besten wobl von: Pedro Martyr de Anghiera in seinen acht Dekaden De orbe novo 1587; Her- nandez de Oviedo aus Madrid in seiner allgemeinen und na- türlichen Geschichte von Westindien und dem Festlande, 1535; Monardes aus Sevilla in seiner Schrift De las cosas ... 1565. Andr& Tevet und Jean de Lery berichten über Merkwürdig- keiten Brasiliens. x In die Tiefe der Pflanzennatur einzudringen und ihre bildenden Gesetze zu erforschen, begegnet man seit 300 Jahren wieder einigen nennenswerthen Versuchen Die Einen waren bestrebt, nach Vorlage der vielen Besonderheiten allgemeinere Gesichtspunkte über den in- neren Bau und die Eintheilung der Gewächse zu gewinnen, Solche fruchtbare Versuche verdankt die generelle Botanik, mit Uebergehung des weniger erheblichen Cardanus, vorzüglich dem Vennsinischen Arzte Barth. Maranta, der in seinen Methodi cogneseenderum simplicium libri tres, Venet, 1559, mit dem Geiste des Dioskorides beiläufig 400 Pflanzen streng logisch dorchgeht und dabei einen kurzen Abriss der Orgänologie gibt. Giovanni Costeo (t 1603) verfasste wei Bücher De universali stirpium natura, eig rühmlichen 470 Lehrbuch der allgemeinen Botanik mit Zugrundlegang und theilwei- ser Verbesserung des 'Theophrast. , Andere Forscher in die Tiefe und Weite der Natur blieben nicht wie diese Genannten auf dem Boden der Erde stehen, sondern er- heben sich zu den Sternen und suchten bei ihnen die allgemeinen Bewegursachen und Gesetze der Bodenerzeugnisse. Der wahrhaft bombastische Paracelsus von Hohenbeim (7 1549) fübrt alle körper- lichen Dinge der Erde auf drei Grundkräfte, Sulphur, Sal, Mercu- rias zurück, die bei den verschiedenen Pflanzen verschieden gemischt und von den Sternen zu ihrer Ausgestaltung hefähigt werden. Die unsichtbaren Samen aller Pflanzen ruhen überall in def Erde; die Verschiedenheit des Bodens wie des Himmels lässt sie nicht überall gedeihen. Se sind bei Paracelsus die werthhaltenden Gedanken gemengt mit einem Haufen abentbeuerlicher Träumereien. Sein Scharf- blickiwäre besser angewendet gewesen, wenn er regelrecht gebildet worden, vor Ausschweifungen sich bewahrt und Wahres vom Falschen sorglicher unterschieden hätte, als dass er mit vergeb- - licher Geheimkunst sich abmattete. Seine wesentlichste Beden- tung für die. Botxnik erlangte er theils durch ‘seine Entdeckungen in der Chemie, theils durch die Spür-Lust und Kraft, welche von ihm unter die Geister gebracht wurde. Specielle Pflanzenkenntniss besass er sehr wenig, desto mehr seine Schüler Leonhard Thurn eisser (j am 1595), ein Mann umfangreichen Wissens , der aber von seiner Historia und Beschreibung influentischer, elementischer und natürlicher Wirkungen aller Erdgewächsen 1578, nur das erste Buch, lauter Doldengewächse enthaltend, vollendete und die Anord- nung seiner Lehren getreu nach dem Einflusse der Gestirne machte. Aehnlicher Weise ordnete Bartholomäus Carrichter sein . Kreutterbuch‘ 1577 nach den 12 Zeichen des Thierkreises. - Einen Theil von dem ruhigen Urtbeil einesMaranta and wieder von den Phantasien des Paracelsus hatte Giambattista Porta aus Neapel (f 1615). Wie seine Phytognomonica zeugen, hateer neben vielem Irrigen auch sehr wichtige Wahrheiten aufgedeckt oder an- gedeutet, die erst eine kommende Zeit zu würdigen wusste; er wurde der hauptsächlichste Begründer der wahren Signatara reram, indem er sich von dem Gedanken leiten liess, dass den äusseren Gestalten der Pflanzen innere Eigenschaften, besonders Heilkräfte entsprächen. Seine vielen Vergleichungen sind mitunter treffend , wenn ihn auch dann und wann der vernünftige Zusammenhang verliess. Hr. Meyer hat den ahnungsreichen Porta wie schon eine Menge anderer For- scher wieder in’s rechte Licht gestellt; vielleicht war es nur ein Ver“ sehen, dass sein strebsamer Zeitgenosse Federigo Cesi, 1® dessen gelebrte Gesellschaft Porta war aufgenommen worden, nicht auch von ihm einer näheren Betrachtung unterzogen wurde. ” u ——— Personalnotizen. " Dem k. holländischen Oberbeamten I. K, Hasskarl, welcher mit d.r Leitung der von ihm auf Java eingeführten China-Caltur be- auftragt war, ist auf sein Ersuchen vorr der holländischen Regierung 471 ehrenvolle Entlassußfund-Pension, zu Theil geworden, Bekanntlich hatte Hasskarl seinen Wirkungskreis in Java wegen geschwächter Gesundheit verlassen müssen, und hielt sich zur Wiederherstellang derselben seit einigerZeit wieder in Europa auf,Da diese jedoch nur theil- weise erfolgt ist, so hat H. Hasskarl es vorgezogen, sich in Rube- stand versetzen zu lassen und wird fortan in Königswinter bei Bonn seinen bleibenden Aufenthalt nehmen. Prof. Dr. Bartling in Göttingen ist von Sr. Maj. dem Könige von Hannover zum Hofrath ernannt worden. . Prof.sDr. v. Kurr in Stuttgart hat den Tittel und Rang eines Ober-Studienraths erhalten. Geh. Hofrath Dr. Kieser ist durch die Wahl der Adjuncten mit 13 unter 17 Stimmen zum Präsidenten der Leopoldinisch-Caro- linischen Akademie der Naturforscher an die Stelle des verstorbenen Nees v. Esenbeck ernannt worden und hat diese Ehrenstelle an- genommen. 2 Stimmen hatte Dr, Göppert in Breslau, I Dr. von Martius in München und 1 Dr. Braun in Berlin erhalten, Dem ausserordentlichen Professor der Pharmakognosie und Phar- macie Dr. Tb. Martius in Erlangen wurde von Sr. Maj. dem Könige von Preussen der rothe Adlerorden vierter Klasse verliehen. zer: öffnete sich ikm unvermuthet eine andre Laufbahn in dem Bureau des fürstl. Thurn und Taxis’schen dirigirenden geheimen Rathes Grafen v. Westerhold, inwelcher Kerufssphäre der namentlich in ausländischen Sprachen gewandte junge Mann durch unermüdeten . Fleiss , treue Ergebenheit und grosse Geschäftsgewandtheit rasch zum Secretär, und bald darauf zum fürstl. wirklichen Rathe, später mit gleichzeitiger Vebertragung der Archivs- und Bibliotheks - Ge- schäfte vorrückte, Beinahe 47 Jahre diente er so dem fürstl. Hause, dessen vollstes Vertrauen und Achtung er genoss. Der Botanik be- wahrte er bis zu seinem Lebensende eine grosse Anhänglichkeit; er nahm an allen literarischen Erscheinungen derselben regen Antheil, und obgleich er selbst nie als Schriftsteller auftrat, so half er doch die Zwecke der Wissenschaft fördern in seiner Stellung zur k. bayer. botanischen Gesellschaft, der er seit 1809 als ordentliches Mitglied angehörte, und um deren Interessen er sich vom Jahre 1831 bis 1840 als Secretär, und von 1840 bis 1854 als Kassier verdient machte. - In der Nacht vom 19. auf den 20. Mai starb zu Prag, 71 Jahre alt, der Nestor der böhmischen Botaniker, Philipp Maximilian Opiz, nach kurzem Krankenlager. Die Prager Zeitung sagtüber ihn u. A, 472 Folgendes: Opiz war am 5. Juni 1787 zu Czaelau geboren und weigte schon frühzeitig eine besondere Vorliebe für das stille Leben der Pflanzenwelt. Die ersten Jahre seiner Wirksamkeit ver- lebte ‘er in Pardubitz. wo er als k. k. Forstamts-Coneipist angestellt war und während seiner langjährigen eifervollen Dienstzeit die Musse- stunden seinem Lieblingsstudium widmete. Schon hier, sowie auf geinen vielfachen Wissenschaftlichen Reisen fasste er die Ideen von der Nothwendigkeit der Wiederbewaldung und Bepflanzung der kah- len Anhöhen unseres Landes, welcher er in späteren Jahren durch Wort und Schrift Geltung zu verschaffen suchte. In Vielfachen, theils selbstständig, theils in Zeitschriften erschienen Aufsätzen sprach er inshesondere die Wiederbepflanzung der von Bäumen entblössten Umgegenden der Hauptstadt, die er nach allen Richtungen durch- forscht hatte, wiederholt das Wort, und hatie noch am Abende sei‘ nes Lebens die mit warmen Worten ausgesprochene Freude, diese schöne Idee durch die kürzlich erfolgte Bildung des Anpflanzungs- Vereines der Durchführung entgegengehen zu sehen. Nach voll- endeter Dienstzeit verlebte er im Pensionsstande seine Tage in Prag, wo er seinen bleibenden Aufenthalt nahm. Hier widmete er sich ausschliesslich der Wissenschaft, namentlich der von ihm so sehr geliebten ‚‚Scientia amabilis,‘‘ weleher er im Verlaufe seines Lebens zahlreiche Freunde, besonders aus den Reihen der studierenden Ju- gend zuführte. Im Jahre 1817 begründete er, nicht ohne materielle Öpfer, den ersten weithin wirkenden Pflanzentauschverein , welcher auch zugleich die erste derartige Anstalt in Oesterreich und Deutsch- land, ja in ganz Europa bildete. Durch die bedentenden Erfolge dieses Instituts aufgemuntert, entstanden nach dessen Vorbilde ähn- liche Vereine in Wien, London, Paris u. s. w., ja selbst in Nordam- erika, Durch mehr als 40 Jahre leitete er bis an sein Lebensende mit unermädficher Ausdaner ganz allein die mühevollen und wenig dank- baren Geschäfte dieses Vereins. Auf seinen wöchentlich mehrmal- und stetsin zahlreicher Begleitung unternommenen botanischen Exeursionen machte Opiz so manche interessante Entdeckungen neuer Pflanzen, mit welchen er die heimische Flora bereicherte, Trotz dieser zeitrau” benden Beschäftigungen gewann der rüstige Greis noch Zeit für ver- schiedene literarische Arbeiten. Wir erinnern bier nur an sein grosses; leider aber nicht vollendetes Werk: „Nomenclator botanicus ‚‘‘ zu welchem er eine Masse von Materialien ansammelte; an sein gleich‘ falls werthvolles Werk; „Seznam. rostlin kvöteny ceske&‘“, zu wel- ehem noch im Monat Mai Nachträge erschienen, sowie an die vielen vortrefflichen Monographien, die er verfasste. Auch sammelte und hinterliess er im Manuscript eine grosse Anzahl botanischer Notizen- äusserst wertbvoll als Grundlage einer künftigen Pflanzengeographie Böhmens. Opiz war auch Mitglied der königl. böhmischen @elehr- ten-Gesellschaft derWissenschaften, der Eiesellschaft des böhmischen Nationalmuseums, des Lotosvereins, dessen botanischer Custos er warı us w. Redaetenr nad Verleger: Dr. Fürnrehr. Druck son Y. Neabauer. $- FLORA, #22 , na 50. . 30. Regenshurg. 14. August. 1858. Inhalt: orıcınaL-asuanpLung. Arnold, die Lichenen des frän- kischen Jura. (Fortsetzung). — LIreRATUR. Koch und Fintelmann, Wochen- schrift für Gärtnerei und Pflanzenkunde, — Anzeicz der für die k. botanische Gesellschaft eingegangenen Beiträge. Die Lichenen des fränkischen Jura. Von F. Arnold. (Fortsetzung.) BE we II. Toninia 1. cinereovirens M asß. ric, 107. Sched, erit. 100. Lecid. aromatica ‚(Ach.) Nyl, Prodr. 123. Enum. AM. Bialora, cm- gesta Hepp. olim in lit. Lee. arom, Ach. syn. 19. BP 0... Bas. Mass. lich Id. exs, 160. Zw. lich, exs. 280,7 . .u49M Nicht selten im Jura: a) an Dolomitfelsen des Badangers "bei Gössweinstein (149.!); aufdem Geisknock bei Streitberg, um Raben. . stein, Weischenfeld, auf der Ehrenbürg; b) an Kalkfelsen ggf dem Gipfel des Brand bei Hetzelsdorf; ‘) auf Dolomit des Tiefentbales bei Eichstätt (419.1); — d) häufig an den Dolomitfelsen des Doe- torsbergs bei Eichstätt (469 !) (Hepp. lich. eur. exs, .); —e) an Kalkfelsen bei Dollnstein, Nassenfels, Kunstein; 0) hie und da, B. bei Nassenfels und Muggendorf auf Erde der Kalkblöcke und eh- gestorbene Moose übersiedelnd. Trib. 22. Lecideae. . 1. Lecidea Ach. lich. 32, syn, 11. Mass. ric. 64. Sched. ent, 16. Körb. syst. L. 246. 1. L. fumosa Hoffm. Ach. syn. 12. Schär. Enam 109 Rabhst, L.D. 82. Mart. A.crypt. Er. 249 Körb. syst. L. 253. Psora fum. Mass. ric. 93. Lec. fuseoatra Fr. Nyl. Prodr. 183. Enum. 435." &. nilida Schär. L-ce, 110. Körb. I. c. u | Exs. Schär. lieh. ;keiv. 476. Hepp- lich, eur. ex. 13. Zw. lich, exs. 136. ur. ah a) auf gebrannten Dachziegeln in Streitberg; ; v au: Detirbblöcken des Rohrhergs bei. Weissenburg ; c) auf Quarsblöcken der Beblucht gegenüber Kunstein bei Bichstätt; (801.1) u ” Flora 1853, 80 j 414 2. L. erusiulata Fl. Schär. Enum. 128. Mass. ric. 76. Körb. ayst, L. 249. Rabhst. L.D. 84. Biat. crust. Hepp. lich. eur. Lee. _paras. v. crust. Ach. syn. 18. Nyl. Prodr. 124. Enum. 124. Lecid. 'Inpieida Mart. fl. erypt. Erl. 249. p. p. a. vulgaris Körb. I. ce. Exs. Schär. lich. heiv. 447. Hepp. lich. eur. exs. 130. AnKiesel- und Quarzsteinen um Eichstätt: a) zwischen Breiten- Sat’ en Wassersell (659.1); b) im Schweinsparke; im Hessenthale, bei Kunstein, ‘ -: ß. macrospora Körb. syst. L. 249. 7 Exe. ‚Hepp. lich. eur. exs. 264. An Quarzblöcken in der Schlucht gegenüber Kunstein (teste Hepp- nt) . :3. L, jurana Schär. Enum. 123. Nyl, Prodr. 125. Enum. 126. Biatora jur; Hepp. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 266. a) An Kalkfelsen auf dem Gipfel des Brand bei Hetzeindorf in Oberfranken (718.1); — b) an Kalkfelsen in der mit Buschwerk . besetzten Schlucht gegenüber Kunsteiu bei Eichstätt (796.!) teste Hepp. in lit, I. Catillaria (Ach. syn. 11.) Mass. riec. 78. 1. ©. chalybeja Mass. ric. 79. - Mk Dolomitfelsen des Wintershofer Bergs bei Eichstätt (504. an Kalkfelsen .bei Dollnstein, Obereichstätt und Kunstein — Hepp- eh; eur. exs.... 2. C. ewilis (F}.) Mass. geneac. 19. misc. lich. 12. (42.) Abro- thallus exil. Mass. riec, 88. Hep'p. lich. eur, Lecid. liynarih v. es. (l.) Schär. Enum. 135. Lecidella exs. Körb. ayst, L. 245. Lecidea eos, Nyl. Enum. 126, Exs. Hepp. lich, eur. exs. 472. "An den Zweigen der Schwarzpappeln bei dem Wiesengässchen in Eichstätt (678.1) ‚ U Asthrosporum Mass. mem. 127. Körb. syst. L. 270. 1. A. accline (Flet.) Mass, geneac. 20, Sched. erit. 119. Kör b. »yst, L. 270. Lecid. accl. Flot. Nyl. Prodr. 123. Enum. 124. Bist. accl, Hepp. lich. eur. Arthr. popul. Mass, mem. 128. Eis. Mass. lich. It. exs. 204. Rabhst. lich. eur. exe. 204. Hepp. lich. eur. exs, 281. . \ An den Zweigen älterer Schwarzpappeln bei Eichstätt (677.3 IV. Scoliciosporum Mass. ric. 104. Körb. ayst. L. 208. 1. Sc. holomelaenum (Fl.) Mass, ric.104. Körb, ayst. L.269. 475 Lecid. kolom, Schär. Enum. 134. p- P- Leeid, luleola v, holen, ‚Art. Prodr. 115. Enum. 122, Exs. Schär. lich. helv. 536. Zw. lich. exs. 197. a) Sparsam 'an Oolithblöcken des Rohrbergs bei Weissenburg; b) und an Quarzblöcken in der Schlucht gegenüber Kunstein bei Eichstätt. 3. Sc. atrosanguineum Schär. Biat. atros. (Sehär) &. Hepp. lich. eur. exs, 286. Lecid. rubella v.alros. Schär. Enum. 142. p.p. Bacidia elevata Körb, syst. L, 188. (teste Körb. in Iit.!) Exs. Hepp. 1. c. Am Grunde alter Buchen in Laubwäldern bei Eichstätt a) ober- halb Wasserzell (689.1); b)in den Anlagen, im Schweins- und Hirsch- parke hie und da, F. albescens Hepp. in lit. Juni. 1858. Am Grunde einer alten Buche im Walde des Hirschparke bei Eichstätt. (791. 3. Sc. pezizoideum (Ach.) Biat. peziz.Naeg. Hepp. lich. ear. Schär. Enum, 132. Scolic. viridescens Maas. Sched: erit; 131. (rie. 119. ale. gen. 12.) Körb. syst. L. 268. ° Eis. Hepp. lich. eur. exs. 25. Mass. lich. It. exs. Auf steinigem Boden kahler Bergeshöhen Moose inerustirend: a) auf dem Gipfel des Brand bei Hetzelsdorf (708.!); b) im Stein- bruche zwischen Wintershof und Rupertsbuch bei Eichstätt nicht selten (teste Hepp. in lit.)! c) dann auch auf Erde der Strassen- mauer vor dem Tiefenthale (768.!) V. Diplotomma Flot. Mass. rie. 97. Körb, ayst. L 218. 1, D. lutosum. Mass. mise. lich. 11. (41.) a) An einem erdigen (uarzsteine der- kahlen Höhe zwischen Mariastein und Obereichstätt (498.!); b) ebenso oberhalb Nassenfels zwischen Eichstätt und Neuburg. (815.!) 2.D. alboatrum (Hoffm.) Fw. Mass. ric. 98. Körb. syst. L. 218. Lecid, alb. Schär. Enam. 122, Rabhst. L.D. 79. Nyı. Prod. 141. Enum. 126. @. corlicolum (Ach.) Körb, I, ce. Mass. I. e. Lecid. corlicola Ach. ayn, 32. Mart. Fl. erypt. Erl. 244. Lecid. alb. cortie: Schär, Rabkist, 1. ec, . Exs. Schär. lich. helv. 445. Hepp. lich. eur. exs. 148. Zw. lich exs, 123. A. B. Rabhst. lich. eur. exs. 346. 8) An der Rinde alter Eichen im Laubwalde der Ladwigshöhe bei Weissenburg, oberhalb Dettenheim und um Eichstätt nicht selten; b) an der Rinde alter Holzbirnbäume zwischen Streitberg und dem Pre . 46 Kangethale, unweit Hungenberg bei Rabenstein, in Hezelsdorf; e) an der alten Ehrenbürger und Gössweinsteiner Linde; ß. populerum. Diplat, popul. Mass, rie. 99. Sched. erit. 158. Lecid. alb. v. popul. Hepp., lich. eur. Nyl. Prodr. 141. Enum. 126. Körb, syst. L. 220. . Exs. Zw. lich exs. 123. C. 230. — Mass. lich. It. exs. 291. Bepp: lich, eur. exa. 470. 0) An glatter Apfelbanmrinde an der Strasse zwischen Eichstätt und Landershofen (683.1); ? b) an der Ehrenbürger Linde. — Die fränkische Flechte wohl nur eine Form von «. 2:9: @päpolium (Ach.) Mass. Sched erit. 186. Lecid. epipolia &eh,. syn. 32: Mart. FI, crypt. Erl, 243. Lec. alb, epip. Sehär. 'Enum. 122. Rabhst. L. D. 79..Nyt. 1. ec, Dipl. alb. v. margaritac. Körb, syst. L. 219. Lec. cele. margar. Schär. Enum. 121. (ins hesondere Kpihbr. in Flora 1853. Nro, 6) Exs. Schär. lich, helv, 230. Hepp. lich. eur. exe. 146. Mass. lich. It. exs, 356, Zw. lich. exs. 229. In grosser Menge im Jura a) an Kalk- und Dolomitfelsen; sa Dolomitsteinen ober dem Tiefenthale hei Eichstätt (742.1); an be- hauenen Kalkblöcken der Brückengeländer bei Landershofen,; auf Solenhofer Kalkschiefer; b) an Quarzsteinen der Berghöhen bei Ober eichstätt; c) auf Oolithfelsen des Rohrhergs bei Weissenburg (Z W- lich. exs. 299.) d)der sterile Thallus bildet in Kalk- und. Dolomit- hlüften öfters abgerundete oder gauze Strecken des Gesteins über- siehende weisse Fleken; an einer Dolomitwand im Walde der An- lagen bei Eichstätt erhält dieser Thallus ein graues flockiges Ansehen. Hierher gehört auch: \ f. intestiniforme. Lecid. intest. Mass. olim. in lit. Lec. cale. & :Weissiüi b. iubere. Schär. Enum.121. p. p. a) An einer Kalkwand im Wiesentthale zwischen Muggendarf und Baumfart (146.!); : d. murorum Naeg, Hepp. lich. eur. ess. 30. a) an Dolomittelsen im Tiefenthale bei Eichstätt (559.!). teste Hopp. in Mit.!; — ? b)auf Dachziegeln der Linzer Kapelle bei Wasserzall, (573. j . s. venustum Körb. in lit. 26. Febr. 1856. sub Diplalomm® vorusk Exs. Rabhat. lich. eur. exs. 384. a) An Kalkfelsen nbarhalb Zimmern bei Pappenheim (HePP- lich, eur. exa....); b)an hervorstehenden Kalksteinen und kleinere" ki Blöcken am Bergabhange oberhalb Obereichttätt 123, y. (Rabhaet. lich, eur. exs 384.); c) an Dolomitfelsen des Doctorsbergs bei Eich- stätt; d) an Kalkfelsen zwischen Veilbrenn und den Leitenhöfeh bei Streitberg, (128.) VI. Buellia De Not. Mass. rie, 80. Körb. syst. L/ 238, - . 1. B. parasema (A ch.) Körb. syst. L. 228, Buellla major De Net. Mass. ric. 81. Lecid. punclala a. paras. Bchäs. Enum. 126. Lecid. paras. Ach. syn. 17. Rabhst. L. D. 79. Mart. Fl, cryp. 'Erl. 251. p. p. becid. discif. Nyl. Prodr. 140. Enum, 126. &. disciformis (Fr.) Hepp. lich. eur. «. iersa (Ach) Körß. syst. L. 228. Exs. Masse. lich. lt. exs. 268. Hepp. lich. eur. exs. 316. An glatter Rinde der Tannen des Hohlebergs bei Muggendorf. ß. rugulosa (Ach.) Körb. I. ec. B. major f. erustulata Mass. Sched. erit. 149. Exs. Mass, lich. It exs, 268. B. Hepp. lich. eur. exs, 316. An der Rinde alter and junger Buchen in Laubwäldern des gan- ven Jura _z. B. im -Hessenthale bei Eichstätt (693 !); — die var. microcarpa ‚Schär. Enum. 129. an Buchen im Laubwalde oberhalb Wasserzell (693.!) (?); constant mit um die Hälfte kleiheren Apothe: cien als bei & ! 2. B. punctiformis (Hoffm.) Mass. rie. 81. Sched. erit. 146. Leeid. paras. v. punctata (Fl.) Ach. syn. 17. Lecid. punetata v. punctiformis Sehär. Enum. 129. p. p. Leeid. paras. v. punetiformis Rabhst. L.D. 80, Buellia punctata (Fi) Körb, syst. L, 229. Leo. myriocarpa Nyl. Prodr, 141. Enum. 126. Exs. Schär. lich. helv. 200. p, p. Hepp. lich. eur. exs. 41. Mass. lich, it. exs. 264. Zw. lich. exe. 194. Rabhst. lich. eur. exs, 113. 15. a)An der Rinde alter Föhren auf dem Rohrberge bei Weissen- burg (87.!); b) an alten Weiden der Neumühle bei Rabenstein in Oberfranken (43.'); c) an alten Eichen, Lärchen und Föhren um Eich- stätt und Muggendorf nicht selten. B. B.„Schaereri De Not. Mass. ric, 81, Lecid. mierospora Naeg. Hepp. lich. eur. Lecid. nigritula Ny1. Prodr. 141. Enum, 1%6. Eis. Schär. lich. helv. 200. p. p. Zw. lich. exs, 126, Hepp. lich. eur. exe. 43. An Eichenpfosten des Parkzauns am Wege nach Weinsenkirchen bei Eichstätt. (415. 575.) 4. B. stigmatea (Ach.) Körb. syst, L. 226. Leo. siigm. 418 micraspis Ach. syn, 16. Lecid. mier. Hepp. lich. eur. Lee. diseif. stigmatea Nyl Prodr. 141. Enum. 126. . - Ess. Hepp. lich. eur. exs. 321. Zw. lich. exs. 127. a) An einem erdigen Quarzsteine am Hirschparke unweit Moritz- brunn bei Eichstätt (teste (Hepp. in lit.!); b) nicht seiten an Quarz- und Hornsteinen auf der kahlen Höhe zwischen Breitenfart und dem Kunsteiner "Thale. (788. b.!) . +5. B. Dubyana Hepp. lich. eur. exs. 322. sub Lecidea. “ Exs. Hepp. lich. eur, exs. 322. Körb, lich. germ. sel. 167. Rabhst. lich. eur. exs. 361. Mass. lich. It. exs. 113. a) An Kalkfelsen des Galgens bei Streitberg (teste Hepp. in lit,1)5.b) zahlreich im Altmühlthale: an einer Dolomitwand bei Ober "eichstätt (221.1) (Körb. lich. germ. sel. 167.); ce) an Dolomitfelsen des Wintershofer Bergs und um Obereichstätt (Rabbst. lich. eur. exs 361.); d) an Kalkfelsen bei Dollnstein (681.!); e)häufig an den Dolomitfelsen zwischen Arnsberg und Kipfenberg , sowie bei Kun’ stein. - 6. B. scabrosa (Ach.) Körb. syst. L. 227. Mass. geneac: 20, Lecid. eitrinella v. scabruso A ch. syn. 25. Lee. flavovir. v. scab. Schär. Enum. 125, Lecid. citrin. Rabhst. L. D. 77. p. p. Lecid. scabr. Nyl. Prodr, 142. Enum., 126. 2. Exs. Zw. lich, exs, 204. An Oolithfelsen und niedrigen Wänden am sterilen Bergab- ‚hange zwischen Weissenburg und der Ludwigshöhe (Mass. lieh. U, exs....) VM. Rrigocarpon Ram. Mass, rie. 100. Körb, syst. L. 257. 1. Rh. geographicum (L.) DC. Fl. fr. 366. Mass. ric. 100. Sched. crit. 104. Rhizoc. geoyr. a. atrovirens v. conliyuum (Fr.) Körb. eyst. L. 263. Lecid. atrov. %. geogr. Ach syn. 21. Lecid. geogr. «.. conlig. Schär. Enum. 106. Rabhst. L. D. 80. Nyl. Prodr. 143. Enum. 127. Eis. Schär. lich. helv. 172, H epp. lich. eur. exs. 152. Rabhst. lich. eur. exs. 25. Mass. lich. lt. exs. 169. . a) Vereinzelt und steril an einem Qnarzsteine auf der Berg‘ höhe zwischen Mariastein und Obereichstätt; b) nicht selten an den Quarzblöcken in der Schlucht gegenüber Kunstein. 2. Rh. petraeum (Wulf.) Mass. ric. 102. Lecid. pelrsea Ach. syn. 15. Schär. Enum. 122. Hepp. lich. eur. Lecid. atroalba V. subconcentrica (Fr) Rabhst. L D. 84. Rhiz. petraeum v. subcon- centr. Körb. syst. L. 260. Lecid. petr. concentrica Nyl, Prodr. 128. Enam, 125, ’ BR Ess. Schär. lich. helv. 188. ner lich. eur. eoıs. 149. Rabhst. lich, eur. ezs.. 109. a) Nicht selten. an. Quarzsteinen in der Schlucht gegenüber Kunstein bei Eichstätt und an Quarzblöcken bei Solenhofen; b) auf Volt um Weissenburg. . . ‚Rh. atroalbum (L.) Lecid. atroalba Ach. syn. 11. a. vwd- yaris, "Rabhst. L. D. 83. p. p. Lecid. confervoides v. atroalba. Sehär. Enum. 113. p. p. Rhiz. petraeum u. vulgare v. cinereum. Fw. Körb. syst. L. 260. Lecid, petraea Nyl. Prodr. 128.Enum. 125. a. ambiguum. Naeg. Hepp. lich, eur. exs. 36. a) An umbherliegenden erdigen Quarzen im Hessenthale bei Eichstätt (588 1); b) ebenso auf der Höhe zwischen Marienstein und Obereichstätt; c) häufig an den Quarzblöcken in der Schlucht gegenüber Konstein; d) an dem grossen Quarzfelsen bei Nässen- fels unweit Eichstätt (808, b.); e) zahlreich auf Oolith des Rohr- bergs und der Ludwigshöhe bei Weissenburg. ß. grande (Fi.) Körb. syst. L. 260. Lee. atroalda ß. vera Naeg. Exs. Zw. lich. exs. 132. Hepp. lich. eur. exs. 37. Selten. und zerstreut. an Quarsblöcken in der Schlacht gegen- über Kunstein bei Eichstätt. ‘ VII. Lecidella Körb. syst. L, 233. 1. L. sabuletorum (Schreb) Körb. syst. L. 234. Leeidea s0- bulet, 8 coniops Schär. Enum. 133, Rabhst. L. D. 78. Mass. ric. 65. Lecid. coniops Ach. syn. 20. Lec. sabul. Mart. Fl. crypt. Erl. 252.p.p. Lecid. parasema var, coniops Nyl. Prodr. 123. Enum. 124. Exs. Schär. lich. heiv. 193. Hepp. lich. eur. exs, 133. a) An Oolithblöcken des Rohrbergs und der Ludwigshöhe bei Weissenburg; b) an erdigen Quarzen der Höhe zwischen Mariastein und Obereichstätt (582.!), sowie im Hessenthale bei Eichstätt; c) an den Quarzblöcken in der Schlucht gegenüber Kunstein, nirgends selten; — d) auf gebrannten Dachziegeln und Eisengeländern in Eichstätt. . B. aeguata {Fl.) Körb, syst. L. 234. Lecidea sabul. aequ. Schär. Enum. 133. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 6. a) An Dolomitfelsen an sonnigen Localitäten bei Weischenfeld und zwischen Eichstätt und dem Tiefenthale; — ? b) auf gebrann- ten Dachziegeln der Linzer Kapelle unweit Wasserzell (574!); c) an den grossen Quarzfelsen bei Nassenfels unweit Eichstätt (816.!) 2. L. goniophila (Fl.) Körb. syst. L. 235. Lecidea gonioph, Schär. Enum, 127. Mass. ric. 70. Lec.albocaer gen. Nyl, 130. Predr.-135. - Ess. Schär. lich, helv. 531. Hepp. lich, eur. exe. 139, - Den - ‚ Nicht selten im Jura: a) an Kalkschieferplatten z. B. in dem verlassenen Steinbruche des Hirschparks oberhalb Wasserzell (618.'!); an Kalksteinen am Wege nach Weissenkirchen, um Solenhofen und Pappenheig; bh) an Quarzsteinen am Waldsaume. oberhalb Wasser- zell (684. 784.2); ec) anf Oolithblöcken des Rehrbergs bei Weissen- hurg; d) an Quarzblöcken der Schlucht gegenüber Kunstein. NB. Die Fiechte in Zw. lich, exs. 239. „Lecid. caleigena“ von Delomitblöcken oberhalb der Muggendorfer Muschelquelle dürfte hier einzureiben sein. 3. L. glabra Krmplhbr. in lit. 11. Apr. 1857. An Kalksteinen und kleineren Rlöcken in der Waldschlacht des Ro- senthals. bei Bichstätt: a) mit gelblichem Thallus (550. 565.!) b) mit sejanlichem (549. 348. 552.!) und c) blassgrauem Thallus (564 !) 4 I, :ochracea Hepp. lich. eur exs, 263. sub Biatora. a) An.bervorstehenden Kalksteinen der Waldwege in den An- lagen bei Eichstätt (585.!) teste Hepp. in it. : “ 5. L. viridans (Flot.) Körb. syst. L. 242. Lee.’ sadul, var. . virid. Rabhst. L. D. 78. Exs, Zw. lich, exs. 203, Körb. lich, germ. sel. 107. An Quarzblöcken in der Schlucht gegenüber Kunstein bei Eich- stätt (teste, Hepp in lit). 6. L. turgidula. (Fr.) Körb. syst L. 243. Lecidea turg, Fr. Schär. Enum, 130.Rabhst. 5. D.78. Zreid. denudata Mass rie. 65.? Biat. turg. Hepp. lich. eur. Lecid. rernalis turg. Ny}, Prodr. 108. Enum. 121: ».. Exs. Schär. lich. helv. 529. p. p. Hepp. lich. eur. exs. 269. Z w. lich, eıs. 125. Nicht selten an den Eichenpfosten des Eichstätter Parkzauns, hesonders zwischen dem Parkhause und Weissenkirchen (442.!) (Mass, lieh. It. ers... .) _ RT L enteroleuca (Ach,) Körb. syst. L. 243. Leeidea enlerol. (Ach.).uyp. 19. Schr. Enum, 128, Rabhst. L. D. 79. Kkeeid. pa- rasema enterol.. Ny), Prodr. 124. Enum. 124. Lecid. ‚parasema Mart. Fl. erypt. Erl. 251. p. p. , a vulgaris Körb. syst. L. 244. Lecid. enterol, Mass. rie. 70. Eixe. Sehär. lich, heiv. 530. Hepp. lich. eur. exs. 127. Zw. lich. exs. 128. Rabhst. lich. eur, eıs. 341. Häufig an freistehenden Laubbäumen, am Saume der Laubwäl- der, verzüglich an jüngern Buchen, Eichen, Hainbuchen. PR. rugulosa (Ach.) Hepp. lich. eur. Lecid. rugul- Masa. ric. 1. Lecid, paras. v. rugul, Ach. syn. 18, L. punet. rug: Schär. Enum. .129. . . Aoaun. Ess, Schär. lich. Helv. 528.: Wepp.ichgtei exs. 128, Zw. -lich. exe. 205! 5 a) An: der alten :Gössweinsteiner Linde und sonst: nicht selten an Laubbäumen ; b an glatter‘ Rinde junger Nussbäume‘ bei Mag. gendorf (712.1 . y. areolala (Fr) Hepp. lich. eur, Leeid. punct. areol. Schär. Enum. 129. p. p. Lecid. enter. melaleuca Körb. syst. L. 24. Exs, Hepp. fich. eur, exs. 248. ‚An Buchenrinde in Laubwaldungen häufig, z. B. oberhalb Was- serzell bei Eichstätt (692.!) d. fagea Körb. in lit. Apr. 1858. An der Rinde hervorstehender Wurzeln alter Buchen bei Eich- stätt a) im Hessenthale (595.!) b) im Tiefenthale. £, tumidula (Mass.) Hepp. lich. eur. exs. 249. Leecid. tumid. Mass. ric. 71. f. deusta Mass. 1. «. An dem oberen Stamm einer Espe (Populus trem.) im Walde zwischen dem Parkhause und der Fasanerie bei Kichstätt (423.1) (teste Mass. in lit D) :8. L. olivacea (Hoffm.) Lectiea oliv. Mass. rie. 71. Biat. olie. Hepp. lich. eur. Zec. entr. vliv. Schär. Enum. 128. Körb. syst. L. 244. sub Lecidella. Eıs. Hepp. lich. eur. exs. 3. Rabhst. lich. eur. exs. 92. a) An der Rinde jüngerer Buchen in den Laubwäldern des Wiesenttbals gegenüber Geilenreuth und bei der Schottersmühle (teste Hepp: in lit); c) an den Tannen des Hohlebergs bei Muggendorf (134.!); c) an der Rinde alter Fichten und Föhren um Muggendorf und Eichstätt. 9. L. seotina Körb. lich. germ. sel. 136. An Dolomitfelsen sonniger Bergabhänge bei Eichstätt: a) am Wintershofer Berge (523.!); — b) am Doctorsberge; c) nicht selten ‘am „ Südabhange des Frauenbergs (Körb. lich. germ. sel. _136.) Trib. 23. Biatoreae. 1. Biatora Fr. 1. B. minuta(Sch.) H.epp. lich. eur. exs. 17. Körb. syst. L. 200. Lecid. anomala v. min. Schär. Enum. 139. p. p. Exs. Hepp, I. c. An glatter Rinde einer alten Buche im Wäldchen vor dem Hirschparkbause bei Eichstätt (789.1) teste Hepp. in Hit.) 2. B. alba(Schleich.) Hepp. lich. eur. exs. 251. Leciäta alda Schr. Enum. 125. Rabhst, L. D. 86. Biat, deniyrata Körb. yet, L. 199. Lecid. vernalis denigr.. Nyl. Prodr. 168. Bnam. ‘191, Pr 182 . Ess. Zw. lich. exs, 218. (juvenilis). Hepp. lich. eur. exs. 25}. Körb.-lich. germ. sel. 137. :. &) An jüngern Föhrenstäimmen des Tiefenthals bei Eichstätt (Hepp lich, eur..251. plura exempla); b) steril an Kirschbäumen bei der Anlage -unweit Eichstätt; e) an Eichenpfosten des Parkzauns unweit der Linzer Kapelle (576.!) (Körtb. lich, germ. sel. 137.); d) steril häufig, seltener c. apoth. an Föhren oberhalb der Riegen- burg bei Muggendorf. - ® 3. B. trachona (Ach.) Körb. syst. L. 197. Thrombium trach. Wallr. Sebär. Enum. 224. Verrucaria trach. Ach. syn. 96. Leeid. vernalis v. trach. Nyl. Enum. 121. . Forma spermogonifera: exs. Zw. lich. exs. 104 An umherliegenden Quarzsteinen am Grunde der grossen Quarz- felsen oberhalb Nassenfela bei Eichstätt (817.1). — Apothecien nicht beobachtet. . nn 4. B. viridescens (Schrad.) ß. putrida Körb. eyst. L, 201.” Leeid. viridescens Mass, rie. 64. Lec. vernalis v. virid. Schär. Enum. 140. Rabhst. L. D. 94. (sub Biat.) Exs. Schär. lich. helv. 208. Zw. lich. exs. 234. Rabhst. lich. eur, exs. 59.? Auf fanlem Holze eines Eichenstrunkes a) im Walde zwischen Wasserzell und Breitenfurt (669.!); b) sowie im Schweinsparke bei Eichstätt. (669. b.!) . 5. B. conglomerata Mass. ric. 123. Biatora fallax Hopp. in lit. 21, Mart. 1858: „Sporen ein- selten zweizellig, farblog 9’—13 m. 1. lang, 2—3 mal so lang als dick. a) Am Grunde der Birken im Walde zwischen Wasserzell und Breitenfurt (Hepp. lich. eur. exs. . . .); b) daselbst auch an alten Föhren (670.!); c) an alten Birken im Hirschparke zwischen Moritz- bronn nnd Tempelhof bei Eichstätt (578.!) (teste Mass. in Il.) 6) B. uliginosa (Schrad.) Fr. Mass. ric. 129. Körb. syst. L. 197. Rabhst L. D. 90. Lecid. ulig. Ach. syn 25. Scehär. Ennm. 136. Mart. Fi.cerypt Erl. 250. Nyi. Prodr. 11. Enum. 121. ' Exs..Sehär. lich, heiv. 162. 163. ‚Hepp. lich. eur. exs. 132- Rabhst. lich, eur. 'exs. 223, . . ‘ Auf lehmig - sandigem Boden am Grunde alter Föhren vor dem Schweinsparke bei Eichstätt (455.!) und unweit Weissen- kirchen;, nicht selten auch auf der Höhe zwischen Kunstein und dem Schweinsparke. 7) B. atrofusca (Fw.) Hepp. lich. eur. Biat. vernalis Körb- syst. L. 202, Biat. vern. d. atrofusca Flot. u ’ 4885 Exs. Hepp. lich. eer, exe. 208. Ra hat. lich, eur. exe. 162. Moose, z. B, Barbula tortuosa, Hypnum, incrustirend.auf stei- nigem Boden und über Dolomitblöcken: a) bei der Espershöhle un- weit Geilenreuth (Rabhst. lich. eur. exs. 162.);' b} an’ glöichen Standorten häufig auf den Bergen von Streitberg und Maggenderf,. so: Geisknock, Badanger bei Gössweinstein — (24:!); .Hohleberg -bei Muggendorf, Ehrenbürg, Weischenfeld; c) bei Eichstätt auf Moosen einer Feisgruppe an der Neubarger Chaussee (494.!) und im Walde oberhalb Wasserzell (613,1) NB. Die Exemplare in Hepp. lich. eur. stammen von einer Kiesgrube aus der Umgebung von München. _ 8) B.decolorans (H o ffm.) Fr. Mass. ric 123. Körb. syst. I. 193. Lecid. dıcol. Ach. syn. 537. Nyl. Prodr. 111 Enum. 121. L. gronulosa (Ehr.) &. dıcol. Schär. Enum. 137. Rabhst L. D, 98. Parm. granul, Mart. Fl, erypt. Erl. 219. Exs. Schär, lich. helv. 213. 214. Hepp. lich. eur. exe. 271. Spärlieh auf sandbaltigem Boden in der Nähe des Waldsumpfs vor dem Schweinsparke bei Eichstätt. 9. B. flezuosa Fr. Körb. syst. L. 194. Biat. gran, ß- flex. Rabhst. L.D. 95. Lecid. granul, ß. flex. Enum. 138. Lecid. flex. , Nyi. Prodr. 110. Enum. 121. . a) Am Saume der Wälder oder an lichten Waldstellen an der Ba- sis älterer Föhrenstämme, meist steril, selten e. apoth. oberhalb der. . Riesenburg und am heiligen Bühel bei Engelhardsberg; dann bei Eichstätt unweit Weissenkirchen und im Schweinsparke; b) auf dem Hirnschnitte der Eichenpfosten des Eichstälter Parkzauns (Mass. lieb. It. ex... ...); ce) an Fichtenpfosten daselbst (Hepp. lich. . eur. e28.....); — d) an alten Eichenstrünken im Schweinsparke. 10. B. Cadubriae Mass, geneac. 20. Sched. crit. 176. Lecidea fuscescens (Sommf£.) Nyl. Prodr. 117. Enum. 122? Exs. Mass. lich It. exs. 332. An der Rinde einer alten Föhre in einem Thale zwischen Pie- tenfeld und Eitensheim bei Eichstätt. (648.!) j 11. B. Decandollei Hepp. lich. eur. exs. 254. B. yeographica Mass. desc. 16. Exs. Hepp. Il. c. Zw. lich. exs. 273. a) An Buchenrinde des Laubwaldes im Wiesentthale unterhalb Gössweinstein! b) bei Kunstein unweit Eichstätt in lichten Wäldern an jungen Eichen (795. a.!) und Buchen (795. b.!); c) ebense häufig oberhalb der Wittmesziegelhütte im Schweinsparke bei Eichstätt; hier auch an Hainbuchen (Carpinus). : om . nr * _ 484. 12. B. picila Maas. Misc. lich. 8. (38.) Biat. pungens Körb. lich. germ. sel. 13. ? ? a) An der Unterfläche eines Kalkblocks in der Schlucht Stein- leiten: bei Muggendorf (484.!); b) ebenso im Gebüsche beim Leits- dorfer Brannen im Wiesentthale (725 !) 13. B. similis Mass. mise. lieb, 9. (39.) Eıs. Körb. lich. germ. sel. 170. - An Oolitbblöcken längs des Weges zwischen Weissenburg und der Ludwigshöhe (456.!) (Körb. lich. germ. sel. 170.) . 14. B. rupestris (Scop.) Rabhst. L. D. 90. Körb. syst. L. 207. Mass. rie. 130. Leeid. rup. Ach. syn. 39. Mart. Fl. erypt. Erl. 247. Schär, Enum. 146. Lecanora cerina 3. biatorinn d. rup. Nyl. Prode. 75. a. ealva (Dicks.) Schär. Enum. 146. Man Sched. erit. 171, R'abbst. L. D. 9. Exs. Schär. lich, helv. 221. Masse. lich, It..exs. 321. Hepp. lich. eur, exs. 134. Nicht selten auf Kalk- und Dolomitfelsen im Gebiete; an somni- gen Kalkfelsen (Kupfe oberhalb Muggendorf, Hummerberg bei Streit- berg, Dollnstein) erscheint der Thallus weiss, die Apothecien leb- haft roth, ß. rufescens (Hoffm,) Schär. Rabhst. Mass. I, e. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 7. Mass. lich. I, exs. 322. Häufiger als die Stammform im Jura z. B. bei Muggendorf, in den Felsschluchten vor Obereichstätt, um Weissenburg. Eine der var. "viridiflavescens (Wulf.) Hepp. lich. eur. 275. ähnliche Form mit hellgefärbten Apotkecien und grünlichem Thallus auf Delomit- steinen im Laubwalde des Tiefenthals bei Eichstätt (602.!) 38. B. incrustans (DE) Mass. Sched. crit. 170. Biat. rup- v.iner. Schär. Rabhst. Mass. rie. 1. c. Exs. Schär. lich, helv. 220. Hepp. lich. eur, exs. 274. Mass. lich. it, exs. 320. B. a) An Kalkblöcken in der felsigen Schlucht vor Obereichstätt (247.1)! b) in Menge an den Kalkfelsen gegenüber Kunstein bei Eichstätt (Rabhst. lich. eur. exs. .. .); ) um Streitberg und Muggendorf auf Kalk. 16. B. Ehrhartiana (Ach.) Mass. rie. 137. Körb. syat. L 204. Leid. Ehrhb, Ach. syn, 47. Mart. Pi erypt. Erl.245. Nyl. Prodr. 105. Enum. 121. Lecanora varia v. Ehrh. Schär. Enum. ‚82. Le- con polyir. Ehrb. Rabhst. L..D,. 37, Exs. Schär. lich, helv, 326. Rabhst. lich. eur. eıs. DE. . 485 An der rissigen Rinde alter Eichen bönfig. im : Gebiets: um Muggendorf im Laubwalde der Ludwigshöbe bei’ Weinsenburg, bei. Riebstätt, Pappenheim, oberhalb Dettenheim. Die Syermogenien: T’hrombium corrugatum (Ach. )Schär. Emm. 234. Chiosf. corrug. Fr. Rabhst. L. D. 22. Nyl. *Prodr. 105. Pyren. corsug, Mass. ric, 151. Lecid. corrug. Ach. syn. 18. Lecid, dryiea Mart. Fi. erypt, Erl. 251. p. p- Ess, Schär. lich. helv. 192. Zw. lich, exs. 91. Hepp. lich, eur. exs. 228. Häufig und oft ganze Strecken der alten Eichenstämme über- ziebend. 17. B. polytropa (Ehrh.) Körb, syst. L. 205. Lecan. polyir. Schär. Enum. 81. Mass, rie. 12. Rabhst. L. D. 37. Lecid,. Ehr- hart, var. polytr. Ach. syn. 47. Lecan, varia v. polyir. Nyl. Prodr. 90. Eoum. 114. @. campestris Schär. I, ec. Mass. Rabhst, I. c. «. vulgaris Körb. le, Ess. Sebär. lich. heiv. 321. Hepp. lich. eur. exe. 384. a) An den grossen Quarzfelsen oberhaib Nassenfels zwischen Eichstätt und Neübarg (814.0; .— 5b) an Hornsteisen, erdigen Quarzen der Berghöhe zwischen Breitenfurt und dem Kunstefner Thale bei Dalinstein. (814.!) j 18. 3. monticola (Ach.) Hepp. lich. eur. Lecid, mont. Sehär. Erum. 117, p. p. Exa. Hepp. lich. eur, exs. 268. a)An Kalkblöcken des Galgens bei Streitberg (teste Hepp. in lit); — b)-auf Kalksteingerölle der Felsgruppe" gegenüber Konstein bei Eichstätt. (B1@.!) - 19. B. chendrodes M ass, symm. 39. Biat. immersa ß.pruinos *Sm.) Hepp. lich. eur. exe. 241. Schär. Enum. 127. p. p. Lec. ealciv, v. chondr. Nyl. Eaum, 125. Ess. Hepp. lich, eur. exn. 241. Körb. lich. germ. sel. 165. a) An Dolomitfelsen unweit der Behringersmühle im Wiesent- thale; b) auf Dolomit an einer lichten Stelle im Laubwahle des -Tiefentbale bei Eichstütt (447.1); c) am Grunde und längs der Spal- ten verwitierter Delomitfelsen am Abhange des Wintershofer Berge ‚bei Eichntätt nicht selten (509.1) (Körb. lich. germ. sel. 166.); 4) an den Kalkfelsen auf dem Kipfel des Brand bei Herelsdorf ta Ober- franken, 20. B. eyoliaca Mann ayam. 4, (ei eyel. Nyl. Eaon. 1m, Prode. 138.) _ en AB6 Exs. Zw. lich. exs. 271. a) In den kleinen Höhlungen der Dolomitfelsen steriler Berg- abhänge bei Eichstätt nicht selten zwischen der Stadt und dem Dor- torsberge (461.!); am Abhange des Wintershoferbergs, Frauenbergs, vor Öbereichstätt — (Zw. lich, exs. 271. Hepp. lich. eur, exs... .); — b) an Kalkfelsen gegenüber Baumfarth im Wiesentthale (731.) {Fortsetzung folgt.) Literatur. Dr. K. Koch und G. A. Fintelmann, Wochenschrift ‘für Gärtnerei und Pflanzenkunde. Berlin 1858., Karl Wiegand. 4. . Von dieser Wochenschrift, welche in recht würdiger äusserer Form auf gutem weissem Papier und mit deutlichem; Drucke nun seit einem halben Jahre erschienen ist, haben wir bis dahin nicht Er- wähnung 'ihun wollen, um nicht za voreilig aus einigen wenigen Nro. auf das Ganze zu urtheilen und sie entweder ungerechter Weise hiernach zu verurtheilen, aber auch leicht sie zu früh zu loben. Nach dän bis dahin erschienenen und uns vorliegenden ersten 26 Nro. glauben wir nun ein Recht zum Aussprechen unsers vollsten Lobes zu haben. Diese Wochenschrift enthält meist höchst gedie- gene Originalaufsätze und Abhandlangen, die nicht nur den nach Höherem strebenden Gärtner und Gartenliebhaber höchst willkommen sein werden, sondern auch für den Pflanzenkundigen höchst be- lehrende Zusammenstellungen und monographische Bearbeitungen bringen. Es kann natürlich hier nicht der Ort sein, auf alle diese Abhandlungen kritisirend und beurtheilend näher einzuge- ben, doch wird der Titel von manchen dieser Aufsätze unsere Aussage rechtfertigen, wenn wir noch dabei bemerken, dass die Be- handlung . eine klare, allgemein verständliche und dabei oft sogar anziehende zu nennen ist. Der erste der beiden Herausgeber er- öffoet den Reigen mit einer kritischen Beleuchtung der „Gold- and Silberfarrn unserer Gewächshäuser; der zugleich einige sauber in Holz geschnittene Darstellungen beigegeben sind; dann hat er „die neuern Sorten den Inseetenpflanzen, Pyrethrum roseum und carneum‘‘ beschrieben und dabei ihre Genebichte sowehl als Culturmetbode kurz berührt; eine dritte sehr gediegene Abhand- luug bespricht „die Pandanus Boucheanus C. Ko ch, etreflewus h ort. sowie die Pandanen im Allgemeinen“ und ihr folgt eine Be- 487 sprechung der beiden „Blumen- undPflanzenagästellungen in Berlin,“ an welche sich eine andere über „Pfatsennämen in Pflanzenausstellungen‘ im Allgemeinen anschliesst, Der ge- lehrte Verfasser sucht in diesen und manchen andern hier nicht spe eieil genannten kurzen Arbeiten stets auf genaue Sichtung der No- - imenclatar hinzuweisen und manche Verwechslungen, Missverständ- nisse und dunkle Fehler darzulegen und auf die richtige Basis zu- rückzoführen, ein Gegenstand, der gewiss und in reichem Maasse die Beachtung aller Pflanzenkenner und Pflanzenliebhaber verdient, — Aber auch der zweite der Herausgeber hat interessante Mitthei- lungen gemacht, die sich der Natur der Sache nach mehr auf die practische Gärtnerei beziehen. Wir nennen hier die „gärtneri- schen Witterungsbeobachtungen," einensehr beherzenswer- then Artikel über „Sommerdauerpflanzen,“ „unsere ‚Bun desgenossen,“ „Frühblingshäuser,*“ „Blumenstabe,' „Eintheilung der Pflanzenhäuser“ and die „Skizze aus der Pflanzengeographie und Klimakunde.‘‘ Obgleich wir hier den gärtnerischen Zweck streng ins Auge gefasst sehen, so sind hier doch auch für den, Pflanzenkenner manche interessante Thatsachen zusammengestellt. Ehe. wir noch andere Mitarbeiter und . deren Mittheilungen berühren, wollen wir bier noch hinzufügen, - dass auch einige Ungenannte recht lobenswerthe Beiträge geliefert haben. so ist ein längerer Artikel den „neuern Sommerge- wächsen gewidmet, das „Aquarium“ und dessen Einrichtung beschrieben, eine Darstellung des Laurentinischen Gartens und seiner besonders hervoriretenden neuen Einfübrungen Erwähnung gethan und endlich von einem H..... g eine Reihe gediegener Abhandlungen über die „Schauhäuser der Borsig’schen, Augustin’ schen and Decker'schen Gärten zu Berlin“ geliefert worden, die uns eine hohe Idee von den Pflanzenliebhabern der preussischen- Hauptstadt geben. Derselbe ungenannte Verfasser macht auch Rundgänge durch die Anlagen der Gärten in und um Berlin, und beschreibt uns hervortretende Schönheiten derselben iu seinen Artikeln: „Bildende Gartenkunst,“ Mehr botanischen Inhalts sind Jäger’s Glorinien, Mein- bausen und Linke’s Beiträge zur Cacteenkunde, Spreckelsen die Lebensbäume besonders in England, Juhlke die Lawton-Brom- beere; Bouch& die Cleome apeciosissima, Stange kultivigge ostiä. dische, Cypripedien. Von Döll und Petshold ist die Land- schafisgärtnerei, von Lauche die Palmenzucht, von Fabius die Erbsenkultur behandelt, Spreckelsen apricht über die Zurüch- “ haltung der Blüthen der Obstbänme im Frühjahr, Schamal über die Vertilgung der Engerlinge in Baumschulen, über Aussaat feiner Sämereien in Blamentöpfe und über Zimmereopulation, Stelzner über die Wichtigkeit temperirter Gewächshäuser. Doch genug der Aufzählung des Inbaltes. Wir haben nur noch hinzuzufügen, dass von Zeit zu Zeit dieser Wachenschrift auch „Gartennachrichten“ kürzern Inhalts in halben Bogen — bis jetzt 16 Nr. — beigelegt sind, die zugleich Anzeigen und kurze Besprechungen ins F ach ein- ‚sehlagender guter Bücher enthalten. Wir schliessen diese Mittheilung, indem wir dem so schön begennenen Unternehmen ‘Ausdauer und Beharrlichkeit seitens der Redaction und der llerrn Mitarbeiter, . aber auch. Anerkennung und dadurch reichlichen Absatz. wün- schen ‚ da ohne diesen ein derartiges Unternehmen unmöglich gut bestehen kann. N» Anzeigen. Anzeige der im Jahre 1858 für. die Sammlungen der königl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. j (Fortsetzung.) 66) De Bary, über die Keimung der Lycopodien. Ueber Orchis militaris, Simis, | fusca und ihre Bastarde, I u Gemeinnützige Wochenschrift. VIEL, Jahrgang. Nro, 1 — 21. Würz- urg 1858. .68) Asa Gray, List of dried plants colleoted in Japan by Williams and „ _Morrow. 4. : 69) Torrey, Report of the Expedition of Lieutnant Whippe. Washington 1857. 70) Verhandlungen den nafurhistorischen Vereins der preussischen Rbeinlande und Westphalens. XV. Jahrgang. 1. u. 2. Heft. Bonn, 1858. . 71) De Martius, Flora Brasilieusis, Fase. XXI. Lipsiae 1858. 72) Ule und Müller, die Natar. 1857. Nro, 1 — 52. 1858. Nro. 1 — 22. Halle, 1857. 1858. üfler, das Buch der Pflanzenwelt. 1. u. 2. Band. Leipzig, 1857, 74) Stoetz , Enumeration of the Compositae of the Island of Hongkong. 4. | 75) van den B ach ct van der Sande L i anica, | -Fasc, XI, Lugdumi Batavor, 1858, - ade Lacoste, Bryologia Ia7 76) X1, Bericht des naterhisteri ins 3 j 27) Nov. Act and, Ce istorischen Vereins is Augsburg. 1858. tislaviae et Bonnae. a pold, Carol. naturae, curiosor. Vol. XXVI. Vra- 78) Hauck, die botanische Untersuehun v 4 Fr . ürn- berg, 1858. g der Umgegend von Nürnberg Nü t i “ . . . 79 örmberg: Tanmeratio plantarum vascularium cryptogamicarum Chilensiun 80) Weiss, über die Entwicklungsgeschichte und den anatom. Bau der handförmigen Auswüchse an den Blätt. . 5 \ e nani- cata. Wien, 1858. - . era und,Stehgeln von Gireondis m Bedacteur und Veragert De. Fürarchr Druck von F. Neubauer, “ D 1 72T Regensburg. 21. August. 1858, . Inhalt: ORIGINAL - ABHANDLUNG. Nylander, de Cblorangio dug- sufii animadversio. Arnold ‚„ die Lichenen des fränkischen Jura. (Fortsetz- ung). —- LITBRATUR. Pflanzenverzeichniss des Blass’schen Gartens in Eiber- feld. Jäger, die Verwendung der Pflanzen in der Gartenkunst. — BOTANISCHB Norizen aus Griechenland von Dr. Landerer. — PBRSONAL-NOTIZEN. Ehren- bezeigungen, De Chlorangio Jussufü Lnk., Müll. animadversio. Seripsit W. Nylander, M. Dr. . Lichen dietas Chlorangium Jussufil, de guo eumimeülkrium noper conseripsit &. Dr. J. Müller, est Licheh esculentdb PAll. Varias offert fordas, unde & cl. Bversilän prüpßosita& ühecidd Lecanora affinis et fruticulosa. ‘His formis, in Nov. Act. Acall, N-- Car, XV, 2. expositis, ibidem nomen genericum novam Sphaerolhal- lium adtribuit Nees ab Esenbeck. Dein examen Lichenis illias nomine Chiorangii Jussufli edidit el. H. F. Link iM Bot: Zeit. 1849, p. 729 — 731. et t. 10. Sub eadem denominatione demum generica et speeifica apothecia descripsit ibid. 1858, t. 89 et segq., benegne adumbravit ft. 4) cl. J. Müller. Habere lic&it nomen Esenbeckianum, ut prias, hagis l&gitimum esse quaim Chlorangium, satias autem utramäue mittendüh. (ud enim charactere nititur distinetio a Lecanoris. aegr& petäpi- eitar, Forma thalli hie potius aceidentalis, nec typica, nam ape- cies est primitus saxicola. Dein qüöad apothecia Aifformila, in aliid Lecaiioreis et Lecidein-is ed (etiamsi non semper normalitef) ötcar- rere abunde corftat, Exemplo praestant Lecanora calcarea, muctopN- Ihalma, *) Urceolaria scruposa, Lecidea myrmecina ete. Inde Kind *) Ürceolaria macropkthalma Tayl. Lich. Antaret. n. 36.5 thallo Pallido ldevigato, rimoso, crassiusculo, apotheciis rufo - pallescentibus, itnatis.. ati, fere 1, 5 millim., sporis ut in Lecanora esculenta, long. solum 0,018 Ft tr - lim,, erass. 0,015-- 17 millim., paraphyribas gracilibus. Supra saxa Fulc di m terra Kerguelen. — Affivig et subsimilis en: hallo tenuf rimuloso canora phaeophtkalma Nyl. in hb. Lenorm,; thallo tenul ramuldso, apotheciis Re da cm minoribus , sporis elfipsöideis lohg. 0,160 milftuh.,. erass. 0.005 millim., paraphysibus mediocribus (crars. 0.0025 millim.):, Supra saxa vulcanica in Taiti. Ex stirpe Lecanorae cinereae sunt hae binae „ ®pecies, et apothecia saepe habent difformia. Fiora 1858, Si nullum argumentum pro genere distinguendo. Nec stratum gonimon magis differentiam ullam. sistit, quantum video, licet talem invenisse videtur cl. Müller. Ex his rationibus auetori hunc lichenem non modo genere a Lecanora, sed adhuc tribu, separanti assentire non possum. Animadvertatur adhuc eum, de spermatiis lichenum loquens, eadem dicere „spermogonia,‘‘ quod confusionis est maxime vitu- perandae. Jam enim post studia celeberrimi Talasne in scientia accepti sunt hi termini sensu definito, distinetissimo, spermogonia seilicet desigoantia apparatum totum erganicum, spermatia vero corpuscula vel elementa, quae hiece apparatas profert. Itaque qui, sensum horum terminoram mutans, spermogonia dicit pro spermatiis aeque peccat ac qui pro polline dicat „‚stamina.‘“ Confasio talis evi- tanda. At simul notandum, corpuseula, quae cl. Müller in Fig. 7 delineavit,, neutiguam esse spermatia speciei, nam sunt acienlari- eylindrica, angustata,, recta, sterigmatibus simplicibus sat angustis infixa ; sed aliud aliquid pro spermatiis samsit auctor. Neseio cur non Lichen esculentus in genere Lecanora sit con- servandus. Est, ni nimis fallor , species affıniae Lecanorae cinereae vel varietati ejus gibbosae, ut in opusculis meis jamdudum in- dicavi. ‚Die Lichenen des fränkischen Jura. Von F. Arnold. (Fortsetzung,) ll. Biatorina Mass. ric. 134. Körb. syst. L. 189, 1. B. pineli (Schrad.) Masse. ric. 135: Körb, syst. L. 189.. Lecid. pin. Ach. syn. 41. Schär. Enum. 141, Nyl. Prodr. 103. ' Enum. 120. Biat. pin. Fr. Rabbst. L. D. 93. Exs. Schär. lich. helv. 218. Zw. lich. exe. 83. A. B. €. Hepp: lich. eur. exs. 136. Rabhst. lich. eur. exs. 8. In Waldangen am Grunde der Föhrenstimme: a) im Laubwalde ‚der Ludwigshöhe bei Weissenburg (Zw. lich. exs. 83, C.); b) um Eichstätt hie und da z. B. vor dem Hirschparke. 2. B. cyrihella (F1.) Mass. ric. 134. Sched. crit. 84. Körb. ayst. L. 190. Lecid. anom, eyrt. Ach, ayn. 39. Schär. Enum. 138. Rabhat. L. D. 92. sub Biatora. Exs. Schär. lich. helv. 473. p. p. Zw. lich. exs, 88., (mixta cum. Bac. anom.) 275. Mass. lich. It. exs, 132, Rabhst, lich. eur. eıs. 231. 6 a) In. grosser. Menge- an. jüngeren Populus -tremula Stämmen im Walde zwischen Wasserzell und Breitenfart bei Eichstätt (665. !) und sonst um Eichstätt nicht selten; b) ebenso an jungen Espen «bei Geilenreuth und auf dem Hobleberg bei Muggendorf. NB. Die Exemplare in Zw. exs. 275. und Mass. exs. 132, stammen von Espen aus dem. Kapuzinerkölzchen bei Nymphenburg unweit München. . 8. anomala (Ach.) Biat, anomala Naeg. Hepp. lich. eur, exs. 18, a) An Nussbäumen bei Streitberg; b) an der Rinde eines alten Holzbirnbaumes am Waldsaume oberhalb Wasserzell bei Eichstätt - (644.!); ec) an Balsampappeln bei Weischenfeld, 3. B. insularis Hepp. in lit. 12. Febr. 1858. sub Palellaria. „Sporen 2 zellig, farblos, 9—13 m, m. lang, 2—3 mal so lang als dick, 8 Sp. in einem Schlauche.“ Hepp. |. e. An einem Kalksteine im Lauhwalde des Rosenthals bei Eich- stätt. (571.1. — Forma saxicola der vorigen Art?’ : 4. B. synothea (Ach.) Biatora synothea Naeg. Hepp. lich. eur. Lecid. synothea Ach. syn. 26. Sehär. Enum. 134. p. p. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 14, An Eichenpfosten des Parkzauns bei Eichstätt (577.!) und aufderen Hirnschnitte (688.!) ß. chalybeia He PP- Exs. Hepp. lich. eur.exs, 15. Rabhst. lich. eur. exs. 364. Zw. lich. exs. 274, . Im Laubwalde oberhalb Wasserzell bei Eichstätt: a) an jungen Sordus Aria Bäumchen (623. 624.!) (Zw. lich, exs. 274.); b) an Buchenstämmen (640.!); e) an Kirschbaumrinde bei Pretzfeld in Oberfranken. 5. B.globulosa(Fl.) Körb. syst. L. 191. Biatora glob. Rabhat. L. D, 93. Leeid. ylob. Schär, Enum. 126. Exs. Zw. lich. exs, 89. Hepp. lich. eur. exs. 16. An der Rinde jüngerer (695. a.!) und alter (695. b.!) Eichen im Laubwalde des Hirschparks und um Weissenkirchen bei Eichstätt. 6. B. lenticularis (Fw.) Körb. syst. L. 191. Biat. pulicaris Mass. ric. 136. Biat. Heppii Mass. symm. 41. Biat. holomelacna Naeg. Hepp. lich, ear." Lecid. holom. Schär. Enum. 134. p. p- Lecid. lenticul. Nyl. Enum. 125. Exs. Hepp, lich. eur. exs. 12. Rabhat. lich. eur. exs. 308. Zw, lich. exe. 272. De 81* ® ‘Zuhblreich im Jura! a) an sonnigen Kalkfelsen der Kupfe ober- halb Maggendorf; an Kalkblöcken des Galgens hei Streitberg; auf Dofomit des Hohlehergs und Adlersteins bei Engelhardsberg; b) an Kalkwänden der Schlucht Steinleiten ober der Wöhrmühle (160. Biator. Heppit Mass. teste Mass. ‘in lit.!; — e) an Kalkfelsen eherkalb Zinemern bei Pappenheim ; d) bei Eichstätt an einer Dolo- mitwand im Laubwalde des Tiefenthals (Rahhst. lich. eur. exs. 188. fesma juvenilis?; — e) an einem Dolomitfelsen an der Wald- spitze des Weinsteigs gegenüber Landershoten (401.!) Capoth. ma- jeribus) ; -f) auf Dolomit am Abhange des Wintersbofer Bergs, um Kunstein an Kaikfelsen — überhaupt nirgends seiten. ß. chalybaea Hepp--lich. eur. exs. 13. &) Nieht selten an Dolomitfelsen des Wintershofer Bergs, beson- ders oberhalb der Dreifaltigkeitskapelle bei Eichstätt (530.') (Massa. lich. It. exs....); b) an Kalkfelsen des Galgens bei Streitberg und der Kupfe ober Muggendorf. Leicht kenntlich am schwatzen Thallus. — ce) an Hornsteinen der Berghöhe bei Oberrichstätt (788.15 “ y, acrustacea Hepp. in lit. Septbr. 1856. An umherliegenden dünnen Dachsehieferplatten anf der Berg- höhe zwischen Mariastein und Obereichstätt (471. -472.1 (Hepp- lich, eur. exs.....) und unweit der Dachplattenhrüche oberhalb des Tiefenthals bei Eichstätt, Y. B proteiformis Mass. Sched. erit. 92. v. Erysibe (Ach. Fr.) Bilimb. Erys. Körb. syst. L. 213, Patellaria Rabenhorslü V. Erys. 1e pp. lich. eur. Lecid. lIutenla 9. Erys. Ach. syn. 41.-pı P- Lecansra Erysibe Nyl. Prodr. 88. Enum, 114. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 409. Zw. lich. exs, 269. Mass. lieb. Tt. exs. 146. (?) a) Häufig am steinernen Geländer der Altwühlbrücke zwischen dem Wiesengässchen und Schlösschen bei Eichstätt. (7631); 5) auf sonst in Eichstätt nicht selten an- feuchten Grenzsteinen, so Am Wege zur Willibaldsburg. Altmühlbrüeke bei der Hofmühle. 8. B. minuta Mass. ric. 137. sertul. lichen. in Lotos 1856. p- 77. Bilimb. dein Biatorina Arnoldi Kpihbr. in lit, Septb. 1854. et in Flora 1855. p. 72. Bil. Arn. Körb, syst. L. 215. Exs. Zw. lich. exs, 236. j a) An einem Kalkbiocke im Laubwalde unweit des Pöverle i# Kellers bei Weissenburg (Zw. lich. exs, 236.); b) bei Maggenderf und Streitberg an mehreren Stellen: so an Kalkfelsen in der Wald schlncht des Bangethals (101); — bei der Schlottersmühle; Kapfe’ Schlucht Sieinleiten, Oberfelndorfer und KLeitsdorfer Brunnen ; f 508 an der Unterfläche einer Dolomitwand bei der Espershäble; in Be- gleitung einer aschhlauen Gioescapsa an der Unterfläche eines Kalk- blocks in der Schlucht hinter Streitberg (7.0; an umherliegenden Kalksteinen im Walde zwischen Muggendorf und Baumfart; — ©) an Kalkfelsen oberhalb Zimmern bei Pappenheim; — d) nicht sel- ten an Dolomitfelsen im Wälde des Krugsteins gegenüber Länders- hofen und hie und da im Tiefenthale bei Eichstätt (Hepp. lich. eur. exs....); e) endlich au umherliegenden Kalksteinen im lichten Walde oberhalb Wasserzell und des Römerbrunnens bei Weissenburg. . Il. Bilimbia De Not, Mass. rie. 120. Körb. syst. L, 1. B. liynaria (Ach.) Mass rie. 121. Lecid. lign. Ach. ayn. 26. Schär, Enum, 135 Lecid milli aria v. lien. Rablıst, L. D. 77 Körb. syst. L. 214. sub Biimbia. Exs. Schär. lich, heiv. 196. Hepp. lich. eur. exa, 2%. An der Rinde einer alten Führe im Hirschparke (Weg zur Fa- 'sanerie) bei Eichstätt. 686.1) ß. conglomerata Hepp. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 284. Zw. lich, exs. 276. Körb. lich. germ, sel. 135, #& Häufig an alten Föhren im Walde zwischen Wasserzell und Breitenfurt bei Eichstätt (664.!) (Körb. lich. germ. sel. 133. a.) 2, B. fayinea Körb. syst. L, 212. An Buchen im Walde vor dem Hirschparkhause bei Eichstätt 777.1) (teste Körb. in lit.!); Varietät von Biaterina anomala? 3. B. Regeliana (Hepp.) Biatora Rey. Hepp. lich. eur. Bi- limbia sabulos« Mass. rie. 122. . Exs. Hepp. lich. eur. exs! 280 a) Auf Erde und Moose inerustirend auf feisigem Boden bei der Riesenburg unweit Muggendorf (20.!) (teste Hepp. in lit.!); — b) ebenso in dem Abhange zwischen Dollustein und Eberswang (821.} und e) in den steinigen Schluchten bei Obereichstätt. — Bil. sabu- lesa Körb. lich. germ sel. 14. ist eine andere Flechte. 4. B, museorum (Sw.) Biaiora muscorum WHepp. lich, eur. Lecid. sphacroidesv. musc, Schär. Enum. 140. Rabhst. L. D.M. Körb. ayst. L. 313. sub. Bilimbia. Exs. Hepp.-lich, eur. exs. 138. An abgestorbenen M%osen ıer Felsen bei Streitberg {teste Hepr. in }i.) 5, B. copsodes Körb. in lit. 38. August 1857. Bil. Nolarisionn, Mass. aymm. 46°? ‚Sporen 4zellig , farblos, 11-18. nn, m. Jang, 3—6mal so lang ale dick,‘ Hepp- in lit. MH rn, ‚504 An umherliegenden und aus dem Boden hervorstehenden Kalk- steinen im Laubwalde a) oberhalb Wasserzell (652 !) b) und in den Anlagen bei, Eichstätt. ‘ '6. B. cuprea Mass. in Lotos. 1856. p. 77. ß. areolata Mass. l, ce. Sched. erit. 122, Lecid Tut. v. cupreorosella Nyl. Enum. 122, Exs. Mass. lich, It, exs. 211. B. In Laubwäldern an Dolomitfelsen: a) bei der Geilenreuther _ Höhle (154.!) (Mass. lich, It. exs. 211. B.); b) bei Weischenfeld, , zwischen Tüchersfeld und Pottenstein, Espershöhle ; c) ziemlich häufig um Eichstätsk: unweit Landershofen, im Tiefentbale, zwischen Was- serzell und der Linzerkapelle, im Kinderthale des Hirschparks — (Hepp. lich, eur. exs....); ferner in den Anlagen. Die Flechte liebt vorzugsweise die dem Lichte weniger ausgesetzte Unterfläche der Dolomitfelsen. j j 7. B. chlorotica Mass. in Lotos. 1856. p. 77. “ An Dolomitsteinen und in finsteren Dolomitklüften des Quakene schlosses bei Engelhardsberg unweit Muggendorf (73.!) (Mass. lich It, exs....). Wohl nur eine durch den tief heschatteten Standort er- zeugte Form von cuprea. IV. Bacidia De Not. Mass. ric, 117. Körb. syst. L. 185. 1. B. rosıtlla (Pers.) De Not. framm. 190. Mass, ric. 117. Körb. syst. L. 185. Leeid, ros. Schür. Enum. 141. Nyl. Predr. 113. Enum, 122. Biat. ros. Rabhst. L. D. 94. Lerid, alab. v. ros. Ach, syn. 46. Exs. Schär. lich, helv. 217. Z w. lich, exs. 231.A.B, Rabhst. lich, eur. exs. 30. Körb, lich. germ; sel. 41. Selten an Buchenrinde in den Laubwäldern zwischen Eichstätt und Weissenkirchen (785.!) 2. B.rübella (Ebrh.) Mass. ric. 118. Körb. syst, L. 186. Leeid. sub. Schär. Enum. 142, Biat.rub. Rabhst. L.D. 94. Lecid. luteola Ach. syn. 41. Mart. A. erypt. Erl. 246. Nyl. Prodr. 114. Enum. 122. Exs. Schär. lich. helv. 210. Hep p. lich. eur. exs. 141. Rabhst. lich, eur. exs, 31. Nicht selten an glatter oder rissiger Rinde von Obstbäumen um Eichstätt und Muggendorf, an alten und jungen Buchen, an Aborn- und Hainbuchenrinde in- Laubwäldern hei Eichstätt, "3. ?.B. fagicola Hepp. in lit. 20. Mai 1858. sub Biatora. „Sporen 4—6 zellig, farblos, an beiden Enden augespitzt, 18—32 m. m. lang, 6—-9mal so lang als dick, 8 Sp. in einem Schlauche.“ Hep!p. in lit. . R s An Buchen im Walde vor dem Ütrchparkhanse bei Eichstätt, (783.)) 4. B.effusa (Sm.) Biat. ef Hepp. lich, eur, Lecia, sphaeroides | v. ef. Schär. Enum. 140. p. p. Bacid. anomala. Mass. ric, 119.! Körb, syst. L. 188.? . Exs. Hepp. lich. eur. exs. 24. An derRinde von Carpinus-Stämmen bei Eichstätt a) anmı Wein- steige bei der Neuburger Chausee; 5) häufig im Wäldchen bei Weissen- kirchen (Mass. lich. It. exe... ... } . £. macrospora Hepp. in lit. 1856. Häufig an der rissıgen Rinde von Acer campestre im Wäldchen bei Weissenkirchen unweit Eichstätt (He pp. lich. eur, exe, .. ... .) y. muscicola Hepp. in lit. Jan. 1858. An abgestorbenen Moosen auf dem steinigen Gipfel des Brand bei Hetzelsdorf in Oberfranken, selten. 5. B. atrogrisea (Delise) Biat. atrog. Hepp. lich, eur. 26. Exs, Hepp. 1. c. Rabhst. lich. eur. exs. 365. An der. Binde jüngerer Buchenstämme im Laubwalde zwischen. Geitenreuth und Baumfort (42.!) teste Hepp. in lit.! 6. B. Arnoldiana Körb. in lit. 18, Octob, 1854. Biat. inundata Hepp. lich. eur, exs. 289, Exs. Hepp. I. ce. Körb. lich, germ. sel. 131, Zw. lich, exs, 235. a) An beschatteten Kalksteinen im Laubwalde oberhalb Pöver- leins Keller bei Weissenburg (Zw. lich, exs, 235.); b) nicht selten in Waldungen bei Eichstätt: so auf Dolomit im: Kinderthale des Hirschparks bei Tempelhof (444.!); — anf Kalksteinen im Hessen- thale (594.'); — an Kalkblöcken in der Schlucht des Rosentkals, (Körb. lich. germ. sel. 131.); — an hervorstehenden Kalksteinen der Waldwege in den Anlagen und zwischen Wasserzell und dem Schweinsparke. — Die Fiechte liebt dunkle Localitäten und ist vielleicht eine Form von Bacid. inundata (Fr.) Körb. syst. L. 187. lich, germ. sel. 163. — Die Spermogonienform (?) an Kalkblöcken "im Rosenthale bei Eichstätt (560.!) V. Blastenia Mass. mon. blast. 101. Körb. syst. L. 182." 1. B. ferruginea (Huds.) Mass. mon. blast. 102. Körb. ayst. L. 183. Zecid, cinereofusca Ach. syn, 43. Mart.-fl._erypt. Erl. 27. veci ferrug. ®@. einereo- fusca Schär. Enum. 144. Biat. Rabhst, L. D. 89. Placod. ferru. & cinereofuse. Hepp. lich. eur, Lecanora Po Nyl. Prodr. 76. \ & genuina Körb, syst, L. 184. Mass, Sched, erit. 128. 306 Era. Schär. lich, helr. 583. Hepp. lich. eur, exs. 400. Zw. lich. exs. 95. A. Rabhst. lich. eur. exs. 24. Mass. lich. It. exn. 221. . Vereinzelt an glatter Rinde eines Sorbus aucuparia- Stammes im Tiefenthale bei Eichstätt. " ß. saxicola Mass, sched. erit. 129. Exs. Schär. lich, helv. 448. p. p- Zw. lich. exs. 95. .B. An umherliegenden Quarz- und Hornsteinen auf der Berghöhe zwischen Breitenfurt und: dem Kunsteiner Thale bei Eichstätt (812.') F, lactea m. a) An einem Dolomiffelsen der Schlucht vor Obereichstätt, selten (473:1); b) an umherliegenden Kalksteinen auf dem kahlen Gipfel des Brand bei Hezelsdorf in Oberfranken. — Diese Form bat mit Caliap. Iuleoalbum v. lacteum Mass. grosse Aehnlichkeit. 2. B. sinapisperma (DC.) Mass. mon. biast. 109. Sched. erit, 128. Körb. eyst. L. 184. Lecid. ferrug, v. sinap, Schär. Enam. 144. Lecid. ferr. v' leucoraea Ach. Biat. Rabhst, L. D. 89. Piacod. sinap. Hepp. Leid. fuscolutea Mart. (non Ach.) fl. erypt, Erl. 246.! Lecan. ferr, muscic. var. Nyl. Prodr. 76. _. Exs. Sehär. lich. helv. 216. p. p. Zw. lich. exs. 195. Hepp. lich. eur. exs. 200. Mass. lich. It, exs. 220. Rabhst. lich. eur. ' exs. 129. j Nicht selten im Jura abgestorbene Moose inerustirend hald auf - steinigem Boden, bald auf Felsblöcken: a) Hohleberg und heiliger Bühel bei Muggendorf — (116!): b) auf dem Geisknock bei, Streif- berg, Espershöhle, Ehrenbürg, Weischenfeld: c) oberhalb Zimmern hei Pappenheim ; d) um Eichstätt am Abhange des Winterhofer Bergg, vor Öbereichstätt und im Laubwalde des Tiefenthals anf Barbula tortuosa -— (Rablıst. lich. eur, eis. 122,) » 3 B.arenaria (Pers) Mass. moo. blast. 3, Placod, ar. Naeg- map. Blast... eryihrocarpia Körh, syst, L, 183. Lecid. eryihrog. Adh. syu. 43, Leeid, erythr, b. arenaria Schär, Enum. 145. Er- sanaya Mahhst. L, D, 39, Lecan. teicholyla Ach. Wallr. Par- Proc a Mart. fl. erypt. Erl. 219. Placud teicholyt, Nyl. Exe. Hepp. lich, eur. exa. 199. Zw. lich. exs. 97. nigehähe ana hblöcken zwischen Weissenburg und der Lud- ar elta. Deo Not. Mass. rie. 130. . ‚ousselüi(Dur.et Mty.) DeNot. Framm. lich, 192.Mg ss. rie. 131. gemgae. lich, 14. Lecig, farsarum Duf. Nyl. Prodr. 116, Enum. 122. \ 2 Auf steinigem Boden kahler Böfgenhöhen- a) Geisknock bei Streitherg (478:') und zwischen Gössweinstein und dör’Baı ershöhle; b) an längstverlassenen Stellen des Steinbruchs' zwische Wintens- hof und Rupertsbuch bei Eichstätt (771.1) 2. B. germanica Mass. in lit. Mart. 1858. An der Unterfläche der Kalkfelsen am grasigen, mit Buschwerk besetzten Abhange beim Leitsdorfer Brunnen im Wiesentthale (722.!) | Trib. 24. Sarcogyneae. 1. Sarcogyne 1. pruinosa (Sm.) Mass. geneac. 10. Sched. erit, 196. Körb. syst. L. 267. Myriasperma pruin. Naeg. Lecid. pruin. Xch syn. 27. Rabhst, L.D. 86. Lecid. immersa v. pruinosa Sebär. Enum. 127. p. p. Lecit. albo-caerulescens Mart. fl. erypt. Erl. 244. „in muris hortorum.““ — Lecan. cerv. status L. pruinosa Nyl. Prodr. 146. Enum. 127. Exs. Schär. lich, helv. 202. p. p. Hepp. lich, egr, exs, 143- Mass. lich, It. exs. 334. Kabhst. lich. eur, exs. 172, Häufig im ganzen Jura an Dologitfelsen, umherliegenden Kalk- f steinep. an Mauersteinen, auf Mörtel alter Mauern, bald mit bereif- ten, bald mit trocken schwarzen Apothecien: letztere Form z. R. auf Dolomit des Winterhofer Bergs bei Eichstätt (786.!); eine an- dere, äusserlich der Pyrenod. Ayhard. nicht unähnliche Form an Dolomitfelsen im Tiefenthale (531.1) \ ll. Strangospora 1, pinicola Körb. in lit 21. Jan. 1855. lich. germ, sel, 138. Sarc g. pinic. Mass. sertul. lichen. in ‚Lotos 1856. p. 78. Biatora phaeostiygma Hepp. lich. eur. p. p. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 253. (Standort München!) Körb, lich. germ. sel. 138. An der Rinde einer alten Föhre auf der Pietentelder Höhe bei Eichstätt (647.1) (Körb. lich. germ, sel. 138.) IN. Tromera Mass. in lit. Febr, 1857. 1. T. xanthostigma {Rabh.) Mass. in lit. Mart. 1858. Pezize myrigspora Mepp. lich. eur. exs. fase. VI. b Pegizu Tesinse Autt.p.p. 4 , Am Harze der Fichtenstänge in den Waldangen bei Eichstätt. f (4257!) Appthecien rothgelb. 2. T. sarcogynoides Nass. in lit, Febr. 1857. Reziga murien- para Hepp. lieb. eur. fanc. Vi. a F An gleichen Stellen wie die vorige Art, — Apotbecien;schwarz. — orm von 1, ? 508 \ IV, Sagiolechia Mass, genaec, 11. 1. S. protuberans (Ach.) Mass. geneae. 11. Bilimb. prot. Mass. ric. 122. Lecid. prot. Ach. Schär,. Enum. 117. Nyl. Prodr. 109. Enum. 121. ' \ Exs. Schär, lich. helv. 103. Zw. lich, exs. 283. Körb. lich. germ. sel. 87. 1) Mit röthlichem Thallus: a) an Kalkblöcken in der Schlucht gegenüber Kunstein bei Eichstätt unter Laubgebüsche (Rabhat. lieh. eur, es, .....); b) an Dolomitfelsen der Espershöhle bei Geilenreuth (Körb. Heb. germ. sel. 87.); c) an grösseren Dolomit- blöcken im Langethale hei Streitherg (Zw. lich. exs. 283.); d) an Kalkfelsen im Zwecklesgraben bei Muggendorf, — 2) Mt olivengrün- lichem Thallus: a) auf Dolomit am Fusswege von Streitberg nach Veilbronn; b) an Kalkfelsen gegenüber Geilenreuth im Wiesentthale (2.!); e) an Dolomitfelsen im Tbale zwischen Rabenstein und Ober- ailsfeld in Oberfranken. Literatur „Pflanzenverzeichniss des Blass’schen Gartens in Elber- feld, 1858.“ Ist der bescheidene Titel eines recht interessanten Büchleins, das’ nun schon zum 6ten Male erschienen ist, und ein rühmliches Zeug- niss gibt von der Liebe aber auch von dem wissenschaftlichen Eifer, mit dem Herr Blass den einmal aus Liebhaberei aufgefasten Ge- genstand ergriffen und durchgeführt hat, trotz mancher Schwierig- keiten, die in -seinen geschäftlichen Verhältnissen lagen. Ver- gleichen wir den diessjährigen mit frühern Catalogen, so erscheint : erschon gleich äusserlich ansehnlich vermehrt, aber auch sein Inhalt ist nicht nur zahlreicher, sondern bietet auch des Seltenen viel und zum Theil in Exemplaren; wie sie nur selten in hiesigen Klimaten zu finden sind, namentlich möchte das Letztere von den grossen Exemplaren der Baumfarrn. und Palmen gelten. Unter den neuesten Einführungen befinden sich selbst Gegenstände, die noch in keinem europäischen Garten vorhanden und erst seit einigen Jahren in Su matra durch den Vorsteher des Bot. Gartens auf Java entdeckt worden sind... Die Liste der neuesten Einführung ist folgende: Adiantopsis elongata Kl., Alsophila compta Mrt., A. paleolala Mrt., A. Schiedeana Kth., Anazagora javanica, Bleckeria calocarpa Hsskl,; Brucea sumatrana Rıxb., Calamus „Roitan Sago“, „R. getah, R, nikey ‚“ Calamus Draco L., €. sp. sumalrt. 509 Calpicarpum Rozburghü Don., Calyptroealya spicatus Bl, Cinnamo- mum brevifolium et sericeum, Cyathea allissima Karst., C. aureaKl,, €. serra Wilid., Goniophlebium Hasskarlii Kl., Hoya coronaria Bl, H. orbiculata Wil., H. Teysmanniana Mig. — Livistonia Diepenhorstii Hssk}, L. Zollingeriana H. L. B., Medinilla sp. su- matr,, Paratropie Junghuhniana Mig. P. parasitica hort. bog. nec Mig — Pinanga javana Bl., P. superba., Plectocomia sp. nov, sumalr., Poppowia pisocarpa Endl,, Scindapsus yiyanteus Hsskl., Seeforthia yracilis, Simaruba exwcelsa. — Nach diesem Verzeichniss folgt ein zweites der vorjährigen Einführungen des Herrn Blass, unter denen die schönen Angiopteris, mehrere neue Ar- oideen und Palmen, sowie interessante Orchideen und Asclepiadeen hervorzuheben sind, Dann kommen auf p. 3— 64: die Warmhaus- pflanzen alphabetisch geordnet bis p. 9, dann p, 9 — 13 Aroideen, p. 13 Bromeliaceae, p. 14 — 15 buntblättrige Pflanzen, p. 15 — 17 tropisch® Fruchtbäume und p. 17 — 40 Farrnkräuter; p. 41 — 45 junge Baumfarrn und p. 45 — 47 Baumfarrn und Original- stämme. Sodann p. 47 — 52,Orchideae und p. 5560 Pandaneae, Cycadeae und Palmen, während die letzten_4 Seiten für Angabe der Dutzendpreise bestimmt sind. Aus diesen Angaben lässt sich schon die Reichhaltigkeit des Gartens an Farrn im Allgemeinen und ins- besondere an Baumfarrn und auch an Palmen und Pandaneen ersehen. Man trifft bier Namen von lebenden Pflanzen, die man anders nur in Beschreibungen von Reisenden zu finden gewohnt ist, und von deren wirklicher Schönheit man sich nur durch den Besuch des Blass’schen Gartens selbst überzeugen 'kann. Möge dem Herrn Blass Lust, Liebe, aber auch Musse genug bleiben, auf diesem Wege rühmlich fortzuwandeln. Bei so grossem Erfolge, die er als ursprünglicher Dilettaut in so geringer Zeit erreicht hat, wäre es zu bedauern für die Wissenschaft, wenn er sich genöthigt sehen sollte, das kaum begründete und schön erblühende Institut wieder aufzugeben, N H. Jäger, die Verwendung der Pflanzen in der Garten- “kunst, oder Gehölz, Blumen und Rasen. Ein künstlerischer Führer bei der Anlage und Unterhaltung von Landschafts- und Blumengärten etc. Gotha, H. Scheube. 1858, Wenn gleich die Gärtnerei mit ihren Zweigen nicht direct zur Botanik gehörtund dieses Werk daher eigentlich nicht vor dasForum der- 510 selben gehört, so schliesst sich der Inhalt dieses Werkes doch so unmittelbar an die angewandte Botanik, dass kaum eine scharfe Gränzlinie zu ziehen sein dürfte. Es leuchtet dieses schon theil- weise aus dem oben angeführten Titel ein; es wird diess aber noch mehr klar, wenn wir ging Uebersicht des Hauptinhalts und dadurch den Beweis geben, dass diess ep gut geschriebene und mit so viel Sachkenntniss behandelte Werkchen ein wesentliches Supplement zu ©nsern gewöhnlighen hotagischen ‚Beschreibungen der vorzüg- lichsten in, Gartengnlagen verwendeten Pflanzen zu betrachten ist. Die erste Abtheilung behandelt dasG& eh ö1z und gibt, nachdem erst die allgemeine Wirkung der Holzpflanzen und der Zweck der Pflanzungen behandelt ist, eine Beschreibung der Eigenschaften der Holzpflanzen und ihrer Wirkung und Benutzung, wobei deren Grösse, Form und Wuchs, Stamm und Aeste, Belaubung, Blüthen und Frucht, Art des Wachsthums und ihr Verbalten zu Licht und Schatten aus- führlich besprochen und dann allgemeine Regeln über die Auf- stellung und Verbindung der Gehölze gegeben werden, die sich in ihren Formen als einzelner Baum und Strauch, als Gruppe, Gruppenwäldchen, Hain oder Wald zu erkennen geben, die alle aus- führlich _erörtert” werden und wobei auch die Wahl der Holzarten sowie die Contraste und das Malerische Berücksichtigung finden. Nach einigen kürzeren Bemerkungen über die verschönernden Pflanzungen in der bebauten Landschaft und über regelmässige Pflanzungen geht der Verfasser auf die verschiedenen Zwecke der Pflanzungen ein, die nach Grenz-, Deck-, oder Pflanzungen an Wegen und Plätzen, Uiern,, Felsen oder für sonstige Zwecke ibre jedesmalige besondere Besprechung finden. Ein besonderer kleiner Abschnitt spricht über die Schlingpflanzen und Lauben. Somit sind zwei Drittel des Buches beendigt und werden in dem letzten Drittel in gleich erschöpfender und selbst wissenschaftlich übersichtlicher Weise die Blumen und deren Verwendung scwie der Rasen behandelt. Es kann hier nicht der Ort sein, auf specielle Besprechung des Buches noch näher ein- zugehen, doch können wir uns nicht ver sagen zu bemerken, dass der Leser sich häufig in die Lectüre einer pflanzengeographischen Darstellung einer @egend versetzt glaubt, aa treffend und deutlich weiss der Verfasser seine Zusammenstellungen mit klaren allgemein verständlichen Zügen zu schildern; ja man erkennt bei sorgfältiger Beobachtung des Dargestellten so recht die Wahrheit, dass Land- schaftsgärtnerei nichts anders als Malerei im Grossen und Ganze® ist, allseitig und für die Zukunft berechnet, so dass der Maler nicht nur sein Bild von einer Seite zu bestimmen hat und dieses allei® sr in's Auge fassen kann, sondern dass er Ach alien Fichtungen hin. auf den gewünschten Eindruck hinarbeiten mes und dabet nicht mit sofort erkennbaren Farben wirken kann, sondern nur Ansudenten. vermag, was er im Geiste schon gesehen hat, s0 dasz die Zeit erst. lehrt, was der Künstler eigentlich gewollt. .Wie aber der Landschafte- _maler keine schöne Landschaft malen kanh, wenn er nicht erst die . einzelnen Bestandtheile derselben in der Natur sorgfältig studirt hat, no geht es noch viel mehr auch hier und das eben ist es, was am vermochte, das Werk hier kurz zu besprechen und den Pflanzen- kundigen- anzuempfebleu, denn nur allzuleicht geht über dem Stadium des Speciellen die Auffassung des Totaleindruckes verloren und häufig genug sieht man eine Pflanze, die im Herbarium bekannt ge- nug ist, wenn sie im Freien als Masse erscheint, kaum wieder er- kennen: Es schliesst sich diess Werkehen unmittelbar an die Pflanzengeographie an, und verdient durch die gediegene Behand- lung des Gegenstandes wohl eine Stelle auf dem Bücherbrett auch des Botanikers, N Botanische N otizen aus Griechenland von Dr. Landerer. }) Ueber Inula Helenium, Diese Pflanze wurde von den Botanikern im Keutigem Griechen- land noch nicht gefunden. Häufig getroffen in Thessalien auf den Bazars von Thessalonik findet man sie in kleife Büschel ge- bunden und wird den Leuten gegen Brastieiden und Odtika, was das umgestallete Hektik ist, so nennt man die Phtisis im Oriente, anempfohlen. Da nun diese Krankheit so sehr im Oriente gefürchtet wird, so kauft sich jeder, der Furcht ver dieser Krankbeit bat, diese Pflanze und gebraucht dieselbe als Decert, als Electuar, auch als Balsam, der jedoch eine Salbe Ungt. Inulae sein dürfte. Diese Pflanze heisst bei Dioseorides FAzviov und ber Plinier* Helium, quod e laerymis Helenae natum dieilur et ideo in insuta Helenium laudatissimum, quo loco Plinius Aegyptiacum Dios- eorides propenit, Die Etymologie des Wortes Helenium soll von KAos Sonne sein, wegender Form der Blütlie, deren Scheib#' die Senne, deren Kreisblüthen die Strahlen vorstellen. Nach Pl nius jeduch sell dose Pflanze aus den Thräwen der Helena 'ent- stemden sein and demhullr soll die,. weiche swf der Helenen- Insel, sr die heut zu Tage Makronison heisst, wo Paris und Helena bei ihrer Flucht aus Sparta landeten, am wirksamsten sein, wo sich selbe jedoch nicht findet. Ebenfalls rühmt Plinius die Wirkung dieser Pflanze zur Erhalfung der Schönheit der Frauen, und bekanntlich war Helera die Koryphae der griechischen Schönheit. Aus Ursache eines Sturmes, der uns zwang, auf diesem Eilande einzulaufen, um der Gefahr, an den Felsen zerschmettert zu werden, au entgehen, hatte ich Gelegenheit, diese im Alterthum so hoch be- rühmte Insel zu besuchen, jedoch ich fand auf derselben keine Inula Helenium, so dass die Meinung Sibthorp's nicht unwahrschein- lich ist, dass die von PJinias an den oben citirten Stellen erwähnte Pflanze nicht Inula Helenium sondern Thymus incanus sei. 2) Celtis australis —- C. Dioscoridis — gehören zu den sehr sel- tenen Bäumen in Griechenland und einige wenige nur finden sich in der Nähe Athen’s in Kephissia. Die schönen gelben und später schwarz- braun werdenden Früchte besitzen einen nicht unangenehmen Ge- schmack, jedoch die sonst Alles essenden Griechen lassen selbe un- berücksichtigt und scheinen nicht zu kennen, dass man diese Früchte essen kann._ Sowohl aus den Zweigen als auch aus dem Holze werden Ladestöcke und besonders Peitschen-Stöcke, die sogenannten Tyroler Geiselstöcke geschnitten. Dieses Gebrauchs halber wurde dieser Baum Celtis genannt, nämlich vom griechischen Zeitworte #EANsıv antreiben und davon x£Arıg Peitsche. Dioscorides nannte diesen Baum Awros divdgov und sagt darüber: Stirps bene magna, fructum fert pipere majorem, dulcem, edulem, stomacho aptum. 3) Zu Üydonia vulgaris. Kudwvız nennt das Volk diese Frucht, und selbe gehört zu den Lieblingsfrüchten der Griechen, kein Garten findet sich, ohne nicht Quittenbäume zu haben und die Früchte werden theils roh, grösstentheils aber im gekochtenZustande gegessen.Die verschiedensten Gerichte bereitet sich der Grieche mittelst dieser Früchte. Zum Pilawe nimmt er Quittenschnitte, zum Fleische ebenso und aus dem Safte bereitet er sich das ao beliebte Glako, Peltes genannt, die 80 übliche Quitten . Gele&, die sich jeder Bauer für seine Familie be- reitet, um im Krankheitsfalle ein Scherbet, ein süsses Getränk be- reiten zu können. Aus dem markigen oder fieischigen Theile berei- tet er sich eine Marmelade, die Kudwvoraca, wie sie der Grieche nennt, und um selbe noch wohlschmeckender zu machen, versetzt er selbe mit Mandeln, Pistazien und Nüssen. Der herben und stypti- scheu Wirkung halber, gebraucht er diese Frucht im Absude gegen. die Dierrhoe der Kinder und ganz besonders die aut Koblen gerös- 513 teten Schnitte dieser Früchte, die er sich noch auf den Bauch als tenisches und stärkendes Mittel aufbindet, Alle diese aus den Qnitten bereiteten Confituren kannten schon die alten Griechen, denn ats deren Schriften ist zu ersehen, dass sie dem Kudwvousd hatten, Vinam ex Cydoniis et melle. Dioscorides das Aswxudwviov, d. i, die Quitten-Lattwerge und Kudwvirys nannte man den Quittensaft. Es ist bekannt, dass das Pectin, das be- sonders in diesen Früchten entbalten ist, ein Antidot gegen Metall- ‚Vergiftungen ist, indem durch die Pectinsäure die Metall-Oxyde ge- fällt werden; diese Wirkung kannten auch die Alten und interessant ist die Stelle: Mala Cydonia quae etiam vires pharmacorum letha- leum odoris sui bonitate debilitant, Den aus dem Quittensaft be- reiteten Wein nennt Uipianus Uydonium. Den Namen Cydonia erhielt dieser !Bauım von Kuswr, jetzt Kanea, Kava, einer Stadt der Insel Creta wo der Baum häufig wächst und von‘ wo aus dieser Baum den Griechen zuerst bekannt geworden ist, denn Plinus sagt: Malus Cydonia a Cydone. Cretae oppido unde primum advecta, Die Quittenbäume wurden von den Alten hoch ‚gepriesen, die Frucht war das Symbol des Glücks, der Liebe und der Frachtbarkeit, der Aphrodite heilig und gehörte zu den Mysterien. Die Neuvermählte musste eine Quitte essen, ehe sie zum hochzeitlichen Lager schritt. 3) Notiz zu Nerium Oleander. ‚ Dass Nerium Oleander zu den narkotisch scharfen Giftpflan- zen gehört, deren Ausdünstung schon schädlich ist, im Falle man ‚sich unter Gebüschen dieser Pflanze aufhält und gar noch während den Mittagsstunden unter selben ausroht, ist bekannt, und Schwindel, Mattigkeit, ja Brechreiz sind die Symptome einer solchen narkotischen Einwirkung dieser Pfianze. Dem Landvoike ist auch bekannt, dass diese Pflanze ein Gift für das Geflügel ist, und um ein solches zu vergiften, bereiten sich die Leutc starke, gesättigte Absüde aus dieser Pflanze, sowohl aus den Blättern als auch aus den jungen zarten Stengeln, und in diesen Absüden wird Gerste und Weizen eingeweicht and darin gelassen, bis selber sich ganz vollge- saugt hat, woraufer den Hühnern zum Fressen hingeworfen wird. Das - Geflügel geht auf den Genuss dieser vergifteten Nabrung zu Grunde, jedoch oft widerstehen dieselben einige Tage der Vergiftung, selbe fallen um und in Folge einer Kropf- und Magenentzündung, wie. ich mich durch die Untersuchang vieler auf solche Weise vergifteten Thiere überzeugte, gehen sie nach 3—4 Tagen zn Grunde. 4) Veber den wilden Oelbaum, Millionen von wilden Oelbäumen Oleaster des Plinius 4 sia - finden sich in allen heilen des Landes, selber bildet oftmals un- durchdringliche Hecken, deren Stacheln auch die Thiere abhalten, sich durchzudrängen. Bei der täglich sich mehr ausbreitenden Urbar- machung von Jahrhnnderte lang brachgelegenen Ländereien werdet dieselben durch das in Griechenland übliche Perikauma niedergebrannt und aus deren Asche die Ländereien für Getreide - Boden vorbereitet. Finden sich diese wilden Oelbäume in der Nähe von Ortschaften, so werden sie veredelt und als’ die zweckmässigste Methode däfür hat sich die Oculation bewiesen, so dass Tausende von diesen wilden Delbäumen auf diese Weise nutzbar gemacht werden. Ein sol- cher veredelter Oelbaum beginot schon im 3 — 4ten Jahre nach seiner Veredlung Früchte zu liefern Sonderbar jedoch ist es, däss die Blätter, die dieser veredelte wilde Oelbaum treibt, nicht mehr den Olivenblättern des veredelten gleichen. Dieselben sind gänz zart, milde und besitzen ein lebhaftes Grün, das nicht dem Grau des Oelbaumes gleicht. 5) Ebenso werden auch jährlich Tausende von Feigenbäumen in Griechenland gepflanzt und auf die höchst einfache und sichere Methode, einen Zweig dieses Baumes in gutes Erdreich zu stecken, erzielt. Diese Zweige wurze!n ein, und schon im zweiten Jahre pflegen solche Feigenbäume 'Früchte zu bringen. Messenien ist den Feigenbäumen besonders günstig und ganze Feigenwaldüngen finden sich daselbst. Personalnotizen Se. kgl. Hoheit der Grossheriog ven Sachsen Weimar haben dem Geheiten Rath Prof. Dr, von Ritgen in Giessen, der am 16. Juli de. Ja. sein 50jähriges Amtsjubiläum feierte, das Comthurkreus des Hausordens der Wachsamkeit oder vom weissen Falken verliehen. ‚Se. Majestät der König von Bayern haben durch Allerhöchste Entschliessung von Berchtesgaden den 28. Juli Sich in wohlgefälli- ger Anerkentäng der vieljährigen mit Treue und Eifer geleisteten ausgezeichneten Dienste. des qu. ord. Prof. Dr. v. Masrtius bewogen gefunden, demselben den Titel und Rang eines Gebeimen Rathes taı- und siegelfrei zu verleihen, > Se. Majestät der König von Haünover haben dem Hofgarteü- Inspector Wendland zu Herrrenhauzen den Guelphen-Otden vierter Classe verliehen. ———— PER TOEREER #1 K5> Biezu eine besondere Beilage: ‚an die Leser der Ueber‘ sieht und kritischen Würdigung der etc. Leistungen in der Hepati- eologie von Dr. 6. M. Gottsche“ von Prof. Lehmann. Radastsur und Verleger: Dr. Fürurehn Druck von r, Neubauer, N IM 32. Regensburg. 28. August. 1858. Emhalt: orIGIıInaAL-ABHANDLUNG, Fries, de Siereocaulis adversaria quaedam. Landerer, der königliche Hofgarten in Athen. -- LITBRATFTUR. Borg and Schmid, Darstellung und Beschreibung der in der Pharmokopoea aufgeführten oflicinellen Gewächse. — persdnaL-norizen. Todesfälle. — ze- RICHTIGUNGBN. — BEILAGE: Fischer v. Röslerstam, Verzeichniss botanı.. scher Werke. De Stereocaulis adversaria quaedam, auctore Th. M. Fries, Ph. Doct. In angulo Europae mihbi habitanti, ubi longa biems et tardum commereium communicationem cum, cetera Europa impedit vel mo- ratur, heri demum partes hujus diarii, quae initio hajus anni divul- gatae sunt, contigit videre, ibique (pag. 115 et seq.) observationes inveni quasdam.C}. Nylandri de Stereocaulis et meis de his plan- ‚tis sententiis. Laetor sane, eum commentationi mene tantam vjm 'tribuere, at duobus locis eandem hujus opusculi recensionem im- primere necesse duxerit et deinde, qguum hanc altero loco refellere conatus essem, ille altero hoc meum responsum aggressus sit. Paucis igitur liceat, has ultimas el. Nylandri observationes examinare,omissis modo iis, ubi controversia non re sed esprimendi modo nititur *) ubi res „obiter‘“ (i. e. de gquibus numquam mentionem feeci) affert **) vel ubi in me ipsum neque in meas de Stereocaulis sententias im: petum fecit ***), A Cell. Hooker fil. et Täylor descriptum et delineatum est St. quoddam Argus, regiones antarcticas inhabitans et habitu St. romuloso sat simile; esaminanti autem mihi specimina originalia hejus plantae facillime patuit, sub hoc nomine duos diversissimos liebenes, alterum ad Stereocaula, alterum ad genus novum pertinentem, commiztos esse. Quod novum genus Argopsis Th. *) Exemplum hujusmodi est argumentum ejus contra „apothecia intus inania“ terminum botanicum non solum „in schola Friesiana,“ sed etiam Acha- rıana, Massalongiana etc. usitatum, *)V. c, differentiam inter aseos Stereocaulorum et SpAgertarkm. ***) Hic numeranda sunt omnia, quae de „sermone superbo magistri,“ „nugia argumentorum scholasticorum,“ „iracundia auctoris“ e, s.p. affert, quse quidem verba mirebilia sane sunt ex illius ore,quitania superbia atque insolentia laguitur de omnibusaliis expertissimis Lichenologis, Hepp, Massalongo, Montagne, Koerber, parentemmeum ut taceam, praeceptorem ejus in Lichenologia primumt- Miora 1858, s 516 \ Fr. ad Usneacens referendum duxi; Cl. Nylander autem Stereo- cauleis adseribit. Nullum tamen vidi auctorem, ne Nylandrum quidem ipsum. qui lichenem apotheciis peltatis cum his conjungat, negue video rationem, cur ab Aleotoria s. Usnea Taylori aliis- que habitu congruentibus tribu sejungatur. Falsa praeterea omnino contendit Cl. Nylander, quum affırmat, me Argopsin retulisse Usneeis (Nyl.); numquam de hoc tribu, sed de Usneaceis (Eschw,, Fr., Massal.) mentionem feei. Me theoriam jam antea propositam sequi, Stereocaulorum centrum vegetationis „in regionibus mere tropieis‘‘ esse quaerendum, minime illi placet, ut e conträrio contendit: ‚„‚abundantius et vegetius oceurrunt St. in regionibus frigidis, rara evadunt in temperatis et ‚evanescunt in calidis.“ OQuamquam jam attuli argumenta, quibus mea 'sententia firmatur, iterum hane suam conjeeturam defendit. Nuimeri h. 1. afferantur et litem dijudicent: Supra circulum polar. boreal. inventae sunt . . 4 spec. Inter eire. pol, ef solstitial,”boreal,. . » . . 15 „ Inter tropicos . . 2. 2 2 202. BB „ Infra tropieum merid. . . . . 0.2.6 5% Observandum praeterea est, e 15 illius speciebus, quae inter eirc. pol. et solstit. boreal,. inventae sunt, quatuor ad ultimas fines australes tantummodo observatas esse, ut etiam regiones tropicas adhuc parum esse perserutatas In Algiria unam modo speciem esse inventam neque ullam in Abyssinia, nihil impedit, nam non in omni fundo hae plantae occurrunt; copia quoque individuorum non semper centrum generis indicat. Si praeterea concedimus, centram generis ibi esse quaerendum, ubi' perfectissimae species occurrant, vix crederem posse negari, tropica St. ramulosum, clavi- ceps, siriclum etcet. , si apothecia , phyliocladia , sporas respieimus, omnium esse optime evoluta. Quae quum ita sint, quid tum evadit theoria Dani Nylandri? Me de „membrana interiori‘‘ ascorum mentionem facientem „endaseum“ (Norm.) s. „coryzinam‘' (Mass.) respexisse, vix alli potest dabium esse (nomen forsan tamen minus est bonum), eandem- que etiam apud Stereocaula adesse viz quisguam potest negare. Omnis, quae praeterea de hac re aflert Cl. Nylander,. verba mea 80- pbistarum more torquens, ejusmodi sunt, at deceat aucupem eylia- barum neque virum „emolumento sole scientiae occapatum.‘‘*) ” Tali viro haud dubie perbene cognitum est, omninm scrip-: torum libros non ex omni parte esse perfectos, sed gradum scientiae sut 517 Quae ad observationes ejus de singulis speciebus attinet, errore haud dubie'non carent. Sie St. myriocarpum, quod nuper ad St. ramulosum, ut ipse dieit, „lapsa‘“ (determinationis an conjecturae P) nunc autem ad St. lomentosum retulit, habita, ut jam ipse indiravi, huic haud est absimile, sed crescendi modo umbilicato-affıxo, phyllo- - cladiis ‚verrucaeformibus, tomento tenui, apotheciis terminalibus et minoribus e. 8. p. abunde differt. — St. igponicum autem, quod simili ‚„lapsu‘“ cam St. ramuloso antea conjunsit, sed nunc ad St. carolloides rejieit, haud dubie magis affıne est St. cereolino, Ab illo differt phyliocladiis ad basin persistentibus, podetiis tomento denso persistente vestitis, pumilis. sterilibus subulatis, sporis vali- dioribus, ab hoc tomento, phylWeladiis magis corallinoideo - divisis etc. — Si, piuliferum in St. ramulosum mulari vix erederem, sed eollect. Zoll. non vidi, ubi transitom adesse affırmat Cl. Nylan- der, quamguam quomode transeat non dieit. Differentia excipuli et sporarum tamens fanfa est, ut non possim non dignitatem ejus specificam servare, donec ipse verum vidi transitum. — Sporas Stereocaulorum non differre iterum iterumgue affırmat Cl. Nylan- der ; mihi autem haud parva videtur esse diserepantia inter sporas, -quaram latitudo ad longitudinem sese habet ut 1: 2Pa—1:7 (St, implexum), et eas, quarum dimensiones sunt velut 1:11 —1:13 (St. ramulosum) aut ut 1:24— 1:30 (St. piluliferum et elavi- ceps). Mirum sane esset, si talis differentia in hoc genere nullius esset momenti, quum in aliis (v. ce. Coniocybe) etiam ClNylander magnitudini sporarum maximam tribuit vim. Et quum praeter hanc aliae quoque adsint notae habitusque peculiaris, nulla sane est ratio, cur non dissimilia sejungamus.*) — Verba Cl. Nylandri „St. Vulcani Pr. st, St. salazinum Bor.“ forsan non recte interpreta- tus sum, guum „st.‘‘ pro „est‘‘ vel „sistit‘ sumsi. Si ita se res ‚habet, valde sane errat. In herb. enim paterno adsunt specimina originalla Lichenis Vulcani Bory, e quibus desumpta est deseriptio mei St. Yulcani (Tab. IX. f. 3. specimen supremum in Monogr. ‚ j . aevi exprimere, quare tumida ejus verba in Friesii Syst, Mycol., conserip- tum tempore, quo hodiernae observationes de vera RAhrisomorpharum natura nondum erant cognitae, parum sunt aequa et honesto viro dizna., Num audet affirmare, se semper vera invenisse ? *) Ut omnium aliorum lichenum sporae Sfereocaulorum magnitadine variant, at inter certos limites, quare non est mirandum, omnes Si. implezi sporas non adeo esse robustas ac illa, quae in Bot, Notis. 1857. p, 178 est de- lineate, Insimulatio autem Cl. Nylandri, me talemnon vidisse, sed „pro usa peculiari fecisse,‘ ejusmodi est, ut silentio et contemtu modo digna sit. - 32 * 518 1 \ Stereoc. nuper edita est specimen Boryanum delineatum), quum certo certius Boryana et mea species est eadem, quod comparatis deserip- tionibus Boryana et mea etiam facile patet; Lich. salacinus Bor. autem, eujus specimen authenticam non vidi, secundum descriptio- nem, Tiguram (obs. apothecia omnia terminalia!) omniumque fere aueterum consensu St. ramuloxo est proximum et verosimiliter ejus varietas. Neque intglgere potui, qua ratione ductus possit affır- mare, St. vulcani Bor. esse varietatem St. denudati; tum sane characteribus vix ulla vis tribuenda esset. — De prioritate nominis St. asorei nihil prodest dimicare, quum speciminibus originalibus eertior factus sim, hoc esse St. sphaerophoroides Tuckerm., jam 1845 descriptum. — Dimensiones .sporarum St. condensati attuli, güsles ipse plures vidi, neque crediderim me errasse, quam easdem quoque vidit acutissimus Koerber. — Multas novas easdemque insignes species neque mihi neque Nylandro esse cogni- tas per se facile patet, sed hoc neutri nostram vitio est tribuen- dum, quum nemo possit divinare, quid in posterum detecturum sit; species a Cl. Nylandro in hoc diarie deseriptae praeterea opinio- nem meam affırmant, in terris tropieis praecipue majorem copiam specierum adhuc latere. ” Plara non opus est afferre, quare addere modo mihi in animo est, eum valde errare, quum. deelaret, me mazistri personam gerere velle, quum e contrario expreisis verbis deelaraverim, me esse tiro- nem, cujus’ primum opusculam lichenologicum hand dubie variis vitiis laboraret. (Juamquam eas res, de quarum veritate convietus \ sim, defendo, non tamen is sum, qui falsa quadam verecundia duc- tus vitia commissa agnoscere dubitem, nam .‚veritas numquam late- . bit.“ Sie v. c, ingenue fateor, CI. Nylandrum recte ’denomina- tionem „spermatophororum‘“ casfigasse, et fateor quoque, me de dis- teibatione geographica St. myriocarpi, japoniei et piluliferi varia e8 ultimis illius observationibus didieisse, et doleo sane, me haec in completa wea ‚Monographia nuper typis expressa non potuisse reci- pere. At aegue ingenne possum affırmfare, primam illias recensionem minime „baud "parum auctori:(i. e, mihi) utilem faisse ,‘“ quum de nih ilo me eertiorem fecerit, nisi quod Cl. Nylander in meeun- dem seriptis atque antea aliis factis praebere in animo habere, quare nec ill nee ulli alii mirum debet videri, me nullum cum eo com- mercium habere velle ideoque me nune ultima vice respondisse in „observationes“, quas in opuscula mea protulit’vel prolaturus est. Upseliae, die 8, Juni 1858, Der‘ königliche Hofgarten in Athen, von Dr. Lan derer. In Betreff des königl. Hofgartens in Athen, der eine Schöpfung unserer thätigen und ausgezeichneten Königin ist, und in einem Zeitranme von 18 Juhren gleich einem Phönix aus seiner Äsche, aus einem Erdreiche geschaflen worden, wo früher nur Disteln ihre dürftige Nahrung fanden, dürfte es nicht uninteressant sein, denselben durch einige Zeilen den Freunden der Botanik und der Kunst näber zu beschreiben Jeder Fremde, der nach Griechenland kommt, be- sucht mit Freude nnd Veberraschung diesen königl. Hofgarten und drückt sein Staunen und seine Bewunderung aus, wenn er in Er- fahrung bringt. dass derselbe das Werk einer 15 — 18-jährigen Be- mühung ist, indem man glauben sollte, dass zum Wenigsten 50 Jahre verflossen sein müssten, um. selben zu schaffen. Der königl. Schlossgarten ist jedem offen und Jedermann kann denselben zu ge- wissen Stunden, nachdem Ihre Königlichen Majestäten sich auf dem Spaziergange befinden, ungehindert besichtigen, ja der Aufenthalt in demselben ist während den Abendstunden für den Freund der Natur einer der grössten Genüsse und wobhlthätigsten- Erholungen zu nennen. Die Anlagen in diesem sehr ansehnlichen Garten, der eine Ausdehnung von 250 — 300 Stremmen (gleich den Tagwerken) bat, sind alle englische Anlagen, die sich so schön und mannigfal’ tig in den schönsten Windungen durch den ganzen Garten, über kleine natürliche und künstliche Hügel- und Felsenparthien durch- schlängeln , dass man sich der Ausdehnung halber sehr leicht ver- irrt, und gleich in einem der schönsten Labyrinthe Stunden lang sich ergötzen und die Natur und die Kunst bewundern kann, ohne einen Ausweg aus dieser Schöpfung der Kunst zu finden. Die Lage des Gartens ist gegen Süden und Osten, das königl. Schloss umgebend, das jedoch majestätisch über alle Bäume und über alle Häuser der Stadt Athen, ja über alle Kirchenthürme empotragt, Die Aussicht vom königl. Palais, von der Süd- Seite, wo sich det schönste Theil des Schlossgartens befindet, dessen Ansicht die Be- obachter mit Staunen und Dank für ihre Schöpferin, die kunstsinnige Königin Amalie, unter deren beitung sich derselbe befindet, erfülls, ist prächtig, grossartig zu Bennen, denn mit einem Blicke übersieht wanna gleicher Zeit die Hauptaltertbümer des klassischen Athens, die Akropelis mit ihrem Tempelder Minerva,das Thordes Hadrians, diegigantischenund . dem Zahne Tausender von Jahren trotzenden Säulen des Tempels der Olympischen Jupiters, das Stadium oder die Rennbahn, die 350 v.Ch, der Redner Lykarg gegründet hatte. -In der Ferne ist der Hafen Phaleras, und die Ansicht des Meeres mit seinem im Alterthame hoch- berühmten Inseln Salamis, Aegia, Poros, Methana, Hydra ist maje- stätisch,, grossartig Zu nennen. Von der Ostseite geniesst man die Aussicht auf das Hymettus-Gebirg und in einiger Entfernung sind auch die Spitzen des Pentelikons wahrzunehmen, mehr nach Norden sieht man die sonderbaren und eigenthümlichen Gestaltangen gleich valkanischen Emporhebungs-Kegeln des Lycabetos- und Anchesmos- Ge- birges. Von allen Seiten des Hofgartens bieten sich wundervolle Aussichten tbeils auf die klassischen Alterthümer der Stadt Athen, tbeils ‘auf die schönen Gebirge dar, die 'mit der Geschichte von Hellas seit der Zeit seiner Heroen aus dem grauesten Alterthume 50 innig vereinigt sind. In dem königlichen Hofgarten selbst wur- den verschiedene Fragmente von Alterthümern, unter denen einige der blühenden Epoche Athens angehören, Säulenschäfte, Kapitäler, Statuen etc. aufgefunden, denen die kunstsinnige und mit vielen Kenntnissen des Alterthums ausgerüstete Herrscherin den geeigne- ten Platz einräumen liess, und die Fundamente, auf denen selbe zu ‘stehen kamen, sind auf die mannigfaltigsie Weise mit den schönsten Schlingpflanzen umwunden, als Zeichen, wie sehr die grosse Königin das dem Zahne der Zeit Entrückte zu schätzen verstehe, Die auf- gefundenen Säulenschäfte und die Kapitäler dürften einem sich ‚ausserhalb des Hofgartens, zur Zeit des Perikles existirt babenden Lyceum nebst seinen Ringschulen etc. angehört haben, denn sehr wahrscheinlich ist es, dass sich hier ein Lyceum der peripatetischen Philosophen befunden habe. Höchst interessant ist auch in dem Hofgarten ein nun schön und prächtig restaurirter Mosaik - Boden, der, da die Hellenen diese Art von Arbeiten nicht kannten, aus der römischen Zeit stammen 'muss. Ob dieser Mosaikboden, wo sich zu gleicher Zeit eine Art kleiner Cisterne fand, einem römischen Bade angehöll, ist noch zu bestimmen. Zur Bewässerung dieses ausgedehnten Gartens finden sich eine Meoge kolossaler Cisternen mit Wasserhehmasehinen, jedoch alle sind so schön mit baumartig gewordenen Ephenpflanzen , Pittosporum ond Bignonien etc. umschlungen, dass man selbe kaum auffinden kann. Unter einer solchen grossartigen Cisterne findet sich eine Grotte, die zum Aufheben von Garteninstrumenten dienf, jedoch der Eingang in dieselbe ist geschlossen durch eine Accumalation von -Blu- mentöpfen, in denen sich die schönstblühenden Pflanzen des Gartens _ . 2 521 jeder Jahreszeit befinden, und dem Fremden sögleich Anlass zur Be- wunderung des hier waltenden Schönbeits- und Kunstsinns gewähren., Aus Ursache nichthinreichenden Wasserdruckes, konnte noch kein bedeuten- der Springbrannen, der eine ganz neue Erscheinung für Griechen- land sein würde, ängebracht werden, jedoch in Ermanglung eines solchen findet sich ein kleines Marmor - Bassin, in dessen Mitte auf einem 6 Fuss -hoben, aus Bronce gegossenen Piedestale eine Nymphe, in der Mitte eines Blumengartens (aus Blumenvasen mit den schönsten blühenden Blumen bestehend) eine Giesskanne in der Hand haltend, steht, mit dem Giessen ihrer Blumen sich beschäftigend. Diese Laube mit Azaleen und auch Camellien, die sich in Töpfen befinden, ausgeschmückf, gewährt den Griechen, die nie früher Aehn- liches'za sehen Gelegenheit fanden, ein seltenes Vergnügen, und jeden Abend eilen Hunderte von Menschen, die den Schlossgarten besuchen, zu dieser thätigen Nereide, um sie in ihrer gewohnten Beschäftigung zu begrüssen. Ebenfalls ist während der Sommermo- nate eine Dampfmaschine in Thätigkeit, um das Wasser aus einem Brunnen zu heben, welches schäumend und sprudelnd aus einem marmornen Löwenkopfe strömt. Zwei kleine Seen oder Wei- her gehören ebenfalls zur Zierde des Gartens; in dem einen befin- den sich zwei heimliche Schwäne, ebenfalls den Griechen ein selte- ner Vogel, und in dem andern sind den kolossalen Wasserpflanzen, elumbium-Arten, auch Fictorien oder Euryale und der bei den ten so hochberühmten Papierstaude, Papyrus anligquorum, Räume zum Aufenthalt angewiesen. Die schönsten Verbenen und Cheiranthus- Varietäten zieren die Rönder dieses heimlichen Weihers. Ebenso ist auch im Hofgarten ein Thiergarten, in dem sich eine Menge von Hirschen, Rehen und auch einige Gazellen finden. Be- sonders zeichnet sich unter diesen gewöhnlichen Thieren eine Anti- lope aus, die ich für Antilope Dorcas halte und von welcher der im Alter- thum so hochberühmte orientalische Bezoar, mit dem man einst die orientalischen Fürsten zu beschenken pflegte, abstammte. Ein Bezoar von 2—3 Unzen wurde mit 2 — 3000 Livres bezahlt und derselbe galt als Antidot — was Bentschoan bedeutet — gegen die Vergiftungen, denen die Fürsten dieser orientalischen Länder häufig ausgesetzt waren. Auch eine kleine Schweizerei mit einem zierlichen Schweizer- bauernhause, in dem nach deutscher Weise-Butter erzeugt wird, findet sich an der Grenze dieses schönen Hofgartens. Nicht zu vergessen ist ein aus gegossenem Eisen inForm eines Parapluis sich findendes Sommerdach auf. einem kleinen Berge. Von dieser- Stelle geniesst man eine der prachtvollsten Aussichten auf alle Alterihümer des 522 klassischen Athens, auf das Stadiam und auf das Meer. Von da den Auf- und Untergang der Sonne zu betrachten ist ein unbe- schreiblicher Genuss und eine wirkliche Pracht. Ich gehe nun in eine detaillirte Beschreibung der verschiedenen Baumgruppirungen, der eigentlichen Zierde des Gartens, über. Ver dem königl. Schlosse auf dem Residenzplatze schon zeigen sich dem Fremden zwei Rondelle, in deren Mitte die schönsten und ausge- zeichneisten Palmbäume stehen, umringt von immergrünenden Stauden und baumartigen Gewächsen, bestehend aus Üralaegus glabra, Pittosporum tomeniosum, Nerium Oleander , Arbutus Unedo, Andrachne, Pistacia Terebinthus. Der Anhlick dieser schönen Palmen gibt dem Ganzen sogleich einen orientalischen Charakter. Diese Palmen tragen auch Früchte, jedoch da sich, wie es scheint, keine männlichePalmen finden,wodurch dieBefruebtung erfolgen könnte, und auch der klimatischen Verhältnisse halber bleiben die Früchte klein und reifen nicht völlig aus. Mittelst einer grossartigen Mar- morireppe, aus Pentelischem Marmor construirt, kommt man von der Westseite des Königlichen Palais in den Hofgarten. Diese Stiege ist von beiden Seiten mit Vasen, in denen sich verschiedene Aloe- Species gepflanzt finden, geziert und nun überblickt man eine eng- ' lische Aulage — ein Rondell, das mit dem Mesembryanthemum trigquetrum bepflanzt ist, und dieser schöne grüne Sammt- Teppich, mit dem ich diese Pflianzung vergleichen möchte, 'bedeckt sich nun im Monate März und Juni mit den prachtvollsten purpurroth gefärb- ten Blumen, Der Anblik dieses mit dem tiefen Roth der Blumen geschmück- ten Rasens, dem Auge ein herrlicher Genuss durch sein tiefes Grün, ist wunderbar. Morgens und Abends ist dieser Teppich mit seinen affenen Blumen reizend geschmükt und gegenMittag, wenn die Sonne hoch. am Horizont steht, schliessen sich dieselben, denn desshalb heisst ja auch diese schöne Pflanze, von Meoyußpia — Mittagsblume, Mesewdryanthemum. In diesem Rondelle steben nun mehrere Palmen- Bäume, die diesen freien Platz zieren. Wiesen sind in Griechenland eine seltene Erscheinung, da die dazu erforderlichen Gewächse nach Richt dicht genug üeben einander gebaut werden, ja. selbst grüne Plätze sind selten und nur manche Stellen am Rande des. Kopais- Seea bei Theben sind ärmliche Wiesen zu nennen. Solche Wiesen, Een Matten genannt, sind im königl. Hofgarten sehr viele und alle reien Pfätze sind durch Anbau von Lolium perenne, oder wie ge sagt durch, das Bestecken mit Mesymbryanthemum oder auch durch * eine Zwerg-Kiefer, Pinus P um&io oder durch, einge Trifolium-Species 523 in solche das Auge des den Garten Dürckwandernden. ergeiekende ‘ grüne Matten, d, i. Wiesen umgewandelt. Zur Erinnerung. an die Haiden des pördlichen ‚Deutschlands , vielleicht an dag Vaterland unserer geliebten Königin, befahl auch die hole Füsstin; die _ ‚ Bildung einer sglcben Haide, die jedoch. statt mit den Pflanzen des rauhen Nordens, statt mit Yacinium uliginosum und V. Ozycoecos, mit Calluna and Andromeda-Varietäten, die dort die Haideplätze bilden, mit den zierlichen Pflanzen des Südens bestellt sind. Statt der Pyrola chlorantha und andern die Haiden bildenden Pflanzen spielt in diesem Haiden-Revier die schöne Myrte mit ihren weissen and schwarzen Früchten eine Hauptrolle, und warum solite diese schöne, immergrüne Pflanze fehlen, unter die sich Aphrodite, als sie dem Schaum der Wogen enistiegen war, zu verstecken suchte. Es war ein Niyrtenstrauch, die Mueeivy , unter die sich die schöne Göttin barg, wesshalb er derselben geheiligt wurde. Unter den Baumgruppirungen spielen die schönen majestätischen Cypressen, die sich in Form von kleinen Hainen oft zu 10 bis 20 Stücken zusammengedrängt finden, eine Hauptrolle im königl. Hof- garten. Und warum sollte dieser dem Pluto geheiligte Baum, der zur Trauer, zu ernsten Betrachtungen den Geist des denkenden Menschen hinlenkt, von dem Garten dieses klassischen Landes, aus der ” Schöpfung dergeistreichen Fürstin ausgeschlossen bleiben.Dieser ernste Baum heschattet wie bei uns die Salix babylonica, die Trauerweide, die Ruhestelle der Hingeschiedenen. Sein dem Zahne der Zeit trotzendes Holz dientedenAegyptiern zuMumiensärgen und sein Oel zum Einbalsamiren. Dieser dem Pluto geheiligte Baum diente auch dem Amor, um sich ' seine das Herz verwundende Liebes- Pfeile zu schnitzen und aus seinem Holz schnitzten die Alten auch ibre Götterbilder. An allen Orten, in Form von Alien, von kleinen Wäldchen, finden sich Tausende der schönsten und während des ganzen Jahres mit Früchten beladenen Hespegiden - Bäume. Zur Zierde des Gartens werden die schönen Früsite, die goldglänzend zwischen dem dunkeln Laube hervor- blicken, nicht abgenommen, so dass man sich in die Hesperiden- Gärten von Italien und besonders von Sicjlien versetzt zu sehen glauben möchte. Alle Varietäten desselben liesen sich hier aufzählen, Auch dieser Baum gehört dem Alterthum an, denn die Mytbe sagt, dass Hercules die galdenen Früchte nach Griechenland gebracht babe uhd somit ist gs wahrscheinlich, dass selbe schon in der Myfhen- zeit angepflanst warden. Sie galten mit Wein gegen Schlangen- gift und man gab ein. solches- Getränke den zu dieser. Todesars Verurtbeilten, ‚ - 524 Sehr ausgedehnte Parthien im Garten sind in kleine Wäldchen umgestaltet, die mit. den t'oniferen des Landes, Pinus maritima — P, Cephalonica — P. Pinea — Pinus Pumilio etc. bestellt sind, auch ein im Garten befindlicher Hügel ist mit einem Labyrinth von solchen Coniferen besetzt und erinnert somit an die heimathlichen Gefilde und die Waldungen der nördlichen Klimate. Auch die bei den Griechen so viel sagende Pinie, YJiruo, durfte nicht in dem hellenischen Garten fehlen — denn dieser schöne Baum war dem Dionysos geweiht, die Thyrsusstäbe seines Gefolges hatten an der Spitze einen Pinien- zapfen und dieser Zapfen des heiligen Baumes war eine Hindeutung auf die Verwendung desselben, sowie seines Harzes zur Bereitung des resinirten Weines, Pyrwwiöys Oivo; bei den Hellenen genannt, der nur den Hellenen nicht jedoch den anderen Europäern mundet. Auch kleine Parthien von Lorbeerbäumen finden sich hie und da im Garten zerstreut — seine Zweige sind das Symbol des Ruhmes und’ des Verdienstes, womit auch das Bild der kunstsinnigen Königin zu schmücken ist. — Tausende von kolossalen und Alles überragen- ‘den Pappelbäumen finden sich an allen wasserreichen Stellen des Gartens, Diese 30—50 Jahre alten Bäume liess die hohe Königin gleich als solche in den Garten pflanzen und nach vorhergenomme- nem Zuschneiden der Wurzeln und Zweige und einigerSorgfalt im ersten Jahre kamen sie davon, um gleichfalls den "Garten der Majestäten zu zieren, Ebenso finden sich Baumgruppirungen aus Cercis Sciquastrum, aus Schinus molle, aus Robinia Pseudoacacia, aus Melia Azedarach, Yucca glorivsa, Agave americana, aus Phylolacca oetandra, Erythrina indica, Thuja articulata, Cytisus Laburnum, Spaliere aus den schönsten Rosenbäumen, aus Jasminum Sambac und besonders aus Hibiscus syriacus,, und hie und. da finden sich Morus alba, nigra und Broussonetia papyrifera. Und wie sollte der Maulbeerbaum feblen — dieser schöne für Griechenland aus Ursache der Seiden- zucht so wichtige Baum; er war den Alten das Symbol der Klug- heit, weil er im Frühjahre spät zu treiben anfängt, wo keine Kälte mehr zu befürchten ist, Nach der Gestalt seines Blattes wurde der Peloponnes unter den letzten Kaisern von Constantinopel Morea genannt. ‚Auch Fruchtbäume, und zwar jeder Art, finden sich in diesem schönen, mit so grossem Kunstsinn geordneten Garten , nicht jedoch ihrer Früchte halber, sondern nur zur Zierde und wegen ihrer schönen, wohlriechenden Blamen. Eine wahre Zierde sind die überall zerstreu- I | | » 525 Granatäpfelbäume, die auch oft zu 30 — 30 susammenstehen und dem Freunde der Natur, durch das schöne Grün ihrer Blätter, durch die köstlich karminrothen Blüthen, die imm dunklen Laube glühen 'nad als ein Geschenk feuriger Liebe gelten, ein, Vergnügen durch 'ibren Anblick gewähren. Dieser schöne Strauch wird auch baumartig and erreicht eine Höhe von 10— 12 Fuss. Der Granatbaum, Rodia genannt, war der Persephone geheiligt, den Hellenen das Symbol ‘der Fruchtbarkeit, auch gehörte er zu den Mysterien. “ - Alle Cisternen, alle Lauben und Laubengänge, alle Wände sind mit dem baumähnlichen Epheu oder auch mit Rosenbäumen und hie und da mit Bignonien, Convolvulen und Ipomaeen so dicht be- pflanzt , dass man im banzen Garten keine Mauer zu unterschei- den im Stande ist, und der Anblick auf dieses erfrischende und satte Grün ist eine Wohlthat dem leidenden Sehorgan. Warum sollte der schöne Epheu, Kuocös bei den heutigen Griechen genannt und Er bei den Alten, wegen seiner windenden Eigenschaft, diese Haupt- Zierpflanze, der durch seine Blüthen die Atmosphäre ' mit einem lieblichben Aroma erfüllt und im Herbste mit seiner Un- zahl von Früchten ein wundervolles Ansehen darbietet,. aus dem grossartigen Garten, aus der Schöpfung der geistreichen Königin der Sie anbetenden Hellenen fehlen! Dieser Strauch war ja schon in der Mythen-Zeit ein heiliger Baum, dem Dionysos geweiht und der Thyrsusstab seines lustigen Gefolges war mit Epheuranken um- kräuzt, sowie auch der immergrüne Ephea die festlichen Pokale zierte. Der Dichter und Sänger schlingt sich Epbeu um die Schläfe. Epheu war Symbol ewiger Verjüngung , unverwelklicher Jugend und Kraft. Unter den Haupt -Zierpflanzen, die diesen hellenischen Garten schmücken, sind nun zu nennen Acacia arborea und Piltosporum-Arten. Aus Pillosporum tomentosum besteht ein sehr hübsches Labyrinth, das an das Labyrinth von Creta erinnert, in dem nach der Mythe der Minotaurus seine Wohnstätte hatte und worin er sich aufhielt, Hier wohnt jedoch kein Minotaurus, sondern dieses Labyrinth dient den jungen Damen, um sich, keinen Ausweg findend, darin zu’ ergötzen , und ängstlich nach dem Ausweg zu lauschen. Cralaegus glabra ziert an den verschiedensten Stellen den schönen Garten durch sein immerwährendes Grün, durch seine schönen rothen Blätter und seine wohlrischenden Blüthen. Dieser Strauch ist im Früh- jahre so mit Blüthen bedeckt, dass man vor denselben kaum die Blätter sieht. — Bignonia, Convoloulus, Vitis vinifera etc. umschlingen die meisten Bäume und winden sich bis zu einer Höbe 526 “von 20 — 30 Fuss empor. Mit“eben dieser schönen, mit purpur- rothen Blüthen geschmückten Pflanze sind die aus Pilastern be- stehenden Säulengänge umwunden und Hunderte von Convolvulen tragen zur Umwindung der meisten Baumsdämme bei, die durch diese Schlingpflanze kaum als solche zu erkennen sind. Ebenso sind Berberis cretica, Tamarix gallica, @ercis Siliquastrum, Prunus Mahaleb, und vor allen die Hibiscus- Arten zu geden- ken, denn dieser letzte baumartige Sirauch bildet durch einen’ grossen Theil des Gartens einen Hauptspalierbaum. Unter den Zierbäumen spielen auch Tausende von Aslanthus glandulosa, Acer ’ campestre , Acer monspessulanum eine bedeutende Rolle und unter den Sträuchern die schönen und wohlriechenden Syringen und vor allen zur Hauptzierde gehören dieUnmassen von Dahlien, von Chry- santhemen, Taygetes,, lberis, die die Herbstflur des Gartens zieren. Tausende der schönsten und seltensten Zierpflanzen zu jeder Jahreszeit tragen zur Toilette dieses schönen Gartens bei, deren Beschreibung ich jedoch dem tüchtigen Hofgäriner als competenter in dieser Sache überlasse, und durch diese kleine Mittheilung dazu auffordere. Die Schöpferin dieses Werkes, bleibt aber die erhabene Königin Amalia. Sie selbst begibt sich jeden Tag in Ihre mit Mühe und Sorge begonnene Schöpfung, von der ausgezeichneten, mitebenso viel Kunst- als Schönheits - Sinh ausgestatteten Oberst - Hof- meisterin Baronesse von Plüskow begleitet, alle Anordnungen auf Vervollkommnung’ und Schönheit dieses Werkes treffend. Durch diese Schöpfung hat die llohe Fürstin den Impuls zur Gartercultur in Grie- chenland gegeben, und die Tausende von Gärten, die in uhd um Athen entstanden, sind Hüchstderselben zu verdanken. Möge das schöne Bewusstsein, aus uufruchtbarem Erdreich, wo vor Ihrer glücklichen und segensreichen Ankunft auf Hellas Gefilden nur die Diesteln sparsame Nahrung fanden, nun einen der schön- sten und grossartigsten Gärten Europas geschaffen zu haben, die hohe Fürstin für ‚Ihre Sorgen, für Ihre fortdauernden Be- mühangen Iohnen „ wud gleichwie in den. alten hellenischen Zeiten nach errungenem Siege oder beim Triumphe der Lorbeerzweig und der Kranz glänzte, so möge ein solcher das edie Haupt der aus gezeichneten Köni;in Amalia bis zum tiefsten Alter zum Wohle des Hellenischen Volkes zieren! 537 Literatur. Darstellung und Beschreibung sämmtlicher in der Pharmacopoea _ . borussica aufgeführten officinellen Gewächse oder der Theile und Rohstoffe, welche von ihnen in Anwendung kommen, “nach natürlichen Familien von Dr. 0. C. Berg, Privat- Docenten an der Universität zu Berlin undC.F. Schmid, akademischem Künstler zu Berlin. Erster Band. "Mit 48 lithographirten und illuminirten Tafeln. Leipzig 1858. Ver- lag der A. Försiner’schen Buchhandlung (Arthur Felix.) 4. Mit vielem Vergnügen machen wir hier auf genanntes Werk aufınerksam, weiches jetzt in’ dem acht Hefte enthaltenden ersten Baude vorliegt und einem lang gefühlten Bedürfnisse abhilft. Zwar fehlt es nicht an Büchern mit bildlicher Darstellung und Beschreibung der offieinellen Pflanzen. Doch können die früheren diesem mit aus- serordentlicher Sorgfalt angefertigten und. von vortrefflichen Abbil- dungen begfeiteten ‘Werke nicht im Entferntesten an die Seite ge- setzt werden, auch existirt noch keines, welches sich, an die neueste Auflage der Pharmac»poea borussica anschlösse. Der Bearbeiter des Textes, ein seit vielen Jahren dem pharmaceutischen und botanischen Publicum als gründiicher Forscher bekannter Mann, hat aber auch im Verein mit dem Zeichner, welcher sich als akademischer Künstler eines wohlbegründeten Rufes erfreut, keine Mühe gescheut, um ein in jeder Beziehung ausgezeichnetes Werk zu liefern. Die Einrichtung ist folgende: In jedem Hefte befinden sich sechs Tafeln, nebst sechs Blättern, den dazu gehörigen Teft enthaltend, Dieser beginnt mit dem Namen der Pflanze und der Angabe ihrer Stellung im natürlichen undLinne’schen System. Einer ausführlichen Charakteristik der Familie folgt nun die der Gattung und der Art, sodann zur Ersparniss des Raumes mit kleinerem Satze die Literatur und Synonymie, bei welcher der Verfasser auch die älteren Werke vor Linne sorgfältig eitirt und bei der Wahl des Namens den Regeln der Nomenclatur gewissenhaft Rechnung trägt. Daran schliesst sich die deutsche Benennung , die Angabe der Stand- und Fundorte, der Blüthezeit und die ausführliche Beschreibung der betreffenden Art. Den Schluss des eigentlichen Textes macht die Besprechung der - in der Medicin gebräuchlichen Theile der Pflanze, wobei die Zeit . ihres Einsammelns, die chemischen Bestandtheile derselben, sowie die Unterscheidungsmerkmale verwandter, leicht zu verwecbseinder 528 - * Arten und Droguen angegeben werden; bei ausländischen Pflanzen gedenkt der Verfasser ausserdem sehr zweckmässig der üblichen Verpackung der Droguen, so dass man in dem die Abbildung“be- gleitenden Texte Alles findet, was irgend wie den Pharmaceuten, Medieiner. und Botaniker interessiren kann. Den übrigen Raum des Textblattes füllt die Erklärung der einzelnen Theile der Abbildung, Diese stellt in einem saubern, naturgefreuen Colorit entweder die ganze Pflanze oder bei grösseren doch einen Theil derselben dar und ist mit zablreichen Analysen begleitet, welche sämmtlich nach Originalien angefertigt sind, Es möge bier nar noch eine Aufzählung der in diesem Bande beschriebenen und abgebildeten Pflanzen Platz finden, Das erste Heft enthält Löbelia inflata L., Pimpinella Sarifraga L. var. nigra, bei welcher: im Texte ganz richtig bemerkt wird, dass diese Varie- tät bisher in’ den Apotheken (wenigstens in den meisten) nicht zu finden sei, da die Stammpflanze seltener vorkomme, während in der ‘sechsten Auflage der preussischen Pharmakopoe angegeben ist, dass sie in ganz Deutschland wachse. Ricinus communis L., Crocus sativus L., Barosma erenulata Hooker var. latifolia und auf der- selben Tafel ein Blattästehen von Barosma erenata Kze. var. ovalis, sowie auf der letzten Tafel dieses Heftes Barosma betulina Bart- ling. Das zweite Heft beginnt mit der Fortsetzung der die Bucco- blätter liefernden Pflanzen, nämlich mit Barosma serratifolia willd. and Empleurum serrulatum Aiton und bringt dann Chenopodium am- brosioides L., Leonurus lanatus Sprengel und auf den beiden letz- ten Tafeln Helleborus niger L. und die Knollstöcke mit den Wur- zeln von Helleborus viridis und Adonis vernalis zur Darstellung. Im Texte wird noch der Knollstock mit den Wurzeln von Actaca spicala L. wegen der häufigen Verwechslung mit dem der schwarzen Nieswurz genau beschrieben. Auf den beiden ersten Tafeln des dritten Heftes ist Punica Granatum L. in Blütbe und Frucht mit verschiedenen Darchschnitten und Vergrösserungen einzelner Theile abgebildet, darauf folgen Melaleuca minor Smith, Caryophylius aro“ malicus I.., Frazinus Ornus L. und die Ratanhiawarzel liefernde Krameria triandra Ruiz et Pavon in einem Blüthenaste, einem Wurzelexemplare und verschiedenen Analysen. Das vierte Heft lie- fert ausser der auf der letzten Tafel dargestellten Aloe soccotrins Lamarck, wozujim Texte auch Aloe purpurascens Hayne als Syn- onym gezogen ist, nur Mitglieder aus der Classe der Rosiflorae, nämlich Pyrus (oder in einer richtigeren Schreibweise Pirus) Malus in eine. Blüthenaste und eipem Borsdorfer Apfel und vielen analy- PR 529- tischen Darstellungen, die Quitts“ (Cydunia vulgaris Pers.) auf zwei Tafeln, {die Mandel (Amygdalus communis L.). und die Kirsche (Prunus Cerasus und zwar in der Varietät austera), Im fünften Hefie sind ausser Ipomoea Purga Hayn. Br. u. Ratzb., welche zwei . Tafeln einnimmt, die Laurineen Cinnamomum zeylanicum Breyn, Cinnamomum aromalicum Neesvon Esenbeck, Sassafrasofficinale NeesvonEsenbeck und Laurusnobüis L. beschrieben und abgebil- det. Das sechste Heft behandelt als offieinelle Pflanzen Urginea Seilla Steinheil, Salir pentandraL., Salir fragilis L., Acacia Senegal Delle, Acacia Catechu Willd. und Copaifera Langsdorffü Desf., Im siebenten Hefte befindet sich auf drei Textblättern eine mit zwei Tafefn versehene Abhandlung über Amylum, worauf die Ab- bildungen und Beschreibungen von Taraxacum officinale Weber, Tussilogo Farfara L., Viscum album L. und Quercus sessiliflora Sm. folgen, während die andere offieinelle Eiche, Quercus Robur L., auf der ersten Tafel des achten Heftes dargestellt ist. Der übrige Text dieses Heftes beschäftigt sich mit den dazu gehörigen fünf Tafeln wit Juglans regia L, Acorus Calamus L., Pinus sü- vestris L., Juniperus communis L. und Cassia lenitiva var. obtusi- folia Bisch. . . Aus dieser Aufzählung ist ersichtlich, dass hier schon jetzt eine reiche Anzahl officineller Gewächse in ausgezeichneten, von gründ- licher Textbearbeitung begleiteten Abbildungen vorliegt und da für die Folge ein noch schnelleres Erscheinen des Werkes mit allen Kräften angestrebt wird, so wünschen wir, dass auch solche Bücher- freunde, welche erst in dem Erscheinen mehrerer Hefte eine Garan- tie für das wirkliche Gelingen eines umfangreichen Werkes finden, sowie Bibliotheken und andere wissenschaftliche Anstalten sich die- sem aus Liebe zur Sache begonnenen Unternehmen, von dem bereits _ das neunte Heft herausgekommen ist, zuwenden mögen. A. Garcke. Personalnotizen. - Dem am 13. Juni verstorbenen Robert Brown folgte am 20, desselben Monats in Old Brompton Dawson Turner, welchen England ebenfalls seinen bedeutendsten Botanikern beizählte. Das. Athenäum vom 17. Juli enthält einen längern Nekrolog desselben. Er war im Oct. 1775 za Yarmonth als der Sohn eines Bankiers in _ glänzenden Vermögensverhältnissen geboren, studirte in Cambridge 280 ohne zu graduiren und übernahm nach seines Vaters Tod das grosse Bankgeschäft. Dabei widmete er sich seiner Lieblingswissenschaft der Pflanzenkunde, betheiligte sich frühzeitig an mehreren botanischen Zeitschriften und wurde 1797 Mitglied der Linn&’schen Gesellschaft, wie er denn der älteren Linne’schen Schule treu blieb, Sein Haupt- fach waren die Tange und Moose, wovon seine Werke zeugen: „Synopsis of the British Fuci,'* ‚‚Mnscologiae Hibernicae Spieile- gium,‘‘ und besonders „‚Fuci sive Plantarum Fucorum generi a Bo- tanicis adscriptarum Icones, Descriptiones ac Historia,‘“ in vier Folio- Bänden, lateinisch und englisch, mit 258 kolorirten Bildern. Zur Ausführung dieses Werkes gehörte ausser der wissenschaftlichen Be- fähigung ein so fürstliches Vermögen, wie es Turner besass. Zugleieh unterstützte er die Stadien junger Naturforscher mit der freigebigsten Hand, und seine Bibliothek, an botanischen Werken vielleicht die kostbarste und reichlialtigste in der Welt, stand den Fachgelehrten offen, Später wandte er sich mehr dem Studiem der Kunst und der Antiquitäten zu und seine Schriften über die architektonischen Alterthümer der Normandie baben guten Ruf. Er wurd. nach und nach Mitglied aller angesehensten wissenschaftlichen Societäten in Europa. Seine botanischen Sammlangen bilden jetzt einen Theil der botanischen Schätze au Kew, und stehen unter der Aufsicht seines Schwiegersohnes Sir W. J. Hooker. R. Brown, wie oben erwähnt, starb nur eine Woche vor ihm; als man Turner davon in Kenntniss setzte , seufzte er: „Armer Barsche!'‘ und das waren seine letzten verständlichen Worte. Auch die durch mehrere beliebte Schriften über Gärtnerei („The Lady’s Flower Garden;'‘ the Lady’s Contry Companion ete.‘‘) Pe- kannte Mrss. Loudon ist, hoch betagt gestorben. Sie genoss eine Pension von 100 Pfd. Sterling aus der Civilliste. Das letzte Mal, wo man ihren Namen in den englischen Zeitungen erwähnt fend, war‘ aus Anlass einer drolligen Anektode. Ihr Gönner, der Erz- bischof von Canterbury, hatte sich bei dem Herzog von Wellington für sie verwendet, dass er der Dame seine berühmten ‚Buchen (beeches}‘‘ zeigen lassen möge, das Wort beeches war undeutlick geschrieben, und der alte Herzog las breeches (Hosen), stutzte zwar, eutete sich aber das Gesuch dahin, dass damit zu irgend einem künstlerischen Zweck die Beinkleider gemeint seien, die er bei Wa- terloo getragen. Die Sendung kam im erzbischöflichen Palaste aD; und beide Grosswüärdenträger dachten achselzuckend im Stillen : e# möge im Kopfe des Andern nicht mehr recht richtig sein, bis sich das Missverständaiss aufklärte, — Berichtigungen. In der besondern Beil 1 Ri kfehler zu berichligen: lage zur Flora 1858 bittet man folgende Drue Seite 10. Zeile 1. von unten statt L, et L. lies L. et Lg. » 18. „6. „ oben statt angeblich lies vergeblich. » 2. „ 2 , oben statt graveolens lies suaveolens. Kedneteur und Verleger: Dr. Fürnurehn Druck von P. Noubaner, Be —. wu ent Zn . N 33, EEE una Bu , a NEIGEN Regensburg. 7. Septbr. 1058, Inhalt: orıcınaL-ABHannpLune. Arnold, die Lichenen des frän- kischen Jura (Fortsetzung). — ANzkIGR. Hoh enacker, Aufenthaltaverände-- rang und verkäufliche Pflanzensammlungen, — Werke von Nä ägeliund Prings- heim. — zEıLace, Anzeige vonDe Candolle, Prodromussystematis naturalia. Die Lichenen des fränkischen Jura. Von F. Arnold. (Fortsetzung.) B. Angiocarpi. Ordo VIEL Entsoarpateüue. : Trib. 25. Endötarpene. 1. . Endocarpon 1. miniatum (L.) Ach. syn. 161. Mar. E23 erypt. Er. 254. Mass, ric. 183. Rabhst. L.D. 29. Nyb Prodr. 174. Enum. 135. Körb. syst. L. 100. a. umbilicatum Schär. Enum. 232. ‘ . Exs. Schär. lich. helv. 112. Hepp. lich. eur. ex&. 218, a. Rabhst, lich. eur. exs. 3. Mass. lich. It. exs. 6. a) An der Unterfläche der Kalkfelsen zwischen Muggendörf md Baumfurt (18.5; b) ebenso zwischen Streitberg und dem Langethale; ausserdem an Kalk und Dolomitfelsen häufig im gAnteh Jurt; c)an - Oolithfelsen des Rohrbergs bei Weissenburg (17.1); die Fiechte hat hier durch den Sand des Ooliths ein gelbliches Ausseben und nähert sich der Form ß. B. complieatum (Sw.) Schär. Enum. 232. Rabhat. L. D. 30. Mass, rie. 183. Körb. syst. L. 100. Nyl.. ce. Exs. Schär, ich. belv. 113. Hepp. lich. eur. exs, 218. b. Rabbst, lich. eur. exs. 190. a) An Kalkfelsen oberhalb Zimmern bei Pappenheilt; B) um Sireitberg, Muggendorf, Eichstätt -— weit seltener als die Staitims orm. 2. E. daedaleum Kypihbr. in Flöra 1855. &. 5. Ertopyrenlumi daedah, Körb, syst, L. 324. Verruc. tepAr. ver. vorliiäjihen .Nyl. Prodr. 177. Enum. 136. Flora 1858. s 232 a. muscisolum, Exs. Körb. lich. germ. sel. 97. Auf Felsblöcken Moose incrustirend a) im Wiesentthale gegen- über der Stämpfermühle (182.!) (Körb. lich. germ. sel. 97); — b) selten am Doctorsberge zwischen Eichstätt und Landershofen (468.)); e) vereinzelt gegenüber Kunstein bei Eichstätt. ß. terrestre, auf steinigem Boden kahler Bergeshöhen a) auf dem Geisknock- und unweit derEspershöhle bei Muggendorf (479.)); b)-auf der Ehrenbürg bei Forchheim und dem Brande bei Hetzels- dorf (14. "ln . :Trib. 26, Dermatocarpeae, %. Dermatocarpon (Eschw.) Mass. mem. 140. Sched. erit. 37. ‘ 1. D. protuberans (Schär.) Mass, gen. 21. Stigmatoma cala- leptum Körb. syst. L. 338. Theloirema clopimum Hepp. lich, eur. Lecan. cerv. protuberans Schär. Euum. 56. p. p. L. umörina var. clopima Nyl. Prodr. 178. Enum. 136 Exs. Schär. lich, helv. 483. Hepp. lich. eur. exs, 101. Körb. lich. germ, sel. 27. PP An Kalkfelsen der grossen Felsenwand zwischen Streitberg und dem Langethale (727.1) HM, Piacidium Mass, symm. 75. mise, lich. 31. Endopyrenium Fw. p. p. Körb, syst. L. 323. 1. P. Michelii Mass. Sched. erit. 100. Eindoc, pusillum Hed w: Aut. p.p. Exs, Mass. lich. It. exs. 161. Rabhst, lich. enr. exs. 151. _ Auf Erde und steinigem Boden im ganzen Jura häufig. 3 P. rufescens (Ach.) Mass. Sched. erit. 114. Endocarpon ruf. Ach. syn. 100. Nyl. Prodr. 175, Enam. 135. Endopyren ruf: ‘ Körb. syst. L. 323. Endoc. pusill. v. ruf. Schär. Enum. 234. Rabhst. L. D. 29. Endoc. pusil. Mass. ric. 185. p. p. Zrdoe. Hedwigii Mart. Fl. erypt. Erl. 253. Exs. Schär. lich, belv. 465. p. p. Hepp. lich. eur. exs. 210. Rabhst. lich. eur. exs. 5. Mass, lich, It. exs. 188. An Kalk- und Dolomitfelseun und Wänden in sonniger Lage im gansen Jara. nicht selten, so um Pappenheim, Eichstätt ; besonders gut entwickelt zwischen Streitberg und dem Lungethale, im Wiesent- thale gegenüber Geilenreutb, bei Rabenstein a. s. w. B trapesiforme (Schrad) Mans. Sched, crit, 114. Endes. 233 pusill. Mass. rie. 185. p:p..Körb. ee L 333. pp. Ense; pus. Aut. p. p. Exs. Hepp- lich. eur. exs. 220. p. P. Mass. lich. Ik. eie... 180, Rabhst. lich, eur, exs. 150. “A ‚Auf Erde an steinigen und grasigen Abhängen bei Eichstätt (e. B. Doctorsberg) und Muggendorf. 8. P. compactum Mass. misc, lich. 32. Endoc. comp. Nyl. Eoum. 136. An den grossen Kalkwänden zwischen Streitberg und dem Lange- thale (481.!) 4. P. Cusinani Mass. sert. lich. im Lotos 1856. p. 78. Sched. erit, 113. Verruc. cinerascens var. crenulata Nyl. Enum. 136. Exs. Mass. lich. It. exs. 187. Zw. lich, exs. 312, Auf steinigem Boden kahler Bergeshöhen a)auf dem Geisknock bei Streitberg (140.!) und unweit der Espershöhle — Mass, lich. lt. exs. 187. plura exempla; — b) auf "der Ehrenbürg bei. Forch- heim (Zw. lich. exs. 312. Hepp. lich. eur. exs....). ‚Die Pflanze ist im feuchten Zustande lebhaft hellgrün. 5. P. monstruosum (Ach.) Mass. Sched, crit. 45. Endoe. monst: Mass. ric. 184. End. miniatum v.monst, Schär. Enum, 332, End. teph, v. monst. Ach. in lit. ad Schär. — Verruc. Schaereri Nyl, Prodr. 178. Enum. 136. Exs. Schär. lich. helv. 288 Rabhst. lich. eur. exs. 76. Mass. lich. It, exs 41, Körb. lich. germ. sel. 64. , a) An Kaikfelsen oberhalb Zimmern bei Pappenheim (4.1); — b) an den grossen Kalkblöcken des Galgens bei Streitberg (16.9 (Körb, lich. germ, sel. 64); — c) an Kalkwänden des Hammer- bergs bei Streitberg, oberhalb der Muschelquelle, auf dem Gipfel des Brand bei Hetzelsdorf; — d) zahlreich auf Dolomitfelsen des Doc- torsbergs bei Eichstätt (Rabhst. lich, eur. exs. 76.); daun bei der Hofmühle, und an Kalkblöcken um Nassenfels, Kunstein, Dolinsteia — kurs im Jura weit verbreitet und gleich den übrigen Arten der Gattung nirgends im Waldesschatten. I1.Catopyrenium Fw. Körb, syst. L. 324. Mass. symm, 75. 1. ©. cinereum (Pers.) Körb. syst. L. 325. Endoc. ciner. Schär. Enum. 235. Mass. riec. 185. Sagedia cin. Fr. Rabhst. L. D. 16. Endoc. tephroides Ach. syn, 98. Verruc. tephr, Nyl, Enum. 136. j Exs. Schär. lich. helv, 647. Zw. lich, eıs. 103. Hepp. lich. eur. es, 221, Rabhst. lich, eur. exs. 374. Körb. Hich. germ. wel, 33, . . tn 83" a) Auf steinigem, karg begrastem Boden der Berghöhen bei Obereichstätt und in dem verlassenen Steinbruche zwischen Winters- hof.und Repertsbuch bei Eichstätt (Rabhst. lich. eur. exs. 374.); b) ausserdem im ganzen Jura häufig, um Streitberg und Muggendorf x. B. Adlerstein, Espershöhle, Geisknock, Ehrenbürg , Rabenstein; ebenso im Süden des Gebiets bei Weissenburg, Pappenbeim, Dolln- steih, Kunstein; — auf Oolithboden des Rohrbergs bei Weissenburg. 2. €. Tremniacense. Mass. sertal, 79. Sched. erit. 144. Exs. Maas. lich. K, exs, 259. . R Selten auf Erde des verlassenen Steinbruchs zwischea Winters- hof .und Rupertsbach bei Eichstätt (teste Hepp. in lit.) 3.. €. lecideoides Mass. in lit. (3. Sched. crit. 17.) Thrombium lecideoides Mass. ric. 157, ‚Verrue. amphibola var. lecid. Nyl. Enum. 136. _ a) AnKalkfelsen zwischen Veilbronn und den Leitenhöfen (208. !) und in.der Schlucht hinter’Streitberg — Hepp. lich. eur. exs....; — b) au Dolomitfelsen zwischen Breitenfurt und Dolinstein (657.!); am Südabhange des Frauenbergs bei Eichstätt. ö . 8. minutum Mass. 1. c. . a) Mit der Stammform in der Schlucht hinter Streitberg (87.!) (Hepp. lich. eur. exs....); — b) an Dolomitfelsen in den steinigen Schluchten bei Obereichstätt; c) an Kalkfelsen bei Dolinstein (660. und Kunstein. IV, Lithoicea (Ach. syn. 93.) Mass. mem. 14%. 1. L. elaeomelaena Mass. Deseriz. 30. Verruc, hydrela (A ch.) Körb. syst. L. 344. Hepp. lich. eur. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 435. b. Körb. lich, germ. sel. 80. Rabhgt. lich, eur. exs. 333. An Kalk- und Dolomitsteinen in Quelibächen : a) zahlreich im Bache des Langethals bei Streitberg (14.1); b) bei der Streitberger Muschelquelle; ec) im Bache zwischen Veilbronn und den Leitenhöfen — von diesen Stellen: Körb, lich. germ. sel. 80. Hepp. lich. eur. exs. 435. Rabhst. lich. eur. exs. 333. Mass. lich. It. exs...-; d) im Bache der Behutter bei Wellheim unweit Eichstätt an Kalk- steinen (802.-a.!), — NB. Die einzige Flechte im Jura, welche im Wasser unterge* taucht vorkommt. j 2. L. nigrescens (Pers) Mass. mem. 142, Sched, erit. 109. Verruc. nigr. Ach, syn. 126. Rabhat. L. D. 9. Nyl. Prodr. 180. Enam. 137. Pyren. nigr. Schär. Enum. 210. Verrue, fuscoalra Walir. Körb, eyst. L. 341. Verr. umbrina Mart. Fl. erypt. Erl. 367. Exs, Schär. lieb. ,helv. 489.-Mesa. ‚lich U. ‚om. 172; Hepp. lich. eur. exe, 434. Zw. lich. exs. 150. a) Auf Kalk- und Dolomitfelsen, wmherliegenden Steinen; b)aut Quarz- und Hornsteinen, Dachziegeln, dem Oolith bei. ‚Weissepburg; ist ‚gine der. häufigsten Flechten im Jara und kommt in atansigfachen Formen ver; deren- Auseinandersetzung der Zukunft vorbehalten ist, - 3. L. controversa M ass. mem. 143. Sched. erit. 36, Verr. fus- coatza ß. conir. Körb. syst. L. 341. Exs. Masse. lich, It. exs. 21. . a) An Dolomitfelsen um Eichstätt und Muggendorf; — b) auf Mörtel einer alten Gartenmauer zwischen Eichstätt und der Hof- mühle (427. !) 4, L. macrostoma (Duf.). Mass. mem. 142, Sched. cerit. 116. Verruc. macr. Duf. Schär, Enum. 214. Körb. syst. L.343, Mass. ric. 148. Verr. nigrese. var. macr. Nyl, Prodr. 181. Enum, 137. - Exs, Z w. lieh. exs. 214, Mass. lich. It, exs. 194, a) An einem Kalkblocke in der mit Buschwerk bexetaten Schbucht gegenüber Kunstein (teste Hopp. in Hik 9 _ DD an sonnigen Do- lomitfelsen '&ei Übereichstätt hie und.da.:. _ .. Br 5. L. apatela Mass. framm, 23. symm. 88. : - . a) An Kalkwänden des Hummerbergs- bei Streitherg: (teste Mass. in lit.); b) an Kalkfelsen in der Schlucht Steinleiten oberhalb der Wöhrmüble bei Muggendorf (730.!) - 6. L. apomelaena Mass, framm. 23. sym. 89. a) An Kalkwänden zwischen Streitberg und dem Langethale (174.1); b) an Kaikfelsen zwischen Veilbronn und den Leitenhöfen — teste Mass. in lit.! — ?c) an einer Dolomitwand der felsigen Schlucht oberhalb Mariastein bei Eiehstätt (374. (Hepzp. lich. eur. exB....) 7. L. fuscella (Turn.) Mass. mem. 142. Vesrue. fusc. Schär. Enum, 215. Mass, rie, 176. Körb. syst. L, 342. Verr. niyr, var. fuse. Nyl, Prodr. 181. Enum, 137. Saged. fusc. Rabhst. L.D.16, Exs. Zw. lich. exs. 213. Hepp. lieh. eur. exs. 426. a) An Kalkfelsen der Muggendorfer Muschelquelle; b). auf Do- lomit des Frauenbergs bei Eichstätt ; überhaupt nicht solten im Jura, 8. L. glaueina (Ach.) Verr. glauc. Ach. syn. 94. Rabhst. L. D. 9. Verr. fusc. var. glauc. Schär, Enum. 215. Körb. ayst. L. 343. Mass. rie. 176, Exs, Hepp. lich. eur. exs. 90.- a) An Dolomitfelsen des Wintershofer Bergs bei Eichstän (596. y; b) auf Dolomit der kahlen Schluchten bei Obereichstätt (Rabhst. lich. eur. exs....): c) überhaupt nicht selten an Dolomitwänden des Jura, mit bald dunkel- bald weissgrauem Thallas. ß. conglomerata Hepp. in lit. a) An Dolomwitfelsen der Espershöhle bei Geilenreuth (109.'); b) anKalkfelsen der Schlucht Steinleiten ober der Wöhrmühle (113.'); e) an sonnigen Dolomitfelsen des Geisknocks bei Streitberg. NB. Ein steriler Thallus, wahrscheinlich zn V. glauc. gehörig, findet sich an Kalkfelsen des Leitsdorfer,Brunnens im Wiesent- thale (209. 9. L.suderum Mass. symm. 91. Verruc. rud. Mass. ric. 179. mem. 143, \ .;: As einem lehmbaltigen Steine auf dem Doctorsberge bei Eich- stätt- (teste Mass. in lit.!) "V. Lenormandia pulchelia (Flo ok.) Mass, Sched. crit. 178, Lenorm. Jungermanniae Del. Normandina Jung, Nyl. Prodr. 173. Enam. 135. Endoe. pulchellum Hook. Körb. syst, L. 101. Pannaria rubigin. affinis var. Jung. Hepp. lich, eur. Exs. Zw. lich. exs, 245. Hepp. lich. eur. exs, 476. Rabhst. lich. eur, exs. 183. Mass. lich. It. exs 339, . fie und da auf Frullania dilat. an Föhrenrinde, so oberhalb Detienbeim bei Weissenburg, im Walde des Tiefenthals und Hirsch- parks bei Eichstätt, Ordo IX, Verrucariaceae, Trib. 27. Verrucarieae. j I. Verrucaria (Wigg.) Mass. ric, 171. mem. 143. 1. V. maculiformis Kpihbr. in Flora 1858. p..303. An umbherliegenden Kalksteinen im Laubwalde oberhalb Wasser- ‚zell ‚bei Eichstätt (610.') (H epp. lich. eur, exs....) - 3. V. chlorotica (Ach.) Hepp. lich, eur. Verr, chlor. Ach. syo.. 94. p. p. Pyren. elaeina Schär, Enum. 208. p. p. Verruc. popilosa Körb. ayst. L. 350. i Exs, Schär. ‚lich, belv. 590. Hepp. lich. eur. exs 94. . a) Häufig an Kalkblöcken in der beschatteten Waldschlucht des Rosenthales bei Eichstätt (545 553. 554 !) (Körb. lich. germ. sel...) bald mit fleckenartig abgegrenztem, bald ganze Strecken der Kalk- blöcke überziebendem, feucht stets lebhaft grünem gelatinösem Thal- lus; — b) an Kalksteinen im Laubwalde des Römerbrunnens bei Weissenburg (642.1); — c) an Kalksteinen und kleineren Kalkfelsen im Laubwalde zwischen Pöverlein und Bühlers Keller bei Weissen" E12 burg (11.1) (Körb; syst, L.'350.); — P d) a Belomitfelsen im Walde zwischen Pottenstein und Tüchersfeld in Oberfranken ‚ah f. umörosa Körb. in lit. .- Exıs. Körb, lich. germ. sel. 172. enb Verr. papillosa. An schieferartig geplatieten Kalksteinen eines Hohlwegs im \ Walde des Rosentbals bei Eichstätt. (Körb. lich. germ, sel. 172.) f. deformis m. . Selten an Kalkblöcken im Rosenthale bei Eichstätt (778. 13} - 8. P. myriocarpa Hep p: lich. eur. Verr. Pazientä Mus 8. Mise. lich. 29, Exs. Hepp. lich. eur. exs. 430. Körb. lich. germ. sel, 141. . a) An Kalkfelsen ober dem Galgen bei Streitberg; — b) an Kalkfelsen des Wohlmannsgeseserbrunnens im Wiesentthale zwischen Moggendorf und Baumfurt (Körb. lich. germ. sel. 141.); — e) an : Kalkblöcken bei Hetzelsdorf in Oberfranken (731.!); — d) im Alt- mühltbale an Dolomitfelsen der Schluchten vor Obereichstätt (495,1); an Kalkfelsen zwischen Dollnstein und Breitenfart (682.!), und ge- genüber Kunstein; — e) eine kleinere Form an Kalksteinsen im lichten Walde oberhalb Wanserzell bei Eichstätt (798. N MM V. calciseda (DC.) Hepp. lich. eur. p. p. Verr. rupest. var, calcis. Schär. Enum. 217. p. p. Mass, ric, 172, Verruc. Schraderi Ach. syn. 93. Mart. Fi. eryp. Erl. 257. p. ps Exs. Hepp. lich. eur. exs. 428. p. p. An Kalk. und vorzüglich an Dolomitfelsen z. B. auf dem Geis- knock bei Streitberg (490.!) häufig und in mehrfachen, noch nicht hinreichend festgesetzten Formen; vorläufig mögen folgende drei genügen. f, lactea Hepp. in lit. 21. Mart, 1858, An umherliegenden Kalksteinen im Laubwalde oberhalb Wasser- zell bei Eichstätt (608. |) f, nigricans m. An Dolomitfelsen bei Obereichstätt und Mörnsheim ; leicht kennt- lich an der schwärzlichen Farbe des Thallus. f. aloryza; Verr. aloryxa Mass. ? (thallo albo nigro-limitato.) An Kalkfelsen zwischen Breitenfurt und Dolinstein im Altmühl- thale (663.1) *)5. V. amylacea Hepp. in lit, 12. Febr, 1858. „Sporen ein- zellig, farblos , 13—23 m. m. lang, 1’, —2°/ı malso lang als dick.“ — *) Mit Zustimmung des Herrn Dr,"Hepp veröffentliche ich hier und in sndern Fällen die mir güligst mitgetheilten ‚Sporenmessungen. sr Rr 0) An Kalkfelsen in der Schlacht Steinleiten ober der. Wöhr- mähle bei Maggendort (729.13; — b) auf Dolomit in der steinigen Schlucht ober Mariastein bei Eichstätt. - 6. V.rupestris Schrad,. Hepp. lich, eur. Verruc. rup. Ayt,. p.p. Exs, Hepp. lich. eur. exs. 224. a) An Dolomitblöcken im Laubwalde des Tiefenthals (301.}) und b) auf Kalk- und Dolomitsteinen der Strasseumauer vor der -Dreifalsigkeitskapelle ; e) ferner an Dolomit- und Kalkblöcken der Waldschlucht des Rosenthals bei Eichstätt (741.!); d) an einem Do- lomittelsen im Walde ober der Saxenmühle im Wiesentthale (82.!) 9, Y. demigsa Mass. in lit, 12, Mart. 1858. — „Sporen ein-= wis farblog, 23,.m. m. lang, 2'/, mal so lang als dick,‘ — teste Mapn..in lit. Son . An einem. Kalksteine im lichten Walde. oberhalb Wasserzell hei Eiebstätt (694.1); — ? b) ebenso in.den Anlagen bei Eichstätt . (3.2 zweifelhaft, ob eine selbstständige Art, 18, V. confluens Mass. geneac. 22. symm. 77. un An einem Dolomitsteine im Laubwalde des Rosenthals bei Eich- stätt (547.!) teste Mass. in lit.! — ob von Verruc. rupest. spaci- fisch verschieden? ? s, Kpihbr. in Flora 1858. p, 48. 9. V. anceps Kplhbr. in lit. April 1856. V. Acharü Hopp in lit. 26. Septbr. 1856.: „Sporen einzellig, farblos 23-27 m, m. lang, 1'/,—3 mal so lang als dick.“ \ An Dolomitblöcken in Laubwäldern hei Eichstätt a) night, selten im Tiefenthale linker Hand oben; — b) swischen Richstätt, dem Weingteige. und Landershofen (Hepp. lich, eur. exs....); — Jawk schen Wasserzell-und der Linzer Kapelle (438. 459.!) ‚10. V. fuscata Hepp, in lit. 21. Mart. 1858, „Sporen einzellig, farblog, 18--27 m. m. lang, 2'/,—3 mal so lang als dick.“ R An einem Hornsteinblocke im Laubwalde des Hirschparks zWir schen dem Parkhause and der Fasanerie. bei Eichstätt (687.1) „I E. cincta Hopp. in lit. 21. Mart. 1858. „Sporen einzellig, farblos, 23—27 m. m ‚lang, 1°/,,—2 mal so lang als dick.“ a) An Dolomitfelsen des steinigen und kahlen Abhanges im Tie- fenthale bei Eichstätt (532, 533,1) (Hepp. lich, eur, exs...); —b ebenso am Doctorsberge bei Eichstätt, ' j 12. V. congregata Hepp. in lit. 21. Mart. 1858. „Spasen ein- zellig, farblos, 15—18. m. m. lang, 17/,—2 mal so lang als dick.“ Selteu an der Unterfläche der Dolomitfelsen in Laubwäldern bei Eichstätt a). gegenüber Bandershofen 541.1); b) unweit Pfünz (743.!) 13, V, acrotella (Ach, syn, 95.2 Schär. Enum. 214, p. P- ? en 280 „Sporen einzellig, :farblos,. 1820. m. m. Yang, Un mal ;se. eng als dick.“ Hepp. in lit. .. An einem Dolamitblocke, im Laubwalde den Langetbahe keiötreit- berg (720.') 14. V. papillosa Körb. lich. germ. sel. Verue. chlorotica‘ Hası. in lit. Novb. 1853. Exs. Körb, lich, germ. sel. 82.! :8) In Laubwäldern an umbherliegenden Kalksteinen zwischen Maggendorf und Baumfart gemeinschaftlich. mit V. pinguieuia (13, j) (Körb. lich. germ. sel, 82.); b) an Kalkblöcken des Rosenthals bei Eichstätt (546, !) und zwischen Solenhofen und Mörnsheim. — Die Spermogonienform (?) im Rosenthale bei Richstätt (556. 563.1 ' 15. V. pinguicula Mass, sert. lich. im Lotos 1856, p. 80, Verr. plumb. v. pingu, Nyl. Enum, 137. Verr. caerul. v. fusca Schär, Enum. 216, (teste Hepp.) a) In Laubwäldern an umherliegenden Kalksteinen zwischen Muggendorf und Baumfurt (13.!) (Mass. lich, It. exa....); — b) an hervorstehenden Kalksteinen und Blöcken in. den Anlagen bei Eich- stätt (651.1) Hepp. lich. eur. e,...); — e) ebenso im Walde zwischen Wasserzeli und Tempelhof bei Kichstätt (619, 1.—?4 weniger gut entwickelt an Dolomitfelsen im Laubwalde des Tiefen- thals bei Eichstätt (604.)) 16. V. minima Masse. in lit. 1. Mai, 1857. Nyl. Enum. 137. : An umbharliegenden Kalksteinen in Laubwäldern bei Eichstätt a) im Rosenthale (572.!); b) oberhalb Wasserzell (61 1.!), — Form der vorigen Art?. 17: V. plumbea Ach. syn. 94, Körb, syat. 1. 348. Rabhst, %.D.9 Nyl. Prodr. 182. Enum. 137. V. caerulea ram. Schär., Enum. 216. Mass, ric, 176..mem, 144. Verr. fusca v. plumbea Kpibbr. in Flora 1858. p. 302. Exs. Sobär. lich. helv. 102. Hepp. lich. eur. exs. 223. Zw. lich, exs, 348. Ar B. Rabhst. lich. eur. exs. 257. a) An Dolomitie!sen zwischen Muggendorf und Engelhardsberg (Zw. lich, exs. 248. A.); b) 28 Dolomitfelsen bei Eichstätt am Ab- bange des Wintershofer Bergs und ın den Schluchten vor Obereich- stätt: (hahhet. lich. eur. exs. 257.); — c)img."7en Jur Jura in grösste Menge an Kalk- und Dolomitfelsen. — Die Farbe des z..Ius wech- seit mannigfach vom weiselich Aschblauen bis in tiefes Schwarsknd. ß. fusca (Kpihbr.) Verr. fusca (Sch.) Kpihbr, in Klers 1858. p, 302. Exs, Rabhak lich, eur. exs, 160. 0 ‚ a) An Dolomitfelsen im Laubwalde des Tiefenthals bei Fichst äit (537.!); b) um Muggendorf. 18.V.DufoureiDC, Fi, franc. H. 318.Schär. Enum, 218. Rabhst. L.D. 7. Mass. ric. 175. mem. 143. Körb. syst. L. 346. Nyl. Prodr. 184. Enum. 137. Exs. Schär. lich. heiv. 101. Rabbst, lich, eur, es, 171. Hepp. lich. eur. exs. 436. Körb. lich. germ sel. 113. a) An der Kalkfelsengruppe oberhalb der Streitberger Schlucht (197. (Körb, lich. germ. sel. 113.); — b)im Wiesentthale gegenüber Geilenreuth; — mit bräunlichem abgegrenztem Thallus hie und da z. B. im Zwecklesgraben bei Muggendorf; — d) an Kalkfelsen des bupchigen Abhanges beim Leitsdorfer Brunnen im Wiesentthale (726.!); e) an Kalkfelsen der Schlucht gegenüber Kunstein bei Eichstätt (803.!) = 19 V. limitata Kplhbr. in lit, 22. Novbr. 3855. Mass. Sched. erit 123. Verruc. Duf. var. limit. Nyl. Enum. 137. ' -#xs. Mass. lich. It. exs, 212. Rörh, lich. germ. sel. 83. Hepp. lich, eur, exs, 429. Rabhst. lich: eur. exs, 331. Häufig im Gebiete: a) an Kalkfelsen der Kupfe, oberhalb Mug- gendorf; — b) an Kalkfelsen des Hummerbergs bei Streitberg (Körb. lich. germ. sel. 83.!): ce) an Kalkwänden des Langethals bei Streit berg, bei Pappenheim und Kunstein; — d) an Dolomitfelsen des Wintershofer Bergs und in den Schluchten vor Obereichstätt (Mass. licb. It. exs. 212. Hepp. lich, eur. exs. 429,); — e) an Kalkfelsen zwischen Breitenfurt und BDollnstein im Altmüblthale (Mabbet lich. eur. exs. 231.) “ NB.! Die Flechte vom Standorte a) hat mit Verruc. ‚eyanea Mass. mem. 144. grosse Achnlichkeit. NB. Eine äusserlich etwas abweichende Form (zu Verrue. lila- cina Mass. ric. 178. gehörig??) an Kalkfelsen der kahlen Schlucht zwischen Dollnstein und Eberswang (820.!) 20. V. plicata Mass. sert. lich. im Lotos 1856. 80. Nyl. Enum. 137, Exs. Zw. lich. exs. 318. An Dolomitfelsen in Laabwäldern 2) unweit der Oswaldshöhle auf dem Hohleberge bei Muggendorf (194 !) (Mass, lich. It, exs..- Hepp. lich. eur. exs....); b) am Quakenschlosse bei Engelhards- berg; — c) im Thale zwischen Tüchersfeld und Pottenstein in Ober- frauken (Zw. lich. exs, 318.); — d) im Wiesentthale bei der Schot- tersmühle. II, Amphoridium Mass. mem. 145. 1. 4. ‚masloideum Mass. framın, 25, symm, 82. - _ ai a) An Kalkfelsen gegenüber Baumfart im’ Wiesentthale nnd am Oberfellndorfer Brunnen bei Streitberg (teste Mass. a Kt); — b) an Kalkfelsen am buschigen Abhange’ des Leilsdorfer Bromens im Wiesentthale (723.!) 2. A. dolomilicum Mass. symm, 80, Sched. erit, 139. Verrue. dolom. Mass, geneac, 22. Eıs. Mass. lich. It, exs, 250, . „2 An Dolomitfelsen in Laubwäldern: a) im Langethale bei Streitberg (75.!) und sonst hie und da um Streitberg und Muggen- dorf; b) im Tiefenthale bei Eichstätt (304. 409.!) und am Wege von Wasserzell zum Schweinsparke; — Pc) an eiuem Kalksteine im Walde der Anlagen bei Eichstätt (781.!); 2. an der Nordseite des Dolomitfelsens des Frauenbergs bei der Willibaldsburg und im Thale zwischen Dollnstein und Kunstein, , 3. A, hüascens (Körb, non, Ach.) Mass, inlit, Hymenelia hias- cens Körb. syst. L. 329. Exs. Zw. lich. exs, 247, Körb, lich, germ. sel, 26, a) An Kalkwänden eines verlassenen Steinbruchs im Laubwalde der Ludwigshöhe bei Weissenburg (Zw. lich. eis. 247.); — b) an Dolomitfelsen in Laubwäldern bei Eichstätt; imTiefenthale nicht sel- ten (302. 303. 403.!) und am Kragsteine gegenüber Landershofen — Körb, lich. germ. sel, 26. Hepp. lich. eur, exs.... 4 A. Veronense Mass. Sched, crit. 30. Verruc, Ver. Mass. ric, 175. Exs. Mass. lich. It. exs. 8. Körb. lich. germ, sel. 143. a) An sonnigen Dolomitfelsen in der kahlen Schlucht vor Ober- eichstätt (234. 237.!) (Körb, lich. germ. sel. 143.); — b) ebenso am Abhange des Wintershofer Bergs bei Eichstätt, 5. A. roseum (Mass.) Amphor. purpurascens (ß. ros.) Mass. mem. 145. Verruc. Hoffmanni Hepp. lich. eur. Verruc. purp. v. ros. Mass. ric, 173. Exs, Hepp. lich. eur. exs. 431. Körb. lich. germ. sel, 114, a) An verwitterten Kalkfelsen in der Schlucht hinter Streitberg und auf dem Gipfel des Hummerbergs; b) an grossen Kalkblöcken des Galgens beiStreitberg (130.!) (Körb. lich. germ. sel. 114.1); — ec) an Kalkfelsen zwischen, Dollnstein und Breitenfart im Altmühl- thale, selten (656.') - ‚I. Thrombium (Walls) Mass. rie, 156. 1. Th, epigaeum (Pers.) Wallr. Fl. germ. lil. 294, Schär, Enum, 222. Rabhet L. D, 24, Mass. ric, 156. Sphaeria epig, 343 - Pers, Mart, Fl. erypt. Erl, 497. Verruc. epig. Ach. syn. 96. Körb. syst, L, 350. Nyl. Prodr. 186. Enum. 138. . Exs, Schär. lich, helv. 106. Hepp. lich. eur, exs, 439. Auf sandig lebmigem Boden, an Grabenrändern zwischen Wasser- zell, Breitenfurt und dem Schweinsparke bei Eichstätt. . (Fortsetzung folgt.) Anzeige. . Ber’ Unterzeichnete beehrt sich, seinen hochgeschätzten Herrn ‚Correspondenten und Geschäftsfreunden die Meldung zu machen, dass. er seinen Wahnsitz von Esslingen nach Kircheim unter Teck verlegt hat und bittet sie, sich von jetzt an gefälligst unten- stehender Adresse bedienen zu wollen. Auf seine Arbeiten hat diese Veränderung des Wohnortes kei . nerlei Einfluss. Er wird wie bisher für die Ausgabe von Pflanzen- sammlungen thätig sein und sich angelegen sein lassen, sich das bisher genossene Vertrauen zu erhalten, Gegenwärtig können von ihm folgende Pflanzensammlangen ge gen frankirte Einsendung des Betrages bezogen. werden: 1. Bourgeau pl. rariores Lusitaniae et Hispaniae. Sp. 140. _ fl. 19. 48 kr. rh.; Thlr, 11. 10. Sgr. pr. Ct, — Fres. 42, 30, 0; in Siersa Nevada colleeta. Sp. 70 — 108. fl. 8. 24 — 13.; Thlr. 4. 27. — 7. 17 Sgr. pr. Ot.; Fres, 18. 20 — 28. 10.0; L.0.14.5 — 1. 2.0. St. Das Verzeichnis der Arten findet . sich: bot. Z._ 1857. 311. Flora 1857. 319. 3. Huet du Pavillon pl. pyrenaicae. Sp. 100. A. 9. 20 kr; ,Thlr. 5, 20. Sgr. pr. ©t.; Fres. 20.; L. @. 16.0. St. %& Mut d P. pl. Nicaeenses enet: Sp. 180. fl. 9. 20 kr.; Tbir. 5. 10. Sgr. pr. Ct.! Fres. 20.; L. 0. 16. 0. St. 5. Huet d, P, pl. rariores ditionis Genevensis. Sp. 200. — A. 14. rb,; Thrl, 8. pr. Ct.; Fres. 20.; L. 1. 4.0. St, um 6. Huet d. P. pl.’ alp. Pedemontii,, impr. n® Tende, m. Cenisll e. Sp. 360. A. 7.; Thir. 4. pr. ©i.; Fres. 15.; L. 0, 12 0.88. 7. FG pP q pl. Sardiniae et alpium penninarum 98; , .— 12.11.4 57 . . pr. Ct.; Freu 23; 1, ee 0 kr.; Thlr, 6, 20. Sgr. pr. Ct.; 8. Huet d. P. pl. Siciliae Seet. I. Sp. 300, fl. 35.; Thlr. 20. pr. Ct; Fres. 75.; L. 2. 18. 4, St. Das Verzeichniss der Arten s. Leipz, bot. 2, 1856. 293. 9. Huet d. P. pl, Siciliae et mont. Abrotiorum. Seet, IL SP- 316 — 335. A. 36, 52 — 39.6 kr; Th 2.2 - 2 I 10. 1%. 13, 14 15. 16, 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24, 25, 26. ’ Sgr. pr. Ol; Frös. 29. 8.95. 0; LET. 03 52,8 Prof. Orphanides-Flöra gräeca exsieräte. Cent I. — JJ], fl. 57. Ahr; Thir, 33. pr. Ct} Fres, 124; L/& I7.0,'8:, = 8, Leipz. bot. Z. 1851. 13, 1653. 679. "836" Flora 1853. 662. Prof. Orphanides Fl. gr. exs. ÜUent. IV. —.V. gq, , 45 kr.; Thir. 21. 17. Sgr. pr. Ct; Fres. 82,69. C,; L. 3, 8. 0. St. " Dr. Lindeberg pl. Norvegiae imprimis alpium rariores Sp. 200. fl. 24. Tkir. 13. 22. Sgr, pr. Ct.; Fres. 51. 43. C;; L. 2. 0. 0. St. Verzeichniss s. Flora 1856. 239, Becker pl. desertoram Wolgae inferioris. Sect. I, Sp. 30 — 100. fl. 4. 12 kr,; — 14. 0. Thlr. 2. 12. Sgr. — 8. 0, pr. Ct; Fres. 9 — 30.; L. 0:7. 3. — 1. 4, 0. St. S. Flora 1855. 224, Leipz. bot. Z. 1855. 391. Becker pl. desert. Wolg. inf. Sect. ID. Sp. 20 — 76. fl. & 48. — 10. 56 kr ; Thlr. 1. 18. — 6. 3. Sgr.; Fres. 6 — 22, 80 C;L.0.4. 10 — 0 18. 4, St. Plantae caucasicae rariores. Sp. 50 — 300. fl. 6- — 36.; ‚Thlr. 3. 15. Sgr. — 21. 0. pr. Ct; Fres. 13 — 78; L. 0. 1.4 —3.1.9. St. , on Pl. caucasiene.. Sect. VI 8p.:78, A. 10.; Thir. 8. 20. Sgr. pr. Ct.; Fres. 21. 50. €.; L. 0. 16. 8. 88. - . Pl. caucasieae. Sect. VIII. Sp. 22. — Al. 2. 30 kr.; Thir.: 1. 15. Sgr. pr. ©t.; Fres. 5. 50. C,;L.0.4.2. St. - Pinard pl. Cariae. Sp. 136. — fl. 17.; Thir. 9 20. Sgr. pr. Ct; Fres. 36.; L. 1. 8. 4. St. De ‚Heldreich pl. Pamphyliae, Pisidiae, Isauriae. Sp. 180. — 250. — fl. 24. — 34. 18 kr.; Fres. 13, 22. — 19. 18. Sgr. pr. Ct.! Fres, 51. 50 — 73. 50. C.; L. 2. — 2. 17, 3, St Kotschy pl. ment. Tauri anno 1836 collectae. Sp. 36. — fl. 3. 36 kr; Thlr. 2, 2. Sgr. pr. Ct; Fres. 7. 72.0; L 0. 6. 0. St. Huet d. P. pl. Armeniae. Sp. 100. — fl. 14.; Thlr. 8- pr. Ct.; Fres, 30; L. 1. 4. 0, St, Kotschy pl. m. Libani, Syriae, Palaestinae. Sp. 600 (Desunt spec, eirc. 50 rariores, sed Coniferae et Quercus omnes ad- sunt.) fl. 48. rh.; Thir. 27. 13. Sgr. pr. Ct.;. Fres. 102. 86. C.;1L.4.0.0. St. Kotschy pl. Alepp. Kurdistan. Mossul. Sp. 50 — 340. fl.7. 30 kr. — 21. 0.; Thlr. 4. 9, — 12. 0, pr. Ct.; Fres. 16. 10 — 425.0.1.0.1.0.— 1.16.08 Schimper pl}. Arabiae petraeae (mont. Sinai), Sp. 40 — 110 0.5 — 13; Thlr. 3. — 7 20. Sgr. pr. Ct; Fres. 11 28. 1L.084-—1,2 0. St. . Schimper pl. Arabiae felicis (territor. Hedschas.) Sp. 50. 55. — fl. 6.; Thlr. 3. 13,. Sgr. pr. Ch; Fres. 13.; L. 0. 10. 0. Bk. Kotschy pl. Persiae borealis, Sp. 110 — 135, — fl. 16, 30... 7 8p. 100 — 575. — fl. 18 — 103...30 kr; Thir. 10. 10 — 30 — 18. 45. kr.; Thir. 9, 13 — 10. 25. Sgr. pr. Üt.; Fres. 35. 37. €. — 9.20. 0; 1.1.8.4 — 1. 12. 3. St. Kotschy pl. Persise australis (cum spec. vulgatioribus). Sp. 200 — 450. — fl. 20 — 45.; Thir, 11. 14 — 25. 24. Sgr. pr. ©t.: Fres. 42. 80 — 96. 30.C.; L. 1. 14. 4 — 3. 17.3. 8t. Kotschy pl. Persiae australis rariores. Sp. 410. — fl. 75-; Tılr, 43 pr. Ct.: Fres. 161.; L. 6. 6. 0.St. , Metz pl. Indiae orientalis, Sect. I — Ill. Pl. prov, Canara, Marattarum austr. et Malayalim. Sp. 109 — 300. — fl. 14 — 42... Thir. 8 — 24. pr. Ct.; Fres. 30 — 90,; L. 1.4.0 — 4. 0. 0. St. Cfr. Flora 1847. 622. 1849. 144, 303, 556. 1851, 717, 719. Leipz. bot. Z. 1849. 270, 595. 871 1851 795. 796- Metz pl. Indiae orientalis Sect, IV. V. Pl. montium Nilagiri. . 59. 13. Sgr. pr. Ct.; Fres, 38. 60 — 222, Fres,; L. 1. 10. 0. 31. 32. 33. 34. 35. 36; 37. 38, 39, — 8, 12. 6. St. — Cfr. Leipz. bot Z. 1851. 795. 796. 1852. 847. 1853. 678. 1854.206. Flora 1851.718.719. 1854 187. Pl. Indiae orientalis Sect. VI. Pl. prov. Canara et territorii Coorg. Sp. 59 — 75. fl. 8.0 — 10. 30 kr.; Thr. 4. — 6. pr. Ci; Fres. 15 — 22. 60. C.;L. 0. 12.0 — 0, 18. 1. St. S. Leipz. bot. Z. 1858. 35. Flora 1858, 30. Perrottet pl. Pondicerianae. Sp. 20 — 65 partim determi- natae. fl. 2. 24 — 7.48; Thlr. 1. 12. — 4. 17. Sgr. pr. Ct. ; Fres, 5. 20 — 16, 90. C.;L0.4.2 — 0. 13. 5 St. Cumming pl. insul,. Philippinaram, Sp. 120 — 1000. — Preis der Centürie 18 fi. rb.; Thlr. 10. 10. Sgr. pr. Ct.; Fres. 38. 60. C.; L. 1. 10. 0. St.; bei Sammlungen von weniger als 200 Arten 15 fl. rh.; Thir. 8. 17. Sgr. pr. Üt.; Fres. 32. 15. C.; L, 15. 9. St. Der Mehrzahl der Arten ist der Name beigegeben; bei andern sind nur die Nummern, bei einer kleinen Anzahl auch diese nicht beigefügt. Darando pl. Algerine. Sp. 40. — fl. 7.; Thlr. 4. pr. Ct; Fres. 15.: L. 0, 12. 0. St. Kotschy pl. aethiopieae. Sp. 50—80 — p. 6—9. 36 kr.; ‘Thlr. 3.15 — 5. 18 Sgr. pr. Ct; Fres. 13 — 20. 80 6; L. 0. 10.4. — 0. 16. 6, St, Sehimper pl, Abyssiniae, Ed. II, Sp. 100 — 400, — fl. 12. — 48.; Thir, 7 — 28, pr. Ct.; Fres. 26 — 104.! L. 1. 0.7 S. he 2. 2, St, chimper pl. Abyssinicae e territorio Agow. Sp. 170 — 175. fl. 27. 12, — 28; Thir, 15. 16. — 16 pr. Ct.; Fres. 58. 32. — 60.0; 1.2'6.8— 2, 8, 0, St. Verzeichnis & Flora 1856. 459, Leipz. bot. Z, 1856. 597. . Boivin pl, ins. Borboniae. Sp. 20 — 50 — A. 3.— 7. 3. kr.; Thlr, 1. 22 — 4. 8. Sgr. pr. Ct.; Fres. 6. 43 — 16. 10. 6; 1.0.5. 2— 0. 18, 0. St. Diese Pfanzen sind nicht mit Namen versehen. Perrottet pl: senegalensen. - Sp. 25 — 52. fl. 3, 30 — 7 44. . a 18; Thlr. 2.04. 5, Sgr., Fres: 7:80 18, 60,; L. 0, 6. 0. — 0. 12. 6. St... Een ur Hostmann. et Kappier pl. surinamenses. Beck. FE VI. — Sp..200.— fl. 32.; Thlr. 18. 8. Sgr.,pr. ©t.; Fres.:68, 60.: L. 2.14.10. ; Kappler pl. surinamensiam sect. VIII, Sp. 15 20. fl. 2. 24, — 2.12; Thlr. 4 11. — 2. 6. Sgr.; Fres. 5. 15 — 6. 86,; 10.4.2 — 0.5.6. St. . Clanssen pl). Brasiliae. Sp. 35 — 40. —fl. 5. 366. 28.; Thir. 3. 6 — 3. 20. Sgr. pr; Ct.; Fres. 12 — 13, 72; L, 0. 86 — 0. 11. 0 St. Pr Blanchet pl. Brasiliae, Sp. 700. — fl. 98.; Thir 56. pr. ' Ct.; Fres, 210.; L; 8. 5. 0, St. . Lechler pl. Peruviae. Sp. 60 — 210. Al, 12. — 42.; Thlr. 6. 26 — 24. 0.; Fres, 24. 80. — 90. 30.; L. 1. 0. 0. — 3. 10. 3. St. Verzeichniss s, Leipz. bot. Z. 1856. 390. Flora 1856. 271. 45. Lechler pl chilenses. Sect, I. Sp. 65 — 160. — fi. 9. 45 — 24..0.; Tblr. 5. 1? — 13. 21. Sgr. pr. Ct.: Fres. 20, 99 — 51. 44.; L. 0. 16 10 — 2, 1. 3. St. S, Leipz. bot. Z. 1853. 678, Flora 1853. 551. 1854. 272. 46.J;Lechler pl. chilens. Sect, U. Sp. 25 — 120. fl. 3. 45. — AT. 48. 49. 50. 18, 0.; Thir. 2. 5. — 10. 9. Sgr.; Fres. 8. 4. — 38. 35.; L. 0.6.6. — 1. 11. 0. St. Verz. s. Flora 1856. 270. Leipz, bot. Z. 1856. 389. \ Philippi pl. chilenses. Sect. I. I. Sp. 20 — 200. — A. 3, — 30.; Thir. 1. 22 — 17. 4. Sgr. pr. Ct.; Fres. 6. 43 — 64, 30.; L.0.5,2. — 2. 11. 6. St. S. Leipz. bot. Z. 1853. 678, 1854. 743. Flora 1853. 552. 1854. 283, 640. ‘ Philippi pl. chilens, Sect. Ill. praecipue in prov. San Jago lectae. Sp. 50 — 140. fl. 7.30 — 21.0; Thlr. A. 8.—12 0.; Fres. 16. 8 — 45. 0.; L. 0. 12, 11. — 1.16. 1. St. Lechler pl. Magellanicae, Sp. 75 — 140. — fl. 15 — 28.: -Thlr. 8. 18 — 16, pr. Ct; Fres, 32. 55.— 60. 20.: L. 1. 6.0 — 2,8. 6. St. S. Flora 1855. 113. Leipz. bot. Z. 1855. 181. Lechler pl. ins, Maclovianarum. Sp. 235 — 49. — f.5—8; Thlr 2. 26. —.4. 17. Sgr. pr. Üt.; Fres. 8, 60 — 17. 20.! 1.0.6. 8— 0. 13. 5. St. Ofr. Leipz. bot. Z. 1852. 847. öl. 52, 53. 1853. 678. Flora 1853.552. Die europäischen Futterpflanzen in getrockneten Exemplaren, Erste Hälfte 200 Arten. — fl. 14. Thir. 8, pr. Ct.; Fres. 30.; L. 1. 4, 0. St. S, Flora 1848. 368. Herbarium ‘normale pl. officinalium mercatoriarum! Mit kurzen Erläuterungen versehen von Prof. Bischoff. Lieferang 1. ist gegenwärtig vergriffen. Es wird aber eine zweite Ausgabe baldmöglichst bewerkstelligt werden. , . Herbarium norm. pl. off. et mercator. Sect. II. Mit kurzen Erläuterungen versehen von Prof. Dr. Bischoff und Prof. Dr. von Schlechtendal, Sp. 144. fl. 31.; Thilr. 13 pr. (k.; Fres, 55.; L. 1. 15. 0. St, Tahaltevers. s. Leips, bot. Z, 1856, 246 ‘ 54, 131. Flora 1856. 78. Bonplandia 1856. 92. Neues Jahrb, f. “ Pharmacie, V. 238. Archiv der Pharmacie, Nov. 1857. Algae marinse siccatae. Eine Sammiung europäischer and aus- ländischer Meeralgen in getrockneten Exemplaren. Mit einem kur- zen Texte versehen von Prof, Dr. Agardh, & von Martens u Dr. L, Rabenhorst. I— VI Lieferung; jede ven 50 Arten in elegantem Einbande zu A, 7. Thir. 4. pr. Ct.; Fres. 15.; L. 0. 12.0. St. Vergl. Flora 1852. 648. 1853. 612, 678. 1855. 11,64, 662. Leipz. bet. A, 1852. 117. 1853. 838, 903. 1855. 123. 1856. 371. Diese Sammlung kann von jetzt an nor von dem Unter- zeichneten bezogen werden. :Buckhandlangen, die Bestellungen vermitteln, werden höflich ersucht, sich ibre Kosten für Transport und Geldzusendung sowie Provision von den Abnehmern vergüten zu lassen. Briefe und Seldsendungen erbittet man sich frankirt, Im Juli 1858, R. F. Hohenacker. Adresse: BR. F. Hohenacker in Kirchheim u T. Kgr. Württemberg. Ds So eben erschien bei-Fr. Schultheiss in Zürich und ist in allen, soliden Buchhandlungen zu haben: Carl Nägeli und Carl Cramer,pflanzenphysielogische I. Untersnchungen Il.Heft: Die Stärkekörner von Carl Nägeli. Mit 16. zum Theil color. Tafeln. gr. 4. geh. 10 Rth, 17/3 1. rh. -Bei kagustHirschwald in Berlia isf soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik. Heraus; * gegeben von Dr. N. Pringsheim, Privat. Docenten an der Universität za Berlin.. Erster Band. III. Heft. Mit 6 Tafeln. Lex.-8. geh. Preis: 2 This, 28 Sgr. (Hiezu eine Anzeige von De Cand. Predrem.) Redacteur and Verlegeri-Dr. Färnrohr. Druck von P. Neubauer. - v . FLORA. v ° Regensburg. 14. Septbr. . 1858. Inhalt: oRIGINAL- ABHANDLUNGEN. Vulpius, eine noch unbe- schriebene Alpenprimel. Arnold, die Lichenen des fränkischen Jura (Fort. setzung). — Literatur. Müller, Monograpbie de la famille des Resedacdes. Weiss, über die Entwicklungsgeschichte und den anatomischen Bau der Aus- wüchse än den Blättern und Stengeln der Gireoudia manicata. Eine noch unbeschriebene Alpenprimel, von F. Vulpius. Als ich am 6. Juni 1853 mich durch den noch baushohen Schnee über das 8600' hohe Wormser Joch hinüber arbeitete, um auf der italienischen Seite bei Bormio blühende Sarifraga Vandellii zu ho- len, da bemerkte ich nicht weit von Sponda Aonga eine Primula, die ich im Vorübergehen für viscoss DC. ansah. Weil ich aber hie- von aus den verschiedensten Theilen der Alpen zur Genüge hatte, mochte ich mich damit nicht beschleppen und ging fürbass. Später dachte ich manchmal an diese Primel zurück und bereute, sie nicht genauer betrachtet zu haben, weil es vielleicht auch eine der in neuerer Zeit entdeckten und veröffentlichten Alpenprimeln hätte sein können, Als ich das Jahr darauf, am 4. August 1854, wieder aufs Wormser Joch kam, musste natürlich das Versäumte nachgeholt werden. Biüthenexemplare konnte ich um diese Zeit freilich nicht mehr erwarten; jedoch auch Fruchtexemplare, hoffte ich, sollten hin- reichen, meine Zweifel zu lösen. Und so geschah es auch. Ich überzeugte mich an der aufder alten Stelle wieder gefundenen, nun fruchtreifen Pflanze nur um so deutlicher und bestimmter, dass meine Vermuthang eine wohlbegründete und die Primula sicher nicht viscosa DC., viel- mehr eine mir noch völlig unbekannte sei. Eine Anzahl dieser Samen- exemplare ging nun mit mir, Ihre spätere Untersuchung in Thun führte zu keinem Resultat und wem von meinen Freunden ich sie vorlegte, war sie ebenfalls fremd. Von Bastard konnte keine "Rede sein, weil keine andere Primula als farinosa zugleich mit ihr den Standort theilt und sie selbst in zahlloser Menge den Boden deckte. - Dass es eine eigene gute Art sei, darüber waltete bei mir Fleors 1838, 4. ‚ 248 , ‚kein Zweifel. Wollte ich zu meinen Samenexemplaren. nun aber auch Blüthenexemplare haben, so war da kein anderes Mittel als eben noch einmal Jie Reise auf's Wormser Joch zu machen. Drei Sommer 1855, 56 und 57 vergingen. Inzwischen hatte ich meinen Wobnsitz von Than in meine alte Heimath nach Mühlheim im Breis- gau zurückverlegt. — Mit einem Mal fieng das Dunkel, das für mich bie ‚dahin, über der Pflanze lag, sich leztverflossenes Frühjahr zu lichten an. Die Dämmerung begann und bald sollte es Tag wer- den. Am 29. April d. J. besuchte ich Herrn Pfr. Münch in Basel und bat ibn um die Vorlage seines Primelfascikels und siehe da, in einem Bogen lagen einige Exemplare einer Primuia, vollkommen übereinstimmend mit meiner und bezettelt: Primula oenensis Tho- mas, schon vor mehreren Jahren von einem Botaniker in der Waad erhalten. Oenus — der Inn, Vallis oeni das Engadin, somit weist der Name und Fundort aufs Engadin hin, Dass sie aber in der That anf Engadiner Alpen sollte gefunden worden sein, dagegen erhoben sich gleich bei mir Zweifel, weil ich sie bei meinen vielen Engadiner Reisen noch nie dort vor Augen bekommen hatte. Voll von Verlangen und Hoffnang trat ich nun am 9. Juni d.J. meine Reise an und am Morgen des 15. traf ich auf der alten Stelle bei Sponda longa eine Primula, angethan in ihr schönstes Frühlings- kleid und in der Jugend Feuer. Welche Freude, den Zweck meiner Reise erreicht zu haben! Um sie von derselben Stelle zu haben, wo ich sie das erste Mal gesehen und von wo ich agch meine Fracht- exemplare nahm, nahm ich sie von da jetzt wieder. Denn schen Tags zuvor hatte ich mich überzeugt, dass ihr Vorkommen nicht auf die Umgebung von Sponda longa allein beschränkt sei. Sie beginnt auf der Graubündner Seite des Wormser Jochs im obersten Theil des Val Lamoranza, in der Näbe der Alphütten von St. Maria in : 6,500' Höhe: steigt von da Berg an bis auf 8,600‘ hinauf und auf der italienischen Seite wieder bis gegen Sponda longa, 6,500‘, hinab und zwar tritt sie in dieser ganzen Ausdehnung in Menge auf. — Am 22. Juni kam ich wieder in der Heimath an. Um nun über die Geschichte meiner Primula näheren Aufschluss zu bekommen and die Sache zu einem endlichen Abschluss zu bringen, schrieb ich an Herrn Muret in Lausanne. Denn da die Pflanze auf Hrn. Müneh’s Zettel Pr. oenensis Thomas benannt ist, se war ich sicher, dass Hrn. Muret, als altem Freund der Thomas’schen Familie, Alles auf diese Pflanze Berügliche bekannt sein werde. Ohne zu sageR: dass ich sie bereits geholt, fragte ich blos: von wem, wann und #0 2 die Pr. oenensis Thomas zuersi. gefirndeh wraden sei iin + Die Anti wort lautete: Bie Pr. senensis The mas wurde schon vor 1S6k nem, Emanuel Thomas auf dem Wormser: Joch entdeckt; ihn, Aufßrei: ten beginnt: auf. der Graubündener ‚Seite des Berges in der Höhe: des Vat Lameranza. und zieht sich von da den Berg: hinauf bie über 8,00%, Dier Name ‚sei ihr vom verstorbenen Hrn. Charpentier beigelegt; worden. Er halte diese hübsche Primel für eine gute. Art, yon der aber seines Wissens noch nie eine Beschreibung veröflentlicht wor: den sei. — Diese Antwort stimmt somit mit meinen eigenen Beobachr tungen vollkommen überein. Dem Mangel der noch feblenden. Ver- öffentlichung sollte nun aber doch einmal abgeholfen werden, wehei: dann aber der ganz unpassende Namen ornensis zu streichen wäre. Das Wormser Joch liegt 12 Wegstunden von Engadin entfernt und die Pflanze ist bis heute noch nirgends in den Engadine: Alpen ge- fanden worden, Herr Charpentier mag der irrigen Meinung ge- wesen sein, das Wormser. Joch gehöre noch zu Engadin. Da Stel. vio. der Name des. Berges ist und auf. den Landkarten das Wormser Joch den Namen Giogo di Stelvio trägt, se wäre meines Brachtens: der Pfanze der Name Primuia stelviana viel anständiger. Eine hybride Pflanze ist sie nicht, vielmehr die domisirende Primula üben‘ den ganzen Berg, wo viscosa DC. selten ist. Einer späteren besseren Beschreibung gerne den Platz: räu- mend, will ieh in nachstehender doch wenigstens einmal das Eie brechen. Primula stelviana m. =— Pr. oenensis Tlıomas. Die Wurzel ist schief aufsteigend, von Federkieldicke, mit langen, starken Fasern versehen. Blätter lang-spatelförmig, in den Blattstiel allmählig verlaufend, von der Mitte an stumpf gekerbt, Spreite und Blattstiel mit kurzen Drüsenhaaren dicht gewim- pert. Schaft 1—2' lang, 2— 6, meistens aber 3 Blumen tra- gend, drüsig-haarig, bei fruchtragenden Exemplaren straff, hart, holzig; Blüthenhülle kürzer als der Blumenstiel; Kelch 2—3-mal kürzer als die Blumenröhre, kurz, stumpf, etwas auf- geblasen, bei reifen fruchttragenden Exemplaren so lang, aber: nicht länger als die Kapsel. Die Staubgefässe im Grunde, nicht in der Mitte der Röhre befestigt. — Die Blumen sind etwas, kleiner als hei Primula eiscosa DC., die frisch aufgeblühten haben, häufig ein Rotb, ähnlich dem der Soldanella Ciusü. Die Pflanze. ist nicht 20 klebrig wie die Pr. viscusa; steht auch nicht wie diese, an Felsen, seudern. einzeln im freien. Alpengrasboden. Biötbesgis. TanbORME ; 330. Jani und Jali. Standort: das Wormser Joch (Giogo di Stelvio), be- ginnend auf der Graubündner Seite in der Höhe des Val Lamoranza bis auf der ifalienischen Seite gegen Sponda longa. Nicht umbin kann ich, bei dieser Gelegenheit auch des neu er- standenen botanischen Gartens in Chur rühmlichst zu erwähnen. Die Alpenpflanzen, deren er eine hübsche Anzahl aus den Bündner Alpen besitzt und die Herr Kreisrichter Loretz unter seine beson- dere Pflege genommen hat, erfreuen sich da des besten Gedeihens, Nicht se günstig könnte ich urtheilen über den botanischen Theil des Jahresberichts der naturforschenden Gesellschaft Graubündens, Vereinsjahr 1854— 1855 und 1856—57. Diese Berichte enthalten - Diage, ‚die schwer zu beweisen sein dürften: z. B, Ranunculus Traunfelineri auf der Spitze des Calanda und Siesa plana, ist nichts ale Ranuncul. alpestris, wie ich mich im botanischen Garten selbst ‚überzeugte. Cineraria longifolia Jacgq. bei den Zuger Alphütten ist tenuifolia Gand. Alsine rostrala am Weg zwischen Lavin und “ Guarda wird wohl bezweifelt werden dürfen. Genliana aestiva und @, prostrata Haenke sind sicherlich noch nie auf Albula gefanden worden. Heracleum austriacum von ebenda ist Heracl. Sphondy- . kum stenophyllum Gaud. und so würde wahrscheinlich noch Man- ehes, wenn’s zur Untersachung käme, das Sennenlicht niebt ertra- gen mögen. Desshalb wäre aber zu wünschen, dass dergleichen Angaben vorher immer gehörig verificirt würden, bevor man. sie der. Oeffentlichkeit übergibt, weil künftigen Floraschreibern dergleichen Schriften als Material dienen und dadurch der Grund gelegt wird zur endlosen Fortpflanzung von Falschem und Unrichtigem, wie die Erfahrung lehrt. i Die Lichenen des fränkischen Jura. Von F. Arnold. (Fortsetzu ng.) IV, Polydiastia Mass, rie. 147. 1. P, nigella Kplhbr. in Flora 1857. p.. 375. A. abscondile Kplhbr. in lit. 24. April. 1858. a) Auf Gerölle von Kalkblöcken oberhalb Streitberg und unweit der Espershöhle bei Geilenreuth (suöslerilis); — b)an Dolomitfelsen der Nordseite des Frauenbergs bei der Willibaldsburg (617.!); c)an Dachschieferplatten eines längst verlassenen Steinbruchs im Hirsch- parke oberhalb Wasserzell bei Eichstätt (782,1) (Hepp. lich. eur. exs,...); d) ebenso in den alten Steinbrüchen bei Wintersbof; ®) ei eine (jugendliche ?) Ferm mit. enger begrenniem Thallas an Kalk- steinen im'Laubwalde-der Anlagen bei Eichstätt, . ur 9. P. saprophila. (Masn.) Ampkoridium saproph. Mass. mm. 79. — „Sporen parenchymatisch, farblos, im Alter braun, 27.38 m. m. lang; 1'/, mal so lang als dick, ‚8 Sporen in:einem Schlanehe, Hepp. iädlit. _. Um Eichstätt a)an Dolomitfelsen zwischen Breitenfurt und dem Kunsteiner Thale; der weisslichgrane Thaltus- bildet randliche, zeil- grosse Flecken; — b) an Kalkfelsen des Kunsteiner Thales unweit Boilnstein; — c) an Dolomitfelsen der kahlen Schluchten vor Ober- eichstätt (823.!) — hier besitzt die fast handgrosse Strecken der’ Felsen überziehende Flechte einen schwarzen, gefelderten Hypo- thallus, 3. P. caesia m. — „Sporen parenchymatisch, farblos, im Alter braun, 32—36 m. m. lang, 1'/s mal so lang als dick, 8 Sporen in einem Schlauche.“ Hepp. in lit. Nicht selten an Kalkfelsen der grossen Felsgruppe gegenüber Kunstein bei Eichstätt (797.!) Der aschblaue Thallus bildet grössere oder kleinere, meist rundliche Flecken und die Flechte hat mit Am. phoridium cinereum manche Aechnlichkeit, 4. P. albida m. — Amphoridium Fooeolatum M ass, ze, 17. mem. 145.?? An sonnigenLocalitäten umEichstätt: a) an Dolomitfelsen zwischen Breitenfurt und Delinstein (735.!); — b) an einem Kalkfelsen der kshlen Schlucht zwischen Dollnstein und Eberswang (735. b.!); — e) an Dolomitfelsen des Wintershofer Bergs (599.!} und an den fel- sigen Abhängen vor Obereichstätt (599. b.!), — Aensserlich sieht die Pflanze der Verruc. plicata sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch die parenchymatischen Sporen, deren Grösse und Gestalt wie bei P. saprophila. V. Arthopyrenia Mass. ric, 165. Körb. syst, L. 366, 1. A.sawicola Mass. framm. 24. Jau. 1855. symm. 107. Sched. erit, 183. Sogedia Massalongiana Hepp. lich. eur. Exs. Hepp. lich. eur, exs. 444. Mass. lich. It. exs. 348. a) An Kalkfelsen und grösseren Kalkblöcken des felsigen Berg- abhanges zwischen Dollnstein und Kunstein bei Eichstätt (813.1); — b) an Kalkfelsen gegenüber Kunstein — teste Hopp. in lit. 2. A. analepta (Ach) Mass, ric. 165. Körb. syst. L. 367. Verruc. anal. Ach. syn. 88. Schär. Enum. 221. Rabhst. L.D. 12. Verruc. epiderm. var. anal. Nyl. Prodr. 190. Enum. 139. By punctliform. v, anal. Hepp. BR =: !Eas, Sehär. lich. helv. 287. Hepp. lich. eur. exs. 451. a) An jungen Sorbus torminalis- Stämmen im Laubwalde ‘des .Guckhüll bei Streitberg (117.!); — b) an glatter Rinde der Buchen 1691.?) und Sorbus Aria Stämmchen (641.!) im Walde oberhalb Was- "serzell bei ‚Kiehstätt. 3. A. punctiformis ß. otomaria (Ach.) Hepp. lich. eur. — ‚Ai: Persoonii var. punclif. Mass. symm. 112. Sched. erit. 141. Verruc. mmenf. Aut. pp. -:Exs, Hepp. lich. eur, ers. 456. Mass, lich. It. exs. 252. :a) An glatter Rinde junger Eschen vor dem Schweinsparke bei - Bächstäit .(627,.!) und im Walde des Römerbrunnens bei Weissen- -barg. (686.1); ©) an Corylus avellana im Langethale bei Streitberg ‚häufig (707.5 in. einereopruinosa (F w.) f. Hederae H epp. lich. eur. exs. 105 „Anh, ‚sinereopr. Körb. syst. L. 368 Sehr selten an alten Epheuranken unweit der Rosenmülers- ‚höhle bei Muggendorf (teste Hepp. in lit. !) 4. A, Cerasi (Schrad.) Mass. rie. 167. Sched. erit. 73. Körb. eyst, L. 369, Verruc. epiderm Cer. Ach. syn. 89. Rabhst. L. D. 12. Schär. Enum. 220.Pyren Cer. Hepp. .. Bxs. Schär. lich. helv. 644. Zw. lich. exs. 106. Mass. lich. it. exs. 106. Rabhat. lich eur. exs. 145. Hepp. lich. eur. exs. 457. An glatter Rinde der Kirschbäume bei Weissenkirchen (740. !) and der Hofmühle bei Eichstätt. 5, A. Fumayo (Wallr.) Körb, syst. L. 370. Verruc. fum. Schär. Enum. 220. Rabhst. L. D. 12. Arth. rhyponta (A ch.) Mass, ric. 166. Körb, syst L. 370. Verr. rhyp. Nyl. Prodr. 191. Enum, 139. x Ex Sckär. lich. helv. 391. Körb. lich. germ. sel. 175. Rabhat. lich, eur. exs. 229.! Mae; dan. oberen Zweigen der Schwarzpa es Wiesengäss- chen bei Eichstätt (676. ) ’ pre ie i VI. Leptorkaphis oxyspora (Nyl) Körb. syst. L. m. Verrue. epiderm. Aüt. p. p. Pyren. owysp. Hepp. Verruc. osysp. Nyi. Prodr. 193. Enum. 139. Exs. Hepp. lich. eur. exs 460. Rabhst. lich. eur. exs. 117. Häufig an glatter Birkenrinde im ganzen Jura. VH. Aerocordia Mass. geneac. 17. Körb. syst. L. 355. 1. A. conoidea (Fr.) Körb. ayst. L. 358. Acroe. Garvvaglü Masa, geneag. 17. Verrur, epipolaeg Schär. Enam. 218. p- P- :383 Verruc. con. epfp, Ast. p. p Aoroe, dimerphe rür be} 1. c. 388. Verruc. ganmela var. comodd. Ni Prodr. 189. Kamm. 190. . ° Exs. Zw. lich. exs. 246. A. a) An den Kaikwänden in der Schlucht des. Zwacklengraben bei Muggendorf (Zw. lich. exs. 246. A.), daselbst an beschatteien Stellen mit blassem Thallus (Acroc. dim), — b) ausserdem nicht selten an Kaik- und Doiomitwänden und Klüften, so unterhalb der Ruine Streitberg, is der Schlucht hinter Streitberg, am Oberfelln- Harfer Brunnen, unweit der Rosenmüllershöhle bei Weischenfeld, auf der Ehrenbürg, e) an Kalkfelsen zwischen Gebüsche bei Hetzeladorf in Oberfranken (Hepp. lich. eur. exs....); — d) auf Dolomit in den Schluchten bei Obereichstätt, an Kalkfelsen bei Dollnstein und Kunstein. — Die Flechte liebt Felsklüfte und mit Buschwerk be- setzte Stellen. VII. Sagedia {(Ach.) Mass. ric, 159. Körb. syst L. 362, 1. S. Harrimanni (Ach.) Körb. syst.L. 362. Mass. ric. 160. ? Ess. Körb, Jich. germ. sel. 28. a) Mit mehr oder weniger tiefbraunem Thatlus an Dolomitfelsen im Leubwslle des Tiefenthals bei Eichstätt (408. 404.5 (Körb. lich. germ. sel, 28.1); — b) ebenso bei Wasserseil (439.!) und im Kinderthale des Hirschparks (445.1); c) mit grüslichem Thakus auf Dolomitblöcken im Walde zwischen Wasserzell und der Linzer Ka- pelle (475.!); von den Standorten b.,c.— Hepp. lich. eur. exs....; d) nicht selten an Dolomitfelsen im Laubwalde zwischen Landers- hofen und. Pfünz bei Eichstätt. 2. S. persicina Körb. syst. L. 366. Verrue. chlorot. v. persic. Nyl. Enom. 138, Prodr. 187. Exs. Körb. lich. germ. sel. 86. a) An etwas beschatteten Kalkfelsen in der Schlucht des Zweck- lesgrabens bei Muggendorf (76.!) (Körb. lich germ. sel.86. Hepp. lich. eur. exs.....); — b)anKalkfelsen des Oberfellndorfer Brunnens ‘ bei Streitberg; — c) an Dolomittelsen bei Weischenfeld; — d)an Kalk- wänden ober dem Galgen bei Streitberg (491.!)— e) an beschaiteten Kalkwänden der Kammer bei Engelhardsberg (79.!) und mit Acroe. conoidea bei Hetzelsdorf. — Vielleicht eine Varietät von Sag. Harri- »onni! x ß. peripherica. (Saged. periph. Mass. in lit. 9. Juli. 1858.) An Dolomitwänden des oberen Eingangs der Espershöhle bei Geilenreutb (767.1. — Die Spermatoealien stehen reihenweise an den Rändetn des Thallus, 8. S. carpinea (Pers,) Mass. ric. 160. Verr. carpinsa ‚Sehär. 254 Eoom. 231. Rabhst. L. D. 12. Sag. aenea Körb. syst. L. 364. Pyren. fusiformis (Leight.) Hepp- lich, eur, Verruc, chlorolica Nyl. Prodr. 186. Enum. 138. Ess. Schär. lich. helv. 525. p. p. Zw. lich, exs, 89, 43. Hepp. lich, eur. exs. 459. j Selten an Buchen im Walde vor dem Hirschparkhause bei Eich- stätt (790.!) IX. Tneliaium Mass. framm. Körb. syst. L. 353. 1. Th, rubellum (Chaub.) Mass. framm. 17. Körb, syst. L, 354. Thelotrema quinqueseplaium Hepp. Verruc. conoidea ce. Fr. - Verrue. epip. Autt. p. p. Verruc. pyren. Sprucei Nyl. Enum. 137. Exs. Hepp. lich, eur. exs, 99, Körb. lich. germ. sel. 174. u) An Kalkfelsen des Oberfelindorfer Brunnens bei Streitberg (Körb, lich. germ. sel. 174.!); — b) ebenso gegenüber Baumfurt {81.1) und Geilenreuth im Wiesentthale (493.!) und vor dem Zweck- lesgraben bei Muggendorf; — c) sparsam an beschatteten Kalkfelsen zwischen Dollnstein und Breitenfurt, sowie der Klinge zwischen Dolla- - stein und Hagenacker im Altmübhlthale. 2. Th. umbrosum Mass. sert. lich. im Lotos 1856, 81. Am- phorid. umbr. Mass. framm. 25. symm, 80. An Kalkfelsen und grösseren Kalkblöcken a) der grossen Fels- gruppe gegenüber Kunstein (809.!); b) der Klinge zwischen Dolln- stein und Hagenacker im Altmühlthale. 3. Th. Nylanderi (Hepp.) Sagedia Nyl. Hepp-. lich. eur. exs. 440. ? ß. montanum Hepp. in lit- 20. Mai. 1858. An der schiefen Kalkwand gegenüber Geilenreuth im Wiesent- thale (719.1). — „Die Sporen sind viel schmäler und öfter auch länger als bei der Stammform.'' Hopp. in lit. 4, Th. erassum Mass. in lit, Verruc. crassa Mass. rie. 174. mem: 144, Amphorid. uberinum Mass. geneac. 23. symm. 78.?- Sagedia decipiens Hepp. in lit. 26. Sept. 1856.: „Sporen zweizellig, farblos, öfters mit jüngeren einzelligen Sporen gemischt, 23756 m. D. lang, 3-4 mal so lung als dick, 8 Sporen in einem, Schlauche,‘“ — Verruc. pyrenoph. var, decip. Nyl. Enum, 137. j a) An Kalkfeisen des Oberfeilndorfer Brunnens und im Lange thale bei Streitberg (85 !); b) an der Unterfläche zerklüfteter Kalk‘ felsen im Zwecklesgraben hei Muggendorf (152.!); e) ausserdem bie und da an Kalkwänden nnd der Unterfläche der Felsen zwischen Muggendorf und Baumfurt; zwischen Veilbroun und den Leitenhöfen; im Wiesentthale gegenüber Geilenreuth; — d) bei Eichstätt auf De’ x { “ schigen Abhange bei Dollnstein im Altwühlthale- (855. 1}::: a - lomit am Abtange des Wintershofer Berge (506: 30% Ähn sparsam im Tiefenthate; — e) an der Unterfläche eines Kokägkiiie: am bu- Er ß- cineräscens.m;; von der Stammform verschiöden dorch Kiein- ‚beit; den blassgraüen, in's Weisse, Gelbe, oder Bläuliche spielenden. Thallas ünd'durch den Biandort. - s)’An niedrigen Dolomitfelsen im Laubwalde des Tiefonthals - (603.1) und b) an den aus dem begrasten Abhange hervorstehenden "Dolomitblöcken oberhalb des Tiefenthals bei Eichstätt (673.1), e) an Dolomitblöcken des Bergabhanges zwischen Dollnstein und Kunstein im Altmüblthale, 5. ? Th. Hochstetteri (Fr.) Körb, syst. L. 355. Verruc. Hocst. Rabhst. L. D 8, Urceol, scrup. var, verrucosa Schär. Enum. 90. p. p. Exs. Körb. lich, germ. sel. 84. Zw. lich. exs, 317. a) An den verwitterten Kalkfelsen oberhalb Veilbronn unweit - Streitberg (12.!) (Körb, lich, germ. sel. 84.); — b) anKalkfelsen _ des Galgens bei Streitberg. ß. baldense (Mass.) Amphorid. Baldense Mass, Flora 1852. 38. Sched. erit, 139. Verruc. Hochsteiteri He pp. lich. eur. Verrus, rupestris var, Hochst. Nyl. Prodr, 183. Eaum. 137. Exs. Mass. lich, it, exs 251. Hepp. lich. eur. exs, 432. a) An der grossen Dolomitgruppe am Abhange des Wintershofer Bergs bei Eichstätt (239.!) (Hepp.lich. eur. eis, 432. plura exempla) b) an Kalkfelsen uud Wänden zwischen Dollnsein und Breitenfurt, — Dass Thelid. Hochst. Körb. und Amphor. bald. Mass. nur Eine Art bilden, erscheint für mich ausser Zweifel; es wird sich blos darum handeln, ob Jie Pflanze ein Tihelid, oder Amjhorid. ist, “ Trib, 28, Pyrenuleae, Il. Pyrenula (Ach. syn, 117.) Mass, ric. 162. Körb. syst. " L. 359. ” 1. P. glabrata (Ach.) Mass, rie. 163. Körb. syst. L. 361. Verruc. glabr. Ach. syn. 91, Schär. Enum, 222. Rabhst. L. D. 12. Nyl. Prodr. 188, Enum. 139. Exs. Schär. lich, helv. 110. Zw. lich, ezs, 34.35. Hepp. lich. eur. exs. 227. Rabhst. lich, eur. exs. 87, An hervorstehenden Wurzein der Buchen im Laubwalde obet- “halb Wasserzell bei Eichstätt (646 )); an alten Buchen im Walde zwischen Wasserzeli und Breitenfurt. . 2. P. Coryli Mass, rie. 164, 3 Exs, Hepp. lich. eur. ex. #65. Rabhst. lich. eur. eıs- 65. An Haselnusstämmen (Corylus avellana) im Walde oberhalb der Breitenfurter Müble bei Eichstätt (849.1) U. Bunodea Mass, symm. 74. Sched. erit, 17. 1. B. nitida (Schrad.)Mass. eymm. 74. Pyren. nit. Ach. syn. 125. Schär. Enum. 212. Körb. syst, L. 359. Masse. ric. 162, Verrwc. nit, Mart. Fl. erypt. Erl. 258. Rabbst. L.D. 13. Nyl. Prodr, 167. Enum. 139, a. wajor. Schär. Enum, 212. Exe, Schär. lich. beiv. 141. Zw. Hch. eıs. 30. A. Hepp. lich. eur. exs, 467. Rabhst. lich. eur, eıs. 2, An der Rinde junger , vorzüglich aber alter Buchen in Laub- - wölßern des ganzen Jura ia grosser Menge. ß. nitidella Fl. Mass. Schär. Körb, Nyl.l. «. ‚ Pyr. nit. v. minor, Hepp. lich. eur, Exs. Zw. lich. exs. 30. B. Hopp lich. eur. exs. 468. R Rabhst. lieb. eur, exs. S6,? a) An Ahornrinde im Laubwalde bei Muggendorf und unterhalb @eilenreuth (206.!j; — b) an glatter Rinde einer Esche im Lange- thale bei Streitberg (710.!) [4 Trib, 29. Thelochroeae, Porina Ach. syn, 109. Mass. ric. 190. 1, P. muscorum (Fr.) Mass. ric. 191. Sched. crit. 164. Pyren. musc. Hepp. lich. eur, Verruc. musc, Fr. Schär,. Enum. 221. ‚Sogedia illinita (Nyl.) Körb, syst. L. 366. Verruc. chlorot. Nyl. Prodr. 187. Exs, Mass, lich. It. exs. 304, Hepg. lich. eur. exs. 464, Zw. lich. exs, 36. 45. ‘Am Grunde älterer Buchen inLaubwäldern theils auf der Rinde, theils Moome incrustirend: a) im Laubwalde oberhalb Wasserzell (690. an b) und im Schweinsparke unweit der Wittmes Ziegelhütte bei Eich“ stütt (690. C.!); cY in den Anlagen bei Eichstätt. Trib. 30. Limborieae. I. Limboria (Ach.) Schär. Enum. 225. 1. L. sphinctrina Duf. Schär. Enum, 225. Nyl. Prodr. 192. Enum. 139. Baglieitoa sphinctrina Körb. syst. L, 375. Baglielios limborioides Mass, mem. 147, _ Exs. Hepp. lich. eur. exs. 428.,p. p. Rabhst, lich. ‚eur es. 140. 257 a) An sonnigen Kalbfelsen der grossen Felsgruppe gegenüber Kunstein bei Eichstätt (804.1); — 5b) um Muggendorf und Sireitberg 2. B. an den Kalkwänden beim Langethale. Trib. 31. Pertusarieae. Periusaria DC. Mass. rie. 186. Körtb. syst. L, 381. 1. P. areolata (Ach.) Mass. ric. 189. Porina pertusa ß. areolata Ach. syn. 109. Pert. rupestris (pertusa) Schär. Enum. 227. Perl. rup. DC. Körb. syst. L. 382. Pert. communis ß. areol. - Rabhst. L.D. 15. Por. pert. Mart. Fl. crypt. Erl, 255. (in saxis arenaceis,) Exs. Zw. lich. exs. 244. A. B, Häufig an Oolithfelsen des Rohrbergs bei Weissenburg (Z w. lich, exs. 244. B.) 2. P. communis DC. Schär. Enum. 229, Mass. ric. 187. Körb. syst. L. 385. Nyl. Enum, 116. Rabhst. L. D. 15. Porina pertusa Ach. syn. 109. Mart. Fi. erypt. Erl, 264. %. perlusa (Ach.) Körb. |]. c. Exs. Schär. lich. heiv. 118, Hopp. lich. eur. exs. 322. Z w. lich. exs. 290, A—D. Rabhst. lich. eur. exs, 116. Mass. lich. I, exs. 16, ; . Vorzüglich an Buchenrinde: im ganzen Jura; an Vogelbeerbäumen bei Eichstätt, ß. variotosa Wallr. Körb. 1. ce. 1. orbieulata Ach. Körb. (thallo ad ambitum repetito zonato.) — Vario, communis £. Mart. Fl, erypt, Erl. 259. z. B. an Buchenrinde und Carpinus in den Laubwäldern um Eichstätt, 2. effusa Wallr. Körb, = Variol. comm. y. Mart. Fl.erypt. Erl. 259. Exs. Zw. lich, exs. 296. A—C, An alten Buchen und Eichen z, B. der Wälder vor dem Schweinsparke und im Hirschparke bei Eichstätt zahlreich. 3. discoitea Pers. Körb, Pert.comm, pert. scutellaris Schär. Enum. 229. u . Exs. Ratbhst. lich. eur. exs. 218. ? &chär. lich. belv. 597. Mit der vorigen, ebenfalls häufig, z. B. im Laubwalde der An- lagen bei Eichstätt (513. !) Yy. coccodes Ach. Körb. 1, ce. -Isidium cocc.. Ach. syn..78% Pert, comm. pert. isidioiden Schär. Erum, 230. ‚» + Exs. Schär, lich, beir. 387. 258 An älteren Buchen in Wäldern bei Eichstätt, meist abgerundete Flecken bildend und wahrscheinlich der sterile 'Thallus von Pert. ceuthocarpa. 3. P. lejoplaca (Ach.) Schär. Enum. 230. Mass. ric. 188. Körb, syst.L. 386. N yl. Enum. 117. Porina lejop. Ach. syn. 110. Mart. Fi. crypt. Erl. 255. Pert. comm. v. lejop. Rabhst. L. D. 16. . Exs, Schär. lich. heiv. 119. Zw. lich. exs 291. A.! B. a) Ziemlich zahlreich an älteren Buchen der Wälder um Eich- ' stätt und Muggendorf; b) an Tannenrinde des Hohlebergs bei Mug- gendorf und im Laberthale bei Regensburg. “4. P. Wulfenü DC. Mass. ric. 189. Körb. syst. L. 387. Nyl. Enum. 116. Pert. sulphurea Schär. Enum, 228. ß. variolosa Fr. Körb. 1. ce. Pert. sulph. corlicola variol. isid, Sehär. Enum. 228. Isid, phymat. phragm. Ach. eyn. 283. Mart. Fi. erypt. Erl 276. Exs. Schär. lich. helv. 238. Zw. lich.exs. 297. Rabhst. lich. eur. exs, 200. An alten freistehenden Eichen bei Weissenkirchen; Moritzbrann um Eichstätt (steril). 5. P. soredinta Fr. S.V. S. (L. E. 422. Pert. comm, ß. sored.) Pertus. globulifera Mass. symm. 288 A. B. Bei Eichstätt: a) an glatter Rinde einer Birke im Schweins- parke oberhalb der Wittmesziegelhütte (794.)! b) an Buchen am Waldsaume des Fussweges zwischen Wasserzell und Breitenfurt (794. 6b.) 6. P. ceuthocarpa Turn Borr. Körb. syst. L. 387. Mass. symm. 71. Pert. coccodes Ach. Nyl, Enum. 116. ? Exe. Zw. lich exs. 294. A, B. Um Eichstätt: a) an einer alten Föhre im Hirschparke zwischen dem Parkhause und der Fasunerie (412.!); b) an ‘alten Buchen im Walde vor dem Schweinsparke (822.1) und im Ilirschparke, (Wird fortgesetzt.) Literatur. Jean Müller, Monographie de la famille de Resedac&es. Zürich, Zurcher et Furrer 1857, p. 239. Tab. 10 in 4. Es ist unsern Lesern bekannt, dass vonP, De Candolleein Fond aufgestellt ist, aus welchem alle fünf Jahre die beste. Monograpbie 1 einer Familie oder Gattung des Pflanzepreichs gekrönt werden soll, 7 und dass die physikslische und naturhistorische Gesellschaft au Gepf., ” “04 ct} die Preisrichter dazu zu bestimmen hat. Die vorliegende Arbeit warde, derselben vom Verfasser . bereits im Juni 1856 ‚vorgelegt. un d von. . derselben des Preises würdig befunden. Der Verfasser hat darin v die verschiedenen Resedaceen der Herbarien- von De Candolle,” von Berlin, von E.Boissier, Reichenbach, Gussone, Lenor- mand, Lecoq, Piazet-Imeru.A., sowie die in den Gärten von . Paris und Genf gezogenen Pflanzen dieser Familie einer sorgfältigen und kritischen Prüfung unterzogen und genau studirt, die Resultate dieser Studien liegen hier vor und es ist von grossem Interesse, hier wieder einmal recht augenscheinlich zu sehen, wie sehr die neuere Zeit das Material vergrössert hat und wie nothwendig es ist, dass von Zeit zu Zeit die einzelnen Familien, welche längere Zeit monographisch nicht bearbeitet worden sind, sorgfältig untersucht und kritisch beleuchtet werden, um einerseits ein genaueres Bild des Bekannten zu geben, andererseits aber manche vereinzelte Beobach- tung zusammenzufassen und nach einem gleichmässigen Principe zu würdigen, so dass Zusammengehöriges zusammengestellt und irr- thümlich Zusammengefasstes wieder gesondert werden kann.. Wir haben hier nun eine sehr fleissige Arbeit vor uns, die in zwei Äb- theilungen zerfällt, nämlich eine allgemeine {p. 1—83.) und eine specielle (p. 87”—230.). Der erste Abschnitt zerfällt wieder in fünf Kapitel, deren I. und grösstes (p. 7 — 63) die Organe der Rese- daceen sehr ausführlich und in’s Einzeln gehende beschreibt und dabei auf die verschiedenartigen Bildungen der Blüthentheile dieser merk- würdigen Familie speciell eingeht, dabei auch der abnermen Bildan- gen und Monstrositäten Erwähnung thut, die so oft tiefere Blicke in die Werkstätte der Natur erlauben und auch bei dieser Familie Anleitung zu verschiedener Erklärung der Blüthentheile, je nach den verschiedenen Ansichten der Beobachter, gegeben haben. Hierauf behandelt das Il. Kapitel die Eigenschaften und den Nutzen der Familie (p. 64 — 66), das Ill. die geographische Verbreitung so- wohl der Familie überhaupt, als der einzelnen Gattungen und Arten (p. 67—72), die der Verfasser auf 11 Hauptregionen vertheilt und bei welcher Gelegenheit er zukünftige Reisende aufmerksam macht, das wahre Vaterland unserer so sehr geschätzten Gartenpflanze, der . Reseda odvrata aufzusuchen, da bis jetzt die früher angegebenen Arten des wilden Vorkommens sich nicht als solche bewährt haben, . Die Verwandtschaft dieser Familie wird kurz im IV. Kapitel (p. 73, bis 74) bebandelt und schliesst der Verfasser sich der R, Browä),. \ schen Ansicht an, sie in die Nähe der Capparideae zu setzen. End- lich im V. Kapitel (p. 75-78) wird kurz noch eine Geschichte der Familie und der Gattungen und Arten geliefert. Die zweite Abthei- lung ist die grösste und der systematischen Bearbeitung und Auf- "sählang sowie der kritischen Sichtung der Synonyme gewidmet Nach einem sehr ausführlichen Familiencharakter (p. 88—92) wird fol- gender analytischer Schlüssel der sechs vom Verfasser anerkannten Gattungen gegeben: Carpidiz in overiam 1-loculare eonnata . . . . 2 ‘ Fan || 7 © er} > Flores apetali, eapsula clausa . . . . 1 Ochradenus “ eompleti, » apice aperla. . . 20.9 ‘{ Petala tot quot sepala 4-8 . . „ . 2 Reseda 8. { „» sepalis pauciora, semper 2? . . ...n 4 Stamina 10, regulariter circa ovarium sita, flores dioich 3. Holopetalum „ 3, antica, ante petala sita, flores hermaphr. 4 Oligomeris Placenta parietalis, gynophorus pulvinato-incrassatus 5. Astro- Hy carpus „» depresso-centralis, gynophorus stipitiformis 6.Caylusea Die 60 Arten dieser Familie vertheilen sich nun auf diese Gat- tungen in folgender Weise: 1. Ochradenus De C. . . . . . 2 2 2 2 22. 2 2. Reseda L. 1. Leucoreseda DC. . . . 5) . -'- n II. Resedastrum Dub. . . 39 . .48 iR HIT, Glaucoreseda Dub. . . 3 \ IV. Luteola DE... ... 3 3. Holopelalum Turez. nn 3 “4, Olögomeris Cambess. . . 2.2... 2 ° 5 Astrocarpus Neck, EEE 6. Cayusca Hi. . . . .. . 2 Bei jeder einzelnen Art ist nach einer kurzen Etymologie des Namens eine sorgfältige Angabe der Literatur und der Synonymie zu finden, auf weiche denn eine präcise Diagnose und sehr ansführ- liche Beschreibung derselben folgt. Ebense ist jede der Varietäten, die oft wieder in mehre Unter-Abarten zerfallen, mit sorgfältiger und genauer Diagnose versehen, der dann jedesmal die Unterabarten mit ihren Synonymen folgen, die aber hernach in einer ausführlichen Be- schreibuug der Abart wieder zusammengefasst werden. ‚Man sieht dieser Arbeit z. B. bei Reseda alba Müller, lutea Z. und andern recht un, wie schwer es ist, ein so reiches Material zu 5° wältigen. und wie sehr es seihwendig ist, die Exemplare viele» , Sammlungen susammenzunehmen und mit einander ww vorgiel-. ehen, bevor man sich ein Urtheil-über den Umfang weit verbreitetee: . Arten erlauben darf. Allerdings ist hierbei manche sogenannte Art untugas. gegangen und als Synonym ‚bei den Abarten nun erweiteter Arten wieder zu finden; es kann dies aber nur sum Vortkeil der Wiesen- schaft gereichen, denn nichts erschwert das Erkennen der Arten mehr, als die vielen verschiedenen Gesichtspunkte, von denen aus die Pflanzen betrachtet und beschrieben werden, ohne Rücksicht auf die nächsten Verwandten anderer Länder und anderer Beobachter zu nehmen. Ref. glaubt sich nicht zu irren, wenn er in dieser sorgfältigen und kritischen Behandlung der Arten gerade das Haupt- verdienst des Verfassers erblickt und möchten wir ihn gerne dazu anspernen, auf dem hier betretenen Wege unbeirrt fortzuwandeln. Es kann bier nicht der Ort sein, specieller auf den weitern Inhalt dieser Monographie einzugehen, da unser kurzer Bericht soust nur ein Auszug ans dem Werk und die Monographie selbst doch überall wieder sor Hand genommen werden wüsste, Es finden sich etwa 16 neue oder neu reformirte Arten, die alle, wie auch die übrigen durch gut ausgeführte Darstellang der wesentlichsten Unterscheidungs- kennzeichen der Fructifications- Organe auf den 10 Tafeln erläutert ‚ sind. Möge der Verfasser bald wieder uns mit einer ähnlichen Arbeit gleichen Fleisses überrasghen. Ja Adolph Weiss, über die Entwicklungsgeschichte und den anatomischen Bau der handförmigen Auswüchse an den Blättern und Stengeln der Gireoudia manicat= Klizsch. (Aus den Schrift. des zoolog. bot. Vereins. Wien, 1858.) Mit einer Tafel. S.6 — 8. Es ist diese kleine Arbeit hauptsächlich Herrn Prof. Dr. Fenzl zu verdanken, welcher den Verfasser zur Untersuchung des vorliegen- den Gegenstandes anfmunterte. Verfasser weist in sechs Holz- scheittfiguren die Uebergänge der Haare dieser Pflanze in die ge- nannten Auswüchse nach, deren Entwicklungsgeschichte folgendermas- sen dargestellt wird: „Die Epidermis des Stengels besteht aus ziem- lich grossen polyedrischen Zellen und zeigt an einzelnen Pastien ein kleines. deüsigeg Häschen; ich glaube non ans meigen Unter- suchungen folgern zu können, dass nur an jenen Stellen Auswüchse ‚ontstehen, an denen schon früher eiu solchen Märchen sich zeigte, 265 An den besagten Partien entsteht auf einmal um das primäre Härchen herum eine starke Zeilenvermehrung, welche sowohl die Epidermiszellen als auch die unten liegenden Parenchymzellen ergreift und deren Product Elementartheile sind, welche einen rothen Farbstoff führen. — Man sieht oft einzelne oder mehrere Farbstof entbaltende grösere Zellen von kleineren noch reich Protoplasma fübrenden umgeben, was wobl beweisen dürfte, dass die Bildung von Farbstoff bereits ein ziemlich weit vorgeschrittenes Stadium bezeichne und dass ihr eine bedeutende Streckung der umgehil- deten. Zellen vorapgebe. Diess wird noch durch den Umstand bestä- tigt, . dass wahrscheinlich die Epidermiszellen zuerst anfangen sich zu vermehren, während sie auf der undern Seite zuerst mit Farbstofl erfüllt erscheinen, und dass bereits unter dem einfachen Mikroskope sieh eine kleine Protuberanz bemerkbar macht, sobald die betreffende Zellpartie eine directe Färbung. zu zeigen beginnt. Die Vermehrung und Streckung der Zellen nimmt nun beständig nach zwei Dimen- sionen hin-zu und gar bald sieht man ein kleines Hügelchen sich über die Epidermis erheben. Der Hauptheerd der Zeilstreckung und Vermehrung hat indess nur in der Nähe der Mitte des nun eine bedeutende Flächenausdehnung einnehmenden rothen Fieckes seinen Sitz und bildet eine schmale Zone oder Wulst, der mit seinem Längendiameter senkrecht auf der Längsrichtung des Stengels und die Epidermis - desselben verläuft. An den Blattnerven ist die Entstehung genau dieselbe, nur bildet sich gewöhnlich im Anfang kein Waulst, sondern eine conische Zellpartie, wodurch die er- sten Stadien eine eylindrische Gestalt bekommen, während am Stengel schon vom Anfange an die Flächenrichtung vorwaltet. Hierbei be- merke ich noch, dass die Auswüchse schon in ihren jungen Stadien an allenihren Theilen eine deutliche Sonderung vonEpider mis und darunterliegendem Parenchym zeigen. Der weitere Entwicklungsvorgang besteht in nichts Anderem, als dass diese Zellenhügel sich vergrössern und bald eine fingerförmige Gestalt annehmen, nach den Vorgängen, welche zu bekannt sind, als dass ich ihrer weiter zu gedenken brauche. Ich will nur noch bemerken, dass das Wachsthum des vanzen Gebildes vom Grande desselben aus statt findet und dass "die obern Zellen oder viel- mehr Parenchymaschichten nach und nach und zwar die ersten schon sehr frühe ihren Farbstoff verlieren und absterben. Daher kommt es denn auch, dass die Spitzen selbst junger Auswüchse schon farblos erscheinen.“ Es folgen hierauf noch einige Worte über die Bildung der fer- Be Auswüchse, die durch eine litbographische Tafel näher erörtert sind. Redacteur und Verlegeri Dr. Fürnrohn Drack ven F. Neubauer en v IM 33. | Bu \ Begenshurg. 21. Septbr. 1858. Inhalt: orıcınar -auuannLung, Schackt, zur Befruchtung von Crocus vernus. — LITERATUR. Sturm, Enumeratio plantar, vascular. crypto- gamie. Chilens. — Borsnische NoTIzen. Göppert, über die Flora der per- mischen Formation. — Anzeıcr. Wernher und Mosler, Tauschverkehr mit mikroskopischen Präparaten. Beiträge zu den Sammlungen” der k. botanischen Gesellschaft. ERBE Zur Befruchtung von Crocus vernus, von Hermann Schacht, (Hiezu die Steintafel V.) Durch die neuesten, mir in einigenePankten widersprechenden, Angaben Hofmeisters*) sur Untersuchung des Crocus vernus ver- anlasst, halte ich es nicht für überflüssig, in kurzen Worten das Er- gebniss meiner Beobachtungen mitzutheilen, obschon dasselbe in allen wesentlichen Punkten mit dem, was ich bei Gladiolus segetum ®*) ‚wahrgenommen habe, vollkommen übereinstimmt. Die im Warmhause gezogenen Pflanzen, welche ich in den Winter- monaten untersuchen wollte, besassen zum grössten. „Theil verküm- merte Samenknospen, deren Embryosack nur selten ansgebildet war und noch seltener die Keimkörperchen (Keimbläschen) und deren Gegenfüssler enthielt. Der im April d. J. im Freien blühende Cro- cus war dafür meinen Untersuchungen günstiger, indem die Samen- knospen grösstentheils eine normale Ausbildung zeigten und nach der Bestäubung meistens befruchtet waren. Die gegenläufige Samenknospe mit zweilntegumenten zeigte im unPefrachteten Zustande einen Eınbryosack, der die Spitze des Kuos- penkerns vollständig verzehrt hatte. In der trichterförmig zulaufen- den Spitze des Embryosacks , welche vom Eimunde (Mikropyle, m) eng umschlossen wurde, lagen in der Regel dicht neben einander .. un) Hofmeister ia Pringsheim’s Jahrbüebern Bd. Lg. 490-156. *) Schacht im Monatsbericht der Berliner Akademie von 1846. yad i der botanischen Zeitung von 1858. p. 21—28. Woran 1888, 8 swei birnförmige Keimkörperchen (y), während am andern Ende des Embryosacks ihnen gegenüber zwei, häufig aber auch dreigrös- sere Zellen, die Gegenfüssler (z), niemals fehlten (F. 1.).. Sobald der Schnitt den Embryosack getheilt hatte oder gar eine Mittellamelle -erbalten war, konnte weder von Protoplasmaströmen noch von einem Zellkern die Rede sein; wenn dagegen der Embryosack nicht min- destens durch den Schnitt halbirt wurde, so liess sich, mit Ausnahme der ziemlich grossen Gegenfüssler, über die innern Verhältnisse des Embryosacks mit Sicherheit wenig entscheiden. Nur in wenig Fällen konnte ich mich dessbalb von dem axilen Protoplasmastrom, den Hof- meister »bbildet, überzengen,, glaube jedoch, aus weiter anzufüh- renden Gründen, dass eine Beziehung zwischen den Keimkörperchen und ibren Gegenfüssiern stattfindet, welche wahrscheinlich durch -Protoplasmaströme vermittelt wird, Die zwar nur kleinen Samenknospen der sich öffnenden Blüthe von Crocus lassen sich durch das Wasser sehr gut zertheilen; man sieht alsdaun den ustern Theil der Keimkörperchen mit scharfer Um- grenzung, auch lässt der körnige Inhalt, mehr oder minder deutlich, einen Zellkern durchscheinen. Aber schon nach wenig Stunden ist in der Regel im Wasser die scharfe Umgrenzung sammt ihrem Inhalt verschwunden. Zuckerwasser erhält den untern Theil der Keim- körperchen etwas länger; aber dennoch wollte es mir niemals ge- lingen, dieselben, wie nach der Befruchtung, unversehrt freizulegen. Wenn ich dagegen, nach dem Beispiel von Henfrey, unbefrachtete Samenknospen, welche eine Nacht in absolutem Alkohol gelegen, un- tersuchte, soefand ich den untern Theil der Keimkörperchen unregel- mässig zusammengezogen, ohne glatte scharfe Umgrenzung, aus dunkein Körnern bestehend. Mit Leichtigkeit gelang es jetzt, die „Spitze des Embryosacks mit seinen Keimbörperchen freizalegen, ohne dass der untere Theil derselben, wie vorhin, verloren ging. Ich kann mich desshalb der Hofmeister’schen Angabe, nach welcher „die Keimbläschen von Crocus, zwei Tage vor Aufspringen der Antheren, eine feste, der längeren Einwirkung des Wassers widersteh@nde Zellhaut, die auf Zusätz verdünnter Säuren sich nicht zusammen- zieht,‘“ besitzen, nicht anschliesen, muss vielmehr behaupten, dass auch bei dieser Pflanze der untere Theil der Keimkörperchen, des ich die Protoplasmakugel nenne, ganz im Einklang mit Gla- diolus, Watsonia,, Phormium und Zea, vor dem Antritt des Pollen- schlauchs zwar scharf umgrenzt ist, dagegen einer festen, der Einwirkung des Wassers widerstehenden Membran entbehrt. In der- selben Zeit, wo ich mich anf Madeira mit der Untersuchung de? Gladiolus beschäftigte, hatnun Henfrey*) in Londen seine Beobach- tungen über die Befruchtung von Santalum album veröffentlicht; es heisst hier p: 71. wörtlich **): „before any pollen-tubes reach the placenta, from the stigma, a granular cell-nucleus (meine Protg; plasmakugel) becoming gradually beken defined, makes its appenmt rance in the protoplasm of the clavate end, not quite at, the eztre- mity... A portion of the protoplasm in the absolute extremity (adhe- rent-to the placenta) collect into two granular masses (mein Fadenapparat) which become much darker coloured than the surroun- ding substance, and apparently almost solid, while the closed end of the emlryo-sac becomes moulded as it were on these so as te pre- sent a kind of noteh or depression between them. They lie nearly in contact, oceupying (like a plug) the summit of the embryo - sac; the nucleus before mentioned being quite below them.At this period „the nucleus is devoid of a cell-membrane.“ In einem andern Aufsatz ***) schreibt derselbe Verfasser): but the point of greatest hysiological importance and of absolute nevelty, was tie. demon- stration, that previously to the period when the pollen-tube reaches the embryo.sac, the germinal vesicles, ‘or rather „‚corpuscles‘‘ are not perfect cells in the old and ordinary acception of the term in vegetable anatomy, but are merely definitely-bounded, spherical or ellipsoidal masses of granular protoplasm; being in fact, in the same condition as the zoospores of the Confervoid Algae, before the are discharged from the parent-cells io swarming.“‘ In demselben Aufsatz *) Arthur Henfrey: On the development of the ovale of Santalum ” album. Linnean Society of London. March 4. 1856. " ®*) Ehe noch der Pollenschlauch von der Narbe zum Samenträger gelangt, wird in dem Protoplasma des keulenförmigen Endes (vom Embryosack) allmih- lig ein körniger Zellnucleus (meine Prodoplasmakugel) sichtbar, welcher nicht unmittelbar am Ende dieses Theiles liegt. Ein Theil des Protoplasma im “ussersten Ende sammelt sieh in zwei körnige Massen, welche eine viel dunklere Färbung als die sie umgebende Substanz annehmen und solid zu sein scheinen, während das geschlossene Ende des Embryosacks sich etwas vertieft, als ob ein Einschnitt oder eine Vertiefung zwischen ihnen entstünde. Beide Massen (mein Fadenapparat) berühren sich beinahe und füllen, einem Stöpsel ähnlich, die Spitze des Embryosacks aus. Um diese Zeit besitzt der Nucleus noch keine Zellmembran. \ *+*) Arthur Henfrey: On the development of the embıyo in flowring plants, Report of the britisch Association for the advancement of science for 1856, p. 87. . 7) Allein die in physiologischer Beziehung wichtigste nnd. darchaus neue Beobachtung war die Darlegung,: dass vor der Zeit, wo der Pollenschlauch- 35*r PR heisst’es ferner wörtlich 9): „Dr. Schacht’s observations on the ovale of Gladiolus segetum have induced him not only to admit the error. in his long and warm advocacy of the pollinic hypothesis, but to assert that the germinale corpuscles ar, as stated by me, pre-existent a5 protoplasinatic masses destitute of membrane, and that their con- version into true cells, with a cellulose wall, is the result and the rat evidenee of the process of fertilization by the pollen-tube- This töhtoberstion of my »tatements by an independent observer, is very satisfactery' eto.‘‘ **). Und wirklich ist eine so vollkommene Veber- einsttmmung in den Wahrnehmungen zweier von einander durchaus unablängiger Beobachter, fast zu derselben Zeit, aber an verschiedenen Phansen ‘gewonnen, wohl der beste Beweis für die Richtigkeit der Beobachtung. Ich darf somit diesen Punkt als erledigt betrachten. Die Membran des Embryosacks der unbefruchteten Samenknospe Int derb genng, um ein Freilegen ihrer Spitze zu gestatten, dasselbe. gelingt sogar um diese Zeit viel leichter als späterhin, wo in der Regel die Membran des Embryosacks um die befrachteten mit dem Pollenschlauch innig verbundenen Keimkörperchen abreisst, so dass solche häufig im Eimundkanal am Pollenschlauch hängen bleiben. Wenn man nun die Samenknospen frisch untersucht, se vergeht zwar die Protoplasmakugel der Keimkörperchen während der Präparatien, man erhält aber den Fadenapparat derselben häufig unversehrt und in der natürlichen Lage. In diesem Falle sıeht man awei Bündel äusserst zarter 2°—25/,., Millimeter langer glänzender Fäden, welche von einem stumpfen fettglänzenden Ende strahlenartig, beinabe in der- selben Richtung, nach abwärts gehen und zwischen denen „bisweilen den Embryosack erreicht, die Keimbläschen, oder besser Keimkörperchen keine volfkommene Zeilen nach dem bisherigen Sprachgebrauch in der Pflanzenana- temie sind, vielmehr aus deutlich begrenzteu sphärischen oder ellipsoidischen Massen eines körnigen Protoplasma bestehen , und so in der That den Zoo sporen der Conferven gleichen, ehe dieselben von ihrer schwärmenden Mutter- zelle entlassen worden. u . *)Dr. Schacht's Beobachtungen an derSamenknospe von@/adiolus segelam haben denselben nicht allein dahin geführt, einzusehen, dass er sich bei seiner langen und warmen Vertheidigung der Pollenschlauch-Theorie im Irrthum befand, sondern ibn auch zu der Behauptung veranlasst, dass die Keimkörperchen, wie von mir nachgewiesen, als membranlose Massen präexistiren und dass ihre Umwandlung in wirkliche , mit einer Zellstoffhaut versehene, Zelten das Be- zultat und der erste Beweis für die stattgefundene Befruchtung durch den P' lenschlauch ist. Diese Bestätigung meiner Behauptung durch einen Beobachter, welcher dieselbe nicht kannte, ist eine grosse Genugthuüng u. 8. W- #») Mein erster Aufaate über &/adiolus im Monatabericht der Berliner Ak#” demie von 1856 ist Funchal den 2, Mai 1858 datirt. a nach sehr kleise Körschen liegen, Dis Diike. dieses Räden iat fast unmesehar, ich schätze sie auf Y/ao—'/0o Millimeter, Ein Tropfen ‚Chlorzinkjodläsung, vach der Radikofer’schen Vorscheift bereitet, "gibt. dem Fadenapparst eine hellblaue Färbung, jedach , wiees . scheint, nur wenn die Lösung concentrirt einwirkt, Bei Walzonis nehmen die hellen Fäden des dert schlauchförmigen Fadenapparates, wie ich sehon früher angegeben, gleichfalls eine hisue Färbung an *), Die Fiden des Fadenapparates bestehen demnach aus Zellstoff. Un- tersucht man jetzt 12— 16 Stunden in absoiutem Alkohol gelegene nicht befruchtete Samenknospen, so erhält man den Fadenapparat mit der geronnenen Protoplasmakugel des Keimkörperchens im Zu- sammenhang; allein auch der Fadenapparat ist durch den Alkohol mehr oder weniger verschrumpft, so dass seine Fäden jetzt andeut- lich sind; dagegen überzeugt man sich sehr leicht, dass Wadenappa- rat und Protoplasmakugel zu einander gehören. Das stumpfe fet- glänzende Ende der beiden Fadenapparate liegt meistens anf glei- cher Höhe (F. 2. und 5.), bisweilen aber ragt das Eine etwas mehr hervor (F. 2.), was durch die Raumverhbältnisse des engen Eimund- kanales leicht zu erklären ist. Ein Präparat, bei dem: die Spitze des Embryosacks so lag, dass man von oben auf dieselbe blickte (F. 4,), liess mich bei o die Ansatzstellen der beiden Keimkörper- chen, welche ich auch hier nach dem Aussehen des Bilden für Lö- cher und somit für die Austrittsstelle des Fadenapparates halte, er- kennen. Henfrey, welcher im Weingeist aufbewahrte Samenknos- pen von Santulum untersuchte, bat. überall den Fadenapparat in der- selben Lage, wie ich ihn bei @ladiolus und Crocus finde, gezeich- net, dagegen die sireifige Natur desselben gicht erkannt, was dureh ‚die Einwirkung des Weingeistes leicht zu versteben ist. Er bezeich- net die Fadenapparate als „two coagula‘‘ und sagt von ihnen „the nacleus (die Protoplasmakugel) before spoken of, lies away frem the pollen-tube, separated from it by the two coagula.‘“ Ein Blick _ auf Honfrey’s Fiyuren beweist nun, dass die „„coagula‘‘ (mein Fa- -denapparat) auch bei Santalum im Innern des Embryosackes liegen, .nicht aber, wie Hofmeister ***) will, Aussonderungen einer, in welligen Leisten und kleinen Klumpen geordneten Masse sind, welche *) Pringsheim’s Jahresbericht, Schacht über Pflanzenbefruchtung _ p. 794. 5 :**) Transaetions of the Linn. Soc. Vol. XXI. Tab. 17. Fig. 6, B— M. Bepert of the British Asseciation for 1856. F. 2, 3 und 3, +) Pringsheim’s Jahrbücher p. 162. - L} Ss ° auf dem Scheflel des Embryosacks erscheint und sich nicht nur der Aussenseite der scheitelförmigen Ausstülpung des Embryosacks an- lagert, sondern auch den ihm angeschmiegten Pollenschlauch über- zieht; so dass beide jetzt mehr oder weniger von einem Flecht- werk fädlicher Massen, denen kleine Körner eingestreut sind, einge- hüllt erscheinen. Das stumpfe, fettglänzende Ende des Fadenappa- rates ist allerdings auch hei Crocus frei und nicht mehr von der Membran des Embryosacks bedeckt, es ragt mit andern Worten über dieselbe bervor; der bei weitem grössere Theil des Fadenapparates liegt aber ganz entschieden im Innern des Embryosacks und bildet eben so entschieden den oberen Theil eines Keimkörperchens. Die Hofmeister’sche Auslegung der von mir bei Gladiolus zuerst gesehenen Fäden scheitert aber bei Watscnia, wo dieselben in dem langen schlauchförmigen, weit aus dem Eimund hervorragenden, oberen Theil des Keimkörperchens, sehr regelmässig angeordnet, liegen, voll- ständig **), Das Dasein des Fadenapparates, als integrirender Theil des Keimkörperchens bei sehr vielen Pflanzen (Gladiolus, Crocus, Watsonia, Zea, Yucca, Phormium, Sechium, Campanula, Torenia), ja, wie ich vermuthe, in allen Fällen, wo der Pollenschlauch niebt in den Embryosack eindringt, lässt sich demnach nicht mehr bestreiten, es frägt sich nur noch, wie derselbe zu deuten ist? Nun aber ist der Fadenapparat, nach den Pflanzen, dem Grade nach sehr verschie- den entwickelt; bei Gladiolus, Crocus und Zea sind seine Fäden sehr deutlich , lassen sich sogar als solche isoliren, bei Phormium dagegen zeigt nur der Rand eine faserige, strablenartige Struc- tor, in allen diesen Fällen und ehense hei Yucca, Sechium und Torenia ist aber das abgerundete fettglänzende Ende, welches frei über die Spitze des Embryosacks hervorragt, unverkennbar, nur bei Watsonia, wo die Fäden im langen Schlauche liegen, vermisste ich dasselbe, Bei Crocus und Watsonia überzeugte ich mich sicher von der Zellstoffnatur der Fäden: fch halte dieselben desshalb für eigenthümliche Zelistoffablagerungen im oberen Theil der Keimkörper- chen, welche, wenigstens bei Watsonia, für diesen Theil eine Zell- stoffmembran besitzen, während der untere Theil derselben Keim- körperchen, die Protoplasmakugel, vor der Befruchtung dieser Zeil- stoffmembran entbehrt. Die grossen, runden Pollenkörner von Crocus treiben auf der Narbe sehr bald Schläuche und diese sind schon nach 24—30 Stun’ den in die Fruchtknotenhöhle eingetreten. Die Schläuche sind ziem *) Pringsbeim’s"Jabgbücher Taf. xXıF1-—7. . PENESNEREFEGER 569 lich breit und derb, sie theilen sich häufig, kaum aus dem Pollen- korn hervorgetreten, in zwei parallel mit einander abwärts steigende Aeste, so dass ein Pollenkorn zwei neben einander verlaufende Pol- lenschläuche entsendet (F. 6.), wobei nicht selten die äussere Hülle des Pollenkorns, die sogenannte Cuticula, abgestreift wird (F. 7.). Der Inhalt des Pollenkorns tritt häufig im Wasser darmförmig her- vor; er besteht alsdann aus kleinen Körnern von nahebei gleicher Grösse, die durch Jodlösung eine gelbe Färbung annehmen. Die- selben liegen, wie es scheint, in einem dicken Schleime und verthei- len sich desshalb im Wasser nicht, zeigen auch nicht einmal die Molecularbewegung, welche erst, wenn man diesen Inhalt durch Auf- legen des Deckglases vertheilt, sichtbar wird. Die Pollenkörner messen im Mittel 3%... Millimeter, ihre sogenannte Coticula ist dick- wandig und mit zahllosen warzenförmigen Erhebungen übersät: wie bei allen Monocotyledonen ist auch hier nur eine Austrittsstelle für den Pollenschlauch vorhanden. “ Sobald die Blüthe vertrocknet, kann man hei den im Freien ge- zogenen Crocus mit ziemlicher Sicherheit auf die erfolgte Befruch- tung rechnen. Oftmals haben fast alle Samenknospen einen Pollen- schlauch erhalten, seltener sind nur einzelne bevorzugt. Die befruch- teten Samenknospen sind jetzt fast doppelt so gross und bei den violettblühenden Varietäten hellroth gefärbt und durchscheinend. Nur einmal sah ich zwei Pollenschläuche in den Knospenmund ein- treten. Die Keimkörperchen lagen jetzt wie vorhin, doch zeigte ihr In- halt wesentliche Veränderungen. Von einem grossen hellen Zellkern verliefen Protoplasmatäden zum Umkreis, allein die Einwirkung des Wassers bewirkte sehr bald ein Geriunen des Inhalts, der sich, zu- sammenziehend, von der jetzt vorhandenen Zeilstoflwand trennte {F. ı1., 12 und 13.). In der Regel war das Aussehen der beiden neben einander liegenden Keimkörperchen nicht genau dasselbe, das Eine war häufig eiwas grösser und lag etwas tiefer als das Andere, das kleinere war alsdann weniger durchsichtig, der ‚Inhalt war kör- niger, der Zellkern undeutlich oder gar nicht zu erkennen (F. 9.). In diesem Falle trennte sich der Inhalt nicht wie bei dem grösseren und etwas tiefer liegenden Keimkörperchen von einer glatten, sich nicht zusammenziehenden Membran, die ganze Protoplasmakugel z0g sich vielmehr mit unregelmässiger Umgrenzung zusammen. Bis- weilen verschwand sogar das eine Keimkörperchen,, wie im unbe- fruchteten Zustande, im Wasser, in andern Fällen dagegen erhielten sich beide, mit einer Zurückziehung ibres Inhalts, von einer zarten 570 .Zeilstoffmemhran umgrenzt. (F. 10 — 13.) Die letztere platzte nicht selten am freien Ende der Keimkörperchen, wobei ein Strom kleiner Körnchen hervortrat, ohne dass später an dem zerrissenen Ende eine Oeffnung zu. erkennen war.*) Bei vollständiger Isolirung solcher Päparate fand ich den derben Pollenschlauch über der Spitze des Embryosocks mit dem Faden- spparate der Keimkörperchen in innigster Berührung. (F. 11, 12 u. 14.) Das Ende des Pollenschlauches welches oftmals vollständig entleert war (F. 13 u, 14), nicht selten aber uoch reichlich körnigen Inhalt enthielt (Fig. 11), war in silen Fällen gallertartig aufge- quellen, wobei sich bisweilen die innern Schichten von der äussern Schicht getrennt hatten. (F. 11.) Bei mehreren Präparaten, wo der Pollenschlauch schon mit dem Fadenapparate zusammengetroffen, aber noch keine hinreicheud feste Membran um die Protoplasma- kugel entstanden war, sa dass die letztere im Wasser zerging, blieb der Fadenapparat beim Freilegen am Ende des ‚Pollenschlauches hän- gen und zeigte jetzt seine Fäden nur um so deutlicher (F, 8. x.) Der Inhalt der Pollenschläuche war anscheinend noch derselbe, wie im Pollenkorn auf der Narbe. Ja in eineın Falle trat er am abge- rissenen Ende des Pollenschlauches wie oben heschrieben wurmför- mig hervor und verbielt sich wiederum genau wie ich dort angege- ben. Die Körnchen waren eben so klein, wurden durch Jod gelb gefärbt und zeigten, erst gewaltsam im Wasser vertbeilt, Molecu- larbewegung. Oeffausgen oder Poren -Kanäle waren im Pollen- schlauche niemals sichtbar; dagegen schienen die Fäden des Faden- apparates in mehreren Fällen (F. 12 u. 13.) gleich einem Barte in der Mitte der schen 'mit einer Zellstoffmembran versehenen Proto- plasmakugel zu endigen, wobei kleine runde Körner an denselben hingen. (Fig. 13), Dass der Fadenapparat das Befestigungsorgan des Keimkörper- chens mit dem Pollenschlauche ist, unterliegt für mich keinem Zwei- fel, denn in allen Fällen haftet dasselbe so fest am Pollenschlauch, dass nur gar selten eine unverletzte Trennung beider Theile vo» einander möglich ist. Bei den nicht auswachsenden Keimkörperehen scheint die Berührung nicht so innig und desshalb eine Trennung beider ungleich leichter, was auchvon Hofmeister beobachtet wurde. Ich vermuthe aber, dass derselbe noch überdiess durch die Räume *) Mehr denn 50 von mir freigelegte Embryosackspitzen waren, sobald eine feste Membran die Keimkörperchen umkleidäte, vom Pollenschlauehe berührt worden , während andere Sanenknöspen desselben Fruchtknotens , die keinen Pellenschlauch erhalten batten, membranlos erschienen. 57r zwischen seinen Fäden den befruchtenden Stoß des Pollenschlauches aufnimmt und denselben der Protoplasmakugel zuführt. Wenn die Befruchtung geschehen ist, so wird der Fadenapparat undeutlich, ja bei Crocus ist er bisweilen für die untern befruchteten Keimkörper- chen kaum mehr nachzuweisen (F. 9 u. 13.), in der Regel finde, man aber geine Ueberreste am Pollenschlauche hängend. (F. 12. s!). Da nun beide Keimhörperchen (ein drittes ist nur verhält. nissmässig selten vorhanden), wie es scheint, hei Crocus in der Re= gel nicht gleichzeitig vom Pollenschlauch berührt und durch ihn be- fruchtet werden, weil häufig erst das eine miteiner Zeilstoffnembran umkleidet ist, so vermuthe ich, dass immer nur das zuerst befruchtete auswächst und zum Keime wird. Dasselbe, ohschon vor der Be- fruchtung mit dem andern anf gleicher Höhe gelegene (F. 3 u. 5), tritt bald darauf etwas tiefer herab und ist in diesem Falle durch Bildung einer Zellstoffmembran im ganzen Umkreis der Protoplas- makugel bereits vom Fadenappärate, der kaum noch kenntlich ist, getrennt (F. 11, 12 u. 13.), ja es schien mir bisweilen sogar, als ob dasselbe durch die schleimige Auflösung der Fäden nach abwärts gleiten möchte (?), Frühere Zustände dagegen, aufdenen, wie es scheint, das andere Keimkörperchen verbleibt, zeigen ausser dem Eindringen des Faden- apparates bis zur Mitte der schen mit einer Zellstoffmembran um- grenzten Protoplasmakugel, iu der Regel noch eine eigenthümliche, scheinbar aufgequollene Beschaffenheit des oberen dem Embryosack anliegenden Theiles dieser Membran (F. 12 u. 14.1, welche an der innern Grenze in zarte kurze Fasern ausläuft. Chlorzinkjodiösung bewirkt hier, wie vorhin, eine blaue Färbung. Allein nicht immer bemerkt man diese Wandverdiekung. Das untere auswachsende Keimkörperchen verlängert nich da- rauf an seinem untern Ende, und es erscheint alsdann eine wag- rechte Scheidewand (F. 11 — 13). deren Bildung Jie Theilung des Zellkerns voranzugehen scheint. Allein nicht immer konute ich denselben in der obern Zelle mit Sicherheit nachweisen. Die klei- nere untere Zelle, welcher der Zellkern niemals fehlt, wird durch weitere Theilung, wie es Hofmeister angegeben, zum Embryo; die grössere, obere dagegen, welche sich nicht mehr erweitert und in der keine neuen Zellen entstehen, bildet den kurzen Träger des Embryo ünd vermittelt dessen Befestigung mit der Wand des Embryosacks, Interessante Missbildungen des Pollenschlauches und der be- fruchteten Keimkörperchen, welche Hofmeister beebashtet, eind 572 mir nicht vorgekommen, dagegen habe ich vielfach an nicht befruch- teten Samenkaospen Zellenbildungen in den Gegenfüsslern wahr- genommen. Ein Fruchtknoten namentlich enthielt neben wenigen befruchteten Samenknospen, deren Gegenfüssler entweder schon im Vergehen begriffen, oder schon vergangen waren, zahlreiche unbe- fruchtete Samenknospen, deren Embryosack am untern Theile wahr- scheinlich durch Zellenbildung in den Gegenfüsslern mit einem dich- ten Gewebe angefüllt war, welches sogar in einem Falle his zum Knospenmunde hinaufreichte und dort angewachsen war (F. 15). Ueberreste des Fadenapparates zeigten bei diesen Missbildungen nur gar selten noch Spuren der verschwundenen Keimkörperchen. — Das allmälige Verschwinden der Gegenfüssler nach der Befruchtung lässt vielleicht auf eine Beziehung derselben zu den Keimkörperchen schliessen. (?) Die Gegenfüssler, hei Crocus zu 2 oder 3, sind mit einer festen Zellstoffmembran bekleidet, ihr dicker körniger Inhalt lässt einen grossen bellen Kern durchscheinen, Das Resume des umständlich Mityetheilten lautet nun folgen- dermassen: 1) Die Keimkörperchen von Ürorus bestehen, wie bei Gludiolus, aus zwei ihrer Structur und chemischen Beschaffenheit nach verschiedenen Theilen : a) aus dem Fadenapparate, dessen fettglänzendes stumpfes. Ende ein wenig über die Membran des Einbryosarks hervorragt und dessen zarte Zellstoflfäden strahlenartig abwärts gehen; b) aus der Protoplasmakugel, welche an der oberen Seite vom Fadenapparate berührt wird, an dem unteren freien Ende zwar schwach begrenzt, aber vor der Befruchtung von keiner festen, der Einwirkung des Was- sers widerstehenden Zeilstofmembran umbkleidet ist. 2) Zwei, seltener drei Keimkörperchen liegen ursprünglich auf gleicher Höhe in der trichterförmig verengten Spitze des Em- bryosacks. Der in den Knospenmund eingedrungene Pollen- sehlauch berührt den Fadeuapparat der Keimkörperchen und tritt mit ihm in innige Verbindung. Nur das zuerst befruchtete Keimkörperchen wächst aus, aber auch das Andere erhält, wenn sein Fadenapparat nit dem Polleuschlauch zusammentrifft, eine feste Zeilstofimembran. 3) Der ‚Inhalt des befruchtenden Pollenschlauches ist körniger Natur, er lässt selbst bei den stärksten Vergrösserungen (800 — 1000 mal) keine bestimmten Formelemente unterscheiden, auch sind keine Üeflnungen in der aufgequollenen Wand am Pollen- schlauche sichtbar, 3 F Fi & & 3 L FR x i 573 4) Die Gegenfüssler verschwinden allmälig, wenn eine Befruchtung erfolgt ist. Erklärung der Abbildungen. Die Figuren sind sämmlich mit der Camera lucidaund zwar, mit Ausnahme der Fig. 1 und 15, bei 350 maliger Vergrösserung ge- zeichnet. Die Präparate sind unter Chlorcalcium aufbewahrt, % Häufig wiederkehrende Bezeichnungen: ch Hagelfleck (Chalaza) ie Aeussere Knospenhülle (Integumentum externum). ti Innere Knospenhülle (Integumentum internum), ne Knospenkern (Nucleus). r Gefüsskündel der Samenknospe (Raphe),. se Embryosack (Saceulus embryonalis), tp Pollenschlaueb (Tubus pollinis), x' und x’! der Fadenapparat der Keimkörperchen, y' und y!! der untere Theil, die Protoplasmahugel, der Keim- körperchen. F. 1. Längsschnitt aus der Mitte der Samenknospe zur Blü- thezeit. z die Gegenfüssler. Ein Pollenschlauch ist in den Knospen. mund (m) eingetreten. (Vergrösserung 40mal.) F, 2. Die Spitze des Embryosacks einer unbefruchteten Samen- knospe, aus der die beiden sich berührenden Faden: pparate beim Prä- pariren hervorgeschohen sind, F. 3. Ein ähnliches Präparat in seiner richtigen Lage. F. 4. Ein anderes, welches so liegt, dass mn von oben auf die Spitze des Emhryosacks herabsieht, wodurch eine Oeffnung (0), die Austrittsstelle des Fadenapparates beider Keimkörperchen, sicht- bar wird. Die Präparate 2-—4 sind aus unbefruchteten Samenknos- pen, welche 12 Stunden in ahsolutem Alkohol gelvgen. erhalten. F. 5. Die Fadenapparate der beiden noch unbefruchteten Keim- körperchen isolirt. In der Regel mit einander verklebt, treunen sie sich nicht leicht von einander. " F. 6. Ein von der Narbe genommenes Polleukorn mit zwei Schläuchen. F. 7. Ein anderes, dicht neben dem vorigen auf derselben Ob- jekttafel liegendes, Pollenkorn,. das gleichfalls zwei Schläuche gebil- det, ausserdem aber nach seine äussere Hülle ahLestreift hat. . F. 8. kin Poilenschlauch, welcher eben bis zum Embryosack hinabgestiegen war, aber seinen befruchtenden Inhalt noch nicht ab- gegeben hatte, isolirt. Der Fadenapparat eines Keimkörperchens ist mit ihm fest verbunden. ., F. 9. Partie aus dem Längsschnitt durch die Spitze der kürz- lich befruchteten Samenknospe. y! hat noch keine feste Membran erbalten, während y’! sicher mit einer solchen versehen ist, und deutlich einen Zellkern zeigt. F. 10. Die Spitze eines befruchteten Embryosacks freigelegt, der 374 am Keimkörperchen y: haftende Pellenschlauch ist mit dem Faden- apparat des letztern beim Präpariren verloren gegangen. F. ı1. Ein ähnliches Präparat noch mit dem Pollenschlauch im Zusammenhang. F, ı2. Ein anderes Präparat dieser Art, der Fadenapparat x' haftet am Pollenschlauch. F. 13. Partie aus der Spitze der kürzlich befruchteten Samen- knospe im Längsschnitt. - F. 14. Ein Pollenschlauch mit fest an ihm haftendem Keimkörper- chen, dessen Inhalt herausgetreten ist. Das zweite Keimkörperchen, welches noch keine Membran hatte, ist beim Präpariren verloren gegangen. F. 15. Längsschnitt durch eine nicht befruchtete Samenknospe, deren Gegenfüssier durch fortgesetzte Zellenbildung ein festes Ge- webe mit klarem Inhalt haben, welches im vorliegenden Fall bis an den Knospenmund hinaufsteigt und dort festhangt, während es bei der Präparation am Grunde abgerissen ist. Vergrösserung 40mal. Berlin, den 3, Mai 1858. ; Literatur J.W. Sturm, Enumeratio plantarum vascularium eryptogami- carum Chilensium, Nürnberg 1858. (Aus dem 1. Hefte der Abhandlungen der naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg). 8’. p. 52. Diese Aufzählung der chilesischen Faru stütztsich auf die Werke und Sammlungen von Haenke, Bertero, Pöppig, Klotzsch, Gay, Mettenius, Fee, Brackenridge, Hooker, Kunze, Presl, Spring und von Bibra, welcher letztere für den Verfasser während seines sechsmonatlichen Aufenthalts dort sammelte. Es sind zuerst im Conspectus nur die Namen von 180 Arten angegeben, die darauf einzeln mit ihren Synonymen und speciellen Standorten nebst Angabe der Nro. der verschieden n Herbarien näher durchge gangen werden. Der Verfasser bedauert, Philippi’s Sammlungen nicht haben benutzen zu können, da derselbe die Farn in seiner Flora Atacamensis nicht angegeben habe. Die Zusammenstellung scheint mit vielem Fleisse gemacht zu sein und ist für die Liebhaber der Südamerikanischen Flora eine recht dankenswerthe Arbeit, wie sie denn auch für die Pflanzengeographie sehr viel Interesse bietet. Bei der systematischen Aufzählung ist hauptsächlich Mettenius Reibenfolge und Begrensung zur Norm genommen, Neu ist Hyme- u75 nophylium Bibraianum Sturm. und Blechum aeuminatuns Sturm die bereits in diesen Blättern (Flora 1853 p. 361 etc.) näher beschrie- ben sind. A Botanische Notizen. In der Sitzung der naturwissenschaftlichen Section der schlesi- schen Gesellschaft am 17. März d. J. theilte Prof. Dr. Göppert die neuesten Ergebnisse seiner Untersuchungen über die Flora der permischen Formation (Murchison) oder des Kupferschiefer- gebirges (Hausmann) mit. Schon vor drei Jahren lieferte ich eine vorläufige Uebersicht derselben, weil die Herausgabe des hierüber zu veröffentlichenden Werkes nahe bevorstand. Inzwischen verzö- gerte sich dieselbe, offenbar zum Vortheil der Arbeit, insofern man- ches Neue ‚hinzukam, wie die ausgezeichneten Untersuchungen über die Staarsteine von meinem Freunde und Schüler Herrn Dr Phil. G. Stenzel, und sich auch unsere Kenntniss von der russi- schen Flora dieser Formation, einem der Hauptiundorte derselben, durch Eichwald’s vortreffliche Lethaea rossica erweiterte, sowie durch Mittheilungen der Herren Major Qualen von Wangenheim, Russlands verdienstvollem Paläontologen, und Dr. C, v. Mercklin, Verf. des ausgezeichneten Werkes über die anatomische Structur fossiler Hölzer Russlands,manches Dunklein den bisherigen Bestimmun- gen derselben Berichtigang erfuhr. Nur die untern Glieder der Formation, das Rethliegende (rothliegende, weissliegende Conglomerate, Grant- gesttine, Red Sandstone, Murchisen) und zwar in Schlesien, Böb- men,Mähren, Sachsen, Thüringen, Hannover, Kurbessen, Frankreich Eng- land und Russland, und der darauf folgende Kupferschiefer (Copper Slate), in Thüringen und Kurhessen enthalten Pflanzen, nicht der obere 'Theil der Formation, der Zectstein, Iu meiner ersten Debersicht führte ich 213 Arten auf, gegen- wärtig beschränkt sich die Zahl auf 182, zum Theil in Folge der Reduction, welche durch Eichwald's Arbeit die früheren unsicheren Angaben von Fischer v. Waldheim erfahren mussten, wovon 169 Arten auf das Rothliegende und 13 Arten auf den deutschen Kupferschiefer kommen. So gering die Artenzahl dieses letzterer, Gliedes der Formation auch ist, erscheint sie doch sehr eigenthüm- lich, iodem sie nur drei Arten mit der des Rothliegeuden gemein hat, nämlich Uumannia Bronnii m. auch in Böhmen und Schlesien, 876 und U. Iycopodioides und U. Frumentaria m., die auchin Russland vorkommen. Nach ihren geographischen Vorkommen vertheilen sich sämmt- liche 182 Arten, wie folgt: Böhmen 63, Königreich Sachsen ‘58, Russland 46 (früher 68), Schlesien 30, Frankreich 22, preuss. Sach- sen 10, Kurbessen 10, Mähren9, Thüringen 7, Hannover 4, England 2. Die grösste Zahl eigenthümliecher Arten besitzt Sachsen, 38, ganz besonders aus der Gruppe der Farn und fast alleinige Hei- math der Staarsteine oder Psaronien (Cotta, Gutbier und Gei- nitz), die andern Länder reihen sich in dieser Hinsicht folgender- masgen an: Böhmen 37, Russland 33 mit Farustämmen und Farn aus der Gruppe der Neuropteriden, Frankreich 17, Schlesien 6, Kur- hessen A, Sachsen 4, Thüringen 1. Die grösste Aehnlichkeit der Fiora dieser verschiedenen Länder ndet statt zwischen Böhmen und Schlesien, sowie zwischen diesen "teiden Ländern und Russland, weiches jene in dieser Formation 50 unendlich reichen Kupfererze besitzt, und vielleicht ist es wohl nicht ohne einige Beziehaug und Bedeutung, dass in der That in der permisehen Formation Böhmens bereits ertragreiche Kupfergruben eröffnet worden sind, inwieweit sich Aehn liches auch von Schlesien erwarten lasse, wage ich nicht zu entscheiden, bitteaberdieseBemerkungzubeachten. In dem weiten Ländergebiete des Rothliegenden sind verschie dene Arten soweit verbreitet, dass man sie unbedingt als Leit pflanzen betrachten und aus ihrem Vorkommen ganz sicher auf die Anwesenheit der Formation schliessen kann, wie Walchia pini- formis Sternb., Odontopteris oblusiloda Naum., Callipteris eonferla Brong. und Calamites giyanleus Brong. Im Allgemeinen ist die Flora der permischen Formation ähnlich wie die Flora der unmittelbar unter ihr liegenden Steinkohle zu° sammengesetzt, doch sind die Arten so auffallend verschieden, dass sie mit der Flora der älteren Steinkohlen-Formation oder der der Grauwacke nur eine Art, die Neuropteris Loshii Sternb., mit der jüngeren Steinkohlenformation nur 16 gemeinschaftlich besitzt, ja viel- a a vom, wie wahrscheinlich, sich die Anwesenbel heransstellen sollte, 6 ei „onach ie Kohlenbecken Tr paläozoischen überh x kon amilien der Kohlenformalion tat n- malvor wiedie Levided en hier nm Rothliegenden Born l- fiten und Sigillarien, Lanian . gerathio, Annulerieh, a scheinen hi i . etztere, sonst so vorberrschend in jener, A n hier nur selten und die «0 weit verbreitete Stigmaria fieo 577 des, eine wahre Mutterpflanze der Steinkolile, habe ich noch niemals darin gefunden. Andere Familien treten hier dagegen zum ersten- mal auf, wie die Cupressmeen. Mit den jüngeren Formationen schneidet sie schroff ab, indem nur eine einzige Art derselben Cala- mites arenaceus, in ihr gefunden worden ist, und vielleicht ist die Bestimmung desselben auch noch nicht ganz zweifellos. Aus dieser gedrängten Uebersicht ergibt sich, dass die Flora der permi- schen Formation als eine eigenthümliche und überaus selbstständige anzusehen ist, die als letztes Glied der paläozoi- schen Periode ganz besondere Beachtung verdient. & Anzeigen. Tauschverkehr mit mikroskopischen Präparaten. Für den vom Verein für Mikroskopie zn Giessen angeregten Tauschverkehr mit mikroskopischen Präparaten, des- sen erster Umtausch nun statt gefunden hat, wurden von 24 Theil- nehmern 525 Präparatenspecies (grösstentheils histologische, patho- logisch-anatomische, zoologische und botanische Gegenstände be- treffend) in eirca 3000 Exemplaren angekündigt (vergl. die am 15. Mai und 19. December v. J. versandten Generallisten). Von diesen Präparaten wurden von den verschiedenen Theilnehmern desiderirt, und von dem Vereinsvorstande eingefordert 1211 Stück, von welchen 1050 Stück zum Umtausch gelangten, und im laufenden Monate an die betreffenden Theilnehmer abgesendet wurden. Neben der regen Theilnahme an diesem neuen Unternehmen verdient besonders noch der Umstand hervorgehoben zu werden, dass die grosse Mehrzahl der eingesandten Präparate in sebr befrie- digender Weise angefertigt und gut erhalten, und dass von manchen Seiten selbst sehr werthvolle Präparate eingesendet worden waren. Für die Verpackung erwiessich das von dem Vereine empfohlene, und wie der letzte Umtausch bereits ergeben hat, in und ausserhalb Deutschland’s schon sehr verbreitete Ob- jektträgerformat (von 41 Mm. Länge und 28 Mm. Breite) als das geeignetste, Es beginnt nunmehr ein neuer Umtausch, und bittet man Ankündigungen für diesen zweiten Tauschverkehr (mit Angabe der Zabl und des Ranges der zu oflerirenden Präparate) bis za 518 Ende dieses Jahres an den unterzeichneten Vorstand richten zu wollen, Giessen, am 20. August. 1858. Der Vorstand des Vereines für Mikroskopie zu Giessen. Dr. &. Wernher, Dr. Fr. Mosler. Professor der Chirurgie ete. Docent u. klinischer Assistenzarzt. Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammlungen der königl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 81) Aununaire de P’Academie Royale dessciences, des lettres et des beaux-arts de Belvique, 21 anner, Bruxelles, 1858, 82) M&moires couronnes etautres memoires publies par P’Acad. Royale etc. de Bel- gique. Collect in 8° Tom. VII. Bruxelles, 1858. 83) Bulletins_de I’ Academie Royale des sciences efc. de Belgique, 26 annee. 2. ser. T. I III, Bruxelles. 1857. 84) L.eceH. Reichenbach, Icones Florae Germanicae et Helyeticae etc. Tom: NYIIE color. Lipsiae, 1858. (Geschenk Sr. Majestät des Königs von Sachsen.) 85) Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer. Band IX, Heft VI. Speyer, 1858. 85) Compte rendu de l’Acad. Imper. des sciences de St. Petersbourg 1856. St. Petersbourg, 1857. 87) Getrockuete Pflanzen aus Nordamerika, von Hrn. Dr. Engelmann in Frankfurt a. M. 88) The Transactions of the Academy of Science of St. Louis, St. Louis, 1857. 89) G. Engelmann, Monography of the North American Cuscutinean, 1812. 90) A. Braun, on the North American Species of Isoätes and Marsilea, 1817. 91) Report on the Botany of the Expedition near the thirty-fifth Parallel explored by Lieutenant Whipple. Washington, 1856. 92} Cohn, Bericht über die Verhandlungen der botanischen Section (d. schles. Ges, f. vaterl, Cultur) im Jahre 1857. Breslau, 1858. . 83) Ellner, Witterungsbeobachtungen an der meteorologischen Station zu Bamberg, während des Jahres 1857. Bamberg. 64) A. Braun, Characeen aus Columbien, Guyanna und Mittelamerika. Ber- tin, 1838. 2 NyTander, potanische Zeitschrift VIII. Jahrg. I. 7. 8. Wien, 1858. bowrk 1858, Enumeration generale des Lichens. Supplement. Cher- 97) v. Spreckelsen, neues Verfahren die Wein- und Rosenkrankheit durch Schwefelblüthe zu vernichten, Hamburg, 1858. 98) Schnizlein, Analysen zu den natürlichen Ordnungen der Gewächs® and deren säwmtlichen Familien in Europa. I. Phanerogamen, Erlangen, 1858. 99) Der selbe, das Ranenbolz, mikroskopisch untersucht und mit Holzarten der jetzigen Flora verglichen, n 100) Meister ‚ die physikalischen Eigenschaften der Erdarten. Freising 1858. join Lönroth, observationes criticae plantas suecicas illustrantes. Upsa- , . (Fortsetzung folgt.) Redacteur und Veriegert Dr. Fürnrohr Druck von X. Neubauer. FLORA. JE 36. Regensburg. 28. Septbr. 1858. Inhalt: orıcınaL-ABHANDLUNG. Caspary, die Zoosporen von Chroolepus Ag. und ihre Haut. — GETROCKNTE PFLANZENSAMMLUNGEn. Raben- horst, Lichenes europari exsiecati. Fasc. \IL.—XIV. — PERSONAL-NOTIzEN, Ehrenbezeizungen. Beförderungen. Reisende. Todesfälle. — anzeice. Werk von Mettenius, Beiträge zu den Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft. Die Zoosporen von Chroolepus Ag. und ihre Haut, von R. Caspary. (Hiezu die Steintafel VI.) Chroolepus aureum Spr. ). tomenltosum Kg. Trentepohlia aurea Mart. Fl. crypt. Erlang. 1817. p. 351. Ag. syst. 1824. p. 37. Chrool, aureum Spr, Fl. Haiens. 1832. II. 553. Rabenhorst Deutschl. Kryptog. 1847. II. 2. p. 88. Chrool, aureum y. tomentosum Kg. Phycol. gen. 1843. p. 284. Sp. Alg. 1849. p. 426, — Rabenhorst Alg. Sachsens, Neue Ausgabe. 1858. Nro. 698. ‘ Im Mai 1856 fand ich auf dem galmeireichen Altenberg bei Aachen aufschattigen, feuchten, nach Norden, Nordwesten und Nord- osten gelegenen Felsen des devonischen Kalks eine Form von Chroo- lepus aurcum Spr., die Herr Prof. Kützing mir als var. tomen- tosum Kg. bestimmte. Die ganz geruchlose Pflanze bekleidete als dichte, !—1” rhein. Duod. und mehr dieke Lage grosse Stel- len der Felsen mit mehr oder weniger Unterbrechung; ihre Farbe war nicht goldgelb, sondern tief braunorange. Der Name aureum passt daher nicht. Die sammtartigen Rasen waren entweder fast glaft auf der Oberfläche, oder hatten auf ihr kleine, kaum 1—2 Linien im Durchmesser haltende, abgerundete Erhabenheiten. Unter den Mikroskop zeigte die Pflanze verästelte und mit den Aesten ver- schlungene aufrechte Fäden, aus einer Reihe Zellen bestehend, deren Länge die Breite 1—-3mal, meist jedoch 2mal übertraf, Die Breite der Zellen betrug 0,0080--0,0086° Duod. par. Die Wand war farb- Flora 1858. se 580 los, aber überall, wie diess bei den meisten Zellwänden sich findet, mit hellerem Schein (Fig. 1. S), der besonders bei Abblendung des Lichts, mittelst Vorhalten der Hand vor den Spiegel, sichtbar wird, umgeben, Ob dieser Schein durch eine wirkliche Substanz, etwa die in den äussersten Lagen sich zersetzende Zellwand gebildet wird, oder ob er eine rein optische Erscheinung, wie bei kleinen Koh- lenstückchen und Oeltröpfchen ist, konnte ich nicht entscheiden. Die Spitzenzelle der Fäden hatte eine oft kegel- oder walzenförmige Verdiekung, die das Licht stärker brach und Querrunzeln,, oft auch oben eine Anschwellung zeigte (Fig. 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 8.) Diese Spitze der Gipfelzelle war öfters nur klein, oder fehlte ganz 2. B. Fig. 14 bei g!; anderwegen zeichnete sie sich durch Grösse aus und war so lang, als die Fäden breit waren Die ganze Zellböhlung wurde von körnigen Stoffen erfüllt, die meist braunroth waren, oft aber zeigten sich nur die innern Körner braunroth, die äussern grün (Fig. 3, 16, a, b, e; Fig, 17, a. Fig. 18), eine Erscheinung, wie sie auch sonst bei andern Algen, z. B bei Chlamydococcus pluvialis A, Br. und Stephanosphaera pluvialis Cohn. beobachtet ist (vrgl. Cohn, Hedwigia I., p. 1. Bericht über die botan. Section der Naturforscher- versammlung in Bonn: Botan. Zeitung 1857. p. 764). Die roth- braunen Körnchen scheinen wegen ihrer vollkommenen Kugelform, wegen ihrer Fähigkeit, das Licht stark zu brechen und in grössere Kügelchen zusammenzufliessen, Oeltröpfchen zu sein. Jod färbt sie dunkel, wie es schien schmutzigblau. Kaltes Aetzkali zerstört nur einige, die meisten bleiben jedoch mit Beibehaltung ihrer Farbe zu- rück, Die Zellwand färbt Jod licht schmutzig violett (Fig. 1.) oder blassbrännlich , dagegen die runzelige Spitze gar nicht. Jod und Schwefelsäure färbte die Zellwand blau, aber die konische oder knopfförmige Spitze der Fäden nur gelblich (Fig. 2). Jod färbt die Zeilwand nach vorhergegangener Behandlung mit kaltem Aetzkali tief violett, Concentrirte Schwefelsäure verzehrte Wand und Spitze sehr schnell, Eine Cuticala wurde durch die angewendeten Reagen- tien nirgend sichtbar. Die Zellwand erwies sich also als amyloid- artige Cellulose, die runzlige Spitze dagegen ist ein anderer Stofl, vielleicht Gelatine, da sie sich zu Reagentien wie die gelatinösen Fäden der Endzellen bei Cylindrospermum verhält und auch sonst durch stärkere Lichtbrechung und Ort des Vorkommeng an diese Spitzengebilde der Nostochineen erinnert, Eine grosse Zahl von Fäden endet mit einer kugligen,, stark verdickten Zelle, die sich apäter als die Mutterzelle der Schwärm- sporen erweist (Fig 3. M.); selten fand ich diese Mutterzelle in der 581 Mitte des Fadens (Fig. 4. M.) Noch seltener hatte die erste Zelle unter ihr sich seitlich und nach oben über sie hinaus in einen Faden verlängert (Fig. 14g'). Die Sporenmutferzelle trug, so oft sieSpitzen- zelle des Fudens war, eine häufig sehr grosse, konische Gelatine. masse (Fig. 5, 7, 9, g.), die jedoch selten auf dem Scheitel sass, “sondern meist seitlich (Fig. 3, 5, 7, 9. In solchen Sporenmutter- zellen, deren Schwärmzellen dem Ausschlüpfen nahe waren, konnte man. dentlich die Theilung des Inhalts in kleine eiförmige Zellen unterscheiden (Fig, 5.) und seitlich oder seitlich nach oben zeigte sich dieWand in eine kurze Papille aufgeworfen (Fig. 5, Fig.7., P.) That man Wasser auf eine kleine Menge von Fäden und suchte sich zur Beobachtung eine so beschaffene, schon die Papille zeigende Sporenmutterzelle aus, so trat entweder schon wenige Minuten nach der Befruchtung die Durehbrechung der Papille und die Entlassung der Schwärmsporen ein,oder es war überhaupt keine Hoffnung da, dass dieser Vorgang bald an der erwählten Zeile, selbst nicht nach Tagen, vor sich gehen würde. Der Inhalt trat in Form einer deutlichen, wohl begrenzten Blase mit den Schwärmzellen durch die erweichte und durehbrochene Papille aus (Fig. 6 k.; Fig. 8 k.); bisweilen bildete jedoch der austretende Inhalt keine Blase (Fig. 4). Wenige Angen- blicke schon nach dem Austritt platzt die Blase, ohne Zweifel durch Einsaugen von Wasser. und alsbald schwimmen die Schwärmsporen munter nach allen Seiten davon. Die Reste der Blase werden nach Entfernung der Zoosporen durch Jod nicht gebräunt, sie ist also nieht stickstoffhaltig, verhält sich auch nicht zu Jod, wie die Wand der Zelle, welche leicht schmutzig violett wird, sondern ist gelati- nöser Art. Das Austreten der Zuosporen ‚nahm ich Tag über von Morgens 9 bis 4Uhr Nachwittags wahr; es scheint also nicht von der Be- schaffenheit des Lichts, sondern allein von der Befeuchtung mit Wasser abhängig zu sein. Ich machte meine Beobachtungen im Mai und Juni 1856 und 1857. Die Schwärmsporen sind sehr klein; ihre Länge betrug 0.0035: bis 0,0033”; Duodec. par. Sie waren erfüllt mit röthlichhraunem Körnerstoff, nur die Spitze war davon frei und glashell; an ihr haf- teten zwei Fäden, die etwa 3--4mal so laug als die Schwärmzelle waren. Das spitze Ende der Zeile war mit den Fäden nach vora gerichtet, Das Schwimmen fand unter fortwährendem Drelien statt. Man konnte die Schwärmsporen nur deutlich erkennen, wenn sie durch ein zufälliges Hinderniss angehalten wurden oder wenn sie im letzten Stadium des Umherschwimmens waren; sonst ist die Be- wegung zu schnell. Durch concentrirte Lösung von Jod und Jod- 86” 582 kalium getödtet zeigten sich die Schwärmsporen gebräunt, ausser der Spitze, die glashell, wie zuvor war; die Schwimmfäden waren sehr wenig gebräunt, traten aber deutlicher hervor als zuvor. Rings um die Zelle war ein deutlicher, hellerer, das Licht stark brechender Schein (S, Fig.10, i1, 12) wahrnehmbar, der ganz aussieht, als ob er durch eine Gelatinehülle verursacht würde. Jedoch kann ich keine bestimmte Ansicht über die Natur des Scheines äussern, ef könnte auch. eine blosse Interferenz - Erscheinung sein, wie diess vielleicht der Schein ist, den die Stärke zeigt (vrgl. Caspary Hiy- drilleen in Pringsheim’s Jahrbüchern für wissenschaftliche Botanik I., p. 399 u. #,). Mit Jod und verdünnter Schwefelsäure behandelt, warde die ganze Schwärmzelle, auch die Spitze und die Schwinm- fäden tief braun (Fig. 13). Ich werde erst im Folgenden bei Chroo- lepus umbrinum die Folgerungen aus diesem ungewöhnlichen Ver- halten zu Reagentien in Bezug auf die Haut der Zoosporen ziehen. Haben die Schwärmzellen sich ungefähr eine Stunde lang bewegt, so werden sie matter, Momente der Ruhe und Bewegung wechseln, end- lich fallen sie nieder, werden kuglig (Fig. 15.), verlängern sich (Fig. 16. a, b, c) und bald tritt Theilung der Zelle durch eine Querwand ein (Fig. 17., a, b, c, d.) Rinige rotbbraune Körnchen pflegen ia der entieerten Mutterzelle und in dem Rest der Austrittsblase zurück- zubleiben (Fig. 9. k). Auch können oft einige Schwärmzellen nicht aus der Mutterzelle hinaus und keimen dann bisweilen in ihr. Kützing (Sp. Alg. I. c.) gibt an, dass die Pflanze an Felsen und Steinmauern in ganz Europa vorkomme, So allgemein findet sie sich. jedoch nicht. Um Berlin herum, weit und breit, und auch hier in der Rheinprovinz kommt sie nicht vor; ausser in der letz- teren bei Altenberg. Wahrscheinlich findet sie sich überhaupt in der norddeutschen Ebene nicht, sondern ist eine Pflanze niedriger Ge- birge,. Getrocknet wird sie graugrünlich und ich konnte nicht mehr, selbst nicht durch anhaltendes Feuchthalten , die rothbraune Farbe hevorrufen, . Chroolepus umbrinum. Kg. Chrool. umbr. Kützing Phyeol. gener. 1842. p. 283. Taf. vl Fig. 1.4.5. — Kützing Sp. Alg. 1847. p. 427. — Rabenhorst Dentschl. Kryptog. 1845. II. 2. 87. Protococcus umbrinus Kg. Pbye. gener. 1843. p. 169. Taf. vi. Fig. I. 1. 2, 8, (nicht der Sp. Alg. p. 203). Rabenh. |. e. 11. 2. p- 11. Protococcus crustaceus Kütsing Phyc. germ. p- 146. (nicht Cohn Hedwigia 1. p. 1.) Ich kann es nicht unternehmen, die sehr schwierige Synonymio des Chrool. umbrin. über die gemachten Angaben hinaus aszufüh- ren *), Die Pflanze, deren Vermehrung durch Schwärmsporen ich hier näher darlegen will, wurde mir von Herrn Dr. Rabenhorst als Chrool. umbrin. bestimmt, Protococeus umbrinus Kützing Phye, germ. p. 146. und Tab. phycol, 1845-49 I. p. 1. t, 1. ist nicht dieselbe Pflanze. Die Gestalt, Farbe und Grösse der Zellen stimmt zwar überein, aber de sich der Prot. umbr. der Tab. phye. „in Vertiefungen von Sand- stein- und Porphyrfelsen, wo sich Regenwasser angesammelt hatte‘‘, vorfand, der Chrol. umbrin. der Pbyc. gener., den auch ich unter- suchte, aber stets auf Baumrinden lebt, so sind die beiden Pflanzen ohne Zweifel verschieden und der Protoc. umbrin. der Tab. pbye. ist wahrscheinlich der Ruhezustand von Chlamydococcus pluvialia A. Br., welcher dem auf Baumrinden lebenden C'hrool, umbrin,, wena man nur einzelne Zellen vergleicht, an Farbe, Grösse and Gestalt sehr nabe kommt. Den Protoc. umdr. der Phye. gen. hat Kützing später als Prutoc. erustaceus (l. ce.) bezeichnet. Protococcus erw staceus Cohn (Hedwigia 1, p. 1.), dessen Vermehrung durch Zo®s- sporen Nising und Cohn beobachtet haben, ist nicht mit Protoc, umbrinus Kg. und Rabenh. synonym, wie Cohn anführt, — dens die Pflanze Cohn’s besitzt einen intensiven Veilchengeruch, die ven Kützing und Rabenhorst ist dagegen geruchlos, — sondern viel- mehr mit Chroolepus odoratum Ag. (vrgl. Rabenhorst l.e.p. 87. Kg. sp. Alg. 427.) identisch, Ich habe früher irrthümlich die von mir untersuchte.Pflauze mit Protococeus erustaceus Cohn (nicht Kütz.) für synonym gehalten (Tageblatt der 33. Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte in Bonn p. 43. und im Bericht darüber in der botan. Zeitung 1857 p. 785.) Ob Stitzenber- ger’s Protocoecus erusiaceus (Hedwigia 1. p. 78), der auch Zoo- sporen hat, mit der Pflanze von Cohn identisch ist, wie Stitzem berger annimmt, geht aus dessen Beschreibung, in welcher der Geruch nicht angegeben wird, nicht bervor. *) In einer kurzen Nachricht über die Zoosporen von Chrool. umdr, habe ich diese Pflanze als Zorx/a cinnabarina Mart, und Syncelium catenulalum Wallr. (Verhandlungen des naturforschenden Vereins der preuss, Rheinlande und Westphalen- XEI. p.XCVL) bezeichnet, muss jedoch die Richtigkeit dieser Synonymie dabin gestellt sein lassen, 584 Chroolepus umbrinum ist bei Bonn auf der Rinde der Bäume als rothbrauner, geruchloser, dünner Ueberzug hauptsächlich auf der Nordseite häufig (auf Populus pyramidalis und canadensis am Wege nach dem Kreuzberge bei Poppelsdorf, auf Pyrus Malus an der Godes- berger Chaussee, auf Prunus domestica in Oberkassel.) Bei Aachen (Einebarg) fand ich diese Alge auch auf der Rinde von Sorbus au- cuparia. In den sehr trockenen und heissen Sommern von 1857 und 1858, wo in Bonn auf der Sternwarte das Maximumthermometer mehr als einmal 28° und 29° R. zeigte, war die Farbe der Pflanze zur Zeit grössester Dürre nicht verbleicht, sondern braunroth geblie- ben. Ich beobachtete die Zeosporen Mitte Juni 1856 und Ende Mai 1857. Dagegen gelang es mir nach dem äusserst trockenen und beissen Frühjahr von 1858 im Mai und Juni nicht Zoosporen auf- zufinden, obgleich ich die Pflanze von mehreren Standorten und von verschiedenen Baumarten untersuchte. Wahrscheinlich hatte die tro- pische Hitze und Dürre die Schwärmsporenbildung verkindert. Im Spätsommer und Herbst fand ich nie Zoosporen. Wer sie betrach- ten will, tbut wohl, die mit den Pflanzen bedeckten Rindenstücke für eine Nacht in eine feuchtgehaltene Botanisirbüchse zu legen. Chroo- lepus umbrinum zeigt meist einzelne kuglige Zellen, oft jedoch 2-3, (Fig. 18. und 19) selten 4—7 im Zusammenhang; verzweigte Fä- den, wie sie Kützing (Phyc gener. I. c.) abbildet, sah ich nicht, Die kugligen oder fast kuglıgen Zellen sind 0,0071—0,0098'' Duod. par. im Durchmesser. Die Membran ist dick und besteht aus Cellu- lose, sie wird durch Jod nicht gebräunt, durch Jod und Schwefel- säure aber schön blau (Fig. 20.). Ich sah die Wand nur glatt, nie „Fasern“ daraus hervorwachsen, wie K ützing sie abbildet (Phye. gen. t. VI. Fig. I1. 4), die vielleicht Pilzfäden gewesen sind, welche ich oft daneben sah, die aber nichts mit dem Chrool. umbr. zu thun baben. Der Inhalt, den ich durch Zerquetschen der Zellen unter Wasser berausbrachte, besteht aus kleinen Körnchen, die durch den ihnen anh.ftenden Farbstoff rothbraun sind, aber durch Jod doch schmutzigblau werden, also Stärke sind, und aus grössern rothbrau- nen, das Licht stark brechenden Oeltropfen. Merkwürdiger Weise werden auch die Oeltropfen durch Jod schmutzig tiefblau. Die Z00- sporen der einzelnen Zellen sind nicht so zahlreich als bei Chrool. aureum. Die Mutterzeilen der Zoosporen sind nur etwas grösser als die vegetativen Zellen, sonst jedoch nicht ausgezeichnet. Die Sporen sind grösser als bei Chroolepus aureum Fig. 21. und 22. und 0,0042—0 0034" Daod. par. lang, Sie sind eiförmig von einer Seite (Fig 21.,)aber ganz glatt von der andern (Fig. 22.,) und drehen sich fortwährend beim Schwimmen. Sie bahen ebenfalls einen Schein ringsum (Fig. 2}. und 22. S), von dem ich auch hier nicht ent- scheiden kano, ob er eine Substanz oder eine optische Erscheinung ist, Er bleibt nach Behandlung mit Jod oder mit Jod und verdünn- ter Schwefelsäure. Die Spitze der Zoosporen ist farblos, der grös- sere hintere Theil mit röthlichhraunem Körnerstoff erfüllt; zwei Wimpern, 2—3mal so lang als die Zelle selbst, haften an der Spitze, Behandelt man die Schwärmzellen mit Jod, so bleibt die Spitze farb- Ios und wasserhell, der obere Theil jedoch wird schmutzigblau (Fig. 25. und 26.); wendet man nach Jod verdünnte Schwefelsäure an, so wird die ganze Zelle, auch die Spitze und die Wimpern tief- braun, jedoch schimmert in der Mitte der Zelle schmutziges Blau durch (Fig. 27). Es verhält sich also die Zoospore von Chroolepus umbrinum höchst ähnlich wie die von Chroolepus aureum zu Reagentien, beide sind nur dadurch verschieden, dass der rothbraune körnige Inhalt der einen (Chrool. umör.) zum Theil stärker ist, der der andern aber aus einer Substanz besteht, die Jod nicht bläut. Als besonders ei- genthümlich ist es aber hervorzuheben , dass die glashelle Spitze der Zoosporen beider Pflanzen durch Jod nicht gebräunt wird, son- dern ungefärbt bleibt*). Ist es richtig, dass man aus tiefprauner Färbung, die Jod verursacht, auf Stickstoffgehalt schliessen kann, so ist auch der Schluss richtig,dass Mangel anFärbung, nach Behandlung mit Jod, Mangel an Stickstoffgehalt zeigt. Es ist demnach zu schliessen , dass die Hölle der Schwärmzellen von Chroolepus, wenigstens soweit sie der Spitze angehört, keinen Stickstoff enthält. Ob die ganze Hülle der Zoosporen dem Spitzentheil im Verhalten zu Jod gleich ist, kann ich nicht sicher entscheiden, möchte es aber vermuthen, Ich habe die Hülle im Unterschied vom Zellinhalt bei beiden Pflanzen nicht wahrzunehmen vermocht; ob auch ihr übriger Theil, wie die Spitze, farblos nach Anwendung von Jod bleibt, vermag ich daher bei C’hroo- lepus aur., bei dem der Inhalt der Schwärmzelle braun bleibt, nicht zu entscheiden. . Da aber die Zoospore von Chrool. umdr, selbst *} „Der Körper der Keimzelle färbt sich durch Jodtinctur dunkelbraun ; die im Bewegungsstadium meist vorhandene hyaline Spitze, sowie die bei den kleineren Schwärmzellen vom Inhalt nicht unterscheidbare Primordialhaut neh- ‚ men, zuweilen etwas lichter erscheinend, mit an der Färbung Theil, d. h, der ganze Körper erscheint bis zur äussersten Grenze braun,“ (A. Brann Verjüngung p- 168). Ich kann diess für die Schwärmsporen von Vlothriz zonata Kg, Draparnaldia plumosa Ag. bestätigen, 586 bei Anwendung von einer sehr concentrirten Lösung von Jod und Jodkalium, von kafleebrauner Farbe, sich nur schmuzig - blau wegen ihres Stärkegehalts, nicht braun zeigt, scheint es wahrschein- licher, dass der ganze übrige Theil der Hülle wie ihre Spitze be- schaffen ist, nicht gebräunt wird und folglich nicht stickstoffhaltig ist. Vermuthete man in Pringsheim’s Sinne, dass die den In- halt der Schwärmsporen begrenzende Hülle Cellulose sei, so er gäbe sich doch diese Annahme aus der angeführten Reaction zu Jod und Schwefelsäure als unhaltbar. Die stoflliche Bestimmung der . Hülle wird sich bei dem gegenwärtigen Zustande mikroskopi- scher Chemie schwerlich nüher angeben lassen. Die Beobachtung gibt jedoch einen neuen interessanten Beitrag zur Lehre von der Beschaffenheit der Hülle der Schwärmsporen, die bisher nur als eine durch Jod sich ganz bräunende und daher stickstoffhaltige erkannt ist. Da sie bei Chroolepus, mindestens auf der Spitze der Schwärm- zelle, wahrscheinlich aber auch im ganzen Umfange diese Figen- schaff nicht hat, kann sie als Primordialschlauch , wenigstens so- weit sie durch Jod ungefärbt bleibt, nicht bezeichnet werden, Es scheint, dass die spätere Cellulosemembran der Zellen von C'hroolepus schon zur Zeit des Schwärmens bei den Zoosporen in der Anlage vorhanden ist, dass jedoch in diesem Zustande die jugendliche Mem- bran weder die Consistenz noch die Reactionen zeigt, die wir spä- ter an ihr sehen, in welchem Fall sich, bei dem Kindheitszustande unserer Kenntnisse über die Eigenschaften, Modificationen und Ver- änderungen der vegetabilischen Membran, chemisch ihre Beschaffen- heit und ihr Name nicht näher angeben lässt. Es kann um so’we- niger befremden, bei einerZoospore eine so eigenthümlich sich ver- baltende, später zur Cellulosewand sich umbildende Membran zu fin- den, da es andere Algen gibt, die in ihren Zellhäuten auch sehr ungewöhnliche chemische Eigenschaften darbieten, obgleich sie bis- ber. nicht in Rechnung gezogen sird. So bleibt die Membran der Zellen von Oscillaria Okeni Kzg., die ich in Berlin untersuchte, nach Anwendung von Jod, oder Jod und verdünnter Schwefelsäure selhst nach Anskochen in Kali ganz farblos. Man möchte sie also wegen dieses Mangels der gewöhnlichen Reaction nicht für Cellulose hal- ten, dennoch hat die quantitative Analyse einer Oscillaria, die Payen veranstaltete (Mulder Versuch einer physiologischen Chemie p. 203.) ihre Membran als Cellulose nachgewiesen. Tetraspora bullosa und Nostoc Wallrothianum zeigen auch, nach Auskochen in Kali selbst, keine Cellulosereartion und keine Färbung nach Anwendung von Jod oder Jod und Schwefelsäure; dagegen wird die gelatinöse Wand voa . 587 Nostoc commune durch Jod und Sehwefelsäure blau, ist also als Cel- lIulose zu betrachten. Die Wand von Tetraspora bullosa und Nost, Wallroth. löst sich in kochendem Kali nach 3—5, die von Nost. commune erst nach 15 Minuten. Wahrscheinlich sind aber die Zeli- wände auch der beiden ersteren Algen Modificationen von Cellulose, Auch gelang es mir nicht, in den Schwärmsporen von Draparnaldia plumosa gleich nach dem Aufhören des Schwärmens die jugendliche Membran durch Jod und Schwefelsäure, selbst nicht nachdem die zur Ruhe gekommenen Zoosporen in Kali gekocht waren, als Cellu- lose nachzuweisen. Die Wand blieb nach Anwendung jener Rea- gentien farblos, fiel jedoch nicht zusammen, der Inhalt (Primordial- schlauch) löste sich sehr deutlich und mit brauner Farhe von ihr ab und schrumpfte zusammen*). Pringsheim (Untersuchungen über den Bau und die Bildung der Pflanzenzelle p. 69.) fand da- gegen durch Chlorzinkjod, dass die Wand solch jugendlicher Zellen nach Aufhören des Schwärmens bei Oedogpnium schon wie Cellulose reagirte. Auch fand ich, dass selbst die jüngeren vegetativen Zellen bei mehreren Algen durch Jod und Schwefelsäure allein nicht blau gefärbt werden; so bei Draparnaldia plumosa Ag. und Ceramium cdiatum Ell. Bei Draparnaldia plumosa Ag, färbte Jod und Schwe- felsäure nur die Hauptaxe blau, nicht die Zweige; erst nach Aus- kochen in Kali wurden auch sie durch jene Reagentien blau, Bei Ceram. ciliat., das ieh in England in Cornwall untersuchte, färbte Jod und Schwefelsäure auch erst nach Auskochen in Kali die jüng- sten Zeilen blau, vor dem Auskochen blieben die jüngsten Zellen der Astspitzen, etwa 20, nach Anwendung jener Reagentien braun und nur die älteren Zellen wurden blau. Es ergibt sich demnach, dass die Cellulose nach Alter und Art der Pflanzen Hodificationen hat, die die gewöhnlichen Reactionen nicht zeigen und es scheint daher, dass man berechtigt ist zu schliessen, dass die Haut der Zoosporen van Chroolepus, wenigstens auf der farblosen Spitze, zur Zeit des Herumgchwärmens eine jugendliche, noch nicht die gewöhnlichen Reactionen zeigende Cellulosemodification ist, während die Zoosporen anderer Pflanzen nur mit dem stickstoffhaltigen Primordialschlauch bekleidet sind. *) Gleiches fand Schacht bei zur Ruhe gekommenen Zoosporen von Vlothrix zonata: „Chlorzinkjodlösung, sowie Jod und Schwefelsäure be- wirkten keine.sichtbare blaue Färbung des Unikreises dır Schwärmsporen ; ea scheint demnach eine zarte Zellstoffmembran vorhanden zu sein, da sich der Inhalt nicht selten schlauchartige von. einer solchen zurückzieht“ (Schacht’g Pflanzenzelle p. 123.) 588 * Diese jugendliche eigenthümliche Membran der Zoosporen, von Chroolepus umbrinum ist jedoch so zart, dass sie schon in wenig Augenblicken nach dem Tode der Zoosporen, von denen die meisten zn Grunde gingen, zerfliesst. Die Schwärmsporen sanken nach län- gerer Bewegung zu Boden, nur wenige wuchsen zu vegetirenden Zellen heran ; der Inhalt derer, welche starben, die braunen Körn- ehen, wurden in kürzester Zeit nach dem Aufhören der Bewegung frei und zerstreuten sich unter heftiger Molekularbewegung weit und breit nach allen Seiten, Diese Zerstreuung nach allen Richtungen (Fig. 24) ist ein Zeichen, dass die Hülle nicht barst und theilweise erhalten blieb, sondern nach allen Seiten zerstört war und wirklich zerflossen. Als Rest und Merkzeichen der Zoospore bleibt in der Mitte der zerstreuten Körnchen ein Häufchen derselben liegen, um- geben von einer lichteren gelatinösen Masse S, die jedenfalls dem Inhalt und nicht der Hülle angehört. Behandelte ich diesen Rest der aufgelösten Schwärmsporen mit schwachem Jod, so wurden die Körnchen nicht blau, aber die Schwimmfäden wurden sichtbar (Fig. 23.); diese hatten der Auflösung auffallender Weise länger wider- standen als die Haut der Zoospore. Die Körnchen hatten auch alle einen Schein S um ihren Kern k (Fig. 23. b.). Ein Sichfestsetzen der Zoosporen an irgend einen Gegenstand konnte ich weder bei Chroolepus aureum noch umbrinum beobachten, obgleich diess doch bei andern Algen leicht wahrnehmbar ist; die Zoosporen beider Chroolepus-Arten sanken ganz einfach irgendwo nieder; solche blos niedergesunkene Schwärmsporen, die ich unter feuchter Glasglocke auf den Objectivgläsern hielt, waren es, die ich bei Chroolepus aureum durch Tbeilung ihrer Zellen sich vermehren sah. Ich sah das Sichanheften unter fortwährender Drehung auf einem Punkt bei den Schwärmsporen von Chaelsmorpha aerea (in Cornwall), Ulothris zonata Kg. (in Norfolk), Die Gattung Chroolepus wurde von Agurdh richtig ru den Algen und zwar zu den Confervoideae gezählt. Kützing (Phye. general.) stellte sie zu den Chantrasien und in den Spee. Fe ion Onferoeae. Hier neben Ciadophora scheint mir in e Stellung zu sein. Naegeli (Neuere Algensysteme p- 179) zog Chroolepus zu den Pilzen, hat diess aber längst aufge geben, wie er auf der Naturforscherversammlung in Bonn erklärte. Dass Körber (Syst. Lich. Gera. p. 393) Chrool-pus mit Ephebe, Byssus ete. zusammen in eine Abtheilung der Flechten, die er Byssa seen nennt, stellt, ist nur historisch anzuführen, 569 Wie Stitzenberger konnte ich an den Bäumen; auf denen ich Chroolebus umbrinum traf, keine Spur von Lecidea parasema finden, woreinnach Kützing (Phye. general. p. 169.) und Raben- horst {Deutschlands Kryptog. II. 2, p. 11), welcher letztere wohl nur die Angabe von Kützing ohne weitere Untersuchung aufge- nommen bat, sich Protocoecus umbrinum und zwar in getrocknetem Zustande im Herbarium sogar umwandeln soll. Cohn (Hedwigia }. e.) scheint diese Angabe für ein Factum zu halten und spricht gar die kühne Hoffnung aus, dass mit Auffindung der Schwärmzellen bei Protococrus crustaceus Kg. (d. bh. Chroolepus odoratum Ag.), der blos ein Brutzellenzustand gewisser Flechten sei, zugleich „‚eine neue Fortpflanzungsweise für die Flechten. Gonidien constatirt sei. Aber die Identität von Protoe, erustac. Cohn und von Lecidea pa- rosema ist auch nicht durch das mindeste Faetum erwiesen und bis irgend ein dafür sprechendes beigebracht ist, muss es als eine Zeit- vergeudung erscheinen, die nach allen Seiten vorhandenen Gegen- gründe gegen eine so phantastisch erscheinende Annahme darlegen zu wollen, Erklärung der Figuren. Chroolepus aureum var. lomenlosum Kützing. 1. Spitze eines Fadens mit Jod behandelt und dadurch schmutzig blass-violett gefärbt. S der den Faden umgebende Schein; g die Ge- latinespitze der Scheitelzelle. 2. Spitze eines Fadens mit Jod und Schwefelsäure behandelt. Die Membran ist gebläut, die Gelatinespitze gebräunt. S der Schein, der die Wand umgibt, 3. Spitze eines Fadens. M Mutterzelle der Schwärmsporen;, g wie vorhin, oben auf dem Scheitel der Endzelle. 4. Mitte eines Fadens. M Mutterzelle der Schwärmsporen, die ohne in eine Blase gefüllt zu sein austreten. 5. Spitze eines Fadens mit der Mutterzelle der Schwärmsporen; p die Papilte, durch welche diese herausbrechen; g die schiefliegende Gelatinespitze. . 6. Dieselbe, Bei k_die in eine Blase gehüllten austretenden Zoo- sporen, 7. Wie 5. Papille p mehr seitlich, g senkrecht auf der Spitze der Endzelle des Fzdens hefindlich. 8. Diese!be Fadenspitze. k die in eine Blase gehüllten ausge- tretenen Schwärmsporen. 9. Fadenspitze, mit einer entleerten Sporenmutterzelle, 10 Minuten nach der Entleerung. k ein Rest der Blase und braune Körnchen des Zellinhalts, die nicht in Zoosporen eingeschlossen waren. 590 10., 1t., 12,, Schwärmzellen durch Jod getödtet? Spitze farblos. S, der Schein, welcher die Zelle umgibt. 13. Schwärmzelle mit Jod und Schwefelsäure behandelt, S wie in den vorigen Figuren, 14. Ein Faden, bei dem die unter der Schwärmsporenmutterzelle M befindliche Zeile sich über die erstere hinaus verlängert hat. 15. Zur Ruhe gekommene und kuglig gewordene Schwärmsporen, Den 28-30. Mai 1856. 16. a,b, c, d. Dieselben den 13. Juni 1856, sehr verlängert, wie sie sich zur Zelltheilung anschicken, 17. a, b, ce, d. Andere, ebenso alte, aus Schwärmsporen hervor- gegangene junge Exemplare von Chrool. aureum, die schon 2 bis3 Zeilen gebildet haben. Chroolepus umbrinum Rabenh.: 18. u. 19. Erwachsene 3 und 2- zeilige Exemplare. 20. 2 einzellige, deren Membran durch Jod und Schwefelsäure gebläut ist. 21. u. 22. Eine Schwärmspore von {der flachen und breiten Seite. 23. a. Zu Grunde gehende Schwärmsporen, deren körniger In- halt sich unter Molekularbewegung zerstreut, unter schwachem Jod. S der Schein, der die durch Jod contrabirten Reste des Zellinhalts umgibt. b einige Körnchen des Zellinhalts k deren brauner Körper, S dessen Schein, d, e die Wimpern. 24. Eine solche zerflossene Schwärmspore in Wasser; die Wim- pern sind hier, obne Anwendung von Jod, nicht sichtbar, Sdie gela- tinöse die Zelilreste umgebende Masse. . 25 u. 26. Durch concentrirte Jodlösung im Innern schmuzig- blau gefärbt; der Inhalt schimmert schmatzigblau durch, Spitze auch braun, S der die Zeile umgehende Schein. Ablösung des Primor- dialschlauchs nicht wahrnehmbar, Getrocknete Pfianzensammlungen. Lichenes europaei exsiccali. Die Flechten Europa’s unter Mit- _ wirkung mehrerer namhaften Botaniker gesammelt und ber- ausgegeben von Dr. L. Rabenhorst Fasc. XIL.—AIV. Dresden „ 1858 Kaum ist ein halbes Jahr verflossen und schon wieder liegen drei Lieferungen dieser trefflichen Flechtensammlung vor und erfreuen nicht minder durch Mannigfaltigkeit und Seltenheit der Arten, wie durch Schönheit der gelieierten Exemplare, Fase. XII. enthält: 337. Cuniocarpon ochraueum Fr. Trobasco am Lago maggiore. 338 Per- tusaria sulphurea Schär. Apenninen, 339, Onegrapha tesserala De c. Apenninen. 340. Biatora Laureri H epp. Reichenau , Graubündten. 341. B. enteroleuca %. Hepp. Zürich, 342. Lecideu insignis p. mus 591 corum Hepp, St. Moritz in Engadin. 343, L. epigaea Schär. Chur. 344, Verrucaria submersa vera Borr, Zürich. 344. b, eadem von Reichenberg in Böhmen. 345. Psora decipiens Hoffm. var. dealdata Massal. Prognago. 346. Diplotomma alboatrum var, corlicicolum Massal. Untersondheim, 347. Lecanora suhfusca ß@. distans Ach, Erzgebirge, Schluckenau in Böhmen, 348. Callopisma cerinum var. eyanolepra DeC. Salzburg. 349. Imbricaria sawatilis var. corticicola Fr. Schluckenau, Dresden. 350. I. sa.rat. var. isidioidea! Riva. 351. Nephroma laerigatum Ach, Riva. 352, Peltigera rufescens Hoffm. Wegstetten, 353. Lempholemma compactum Körb. Salzburg. 354. Collema granssum Schär, Salzhurg. 355. Gyrophora anthrarina $. microphylia Schär, Riva. 356. G. p»lymorpha A. cylindrica. Riva, 357. G. polyphylla var, flocculosa (Wulf.) Riva. 358. G. vellea var. depressa Körb. Riva. 359, Placodium sawicolum Massal, Dieten- hofen, 360. Pyrenod-smia chalyb«eea Massal. Eichstätt. 361. Buel- lia Dubyana Körb. Obereichstätt, 362, Xanthocarpia ochracea Mass. Grezzana. 363. Physeia pusilla Massal. form. Tregnago, Fasc. XII.: 364. Biatora synothea ß. chalybeis Hepp. Zürich, 365 B. atro-grisea Delise. Constanz. 365. Leiden aglaea Som- merf. Riva. 367. Nephroma laevigatum form. sorediatum Schär. Schluckenau. 368. Bryopogen jubatum b. bicolar Fr, Reichenberg, 369. Cetraria Pinastri Fr. Reichenberg. 370. Stereocaulon conden- satum ß. crustaceum Wallr. Reichenberg. 371. Physcia parielina b. polycarpa Massal. 372. P. controversa v.iychnea Massal. Con- stanz. 373. Zeora s rdida y. subcarnea Körb. Darmstadt, 374. Ca- lopyrenium einıreum Körb, Eichstätt, 375. Rhizocarpon yeoyraphi- cum v. alpieolum Wahlnb. Riva. 376. Dimelaena oreina Norman. Riva. 377. Urceolaria scruposa Ach. var. Serravalle in den Apeninnen. 378. Parmelia stellaris‘Y. adscendens Fw. Constanz. 379. Pannaria? lanuyinosa Körb. Reichenberg. 380. Psora turfacea «. Hepp. St. Moriz in Engadin. 381. P. turfacea «. Hepp. forma ligustica! Voltri in Liguria 382, P. turfacea « Hepp. Riva. 383. Rhisocarpon geo- graphicum b. lecanorinum Mass. Reichenberg. 384. Diplotomma mar- garitaceum Sommf. Eichstätt 395. Pyrenula maura (Ach.) Lunae porta, 386. Sporastatia lestudinca Massal. Riva, 387. Calycium Pulverariae Awd, Sächs. Schweiz. 388. Spiloma tuberculosum Engl, Bot. Lichen abnormis, Bielgrund bei Königstein. 389. Acolium montellicum Beltram.! Eichstätt. Fasc, XIV.: 390. Arthopyrenia Padi Rabenh, Hermsdorf in der sächs. Schweiz. Unterscheidet sich genügend von A. Cerasi und den verwandten Formen durch den Mangel des Thallus, die Ge- 592 stalt der Apothecien und die Grösse der Sporen. 391. Pyrenula bi- fermis Hepp. Zürich. 392. Thrombium byssaceum Scehär. Zürich: 393. Arthonia vulgaris Schär. v, astroides Ach. Reichenberg. 394. Graphis scripta vera et genuina! Genua. 395. Lecideae Lightfooti Schär. forma spermogonifera! 396. Lecidea (Buellia) punctala &. parasema, a. disciformis He pp, Zürich. 397. C. tumidula ß. deusta Mass. Reichenberg. 398. L-canora pallida var. minuta Mass, Rei- chenberg. 399. L. einerella (Fik.) forma! Reichenberg. 400. Dess- gleichen. 401. L. cinerella var. minuta Mass. Altdöbern iu der Nie- derlausitz. 402. Coniangium luridum Ach. Utewalder Grund. 403. Cetraria glauca Ach. fusca Fw. Reichenbach. 404. Placidium Mi- chelii Mass. Wansleben. 405. P. rufescens Mass. forma terrestris, transiens in var. trapeziiformis. Salzburg. 406. Cyphelium turbina- tum Hepp. Liestal. 407. Imöricaria sawalilis var. panniformis Ach. Reichenberg. 408. Verrucaria muralis Ach. forma steriza! Reichen- berg. 409, Usnea barbala a. florida Hoffm. Eibenstock, 410. Ra- phiospora flavovirescens Mass. Reichenberg. 411. eadem steril! Schwerin. 412.. Lecidea fumosa var. grise'la Schär. Sugenheim. 413. Sphyridium fung'forme Fw. # rupestre (Pers.) Bielgrund. 414. Aspicilin yibbosa «, vulgaris Körb, Reichenberg, 415. Lecanaclis illecebrosa Fr. Carlsruhe. 416. Collema mierophylium Ach. Schleus“ sig. Als Dareingabe: Callupisma murorum v, lobulatum (FIk.); eine intensiv gefärbte Form vom Bielgrund, Au der Einsammlung dieser Flechten haben sich ausser dem Herausgeber betheiligt die Herren Arnold, Auerswald, Bag- lietto, Bauer, Bulnheim, Caldesi, Carestia, Delitsch, Doria, Hepp, Holla, Karl, Kemmler, Massalongo, De- Notaris, Rehm, Sauter, Seubert, Siegmund, Stitzen- berger und Wüstnei. Von solch schönem vereinigten Eifer dürfen wir noch manchen wiehtigen Beitrag für die Wissenschaft er- warten. F. Personalnotizen. Bei Gelegenheit der 300jährigen Jubelfeier der Universität Jena wurden a. a. auch folgende Botaniker zu Ehrendoctoren promovirt: von der medieinischen Facultät: Haidiuger in Wien, Pring®' heim in Berlin, die Reisenden R.H. v. Schomburg und Jos. 6. Barth; von der philosophischen Facultät: Fürst Maximilian v. Neuwied. Dem Hofrath und Prof, Dr, Schleiden wurde am 593 Vorabende des Jubiläums von Sr. kgl. Hoheit dem Grossherzoge von "Weimar das Ritterkreuz erster Classe des Hausordens der Wachsam- keit oder vom weissen Falken verliehen. Se. kgl, Hoheit der Grossberzog von Baden haben die "bei der diessjährigen Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte zu Carlarube anwesenden Herrn v. Liebig undvon Martius durch das Comthurkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen ausgezeichnet. Der seit längerer Zeit am Cap der guten Hofuung weilende Dr. Pappe ist von dem Parlament der Cap-Colonie als Colonial-Botani- ker mit einem jährlichen Gehalte von 400 Pfund Sterling angestellt worden. Der durch seine früheren Reisen in China bereits rühmlich be- kannte Robert Fortune istabermals auf Hongkong angekommen, um im Auftrag der Regierung der Vereinigten Staaten von Nord- amerika eine Quantität Samen und junge Theepflanzen nebst einer Anzahl geschickter Arbeiter zu gewiunen, zum Versuch des Anbaus der Theestaude in den südlichen Staaten der Union, Ausserdem wird er auch noch eine Sammlung von Samen etc. anderer Nutz- und Zierpflanzen veranstalten, deren Cultar in den Vereinigten, Staaten von Nutzen sein könnte. Den letzten Nachrichten zufolge ist er be- reits nach den nördlichen Provinzen, dem eigentlichen Felde seiner früheren Arbeiten, abgereist, Am 29. Juni starb zn Pavia, 60 Jahre alt, ‚der Conservator des dortigen botanischen Gartens, Georg Scherer, aus Würz- burg, ein Schüler Jacquin’s, Am 7. August d. J. starb zu Königsberg Dr. Ernst Heinrich Friedrich Meyer, Professor der Botanik und Director des bo- tanischen Gartens daselbst, viel zu früh für die Wissenschaft, für die er durch viele gediegene Arbeiten, zuletzt namentlich durch seine jetzt leider unvollendete „Geschichte der Botanik‘ wirkte. Anzeigen Im Verlage des Unterzeichneten ist erschienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen: &. Mettenius (Professor zu Leipzig), über einige Farngat- tungen. Erste und zweite Abtheilaung. Mit VII. Tafeln 4° Geh. th. 5. 10 Sgr. Inhalt I, Polypodium. Mit drei Tafeln. I, Plagio- gyria mit einer Tafel. III, Ueber die mit einem Schleier versehenen 594 Arten von Pteris mit einer Tafel. IV. Phegopteris und Aspidium. Mit zwei Tafeln. Die dritte uud letzte Abtheilung erscheint in wenigen Monaten. H. L. Krönner in Frankfurt am Main, im August 1858. Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammlungen der königl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 102 Verhandlungen der k, k. Gartenbau - Gesellschaft in Wien im Jahre 1858. . Heft. 103) de Martius, Flora Brasiliensis, Fasc. XII, Lipsiae, 1858. 104) Garcke, Flora von Nord- und Mitteldeutschland, VI, Aufl, Berlin, 1858. 102, Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften Mathem. naturh. Cl. XXL Ba. Ei. Heft. XNIV,, XXV.,XAVL Bd. XXVIL Bd, Heftl.Xxvlll . Bd. Nr, 1--5. Wien. Jos) Heuffel, Enumeratio plantarum in Banatu Temesiensi sponte crescen- tina et freguentius culiarum, \indobonae, 1855. 107) The Natural History Rewiew and quaterly Journal ofScience, Vol. V. Nro. 1 et 2. London 1858. 108} Memorias de la Real Academia de Ciencias de Madrid. Tomo IV. Madrid 1857. 109) Döll, Flora des Grossherzozthums Baden, IT. Bd. I. Heft, Carlsruhe, 1858. 110) Irmisch, über einige Arten aus der natürlichen Familie der Potameae. Betlin, 1858, 111) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1857. VIII, Jahrgaug. Nro. 2 und 3. Wien. 112) Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer Bd. X. Heft 1. und 2. Speyer, 1858. j 113) Verhandlungen des zoologisch - botanischen Vereins in Wien. Bd. Vo. Wien, 1857. . 114) Marschall, Personen- Orts- und Sachregister der fünf ersten Jahrgänge der Ditzußgsberichte und Abhandlungen des Wiener zoolog. botan, Vereins. ien, 1857, P 115) Mettenius, über einige Farngattungen II. Plagiogyria III, Ueber die mit einem Schleier versehenen Arten von Pteris. IV, Phegopteris und Aspt- dium, Frankfurt a, M. 1858. icd 116) Coemans, observationes lichenologicae breves in fasciculos eryptogamicb3 ab Westendorp editos, Gandae, 1858, 17) Wimmer et Krause, Herbarium Salicum Silesiae. Fasc. VI-XL sehr, Plantae itineris Ciliciei in Tauri alpes „Bulgar Jagh. 119) Derselbe, Umrisse aus den Uferländern des weissen Nil. Wien, 1858 120) Rabenhorst, Lichenes europaei exsiceati, Fasc. XIV. Dresden, 1858. 121) Idem, Herbarium vivum myeolopi Ed , Cent. VIL, Dresdae 1858. 122) Idem', Hedwigia. 1858. Nro. 2. "nova 123) Krische Exemplare der Aldrovanda vesiculosa von Hrn. Dr. Herbich in rakau. 124) Jahresbericht der Wetterauer Gesellschaft für die gesammte Naturkunde ni Hanau, über die Gesellschaftsjahre vom August 1855 bis dahit 1857. anau, 1858. (Fortsetzung folgt.) Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrehr. Druck von F, Neubauer FLORA. A NM 30. \ Regenshurg. 7. Octbr. 1858. Inhalt: orısınaL-ABHANDLUNG. Böckeler, neue Cyperäceen, (Fortsetzung.) — BOTANISCHE NOTIZEN aus Griechenland. (Zu Acanthus spino- sus, Morea-Traganth, Weinerzeugung in Griechenland. \egetabilischer Mo- schus. Bereitung des Scammonium, Anwendung des Tabaks und der Rhabar- ber. Gofel-Retsin). _ [2 Neue Cyperaceen , beschrieben von Böckeler. Wortsetzung.) Nachtrag zur Gaftung Seirpus, 8. Eriffithii ; culmo compredsissimo (supra medium 4 — 5 lato) superne ancipiti in medio unius lateris angulo depresse obtuso inferne et sub apiee constrieta acutissime triquetro latere une an- gustissimo excavato, striato, pallide-viridi, superne nudo, margine laevi; corymbo solitario supradecomposito , subpauce- (12-) radiato ; radiis geminis, interioribus valde abbreviatis, vel simplicibus v ramosis radiolisque compressiuseulis canaliculatis, scabris, patentibus; foliis involueralibus valde inaequalibus (imo 1’;,‘ longo, in medio fere ';,'' lato) erectis. rigidis longe angustato.acuminatis culmoque parce ta- berculatis, margiıre carinaque aculeolato-scabris; bracteis hinis inne- qualibus scabris, interiore minore ochreiformi truncata subscariosa, exteriore oblongo-ovato-lanceolata; pedunculis valde inaequalibus mo- nostachyis, intermedio brevissimo; spieis sublinealibus ovato globosis v. ovatis; sguamis ovato-orbiculatis vix acutatis concavis carinatis mucronulatis scabris totis ferrogineo fuscis ; caryopsi obovato-trfiquetra angulis prominentibus styli basi brevi terminata olivaceo-fusca ; setis subquaternis tenuissimis scabriusculis caryopsi brevioribus c. Ala- mentis tribas paulo longioribus ferrugineis. Serampore Indiae. — Griffith legit. 8. seaberrimus ; inflorescentia in omnibus partibes scaberrima et quam tota planta ferrugineo-fusca ; culmo valde compresse (4° Iate) angulo une acutissime in altero anyustissime profundeque canslica,” late, utringue omnino plano tenuissime multistriate,, sub apice coM- Flora 1858, 87 596 stricta acutissime triquetro, margine praesertim superne scaberrimo; corymbo polystachyo supradecomposito (sub 5-pollie.) obovato basi angustato multiradiäto, radiis elongatis gracilibus subaequilongis fere omnibus Tamosis, geminatis, inferioribus ochreatis, ochreis angustis, longis, apiee paulo ampliatis bilobis, lobis lanceolato-acuminatis re- liquis radiolisque bibracteatis; bractea interiore parum minore sab- lanceolata mutica, exteriere truncato - emarginata aristata; involueri foliis subtribus (fuscescentibus) valde inaequalibus, folie maximo sub- pedali, omnibos rigidis longe angustato -acuminatis apice triquetris margine scaberrimis, late brevissimeque ligulatis; spieis (11/z" longe) ovatis v. globoso-ovatis centrali subbrevi-, reliquis sublonge peduneu- latis ; squamis suborbiculatis obtusissimis vix carinatis aristatis; stylo tenuissimo ad medium usque trifido ; germine oblonge apice acu“ tata; antheris tribus fuscis. (Setae nondum explicatae.) Serampore Indise, — Griffith legit. Nahe verwandt mit einander, schliessen beide Arten, die nament- lich durch stark zusammengepresste, in der Anlage durch scharf drei- kantige Halme von allen übrigen Arten abweichen, sich zunächst einer dritten von Griffith in Indien gesammelten, ebenfalls sehr ausge- zeichneten Art an, nämlich Steudel’s Sc. canaliculato - triqueter. Den weiteren Kreis, in welchen sie treten werden, bilden die Arten mit grünlichen Aehren, Nachtrag zur Gattung Isolepis. _ L. Pohliana ; caespitosa; radice fibrosa, fibris paneis rigidie eompressis; culmis (duobus) tenuibus elongatis (15—20 long. Ya—\s’" in diam.) strictiaseulis paulo compressis haud conspicue 5- angulari- bus striatis Jaevissimis et glabris; foliis plurimis fere omnibus radi- ealibas capillaribus (3—9° long.) rigidulis canaliculato-subsemicylin- dricie v. aubtrigonis versus apicem pungentem evidenter acute tri- quetria, glabris marginibus aculeato-scaberrimis; vaginis distichis in“ ferne brunneo - ferrugineis superne pallidioribus in apice lanceolata longe rigideque eiliatis; involucri 4-phylli foliolis capitulum partim parum superantibus e basi lata sensim in acumen suobnlatum elon- gatis obscure etriatis, late uninervatis ex toto membranaceis ferru- gineis; capitulo (pisi majoris magnitudine) polystachyo subgloboso V- hemisphaerico, spieis densissime positis ovato-ellipticis compressius‘ eulis; squamis naviculari-compressis ovatia apice brevi acntatisnerv® dorsali scabro fusco submucronulatis totis ferrugineo - fascis can0- scabriusculis margine tenuissime et brevissime ciliolatie; germine F 597 subovato-trigono viridi-flavescenti tubereulo depresso subfusco termi” nato ; stylo trifide scabriuscnlo ; staminibus tribus. Pohl legit io Brasilia. I. (Oncostylis) eonostachya; caespitosa; culmo solitarie sesquipedali tenui ('/,—?/s' in diam.) erecto rigidulo paulo compresso, apicem versus sub- 5-angulari deorsum vix angulato latere uno cana- lieulato, laevissimo et glabro; vaginie radicalibus rigidis atrofuscis, iis culmeis tenui membranaceis fissis luteis, omnibus apice tantum fibris paucis ornatis; foliis culmo dimidio brevioribus angustissimis laxiusculis exacte linearibus carinato-canaliculatis, nervo carinali erasso prominente, subpungentibus, externe dense puberulis intus glahris tenuissime multipunetulatis. marginibus setuloso -scabris; involuero 3—-2-phyllo, foliolis ('/—-1"longis) e basi membranacea fusca foliaceo- acuminatis; umbella corymbosa supradecomposita pluri (10-) radiata multispicata, radiis subpollicaribus subtristichis divaricatis inaequali bus c. radiolis capillaribus compressis bracteatis, his patentissimis 3, vel 4—2-—-1- stachyis; spieis sessilibus turgidis exacte coniformi- bus apice obtusiusculis 1'/,'‘ longis 1 fere latis; squamis arctissime imbricatis orhiculatis concavis (fructiferis subcarinatis) abrupte vix brevissime acutatis subhmucerouulatis in medio subbistriolatis inter strias uninervatis adpresso . hirtulis fuscis dorso in lateribus nigri- cantibus in margine angustissime ciliolatis demum erosis; caryopsi subebcordata triquetra angulis prominentibus obtusiusculis lateribus concaviuscolis densissime tuberculato- punctata tuberculo depresso terıninata pallida vel varie fusca;; stylo tenui trifido. Brasilia. — Pohl. Beide von Pohl gesammelte Arten sind recht ausgezeichnet, besonders aber zeichnet die letztere sich u. a. durch die sehr ent- wickelte Inflorescenz, die ganz eigenthümlich geformten sehr zahl- reichen Aehren, wie durch die Karyopse vor allen übrigen Arten der bezüglichen Gruppe aus. . Fimbristylis. j F. malaccana ; glauco-virens; radice dense fibrosa caespitifera fibrillis tenuibus fuscescentibus lanuginosis ; caespitibus magnis dif- fusis e multis gracilibus minoribus compositis; eulmis 3—5 pollicari- bus erectiuscalis fillformibus sublaxis polymorphis, vel eompressis plus minus angulatis in uno latere canalieulatis, V. quandoque sub- triangularibus, semper tenuissime multistriatis, basi tantum vaginatis ; vaginis laxiuscalis membranaceis multinervosis margine puberulis v. remote minutissimeque subspinulosis, inferioribus lanceolatis v. lan- 87 * 598 ceolato-subulatis, superioribus subbinis magis ampliatis truncatis e medio foliatis ; foliis culmo paulo ('’s-) quandsque multo brevioribus subcapillaribus patentibus esacte aequilatis ibique (interdum etiam in basi) aculeato-dentatis, rigidiusculis canaliculatis multistriatis ; spica solitaria nuda oblonga v. lineata brevi acutata 2° longa 4" lata 7-flora ; squamis ovato.oblongis lanceolatis acutatis vix mucro- nulatis hyalinis albidis nervo dorsali glauco-viridi, binis inferioribus subaequilongis et spicam fere aequantibus sub 7-nerviis, reliquis pau- einervatis, infima vacua; caryopsi depresso-ovata subtriquefra pallide- straminea fuscescenti, angulis tenuissime costulatis pallidioribus, la- teribus convexis, tuberculis niveis parce conspersa (non umbonata); stylo tenui breviss, 3-vel bifido (rariss. indiviso) versus basin clavato- (nec bulboso-) incrassato ibique triquetro et fusco superne hispidulo- Peninsula Malaeca. — Griffith legit, Steudel, der dieses Gras für F. filiformis Nees nahm (vrgl. die Note zu dieser, Syn. p. 106.) kann dasselbe nur sehr flüchtig betrachtet haben; es hätte ihm sonst klar werden müssen, dass diese Pflanzen in gewichtigeren Dingen abweichen, als darch rostfarbene Punkte, die auf den Schuppen der erst genanuten Art tehlen. Ein auch nur etwas aufmerksanier Blick durch die Loupe würde ihn be lehrt haben, dass u. a. der Halm des oben beschriebenen Grases mindestens zwei Blätter frägt, deren Biattqualität höchst augenfällig ist, während für F, fliformis biattlose Scheiden angegeben werden. Steudel hat die Blätter ohne Zweifel für sterile Haime genommen. Fimbrist, albescens Steude] dürfte sich ihr am meisten nähern. F. subhulhosa; caespitosa; radice fibrosa, fibrillis capillaribus tenuissimis brunneis; eulmis (7-6 long.) filiformibus basin versus fusiformi-inerassatis pluri- (sub 4-) foliis, compressis multi et tennis- sime striatis inferne subangulatis; vaginis coriaceis stramineis char- taceo_marginatie in margine ferrugineis fere omnibus foliiferis; foliis ealmo dimidio brevioribus vel eum subaequantibus subsetaceis Fi- gidulie et erassiusculis subcanaliculatis apice subpungentibus vel ob- tusiusculie superne in margine aculeato-scabris; spica solitaria vix supra lineali angnstissima erecta oblonga inferne paulo angustata apice obtusa bractea duplo longiore foliaceo-glongata munita; squa- mis mox deeiduis subchartaceis ovato-oblongis obtusis muticis uni“ nervatis pallidis fuscescentibus inferioribus nervo dorsali crassiusculo viridulo marginem non attingenti; germine tenuissimo compress® elliptico-oblongo apice obtuso albido hyalino in medio fusco basi fusco-annulato; stylo constrieto minuto tenuissimo inferne paulo in- erassato et fusco superne complanato exacte usgue ad medium bipar- 599 tito in partitionibus patepti-ciliato; caryopsi angustissima oblonga apice paulo latiore rotundato obtusa compressa vix convexa tenuissime sub- trilineolata semine non perfecte repleta albida superne Iateo ferru- ginosa basi subcallosa fusca; filamentis persistentibus tenuissimis al. bidis asperiusculis caryopsi quadruplo longioribus, In peninsula Malacca legit Griffith. Sehr kenntlich ist diese Pflanze sogleich an den spindelförmig aufgetriebenen Halmen, sowie durch die kurzen ungemein schmalen Aehren, Auch zeichnet sie sich aus dureh ein sehr frühzeitiges Ab- fallen der Deckschuppen. Ich finde keine Art, welcher sie sich sehr näherte; am nächsten scheint sie der F\, pelytrichvides Nees zu stehen, welche Griffith in Bengalen sammelte. Habitueli hat die ihr vorsteher.de Art einige Aehnlickeit mit ihr, die aber, bis auf die Aehre, viel dünner, zurter ist. F, ochrenata; glaucescens: radice fihrosa tenui subcaespitifera ; eulmo (1—1'',-pedali 1” lato) debili valde compresso - apice tri v. subquadrangulo in hrevi basi subbulbose - incrassato ibidem vaginis aphyllis dense obteclo, striato, laevissimo et glahro; vaginis saperi- oribus subternis approximatis ochreiformibus foliiferis ampliatis char- taceis ferrugineis fuscoque variegatis puberulo-ciliolatis; foliis valde inaequilengis (1— 9" lung.)angustissimis ('2”’ lat.) rigidiuseulis ex- actiss. aequilatis marginibus subdeuticulatis involufis apice obtusis ; unbella simplieissima triradiata (raro ad unam spicam sessilem re- dacta). radiis — intermelio fere nullo — brevibus inaequilongis (2— 3- lineal.) monostachyis; spieis (2—3° long. 1',,' lat.) ovato-oblongis v. ovatis acutiuseulis ; involucri foliolis binis exterioribus pedunculos subaequantibus folis culmeis plane similibus basi vix paulo latiori- bus planis: squamis ovuto-suhorbiculatis concavis (non carinatis) ob- tusis nervo dorsali fusco prime a medio squamae prominulo subufatis ex toto pallide ferrugineis apice fusco maculatis ibidemyne vdpresso- puberulis ; germine oblongo utrinque paulo angustato brevi lateque pedunculato biconvexiusculo paucistriatulo; stylo longo complanato in basi constrieta magis dilatato, brevissime bipartito, superne dense ciliato, eiliis sublongis niveis patentissimis brunnescenti: caryopsi com- pressa subobcordata interne plano - convexa, externe magis convexa dentieulo minuto terminata punetulis impressis minutissimis densis obtecta, Iuteo-fuscescenti, Griffith legit in Bengalia. Näher verwandt mit F. subfristachya Steudel. Auch dessen F. confinis scheint sich ihr zu nähern: ein Verwandtschaftsmaass zwischen beiden ist aber nicht zu bemessen, weil Steudel’s Pflanze 600 in der Synopsis (p.115) namentlich durch Druckfehler eine sehr un- klare Darstellung gefunden hat. F. Schimperiana ; caespitosa; radice fibrosa tuberifera, tu- beribus (semper?) cavis. fragilibus; culmo 2— 3 pollicari quadrangulo angulis (lineis) prominulis superne compressiusculo basi bulboso-tu- beroso, interdum bulbillis nonnuliis foliiferis v. tantum vaginatis con- sociato, subtriphylio; foliis culmum subaequantibus v, eo longioribus — ati culmi — tenuissime capillaceis flexuosis, eanaliculatis, supra tristriatis, margine imprimis deorsum scabriusculis apice selaceo-acu- minatis; vaginis laxiusculis tenuissime nervosis ore longe ciliatis; umbeila simplieissima biradiata radiis subaequilongis (1—2-lineal.) monostachyis, tertia spica sessili (vel quandoque singula spica in apice culmi);, involuero diphyllo, phylliis membranaceis pallide-ferra- gineis oblongo - sublanceolatis, nervo dorsali longe producto, quam radii brevioribus ; spicis minutissimis subovatis v. oblougis pauci- (sab 4-) floris, intermedia paulo majore et longiore (nonnunquam ex subbinis composita); squamis late ovatis carinatis subacutatis muticis v. brevissime mucronulatis Iuteo-ferragineis lateribus sursum castaneis, marginibus ciliolatis; earyopsi obovata trigona sparse verruculosa pallide - stramineg , tuberculo depresso ferrugineo , stylo bifido as- perato, Amba Sea Abyssiniae locis humectis alt, 6000’ legit W. Schim- per. (In hb. sub 2066.) Eine sehr zierliche Art mit ungemein dünnen Halmen und Blät- tern, die durch die knollenzwieblige Beschaffenheit der Halmbasis, durch die Knollenbildung der Wurzelfasern und durch Anderes aus- gezeichnet ist, F.(Trichelostylis)juncocephala ; subevaginata; culmo soli- tario tenuissimo laxo !/,—1 pedali compressiusculo sursum et deor- sum subquadrangulo laevi striato inter strias impresso-punctulato ad basin multifoliose; foliis brevibus (2—3-pollic.) angustis (vix Y/.' lat.) rigidulis brevi et oblique acutatis in marginibus subinvolutis (praecipue apicem versus) setaloso - scabris, interne pauci- (3—4-) externe multi-tenueque nervatis, inferioribus valde approximalis eVä- ginatis inferne paulo dilatatis; umbella composita subquinqueradiata, radıis capillaribus laxiusculis compressis. duobus elongatis (polliearibus) sub 5-ramosis, religuis (semipollic.) minus ramosis, involuero foliaceo 5- phyllo.phyllis e basi latiore multinervosavalde angustatis subconduplicatis v.marginibus setuloso-scabris involutis, apice subtriquetris pungentibus, radiorum inferiorum subaequantibus, involucellis squamiformibus con- cavis e basi lufissima angustata nervo dorsali prominulo longiuscule 601 subulatis; spieis (vix 1"/, linealibus) ovato-oblorgis compressiusculis seskilibus 5—2-nis densissime capitato-aggregatis; squamis late ova- tis angustato-acutatis (nec obtusis) sub apice murronulatis uninerviis (obaoletiss, bi- v. trinerviis) , nervo viridulo carinatis, stramineo- albidis superne in laterıbus pallide - ferrugineis in margine albidis; stylo tenui versus basin clavato-inerassato et angulato, breviter S-fido (nec bifido). Pohl legit in Brasilia ? ß. humilis ; culmo 4-pollicari foliisque rigidieribus; umbella mi- nus ramosa oligocephala ; squamis ferrugineis, In America boreali legit Rugel. Der Habitus dieser Art erinnert lebhaft an manche Juncus- und Luzula-Formen, ganz besonders aber durch die kleinen dichten Köpf- chen. Sie steht der F, jurciformis W. am nächsten, von welcher sie nach der bezüglichen Diagnose durch die Beschaffenheit sowohl der grundständigen wie der Involueralblätter, durch die Schuppen und die Theilung des Griffels abweicht. Ob auch unter den Früch- ten eine Verschiedenheit stattfindet — wie das bei der Beschaffen- heit des Griffels wahrscheinlich ist — habe ich nicht ermitteln können, F. (Triehelostylis) abbreviata ; caesio-glauca; culmo so- Htario sexpollicari filiformi subnutante compresso latere uno plano altero obtusissime angulate bisuleato versus basin folisto ; foliis bre- vibus(1—1'j,‘' longis, fere 1" latis) sutdistichis rigidiusculis planis superue subabrapte anzustatis apice obtusissimis vix brevissime acu- tatis v. denticulo minato terminatis, inferne marginibus snbinvolatis angustissime marginatis in margine asperulis interne subtilissime fenestratis externe multistriatis (an semper ferrugineo-maculatis) ; va- ginis superne ampliatis tenai membranaceis ore bilobis, deinde fissis, ferrugineis; umbella subcontracta supradecomposita, radiis (sub 6) capillaribus compressis valde inaequalibus lonyissimis (subpollicari- bus), brevioribus e. radiolis subbinis moncstachyis; spieis (1'j2‘” long, 1° lat.) radiolis duplo triplove brevioribus ovatis acutatis, cen- trali sessili; squamis ovato-lanceolatis carinatis tenuissime multi- striatis nervo dorsali prominulo mucronatis mucrone scabriusculo, totis ferrugineo-fuscis ; involueri foliolis subtribus valde abbreviatis (3”" long.) subaeguilongis inferiore e latissima basi subovata paulo Angustato apice obtusissimo reliquis magis angustatis; stylo lenuis- simo (semper ut videtur) 3 partito in partitionibus asperiusculo basi paulo bulboso-incrassato; staminibus tribus tenuissimis et hrevis- simis, u India orientalis. (Ex herb, Wallich.) F. brachyphylia Spr. Syst. I. 202. — nee aliorum, Da man mit diesem Namen selbst drei Arten bezeichnet hat, so musste die Sprengel’sche Pflanze, die weder von Kunth noch von Steudel berücksichtigt worden ist, einen andern Namen erhalten. Die Sprengel’sche Diagnose ist heute ungenügend und auch in mehreren wesentlichen Punkten unrichtig, da z. B, die Blüthen nicht monandrisch, sondern triandrisch, die Aehren nicht oblöng sind, und der Halm nicht so beschaffen, wie angegeben. Ich will noch bemerken, dass der Pflanze die Nummer 35520 a. beigefügt ist, welche Nummer Kunth bei der F.juneiformis Wall. eitirt, die eine von der in Reda sehenden sehr verschiedene Art ist. Es eind mithin im Wallich’schen Herbar unter jener Nummer zwei Arten vertheilt, wie das in Betreff derCyperaceen häufiger ge schehen ist, #, ernnsipes; rhizomate horizontaliter repente lignose valde inerassato (in parte crassa vix 1” longe, 4-—5''‘ in diam.) superne vaginis multinervosis ferrugineo fuscis ex ordine obteetis, inferne ra- dieulis crassiusculis subspongiosis (intus lignesis nigris) indivisis biseriatim ordinatis; culmo graeili 8—9-pollicari compresso striato laevi basi tantum vaginis nonnullis vestito; foliis radiealibus pluri- bus brevibus et angustis (1— 2” long. !/4,—!/3"" lat.) rigidis falcato- sabcurvatis planis v. marginibus involutis brevi et ohlique acutatis mergine aculeato-scabris, subtus multi-, intus paueistriatis ; involueri foliolis (sobgquaternis) umbella multo brevioribus e basi ovato-oblonga-»e- bulate-acuminata,aeumine triquetro margine scabro,umbella simpliei sub- d.radiata radiis inaequalibus (3— 9" long.) capillaribus valde compressis 3—4-stachyis; spieis (2' long. 1—1',,”' lat.) oblongo-ovato-laneeolatis, compressinsculis, fasciculatis fasciculo intermedio sessili; squamis © Want late ovata angustatis submutieis derso 3—4 nerviis viridulie la- teribns sanguineo-fuseis margine hyalino-albidis; earyopsi late ovata trigena latere uno plano in religuis binis inaequilatis conveziuscula angulie acutinsculie, granulato-tuberculata Iuteseenti apice subtrun- cata denticulo minutissimo terminata; stylo (semper ?) bifido basi tri- quetro inerassato; staminibus tribus. India orientalis? Diese namentlich durch ein sehr eigentkümliches Rhizom aus- gezeichnete Art befand sich im Sprengel’schen Herbar unter dem sehr ungeeigneten Namen „Fimbristylis pauper.“ Es ist mir nicht bekannt, dass Sprengel über dieselbe etwas veröffentlicht bat. Sie nähert ‚sich der F. chaetorrhisa Nees F. falcala Kunth und einigen andern Arten der betreffenden Gruppe, vom demen allen sie aber schon durch die Beschaffenheit der Inflorescenz abweicht. F. Drummondii ; culmo tenui ('/,”' lato) aequilato debili aub- nutante compressiusculo angulato - striato laevissino et glahro basi valde bulboso-incrassato,bulbo (erassitie nucisCoryliminoris)vaginis suh. lanceolatis coriaceis multistriatis atrofuseis nitentibus omnibus foliiferie obteeto, e basiradiculas crassiusculas et rigidulas sublongas indivisag fusco nigras emittenti ;, foliis glaucescentihus exacte linearibus an- gustis (culmo vix latioribus) ferinulis apice brevi acutiusculis margi- nibus scabris involutis eulmum fere aequantibus v, eo dimidio bre- vioribus; umbella composita v. simplieiradiis mono-, rare bi— tristachyis; involueri foliis binis inferioribus illis culmeis subsimilibus basimenm- branacea paulo dilatatis uno umbellam subaequante altero ea duplo breviore, reliquis squamiformıbus longe et scaberrime subulatis canes- tenti pilosis; spieis late ovatis v. ovato-globosis 2'” lonpis et latis; squamis subcoriaceis ovato-orbieulatis, cancavis, inferiorıbus tantum subcarınulatis et subulatis, omnibus puberulis et nitentibug darso ob- soleta striatulis stramineo-luteis superne lateribus ferrugineo-castaneis inferne saepissime fusco-striatulis in margine cilielata anguste palli- dioribus; germine obovato - oblonge compresso- submarginate; stylo complanato vel medium usque bifido basi subrotunde-dilatato ibidem- que fusco-caesio tenuissime striato apice brunnee in medie pallide; staminibus c. antheris persistentibus angustis lengis subincurvatis, his angustis subulatis apiraliter tortis rabro-fugcie, Texas. — Louisiana. a. minor; culmo subpedali, umbella subsimplici, spicis magis ovatis foliis superne scabris. Prope N. Orleans legit Drummond. (In hrb. ej. sub Nra, 416.) ß. major; culmis elatis (sesquipedalibus); spieis paulo wajori- has subglabosis, involucellis squamisque glabrescentibus, Ad rio Brazas terrue Texanae legit Drummond. Unter den zahlreichen Arten der betreffenden Gruppe finde ich keine, welche der beschriebenen sich sehr näherte. Sie würde etwa in die Nähe der F. »padicea, WVinzentü und Richleana, welcher letzteren, die ich nicht vergleichen kann, sie am nächsten zu kommeu scheint, zu setzen sein. Auffällig ist sie sogleich durch den unten stark aufgetriebenen, mit schwärzlichen Scheiden bedeckten dünnen Halm, durch die verhältnissmässig kleinen fast kugelrunden Aehren und durch die duakelgefärbten stark glänzenden Schuppen. F, biumbellulata; sulmo solitario humili (3" longo la" n diam,) strictiusculo rigido apice biumbellato compresso profunde 604 aulcato-striato Iaevissimo glabrove; foliis (1 — 2'/,” long. !j.'" Ist.) in culmi basi approximatis, inferioribus longioribus distichis patentis- simis, crassiuscalis, tenacibus,, linearihus inferne profunde canalicu- latis superne paulo angustatis,, subeomplicatis apice abrupte oblique et brevi acominatis in margine — inferne remote, — sorsum dense ser- rulato-asperis serraturis adpressis, in acumine laevissimis ; vaginis arctis inferioribus brevissimis, omnihbus pallidis brunneo v. fusco- rubro-variegatis; umbellis binis parvis et brevinus — superiore duplo minore — in apice culmi approximatis subeompositis radiis simpli- eibus mono — distachyis; involucri foliolis quinque inaequilongis uno tantum infimo umbellam superaute v. eam subaequante, omuibus e Ita basi acuminatis rigidis subpungentibus superne acute triquetris in angulis binis serrulato.deutatis ; spieis ovatis obtusiuseulis v. acur tiusculis (1'” longis 314 lat.) radios fere aequantibus, intermedis — et si binis — sessilibus; squamis densissime imbricatis ovato-orbicu- latis apice obtusissimis, concavis angustissime carinatis ferrugineis late albido-marginatis, obsolete tenuissime 4-lineolatis, nervo fusco carinali prominulo apicem non attingenti; caryopsi apice rotundata versus basin attenuata subincurva hinc plana inde convexo-obtusangula, Iu- tescenti, opaca, brevissime pedunculata, pedunculo fusco, stylo ad medium usque bifido, brunneo, basi vix crassiore, asperulo; filamen- tis brevibus tenuissimis, Bengalia. — Griffith legit. Nähert sich der F. spathacea Roth und, wie es scheint, der F. tenera Schult, Hemicarpbha. #. nuda; minima; caespitosa; laevis et glabra; radice fibrosa; eulmis vix pollicaribus setaceis erectis compressis angulatie tenui striatis basi subtriphyllis; folıis capillaribus lineatis longe angustato- acominatis colmo brevioribus v. eum subaequantibus; spica solitaria terminali (17/,—2" longa, Y/,—*/s' lata)nuda oblongo-elliptica apice obtusiuscula v. oblonga basi cuneata, multiflora; squamis dense im- brieutis suboblique oblongo-ovatis apice obtusis muticis subrecurvatis lateribus pallidis subfuscesrentibus; stylo bifido; caryopsi oblonga teretiuscula basi parum angustata apice obtusa umbonata fusco grisea minutissime puncticulata opaca; stamine ], E Nova Hollandia? Durch die völlig nackte, verhältnissmässig grosse und blasse Aehre, sowie durch die sehr geringe Grösse der Pflanze zeigt die- selbe schon auf den ersten Blick "eine grosse Verschiedenheit von den übrigen bekannten Arten. Zu dem in Frage gestellten Ursprung des Pflänzchens habe ich noch Folgendes zu bemerken. Dasselbe war in der Sprengel’schen Sammlung mit „Seirpus tener“ bezeichnet, unter welchem Namen Sprengel in seinem Systema vegetabilium Brown's Eteocharis gracilis, mithin eine Pflanze darstellt, welche von der oben beschrie- benen schon in ihrem Aeussseren höchst verschieden ist Ob nun dieselbe mit Brown's Pflanze dasselbe Vaterland theilt, und den unrichtigen Namen derch eine verkehrte Bestimmung oder durch eine Verwechslung der Nummern (ein ihr beiliegender Zettel enthält die Zahl 486) erhielt, oder ob sie später an die Stelle der früher in der Sammlung wirklich vorhanden gewesenen E, gracilis trat, — ob mithin H. nuda aus Neuholland oder anderwärts her- stammt, muss ich dahin gestellt sein lassen. Der erste Fall, dass der verstorbene Sprengel einen Irrtbum der Art hiecht sollte bemerkt haben, oder dass er eine solche Be- stimmung sich gar selbst habe zu Schulden kommen lassen, klingt freilich sehr unglaubwürdig, kann mir aber, beiläufig bemerkt, nicht so erscheinen, da mir Aehnliches in Sprengel’s Sammlung gar nicht selten vorgekommen ist. Botanische Notizen aus Griechenland, von Dr. Landerer. 1. Zu Acanthus spinosus. — Diese Pflanze wurde ihrer Stacheln und Dornen (12V) wegen mit Recht Acanthusgenannt. Sie findet sich sehr häufig in Griecheuland und ist eine der schönsten Disteln, welche an günstigen Orten eine Höhe von 2—2', Fuss erreicht. Von. der schönen Acanthus mollis wurde in früheren Zeiten die Wurzel und das Kraut unter dem Namen Radix et herba Acanthi seu Brancae ursinae verae gesammelt und gegen Blutspeien und Durch- fall gebraucht, Diese schöne Distel, Acanthus mollis, diente in den alten Zeiten, ihrer schön gewundenen Stiele halber, auch in Lust- gärten zur Einfassung der Beete und wurde auf Kunstwerken, Säu- len, Gewändern und Teppichen von den Künstlern nachgeahmt. Vi- truavius erzählt, dass ein vergessener Korb, mit einem Nachziegel zugedeckt, von den emporwachsenden Stielen des Acantihus mollis so zierlich umschlungen gewesen sei, dass der vorübergehende Bau- meister Callimachus dieses Bildzum Kapitalder Korinthischen Säule 606 gewählt habe. Des Samens von Acanthus spinosus bedienten sich die Landleute in Attika als eines heftigen drastischen Mittels und zu gleicher Zeit als eines nützlichen Hydragogum gegen Wassersucht. Zu bemerken jedoch ist, dass sich Acanthıus mellis gar nicht in Grie- ehenland findet, wohl jedoch Acanthus spinosus,. 2. Unter der Benennung Morea-Tragenth wird diejenige Sorte verstanden, die aus dem Peloponnese und zwar aus dem Hafen von Patras ausgeführt wird. Dieser Traganth soll von Astragalus cre- licus abstammen und stelt nach der Sortirung, die in Triest damit vor- genommen wird, eine ausgezeichnet schöne Traganth-Sorte, die man Vermieelle nennt, dar, die nach Feinheit und Schönheit auch im Preise varir, Den Namen Vermicelle, wurmförmiger Traganth, er- hält diese Sorte, weil man den sich mit der Sorsirung befassenden Mädchen, die sich um einen Tisch setzen, aufträgt, nur die weissen und wurmförmig gewundenen Stücke auszulesen. Der nach der Aus- lese zurüchgebliebene Tragantıb ist ein Gemisch aus grösseren und kleineren unregelmässig seformten, zusammengeflossenen Stücken, die eine bräunliche Farbe zeigen und die nur zu technischen Zwecken verwendet werden können. Dieser Morea Tragantı wird in der Nähe von Patras auf einem Gebirge, das man wegen der Aebnlichkeit mit dem Kopfe eines Ochsen Boidia nennt und das mit dieser Traganth- Pflanze überdeckt ist, gesammelt. Mit dieser Sammlung geben sich die auf diesen Gebirgen ihre Heerden weidenden Hirten ab; diese verkaufen den Traganth, je nach der Quantität, die sie sammelten, an die Kleinhändler und letztere an die sich mit diesem Handel be. schäftigenden Kaufleute in Patras. Was die röthliche Farbe anbe langt , 50 hängt dieselbe vop der röthlichen thonhaltigen Erde ab, in der diese Pflanze gedeiht, und diese Farbe zeigt sich be- sonders dann, wann sarke Winde wehen, wodurch diese Erde auf- gewühlt wird und sich vun an die klebrige Masse anhängt. Der Aus fluss dieses bassorinhaltigen Stoffes wird durch starke Hitze und Trockne befördert und durch Regen uni Feuchtigkeit gehindert, wie auch im heurigen Jahre der Fall war. In trockenen Jahren werden 1800 — 2000 Qkka Traganth aus Patras ausgeführt und nach Triest versendet, während im heurigen Jahre kaum 2—300 Okka und auch selbst der schlechtesten Sorte ausgeführt werden können. — Was den sogenannten Smyrna Traganth anbelangt, der nicht in der Nähe von Ismir (Smyrna) sondern in entfernteren Gegenden Kleinasiens gesammelt und nach der Hauptstadt gebracht wird, 50 soll auch diese Traganth . Lese sehr sparsam ausgefallen sein und die Preise desselben bedeutend steigen, In günstigen Jahre" 667 sollen gegen 3000 Okka theils aus Smyrna, theils aus Prussa aus. geführt werden, derselbe jedoch nach Marseille und Malta versendet werden. 3. Aus Ursache der Traubenkrankheit, die sich in den letzten Jah- “ ren auch auf die Weintrauben ausdehnte, während sie im Anfange beim Auftreten in Griechenland nur auf die Vitis vinifera apyrena Corin- thioca sich beschränkte, sind die Preise der Weine sehr gestiegen. Der Pechwein von Tripolitza und vielen andern Plätzen des Landes kostete 30 Lepta. jetzt 60-80, ja schon I Drachme pr. Okka. Die Weine der Iuseln, z. B. von Kea-Santorin, sind gar nicht mehr zu haben, indem alle nach Odessa oder nach Marseille, Livorno, Malta ausgeführt wurden und man den Forderungen nicht entsprechen kann, Die Flasche Zea-Santorin-Tinos Wein, die früher 50 Lepta kostete, ist mit 1', Drachnien, d.i. um das dreifache nicht mehr zu bekom- men. Bis zur Stunde waren die Staphiden (Uvae passae) das ein- träglichste Product, denn es ergah sich, dass die Bearbei- tung eines Stremmas Korinthenlandes inclusive der bedeutenden Aus- lagen für 3—4—5malige Schweflung dem Eiyenthümer eine Auslage von8 und höchstens 10 Thalern verursacht, er jedoch in mittelmässi- gen Jahren dafür 70 —80 Thaler für die 1000 Liter Korintben ge- winnen kann — indem ein Stremma guten Korinthen Landes 3 bis 3'/, Tausend Liter frischer Frucht gehen kann und auch gibt, die 900-1000 gut getrocknete Staphiden geben, und 1000 englische Liter wurden und werden in diesem Jahre mit 70-90 Thaler be- zahlt, Dieser bedeutende Gewinn bewog nun die Leute, alle Land- wege in Weinbeerpflanzungen umzuwandeln, so dass mehr Wein- beeren erzeugt werden, alsin Europa consumirt werden Dorch eine statistische Zusammenstellung hat sich ergeben, dass in Europa , 60 Millionen Liter consumirt werden, in Amerika 3—4 Millionen und in Indien und China, wobin dieses Product Griechenlands schon ver- führt wurde, ebenfalls 2—3 Millionen Liter, zudem die Production Griechenlands inclusive der jonischen Inseln, die 120 Millionen Liter erzeugen, grösser ist, als die Consumtion und mithin 30— 40 Mill, theilsliegen bleiben oder narzur Weingeist-Fabrication verwendet werden müssen. Da nun die Weinpreise so bedeutend gestiegen sind, so wird man im heurigen Jahre beginnen, aus diesen Wein- trauben (Uvae Corinthiacae — Vitis viniferae apyrenae Corinthiacae) Wein zu bereiten, indem der aus diesen Früchten bereitete Weia den besten Wein im Gehalt an Weingeist übertrifft, so dass man den Weinmost mit gleichem Gewicht Wasser verdünnen kann, um noch immer recht kräftigen Wein daraus zu gewinnen, ja nach den Berechnungen dieser Gutsbesitzer soll es weit einträglicher sein, aus diesen Weinbeeren Wein zu bereiten als solche als Uvae passae zu verwerthen. Im heurigen Jahre denken diese Gutsbesitzer einen grossen Theil dieser Früchte zur Weinbereitung zu verwenden. 4. (Ueber den vegetabilischen Moschus.) Jedem Botani- ker ist es bekannt, dass sich einige Pflanzen finden, die einen dureh- dringenden Geruch nach Moschus besitzen und unter diesen , denen man mit Recht den Beinamen „‚moschatus, moschata ' gegeben hat, ent- wickeln einige einen solchen penetranten Moschus-Geruch, dass man beim Eintritte in ein Zimmer, wo sich solche Moschus-Pflanzen be- finden, sogleich die Gegenwart des Moschus wahrzunehmen im Stande ist. Diese Haupt-Moschus-Pflanzen sind: Ado.ra moschatel- lina, Malva moschata, Erodium moschatum, Rosa moschata und beson- ders jedoch der Mimulus moschatus. Diese aus Columbien stammende Pflanze, die sich auch im kgl Hofgarten Athens befindet, verbreitet einen solchen Geruch, dass sensible Damen es nicht ertragen, in einem Ziwmer zu bleiben, wo sich mehrere solche Mimulus-Pflanzen befinden, Destillate mittelst Weingeist oder auch nur mit Wasser be- sitzen den ausgezeichneten uud durehdringenden Geruch nach Mo- schus und gewiss auch die Wirkung, wenn auch in geringerem Maass- stabe, gleich dem Moschus, so dass es in der That wünschenswerth sein dürfte, diesem vegetabilischen Moschus bald den gebührenden Platz unter den tonischen, reizenden, krampfstillenden Heil- mitteln einzuräumen. Unter allen dürfte das Oleum aethereum Mimuli noschali das geeiguetste Präparat sein, den thierischen Moschus in seiner Wirkung auf den leidenden und geschwächten Organismus zu ersetzen. 5.(VeberdieBereitungdesScammoniumsumAleppo.) Das im grössten Rufe stehende Scammonium haleppense (Chalep- Scammon) wird weder in noch um Aleppo (Chalep auf arabisch) ge- wonnen, sondern kommt zu gewissen Zeiten, im Juli und August, auf die Bazars von Prussa - Smyroa und zwar in Form einer im fri- schen Zustande noch ganz weichen Masse, in blecherne Büchsen eingestampft. Empirische Aerzte, Hekims, und Chirurgen , Gerrahs genaunt, beschäftigen sich mit der Bereitung und der Einsammlung der dazu dienlichen Pflanzen und den verschiedenen Manipulationen, indem sie diese vor den übrigen Leuten geheim halten und Niemand zusehen lassen. Die Bereitung geschieht durch Auskochen der ver- schiedensten Pflanzen, die das Volk als drastische Eigenschaften be- sitztend seit denältesten Zeiten kennt und unter diesen befinden sich viele rankende Gewächse und gewin auch Convoloulus Scammoniu; nicht 609 unwahrscheinlich ist es, dass auch die verschiedensten Euphorbia- Species, die sich in diesen Gegenden sehr häufig finden sollen, mit eingesammelt werden. Zu diesem durch das Auskochen der angege- benen Pflanzen erhaltenen Absude und durch Abdampfen gewonnenen Extracte, das nun schon in statu quo drastische Eigenschaften besitzt, wird non das Scammonium verum nach Gutdünken des Scammonium- Bereiters gesetzt, das auf folgende Weise gewonnen wird: Der Stamm dieser Pflanze, der in der Nähe der Wurzel die Dicke eines Armes erreichen soll , wird über der Erde abgeschnitten und in die Schnittfläche eine kleine Höhlung gemacht, damit sich der ausflies- sende Milchsaft darin ansammeln kann, der von Zeit zu Zeit aus dieser Höhlung ausgeschöpft und sogleich an der Sonne zur dicklichen Consistenz eingedampft wird, Andere, um diese nütz- liche Pflanze mehr zu schonen, machen tiefe Einschnitte in den unter der Erde sich findenden Schopf der Wurzel (Collum rhizomatis) gleichsam die Wurzel ausgrabend, und stellen in die Nähe dieser Einschnitte kleine Thongefässe oder gewöhnliche Muschelschalen, um den ausfliessenden Milchsaft darin anzusammeln. Dem zu Folge dürfte das Wort Scammonium nach meiner Meinung von dem griechi- schen Zeitworte oxamrw — Enonarrw abzuleiten sein und Scammoniam bedeutet etwas durch Ausgraben der Pflauze daraus Gewonnenes, Aus einer Okka dieses wirklichen Scammonium genuinum können 10-12 Okken Scammonium geringerer Wirkung bereitet werden, so dass diese Scammonium-Bereitung mit der Opiumhereitung übereinstimmt, indem aus 10kkaLacrymaeOpii ebenfalls5--8 Okken gewöhnlichesOpium bereitet werden können. — Die eigentliche drastische Wirkung dieser Pflanze liegt in dem yon Milchsaft strotzenden Wurzelstocke und ein kleines Stückchen desselben bringt unter heftigen Leibschmersen Stuhlentleerungen hervor, so dass man die Wirkungen dieses ächten Scammoniam durch ein milderwirkendes Extract zu schwächen sucht. Das scheint auch den Alten bekannt gewesen zu sein, deon Cicero und Scribonias sagen: quod Scammonia radix ad purgandem pos- set und Piinius gibt an, dass das Harı nur in der Wurzel enthal- ten sei und aus dieser bereitet werde. Dass der Saft in Form yon Thränen hervorquillt, erhellt aus Nilander, der sagt: Aaxgu vscßdarrsie ZIxauuwvia. Aus diesem schon in den ältesten Hippocra- tischen Zeiten gekannten Heilmittel bereiteten die Alten den Oivos Zexuuwvirre durch Digestion des Harzes mittelst Wein. Diese medieinischen Weine werden durch Einhängen der in einen leinenen Sack eingeschlossenen Substanzen in einen alten kräftigen Wein bereitet. — Das unter dem Namen Scammoniam anatolicum Smyrnasum 6,0 im Handel vorkommende ist ein Kunstproduet und wird in der Um- gegend von Smyrna, in Magnesia und in Eski Scheher von den Chirur- gen bereitet und auf die Bazars von Smyrna zum Verkauf gesandt. 6. Auf einem Dorfe bei Athen, wo ziemlich viel Tabak gebaut wird, verwenden die Leute die Blätter desselben zu den verschie- densten Heilzwecken und bereiten sich aus denselben sehr schmerz- stilende Cataplasmen. Von hohem Interesse dürfte es wohl sein, genau zu erproben, ob solche Cataplasmate e foliis Nicotianae cum Aceto parata specifische Wirkung gegen nervöses Herzklopfen haben, wie ich von ein paar europäischen Aerzten, die sich solcher Epithemata viele Jahre mit ausgezeichnetem Nutzen bedienten, in Erfahrung brachte, 7. Rabende nennt das gemeine Volk in Griechenland die Rad. Rhei; dieselbe ist allgemein bekannt und ein Lieblingsmittel der Griechen, überhaupt im ganzen Oriente als ein Haupt-Heilmittel im Rufe. Unter allen Formen wird diese Warzel angewendet, jedoch in den meisten Fällen von den Leuten in Stücken gekauft. Statt der wirklichen Rhabarher findet sich in Griechenland die sogenannte Mönchs-Rha’ barber, die von verschiedenen Rumex-Arten abstammt und in wunderschönen Stücken, der schönen und ausgezeichneten Russl- schen Rad Rhei ähnlich, aus der Wallacheiund Moldau kommt. Ebenso sammeln sich die Leute in Griechenland statt der ächten das Pseudo- Rabende und als solches graben sie sich die Wurzel von Rumex erispus und sylvestris aus, die nach den Angaben dieser Landleute ganz ausgezeichnet abführende Eigenschaften besitzen und die Stelle der ächten in den meisten Fällen vertreten müssen und können. 8. Unter dem arabischen Namen Gofel Retsin, findet sich in Arabien ein heftig drastisch wirkendes Harz, das in einigen Granen gegeben schon heftige Wirkung hervorbringt. Dieses Harz kommt nicht in den Handel, sondern wird nur von den empirischen Aerzten dieser Gegenden aus verschiedenen Pflanzen bereitet, die zu sehen es jederk Fremden schwer gehalten wird. Das Harz ähnelt der Myrrhe und dem scharfen Geschmacke nach zu urtheilen, dürfte es aus Pflanze», die der Familie der Euphorbiacene angehören, bereitet werden. X. Landerer. — Redasseur and Verleger: Dr. Fürnrahr. Druck von F. Nenbaner ftezensburg. 14. October. 1858. Inhalt: OnicınaL-AunanpLune. Lönnroth, Descriptiones generum pecierinnepne helm -- Latzparur. Torrey et Asa Gray, Repertor the beta of the expesiition from the Mississippi to the Pacific ocean. — Berich- TistSneN. Drucktehler. Deseripfiones generum speciernmque lichenum, quas novas invenit vel limitibus novis determinavit K. 3). Lönnroth, Philosophiae Doctor Upsaliensis. Rinodina sulphurea n. sp. Char. Thallus erustaceus, uniformis, cartilagineus, sulphureus, fuseo-nigro marginatus, dense areolatus. areolulis planis 1. subverru- eaefurwiter convexis: apotheeia minima, impresso-innata, nigra, opaca, areolae margine annulitormi, exeipuli thallodis depressi instar. eir- eumdata: sporae ? —S nae, uniseptatae. biscoctiformes, olivaceo-fuscae, tandem fuliginosae, 0,012-- 0,0175 ın. m. longae, 0,006— 0,0065 m. m. latae. Habit. iu rupibus graniticis Galliae borealis ad oppidum Viram (in Normandia). ubi inventa est a Clar. A. Pelvet. Descr Tballus tenuis, areolis compositus diametro superficiali 131, millimetri aequantibus; areulae fertiles paullo majores sunt, zunulos effieientes, qui excipulum thallode depressum circa apothe- eiorum discum rotundum. diametro Ys—!, m. m. longo, simulant. Asci elavati. — inntie omnium partium tsporis multo majoribus exceptist et erusta uniformi a Kinodina oreina Mass. Ricerch., eui lere eoneolor est, bene Jistineta. Maculas parvas semiunciales, primo obtutu flavo-viridulas etfücit. Pachyphiale n. gen. Cbar. Tballas heteromericus (erustaceus); apothecia primo clausa, deinde poro deliscentia et discothalamica, nuda, excipulata, Flora. 1858. 38 61% regularia.. exstipilaia, (biatorina); Paraphyses (longae\, laxae, facile liberatae,, capilliformes; asci magni, polyspori; sporae septatae (fusi- formes), incoloratae. Nonien a vayıs (cTassus) et OAy (eupula) derivatum formam spectat a,otbeciorum. Wenus inter Biatorellam D N trs. (Giornal. Bot. tal. 1846) et Gyalectam Körb. Syst. Lich. Ger. medium ad banc se habet ut Sychnogonia Körb. I. c. ad Segestriam Fr. Syst. Orb. Veg. (Segestrellam Körb. I. c.). Una tantum ejus species mihi ceg- alta ebt, yuae nomihetur PP. oortieele n. sp. Char. Crustatenuissima, eflusa. macularis, albida, cinerascens; ayerherte mieimea, wessiiia, wrasse cupulaeferwia, arcie urceelala, fulva, margine obtusissimo ; sporae elongatae fusiformes napiformesve, atrinque wwumimktät |. longe cuspidatae, (3—37-neptatae, 0.02 0,085 rm m: longae, 0,0034 m. m. hatae. Habit. in cortice quercuum ad pedem montis Gottsundensis prope Üpsaliam in Suecia, abi rarissime naseens a me anno 18:2 inventa est. Deszr. Crusta hypothalle indistinceto enata, membranaceo-mact arts, ppaca, peallum prainoss. Apothecia sparsa. diametro harizen- teli, 0,2 w. m. leage; erussa, rotunda, atyualia, prime tuberculifor- mia, vlkusa, sırblrömisphaeriea, deinde poro pertusa, pesiremo medio esarriato-erctelatn, upotheciis Gyalectze cupularis quoad formam stuiliima Piisces satin e.pansus crassitudinem exeipuli concoloris aequat; delapsus excipulum cupulaeforme et cartilagineum relinguit eracdatem et etpallens. Paraphyses hyalinae. Asei eirciter 24—32- spori, juniores chavati, mäturi oblenge-suceati, sporis referti viridulo- felrörten Rperae subhyalinse interdum sunt curvatte. — Habitus bejus liokesis Sermae juvenili et subacrustacese Bacidiae kuteolue siinilin ont. . - Baeldie fraxinen n. sp. Char. Crusta uniformis, subcartilaginea , glauca , contigua l pulvinato-areolwlata, areolulis plann-conveais, saepe margine laxis et liberis et suberenato-effiguratis |. coaretatis et verrucaeformibus; apo- thecia sessilia, e carneo-pallido dilute helvela (postremo fusco-obseu- rescentia), juniora cupularia. adulta crasse disciformia 1. pulvinate- convexa, margine crasso, übtusissirnd, snepius albido-pruinoso, postrem® evanescenti; forae 6—B-nue, hyalino-fäveitae, acrenfari-baculiforınes. s—7-seplatad, 0,043--0,075 m. m. leugae, 0,0018 m. 1m. latae. 616 Habitat cortiei vetuste Frazini excelsioris adfxa in Gallia et Helvetia (secundum specimina in herbario Ach, servata et Leridene luteolae immixta), etiam in Gotlandia, ubi passim frequenter nascitur et omnem Bacidiam lateolam excludere videtur, Deser. Crusta effusa, saepe. sitenuior est et membranacee-ma- eularis, qualis in cortice siceiore invenitur, albido-pruinosa, vel ai in cortice saepius humectato erescit, ubi magis obesa et pulvinata evadit, viridulo.einerasceus, plerumque vera, ut in forma typiea, glauca, magis minusve cartilaginea. laevis |. rugulosa, semper glabra, npm- quam coccodes neque granuluta; si in areolulas pulvinariformes evol- vitur. eae tamen sunt humiles et tenues. Apothecia exeipulo crasso, typice diseiformia, margine discuis aequanti; si turgida sunt, discus semper est pulvinatus et rugulosus marginem revolvens (nec, ut apud Bacidiam rosellam, regulariter subbemisphaerico-convexus, nec acute marginatus); eorum magnitudo est mediocris, juniorum diameter ho- rizontalis quartam parteın millimetri, adultorum saepe millimetrum aequat. Hypothecium crassiusculum, subhelvolo-carueun. Paraphyses pallidae, massaın striatam, hyalino-davellam, ubique unieolorem, ef- fieiunt, basi liberae sunt et filiformes, apice cohaerent. Sporae apiee obtusiusculae et crassieres, ad basim lengissime attenuatae et acutissimae. — Haec species insignis oplimus est fypus et quasi eentrum generis Bacidiae. cujus species inter se arctius conjungit. Apotheciorum colore et habitu medium inter Bacid. luteolam et Bacid. acerinam*) tenet locum; illa tamen apotheciis minoribus, magis fulvis excipulo (quamvis crassiusculo) fenuiore, magis cupulaeformi, erusta denigue meox granulata, haec apotheciis magis carneis, postremo sa- turatius et spadiceo coloratis, excipulo tenuiore ei acutiore, sporis multoties crassioribus differt. Exeipulum colore est B. rosellae, crusta habitu B. inundatam quodammodo refert, licet rubustior sit et aliter eolorata Seolieilosporum tenerum n. sp. Char. Crusta uniformis, membranaceo-tartarea, cinerascenti- aibida, contigua;, apothecia minima, sessilia, plana (l. concaviuscula), migricantia, humectata versicolora, margine angustissimo, acuto, sub- ereeto, humili, subnigro, persistenti; sporae 6—S-.nae, subhyalinee, *) Bacidiae generis est species illa, quae aPersoonio Lickenacermnus (fide speeiminum Persoonii in herb. Ach. servat.), ab Ach. Zecidea ar- eeutina, a Th. Fries Biatora polychroa nominata est. 38* ‘614 acieulares, maturae 7-septato-8-loculares; 0,03—0.035 m. m. longae, 0,0015—19 m. m. latae. Habit. in terra nuda arenaria silvae -prope pagum Westringe in paroecia Gotlandiue Etbelhem, ubi parce enatum a me anno 1858 inventum est. Deser. Crusta effusa, tenuis, scabrida, opaca; apotheria regn- laria, sparsa, diametro horizontali Y,—/ıo m. m. aequantia, cera- cea, disco, si humectatus est, carueolo rufescenti |]. sublivido, exei- pulo discum paullum superanti 1. subaequanti, hypotheeio pallido; paraphyses paucae, cohaereutes,) crasse filiformes, hyalinae, apire nodoso-clavato inerassatae et subrufescentes; asei parvi, angusti, ob- longo-clavati, sporas eximie subulares, septis subobsoletis ineludentes. — Minutie apothecioram numguam turgescentium et loco natali a eongenericis facile dignoseitur. Invitus hanc speciem Scoliciosporum appellabam, quum hoc genus vix nisi forte sporis in ascis spiraliter tortis (nunı eharaeter coustans?) a Bacidiis discerni possit. Toninisa cervina n. sp. Char. Thallus cartilagineus, cervinus 1. Tivido-fusculus ‚ glebuloso- squamulosus, squamulis aggregatis, furgescentibus, laevigatis; apothecia 'parvula, nigra, tota adnata |, subinnata, plana |. convexinscula, anguste mar- ginata; sporae 6 -—S-nae hyalino-flavellae, 3-septato 4-blastae, oblongo- eylindrieae 1. subdactyloideae, utrinque obtusissimae, 0,0135— 0,0175 m. m. lougae, 0,0028--0,0038 m. m. latae. Habit. passim in saxis calcariis Gotlandiae humilibus et hori- soutalibus e terra planitierum paullo prominentibus, Lecotherüi «0 rallinoidis comes, interdum super muscos vieinos adscendens; etinm in Franconia superiore ad Rabensteiner Thale, ubi a Clar. Arnold inventa est (sec. speeimina in museo Monachensi servata). Descr. Hypothallus spongiosus et e sordide albido ravo-ciner- ascons, a parte infima nigrescens, crescendo efficiens, ut thalli squamulae exstent glebaeformes. Hae '/,—1 m. m. erassae diametro superficiali I—2 m. m. aequant, compositae imaginem praebent erustae gleboso-diffractae; primitus sunt planiusculae, mox vero turgescunt et suberenate |. angulate effigurantur vel, si evolutio normalis impe- dita est, in verrucas coaretantur, senio cinerancentes ]. expallescente® 615 (hoc statu habitum Lichenis uromatici T urn. Engl. Bot. 1777 ®) prae se ferunt,. semper vero sunt politae et vix rugulosae). Apothecia subrotunda |. paullum angulata, opaca, habitu tenuia, thallo tote innato-affıxa, hypothecio erassiuscule, fuscoatro I. atro, carbonaces, in strato medullari albo I. pallido demerso instructa et margine Cpo-- stremo evanescenti) prominentia diametro horizontali Y3—1/, m. m, aequant, in singulis areolis plerumque plura aggregata 1. confluentia, Theeium intus cinereum, Paraphyses erassiusculae, distinetae, apice obscure fuseu-olivaceae, vix incrassatae. Asci oblongo-clavati. Sporae supra media interdam paullo erassiores. Biatora eartilagines n. sp. Char. Crusta uniformis, eflusa, membranaceo-macularis, magis minusve granulato rugulosa, viridulo-cinerascens; apothecia sessilia, eartilaginea, anguste marginata (I. immarginata), discoidea |. convexa, fusca; sporae 7—S-nae, subhyalinae, elongate ovoideo-oblongae, uni- locutares, 0,01 —9,4135 m. m. longae, 0,0035 — 0,0048 m. m. latae. Habit. io museis putridis prope radices pinorum,silvarum circa Upsaliam et in paroecia Gotlandiae Wange, ubi terra substrata est silaceo-arenaria. Numquam mihi obviam fuit in regionibus calcariis, ubi Biatora Berengeriana et Biatora atrofusca indigenae sunt. Deser. Hypothallus indistinetus |. pallidus. Apothecia parvula subtenuia, opaca, primo subfusca I. fuscula, conspieue et erecto- marginata, margine anguste, acutiusculo, interdum, quam discus est, pallidiore,; deinde, quum satis evoluta sunt, tota fusca (humectata saepius roseo-fusca), plaua, margine subobsoleto discoidea, 1. hoc revoluto cunreva ıvix hemisphaerica), interdum, sed rarius, inaequa- lia et rugnlosa, postremo fusco nigrescentia. Asei clavato-cylindrici. Paraphyses paucae, subcohaerentes, tenerrimae, angusie filiformes, hyalinae, apice fusco-fulventes, Sporae in aseis saepius uniseriales et vblique dispositae. oleo impletae, altera parte angustatae et acu- tiuseulae. — Haee species, quae hucusque nomine collectivo Biatorae sanguineo-atrae usa est, certissime non est Lichen sanguineo-ater Wulf. in Jaeg. Coll, et ab omnihus formis Biutorae vernalis (Leci- .*) Hujus speciei, quae ab Achario Lecidea aromatica, a Massal. Toxinia appellata in He pp. Fl. Eur. Nro, 283. exhibita est, specimina Tur- Neriana vidi in herbario Ach., quae deserf: tioni Mass. optime respondent et sporis lougioribus. altera parte angustatis, crustae habitu alio mea apecaei haud parum differunt. 616 deae Ach. oper.), quacum ab illustrissimo Körbero in operee omme- merate mihi videtar esse conjuncta, apotheriorum colore et margine primitus erecto facile dignosci potest. Biatora castanea Hepp-. Fl. Eur, Nro, 270, peraffinis quidem, apotheciis tamen majoribus cras- sieribusgue, habitu denique alio species exstat ab hac satis distincta. Biatora Berengeriana Mass. Ricerch., cujus apothecia colore utuntur haud dissimili, propter crustam subeaıtilagineam et squamulis mem- branaceis, minimis, subeffigsratis contextam non minus a B. carti- laginea, quam a B. castanen longe discedit. Biat. atrofusca Hepp- l. e. Nro. 268 denique erusta non viridula, laevi, apotheciis nigris, saepius nitidis, typice crasse marginatis et majeribus, sporis elongato- ellipsoidein, utringue aequalibus et ebtusissimis, saepius uniseptatis differt. Vix nisi colore vago excipuli genera Biatora et Lecidea Mars. Ricerch. dignosei possunt; quamobrem non sine dubitatione illud nomen meae speciei attribuebam. Lecidea Pitensis n. sp. Char. Tballus vitellino-ochraceus, e squamulis parvis, erusta- ceis, subglebulaeformibus, rugulosis, crenato-effiguratis compositus; . apothecia parva, nigra, thallo impressa, plana. anguste 1. obsolete marginata; sporae. 6—8-nae, uniloculares. subhyalinae, ovoideae, 0,003— 0,0098 m. m. longae, 0,0045—0,0055 m. m. latae. Habit. inter muscos in terra nuda, strato humi tenuissimo, ® museis putrefactis orto, obtecta ad Tidjak in Lapponia Pitensi (unde nomen hajus apeciei) sitam, ubi ab amicissimo Candidato S. O. Lind- berg anno 1856 inventa est, caespitulos semiunciales 1. unciales efli- eiens, . Descr. Thalli squamulae gibbulae vel inter se liberue et aggre- gatae vel in granulas subeffiguratas, subeohaerentes eoarctatae, erustam subcontiguam compositione mentientes. Apothecia diametrum super- fieialem /s—/, m. m. longam praebentia, interdum confluentia esci- pulo eincta sunt acntiuscule, discum paullo superanti 1. subaequanti, subeupulari, i. e. in hypothecium ambitu erassius nigrum, subtus tenuissime nigricans, intus sub thecio stratum cineream (subhymeniale Nyland. oper.) efficiens, in strate thalli medullari immersum conti- nuato. Paraphyses cohaerentes, crassae, apice clavato-incrassafa®. massam coeruleam superne atro-coeruleam efficiunt. Asci obovoideo- clayati, parvi, — Species valde insignis est, quae etiam generi > 617 Kärb. Lecidege adaeribende, locg nateli ıt erustan colarg figuragge a congenericis mox digsoseitur. Mhodocarpon n. gen Char. Tballus foliaceus |. squamaceus, ex hypothallo spongioso, a parte infima e ravo obscurescenti, ceresceide turgeseeuti, matrici laxius adfixo enatus; apotheeia thallo inelasa, minima, perithecie indistinete *), amphitheeio hyalino, albido (. rarlssime extum nigreg- eenti,, nucleo raseo 1. vitellinga 1. suheinnabaripne; peruphyses pror- *) Hie mihi liceat quaedam disputare, quae ad theoriam attinent com- positionis fructus lichenum angioeuarporum. Hand enim dubite, qui lichens- logi et weteres et hadierni nounihil errent de ea, quod perithecium 1. exei- pulum vocant Hoc namine tum quod amphithecium alias namipstum est, tum velamen ejus significatum esse volunt Quod enim apud Verrucariam nigres- centem appellatum est perithecium non pars est fructus ei analoga, quae hoo nomine utitur apud Acrocordiam conoideam, neque „perithecium‘ generis Ficko- theeii Mass. Miscell, idem est ac peritheciun: generis Mierosheltse 1. c vel Polyblastiae sericeae Mass. Symm. Si vere placet invaluerem nuckei intiaum et asciferum Arrocordiarum e} Pertusarigrum ampbjthecium, nt Fel. Körb. visum est, appellari, eodem nomine distingui debet id quod perithecium vel excipulum clausum I, globosum ab eo dietum est (Körb. Syst. Lich. Germ. p. 330). Neque „excipulum“ generis Stigmatemmatis Körb. intelligi potest simplez esse, quum apud SIphaeromphalen ejusd. prorsus eadem forma integumenti fructus (Conf. Sphuer. elegantem et Stigus chppisumen) immo etiam kalegkimautung tenuius (Sphaer.fissae) „excipulum duplex‘‘ esse enuutigtgr. Multa quogue alig in hac re dieta non mihi consentanea videntur, quae tamen impraesenti mihj sint omittenda, ut sententiam meam explicem. Perithecium igitur, quo nomine utar, quoniam in eo omnes consentiunt, ut integumentum nuckei exterius et nigrum apud Acrocordias exprimatur, aped lichenes thallo juste instructog numquam igtegrum est nec obtectum, samper vera dimidietnm ]. estieliferme semperque simplex et nudum, quod nihil aliud est atque c4 pays khalli, quyae fructum superne tegit et saepe colore consistentiague mutata est. Magnitudo et eolor et consistentia ejus apıd eandem saepe spectem pro aetale, pro crassi- tudine thalli valde variant, qui quo crassior est, eo magis apothecia ineludun- tur peritheciumque diminuitur et thallo magis concolor est. Amphithecium vero, quod mihi est integumentum nuclei interius, semper integrum est (vertice tamen saepissime porifero) et perithecio, quamvis saepe tenuissimo, semper obtectum, numguam nudum, in ostiolo autem cum strato corticali perithech contigunm et in id continuatum, sicut hypotheeium in margine disei in exci- puli stratum corticale continuatur. Ne igitur credas, amphitheeium cupulaefor- me, ut saepias hypothecium juvenile, vel continuationera esse marginis peri- thecii operculiformis eoque partem ınodo esse inferiorem „perithecii inte- gri“: face enim videbis „perithecii partem superiorem,“ nucleo imposi tam, crassitudine nonnihil superare „amphitheeium‘ basin muclef ambiens, marginemque illius patentem latera hujus fugere. Amphithecium saepe totum albidum vei hyalinum est, interdum tenuitate maxima (v. c. Arthopyreniarum sis sus obliteratae, massam gelatinosam , hyalinanı efficientes: asci spo- ras 6—8-nas uniloculares (I. "pseudo biloeulares), subhyalinas et pellacidas includentes. Syn. Endocarpon Mass. Ricerche, — eonjuneta Endocarpon et Placidium Mass. Symm., — conjuneta Endocarpon et Endo- pyrenium Körb. Syst. L. Germ. Deser. Hypothallus erassus, cellulosus. Thallus peltatus 1. squamaeformis l. suberustaceo-dermatodes, lobatus |. margine repan- dus, saepe hypotballo crescente turgidus et subglebaeiormis, squamıs L niatrich totis affhıxis et adpressis 1. foliaceis rei margine liberis (saepe undulatis imbricatisve), vel peltaeformibus, umbilico bypothalliniee fr ho Auct.) matrici adnatis. Spermogonia intus ex albo subfusca sap - a: membrana sphaerica pleramque alba rarissime (apud Zih. compactum , — Placidium Mass. Miscell.) nigrescenti eineta, apotbe- cioram magnitudinem fere aequantia, in .‚squamis (plerumgue mino- ribus) sterilibus |. marginem versus squamarum fertilium exira apv- theciorum frequentiam habitantia, apice ostivle de;resse notata, basi in strato thalli medullari 1. in hypothallo demersa. mpotheria sphae- rica, in thallo demersa, primitus seinper subwersa et prorsus elausa, deinde saepius apice thallum perforantia et ostieolum punctiferme I. p>pillaeforme , interdam obscurescens inumyuam -nigram:! exhibentia. Amphithecivm crassiusculum , dermatode; nucleus senio secaliuus 1 fusco-nigrescens. Asei plerumque oblongi vel angnste chavati. fre- quentes,.. basibus radiantes. Sporae plerumque parvulae, satis evo- Iutae oleo subhyalino prorsus 'impletae, episporio vetusto paullum olivaceo-obscurescenti. j _ Quum genus Endocarpon Hed w, Stirp. Urypi. certe neutiquam et Pertusariarum) ; saepe vero, praesertin si erassius est, extus wox coloratur Immo etiam nigrescit („perithecium integrum®‘ V. nigrescentis) vel supeyne tantum colore mutatur, basi diutius manente incolorata (,„‚perith. dimidiatum‘“ apud apothecia juniora V. plumbeae, Placidii compacti,. Si ex albido obseu- rescit, vertex semper prior, basis posterior colorem mutat. Saepe perithecho concolor est („perith. integrum“ Tichotheciorum, Polyblastiarun) ; saepe vero etiam perithecio discolor et nucleo colorato subeoncolor (‚„perith. dimidiat “et „uucleus basi nudus“apud Verr.rupestremSchrad. Spiec.! et Hepp. Fi Eu. , Nro. 224. . 818: hoe genus spectetstvide infra), namen hujus. nimis- dia usurpatum mihi videbatur esse *“nutandum. ' Quod ad limites .inter. illa.genera Massa. et Körberi, quae in unum conjunxi, attinet, mihi liceat. admonere, »ullos, si rerum natura consulitur, charaeteres vonstantes inveniri posse, qui ea sejungant., Natura thalli Rhodocarpi miniuti et Rh.rufescentis et Rh. duedalei prorsus eadem est: endem euim ejus et exterior et interior siruetura *}, idem lusus variationis lormae (peltatae 1. complicatae 1. revolutae), eadem denique spongissitas hy- pothalli, quamvis sit apad Ah. miniatum paullo durius eumparta et subeartilagiuna. Spermogesia sero Exrdocurporum Körb. I e., quae aucter ile illustrissimus in opere commemarate nuntial esse rariora- quam Endocarporum ejusd.. ipse vidi aeyne esse vulgaria .! Trequen- *) Omnia Rhodocarpa eodem jure phyHloblastica haberi possunt: omnia enim märgine magis minusve Hibera et squamacea sunt, quamvis complura Piacidia matriei latius sint alfıxa. Omnia quoque protothallum habent duräbilem nec evanescentem (conf. his contraria judicia Clar. Körb. I e. pag 99 et 323). Stratum enim omnium medullare fum fibrillis protothallinicis -aubhyalinis, tum cellulis rotundatis et magis conglutinatis contextum est ita, ut fibrillae eo uber- iores et cellulae rotundatae eo rariores siut, quo magis a matrice sunt remotae. Hoc stratum sensim in bypothallum transit, qui nibil aliad est ac pars ejus infima magis obscurata et subeorticalis. Color vearo obscurus cellulis illis par vis et non fibrillaeformibus adseribendus est Sensim enim memhrana illarum e viridulo-fuseo obscurescit, quo fit, ut stiafun medullare infimum sursum e ravo obscurescat, dum postremo color obscurus magnam partem ejus occupat Proinde gomphus Ah. miniati postiemun intus e»t totus fusco-niger, sicut paene totum stratum medullare Ah. compaeti vetusti. Quod vero ad metamor- phosin ejus eorum strati attinet, vidi apud banc speciem fibrillas subhyalinas 1. viridulas apicibus ramileras esse et interseptis magis magisque deusis in cellulas breviares et crassi.res dividi et constrieto-articulari, has vero cellulas membrana crassiore, magis gelatinosa, sarpe olivacea indui et ultimas ıotum- das gelatina communi parca cum vieinis cellalis in textum fuseu.n connect. Idem fere apud Z&h. miniatıım observari potest. Ticet ramifcatiönes Abrillarum et membranae cellularum rotundaram prar gelalina comuecteati uberiore minus distinete oluceant Qiibus rebus mil satis est persmasum, cells Has ob- scuratas division: fibrsllaruin. ortas esse 3x este intelligs posse, quare stratum tufimum hypothalli um et warime obsematum Bbiilis fere careat. Addendum denique est, stratun album magisqu@ hbrillosum , st erusta fissa nudatum est, cellulis obseurioribus in vimalis evolutis postremo oblectum videri Protothallt igitur fibrillae in cellulas transtormatae et reventiores His in gompho 1. iu hy- pothallo inclusae brevi oculos fugiunt. rn tes eveluta, sed in ihallis sterilibus.*) Postremo monendum est, Bl. rufescens (Rabenh. es. Nr. 5, quae forma est Achariana) et Rh. compactum inter se omnibus partibus magis esse dissimilia, quamvis in eodem genere eonjunela, quam sunt inter sa illa sparies et Rh. miniati forma connlicata, quas diversis generibus adscripse- runt lickenologi itli celeberrimi. Placidium (== Endepyrenium) igkur et Endocarpon Auct. ne hahita quidem different. -» ° Kpndoecarpen gen. restit. Char. Thallus foliaceos }. erustaceus, effiguratus |. uniformie: apothecia immersa I. protuberantia, perithecio ostieliformt, }. subdis- tinete, amphithecio extus magis minusve obscurescenti praedits, pa- . raphyses subobliteratae, gelatinosae; asci sporas 1— 3-nas, magnas, muriformi-polyblastas, postremo fusco-obscuratas, opacas foventes. Syn Endocarpan Hed. Stirp. Crypt.**, = ranjuucta genera Dermatocarpen Mass. Mem. et Sphaeromphale Mass. eusar. et. Stigmatomma Körb. I. e. Descer. Hypothallus parcus. si nudatur, fusco-nigreseit, quad videri -lieet in margine thalli. si is matriei aflızya est; -ihallus adulius saepias funcus }. brungeus | cervinus et nigrescens (rarius et vin typice pallidus). Apothecia in thallo ipso 1. in protuberantiis ejus- ‚immersa et typice ocnlato-umbilicata. Perithecium vin umguam ai. “graump, primiius halle soncalor ]. saturase coloratum , pestrema fuare- ‚obsewrescene. Asei temeri, pasveli. Sporne elongatae ellipsoidese I. clavato-ovofdene. forma panllum vaga, magis minn:ve tubercntatae ex inclusis blastidiis turgescentibus). Inter series blastidiorum frans- versples, plerumgue regulares et rectas, vix nisi in medio spera®e Iniamepimm jnstum, rarius tria distimeia eluceni. Episperiam pas- Tele Opasum, ’ - (Finis sequetur.) ern ., = Konit F R an it observare apud specimina Gottlandica Ah hepatich, . "*) Hedwig sum genus deseripsit his-solmmmodo verbis: „Thalamus ruetifioationis ira substantianm plantae ipsins; thecae e memhranals tenerrinte elavatae, di-tetrasporae‘“, giıme hac gen ; j pon exprimunt, ’ geaus opiime, sad mulle parte Mherdocar BE en Literatur. John Torrey& Asa Gray, Repertor the bofany of the expedition; explorations and surveys for a rail- route from the Mississipi to the Pacific ocean. — (Botanischer Bericht der Expedition zur Untersu- chung und Erforschung der Eisenbahnroute vom Mississippi nach dem stillen Ocean). 4°. p. 119— 132 (1—18) mit 10 lith. Tafeln und p. 959—178 (1— 22) mit 10 Tafeln. ; Es sind hier die Berichte dessen, was auf 3 Expeditionen im Bereiche der Pflauzenkunde gefunden worden, angeboten im einfachen aber hübschen Gewande. Papier und Druck siud schöu und die lithographischen Darstellungen einfach uud sorgfältig ausgeführt, jeder Art auch einige analytische Figureu beigefügt, die wobl etwas grössere Sorgfalt verdient hätten. Die erste Kxpedition (p. 119-— 125 bezieht sich auf den 41° N. Br., die zweite (p: 125—132) auf den 39° N. Br. und die dritte (p. 159— 178) auf den 32° N. Br., und geht schon aus diesem Breitenunterschiede hervor, dass die Resul- tate einige belangreiche Unterschiede darbieten können. Es kommen denn auch in der I. Reise, die im Mai— Juli 1854 ausgeführt wurde- aur 509 Arten vor, von denen 8 als neue dargeboten werden; in der 1l., die im Juni — October 1853 statt fand, finden sich 124 Arten, von denen 2 neu sind, einige neue Varietäten nicht mitgesechnet ; in der I1., die im März — Mai? ausgeführt wurde, finden sich 313 Arten, von denen 13 neu sind und bei welchen 3 neue Gat- tungen aufgestellt. wurden und eine Aktheilung der Coldenis zur Gattung erhoben wurde. Allgemeine Betrachtungen sind diesen Berichten nieht beigegehben, aur ist bei vielen Arten irgend eine Bemerkung in Bezug auf Ha- bitus und Vorkommen beigefügt, während die neuen Arten und Gat: tungen nicht nur durch eine Diagnese und Charakteristik erläutert worden, sondern auch uoch meist mit einer kurzen Beschreibung verschen und durch Abbildungen deutlicher dargestellt sind. Es mögen hier die Diagnosen der neuen Arten _— im Öriginule alle in englischer Sprache — Baum finden, da sie wohl anders nisht se leicht unsern Lesern zu Händen kommen möchten: . 622: Viola Beckwithü T. & G.: subeanleseens, caules udsrendentes abbreviati, foliis eaulinis biternatim aut pedatim partitis, decurrenti- bus in marginem petioli, lobis s segmentis oblongo-linearibus, bir- suto-puberulis; stipulis minutis, scariosis, integris; sepalis Jinearibus obtusis, ciliolatis; petalis: inferiori basi tantum saccato purpüreo, ungni- bus luteis, superioribus brevieribus, atroviolaceis. - Deelives montis eujusd. inter Great Salt nakı & Sierra Neyada. Astragalus Utahensix T. & ü. — Phaca mollissima ß uta- kieusis Torr A.(Homaloous?) Beckwithü T. &6.: glaher aut glabriuseulus, hamitis, perennis: caulis a basi ramosus adscendens; stipulis trian- gulari-lanceolatis, fere liberis: petiolis tenuibus; foliolis 6 —9-jugis, pärvis, ovali-orbieularibus, fere raris; pedunculis foliorum fere lon- gitudine , 17—8-foris; bracteis minutis s-.bulatis; ealyce oblongo-cam- pauulato pilis -nigris minulis sparse obterto; dentibus aristaeformi- subulatis tubum subaequanübus; corolla orhroleuca ineurva; vexilto oblongo profunde emarginato: germine lineari stipitate., — (adar Mountains. ad oceid, Cone Rock. ad merid. lacus salis. Oenothera (Primilopsis) tavacetijolia T. & G.: acanlis, pe- rennis? minute pubesecus toliis Janeeolatis, interrupte pinnatipartitis laeiniis numerosis parvis\ aliis ıminutis ovalibus s. oblougis, aliis Jine- ‚aribus, ommibus sinuato - dentatis aut pinnatifidis; calyeis tubo folüis breviori, Alifermi, apice dilatato: laciniis lanceolatis. quam petala obövata & stylus brevivribus; filamentis medieeriter inaequalibus, an- theris ınulto brevioribus ; stigmaie discoideo integro — Partes altiores Sierra Nevada. \ s Teiradymia ylabrata D.& %.: fruticosa, ramis divaricatis iner- mibus, ramulis foliisque floccoso-lanatis, Jana eaduca; folis subulatis 8...acerosis, subcaruosis; primariis ereetis (nunquam in spinas mufa- tis), secundariis fasciculatim axillaribus copiosis,, glabris; squamis involueri.tomentoso-canescentis 4; pilis achaenii quam setulae barbel- Into-dentieulatae pappi multe brevioribus, — Sierra Nevada. Phlox canesceus T.& &.; ; pyginaea, ramosissima, dense caes pitosa, in juventute tomentosa er canescens: foliis arerosis, imbrica- tis, dein recurvato-patentibus, haud rigidis, basin versus valde lano- sis, ‚inferioribus marcescentibas’ floribus sessilibus; calyeis dentibus foliiformibus, tubo lanato aegnilengis ; corellae tubo calycem _multo excedenti; limbi lubis euneiforini-obovatis retusis tubo brevioribus. — Cedar Mountains. . " 8 e- Phucelia humilis T:& G.; annua, humilis, a basi ramosissima ; foliis eblongis, spathulatis aut Janceolatis. omuibus integris et inte- gerrimis, venis haud distincetis, minute hirsuto-puberulis uti et rami glanduloso-punctatis; racemis densifloris: calyeis laciniis linearihus, obtusis, hispidis quam corolla -(atro-violacea) paullo brevieribus; sta- minibus exsertis, — Summitates Sierra Nevada; California. \ Penistemon heterandrus T.&G.: zlaber; vaule tenui virgato; foliis laneeolatis s. oblongo-Janceolalis, ubturis, calloso.serrulatis, basi obtusis s. suborbiculatis, panicnlis spieatiz interraptis, eymis subses- silibus multifloris: valyce puberulo, jaclıis ovato.lauerviatis;- vorolla - (albida) infundibulifermi, superse subzibbosa, lobis subaequalibus, aestivatione varia; staminibus slabris. sirieiinseuhis. subaequilongis, omnibus antheriferis aut 5-to anantbero. — Sierra Nesada, California. Brodiaeu parriflora D. & G.: scapo aspero, umbella multi- (15—20-)Hora pedicellis quam flores brevioribus: staminibus sterili- bes ovato-lanceolatis. acutiusculis. integris; perminis Inculis 6—8- ovalatis, — Sierra Nevada. , . Gilia Gunnisoni T.& 6.;, aunua, eaule a basi paniculatim melti- ramoso, subglabro una cum foliis alteruntis, sparsis, subulate-fili- formibus, omnibus integris, mueronatis; brarcteis deusis viseide-pube- rulis (uti et ramuli) subulatis. eum parte inferiore diiafata "viscidulo- villoso-ciliata multo brevioribus quam fores 'capitato - aggregati ad apices ramuloram: calyeis dentibus pungentibus, quam corollae tubus paullo brevioribus: corolla albida hypocraterimorpha: sfaminibus sinu- bus corollae limbi insertis quam ejus fobi obovati bievieribus ; ger- minis loculis 2— 3-ovulatis. — Arenosa fluminis viridis (Green River). Utah. - Eriogonum leptocladen T. & G.: caußibus tenwibus. parce ra- mosis; intermediis elonzatis, pube lanata deeidua ohteetis, apice fere sudis, foliis lanceolato linearihus, lanatis, uti eaules: inflorescentia laxe paniculata, ramis ultimis subracemosis: involueris campanulatis -Iobatis, 5-dentatis, quam flores minoribis; ealyce campannlato; sepa- lis subaequalibus, valde obtusis et teviter emarginatis, filamentis se- pala longitadine aequantihus apieen versus pilosis. — Arenosa Green- river. Abgebildet sind: Tab. ). Viola Beckwithii, it. Sidalcea candida Gray, il. Astrug. ‚Beckwithis, IV. Oenothera tanacetifolia. \ V, Tetradymia glabrata,, VI Pentstemon heterandrus, VW. Phacelia humilis, ’ vit. Phlox canesceus, IX. Gilia Gunnisoni, X. Abronia jragrans Nett. Selenia disseeta T. & G.; foliis bipinnatifidis, laciniis lineari- bus; stylo quam germen longiori, valvis silieulae imperfecte uninervi- bus, seminibus fuBieulis brevibus erassis sufultis. — Arenosa a fontibus - Delaware ad Llano Estacado. Ammoselinum T. & G. Calycis marge obsoletus; petala ovata integra, planiuseula, stylopodium brevissimum 'uti et styli divergentes; fructus ovati, lateraliter compressi; carpella costis 5 aequalibus, pre- winulis, suberosis, scabris, in interstitiis adsunt tubi vleosi solitarüi & biei ia vemmissara; carpophorum bipartitum; semen strictum, semi- teres. farie subeoncavum. A. Popei T. & G. Arenosa Liano Estacado & fontes Uslorado. Stenandrium barbatum T. & G.; pygmseum, multiceps, totum yilis longis canescend-albidis barbatum; scapo primo feliis radicalibus breviori., oblongo-lanceolatis, auguste-spathulatis, integris, vix petie- latis; bracteis oblongo-lanceolatis integris, corollam subaeqnantibus; antberis derso & apice barbatis; stigmate tubuliformi, margine ob- ‚lange haud ciliato; capsula oblonga 4—Geperma. — Pecos. Pentstemon Fendleri T. & G.; erectus, glaber, totus glameus, feliis coriaceis integris, radicalibus ovatis s. obovatis, in petiolum ‚brevem attenuatis, caulinis ovatis aut oblongis et dense sessilibus; Beribus cymulosis, nonnunquam subsolitariis in axillie foliorum sum merum ei bräctearum ebovatarum, paniculam interruptam strictam aut seriem. verticillorum spuriorum formantibus; calycis laciniis ovalis, margäne scariosis; corolla (coerulea aut purpurea) tabuliformi , wis bilabiata ad fauces sparse barbata aut glabra; filamento sterili dila- iate et spice dense (luteo-) barbato. — Pecos et Elano Estacado. Pülocalyx (Borragineae) T. & G. Calyx 5-partitus, lseiniis subulete-Sliformibus, plumosis, pilis patentibus; cerolla campanulale- hypscraterimorpha, faucibus nudis; stamina 5 ad basin tabi eorollae inserta. Germen sub A-lobum, 4-loculare, aanulo glanduloso obscure ad basin cinetum. Stylus “Gliformis terminalis 2-partitus; stigmala mienia aimpliein. Fructus coriaces-chartacei, uaniloculares (aborta) cum vestigiis loculorum 3 abortivorum. Semen solitarium teren; eM- bryam albumine parco aut nullo. — Fruter humilis ramesissimus, foliis parvie evatis integris fere fascieulatis, fleribus #lbidis in spicas beevos capßitatas terıninales congestis. P. Groggi T.& 6. — Texas ‚veeident, ” 6% ‚ Eddya T. & 6. (Borvagineae). Calyi profunde 5.parihus; xe- redla hypboraterimorpha, fanciben undis; stamina wersun apivem sabi veroliwse huie inserta; stylus terminalie elongatus;, S-partitus; wtigubets enpkinte. Germen H-lobum. Nuculae 4, giobosesevatae, imterno an- geile eohmeremtes, dein secedeutes, ınuriculuts-srabrae; cotyledones oratee integrae:"radicula brevissima, albumen aullum aut tenuisshnum. Sefruter parvus jrestrates, ramusissimus, hispidievimem, follis den- ss linearibus, integris, revolutis, floribus purvis axillaribus albidis. E. hispidissima T. & 6. — Rio Grande circa EI Puiio. Eritrichium crassisepalum T.& G.; annia, hispidissima , pilis patentibus, caule a basi ramoso, ramis adscendentibus ; foliis obovalo- lanceolatis obtusiusculis, racemis inferne bracteatis; Horibüs brevi- pedicellatis; calyce fructifero basi veutricöso, supra medium contracto, elause, Jaciniis inerassatis et dorso indüratis; nuculae heteromorpha® ovatae acutae, dorso convexae, 3 muriculato-granulatae, 4-ta inajör subglaberrima — Pecos, Liano Estacado E. pusillum. T. &. &.; annua, pygmaen, hispido pilosa; caule a basiramoso, foliis spatbulsto-linearibus. racemis multifloris ebracte- ‚atis, floribus sessilibus approximatis, calyce profunde s-partito, laciniis lanceolatis, hispidissimis; corolla tubum calyeis, subaequanti; nuculae ovato-subtriangulares, acutae, dorso verrucono-grauulatae — Rio Pecos ad Liano Estacado. Phacelia Popei T. & G.: viecoso pnbescens, hispidula piis pa- tentibus, foliis bipinnato-partitis. aut pinnatifidis, eircumscriptione line- ari-oblongis, laciniis oblongis pinnatifidis, lobis 5 --9 brevibus obtu- sis; spicis corymbosis, deusifläris; calycis Inriniis spathulatis, quam eorolla campanulata dimidio brevioribus, capsulam globusam paullo excedentibus: staminibus subexseriis. — Areunos Pocos vet Liano Estacado. Euphorbia Wrightüi T. & G.; eaule e basi lignosa herbaceo erecio, ramosissime; foliis oppositis sessilibus, anguste lanceolate- linearibus, integris; iswelneris seltatiis pedanculatis, pleramgue ter- mwinalibus aut in saperieribus enuhs dichotomtis, puhescentikus ; glan- Anlie tränsverse oblongis Integris, ap;endice lata petalviden late obe- Yata denticulata; capsula minulissime papillosa-puberula ; seminibas glabris. — Fontes Colorado. E. albomarginzta T.& 6.; perenuis, tenuis, ramosisuima, gia- bra, foliis stipulatie, oppesitis, suborbicularibus, imtegrie, Mwffiete ' x petiolatis; involueris sulitariis pesunculo suo brevioribus; glandulis transverse ovalibus margine petaloideo integro s. suberenulato. glan- dula ipsa bis latiore, seminibus obovatis, transverse subrugosis, opa- eis, humefactis ‚gelatinosis, — In arenosis & argillosis cum praecedente. E. dilatata T.& G.: tota molliter pubescens, caule ramosissimo a basi sublignosa. diffuse; foliis exstipulatis oppositis ovatis sessili- bus, basi dilatatis aut subinaequalibus, obtusiuseulis infegris, subtus saepe purpurascentibus, cerassinseulis: involueris plerumque solitarlis ärillarihus aut terminalibus, subsessilibus, ovatis; glandulis transverse “lineari- oblongis, margine angusto petaloideo erenato; capsula pilo siuscula; seminibus oblungis- laevibus, humefactis gelatinosis. _ Texas occident. R E. Fendleri T.&G: e caulice -subliguosu ramosa, diffusa, glabra; foliis stipulatis oppositis, late ovatis s. orbiculari-ovatis, brevi- petiolatis subcordatis et basi obliquis: involueris solitariis brevipedun- eulatis: glandulis transverse ovalibus margine angusto integro, sub- bilobo; seminibus obovatis. transverse rugulosis. humefactis gelati- nosis. — Fontes Colorado. Abgebildet sind: . Tab. I. Selenia dissecta: %. Calyınnandra candida Terrs 111. Filaginopsis multicaulis T. & G.; IV. Stenandrium barba- tum; V. Penstemon Fendleri; V}. Salviastrum teranum Scheele Vi. Stegnocarpus eanescens Torr.: Vitt. Pfilocalyx Greggü; IX. Eddya hispidissima; X. Phaceliu' Popei. : . - A Druckfehler in Flora 1858. Seite 275 Zeile 24 von oben statt vor lies von. » 277 „13 „ » „ fällen lies füllen. » 285 „ 17 ,„ unten ‚„ denselben lies derselben. » 293 „13 „ oben » eine lies keine. » 302 ” 4 » » „ wis » wie. » 336 ,„ 1 „ unten ‚ Betten lies Letten. » 350 „ 14 ,„ oben ,„ Aberser lies Abersee. ö „» 352 „ 5 „ » » Weningunging lies Weniagunzing. . „3.376 .» 9 und 10 von unten soll es heissen: Hier scheint also die w j Hochmoor - Vegetation unmittelbar auf Waldresten entstanden zu sein. ee Redacteur und Verleger: Dr. Kürnrohr in Regensburg. Druck von J. H. Demmier- FLORA. N 39. Begenshurg. 21. October. 1858. Inhalt: Orıcınar-Arsanpzung. Lönnroth, Descriptiones generum specierumque lichenum X{Finis.) — Lirszaarun. Norman, quelgues obser- vations de morphologie vegetale, Descriptiones generum specierumque lichenum, quas novas invenit vel limitibus novis determinavit K. J. Lönnroth, Philosophiae Doctor Upsaliensis. " (Finis.) \ Endocarpon pusillum sp. restit. . Char. Tballus eartilagineo-coriaceus, ‚squamaceo-foliaceus, typiee lobatus, e glauco-viridulo olivaceus 1. castaneus, nigrescens; apothecia mediecria in thallo demersa, perithecio indistineto ostioli- 1, papillae- forıni, obseurescenti, ampbhithecio subrotundo 1. ovato, extus fusco- nigro, sporae I—3-nae, oblongo-cylindricae clavataeve, vel ellipsoideae e pallido olivaceo-fuscae, 0,035—0,06 m. m. longae, 0,014— 0,023 m. m. latae. Habitu exteriore hujes speciei valde variabili formae exstant innumerabiles inter se dissimillimae, sed loco natali formis mediis frequentibus connexae, quae nullo pacto species sejunctae, varietates modo parvi momenti ejusdem !ypi habendae sunt, guarum maxime iusigues ab auctoribus, et veteribus et bodiernis, nominibus propriis commemoratas synonymiae extricandae caussa sum expositurus. Var. a: thallo magis macrophyllino (diam. 3—8 m. m. longo), elivaceo 1. castaneo, nigreseenti, partito et grosse rotundato-lobato, lobis integerrimis, undulatis adscendentibusque, aggregatis et snepe imbricatis, peritbeciis typice late et depresso-ostioliformibus, annulo thalli paullum turgescenti, humili oculiformiter einctis I. saepius papil- Ineformibus, Speciei typus muscicolus cum Rh, rufescenti quodam- modo magnitudine et farına thalli (non colere) comparandas.. £: magnitudine, colore, forma thalli effigurati varietati &-si- Flora. 1858, 8. 628 millimum ,, deplanatum tamen (qued terrestre est et matrici aeguae affixum) marginibus paullun liberatis, inde pallidioribus. In terra nuda argillacea aggerum I]. in humo molli, e muscis pufrefactis orta, e formis sequentibus y, &, £ enatum, Rhodocarpo daedaleo haud dissimile. Syn. Endocarpon pusillum Hedw. Stirp. Crypt. — Deser. et adumbr, mier. et annal. Muse. frond.) tom. 11. p.56, Tab. XX. fig. 1.) y.: omnibus partibus var. 8 simile, dilatius tamen coloratum et ‚viridulum; forma terrestris. Syn, Verruc. sorediata Borr. Engl. Bot. Suppl. Tab. 2612 f. 2, Endocarpon Leight. Brith. Spec. Angioc. Lich. Plate V. f.2 (forma ostiolis destructis, pulveraceis). d: tballo magis microphyllino (diem. Y,—4 m. m. longo) e glau- co-viridulo mox olivaceo 1. castaneo-fusce, suberustarceo, obsoletius lobate laciniatoque, plano terraeque ubique adglutinato, margine ex hypothallo obscuro fusconigro-colorato; lobis in crenaturas plerumgue eoarctatis |]. squamis sinuato-subintegerrimis, subelypeiformibas, saepe connexis |., malriee siccatione rimata, areelaeformiter diffractis- et sejunetis, ostiolis papillaeforınibus et obscuratis. Forma macra terres- tris, in muris tenuissima et compacta terra superstralis obveniens, strato terrae aucto et inde mollite in var. £ transiens. Si minus effiguratum et subintegrum est, Rh. hepatico et Rh. tenello quodam- mode simile, colore tamen aliquantum diflert. - Syn. Thelotrema Schaereri Hepp. Flecht. Eur. Nro. 109, Dermatocarpon Körb.l.e , Dermatoc. glomeruliferum Mae. Mem. (forma glomerulis alienigenis parasitieis ingainata), Verrucaria Baro- vagliä Nyi. Lieb. Par. Nro. 90: Zwackh. Lich. exs. Nro. 210. “, Hedwig descriptionem hujus speciei tradidit sequentem: „trunco Plon® .- . « pxofunde viridi“ ....... „truncus variae, a linea una nad quatuok, rariug yex, dmensionis nec non figurae. Juvenius utplurimum rotundus vel ovalis est, margine integro; extensione cordiformis, irregulariter emarginafußs, bilobus trilobus et ultra, lobis profundius sectis, rarius quamvis, evadit. Color supra profande viridis, hinc senio nigrescens“ . . . „Genitalia feminea demum intra substantiem intermediam thalamo membrauaceo, ovate, fusco“ ... „Thetas obtuses , clavatas, membranaceas, tenerrimas, pellucentissimasque paraphysib®s destitutas. Semina his iusunt duo ovalia ex albo dilutissime fuscella“ ‚(in ta asci delineati sunt clavati, sporas duas ellipsoideas includentes) . . . „In ter!& nudo degit“...... „mihi circa Lipsiam obviam fuit Schoenfeldi supra murum antigunm argilateum et ad dechvitatem aggeris praestructi piseinae, in aylva Lindenthalenss“ — Pabula supra citata bypothallum fusco-nigrem;, amphithe cium extus brunneum exhibet. ° 629 8: thallo magis minusve microphyllino. (diam. 1 -2%, m. ın. lon- 80) pallide glauce-ravo } glauco.olivaceo, magis minusve crenato- lobato,, squamulas gibbulas, sparsas |. aggregatas, reniformes ]. pau- tilobatas efficienti, ostiolis prae colore pallido saepius indistinetis, ra- rius papillneformibus. Forma est muscicola 1. terrestris humo inter musces |. terra nuda, molliore enascens, semper e forma £ orta et in forklas «, ß et potissimam ytransiens, Rhodocarpo Custnani si- millima Syn #indor. pallidum Ach. L. univ. et herb. (muscicolum), Leight. Brith. Sp. Ang. Lich. Plate V. f. 3, End, pusillum b Stenh. Lieh. Su exs. ed. 2. No. 30b, (muscicolum), End. pus. v. pallidum Schaer. Enum. et Lich. Helv. exs. No. 464 (terrestre), End. musco- vum Ach. L. vu. et herb. (muscicolum et arenarium). &: thallo minime, orbiculari I. ovali, peltiformi et subgomphate, - subitttegerrimo, pallide glauco-viridulo 1. viridescenti, margine libero, subtus pallido. In arena laxa 1. in humo nascitur haec forma speciei prinifiva et maxime juvenilis, cum Rhod. eriguo fortasse comparanda. ‘Syn. Verrne Garovaglii Montagne Ann. d. scienc. nat. Bot. Ser. IH. Tom. X1. Hab. « in planitiebus Gotlandiae calcariis et muscosis vulgaris, fregnenter variefatibus ß, y, &, £ mixta, saepe imaginem varietatis 3, quamvis in humo nascentem exhibens; ceterum var. ß inventa est in Saxonia prope Lipsiam, ubi e variet. f et g oritur (Hedw.l.c.) et cum Jin Helvetia (Hepp. I. c-'; Y in Anglia, 3 in Germania, Helvetia, Gallia (Meudon). Italia superiore (Veronae), & in Suecia (Ostrogothia), Saxonla (Lipsiae), Gallia (secund. specim. Persooniana io herb. Ach.), Helvetia (sec. herb. Ach.), Anglia, £ denique in Longobärdia, Suecia (Upsaliae), Saxonia (Lipsiae). Deser. Hypothallus fibrillosns, im matricem quasi radicans, pri: mitus vi nisi ex papillis paginae inferioris strati albidi medullaris, Abritlie dense dontexfi, consistens, deinde, hoc strato infimo fusco- nigro-obscurato , totam superficiem inferiorem thalli scabram et strato torticali carentem deeupans, a mafrice, fibris alienis muscorum emor- tuorum couglutinatis saepe composita et imaginem hypothalli spurüi Spongiösique prae se ferenti, bene distinetus et ei punctis adhaerens. Thallus jüvenilis subtus gibbulus et albidus, peltatus, deinde erena- us, tom lobatus, postremo, gnum satis adultus est, partitus, goni- die viridibus praedives (madidus inde saturate viridescens), postremo et subtes et supra nigrescens. Lobi adulti rotundati es integerrimi. 9 630 a Perithecium primo vix nisi pars est thalli amphithecium obtegens. deinde saepius paullulum papillato-protuberans et fusco-nigro-obseures cens. Amphitherium saepius pyriformi-ovatum, diametro transvers. !/ m. m. longo, strato medullari intime connexum, extus tamen mox fusco-nigrieans. Nucleus ex albido fusco-obseurescens. Sporae 1—3 septatae, murales, saepe extus, qui est mos omnium fere sporarum polyblasticarum, ex blastidiis inelusis turgescentibus tuberculatae. pastremo subopacae. Spermogonia in thallo pallido submersa, apo- thecia vix aequantia, ovoidea, intus subfusco-carnea , paullum obscu- rescentia, membrana albida cineta. basi per paginam thalli inferiorem protuberantia. Spermatia eylindrica, pellucida, 0,003--4 m. m. longa, 0,008-—- 0,001 m. m. latae. ‘ -Ceterae species hujas generis sunt: E. clopimum (Verrucaria Wahlenb. in Ach. Meth. Suppl. et Wahlen b. herb.*), omnia Stig- matommata Körb. 1. c. complectens); E. elegans (Sphaeromphale Körb. i. e.); E. fissum (Sphaerompbale Körb. 1. e.); E. nigellum (Polyblastia Kremj. in Flora 1857 No.24); E.rufum (Polyblastia ‘Mass. Ricerch.; num forma magis atypica E. nigelli?). Polyblastia. Char. Thallus crustaceus 1. subsquamaceus; apothecia perithe- eio distineto, postremo atro, amphithecio extus mox nigro; parapiy- ses obliteratae, gelatinam efficientes; asci 8-spori; sperae .medio- eres l. majusculae, e stramineo- hyalino fuscellae, pleioblastae, bla- -stidiis subirregulariter pluriserialibus, episporio paullum fuscescenti. vixX opaco, Genus medium inter Endocarpon et Thelidium,, species saxicolas muscigenasque, octosporas generis Polyblastiae Mass. Memor. coM- plectens, ceteris speciebus generis Massa}. partim generi me® .„Endocarpo, parlim generi Microglenae (vide infra) adscriptis, adjecta vero Verrucaria plicata Mass. Sertul. Lich. (Lotos 1856). " Deser. Species saxicolae }. muscicolae, varie coloratae (inferdum chrysogonidiis vivae rufescentes ?), Stratum corticale gusterogonidiis aureis 1. subhyalinis saepe foetum. Apoihecia. immersa |. saepius emersa, typice umbilicata 1. porifera, rarissime confluentia , peritbecio interdum primitus thallode et pallido (apud P. Sendineri),. „postrem® nigrum. Sporae typice ovoideae, blastidiis (primitus duobus }. peuels subirregulariter sparsis, deinde horum divisione) 8—32 impletae, ® *) Huc potissimum referenda est Pyrenula areolata Ach. Syn. et herb.; nisi forte propria est species inter E. pusillum et E. clopimum media. e3i stramineo 1. fulvello-virudulo fuseulae (episporio paullum obscurato), numquam plane opacae (ut postremum Endocarporum, nec prorsus pellucidae et incoloratae ut T'helidiorum). Inter blastidia, raro in series segulares distributa, et magis minusve inaequalip, intersepta aegre elucent, uno tamen (alterove) excepto in medio sporae tenso; plerumque enim rimae tantuın irregulares ea sejungere videntur. Sporae satis. evolutae proinde saepius reticulatae sunt (vix murales) et venas magis minusve irregulariter discurrentes in- superficie exhi- bent. Blastidia primaria primo libera, subsphaeroidea, deinde magis adulta, se invicem comprimentia et compressa, rotundato - angulata evadunt et dividuntur, dum postremo sporae cavitatem plane explent. P. bryophila n. sp. Char. Crusta tartarea, uniformis, verruculoso-rugulosa alba; apothecia parva, semilibera, perithecio atro, hemisphaerico, amphi- thecio extus nigricanti; sporae ovoideae | subellipsoideae, 0,024— 0,042 m. m. longae, 0,014—0,922 m. m. latae. Habit. super caespitulos dense stipatos muscorum emortuorum in planitie calcaria promenterii Landsnaes juxta Iitus marinum insulae Färö Gotlandiae boreali adjacentis Deser. Polyblastiae Sendtneri affinis species, sporis tamen du- po majoribus et habitu crustae alio diversa. Crusta crassiuscula, contigua 1. toruloso- dispersa, strato corticali gasterogonidiis magnis: aureis, brevi decoloratis, sparsis foeto. Perithecium subnitidum, diam- horizontali Y; m. m. longo, apice poro subtili typice instructum , vix umbilicatum; amphithecium subsphaerieum ; nucleus pallide fuscescens. Asci saccati; sporae dietyoblastae, viridulo-fuscellae, blastidiis 12-32. Ceterae Polyblastiae mihi sunt: P. epiguea Mass. sulla Lec. Hook.; P. nigrata (Verrucaria Nyland. Prodr.); P. Sendtneri Kremp. Flora 1855 Nr. 5; P. rugulosa Mass. Mem. (Verr. hy- menogonia Nyl. 1. c.), eu P.ventosa Mass. Symm. sine dubio ut varietas atypica*) adseribenda est; P. plicata (Verrucaria Mass, Sert. Lich); P. Henscheliana (Sphaeromphale Körb. I. c.); P intercedens N yl. Enum. Gen. et herb. Mus. Paris. (Thelotrema mu- ralis Hepp. Fl. Eur. Nro. 4451; P. verrucosa Ach. Lich. univ. et berbar. (Thelotrema Hegetschweileri Hepp. l. e. Nro, 446) c. var. dermatodes Mass. Symm.‘) — Huc fortasse eliam referendae nn *) Idem de P. cupulari Mass. Ric. suspicor, nisi forte paraphysibus liberis iffert. **) De Polyblastia sepulta Mass. Sert. Lich. et Lich. Ital. gxs. No. 205 opter habitum nimis atypicum incertus haesitd; nonne tamen P. verrucosae Orma junior adscriben: a est? . 62 sunt Verrucaria isidioidesBorr. E. B, 2622 f. 1 (Eindocarpon Leigkt. l. c. Plate VI f. 4) et Polyblustia rupifraga Mass. Symm. (ut - species 8-sporae?) nisi forte propter habitum diveraum et, quod ad hane speciem attinet, episporium opacum potius ad Endocarpa trans- eunt. . Thelidium parasitieum n. sp. Char. Apothecia parva, parasitica, perithecio operculifermi, convexo, ampbithecio extus nigricanti, sporae 7—B-nae, oblongo-darty- loideae 1. elongato-ellipsoideae, utrinque rotundato-obtusissimae, matu- rae magis minusve cönstrieto articulatae (1 — )3-septutae, (2—)4-blastae, “ pellueidae, byalino-favellae, mediocres, 0,016—0,024 m. m. longae, 0,007 0,0095 m. m. latae. " Habitat in erusta Diplotommatis calcarei, ubi frequenter nas- cens a me inventum est in Gotlandia orientali et meridiunali, nec non in insula Färö prope Gotlandiam borealem, Deser. Apothecia sphaeriea, semiimmersa, perithecio nigro, tenui, vix umbilicato instructa; amphithecium latitudinem peritheeii aequans, diametro '/—!/7 m. m. longe, nucleus pallide tuscescens; paraphyses inconspicuae gelatinam effieientes; asci oblongi vel.ellip- soideo-saccati; episporium senio paullulum fuscescens., - , Microglena. \ - Ehar. Thallus membranaceus ),subarachneideus (hypopbleodes?); - apothecia emergentia vel in verruculis tballi inelusa, perithecio molli, e pallido magis’ minusve nigrescenti, amphitherio molli instructa: paraphyses distinctae, teneres, capilliformes. asci crasse eylindrici 1, elongato-ellipsoidei, sporas typice 4— 5 nas, eximie murali-polyblastas et multiseptatas, stramiineo-viridulas ineludentes. . Hoc inter Pertusariam*) et Blastodesmiam medium genus (quo dammodo etiam Endocarpo fructificatione approximatum) species coM- pleetitor varias muscicolas 1. corticelag, quae hucusque aut minus eognitae aut diversis generibus adseriptae intima tamen affinitate coM- junetae sunt. . ” z Deser. Hypothallus indistinetus. Crusta uniformis, subglauca, primo Iaevis est et aequa; deinde interdum protuberantiae spare humiles, thallo cetero concolores et uuclea singula foventes gensin elevantur, quae si crassiores evadunt, eolorem pallidum et consisten- *) Sporas Pertusariae communis rite evolutas vidi massa sulphurea et ceracea expletas esse, quae sub mieroscopio accurate observata blastidiis 50a tebat lentiformibus, minutissimis, frequentissimis in series maxime regulares (cireiter 64 transversales et 8 longitudinales) alternatim dispositis. tiam thallodem servant, imaginem verrueularum eujas Pertusariae monopyrenicae prae se ferentes, vel, quae varlalio apud eandem speciem (more Pertusariae glomeratae) inveniri potest, si vero tenul- orer sunt, colorem magis minusve mutant et in perithecia propris, nigrescentia transformantur. Saepius vero perithecis emergunt magla ceracea, qüae mox fere colorantur I. nigrescunt, postremo subnigra evadunt. Vertex eorum, sicut apud Ändecarpa, typice umbilicatus est, saepius vero, si thallus tenuior est, ambilico defective conoideus. Amphithecium carvosulum, albidum, plerumgae extus paullum obscu- rescens. Paraphyses paueiores I. uberes, capilliformes, magis minusve Jaxae, interdum gelatina parca paullum counexae, impressione tamen adhibita mox disjunetae. Sporae 2—8,- numero et forma apud quam- que speeiem (sicut apud Pertusarias) paullum vaga, mediocres, mag- nae |. maximae, plerumque oblongo-cylindricae 1. obtuse snbfusifor- mes, rarius ovoideae, semper obtusae, membrana gelatinosa, saepe inconspicua, semper hyalina cinetae, primitus 4—-pluriseptatae, satis evolutae, si blastidiis, quod iuterdum evenit, uberioribus et granulae- formibus repletae sunt, ex contento grumoso „paeulse: Si sporae evolntae minus polyblastieae fient, juniores blastidia confinent lata, - rectangularia, uniseriata, quae posterius in plura transversaliter divisa speciem sporarum muralem efficiunt. M. museicola n. sp. Char. Crusta membranarea, effusa, Iuevis, cinerella 1. pallide viridulo-cinerea; apothecia mediocria, immersa l. semiimmersa, peri- thecio. conico-bewispbaerico 1. depresse-umbdilieate, versicolore, e glauco- pallido I. carneolo fusco griseo I. viridulo-aigro, amphithecio albido }, extus viridulo-cinereo; asci late eylindriei; sporae (2—)4-nae submy- rioblastae,, oblongo-eylindricae 1. elongate eHipsoideo-fusiformes (ellipsoi- deis brevioribus raro intermixtis), e contento granuloso cano-viridulae et opaculae, magnae |. maximae, 0,036—0,1015 m. m. longae, 0,0175— 0,026 m. m. latae. Syn. Verrucariamuscicola A ch. berbar. (V. gelatinosa Somf. Suppl. Fi. Lapp. ?). Habit. super muscos putridos planitierum calcarearum Gotlan- diae hince inde pareius a me- invenfa: etiam im SBueois oceidentali (in Bahusia) obvia (sec. herb. Acharii). Deser. Crusta fenuis, laeviguta, e subsiratis tamen museis PM gulosa, madida subgelatinosa et fuscalo-virescens. Apothecia et hasi (sub orusta ia metricem) et apies protaberautis, seminedata ]. quarta - 634 parte saltem emergentia, sphaerica 1. subavoidean Si apex eorum conicus est, saepius pro et umbilico est destitutus et colore magis nigrieanti, si depressus, eoneinng umbilicatus et pallidior (subthallo- des). Perithecium molle et tenue, amphithecio arcte adglıtinatum, parvum, diametro horisont, Yy—Y; m. m longe, politum , primitus erustae concoler (i. e. glauco-cinerellum) 1. carneo-pallidum (cujus sporae sporis typi jam isomorphae sunt) vel subfuscum, deinde fusco 1. viridulo-griseum, postremo subnigrum (numquam prorsus afrum) ; sarius % geminata confuunt, Amphitheeium perithecio plerumgue subconcolor,, paullo pallidius tamen, diam. transv, 2% —"/2 m. m. longo (proinde perithecio-plerungue latius), subcarnosum, basi iu matrice > (saepe profunde) demersam, Nucleus albidus I. pallide rosellus, fus- eulo-rufescens. Paraphyses pauciores, paullum cohaereutes. Asci ereberrimi, Sporae episporio erassiusculo,, gelatinose , hyaline einctae, in ascis uniseriahter stantes |, alterae alteris superimpositae , blasti- diis 60—150 in series 16-20 transversales, 4—6 longitudinales ‚regulariter et -muriformiter distributis foetae. — Haec species ceteras Microglenas affınitate arcte nectit. Ceterum huie generi aduumerandae sunt: M. Wallrothiana “Körb, 1. c, (Thelenella modesta Nyland. Lich. Paris. Nr. 97); M. sphinctrinoides (Verrugaria Nyland. Enum. Gen. et herb. mus. Paris.)*), M, lacteu (Polyblastia Mass. Lich. Itul. exs. Nro. 143, Pyrenula Naegeli Hepp. Fl. Eur. Nr. 469)*"); M. sericea ıPoly- blastia Mass. Symm. et Lich. Ital. exs. Nro. 262). = " Arthopyrenia megalospora n. sp. \ Char. Crusta bypophleodes, tenuissima; apothecia convexa l Papillaeformi-conoidea, perithecio patentissimo , amphithecio lentiformi, -albo; sporae 6—8-nae, elougato-biscoctiformes 1. oblongo-didymae, UP) septatge,, diblastae, flavello.-hyalinne, majusculae, 0,03— 0,0375 ® " m. Iatae, , Var. a: apotheciis elliptieis, 0,5 m. m. longis, ambitu mag!® mäculaeformibus et_depressis, medio papillaeformi-conoideis 1. .umbo- natis, . —_—_ , *) Species est pulcherrima Finulandica (regionem Lapponicam incolen ) museicola, „rusta membranaceo-maculari, cinereo-alba (saepe paullum fu ne ceati) apothecihs Mediosribus, emersis, subturbinato-hemisphaericis, plerum € eximie umbjljcalis, Junioribus cinnamomeig, deinde nigris, amphithecio Fr ni- einnamomeo nig’escenti, ascis sporas 6--8 nas, subfusiformes, murales, Incteae neo-viridulas, 0,95 m. m. Iatas includentibus HMicroglenae ae valde affinis. , enina Massal - *) Haec gptei® ascos 2—G.sporos habet secundum specimina M& 635 Syn. Verrucaria epidermidis Fries Lich. Suec.gxs. Nr. 242 (non Ach. Prodr., quae ‘est species Leptorhaphidis, nec omnino o Ach. herb.) 8: apotheciis subrotundis, convexis, diam, 0,3 m. m. longo, am- bitu_vix macularibus et distinetius eircumseripfis. Syn. Verrue. punctiformis Fries}. c, Nr. 244 (non Ach. Prodr., nec omnino Ach. herb. , ubi nulla speeimina V. punctiformis, ut nimis juvenilia ascos, nedum sporas satis evolutas habent). ” Habitat in cortice juniore Betularum Sueciae australis, Deser. Crusta inconspieua, cortex vero, in quo sedent apothe- eia, colore vario. Asci elongato-ovoidese, brevissime stipitati. Pa- raphyses connatae et subgelatinosae, subdistinctae. Dabam Monachii ante diem undecimam Calendas A ugusti anno 1858. Literatur. @Quelques observations de’ morphologie vegetale faites au’jardin botanique de Christiania par J. M. Nor- mau, Medecin, Botanices Docens & I!’ Universite Royale de Christiania, Membre de la Societe Ro- yale des sciences & Brontheim et de l’union physio- graphique a Christiania, et publiees avec l’autori- sation du Senat academique par H. H. Rasch, Professeur de Zoologie & l’Universite Royale de Christiania etc. Avec 2 Lithographies. Programme de PUniversite pour le I. Sem. 1857. Christiania, ‚, Imprimerie de Brogger et Christie. 1857. 4. 32 S. Referent hätte gerne über die vorliegende interessante Abhand- lung ganz ausführlich berichtet, aber er fürchtete damit die in dieser Zeitschrift der Regel nach eingehaltenen Grenzen allzusehr zu über- schreiten und beschränkt sich desshalb auf die Angabe der wesent- lichsten Resultate. Demjenigen, weicher sich mit denselben Fragen beschäftigt, deren Beantwortung der Verfasser sich zur Aufgabe ge- stellt hat, kann ohnebin kein Referat genügen: er muss unbedingt das Original selbst vergleichen. „1. Die Nebenblätter und Bracteen der Crueiferen. Es ist eine sehr bekannte Thatsache. dass in dem Blüthen- stande nur weniger Cruciferen ausgebildete Bracteen auftreten, während sie bei weitem den meisten Arten gänzlich zu fehlen schei- nen. Man ist allgemein geneigt eine vollständige Verkümmerung. derselben anzunehmen, aber es bedarf diese Annahme eines eracten- Beweises, wo möglich des Nachweises wenigstens einer Spur der- selben zu irgend einer Zeit. Indem der Verfasser sich diese Unter- suchung zur Aufgabe stellte, wurde er auf gewisse drüsenartige Körper aufmerksam, welche sich dicht an der Ursprungsstelle der Laubblätter oder fast an deren Basis vorfinden. Der Verfasser hat 140—150 Arten aus der in Rede stehenden Familie untersucht, ‚welche sich auf 72 Gattungen. welche Endlicher in seinen Genera plantarum anfühıt, vertheilen, und unter diesen fanden sie sich bei 9/0. Besonlers in jungem Zustande, in der Knospe, sind sie deut-- lich erkennbar, während sie sich später aus mehreren Ursaeben der Beobachtung häufig enizieben. Der Verf. wendet sieh nun zu einer eingehenden Schilderung dieser Drüsen, ihrer Ursprungsstelle, An- zahlt, Grösse und Gestalt. Gewöhnlich sitzen sie in der Achsel selbst, häufig aber sind sie in einiger Ausdehnung wit dem Stengel oder mit dem Blaätte vereinigt; selteper befinden sie sich ausserhalb der Achsel, seitlich an der Blattbasis. — ‘in den meisten Fällen sind 2 vorhanden, die eine rechts, die andere links. Zuweilen findet sich ausserhalb der genannten noch je eine kleinere, die aber bei den verschiedenen Blättern derselben Pflanze nicht constant erschei- nen; häufiger findet ınan zwischen jenen noch ?—# in Grösse und Gestalt etwas abweichende. Die Anwesenheit der letzteren ist gleichfalls etwas schwunkend, oder sie sind bei den unteren Blättern der Pflanze vorhanden und verschwinden bei den oberen, während die beiden äusseren Drüsen bleiben. — Die Grösse dieser drüsen- artigen Gebitde ist sehr verschieden: es fanden 'sich solche von 0,05 bis zu 4 Mm. Ihre Gestalt ist meistens excentrisch entwickelt; nach aussen sind sie’ in der Fläche mehr ausgebildet, nach innen in der Dieke. Der Verfasser unterscheidet 4 Hauptformen, die aber viel- fach in einander übergehen: dreieckige, an der Basis zusammenge- zogene, gestielte and haarförmige Drüsen, von welchen die an der Basis zusam vengezogenen die häufigsten sind. Die Gestalt ist nicht , selten eine verschiedene bei verschiedenen Arteu derselben Gattung; ja sie varüirt selbst bei den verschiedenen Blättern derselben Pflanze. Die geschilderten drüsenartigen Körper sondern einen eigen“ thümlichen Saft ab, der sich auf ibrer Oberfläche ansammelt. Der- selbe ist bald wässerig (zuckerhaltig?), bald schleimig-klebrig, 8° dass fremde Körper, Staub u. s. w. au ihm festhaften und dadareh die Anwesenheit dieser kleinen Drüsen verrathen. — Sie entwickeln sich immer viel früher, als die benachbarten Haare des Blattes und a nn a ann 087 des Stammes, in manchen Fällen selbst früher, als die Haare an der ‚Spitze des ersteren und sogar’ früher als der unterste seitliche Zipfel .des Blattes. . Der Verfasser legt sich nun die, wie wir sehen werden, für. - ihn sehr wichtige Frage vor, ob diese drüsenartigen Körper als Ne- - benblattbildungen zu betrachten seien, semit als wesentliche Theile von Blättern, aus deren Anwesenheit man auf die eines fehlge- sohlagenen Blattes schliessen könne. Nachdem er mit vieler Gründ- liehkeit Alles angeführt und beleuchtet bat, was man für und gegen diese Deutung vorbringen könne, entscheidet er sich dafür, dass . man zwar nicht mit völliger Sicherheit sie für Nebenblätter erklären dürfe, dass aber ihre Deutung als solche die grösste Wahrscheinlich- keit für sich habe. Den beschriebenen ganz ähnliche Formen fänden sieb auch bei den Papilionaceen. Ihre Function als Drüsen spreche gleichfalls nicht gegen ihre Stipular-Natur: sie finde ihr Analogon in der Ochrea der Polygoneen, die in ihrer Jugend oft reichlich einen schleimigen Saft: absondere. Die Stellung der in Rede ste- ‘henden Gebilde sei durchaus die der Nebenblatt-Bildungen. Endlich sei auch gegen diese Deutung der Umstand. nicht entscheidend, dass sie häufig in grösserer Anzahl in der Blattachsch ständen. Wenn ein blattartiges Organ reducirt sei auf Organe von einem niedereren " Bange, wie z. B. auf Haare, Drüsen ete., so könnten mebrere der leizteren zusammen ein einziges Blatt repräsentiren. : Der Verfasser führt als Beleg den Pappus der Synantheren an. Ref. gesteht, dass er sich unter einer selehen Repräsentation nichts Bestimmtes denken kann; er hätte es lieber geseben, wenn der Verfasser an die ge- zähnten und gefranzien Nebenblätter erinnert hätte, — Unter den 73 Gattungen, welche der Verfasser untersucht hat, ‚konnte er nur bei 4 (Tauscheriu, Aethionema, Diastrophis, Turritis) bis jetzt die Anwesenheit der gesehilderten Gebilde nicht nachweisen; von den etwa 50 beobachteten Arten fand er sie nicht bei 14, und von diesen t4 gehörten 10 solchen Gattungen an, von welchen andere Arten sie besitzen (Crambe, Draba, Heliophila, Erysimum, Mathiola, Vesiceria). Den in Rede stehenden ganz ähnliche Drüsen beobachtete der. Verfasser nun auch an der Basis der Blüthenstiele, und awar seit- lich derselben an der Spindel, die eine rechts, die andere !inks. Wenn sie verhältnissmässig gress oder nicht durch Haare verborgen - sind, lässt es sich leicht nachweisen, dass sie au allen Blüthenstie- 633 len derselben Art vorhanden sind, während in anderen Fällen dieser Nachweis schwierig, ja selbst unmöglich ist. Die Drüsen des Blü- thenstandes sind meistens kleiner, als die der Laubblätter und der Regel nach schmäler, linienföormig. Auf der oben bezeichneten .Grundlage werden nun auch die ersteren als Nebeublätter und als einzige Ueberreste der abortirten Bracteen gedeutet. Bei anderen Arten ist das Deckblatt ein stärker entwickeltes Rudiment, welches. sich. dann gewöhnlich auf der äusseren Seite Jes Blüthenstieles fin- det;' bei noch anderen ist es ein vollkommen ausgebildetes grünes Blatt, welches bald an der Spindel in der Nähe des Blüthenstieles steht, bald ebenso mit diesem vereinigt ist, wie die zuvor genanntel Rudimente. — Bei dieser Gelegenheit erörtert der Verf. ausführlich einige Beispiele, welche die — nach des Ref. Ansicht kaum bestreit- bare — Thatsache erweisen, dass die Basis eines Blattes normal ursprünglich mit der Axe vereinigt sein könne. Die Bracteen der Eruciferen könnten in manchen Fällen verschwinden, weil sie sich in rudimentärem Zustande mit dem Blüthenstiele vereinigt hätten. — Am Schlusse gibt der Verf. noch eine Liste derjenigen Gattungen - (nach ündlicher’s Genera plantarum) und der Anzahl von Artem bei welchen er die als Nebenblätter gedeuteten Gebilde gefunden - hat. 2. Die Nebenblätter von Lotus, Doryenium und Bonjeania. Bekanntlich nimmt man allgemein an’, dass diejenigen Arten der Linue'schen Gattung Lotus, welche Bentham’ unter dem Namen Hosackia getrennt bat, unpaar-gefiederte Blätter besässen, während die übrigen durch dreizählige Blätter ausgezeichnet seien- Bei den Hosackia-Arten, welche Bernhardi als Anisolotus un“ terscheidet, sind die Nebenblätter drüsenförmig, während man bei den so sehr nähe verwandten ächten Lotus-Arten grosse, gestielten Blättchen ähnliche Stipulae annimmt; bei Bonjeania und Dorycnium verhält es sich wie bei den letzteren; bei Tetragonolobus besitzen die Nebenblätter die bei den Papilionaceen am häufigsten vorkom- mende Gestalt und Structur. Das war dem Verf. sehr auffallend und veranlasste ihn zu einer sorgfältigen Untersuchung... Bei Hosackia subpinnata und Wrangeliana finden sich pfriem- liche braunröthliche Nebenblätter von 0,45—0,55 Mm. Länge; bei H. Purshiana besitzen sie eine ähnliche Färbung, aber die Gestalt einer Schuppe und sind nur 0,15--0,25 Mm. gross. Dann unter- suchte der Verf. ungefähr 20 Arten der engeren Gattung Lotus und fand bei allen diesen, vielleicht eine ausgenommen, an dem 11577) Blattstiele unterhalb des Stielchens der =. g. Nebenblätter und ganz in ihrer ‚Nähe je eine sehr kleine röshliche oder schwarz-purpurne Drüse von 0,09—0,30 Mm. Länge. Diese Drüsen sind den Stipalae von Hosackia zuweilen so ähnlich, dass sie selbst durch das Mi- ‚kroskop nicht von ihuen unterschieden werden können. Der Verf, ist der Ansicht, dass beide dieselbe Bedeutung hätten. Dann sind aber die gewöhnlich als Nebenblätter gedeuteten Organe ein Paar von Blättchen, die von den anderen etwas weiter entfernt stehen, und die Arten der enger begrenzten Gattung Lotus haben keine dreizähligen, sondern gleichfalls unpaar-gefiederte Blätter. Bei den Bracteen verschwindet das unterste Paar (vom Verf. Pseudostipuläe genannt). Bei den Dorycenium-Arteu, welche der Verf. untersuchen konnte, verbält es sich ähnlich. Die wahren Stipulae sind Drüsen von 0,12— 0,25 Mm , verborgen hinter den Blättcheu, welche man gewöhnlich als Nebenblätier ansieht. Ebenso ist es bei Bonjeania. Bei Teiragonolobus sind die allgemein als Stipulae gedeuteten Organe durch Gestalt, Farbe und Stellung sehr verschieden von den Blättchen, stimmen dagegen mit den bei den Leguminosen. am hän- figsten vorkommenden Nebenblättern überein. Au den Stellen, an welchen der untere Rand der Stipulae sich in den Stengel verliert; fand der Verf. häufig 2, zuweilen 3 Drüsen von Purpurfarbe und 0,2—0,4 Mm. Länge. Was sind nun diese? Entsprechen sie etwa den oben geschilderten, als Stipulae gedeuteten Drüsen, und sind dann die gewöhnlich als Nebenblätter bezeichneten Organe keine? Der Verf. glaubt sich dieser Ansicht nicht anschliessen zu dürfen, sondern vielmehr annehmen zu müssen, sie seien getrennte und be- sonders entwickelte Theile der wahren Nebeublätter. Er vermuthet, dass eine sorgfältige Untersuchung der Arten von Hosackia, welche zur Abtheilung Euhasackia gehören, zur Lösung der Frage beitra- gen könne. 3. Die Nebenblätter der Epilobiaceen. Man schreibt den Epilobiaceen gewöhnlich Mangel an Neben- "blättern zu. Das ist richtig für die Epilobieen und für die Gaureen, aber nicht für die Lopezieen, Fuchsieen, Jussieueen und Circae- aceen, bei welchen sie Spach beschrieben hat, und bei welchen sie gross genug sind, dass sie bei einiger Anfmerksamkeit nicht übersehen werden können. Bei allen untersuchten Arten der Gattungen Fuchsia und Cir- caea besitzen die Nebenblätter eine Länge von 0,4—-0,8 Mm. oder 640 . mehr; sind drüsenförmig schmal-lanzettförmig oder pfriemlich. . An ‘3 oder 4 Stellen sind sie eingeschnürt, und zuweilen fällt Glied für Glied ab. Bis zu einer gewissen Entwickelungsstufe ist das Neben blatt im Verhältaiss zum übrigen Blatte um so grösser, je jünger beide sind. Bei’ Fuchsia lässt sich leicht beobachten, dass die Sti palae ihre Entwickeluug lange vor dem Blatte beenden. Bei Lopeziu coronata sind die Nrbenblätter oft mehr als 1 Mm. lang, fast ey- lindrisch. Wenn das Blatt ganz ausgebildet ist, sind die Neben. blätter schon verwelkt, wenigstens an ihrer Spitze, aber sie bleiben trotzdem noch lange am Stengel stechen, oft selbst nach dem Ab- falle der Blätter. Bei Jussieua longifolia, Ludwigia alterniflera und Isnardia palustris sind sie drüsenförmig, purpurn oder roth- braun bei Hedwigia und Isnardia, gelblich bei Jussieua; bei letzterer sind sie 0,60 —0.80 Mm. lang, bei Hedwigia 0,20—0,34 Mm. und” bei Isnardia -0.15— 0,20 Mm. Die Blätter vieler Epilobieen zeigen nech eine Erscheinung, welche in einer früheren Entwickelungsepoche auftritt und verschwiit- det, ehe das Wachsthum des Blattes beendet ist. Vom oberen Einde des jungen Blattes entsteht ein eigenthümlicher bald eiförmiger, bald oben keuliger oder kopfiger Anhang, dessen Zellen 'einen helle- ren Saft enthalten und grösser sind, als diejenigen, welche den übri-- gen Theil des Blattes zu dieser Zeit bilden. Die peripherischen Zellen, besonders diejenigen, welche den oberen Theil des Anhangs ausmachen, enden nach aussen in eine stumpfe und abgerundete, oft keulig angeschwollene Papille. Das gibt diesem Anhange einige Aehnlichkeit mit einer Narbe. Weun das Blatt sich entfaltet, bildet der Anhang einen wenig merklichen Vorsprung au der Spitze. Aber je jünger da: Blatt ist, um so grösser ist er im Verhältniss zum übrigen Blätt. Nur bei dem gans jungen Blatte, welches noch eine sehr kleine. Warze darstellt, ist er noch nicht vorhanden. Er ent- steht also nicht zuerst, erreicht aber zuerst seine endliche Ausbil- dung. Der Verf. glaubt ihn den Haaren vergleichen zw können. Er biete ein besonderes Interesse dadurch, dass er sehr an die Ferm erinnert, welche derselbe Theil des Fiuchtblattes aunehme. 4 Die Nebenblätter der Lyihräarieen. Die Lyihrarieen werden gewöhnlich ebenfalls ale eine Familie genannt, welcher die Nebenblätter abgehen, aber wahrscheinlieh mit Unrecht. Bei den Arten, welche der Verf. untersuchen konnte (9 Arten Lythrum, mehrere Cuphea, 3 Peplis, 3 Amınanis und I Heimia) fand er immer 4—6—10 Drüsen in der Blatiachsel d. h. eine Reihe von 2 --3—5 auf jeder Seite. Sie sind pfriemlich, lanzettförmig oder länglich-lineal und bei den meisten Arten an der Basis etwas zusammengezogen. Bei den Peplis schwankt ihre Grösse zwischen 0,10 und 0,20 Mm., bei den Ammania zwischen 0,19 und 0,30 Mm., dei den L.ythrum zwischen 0,25 und 0,146 Mm. und bei den Cuphea zwischen 0,56 und 0,72 Mm. Von ihrer Entwickelung gilt dasselbe, was bei den Epilobiaceen und den Cruciferen gesagt wurde, und dieselben Gründe, welche dafür sprechen, dass die Drü- sen der Crucijeren Nebenblätter seien, sprechen für dieselbe Deu- tung bei den Zythrarieen. 5. Einige Bemerkungen über Chloranthien. A. Chelidonium majus. Kelch- und Blumenkronblätter entspre- chen blos den Spreiten. Der Stempel wird von 2 Blättern gebildet; die Gefässbündel des Samenträgers sind Gefässbündel der Frucht- blätter, (welche dureh die Eibildung randend werden). Wo sich die Blätter ganz von einander trennen, sind sie vom Rande durch einen Parenchynstreif geschieden. Die Placenta ist ferner ausgezeichnet durch eine Wucherung der vereinigten Stellen. B. Anchusa ochrolewca. Die beobachteten Vergrünungen spre- chen auf das Entschiedeuste dafür, dass der Fruchtknoten von den Spreiten zweier Blätter gebildet wird, deren Ränder ursprünglich vereinigt sind. Jedes Fach ist von einer Spreitenhälfte gebildet, Diejenigen Theile der Fruchtblätter, welche sich zwischen den Fä- chern und zwischen ihnen und dem Griffel befinden, entwickeln sich weniger in die Fläche, als in die Dicke. Sie vereinigen sich an der Spitze der Blüthenaxe zu einer Scheibe (Anchuseen), oder sie bil- den eine Pyramide. deren Basis mit dem ächten Receptaculum ver- sehmolzen ist, und deren Spitze sich unmittelbar in den Griffel fort- setzt (Centralsäule oder Gynobasis der Cynoglosseen). Der Verfasser konnte nicht mit Sicherheit entscheiden, ob die Eichen von der Axe oder von den Fruchtblättern ihren Ursprung nehmen: sie entstehen genau au der Grenze zwischen Fruchtblatt und dem, was man als Blüthenaxe betrachten muss. Aber die Entwickelungsgeschichte lehrt, dass sie an den Stellen entstehen, welche den vereinigten Rändern der Fruchtblätter entsprechen. Die Thatsache, dass ein sonst zusammenhängend entsteheudes Organ aich in getrennte Blätter (ganz oder theilweise) umwandelt, 642 beweist, dass die Annahme ursprünglich vereinigter seitlicher Organe keineswegs blos theoretisch oder gar absurd ist. C. Lupinus sp. Der Stempel wird von einem nach oben zu- sammengerollten Blatie gebildet Bei vollständigen Chloranthien ist der Saum des Fruchtblattes ganz, und die Eichen sind vollständig verschwanden, aber zuweilen wird das Blatt pfeilförmig: die unteren Eichen bilden blattartige Lappen. \ D. Trifolium pratense. Die Kelchröhre wird von einer ur- sprünglichen Vereinigung der Nebenblatt-Scheidentheile von 5 Blät- tern gebildet. und die Comissuralnerven entstehen durch. eine Ver- bindung der Stipularnerven. Ebenso entspricht die Staubfaden-Röhre denselben Theileu der Blätter. Der Stempel verhielt sich ähnlich wie bei Lupinus und beweist also die von Schleiden einst be- strittene, jetzt aber wohl allgemein angenemmene Blattnatur des Papilionaceen-Pistilles. Referent hat in den ersten Heften seiner Beiträge zur Kenntiiss der Pisyllomorphose sie bei Zrifolium re- pens noch genauer dahin bestimmt, dass der Stempel nur dem mit telsten Biättchen des dreizähligen Blattes entsprieht. Das bei den Papilionaceen hänfig auftretende Gynophorum ist ein wahrer Blatt- stiel; bei den Urueiferen wird es aus mehreren vereinigten Blatt- stielen gebillet, bei den Labiaten dagegen wenigstens sehr wahr- scheinlich von dem Internodium, von welchem die Fruchtblätter entspringen. E. Aquilegia vulgaris. Die beobachteten Umwandlungen ent- sprechen im Allgemeinen denjenigen, welche Ref. in Flora 1855 Seite 657 und ff. ausführlich beschrieben und erörtert hat. Der Verf. sprieht hier, wie oben bei Lupinus, von einer Umwandlung der Ei "chen in blattartige Läppchen. Das scheint Ref. durchaus unrecht. Das Wesentliche der Eichen ist der Kern, und dieser wandelt sich niemals in ein blattartiges Gebilde um. Die Deutung des äusse- ren Integumentes, welches nach Brongniart und nach dem Verf -als Läppcben des Fruchtblatirandes aufgefasst werden müsste, ist “wenigstens noch zweifelhaft. Ref. hat gute Gründe, dieser Deutung erst beizutreten, weun sie auf das Bestimmteste erwiesen ist, und das geschieht weder durch die Beobachtungen Brongniart's, noch durch die Beschreibungen des Verf. oder seine Abbildungen, denen man es, namentlich der Fig. 10e auf Tafel !T, sehr ansieht, dass sie nach Spirituspräparaten angefertigt sind. Ein Zusammenfassen der Resultate und die Erklärung der zwei Tafeln beschliessen die reichhaltige Abhandlung, durch welche wir einen sehr gründlichen, denkenden Beobachter haben kennen- lernen. Rossmann. Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrehr in Regensburg. Druck von J. H, Demmier. MM 40. ana Regensburg. 28. Octbr. 1858. Inhalt: orIiGInAL-ABHANDLUNG, Böckeler, neue Cyperaceen, (Schluss. ) — GETROCKNETE PFLANZENSAMMLUNGEN, Rabenhorst, Herbarium vivum mycologium. Edit. nova. Gentur, VIIL — BoTANISschE NOTIZEN. Göp- pert, über die versteinten Wälder im nördlichen Böhmen, Derselbe, über den botanischen Garten zu Breslau im Jahre 1858. te Neue Cyperaceen , beschrieben von Böckeler. {Schlass,) Nachtrag zur Gattung Fimbrietytii; ’ F. brevieulmis; perpusilla ; palfide-viridis ; 'radice tehul, _ rosa dense caespitifera; culmis brevissimis (3—6'' long.) compresno- subtriquetris, tenui-striatis; foliis culmo multo longioribas a— Pr longis) eurvatis, linearibus, angustissimis, sursum longe angustatia,. acutis v. acuminatis, leviter canaliculatis, 5-nerviis inter nervos dense impresso - punctolatis, margine nervisgue patenli- -setulosis ; vaginis ampliatis, sublaxis, albo-membranaceis; spieis solitariis v, subterna- tim approximatis in apice culmi v. In plantae basi sessilibus, ovatis, acutiusculis, sublinealibus ; involucri foliolis aubquaternis iis culmeie pläne similibus: squamis laxe et subdistiche positis oblongis, acutis aAcuminatis, albo-membranaceis, dorso obscure subtrinervatis lineisque füsco-flavidis notatis; caryopsi minutissima late obovata, compresso- bieonvexa, longitudinaliter tenuissime striata et foveolata, depresso- umbonata, alba flavo-variegata; stylo tenuissimo apice bipartito, a8- pero, basi bulboso incrassato. Circa New Orleans legit Drummond. “ Isolepis subacaulis Steudel. Syn. Cyp. Eine sehr ausgezeichnete Art, die bei der geringen Grösse aller Theile und dem Umstande, dass die sehr kurzen Hahne nebst den Aehren durch die zahlreichen dichtstehenden Blätter verdeckt ‘werden, dem unbewaffneten Auge die Gattung, zu welcher sie gehört, freilich nicht verräth, die aher bei genauer Betrachtung doch. schr bald. ‚selgt,,, dass sie eine ächte Fimbristylis ist, Flora 1858. “ 644 Der Verfasser der Synopsis Cyper. hat in Betreff des Pflänz- chens in mehrfacher Beziehung sich täuschen lassen, und enthält in Folge dessen die bezügliche Diagnose mehrere unrichtige Angaben. So ist a. a. die Karyopse ganz anders beschrieben als sie in Wirk- lichkeit ist. Trotzdem muss es sehr befremden, dass Steudel in dem Grase eine Isolepis hat erkennen können, da er den Griffel, der ganz so ist, wie dieser Theil bei einer Fimbristylis sein soll, nicht aber wie derselbe der Gattung Isolepis eigen ist, der Hauptsache sach richtig beschreibt. BDichromena. BD. heterophylia; tota plauta laevis et glabra; radice tenuis- site fibrosa stolones multos tenues stramineo - fuscescentes caespi- tesguo parvos emittente; culmis basi adscendentibus filifermibus (#— 10” 1.) flexuosis, subteretibus, obscare angulatis, paacifoliatis; foliis radicalibus subglaucescentibus, brevissimis (6 — 9 1.) subdistichis, rigidulis, flexuoso-recurvatis, e basi latiuscula angustato -acuminatis, intas canaliculatis extus sub-6-nervatis, iis culmeis capillaribus erectis (fere pollicaribus); corymbo solitario minimo (depresso 2—3"' longo et lato); bracteis foliis culmeis similibus, infima capitulo plus daplo longiore; spicis fasciculatisbrevissime peduneulatis, angustis, lineari- ellipticis, stramineo-fuscescentibus; squamis superioribus binis fruc- tiferis ovato-oblongis obtusis , inferioribus involuerantibus malto mi- aoribus, omnibus apice subulatis; caryopsi obovata, compressiuscala, bieönvexa, (sub lente valida) transversim rugulosa , flavescenti basi apicegue rsubro-fusca, nitente, angulis linea prominente notatis rostro brevi, crasso suhfusco; stylo elongato, profunde bifido. . Prope New Orleans aliisqueregionibus Louisianae colleg. Drum- Mond. .“ Eine sierliche, recht ausgezeichnete Species, deren Aeusseres; namentlich durch die gehänften, sehr kurzen und gekrümmten grund- ständigen Blätter, lebhaft an manche Caryophylicen erinnert. - - Bhynchospora. R. Drummondiana; calmis subdensis gracilibus (12 — 15- pollic.) trigenis v. subtriguetris, striatis, 3—4-foliatis, basi vaginis lanceolatis aphyllis obtectis, foliisque viridibus ; his culmo multo bre’ vioribus (inferior. 3—6", super, 1-2" longis) canaliculato -sabcom- plicatis apice triquetris ibidemgue ad marginem scabriusculie ; corymbo simplici soliterio v. guandoque altero minore remote, pedunculato terminali depresso hemisphaerico 7", gl alto) polystacby9, 645 fascieulis densis; bracteis radioram inferioram (3—4} viridibus seta- ceis corymbum duplo superantibus, superioribus fusco-stramineis fas- ciculos subaequantibus ; spieis bilineslibus ovato-lanceolatis v. ovato- oblongis; squamis fuscis ovatis acutis, inferioribus minoribus magis rotundatis, omnibus mucronatis; caryopsi lenticulari-compressa, orbi- ceulate-oboveta, basi paule angustata, rubro-fusca in medio chloriha, transversim tenuissime undulato-rugulesa, styli basi aeguilonga com- pressa, elongato-triangulari, scabra coronata; setis 6 sursum hispidis caryopsin coronatam subaequantibus. , Drummond legit prope New Orleans. Nro. 397. Ehynchospora Baldwinii Gray, welcher die beschriebene Art am nächsten steht, weicht nach der betreffenden Diagnose u. a, durch graugrüne Blätter, durch eine glatte Karyopse, anders beschaffene Griffelbasis und durch eine doppelt grössere Anzahl von Borsten ab, R. einnamomea ; pallide-viridis; culmo (pedali et ultra) rigi-- dalo, compresso-trigono, laevi, foliato ; foliis calmo longioribus line- aribus (fere 2” latis), rigidis earinatis, margine carlnaque dense et minutissime denticulatis, inferioribus complicatis; vaginis tamidias- culis, superioribus elausis; eorymbis aubgaaternis parum Femotis enb-- hemisphaericis et subaegqualibus (!/,” lat. et alt.) brevipedunculatis,- a bracteis foliaceis longe superatis; radiis acutissime friquetris, scaberrimis, bracteis setaceis trinerviis spinuloso-ciliatis multo minori- bus; spieis (1’/,‘ longis) sessilibus, densis, subbifloris, ovato-oblon- gis; squamis toto pallide-cinnamomeis, subeonformibus, ovatis, invo- Iueralibus longiuscule et latiuscule aristatis, caeteris aristis tenviori- bas terminatis. New Orleans, — Drummond legit, (in herb. ej.-sub 402. cum R. eymosa Nutt. confusa erat.) R. einnamomea hat in ihrem Aeusseren Aehnlichkeit mit der Art, mit welcher sie in der von der botanischen Gesellschaft in Lon- don ausgegangenen Sammlung vermengt ward. Halm und Blätter ha- ben dieselbe hellgrüne Farbe und sind die letzteren nebst den Schei- den ähnlich beschaffen. Aber Halm und Inflorescenz, sowig sämmt- liche Theile der letzteren — besondersBracteen, Aeste, Aehren und Schuppen — sind bei den beiden Arten sehr verschieden. Eine Ver- schiedenheit, die unter den Früchten noch stattfinden dürfte, habe - ich nicht ermitteln können. Noch scheint die neue Art nach den diagnostischen Angaben sich der R. fasciculata Nutt. und A. Curtisii zu nähern, von welchen sie aber ebenfalls in erheblicher Weise ab- weicht. B. Berteroana; culmo bipedali, gracili, erecto, ‚apiee subowi‘ 40 + \ 648 Et tante, tereti-compressiuseulo, obscure angulato, apice tantum canali- culato, subunifoliato; foliis anguste linearibus erassiusculis, tenacibus carinato-complicatis, radicalibus-{1' longis) versus basin eiliis longis vestitis, iis culmeis bracteisque apice triquetris, margine tenuissime denticulatis, glahris; corymbis simplicibus quaternis brevipedunculatis, tribus in apice eulmi confertis, quarto valde remoto, terminali hemi- sphaerico ("/,"lato), religuis paulo minoribus subrotundis ; spieis (2"* “ Iongis) densis vix pedicellatis ovato-lanceolatis ; squamis inferioribus_ vecuis minoribus oblongo-ovatis, obtusis, superioribus fructiferis e basi lata oblongo - subrotunda lanceolatis v. subacuminatis omnibus lengiascule scabrpve mucronatis, superne castaneis inferne pallidiori- hug; caryopsi leuticulari, fere orbiculata (immatura sabcuneiformi) hasi breyissime angustata, quasi stipitata, laevi, castanea, medio aurantiaca; rostro quam:illa triplo — in statu juvenili duplo. — breviore, stramineo, rugoso et hispidulo, subtriangulari, apice obtusissimo (in fructu immaturo semiovato); setis scabriuseulis sub sex minutissimis. ‚ In insula St. Domingo legit Bertero. (Sub „201. Scirpus v. Schoenus.“‘) . Diese Rhynchospora nähert sich am meisten, wie es scheint, der R. filifolia Torr. (nicht Kunth) und der R.Knieskernü Carey; auch steht sie in verwandtschaftlicher Beziehung zu R. ciliata Vabl. — R, fliformis Vahl, für welche Sprengel sie bestimmte, ist eine von ihr sehr verschiedene Pflanze, da derselben u, a, balbzoll- lange Aehren zugeschrieben werden. -.M. Juneiformis; culmo 2—3-pedali, tereti, yix angulato, sU- perne tenui, inferne multo crassiore pauci - (subtri-) foliate; folüis- (7—9" longis, 1--1'/,” latis) erassiusculis, tenacibus, inferne cana- liculatis superne valde angustato-acuminatis, trigonis et seabriusculis, apice pungentibus; corymbis (duobus) cymosis, remotis, longe pedun- enlatis (pedunculis 2—4-pollicı) a bracteis foliaceis longe Fuperatis; spieis- sessilibus paucifloris 1'/,”* 1.) oblongo - lanceolafis, castanen- fuscis in capitulis paucis nudis (3 — 5"' latis) dense. approzimatis, capitalo intermedio subsessili, reliquis pedanculatis, pedunculis ereC" tie tenuibus valde inaequalibus (2 — 12 long.) bracteis radiorum..© basi dilatata ovato-oblonga subulato-elongatis, 3-nervatis, fuscis, quAM: radii multo brevioribus, squamis brevissime mucronulatis. America sept. — Dr. Green legit. Dieses Gras hat viel äussere Aehnlichkeit mit einigen Juncus“ Arten, besonders mit einigen urmblüthigen Formen des Juncus Tam- procarpus, — Es scheint diese Art der R, ewpansa und R.puneiale. am nächsten zu kommen, 647 Selerin. S. (vera} maerantha; toto pubescenti- birsuta; rhizomate lig- noso (pennam anserinam crasso) multicipi, vaginis multinervogis ni- gricantibus mox laceris obtecto, radiculis atropurpureis; culmo supra- pedali triquetro, foliato; foliis culmum aequantibus (fere 2" latis) linearibas apice obtusiusculis, planis (non canalieulatis): vaginis in- ferieribus ligulatis, ligula triangulari; fasciculis binis in apice eulmi, subapproximatis, superiore majore subhexastachyo, altero tristachye; spieis majusculis (4—5* 1.) ovato-lanceolatis sessilibus v. brevipedun- eulatis, masculis cum brevioribus paucis foemineis mixtis, quandoque spica unica androgyna: bracteis foliaceis fascieulum duplo triplove superantibus, bracteolisque dense hirto-ciliatia (nee fimbriatis;) squa- mis ovato-acuminatis, inferne stramineis superne purpureis v. pur- pureo-variegatis, plus minusve puberulis; caryopsi (non matura) sub- orbiculata basi paulo angustata et compressa, superne fransversim lineato-rugosa, albida, nitida, brevissime, apicata, infra apicem tuber- eulis nonnulis atropunetatis obsita; perigynie brevi, trilobo, lobis ob- tusis subearinatis, apice suhexcisis, 'basi disco feliaceo, bravissims eincto; stylo erassiusculo valde elangate, profunde 3-partito eranperaie; filamentie elongatis. Circa New Orleans legit Drummond, (In hrb. sub Nro. 418.) Die beschriebene Art steht der S. caroliniana (Willd.) Torrey recht nahe, weicht aber — soweit ausder ungenügenden Diagnose bei Steudel schon hervorgeht — in mehreren Beziehungen von der- selben ab. Namentlich ist’ das in Bezug auf die Beschaffenheit der Blätter, die Bekleidueg der Bracteen und die Stellang der Aehren der Fall. — ‚Ferner als jener steht sie der S. ciliaia Michx. 8. (vera) giandiformie; tota glabra etlaevis; eulmo supra- pedali erecto, tompresso-triquetro, in latere uno profunde canaliculate; foliis culmeis (bracteis inferioribus) culmo longioribus, rigidulis pla- nis (2"' Jatis), apice tantum in margine subscabris; vaginis vix ligu- latis et ore vix puberulis; paniculis (tribus) simplieibus subspicae- formibus, inferioribus valde remotis, quam terminali (1’/.-poll.) duplo triplove brevioribus; spieis sessilibus v. brevi pedunculatis, fascicu- latis, masculis terminalibus plurifloris, angustis, sublinearibus; squa- mis magnis e basi lata lanceolato - acuminatis , rigidulis, carinatis, stramineo fuscescentibus rubipinoso lineolatis punctulatisque ; bracteis ramorum longe acuminatis hos duplo triplove superantibus; caryopsi trustacea depresso-glandiformi, reticulatı lacunosa, umbonata, prime grisea subvitrea, serius atramineo-albida; perigynio (cupula)coriaceo, albide, fere ad basin trifido, lobis obtusissimis glabris; pedunenlo . 048 longiuscalo fusco, compresso, squamato, in discum eyathiformem apice sudtrilobatum nigrum prolongato, Patria .. . ? - Diese Pflanze warin Sprengel’s Herbar mit einem Wallich- sehen Exemplare der 8. tessellata — einer von ihr sehr verschiede- nen Art — vermengt, stammt aber äusseren Zeichen nach mit dieser nicht aus derselben Quelle. Sie würde etwa neben S. larvis Retz. ‘zu stellen sein. - 8, setifera; viridis; repens (in aqua fluitans, sec, Hooker); culmo (3$—-5” longo) subramoso, filiformi, subflexuoso,, compressius- eulo, striato-angalato, foliato ; foliis brevibus et angustis (/,— 11.) versus apicem vix paulo angustatis, obtusiusculis, planis, intus dense inpresso-punctulatis et lineato-marginatis, extus striatis;, vaginis tere tiusculis, paulo ampliatis, usque ad apicem minutis 1—-$-nis in folio- rum azillis superiorum approsimatis, sessilibus v. brevi pedicellatis, binis superioribus saepe geminatis, fascieule brevi pedunculato, foe- mineis c. masculis pancis similibus plerumque terminalibus mixtis, his subbifloris, floribus saepe imperfectis; squamis foemineis subdis- fichis , ovato-acuminatis, apice obtusis, carinatis, lateribus pallide- stramineis v. stramineis purpureo-fusco-variegatis, carina viridi sublaevi, binis inferioribus brevioribus; caryopsi ovata v. depresso-ovata apice sensim in stylaum persistentem attenuata subtrigona, 3-costata, costis prominulis sub apice confluentibus, chartaceo-crustacea (fragillima), albida; perigynio setoso, setis 3—4—6 tenuissimis, scabriusculis al- bidis, caryopsi dimidio brevioribus, pedunculis plerumgne apice disco angusto, hyalino, albido, sublobato, margine setoso-ciliato einetis; stylo apice 3-partito tenuissimo, fusco ; filamentis (non semper) tribas. Nova Seelandia: Cunningham (sub. 139), in terra V. Diemen: Ho oker fil. Eine sehr zarte Scleria, die sich vornehmlich dadurch auszeichnet, dass bei ihr .das Perigyn in Form von Borsten auftritt. Ausser die- sem findet sich zuweilen ein zweites, inneres in Form einer Cupula von zarter hyaliner Substanz, welches ziemlich ganzrandig ist und die Frucht am Grande dicht umgibt. Noch bemerkte ich an dem Pflänzchen das ausnahmsweise Vorkommen von Zwitterblüthen, die nicht immer fruchtbar zu sein scheinen, ohne Zweifel in Folge Fehl- schlagens der Staubbeutel. Ebenso verschwinden in den männlicher Blüthen nicht selten, wie es scheint, beide Theile, Antheren und Filamente. Das Gräschen wurde von der.botanischen Gesellschaft in London nach Dafürhalten des Dr, C, Leemann. fragweise als Scleriapygmaea Kr) R. Br, mitgetheilt. Nach.dör betreffenden Phrase fa Brown’'s Pro- dromus ähnlicht sie zwarim Aeusseren dieser, und nähert sich ‘über- haupt den Gliedern der Gruppe im Allgemeinen am meisten, die Esen- beck unter dem Namen Hypoporum von der Gattgng Sclrria getrennt hat; aber sie ist dennoch gar sehr verschieden von derselben, sowie sie denn von sämmtlichen bekannten Arten, wie schon bemerkt, durch ein perigynium setosum abweicht. _ . - Carex. ©. trumeata; viridis ; radice fibrosa caespitifera; eulmo (8 — 9° longo) tenui, basi compresso, sabancipiti, ibique vaginis breribus lanceolatis, nervosis, fuscis obtecte, superne compresso - subtriguetre striato margine scabriusculo ; foliis radicalibus subdensis linearibus, acuminatis, planis (2—2'/,”' lat.) glabris margine nervisque scabris, culmum paulo superantibus; spica mascula solitaria ohlongo-lineari, utringue paulo attenuata (6"'longa 1"' lat.) brevi-pedunculata, bractea squamaeformi aristata suffulta ; squamis (masculis) membranaceis, Iatis, obovatis, obtusiesimis, abrapte brevi acuminatie, hyalinisalbis; dorso viridibus; spieie foemineis subtribüs tenuissimis, eylindraceis, apice subulato-acuminatis, binis superioribus (spicam masculam kab- aequantibus) subapproximatis, vix pedicellatis, inferiore longiore remote, peduncalata; ufriculo (non perfecte mataro) obovato-sabtrigono apice obtuso et paulo recurvato, erostrate, ore integro, dorso 3—4-lineato, laevi glabrove, squamam parum superente; hac amplectente, truncata, pl. m. profunde emarginata, e nervis tribus dorsalibus viridulis subu- lato-acuminatis, aristula scabra ; stylo profunde 3-partito, ezasperato. “ New-Orleans. — Ex brb. Drummond, Nro, 423. Nor eine Species finde ich in der betreffenden Gruppe, welche der bier beschriebenen sich in manchen Beziehangen nähert, nämlich ©, Balizellii Chapm. Nach der Diagnose der letzteren weichen diese Gräser aber in andern Stücken doch recht von einander ab. Drummond’s Pflanze ist an den sehr dünnen, oben pfriem: lichen weiblichen Aehren, besonders an den breiten, stark gestutzten, gewöhnlich stark ausgerandeten und mit einer sehr dünnen Granne be- - setsten, weisshäufigen weiblichen Schuppen leicht za erkennen. C. Ereenii; culmo bipedali tenuissimo (vix supra !/,"'in diam.) inferne compressiuscule subangnlato, superne triquetro et subscahri: usculo, in basi paucifeliato; foliis culmum subaeguantibus, v. es multo brevioribus, linearibus, angnstis (1' Iat,), rigidis, subnitentibus, planis v. complicatis, apice triguetris ibidemgue scabriuscalis; bras- teis foliaceis , infima culmum superanfe; spicis masculis binisamgustis, Ran nuprema. longiore (1’/4” löonga) pedunculata, pedunculo latere una exgavato; squamis angustis oblongo-laneeolatis, tenuibus, subhyalinis, bi — v, triuerviis, stramineo- fuscescentibus ; spieis foemineis binis r. singulis remotis, erassis (1'’ lang. !/,' lat.) subeylindraceis v. oblongo-ovatis , süperiore sessili, altera brevipedunculata; utricalis magnis valde inflatis, squarrose-patentibus ex sahrotundo-ovato sen- sim in rostrum longum rigidum patenti-bicuspidatum laevem acumi- natis, coriaceis, stramineo-fuscis , nitidulis, dorso valide 6-nervosis, quam squama ohblonga obtusa v. ‚brevi acuminata duplo triplove ma- Joribus; .garyopgi fusca majuscula (supra lineali) 3-quetra anzulis ‚ohtasiuscnlis ‚ avata, utringue attenuata , stylo longo valido inferne ‚orte ‚terminata. „„.Amekiea sept. Dr, Green leg. Diese ausgezeichnete, bisber unbeschriebene Segge wurde von dem Finder der botan. Gesellschaft in London fragweise. als C. bul- lata Schk. mitgetheilt. Dieser Art steht;sie:nun auch unzweifelhaft am. nächsten, weicht aber doch in sehr erheblicher Weise von ihr ab. Corex bullata unterscheidet sich nach dem Schkuhr’schen Bilde und nach Exenplaren, die Rugeli in Tenessee sammelte und die beiläufig als C. squarrosa v. pleiocephala (!) vertheilt wurden (es sind un diesen Exemplaren die männlichen Aehren bis auf Frag- mente, die an der Spitze der weiblichen stehen, nicht entwickelt) u.a, durch Folgendes: Der kürzere, dickere Halm ist vom Grunde au. scharf deeikantig. Die Blätter sind länger, noch einmal zo breit, schlaf, dünner ‚und auf der Überfläche matt, die weiblichen Aehren oben und unten .entschiedener verdünnt. Die weit zahlreicheren nur etwa halb so grossen und sehr dichtstehenden, fast kugelranden Sebläuele verengen sich plötzlich in den dünneren, an den ‚Seiten wit Zähnchen besetzten Schnabel. Die Karyopse hat eine ähnliche Form, ‚wie die der anderen Art, ist aber siemlich viel kleiner, .der Griffel weit dünner, u Uneinia. . U. Iongispica; viridi-glaaca ; culmo abhreviato (long. npiese) pertenui, trigono, laevi, vaginis foliorum fere toto incluso ; foliis pau- cis (sub 4) bipedalibus, rigidis planis (3 lat.) longe angustate-aeh- minatis, ‚sursum margine spinuloso-scabris, nervo medio valido.; spiea valde elongata (7-pollicari) et tenuissima (eirc. 1° 1.), strieta, inferne paulo attenuata, superne aubdensiflora; aquamis ablange- lanennlatip Apice abtusie, tenuistrinerxatis, auhepriaceis, Inte,memhra- 651 naceo-marginatis, pallide-stramineis concolorihns,. tum apiealibns mas- culis tum foemineis superioribus quam reliquse paulo. latigribas et obtusioribus; utriculo (valde juvenili) oblongo-compress® , plano- -con- vexo, basi attenuato, ore truncate, extus in angulis .hispido; margise ciliato; seta (nondum perfecte evoluta) uncinata, glabra, pallida, Valparaiso. — Cuming hrb, 472. Die ungewöhnlich lange und dünne Aehre, der sebr kurze, dünne Halm. und die Beschaffenheit der Schuppen zeigen in genügender "Weise eine specifische Verschiedenheit dieses in einem nicht völlig aufgeblüheten Exemplare vorliegenden Grases von den übrigen Arten. Berichtigung einesHlomonyms. Carex tenuispiea mibi hodie: ©, tristicha u. Als ich früher in diesen Blättern (1856 Nr. 15.) unter dem er- steren Namen eine Sagge beschrieb, hatte ich übersehen, dass Steu- del denselben Namen bereits für eine andere, in den Addendis zu seiner Synopsis beschriebene Art benntzt hatte. — Meine Pflanze mag nun den hezeichnenderen Namen Care tristicha führen. _ Getrocknete Pflanzensammlungen. Klotzschii Herbarium vivum mycologicum sistens Fungorum per tolam Germaniam crescentium collectionem perlectam. Editio nova. Centuria Vll. cura Dr. L. Rabenhorst. ‚Dresdae, 1858, typis Caroli Heinrich. 4 ‚Jede neue Lieferung dieser vortreflichen Pilzsammlung erfreut ihre Besitzer durch interessante, zum Theil auch ganz neue Atten. Folgende Aufzäblung der in der vor uns liegenden gelieferten Arten möge dies abermals bestätigen: ‘701. Polyporus velutinus (Pers.) Fr. 702. Hydnum coralloides Scop. 703. Helotium claviculare Walir. 704. Peziza Carestine Ces. Mspt. NB, A Peziza theleboloidi Alb. et Schw. vix diversa I. R 705. Peziza nivea Fr. 706. Peziza Resinae Fr. 707. Peziza sul- phurea Pers. 708. Peziza mollissima Lasch. Mspt. Lachnea, Dasy- typhae Fries; sessilis, hemisphaerica, dein applanata, sericeo-rillosa, albida v. incano -pallida, margine flexuose sericeo-fimbriato, disco incane. In caule emortuo Eupator, cannabivi leg. Lasch. DB. Pez. sulghurene status! L. R. 709. Palellaria melarantha Fr. 710. ‚Cenag- - 632 gium fuliyinosum (Pers.) a. junior, sphaeriaeforme. b. maturum, cu- puliforme, rarius perfeete evolutum. 711. Dermatea Padi (Alb. et Schw.) Fr. 712, Stictis nivea Pers, 713. Stictisgraminicolua Lasch. Mspt. St. immersa, orbicularis v. elliptica, limbo convexo niveo-pul- verulento, disco rubello ; spor. generis. 714. Lophium mytilinum Fr. 715. Heterosphaeria Plinthis Fr. Summ. 716. Phacidium coronatumFr. 717. Phacidium BuziLasch. 718. Thelebolus terrestris Alb. et Schw. 719. Cordyceps mirmrcophila (Ces.) C. ochroleuca; stipite filiformi tenacello; clavula ovoidea, ad basin sterili, superne costata acutius- cula e perithecioram summo ostiolo giberulosa etc. 720. Apiosporium Mali Wallr.721. Perisporium? occulatum C es. Mspt. Subeutaneum, et saepe cuti secendenti apice pyreniorum adhaerens, caules Pastinacae salivae sylvestris obtegens. Peridium internum membranaceum sub erx- terno carbonaceo perspexisse mihi suadeo; sed ascos nullos vidi! Certe ad P, Galba vel poliotam (Fr.) non est referendum. 722. Hysterium nereiseguum Fr. 723, Hysterium caricinum Rob, 724. Dichaena fissa (Pers.) Fr. Obs. Perithecia primum hemisphaerica dein rima longitudinali irregulariter dehiscentia! — Nodulosphaeria Ra- benhorst (nov. genus!) Perith, minuta, globosa, depressa, ostiolo brevi conico,, primo disereta dein plus minus libera , saepius pube velata. Nucleus subgelatinosus. Asci perfeeti persistentes, saepius paraphysibusimmixtis. Sporae fusiformes, 5—multicellulares, medio vel ad’ apicem cellula uniea noduloso-turgescente. (Sphaeriae sp. Autt.). 725. N, hirta Rabenh. Mspt., perith. globoso - depressis nigricantibus, pube fusco nigricante vestitis; ascis clavatis sporia octonis dense farctis; sporis fusiformibus, leviter carvatis 9—10-cellu- laribus, lutescentibus; cellula quarta (ab apice) nodulosa - turgida. Sphaeria hirta Fries. Syst. et Summ. NB. Ad bunce nov. genus per- tinent: Sphaeria Cibostü De N., Spharria Heufleri Rabenh. Spb. tunicata Rabenh. ete. 726. Gibberidea Spartii (Nees.) Rabenb. 727. Cucurbitaria elongata Grev. 728. Diatrype verrucaeformis (Ehrh.). 729. Sphaeria coriformis Fr, 730. Sphaeria ovina Per®. Obs. Asci perfecti octospori, paraphysibus immixtis, sporae !/so—"/»0 longae, cylindraceae, rectae. s. vermiculari-curvatae hyalinae nom sep- tatae, at protoplasmate saepius multipartito. 731. Sphaeria Typhorum (Desmaz.) Rabenh. Obs. Asei firmi oblongi; spor. magnae oliva- ceae quadricellulares, transvefsim septatae, oblongae, utringae obtu- sae; a Sphaeria duplici et scirpicola longe distat, Sph. scirpicola (Seirpi) ef. Herb. myc ed. II. N. 256. sporis multicellularibus (transv. et longitudinaliter septatis) gaudet, qua de causa Pleospora vera et minime Sphaeria L. R. 733, Sphaeria Amorphae W allr. 733. 653 Sphaeria Pelasitidis Rabenh. 734. Sphaeria venaloso: Wallr. 735, Sphaeria pulicaris Fr. 736. Staurospharria Rabenb; nov. gen. Perithecia caespitoso-erumpentia, massa sporophora nigra farcta. Asei et paraphyses nulli. Sporae acrogeneae glohosae coloratae quadrilo- culares (perfecte evolutae exacte eruciatim septatae!). St. Lyeii Rabenh. Mspt. Dresdae, in Kyeii ramalis vere et autumno, legi ipse, 737. Sphacropsis Vaginae Rabenh. ad inter. Obs. Asci .aolli; sporae monoblastae, lanulatae (Closterieides), utrinque acutıs- simae, subsetigerae, hyalinae. — Novum genus videtur; at sporaraum genesis mwihi non contigit. 738. Septoria Equiseti Desmaz. 739. Asteroma Veronicarum Rabenh, 740. Rıylisma punctatum (Pers. 741. Spilosphaeria Aeyopodii Rabenh. Mspt, 742. Depazea stem- matea Fr. 743. Depazea Nerii Rabenh. 744. Rhubdospora Alsines Montgn. 745. Rhaphidospora Urticae Rabenh. Mspt. Rh. sporis acicularibus valde elongatis, '/.o — "|ıs‘ long., hyalis multiseptatis. 746. Pleuroceras ciliatum Riess. 747. Pyrenophora phaeocomes Fr. 748. Chaetomium pannosum Wallr. 749. Pleospora pellita (Fr.) Rabenh. Sphaeriae spec. et Fr. Auct. Obs. Perithecia conico-globosa, basi pilis brevibus concoloribus eineta; asci perfecti, firmi, eylin- draceo-clavati, breviter stipitati, saepius arcuali; sporae magnae, luteo-elivaceae, oblongo ovoideae vel subpanduraeformes, multicellu- lares (transversim et longitudinaliter multiseptatae), NB. Sph. cal- ‚vae Tode, quacum olim conjunxr (Handb. I. p. 194. quidem affınis, sed minime identica. L.R. 750. Pleuspora Asparagi Rabenh, 751. Dothidea Brassicae Desmaz. 752. Trullula Spartü Ces. Mespt. 753. Leptostroma vulgare Fr. Syst. Forma Verbenae. 754. Cy- lisporaOx@yacanthae Rabenh. Mspt. Obs. Perithecia I6—12-cellu- laria; sporae eylindraceae, utrinque rotundato-obtusae hyalinae con- tinuae plas minas curvatae. 735. Hymenula Spartü Lsch. Subro- tunda, leviter convexa carnoso-gelatinosa, subfimbriata, pallide fusca Digrescens, - sporis baciliiformibus curvatis,, utringue obtusis. 756. Sporonema sirobilina Desmaz. 757. Erysibe communis Fr. Thal- las conidiferus! (teste Tulasne!) 758. Erysibe adunca Lk. sp. e. Rosacearum Ra,benh, Handb. I. p. 236. ** Prunastri (DeC.) 759. Erysibe commuunis Lk. sp. a) Graminearum Lk. sp. 760. Erysibe communis Lk. sp. ın. -Leguminosarum Lk. *. Viciae. 761. Angioridium sinuosum (Bull) @rev. Scot. 762. Sporoschisma mirabile Berk. et Br. 763. Stilbum herbarum Rabenh. Mept. St. sparsum, clavatum ; stipite brevi, rigido , ex albo lutescente, basi dilatato; cApitule rotundato-elongato, mox turbato, fuscescente, sporis ovoideis fıyalinis pulyerulento. 764. Byssocladium Üerevisiae Awd. 654 Mept. 765. Cladosporium nodulosum Cord. Obs. Acervuli velutini olivascentes, hyphae subsimplices valde flexuosae et nodoso-torulosae ramis verrucaeformibus. Sporae 2 — 4-cellulares. An nova species? ° 266. Cladosporium dendriticum Wallr. 767. Cladosporium herba- rum Lk. Forma Mesembrianthemi. 768. Enthomophthora Aphidis H. H.offm. 799. Helmintkosporium camptotrichum b. Vix idem, sporis polymorphis et saepius promiscue cum Cladosporio quodam — at mihi videtur — entosylino proximo! 770. Haplaria (Chloridium) viridis Lk. 771. Botrytis (Polyactis) brunneola Rabenh, Maspt. Acer- 'vulis velutinis .eflusis, olivaceo-fuseis ; ramis verrucaeformibus s. elon- gatis; sporis oblongis vel ovoideis, kyalinis, e verrucis innovantibus, episporio ‚pallide colorato. 772. Syzygites megalocarpus Ehrbg. 773. Hyphelia lerrestris Fr.774. Peronospora Holostii Casp. Mspt. 775. Peronospora grisea Ung. Forma; Medicaginis. 776. Acros- permum graminum Libert. 777. Tubercularia vulgaris T o.de- var, Aesculi Opiz. 778. Tubercylaria confluens Pers. var. Sophorae Rabenh. 779. Coryneum Kunzei Cord. 780. Myxo- trichum Resinae Fr. 781. Coniothecium betulinum Cord. 782. Ta rula rhizophila Cord. 783. Torula vermicularis Cord. 784. Exo- sporium Tiliae Lk. 785. Epicoccum purpurascens Ehrbg. Obs. Spor. globosae, luteo-fuscae, verruculosae! In consortio Cladosporii nodulosi! L. R. 786. Phragmvtrichum Chailletü Kze, 787. Tri- phragmium echinatum Le&veille. 788. Roestelia penicillata (Flor. Danic.) Fr. 789. Aecidium Tussilaginis P ers. saepius in consortio Coledsporii Tussilaginis Lev. 790. Aecidium rubellatum a) Rumicis Sehleebt. 791. Aecidium Ranunculacecarum DetC, c. Aquilegise Pers. 792. Puccinia Galiorum Lk. sp. 793. Puceinia Umbellifera- _ rum DeC. Forma: Coni. 794. Puccinia Liliacearum Duby. Forma: Ornithogsli umbilleti, 795. Uromyces (Uredo) Fica- riae Alb. et Schw. 796. Uromyces apiculata Strauss. c. Vieiae. 797. Uredo Filicum (Link.) Klotzsch. 798. Ureda Beiae Pers. 799. Cystopus Portulacae (De 0.) 800. Ustijago receptaculorum (D 20 .) Botanische Notizen. In der Sitzung der naturwissenschaftlichen Section der schlesischen Gesellscaft am 23. Juni d. J. sprach Professor Dr. Göppert über die versteinten Wälder im nördlichen Böhmen. In einer am 27. November des vorigen Jahres gehaltenen Vorlesung habe ich das von mir zuerst wissenschaftlich untersuchte und bis dahin gaD# 655 unbekannte grossattige Lager von versteinten Bitumen beschrie- ben *), welehes sich auf und an den Bergen obörkmib der fürstlich Schaumburg-Lippeschen Steinkohlen-Bergwerke von Sehwadewitz in den Bergwaldrevieren von Sedlowitz, Wodalow und Kostelöte: wnd über diese hinaus bis Schlesisch-Albendorf und Parschnitz' bis in’die Nähe ven Trautenau auf einem Raume von 3'/,—4 Meilen Länge und !/,—1 Meile Breite befindet. Bei dem bei Radowenz gele- genen Dörfchen Brenda und auf dem slatinaer Oberberge erreicht es seine grösste massige Verbreitung, an welchem letzteren Orte man mit einemBlicke eine Quantität von mindestens 20—30,000 Centnern versteinten Holzes übersieht, Jedoch auch in anderen Thei- len Böhmens vermuthete ich ähnliche Niederlagen , insbesondere in der der Permischen Formation angehörenden Gegend von Neu-Paka und Petzka, von woher ich schon früher versteintes Holz erhal- ten hatte, welches ganz und gar mit dem zu Radowenz gefundenen übereinstimmte und also auch zu dem Araucarites Schrollianus ge- hörte, mit welchem Namen ich diese Art bezeichnet hatte. Nähere: Angaben lieferte ein im Januar d. J. in der „Bohemia‘' enthaltener Artikel eines:mir unbekannten Verfassers... Ueber Trautenau, Arnau begab ich mich letstvergangene Pfingsten in Begleitung des Herrn Kaufmann Benedicet Schroll und Direetor Gebauer in die Um- gegend des Städtchens Petzka im Jicjner Kreise nach dem zu FA. gendorf gehörenden Wirthshause Horka, einem prachtvollen Ans- sichtspunkte, wo sich jetzt eine Eisenbahnstation befindet, welche zu der von Pardubitz bis Reichenberg führenden Bahn gehört, die bis dahin’ vor zwei Monaten auch bereits eröffnet wurde. Auf dem Kusssteige nach Petska gleich vor und hinter den Dörfern Sfapaay nnd Rokitnay, sowie in den nach Petzka und Neu - Paka za liegen- den waldigen Schluchten und Bergen begegneten wir bald unter ähnlichen Verhältnissen, wie in Radowenz, also besonders an Wegen . und Stegen, Ackerrändern und Wasserrissen überall zerstreut liegen- den Bruchstücken von versteinten Bäumen von 1 — 3 Fuss Durch- messer und eben so viel Länge, meist scharf horizontal abgekrechen, ohne Spur von Abschleifung, jedoch im Ganzen wenigstens: in der: von uns etwa im Bezirk einerQuadratmeile durchsuchtenGegend nirgends in solcher Menge und in so durchweg ausgezeichneten prachtvollen Exemplaren, wie in der in dieser Hinsicht wahrhaft klassischen Gegend *) Ausführlicher mit Untersuchungen über den Versteinerungaprocess über- haupt in den Jahrbüchern der k, k. geologischen Beichsanstalt, 8, Jahrg. 188. 4.8. 725 und £. . n we: « 656 von Radowenz*) Nur ein Exemplar müssen wir davon aus- nehmen, entschieden das schönste seiner Art, welches in vier einzelnen, in gerader Richtung liegenden, durch Zwischenräume von 1',,—2' getrennten, aber entschie- den zusammen gehörenden, an20’langen Bruchstücken aufdem Siupnayer Berge und zwar auf dem Punkte sich be- findet, von wo man sich einer herrlichen Aussicht auf die nahe Berg- stadt Petzka und ihre grossartige Burgruine erfreut. Quer über den Waldsteg gelagert, geht es offenbar der Zerstörung entgegen, wenn sich nicht bald das eine oder das andere der Museen in Prag oder Wien seiner annimmt; was jetzt um so leichter geschehen kann, da die nächste nach beiden Städten führende Eisenbahn nur !/, Meile hiervon entfernt ist, Ganz in der Nähe befinden sieh noch vier grössere, etwa 12-—15' lange Bruchstücke, welche höchst wahr- scheinlich zu dem einst über den ganzen Weg liegenden Stamm ge- hörten und beseitigt wurden, als er eingerichtet wurde. Bildeten diese Bruchstücke wirklich ein Ganzes, se würde man somit einen Stamm von mindestens 30° Länge aufstellen können. Ob dieses Prachtexemplar auch Drehung der Holzfaser zeigt, die ich an den Stämmen von Radowenz beobachtiete, lässt sich wohl vor seiner Zu- sammensetzung nicht genau bestimmen, ein isolirtes nicht im Qairl stehendes Astloch lässt inzwischen schliessen, dass wir vielleicht nur einen Ast, nicht den Stamm selbst vor uns sehen, welcher letztere dann wohl von sehr bedeutendem Umfang gewesen sein mag. Ein in der paläontologischenPartie unseres botanischenGartens aufgestelltes, zum Theil noch mit Rinde und Astnarbe von 1’/,‘Länge versebenes Exemplar von 14 Centnern Gewicht und 6° Höhe und Umfang, ist auch als der Ast eines Stammes zu betrachten, welcher nach jetzt weltlichem Massstabe mindestens einen Umfang von 30—40' erreicht haben muss. Das oben geschilderte Lager von versteinten Bäumen erstreckt sich übrigens noch weit über das von uns untersuchte Ter- . rain binaus, und nimmt hier zwischen Prausnitz, Lista und Neu-Paka zufolge der oben citirten Notiz in der „Bohemia‘ ‘einen Umkreis von zwei Meilen ein, geht auch in nordwestlicher Richtung noch bis *) Da Radowenz mit seinem versteinten Walde unweit dem so viel be- suchten Weckelsdorf und Aderabach liegt, so führe ich an, dass mal von Adersbach aus auf einer ganz guten Fahrstrasse innerhalb 11% Stunden zu Wagen, und von Weckelsdorf unmittelLar durch die Felsenpartien über Bi- schofstein in eben so kurzer Zeit su Fuss gelangen kaun, uud der in Radowen? befindliche Wirth der Dorfschenke, Namens Wittwer, als Führer zu den voR mir beschriebenen merkwürdigen Punkten dienen kann, * 657 Starkenbach und Semil, wo sich nach den“Hittheilangen“ meines Freundes Beyrich ebenfalls "stellenweise ungeheure Massen die- ser Art befinden. Wenn num zwischen Trautenau und Aroma, also etwa einer Lücke von etwa 2—2'/, Meilen, dergleichen. sieh auch noch nachweisenliessen, was ich nicht bezweifle, so wären diese versteinten Wälder in einem ansehnlichen Theile des nördlichen Böhmens, von Rohnow an der Grenze der "Grafschaft G@laz bis Semil, also in einer ungefäbren Länge von 10 Meilen und durchschnittlichen Breite von /—3 Meilen, verbreitetl, einVorkommen ohne Gleichen und werth, fortdauernd eifrig weiter verfolgt zu werden. Zwischen Trautenau und Semil gehört es der Permischen Formation oder dem Kupferschiefergebirge, zwischen Trautenau und Rohnow neueren Untersuchungen zufolge dem etwas älteren Kohlensandstein an, was ich dahin gestellt sein lasse, jedoch nochmals bemerke, dass das hier gelagerte versteinte Holz in seiner überwiegendsten Menge ein und derselben Art dem Araucarites Schrollianus wugerechnet werden muss, der auch in derPerinischen Formation des Saarbrückischen und des Küff- häuser angetroffen wird, und von dem Araucarites der ‚Steinkohlen- Formation Schlesiens zu Buchau und Waldenburg, dem Araucarites Rhodeanus m., verschieden ist. Die oben angeführte Notiz in der „‚Bohe- mia‘ spricht noch von in der Umgegend von Pezka vorkommenden Cala- miten, Psaronien und Sigillarien, von welchen ich jedoch nicht eine Spur wahrzunehmen vermochte. — Interessant erscheint es, dass auch ausserhalb Europa Kager von Araucarien ähnlichen Stämmen immer häufiger angetroffen werden; wie bereits früher von P. v. Tehicat- cheff inder älteren Kohlenformation des Altai (Araucarites Tchicat- cheffianus m.) und von Marcouund Möllhausen amRio Secco in Neu-Mexico (Arauc. Möllhausianus ım.), dessen Kenntniss ich zuerst Alexander v. Humboldt verdanke, Möllhausen fandhier eben- falls einen zerbrochenen Stamm, der aber aus einzelnen, in gerader Richtang liegenden zusammengehörenden Bruchstücken bestand. Ebenso wie bei uns zeichnete sich letzterer durch horizontale Bruchflächen ans, derenUrsache ich in dem excentrischen und horizontalen VerlaufederMark- strahlen suche, nach welcher Richtung versteinte Coniferenhölzer selbst durch schwache Hammerschläge leicht zerfallen. Endiich entdeckte auch in neuester Zeit Livingston im südlichen Afrika, östlich von Tschi- ponga, am Fusse von aus Glimmer und Thonschiefer bestehenden Hügelreihen, einen Wald grosser versteinter Bäume, die durch die Erhebang der Hügel umgestürzt and nach dem Flusse zu gefalieg erschienen, Seiner Angabe nach gehören sie der Familie der Coni- 658 feren an, mit dem Typus der Araucarien. (Petermann’s Mittheil. 1858. 5. S. 185.) Ueber den botanischen Garten/zu Breslau im Jahre 1858 befichtet Göppert: Die permanente Ausstellung von Droguen - neben den sie liefernden lebenden Pflanzen, welche bei Ge- lezenheit der Versammlung des norddeutschen Apothekervereins zu Breslau im August 1857 beschlossen und alsbald in’s Werk gesetzt wurde (vrgl. Flora 1857. S. 560.) hat erfreulichen Fortgang genom- men. Herr Professor Dr. Martius- in Erlangen verehrte uns auf die ihm zugekommene Nachricht von unserem Project eine namhafte Anzahl höchst interessanter Pflanzengewebe. unter andern Baumwolle aus allen Theilen Indiens; Fehlendes ergänzte ich aus meinen eignen pharmakologischen und botanischen Sammlungen, so dass das Ganze nun fast als vollendet zu betrachten ist. An 500 Droguen in zier- lichen Gläsern, versehen mit eingeriebenen Stöpseln und eingebrannter Aufschrift, werden, wo es nur irgend die Localität und die Eigen- thümlichkeit der Stammpflanze gestattet, bei ihr selbst auf Pfählen im Freien und Postamenten in den Gewächshäusern aufgestellt, wo- durch den Studierenden der Mediein und Pharmacie wie auch den Technikern ein Hilfsmittel zum Studium gewährt wird, wie es ihnen bisher wohl noch nicht geboten wurde. — Unter den neuen Berei- cherungen unseres Pflanzenvorrathes erlaugen wir ans auf eine prachtvolle Lilie hinzuweisen, die Riesenlilie, Lilium gigan- teum, die eine grosse Zierde unserer Gärten zu werden verspricht. Sie ward von Wallich zu Sheapore in Neapel und von Madden in dichten feuchten Wäldern des Himalaja in den Provinzen Kamoon, Gurwhal und Buchur in einer Höhe von 7500—9000 Fuss aufgefun- den, woselbst vom November bis zum April dichter Schnee liegt, so dass sie, wie diess auch Versuche in England gezeigt haben, im Freien ausdauern wird. Ihr aufrechter, gegen 10 Fuss hoher Sten- gel trägt dankelgrüne gestielte herzförmige Blätter, die eher an eine Funkia oder Hemerocallis, als an eine Lilie erinnern. Die weisslich- grünen innerhalb schwach purpurroth geflammten äusserst wohlrie- chenden Blüthen stehen 8-10 in einer Traube, und werden noch einmal so gross als die der weissen Lilie. — Die physi ologische Partie hat durch den Querschnitt eines Astes des einstigen ältesten Baumes Schlesiens , der grossen Eiche zu Pleischwitz, den wir dem Herrn Grafen Pfeil verdanken, so wie die paläontologische durch Braunkohlen und: Steinkohlenflötze von, 5—6 Fuss Mächtigkeit erhebliche Erweiterungen erfahren. Ueber den auf dem Lepidoden- dron-Hügelfruhenden versteinten Raum von 6 Fuss Höhe and Um- fang aus dem versteinten Walde von Adersbach bei Radowenz wurde bereits oben (S. 656;) berichtet, Redacteur und Verleger Dr, Pürnrohr. Druck von F. Neubauer. ° MA. Regensburg. 7. Novbr. 1858. , Inhalt: orıcınıL-ABHANDLUNGEn. Lagger, eine neue schweize- rische Hauswurz. Bamberger, Bemerkungen über einige heuer gesammelte Pflanzen. — LITERATUR. Mettenius, über einige Farngattungen. Abhand- lung IL—IV. Beer, über das Vorkommen eines Schleuderorgans in den Früch- ten verschiedener Orchideen. — Lg Eine neue schweizerische Hauswurz, aufgestellt von Dr. Lag- ‘ger in Freiburg in der Schweiz. . Ich belege diese nene Hauswurz mit dem Namen meines thei- ren Freundes Schnittspahn, Gartendirector in Darmstadt, der sich um dieses liebliche und reichhaltige Genus schon so viele Ver- dienste erworben hat. j Sempervivum Sehnittspahnt mihi. Schnittspahnische Haus- wurz.— Rosetten mittelgross, Roseitblätter ei-lanzeitförmig in eine kurze Haarspitze auslaufend, glatt, am Rande mit weissen Haaren gewim- pert, dunkelgrün, braunroth angelaufen, fleischig, auf der obern Seite schwach, auf der untern stark gewölbt, mit einer merklichen Erhe: bung durchzogen ; Ausläufer gerade, die jungen Rosetten einen halben bis ganzen Zoll von den alten ahsetzend; Stengelblätter lan- zeitförmig, leicht abstehend; Stengel aufrecht, gefurcht, zu oberst ‚ leicht geflägelt, rispenartig verästelt, mit weissen abstehenden Has- rew gleich den Biumenstielchen und Kelchen besetzt; Blumenblätter breit-lanzettförmig, doppelt länger als die Kelchabschnitte, im Auf: blühen braunrosa, später rosa; Staubfäden kürzer wie die Rlumen- blätter ; unterständige Schuppen drüsenartig. * Steht dem Semperoivum longifolium Schnittepahn in m.8.- ined. am nächsten, ist aber davon verschieden, a Wächst im Visperthal, Ober-Wallis, swischen Stalden und Rande, Blüht im August. en Mora 1858, Ge | Ge Bemerkungen üher einige heuer gesammelte Pflanzen, von G. " Bamberger. Carex Ehrharliana Hoppe. kommt auch ganz in der Ebene bei Zug vor und unterscheidet sich sogleich von der gewöhnlichen Form der Ü. teretiuscula durch die grossen Stielchen und dicken Aehren, auch sind die Früchte an der Basis sehr deutlich und stark rillig. Von Carex paradoza und paniculata, mit denen sie nur in der Rasenbildung Aehnlichkeit hat, unterscheidet sie sich leicht durch die fast glatten Halme etc. "Von Carex fulca sammelte ich folgende fünf Formen: 3. androögynd, 4 bis 5 männliche Aehrchen und die 2 bis 3 weib- lieben au. der Spitze ebenfalls männlich. N, Tongifolia, 2 männliche und 2 bis 3 weibliche Aehrchen, Blätter schmal lineal sehr verlängert, das unterste Deckblatt die männ- lichen Aehrchen meist überragend.. Br IH. microstachya, weibliche Aehrchen 2 bis 3 entfernt stehend, 3 bis . 4-.mal kleiner als bei den andern Formen, IV. genuina, männliche Aehre einzeln, weibliche 2 bis 3. on V. flavg-fulva, hat den Habitus und die verlängerten Deckblätter fast wie. €. flava, die Aehrehen und Früchte halten die Mitte - ‚zwischen dieser und Ü. fulva. Carez punclata Gaud. traf ich, obschon ich darauf genaw ach- tete, auf meiner ganzen Reise durch die ital. Schweiz einzig am Mt. Cegere, daselbst aber in ziemlicher Menge. Sie ist von der Gruppe der C. distans, wohin sie Koch stellt, schon von Weitem durch den eigenthümlichen Habitus und die biassen Bälge verschieden und er- innert eher an Ü. pallescens, » Garex vaginata Tausch. Für diese in der Schweiz bisher nur . am. Schwabhorn Ct. Bern von Guthnick und nach ihm auch von Andern gefundene Art fand ich einen neuen, reichen Standort, an dem..ohnehin. schon in hatanischer Beziehung sehr reichen Albala, näm- lieh in den Sümpfen von Weissenstein, zwei starke Büchsenschusse vam Hause entfernt in südwestlicher Richtung. Ich habe die Pflauze- vom Albula mit Exemplaren in meinem Herbarium und mit sahlrei- chen solchen im Museal-Herbarium in. Zürich verglichen und. gen at übereinstimmend gefunden, “ Cirsium pannonico - Erisithales Nägeli. Diese sehr seltene Pflanze fand ich am Corni di Canzo in ziemlich grosser Menge: und da es für manchen Botaniker, welcher diesen: an seltenen Pflan- sen so reichen Berg besucht, erwünscht sein wird, den Standort 8° _nauer zu kennen, so- will ich ibn bier möglichst genau’ angeben. ‚6 Ich verliese eva %; Stande: :oberhälb dem \ frbundiiehen Städtchen Canzo den Weg uni atieg ohne Pfad direct gegen das Hork hinaaf. Eine starke Viertelstunde unterhalb dem Horn gegen Canzo birförpsichte ich den Grat, worauf einige kleine ebene Plätzchen waren, "Wie mai sie häufig auf Berggräten findet, und auf diesen Plätzen bie fast zum Horn hin fand ich die Pflanze mit Cirs, pannonic, und Erisith, gar nicht selten, sie hat nur in den Blättern. mit letzterem einige Aehnlichkeit, der Blüthbenstand, Habitus ete, ist ganz wie bei Cirs, pannonicum. Convallaria latifolia Jeg. Diese Pflanze findet sich häufig in der waldigen, an eigenthümlicben und auffallenden Pflanzenformen reichen Schlucht oberhalb der grossen Spinnerei bei Baar Cant. Zug. Die Blätter sind bald mehr bald weniger, oft sehr deutlich gestielt und breit fast rundlich-eiförmig. Die Exemplare vom hiesigen Stand- ort sind noch auffallender von €. multiflora, von der sie übrigens doch nur Varietöt ist, verschieden, als solche, die ich aus Oesterreich besitze, , Dianthus. Wimmeri Wichur.: ist in der Umgegend. von Zug und am Rigi bis fast zum Culm, wo ich ihn Mitte August sehon fast verblüht fand, sehr häufig, während die eigentliche Form des Dianth, superbus fehlt, Farbe und Grösse der Blüthen sind nicht immer gleich, bald grösser (am Rigi fand ich solche von wohl zwei Zoll Durchmesser) bald kleiner, kaum ein. Zoll Durchmesser, batd heller, bald dunkler roth, oft fast weiss. Galium insubricum Gaud. habe ich auf einer grossen frucht- baren Wiese bei Zug in sehr grosser Menge gefunden. Es fiel mir auf den ersten Blick durch die sehr lockern Blüthenrispen, die klei- nen Blüthen und den schlaffen Stengel auf, wodurch es sich sogleich von @. Mollugo unterscheidet, auch blühte es bei Zug an minder sonnigen Stellen wohl 14 Tage früher als letzteres, denn als dieses eben die ersten Blüthen entfaltete, stand jenes schon ganz in Früch-. ten, Die Exemplare von Zag sind noch auffalleuder verschieden ala die von Capo lage, wo ich die Pflanze ebenfalls mitnahm, Galium corrudaefolium Vill., welches ich an einer sehr sonnig‘ gelegenen Geröllhalde zwischen Capo lage und Mendrissio mit Gal. aristat. und Coryd. ochroleuca ete. massenhaft fand, ist von &. Iucidune durch die borstlichen steifen und stechenden Blätter leicht za u: terscheiden, G:nisla nercata WK. Dafür balte , ich eine Gentsta, weiche sch an dem unbeschreiblick schön gelegenen Wege zwischen Como und Civiglio und von letzterm Orte bis Sulcate fand. Sie hat gans den 41? 683- Habitus, Blätter etc. von Genista elatior K. aber die behnarten Hülsen der G:nista ovata , mit welcher sie sonst keine Aehnlichkeit hat, dagegen fand ich am Fusse des Corni di Canzo eine Genisla, ge- nau vom Habitus der @. ovala, mit breiteiförmigen Blättern etc. aber 'kahlen Hülsen. Es möchten wohl Genista ovala, nervala, tinctoria et elntior nur Formen einer Art sein. Junceus Gerordi Lois. fand ich in dem kleinen Alpenthale oberhalb Attinghausen, durch welches der Weg über die Surenen führt, dicht am Wege in Menge mit Junc, compressus und. June. al- pinus etc. Meines Wissens ist die Pflanze für die Schweizer-Flora neu. Knautia dipsocifolia WK. scheint in der transalpinen Schweiz die Stelle der K.sylvalica zu vertreten, wenigstens sah ich bei Lu- gano , Mendripio,, Como etc. diese letztere nicht, dagegen erstere sehr häufig. Rhamnus Villarsii var, glabra et pubescens. Beide Formen fin- den sich bei Zug, die kahle Form in einem grossen Strauch am Ufer des See’'s '/; Stunde von Zug, die weichhaarige in nassen Wäldern an der sogenannten Baarburg unweit Zug, in mehreren baumartigen Exemplaren. Beide unterscheiden sich von Rh. cathartica durch den Mangel der Dornen und die lang zugespitzten, stark nervigen Blätter. Mit Rh. Frangula haben sie gar keine Aehnlichkeit. Sazifraga mutala-aizoides fand ich diesen Sommer ganz nahe - bei Zug in der Rinne eines Bergbaches, und zwar in allen Abstufungen und Zwischenformen von der vollkommensten S. mutata bis zur vollständigen S.aizoides, wie sie in den Alpen so häufig genug vor- kommt. . Stellaria neglecta Weih. , welche ich diesen Sommer auch bei Zug fand, ist nicht allein durch itre Grösse und 10 - männige Bläthen , sondern auch durch grössere Blumenblätter, welche so lang alsder Kelch sind, und durch den sehr schlaffen und zarten Stengel von S, media verschieden; ich sah von letzterer viel grös- sere Formen als die grössten Exemplare von ersterer, ohne dass sie zu dieser gehörten, denu stets waren sie 5 männig und die Blumen- blätter um die Hälfte kleiner, . ° Tarazacum erectum H, Dafür halte ich eine sehr auffallende Form des Taraz. palustre, welche ich auf einer Sumpfwiese unweit " Zug voriges Frübjahr fand; die langen, den Blüthensehaft weit über- ragenden Blätter sind aufrecht und entfernt buchtig-fiederspaltig; die Lappen stehen meist einen Zoll von einander entfernt und-sind drei- eckig, die Achenen sind unterhalb dem Schnabel stark schuppig- 663 rauh, viel stärker als bei der gewöhnlichen Form ‚des T. palustre und offieinale, Unter den vielen seltenen Laubmoosen, welche die Flora unseres kleinen Cantons aufzuweisen hat, verdienen wobl die Standorte nach- stehender Arten öffentlich näher bezeichnet zu werden. u ‚ Bartramia marchica Rth Auf einer waldigen Sumpfwiese am Zuger- berge. “ "Bryum albicans Wblpg. mit var. glacialis Schl. häufig an kleinen klaren Bergbächlein am Zugerberg. Bryum obeonicum Hrnsch. An lichten sonnigen Stellen im Ober- wylerwald. Didymodon cylindricus Br.et Sch, InWäldern amZugerberg,aber selten. Dicranum montanum fert. ebendaselbst. Dicranum palusire Br, et Sch. In einem kleinen Sumpfe an der Baarburg reichlich fructificirend. ‚Fissidens Blorzamii Wils. Auf lebmigem Boden nächst dem Hasen- bühl bei Zug., Brachythetium erythrorhizon Se hp. In dem Buchenwalde auf fester Walderde, rechts von der Capelle St. Verena oberhalb Zug, ganze Strecken überziehend und reichlich fructicirend. Brachythecium campesire Schpr. Am Zugerberge an mehreren Stellen. Eurhynchium erassinervium Schpr. Im Walde bei St. Verena häufig. Eurhynchium velutinoides Schpr. Ebenda und auch im Oberwyler- “ wald. Eurhynchium Vaucherü Schpr. Auf Nagelfiuhblöcken am Zuger- berge sehr häufig. Eurhynchium striatulum Schpr, Au einem sehr sonnigen abgehols- ten steilen Waldabhange im Oberwylerwald rechts von Ober“ wyl gegen Art zu, Rhynchostegium Teesdalü Schpr. Auf Steinen an kleinen Berg- bächen bei Zug, schön’ fructificirend besonders bei Brigenstorf. Hypnum irriguum Wils. Häufig an kleinen Bächen bei Zug. Hypn, eiegans Wils. Ueberzieht ganze Strecken im gleichen Walde bei St. Verena, wo auch Brachythec, erythrorhizon vorkommt, . ist daselbst aber leider immer steril. Hypn. Sommerfeiti, Im Walde neben dem Hasenbühl, aber nicht hänfig. - Hylocomium umbratum Schpr. Im Walde am vosenaneien Hüngei auf dem Gaissboden bei Zug. Orthotrichum Braunü. An Strauchen am Zagerberg. ParTe Aus ‚4 Orthotrickhum palens, An Bäumen am Zugerberg. Seligeria tristicha Br. et Schp. An mehreren Stellen bei Zug gar nicht selten, und Seligeria rıcurvala sehr gemein. ' Trichostomum crispulum Br, et Schp. Aufsandiger Walderde an der . Lorze bei Zug. Trichost. tophaceum Br, et Schp. Auf Tuffstein an mebreren Stellen bei Zug. Für Brachythecitim glaciale fand ich einen sehr reichen Standort am Passe über die Surenen im Canton Uri, wo es in einer Höhe von 700% s. m. in ausserordentlich grosser Menge vorkommt, ‚Zug im October 1858, Literatur Dr, 6. Mettenius, Professor an der Universität zuLeipzig: Ueber einige Farngatlungen, Zweite Abtheilung, enthaltend: U. Plagiogyria. 11 Seiten und 1 Tafel; II. Ueber die mit einem Schleier versehenen Arten von Pteris. 11 Seiten und 1 Tafel; IV. Phegopteris und Aspidium. 136 Seiten und 2 Tafele. 4. Frankfurt a. M., 1858. (Abgedruckt aus den Abhandlungen derSenckenbergischen naturforschenden Ge- aellschaft zu Frankfurt a. M. Band 2.) Diese drei Abhandlungen bilden eine sehr schätzenswerthe Be- reicherung der Farnliteratur, da der hochverdiente Verfasser in den- selben die Resultate seiner Forschungen niederzulegen fortfährt. Sie reihen sich, was Druck und schöne Ausstattung betrifft, der vorzwei Jahren in derselben Gesellschaftsschrift publicirten ersten Abtheilang, Polypodium, an, und es können beide Abtheilungen zusanimen als Beparstabdrücke darch die Buchhandlung H, C. Brönn er zu Frank- fort s, M, um den Prein von 5 Thirn, 10 Sgr, bezogen werden. Abhandlung I: Plagiogyria Diese aus einigen Arten von Lomaria und Stenochlarna neu begründete Gattung repräsentirt nach des Verfassers Angabe unter den Cyatheaceis die Abtheilung der Acrostichaceac unter den Poly podiaceis und wird ihre generische Trennung durch die Abweichung sowohl in den Fructifications- ‚ale in den vegetativen Organen, d. i, 6085 durch den schrägen, vollständigen Ring der Sporangien, .die Gestalt der Sporen, die Anschwellung der Blattstielbasen, die ‚spongiesen Gewebsmassen derselben, und endlich den Mangel von schildförmig- befestigten Spreuschuppen (an deren Stelle sich auf der Epidermig jugendlicher Blätter von Pi. biserrata Haare erheben) gerechtfertigt. Der Ring der von einem Stiele getragenen Sporangien ist, wie bei Cibotium und Balantia, vollkommen in sich geschlossen and sieht in schräger Richtung neben dem Ende des Stieles und dem Scheitel der Sporangien hin. Der diekwandige Theil desselben wird aus_20 bis 30 Zellen gebildet, und je 3- 6 zartwandige Zellen umgeben von oben und unten das Stemium. Die Sporen sind tetraödrisch-kugelig oder dreilappig. Als Eigenthümlichkeiten der Gattung Plagioyyria in Bezug auf deren vegative Organe hebt der Verfasser den bereits erwähnten Mangel der schildförmig befestigten Spreuschuppen hervor, sowie dass sämmtliche Arten in der Gestalt der Blattstielbasen und des an den- selben hervortretenden spongiösen Gewebsmassen eine Uebereinstim- mung bieten. Aus schmaler, von vorn nach hinten zusammengedrückter Basie erweitert sich der Blattstiel zü einer dreikantigen Anschwellung, welche an ibrem obern Ende sich in den die Blattfläcke entwickeln- den Theil zusammenziehbt und nach Verwittern der letztern auf. dem Stamm stehen bleibt. Auf dem Rücken der zusammengedrückten Basis ist eine ebene Fläche (an deren Grunde bei Pi. diserrata eine Adventivwurzel hervoriritt), die nach oben in eine bald schwächer bald stärker kielartig vorspringende Kante ausläuft, Von dem Grunde des Blattstiels wird ein einziges Gefässbündel aus dem Stamm aufgenommen, das sich bei dem Eintritt ie die Auschwellung in drei Bündel theilt, die danu an dem obern Ende der Anschwellung sich wieder vereinigen und längs des Blatistiele durchziehen. Auf der obern Hälfte der Anschwellung der Blattstiele, und zwar in der Mitte der beiden hinteren Flächen, tritt auf jeder eine Längsreihe von 3--6 Höckern hervor, zusammengesetzt aus schwammigem sternför- migen Parenchym mit weiten luftführenden Intercellulargängen und auseiner Epidermis, mit zahlreichen Spaltöffnungen überkleidet,während in der Umgebung dieser Höcker die Spaltöffwangen auf der Epidermis des Blattstieis fehlen. Auch steht die Basis dieser Gewehsmassen in unmittelbarer Verbindung mit dem an Stärkmehl reichen Paren- ehym der Blattstielanschwellung, wogegen an allen andern ‚Stellen dieses Gewebe durch einige Lagen prosenchymatischer gestreckter ‚Lellen von den äusseren Zellschichten der Binde getrennt int, , 666 Gewebsmassen von der gleichen anatomischen Struetor finden sich auf der Unterseite des Blattes an der Insertion der Fiederab- schnitte bei Pi. pyenophylla, glauca und scandens, Auch sind die- selben an der gleichen Stelle bei zahlreichen Arten von Phegopteris, Aspidium, Blechnum und Hemitelia eine normale Erscheinung. Sie "sind bald niedergedrückt und mehr durch ihre hellere Farbe, als durch ihren Umfang ausgezeichnet (aörophora immersa striaeformia den Verfasser’s), bald treten sie in der Form von Warzen oder zu- gespitzten Höckern oder Schuppen auf, z. B. bei Phegepteris de- cussala. Bet genanntem Farn, bemerkt der Verfasser, sei die Mannig- faltigkeit eine erwähnenswerthe. Sie treten auf: 1) in Form von stielrunden wurzelähnlichen Fortsätzen in zwei Längareihen geordnet an den Seiten des Blattstiels (a&rophora radiciformia); 2) in der Form blattartig ausgedehnter Schuppen auf der Unterseite des Blattes an der Insertion der Fiederabschnitte (aörophora squamaeformia); 3) als pfriemenförmige Zipfelchen (Stipulae auct.) auf der Unterseite der Fiederabschnitte an der Basis der Mittelrippe der secundären Abschnitte. Ferner hebt der Verfasser hervor, dass die anatomische Structur dieser Gewehsmassen auf das Vollständigste mit denjenigen Gewebs- massen übereinstimme, welche die oben erwähnten Streifen an den Seiten des Blattstiels bilden und wie diese die Bestimmung haben, der stmosphärischen Luft den Zutritt in das Innere der Pflanze zu erleichtern. Ausser bei Plagiogyria sind spongiöse Gewebsmassen auf dem Rücken der Blattstielbasen nur bei Farnen mit baumartigem Stamme beobachtet worden. Sie hinterlassen nach ihrer theilweisen Verwit- terung die von einem pulverförmigen Staub sternförmiger Zellen er- tüllten Gruben und sind bereits von Hugo v. Mohl beschrieben worden, der auch erkunnt hat, dass dieselben nach aussen ursprüng- lich von einer Membran verschlossen sind, Der Verfasser lässt hierauf die Beschreibung der Nervatur der Fiederabschnitte, die Stellung der Fruchthaufen und des sie über- ragenden verdünnten Randes der fertilen Abschnitte (der schon von Kunze, der Natur entsprechend, als Indusium spurium bezeichnet worde), sowie der Sporangien folgen, worauf noch die systematische Stellung der Gattung besprochen wird. . Den Schluss dieser ih anatomischer Beziehung wichtigen ab- handlung bilden eine tabellarische Uebersicht und die ausführlichen Beschreibungen folgender sechs Arten: 1. Plagiogyria biserrala Bett. 667 {Lomaria Mert. et Lind.) Columbien und Mexico; 2, Pl. pycno- phylia Mett. (Lomaria Kze., Stenochlena Pr., Lomaria scandens De Vriese.) in Java; 3. P!, glauca Mett. (Lomaria Bl.) in Java; 4. Pi, scandens Mett, (Stenochlaena Griff.) in Khasya; 5. Pi. tri- guetra Mett, (Acrostichum Wall, Olfersia Pr., Stenochlaena J. Sm.) in Nepal; 6. Pi. euphiebia Mett. (Lomaria K ze.) in Japan. Die beigegebene Tafel stellt ein Habitusbild von Pi. biserrata, sowie mehrere einzelne Theile dieser und auderer Arten dar. Abhandlung Il. Ueber die mit einem Schleier versehenen Arten von Pteris, Hier bemerkt zuerst der Verfasser, dass der Schleier bei der systematischen Anordnung der Farne als ein Merlimal von hohem Werthe zur Trennung von Gaitungen oder zur Bildung von Abthei- lungen gehalten werde, wenn er als eine membranartige Wucherung von dem Gewebe des Receptaculum’s der Fruchthaufen oder gleich- zeitig von dem umgebenden Parenchym der Blattfläche entspringe und sich durch zärtere Consistenz oder hellere Farbe auszeichne: dass aber die Ansichten über die Bedeutung desselben getheilt seien, wenn er eine ungewöhnliche Ausdehnung erreiche, und die Consi- stenz der Blatifläche annehme, oder wenn sein Umfang auf eine kleine unansehnliche Schuppe oder ein zartes Hüutchen verringert sei. In dem ersten Falle scheine der Fruchthaufen von einer Falte der Blatt- substanz, in dem zweiten von Spreuschuppen oder Paraphysen bedeckt zu sein. Als Beispiele von Farnen, deren Schleier der Blattfläche an Consistenz gleichkomme, werden Darallia conliyua und Arten von Viltaria u. s. w.; als Farne, deren Schleier wegen geringer Grösse verkannt wurde, Hemionitis capensis, Woodsia hyperborra ange- führt, In Betreff dieser und anderer Beispiele verweist der Verfasser auf seine Bearbeitung der Farne des Leipziger Gartens (vrgl. Flora 1856, p. 579. F), woselbst er die Unterschiede des Schleiers von der Rlatifläche und den Paraphysen erörtert habe, und erwähnt, dass bei der Mehrzahl der Gattungen die An- oder Abwesenheit des Schleiers als Charakter benützt worden sei. Sich sofort dem speciellen Theile der Arbeit zuwendend, führt der Verfasser an, dass einige Arten der Gattung Pteris ein Beispiel liefern, wo der Schleier als eine zarte Membran an der Stelle der Paraphysen auftrete, 668 Thom. Smith war der erste, welcher bei einigen Arten dieser Gattung einen Schleier entdeckte und erkannte, dass bei Pt. ayuilina, caudala, esculenla der zurückgeschlagene vielfach für den Schleier gehaltene Rand an fertilen und sterilen Blättern in gleicher Weise ausgebildet werde; dass dagegen der wahre Schleier als eine zarte Membran von der inneren Seite des Receptaculum’s sich erhebe, die Fruchthaufen nach innen umgebe, während sie von dem zurückge- schlagenen Blatte nach aussen umhüllt werden. Mit Ausnahme von Robert Brown und Kaulfuss scheint den Pteridologen die Ausbildung eines Schleiers bei diesen Pieris- Arten unbekannt geblieben zu sein, bis Newman in der 4. Aus- “gabe seiner British Ferns denselben einer genaueren Untersuchung würdigte, und einen Theil der Char.ktere seiner Gattung Eupteris auf die Ausbildung des Schleiers gründete. Die eigenen Untersuchungen des Verfassers an PL. aquilina und esculenta ergaben, dass an sterilen Blättern beider Arten, selbst dan, wenn der Blattrand seine vollständige Ausbilduug erhalten hat und in einen zarthäutigen Saum verschmälert ist, die Anastomose der Nervenenden, so wie jede Andeutung der Sporangien und des Schleiers vermisst werden, duss vielmehr erst mit dem Auftreten der Sporan- gien die Nervenenden die dem Beceptaculum aller Pteris-Arten charakteristische Anastomose eingehen und gleichzeitig auf der in- nern Seite des Receptaculum’s der Schleier als ein zweites Häutchen kenntlich wird, sich vergrössert und an dem feinen Saum in haar- artige Fortsätze auswächst. Der Verfasser lässt nun eine durch Zeichnungen erläuterte genaue Beschreibung des Schleiers folgen, die im Werke selbst nachzulesen ist. Bei allen Verwandten von Pt. aguilina, welche bei Agardh die Abtheilung Ornitkopieris bilden, hat der Verfasser den Schleier erkannt und ausser diesen noch an Pt. scaberula, scalaris, acicu- laris. Alle diese beschleierten Pieris-Arten stimmen in dem gänzlichen oder fast gänzlichen Mangel der Paraphysen überein, während bei den Arten aus den anderen Abtheilangen dieser Gattung sieselben beinahe als eine normale Erscheinung aufıreten. Bei Pt. heterophy!lo und mutilata nehuen die Paraphysen, in eine Reihe geordnet, die innere Grenze der Fruchthaufen ein und liegen so dicht an einander, dass sie einen an dem Rande in Haare ausgewachrenen Schleier zu bliden scheinen. Bei Pr, pallens uchmen zahllose Paraphyseh: die in mehreren Reihen unregelmässig angeordnet sind, die Stelle des öchleiers ein und bei Pt, aurita, lata, lonyifolia sind sie 669 der Inneren Grenze der Fruchthaufen immer relchlicher ausgebildet, als zwischen den Sporangien; bei Pt. flubellata, verpertilio, denti- eulata, leplophylia, decurrens, cre ala werden ‚sie zwischen den Sporangien nur in gerivger Zahl angetroffen, und bei PL. japonica fehlen sie gänzlich. Da bei allen Arten der Gattung Pteris das Receptaculum der Fruchtbaufen auf der Anastomose der Nervenenden ausgebildet und von dem zurückgeschlagenen Blattrand umhüllt wird, so erscheinen dem Verfasser die erörterten Verhältnisse, welche der Schleier oder die Paraphysen bieten, — zumal wenn man erwäpt, dass bei den beschieierten Arten der Schleier stets an der Stelle auftritt, die bei andern Arten von einer Reihe von Paraphysen eingenommen wird, also gleichsam durch Verwachsung (connatus) derselben sich bildet, — denjenigen Momenten, auf welche die Gattung begründet ist, untergeordnet, so dass sie nur in Verbindung mit andern Merkmalen zur schärferen Charakteristik der verschiedenen Gruppen von Pieris verwendet werden können. . Die Charaktere der Gruppen der beschleierten Pteris-Arten wer- ‘den nun von dem Verfasser, wie folgt, entworfen: Ptridis species $ indusialae: indusium inferum dimidiatum la- tus costale receptaculi occopans, continnum vel pro ralione sori in- terruptum, marginibus lateralibus liberum , parapbysum connatu or- tum; paraphyses liberae sporangiis intermixtae nullae. — Rhizoma elongatum repens; segmenta fuliorum primaria horizontalia vel sub- horizontalia. Nach dem Verfasser gehören die bis jetzt bekannten Arten zwei Unterabtheilungen an, von welchen die erste durch folgende Charak- tere ausgezeichnet ist: a. Fasciculi vasorum petioli plures discreti; margo segmentorum sterilium et fertilium revolutus et abrupte attenuatus, continuus, s0- rum indusiumque segmentorum fertilium occultans; sporae tetraädrico- globesae, In diese Unterabtheilung gehören Pt. ayuilinz, sowie alle von Agardh (Recensio specierum generis Pteridis p: 45.) in der Abthei- lung Ornithopteris aufgeführten Arten nehst Pi. rorüfolia Kze. — Ob Pt. Croesus Bory in dieser Abtheilung eine naturgemässe Stel- lung finde, sollen Kenner dieser Art entscheiden. b. Fasciculus vasorum petioli unicus, sectione transversali hip- Pocrepieus; margo segmentorum sterilium dentatus vel serratus, fer- filium revolatus, sensim attenuatus, pro ratione sori confinuus vel in- terruptus, sorum occultans; sporae oblongae., . 670 Von dieser Abtheilung sind folgende drei Arten bekannt: 1) Pı. seaberula A. Rich. 2%) Pt. scalaris Hort. (Allosorus scalaris et angustus Moritz. Allosorus resistens Kze Pt. resistens Mett. Filie. Lips.); 3) Pt. acelivis Mett. Fil. h. Lips. (A!losorus aceli- vis Kze. Farrnkräut. I. p. 6.), deren Diagnosen am Schlusse mit- getheilt sind. Es wird bemerkt. dass die Arten eine sehr innige Verwandtschaft zeigen, indem bei allen, wie bei Pt. coriifolia, von den Fiederabschnitten gleicher Ordnung je der unterste der Blatt- spitze zugekehrt ist, und der unterste Secundärnerv der Abschnite ' letzter Ordnung auf der obern Seite der Costula entspringt; Verhält- nisse, welche unter den zahlreichen Arten von Pieris aus anderen "Abtheilungen nur:bei Pi. japonica, aurala, pallene, heterophylla und einigen andern Arten angetroffen werden, Abgebildet ist Pieris scaloris in natürlicher Grösse, so wie eiB- zeine Theile anderer Arten, Abhandlung IV. Phegopteris und Aspidium. In der Einleitung dieser umfangreichen Abhardlung sagt der Ver- fasser, dass, weil ein Theil der Arten von Päegopteris ( Polypodium $. Phegopteris Pres!. et auet. plur,) nach genaueren Untersuchun‘ gen zu Aspidium gestellt werden musste und wohl noch mehreren Arten, deren Fruchthaufen nicht in fügendlichem Zustande bisher untersucht werden konnten, eine ;leiche Versetzung bevorstehe, es ihm räthlich erschien, dieser Monographie eine Eintheilung zu Grunde zu legen, die eine Vergleichung der analogen Arten beider Gattun gen gestatte, Dieses zu erreichen unterwarf der Verfasser die Ausbildung des Blattes, soweit dieselbe in der Anordnung der Nerven oder Abschnitte gleicher Ordnungen begründet ist, einer vergleichenden Untersuchung. Im Allgemeinen wird vorausgeschickt, dass die zweizeilig alter- nirende Anordnung der Nerven und Blattabschnitte bei beiden Gat- tungen Regel sei, und dass sowohl der erste serundäre Nerv unge‘ theilter Blätter, als auch der erste primäre Abschnitt fiederschnittiger oder in einem höheren Grade getheilter Blätter bei einer jeden Art bald nach rechts, bald nach links falle, dass hingegen mit dem Auf- treten der tertiären Nerven eines ungetheilten Blatter oder der se- cundären Nerven an den Abschnitten eines fiederschnittigen oder in höherem Grade getheilten Blattes eine bestimmte Stellung der Net Ven Abschnitte gleicher Ordnung eintrete, indem der 1., 3., 5., 0.8. W. 671 Nerv oder Abschnitt auf die eine Seite, und zwar entweder auf die obere der Biattspitze oder auf die untere der Blattbasis zugekehrte, der 1., 4., 6., u. s. w. Nerv oder Abschnitt auf die entgegengesetzte Seite fallen. . ‚Wenn nun von den Nerven gleicher Ordnung der 1., 3.,5. u. s. w. auf der oberen der Blattspitze zugekehrten Seite hervortreten, so nennt der Verfasser dieselben anadrome; treten die gleichen Nerven auf der unteren der Blattbasis zugekehrten Seite hervor, so nennt er dieselben katadrome, Weiter wird bemerkt, dass Modificationen der alternirenden Stel- lung durch die Metatopie herheigeführt werden, indem — sei es nor- mal, sei es zufüllig — von den Nerven gleicher Ordnung zwei der einen Seite zwischen die Insertionspunkte zweier der entgegenge- gesetzten Seite fallen, und dennoch diejenigen, welche der Basis zunächst standen, auf einer gewissen Höhe von den Nerven der ent- gegengesetzten Seite überholt werden, worauf alsdann die alternirende Stellung regelmässiz fortschreitet. Endlich wird.noch bemerkt, dass von den einer Ordnung angehörenden Nerven adder Abschnitten die untersten der einen oder beider Seiten nach der Stelle ihrer Inser- tion der vorhergehenden Ordnung anzugehören scheinen, was durch mehrere angeführte Beispiele und durch Abbildungen klar gemacht wird. Referent glaubt, dass ohne Beihülfe der im Werke gegebenen Abbildangen es kaum möglich sein werde, dem Leser von der nun fol- genden Eintheilung mit wenigen Worten ein klares Bild vorzuführen. Nach des Verfassers Untersuchungen stimmen sämmtliche Arten von Phegopteris und As»idium darin überein, dass die beiden ersten (tertiären) Nerven der beiden unteren Secundärnerven eines unge- theilten Blattes oder die beiden untersten primären Abschnitte eines fiederschnittigen oder in höherem Grade getheilten Blattes nach oben gegen die Blattspitze gerichtet sind und dass an denselben die fol- genden Nerven oder Abschnitte gleicher Ordnung, die zweizeilige Anordnung fortsetzend, sich anreihen. Auf die Verschiedenheit dieser Anordnung gründet der Verfasser nun folgende zwei Hauptabtheilungen, weiche wieder in Abtheilun- gen und Unterabtheilungen zerfallen. A. Erste Hauptabtheilung, Polystichoideae. Sämmtliche Nerven und Abschnitte gleicher Ordnung besitzen die gleiche Stellung, within in Uebereinstimmung mit der Blattbasis, s0 dass an dem ganzen Blatte der erste Abschnitt und der erste 672 Nerv einer jeden Ordnung der Blattspitze, der zweite der Blattbasis zugewandt ist, Abweichungen von dem Typus der Polystichoideae werden her- vorgebracht: , 1) Durch das Fehischlagen des ersten Abschnitts einer bestimmten, meist der zweiten Ordnung. 2) Durch die Versebiebung der Abschnitte einer bestimmten, meist der zweiten Ordnung. 3) Dadurch, dass in der Nähe der Spitze mit der Abnahme der Abschnitte an Grösse und einer geringen Abzweigung der Secundär- nerven eine Verschiebung der letzteren eintritt, der Art, dass der erste derselben nach abwärts, der zweite und dritte nach oben, der vierte nach abwärts gerichtet ist, worauf die alternirende Anordnung regelmässig fortschreitet. 4)Dass an fiederschnittig fiedertheiligen Blättern von A. abbrı eialum die tertiüren Nerven ihre zweizeilige Stellung bald auf der oberen bald auf der unteren Seite der secundären begianen. B. Zweite Hauptabtheilung. An den oberen secundären Nerven eines ungetheilten Blattes be- sitzen die ersten (tertiären) Nerven oder an den oberen primären Segmenten eines fiedertheiligen oder in einem höheren Grade ge- theilten Blattes die ersten secundären Nerven oder Abschnitte die entgegengesetzte Richtung und sind nach unten der Blattbasis zuge- kehrt, 1.Abtheilung, Phegopteroid-ae, ausgezeichnet durch Anadromie der tertiären Nerven. 1. Unterabtheilung. Sub-Polystichoideae. Die Verschiebung der tertiären Abschnitte ist entweder eine vorübergehende , oder es tritt die Verschiebung derselben in der Mehrzahl der secundären ein. 2. Unterabtheilung. Sub-Cyathroideae. Verschiebung der Ner- ven letzter Ordnung in der Art, dass der erste derselben auf die untere, der zweite und dritte auf die obere Seite fallen, die fol- genden die zweizeilige Anordnung fortsetzen. 2. Abtheilung. Cyalheoideae, ausgezeichnet durch Katadro- mie der tertiären Nerven, Bei dieser Abtheilung ist eine einschränkende Bemerkung zu machen, dass nämlich in gleicher Weise wie am Grunde des Blattes der Charakter der Pulys:ichoideae in der Stellung der ersten secun- dären Abschnitte ausgesprochen ist, so auch am Grunde aller oberen primären Segmente eine Region von dem oberen Theile derselben 673 abgegrenzt ist, welche in der Anadromie der tertiären Nerven mit den Polystichoideis oder Phegopteroideis übereinstimmt. Das Nähere über diese durch zahlreiche Beispiele an Arten und durch Abbildungen erläuterten Abtheilungen muss im Werke selbst nachgelesen werden, da sich auf dieselben die Anordnung und das Verständniss der aufgeführten Arten gründet. Bei anastomosirenden Nerven werden in der Anordnung der Zweige, dessgleichen in der Stellung und Ausdehnung der Fieder- schnitte bei geiheilten Blättern die gleichen Verhältnisse, wie sie beim Verlauf freier Nerven erörtert wurden, angetroffen, Die Nervatio Goninpteridis besitzen Arten aus der Abtheilung der Polystiehoidene und der Cyatheoideae, während die N. Pleornemiar, N. Sageniae und N. Drymariae nur bei letzterer angetroffen wird. Die N. Cyrtophlebii kommt nur bei Polystichioideis zur Ausbildung ; die N. Marginariae oder Phlebodii wird angetroffen bei Arten, welche entweder den Polystichoideis angehören, oder an der Blattspitze von denselben abweiehen und sich hier wie die Pheyopteroideae ver- halten. Was den Umfang der nun folgenden Aufzählung von Phegopteris und Aspidium betrifft, se ist die vom Verfasser bei der Bearbeitung der Farne des Leipziger botanischen Gartens festgestellte Ausdehnung mit Ausnahme zweier Arten beibehalten worden, indem A. Drepa- nopleron ausgeschlossen, MHesochlaena javanica R. Br. als Aspidium javanicum Mett. aufgeführt ist. Da es weder die Zeit, noch der Raum dieser Blätter gestatten, weiter ins Detail einzugehen, so sei wenigstens noch erwähnt, dass von Phegopterix 68 von dem Verfasser untersuchte und 21 ihm nur aus Schriften bekannte Arten, von Aspidium 231 gute und 150 vom Verfasser noch nicht gesehene Species aufgeführt sind. Obgleich diese beiden Monographien nicht alle bis jetzt bekann- ten Arten enthalten — da des Verfasser’s Vorsatz, am Schlusse sei- ner Arbeit ein Verzeichniss der noch fehlenden Species zu geben, nicht in Ausführung kam; — so ist doch durch durch dieselben die Farnkunde insofern wesentli:h bereichert worden, als alle Arten (exelusivederer, welche bereits in den Filices bh. Lipsiensis beschrie- ben sind) neu diagnostieirt, und vugleich sämmtliche Synonyme angegeben wurden. - Möge Herr Prof. Mettenius doch die zahlreichen Freunde der Pteridologie recht bald mit der von der Verlagshandlung in Aus- sicht gestellten dritten Ahtlieilung seiner Schrift erfreuen ! Sturm. 674 J. G. Beer, über das Vorkommen eines Schleuderorgans in den Früchten verschiedener Orchideen Mit 2 Tafeln. Aus dem Maerzhefte 1857 der Sitzungsberichte der matbem. na- turwissenschaftlichen Classe der k. Akademie der Wissen- schaften XXIV. 23 etc. besonders abgedruckt. 8. 6. pag. Diese kurze, jedoch recht interessante Abhandlung wurde veran- lasst durch die Bewegungen, welche in einer durschschnittenen Frucht von Stanhopea violacea sich gezeigt hatten, worauf dann vom Ver- fasser nähere Untersuchung auch an andern Arten statt fand, als bei Acropera inlermedia, Epidendrum cuspidatum, Gongora buffonia. Er fand,dass diese Bewegung bei Acropera durch ‚dichte Reihen langer, vielfach verschlungerer, fadenförmiger hygroskopischer Haarzellen verursacht wurde, die auf der innern Fläche der schmalen, den Se- palen -gegenüberstehenden und somit mit den samentragenden brei- ten Fruchtrippen alternirenden, eine zweite, jedoch bei weitem schmä- lere Art von Placentar-Organen stehen, an welchen sich indess keine Spur von Samen oder unhefruchtet gebliebenen Eichen wahrnehmen liess. Diese Haarzellen reichen horizontal in die Fruchthöhle hin- ein und durchsetzen die Massen der vorhandenen Samen nach allen Richtungen.“ Bei Epidendrum säumen dieselben die nach innen vorspringenden stumpfen Kanten der breiteren, die Samenpolster in ihrer Mitte tragenden Fruchtrippen und bei Gongora entspringen sie zwischen den Samen an den Placenten selbst. — Man findet diese Schleuderorgane nicht bei den mit Erdkinollen versehenen Or- chideen, wahrscheinlich weil sie hier der Nähe des Bodens zur Auf- nahme des Samens halber nicht nöthig sind; sie sind nur bei Baum bewohnern dieser Familie zu finden. Blume in Leyden hat sie schon gesehen und abgebildet (Rumphia t. 197. Fig. D. 14. t. 200 A. D. f. 14.) sie aber für eingedrungene noch nicht verschwundene Pollenschläuche gehalten. Diese Schleuderorgane sind in starker Vergrösserung abgebildet.DerGegenstand verdient alle Aufmerksamkeit, um weiter beobachtet zu werden, Dem Verfasser gebührt der Dank der Pflanzeofreunde für diese hübsche Beobachtung. & ED Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrehr. Druck von F, Neubaner. FLORA. JE 42. Regensburg. :4 Novbr. 1858. inhalt: orIisımaL-ABHANDLUNGEn. Landerer, botanische Notizen aus Griechenland, (1. Ueber die in Griechenland vorkommenden Schwänme, 2. Ueber die Hesperiden Früchte, 3. Zur Opinn - Verfälschung. 4. Ueber den Kohlenmangel in Griechenland und im Oriente, 5. Ueber die Manna Israeli-' tarum. 6. Viola odo ata 7. Magnolia grandiflora. 8. Holeus saccharatus. 9 Ueber Lianen-artige Gewächse iu Griechenland, 10. Ueber Radix Hellebori, — serrock- SETE PFLANZENSANULONGENn. Rabenlhorst, Üryptogamae vasculares Euro- aeae. Fasc. I. Brygtheea Enıopaea Fase 1. — anztice. Bamberger, käuf- iche Exsiecata der Schweizer Plora, Bail, Bitte um Abgabe getrockneter Pilze, Verzeichniss der bei der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. Botanische Notizen aus Griechenland. von Dr. Landerer. 1.(UeberdieinGriechenland vorkommendenSchwämme,) Es ist bekannt, dass die Schwämme zu ihrem Wachsthum eine feuchte Atmosphäre verlangen, und desshalb gern in schattigen Wäl- dern und an dunklen, feuchten Stellen wachsen. Da nun solche dem Wachsthum der Schwämme günstige Plätze in Griechenland sehr sel- ten sind, so finden sich auch nieht viele Fungi im Lande, und wür- den sich solche auch finden, so blieben sie doch unberücksichtigt, indem die Griechen Vorurthele gegen den Genuss derselben hegen. Die alten Griechen nannten diese Schwämme Möxrs von Myxecs, weil dieselben nach Theophrast aus Schleim und Feuchtigkeit bestehen, und Plinius sagt: horam origo ex pituita arborum, Man unterschied giftige und essbare Schwämme, die essbaren nannten sie Auaviras und auch Burirzs und in Betreff der Geniessbarkeit derselben sagt Plinius: „tutissimi qui robent callo‘ (carpe minus diluto rubore, quam boleti) und diese wurden bei Gasfmählern der Rönier in ei- genen Gefässen, die man Boletar sive boletaria „‚vasis genus in quo boleti apponebantur‘‘ aufgesetzt, und die, welche der Tafel huldigten, Veteres voluptarii, übernahmen selbst die Zubereitung; derselben, rich- teten sie in silbernen Gefäissen an und zerlegten sie mittelst Instru- menten von Silber, Unter den inGriechenland vorkommenden sind vorzüglich zu nennen der Agaricus delieiosus, A.cinnamomeus, A. campestris, Dieser letz- tere kommt oft an den Wurzeln der Maulbeerbäume mit Einem Male truppweise hervor und Hunderte dieser Schwämme entsprossen in Zeit von 1—2 Tagen. Auch soll sich in Akarnanien Ag. arvensis Flora 1858. 42 676 und Ag. sylraticus sehr häufig finden : jedoch aus Abscheu, dass selbe giftig sein könnten, werden sie nicht gegessen. Fungus pratensis nannte Plinius diesen Pilz und Apicius wusste denselben schon sehr schmackhaft zuzubereiten, Die heutigen Griechen, d. i. das Land- volk, hat jedoch keine Idee, dieselben zuzubereiten; alle Zubereitung, um sie essbar zu machen, besteht ‚arin, dass sie dieselben auf glü- hende Kohlen legen und so braten. Aus der Gattung Boletus, den Bo‘ırzı den Alten, finden sich Boletus edulis und B. luteus in vielen Theilen des Landes und auch auf den Inseln des griechischeu Archipels. Polyporus officinalis seu purgans findet sich in den Fichten- wäldern von Akarnanien, jedoch selten, wird aber nicht gesammelt, indem man den Gebrauch desselhen nicht kennt. Auch Boletus igni- arius findet sich an Obstbäumen, man versteht es jedoch nicht, den- selben brauchbar zu machen. Dieser Schwamm wird aus Epirus und Macedonien nach Constantinopel gebracht und hier mittelst eines Ab- sudes von Melilotus offiwinalis und andern Aromen sehr wohlriechend gemacht. Dieser wohlriechende Schwamm wird von den Tsiabuk Oglan, d. i. dem Pfeifenbuben, dem Effendim auf die Tabakspfeife ge- legt. Tlefiran Pezitae bei Plinius, waren die Schwämme ohne Stiel und unter diesen kannten die Alten die Trüffel, üdrcr bei Diosco- rides. So wurde dieselbe genannt von ödaiwvew, aufschwellen, weil diese Art Schwämme ein lockeres, gleichsam aufgeschwollenes Ge füge zeigen, daher udvor gleichsam eine Geschwulst bedeutet, Tuber nannte sie Plinius und die Römer erhielten die kostbarsten Trüf- feln unter dem Namen Missy aus Afrika, Auf Euboea und auch in Attika finden sich Trüffeln, jedoch die Leute kennen nicht ibren Werth und man scheuf sich selbe zu essen, daher auch die Samın- lung derselben vernachlässigt wird uud alle Trüffeln, die ver- braucht werden, aus Frankreich gebracht werden. Ob jedoch die sogenannten vdvz Trüffel, wie sie das Volk nennt, wirklich Tuber cibarium oder T. albidum sei, kann ich nicht bestimmen, da ich selbst solche zu sehen nie Gelegenheit fand. Aus der Familie der Angiogasteres findet sich auch in einigen feuchten Gegenden Phallus impudicus, der als giftig und des Ge stankes halber vernichtet und ausgerottet wird. Endlich ist auch noch des Merulius lacrymans oder M. vastator zu erwähnen. Dieser sogenannte zerstörende Hausschwamm findet sich oft in Häusern, in den Schiffen besonders, und ist da Ursache des Zugrundegehens derselben vor der Zeit. Schiffe, in deren Hols- 677 werk sich dieser Schwamm eingenistet hat, gehen in einigen Jahren zu Grunde, indem man zu den Stellen, wo sich derselbe befindet, nicht gelangen kann, um sie davon zu befreien. Ausser den angegebenen Schwämmen dürfte es in Griechenland noch mehrere Gattungen essbarer Schwänume geben, indem es an Gegenden und Plätzen, die dieser Schwammbildung günstig . sind, nicht feblt. Des Vorurtheils halber, dass alle Manitaria, wie das Volk die Schwämme nennt, schädlich sind, werden sie nicht gesam- melt und als verdüchtig nicht gekauft. Da man auch die Weise der Zubereitung nicht kennt,so werden sieals roora, schmacklose Speisen, liegen gelassen. 2, (Ueber die Hesperiden-Früchte) Die Mythe liess die goldenen Früchte der Hesperiden durch Hercules nach Griechen- land bringen. Das südliche Griechenland nebst den Iuseln des Archi- pels ist für die Cultur dieser edlen Bäume sehr geeignet, sie wachsen überall und ausser der Bewässerung hat man keine andere Sorge mehr, als ihre Früchte einzusammeln. Hesperiden Früchte wurden von den Alten mit Wein gegen Schiangengift genossen und zu dieser Todes- art Verurtbeilte dadurch gerettet, diess findet sich bei Athenäus, Vor Alien sind die Orangen, Citrus Aurantium, llsoroyaiız, bei den Griechen beliebt, Es ist in Griechenland Sitte, wenn man Je- mand auszeichnen will, zum Ahschied bei einem Besuch oder bei der Abreise ibm wo möglich eine Orange, nur im Nothfall einen Apfel, niemals eine Citrone mitzugeben, Dieses freundliche Geschenk dient oft zum Zeichen, wie man aufgenommen worden, oder geschieden ist, man achtet darauf, ob man mit der Goldfrucht in der Hand aus dem Hause kommt und darf dieselbe nicht früher in die Tasche stecken. Mit Ausnahme der im Lande verbrauchten Millionen von Orangen und Citronen werden in günstigeu Jahren gegen 40—50 "'illionen dieser Früchte ausgeführt und zwar nach Constantinopel und andern Plätzen Kleinasiens. Die unreifen Früchte werden eingesatten und als Glüko zu Scherbets verwendet. Die Pomeranzenschalen bleiben unberücksichtigt, kein Mensch sammelt dieselben, so dass man ge- nöthigt ist, sich die zum medicinischen Gebrauche bestimmten Po- meranzenschalen aus dem Auslande kommen zu lassen. Die bittere Pomeranze, ©. Biyardia, Negavrcız mirgz, findet sich in Griechenland und auf den Inseln, bleibt jedoch noch mehr unbe- rücksichtigt, nur hie und da bereitet man daraus ein Glüko, C, Beryamia, C. Lumma, die süse Limonie, findet sich in den Hesperiden-Gärten der Insel Naxos, Der gemeinste Baum unter den Hesperiden Bäumen ist der Ci- 42 * 678 tronenbaum, €. Limonium, Asuovız. Eine Citrone in der Hand zu tragen bei dem Gange zum Tode oder um Tode zu begleiten, ist bei den meisten Völkern, wo Citronen zu bekommen sind, seit den älte- sten Zeiten gebräuchlich und diese Sitie erwähnt auch Athenäus. Selten findet sich ebenfalls auf Naxos und auch auf der Insel Poros C. decumana,. Die Schale von C. decumana nebst einer Tinctur aus Mastix gilt zur Zeit der Cholera bei den Hebrüern als Specificum gegen diese Krankheit und zwar wird der aus den Schalen erhaltene mit dem aetherischen Oele vermischte Saft der Tinet. Mastichis beigemischt und dem Cholera-Kranken beigebracht, ein Heilmittel, das jedoch ge- heim gehalten wird. Um solches auszumitteln, musste ich einem solchen Geheimnisskrämer, als ich mich während einer solehen Cho- lera-Epoche in Smyrna und Constantinopel befand, ein bedeu- tendes Bachsis, Geld-Geschenk, springen lassen. Sehr interessant ist es, dass dieses Heilmittel nur bei den Juden im Rufe steht und von ihren Cholera-Aerzten, grösstentheils Empirikern, und zwar mit dem günstigsten Erfolge zur Zeit der Choiera angewendet wurde. Es ist bekannt, dass man diese Frucht in den ältesten Zeiten den Medi- schen, später den Assyrischen Apfel und auehKideisy nannte, woraus Ci- trone gebildet wurde. In Deutschland nannte man sie Judenüpfel, weil sie die Juden zum Lauberhüttenfeste gebrauchten, dazu oft für ungeheure Preise erkauften. — Diese Früchte, die sus Naxos gebracht werden, zeigen oft die Grösse eines kleinen Kindskopfes und deren Schale einen oder mehrere Eindrücke, als ob hineingebissen wäre, wesshalb sie die Juden für die Frucht halten, in welehe Adam gebissen hat, und desshalb wird diese Frucht auch Adams- oder Pa- radiesapfel, Malus Assyria Plinius genannt. 3. (Zur Opium-Verfälschung.) Der Verfälschung des Opiums mit andern Stoffen und aueh narkotischen Extracten aus Glaucium luteum, einer im Oriente sich nicht selten findenden Pflanze, sowie mit dem Extraete von Lacluea Scariola ete. gedachte ich sehon in früheren Notizen. Nicht selten kommen auch solehe Opium-Verfäl- schungen mit gestossenem Salep vor, indem das Pulver der zum Formen der Kuchen fertigen Masse beigemischt wird. Ein sol- ehes mit Salep verfälschtes Opium lässt sich nicht leicht als ver- fälscht erkennen, bis man selbes zur Opium-Tinctur verwendet oder das wässerige Opium-Extract daraus bereitet, indem es beim Ueber: giessen mit heissem Wasser sodann anfquillt und sich dann theils mit der Lupe der aufgequollene Salep erkennen lässt, theils der Stärkmehl- Gehalt durch Jodtiuetur nachweisbar wird. Wird ein solches Opium 679 B mit Weingeist übergossen, so quillt es ebenfalls auf und bleibt als eine unlösliche Masse, die sich nicht leicht zertheilen lässt, im Glase liegen, Diese Verfälschung kam mir seit kurzer Zeit dreimal vor, und beabsichtige ich durch diese Zeilen die Freunde und Collegen darsuf aufmerksaın zu machen, 4. (Ueber den Koblen-Mangel in Griechenland und im Orient.) Die Theuerung der Kohlen ist in allen Hauptstädten des Reiches unerbört geworden. denn während in früheren Jahren der Ceutner mit 2 Dr, bis 31‘, Draehmen bezahlt wurde, kostet der Centner nun 15 Dr. ja 18-—-20 Dr. und nach gestern erhaltenen Nach- _ richten aus Constantinopel 25—30 Dr. — Preise für Kohlen, die nie im Oriente erhört worde: sind. Würden die Regierungen nicht trach- ten, diesem Mangel auf eine Weise abzuhelfen, so könnte diese Nicht- berücksichtigung schli--me Foigen nach sich ziehen. Die Ursache dieses Mangels ist in dem Mangel des Holzes zu suchen, das eben- falls fürchterlich im Preise stieu. Dasselbe wird nun ebenfalls nach Okken verkauft und I Okka,mit 10 Lepta bezahlt, Aus Ursache des Baumfrevels und der Waldbräude, die häufig stattfanden, sind die in der Nähe der Hauptstadt sich findenden Staats- Waldungen baum- uud holzleer geworden, denn in früheren Jahren konnte Jeder in den Staatswaldungen Holz fällen. sich daraus Häuser und Schiffe bawen, der Kalkbrenner seinen Kalk mit Holz aus diesen Waldungen bren- nen, ohne dafür etwas zu bezuhlen. Nun sind die traurigen Nach- folgen einer solchen gewissenslosen Verwaltung der Staats-Waldun- gen eingetreten. Bis zur Stunde wurden in Griechenland an 22 Orten Braunkoh- leniager mit Kohlen von ausgezeichneter Güte undzu allen Zwrcken dien- bar aufgefunden , jedoch es wird nicht der geringste Nutzen davon gemacht, diese Braunkohlenlager sind Eigentkum der Regierung und nirgends im Lande finden sich selbe zum Kaufe. Jetzt wäre der Zeitpunkt gekommen, die Ausbeute dieser Sıhätze zu beginnen, je- des Vorurtheil gegen die Anwendung derse'ben würde s’ch heben und da sich in der Türkei keine Braunkohten finden und die sich findenden weit vom Meere entfernt sind, so könuten die griechischen Braunkohlen auch nach dem Ori-nte verführt werden und dort Ein- gang finden. Der Kohlenbrenner braunte in früheren Zeiten in Grie- chenland seine Kohlen aus fulge..un Bäumen und Sträuchern: Ar- bulus Andrachne. Arb, Unedo, Pistacia Terebinthus, Pinus Pinea, Ölea europaea —- hesouders auch aus Quercus enreifer«,O. ex, Cercis Siliquastrum — jedochalle diese Bäume und Sträucher sind nun so selten geworden, dass man keine Kohlen mehr daraus brennen kann. 680 5. (Ueber die Manna Israelitaram.) Dass diese Manna, von der sich die Israeliten 40 Jahre in der Wüste genährt baben sollen, von dem Tarfabaume, Tum«rix mannifera, kommt und durch den Stich eines auf diesen Bäumen lebenden Insectes, des Coceus manniparus, aus den Zweigen dieses Baumes ausfliesst, ist bekannt, Diese Manna findet sich selten in grösseren Stücken, oder auch in festen Massen, im Falle selbe nicht vor Aufgang der Sonne, wo dieselbe noch von der Küble der Nacht im festen Zustande sich befindet, gesammelt und sogleich an kühlen Plätzen aufbewahrt wurde. Diese feste Sorte wird von den Mönchen der Klöster des Sinaigebirges Texandsehabin und auch Texengabin genaunt. — Die gewöhnliche Manna des Sinai, die den Mönchen als Zuspeise dient, und die auch den die Klöster besuchenden Fremden zum Geschenke witgegeben wird, ist eine weiche, schmierige, butterähnliche Masse, in der sich die Schuppen der Blätter von Tumarix mit eingemischt finden, und befindet sich in kleinen weissblechernen Gefässen. Diese Sorte kommt am häufigsten vor. Ausser diesen beiden Manna-Sorten findet sich noch eine dritte, die ein@emenge aus dieser Masse und den Ueber- bleibseln der Blätter der Tamarixr ist, und die dadurch erhalten wird; dass man die mit der Manna bedeckten Blätter und Zweige, die von diesem Safte ganz eingehüllt und damit völlig überzogen sind, zu- sammenstosst und diese Masse in Gefässe von Thon einpresst. Beim Gebrauche wird diese Masse mit Löffelchen oder mit einem Messer herausgenommen, in Wasser gelöst, wodurch diese Ueber- reste der Blätter zurückbleiben, oftmals noch mit Honig versetzt und diese Lösung theils als Scherbet, als süsses Getränk getrunken, tbeils zur Bereitung von Heilmitteln verwendet. 6. (Viola odorata.) Das Veilchen ist eine Lieblingsblume der Griechen und noch mehr der Türken. In allen Gärten finden sich diese schönen, wohlduftenden Blüthen, die jedoch viel wohlriechen- der sind als bei uns in Deutschland, denn einige Veilchen sind hin- reichend, um ein grosses Zimmer wit Veilchengeruch zu erfüllen. In Griechenland sind sie die ersten Blüthen, die uns den Frühling ver- künden, denn in guten nicht kalten Jahren beginnen schon im Januar Veilchen zu blühen und blühen fort bis zam März und April. Jeder, der in der Nähe der Hauptstadt einen Garten hat, versäumt nicht, in demselben Veilchen zu pflanzen und täglich in die Stadt zu sen- den, indem jeder Mensch dieselben mit Freuden kauft. Gewöhnlch werden 5 Veilchen in ein kleines Bouquet gebunden und ein solcbes Veilchenbouquet mit 5 Lepta = Kreuzer bezahlt. Tausende solcher kleiner Veilchenbouquete werden täglich verkauft, sei es nur, dess 681 sich selbe finden, In Griechenland bereiten sich die Leute auch einen Veilchensyrup als hustenvertreibendes Mittel. Noch mehr lie- ben die Türken diese Blüthen und in allen Gärten der reichen Pas- sades ist-ein grosser Theil des Gartens mit Veilchen bepflanzt, denn die Türken lieben diese'ben ganz vorzüglich und bereiten sich aus denselben sebr wohlschmeckende Confituren und Scherbets. Die Harems duften vom Veilchengerach, indem der Eunuchus den Damen jedeu Tag Veilchen zum Geschenke darbringt. Die Farbe der Veil- chen ist den Türkinnen so angenehm, dass sie Kleider mit Veilcheu- farbe allen andern vorziehen und solche Kleider nennen sie nach dem türkischen Namen des Veilchens Meneses — Menexitica. Die Alt- Griechen nannten diese Blume "1:v und Hermolaos erzählt, dass gewisse jonische Nymphen diese Blumen dem Jupiter zuerst ge schenkt haben. Andere leiten den Namen 'Icr davan ab: als Ie, Jupiters Geliebte, in eine Kuh verwandelt wurde, habe die Erde ihr Veilchen zum Futter h:rvorspriessen lassen, Nach Theophrast, D ioscorides unterschieden die Alten nach der Farbe "Iov wot- Ougwr, "Iov pehav und neramor. Aus den Veilchen bereiteten sich ‚die Alten ein Vinum vielaceum — Conditum violaceum — und Hora- tius sagt: tinctus viola pallor amantium, Gleichwie die heutigen Damen die Veilchenfarhe lieben, so liebten auch die Alten dieselbe; diess erhellt daraus, dass man in den alten Zeiten eigene Färber batte,, die sich mit der Hervorbringung der Veilchen-Farbe beschäf- tigten und man nannte diesen Färber Violarius infector. Der Name Viola ist das veränderte Icv der Griechen. Das Veilchen, V. odorata, findet sich in Griechenland in wildem Zustande am Fusse des Parnass, am heiligen Berge Athos und auch in Ärkadien und an diesen Stellen fand sich diese bioletta, wie sie die heutigen Griechen nennen, schon in vergangenen Zeiten, denn auch Sibthorp bemerkt: In umbrosis humidis ad montium radices, ut Parnassi et Athenis et in Arcadia. Das Veilchen war Symbol des jährlichen Wiederauflebens der Erde und bezeichuete wegen seiner dunklen Farbe und zur Erde geneigten Blume den Tod. Das Veil. chen war daher im Dienste der Sybille bei den Dendrophoreen und mit dem Raube der Persephune verwebt. Ja die Tochter des Atlas wurde, als sie vor dem Apollo floh, in ein Veilchen verwandelt; demüthig und sittsam verbirgt noch jetzt die liebliche Blume sich unter den Blättern, nicht gleich ist sie zu finden, man muss sie suchen. Athen hiess sonst das Veilchen Juftende. 7. (Magnolia grandiflora.) Ein immergrüner 60-70 Fuss hober Baum des südlichen Amerika, der schönste Baum der ameri- 682 kanischen Wälder, kommt auf den jonischen Inseln besonders auf Corfu auch im Freien vor und ist eine Zierte der Gärten der reichen Engländer auf diesen Inseln. Die schönen und grossen Blüthen sind 10- 12 Zoll gross, weiss und höchst wohlriecheud, schade nur , dass sie kurze Zeit nach dem Abyflücken verwelken und die schöne weisse Farbe in Braun umgewandelt wird. Diese schönen Blüthen können auch zur Bereitung eines wohlriechenden fetten Dels verwendet wer- den und auf den jonischen Inseln wird vn eigenen Leuten, die von den Gärtnern diese frischen Biumen einhandeln , ein solches wohlriechendes Oel, dem man auch zu gleicher Zeit eine wohlthätige Wirkung gegen das Ausfällen der Haare zuschreibt und desswegen sehr heuer bezahlt, bereitet. Dass sich diese Oele und Magnolien- Pomaden durch Infusion der frischen B!nthen mittelst Mandelöl oder eines geruchlosen Feties bereiten lassen, dürfte Jedem bekannt sein, der Geruch dersellen ist jedoch äusserst angenehm und fein zunen- nen. Die Magnolia-Pomade, die ich zu sehen Gelegenheit fand, hatte eine röthliche Farbe und den feinsten eigenthümlichen Geruch der Magnolia-Blüthen. Einen schönen Anblick gewähren auch diean lan- gen, weissen Natelsclnüren hängenden rothen Samen, die nach dem Aufspringen der Früchte an den silberweissen Fäden hängend im Winde hin- und herschaukeln, 8. (Holeus saecharatus.) Auch die Altenkannten den Holcus und nannten ihn OAx6s von £Axsıv ziehen, anziehen, herba, quae eirca caput alligata vel circa lacertum e corpere edueit aristas — nämlich die Alten fahelten, dass diese Pflanze die in den Körper gerathenen Dornen herauszuziehen im Stande sei. Auf den jonischen Inseln wurden auf Befebl der englischen Regierung Versuche im Grossen mit dem Anbaue des Holcus saccharatus im vergangenen Jahre gemacht um zu bestimmen, ob sich aus dieser Pflanze, die daselbst sehr gut gedeiht. Zucker und besonders Weingeist mit Vortheil ge- winnen lasse. Die Versuche, die vor wenigen Monaten. beendigt wurden, fielen sehr günstig aus und es ist wahrscheinlich, dass nun bald grosse Quantitäten Weingeistes auf den jonischen Inseln aus der genannten Pflanze gewonnen werden. 9. (Ueber Lianenartige Gewächse in Griechenland.) Liane ist der gemeinschaftliche Name für Schlingpflanzen der nordamerikanischen Wälder, seltener nennt man well auch die Schlingpflanzen der heissen Zone Lianen. Zu diesen gehören die Arten der Gattung Biynoniae uud unter diesen besonders Biynonia s. ‚Tecoma radieuns, die auch in Griechenland in den Gär- ten gleich dem Epheu mit seinen raukenden Blättern und Stengeln 683 die nebenwachsenden Gebüsche und Bäume überzieht, dann Paullinia Cururu, Urreola elastica, Pothos funifera, Rhizophora Mangle. Die Natur der Lianen ist, an den höchsten Bäumen hinauf- zuklettern, sich oft wieder in die Erde zu senken, neue Wurzeln zu schlagen und andere nahestehende Bänme so zu umschlingen, dass sie die Wälder undurchdringlich machen. Diese zähen, _ jedoch sehr biegsamen Stengel werden zum Flechten von Anker- tauen, zu Stricken, Fussreifen und anderen Flechtwerken verwendet. Solche Lianenähnliche Gewächse finden sich auch in Griechenland in wasserreichen Gegenden, z. B. im Flussbette des Eurotus in Sparta, im Flussbeite des Kepbissus bei Athen. Diese Lianenäühnliche Ge- wächse sind jedoch in Griechenland vor allen Smilax aspera, deren Stengel bis zu einer Höhe von 30 — 50 Fuss hoch an den in der Nähe sich findenden Platanenbäumen emporklettern und sich mit dem ebenfalls zusammenfindenden Rubus fruticosus und Jen banm- förmig werdenden Epheu-Arten zu einer undurchdringlichen Wand verflechten, so dass man sich nur mittelst der Axt einen Weg würde bahnen können. Besonders die Smilaz - Arten haben ebenfalls die Eigenschaft, ihre Stengel niederzusenken, von Neuem in die Erde ein- zugraben und neueStengel zu bilden,so dass man auch bei unsiu Griechen- land, wenigstens in Miniztur, solche undurchdringliche Wähler findet. 10. (Ueber die Verwechslung der Radix Hellebori mit andern Wurzeln.) Helleborus niger wurde bis zur Stunde im heutigen Griechenland von den Botanikern nicht aufgefunden, doch kommt ihre Wurzel unter dem Namen Skarphbi bei den Kleinhändlern vor, da dieselbe von den Thierärzten zur Unterhaltung der Eiterung bei Haarseilen in Form von kleinen Keilen in die Wunde eingescho- ben wird. Auf der Insel Euboea and besonders in der Nähe eines Dorfes, Stenon genannt, wird diese Skarphi zesammelt und von da in den Handel gebracht. Die Verwechsiungen, ie mit dieser Wur- zel, die’in den verschiedeusten Theilen des südlichen Europa’s ge- „sammelt wird, stattfinden, sind mit der Wurzel von Helleborus foe- lidus, Trollius europaeus, Adonis vernalis, Astrantia major und auch mit Aclaea spicata. Statt der wirklichen Rad. Hellebori nigri, die in Griechenland nicht vorkommt, wird die Wurzel von H. ori:ntalis gesammelt. Radix H. orientalis war wahrscheinlich die Wurzel, mit der Hippocrates ‘vor Tausenden von Jahren seine Heilungen be- wirkte, Dieser findet sich häufig am Cyllene, Taygetes, Deiphi und auf dem Parnass, 684 Getrocknete Pflanrensammlungen. 1) Cryptogamae vasculares Europaeae Die Gefäss- Crypto- gamen Europa’s, unter Mitwirkung mehrerer Freunde der Botanik gesammelt und herausgegeben von Dr L. Ra- benhorst. Fase. I Nro. 1—25 Dresden 1858 Fol. 2) Bryotheca Europaea. Die Laubmoose Europa’s unter Mit- wirkung mehrerer Freunde der Botanik gesammelt und her- ausgegeben von Dr L. Rabenhorst, Fase. I, Aro. I— 50. Dresden, 1858. 4. Wer den unermüdlichen Eifer und das angeborne Talent Rahben- horst’s kennt, in verhältuissmässig kurzer Zeit Tausende von Kryp- togamen aus den verschiedensten Ordnungen und Familien in käuflichen Sammlungen unter dem Publicum zu verbreiten und so dem immer weiter fortschreitenden Studium derselben die wichtigste Unterstützung zu leisten, der konnte es bisher nur bedauern, dass von diesem so dankenswerthen Unternehmen nur zwei Ordnungen, die der Gefäss- kryptogamen und die der Laulmoose, ausgeschlossen blieben, und wird daher um so mehr erfreut sein, diese Lücken durch die beiden vorliegenden Sammlungen nunmehr ausgefüllt zu sehen. Der Heraus- geber, der seit Jabren alle seine Zeit diesen trefflichen Kryptogamen- sammlungen widmet, und in der glücklichen Lage sich befindet, die- ses Opfer der Wissenschaft bringen zu können, setzt dadurch seinem Werke wahrhaft die Kron= auf; und wo ein solcher entschiedener Wille an der Spitze steht, der nur die gute Sache und nicht den äusseren Vortheil ins Auge fasst, steht auch mit Gewissheit zu er- warten, dass in einer nicht allzufernen Zeit die möglichste Vollstän- digkeit dieser Sammlungen erreicht sein werde, Schon jetzt stehen dem Verfasser 74 thätige Mitarbeiter zur Seite und sicher werden sich immer auch neue Kräfte dem schönen Unternehmen zuwenden, da jeder Mitarbeiter den Vortheil geniesst, durch Einlieferung von Arten, Varietäten oder Formen in 120 tadelfreien Exemplaren als Aequivalent die Sammlung selbst oder andere Kryptogamen nach freier Wahl zu erwerben. Die erste Lieferung der Getässkryptogamen enthält folgende Arten: 1. Salvinia nalans Willd. von Braudenburg und Wohlau. 3. Marsileca quadrifolia L. von Oldenico in der Nähe von Vercelli. $. M. pubescens Tenor. von Agde bei Montpellier. 4. Jsceles se lacca Delil, von Grammont bei Montpellier. 5. J. lacustris L. vom 685 Titisee im Schwarzwald. 6, I. Duriaei Bory. vom Vorgebirg Pa- naggi im westlichen Ligurien. 7. Orhioglossum vulgatum L. von Drebkau in der Niederlausitz und bei Meissen in Sachsen, 8. Boiry. chium simplex Hitcbe. von Driesen in der Neumark. 9. B, Lu. naria Kaulf. ebendaher. 10. Osmunda reyalis I. von Wohlau in Schlesien und Sommerwalde in der Niederlausitz. 11. Adiantum Ca. pillus Veneris L. Orpo in Istrien, 12. Grammitis Celerach Swartz. Triest und Zaule. 13. Cystopteris sudetica A. Br. et Milde, von verschiedenen Orten im Gesenke. 14. C. fragilis Bernh. aus der sächsischen Schweiz und von Schluckenau in Böhmen. 15. Woodsia üvensis RBr. von Schweidnitz in Schlesien. 16. Aspidium Thely- pleris Swartz. von Altiöbern und Golsen in der Niederlausitz 17. A. cristatum Swartz. von Driesen in der Neumark und Ransern bei Breslau. 18. A, spinulosum Swartz. aus dem Bielgrand bei Königs- stein, 19. A. spinulosum + cristatum Lasch (A. Bootii Tuckerm. A. spinulosum v. Bootii Asa Gray.), von Driesen in der Neumark, auch in Schlesien um Garsuche bei Ohlau. 20. A ‚Braunii Spenn. aus dem Gesenke, 21. A. lobetum — Braunii Milde, um Gräfenberg im Gesenke. 22. A.lobatum Swartz. von der Landskrone bei Gör- litz. 23. A. Fiir mas Swartz. vom Bielgrund in der sächsischen Schweiz und Schluckenau in Böhmen. 24. Asplenium (Athyrium) Fi. lie femina RBr. vom Bielgrund. 25. A. Trichomanes Huds . von Zaule bei Triest und Schluckenau in Böhmen. Die erste Lieferung der Bryotheca bringt: 1. Conomitrium Juli- anum Mtg. von Stuttgart und Fugau in Böhmen. 2. Pterygophy!lum lucens Brid. von Niesky in der Oberlausitz und Ippendorf bei Bonn. 3, Climacium dendroides Web. et M. vom Leopoldshain bei Görlitz und Schluckenau in Böhmen, 4. Platygyrium rerens Br. Sch, et Gümb. vom Rummelsberg bei Streblen in Schlesien und Salzburg, wobei auch eine Form ramulis elongatis. 5. Lesken rostrata Wedw. von Salzburg 6. Pseudoleskea atrorirens Br, Sch. et Gmb. vom Geisberge und Untersberge bei Salzburg. 7, Thuitium delicatulum Br. Sch. et Gmb. vom Geisberg und Hauberg bei Salzburg. 8. Hyp- num fertile Sendtn. vom Geisberg bei Salzburg. 9. Hypnum pal- lescens Br. Sch. et Gmb. vom Untersberg und Geisberg bei Salz- burg. 10. H. scorpivides IL, von München. 11. H.molluscum Hedw. von Kottspiel bei Ellwangen. 12. H. callichroum Brid. von den Kalkalpen Salzburgs. 13. Eurhynehium Vauctherü Bryol. europ. von Eichstätt. 14. Hyocomium flagellare Br. Sch. et Gmb. vom Gerolsauer Wasserfall bei Baden-Baden. 15. Brachylhecium Starkii Br. Sch. et Gmb. von der Sausteige im Pinzgau. 16.-Plagiothecium 686 puichellum Br. Sch. et Gmb. vom Untersberg bei Salzburg. 17. Hy- locomium Oakesii Sulliv. vom Untersberg bei Salzburg(nur steril.) Die- ses bisher nur aus Amerika bekannte Moos wurde von Dr. Schwartz auch im Halachtbale in Oberpinzgau fructifieirend aufgefunden. 18. H.toreum Br. Sch. et Gmb. vom Utewalder Grund in der sächsi- schen Schweiz, 19. Cylindrothecium Montagnei Br. Seh. et Gmb. von Hausleiten bei Kremsmünster. 20. Thuidium tamariscinum Br. Sch. et Gmb. von Schluckenau in Norduöhmen. 21. Enciedium verti- eillatum Br. Sch. et Gmb, von Zweibrücken. 22, Entosthodon eri- cetorum C. Müll, von Neustadt in der Pfalz. 23. Anaralypla caes- pilosa Breh. vonZweibrücken. 24, Hyını nostomum squarrosum Nees et Hornsch. ebendaher. 25. Physcomitrium sphaericum Brid. vom Donnersberg und von Schneeserg im Erzgebirge. 26. Pottia cavifolia Ehrh. von Landau. 27. P. minutula Br. ebendaher. 28. Seligeria eulcarea Br. Sch. et Gümb. Stubbenkammer auf Rügen. 29. Gym- nustomum bicolor Br. Sch et Gümb, von der Wettersteinalpe (5500') bei Partenkirchen in Oberbayern. 30. Phascım crispum Hedw. von Vereelli. 31. Blindia acufa Br. Sch. et Gmb. ven der Hockschar im Geseuke. 32. Leweoöryumeulgere Hampe, von Dresden und Geppers- dorf bei Streblen in Schlesien. 33. Rhabdoweisia fuygex Br. Sch. et Gmb. von der Diebeshöhle am Quirl bei Königstein in der sächs. Schweiz, 34. Barbula paludosaSchw. von Salzburg. 35. B. tertuosa Web. etM, Nieder Lindewiese im Gesenke. 36. Tetraphispellucidall ed w. von Dres- den und Driesen. 37 Distichium capillaceum Br. Sch, et Gmb. vom Bielgrund bei Königstein in Sachsen. 38. Mnium hornum Hedw. von Görlitz in der Ober- und Golsen in der Niederlausitz. 39. Mrium orthorhynchum Brid. Hammersbach (40009 bei Partenkirchen in Oberbayern. 40. Mnium spinosum Schwgr. Oesteralpe (4000) bei Partenkirchen in Oberbayern, 41. Alnium undulatum Hedw. von Dresden. 42. Paludella syuarrosa Brid. Prachtvolles Exemplar mit zahlreichen Früchten von Schwerin in Mecklenburg. 43. Splachnum ampullaceum L. vonVriesen und Schwerin. 44. Tayloria Rudolphiana Br. Sch. et Gmb. von dem 5000‘ hohen Plattenberg bei Kreuth in Oberbayern. 46. Trichostomum tortile Sehrad. vom Donnersberg bei Zweibrücken. 47. Oreas Martiana Bri.d. vom Geisstein im Ober- pinzgau. 48. Cynodontium virens Br. Sch. et Gmb. vom Untersberg bei Salzburg. 49. Dieranellu erispa Br. Sch. et Gmb. vom Plauen‘ schen Grunde beiDresden. 50. Gümbelia crinita Ha mp. von Neuen burg in der Schweiz. Man ersieht aus dieser Zusammenstellung, dass schon in diesen ersten Lieferungen grössientheils sehr interessante und zum Tbeil 687 auch sehr seltene Arten vorliegen, wobei wir nur noch bemerken, dass die gelieferten Exemplare auch in Beziehung aufSchönheit, Voll. ständigkeit undReichlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen, Möge der gütige Himmel dem fleissigen Herausgeber noch lange Jahre ungetrübte Gesundheit und Geistesfrische erhalten, damit es ihm möglich werde, die sich selbst so schön gestellte Lebensaufgabe nach allen Richtungen hin weiter zu verfolgen und der Wissenschaft dadurch auch ferner die werthvollsten Stützpunkte zu liefern, F. Anzeige. Fortsetzung meiner käuflichen Exsiccata der Schweizer-Flora. Crepideae Florae helveticae. Fase. V, Crepis agrestis Fr, biennis forma maxima, taraxaeifolia f. hiera- eioides, tectorum f. tenella. Hieracium brachiatum Fr., commuta- tum Tsch., glauco-murorum m., callianthemum Fr., laevigatum Fr,, macilentum Fr., murorum forma autumnalis, muroro-vulgatum, pilo- selloides f. angustifolia, polyphyllum Schl., prenanthoidi-rigidam, pyrenaie. Fr., racemosum WK., villoso-amplexicaule , villoso muro- ram, villoso-vulgatum , valgatum f. virgata, Exsiccata Florae helveticae, Acer opulifolium Vill Achillea Haenkeana Tsch., lanataSprg Adonis vernalis L, Aethiönema saxatile RBr. Agropyrum dumetorum Rb, Alopecurus pratensis L. Ammi majus L. Anchusa leptophylia R. S. Andropogon Gryllus L. Anemone sylvestris L. Anthyllis polyphylla Tsch. Aquilegia atrata ß. viseida, pyrenaica DC. Arabis arenosa Scp., muralis Bertol., sagittata D;C. Asphodelus albus L. Astraga- las velutinus Sieb. Astrantıa major 9. involuerata K. Atriplex ob- longifolia W. Avena hybrida Kch, Betonica AlopecurosL. Kiscutella longifolia BC. Blitum virgatum L. Brachypodium australe Gay. Braya supina Kceh. Buphtbalmum speeiosissimum Ard. Calamintha grandiflora Mnch Calepina Corvini Dsv. Campanula bouoniensis L., caespitosa L., Raineri Per p. Carduus sumanus Schl ch. Carex aquatilis Fr. brizoides L., clavaeformis Hoppe, divulsa Goodenov., eriecetorum Lej. fulva f I. androgyna, f. II. longifolia, f. Hl. mi- erostachya f. IV. genuina, f. V. flavo-fulva, gynobasis, Hornschuchians f. agregata, punctata Gaud., vaginata Tsch. Carlina vulgaris 9. longifolia m foliis lineari -lanceolatie, Ceutaurea cirrhata Rehb., 688 rhaetica Mor., transalpina Schl. Cephalaria alpina L,, Cerastium alpinum gen. Chrysanthemum heteropbylium DC, Cirsium Erisithales, erucagineum Cm. oleraceo-bulbosum , pannonicum All. pannonico- Erisithales Näg., rivulare All., subalpinum Gaud. Corydalis ochro- leuca Kch. Cyelamen hederifoliam Ait. Cytisus alpinus Mill, ca- pitatus Jeg., hirsufus var. major in fret., sessilifolias .L. in fret., Dianthus alpestris Hoppe, Wimmeri Wich. Epilobium collinum Gaud., montanum ß@. lanatum m. Erica arborea L. Ervam Ervilia L., Erysimum rhaeticum DC. Erythraea capitata R, Schult. Euphorbia verrucosa Lm. Festuca uniglumis Sol. Fumaria capreolata L. Ga- eopsis intermedia. Galium anglicum Hds., arist atum L,, corrudaefolium Vill., hyssopifolium Hffm ‚ insubricum Gaud., pedemontanum All. vernum Scop. Genista nervata WK, Geranium lucidum L., nodosum L. Gladiolus palustris Gaud. Hierochloa odorata Whibg. Helleborus atrorubens WK. Horminum pyrenaieum L. Hypericum microphyllum Jord, Isopyrum thalictroides Ke Juncus fascieulatus Schrk., Ger- ardi Lois. Koautia dipsacifolia WK., dumetorum Heuffel. Laser- pitium Gaudini Mor., glabrum Crtz. Lathyrus heterophyllus L., latifolius L. Leontodon tenuiflorus DC, Libanotis Riviniana Scop, Ligusticum Seguieri Keh. Meutha pubescens W!ld. Muscari botry- oides L. Ophrys apifera K. Ornithogalum chloranthum S aut., pyre- naicum L. Orobanche eruenta Bert , Hederae Dub., rubens Wilr., Salviae F.W. Schlitz. Ostrya carpinifolia Jeq. Pedicularis atro.rubens Schlch., taseiculata Vill. Petasites ramosus H. Picris erepoides Saut. Pinus Mugbus ß. rupestris. Plantago Cynops L., lanceolata ß. alpestris, montana v. holosericea & d., serpentina Lmk. Potentilla cinerea Chaix,, collina Wb., inclinata Vili. Primula calyeina D ab., Dinyana Lagg., graveolens Hegtsch. Rhamnus saxatilis L., Vil- larsii var. glabra et pubescens. Rhododendron latifolium Hopp: (pe dunculis cum pilis latis, crassis densehirsutis!). Rosa montana Vill., pomifera L. Rubus discolor W., suberectus W., transalpinus. Ruta graveolens £, angustifolia. Saliv acuminata Sm., concoler Hst;; cotinifolia Sm., foetida Schl, Helix L., Lambertiana Sm., patula Ser., Pontederana Schleh. Saxifraga bulbifera L., mutata-aizoides, Vandelli Stbg. Scabiosa graminifolia L,, ochroleuca L. , suaveolens Def. Seripus triqueter &. Hoppei Rb. Sedum boleniense, Cepaea L., rupestre Lej. Sempervivum barbulatum Jrd. Senecio barbareifolius Rb., erraticus Bert., nebrodensis L., tenuifolius Jeg. Silene Sasi- fraga L. Sison Amomum L, Sorbus hybrida L. Sparganium mini- mum Gd. Stachys arvensis L. Stellaria neglecta Weihe, viscida MB. Taracaxum laevigatum, lanceolatum F., ereetum Hp. Thalietrum 689 alpestre Schl., elatum @d., galioides M, saxatile Schl, Thesium rostratum L. Tragopogen orientalis K., tortilis Rb, Trifolium ele- gans L., patens Schrb. Trochiscanthes nodiforus Keh. Trollius humilis Cr tz. Valeriana saxatilisL. Verbascum floccosumL., orientalg MB., phoeniceum L. Vesicaria utriculata in fret. Vicia Luphanensis Schlech., montana Fröl., onobrychioidesLL. Viola heterophylia Bertol, Filices, Cystopteris eynapifolia R. Equisetum paleace um Schl Musci. Anacamptodon splachnoives Br. Barbula marginata BSch. Bryum pendulum £. compactum, boreale Br., Funckii, nutans ß. caespitosum Schp., torquescens, earneum . globosum m. (capsula exacte globosa). Cynelidotus aquaticus, fontinaloides, Climacium den- droides L. fert. Desmatodon Laureri Br, Sch. Dissoden Fröh- lichianus. Dieranum flagellare H., longifolium H. Grimmia elongata Hsch., erinita H, Hypnum aureum, collinum Sch, ,, fertile Sendtn nitidulum Sp., Oakesii, palustre v. julaceum, Kneiffi Schn., Philli- pianum. C.M,, stramineum, striatulum Schp. Leucobryum vulgare. Mielichhoferia nitida. Sphagnum humile, Splachnum ampullaceum, sphaericum H. Tayloria serrata, Rudolphiana F. Trematodon ambi- guus, Trichostomum glaucescens. © Weisia compacta. P. S. Mehreren Anforderungen Folge leistend habe ich bei mei, nen heurigen Exeursionen unter andern meine besondere Aufmerk- samkeit der formenreichen Gruppe der Carex caespitosa geschenkt und eirca 12 verschiedene Formen in reichlichen Exemplaren gesam- melt. Diess denjenigen Botanikern zur Nachricht, deren Wünsche ich vorigen Winter hierin nicht mehr erfüllen konnte. Zug im October 1858. J. Bamberger. Bitte um Abgabe getrockneter Pilzel Unterzeichnetem wurde vom Üesterreichischen Unterrichtsmini- sterium der ehrenvolle Auftrag, Typensammilungen für höhere Lehr- anstalten zur leichtern Einführung in das Pilzsystem herzustellen, Der Plan zu derartigen höchst instructiven Sammlungen ist von Hrn. Sectionsrath Ritter v. Heufler, dessen reiches und eleant einge- richtetes Herbarium allgemeine Bewunderung und Nacheiferung er- weckt, entworfen. Obwohl ich nun in Folge der Befürwortung die- ses eiuflussreichen Protectors der Botanik so eben auf Staatskosten eine Reise durch Tyrol und Oberitalien gemacht habe, so genügt doch die Zeit von einigen Wochen nicht, hinreichendes Material zur Beförderung eines möglichst allseitigen Ueberblicks über das Pils- 6” system zu erwerben. Ich ersuche demnach alle Botaniker, welche Pilze in etwa 30splendidenExemplaren bereits gesammelt haben, oder mir in den nächsten Monaten noch sammeln können, mich bei dem gewiss heilsamen , der Mykologie selbst vielleicht förderlichen Beginnen zu unterstützen. Am liebsten würden mir höhere Pilze sein. So wünschte ich sehr Phallus, Clathrus, Beispiele für die Untergattungen der Agarieineen und Polyporeen, verschiedene Tuberaceen, Poronia und Morchella. Willkommen werden mir auch mehrere Species desselben Genus sein, und von mir zugesandten Conio- und Hyphomyceten werde ich, was ich noch brauchen kaun, auswählen, das Uehrige remittiren. Die Namen der Einsender unddie Fundörter werden auf den gedruckten Etiquetten genannt. Ich werde Alles aufbieten, durch Gegensendun- gen von Phanerogamen, (besonders aus der schlesischen, mährischen, tyroler und oberitalienischen Flora) und von Kryptogamen jeder Art zufrieden zu stellen! Doublettenverzeichnisse oder directe Sendungen bitte ich zu adressiren an: \ ° Dr. Bail, Lehrer an der Realschule zu Posen. Verzeichniss der im Jahre 1858 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 125) Naturhistorische Abhandlungen aus dem Gebiete der Wetterau. Hanau, 1858. 126) Radlkofer, über das Verhältniss der Parthenogenesis zu den andern Fortpflanzungsarten. Leipzig, 1858. 127} Bulletin de la societE Imper. des naturalistes de Moscou. Annee 1857. Nr. Il—IV. 1858. Nro. I. Moscou, 1857, 58. . 128) Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den kgl. preussischen Staaten. Neue Reihe. V. Jahrgang. 2. Heft. Berlin, 1858. 129) Jahresbericht für. die Jahre 1853--57 von der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Dresden. T)resden, 1558. 130) J. G. Agardh, Theoria systematis plantarum; accedit familiarum phane- rogamarum in series nafurales disposifio. Lundae, 1858. = 131) Oesterreich. botan, Zeitschrift VIII. Jahrgang. Nro. IX. X. Wien, 1858. 132) Rabenhorst, die Algen Sachsens. respective Mittel - Europa’s. Neue Ausgabe. Doppelheft LXXI. und LXXIL LXXIH. und LXXIV. LXXV.und LXA\VI. Dresden, 1858. 133) Abhandlungen der naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg. II. Heft. Nürnberg, 1858. : 134) Annales des sciences physiques et naturelles d’agriculture_ et d’industrie publides par la societe Imper. d’agriculture ete, de Lyon. II, Serie. Tome VII. IL Serie, Tome I. Lyon et Paris, 1856, 57. 135) Memoires de P Acad, imper. des sciences, belles-lettres et arts de Lyon. Classe deslettres. Tome IV, V. VI. Lyon, 1854—58. Redacteur und Verleger Dr, Fürnrohr. Druck von F. Neubauer. RLOR&A, JM 43. Regensburg. ?2ı Novbr. 1S58. Inhalt; ontsınar-annAnnLune. Arnold, die Lichenen des frän- kischen Jura. (Schluss.) — AREPERTORIUEM FÜR DIE PERIODISCHR BOTANISCHE LITERATUR. Nro. 314320. — Aanzeıch der bei derkgl, botanischen Gesell. schaft eingegangenen Beiträge, — netLace. Probeblatt des Atlas der Natur. geschichte h in Hırt's Verlag. Die Lichenen des fränkischen Jura. Von F. Arnold. {Schluss.) Ser. I Hysterolichenes. Ordo. IX. Opegraphaceae, Trib. 32. Opegrapheae. l. Opeyrapha Hamb. Mass. mem. 101. Körb. syat. L. 278. 1. O.rupestris (Pers.) Hepp. lich. eur. ! Opegr. sazalilis Schär. Enum, 159. p: p. Körb, syst. L 281. Rabhat. L.D. 21. p. P- Op. Persoonii Mart. fl. crypt. Erl 279. Exs. Hepp. lich eur. exs. 346.! Rabbst. lich. eur. exs. B34. Zw. lich. exs. 2. 145. Schär, lich, helv. 94. p. p. Häufig im Jura auf Kalk und Dolomit ; a) An einer Dolomitwand im Walde zwischen Pottenstein und Tüchersfeld in Oberfrauken (Rabhst. lich, eur. exs. 334. Y; b) auf Dolomit im Tiefentbale bei Eichstätt (544.0: c) an umherliegendgu - Kalksteinen im Laubwalde oberhalb Vi asserzell (671.'); d) an Dolo- mitfelsen der Anlagen u. s. w,; e) auf Dolomitblöcken vor der Gei- lenreuther Höhle. (147.1 2 F. pruinosa Körb, syst. L. 281, Eis. Zw. lich, ess. 2, p. p. 145. B. a) An Kalkplatten des Steinbruchs am Römerstrassl unterbalb der Wülzburg bei Weissenburg (Zw. lich. exs. 145. B.); b) ebenso un- weit des” Hirschparka bei. Eichstätt. Flora 1858, j "| 69 ß. eonfluens Hepp. in lit.21. Mart, 1858. ‚Sporen kleiner und sehmäler als bei der Stammform, 4-zellig, farblos, 11— 18. m. m. lang, 3—4mal so lang als dick.“ An einem Kalkfelsen zwischen Breitenfurt und Dollnstein im Altmühlthale. (733.!) 2% 0, saxigena Tayl. — Op. rup. ß. sazig. Hepp. lich. eur- es. 347, p. p. a) An sonnigen Dolomitfelsen des Wintershofer Bergs und in den Schluchten vor Obereichstätt (233. !); b) an Kalkfelsen oberhalb des Langethals bei Streitberg — teste Hepp. in lit. 3. O. centrifuga Mass. misc. lich. 18, Exs, Hepp. lich. eur. eis.:347. p. p. a) An einer Dolomitwand zwischen Wasserzell und der Linzer Kapelle bei Eichstätt (333.!); b) dann auch — teste Hepp. — an Dolomitwänden der Riesenburg bei Muggendorf (159.!) und an Kalk- felnen der Kammer bei Engelhardsberg. (78. !) 4.0.atra Pers. Schär. Enum. 153. Körb. syst. L. 283. Mass. mem. 106. Rabhst. L. D. 19. Nyl. Prodr. 157, Enum, 131. Op. denigrata Mart. fl. erypt. Erl, 280. &. sienocarpa (Ach. syn. 75.) Hepp. lich. eur. Op. atra denigr. stenoc. Schär. Enum, 153, Exs. Hepp. lich. eur. exs. 341. a) An Haseluussstämmen bei Weissenburg und im Langethale bei Streitberg ; b) an Buchenrinde bei Eichstätt. 5. 0. herpetica Ach. syn. 72 Schär. Enum. 155. Rabhst. L. D. 19. Körb, syst. L. 284. Mass. mem. 105. Nyl. Prodr. 160. Enum. 131. Mart, fl. erypt. Erl. 277. a, rubella Ach. Schär. 155. Mass. mem. 105. — Op. rub. Mart. fi. erypt. Erl. 277. Eis. Schär. lich, helv. 95. Häufig an alten Tannen im Laubwalde unterhalb Geilenreuth. (750. !) ß- subocellata Ach, Schär. I,c. 156. Körb. I. c. 284. Mass, mem. 103. Exs. Schär. lich. helv. 281. a).Häufig an glatter Buchenrinde in den Laubwäldern bei Eich- stätt (750. 751.0); b) zahlreich an Eschenstämmen im Walde des Römerbrunnens bei Weissenburg (752. !) und im Langethale bei Streit- berg. Yy. fuscata Turn. Schär, I. c, 156. Mass. mem. 105. a) An Carpinus Betulus zwischen Musgendorf und Baumfart(758.!); 603 b) an Buchenrinde im Walde oberhalb Wasserzell bei Eichstätt. (760.1) 6. O. varia Pers. Schär. Enum, 156. Rabbst, L. D. aı. Mass. mem. 103. Körb. syst. L. 285. Nyl. Prodr. 154. Enum. 131. Opegr. notha Ach. syn. 76. Mart. fl. erypt. Erl. 278. %. lichenoides Pers. Schär. Enum, 156. Mass. I. ec. Exs. Schär, lich, helv. 282, Hepp. lich. eur. exs. 165. ‚ Häufig an alten Eichen, Buchen und anderen Laubbäaumen im Jura. ß. pulicaris Hoffm. Schär. I. c. Mass. mem. 104, Exs. Schär. lich. helv. 97. a) An alten Föhren im Walde zwischen Wasserzell und Breiten- furt (756.1); b) an Buchenrinde im Tiefenthale bei Eichstätt, (757.9 Y. diaphora Ach. Schär.1. ec. 157. Mass. |. c. Exs. Schär. lich, helv, 98. Am Grunde einer alten Fichte im Walde unweit Wasserzell. (761. IH. Grapkis (Adans.}Ach. syn.80. Mass. mem, 107. Körb. syst,. L. 286, . 1. 6, scripta (L.) Ach. syn, 81. Rabhst. L. D. 18. Mari. Ai. ‚-erypt. Er. 280. Mass. mem. 107. Körb, syst, L. 287. N yl. Prodr. 149. Enum. 128, - Opegr. scripta Sehär. Enum. 150. &, vulgaris Körb. 1. e. Exs. Schär. lich. helv. 87. Rabhat. lich, eur. exs. 394. Im ganzen Jura an der Rinde der Laubhölzer, vorzüglich an Buchen. — An Tannen im Laaberthale bei Regensburg (837.!) findet sich die Form mit langen, bogenförmigen, von einander entfernt stehenden Apothecien, wie solche in Zw. lich. exs. 304. aus dem Schwarzwalde und Rabhst, lich. eur. exs. 165. enthalten ist. ß. recta Humb. Schär: Eoum. 151. Körb. l.c. Rabhat. |. c. @r. betuligna Ach. Mart, fl. erypt. Erl. 282. Exs. Zw. lich. exs. 306. Häufig an Birkenriode z. B. im Walde zwischen Wasserzell und dem Schweinsparke bei Eichstätt. (754.1) 1, Lecanactis (Eschw.) Körb. syst. L.275. Mass. Sched. erit, 17. 1. L. biformis (F1.) Körb. syst. 277. Arthonia biformis Schär. Enum. 243. ® forma spermogonifera (Körb. 1. c.) Thrombium byssac cum 43 * 694 (Weig) Schär. Enum. 223 Pyren. insculpta Schär. Rabhat. L. D. 23. Pyrenothea byssacea Mass. ric. 150. Exs. Schär. lich. heiv. 251. 286. Hepp. lich. eur. exs. 229. Zw. lich. exs. 47—49, Rabhst. lich. eur. exs. 392. An einer alten Eiche im Walde zwischen Wassersell und Brei- tenfort bei Eichstätt. (825.!) 2. L. ällecebrosa (Duf.) Körb. syst. L. 277. Schismat. amyla- cum (Ehr.) Ma&s. ric. 56. Lerid. alboatra amyl. Schär. Enum. 122. Rabhst. L. D. 79. Lecid. corticola farinoss Ach. syn. 32. Leeid. amyl. Nyl. Prodr. 137. Enum. 126. Eıs. Schär. lich. heiv. 627. Rabhst. lich. eur. exs. 415. Zw. lich. exs, 124. An der rissigen Rinde alter Eichen in Laubwäldern: a) an der Ludwigshöbe bei Weissenburg; b) im Schweinsparke bei Eichstätt (Hepp. lich, eur. exs....) 3. L. abielina (Ach.) Körb. syst, L 276. Schismat. abiet, Mass. rie. 56. Lecid, leucocephala Scehär. Enum. 130. Lecid. abietina Nyl. Prodr. 138. Enum. 126. ? forma spermogonifera (Körb. syst. L. 277.) Pyrenothea ver- micellifera Kunze) Fr. Hepp. lich. eur. Mass. ric. 153. Lecid, leucoc. globulifera Schär, Enum. 131. Exs, Schä’r. lich. helv. 533. p. p. Hepp. lich. eur. exs, 110. Zw. lich, exs. 25, 26. Nicht selten an alien Tannen im Walde unterhalb Geilenreuth bei Muggendorf. (111.!) Trib. 33, Coniocarpeae. Coniocarpon DC, Mass. ric. 46. 1. C. gregarium (Weig.) Schär. Enum. 242. Masse. rie. 46. mem. 116. Conioc. einnabar. DE. Ach. syn, 353. Rabhst. L. D. 75. Conioloma eoccineum Fl. Mart.fl..erypt. Erl. 284. Arthonia einabarina Wallr. Nyl. syn. Arth. 88. Prodr. 163. Enum. 132. Arth. gregaria Körb. syst. L. 291. Exs. Schär. lich. heiv. 239. IHepp. lich. eur, exs. 162. Zw. lich. exs. 11. Rabhst. lich, eur, exs. 120, Selten an glatter Rinde einer Esche im Langethale bei Streit- berg. 2. C. ochraceum Duf. Mass. ric. 47. Rabhst. L. D. 75. Arthonia ochr.Schär. Enum, 242, Körkb syst. 1.292. N yl. Prodr. 164. En‘m. 132 (syn. Arth. 89.) Exs. Mass. lich, It, exs. 14. Hepp. lich. eur, exs. 354. Z W- lich, ess. 309, Rabhst, lich, eur. exs, 337. 695 Selten an glatter Buchenrinde im lichten Walde zwischen Mag- gendorf und Baumfart. Trib. 34. Coniangeae. 1. Arthonia Ach. syn 4. Mass. ric. 48. mem, 114. 1. A.vulgaris Schär. Mass. ric, 48. Körb. syst. lich. 290. Opeyr. atra v, astrcidea radiata Schär. Enum. 154. Rabhst, L, D. 20. p. p. Arth. astreidea Ach. syn. 6. Nyl. syn. Arth. 95. Prodr. 166. Enum. 133. Arth. radiata v. astr. Mart, fl. erypt. Erl. 283. Exs.Schär. lich. helv. 16. Hep p. lich. eur, exs. 351.Rabhst. lich. eur. exs. 393, ? Zahlreich an Buchen, Eichen und anderen Laubhölzern im Jura, z. B. im Walde zwischen Eichstätt und Landershofen. (745.1) ß. anastonıusans Ach, syn. 6. Opey, atra anast. Schär. Enum. 155. Rabhst. L. D. 21. Exs, Hepp. lich. eur. exs. 353. An glatter Rinde der Eschen in feuchten Laubwäldern a) unweit des Römerbrunuens bei Weissenburg (637.); b) im Langethale bei Streitberg (701 !) ° 2. A. minutula N yl. syn. Arth. 1856. p. 102: Eoum, 133. (Flora 1857. p. 541.) Opegr. atra e. tenera Henp. lich. eur. — Arth. epi. pasta autt.p p. Exs. (Zw. lich. exs. 2317.) Hepp. lich. eur. exs. 343. Nicht seiteu um Eichstätt a) an glatter Rinde junger Eschen und Ahornbäume in den Anlagen (748. a. b.!); b) an einem Ahorn- stamme der Allee vor dem Schweinsparke (748. c.); c) an Prunus domeslica vor dem Tiefenthale. H. Conianıium Fr. Mass. mem. 117. framm. 5. Körb. syst. L. 298, 1. °C. gibberulosum (Ach.) Artlionia gibberulosa Ach. Mepp. lieh, eur. Opegr .notha Ach. syn, 76. Opezr. rariaı. deforme Schär. Enum. 158. Ruablst. L. D. 21. Belaspilen id: form. Nyt. Enum, 134. Flera 1857. p. 541. Pros. 176, Exs. Schär. lich. beiv. 983. 9. p. TLepp. lich. eur. exs. 350. Zw. lich, exs. 148, An einer alten Eiche im Walde zwischen Wasserzell und Brei- tenfurt bei Eichstätt (826.}) 2. C.iuridum (A ch.) Köro. syst.L. 298. €. euigare Fr. Mass. iramm. 5. Rabhst. L.D. 75. Arth. lurida Ach, ayn. 7. Schär. 09% Enum, 242. Mass. mem, 114, Nyl. syn, Arth. 91. Prodr. 165. Enum. 132. Exs. Schär. lich. keiv. 17. Hepp. lich. eur. exs, 161. Zw. lich. exs. 86. A—C. Rabhsit. lich. eur. exs. 402. An der Rinde alter Föhren im Walde zwischen Wasserzell und Breitenfurt beı Eichstätt. (666. !) (Zw. lich. exs, 86. B.) 3, C. Krempelhuberi (Körb. in lit. 12. Juni. 1855. sub Le- prantha K.) Mass. sert. lich. 82, Sched. erit. 50. Arth. palellulata Nyl. bot, not. 1853. p. 95. p. p.!! =. Nyl. Prodr. 168, syn. Arth. 103. Enum. 134. Exs.Körb. lich. germ. sel. 21. Mans. lich. It, exs. 57. Rabhat, lieh. eur. exs, 148, An glatter Rinde junger Espen (Populus tremula) in lichten Wäldern bei Eichstätt im Schweinsparke und zwischen Wassersell and Breitenfurt. (614.!) 4.C. fuscum Mass, in lit. Catillaria fusca Mass, rie. (Jan. 1853.) p. 80. Arthonia ruderalis Nyl. Nouv. classif. II. mem. p. 201. syn. Arth, 100. Prodr. 169. Enum, 134. Con. rupestre Körb. lich. sel. Exs. Körb. lich, germ. sel. 110. 8) An umberliegenden Kalksteinen und Blöcken im lichten Walde zwischen Muggendorf und Baumfurt (164.!) (Mass. lich. it. exs.... Körb, lich. germ. sel. 110.); b) an Kalk- und Dolomitsteinen im Laubwalde des Rosenthals bei Eichstätt (555.1) (Hepp. lich. eur. exs....); c) suf Dachschieferplatten am Waldsaume zwischen dem Parkhause und Weissenkirchen bei Eichstätt (586. |); d) an einem Oolithblocke zwischen Weissenburg und der Ludwigshöhe (639. '); e) an Kalksteinen eines verlassenen Steinbruchs im Laberthale bei Sinsing unweit Regensburg. (555. b.!) Trib. 35. Poachnolepieae, Schismatomma Fw. Körb. syst. L. 271, Mass. ric, 53. 1. Sch. dolosum (Wahlb.) Körb. syst. L. 272. Mana. ric. 57. Lecidea abietina (Ehrh.) Schär. Enum, 126. Plalyyrapha pericles Nyl. Prodr. 161. Enum. 131. Lec. dolosa Rabhst. L. D. 79. Bia- tora abiel. Naeg. Lecan. peric. pinic. Ach. syn. 151. Exs. Schär. lich, helv. 313. Zw. lich. exs. 52. A. B. Mass. lich. It. exs. 277. Körb, lich. germ. sel. 17. Rabhat. lich. eur. exs. 38. Hepp. lich. eur. exs. 140. Selten an alten Tannen oberhalb des Zwecklesgrabens bei Mug- gendorf. 697 Ser. IV. Mycolichenes. Ordo X. Caliciaceae. Trib. 36. Calicieae, I, Calicium Pers. Mass. mem. 151. Körb. syst. L. 307. 1. C, nigrum Sehär. Enam. 169. Rabbhst, L. D. 74. Maas, mem. 151. Körb. syst. L. 308. ß. curtum Moug. Nestl. stirp. exs. 1237, (teste Hepp. in lit.!) An Eichenpfosten des Eichstätter Parkzauns nicht häufig. (464.!) 2. C. eurtum (Turn.) Hepp. lich. eur. ©. nigr, v. curtum Schär. Enum. 169. Mass. mem. 152. Körb. syst. L. 308. Rabhat. 74. Cal. quercin, curt. Nyl. Prodr. 277. Mon. Calic. 19. (Enum. 92.) C. sphaeroceph. Mart. fl. erypt. Erl, 332. Exs, Schär. lich. helv. 248. Zw. lich. exs. 18. B. 20. Hepp. lich. eur, exs. 337. a) An Eichenpfosten des Parkzauns bei Eichstätt in ziemlicher Menge; b) an der Rinde alter Föhren in Wäldern bei Eichstätt und Muggendorf. 3. €. pusillum Fi. Rabhst. L. D. 74. Körb. syst. L. 308, C. nigr. pusili, Schär. Enum. 169, C. sudtile (Pers.) Nyl. Prodr. 30. Mon. Cal. 21. C. alboatrum Mart. fl. erypt. Erl, 331, Cyphel. pusill. Mass. mem. 158. Exs, Zw. lich. exs. 13. 4—C. Hepp. lich. eur. exs. 838. a) Häufig an der tiefrissigen Rinde alter Eichen, so am Wald- wege zwischen Scherpfeld und Schönfeld bei Eichstätt (502. 503.'); im Laubwalde der Ludwigshühe Lei Weissenburg, um Muggendorf; b) an Lario europ. bei Weissenburg. 8, populneum (Broud.) Schär. Enum. 170. Hepp. lich. eur, Zıs. Hepp. lich. eur. exs. 339. Zw. lich. exs. 287. An glatter Rinde junger Pappeln der Allee bei Eichstätt (762.!) und an deren oberen dünnen Zweigen. 4. C. qu:reinum (Per s.) Nyl, Prodr. 31. Mon. Calic. 19. Enum. 92. ©. trachel. ®. quereinum Ach. syn. 59. Mart. fl. erypt. Erl. 330. p. p. Ü. lenticulare querc. Schär. Enum. 168. Rabbat. L. D. 73. Cal. decipiens Mass. mem, 153.? Cal. ientie. Körb. ayst. L. 310. Exs. Schär. lich helv. 505.? Zw. lich. exs. 98. Rabbst. lich- eur, exs. 106, Am Grunde alter Eichen um Eichstätt bei Schernfeld und Tempel- hef, sowie bei Weissenburg. 5. C. subtile (Pers. P) Hepp. in lit. Cal, tenticul, subtüe Schär. Enum. 168. 008 An dem entblössten Holze einer alten Eiche im Laubwalde zwi- schen dem Hirschparke und Weissenkirchen bei Eichstätt (413.1) Hepp- lich. eur, exs....) 6. €. trachelinum Ach. syn. 58. Rabhst. L. D. 73. Mass. mem. 152. Körb syst. L. 311. Ny!. Prodr. 32. Mon. Cal. 18. Enum, 92. Cal, hyperell, salieinum Schär. Enum. 167, Exs, Schär. lich. helv. 243. Hepp. !ich. eur. exs. 160. Zw. Tich, exs. 15. Rabhst. lich. eur. exs. 114. ' a) Selten an Eichenpfosten des Parkzaunes bei Eichstätt; an al- ten Eichen bei Schernfeld und Weissenburg. 7. C.alispersum (Pers.) Ach. syn. 56. Mass. mem. 153. Körb. L. 312. U. roscidum Mart, A. crypt. Erl, 832. N yl. Prodr. 31. Mon. Cal, 17. Enum. 92. €. asp. roscid Schär. Enum. 167. Rablıst. L. D. 71. Exs. Schär. lich, heiv, 244.-. 2 w. lich. exe. 99. Rabhst. lich. tür. exs. 41. Rörb. lich. germ. sel. 53. An alten Eichen bei Scherufeld und im Schweinsparke bei Eich- stätt; häufig im Walde der Ludwigshöhe bei Weissenburg. 8. C. trabinellium (A ch.)Mass.mem.153. Körb, syst. L, 313.0. ad- äpers. trabin. Schät. Enum, 167. Rabhst. L. D. 71. C. roscid. roscidulum Nyl. Prodr. 81. Mon. Cal, 17. Enum, 92. Flora 1857. p. 540. Exs. Schär. lich, beiv 246. Z w. lieh. exs. 18. A. Hepp. lich. eur. eıs. 334. a) Selten an Eichenpfosten des Bichttätter Parkzauns (697.1); b) an. hartem Holze eines Eichenstrunks zwischen Suffersheim und Weissenburg. 11. Cyphelium. (Ach.) Mass. wem. 155, Körb, syst. L. 313. 1, €. melanophaeum (Ach.) Mass. mem. 157. Körb. syst, L. 314. Calic. melanoph, Ach. Sebär. Enum. 171. Rablıst. L. D. 72. Nyl. Prodr. 30 Mon Calic 14. Enum, 92. Exs, Schär. lich. heir. 688. Zw. lieb, exs. 16. A—C. a) An Eichenpfosten des Parkzauns bei Eichstätt (Mass. lich. It. exs....); b) an der Rinde alter Föhren im Walde zwischen Breiten- furt und dem Schweinsparke bei Eichstätt ziemlich zahlreich, 3. C. trichiale (Ach.) Mass. mem. 156. Körb. syst. L. 314- Cal. trich. Ach. sya. 62. Schär.. Enum. 172. Rabhst, L, D. 72 Nyl. Prodr. 29, Mon. Cal. 12. Enum. 92, Exs. Schär. lich, belv. 10. 11. p. p. Hepp. lich. eur. exs. 158. a) Ah \Grunde alter Eichen und Birken bei Eichstätt; b) um Amberg. 69 3. €. stemoneum (Ach.) Mass. mem. 157. Körb. syst. L. 315. Cal. stemon Ach. Schär. Enum. 174. Rabhat. L. D. 73. Cal, trich- stemon. Ach. syn. 62. Nyl. I.c. — Cal. trachelinum Matt. fl, crypt Erl. 331. Exs. Schär. lich. helv. 13 249. Zw. lich, exs. 12. a) An Eichenpfosten des Eichstätter Parkzauns (414.!); b) zahl- reich an alten Föhren und Eichen in Laubwäldern bei Eichstätt, Weissenburg und Muggendorf öfters ganze Strecken der Stämme überziehend, 4. Ü. albidum Körb. syst, L. 315. Cal. alb. Nyl. Enum, 334, (suppl.) Cal. lentieul. versieolor Schär, Enum. 169 p. p. Exs. Zw. lich. exs. 241. An der rissigen Rinde einer alten Eiche im Walde zwischen Weissenburg und Hardt. (Zw. lich exs. 241.) 5. ©. chrysocephalum (Turn) Mass. ınem. 157. Körb, syst. L. 316. Cal. chrysoe. Ach. syn. 60. Schär. Enam. 170. Rabhst. L. D. 72. Nyl. Prodr. 29. Mon. Cal. 10. Enum. 92, a. vulgare Schär. |. e. 171. Exs. Hepp. lich, eur. exs. 329. In grosser Menge an den Eichenpfosten des Parkzauns bei Eich. stätt (407.5 (Hepp. lich, eur. exs. 329. plura expla). ß. eitrinellum Körb. in lit. 11. Febr. 1857. — Cal. chrys. var, holochryseum Nyl. Enum. 92. Hie und da mit der Stammform gemischt; äusserlich einer Co- ntocybe sehr ähnlich. (514.!) 6. €. chlorellum (Wahlb.) Mass. mem. 158. Körb. syst, L. 317. Cal. chlor. Ach. syn. 60. Rabhst. L. D. 71. Cal. phaeoceph. chior. Sehär. Enum 171. Cal. phaevceph. arigulare Nyl. Prodr. 29. Mon. Calie. 12. Enum. 92. i Exs. Sehär. lich. helv. 637. p. p. Zw. lich. exs. 19. A. B. — ibepp. Hich. eur. exs. 328. An Eichenrinde im Laubwalde der Ludwigshöhe bei Weissen- burg. 7. C. dieseminatum (Fr.) Hepp. lich. eur. Cal. dissem. Fr. Nyl. Prodr. 28. Mon. Cal. 9, Enum, 92. Sehär. Enum. 165. Exs. Schär. lich. helv. 503. 504 p. p. Hepp. lich. eur. exs. 327. Zw. lich. exs. 243. a) An der tiefrissigen Rinde einer alten Eiche im Laubwalde der Ludwigshöhe bei Weissenburg (Hepp. lich. eur. exs. 327. Zw. lich. exs, 243.); b) ebenso zwischen der Fasanerie und dem Hirschparke bei Eichstätt. (440. ') 700 II. Sphinctrina Fr. Mass. mem. 154. Körb. syst. L. 304. 1. S. turbinata (Pers.) Fr. Mass, Körb. I. c. Nyl. Prodr. 33. Mon. Cal. 6. Enum. 91, Calicium turbinatum Ach. syn. 56. Schär. Enum, 163. Rabbhst. L. D, 70. Cyphel. turb, Hepp. — Cal, paroi- cum Mart. fl. crypt. Erl. 331. (auf Pertus. areolata,) Exs. Schär. lich. heiv. 6. Hepp. lich, eur. exs. 326. , Parasitisch auf Pertus, communis hie und da an Buchenstämmen in Laubwäldern z. B, im Hirschparke und um Breitenfurt bei Eich- stätt, zwischen Muggendorf und Baumfurt; Ludwigshöhe bei Yreis- senburg. Trib. 37. Conioeybeae. Coniocybe Ach. Mass. mem. 159. Körb. syst, L. 318. 1. C. furfuracea L. Schär. Enum. 175. Rabhst. L. D. 75. Nyl. Mon. Calic. 24. Prodr. 33. Enum. 92. Körb. syst. L. 318. Calic. capitellatum Ach. syn. 62. Mart. fl. erypt. Erl. 333. a. vulgaris Schär. Körb. I, «. Exs. Schär. lich. heiv. 14. Babhat. lieb, eur. exs. 37. - Selten an herabhängenden Wurzeln eines mit Lehmboden bedeck- ten Hohlwegs im Walde des Michelsberges bei Kehlheim. ß. sulphurella Wahlb, Schär, Körb. Rabhst. Nyl.|. e. Exs,. Hepp. lich. eur. exs, 154. An einer alten Eiche im Laubwalde zwischen Weissenburg und Hardt. 2. C. gracilenta Ach. Schär. Enum. 175. Rabhst. L. D. 74. Körb. syst. L. 319. Nyl. Mon. Calic. 26. Enum. 93. Calic. yrack. Ach. syn. 69. Exs. Zw. lich. exs. 21. Hepp. lich. eur, exs.45. Rabbst. lich. eur. exs. 107. a) Nicht selten an herabhängenden Wurzeln der Hohlwege in den Anlagen bei Eichstätt; b) an faulem Holze eines mit Gras über- wachsenen Erdioches im Tiefenthale bei Eichstätt. 3. €. pallida (Pers. Fr.) Schär. Euum, 174. Rabhat. L. D. 74. Mass. mem. 159. Nyl, Mon. Calic. 26. Prodr. 33. Enum. 9. Conioc, stilbea Ach. Körb. syst. L. 319, Calic. pallid, Mart. fl. erypt. Erl. 333. Calic. cantherellum Ach. seyn. 61. - Exs. Schär. lich. helv. 7. Zw. lich. exs. 101. A.B. — Hepp- lich. eur. exs, 155. Rabhst. lich. eur. exs, 36. a) An der Rinde alter Eichen im Laubwalde der Ludwigshöhe bei Weissenburg; b) an alten Pappeln beim Wiesengässchen in Eich- stätt. 01 Trib. 38. Acolieae, AcoliumAch. Mass. mem. 149. Körb. »yst. L. 302. 1. A. tigilare Ach. Mass. mem. 150, Körb. syst. L. 308. Trachylia tig, Fr. Rabhst. L. D. 69. Nyi, Mon. Calic. 29. Prodr 27. Enum, 93. Calic. tig. Ach. syn. 55. Schär. Enum. 165. \ Exs, Schär. lich, helv. 451. Hepp. lich. eur. exs. 159. Rabhat, lich. eur, exs. 42. 214. Z w. lich. exs, 284. An Eichenpfosten des Parkzauns bei Eichstätt Lie und da (Mans. lich, It. exs....) . 2. A. montellicum Beltram. Lichenegr. Bassan. 1858. p. 285, Eıs, Rabhst. lich. eur. exs. 389. An der rissigen Rinde einer alten Eiche an einer lichten Wald- steile des Schweinsparks bei Eichstätt (Rabhst. lich. eur. exs. 389.) — Die Flechte dürfte kaum von Üyphel, disseminatum verschieden sein! Ser. V. Pseudolichenes. A. Gymnocarpi, Ordo. XI. Nesoiechiacene, Trib. 39, Nesolechieae. Abrothallus De Not. Mass. misc. lich. 12. Körb, ayst. Lk. 215. 1. A, Smithi Tul. Mass. mise, 12. (42.) Körb. I. c. Endo- earpon parasilicum Ach, syn. 100. Parmelia saral. v. parasit, S chär, Enum. 45. Exs. Rabhst. lich. eur. exs. 90. Körb. lich. germ, sel. 74. Zw. lich. exs. 321. Parasitisch auf Imbric. sazaliiis un Buchen, kirken und Führen der Pietenfelder Höhe bei Eichstätt (650.!) (Zw. lich. ess. 321.) b) daselbst auch hie und da auf JImbric. physodes, Trib. 40. Lerioyrapheae. Pragmopora amphibola Mass. framm. 13. Sched. crit. 109. Eıs. Mass. lich, It. ess. 179 Rabhst, lich, eur. exs. 155. Körb. lich, gern. sel. 19. Zw. lich. exs. 303. An glatter Rinde jüngerer Föhren um Eichstätt: a) im Hessen- thale (587.1); b) in den Anlagen (Zw. lich. exs, 303.) B, Angiocarpi. Trib. 41. Tichothecieae, TiekotheeiumFw.Körb. sert.lich. sud. Mass. nong. 8, 702 1. T. gemmiferum (Tayl.) Mass. mise, 27. Verruc. gemmif. Tayl. Endococcus gemmif. Nyl. Enum. 140, Pyrenoe. 65. Micro. thelia propinqua Körb. syst. L. 374. (?) Parasitisch auf dem Thallus von Lecid. crustulata und sabule- forum: a) an Quarzblöcken der steinigen Schlucht gegenüber Kun- stein; b) Häufig an umherliegenden Quarz und Hornsteinen der kah- len Höhe zwischen Breitenfurt und dem Kunsteiner Thale bei Eich- stätt (824.!) (Hepp. lich. eur. exs....) 2. T, pygmaeum Körb. sert. lich. sudet. 10. Mass. Neag, 8. misc. 27. symm, 93. Microthelia pyym. Körb. syst, L. 374. Parasitisch auf Physcia eürrhichros an einer Dolomitwand der steinigen Schlacht oberhalb Mariastein bei Eichstätt (teste Hepp. Mass. in lit.) 3. T. Arnoldi (Hepp.) Mass. mise, lich. 27. Abrothallus Arn. Hepp. in lit. 26. Sept. 1856. Buellia talcophila Köürb. syst. L. 230,7? Parasitisch auf Urceoi. scruposa iridata auf steinigem Boden kahler Berghöhen a) auf dem Gipfel des Brand bei Hetzelsdorf in Überfranken; b) unweit Nassenfels hei Eichstätt; e) zwischen Maria stein und Obereichstätt (428,), sowie im verlassenen Steinbruche zwischen Wintershof und Äuppertshuch hei Eichstätt — Hepp. lich. eur, exs,... Ser. VI. Apateolichenes, Lepra. — Variolaria s. Pertus. communis. — Spiloma. — Clio- stomum s. Biatora Ehrhartians. — Pyrenothea Fr. s. Lecanaelis und Bialora trachona. NB. Die Berichtigungen und Nachtrüge werden im nächsten Jahr- gange dieser Zeitschrift erscheinen. BKBepcerieoerium für die periodische botanischeLiteratur {er zweiten Hälfte des neunzeunten Jahrliunderts, (WWortsetzunsg.) * 316. Berichte des naturwissenschaftliehen Verein® des Harzes. Blankenburg. 4. 1851. j Siegert, überPapade Cedron undHackulga ausSüdamerika 8.27—29. 1852. Hampe, Nachtrag sur Flora des Warzgebirges. 8. 8, Richter, Vorkemmen des Merulius lacrymaus im Thonsehiefer. 8. 9 1853 und 1854, Hampe, Nachtrag zur Flora des Harzgebietes. 8. 6. 03 Siegert, weitere Mittheilangen über den Cedron-Kern (Papa de Cedron) und einige andere Naturgegenstände S, 6—10: Sporleder, über Lyenperdon giganteum und Lycopodium Chamae- cyparissus. S. 10, Siegert, Mittheilungen über die Frucht des Simaba Cedron und über das Kaffeeblatt als Ersatzmittel des Thees, S. 20—22, Rimrod, über das schnelle Steigen des Saftes in den Bäumen, S. 23. \ 1855 und 1856. Hampe, Zusätze and Verbesserungen zum Prodromus Florae Hercy- niae, 8. 2-—5, Lachmann, über die zur Entwicklung der Vegetation nöthigen Wärme-Quantitäten 8. 27—34. Berkhanu, Beobachtung an Cynosurus cristatus. $S. 40. 41. * 317.(vrgl. 309) Verhandlungen des Vereins für Natur- kunde zuPresburg. II, Jahrgang. Il. Heft. 1857. Pres- burg. 8. ’ J. Stürmer, Beobachtungen über das Wachstbum der Aygave americana L. während ihres Blüthezustandes. S, 17—00. E. Kolacezek, Beitrag zur Lösung der Frage über die Entstehung des sogenannten Speisenblutes. S. 33—38. (mit ı Tafel.) Derselbe, Pilzbildungen im Innern unversehrter Eier. S. 39—42, (mit 1 Tafel.) J. Bolla, die Pilze der P’resburger Flora. 8. 43—71. A. Schneller. über die Vegetationsverhältnisse der Umgebung von Futok bei Peterwardein. S. 13. 14. * 318. (vrgl. 291.) Verhandlungen des zoologisch-bo- tanischen Vereins in Wien, Band Vi. Jahrg. 1857. Mit 11 Tafeln. Wien, Braunmüller. 8. a) Sitzungsberichte. A. Pokorny, über die Formenreihe des Equisetum arvense und eine schärfere Begrenzung der Arten aus der Gruppe der Equiseta hyemalia. S. 9. 10. Sendtner, Verzeichniss österrziebischer Laubmoose. S. 13—17. J. Ortmann u. J. Bayer, über Cirsium Chailletii, S. 22—35. J. Juratzka, über Ilieracium lasiophylium Koch. und H. pratense Tansch. S. 25 - 27. v. Heufler, über dis Schreibung und Declination des deutschen Wortes für Filix. 8. 37 v. Lehnmaier Meeres Tommasini, küstenil Milzfarne. 8. 28. 29, Sendtner, einige Bemerkungen «u Pernhofer’s pflanzengeographi- scher Schilderung der Umgebung Gasteins. 8. 37. 38. _ - v‚ Heufier, über das dalmatische Asplenium germanicum. S. 44. d. Juratzka, über Cirsium carniolicum und C, sieulum. 8. 79. gen von Cattaro. 8. 27. 28, ulische und krainerische Standorte der 704 Pokorny, über einige für die Flora Oesterreichs neue Egnisetum- Formen. S. 84, v. Heufler, über Th. Moore’s Ferns of Great Britain. S. 86. Derselbe, über Scapania rosacea, dann die botanischen Verdienste und Werke von P. M. Opiz. S. 86—89, A. bokormy, über zwei neue Moose aus Unter-Oesterreich. 8. 9—90, v. Heufler, neue Standorte von Äeropteris Seelosii und zwei neue Pilze aus Niederösterreich. 3. 93, 94. 6. v, Niess|, über die Pilze der Buchenwälder von Wien. 8. 99. 100. J. Juratzka, Nachtrag zu Cirsium siculum. $S, 101. A. Weiss, Nachtrag zur Entwicklungsgeschichte der Spaltöffuungen, S. 114—116. R. Rauscher, neue Pflanzenstandorte um Wien. 8. 116. 117. Juratzka, über Melampyrum hybridum Wolfn. S. 117. 118. v. Heufler, neuer Fundort der Imbricaria Borreri. 8, 122, W.v. Janka, über Banater ?’flauzen des Professor ©. Koch, 8. 122. 125. H. W. Reichardt, über Struthiopteris germanica und Equisetum hiemale. S. 128—130. v. Heufler, über Star’'s Einfluss des. Bodens auf die Vertheilung der Gewächse,, über Lenzites-Arten und Lycoperdon Bovista; über die Conservation der Pilze gegen Insektenfrass. S. 147—149. Derselbe und H. W. Reichsardt, über Botrychium anthemoiden Presi. 8. 161. 162. b) Abhandlungen. .J. S. Poetsch, Beitrag zur Flechtenkunde Nieder. Oesterreich®. S. 27-—34, F. Hillebrand, Beitrag zur Flora von Ungarn. $. 39—42. Y. Welwitsch, systewnalische Aufzählung der Süsswasser-Algen des Erzherzogthums Oesterreich unter der Enns. S. 49-68. J. Jaratz ka, Nachweisung des Artenrechtes für Cirsium Chailletil Koch. S. 95-100. (mit 1 Tafel.) . J. S. Pötsch, Beitrag zur Lebermooskunde Nieder - Oesterreiche. S. 101—104, J. Artmann, Beitrag zur Geschichte von Cirsium Cbailletii. S. 10g—110. Tb. Kotschy, ein Beitrag zur Geschichte der Botaniker Oester- reichs, 8. 111. 112 . A. Weiss, über ein neues Vorkommen der Spaltöffuungen und ei- nige undere Bemerkungen über dieselben. $S. 113—120. J. Juratzka, Beitrag zur Kenstaiss der Cirsien. S. 121—126- RB. Schulzer von Müggenburg, systematische Aufzählung der Schwämme Ungarns, Slavoniens und des Banates, welche diese Länder mit anderen gemein haben. S. 127— 152. ik H. Freib. v, Leonhardi, über Pflanzen- und Thiersystematik, und ein ihren Forderungen völlig entsprechendes Darsteilungs- UM Forschangs-Hilfsmittel. 8. 153—162. 705 A. J.G. Weiss, Beitrag zur Kenntniss der Spaltöffoungen. S. 191—206. (mit 2 Taf.) \ A. R. v, Perger, über das Wort Hopfen. S. 206-210, J.S. Pötsch, Beitrag zur Kenntniss der Laubmoose und Flechten von Rondegg in Niederösterreich $, 211—216. Derselbe, Beitrag zur Laubmooskunde von Kremsmünster in Oberösterreich. 8. 225—234 H. W Reichardt, Beiträge zur Kenntniss.hypokotylischer Adven- tivknospen und Wurzelsprosse bei krautigen Dikotylen. S. 235—244. - (mit 1 Tafel.) F. Ritter von Grimburg, St. Pölten’'s Umgebung, in geognostischer, pflanzenzeographischer und ökonomischer Beziehung. $. 245— 256. A. Kerner, das Pilis - Vertes Gebirge, eine pflanzengeographische Skizze. S. 157- 278. 3, Juratzka, über einige Arten der Gattung Melampyrum, S, 507— 512. (mit 1. Tafel.) A. Kerner, das Hochkar, eine pflanzengeographische Skizze. S. 517— 530. J. Juratzka, ein Beitrag zur näheren Kenntniss der in Nieder- Oesterreich vorkommenden Hieracium Arten aus der Gruppe: Pilo- sella Fries. S. 531—540. 6. v. Niessl, Beitrag zur Cryptogamenflora Nieder-Vesterreichs. S, 541—554. A. Kerner, Beitrag zur Kenntniss der niederösterreichischen Cir- sien. S. 567—578. J.S. Poetsch, zweiter Beitrag zur Cryptogamenkunde Oberöster- reichs. S. 621—628. L. Ritter v. Heufler, über den Glatpilz von Marienbad, Pyronema Marianum Carus. S. 629—632. * 319. (vrgl, 292.) Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akade- mie der Wissenschaften. Mathemat. naturhistorische Classe. Wien. 8. XXIV. Band. 1857. Beer, über das Vorkommen eines Schleuderorgans in den Früchten verschiedener Orchideen. S. 23—28. (mit 2 Taf) Unger, botanische Streifsüge auf dem Gebiete der Culturgeschichte. (H. Die Pflanze als Frregangs: und Betäubungsmittel, S..383—-454.) Ettingshausen, C. v., die Blattskelete der Apetalen eine Vor- arbeit zur Interpretation der fossilen Pflanzenreste. S. 509. XXV. Band. 1857. Fritsch, Uutersuchungen über das Gesetz des Einflusses der Luft- temperatur auf die Zeiten bestimmter Entwicklungspbasen der Pflan- zen, mit Berücksichtiguug der Insolation und Feuchtigkeit. 8. 240—250. Stur, über den Einfluss des Bodens auf die Vertheilung der Pflan- zen. 8. 349—421. Unger, Beiträge zur Physiologie der Pflanzen. IV. Studien über sogenannte Früblingssäfte der Pflanzen. S. 441-449. V. Zur 706 näheren Kenntniss des Honigthaves. S. 449-459. VI. Oeffnen und Schliessen der Spaltöffnungen bei Pflanzen. S. 459-470. (mit 1 Tafel.) \ C. v. Ettingshausen und Debey, die urweltlichen Thallophy- ten des Kreidegebirges von Aachen und Mästrieht. S, 507—512. Reishardt, über die Gefässbündel - Vertheilung im Stamme und Stipes der Farne. S. 513—515. v. Farkas-Vukotinovic, das Lika- und Krbava-Thal in Mili- tär- Croatien. Il. Die Likaner Flora mit Angabe der geognostischen Unterlage. S. 530—540, , Sachs, über eine Methode, die Quantitäten der vegetabilischen Ei- genwärme zu bestimmen. S. 326—331. Derselbe, über die gesetzmässige Stellung der Nebenwurzeln der ersten und zweiten Ordnung bei verschiedenen Dicotyled»nen-bat- tungen. 8. 331—344. (mit 2 Taf.) XXVH. Band. 1857. Unger, Einiges über das Wachsthum des Stammes und die Bildung der Luftzellen S. 166. C. v. Ettingshausen und Debey, die vorweltlichen Acrobryen des Kreidegebirges ven Aachen und Mästricht. S 167—170. * 320.(vrgl.254.)Annales des sciences phsyiques et natu relles, dagriculture et dinduastrie Suhlides parla societ& Imper, dagriculture etc. de Lyon. Tome VIll, 1856. 8. A. F. Michel, rapport sur la vert de Chine. S. 152— 167. Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung,) 136 Me&moires de l’Acad. Imper, des sciences etc, deLyon. Classe des sciences Tome V—\ II. Lyon, 1855-57. = 1371 Annates de la Societe Linneenne de T.yon. Tome ll, et iV. Lyon, 1856. 138) Compte reudu de l’Academie Imperiale des scieuces de St. Petersbeurg- 1857. St. Petersbourg , 1858. 139) Bronn, die Entwicklung der organischen Schöpfung. Stuttgart, 1858. 140) Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer. Bd \. Heft. II. 141) E. A. Zu: hold, Bibliotheca historice - naturalis. VIII. Jahrg, I. Heft, Göttingen, 1858 . 442) Gemeinnützige Wochenschrift. Herausgegeben von der Direction des polytechnischen Vereins und dem hreis- Comite des landwirthschaftlichen Vereins in Würzburg. \ILL, Jahrg. Nro, 22 40. 143) A. Guillard, Theorie de Ninflvrescence. Paris, 1857. ne Redacteur und Verlegert Dr. Fürnrohr. Druck von F, Neubauer, RLORA, NW 44. Regensburg. 28 Novbr. 1858. Inhalt: orieınaL-ABHANDLUNG. Schramm, zur Flora der Mark Brandenburg und speciell der Stadt Brandenburg und Umgegend. — ANZEIGE der bei der kgl, botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge: Zur Flora der Mark Brandenburg und speciell der Stadt Bran- denburg und Umgegend, vom Oekonomierailh Schramm. In der oben genannten kleinen Special-Fiora, welche vor etwa Jahresfrist hier bei Wiesike erschien, waren im Ganzen 961 pbane- rogamische Gewächse, 23 höhere Cryptogamen, sowie 9 Characeen, als hier vorkommend, nachgewiesen. In der Einleitung sprach ich zugleich die Erwartung aus, dass, wie einzelne Städtegebiete und namentlich die von Belzig und Nauen noch bei weitem nicht gehörig durchforscht wären, eine reiche Nach- lese zu erwarten sein dürfte. Diess ist nun auch in dem gedachten verhältnissmässig kurzen Zeitraum in einem so reichen Maasse in Erfüllung gegangen, dass es mir für die Pflanzen-Geographie Norddeutschlands wichtig genug scheint, diese zum Theil seltenen oder neuen Bürger unserer mär- kischen Flora nachstehend zu publiciren. Zuvor fühle ich mich jedoch verpflichtet, denjenigen Freunden unserer Wissenschaft, welche, wenigstens theilweise durch meine Local-Flora angeregt, zu diesem Erfolge so wesentlich beigetragen haben, hierdurch öffentlich meinen Dank für ihre Beiträge abzustat- ten. Es sind diess ausser dem bereits früher genannten Dr, medic. Herrn P. Ascherson in Berlin: die Herren Actuarius Schulz auf Amt Königshorst, Lehrer Grantzow gegenwärtig in Schulzendorf, für die Gegend von Nauen; der Prediger Paalzow in Prietzen und Dr. Schumann in Rhinow für die Gegend von Rathenow; Apothe- ker Leidolt in Belzig und der Lehrer Ritter, gegenwärtig in Berlin, für die Belziger Gegend. Flora 1858. u 708 Ihre Beiträge sind durch die Anfangs-Buchstaben gekennzeichnet, alle übrigen Pflanzen aber von mir persönlich aufgefunden. Der Uebereinstimmung wegen behalte ich hier die in meiner Flora befolgte Methode bei, werde jedoch am Schlusse eine nach dem natürlichen Systeme geordnete Gesammt-Zusammenstellung un- serer heimathlichen Pflanzen-Familien folgen lassen. Der Umfang des Gebietes ist bis auf das Hinzutreten des Amtes Königshorst bei Nauen derselbe geblieben und schliesst einen, von der untern Havel durebströmten , Raum von 25 Quadrat-Meilen ein, in welchem neben meist sandigen, aber gut cultivirten flachen Fel- dern , Wiesen, Brüche, Moore, Seen mit geringen Hügelreihen ab- wechseln, Nor der Belziger Bezirk enthält einen von S.-0. nach N. - W. streichenden lehmig - kiesigen Höhenzug, den sogenannten Vläming, dessen höchste Punkte sich bis zu 605 und 640° erheben. Gestein oder auch Braunkohlen treten bei uns nirgend zu Tage, wogegen reichlich Torf vorhanden ist, Die Holzungen bestehen gewöhnlich aus Kiefern und Ellero, doch findet man bei Belzig auch einen aus. gedehnten Buchenwald, se wie in der fruchtbaren Gegend von Nauen reiche Weizenfelder. An letztere schliesst sich ein fast unabsehbares Wiesenterrain , das grosse havelländische Luch, umsäumt von den schönen Eichen- und Lindenbeständen der Lüdsche, des Lind- und Bredower-Holzes, sowie des Nauener Stadtwaldes an, Innerhalb dieser havelländischen Tiefebene bei Nauen finden sich, inselartig, salzhaltige Stellen, auf welchen denn auch mehrere Arten unserer norddeutschen Strandpflanzen einheimisch sind. Diese kurzgehaltene Charakteristik unseres Fiorengebietes, des- sen einzelne Städtebezirke durch Br. Geg. für Brandenburg, » 6. Geg. für Genthin, » N. Geg. für Nauen, „» BR. Geg. für Rathenow, » B. Geg. für Belzig, »» W. Geg. für Werder angedeutet sind, wird hoffentlich genügen, um im Allgemeinen ein annähernd richtiges Bild von hiesigen Localitäten zu geben. Innerhalb derselben sind nun nachträglich aufgefunden und durch Original-Exemplare in meinem Herbare vertreten: 1. Cl. 2. Ordn. 1. Callitriche stagnalis Scop. a) microphylla. Grünauer Forst, in einem Waldwege. R. &eg- 709 2. Callilriche autumnalis L. Endgruben im Plüthnick bei Bran- denburg. (3.) » n var, brutica Reichb, Icon. Diese letztere Pflanze entdeckte ich zuerst am 9. August 1857 auf Muschelgrund, etwa 1--3’ tief unter dem niedrigsten Wasser- stande, im Bentz-See bei Brandenburg, später jedoch auch im Plauer- sowie am Rande des Glindower-Sees bei Werder, ebenfalls auf Mu- . schel- oder steinigem Grunde stehend. Die feinen Wurzeln treiben eine Menge kleiner Stengel von 1-2’ Höhe, deren Blätter sehr ge- nähert stehen, gleichgestaltet und etwa 3—4”langsind. Sie haben zwar im Allgemeinen eine schmal - lineale Gestalt. sind jedoch an der Basis etwas breiter sitzend, und oberhalb halbmondförmig aus- gerandet. Die Früchte sind reichlich vorhanden; sie befinden sich in den Blattwinkeln, sind herzförmig, kurz gestielt und unterscheiden sich von denen derArt nicht, welche letztere hier fluthet, auch eine Länge von 6— 12" hat. Die lebenden Pflänzchen zeichneten sich bei dem damaligen niedrigen Wasserstande an ruhigen, windstillen Tagen gegen die übrigen Wassergewächse durch ihre schön-hellgrüne Farbe auf.dem Seegrunde aus. Im Königlichen Berliner Herbar fehlt gerade die von Rei- chenbach erwähnte C, brulica Petagna aus Sardinien, wogegen unser Pflänzchen am meisten Aehnlichkeit mit einer bei Stargard und dann auch bei Kiel gesammelten kleinen Varietät von Ü. autumnalis hat, if, Cl. 1. Ordn. 4. Lemna gibba L. Im Schlossteiche bei _Belzig. Lehr. R. 1. C1. 1. Ordn. 5. Rhynchospora alba Vahl. Am Kiecker Fenn, früher auch auf Wiesen bei Plaue. Br. Geg. (6.) Scirpus maritimus L. a. monostachys. Iın Salzwasser bei Nauen am Dachtower Damm in Menge. Die Spirre hat nar ein Aehr- chen oder noch ein zweites, welches verkümmert ist. Auch beim Selbelanger Jägerhause, gleichfalls auf Salzgrund. Dr. A. (7.) Scirpus setaceus L. a. pseudo-clathratus. Sehr zart, wie He- leocharis acicularis, Aehrchen immer einzeln, oft an der Spitze des Halmes oder von letzterem wenig überragt ; die Nüsse wie bei der Art, wenigstens nicht so deutlich querwellig gegittert, wie sie in Reichenb. Icones Band 8. Tafel CCCI. Fig. 713 gezeichnet sind. Prietzen, R. Geg. in einem Graben. Pr. P. 44° 710 Zur Vergleichung steht mir leider kein Exemplar zu Gebot. 2, Ordn. 8. Ammophila arenaria LK. An zwei Stellen beim Dorfe Wolsier R. Geg. Pr.'P. Vielleicht früher angepflanzt. (9.) Glyceria fluitans R. Br. a. plicata Fr. als Art. Schollehne, am Seeufer mit Stellaria uliginosa. R. Geg. 10. Festuca loliacca Huds. Unter Gebüsch in der Adderlake bei “ Rhinow. R. Geg. Pr. P. “ IV. Cl. 1. Ordn. 11. Sherardia arvensis L. Nauen, bei den Scheunen. Lehr. G. dann bei Königshorst, N, Geg. in Beckers Nachtkoppel, Act. S. 4. Ordn, 12. Potamngelon marinus L, Dieses zarte fadenförmige Laiclkraut sammelte ich am 22. Juni d. J. im flachen Wasser des Gülper Sees R. Geg. mit dem Pr. Paal- zow ein, wo es auf beschränktem Raume rasenartig wucherte, Bei etwas tieferem Wasser fanden sich dort auch einzelne Exemplare von P. trichoides Cham. und Schld. sowie P. pectinatus L. in grosser Menge. V. Ci. i. Ordn. 13. Limnanthemum nymphoides Lk. (Villarsia G m.) Beim Einfluss der sogenannten Stieze in die Havel zwischen Gülpe und Mol- kenberg. Pr. P.; dann bemerkte ich diese sonst hier fehlende Pflanze auch häufig in der Havel bei Schollehne. R. Geg. 14. Verbascum phoeniceum L. Auf dem Lüttge-Berge bei Rbinow. R. Geg. Dr. S. 15. Vinca minor L. In Brandsheide, Forstrevier Setzsteig. B. Geg- Ap. L, Bemerkung, Diecebrum verticillatum J.. ist einmal vor Jahren vom Lehrer Grantzow in der Gegend von Br. in einem Graben des Butzow- Marzahner Weges beim Kiecker“ Fenne entdeckt, von mir aber dort nicht wieder auf- gefunden worden. 2. Ordn, 16. Chenopodium urbicum L. Gänsemäsche bei Rhinow. R. Geg- Pr. P, Auf dem dortigen Kirchhofe, Dr. A. 711 Bemerkung. Auch Gentiana campestris L., schon in frühern Zeiten 17. von dem verstorbenen Obergärtaer Walter, später auch vom Lehrer Grantzow am Steige zwischen Gr. und Kl.-Behnitz N. Geg. entdeckt, hat sich dort von mir nicht auffinden lassen. Seseli annuum L, (S. coloratum Ehrh,) Auf der Grenzscheide zwischen Pewesin und Wachiow schon vor mehreren Jahren vom Oberlehrer Dr. Spiecker angegeben, wurde in diesem Jahre von mir nicht allein dort, sondern am 5. Sept. auch auf dem Sprimgberge bei Deeiz Br. Geg. blühend in Menge eingesammelt. Kommt auch auf den Jahubergen hinter der Lüdsche N, Geg. häufig vor. 18. 19, 20. 21. 22. 23. 24. VI. C. 1. Ordo, Allium ursinum L. In der Fasanerie bei Königshorst N, Geg. Act. S. \ Allium aculangutum Schrad. Auf Gülper und Rhinower- Wie- sen mit Gentiana Pneumonanthe,. Schon zu Pfingsten 1857 blühend vom Pr. P. gefunden und mir in einem noch ziemlich niedrigen Exemplare witgetheilt. 1858 hat sich diese Art dort nicht gezeigt. . Allium fallex Schultes. Jahnberge hinter der Lüdsche. N. Geg. Act. 8, Juncus Gerardi Lois. Zeestower Wiesen rechts des Dammes nach dem Brendower Jägerhause, N. Geg. mit Glauw marilima Dr. A. Beim Selbelanger Jägerbause. Hingegen habe ich und der Act. S. diese Binse vergebens gesucht, obwohl sie dort vor- kommen soll. 5. Ordn. Alisma ranu.culoides L. Diese seltene Pflanze kommt häufig am Ufer des Prietzen - Gülper- Sees R. Geg. ver, von wo ich solche in zahlreichen schön getrockneten Exemplaren durch den Entdecker Fr, P. erhielt. vi €. 1. Ordn. Epilobium obscurum Sichreb. An der Plane-Quelle auf dem hohen Vläming beim Dorfe Raben B. Geg. Lehr. R. Oenothera muricata L. Ende Juli d. J. entdeckte ich diese interessante Art auf dem Eisenbahn-Parron zwischen Segefeld und dem Finkenkruge — mithin strenge genommen an der Grenze meines Florengebietes — in ziemlich vielen Büschen, 71% Die Diagnose in Koch’s Synopsis ist ungenügend, diese Art von ©. biennis mit Sicherheit zu unterscheiden. Die Beschreibung derselben in M. und K. Deutschlands Flora ist besser, indem bier der Unterschied beider, welcher doch hauptsächlich in der Länge der Corollenblätter gegen die Staubbeutel und den Griffel beruht, bervor- gehoben wird. Denn obwohl die Wurzeiblätter von O. muricala im Allgemeinen schmäler, verlängert und lanzettlich zugespitzt sein mö- gen, so findet man doch auch deren bei derSchwesterpflanze, welche jenen so ähnlich sind, wie ein Wassertropfen dem andern. Bei unserer O. muricata ist der Stengel öfter, aber nicht immer, purpurrotb, die Wurzeiblätter sind schmäler wie bei der gewöhnlichen Form von 0. biennis , die Blumenkrone ist auffallend klein, indem die Staubfäden mit ihren Kolben wenigstens eben so lang wie die Kronenblätter sind oder über dieselben hinausragen ; der Griffel ist kürzer, wie die Staubgefässe. 4. Ordn. 25. Elatine Hydropiper L. In trockenen Sommern auf überschwemmt gewesenem Schlammboden oder im flaehen Wasser des Plauer- See’s bei Br. Am 21. August 1857 in ungeheurer Menge blühend und mit Früchten. Biumenblättchen rötblich, in der Mitte dunkler, eben so lang aber breiter wie die Kelchzipfel. X. Cl. 1. Ordn. 26. Ledum palustre L. In der Gr. Briesen’schen Forst. B. Ge2. Ap. L. 4. Ordn, 27. Cerastium glomeratum Thuill. Brandenburg, am schattigen Ufer der Buckau am mittelsten Vorwerke; sehr sparsam. 28. Sedum villosum L. Im Jahre 1853 bei Selbelang N. Geg. vom Lehrer G. entdeckt. “ XI. Cl. 1. Ordn. 29. Asarum europaeum L. Nauener Stadtforst, und zwar auf den Hahnebergen, am Jäglitzgraben sowie auf der Apfelhorst. 1850— 1854. Lehr. 6, x 3. Ordo, 30. Reseda lulea L. In Beckers Nachtkoppel beim Amte Königs horst. N. Geg. Act. S, 713 XII. Cl. 3. Ordn. Rubus. Diese arten- und varietätenreiche Gattung bietet bekannt- lich sehr viel Schwierigkeiten ihrer innern Umgrenzung dar, und hat desshalb: die auseinandergehendsten Ansichten hervorgerufen, mithin verschiedenartige Gruppen, Arten, Varietäten geschaffen. Während der eine Autor 47 deutsche Arten, nach Abrechnung einiger fremden, aufführt — Reichenb. in seiner Fl. germ. exc. — zieht sie der andere, nicht minder berühmte Naturforscher in deren 5 zusammen, — Koch in der Synopsis. Hiernach, oder auch einen Mittelweg einschlagend, folgt jeder Botaniker seinem eigenen Ermessen, und so glaube auch ich, meiner Ansicht gemäss, unsere neu aufgefundenen Arten und Formen für jetzt nachstehend einordnen zu können. Zuvor bemerke ich jedoch, dass ein Theil meiner hiesigen Exem- plare dem Herrn Pr, Wirtgen in Coblenz, welcher sich bekanntlich viel und eifrig mit den Brombeersträuchern beschäftigt und instruc- tive Sammlungen von solchen veranstaltet, zur gefälligen Beurtbei- lung vorgelegen haben. ‚Neu für die Brandenburger Flora sind nun: (31.) Rubus fruticosus L. (R. plicatus W. und N.) und zwar die nachfolgenden Varietäten oder Formen: a) umbrosus. (9. sylvaticus Sonder, zum Theil.) Die un- fruchtbaren Schösslinge wenig und klein bestachelt, aufrecht; die Blätter sehr gross, dünn, dunkelgrün , die Rispe gipfel- ständig, einfach und armblüthig; der Kelch ausserhalb grün aber :weiss berandet. Zwischen Wendgräben nnd der Neu- müble nnter Ellern; daun hinter dem Görden-See, Westseite, unter Kiefern und jenseit Schmerzke bei Br. am hintersten Bruchrande in sonniger Lage. 1858. b) fastigiatus W. und N. Aufsteigend und oben übergebogen; die Rispen an den fruchtbaren Stengeln gewöhnlich seitlich, zweireihig, einen oft 2-3’ langen Blüthenstand bildend; die einzelnen Rispen einfach; die Blumenblätter weiss; die Kelche wie bei der vorigen For, die Blätter heller grün. Die ächte typische Form gleich südlich hinter Wenzlow am Wallgraben. Dann hinter Schmerzke mit «. sowie hinter dem Görden-See bei Br. Von dem Exemplare des zuletzt genannten Stand. ortes, welches eine langgedehnte, sparrig aus einander- stehende Endrispe darstellt, bemerkt Herr Dr. Wirtgen: R. fastiyiatus, ist jedoch sehr kleinstachelig und nähert sich dem R. pseudo-idaeus, 718 Von Rubus affinis W. und N., welcher sich von R. fruticosus und dessen Fermen durch eine beblätterte und vorzüglich durch eine zusammengesetizte lange Endrispe auszeichnet, bemerke ich noch, dass die Ausenseite der Kelche bald grün und weiss- berandet wie bei R. fruticosus, bald ganz graufilzig ist. Sträucher mit grünen Kelchen fand ich hinter Schmerzke, 'wit weissfilziger Behaarung hin- gegen am Görden-See bei Br. so wie bei Wiesenburg B. Geg. in einer Hecke nach Jeserig zu. 32. 33. R. thyrsoideus Wimm. a) rkamnıfolius W .undN.Endblättchen eiförmig.Hinter Schmerzke, auf Feld- und Wiesenrändern, Die Blätter unterseits sowie die stark bestachelten Blüthenstiele graufilzig; dann bei Wend- gräben Br. Geg. dicht vor dem Dorfe links am Wege, sowie bei Wiesenburg B. Geg. in der Hecke nach Jeserig zu. Beide letztere mit weissem Filze und kleinern Stacheln, b) cordifolius W. und N, Die Rispe etwas ınehr auseinander- fahrend; die Endblättchen herzförmig, alle, so wie die Blüthenstiele weissfilzig. Wiesenburg, B. Geg. bei der alten Hölle an einer Elslake mit Euphorbia duleis, Nur ein ein- ziger Strauch. R. vulgaris W. und N. &. carpinifolius Godren und Gren. Die Blütbenrispe weichhaarig, lang nnd schmal, etwas zusam- mengesetzt; das Endblätichen fast kreisrund, zuweilen gespal- ten, an der Basis etwas herzfürmig, alle grün; die Schösslinge, namentlich in der Sonne, mit sehr vielen kaum gekrümmten Stacheln besetzt, abstehend behaart und roth. Im Schatten dicht daneben stehend ist der Strauch weniger stark bestachelt und die Ranke bleicher; Blumen rosenroth. Neben der Eisenbahn jenseit ° Wusterwitz G. Geg. am Forstrande beim Würterhause Nro. 117, 34. 33. R. pubescens W. und N. (R.discolor var, pubescens vieler Autoren.) Diesen Brombeerstrauch weiss ich wegen der grauen Behaa- ‚rung seiner Blätter und der weit aus einander gesperrten dolden- traubigen Rispen, sowie in Beiracht der vielen Stacheln des sparsam und kurzbehaarten kantigen Stengels nicht mit R. discolor zu vereinigen, wie es in andern Fleren geschehen. Ra- thenower Forst, vom Chaussee.Hause auf der Strasse von Br. nach der Försterei Krügershorst rechts am Waldwege, in Menge; kurz vor Belzig unweit desMühlenbaches, an dem mit letzterem parallel laufenden Feldwege, R. villicaulis Koehl, Schösslinge ziemlich scharfkantig, oft roth, abstehend behaart, mit sitzenden Drüsen und vielen, we- 36, 37. 71% nig gekrümmten Stacheln; die Blätter eiförmig, beiderseits grün, unten blasser und kurz aber dichtbehaart,; die Rispe sehr stark weichhaarig; die Kronenblätter eiförmig , blassröthlich; der Fruchtkelch zurückgeschlagen. Dippmansdorf B. Geg. am Bruch- rande nach Lütte zu vom Dorfe bis zur Schröderschen Mühle überall an Zäunen und Hecken. Herr Dr. Wirtgen sagt von unserm Strauche: R. villicaulis wenigstens nahe verwandt, da er es nicht ganz ist. Ich schwankte früher wegen des nicht bestimmt schanfkantig ausgeprägten sterilen Stengels zwischen R. villicaulis und R. vestitus W. und N., doch stimmt mein Exemplar auch mit einem nordböhmischen überein. R. Radula W; und N, Man könnte die Form dieser Art, welche sich bei Glien B. Geg. am Fusse des Petersberges vorfindet, wegen der unterhalb weissschimmernden Blätter augenblicklich für eine Varietät von R. discolor ansehen, wenn nicht der scharfe, mit sparsamen Haaren, Drüsen und sehr feinen zer- brechlichen Stachelborsten besetzte Stengel sowie die reichlich mit lang gestielten Drüsen, grauen Zottenhaaren und geraden dünnen Stacheln bekleidete Rispe gegen diese Ansicht sprächen, R. corylifolius Sm. (R. dunietorum W. und N.) a) glaber. Niederliegend; der unfruchtbare Stengel stumpfkantig, kahl, mit wenigen ungleichförmigen Stacheln,, bläulich be- reift; die Blätter 3-theilig oder gespalten 5-lappig, unten behaart, das Endblättchen herzförmig; die Rispe 1 lang, gestreckt oder straussartig verzweigt. behaart und drisig; die Blumen gross, weiss; die Beeren blauschwarz. Hinter Schmerzke Br. Geg. auf dürrem Boden am Bruchrande, b) ferox W. undN. Die Schösslinge aufsteigend, nur zuweilen bereift und wie die Rispe überall mit Haaren, Drüsen, grös- . seru und kleinern nadelartigen Stacheln dicht besetzt; die . Blätter der Schöselinge meist 5-zählig, das obere, welches. die kurzgestielten seitenständigen wie hei a deckt, ist hier rund und kurz zugespitzt. Seitens des Dr. Wirtgen wird über diesen Brombeerstrauch bemerkt: AR. dumelorum var. ferex W. und N. doch sind die Blätter kreistörmig und die Früchte entwickeln sich (frühzeitig?) was bei Z. dume-. forum W. und N. var. nicht stattändet. Wahrscheinlich eine. eigene gute Art. Südlich hinter Wenzlow Br. Geg. mit (31.) b. blübend. am. 16. Juni und mit reifen Früchten am 28, Juli 1857, 716 Fortgesetzte Beobachtungen dürften in unserer Gegend noch mehrere Formen, Varietäten oder gar neue Arten herausstellen und auch meine Ansichten über die Vorstehenden modifieiren. So lange es mir meine Kräfte noch gestatten, werde ich fortfahren weiter zu forschen. 38. Potentilla supina L. An Gartenzäunen bei Strodehne. R. Geg.Dr. S. 39. Potentilla procumbens Sibth. (Tormentilla reptans L.) Brands- heide Br. Geg. bei der alten Hülle am Waldwiesenrande. Dann auch bei R. in dem Königlich Grünauer Forst vom Pr. P. ent- deckt. XI. Cl. 1 Ordn. 40. Tilia glabra Vent. (T. americana Auct.) Angepflanzt vor dem Neuen Kruge bei Br. Erst blühend am 19. Juli 1858. — Ge- fälligst bestimmt durch den Herrn Prof. A. Braun in Berlin. 3. Ordn. 41. Trollius europaeus L. Auf den Bärhorstwiesen bei Nauen. Lehr. 6. XIV. Cl. 1 Ordn. 42. Mentha sywestris L. Jenseit des Dorfes Brielow Br, Geg. an einem Graben nur ein Busch. Früher auch bei Dippmannsdorf B. Geg. dort aber verschwunden. 43, Mentha arvense.hirsuta Wirtg. Diesseit der Klein - Kreuzer Ziegelei auf nasser Moorhütung zwischen den Stammeltern. Hat den Habitus von M, sativa, ist stark behaart und hat kurzge- stielte Blätter. 2. Ordn. 44. Scrophularia Ehrhartli Stev. a crenalta, Erst am 29. Septbr. 1858 fand ich diese Pflanze bier bei Bran- denburg nördlich hinter dem Görden-See an dem damit in Verbin dung stehenden Sumpfe, wo sie mir wegen des frischen Grünes ihrer Blätter und der späten Blüthezeit auffiel. Sie steht der Art, welche ich übrigens auf ihren sonstigen hiesigen Standorten an den selben Tagen noch vergeblich blühend suchte, sehr nahe, hat etwä dieselbe Grösse, denselben geflügelten Stengel and ähnliche Blätter. Die letzteren sind gleichfalls kahl, fast herzförmig länglich, aber nicht scharf gesägt, sondern gekerbt, und namentlich die mittleren und unteren vorn stumpf; nur die oberen sind zugespitzt und scharf gesägt. Das Anhängsel unter der Oberlippe der Blumenkrone finde ich bei allen meinen hiesigen Exemplaren quer viel breiter als lang, 717 mehr oder weniger flach gekerbt, aber nicht verkehrt hersförmig oder zweispaltig, wie es in M. und K. Deutschlands Flora von S. Ehr- harti heisst, Die Blüthenstielchen und Staubfäden sind bei unserer Pflanze mit kurz gestielten braunrotlien Drüsen reichlich besetst, was man allerdings zuweilen bei der Art auch, wenn gleich seltener wie bei unserer Varietät findet. Die Farbe der Blumen ist bei letzterer, wie bei S. Ehrharti, braun, nicht rotb, wie sie bei S. Neesii Wirtg. angegeben wird. Gewiss ist es, dass die Blätter der gleichfalls sehr ähnlichen S. Balbisii Horn. (S. aquatica L.) bei den mir vom Herrn Prof. A. Braun gütigst mitgetheilten Exemplaren gröber gekerbt, die oberen mehr abgestumpft sind und dass auch deren Blumenkrone ge- gen die von unserer S, Eihrharli var, crenata in lebendem Zustande gut zu unterscheiden sein mag. Man wird daher geneigt sein, das gegenseitige Artenrecht von S. Ehrharti, Nesii und Balbisii dann mit voller Ueberzeugung anzuerkennen, wenn die Anhängsel dieser drei so nahe verwandten Pflanzen constant verschieden sind, was sich freilich nur bei Vergleichung mehrerer Exemplare von verschie- ‘denen Standorten und zwar im frischen Zustande erkennen lässt. Denn die Grösse der Pflanzen, ja selbst der Blumenkrone, sowie die Form und Ausrandung der Blätter, variiren wie wir sehen nach der Locali- tät und der Blüthezeit mannigfach, XV. Cl. 1. Ordn. 45. Lunaria annua L. In dem ausgedehnten Parke bei Peetzow W. Geg. in Menge verwildert, 2. Ordn. 46. Barbaraea siricta Andrz. An dem Bültgarten bei Prietzen R. Geg. Pred. P. XVI. Ci. 2. Ordn, 47. Geranium pratense L. Auf dem Gute Sandhorst bei Königshorst N. Geg. Act. S, XVII, Cl. 4. Ordn. 48. Melilotus macrorrhiza Pers. Vor dem Lindholze N. Geg. in einem Graben. D. A. 49. Melilotus dentata Pers. Diese interessante Art mit ihren kur- zen bleichgeiben Blüthentrauben entdeckte ich am 10. Septbr. 1858 auf dem Dechtower Damme neben den sogenaniften Sals- 718 50. 51. 32. 53. 34. 55. wiesen bei Nauen, wo sie mit Glaux maritima, Glyceria dis- tans und Alsine marina in Menge wuchert, * Trifolium incarnatum L. Auf dem Felde bei Pewesin vom Pred. Copin angebaut, Br. Geg. Astragalus Cicer L. Gr. Rehnitz beim Sandkruge, und 3 arenarius J.. in der Kiefernhaide bei Bushow N. Geg. sind schon vor mehreren Jahren vom Lehr. &. einge- sammelt, * Vicia Faba L. Auf Aeckern bei Kl.-Briesen B. Geg. eultivirt, Lathyrus :ylvestris L. In einer Kiefernschonung am Wege zwischen Rlinow und Hohenauen. R. Geg. Dr. S. Orobus tuberosus L. var. tenuifolius Rth. Brandsheide B, Geg. - Forstrevier Setzsteig, auf dem Hinterdoren. 56, 57. 58. 59 . -60. XIX Cl. 1 Ordn, Hieracium echioides Lu m n.(H,RothianumW allr. nach Garcke.) N. Geg. auf den Jahnbergen hinter der Lüdsche Dr. A. Auf dem Springberge bei Deetz Br. Geg., dann auch bei Rathenow am Abhange des Weinberges vom Pred, P. aufgefunden, Hieracium umbellatum L. e. latifo'ium. Der Stengel niedrig, 1—3 köpfig, schwach mit abstehenden weissen Haaren besetzt, die Blätter ei-lanzettförmig, jederseits mit 2—3 stumpfen Zäh- nen, papierartig dünn; die Kelche grün, deren innere Blättchen, 10-12, sind breiter wie bei den sonstigen Formen und die Griffel rostbraun. Paulinenau N. Geg. nördlich neben der Eisen- babn auf abgegrabenem, arınen Boden. Linosyris vulgaris Cass, (Chrysocoma L) Auf den Jahnbergen einer sandigen Hügelreihe im gr. havelländischen Luche N. Geg. Act, S. 2. Ordn. Inula Britanica L. Von dieser sehr veränderlichen Pflanze kommen ausser der gewöhnlichen noch folgende bemerken werthe Formen vor: .. a) arenaria. Blätter schmal, starr, unterhalb wie der Stengel anliegend kurz behaart; Kelehblättehen sehr schmal. So ıB grosser Menge auf trockenem Boden unter Birken im Lind- holze unweit Paulinenau, N. Geg. b) discoidea Tsch,. ÜUhne Strahl; Blätter ei-lanzettförmig. AM Rande des Torfmoores bei Prietzen, R. Geg. Pr.P. Selten. Aster Tripolium L. beim Seibelanger Jägerhause vor dem 7» Lindhokze mit Glawx mariltima. Hier schon früher bekannt, aber gewöhnlich sehr verkümmert und nicht alle Jahre blühend, ‚Dann in Menge auf den Salawiesen am Dechtower Damm bei Nauen, Dr, A. Blühend und in grösster Vollkommenheit sammelte ich dort diesen Aster am 10. Sept. d. J. ein. Aster Lamarckianus Nees., nicht A. leucanthemus Def. wie 61. 62. 63. 64. es in meiner Flora pag. 156 heinst, ist auch ausser bei Branden- burg jenseit des sogenannten Weinberges bei Nauen an einem Wiesenrande unter Gesträuch verwildert. * Aster Novi-Belgii L. Gartenflüchtling; findet sich am hiesigen Schleusen -Canale so wie diesseit des Sandfurtgrabens beim Neuen-Kruge unter Eichen verwildert. Br. Geg. Chrysänthemum segetum L. Auf einer früher beackert 'gewese- ren Ziegelwiese bei Gülpe R. Geg. Pr. P Galinsoga parriflora Ruiz und Pav. Von Preussen bis Ber- lin, Potsdam, Dresden u. s. w. verwildert, zeigt sich diese aus Peru stammende Pflanze nun auch bei Königshorst, N. Geg, Act. S. 3. Ordn. * Rudbeckia laciniuta I. mit Nr. 61 beim Neuen-Kruge am Sand- furtgraben verwildert. xx. Cl. 1. Ordn. (65.)Orchis incarnata L a haemalodes Rehb. Die Ränder des ge- 66. 67. drehten Fruchtknotens roth; die Stengelblätter stark gefleckt. Brandenburg Hinter dem Görden-See auf Sumpfboden mit Stur- mia Loeselii und der gewöhnlichen Art, jedoch nur vereinzelt. Cephalanthera rubra Rich. Im Lindholze und dem städtischen Forst bei Nauen. Act. S. und Lehr. 6. 2. Ordn, Cypripedium Calceolus L. Diese, für unsere norddeutsche Tief- ebene so seltene, Orchidee fand der Lehrer Grantzow be- reits vor mehreren Jahren zufällig in der Nähe der sogenann- ten Hahneberge in dem Nauen’schen Stadtforst mit Cephalanthera rubra in etwa 10 Exemplaren, und theilte mir kürzlich ein gut getrocknetes davon mit. XXI. Cl. 1. Ordn. 68. Najas minor All. Im See bei Prietzen R.Geg. besonders unter 720 Nitella stelligera. Am 5. Sept. 1958. vom Pr. P. eingesammelt und übersendet. 69. Zannichellia palustris L. a. repens. Brandenburg im Bentz- See am sogenannten Plüthnick mit Chara contraria. Dann im Glindower See mit Callitriche autumnalis var, drulica an der Südwestspitze nach Peetzow za. W. Geg. 3. Ordn. 70. Carex caespitosa L Zuerst vom Herrn Prof. A. Braun in der Gegend von Nauen entdeckt. Dann auf der breiten Wiese bei Rhinow R Geg. Pr P. 71. Carex Buxbaumii Wahlb Im trockenen Grenzgraben zwi schen Prieizen und Wolsier. BR. Geg. Pr. P. XX1l. Cl 8. Ordn. 72. Mercurialis perennis L. Zwischen Wousterwitz und Genthin an der Eisenbahn nördlich des Wärterhauses Nro 117. in einem trockenen Ellernbestande. Fernerin der Fasanerie hei Königs- horst. N, Geg. Act. S, XXIV, Cl, A. Acotyledone Gefässpflanzen. 1. Ordn. Filices, 73. Polypodium Phegopteris L. In dem Rathenower Stadtforst links des Weges nach Stechow. Sehr sparsam. Ap. L, 74. Polystichum Oreopteris DeC. (?) Auf mooriger Heidehütung bei Prietzen R. Geg. Pr. P. Ich stelle diese Art als fraglich hin, weil ich erst unfrachtbare junge Wedel erhalten habe, die unterseits mit Harzdrüsen bestreut sind, und deren unterste Fiederchen zuletzt sehr klein werden. 75. Lycopodium complanatum L. In dem Königl. Grünaner - Forst unweit des Weges nach Krügershorst. R. Geg. Ap. L. B. Zellenpflanzen. Characeen. 76. Nitella mucronata A, Br. Brandenburg in Plötzenlake in einer schlammigen Erdgrube. Diese und meine übrigen Characeen unsererGegend, für deren Ent- wicklung diebeiden letzten Sommer sehr ungünstig waren, bat Hr. Pr. A. Braun, dieser zuverlässige Beobachter und Kenner der Arm- leuchtergewächse, die Güte gehabt, zu bestimmen und nachzusehen- Ausserdem sind noch eine Meuge von Standorten früher bei un® 721 für selten gehaltener Pflanzen entdeckt, deren Namhaftmachung hier billig unterbleibt. Hiernach sind ausser den Varietäten oder Formen der bereits früher bekannt gewesenen (und vorstehend eingeklammerten) Species neu hinzugekommen 65 Arten, worunter 4 Cryptogamen, urfl die Flora von Brandenburg nebst Umgegend enthält bis jetzt : a) Phanerogamen in 427 Gattungen 1022 Arten, b) Cryptogamen ,„ 14 FR 36 „ Zieht man von ersteren die Cultarpflanzen und Gartenflüchtlinge mit 77 Arten ab, dann beschränkt sich der Reichthum unserer Flora an phanerogamischen Gewächsen auf deren 945. Von den 1922 Phanerogamen gehören 769 den Dicotyledonen und 252 den Mooocotyledonen an, welche sich der Menge nach unter folgende Familien vertheilen: Compositen . » > 2 2 ee ee ner. 0.109 Arten, Gramineen . . 2 2 0 ern ee nn M „ Papilionaceen . . v2 22 nn ne. by Cyperaceen . . 2 ern nenne. Bm Serophularineen . . . Er || Er Cruciferen, Umbelliferen je 37 ne TFT Labiaten . m en ne 6 Rosaceen : 2 2 Hr re Bd Ranuneulaceen © : : 2 > N a nr er 2 rer 9 Alsineen . . » . Dee nenn. N 5 Polygoneen, Salieineen je20 : 2. 2 0000. 40 5, Juncaceen . . FE | : BR Chenopodeen, Orchideen je 17 Fa EEE © See: Boragineen . . GE |: Esspr Sileneen, Rubiaceen, Potameen je 3: 222.2. Um Liiaceen -. . 2 2 2 Er 2 ee. re. BB o „z Onsgrarieen . . 2 2 2 vr een. J12 „u Solaneen . . . a Es || BEER Primulaceen, Euphorbiaceen je9.. 202. . BB „ Violarieen, Geraniaceen, Amygdaleen, Campannlaceen, Hypopityeen, Urticeen e8 . . 2.220 8 „5 Gentianeen . . en eo. nm Dipsaceen, Plantagineen, Capuliferen , “Coniferen, Aspa- rageen e 6. - » : 2... BO 723 Papaveraceen, Malvaceen, Hypericineen, Pomaceen, Cras- sulaceen,Caprifoliaceen, Valerianeen,Convolvulaceen, Typhaceen eb . : 2 2 2 0m nenne. 45 Arten. Droseraceen, Grossularieen, Lentibularieen, Lemnaceen | De. EEE |: EEE? Fumariaceen, Lineen, Tiliaceen, Acerineen, Sanguisor- been, Callitricheen, Lythrarieen, Saxifrageen, Sipho- nandraceen, Oleaceen, Santalaceen, Betulineen, Alis- maceen, Juneagineen, Aroideen ed . re 5 Nymphaeaceen,Resedaceen, Polygaleen, Oxalideen, Rham- neen, Halorageen, Paronychieen, Selerantheen, Por- tulaceen, Ambrosiaceen,, Ericaceen, Amarantaceen, Aristolochieen , Hydrocharideen Najadeen, Irideen je 2 en 32 2 Berberideen, Cistineen, Elatineen, Hippocastaneen, Am- pelideen , Balsamineen , Celastrineen,, Hipurideen, Ceratophylleen, Cucurbitaceen, Araliaceen, Corneen, Loranthaceen, Rhodoraceen, Asclepiadeen. Verbena- ceen, Juglandeen, Butomeen, Colchicaceen jel . 20 Brandenburg, im November 1858. Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 144) Statuten des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes. 4. Ausgabe. Blan- kenburg, 1858. . “0 145),Berichte des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes für die Jahre 18 /n bis 1856. Blenkenburg. r 146) Rabenhorst, die Algen Sachsens, resp. Mittel-Europas. Dresden LXX\ IL, und LXXVII. Dresden, 1858. . 147) Kuhn, die Krankheiten der Culturgewächse, ihre Ursachen und ihre Ver- hütung. Berlin, 1858. ; 148) Seubert, Lehrbuch der gesammten Pfanzenkunde,. 2. Auflage. Leip- zig und Heidelberg, 1858. j . 149) Finger, Reductionstabellen enthaltend Vergleichungen des Mikrome- terpunktes mit der pariser Duodeeimallinie und dem Millimeter und umgekehrt. Sorau, 1357. 150) Fünfzehnter Jahresbericht der Pollichia. Landau, 1857, Y 151) The natural history rewiew, and quaterly Journal of science. Vol. %» Nro. 3. London, 1858. . 152) Wimmer, das Pflanzenreich nach dem natürlichen System. Neue Bear beitung. Breslau, 1858, u Redacteur und Verleger Dr, Fürnrohr. Druck von F. Neubauer. IR "'LORA m 45, EBegensburg. 7. December. 1858. Inhalt: Orıcınar-ApnanptLung. Reinsch. über den Kalknieder- schlax auf deu Blättern einiger im Wasser lebenden Pflanzen — GETROCKNETE PFLANZFN-SAMMLUNGEN. Rabeuhorst, die Algen Sachsens, resp _Mittel- Europas. Dec. LXHI—LAXVI — Anzeisee. Hampe, Samenverzeichniss von Alpenpflanzen zum Tausche, . Ueber den Kalkniederschlag auf den Blättern einiger im Wasser lebenden Pflanzen in mehreren Teichen bei Erlangen. von Paul Reinsch, Cand. philos., d. Z. in München. Es ist bekannt, dass die atmosphärischen Wasser, welche im- mer grössere oder geringere Mengen von freier Kohlensäure ent- halten, dadurch die Fähigkeit erlaugen, kohlensaure Kalkerde auf. zulösen, theils aus dem kalkerdehaltigen Boden, w.it welchem sie in Berührung sind, theils aus andern Zuflüssen, welche mehr Kalkerde grlöst enthalten, und zwar um so mehr, als der Gehalt der atmo- sphärischen Tagewasser an freier Kohlensäure beträchtlieher ist. Wird dem Wasser ein Theil der freien Kohlensäure wieder ent- zogen, so kann die kohlensaure Kalkerde nicht mehr gelöst bleiben und wird desshalb niedergeschlagen. Nach der vollständigen Ent- ziehung der Kohlensäure wird aber aller kohleusaure Kalk nieler- geschlagen, mit Ausnahme des geringen Theils, welchen das Wasser an und für sich aufzulösen im Stande ist. Es ist wahrscheinlich, dass bei diesem Vorgange die freie Säure in Verbindung mit dem einfach kohlensauren Kalke ein saures Salz bildet, welches sich aber leicht durch einfache Vorgänge. durch Verdunsten des Wassers durch Erhitzen. durch Entziehang der Kohlensäure in einfach koh- lensauren Kalk und Kohlensäure zersetzt, welche Eigenschaft die sauren kohlen: auren Salze sämmtlich zeigen, in wässeriger Lösung bei Berührung mit der Luft sowohl als auch bei Erhöhung der Tem- peratur in freie Säure und einfa-h kohlensaures Salz zu zerfallen, Die Fähigkeit der freien im Wasser gelösten Säure. kohleusaure Flora. 1858. 45 724 Kalkerde in gewisser bestimmter Menge in Lösung zu bringen, er- zeugt daher in der Yatur einen überaus häufigen Vorgang, da die Kohlensäure das Product der Verbrennung und Verwesuug der Pflan- zen, der Athmung der Thiere, ein allgemein verbreiteter Körper ist, und auch überall beinahe in unmittelbarer Berührung mit der koblens. Kalkerde sieh befindet, tbeils in der Atmosphäre sich aus breitend, theils in dem Wasser sich lösend, welches die verwesen- den Stoffe berührt. Und in der That sind alle Anbäufungen von kohlensaurer Kalkerie in der Natur dadurch gebildet, so verdanken ünsere 'meisten Kalkgebirge von der Grauwackenformation bis zu der Kreide und den tertiären Gebilden herauf, regelmässig und lany- sam horizontal abgesetzte Kalkniederschläge aus einer inarinen oder süssen WasserVedeckung, diesem Processe der Auflösung, der Bil dung und Zersetzung des sauren Salzes und des; Niederschlagens der einfach kohlensauren Kalkerde ihre Entstehung, ebeuso die mau- nigfaltig gestalteten Niederschläge mit concentrisch-schaligem Gefüge in Form von Tropfsteinen und Stalagmiten iu unseru Tropfsteinhöhlen, sowie die oft mächtigen Tufllagen am Abhang unserer Kalkgebirge, ebenso die inarinischen Bildungen au der Meeresküste in der Jetzt zeit. In einigen Teichen in der Nähe Erlangens finden sich die sämmtlichen in dem Wasser derselben vegetirenden Pflanzen mil einer Kalkkruste überzogen, deren Entstehang nur durch den ange gebeiien Process der Kalkniederschläge aus atmosphärischen Was- sern sich erklären lässt. Diese Teiche liegen am Fusse der sanft ansteigenden Keuperhügel der mittelfränkischen Hochebene und be sitzen als Unterlage die ıfeist am Fusse zu Tage gehenden bunten Keupermergelschichten. Diese Teiche bergen am Grunde und an den 'sumpfigen Rändern eine üppige Veyetation von Charen uni andereh ‚Algen, von denen der immerwährend periodisch absterbende und 'verwesende Theil zuletzt zur Bildung einer tiefen und bumösen Schichte von schwarzbraunem Schlamm die Veranlassung giebt. Die sumpfigen ‘Ränder und die weniger tiefen Stellen besitzen von Pha- nerogamen eine Vegetation von Carer ampullucea, vesicuria , Ri. mosa, strieta, Pseudo-Cyperus. Seirpus Incustris, palustris u.8. Im tieferen Wasser finden 'sich grosse Mengen von Potamogeton-Ar ten, Potamogeton tucens, gramineus, pectinatus, trichoides, RU tans. obtusifolius, acutifolius. Alle diese Pflanzen erzeugen durch den alljährlich absterbenden und 'verwesenden Theil der Gebilde 725 einer Vegetationsperiode, sowie die humösen Wasser, welche in diese Teiche einmünden. allwählige am Grunde einen schwarzbrau- nen humösen Schlamm. welcher im Lanfe der Zeit zu einer tiefen mehr als gewöhnlicher Torf zersetzten und mit feinen Tbonpartikel- cheu gemengten Torflage conselidirt wird. welche ausser den ge- wöbhnlichen Elementen des Torfes auch noch ınzählige viele Dia- tomaceen und andere einzellige Algen erkennen lässt. Diese am Grunde des Teiches gelagerte und immerwährend durch die Ein- wirkung des Wassers verwesen.e Torfschicht ist nun die Quelle einer reichen Gasentwickelung. so dass. wenn man mit einem Stocke in die tiefe humöse Schicht stösst. ein mächtiger Gasstrom herausfährt, welcher sich entzünden lässt. Dieses Gas enthält ausser einfach ge- kohltem Wasserstoff‘ Kohlensäure- und Hydrothionsäuregas und viel- leicht Phosphorwasserstoffygas?, welche Gasheimengungen dem her- ausströmenden Gase erstickende und betäubende Eigenschaften ver- leihen. Das beigemeugte Hyvdrothionsäuregas erzeugt zugleich in dem Wasser des Teiches. welches etwas eisenhaltig ist, einen Nie. derschlag von Einfach-Schwefeleisen (FeS), welches der obersten Schlammschicht die schlammige Consistenz und die sehwarze Farbe ertheilt. j Alle in dem Wasser dieser Teiche lebenden Pflanzen, vorzugs- weise die Potamogeton-Arten, sind mit einer dichten Rinde von kohlens. Kalk überzogen. welcher einen genauen Ueberzug über die ganze Pflanze bildet. Der Ueberzug wurde von der Pflanze vor- sichtig entfernt. getrocknet. etwas geglüht und dann gewogen zur Bestimmung des Wassergehaltes. Er enthielt Kalkerde, Kohlen- säure, Spuren von Kieselsäure und Eisenoxydul. Auf dem ge wöhnlichen Weg der Analyse in Salzsäure gelöst. mit Ammoniak neutralisirt uud oxalsaurem Ammoniak niedergeschlagen. erhielt man durch Glühen der oxalsauren Kalkerde unmittelbar die Menge der kohlens. Kalkerde:; die Menge des Eisenoxyduls ist verschwindend klein. so dass man den Niederschlag auf diesen Wasserpflanzen als reine kohlensanre Kalkerde betrachten kann. Diese eigenthümliche Art von Ueberzug einer unorganischen Sub- stanz, der kohlens. Kalkerde. über dem Körper einer lebenden Pflanze erkläre ich als die Folge eines durch den Lebensprocess der Pflanze selbst eingeleiteten chemischen Processes, und als einen durch diesen herbeigeführten Niederschlag auf dem Körper der Pflauze, der in dem Maasse wächst. als der chemische Process andauert und durch 45* 726 diesen die Ausscheidung eines Körpers bewirkt wird. ‘Die im Wasser vegetirende Pflanze, deren, Nahrung hauptsächlich durch die im Wasser gelösten chemischen Stoffe, der Kohlensäure und der übrigen zum Lebensprocess gehörigen Körper , ermöglicht wird, be- ‘darf der im Wasser gelösten Kohlensäure zur Neubildung und zum Wachsthum ihrer Organe. Diese Kohlensäure aber ist in Verbin- dung mit Kalkerde und gerade in jener eigenthümlichen leicht zer- ‚setzbaren Verbindung der sauren kohlensauren Kalkerde, Die Le- benskraft der Pflanze, ist nun in diesem Fall im Stande, sich der au kohlöns. Kalkerde gebundenen Kohlensäure zu bemächtigen und die Ausscheidung der einfach kohlens. Kalkerde zu bewirken, die sich alsdann auf der Pflanze ablagert. Der Organismus wirkt also bier als zersetzendes Moment, als trennendes Organ einer chemischen Verbindung; des einen Theils bemächtigt sich die Pflanze, der andere ‚lagert sich als unbrauchbares Aceidenz an die Pflauze selbst. Der innere Lebensproceäs der Pflanze, der sich hauptsächlich in der inner Wechselwirkung mit der unorganischen Aussenwelt bethätigt, würde balıl ein Ende erreichen, denn nach Bildung auch nur der düunsten ununterbrochenen Schichte von kuhlensaurer Kalkerde würde der ‚innere Organismus der Pflanze von der Einwirkung der Aussenwelt abgegrenzt, und die Pflanze würde getödtet. — Die Dicke der Kalk- ‚sehicht beträgt auf den Blättern der Potumogeton-Arten — der Oberseite nämlich — 1, bis Y, Linie, die Dicke der Kalkschicht auf der Unterseite ist beträchtlich dünner, so dass nun eine beinahe undurchdringliche, nieht mehr permeable und dem Gasaustausch nicht geeignete Decke die Pflanze umhüllt. Der Organismus der Pflanze, aber hat sich nun einen Ausweg verschafft, um noch fortzubestehen unter so ungünstigen Verhältnissen, selbst nach Ablagerung einer feindlichen Kalkerdeschichte auf der athmenden Oberfläche des Kör- pers derselben. Da nämlich der Gasaustausch von Innen nach Aussen durch den Lebensprocess selbst veranlasst — die Einsaugung vol Kohlensäuregas und die Ausscheidung von Sauerstoffgas — nur aD bestimmten Stellen der Oberfläche des Pflanzenkörpers stattfindet, a" den Epidermoidalöffnungen, den Oeffnungen in der allgemeinen Kör- perbedeckung der höheren Pflanzen, den Stomatibus, so hat sich die zuerst abgesetzte einfach kohlensaure Kalkerde nur um die Oeffnun- gen der Epidermis, das Stoma, herum abgesetzt und dieses selbst freigelassen, und so hat sich die Wechselwirkung des inneren Le \ bensprocesses der Pflanze durch die Kalkerdeschicht hindurch wit . v . a © der Aussenwelt erhalten. Auf einer Quadratlinie der Oberfläche eines Blattes einer Potamogeton-Art, nämlich der Oberseite (des Blattes, sind etwa 500 Stomata vertheilt, es ist daher leicht einzu. sehen, dass alle diese Ablagerungen um die Stomata herum in ein- ander verfliessen und so eine zusammenhängende Kalkschicht bilden ‚müssen. Ein weiterer Beweis, dass diese Ablagerung der kohlensauren Kalkerde die Folge eines durch den Lebensprocess der Pflanze ein- geleiteten chemischen zersetzenden Processes, wie oben angegeben, sei, ist der, dass dieser Niederschlag auf der Oberseite des Blattes am stärksten ist, da die Unterseite des Blattes der Potamogeton- Arten, wie überhaupt vieler phanerogamischen Pilanzen, keine Sto- mata oder deren nur wenige besitzt -und daher auch der chemische Process der Zersetzung des sauren kohlensauren Kalkes und des Niederschlagens des einfach kohlensauren Kalkes entweder nicht stattfindet oder doch ein sehr verlaugsamter ist. Da wir die Permea- bilität der Pflanzenmembranen in. Bezug auf luftförmig füssige Kör-. per noch.gar uicht-kennen and da wir auch gar nicht wissen, ob die Athnung des Pflanzenorganismus einzig und allein durch die Spaltöffnungen bewirkt wird, ob nicht auch die gesammte Ober- fläche der Organe der Pflauze, die Cutireula, freilich in verschiede- nen Stufen der Intensität athınet, so ist die Ablagerung einer Kalk- erdeschicht auch auf der Übterseite der Blätter, welcher keifte Spaltöffnungen zukommen, kein Gegenbeweis des Grundes dieses nach meiner Ansicht dirch den Lebensproxess verursachten Nieder- schlages. Bei einigen Cacteen wird die Cuticula nicht durch die Spaltöffnungen perforirt, sondern stülpt sich vielmehr nach innen in die Höhle der Spaltöffnungen ein, das Innere der Spaltöffnung über- kleidend, ein Beweis daher, dass die Athmung dieser Cacteen durch die Cutieula hindureh stattfindet. Dass die im Wasser gelöste freie Kohlensäure keinen Einfluss ausübt auf die Förderung der Vegetation; ist in einem älteren Aufsatz von Unger*) über die Antritzquelle bei Grätz behauptet worden, obgleich Schleiden”*) bei einer *) Fr. Unger, die Antritzquelle bei Grätz in ‚Bezug auf ihre Vegeta- tion Linnaea, XIIL. Bd 4. Heft. 339--356. **) Schleiden, Ueber die Einwirkung freier Kohlensäure auf die Ernäh. fung der Pflanzen. Wiegmann’s Archiv, 3. Jahrgang 3. Heft. 1857 728 ! Quelle an der Wöhrder Papiermühle bei Göttingen der freien Koh- lensäure eine Begünstigung auf das Wachsthum der Pflanzen zu- schreibt. In diesem unseren Falle sehen wir weder eine günstigere Entwickelung noch aber eine Verlaugsamung des Wachsthums und wir können daher diese Thatsache nicht benützen zur Bewahrheitüng des Satzes: dass die Kohlensäure, das erste Nahrungsmittel der Pflanze, in grösserer Anhäufung wirklich zur grösseren Entfaltung der Pflanze beiträgt, aber wiederum in dieser erkennen die Mäch- tigkeit, durch ein grobes Beispiel uns hier vor Augen geführt, der organischen Kraft, welche hier die Rolle einer gewaltthätig trennen- den swnorganischen Kraft annimmt, in ihrer secundären Wirkung ‚aber eine ausserhalb der organischen Sphäre liegende fremde Kraft erregt and so dieselbe mit hereinzieht in die Sphäre des inneren Kreislaufes — Bei 150 bis 20Nfacber Vergrösserung siebt man in der dunkeln Kalkmasse feine Oeffnungen von denen auf die Quadrat- linie ebensoviele kommen wie auf die Quadratlinie der Blatıfläche Stomata. Einen Purchschnitt durch ein Stoma mit der über der Epi- dermis gelagerten Kalkschichte zeigt die beistehende Abbildung: N a) die Athemhöhle mit der Spaltöfluung, br die Epidermis, ec} Zeilgewebe des Blat- tes, d: die über der Athem-Oefluung “der Athemhöble derSpalt- öffnung durchbroche- ne Kalkschicht. Die Dicke der Schicht nimmt almählig zu an Dicke im Ver- ‚hältniss der Zersetzung des sauren kohlensauren Kalkes, und immer wird diefKohlensäure, welche die Kalkerde gelöst hat, vom Orga - hismus..der Pflanze verwendet, während die kohlensaure Kalkerde als ausgeschiedenes Product, als Substrat der Pflanze adhärirt. Al- mählig aber wird der Lebensprocess der Pflanze auch gestört. Die Zunahme der Schicht und die Zeitdauer ihrer Bildung siud später nicht mehr isochron den Zeitverhältnissen in Bezug des Diekenwachs- thums der Schicht wie im Anfang ihrer Bildung. Die Oeffnungen, die übrig blieben zur Athmung. werden allmählig verstopft, der Le- bensprocess wird allmählig an Intensität abnehmen und der Tod der Pflanze wird schon eintreten noch vor Ablauf der Vegetatiousperiode- 729. Die Pflanzen waren Mitte Juli ig Zeitpynkt jbres ‚Mörksten Ent. wickelung, von da nahm ihre innere Lebenskraft allmählig mit der Zunahme der Kalkschicht ab, Mitte August‘ bis Anfangs September . waren die Blätter schon verblichen, den herannahenden Tod ynd die . Verwesung verkündend, Ende September bis Mitte October zeigten die Pflanzen schon Jie Spuren der Verwesung, während ip arderg Teichen, deren Unterlage der reine weisse Keupesgand und deren Ab- und Zufluss ein regelmässiger ist, in denen ferner das Wasser wenig Kalkerde gelöst enthält und auf deren Grande keine Quelle der Kohlensäureentwicklung durch Aubäufung vermadernder vegeta- bilischer Stoffe sich verfindet; dieselben Pflanzen beinahe bis Ende ‚October in kräftiger Entwicklung aysdauern. Getrocknete Pflanzensammlungen. Die Algen Sachsens, respective Mittel-Europg’s. Unter Mitwirkung etc. gesammelt und herausgegeben von Dr. L. Rabenhorst. Dresden. 8. Dec. LXIH. und LXIV, 1857. 621. Pinnularia major Rabenuh. Strehlen in Schiegien. 622. Synedra pulchella Ktz Neenwuuden in Friesland. 623. 8. Acus Ktz, Züriehhorn. 624. Gomphogramma rupestre A. Braun. Höllentbal bei Freiburg im Br. 625. Nitzschia stugnerum Rabenb., linearis, Ya—Yao'" longa, medio leviter constgietg, fraugversg striata; latere primario- caneato-agutata, secundario sub apieg Jilatata, yotundato- truncata. Im Elbbette bei Dresden. Sie hat ihre nächsten Verwand- ten in N. thermalis, N. constrieta, N. dubia und Cymatopleura Librile. Ihr. wesentlichster Unterschied liegt in Gestalt der Nehen- seiten, deren grösste Breite dicht vor den Enden, bei jenen Arten weit tiefer herab, fast in der Mitte der beiden Hälften liegt. 66. Cosmarium margaritiferum Mengb. Pirua. #37. Microcystis olivacea Ktz. Boekhorst bei Lochen im Gelderland. 629. Gloeo- capsa nigrescens Nägeli. Küssuacht bei Zürich. Familie bis Yoga gross, einzeine Zeilen 1/0 — so’. Han. @. Kützingiang Nägeli ebeudaher. Durchmesser der einzelnen: Zellen Yo ars". 651, a) Chrovcoccus turgidus Näg. var. rufescefls W artım. Grösse der Zellen mit der Hülle Yn— ss“. b) Cosmarium tetrophthal- mum ß rupestre Näg. Länge Ya—Vaol” , Breite Yso—!/r”. Zü- R rich. 632. Cymatonema confervaceum Ktz. Wurzen in Sachsen, 633. Conferva bombyeina } inaequalis Ktz. Bergumen-Heide in Friesland. v34. Spirogyra Weberi Ktz. Sitrehlen. 635. Sp. in- signis Kg. Fruchtexemplare! Sp articalis sterilibus diametro (ple- rumque 1,4,') 4—1S-plo longioribus; spiris 2 vel 3 Jaxis; sperma- tiis oblongo-ellipticis. Neenwouden. Eingenengt finden sich einzelne Fäden von Sp. Naegelii Kg , artieulis diametro (Y/a0) S—24-plo longioribus; spermatiis oblongo-eHiptieis; und Spirogyra articulis finibus replicatis, diametro (Ya 5—20-plo longioribus; spira soli- taria; spermatiis oblongo-elliptieis. 636. D. rirularis Ktz., articulis sterilibus diametro (plerumque York" interdum Yan“) 3——-5-plo, rarius 2—7V/z-plo longioribus, faseiis spiralibus 3 vel 4. Zutphen in Geiderland. 637. S. orthospira Näg. Rheinebene bei Freiburg im Br. 638. Zyynema leiospermum DeBy. Freiburg im Br. 639. Z. Vaucherü Ag. Liestal im Canton Baselland. 640. Vaucheria dichotoma Ag. —= V globifera DeBy. in lit. ad A. Braun. Durch die eigenthümlich gestalteten Fructificatiousorgane, welche Lynybye getreu darstellt, sehr ausgezeichnet, Die grossen kuge- ligen Zellen sind wahrscheinlich die Kisporen, die kleineren eiför- migen Blasen wahrscheinlich die Antheridien der Species. Wissels- heim bei Nauheim. Dec. LXV. und LXVIL 1857. 641. Cymatopleura elliptica W. Sm Bärtsdorf bei Strehlen. 652. Surinella intermedia Rabenh. sc. Stuttgart. Zwischenglied zwischen der S. minulta und ovufa, letzterer in Bezug auf Gestalt am nächsten stehend. 643. Closterium lanceolatum Ralfs Statt- gart. 644. Nostoc commune £ fuscum Näg. Zürich. 645. N. rupestre Ktz. Höllenthal in Oberbaden und sächs. Schweiz. 846. N. coımmune V,auch. forma lusatica! von der typischen Form durch ‚die zusammengedrängten, dieht verschlungenen Fäden sehr.gut ver- schieden. Sonnewalde in der Niederlausitz. 647. Mastichonema pluviale A. Braun. Strehlen. 648. Rirularia angulosa_Roth. forma dura! von der typischen Form nur durch grössere Härte ver- schieden. Strehlen. ö49. Tolypothrir tenuis Ktz. Taubenhain in der Oberlausitz. 650. Merismopoedia violacea Ktz. Wurzen in Sachsen. 651. Dasyactis torfucea Näg. Couvet im Cant. Neucha- tel. 652. Sceylonema tenue Ktz. 8 strato erustaceo duro nigro! Eichstätt. 653. Leptonema Rabenh. nov. gen. Trichomata tenvis- Te 21 sima simplicia articalata vaginatä® L. niveum Rabenh. (Cunferva alba Pollini pr. p., an Hygroereeis nivea Ktz. pr. p-) Fäden "hs00o— "soo dick. Alvaneu im Engadin. 654. Cladophora bra- chystelecha Rabenh., 3— 6 longa, vix ultra, pallide viridis, ple- rumque culmigena; trichomatibus 14— Yry’” 'crassis, ramosis; artieu- lis diametro 8--12 longioribus. Halle. 655. Ulethrix thermarum Wartm. vera. Badenweiler in Oberbaden. 656. Ulothrix subti- lissima Rabenh., flavovirens, "/soo— Yan” erassa; articulis dia- metro aequalibus v. longioribus (interdam 2—3-plo long.). Der anfangs gleichmässig_ vertheilte gonimisehe Inhalt zieht sich später sehr un- regelmässig zusammen und bildet so bald längliche, elliptische, rund- liche, bald quadratische und dann gewöhnlich quergetheilte Massen. Georgswalde in Böhmen. 657. U. subtilis Ktz. Bonn. 658. Chroo- lepus abietinum Fr. Sächs. Schweiz. 659. Sirogonium stictieum Ktz. Rheinebene bei Freiburg im Br. 660. Hydrodictyon utricu- latum Roth. a) Elbhafen bei Dresden, b) Streblen, ec) Zürichersee. Dee. LXYM. und LXVIN. 1858. 661. Synedra dissipata Ktz. (Nitzschia minutissima W. Sm.) . Canstatt. 662. S. spectabilis Ehrenb. Schlesien. 663. Pinnu- laria gibba Ehrenb. Schlesien. 664. Stuauroneis Phoenicenteron Ktz. Schlesien. 665. Pleurosigma angulatum W. Sm. Falaise in Frankreich. 666. Micrasterias denticulata Breb. ebendaher. 667. Closteriwn striolatum Ehrenb. var. procerum Bre&b. ebendaher. 668. Ancistrodesmus contortus. Thur., ebeudaher. #69. Scyto- nema graeillimum Ktz. forte v. y. Sc. obscuro proximum. Zürich. 670. Se. inerustans Ktz. v fuscum Rabenh. msc. Schwäbisch Hall. 67}. Hypheothrix lateritia 8 turfacea Hepp. mse. Zürich. 672. Zygnema affine £ periodieum Hepp. Züricher See. 673. Z. Brebissonii Ktz. Liestal. 674. Z. tenue Ktz. Rhbeinfall bei Schaffhausen, mit verschiedenen Diatomeen besetzt, von einem Stand- orte, der seit 200 Jahren nicht mehr zugängig gewesen war. 675. Zygogonium anomalum 8 validum Stizenb. Bayerische Alpen. 676. Z. hereynieum Ktz. Salzburg. 177. Symploca Friesiana Ktz. Untersberg bei Salzburg bri 2000’ Höhe. 678. Euactis rivularis Näg in jüngerer und älterer Form, nicht Varietäten, sondern &l- tersformen derselben Pflanze, wie der niedrige Stand des Bodensees gezeigt hat. 679. E. umnigena Stizenb. msc. Üayerische Alpen, 630. E. caleivora Al. Braun. Neuenburger See, auf Kalksteinen- 732. . Dec. LXIX. und LXX. 1858, . 681. Pinnularia biceps W. Gregory. Falaise. 682. a) Na- vieula lanceolata. b) Pinnularia viridula Rabenhb. ebendaher. 683. Navicula mujor „var. erassa Br&b. ebendaher. 684. N. se- rians Ktz. ebendaher. 685 Nitzschia linearis W. Smith. eben- daher. 686. Himantidium Soleirolii Ktz. ebendaher. 687. Syne- dra aygregata Bre&b., medivcris, linearis, a latere secundario .a medio ad apicem rotundatum se»siım attenuata. S. radians W. Su, pro parte, non Kütz, ebendaher. . 688. Gyrosigma (Pleurosigma) .attenuatum Rabenh. forma typiea! Dresden. 689. Staurastrum teliferum Ralfs. Falaise. 690. Mierasterias pupillifera Breb. ebendaher. 691. Palmogloea macrococca Ktz. Zürich. 692. P. macrococca PB nigrescens C. Cramer. Die Zellen sind in ein gallertartiges. oft schwarzblau gefärbtes Lager eingebettet. Die Hüll- membranen der einzelnen Zellen sind nicht selten deutlich erkenn- bar. Das, Chlorophyli ist auf ein centrales Längsband beschränkt. Im farblosen Schleim ausserhalb desselben kommen grössere und kleinere Oeltröpfchen, sowie Vacuolen nicht selten vor. -Rifferschweil, . Cant. Zürich. 693. Sirosiphon rhizodes Bre&b., fusco-niger, tri- chomatibus tenuibus, dense implicatis, decumbentibus, ramis unilate- ralibus, erectis, flexuosis, gracilibus, subtorulosis ; cellularum ordine simpliei. Falaise. A194, Sirosiphon compactus Ktz. Reichenberg in Böhmen. 695. Scytonema turicense Näg. 8 muscicola Hepp- Neuenburg in der Schweiz, 696 Se. turfosum Ktz. Rifferschweil. 697. Lemania Daldinüi Rabenh. prope Locamum in Insubria hel- vetica. 698. Chroolepus aureum y tomentosum. Altenberg bei Aa- chen. 699. Hydrurus irreyularis Ktz forma crassa! Albula. 700. Ulothrix erassiuscula Ktz. Pirschkenberg bei Schluckenau in Böb- men, ü Dee. LXXI. und LXXI. 1858. 70. Synedra ozychynchos Ktz. in Begleitung von T’abella- ria fenestrata Lyngb., Diatoma tenue Ktz., Himantidium Ar- cus Ehrenb. und Colletonema viridulum Breb. Töppendorf bei Streblen in Schlesien. 702. Meridion constrietum Ralfs. Husinelz und Geppersdorf bei Streblen. 703, Odontidium Mesodon Ehrenb. Liestal im Baselland und Strehblen. 704 a) Diatoma elongatum Ktz. b) Synedra amphicephala Ktz. Zürich. 705. Desmidiaceen- Schlamm, bestehend aus Bambusina Brebissonii Ktz., Penium oblonygum deBy., P. Ralfsi deBy., P. crassiusculum deB Y% 738. Cosmarium Palangula Bre&b.?, Tetmemorus Brebissonii Ralfs, 8 minor und T. minutus deBy. Badenweiler. 706. Closterium acerosum Ehrenb. Dresden. 707. a) Gloeocystis vesiculosus Näg. b) Palmogloea dimorpha @)Kız. Zürich. 708. Hypheothrix parietina Stizenh,, strato coriaceo rugoso nigrescenti-fusco; tri- chomatibus rigidioribus levissime eurvatis, aut continuis aut obsolete articulatis, rarissime articulis distinetis diametro aequalibus paulove longioribus, dilute fusco-luteis, vaginis amplis laevibus achromaticis; sine vagina /1500— Yıroo’ cum vagina 1430 —Vgso”” erassis. Zürich. 709. Conferva fugacissima Roth. Schwäbisch Hall. 710. Clado- phora prolifera Kita. ad rupes in mari ligustico. 7114. C. rupestris Ktz. Ostsee bei Travemünde. 712. Zygnema cruciatum Ag. Con- stanz. .713. Spirogyra Heeriana Nägel. Rheinebene bei Freiburg im Br. 714. Mesocarpus parvulus Hass. Freiburg im Br. 715. Staurospermun quadratum Hass. Strehlen 716. Stigeoclonium pusillum Rabenh. (Braparnaldia pus. Hock. in Hohenack. Alg. marin.) Falklauds-Inseln. 717 Draparnaldia ylomerata var. confusa : Rabenh. Valdivia. 718. Bätrachospermum tenuissimum Rabenh. ebendaher. 719. Merismopoedia convolula var. aeruginosa Ra- benh Elbsehlamm. Mitunter findet sich dazischen eine ganz eigen- thümliche Bacillarie, die auf den Hauptseiten (Nebenseiten Ehrenb. und Kütz.) eine Stuuroneis und zwar St. acuta Smith, repräsen-- tirt, aber colonieenweise in Bändern lebt und auf der Nebenseite eine eigenthüwliche Zeiehnung zeigt, die an Grammutophora_er- innert, von der sie sich aber dadurch unterscheidet, dass die beiden Mittelleisten zwar bogig geschlängelt sind, “aber durchgehen und der Kuoten iVeffuung Ehrenb. Ktz) nieht gegen die Mitte, sondern “ am Ende ist Der Herausgeber betrachtet sie als den Repräsentanten einer neuen Gattung ,Pleurostaurum“, welche sich zu Stauroneis verhält wie Himantidium zu Eunotia und Epithemia. 720. Hil- denbrandtia rosea Ktz. £ fluviatilis Breb. Die bisher einzige Floridee des süssen Wassers aus Dergbächen bei Strehlen in Schlesien. Dec. LXX1M. und LAX!N. 1358. 721. Cyclotella Meneghiniana 8 major Kto. Dresden. 722. Synedra perpusilla Ktı. Sirehlen. 724. Amphipleura pellucida Ktz. ebendaber. 724. Isthmia enervis Ehrenb. Cherbourg. 725. Rhabdonema arcuatum Kiez. ebendaher. 726. Orthosira arenuria W. Smith. Falaise. 727. Spirotaenia obseura Ralfs. Falaise. 734 728. Spirulina Jenneri Ktz. Fugan in Böhmen. 729. Phormidium vulgure ß imberbe Stizenb. Neuenburg. 730. Cladophora re- frarta Ktz. Genua. 731. C. Bulnheimii Rabenh. msc. C ylo- bulinae Ktz. affınis. Leipzig. 732. Schizosiphon cinctus Nägel. Valle d’Andorno: in Piemont. 733. Mastichonema. pluviale A. Br. fort. var. Kemmleri Rabenh. mse. Eschenau bei Schwäbisch-Hall. 734. Gelidium corneum var. pinnatum Huds. Genua. 735. Sti- lophora rhizodes J. Ag. Ostsee hei Travemünde. 736. Lophura gracilis Ktz. ebendaher. 737. Melobesia pustulata Lamour. Genua. 738 Junia rubens Lamour. ebendaher. 739 Corallina offieinalis Eli. et Soland. ebendaher. 740. Zonaria puvonia Ag. ebendaher. Dee. LXXV und LXXVt. 1858. 741, Nitzschia obtusa W. Sw. mit Amphora affinis Kta., A. gracilis und A. minutissima® Smith. Sondershausen. 742. Surirella striatula Turp. ebendaher. 743. Gomphonema capita- tum var. gracile Rabenh. Ober-Lössnitz bei Dresden. 744. Nostoc - coceymelon Ktz. forma tuberculosa, fusesceeus, eava. Linow-See auf der Insel Wollin. 745. N. coerulescens Rabenh. Unterscheidet sich von N. coeruleum Lyngb., vesicarium (dem es in Bau und Grösse der Zeilen sehr nahe steht) und den verwandten Fornien sehr wesentlich durch die innere, fast schwammige Beschaffenheit, die es auch beim Aufweichen zum grossen Theil (d. h. bei völlig ausgebildeten Individuen) wieder erhält, des Phykoms und die kuge- ligen, meist sehr stark zusammengedrückten Zellen, die bei N. coe- ruleum constant länglich- elliptisch sind, Ottominer Landsee bei Danzig. 746. N. sphaericum Vauch. Leipzig. 747. Oedoyonium parvulum Ktz Dresden. Die sterilen Fäden repräsentiren Conferva punctalis; die Fruchtzellen sind länglich eiförmig, minder stark, als die Zeichnung iu Kützing’s phykologischen Tafeln. 748. Con- ferva subtilis Ktz. Dresden. 749 Spirogyra quinina Kita. in Copulation, mit Samen. Constauz. 750. Vaucheria Dilhwynii Ag. Dresden. 751. Rytiphlaea fruticulosa Harv. Golfo di Ta- ranto in Süditalien. 752. Elachistea fucicola Fries. Flensburger Meerbusen. 753. Ceramium (Gougroceros) tenuissimum Lyngb. Genua. 754 Sphacelaria eirrhosa Ag. Flensburger Meerbusen. 755. Puncturia tenuissima Grev. ebendaher. 756. Polysiphonia ! B - 735 nigrescens Grev. Ostsee bei Travemünde 757. P. violacea Grev. ebendaher. 758. P. elonguta Grev. ebendaher. 759. Ihynchococcos coronopifolius Ktz. Genua. ‚760. "Hypnea museci- formis Lamour. ebendaher. Aus dem vorstehenden reichen Inhalte dieser innerhalb kaum einer Jahresfrist erschienenen Lieferungen ergiebt sich neuerdings das grosse Verdienst des Herausgebers um die Förderung der Kryp- togamenkunde im Allgemeinen und der Algenkenntniss im Besondern. Nicht nur dass durch diese Hefte die Algenformen der verschieden- sten Gegenden schnell in die Hände aller sich dafür interessirenden Botaniker gelangen, es ist in denselben zugleich ein Repertorium gegründet, worin Jeder seine neuen Entdeckungen niederlegen. der öffentlichen Beurtheilung übergeben und sich sein Prioritätsrecht durch Vorlage der Acten sichern kann. Wir erhalten dadurch zugleich Einsicht in die geographische Verbreitung dieser Gewächse und sehen auf diese Weise mehrfache Zwecke auf die glücklichste Art erreicht. un F. Anzeige. Samenverzeichniss von Alpenpflanzen zum Wausche. Seit mehreren Jahren mit der Cultar der Alpengewächse mehr ünd mehr vertraut, wünsche ich die Zahl derselben durch Tausch oder auch durch Kauf zu vermehren und erlaube mir zu diesem Behufe von den nachstehenden Pflanzen nicht allein Samen, sondern auch lebende Exemplare zu ofleriren Da es das Beste ist, die Aussaat schon im Winter, wenigstens vor dem Frühjahr zu machen, so theile ich dieses Verzeichniss schon jetzt, früher, als sonst gewöhnlieb von botanischen Gärten geschieht, mit, — Die Versendung lebender Alpengewächse kann in der Vege- tationsperiode nicht mit Sicherheit vorgenommen werden, entweder vor der Entwicklung im_Frühjahr, am zuverlässigsten aber in den Herbstmonaten, wesshalb ich die Bestellungen auf solche bis dahin zu verschieben bitte. Samenverzeichniss pro 18538. Achillea moschata Jaeg. Aconitum Gmelini Rb. Adenophora suaveolens odoruta L. septemtrionale Baumg. Rb. Acinos alpinus P. variegatum L. Adenostyles alpina Casa. 29736 Aethionema saxatile DC. Astragalus Onobrychis Crepis alpestris T. Ajuga pyramidalis L. Alsine decipiens Fr. glomerata Fa. Jaeguini K. mucronata Fz. Androsace coronopifo- ia Andr. - elonyata L. filiformis Retz. lactea L. lactiflora Fisch. septentrionalis L. Anemone Hudsoniana R. syivestris L. : Anthyllis montana 1. Aquilegia arctica R. Br Bauhini Schott fragrans Hook. thalictrifolia Schott. Aremonia agrimonioides Neck. Arenaria ciliata UL gothica Fr. Vongifolia Bieb. . Marchlinsi Koch. Asperula ciliata Rb. Igevigata L. taurina L. Athamanta Matthioli L Aubrietia Columnae Guss. deltoides DC. Alyssum saxatile L. -Arabis Alliona DC. ‚arenosa L. borealis L. Crantziana Ehr. ciliata R. Br. Halleri L. Holiboellii Horn. rosea DC. saratilis All. Turrita L. Atragene alpina L. Astrantia carniolica L Astrantia caucasica Spr. minor L. Cerinthe minor L. L. Aster alpinus L. Artemisia Mertensiana Wallr. rupestris L. Alchemilla alpina UL. fissa Schumm. ' pubescens L. pentaphylla L Barkhausia alpina DC setosa DC. Betonica Alopecuros L. Bromus brachystachys Hornung. Bupleurum ranunculoides L. Campanula barbata L. carpatkica L. linifolia 1. Erinus 1. pusilla Hk. rhomboidalis L Scheuchzeri Vill. spieata Tı. thyrsoidea L Carex ‚atrata. aterrima Hpp-. capitata L. capillaris L. caucasica K eyperoides L frigida AN. hordeiformis Wbeg. lagopina Wbg. punctata Gd. Centaurea cirhata Rb. Chrysanthemum monta- num U. . Cephalaria alpina Schr. Crassula rubens DC. Cortusa Matthioli L. Ceratocephalus fulcatus DC. Corydalis lutea P. Crepis aurea Rb. blattarioides Vill. Columnae Fr. sibirica I. Cyclamen coum. Dianthus alpinus L. atrorubens All. caesius Sm. eruentus G. Seguierä Vill. Doronicum scorpioides Willd. Draba aurea \V. confusa Ehrh. contorta Ehrh. rupestris R Br Dracocephalum Ruyschi- ana L. Dryas octopetala L. Elyna spicata Schrad. Epilobium anayallidifo- tion Link. Dodonaei Vill. Fieischeri Hochst. lineare Me. origanifolium Lmk. trigonum Schrk. Endressia pyrenaica H. Erinus alpinus L. Erigeron alpinus L. glabellus glabratus Hpp. uniflorus L. Villarsii DC Eranthis hyemalis Salisb. Eritrichum californie. H. Erynyium planum L. Erysimum _cheiriflorum Wallr. ochroleucum DC. rhaeticum DC. Festuca Halleri Al spectabilis Jan. Gentiana cruciate L. verna L. Geranium aconitifolium LH. x 737 Geranium bohemicam L ‚Hier. pulmonarioides V. Hoehr. pentandra Gay. Endresss Hochst. ramosum W. K. Muigedium Piumieri DC. macrorrkizon L. ‚ Retziü P. Nasturtium pyrenaicum nodosum L. rhomboidate Lap. DC. & Iuetum.. Sartorianum V. Orobus versicolor Gm. ß ohscurum. sazatile Jacq. Ononis Columnae All. phaeum L. scabricaute B. Oxyria digyna Cambd. striatum L. staticefolium L. elatior R. Br. Geum inelinatum Schl. Schmültü T. \ Rumez alpinus L. Globularia vulgaris L. villosum L. arifolius AN. Gnaphalium norvegieum Pirosum‘ Pall. Ranunculus aconitifolius Retz. vogesiacum M. L. Gypsophila repens L Willdenowü 6 affinis R. B " . rupicola F. gramineus L, Helleborus foetidus L. tomentosum G Viltarsü DC. Homogyne alpina Cass. Inula Vaillantii DC. Papaver croceum U. Hieracium aestivum Fr. Imperatoria Ostruthium nudicaule L. alpinum L. L. rupifragum Br. angustifolium Hipp. Iris bohemica Schm. -Phaca oroboides DC. amplericaule L. \ nudicaulis Lam. Phleum alyinum U aurantiacum L. Isopyrum fumurioidesL. Phlomis alpina B.: andryaloides V. thalictroides L. Poa alpina L. breviscapım DC. Juncus alpinus V. Plantayo alpina 'E. bupleurordes Gm. Chamissonis Schl: saratilis M. B. cerinthoides Mon. tenuis W. Phyteuma betonicifolum erinitum Sieb Kernera sazatilis DC. vi. eymigerum Rb. Koeleria valesiaca Gd. ' Polygonum alpinim all. dentatum Hpp. Laurentia tenella DC. viviparum L. elatum F Leontodon alpinus Jarq. Potentilla aurea L. fastigiatum Fr. erispus Vill chrysantha "rev. flezuosum W. K. incanus DC. collinu Wib. flagellare Wild. pyrenaicus K Rb. yrandiflora 'L. foliosum W. K. Villarsii Lois. helleborifolia M. glabratum Hpp. Lepidium alpinım L. multifida L. glaucum All. Ligularia sibirica Cass. nivea L Halleri Vill. Ligusticum pyrenaeumL. salisburgensts Hk. humile Jacg. - scolieum L. thuringiaca Bernh. inapertum Köl. Linaria alpina L. Wrangeliana F. laevigatum W. Cymbalaria L „ Primula altaica L._ Lawsonii V. origanifolium DC. suaveolens Lehm. longifolium Schl. pilosa DC. Pulsatilla montana R. melanochaelon P. Luzula nivea DU. pratensis Mill. patens Barth. parviflora DC. vulgaris ß ej. piloselloides V spadicea DE. + Piarmica alpins DC. plumbeum Fr. Lychnis alpina L. Sayina Linnaei Fz. porrifolium L. Melandrium dubium m pilifera Fz prenanthoides Vill. Moehringia muscosa L. subulata Fa. 438 Saponaria bellidifolia Sm. Scrophularia alpestrisG. Soyeria montana Mon. ocymoides L. Sazrifraga aizoides L. Aizoon L. appenina F. aspera L. . caespitosa L. &. palmata. g. villosa. eochlearifolia Schr. condensata Gm. crustata V. elegans Mck. exarata K. Geum L. . kieracifolia W. K. hirsuta L. hypnoides L. Veptophylia Pers. longifolia Lp. Malyi Schott. muscoides 8. L nivalis L. orientalis Jacq. pectinata Schott. pedatifida Ehrh polita Rb. punctata-L. Rhei Schott. rotundifolia L. sponhemica Panz. Sternbergiü Willd. tenella Wulf. Scabiosa Hiadnikiana Hat, Scutellaria aipina L. rupestris Led. Sedum annuum L. Aizoon L. altissimum P. anopetalum DC. Braunii G. dasyphyllum L. elegans Lej. Eversü L Fabaria Koch. hispanicum L. tatifolium Brtl. purpurascens K stenopelalum DC. Senecio cordatus Koch. nebrodensis L. subalpinus K. Sempervivum alpinum G Bamberyeri m. barbulatum Schl Dötlianum L. et Schr. Funckü Br. grandifleorum Schn. heterotrichum Schott. monltanım L. Neilreichü Schott. stenopetalum Sch. Siltene alpestris Jacg. Silene cerastoides L. Lerchenfeldiana Bg. repens P rupestris L. saxatilis M. B. Stellaris cerastoides L. Teuerium Arduini L. Thalicirum foetidum L. laserpitüfoltum W. Thlaspi alpestre L Tofieldia patustris L. Trifot. ochroleueum L. Trisetum airoides R. R. Trollius caucasicus Sp. Tunica Sarifraga Scp. Umbilicus chrysanth. B Valeriana montana L.. tripteris L. tuberosa L. Veronica alpina L. fotiosa W. K. fruticuiosa L. gentianoides W. Ponae Rb. repens R. saxatilis L urticifolia L - Vesicaria utriculatae L. Vieia yrandiflera Sep- oroboides WIE. Viola banatica W. K. biflora L. collina Bess. cornuta 1. lutea L. macedonica G. prionantha Bg. suavis M. B. uliyinosa Schr. Vorstebeude Species sind auch in lebenden Exemplaren abzu- geben. Die trockenen Jahre huben bei vielen Alpenpflauzen das Reif- werden der Samen verbigdert, daher das gegenwärtige Verzeichniss weniger zahlreich ausgefallen ist.,: Bemerkun Es wird gebeten die Desiderate auf ein besonderes Blatt zU verzeichnen und mir portofrei zuzusenden. Blankenburg am Harz, im November. 1858. Ernst Hampe: Redacteur und Verleger: Dr. Fürurohr in Regensburg, Druck von J. H.Demmier. | FLORA JW 46. Regensburg. 14. Dechr. 1858. Inhalt: orisınaL-ABHANDLUNG, Reinsch, derBischofssee bei Er- langen, -- rırzratun. Schramm, Fiora von Brandenburg, Beinling über die geographische Verbreitung der Coniferen. Schübeler. über die geographische Verbreitung der Obstbäume in Norwegen. A, Braun, Chara- ceen aus Columbien, Guyana und Mittelamerika, — GELEHRTE ANSTALTEN UND VBREINE. Verhandlungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cul- tur. — anzeıce der bei der kgl. botan. Gesellschaft eingegangenen Beiträge, Der Bischofssee bei Desendorf in dem Florengebiet von Er- langen, von Paul Reinsch. Ze Der in botanischer Hinsicht so interessante Bischofssee bei Er. langen ist fast jedem Botaniker bekannt. Er enthält die einzigen Standorte mehrerer Pflanzen unserer bayerischen Flora und ist auch noch durch den alleinigen Standort einer Pflanze unserer deutschen -Flora ausgezeichnet. Dessen Flora ist nicht allein durch die weni- gen seltenen in demselben vorkommenden Pflanzen ausgezeichnet, ‘sondern vielleicht mehr noch durch einige seltsame Umstände, die einer Erwähnung verdienen. Im Folgenden will ich den See und die Flora desselben in ihren einzelnen hervorragenden Bürgern be- schreiben. Der Bischofssee liegt eine Stunde westlich von Erlangen ent- fernt auf dem linken Pegnitzufer, dem Fusse eines etwa 220° hohen Keuperhügels. Die Unterlage des Sees ist der grobe Keupersand, wie er als bauptsächlicher Bestandtheil der Ackerkrume unserer mit- telfränkischen Hochfläche angetroffen wird, entweder unmittelbar in Folge der Verwitterung aus dem dichten Keupersandstein hervorge- gangen oder vielleicht auch als loser Sand, als Aufgeschwemmtes an die Stelle, an der wir ihn jetzt antreffen, durch Wasser hintrans- „ Portirt. Die ganze westliche Gegend von Erlangen auf dem linken Pegnitzufer von der fänkischen Rezat an bis zum Aischgrund, eine fast ununterbrochene , meistens mit Wald bewachsene Ebene, sehr wenig geneigt gegen den Spiegel der Pegnitz und nur von sanft aufsteigenden, wenig eriiabenen Hüzeln unterbrochen, bi,tet ein sehr Flora 1858. un 740 günstiges Terrain, zur Ansammlung grösserer Wassermassen, zurBil- dung ven Teichen, und Seen, Fast jeder grössere oder kleinere Bach erzeugt eine Reihe zusammenhängender Teiche und Seen, die teras- senförmig über einander gelegen sind, von denen der nächsttiefere das Wasser vom nächsthöheren empfängt, und die nach dem Fall allmäh- lig an Wassermenge und Umfang zunehmen, so dass, bevor das ab- fiessende Wasser der Pegnitz zueilt, immer der letzte Teich in der Regel der grössere ist. Die Tiefe dieser Seen ist in der Regel sehr gering, an den tiefsten Stellen kaum 15 bis 20 Fuss überschreitend : und nor da, wo diese am Fusse von höheren oder niederen Hügeln sich. ausbreiten, ist die Tiefe beträchtlicher. Das Wasser derselben ist fast immer. ‚ziemlich rein, da ein beträchtlicher Wasserzufluss und mithin auch ein beträchtlicher Wasserabfluss das Wasser des ‘Sees beständig erneuert und in Bewegung erhält, Nur der Boden der Seen ist an den tieferen Stellen mit einer tiefen Schlammschicht be- deckt, von den Resten der verwesenden Wasserpflanzen verursacht. Alle diese Seen werden im Spätherbst abgelassen, um dieselben aus- zufischen. Diese Zeit ist alsdann der günstigste Punkt zur Samm- lung der auf dem Grunde wachsenden Pflanzen. Bei den grösseren -. Seen findet noch das Eigenthümliche statt, dass nach einer bestimm- ten Reihe von Jahren der Boden derselben während des Sommers angebaut wird, und zwar wird mit Erfolg Gerste und Hafer auf die- sem gebaut, im nächsten Jahre finuthet wieder das Wasser über den Reeten des Ackere. Diese eigenthümliche Art von Bewirthschaftung nennen ‚die, Bewohner „aussimmern.* Dieser Umstand ist von sehr grosser Tragweite in Bezug der Existenz und des Gedeihens der j eigentlichen Wasserpflanzen ‚ wie ich weiter unten zeigen will. — Der: Bischofssee , einer der grösseren Teiche, besitzt einen Umfang von 20300 Fuss, die grösste Läuge ist 7500 Fuss, die grösste Breite beträgt 2300 Fuss, die grösste Tiefe, 70 Fuss vom Ufer des Berges entfernt, ‚beträgt 32 Fuss; von den flachen Rändern dem .nördlichen and östlichen Ende an bis auf 350 Fuss vom Ufer entfernt, ist die Tiefe 1-5 Fuss und "wächst allmähblig gegen die Mitte zu, am süd- lichen und westlichen Eude ist die allmählige Zunahme der Tiefe ‚fast ebenso, am nordwestlichen Ende mündet ein kleiner Bach, der Abfluss aus dem nächst oberen Teich ,. in den See ein ‚ welcher am südlichen Ende ausfliesst und der Pegnitz zueilt, ausserdem sind am Boden des Sees noch mehrere Quellen. ich komme nun zur Flora des Sees. Die gemeinste Pflanze des- selben ist dieLittorella lacustris, Am nördlichen und östlichen Ende bildet diese Pflanze bis auf2 — 800 Fuss vom Ufer entfernt einen dichten Ueber- Ki 71 zug des Bodens des Soes, so dass’ man im Wasser” herumgehend wie auf einer Wiese geht. INier in einer Tiefe von 1-5 Fuss entwickelt die Pflanze nie Blüten. Nur an den Rändern des Sees, oder im’ Anfange des Herbstes, wenn das Wasser allmählig zurücktritt, sind‘ die Blüthen, die männlichen, durch die ungemein langen 'Filamenta‘ der Staubgefässe der heraustretend gestielten Blüthe kenntlich, die weiblichen am Grunde der Blätter bemerkbar, Die Pflanze bleibt: in der Tiefe viel kleiner und der Stamm derselben wird dicker. Ein’ eigenthümliches Verhältnis bemerkte ich an den Blättern. Die Blät- ter der Pflanze im Wasser sind nämlich immer stielrund und steif aufgerichtet, tritt aber’ das Wasser allmählig zurück, so legen sich die Blätter zurück und werden halbstielrund, so dass, wenn man die Pflauze Anfangs October sammelt, dieselbe ein verschiedenes Aus. sehen angenommen hat, wie die im Sommer gesammelte. — Unter den, übrigen eigentlichen Wasserpflanzen ist die- Sudularia aqualica her- vorzuheben. Der Bischofssee ist der einzige, bekannte Standpunkt unserer deutschen Fiora und vielleicht‘ der ‚einzige "des 5 Florengebiefes j von Mitteleuropa, Die Subularia ist ‚gegenwärtig sehr selten gewor- den, sie findet sich im Bischofssee nur noch durch einzelne Exem- _ plare vor, unter den übrigen, von jedem Sturm auf das Ufer herausge-, worfenen Wasserpflanzen und Theilen solcher, den ’Potamogeton- -Arten,, den Nympbaeen und Binsen, welche oft massenhaft das Uter bedecken. In dem flachen nördlichen, westlichen und südlichen Theil habe ich mehrere Jahre vergeblich gesucht die Pfanze” zu finden, aber die, Littorella, die ganze Strecken dicht bekleidet, scheint das zarte kleine, \ vereinzelt "wachsende Pflänzleiu allmählig zu ‚verdrängen , endlich, fand ich die Subularia im Anfange dieses Herbstes in ziemlicher Menge wieder in einem kleineren von dem Bischofssee ‚dprch einen Damm getrennten Teich unter dem Wasser in einer Tiefe von pt. Die Subularia wächst daselbst in kleinen, vereinzelten 7’ im Durch- messer "baltenden Räschen, Unter den Exemplaren die ich sammelte, waren nur wenige blühende und fruchttragende. Es scheint, dass die Pflanze nur in einer gewissen Tiefe des Wassers zu blühen und Früchte zu tragen beginnt. — An den tieferen Stellen des Wassers findet sich die Nymphaea alba, welche oft 15 Fuss unter dem ‚Spie- gel des Sees würzelt und häufig schuhbreite Blätter entwickelt, dasu. Blüthen,, welche ausgebreitet 5 Zoll im “Durchmesser haben. ‚Poly- gonum amphihium a. nalans Moench. findet sich ebenso oft. ‚sogar ‚in einer Tiefe von 20 Fuss wurzelnd. Einzelne Stellen 'mitten im See und an den Rändern sind mit dem ansehnlichen Seirpus lacus-, iris geriert, Heleocharis palustris mit seinen, in ‚gerader Linie au. 40 * ‘der Erde sprossenden Stengeln hält sich mehr an die weniger tiefen Ränder. Heleocharis ovata findet sich an den Rändern und, wenn das Wasser zurückgetreten ist, im See in grosser Menge. He- leocharis acicularis findet sich im schlammigen Boden häufig; Scirpus selaceus am feuchten sandigen Ufer; in einer sumpfigen Wiese süd- lich gegen Kosbach zu findet sich der seltene Scirpus mucronalus in groaser Menge. -- Von den Potamogeton-Arten sind zu bemerken: Po tamogelon gramineus, welcher sich an einzelnen sandigen, tiefen Stellen aber immer steril vorfindet; aculifolius, compressus und ob- tusifolius finden sich in ruhigen Ausbuchtungen des Sees im schlam- migen Boden wurzelnd. Im tiefen klaren Wasser findet sich die Varietät von Potamogeton lucens mit Blättern, die mit einer langen stachelförmigen Spitze endigen, der Potamogeton acuminatws Schu- macher. Der gemeine Potamayeton natans findet sich im See ver- bältnissmäsig seltener, dagegen in dem schnellfliessenden Bächlein, welches dem See das überflüssige Wasser entführt, die eigenthüm- liche Varietät mit den verlängerten Blaitstielen und den länglich lan- - zettlichen Blättern, Polamogeton natans fg. prolizus (Pelam. sero- tinus Schrader). Potamogeton crispus ist häufiger. — Eine der grösseren Seltenheiten ist ferner noch die Pilularia globulifera. Die Pilularia findet sich sowohl im tiefen Wasser als auch am flachen Ufer. Im tiefen Wasser, mitten unter der Littorella wachsend, werden die Wedel sehr lang, zart und dünn, das Hhizem wird beinahe täd- lich und sehr lang, gestreckt und bleibt unverästelt. Die Pflanze entwickelt alsdann höchst selten Früchte. Am Rande’ des Sees, in sumpfigen Stellen, werden die Wedel straffer, kürzer, und das Rhi- zom wird verästelt, die Pflanze entwickelt häufig Früchte. Die Rhizome verfilzen sich an diesen Stellen sehr dicht in einander und es ist schwer, eine einzelne Pflanze herauszubringen, wenn man nicht die Rasen behutsam auswäscht und mit Wasser allmählig auflockert. — Die Care cyperöides findet sich sehr häufig an den Rändern des Sees und be sonders häufig, wenn das Wasser zurückgetreten, im See selbst, Carez Buxbaumii findet sich in einer Sumpfwiese am westlichen Ende. Ebenso ist zu nennen Ahynchoxpora alba, Cyperus fuscus _ und flavescens, letzterer besonders bänfig, wenn das Wasser zurück“ getreten ist, Es ist sehr merkwürdig, dass in den Jahren, in wel- chen der Boden des Sees angebaut wird, diese Pflanzen in dem trocknen angebauten Boden forikommen und zwar mitten unter den charakteristischen Ackerpflanzen unserer Getreidefeldet, Die That sache erscheint sicher, dass die Wasserpflanzen allmählig an Jen Landaufenthult gewöhut werden müssen und dass die Landpflanzen von 743 allmählig ‘dem Wasseraufenthalt sich anbequemen müssen, was be- sonders durch die öfteren Vegetationsperioden ‘ermöglicht wird, ‘welche zwischen diesen Extremen liegen, denn während einer Vegetations- peri 7sı »poes nicht möglich, dass eine Pflanze einem totalen Um- sturz ihres Charakters sich anbequemt. Eine Wasserpflanze 2. B. würde während je nach einer auf einander folgenden Vegetations- periode alimählig mehr und mehr zur Lebensweise einer Land- pflanze genöthigt werden, wird diese nun wieder vom Wasser über- fluthet, so muss dieselbe durch mehrere auf einander folgende Vegetationsperioden hindurch und wahrscheinlich durch eben - so Viele, als dieselbe Pflanze bedurfte, um zur Landpflänze zu _ werden, sich zur Wasserpflanze wiederum allmählig metamor- phosiren. Die polaren Kräfte, die die Pflanze zwingen zu einer Ver- . änderung ihrer eigenen gew ohnten Lebensweise, die zwischen diesen beiden Extremen liegt, sind isochron in ihren Zeitverbältnissen und isodynam in ihren Kraftverhältnissen. So sieht man mitten in_den ‘"Getreidefeldern kurz vor der Erute diese Gräser und Binsen sowie die übrigen Pflanzen, welche einen sehr feuchten Boden verlangen und theilweise ganz unter Wasser leben, auf demselben Biden, wel- cher im Jahr zuvor vom Wasser überfluthet war und auf welchem im vorhergehenden Jahre Nymphneen und Potamogeton- Arten im üppigsten Wachsthum sich entfalteten, neben den "gewöhnlichen Acker- pflanzen unserer Sandfelder, welche vielleicht mit dem Getreide in den Boden gelangten. Oder aber ist es möglich, dass die Samen dieser Ackerpflanzen so lange ihre Lebenskraft unter den ungünstig- sten Verhältnissen einer Wasserbedeckung bewahrten, bis günstigere Verhältnisse den schlummernden lange sich erhaltenden Keim erweck- ten. Es wäre von. hohem Interesse, wenn man durch lange fortge- setzte Beobachtungen und Untersuchungen über die eigentliche Flora des Sees durch die Art des Wachsthums der Blüthe- und Frucht- entwicklung im Vergleich mit der unter den normalen Bedingungen existirenden Pflanze ermitteln könnte. in welcher Art diese hemmen- ‘ den Momente in die Entwicklung der Pflanze eingreifen und ob die Abweichungen dieser Verhältnisse von den unter den natürlichen Umständen sich entfaltenden Pflanzen beträchtlicher sind, und wenn man so die Veränderungen beobachten könnte, welche eines- theils die Pflanzen des See’s, die ausschliesslichen Wasserpflanzen und die nur theilweise von einem bestimmten Wassergehalt des Bo- dens ahhängenden Pflanzen, anderntheils aber die nur unter bestimm- ten Feuchtigkeitsrerhältuissen auf dem trockenen Lande lebenden Pflanzen unterwerfen sind. — Aufdem feuchten Sande am westlichen Ufer finden sich Gnaphalium luteoalbum, uliginosum, Radiola linoi- des, Peplis Portula, Montia minor, Sedum villosum, Herniaria glabra, Juneus capitatus, Auf feuchten Ufern finden sich: Ntelluria glauca, nemorum und uliginosa, Bidens cernua und tripartita, Rumex mari- limus, Scutellaria galericulata, Veronica scutellata, auf dem trocke- nen Sande Lepigonum rubrum, auf feuchten Ufern und wo diese theilweise mit Sphagneen bewachsen sind ist sehr häufig Aydroco- ‚tyle vulgaris und Vaceinium Oxycoccos. In schlammigen Nebenbuch- ten finden sich Oenanthe fistulosa ,„ Phellandrium , Sium latifolium, Berula angustifolia, ‚Conium maeulatum, Thysstinum palustre, Hot- tonia palustris und Utricularia- vulgaris, ebenso (eratophyllum de-, mersum, Myriophyllum verticillalum y. peclinatum und M, spicalum, im weniger. tiefen schlammigen Wasser Sayitlaria sagittifelia, Nu- phar huleum, Sparganium simplex und ramasum, selten das nalans ‚(mehr in den benachbarten Waldgräben ) Auf den .südlieh, an den See stossenden Aeckern findet sich Polycnemum arvense und. Linaria arvensis in ziemlicher Menge. Die Najas minor, eine sehr seltene ‚Pflanze, welche früher vorkam, scheint gegenwärtig ausgegangen zu sein, da sie seit langer Zeit nicht mehr beobachtet wurde. Dieselbe wurde zuerst von Dan. Schreber aufgefunden und später wieder- holt von dessen Nachfolgern Nees von Esenbeck und Koch be- obachtet. Ebenso soll auch die Isodtes lacustris beobachtet worden sein, wie auch v. Martius in seiner Fiora eryptogamica Erlangensis von 1817 angibt.Es ist mir aber undAndernnie gelungen, eiue Spur dieser Pflanze zu finden und es findet vielleicht sogar eine Verwechslung statt; die später ausserhalb des Wassers sich entwickelnde Litlorella la- ceustris besitzt unter diesen Umständen viel Aehnliches mit einem aufs Trockne ‚geratbenen Exemplar der Isoötes, vorzugsweise aber sind es einzelne vereinzelt stehende Exemplare der Littorella, welche, namentlich. wenn sich der kurze Stamm beträchtlich entwickelt und dadurch fast knollig wird, ausserordentlich viel Aehnliches von sterilen Exemplaren der Isoetes. besitzen, da auch die Wedel der Isvetes auch im jegendlichen Zustande nicht eingerolit und ebenso wie die Blätter der Littvrelia mit Querwänden durchzogen sind*). Die Riccia nalans und fluitans kommen in stillen Ausbuchtungen in grosser Menge vor. Erstere ivurzelt im Boden, wenn das Wasser zurückgetreten ist und entwickelt, sehr fest im Boden haftend, ein grosses lappiges, kreis- rundes Laub, ähnlich der Preissia commulata; die R. fluilans bildet häufig oft ganz dichte, runde schwimmende Rasen. *) Dass diese fragliche /soöfes, vom Bischofssee bei Desendorf nur eine . sterie Form der Litforellalacustrig sei hat bereits Zuccarini in klora 1821 8. 613 tnachgk wiesen, : Anmerk, der Bedaction. e 743 Literatur Schramm, Flora von Brandenburg .und Umgegend, mit Be- rücksichtigung der Nachbarstädte Belzig, Genthin, Nauen, Rathenow und Werder. Mit einem Anhange. Brandenburg, Wiesike. 1857. 233. S. in 8. Der Herr Verfasser sagt in der Vorrede, dass sich das Bedürf- niss berausgestellt habe,sein früher veröffentlichtes Verzeichniss der Pflanzen von Brandenburg, das nach natürlichem Systeme geord- net gewesen, für angehende Botaniker und einheimische Schüler. bei örtlichen Excursionen durch Hinzufügung von Diagnosen zu einer Flora von Brandenburg zu erweitern, um dadurch zu anderseitigen wis- 'senschaftlichen Forschungen anzuregen. Der Verfasser hat dess- balb.das Linnesche System hier zu Grunde gelegt, da er die Deber- zeugung hat, dass es für den Anfänger zweckmässiger sei. Wir können dieser Ueberzeugüng nicht haldigen, ebenso wenig, dass das natürliche System erst später, nachdem dem Anfänger erst die natür- lichenPflauzengruppen deutlicher geworden seien,aus wissenscha ftlichen Gründen den Vorzug verdiene, Wir hingegen behaupten dass man “ gerade durch Einführung in’s Linnesche System die Anfänger von der allgemeinen übersichtlichen Betrachtung des Pflanzenreiches ab- bringe und dass ein Anfänger, der nie davon gebört, dass Pfunzen nach der Zahl der Staubfäden elassifieirt werden sollen, viel leichter sich die Haupteintheilungsgründe und Hauptgruppen des sogenannten na- türlichen Systems zu merken im Stande ist, als die oft und häufig trügerischen Eintheilungsgründe der Linneschen Classification, Da nun einmal der Verfasser von dieser Veberzeu,ung, dem Linneschen Systeme für seine Flora den Vorzug zu geben, ausgegangen, so ist es dankbar zu erkennen, dass er wenigstens die Namen der natür- lichen Familien den einzelnen Gattungen beigefügt hat. Die Diagno- sen sind sehr kurz gebalten — ob für den Anfänger nicht mitunter zu kurz? — ündzwar sind solche nach des Verfassers Angabe haupt- sächlich mit Berücksichtigung der Floren von Koch und Reichen bach, sowie der 3teR Auflage von Garcke’s Flora Nord- und Mit- teldeutschlands gegeben.Hin und wieder hat der Hr.Verfasser eigene Be- obachtungen mit einfliessen lassen, ‚dieselben aber durch kleineren Druck unterschieden, da ersie nur n!« „anspruchslose Bemerkungen‘ einführen will, die aber doch häulig recht interessante Aufschlüsse bieten, besonders über Localformen. Nie Nameu der Pflanzen sind « 746 | . an vielen Stellen folgends der Aussprache accenfuirt, auffallender Weise fehlt diese Bezeichnungsweise oft aber auch, wo sie wohl zwechmässig angebracht wäre. In einer kurzen Einleitung orientirt der Verfasser seine Leser über die Bodenbeschaffenheit und allge- meine Lage seines Florengebietes und ihrer auf dem Titel näher angeführten weiteren Umgebung. Wirssehen daraus hauptsächlich, dass die sundige Evene der Umgebung von Brandenburg durch Wasser und Wiese belebt ist, dass der mit Kiefern bestandene Marienberg sich his zu 248’ über See erhebt, und zwar 160’ über die Umge- bung; dass die Havel, welche das Gebiet durchströmt,, häufig Ue- berschwemmungen der flachen Ufergestade hervorruft, dass eine Reihe von Seen, Wiesen, Brüchen and Mooren die Richtung des Havelthals bezeichnet; dass aber in weiterer Entfernung von Brandenburg fruchtbarer hamusreicher Lehmboden nicht blos Weizen sohdern auch Laubwälder trägt, welchemeist aus Eichen mit eingesprengten Linden bestehen und viele der selteneren Gewächse der Flora hervorbringen. Der Verfasser hat viel selbst gesammelt und gesucht, ist aber auch durch verschiedene Pflanzenliebhaber kräftig unterstützt worden, so dass seine Flora 891 einheimische Arten zählt, zu welchen noch 79 Culturpflanzen und Flüchtlinge gezählt werden, so dass 961 Arten in 410 Gattungen aufgezählt werden, von denen 238 Monocotyle- donen und 723 Dicotyledonen. Von diesen sind 205 als (relativ) sel- ten in dem ersten Anhang, nach den Städtebezirken geordnet, spe- _ ciell aufgeführt (p. 202—204), eine recht zweckmässige Einrichtung, om die Anfänger sofort zum Aufsachen dieserhinzuleiten. Der zweite Anhang enthält (p. 205— 206) ein Verzeichniss der (60) officinellen Pflanzen dieser Flora; der dritte ein solches der (38) giftigen oder verdächtigsten Pflanzen derselben, wo noch die gefährlichsten durch ein } näher bezeichnet sind, bei welcher Gelegenheit der Verfasser die giftigen oder schädlichen Eigenschaften des Zolium temulentum in Frage stell. Sodann enthält der vierte Anhang ein Verzeichniss der (40) krautartigen im freien Felde gebauten Nutzpflanzen und end- _ lich der fünfte ein solches der bessern Wiesengräser , geordnet in drei Abtheilangen, insofern die Wiesen trocken, mässig feucht oder schlammig und nass sind; hier in dieser Abtheilung finden sich noch _ recht treffende praktische Bemerkungen, über den Nutzen der ver- schiedenen Arten, wo dem Hrn. Verfasser als Oekonomen gewiss aus eigener Erfahrung ein competentes Urtheil zusteht, und auch bei die- sen drei Abtheilungen sind stets die nach des Verfassers Erfahrun- gen besten Arten vorangestellt. Dieser Anhang ist gewiss als eine besonders dankenswerthe Zugabe au betrachten. — Das Werkchen ” 747 ist compendiös und Wit Raumersparniss gedruckt, ein lateinisches und deutsches Inhalts- Verzeichniss erleichtert das Anfsuchen, aber einen Punkt haben wir zum Schluss noch zu erwähnen, da das Buch für Anfänger bestimmt ist: nämlich, dass nirgends eine das Bestim- men derGattungen undderzahlreichernArten grössererGattungenerleich-" ternde Uebersicht hinzugefügt ist‘ Wie soll z, B. der Anfänger mit Leichtigkeit eine Doldengattung auffinden,, wenn er erst von p. 52. bis 60 die ganze Reihe der Gattungen auf ihre Gattungscharaktere nach- lesen muss? Würde nicht eine tabellarische Uebersicht, wie sie ja jetzt fast in allen, selbst in den wissenschaftlichsten Werken ge- bräuchlich ist, bier dem Anfänger die Arbeit sehr erleichtern? Aller- dings sind p. 52 etc. stets mit gesperrter kleiner Schrift die Abthei- lungen A. B., a. b., aa. bb., 1. 2. angedeutet; für den Anfänger ist diese Weise aber nicht übersichtlich genug und wäre eine solche Hülfe wohl wünschenswerth gewesen. Im Ganzen aber ist das Werk- chen offenbar mit vieler Liebe und grossem Fieisse bearbeitet und wird gewiss dazu dienen, die Liebe zu jener wasserreichen Flora mehr und mehr za erwecken und vielleicht noch manches Seltene aus dem entfernt gelegenen Gebiete zu Tage zu fürdern*, A. Th. Beinling, Dr. phil., über die geographische Verbrei- tung der Coniferen. Separatabdruck der dem Programme des Magdalenen-Gymnasiums pro 1858 beigefügten Abhand- lung. Breslau, 1858. Druck von Grass, Barth und Comp. (W. Friedrich.) 54 S. in 4. Recht erfreulich ist es, dass bei den den Gymnasialprogrammen beigefügten Abhandlungen immer mehr auch die Naturwissenschaften sich geltend machen und doppelt erfreulich ist es, wenn solche Ar- beiten, wie die vorliegende, das Resultat der Bestrebungen sind, auch in grösseren Kreisen diesen früher so stiefmütterlich behandelten Docirinen Anerkennung zu verschaffen. Die Wahl des Gegenstandes dieser Abhandlung war jedenfalls eine sehrglückliche, denn seit den letzten 10— 11 Jahren hat sich das Gebiet des Wiss-ns auch in Bezug. auf die wichtige Pflanzenfamilie der Coniferen so ansehnlich erwei- tert, dass es gewiss nur erfreulich genannt werden kann, die Resul- tate der neueren Forschungen mit den früher bekannten zu- sammengestellt zu finden. Die Arbeit selbst zerfällt in zwei Abthei- langen; die erste umfasst die Länder nach ihrer Coniferenflora, wo- bei, soweit es sich thun liess, die Urdnungebeobachtet wurde, dass *) Dass dieses bereits der Fall war, ist aus Nr. 44. dieses Zeitschrift zu ergeben, Dis Redaction, 78 in dieser Beziehung ähnliche Gebiete auf einander folgen; die zweite geht von der Beobachtung der einzelnen Gattungen und Familien aus und untersucht, in welchen Theilen der Erde , in welcher Zone sie vorkommen. Es werden nun im ersten Abschnitte die einzelnen Länder der verschiedenen Welttheile aufgeführt und alle daselbst gefundenen Coniferen angegeben, am Schlusse jedes Landes wird eine Parallele mit den Nachbarländern gezogen und nachgewiesen, wodurch das eine vor den andern an Reichthum von Coniferen im Allgemeinen oder von Gattungen oder nur von Arten sich auszeich- ‚net, Betreffs speciellerer Mittheilungen müssen wir nothwendig auf diese schöne Arbeit selbst verweisen und wird sie Niemand so leicht unbefriedigt' aus der Hand legen. Hat nun auf diese Weise die I. Abtbeilung den grössten Theil (S. 4—42) der Arbeit gefüllt und durch die sehr übersichtliche Darstellung manches Interessante, wenn gleich nicht Neues, geboten, so verfolgt nun (S. 43—54) die nl. Abtheilung einen andern Weg, indem die einzelnen Familien und Gattungen der Coniferen nach ihrem Vorkommen näher betrachtet werden, wobei zugleich die Artenzahl der einzelnen Gattungen nach den neuesten Entdeckungen angeführt wird. So ist gleich die erste‘ Gattung Juniperus mit 59 Arten angegeben, während Carriere in seiner Monographie, die eine, vervollständigte Bearbeitung von Endlicher’s Synopsis ist, nur 49 kannte, von denen wieder nur 43 gut beschrieben sind. Nächst Juniperus, als artenreichster Gat-, tung, ist Cupressus mit 18 Arten unter den Cupressineen aufgeführt. Schliesslich ergibt sieh für die Conifere:. überhaupt die überraschende Zahl von 421 Arten, während Linne nur 36 derselben kannte; Eudlicher waren 1847 nur 312 davon bekannt, so dass seit einem Decennium mehr als 100 neue Arten hinzugekommen sind. Es folgt nun noch eine Tabelle zur Uebersicht der verschiedenen Fa- milien der Coniferen nach Artenzahl überhaupt und den 5 Weltthei- len, sowie nach den 4 Hemisphären N., S., 0. und W., endlich nach dem Nord- und Südpol zu dargestellt. Von diesen 421 Arten kom- men 45 auf Europa, 157 auf Asien, 27 auf Altrika, 157 auf Amerika, 55 auf Australien, 318 auf die nördliche, 103 auf die südliche, 25% auf die östliche, 157 auf die westliche Hemisphäre, 113 finden sich zwischen, 248 nördlich und 68 südlich von den Wendekreisen, 149 Fr. Chr. Schübeler, über die geographische Verbreitung der Obstbäume und beerentragenden Gesträuche in Nor- wegen. Hamburg, Verlag von R, Kitiler, 1857. 40 8, in 8. Dieses kleine, aus der Hamburger Garten- und Blumen Zeitung abgedruckte Schriftehes beginnt mit einer physischen Geographie und Klimatologie von Norwegen, bei welcher letzteren der Verfasser wegen der allerdings höchst interessanten Einwirkung des Golfstru- mes auf das in dieser Höhe so sehr begünstigte Klima dieses Lan- des ';; des ganzen Werkchens mit Bemerkungen über den Lauf die- ses Stromes füllt, so dass der eigentliche auf dem Titel angezeigte Inhalt erst auf Seite 24 beginnt und in 15 Seiten abgemacht wird, Von diesen 15 Seiten sind wieder wenigstens 3°,, für die Verzeich- nisse der dert cultivirten Apfel- Birn,, Kirschen. und Pflaumensorten abzuziehen, so dass kaum 12 Seiten für 27 Otst etc. Arten ver- ‚wendet sind. Dass. hierbei an eine einigermassen gründliche und erschöpfende Behandlung des Gegenstandes nieht gedacht werden kann, ist begreiflich. Bei den Aepfeln werden einige neue, durch - Herrn Garten-Inspeetor Lucas in Hobenheim bestimmte Sorten auf- gezählt und dann bei den einzelnen Obstsorten kurz gesagt, wo und wie weit nordwärts sie wachsen. Der Verfasser will aber auch nur die Aufmerksamkeit forschender Naturfreunde auf das so wenig be- kannte und häufig verkannte Land lenken, eine Absicht, die jeden- falls sehr löüblich ist und der wir auch den besten Erfolg wünschen wollen. A: A. Braun, Characeen aus Columbien, Guyana und Mittel- amerika. (Auszug aus dem Monatsbericht der k. Akademie der Wissenschaften zu Berlin vom Juni ı858.) 20 S. in ®. Die Zahl der bekannten aussereuropüischen Chara-een ist bis jetzt nech immer verhältnissmässig eine sehr geringe, da diese unschein- baren Wassergewächse leicht übersehen werden, ihre Aufsuchung und Einsammlung überdiess mit besondern Schwierigkeiten, nament- lich in den wärmeren Ländern, verbunden ist. Jeder Beitrag aus sol- . chen Ländern- ist daher als eine dankenswerthe Gabe zu betrach- ten, und als eine solche erscheint auch die vorliegende Zusammen- stellung der bis jetzt in Columbien und Guyana von sechs Samm- lern beobachten Formen, deren Zahl sich freilich nur auf 13 beläuft, 750 während aus Hindostan 18, von. Van - Diemens'and 22, aus Algerien etwa 24 Formen bekannt sind,und in der freilich am besten durchsuchten Mark 21 gute Arten, oder, wenn man einige ausgezeichnete Abarten mit einzählt, 28, in den Rheingegenden von der Schweizergrenze bis Cöln, auf dieselbe Weise gezählt, 21 oder 28, in der Schweiz 19 oder 30, in Italien 24 oder 29, in Britannien 18 oder 24, in Scan- ‚dinavien 2) oder 35 beobachtet wurden. Diese geringe Zahl ist aber sicherlich nicht einer Abnahme der Familie in diesen wärmeren Him- melsstrichen, sondera nur der mangelhaften Erforschung derselben sozuschreiben. Von den 13 vorgefundenen Formen werden 6 hier zum erstenmale charakterisirt; 2 derselben sind, soweit bis jetzt be- kannt, dem behandelten Gebiete eigenthümlich (Nitella cernua und Goöllmertana);, 1 findet sich wieder im wärmeren Mexico (N. azzillaris); i in Brasilien (Chara Hydropitys); 3 in Brasilien und den wärme- ren Theilen der vereinigten Staaten (N. macrccarpa, oligospira, Ch. sejuncte); 1 in Mexico und den vereinigten Staaten (N. subylomerata); 4 sind über Westindien, Mexiko und die wärmeren vereinigten Staa- ten verbreitet (die 4 Unterarten der Ch. polyphylia). Nur eine ein- zige Art scheint mit einer in Europa und Nordafrika einheimischen identisch zu sein (N, gracilis). Etwa die Hälfte der angeführten Arten werden im wärmeren Asien durch sehr ähnliche Formen, ver- treten, nur gering ist dagegen die Aehnlichkeit mit den europäischen Formen, indem, N. graeitis und die nahe verwandte N. oligospira ausgenommen, die übrigen Arten sämmtlich Gruppen angehören, . welche in Europa fehlen. Als Anhang sind noch 2 Arten aus Mittel- Amerika: Ch. Oerstediana und Ch. Berteroi, die einzigen bis jetzt von daher bekannten, verzeichnet. - F. Gelehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. In der Sitzung vom,28. Oct. sprach Director Dr. Wimmer einige Worte zum Andenkeu .an den am 22. versto,benen Herrn Apotheker Krause, dessen glückicher und geübter Blick, verbunden mit vor- urtheilsfreier Beobachtung und usermüdlichem Eifer im Aufsuchen und Betrachten der Pflanzen, ihn zu einem der gründlichsten Kenner der schlesischen Flora gemacht hatte; insbesondere hat er sich die grössten Verdienste um die Erforschung der äusserst verwickelten und schwer zu entzjfferuden Formen der Weiden erworben, worin derselbe seit zwei Decenuien gemeinschaftlich mit dem Vortragenden 751 gearbeitet hatte; indem er sich um die Aufklärung anderer schwie” riger Sippen, der Hieracia, Carices, Epilgbia, sowie um die Auffio- dung neuer schlesischer Arten und Formen sehr verdient machte, hat er sich unter den schlesischen Pflanzenforschern für immer einen ehrenvollen Platz gesichew. Die botan, Section betrauert in ihm ein langjähriges, durch gediegene Kenntniss, wie durch liebenswürdigen Charakter ausgezeichnetes Mitglied, - Dr. Bail gab Mittheilungen über seine mit Unterstützung der k. k. österreichischen Regierung im letzten Sommer unternom- mene Reise durch Tirol und Oberitalien. Er gab zunächst eine Cha- rakteristik der von ihm besuchten botanischen Gärten von Leipzig (Xanthorrhoca hastilis blühend) München, Innsbruck (schöne Farn- und Alpenpflanzen), Verona, Padua (ausgezeichnet durch prachtvolle im freien Lande stehende Bäume der wärmeren Zone), Wien und Schönbrunn, wo sich der schen früher vom Vortragenden nachgewie- sene Zusammenhang von Rhizomorpha und Hypozylon in vielen Gewächsbäusern beobachten liess. Hierauf gab derselbe eine Skizze ‚der wichtigsten Culturpflanzen von Nord- und Südtirol; von Gräsern' warde erwähnt: Mais, Sorgho, Hiobsthräne (Coiz Lacryma) um Meran, Arundo Donax dessgl., ausserdem Hanf, Luzerne, Buchweizen; um Trafoy, am Fusse des Ortlers, Erbsen und Kohl von ungewöhnlicher Grösse, als Salat werden meist Endivien benutzt. An holzartigen Pflanzen werden angebaut: der Wein überall bis &000° (bei Schlanders), an Pfählen (Nordtirol), Lauben bei (Meran), auf Maulbeerbäumen (Oberitalien), wild im Prater bei Wien u.a. a. 0. und dann stets mit blauen kleinen Beeren, ferner Feigenbäume (überall verwildert), Citronen (Limonien) am Gardasee, ebendaselbat Delbäume, die auch stellenweise verwildert sind; edie Kastanien steigen bis zu 3000’ Höhe, in wildem Zustande früher reifend als im cultivirten,; dagegen ist die Rosskastanie selten. Pyramidenpappeln nnd Trauer- weiden zeigen einen weit grossarfigern,, von unsern verschiedenen Wachs; die schnellwachsenden Paulownien tragen im Süden überall Blüthe and Frucht; auch ächte Acacien, Melien, Cypressen, Pinien etc. werden dort in Alleen angepflanat. In Wäldern sind von Wichtigkeit die Fichten Lärchen und Zir- beln; Laubholz ist sehr selten; nur Kastanien, Mannaeschen, graue und grüne Erlen, Ahoro mit Korkrinde und die unseren Eichen an Schönheit weit nachstehende Quercus pubescens: daher fehit auch das unsere Wälder so auszeichnenge Phänomen der Herbstfärbang, und wird nur einigermassen ersetzt durch die Heidelbeeren, die im. Herbst ganze Bergwände prächtig roth fürben. Die Form der Liane . 752 vertritt der Epheu und die Waldrebe (Clematis Vitalba und Alra- gene alpina); als Sträucher wurden .hervorgehoben aus Nordtirol Daphne striata, Berberis, Steinmispel (mit Roestelia ‘cornuta), Zwerg- mispel, Azerole, «Mehlbeerbaum, Hippophaö, Liguster, Colulea arbo. rescens, Tamarix germanica und die Alpenrosen ; in Südtirol die welche Haselnuss, Mabälebkirsche, Stechpalme, Mispel, Quitte, Gra- nate, Cactus, Kapernstaude, Ruscus, Pistazien, Cercis, viele Cytisus- arten u. a. . Von den Gewächsen , die man bei uns nur in Gärten findet, wachsen wild 'ünter andern Linaria Cymbalaria, sehon hei Dresden, Lychnis coronaria bei Bötzen, Euphorbia Lathyris, Sedum ‚dasyphyl- lum, Centraxthus rüber, Cyslamen (bis Riva), Ruta. Dictamnus, Aguve americana am Gardasee ‚ Adianthum Capillus Veneris eben‘ daselbst. Von Unkräutern wurden Orobanche, Pysalis Alkekengi, Solanum miniatum, Porlulaca , Phytolacca, Amaranthus, Pisum virgatüm etc, hervorgehoben. Vorgezeigt wurden ein bandförmiger Spargelstengel von ungewöhnlicher Grösse, eine Maldivennuss, ein Fruchtstand von Sagus, eine Hülse von Entada scandens (Mahagoninüsse) u. a. In der Sitzung vom 12. November theilte Dr. Colin das Resul- tat der mikroskopischen Analyse des bei Rosenberg 0.-S. aufgefun- denen Bacillarienlagers mit, von welchem Geheime-Rath Göppert in letzter Sitzung Proben vorgelegt und dem Vortragenden . zur Untersuchung freundlichst überlassen hatte. Diese Erde, gräu, mergelähnlich, leicht zerreiblich, besteht fast ausschliesslich” aus den Kieselschalen jetztweltlicher Süsswascerbacillarien; nur ‘wenig an organische Kieselfragmente (Schlammtheile), sowie Phytolitbarien (Reste von Pflanzen) sind untergemischt. Die Hauptmasse bilden Fragillarien (F'. capucina , virescens und corrugala), Epithemien (E. Westermanni, sazonica, ocellata, alpina und gibba), Cynbelfen (©. Ehrenbergü, affinis, gastroides, Coccanema gibbum’?) und ‚meio- siren (M. distans), vereinzelt finden sich auch Synedren (s” capi- tata und Uina), Gomphonemen (G. constrictum und acnminatum), Surirellen (S. Solea und Biseriata), Pinnularien (P. major und viridis, eapitala?), Naricula cuspidata, Cocconeis striolala u. a.; Schwämm- nadeln fehlen. Sehr auffallend ist die Uebereinstimmung "dieses schlesischen Bacillarienlagers in seinen Mischungsverhältnissen mit dem‘ von Ceyssat bei Pont de Giraud, Depart. Puy de Dome, welches Fournet in Lyon schön 1822 zu leichten schwimmenden Backsteinen, zu Abgüssen, als unschmelzbar zu Oefen und zar Siche- rung feuergefährlicher Gegenstände etc. empfahl, und das Ehren * ’ == 753 berg im Jahre 1836 mikroskopisch untersachte (Mikrogeologie Tab. XVIH.) Unter dem Mikroskop demonstrirt wurde eine Probe obiger Ba: eillarienerde, sowie die grösste und schönste bis jetzt bekannte Ba- cillarie, Arachnodiscus Ehrenbergii aus Japan, Geheime- Rath Professor Dr, Göppert sprach über Dicho- tomie der Farnstämme: „Diese ist erst einigemal bei baum- artigen Farn beobachtet worden, wobei es unentschieden ist, ob diess regelmässig oder nur als Ausnahme, vielleicht in Folge nur zufälli- ger Entwicklung einer Seifenknospe stattfand, Um so auffallender er- schien das Verhalten an Polypodium alpestre Hoppe, bei welchem die Dichotomie des Stammes als Regel auftritt, wenigstens an 40 Esemplaren beobachtet ward, welche ich zum Zwecke der Caltur im hiesigen botanischen Garten auf dem Glazer Schneeberge im September d. J. sammelte. Etwa über der Hälfte des Stammes heginnt die Theilung des Gefässkörpers in zwei stets einander gleiche Abtheilungen , die man nicht etwa mit den seitlichen Verzwei- Eungen verwechseln darf, wodurch sich Osmunda regalis , Struthio- pteris germanica, wie ich schon längst wahrnahm, alljährlich ver- mehren, über welche, wie ähnliche Verhältnisse der Farne uns Herr Dr. G. Stenzei jüngst ausführlichere Untersuchungen mittheilte, Auch hier am Schneeberge vertritt Polypodium alpestre, wie im mährischen Gesenke und im Riesengebirge, Aspidium Filie mas und femina. Es beginnt etwa in der Höhe von 3800-4000’, wo dieses aufhört, und erscheint auch hier in wahrhaft dominirender Menge, in Wedeln von 4—6’ Höhe, in welcher Beziehung es von einheimi- schen Farn nur von dem Adlerfarn, Pierix aquilina, der Ebene über- troffen wird, dessen Wedel ich schon von 15' gefunden habe. Auch ‚hier wie bei den Flechten drängt, sich der Gedanke der technischen Benutzung dieser wabrhaft ungeheuren Vegetationsmasse unserer Gebirge auf, die auf den genannten Höhen Ende August und Anfang September schon sich zu bräunen und zu verwelken beginnt, daher durch diess Kennzeichen sich von allen übrigen Gewächsen . leicht unterscheidet und auch von den Unkundigsten gesammelt wer- den kann, — und zwar zu fabrikmässiger Darstellung von Pottasche oder einfach koblensaurem Kali, weiches in allen Farnblättern, also anch in diesem, in verhältnissmässig grosser Menge enthalten ist. Im mährischen Gesenke soll es in der That zu diesem Zwecke benutzt werden; warum könnte diess nicht auch. im Riesengebirge geschehen ?“ Derselbe sprach über technisch-wichtige Farbstoffe der 754 älechten: „Die Flechten, eine so unscheinbare Pflanzenfamilie, welcher nichts desto weniger ein grossartiger Einfluss in dem Hausbali der Natnr zugewiesen war, enthalten verschiedene stickstofffreie ei- genthümliche Säuren, welche bei Behandlung mit Ammoniak und un- ter Riowirkung der atmosphärischen Luft ausgezeichnet rothe Farb- stoffe (Orseille, Persio) und auch blaue Stoffe (Lackmus) liefern. Von selber findet die erstere Veränderung im lebenden Zustande statt, die ich im vorigen Jahre auf der Schneekoppe an der dort häufigen Ce- traria cucullata und in diesem Jahre auf den Schwalbennestern am Schneeberge in der Grafschaft: Glaz an Pertusaria communis be- obachtet, früher auch schon von der ungemein verbreiteten Parmelia sawatilis bemerkt hatte, die alle stellenweise die schönste Orseille- farbe zeigten, In der That bereitet man auch zu Eisenach aus der dahin vom Rhöngebirge. gebrachten Pertusaria Orseille oder Lackmus ; die beiden andern werden aber zu diesem Zwecke noch nicht be- nutzt, enthalten aber unstreitig, wie noch viele ändere, die Granit- und Glimmerschieferfelsen unseres Riesengebirges auf Rerg und Thal fast überall förmlich bedeckenden und mächtig an seiner Zersetzung, an. der Bildung von Vertiefungen und Höhlen allerlei Art arbeiten- den Flechten, ähnliche Stoffe, deren Darstellung einen neuen Zweig vaterländischer Industrie hervorrufen, und somit den ohnehin so ar- men und stets lohnendere Arbeit bedürfenden Bewohnern unseres Riesengebirges einträgliche Arbeit gewähren würde.“ E2 Anzeige der im Jahre 1858 für die Sammfungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) ‘ Lansing, 1857. 158) The Transactions of the Academy of science of St, Louis, Vol. I. Nra. 2. St. Louis, 1858. - - . 159) Eleventh annual report of the board of agriculture of the state of Obio for the year 1856. Columbus, 1857, . 160) Notice of some remarks by the late Mr. Hugh Miller, Philadelphia, 1857. Bedacteur und Verleger Dr, Fürnrohr, Druck von F. Neubauer. FLORA NM At. itegensburg. 21. Dechr. 1858. Inhalt: orIsinAL-ABHÄNDLUNG. Caspary, ein neuer Fundort der Aldrovanda vesiculosa und- eine neue Varietät (var Düriaei) derselben, — GE- LEHRTE ANSTALTEN UND VEREINE. Verhandlungen der botanischeu Section bei der Versammlung der deutschen Näturforscher und Aerzte zu Cailsruhe, -- REPERTORIUM FÜR DIE PERIODISCHE BOTANISCHE LITBRÄTUR. Nr. 321—334. — Aanzeich. Hofmeister, Desiderate von getrockneten Pflanzen. Ein neuer Fundort der Aldrovanda vesiculosa Monti und eine neue Varietät (var. Duriaei) derselben. Am 1. Äag. 1858 wurde Aldrovanda vesichlösa au einem zweifel- haft gewordenen Fundort in Frankreich bei Bordeaux in einem Gar- ten am Teich von La’'Canau (45° n. B. 3° 25‘ w. L. P.), wo sie Dunal 1811 schon entdeckte, sie aber seitdem nicht gefunden ist, von Durieu, Director des botanischen Gartens in Bordeaux, in gros- ser Menge zum zweiten Mal entdeckt. Durch Vermittlung von Hrn. Jacques Gay und Hrn. Decaisne erhielt ich die Pflanze lebend in vortrefflichem Zustande in zwei Sendungen mit der Aufforderung, sie allseitig, zu untersuchen und eben hatte ich ihre‘ Untersuchung im Vergleich mit den Pflanzen aller anderer Localitäten, ven denen ich sie mit verschaffen konnte (Bengalen; herbar. Dr. Hooker. _ Piemont; Allioni; herb. Berol. — Mantua; Weilwitsch; herb. Milde— Arles; Robde; herb. Treviranus etBerol.; Regnien; herb. Berol.; Grabowski; herb. Berol.; Bouzloz; herb. Berol. — Pless; Hausleniner; herb Berol.; Fuchs herb. Henschel, herb. Milde — Ratibor, von wo Hr, Gymnasiallehrer Kelch sie mir lebend schickte — Lithauen: Pinsk; Wolfgang(!) herb. Milde) beendet, als Hr. Prof. Fürnrohr d’e Güte hatte, sie mirauch von Tyrol (Bot- zen; Bamberger) und einem neuen im Herbst 1958 bei Krakau in Gallizien von dem Herrn Rehmann, Zögling des Obergymnasiums in Krakau und dem k. k. pensionirten Regiments Arzt Dr. Herbich entdeckten Fundort mitzutheilen. Die Sendung war von einem Briefe des Herrn Dr. Herbich an die botanische Gesellschaft in negen burg begleitet, der folgende interessante n’here Angaben enthält: Flora 1858. 47 . 736 „Am 30. August 1858 kebrte Herr Rehmann von einem Ansfluge zurück, welchen er nach Tiniec (sprich Tinietz) bei Krakau gemacht hatte und überbrachte mir die lebenden Pflanzen, die er gesammelt hatte, zur Bestimmung. Uoter diesen fand ich za meiner grössten Freude auch Aldrovanda rvesciulosa Monti, welche Hr. Rehmann in einem Sumpfe, nahe bei Tiniez (Tiniecki Golo, sprich: Tinietzki Golo) entdeckt hatte. Am 12. September begab ich mieh selbst in Begleitung des Herrn Rehmann nach dem Standorte; um die Pflauze im Sumpf zu beobachten, musste ich die Stiefel aus- ziehen und die Beinkleider hoch aufschürzen. Herr Rehmann ent- kleidete sich ganz, um weiter in den Sumpf eindringen zu können. Das Aufsuchen der Pflanze ist darum schwierig, weil sie nicht häu- ' fig und zwischen Wasserpflanzen verborgenist, als: Phragmiles com- munis, Glyceria spectabilis und aqualica, Acorus Calamus, Hydro- ‘ eharis Morsus ranae, Nuphur luteum, Nymphaea semiaperta , Stra- tiotes aloides, Callitriche autumnalis. und einem dichten Filze von Lrmna trisulca ünd Myriophyllum spicatum.. Auch hat der Sumpf eine Länge von mehr als '/j, Meile, Herr Rehmann durchsuchte in 3’, Stunden die Strecke fast bis zur Hälfte.“ j Zugleich fügte Herr Dr. Herbich eine Beschreibung des Krauts .der Aldrovanda bei, in welcher er richtig angibt, dass die Pflanze von Krakau nur 4—5 Borsten auf dem Blattstiel habe; auch sandte er an die botan, Gesellschaft in Regensburg lebende Exemplare ein. Blüthen oder Früchte hat Dr. Herbich nicht gesehen. Durch genaue vergleichende Untersuchung der Pflanzen der an- gegebenen Localitäten habe ich gefunden, dass sie alle zu einer Art gehören, dass die Blüthe bei allen gleich ist, dagegen das Blatt zwei Formen unterscheiden lässt. Die Pflanze der bei weitem meisten Localitäten hat gewöhnlich 5 Borsten auf dem Blattstiel, oft 6, sehr selten 4; dagegen die Aldrovanda von La Canau hat.meist A Bor- sten, oft 5, aber nie 6. Herrn Durieu zu Ehren, dem zweiten Entdecker der Pflanze von ‚La Canau bezeichnete ich die letztere als var. Duriaei. Interessanter Weise gehört die Pflanze von Kra- kan zn dieser Varietät, obgleich die der benachbarten Fundorte von Pless und Ratibor die Hauptform darstellen. Ich werde anderwogen meine Untersuchungen ausführlich darlegen. Bonn, den 20. November 1858. " Robert Caspary. 757 Gelehrte Ansialten und Vereine. Verhandlungen der Section für Botanik und Pflanzenphysio- logie bei der 34. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Carlsruhe. Sitzung am 17. September. Präsident: Geheimerath v. Martius. Secretär: Professor Wigand. - Der Präsident eröffnet die Sitzung mit einer Ansprache, in wel- cher er, anknüpfend an seine eigene wissenschaftliche’Entwicklung, das Verhältniss der gegenwärtigen Botanik zu der älteren (Jussieu’s Schule) bezeichnet, und der drei grossen im vergangenen Jahre da- hingeschiedenen Botaniker R. Brown, A. Bonpland, E. Meyer “ gedenkt. Dr. CF, Schimper spriebt über die von Hartweg, einem gebornen Carlsruher, in Amerika gesammelten Pflanzen, und knüpft daran nach einigen Digressionen über die Badische Flora verschie- Jene, theils morphelegische, theils pflanzenphysiognomische Betrach- tungen und Demonstrationen. Professor Mettenius spricht über das in Beziehung auf den sternförmigen Bau der Zellen und das Vorkommen ven Spaltöffnun- gen mit der Struetur der unteren Blatiseite übereinstimmend hei den Farnen am Blattrande, am Blattkissen und am Baumstamm in ver- schiedenen Formen auftretende luftführende Zellgewebe. Bei dieser Gelegenheit macht v. Martius darauf aufmerksam, in wiefern der von Schönbein aufgestellte Unterschied von Sauer- - stoff und Ozon bei der Chloropbylibildung in Betracht komme, und €. F, Schimper erwähnt Fälle von Blättern, wo die Unterfläche in Folge von Emergenzen scheinbar den Charakter der oberen Seite annehme. Dr. C. HR. Schultz Bip. fügt den bisher bekannten Beispielen epiphytisch wachsender, d, h. der Rinde von Bäumen als Boden sich bedienender Cassinaceen einige neue Fälle aus der Gattung («- calia hinzu. Derselbe erwähnt weitere Versuche, durch welche das Vorkommen ven Bastardbildung im Pflanzenreich, namentlich unter den Cassiniaceen bestätigt wird, und hebt insbesondere herver, wie der durch Verkümmerung des einen der beiden Geschlechter häufig verkommende Biöeismus die Möglichkeit. zu Versuchen über Bastard- bildung in dieser Familie darbiete. 47% 738 Geheime-Hofrath Döll erwähnt einige Familien (Papilionacene, _ Rhodoraceae, Lobeliaceae), bei welchen eine Ausnahme von der all- gemeinen Regel, wonach das untere Kelchblatt seitlicher Blüthen der Axe zugekehrt ist, stattfindet, und zeigt ferner an Lobelia, dass die Zygomorphie (Symmetrie) der Blume nicht immer mit der seitlichen Stellung verbunden ist, wofür als weitere Beispiele von Dr. Schim- per die Fumsriaceen und von Prof. Wigjand die Labiatae hervor- gehoben werden, Director Schnittspahn legt Abbildungen verschiedener von demselben cultivirter Sempervivum-Arten, für welche Gattung eine Monographie vorbereitet wird, vor. Dr. Radikofer spricht über einen von demselben in der Sa- menknospe von Lalhraeo Squamaria nachgewiesenen krystallisirten Proteinkörper, das „Phytokrystallin“, über dessen physikalische und chemische Eigenschaften, insbesondere über dessen Verhältniss zu dem von Hartig in den Samen nachgewiesenen „Kiebermehl (Aleurom)“ und zu dem im Blut der Thiere von Lehmann u. A. entdeckten „Hämatokrystallin'“. Dr. Kirschleger erwähnt einige interessante Vorkommnisse in der Fiora von Baden-Baden, namentlich der in zahlreichen Exempla- ren vorkommenden Abies peclinata var. pendula, sowie mehrere Fälle von Ueberwallung an Abies peciinala. Dr. Caspary aus Bonn schickt ein Schreiben ein mit der Bitte, um Einsendung von Exemplaren, besonders Früchten von Nymphara - alba, von verschiedenen Fundorten, namentlich Süddeutschlands und des Auslandes, Sitzung am 18. Septbr. Präsident: C. H, Schultz Bip. Gehaltene Vorträge: Herth: „Ueber Wurzelausscheidung.“ Die Ausscheidung VoB. €0, durch die Wurzelspitzen fand H, mittelst verschiedener Versuche bestätigt. Wiederausscheidung aufgenommener fester Stoffe (Salze) liess sich nicht nachweisen. C. Schimper erinnert an die Zerstörung kohlensauren Kalken durch die Wurzeln von Phaänerogamen, Algen, Flechten. Buchenau: ‚Veber zwei interessante Bürger der deutschen Flora: 1) Narthecium ossifragum, welches sich in seiner Spronafolge den mit Zwiebeln versehenen Liliaceen anschliesst. 2) Cornus suecica, dessen Verzweigung, Inflorescenr, genau be- schrieben wird, Die giftigen Eigenschaften von Narthecium scheinen B. durch Erkrankungen der Rinder nach reichlicherem Genuss der Pflanze nach- gewiesen, Schnittspahn, €. Schimper,C. IL Schultz theilen Beobach- tungen und Beiferkungen mit. €. Schimper lud hierauf zum Besuch eines Tempels der Bo- tanik in Schwetzingen ein. Walz macht auf die vor Kurzem publieirten Beobachtungen des Dr. v. Holle über Proteinkrystalle aufmerksam. Spricht sodann über die chemische Verwandtschaft zweier Cucurbitaceen: Bryonia und Cucumis Colveynihis. Beide Pflanzen enthalten eine Reihe analoger aber nicht identischer Stoffe, Fee trägt vor: 1) Sur la morphologie de ÜIris. An eine morphologische Be- ‚ trachtung der Irisbläthe knüpft F. die Bemerkung, dass es ' zwei Arten’von Befruchtung der Phänerogsmen gebe; durch den Pollenschlauch uud in andern Fällen durch die ‚mittelbar wirkende Foville. Die Annahme wird besonders auf den öfteren Mangel einer papillosen Narbenfläche gegründet. 2) Sur les arilles et les arillodes. - Döll macht, in Bezug auf Jen zweiten Vortrag des Vorredners, auf die Vertheilung der Gefäissbündel in den Sumenschalen auf- merksam. de Bary hält die obigen Annahmen F&e’s über eine anders, als durch den Pollenschlauch stattfindende Befruchtung für völlig an- begründet, C. Sehimper fügt Bemerkungen bei über die Ausbildung von Früchten ohne gleichzeitiges Reifen der Samen. €. H. Schultz demonstrirt 1) sechs Hybride von Hirracium pre- nanthoides, 2) Gnaphali&en namentlich der Maccarenen und Comoren. Schultz spricht ferner über Wanderpflanzen, vorzugsweise über die Abstammung und das Wandern von Erigeron canadensis und Eriyeron bonariensis etc. Hasskarl theilt mit, dass auf Java Erichtites valerianifolin, durch Kafleesamen Aus Brasilien eingeschleppt, neuerdings eingeböür- gert und ungemein verbreitet wurde. €. Schimper erwähnt der Galinsoga und Impa’iens parriflora als um Carlsrube allgemein verbreitet, und macht auf das Wandern einheimischer Pflanzen aufmerksam. . 759 co Wigand erwähnt der wahrscheinlichen Einschleppung der Bu: nias orienlalis nach Marburg durch Kosak. Hasert: Ueber mikroskopische Probedbjecte: Die Streifen auf den Pleurosigmaärten sind durch Punkte erzeugt, welche gute Instru- mente deutlich machen. v. Jäger spricht über Vorkommen von Früchten an männlichen Stöcken des Tamus elephantipes und über eine Vergrünung des Stachels von Rudbecki: purpurea. “ Wigand zeigt ein Stück Buchenkohle vor, bei welchem wäh- rend der Verbreunung eingedrungene Schlacke sehr vollständige Ab- güsse der Gefässiamiaa geliefert hat. Eingesudt wurde: , , Annuaire de institut d:s provinces, 1858, et des congres scien- tifiques, nebst einem Schreiben des Herrn de Caumont. Sitzung am 20. Septbr. - Präsident: Professor Meisner. \ C. Schimper erklärt die Ligular- und Stipularbildungen bei den Gräsern und ähnliche Erscheinungen bei andern Pflanzen durch me- chanische Ursachen. . . ‚Wigand spricht sich dafür aus, dass der Grund der Pflanzen- gestaltungen ausschliesslich in dem Wesen der Pflanze selbst und des betreffenden Organs, nicht aber in mechanischen Einwirkungen von Aussen seinen Sitz habe und beruft sich speciell für die Gras- Ligula auf die Beobachtung der Entwickiungsgeschichte. Buchenau führt in demselben Sinne die Entstehung analoger Bildungen auf dem Blumenblatt von Reseda an. ©. Schimper zeigt verschiedene Beispiele von gemischtem 6e- schlecht an männlichen und weiblichen Blüthenständen von Zea Mayr, sowie Beweise für die künstlich umgekehrte, nach einem Jahr #m nächsten Jahrestrieb normal wiederkehrende Richtung der Blätter von Tazus vor, F. Schultz erklärt die gewöhnlich vorkommende.Verwechselung von Menika saling wit Formen von M. aqualica dureh die unpas' sende Unterscheidung nach kopf- und quiriständigen Blüthen. C. Sehimper hebt von morphologischer Seite das Vorkommen einer endgtändigen regelmässigen Blüthe an Mentha aquatisu als un- terscheidendes Merkmal hervor, und erinnert an die selbst bei Me- rosideros gelegentlich vorkommende Terminalblüthe. Döll erwähnt das Auftreten endständiger und zwar alsann 761 gleichmässiger resp. Pelorienblüthen bei Digitalis purpurea, Antir- rhinum majus, Linaria vulgaris und spuria, Neubert erzählt von seinen Versuchen mit Cacteen, deren Be- fruchtung leichter zwischen verschiedenen Species als an einer und derselben Art gelingt, sowie über die mehrere Jahre sich erhaltende Befruchtungsfähigkeit des Pollens. Nach Fr. Schultz gelingt Hybridation bei Verbascum bei Nacht, nicht aber bei Tag. de Bary beschreibt die Entwickelung der Myromycetes, inebe- sondere von Aelhalium septicum und Didymium, deren Anfänge auf Amöben zurückgeführt und damit für die ganze Gruppe die thierische Natur wahrscheinlich gemacht wird. Wigand vertheidigt die pflanzliche Natur von Trichia und Ar- cyria aus deren Organisation, weist deren Peridium als einfache Zelle nach, erklärt das Verhältnisse der Sporen zu dem Capillitium und den anatomischen Bau des letzteren, und weist auf die Bedeutung dieser Verhälteisse für die Systematik hin. ‚Senbert:weigt das Originnlexemplar der von Linnd. zu Ebren der Markgräfin Caroline Louise von Baden benannten Carolina princeps L., legt sodann Maserbildungen von einer Eiche, welche durch Grosherzogliche Direetion der Forste etc. eingesandt waren, vor, welche von den Anwesenden und insbesondere von Mettenius, indem er zugleich verwandte Bildungen bespricht, als Adventivsprosse erkannt werden. C. Schimper spricht über verschiedene Erscheinungen von Wachsthum des Holzkörpers. v. Martius legt die Frage über die verschiedenartige Eatwicke- lung der Orangen vor, je nachdem dieselben von zufällig angesäten oder künstlich angebauten Bäumen stamınen, wie über die verschie- dene Ausbildung der Dattelfrucht an Bäumen, je nachdem letztere aus Samen oder Sprösslingen gezogen sind. €. Schimper Mcht auf den Einfluss, welchen sowohl die Zeit der Aussaat als insbesondere auch die Anordnung des Samens in der Frucht und in der Pflanze auf die Eigenschaften der Pflanze auch bei einheimischen Pflanzen ausübt, aufmerksam. Durch einstimmigen Beschluss wird folgende telegraphische De- pesche an Prof, Alen. Braun in Berlin (zur Zeit auf Wollin) ab- gesandt: Carlsruhe, 20. September 1958. „Die botanische Section deutscher Naturforscher, Ihre Ab- wesenbeit bedauernd, sendet Ihnen ihren Grass und den Aun- 76% “druck der Verehrung, der Sie, ebenso den Geist in der Na- tur erkennend wie Gott über der Natur bekennend, durch Ihre tiefen und umfassenden Forschungen auf dem gesamm- ten Gebiete der Botanik uns als anregendes Vorbild voran- leuchten.“ x Sitzung am 21. Septbr, Präsident: Geh. Hofratb Döll. v. Martius spricht über das Geigen-Resonauzholz und. zeigt das in. Bayern zu den Geigen verwendete Holz der Haselfichte, einer durch welligen Verlauf der Holzbündel ausgezeichneten Berg- form von Abirs excelsa, vor. Meisner: Ueber die Verwandtschaft der Hernandiacear. Die Gationgen der Hermandia und Inocarpus, welche die Gruppe der HN. bilden, können nach den Untersuchungen des Vortrageuden nieht in einer Familie vereint bleiben. Hernandia scheint mit den Lau- r!neen, Inocarpus mit den Thymelaen am nächsten verwandt zu sein. F. Schultz machtMittheilungen über die Verbreitung der Sphayna in der Rheinfläche. . Die Beobachtungen, welehe, hieran anknüpfend, von W. Schim- per, ©, Schimper, Döll, Seubert, mitgetheilt werden, stimmen darin überein, dass Sphaynın in der Rheinehene Badens sehr seiten vorkommen, und dass sie in kalkreichem Wasser nicht gedeihen. F. Schultz legt der Section sein klerbarium normale vor. v. Martius demonstrirt eine Sammlung vos Lecytbideenfrüchten, und macht dabei auf die Fähigkeit hallreifer Leeythisfrüchte auf- merksam, in den Boden gebricht Wurzeln und Spresse zu treiben. Buchenau spricht über die Estwicklung der leeren Fruchtkno- tenfächer bei Valerianella. Untersucht wurden V. clitoria und V. alliariaefolia. Die Anlage des Kelches tritt lange nach Anlage der Ceroile auf. In den jungen, noch einjährigen, Frachtknoten wachsen drei wandständige Leisten hervor, welche unteg; sehr bald zusammen- stossen und in der Achse verwachsen, oben noch kurze Zeit getrennt bleiben. In eines der s0 ge!ildeten drei Fächer wächst von der Spitze der ihm opponirten Leiste aus das hängende Ovulum hinein. €. Schimper fügt die Bemerkung hinzu, dass das fertile Frucbt- knotenfach stets demjenigen Vorblatte der Blüthe zugekehrt ist, wel- ches in seiner Achsel den stärkeren unter der Blüthe stehenden Ast trägt. j - . In Beziehung auf die zur Sprache gekommene ungleichseitige Ausbildung der Valerianeenblüthe erwähnt Döll der gespornten Co- 363 “rolle von Centrarthus als des suffallendsten.Falles. Döll macht fer- ner auf die in der Natur nicht seltene schiefe Symmetrie der Blüthen aufmerksam , und führt als Beispiele dafür die Asperifolien, Salpi- “ glossideen, Gladiolus auf. - c. Schimper macht auf den Zusammenhang der Unregelmässig- keit von Gipfelblütben mit den von ihm früher als hyponastisch and epinastisch bezeichneten anatomischen Eigenthümliehkeiten desSten- gels aufınerksam, ' de Bary theilt Beobachtungen über Ban und Entwicklung von Didymium, Trichia und Lycogala wit, zur Erläuterung seiner in der vorigen Sitzung vorgetragenen Ansichten über die Myxomyceten. Er weist die Vebereinstimmung zwischen ihnen und den das vorige Mal besprochenennach, und tritt der Auffassung Wigand’s eutgegen, nach welcher sie einzellige, Botrydium und andern Algen vergleichbare Pflanzen wären. Wigand macht biergegen nochmals auf d:e Aehnlichkeit einzel- ner Theile der reifen Trichien mit pflanzlichen Formelementen auf. ıperKenm. HEr- zeigt wedante einige Fälle von überwailien Wurden an Bäumen vor und gibt eine Schilderung anderer. _ Eine lebhafte Discussion hierüber findet zwischen dem Vortra- genden, den Herren Dengler, C. Schimper, Seubert und meh- reren andern Mitgliedern statt. C. Scehimper spricht über das Verhalten und Gestalten der Kryptogamen, der Moose, Flechten und Pilze nach den Standorten, . unter Vorlegung lehrreicher Sammlungen,. Er schildert die Abhängig- keit der Nutation der Mooskapseln von der Neigung des Stand- orts nnd der Beleuchtung; legt kletternde Exemplare, von Hypnum- Arten vor, welche gewöhnlich aufrecht und bodenständig sind. Er erläutert ferner die Abhängigkeit der Form und Richtung des Flech- tenthallus und einiger Pilzkörper von der Gestalt und Neigung des Substrats., Unter den Mitgliäßern ‚wird das Porträt Nees v. Essenbeck s vertheilt. Sitzung am 22. Septhr. Präsident: Prof. Mettenius, Radikofer spricht über die verschiedene Weise, wie sich die Anomälien im Dickenwachsthum des Dikotyledonenstamms äussern, und} macht insbesondere die Existenz einer eigenen Cambiumschicht im Frühjahr unwahrscheinlich. 764 Schimper, Klauprecht, Dingler und Seubert berichten über verschiedene das Wachsthum des Holskörpers erläuternde Fälle. Gergens bespricht das Vorkommen der Lemna minor, welche in einer 36 Fuss mächtigen Erdschicht luftdicht eingeschlossen sich . frisch und grün erhalten hatte. Wigand stellt zur Ergänzung der Darstellung von Braun und Wydier die Eigenthümlichkeiten der schraubel- und wiekelartigen " Sprossketten in ihrem Charakter als räumliche Gebilde unter Vor- ‚zeigung von Modellen dar. An der weiteren Besprechung betheiligen ‚sich Döll und Radlkofer. Seubert handelt über den Blüthenban der Napoleona imperialis und die übrigen zwei Arten dieser Gattung, welche wahrscheinlich . alle drei Afrika angehören und eine den Rhodoraceae verwandte Fa- mölie bilden. Veesenmeyer zeigt ein von ihm gesammeltes Exemplar von Carez physodes Pall. aus der Kirgisensteppe und spricht über das seltene Vorkommen der Carices in der Steppe überhaupt. v. Liebig erläutert durch Experimente, dass die Kali-, Ammo- niak- und phosphorsauren Salze in der Ackerkrume so zersetzt wer- den, dass Kali, Ammoniak- und Phosphorsäure gebunden bleiben, und dass der Pflanze die Fähigkeit zukomme, vermittelst der Wurzel- spitzen durch Ausscheidung einer Säure (wahrscheinlich Kohlensäure) die derselben zuträgliche Menge jener Stoffe aufzulösen. Die Auf- klärung dieses letzten Vorgangs, welcher durch Beobachtung von Ü. Schimper an Steinen, die von Pflanzen angefressen werden, Be- stätigung findet, wird der Pflanzenphysiologie anempfohlen. Nachdem der Präsident den einbeimischen Mitgliedern Seubert, Döll, Bausch, Klauprecht den Dank für deren Verdienste um die Thätigkeit der Section und insbesondere die Anerkennung des ausgezeichneten Zustandes des unter der Pflege des Herrn Hofgärt- ner Mayer stehenden botanischen Gartens im Namen der botanischen Section ausgesprochen, werden die Sitzungen ‚geschlossen. "BRepertorium für die periodische botanischeLiteratur der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, (Fortsetzung.) * 321. (vrgl, 189.) Memoires de l’Acad£&mie Impsriale des seiences, belles-lettres et arts de Lyen. Classe des geien- ces. Lyon, 8. Tom. VI. 1856. . 205 J. L. Henon, histoire et deseription de l’Oeillet erb: i superbus 1.) S. 248— 262. _ ’ ei superbe (Dinnthas * 322. (vrgl. 255.) Annales de la societe Linneenne deLyon, Lyon, 8 Tom VII. 1857. A. Jordan, nouveau memeoire sur la question relative aux Aegilops triticoides et speltaeformis. S. 1-82. (mit 1 Tufel.) 323. Abhandlungen des natarwissenschaftl. Vereins für Sachsen und Thüringen in Halle. Herausgegeben ven C. Giebel und W. Heintz. 1. Band. 1. Heft. Berlin 1856-58. 4. Th, Irmisch, morphologische Beobachtungen von Gewächsen aus den Familien der Melanthaceen, Irideen und Aroideen, S. 127—147. (mit.2 Tafeln.) . * 324. Naturhistorische Abhandlungen ausdemGebieteder Wetterau. Eine Festgabe der Welterauer Gesellschaft für die gesammte Natarkunde zu Hanau bei ihrer 50jährigen Jubelfeier am 11. August 1858. Hanau, 1858. 8. G. Ph. Russ, Uebersicht der Gefässkryptogamen, Laub- und Lober- moose der Wetterau. S. 243—311. ‘G. Theobald, die Flechten der Wetterau. S. 313—390. * 325, (vgl.) Abhandlungen der naturhistorischen Gesell- schaft zu Nürnberg. Il. Heft. Nüruberz, W. Schmid. 1858. 8. J. W. Sturm, Enumeratio plantarum vascularium cryptogamicarum Chitensium. Ein Beitrag zur Faruflora Chile's. S. 151-202, N. Hauck, die botanische Untersuchung der Umgegend von Nürnberg in geschichtlicher Darstellung. S. 241 —268. _ oo * 396. The Transactions of the Academy of science ef St. Louis. St. Louis, 1857. 8. . Th. €. Hilgard, Phyllotaxis — its 'numeric and divergential law explicable nader a simple organological idea. S. 48-61. (mit I Tafel.) =327.(vrgl. 14) Jahrbuch der Kaiserl. Königl, geologischen Reichsanstalt, VIH, Jahrg. 1857. Wien, Braunmüller 8. H. €. Geinitz, über die Pflanzenreste der badischen 'Steinkohlen- formation S. 350. 351. , “ H. R. Göppert, über den versteisten Wald von Ralowenz bei Adersbach in Böhmen und über den Versteinerungsprocess über- haupt, S. 725—738. Ü. v. Eitinghausen, die fossile Flora von Köflach in Steiermark. S. 738-756. (mit 3 Tafeln.) - 766 * 328. (vrgl. 251.) Navor, Actor. Acad Cases. Leopold. Carol. Naturae Curiosoram. Vol. XXVi. Pars prior. Vratislaviae et Bonnae, 1857. 4. H. Itzigsohn, phykologische Studien. S. 135—166 (mit 3 Tafeln.) J. Milde, Chamaeceros fertilis Milde. Novum genus e familia Antho- cerotearum. S. 167— 174 (mit ı Tafel.) K. 6. Stenzel, über Farn-Wurzeln aus dem Rothliegenden. S, 221 — 1238. (mit 3 Tafeln. H. Fiedler, die fossilen Früchte der Steinkohlen- Formation. S. 239 — 296, (mit 3 Taf.) F. Cobn und M. Wichura, über Stephanosphaera pluvialis. 32. Pag. mit 3 Taten.) + . 320. Cergl. 307.) Bulletin de la societe Impe£riale des na- turalistes de Moscou. 8. Annde 1858. Nro. 1. A. ‚Becker, Verzeichniss der um Sarepta wildwachsenden Pflanzen. 1—85 N, Turezaninow, Animadversiones in secandam partem herbarii Turezaninowiani, nune universitatis Caesareae Charkowiensis. S. 185 — 250 A. Beketoff, memoire sur la stabilite et la regularit& des propor- tions relatives des parties foliaires. S. 257-300, 330.Memorie della Reale Accademia delle scienze di To- rino. 4, Tomo XIV. 1854. P. Gennari, Centuria plantaram repertorio. florae ligusticae adlen- darum. 8 249278. A. Figari et J. de Notaris, Agrostographiae Aegyptiacne frag- menta. Prs. il. Gramina Aegypti et Nubiae, S. 317301. (mit 12 Tafeln.) J. B. Delponte, Stirpium exoticarum rariorum vel forte novaram pugillus. S. 343—411. (mit 10 Tafeln.) Tome XV. 1855. A. Targioni Tozzetti, saggio di studi intorno al guscio dei semi. S. 359-443. (mit 4 Tafeln.) 331. Memorie del’ I. R. Istituto Veneto di scienze, let- tere ed arti. Venezia 4, Vel. IV. 1852. B. Zanon, rinvenimento dell’ Achilleina e dell acido achilleico nell assenzio ombellifero (Achillea Clavenae L.) e nuovi studii queste sostanze. Memoria. Parte I. S. 201—212. a 767 A. Fa panni, esperienze ed osservazioni sulla caltarä del Trifoglie incarnato, Memoria. Parte I. pag. 391-418, (mit 1 Taf.) Vol. V. 1855. . R. de Visiani, di due pianti nuove dell’ ordine delle Bromeliaceae. Memoria. S. 337—344. (mit 1 Tafel.) *332 (vrgl. 280.) XT. Bericht des natarhistorischen Vereins in Augsburg. Veröffentlicht im Jahre 1858, 8, A. Schnizlein, das Honigorgan der Lindenblüthe. S. 4145, Pollak, über die Flora um Dillingen. S. 46-63. 0. v. Kolb, allgemeine Uebersicht der vegetativen Verhältnisse des Fürstenthums Hohenzollern und ‘des angrenzenden Theiles Würt tembergs. S. 66-72. F. Caflisch, eine untergegangene'Welt, (Diatomaceen und Desmi- diaceen des Schleifgrabeus), S. 73—-77. (mit 1 Tafel.) 3. Büchele, der Alm in der Umgebung von Memmingen. 8. 83 —87. A. Holler, Beitrag zur Flora des Algäus. 8, 92--96. ee er en “ De De TE Ru u 2 30 2 52 Zu Ze a Se) une. "333. Verslagen en Mededeelingen derKoninklijkeAka- Gemie van Wetenschappen. Amsterdam, €. 6. van der ort. 8. 1. Deel 1853. N. Meursinge, Aanteekningen over de Naturlijke geschiedenis van het eiland Rottum. S. 213— 216. G, Vrolik, natuurkundige beschouwing van den groei eens aardap- pels binnen het weefsel van den moederknobbel. S. 363 — 368, (mit 1 Taf.) II, Deel. 1854. H: C. van Hall, de Gedaanteverwisseling een der hoofdgrondsla- gen der naturlijke rangschikking in het Plantenrijk. 8. 63 — 79. W, Vrolik, Levensberigt van C. G. C. Reinwardt. S. 214—231. 6. Vrolik, W. H. de Vriese en F. Dosy, Verslagen over de ‘ Pbysiontotypie of zelfadruk van voorwerpen der Nataur. S. 243 — 1247. Ni. Deel. 1855. J. W. Gunning en P. Harting, Ünderzoekingen over de bron der stikstof voor de planten en het ammeniak-gebalte der damkrings- Iucht, S. 38-60. (mit 1 Tafel ) - . G. Mulder, van waar bekomen de niet bemeste planten hare stik- stof, S. 61-87. P. Harting, Tegenbedenkin Muller, van waar bekomen de nie Ss. 88-91. | gen op het betoog van den Heer 6. J. t bemeste planten hare stihstof. 768 A. Brandis, over Houtparencbijm, de mergstralen onderling ver- eenigende en daardoor een zamenhangend netwerk vormende van cellen, voedingsstof bevattende, in de Dicotyledone loofhouten. S, 344—371. (mit 1 Tafel.) . W, Vrolik, Levensberigt van Wilhelm de Haan. S. 399-408. IV. Deel. 1856. W. H. de Vriese, eene Bijdrage tot de kennis van de structuur der Orchideön. Over het Triandrisme in Phajus. S. 95—100. (mit 1 Tafel.) Hasskarl, Brief aan den Secretaris der Natuurkundige afdeeling van de Kon. Akad. van Wetensch, te Amsterdam. S. 135—141. G. H. de Vriese, Adnotatio de flore Dryobalanopsidis Camphorae Colebr.. S. 201. C. M, van der Sande Lacoste, over eene studie der Javansche. Hepaticae, medgedeeld door F. Dozy. S. 202—207. V. Deel. 1857. Tittreksel van eenen brief van den Heer J. K. Hasskarl. S. 93—-100. 6. Vrolik, over eenige physiologische eigenschappen van het Vin- cum album L (Vogellijm.) S. 263—268. W. Vrolik, Levensberigt van Francois Dozy. S. 402412. VL Deel, 1857. G. Vrolik, merkwaardige verschijoselen bij den groei eener Loni- cera Periclynenum. S 104—107. F. A. 6. Miquel, Rhodoleiae (Champ.) generis hactenus dubii sbaracterem, adjeeta specie Sumatrana, exposuit, S. 132-128. W.’H. de Vriese, de uitkomsten der Kina-Kultuur in Nederlandsch - Indie in 1856. S. 129—190. (mit 1 Tafel.) F. A. 6. Miquel, nova genera Apoeynearum Indicaram. S. 191 —198. j VII. Deel. 1858. €. L. Blume, Bijdrage tot de kennis der Oost-Indische Orchideön en het masksel (de organisatie) van hare bevruchtings-werktuigen. S. 100--115 (mit 2 Tafeln.) P. Harting, Naamlijst van Planten of de eilanden Texel en Wie- ringen versameld door eenige leden van het gezelschap Natura dax nobis et auspex, &. 257 —266. 334. Transactions ofthe Linnean society efkonden. Vol. 4. XXI, London 1851 —1855. ho. On tbe genus Atamisquea ;, belonging to the family of the Cappari- dese. By Jobn Miers. p. 1—5. 1 plate (Atamisquea emar- ginata.) j 769 ‘On the Development of ihe ovule, in Orchis Morio. - By L. Arthur Henfrey. p. 1—10. 1 plate. On the family of Triuriaceae. By John Miers. pag. 43-59. 2 pla- tes. (1. Sciophila ernbescens, picta, maculata; 2, Hyalisma ianthine, Soridium Spruceanum.) . Un the Development of the Spores and Elaters of Marchantia poly- morpha. By Arthur Henfrey. pag. 103—110. 1 plate. The Ternstroemiaceous Plants of Hong-Kong. By Captain Champion p. 111-116. 2 plates. (1 Pentaphylax euryoides; 2 Ixionanthes ehinensis). - On the Development ofFerns from their Spores. By Arthur Henf- rey. p. 117—139. 3 plates. On two Genera of Plants from. Chile. By Jobn Miers. p. 141—148. 2 plates (Oxytheca apiculata et Oxycladus aphyllus.) On two new genera of Fungi. By M. J. Berkeley. p. 149154. I plate. (Badhemia nitens, pallida, hyalina, Corynites Ravenalii.) Notes on the Vegetation of Buenos Ayres and the neighbouring Dist- riet, By Charles James Fox Bunbury. p. 185-198, On the Genus Aquilaria. Bytho late William Roxburgh; with Re- marks by thelateHenryThomasColebrooke.Communicated by ‚Reberss@rven;:Prosident ofthe Linnean Socäty.’F. 790-206, 7 plate (Aquilaria Agallochum). “ ’ On Acradenia, a new Genus of Diosmeae. By Richard Kippist. p- 207—209. 1 plate (Acradenia Frankliniae), Note on the Elaters of Trichia. By Arthur Henfrey. p. 221-223. 1 plate. , ' Note’ on the genus Ancistrocladus of Wallich. By G. H.K. Thwai- tes. p. 225—226. Observations of theStracture of the Seed andPeculiar form of the Embryo in the Clusiaceae. By John Miers. p. 243—258. 1 plate, Extract from a Memoir on the Origin and ‚Development of Vessels in’Monocotyledonous and Dicotyledonous Plants. ByDr, Francisco Freire Allemao, of Rio Janeiro. Translated and communicated by John Miers. p. 259—266. 1 plate. Anzeige. Unterzeichneter wünscht die auf nachstehender Liste verzeich- neten Pflanzen in zwei oder wenigstens einem Exemplare gegen Be- zahlung zu erhalten. . R Desiderata. Zannichellia polycarpa Nolte. Scorochloa festucacea Lk.‘ Potamogelon Aliformis ‚Nolte. Festuca Llatifolia Host. » „ aculifolius Lk, . Milium confertum. 3» oblongus Viv. Saccharum Ravennae L. »» longifolius Gay. . Bromus squarrosus L. - 770 Urypsis alopecuroides Schra!. Cyperus rhenanus Schrad. en glaber L. Carez lagopina Wahlb »» Grypos Schk: „ rhynchocarpa Heufl. „ depauperata Good, Luzula glabrata Desv. Gagea bohemica Tausch, Allium flezum W. Kit. » Pallens L. „ ochroleucum W.Kit. Ornithogalum chloranthum Saut. Liltum chalcedonicum L. . Aceras anthropophora Rbr. _ Gymnadenia cucullats Rich. Serapias longipetala Poll. Chara Braunü Gtmel. - Juniperus phvenicea L. Pinus Pinea L. » FPinaster Ait. Equisetum pratense Hopp. Thesium elegans Rochel. Quercus conferta Kit. . Aristolochia pallida W. Kit. Scabiosa heterophylla Vehb, Asterocephalus bannalicus Spr. Val-rianella puberula Dee. Gaolium nemorosum Wierzb. Asperula commutata Ras. Hieracium prunellifolium Gon. EB „ incarnalum*Jacg. 22 »„» chondrilloides Jacg. Centaurea Karstiana Scop. » » sordida W. Barkhausia praecoz Ball. PR „, . cernua Ten. Scorzonera rosea W Kit. Carlina lanata 1. Carduus cundicans W, » collinus W. Kit, Echinops ruthenicus MB. » sphaerocephalus L. .Cineraria papposa Rehb. Cirsium ochroleucum All. Carpesium abrolanoides L. Chrysanthemum ceralo,hylloides. Campanula muralis Portensch, divergens W. » „» ftigulata Kit. Phyteuma cordatum vill. Calamintha subnuda W. Kr. , >» 2 Calamintha striata Rehb. Teuerium lucidum L. Origanum hirtum Lk. Lithospermum apulum T:. Lycopsis orie:talis Lı. Hattia wnbellata Schult. Conrolrulus althaeoides L: Drobanche pruinosa Lap. Fr ‚ Teucrii Schult. >> » procera Koch. » » Plutystigma Rehb. Verbascum rirens Wost, Linaria littoralis Beruh. Peaicularis Hacgqnetii Graf. Arıneria seticeps Kehb. . Stalice pubescens DeC. Primula Flörkeana Schrad. Geitiand punctata L. » u». angustifolia Vil. Pastinaca glauca Scop: Peucedanum gallicum Pers. Bunium rirescens Det. : Aethusa Bunias Murr, Physospermum aquilegtfolium. - Laserpitium nitidum Zant, „ „» marginalıun W. Kit. Carum divaricafum Koch. Medicago carstirnsis Wulf. ».» _ prosiralis Jacqg. L, Orobus laevigatus Kit. Ceratonia Siligua L._ , Sarifraga arachnoidea Sternb. Rubus discolor W. Potentilla Valderia L. Polygala major Jarq. . Erysimum carniolicum Dollin. » » sufruticosum Spr. Nästurtium stoloniferum Presl. Cardamine asarifolia L. Cochlearia macrocarpa W. Kit. Draba Sauteri Hppe. .» _Zahlbruckneri Host, Sisymbrium polyceratnm L. Corydalis acaulis Wulf. Viola collina Bess. »„ JHadnikti Rehb, Helianthemum Iunulatum 1ı. Ruta bracteosa DeC. Dianthus speciosus Rehb. Saponaria qlutinosa MB. Hypericum barbatum. - Tilia corallina Sm. Offerte beliebe man zu richten an: ir Eriedr. Hofmeister sen. „in Leipzig. \ Redaeteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck von X, Neubauer, FLDBA. NG 48. Regsenshurg. 28. December. 1858. Inhalt: Orıcımat-AssannLunern. : Pancic, über den. Umtausch von Samen wildwachsender Pflanzen. Winneberger, das Vorkommen der Moos- oder Schwarzföhre in der Oberpfalz. — LITERATUR Schnizlein, Analysen zu den natürlichen Ordnungen u. Familien der Gewächse in Europa. — GETROCKNETE PFLANZFN-SAMMLUNGEN. Raben horst, Rryotheca Euro- paea. Fasc. II. Dörselbe, die Algen Sachsens, vesp. Mittel. Europas.. Dec. LXXVH—LXXVIIIL -- ANZEIGEN. XIV. Doubletten-Verzeichniss des Strass- burger Tauschvereins. Beiträge zu den Sammlungen der k. bot. Gesellschaft. Ueber den Umtausch von Samen wildwachsender Pflanzen. Vom Prof. Dr. Jos. Pancic in Belgrad. Um ein Herbar anzulegen, niuss man entweier selbst reisen und sammeln, oder man’ : gelängt ‘durch den Ankauf ausgebotener Centurien oder ganzer Sammlungen in den Besitz eines solchen, oder man completirt endlich das darin Fehlende dureh den Umtausch seiner Doubletten. Die erste Weise ist unstreitig die beste. denn man erwirbt dabei nicht nur das Vol’kommenste für sein eigenes Herbar, sohdern man stellt bei einer solchen Gelegenheit auch Beobachtungen an über den Habitus der Pflanzen, ihre Vergesellschaftung. die Simultaneität der Anthese und Fructification, die Unterlage ete. Die auf diesen Weg erworbenen Bestandtbeile einer Sammlung sind immer die be- lebrendsten, besonders wenn die Zetteln alle jene Bemerkungen aufgezeichnet enthalten. die der reisende Botaniker in facie loci ge- macht hat. —- Seltener entsprechen die durch den Kauf übernomme- nen Sammlungen den an sie gemachten Anforderungen. denn, ab- gesehen davon, dass auf diese Art nur vermöglichere Botaniker ihre Herbare vermehren köunen, kommen derlei Pflanzen oft aus den Händen .reisender Empiriker, deren Hauptaugenmerk der Gewinn ist, oder die beim Einsammeln mehr die aesthetische als die wissen- schaftliche Seite der Präparate berücksichtigen. Ueberdiess ist deı Käufer selten i in der Lage, solche Sammlungen vorber selhst einzusehen, kanı daraus nie nach Belieben das B-kanate und Mangelhafte aus- seheiden, und muss zu Lieb einiger. ihm wüuschenswerthen Arten, die möglicherweise noch schlecht repräsentirt sein können, eine Menge Flora, 1858. 45 772 . f unnützes Zeug mit in den Kauf nelımen. — Am schleehtesten kommt indess mancher Botaniker mit dem Umtausch seiner Doubletien weg. deun nicht Jedermann ist gleich gewissenhaft bei Decken der erhal- tenen Pflauzen-Aeguivalente, und auch der billigst Denkende wider- steht selten der Versuchnng, seine unvollkommenern oder minder glücklich praeparirten Duplicate zu verwerthen. Diess sind die Ursachen, dass die meisten Sammlungen — auch die grosser Museen nicht ausgenonmen — partienweie unvollständig sind, und nur desswegen ihren Platz behaupten, weil man das Mauke darin durch Besseres zu ersetzen im Stande nicht ist, Man braucht nur die ersten Fascikel irgend eines Herbars zu durehsehen, und man wird finden: die Gramineen meist zwischen Florescenz und Fruchtreife, die Liliaccen häufig ohne Zwiebeln und fast immer ohne reife Kapseln, die Orchideen jämmerlich zusammengedrückt oder ausgeJörrt, die Amentaceen ohne Früchte und noch häufiger ohne männliche Blüthen, die Parasiten ohne ihre Nährpflanzen u.:s. & Was Wunder daun, dass man beim Studiren solcher Sammlungen, und beim Vergleichen seiner zweifelhaften Vorkemm- nisse aufirrwege geräth, und dass selbst die sogenannten kritischen Pflanzen trotz der Beiziebung bildlicher Werke schon bei einer zwei- ten Durchsicht viel von ihrer Stichhaltigkeit verlieren, dass sie Nach- träge, Kritiken und Berichtigungen aller Art nach sich ziehen, wo- bei natürlich immer reichliche Beiträge in die grosse Rumpelkammer der Synonymik geliefert werden. " Wenn übrigens las Gesagte für alle botanischen Sammlungen, obgleich in verschiedenen Graden, angenommen werden kann, um _ wieviel mehr betrifft es jene Herbare, dereu Inhaber das Schicksal weit von den Brennpunkten eines regern wissenschaftlichen Verkehrs geschleudert hat, die der grosse Vermittler des heutigen Fortschrittes — der Dampf — wenig oder gar nicht belästigt. Diese zersplittern ihre Zeit durch ausgedehnte Correspondenzen, bitten alle Frennde um Aufklärung ihrer Zweifel, ohne je, aus leicht erklärlichen Grün den, vollen Bescheid zu bekummen, versenden nach allen Weltge- geuden ihre Desiderate, und erlangen nach laugem Warten nrist nur Unvollständiges und Unkritisches,- wovon sie selbst die Fülle besitzen, und verfallen endlich, müde des Kauens an dem karg Zu getheilten, in das commodere Nichtsthun, oder werden im besten Fall einfache Sammler — fremde Handlanger, wohei wenigsten3 mit der Zeit das von ihnen mühevoll Zusammengebrachte und geblecht 773 Bestimmte durch irgend Jemand bekannt gemacht wird, aber auch Manches für die Wissenschaft verlereu geht. was der an Ort. und Stelle beobachtende, aber mit bessern Hilfsmitteln versehene Forscher zu leisten vermocht hätte. - Um einigen, wenn auch nicht allen, dieser Uebelstäude zu begegnen, würde ich den Liebhabern eines gut bestellten Herbars, vorzüglich Jenen, die entferntere Gegenden bewohnen, statt ‘des ° jetzt üblichen Umtausches von getrockneten Pflanzen den Tausch wild wachsender Pflanzensamen vorschlagen Ps ist diess zwar nichts Neues, was ich hier in Anregung bringe, denn Sämerejen werden schön längst vor allen botanischen Gärten eingetauscht, und auch aus den Samen und Blumenbandinugen,, die in den meisten grössern Städten bestehen, kann der Botaniker manches seinen Zwerken Ent- sprechende beziehen, aber so wie diese. mehr der Hortieultur die- ‚ven, und als Handelsinstitute dem Gewinne fröhnen, so tauschen die bot. Gärten eben nur gezogene und oft durch die verschiedensten Einflüsse der LCultur und, des. Zusammentebens modifichrte -Samen, wenn man hiebei den Umstand auch ausser Acht lassen wollte, dass selbst auf diesem Weg manche Unrichtigkeit_in die weite Welt wandert, wie diess die in der Neuzeit nothwendig gewordenen Ad- s versarien zur Genüge beweisen. Der Tausch, den ich hier vorschlage, könnte auf dieselbe Weise, wie mit den Pflanzen-Doubletten eingeleitet werden. Der Deside- rirende könnte im Herbst seine Offerten, uebst der Liste der er- wünschten Sgmen seinen Freunden mittheilen, und das Bestellte könnte dann leicht in der wohlbekannten Gegend aufgebracht, und bis zur Aussaatzeit in iwässige Partien vertheilt, an seine Bestim- mung eingeschickt werden. Der zu diesem Zweck auch entferntere Gegenden bereisende Botaniker würde sich die Arbeit wesentlich erleichtern, denn er könnte sich auf das Sammeln einiger Exemplare neuer und interessanter Vorkommnisse beschränken, und würde sein grösstes Augenmerk verwenden auf das viel leichtere Ausbeuten grösserer Quantitäten von Samen und Zwiebeln, und diese würden eine viel grössere und natürlichere Verbreitung ermöglichen, als es der Fall ist mit getrockneten Pflanzen, deren massenweises BEinsam- mein und Trocknen für die Meisten höchst tädios ist, und auf den Hauptzweck botanischer Bereisungen vielfach hemmend wirkt. / Aus” diesen Samen könnte nun ein Jeder, vorausgesetzt dass kaum Jemand eines kleinen Gartens entbehrt, für sein Herbar Be- - j 48* - . 774 prasentanten ziehen, die nicht nur den nöthigen Grad von Vollköm- menheit besässen, sondern auch, und diess ist das Wichtigste, nach allen ihren Beziehungen studirt und mit den Einheimischen verglichen werden könnten. Es wäre diess zwar ein viel laugsamerer Weg, um zu einer Sammlung zu gelaugen, aber hier mag bedacht werlen, dass nicht alle Pflauzen gleich schwierig uud Allen gleich unklar sindz manche sind minder- zablreich, schärfer ausgeprägt und daher besser bekannt — Sträucher, Bäume — andere Bieten durch ihr geringeres Volumen wenig Schwierigkeiten beim Praepariren und sind in den Herbarien ungleich besser repraesentirt — die meisten Cryp- - togamen — , und alle diese könnten auch ferner den Gegenstand des. gebräuchlichen Doubletten-Tausches bilden; die hingegen in stär- *erer Anzahl auftretenden Geschlechter und Arten, die durch un- merkliche Uebergänge und minder scharf hervortretende Charaktere in der beschreibenden Botanik, viel Schwierigkeiten bieten, könnten für den hier besprochenen Tausch: aufbewahrt bleiben. Schliesslich will ich nur noch bemerken. dass ein soleher Tausch am zweekmässigsten durch irgeud einen Verein, etwa einen schon bestehenden bot. Tauschverein, gebildet werden könnte, wobei die Einrichtung zu treffen wäre, dass die Theilnehmer die bezogenen ‚Samen mit einem Aeguivalent von Samen, oder einem mässigen Beitrag an. Geld decken. Das Vorkommen der Moos- oder Schwarzföhre — Pinus Mughus Scop., uliginosa Koch, Pumilio Sendtn. — in der Oberpfalz , vom Forstrath Winneberger. ‚Ueber die Verbreitung dieser Holzart in er Oberpfalz gibt nebenstehende Tabelle*) eine Vebersicht. In Beständen erscheint die Pinns Pumilio nur auf Torfmooren und zwar in der Mitte derselben rein, an den Rändern derselben aber oft mit Pinus sylvestris und der Birke gemischt; einzeln kommt ‚sie vor in den Fohrenbestän'en des Oberen Waldes vom Reviere Kirehenthymbach und im Reviere Grafenwöhr (Landger. Eschenbaeh) auf feuchten Stellen, als Ausnahme im Reviere Fichtelberg in hoher *) Auf der nächstfolgenden Seite, > 733 y u. Z— z B5 | Sen| \ ı Meeres- . „= 58%) Noch . h | höhe | $ En vorhan- - Forstamt Reviere Landgericht Gebirgsart in pariser Art des Vorkommens E: $ =! dene Be-} Be Fuss sr stände 3 j i | 3 I u | ! i ı. ‚Pressath !Fichtelberg 'Kemnath Granit | 2900 In 3 reinen Beätänden am 48 | 350 i L Abhange des 3336’ ho-, | ; | “ hen Predigtstuhls.. Um- | 1 Bi gebung Fichten. f | .. » Speinshart ‚Eschenbach Diluvialsand 1340 | In einem reinen Bestande | 14 46 - des Keupers! fl Vilseck |Grafenwöhrl. u. In. hr Keupersand | 1300 | In einem zusammenhängen- 400 | 730 3 “ den reinen Bestande von ; | R 700 Tgw., Namens Moos, | , ‘ nebstdem noch in 3 klei- | neren mit Pin. sylv. ge- i soo mischten Beständen. | Weiden !Mantel Iw Weiden Dilwvialsand, 1230 | In mehreren theils reinen, 2330 | 1310 , | ges Keupers theils mit Pin. sylv. u. Bir- | ken gemischten Beständen. Bruck Bodenwöhrl., Neu-'Nittenau, Ro- ‚Keupersand 12— |! In nıchreren kleinen, theil- — | 10 i bän, Nittenau u.! ding u. Neun- 1400 weise mit P. sylv. u. Bir- | Roding ! burg 7 Ww. ken gemischten Beständen. j | Sunma 392. | 2341 726. ‘ ® . . . Lage in einem einzelnen erwachsenen Exemplare zwischen Fichten auf einem trockenen steinigen Granithügel. Die Schwarzföhre hat einen von der gemeinen Kiefer ganz ab- weichenden Habitus und lässt sich von derselben schon aus einiger Entfernung in der Farbe leicht unterscheiden. In geschlossenen Beständen mit schlanken Exemplaren kommt die Moosföhre nur da vor, wo der Moorboden einen mässigen Feuch- tigkeitsgrad hat. Hier erreicht sie eine Höhe von 25 bis 35 Schuh und einen Stockdurchmesser von S Decimalzoll bei einem Alter von 100--150 Jahren, unter sehr günstigen Verhältnissen aber auch eine Höhe von 50-66 Schuh bei einem Stockdurchmesser von 8 bis 18 Deeimalzoll und einem Alter von 60—75 Jahren. Im W ald- Mricte Moos vom Reviere Grafenwöhr finden sich Bestände, wel- che per Tagwerk 30 bis 36 Klafter Holz geben. in der Mitte muldenförniger Torimoore, auf nassem Boden, bleibt die’Moosföhre Krüppel und erhebt sich höchstens zu einem Stämmehen von 26 Schah Höhe, welebes sich alimählig umlegt, während junges Holz daneben aufwächst; die Bestände in soleher Lage sind daher lückig und von ungleichem Alter. Gegen tie Rän- der der Moore, mit abnehmender Nässe, wird sie gerader, höher- und geschlossener. Die Farbe der Nadeln und Rinde bleibt sich jedoch ‚unter allen Verhältnissen gleich. Die Moosföhre trägt häufig und oft Samen und pflanzt sich ın- ‘her sehr leicht fort. mn m ne Literatur. Analysen zu den natürlichen Ordnungen der Gewächse und deren sämmtlichen Familien in Europa. 1. Pha- “nerogamen, in: einem Atlas von 70 Tafeln mit 2500 Fig:ren erläutert von Dr. Adalbert Schnizlein, Professor der Botanik an der kgl. Universität Er- langen, der L. C. Akademie der Naturforscher und mehr. gel. Ges. und Vereine E., O. u. C. Mitglied. Erlangen, 1558. Verlag von J-J. Palm u. Ernst Enke (Adolph Enke). 60 S. Text in 4. und 70 Steintafeln in gr. Fol. Das Stadium des natürlichen Pflanzensystems, das in frühere» . v ax e 777 Zeiten nur als Aufgabe der höher Eingeweihten betrachtöf- wurde, ist gegenwärtig ein unabweisbares Bedürfniss für Jeden geworden, der sich aus Beruf oder freiem Antriebe eine gründliche Kenntniss der Pflauzenwelt verschaffen will. Man verlangt heutiges Tags mit Recht selbst von dem Anfänger, dass er nicht nur im Stande sei, eine ihm vorgelegte Pilaunze richtig zu bestimmen und ihre Uhnter- schiede von den Verwandten nachzuweisen, sondern dass er auch anzugeben wisse, welchen höheren Complexen des Pflanzenreiches sie durch ihre Gesammtbildung sich anreihe und in welchen Eigen- schaften sie mit den ebenbürtigen Glirdern derselben übereinstimme. Alle wissenschaftlichen Lehrbücher der Botanik führen daher die darin behandelten Pflanzen in der Reihenfolge natürlicher Classen, Ordnungen und Fawilien vor and schildern mehr ‘oder minder aus- führlich die Charaktere Jderselben.- Wenn es nun allerdings gewisser- massen wahr ist, dass eine Pflanze beschreibeir sie mit Worten ma- len heisse, sv ist es andererseits doch auch nicht zu bestreiten, dass zur richtigen Darstellung gewisser -Fermvorbältnisse- Worte allein nicht ausreichen, und dass dann die Imagination sich leicht Bilder schafft. deren Originale in der Natur vergebens gesucht würden. Wer z. B. uoch nie eine Orchideen-Blüthe gesehen hätte, würde selbst nach der genauesten Beschreibung nicht im Stande sein, eine vollkommen richtige Vorstellung von derselben sich zu machen; es wird ihm aber leicht sein, das, was die Beschreibung sagen will, an der lebenden Pflanze zu verfolgen und den Typus derselben in der Kunstsprache wiedergegeben zu finden. So sehr es aber auch Jedem ans Herz gelegt bleiben muss. in dem Buche der Natur. selbst nachzule: en uud mit den Pflanzen in der Hand die Beschreibungen derselben zu durchgehen, so wenig kann aber auch geläugnet wer- den, d:ss biezu nicht immer die Gelegenheit gegeben ist, und dass es namentlich bei dem Unterriehbte oft sehr schwer halten, ja in vie- len Fällen unmöglich. sein dürfte, die Erläuterung der Familien an die Vorlage lebender Pflanzen-Kremplare zu knüpfen. In solchen: Fällen werden gute. Abbildungen das beste Auskunftsmittel bleiben, und daher sehen wir raum auch in neuerer Zeit die meisten popu- lären uehrbörher der Botanik mit recht netten. Holzschnitten geziert, welche in x Regel gute Habitusbilder, seltener aber eingehende. Analysen von , Blüthen. und Fruchttheilen, worauf es doch hier wohl Zunächst ankommt, bringen. Der Verf. hat sich daher schon seit Jahren die verdieustvolle Aufgabe gestellt, diese Lücke in der Li 773 teratur duüfeh die Herausgabe einer lconographie aller natürlichen Pflanzenfamilien auszufüllen, da aber dieses Werk aus inneren Grün- den nur langsam seiner Vollendung entgegenschreitet und wegen der erforderlichen Menge der Tafeln und des dadurch bedingten hohen Preises nur gewissen kleineren Kreisen’ zugänglich bleibt, so hat er es für zweckmässig erachtet, einen Auszug aus diesem grössrren Werke, der sich auf die in Europa wild oder häufiger eultivirt vor- kommenden natürlichen Ordnungen und Familien und die wichtigsten Merkmale derselben beschränkt, in dem vorliegenden zu geben. Man muss ihm dafür zu um so grösserem Dauke verpilichtet sein, als die bisherige Literatur noch kein solches Hülfsmiltel bei dem Studium der. einheimischen Pflanzenfamilien dargeboten hat, und der Verfasser nicht blos damit begnügte, die bereits vorliegenden, in verschie- Werken zerstreuten Abbildungen zu sammeln und für den beabsichtigten Zweck zusammenzustellen, sondern, wo es nur au- ging, aus der Natur selbst geschöpft und ausserdem nach den besten Originalen gearbeitet hat. Der Text bringt zuerst eine Uebersicht der Ordnungen der Blütbenpflanzen (Phanerogamen) nach künstlichen Unterschieden, dann eine Aufzählung aller bis jetzt begründeten phanerogamen Pflanzenfamilien, in die Orduungen ihrer Verwandt-, schaft eingereiht, denen sich in Form von Noten, kurze .‚Bemerkun- gen, ein Register der auf. den Tafeln dargestellten Ordnungen und Familien, sowie die dei Weitem den meisten Raum einnehmende kErkläreng der Abbildungen anschliessen. Die Tafeln, welche zum Theil mehrere Familien ein und derselben Ordnung enthalten, sind so eingerichtet, dass sie leicht auf Pappendeckel aufgezogen, auch verschnitten und so beim Unterrichte herumgezeigt werden können, Sie stellen in der Regel einen Blüthengrundriss, Analysen der Blü- then- and Fruchttheile, meistens vergrössert, seltner auch einen Theil des Blüthenstandes oder den Zweig einer Pflanze dar, indem der Verf. mit Recht annimmt, dass die Beigabe von Habitusbildern das ‚Werk nur vertheuert haben würde, und diesem Mangel am ersten durch Vorlage frischer oder getrockneter Exemplare, auch wohl an- derer Abbildungen, abgeholfen werden kann. Was die künstlerische Ausführung der Tafeln anbelangt, so müssen wir leider bedauern, dass ekelben - ‘in Beziehung auf Sauberkeit, wir wollen nicht sagen Eleganz, Manches zu wünschen übrig lassen. und wir können bie-: rin nur der schon anderwärts geäusserten Meinung beipflichten , dass die vielen guten Originalzeichnun; zen des Herru Verfassers einen ge ei ‘ #» 78 schickterem:Lithographen verdient hätten. Der Verdieustif@hkeit des Werkes wird jedoch dadurch im Allgemeinen kein Abbruch gethän, sie wird sich beim Gebrauche desselben immer mehr herausstellen.- x FE. Getrocknete Pflanzensammlungen. Dr. L. Rabenhorst, Bryotheca Europaea.' Die Laub- moose Europa’s, unter Mitwirkung mehrerer Freunde. der Botanik gesammelt und herausgegeben. Fasc. I. Nro. 51—100. Dresden 1858. 4. "Diese rasch der ersten gefolgte zweite Lieferung der Brryotheca Europaea ist ein erfreuliches Zeichen von dem Anklange, den auch dieses. neue Unternehmen des thätigen Herrn Herausgebers gefunden hat. Wir erhalten darin abermals eine Anzahl zum Theil sehr sel. tener Laubmoose, und viele Arten von ‚mehreren 'Fundorten miige- theilt, so dass die specielle Kenutuiss sowohl der Formen wie der geographischen Verbreitung dieser schönen Familie hiedurch mannig- taltige Förderung erhält. Folgende inhaltsanzeige wird diess näher darthun. 51. Ändreaea petrophila " hrb von der Schneekoppe, von Reichenberg und Schluckenau in Böhmen. 52. A. petrophila ß acuminata Br. Sch. et Gmb. Reichenberg. :3. A crassiner- via Brehb. Auf dem Schilde (600°) im Canton Glarus. 54. Phys- comitrium sphaericum Brid. Arnbeim am Rhein. 55. Ph. pyri- forme Brid. Lössnitz bei Dresden. 65. Anacalypta, latifolia N ees et Hornsch. Beverthun in Beverdalen in Norwegen. 57. Pottia intermedia Rabenh, Greifswald. 58. P. uffinis (Hornsch. et Nees.) ebendaher. Wohl unterschieden von P. Heimüi, bei wel- cher die Rippe des Blatt-s bereits vor eder in der kurzen Spitze desselben verschwindet und die Serratur am obern Theile des Blat- | tes nur schwach, bie und da durch eine vorspringende Zelle ange- . deutet ist, während bei P. affinis die meist etwas verlängerte Spitze des Blattes von der Rippe gebildet una die Serratur des Blattes kräftig entwickelt erscheint. 59. Seligeriu recurvata Br. Sch et Gmb. Reinerz in der Grafschaft Glatz. 60, Gymnostomum‘gprvi- rostrum Hedw. St Givvanni d’Andorno in Piemont, Via. mala in Graubündten, und Salem 11400); 61. G. tenue Schrad- Schön- burg bei Naumburg a. d. S. 62. G. calcareum Nees et.Hornsch, 780 Kirchberg bei Kremsmünster in Oberösterreich. 63 Fissidens gran- difrons Brid. Constanz am Rheinausfluss. 64. F. tarifolius Hedw. Salem. 65. Tetraplodon urceolatum Br. Sch. et Gmb. Pasterze am Grossglockner in Kärnthen. 66. Timmia megapolitauna_Hedw. Stubbenkammer auf Rügen und Kongsvald auf Dovrefjeld in Nor- wegen, 3400. 67. T. megap. var. bavarica Hessl. Wallstein im Fichtelgebirge. Pr. Lanrer bemerkt hiebei, dass, wenn man die T.bavarica wicht als Species propria gelten lassen will, worauf sie ebensoviel Anspruch baben dürfte, als so manche andere Art, sie: doch wenigstens als ausgezeichnete Form beibehalten werden müsse, da die sie charakterisirenden Merkmale constant seien. T. bayarica Hess. hateine gefällig geformte, birn-eiförmige, grös- ” nd hängende Kapsel, deren Deckel stets eine kleine Vertiefung, und diese in ihrer Mitte ein sehr kleines Wärzehen besitzt. Die Blätter sind aufrecht-abstehend;, spitzer, weniger stark gesägt. T. megapolitana hat eine schräg aufrechtstehende Kap- sel, deren Form den Eindruck wacht, als fehle ihr etwas und die vielleicht mit dem Worte eurta zu bezeichnen sein dürfte. Der Deckel der Kapsel ist gewölbt (d. h. im frischen Zustande) und mit einer etwas grösseren Papille versehen. Die Blätter sind zurück: gekrümmt, stark gesägt, i8. Encalypta streptocarpa Hed w. Carlsruhe, Reiwiesen im Gesenke und Kreuth in Oberbayern. 69. E. commutata Nees et Horusch Gipfel des Schafberges (600°) bei Klosterle in Vorarlberg. 70. E. rhabdocarpa Schwägr. Glä- tzer Schneeberg 7!. Omalia trichomanoides Br. Sch. et Gmb. Steyr u. Salem. 72. Dierunella varia Br. Sch. et &mb. Greifs- wald, Königstein in Sachsen, Weissenfels in Thüringen, Nieder- lande. 73. D. heteromalla Br. Sch. et Gmb. Königstein in Sach- sen, Sehluckenau in Böhmen und Sommerfeld in der Niederlausitz. 74. D. Schreberi Br. Sch. et Gmb. Arnheim am Rhein u. Thal- kirchen bei München. 75 Dieranum Sauteri Br. et Sch. Oester- alpe bri Partenkirchen in Oberbayern; 4000’, Schildenstein bei -Bad Kreuth, 5000° und Bregenzer Wald in Vorarlberg. 76. Dieruno- dontium longirostre Br. Sch. et Gmb. Reinerz in der Grafschaft . Glatz. 77 Dichodontium pellueidum Br. Sch. et Gmb. ebenda- selbst und hei Schwarzenberg im Bregenzer Wald. 78. Dicranum robustum Blytt. Beckenvälder bei Langesund im südlichen Nor- wegen. 79. D. Schraderi Schwägr. Reinerz in der Grafschaft Glatz. 80. D. undulatum Turn. Renkom in den Niederlanden. 781. 81. D. Tongifolium Hedw. Gräfenberg in Sachsen. 82. D. flagel- lare H-edw. Bischofsberg in der Völauer Haide. 83. D. scoparium "Hedw. Schluckenau in Böhmen, Salem. 84. D. spurium Hedw. Altdöbern in der Niederlausitz. 85. Campylopus fleruosus Brid. Winzerweiler, O A. Geildo:f. 86. Bryum unnotinum Hedw. Greifswald. 87. B. atropurpureum Web. et Ni. ebendaher. 88. B. intermedium Br, Sch. et Gmb. ebendaher. 89. B. pallens Sw. Weissenfels in Thüringen und Schwerin in Mecklenburg. 90. B, caespiticium L Sächsische Schweiz. 91. B. ceespiticium £. badium Br. Sch. et Gmb. Basel. 92. B argenteum L. Arnheim, Breslau, Dresden, Reichenberg. 93. Leptobryum pyriforme Br. Sch. et Gmb. Ueberliugen in Oberbaden und Schwerin in Meck- lenburg. 94. Bryum alpinum 1. Frostdals-Aeken auf dem Fillef- jeld und Sogndal am Sognefjord in Norwegen. 95. B. pseudotri- quetrum Schwägr Strehlen in Schlesien. 96. B. turbinatum Schwägr. ebendaher. 97. B. inelinatum B longisetum DeCand. Schwerin in Mecklenburg. 98. BD. capillare Hedw. Salem und Schwerin. 99. Amblyodon dealbatus Pal. de Beauv. Schwerin. 100. Meesia uliginosa Hedw. Kreuth iu Oberbayern. — Als Da- reingabe zu dieser Lieferung folgen: 3. e. Climacium dendroides Web. et M. Renkom in Holland 21. d KEucladium verticillatum Br. Sch. Ueberlingen in Oberbaden. 25. c. Physcomitrium sphae- rieum Brid. Strehlen in Schlesien. 27. b. Distichium capilla- ceum Br. Sch. et Gmb. Reiwiesen im Gesenke Barbula pa- Tudosa Schwägr. und Jthynchostegium depressum Br. et Sch. beide steril von Eichstätt. Sphagnum finbriatum W is. ebendaher. An dem Einsammeln vorstehender Laubmoose haben sich be- theiligt. die Herren Arnold, Bämitz, Bausch, Buse, Cesati, Göppert, Hantzsch, Hepp, Jack, Jansen, Karl, Kemm- ler, Laurer, heiner, Milde, Pötseh, Rabenhorst, Sau- ter, Schliephacke, Senubert, Gratv Solms-Laubach, Sigmund jun. und Wüstnei. Man ersieht hieraus, dass das Studiam der Laubmoose noch immer eifrige und mittheilsame Freunde aufzuweisen bat. F. 7853 Die Algen Sachsens, respective Mittel-Europa’s. Unter “Mitwirkung etc, gesammelt und herausgegeben von Dr. L. Rabenhorst. Dresden. 8. y Dee. LXXVH. und LXXVIll. 1858 ‚Tuer. Frustulia torphacea A. Brau n. Titisee im Schwarz- walde. 762. Synedra parvulua Ktz. Strehlen. 763. Syn. biceps Ktz Neustadt-Dresden 754 8. amphirhynchus Ebrenb. und 8. palea Kts. Dresden. 765. Amphova ovalis Ktz. Falaise. Tb6. Tetruspora mierococca Ktı Neustadt im Schwarzwald. 767. Drilosiphon Julianus Kütz. als Ueberzug auf Ziegelsteinwänden in sinem Warmhaus des k. botan. Gartens zu Berlin. A. Braun bemerkt hiebei, dass die Gattung Drilosiphon von Scytonema nur weuig verschieden sei, der hauptsächlichste Unterschied liege in der Zerbrechlichkeit der Fäden, wesshalb eine Verzweigung in der Art von Scytonema auch nur sehr selten gesehen werde. Die Kalk- kruste, welcher die Pilanze ie graue Farbe verdankt und welcher eine gallertartige Veberhaut zu Grunde liegt, besitzen auch einige ächte Seytonemen, namentlich 8. cinereum. Zu letzterer Pflanze ' gehört auch Drilosiphon Julianus von Kützing bei Carlsruhe. 768. Tolypothrir lanata Ag. Fäden !,2— Vi!’ (10,5—12 Mikr. Mill.) diek, ziemlich häufig verästelt, oberhalb der Verästelungsstelle 3-5, Y—-1Yamal so lang als breit, derbwandige Zellen mit ho- mogenem, gewöhnlich gelbbraun gefärkten Inhalt. Diese Zellen bleiben auch zurück, wenu, was sehr häufig der Fall ist, der üb- rige Faden aus der farblosen Scheide herausgetreten ist. Zellen nur an älteren Fadenstücken. sowie an der Spitze der Aeste deut- lich erkennbar, 1, bis ebenso lang wie breit; in den übrigen Thei- len sind soviel Oeltröpfehen +?) im Inhalt, dass die Scheidewände unsichtbar werden. Farbe des Inhalts bräunlich-gelb, ins Spangrüne übergehend, an der Spitze der Aeste etwas röthlich. Niederteufen bei St Gallen. 69. T’olypothriv Wartmanniana Rabenh. Fäden 1 270 —"/a50”” (6—9 Mikr. Mill.) dick, mit eng anliegender, farbloser seltner gelbbrauner Scheide, Gliederung ganz undeutlich , Inhalt mehr oder weniger, oft sehr stark körnig, spangrün. Oberhalb jeder Ver: ästlungsstelle eine diekwandige Grenzzelle mit homo.;enem, gelblich- braunem Juhalt. Nach der Anwendung von Jod sind die Scheiden deut- lich zu erkennen, ebenso die Gliederung ; die Zellen zeigen sich nun - S Ä Ä 788 ebensolang bis doppelt so lang wie breit, der Inhalt färbt sich in- tensiv braun. Die Fäden verfilzen sich aufs innigste und bilden dicke, grünliche oder schmutzig-gelbliche Polster, wie Räschen. St. Gallen. 770. Schizothri.v lacustris A.Braun. Titisee im Schwarz- wald. 771. Limnactis Schnurmanni A. Bı. Neustadt im Schwarz- wald. 772. Microthamnion elegans Stiz. Constanz. 773. Lyng- bya pannosa Ktz. Sondershausen. 774. Chantransia chalybea var, pulvinata Rabenh. Leipzig. 775. Oscillaria Fröhlichiüi Ktz. Poppelsdorf bei Bonn. 776. ©, chalybea Bert. Strehlen. 777. 0. limosa var. chalybea Ktz. Schwäbisch Hall. 778. 0. ornata Ktz. forma erassa. Streblen, 779. Cladophora Falklandica Hook. et Harv. Mangalor. ıProv. Vanara) 780. Cladopkora gossypina Ktz, Zürich. \ oo. Anzeigen. Doubletten-Verzeichniss des Strassburger Tauschvereins. Vierzehntes Supplement für 1858. ({fr. Flora 1857 p- 190). Thalictrum collinum. Alyssum atlanticum. Ranunculus albidus J. mucrocalye Coss. j carpetanus. serpyllifoliun. , eyclophyllus J. Kernera Boeissieri. wilobus. Thlaspi virens J. Delphinium elatum. . Iberis contracta. dasystachyum B. j sakatilis Nigella damascena. . Vella pseudo-cytisus Garidella Nigellastrum. Enarthrocarpus elavatus. Matthiola tristis. Reseda virgata. Barbaraea brachycarpa. Aldrovanda vesiculosa. Arabis muralis. Viola strieta. Sisymbrium polyceratium . Helianthemum niloticum Hugueninia tanacetifolia Polygala rupestris. Brassica laevigata. ' monsveliensis. repanda. Dianthus velulinus. Robertiana. Saponaria caespitosa Malcolmia arenaria. Silene Boryi. Draba kispanica. dichotoma, rubella. Biscutela ambigua. ylavialis. tejedensis. Meniocus linifolius. - vallesiaca. 784 Silene villosa micropetala. Velezia hispida. Arenaria spathulata. Cerastium Boissieri. strietum. Linum angustifolium. suffruticosum. Lwvatera thuringiaca. Monsonia senegalensis. Erodium ciconium. rupicola daucoides. Rhamnus Alaternus. Pistacia Lentiseus. Tapiria quianensis. Gonocytisus angulatus. :Genista Lobelü. Saharae Coss. triacanthos Anthyllis arundana. sericea. tetraphylia. Webbian«a Ononis Reuteri. Trifotium Cherleri stellatum. Lotus ornithopodioides. Astragalus hamosus- Coronilla minima. Ornithopus compressus. Hippocrepis ciliata. unisiliquosa. Hedysarum Bovei. Onobrychis velutina B. Lathyrus annuus. articulatus. inconspicuus. Vieia hybrida. peregrina. Alchemilla subserices Rent. Sanguisorba montana J. Potentilla kirta. nevadensis. Geum hetorocarpum. intermedium. syWwatieum. Rosa hispanica. Rosa spinulifolia. Epilobium gemmascens. Herniaria annua. Loeflingia hispanica. Sedum. Sempervivum. Sarıfraya hypnoides. decipiens angustifolia. intricata. lencanthemifolia. pubescens. Bupleurum protractum. rotundifolium Oenanthe apüfolia. Carum verticillatum. Bunium nivale. Rentera yracilis. “Zuserpitium Panaxr Gou. Peucedanum paniculatum. Tordylium maximum. Chaerophylium Villarsü. Lunicera hispanica. Gabium argenteum. erectum. floribundum. Valerianella microcarpa. Adenostyles leucophylla. Aster frutetorum Wimm. Helichrysum anatolicum. - Achillea Laggeri Sch. Santolina canescens. elegans. Cladanthus Geslini Coss. Anacyelus valentinus. Doronicum austriacum. Cineraria sudelica. Senecio nevadensis. Lappa intermedia Rechb. Staehelina apiculata. Galactites tomentosa. Chamaepeuce hispanica. Serratula pinnatifida. Cirsium heterophylium. rhizocephalum. spinosissimum. Centaurea alba. Pouzini Scorzonera macrocephala. Urospermum Dalechampii. picroides. Leontodon Boryi. Crepis jubata. Hieracium anglieum. . arnicoides. fuliginosum Laest. glabratum. glanduliferum. hispidum Forsk. incisum. lasiophyllum., macilentum. mirtum. murorum alpestre. phlomoides. prostratum. rupestre. sericeum. valdepilosum. Campanula filicaulis Phytewna Halleri. Rhododendron pontieum. Thyrsanthus Schomburgü. Erythraea major. maritima. Gentiana Boissieri. Poyamea guianensis. Convolvulus holosericeus. , nitidus. Pulmonaria affinis J. Lithospermum apulum. Rochelia cancellata B. Antirrhinum latifolium. Linaria filifolia. Salzmanni triphylia. Orobanche Hederae. Micromeria Juliana Nepeta yranatensis. Ziziphora taurica. Sideritis romana. Teuertum pseudo-chamaepitys. Primula stelviana Vulp. Tommasini. Androsace olympica. Pisonia Pacourero. Statice Bonduellü. Thonini, Bubonia Feei. Armeria splendens. Anabasis articulata. Noea spinosissima. Polyyonum scoparium arenastrum Bor. herniarioides. Thesium divaricatim. Euphorbia Characias. flavicoma lucida. Cyparissias. Heixine Soleirolü. Quercus Auzendi Gr. Ballota. Cerris. - Salir acutifolia. purpurea-viminalis triandra-viminalis. Casuarina torulosa Pinus nigricans (fruct.) Cedrus Libani (lign.) Ephedra alata. Gladiolus imbricatus. Iris filifolia. Lilium croceum. Tulipa praeco:». Fritiltaria delphinensis Gr. Allium Chamaemoly. Asphodelus subalpinns Gr. Juncus alratus. Scirpus Duvalü.. Carer brevicollis . Bueki. N Camposü. Kochiana. orthostachys. ’ Cornucopiae cucullatum. Phalaris parado.ra. Holcus annuus. Phragmites communis (fructif.) Ammochloa pungens. Briza spicata. Ventenata dubia. subenervis Coss. Trisetum velutinum. Cynosurus elegans Koeeria phleoides. Festuca indigesta. 785 76 Festuca pectinella. Fissidens incurvus. pratensis. Fınaria Mühlenbergü,. Glyceria convoluta. Grinmia patens Poa fertilis. . Racomitrium fascieulare: Bromus madritensis. i protensum. racemosus - sudetirum. Triticum repens glaucum Bryum canariense. - Agropyrum prostratum. Neckera intermedia. Equisetum inundatum. Nostoc vesicarium. Asplenium Serpentint. Porplyra purpurea. Bruchia vogesiaca. Ehytiphlaea tinetoria Rectifieationes ad prisres Catalogos: 1815. Cuscuta monogyna est C. Inpuliformis 1849. Centaurea cristatu est €. Petteri Relıb 1856. Reseda arabica est R. praetervisa J Müll. » stricfa est R. Reuteriana J. Müll. Soldanella maxima T minima, Verzeichniss der im Jahre 1558 für die Sammlungen der k. bot. Gesellschaft eingegangenen Beiträge. 161) Proceedings of the American Academy of arts and sciences. Boston and Cambridge, 1857. Vol. LI 32—52. Vol. 1V 1-10. " 162) Proceedings of ihe Academy of, natural sciences of Philadelphia. 1857. 8— 16. 1858. 1—9. 163) Journal of the Academy of natural scienees of Philadelphia. N, Ser. Vol; HI. Part. IV. Philadelphia, '858. 164) Leidy, Notice of remains of extinct Vertebrata. Philadelphia, 1858. 165) Osten Sacken, Cataloge of the described Diptera of North America. Washington, 1858. B 166) Henry, Meteorology in its connection with agrieulture. Wash 1858. 167) Harvey, Nereis Boreali-Americana. Part. Il. Chlorospermeae. Wash. 1857. 168) Neues Jahrb. für Pharmacie und verwandte Fächer. Bd.X. Hf. IV. et V. Speyer, 1958 169) Eine Centurie seltner getrockneter Pflanzen aus Serbien, von Hrn. Prof. Pancic in Belgrad. 170) Pancic, Verzeichniss der in Serbien wildwachsenden Thanerogamen - Wien, 1856. 171) Hallier, de Cycadeis quibusdem-fossilibus in regione Apoldensi repertis. Jenae, 1858 5 ° 172) Oesterreichs bot. Zeitschrift: VIll. Jahrg. Nro 11. Wien, 1858. 173) Rabenhorst, Bryotheca Europaea Fasc Il. Dresden, 1858. 174) Oefversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens Förhandlingar. 14. arg. 1857. Stockholm. . 175) Kongl. Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar. Ny Följd 1. Bandel. 2. Heftet. 1856. ‘ . 176) Kongl. Svenska Fregattens Eugenies resa omkring jorden. Botanik. Stock- holm, 1857. - 177) Dana, on the elassification and geographical distribution of Crustacea. Philadelphia, 1853. , 178) Idem, Thoughts on Species 1857. - 179) Agassız's Contributions to the Natural history of the United States 1858. 180) Bulletin de la Sucicte Imper. des naturalistes de Moscou. Ann. 1858. No. il. Moscou . ıst) Van der Bosch et van der Sande Lacoste, Bryologia Javanica. _ Fase. XIL.—XIV. Lusdoni Batavorum, 1858. - 182) Döbner, Lehrb. der Bot. für Forstmänner. IH. verbess. Aufl Aschaff. 1858. 183) Ule und Müller, die Natur. VIL Jahrgang. Halle, 1858. . Redactenr und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von 3. H, Demmier. Inhalts-Verzeichniss. I. Original-Abhandlungen. Arnold, über die Laubmoose des frünkischen Jnra,. 49, Derselbe, die Lichenen des fränkischen Jura. 81.7. 423. 500, 531 (false 231). 550. (falso 250). 601. Bamberger, Bemerkungen über einige heuer geaammelte Pflun- zen 660 Böckeler, eine neue ausgezeichnete Eyperareen Gattung, Choriesz. pha. 19. Derselbe, neue CUyperaceen. 409, 595 643. Caspary, die Zoosporen von Chreolepus Ag. und ihre Haut. 57%, Derselbe, ein neuer Fundort der Aldrovanda vesiculese- n..d eine neue Varietät (var. Duriaei) derselben. 755. : Fischer-Oöster, Bemerkungen über die Croatischen Hieracien des Herrn Farkas-Vukotinovie. 260. . Fries, Th. M., de Stereoeaulis adversaria quaedaem. PS. Gümbel, üb:r das grünfaule Holz 118. Hofmeister, W., über das Steigen de= Suftes der Pflanzen. P. Hanstein, über die Aufnahme des Stickstoffes derch dis Pfiänzen vermittelst der Säuren des Humus. 17. Derselbe, über die Bodenstetheit der Manzew. 148. Dersolle , Inwsen sich nach der gewgnentischen oder chenrischen Verwchiedenheit des Bodens Pflanzensintheibengen vor mefir als localer Bedeutung begründen? 393. Irmigeb, betaniisehe Mittheilungen.- 38. Ueber Btricularia minor 38 Notiz über Croaus 33. Keinmung vor Bunium orelicum 38 Monströge run 30, Usgewöhnlich wer: - zweigter Roggenhalm 40. v. Janka, Bemerkungen über einige Arten der Gattung Ceptäuren aus‘ Uitgarh‘ ind Siebenbürgen. 441. - v. Krempelhuber, Notae lichenologieae. 302. . Lehmann, an die Beser der Habersicht und kritischen Würdigus der Beistungen in der Mepaticologie von, Dr. &. M. Gotfheße. Beil, 1. . 49* Landerer, der königliche Hofgarten in Athen. 519. Derselbe, botanische Notizen aus Griechenland. 511. 605. 675. Veber Inula Helenium 511. Celtis australis 512. Cydonia vulgaris 512. Nerium Oleander 513. Ueber den wilden Oelbaum 513. Fei- geubäume 514. Acauthus spinosus 605. Morea-Traganth 606. Wein- erzeugung in Griechenland 607. Vegetabilischer Moschus 608, Berei- tung des .Scammoniums 608. Anwendung des Tabaks und der Rhabarber 610. Gofel Retsin. 610. Ueber die in Griechenland vor- kommenden Schwämme 675. Ueber die Hesperiden - Früchte 677. Zur Opium-Verfälschuug 678. Ueber den Kohlenmangel in Grie- chenland und im Oriente 679. Ueber die Manna Israelitarum 680. Viola odorata 681. Magnolia grandiflora 681. Holcus saccharatus, 682. Lianenartige Gewächse in Griechenland 682. Radix Helle- bori 683. .s Lönnroth, Descriptiones generum specierumgue lichenum. 611. 627. 5 Lagger, eine neue schweizerische Hauswurz. 650. Lerenz, allgemeine Resultate aus der pflanzengeographischen und genetischen Untersuchung der Moore im präalpinen Hügellande Salzburg’s, 209: 241. 273. 289. 345 361._ Müller, Beschreibung der in der Umgegend von Weissenburg am Rbein wildwachsenden Arten, der Gattang Rubus. 129. 148. 183. 177. Münch, Mittheilungen über einige Erdbeerarten. 445. Nylander, Animadversiones circa Collemaceos quosdam. 337. Idem, de Cholorangio Jussufii Link., animadversio. 489. Idem, Lichenes collecti in Mexico a Fr. Müller. 377. Idem, eirca Stereocaula adhuc observationes quaedam. 115. _ Pancic, über den Umtausch von Samen 'wildwachsender Pflanzen. 771. Radikofer, über das anomale Wachsthum des Stammes bei Meni- spermeen 159. - ’ Reinsch, über einige morphologische Abweichungen. 65. _ Ueber eine eigentbümliche morpholsgisch® Umbildung der männl. Blüthe von Salix cinerea zur Zwitterbildung 65. Ueber den Ueber- gang getrennter alternirender Wirte] in eine zusammenhängende piralwindung bei Equisetum Telmateja 69. Derseibe, der Bischofssee bei Desendorf in dem Florengebiet von Erlangen. 739. Derseilbe, über die Entstehung der Fortpflanzungszellen von Bar- : tramia pomiformis. 257. , Derseibe, über den Kalkniederschlag auf den Blättern einiger im Zar lebenden Pflanzen in mehreren Teichen bei Erlangen. Sauter, die Moosschätze des Untersbergs bei Salzburg. 382. Schacht, zur Befruchtang von Crocus vernus. 563. R Schramm, zur Fiora der Mark Brandenburg und speciell der Stadt Brandenburg und EUmgegend. 707. Sc hultz ‚ F., eine lange verkannte und verwechselte Pflanze Bayerns. 161. Sendiner, Berichtigung einiger Vegetationslinien. 52. Derabe, Berichtigungen und Beiträge zur Flora Südbayerns. 0 789 v, Solms- Laubach, Graf, über Fissidens Bloxami und dessen» deutsche Standorte, 425. j v. Thümen-Gräfendorf, geograpbische Verbreitung der Gattung Cyperus. 457. “ Vulpius, eine noch unbeschriebene Alpenprimel, 547. (false 247.) Winneberger, das Vorkommen der Moos- oder Schwarzföhre in der Oberpfalz. 776. . ll. Literatur. a) Kritiken und Referate, Bail, das System der Pilze. 140, Beer, über das Vorkommen eines Schlenderorgans in den Früchten verschiedener Orchideen. 674, _ Beinling, über die geographische Verbreitung der Coniferen. 747. Berg und Schmid, Darstellung und Beschreibung sämmtlicher in der Phkarmacopvea borussica aufgeführten offlieinellen Gewächse. 527. ö Braun, Al., Characeen aus Columbien, Guyana und Mittelamerika. 749. : . De Candolle, Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis. Pars XIV, Sect. I, et II. 120. Engelmann, Synopsis ofthe Cacteae of the territory of the United States and adjacent regions. 125. Gümbel, Mittheilungen über die neue, Färberflechte Lecanora ven- tosa. 26. j Göppert, der kgl. botanische Garten der Universität Breslau, 58. Gray, Asa, Statistics of the Flora of the Northern United States. Guthnick. Vegetation in Algier. 303. Hammar, Monographie generis Fumariarum. 13, v. Heufler, Instructionen für die Naturforscher der k. k, Fregatte Novara in Beziehung auf Kryptogamen. 15. Hoffmann, Lehrbuch der Botanik. S. 338. Jäger, die Verwendung der Pflanzen in der Gartenkunst. 509. "Klotzsch, über die Abstammung der im Handel vorkommenden ro- then Chinarinde. 422. \ Koch und Rüntelmann, jWochenschrift” für Gärtnerei und Pflan- zenkunde, 486. Lechler, Berberides Americae australis. 64. Lehmann, Revisio Potentillarum iconibus illustrata. 103. Martius, Versuch einer Monographie der Sennesblätter. 286. de Martius, Fiora Brasiliensis. Fase. XVIN. P, I. 386. Mottenius, über einige Farngattungen. If. Abtheilung. 694. Meyer, E. M., Geschichte der Botanik. IV. Band. 449. 461. ‘Müller, J. Monographie de la famille des Resedacees. 558. (false 258.) Theo Natural histary Review. 1857. III. 335. - 790 Norman, quelgues observations de morphologie vögetale. 68%. Payer, klem.nts de Botanique. -!. Organographie. 21. Pflanzenverzeichnigs des Blass’schen Gartens in Eikerfeld. 528. Rossmann, Beiträge zur Kenntniss der Phyliomerphose. 1. Heft. 174. II. Heft. 420. j Scheutz, Conspectus Flerae Smolandicae. 143. j Schnizlein, Analysen zu den natürlichen Ordnungen der Gewächse und deren sämmtlichen Familien in Europa, 776. Derselbe, kurze Beschreibung des botanischen Gartens der Uni- _ - versität Erlangen. 62. Schramm, Flora von Brandenburg und Umgegend. 745. . Schübeler, über die geographische Verbreitung der Obstbäume in Norwegen, 749, Storch, Skizsen zu einer natarkistorischen Topographie des Her- wogtbums Salabusg. 185, . Sturm, Enumeratio plantaram vasoularium erypfogamicarum Chilen- 'sium, 574. . oo. \ Torrey et Gray, Repertor the,botany of the. enpedition from the Mississippi to the Pacifie ocean. 621. zu Vogel, jun., Naturstudien. 221. . Weber, über Ursprung, Verbreitung! und Geschichte der Pflanzem welt. 223. Weiss, über die Entwicklangsgeschichte und den anatomischen Bau der Auswüchse an den Blättern und Stengeln der Gireoudla manicata, 561, (falso 261.) Wirtgen, Rheinische Reise-Flora, 264. b) Repertorium der periodischen Literatur. Abhandlungen, naturhistorische, aus dem Gebiete der Wetterau, 765. Abhandlungen der naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg. 765. Abhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Sachsen und Thüringen. 765, Acta Academiae Caes. Leopold. Carolin. 766. . Annales des sciences physiques et nathrelles, d’agriculture et d’indu- strie publ. par la societ& Imper. d’agrie. etc. de Lyon. 706. Bericht, X1., des naturhistorischen Vereins in Augsburg. 767. _ Berichte des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes. 702. Bültetin de 1a soci&tö Imper. des naturalistes de Moscou. 324. 768. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. 765. Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau. 326. Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik. 328, Jabresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cal- tur. 325. Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft Graubündens. 327. Memoires de PAcad&mie Imp. des sciences, belles lettres et arts de Lyon, 764. Me&moites de la societe Imper. des sciences naturelles de Cherbourg. 337 Memorie della Reale Accademia delle scienze die Torino, 766. TOL Meworie dell’ I. R. Istituto Veneto di seienze, letter& ed arti. 768. Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. : 705. Transactions of the Academy of science of St. Louis, 576. Transactions of the Linnean society of London. 768. Verhandlungen des Vereins für Naturkunde. in Presburg. 356: 708. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereine für Naturwissenschaften in Hermannstadt. 327. Verhandlungen des zoologisch- botanischen Vereins in Wien. 703. Verslagen en Mededeelingen der koninkl. Akademie van Wetten- schappen. 767. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. 326. Zeitung, allgemeine deutsche naturhistorische, 328. Il, Botanische Notizen. Acclimatisations-Versuche, gelungene, einiger ausländischer Arznei- pflanzen auf Java, 28. ” ‚Bail, Bemerkungen auf einer Reise durch Tyrol und Ober- Italien. 751. de Bary, über die Entwicklung der Myxomycetes, insbesondere von » Aethalium septienm und Didymium 761. i- Buchenau, über die Entwicklang der leeren Fruchtknotenfächer bei Valerianella. 762. . , B Cohn, über das Bacillarienlager bei Rosenberg. 752, Dötl, über die Zygomorphie der Blüthen. 758. Einsele, Pflanzen um Tegernsee. 191. Fee, über die Morphologie von Iris, 759. Göppert, über Lichotomie der Farnstämme. 753. über technisch wichtige Farbstoffe der Flechten. 754. über die Flora der permischen Formation. 575. über den botanischen Garten in Breslau. 658. „ die versteinten Wälder im nördlichen Böhmen. 654. Hanstein, Bereitung des Waldhaares aus der Rasenschmiele. 30, Hasskarl, über einen jsvanischen Pilze 271. Herth, über Wurzelausscheidung. 758. Landerer, botanische Notizen aus Griechenland. s. Originalabhand- lungen. . v. Liebig, über die Aufuahme von Kali, Ammoniak und Phosphor- säure in die Ackerkrume. 764. v. Martius, über das Geigen-Resonanzholz. 762, Schimper, C. über das Verhalten der Kryptogamen nach den St orten 763. Schultz, C., über epiphytische Cassiniaceae. 757. Schultz, F., Fundorte von. Archidium phascoides. 192. Walz, über die chemische Verwandtschaft der Bryosis und Cucomis Coloeynthis. 759. 37 ” >’ and- IV. Gelehrte Anstalten und Vereilie, Garten botanischer zu Breslau, 58. 658. 7 7192 - Garten, botanischer, zu Erlangen. 62, Gesellschaft, botanische, zu Regensburg, Anzeige der für ihre Samm- lungen eingegangenen Beiträge. 32. 80. 96. 192. 208. 328. 392, 488. 578. 594. 690. 706. 722. 754. 768. Gesellschaft, schlesische, für vaterländische Kultur, botanische Ver- handlangen derselben. 654. 575. 750. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Tarlsruhe, Ver- bandiungen der botanischen Section. 757. ’ V. Getrocknete Pflanzen-Sammlungen. Bail, Typensammlungen von Pilzen. 689.] Bamberger, Crepideae Florae helveticae, et Ezsiccata Florae heive- ticae. 687. . Becker, plantae desertorum Wolgae' 543. (falso 243.) Blanchet, plantse Brasilise. 545. Boivin, plantae ins, Borboniae. 544. Bourgeau, plantae rariores Lusitaniae et Hispanine. 242, (falso 242.) Braun, Rabenhorst und Stizenberger, die Cbaraceen ‚Euro- pa’s in getrockneten Exemplaren. 43*. del Campo, plantae Hispaniae, 542. (false 242.) Claussen, plantae Brasiliae, 545. Cumming, plantae insul. Philippinarum 544. Durando, plantae Algerine 544, - - Futterpflanzen, die europäischen, in getrockneten Ezemplaren.545. Heldreich, plantae Pamphiliae, Pisidiae, Isauriae. 543. Hepp, die Flechten Europa’s in getrockneten mikroskopisch unter- suchten Exemplaren. Bd. I—VIlI. 403*. 426*. Herbarium normale plantar, offieinalium et mercatoriarum. 545. Hofmeister, verkäufliche Sammlung von Zierpflanzen. 360. Hohenacker, käufliche Pflanzensammlungen. 30. 542. 3 Algae marinae siceatae. 32. 46*. 546. Huet du Pavillon, plantae pyrenaicae, Nicaeenses, ditionis gene- vensis, alpium Pedemontii, Sardiniae, Siciliae et montium Abru* tierum, 542. (falso 242.) Armeniae. 543, Hostmann et Kappler, plantae Surinamenses. 31. 545. oo Kotschy, plantae montis Tauri, montis Libani, Syriae, Palaestinae, Alepp. Kurdisten., Persiae borealis. 543. Persiae australis, aethi- opicae. 344. . . Lechler, plantae Peruvise , chilenses, Magellanicae, ins, Maclovia- narum, 545.- Lindeberg, plantae Norvegiae. 543. Metz, plantae Indiae orientalis, 544. - Orphanides, Flora graeca exsiccata. 543. (falso 243.) Perrottet, plantae Pondicerianae, Senegalenses, 544. Philippi, plantae chilenses. 31. 545. Pinard, plantae Cariae, 543. Plantae caucasicae rariores. 543. Plantae Indise orientalis, 30*. 793 Rabenhorst, die Algen Sachsens, respective Mittel-Europa’s. Dec, LXIV. — LXXVE 729. LXKVH.—LXXVH. 782. FR Bryotheca Europaea I. 684*. 11. 779, ’ 4 Cryptogamae vasceulares Europaeae, Fase, I. 684. 1 Lichenes europaei exsiccati. Fasc. X. et Xl, 157*, XI—XIV. 590. Herbarium vivum mycologienm. Cent. VII. 388%. VI 651°. „ Characeen Europa’s. Fase, I. 42. Reichenbach, Flora germanica exsiccata 392, Schimper, plantae Arabiae petraeae, Arab, felicis 543. Abyssiniae.544. Tauschverein, Strassburger, Doubletten-Verzeichniss. 783. v. Thümen-Gräfendorf, Ausgabe der Boragineae in getrockneten Exemplaren. 80. Wimmer und Krause, Herbarium Salicum. 159. 207*. Wernher und Mosler, Tauschverkehr mit mikroskopischen Prä- paraten. 577, VL Register \ a) der Personen. Appın 144. Archer 359. Arnold 49. 81. 97. 473. 500. 531. 550. 691. Auer 111. Babington 357. Bail 140. 224. 689. 751. Bamberger 660. 687. Bartling 471. Barth 542. de Rary 95. 759. 761. 763. Be- cker 543. Beer 674. Beinert 224. Beinling 747. Berg und Schmid 527. Berkeley 224. Benary 64. Biasoletto 112. Blanchet 545. Blass 508. Blume 254. Böckeler 19. 409. 595. 643. Boivin 544. Bonpland 440. }. Bourgeau 542. Braun, A.43. 747. 761. Bromfield 338. Brown Rob., 438. +, Buchenau 758. 762%. — del Campo 542. Caspary 579. 755. Catanda M11. Claussen 545. Cohn 752. Colmeiro 111. Cosson 288. Crüger 111. Cumming 544. — De Candolle 120. 357. Döll 758. Durando 544. — Einsele 191. Engelmann 125. Ens. 176. }. — Far- kas-Vukotinovic 260. Fee 759 .Fischer Ooster 260. Fortune 539. Fra- zer 360. Fries 515. — Gergens 764. Gifford 357. Göppert 58. 975. 654. 658. 752. 754. Gray 268. 358. Grönland 224. Gaepin 175. f. Gümbei, W. 26. 113. Gümbel, Th. 112. }. Guthnick 303. — Hänsel 471. t. Haidinger 592. Hammar 13. Hampe 738. Hanbury 224. Han- “stein 17. 30. 145. 393. Harvey 224. 358. Hasert 760. Hasskarl. 271. 470. 759. Heldreich. 543. Heller 288. Hepp 403. 426. Hertb 758. v. Heufler 15. Hofmeister, F. 360. 770. !lofmeister, W. ı. Hoffmann 338. Hohenacker 30. 32. 46. 542. 546. Hostmann und Kappler 545. Huet du Pavillon 542. 543. — Jäger 509. v. Jäger 33 440. v. Janka 441. v. Jaubert 224. Irmisch 33. 140. — Kappler 31, Kieser 471. Kirschleger 758. Klotzsch 432 Koch und Fintelmann 456. Kotschy 548. 544. Kralik288. Krause750%. v. Krempelhuber 302. Kummer256. Kurr 471. — Lagger 659. Landerer 511. 519. 605. Langmann 456. Lechler 64. 545. Lehmann 193. Beil, 1. v. Liebig 593. 764. Lindeberg 543. Lönn- reth 611. 627. Lorenz 209. 241. 273. 280 345. 361. Loudon 530. i. Martins, C. 286. Martius Th., 471. v. Martius 386. 514 593. 757, 4 794 Meisner 127. 762. Metie 112, Mettenius 593. 664. 757. Metz 544, ‚ Meyer, E. 449. 461. 593. +. Müller, Ferd. 111. Müller J. 528. Mül- ier, Fb. 3. 129. 149. 163. 197. Münch 445. — Nägeli und Cramer 546 Nees v, Esenbeck 176. }. Neubert 761. Neuwied, Fürst von, 592, Norman 635. Nylander 115. 337. 377. 489. — Opiz 471 i. Orphanides 543. Oschatz 175. }. — Pancie. 771. Pappe 593. Payer 11. Perrottet 544. Philippi 31. 545. Pinard. 543. Pringsheim 16. 546. 592. Purdie 111, — v. Rabenhorst 42. 157 388. 590. 651. 684. 729. 719. Radikofer 193. 758. 763. Reichenbach 392. Reinsch 56. 69, 257. 723. 739. Ritgen 514 Rossmann 174. 420. 642. Royle 47. — Sauter 382. Schacht 563. Scherer 593. Scheutz 143. Schimper 543. 514.757 - 79. Schleiden 592. Schnittspahn 758. Schnizlein 62. 7. Schomburg 592. Schramm 707. 745. Schuchardt 304. Schübeler 749. Schultz, C., Bip. 757.759. Schultz, F. 161. 192. 760. 762. Seemann 288. Sendtner 52. Seubert 761. 764. 'Siebeck 288. Smith 356. 349. v. Solms- Laubach 425. Stizenberger 42, Storch 185. Sturm 574. Suringar 224. — Thiene- mann16. v. Thümen Grüfendorf80 457. Torrey eiGray 621. Turner529.T. — Unger 304. — Veesenmayer 764. Vogel 221. de Vriese 224. 224, Vulpius 547. — Walz 759. Weber 223. Weiss 562. Wendland 514. Wernher und Mosler 577. Wigand 760. 761. 763.'764. Wimmer und Krause 159, 207. Winneberger. 774, Wirtgen 264. — X\sern 111. . b) der Pflanzen, Abrothallus sp. jur. 701. Acanthus spinosus 605. Acarospora sp. jur. 310. Acaulon muticum 49, Acolium sp. jur 701. Aconitum varie- gatum 52, Acrocordia sp. jur. 552. Adenilema 255. Adenosiyles al- pina 191. Adoxa moschatellina 119. Aira caespitosa 30. Aldruvanda vesiculosa et var. Duriaei 755. Alectoria ochroleuca 378. sp. jurens. 101. Algae 46. Alisma ranunculoides 711. Allium acutzngulum 7iL. fullax 711. oleraceum 129. Scorodoprasum 120, suaveolens 56. ursi- num 711. Alyssum montsnum 118. Ammophila arcnaria 710. Ammo- selinum 624*. Amphiloma bypnorum 407, Amjhoridium sp. jur. 540. Anagallis ccerulea 119. Anaptychia sp. jur. 309. Anchusa ochroleuca 641, Audrosace obtusifolia 56. Anemone Pulsatilla 118. sylvestris 118. Augelesia 256. Angelica montana 119. Anthriscus trieiosperma 54. Aposeris foet'da 54, Aquilegia vulgaris 642. Arabis petraea 53. Ara- caurites Brandlingii 239. Sel.rolfianus 239. 657. Archidium phascoides 192. Arnoldia fraxinifolia 254*. sp. jur. 93. Artemisia scoparia 119. Arthonia sp. jur. 695. Arthopyrenia megalospora 634*. Padi561. sp- jur. 551. Arthiosporum sp. jur. 474. Asarum europaeum 712. Asero& sp. ? 272*. Aspieilia sp. jur. 335, Aspidium 670: Braunii 120. Asple- nium Trichomanes 148, Aster Novi Belgii 718. salignus 119. Tripo- lium 718. Astragalus arenarius 718. Beckwithi 632*, Cicer 718. Ästran- tia bavarica 161*, Asierocarpus 560 Arena subspicata 57. 120. Bacidia fraxinea 612*. sp. jur 504. B:eomyces sp.’ jar. 101. Burbaraea aurceuata 118. strieta 717. Barbula rigida 50. Bartramia ithypbylla 50. marchica 663. pomiformis 50. 257. Bellidiastrum Mi- chelii 139. Berberides 64. Bertholletia 387. Berthia 389, Biatora accline 427. alba 429, albo-caeralescens 427. ıtrofusca 128 atrogrisea ad atre- A 705 sanguinea 404. cartilaginea 615*.. cineren "404, ceorallinoides 404. 428. crustulata 428. Decandollei 427. effusa 404. entero- leuca 427. epulotica 428. flavo-.coerulescens 427. Friesiana 429, globulosa 404. goniopbila 406. 427. Hampeana 426. Heerii 406. ho- lomelaena 404. immersa 426. inundata 429. Kochisna 426. Laureri 404. monticola 428. multipunctata 428. Naegelii 404. ochracen 428, pennina 426. pezizoidea 404. protuberans 429. Regeliana 429. ry-. pestris 404, 8. calva 406. sp. jur. 481. turgida 427. variegata 427. Wulfenii 404. Biatorella sp. jur. 806. Biatorina sp. jur. 500. Bilim- bia sp, jur. 502. Blastenia sp. jur. 505. Blitum capitatnm 120. Bon- .jeania 638. Boragineae 80. Botrytis brunneola 654*. Brachythecium campestre 633. erythrorhizon 663. glaciale 664. Maximilianeum 163, Brodiaes parviflora 623*, Bryum albicans 663. obconicum 663. pseudo- triquetrum 50. Buellia sp. jur. 574. Bunias orientalis 760. Bunium cre- ticum 38. Bunodea sp. jur. 556. Buplearum longifolium 119. Cacteae 125. Calamagrostis littorea 57, Calieium inquinans Y. sessile 430. populneum 430, sp. jur. 697. virescens 430. Callitriche aufumnalis var. brutica 709. stagnalis 708 Callopisma sp. jur. 323. Campanula Cervicaria 119. Candelaria sp. jur. 323. Cardamine rese- difolia 53. trifolia 118. Carex bullata 650. Buxbaumii 720, 742. caes- pitosa 720. cyperoides 741. Erhartiana 660. ferruginea 120. fulva 660. Greenii 649*. irrigaa 57. ornithopodioides 57. 120. punctata 660. pulicaris 120, sempervirens 57, tennis 57. tenuispiea 651. truncata 649*. vaginata 660. Caram Bulbocastanum 38, Cassiniacese 757. Cas- carilla 423. Catillaria sp. jur. 474, Catopyrenium sp. jur. 533. Cay- lusea 560. Celtis australis 512. Centaurea atropurpurea 442. Her- bichii 441*, iberiea 444. indurata 444. Kotschyana 443. marulusa 119, salieifolia 443. Scabiosa 442. Cephalanthera rubra 719. Cera- stiam glomeratum 712. Cerasus javanica 255* Ceratophyllum submersum 119, Uetraria eucullata 754. sp jur. 102, Chaerophyllum bulbosum 119. Chara equisetina 44. jubata 45. Characeae 42. 749. Chelidonium majus 641. Chenopodiun opulifolium 120. urbieum 710. Chlorangium Jussufii 489. Choricarpba 19*. aphıyli» 20*. Chroococcus turgidus 729, Chroolepus aureum Yy. tomentosum 579. umLrinum 582. Chrysantbemum segetum 719. Chrysobalsueae 255. Ciuchona Calisaya 29. succirubra 423. Cineraria spathulaefolia 119 Cirsium pannonico- Erisithales 660. Citri spec. divers. 667. Cladonia 157. athelia 376*, cerina 158. imbricatula 378%. pallida 429. sp. jur. 97. Cladophora brachystelecha 731*. Cladosporium nodu'osum 654*. Clematis inte- grifölia 52. Coceulus laurifolins 194. Coeuogonium confersoides 380, Collema atrocoeruleum 408. furvam 432. „Jaucop!::h.Imum 577. plica- tile 406. sp. jur. 695. Coniferae 747. Coriocarpon sp. jur. 694, Co- niocybe sp. jur. 700. Convallaria latifolis 661.. Convolvulus Scammonia 608. Cordyceps myrmecophila 652*. Cornicularia sp. jur. 101. Coro- nilla Emerus 53, montana 118. Cosmarium tetropbthalmum 729. Co- toneaster tomentosa 53. 118. Couratari 387. Co.roupita 387. ‚Cratae- guUs -monogyna 118 Crepis grandiflora 191. taraxacifolia 54, Crocus 37. vernus 120. 563. Cruciferae 635. Cunonia celebica 254. Cyclamen _ europaeum. 57. Cyclandrophora 255*. Cydonia vulgaris 512. Cynan- 796 chum laxum et Vincetoxicum 266*. Cyperus 457. Cypbelium sp. jur, 698. Cypripedium Calceolus 719. Cytispora Oxyaeanthae 653. Cytisus nigricans 53, Daphne striata 191. Dentaria digitata 53. 118. enneaphyllos 118. Dermatocarpon sp. jur. 582. Desmidiaceae 359. Diamenia 256. Dian- thus deltoides 118. Wimmeri 661. Diatomaceae 356. Dichaena fissa 652. Dichromena heterophylia 644*. Dieranum montanum 663. pa- lustre 66%. scoparium 49. Didymodon cylindrieus 663. Digitalis pur- purea 119. Diplotomma sp. jur. 475. Dirhynchosia 254*. Doliocarpus 206. Doronicum austriacum 54. Dorycnium 638. suffruticosum 53. Draba frigida 53. 118. Drilosiphon 782. j Echinops sphaerocephalus 119. Eddya 625*. Elatine Hydropiper 118. 712. triandra 118, Encalypta streptocarpa 50. Endocarpon 620*. Moalinsii 408. pusillum 627*. sp. jur 533. ureeolatum 435. Epieoc- cum purpurascens 654. Epilobiaceae 639. Epilobium obscurum 711. Equisetum Telmateja 69. Erechtites valerianifolia 758. Erica carnea 55. Erigeron Villarsii 54. 119. Eriogenum leptocladum 623*. Erio- pborum leucocepbalum 41°*. Eritelia 255. Eritrichium erassisepalum 625*. pusillum 625*. Ervum Ervilia 53. Eryngiom campestre 119. Erysimum crepidifolium 53. repandum 52. Enparinarium 255*. Eu- pborbia albo - marginta 625*. dilatata 626*. Fendleri 626*. platy- phyllos 128. Wrightii 625*. Eurhynchium crassinervium 663. piliferum 50. striatulum 662. strigosum 50. Vaucherii 663. velutinoides 663; Evernia sp. jur. 104. Evonymus latifolius 118. Exitelia 256*. Facchinia lanceolata 53. 118. Festuca glauca 148. loliacea 710. Ficus Carica 514, Fimbristylis abbreviata 601*. biumbellata 605*. breviculmis 643*. crassipes 602. Drummondii 603. juncocephala 600. malaccana 547. ochreata 599. Schimperiana 600*. subbulbosa 598 *, Fissidens Bloxami 425. 663. taxifolius 50. Fragaria collina 445*. elatior 118. Hagenbachiana 445*. Fumariäe 13*. Fungi 675. Galeopsis versicolor 55. Galinsoga parviflera 719. 759. Galium aristatum 119. corrudaefoliun 661. insubricum 661. Genista nervata 661. Gentiana acaulis 55. campestris 611. Jutea 55. pannonica 55. pur- purea 55. Geranium pratense 717. pyrenaicum 116. Gilia Gunnisoni 623*. Gireoudia manicata 561. Gladiolus palustris 120. Gloeocapsa Kützingiana 729. nigrescens 729. Glyceria fluituns 710, Gnetum 206. Graphis sp. jur. 693. Grimmia apocarpa 50. cernua 49. ovata 52. Gyalecta sp. jur. 332. Gyrophora spadochroa £. polyrhiza 429. j Heleocharis Cunninghamii 412*, macrorrhiza 413*. subulata 413*. Helleborus niger 52. 683. orientalis 683. Hemerocallis flava 56. He- micarpha nuda 604 Heppia sp. jur. 110. Hernandiaceae 762, Hes- perides 677. Hieracium albo- pedicellatun 262, amblygophyllum 263. amplexicaule 463. aphyliocau'e 263. astolouum 262, brachycaule 263. brachyphylium 263. canum 261. chenocaule 264. cladophorum 263. corymbuliferum 263. eriniferum 264. eymosum 118- dieranocaule 262. echioides 718. eriophyllum 263. erythrophylium 264, leptocephalum 263. leucocephalum 26}. longicaule 282. macrocephalum 262. melano- denum 362, mollicaule 262, mucescens 262. oppositifolium 26 Jens 262. poliochloron 263. pycnocephalum 262, reticulatifoliß 797 scitophyllum 262. sparsifoliam 263. spatulaefolium 262. sphaerophyl- lum 262. tephrocephalum 262. trachycaulon 264. umbellatam 7i0. umbelliforme 264. vittato-petalum 262. xanthophyliom 252. Hierochloa australis 58. Holcus saccharatus 682. Holopetalum 560. Hosackia 638, Hara crepitans 28. Hydrocotyle vulgaris 119. Hylocomium umbratum “663. Hymenelia sp. jur. 330. Hymenostomum microstomum 49. Hy- . menula Spartii 653*. Hypheothrix parietina 733°. Hypnum crista castrensis 51. elegans 663. filieinum 51. dwiguum 665. Iycopodioides 52. Sommerfeltii 663. stellatum 52. Iberis amara 118. Icmadoöphila sp. jur. 322. Illecebrum verticil- latum 710. Imbricaria olivacea 3. collematiformis 431. sp. jur. 194. Impatiens parviflora 759. Iuula Britanica 710. Helenium 511. Iris 759. Isoötes lacusiris 744, Isolepis aphylla 417* conostachya 597*. disticha 416*. Hookeriana 418*, Ottonis 419*. Pohliana 596*. semi- pedunculata 417*. setacea -var. abyssinica 419* subtilissima 416*. Juneus Gerardi 662. 711. tenuis 57. Kingia australis 359. Knautia dipsacifolia 662. Kyllingia capil- laris 410*, Ladenbergia 423. Lathyrus heterophylius 53. Nissolia 53. syl- vestris 718. Lecanactis sp. jur. 693. Lecania sp. jur. 323. Lecanora albella 407. amphoreila 380*. atrocinerea 407. carneo lutescens 380*. eenisia 405. hypnerum 407. lentigera 407. liparia 407. ocellata 431. pallida 407. phaeophtbalma 489*. rimosa var. subcarnea 405. Som- merfeltiana 405. sp. jur 312. ventosa 26. verrucasa 407. Lecidea al- pestris 430. atrata 429. calearea 406. diseolor. 429. Dubyana 429. Duby- anoides 430. elabens 408. Pitensis 616*. sp. jur. 473. Lecidella sp. jur. 479. Lecythideae 387. Lecythis 370. Lecythopsis 387. Ledum palustre 712. Lemna gibba 709. minor 764 Lenormandia sp. jur. 536. Lepi- docarpa 255. Leptogium 337. foveolatum 378. inflesum 377*. sp. . jar. 91. sp. var. 334. Leptonema 730*. Leptorhaphis sp. jur. 552. Letbagrium sp. jur. 80.. Lichenes mexieani 377. Lilium giganteum 658. Limboria sp. jur. 556. Limnanthemum nymphoides 710. Lino- syris vulgaris 119. 718. Linum alpinum 53 Litboiceä sp. jur. 534. Littorella lacustris 740. Lolium italieum 120. temulentum 746. Loni- cera Perielymenum 118. Lunaria annua 717. rediviva 148. Lupinus sp, 642. Lychnis Viscaria 118. Lycopodium alpioum 192. complana- tum 720. Selage 120. Lysimachia punctata 55, Lythrarieae 640. Magnolia grandiflora 681. Malachium aquaticam 118. Malaxis monaphyllos 120, paludosa 56. Malletium sp. jur. 90. Mariscus corym- bosus 409*. Maronea sp. jur. 305. Melilotus dentata 717. macrorrhiza 118. 717. Menegazzia sp. jur. 106. Menispermeae 193. Mentha aqua- tica 760. arvense-hirsuta 716. Maximilianea 163. sylvestris 716. Mer- eurialis ovata 56. perennis’720. Meum Mutellina 54. Microglena 632*., muscicola 633*. sphinctrinoides 634 Micula 389°, Mougeotii. 389*.. Mimulus moschatus 608. Mycoporum pyrehocarpum 381*. Myriosperma pruinosa 406. Myriospora Heppii 465. macrospora 405 rufescens 405.. Myrrhis odorata 119. Myxomycetes 761. 763 Najas minor 120. 719. 744. Napoleona imperialis 764. Narcisaus 798 - poeticus 56. 120. Narthecium ossifragum 758 " Neocarya 255*. Ne- phroma resupinatum 430 sp. jur. 110. Neriam Oleander 513. Nitella maucronata 729. Nitzschia stagnorum 729*. Nodulosphaeria 652*. hirta 652*, Nostoc coerulescens 734. Nuphar Spennerianum 52 Nymphaea alba 741. . Ochradenus 560. Ochrolechia 'sp. jur. 322. Oedogonium parvalum 734: Oenothera muricata 711. tanacetifolia 622*. Olea Oleaster 513. Olig omeria 560. Opegrapha sp. jur. 711. Thuretii 405 Orchideae 674. Orchis incarnata 719 Orobanche cruenta 55. Salviae 55. Scabiosae 55. Orthotrichum Braunii 663. patens 668. Pachyospora sp. jur. 334. Pachyphiale 611*. corticola 612*. Pal- mogloea macrococca 732. Panicum Crus galli 120 Pannaria sp. jar. 309. Parinarium 255. Parmelia hypoleueites 379 parietina var. turgida 431. saxatilis 754. sp jur 107. Pcccania sp. jur. 93. Pedicularis fo- liosa 192. Peltigera sp. jur. 93. 109. Pentstemon Fendleri 624*..he- terandrus 623*. Perisporium oceulatum 652 Peronospora calotheca 390. Pertusaria communis 754. macrospora 433. sp. jur. 557. Peta- sites niveus 119. Petractis sp. jur. 331. Peziza mellissima 651*. sulcata 389. umbrosa 389. Phacelia humilis 623*. Popei 625*« Phas- eum euspidatum 49. Phegopteris 670. Philocalyx 624*. Philonotis ealcarea 52 Phlox canescens. 622*. Phlyetis sp. jur. 306. Physma Arnoldianum 337. sp jur. 93. Phyteuma nigrum 119. Phytocrene 206. Picris hieracioides 119. Pilularia glohulifera 742. Pinguicala 36. Pinus. Mughas s. uliginosa 774.Piper Betle 343. methisticum 358. Placidium sp. jur, 532. Placodium Agardhianam 432. arenarium 407. aurantiacum 431. aurellum 431, callopismum 407. cerinum 407. eirrochroum 431. ferrugi- neum y. Pol-linii 451. lividum 432. Inteo-album 405. sinapispermum 407. Placynthium sp. jur. 95. Plagiogyria 664. Plagiothecium sylvaticum 50. Pleospora pellita 653. Pleurostaurum 733 Pogonatum aloides 50. Polyblastia 630*, bryophila 631*. sp. jur. 550. Polygonum dame- torum 120, minus 120, perfoliatum 127. Polypodium alpestre 753. “ Phegopteris 129. 720. Polyporus occultus 388. Polystichum Oreopteris 120 720. Porina sp jur. 555. Porocyphus byssoides 433 Potamo geton 725. 742. marinus 70. obturifolius 56. spathulatus 56. Poten: tillae 122. Pottia affınis 779. Pragmopora sp. jur. 701. Preissia quadrata 385*. Primula oenensis s. stelviana 549*. Prunus javaniea 255”. Psora atrocinerea 432. Bischoffii 405. caesiella 407 horiza 432. sp. jur. 335. Trevisanii405. Psoroma sp. jar.310. Pyrenula fusiformis 424.minuta 434. muscorum 434. Naegelii 435. netrospora 434. sp. jur 555. Pyrola media 119, Pyrus communis 38. Racoblenna ap. jur. 94. Ramalima rosacea 43®. sp. jar. 103. Ra- nunenlus paucistamineus 118 reptans 118 Remiria distichophylla 410*. Reseda 560. lutea 713. Resedaceae 558. Rbamnus Villarsii 662. Rhaphidospora Urticae 653. Rhizocarpon sp. jar. 578. Rhodocarpon 617*. Rhynchosia scandens 206. Rhynchospora ala 709. Berteroan® 645*. cinnamomea 644*. Drummondiana 644*. junciformis 646*. Rhyn- chostegium depressum 50. Teesdalii 669. Khytisma nervale f. Bart- siae 390 Ricasolia intermedia 879. Riccia natann 272. Rictnus com- munis 344. Rinodina sp. jur. 317. sulphurea 64*. Rosa rubrifelig, 53. 79 Rubus affınis 184. anomalus 136*. aprieus 166°. argenteus 138*., atrovirens 153. axillaris 139. Bellardi 172, caesio-Idaeus 183*, cae- sius 183. caleareus 181*. calliphylius 168. canaliculatus 132*. car- neistylus 156* coarctatus 133*. eollinus 184*. condensatus 167*, corylifolius 715*. corylinus 169*. corymbosus 151*. cuspidatus 180*, decorus 151*. deltoideus 181*. diseolor 134, divarieatas 130%. diver- gens 132*. echinatus 171* elegans 170*. emarginatus 164*. exacu, tus 157*, fasciculatus 182 . fastigiatus 132*. fissipetalus 153*, Aacei- dus 134*, fragariaeflorus 173. fruticosus 713*. Godroni 184. Güntheri 166*. Holandrei 185. Idaeus 129. insolatus 166*. Lejeunii 184, ma- eroacanthus 135*. macrophylius 184. maerostachys 150*. morifolius 164*. nemoralis 139*. nitidus 131*. obtrancatus 152*. phyllostachys 133*, pilietostachys 137*. plicatus 131*, pseudo-Idaeus 129*. pubes- tens 714. purpareistylus 171*. Radula 155*. 715. rhenanus I84. ro- seiflorus 179*. rotundifolius 178*. rubellus 156*. rudis 155*. rupestris 180*. saxzatilis 183. serieatus 184. scabrosus 105 speciosus 135*. 184. spinosissimus 177*. spinulosus 169. tereticaulis 173*. thyrsiflorus 714*, tomentosus 137. uneinatus 154*. vestitus 149*. 184. vogesiacus 170*. 185. vulgaris 135*. 714%, Sagedia Borreri 434 cataractarum 434. Engeliana 435. Nylan- deri 435. sp. jur. 553. Zwackhii 434, Sagiolechia sp. jur. 508. Sali- ces 207, Salix cinerea 64. finmarchica 120. incana 56. Samolus Va- lerandi 120. Sarcoygne sp. jur. 507. Sargassum 342. Saxifraga gra- nulata 119. mutata-aizoides 662. Schiswatomma sp, jur. 696 Seirpus brevivaginatus 413*. Griffithii 595*, leptopus 414*. macranthus 415*. maritimus 120. 709. mucronatus 742. radieans: 120. scaberrimus 595*. setaceus 709, Sceleria glandiformis 647*. macrantha 647. setifera 648*, Scoliciosporum tenerum 613*. Serophularia Ehrharti var. erenata 716. Neesii 119, Secale cereale 40. Secoliga sp. jur. 333. Securidaca volubilis 206. Sedum villosum 712. Selenia dissecta 624*,. Seligeria tristicha 664. Sempervivum Schnittspahnii 659*. soboliferum 54. Se- necio carniolicus 54. 119. Senna sp. var, 287. Seseli annuum 711. Sherardia arvensis 710. Silene gallica 118. Sirosiphon rhizodes 732*. Sisymbrium austriacum 53. Thalianum 118 Smilax aspera 683. Sol- danella montana 56. 119. 191, Solorina sp. jur. 110 .Sorbus hybrida 119. Sphaeria Graminis 390 leptostyla 389 Mülleri 389*. ovina 652. polvis pyrias 390 spermo:des 395 Typharum 652 Sphaeronema Pi- ceae 390. Sphaeropsis Vaginue 653 Sphinetrina sp. jur. 700. Sphy- ridium sp. jur. 100. Spiraea salicifolia 118. Spirogyra insignis 730*. Naegelii 730*: rivularis 730. Staphylea pinnata 53. Staurosphaeria 653. Stellaria neglecta 662. Stenandrium barbatum 624*. Stereocaula 115. 515. Stereocaulon corticatulum 117*. Stieta Dufourei 431. sil- ya bweijeri 435. Thesium. pratense 56. Tbrombjum sp, jur. 554. 800 Thyrea sp. jar. 92. Tilia glabra 716. Timmia bavarica 780. Tofieldia borealis 120. calyeulata 56. Tolypothbrix lanata et Wartmannianna 782, Toninia eervina 614*. Torilis helvetica 119. Tozz!a alpina 162. Trichostomum erispalum 664. rigidum 50. topbaceum 664. Tri- . ehotheeium sp jur 701. Trientalis europaea 55. Trifolium incarnatum 718. pratense 641. spadiceum 118. Trollius europaeus 716, 'Tromera sp. jur. 508. Trypethelium uberinsides 391. Ulmus effusa 120, Ulota crispa 50, Ulothrix subtilissima 731%. Uneinia longispiea 650*,. Urceolaria macrophthalma 489*, sp. jur. 330. Usnea sp, jur. 101. Ustilago Candollei 391. Utrieularia minor 33. vulgaris 36. f Valerianella 762. carinata 119. Vaucheria diehotoma 730. Verbas- enm phoeniceum 119. 710. Veronica Buxbaumii 110. hederifolia 119. prostrata 148. Verrucaria caleiseda 423. confluens 433. Fiotoviana 406. fusca 302*. geminella 381. glauca 406. Grimselana 408. Hoff- manni 435. limitata 43%. maculiformis 303. sp jur. 536. submersa 406. viridula 495. Vieia angustifolia 118. Faba 718. latea 53. Vinca minor 710. Viola Beckwithii 622*- odorata 681. stagnina 118, trico- lor 145. Vitis vinifera apyrena 607. u \ Webera nutans' 50. Willemetia apargioides 54, - Zannichellia palustris 720. Zeora sp. jur. 324. Vv. Abbildungen. Tafel I. zuS. 33, Fig 1—3 Monströse Birnen 4. 5. Utricularia minor, 6-11. Keimpflanze von Bunium cereticum. 12. Corydalis cava. Erklärung S. 42. Taf. Il. zu S. 65 Fig. 1- 2. Umbildung der männlichen Blüthen von Salix cinerea za Zwitterbl.. 3. 4. Uebergang der Wirtel ei- nes Sommerstengels von Equisetum Telmateja in eine zusammen- hängende Spiralwindung. Erklärung im Texte. Taf. IH. zu S. 257. Entstehung der Fortpflanzungszellen von Bar- tramia pomiformis Erklärang S. 260. Taf. IV. zu S 345. Durchschnitte einiger nordsalzburg’schen Torf- lager, Erklärung im Texte. Taf. V. zu S. 563. Befruchtung von Crocus vernus. Erklärung S. 573. Taf. Vi. zu S. 579. Zoosporen von Chroolepas. Erklärung S. 589. Vo. Berichtigungen. Seite 8. Z. 23. v. o. statt bestätigt lies beseitigt. 10. Z. 15. v. o. statt Markstrablen der Wurzelrinde lies Mark- strahlen und der Wurzelrinde. „ 30. Z. 12. v. u, statt der Wurzeln lies oder Wurzeln. „ 31. 2. 25. v. 0. statt es wurde daher dafür gesorgt lies e*® wurde dafür gesorgt. „115. Z, 5. v. u. statt Stereocauleas |. Stereocauleon. ’ BE 801 x Seite 116, Z. 24. v. o. statt voluimus lies valoimus. „ 37 129. im Titel statt Umgegend lies Umgebung. 130. Z. 22. v. o. statt vorigen Jahres I, gegenwärtigen Jahres (R. pseudo-Idaeus.) . - 131. Z. 15. v. u. setze ein:, nach spitz (R. plicatüs.) CIbid.) Z. 9. v. u. statt lanzett.blattartigen 1. lanzettlich - blatt- artigen (id.) u 132. Z. 15. v. u. statt eiförmig |. rundlich eiförmig. (R. cana- liculatus.) 133. Z. 7. v. o. streiche das: ‚zwischen weissfilzig und behaart (II. Discolores.) - .. 134. Z. 16. v. o. statt verkehrt-eiförmig 1. verkehrt ei- keilför- mig (R. flaceidus.) (Ibid.) Z. 21. v. o. statt disjungirten 1. distanzirten (id.) (Ibid.) Z. 8. v. u. statt Nro. IH. panie, composita 1. id. I. panic, composita (id ) (Ibid.) letztes Wort statt oder I. oben id.) 135. Z. 18. v. u. statt die oberen weissfilzig I. die oberen fast weissfilzis (RB. macroacanthus.) dhid.) Z. 10. v. w statt des Rienwaldes I. des Bienwaldes (id.) 136. Z. 15. v. u. streiche das:, zwischen breiteiförmig und rund- lich (R, argenteus.) - 137. Z. 6. v. o. statt dichten 1. lichten (R. anomalas.) (ibid.) Z. 22. v. o. statt der kleinen }. dem kleinen (R. tomen- j tosus.) j (Idid.) Z. 8. v. u. statt Gattung 1. Abtheilung (TIT. Sylvatiei.) 138. Z. 10. v. o. streiche das: , zwischen dünn und weichhaarig . (R. piletostachys.) (Ibid) Z. 14 v. o. statt von 3- und 2.blüthigen I. aus 3- and 2- blüthigen (id.) 139. Z. 8. v. u. statt zugespitzt |, gespitzt. (R. nemoralis.) dbid,) Z. 5. v. u. statt dichten 1, lichten (id.) 140. 2. 5. v. o. statt dichthaarig 1. lichthaarig (id.) dbid.) Z. 10. v. 0, statt kegelförmig 1. kugelförmig (id.) . 149. Z. 15. v. u. statt mit oder Anhäugseln |, mit oder ohne Anhängseln (IV. Spectabiles.) (Ibid.) Z. 4. v. u. statt nur zerstreut ], nur sehr zerstreut (R. i vestitus.) 154. Z. 5. v. o. statt Rispe in den Achseln eines oder zwei 0% Stheiliger Blätter und mit einem einfachen, drei- lappigen , ziemlich entfernt stehenden, mehr- blüthigen Aestchen beginnend.,, lies Rispe mit, in den Achsein eines oder zwei Stheiliger Blätter und eines einfachen, dreilappigen, siem- lich entferntstehenden, mehrblüthigen Asstchen, beginnend .... (R. fissipetalus,) (Ibid.) Z. 19. v. u. setze ein: , zwischen ganz und scharfzuge- . . . spitzt (R. uncinatus.) (ibid.) Z. 17. v. u. statt weissfilzig 1. weichfilsig. (id.) ae En Ef Seite 155. Z, 16. v. u. statt Rab. germ. Nro. 89, I. Rub. germ. Nr. ” ” ” 39. (R. Radula.) — 156. Z. 16 v. u. streiche das: zwischen verkehrt-eiförwig und ablang. (R. cerinostylus.) 165. Z. 3. v. o. zwischen gezähnt, — und oben : zerstreut rauh- haarig, — setze oben zerstreut behaart, unten kurz weichhaarig, grün, die obersten grauf. — Blüthenast mit rückwärts geneigten oder schwach gebogenen Stacheln, häufigen, feinen Drüsen und dichten, abstehenden Haaren besetzt, — Blätter gedreit mit langgestielten Seitenblätt- eben, rundlich eiförmig , an der Basis deutlich ausgerandet, gespitzt und ungleich eingeschnit- - ten gezähnt... (R. emarginatus ) Cibid.) Z. 4. v. o. statt die oberen etwas I. die oberen oft etwas (id.) 166. Z. 10. v. o. statt gewöhnlich zwischen 1. gewöhnlich stark zwischen (R, apricus.) -. (Ibid.) Z. 4. und 3. v.u. statt verkehrt.eifürmigen, zugespitzten am Grunde herzförmig ausgerandeten |. ver- kehrteiförmigem, zugespitztem, am Grunde herz- . förmig ausgerandetem (R. Güntheri.) CIbid,) Z. 2 v. u. streiche das: , zwischeu ausgeschweift und , ungleich (id.) 167. 2. 5. v. o. streiche das: , zwischen verkehrteiförmig und ablang, 168. 2.11.vo. start aus |, in (R. condensatus.) (Ibid.) Z. 11. v. u. statt borstigen I, borstlichen (R. calliphylias.) 170, Z, 19, v. d, statt aus langen 1. mit langen. (R. elegans.) 171. Z. 16. v. a.statt tief aufrecht 1. steif aufrecht (R. echinatus.) 163. Z. 13. v, u. streiche das: , zwischen ZUSammengezogen und eng bespitzt (B. Bellardi.) 173. Z. 10, v. o. statt lange 1. ziemlich lange. (R. tereticanlis.) elbid.) Z. 19. v. o. statt einzigen |. einzelnen (id.) (Ibid.) Z. 4. v. u. statt mit schmalen I. mit schmalem (R. fra- gariaeflorus.) 174. 2. 8, v. o. statt bis aus I, bis obenaus. (id.) (ibid.) Z. 14. v. o, statt zurückgeschlagen 1.” kanm zurückge- bogen. (id,) 179. Z. 12. v. o.statt gebogener I. gebrochener((R. carneistylus.) (Ibid.) Z. 14. v. o. streiche das: , zwischen achselständigen und unteren (id.) . i tIbid,) Z. 12. v. u. streiche das:, zwischen grünlich und grau- , filzig (R. roseiflorus,) . (Ibid.) Z. 10. v. u. statt ei-rautenförmig I, klein, verkehrt-eiför" - mig (id.) . 180. 2. 9. v. o. streiche das, zwischen aschgrau und weich- filzig (R. cuspidatus,) # 8 803 Seite (Ibid.) 2. 12, v. u. statt mit gekrümmten 1. mit stark gekrümm- ” ten (R, rupestris). . . 181. Z. 11, v. u, statt weisfilzigen I. weichfilzigen (R. deltoi- deus). \ 182. Z. 1. v. o. statt und zerstrenten 1. und mit zerstreuten (id,) (Ibid.) ZN 14. v. 0. streiche das:, zwischen kurz und filzhaarig {R. fascicalatus). ° 183. Z. 29. v. u. streiche das;, zwischen schmal ablangen und mittleren (R, caesio-Idaeus.) (Ibid,) Z. 10. v. u. streiche das:, zwischen graulich grün und weichfilzig (id.) 184. 2. 9. v. o, statt scheint nur I. scheint mir (Bemerkungen (Nro 1.) . > (ibid,) Z, 2, und 1. v. u, statt Herb. rhen. I. Herb, Rub. rhen. (id. Nro. 7.) : 185. 2, 4. v. o. statt Valee 1. Vall&e (id. Nro. 8.) (Ibid. Z. 15. v. o. statt Hollandrei 1, Holandrei. (id. Nro. 9.) 185. Z. 2. v. u. statt Herren ], 4. 187. Z. 17. v. u. statt Prof. I. Referenten. (ibid.) Z. 12 v..u. statt 3308. |. 2208. 188. Z. 20. v. u; statt 1802 1. 1882. 257. Z. 16. 13. 11.7. 1.v. u. 258. 2.3. v.o. }osttapiten, apile. I, axilen,axile, 260, 2. 19. v. 0: : 75. Z., 24. v. o. statt vor 1. von. 277. Z. 13. v. o. statt fällen 1. füllen.- 285. Z. 17, v, u. statt denselben 1, derselben, 293. Z. 13, v, 0. statt eine 1. keine. 502. 2, 4. v. o, statt wis 1. wie, 346, 2. 1, v. u. statt Betten 1}. Letten. \ 550. Z, 14. v. o, statt Aberser 1. Abersee. 352. 2. 5. v, v. statt Weningunging 1. Weningunzing. 372. Z. 9. und I®, v. u. soll es heissen: Hier scheint also die Hochmoor- Vegetation unmittelbar auf Waldresten enstanden zu sein. 530—562 steht fälschlich als Paginatur 230—262. 608. Z. 9. v. o. statt subglebaeformis, squamis 1. subglebae- formis plerumque compositus squamis ete. 619. Z. 10. v. o. statt Endocarporum 1. Endopyreniorum. - 619. Z. 2. v, u. 1. fibrillae vel in cellulas trausformatae, vel in gompho ete. 628. Z. 30. v. v. statt Juvenius I. Juvencus. 628. Z. 37. v. 0. statt nude I, nada. 631. 2. 33. v. oe. zwischen die Worte „intercedens“ und ‚„Nyl“ setze Verrucaria. 631. Z. 34. v. 0. zwischen die Worte .‚verrucosa‘‘ und „‚Ach.‘ . setze Pyrenula. 633. Z. 3. v. 0, streiche das Wort „vero.‘ 634. Z. 3. v. 0. nach nigricanti setze praeditus, 804 Seite 634. Z. 29. v. o. l. 0,83—0,0375 m. m,longae, 0,009-—0,0117 L) ” 634. 635. 635. 646. 648. 707. 769. 709.. 709. 2709, 710. 711. 7m. 711, 716. 722. 722. 2. 2. 2. 1. 2. 6. 2. 6. NSNNNSSSNS N 2. 16. 2, 2. m. m. latas. v, u. 1. 0,036—0,045. m. m. longas, 0,012—0,015 m: m. latas, v. o. statt 242. 1. 244. vo. statt 244, 1. 242. v. u. schalte zwischen die Worte squamis und bre- vissime ein: lato -ovatis obtusis; inferioribus tantum. . v. 0. schalte zwischen die Worte „apicem‘ nnd „‚mu- nitis‘“ ein: clausis, eligulatis, nervosis; spicis. . v. 0. statt wie ]. weil, .v. o. statt Endgruben }. Erdgruben. v. e. und weiterhin statt Bentz-See !, Beetz-See v. o. statt 1-—2’° Höhe 1. 1—2” Höhe. v. u, statt Dachtower I, Dechtower-Damm. v. u, statt Stieze |, Nietze. v. o. statt Brendower 1, Bredower. | . v. 0. tilge den Punkt nach Jägerhause und statt Hi ingegen setze hingegen. .v. o. statt Parron |. Perron. .v. o. statt Hülle J. Hölle, v. o. statt Hipurideen I. Hippurideen. v. u. schalte hinter Verbenaceen (als zwanzigste Familie) ein: Plumbagineen. Besondere Beilage: Seite 10. Z. 1. v. u. statt Let L. 1. L. et Lg. » 18. 2. 6. v. o. statt angeblich I. vergeblich. » m. 22 v o.|statt graveolens l.suaveolens. x Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohbr. Druck von F., Neubauer. Besondere Beilare zur Flora 1858. An die Leser der .‚Uebersicht und kritischen Würdi- gung der seit dem Erscheinen der Synopsis Hepa- ticarum bekannt gewordenen Leistungen in der Hepaticologie von Dr. €. M. Gottsche“, in der botanischen Zeitung von v.Mohl und v. Schlech- tendal, Jahrgang 1858, von Prof. Lehmann in: Hamburg. ” Als ich die Rechtfertigung der Gattung Ceratoceras von Hro, Dr. Milde in der Zeitung der Hrn. v. Mohl und v. Schlechten- dal von 1857 pag. 199 gelesen hatte, da beschloss ich sofort nichts darauf zu erwiedern. Es waren von dieser Pflanze reichlich Exem- plare eingesammelt worden, so dass also auch andere Kenner der Lebermoose sie zu untersuchen Gelegenheit finden würden; ich hatte bereits Exemplare davon an die vorzüglichsten Kenner dieser Gewächse, namentlich an Hrn. Dr. Montagne in Paris, an Hoo- ker und Mitten in England und Prof. De Notaris in Genua gesandt, und hatte auch bald nachher Jie Genugthuung, von Mon- tagne und De Notaris brieflich zu erfahren, dass auch sie dies Pflänzchen als Carpolipum erkannt hatten. Montagne schreibt “mir bei dieser Gelegenheit, dass er erst jetzt seine nordamerikani- schen Exemplare von Curpolipum untersucht, und auch bei C. val- vatum keine Columella gefunden habe. Gerade so war es auch mir ergangen, und desshalb gab ich dem C. fertile keine Diagnose bei, weil vielleicht erst der Charakter der Gattung zu verändern 1 2 sein würde. Ich könnte also auch, was Herr Dr. @. über dieses Pflänzchen sagt, mit Stillschweigen übergehen. wenn nicht in jener „Uebersicht“ von Hrn. Dr. G&. andere Dinge vorkämen, welche nicht obne Erwiderung bleiben können. Tch hasse vom Grund - meines ‘Herzens jede Polemik, weil ich weiss, dass Wahrheit und Recht nie dadurch gefördert werden: aber ich darf nicht schweigen bei verletzenden Angriffen , die zurück zu weisen mir nicht schwer wer- den wird. Gerne gönne ich zuvörderst dem Herrn Dr. @. die Freude. Druckfehler aufgefunden zu haben, und diess zu benützen, eine wohl- . feile Gelehrsamkeit auszukramen; ja ich bekenne selbst, dass ich immer ein schlechter Corrector zumal desjenigen war, was ich selbst geschrieben “hatte, und oft genug richtig las, was falsch gesetzt worden. Nur dürfte es allerdings auffallend erscheinen , dass Herr Dr G. mir die Druckfehler so hoch anrechnet, und dagegen an einer andern Stelle sagt: „warum einen nicht bedeutenden Druckfehler markiren?“ Wenn aber Herr Dr. G. andeutet, dass ich wohl nicht zuerst Carpolipum bei Marienbad gefunden haben möge, und dass sich möglicherweise später einmal der rechte Finder melden werde (Uebersicht pag. 13), so habe ich darauf nur zu erwiedern, dass mir nicht bekannt ist, es habe Jemand dort vor mir diese Pilanze gesehen, dass ich sie lebend dem Herrn Medieinalrath Dr. Palli- ardi zu Franzensbad zeigte, als dieser mich mit der Untersuchung derselben, am Tage nachdem ich sie gefunden, beschäftigt fand, und dass ich denke, dieser werde sich dessen noch erinnern, was ich ihm darüber sagte, obgleich er kein Kenner der Uryptogamen ist. Herr Dr. G. benützt diese Gelegenheit zu einer gehässigen In- sinuation, indem er hinzufügt, Haplomitrium sei auch nicht zuerst in der hiesigen Gegend von mir gefunden worden, sondern vom Bra. Kohlmeyer, „der in Lehmann’s Hause Privatanterricht gab.“ (Uebersicht pag. 13.) Was diess Pflänzchen anbetriflt, so bat allerdings Herr Kohlmeyer dasselbe ‚auch hier gefunden, und zwar in demselben Jahre als ich, aber an einem anderen Standorte, Als Herr Dr. G. Jiess Gewächs lebend zu sehen wünschte, und mich ersuchte es ihm nachzuweisen, führte ich ihn an den meiner Woh. nung zunächst gelegenen Standort, erbot mich aber zugleich, ihn auch nach dem zweiten entlegeneren Standort zu geleiten, welches jedoch nicht angenommen ward, da wir schon reichlich Exemplare eingesammelt hatten, Später habe ich diess Pflänschen auch noch an einer dritten Stelle aufgenommen, und vermathe, dass es über- haupt für unsere Gegend keine Seltenheit sein wird. Früber aber als Herr Kohblmeyer und ich hatte sehon der Physicus zu Batze. ‚burg, Hr. Dr. Rudolphi. das Haplomitr. io der hiesigen Gegend ' eingesammelt und in 'meinem Herb. Florae Hamburg. niedergelegt \ Wenn also ein besonderes Verdienst darin gefunden werden soll, diess Pflänzchen hier zuerst eingesammelt zu haben, so gebührt diess dem Herrn Dr. Rudoipht. j Diess ist der Hergang einer Sache, welche Herr Dr. G. auf eine Weise ausbeutet, um anzudeuten, als hätte ich mir das Ver- dienst eines Anderen zueignen wollen, obgleich ich niemals behaup- tet habe, hier der erste Finder gewesen zu sein. Um seine Be- hauptung auch plausibel zu machen, fügt Herr Pr. &. hinzu, dass Herr Dr. Kohlmeyer in meinem Hause Privatunterricht gegeben habe, Dieser, der noch unter uns lebt > erklärt diese Behauptung für eine Unwahrheit, zu welcher er niemals Veranlassung gegeben habe, wie es den allerdiugs eine Unwahrheit ist, da Hers Kohl- -meyer niemals, auch nicht eine einzige Stunde Unterricht iu mei- oem Hause ertheilt hat. Ich durfte diess Alles hier um so weniger unerwähnt lassen, da schon däraus deutlich hervorgeht, wie Herr Dr. G. die Wahrheit behandelt, um sie für seine Zwecke benutz- bar zu machen. Man könnte es vielleicht als ein für gewisse Behaaptungen des Herrn Dr. @. sprechendes Moment ansehen, dass ich es diesem über- trag, die Beschreibungen von den in meinem VIll. Pugilkıs publieirten Lebermoosen anzufertigen, wenn man nicht die besonde- ren Umstände erfährt, die mich dazu veranlassten, da ich es doch selbst hätte besorgen können, und es für denjenigen, welcher schon so Manches aus dieser Familie beschrieben hatte, eine, wenn auch mühsame, doch keineswegs schwierige Aufgabe gewesen wäre. selbst auch diese Beschreibungen zu machen. Herr Dr. G. bringt dafür Gründe bei. wie er glaubt sie zu seinem Zwecke gebrauchen zu können, hat aber dabei nicht bedacht, dass die Vorreden bei un- sern Programme:: völlig unabhängig von diesen Programmen sind, und dass dabei vielfältig der eine Professor Verfasser der Abhand- lung. ein anderer Herausgeber und Verfasser der Vorrede war: Es wäre vjelleicht niebt ohne Interesse zu erfahren, welche Grände Herr Dr. &. angeben würde, um in seinem Sinne zu deuten, wasshalb 2. B. 1829 Herr Prof, Petersen die Abhandlung, Herr 1? Fo 4 . Prof. Hipp die Herausgabe besorgte, 1832 Lehmann die Ab- handlung, Hipp die Herausgabe, 1833 Lehmaun die Abhandlung, Grohmann die Herausgabe, 1834 Lehmann die Abhandlung, Petersen die Herausgabe, 1835 Petersen die Abhandlung, Lehmann die Herausgabe, 1849 Redslob die Abhandlung, Pe- tersen die Herausgabe, 1851 Lehmann die Abhandlung, Beds- iob die Herausgabe, 1852 Wurm die Abhandlung, Lehmann die Herausgabe, 1854 Petersen die Ablandlung, Wurm die Vor- rede schrieb, 1855 Wurm die Abhandlung, Wiebel die Vorrede, 1856 Redslob die Abhandlung, Wurm die Vorrede. Meine Suspension vom Amte, auf welche Herr Dr. G., wie es scheint, insbesonders hinzuweisen Veranlassung nehmen wollte, hat ‘bekauntlich die glänzendste Genugthuung für mich zur Folge gehabt. Uebrigens würde ich niemals die Veranlassung, welche allein mich bewog, Herrn Dr. G. die Anfertigung der Beschreibungen zu dem im VIHl. Pugillus poblieirten Lebermoosen zu überlassen, Ööffent- lich zur Sprache gebracht haben, wenn Herr Dr. G mich nicht selbst gewissermassen dazu zwänge. Herr Dr. G. hatte so ‘oft und so lebhaft den Wuusch ausge- sprochen, irgend eine Gelegenheit zu finden, mir eine Gefälligkeit zu erzeigen, dass wir eine Veranlassung willkommen war, ihın die- sen Wunsch zu erfüllen. Desshbalb, und nur desshalb, beschloss ich, einen Theil der Beschreibungen neuer Pflanzen aus der so rei’ eben Sammlung des Dr. L. Preiss, welche ich zuerst als \ovitiae Florae Nov. Holland. dem. VII]. Pugillus zu inseriren beabsichtigte, zurück zu legen, und schrieb (23. August 1843) an Herrn Dr. 6., dass es mir recht sein würde, im VIL, Pugillus die Beschrei- bungen von einem Dutzend oder mehr benannter Hepaticae aufzu- nehmen, wovon nur Diagnosen und einige Notizen in die Synopsis gebracht würden. Exemplare dazu befanden sich in mehreren Paketen mir gehörender Lebermoose, welehe Herr Dr. G. bereits in seinen Händen hatte. Dieser schien auch damals sehr erfreut über meine Proposition. - In wie weit ich auf das ausdrück- liche Verlangen desselben, von dem mir eingesandten Manuscript den „beliebigen Gebrauch“ zu machen, — eine Erlaubniss, wel- che ich mir übrigens in einem Briefe vom 19. Februar 1844 noch ausdrücklich vorbehalten hatte — Gehrauch gemacht babe, weiss ich selbst nicht mehr anzugeben, nur das ersehe ich aus den Copien meiner Briefe mit Bestimmtbeit, dass ich mich veranlasst sab, Hro- * " 5 Dr. G. zu ersuchen, für eine Pflanze einen mir 'nothwendig schei- nenden. Nachtrag hinzuzufügen. Bevor aber mit dem Druck des VII, Pagillos angefangen ward, befiel mich in Folge einer starken Erkältung eine Augenentzündung, bei welcher ich längere ‚Zeis jede Anstrengung meiner Augen vermeiden musste. Nur allein dieser- wegen schrieb ich keine Vorrede zum VIII. Pugillus, worin ich sonst -den Antheil, weichen Herr Dr. @. durch die Beschreibungen der darin vorkommenden Hepaticae daran gehabt hatte, um so mehr würde herausgehoben haben, da Herr Dr. G. darauf viel mehr Ge- wicht legte als ich, und später diess dadurch bethätigt hat, dass er jede Gelegenheit herbeizog, diess bemerkbar zu machen. Dieses Augenübels wegen un] um Herru Dr. G. nochmals eine Gelegenheit zu verschaffen, mir nützlich werden zu können, ersuchte ich ihn, die erste Correctur meiner Plantae Preissianae zu besorgen. Diess vorübergehende Augenübel, woran ich allerılings auch spä- ter noch einige Male gelitten habe. wird vom Herrn Dr. G. (Ueber- sicht pag. 24) zu der Behauptung ausgebeutet, dass ich seit 3844 meiner schlimmen Augen wegen weder das Mikroskop hätte ge- brauchen, noch selbst eine Gorrectur hätte jJesen können, woran, dem Himmel sei Dank! kein wahres Wort ist. Herr Dr, G. dürfte bei der von ihm documentirten Deukungsart und seiner schen charak- terisirten Wahrbeitsliebe vielleicht jetzt vergessen haben, oder in Abrede stellen wollen, was -ihm doch erinnerlich sein könnte. Ich muss mir desshalb erlaußen. einige Zeilen eines Briefes aus jener Zeit an mich von der Hand des Herrn Dr G. bier einzuschalten, der noch jetzt im Original vor mir liegt. Herr Dr. G. schreibt an mich wie folgt: „Ihre Güte für mich weiss ich schon gar nicht mehr irgendwie auszugleichen, und doch schon wieder sehe ich aus !hrer Zuschrift, was Sie mit mir im Schilde führen. ich bin Ihnen im Voraus sehr dankbar, wenn Sie sich meinerannehmen wollen.“ Will man nun diese Zeilen mit der in allen Theilen gehässigen und entstelleuden Beurtheilung meiner Leistungen vergleichen, so kann jeder, der vielleicht dem Herrn Dr. G. gefällig sein will, da- raus unschwer erkennen, auf welche Weise sich dieser für erwie- sene Gefälligkeiten revangiren wird, wenn man nicht zugleich ma. terielles und geistiges Eigenthum mit in den Kauf geben will. \Väre Herr Dr. 6. in seiner sogenannten „UVebersicht“‘ nicht recht eigent- 6 lich ‚darauf ausgegangen, dasjenige. was ich zur Kenntniss der Le- bermoose habe beitragen können, — wie unbedeutend es immerhin sein mag — zu entstellen, so würde er sich an die Sache, und nur an diese baben halten müssen. Er würde dann meinen X. Pu- gillus und meine Bearbeitung der von Dr. Preiss hieher gebrach- ten Lebermoose nur in der Art zu erwähnen gebabt haben, wie es für seine „Uebersicht“ passend gewesen wäre, nicht aber den Verf. . als einen „Anonymus’‘ bezeichnen*), für meine früheren Pugillen, die ohnehin gar nicht mehr hieher gehörten, da sie älter sind, als die Sypepsis Hepaticarum, sich an dasjenige gehalten haben, was Lindenberg an verschiedenen Stellen in seinen Schriften, und was ich selbst darüber gesagt habe, während Lindenberg noch uuter uns lebte, und also eine wnrichtige ‚Angabe ganz unmöglich gewesen wäre. Es wird sich weiter unten noch klar berausstellen, wesshalb sich der Herr Berichterstatter so viele Mühe giebt, mir alle Kenntniss der Lebermoose abzusprechen (Uebersicht pag 24), obgleich ich ihm so oft Beweise vom Gegentheil gegeben habe. Was werden dazu die Meister in der Kenntniss der Lebermoose sagen, mit denen ich so oft meine Ansichten über diese Pflänschen ausgetauscht habe, oder diejenigen, welchen ich die Hepaticae ihrer Sammlungen be- stimmte, oder diejenigen endlich, welche meine öffentlichen Vorle- sungen über cryptogamische Gewächse im Allgemeinen oder über Hepaticae insbesondere gehört haben, wie ich sie schon vor 30 Jah- ren hielt und später öfters wiederholt habe? Sie alle werden nur darüber lächeln können. Aber auch diejenigen, mit welchen ich nie- mals in literarischem Verkehr gestanden habe, werden doch die Be- hauptung als eine Absurdität bezeichnen müssen , dass derjenige Leh- rer der Botanik au einer öffentlichen akademischen Anstalt, welcher sich länger als 40 Jahre, und zwar mit specieller Vorliebe mit den Lebermoosen beschäftigte, auch die grösste und vollständigste Samm- lung dayen zusammengebracht hat (was selbst Herr Dr. G. nicht *) Kaum sollte man glauben, dass es dieselbe Person ist, und doch ist dem so, welche jetzt meinen X. Pugillus als das Werk eines Anonymus be- zeichnet, und mir unterm 8. Januar 1846 in Bezug auf die für mich von Bi- scheff angefertigte Zeichnung von Antrocepahlus nepalensis schrieb: „Die Description konnte ich nie Bischoff zutrauen, da sie in den - Actis Ihren Namen trägt !““ 7 abzuläugnen wagt, da Nees von Enenbeck es in. der Vorrede zur Synopsis Hepaticarum öffentlich ausgesprochen hat), dais: dieser sage ich —- und wüssten sie auch nichts mehr von ihm — diese Pflanzen nicht auch kennen, sie nicht selbst. sollte bestimmen und beschreiben können. Es hat also offenbar der Eifer des Herrn Dr. G., etwas zu meinem Nachtheil beizubringen, ihn zu Behauptungen fortgerissen, die sich von selbst widerlegen. _ Da Herr Dr. G. (Vebersicht pag. 24) ‚nicht allein behauptet, die Cap’schen Lebermoose, welche 1829 im 4. Bande der Linnuea publieirt wurden, seien von Lindenberg allein bestimmt, und als Mitherausgeber der Synopsis Hepatic. es sogar nachträglich für seine Pflicht hält, Lindenberg zur Autorschaft seiner eigenen Arbeit zu verhelfen, sondern ebeu daselbst ferner sagt, die Leber- moose der folgenden Pugillen 4-7 incl. sind von Lindenberg ausgearbeitet, vonLehmann nur herbeigeschafft worden, und dess- halb müsse es heissen Lindenberg & Lehmann, so sehe ich mich genöthigt, auch auf diesen Gegenstand näher einzugeheg, ob- - . gleich er weit hinter der Herausgabe der Syuopsis Hepat. zurück- liegt, um nachzuweisen, wie sich die Berichtiguugen des Herrn Dr. G. iu den Sand verlaufen. Zuvörderst darf es wohl als etwas sonderbar bezeichnet werden, dass Herr Dr. G&. besser wissen will als Lindenberg selbst, was von diesem geschrieben worden, was nicht, und da diess direet zu sagen doch gar zu abgeschmackt erscheinen würde, so wird behaup- tet, Lindenberg, welcher eine Correctur der Synopsis selbst be- sorgte, sei viel zu bescheiden gewesen, um das Recht der Autor- schaft in Anspruch zu nehmen, wo es ihm zukam. Zu Lindenberg's vielen Tugenden gehörte allerdings auch die Bescheidenheit. Obgleich seiner Zeit vielleicht der beste Ken- ner der Lebermoose, wäre er dsch niemals im Stande gewesen sich zu spreizen, als sei er der alleinige Inhaber dieser Kenntuisse ; aber so weit ging seine Bescheidenheit - wenn man diess noch hätte so nennen können — denn doch nicht, dass er seine eigenen werth- vollen Leistungen hätte verläugnen oder Anderen in die Schuhe schie- ben sollen. Wenn also Nees durch einen Lapsus ealami (Ueber- sicht pag. 24) in Bezug auf Lindenberg’s Arbeiten unrichtige Angaben gemacht hätte, so würde Lindenberg bei der Durchsicht des Manuscripts oder der Correctur der Synopsis solche An- gaben verbessert haben, oder diess würde jedenfalls vom Herrn. 5 nr Dr. @, geschehen sein. Jetzt meint dieser, ich könne wohl einen oder den audern Namen gegeben haben, und räumt diens vielleicht nur desshalb ein, weil auch eine Jungermannia Lindenbergiana sich onter jenen Cap’schen Arten befindet, welche Lindenberg doch nicht wohl nach sich selbst hätte benennen können. Was aber der Berichtigung des Herru Berichterstatters in Be- zug auf den erwähnten Lapsus calami schier den Hals bricht, ist der Umstand, dass Lindenberg selbst in deu von ihm allein und später in Verbindung mit Hersru Dr. G. herausgegebenen Species Hepatic. für diese Pflanzen entweder wie bei Mastiobryum converum (Mastigobr. pag. I no. 1) Lehm. Hepat. Capens. Ecklon. in Linnaea Vol. IV. (als Druckfebler steht Vol. V. aber. die Pag. ist richtig) oder aber Lehm. & Lindenberg Hepat. capens. Ecklon, in Lianaea Vol. IV. citirt, wie bei Lepidozia truncatella pag. 45. no. 23., L. capillaris pag. 40 no. 38., Plagiochila javanica pag. 25 no. 12., P. sarmentosa pag. 86 no. 51. ete. Wäre nicht damals das richtige Sachverhältniss dem Herrn Dr. G. vollkommen bekannt gewesen, welches er jetzt nach Linden- berg’'s Tode wie so vieles indere vergessen zu haben scheint, so würde er da, wo er als Mitherausgeber genannt wird, eine unrich- tige Angabe verbessert haben. - Schon vor meiner Uebersiedelung nach Hamburg und bevor ich Lindenberg's persönliche Bekanntschaft machte, hatte ich mich viel mit den Lebermoosen beschäftigt. stand mit allen denjenigen, welche davon gesammelt oder beschrieben hatten, in Verbindung” und besass eine für die damalige Zeit nicht unbedeutende Sammlung, reich besonders an exotischen Arten. Ich war also für Linden- berg gewiss kein unebenbürtiger Partner, keineswegs aber ein blosser Zuträger des Materials, wozu mich Herr Dr. G. gerne ma- chen möchte. In der ersten Zeit meines Hierseins musste ich das Studium der Lebermoose gänzlich aufgeben, weil die Aulegung eines botanischen Gartens und andere Arbeiten mir nicht gestatteten mich damit zu beschäftigen. Später nahm ich indess diess Studium wieder mit der alten Vorliebe auf, und da ich mich mit Lindenberg innig befreundet hatte, so war nichts natürlicher, als dass der Eine von uns die Untersuchungen ‘und Beobachtungen des Anderen yielfältig wiederholte Als Ecklon die erste Collection der Hepaticae seiner Cap’schen Sammlungen mir zur Untersuchung übergeben hatte, da übermachte ich diese sofort an Lindenberg, der damals besser $ Zeit hatte als ich, sich damit za beschäftigen. ' Ale Mir. Ecklen mir eine zweite nicht geringere Collection überlieferte, und: lek-wänste, dass Lindenberg anderweitig vollauf beschäftigt war; da ging ich gleich selbst an die Untersuchung , benannte die neuen Arten und schrieb dazu Diagnosen nebst Bemerkungen nieder, welche spä- ter in der Linnaea abgedruckt wurden. Um Ecklon za willfahren, der den Wunsch geäussert hatte, dass die beiden Sammlungen mit “ einander unter Lindenberg’s Namen publicirt werden möchten, (vermuthlich mit der Hoffnung sodann die Exemplare um so besser zu verwerthen) befürwortete ich selbst diesen Wunsch bei Linden- berg, mit der Bitte sich zuvor zu überzeugen, ob ich recht ge- sehen und recht beschrieben. Hierauf ging unser Text — der meinige unverändert — mit der von mir entworfenen, von Lindenberg ausdrücklich gebillig- ten Epistel an v. Schlechtendal, und ward in der Linnaea ab. gedruckt. Als später dem VI. Pugillus ein Namensverzeichniss aller in meinen Pugillen beschriebenen Pflanzen hinzugefügt werden sollte, geschah es auf Lindenberg’s ausdrückliches Verlangen, dass auch bei den Namen der Cap’scheu Lebermoose , so wie bei den übrigen von uns gemeinschaftlich bearbeiteten, nicht Lindenberg, sondern Leimann & Liudeuberg gesetzt ward. Einen Bergang dieser Art wird jeder Unbefangene als den richtigen vermuthet haben und anerkennen müssen, wenn er den Index zum Vi. Pugillus vergleichen und dabei berücksichtigen will, dass dieser gedruckt ward, während Lindenberg noch unter uns lebte. Was ich schon oben über das Zusammenbringen meiner so reichen Sammlung, über meine Correspondenz mit den meisten Hepa- ticologen, meine Bestimmung der Lebermoose in so manchen Her- barien, über die von mir gebaltenen Voriesungen u. s. w. gesagf habe, dürfte iu Verbindung mit dem so eben Angeführten und den Proben von der Unzuverlässigkeit des Herrn Berichterstatters. die bereits gegeben sind und noch gegeben werden sollen. genügend, sein, und mich der Mühe überheben, hier noch etwas mehr über meinen keinesweges unbedeutenden Antbeil, nicht allein an den be- nennungen, sondern auch an den Beschreibungen der im IV—VH. Pagillus publieirten Hepatieae beizubringen, als Lindenberg selbst darüber an verschiedenen Stellen in seinen Schriften :agte, und ich in den Vorreden zu diesen Pugillen herausgehoben ‚habe. Sollte „ gleichwohl noch Jemand die Richtigkeit dieser Angaben besweifela 10 wollen, so können Beweise dafür in einer ganzen Reihe von Brie- fen beigebracht werden, welche noch jetzt vorhanden- und, sorgfältig aufbewahrt sind. j Lindenberg war mir bis ans Ende seines Lebens auf's Innig- ste befreundet: Ich habe, wie schon erwähnt, den Antheil, welchen er an dem hepaticolozischen Theil \meiner Pugillen hatte, niemals in Abrede gestellt, sondern in den dazu gegebenen Vorreden., welche ich jedesmal Lindenberg vor der Publication mittheilte, ausdrück- lich hervorgehoben. Herr Dr. G. aber meint, Lindenberg habe nur gewisse Lebermoose durch mich erhalten (Uebersicht pag. 74) und so sei die Bezeichnung Lindenberg & Lehmann gerecht- fertigt. Diess wäre aber nach meinem Gefühl eine Rechtfertigung der Nennung meines Namens gewesen, welche ich nicht würde zu- gegeben haben. Es giebt allerdings Leute, welche es sich zur ab- sonderlichen Ehre aurechnen, wenn ihr Name da mit genannt wird, wo sie doch für das Gesagte selbst gar nicht verantwortlich gemacht werden können. Ich selbst kenne solche Personen, würde mir aber dergleichen von meinem Freunde verbeten haben, wenn ich nur des- sen Zuträger gewesen wäre. ‚Es ist mir erzählt worden, dass eine Anmerkung, welche Lin- denberg als den alleinigen Verfasser gewisser Beschreibungen von Lebermoosen im 11. Pugillus bezeichnet, in einem Exemplar, welches ein Bekannter von mir gesehen hatte, wegradirt gewesen sein soll. Ich habe selbst ein Exemplar gesehen, worin ein halbes Blatt, und damit diese Anmerkung weggeschnitten war. Aber kann man mich für dergleichen Künste unreiuer oder ungeschickter Hände verantwortlich machen wollen, nachdem diese Abhandlungen durch fremde Hände gegangen. und dieserwegen — wie Herr Dr. G. thut — sagen, diese Anmerkung sei später weggefallen ? Herr Dr. G. meint (Uebersicht pag. 24} ich hätte nicht Lebh- mana & Lindenberg schreiben dürften, sondern Lindenberg & Lehmann. Bei gleicher Berechtigung an den Inhalt pflegt man die alphabetische Ordnung beizubehalten, und Lindenberg selbst schrieb desshalb Lehmann & Lindenberg, nicht allein iu der Synopsis Hepatic und der Nlonograpbie der Riccien. sondern auch in den Species Hepatic. z. B. bei Plagiochila arbuscula, rubens, yymnocalycina, la.va, heteromalla, sarmentosa etc. oder er seizte L. & L., welches offenbar nur dasselbe heissen kann, 11 wie bei Mastigobryum Jamaicense etc., die alle in der Linnnea . IV. oder in den Pugillen vorkommen. m wird sich jedem Leser die Frage aufdrängen, weiche Ver- anlassung der Herr Berichterstatter. haben konnte, Verhältnisse, welche ibm doch nicht wohl gänzlich unbekannt geblieben sein konn- ten, nach dem Tode Lindenberg’s so darzustellen. wie er gethan hat. Wir finden’ auch den eigentlichen Grund nur (Ueber- sieht pag. 29) angedeutet, am Schluss der Entstellungen des Sachverhalts und der irrigen Angaben, welche über meinen X. Pu- gillus beigebracht sind. - Beim Zusammeniragen der Syunops. Hepat. war es zuerst die entschieden ausgesprochene Absicht Wes Präsidenten Nees v. Esen- beck, wie es auch Herr Dr. &. selbst (Uebersicht :pag. 3) saugt, dass vor allen Dingen das bereits Beschriebene geordnet zusammen- gestellt werden sollte. Auf die Bekanntmachung neuer Arten war es nicht abgesehen, wenn diese auch nicht ausgeschlossen wurden, indem Nees der Ansicht war, dass neue Arten ‘später dem geord- neten Ganzen ohne Schwierigkeit eingereihet werden könnten. Da mein Herbarium die vollständigste Sammlung von Lebermoosen ent- hielt, so sollten die darin befindlichen Arten auch vorzugsweise als Originale für die Synops. bezeichnet, nnd desshalb in diesem Werke Herb. L. beigesetzt werden. Er schrieb mir in dieser Veranlassung: „Ihre Sammlung ist jetzt wohl die vollständigste. Es versteht sich, dass sie überall allegirt werden muss, denn es ist ein wesentlicher Vortheil, zu wissen, wo Original- oder sicher bestimmte Exemplare zu finden sind." Zu diesem Ende und damit ungenügend befundene Diagnosen mit Hülfe der Original- Exemplare, ‘welche mir von allen Seiten zu- gegangen waren, vervollständigt werden könnten, übergab ich erst einzelne Genera, später meine ganze reiche Sammlung den Händen des Herrn Dr. G., der es zugleich übernahm, die darin befindlichen Pflanzen nach der Ordnung der Synops. zusammen zu legen, oder mit der laufenden Nummer der Synops. zu bezeichnen. \ Der ursprüngliche Plan des Präsidenten ist zwar später modiß- eirt worden, doch dürften diese Modificationen ohne meine Genehmi- gung auf mein Herbarium keinen Einfluss ausüben. Ich ward daher nicht wenig überrascht, nur von Zeit zu Zeit einmal meine Sammlung in der Synops. angeführt zu finden, und zwar in der Art, dass 2. B. bei der Gattung Riccia etwa einem halben Tutzend Arten 1% die Bezeichnung Herb. L. heigegeben war, während sich schon da- mals in meiner Sammlung mehr als 40 Arten und darunter die so -seltenen, im Supplement nachgetragenen Taylor’schen befanden. Noch unangenehmer wenn auch za spät, um es verhindern zu können) sollte ich überrascht werden. als sich herausstellte, dase Herr Dr. G. die Erlaubuiss, die Exemplare meines Herbariums zu vergleichen, dazu benutzte. so manche neue. für eine spätere Publi- cation bestimmte Pflanze. als von ihın (Hrn. Dr. G ) unterschieden und benannt, in die Synopsis einzutragen, und höchstens nur dabei Herb. L. und auch diess’ nicht einmal immer notirte. Hatte denn der Herr Berichterstatter geglaubt, mein Herbarium als einen Acker be- handeln zu dürfen, auf dem er erndten konnte, ohne gesäet zu haben? Oder als eine 'Wiese, auf der er pflücken konnte. was er wollte, um damit zu’ machen, was ihm beliebte? Oder ist er im Stande nach- zuweisen. dass ieh ihm jemals die Erlaubniss ertheilt habe, wit den vielen Novitäten meiner Sammlung nach Belieben zu verfahren? Nachdem ich Nees bier einen Verleger für die Synopsis verschaflt hatte, übernahm ich es auch. ihm die von Lindenberg und G. bereits verglichenen Correcturbogen zuzusenden. und expedirte diese in der Begel obne sie anzusehen. Als ich einen solchen Bogen zu- fällig durchblätterte, bemerkte ich bei einer Pflanze. welche ich nach meinem früheren Gehilfen im botanischen Garten Leibeld be- nannt hatte, ‚lem ich selbst die Anregung und die Gelegenheit zu seiner ersten aussereuropäischen Reise gab, und der bei seiner Rück- kehr hieher mir überlieferte, was er an Lebernfoosen. Fiechten u. s. w. hieher brachte, mit der Versicherung, dass diess Alles. sei. was er gefunden. und dass er diess Altes zu meiner Disposition stellen wolle, ich bemerkte, sage ich, dass auch dieser Pflanze, der Madotheca Leiboldii, der Name Gottsche beigegeben war, und strich ihn, weil ich damals glaubte, es könne ‚derselbe nur aus Versehen dahin gerathen sein. indem Herr Dr. G. nicht einmal den Namen des Mannes richtig geschrieben, sondern ‚dt‘ statt .‚d“‘ gesetzt hatte. Herr Leibold hatte mir. wie erwähnt, seine ganze Collection von Uryptogamen zur Disposition gestellt, so wie er hier ankam; ich hatte mir davon ausgesucht, was nur irgend für mich brauch- bar schien, Herrn Dr. G. davon mitgetheilt und demselben überdiess gestaltet, vou dem was ich zurück gelassen sich auszusuchen, und ibm dazu den ganzen Rest der Sammlung übergeben, die später Leibold selbst abbolen und nach Dresden mitnehmen wollte. Herr 18 Dr. G. mag dieselben Pflanzen, welche Nees, Tayler u. s. w. mir zugesandt hatten, ebenfalls von diesen erhalten haben, wenigstens behauptet er dieses (Uebersicht pag. 29%. Weun er aber daselbst sagt, er habe Hepaticae von Leibold erhalten, auf welche das Lehmann’sche Herbarium gar keinen Anspruch würde machen kön- hen, so ist ilım dabei ein kleines Malheur passirt, welches aber der Glaubwürdigkeit seiner Angaben abermals einen Gnadenstoss giebt. Er hatte nämlich vergessen, dass er mir in einem Briefe vom 15, Dec. 1847 schrieb: „Die Leibold’'schen Sachen erhielt ich durch Ihre Güte in einer ziemlich grossen Kiste‘ u. s. w. Diess war die Antwort auf ein Schreiben von mir vom Io. Dee. werin Folgendes steht: 8 „Ich brachte Ihnen früher reichlich Exemplare einer Pflanze mit dem Namen Madotheca Leiboldii. Davon hätte ich gerne einige Exemplare, wenn es Ihnen nicht zu viele Mühe macht, diese hervorzusuchen. Ich habe diese .einem Freunde: meines mehrjährigen Schülers und Gehülfen im botanischen Garten (Herrn L.) versprochen “* Hierauf erhielt ich mit dem Briefe vom 18. Dee. die „verlangte Pflanze. und bin demnach auch jetzt noch der Ansicht, dass ich vollkommen berechtigt war, dasjenige, was ich dem erwähnten Her- gange nach für einen zufälligen Irrthum halten durfte: den Namen des Herrn Dr. G. nämlich, in der Correctur zu streichen. Darüber heisst es jetzt (Uebersicht pag. 29): „Die Pflanzen trugen auf dem 3. Correeturbegen meinen vollständigen Namen, aber der Name Lehm. ist von bekannter Hand ohne mein Wissen und Willen interpolirt.® In der Synops. Hepat freilich konnte Herr Dr. G. seinen Na. men beisetzen, so uft er wollte, denn auf diese hatte ich keinen Einfluss. Bei denselben, im Viil. Pugillus beschriebenen Pflauzen hatte ‘er sich wohlweislich dafür gehütet. Herr Dr. G. giebt sich ersichtlich die grösste Mühe, mir alle Kenutniss der l.ebermoose ab- zusprechen, und das Wenige, was ich zur Kenntniss exolischer Formen dieser Familie habe beitragen können, Verstorbenen oder Ungenaunten zuzuschreiben. Nofbwendig musste mir die Fähigkeit, Hepaticae selbstständig zu bestimmen und beschreiben zu können, gänzlich abgesprochen werden, um daraus eine Berechtigung zur -Publication der Novitäten meiner Sammlung, welche. ich mir für 3 eine spätere Zeit vorbehalten wollte, durch einen Unbefagten abzu- leiten und gewissermassen als berechtigt erscheinen zu lassen. Desshalb soll ich weder Haplomitrium noch Carpolipum selbstständig gefunden haben. weil nur derjenige solche Pflänzchen aufzufinden pflegt, der mit denselben genau bekannt ist. Desshalb soll Lindenberg der Verfasser meiner früheren Pugillen sein! Und da ich fortfahre, nach dem Tode Lindenberg’s Lebermoose ‘za beschreiben, so wuss nothwendig ein Anonymus, noch dazu ein Schüler, der Verfasser meines X. Pugillus sein! Na nun Hr. Prof. De Notaris in seinem Pugillus Jungermanniearum American. Herrn Dr. Montagne und mich als viri in hac re peritissimi be zeichnet, aber des Herrn Dr. @. gar nicht erwähnt, so entgeht auch er dem Unwillen des Berichterstatters nicht und man muss (Ueber- - sicht pag. 32) gleich 25 Jahre zurückgehen, um Jen riehtigen Stand- punkt bei dessen Beschreibungen zu finden. Von dem ehbrwürdigen Nestor der Hepaticologen, Merrn Dr. Montagne, heisst es (Uebersicht pag. 26), dass seine Diagnose von Mastigobryum superbum gerne die drei letzten Zeilen missen könnte, — d. h. mit anderen Worten.. dass sie schleebt ist. . Desshalb sell ich (Uebersicht p. 24) seit 1944 meiner schwa- chen Augen wegen das Mikroskop nicht mehr haben gebrauchen, sogar keine Correctur mehr haben lesen können, obgleich hier Jeder weiss, der es wissen will, dass ich sowohl alljährlich bei meinen Vorlesungen das Mikroskop oft benütze, als auch alljährlich Hunderte von Pflanzen nach Auswejs der Protokolle des botanischen Gartens daselbst untersuche und bestimme, wobei nieht nur die Loupe son- dera auch das Mikroskop vielfältig benutzt wird. Meiner seit 1844 herausgegebenen Schriften gar nicht zu gedenken, für welche der Herr Berichterstatter auch vielleicht irgend einen Verstorbenen als Verfasser in petto hat. Das also ist die Ursache des Unwillens, womit Herr Dr. @. über meine hepsticologischen Leistungen herfällt, diess der eigentliche Born der üblen Laune, in der er sich dabei befunden zu haben scheint Will man "diesen Gesichtspunkt festhalten, den Herr Dr. 6. zwar nur ganz zuletzt angedeutet hat, den ich aber sofort in der ganzen Darstellung erkannte, so- ist es unschwer zu erklären, ‚wesehalb er so wenig Wahrheit mit so viel Dichtung untermiseht hat. Noch eine andere sehr bittere Erfahrung hatte ich mir dadareh .15 ! bereitet, dass ich Herrn Dr. @. vertrauensvoll meive ganze werth- volle Sammlung in die Hände gab. Er benutzt diess Moment jetzt um anzuführen, meine Sammlung sei von ihm revidirt, als ob sie durch eine xolche Revision einen grösseren Werth erhalten hätte, und die Niederlegung meiner Sammlung bei Herru Dr. G. sich nicht ursprünglich auf die Bezeichnung in der Synops. Herb. L. nach dem oben angeführten Wunsche des Präsidenten Nees. auf die Verglei. ehung meiner Original-Exemplare und nebenbei auf das Zusammen- legen nach der Folgereihe der Synopsis hätte beschränken sollen. Wie viel an geistigem und materiellem Eigesthum daraus weg re- vidirt ward, sagt der Herr Berichterstatter nicht: was hinein revidirt -worden, erweist sich als höchst unbedeutend. Einige Briefe des Herrn G. an mich, die hieher gehören, geben Andeutungen in Be- - zug auf den mäteriellen Verlust, aus denen ein -Sachkenner schon die Wahrheit herauslesen wird. Auch zeigen diese Briefe zugleich, wie den obigen Bedingungen nachgekommen ward, wovon auch schon das erwähnte Beispiel an Rircia Zeugniss ablegt. Nachdem ich gegen die Zeit der Beendigung des Drucks der Synopsis wiederholt meine Sammlung zurück verlangt hatte, erhielt ich de dato 14 November 1847 eine Zuschrift vom Herra Dr. 6. worin er Folgendes sagt: „Was Ihre Sammlung anbetrifft, sv ist sie bis zum Supplement x geordnet, indessen bitte ich diess nicht se weit auszudehnen, dass alle Pakete als authentische Originale zur Synopsis gelten können. Einzelne Nummern mögen auch vielleicht nicht mit der Nummer der Synopsis’ stimmen, weil währeud des Druckes Einschiebsel oder sonst Veränderungen eingetreten sind, welche nicht nachgetragen wurden.“ Unterm 20. November desselben Jahres erbat sich der Herr Berichterstatter die Pakete „nzcehträglich zu authentisiren.“ Bei der Annahme dieses Vorschlages erwähnte ich zugleich in einem Briefe vom 14. December, dass mich Jiess in den Stand setzen würde, ihm, meinem Versprechen gemäss, von allen den Arten abgeben zu können, worin Doubletten vorhanden. Auf diesen Brief erhielt ich schon am 16. December eine Anit- wort vom Herrn Dr. &., worin Folgendes steht :. „Sie schreiben mir, dass Sie durch meine Bezeichnung Ihrer Pa- kete in den Stand gesetzt würden, Ihrem Versprechen ge- müss, mir von den Doubleiten abgeben zu können. Fast muss 16 ich glauben Sie früher missverstanden zu haben, bin aber, falls dem so sein sollte, nicht im Stande, den Fehler mit dem bes- ten Willen wieder gut zu machen.“ Nachdem er sodann gesagt, er habe geglaubt selbst nehmen «u dürfen, fährt er fort: j „Nun da babe ich eigenmächtig geuommen, uber nicht bezeichnet, so dass ich nicht im Stande Din, diess aus meiner Sammlung zurück zu legen. Für diess eigenmächtige Entnehmen von mei- ner Seite kann ich nicht mehr thun, als nachträglich um Eut- schuldigung bitten. Ich habe von Nees und von Linden- berg die Herbarien bei mir gehabt und habe von beiden die specielle geschriebene Erlaubniss, aus ihreü Herbarieu zu nehmen. ich habe die Synopsis von Anfang an mit beiden Hbb. verglichen, und daraus ınir ein eigenes Herbarium neben- bei gewonnen.‘ . Dass es mir nicht in den Sinn gekommen war. dem Herrn Dr. . G. zu gestatten, eigenmächtig „ach Belieben aus meiner Sammlung zu entnehmen was er wollte, bedarf wohl der Versicherung meiner- seits’ nicht, denn wäre diess der Fall geweseu, so konute ich nicht dem Herr Dr. & schreiben. wie ich am 14. Dee. schrieb; auch würde Herr Dr. &. sich diese Frlaubsiss jedenfalls zu seiner Legi- timation so gut sehriftlich von mir haben geben lassen, wie .er » sie von Nees und Lindenberg schriftlich erhalten zu haben behauptet, wenn überhaupt jemals davon hätte die Rede sein können. Da aber eine Rückerstattang von vorneherein ir der Zuschrift vom 16. December abgeschnitten war, so blieb mir nichts übrig als: faire bonne mine A manvais jeu. Sofort schrieb ich also an Hrn. Dr. G.. „dass ich nur zu bedauern hätte, nicht die Freude zu haben, ihm von meinen Lebermoose» geben zu können, und erhielt darauf unterm 18. December eine Zuschrift, worin Herr Dr. G. mir: „für die freundliche Wendung dankt. welche ich durch meinen Brief seiner Unvorsichtigkeit gegeben,“ und verspricht, mir jedes Genus, sowie es nach der Synopsis geord- net, sofort zurück zu schicken. Nachdem ich nun einige Pakete meiner Pflanzen zurück erhal- ten und genau durchgemustert hatte, machte ich in 2 Briefen vom 23. Mai und 8. August 1848 Hrn. Dr. G. aufmerksam auf verschie- dene besonders interessante Arten, welche ich nach meinem Verzeich- uisse besessen hatte, und wofür sogar io der Synops. Hepat. Herb. = VEHRRREHFERR 17 L. angegeben war, die aber dennoch fehlten. Hierauf erhielt ich von Herrn Dr. G. die Antwort de dato 8. August 1848: „Was das Vermissen einiger Specimina anbetrift, so habe ich Ihnen schon früher gesagt, dass leichtlich Unrichtigkeiten in der Synops. sein können und möglicher Weise nicht jede Spe- cies, wo Heib. L. dahinter steht. auch in Ihrem Herbarium gefunden wird.” . - Also nicht allein war die Bezeichnung Herb. L. in der Synops. nicht ordentlich eingetragen worden, wie ich sebon davon ein auf. fallendes Beispiel an der Gattung Riccia angeführt habe, noch wa- ren (nach dem oben angeführten Briefe vom 14. Nav. 1847) die Pakete in der Beschaffenheit, dass sie als authentische Originale zur Synopsis gelten konnten, auch stimmjen die Nummern nicht immer mit der Nummer der Synopsis, sondern es_sollten sogar die mit Herb. L. bezeichneten Pflanzen nicht immer in meiner Sammlung gefunden worden, d. h. darin vorhanden gewesen sein! Aber wozu hatte ich denn dem Herrn Berichterstatter meine ganze Sammlung anvertraut? Etwa damit den darin befindlichen neuen noch nicht publieirten Formen der Name Gottsche beige- setzt werden könne? Oder — um mich der eigenen Worte des Herrn Dr. G. aus dessen oben angezogenen Briefen vom 16. und 18. December 1847 zu bedienen — damit Herr Dr. G. die „Unvor- “sichtigkeit“ begehen solle, daraus für sich ein eigenes Herbar. zu gewinnen?“ j Nach solchen Antworten auf meine Anfragen war es denn aller- dings ganz unnütz. noch ferner nach. dem Fehlenden zu fragen. In welchem Gra!e die vermeintliche Erlaubniss, aus meinem Herbar. zu nehmen, vom Herrn Dr. G. benutzt worden, das ward mir erst . später nach und nach vollkommen klar. Da also Herr Dr. G. Gelegenbeit gehabt hatte, meine Samm- lung auf's genauerte kennen zu lernen, se berichtet er darüber in der Uebersicht pag. 2. dass dessen ältesten Theil Lindenberg bestimmte und er ıDr. G.) revidirt habe. Wie es mit der Revision beschaffen war, ist so eben ausführlich berichtet worden. Was Lindenberg anbetrifft, so gab mir dieser von den mir feblenden vorzugsweise europäischen Arten Alle;, was er geben konnte, wofür er sehr viele exotische von mir erhielt und in den letzten Jah- ren seines Lebens, ale es mit der Heräusgube seiner Species Hepat. 2 18 viel langsamer ging als er wünschte. fing er an. alle Genera nach einander für die künftige Bearbeitung nochmals durchzumustern. Zu diesem Zwecke erhielt er von mir die Genera nacb einander, und theilte mir bei dieser Gelegenheit Alles mit, was er geben konnte, wenn es in meiner Sammlung noch fehlte Auch die Liebmann- schen (welche ich angeblich vom Herrn Dr. G. reclamirte. indem sie mir von Prof. Liebmann eontractlich zugesichert waren, dem ich dafür eine werthvolle Sammlung der Pflanzen des Herrn Dr. L. Preiss aus Neu-Holland bereits übermacht hatte) erhielt. ich bei dieser Gelegenheit von Lin deuberg. Bis in die neueste Zeit hatte ich die Freude, von Denjenigen, welche sich mit Beschreiben von Lebermosseh beschäftigen — mit Ausnahme von Herru Dr. 6. — Zusendungen von Novitäten zu erhalten. Wenn also Herr Dr. 6. meint, meine Sammlung werde bald zurück bleiben, so dürfte er sich im Irrthum befinden, indem diese auch durch nicht: unbedeutende direete Sendongen-an mich bereichert ward, z. B. aus Hongkong und Chili, in welchen sich schon bei der ersten flüchtigen Durchmusterung sehr ausgezeichnete Novitäten be- merkbar machten. Da nun auch meine Augen keinesweges so schwach sind, dass ich nicht mit dem Mikroskop untersuchen könnte, sondern sogar recht fleissig damit arbeite, so deuke ich noch man- ches Interessante zu publiciren. Die ausgezeichnetsten Kenner der Lebermdose haben meinem X. Pugillas ihren Beifall nicht versagt; der Altmeister aller Hepaticologen, Nees von Esenbeck, ver- langte sogar von mir die Genehmigung zum Wiederabdruck dieses X. Pagillus in den Actis Acad. Natur. Curios., indem er mich -daran erinnert, dass auch mein erster Pugillus ebendaselbst ‚wieder abge- druckt worden, und wünscht, dass ich ‘auch diessmal, wie früher, einige Tafeln Abbildungen beigeben möge. Bass Nees den X. Pu- gillus genau durchgemustert, bevor er diess schrieb, beweist er mir durch die Angabe der Druckfehler. Derselbe Nees ven Esenbeck liess auch, bekanntlich in der Synopsis so Vieles aus meinen frühe- ren Pugillen unverändert wieder abdrucken. Wenn ich es also Män- nern wie Nees, Lindenberg und Montagne schon 1829 recht machen konnte, so werde ich jetzt, nachdem auch ich in der Kennt- niss der Lebermoose weiter gekommen zu sein glauben darf, mich in meinen Bestrebungen zur Keunutniss dieser Familie „beizutragen sicher durch Herrn Dr. G. nicht beirren lassen. Auch die Plantae Preissianae haben der bitterbösen Kritik des ee Herrn Berichterstatters nicht entgehen. können, und es ist ihm sogar nieht recht, dass hauptsächlich nur auf die Synopsis verwiesen ward» während ein gleiches Verfahren bei Anderen ganz in der Orduung befunden wird. Was zuvörderst die Standorte dieser Pflanzen beit, so kann allein Herr Dr. Preiss, der sie hieher brachte, darüber nähere Auskunft geben, was aber mich anbeiriffi, so musste ich mich an seine Angaben balten. Weun aber Herr Dr. G. sich in der Art vernehmen lässt, als hätte ich ihm 1843 die sämmtlichen von Dr. Preiss mitgebrachten Aepaticae übergeben, 'so ist diess aber- mals ein Irrthum, denn ich habe ihm nur das Petalophyllum zum Beschreiben eingehändigt, nachdem Nees v.Esenbeck diess Pflänz- chen als eigenes neues Genus anerkannt hatte, und Herr Dr. G- schie.ı damals sicht wenig erfreut, dass sein Nume bei dieser Pflanze mit genannt werden sollte. Im VII. Pagillos, dessen Cor- rectur meiner damals leidenden Augen wegen, ni faller,. Herr Dr. G. besorgte, steht bei Petalophyllum Nees & Gottsche; in der Sy- nopsis ist diess in der Art interpolirt, dass der Nume Nees von Esenbeck ganz weggeblieben ist. So ist auch bei den in meinem VII. Pugillus beschriebenen Arten das sp. nova ohne mein Wis. sen und Willen in „Gottsche‘ übersetzt worden. Die Gründe, wessbalb ich mir die Bekanntmachung der übrigen von Herrn Dr. Preiss mitgebrachten Lebermoose für die Enume- rat. plant. Preiss. vorbehalten ‘wollte, habe ich überdies Herrn Dr. G. in einer Zuschrift vom 3i. März 1844 ausdrücklich angege- ben. | - Uebrigens wussten wir damals noch gar nicht, wie viele He- palicae wir noch beim Auspacken der Pflanzen finden würden, oder an den mitgebraehten Pflauzen bängend würden angetroffen werden. Ob diese von mir richtig bestimmt sind mögen diejenigen entscheiden welche davon mit den übrigen Preiss’schen Pflanzen Exemplare er- halten haben. Was aber die Gattung Blyttda anbetrifit, so könnte Herr Dr. @. wissen — wenn er nieht blosser Nachbeter desjenigen wäre, was ein Anderer darüber in der Liunaea Vol XXV. pag. 460 gesagt — dass Fries nach wie vor seine Gattung Blyttia auf- recht erhält, nachdem er sie fester begründete, und desshalb auch in seinem Index Seminum hort, Upsaliens. fast alljährlich Biyttia sua- “veolens mit diesem Namen anbietet; auch Biytt selbst von keiner anderen Gattung dieses Namens, als der von Fries aufgestellten 2% % 20 . etwas wissen will, uud ebenfalls im Delectus seminum hort. Chri- stianiens. collectorum, auch noch vom Sommer 1857, Bilyttia gra- veolens aufführt. Auch Sullivant. Mitten und Andere haben in richtiger Würdigung des Sachverhältuisses den Namen Bilyttia un- ter den Lebermoosen gestrichen, und deu von mir dafür proponirten Namen angenommen. Mitten hat 1855 bei dieser Gelegenheit eine Gattung mit dem Namen Podomitrium getrennt, und sie kurz aber bezeichnend charakterisir. Nachdem uun diess alles bekannt genug ist, nachdem auch Nees, der genaue Kenuer der Gräser, die von Fries benannte Gattung Blyttia anerkanute, will der Herr Berichterstatter nicht allein Blyttia als Genus der Leberinoose wieder auferwecken, sondern er publieirt auch die vou Mitten 1855 aufgestellte Gattung Podomitrium im August 1557 mit dem neuen doppelt unpassenden Namen Hypoblyttia! — Das Genusmachen ist leicht! — (vgl. Uebersicht pag. 23 sub ne. 24) aber der ganze Plunder fällt doch nur der Rumpelkammer der Synouymie anheim. Bei dieser Gelegenbeit will ich gleich die Bemerkung hinzu- fügen, dass Reboulia Sulivantii eine von R. microcephala Tayl sehr verschiedene Pflanze ist, und dass ich die Taylor'sche Pflanze, sogar aus der Taylor’schen Sammlung selbst, reichlich besitze. " Für die nothwendig gewordene Namensänderung der Gattung Bilyttia unter den Lebermoosen war die von mir in den Plant. Preis- sianis gegebene Notiz vollständig genügend. Alles, Uebrige, wovon Herr Dr. G. (Uebersicht pag. 22) meint, d.ss ich es hätte hinzufü- gen müssen, gehörte für die Synopsis Hepaticarum, aber nicht für die Plant, Preiss. Herr Dr. G@. findet es ferner unpassend, Jass ich bei der Be- schreibung einiger von Oersted gesammelten Lebermoose nur Lin denberg genannt habe (Uebersicht pag. 255. auch hätte ich an- statt Plagiochila heterophylla schreiben sollen PT: ambigua ıp. 23) “Dass ich diess Alles nicht that, was ich nach der Meinung des Hrn. Berichterstatters hätte than sollen, geschah einfach aus dem Giunde, weil mir noch Liudenberg selbst die ODersted'schen Pflanzen, als von ihm (Ldbg.) bestimmt und benannt, überbrachte. ohne dass des Nawens Hampe dabei auch. nur Erwähnung geschah. Ich konnte mich also nicht veranlasst sehen. dabei noch & Ia suite einen andern Namen mit zu nennen. ebgleich nach dem Tode Linden- berg's diese Pflanzen in der Linnaea mit der Bezeichnung Linde n- berg & Hampe publieirt wurden. ! ! F } 5 n. - | „a x Was den Primordialschlauch , die vegetabilische Zeilö. u. s: w "anbetrifit, -bei deren Erwähnung Herr Dr G. sich so wegwerfend über zwei Lehrer der Wissenschaft ausspricht, so scheint er weder 2u kennen was darüber von Anderen ist beigebracht worden , noch: diesen beiden Lehrern gestatten zu wollen, darüber ihre eigene Mei. nung zu haben, und wenn er sich. dabei auf Schacht beruft, so möchte ich ihm in Erinnerung bringen, wie dieser Jahre lang mit der grössten Hartnäckigkeit Ansichten vertheidigte, welche sich doch zu- letzt in blauen Dunst aufgelöst haben. Wollte ich die zahlreichen Irrthümer und gröblichen Entstellungen der Wahrheit und des Sach- verhalts von jeder Pflanze im Einzelnen berichtigen, wie ich es allerdings könnte, deren Herr- Hr. G. sich bei der Beurtheilung der in meinem X. Pugillus beschriebenen Pflanzen schuldig gemacht hat, die er überdies doch ıneistens gar nicht einmal kennt, so würde ich noch einige Bogen niederschreiben müssen, wozu es mir jetzt durch- aus an Zeit fehlt, und was ich mir daher noch vorbehalten muss» für jeden Unbefangenen dürfte auch das Gesagte vollkommen ge- nügen. Ergötzlich aber war es für mich zu lesen, wie Herr Br. von Dingen, welche er an meinem X. Pugillus mit so viel Bitter- keit tadelt, doch zuletzt selbst eingestehen muss: „die Synopsis zeigt dieselben Fehler‘: (Uebersicht pag. 26), und: „Aehnliche Ausdrücke finden sich in der Synops. Hepatie.'' (Uebersicht pag. 29). Es wird gewiss jedem unbefangenen Leser der Uebersicht“ klar geworden sein, dass eigentlich Herr Dr. G. sich für denjenigen ansieht, welcher allein Lebermoose za bestimmen und zu beschrei- ben versteht. Die Synops.: Hepatic. von Nees zeigt, wie no eben erwähnt, dieseiben Fehler, welche bei Anderen bitter getadeit wor- den und Ausdrücke, welche der Herr Berichterstatter, nur Nees von Esenbeck gegenüber nieht schlechtweg streichen durfte wgl- Uebersicht pag. 29). Auch darf nach pag. 3 der Uebersicht die Synopsis nicht als Richtschnur dienen. Von Montagne sagt der- selbe Verf. «Uebersicht pag. 26), dessen Diagnose von Mastigobryum superbum könne gerne die 4 letzten Zeilen missen, ohne an Deut- lichkeit im Geringsten zu verlieren. Von De Notaris heisst es (pag. 31) O weh! und De No taris denkt !856 wie Mohl 1836. Ferner (pag: 32): Man muss gleich 25 Jahre zurück gehen, um den rechten Standpunkt für De Notaris Beschreibungen zu finden. 6 Was Sullivent, der beste Kenner der Lanb- und Lebermoose in Amerika, sagt, ist (Vebersieht .pag. 403 ein aus der Luft gegrif- fenes Raisonnement. So komimen überall, auch bei den meisten an- ders Autoren Dinge vor, welche Herr Dr. G. viel besser würde gemacht haben. Man wird also ganz gewiss am besten ihun, künftig alles Neue, _oder dafür Gehaltene, zu den Füssen des Herrn Dr. G. niederzule- gen. Dieser wird vielleicht die „Unvorsichtigkeit“ begehen die besten Exemplare (gleichviel ob mit oder ohne Genebmigung des Besitzers) für sich zurück zu legen. „um daraus ein Herbarium su gewinuen.“ Sollte der Einsender nach mühsumer Untersuchung und Ver- gleichung. die Unterschiede einer neuen Art von den schon bekann- ten dabei angegeben haben, so wird Herr Dr. 6. sich diess viel- leicht ad notam nehmen, um gelegentlich Gebrauch davon zu ma eben, jedoch wahrscheinlich ohne den’ rechten Mann dabei jemals zu nennen. - Ueberflüssig würde es wahrscheinlich sein. wenn neuen Formen auch gleich ein Name beigegeben würde, denn es ist wohl nicht Saclıe des Herra Dr. G. davon Notiz zu nehmen. oder demjenigen das Weitere zu überlassen. dem die Exemplare als Eigenthum an- gehören. Höchstens wird er in einem besonderen Falle (nach seiner eigenen Aussage Uebersicht pag. 30) der Pflanze den Namen selbst eines berühmten Hepaticologen ‚aus Höflichkeit" anweisen. Datür aber wir er auch wahrscheinlich sich der Mühe unter- ziehen, die Namen der Autoren zu streichen. nnd den seinen dafür zu setzen. damit die Pflanze ein Certificat d’origine bekomme. womit sie unangelochten von böswilligen Beurtheilern durch die ganze Welt gehen könne. Wäre diess Alles meiuer Denkungsart nicht diametral. entgegen, so dürfte ich vielleicht stolz darauf sein. dass derjenige, welcher sich selbst so offenbar als den alleinigen Kenner der Lebermoose ange- sehen wissen will. eine eigenhändige Epistel an mich vom 2. Dec. 1844, also fast drei Vierteljabre nach der Herausgabe meines 8. Pugillus, mit den Worten schliesst: „Aus diesem kurzen Geständniss sehen Sie,, dass ich nichts weiter bin, als was ich durch Sie bin.“ Hamburg, im April 1858 2 Rh 23 Nachschrift. Nachdem ich von Woche zu Woche dem Abdruck dieser meiner Entgegnung in der botau. Zeitung von v. Mohl und v. Schiech- tendal vergeblich entgegen gesehen, ward mir mein Aufsatz am 14. Juni von der Förster’schen Buchhandlung zu Leipzig mit der Anzeige zurückgesandt, dass die Aufnahme nicht Statt finden könne, worauf ich das Manuseript an die Redaction der Fiora zu Regensburg übermachte, welche, wie ich erwarten durfte, in Be-. rücksichtigung des audiatur et altera pars die Aufnahme nicht hat verweigern wollen. Die Gründe, wesshalb das Manuscript dieser Entgegnung nicht sofort. an mich zurückgesandt ward, wenn es sicht abgedruckt werden sollte, hat die Fürster'sche Buchhandlung mir anzugeben nicht für nöthig erachtet. Hamburg im Juli 1858. Lehmann, Dr. Druck von J. H. Demmier in Regensburg. Mora 7856. Tab 1, humane Flora #558 Tab IL oA» As a Ar vg 7 4-rAr An — tt 41 Au rs Be 2 ra 2 2 y as #—— 77 x Hora 1858 Tabl. Hora 1858 Tab = n Rgl os ER Zei III TFII) ZESS: Be PIERL ac 2902 Alarung UL, | : = | nee landıt 166. R Hocımi £ Tr #Fancelum nn Flora 1858 TabVl. ( tt ee u { } E} > o\ N Fig. 26. 118.25. Lirh. Inst. vonEenty& Cohen in Bonn: Caspary ad nat.del.